z 521 stránek
Titel






Vorrede










































Jahrbuecher Joh. von Guben









































































































Beilagen








Erlaeuterungen






































































































Bereith von Geuterbog-Annalen












Erlaeuterungen




































Kalendarium Necrolog. F.O.M.














































Annales franciscanorum






Erlaeuterungen





































M.v.Bolkenhain-Hussitenkriegen






























Aelteste Statuten Goerlitz












































Goerlitzer Rechtsbuch






























Orts-Personen-Namen Register
















Errata

Název:
Scriptores rerum Lusaticarum oder Sammlung ober- und niederlausitzischer Geschichtschreiber, NF 1, Vol. 1-4
Autor:
Stenzel, Gustav Adolf
Rok vydání:
1839
Místo vydání:
Görlitz
Počet stran celkem:
521
Obsah:
- I: Titel
- VII: Vorrede
- XLIX: Jahrbuecher Joh. von Guben
- 105: Beilagen
- 113: Erlaeuterungen
- 215: Bereith von Geuterbog-Annalen
- 227: Erlaeuterungen
- 263: Kalendarium Necrolog. F.O.M.
- 309: Annales franciscanorum
- 315: Erlaeuterungen
- 352: M.v.Bolkenhain-Hussitenkriegen
- 382: Aelteste Statuten Goerlitz
- 426: Goerlitzer Rechtsbuch
- 456: Orts-Personen-Namen Register
- 472: Errata
upravit
Strana I
SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE ERSTER BAND. GOERLITZ, 1839. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION IN DER HEYNSCHEN BUCH- UND KUNSTHANDLUNG.
SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE ERSTER BAND. GOERLITZ, 1839. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION IN DER HEYNSCHEN BUCH- UND KUNSTHANDLUNG.
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Strana VI
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V orrede. En der 78. hauptversammlung der oberlausitzischen Gesellschaft der Wis- senschaften den 2. sept. 1835 beantragten der herr doctor Thorer, damaliger director, und der herr polizeirathsherr Köhler, beisitzer des ausschusses, in ge- meinschaft mit dem unterzeichneten secretair die herausgabe des werkes, von welchem wir nun den ersten band der gelehrten welt, den freunden vater- ländischer geschichten und den forschern des alterthums vorlegen. An- fangs beabsichtigten wir, damit auch eine sammlung oberlausitzer urkun- den zu verbinden, von welchen die gesellschaft durch den fleiss ihrer mit- glieder einen reichen, die jahre 965 bis 1636 umfassenden, im manuscript 18 folianten starken schatz genauer abschriften besitzt, auf dessen vermeh- rung noch immerwährend bedacht genommen wird, und wovon unser ver- ein auch bereits im jahre 1799 und 1824 ein verzeichniss in zwei quartbän- den in druck gegeben hat. Aus dieser sammlung sollte alles, was noch nicht im druck erschienen, mit diplomatischer genauigkeit in extenso, das bereits bekannte und anderwärts aufzufindende mit angabe des ortes nur im aus- zuge mitgetheilt werden. Allein dieser plan musste einstweilen unausge- führt bleiben, theils weil es die kräfte der gesellschaft, welche allein auf ihre geringen geldmittel angewiesen ist, überstiegen haben wiirde, zwei kost- spielige werke auf einmal herauszugeben, theils weil die beschränkte zeit der
V orrede. En der 78. hauptversammlung der oberlausitzischen Gesellschaft der Wis- senschaften den 2. sept. 1835 beantragten der herr doctor Thorer, damaliger director, und der herr polizeirathsherr Köhler, beisitzer des ausschusses, in ge- meinschaft mit dem unterzeichneten secretair die herausgabe des werkes, von welchem wir nun den ersten band der gelehrten welt, den freunden vater- ländischer geschichten und den forschern des alterthums vorlegen. An- fangs beabsichtigten wir, damit auch eine sammlung oberlausitzer urkun- den zu verbinden, von welchen die gesellschaft durch den fleiss ihrer mit- glieder einen reichen, die jahre 965 bis 1636 umfassenden, im manuscript 18 folianten starken schatz genauer abschriften besitzt, auf dessen vermeh- rung noch immerwährend bedacht genommen wird, und wovon unser ver- ein auch bereits im jahre 1799 und 1824 ein verzeichniss in zwei quartbän- den in druck gegeben hat. Aus dieser sammlung sollte alles, was noch nicht im druck erschienen, mit diplomatischer genauigkeit in extenso, das bereits bekannte und anderwärts aufzufindende mit angabe des ortes nur im aus- zuge mitgetheilt werden. Allein dieser plan musste einstweilen unausge- führt bleiben, theils weil es die kräfte der gesellschaft, welche allein auf ihre geringen geldmittel angewiesen ist, überstiegen haben wiirde, zwei kost- spielige werke auf einmal herauszugeben, theils weil die beschränkte zeit der
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VIII sachkundigen, aus reiner liebe zur wissenschaft für die zwecke des veret. s arbeitenden, mitglieder zu sehr in anspruch genommen worden wäre, theil. endlich weil die vorhandene urkundensammlung noch nicht als völlig abge- schlossen zu betrachten ist und fortwährend zahlreiche supplemente dafüir gewonnen werden, wobei wir beiläufig die zuvorkommende gite riihmend erwähnen miissen, mit welcher das kloster Marienthal in der sächsischen Oberlausitz uns sein reichhaltiges und werthvolles archiv geöffnet hat. Wenn indessen aus vorliegenden gründen gegenwärtig dieses unternehmen bei seite gestellt wird, so werden wir es doch fortwährend im auge behalten und so bald als möglich ins leben treten lassen. Jetzt wollen wir uns gliick wiin- schen, wenn das begonnene einen raschen und ununterbrochenen fortgang hat. Der plan dazu rihrt von dem herrn policeirath Köhler her, der ihn auf ansuchen des ausschusses entwvarf und namens seiner und der beiden andern antragsteller der erwähnten hauptversammlung vorlegte. Wir er- lauben uns, den geehrten lesern ihn hier vorzulegen, um sie mit der auf- gabe die wir uns gestellt bekannt zu machen und sie von dem in kenntniss zu setzen, was sie von der vorliegenden sammlung ober- und niederlausitzi- scher geschichtsschreiber zu erwarten haben, insoweit sich dieses nicht schon aus diesem ersten bande ergeben sollte. Unsere scriptores rerum Lusaticarum sollen sich an die von Hoffmann 1719 herausgegebenen in der art anschlies- sen, dass alle werke, die dort schon gedruckt sind, hier weg- bleiben. Der text der in möglichster berücksichtigung der zeil- folge abzudruckenden schriften wird diplomatisch genau, nach der schreibart ihrer zeit wiedergegeben, und, wo es nöthig, mit erläuterungen begleitet. Jedes jahr soll ein heft von 18 bis 20 bogen (in imperial- octav) erscheinen. Zur deckung der kosten wird eine subscription erôff- net, bei welcher die unterzeichner sich auf mindestens drei jahre zu einem jährlichen beitrage von 1 thaler verbind- lich machen. Die geschichtswerke welche zunächst zum abdruck ge- langen sollen werden folgende seyn.
VIII sachkundigen, aus reiner liebe zur wissenschaft für die zwecke des veret. s arbeitenden, mitglieder zu sehr in anspruch genommen worden wäre, theil. endlich weil die vorhandene urkundensammlung noch nicht als völlig abge- schlossen zu betrachten ist und fortwährend zahlreiche supplemente dafüir gewonnen werden, wobei wir beiläufig die zuvorkommende gite riihmend erwähnen miissen, mit welcher das kloster Marienthal in der sächsischen Oberlausitz uns sein reichhaltiges und werthvolles archiv geöffnet hat. Wenn indessen aus vorliegenden gründen gegenwärtig dieses unternehmen bei seite gestellt wird, so werden wir es doch fortwährend im auge behalten und so bald als möglich ins leben treten lassen. Jetzt wollen wir uns gliick wiin- schen, wenn das begonnene einen raschen und ununterbrochenen fortgang hat. Der plan dazu rihrt von dem herrn policeirath Köhler her, der ihn auf ansuchen des ausschusses entwvarf und namens seiner und der beiden andern antragsteller der erwähnten hauptversammlung vorlegte. Wir er- lauben uns, den geehrten lesern ihn hier vorzulegen, um sie mit der auf- gabe die wir uns gestellt bekannt zu machen und sie von dem in kenntniss zu setzen, was sie von der vorliegenden sammlung ober- und niederlausitzi- scher geschichtsschreiber zu erwarten haben, insoweit sich dieses nicht schon aus diesem ersten bande ergeben sollte. Unsere scriptores rerum Lusaticarum sollen sich an die von Hoffmann 1719 herausgegebenen in der art anschlies- sen, dass alle werke, die dort schon gedruckt sind, hier weg- bleiben. Der text der in möglichster berücksichtigung der zeil- folge abzudruckenden schriften wird diplomatisch genau, nach der schreibart ihrer zeit wiedergegeben, und, wo es nöthig, mit erläuterungen begleitet. Jedes jahr soll ein heft von 18 bis 20 bogen (in imperial- octav) erscheinen. Zur deckung der kosten wird eine subscription erôff- net, bei welcher die unterzeichner sich auf mindestens drei jahre zu einem jährlichen beitrage von 1 thaler verbind- lich machen. Die geschichtswerke welche zunächst zum abdruck ge- langen sollen werden folgende seyn.
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IX I. Jahrbücher des zittauischen stadtschreibers Johannes von Guben und einiger seiner amtsnachfolger. II. Johann Bereith von Geuterbog görlitzer annalen. III. Kalendarium necrologicum fratrum minorum con- ventus in Görlitz. IV. Annales Franziscanorum. V. Martin von Bolkenhain von den Hussitenkriegen in Schlesien und der Lausits. Dieser plan wurde von der hauptversammlung genehmigt, aus der ge- sellschaftskasse ein jährlicher kostenbeitrag von 100 thalern für das unter- nehmen ausgesetzt und von dem herrn präsidenten eine commission er- nannt, welche unter dem vorsitze des secretairs die herausgabe besorgen sollte und aus den herren biirgermeister Dr. Haupt in Zittau, polizeirath Köhler, conrector Dr. Struve, justizverweser Geissdorf und subdiaconus Her- gesell in Görlitz besteht. Herr Dr. Struve ist jedoch im september d. j. da- von abgegangen. Die commission liess es sich nun angelegen seyn, die nöthigen vorberei- tungen zum drucke zu treffen, einen prospectus des unternehmens zu ver- breiten und zur subscription aufzufordern. Es fanden sich 139 theilneh- mer und der druck konnte im october 1836 beginnen. Der miihsamen cor- rectur unterzogen sich herr polizeirathsherr Köhler, herr subdiaconus Her- gesell und der unterz. secretair, so dass jeder der ersten die bogen einmal, der letzte zweimal las, ehe sie abgezogen wurden. Ohngeachtet dieser auf- gewendeten sorgfalt ist es wohl geschehen, dass hier und da ein kleiner feh- ler stehen geblieben, doch hoffen wir einen so correcten druck geliefert zu haben, wie es bei den zu überwindenden typographischen schwierigkeiten nur möglich war. Wenigstens sollte dies der fall bei dem Johann von Guben seyn, bei welchem noch ausserdem herr prof. Dr. Moritz Haupt, jetzt in Leipzig, eine revision zu üibernehmen die giite hatte. Was die redaction, erläuterung und bevorwortung der einzelnen mit- getheilten schriften betrifft, so war herr büirgermeister Dr. Haupt in Zittau so giitig, uns die von ihm selbst gefertigte und commentirte bereits druck- fertige abschrift der für die geschichte der stadt und der lande Lausitz und Böhmen wichtigen zittauer jahrbicher zum abdrucke in unserm sam- melierke bereitwillig zu überlassen. Herr policeirath Köhler schrieb die görlitzer annalen des Johann Bereith von Geuterbog ab und liess denselben *
IX I. Jahrbücher des zittauischen stadtschreibers Johannes von Guben und einiger seiner amtsnachfolger. II. Johann Bereith von Geuterbog görlitzer annalen. III. Kalendarium necrologicum fratrum minorum con- ventus in Görlitz. IV. Annales Franziscanorum. V. Martin von Bolkenhain von den Hussitenkriegen in Schlesien und der Lausits. Dieser plan wurde von der hauptversammlung genehmigt, aus der ge- sellschaftskasse ein jährlicher kostenbeitrag von 100 thalern für das unter- nehmen ausgesetzt und von dem herrn präsidenten eine commission er- nannt, welche unter dem vorsitze des secretairs die herausgabe besorgen sollte und aus den herren biirgermeister Dr. Haupt in Zittau, polizeirath Köhler, conrector Dr. Struve, justizverweser Geissdorf und subdiaconus Her- gesell in Görlitz besteht. Herr Dr. Struve ist jedoch im september d. j. da- von abgegangen. Die commission liess es sich nun angelegen seyn, die nöthigen vorberei- tungen zum drucke zu treffen, einen prospectus des unternehmens zu ver- breiten und zur subscription aufzufordern. Es fanden sich 139 theilneh- mer und der druck konnte im october 1836 beginnen. Der miihsamen cor- rectur unterzogen sich herr polizeirathsherr Köhler, herr subdiaconus Her- gesell und der unterz. secretair, so dass jeder der ersten die bogen einmal, der letzte zweimal las, ehe sie abgezogen wurden. Ohngeachtet dieser auf- gewendeten sorgfalt ist es wohl geschehen, dass hier und da ein kleiner feh- ler stehen geblieben, doch hoffen wir einen so correcten druck geliefert zu haben, wie es bei den zu überwindenden typographischen schwierigkeiten nur möglich war. Wenigstens sollte dies der fall bei dem Johann von Guben seyn, bei welchem noch ausserdem herr prof. Dr. Moritz Haupt, jetzt in Leipzig, eine revision zu üibernehmen die giite hatte. Was die redaction, erläuterung und bevorwortung der einzelnen mit- getheilten schriften betrifft, so war herr büirgermeister Dr. Haupt in Zittau so giitig, uns die von ihm selbst gefertigte und commentirte bereits druck- fertige abschrift der für die geschichte der stadt und der lande Lausitz und Böhmen wichtigen zittauer jahrbicher zum abdrucke in unserm sam- melierke bereitwillig zu überlassen. Herr policeirath Köhler schrieb die görlitzer annalen des Johann Bereith von Geuterbog ab und liess denselben *
Strana X
X mehre excurse folgen. Hieran schliesst sich das kalendarium necrologicur fratr. minor. conventus in Goerlicz und die Annales Franciscanorum von eben demselben nach mehren vorhandenen abschriften, letztere auch nach dem originale, redigirt und mit erläuternden anmerkungen versehen. Das interessante fragment einer erzählung des Martin von Bolkenhain von den Hussitenkriegen in Schlesien und der Lausitz wurde uns nach selbst genom- mener abschrift von unserm verehrl. correspondirenden mitgliede, herrn prof. Dr. Hoffmann von Fallersleben in Breslau mitgetheilt. Da die ver- sprochene bogenzahl noch nicht gefüllt war und nur umfangreichere schrif- ten zum abdruck vorlagen, so entschlossen wir uns als anhang die ältesten statuten von Görlitz und ein altes görlitzer rechtsbuch beizufügen, wofür uns die freunde der sitten- und rechtsgeschichte jener zeit gewiss dank wis- sen werden. Ausserdem haben wir durch den herrn Dr. Schmaltz, candi- daten der philologie hierselbst, ein register besorgen lassen, welches woll keinem werke dieser art fehlen sollte. Dass in diesem ersten bande nicht auch ein geschichtschreiber der Nie- derlausitz mitgetheilt worden ist, bedauern wir selbst: bis jetzt haben wir jedoch, ohngeachtet unseres ansuchens an sämmtliche hochwohllöbliche stadt- magisträte, nichts der mittheilung wirdiges aus den betreffenden archiven und bibliotheken erhalten, und können nur diesem ansuchen die bitte an unsere verehrl. mitglieder in der Niederlausitz beifügen, sich die aufsuchung der geschichtsquellen der provinz recht angelegen seyn zu lassen. Jede no- tiz dariber werden wir mit dem grössten danke annehmen und verfolgen und das uns dargebotene bereitwillig und unversäumt aufnehmen. Noch ist etwas üiber die von uns angenommene schreibart ohne grosse anfangsbuchstaben zu sagen. Man glaube nicht, dass wir durch diese be- sonderheit uns irgendwie hätten auszeichnen wollen, noch weniger, dass wir hofften auch nur einiges zur beseitigung der üblichen, jetzt allerdings mit recht von mehren angefochtenen, schreibweise beizutragen. Herr Dr. Haupt winschte, dass seine anmerkungen zum Joh. von Guben in dieser art abge- druckt würden und so ist, um der gleichformigkeit willen, für die scriptores überhaupt diese den mitgetheilten schriften sich anschmiegende und durch den vorgang des ersten deutschen sprachforschers genugsam autorisirte schreibart angenommen worden. Doch ich überlasse das wort den herrn redactoren und commentatoren der einzelnen mitgetheilten schriften und lasse nun die dazu gehörigen vor- reden folgen. Nur dieses erlaube ich mir noch beizufügen, dass in dem
X mehre excurse folgen. Hieran schliesst sich das kalendarium necrologicur fratr. minor. conventus in Goerlicz und die Annales Franciscanorum von eben demselben nach mehren vorhandenen abschriften, letztere auch nach dem originale, redigirt und mit erläuternden anmerkungen versehen. Das interessante fragment einer erzählung des Martin von Bolkenhain von den Hussitenkriegen in Schlesien und der Lausitz wurde uns nach selbst genom- mener abschrift von unserm verehrl. correspondirenden mitgliede, herrn prof. Dr. Hoffmann von Fallersleben in Breslau mitgetheilt. Da die ver- sprochene bogenzahl noch nicht gefüllt war und nur umfangreichere schrif- ten zum abdruck vorlagen, so entschlossen wir uns als anhang die ältesten statuten von Görlitz und ein altes görlitzer rechtsbuch beizufügen, wofür uns die freunde der sitten- und rechtsgeschichte jener zeit gewiss dank wis- sen werden. Ausserdem haben wir durch den herrn Dr. Schmaltz, candi- daten der philologie hierselbst, ein register besorgen lassen, welches woll keinem werke dieser art fehlen sollte. Dass in diesem ersten bande nicht auch ein geschichtschreiber der Nie- derlausitz mitgetheilt worden ist, bedauern wir selbst: bis jetzt haben wir jedoch, ohngeachtet unseres ansuchens an sämmtliche hochwohllöbliche stadt- magisträte, nichts der mittheilung wirdiges aus den betreffenden archiven und bibliotheken erhalten, und können nur diesem ansuchen die bitte an unsere verehrl. mitglieder in der Niederlausitz beifügen, sich die aufsuchung der geschichtsquellen der provinz recht angelegen seyn zu lassen. Jede no- tiz dariber werden wir mit dem grössten danke annehmen und verfolgen und das uns dargebotene bereitwillig und unversäumt aufnehmen. Noch ist etwas üiber die von uns angenommene schreibart ohne grosse anfangsbuchstaben zu sagen. Man glaube nicht, dass wir durch diese be- sonderheit uns irgendwie hätten auszeichnen wollen, noch weniger, dass wir hofften auch nur einiges zur beseitigung der üblichen, jetzt allerdings mit recht von mehren angefochtenen, schreibweise beizutragen. Herr Dr. Haupt winschte, dass seine anmerkungen zum Joh. von Guben in dieser art abge- druckt würden und so ist, um der gleichformigkeit willen, für die scriptores überhaupt diese den mitgetheilten schriften sich anschmiegende und durch den vorgang des ersten deutschen sprachforschers genugsam autorisirte schreibart angenommen worden. Doch ich überlasse das wort den herrn redactoren und commentatoren der einzelnen mitgetheilten schriften und lasse nun die dazu gehörigen vor- reden folgen. Nur dieses erlaube ich mir noch beizufügen, dass in dem
Strana XI
XI nächsten bande zwei volumina görlitzer annalen aus den jahren 1489 bis 1495, nach dem originale in der hiesigen rathsbibliothek theils von mir selbst, theils unter meiner aufsicht abgeschrieben, folgen werden und daran die noch wichtigere, voluminose und vortrefflich geschriebene mit der re- formation beginnende görlitzer chronik des stadtschreibers und nachmaligen birgermeister Hass sich reihen soll. Ich schliesse mit dem wunsche, dass der lebendige eifer für das begon- nene unternehmen bei denen die es leiten und fördern nicht erkalten, sich von seiten des gelehrten und vaterlandsliebenden publicums eine immer grössere theilnahme gewinnen und vor dem richterstuhle der kritik ein mil- des, nachsichtiges urtheil empfangen moge! Görlitz, am 18. october 1838. Joachim Leopold Haupt, Pastor ordinarius, secretair und erster bibliothekar der oberl. gesellschaft der wissenschaften. *á*
XI nächsten bande zwei volumina görlitzer annalen aus den jahren 1489 bis 1495, nach dem originale in der hiesigen rathsbibliothek theils von mir selbst, theils unter meiner aufsicht abgeschrieben, folgen werden und daran die noch wichtigere, voluminose und vortrefflich geschriebene mit der re- formation beginnende görlitzer chronik des stadtschreibers und nachmaligen birgermeister Hass sich reihen soll. Ich schliesse mit dem wunsche, dass der lebendige eifer für das begon- nene unternehmen bei denen die es leiten und fördern nicht erkalten, sich von seiten des gelehrten und vaterlandsliebenden publicums eine immer grössere theilnahme gewinnen und vor dem richterstuhle der kritik ein mil- des, nachsichtiges urtheil empfangen moge! Görlitz, am 18. october 1838. Joachim Leopold Haupt, Pastor ordinarius, secretair und erster bibliothekar der oberl. gesellschaft der wissenschaften. *á*
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VORREDE ZU DEN JAHRBUECHERN DES JOHANNES VON GUBEN. Die handschrift, aus welcher diese jahrbüicher hier zum ersten male her- ausgegeben werden, gehört der zittauischen stadtbibliothek, an die sie aus dem rathsarchive, wenige jahre ehe dieses bei der einascherung der stadt im jahre 1757 vernichtet wurde, abgegeben worden war. Dies berichtet Straupitz in einem programme, das er im jahre 1755 gleichsam zur jubel- feier der stadterweiterung schrieb. Sie besteht aus zwei und vierzig per- gamentblättern in folio ; jede seite enthält in zwei reihen zwischen dreissig und vierzig zeilen. Nach dem achtunddreissigsten blatte (s. 74b oder 94, 1 des abdrucks) ist ein blatt ausgeschnitten, sein inhalt jedoch durch ein in die handschrift eingelegtes concept grösstentheils erhalten.
VORREDE ZU DEN JAHRBUECHERN DES JOHANNES VON GUBEN. Die handschrift, aus welcher diese jahrbüicher hier zum ersten male her- ausgegeben werden, gehört der zittauischen stadtbibliothek, an die sie aus dem rathsarchive, wenige jahre ehe dieses bei der einascherung der stadt im jahre 1757 vernichtet wurde, abgegeben worden war. Dies berichtet Straupitz in einem programme, das er im jahre 1755 gleichsam zur jubel- feier der stadterweiterung schrieb. Sie besteht aus zwei und vierzig per- gamentblättern in folio ; jede seite enthält in zwei reihen zwischen dreissig und vierzig zeilen. Nach dem achtunddreissigsten blatte (s. 74b oder 94, 1 des abdrucks) ist ein blatt ausgeschnitten, sein inhalt jedoch durch ein in die handschrift eingelegtes concept grösstentheils erhalten.
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XIII Die verschiedenen hände, von denen der text und die auf den oberen und unteren rändern der blätter hinzugefügten bemerkungen geschrieben sind, habe ich, wo sie eintreten, in den anmerkungen bezeichnet. An dem seitenrande befinden sich angaben des nebenstehenden inhaltes und ein- schaltungen weggelassener wörter und sätze. Zum theil stammen diese randbemerkungen wahrscheinlich von Johannes von Guben eigener hand: Carpzov, der dessen handschrift aus dem stadtbuche kannte, sagt ausdriick- lich, der autor habe viel nachbessern miissen. Vielleicht schrieb er eigen- händig auch das, was von s. 55, 14. bis s. 56, 6 des abdrucks enthalten ist. Soweit reicht vermuthlich Johannes von Guben arbeit. Was s. 56, 1—6 erzählt wird betrifft das jahr 1375, fällt also in die zeit seiner beam- tung (s. Carpz. anal. 2, 301). Nach einer unterbrechung von zwei und vierzig jahren folgt s. 56, 7 ff. eine urkunde vom jahre 1417. Die rathsverordnung, mit welcher die handschrift beginnt (s. 1, 1 ff.), ist ohne datum. Carpzovs behauptung (in der vorrede seiner analecten) die abfassung eines jahrbuches sey, wie diese verordnung lehre, dem Jo- hannes von Guben sogleich bei seiner bestallung aufgetragen worden, ist unbegründet. Vielmehr war, wie es scheint, Johannes chronik eine privat- arbeit, die zum amtlichen stadtjahrbuche erhoben wurde. Die erwähnte, nach s. 56, 6 eintretende, lücke der erzählung ist wahr- scheinlich daraus zu erklären dass Johannes von Guben zweiter amtsnach- Folger, Konrad Weissenbach, dessen beamtung in diese lücke fällt, eine besondere chronik entweder selbst anlegte oder in ordnung brachte: denn soviel scheint aus der bemerkung s. 2, 12 hervorzugehen; vgl. s. 115. Von wem diese bemerkung herrihrt lässt sich nicht bestimmen: imn jahre 1395 ward, wie sie berichtet, Konrad Weissenbach stadtschreiber; daraus folgt aber nicht, dass sie von ihm oder in diesem jahre oder bald nachher ein- getragen ist. Die verfasser der von s. 56, 7 mit manchen unterbrechungen folgen- den fortsetzungen sind nicht auszumitteln. Vom jahre 1420 an waren nach Carpzor auch subnotarien angestellt. Nimmt man aber auch an, dass nur die protonotarien Johannes von Guben arbeit fortsetzten, so las- sen sich dennoch die einzelnen stiicke des jahrbuches nicht mit bestimmt- heit ihren verfassern zuweisen.
XIII Die verschiedenen hände, von denen der text und die auf den oberen und unteren rändern der blätter hinzugefügten bemerkungen geschrieben sind, habe ich, wo sie eintreten, in den anmerkungen bezeichnet. An dem seitenrande befinden sich angaben des nebenstehenden inhaltes und ein- schaltungen weggelassener wörter und sätze. Zum theil stammen diese randbemerkungen wahrscheinlich von Johannes von Guben eigener hand: Carpzov, der dessen handschrift aus dem stadtbuche kannte, sagt ausdriick- lich, der autor habe viel nachbessern miissen. Vielleicht schrieb er eigen- händig auch das, was von s. 55, 14. bis s. 56, 6 des abdrucks enthalten ist. Soweit reicht vermuthlich Johannes von Guben arbeit. Was s. 56, 1—6 erzählt wird betrifft das jahr 1375, fällt also in die zeit seiner beam- tung (s. Carpz. anal. 2, 301). Nach einer unterbrechung von zwei und vierzig jahren folgt s. 56, 7 ff. eine urkunde vom jahre 1417. Die rathsverordnung, mit welcher die handschrift beginnt (s. 1, 1 ff.), ist ohne datum. Carpzovs behauptung (in der vorrede seiner analecten) die abfassung eines jahrbuches sey, wie diese verordnung lehre, dem Jo- hannes von Guben sogleich bei seiner bestallung aufgetragen worden, ist unbegründet. Vielmehr war, wie es scheint, Johannes chronik eine privat- arbeit, die zum amtlichen stadtjahrbuche erhoben wurde. Die erwähnte, nach s. 56, 6 eintretende, lücke der erzählung ist wahr- scheinlich daraus zu erklären dass Johannes von Guben zweiter amtsnach- Folger, Konrad Weissenbach, dessen beamtung in diese lücke fällt, eine besondere chronik entweder selbst anlegte oder in ordnung brachte: denn soviel scheint aus der bemerkung s. 2, 12 hervorzugehen; vgl. s. 115. Von wem diese bemerkung herrihrt lässt sich nicht bestimmen: imn jahre 1395 ward, wie sie berichtet, Konrad Weissenbach stadtschreiber; daraus folgt aber nicht, dass sie von ihm oder in diesem jahre oder bald nachher ein- getragen ist. Die verfasser der von s. 56, 7 mit manchen unterbrechungen folgen- den fortsetzungen sind nicht auszumitteln. Vom jahre 1420 an waren nach Carpzor auch subnotarien angestellt. Nimmt man aber auch an, dass nur die protonotarien Johannes von Guben arbeit fortsetzten, so las- sen sich dennoch die einzelnen stiicke des jahrbuches nicht mit bestimmt- heit ihren verfassern zuweisen.
Strana XIV
XIV Von s. 56, 7 bis 57, 32 finden wir nachrichten aus den jahren 1417 bis 1420. Nach Carpzov war von 1418 bis 1420 Johann Feuring stadt- schreiber. Diesem folgte im spätjahre 1420 Johann Grott, der bis 1437 im amte stand. Aber nach dem jahre 1420 tritt keine neue hand ein, sondern dieselbe hand beginnt s. 58, 1 mit dem jahre 1422 die geschichte der hus- sitischen unruhen, deren erzählung zumal bis in den anfang der sechziger jahre etwas gleichformiges hat. Stadtschreiber war vom jahre 1438 bis 1465 Jacob von Berneck. Ihm folgte Johann Cremsier, der vorher subno- tarius war. Er starb im jahre 1469. Darauf waren Nicolaus Zwirner von 1470 bis 1471 und magister Johann Schwebel von 1472 bis 1481 stadt- schreiber. Es folgte im jahre 1483 magister Ulrich Steger aus Frankfurt, der bis 1486 im amte war. Die art wie seine sendung nach Wien erzählt wird (s. 99, 4 ff.) lässt vermuten, dass er selbst verfasser dieser erzählung ist. Dann gehört ihm alles was von s. 94, 30 bis 103, 18 steht, vielleicht von seiner eigenen hand. Die erzählung bricht mit dem jahre 1485 ab. Bald darauf begann der grosse birgeraufruhr, bei welchem Steger sein amt verlor. Die un- ruhen dauerten mehrere jahre und so ist es erklärbar, dass die fortset- zung des jahrbuches unterblieb. Im jahre 1496, in welchem die s. 103, 19 ff. erwähnte pest wiitete, war magister Paul Schneevogel stadtschreiber. Von anderer hand folgt s. 103, 22 ff. die erzählung von der fehde der Görlitzer und Zittauer. Sie beginnt mit dem jahre 1488 und gedenkt des ausganges der streitigkeit, der in das jahr 1499 fällt. Damals war Nicolaus Leo oberstadtschreiber. Eine notiz aus dem jahre 1531 macht den beschluss. Nur zum theil kann das jahrbuch eine chronik von Zittau heissen; ein grosser theil desselben verbreitet sich iiber die zeitgeschichte überhaupt. Vornehmlich Johannes von Guben arbeit ist ein jahrbuch der stadt, un- schätzbar, da alle älteren und gleichzeitigen aufzeichnungen verloren sind. Auch für die geschichte des Oybins ist es die wichtigste quelle: denn mit ausnahme einer einzigen urkunde des königs Johann vom jahre 1319 sind die nachrichten und urkunden, die es aufbewahrt hat, die ältesten, die wir besitzen.
XIV Von s. 56, 7 bis 57, 32 finden wir nachrichten aus den jahren 1417 bis 1420. Nach Carpzov war von 1418 bis 1420 Johann Feuring stadt- schreiber. Diesem folgte im spätjahre 1420 Johann Grott, der bis 1437 im amte stand. Aber nach dem jahre 1420 tritt keine neue hand ein, sondern dieselbe hand beginnt s. 58, 1 mit dem jahre 1422 die geschichte der hus- sitischen unruhen, deren erzählung zumal bis in den anfang der sechziger jahre etwas gleichformiges hat. Stadtschreiber war vom jahre 1438 bis 1465 Jacob von Berneck. Ihm folgte Johann Cremsier, der vorher subno- tarius war. Er starb im jahre 1469. Darauf waren Nicolaus Zwirner von 1470 bis 1471 und magister Johann Schwebel von 1472 bis 1481 stadt- schreiber. Es folgte im jahre 1483 magister Ulrich Steger aus Frankfurt, der bis 1486 im amte war. Die art wie seine sendung nach Wien erzählt wird (s. 99, 4 ff.) lässt vermuten, dass er selbst verfasser dieser erzählung ist. Dann gehört ihm alles was von s. 94, 30 bis 103, 18 steht, vielleicht von seiner eigenen hand. Die erzählung bricht mit dem jahre 1485 ab. Bald darauf begann der grosse birgeraufruhr, bei welchem Steger sein amt verlor. Die un- ruhen dauerten mehrere jahre und so ist es erklärbar, dass die fortset- zung des jahrbuches unterblieb. Im jahre 1496, in welchem die s. 103, 19 ff. erwähnte pest wiitete, war magister Paul Schneevogel stadtschreiber. Von anderer hand folgt s. 103, 22 ff. die erzählung von der fehde der Görlitzer und Zittauer. Sie beginnt mit dem jahre 1488 und gedenkt des ausganges der streitigkeit, der in das jahr 1499 fällt. Damals war Nicolaus Leo oberstadtschreiber. Eine notiz aus dem jahre 1531 macht den beschluss. Nur zum theil kann das jahrbuch eine chronik von Zittau heissen; ein grosser theil desselben verbreitet sich iiber die zeitgeschichte überhaupt. Vornehmlich Johannes von Guben arbeit ist ein jahrbuch der stadt, un- schätzbar, da alle älteren und gleichzeitigen aufzeichnungen verloren sind. Auch für die geschichte des Oybins ist es die wichtigste quelle: denn mit ausnahme einer einzigen urkunde des königs Johann vom jahre 1319 sind die nachrichten und urkunden, die es aufbewahrt hat, die ältesten, die wir besitzen.
Strana XV
XV Johannes von Guben schrieb in wenig gebildeter sprache, aber einfach und sein ausdruck hat das gepräge der wahrheit und herzlicher theilnahme an dem wohle des gemeinwesens, dem er diente. Er verschweigt nicht Karls des vierten bedriickungen, klagt iiber die eingriffe der Cölestiner in die rechte der stadt, den rath gegen die anmassungen der parteien zu ver- theidigen ist er beflissen: den aufrulr, den die tuchmacher und andere zinƒte erregten, erzählt er lebendig und so, dass man seine unmittelbare theilnahme an den verhandlungen nicht verkennen kann. Seine arbeit ist, auch abgesehen von dem werthe, den sie für Zittau als das einzige denk- mahl jener zeiten hat, unverächtlich, wenn auch weder sie noch ihre fort- setzungen sich z. b. mit den breslauischen jahrbiichern vergleichen lassen, die Eschenloer in höherer bildung und mit dem blicke eines staatsmannes schrieb. Vielleicht war Konrad Weissenbach durch Johannes von Guben ar- beit nicht befriedigt und er entschloss sich deshalb, statt zur fortsetzung, zur anlegung einer eigenen chronik, deren verlust wir um so mehr bedauern miissen, je mehr sich von Weissenbach, der schullehrer gewesen war, kennt- niss und bildung erwarten lässt. Ungleich in darstellnng und wall des stoffes sind die fortsetzungen von Johannes chronik. Die erzählungen aus dem Hussitenkriege berihren nur zum theil Zittau, sind aber nicht ohne geschichtlichen werth und, wo die sprache deutsch ist, nicht ohne kraft und lebendigkeit: desto schlechter ist das latein. Leider bricht das jahrbuch da ab, wo für Zittau ein sehr merkwir- diger zeitraum eintrat. Denn gegen das ende des funfzehnten jahrhun- derts erhob sich mannichfaltige parteiung, deren beginn die erzählung an- deutet, welche das jahrbuch von der gesandtschaft an den könig Matthias enthält. Der stadtschreiber Ulrich Steger ward vom landvogt Georg von Stein hart angelassen, der die Zittauer des eigennutzes, der verschwendung und der zwietracht beschuldigte und besonders des streites erwähnte, der sich zwischen Johann Bapst und Peter Frech entsponnen hatte. Bapst suchte Frech zu stürzen, der feindlich gegen ihn gesinnt war. Hand- schriftliche chroniken erzählen, dass Bapst, wegen mehrerer unbilden aus dem rathe entlassen, sich der gewalt wieder zu bemächtigen suchte. Doch erst nach einigen jahren wurde er, nach vertreibung mehrerer rathsmän- ner, wieder zum biirgermeister erhoben. Nun suchte er ruhe zu stiften,
XV Johannes von Guben schrieb in wenig gebildeter sprache, aber einfach und sein ausdruck hat das gepräge der wahrheit und herzlicher theilnahme an dem wohle des gemeinwesens, dem er diente. Er verschweigt nicht Karls des vierten bedriickungen, klagt iiber die eingriffe der Cölestiner in die rechte der stadt, den rath gegen die anmassungen der parteien zu ver- theidigen ist er beflissen: den aufrulr, den die tuchmacher und andere zinƒte erregten, erzählt er lebendig und so, dass man seine unmittelbare theilnahme an den verhandlungen nicht verkennen kann. Seine arbeit ist, auch abgesehen von dem werthe, den sie für Zittau als das einzige denk- mahl jener zeiten hat, unverächtlich, wenn auch weder sie noch ihre fort- setzungen sich z. b. mit den breslauischen jahrbiichern vergleichen lassen, die Eschenloer in höherer bildung und mit dem blicke eines staatsmannes schrieb. Vielleicht war Konrad Weissenbach durch Johannes von Guben ar- beit nicht befriedigt und er entschloss sich deshalb, statt zur fortsetzung, zur anlegung einer eigenen chronik, deren verlust wir um so mehr bedauern miissen, je mehr sich von Weissenbach, der schullehrer gewesen war, kennt- niss und bildung erwarten lässt. Ungleich in darstellnng und wall des stoffes sind die fortsetzungen von Johannes chronik. Die erzählungen aus dem Hussitenkriege berihren nur zum theil Zittau, sind aber nicht ohne geschichtlichen werth und, wo die sprache deutsch ist, nicht ohne kraft und lebendigkeit: desto schlechter ist das latein. Leider bricht das jahrbuch da ab, wo für Zittau ein sehr merkwir- diger zeitraum eintrat. Denn gegen das ende des funfzehnten jahrhun- derts erhob sich mannichfaltige parteiung, deren beginn die erzählung an- deutet, welche das jahrbuch von der gesandtschaft an den könig Matthias enthält. Der stadtschreiber Ulrich Steger ward vom landvogt Georg von Stein hart angelassen, der die Zittauer des eigennutzes, der verschwendung und der zwietracht beschuldigte und besonders des streites erwähnte, der sich zwischen Johann Bapst und Peter Frech entsponnen hatte. Bapst suchte Frech zu stürzen, der feindlich gegen ihn gesinnt war. Hand- schriftliche chroniken erzählen, dass Bapst, wegen mehrerer unbilden aus dem rathe entlassen, sich der gewalt wieder zu bemächtigen suchte. Doch erst nach einigen jahren wurde er, nach vertreibung mehrerer rathsmän- ner, wieder zum biirgermeister erhoben. Nun suchte er ruhe zu stiften,
Strana XVI
XVI aber das ansehen des rathes war dahin; selbst die, welche von Bapst em porgehoben waren, hatten keine achtung vor ihm. Hier tritt eine liicke der erzählungen ein. Nach einigen jahren ward Bapst verhaftet und fast zu gleicher zeit Nicolaus Röther, der in Bapst’s umtriebe verwickelt war. Röther entsprang bei nacht aus dem gefängnisse und entkam nach Ga- bel, wo er einige jahre lebte bis er endlich nach Zittau zurickkam. Bapst ward beschuldigt sich mit dem landvogte Georg vom Stein, einem klugen und gelehrten, aber ränkesichtigen und gewaltthätigen manne, in eine verschwörung eingelassen zu haben. Im frieden von Olmiitz (zwischen Matthias und Ladislaw) war bestimmt, dass die Lausitz nach Matthias tode wieder an Böhmen fallen sollte : Bapst aber ward geziehen, er habe Zittau dem landvogt iibergeben und dem könige von Ungarn zuivenden wollen. Eine laterne sollte das zeichen zum überfall geben: aber eine magd verrieth den anschlag. Am sonnabend nach weihnachten 1495 ward Bapst enthauptet, aber feierlich in der Johanniskirche beerdigt. Man be- greift dass die fortsetzung des jahrbuches aus scheu vorgänge zu berich- ten, bei denen der rath so nahe betheiligt war, absichtlich unterblieb. Doch miissen gleichzeitig lebende manches aufgezeichnet haben: denn die erzäh- lungen späterer chroniken gehen sehr ins einzelne und beruhen auf un- mittelbarer kenntniss der begebenheiten. Die nachrichten des von Johannes von Guben angelegten jahrbuches sind grösstentheils, aber mit manchen missverständnissen, in spätere hand- schriftliche chroniken übergegangen. Aus solchen chroniken, nicht aus der quelle, schöpfte Christoph Manlius; s. n. laus. magazin 4, 39 ff. Dage- gen hatte Cölestin Hennig († 1567), dessen von Carpzov vielfach benutzte Ephemerides Zittavienses schon vorhanden waren als Manlius schrieb (von 1569 an) das jahrbuch seinem iverke zu grunde gelegt, aber, wie sich aus Carpzoys anführungen schliessen lässt, nicht immer recht gelesen oder ver- standen. Carpzov selbst kannte und gebrauchte es, aber seine mittheilun- gen sind ohne buchstäbliche genauigkeit und meist hielt er sich an Cöles- tin Hennig. Auch war er der ansicht, man misse der vorfahren schwäche verschweigen und nur das rihmliche ausführlich berichten. Daher erzählt er z. b. von dem aufrubre der zinfte nur weniges. Solche bedenken konnten der vollständigen, sichernden und verbrei- tenden herausgabe nicht mehr im wege stehen: vielmehr legt das jahrbuch von der porfahren verstand und tapferkeit genug zeugniss ab.
XVI aber das ansehen des rathes war dahin; selbst die, welche von Bapst em porgehoben waren, hatten keine achtung vor ihm. Hier tritt eine liicke der erzählungen ein. Nach einigen jahren ward Bapst verhaftet und fast zu gleicher zeit Nicolaus Röther, der in Bapst’s umtriebe verwickelt war. Röther entsprang bei nacht aus dem gefängnisse und entkam nach Ga- bel, wo er einige jahre lebte bis er endlich nach Zittau zurickkam. Bapst ward beschuldigt sich mit dem landvogte Georg vom Stein, einem klugen und gelehrten, aber ränkesichtigen und gewaltthätigen manne, in eine verschwörung eingelassen zu haben. Im frieden von Olmiitz (zwischen Matthias und Ladislaw) war bestimmt, dass die Lausitz nach Matthias tode wieder an Böhmen fallen sollte : Bapst aber ward geziehen, er habe Zittau dem landvogt iibergeben und dem könige von Ungarn zuivenden wollen. Eine laterne sollte das zeichen zum überfall geben: aber eine magd verrieth den anschlag. Am sonnabend nach weihnachten 1495 ward Bapst enthauptet, aber feierlich in der Johanniskirche beerdigt. Man be- greift dass die fortsetzung des jahrbuches aus scheu vorgänge zu berich- ten, bei denen der rath so nahe betheiligt war, absichtlich unterblieb. Doch miissen gleichzeitig lebende manches aufgezeichnet haben: denn die erzäh- lungen späterer chroniken gehen sehr ins einzelne und beruhen auf un- mittelbarer kenntniss der begebenheiten. Die nachrichten des von Johannes von Guben angelegten jahrbuches sind grösstentheils, aber mit manchen missverständnissen, in spätere hand- schriftliche chroniken übergegangen. Aus solchen chroniken, nicht aus der quelle, schöpfte Christoph Manlius; s. n. laus. magazin 4, 39 ff. Dage- gen hatte Cölestin Hennig († 1567), dessen von Carpzov vielfach benutzte Ephemerides Zittavienses schon vorhanden waren als Manlius schrieb (von 1569 an) das jahrbuch seinem iverke zu grunde gelegt, aber, wie sich aus Carpzoys anführungen schliessen lässt, nicht immer recht gelesen oder ver- standen. Carpzov selbst kannte und gebrauchte es, aber seine mittheilun- gen sind ohne buchstäbliche genauigkeit und meist hielt er sich an Cöles- tin Hennig. Auch war er der ansicht, man misse der vorfahren schwäche verschweigen und nur das rihmliche ausführlich berichten. Daher erzählt er z. b. von dem aufrubre der zinfte nur weniges. Solche bedenken konnten der vollständigen, sichernden und verbrei- tenden herausgabe nicht mehr im wege stehen: vielmehr legt das jahrbuch von der porfahren verstand und tapferkeit genug zeugniss ab.
Strana XVII
XVII Die geschichtlichen erläuterungen werden gelehrten kennern unnothig oder zu weitläufig scheinen: meine absicht war freunden vaterländischer geschichte, ohne voraussetzung gelehrtes wissens und apparates, das ver- ständniss des textes durch erklärung und ergänzung zu erleichtern. Auch die sprachlichen anmerkungen machen keinen anspruch auf philologische geltung. Die ungebildete sprache und besonders die ungleiche und verwil- derte schreibung sträubte sich gegen den versuch eines glossares : es schien am besten durch worterklärungen unter dem texte schnell auskunft zu ge- ben, obwoll sich das bedürfniss nicht iiberall sicher berechnen lässt. Möge meine arbeit nachsichtig aufgenommen werden. Zittau, im august 1837. Dr. Ernst Friedrich Haupt, ritter des konigl. sächs, civilverdienstordens. ***
XVII Die geschichtlichen erläuterungen werden gelehrten kennern unnothig oder zu weitläufig scheinen: meine absicht war freunden vaterländischer geschichte, ohne voraussetzung gelehrtes wissens und apparates, das ver- ständniss des textes durch erklärung und ergänzung zu erleichtern. Auch die sprachlichen anmerkungen machen keinen anspruch auf philologische geltung. Die ungebildete sprache und besonders die ungleiche und verwil- derte schreibung sträubte sich gegen den versuch eines glossares : es schien am besten durch worterklärungen unter dem texte schnell auskunft zu ge- ben, obwoll sich das bedürfniss nicht iiberall sicher berechnen lässt. Möge meine arbeit nachsichtig aufgenommen werden. Zittau, im august 1837. Dr. Ernst Friedrich Haupt, ritter des konigl. sächs, civilverdienstordens. ***
Strana XVIII
VORREDE ZU DEN GOERLITZER ANNALEN DES JOHANNES VON GEUTERBOG Dohann Bereith von Jüterbogk, war ein studirter mann; man fin- det ihn in der ältesten matrikel der universität zu Leipzig beim j. 1425, uo zugleich bemerkt ist, dass er wegen seiner armuth nur 1 groschen pro- inscriptione gezahlt hat. In Görlitz trat er 1436 als stadtschreiber oder notarius ins rathscollegium, und kommt von diesem jahre an in den noch vorhandenen kürbiichern vor. er wird 'protonotarius' genannt. neben ihm war noch ein subnotarius, auch vnderstadtschreiber betitelt, angestellt. Nach dem kürbuche nahm er als protonotar folgende stelle im rathskollegio ein: 1) der biirgermeister. 2) die scabini oder schöppen (bald 7, bald 8). 3) die consules oder rathsherren (11 an der zahl). 4) der protonotarius. 5) der subnotarius. 6) der richter, judex.
VORREDE ZU DEN GOERLITZER ANNALEN DES JOHANNES VON GEUTERBOG Dohann Bereith von Jüterbogk, war ein studirter mann; man fin- det ihn in der ältesten matrikel der universität zu Leipzig beim j. 1425, uo zugleich bemerkt ist, dass er wegen seiner armuth nur 1 groschen pro- inscriptione gezahlt hat. In Görlitz trat er 1436 als stadtschreiber oder notarius ins rathscollegium, und kommt von diesem jahre an in den noch vorhandenen kürbiichern vor. er wird 'protonotarius' genannt. neben ihm war noch ein subnotarius, auch vnderstadtschreiber betitelt, angestellt. Nach dem kürbuche nahm er als protonotar folgende stelle im rathskollegio ein: 1) der biirgermeister. 2) die scabini oder schöppen (bald 7, bald 8). 3) die consules oder rathsherren (11 an der zahl). 4) der protonotarius. 5) der subnotarius. 6) der richter, judex.
Strana XIX
XIX Im j. 1465 wird er zum letzten male als protonotar erwähnt. 1466 er- scheint er als scabinus und darauf 1469 als biïrgermeister. 1470 steht sein name zum letzten male im kürbuche und zwar unter den schöppen. 1474 den 18. märz starb er und wurde im kloster begraben. Er lebte in der bewvegtesten und merkwürdigsten zeit und war augen- zeuge vieler wichtigen ereignisse; es ist daher zu bedauern, dass er seinen vorsatz annalen zu schreiben so unvollständig ausgeführt hat. Vermuth- lich hinderten ihn seine erwerbsverhältnisse an wissenschaftlichen arbeiten, denn er trieb neben seinem amte einen starken handel mit tuch und wolle, später auch mit waid. er bezog die jahrmärkte zu Breslau und wie seine hausbiicher nachweisen erwarb er damit ein grosses vermögen. Er erkaufte landgiter in der umgegend, Hänichen und Trebus im j. 1463 und Vierrei- chen. Seinen frommen sinn bethätigte er durch eine stiftung, genannt das gestifte vom leiden Christi, nach welchem unter andern die horae pas- sionis nostri salvatoris domini in der Georgenkapelle von 13 personen ge- sungen wurden; er widmete dazu viele geldzinsen und sein neuerbautes haus (no. 309.) bei der Peterskirche. Seine annalen schrieb er in ein buch in grossfolio (16/ hoch und 11" 21l breit), welches 87 papierblätter in sich hält. Hiervon nehmen die an- nalen nur 4 fol. ein, die ibrigen sind zum theil leer geblieben, zum theil mit andern notizen beschrieben worden. Ausser Bereith trug sein nach- folger Joh. Frauenberg und der spätere birgermeister Hass manches ein, nehmlich: fol. 6—7. mit der überschrift: 'zu Legenitz, Lobin Breslaw’, ein re- gister der stadtschulden. fol. 9. ‘der altaristen czinsse." fol. 10b—11a verzeichniss mehrer stiftungen. fol. 11b—12a 'gebrechen etwo zewischen dem pfarherrn vnd schul- meister des tischs halb gestanden vnd von der frühemesse vnd der mätin." fol. 12b—18. 'Von den königlichen jhar renthen’ — und anderes die abgaben betr. fol. 22b—24. 'Gartenczinsse ezu Crewelstorff' und von andern grund- stiicken. fol. 25b. Von der vierraden mühle. — 25b—26. verschiedene privilegia der stadt (zoll, wage, waid etc.) ***
XIX Im j. 1465 wird er zum letzten male als protonotar erwähnt. 1466 er- scheint er als scabinus und darauf 1469 als biïrgermeister. 1470 steht sein name zum letzten male im kürbuche und zwar unter den schöppen. 1474 den 18. märz starb er und wurde im kloster begraben. Er lebte in der bewvegtesten und merkwürdigsten zeit und war augen- zeuge vieler wichtigen ereignisse; es ist daher zu bedauern, dass er seinen vorsatz annalen zu schreiben so unvollständig ausgeführt hat. Vermuth- lich hinderten ihn seine erwerbsverhältnisse an wissenschaftlichen arbeiten, denn er trieb neben seinem amte einen starken handel mit tuch und wolle, später auch mit waid. er bezog die jahrmärkte zu Breslau und wie seine hausbiicher nachweisen erwarb er damit ein grosses vermögen. Er erkaufte landgiter in der umgegend, Hänichen und Trebus im j. 1463 und Vierrei- chen. Seinen frommen sinn bethätigte er durch eine stiftung, genannt das gestifte vom leiden Christi, nach welchem unter andern die horae pas- sionis nostri salvatoris domini in der Georgenkapelle von 13 personen ge- sungen wurden; er widmete dazu viele geldzinsen und sein neuerbautes haus (no. 309.) bei der Peterskirche. Seine annalen schrieb er in ein buch in grossfolio (16/ hoch und 11" 21l breit), welches 87 papierblätter in sich hält. Hiervon nehmen die an- nalen nur 4 fol. ein, die ibrigen sind zum theil leer geblieben, zum theil mit andern notizen beschrieben worden. Ausser Bereith trug sein nach- folger Joh. Frauenberg und der spätere birgermeister Hass manches ein, nehmlich: fol. 6—7. mit der überschrift: 'zu Legenitz, Lobin Breslaw’, ein re- gister der stadtschulden. fol. 9. ‘der altaristen czinsse." fol. 10b—11a verzeichniss mehrer stiftungen. fol. 11b—12a 'gebrechen etwo zewischen dem pfarherrn vnd schul- meister des tischs halb gestanden vnd von der frühemesse vnd der mätin." fol. 12b—18. 'Von den königlichen jhar renthen’ — und anderes die abgaben betr. fol. 22b—24. 'Gartenczinsse ezu Crewelstorff' und von andern grund- stiicken. fol. 25b. Von der vierraden mühle. — 25b—26. verschiedene privilegia der stadt (zoll, wage, waid etc.) ***
Strana XX
XX fol. 27. Kör des Rathis. — 32b—37. 'waidgescheffte." — 39b—40. 'Vorschreibunge wie die uff die houptmannschaft vnd gerichte von der herschaft irworbin ist vnd doch von demselbien widder abegethon’ (1449) fol. 74b—81. folgen von Frauenbergs hand die bekenntnisse der in die pulververschwörung (1467) verwickelten personen, Caspar Eczil, Nicline Mehlfleisch, Mertin Lauterbach, Mertin Sleiffe, Niclas Ermlich. Endlich fol. 83b—84a. von eczlichin (so) uff den hals gefangin wy dy gericht sein." Alle übrigen blätter sind leer. Die handschrift ist im ganzen wohl- erhalten, in rothes leder gebunden und sonst ohne äussern schmuck. Sie wird gegenwärtig auf der milichschen bibliotheck verwahrt. Bei der herausgabe schwollen die noten zum texte übermässig an. Es fand sich in alten papieren so vieles zur erläuterung des von Bereith nur zu kurz beschriebenen. Man wird nicht ziirnen, dass die gelegenheit be- nützt worden ist, mehre zeither unbekannte urkunden und nachrichten zur geschichte dieser merkwürdigen zeit ans licht zu stellen. Von dem übrigen inhalte der handschrift werden die bekenntnisse (fol. 74—81) später mitgetheilt werden. K.
XX fol. 27. Kör des Rathis. — 32b—37. 'waidgescheffte." — 39b—40. 'Vorschreibunge wie die uff die houptmannschaft vnd gerichte von der herschaft irworbin ist vnd doch von demselbien widder abegethon’ (1449) fol. 74b—81. folgen von Frauenbergs hand die bekenntnisse der in die pulververschwörung (1467) verwickelten personen, Caspar Eczil, Nicline Mehlfleisch, Mertin Lauterbach, Mertin Sleiffe, Niclas Ermlich. Endlich fol. 83b—84a. von eczlichin (so) uff den hals gefangin wy dy gericht sein." Alle übrigen blätter sind leer. Die handschrift ist im ganzen wohl- erhalten, in rothes leder gebunden und sonst ohne äussern schmuck. Sie wird gegenwärtig auf der milichschen bibliotheck verwahrt. Bei der herausgabe schwollen die noten zum texte übermässig an. Es fand sich in alten papieren so vieles zur erläuterung des von Bereith nur zu kurz beschriebenen. Man wird nicht ziirnen, dass die gelegenheit be- nützt worden ist, mehre zeither unbekannte urkunden und nachrichten zur geschichte dieser merkwürdigen zeit ans licht zu stellen. Von dem übrigen inhalte der handschrift werden die bekenntnisse (fol. 74—81) später mitgetheilt werden. K.
Strana XXI
VORREDE ZU DEM KALENDARIUM NECROLOGICUM FRATRUM MINORUM CONVENTUS IN GOERLICZ. Das original dieses todtenbuches ist leider seit kurzem verloren gegan- gen. Es wurde im rathsarchive aufbewahrt und war noch um 1820 vor- handen; ob ungetreue hand es entfihrt hat, oder ob es zufällig verloren gegangen ist, dariiber sind nur vermuthungen. Dem abdrucke musste da- her eine abschrift zu grunde gelegt werden deren treue gewähr leistete; eine solche besitzt die gesellschaft der w. von des fleissigen Zobels hand — derselben welcher wir unser urkundenverzeichniss verdanken — und sie konnte um so unbedenklicher gebraucht werden als Zobel sie in der absicht der her- ausgabe gemacht hat. Eine ältere abschrift von Bartholom. Scultetus (geb. 1549, gest. 1614.) schien sich durch ihr alter zu empfehlen; ihre richtig- keit weicht indessen der zobelschen und überdies ist sie nicht vollstän- dig. Auch die neueste abschrift welche der superintendent Jancke entnahm
VORREDE ZU DEM KALENDARIUM NECROLOGICUM FRATRUM MINORUM CONVENTUS IN GOERLICZ. Das original dieses todtenbuches ist leider seit kurzem verloren gegan- gen. Es wurde im rathsarchive aufbewahrt und war noch um 1820 vor- handen; ob ungetreue hand es entfihrt hat, oder ob es zufällig verloren gegangen ist, dariiber sind nur vermuthungen. Dem abdrucke musste da- her eine abschrift zu grunde gelegt werden deren treue gewähr leistete; eine solche besitzt die gesellschaft der w. von des fleissigen Zobels hand — derselben welcher wir unser urkundenverzeichniss verdanken — und sie konnte um so unbedenklicher gebraucht werden als Zobel sie in der absicht der her- ausgabe gemacht hat. Eine ältere abschrift von Bartholom. Scultetus (geb. 1549, gest. 1614.) schien sich durch ihr alter zu empfehlen; ihre richtig- keit weicht indessen der zobelschen und überdies ist sie nicht vollstän- dig. Auch die neueste abschrift welche der superintendent Jancke entnahm
Strana XXII
XXII ist nicht vollständig und iibertrifft die zobelsche nicht an glaubwürdigkeit. Sie bewahrt auch nicht die äussere form eines todtenkalenders, welche wir, tie sie Zobel darstellte, im drucke wiedergegeben haben. Die beschaffenheit des originales hat leider keiner der abschreiber be- schrieben. Jancke sagt nur am schlusse seiner abschrift : 'alles dis vorher stehende ist der vorzüglichste inhalt des necrologii fratrum minorum, welches in gr. 4. 35 blätter auf pergament in sich fasst, worin aber einiges theils aus- gelöscht, theils unleserlich.' — Ebenso kurz fasst Zobel seine beschreibung : das original auf pergamen, von verschiedener handschrift, 35 blatt in 4. hal- tend, befindet sich im archive des rathes zu Görlitz! — Scultetus hat gar nichts über die äussere gestalt der hands. vermerkt, er selbst hat seine ei- genen bemerkungen eingemengt ohne unterscheidung vom urtexte. Doch hat er anfänglich einige nachweisungen gegeben. so steht neben der notiz: Anno dom. 1450 (1470) Renouata et testudinata est etc. (s. 296.) 'auf dem vordern brethe inwendig der secunda fac. b." — Sodann bei der nachricht: Anno dn. 1508. Decem fratres’ — (s. 297.) Fol. 1. fac. a’ und bei: Dns Tytzko plebanus' — (s. 296. z. 4). Fol. 1. fac. b.’ Später aber unterliess er diese nachweisungen. Wir sehen aber aus allen diesen spuren, dass der auf pergament eingezeichnete kalender in verschiedenen zeiten (von 1361 bis 1536) und von verschiedenen händen geschrieben, auch die deckblätter und leeren stellen zu eintragung von geschichtlichen notizen benutzt tor- den sind. 1563 wurde das kloster an den magistrat ibergeben*) und da- *) 1543 waren die mönche schon sehr bedrängt und trugen dem könig ihren nothstand vor. [Knauth gymn, gorlic. s. 19.] 1544 wurden die kleinodien des klosters in- ventirt, weil die mönche vieles veräussert hatten. Das inventarium ist noch vor- handen und ist uberschrieben: Nach Christi geburt 1544 d. 1. decemb. haben der Römischen auch zu Hungarn vnd Behaimb kön. mjt. commissarien als her Sebastian von Schönaich, comptor zum Tymz, röm. mjt: vorschneider vnd mundschenk vnd Laurentius Knorr der rechten doctor, röm. mjt. rath etc. zue Görlitz nach vleissiger besichtigung vnd inventirung von kirchenkleinodiis dis wie folget befunden." 1563 errichtet Melchior Widemann ein notar. instrument über des Urbans Weyssbachs, letzten mönchs im kloster, übergabe und zueignung des ganzen klosters und wäldleins bei Lichtenbergk an den rath zu Gorlicz. [das origin. im rathsarchive] der bischoff Johann Leisentrit zu Budissin genehmigt die abtretung : ad optimam frugem juventutis Gorlicensis, am 12. juli 1563 und 1564, unterm d. Wien 5. febr. erlaubt kaiser Ferdinand dem rathe 'das parfüsserkloster zu einer particularschul einzunemen und zusammt dem wäldlein und der kirchen- zier zu gebrauchen, [Knauth gymn. gorl. s. 25.]
XXII ist nicht vollständig und iibertrifft die zobelsche nicht an glaubwürdigkeit. Sie bewahrt auch nicht die äussere form eines todtenkalenders, welche wir, tie sie Zobel darstellte, im drucke wiedergegeben haben. Die beschaffenheit des originales hat leider keiner der abschreiber be- schrieben. Jancke sagt nur am schlusse seiner abschrift : 'alles dis vorher stehende ist der vorzüglichste inhalt des necrologii fratrum minorum, welches in gr. 4. 35 blätter auf pergament in sich fasst, worin aber einiges theils aus- gelöscht, theils unleserlich.' — Ebenso kurz fasst Zobel seine beschreibung : das original auf pergamen, von verschiedener handschrift, 35 blatt in 4. hal- tend, befindet sich im archive des rathes zu Görlitz! — Scultetus hat gar nichts über die äussere gestalt der hands. vermerkt, er selbst hat seine ei- genen bemerkungen eingemengt ohne unterscheidung vom urtexte. Doch hat er anfänglich einige nachweisungen gegeben. so steht neben der notiz: Anno dom. 1450 (1470) Renouata et testudinata est etc. (s. 296.) 'auf dem vordern brethe inwendig der secunda fac. b." — Sodann bei der nachricht: Anno dn. 1508. Decem fratres’ — (s. 297.) Fol. 1. fac. a’ und bei: Dns Tytzko plebanus' — (s. 296. z. 4). Fol. 1. fac. b.’ Später aber unterliess er diese nachweisungen. Wir sehen aber aus allen diesen spuren, dass der auf pergament eingezeichnete kalender in verschiedenen zeiten (von 1361 bis 1536) und von verschiedenen händen geschrieben, auch die deckblätter und leeren stellen zu eintragung von geschichtlichen notizen benutzt tor- den sind. 1563 wurde das kloster an den magistrat ibergeben*) und da- *) 1543 waren die mönche schon sehr bedrängt und trugen dem könig ihren nothstand vor. [Knauth gymn, gorlic. s. 19.] 1544 wurden die kleinodien des klosters in- ventirt, weil die mönche vieles veräussert hatten. Das inventarium ist noch vor- handen und ist uberschrieben: Nach Christi geburt 1544 d. 1. decemb. haben der Römischen auch zu Hungarn vnd Behaimb kön. mjt. commissarien als her Sebastian von Schönaich, comptor zum Tymz, röm. mjt: vorschneider vnd mundschenk vnd Laurentius Knorr der rechten doctor, röm. mjt. rath etc. zue Görlitz nach vleissiger besichtigung vnd inventirung von kirchenkleinodiis dis wie folget befunden." 1563 errichtet Melchior Widemann ein notar. instrument über des Urbans Weyssbachs, letzten mönchs im kloster, übergabe und zueignung des ganzen klosters und wäldleins bei Lichtenbergk an den rath zu Gorlicz. [das origin. im rathsarchive] der bischoff Johann Leisentrit zu Budissin genehmigt die abtretung : ad optimam frugem juventutis Gorlicensis, am 12. juli 1563 und 1564, unterm d. Wien 5. febr. erlaubt kaiser Ferdinand dem rathe 'das parfüsserkloster zu einer particularschul einzunemen und zusammt dem wäldlein und der kirchen- zier zu gebrauchen, [Knauth gymn. gorl. s. 25.]
Strana XXIII
XXIII mals mag auch das necrologium in das städtische archie genommen tor- den seyn, weil man aus demselben die anzahl der dem kloster gehörigen kleinodien entnehmen konnte. Die angehängten: ANNALES FRANCISCANORUM oder die chronik der Franciscanermönche am gestiihle im kloster zu Gör- litz, sind schon gedruckt vorhanden, nehmlich in Knauthe's beschreibung der dreifaltigkeitskirche (umgangszeddel auf das jahr 1769) und daraus wie- derum in Büsching’s alterthiimern von Görlitz (n. l. magaz. III. pag. 181.) Unser abdruck ist nach einer copie gemacht worden, welche der bürger- meister Neumann mit grosser sorgfalt entnommen hat. Die nähere be- schreibung derselben s. bei Büsching a. a. o. p. 181. K.
XXIII mals mag auch das necrologium in das städtische archie genommen tor- den seyn, weil man aus demselben die anzahl der dem kloster gehörigen kleinodien entnehmen konnte. Die angehängten: ANNALES FRANCISCANORUM oder die chronik der Franciscanermönche am gestiihle im kloster zu Gör- litz, sind schon gedruckt vorhanden, nehmlich in Knauthe's beschreibung der dreifaltigkeitskirche (umgangszeddel auf das jahr 1769) und daraus wie- derum in Büsching’s alterthiimern von Görlitz (n. l. magaz. III. pag. 181.) Unser abdruck ist nach einer copie gemacht worden, welche der bürger- meister Neumann mit grosser sorgfalt entnommen hat. Die nähere be- schreibung derselben s. bei Büsching a. a. o. p. 181. K.
Strana XXIV
VORREDE ZUM MARTIN VON BOLKENHAIN. Martin war, wie es aus seiner eigenen erzählung beim j. 1444. hervorgeht, kaufmann zu Bolkenhain. Er zeichnete auf, was die Hussiten zu seiner zeit in seiner heimath und den benachbarten gegenden trieben; bei einigen begebenheiten war er selbst augenzeuge, bei anderen stand er so nahe, dass er auch da als glaubwürdiger zeuge gelten darf. Es muss freilich dabei nicht übersehen werden, dass er überall als ein gegner der Hussiten und ihrer lehren und thaten sich kundgiebt. Was Martin aufgezeichnet hatte, schrieb im j. 1480. Johann Zobtener zum Rodenstocke ab. Dies bruchstick von den Hussiten ist nämlich von derselben hand wie alles übrige was die handschrift*) sonst enthält. Zweimal findet sich der name des schrei- bers: bl. 58b. Et sic est finis huius sermonis de corpore cristi Anno domini Moccccolxxx° per me Nicolaum Czobten ipso die sanctj Galli confessoris llaus deo omnipotenti — und bl. 189a. Dies buch ist geschrebin vnnde geendt *) Papier, 202 blätter 4°., früher im kloster Heinrichau, jetzt in der kön. und univer- sitäts-bibliothek zu Breslau, sign. IV. 4°. 229. Leider sind die anfangsblätter der hs.. noch ehe sie in ihren jetzigen aufbewahrungsort kam, abgerissen worden.
VORREDE ZUM MARTIN VON BOLKENHAIN. Martin war, wie es aus seiner eigenen erzählung beim j. 1444. hervorgeht, kaufmann zu Bolkenhain. Er zeichnete auf, was die Hussiten zu seiner zeit in seiner heimath und den benachbarten gegenden trieben; bei einigen begebenheiten war er selbst augenzeuge, bei anderen stand er so nahe, dass er auch da als glaubwürdiger zeuge gelten darf. Es muss freilich dabei nicht übersehen werden, dass er überall als ein gegner der Hussiten und ihrer lehren und thaten sich kundgiebt. Was Martin aufgezeichnet hatte, schrieb im j. 1480. Johann Zobtener zum Rodenstocke ab. Dies bruchstick von den Hussiten ist nämlich von derselben hand wie alles übrige was die handschrift*) sonst enthält. Zweimal findet sich der name des schrei- bers: bl. 58b. Et sic est finis huius sermonis de corpore cristi Anno domini Moccccolxxx° per me Nicolaum Czobten ipso die sanctj Galli confessoris llaus deo omnipotenti — und bl. 189a. Dies buch ist geschrebin vnnde geendt *) Papier, 202 blätter 4°., früher im kloster Heinrichau, jetzt in der kön. und univer- sitäts-bibliothek zu Breslau, sign. IV. 4°. 229. Leider sind die anfangsblätter der hs.. noch ehe sie in ihren jetzigen aufbewahrungsort kam, abgerissen worden.
Strana XXV
XXV noch Cristi geburdt Meccclxxx zum Rodenstogke durch mich Nicolaum Czobtene Rusw., und dreimal noch die jahrszahl: bl. 79a. Vom gepete zum Rodestogke noch Crist gepurt Meccclxxx N. C., bl. 131a, und 141b. 1480. Den namen des verfassers der hussitischen geschichten schliesse ich aus den worten, womit bl. 15b., nachdem jene die seite vorher zu ende gehen, Johann Zobtener eine neue abschrift beginnt; er sagt nämlich: Do vorne hatthe her ehe gnante Martinus, dem got gnade, noch dem geschichte von den czween brudern gesatczt etliche pflögen*) orsprunglich Jn der Biblien geschreben, dy wolde ich nicht vnder dy materia der hussen mengen sunder alhye alleyne setczen sam alzo, und lässt dann die biblische geschichte von Sodom und Gomorrha und Ninive folgen. Der fromme sinn des herrn Martin mochte sich leicht durch die gräuel der Hussiten veranlasst fühlen, mit biblischen geschichten als einer ermahnung seinen bericht zu schliessen, und wir wirden diesen schluss trotzdem dass Joh. Zobtener ihn von den ketzern fern hielt, dennoch unmittelbar hinterher fol- gen lassen, wenn er von historischem oder sonstigem interesse wäre. Dass er von Martin wirklich herrihrt, lehren folgende schlussworte : Alzo sulle wir auch thun vnde got vor augen haben vnnde an vnns nemen eyn bussfertiges leben Sint dem mole das wir wol zehen, das vns got so mancherley pfloget**), Jtczunt mit brande, mit morde, itczunt mit pestilentien vnde gros sterben, mit tewrunge, ungewitter, mit grossen her- czögen, hussereyen; dennoch leyder bessere wir vns nicht, sunder mer zu- nemen yn boscheyt. — dorumme (fügt der abschreiber hinzu) hutte dich Nickel vnnde wert besser! Jn nomine dominj. Bei herausgabe dieser ungedruckten und unbenutzten quelle habe ich mich bloss auf sprachliche erläuterungen beschränkt. Die bisher bekannt gemachten nachrichten von den kriegen der Hussiten in Schlesien und sei- nen nachbarländern sind sehr dürftig und lückenhaft und mitunter sehr unsicher, ja und diese sind nicht einmal zu einer übersichtlichen darstellung verarbeitet worden, so dass es sich nicht sonderlich lohnte, auch da wo sie *) Wol nur das lateinische plagae, unglück, oder sollte man an ein deutsches wort gleicher bedeutung denken können? In Conrads von Heinrichau wb. (Fdrg. 1, 391b.) heisst es: libis spengunge, kercliche pflage, maceratio. **) Scheint mir weder pfleget noch plaget zu seyn, vgl. die anm. vorher. *****
XXV noch Cristi geburdt Meccclxxx zum Rodenstogke durch mich Nicolaum Czobtene Rusw., und dreimal noch die jahrszahl: bl. 79a. Vom gepete zum Rodestogke noch Crist gepurt Meccclxxx N. C., bl. 131a, und 141b. 1480. Den namen des verfassers der hussitischen geschichten schliesse ich aus den worten, womit bl. 15b., nachdem jene die seite vorher zu ende gehen, Johann Zobtener eine neue abschrift beginnt; er sagt nämlich: Do vorne hatthe her ehe gnante Martinus, dem got gnade, noch dem geschichte von den czween brudern gesatczt etliche pflögen*) orsprunglich Jn der Biblien geschreben, dy wolde ich nicht vnder dy materia der hussen mengen sunder alhye alleyne setczen sam alzo, und lässt dann die biblische geschichte von Sodom und Gomorrha und Ninive folgen. Der fromme sinn des herrn Martin mochte sich leicht durch die gräuel der Hussiten veranlasst fühlen, mit biblischen geschichten als einer ermahnung seinen bericht zu schliessen, und wir wirden diesen schluss trotzdem dass Joh. Zobtener ihn von den ketzern fern hielt, dennoch unmittelbar hinterher fol- gen lassen, wenn er von historischem oder sonstigem interesse wäre. Dass er von Martin wirklich herrihrt, lehren folgende schlussworte : Alzo sulle wir auch thun vnde got vor augen haben vnnde an vnns nemen eyn bussfertiges leben Sint dem mole das wir wol zehen, das vns got so mancherley pfloget**), Jtczunt mit brande, mit morde, itczunt mit pestilentien vnde gros sterben, mit tewrunge, ungewitter, mit grossen her- czögen, hussereyen; dennoch leyder bessere wir vns nicht, sunder mer zu- nemen yn boscheyt. — dorumme (fügt der abschreiber hinzu) hutte dich Nickel vnnde wert besser! Jn nomine dominj. Bei herausgabe dieser ungedruckten und unbenutzten quelle habe ich mich bloss auf sprachliche erläuterungen beschränkt. Die bisher bekannt gemachten nachrichten von den kriegen der Hussiten in Schlesien und sei- nen nachbarländern sind sehr dürftig und lückenhaft und mitunter sehr unsicher, ja und diese sind nicht einmal zu einer übersichtlichen darstellung verarbeitet worden, so dass es sich nicht sonderlich lohnte, auch da wo sie *) Wol nur das lateinische plagae, unglück, oder sollte man an ein deutsches wort gleicher bedeutung denken können? In Conrads von Heinrichau wb. (Fdrg. 1, 391b.) heisst es: libis spengunge, kercliche pflage, maceratio. **) Scheint mir weder pfleget noch plaget zu seyn, vgl. die anm. vorher. *****
Strana XXVI
XXVI mit den hier gegebenen erzählungen zusammenfallen, auf sie zu verweisen. Ein so treues und lebendiges bild als wir hier erhalten, vermochte selbst Klose bei seinen mannigfachen, oft urkundlichen hülfsmitteln nicht zu lie- fern, man vergleiche was er in seiner dokumentierten geschichte von Bres- lau (2 bd. 1. th. s. 382. ff.) zusammengestellt hat, bei weitem das beste was sich bei älteren und neueren schles. schriftstellern findet. In betreff meiner spracherläuterungen muss ich nun von vorn herein bemerken, dass ich dabei ein grösseres publicum im auge hatte, um dafür die benutzung dieser neu aufgethanen quelle von dieser seite zu erleichtern. So ausführlich und befriedigend ich in dieser beziehung, wie mir scheint gewesen bin, so konnte ich doch nicht bei jeder gelegenheit auf die ver- schiedenheiten von unserer jetzigen sprech- und schreibweise aufmerksam machen, was zuletzt einen doppelten text hätte hervorbringen missen. Jch fügte also für diejenigen leser, die sich nicht ganz hineinlesen können, noch einige allgemeine bemerkungen hinzu. Auf die deutsche schreibung hat seit Karls IV. zeit das böhmische in allen nach Böhmen zu liegenden ländern grossen einfluss geübt, wie sich hier in Schlesien an allen schriften, besonders aus dem 15. jh., nicht ver- kennen lässt. Jch rechne hauptsächlich hieher den falschen gebrauch der deutschen s- laute, der sich auch in unserer hs. vorfindet: so steht zuweilen s für z, cz meist immer für z, tz; hingegen z sehr oft für s; nur beispiele für das letztere: helze (hälse), deze (diese), zohen (sahen), zo (so), alzo (also), zere (sehr), zelbir (selber), weizen (waisen), zeyten (seiten) usw. Zu dieser eigenthiimlichen schreibweise kommt noch eine andere, die sich nur aus einer in Schlesien üiblichen sprechweise erklären lässt: der verfasser oder abschreiber verwechselt mehrmals a und o, und setzt besonders gern in wör- tern mit geschärft gesprochenem o ein a: ap (ob), dach (doch), nach (noch), ader (oder), ag (jetzt ock), wachen (wochen), platcz (plotz), gebrachen (ge- brochen), dy thar (die thore); dies a greift noch weiter um sich: bas (bis) ; dagegen setzt er für a gern o: begobin (begaben), sohen (sahen), krom (kram). Hoffmann von Fallersleben.
XXVI mit den hier gegebenen erzählungen zusammenfallen, auf sie zu verweisen. Ein so treues und lebendiges bild als wir hier erhalten, vermochte selbst Klose bei seinen mannigfachen, oft urkundlichen hülfsmitteln nicht zu lie- fern, man vergleiche was er in seiner dokumentierten geschichte von Bres- lau (2 bd. 1. th. s. 382. ff.) zusammengestellt hat, bei weitem das beste was sich bei älteren und neueren schles. schriftstellern findet. In betreff meiner spracherläuterungen muss ich nun von vorn herein bemerken, dass ich dabei ein grösseres publicum im auge hatte, um dafür die benutzung dieser neu aufgethanen quelle von dieser seite zu erleichtern. So ausführlich und befriedigend ich in dieser beziehung, wie mir scheint gewesen bin, so konnte ich doch nicht bei jeder gelegenheit auf die ver- schiedenheiten von unserer jetzigen sprech- und schreibweise aufmerksam machen, was zuletzt einen doppelten text hätte hervorbringen missen. Jch fügte also für diejenigen leser, die sich nicht ganz hineinlesen können, noch einige allgemeine bemerkungen hinzu. Auf die deutsche schreibung hat seit Karls IV. zeit das böhmische in allen nach Böhmen zu liegenden ländern grossen einfluss geübt, wie sich hier in Schlesien an allen schriften, besonders aus dem 15. jh., nicht ver- kennen lässt. Jch rechne hauptsächlich hieher den falschen gebrauch der deutschen s- laute, der sich auch in unserer hs. vorfindet: so steht zuweilen s für z, cz meist immer für z, tz; hingegen z sehr oft für s; nur beispiele für das letztere: helze (hälse), deze (diese), zohen (sahen), zo (so), alzo (also), zere (sehr), zelbir (selber), weizen (waisen), zeyten (seiten) usw. Zu dieser eigenthiimlichen schreibweise kommt noch eine andere, die sich nur aus einer in Schlesien üiblichen sprechweise erklären lässt: der verfasser oder abschreiber verwechselt mehrmals a und o, und setzt besonders gern in wör- tern mit geschärft gesprochenem o ein a: ap (ob), dach (doch), nach (noch), ader (oder), ag (jetzt ock), wachen (wochen), platcz (plotz), gebrachen (ge- brochen), dy thar (die thore); dies a greift noch weiter um sich: bas (bis) ; dagegen setzt er für a gern o: begobin (begaben), sohen (sahen), krom (kram). Hoffmann von Fallersleben.
Strana XXVII
VORREDE ZU DEN AELTESTEN STATUTEN VON GOERLITZ. (örlitz ist, nach gleichzeitigen nachrichten (im continuat. Cosmae) im jahre 1026 begründet worden, wo die Böhmen eine befestigung (munitio) anlegten, Yzcorelik benannt, welche herzog Sobieslaus 1031 in eine burg (castrum) ver- wandelte. Diese burg lag im gaue Milska (Milesko) am flusse Niza. (Script. rer. bohem. I. p. 287. 303.) Aus derselben entstand später, und wahrschein- lich durch die Deutschen, die stadt, welche auch vom anfange an nach deutschem recht bewidmet gewesen seyn mag. Wir haben daher auch keine spuren fremden rechtes in der geschichte von Görlitz aufzuweisen und wenn auch markgraf Hermann erst 1303 der stadt den gebrauch des magdeburgi- schen rechtes durch eine schriftliche urkunde bestätigt (gedr. b. Tzschoppe und Stenzel urkundenb. no. CIII.) so wurde es keinesweges damals erst einge- führt, sondern galt schon seit alten zeiten. Mit grösserer sicherheit und be- ******
VORREDE ZU DEN AELTESTEN STATUTEN VON GOERLITZ. (örlitz ist, nach gleichzeitigen nachrichten (im continuat. Cosmae) im jahre 1026 begründet worden, wo die Böhmen eine befestigung (munitio) anlegten, Yzcorelik benannt, welche herzog Sobieslaus 1031 in eine burg (castrum) ver- wandelte. Diese burg lag im gaue Milska (Milesko) am flusse Niza. (Script. rer. bohem. I. p. 287. 303.) Aus derselben entstand später, und wahrschein- lich durch die Deutschen, die stadt, welche auch vom anfange an nach deutschem recht bewidmet gewesen seyn mag. Wir haben daher auch keine spuren fremden rechtes in der geschichte von Görlitz aufzuweisen und wenn auch markgraf Hermann erst 1303 der stadt den gebrauch des magdeburgi- schen rechtes durch eine schriftliche urkunde bestätigt (gedr. b. Tzschoppe und Stenzel urkundenb. no. CIII.) so wurde es keinesweges damals erst einge- führt, sondern galt schon seit alten zeiten. Mit grösserer sicherheit und be- ******
Strana XXVIII
XXVIII quemlichkeit konnte sie sich desselben bedienen, nachdem sie im jahre 1301 von den magdeburger schöffen eine vollständige zusammenstellung ihres rechtes erhielt (gedr. bei Tzschoppe und Stenzel no. CV.) Eine handschrift des Sachsenspiegels mit einer weitläuƒtigen glosse erwarb der rath im jahre 1387, nach aller wahrscheinlichkeit von Nicolaus Wurm zu Liegnitz, welcher der urheber mehrer rechtsbücher aus jener zeit ist, und von dem auch eine hands. des weichbildes und der blume des rechtes nach Görlitz kam und noch aufbewahrt wird. (vgl. n. laus. magaz. 1837. s. 169.) Als beständige quellen des rechtes wurden auch alle urthel aufbewahrt, welche von den schöppen zu Magdeburg eingeholt wurden und deren eine sehr ansehnliche menge im görl. rathsarchive vorhanden sind ; sie werden, da sie ungeordnet durch einander lagen, gegenwärtig geordnet und durch repertorien über- sichtlich und zugänglich gemacht. Unter ihnen sind sodann auch urthel der schöppen zu Dohna. — Neben den allgemeinen rechtsgewohnheiten ent- wickelte sich in Görlitz, wie in allen iibrigen städten, zeitig ein besonderes, auf localverhältnisse gegründetes, meist polizeigesetze enthaltendes stadtrecht, bald statuten, bald willkir genannt. Diese statuten bestätigte der stadt be- reits Karl IV. unter goldener bulle (d. Prag V. id. maj.) und kaiser Sigis- mund wiederholte die bestätigung im j. 1433 (d. Peruss. am tage Johann. enthaupt.) Wir wissen nicht ob es schon zu Karls zeit eine schriftliche sammlung aller statuten gab, möchten dies sogar bezweifeln, da das städ- tische archiv niemals durch feuer oder krieg zerstört, sondern seit den älte- sten zeiten erhalten worden ist und es sich kaum denken liesse, dass eine so wichtige handschrift spurlos daraus verschwunden seyn sollte. Dagegen fehlen uns die wachstafeln, welche man mit solchen sachen ebenfalls zu be- schreiben und in den rathsstuben auszuhängen pflegte, gänzlich. Die alten rathsrechnungen aber beweisen dass sie vorhanden gewesen sind. Erst am anfange des xv. jahrh. brachte man alte und neuere stadtge- setze in eine sammlung, was nach der gewöhnlichen annahme im j. 1434 geschehen ist ; also ein jahr nach der neuen bestätigung durch k. Sigismund*). *) Diese bestätigung lautet so: 'auch haben vns die egenanten von Görlitz durch die egenanten Jre erbare botschaft zu erkennen geben wie sie uber magdburgisch recht der Sy gebrauchen bey unserm lieben hern vnd vatter keyser Karl, kunig Wentzelaw vnd Hertzog Hansen vnsern brudern seliger gedechtniss, etliche statuta vnd wilkur
XXVIII quemlichkeit konnte sie sich desselben bedienen, nachdem sie im jahre 1301 von den magdeburger schöffen eine vollständige zusammenstellung ihres rechtes erhielt (gedr. bei Tzschoppe und Stenzel no. CV.) Eine handschrift des Sachsenspiegels mit einer weitläuƒtigen glosse erwarb der rath im jahre 1387, nach aller wahrscheinlichkeit von Nicolaus Wurm zu Liegnitz, welcher der urheber mehrer rechtsbücher aus jener zeit ist, und von dem auch eine hands. des weichbildes und der blume des rechtes nach Görlitz kam und noch aufbewahrt wird. (vgl. n. laus. magaz. 1837. s. 169.) Als beständige quellen des rechtes wurden auch alle urthel aufbewahrt, welche von den schöppen zu Magdeburg eingeholt wurden und deren eine sehr ansehnliche menge im görl. rathsarchive vorhanden sind ; sie werden, da sie ungeordnet durch einander lagen, gegenwärtig geordnet und durch repertorien über- sichtlich und zugänglich gemacht. Unter ihnen sind sodann auch urthel der schöppen zu Dohna. — Neben den allgemeinen rechtsgewohnheiten ent- wickelte sich in Görlitz, wie in allen iibrigen städten, zeitig ein besonderes, auf localverhältnisse gegründetes, meist polizeigesetze enthaltendes stadtrecht, bald statuten, bald willkir genannt. Diese statuten bestätigte der stadt be- reits Karl IV. unter goldener bulle (d. Prag V. id. maj.) und kaiser Sigis- mund wiederholte die bestätigung im j. 1433 (d. Peruss. am tage Johann. enthaupt.) Wir wissen nicht ob es schon zu Karls zeit eine schriftliche sammlung aller statuten gab, möchten dies sogar bezweifeln, da das städ- tische archiv niemals durch feuer oder krieg zerstört, sondern seit den älte- sten zeiten erhalten worden ist und es sich kaum denken liesse, dass eine so wichtige handschrift spurlos daraus verschwunden seyn sollte. Dagegen fehlen uns die wachstafeln, welche man mit solchen sachen ebenfalls zu be- schreiben und in den rathsstuben auszuhängen pflegte, gänzlich. Die alten rathsrechnungen aber beweisen dass sie vorhanden gewesen sind. Erst am anfange des xv. jahrh. brachte man alte und neuere stadtge- setze in eine sammlung, was nach der gewöhnlichen annahme im j. 1434 geschehen ist ; also ein jahr nach der neuen bestätigung durch k. Sigismund*). *) Diese bestätigung lautet so: 'auch haben vns die egenanten von Görlitz durch die egenanten Jre erbare botschaft zu erkennen geben wie sie uber magdburgisch recht der Sy gebrauchen bey unserm lieben hern vnd vatter keyser Karl, kunig Wentzelaw vnd Hertzog Hansen vnsern brudern seliger gedechtniss, etliche statuta vnd wilkur
Strana XXIX
XXIX Auch findet man auf dem umschlagdeckel einer handschrift der statuten, welche von Joh. Bereith geschrieben ist, unter dem titel : liber statutorum ci- vitatis in quo eciam continetur tutela orphanorum seu innocencium — die be- gemacht vnd bis an vns mit guter gewonheit bracht haben durch des besten willen vnser stat, vnd haben vns gebeten In der gnediclich zugunnen vnd die zubestetigen, Derselben stuck vnd statut etliche hernach geschriben sten vnd also lautend sind : Czum ersten das Nyemant den andern von unsern Burgern vnd die in vnser stat Gorlicz gehoren in geistliche Recht vmb werrtlichen sachen, die in vnser ge- richt doselbs gehoren, laden sulle, Ersuche es dann vor vnserm kuniglichen gericht oder vnserm Rate doselbs czu Gorlitz, Jtem Das nyemant kein lange messer uber der Stat masse noch heymelichen Mordische messer tragen sol. Jtem das ydermann sein feur bey leib vnd gut beware. Jtem das ein ydermann in seinem hause fur verretherey vnd fur feuer czusehe, vnd wisse wen Er herberge, das kein schad darauss der stat entstee. Jtem das ydermann Er sey vererbet oder nicht, so es not tue bey tag vnd nacht an sein wer gee als er geschickt ist bey leib vnd gut. Jtem was ein man dem andern in denselben landen vnd stat zu Gorlitz oder ein gast dem andern oder ein Weip einem Mann vmb geltschulde bekentnuss oder an- der sach sich vorwilleten vnd verpflichteten vor einem scheppfen in der stadt zu Görlitz vnd von entphelunge der scheppfen in der statbuch geschriben wirt, das hat sulche crafft vnd ist bey sulchen wirden gehalden als ob es in gehegter bang vor dem scheppfen oder vor den sitzenden Rate gemeinlich geschee. Jtem was ein man seinem elichen weip oder das weip dem manne vfgibet vor dem gericht doselbs oder gehegter bangk, Es sey zu rechter dingczeit oder in not- dingen Vnd ob der richter nicht gegenwartig gesein kunde, wenn er dann das em- pfilet, es sey am erb oder andern farenden vnd vnfarenden nichts vssgenomen oder ein benant gelt in die guter wie nu die gab zukumpt Der man oder das weip sey gesund oder sieche Das yr ein vglichs nach des andern tode wie sich das verstir- bit bey sulcher gab als die in dem gericht vnd gehegter banck gescheen ist bliben Vnd ist von dem gericht vnd den vnsern dobey behalden, das sy Jrer nechsten freunde laub nach Magdeburgischem recht dorzu nicht gedorft haben. Item das ein yozlich mitheburger in vnser stat G. dem sein weip nichtz vfge- geben hat, nach seines weipes tod beheldet alles das sy von gerade vnd kistinge-
XXIX Auch findet man auf dem umschlagdeckel einer handschrift der statuten, welche von Joh. Bereith geschrieben ist, unter dem titel : liber statutorum ci- vitatis in quo eciam continetur tutela orphanorum seu innocencium — die be- gemacht vnd bis an vns mit guter gewonheit bracht haben durch des besten willen vnser stat, vnd haben vns gebeten In der gnediclich zugunnen vnd die zubestetigen, Derselben stuck vnd statut etliche hernach geschriben sten vnd also lautend sind : Czum ersten das Nyemant den andern von unsern Burgern vnd die in vnser stat Gorlicz gehoren in geistliche Recht vmb werrtlichen sachen, die in vnser ge- richt doselbs gehoren, laden sulle, Ersuche es dann vor vnserm kuniglichen gericht oder vnserm Rate doselbs czu Gorlitz, Jtem Das nyemant kein lange messer uber der Stat masse noch heymelichen Mordische messer tragen sol. Jtem das ydermann sein feur bey leib vnd gut beware. Jtem das ein ydermann in seinem hause fur verretherey vnd fur feuer czusehe, vnd wisse wen Er herberge, das kein schad darauss der stat entstee. Jtem das ydermann Er sey vererbet oder nicht, so es not tue bey tag vnd nacht an sein wer gee als er geschickt ist bey leib vnd gut. Jtem was ein man dem andern in denselben landen vnd stat zu Gorlitz oder ein gast dem andern oder ein Weip einem Mann vmb geltschulde bekentnuss oder an- der sach sich vorwilleten vnd verpflichteten vor einem scheppfen in der stadt zu Görlitz vnd von entphelunge der scheppfen in der statbuch geschriben wirt, das hat sulche crafft vnd ist bey sulchen wirden gehalden als ob es in gehegter bang vor dem scheppfen oder vor den sitzenden Rate gemeinlich geschee. Jtem was ein man seinem elichen weip oder das weip dem manne vfgibet vor dem gericht doselbs oder gehegter bangk, Es sey zu rechter dingczeit oder in not- dingen Vnd ob der richter nicht gegenwartig gesein kunde, wenn er dann das em- pfilet, es sey am erb oder andern farenden vnd vnfarenden nichts vssgenomen oder ein benant gelt in die guter wie nu die gab zukumpt Der man oder das weip sey gesund oder sieche Das yr ein vglichs nach des andern tode wie sich das verstir- bit bey sulcher gab als die in dem gericht vnd gehegter banck gescheen ist bliben Vnd ist von dem gericht vnd den vnsern dobey behalden, das sy Jrer nechsten freunde laub nach Magdeburgischem recht dorzu nicht gedorft haben. Item das ein yozlich mitheburger in vnser stat G. dem sein weip nichtz vfge- geben hat, nach seines weipes tod beheldet alles das sy von gerade vnd kistinge-
Strana XXX
XXX merkung: Inceptus anno M°cccc"xxxiiijo. Es scheint also als hätte man in diesem jahre die älteste schriftliche sammlung der statuten verfasst, welche in mehren exemplaren noch auf uns gekommen ist. Bei dem abdrucke sind folgende hands. benutzt worden: eine papierhds. von 12 fol., augenscheinlich ein original, das heisst vom görl. rathe selbst ausgefertigt und zum amtlichen gebrauche bestimmt; sie ist mit A und B bezeichnet, da man mit A die drei ältesten gesetze unterscheidend bezeich- net hat. In derselben haben spätere hände neuere bestimmungen nach- getragen, welche mit C und D bezeichnet worden sind. Sodann fir die neuere abfassung der statuten eine vom mgr. Frauenberg 1476 gefertigte hands., welche aber nur in einer abschrift des syndic. Zobel vorlag. Sie ist mit E bezeichnet worden. Diese statuten sind noch niemals vorher im drucke erschienen. Sie wur- den in laufe der zeit vielfältig verändert, besonders seit k. Mathias 1471 (d. Brünn in den heil. ostertag.) dem görl. rathe die befugniss ertheilte: die statuten nach befinden selbst zu ändern. Nach dem pönfalle, der ein neues und frischeres leben in das alte und zum theil veraltete stadthaus- wesen brachte, wurden auch die statuten einer sichtung unterworfen, zeit- gemäss geändert und gebessert und so vom kaiser Max zu Wien am 20. august 1565 eigenhändig bestätigt. Diese abfassung der statuten hat im wesentlichen sodann bestanden, bis sie in den neuesten zeiten durch allge- meine landesgesetze fast gänzlich verdrängt worden sind. wande hinder Jr lesset Vnd bey Jm geczeugt hat, an Jnfal vnd widersprychs Jrer nechsten spilmagen vnd freunde. Vnd sintdemal sulche statut vnd gesecz bey vnsern vorvordern also herkomen sind mit wilkur der ratmanne vnd der ganczen gemein arm vnd rich, der worten, das vnser burger fridlichen mit einander in eynung vnd frunschaft bleiben, als das von den genaden gots biss vff dise tzeit wolgehalden worden ist, dorum hoben wir ingesehen — vnd haben denselben — solches obgenant gesetze genediclich gegunnet vnd In die bestetigt — K.
XXX merkung: Inceptus anno M°cccc"xxxiiijo. Es scheint also als hätte man in diesem jahre die älteste schriftliche sammlung der statuten verfasst, welche in mehren exemplaren noch auf uns gekommen ist. Bei dem abdrucke sind folgende hands. benutzt worden: eine papierhds. von 12 fol., augenscheinlich ein original, das heisst vom görl. rathe selbst ausgefertigt und zum amtlichen gebrauche bestimmt; sie ist mit A und B bezeichnet, da man mit A die drei ältesten gesetze unterscheidend bezeich- net hat. In derselben haben spätere hände neuere bestimmungen nach- getragen, welche mit C und D bezeichnet worden sind. Sodann fir die neuere abfassung der statuten eine vom mgr. Frauenberg 1476 gefertigte hands., welche aber nur in einer abschrift des syndic. Zobel vorlag. Sie ist mit E bezeichnet worden. Diese statuten sind noch niemals vorher im drucke erschienen. Sie wur- den in laufe der zeit vielfältig verändert, besonders seit k. Mathias 1471 (d. Brünn in den heil. ostertag.) dem görl. rathe die befugniss ertheilte: die statuten nach befinden selbst zu ändern. Nach dem pönfalle, der ein neues und frischeres leben in das alte und zum theil veraltete stadthaus- wesen brachte, wurden auch die statuten einer sichtung unterworfen, zeit- gemäss geändert und gebessert und so vom kaiser Max zu Wien am 20. august 1565 eigenhändig bestätigt. Diese abfassung der statuten hat im wesentlichen sodann bestanden, bis sie in den neuesten zeiten durch allge- meine landesgesetze fast gänzlich verdrängt worden sind. wande hinder Jr lesset Vnd bey Jm geczeugt hat, an Jnfal vnd widersprychs Jrer nechsten spilmagen vnd freunde. Vnd sintdemal sulche statut vnd gesecz bey vnsern vorvordern also herkomen sind mit wilkur der ratmanne vnd der ganczen gemein arm vnd rich, der worten, das vnser burger fridlichen mit einander in eynung vnd frunschaft bleiben, als das von den genaden gots biss vff dise tzeit wolgehalden worden ist, dorum hoben wir ingesehen — vnd haben denselben — solches obgenant gesetze genediclich gegunnet vnd In die bestetigt — K.
Strana XXXI
VORREDE ZUM GOERLITZER RECHTSBUCH. Seit der landschöppe der grafschaft Billingshohe, Eiko von Repchow, seinen Sachsenspiegel in deutscher sprache verfasst und allen schöppenstiih- len zugänglich gemacht hatte, wurden alle ältere niederschreibungen der sächs. rechtsgewohnheiten, deren sich gewiss in vielen schöppenladen fan- den, vergessen. Man vergass sogar vor überfliissiger weisheit die entste- hung des Sachsenspiegels, sah ihn weniger für eine sammlung und nieder- schreibung des alten vorhandenen rechts, "vom gemeinen uolc ime selbin ge- satzt' und 'gestetigit unde geuestit vom kuninc', mehr für ein wissenschaftli- ches werk Eike’s an und baute, ohne sich nach andern quellen umzusehen,
VORREDE ZUM GOERLITZER RECHTSBUCH. Seit der landschöppe der grafschaft Billingshohe, Eiko von Repchow, seinen Sachsenspiegel in deutscher sprache verfasst und allen schöppenstiih- len zugänglich gemacht hatte, wurden alle ältere niederschreibungen der sächs. rechtsgewohnheiten, deren sich gewiss in vielen schöppenladen fan- den, vergessen. Man vergass sogar vor überfliissiger weisheit die entste- hung des Sachsenspiegels, sah ihn weniger für eine sammlung und nieder- schreibung des alten vorhandenen rechts, "vom gemeinen uolc ime selbin ge- satzt' und 'gestetigit unde geuestit vom kuninc', mehr für ein wissenschaftli- ches werk Eike’s an und baute, ohne sich nach andern quellen umzusehen,
Strana XXXII
XXXII allein auf ihn und seinen spiegel. So kam es denn, dass man unser rechts- buch zeither nicht besser zu wirdigen wusste denn als auszug oder kurze bearbeitung des Sachsenspiegels. Unter Aufsicht des rathsherrn Crudelius1) zu Görlitz (geb. 1727, † 1777) liess sich Dr. Lauhn in Tennstädt durch einen geschickten canz- listen2) zu Görlitz ein facsimile der handschrift anfertigen3), welche im görlitzer rathsarchive verwahrt wurde und zwei werke enthält: a) das buch vom lehnrechte gewöhnlich görlitzer lehnrecht genannt, (fol. 1—55b) und b) unser rechtsbuch, landrecht (fol. 55b — 101a ). Der zufällige umstand, dass ein unkundiger abschreiber beide werke ohne absatz in einen codex zusammengeschrieben, sie durch unpassende ru- briken noch enger verbunden, und dass eine spätere hand (im XVI. jahrh.) sogar die zahlen der einzelnen rubriken durch beide werke fortgesetzt hatte, verursachte den irrthum, das man das rechtsbuch für einen bestandtheil des lehnrechtes hielt und niemals einer besondern kritik unterwarf. Auch Lauhn, welcher der gelehrten welt die erste kunde von der handschrift gab, hielt das ganze für ein werk der schöppen zu Dohna, welche in lehn- rechtssachen gesprochen und viele rechtsspriiche ertheilt haben4). — Nach ihm erhielt Zepernick zu Halle die lauhnsche abschrift und liess danach in seinen mis cellaneen zum lehnrechte (Halle 1797 thl. l. s. 1—82) den ersten, jedoch ungenauen abdruck machen. Er nahm für ausgemacht an, dass das werk jünger sey als der spiegel, und setzte es ins XIV. und XV. jahrh. — 'weil im XVI. jahrh. der dohnaische schöppenstuhl ein- ging'. (vorr. IX.) Er bemerkte bereits, dass das buch nicht blos lehnrecht, sondern von cap. 31 an, grundsätze des privat-, staats- und peinlichen rechts enthalte. (vorr. X. sonst hielt auch er es fir einen aufsatz der schöp- 1) Vgl. Otto lexic. der oberl. schriftsteller I. s. 225. 2) Joh. Christoph Richter. vgl. Geissler. biblioth. Milichiana. V. s. 29. 3) Dieses facsimile ist wahrschein- lich dasselbe, welches jetzt mit der bibliothek des M. Mehner in Leipzig versteigert wird (katalog I. s. 2.) 4) In Klotz acta litter. vol. I. s. 326.
XXXII allein auf ihn und seinen spiegel. So kam es denn, dass man unser rechts- buch zeither nicht besser zu wirdigen wusste denn als auszug oder kurze bearbeitung des Sachsenspiegels. Unter Aufsicht des rathsherrn Crudelius1) zu Görlitz (geb. 1727, † 1777) liess sich Dr. Lauhn in Tennstädt durch einen geschickten canz- listen2) zu Görlitz ein facsimile der handschrift anfertigen3), welche im görlitzer rathsarchive verwahrt wurde und zwei werke enthält: a) das buch vom lehnrechte gewöhnlich görlitzer lehnrecht genannt, (fol. 1—55b) und b) unser rechtsbuch, landrecht (fol. 55b — 101a ). Der zufällige umstand, dass ein unkundiger abschreiber beide werke ohne absatz in einen codex zusammengeschrieben, sie durch unpassende ru- briken noch enger verbunden, und dass eine spätere hand (im XVI. jahrh.) sogar die zahlen der einzelnen rubriken durch beide werke fortgesetzt hatte, verursachte den irrthum, das man das rechtsbuch für einen bestandtheil des lehnrechtes hielt und niemals einer besondern kritik unterwarf. Auch Lauhn, welcher der gelehrten welt die erste kunde von der handschrift gab, hielt das ganze für ein werk der schöppen zu Dohna, welche in lehn- rechtssachen gesprochen und viele rechtsspriiche ertheilt haben4). — Nach ihm erhielt Zepernick zu Halle die lauhnsche abschrift und liess danach in seinen mis cellaneen zum lehnrechte (Halle 1797 thl. l. s. 1—82) den ersten, jedoch ungenauen abdruck machen. Er nahm für ausgemacht an, dass das werk jünger sey als der spiegel, und setzte es ins XIV. und XV. jahrh. — 'weil im XVI. jahrh. der dohnaische schöppenstuhl ein- ging'. (vorr. IX.) Er bemerkte bereits, dass das buch nicht blos lehnrecht, sondern von cap. 31 an, grundsätze des privat-, staats- und peinlichen rechts enthalte. (vorr. X. sonst hielt auch er es fir einen aufsatz der schöp- 1) Vgl. Otto lexic. der oberl. schriftsteller I. s. 225. 2) Joh. Christoph Richter. vgl. Geissler. biblioth. Milichiana. V. s. 29. 3) Dieses facsimile ist wahrschein- lich dasselbe, welches jetzt mit der bibliothek des M. Mehner in Leipzig versteigert wird (katalog I. s. 2.) 4) In Klotz acta litter. vol. I. s. 326.
Strana XXXIII
XXXIII pen zu Dohna (vorr. XIII.). Auf die verwandtschaft des ersten theiles, des lehnrechtes, mit dem auctor vetus hatte er aufmerksam gemacht. Dr. von Anton zu Görlitz führte dies weiter aus, indem er das lehnrecht als eine deutsche übersetzung des auctor v. erkannte, diesen sogar daraus in seinen reimversen wiederherstellen und die wiederherstellung durch Bruns in Helmstädt bekannt machen wollte. Bruns schickte ihm jedoch seine handschrift wieder zurick und sie ist ungedruckt geblieben5). Dagegen gab er eine beschreibung der hands. und sein urtheil über das werk in den druck: Erweis dass das lehnrecht welches Dr. Zepernick aus einer görl. handschr. herausgegeben altes Sachsenrecht sei. Leipz. Böhm. 1789. Er hält das lehnrecht und das rechtsbuch für ein werk und glaubt nicht nur, dass es älter als der Sachsenspiegel, sondern dass dieser und das sächs. lehnrecht daraus entstanden seyen. pag. 7. Rich- tig urtheilt er, dass unser codex dem ende des XIII. oder anfange des XIV. jahrh. angehöre. Weisse in Leipzig, welcher demselben einen be- sonderen paragraphen seines lehrb. des deutsch. privatr. (§. 23) widmete, hielt das ganze ebenfalls für eine spätere nachbildung älterer rechtsbiicher. Prof. Kraut zu Göttingen in der beurtheilung des Weisse’schen werkes (gött. gelehrt. anz. 1836. s. 734 flg.) war wol der erste, welcher dar- auf hinwiess, dass der görl. codex in zwei besondere werke zerfal- le, deren zweites eine vom Sachsenspiegel unabhängige sammlung alten landrechtes sey. Die richtigkeit dieser meinung und der vermuthung, dass unser rechtsb. sogar eine ältere niederschreibung des sächs. landr. enthalte, wird, wie ich glaube, jetzt noch deutlicher hervortreten, wo es getrennt vom lehnrechtsbuche und als ein besonderes werk, ungestört durch die capitelzah- len, ja selbst mit weglassung des vom rubricator zugesetzten (rothen) schlusses : Hie endit sich daz Buch. des lehnrechtis. der beschauung dargeboten wird. Es kommt nur darauf an, sich mit der natürlichen idee zu befreunden, dass schon vor Eiken kluge männer es 5) Bruns briefe hierüber verwahrt die oberl. gesellsch. der wissenschaft., eben so v. Antons hands. (msct. no. 151.) *
XXXIII pen zu Dohna (vorr. XIII.). Auf die verwandtschaft des ersten theiles, des lehnrechtes, mit dem auctor vetus hatte er aufmerksam gemacht. Dr. von Anton zu Görlitz führte dies weiter aus, indem er das lehnrecht als eine deutsche übersetzung des auctor v. erkannte, diesen sogar daraus in seinen reimversen wiederherstellen und die wiederherstellung durch Bruns in Helmstädt bekannt machen wollte. Bruns schickte ihm jedoch seine handschrift wieder zurick und sie ist ungedruckt geblieben5). Dagegen gab er eine beschreibung der hands. und sein urtheil über das werk in den druck: Erweis dass das lehnrecht welches Dr. Zepernick aus einer görl. handschr. herausgegeben altes Sachsenrecht sei. Leipz. Böhm. 1789. Er hält das lehnrecht und das rechtsbuch für ein werk und glaubt nicht nur, dass es älter als der Sachsenspiegel, sondern dass dieser und das sächs. lehnrecht daraus entstanden seyen. pag. 7. Rich- tig urtheilt er, dass unser codex dem ende des XIII. oder anfange des XIV. jahrh. angehöre. Weisse in Leipzig, welcher demselben einen be- sonderen paragraphen seines lehrb. des deutsch. privatr. (§. 23) widmete, hielt das ganze ebenfalls für eine spätere nachbildung älterer rechtsbiicher. Prof. Kraut zu Göttingen in der beurtheilung des Weisse’schen werkes (gött. gelehrt. anz. 1836. s. 734 flg.) war wol der erste, welcher dar- auf hinwiess, dass der görl. codex in zwei besondere werke zerfal- le, deren zweites eine vom Sachsenspiegel unabhängige sammlung alten landrechtes sey. Die richtigkeit dieser meinung und der vermuthung, dass unser rechtsb. sogar eine ältere niederschreibung des sächs. landr. enthalte, wird, wie ich glaube, jetzt noch deutlicher hervortreten, wo es getrennt vom lehnrechtsbuche und als ein besonderes werk, ungestört durch die capitelzah- len, ja selbst mit weglassung des vom rubricator zugesetzten (rothen) schlusses : Hie endit sich daz Buch. des lehnrechtis. der beschauung dargeboten wird. Es kommt nur darauf an, sich mit der natürlichen idee zu befreunden, dass schon vor Eiken kluge männer es 5) Bruns briefe hierüber verwahrt die oberl. gesellsch. der wissenschaft., eben so v. Antons hands. (msct. no. 151.) *
Strana XXXIV
XXXIV unternahmen, die gewohnheitsrechte aus dem gedächtnisse des volks zu sam- meln und was ihnen 'sume livte' berichteten, mit ihrer eigenen weisheit ver- bunden, niederzuschreiben und aufzubewahren. Sodann wird man auch ge- wiss von der meinung, in unserm rechtsbuch eine solche ältereniederschrei- bung des landrechts zu besitzen, sich nicht mehr trennen können. Hervor- stechende beweise der gänzlichen verschiedenheit des rechtsb. vom Sachsensp. und seines alters habe ich hier und da in den anmerkungen ausgehoben. Sie finden sich meist schon bei Anton und lassen sich noch vermehren. Einen hauptbeweis setze ich in den für volksfreiheit glihenden geist, welcher aus unserm werke so lebhaft hervorstrahlt, während der Sachsenspiegel so zalm auftritt, selbst wo er gesteht, dass gewalt vor recht gehe. — Ein grosser zeitraum kann aber zwischen unserm rechtsbuche und der abfassung oder verbreitung des Sachsensp. nicht liegen. Es ist gewiss, dass es erst nach 1190 verfasst wurde (429, 19.) und der Sachsensp. war um 1250 schon be- kannt und aufgenommen. Genauer lässt sich die zeit, wo unser rechtsbuch entstand, nicht ermitteln. Auf das alter der handschrift, welche bis jetzt die einzige bekannte ist, kann man nicht bauen. v. Anton hat es richtig bestimmt. Aber die sprache, wenn gleich entstellt, weisst in mehren stellen auf ein höheres alter hin und lässt vermuthen, dass der verfasser ein Ober- deutscher war, der seine sammlung in einer von Eikes wohnung entfernten gegend schrieb. Im ganzen ist die mundart von der oberlausitzer, wie sie noch im anfange des XIV. jahrh. gefunden wird, nicht verschieden und namentlich treten in beiden niederdeutsche formen eingemischt hervor, wel- che von den flamländischen ansiedlern herrühren, die im XIII. jahrh. auch hier platz fanden und sich mit dem alten oberdeutschen bestandtheile der bevölkerung verschmolzen. Die handschrift des rechtsbuches besitzt jetzt die milichsche bibliothek (IV. no. 30. pergament. 9" hoch, 6" breit). Sie enthält einschliesslich des lehnrechts 101 beschriebene blätter, die seite 17 zeilen und diese durch linien geschieden6). Anfangsbuchstaben der abschnitte sind roth, roth angestriche- ne heben die sätze aus. Am rande sind die buchstaben Na, (nota) beigefügt, 6) Das facsimile in Antons erweis ist nicht getreu, die schrift des originals ist fet- ter, runder und kräftiger.
XXXIV unternahmen, die gewohnheitsrechte aus dem gedächtnisse des volks zu sam- meln und was ihnen 'sume livte' berichteten, mit ihrer eigenen weisheit ver- bunden, niederzuschreiben und aufzubewahren. Sodann wird man auch ge- wiss von der meinung, in unserm rechtsbuch eine solche ältereniederschrei- bung des landrechts zu besitzen, sich nicht mehr trennen können. Hervor- stechende beweise der gänzlichen verschiedenheit des rechtsb. vom Sachsensp. und seines alters habe ich hier und da in den anmerkungen ausgehoben. Sie finden sich meist schon bei Anton und lassen sich noch vermehren. Einen hauptbeweis setze ich in den für volksfreiheit glihenden geist, welcher aus unserm werke so lebhaft hervorstrahlt, während der Sachsenspiegel so zalm auftritt, selbst wo er gesteht, dass gewalt vor recht gehe. — Ein grosser zeitraum kann aber zwischen unserm rechtsbuche und der abfassung oder verbreitung des Sachsensp. nicht liegen. Es ist gewiss, dass es erst nach 1190 verfasst wurde (429, 19.) und der Sachsensp. war um 1250 schon be- kannt und aufgenommen. Genauer lässt sich die zeit, wo unser rechtsbuch entstand, nicht ermitteln. Auf das alter der handschrift, welche bis jetzt die einzige bekannte ist, kann man nicht bauen. v. Anton hat es richtig bestimmt. Aber die sprache, wenn gleich entstellt, weisst in mehren stellen auf ein höheres alter hin und lässt vermuthen, dass der verfasser ein Ober- deutscher war, der seine sammlung in einer von Eikes wohnung entfernten gegend schrieb. Im ganzen ist die mundart von der oberlausitzer, wie sie noch im anfange des XIV. jahrh. gefunden wird, nicht verschieden und namentlich treten in beiden niederdeutsche formen eingemischt hervor, wel- che von den flamländischen ansiedlern herrühren, die im XIII. jahrh. auch hier platz fanden und sich mit dem alten oberdeutschen bestandtheile der bevölkerung verschmolzen. Die handschrift des rechtsbuches besitzt jetzt die milichsche bibliothek (IV. no. 30. pergament. 9" hoch, 6" breit). Sie enthält einschliesslich des lehnrechts 101 beschriebene blätter, die seite 17 zeilen und diese durch linien geschieden6). Anfangsbuchstaben der abschnitte sind roth, roth angestriche- ne heben die sätze aus. Am rande sind die buchstaben Na, (nota) beigefügt, 6) Das facsimile in Antons erweis ist nicht getreu, die schrift des originals ist fet- ter, runder und kräftiger.
Strana XXXV
XXX um auffällige oder merkwürdige stellen zu bezeichnen. Diese zeichen kom- men nur im rechtsbuche vor, im lehnrechte nicht. Die überschriften der ab- schnitte und capitel sind roth. Die minuskel der handschrift ist mehr rund als eckig. An schönheit und deutlichkeit lässt sie nichts zu wünschen ibrig. Fremde spätere hände haben neben dem texte zuweilen bemerkungen beige- fügt, jedoch nur beim lehnrechte, im rechtsbuche nur einmal, fol. 80b (s. 12) die überschrift: digiti poena. Im lehnrechte ist (fol. 51a ) zu der stelle: ‘doch ne müz nieman widir buwin eine burch die mit orteil durch vnrecht zo storit wirt,' an der seite bemerkt: lichte durch roubes wille, also zu lie- benstayn geschah'. Wisste man das jahr der zerstörung dieser burg Lie- benstein (in Böhmen), so wäre dies eine spur zur ermittelung des alters der handschrift. Indessen finde ich die hand, welche die bemerkung schrieb, im görlitzer stadtbuche vom jahr 1309 wieder. Dieselbe hand hat noch mehres beigeschrieben (fol. 49b ), eine andere anderes (fol. 39b 43. 44b ). Auch die leeren blätter am anfange und schlusse der hands. sind vollgeschrieben. fol. 101b stand sonst ein verzeichniss der kapiteliberschrif- ten, welches aber ausradirt worden ist. Dies ist zu bedauern, weil es von alter hand zu seyn scheint. Auf dem vorsetzblatte (Ab ) steht ein judeneid, der von den bekannten7) wiederum abweicht: Das man dich suldich des bistu vnsuldihe daz dir got zo helfi der himel vnde erdi giswf vnde loub vnde gras vnde als dir ginad adonay vnde seni ginedichi gotheit vnde als du di ee nimmir mvzis bihaldin di got gap moizi vf dem bergi zv sinay an der stenin tafilin op du nicht reht vnde war habis zo mvizi dich ani gen das vreisliche gisveti daz gezi ane ginch do her dv 7) Im Schwabenspiegel cap. 345., im sächs. weichbilde, in glossen zum Sachsensp. — vgl. Wackernagel die hnds. der basler univ. bibl. pag. 73. Mone's anzeig. 1835. sp. 305. und sonst. In einem deutschen gedichte des 12. jahrh. (reimevangelium Nicodem, in der oberlaus. gesellsch. bibl.) lassen die Juden zwei knaben einen eid schwören, wobei sie ihnen das testament auf das haupt legen und sodann einen schwur vorsagen, welcher denen in den rechtsbü- chern ähnlich ist. **
XXX um auffällige oder merkwürdige stellen zu bezeichnen. Diese zeichen kom- men nur im rechtsbuche vor, im lehnrechte nicht. Die überschriften der ab- schnitte und capitel sind roth. Die minuskel der handschrift ist mehr rund als eckig. An schönheit und deutlichkeit lässt sie nichts zu wünschen ibrig. Fremde spätere hände haben neben dem texte zuweilen bemerkungen beige- fügt, jedoch nur beim lehnrechte, im rechtsbuche nur einmal, fol. 80b (s. 12) die überschrift: digiti poena. Im lehnrechte ist (fol. 51a ) zu der stelle: ‘doch ne müz nieman widir buwin eine burch die mit orteil durch vnrecht zo storit wirt,' an der seite bemerkt: lichte durch roubes wille, also zu lie- benstayn geschah'. Wisste man das jahr der zerstörung dieser burg Lie- benstein (in Böhmen), so wäre dies eine spur zur ermittelung des alters der handschrift. Indessen finde ich die hand, welche die bemerkung schrieb, im görlitzer stadtbuche vom jahr 1309 wieder. Dieselbe hand hat noch mehres beigeschrieben (fol. 49b ), eine andere anderes (fol. 39b 43. 44b ). Auch die leeren blätter am anfange und schlusse der hands. sind vollgeschrieben. fol. 101b stand sonst ein verzeichniss der kapiteliberschrif- ten, welches aber ausradirt worden ist. Dies ist zu bedauern, weil es von alter hand zu seyn scheint. Auf dem vorsetzblatte (Ab ) steht ein judeneid, der von den bekannten7) wiederum abweicht: Das man dich suldich des bistu vnsuldihe daz dir got zo helfi der himel vnde erdi giswf vnde loub vnde gras vnde als dir ginad adonay vnde seni ginedichi gotheit vnde als du di ee nimmir mvzis bihaldin di got gap moizi vf dem bergi zv sinay an der stenin tafilin op du nicht reht vnde war habis zo mvizi dich ani gen das vreisliche gisveti daz gezi ane ginch do her dv 7) Im Schwabenspiegel cap. 345., im sächs. weichbilde, in glossen zum Sachsensp. — vgl. Wackernagel die hnds. der basler univ. bibl. pag. 73. Mone's anzeig. 1835. sp. 305. und sonst. In einem deutschen gedichte des 12. jahrh. (reimevangelium Nicodem, in der oberlaus. gesellsch. bibl.) lassen die Juden zwei knaben einen eid schwören, wobei sie ihnen das testament auf das haupt legen und sodann einen schwur vorsagen, welcher denen in den rechtsbü- chern ähnlich ist. **
Strana XXXVI
XXXVI gabi von naaman vntphine ap dv niht rechti vnde ware habis zv myzi dich dv erdi wirslindin vnde daz fwr virbrennen daz datan vnde abiron verbranti vnd ir mani daz swerstu vffe dem funf buchin moizi bi dem abraham ysanc vnde yacop. Ueber dem judeneide der vers: Gaudia post mortem iustum perfecta secuntur Nune malus exultans fit sine fine miser. Ausserdem noch andere federproben, z. b. Aa ein gebet: daz och alle meyn not cros hulffe erwynde u. s. W. cartir got wor vynde Darauf ein liebesgedicht: Libis lib los a dich nych vordrisyn vnde woz ich der gedynyn kan vnde laz mych der true myn genyzyn wen ich byn dyn dynyst man vnde wogeis wys mer yrgat ze tut keyn mer alz er nych zy czudange do mecte zo swerit ze myn waz ze mer tut doch wel ich er nych wangyn vnde zol ich nymmer wro gezyn. Es ist im XIV. jahrh. so verstümmelt hier aufgeschrieben worden. Ene historische nachricht steht auf dem hintern deckblatte: "Anno dm. M°. cccc°. lix°. fferia 2a et 3a post letare ffuit ventus per uni- ita intensus quod subvertit multa edificia et arbores — versam terram subvertit."
XXXVI gabi von naaman vntphine ap dv niht rechti vnde ware habis zv myzi dich dv erdi wirslindin vnde daz fwr virbrennen daz datan vnde abiron verbranti vnd ir mani daz swerstu vffe dem funf buchin moizi bi dem abraham ysanc vnde yacop. Ueber dem judeneide der vers: Gaudia post mortem iustum perfecta secuntur Nune malus exultans fit sine fine miser. Ausserdem noch andere federproben, z. b. Aa ein gebet: daz och alle meyn not cros hulffe erwynde u. s. W. cartir got wor vynde Darauf ein liebesgedicht: Libis lib los a dich nych vordrisyn vnde woz ich der gedynyn kan vnde laz mych der true myn genyzyn wen ich byn dyn dynyst man vnde wogeis wys mer yrgat ze tut keyn mer alz er nych zy czudange do mecte zo swerit ze myn waz ze mer tut doch wel ich er nych wangyn vnde zol ich nymmer wro gezyn. Es ist im XIV. jahrh. so verstümmelt hier aufgeschrieben worden. Ene historische nachricht steht auf dem hintern deckblatte: "Anno dm. M°. cccc°. lix°. fferia 2a et 3a post letare ffuit ventus per uni- ita intensus quod subvertit multa edificia et arbores — versam terram subvertit."
Strana XXXVII
XXXVII Der herausgegebene text macht nur auf den werth mòglichster treue an- spruch. Die parallelstellen hat von Anton mehrentheils schon nachgewie- sen. Die bemerkungen ziehen ihre weisheit meist aus Grimm's rechtsalt. und Homeyers ausgabe des Sachsensp. I. theil; der zweite wird auch das görlitzer lehnrecht enthalten. Seit sich solche männer des deutschen rechtes angenommen haben, ist es eine freude, aus seinen quellen zu schöpfen, und nicht mehr schreckt, was auf dem ersten blatte unserer hnds. geschrieben steht: si gustare velis nectar celeste laboris activi prius est mirra bibenda tibi. K.
XXXVII Der herausgegebene text macht nur auf den werth mòglichster treue an- spruch. Die parallelstellen hat von Anton mehrentheils schon nachgewie- sen. Die bemerkungen ziehen ihre weisheit meist aus Grimm's rechtsalt. und Homeyers ausgabe des Sachsensp. I. theil; der zweite wird auch das görlitzer lehnrecht enthalten. Seit sich solche männer des deutschen rechtes angenommen haben, ist es eine freude, aus seinen quellen zu schöpfen, und nicht mehr schreckt, was auf dem ersten blatte unserer hnds. geschrieben steht: si gustare velis nectar celeste laboris activi prius est mirra bibenda tibi. K.
Strana XXXVIII
Strana XXXIX
VERZEICHNISS DER SUBSCRIBENTEN.
VERZEICHNISS DER SUBSCRIBENTEN.
Strana XL
Strana XLI
Arnsdorf. von Müller, Justizverweser. Berlin. von Tzschoppe, wirklich. Geheim. Rath. Bernstadt. Borott, Schuldirector. Breslau. Dr. Menzel, Consistorial-Rath. Oelsner, geh. Commerzien-Rath. Dr. Paritius, Stadtrath. Dr. Rüdiger, Professor. Dr. Schönborn, Director des Magd. Sohr, Ober-Regierungs-Rath. Dr. Stenzel, geh. Archiv-Rath. Wuttke, studiosus philologiae. żeikáitetarae
Arnsdorf. von Müller, Justizverweser. Berlin. von Tzschoppe, wirklich. Geheim. Rath. Bernstadt. Borott, Schuldirector. Breslau. Dr. Menzel, Consistorial-Rath. Oelsner, geh. Commerzien-Rath. Dr. Paritius, Stadtrath. Dr. Rüdiger, Professor. Dr. Schönborn, Director des Magd. Sohr, Ober-Regierungs-Rath. Dr. Stenzel, geh. Archiv-Rath. Wuttke, studiosus philologiae. żeikáitetarae
Strana XLII
XLII Budissin. Domsch, Klostersyndious. Dr. Held, Appellations-Rath. Dr. Klien, Stadtrath. Kutschank, Senior des Domstiftes. Liebert, Kämmereiverwalter. Lubensky, Pastor Primarius. Mosig von Ehrenfeld, Gymnasiast. M. Petri, Kirchen- und Schulrath. Quierner, Regierungs-Rath. Schlosser, Commissions-Rath. Schmole, Capitular und Cant. Seemann, Candidatus jur. Dr. Stieber, Hof- und Appellat.-Rath. von Trützschler, Hof- und Regier.-Rath. von Zezschwitz, Appellat.-Ger.-Präsid. Bunzlau. Fricke, Pastor Primarius. Collm. von Oertzen, Landesältester. Cottbus. Dr. Berger, Diaconus. Kreyenberg , Gymnasial-Prorector. Die literarische Gesellschaft. Reuscher, Gymnasial-Director. Römelt, Oberbürgermeister. Wilke , Hofrath.
XLII Budissin. Domsch, Klostersyndious. Dr. Held, Appellations-Rath. Dr. Klien, Stadtrath. Kutschank, Senior des Domstiftes. Liebert, Kämmereiverwalter. Lubensky, Pastor Primarius. Mosig von Ehrenfeld, Gymnasiast. M. Petri, Kirchen- und Schulrath. Quierner, Regierungs-Rath. Schlosser, Commissions-Rath. Schmole, Capitular und Cant. Seemann, Candidatus jur. Dr. Stieber, Hof- und Appellat.-Rath. von Trützschler, Hof- und Regier.-Rath. von Zezschwitz, Appellat.-Ger.-Präsid. Bunzlau. Fricke, Pastor Primarius. Collm. von Oertzen, Landesältester. Cottbus. Dr. Berger, Diaconus. Kreyenberg , Gymnasial-Prorector. Die literarische Gesellschaft. Reuscher, Gymnasial-Director. Römelt, Oberbürgermeister. Wilke , Hofrath.
Strana XLIII
XLIII Deutschossig. August, Königl. sächsisch. Hauptmann. Diehsa. Dehmel, Pastor. Dresden. Dr. Klemm, Bibliothekar. von Nostitz, Hof- und Justiz-Rath. Forsta. Schneider, Superintendent. Görlitz. Dr. Bauernstein, Stadtphysicus. Bürger, Diaconus. Die Bürgerressource. Fechner, Oberlehrer. Heino, Land- und Stadtgerichts-Rath. Heynsche Buchhandlung. 3 Ex. Jancke, Privatgelehrter. Kaumann, Prof. u. Dir. der höh. Bürgersch. Keller, Rathsherr. Köhlersche Buchhandlung. 2 Ex. Dr. Massalien, Kreisphysicus. Mitscher, Apotheker. Mosig, Land- und Stadtgerichts-Rath. Dr. Nöhte, Bataillons-Arzt. Pape, Kaufmann. Paul, Land- und Stadtgerichts-Rath. Richtsteig, Oberlandesgerichts-Referend. Dr. Rösler, Gymnasiallehrer.
XLIII Deutschossig. August, Königl. sächsisch. Hauptmann. Diehsa. Dehmel, Pastor. Dresden. Dr. Klemm, Bibliothekar. von Nostitz, Hof- und Justiz-Rath. Forsta. Schneider, Superintendent. Görlitz. Dr. Bauernstein, Stadtphysicus. Bürger, Diaconus. Die Bürgerressource. Fechner, Oberlehrer. Heino, Land- und Stadtgerichts-Rath. Heynsche Buchhandlung. 3 Ex. Jancke, Privatgelehrter. Kaumann, Prof. u. Dir. der höh. Bürgersch. Keller, Rathsherr. Köhlersche Buchhandlung. 2 Ex. Dr. Massalien, Kreisphysicus. Mitscher, Apotheker. Mosig, Land- und Stadtgerichts-Rath. Dr. Nöhte, Bataillons-Arzt. Pape, Kaufmann. Paul, Land- und Stadtgerichts-Rath. Richtsteig, Oberlandesgerichts-Referend. Dr. Rösler, Gymnasiallehrer.
Strana XLIV
XLIV Sattig, K. Justiz-Rath und Landsyndicus. Michael Schmidt, Kaufmann. Dr. Sintenis, Archidiaconus. Struve, Apotheker. Dr. Thorer, practischer Arzt. Thorer, Kürschner. Graupzig. von Zehmen, Oberhofgerichts-Rath. Grossen hayn. Preusker, Rentamtmann. Guben. Die Gymnasialbibliothek. Die Rathsbibliothek. Holtsch, Cantor. Lehmann, Rector. Halbau. Graf von Kospoth. Hennersdorf. Schade, Pastor. Hermsdorf, von Haugwitz, Gutsbesitzer. Haynewalde. Dornick, Pastor. Hirschberg in Böhmen. Brantl, k. k. Strassenbaubeamter.
XLIV Sattig, K. Justiz-Rath und Landsyndicus. Michael Schmidt, Kaufmann. Dr. Sintenis, Archidiaconus. Struve, Apotheker. Dr. Thorer, practischer Arzt. Thorer, Kürschner. Graupzig. von Zehmen, Oberhofgerichts-Rath. Grossen hayn. Preusker, Rentamtmann. Guben. Die Gymnasialbibliothek. Die Rathsbibliothek. Holtsch, Cantor. Lehmann, Rector. Halbau. Graf von Kospoth. Hennersdorf. Schade, Pastor. Hermsdorf, von Haugwitz, Gutsbesitzer. Haynewalde. Dornick, Pastor. Hirschberg in Böhmen. Brantl, k. k. Strassenbaubeamter.
Strana XLV
XLV Horka. Holscher, Pastor. Königswartha. Körnig, Pastor. Kottwitz bei Sagan. Sonntag, Pastor. Kuhna. Meusel, Gutsbesitzer. Kunnersdorf. Hirche, Pastor. Lauban. Dr. Falk, Conrector. Haussner, Kaufmann. Dr. Schwarz, Rector. Die Stadtbibliothek. Leipe bei Jauer. Freiherr von Stillfried- Rattonitz. Leipzig. Espe , Geschichtsschreib. der Ges. für deutsche Sprache. Gersdorf , Oberbibliothekar. Die Gesellschaft für deutsche Sprache u. Literatur. von Mücke, Baccalaur. jur. Richter, Privatgelehrter. Die Universitäts-Bibliothek. M. Zestermann, Oberlehrer.
XLV Horka. Holscher, Pastor. Königswartha. Körnig, Pastor. Kottwitz bei Sagan. Sonntag, Pastor. Kuhna. Meusel, Gutsbesitzer. Kunnersdorf. Hirche, Pastor. Lauban. Dr. Falk, Conrector. Haussner, Kaufmann. Dr. Schwarz, Rector. Die Stadtbibliothek. Leipe bei Jauer. Freiherr von Stillfried- Rattonitz. Leipzig. Espe , Geschichtsschreib. der Ges. für deutsche Sprache. Gersdorf , Oberbibliothekar. Die Gesellschaft für deutsche Sprache u. Literatur. von Mücke, Baccalaur. jur. Richter, Privatgelehrter. Die Universitäts-Bibliothek. M. Zestermann, Oberlehrer.
Strana XLVI
XLVI Leitmeritz. Dr. Weinolt, Professor. Liegnitz. Die Bibliothek des Gymnasiums. Die Bibliothek der Peter-Paul-Kirche. Die Bibliothek der königl. Ritter-Academie. M. Köhler, Rector. Matthäi, Schulamtscandidat. Löbau. Der Magistrat. Lübben. Die ständische Bibliothek. Markersdorf. Matthaeus, Müller. Marklissa. Der Magistrat. 3 Ex. Ober-Neundorf. von L'Estocq, Obristlieutenant. Penzig. Nitschke, Superintendent. Pirna. M. Billwitz. Prag. Dr. Kalina von Jäthenstein.
XLVI Leitmeritz. Dr. Weinolt, Professor. Liegnitz. Die Bibliothek des Gymnasiums. Die Bibliothek der Peter-Paul-Kirche. Die Bibliothek der königl. Ritter-Academie. M. Köhler, Rector. Matthäi, Schulamtscandidat. Löbau. Der Magistrat. Lübben. Die ständische Bibliothek. Markersdorf. Matthaeus, Müller. Marklissa. Der Magistrat. 3 Ex. Ober-Neundorf. von L'Estocq, Obristlieutenant. Penzig. Nitschke, Superintendent. Pirna. M. Billwitz. Prag. Dr. Kalina von Jäthenstein.
Strana XLVII
XLVII Rothenburg. Körber, Gutsbesitzer. Neumann, Bürgermeister. Schönbrunn. Carstädt, Pastor. Seidenberg. Der Magistrat. Siegersdorf. Flössel, Pastor. Soral. Dr. Kirchner, Archidiaconus. Der Magistrat. Spremberg. Der Magistrat. Weigersdorf. Thiele, Lieutenant. Wien. Kopitar, Bibliothekar. Zittau. Auster, Stiftssyndicus. Bergmann, Stadtrichter. Brückner, Stadtrath. Burdach, Schuldirector. Conte, Gerichtsrath.
XLVII Rothenburg. Körber, Gutsbesitzer. Neumann, Bürgermeister. Schönbrunn. Carstädt, Pastor. Seidenberg. Der Magistrat. Siegersdorf. Flössel, Pastor. Soral. Dr. Kirchner, Archidiaconus. Der Magistrat. Spremberg. Der Magistrat. Weigersdorf. Thiele, Lieutenant. Wien. Kopitar, Bibliothekar. Zittau. Auster, Stiftssyndicus. Bergmann, Stadtrichter. Brückner, Stadtrath. Burdach, Schuldirector. Conte, Gerichtsrath.
Strana XLVIII
XLVIII Eschke, Baudirector. M. Jentsch, Diaconus. Just, Bürgermeister. Just, Advocat. Klemm, Past. Prim. Kiihn, Stadtrath. Dr. Lindemann, Gymnasialdirector. M. Pescheck, Diaconus. Dr. Pescheck. Pressler, Oberlehrer. Pischel, Stadtrath. Ritter, Candidat. Schnell, Catechet. Schömberg, Stadtschreiber. Die Stadtbibliothek. Weidisch. Zwickau. Hartz, Regierungs-Rath.
XLVIII Eschke, Baudirector. M. Jentsch, Diaconus. Just, Bürgermeister. Just, Advocat. Klemm, Past. Prim. Kiihn, Stadtrath. Dr. Lindemann, Gymnasialdirector. M. Pescheck, Diaconus. Dr. Pescheck. Pressler, Oberlehrer. Pischel, Stadtrath. Ritter, Candidat. Schnell, Catechet. Schömberg, Stadtschreiber. Die Stadtbibliothek. Weidisch. Zwickau. Hartz, Regierungs-Rath.
Strana XLIX
I. JAHRBUECHER DES ZITTAUISCHEN STADTSCHREIBERS JOHANNES VON GUBEN UND EINIGER SEINER AMTSNACHFOLGER.
I. JAHRBUECHER DES ZITTAUISCHEN STADTSCHREIBERS JOHANNES VON GUBEN UND EINIGER SEINER AMTSNACHFOLGER.
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ouerint vniuersi presentem librum inspecturi et omnes con- 1a sules et jurati nos subsequentes nostre ciuitatis Sittauie, quod iste liber subscriptus editus et conpositus est per Johannem de Gubyn, notarium nostre ciuitatis Sittauie, qui ipsum cum magna 5 potissime diligencia conscribere fecit et ipsas materias hic con- scriptas ex litteris ciuitatis plurimis summa diligencia elegit et aliquas ex viua voce informatus seniorum nostre ciuitatis adie- cit et residuas tempore suo perpetratas et gestas cum summa diligencia similiter conscripsit, ea de causa quod omnes nostri 10 successores de hijs matriebus addiscant et in hijs delectacionem accipiant et quod eorum precessores et seniores tantos labores ex parte ciuitatis sustinuisse percipiant. vnde consulimus et vo- lumus et mandamus, quod omnes notarij nostre ciuitatis subse- quentes hunc librum in summa custodia diligenter habeant et omnes et singulas materias et res notabiles in ciuitate nostra factas in hunc librum conscribant et deum omnipotentem pro salute animarum prescripti primi huius libri compositoris et suorum progenitorum et suscessorum huius libri laboris, pre- textu eo quod propter bonum commune ciuitatis fecit, fideliter 20 exorant. amen. 15 10. matriebus für materiebus. 18. suscessorum für successorum. 20. ex- orant für exorent. 1
ouerint vniuersi presentem librum inspecturi et omnes con- 1a sules et jurati nos subsequentes nostre ciuitatis Sittauie, quod iste liber subscriptus editus et conpositus est per Johannem de Gubyn, notarium nostre ciuitatis Sittauie, qui ipsum cum magna 5 potissime diligencia conscribere fecit et ipsas materias hic con- scriptas ex litteris ciuitatis plurimis summa diligencia elegit et aliquas ex viua voce informatus seniorum nostre ciuitatis adie- cit et residuas tempore suo perpetratas et gestas cum summa diligencia similiter conscripsit, ea de causa quod omnes nostri 10 successores de hijs matriebus addiscant et in hijs delectacionem accipiant et quod eorum precessores et seniores tantos labores ex parte ciuitatis sustinuisse percipiant. vnde consulimus et vo- lumus et mandamus, quod omnes notarij nostre ciuitatis subse- quentes hunc librum in summa custodia diligenter habeant et omnes et singulas materias et res notabiles in ciuitate nostra factas in hunc librum conscribant et deum omnipotentem pro salute animarum prescripti primi huius libri compositoris et suorum progenitorum et suscessorum huius libri laboris, pre- textu eo quod propter bonum commune ciuitatis fecit, fideliter 20 exorant. amen. 15 10. matriebus für materiebus. 18. suscessorum für successorum. 20. ex- orant für exorent. 1
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2 Ib Nota. A. D. MCCCXCV jn vigilia annuncciacionis sancte Marie virginis dimisit notariam ciuitatis Johannes Hertil, qui successit in officio prescriptum Johannem Gubin, pie memorie : et loco sui acceptatus fuit Conradus Wiszinbach, natus de Esschenwege, ciuitate Hassie, qui prius tempore rectoris scole huius, magistri Petri Czwickers de Wormpnijt, ciuitate Pruszie, nunc prouincialis in monasterio Oywin, ordinis Celestinorum, fuit locatus et succentor tribus annis; dejnde postquam magi- ster Petrus intrauit ordinem, fuit idem Conradus rector scole et notarius ciuitatis Lobauie vndecim annis; deinde anno et die 10 prescripto acceptauit notariam huius ciuitatis. qui de duobus voluminibus fecit quatuor volumina, hoc pro cronica, aliud vo- lumen sibi consimile pro statutis ciuitatis et sententiis de Luyt- mericz et fehm, tercium volumen pro copijs literarum in spe- ciali, et quartum consimile ad prescripcionem uel jntitulacionem 15 prescriptorum. 5 Anno domini etc. primo hot her Vlrich vom Bibirstein zewene zu Weigsdorf durch eins mortis wille vffgenomen vndt die jn vnsers hern koniges stat dem rathe, als den die die obirkeit der gerichte doselbst haben, vbirantwort jn gefengnisse. 20 2. dimisit notariam, trat vom stadtschreiberamt 1. ff. von anderer Hand. 8. locatus, ‘classis scholae praeceptor, ab. 6. Wormpnijt, Wormdit. hypodidascalus, vicarius' Frisch 1, 618°. succentor, 'qui in ecclesia post prae- centorem s. principalem cantorem subsequenter canendo respondel Du Fresne. 17—20. von anderer hand. 17. Annou.s.w.] 1401, wie spätere chroniken sagen. Ulrich von Biberstein lebte um diese zeit, s. Rhons chronik von Friedland s. 42. 46. 54. 18. durch — vffgenomen, um eines mordes willen verhaftet. 19. die obirkeit der gerichte, die hohen gerichte.
2 Ib Nota. A. D. MCCCXCV jn vigilia annuncciacionis sancte Marie virginis dimisit notariam ciuitatis Johannes Hertil, qui successit in officio prescriptum Johannem Gubin, pie memorie : et loco sui acceptatus fuit Conradus Wiszinbach, natus de Esschenwege, ciuitate Hassie, qui prius tempore rectoris scole huius, magistri Petri Czwickers de Wormpnijt, ciuitate Pruszie, nunc prouincialis in monasterio Oywin, ordinis Celestinorum, fuit locatus et succentor tribus annis; dejnde postquam magi- ster Petrus intrauit ordinem, fuit idem Conradus rector scole et notarius ciuitatis Lobauie vndecim annis; deinde anno et die 10 prescripto acceptauit notariam huius ciuitatis. qui de duobus voluminibus fecit quatuor volumina, hoc pro cronica, aliud vo- lumen sibi consimile pro statutis ciuitatis et sententiis de Luyt- mericz et fehm, tercium volumen pro copijs literarum in spe- ciali, et quartum consimile ad prescripcionem uel jntitulacionem 15 prescriptorum. 5 Anno domini etc. primo hot her Vlrich vom Bibirstein zewene zu Weigsdorf durch eins mortis wille vffgenomen vndt die jn vnsers hern koniges stat dem rathe, als den die die obirkeit der gerichte doselbst haben, vbirantwort jn gefengnisse. 20 2. dimisit notariam, trat vom stadtschreiberamt 1. ff. von anderer Hand. 8. locatus, ‘classis scholae praeceptor, ab. 6. Wormpnijt, Wormdit. hypodidascalus, vicarius' Frisch 1, 618°. succentor, 'qui in ecclesia post prae- centorem s. principalem cantorem subsequenter canendo respondel Du Fresne. 17—20. von anderer hand. 17. Annou.s.w.] 1401, wie spätere chroniken sagen. Ulrich von Biberstein lebte um diese zeit, s. Rhons chronik von Friedland s. 42. 46. 54. 18. durch — vffgenomen, um eines mordes willen verhaftet. 19. die obirkeit der gerichte, die hohen gerichte.
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S Alz wir vornomen vnd vndirwyst syn von den eldisten vnsern 2a voruarn, daz hie vor, czu cziten ee dese stat vz gelegt wart, daz hye dissit dez gebirgiz kretschin gebuwet woren, di logen vf dem werde ezwischen den ezwen wassirn czu neheste an der burgmôl, 5 dor ynne di vurlûte vnd ander lûte, di do wandirten vber daz gebirge in di marke, hatten ir nachtleger. do noch der hochgeborne vûrste Ottackerus, eyn kônig czu Beme, der do dochte vor dem vromen sy- ner erbin vnd dez ryches czu Bême vnd prftevnd merkte di fruch- bare gelegenheyt desir stat vnd sacz vz dese stat vnd hatte nicht verrer 10 vmme gereten wen als di gasse wendt hindir der crûczeger hovfe czu dem webirthore vnd von dem webirthore biz her czu der Ju- denborg, gerichte czu der clobin gasse, hindir den wleycshbenken, ober den nwen margt, wedir czu der crûczeger hof. diselbe wo- nunge wart vmmeczûnit mit vil czûnen. do noch ettliche czit, do 15 der selbe konig Ottackerus vûlte vnd merkte die merunge der yn- 2b woner vnd di grose czuvart der geste, wart do noch czu rote, wi her dese stat wolde lon vmmemůren, vnd liz eyne vorch varen mit eyme phiſluge vnd volgete dem noch vnd vmmereyt di stat weytir wen si vor vmmegrifen waz, yn alle der wyse als di müer noch 20 hute vmme stet, vnd vmmereyt di stat alz wyt, daz di herren, di mit ym reten, sprochen herre, di stat ist czu wyt.' her antworte vnd sprach ich wil si also begnodn an eyme vnd an dem andern, Kretschem Statvzsat- czunge 2 a. auf dem oberen rande von anderer hand Wratyslaus primus, rex Bo- hemie, applicauit corone regni Bohemie Morauiam et dyocesim Olomocen- sem. Wladyslaus primus rex Bohemie. auf dem unteren rande Die cras- tino die Joannis baptiste a. d. M. c. liiij. marthirizatus s. Procopius. Item sequenti die a. d. M°c°c'iiij° canonisatus est s. Procopius. nach Cosmas 2, s. 127 (in Pelzels und Dobrowskys scriptt. rer. boh.) starb Procopius (primus abbas zazovensis monasterii) im j. 1053. vgl. Cosm. continuator ad a. 1204, s. 367. 1. ff. die erste hand des eigentlichen textes. 7. dochte vor dem vromen, war bedacht auf den nutzen. 9. sacz vz, bestimmte die begränzung der stadt. wleycshbenken, fleisch- 12. gerichte, gerade. verrer, ferner, weiter. bänken. 2b. auf dem oberen rande Ottakarus primus, rex Bohemie, applicauit co- rone Bohemie marchionatum budensem. auf dem unteren rande Die octa- va s. Agnetis a. d. M°. c°c°. xx°. vij° venerunt predicatores ad pragensem ciuitatem (vgl. Cosm. prag. cont. zum j. 1221 und 1226, s. 369.) Item die oc- tava s. Iacobi a. d. M°. c°c°. xlviij° rex Wenczlaus (von anderer hand pri- mus) certauit cum filio suo Ottakero (von anderer hand rege secundo Bohe- mie). vgl. Cosm. prag. cont. s. 372 f. 16. der geste, der fremden, die sich ansiedelten. 19. wen — waz, als sie vorher umgränzt war. 1*
S Alz wir vornomen vnd vndirwyst syn von den eldisten vnsern 2a voruarn, daz hie vor, czu cziten ee dese stat vz gelegt wart, daz hye dissit dez gebirgiz kretschin gebuwet woren, di logen vf dem werde ezwischen den ezwen wassirn czu neheste an der burgmôl, 5 dor ynne di vurlûte vnd ander lûte, di do wandirten vber daz gebirge in di marke, hatten ir nachtleger. do noch der hochgeborne vûrste Ottackerus, eyn kônig czu Beme, der do dochte vor dem vromen sy- ner erbin vnd dez ryches czu Bême vnd prftevnd merkte di fruch- bare gelegenheyt desir stat vnd sacz vz dese stat vnd hatte nicht verrer 10 vmme gereten wen als di gasse wendt hindir der crûczeger hovfe czu dem webirthore vnd von dem webirthore biz her czu der Ju- denborg, gerichte czu der clobin gasse, hindir den wleycshbenken, ober den nwen margt, wedir czu der crûczeger hof. diselbe wo- nunge wart vmmeczûnit mit vil czûnen. do noch ettliche czit, do 15 der selbe konig Ottackerus vûlte vnd merkte die merunge der yn- 2b woner vnd di grose czuvart der geste, wart do noch czu rote, wi her dese stat wolde lon vmmemůren, vnd liz eyne vorch varen mit eyme phiſluge vnd volgete dem noch vnd vmmereyt di stat weytir wen si vor vmmegrifen waz, yn alle der wyse als di müer noch 20 hute vmme stet, vnd vmmereyt di stat alz wyt, daz di herren, di mit ym reten, sprochen herre, di stat ist czu wyt.' her antworte vnd sprach ich wil si also begnodn an eyme vnd an dem andern, Kretschem Statvzsat- czunge 2 a. auf dem oberen rande von anderer hand Wratyslaus primus, rex Bo- hemie, applicauit corone regni Bohemie Morauiam et dyocesim Olomocen- sem. Wladyslaus primus rex Bohemie. auf dem unteren rande Die cras- tino die Joannis baptiste a. d. M. c. liiij. marthirizatus s. Procopius. Item sequenti die a. d. M°c°c'iiij° canonisatus est s. Procopius. nach Cosmas 2, s. 127 (in Pelzels und Dobrowskys scriptt. rer. boh.) starb Procopius (primus abbas zazovensis monasterii) im j. 1053. vgl. Cosm. continuator ad a. 1204, s. 367. 1. ff. die erste hand des eigentlichen textes. 7. dochte vor dem vromen, war bedacht auf den nutzen. 9. sacz vz, bestimmte die begränzung der stadt. wleycshbenken, fleisch- 12. gerichte, gerade. verrer, ferner, weiter. bänken. 2b. auf dem oberen rande Ottakarus primus, rex Bohemie, applicauit co- rone Bohemie marchionatum budensem. auf dem unteren rande Die octa- va s. Agnetis a. d. M°. c°c°. xx°. vij° venerunt predicatores ad pragensem ciuitatem (vgl. Cosm. prag. cont. zum j. 1221 und 1226, s. 369.) Item die oc- tava s. Iacobi a. d. M°. c°c°. xlviij° rex Wenczlaus (von anderer hand pri- mus) certauit cum filio suo Ottakero (von anderer hand rege secundo Bohe- mie). vgl. Cosm. prag. cont. s. 372 f. 16. der geste, der fremden, die sich ansiedelten. 19. wen — waz, als sie vorher umgränzt war. 1*
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3а daz ich sy mit ynwonern wol beseczen wil'. Vnd wart gemuret anno domini M°co'lvlo, vnd begnodte do dese stat beyde mit vreyunge vnd mit anderin rechten, daz ym dese stat by synen geczyten ny keyn losunge noch keyn stuirrunge ny getet. ouch begnedite her si also, daz alle kouflute, di vz dirre stat czogen vnd wandirten, by synen geczyten ny keyn czol noch keyn geleyte gobin alzo wyt alzi in Bemr lant hyn vnd her czogen; vnd hatte sulche gnode czu dirre stat, daz sich dese stat in korczir ezit sere besserte vnd czunam. DEr konig Ottackerus liz ein son, der waz vnmundic, 10 der hiis Wenczesslaus I. dez vnderwant sich eyn ritter, Otto von Lossow genant, mit synen brudern vnd enphurte yn der konigin, syner muter, vm daz daz se sich vnrediclich hild noch dez konigis Ottackirs tode: wen si nam hern Czabichz, irre manne eyn, czu der ee: vnd brochten yn her yn dese, vnd 15 wart bevoln desen burgern; dy czogen yn dry jar in desir stat. daz waz noch gotis gebûrte M°cc° vnd lxxxxj° yar. Der selbe konig Wencesslaus gewan vnd hatte als vil gnadn ezu dirre stat als sin vater Ottackerus. ouch her vfte noch desen burgern ; dy musten an synem rate vnd an synen tedigen syn. 20 ouch geschach by synen geczyten, daz konig Wenceslaw sante noch allen steten alz wyt alz Bemer lant waz. des quomen dese burger ouch czu houe, vnd waz eyn gros gedrank, daz sich dese burger besorgeten, wy daz sy nicht vor in môchten komen, vnd gobin dem von der Dube eyn schôn tuch, daz her 25 si brechte vor den konig vnd ir wol vor ym gedechte. do sprach der von Dube keyn konig Wenceslaw libir herre, di von der Zittaw syn myn libin nockebuirn; ich bete vch, daz ir in gûtlich tût.' dez rufte konig Wenceslaw di burger von 3b 4. losunge, abgabe, steuer. 7. alzi, als sie. 3a, überschrift von anderer hand Wenczlaw Ottokari son wart hy geczo- gen. 10. Ottackerus] über der zeile von anderer hand secundus. auf dem oberen rande Item crastino die s. Bartholomei a. d. M'co"lxxviij rex Ottakerus occisus est (von anderer hand secundus rex Bohemie). auf dem unteren rande Pridie s. Petri ad cathedram a. d. M°CC°. lix. venerunt ho- mines semiuiui in ciuitatem pragensem sub solicitudine religionis penitentiam agentes. primi flagellatores. das chron. Boh. Neplachonis (Pez scr. rer. austr. 2, 1033, Dobner mon. hist. boh. 4, 113) erzählt dies bei dem j. 1262. 15. yn dese] es fehlt stat. 19. Ouch] es fehlt sante. 20. tedigen, verhandlungen. 27. keyn, gegen. 28. nockebuirn, nachgebüren, nachbarn. 3b. auf dem oberen rande Die .x. M. militum obiit rex Wenczeslaus
3а daz ich sy mit ynwonern wol beseczen wil'. Vnd wart gemuret anno domini M°co'lvlo, vnd begnodte do dese stat beyde mit vreyunge vnd mit anderin rechten, daz ym dese stat by synen geczyten ny keyn losunge noch keyn stuirrunge ny getet. ouch begnedite her si also, daz alle kouflute, di vz dirre stat czogen vnd wandirten, by synen geczyten ny keyn czol noch keyn geleyte gobin alzo wyt alzi in Bemr lant hyn vnd her czogen; vnd hatte sulche gnode czu dirre stat, daz sich dese stat in korczir ezit sere besserte vnd czunam. DEr konig Ottackerus liz ein son, der waz vnmundic, 10 der hiis Wenczesslaus I. dez vnderwant sich eyn ritter, Otto von Lossow genant, mit synen brudern vnd enphurte yn der konigin, syner muter, vm daz daz se sich vnrediclich hild noch dez konigis Ottackirs tode: wen si nam hern Czabichz, irre manne eyn, czu der ee: vnd brochten yn her yn dese, vnd 15 wart bevoln desen burgern; dy czogen yn dry jar in desir stat. daz waz noch gotis gebûrte M°cc° vnd lxxxxj° yar. Der selbe konig Wencesslaus gewan vnd hatte als vil gnadn ezu dirre stat als sin vater Ottackerus. ouch her vfte noch desen burgern ; dy musten an synem rate vnd an synen tedigen syn. 20 ouch geschach by synen geczyten, daz konig Wenceslaw sante noch allen steten alz wyt alz Bemer lant waz. des quomen dese burger ouch czu houe, vnd waz eyn gros gedrank, daz sich dese burger besorgeten, wy daz sy nicht vor in môchten komen, vnd gobin dem von der Dube eyn schôn tuch, daz her 25 si brechte vor den konig vnd ir wol vor ym gedechte. do sprach der von Dube keyn konig Wenceslaw libir herre, di von der Zittaw syn myn libin nockebuirn; ich bete vch, daz ir in gûtlich tût.' dez rufte konig Wenceslaw di burger von 3b 4. losunge, abgabe, steuer. 7. alzi, als sie. 3a, überschrift von anderer hand Wenczlaw Ottokari son wart hy geczo- gen. 10. Ottackerus] über der zeile von anderer hand secundus. auf dem oberen rande Item crastino die s. Bartholomei a. d. M'co"lxxviij rex Ottakerus occisus est (von anderer hand secundus rex Bohemie). auf dem unteren rande Pridie s. Petri ad cathedram a. d. M°CC°. lix. venerunt ho- mines semiuiui in ciuitatem pragensem sub solicitudine religionis penitentiam agentes. primi flagellatores. das chron. Boh. Neplachonis (Pez scr. rer. austr. 2, 1033, Dobner mon. hist. boh. 4, 113) erzählt dies bei dem j. 1262. 15. yn dese] es fehlt stat. 19. Ouch] es fehlt sante. 20. tedigen, verhandlungen. 27. keyn, gegen. 28. nockebuirn, nachgebüren, nachbarn. 3b. auf dem oberen rande Die .x. M. militum obiit rex Wenczeslaus
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O 5 20 der Zittaw besundern vnd sprach czu yn hemelich 'waz hat ir gegeben dem von der Duben, daz her owir wort redt? vin daz libniz must ir mir geben de schok,' vnd sprach ‘ir wolt mir nicht gelowben, vnd ich gloûbe ouch wol; wen ir hat mich dirczogen in vwir stat,' vnd endte yn do noch irz herczen ger, vnd meynte do by, daz si vorbaz me keynen vorreder sulden han keyn ym. Derselbe konig pflac alle phingsten eynen torney her czu legen, vnd noch gotis geburte M'ccc° vnd iij" yar vmme pfingisten waz eyn groser torney vf dirre viweyde, vnd 10 dese stat waz dez von der Lypen, hern Peter von Napticz, vnd her Albrecht von der Lomnicz dirslug czu tode den von Barbey, der do begrabin lit in vnser pfarre, margraue Her- mans hôme; wen czu der wyle worn hi vi fursten vnd cocc ritter in dem torney. dez muste do entwichen der von der 15 Lipen vnd wart wlier dis landis. do vndirwant sich konig Wenczlow weder dirre stat. Do noch gotis etc. M°eCc°v. II nonas Januarii begnodte konig Wencesslow dese stat iij iar, daz si keynen czol dorfte gebin alz wyt als Bemir lant was. 4a in dem selben yare wart dese stat wedir dem von der Lipen, Lipen. vm daz daz her hatte geholfen her Taschen von Wissenburg, der do hoibtman waz czu Krokow, di Ostirrycher vmme slan. do noch wart aber dem von der Lypen di stat genomen vnd wart do abir ym gegebin by konig Wencelaw vm synen scha- den, den her hatte in dem vrlowge enphangen by dez keysers 25 Rudolfz dez eynen kygren, der vor Koln vnd vor dem berge lac. (von anderer hand secundus) Boemie a. d. M°. c°c°c°v° (von anderer hand appli- cauit corone regni Bohemie totum genus Opolensium). auf dem unteren ran- de Die s. apostolorum Petri et Pauli a. d. M°. c°0°c°. vj. rex Wenczeslaus (von anderer hand tercius) electus et coronatus in regem Boemie. et eodem anno die s. Donati in Olmûcz occisus. vgl. Benes de Weitm. chron. eccl. prag. in Pelzels und Dobrowskys scr. rer. boh. 2, 214. 3. libniz, liebnis, geschenk um sich gunst zu erwerben, Haltaus 1267, Schmeller 2, 419. 4. dirczogen, erzogen. 5. ger, begehr, wunsch. 6. vorreder, fürsprecher. 11. dirslug ezu tode, von anderer hand eingeschal- tet. 12. pfarre, hier wohl pfarrkirche. 13. hôme, oheim. 15. wlier dis lan- dis, flieher des landes, landflüchtig. 'wer das tete, der sulde eyn flier sin des landes' Joh. von der Pusilie s. 95. vndirwant, bemächtigte sich, brach- te wieder in seine gewalt. 21. von erster hand scheint hubtman gestanden zu haben. vmme slan, zurückdrängen, in die flucht schlagen? 23. abir, abermahls. by konig Wencelaw, bei, zu könig W. zeiten. 24. vrlowge, kriege. 25. kygren, l. krygen. Koln, Kollin. vor dem berge, vor Kuttenberg.
O 5 20 der Zittaw besundern vnd sprach czu yn hemelich 'waz hat ir gegeben dem von der Duben, daz her owir wort redt? vin daz libniz must ir mir geben de schok,' vnd sprach ‘ir wolt mir nicht gelowben, vnd ich gloûbe ouch wol; wen ir hat mich dirczogen in vwir stat,' vnd endte yn do noch irz herczen ger, vnd meynte do by, daz si vorbaz me keynen vorreder sulden han keyn ym. Derselbe konig pflac alle phingsten eynen torney her czu legen, vnd noch gotis geburte M'ccc° vnd iij" yar vmme pfingisten waz eyn groser torney vf dirre viweyde, vnd 10 dese stat waz dez von der Lypen, hern Peter von Napticz, vnd her Albrecht von der Lomnicz dirslug czu tode den von Barbey, der do begrabin lit in vnser pfarre, margraue Her- mans hôme; wen czu der wyle worn hi vi fursten vnd cocc ritter in dem torney. dez muste do entwichen der von der 15 Lipen vnd wart wlier dis landis. do vndirwant sich konig Wenczlow weder dirre stat. Do noch gotis etc. M°eCc°v. II nonas Januarii begnodte konig Wencesslow dese stat iij iar, daz si keynen czol dorfte gebin alz wyt als Bemir lant was. 4a in dem selben yare wart dese stat wedir dem von der Lipen, Lipen. vm daz daz her hatte geholfen her Taschen von Wissenburg, der do hoibtman waz czu Krokow, di Ostirrycher vmme slan. do noch wart aber dem von der Lypen di stat genomen vnd wart do abir ym gegebin by konig Wencelaw vm synen scha- den, den her hatte in dem vrlowge enphangen by dez keysers 25 Rudolfz dez eynen kygren, der vor Koln vnd vor dem berge lac. (von anderer hand secundus) Boemie a. d. M°. c°c°c°v° (von anderer hand appli- cauit corone regni Bohemie totum genus Opolensium). auf dem unteren ran- de Die s. apostolorum Petri et Pauli a. d. M°. c°0°c°. vj. rex Wenczeslaus (von anderer hand tercius) electus et coronatus in regem Boemie. et eodem anno die s. Donati in Olmûcz occisus. vgl. Benes de Weitm. chron. eccl. prag. in Pelzels und Dobrowskys scr. rer. boh. 2, 214. 3. libniz, liebnis, geschenk um sich gunst zu erwerben, Haltaus 1267, Schmeller 2, 419. 4. dirczogen, erzogen. 5. ger, begehr, wunsch. 6. vorreder, fürsprecher. 11. dirslug ezu tode, von anderer hand eingeschal- tet. 12. pfarre, hier wohl pfarrkirche. 13. hôme, oheim. 15. wlier dis lan- dis, flieher des landes, landflüchtig. 'wer das tete, der sulde eyn flier sin des landes' Joh. von der Pusilie s. 95. vndirwant, bemächtigte sich, brach- te wieder in seine gewalt. 21. von erster hand scheint hubtman gestanden zu haben. vmme slan, zurückdrängen, in die flucht schlagen? 23. abir, abermahls. by konig Wencelaw, bei, zu könig W. zeiten. 24. vrlowge, kriege. 25. kygren, l. krygen. Koln, Kollin. vor dem berge, vor Kuttenberg.
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O 4b Oywyn. By dez geczyten von der Lipen, noch gotes geburte M°CCC"xij° iar, was der von Pog vnd der von Swerticz geuint von konig Wencelaus wegn mit dem von der Lipen, vm daz daz der konig gerne hette di stat wedir gehat, vnd logen czu der Gabeln mit xxij man mit helm vnd machten sich her keyn Herwigstorf vnd branten. dez waz komen her Heynrich der yseryn, dez son von der Lipen, dez nachtis in di stat vnd machte sich vrû vz mit den burgern vnd obirstryt si by den Oybe vnd vinc XX man mit helmen vnd brochte sie alle in dese stat gevangen. Eyn lantherre waz gesessen by der Lypen, der his her Quale ; dez selbin was das gebirge yensit bis an di Leype. dez selbin diner yageten eyn bern vf den steyn, do der Moy- ben vffe stet, vnd slugen den vf dem steyne vnd quamen dez heym vnd sprachen herre, wir haben eyn di beste stat zu ey- 15 me huze, alz ir si solt geseen haben.' der bwte von ersten den Owben. do noch etliche czyt vorginc her vnd bleyb vn- gebowt wol xx yar. dez bwten yn di herren wedir, di do sosen vf dem burcberge, vnd rowbten vo dem Oyben: daz worn di ersten rowber, di man y in desem lande irkante. dez 20 czogen die lowte, di hie woren, vnd zubrochen das hws vnd vortrebin di selben herren von dem burcberge. do noch lac der Oyben vngebwet biz an den von der Lypen; do dez dy stat waz, der richte do selbist vf dem steyne vf eyn bergfrid. do noch by synen gecziten lac iz wuste dry yar. do noch liz der von 25 der Lipen den Oyben müern, alz her noch sted biz an den hutegen tag. Der von der Lipen hatte di stat bis konig Johannes czu lande quam. dez toten syn man grose schaden in dem lande 5 10 5а 1. By dez geczyten von der Lipen, zur zeit des von der L. dieselbe wort- stellung s. 6, 7. dez son von der Lipen und 8, 18. dez volg von Michilsberg. so z. b. bei Nithart in des hant von Riuwental 51, 7, 4, s. 440 und 58, 5, 4, s. 454 Ben. 2. geuint, befeindet, in feindschaft. 5. mit xxij] mit ist von anderer hand. 7. der yseryn, der eiserne. 9. Oybe] über dem e von späterer hand ein strich. 4b am unteren rande A. d. M°. c°c°c°. xvj°. fuit karistia magna per vni- uersum mundum uniuersalis. vgl. Ben. de Weitmil s. 231. 17. vorginc, vergieng, gieng ein. 19. vo, l. von. 20. y, je. 21. lowte, leute. 24. bergfrid, eine hölzerne schutzwehr, ohne mauern, bloss mit wall und graben. 5a auf dem oberen rande A. d. fuit ventus validus qui arbores viuentes evvlsit et edificia peruertit et destruxit. M°CCC° xxxvj. auf dem unteren rande Johannes primus, rex Bohemie, applicavit corone regni Bohemie Wra- tislaviam et omnes duces Slesie, ducatibus Swydniczensium et Jaurensium ex-
O 4b Oywyn. By dez geczyten von der Lipen, noch gotes geburte M°CCC"xij° iar, was der von Pog vnd der von Swerticz geuint von konig Wencelaus wegn mit dem von der Lipen, vm daz daz der konig gerne hette di stat wedir gehat, vnd logen czu der Gabeln mit xxij man mit helm vnd machten sich her keyn Herwigstorf vnd branten. dez waz komen her Heynrich der yseryn, dez son von der Lipen, dez nachtis in di stat vnd machte sich vrû vz mit den burgern vnd obirstryt si by den Oybe vnd vinc XX man mit helmen vnd brochte sie alle in dese stat gevangen. Eyn lantherre waz gesessen by der Lypen, der his her Quale ; dez selbin was das gebirge yensit bis an di Leype. dez selbin diner yageten eyn bern vf den steyn, do der Moy- ben vffe stet, vnd slugen den vf dem steyne vnd quamen dez heym vnd sprachen herre, wir haben eyn di beste stat zu ey- 15 me huze, alz ir si solt geseen haben.' der bwte von ersten den Owben. do noch etliche czyt vorginc her vnd bleyb vn- gebowt wol xx yar. dez bwten yn di herren wedir, di do sosen vf dem burcberge, vnd rowbten vo dem Oyben: daz worn di ersten rowber, di man y in desem lande irkante. dez 20 czogen die lowte, di hie woren, vnd zubrochen das hws vnd vortrebin di selben herren von dem burcberge. do noch lac der Oyben vngebwet biz an den von der Lypen; do dez dy stat waz, der richte do selbist vf dem steyne vf eyn bergfrid. do noch by synen gecziten lac iz wuste dry yar. do noch liz der von 25 der Lipen den Oyben müern, alz her noch sted biz an den hutegen tag. Der von der Lipen hatte di stat bis konig Johannes czu lande quam. dez toten syn man grose schaden in dem lande 5 10 5а 1. By dez geczyten von der Lipen, zur zeit des von der L. dieselbe wort- stellung s. 6, 7. dez son von der Lipen und 8, 18. dez volg von Michilsberg. so z. b. bei Nithart in des hant von Riuwental 51, 7, 4, s. 440 und 58, 5, 4, s. 454 Ben. 2. geuint, befeindet, in feindschaft. 5. mit xxij] mit ist von anderer hand. 7. der yseryn, der eiserne. 9. Oybe] über dem e von späterer hand ein strich. 4b am unteren rande A. d. M°. c°c°c°. xvj°. fuit karistia magna per vni- uersum mundum uniuersalis. vgl. Ben. de Weitmil s. 231. 17. vorginc, vergieng, gieng ein. 19. vo, l. von. 20. y, je. 21. lowte, leute. 24. bergfrid, eine hölzerne schutzwehr, ohne mauern, bloss mit wall und graben. 5a auf dem oberen rande A. d. fuit ventus validus qui arbores viuentes evvlsit et edificia peruertit et destruxit. M°CCC° xxxvj. auf dem unteren rande Johannes primus, rex Bohemie, applicavit corone regni Bohemie Wra- tislaviam et omnes duces Slesie, ducatibus Swydniczensium et Jaurensium ex-
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20 mit rowbe, daz her vfte vnd manchis von konig Johannes wart angeredt vm syne man, daz her uicht vorentworten mochte, vnd wolde ir ouch nicht lasen tôten, vnd czoch von synen man- nen, den Napticzern, vnd von den Tanneveldern, vnd gab ym 5 konig Johannes andir gut in Merern by Crommenow. do vile dese stat an konig Johannem. der hatte sy biz daz her koni- gyn Elsen swester gab herczogen Heynken von dem Yawer czu einer howsvrowen. derselben was Grecz, di stat. dez gab konig Johannes dem herczogen Heynken dese stat vor Grecz 10 czu syme libe, noch gotis geburte M°cCc'xjx iar. By her- czoge Heynken geczyten, M°oCC"xxxvij iar, czoch dese stat vz mit andern steten, vnd gewunnen daz hůs Tolensteyn. Ouch by herczogen Heynken geczyten, M'CCCXXxjx iar, czoch des- se stat vz mit groser macht vnd gevunnen daz huz Schonen- 15 buch. Ouch by herczogen Heynken geczyten, M.CCC.xliij iar, XV kal. ottobris, quamen Misener her in diz lant mit xlV Karnberg. gleueny vnd namen gewant obenc Albrechstorf vnd morten vnd slugen dy leytelwte: wenne czu der selben czit worn 5b gutir hande lwte vf dem Molsteyn, by xij vnd by xvj, di di wayne beleyten vor dem Oyben ken der Lypen; wenne czu den geczyten czoch man di stroze ken Bem vor di Lype vnd vor di Dvbe. dez czogen die burgere vz vnd hatten czehen gleuenyn vnd eyne glicze vnd volgeten den rvbern noch biz an ceptis. vgl. Benes. de Weitmil s. 243. 252, Pelzels gesch. der Böhmen th. 1, s. 200 ff. 2. angeredt] an scheint radiert. 5. Merern, Mähren, durchgängig so ge- schrieben. 10. czu syme libe, auf lebenszeit. 14. Schonenbuch] spätere chroniken und Carpzov anal. 5, 210 nennen Schönbach. 16. Misener, Meiss- ner. 17. gleueny] glevîn, glevîne, gleven, gleve, glavîe, die stahlspitze der lanze, dann die lanze selbst; hier für lanzenträger, d. h. für den mit der lan- ze bewaffneten, gewöhnlich von fussgängern, deren zahl sich verschieden findet, begleiteten reiter. obene] obinc, oberhalb. das c ist vollkommen deutlich und es steht nicht etwa obene. aus diesem, wie es scheint, seltenen adv. obine ist (wie sperlig aus sperling u. dgl.) das in der heutigen oberlausitzer mundart häufige obig, ubig (= oberhalb) entstanden. Albrechstorf, Olbersdorf. 18. slugen] gen von anderer hand. leytelwte, geleitsleute. 5b. auf dem oberen rande Die s. Mathei ewangeliste a. d. M°. CCc°. xxxviij" fuit magna multidudo (so) locustarum. vgl. Ben. de Weitm. s. 275. auf dem unteren rande Die purificacionis b. Marie a. d. M°. ccc°. xlij°. fuit pons lapidea (so) pragensis per invndacionem aquarum destructa. vgl. Ben. de Weitm. s. 279. 19. gutir hande lute, leute guter art. di di wayne beleyten, die die wagen geleiteten. 23. glicze, speer, lanze, s. Jac. Grimm d. gramm. 3, 443. vielleicht war die glitze nicht mit eiserner spitze versehen, wie es die gleve war. den rybern] den von anderer hand. Kunig Jo- han. Tolnstein gewunnen. Schone- buch.
20 mit rowbe, daz her vfte vnd manchis von konig Johannes wart angeredt vm syne man, daz her uicht vorentworten mochte, vnd wolde ir ouch nicht lasen tôten, vnd czoch von synen man- nen, den Napticzern, vnd von den Tanneveldern, vnd gab ym 5 konig Johannes andir gut in Merern by Crommenow. do vile dese stat an konig Johannem. der hatte sy biz daz her koni- gyn Elsen swester gab herczogen Heynken von dem Yawer czu einer howsvrowen. derselben was Grecz, di stat. dez gab konig Johannes dem herczogen Heynken dese stat vor Grecz 10 czu syme libe, noch gotis geburte M°cCc'xjx iar. By her- czoge Heynken geczyten, M°oCC"xxxvij iar, czoch dese stat vz mit andern steten, vnd gewunnen daz hůs Tolensteyn. Ouch by herczogen Heynken geczyten, M'CCCXXxjx iar, czoch des- se stat vz mit groser macht vnd gevunnen daz huz Schonen- 15 buch. Ouch by herczogen Heynken geczyten, M.CCC.xliij iar, XV kal. ottobris, quamen Misener her in diz lant mit xlV Karnberg. gleueny vnd namen gewant obenc Albrechstorf vnd morten vnd slugen dy leytelwte: wenne czu der selben czit worn 5b gutir hande lwte vf dem Molsteyn, by xij vnd by xvj, di di wayne beleyten vor dem Oyben ken der Lypen; wenne czu den geczyten czoch man di stroze ken Bem vor di Lype vnd vor di Dvbe. dez czogen die burgere vz vnd hatten czehen gleuenyn vnd eyne glicze vnd volgeten den rvbern noch biz an ceptis. vgl. Benes. de Weitmil s. 243. 252, Pelzels gesch. der Böhmen th. 1, s. 200 ff. 2. angeredt] an scheint radiert. 5. Merern, Mähren, durchgängig so ge- schrieben. 10. czu syme libe, auf lebenszeit. 14. Schonenbuch] spätere chroniken und Carpzov anal. 5, 210 nennen Schönbach. 16. Misener, Meiss- ner. 17. gleueny] glevîn, glevîne, gleven, gleve, glavîe, die stahlspitze der lanze, dann die lanze selbst; hier für lanzenträger, d. h. für den mit der lan- ze bewaffneten, gewöhnlich von fussgängern, deren zahl sich verschieden findet, begleiteten reiter. obene] obinc, oberhalb. das c ist vollkommen deutlich und es steht nicht etwa obene. aus diesem, wie es scheint, seltenen adv. obine ist (wie sperlig aus sperling u. dgl.) das in der heutigen oberlausitzer mundart häufige obig, ubig (= oberhalb) entstanden. Albrechstorf, Olbersdorf. 18. slugen] gen von anderer hand. leytelwte, geleitsleute. 5b. auf dem oberen rande Die s. Mathei ewangeliste a. d. M°. CCc°. xxxviij" fuit magna multidudo (so) locustarum. vgl. Ben. de Weitm. s. 275. auf dem unteren rande Die purificacionis b. Marie a. d. M°. ccc°. xlij°. fuit pons lapidea (so) pragensis per invndacionem aquarum destructa. vgl. Ben. de Weitm. s. 279. 19. gutir hande lute, leute guter art. di di wayne beleyten, die die wagen geleiteten. 23. glicze, speer, lanze, s. Jac. Grimm d. gramm. 3, 443. vielleicht war die glitze nicht mit eiserner spitze versehen, wie es die gleve war. den rybern] den von anderer hand. Kunig Jo- han. Tolnstein gewunnen. Schone- buch.
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8 den Karnberg, yensyt dem nuwen stetel; vnd do si se an quo- men, do worn der vinde me wenne vire an eynen. dennoch stretin sy mit in an dem Karnberge, vnd stretyn dese burger so menneclich, daz si mit gotis hulfe daz velt behilden, vnd slugen der rwber vil czu tode, vnd vingen ir ij vnd brochten si in dese stat, den man ouch di howbt abe sluc vf dem mark- te. zu der selben czit hatte man eyn hulczin rothuz vf dem markte kegin der Mandaw. dor vndir woren dy brotbenke. By herczogen Heynken geczyten sluc man der Donyn ey- me daz howbt abe in dirre stat. dez czogen die von Donyn 10 Ga vf di viweyde her vor dy stat, hesinten dese burgere vf der viweyde by der Greter brucke, noch gotes geburte MCCCXXIX Wyschep- iar. Ouch ist gescheen hy vor ezu czyten in dirre stat daz phin ge- man nicht czuchtegers hatte, daz man hatte geuangen v. dibe richt ha- vnd man sulde richten vbir sy. dez muste iczlich schepphe 15 ben. eym der .v. daz howbt abe howen. Ouch by herezogen Heyn- ken geczyten, M°cCc"xlvj iar, xiii kal. decembris, wart der Oyben dirstegen von dez volg von Michilsberg. By herczoge Heynken geczyten geschach, daz der bischof Johannes von My- sen entsayte her in diz lant vnd quam her mit xxv gleuenyn 20 vnd nam daz vie vm Kunarstorf vnd vmme Lutgerstorf vnd czogen vf wedir keyn Ronberg. dez volgeten di burger noch mit yrem hovbmanne vnd bestreten sy vnd namen yn wedir daz vi vnd behilden mit gotis hilfe daz felt vnd vingen ir XVI. daz geschach noch gotis geburte MoCcxlvij iar. von dem mo- 25 le hatte dis lant gut gemach vnd frede biz an den hutegen tag, vnd quam donoch vz, wenne dy Mysener eyn reyte vz leten, daz eyner sprach 'wo wiltu vns hin vuren?' sprach her in Rothusvnd brotbenke. Der von Donyn kryg. Bisschofes von Mis- sen kryg. 5 11. hesinten] s. 26a ‘dy branten vnd hestin dy leute,' s. 31a 'vnd wolden sy hesen vnd morden.' hesen, hesenen scheint also etwa vexare zu bedeuten, viel- leicht gehört hessen für hetzen (Schmeller baier. wörterb. 2, 249) hierher. Ga. auf dem oberen rande Die s. Ruffi martyris a. d. M°. CCc°. xlvij°. rex Karolus in regem Boemie fuit coronatus. vgl. Ben. de Weitm. s. 343. auf dem unteren rande Die conuersionis s. Pauli a. d. M°. ccc° xlviij fuit terre- motus vniuersalis magnvs per totum mundum, qui montes castra et edificia peruertit. vgl. Pelz. und Dobr. scriptt. 2, 451. 12. Greter, grottauer. 14. man von anderer hand. nicht czuchtegers, keinen nachrichter. 18. dirstegen, erstiegen. 20. entsayte, entsagte, frieden aufkündigte, fehde ansagte. 21. Kunarsdorf, Kunnersdorf, wohl Spitzkun- nersdorf. Lutgersdorf, Leutersdorf. 22. Ronberg, Rumburg. 27. quam — vz, ward üblich. eyn reyte vz leten, einen kriegszug (s. Oberl. 2, 1291) auslegten, veranstalteten.
8 den Karnberg, yensyt dem nuwen stetel; vnd do si se an quo- men, do worn der vinde me wenne vire an eynen. dennoch stretin sy mit in an dem Karnberge, vnd stretyn dese burger so menneclich, daz si mit gotis hulfe daz velt behilden, vnd slugen der rwber vil czu tode, vnd vingen ir ij vnd brochten si in dese stat, den man ouch di howbt abe sluc vf dem mark- te. zu der selben czit hatte man eyn hulczin rothuz vf dem markte kegin der Mandaw. dor vndir woren dy brotbenke. By herczogen Heynken geczyten sluc man der Donyn ey- me daz howbt abe in dirre stat. dez czogen die von Donyn 10 Ga vf di viweyde her vor dy stat, hesinten dese burgere vf der viweyde by der Greter brucke, noch gotes geburte MCCCXXIX Wyschep- iar. Ouch ist gescheen hy vor ezu czyten in dirre stat daz phin ge- man nicht czuchtegers hatte, daz man hatte geuangen v. dibe richt ha- vnd man sulde richten vbir sy. dez muste iczlich schepphe 15 ben. eym der .v. daz howbt abe howen. Ouch by herezogen Heyn- ken geczyten, M°cCc"xlvj iar, xiii kal. decembris, wart der Oyben dirstegen von dez volg von Michilsberg. By herczoge Heynken geczyten geschach, daz der bischof Johannes von My- sen entsayte her in diz lant vnd quam her mit xxv gleuenyn 20 vnd nam daz vie vm Kunarstorf vnd vmme Lutgerstorf vnd czogen vf wedir keyn Ronberg. dez volgeten di burger noch mit yrem hovbmanne vnd bestreten sy vnd namen yn wedir daz vi vnd behilden mit gotis hilfe daz felt vnd vingen ir XVI. daz geschach noch gotis geburte MoCcxlvij iar. von dem mo- 25 le hatte dis lant gut gemach vnd frede biz an den hutegen tag, vnd quam donoch vz, wenne dy Mysener eyn reyte vz leten, daz eyner sprach 'wo wiltu vns hin vuren?' sprach her in Rothusvnd brotbenke. Der von Donyn kryg. Bisschofes von Mis- sen kryg. 5 11. hesinten] s. 26a ‘dy branten vnd hestin dy leute,' s. 31a 'vnd wolden sy hesen vnd morden.' hesen, hesenen scheint also etwa vexare zu bedeuten, viel- leicht gehört hessen für hetzen (Schmeller baier. wörterb. 2, 249) hierher. Ga. auf dem oberen rande Die s. Ruffi martyris a. d. M°. CCc°. xlvij°. rex Karolus in regem Boemie fuit coronatus. vgl. Ben. de Weitm. s. 343. auf dem unteren rande Die conuersionis s. Pauli a. d. M°. ccc° xlviij fuit terre- motus vniuersalis magnvs per totum mundum, qui montes castra et edificia peruertit. vgl. Pelz. und Dobr. scriptt. 2, 451. 12. Greter, grottauer. 14. man von anderer hand. nicht czuchtegers, keinen nachrichter. 18. dirstegen, erstiegen. 20. entsayte, entsagte, frieden aufkündigte, fehde ansagte. 21. Kunarsdorf, Kunnersdorf, wohl Spitzkun- nersdorf. Lutgersdorf, Leutersdorf. 22. Ronberg, Rumburg. 27. quam — vz, ward üblich. eyn reyte vz leten, einen kriegszug (s. Oberl. 2, 1291) auslegten, veranstalteten.
Strana 9
9 daz lant Zittaw,' so entworte der ander 'du brengestmich nicht 6b do hin, wenne wir komen von dannen nicht ane schanden. DEr edle vurste herczoge Heynke, der dirre stat grose gnade vnd gute beczeygt hat, der starb, alz im got gnode, 5 M°CCC XIVI. donoch geuil dese stat an den edlen vursten Ka- rolum, romichs keyser, den virden. der wolde dese stat her- czoge Rudvlfe von Sachsen vorsetzen. des quome dese burgere czu ym keyn Prage vnd vndirredten daz keyn im. vnd goben ym. D. schok vf di gnade daz si vnvorsaczt by dem ryche 10 bleben. des gab her desir stat vryheyt allirley swerniz viij iar ; ydoch musten si geben C mark irre rechten reynt. in dem selben iare wart der Romung gebwit von hern Hannos von Donyn. daz geschach in dem M°CCc°xlvij in der xV kal. ot- tobris. Donoch M'ccc'xlviij iare, in der xiiij kal. septembris, 15 vorsaczte keyser Karl dese stat dem edlen herczogen Rudolf von Sachsen, rômschym erczmarschalk, vor gelt, daz her ym scholdig waz vme di kúre czu dem ryche, daz her yn gekoren hatte. By herczogen Rudolfz geczyten in dem M°cCo° in dem Statbuch 20 L. iare worden di schepphen mit der eldisten wissen zu rate, 7a daz si der stat buch machten, waz dor yn geschreben worde, daz daz kraft hette. daz selbe buch hat man noch an dem hu- tegen tage in dirre stat. Keyser Karl. Herczog v. Sachsen. Gb. auf dem unteren rande Item a. d. M°occ° xlix fuit pestilencia ma- gna. flagellatores secundi. Iudei occidebantur et Boldemarus surrexit mar- chio brandeburgensis. über die geiseler vgl. das chron. bohem. in Pelz. und Dobr. scriptt. 2, 451, zum j. 1349. eine inschrift in der pfarrkirche zu Weis- senfels (in Schöttg. und Kreys. obersächs. nachlese 8, 660) setzt sowohl die geiseler als die judenverfolgung in das j. 1350, womit in betreff der ersteren, der 'crutzebroder' übereinstimmt Botho's chron. brunsy. bei Leibn. scr. rer. brunsv. 3, 380. das chron. Theod. Engelh., ebend. 2, 1128, setzt sie in das j. 1349, eine judenverfolgung aber in das j. 1350. ein beispiel der letzteren bei Haltaus u. d. w. juden. vgl. Förstemann christl. geislerges. s. 64 ff. — Der falsche Waldemar trat schon 1347 auf; s. z.b. Leibn. scr. rer. brunsv. 2, 152. 8. vndirredten daz keyn im, unterhandelten darüber mit ihm. 9. vf di gnade, für die gnädige bewilligung. 10. allirley swerniz, von allerlei beschwerung, last. 11. reynt, rente. 12. Romung, in urkunden auch Roymung, Roynung, Roynungen genannt, s. Carpzoys ehrentempel der Oberl. 2, s. 28 ff. Hannos von Donyn, Hans, burggraf von Donyn (Dohna), herr auf Grafenstein, in demselben j. erbaute er auch Falkenberg, s. Rhons chron. von Friedland s. 59. 17. vme di kûre ezu dem ryche, für die stimme bei der kaiserwahl. auf dem oberen rande Item a. d. Mocclix fuit grandis invndacio aquarum. vgl. das chron. boh. a. a. o. s. 453. Ben. de Weitm. s. 371. 2
9 daz lant Zittaw,' so entworte der ander 'du brengestmich nicht 6b do hin, wenne wir komen von dannen nicht ane schanden. DEr edle vurste herczoge Heynke, der dirre stat grose gnade vnd gute beczeygt hat, der starb, alz im got gnode, 5 M°CCC XIVI. donoch geuil dese stat an den edlen vursten Ka- rolum, romichs keyser, den virden. der wolde dese stat her- czoge Rudvlfe von Sachsen vorsetzen. des quome dese burgere czu ym keyn Prage vnd vndirredten daz keyn im. vnd goben ym. D. schok vf di gnade daz si vnvorsaczt by dem ryche 10 bleben. des gab her desir stat vryheyt allirley swerniz viij iar ; ydoch musten si geben C mark irre rechten reynt. in dem selben iare wart der Romung gebwit von hern Hannos von Donyn. daz geschach in dem M°CCc°xlvij in der xV kal. ot- tobris. Donoch M'ccc'xlviij iare, in der xiiij kal. septembris, 15 vorsaczte keyser Karl dese stat dem edlen herczogen Rudolf von Sachsen, rômschym erczmarschalk, vor gelt, daz her ym scholdig waz vme di kúre czu dem ryche, daz her yn gekoren hatte. By herczogen Rudolfz geczyten in dem M°cCo° in dem Statbuch 20 L. iare worden di schepphen mit der eldisten wissen zu rate, 7a daz si der stat buch machten, waz dor yn geschreben worde, daz daz kraft hette. daz selbe buch hat man noch an dem hu- tegen tage in dirre stat. Keyser Karl. Herczog v. Sachsen. Gb. auf dem unteren rande Item a. d. M°occ° xlix fuit pestilencia ma- gna. flagellatores secundi. Iudei occidebantur et Boldemarus surrexit mar- chio brandeburgensis. über die geiseler vgl. das chron. bohem. in Pelz. und Dobr. scriptt. 2, 451, zum j. 1349. eine inschrift in der pfarrkirche zu Weis- senfels (in Schöttg. und Kreys. obersächs. nachlese 8, 660) setzt sowohl die geiseler als die judenverfolgung in das j. 1350, womit in betreff der ersteren, der 'crutzebroder' übereinstimmt Botho's chron. brunsy. bei Leibn. scr. rer. brunsv. 3, 380. das chron. Theod. Engelh., ebend. 2, 1128, setzt sie in das j. 1349, eine judenverfolgung aber in das j. 1350. ein beispiel der letzteren bei Haltaus u. d. w. juden. vgl. Förstemann christl. geislerges. s. 64 ff. — Der falsche Waldemar trat schon 1347 auf; s. z.b. Leibn. scr. rer. brunsv. 2, 152. 8. vndirredten daz keyn im, unterhandelten darüber mit ihm. 9. vf di gnade, für die gnädige bewilligung. 10. allirley swerniz, von allerlei beschwerung, last. 11. reynt, rente. 12. Romung, in urkunden auch Roymung, Roynung, Roynungen genannt, s. Carpzoys ehrentempel der Oberl. 2, s. 28 ff. Hannos von Donyn, Hans, burggraf von Donyn (Dohna), herr auf Grafenstein, in demselben j. erbaute er auch Falkenberg, s. Rhons chron. von Friedland s. 59. 17. vme di kûre ezu dem ryche, für die stimme bei der kaiserwahl. auf dem oberen rande Item a. d. Mocclix fuit grandis invndacio aquarum. vgl. das chron. boh. a. a. o. s. 453. Ben. de Weitm. s. 371. 2
Strana 10
Korse, Empcio pretorii. Wy man dy hofe brante. Nuw his. gb Statlosun- ge. 10 Donoch in dem nm.ccclij iar. kal. Nouebris czoch dese stat vz vnd. gewan daz huz, daz do heyst dy Kórse, vnd czu- brochen daz huz mit hülfe ander stete, vnd herczog Bolbolke von der Swydenicz waz howbtman vf dem velde. Do noch m.ccc.liiij iare kouften di schepphen desir stat eyn hows we- 5 dir eynen burger vnd machten dor vz eyn rothuz vnde bwten daz steynyn, daz do lyt an der ecke an dem marckte an den. hutegen tag. Do noch mw.ccclv iar czoch dese stat mit gro- ser macht mit andern vmmesesyn steten keyn Konigisbrucke vnd branten ab der Schonenvelder hüf an dem stetil. Do noch 10 in dem selbn iare quam keyser Karl in daz lant czu Budissin, vnd czoch dese stat vz mit groser macht wen vor, mit vmme- sessen steten, vnd branten ab noch geheyse dez selben keyserz alle di hove in Budissiner lant vnd in Gorliczer lant, di by der czyt vorsprochen worn vind bose lute gehalden hatten. 15 Do noch m.ccc.lvij iar, v. kal. augusti, liz keyser Ka- ril buwen Karlzvrid, daz huz vf dem gebivge; daz buwete eyn riter, der hiz Vlrich Cista, vm daz daz arme lute deste sichire czogen ober daz gebirge. Donoch. .m°.ccc®Iviij® iar lôste keyser Karl dese stat von 20 herczogen Rudolfe von Sachsen vnd in deme selben iare muste dese stat an der v. kal. dem keyser geben m schok czu der lósunge, vnd gewunnen daz gelt mit gar grosem schaden. Do noch in deme mwcccljx iar in der iij nonas Apriliz, alz di stat vor vorbrant was, gebot keysir Karl, daz man nicht 25 sulde buwen mit hulcze, sunder mit steynen, vnd die steyn- wende an den husern sulden vf gen by den vórdirsten sulen vorne an den husern;. vnd gab der stat iij iar c mark syne 9. Kürse, Kirsche, Kirschau, wendisch Korsym, an der Spree. spätere chro- niken schreiben auch Korste. 3. Bolbolke, schreibfehler für Bolke, Bolko, Boleslaw. 5. wedir e. b., von einem burger. 12. groser, grósserer. wen vor, als vormahls. 15. vorsprochen, verrufen, übel berüchtigt, gb, auf dem oberen rande Karolus quartus, Romanorum jmperator et Do- hemie rex, applicauit corone regni Bohemie cometatum Sulczbach et omnia que sunt regni Bohemie transsiluanj in Bauaria in Frankonia et Mysnia vna cum marchionatu Lusacie. vel. series ducum et regum Bohemiae in Pelz. und Dobr. scriptt. r. b. 9, 432, Pelzel Karl 4, bd. 1, s. 374. 2, s. 491. auf dem unteren. rande ltem a. d. am. coc. Ixvij fuit maxima invndacio magnarum aquarum, videlicet Albee, Odre, et aliarum aquarum. vgl, Benes de Weitme z. j. 1367, s. 390. | - 99. nach V. kal. scheint, wegen des folgenden de (dem), .decembris ausg'e- fallen zu sein, ein monatsname wenigstens fehlt. 23. gewunnen, brachten zusammen,
Korse, Empcio pretorii. Wy man dy hofe brante. Nuw his. gb Statlosun- ge. 10 Donoch in dem nm.ccclij iar. kal. Nouebris czoch dese stat vz vnd. gewan daz huz, daz do heyst dy Kórse, vnd czu- brochen daz huz mit hülfe ander stete, vnd herczog Bolbolke von der Swydenicz waz howbtman vf dem velde. Do noch m.ccc.liiij iare kouften di schepphen desir stat eyn hows we- 5 dir eynen burger vnd machten dor vz eyn rothuz vnde bwten daz steynyn, daz do lyt an der ecke an dem marckte an den. hutegen tag. Do noch mw.ccclv iar czoch dese stat mit gro- ser macht mit andern vmmesesyn steten keyn Konigisbrucke vnd branten ab der Schonenvelder hüf an dem stetil. Do noch 10 in dem selbn iare quam keyser Karl in daz lant czu Budissin, vnd czoch dese stat vz mit groser macht wen vor, mit vmme- sessen steten, vnd branten ab noch geheyse dez selben keyserz alle di hove in Budissiner lant vnd in Gorliczer lant, di by der czyt vorsprochen worn vind bose lute gehalden hatten. 15 Do noch m.ccc.lvij iar, v. kal. augusti, liz keyser Ka- ril buwen Karlzvrid, daz huz vf dem gebivge; daz buwete eyn riter, der hiz Vlrich Cista, vm daz daz arme lute deste sichire czogen ober daz gebirge. Donoch. .m°.ccc®Iviij® iar lôste keyser Karl dese stat von 20 herczogen Rudolfe von Sachsen vnd in deme selben iare muste dese stat an der v. kal. dem keyser geben m schok czu der lósunge, vnd gewunnen daz gelt mit gar grosem schaden. Do noch in deme mwcccljx iar in der iij nonas Apriliz, alz di stat vor vorbrant was, gebot keysir Karl, daz man nicht 25 sulde buwen mit hulcze, sunder mit steynen, vnd die steyn- wende an den husern sulden vf gen by den vórdirsten sulen vorne an den husern;. vnd gab der stat iij iar c mark syne 9. Kürse, Kirsche, Kirschau, wendisch Korsym, an der Spree. spätere chro- niken schreiben auch Korste. 3. Bolbolke, schreibfehler für Bolke, Bolko, Boleslaw. 5. wedir e. b., von einem burger. 12. groser, grósserer. wen vor, als vormahls. 15. vorsprochen, verrufen, übel berüchtigt, gb, auf dem oberen rande Karolus quartus, Romanorum jmperator et Do- hemie rex, applicauit corone regni Bohemie cometatum Sulczbach et omnia que sunt regni Bohemie transsiluanj in Bauaria in Frankonia et Mysnia vna cum marchionatu Lusacie. vel. series ducum et regum Bohemiae in Pelz. und Dobr. scriptt. r. b. 9, 432, Pelzel Karl 4, bd. 1, s. 374. 2, s. 491. auf dem unteren. rande ltem a. d. am. coc. Ixvij fuit maxima invndacio magnarum aquarum, videlicet Albee, Odre, et aliarum aquarum. vgl, Benes de Weitme z. j. 1367, s. 390. | - 99. nach V. kal. scheint, wegen des folgenden de (dem), .decembris ausg'e- fallen zu sein, ein monatsname wenigstens fehlt. 23. gewunnen, brachten zusammen,
Strana 11
11 jerliche rente, daz sy dor vmme kalk sulden kôvfen vnd solden geben eym iczlichen manne kalk czu syme gebwde, volkomlich czu syner notdorft. Ouch in dem iare nam keyser Karl deser stat den czol, den sy gemitit hatten vnd ir gelt dor vf gegeben hatten, vnd nam ouch der stat xV mark cznsis ewegis, den si in den czol gekouft hatten. her nam ouch dirre stat den walt, 8a den man heyst daz konigis holcz, den di manche czyt in hat- ten gehat vnd yn ouch gekouft hatten vmme ir phenninge. ouch in dem selbin iare muste dese stat geben c°xx schok, vnd 10 in dem selbe iare in der v. ydus Ottobris muste de stat ge- bin. cc. vj. schok, vmme daz, daz man der stat leych ir len- gut, daz dese burger in dirre stat vf dem lande ju von eyner marg dy andir marg musten geben. Ouch in dem selben iare in der xjx kal. Septembris muste dese stat geben lxvj schok 15 vor vir mark vins goldis czu sente Wenceslaus grab. Do noch. M° Ccc. lx iar muste dese stat geben keyser Karln ccem schok czu sture, do her Spremberg kowfte. in dem selben iare in der dritten kal. Septembris muste dese stat vz czien mit viij helmen wolbereytis volkis in di heruart vf 20 den von Wirtenberg keyn Swoben vor Nesseling vnd vor Schorndorf; vnd hatte dese stat so vrichs iunc volk vz gesant, daz dese viij helme dirre stat czu ernstlichen dingen wern gewest alz 8b ander vmmesessen steten xij helme wern gegest, di ouch mit- ten in der selben heruart worn. dy selbe herwart stunt dese stat 25 D. schok; wen si woren vsen in di viij woche. Ouch in dem selbin jore in dem monde Augusti woren di schepphen zu rothe wurden, daz si wulden haben hy in dirre De libra. stat eyne gemeyne woge czu nuczcze vnd czu vromen der ge- mýne, arm vnd rych, fremden vnd bekanten. dez lete sich daz 30 gancze hantwerg der tuchmecher do weder vnd sprachen, iz wer ir vnd dez ganczen hantwerkes vorterbnuzze, vnd worden dez czu rathe, daz daz gancze hantwerg wolde gemeynlich alz sy Wirtinberg inSwoben. 5 3. notdorft] am rande von der hand des textes folgende einschaltung Do hub m(an an) steynyn czu bw(en) noch rote der .... en, dy eyn icl (ichem) man saczten z .... noch syner mach(t)... sacz man vier w... zu bwen yme se .... iclichen noch sy(ner macht). das mit cursivlettern oder puncten bezeichnete ist weggeschnitten. 5. eznsis ewegis, ewiges zinses. 7. di, die bürger. 8. vmme ir phenninge, um ihr geld. 12. vf dem 1.] vor vf fehlt wohl vnd. 13. musten geben ist von anderer hand über das ausgestrichene Do hub (womit die obige einschaltung beginnt) geschrieben. 21. vrichs, frisch. 23. gegest, schreibfehler für gewest. 24. mitten steht hier für mit. 2*
11 jerliche rente, daz sy dor vmme kalk sulden kôvfen vnd solden geben eym iczlichen manne kalk czu syme gebwde, volkomlich czu syner notdorft. Ouch in dem iare nam keyser Karl deser stat den czol, den sy gemitit hatten vnd ir gelt dor vf gegeben hatten, vnd nam ouch der stat xV mark cznsis ewegis, den si in den czol gekouft hatten. her nam ouch dirre stat den walt, 8a den man heyst daz konigis holcz, den di manche czyt in hat- ten gehat vnd yn ouch gekouft hatten vmme ir phenninge. ouch in dem selbin iare muste dese stat geben c°xx schok, vnd 10 in dem selbe iare in der v. ydus Ottobris muste de stat ge- bin. cc. vj. schok, vmme daz, daz man der stat leych ir len- gut, daz dese burger in dirre stat vf dem lande ju von eyner marg dy andir marg musten geben. Ouch in dem selben iare in der xjx kal. Septembris muste dese stat geben lxvj schok 15 vor vir mark vins goldis czu sente Wenceslaus grab. Do noch. M° Ccc. lx iar muste dese stat geben keyser Karln ccem schok czu sture, do her Spremberg kowfte. in dem selben iare in der dritten kal. Septembris muste dese stat vz czien mit viij helmen wolbereytis volkis in di heruart vf 20 den von Wirtenberg keyn Swoben vor Nesseling vnd vor Schorndorf; vnd hatte dese stat so vrichs iunc volk vz gesant, daz dese viij helme dirre stat czu ernstlichen dingen wern gewest alz 8b ander vmmesessen steten xij helme wern gegest, di ouch mit- ten in der selben heruart worn. dy selbe herwart stunt dese stat 25 D. schok; wen si woren vsen in di viij woche. Ouch in dem selbin jore in dem monde Augusti woren di schepphen zu rothe wurden, daz si wulden haben hy in dirre De libra. stat eyne gemeyne woge czu nuczcze vnd czu vromen der ge- mýne, arm vnd rych, fremden vnd bekanten. dez lete sich daz 30 gancze hantwerg der tuchmecher do weder vnd sprachen, iz wer ir vnd dez ganczen hantwerkes vorterbnuzze, vnd worden dez czu rathe, daz daz gancze hantwerg wolde gemeynlich alz sy Wirtinberg inSwoben. 5 3. notdorft] am rande von der hand des textes folgende einschaltung Do hub m(an an) steynyn czu bw(en) noch rote der .... en, dy eyn icl (ichem) man saczten z .... noch syner mach(t)... sacz man vier w... zu bwen yme se .... iclichen noch sy(ner macht). das mit cursivlettern oder puncten bezeichnete ist weggeschnitten. 5. eznsis ewegis, ewiges zinses. 7. di, die bürger. 8. vmme ir phenninge, um ihr geld. 12. vf dem 1.] vor vf fehlt wohl vnd. 13. musten geben ist von anderer hand über das ausgestrichene Do hub (womit die obige einschaltung beginnt) geschrieben. 21. vrichs, frisch. 23. gegest, schreibfehler für gewest. 24. mitten steht hier für mit. 2*
Strana 12
12 Ryppyn. xviij rotmanne. 9b Kogilwyt. sozen czyhen an den keyser Karl vnd wolden daz clagen: dez ging der kumptur do czwicschen vnd dem rathe. dez wart der rat czu rathe, daz sy iz vmme gingen mit bescheydenheyt, nam iz der rat ober sich mit bescheydenheyt vnd liz daz abe geen. daz quam der stat vnd dem czu vrome vnd zu grosen eren. vnd von derselben czveyvnge waz eyn gemyne volmut 9a in der stat, alzo daz der hantwerg knechte vnd erbeyter stac- ten vz in der Mandow eyn paner; ydoch sprach man, daz di mure geton hatten vnd wer yn leyt gewest. Do noch M°CCo’lx. in der x kal. decembris czoch dese 10 stat vz mit groser macht, mit alen hantwerkern, vnd czogen vf hern Dirsken vnd gewunnen Rippin di stat vnd czubrochen daz huz Wisensee. di heruart koste di stat cc schok. ouch in dem selben jare, czu der czyt alz man den rot kust, worden di schepphen czu rate, daz si den rot sterken welden, vnd ko- 15 ren xviij schepphen daz iar in den rot. Do noch Mocclxj x kal. februarij quam der bischof her von Meydburg, der do gewaldig was an keyser Karls stat, vnd saz eyn gerichte hy vnd liz ym eyn ding hegen, vnd di schep- phen in dirre stat sasen in den vir benken, vnd der selbe bi�20 schof gewan ym eyn vorsprechen an sin wort vnd hub an ezu tedyngen, wenne iz hatten di tuchmecher in dirre stat xV vlockyner tuch vf gehalden, di woren eynes burgerz in dirre stat; daz selbe gewant branten die tuchmecher vf dem markte al czu mole. dez wart eyn burger czu rede mit der tuchme� 25 cher eynem, vmme daz, das si das gewant czu mole vorbran- ten vnd hetten den burger czu mole vorterbet. dez wart der burger mit den tuchmechermeistern czu mole vorburget vredis 5 1. gemeynlich alz sy sozen, alle zusammen, so wie sie sassen, versam- melt waren. 2. nach ozwicschen (zwischen) fehlt dem hantwerke. 3. be- scheydenheit, verständigkeit, einsicht. nach bescheydenheyt hat die hs. eine kleine lücke: es fehlt wohl nur vnd. 5. vnd dem] rate scheint zu fehlen. 6. gemyne, allgemeine. volmut] über dem t ein strich, undeut- lich ob blosser federzug oder abkürzung, ist volmut das richtige, so ist mut (wie unten 19b muten) vielleicht versammlung ; angelsächsisch gemôt, conven- tus (Grimm gr. 2, 511). vol verstärkt den begriff des wortes. 9. mure steht über der zeile von derselben hand nachgetragen und ist nicht ganz deutlich. über dem e scheint ein häkchen zu stehen; dann hiesse es murere. sind maurer gemeint? 14. kust, kieset, wählt. 19. saz, setzte. 22. tedyngen, tei- dingen, gerichtlich verhandeln. 23. vlockyner tuch] flockenes tuch heisst das aus schlechten flocken, den in den kämmen zurück gebliebenen abgängen verfertigte, s. Frisch, 1, 278 c. vf gehalden, in beschlag genommen. 28. vredis burgen, friedensbürgen. fehlt eine präposition (durch, mit)?
12 Ryppyn. xviij rotmanne. 9b Kogilwyt. sozen czyhen an den keyser Karl vnd wolden daz clagen: dez ging der kumptur do czwicschen vnd dem rathe. dez wart der rat czu rathe, daz sy iz vmme gingen mit bescheydenheyt, nam iz der rat ober sich mit bescheydenheyt vnd liz daz abe geen. daz quam der stat vnd dem czu vrome vnd zu grosen eren. vnd von derselben czveyvnge waz eyn gemyne volmut 9a in der stat, alzo daz der hantwerg knechte vnd erbeyter stac- ten vz in der Mandow eyn paner; ydoch sprach man, daz di mure geton hatten vnd wer yn leyt gewest. Do noch M°CCo’lx. in der x kal. decembris czoch dese 10 stat vz mit groser macht, mit alen hantwerkern, vnd czogen vf hern Dirsken vnd gewunnen Rippin di stat vnd czubrochen daz huz Wisensee. di heruart koste di stat cc schok. ouch in dem selben jare, czu der czyt alz man den rot kust, worden di schepphen czu rate, daz si den rot sterken welden, vnd ko- 15 ren xviij schepphen daz iar in den rot. Do noch Mocclxj x kal. februarij quam der bischof her von Meydburg, der do gewaldig was an keyser Karls stat, vnd saz eyn gerichte hy vnd liz ym eyn ding hegen, vnd di schep- phen in dirre stat sasen in den vir benken, vnd der selbe bi�20 schof gewan ym eyn vorsprechen an sin wort vnd hub an ezu tedyngen, wenne iz hatten di tuchmecher in dirre stat xV vlockyner tuch vf gehalden, di woren eynes burgerz in dirre stat; daz selbe gewant branten die tuchmecher vf dem markte al czu mole. dez wart eyn burger czu rede mit der tuchme� 25 cher eynem, vmme daz, das si das gewant czu mole vorbran- ten vnd hetten den burger czu mole vorterbet. dez wart der burger mit den tuchmechermeistern czu mole vorburget vredis 5 1. gemeynlich alz sy sozen, alle zusammen, so wie sie sassen, versam- melt waren. 2. nach ozwicschen (zwischen) fehlt dem hantwerke. 3. be- scheydenheit, verständigkeit, einsicht. nach bescheydenheyt hat die hs. eine kleine lücke: es fehlt wohl nur vnd. 5. vnd dem] rate scheint zu fehlen. 6. gemyne, allgemeine. volmut] über dem t ein strich, undeut- lich ob blosser federzug oder abkürzung, ist volmut das richtige, so ist mut (wie unten 19b muten) vielleicht versammlung ; angelsächsisch gemôt, conven- tus (Grimm gr. 2, 511). vol verstärkt den begriff des wortes. 9. mure steht über der zeile von derselben hand nachgetragen und ist nicht ganz deutlich. über dem e scheint ein häkchen zu stehen; dann hiesse es murere. sind maurer gemeint? 14. kust, kieset, wählt. 19. saz, setzte. 22. tedyngen, tei- dingen, gerichtlich verhandeln. 23. vlockyner tuch] flockenes tuch heisst das aus schlechten flocken, den in den kämmen zurück gebliebenen abgängen verfertigte, s. Frisch, 1, 278 c. vf gehalden, in beschlag genommen. 28. vredis burgen, friedensbürgen. fehlt eine präposition (durch, mit)?
Strana 13
13 burgen. in dem vrede wart der burger von der tuchmecher eynem ôbil gehandilt, daz si quomen vor di virbenke vnd clayte der burger vm eyn fredebrechen vnd worden do beyder- syt vorburget swerlich vmme eyn fredebrechen. dor noch 5 korczlich starb der tuchmecher. do nomen die burgen den lychenam vnd vormachten yn in eyn vas, vnd daz vas was ym czu korcz: do czubrochen sy im syn gebeyne, daz her mochte in daz vas gegeen. dese vorbeschreben sache wart czu mole vorgekundegit den bischoue von Meydburg; der tedingte 10 vf di burgen, ab si den toten man gehalden hatten allz recht ist, also alz si ym syne glede czubrochen hetten. vnd teding- ten alzo lange, bis sich di burger goben in des keyserz gnade. Do noch teydingte her vf daz hantwerg czu mol vnd gab in schult, sy hetten sich dez keyser gerichte vndirwunden, czu 15 rchten vbir valchs. do sulde der meyster vorspreche entworten vnd hat ym nicht gedinget sin recht, vnd wart buzuellic. do vrogete der bischof eyns rechten, also alz der vorspreche buz- vellic worden were vnd iz in des keyseris gerichte gescheen ist, ab iz im nv icht bilchir hoer tretin sulle, wen an eyn 20 vorsprechen buse. der vorsprech vrogete, ab her icht bilcher by syner buze blyben sulle. dez besprochen sich di schep- phen vnd wolden geteylt haben eynz vorsprechen buze. do sprach der bischof 'ir herren, wart, daz ir mynem herren eyn recht teylt.' vnd der selbe bischof mit syme vorsprechen vro- 10b 25 geten vrteyl ober vrteyl. her vrogete selbe eynthalben, der vorspreche anderthalben. her gab ouch dem hantwerg schult, si hetten sich eyner gerechtekeyt gewert: wen eyne woge wolden di schepphen gemacht haben in dirre stat noch Beynbre- chin. 10а 4. swerlich, bei hoher busse. 6. vormachten, vermachten, verschlossen. 9. vorgekundegit u. s. w., vor dem bischofe vorgebracht. 11. glede, glie- der. 12. burger] die hs. burg'. wenn oben z. 5 und 10 burgen richtig ist, so ist hier die abkürzung falsch und burgen zu lesen. man sicht nicht recht, welche gewalt die friedensbürgen über den leichnam haben konnten und wel- chen anlass ihn zu mishandeln. Manlius schreibt diese mishandlung den frie- densbürgen zu (sponsores), aber er schöpfte, mittelbar, aus der vorliegenden erzählung, die mehrfach dunkel ist. 15. rchten, richten. valchs, falsch, verfälschtes, unechtes. 19. ob es ihm nicht billig höher zu stehen kommen solle, als die gewöhnliche busse eines fürsprechen. icht in abhängigem satze für nicht. 24. eyn recht teylt, ein recht sprecht, eine entscheidung fällt. 25. der bischof mit seinem fürsprechen wollte eine beschwere nach der andern zur entscheidung gebracht wissen. einen fall brachte der bischof vor, einen andern sein fürspreche. 27. sich eyner ger. gewert, sich einer gerechtigkeit widersetzt.
13 burgen. in dem vrede wart der burger von der tuchmecher eynem ôbil gehandilt, daz si quomen vor di virbenke vnd clayte der burger vm eyn fredebrechen vnd worden do beyder- syt vorburget swerlich vmme eyn fredebrechen. dor noch 5 korczlich starb der tuchmecher. do nomen die burgen den lychenam vnd vormachten yn in eyn vas, vnd daz vas was ym czu korcz: do czubrochen sy im syn gebeyne, daz her mochte in daz vas gegeen. dese vorbeschreben sache wart czu mole vorgekundegit den bischoue von Meydburg; der tedingte 10 vf di burgen, ab si den toten man gehalden hatten allz recht ist, also alz si ym syne glede czubrochen hetten. vnd teding- ten alzo lange, bis sich di burger goben in des keyserz gnade. Do noch teydingte her vf daz hantwerg czu mol vnd gab in schult, sy hetten sich dez keyser gerichte vndirwunden, czu 15 rchten vbir valchs. do sulde der meyster vorspreche entworten vnd hat ym nicht gedinget sin recht, vnd wart buzuellic. do vrogete der bischof eyns rechten, also alz der vorspreche buz- vellic worden were vnd iz in des keyseris gerichte gescheen ist, ab iz im nv icht bilchir hoer tretin sulle, wen an eyn 20 vorsprechen buse. der vorsprech vrogete, ab her icht bilcher by syner buze blyben sulle. dez besprochen sich di schep- phen vnd wolden geteylt haben eynz vorsprechen buze. do sprach der bischof 'ir herren, wart, daz ir mynem herren eyn recht teylt.' vnd der selbe bischof mit syme vorsprechen vro- 10b 25 geten vrteyl ober vrteyl. her vrogete selbe eynthalben, der vorspreche anderthalben. her gab ouch dem hantwerg schult, si hetten sich eyner gerechtekeyt gewert: wen eyne woge wolden di schepphen gemacht haben in dirre stat noch Beynbre- chin. 10а 4. swerlich, bei hoher busse. 6. vormachten, vermachten, verschlossen. 9. vorgekundegit u. s. w., vor dem bischofe vorgebracht. 11. glede, glie- der. 12. burger] die hs. burg'. wenn oben z. 5 und 10 burgen richtig ist, so ist hier die abkürzung falsch und burgen zu lesen. man sicht nicht recht, welche gewalt die friedensbürgen über den leichnam haben konnten und wel- chen anlass ihn zu mishandeln. Manlius schreibt diese mishandlung den frie- densbürgen zu (sponsores), aber er schöpfte, mittelbar, aus der vorliegenden erzählung, die mehrfach dunkel ist. 15. rchten, richten. valchs, falsch, verfälschtes, unechtes. 19. ob es ihm nicht billig höher zu stehen kommen solle, als die gewöhnliche busse eines fürsprechen. icht in abhängigem satze für nicht. 24. eyn recht teylt, ein recht sprecht, eine entscheidung fällt. 25. der bischof mit seinem fürsprechen wollte eine beschwere nach der andern zur entscheidung gebracht wissen. einen fall brachte der bischof vor, einen andern sein fürspreche. 27. sich eyner ger. gewert, sich einer gerechtigkeit widersetzt.
Strana 14
14 irem eyde, daz eym itlichen manne recht gewegen wur- de. vnd daz waz gescheen; alleyne iz den schepphen getrw- lich leyt was, daz her iz woste. vnd saczte dem hantwerg czu vnd hette gerne gesen, daz si sich hetten gesaczt zu gnoden, vnd vurte so swere tedinge, daz sich di gancze stat mit iren hantwerken vorchte vnd dirbebete, die alle keynwortig woren. di tedinge werte biz in di nacht, daz man licht yn trug. do sprach der bischof ir herren, horet meyns herren meynunge," vnd czoch dez eynen brif vz synem bûtil vnd laz den, daz der keyser welde haben eyne woge in dirre stat vnd eynen kotil- 10 hof, vnd alz vil vleyschbenke solde man bwen zu den alz icz- unt syn, vnd wil hy eyn huz bwen, do her vffe lyt, wenne he her komt, vnd wil eynen nwen rat kisen. vnd sprach do- Ina noch wen iz vnczemelich ist meyn keyserrechte by lichte tedingen vnd dingen, hyrumme, ir schepphen, bedenket vch hint 15 mit vwern eldisten wi ir mynem herren eyn recht vint, ab iz dem vorsprechen icht hoer trit, wen alz eyn slechte buze, daz mynem herren eyn recht geschee.’ dez gab man ding vf. vnd des morgens wol vmmne metten czit, do gine arm vnd rich czu rathe mit allem hantwerkern, wy man mit gnaden vnd mit 20 wysheyt queme von der sache, vnd quomen dez morgens mit arm vnd rich in den pharrehof, daz der hof vol volkis waz. do wolde der bischof abir eyn dinc hegin. do sprochen di schepphen czu dem bischof gnedeger herre, ir wolt, das wir vnserm herren eyn recht sprechen in dem keyserrechte, herre, 25 daz vor ny gewonlich gewest ist, vnd ouch keyn man in dirre stat keyserrecht ny gelart hot : herre, hatte ymant vormolz icht czu tedingen gehat in dirre stat, der quam vor di vir benke; herre, dem sprach man eyn vrteyl noch rate der schepphen, ab si iz gelort mochten werden; waz aber dez nicht, so holte 30 ub man iz an der stat, do man ander recht holt, daz keyn man in dirre stat keyn vrteyl noch keyserrechte ny geteylt hat. her- re, ir vroget mit vwerm vorsprechen vrteyl vber vrteyl vnd aber vrteyl vber vrteyl: hirum kunne wir uns, herre, nicht be- warn, von ersten keyn gote, do noch keyn vnserm rechten 35 5 6. keynwortig, gegenwärtig. 8. horet meyns herren ist von anderer hand nachgetragen. 9. dez, somit. bůtil, beutel. 10. kotilhof, kut- 18. dez gab man ding vf, damit hob man das gericht telhof, schlachthof. auf. 19. arm vnd rich, stetige bezeichnung der gesammten gemeinde. 30. ab si iz gelort m. w., wenn sie nach ihrer rechtskenntnis das urtheil zu fin- den vermochten. 31. daz, so dass.
14 irem eyde, daz eym itlichen manne recht gewegen wur- de. vnd daz waz gescheen; alleyne iz den schepphen getrw- lich leyt was, daz her iz woste. vnd saczte dem hantwerg czu vnd hette gerne gesen, daz si sich hetten gesaczt zu gnoden, vnd vurte so swere tedinge, daz sich di gancze stat mit iren hantwerken vorchte vnd dirbebete, die alle keynwortig woren. di tedinge werte biz in di nacht, daz man licht yn trug. do sprach der bischof ir herren, horet meyns herren meynunge," vnd czoch dez eynen brif vz synem bûtil vnd laz den, daz der keyser welde haben eyne woge in dirre stat vnd eynen kotil- 10 hof, vnd alz vil vleyschbenke solde man bwen zu den alz icz- unt syn, vnd wil hy eyn huz bwen, do her vffe lyt, wenne he her komt, vnd wil eynen nwen rat kisen. vnd sprach do- Ina noch wen iz vnczemelich ist meyn keyserrechte by lichte tedingen vnd dingen, hyrumme, ir schepphen, bedenket vch hint 15 mit vwern eldisten wi ir mynem herren eyn recht vint, ab iz dem vorsprechen icht hoer trit, wen alz eyn slechte buze, daz mynem herren eyn recht geschee.’ dez gab man ding vf. vnd des morgens wol vmmne metten czit, do gine arm vnd rich czu rathe mit allem hantwerkern, wy man mit gnaden vnd mit 20 wysheyt queme von der sache, vnd quomen dez morgens mit arm vnd rich in den pharrehof, daz der hof vol volkis waz. do wolde der bischof abir eyn dinc hegin. do sprochen di schepphen czu dem bischof gnedeger herre, ir wolt, das wir vnserm herren eyn recht sprechen in dem keyserrechte, herre, 25 daz vor ny gewonlich gewest ist, vnd ouch keyn man in dirre stat keyserrecht ny gelart hot : herre, hatte ymant vormolz icht czu tedingen gehat in dirre stat, der quam vor di vir benke; herre, dem sprach man eyn vrteyl noch rate der schepphen, ab si iz gelort mochten werden; waz aber dez nicht, so holte 30 ub man iz an der stat, do man ander recht holt, daz keyn man in dirre stat keyn vrteyl noch keyserrechte ny geteylt hat. her- re, ir vroget mit vwerm vorsprechen vrteyl vber vrteyl vnd aber vrteyl vber vrteyl: hirum kunne wir uns, herre, nicht be- warn, von ersten keyn gote, do noch keyn vnserm rechten 35 5 6. keynwortig, gegenwärtig. 8. horet meyns herren ist von anderer hand nachgetragen. 9. dez, somit. bůtil, beutel. 10. kotilhof, kut- 18. dez gab man ding vf, damit hob man das gericht telhof, schlachthof. auf. 19. arm vnd rich, stetige bezeichnung der gesammten gemeinde. 30. ab si iz gelort m. w., wenn sie nach ihrer rechtskenntnis das urtheil zu fin- den vermochten. 31. daz, so dass.
Strana 15
15 herren, do noch keyn arm vnd richen, daz wir noch keyserz rechte eyn vrteyl sulden teyln, dez wir nicht enwissen; herre, wir mochten daz geteyln, daz wir noch keysers rechte eyn vn- recht obirwunden wurden; herre, daz wer vns czu swere keyn 5 vnserm herren, den keyser, vnd kein arm vnd rich czu vorent- worten: hirumme bete wir vch, gnedeger herre, daz ir iz vns nicht vor obil habt ; di sache vnd alle sache di welle wir lasen sten czu genoden vnsirs genedegen herren, dez keyser, dez wir ouch syn mit lybe vnd mit gute.' der bischof sprach ir her- 10 ren, ich muz iz uch vor obil haben, daz ir mir nichtes gehor- sam wolt syn.' vnd schit dez von hynne yn vnguten. dez re- ten ym noch viij schepphen vz dirre stat vnd tedigeten mit ym alz lange, daz si mit grosir not ym goben cc schok, do mit 12a man daz huz begreyf vnd an hub czu buwen, daz an der stat 15 lyt. dor vmme dese stat dem keyser noch czoch keyn Nûren- berg vnd auch andirswo, vnd hetten iz gerne abe geworfen vnd vndirtedigeten; so his iz der keyser bwen. daz huz wart be- griffen an der x. kal. dez monde Julij. Ouch in dem selben jare ydus ottobris wart daz dorf Al- Albrechts- dorf. 20 brechstorf vorkowft von der stat czwen burgern vmme daz wen dise stat mûste von gebot dez keyserz ym geben in dem selben jare an der iij ydus Nouembris cccxvij schok pro empcione frumenti. Ouch in dem selben jare koufte dese stat den steynberg vm xxvij marg, der stat czu vromen an irme Steynberg. 25 gebûde. Do noch M'CCc'lxij an der ander ydus Nouembris muste dese stat keyser Karln geben cemxij schok obir ir rech- te rent. vnd in dem selben jare wart sûlche thwirunge in dir- re stat, daz man eyn schepphel kornz koufte vm xxx gros- 30 sen vnd di thwyrunge werte eyn jar. do noch in dem nehes- ten nevhev kovfte man eynen scheffel vmme xxviij heller. vnd n dem selben jare gingen heller, mit eym leben an eyner sy- ten vnd an der ander syten Sente Wencesslaus howb, czwelfe 12b Turunge. Nuwe heller. 4. eyn unrecht obirwunden, eines unrechts überführt. 13. mit grosir not] mit grosser mühe erlangten sie dass sie ihm zweihundert schock geben durften. 14. begreyf, anfieng. nicht selten von bauten. so Detmar lüb. chron. 1, 14 'do wart begrepen und gebuwet de stad.' 16. abe geworfen, rückgängig gemacht, hintertrieben (wie unten 16b. 17b.) Carpzov An. 1, 157 meint, die schöffen hätten gebeten das bereits gemauerte wieder abwerfen zu dürfen. 24. den steynberg, einen steinbruch,nach späteren chroniken. 31. nevhev, grummet, im gegensatze des altheus (Schmeller 2, 133). 32. leben löwen. 33. howb, haupt.
15 herren, do noch keyn arm vnd richen, daz wir noch keyserz rechte eyn vrteyl sulden teyln, dez wir nicht enwissen; herre, wir mochten daz geteyln, daz wir noch keysers rechte eyn vn- recht obirwunden wurden; herre, daz wer vns czu swere keyn 5 vnserm herren, den keyser, vnd kein arm vnd rich czu vorent- worten: hirumme bete wir vch, gnedeger herre, daz ir iz vns nicht vor obil habt ; di sache vnd alle sache di welle wir lasen sten czu genoden vnsirs genedegen herren, dez keyser, dez wir ouch syn mit lybe vnd mit gute.' der bischof sprach ir her- 10 ren, ich muz iz uch vor obil haben, daz ir mir nichtes gehor- sam wolt syn.' vnd schit dez von hynne yn vnguten. dez re- ten ym noch viij schepphen vz dirre stat vnd tedigeten mit ym alz lange, daz si mit grosir not ym goben cc schok, do mit 12a man daz huz begreyf vnd an hub czu buwen, daz an der stat 15 lyt. dor vmme dese stat dem keyser noch czoch keyn Nûren- berg vnd auch andirswo, vnd hetten iz gerne abe geworfen vnd vndirtedigeten; so his iz der keyser bwen. daz huz wart be- griffen an der x. kal. dez monde Julij. Ouch in dem selben jare ydus ottobris wart daz dorf Al- Albrechts- dorf. 20 brechstorf vorkowft von der stat czwen burgern vmme daz wen dise stat mûste von gebot dez keyserz ym geben in dem selben jare an der iij ydus Nouembris cccxvij schok pro empcione frumenti. Ouch in dem selben jare koufte dese stat den steynberg vm xxvij marg, der stat czu vromen an irme Steynberg. 25 gebûde. Do noch M'CCc'lxij an der ander ydus Nouembris muste dese stat keyser Karln geben cemxij schok obir ir rech- te rent. vnd in dem selben jare wart sûlche thwirunge in dir- re stat, daz man eyn schepphel kornz koufte vm xxx gros- 30 sen vnd di thwyrunge werte eyn jar. do noch in dem nehes- ten nevhev kovfte man eynen scheffel vmme xxviij heller. vnd n dem selben jare gingen heller, mit eym leben an eyner sy- ten vnd an der ander syten Sente Wencesslaus howb, czwelfe 12b Turunge. Nuwe heller. 4. eyn unrecht obirwunden, eines unrechts überführt. 13. mit grosir not] mit grosser mühe erlangten sie dass sie ihm zweihundert schock geben durften. 14. begreyf, anfieng. nicht selten von bauten. so Detmar lüb. chron. 1, 14 'do wart begrepen und gebuwet de stad.' 16. abe geworfen, rückgängig gemacht, hintertrieben (wie unten 16b. 17b.) Carpzov An. 1, 157 meint, die schöffen hätten gebeten das bereits gemauerte wieder abwerfen zu dürfen. 24. den steynberg, einen steinbruch,nach späteren chroniken. 31. nevhev, grummet, im gegensatze des altheus (Schmeller 2, 133). 32. leben löwen. 33. howb, haupt.
Strana 16
16 Nuwe heller. Kunig Wenczlaw Ruland. 13a Marke hervart. 13b vor eynen grosschen, vnd di worden dez selben jarez also vn- mere, daz man ir gab xxxvj heller vor eyn pragisschen grosschen. Do noch M°cCo’lxiij° warf man vz heller nuwe, di hatten an eyner syten eyn gekrontez hovbt, vnd di vmmeschrift waz rex Bohe.; an der ander syten vaz eyn lebe vnd hatte nicht vmmeschrift: der gingen gerne ezwelfe vmme eynen grozzen. In dem selben jare cronte man Wencesslaum, keyser Karlz svn, der waz ij iarz alt, czu Prage in dem aldyn kore zu dem lande; do woren by ouch dese schepphen vnd musten geben C 10 schok czu stwre daz keyser Karl kowfte Rvland daz huz von deme von Ylberg. In deme selben iare, in dem monden augusti, muste de- se stat czihen in dy herwart in di marke mit keyser Karl vnd hatten do C werhaftege : di herwart koste dese stat occ schok. 15 Donoch quomen dy burger von Prage mit ccc platen vnd woren also vnbescheyden in desin lande, sunderlich zu Her� wigstorf, do branten si di wedime abe vnd stormten czu der kirchen vnd czogen kegin Ruprichstorf und gewunnen do den kirchhof vnd nomen pherde kwhe vnd swýne vnd dirslugen 20 den pherrer vnd den schultheys do selbest zu tode, vnd do si vz der hervart quomen, do vurden si vf gehalden in dirre stat vnd vurden si abe gesaczt von den pherden, di wurden yn weder genomen, vnd vurden gar zere gesmehet vnd geswecht vnd wulden sich zu krige gelegt haben zu Albrechtstorf. dez 25 czogen me wenne cCCC. werhaftiche vz dirre stat, daz sich di Prager musten legen an daz gebirge: dez quomen si heym vnd vingen vnser metheburger vnd vorslossen yn ir gewant vnd legten si gevangen virczehen tage, bis daz manz kunt tat dem keyser; der wart czornig vf di von Prage, vnd musten ym ge- ben ccccc guldyn, vnd sprach, si hetten vnrecht geton vnd het- ten daz nicht zu richten, waz in der hervart geschen were, 5 30 1. vnmere, gering geachtet. 4. statt lxiij° stand von erster hand Ixxj°. 9. in dem aldyn kore, im alten chore, s. Ben. de Weitm. s. 373. 11. Ry- land daz huz, das haus, die burg Ruland (Ruhland). 12. Ylberg] urkunden nennen dieses geschlecht meist Ilburg, Ylburg; so unten 54b. auf dem unteren rande von 12b : Wenczeslaus quartus rex Bohemie appli- cuit corone regni Bohemie ducatos Swydniczensium et Jawrensium. 15. stat von anderer hand nachgetragen. 16. platen, harnische, stehen hier für geharnischte männer. 18. wedime, wideme, widemut, pfarrhof. 19. Ruprichstorf, Ruppersdorf. 28. vorslossen, nahmen in beschlag.
16 Nuwe heller. Kunig Wenczlaw Ruland. 13a Marke hervart. 13b vor eynen grosschen, vnd di worden dez selben jarez also vn- mere, daz man ir gab xxxvj heller vor eyn pragisschen grosschen. Do noch M°cCo’lxiij° warf man vz heller nuwe, di hatten an eyner syten eyn gekrontez hovbt, vnd di vmmeschrift waz rex Bohe.; an der ander syten vaz eyn lebe vnd hatte nicht vmmeschrift: der gingen gerne ezwelfe vmme eynen grozzen. In dem selben jare cronte man Wencesslaum, keyser Karlz svn, der waz ij iarz alt, czu Prage in dem aldyn kore zu dem lande; do woren by ouch dese schepphen vnd musten geben C 10 schok czu stwre daz keyser Karl kowfte Rvland daz huz von deme von Ylberg. In deme selben iare, in dem monden augusti, muste de- se stat czihen in dy herwart in di marke mit keyser Karl vnd hatten do C werhaftege : di herwart koste dese stat occ schok. 15 Donoch quomen dy burger von Prage mit ccc platen vnd woren also vnbescheyden in desin lande, sunderlich zu Her� wigstorf, do branten si di wedime abe vnd stormten czu der kirchen vnd czogen kegin Ruprichstorf und gewunnen do den kirchhof vnd nomen pherde kwhe vnd swýne vnd dirslugen 20 den pherrer vnd den schultheys do selbest zu tode, vnd do si vz der hervart quomen, do vurden si vf gehalden in dirre stat vnd vurden si abe gesaczt von den pherden, di wurden yn weder genomen, vnd vurden gar zere gesmehet vnd geswecht vnd wulden sich zu krige gelegt haben zu Albrechtstorf. dez 25 czogen me wenne cCCC. werhaftiche vz dirre stat, daz sich di Prager musten legen an daz gebirge: dez quomen si heym vnd vingen vnser metheburger vnd vorslossen yn ir gewant vnd legten si gevangen virczehen tage, bis daz manz kunt tat dem keyser; der wart czornig vf di von Prage, vnd musten ym ge- ben ccccc guldyn, vnd sprach, si hetten vnrecht geton vnd het- ten daz nicht zu richten, waz in der hervart geschen were, 5 30 1. vnmere, gering geachtet. 4. statt lxiij° stand von erster hand Ixxj°. 9. in dem aldyn kore, im alten chore, s. Ben. de Weitm. s. 373. 11. Ry- land daz huz, das haus, die burg Ruland (Ruhland). 12. Ylberg] urkunden nennen dieses geschlecht meist Ilburg, Ylburg; so unten 54b. auf dem unteren rande von 12b : Wenczeslaus quartus rex Bohemie appli- cuit corone regni Bohemie ducatos Swydniczensium et Jawrensium. 15. stat von anderer hand nachgetragen. 16. platen, harnische, stehen hier für geharnischte männer. 18. wedime, wideme, widemut, pfarrhof. 19. Ruprichstorf, Ruppersdorf. 28. vorslossen, nahmen in beschlag.
Strana 17
17 vnd sulden ym nicht syn stroze nyder legen: wen wir torsten wol by vir wochen ny kegin Prage komen, vnd di schepphen dy quomen czu Prage in den rath vnd mochtenz ny vorsunen, biz daz der keyser hiz di gevangen ledig lazen vnd ir gewant, 5 daz man vorslozzen hatte: also ist iz noch berichtet. Anno domini M'ccc’lxiiij wart desin schepphin vnd rathe Votie dy lantvôythy vnd di pflege desez wycbildes vnd dy huzere gemyt. Karlsfrede vnd ouch Owyn vnd dy czolle beyde in der stat vnd vf dem Gebler bevolen czu Budissin, vnd musten alle iare 10 geben dor von vnd ouch von landgobe ccc schok, vnd daz waz in der wochen vor phingsten. Donoch in dem selben jare bwte dese stat daz gemach vf dem Oyben kegin der stat noch geheyse dez keyserz. Ouch an dem dinstage vor den selben phingsten sante keyser Karl noch dirre stat ken Budissin; di 15 hulten do herczogen Rudolfe von Orstirreych, vnd wart dirre stat ingesegil gehangen an eynen brif der huldunge, der lwte also: wer daz, daz keyser Karl vnd syn son, konig Wenclavs, vnd syn brudir, marggraue Johannes von Merern, vnd syn so- ne, vnd herczoge Lodwigz son von Legenicz alle ab gingen an 20 erben, so sulde wir erben an herczogen Rudolf adir an syn kyndir adir an syne swestir, herczoginne von Österrych: wer abir, daz dy von Osterrych ab gingen an erben, so sulde ir lant erben an keyser Karl vnd an syne vorgenanten erben. den brif dirre stat vnd ander stete vmme sessen nam herczoge Ru- 25 dolf vnd vurte yn mit ym hin weg. Vnde indem selben jare vf sente Jocofz tage gab dese stat 14b ccc schok keyser Karl czu der lozunge dez landis Lusicz. Donoch noch gotis iarn Mecelxv vmme vaznacht muste 14а Oywin. Huldunge den her- czogen zu Osterrich. 1. syn stroze nyder legen, den freien gebrauch seiner strasse hemmen. un- ten 39b vnd hatten deser stat dy birfur nedergelegt. Johann von der Pu- silie s. 79 do legete der koning von Polan die strosze nedir, das nymant von Pruszin durch sin lant mochte czin. sein nennt Karl die strasse weil öffent- liche heerwege des königs sind (königswege) und er den zoll davon erhebt. torsten, getrauten uns. 3. vorsünen, versühnen, gütlich beilegen. 5. be- richtet, ins gleiche gebracht. 9. Gebler, gebirge auf der strasse nach Ga- bel. 10. landgobe, allgemeine landesabgabe. 14. sante u. s. w., entbot sie (ihre abgeordneten) nach Budissin. 15. hulten, huldigten. 20. erben, erblich anfallen. 26. Jocofz, Jacobs. 27. lozunge, einlösung. in Lusicz sind die drei ersten buchstaben von anderer hand in rasur. auf dem untern rande ist von anderer hand beigefügt Wen dese stete hy desyt des gebirges, Budyssin Gorlicz Sittaw Luban Lobow, musten geben keiser Karl czu stewre, do her loste das land Lvsycz, czu der selben losunge tvsunt schok. des ge- burte deser stat an dem selben gelde ezu geben dry hundirt schok. 28. ff. von anderer hand. 3
17 vnd sulden ym nicht syn stroze nyder legen: wen wir torsten wol by vir wochen ny kegin Prage komen, vnd di schepphen dy quomen czu Prage in den rath vnd mochtenz ny vorsunen, biz daz der keyser hiz di gevangen ledig lazen vnd ir gewant, 5 daz man vorslozzen hatte: also ist iz noch berichtet. Anno domini M'ccc’lxiiij wart desin schepphin vnd rathe Votie dy lantvôythy vnd di pflege desez wycbildes vnd dy huzere gemyt. Karlsfrede vnd ouch Owyn vnd dy czolle beyde in der stat vnd vf dem Gebler bevolen czu Budissin, vnd musten alle iare 10 geben dor von vnd ouch von landgobe ccc schok, vnd daz waz in der wochen vor phingsten. Donoch in dem selben jare bwte dese stat daz gemach vf dem Oyben kegin der stat noch geheyse dez keyserz. Ouch an dem dinstage vor den selben phingsten sante keyser Karl noch dirre stat ken Budissin; di 15 hulten do herczogen Rudolfe von Orstirreych, vnd wart dirre stat ingesegil gehangen an eynen brif der huldunge, der lwte also: wer daz, daz keyser Karl vnd syn son, konig Wenclavs, vnd syn brudir, marggraue Johannes von Merern, vnd syn so- ne, vnd herczoge Lodwigz son von Legenicz alle ab gingen an 20 erben, so sulde wir erben an herczogen Rudolf adir an syn kyndir adir an syne swestir, herczoginne von Österrych: wer abir, daz dy von Osterrych ab gingen an erben, so sulde ir lant erben an keyser Karl vnd an syne vorgenanten erben. den brif dirre stat vnd ander stete vmme sessen nam herczoge Ru- 25 dolf vnd vurte yn mit ym hin weg. Vnde indem selben jare vf sente Jocofz tage gab dese stat 14b ccc schok keyser Karl czu der lozunge dez landis Lusicz. Donoch noch gotis iarn Mecelxv vmme vaznacht muste 14а Oywin. Huldunge den her- czogen zu Osterrich. 1. syn stroze nyder legen, den freien gebrauch seiner strasse hemmen. un- ten 39b vnd hatten deser stat dy birfur nedergelegt. Johann von der Pu- silie s. 79 do legete der koning von Polan die strosze nedir, das nymant von Pruszin durch sin lant mochte czin. sein nennt Karl die strasse weil öffent- liche heerwege des königs sind (königswege) und er den zoll davon erhebt. torsten, getrauten uns. 3. vorsünen, versühnen, gütlich beilegen. 5. be- richtet, ins gleiche gebracht. 9. Gebler, gebirge auf der strasse nach Ga- bel. 10. landgobe, allgemeine landesabgabe. 14. sante u. s. w., entbot sie (ihre abgeordneten) nach Budissin. 15. hulten, huldigten. 20. erben, erblich anfallen. 26. Jocofz, Jacobs. 27. lozunge, einlösung. in Lusicz sind die drei ersten buchstaben von anderer hand in rasur. auf dem untern rande ist von anderer hand beigefügt Wen dese stete hy desyt des gebirges, Budyssin Gorlicz Sittaw Luban Lobow, musten geben keiser Karl czu stewre, do her loste das land Lvsycz, czu der selben losunge tvsunt schok. des ge- burte deser stat an dem selben gelde ezu geben dry hundirt schok. 28. ff. von anderer hand. 3
Strana 18
18 15a Stat rechte rente. Celestini 15b dese stat von geheyse vnd von gebot vnd also we von getwen- ginisse keyser Karls, vnsirz hirn, koufen den walt, den man nent kvnigiz walt, der dese stat kost mit reysen vnd mit erun- ge vnd mit schadin, daz of daz gelt gink ee manz uz gewan, vnd mit brifen losen vz der kanczelýe vj c sexagenas: dez ist 5 dirre stat verbrift beyde mit kvnig Karlz brif vnd ouch mit kvnigiz Wenczelaus brif, sins sonz. Vnde muste ouch dese stat herczoge Bulken von der Swy- denicz czu vndirkouf geben, daz her geredt hatte czwithschem dem keyser vnd deser stat vmme den walt vngebeten vnd vbir 10 irn willin, eyne marg goldis. Ouch in dem selben iare muste dese stat geben keyser Karln cc. schok, di wolde keyser Karl gewant haben an das geboude vnd an graben an daz noue hus vor der stat, vnd wante di selben pheninge an di schyf, dy man machte czu Prage ; vnd daz geschach in den Ostern heyle— 15 gen tagen in dem selben iare. Das gelt gabin vnd gelobtyn dy stete keyser Karl czu Breslaw. Donoch in dem selben iare vmme Katherine, in dem wynter, muste dise stat keysir Karl geben czwenhundirt schok, dy sich ge- 20 burten an sebin hundirten, dy dy stete hy disset dez gebirgez musten geben keysir Karl vbir ir rechte rente. dorczu muste ouch dyse stat geben hundirt marg ir rechten renten. Hy ist geschrebyn wy dy monche Celestini komen sint vf den Owý. Do noch noch gotes burte M'ccc'lxvj iar waz keiser Karl geczogen gegin Auion czu dem bobst, Vrbano genant, vnd ge- wan do selbest gnade czu geysclichen luyten, dy waren monche, dy hysen Celestini, vnd hatten ein clostir czû Avion, in dem der keyser hatte ofte messe gehort; vnd gewan solche gnade 30 czu in, also daz er sy lut kegin Behem in daz land: wenne czu dem male hatte zi keyn klostir in gancz Allmania: vnd quo- men dez czwene monche mit dem keiser gegin Behem vnd czogin dem keisir also lange noch, biz daz zy von im kein 25 Kongis wald 1. also we u. s.w., gleichsam wie von zwang. 3. erunge, verehrung, ge- schenk. 8. ff. scheinen von anderer hand. 9. vndirkouf, unterkauf, proxe- neticum. 17. alles gesperrt gedruckte ist in der hs. rubrik. 19. ff. von anderer hand. auf dem unteren rande von 15a von anderer hand Ouch in dem iare (wahrscheinlich ist 1366 gemeint) muste wir gebin iij guldynne herczogen Bolken von der Swydnitz. 26. ff. von anderer hand. 27. Auion, Avignon.
18 15a Stat rechte rente. Celestini 15b dese stat von geheyse vnd von gebot vnd also we von getwen- ginisse keyser Karls, vnsirz hirn, koufen den walt, den man nent kvnigiz walt, der dese stat kost mit reysen vnd mit erun- ge vnd mit schadin, daz of daz gelt gink ee manz uz gewan, vnd mit brifen losen vz der kanczelýe vj c sexagenas: dez ist 5 dirre stat verbrift beyde mit kvnig Karlz brif vnd ouch mit kvnigiz Wenczelaus brif, sins sonz. Vnde muste ouch dese stat herczoge Bulken von der Swy- denicz czu vndirkouf geben, daz her geredt hatte czwithschem dem keyser vnd deser stat vmme den walt vngebeten vnd vbir 10 irn willin, eyne marg goldis. Ouch in dem selben iare muste dese stat geben keyser Karln cc. schok, di wolde keyser Karl gewant haben an das geboude vnd an graben an daz noue hus vor der stat, vnd wante di selben pheninge an di schyf, dy man machte czu Prage ; vnd daz geschach in den Ostern heyle— 15 gen tagen in dem selben iare. Das gelt gabin vnd gelobtyn dy stete keyser Karl czu Breslaw. Donoch in dem selben iare vmme Katherine, in dem wynter, muste dise stat keysir Karl geben czwenhundirt schok, dy sich ge- 20 burten an sebin hundirten, dy dy stete hy disset dez gebirgez musten geben keysir Karl vbir ir rechte rente. dorczu muste ouch dyse stat geben hundirt marg ir rechten renten. Hy ist geschrebyn wy dy monche Celestini komen sint vf den Owý. Do noch noch gotes burte M'ccc'lxvj iar waz keiser Karl geczogen gegin Auion czu dem bobst, Vrbano genant, vnd ge- wan do selbest gnade czu geysclichen luyten, dy waren monche, dy hysen Celestini, vnd hatten ein clostir czû Avion, in dem der keyser hatte ofte messe gehort; vnd gewan solche gnade 30 czu in, also daz er sy lut kegin Behem in daz land: wenne czu dem male hatte zi keyn klostir in gancz Allmania: vnd quo- men dez czwene monche mit dem keiser gegin Behem vnd czogin dem keisir also lange noch, biz daz zy von im kein 25 Kongis wald 1. also we u. s.w., gleichsam wie von zwang. 3. erunge, verehrung, ge- schenk. 8. ff. scheinen von anderer hand. 9. vndirkouf, unterkauf, proxe- neticum. 17. alles gesperrt gedruckte ist in der hs. rubrik. 19. ff. von anderer hand. auf dem unteren rande von 15a von anderer hand Ouch in dem iare (wahrscheinlich ist 1366 gemeint) muste wir gebin iij guldynne herczogen Bolken von der Swydnitz. 26. ff. von anderer hand. 27. Auion, Avignon.
Strana 19
19 ende gehaben mochten: wen sy wolden nicht wonen zu Prage by den lûyten vnd mochte in der keiser decheyne wonunge vor gegebin, dy den selben monche fwglich were, vnd nomen dez vrlob von dem keiser vnd wurdin vs gericht mit czerunge vnd wolden wedir czihen gegin Auion. dez lak der keiser dez selben nachtes vnd mochte ny kein slofen getun von der monchin weyin vnd dochte hyn vnd her : wen di monche wol- den jv wonen in eynem walde vnd in eyner wûstenunge: vnd dochte der keiser an daz haus Owýn, vnd dez morgens sante 10 der keiser noch den monchen vnd sprach ich habe ûch ge- docht vf eyne wonunge, vnde czihet gegin der Syttaw vf ein haus, daz heist der Owyn,' vnd gab den selbin monchen briefe; 16a dy quomen her in dese stat in dem vorgenanten jaren vm pfingsten vnd waren von desin burgerin gewýst vf das haus 15 vnd huben an zu bwhen, daz dese stat kost me wen cc schok daz zy musten bwhen von dez keisers geheysse, vnd môhe vnd erbeit hatte dese stat, vs vnd in ezu rîten, vnd wart gemûgt stat vnd daz gancze land mit fure vnd mit erbeyte vnzelich, daz dy stat vnd daz land bei manchen jare ny vorwant. alzo sint 20 dy monche Celestini komen in daz lant. 1. ende, endlichen bescheid. 2. decheyne, keine. 8 3. fwglich (f über einer rasur), füglich, angemessen. 7. weyin, wegen. 16a auf dem oberen rande von später hand Anno domini 1472 incendio perierunt 4 milia domuum et 19 Ertfordie subiectarum exaccionibus ciuitatis eiusdem et quadringente domus libere sicut canonicorum et aliorum et 17 praeter commemoratas. et id incendium exortum est a quodam traditore mo- nacho qui et tunc cum aliis tribus laycis incarceratus est. Item eodem anno ciuitas Sagan ex toto exusta est a duce Johanne de Sagan fraterque eius Bal- tasar ab eodem incarceratus et fame interemptus (die letzten drei worte spä- terer zusatz, das cursiy gedruckte nicht ganz sicher). Ueber den erfurter brand s. den Variloquus erphurd. antiquitat. bei Men- cken 2, 509, wo erzählt wird dass der dritte theil der stadt abgebrannt sei. — Die brüder herzog Balthasar von Sagan und herzog Hans von Priebus hatten dem könig Matthias von Ungarn gehuldigt als er noch bei lebzeit des königs Georg von Podiebrad zum könige von Böhmen gekrönt ward. nach Georgs tode (1471) wählten die Böhmen den prinzen Wladislaus von Polen zu ihrem köni- ge. um das wankende Schlesien treu zu erhalten wendete sich Matthias unter andern an den herzog Hans von Priebus. seinem bruder feind warb Hans mit Matthias gelde ein heer, belagerte Sagan und zündete es durch glühende kugeln an. seinen bruder Balthasar führte er gegen gegebenes wort nach Priebus, wo er ihn im schlossthurm einkerkern liess. in diesem gefängnis starb Balthasar nach zwei monaten vor gram und hunger, nach einigen an einer krankheit. Worbs, gesch. von Sagan 124 — 135, sucht wahrscheinlich zu machen dass Balthasar gegen den willen seines bruders so grausam behandelt worden sei. 17. gemügt, gemühet, geplagt. 19. al in alzo von anderer hand. 3*/ 5
19 ende gehaben mochten: wen sy wolden nicht wonen zu Prage by den lûyten vnd mochte in der keiser decheyne wonunge vor gegebin, dy den selben monche fwglich were, vnd nomen dez vrlob von dem keiser vnd wurdin vs gericht mit czerunge vnd wolden wedir czihen gegin Auion. dez lak der keiser dez selben nachtes vnd mochte ny kein slofen getun von der monchin weyin vnd dochte hyn vnd her : wen di monche wol- den jv wonen in eynem walde vnd in eyner wûstenunge: vnd dochte der keiser an daz haus Owýn, vnd dez morgens sante 10 der keiser noch den monchen vnd sprach ich habe ûch ge- docht vf eyne wonunge, vnde czihet gegin der Syttaw vf ein haus, daz heist der Owyn,' vnd gab den selbin monchen briefe; 16a dy quomen her in dese stat in dem vorgenanten jaren vm pfingsten vnd waren von desin burgerin gewýst vf das haus 15 vnd huben an zu bwhen, daz dese stat kost me wen cc schok daz zy musten bwhen von dez keisers geheysse, vnd môhe vnd erbeit hatte dese stat, vs vnd in ezu rîten, vnd wart gemûgt stat vnd daz gancze land mit fure vnd mit erbeyte vnzelich, daz dy stat vnd daz land bei manchen jare ny vorwant. alzo sint 20 dy monche Celestini komen in daz lant. 1. ende, endlichen bescheid. 2. decheyne, keine. 8 3. fwglich (f über einer rasur), füglich, angemessen. 7. weyin, wegen. 16a auf dem oberen rande von später hand Anno domini 1472 incendio perierunt 4 milia domuum et 19 Ertfordie subiectarum exaccionibus ciuitatis eiusdem et quadringente domus libere sicut canonicorum et aliorum et 17 praeter commemoratas. et id incendium exortum est a quodam traditore mo- nacho qui et tunc cum aliis tribus laycis incarceratus est. Item eodem anno ciuitas Sagan ex toto exusta est a duce Johanne de Sagan fraterque eius Bal- tasar ab eodem incarceratus et fame interemptus (die letzten drei worte spä- terer zusatz, das cursiy gedruckte nicht ganz sicher). Ueber den erfurter brand s. den Variloquus erphurd. antiquitat. bei Men- cken 2, 509, wo erzählt wird dass der dritte theil der stadt abgebrannt sei. — Die brüder herzog Balthasar von Sagan und herzog Hans von Priebus hatten dem könig Matthias von Ungarn gehuldigt als er noch bei lebzeit des königs Georg von Podiebrad zum könige von Böhmen gekrönt ward. nach Georgs tode (1471) wählten die Böhmen den prinzen Wladislaus von Polen zu ihrem köni- ge. um das wankende Schlesien treu zu erhalten wendete sich Matthias unter andern an den herzog Hans von Priebus. seinem bruder feind warb Hans mit Matthias gelde ein heer, belagerte Sagan und zündete es durch glühende kugeln an. seinen bruder Balthasar führte er gegen gegebenes wort nach Priebus, wo er ihn im schlossthurm einkerkern liess. in diesem gefängnis starb Balthasar nach zwei monaten vor gram und hunger, nach einigen an einer krankheit. Worbs, gesch. von Sagan 124 — 135, sucht wahrscheinlich zu machen dass Balthasar gegen den willen seines bruders so grausam behandelt worden sei. 17. gemügt, gemühet, geplagt. 19. al in alzo von anderer hand. 3*/ 5
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20 Daz noch beschrebin gelt nam keiser Karl von den stetyn. Do noch in jare M'ccc'lxvij° wolde keser Karl czyhen gegin Rome, wen her wolde den bobst Vrbanum vf Ostern von Auion beleyten gegin Rome, vnd nam hulfe vnd steure von sy- 5 nen landen vnd von synen steten vnd musten dese stete dissyt dem gebirge, Gorlicz Budissin Syttaw Lubam vnd Lubow, gegin dem keisir czu hulfe xvje schok vf palmen tag; do geburthe deser stat czu dem gelde zu gebin virhundirt schok. ydoch gin- ge zu dem mole dy fart abe, do der keiser daz geld genam 10 16b von lande vnde von steten. Dyz sint dy tegdinge der hantwerker geigin dem rathte. Ouch sol wissin arm vnde rich in deser stat, wy daz de- ser stat rat solche not vnd obirregen getwanc ane alle not von 15 treuwen weyne vnd von des eydes weyne, den zy gesworin hat- ten zeu dem rechtin, geledin hott von den hantwerkern deser stat, sunderlichen von dem tuchmerchen, vnd anders nicht wen das der rat solde rathin noch irin eyde vor arm vnd vor rich, vnde machten sy eyn gesecze, iz wer nu wy daz wer, gefyl es 20 den tuchmechern wol, wol vnd got lop; gefyl es in abir nicht, zo wedirsprochen zy daz vnd sprochen, sy wel- den daz brengin an ir eldsten, vnd hattin eynen rath obir den rath deser stat mit arm vnd mit richen erez hantwerkes ; moch- tin zy is nicht obirkomen mit ir gemeynde ires hantwerkes, so 25 besanten sy dy vleischer vnd schuvort vnde dy smede vnd snyder vnd swuren dez czu samene vnd vorlobten sich by enandir czu bleyben vnd quomen gemeynlich vor den rath vn- de wurfen jv daz weder abe, daz der rath gemacht hatte noch syme eyde: vnd daz was vyl vnd macherley. ez waz vom er— 30 sten von eyner wogen weyn, daz man recht mochte gewegin arm vnd rich vnd ouch nicht alleyn vm daz, sundir ez waz 7. gegin] lies gebin. 8. dem von anderer hand nachgetragen ebenso; 9. czu. 10. ginge-abe, unterblieb. 15. obirregen, übrigen, übermässigen. 15. ge- twanc, zwang. 16. weyne, wegen. 18. tuchmerchen] lies tuchmechern. 20. sy, von anderer hand. 21. wol vnd got lop, so war es gut und man muste gott danken. 24. erez, ihres. hantwerkes] h von anderer hand; so auch 25. 25. obirkomen, überkommen, durchsetzen. 26. schuvort, unten schuworten, schuhmacher, von schuochwürke; s. Hoffmanns fundgr. 1, 389b. daher der name Schubert. 28. gemeynlich, insgesammt. 30. was von an- derer hand nachgetragen, ebenso vom ersten und weyn (wegen). 32. arm und rich] dazu auf dem unteren rande von anderer hand (der des nachbesse- rers) die anmerkung als vor von der woge geschreben stet folio 4° (seite 8b).
20 Daz noch beschrebin gelt nam keiser Karl von den stetyn. Do noch in jare M'ccc'lxvij° wolde keser Karl czyhen gegin Rome, wen her wolde den bobst Vrbanum vf Ostern von Auion beleyten gegin Rome, vnd nam hulfe vnd steure von sy- 5 nen landen vnd von synen steten vnd musten dese stete dissyt dem gebirge, Gorlicz Budissin Syttaw Lubam vnd Lubow, gegin dem keisir czu hulfe xvje schok vf palmen tag; do geburthe deser stat czu dem gelde zu gebin virhundirt schok. ydoch gin- ge zu dem mole dy fart abe, do der keiser daz geld genam 10 16b von lande vnde von steten. Dyz sint dy tegdinge der hantwerker geigin dem rathte. Ouch sol wissin arm vnde rich in deser stat, wy daz de- ser stat rat solche not vnd obirregen getwanc ane alle not von 15 treuwen weyne vnd von des eydes weyne, den zy gesworin hat- ten zeu dem rechtin, geledin hott von den hantwerkern deser stat, sunderlichen von dem tuchmerchen, vnd anders nicht wen das der rat solde rathin noch irin eyde vor arm vnd vor rich, vnde machten sy eyn gesecze, iz wer nu wy daz wer, gefyl es 20 den tuchmechern wol, wol vnd got lop; gefyl es in abir nicht, zo wedirsprochen zy daz vnd sprochen, sy wel- den daz brengin an ir eldsten, vnd hattin eynen rath obir den rath deser stat mit arm vnd mit richen erez hantwerkes ; moch- tin zy is nicht obirkomen mit ir gemeynde ires hantwerkes, so 25 besanten sy dy vleischer vnd schuvort vnde dy smede vnd snyder vnd swuren dez czu samene vnd vorlobten sich by enandir czu bleyben vnd quomen gemeynlich vor den rath vn- de wurfen jv daz weder abe, daz der rath gemacht hatte noch syme eyde: vnd daz was vyl vnd macherley. ez waz vom er— 30 sten von eyner wogen weyn, daz man recht mochte gewegin arm vnd rich vnd ouch nicht alleyn vm daz, sundir ez waz 7. gegin] lies gebin. 8. dem von anderer hand nachgetragen ebenso; 9. czu. 10. ginge-abe, unterblieb. 15. obirregen, übrigen, übermässigen. 15. ge- twanc, zwang. 16. weyne, wegen. 18. tuchmerchen] lies tuchmechern. 20. sy, von anderer hand. 21. wol vnd got lop, so war es gut und man muste gott danken. 24. erez, ihres. hantwerkes] h von anderer hand; so auch 25. 25. obirkomen, überkommen, durchsetzen. 26. schuvort, unten schuworten, schuhmacher, von schuochwürke; s. Hoffmanns fundgr. 1, 389b. daher der name Schubert. 28. gemeynlich, insgesammt. 30. was von an- derer hand nachgetragen, ebenso vom ersten und weyn (wegen). 32. arm und rich] dazu auf dem unteren rande von anderer hand (der des nachbesse- rers) die anmerkung als vor von der woge geschreben stet folio 4° (seite 8b).
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ZI nu wor vm daz were, behagt es in nicht, zo wedersprochen sy ez, vnd daz werte wol czen jar, das der rath noch treuwen 17a daz obir sich nam, daz dese stat icht zcu schaden queme vnd dheyme czweyunge icht wurde in deser stat, wen wir czu dem 5 male hatten gar eynen swerin herrin, keyser Karl, vnd der be- schattzte dy stete vnd beschedgete sy swerlich mit gelde, wen her alzo vandt czweyunge in den stetin. vnd daz werte alzo lange bis vf eyn jar, daz dese stat vnsczelichen schaden hatte enpfangen an vil bruwen, vnd wart dornoch der rath deser 10 stat zcu rathte mit irin eldsten, wy daz sy daz bruwen weldin mynner machen noch irem truwen vnd eyde, daz eyn ander jar icht dese stat solchen schaden enpfynge, vnd wurden mit rathte ir eldsten vnd wiczesten zu rate, wy daz zy welden ydem manne in deser stat, her wer hantwerker adir nicht, seczen 15 syne mâse czu bruwen, noch irm eyde vnd noch ydem manes notdorf in deser stat, daz sich icht eyn arm man dirneder brwhute in desir stat, daz her icht dovon czu eyme bettiler wurde. da saz der rath zcu noch irin eyde vnd saczte ydem manne arm vnd rich vnd ouch hantwerkern czu bruwhin jder- 20 manne syne notdorft zou bruwhen, beyde weyssen bir vnd ouch girsteyn bir vnde merczen, vnd sayten daz ydermanne von huaz czu huaz vnd lysen daz ouch offinlich gebitin in der kir- chen, daz nymandt mer solde brwhen beyde weissen vnd mer- czen, wen als wil als im gesaczt were. des besanten sich dy 25 hantwerker gemeynlich, tuchmercher flescher schuworten sme- de vnd snyder, vnd quomen vor den rath vnd meynten alle bey den andir czu bleyben wedir den ratht vnd baten von er- sten den ratht, daz er daz gesecze liz abe gen. do noch spro- chen zy, do ir bete nicht dirhort wart, sy welden daz selbe 17b Byr. 2. czen von anderer hand. 4. dheyme für deheine, keine. 6. vnd und sy von anderer hand nachgetragen. beschedgete sy u. s. w., fügte ih- nen durch geldbussen grossen schaden zu. 8. vnsczelichen, unzählichen. 13. wiczesten, verständigsten. 16. dirneder brwhute, danieder brauete, durch brauen zu grunde richtete. 18. saz] ursprünglich stand bloss sa (sah), z ist von anderer hand nachgebessert. saz steht für sazte, wie 2a sacz vz für setzte aus. der sinn scheint: da traf der rath anstalt. ebenso 22b do saz der rath ezu vnde satezte abe alle meister u. s. w. 20. weyssen bir, weizenbier. 21. girsteyn b.,gerstenbier. merezen, im merz gebrautes lagerbier. 22. huaz, haus, nicht ganz deutlich und corrigiert. 24. wil, viel. auf dem unteren rande hierzu von später hand Byr brewen gersten vnd weissen. 27. bey den andir, bei einander. 28. liz abe gen, aufhöbe. 29. dirhort, erhört, der- häufig statt er -. 17b auf dem oberen rande die rubrik M°cec"lxvij.
ZI nu wor vm daz were, behagt es in nicht, zo wedersprochen sy ez, vnd daz werte wol czen jar, das der rath noch treuwen 17a daz obir sich nam, daz dese stat icht zcu schaden queme vnd dheyme czweyunge icht wurde in deser stat, wen wir czu dem 5 male hatten gar eynen swerin herrin, keyser Karl, vnd der be- schattzte dy stete vnd beschedgete sy swerlich mit gelde, wen her alzo vandt czweyunge in den stetin. vnd daz werte alzo lange bis vf eyn jar, daz dese stat vnsczelichen schaden hatte enpfangen an vil bruwen, vnd wart dornoch der rath deser 10 stat zcu rathte mit irin eldsten, wy daz sy daz bruwen weldin mynner machen noch irem truwen vnd eyde, daz eyn ander jar icht dese stat solchen schaden enpfynge, vnd wurden mit rathte ir eldsten vnd wiczesten zu rate, wy daz zy welden ydem manne in deser stat, her wer hantwerker adir nicht, seczen 15 syne mâse czu bruwen, noch irm eyde vnd noch ydem manes notdorf in deser stat, daz sich icht eyn arm man dirneder brwhute in desir stat, daz her icht dovon czu eyme bettiler wurde. da saz der rath zcu noch irin eyde vnd saczte ydem manne arm vnd rich vnd ouch hantwerkern czu bruwhin jder- 20 manne syne notdorft zou bruwhen, beyde weyssen bir vnd ouch girsteyn bir vnde merczen, vnd sayten daz ydermanne von huaz czu huaz vnd lysen daz ouch offinlich gebitin in der kir- chen, daz nymandt mer solde brwhen beyde weissen vnd mer- czen, wen als wil als im gesaczt were. des besanten sich dy 25 hantwerker gemeynlich, tuchmercher flescher schuworten sme- de vnd snyder, vnd quomen vor den rath vnd meynten alle bey den andir czu bleyben wedir den ratht vnd baten von er- sten den ratht, daz er daz gesecze liz abe gen. do noch spro- chen zy, do ir bete nicht dirhort wart, sy welden daz selbe 17b Byr. 2. czen von anderer hand. 4. dheyme für deheine, keine. 6. vnd und sy von anderer hand nachgetragen. beschedgete sy u. s. w., fügte ih- nen durch geldbussen grossen schaden zu. 8. vnsczelichen, unzählichen. 13. wiczesten, verständigsten. 16. dirneder brwhute, danieder brauete, durch brauen zu grunde richtete. 18. saz] ursprünglich stand bloss sa (sah), z ist von anderer hand nachgebessert. saz steht für sazte, wie 2a sacz vz für setzte aus. der sinn scheint: da traf der rath anstalt. ebenso 22b do saz der rath ezu vnde satezte abe alle meister u. s. w. 20. weyssen bir, weizenbier. 21. girsteyn b.,gerstenbier. merezen, im merz gebrautes lagerbier. 22. huaz, haus, nicht ganz deutlich und corrigiert. 24. wil, viel. auf dem unteren rande hierzu von später hand Byr brewen gersten vnd weissen. 27. bey den andir, bei einander. 28. liz abe gen, aufhöbe. 29. dirhort, erhört, der- häufig statt er -. 17b auf dem oberen rande die rubrik M°cec"lxvij.
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22 18a gesetze halden vnd wolden daz gunnen daz selbe jar, daz man dy merczen bruwen solde noch der saczunge, oder di weyssin bir solde yder man als wil brwhen als er welde vnd alz her vortun vnd vorschenken mochte, vnd nicht lenger wen daz selbe jar; wer aber daz, daz noch desen jar daz selbe gesecze en nicht vorbaz gefyle, zo welden zy es ouch vorbaz nicht mer gunnen. nu daz lisen aber dy getruwen schepphen hyn gehen durch bescheydenheit, daz icht eyn czweyunge wurde in deser stat, do von dy stat icht mochte vorterben. alzo stunt iz in dirre stat czwischen dem rate vnd den hantwerkeren: welche 10 stucke vnd gesecze, dy der rath machte noch irin eyde, den hantwerkerin gefyl vnd behagte, daz lisen zi dar gehen; waz aber dez nicht, so wurfen si ez habe vnd drungen ju den rath zcu rucke: vnd daz hatte gewert wol x jar ader mer, daz der ratht ju mit bescheydenheit obirwant, vnd hott geweret also lan- 15 ge bis in daz jar M'CCc"lxvij jor, achtage vor sente Jacobs tage, als vnser herre, keiser Karl, waz komen geigin Hirsperg vf den tich, den her do selbst liz bwhen vnder dem Besdez, vnd wolde czyhen her durch dese stat geigin Budissin mit syner tochter von Ostirrich vnd wolde dy beleyten geigin Spremberg 20 vnd wolde zy do antworten irin manne, margrafen Otten von Brandenburg, alz ez doch geschach an der selbin reyse. nu besorgte sich der ratht, alzo als es wundirlich stunt in dirre stat czwischen den hantwerkern vnde dem rathe, ab nu der keiser Karl in dese stat queme, daz icht von ymandes klage 25 mochtin komen vor den keiser, do von dy stat icht mochte czu schaden komen, vnd wurden des zeu rathte vnd besanten alle hantwerker in deser stat, tuchmecher vleischer schuworten be- cken snyder smede, vnd sprochen alzo czu in ir herren, wir haben vornomen, wy daz der keiser Karl her welde komen czu 30 vns in dese stat; hyrumme, jr herren, wurde der keiser vro- gen vm gebrechen deser stat, er herren, daz dy selben gebre- chen der ratht vorantworte mit euwerm rathte, als vormols vn- ser elsten getan haben, vnde sich nymand vs schysse besundern vnd weder clage noch keyne sache vorantwort vnd laz es den 35 5 1. gunnen, vergönnen, verstatten. 2..odir, aber. 3. wil, viel. 5. en, ihnen. 11. stucke, einzelne anordnungen, artikel. 12. dar gehen, ergehen, vor sich gehen. 13. habe, ab. 16. M°cCc"lxvij jor ist von anderer hand 17. als] von erster hand scheint Da gestanden zu haben. nachgetragen. 25. von ymandes, von jemand. von ist von anderer hand 18. tich, teich. 32. er, ihr. 34. vs schysse, ausschiesse, absondere. nachgetragen.
22 18a gesetze halden vnd wolden daz gunnen daz selbe jar, daz man dy merczen bruwen solde noch der saczunge, oder di weyssin bir solde yder man als wil brwhen als er welde vnd alz her vortun vnd vorschenken mochte, vnd nicht lenger wen daz selbe jar; wer aber daz, daz noch desen jar daz selbe gesecze en nicht vorbaz gefyle, zo welden zy es ouch vorbaz nicht mer gunnen. nu daz lisen aber dy getruwen schepphen hyn gehen durch bescheydenheit, daz icht eyn czweyunge wurde in deser stat, do von dy stat icht mochte vorterben. alzo stunt iz in dirre stat czwischen dem rate vnd den hantwerkeren: welche 10 stucke vnd gesecze, dy der rath machte noch irin eyde, den hantwerkerin gefyl vnd behagte, daz lisen zi dar gehen; waz aber dez nicht, so wurfen si ez habe vnd drungen ju den rath zcu rucke: vnd daz hatte gewert wol x jar ader mer, daz der ratht ju mit bescheydenheit obirwant, vnd hott geweret also lan- 15 ge bis in daz jar M'CCc"lxvij jor, achtage vor sente Jacobs tage, als vnser herre, keiser Karl, waz komen geigin Hirsperg vf den tich, den her do selbst liz bwhen vnder dem Besdez, vnd wolde czyhen her durch dese stat geigin Budissin mit syner tochter von Ostirrich vnd wolde dy beleyten geigin Spremberg 20 vnd wolde zy do antworten irin manne, margrafen Otten von Brandenburg, alz ez doch geschach an der selbin reyse. nu besorgte sich der ratht, alzo als es wundirlich stunt in dirre stat czwischen den hantwerkern vnde dem rathe, ab nu der keiser Karl in dese stat queme, daz icht von ymandes klage 25 mochtin komen vor den keiser, do von dy stat icht mochte czu schaden komen, vnd wurden des zeu rathte vnd besanten alle hantwerker in deser stat, tuchmecher vleischer schuworten be- cken snyder smede, vnd sprochen alzo czu in ir herren, wir haben vornomen, wy daz der keiser Karl her welde komen czu 30 vns in dese stat; hyrumme, jr herren, wurde der keiser vro- gen vm gebrechen deser stat, er herren, daz dy selben gebre- chen der ratht vorantworte mit euwerm rathte, als vormols vn- ser elsten getan haben, vnde sich nymand vs schysse besundern vnd weder clage noch keyne sache vorantwort vnd laz es den 35 5 1. gunnen, vergönnen, verstatten. 2..odir, aber. 3. wil, viel. 5. en, ihnen. 11. stucke, einzelne anordnungen, artikel. 12. dar gehen, ergehen, vor sich gehen. 13. habe, ab. 16. M°cCc"lxvij jor ist von anderer hand 17. als] von erster hand scheint Da gestanden zu haben. nachgetragen. 25. von ymandes, von jemand. von ist von anderer hand 18. tich, teich. 32. er, ihr. 34. vs schysse, ausschiesse, absondere. nachgetragen.
Strana 23
23 rath von der stat vorantworten, wen wir habin leyder eynen swerren herren vnd der mochte also czischen luyte komen, daz her dy luyte do von beydersit beschedgete, alz es vil ge- schen ist in manchen stetin, czu der Lobow, Budissin, Koln, 5 Grecz, vf dem berge, zou Eger etc. wen der keiser in den selben steten sprach und besante dy gemeyne in eyner stat und sprach ’meyn leiben gemeyne, ist uch keyn gebreche, das lat vns vor- sten, daz welle wir ouch waldelen dy wyle ir vns by ouch habt ;' so fur mancher her vor vnd sprach ‘jo herre, den gebrechen vnd den 10 gebrechen habe wir :’ also quam der keiser czwischen dy luyte vnd beschaczte dy, vnd stunt do noch obel in den stetin vnd vorturben dy luyte in der stat. hyrume rathe wir uch mit truwen, lat alle sa- chen den rat vorantworten vnd blybt dez selbin by dem rathte, das dese stat icht vorterbe vnd keyn czweyunge in deser stat icht 15 do von werde; wer aber ymand, der der sachen nicht welde by dem rathte blyben, der las vns daz vorsten." vnd liz der rath dy hantwerker alle vs tretin vnd sich dor obir besprechen. vnd des besprochen sich alle hantwerker vnd quomen yn ge- tretin vor den rath, vleischer becken schuvort smede vnd sny- 20 der, vnd sprochen vnd globten zcu bleybin by dem rathe vnd alle sachen czu halden noch der schepphen ratht vnd daz sel- ben dem ratht ouch helfen czu vorantworten. des dancten en der ratht der gutlichen rede. des waren dy tuchmecher vssin bleben vnd quomen alleyne vnd besundern in getretin vor den 25 ratht vnd sprochen ‘wolt er horen vnser gespreche, so wyst, lieben herren, daz wir vns selber wollen vorantworten vor vn- serm herren dem keiser, ab her vns vm icht vrogen wurde." des dirschrak der ratht vil sere, vnd geschohen dy sachen in dem jar M'cco'lxvij° vm sente Margarethin tage. donoch wur- 30 den dy schepphen zcu rathe vnd besanten an dem freitage noch sente Margarethin tage alle hantwerker vnd arm vnd rich der gemeyne vnd quomen alle in den rebenter czu den 18b 2. wir haben einen schweren herrn, der also zwischen streitende parteien als schiedsrichter (oben 8b dez ging der kumptur do ezwischen, vgl. Haltaus unter zwischen) treten möchte, dass beide theile davon zu schaden kämen. 4. koln, Kollin. 5. vf dem berge, Kuttenberg. in den selben steten, von anderer h. nachgetragen. 6. gemeyne] von erster hand meynde. 8. wal- delen für wandelen, bessern. ouch, euch. 11. obel von anderer hand nachgetragen. 13. dez selbin, deshalb. 14. stat von anderer h. nachge- tragen. 16. vorsten, vernehmen. 22. vorantworten] von von anderer hand nachgetragen. 25. vnser gespreche, was wir besprochen, verabredet haben. 29. in dem jar M'occ"lxvij° von anderer hand. 32. rebenter, refectorium.
23 rath von der stat vorantworten, wen wir habin leyder eynen swerren herren vnd der mochte also czischen luyte komen, daz her dy luyte do von beydersit beschedgete, alz es vil ge- schen ist in manchen stetin, czu der Lobow, Budissin, Koln, 5 Grecz, vf dem berge, zou Eger etc. wen der keiser in den selben steten sprach und besante dy gemeyne in eyner stat und sprach ’meyn leiben gemeyne, ist uch keyn gebreche, das lat vns vor- sten, daz welle wir ouch waldelen dy wyle ir vns by ouch habt ;' so fur mancher her vor vnd sprach ‘jo herre, den gebrechen vnd den 10 gebrechen habe wir :’ also quam der keiser czwischen dy luyte vnd beschaczte dy, vnd stunt do noch obel in den stetin vnd vorturben dy luyte in der stat. hyrume rathe wir uch mit truwen, lat alle sa- chen den rat vorantworten vnd blybt dez selbin by dem rathte, das dese stat icht vorterbe vnd keyn czweyunge in deser stat icht 15 do von werde; wer aber ymand, der der sachen nicht welde by dem rathte blyben, der las vns daz vorsten." vnd liz der rath dy hantwerker alle vs tretin vnd sich dor obir besprechen. vnd des besprochen sich alle hantwerker vnd quomen yn ge- tretin vor den rath, vleischer becken schuvort smede vnd sny- 20 der, vnd sprochen vnd globten zcu bleybin by dem rathe vnd alle sachen czu halden noch der schepphen ratht vnd daz sel- ben dem ratht ouch helfen czu vorantworten. des dancten en der ratht der gutlichen rede. des waren dy tuchmecher vssin bleben vnd quomen alleyne vnd besundern in getretin vor den 25 ratht vnd sprochen ‘wolt er horen vnser gespreche, so wyst, lieben herren, daz wir vns selber wollen vorantworten vor vn- serm herren dem keiser, ab her vns vm icht vrogen wurde." des dirschrak der ratht vil sere, vnd geschohen dy sachen in dem jar M'cco'lxvij° vm sente Margarethin tage. donoch wur- 30 den dy schepphen zcu rathe vnd besanten an dem freitage noch sente Margarethin tage alle hantwerker vnd arm vnd rich der gemeyne vnd quomen alle in den rebenter czu den 18b 2. wir haben einen schweren herrn, der also zwischen streitende parteien als schiedsrichter (oben 8b dez ging der kumptur do ezwischen, vgl. Haltaus unter zwischen) treten möchte, dass beide theile davon zu schaden kämen. 4. koln, Kollin. 5. vf dem berge, Kuttenberg. in den selben steten, von anderer h. nachgetragen. 6. gemeyne] von erster hand meynde. 8. wal- delen für wandelen, bessern. ouch, euch. 11. obel von anderer hand nachgetragen. 13. dez selbin, deshalb. 14. stat von anderer h. nachge- tragen. 16. vorsten, vernehmen. 22. vorantworten] von von anderer hand nachgetragen. 25. vnser gespreche, was wir besprochen, verabredet haben. 29. in dem jar M'occ"lxvij° von anderer hand. 32. rebenter, refectorium.
Strana 24
24 19a monchen. des quomen dy tuchmecher gemeynlich mit allen meistern vnd knappen ober vic hundirt ouch zeu den monchen. do vroyten dy schepphen alle hantwerker sunderlich, dy wa- rin do mit den gemeynden. des vrogete man dy schuvort von ersten, ab zy welden by dem rathe bleyben; dy sprochen, neyn, sy welden blyben by dem hantwerk. do vroyte man dy smede, ab zy bliben welden by dem rathe; dy sprochen ouch, si welden blyben by dem hantwerke. also sprochen ouch dy schroter, vnd drie handwerk, schuvort smede snyder, dy do vormols globt hatten czu bleybin by dem rathte, dy traten 10 dem rathe abe vnd traten czu dem hantwerk, zou den tuch- mecher, also daz alleyne dy vleischer bleiben by dem rathe vnd dy becker, vnd sust alle andir gemeyne in der stat, dy bleibin ouch by dem rathe. do sprach der ratht vor der stat eyn bremlich wurt bederwe vrome lûte, wez czyt ir vns, adir 15 wi habe wir vor ouch geraten, daz ir nicht wollet by vns bly- ben?" der rede vorantworten sy ny mit eynsproche vnd korten sich vmme vnd gingen vs vnd traten zeu den tuchmechern. do huben sich allerersten dy teddinge czwischen dem rathe vnd dem hantwerke, also daz der ratht an eym teyl batt dy hant- 20 werker, daz sy sich wol bedechten an dem, daz sy dy stat icht brechten in schande vnd in schaden vnd daz kene czweyunge icht wurde in dirre stat. daz selbe taten ouch dy gemeyne vnd andirn hantwerker, dy gingen ezu en vs vnd sprochen ir herren, wisset, daz wir tot vnd lebende wollen bleibin by dem 25 rathe, vnd betin uch mit vliz vnd glowben uch wol, daz ir uch nicht vorjeht an den sachen, daz ir vns vnd dy stat icht bren- get in schaden vnd schanden, vnd globt den rathe als y vnd y hy vor getan haben euwer eldsten vnd euwer vethir, daz der ouch euwern gebrechen vs trage geigin dem keiser als andir 30 hantwerker; wen der ratht wil daz gerne tun noch synen tru- wen vnd syt vil liebir euwer besseruge wer euwer vorterbnus- se.' solcher sachen wurden sy gebetin wol zeu czehen moln. do sprochen dy tuchmecher ist daz sache, daz zy vns wollen lasen by vnsern alden rechten an hindirnuz, so welle wir 35 nyndirt czihen vnd wollen vns lasen genugen ; ist aber dez nicht, 5 19b 2. vIC hundirt gilt nur für sechshundert. 7. dy und bliben von anderer hand nachgetragen. 15. bremlich für bermlich, ein bewegliches, zu mitleid czyt, zeihet. 17. eynsproche, rührendes wort. bederwe, biderbe. gegenrede. 27. vorjeht, übereilet. 30. vs trage g. d. k., vor den kaiser zur entscheidung bringe. 32. syt, sicht. 36. nyndirt, nirgend hin.
24 19a monchen. des quomen dy tuchmecher gemeynlich mit allen meistern vnd knappen ober vic hundirt ouch zeu den monchen. do vroyten dy schepphen alle hantwerker sunderlich, dy wa- rin do mit den gemeynden. des vrogete man dy schuvort von ersten, ab zy welden by dem rathe bleyben; dy sprochen, neyn, sy welden blyben by dem hantwerk. do vroyte man dy smede, ab zy bliben welden by dem rathe; dy sprochen ouch, si welden blyben by dem hantwerke. also sprochen ouch dy schroter, vnd drie handwerk, schuvort smede snyder, dy do vormols globt hatten czu bleybin by dem rathte, dy traten 10 dem rathe abe vnd traten czu dem hantwerk, zou den tuch- mecher, also daz alleyne dy vleischer bleiben by dem rathe vnd dy becker, vnd sust alle andir gemeyne in der stat, dy bleibin ouch by dem rathe. do sprach der ratht vor der stat eyn bremlich wurt bederwe vrome lûte, wez czyt ir vns, adir 15 wi habe wir vor ouch geraten, daz ir nicht wollet by vns bly- ben?" der rede vorantworten sy ny mit eynsproche vnd korten sich vmme vnd gingen vs vnd traten zeu den tuchmechern. do huben sich allerersten dy teddinge czwischen dem rathe vnd dem hantwerke, also daz der ratht an eym teyl batt dy hant- 20 werker, daz sy sich wol bedechten an dem, daz sy dy stat icht brechten in schande vnd in schaden vnd daz kene czweyunge icht wurde in dirre stat. daz selbe taten ouch dy gemeyne vnd andirn hantwerker, dy gingen ezu en vs vnd sprochen ir herren, wisset, daz wir tot vnd lebende wollen bleibin by dem 25 rathe, vnd betin uch mit vliz vnd glowben uch wol, daz ir uch nicht vorjeht an den sachen, daz ir vns vnd dy stat icht bren- get in schaden vnd schanden, vnd globt den rathe als y vnd y hy vor getan haben euwer eldsten vnd euwer vethir, daz der ouch euwern gebrechen vs trage geigin dem keiser als andir 30 hantwerker; wen der ratht wil daz gerne tun noch synen tru- wen vnd syt vil liebir euwer besseruge wer euwer vorterbnus- se.' solcher sachen wurden sy gebetin wol zeu czehen moln. do sprochen dy tuchmecher ist daz sache, daz zy vns wollen lasen by vnsern alden rechten an hindirnuz, so welle wir 35 nyndirt czihen vnd wollen vns lasen genugen ; ist aber dez nicht, 5 19b 2. vIC hundirt gilt nur für sechshundert. 7. dy und bliben von anderer hand nachgetragen. 15. bremlich für bermlich, ein bewegliches, zu mitleid czyt, zeihet. 17. eynsproche, rührendes wort. bederwe, biderbe. gegenrede. 27. vorjeht, übereilet. 30. vs trage g. d. k., vor den kaiser zur entscheidung bringe. 32. syt, sicht. 36. nyndirt, nirgend hin.
Strana 25
25 so wolle wir czihen gemeynlich vor den keiser vnd wollen do vs tragen vnser nothdorft vnd gebrechen' do liz aber der ratht geigin in redin nu tut, ir herren, eyns; kyset vir oder sechs vnder uch, dy sollen czihen mit dem rathte vor den kei- 5 ser vnd horen zou vnd lasen den rath alleyne vor legen eu- wern brechen volkumchlichen noch euwer begerrunge; waz ouch der keiser gan vnd wo bey her uch lasen wil, da by wolle wir uch gerne lasen vnd wollen uch dor zcu helfen vnd rathten des besten, daz wir mogen.' des wolden sy aber nicht volgen, 10 vnd sprochen, welde man in globen, daz man sy welde lasen by irin alden gewonheyten unvorrucket, zo welden sy nyndirt czi- hen, vnd muten in sulcher sache zou habin vnd richten vnd ynnun- ge czu habin vnd vnder in gesecze zcu machen vnd dorobir sol- den richten vnder in. daz hatte der keiser menniclich vorboten vnd 15 der ratht hatte dy macht en nicht czu dirlowbin; vnd schyden do an ende. des morgens an dem sunabunde besantten sich dy vir hantwer- ker : dennoch des morgens mochte nymand do czwischen gereden, daz sy weren blyben, sunder zy samten sich in der Mandaw vnd derhuben sich wol vm ymmez czit, dy vir hantwerker, 20 tuchmecher schuworten smede vnde snyder, vnde czogen vs alle zcu fuze, jung vnd ald, meister vnd knappen, dy dy mester dorzcu hilden daz zy dy schar nurt merten, ir wol acht hun- dirt geigin Hirsperg zou keiser Karl. des czogin auch vs von dem rathte vnd von der meynde vnd ouch von den fleyscherin 25 wol czhene vnde quomen an dem sontage frû keigin Hirsperg vor den keiser Karl. do der keiser dy schepphen an sach, do sprach er 'wy habt ir ouwer kynder alzo geczogen?" dy schep- phen sprochen, herre, iz sint di tuchmecher, dy haben an sich 20a 6. brechen, gebrechen. volkumchlichen (die hs. volküchlichen), vollkommen- lich. 7. gan, gönnt. uch von anderer h. nachgetragen. by von anderer h., in rasur. 10 ff. wollte man ihnen geloben sie bei ihren alten gewohnheiten zu lassen, — ihnen verstatten eigenmächtig versammlungen zu halten und zu richten und gesetze zu machen unter sich, so wollten sie nirgend hin ziehen. so ungefähr scheint der aus aller construction gewichene satz zu erklären. 12. muten, zusammen- künfte; oben s. 12. volmut. jn sulcher sache steht ohne bestimmte beziehung. dass versammlungen gemeint sind, in denen die handwerker, besonders die tuch- macher, gegen des kaisers verbot über handwerksvorfälle selbst richteten und bussen auferlegten wird 21a deutlicher. 13. ynnunge, innungen, handwerks- versammlungen. 15. an ende, ohne entscheidung. 17. gereden] ge von an- derer hand. 18. von erster hand Mendaw. 19. ymmez czit, imbisszeit. 22. nurt, nur, wie unten 22a; s. Frisch 2, 24a. 20a. auf dem oberen rande von anderer hand Herzberg, d. i. Hirschberg. 28. sprochen von anderer hand nachgetragen. 4
25 so wolle wir czihen gemeynlich vor den keiser vnd wollen do vs tragen vnser nothdorft vnd gebrechen' do liz aber der ratht geigin in redin nu tut, ir herren, eyns; kyset vir oder sechs vnder uch, dy sollen czihen mit dem rathte vor den kei- 5 ser vnd horen zou vnd lasen den rath alleyne vor legen eu- wern brechen volkumchlichen noch euwer begerrunge; waz ouch der keiser gan vnd wo bey her uch lasen wil, da by wolle wir uch gerne lasen vnd wollen uch dor zcu helfen vnd rathten des besten, daz wir mogen.' des wolden sy aber nicht volgen, 10 vnd sprochen, welde man in globen, daz man sy welde lasen by irin alden gewonheyten unvorrucket, zo welden sy nyndirt czi- hen, vnd muten in sulcher sache zou habin vnd richten vnd ynnun- ge czu habin vnd vnder in gesecze zcu machen vnd dorobir sol- den richten vnder in. daz hatte der keiser menniclich vorboten vnd 15 der ratht hatte dy macht en nicht czu dirlowbin; vnd schyden do an ende. des morgens an dem sunabunde besantten sich dy vir hantwer- ker : dennoch des morgens mochte nymand do czwischen gereden, daz sy weren blyben, sunder zy samten sich in der Mandaw vnd derhuben sich wol vm ymmez czit, dy vir hantwerker, 20 tuchmecher schuworten smede vnde snyder, vnde czogen vs alle zcu fuze, jung vnd ald, meister vnd knappen, dy dy mester dorzcu hilden daz zy dy schar nurt merten, ir wol acht hun- dirt geigin Hirsperg zou keiser Karl. des czogin auch vs von dem rathte vnd von der meynde vnd ouch von den fleyscherin 25 wol czhene vnde quomen an dem sontage frû keigin Hirsperg vor den keiser Karl. do der keiser dy schepphen an sach, do sprach er 'wy habt ir ouwer kynder alzo geczogen?" dy schep- phen sprochen, herre, iz sint di tuchmecher, dy haben an sich 20a 6. brechen, gebrechen. volkumchlichen (die hs. volküchlichen), vollkommen- lich. 7. gan, gönnt. uch von anderer h. nachgetragen. by von anderer h., in rasur. 10 ff. wollte man ihnen geloben sie bei ihren alten gewohnheiten zu lassen, — ihnen verstatten eigenmächtig versammlungen zu halten und zu richten und gesetze zu machen unter sich, so wollten sie nirgend hin ziehen. so ungefähr scheint der aus aller construction gewichene satz zu erklären. 12. muten, zusammen- künfte; oben s. 12. volmut. jn sulcher sache steht ohne bestimmte beziehung. dass versammlungen gemeint sind, in denen die handwerker, besonders die tuch- macher, gegen des kaisers verbot über handwerksvorfälle selbst richteten und bussen auferlegten wird 21a deutlicher. 13. ynnunge, innungen, handwerks- versammlungen. 15. an ende, ohne entscheidung. 17. gereden] ge von an- derer hand. 18. von erster hand Mendaw. 19. ymmez czit, imbisszeit. 22. nurt, nur, wie unten 22a; s. Frisch 2, 24a. 20a. auf dem oberen rande von anderer hand Herzberg, d. i. Hirschberg. 28. sprochen von anderer hand nachgetragen. 4
Strana 26
20 20b genomen drey andir hantwerke, vnd mochten, herre, das nicht vndersten mit fugen, das icht slachtunge gesche vnd, herre, euwer stat icht vortûrbe; vnd, herre, zy haben sich dirhaben ober vnsern willen vnd ist vns, herre, leyt, daz sy ez tun; vnd denket, herre, von euwern gnaden also dirvor, daz euwer stat dor vndir icht vorterbe.' do sprach der keiser noch der messe wolle wir euwer beyder rede vnd bebrechen oberhoren:" wen der keiser, der do selbest czu Hirsperg lag in der wedym- me, hatte dy lûte gesehen geigin ym ober zou eyme fenster vs legen an eyuer lyten mit glyczen bogen vnd mit kwlen vnd 10 swerten vnd wegen vnd pferde; wen semlich dy furen von dem Nymandes ober dy heyde geigen Hirsperg. do sprach der keiser czu den syn 'waz lûten syn daz?' do wart ym gesayt, wy daz zy werin dy tuchmecher vnd andir hantwerker von der Sithaw, vnd zcu hant dy selbin vnderwysten den keiser, das 15 her dorvor dechte, daz dy stat icht vorterbe, vnd gedochten der schepphen zcu gute vor dem keiser, alzo daz der keiser czornek wart vnd wolde in lasen nemen al ir gewere, gliczen bogen vnd swerte vnd wayn vnd pferde, als vns dy vnderwys- ten, dy do selbest waren by dem keyser. vnd do noch gyng 20 der keiser czu der messe; do stunden dy hantwerke alle vor dem tor vnd gaben dem keiser eyn brif in syn hant vnd bo- ten in syner gnaden, daz her zy von syn gnaden gnedelich be- dechte an den sachen dy do in dem brife beschriben stun- den. do noch noch der messe lyz der keiser den rath vor 25 sich komen vnd sechs vs den hantwerkern; do laz der hoffe- meister vs dem brife alle clage vnd sachen, dy do geschreben stunden; dy musten, ycliche besunder, dy schepphen vorantwor- ten. von ersten waz beschrebin eyne clage, wy daz dy tuch- mecher acht jar rechtloz weren blyben in dirre stat, also das 30 nymand vnder yn turste kein recht begehen mit flockengewande vnd mit andern valschen gewande, daz man macht mit wolle vnd mit flokken. do sprach der keiser czu den schepphen 5 slach- 2. understen mit fugen, mit guter manier abwehren, abwenden. tunge, gemetzel, blutiger streit. 3. dirhaben, erhoben. 5. dirvor, davor. 8. wedymme, pfarrhof. 10. legen, liegen. 7. bebrechen, lies gebrechen. kwlen, keulen. glyczen s. oben s. 7. 10. lyten] lîte, bergabhang. 12. Nymandes, das städtchen Nimes. 13. 11. semlich, einige, ein theil. waz lûten, was für leute. 15. zcu hant, alsbald. 20b auf dem oberen rande von anderer hand erste clage. 31. turste u. s. w., durfte nach dem rechte verfahren mit flockenem tuche u. s. W.
20 20b genomen drey andir hantwerke, vnd mochten, herre, das nicht vndersten mit fugen, das icht slachtunge gesche vnd, herre, euwer stat icht vortûrbe; vnd, herre, zy haben sich dirhaben ober vnsern willen vnd ist vns, herre, leyt, daz sy ez tun; vnd denket, herre, von euwern gnaden also dirvor, daz euwer stat dor vndir icht vorterbe.' do sprach der keiser noch der messe wolle wir euwer beyder rede vnd bebrechen oberhoren:" wen der keiser, der do selbest czu Hirsperg lag in der wedym- me, hatte dy lûte gesehen geigin ym ober zou eyme fenster vs legen an eyuer lyten mit glyczen bogen vnd mit kwlen vnd 10 swerten vnd wegen vnd pferde; wen semlich dy furen von dem Nymandes ober dy heyde geigen Hirsperg. do sprach der keiser czu den syn 'waz lûten syn daz?' do wart ym gesayt, wy daz zy werin dy tuchmecher vnd andir hantwerker von der Sithaw, vnd zcu hant dy selbin vnderwysten den keiser, das 15 her dorvor dechte, daz dy stat icht vorterbe, vnd gedochten der schepphen zcu gute vor dem keiser, alzo daz der keiser czornek wart vnd wolde in lasen nemen al ir gewere, gliczen bogen vnd swerte vnd wayn vnd pferde, als vns dy vnderwys- ten, dy do selbest waren by dem keyser. vnd do noch gyng 20 der keiser czu der messe; do stunden dy hantwerke alle vor dem tor vnd gaben dem keiser eyn brif in syn hant vnd bo- ten in syner gnaden, daz her zy von syn gnaden gnedelich be- dechte an den sachen dy do in dem brife beschriben stun- den. do noch noch der messe lyz der keiser den rath vor 25 sich komen vnd sechs vs den hantwerkern; do laz der hoffe- meister vs dem brife alle clage vnd sachen, dy do geschreben stunden; dy musten, ycliche besunder, dy schepphen vorantwor- ten. von ersten waz beschrebin eyne clage, wy daz dy tuch- mecher acht jar rechtloz weren blyben in dirre stat, also das 30 nymand vnder yn turste kein recht begehen mit flockengewande vnd mit andern valschen gewande, daz man macht mit wolle vnd mit flokken. do sprach der keiser czu den schepphen 5 slach- 2. understen mit fugen, mit guter manier abwehren, abwenden. tunge, gemetzel, blutiger streit. 3. dirhaben, erhoben. 5. dirvor, davor. 8. wedymme, pfarrhof. 10. legen, liegen. 7. bebrechen, lies gebrechen. kwlen, keulen. glyczen s. oben s. 7. 10. lyten] lîte, bergabhang. 12. Nymandes, das städtchen Nimes. 13. 11. semlich, einige, ein theil. waz lûten, was für leute. 15. zcu hant, alsbald. 20b auf dem oberen rande von anderer hand erste clage. 31. turste u. s. w., durfte nach dem rechte verfahren mit flockenem tuche u. s. W.
Strana 27
Zl ‘wy ist dor ober euwer rede vnd antworte ?’ do sprachen dy schepphen herre, von euwern gnaden, ir habt vns selber gehey- sen, wer do valchse tuch macht, das solle wir nemen vnd sollen den selben in das selbe gewand wynden vnd sollen yn do mete vorburnen.’ do sprach der keyser 'sint dem mole das ich das also bevollen vnd geheysen habe, vorumme habt ir di denne nicht getan?" do sprochen dy schepphen herre, von euwer gnaden, wir haben yn daz bevolen von euwer geheise, daz zy dor zcu sehen sollen, vnd wo zy das valchs vynden, das sollen 10 sy an vs brengen. herre, das haben zy getan bis an dese czit, herre, vnd wolden als dor ober selber richten, vnd wol- den vns nicht nennen dy lute, by wen zy dy habe vunden het- ten, daz man do mete begynge als ir bevolen vnd geheisen hott, vnd haben dy habe noch by yn, dy do lyt noch czu ow- gen schyn.’ das selbe bekanten dy tuchmecher, wy daz sy dy selbe valchse habe noch ynne hetten. also wart dy klage vor- antwort vor dem keiser. do noch klayten sy czu dem andir- 21a mole, wy daz man nicht welde ir buczen vnd ir gelt von in nemen, das do gefallen were vnder in. vnd do noch klayten sy, wen sy koren meister vnder in, dy welde der ratht nicht eiden, als vormols geschen wer. das vorantworte der ratht vnd dy schepphin vnd sprochen herre, von euwer gnaden, sy ha- ben vndir yn ynnunge vnd richten selber vnder in vnd nemen buse von wen sy wollen vnd haben gerichte vnder yn vnde 25 machen sammunge wen zy wollin vnd kysen vnder in czu mei- ster wen sy wollen ; herre, dy selbe ynnunge habt ir vorboten. das habe wir in ouch gesayt ; daz wolden sy nicht lasen: dorum wolde wir ir buze nicht nemen noch wolden ouch ir meister nicht ey- den, sint dem mole daz sy nicht ez halden noch vwerm geheiz 30 vnd vnserm rate.' dornoch clayten y wy daz si nicht tursten in dem sommer bruwen czu ir nothdorft. daz vorantworten dy schepphen herre, bruwen muz grose hycze haben vnd, herre, 5 15 20 5. vorburnen, verbrennen. 6. di, die geheisse, befehle. das substanti- vum liegt in den vorhergehenden verbis bevollen und geheysen. vgl. Benecke zum Iwein 458. 10. vs, uns. 11. als, alles, durchaus, ganz und gar. 12. habe, waare. 13. begynge, verführe. 21a. auf dem oberen rande von anderer hand ander clage. 18. buczen, bussen. die geldstrafen sind gemeint welche das handwerk von seinen mitgliedern eigenmächtig erhob. 21. eiden, vereiden. 29ff. ez halden — wy daz si nicht von anderer hand auf dem oberen rande nachge- tragen. 4*
Zl ‘wy ist dor ober euwer rede vnd antworte ?’ do sprachen dy schepphen herre, von euwern gnaden, ir habt vns selber gehey- sen, wer do valchse tuch macht, das solle wir nemen vnd sollen den selben in das selbe gewand wynden vnd sollen yn do mete vorburnen.’ do sprach der keyser 'sint dem mole das ich das also bevollen vnd geheysen habe, vorumme habt ir di denne nicht getan?" do sprochen dy schepphen herre, von euwer gnaden, wir haben yn daz bevolen von euwer geheise, daz zy dor zcu sehen sollen, vnd wo zy das valchs vynden, das sollen 10 sy an vs brengen. herre, das haben zy getan bis an dese czit, herre, vnd wolden als dor ober selber richten, vnd wol- den vns nicht nennen dy lute, by wen zy dy habe vunden het- ten, daz man do mete begynge als ir bevolen vnd geheisen hott, vnd haben dy habe noch by yn, dy do lyt noch czu ow- gen schyn.’ das selbe bekanten dy tuchmecher, wy daz sy dy selbe valchse habe noch ynne hetten. also wart dy klage vor- antwort vor dem keiser. do noch klayten sy czu dem andir- 21a mole, wy daz man nicht welde ir buczen vnd ir gelt von in nemen, das do gefallen were vnder in. vnd do noch klayten sy, wen sy koren meister vnder in, dy welde der ratht nicht eiden, als vormols geschen wer. das vorantworte der ratht vnd dy schepphin vnd sprochen herre, von euwer gnaden, sy ha- ben vndir yn ynnunge vnd richten selber vnder in vnd nemen buse von wen sy wollen vnd haben gerichte vnder yn vnde 25 machen sammunge wen zy wollin vnd kysen vnder in czu mei- ster wen sy wollen ; herre, dy selbe ynnunge habt ir vorboten. das habe wir in ouch gesayt ; daz wolden sy nicht lasen: dorum wolde wir ir buze nicht nemen noch wolden ouch ir meister nicht ey- den, sint dem mole daz sy nicht ez halden noch vwerm geheiz 30 vnd vnserm rate.' dornoch clayten y wy daz si nicht tursten in dem sommer bruwen czu ir nothdorft. daz vorantworten dy schepphen herre, bruwen muz grose hycze haben vnd, herre, 5 15 20 5. vorburnen, verbrennen. 6. di, die geheisse, befehle. das substanti- vum liegt in den vorhergehenden verbis bevollen und geheysen. vgl. Benecke zum Iwein 458. 10. vs, uns. 11. als, alles, durchaus, ganz und gar. 12. habe, waare. 13. begynge, verführe. 21a. auf dem oberen rande von anderer hand ander clage. 18. buczen, bussen. die geldstrafen sind gemeint welche das handwerk von seinen mitgliedern eigenmächtig erhob. 21. eiden, vereiden. 29ff. ez halden — wy daz si nicht von anderer hand auf dem oberen rande nachge- tragen. 4*
Strana 28
28 B1b haben vnser vorvarin vunden noch gunsten der fursten, das man sal bruwen in dem wynter alle nothdorft, der man dorf ober den sommer, das euwer stat von fûre icht vorterbe.' do sprach der keiser "bruwet man ouch gut bir in dem sommer ? do sprochen dy schepphen herre das bir wirt dekke bôze, vnd macht der stat schaden an iren merczen.' do sprach der keiser "brwet gute bir in dem wynter vnd lat das brwen syn in dem sommer.’ do noch stund beschreben vnd kleyten, wy daz man weyzen byr nicht lenger schenkte wen bys vf vnsers herren hemmilfart; das hette man vormols geschankt noch den pfinge- sten heylgen tage. do sprachen dy schepphen 'herre, das ist geschen vm das, das man dy merczen dester bas vorschenken moge.' do noch klayten sy, wy das ir gewerken musten schos- sen von dem gewantsnyden, vnd das wer vormols nicht gewoyn- heyt gewest, sunder yderman schoste von dem, was er gutes 15 hette. ouch klayten sy, wy daz eczlich hetten geschost vor ey- nen kretsmer, der geschos man hette genomen, vnde do noch hette man dy selbin nicht wolde lasen brwwen. do sprochen dy schepphen herre, das mochte wol syn, das man das geschos hott genomen vor in. herre, dy schepphen gygen von hause 20 czu hause vmme vnd sohen wo sich das brwhewerk mochte vor gehen oder nicht von engenot weyne, das dy stat icht vortürbe von fwhers weyne, vnd haben eczlichen, do man nicht mochte gebrwhen, do es also enge was, heysen syn bruhaus abe tun. herre, quemen dy vor den rath, man geben in gerne 25 ir geschos weder. do sprach der keiser ‘das ist gut.' do noch klayten sy czu dem letzsten mole, wy das dy schepphen ge- sprochen hetten, vnd wer das, das wir klayten vnd czogen zu dem keiser, so solde wir daz nymmer oberwynden geigin dem 5 10 1. noch gunsten, nach vergünstigung, mit einwilligung. 2 der man dorf, der man bedarf, von anderer hand am rande. 3. von füre von anderer hand in rasur. 5. dekke, oftmahls. unrichtig geben spätere handschriftliche chro- niken die stelle durch das bier wird dick statt das bier wird oftmahls schlecht, verdirbt. 6. schaden an iren merczen, wenn im sommer bier gebraut wird, geht das merzbier minder ab. 10. hemmilfart] die letzten fünf buchstaben von anderer hand in rasur. 13. schossen, abgabe entrichten. 15. gutes, an gute, im vermögen. 17. kretsmer, schenkwirt, von anderer hand. 18. hette von anderer hand, die wolde in wollen zu ändern vergass, nachgetragen. 20. vor l. von. gygen, lies gyngen. 21. sich-vor gehen, vor sich gehen. 22. engenot, enge, beschränktheit der gebäude; das althochd. enginôti, s. Graff 1, 341 .23. von swhers weyne, von feuers wegen; von und s von anderer hand nachgetragen. 25. geben, lies gebe, gäbe. 29. daz von anderer hand nachgetragen.
28 B1b haben vnser vorvarin vunden noch gunsten der fursten, das man sal bruwen in dem wynter alle nothdorft, der man dorf ober den sommer, das euwer stat von fûre icht vorterbe.' do sprach der keiser "bruwet man ouch gut bir in dem sommer ? do sprochen dy schepphen herre das bir wirt dekke bôze, vnd macht der stat schaden an iren merczen.' do sprach der keiser "brwet gute bir in dem wynter vnd lat das brwen syn in dem sommer.’ do noch stund beschreben vnd kleyten, wy daz man weyzen byr nicht lenger schenkte wen bys vf vnsers herren hemmilfart; das hette man vormols geschankt noch den pfinge- sten heylgen tage. do sprachen dy schepphen 'herre, das ist geschen vm das, das man dy merczen dester bas vorschenken moge.' do noch klayten sy, wy das ir gewerken musten schos- sen von dem gewantsnyden, vnd das wer vormols nicht gewoyn- heyt gewest, sunder yderman schoste von dem, was er gutes 15 hette. ouch klayten sy, wy daz eczlich hetten geschost vor ey- nen kretsmer, der geschos man hette genomen, vnde do noch hette man dy selbin nicht wolde lasen brwwen. do sprochen dy schepphen herre, das mochte wol syn, das man das geschos hott genomen vor in. herre, dy schepphen gygen von hause 20 czu hause vmme vnd sohen wo sich das brwhewerk mochte vor gehen oder nicht von engenot weyne, das dy stat icht vortürbe von fwhers weyne, vnd haben eczlichen, do man nicht mochte gebrwhen, do es also enge was, heysen syn bruhaus abe tun. herre, quemen dy vor den rath, man geben in gerne 25 ir geschos weder. do sprach der keiser ‘das ist gut.' do noch klayten sy czu dem letzsten mole, wy das dy schepphen ge- sprochen hetten, vnd wer das, das wir klayten vnd czogen zu dem keiser, so solde wir daz nymmer oberwynden geigin dem 5 10 1. noch gunsten, nach vergünstigung, mit einwilligung. 2 der man dorf, der man bedarf, von anderer hand am rande. 3. von füre von anderer hand in rasur. 5. dekke, oftmahls. unrichtig geben spätere handschriftliche chro- niken die stelle durch das bier wird dick statt das bier wird oftmahls schlecht, verdirbt. 6. schaden an iren merczen, wenn im sommer bier gebraut wird, geht das merzbier minder ab. 10. hemmilfart] die letzten fünf buchstaben von anderer hand in rasur. 13. schossen, abgabe entrichten. 15. gutes, an gute, im vermögen. 17. kretsmer, schenkwirt, von anderer hand. 18. hette von anderer hand, die wolde in wollen zu ändern vergass, nachgetragen. 20. vor l. von. gygen, lies gyngen. 21. sich-vor gehen, vor sich gehen. 22. engenot, enge, beschränktheit der gebäude; das althochd. enginôti, s. Graff 1, 341 .23. von swhers weyne, von feuers wegen; von und s von anderer hand nachgetragen. 25. geben, lies gebe, gäbe. 29. daz von anderer hand nachgetragen.
Strana 29
29 rathte in der stat." do sprach der keiser neyn, das sal nicht seyn; ir solt in das vorgeben, so sollen sy uch vndertan sin’ vnd machte den ratht czu vrunde mit den hantwerkern, das man es nymmer in czu arge sal vf geheben vnd geigin in 5 nymmer in arge schol gewenen. dor noch czogen dy tuchme- cher hervor eyn buchelin, dor an hing der stat ingesegilin, in deme waren geschreben alle ir innunge vnd ir recht vnde bu- 22a sen, dy sy namen vnder enandir. do sprach der keyser ich wil mit gutim rathte das buchelin oberlesin vnd wil uch des 10 meyne brife geben dor ober, wy man es halden schol, vnd lyz vortylgen das buchelin vnd gab der stat brif vnd dem hantwer- ke, dy dy stat noch hat voringesigelt mit der maiestat des kei- sers, das man es sal halden als es in den brifen stet geschre- ben. got gebe das man es halde noch den brifen, zo wert nurt 15 eyn ratht in deser stat vnd wurde nymmer obyl gesten in de- ser stat, vnd got muse dese stat ymmer behuten vor solchen surgen vnd mûhe, dy der ratht zou der zcit gehabt habt: vnd das das gesche, zo sprechet alle amen. vnd wart aldo der rath czu vreunde gemacht mit dem hantwerker, daz dy schepphen 20 dy meister baten zu hause vnd osen mit den schepphen aldo zeu Hirsperg. dennoch lysen in semelich nicht genûgen; do lyfen ir wol czwey hundirt noch essens vor den keiser vnd bo- ten den keiser vm eynen frien mart in der wochen mit brote vnd mit vleysche. do gab in der keiser eynen tag zcu eyme 25 fryen mart in der wochen. do wolden sy czwene haben in der wochen; do wart do der keiser czornek vnd sprach 'ach ir dorftegen bwfen, wolt ir mir myne stat vorterben?’ vnd lif in noch, do flogen zy alle in die heyde do ; do schrey der kei- ser ‘her burgermeister von der Sittaw!' do quam syn hoffege- 30 synde gelouffen noch dem burgermeister, der quam vor den kei- ser; do sprach der keiser 'ir bugermeister, ich gebyte uch by meynen hulden, nemet czwenczig odir dreysig zu hulfe vnd den 2. sin vnd machte, von anderer hand nachgetragen. 4. vf geheben, vor- werfen, s. Oberlin 1, 66. 5. gewenen, erwähnen. 6. in von anderer hand nachgetragen. 7. alle ir innunge, die ganze verfassung ihrer innung. 8. sy und en in enandir von anderer hand nachgetragen. ebenso ich. 11. eben- so dem. 12. mit der maiestat des keisers, mit dem kaiserlichen siegel. 14. zo wert u. s. w., so wird nur ein rath, so darf sich niemand die macht an- massen die allein dem rathe zusteht. a 17. habt, lies hat. 19. gemacht, von anderer hand nachgetragen. 20. osen, assen 21. semelich, einige. 22. noch essens, nach dem essen. 23. mart, markt. 27. ir dorftegen bwfen, ihr durftigen, elenden buben. 31. gebyte] ge von anderer hand nachgetragen.
29 rathte in der stat." do sprach der keiser neyn, das sal nicht seyn; ir solt in das vorgeben, so sollen sy uch vndertan sin’ vnd machte den ratht czu vrunde mit den hantwerkern, das man es nymmer in czu arge sal vf geheben vnd geigin in 5 nymmer in arge schol gewenen. dor noch czogen dy tuchme- cher hervor eyn buchelin, dor an hing der stat ingesegilin, in deme waren geschreben alle ir innunge vnd ir recht vnde bu- 22a sen, dy sy namen vnder enandir. do sprach der keyser ich wil mit gutim rathte das buchelin oberlesin vnd wil uch des 10 meyne brife geben dor ober, wy man es halden schol, vnd lyz vortylgen das buchelin vnd gab der stat brif vnd dem hantwer- ke, dy dy stat noch hat voringesigelt mit der maiestat des kei- sers, das man es sal halden als es in den brifen stet geschre- ben. got gebe das man es halde noch den brifen, zo wert nurt 15 eyn ratht in deser stat vnd wurde nymmer obyl gesten in de- ser stat, vnd got muse dese stat ymmer behuten vor solchen surgen vnd mûhe, dy der ratht zou der zcit gehabt habt: vnd das das gesche, zo sprechet alle amen. vnd wart aldo der rath czu vreunde gemacht mit dem hantwerker, daz dy schepphen 20 dy meister baten zu hause vnd osen mit den schepphen aldo zeu Hirsperg. dennoch lysen in semelich nicht genûgen; do lyfen ir wol czwey hundirt noch essens vor den keiser vnd bo- ten den keiser vm eynen frien mart in der wochen mit brote vnd mit vleysche. do gab in der keiser eynen tag zcu eyme 25 fryen mart in der wochen. do wolden sy czwene haben in der wochen; do wart do der keiser czornek vnd sprach 'ach ir dorftegen bwfen, wolt ir mir myne stat vorterben?’ vnd lif in noch, do flogen zy alle in die heyde do ; do schrey der kei- ser ‘her burgermeister von der Sittaw!' do quam syn hoffege- 30 synde gelouffen noch dem burgermeister, der quam vor den kei- ser; do sprach der keiser 'ir bugermeister, ich gebyte uch by meynen hulden, nemet czwenczig odir dreysig zu hulfe vnd den 2. sin vnd machte, von anderer hand nachgetragen. 4. vf geheben, vor- werfen, s. Oberlin 1, 66. 5. gewenen, erwähnen. 6. in von anderer hand nachgetragen. 7. alle ir innunge, die ganze verfassung ihrer innung. 8. sy und en in enandir von anderer hand nachgetragen. ebenso ich. 11. eben- so dem. 12. mit der maiestat des keisers, mit dem kaiserlichen siegel. 14. zo wert u. s. w., so wird nur ein rath, so darf sich niemand die macht an- massen die allein dem rathe zusteht. a 17. habt, lies hat. 19. gemacht, von anderer hand nachgetragen. 20. osen, assen 21. semelich, einige. 22. noch essens, nach dem essen. 23. mart, markt. 27. ir dorftegen bwfen, ihr durftigen, elenden buben. 31. gebyte] ge von anderer hand nachgetragen.
Strana 30
30 den hant- werkern die kôr ge- nomen. Graben vmbs kei- sers haus. 23a 22b burgrafen von dem Besdes vnd ryt den bwfen noch vf dy hey- de vnd richt vnd hauet czwenczig odir dreysig dy haubt habe, zo wert ir vorbas mer solcher sachen oberhaben von den bwfen’ dennoch was der rath vnd dy schepphen also gut vnd boten vor sy vnde wolden nicht obel mit obyl rechen. also hott der ratht zcu allen czynten syne gûte geigin in getan. vnd do noch do der keiser vs dem lande quam, do saz der rath czu vnde saczte abe alle meister der vir hantwerker, dy weder den ratht gewest woren, vnd koren do andir vnd eyten dy vnd dy sworin eyn eyd, daz sy es nicht wolden anders halden wen 10 als dy brife lwyten des keisers. also wart benomen den vir hant- werker ir gewalt, das sy nymmer twrren kysen vndir yn mei- ster, sunder der ratht von der stat kust dy meister, vnd eyd dy selben meister noch erin eyde. Czu was czit der grabyn gegrabyn ist vm daz 15 newhe hauz vor der stat. In dem selben jare M°occ'lxvij an dem nestin tage noch sende Jacobes tage was keiser Karl hy in dirre stat vnd lag vf dem newhin hause bey der pfwortinmole vnd bot bey syn hul- din, das ym yu von dem hause in der stat vnd ouch vezwen- 20 dig der stat vnd von den gartin ym schykken solden eyn gre- ber ; vnd das geschach: dy gruben den grabin vm das selbe newheaus in czweyn tagen in alle der mose alz her ist an dem hutegin tage. Von gerichte das geschen ist eyme, der eynen 25 schepphen in deser stat wunte. A. D. M°cCc’lx’vijo, alsich der ratht vornwht in deser stat, wurden dy schepphen czu rathte, wy daz sy welden den rath sterken von der stat mit schepphen vnd wurden czu rathte, das dy sechsche, dy von den rate quamen in dem jare, solden das andir jar dor noch abir 30 schepphen syn, vnd koren czu den sechschen andir sechsche in der stat ju von den hantwerker eynen, von tuchmecher eynen, von fleyscher eynen, vnd dy andern vs der gemeynde, vnd eyd dy als recht ist vnd varen schepphen mit desyn czwelfen, alzo 5 2. habe, ab. 3. oberhaben, überhoben. 6. czynten, lies czyten, zeiten. 7. do saz u. s. w., s. 21. 11. lwyten, lauteten. 17. In dem s.] dem von anderer hand nachgetragen. 19. pfwortinmole, pfortmüle. bot, ge- ouch - der - den von anderer hand nach- bot. 20. das gilt für dass sie. getragen. 23. newheaus, neue haus. mose, masse. 27. alsich, als sich. 29. sechsche, sechs. 32. ju, je, von anderer hand nachgetragen. 33. eyd, vereidete, statt des pluralis eideten, weil der rath gemeint ist. 34. varen, waren.
30 den hant- werkern die kôr ge- nomen. Graben vmbs kei- sers haus. 23a 22b burgrafen von dem Besdes vnd ryt den bwfen noch vf dy hey- de vnd richt vnd hauet czwenczig odir dreysig dy haubt habe, zo wert ir vorbas mer solcher sachen oberhaben von den bwfen’ dennoch was der rath vnd dy schepphen also gut vnd boten vor sy vnde wolden nicht obel mit obyl rechen. also hott der ratht zcu allen czynten syne gûte geigin in getan. vnd do noch do der keiser vs dem lande quam, do saz der rath czu vnde saczte abe alle meister der vir hantwerker, dy weder den ratht gewest woren, vnd koren do andir vnd eyten dy vnd dy sworin eyn eyd, daz sy es nicht wolden anders halden wen 10 als dy brife lwyten des keisers. also wart benomen den vir hant- werker ir gewalt, das sy nymmer twrren kysen vndir yn mei- ster, sunder der ratht von der stat kust dy meister, vnd eyd dy selben meister noch erin eyde. Czu was czit der grabyn gegrabyn ist vm daz 15 newhe hauz vor der stat. In dem selben jare M°occ'lxvij an dem nestin tage noch sende Jacobes tage was keiser Karl hy in dirre stat vnd lag vf dem newhin hause bey der pfwortinmole vnd bot bey syn hul- din, das ym yu von dem hause in der stat vnd ouch vezwen- 20 dig der stat vnd von den gartin ym schykken solden eyn gre- ber ; vnd das geschach: dy gruben den grabin vm das selbe newheaus in czweyn tagen in alle der mose alz her ist an dem hutegin tage. Von gerichte das geschen ist eyme, der eynen 25 schepphen in deser stat wunte. A. D. M°cCc’lx’vijo, alsich der ratht vornwht in deser stat, wurden dy schepphen czu rathte, wy daz sy welden den rath sterken von der stat mit schepphen vnd wurden czu rathte, das dy sechsche, dy von den rate quamen in dem jare, solden das andir jar dor noch abir 30 schepphen syn, vnd koren czu den sechschen andir sechsche in der stat ju von den hantwerker eynen, von tuchmecher eynen, von fleyscher eynen, vnd dy andern vs der gemeynde, vnd eyd dy als recht ist vnd varen schepphen mit desyn czwelfen, alzo 5 2. habe, ab. 3. oberhaben, überhoben. 6. czynten, lies czyten, zeiten. 7. do saz u. s. w., s. 21. 11. lwyten, lauteten. 17. In dem s.] dem von anderer hand nachgetragen. 19. pfwortinmole, pfortmüle. bot, ge- ouch - der - den von anderer hand nach- bot. 20. das gilt für dass sie. getragen. 23. newheaus, neue haus. mose, masse. 27. alsich, als sich. 29. sechsche, sechs. 32. ju, je, von anderer hand nachgetragen. 33. eyd, vereidete, statt des pluralis eideten, weil der rath gemeint ist. 34. varen, waren.
Strana 31
31 das ir das jar varen vir vnd czwenzig schepphen, vnd wen man der selben czwelfe vswendek des rathes dorfte zou grosser not, zo sandt man noch in vnd so hulfen zy raten vnd waz zy be- kanten vnd sahen, das hatte craft in alle der mose als dy an- 5 dirn cwelfe, dy do stetes sasyn vf der bank. vnd in dem sel- ben jar noch aller heyligen tag solde derselben schepphen ey- ner, der czwelfen der nwhen, Nicze Woygler genant, des mor- gens vs syme hausse gen czu der kirchen; do hatte syn eyn tuchmecher, Nicze Schedel genant, gewart vnd gewegeloget vnd 10 lyf vf in vnd lemt in an eyme fynger, den derwyschte man vf flüchtegen fuze zo vnd mit der mortwer, dy man im bant in syme hant, vnd saz eyn gerichte ober in, also als her ge- wegelogt hatte eyme schepphen vnd waz derwyscht mit handt- hafteger tot vnde bekante das vor den schepphen, das her den 15 selben schepphen gewundt hatte, vnd liz im der rath syn haubt abe slon. Czu was czit man aller nehest den bern von lande gegeben hott. Do noch in dem jar Mocolxviij vor wasnach muste des landt keiser Karln geben drye hundirt schok 20 vor dy bern, dy her do selbst zou der selben czit man von dem lande. Das gelt gab man keiser Karl von stetin. Vnd 23b ouch in dem selben jar M'Coc'lxviij° vf palmen musten dyse stete keiser Karl, Budissin Gorlicz Luban Lobaw Sittaw, geben 25 fûmczehen hundirt schok vber ir rechte rente dem selben keiser Karln zcu czerunge geigin Rome: dor an geburte deser stat czu gebin wir hundirt schok: vnd den selben keiser do selbst in dem selben jar zcu der selben czit von der rechten rente deser stat vnd von der mytunge der czolle gab ouch do dese stat ober daz 30 wir hundirt vnd ezwenczig schok keiser Karl. Wy das man Janen vnd Ramphold, synen bru- dir, gewangin wart. a. d. M°ccclxviij. Do noch in dem selben jare, als keiser Karln vs czog geigin Lamparten vf den von Meylan, vm ostirn, do wurden 2. vswendek des rathes, ausserhalb des gewöhnlich versammelten rathes. 7. Nicze, Nicolaus. 9. gewegeloget, gewegelagert, ihm aufgelauert. 12. sy- me, lies syne. 13. mit handhafteger tot, über der that selbst. 14. das und der rath von anderer hand nachgetragen. 17. bern, steuer, mittellat. berna. 19. wasnach, fasnacht. des, das, in rasur. 20. man, lies nam. 23. Ixviij", das letzte j von anderer hand. 25. hundirt und 26. stat von anderer hand nachgetragen. 27. wir, vier. 29. do und ober daz von anderer 32. wart, lies nam. 34. Lamparten, die Lombardei. hand nachgetragen.
31 das ir das jar varen vir vnd czwenzig schepphen, vnd wen man der selben czwelfe vswendek des rathes dorfte zou grosser not, zo sandt man noch in vnd so hulfen zy raten vnd waz zy be- kanten vnd sahen, das hatte craft in alle der mose als dy an- 5 dirn cwelfe, dy do stetes sasyn vf der bank. vnd in dem sel- ben jar noch aller heyligen tag solde derselben schepphen ey- ner, der czwelfen der nwhen, Nicze Woygler genant, des mor- gens vs syme hausse gen czu der kirchen; do hatte syn eyn tuchmecher, Nicze Schedel genant, gewart vnd gewegeloget vnd 10 lyf vf in vnd lemt in an eyme fynger, den derwyschte man vf flüchtegen fuze zo vnd mit der mortwer, dy man im bant in syme hant, vnd saz eyn gerichte ober in, also als her ge- wegelogt hatte eyme schepphen vnd waz derwyscht mit handt- hafteger tot vnde bekante das vor den schepphen, das her den 15 selben schepphen gewundt hatte, vnd liz im der rath syn haubt abe slon. Czu was czit man aller nehest den bern von lande gegeben hott. Do noch in dem jar Mocolxviij vor wasnach muste des landt keiser Karln geben drye hundirt schok 20 vor dy bern, dy her do selbst zou der selben czit man von dem lande. Das gelt gab man keiser Karl von stetin. Vnd 23b ouch in dem selben jar M'Coc'lxviij° vf palmen musten dyse stete keiser Karl, Budissin Gorlicz Luban Lobaw Sittaw, geben 25 fûmczehen hundirt schok vber ir rechte rente dem selben keiser Karln zcu czerunge geigin Rome: dor an geburte deser stat czu gebin wir hundirt schok: vnd den selben keiser do selbst in dem selben jar zcu der selben czit von der rechten rente deser stat vnd von der mytunge der czolle gab ouch do dese stat ober daz 30 wir hundirt vnd ezwenczig schok keiser Karl. Wy das man Janen vnd Ramphold, synen bru- dir, gewangin wart. a. d. M°ccclxviij. Do noch in dem selben jare, als keiser Karln vs czog geigin Lamparten vf den von Meylan, vm ostirn, do wurden 2. vswendek des rathes, ausserhalb des gewöhnlich versammelten rathes. 7. Nicze, Nicolaus. 9. gewegeloget, gewegelagert, ihm aufgelauert. 12. sy- me, lies syne. 13. mit handhafteger tot, über der that selbst. 14. das und der rath von anderer hand nachgetragen. 17. bern, steuer, mittellat. berna. 19. wasnach, fasnacht. des, das, in rasur. 20. man, lies nam. 23. Ixviij", das letzte j von anderer hand. 25. hundirt und 26. stat von anderer hand nachgetragen. 27. wir, vier. 29. do und ober daz von anderer 32. wart, lies nam. 34. Lamparten, die Lombardei. hand nachgetragen.
Strana 32
32 24a von mi- tunge der ozolle vnd rente. dy brudir Jan vnd Ramwold von Rydeburg genant gewyndt deser stat vnd sprochen dy stat an, wy das sy solde dy hin- dirn, dy selben brudirn, an dem walde, dem nam nennet Kungs- chald, der ir vetterlich erb gewest wer; vnd dy stat hatte den selben brudir abe gekauft recht vnd redlich, als man noch wol hott ir offenbrife mit irin ingesigel by der stat; vnd dy stat hatte ouch den selben wald gekauft weder keiser Karl vm vymf hundirt schok, als man noch wol hott dor ober des kei- sers brife. nu wolden zy jv dy stat dryngen vnd twyngen vm gelt vnd retin mit iren geselleschaft her vor dy stat vnd roub- 10 ten vnd morten dy vnsern vf des keisers straze zu eynme mole vf dem Czockemantel czwischen der Lobaw, zu dem andir mole vf dem rosentaler berge ryten sy dy vnsern an salbdrieczhende vnde raubten dy unsern vnd wunten vnd morten sy vnd taten den vnserin grosen schaden. des czogen dy vnsern vs vnd 15 wolgeten in noch vs deser stat geriten, wol sech vnd drissyg an der mittewoche in der quattemper noch pfinsten als es geschad, vnd waren vssen bis vf dem sonabunt vnd riten in noch czu dem Bontslaw, von dem Bontslaw volles vf der slage noch biz geigin Prynkenow, vnd do noch ober den Taym, vnd quamen 20 sy an in eyme dorf, des heist Topferdorf, nahen by der Oder, vnde slugen do eynen czu tode vnd fygen dy czwene bruder, beyde Janen vnd Ramphold, mit sechs pferden vnd mit gewan- de, das zy den vnsern abe geroubt hatten, vnd brochten sy her lembde in dy stat vnd do slefte man sy durch dy stat vn- 25 der den newhen galgen, den man gebwht hette. Do noch in dem selben jare M'cce'lxviij° czu aller hey- ligen tage muste dese stat geben czu Prage von der rechten rente vnd von den czollen vnd von der burg Owyn iiijc schok vnd xviij schok vnd vorloz dese stat an dem czollen des sel- 30 ben jares mee wen ezwey hundirt schok, dy dese stat muste zcubusen, daz das selb geld nicht gevallen waz von den czollyn; 5 1. gewyndt, gefeindet. 2. dy hindirn] dy scheint von anderer hand in sy geändert. 3. dem nam, lies den man. kungschald, lies kungswald, königswald. 4. vetterlich, väterlich. dy stat hatte und abe von anderer hand nachgetragen. 6f. dy und selben von anderer h. nachgetragen. 7. we- der, wider; von. 9. jv, je, jederzeit; von erster hand in. 10. iren, un- 11. mole von anderer hand nachgetragen. 12. genau für den singularis. Czockemantel, Zuckmantel. ezwischen der Lobaw, und Zittau. 19. Bonts- law, Bunzlau in Schlesien. vf der slage, auf dem hufschlage, den fusstapfen. 22. sygen, lies fyngen. 25. lembde, lebend. 28 ff. von anderer hand. 32. gevallen, eingegangen.
32 24a von mi- tunge der ozolle vnd rente. dy brudir Jan vnd Ramwold von Rydeburg genant gewyndt deser stat vnd sprochen dy stat an, wy das sy solde dy hin- dirn, dy selben brudirn, an dem walde, dem nam nennet Kungs- chald, der ir vetterlich erb gewest wer; vnd dy stat hatte den selben brudir abe gekauft recht vnd redlich, als man noch wol hott ir offenbrife mit irin ingesigel by der stat; vnd dy stat hatte ouch den selben wald gekauft weder keiser Karl vm vymf hundirt schok, als man noch wol hott dor ober des kei- sers brife. nu wolden zy jv dy stat dryngen vnd twyngen vm gelt vnd retin mit iren geselleschaft her vor dy stat vnd roub- 10 ten vnd morten dy vnsern vf des keisers straze zu eynme mole vf dem Czockemantel czwischen der Lobaw, zu dem andir mole vf dem rosentaler berge ryten sy dy vnsern an salbdrieczhende vnde raubten dy unsern vnd wunten vnd morten sy vnd taten den vnserin grosen schaden. des czogen dy vnsern vs vnd 15 wolgeten in noch vs deser stat geriten, wol sech vnd drissyg an der mittewoche in der quattemper noch pfinsten als es geschad, vnd waren vssen bis vf dem sonabunt vnd riten in noch czu dem Bontslaw, von dem Bontslaw volles vf der slage noch biz geigin Prynkenow, vnd do noch ober den Taym, vnd quamen 20 sy an in eyme dorf, des heist Topferdorf, nahen by der Oder, vnde slugen do eynen czu tode vnd fygen dy czwene bruder, beyde Janen vnd Ramphold, mit sechs pferden vnd mit gewan- de, das zy den vnsern abe geroubt hatten, vnd brochten sy her lembde in dy stat vnd do slefte man sy durch dy stat vn- 25 der den newhen galgen, den man gebwht hette. Do noch in dem selben jare M'cce'lxviij° czu aller hey- ligen tage muste dese stat geben czu Prage von der rechten rente vnd von den czollen vnd von der burg Owyn iiijc schok vnd xviij schok vnd vorloz dese stat an dem czollen des sel- 30 ben jares mee wen ezwey hundirt schok, dy dese stat muste zcubusen, daz das selb geld nicht gevallen waz von den czollyn; 5 1. gewyndt, gefeindet. 2. dy hindirn] dy scheint von anderer hand in sy geändert. 3. dem nam, lies den man. kungschald, lies kungswald, königswald. 4. vetterlich, väterlich. dy stat hatte und abe von anderer hand nachgetragen. 6f. dy und selben von anderer h. nachgetragen. 7. we- der, wider; von. 9. jv, je, jederzeit; von erster hand in. 10. iren, un- 11. mole von anderer hand nachgetragen. 12. genau für den singularis. Czockemantel, Zuckmantel. ezwischen der Lobaw, und Zittau. 19. Bonts- law, Bunzlau in Schlesien. vf der slage, auf dem hufschlage, den fusstapfen. 22. sygen, lies fyngen. 25. lembde, lebend. 28 ff. von anderer hand. 32. gevallen, eingegangen.
Strana 33
33 wen dese stat muste dy czolle vnd dy lantwoytey besten vnd myten ober iren dank weder keyser Karl, do von zy grossen schaden nam; wen von den czollen gevyle nicht als vyl geldes als dy stat gab: vnd daz hatte gewert vir jar vnd dy mytunge 5 luyte also noch desim brife, den keyser Karl gab deser stat dor ober. Wir Karl, von gots gnaden, romischer keiser, czu allen 24b czeiten merer des reichs vnd kunig czu Behem, bekennen vnd tun kunt offenlich an disem brieue allen den, die yn sehen oder horen lesen, das wir mit dem richter, mit dem rate vnd mit 10 den burgern gemeinlich der stat zeu der Syttaw, vnsern lieben ge- trewen, vbreyn komen sein, als hernach geschriben stet. czum ersten sullen die egenantyn, der richter, der rat vnd die burger czu der Syttow, czwey gancze jar, von der czeit als diser brieff geben ist anheben czu czelen, den czol in der stat zou der Syt- 15 tow vnd ouch den czol vnder dem newen huse, gelegen vff dem Gebler, vnd dor czu daz gerichte in der selben stat vnd uff dem lande, daz do gehoret zou der Syttow, vnd die bete, die man nymmet in dem lande, das do gehoret czu der Sittow, vnd ouch die furwek czu Hurnicz, czu Drusendorff vnd zcu 20 Underronow, vnder der burg Ronow gelegen, inne haben vnd der geniezzen mit allen iren czugehorungen. vnd dorumb sul- len sie vns als eynem kunige czu Behem geben vnd gelten icliches jares drenhundert vnd czehen schok groser prager muncze, also das sie vns czustunt beczalen sullen hundert 25 schok, vnd dornach uff sant Gallen tag, der nehest kumpt, cwey hundert vnd czehen schok, vnd uff den nehesten sant Gallen tag, der aber dor noch kumpt, drenhundert vnd czehen schok der egenanten pfenninge. ouch sullen sie die egenanten czwey jar czu vnser hant, als eynes kuniges czu Behem, halden 30 vnd bekostigen die drey vesten, eyne die by der stat Syttow liget, dy ander ist daz egenante newe hus uff dem Gebeler, vnd daz dritte daz man nennet Moyben; vnd binnen den egenanten czweyn jaren mugen wir iclicher der egenanten vesten widir in vnser hant nemen, wenne wir wollen; vnd czu welcher czeit 35 wir binnen der egenanten czeit Moyben in unser hant nemen vnd halden wollen, so sullen sie vns jerlich binnen den czweyn 1. besten, bestehen, mieten. 12. egenantyn, ehe -, vorgenannten. 14. anheben czu ezelen, anhebend, indem angefangen wird zu zählen von der zeit u. s. 1. 19. furwek, lies furwerk, vorwerke. Hurnicz, Hörnitz. Drusen- dorff, Drausendorf. 20. Ronow, Rohnau. 23. drenhundert, dreihundert, wie im datum der urkunde drenczenhundert, dreizehnhundert. 24. czustunt, sogleich. 32. Moyben, Oybin. 25a 5
33 wen dese stat muste dy czolle vnd dy lantwoytey besten vnd myten ober iren dank weder keyser Karl, do von zy grossen schaden nam; wen von den czollen gevyle nicht als vyl geldes als dy stat gab: vnd daz hatte gewert vir jar vnd dy mytunge 5 luyte also noch desim brife, den keyser Karl gab deser stat dor ober. Wir Karl, von gots gnaden, romischer keiser, czu allen 24b czeiten merer des reichs vnd kunig czu Behem, bekennen vnd tun kunt offenlich an disem brieue allen den, die yn sehen oder horen lesen, das wir mit dem richter, mit dem rate vnd mit 10 den burgern gemeinlich der stat zeu der Syttaw, vnsern lieben ge- trewen, vbreyn komen sein, als hernach geschriben stet. czum ersten sullen die egenantyn, der richter, der rat vnd die burger czu der Syttow, czwey gancze jar, von der czeit als diser brieff geben ist anheben czu czelen, den czol in der stat zou der Syt- 15 tow vnd ouch den czol vnder dem newen huse, gelegen vff dem Gebler, vnd dor czu daz gerichte in der selben stat vnd uff dem lande, daz do gehoret zou der Syttow, vnd die bete, die man nymmet in dem lande, das do gehoret czu der Sittow, vnd ouch die furwek czu Hurnicz, czu Drusendorff vnd zcu 20 Underronow, vnder der burg Ronow gelegen, inne haben vnd der geniezzen mit allen iren czugehorungen. vnd dorumb sul- len sie vns als eynem kunige czu Behem geben vnd gelten icliches jares drenhundert vnd czehen schok groser prager muncze, also das sie vns czustunt beczalen sullen hundert 25 schok, vnd dornach uff sant Gallen tag, der nehest kumpt, cwey hundert vnd czehen schok, vnd uff den nehesten sant Gallen tag, der aber dor noch kumpt, drenhundert vnd czehen schok der egenanten pfenninge. ouch sullen sie die egenanten czwey jar czu vnser hant, als eynes kuniges czu Behem, halden 30 vnd bekostigen die drey vesten, eyne die by der stat Syttow liget, dy ander ist daz egenante newe hus uff dem Gebeler, vnd daz dritte daz man nennet Moyben; vnd binnen den egenanten czweyn jaren mugen wir iclicher der egenanten vesten widir in vnser hant nemen, wenne wir wollen; vnd czu welcher czeit 35 wir binnen der egenanten czeit Moyben in unser hant nemen vnd halden wollen, so sullen sie vns jerlich binnen den czweyn 1. besten, bestehen, mieten. 12. egenantyn, ehe -, vorgenannten. 14. anheben czu ezelen, anhebend, indem angefangen wird zu zählen von der zeit u. s. 1. 19. furwek, lies furwerk, vorwerke. Hurnicz, Hörnitz. Drusen- dorff, Drausendorf. 20. Ronow, Rohnau. 23. drenhundert, dreihundert, wie im datum der urkunde drenczenhundert, dreizehnhundert. 24. czustunt, sogleich. 32. Moyben, Oybin. 25a 5
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34 25b Hertzock Bolke. Belistung der von Gorlitz. jaren ouch uff sant Gallen tag dorczu geben czwenczig der egenanten schokke. auch sullen sie die selben cwey jar inneha- ben daz dorff Herwygesdorff vnd waz dorczu gehoret vnd sul- len die schuczzen vnd schirmen von vnser wegen vnd sullen vns da von jerlich auch uff sant Gallen tag icliches jares geben vier vnd ezwenczig der egenanten schok. ouch meynen vnd wellen wir, daz sie vns die vorgenanten furwerk wider in ge- ben sullen noch den vorgeschriben jaren in all der mazze vnd weise als sie die von vns empfangen haben. geben czu Prage noch Crists geburte drenczenhundert jar, dor noch in dem sechs 10 vnd sechezigstin jare, an dem nehesten frytage nach vnsers her- ren vffarttage, vnser reiche in dem czwenczigstin vnd des kei- sertums in dem czwelften jare. Do noch in dem selben jare M'Ccc"lxviij° vf sente Michae- lis tage vnd ouch vor sente Michaelis tage, als herczog Bolke 15 czu der Swydnecz abe gestorben waz, als got syner sele pflege, vnd hatte gebwhet eynen hof vnd ouch eyn stetchin vf der heyde von Gorlicz vyr myl, vnd daz hyz czu dem Newenhofe an der Schyrne, also daz beyde weytweyne, salzweyne vnd an- dir waynluyte do selbst furen: vnd daz vordroz sere dy von Gor- 20 licz, wen ez waz ir groser schade an ir stat, vnd ydoch tur- sten sy nicht dorczu tyn dy wyle herczoge Bolke lebte, wen der vormochte den keiser Karl wol; sundir do der selb herczoge starb, do geryten dy von Gorlicz dese stete Sittaw Budissin vnd Luban Lobow vnd Kamencz vnde 25 muten an in hulfe, daz man vortylgen solde daz vor ge- nante stetchen vnd hof, vnd gaben vor, wy daz man do selbst heymte vnd hauste rouber vnd bose luyte, vnd des wer- ten sich dy stete vnd wolden es jv nicht tyn, vnd sprochen, ez wer vnsers herren, des keysers, angevelle vnd in wer nicht fuglich, 30 daz sy vnsers herren keysers angevelle vortylgen. vnd des selben muten dy von Gorlicz wol dry mol als man jv czu tage quan mit in zu der Lobow; so wolden ez dy stete jv nicht tyn, also 5 weytweyne, waidwagen. 18. myl, meilen. 19. Schyrne, Tzschirna. 20. waynluyte, wagenleute, fuhrleute. 21. waz von anderer hand nachge- tragen. 23. vermochte den k. K. wol, vermochte viel über den k. Karl. 24. geryten] über dem y von anderer hand ein e; also gereten, begehrten, verlangten zum beistand. 25. Budissin von anderer hand nachgetragen. 26. muten an in hulfe, muteten ihnen hilfe zu, verlangten hilfe von ihnen- 28. heymte vnd von anderer hand nachgetragen; beherbergte. 29. 32. 33. jv] von erster hand jn. 30. angevelle, erbanfall. 32. quan, kam. 33. zu der Lobow von anderer hand nachgetragen.
34 25b Hertzock Bolke. Belistung der von Gorlitz. jaren ouch uff sant Gallen tag dorczu geben czwenczig der egenanten schokke. auch sullen sie die selben cwey jar inneha- ben daz dorff Herwygesdorff vnd waz dorczu gehoret vnd sul- len die schuczzen vnd schirmen von vnser wegen vnd sullen vns da von jerlich auch uff sant Gallen tag icliches jares geben vier vnd ezwenczig der egenanten schok. ouch meynen vnd wellen wir, daz sie vns die vorgenanten furwerk wider in ge- ben sullen noch den vorgeschriben jaren in all der mazze vnd weise als sie die von vns empfangen haben. geben czu Prage noch Crists geburte drenczenhundert jar, dor noch in dem sechs 10 vnd sechezigstin jare, an dem nehesten frytage nach vnsers her- ren vffarttage, vnser reiche in dem czwenczigstin vnd des kei- sertums in dem czwelften jare. Do noch in dem selben jare M'Ccc"lxviij° vf sente Michae- lis tage vnd ouch vor sente Michaelis tage, als herczog Bolke 15 czu der Swydnecz abe gestorben waz, als got syner sele pflege, vnd hatte gebwhet eynen hof vnd ouch eyn stetchin vf der heyde von Gorlicz vyr myl, vnd daz hyz czu dem Newenhofe an der Schyrne, also daz beyde weytweyne, salzweyne vnd an- dir waynluyte do selbst furen: vnd daz vordroz sere dy von Gor- 20 licz, wen ez waz ir groser schade an ir stat, vnd ydoch tur- sten sy nicht dorczu tyn dy wyle herczoge Bolke lebte, wen der vormochte den keiser Karl wol; sundir do der selb herczoge starb, do geryten dy von Gorlicz dese stete Sittaw Budissin vnd Luban Lobow vnd Kamencz vnde 25 muten an in hulfe, daz man vortylgen solde daz vor ge- nante stetchen vnd hof, vnd gaben vor, wy daz man do selbst heymte vnd hauste rouber vnd bose luyte, vnd des wer- ten sich dy stete vnd wolden es jv nicht tyn, vnd sprochen, ez wer vnsers herren, des keysers, angevelle vnd in wer nicht fuglich, 30 daz sy vnsers herren keysers angevelle vortylgen. vnd des selben muten dy von Gorlicz wol dry mol als man jv czu tage quan mit in zu der Lobow; so wolden ez dy stete jv nicht tyn, also 5 weytweyne, waidwagen. 18. myl, meilen. 19. Schyrne, Tzschirna. 20. waynluyte, wagenleute, fuhrleute. 21. waz von anderer hand nachge- tragen. 23. vermochte den k. K. wol, vermochte viel über den k. Karl. 24. geryten] über dem y von anderer hand ein e; also gereten, begehrten, verlangten zum beistand. 25. Budissin von anderer hand nachgetragen. 26. muten an in hulfe, muteten ihnen hilfe zu, verlangten hilfe von ihnen- 28. heymte vnd von anderer hand nachgetragen; beherbergte. 29. 32. 33. jv] von erster hand jn. 30. angevelle, erbanfall. 32. quan, kam. 33. zu der Lobow von anderer hand nachgetragen.
Strana 35
35 lange, bys daz dy von Gorlicz in dirdochten eyner list vnd sen- ten irin statschryber dor noch wol sechs wochen, als dy sache nu vorgessen waz, in dese stat, vnd warb syne botschaft czu desen rate vnd sprach ir herren, mich haben meyne hirren czu euch gesant vnd tun euch kunt vnd czu wissin, wy daz sy vs gegangen haben vnd vf dy worheit dyrvaren haben an eyner stat, do man ewern vnd vnser roubere vnd burnere heymt vnd haust, vnd bittin euch vm hulfe, vnd dy sal kleyne syn vnd nicht 26a groz, wen meyne hirren wollin selber stark sin vf dem velde." 10 vns vas onder czeit, als keyser Karl czu Rome geczogen vas, vnd ledin dese stete grosse not vor den robern, dy branten vnd hestin dy leute in den landen. do sprochen dese schopphen 'sage, wo wil man vns hin furen?" do sprach der statschri- ber von Gorlicz "jr herren, ez ist also heimelich, daz ez eczliche rat- 15 lute in vnserem rate nicht enwissin, vnd habe sorge, sage ich es ouch, daz ez czu leutbor worde vnd mochte gemeldit werdin, vnd wisset, daz euch meyn herren wollin do hin furen, do sy es wol vorentworten wollen; vnd ich bin gewest by den an- dirn steten, czv Budissin Kamencz vnd Lobow, vnd dy habe 20 ich auch dyrweget vf, alzo daz gerne wollin seyn morne czu Gor- licz.’ do besprach sich deser ratt vnd sprach 'wir wollen gerne ouch czu euch komen vnd gleuben dyn herren wol, daz sy dy vnsin furen an eyne sulche stat, do sy vns vorentworten mo- gen." do sprach der statschriber 'nu ir wollit komen, so bitten 25 euch meyne herren von Gorlicz, daz ir czu Gorlicz komet on der bedemerunge, daz es ich gemeldit wurde vnd gene gewarnt wurden, wenne sy wollin euch do hen furen, do er euwer ro- ber sollit vinden.' do noch reytt der statschriber von Gorlicz aller ersten geygen der Lobow vnd czu Budissin vnd brochte 30 dy selben stete auch alzo vf, als her hy getan hatte. nun quamen dy stete alle geygen Gorlicz vnd hatte dese stat do selbest acht glefenen vn czwene vs dem rathe; vnd do es quam czv der mitter nacht, do czogen dy stete vs alle von Gorlicz 26b 5 Grosse be- listung von Gorlizcern. 1. in dirdochten, sich erdachten. 3. warb, besorgte, richtete aus. 4. von meyne fängt eine andere hand an 7. burnere, brenner, mordbren- ner. 10. vns vas onder czeit, und es war an der zeit. 12. hestin, s. oben 8, 11. 16. leutbor, lautbar. gemeldit, angezeigt, verrathen. 20. dyrweget vf, bewegt, aufgeregt. daz, dass sie. 26. on der bedeme- runge, zur zeit der dämmerung. ich (icht) gilt für nicht. gene, jene, die räuber. 27. er, ihr. 32. gleſenen, s. oben 7, 17. vn, lies vnd. 26b auf dem oberen rande von anderer hand die rubrik Newhauss an der Czyrnaw. 5 *
35 lange, bys daz dy von Gorlicz in dirdochten eyner list vnd sen- ten irin statschryber dor noch wol sechs wochen, als dy sache nu vorgessen waz, in dese stat, vnd warb syne botschaft czu desen rate vnd sprach ir herren, mich haben meyne hirren czu euch gesant vnd tun euch kunt vnd czu wissin, wy daz sy vs gegangen haben vnd vf dy worheit dyrvaren haben an eyner stat, do man ewern vnd vnser roubere vnd burnere heymt vnd haust, vnd bittin euch vm hulfe, vnd dy sal kleyne syn vnd nicht 26a groz, wen meyne hirren wollin selber stark sin vf dem velde." 10 vns vas onder czeit, als keyser Karl czu Rome geczogen vas, vnd ledin dese stete grosse not vor den robern, dy branten vnd hestin dy leute in den landen. do sprochen dese schopphen 'sage, wo wil man vns hin furen?" do sprach der statschri- ber von Gorlicz "jr herren, ez ist also heimelich, daz ez eczliche rat- 15 lute in vnserem rate nicht enwissin, vnd habe sorge, sage ich es ouch, daz ez czu leutbor worde vnd mochte gemeldit werdin, vnd wisset, daz euch meyn herren wollin do hin furen, do sy es wol vorentworten wollen; vnd ich bin gewest by den an- dirn steten, czv Budissin Kamencz vnd Lobow, vnd dy habe 20 ich auch dyrweget vf, alzo daz gerne wollin seyn morne czu Gor- licz.’ do besprach sich deser ratt vnd sprach 'wir wollen gerne ouch czu euch komen vnd gleuben dyn herren wol, daz sy dy vnsin furen an eyne sulche stat, do sy vns vorentworten mo- gen." do sprach der statschriber 'nu ir wollit komen, so bitten 25 euch meyne herren von Gorlicz, daz ir czu Gorlicz komet on der bedemerunge, daz es ich gemeldit wurde vnd gene gewarnt wurden, wenne sy wollin euch do hen furen, do er euwer ro- ber sollit vinden.' do noch reytt der statschriber von Gorlicz aller ersten geygen der Lobow vnd czu Budissin vnd brochte 30 dy selben stete auch alzo vf, als her hy getan hatte. nun quamen dy stete alle geygen Gorlicz vnd hatte dese stat do selbest acht glefenen vn czwene vs dem rathe; vnd do es quam czv der mitter nacht, do czogen dy stete vs alle von Gorlicz 26b 5 Grosse be- listung von Gorlizcern. 1. in dirdochten, sich erdachten. 3. warb, besorgte, richtete aus. 4. von meyne fängt eine andere hand an 7. burnere, brenner, mordbren- ner. 10. vns vas onder czeit, und es war an der zeit. 12. hestin, s. oben 8, 11. 16. leutbor, lautbar. gemeldit, angezeigt, verrathen. 20. dyrweget vf, bewegt, aufgeregt. daz, dass sie. 26. on der bedeme- runge, zur zeit der dämmerung. ich (icht) gilt für nicht. gene, jene, die räuber. 27. er, ihr. 32. gleſenen, s. oben 7, 17. vn, lies vnd. 26b auf dem oberen rande von anderer hand die rubrik Newhauss an der Czyrnaw. 5 *
Strana 36
36 Agnes her- tzogin zur Sweidnitz Johan erztbi- schoff zu Prage. 27a Mandat des bi- schoffs. vnd vorden gefuret by nacht vf dy heyde vnd quamen czv dem Neuhenhuze an der Czyrnaw vnd wolden wenne dy stete sol- den rober suchen. do stissen dy von Gorlicz an vnd vorbran- ten das stetchin vnd ezwene hamere. dornoch solden dese vor- genanten stete reyten geygen dem Sagan czv eyme tage mit 5 der herczogin czum Sagan, vnd do dy stete her weder quomen vf dy heide, do reten dy von Gorlicz hindir sich von andirn stetin vnwissentlich vnd trebin yn geygen Gorlicz wanglute der vrouwen Angnesin, herczogin czu der Swydnicz, vf der strose vor daz Neuhaus vnde bunden vnd koppyltyn dy armen luyte 10 czusamme vnd furten sy mit wayn vnd mit pferden geygen Gorlicz vnwissentlich den stetin vnd beweysten sich an den sachen, daz sy meyntin dy strazze czv weren, dy von Gorlicz vor daz Neuhus. nv vas der keyser Karl nicht inwendig der lande, sunder her was in Lampartin vnd hatte daz lant bevolen 15 hern Johan, erczpischoff czu Prage. nu klagete dy vrouwe Angnes, herczogin czu der Swidnicz, den vreffyl vnd dy ge- walt dem selben erczbischoff, wy daz dy stete ir abe gebrant hettin eyn stetchin. do santte der erczbischoff noch desin ste- tin, daz sy czy im komen solden geygen Prage, vnd do alle 20 stete quomen her in dese stat, do gyngin sy czu rate, wy sy dese sache welden vorentworten. do sprochen dennoch dy von Gorlicz, si wôlden dy stete wol vorantworten vor dem erczbi- schoff vnd solden czyhen mit enandir geygen Prage, vnd sam- ten dennoch dy von Gorlicz vs dyrre stat hinder sich vnd vys- 25 sentlich andern stetin vnd lissen eynen steynen stok, do daz haus vffe stunt, dyrneder brechen dy yrn czu Gorlicz, in der weyle als sy woren czv Prage. do quamen dy stete, Gorlicz Sitta Budissin Kamencz Lobaw etc., geygen Prage czv dem erczbischoff, vnd der sprach in czorne czv den stetin 'ir her- 30 ren, wer heyst euch der vrouwen, der herczogin von der Swydnicz, sulche gewalt tyn, daz ir czyhet vf ir gut vnd bur- net ir eyn stetchin vnd er hemere derneder? vnd wen mir meyn herre vs Lampartin vorschribin hott, daz man an dem stetchin vnd an dem hoffe nichtes nicht tvn solle vnd in nicht 35 an ruren sulle in dheynen wyse, her kome den czv lande, vnd 1. vorden lies worden, wurden. 2. wenne, nur. 3. stissen-an, steckten an, zündeten an. 4. hamere, eisenhämmer. 7. hindir sich, zurück. 8. trebin yn, trieben ein. wanglute, wagenleute. 24. samten, lies santen. 25. vnd vyssentlich, lies unwyssentlich. 26. steynen stok, steinerne grund- mauer, steinernes stockwerk.
36 Agnes her- tzogin zur Sweidnitz Johan erztbi- schoff zu Prage. 27a Mandat des bi- schoffs. vnd vorden gefuret by nacht vf dy heyde vnd quamen czv dem Neuhenhuze an der Czyrnaw vnd wolden wenne dy stete sol- den rober suchen. do stissen dy von Gorlicz an vnd vorbran- ten das stetchin vnd ezwene hamere. dornoch solden dese vor- genanten stete reyten geygen dem Sagan czv eyme tage mit 5 der herczogin czum Sagan, vnd do dy stete her weder quomen vf dy heide, do reten dy von Gorlicz hindir sich von andirn stetin vnwissentlich vnd trebin yn geygen Gorlicz wanglute der vrouwen Angnesin, herczogin czu der Swydnicz, vf der strose vor daz Neuhaus vnde bunden vnd koppyltyn dy armen luyte 10 czusamme vnd furten sy mit wayn vnd mit pferden geygen Gorlicz vnwissentlich den stetin vnd beweysten sich an den sachen, daz sy meyntin dy strazze czv weren, dy von Gorlicz vor daz Neuhus. nv vas der keyser Karl nicht inwendig der lande, sunder her was in Lampartin vnd hatte daz lant bevolen 15 hern Johan, erczpischoff czu Prage. nu klagete dy vrouwe Angnes, herczogin czu der Swidnicz, den vreffyl vnd dy ge- walt dem selben erczbischoff, wy daz dy stete ir abe gebrant hettin eyn stetchin. do santte der erczbischoff noch desin ste- tin, daz sy czy im komen solden geygen Prage, vnd do alle 20 stete quomen her in dese stat, do gyngin sy czu rate, wy sy dese sache welden vorentworten. do sprochen dennoch dy von Gorlicz, si wôlden dy stete wol vorantworten vor dem erczbi- schoff vnd solden czyhen mit enandir geygen Prage, vnd sam- ten dennoch dy von Gorlicz vs dyrre stat hinder sich vnd vys- 25 sentlich andern stetin vnd lissen eynen steynen stok, do daz haus vffe stunt, dyrneder brechen dy yrn czu Gorlicz, in der weyle als sy woren czv Prage. do quamen dy stete, Gorlicz Sitta Budissin Kamencz Lobaw etc., geygen Prage czv dem erczbischoff, vnd der sprach in czorne czv den stetin 'ir her- 30 ren, wer heyst euch der vrouwen, der herczogin von der Swydnicz, sulche gewalt tyn, daz ir czyhet vf ir gut vnd bur- net ir eyn stetchin vnd er hemere derneder? vnd wen mir meyn herre vs Lampartin vorschribin hott, daz man an dem stetchin vnd an dem hoffe nichtes nicht tvn solle vnd in nicht 35 an ruren sulle in dheynen wyse, her kome den czv lande, vnd 1. vorden lies worden, wurden. 2. wenne, nur. 3. stissen-an, steckten an, zündeten an. 4. hamere, eisenhämmer. 7. hindir sich, zurück. 8. trebin yn, trieben ein. wanglute, wagenleute. 24. samten, lies santen. 25. vnd vyssentlich, lies unwyssentlich. 26. steynen stok, steinerne grund- mauer, steinernes stockwerk.
Strana 37
37 ich habe euch vorschreben in meynen brifen, daz ir nichtesnicht tvn schollet czu dem hofe vnd in nicht an ruren sollet vnd sollet lasen yden man faryn wo her mag bas czu der czukumft vnsers her- ren, des keysers ; vnd des habt ir nicht getan, ir habt daz stetchin 5 czvstoret vnd habt der herczogin arme luyte an stricke czy Gorlicz in gefurt als dy dybe, do von ir meyme hirren dem keyser mocht lant vnd luyte vorlisen, wen ir wol wisset, wy daz dy salben lante sollin vallin an vnsern herren, den keyser, noch der herczoginne tode, daz den kung von Krokow vnd den kung von Vnger zere vor- 10 dreust, vnd dy herczogin mochte wenen, ist queme dar von vnserm geheyse vnd mochte sich derclagen an den vorgenan- ten kungen von Krokow vnd von Vngeren, do von ir meyme her- ren dem keyser mocht lande vnd leuytte vorlisen, vnd ich 23b hofyre der selben herczogin in allin sachen vnd mit aller behe- 15 gelichkeyt, daz wir sy icht dyrczornen bis czu der czukumft des keysers vnd dy selben lande bas czv im moge gebrengen." vnd andir vyl czornlich redde hatte der erczbischoff. des tra- tin vs dy stete vnd sulden daz vorantworten vnd sprochen czu den Gorliczern 'jr herren, ir habt vns aus brocht vnd habt dy 20 vnsern gefurt, vnd glowben uch wol, daz ir vns vorantwort geygen dem erczbischoff, der an des keysers stat ist.' do trate wir weder yn vnd do hubt an czu lesin der statschreiber von Gorlicz eynen brif, wy daz man do heymet vnd hauset ir bur- ner vnd robere. do sprach der erczbischoff, es wer glogen 25 vnd wer nicht war, vnd mochten dy stete der sachen deynes vorantworten. auch sproch dy andirn stete 'gnedeger herre, horet wy wir arme luyte dorczu brocht syn,' vnd huben an czu sagen, wy der statschriber von Gorlicz quomen were czu den steten vnd hette sy vf brocht, als hy vor beschreben stet 30 von worte czu worte, als es geschen was, vnd hy vor beschre- ben ist. ouch sprochen dy andirn stete lieber gnedger herre, wir haben nicht gewost vm euwer brife, dy ir in gesant habt, daz sy daz stetchin nicht solden an ruren, dy haben sy vns vorswygin; wenne hette wir sy gewst vnd vornomen, wir wel- den vngerne haben, herre, getan weder euwer brife; wen, lieber Entschol- dung der stete. 3. bas ezu der czukumft, bis zu der ankunft. 5. arme luyte, eigene, leibeigene. 6. meyme, meinem. 7. vorlisen, verlieren. 10. ist queme, es käme. 11. derclagen an, erklagen, beklagen bei. 14. hofyre, schmei- chele, bin gefällig. behegelichkeyt, annehmlichkeit, gefallen. 16. moge für mogen. 19. aus brocht, ausgebracht, zu dem zuge bewogen. 25. dei- nes, deheines, keines. 26. sproch, lies sprochen. 34. gewst, gewust.
37 ich habe euch vorschreben in meynen brifen, daz ir nichtesnicht tvn schollet czu dem hofe vnd in nicht an ruren sollet vnd sollet lasen yden man faryn wo her mag bas czu der czukumft vnsers her- ren, des keysers ; vnd des habt ir nicht getan, ir habt daz stetchin 5 czvstoret vnd habt der herczogin arme luyte an stricke czy Gorlicz in gefurt als dy dybe, do von ir meyme hirren dem keyser mocht lant vnd luyte vorlisen, wen ir wol wisset, wy daz dy salben lante sollin vallin an vnsern herren, den keyser, noch der herczoginne tode, daz den kung von Krokow vnd den kung von Vnger zere vor- 10 dreust, vnd dy herczogin mochte wenen, ist queme dar von vnserm geheyse vnd mochte sich derclagen an den vorgenan- ten kungen von Krokow vnd von Vngeren, do von ir meyme her- ren dem keyser mocht lande vnd leuytte vorlisen, vnd ich 23b hofyre der selben herczogin in allin sachen vnd mit aller behe- 15 gelichkeyt, daz wir sy icht dyrczornen bis czu der czukumft des keysers vnd dy selben lande bas czv im moge gebrengen." vnd andir vyl czornlich redde hatte der erczbischoff. des tra- tin vs dy stete vnd sulden daz vorantworten vnd sprochen czu den Gorliczern 'jr herren, ir habt vns aus brocht vnd habt dy 20 vnsern gefurt, vnd glowben uch wol, daz ir vns vorantwort geygen dem erczbischoff, der an des keysers stat ist.' do trate wir weder yn vnd do hubt an czu lesin der statschreiber von Gorlicz eynen brif, wy daz man do heymet vnd hauset ir bur- ner vnd robere. do sprach der erczbischoff, es wer glogen 25 vnd wer nicht war, vnd mochten dy stete der sachen deynes vorantworten. auch sproch dy andirn stete 'gnedeger herre, horet wy wir arme luyte dorczu brocht syn,' vnd huben an czu sagen, wy der statschriber von Gorlicz quomen were czu den steten vnd hette sy vf brocht, als hy vor beschreben stet 30 von worte czu worte, als es geschen was, vnd hy vor beschre- ben ist. ouch sprochen dy andirn stete lieber gnedger herre, wir haben nicht gewost vm euwer brife, dy ir in gesant habt, daz sy daz stetchin nicht solden an ruren, dy haben sy vns vorswygin; wenne hette wir sy gewst vnd vornomen, wir wel- den vngerne haben, herre, getan weder euwer brife; wen, lieber Entschol- dung der stete. 3. bas ezu der czukumft, bis zu der ankunft. 5. arme luyte, eigene, leibeigene. 6. meyme, meinem. 7. vorlisen, verlieren. 10. ist queme, es käme. 11. derclagen an, erklagen, beklagen bei. 14. hofyre, schmei- chele, bin gefällig. behegelichkeyt, annehmlichkeit, gefallen. 16. moge für mogen. 19. aus brocht, ausgebracht, zu dem zuge bewogen. 25. dei- nes, deheines, keines. 26. sproch, lies sprochen. 34. gewst, gewust.
Strana 38
38 S8a Die von steten seyn zu Prage vff rothaus gefangen. 28b gneger herre, wir vormols mit den von Gorlicz vfte czu tagin geretin vnd sy es mer wen virstunde jv haben gemut, wy da zwir in hulfin daz stetchin vnd das haus vortylgen; do wolde wer es ni getvn vnd sprochen vns fuget nicht vnsers herren, des keysers, angeuelle vortyl- gen vnd czubrechen an sin wissen vnd geheyse dy weyl her nicht 5 in den landen ist.' vnd daz kunde alles nicht gehelfen; man lys ycliche von den steten beschriben vnd dy selben musten dem richer glowen eyn recht gevângnusse vnd sich czu stellen vf daz rat- haus czu Prage in der alden stat, nummer do von czu komen, es were denne mit syme geheysse vnd wyllen; vnd gestaltyn 10 sich vf daz rathus wir vs dirre stat, Hennil Hertyl, Herman Wlfel, Peter Pesoldi vnd Hannos Gobin, der statschriber, mit andirn stetin, vnd lagen vf dem rathuze czu Prage an dem an- dern tage nach wynachten bis noch dem neuen jare. do hu- ben sich allererstin dy teydingin czwyschen dem erczbischof vnd 15 den steten, wen her wolde dy stete nicht er haben lasen von dem rathus, sy enhetten den sich bericht noch syme wyllen. ydoch woren dy stete alzo gevangyn, daz sy gyngen vf dem rathus wo hyn sy wolden vnd hanten eyne svnderliche stobe vnd alle tage hylde man yn vf dem rathus eyne messe. des 20 wart geteding vnd gerett, daz dy stete vor aller redde solden czyhen geygen der Swidnicz vnd solden der herczogin gnade enphaen, wy sy mochten an ir gnade komen. do noch wen das geschen were, daz dy herczogin dem erczbischoff danken wurde gutes gerichtes, daz ir wederfaren were, so solden aller� 25 ersten dy stete komen an des erczbischoff gnaden, do noch ge- stellin sych weder vf daz rathaus czu Prage, nummer do von czu komen. dy ste tetin daz mit willen des erczbischoff, vnd wart eyne frist gnomen vf santte Angnesin tag. do czogen dy stete geygen der Swydnicz, vnd wart do geteding czwyschen der 30 herczogyn vnd den stetin, daz dy stete musten der herczogin ge- ben eynen brif in sulcher luyte als hy noch beschreben stet. Wir, dy rathmanne der stete Budissin Gorlicz Luban Lo- bow vnd Kamencz, bekennen offenlich mit desim brife, daz wyr 1. gneger, lies gnedeger. 2. virstunde, vier mahl. gemut, angeson- nen, verlangt. 3. wer für wir. 7. beschriben] aufschreiben, oder: sich schriftlich verpflichten. richer, richter. 8. glowen, geloben. 16. er, eher. 19. hanten, lies hatten. 21. vor aller redde, ehe irgend etwas be- sprochen würde. 28. ste, lies stete. 32. in sulcher luyte, also lautend. 33. überschrift von später hand (wie die randbemerkungen) Vorschreibung keigen frau Agnes hertzogin.
38 S8a Die von steten seyn zu Prage vff rothaus gefangen. 28b gneger herre, wir vormols mit den von Gorlicz vfte czu tagin geretin vnd sy es mer wen virstunde jv haben gemut, wy da zwir in hulfin daz stetchin vnd das haus vortylgen; do wolde wer es ni getvn vnd sprochen vns fuget nicht vnsers herren, des keysers, angeuelle vortyl- gen vnd czubrechen an sin wissen vnd geheyse dy weyl her nicht 5 in den landen ist.' vnd daz kunde alles nicht gehelfen; man lys ycliche von den steten beschriben vnd dy selben musten dem richer glowen eyn recht gevângnusse vnd sich czu stellen vf daz rat- haus czu Prage in der alden stat, nummer do von czu komen, es were denne mit syme geheysse vnd wyllen; vnd gestaltyn 10 sich vf daz rathus wir vs dirre stat, Hennil Hertyl, Herman Wlfel, Peter Pesoldi vnd Hannos Gobin, der statschriber, mit andirn stetin, vnd lagen vf dem rathuze czu Prage an dem an- dern tage nach wynachten bis noch dem neuen jare. do hu- ben sich allererstin dy teydingin czwyschen dem erczbischof vnd 15 den steten, wen her wolde dy stete nicht er haben lasen von dem rathus, sy enhetten den sich bericht noch syme wyllen. ydoch woren dy stete alzo gevangyn, daz sy gyngen vf dem rathus wo hyn sy wolden vnd hanten eyne svnderliche stobe vnd alle tage hylde man yn vf dem rathus eyne messe. des 20 wart geteding vnd gerett, daz dy stete vor aller redde solden czyhen geygen der Swidnicz vnd solden der herczogin gnade enphaen, wy sy mochten an ir gnade komen. do noch wen das geschen were, daz dy herczogin dem erczbischoff danken wurde gutes gerichtes, daz ir wederfaren were, so solden aller� 25 ersten dy stete komen an des erczbischoff gnaden, do noch ge- stellin sych weder vf daz rathaus czu Prage, nummer do von czu komen. dy ste tetin daz mit willen des erczbischoff, vnd wart eyne frist gnomen vf santte Angnesin tag. do czogen dy stete geygen der Swydnicz, vnd wart do geteding czwyschen der 30 herczogyn vnd den stetin, daz dy stete musten der herczogin ge- ben eynen brif in sulcher luyte als hy noch beschreben stet. Wir, dy rathmanne der stete Budissin Gorlicz Luban Lo- bow vnd Kamencz, bekennen offenlich mit desim brife, daz wyr 1. gneger, lies gnedeger. 2. virstunde, vier mahl. gemut, angeson- nen, verlangt. 3. wer für wir. 7. beschriben] aufschreiben, oder: sich schriftlich verpflichten. richer, richter. 8. glowen, geloben. 16. er, eher. 19. hanten, lies hatten. 21. vor aller redde, ehe irgend etwas be- sprochen würde. 28. ste, lies stete. 32. in sulcher luyte, also lautend. 33. überschrift von später hand (wie die randbemerkungen) Vorschreibung keigen frau Agnes hertzogin.
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30 mit der hochgebornen furstynne, vrouwen Angnesin herczogin in Slezien, vrouwen von Furstenberg, czv der Sweydnicz vnd czv dem Jawir, vnser lieben gnedgin vrouwen, solcher tedgynge ober eyn komen syn, daz wir globt haben vnd globen mit craft 5 deses brifes, mit gutim willen, vmbetwungen, mit gesampter hant, in guten treuwen, an arge list, daz wir keyne strose hin- dern sollen noch enwollen, dy in ir land gehen vnd weder vs irm lande gehen, sunder eyn iczlich man mag faren wo er wil. wer aber daz sache, daz vns solch gebot vnd geheyse queme, dy 10 srosen czv hindirn, von vnsern gnedgn herren, dem romischen keyser, ader von vnsern herren, dem erczbischoff czv Prage, daz solde wir zy vir gancze wochen vor lasen wissen ee wer in den sachen icht tyn. ouch globe wir als vor mit gesampter hant, by vnsern gutin treuwen, an arglist, mit guttim willen, 15 vmbetwungen, daz wir den newen hoff an der Schirne weder bwhen sollen vnd wollen vnd ovch daz stetchin vnd czwene hamere do selbest, als gut als sy vor gewest syn, czwischen hy vnd sente Jocobs tage den nehesten, vnd sollen an dem selben 29a stetchin an heben czw bwhen an dem nehesten montag noch 20 aller manne vasnacht, also daz wir den selben bw jv volkomelich vorbrengen sollen czwischen sentte Jocobs tag den nehesten, als vorbeschrebin stet. des sollen czwene kretschem des ersten syn. ouch globe wir by vnsin gutin truin, mit gesampter hant, an arge list, mit gutim willen, vmbetwungen, daz wir den armen 25 luyten ezv dem neuhen hofe richen vnd weder keren ern scha- den volkomelich vnd gar an wederredde ; svnderlich solle wir den luyten von dem Bonczlow vnd yrn andirn luyten, dy vf gehal- den wruden, daz ir weder geben vnd sollen ledig syn. daz wir daz alles stete vnd gancz haldin, daz globe wir by vnsin gutin 30 truwen, vmbetwungen, mit gesampter hant, an arge list, als vor, der egenanten vnser gnedgen vrouwen, der herczogin, vnd czv ir hant Hanne von Logow, hofericher czv dem Jauir, Ny. Bolczen, hofemeyster, Nickel Sachenkirchen, dy deser sachen tegdynger gewest sint, mit vrkund deses brifes, den wir mit aller obgenanten vnser sechs steten ingesegeln vorgesegelt ha- 5. mit gesampter hant, alle zusammen, ohne ausschluss irgend eines, solida- risch. 10. srosen, strassen. 20. aller manne vasnacht, sonntag Invocavit, s. Haltaus calend. s. 60. 21. vorbrengen, vielleicht ist volbrengen zu lesen. 25. richen (= richten) vnd weder keren, ersetzen und vergüten. 28. wru- den, lies wurden. daz ir, das ihre. 34. tegdynger, vermittler, die diese sachen verhandelt, ausgeglichen haben.
30 mit der hochgebornen furstynne, vrouwen Angnesin herczogin in Slezien, vrouwen von Furstenberg, czv der Sweydnicz vnd czv dem Jawir, vnser lieben gnedgin vrouwen, solcher tedgynge ober eyn komen syn, daz wir globt haben vnd globen mit craft 5 deses brifes, mit gutim willen, vmbetwungen, mit gesampter hant, in guten treuwen, an arge list, daz wir keyne strose hin- dern sollen noch enwollen, dy in ir land gehen vnd weder vs irm lande gehen, sunder eyn iczlich man mag faren wo er wil. wer aber daz sache, daz vns solch gebot vnd geheyse queme, dy 10 srosen czv hindirn, von vnsern gnedgn herren, dem romischen keyser, ader von vnsern herren, dem erczbischoff czv Prage, daz solde wir zy vir gancze wochen vor lasen wissen ee wer in den sachen icht tyn. ouch globe wir als vor mit gesampter hant, by vnsern gutin treuwen, an arglist, mit guttim willen, 15 vmbetwungen, daz wir den newen hoff an der Schirne weder bwhen sollen vnd wollen vnd ovch daz stetchin vnd czwene hamere do selbest, als gut als sy vor gewest syn, czwischen hy vnd sente Jocobs tage den nehesten, vnd sollen an dem selben 29a stetchin an heben czw bwhen an dem nehesten montag noch 20 aller manne vasnacht, also daz wir den selben bw jv volkomelich vorbrengen sollen czwischen sentte Jocobs tag den nehesten, als vorbeschrebin stet. des sollen czwene kretschem des ersten syn. ouch globe wir by vnsin gutin truin, mit gesampter hant, an arge list, mit gutim willen, vmbetwungen, daz wir den armen 25 luyten ezv dem neuhen hofe richen vnd weder keren ern scha- den volkomelich vnd gar an wederredde ; svnderlich solle wir den luyten von dem Bonczlow vnd yrn andirn luyten, dy vf gehal- den wruden, daz ir weder geben vnd sollen ledig syn. daz wir daz alles stete vnd gancz haldin, daz globe wir by vnsin gutin 30 truwen, vmbetwungen, mit gesampter hant, an arge list, als vor, der egenanten vnser gnedgen vrouwen, der herczogin, vnd czv ir hant Hanne von Logow, hofericher czv dem Jauir, Ny. Bolczen, hofemeyster, Nickel Sachenkirchen, dy deser sachen tegdynger gewest sint, mit vrkund deses brifes, den wir mit aller obgenanten vnser sechs steten ingesegeln vorgesegelt ha- 5. mit gesampter hant, alle zusammen, ohne ausschluss irgend eines, solida- risch. 10. srosen, strassen. 20. aller manne vasnacht, sonntag Invocavit, s. Haltaus calend. s. 60. 21. vorbrengen, vielleicht ist volbrengen zu lesen. 25. richen (= richten) vnd weder keren, ersetzen und vergüten. 28. wru- den, lies wurden. daz ir, das ihre. 34. tegdynger, vermittler, die diese sachen verhandelt, ausgeglichen haben.
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40 Pena xvje SS. ben lasen werden mit vnser gutin wyssen. gegeben czv der Swidnicz an dem achten tage noch dem obersten tag, do man czalte noch Crist geburte dryczenhundir jar, dornoch in dem neun vnd sechcegisten jare. Vnd do dy stete deser tedynge mit der herczoginne ober 29b eyn quomen vnd sy der stete hulde vnd gnedge vrouwe waz worden, do gab sy den stetin eynen betebrif czv dem erczbi- schoffe geygen Praga vnd batt vor dy stete, daz in der erczbi- schoff gnedik wer vnd in in den sachen gutlich tete, wen sy hetten sich bericht mit ir, vnd dankt ym gutes geriches, vnd 10 sante mit den stetin geygen Praga irn hofemeister vf sente Angnesen tage. vnd do selbenst huben sich allirsten dy teydynge mit dem erczbischoff, vnd musten dy stete dem erczbischoff ge- ben xvje schok prager groschen oder musten sich weder gestel- len vf daz rathuz in daz gevengnisse. des wolden dy vyr stete 15 Budissin Sittaw Lobaw vnd Kamencz keyn gelt geben noch globen dem erczbischoff, es wer denne, daz her welde horen, wy sy als mit grossen listen weren brocht czu desin sachen, vnd nicht von recher wissen, sunder von vnschulde weren sy komen czv den sachen von den Gorliczern; vnd huben vf dy selben vyr stete vnd saygten dem erczbischoff, wy daz der stat- schriber von Gorlicz were komen czy in vnd hette sy vf brocht mit sulchen lysten als hy vor beschreben stett von worten czv worten, vnd mutten dor ober eynen richer, daz sy es welden klagen czv den Gorliczern mit dem rechten. do 25 sprach der erczbischoff, er welde selber richer dor ober syn, vnd welde en gutes rechtes helfen czv den Gorliczern, vnd wart do selbenst eyne grose czweyunge czwyschen den vyr stetin, Budissin Sittow Lobow Kamencz, vnd den Gorliczern, vnd der burgermeister von dem Luban hatte globt czu 30 bliben von der stat wegen czvmn Luban by den vyr stetin, 30a vnd do noch trotin sy von den vyr stetin vnd woren stetlich by den Gorliczen in irin rate. vnd do der erczbischoff globte den stetin rechtes czv helfyn geygen den Gorliczen, do glob- 5 20 2. noch dem obersten tag, nach dem 6. januar, dem fest Epiphaniae, s. Haltaus calend. s. 34. 6. hulde, holde. 7. betebrif, bittschreiben. 10. bericht, ausgeglichen. 12. allirsten, allererst. 18. als (= alles) durchaus, gänzlich. 19. von recher wissen, von rechterem, besserem wissen, indem sie a es besser wusten. 20. huben vf, hoben an, begannen. 21. saygten, sagten. 27. czv den, gegen 24. mutten - richer, verlangten darüber einen richter. die. 32. stetlich, beharrlich.
40 Pena xvje SS. ben lasen werden mit vnser gutin wyssen. gegeben czv der Swidnicz an dem achten tage noch dem obersten tag, do man czalte noch Crist geburte dryczenhundir jar, dornoch in dem neun vnd sechcegisten jare. Vnd do dy stete deser tedynge mit der herczoginne ober 29b eyn quomen vnd sy der stete hulde vnd gnedge vrouwe waz worden, do gab sy den stetin eynen betebrif czv dem erczbi- schoffe geygen Praga vnd batt vor dy stete, daz in der erczbi- schoff gnedik wer vnd in in den sachen gutlich tete, wen sy hetten sich bericht mit ir, vnd dankt ym gutes geriches, vnd 10 sante mit den stetin geygen Praga irn hofemeister vf sente Angnesen tage. vnd do selbenst huben sich allirsten dy teydynge mit dem erczbischoff, vnd musten dy stete dem erczbischoff ge- ben xvje schok prager groschen oder musten sich weder gestel- len vf daz rathuz in daz gevengnisse. des wolden dy vyr stete 15 Budissin Sittaw Lobaw vnd Kamencz keyn gelt geben noch globen dem erczbischoff, es wer denne, daz her welde horen, wy sy als mit grossen listen weren brocht czu desin sachen, vnd nicht von recher wissen, sunder von vnschulde weren sy komen czv den sachen von den Gorliczern; vnd huben vf dy selben vyr stete vnd saygten dem erczbischoff, wy daz der stat- schriber von Gorlicz were komen czy in vnd hette sy vf brocht mit sulchen lysten als hy vor beschreben stett von worten czv worten, vnd mutten dor ober eynen richer, daz sy es welden klagen czv den Gorliczern mit dem rechten. do 25 sprach der erczbischoff, er welde selber richer dor ober syn, vnd welde en gutes rechtes helfen czv den Gorliczern, vnd wart do selbenst eyne grose czweyunge czwyschen den vyr stetin, Budissin Sittow Lobow Kamencz, vnd den Gorliczern, vnd der burgermeister von dem Luban hatte globt czu 30 bliben von der stat wegen czvmn Luban by den vyr stetin, 30a vnd do noch trotin sy von den vyr stetin vnd woren stetlich by den Gorliczen in irin rate. vnd do der erczbischoff globte den stetin rechtes czv helfyn geygen den Gorliczen, do glob- 5 20 2. noch dem obersten tag, nach dem 6. januar, dem fest Epiphaniae, s. Haltaus calend. s. 34. 6. hulde, holde. 7. betebrif, bittschreiben. 10. bericht, ausgeglichen. 12. allirsten, allererst. 18. als (= alles) durchaus, gänzlich. 19. von recher wissen, von rechterem, besserem wissen, indem sie a es besser wusten. 20. huben vf, hoben an, begannen. 21. saygten, sagten. 27. czv den, gegen 24. mutten - richer, verlangten darüber einen richter. die. 32. stetlich, beharrlich.
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41 ten sy allerersten czv geben xvje schok noch luyte deser noch- beschreben brife. Wir, die burgermeister, di rete vnd die gemeine der stete Gorlicz Sittow Budissin Luban Lobaw vnd Camencz bekennen 5 vnd tvn kunt offenlichen mit diesem brieff allen den, die in se- hen ader horen lesen, daz wir dem allerdurchleuchtigisten fur- sten vnd herren, hern Karl, romischem keyser, czv allen czeiten merer des richs vnd kung czu Behim, vnd dem erwirdigen in got vater vnd herren, hern Johansen, erczbischoff ozv Praga, dez 10 heiligen pebstlichen stuls czv Rom legat, vnsern lieben gnedigen herren, rech vnd redlichen schuldig sein vnd geldin sullen sechsczenhundirt schok grozzer prager muncz, vnd globen alle mit gesampter hant, vnuerschedenlichen, in guten trewen, on alles geverde vnd by dem eide, den wer dem egenanten vnserm 15 herren, dem keiser, geton haben, daz wir sy ader wer diesen briff von iren wegen inne hat der selben sechcen hundirt schok in der stat czu Praga vff sand Jocobs tag, des heiligen apostoln, der do ist in dem mande Julij, on alles hindirnosse vnd weder- redde sollen vnd wollen richten vnd beczalen, vnd wo wir des 20 nicht entetin vnd an sulcher beczalunge vf den egenanten sand Jocobs tag sevmig wurden, so globen wir aber als oben ge- schreben stet in guten trewen, on geuerde, daz czu hant als der tag der beczalunge vergangen ist vz iczlicher vnser egenan- ten stete ein burgermeister vnd dorczv czwene von dem rate 30b 25 auch von yeder stat, vnd sullen die egenanten vnd ir iclicher mit einem knechte vnd ezweien pferden gen Prage in die stat ein reiten, czv leisten in eines erbern mannes gasthuze vnd do- rinne recht leistunge tun noch des landes gewonheit, vnd so sy denne also acht tage in der leistunge gelegen sin, so mo- 30 gen dy egenanten vnser herren, der keyser oder der erczbi- schof oder der, der diesen brif von iren wegen inne hat vns vnd vnser iczlichen besunder an leib vnd an gut, wo sie vns ankomen on alles gerichte vnd weder redde angrifen, vfhal- din, hindern vnd bekymmern also lange bis daz wir sie der 35 egenanten scheshundirt schok vnd alles des schadens, er sei zu Cristen oder Juden doruff gegangen, genczlichin vnd gar vnd 11. rech, recht. 13. vnuerschedenlichen, ungetheilt, solidarisch. 27. ezu leisten, sich zu stellen. 32 ff. die worte an leib bis bekymmern stehen in der hs. aus versehen zwei mahl. 34. bekvmmern, (uns und unser gut) ver- haften, mit arrest belegen. 35. scheshundirt, l. sechzenhundirt. 6
41 ten sy allerersten czv geben xvje schok noch luyte deser noch- beschreben brife. Wir, die burgermeister, di rete vnd die gemeine der stete Gorlicz Sittow Budissin Luban Lobaw vnd Camencz bekennen 5 vnd tvn kunt offenlichen mit diesem brieff allen den, die in se- hen ader horen lesen, daz wir dem allerdurchleuchtigisten fur- sten vnd herren, hern Karl, romischem keyser, czv allen czeiten merer des richs vnd kung czu Behim, vnd dem erwirdigen in got vater vnd herren, hern Johansen, erczbischoff ozv Praga, dez 10 heiligen pebstlichen stuls czv Rom legat, vnsern lieben gnedigen herren, rech vnd redlichen schuldig sein vnd geldin sullen sechsczenhundirt schok grozzer prager muncz, vnd globen alle mit gesampter hant, vnuerschedenlichen, in guten trewen, on alles geverde vnd by dem eide, den wer dem egenanten vnserm 15 herren, dem keiser, geton haben, daz wir sy ader wer diesen briff von iren wegen inne hat der selben sechcen hundirt schok in der stat czu Praga vff sand Jocobs tag, des heiligen apostoln, der do ist in dem mande Julij, on alles hindirnosse vnd weder- redde sollen vnd wollen richten vnd beczalen, vnd wo wir des 20 nicht entetin vnd an sulcher beczalunge vf den egenanten sand Jocobs tag sevmig wurden, so globen wir aber als oben ge- schreben stet in guten trewen, on geuerde, daz czu hant als der tag der beczalunge vergangen ist vz iczlicher vnser egenan- ten stete ein burgermeister vnd dorczv czwene von dem rate 30b 25 auch von yeder stat, vnd sullen die egenanten vnd ir iclicher mit einem knechte vnd ezweien pferden gen Prage in die stat ein reiten, czv leisten in eines erbern mannes gasthuze vnd do- rinne recht leistunge tun noch des landes gewonheit, vnd so sy denne also acht tage in der leistunge gelegen sin, so mo- 30 gen dy egenanten vnser herren, der keyser oder der erczbi- schof oder der, der diesen brif von iren wegen inne hat vns vnd vnser iczlichen besunder an leib vnd an gut, wo sie vns ankomen on alles gerichte vnd weder redde angrifen, vfhal- din, hindern vnd bekymmern also lange bis daz wir sie der 35 egenanten scheshundirt schok vnd alles des schadens, er sei zu Cristen oder Juden doruff gegangen, genczlichin vnd gar vnd 11. rech, recht. 13. vnuerschedenlichen, ungetheilt, solidarisch. 27. ezu leisten, sich zu stellen. 32 ff. die worte an leib bis bekymmern stehen in der hs. aus versehen zwei mahl. 34. bekvmmern, (uns und unser gut) ver- haften, mit arrest belegen. 35. scheshundirt, l. sechzenhundirt. 6
Strana 42
42 Die stete musten das abgebrante weder ba- wen. 3да on alles mynnernizz richtet vnd beczalet haben. vnd des zv vrkund haben wir alle vnser stete jnsigel an diesen briff gehan- gen, der gegeben ist noch Crists geburt driczenhundirt iar, dor- noch in dem neyn vnd sechczigisten jar, an dem nehesten mon- tag noch sand Angnesen tag, der heiligen jungfrowen. Do noch musten dy stete bwhen vf der heyde noch lutte der vorbeschreben briffe, vnd do hindirte sy der von dem Sa- gan an dem bwhe vnd sprach vnd schreb den stetin, sy solden nicht bwhen vf syn vetterlich erbe, vnd treip wol czu sechs- mol der stete czymmerlutte, dy jv dy stat von ir macht santen 10 vf dy heyde bwhen, vnd wolden sy hesen vnd morden, als so daz sy weder quomen vnd czogen von der heide. do noch wen man nicht enbwte vf der heyde, so mante dy herczogin dy stete noch irrn brifen; so santen aber dy stete czymmer- luyte vf dy heyde; so wurden sy aber abe getriben von dem 15 von dem Sagan; so musten dy stete ryten geygen dem Sagan czy dem herczogin vnd czu der herczogin geygen der Swydnicz, vnd wen man ir clayte, wy daz man dy czymmerlute abe trebe, so sprach sy, sy wuste nicht czv sagan von dem herczogen von dem Sagan venne gut vnd hette andirs nicht wen gutlich mit 20 ym czv schaffen, wir wusten wol waz wir ir globt hetten in vnsern brifen, do manet sy vmme vnd welde, daz man ir daz hylde; so musten dy stete czyhen an den erczbischoff geygen Praga, vnd der sante syne bryfe dem herczogin czv dem Sagan, daz her dy stete nicht solde hindern an dem bwhe vf der heyde ; 25 so korte sich der von dem Sagan nicht an dy bryfe; so wurden dy stete aber gemant mit irn brifen; so musten dy stete czyhen dorvmme czu tage geygen der Lobaw, vnd wurden czv rate, wy man abir czyhen muste dorumme czv dem herren vnd fursten czu dem Sagan vnd czv der Swyd- 30 nicz czv der von der Swydnicz, daz wir gerne weldin haldin 31b vnser globde, so trebe man ju dy czymerluyte abe. also czogen vnd santen dy stete do czwischen vnd trugen dor vf swere czerunge vnd koste also lange, bis daz dese stete musten czyhen geygen Crokow, dem erczbischoff noch, vm den bwhe. do 35 quomen hyn dy herczoge von dem Sagan. do wart geteydingt, daz man bwete daz stetchin, vnd musten dy Gorliczer legen vol mit drysegen werhaftegen mannen vf der heyde wol drey wo- 5 1. mynnernizz, verminderung. 11. hesen, s. oben s. 8, 11. 13. nicht enbw- te, nicht baute. 19. sagan, l. sagen. 20. venne, (wenn) als. 28. czu tage, 32. globde, gelübde. 37. vol, wol. zur tagsatzung, städteversammlung.
42 Die stete musten das abgebrante weder ba- wen. 3да on alles mynnernizz richtet vnd beczalet haben. vnd des zv vrkund haben wir alle vnser stete jnsigel an diesen briff gehan- gen, der gegeben ist noch Crists geburt driczenhundirt iar, dor- noch in dem neyn vnd sechczigisten jar, an dem nehesten mon- tag noch sand Angnesen tag, der heiligen jungfrowen. Do noch musten dy stete bwhen vf der heyde noch lutte der vorbeschreben briffe, vnd do hindirte sy der von dem Sa- gan an dem bwhe vnd sprach vnd schreb den stetin, sy solden nicht bwhen vf syn vetterlich erbe, vnd treip wol czu sechs- mol der stete czymmerlutte, dy jv dy stat von ir macht santen 10 vf dy heyde bwhen, vnd wolden sy hesen vnd morden, als so daz sy weder quomen vnd czogen von der heide. do noch wen man nicht enbwte vf der heyde, so mante dy herczogin dy stete noch irrn brifen; so santen aber dy stete czymmer- luyte vf dy heyde; so wurden sy aber abe getriben von dem 15 von dem Sagan; so musten dy stete ryten geygen dem Sagan czy dem herczogin vnd czu der herczogin geygen der Swydnicz, vnd wen man ir clayte, wy daz man dy czymmerlute abe trebe, so sprach sy, sy wuste nicht czv sagan von dem herczogen von dem Sagan venne gut vnd hette andirs nicht wen gutlich mit 20 ym czv schaffen, wir wusten wol waz wir ir globt hetten in vnsern brifen, do manet sy vmme vnd welde, daz man ir daz hylde; so musten dy stete czyhen an den erczbischoff geygen Praga, vnd der sante syne bryfe dem herczogin czv dem Sagan, daz her dy stete nicht solde hindern an dem bwhe vf der heyde ; 25 so korte sich der von dem Sagan nicht an dy bryfe; so wurden dy stete aber gemant mit irn brifen; so musten dy stete czyhen dorvmme czu tage geygen der Lobaw, vnd wurden czv rate, wy man abir czyhen muste dorumme czv dem herren vnd fursten czu dem Sagan vnd czv der Swyd- 30 nicz czv der von der Swydnicz, daz wir gerne weldin haldin 31b vnser globde, so trebe man ju dy czymerluyte abe. also czogen vnd santen dy stete do czwischen vnd trugen dor vf swere czerunge vnd koste also lange, bis daz dese stete musten czyhen geygen Crokow, dem erczbischoff noch, vm den bwhe. do 35 quomen hyn dy herczoge von dem Sagan. do wart geteydingt, daz man bwete daz stetchin, vnd musten dy Gorliczer legen vol mit drysegen werhaftegen mannen vf der heyde wol drey wo- 5 1. mynnernizz, verminderung. 11. hesen, s. oben s. 8, 11. 13. nicht enbw- te, nicht baute. 19. sagan, l. sagen. 20. venne, (wenn) als. 28. czu tage, 32. globde, gelübde. 37. vol, wol. zur tagsatzung, städteversammlung.
Strana 43
43 chen in dem stetchin, daz mans icht weder abe brente. dor noch richte wir abe den schaden hern Heyneken von Meyen- walde vnd ouch den luytten vnd musten in geben Lij mark polonischer czal pregischer groschen. do noch vor dy hemere 5 musten aber dy stete geben Lij mark polonischer czal pregi- scher groschen vor ern schaden. by den selben geczyten hob sich daz groste gewerre in den stetin czv Budissin vnd czv Gorlicz vme denselben brant, den dy stete getan hatten, vnd wart grosse rvmyre vnd vflauf in den czwehen stetin czwyschen 10 der gemeyne vnd hantwerkern an eyme teyle vnd den reten an dem andirn teyle, alzo daz dy gemeyne wolde nicht gelden daz gelt, xvi" schok, vm den brant, vnd spre- chen, sy hetten es getan an irn ratt, vnd sy welden vn- gerne burnen ers erbherren geuelle vnd wolden dy rete abe 15 gewrfen habin von den rêten, vnd wart so groze rumyre vnd vflauf in den selbin stetin Budissin vnd Gorlicz vnd czogen weder den andern vor den erczbischoff geygen Prage, dy 32a gemeyn an eyme teyle, der rat an dem andirn teyle, vil vnd manche reyse ; vnd wen sy der byschoff iczunt beydersyt be- 20 richte, so hub sich dor noch abir eyn andir vflauf czwyschen der gemeyne vnd der rete der czweyr stete Budissin vnd Gor- licz; vnd daz werte lange czit biz daz der erczbischoff muste czyhen dor vm geygen Budissin. do wart geteding czwyschen in, daz der burgermeyster czu Budissin trat vor dy gemeyne 25 vor dy hantwerker vnd bat es der gemeyne abe; vnd musten dy Gorliczer ofte ouch czyhen mit ir gemeyne vor den ercz- bischoff; vnd daz werte also lange bis daz keyser Karln czu lande quam von Lamparten; dennoch czogen sy mer wen virstunt vor den keyser vnd klayten ober enandir, vnd wart 30 bericht mit boser gedult, also daz man in saczte eynen haupt- man, der heist her Benez von Lobschcz, vnd der scholde ho- ren, wer dy berichtunge breche, vnd bwdte daz neuhe haus vor Gorlicz geygen der Sittaw gelegen; vnd daz quam dar von ir czweunge weygen, dy sy hatten geygen den andirn. Dor noch 35 huben sich ouch dy teydingen czwischen den steten Sittow Bu- betzalung der hem- mer. 2. richte wir abe, ersetzten, erstatteten wir. 7. gewerre, unruhe, verwir- rung. 9. rvmyre, rumor, lerm. 13. an, ohne. 14. vnd wolden - von den rêten, und wollten die rathsmänner von ihrem amte absetzen. 17. we- der d. and., wider einander. 29. virstunt, viermahl. 30. mit boser gedult, so dass man über ihren händeln die geduld verlor. 31. Lobschcz, Leob- schütz. 6*
43 chen in dem stetchin, daz mans icht weder abe brente. dor noch richte wir abe den schaden hern Heyneken von Meyen- walde vnd ouch den luytten vnd musten in geben Lij mark polonischer czal pregischer groschen. do noch vor dy hemere 5 musten aber dy stete geben Lij mark polonischer czal pregi- scher groschen vor ern schaden. by den selben geczyten hob sich daz groste gewerre in den stetin czv Budissin vnd czv Gorlicz vme denselben brant, den dy stete getan hatten, vnd wart grosse rvmyre vnd vflauf in den czwehen stetin czwyschen 10 der gemeyne vnd hantwerkern an eyme teyle vnd den reten an dem andirn teyle, alzo daz dy gemeyne wolde nicht gelden daz gelt, xvi" schok, vm den brant, vnd spre- chen, sy hetten es getan an irn ratt, vnd sy welden vn- gerne burnen ers erbherren geuelle vnd wolden dy rete abe 15 gewrfen habin von den rêten, vnd wart so groze rumyre vnd vflauf in den selbin stetin Budissin vnd Gorlicz vnd czogen weder den andern vor den erczbischoff geygen Prage, dy 32a gemeyn an eyme teyle, der rat an dem andirn teyle, vil vnd manche reyse ; vnd wen sy der byschoff iczunt beydersyt be- 20 richte, so hub sich dor noch abir eyn andir vflauf czwyschen der gemeyne vnd der rete der czweyr stete Budissin vnd Gor- licz; vnd daz werte lange czit biz daz der erczbischoff muste czyhen dor vm geygen Budissin. do wart geteding czwyschen in, daz der burgermeyster czu Budissin trat vor dy gemeyne 25 vor dy hantwerker vnd bat es der gemeyne abe; vnd musten dy Gorliczer ofte ouch czyhen mit ir gemeyne vor den ercz- bischoff; vnd daz werte also lange bis daz keyser Karln czu lande quam von Lamparten; dennoch czogen sy mer wen virstunt vor den keyser vnd klayten ober enandir, vnd wart 30 bericht mit boser gedult, also daz man in saczte eynen haupt- man, der heist her Benez von Lobschcz, vnd der scholde ho- ren, wer dy berichtunge breche, vnd bwdte daz neuhe haus vor Gorlicz geygen der Sittaw gelegen; vnd daz quam dar von ir czweunge weygen, dy sy hatten geygen den andirn. Dor noch 35 huben sich ouch dy teydingen czwischen den steten Sittow Bu- betzalung der hem- mer. 2. richte wir abe, ersetzten, erstatteten wir. 7. gewerre, unruhe, verwir- rung. 9. rvmyre, rumor, lerm. 13. an, ohne. 14. vnd wolden - von den rêten, und wollten die rathsmänner von ihrem amte absetzen. 17. we- der d. and., wider einander. 29. virstunt, viermahl. 30. mit boser gedult, so dass man über ihren händeln die geduld verlor. 31. Lobschcz, Leob- schütz. 6*
Strana 44
44 32b von der von Ostras wegen do man jn das rathhaws czustöret. dissin Lobow Kamencz an eyme teyl vnd Gorlicz an dem an- dirn teyle vnd boten den erczbischoff vm eynen richer, daz sy welden czu den von Gorlicz klagen alle dy vorbeschreben sachen, wy sy dy stete dor ezu brocht haben czu dem brande. ny boten dy von Gorlicz dy stete, daz sy welden gerne mit den stetin komen czu tage vnd welden vorsuchen, ab sy es mochten gutlich hin gelegen; vnd des reten dy stete also lange czu tage, mer wen sechstunt, vnd trugin dy stete also groz koste dor vf, daz es dese stat koste mit czerunge, mit aberichtunge der luyte, vnd mit dem gelde, daz wir geben dem erczbischoff, vnd mit scha� 10 den aberichten mer wen sechshundirt schok; vnd wart getey- ding also lange cwyschen den stetin, noch dem als dy stete woren czu tage gewest vfte vnd manches, daz sich dy von Gor- licz dirgoben aller sachen vnd boten dy stete alzo vruntlich von den sachen vnd suchten sy daz also gutlich, daz dy stete ir 15 vrunde wurden, mit sulcher vnderscheyde, daz sy daz stetchin, dy von Gorlicz, mit irin pfenynge bwhen solden vnd daz haus daz sy selber czubrochen auch weder vf mit irin pfenyngen richen vnd bwhen solden. alzo wart dese sache hyn geleget. Do noch in dem selben jare M'CCC°LXViij° an dem sona- 20 bunde vor Lucien, byn der selben czit hatten dy von Ostros vfgericht eyn rathus vnd dor vf eyne ratglucke gehangen vnd hatten gemuret ir tore an der stat vnd wolden jv uf richen eyne hauptstat mit allin rechtin als andir stete, Gorlicz vnd Budissin, vnd furtin byr vn vorkauften daz vf daz lant vm vnd 25 vm vnd totin deser stal grosin schaden, alzo daz man noch den schepphen senten von Ostros; dy quomen her in dese stat mit der eptischin vnd sprochen, sy hetten ir gut mit allin rechten als andir stete, alzo lange daz dese stat den von Ostros lyz lesin al iren gebrechen vnd wy sy griffin vnd stegin in deser stat 30 recht. von irstin sayt man yn, sy hetten gebwht vngewnlich gebwde, dy von aldrs nicht gewest sint, daz ist eyn rathus, 5 2. richer, richter. 8. sechstunt, sechsmahl. 9. aberichtunge, provisio quae fit loco satisfactionis alicuius' Haltaus 7. 10. schaden aberichten, lei- stung des schadenersatzes, vgl. Haltaus a. a. o. am unteren rande von 32a von später hand diese stadt haben in der be- listunge meher wen vmb vj° ss. die von Gorlitz brocht. 13. manches, manchmahl. 14. sich dirgoben aller sachen, in allem sich ergaben, in alles willigten. 16. vnderscheyde, bedingung. 19. richen, richten. hyn geleget, beigelegt, abgethan, s. zum Iwein 873. 27. senten, sandte. 30. gebrechen, beschwerde, Haltaus 598, Schmeller 1, 247. ste- gin, stiegen. 31. vngewnlich, ungewöhnliche.
44 32b von der von Ostras wegen do man jn das rathhaws czustöret. dissin Lobow Kamencz an eyme teyl vnd Gorlicz an dem an- dirn teyle vnd boten den erczbischoff vm eynen richer, daz sy welden czu den von Gorlicz klagen alle dy vorbeschreben sachen, wy sy dy stete dor ezu brocht haben czu dem brande. ny boten dy von Gorlicz dy stete, daz sy welden gerne mit den stetin komen czu tage vnd welden vorsuchen, ab sy es mochten gutlich hin gelegen; vnd des reten dy stete also lange czu tage, mer wen sechstunt, vnd trugin dy stete also groz koste dor vf, daz es dese stat koste mit czerunge, mit aberichtunge der luyte, vnd mit dem gelde, daz wir geben dem erczbischoff, vnd mit scha� 10 den aberichten mer wen sechshundirt schok; vnd wart getey- ding also lange cwyschen den stetin, noch dem als dy stete woren czu tage gewest vfte vnd manches, daz sich dy von Gor- licz dirgoben aller sachen vnd boten dy stete alzo vruntlich von den sachen vnd suchten sy daz also gutlich, daz dy stete ir 15 vrunde wurden, mit sulcher vnderscheyde, daz sy daz stetchin, dy von Gorlicz, mit irin pfenynge bwhen solden vnd daz haus daz sy selber czubrochen auch weder vf mit irin pfenyngen richen vnd bwhen solden. alzo wart dese sache hyn geleget. Do noch in dem selben jare M'CCC°LXViij° an dem sona- 20 bunde vor Lucien, byn der selben czit hatten dy von Ostros vfgericht eyn rathus vnd dor vf eyne ratglucke gehangen vnd hatten gemuret ir tore an der stat vnd wolden jv uf richen eyne hauptstat mit allin rechtin als andir stete, Gorlicz vnd Budissin, vnd furtin byr vn vorkauften daz vf daz lant vm vnd 25 vm vnd totin deser stal grosin schaden, alzo daz man noch den schepphen senten von Ostros; dy quomen her in dese stat mit der eptischin vnd sprochen, sy hetten ir gut mit allin rechten als andir stete, alzo lange daz dese stat den von Ostros lyz lesin al iren gebrechen vnd wy sy griffin vnd stegin in deser stat 30 recht. von irstin sayt man yn, sy hetten gebwht vngewnlich gebwde, dy von aldrs nicht gewest sint, daz ist eyn rathus, 5 2. richer, richter. 8. sechstunt, sechsmahl. 9. aberichtunge, provisio quae fit loco satisfactionis alicuius' Haltaus 7. 10. schaden aberichten, lei- stung des schadenersatzes, vgl. Haltaus a. a. o. am unteren rande von 32a von später hand diese stadt haben in der be- listunge meher wen vmb vj° ss. die von Gorlitz brocht. 13. manches, manchmahl. 14. sich dirgoben aller sachen, in allem sich ergaben, in alles willigten. 16. vnderscheyde, bedingung. 19. richen, richten. hyn geleget, beigelegt, abgethan, s. zum Iwein 873. 27. senten, sandte. 30. gebrechen, beschwerde, Haltaus 598, Schmeller 1, 247. ste- gin, stiegen. 31. vngewnlich, ungewöhnliche.
Strana 45
45 czu schaden deser stat. czv dem andirn mole sayt man yn, wy daz sy gebwht vnd gemuret hettin steynyn tor vnd 33a steynynne mure vnd hott ouch dy gevestint mit gemure, allin stetin czu schaden vnd den landen, daz sich dy 5 roubere vnd schedeliche luyte mochten sich dor in legin vnd mochten den landen schadin czv czyhin vnd moch- ten eynes naches vf brechen vnd mochten czyhen alzo vs dem lande, als es ouch vormols geschen ist, daz man roubere nam mit gewalt von der kyrchen czu Ostros. 'ezv dem drittin mol' 10 sayt man in ‘ir herren, so macht ir euch ein wycbilde vnd czyet ouch czv eygen dorfer mit allen rechten vnd gebt des vrteyl vf daz lant, ouch dirre stat czu schadin, in dy selbin dorffere. czv dem virdin mole, so wyst, daz euwer eldern vnd vorvarn ir byrmoze al hy geholt haben in der stat vnd ha- 15 ben der gemut in vnsern rate ni czugeben, daz habt ir nicht getan wol by sechs jarn. ouch habe wir by xij iaren in vn- ser stat vnser moze, schepphfeln vnd virteyl, lazen ychten wol czu vinufmol, daz ir ny quomet mit den euwern schffeln vnd virteyl, daz ir dy ouch lyset omen, daz arm vnd rich recht 20 gesche in euwer stat, wen ir dach haben sollet alle vnsere moze vnd siczet in allin vnsern rechten vnser stat. do noch wyst mer, daz ir in euwerm gevhe vf haldit luyte, dy do vor- schreben sint in vnser stat vnd ouch vorschreben vnd vorecht sint in andirn stetin, Gorlicz, Budissin, dy haust ir vnd hey- 33b 25 met dy, vnd besundir dy vortrybin vs vnser stat, dy halt ir vf, vns czu wedirdris vnd ezu schaden. ouch wysst, ir herrin, daz ir weder daz rech in euwerm gewe vollet gemacht haben eynen salzmarkt vnd furt dor in wayne mit salcze vnd list dy weyne abe messin mit luban, vnd dy selbe lube habt ir gehabt 7. 3. vnd hott u. s. w., und hätten die auch mit gemäuer befestigt. naches, nachts. 14. byrmoze, biermasse, biergemässe. vnd haben u. s. w., und wir haben das gemute, die anmutung (Haltaus 652 ) derselben (das ge- mäss nicht von Zittau holen zu müssen) in unserm rathe nie zugegeben. so hatte auch Coelestin Hennig in s. ephemer. zittav. diese stelle gegeben, s. Carpzov anal. 2, s. 255. den buchstaben nach könnnte man auch inczugeben lesen. 17. ychten, eichen, visieren. 19. omen = aemen, visieren, Hoffn. fundgr. 1,357. 20. dach, doch. 22. gevhe, gau. vf haldit, wohnen lasst, beherbergt. 23. vorschreben, verbannt. vorecht, geächtet. 26. wedirdris, verdruss, ärger. 27. rech, recht. vollet, wollt. 28. wayne, wagen. list, liesst. 29. luban, lube] offenbar ist ein mass gemeint; das wort ist viel- leicht slavisch; serbisch lubura (von lub, die linde) ein gefäss aus baum- rinde.
45 czu schaden deser stat. czv dem andirn mole sayt man yn, wy daz sy gebwht vnd gemuret hettin steynyn tor vnd 33a steynynne mure vnd hott ouch dy gevestint mit gemure, allin stetin czu schaden vnd den landen, daz sich dy 5 roubere vnd schedeliche luyte mochten sich dor in legin vnd mochten den landen schadin czv czyhin vnd moch- ten eynes naches vf brechen vnd mochten czyhen alzo vs dem lande, als es ouch vormols geschen ist, daz man roubere nam mit gewalt von der kyrchen czu Ostros. 'ezv dem drittin mol' 10 sayt man in ‘ir herren, so macht ir euch ein wycbilde vnd czyet ouch czv eygen dorfer mit allen rechten vnd gebt des vrteyl vf daz lant, ouch dirre stat czu schadin, in dy selbin dorffere. czv dem virdin mole, so wyst, daz euwer eldern vnd vorvarn ir byrmoze al hy geholt haben in der stat vnd ha- 15 ben der gemut in vnsern rate ni czugeben, daz habt ir nicht getan wol by sechs jarn. ouch habe wir by xij iaren in vn- ser stat vnser moze, schepphfeln vnd virteyl, lazen ychten wol czu vinufmol, daz ir ny quomet mit den euwern schffeln vnd virteyl, daz ir dy ouch lyset omen, daz arm vnd rich recht 20 gesche in euwer stat, wen ir dach haben sollet alle vnsere moze vnd siczet in allin vnsern rechten vnser stat. do noch wyst mer, daz ir in euwerm gevhe vf haldit luyte, dy do vor- schreben sint in vnser stat vnd ouch vorschreben vnd vorecht sint in andirn stetin, Gorlicz, Budissin, dy haust ir vnd hey- 33b 25 met dy, vnd besundir dy vortrybin vs vnser stat, dy halt ir vf, vns czu wedirdris vnd ezu schaden. ouch wysst, ir herrin, daz ir weder daz rech in euwerm gewe vollet gemacht haben eynen salzmarkt vnd furt dor in wayne mit salcze vnd list dy weyne abe messin mit luban, vnd dy selbe lube habt ir gehabt 7. 3. vnd hott u. s. w., und hätten die auch mit gemäuer befestigt. naches, nachts. 14. byrmoze, biermasse, biergemässe. vnd haben u. s. w., und wir haben das gemute, die anmutung (Haltaus 652 ) derselben (das ge- mäss nicht von Zittau holen zu müssen) in unserm rathe nie zugegeben. so hatte auch Coelestin Hennig in s. ephemer. zittav. diese stelle gegeben, s. Carpzov anal. 2, s. 255. den buchstaben nach könnnte man auch inczugeben lesen. 17. ychten, eichen, visieren. 19. omen = aemen, visieren, Hoffn. fundgr. 1,357. 20. dach, doch. 22. gevhe, gau. vf haldit, wohnen lasst, beherbergt. 23. vorschreben, verbannt. vorecht, geächtet. 26. wedirdris, verdruss, ärger. 27. rech, recht. vollet, wollt. 28. wayne, wagen. list, liesst. 29. luban, lube] offenbar ist ein mass gemeint; das wort ist viel- leicht slavisch; serbisch lubura (von lub, die linde) ein gefäss aus baum- rinde.
Strana 46
46 34а vnser stat an vnser wyssin, vnd wy ir dy dirworben vnd dir- kriget habt vs vnser stat vns vnwyssinlich, weder daz recht vnd weder vnsern wyllin. dorum vm denselben salczmarkt muste wir mit den vnsern vorczyhen mit euwer herschaft an den keyser vf dy burg Karlsteyn, vnd daz wir gots vnd des keysers vnd des rechten genossin, daz ir den markt must lasen abe gehen, dorvm ir dese stat brocht czu schaden vnd trebt dy vf grosse koste. ouch wysset, ir herren, daz ir von aldirs vnd von eldirn rechte kvme gebruhet halbt euwer nodorf, vnd dy andir euwer notdorft must ir holen in vnser stat, des wir 10 noch wol gedenken vnd noch wol habin vnsere meteburgere lebinde, dy euch byr vorkauft habin in euwer stat, vnd es entorste nymandis byr von euch furen, wen in eyme satellegil, daz eyner getragen mochte oder gefuren an sym pferde. nv brwht ir in euwerm gewbe ober euwer notdorft vnd vorkauf 15 daz vf daz lant vm vnd vm, deser stat czu schadin, vnd lat daz von euch furen vf weynen in virteyln vnd halben fuder weder vnser stat recht, vnd mute dese stat an euch al der vor- beschrebin sachin eyn entwort.’ do sprochen sy, sy musten dy redde brengen an ir aberstin, vnd wart deser stat keyn 20 antwort endehaft, dor ober daz sy keyn sachen, dy vorbeschre- ben, welden abe losen. do wart dese stat czu rote mit irn eldstin vnd hegten eyn ding vnd hyschen dy von Ostros vnd las man in der gehegten bank al dy vorbeschreben sachen; daz mochte alles nicht gehelfin, daz sy der vorbeschreben sachen 25 eyne welden wandyln; sundir do wart dy stat czu rathe mit irin eldstin vnd santen noch den stetin Budissin Gorlicz Luban Kamencz Lobow, vnd quomen mit deser stat czu sammene wol mit .xl. glewyn vnd brocht dor czu vs dese stat wol hundirt wayne vol mit wol geharnischnuscht luytten vnd mit czymer- 30 luytten vnd mit mureren vnd czogen geygen Ostros vf den markt. do woren dy nunnen vs quomen vs dem kloster vnd hatten sich gesaczt vnder daz rathus mit der eptyssinne; do 5 1. l. vs vnser stat. vnd wy u. s. w., auf welche weise ihr sie nun an euch gebracht haben mögt. 4. vorczyhen, ziehen. 7. vnd trebt, u. s. w., und triebt, brachtet unsere stadt in grosse kosten. 9. halbt, zur hälfte. 12. es ent, nymandis, es durfte niemand. 13. satellegil, fässchen das auf einem sattel fortgeschafft werden kann. Frisch 1, 565a, Schmeller 2, 447. 18. mute, mutet, sinnt an, verlangt. 20. aberstin, obersten, vorgesetzten. 21. endehaft, entscheidend. 22. abe losen, unterlassen. 23. hyschen, heischten, forderten vor. 30. geharn.] l. geharnischten.
46 34а vnser stat an vnser wyssin, vnd wy ir dy dirworben vnd dir- kriget habt vs vnser stat vns vnwyssinlich, weder daz recht vnd weder vnsern wyllin. dorum vm denselben salczmarkt muste wir mit den vnsern vorczyhen mit euwer herschaft an den keyser vf dy burg Karlsteyn, vnd daz wir gots vnd des keysers vnd des rechten genossin, daz ir den markt must lasen abe gehen, dorvm ir dese stat brocht czu schaden vnd trebt dy vf grosse koste. ouch wysset, ir herren, daz ir von aldirs vnd von eldirn rechte kvme gebruhet halbt euwer nodorf, vnd dy andir euwer notdorft must ir holen in vnser stat, des wir 10 noch wol gedenken vnd noch wol habin vnsere meteburgere lebinde, dy euch byr vorkauft habin in euwer stat, vnd es entorste nymandis byr von euch furen, wen in eyme satellegil, daz eyner getragen mochte oder gefuren an sym pferde. nv brwht ir in euwerm gewbe ober euwer notdorft vnd vorkauf 15 daz vf daz lant vm vnd vm, deser stat czu schadin, vnd lat daz von euch furen vf weynen in virteyln vnd halben fuder weder vnser stat recht, vnd mute dese stat an euch al der vor- beschrebin sachin eyn entwort.’ do sprochen sy, sy musten dy redde brengen an ir aberstin, vnd wart deser stat keyn 20 antwort endehaft, dor ober daz sy keyn sachen, dy vorbeschre- ben, welden abe losen. do wart dese stat czu rote mit irn eldstin vnd hegten eyn ding vnd hyschen dy von Ostros vnd las man in der gehegten bank al dy vorbeschreben sachen; daz mochte alles nicht gehelfin, daz sy der vorbeschreben sachen 25 eyne welden wandyln; sundir do wart dy stat czu rathe mit irin eldstin vnd santen noch den stetin Budissin Gorlicz Luban Kamencz Lobow, vnd quomen mit deser stat czu sammene wol mit .xl. glewyn vnd brocht dor czu vs dese stat wol hundirt wayne vol mit wol geharnischnuscht luytten vnd mit czymer- 30 luytten vnd mit mureren vnd czogen geygen Ostros vf den markt. do woren dy nunnen vs quomen vs dem kloster vnd hatten sich gesaczt vnder daz rathus mit der eptyssinne; do 5 1. l. vs vnser stat. vnd wy u. s. w., auf welche weise ihr sie nun an euch gebracht haben mögt. 4. vorczyhen, ziehen. 7. vnd trebt, u. s. w., und triebt, brachtet unsere stadt in grosse kosten. 9. halbt, zur hälfte. 12. es ent, nymandis, es durfte niemand. 13. satellegil, fässchen das auf einem sattel fortgeschafft werden kann. Frisch 1, 565a, Schmeller 2, 447. 18. mute, mutet, sinnt an, verlangt. 20. aberstin, obersten, vorgesetzten. 21. endehaft, entscheidend. 22. abe losen, unterlassen. 23. hyschen, heischten, forderten vor. 30. geharn.] l. geharnischten.
Strana 47
47 30 wylin neder dy czymmerluytte vnd legten daz rathus vnd dy ratglucke dirnedir, vnd dy murer brechen mit kylhowen vnd mit craczen dy gemureten tor dirnedir, vnd daz geschach MCcc’lxviij an dem sonabunde vor Lucie, dy wyle der keyser 34b 5 waz czu Lampartin, do czoch der prior geygen Praga czu dem erczbischoff vnd klaygte ober dese stat vnd ober dy ge- walt, dy do geschen were vf irin gute, vnd gremten sich vser mosen zere deser stat vnd treben vf grosse koste vnd czerun- ge, alzo lange bis daz der apt vs der Celle dor czu quam gei- 10 gen Prage, den dy nynnen ouch ober dese stat geigen Prage brochten; vnd wurden dy sachen gesaczt vs der hant czu dryen mannen, czv hern Lutheren von dem Pentzk vnd ezu hern Otten von Gerharsdorf vnd czu Ulman vs der Muncze, burgere czu Gorlicz, vnd dy mochten wol vyr tage machen 15 oder mer czwyschen deser stat vnd dem closter, alzo bis daz sy es nicht mochten beyder syt gutlich berichen. do sprochen sy eynen rot do czwyschen, alzo daz dese stat muste in weder bwhen ir brotbenken alsi von aldirs gewest waren vf irm markt. daz geschach; also sten dy brotbenke noch vnd vor- 20 ging das rathus vf irm markte, also daz keyn rathhauz in czu- kumftegin geczyten nymmer mer vorbaz werden schol. Noch gotes geburte MCcclxIx czu Galli gab dese stat keiser Karl CCCc schok vnd xxiij schok czu Budissin von den czollen vnd vorwerke czu Drusendorff vnd von der burg Owyn, noch 35a 25 luyte des briffes der mytunge, als hy noch beschreben stet. Item aber die mi- Auch wart do selbist czu Budissin daz vorwerk czu Dru- tunge. sendorf den monchen vff dem Owyn, vnd wart dy voytie 36a aber bestanden dry jar vnd wurden deser stat aber gegebin andir briffe dor ober, als hy noch beschrebin stet. Wir Karl, von gotes gnaden, romischer keiser, czu allen Nota. czeiten merers des richs, vnd kunig czu Behen, bekennen vnd Abir my- tunge der 1. wylen neder, fielen nieder, stiegen von den wagen. 2. kylhowen, keilhauen, Frisch 1, 508b. 3. craczen, kratzen, hacken, Frisch 1,546a. nach tor von anderer hand die unnöthige einschaltung wurfen sy. 7. gremten sich, beklagten sich. 12. Pentzk, Penzig. 13. Gerharsdorf, Gersdorf, s. Carpz. ehrent. 2, s. 89. 14. tage machen, rechtstage halten. 16. be- richen, berichten, beilegen. 20. also daz keyn u. s. w. von anderer hand. 21. nach schol von später hand mittunge der zcolle. 22 ff. von anderer hand. 25. nach stet folgt die mietungsurkunde, die schon s. 33, 6 ff. steht, nochmahls, nur in einzelnen buchstaben ab- weichend. 28. bestanden, gemietet. 31. l. merer.
47 30 wylin neder dy czymmerluytte vnd legten daz rathus vnd dy ratglucke dirnedir, vnd dy murer brechen mit kylhowen vnd mit craczen dy gemureten tor dirnedir, vnd daz geschach MCcc’lxviij an dem sonabunde vor Lucie, dy wyle der keyser 34b 5 waz czu Lampartin, do czoch der prior geygen Praga czu dem erczbischoff vnd klaygte ober dese stat vnd ober dy ge- walt, dy do geschen were vf irin gute, vnd gremten sich vser mosen zere deser stat vnd treben vf grosse koste vnd czerun- ge, alzo lange bis daz der apt vs der Celle dor czu quam gei- 10 gen Prage, den dy nynnen ouch ober dese stat geigen Prage brochten; vnd wurden dy sachen gesaczt vs der hant czu dryen mannen, czv hern Lutheren von dem Pentzk vnd ezu hern Otten von Gerharsdorf vnd czu Ulman vs der Muncze, burgere czu Gorlicz, vnd dy mochten wol vyr tage machen 15 oder mer czwyschen deser stat vnd dem closter, alzo bis daz sy es nicht mochten beyder syt gutlich berichen. do sprochen sy eynen rot do czwyschen, alzo daz dese stat muste in weder bwhen ir brotbenken alsi von aldirs gewest waren vf irm markt. daz geschach; also sten dy brotbenke noch vnd vor- 20 ging das rathus vf irm markte, also daz keyn rathhauz in czu- kumftegin geczyten nymmer mer vorbaz werden schol. Noch gotes geburte MCcclxIx czu Galli gab dese stat keiser Karl CCCc schok vnd xxiij schok czu Budissin von den czollen vnd vorwerke czu Drusendorff vnd von der burg Owyn, noch 35a 25 luyte des briffes der mytunge, als hy noch beschreben stet. Item aber die mi- Auch wart do selbist czu Budissin daz vorwerk czu Dru- tunge. sendorf den monchen vff dem Owyn, vnd wart dy voytie 36a aber bestanden dry jar vnd wurden deser stat aber gegebin andir briffe dor ober, als hy noch beschrebin stet. Wir Karl, von gotes gnaden, romischer keiser, czu allen Nota. czeiten merers des richs, vnd kunig czu Behen, bekennen vnd Abir my- tunge der 1. wylen neder, fielen nieder, stiegen von den wagen. 2. kylhowen, keilhauen, Frisch 1, 508b. 3. craczen, kratzen, hacken, Frisch 1,546a. nach tor von anderer hand die unnöthige einschaltung wurfen sy. 7. gremten sich, beklagten sich. 12. Pentzk, Penzig. 13. Gerharsdorf, Gersdorf, s. Carpz. ehrent. 2, s. 89. 14. tage machen, rechtstage halten. 16. be- richen, berichten, beilegen. 20. also daz keyn u. s. w. von anderer hand. 21. nach schol von später hand mittunge der zcolle. 22 ff. von anderer hand. 25. nach stet folgt die mietungsurkunde, die schon s. 33, 6 ff. steht, nochmahls, nur in einzelnen buchstaben ab- weichend. 28. bestanden, gemietet. 31. l. merer.
Strana 48
48 czolle ge-tun kunt offenlich mit desim brife allen den, di en sehen adir richte horen lesen, daz wir alz eyn kung czn Behem fur vns, kung hynne vnd Wenczlaw vnsern son vnd vnser erben, kunge czu Behem, mit off dem lande, dem richter, den ratmannen vnd burgern gemeynlich der stat czu der Sittaw, vnsern lieben getreuwen, also ober eyn komen sein, daz sie, anczuheben an dem heutegin tage bis vf pfing- sten, die schierist kunftig sein, vnd von den selben pfingsten drey gancze jar noch eynandir czu czelen, von vnserin wegen innehaben vnd haben sullen vnsere czolle in der stat czu der Syttaw vnd vnder dem Nuwen huse, gelegen vf dem Gebler, 10 di gerichte in der stat czu der Syttaw vnd vf dem lande des wychbildes, daz dor czu gehort, vnd dy bete, dy man in dem selben lande vnd wichbilde pfligt czu nemen vnd ouch die vor- werk czu Hurnicz vnd vnderonow mit allen eren geniezsen vnd czugehorungen, vnd dorum vnd do von sullen sie vns vnd vn- 15 sern erben, kungen czu Behem, geben vnd gelden alle jare dreyhundirt vnd czweynczig schok pragischer grozsen; so sul- len ouch sie vns vnd vnsern erben, kungen czu Behem, czu jerlicher rente geben vnd gelden drey vnd nunczig schok und czwenczig grozse der selben, vnd von allem dem vorgenant 20 gelde sullen sie von vnsern vnd vnserre erben wegen alle jar gelden vnd geben dem prior vnd der sammenunge des closters czum Oywen czwey vnd nunczig schok grozzen vnd daz uberi- ge vorgenante gelt sullen sie in vnserre camer alle jar als vor geschriben stet genczlichen antworten; vnd wen sie daz getan 25 haben, so sagen wir sie der selben vnsere rente czolle gerichte vnd genizze, die sie innehaben, als vorgeschriben stet, fur vns, kung Wenczlaw vnsern son, vnserre erben vnd nachkomen, 37a kunge czu Behem, aller sache quyt ledig vnd loz. mit vrkunt dicz briefs, vorsigelt mit vnsere keiserlichen maiestat ingesigele. 30 gegeben zcu Budisin, noch Crists geburd dreyczenhundirt jar, dornach in dem nyn vnd sechezigstem jare an dem eretag noch der aynleftausend maget tag, vnser riche in dem vier vnd czwenzigsten vnd des keysertums in dem vumfezenden jare. Do noch in der selbin czyt quam keiser Karl her in dese 35 stat vnde czoch vff den Oywyn vnd lag vff dem haucze eyne BGb die koni- gliche ren- te. 5 6. bis vf pfingsten, die u. s. w., bis auf nächstkommende pfingsten. 12. bete, steuer. 14. l. vnder Ronow. geniezsen, nutzungen. 20. der selben, derselben groschen, derselben müinze. 32. eretag u. s. w., dienstag nach dem einundzwanzigsten october. 36. vff dem haucze, auf dem oben s.17, 12 er- wähnten gebäude.
48 czolle ge-tun kunt offenlich mit desim brife allen den, di en sehen adir richte horen lesen, daz wir alz eyn kung czn Behem fur vns, kung hynne vnd Wenczlaw vnsern son vnd vnser erben, kunge czu Behem, mit off dem lande, dem richter, den ratmannen vnd burgern gemeynlich der stat czu der Sittaw, vnsern lieben getreuwen, also ober eyn komen sein, daz sie, anczuheben an dem heutegin tage bis vf pfing- sten, die schierist kunftig sein, vnd von den selben pfingsten drey gancze jar noch eynandir czu czelen, von vnserin wegen innehaben vnd haben sullen vnsere czolle in der stat czu der Syttaw vnd vnder dem Nuwen huse, gelegen vf dem Gebler, 10 di gerichte in der stat czu der Syttaw vnd vf dem lande des wychbildes, daz dor czu gehort, vnd dy bete, dy man in dem selben lande vnd wichbilde pfligt czu nemen vnd ouch die vor- werk czu Hurnicz vnd vnderonow mit allen eren geniezsen vnd czugehorungen, vnd dorum vnd do von sullen sie vns vnd vn- 15 sern erben, kungen czu Behem, geben vnd gelden alle jare dreyhundirt vnd czweynczig schok pragischer grozsen; so sul- len ouch sie vns vnd vnsern erben, kungen czu Behem, czu jerlicher rente geben vnd gelden drey vnd nunczig schok und czwenczig grozse der selben, vnd von allem dem vorgenant 20 gelde sullen sie von vnsern vnd vnserre erben wegen alle jar gelden vnd geben dem prior vnd der sammenunge des closters czum Oywen czwey vnd nunczig schok grozzen vnd daz uberi- ge vorgenante gelt sullen sie in vnserre camer alle jar als vor geschriben stet genczlichen antworten; vnd wen sie daz getan 25 haben, so sagen wir sie der selben vnsere rente czolle gerichte vnd genizze, die sie innehaben, als vorgeschriben stet, fur vns, kung Wenczlaw vnsern son, vnserre erben vnd nachkomen, 37a kunge czu Behem, aller sache quyt ledig vnd loz. mit vrkunt dicz briefs, vorsigelt mit vnsere keiserlichen maiestat ingesigele. 30 gegeben zcu Budisin, noch Crists geburd dreyczenhundirt jar, dornach in dem nyn vnd sechezigstem jare an dem eretag noch der aynleftausend maget tag, vnser riche in dem vier vnd czwenzigsten vnd des keysertums in dem vumfezenden jare. Do noch in der selbin czyt quam keiser Karl her in dese 35 stat vnde czoch vff den Oywyn vnd lag vff dem haucze eyne BGb die koni- gliche ren- te. 5 6. bis vf pfingsten, die u. s. w., bis auf nächstkommende pfingsten. 12. bete, steuer. 14. l. vnder Ronow. geniezsen, nutzungen. 20. der selben, derselben groschen, derselben müinze. 32. eretag u. s. w., dienstag nach dem einundzwanzigsten october. 36. vff dem haucze, auf dem oben s.17, 12 er- wähnten gebäude.
Strana 49
49 nacht vnd quam er in dese stat weder vnd waz czornyg vff dy schepfen vnd handelte dy schepfen obil vnd sprach, er hette gekoren czwene vormunder der monche, dy torste sich nyn- dirt vff gerichten vor dem rate vnd vor den schepfen vnd 5 bestiz dy schepfen zere, wenn lichte hatte man dem keiser ge- clayt ober den rath in der wyle als er waz gewest vff dem Oywyn: vnd wurden dornoch dy monche vnd alle ir pfleger so halsstark vnd alle ir murer, ir knechte vnd erbeter, daz in nymand torste czu sprechen vm keyne sache odir sy ymmer ge- 10 stroffen, vnd drocten dy selbin monche do noch dese stat vnd den armen rath, daz er nicht wste waz er tun solde, wenn als, daz der arme rath in gute geigin den monche tatt, daz wart im von in vorkart in obele, vnd muste dese stat grosse sache von en lyden, daz zy von keyme vmbesessene herren hetten geleden, 15 bys an den huttegin tag. daz vorker got schyre vnd laz dese stat gnysin ir gerechtekeyt. Ouch muste dese stat von heyse vnd von gebot dez keiser eynen so getanen briff gebin vndir der stat ingesigel, als hy noch beschrebin stet, den sy noch by en haben, dy selbin monche. Wir, der burgermeister vnd ratmanne vnd schepphen vnd v die gemeyne der stat Sittaw, bekennen vnd tun kunt offinlich, mit desim brife allen den, die in sehin odir horen lesen, daz vor vns komen sint, do wir alle sampt mit enandir zosen in eyner samunge vnd in eyme rate, alle die vnser meteburgere, die die do meynten recht czu haben vnd ansproche czu den welden vm die burg Oywyn gelegen, vnd haben sich an der selben stat vor vns rathmanne vnd der gemeyne der selben stat Sittaw der selben welde gewssirit vnd gancz vnd gar vor- czegin mit allen rechtin, di zi vnd ir erben nv haben vnd ha- 30 ben mochten zou den selben welden in czukunftegin gecziten 38a vnd volkomlich der abe getretin, vnd haben auch dor ober 20 25 37b vmb gutes haben die owynisch monche boses ge- geben. 3. vormunder, procuratoren. Carpzov an. 1, 150 folgt einem misverständ- nis dieser stelle, indem er zur betreibung des klosterbaues aus dem rathe und der gemeinde zwei procuratoren bestellt werden lässt. dy torste u. s. w., die dürften (l. torsten) sich nirgends vor dem rathe sehen zu lassen wagen, ihr amt gar nicht (niender, gar nicht, zum Iwein 5138) ausüben. 5. bestiz, be- stiess, schalt. wenn lichte, denn vielleicht. 7. pfleger, schaffner, procuratoren. 8. halsstark, halsstarrig. 10. drocten, drückten. 11. als, alles. 15. vor- ker, ändere, wende. 16. gnysin, geniessen. heyse, geheisse. 23. zosen, sassen. 25. l. die do. 26. welden, wäldern. 28. gewssirit, entäussert. vorczegin, verziehen, verzichtet. 7
49 nacht vnd quam er in dese stat weder vnd waz czornyg vff dy schepfen vnd handelte dy schepfen obil vnd sprach, er hette gekoren czwene vormunder der monche, dy torste sich nyn- dirt vff gerichten vor dem rate vnd vor den schepfen vnd 5 bestiz dy schepfen zere, wenn lichte hatte man dem keiser ge- clayt ober den rath in der wyle als er waz gewest vff dem Oywyn: vnd wurden dornoch dy monche vnd alle ir pfleger so halsstark vnd alle ir murer, ir knechte vnd erbeter, daz in nymand torste czu sprechen vm keyne sache odir sy ymmer ge- 10 stroffen, vnd drocten dy selbin monche do noch dese stat vnd den armen rath, daz er nicht wste waz er tun solde, wenn als, daz der arme rath in gute geigin den monche tatt, daz wart im von in vorkart in obele, vnd muste dese stat grosse sache von en lyden, daz zy von keyme vmbesessene herren hetten geleden, 15 bys an den huttegin tag. daz vorker got schyre vnd laz dese stat gnysin ir gerechtekeyt. Ouch muste dese stat von heyse vnd von gebot dez keiser eynen so getanen briff gebin vndir der stat ingesigel, als hy noch beschrebin stet, den sy noch by en haben, dy selbin monche. Wir, der burgermeister vnd ratmanne vnd schepphen vnd v die gemeyne der stat Sittaw, bekennen vnd tun kunt offinlich, mit desim brife allen den, die in sehin odir horen lesen, daz vor vns komen sint, do wir alle sampt mit enandir zosen in eyner samunge vnd in eyme rate, alle die vnser meteburgere, die die do meynten recht czu haben vnd ansproche czu den welden vm die burg Oywyn gelegen, vnd haben sich an der selben stat vor vns rathmanne vnd der gemeyne der selben stat Sittaw der selben welde gewssirit vnd gancz vnd gar vor- czegin mit allen rechtin, di zi vnd ir erben nv haben vnd ha- 30 ben mochten zou den selben welden in czukunftegin gecziten 38a vnd volkomlich der abe getretin, vnd haben auch dor ober 20 25 37b vmb gutes haben die owynisch monche boses ge- geben. 3. vormunder, procuratoren. Carpzov an. 1, 150 folgt einem misverständ- nis dieser stelle, indem er zur betreibung des klosterbaues aus dem rathe und der gemeinde zwei procuratoren bestellt werden lässt. dy torste u. s. w., die dürften (l. torsten) sich nirgends vor dem rathe sehen zu lassen wagen, ihr amt gar nicht (niender, gar nicht, zum Iwein 5138) ausüben. 5. bestiz, be- stiess, schalt. wenn lichte, denn vielleicht. 7. pfleger, schaffner, procuratoren. 8. halsstark, halsstarrig. 10. drocten, drückten. 11. als, alles. 15. vor- ker, ändere, wende. 16. gnysin, geniessen. heyse, geheisse. 23. zosen, sassen. 25. l. die do. 26. welden, wäldern. 28. gewssirit, entäussert. vorczegin, verziehen, verzichtet. 7
Strana 50
50 globt an der selben stat vor vns rathmanne vnd der gemeyne, daz zi den allerdurchleuchtigisten fursten, vnsern gnedigin her- ren, hern Karl, romischem keyser, zou allen czeiten merer des reichs vnd kung zou Behem, vnd alle sin erben nochkomen, ku- nige czu Behem, vnd ouch dy geisclichin brudere vnd herren des closters celestinorum vf der selbin burg Oywyn gelegin vorbaz mer nymmer vm di vorgenanten welden an zcu redden noch czu manen noch in dheynen wicz zou hinderen in ezukunftegen czeiten. vnd daz dese vor beschrebin sachin vor vns geschen sint, so habe wir vorgenanten rathmanne vnd auch die gemeyne vnser 10 stat ingesigel an desin briff gehangen, der gegeben ist in vnser stat Sittaw, noch Crists geburte dreyczenhundirt jar in neun vnd sechsczegistin jare, an sente Thomas abunde, des heyligen czelfboten. wie die Do noch in dem selbin iare vor wynachtin geschach, daz 15 stat einen morder in eyn man wart gemort in syme hause in diser stat. der morder dem clo- der vloch in daz closter de monche in deser stat; do wolde ster such- ten, das die daz richte vnd dy schepphen den morder suchen in dem klo- monchen ster, do slossin dy monche ir kloster czu vnd vorlegten ir tor wolden mit leytun vnd wolden dy schepphen nicht in daz kloster la- 20 weren. B8b sin vnd sprochen czu dem rate, waz zi zcu suchen hetten in irin kloster vnd hatten so obrege rede geigin den schepphen, daz dy schepphen senten noch der gemeyne deser stat, vnd gingen arm vnd rich vnd wrfen den monchen nyder den gang vf der muer ir priueten vnd lysen sy vorblanken mit brettin 25 vm vnd vm, daz nymand vs noch in mochte komen, vswen- dig ir kirchen vm vnd vmme, vnd stundt daz kloster als zo vorblankt drey tage bys daz der koster quam mit andirn vmmesessin gardian, von Budissin Gorlicz Luban, vnd mit ir obersten, vnd tedginten so gutlich geigin deser stat 30 vnd suchtin daz zo gutlich, daz dy blanken wurden weder ny- der gelegt vnd gabin der stat eyn briff als hy noch beschrebin stet czu vrkunde daz, daz nymmer mer schol not deser stat geschen von dem selbin kloster. Wir, der kovent dez barfussin ordens in dem closter czu 35 5 8. in dheynen wicz, in keiner weise. 14. czelfboten, zwölfboten, apo- stels. 17. l. der monche. 18. daz richte, das gericht. 20. leytun, lei- tern. 22. obrege, übrige, übermütige. 24. wrfen, warfen. 25. vor- blanken, verplanken, verschlagen. 28. koster, custos, guardian, Frisch 1, 560b, Du Fresne unter custos. 29. gardian, guardianen. auf dem unteren rande von 38b vorschreibung der monchen gen dem rathe.
50 globt an der selben stat vor vns rathmanne vnd der gemeyne, daz zi den allerdurchleuchtigisten fursten, vnsern gnedigin her- ren, hern Karl, romischem keyser, zou allen czeiten merer des reichs vnd kung zou Behem, vnd alle sin erben nochkomen, ku- nige czu Behem, vnd ouch dy geisclichin brudere vnd herren des closters celestinorum vf der selbin burg Oywyn gelegin vorbaz mer nymmer vm di vorgenanten welden an zcu redden noch czu manen noch in dheynen wicz zou hinderen in ezukunftegen czeiten. vnd daz dese vor beschrebin sachin vor vns geschen sint, so habe wir vorgenanten rathmanne vnd auch die gemeyne vnser 10 stat ingesigel an desin briff gehangen, der gegeben ist in vnser stat Sittaw, noch Crists geburte dreyczenhundirt jar in neun vnd sechsczegistin jare, an sente Thomas abunde, des heyligen czelfboten. wie die Do noch in dem selbin iare vor wynachtin geschach, daz 15 stat einen morder in eyn man wart gemort in syme hause in diser stat. der morder dem clo- der vloch in daz closter de monche in deser stat; do wolde ster such- ten, das die daz richte vnd dy schepphen den morder suchen in dem klo- monchen ster, do slossin dy monche ir kloster czu vnd vorlegten ir tor wolden mit leytun vnd wolden dy schepphen nicht in daz kloster la- 20 weren. B8b sin vnd sprochen czu dem rate, waz zi zcu suchen hetten in irin kloster vnd hatten so obrege rede geigin den schepphen, daz dy schepphen senten noch der gemeyne deser stat, vnd gingen arm vnd rich vnd wrfen den monchen nyder den gang vf der muer ir priueten vnd lysen sy vorblanken mit brettin 25 vm vnd vm, daz nymand vs noch in mochte komen, vswen- dig ir kirchen vm vnd vmme, vnd stundt daz kloster als zo vorblankt drey tage bys daz der koster quam mit andirn vmmesessin gardian, von Budissin Gorlicz Luban, vnd mit ir obersten, vnd tedginten so gutlich geigin deser stat 30 vnd suchtin daz zo gutlich, daz dy blanken wurden weder ny- der gelegt vnd gabin der stat eyn briff als hy noch beschrebin stet czu vrkunde daz, daz nymmer mer schol not deser stat geschen von dem selbin kloster. Wir, der kovent dez barfussin ordens in dem closter czu 35 5 8. in dheynen wicz, in keiner weise. 14. czelfboten, zwölfboten, apo- stels. 17. l. der monche. 18. daz richte, das gericht. 20. leytun, lei- tern. 22. obrege, übrige, übermütige. 24. wrfen, warfen. 25. vor- blanken, verplanken, verschlagen. 28. koster, custos, guardian, Frisch 1, 560b, Du Fresne unter custos. 29. gardian, guardianen. auf dem unteren rande von 38b vorschreibung der monchen gen dem rathe.
Strana 51
51 der Sittaw, bekennen offinlich in desim brife, daz eczlich broche sin gewest czwischen vns vnd vnsern herren, den scheppfen der selben stat Syttaw, dy ouch vorricht sin czwischen vns vnd 30a in gutlich vnd vruntlich an arg in sucher mose, daz wir den 5 torm, den wir noczen von irn gnaden, halden sollen noch erem willen vnd noch erem rate in sulcher weyse, es sy an venstern ader an leytern ader an schethten ader an was gebrechen daz wer, do dy schepphen der stat schaden an koren, vnd iren wecher dor vff czu seczen wen sy es geruchen ader bedorfen. 10 dor vm ouch dy schepphen haben bawen daz abirste gadim des selben tormes mit der stat gelde, vnd ouch der gank des gemaches, der wir gebruchen von irn gnaden czu vnser notarft, sal ir vffin gank vnd gemach sin vnd iren nochkomelingen nv vnd vmmer me an alles hindernisse. ouch sollen sy haben 15 eynen wek dorch vnsern gartin an der mawer, den sy von rechte haben, wen sy es geruchen ader begern. vnd ab dem rate an den sachen ader an den stockyn keyn broch worde von vns, so sollen vns dy schepphen vnderweysin; ab wir des nicht enwandilten, so mogin sy vns den gank des tormes abele- 20 gin von dem torme bis an daz gemawrede bis also lange, daz dy broche den schepphen gewandilt werden. dirre vorbeschre- ben sachen vnd berichungen sint gewest teygdinger her Jahan- 39b nos von dem Lubam, custor der custodian czu dem Gaultberge, her Thyme von Schawinforst, gardian ezu Budissin, her Johan- 25 nes von Lebenberg, lesemeyster czu Budissin, her Johan- nes von Lychtenaw, gardian czu Gorlicz. daz dese vorbeschre- ben ebenungen vnd sune stete vnd ganz vnvorrukt gehaldin wer- din, des gebe wir vorgenantir kofen des closters czu der Sittaw desin vffinbriff geuestent vnd vorsigelt mit vnsern angehangin 30 ingesigel, der do geben ist czu der Syttaw, noch der gebort auf dem oberen rande von 39a monche torm. 1. broche, uneinigkeiten. 3. vorricht, ausgeglichen. 4 sucher, l. sulcher. 5. noczen, benutzen. 7. schethten, schäden. 8. koren, sähen, bemerkten. 9. wecher, wächter. geruchen, für gut finden. 10. bawen, gebaut. gadim, stockwerk. 12. der] des ganges und des gemaches. 13. vffin, offen. 17. keyn broch, irgend eine beeinträchtigung, eine ver- stockyn, stockwerken. letzung der übereinkunft. 18. ab wir u. s. w., wenn wir, nachdem die schöffen es uns angezeigt, das nicht bessern, vergüten. 19. abelegin, niederwerfen, einreissen. 20. gemawrede, gemäuer. 22. berichungen, ausgleichungen. teygdinger, unterhändler. 23. Lubam, Lauban. Gaultberge, Goldberg. 25. Lebenberg, Löwenberg. lesemeyster, lector des klosters. 27. ebe- nungen vnd sune, ausgleichungen und sühnen. 28. kofen, convent. geuestent, befestigt, verwahrt. 29. 7*
51 der Sittaw, bekennen offinlich in desim brife, daz eczlich broche sin gewest czwischen vns vnd vnsern herren, den scheppfen der selben stat Syttaw, dy ouch vorricht sin czwischen vns vnd 30a in gutlich vnd vruntlich an arg in sucher mose, daz wir den 5 torm, den wir noczen von irn gnaden, halden sollen noch erem willen vnd noch erem rate in sulcher weyse, es sy an venstern ader an leytern ader an schethten ader an was gebrechen daz wer, do dy schepphen der stat schaden an koren, vnd iren wecher dor vff czu seczen wen sy es geruchen ader bedorfen. 10 dor vm ouch dy schepphen haben bawen daz abirste gadim des selben tormes mit der stat gelde, vnd ouch der gank des gemaches, der wir gebruchen von irn gnaden czu vnser notarft, sal ir vffin gank vnd gemach sin vnd iren nochkomelingen nv vnd vmmer me an alles hindernisse. ouch sollen sy haben 15 eynen wek dorch vnsern gartin an der mawer, den sy von rechte haben, wen sy es geruchen ader begern. vnd ab dem rate an den sachen ader an den stockyn keyn broch worde von vns, so sollen vns dy schepphen vnderweysin; ab wir des nicht enwandilten, so mogin sy vns den gank des tormes abele- 20 gin von dem torme bis an daz gemawrede bis also lange, daz dy broche den schepphen gewandilt werden. dirre vorbeschre- ben sachen vnd berichungen sint gewest teygdinger her Jahan- 39b nos von dem Lubam, custor der custodian czu dem Gaultberge, her Thyme von Schawinforst, gardian ezu Budissin, her Johan- 25 nes von Lebenberg, lesemeyster czu Budissin, her Johan- nes von Lychtenaw, gardian czu Gorlicz. daz dese vorbeschre- ben ebenungen vnd sune stete vnd ganz vnvorrukt gehaldin wer- din, des gebe wir vorgenantir kofen des closters czu der Sittaw desin vffinbriff geuestent vnd vorsigelt mit vnsern angehangin 30 ingesigel, der do geben ist czu der Syttaw, noch der gebort auf dem oberen rande von 39a monche torm. 1. broche, uneinigkeiten. 3. vorricht, ausgeglichen. 4 sucher, l. sulcher. 5. noczen, benutzen. 7. schethten, schäden. 8. koren, sähen, bemerkten. 9. wecher, wächter. geruchen, für gut finden. 10. bawen, gebaut. gadim, stockwerk. 12. der] des ganges und des gemaches. 13. vffin, offen. 17. keyn broch, irgend eine beeinträchtigung, eine ver- stockyn, stockwerken. letzung der übereinkunft. 18. ab wir u. s. w., wenn wir, nachdem die schöffen es uns angezeigt, das nicht bessern, vergüten. 19. abelegin, niederwerfen, einreissen. 20. gemawrede, gemäuer. 22. berichungen, ausgleichungen. teygdinger, unterhändler. 23. Lubam, Lauban. Gaultberge, Goldberg. 25. Lebenberg, Löwenberg. lesemeyster, lector des klosters. 27. ebe- nungen vnd sune, ausgleichungen und sühnen. 28. kofen, convent. geuestent, befestigt, verwahrt. 29. 7*
Strana 52
52 prager be- richtung. 40а gotes dreyczenhundirt jar, in dem sebenczygesten jare, an dem nehesten vreytage noch dem nûwen jare. Ouch in dem jare MCCclxx. ouch in dem selbin jare, conuersione sancti Pauli, vor vaznachte, czoch deser rath geigin Prage vm dy berichtunge mit dem prager von der sachen wey- ne als hy vor in desim buche beschrebin stet. wenn dese stat lac wol vinuf jar in grosen vngnaden der Prager von der vor- beschreben sache weyne, vnd hindirten vns wo sy mochten vnd hatten deser stat dy birfur nedergelegt wol drey jar vnd taten vns schaden wo sy mochte. des gnossin dese schepphen 10 der hochgeborin fursten, hern Johannes, erczbyschoff czu Pra- ge, vnd hern Rudolfs, des herczogen czu Sachsen, vnd der edelen herren, hern Thymen von Koldicz, dez keysers camer- meister, vnd hern Pawhl von dem Jenczensten, dy sich zer do- rinn muten vff daz rathhaus czu den schepphen zcu Prage me 15 wenn eyns, vnd wart do mit groser muhe berycht noch bete der vorbeschrebin herren, daz Prager weder wurden vnser hul- den vreunde, gunner vnd vorderlich, vnd vorsohen vnd vorga- ben dy vor beschrebin sachin deser stat, dy man geigin en getan hatte. vnd byn der czit waz dese stat vnd ouch andir 20 stete also swerlich oberheret von mancherley herren, vornerste von dem keiser, dornoch von der keyseryne, do noch von kung Wenczlaw, do noch von ir allen dryn hoffegesynde, beyde von ir hoffemeister camermeister marschalke kochenmeister kalner- meister, von dem canceler, vnd von irin knechten, den man 25 allen gnug muste gebin vnd musten sy alle eren, wenn do waz kein wedirrede, vnd wer daz hette getan, der wart obel von en gehandelt, vnd wo man nicht gab den keiser waz er mute, zcu hant so sprach er 'ir must mirz morne czwyr als vil gebin." als must man tun geigin der keyserynne vnd geigin kung 30 Wenczlaw vnd geigen al ir ampluyten vnd waren dy stete byn der czyt gar eygen der herschaft. Ouch in dem selbin jare 40b 5. mit dem prager, m. d. pr. rathe. 10. gnossin, genossen, erfreuten sich der gunst. 14. zer, schr. 15. muten, bemühten 17. daz prager, dass die Prager. 18. vorsohen, sahen nach, vergaben. 21. oberheret, über- herret (suchenwirt 16, 4), bedrückt. vornerste, l. von erste, zuerst. 26. eren, ihnen geschenke verehren. 27. wer d. h. getan, wer dawider redete. 28. mute, verlangte. 29. ir must u. s. w., ihr müsst mir morgen zweimahl so viel geben. 30. als, ebenso. 32. gar eygen, ganz zu eigen, ganz wie leib- eigene knechte. 40b. auf dem oberen rande von später hand ordenunge.
52 prager be- richtung. 40а gotes dreyczenhundirt jar, in dem sebenczygesten jare, an dem nehesten vreytage noch dem nûwen jare. Ouch in dem jare MCCclxx. ouch in dem selbin jare, conuersione sancti Pauli, vor vaznachte, czoch deser rath geigin Prage vm dy berichtunge mit dem prager von der sachen wey- ne als hy vor in desim buche beschrebin stet. wenn dese stat lac wol vinuf jar in grosen vngnaden der Prager von der vor- beschreben sache weyne, vnd hindirten vns wo sy mochten vnd hatten deser stat dy birfur nedergelegt wol drey jar vnd taten vns schaden wo sy mochte. des gnossin dese schepphen 10 der hochgeborin fursten, hern Johannes, erczbyschoff czu Pra- ge, vnd hern Rudolfs, des herczogen czu Sachsen, vnd der edelen herren, hern Thymen von Koldicz, dez keysers camer- meister, vnd hern Pawhl von dem Jenczensten, dy sich zer do- rinn muten vff daz rathhaus czu den schepphen zcu Prage me 15 wenn eyns, vnd wart do mit groser muhe berycht noch bete der vorbeschrebin herren, daz Prager weder wurden vnser hul- den vreunde, gunner vnd vorderlich, vnd vorsohen vnd vorga- ben dy vor beschrebin sachin deser stat, dy man geigin en getan hatte. vnd byn der czit waz dese stat vnd ouch andir 20 stete also swerlich oberheret von mancherley herren, vornerste von dem keiser, dornoch von der keyseryne, do noch von kung Wenczlaw, do noch von ir allen dryn hoffegesynde, beyde von ir hoffemeister camermeister marschalke kochenmeister kalner- meister, von dem canceler, vnd von irin knechten, den man 25 allen gnug muste gebin vnd musten sy alle eren, wenn do waz kein wedirrede, vnd wer daz hette getan, der wart obel von en gehandelt, vnd wo man nicht gab den keiser waz er mute, zcu hant so sprach er 'ir must mirz morne czwyr als vil gebin." als must man tun geigin der keyserynne vnd geigin kung 30 Wenczlaw vnd geigen al ir ampluyten vnd waren dy stete byn der czyt gar eygen der herschaft. Ouch in dem selbin jare 40b 5. mit dem prager, m. d. pr. rathe. 10. gnossin, genossen, erfreuten sich der gunst. 14. zer, schr. 15. muten, bemühten 17. daz prager, dass die Prager. 18. vorsohen, sahen nach, vergaben. 21. oberheret, über- herret (suchenwirt 16, 4), bedrückt. vornerste, l. von erste, zuerst. 26. eren, ihnen geschenke verehren. 27. wer d. h. getan, wer dawider redete. 28. mute, verlangte. 29. ir must u. s. w., ihr müsst mir morgen zweimahl so viel geben. 30. als, ebenso. 32. gar eygen, ganz zu eigen, ganz wie leib- eigene knechte. 40b. auf dem oberen rande von später hand ordenunge.
Strana 53
53 MCCClxx, conuersione sancti Pauli, muste dez land gebin dy ber- ne keiser Karl, vnd gab im dez land vnd dingten abe mit iijc schoken. ouch musten dese stete hy desytz dez gebirgez, Bu- dissin Gorlicz Sittaw Lubam vnd Lobaw, dem keiser gebin czu 5 steure, do her von dem babist vnd von Lamparten vaz ko- men, xvje schok; geburte vnser stat Sittaw czu gebin iiijexl sexagenas grossor. Ouch in dem selbin jare MCCClxx czu der dominica esto michi muste dese stat czyhen geigen Forstenberg wol mit xl 10 werhafftegin, vnd lagin do wol byz czu palmen; daz koste dese stat, dy selbe herfart geigin Forstenberg, ober hundirt schok. Ouch schal man wyssen, daz dese stat alle jar noch der czit, als man deze stat begunde vorne vff muren vnd man ey- me yclichen gab kalk czu syner notdorff, muste gebin ober .lxx. schok vm kalk czu denne gebwde der havsern in deser stat; daz hat gewert czehen jar. Ouch in dem selbin jare M°cCC'lxx° gab dese stat vff Martini vnd beczalte von der czolle weyne vnd von der rente weyne deser stat dy monche vff dem Owyn vnd den von Kot- 20 wuz czu Budissin noch geheyst vnd gebotis dez keisers CCCCxiij schok xx gr. noch dez brifez luyte der mytunge, als hy vor 41a beschrebin stet. Darnoch in dem iare M'coclxxj gab dyse stat noch geheisse keiser Karls mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc. xijc schok 25 im czu sture vnd czu vngelde. dez geburt dyse stat daran czu geben ijexxx schok; vnt dy wordin beczalt czu Budissin Thi- cziconi, dem lantschriber czu Lüsenicz, czu mittevastin. da noch in dem somer gab dise stat .C. schok vnd mer wor kalyg czu dem gebuwede dyser stat armen luten. ouch in dem selben 30 iare an sente Petirs abende ad kathedram czog dyse stat vz noch geheisse keissirz Karls mit .C. werhaftygen vnd mit vil wain in dy hervart in dy Marke vf den markreven von Bran- denburg; vnd czu der czeit wart Monchberg gewunnen; vnd kost dy selbe reyse dy stat vber CC. schok, vnd wart stat 35 vn diz lant sere vorhert vnd vorterbet von den Bemen, dy hy vor czogen in dy Marcke. Ouch in dem selbin iare vf sente Michahelz tag beczalte dyse stat von der czôlle wen vnd von der rechten rente dyser stat iiij xx schok. Ouch gab 15 Mawern der stat. Item mi- tung der czolle etc. 5. vaz, l. was, war. 15. denne, l. deme. 20. geheist, geheiss. 23. ff. von anderer hand. 25. vngelde, auflage, steuer. 27. Lüse- nicz, Lausitz. 28. wor kalyg, für kalk. 32. wain, wagen. 37. wen, wegen.
53 MCCClxx, conuersione sancti Pauli, muste dez land gebin dy ber- ne keiser Karl, vnd gab im dez land vnd dingten abe mit iijc schoken. ouch musten dese stete hy desytz dez gebirgez, Bu- dissin Gorlicz Sittaw Lubam vnd Lobaw, dem keiser gebin czu 5 steure, do her von dem babist vnd von Lamparten vaz ko- men, xvje schok; geburte vnser stat Sittaw czu gebin iiijexl sexagenas grossor. Ouch in dem selbin jare MCCClxx czu der dominica esto michi muste dese stat czyhen geigen Forstenberg wol mit xl 10 werhafftegin, vnd lagin do wol byz czu palmen; daz koste dese stat, dy selbe herfart geigin Forstenberg, ober hundirt schok. Ouch schal man wyssen, daz dese stat alle jar noch der czit, als man deze stat begunde vorne vff muren vnd man ey- me yclichen gab kalk czu syner notdorff, muste gebin ober .lxx. schok vm kalk czu denne gebwde der havsern in deser stat; daz hat gewert czehen jar. Ouch in dem selbin jare M°cCC'lxx° gab dese stat vff Martini vnd beczalte von der czolle weyne vnd von der rente weyne deser stat dy monche vff dem Owyn vnd den von Kot- 20 wuz czu Budissin noch geheyst vnd gebotis dez keisers CCCCxiij schok xx gr. noch dez brifez luyte der mytunge, als hy vor 41a beschrebin stet. Darnoch in dem iare M'coclxxj gab dyse stat noch geheisse keiser Karls mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc. xijc schok 25 im czu sture vnd czu vngelde. dez geburt dyse stat daran czu geben ijexxx schok; vnt dy wordin beczalt czu Budissin Thi- cziconi, dem lantschriber czu Lüsenicz, czu mittevastin. da noch in dem somer gab dise stat .C. schok vnd mer wor kalyg czu dem gebuwede dyser stat armen luten. ouch in dem selben 30 iare an sente Petirs abende ad kathedram czog dyse stat vz noch geheisse keissirz Karls mit .C. werhaftygen vnd mit vil wain in dy hervart in dy Marke vf den markreven von Bran- denburg; vnd czu der czeit wart Monchberg gewunnen; vnd kost dy selbe reyse dy stat vber CC. schok, vnd wart stat 35 vn diz lant sere vorhert vnd vorterbet von den Bemen, dy hy vor czogen in dy Marcke. Ouch in dem selbin iare vf sente Michahelz tag beczalte dyse stat von der czôlle wen vnd von der rechten rente dyser stat iiij xx schok. Ouch gab 15 Mawern der stat. Item mi- tung der czolle etc. 5. vaz, l. was, war. 15. denne, l. deme. 20. geheist, geheiss. 23. ff. von anderer hand. 25. vngelde, auflage, steuer. 27. Lüse- nicz, Lausitz. 28. wor kalyg, für kalk. 32. wain, wagen. 37. wen, wegen.
Strana 54
54 42a man in dem selben iare ij schok von der berne in der vastin. Da noch in dem iare Mecolxxij mûste dyse stat gebin keisir Karl czu vngelde mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc. 41b .M. schok. dez geburt dyse stat an ij xij schok. Ouch vm sente Michahelz tag gab dy stat von der czolle wein vnd von den rechten renten dyser stat iiij€xx schok. Ouch gab man ijc schok von der berne keisir Karlle. Ouch in dem selbin jare an dem dinstage czu nacht in der cruczewochen vorbrantte dy stat vnd nam czelichen schaden beide an steynen vnd an hul- 10 czin husirn, grosir den vormolz von keynem wure gescheen waz. O00O Da nach in dem jare Mecčlxxii) vf dy vaste gab man von dem berne .C. schok keisir Karl vnd wart czů Mulberg abegedinget. do waz dyse stat by keysir 15 Karl mit andir steten, Budissin Gorlicz etc., vnt dy musten keyser Karl sture gebin. dysir stat tat her gnade von dez vûrz wein, dorum her dese stat ledig lis von gnaden. Da noch in dem jare Mccclxxiij vm fpingstin muste dese stat mit andirn stetin keyser Karl fûrn ezw bleyden von Gorlicz bis 20 keyn Gubin; das kost dessy stat o schok vnd x schok. Do noch in dem selbin jare Mocclxxiij vme sente Johannes tag muste dese stat mit andirn stethen, Budissin Gorlicz etc., keyser Karl dy selbin bleydin furn von Gubin jn dy Marc, bis gegyn Monch- berg, vnd czu Monchberg nomen sy dy lederin brucke vnd 25 ander gerethe vnd furthen daz mit en andir bis czu der Lo- bruss. daz kost dysse stat je schok vnd xxx schok. vnd in dem selben jare czoge dy Bemen mit hers craft in dy hervart jn dy Marc vor disse stat vnd tothen grossin schadin in dem lande vnd czu der selben czeyt santthe disse stat keyser 30 Karl in dy hervart of dy Marc xvj werhaftyge ; dy logen czu Rippyn ezwene monden. daz kost disse stat xxx schok. Dez selbin jars nccelxxiij wart keyser Karl dy Marc vnd der maregreue czoch vs der Marc vnd czoch gegen Beyer 5 8 ff. am rande von spater hand Anno 1372 ist eyn grosser (fehlt brant) hye gewest. 9. cruczewochen, kreuzwoche heisst die betwoche, nach dem sonntag Rogate. 10. lies unczelichen, unzählichen. 11. wure, feuer. 18. Da noch ff. von anderer hand. 19 ff., vergl. Carpz. anal. 5, 1, s. 211. 20. czw, zwo. bleyden, bliden, wurfgeschütz, Frisch 1, 110a, Oberlin1, 167a. 25. dy lederin brucke] ein belagerungswerkzeug? 26. Lobruss, Liberose. 27. je] die zahl ist nicht ganz deutlich. 33. wart u. s. w., ward k. K. die Mark zu theil.
54 42a man in dem selben iare ij schok von der berne in der vastin. Da noch in dem iare Mecolxxij mûste dyse stat gebin keisir Karl czu vngelde mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc. 41b .M. schok. dez geburt dyse stat an ij xij schok. Ouch vm sente Michahelz tag gab dy stat von der czolle wein vnd von den rechten renten dyser stat iiij€xx schok. Ouch gab man ijc schok von der berne keisir Karlle. Ouch in dem selbin jare an dem dinstage czu nacht in der cruczewochen vorbrantte dy stat vnd nam czelichen schaden beide an steynen vnd an hul- 10 czin husirn, grosir den vormolz von keynem wure gescheen waz. O00O Da nach in dem jare Mecčlxxii) vf dy vaste gab man von dem berne .C. schok keisir Karl vnd wart czů Mulberg abegedinget. do waz dyse stat by keysir 15 Karl mit andir steten, Budissin Gorlicz etc., vnt dy musten keyser Karl sture gebin. dysir stat tat her gnade von dez vûrz wein, dorum her dese stat ledig lis von gnaden. Da noch in dem jare Mccclxxiij vm fpingstin muste dese stat mit andirn stetin keyser Karl fûrn ezw bleyden von Gorlicz bis 20 keyn Gubin; das kost dessy stat o schok vnd x schok. Do noch in dem selbin jare Mocclxxiij vme sente Johannes tag muste dese stat mit andirn stethen, Budissin Gorlicz etc., keyser Karl dy selbin bleydin furn von Gubin jn dy Marc, bis gegyn Monch- berg, vnd czu Monchberg nomen sy dy lederin brucke vnd 25 ander gerethe vnd furthen daz mit en andir bis czu der Lo- bruss. daz kost dysse stat je schok vnd xxx schok. vnd in dem selben jare czoge dy Bemen mit hers craft in dy hervart jn dy Marc vor disse stat vnd tothen grossin schadin in dem lande vnd czu der selben czeyt santthe disse stat keyser 30 Karl in dy hervart of dy Marc xvj werhaftyge ; dy logen czu Rippyn ezwene monden. daz kost disse stat xxx schok. Dez selbin jars nccelxxiij wart keyser Karl dy Marc vnd der maregreue czoch vs der Marc vnd czoch gegen Beyer 5 8 ff. am rande von spater hand Anno 1372 ist eyn grosser (fehlt brant) hye gewest. 9. cruczewochen, kreuzwoche heisst die betwoche, nach dem sonntag Rogate. 10. lies unczelichen, unzählichen. 11. wure, feuer. 18. Da noch ff. von anderer hand. 19 ff., vergl. Carpz. anal. 5, 1, s. 211. 20. czw, zwo. bleyden, bliden, wurfgeschütz, Frisch 1, 110a, Oberlin1, 167a. 25. dy lederin brucke] ein belagerungswerkzeug? 26. Lobruss, Liberose. 27. je] die zahl ist nicht ganz deutlich. 33. wart u. s. w., ward k. K. die Mark zu theil.
Strana 55
55 vnd do gabe ym der keyser Karl andir lant vnd golde alz veyl, daz ym vnd sin vrunden muste genugen. Ouch in dem selbin jare vf sente Michaheles tag beczalte dyse stat von der czolle wegen vnd von der rechten renten dyser stat iiijexx schok. OOO Do noch in dem jare Mccčlxxiiij gab dyse stat noch ge- heysse keysers Karls mit andern steten, Budissin Gorlicz etc., xviije schok ym czu sture vnd czu vngelde. dez gebôrt dyse stat dor an czu gebin iiijexlij schok .v. gr., vnd dy worden 10 beczalt hy of dem rothusse Henriczen Rotlowen schriber, in der vastin an sente Petirs tage. Ouch gab man in dem selben jare ije schok von dem bern in der vastin. Ouch in dem selben iare hub dese stat czu machen dy Anfangk des roren von Al- 15 rorren an dem wasser von dem gebirge; vnd daz waz vm sente bersdorf. Johannis baptisten tage, vnd wart dess selben iares brocht bis vff dy wywede czu den hopfegarten. vnd do noch in dem 42b andirn dor noch iare M°CCc'lxxvto vm ostirn wart daz wasser brocht vff dem mart deser statt. vnd koste dese stat daz selbe 20 wasser ober iije schok. Ouch in dem selben iare M°CCc'lxxv° in wynachten muste dese stat gebin vnd gelden dreyhundirt schok czu der brucken ober dy Odir nedewendig Oderberg in der Marke. vnd daz koste dese stat mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc., lxx 25 schok czu irim teyle. ouch muste dese stat mit andirn steten, Budissin Gorlicz, keyser Karl geltin vnd gebin in der vasten des selbin iares xve schok vnd waren beczalt czu Kotwus in der stat hern Hannussen von Kotwus czu lossunge eyner ve- sten den von Meckelburg, des geburte dese stat an czu ge- 30 bin iiije schok. Ouch in dem selben iare vor der vasten muste man ge- bin keyser Karl je schok von der berne von dem lande. Ouch in dem selbin iare M°cCc'lxxV° czu Walpurgis kauffte Empcio Harte. dese stat das dorff Harte weder dy von Bebirstein vnd weder 35 hern Czenken von Donyn vm iije mark sithawischer czal. Ordenun- ge der vj stete. 5 1. alz veyl, also viel. 14 ff. von anderer hand. auf dem unteren rande von 42a ist, zum j. 1374 gehörig, von der texthand nachgetragen Ouch in dem selben iare vff sente Michels tage gab vnd be- czalte dese stat keyser Karl von der rente vnd von den czollen deser stat iiije vnd xx schok. 17. wywede, viehweide. 19. mart, markt. 23. 15. rorren, röhren. 34. Harte, Harthau. weder u. s. w., von denen nedewendig, unterhalb. von Bieberstein und von herrn Zenko von Dohna.
55 vnd do gabe ym der keyser Karl andir lant vnd golde alz veyl, daz ym vnd sin vrunden muste genugen. Ouch in dem selbin jare vf sente Michaheles tag beczalte dyse stat von der czolle wegen vnd von der rechten renten dyser stat iiijexx schok. OOO Do noch in dem jare Mccčlxxiiij gab dyse stat noch ge- heysse keysers Karls mit andern steten, Budissin Gorlicz etc., xviije schok ym czu sture vnd czu vngelde. dez gebôrt dyse stat dor an czu gebin iiijexlij schok .v. gr., vnd dy worden 10 beczalt hy of dem rothusse Henriczen Rotlowen schriber, in der vastin an sente Petirs tage. Ouch gab man in dem selben jare ije schok von dem bern in der vastin. Ouch in dem selben iare hub dese stat czu machen dy Anfangk des roren von Al- 15 rorren an dem wasser von dem gebirge; vnd daz waz vm sente bersdorf. Johannis baptisten tage, vnd wart dess selben iares brocht bis vff dy wywede czu den hopfegarten. vnd do noch in dem 42b andirn dor noch iare M°CCc'lxxvto vm ostirn wart daz wasser brocht vff dem mart deser statt. vnd koste dese stat daz selbe 20 wasser ober iije schok. Ouch in dem selben iare M°CCc'lxxv° in wynachten muste dese stat gebin vnd gelden dreyhundirt schok czu der brucken ober dy Odir nedewendig Oderberg in der Marke. vnd daz koste dese stat mit andirn steten, Budissin Gorlicz etc., lxx 25 schok czu irim teyle. ouch muste dese stat mit andirn steten, Budissin Gorlicz, keyser Karl geltin vnd gebin in der vasten des selbin iares xve schok vnd waren beczalt czu Kotwus in der stat hern Hannussen von Kotwus czu lossunge eyner ve- sten den von Meckelburg, des geburte dese stat an czu ge- 30 bin iiije schok. Ouch in dem selben iare vor der vasten muste man ge- bin keyser Karl je schok von der berne von dem lande. Ouch in dem selbin iare M°cCc'lxxV° czu Walpurgis kauffte Empcio Harte. dese stat das dorff Harte weder dy von Bebirstein vnd weder 35 hern Czenken von Donyn vm iije mark sithawischer czal. Ordenun- ge der vj stete. 5 1. alz veyl, also viel. 14 ff. von anderer hand. auf dem unteren rande von 42a ist, zum j. 1374 gehörig, von der texthand nachgetragen Ouch in dem selben iare vff sente Michels tage gab vnd be- czalte dese stat keyser Karl von der rente vnd von den czollen deser stat iiije vnd xx schok. 17. wywede, viehweide. 19. mart, markt. 23. 15. rorren, röhren. 34. Harte, Harthau. weder u. s. w., von denen nedewendig, unterhalb. von Bieberstein und von herrn Zenko von Dohna.
Strana 56
56 43b Ouch in dem selben iare Marlini muste dese stat mit an- dirn steten, Budissin vnd Gorlicz etc., keyser Karl gebin iijc schok czu eyner vesten vnd czu eyner stat, dy her kauffte in der Pregnitz; dy wolde her mit herscrafft gewunnen haben roubern abe. daz koste dese stat lxxxviij schok vnd wart daz 5 gelt beczalt czu Kotws in der stat hern Hannussen von Kotwus. Wyr noch geschrebin, Hannus Seber, burgermeystir, Pe- tir Lodwigdurff, Nicklas Schroter, Hannus Voyt, Cristoff Wil- desteyn, Hannus Ronenberg, Hannus Roseler, Hannus Richter, Andres Goltsmet, Jurge Czotil, Hannus Sleffer, Niczhe Fws, 10 Petir Drescher, Frenczil Czwippeler, Virdung Weyffener, Han- nus vnder dem berge, Segemunt Kestener, rottmanne der stat Sittaw, bekennen offintlichin, das wir czu czeytin betracht habin vnd an gesehen grosse notdurft dirre stat arm vnd reych, alz von des begrebnis wegin czu vnsir liben vrawen vor 15 der stat, vnd das der kirchhoff czu enge vnd czu cleyne were czu eyner sulchen stat mit den dorffern, dy do czu gehoren, vnd habin des mit gutem rate vnd wissen vnser eldisten geswor- nen hantwergmeyster vnd volworte der ganczen gemeyne dor czu gekauft dy czwene garthen an dem kirchoffe keyn dez gebirge 20 gelegin, eynen wedir Hannus Wayner, der czu der czit dor ynne wonte, vmme xxiiij mark groschen zittischer czal, vnd den andern wedir Rockestor kinder vmme xvij mark groschen, der wir sy gancz vnd gar mit bereytem gelde vnd guten groschen uff vnsserm rothawze jn keyginwurtikit der gesworn hant�25 wergmeyster czu dancke beczalit vnd vorgulden habin daz selbe gelt; ouch der ersamme man, her N. Opach, altarista yn de- me spitial dor czu bescheyden vnd beschicket hatte, dem got genode, des egedochten garten, ouch der vor genante Hannus Wayner von stundan noch der beczalunge dez rate vnd der 30 ganczin gemeyne vor gerichte abgetretin ist von gutem willen vor sich vnd allir seyner geerben vnd nochkomelinge wegin, also das der egenante garte vorbas mir ezu ewigen czeyten dez almechtigin gote czu lobe vnd czu eren vnd allen geloubigen 43a 2. iij ] die zahl ist nicht ganz deutlich. 7 ff. von anderer hand. 19. vnd volworte, und mit beistimmung, genehmigung. auf dem unteren rande von 43a von später hand die rubrik kauff des kyrch- offs ad b. virginem. 23. Rockestor wohl verschrieben für Rockestro. 26. vergulden, zurück bezahlt. 28. bescheyden u. s w., beschieden und verordnet, durch testierung bestimmt, Jac. Grimm rechtsalt. 483. 33. vorbaz mir (l. mer), hinfort.
56 43b Ouch in dem selben iare Marlini muste dese stat mit an- dirn steten, Budissin vnd Gorlicz etc., keyser Karl gebin iijc schok czu eyner vesten vnd czu eyner stat, dy her kauffte in der Pregnitz; dy wolde her mit herscrafft gewunnen haben roubern abe. daz koste dese stat lxxxviij schok vnd wart daz 5 gelt beczalt czu Kotws in der stat hern Hannussen von Kotwus. Wyr noch geschrebin, Hannus Seber, burgermeystir, Pe- tir Lodwigdurff, Nicklas Schroter, Hannus Voyt, Cristoff Wil- desteyn, Hannus Ronenberg, Hannus Roseler, Hannus Richter, Andres Goltsmet, Jurge Czotil, Hannus Sleffer, Niczhe Fws, 10 Petir Drescher, Frenczil Czwippeler, Virdung Weyffener, Han- nus vnder dem berge, Segemunt Kestener, rottmanne der stat Sittaw, bekennen offintlichin, das wir czu czeytin betracht habin vnd an gesehen grosse notdurft dirre stat arm vnd reych, alz von des begrebnis wegin czu vnsir liben vrawen vor 15 der stat, vnd das der kirchhoff czu enge vnd czu cleyne were czu eyner sulchen stat mit den dorffern, dy do czu gehoren, vnd habin des mit gutem rate vnd wissen vnser eldisten geswor- nen hantwergmeyster vnd volworte der ganczen gemeyne dor czu gekauft dy czwene garthen an dem kirchoffe keyn dez gebirge 20 gelegin, eynen wedir Hannus Wayner, der czu der czit dor ynne wonte, vmme xxiiij mark groschen zittischer czal, vnd den andern wedir Rockestor kinder vmme xvij mark groschen, der wir sy gancz vnd gar mit bereytem gelde vnd guten groschen uff vnsserm rothawze jn keyginwurtikit der gesworn hant�25 wergmeyster czu dancke beczalit vnd vorgulden habin daz selbe gelt; ouch der ersamme man, her N. Opach, altarista yn de- me spitial dor czu bescheyden vnd beschicket hatte, dem got genode, des egedochten garten, ouch der vor genante Hannus Wayner von stundan noch der beczalunge dez rate vnd der 30 ganczin gemeyne vor gerichte abgetretin ist von gutem willen vor sich vnd allir seyner geerben vnd nochkomelinge wegin, also das der egenante garte vorbas mir ezu ewigen czeyten dez almechtigin gote czu lobe vnd czu eren vnd allen geloubigen 43a 2. iij ] die zahl ist nicht ganz deutlich. 7 ff. von anderer hand. 19. vnd volworte, und mit beistimmung, genehmigung. auf dem unteren rande von 43a von später hand die rubrik kauff des kyrch- offs ad b. virginem. 23. Rockestor wohl verschrieben für Rockestro. 26. vergulden, zurück bezahlt. 28. bescheyden u. s w., beschieden und verordnet, durch testierung bestimmt, Jac. Grimm rechtsalt. 483. 33. vorbaz mir (l. mer), hinfort.
Strana 57
5l zelen czu troste czu eyme kirchhoffe. der vor gedochtin kirchen vnsir liben frawin bleybin sulle ane hindirnisse vnd wedirrede allir lûte. factum feria vjta proxima ante letare, anno domini M°eCco"xvij. Anno domini M'CCCC'xviij° in vigilia assumptionis Marie amblatum et consecratum est idem czimeterium pro requie om- nium fidelium defunctorum. Compositio diffinitiva controversie hic in civitate, que or- 44a tum habuit ex eo, quod tres seniores decollabantur, expressa 10 est auctoritate regia quondam illustrissimi principis, regis Wen- ceslay, Bohemie regis etc., per nobilem Hinkonem Birke de Duba ad votum sex ciuitatum. actum jn die sancte Prisce vir- ginis anno domini M'CCCC'xvij°, que occurrit feria quarta. Anno domini M'CCCC"XIX° feria quarta post assumpcionis 15 gloriose virginis Marie migrauit serenissimus princeps et domi- nus, dominus Wenczeslaus, Romanorum et Bohemorum rex, do- minus noster graciosus, ab hoc seculo in ciuitate pragensi; cuius anima feliciter in domino requiescat. Anno domini M'cCCc'xx" feria tercia post festum sancti 20 Francisci venit huc ad ciuitatem generosus princeps Rumpul- dus, dux Slesie, per serenissimum principem et dominum, do- minum Segismundum, regem Romanorum et Vngarie Bohemie Dalmacie Crabacie etc. regem, sex ciuitatibus, Budissen, Gorlicz etc. datus in advocatum; quem eciam ciuitas cum omagialibus hu- 25 ius provincie susceperunt feria quarta post hoc jnmediate hic in pretorio huius ciuitatis, sub ea tamen condicione, si alie ciuitates, puta Budissen Gorlicz etc., eum pro advocato habere vellent. M quater cocc scribe tunc xx et duo iunge, Apost. in festo tu di. non immemor esto, Heu urbs Sittauie partim comburitur igne. Tectum ecclesie turriumque non manet inde, Curia cruciferum simul interit atque scolarum. 5 vltima dies regis Wen- ceslai. Suscepcio Sigismun- di regis. 44b 30 1. zelen, seelen. 3. feria vjta, am sechsten wochentage, freitags. 6. amblatum, ampliatum. czimetrium, coemeterium. 20. Rumpuldus, Hein- rich Rumpold der jüngere, Herzog zu Glogau, s. Käuffer abriss der oberl. gesch. 2, 114. 24. jn advocatum, zum landvogt. 26. in pretorio, auf dem rathhause. auf dem oberen rande von 44b die rubrik grosses fewer. 28 ff. von an- derer hand. 29. über dem des verses wegen abgekürzten Apost. steht von derselben hand apostolorum und über di. ebenso diuisionis. das festum divisionis apostolorum fällt auf den 15. juli. 32. curia cruciferum, der kreuzherren- hof. 8
5l zelen czu troste czu eyme kirchhoffe. der vor gedochtin kirchen vnsir liben frawin bleybin sulle ane hindirnisse vnd wedirrede allir lûte. factum feria vjta proxima ante letare, anno domini M°eCco"xvij. Anno domini M'CCCC'xviij° in vigilia assumptionis Marie amblatum et consecratum est idem czimeterium pro requie om- nium fidelium defunctorum. Compositio diffinitiva controversie hic in civitate, que or- 44a tum habuit ex eo, quod tres seniores decollabantur, expressa 10 est auctoritate regia quondam illustrissimi principis, regis Wen- ceslay, Bohemie regis etc., per nobilem Hinkonem Birke de Duba ad votum sex ciuitatum. actum jn die sancte Prisce vir- ginis anno domini M'CCCC'xvij°, que occurrit feria quarta. Anno domini M'CCCC"XIX° feria quarta post assumpcionis 15 gloriose virginis Marie migrauit serenissimus princeps et domi- nus, dominus Wenczeslaus, Romanorum et Bohemorum rex, do- minus noster graciosus, ab hoc seculo in ciuitate pragensi; cuius anima feliciter in domino requiescat. Anno domini M'cCCc'xx" feria tercia post festum sancti 20 Francisci venit huc ad ciuitatem generosus princeps Rumpul- dus, dux Slesie, per serenissimum principem et dominum, do- minum Segismundum, regem Romanorum et Vngarie Bohemie Dalmacie Crabacie etc. regem, sex ciuitatibus, Budissen, Gorlicz etc. datus in advocatum; quem eciam ciuitas cum omagialibus hu- 25 ius provincie susceperunt feria quarta post hoc jnmediate hic in pretorio huius ciuitatis, sub ea tamen condicione, si alie ciuitates, puta Budissen Gorlicz etc., eum pro advocato habere vellent. M quater cocc scribe tunc xx et duo iunge, Apost. in festo tu di. non immemor esto, Heu urbs Sittauie partim comburitur igne. Tectum ecclesie turriumque non manet inde, Curia cruciferum simul interit atque scolarum. 5 vltima dies regis Wen- ceslai. Suscepcio Sigismun- di regis. 44b 30 1. zelen, seelen. 3. feria vjta, am sechsten wochentage, freitags. 6. amblatum, ampliatum. czimetrium, coemeterium. 20. Rumpuldus, Hein- rich Rumpold der jüngere, Herzog zu Glogau, s. Käuffer abriss der oberl. gesch. 2, 114. 24. jn advocatum, zum landvogt. 26. in pretorio, auf dem rathhause. auf dem oberen rande von 44b die rubrik grosses fewer. 28 ff. von an- derer hand. 29. über dem des verses wegen abgekürzten Apost. steht von derselben hand apostolorum und über di. ebenso diuisionis. das festum divisionis apostolorum fällt auf den 15. juli. 32. curia cruciferum, der kreuzherren- hof. 8
Strana 58
58 Anno domini M'cCCc"xxij vnd vor wol bey eczlichen jaren hot sich die ketczerey czu Behem also swerlich vnd gar gros- lich derhaben vnd enczunt, di vil closter vnd gemeyniclich alle closter in Behem czustoret, die kirchen czubrochen, vor- brant, stete gewonnen vnd vil fromer prister vnd manne jn Beheim vnd vmb vnd vmb ermort, erslagen; den der erlauch- ste furste, konig Sigmund von Vngern, vnser allergnedigster erbherre, mit hulfe der fursten herren ritter vnd knechte steten vnd andern fromen cristen nicht widersten mochte, vnd sun- derlich die korfursten, die das land czu dreyen molen mit 10 fluchte musten rewmen; vnd sein mit herscraft vor dise stat mit dreyen hawffen, nemlich die sich nanten die Weisen, das andere die Veltthaborn, das dritte die alden Thaborn vnd die Prager, czu ozweinczig mol vorgeczogen vnd czu dreyen vnd oft czu acht tagen vor vns gelegen, von den wir vberswenk- lichen schaden empfingen, vnd ny vor yn in grosserer noth woren, denn do dy Lobaw vorlostig wart, vnd sein doch mit der hulfe gotes gnediclich vor in beschirmet, das vns mit 45a grossen solde vnd ander bekostigunge czu grosser armut bracht hot. vnd diselben ketczer hatten gemeyniclich alle stete vnder 20 sich bracht vnd merklich vil slösser, also das kein stat vnbe- flecket bleib in dem ganczen lande czu Behem, denn dise stat Zittaw Brux Elbogen Eger vnd Budwisz. Item do her Wentczss den Grefenstein einnome noch hern Heynczen tode, das ist wol gewest als man czalte noch Crists 25 gebort MCCCc° vnd in dem xxviij jare, dor noch nicht lange vor- kauft er einem ketczer gnant Jan Koluch den Falkenberg vmb zwey hundert schok; dem muste wir durch frides willen hun- dert schok geben, von dem wir hartlich gebrant, nachtgeludert, gemort vnd beschedigt wurden, vnd kein fride mocht vns hel� 30 fen. vnd gab hern Heynczen swester einem Niclas Kewsch- berg, einem cleinen manne, vnd die Cratcz mite; der besatcze die kirche, vmbgrube die, vnd tatten vns dauon vnd andern land vnd steten grossen merklichen schaden. dornoch derselbe 5 15 auf dem unteren rande von 44b die rubrik Die Weisen, Velthabern, alde Thabern beranten dese stadt. 22. denn dise stat u. s. w., am rande ist von derselben hand nachgetra- gen Glotcz (Glaz) vnd eczliche stete die an die Slesie rûren. 24. Wentezss, Beness von Donyn, s. Rohns friedländer chronik s. 60. 27. ketezer, hussi- ten. 28. durch frides willen, um mit ihm frieden zu haben. 29. nachtgelu- dert, durch nächtlichen unfug, nächtliche gewaltthaten beunruhigt. 32. clei- nen, geringen. Cratcz, Kratzau, böhmisch Krastawa. 33. vmbgrube die, umgab sie mit einem graben.
58 Anno domini M'cCCc"xxij vnd vor wol bey eczlichen jaren hot sich die ketczerey czu Behem also swerlich vnd gar gros- lich derhaben vnd enczunt, di vil closter vnd gemeyniclich alle closter in Behem czustoret, die kirchen czubrochen, vor- brant, stete gewonnen vnd vil fromer prister vnd manne jn Beheim vnd vmb vnd vmb ermort, erslagen; den der erlauch- ste furste, konig Sigmund von Vngern, vnser allergnedigster erbherre, mit hulfe der fursten herren ritter vnd knechte steten vnd andern fromen cristen nicht widersten mochte, vnd sun- derlich die korfursten, die das land czu dreyen molen mit 10 fluchte musten rewmen; vnd sein mit herscraft vor dise stat mit dreyen hawffen, nemlich die sich nanten die Weisen, das andere die Veltthaborn, das dritte die alden Thaborn vnd die Prager, czu ozweinczig mol vorgeczogen vnd czu dreyen vnd oft czu acht tagen vor vns gelegen, von den wir vberswenk- lichen schaden empfingen, vnd ny vor yn in grosserer noth woren, denn do dy Lobaw vorlostig wart, vnd sein doch mit der hulfe gotes gnediclich vor in beschirmet, das vns mit 45a grossen solde vnd ander bekostigunge czu grosser armut bracht hot. vnd diselben ketczer hatten gemeyniclich alle stete vnder 20 sich bracht vnd merklich vil slösser, also das kein stat vnbe- flecket bleib in dem ganczen lande czu Behem, denn dise stat Zittaw Brux Elbogen Eger vnd Budwisz. Item do her Wentczss den Grefenstein einnome noch hern Heynczen tode, das ist wol gewest als man czalte noch Crists 25 gebort MCCCc° vnd in dem xxviij jare, dor noch nicht lange vor- kauft er einem ketczer gnant Jan Koluch den Falkenberg vmb zwey hundert schok; dem muste wir durch frides willen hun- dert schok geben, von dem wir hartlich gebrant, nachtgeludert, gemort vnd beschedigt wurden, vnd kein fride mocht vns hel� 30 fen. vnd gab hern Heynczen swester einem Niclas Kewsch- berg, einem cleinen manne, vnd die Cratcz mite; der besatcze die kirche, vmbgrube die, vnd tatten vns dauon vnd andern land vnd steten grossen merklichen schaden. dornoch derselbe 5 15 auf dem unteren rande von 44b die rubrik Die Weisen, Velthabern, alde Thabern beranten dese stadt. 22. denn dise stat u. s. w., am rande ist von derselben hand nachgetra- gen Glotcz (Glaz) vnd eczliche stete die an die Slesie rûren. 24. Wentezss, Beness von Donyn, s. Rohns friedländer chronik s. 60. 27. ketezer, hussi- ten. 28. durch frides willen, um mit ihm frieden zu haben. 29. nachtgelu- dert, durch nächtlichen unfug, nächtliche gewaltthaten beunruhigt. 32. clei- nen, geringen. Cratcz, Kratzau, böhmisch Krastawa. 33. vmbgrube die, umgab sie mit einem graben.
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59 Kewschberg stiss hern Wentezssen von dem Grefenstein, dauon er dis lande vnd vmb Gorlicz vnd Budissen grosslich vordingte, dorffer vorbrand, arm lewthe, vnser mitburger, of der strassen yemmerlich vnd vil gemort vnd vnczelich vorterbit,, grosser 5 wenn von allen heren, vnd kein fride mocht vns helfen, den wir mit jm hatten, das alczu lang czuschreiben were. item dornoch trug hern Jan sone der Ralsko an an hern Thymo von Coldicz, die czeit vnserm vorwesere, das er jm den Gre- fenstein ein wolde anttworten, dauor er im iiij schok globte 10 czu geben; vnd do die botschaft kome, do was her Thymo vf mit vnser hulfe; do wart her Thymo vnd wir vorraten, das der vnsern xxvj gefangen wurden vnd acht dermort; vs den wurden ire drey vmb iijc schok geschatczit. hoc est factum anno domini etc. xxxiij° anno, in vigilia assumpcionis Marie. Item anno ut supra xxxiij° supradictus traditor Ralsko, Ralssko. der wart vns mit seinem halsse geanttwort, den lissen wir sleif- fen vnd virteilen noch seinem vordinem. factum quinta feria ante Thome. Item anno ut supra xxxiijo, dominico die post natiuitatem 20 Christi, hot her Sigmund von Tetczen in der achten stunde des nachtis von Ralsko wegen vor dem webirthore Johanni Lodwigisdorff seinen hoff mit der schewn, Witczil Cratzer vnd sust vil gerten gemortbrand, die vnsern gefangen, vnd vormals auch der vnsern vil czu Warnsdorff, die dem nome nochvolg- 25 ten, der czu Herwigisdorff geschach, gefangen vnd gemort, vnd hot vns die czeit here, als die ketczer regnirt haben, von der Kempnicz, Fridwald, Dewyn ye vnd ye in dem land mere ge- schatt denn alle ketczer. Item Anno domini etc. in dem xxiiij jare an der beke- 46a 30 runge sente Pauls, qwam der Botczko mit vijc pferden vnd viijm drabanten of das gebirge den Gebeler, vnd daz qwome 15 45b grosser schaden vor dem Grefen- steyn. 1. von dem Grefenstein, zu dessen besitz, nachdem er sich einige zeit in dem ihm zum theil gehörigen Hirschfelde (Carpz. ehrent. 2, 28) aufgehalten hatte, er später wieder gelangte. Rohn a. a. o. 2. vordingte, brandschatzte, von dem lande geld erpresste, s. Haltaus 1842. 7. Thymo u. s. w., jüngerer sohn des landvogts Albrecht von Kolditz und, da dieser als hauptmann zu Schweidnitz und Jauer oft abwesend war, ver- weser der landvogtei, von 1428 bis 1448. Käuffer 2, 117 f. 151 f. 178 f. 13. geschatczit, von den gefangenen musten je drei dreihundert schock lösegeld geben. 19. über das vierteilen, welches noch die carolina auf boshaften ver- rath setzt, s. Jac. Grimms rechtsalt. 692. 24. dem nome, dem raube. 26. regnirt, regiert, die oberhand gehabt. 8 *
59 Kewschberg stiss hern Wentezssen von dem Grefenstein, dauon er dis lande vnd vmb Gorlicz vnd Budissen grosslich vordingte, dorffer vorbrand, arm lewthe, vnser mitburger, of der strassen yemmerlich vnd vil gemort vnd vnczelich vorterbit,, grosser 5 wenn von allen heren, vnd kein fride mocht vns helfen, den wir mit jm hatten, das alczu lang czuschreiben were. item dornoch trug hern Jan sone der Ralsko an an hern Thymo von Coldicz, die czeit vnserm vorwesere, das er jm den Gre- fenstein ein wolde anttworten, dauor er im iiij schok globte 10 czu geben; vnd do die botschaft kome, do was her Thymo vf mit vnser hulfe; do wart her Thymo vnd wir vorraten, das der vnsern xxvj gefangen wurden vnd acht dermort; vs den wurden ire drey vmb iijc schok geschatczit. hoc est factum anno domini etc. xxxiij° anno, in vigilia assumpcionis Marie. Item anno ut supra xxxiij° supradictus traditor Ralsko, Ralssko. der wart vns mit seinem halsse geanttwort, den lissen wir sleif- fen vnd virteilen noch seinem vordinem. factum quinta feria ante Thome. Item anno ut supra xxxiijo, dominico die post natiuitatem 20 Christi, hot her Sigmund von Tetczen in der achten stunde des nachtis von Ralsko wegen vor dem webirthore Johanni Lodwigisdorff seinen hoff mit der schewn, Witczil Cratzer vnd sust vil gerten gemortbrand, die vnsern gefangen, vnd vormals auch der vnsern vil czu Warnsdorff, die dem nome nochvolg- 25 ten, der czu Herwigisdorff geschach, gefangen vnd gemort, vnd hot vns die czeit here, als die ketczer regnirt haben, von der Kempnicz, Fridwald, Dewyn ye vnd ye in dem land mere ge- schatt denn alle ketczer. Item Anno domini etc. in dem xxiiij jare an der beke- 46a 30 runge sente Pauls, qwam der Botczko mit vijc pferden vnd viijm drabanten of das gebirge den Gebeler, vnd daz qwome 15 45b grosser schaden vor dem Grefen- steyn. 1. von dem Grefenstein, zu dessen besitz, nachdem er sich einige zeit in dem ihm zum theil gehörigen Hirschfelde (Carpz. ehrent. 2, 28) aufgehalten hatte, er später wieder gelangte. Rohn a. a. o. 2. vordingte, brandschatzte, von dem lande geld erpresste, s. Haltaus 1842. 7. Thymo u. s. w., jüngerer sohn des landvogts Albrecht von Kolditz und, da dieser als hauptmann zu Schweidnitz und Jauer oft abwesend war, ver- weser der landvogtei, von 1428 bis 1448. Käuffer 2, 117 f. 151 f. 178 f. 13. geschatczit, von den gefangenen musten je drei dreihundert schock lösegeld geben. 19. über das vierteilen, welches noch die carolina auf boshaften ver- rath setzt, s. Jac. Grimms rechtsalt. 692. 24. dem nome, dem raube. 26. regnirt, regiert, die oberhand gehabt. 8 *
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60 her von hern Heyntczen von Donyn, der den seinen iren he- ring czu Petersdorf liss nemen; dokegen wir aws iczlichem hawsse einen man vsgesant hatten, das gebirge czu weren, noch dem vns land vnd stete vortrost hatten vns hulfe czu thun, die vns also nicht geschach. doselbist treib er die vnsern abe, der vil dermort wurden vnd dorczu lvj gefangen, vnd mit glubden seyner trewe, vnd ere einen, genant Sleffer, der selbeilfte vf den Karlsfride qwome, abteydingt, die mitegefangen wurden, das wart vsgebrant vnd den gefangen wurden ire funfezen ader sechczehen die nazen abgesnyten, die bede dawmen abgehawen, 10 vnd die anderen alle vorbrant; vnd also herschte derselbe Botczko drey tage vmb dise stat vnd brante die Harte gancz abe, dor jnne er sein leger hatte vnd tatt merklichen schaden mit brand vnd nome czu Albersdorff vnd czu Groth vnd sust wo er mochte. Item Anno domini etc. xxvj" an sente Augstein tag, des heiligen lerers, hatte sich her Jan, hern Peters von Wartembergs sone, vom Dewyn stark wol mit iiije pferden gesammelt; das quom czu von Smoyl des juden wegen, der im sein gewant mit rechte vorhyndert hatte ; vnd nome schoff kwe vnd pferde: do 20 46b volgten vnser lewte wol noch czu fusse, vnd liffen durch das spitalholcz vnd komen den feynden vor vnd gewonnen mit jn czu schicken in den holen wegen, denn das die vnsern mit hulfe des almechtigen gotis die feynde fluchtig machten, einen ritter vnd sust vil erslugen, das vihe gancz abdrungen vnd also leczten, das 25 sich her Jan hernachmals mit vns fugte vnd sich nymmer also vfgerichten mochte. doselbist bleiben der vnsern wol xij tode. Item Anno domini etc. xxviij jn die sancti Martini, do czogen die Weisen vs dem land von Budissen, vnd doselbist vmme hatten sie einen grossen nome getan vnd legerten sich 30 czu Grote. des samenten sich her Albrecht von Coldicz, Hans von Polenczk, die von Gorlicz mit dem gereisigen geczeug, 5 15 6 ff. und zwar so dass er den gefangenen (ihrer zu schonen) seine treue gelobte. ihrer einer, Sleffer, Schläfer nach späteren chroniken, war mit seinen zehn leuten, mit denen er zur verteidigung nach der burg Karlsfriede auf dem Gäbler gezogen war, durch übergabe ge- fangen worden (abteydingt). die burg wurde ausgebrannt u. s. w. 14. Groth, Grottau. 19. Smoyl, Samuel. 20. kwe, kühe. 22. gewonnen — schicken, kamen mit ihnen zum kampf, s. Oberl. 2, 1398. 23. denn das, für das ältere wan daz, ausser dass, aber, so im folgenden noch oft. 25. abdrungen, den feinden abnahmen. leczten, und so grossen schaden thaten. 27. vfgerichten, sich solcher gewaltthaten unterfangen.
60 her von hern Heyntczen von Donyn, der den seinen iren he- ring czu Petersdorf liss nemen; dokegen wir aws iczlichem hawsse einen man vsgesant hatten, das gebirge czu weren, noch dem vns land vnd stete vortrost hatten vns hulfe czu thun, die vns also nicht geschach. doselbist treib er die vnsern abe, der vil dermort wurden vnd dorczu lvj gefangen, vnd mit glubden seyner trewe, vnd ere einen, genant Sleffer, der selbeilfte vf den Karlsfride qwome, abteydingt, die mitegefangen wurden, das wart vsgebrant vnd den gefangen wurden ire funfezen ader sechczehen die nazen abgesnyten, die bede dawmen abgehawen, 10 vnd die anderen alle vorbrant; vnd also herschte derselbe Botczko drey tage vmb dise stat vnd brante die Harte gancz abe, dor jnne er sein leger hatte vnd tatt merklichen schaden mit brand vnd nome czu Albersdorff vnd czu Groth vnd sust wo er mochte. Item Anno domini etc. xxvj" an sente Augstein tag, des heiligen lerers, hatte sich her Jan, hern Peters von Wartembergs sone, vom Dewyn stark wol mit iiije pferden gesammelt; das quom czu von Smoyl des juden wegen, der im sein gewant mit rechte vorhyndert hatte ; vnd nome schoff kwe vnd pferde: do 20 46b volgten vnser lewte wol noch czu fusse, vnd liffen durch das spitalholcz vnd komen den feynden vor vnd gewonnen mit jn czu schicken in den holen wegen, denn das die vnsern mit hulfe des almechtigen gotis die feynde fluchtig machten, einen ritter vnd sust vil erslugen, das vihe gancz abdrungen vnd also leczten, das 25 sich her Jan hernachmals mit vns fugte vnd sich nymmer also vfgerichten mochte. doselbist bleiben der vnsern wol xij tode. Item Anno domini etc. xxviij jn die sancti Martini, do czogen die Weisen vs dem land von Budissen, vnd doselbist vmme hatten sie einen grossen nome getan vnd legerten sich 30 czu Grote. des samenten sich her Albrecht von Coldicz, Hans von Polenczk, die von Gorlicz mit dem gereisigen geczeug, 5 15 6 ff. und zwar so dass er den gefangenen (ihrer zu schonen) seine treue gelobte. ihrer einer, Sleffer, Schläfer nach späteren chroniken, war mit seinen zehn leuten, mit denen er zur verteidigung nach der burg Karlsfriede auf dem Gäbler gezogen war, durch übergabe ge- fangen worden (abteydingt). die burg wurde ausgebrannt u. s. w. 14. Groth, Grottau. 19. Smoyl, Samuel. 20. kwe, kühe. 22. gewonnen — schicken, kamen mit ihnen zum kampf, s. Oberl. 2, 1398. 23. denn das, für das ältere wan daz, ausser dass, aber, so im folgenden noch oft. 25. abdrungen, den feinden abnahmen. leczten, und so grossen schaden thaten. 27. vfgerichten, sich solcher gewaltthaten unterfangen.
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Ol vnd an sente Mertenis abend czu nacht lissen wir gebieten alle den vnsern, die vor yogend vnd alder tochten, vf czu sein mit wagin vnd pferden so man die glock lewtte. des czo- gen wir frwe mit einander gancz aws, das als mere wenig 5 werhaftiger manne in der stadt bliben, vnd volgten den feynden noch, denn die vorrenner, Wanko von Monchaw, ein Behme, vnser houptman er Lewther, der ritter von Gersdorff, wol mit Ix pferden, griffen die feynde an vnd machten sie fluchtig, das sie ire beste wagyn das merer teyl alle lissen sten, vnd mor- 10 ten sie also sere vnd vnser fussgenger czu Machendorff vnd in dem holcze, das ir wol bey iiii€ erslagen ertrenckit vnd vor- 48 brant worden in den schewnen doselbist: des wart vnser houpt- man herr Lewther vnd eczliche erbare knechte, di wider czu rucke gedranckt wurden, dermort. vmb sulche slachtunge die 15 weisen diser stat ye vnd ye desto gramer worden. Item als die ketczer, gemeyniclich alle stete im konigreich czu Beheim, vsgenomen die obgeschriben stete vnd sust eczliche hern vnd gar vil us Merhern, iren vnaussprechlichen vbermut freuel mutwillen wider got, wider iren erbherren, konig Sig- 20 mund, der nu keyser czu Rome erkoren wart am pfingsttage in dem xxxiij iare, vnd den romischen stul, wider die heilige cristenheit getan haben vnd vil vnczellichs vnglucks volbrach- ten, in der Slesie, do sie Nempczss Ottmachaw vnd ander stete vnd possatken besatczten, in die mark, in die alde vnd in die 25 newe, do sie czumall vil vnglucks toten vnd furbas die Prews- sen besuchten, vnd dem konig czu Polan vber sie hulfen, der sie in seinem konigreich gros begabit, jn Meissen, jn Beyern, jn Vngern, in Osterreich vil vnglucks triben vf das allerhoch- ste, das der vorgenante vnser gnediger herre, der keyser, czu 30 der czeit ein rômischer kônig mit gute vndersten wolde vnd mit in teydingte in Vngern, das hot allis nicht mocht gehelfen, denn von den gnaden gotis, do das heilige concilium in dem 49b 2. die - tochten, die dazu nicht zu jung oder alt waren, ihrem alter nach dazu taugten. 4. das als mere, u. s. w., so dass wenig wehrhafte männer mehr in der stadt blieben. 6. die vorrenner, der vortrab. 7. er, herr. 10. vnd vnser fussgänger] erschlugen die feinde gleichfalls. Machendorff, zwischen Kratzau und Reichenberg. am oberen rande von 47a von der hand des textes Wenn vnser allergne- digster her, her Sigmund czu einem romischen keyser gecronet wart respice infra. 23. Nempezss, Nimtsch. 24. possatken, befestigte örter? posádka, böh- misch, die besatzung, praesidium. 30. mit gute vndersten, gütlich abwenden.
Ol vnd an sente Mertenis abend czu nacht lissen wir gebieten alle den vnsern, die vor yogend vnd alder tochten, vf czu sein mit wagin vnd pferden so man die glock lewtte. des czo- gen wir frwe mit einander gancz aws, das als mere wenig 5 werhaftiger manne in der stadt bliben, vnd volgten den feynden noch, denn die vorrenner, Wanko von Monchaw, ein Behme, vnser houptman er Lewther, der ritter von Gersdorff, wol mit Ix pferden, griffen die feynde an vnd machten sie fluchtig, das sie ire beste wagyn das merer teyl alle lissen sten, vnd mor- 10 ten sie also sere vnd vnser fussgenger czu Machendorff vnd in dem holcze, das ir wol bey iiii€ erslagen ertrenckit vnd vor- 48 brant worden in den schewnen doselbist: des wart vnser houpt- man herr Lewther vnd eczliche erbare knechte, di wider czu rucke gedranckt wurden, dermort. vmb sulche slachtunge die 15 weisen diser stat ye vnd ye desto gramer worden. Item als die ketczer, gemeyniclich alle stete im konigreich czu Beheim, vsgenomen die obgeschriben stete vnd sust eczliche hern vnd gar vil us Merhern, iren vnaussprechlichen vbermut freuel mutwillen wider got, wider iren erbherren, konig Sig- 20 mund, der nu keyser czu Rome erkoren wart am pfingsttage in dem xxxiij iare, vnd den romischen stul, wider die heilige cristenheit getan haben vnd vil vnczellichs vnglucks volbrach- ten, in der Slesie, do sie Nempczss Ottmachaw vnd ander stete vnd possatken besatczten, in die mark, in die alde vnd in die 25 newe, do sie czumall vil vnglucks toten vnd furbas die Prews- sen besuchten, vnd dem konig czu Polan vber sie hulfen, der sie in seinem konigreich gros begabit, jn Meissen, jn Beyern, jn Vngern, in Osterreich vil vnglucks triben vf das allerhoch- ste, das der vorgenante vnser gnediger herre, der keyser, czu 30 der czeit ein rômischer kônig mit gute vndersten wolde vnd mit in teydingte in Vngern, das hot allis nicht mocht gehelfen, denn von den gnaden gotis, do das heilige concilium in dem 49b 2. die - tochten, die dazu nicht zu jung oder alt waren, ihrem alter nach dazu taugten. 4. das als mere, u. s. w., so dass wenig wehrhafte männer mehr in der stadt blieben. 6. die vorrenner, der vortrab. 7. er, herr. 10. vnd vnser fussgänger] erschlugen die feinde gleichfalls. Machendorff, zwischen Kratzau und Reichenberg. am oberen rande von 47a von der hand des textes Wenn vnser allergne- digster her, her Sigmund czu einem romischen keyser gecronet wart respice infra. 23. Nempezss, Nimtsch. 24. possatken, befestigte örter? posádka, böh- misch, die besatzung, praesidium. 30. mit gute vndersten, gütlich abwenden.
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62 Concilium heiligen geiste gesammet czu Basilea in dem xxxiij jare noch Basilee. Crists gebort ire merkliche botschaft, den bisschof von Cost- nicz vnd andere vnd einen auditorem sacri pallacij, vtriusque juris vnd andere doctores noch ostern in dem obgenanten iaren gen Prage schickten, ab sie die in eine gute ordenunge bren- gen mochte. das konde czu der czeit nicht gescheen, vnd ir anttwort vnd vorsacze wart wider an das concilium bracht, denn das der obgenante bisschof vnd der auditor wider gen Prage ryten vnd teydingten, denn das sich herr Meynhart vom Newenhawse mit andern hern von Behmen vnd Merhern vnd 10 der alden stat Prage vnd andern steten vorbriften vnd vorsigil- ten czu einem fride vnd eintrechtikeit. das slugen die Wei- sen vnd Thaborn vs vnd beranten von stadan Pilssen noch der ersten besendunge des concilij vnd logen dauor xliij wochen steticlich, denn das der almechtige gote die seinen die in jn 15 hoffen nicht enlest. von gotlicher schickunge vnd des heiligen concilii vnd des allerdurchleuchtigsten hern, des romischen key- sers, rate vnd teyding hot sichs gemacht, das sich herr Meyn- hart mit andern hern mit dreyen hawffen gen Prage machten in die alden stat, mit der wille es angeslagen wart; die lissen 20 die newen stat vormanen, ab sie czu der eynunge vnd den fride wolden vnd iren briuen vnd sigiln gnug tetten. das wol- den sie nicht thun. des griffen sie die newen stat an mit mech- tiger hant mit storm vnd stormten yn die abe vnd namen die mechtig eyn; ader es wurden kaum xiiij man beyderseit der- mort. allen iren schacz, der stat jr priuilegia, ir buchssen pfeil puluer vnd gewere nomen sie in vnd brochen abe die weren, die gesaczt wurden gen der alden stat, vnd saczten einen new- en rathe vnd behilden die in irer macht. Czappko, der Wei- sen houptman, ward von silber vnd gelde vnd gutem gerethe 30 of vm schok genomen, einem pfaffen genant Wlczko, iren vorleyter vnd alles guten widerwender, auch so vil; der enging. vnd noch dem nicht lang derhuben sich die ketzer vnd rewm- ten die stat Pilssen vnd sammeten sich wider die herren, nemlich hern Meynhart von dem Newemhawsze, hern Ptaczko vnd an- 2. merkliche, ansehnliche. 13. von stadan, von statt an, sogleich. 16. nicht enlest, nicht lässt, verlässt. 20. mit der wille u. s. w., mit deren (der altstadt Prag) willen der anschlag gefasst wurde. den inhalt von s. 48 giebt die erste beilage. 24. stormten - abe, gewannen sie ihnen mit sturm ab. 25. ader, aber. 27. weren, befestigungen. 31. iren vorleyter u. s. w., ihren verführer vnd alles guten hintertreiber, vereiteler. 32. enging, entfloh, entkam. 49a 5 25
62 Concilium heiligen geiste gesammet czu Basilea in dem xxxiij jare noch Basilee. Crists gebort ire merkliche botschaft, den bisschof von Cost- nicz vnd andere vnd einen auditorem sacri pallacij, vtriusque juris vnd andere doctores noch ostern in dem obgenanten iaren gen Prage schickten, ab sie die in eine gute ordenunge bren- gen mochte. das konde czu der czeit nicht gescheen, vnd ir anttwort vnd vorsacze wart wider an das concilium bracht, denn das der obgenante bisschof vnd der auditor wider gen Prage ryten vnd teydingten, denn das sich herr Meynhart vom Newenhawse mit andern hern von Behmen vnd Merhern vnd 10 der alden stat Prage vnd andern steten vorbriften vnd vorsigil- ten czu einem fride vnd eintrechtikeit. das slugen die Wei- sen vnd Thaborn vs vnd beranten von stadan Pilssen noch der ersten besendunge des concilij vnd logen dauor xliij wochen steticlich, denn das der almechtige gote die seinen die in jn 15 hoffen nicht enlest. von gotlicher schickunge vnd des heiligen concilii vnd des allerdurchleuchtigsten hern, des romischen key- sers, rate vnd teyding hot sichs gemacht, das sich herr Meyn- hart mit andern hern mit dreyen hawffen gen Prage machten in die alden stat, mit der wille es angeslagen wart; die lissen 20 die newen stat vormanen, ab sie czu der eynunge vnd den fride wolden vnd iren briuen vnd sigiln gnug tetten. das wol- den sie nicht thun. des griffen sie die newen stat an mit mech- tiger hant mit storm vnd stormten yn die abe vnd namen die mechtig eyn; ader es wurden kaum xiiij man beyderseit der- mort. allen iren schacz, der stat jr priuilegia, ir buchssen pfeil puluer vnd gewere nomen sie in vnd brochen abe die weren, die gesaczt wurden gen der alden stat, vnd saczten einen new- en rathe vnd behilden die in irer macht. Czappko, der Wei- sen houptman, ward von silber vnd gelde vnd gutem gerethe 30 of vm schok genomen, einem pfaffen genant Wlczko, iren vorleyter vnd alles guten widerwender, auch so vil; der enging. vnd noch dem nicht lang derhuben sich die ketzer vnd rewm- ten die stat Pilssen vnd sammeten sich wider die herren, nemlich hern Meynhart von dem Newemhawsze, hern Ptaczko vnd an- 2. merkliche, ansehnliche. 13. von stadan, von statt an, sogleich. 16. nicht enlest, nicht lässt, verlässt. 20. mit der wille u. s. w., mit deren (der altstadt Prag) willen der anschlag gefasst wurde. den inhalt von s. 48 giebt die erste beilage. 24. stormten - abe, gewannen sie ihnen mit sturm ab. 25. ader, aber. 27. weren, befestigungen. 31. iren vorleyter u. s. w., ihren verführer vnd alles guten hintertreiber, vereiteler. 32. enging, entfloh, entkam. 49a 5 25
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63 dere herrn, die noch czu Prage logen, vnd czogen vor Prage vnd komen mit einander czu tage, denn das Czapko die newe stat wider forderte mit der genomenen ware, das woldeu die herren nicht thun; do czogen sie furbas vnd nomen Gitczin 5 eyn, vnd herschten vf der herren guten, branten vnd vorwu- sten die, denn die herrn czogen us mit irer macht in vire he- ren mit den von Pilssen vnd dem von Rosemwerk; das ge- schach an der Mitwochen vor des heiligen leichnams tage, vnd quomen gen dem behmisschen Brode, die dirgoben sich; des 10 ruckten die Weisen vnd Thaborn wider die herren in das felt czwischen Koln vnd dem behmisschen Brode; denn do sie am 49b suntage dornoch czusamene komen, teydingten sie mit einander vnd hetten gerne gesehen, das czu einem gemeinen fride kom- men mochte; das slugen sie allis vs vnd meynten, die herrn 15 solden in ire gut wider geben mit der newen stat vnd dorczu die stat Pilssen anttworten. des sprochen die herren 'wenn in das wider gebit das ir genomen habit, so wollen wir euch das auch wider geben" do anttworten sie den herrn wider 'so wollen wirs mit den fewsten teylen,' vnd ruckten des mit ir 20 wagenburg vf ein berglein, die do sechsvach geslagen vnd ge- slossen wart. do derhub sich ein grosser wynt, der do vf der herren here ging, vnd hatten ir buchssenschussch gar gewiss vnd tatten den herren wee ; denn noch eingissunge des heiligen geistis vilen die herren vf ir knye, bitende alle mit einander, 25 das got den wynt vnd staub von yn gnediclich wolle wenden, das sie sich besehen mochten, vnd von stadan wart der wynt gewant vnd rengte gar sewberlich: do sie sich nu wol konden besehen, do schickten sie sich mit iren wagen vnd volke. do czweiffelten die fusschutczen an den herren vnd sprachen 'wir 30 furchten, so es czu gescheste kompt vnd wir gedranget wur- den, so reytit ir ewer strasse, so mus wir alle bleiben.' des sprungen die herren mit den iren von den pferden vnd lissen jn ir sporn abstricken vnd sprachen ‘wir wollen mit euch tod vnd lebende bleiben,' vnd vs yn bleib Crznye, genant Jan, selb- 35 dreyczende czu rosse, der die wagen vnd das volk anrichte, vnd 50a czogen also geschicket vf die feynde gotis. vnd do sie czu yn 4. Gitzin, Gitschin. 5. guten, gütern. 7. Rosemwerk, Rosenberg. 11. Koln, Kollin. 13. das, dass es. 23. denn noch u. s. w., aber, wie es ihnen der heilige geist eingab, fielen u. s. w. 26. sich besehen, sich orientieren. 27. rengte, es regnete. sewberlich, sanft. 30. czu ge- scheste, zum schiessen. 33. abstricken, abnehmen, abknüpfen. 34. Crznye, Czernin, s. Bartossek 187. 35. anrichte, leitete.
63 dere herrn, die noch czu Prage logen, vnd czogen vor Prage vnd komen mit einander czu tage, denn das Czapko die newe stat wider forderte mit der genomenen ware, das woldeu die herren nicht thun; do czogen sie furbas vnd nomen Gitczin 5 eyn, vnd herschten vf der herren guten, branten vnd vorwu- sten die, denn die herrn czogen us mit irer macht in vire he- ren mit den von Pilssen vnd dem von Rosemwerk; das ge- schach an der Mitwochen vor des heiligen leichnams tage, vnd quomen gen dem behmisschen Brode, die dirgoben sich; des 10 ruckten die Weisen vnd Thaborn wider die herren in das felt czwischen Koln vnd dem behmisschen Brode; denn do sie am 49b suntage dornoch czusamene komen, teydingten sie mit einander vnd hetten gerne gesehen, das czu einem gemeinen fride kom- men mochte; das slugen sie allis vs vnd meynten, die herrn 15 solden in ire gut wider geben mit der newen stat vnd dorczu die stat Pilssen anttworten. des sprochen die herren 'wenn in das wider gebit das ir genomen habit, so wollen wir euch das auch wider geben" do anttworten sie den herrn wider 'so wollen wirs mit den fewsten teylen,' vnd ruckten des mit ir 20 wagenburg vf ein berglein, die do sechsvach geslagen vnd ge- slossen wart. do derhub sich ein grosser wynt, der do vf der herren here ging, vnd hatten ir buchssenschussch gar gewiss vnd tatten den herren wee ; denn noch eingissunge des heiligen geistis vilen die herren vf ir knye, bitende alle mit einander, 25 das got den wynt vnd staub von yn gnediclich wolle wenden, das sie sich besehen mochten, vnd von stadan wart der wynt gewant vnd rengte gar sewberlich: do sie sich nu wol konden besehen, do schickten sie sich mit iren wagen vnd volke. do czweiffelten die fusschutczen an den herren vnd sprachen 'wir 30 furchten, so es czu gescheste kompt vnd wir gedranget wur- den, so reytit ir ewer strasse, so mus wir alle bleiben.' des sprungen die herren mit den iren von den pferden vnd lissen jn ir sporn abstricken vnd sprachen ‘wir wollen mit euch tod vnd lebende bleiben,' vnd vs yn bleib Crznye, genant Jan, selb- 35 dreyczende czu rosse, der die wagen vnd das volk anrichte, vnd 50a czogen also geschicket vf die feynde gotis. vnd do sie czu yn 4. Gitzin, Gitschin. 5. guten, gütern. 7. Rosemwerk, Rosenberg. 11. Koln, Kollin. 13. das, dass es. 23. denn noch u. s. w., aber, wie es ihnen der heilige geist eingab, fielen u. s. w. 26. sich besehen, sich orientieren. 27. rengte, es regnete. sewberlich, sanft. 30. czu ge- scheste, zum schiessen. 33. abstricken, abnehmen, abknüpfen. 34. Crznye, Czernin, s. Bartossek 187. 35. anrichte, leitete.
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64 50b qwomen, do weich der herren spitcze mit der wagenburg sam als sie vlihen wolden; do schriren sie, sie vlogen, vnd liffen vs irer wagenburg vnd offenten die; also loffen die herren mit den iren mechticlichen eyn vnd reissen acht wagen dernyder vnd slugen sich mit jn redlich. do die gereisigen sahen, das die iren hartlich von den herren geslagen vnd angegriffen wur- den, do vlohe Czapko mit dem gereisigen geczeug hinweg vnd were flihen mochte, der vloge; denn die herren derslugen vs yn xxiiijc drabanten vnd vorbranten die namhaftigisten houpt- mann vs yn, vije, vnd vil vs den gebawern lissen die herren 10 weggen, die dorczu genotigt wurden, vnd also namen sie yn xxxij haufnitczen vnd wol vj schock wagen mit iren cleynoten gerethe pferden vnd was sie guts hatten mit einander, vnd be- hilden das felt mit der gotis hulfe vnd beranten dornoch von stadan Coln, dorjnne Czapko was vnd ander die gegagit woren, 15 denn das dorein ein fride geteydingt wart, das kein teyle czu- griffe noch sammenunge solden haben bis of den tag Johannis baptiste vnd acht tage dornoch; dorczu solden alle herren ritter vnd knechte stete merkte komen vnd sich mit einander vorey- nen vf einen fride vnd eynunge des konigreichz, vnd were do 20 nicht qweme, czu dem wolde man dencken als czu einem feynde. noch der teyding, als der vorburgt wart bey xjm schocken, czogen die herren von einander hynheym vnd czu- lissen das felt; des ruckte der landfride czu Pylssen gen Lew- thomericz vor die stat. do kome herr Sigmund von Tetczin 25 czu in bitende, das sie ym das sloss Kostenblat hulfen retten, das Jacubko Satzer Lewthomericzer Lawner vnd Slaner berand hatten. das tatten sie; do brochen sie vf, und die vor dem slosse lagen volgten dem lantfride noch, denn das sich der landfride in ein holcz mit irer wagenburg sluge, do qwomen 30 die feynde an sie, do volgte der gereysig geczeug czu schwe 1. spitcze, das äusserste (vorderste) ende des heeres, wie beim Suchen- wirt s. 91. 365. sam, u. s. w., als ob sie fliehen wollten. 2. do schriren sie u. s. w., da schrien sie (die Taboriten), sie flöhen. 'tandem ipsi hostes (Taboritae) ipsos — insequebantur — clamantes ‘fugiunt, fugiunt, et fugam dant' Bartoss. s. 188 (bei Dobner bd. 1.). 5. die gereisigen, die reiterei. 12. haufnitezen, haubitzen, steinbüchsen, Schmeller 2, 155. 15. gegagit, ge- jagt, in die flucht geschlagen. 16. czugriffe, angriffe. 22. als der vor- burgt, u. s. w., nachdem man den vertrag mit elftausend schocken (strafe des bruchs) verbürgt hatte. 23. hynheym, nach hause. czulissen, verlies- sen, räumten. 24. der landfride, wie es scheint eine zur aufrechterhaltung des landfriedens bestimmte mannschaft. ich weiss darüber nichts näheres. 31. czu schwe, zu schuhe, auf dem fusse. 5
64 50b qwomen, do weich der herren spitcze mit der wagenburg sam als sie vlihen wolden; do schriren sie, sie vlogen, vnd liffen vs irer wagenburg vnd offenten die; also loffen die herren mit den iren mechticlichen eyn vnd reissen acht wagen dernyder vnd slugen sich mit jn redlich. do die gereisigen sahen, das die iren hartlich von den herren geslagen vnd angegriffen wur- den, do vlohe Czapko mit dem gereisigen geczeug hinweg vnd were flihen mochte, der vloge; denn die herren derslugen vs yn xxiiijc drabanten vnd vorbranten die namhaftigisten houpt- mann vs yn, vije, vnd vil vs den gebawern lissen die herren 10 weggen, die dorczu genotigt wurden, vnd also namen sie yn xxxij haufnitczen vnd wol vj schock wagen mit iren cleynoten gerethe pferden vnd was sie guts hatten mit einander, vnd be- hilden das felt mit der gotis hulfe vnd beranten dornoch von stadan Coln, dorjnne Czapko was vnd ander die gegagit woren, 15 denn das dorein ein fride geteydingt wart, das kein teyle czu- griffe noch sammenunge solden haben bis of den tag Johannis baptiste vnd acht tage dornoch; dorczu solden alle herren ritter vnd knechte stete merkte komen vnd sich mit einander vorey- nen vf einen fride vnd eynunge des konigreichz, vnd were do 20 nicht qweme, czu dem wolde man dencken als czu einem feynde. noch der teyding, als der vorburgt wart bey xjm schocken, czogen die herren von einander hynheym vnd czu- lissen das felt; des ruckte der landfride czu Pylssen gen Lew- thomericz vor die stat. do kome herr Sigmund von Tetczin 25 czu in bitende, das sie ym das sloss Kostenblat hulfen retten, das Jacubko Satzer Lewthomericzer Lawner vnd Slaner berand hatten. das tatten sie; do brochen sie vf, und die vor dem slosse lagen volgten dem lantfride noch, denn das sich der landfride in ein holcz mit irer wagenburg sluge, do qwomen 30 die feynde an sie, do volgte der gereysig geczeug czu schwe 1. spitcze, das äusserste (vorderste) ende des heeres, wie beim Suchen- wirt s. 91. 365. sam, u. s. w., als ob sie fliehen wollten. 2. do schriren sie u. s. w., da schrien sie (die Taboriten), sie flöhen. 'tandem ipsi hostes (Taboritae) ipsos — insequebantur — clamantes ‘fugiunt, fugiunt, et fugam dant' Bartoss. s. 188 (bei Dobner bd. 1.). 5. die gereisigen, die reiterei. 12. haufnitezen, haubitzen, steinbüchsen, Schmeller 2, 155. 15. gegagit, ge- jagt, in die flucht geschlagen. 16. czugriffe, angriffe. 22. als der vor- burgt, u. s. w., nachdem man den vertrag mit elftausend schocken (strafe des bruchs) verbürgt hatte. 23. hynheym, nach hause. czulissen, verlies- sen, räumten. 24. der landfride, wie es scheint eine zur aufrechterhaltung des landfriedens bestimmte mannschaft. ich weiss darüber nichts näheres. 31. czu schwe, zu schuhe, auf dem fusse. 5
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65 vf Jacubko vnd die seinen vnd slugen ir bey iij° dernyder, vnd weren sie lenger geharret in irem halde, sie hetten sie gar der- nyder gelegit. Item am donrstag vor Johannis baptiste anno etc. xxxiiij 5 must man einen scheffil korns czu Gorlicz kauffen vmb iiij schil- ling gr.; am freitag dornoch golde is alhie xlv gr.; am suntag dornoch kauft mans alhie czu j schok von den Behmen, die das getreide brachten. Item am abende sente Johannes baptiste hot her Sigmund 10 mit den seinen die vnsern als drey gemort, xxxiij gefangen, die andern einsteils hartlich gewont, ir gut vf sechs wagin mit einander genomen; das ist gescheen hynder dem Rozental in der tolken anno ut s. Item an sente Johannes baptiste sein die herren czu Pra- 51a 15 ge mit den Thaborn, Weisen, steten alle mit einander eyns geworden vnd haben sich voreynet vf einen gemeinen fride in dem lande czu Behmen vnd Merhern vnd haben einen houpt- man vfgeworffen vnd erkorn, genant Alssch von Risemberg, der das land in vorwesung halden sal vf einen czukunftigen 20 herren, vnd herr Meynhart, Ptatczko, Czapko vnd ander mere von herren, rittermessigen vnd steten sullen czu vnserm aller- gnedigsten hern, dem keyser, gen Rengspork czihen vnd sullen do sein am abend vnser liben frawen assumpcionis. aldo wart geteidingt, das seine gnade solde gen der Yglaw komen. Item anno etc. xxxvj qwam vnser gnediger herr, der key- ser, gen der Yglaw vnd mit hulfe des almechtigen gotis vnd der legaten vnd des auditoris voreynten sich seine widersachen mit seinen gnaden vnd sein gnade czoch mit jn gen Prage vnd ordent do die alde stat von newes vnd die newe stat, die sein 30 genade vffnome, vnd hulten jm vnd swuren, als das czymlich ist, vnd sub vtraque species wart in vorhangen. Item Rohacz wart gewunnen mit seinen gesellen, die alle Thaborn woren, dorczu ein polonischer pfaffe; der wart gehangen mit in allen, vnd das sloss wart czustôret. 25 Keyser Sigmund. 2. halde, hinterhalte. 4. überschrift von anderer hand Tewerung. 11. hartlich gewont, schwer verwundet. 13. in der tolken, etwa in dem hohlwege, in enger niederung zwischen bergen, wofür man in der Lausitz jetzt telle sagt? 18. Alssch, Aless, Alexius. 29. von newes, aufs neue, von neuem. 30. hulten, huldigten. 31. vorhangen, nachgelassen, erlaubt. 9
65 vf Jacubko vnd die seinen vnd slugen ir bey iij° dernyder, vnd weren sie lenger geharret in irem halde, sie hetten sie gar der- nyder gelegit. Item am donrstag vor Johannis baptiste anno etc. xxxiiij 5 must man einen scheffil korns czu Gorlicz kauffen vmb iiij schil- ling gr.; am freitag dornoch golde is alhie xlv gr.; am suntag dornoch kauft mans alhie czu j schok von den Behmen, die das getreide brachten. Item am abende sente Johannes baptiste hot her Sigmund 10 mit den seinen die vnsern als drey gemort, xxxiij gefangen, die andern einsteils hartlich gewont, ir gut vf sechs wagin mit einander genomen; das ist gescheen hynder dem Rozental in der tolken anno ut s. Item an sente Johannes baptiste sein die herren czu Pra- 51a 15 ge mit den Thaborn, Weisen, steten alle mit einander eyns geworden vnd haben sich voreynet vf einen gemeinen fride in dem lande czu Behmen vnd Merhern vnd haben einen houpt- man vfgeworffen vnd erkorn, genant Alssch von Risemberg, der das land in vorwesung halden sal vf einen czukunftigen 20 herren, vnd herr Meynhart, Ptatczko, Czapko vnd ander mere von herren, rittermessigen vnd steten sullen czu vnserm aller- gnedigsten hern, dem keyser, gen Rengspork czihen vnd sullen do sein am abend vnser liben frawen assumpcionis. aldo wart geteidingt, das seine gnade solde gen der Yglaw komen. Item anno etc. xxxvj qwam vnser gnediger herr, der key- ser, gen der Yglaw vnd mit hulfe des almechtigen gotis vnd der legaten vnd des auditoris voreynten sich seine widersachen mit seinen gnaden vnd sein gnade czoch mit jn gen Prage vnd ordent do die alde stat von newes vnd die newe stat, die sein 30 genade vffnome, vnd hulten jm vnd swuren, als das czymlich ist, vnd sub vtraque species wart in vorhangen. Item Rohacz wart gewunnen mit seinen gesellen, die alle Thaborn woren, dorczu ein polonischer pfaffe; der wart gehangen mit in allen, vnd das sloss wart czustôret. 25 Keyser Sigmund. 2. halde, hinterhalte. 4. überschrift von anderer hand Tewerung. 11. hartlich gewont, schwer verwundet. 13. in der tolken, etwa in dem hohlwege, in enger niederung zwischen bergen, wofür man in der Lausitz jetzt telle sagt? 18. Alssch, Aless, Alexius. 29. von newes, aufs neue, von neuem. 30. hulten, huldigten. 31. vorhangen, nachgelassen, erlaubt. 9
Strana 66
66 Item dornoch ijn dem xxxvij jare czog sein genade von Prage vnd quam crank ken Cznam vnd starb do in der xxiij 51b stunden, prima feria post concepcionem Marie, vnd hat aldo an seinem leczten ende bestalt, das der hochgeborne furste, herczog Albrecht von Osterreich, vfgenomen wurde. Item anno domini etc. xxxviij ist der hochgeborne furste obgenant an sente Johannis tage ewangelisten czu einem konige czu Hungern vnd czu Behem gekorn vnd ist vfgenomen czu Prage mit der huldung; vnd gesworen haben, als sich das czy- met. Item eodem anno wart er gekronet czu Prage off dem 10 hawsse in die Petri et Pauli in estate. dornoch saczten sich eczliche herren, als herr Ptaczko, der von Sternberg, vnd rit- termessige leute, die noch thaborisch woren, mit vil steten vnd buften wider seine gnade, vnd die von Polan, die czwene jun- ge konige, santen jn czu hulfe iiijM pferde. des berante vnser 15 herr den Thabor, vnd die von Meissen, der marggraue von Brandemburg, hulfen jm; doch must seine gnade dauon czihen, wenn er der stat vor vestikeit willen vnd der sweren czerunge nicht getraweten an czu haben; vnd czoch furbas mit dem here wider gen Prage. vnd do die von Meissen hinheim wolten, do 20 sampten sich die vom Thabor, des von Sternbergs sone, Satzer, Lawner vnd andere Behmen mite, die vnsers hern des koniges soldener woren, vmb Sacz, meinende sie nyder czu legen. do half gote den fromen cristen, den von Meissen vnd Brunswig, marggraue Albrecht von Brandenburg, das sie die bosen leute 25 nyder legten; vingen jr xxj hundert vnd xxij hundert wurden erslagen. Item eodem anno qwam seine konigliche gnade am frei- tage vor Simonis et Jude her czu vns in der andern stunde des nachtis. do bestalten wir vnder den thoren, vff der newen 30 stat, in den gassen, vf dem ringe vnd vberall vas, die do bran- ten, vnd laterne vnd lichte vs den hewsern, vnd wir harreten seyner genade bey dem grossen thore in dem pfarhofe, vnd die weyse wie sich namen vnd empfingen jn demuticlichen off. dornoch do sich die alten hern key- seine gnade entgeste, do harten wir sein in der grossen stuben, 35 1. Cznam, Znaim. 9. vnd gesworen u. s. w., und es ist geschworen worden wie (von allen denen) es sich ziemt. 14. buften u. s. w., bubten, ersannen bubenstücke wider den könig ; wie 58a bufen für buben steht. Po- lan, Polen. 18. wenn er u. s. w., da er der stadt wegen ihrer festigkeit und wegen der grossen unkosten etwas an zu haben sich nicht getraute. 25. marggraue — Brandenburg am rande von derselben hand nachgetragen. 35. entgeste, entkleidete. Herzog Albrecht von Oster- reich. 52a
66 Item dornoch ijn dem xxxvij jare czog sein genade von Prage vnd quam crank ken Cznam vnd starb do in der xxiij 51b stunden, prima feria post concepcionem Marie, vnd hat aldo an seinem leczten ende bestalt, das der hochgeborne furste, herczog Albrecht von Osterreich, vfgenomen wurde. Item anno domini etc. xxxviij ist der hochgeborne furste obgenant an sente Johannis tage ewangelisten czu einem konige czu Hungern vnd czu Behem gekorn vnd ist vfgenomen czu Prage mit der huldung; vnd gesworen haben, als sich das czy- met. Item eodem anno wart er gekronet czu Prage off dem 10 hawsse in die Petri et Pauli in estate. dornoch saczten sich eczliche herren, als herr Ptaczko, der von Sternberg, vnd rit- termessige leute, die noch thaborisch woren, mit vil steten vnd buften wider seine gnade, vnd die von Polan, die czwene jun- ge konige, santen jn czu hulfe iiijM pferde. des berante vnser 15 herr den Thabor, vnd die von Meissen, der marggraue von Brandemburg, hulfen jm; doch must seine gnade dauon czihen, wenn er der stat vor vestikeit willen vnd der sweren czerunge nicht getraweten an czu haben; vnd czoch furbas mit dem here wider gen Prage. vnd do die von Meissen hinheim wolten, do 20 sampten sich die vom Thabor, des von Sternbergs sone, Satzer, Lawner vnd andere Behmen mite, die vnsers hern des koniges soldener woren, vmb Sacz, meinende sie nyder czu legen. do half gote den fromen cristen, den von Meissen vnd Brunswig, marggraue Albrecht von Brandenburg, das sie die bosen leute 25 nyder legten; vingen jr xxj hundert vnd xxij hundert wurden erslagen. Item eodem anno qwam seine konigliche gnade am frei- tage vor Simonis et Jude her czu vns in der andern stunde des nachtis. do bestalten wir vnder den thoren, vff der newen 30 stat, in den gassen, vf dem ringe vnd vberall vas, die do bran- ten, vnd laterne vnd lichte vs den hewsern, vnd wir harreten seyner genade bey dem grossen thore in dem pfarhofe, vnd die weyse wie sich namen vnd empfingen jn demuticlichen off. dornoch do sich die alten hern key- seine gnade entgeste, do harten wir sein in der grossen stuben, 35 1. Cznam, Znaim. 9. vnd gesworen u. s. w., und es ist geschworen worden wie (von allen denen) es sich ziemt. 14. buften u. s. w., bubten, ersannen bubenstücke wider den könig ; wie 58a bufen für buben steht. Po- lan, Polen. 18. wenn er u. s. w., da er der stadt wegen ihrer festigkeit und wegen der grossen unkosten etwas an zu haben sich nicht getraute. 25. marggraue — Brandenburg am rande von derselben hand nachgetragen. 35. entgeste, entkleidete. Herzog Albrecht von Oster- reich. 52a
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67 do sein gnade essen wolde, knyeten wir vor seine gnade als gen konig Alberto sich das czymet vnd anttworten jm aldo alle slussil vnd das vorhalden sigil, bitende seine gnade vnser gnediger herr czu sein. das no- in diser stadt. me her gnediclich off, vnd sprach "halte die slussil bis morne vnd kumpt wider, so wollen wir euch sagen wie irs domite sullet halden.' dornoch am suntage noch seiner genaden gebote besanten wir alle eldisten, hantwerkmeistere, arm vnd reich, vnd huldeten jm, vnd die huldunge stunde seynen gnaden, czu der erlauchten furstynne vnd gemahel Elizabeth vnd ir bedir erbe 10 getrewe vnd gewere czu sein vnd seine finde nicht czu fordern mit worten noch mit werken; vnd ist ein swere huldunge. dor- noch am dinstage czog sein genade gen Gorlicz vnd furbas gen Bresslaw. Item an der mitwochen vor Oculi jn dem xxxix jare 52b 15 czoge sein genade von Bresslaw gen Hungarn. Item eodem anno rante Gelfrid Süssing Vnwerde, grosser dybe drey, vnd ander vire, als am montage noch Oculi, in vn- ser pfluge; die eylten wir, vnd czwen wurden czwisschen dem Grefenstein gefangen, die andern fumffe qwomen bey dem par- 20 chan des Grefensteins off eyne pastey, die gewonnen wir mit storme vnd brachten sie alle syben herein mit syben pferden vnd anderm gerethe. Item eodem anno starb seine gnade vor Simonis et Jude czu Hungarn in einem dorffe cyu Langenaw, vnd sein sterben 25 qwam sere czu von der Vngarn wegen. In derselben czeit vor seyner gnaden czeit wart her Sig- mund von Tetzin in einem torme herr Meinharts gesterbit durch der vntrewe willen, die er in dem here vor dem Thabor tatte. Item in dem xlj jare, quarta feria ante Fabiani et Sebas- tiani, hat vns herr Heinrich, hern Sigmunds son, des nachtis gebrant vor dem webirthore czu den toppfern angehaben, vnd 5 30 4. halte, behaltet. 8. stunde — czu, war gerichtet auf. 16. rante — in vnser pfluge, fiel unsere ackerer räuberisch an. 18. eylten, ereilten. ezwisschen dem Gr., zwischen Zittau und dem Gräfenstein. 19. parchan, zwinger, eingepferchter ort zwischen zwei graben oder zwischen mauer und graben, vom mittellat. parcus; böhmisch parkan. 23. Simonis et Jude] so hat dieselbe hand ihren fehler dem sommer verbessert. 24. Langenaw] Eberh. Windeck (Mencken script. 1,1281) nennt den ort Langendorf, eine mei- le obwendig Ofen. 27. gesterbit, getödtet, von langsamer tödtung, beson- ders vom hungertode üblich. 30. quarta feria u. s. w., am 17. januar. 9 *
67 do sein gnade essen wolde, knyeten wir vor seine gnade als gen konig Alberto sich das czymet vnd anttworten jm aldo alle slussil vnd das vorhalden sigil, bitende seine gnade vnser gnediger herr czu sein. das no- in diser stadt. me her gnediclich off, vnd sprach "halte die slussil bis morne vnd kumpt wider, so wollen wir euch sagen wie irs domite sullet halden.' dornoch am suntage noch seiner genaden gebote besanten wir alle eldisten, hantwerkmeistere, arm vnd reich, vnd huldeten jm, vnd die huldunge stunde seynen gnaden, czu der erlauchten furstynne vnd gemahel Elizabeth vnd ir bedir erbe 10 getrewe vnd gewere czu sein vnd seine finde nicht czu fordern mit worten noch mit werken; vnd ist ein swere huldunge. dor- noch am dinstage czog sein genade gen Gorlicz vnd furbas gen Bresslaw. Item an der mitwochen vor Oculi jn dem xxxix jare 52b 15 czoge sein genade von Bresslaw gen Hungarn. Item eodem anno rante Gelfrid Süssing Vnwerde, grosser dybe drey, vnd ander vire, als am montage noch Oculi, in vn- ser pfluge; die eylten wir, vnd czwen wurden czwisschen dem Grefenstein gefangen, die andern fumffe qwomen bey dem par- 20 chan des Grefensteins off eyne pastey, die gewonnen wir mit storme vnd brachten sie alle syben herein mit syben pferden vnd anderm gerethe. Item eodem anno starb seine gnade vor Simonis et Jude czu Hungarn in einem dorffe cyu Langenaw, vnd sein sterben 25 qwam sere czu von der Vngarn wegen. In derselben czeit vor seyner gnaden czeit wart her Sig- mund von Tetzin in einem torme herr Meinharts gesterbit durch der vntrewe willen, die er in dem here vor dem Thabor tatte. Item in dem xlj jare, quarta feria ante Fabiani et Sebas- tiani, hat vns herr Heinrich, hern Sigmunds son, des nachtis gebrant vor dem webirthore czu den toppfern angehaben, vnd 5 30 4. halte, behaltet. 8. stunde — czu, war gerichtet auf. 16. rante — in vnser pfluge, fiel unsere ackerer räuberisch an. 18. eylten, ereilten. ezwisschen dem Gr., zwischen Zittau und dem Gräfenstein. 19. parchan, zwinger, eingepferchter ort zwischen zwei graben oder zwischen mauer und graben, vom mittellat. parcus; böhmisch parkan. 23. Simonis et Jude] so hat dieselbe hand ihren fehler dem sommer verbessert. 24. Langenaw] Eberh. Windeck (Mencken script. 1,1281) nennt den ort Langendorf, eine mei- le obwendig Ofen. 27. gesterbit, getödtet, von langsamer tödtung, beson- ders vom hungertode üblich. 30. quarta feria u. s. w., am 17. januar. 9 *
Strana 68
68 53а 53b branten schewnen gerten vberall abe bis czu dem newem heili- gen geiste, vnd das geschae durch Gelfrides willen. Noch vnsers hern tode do wurde das gancze land czu Behem, vssgenomen die Slezie, sechsstete vnd Luzicz, czu rate vnd koren herczog Albrecht von Beyern, herczog Ernstis son, ettwan konig Wenczils gemahil konigynn Zophia bruder, czu konige vnd woren czu czweyen molen bey jm, denn das er in das abslug vnd wolde das wider den erbling, den vnser herre noch seinem tode lisse, Ladislaus genant, nicht thun ; wenn er liss die konigynn Elisabeth, keyser Sigmunds tochter, swanger. der wart als er eyns jaris alt 10 was in der wigen czu Hungarn czu einem konige gekoren. dornoch nicht lang do reyten die Vngarn gen Polan vnd brach- ten des polonischen konig son gen Hungarn vnd traten des mererteil von bisschouen vnd herren alle czu jm vnd die arme konigynne wart mit jren weizen yemmerlich angefochten vnd 15 gedranget, bis czu jrem tode; als an der nechsten mittwoch vor sente Thomas tage vor weynachten ist sie verschieden in Vn- garn czu Rabe; got sey jr gnedig. Item in die purificacionis Marie anno etc. xl wart eine grosse sammenuge czu Prage, czu kiesen einen konig vnd her- 20 ren dis landis, dorczu die Slesia vnd von den fursten vnd ouch alhie von land vnd steten, denn das wir von land vnd ste- ten ee doben woren denn die Slesia, vnd wurden besant do wir, land vnd stete, dinst einbrachten, vnd dobey vnsern gebrechen vorclagten, wie wir von hern Heinrich von 25 Tetczin, der die Leipe czu der czeit ynne hatte, vnd von anderen vmb vnd vmb hartlich geschatt vnd vorterbit wur- gen, also wir gar grossen schaden vnd tag vnd nacht leibs vnd gutis vor in nymmer sicher woren vorschatt wurden; do kegen derboten sie sich gar glimpflichen vnd saczten vns vor, ab wir 30 alhie weren mit macht, wenn sie weren in der sammenunge komen, czu gedencken, czu raten vnd czu kiesen einen konig, wenn die kron also an herren nicht gesein konde, vnd andere 1. newem, durchstrichen, aber puncte darunter. 5. ettwan, weiland. 8. erbling, erbe. dasselbe wort braucht von Ladislaw Eschenloer 1, 5. 15. weizen, waisen. 23. doben, da oben (in Prag). aus Schlesien und von den fürsten und von land und städten waren abgeordnete in Prag, aber die letzte- ren kamen eher. 24. dinst einbrachten, lehnsdienste leisteten. 24. v. g. vorclagten, über unser gebrechen klagten. 28. also wir u. s. w., so dass wir mit grossem schaden beschädigt (vorschatt) wurden und tag und nacht unseres lebens und unseres besitzes vor ihnen nicht sicher waren. 30. saczten vns vor, legten uns die frage vor. 31. mit macht, mit genügender voll- macht. 33. an, ohne. 5
68 53а 53b branten schewnen gerten vberall abe bis czu dem newem heili- gen geiste, vnd das geschae durch Gelfrides willen. Noch vnsers hern tode do wurde das gancze land czu Behem, vssgenomen die Slezie, sechsstete vnd Luzicz, czu rate vnd koren herczog Albrecht von Beyern, herczog Ernstis son, ettwan konig Wenczils gemahil konigynn Zophia bruder, czu konige vnd woren czu czweyen molen bey jm, denn das er in das abslug vnd wolde das wider den erbling, den vnser herre noch seinem tode lisse, Ladislaus genant, nicht thun ; wenn er liss die konigynn Elisabeth, keyser Sigmunds tochter, swanger. der wart als er eyns jaris alt 10 was in der wigen czu Hungarn czu einem konige gekoren. dornoch nicht lang do reyten die Vngarn gen Polan vnd brach- ten des polonischen konig son gen Hungarn vnd traten des mererteil von bisschouen vnd herren alle czu jm vnd die arme konigynne wart mit jren weizen yemmerlich angefochten vnd 15 gedranget, bis czu jrem tode; als an der nechsten mittwoch vor sente Thomas tage vor weynachten ist sie verschieden in Vn- garn czu Rabe; got sey jr gnedig. Item in die purificacionis Marie anno etc. xl wart eine grosse sammenuge czu Prage, czu kiesen einen konig vnd her- 20 ren dis landis, dorczu die Slesia vnd von den fursten vnd ouch alhie von land vnd steten, denn das wir von land vnd ste- ten ee doben woren denn die Slesia, vnd wurden besant do wir, land vnd stete, dinst einbrachten, vnd dobey vnsern gebrechen vorclagten, wie wir von hern Heinrich von 25 Tetczin, der die Leipe czu der czeit ynne hatte, vnd von anderen vmb vnd vmb hartlich geschatt vnd vorterbit wur- gen, also wir gar grossen schaden vnd tag vnd nacht leibs vnd gutis vor in nymmer sicher woren vorschatt wurden; do kegen derboten sie sich gar glimpflichen vnd saczten vns vor, ab wir 30 alhie weren mit macht, wenn sie weren in der sammenunge komen, czu gedencken, czu raten vnd czu kiesen einen konig, wenn die kron also an herren nicht gesein konde, vnd andere 1. newem, durchstrichen, aber puncte darunter. 5. ettwan, weiland. 8. erbling, erbe. dasselbe wort braucht von Ladislaw Eschenloer 1, 5. 15. weizen, waisen. 23. doben, da oben (in Prag). aus Schlesien und von den fürsten und von land und städten waren abgeordnete in Prag, aber die letzte- ren kamen eher. 24. dinst einbrachten, lehnsdienste leisteten. 24. v. g. vorclagten, über unser gebrechen klagten. 28. also wir u. s. w., so dass wir mit grossem schaden beschädigt (vorschatt) wurden und tag und nacht unseres lebens und unseres besitzes vor ihnen nicht sicher waren. 30. saczten vns vor, legten uns die frage vor. 31. mit macht, mit genügender voll- macht. 33. an, ohne. 5
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69 vil swerer vnd merklicher sachen, die vns gar hartlich in vnserm gemute vnd herczen derschrecklich woren, sintdemolis wir vn- ser erbfrawen vnd ir erben hetten, vnd vorchten vns, das sie icht den konig von Polan vfwurffen, an den die Taborisschen 5 von hern, rittern vnd knechten vnd mer wenn xvij stete houp- ten vnd den haben wolden, denn das vns der almechtige got, der die seinen in iren noten, so sie in anruffen, nicht entlest, ein sulche redeliche antwort in vnser vornunft gabe, des sich die grossen herren vnd die gancze sammenunge mitenander vor- 10 wunderten, vnd hatten vnder einander gesprochen ‘sehet, das scheinen einfeldige lewte czu sein in slechten cleidern, vnd haben vns gar ein weize antwort getan vnd so weislich geant- wort, das wir gleichwol nicht wissen was jr meynunge ist.' ein sulchs sayt vns herr Dubssky, der das von in gehort hatte. vff 15 sulche antwort wart vns von in ein grosser danck gesagit vnd tatten vns eine grosse ere vnd hissen vns czu jn in die banck sitzen vf dem rathaws czu Prage vnd baten vns furder jren rath nicht czu meyden vnd namen vns furder in jren heimlichen rat, nemlich einen vs vnser stat vnd einen landman von Gorlicz, 20 vnd woren vns in allen vnsern sachen gar willig, derbitende sich, was vns geschee, das geschee in selbist, vnd die czwene burgermeister der alden vnd newen stat vnd der vndercamrer baten vns czu hawse vnd gaben vns ein herlich vnd kostlich malczeit. do die Slesier qwomen, do wart in jr meynunge vil 25 korczlich vorgesaczt, denn das jr antwort was, sie hetten einen erbherren, sie dorften keinen kiesen vnd beriffen sich an die guldynne bullen vnd maiestat, die of dem Karlstein leyt, vnd berurten wie sie ouch stymme hetten czu kiesen einen konig. des meynten die herren nicht vnd worden yn des gehessig, vnd 30 weren die Slesier glimpflicher in irer antwort gewest, wir het- ten czu gote gehoffit, es were czu einem guten ende komen, vnd hetten nicht dorft so lang vnselde vnd vil bossis leiden. dorumb habit das in achtunge, so man einem newen konige huldunge thuet, das man dorynne weise sey vnd derfare sich 35 an den behmischen hern, an den von Prage, wie die czu sal geen, das man icht andere huldunge hinder jn thue, vnd nem- 54а konigk zw kysen. wie man sich in der 5. houpten, dem sie anhiengen, s. Oberlin 1, 47 und 699. 7. nicht ent- lest (= enl.), nicht lässt, verlässt. 19. landman, landsassen. 20. derbi- tende sich, sich erbietend. 25. denn das u. s. w., aber sie antworteten. 34. derfare sich, erkundige sich, Schmeller 1, 549. 32. vnselde, unglück. 36. nemlich, namentlich.
69 vil swerer vnd merklicher sachen, die vns gar hartlich in vnserm gemute vnd herczen derschrecklich woren, sintdemolis wir vn- ser erbfrawen vnd ir erben hetten, vnd vorchten vns, das sie icht den konig von Polan vfwurffen, an den die Taborisschen 5 von hern, rittern vnd knechten vnd mer wenn xvij stete houp- ten vnd den haben wolden, denn das vns der almechtige got, der die seinen in iren noten, so sie in anruffen, nicht entlest, ein sulche redeliche antwort in vnser vornunft gabe, des sich die grossen herren vnd die gancze sammenunge mitenander vor- 10 wunderten, vnd hatten vnder einander gesprochen ‘sehet, das scheinen einfeldige lewte czu sein in slechten cleidern, vnd haben vns gar ein weize antwort getan vnd so weislich geant- wort, das wir gleichwol nicht wissen was jr meynunge ist.' ein sulchs sayt vns herr Dubssky, der das von in gehort hatte. vff 15 sulche antwort wart vns von in ein grosser danck gesagit vnd tatten vns eine grosse ere vnd hissen vns czu jn in die banck sitzen vf dem rathaws czu Prage vnd baten vns furder jren rath nicht czu meyden vnd namen vns furder in jren heimlichen rat, nemlich einen vs vnser stat vnd einen landman von Gorlicz, 20 vnd woren vns in allen vnsern sachen gar willig, derbitende sich, was vns geschee, das geschee in selbist, vnd die czwene burgermeister der alden vnd newen stat vnd der vndercamrer baten vns czu hawse vnd gaben vns ein herlich vnd kostlich malczeit. do die Slesier qwomen, do wart in jr meynunge vil 25 korczlich vorgesaczt, denn das jr antwort was, sie hetten einen erbherren, sie dorften keinen kiesen vnd beriffen sich an die guldynne bullen vnd maiestat, die of dem Karlstein leyt, vnd berurten wie sie ouch stymme hetten czu kiesen einen konig. des meynten die herren nicht vnd worden yn des gehessig, vnd 30 weren die Slesier glimpflicher in irer antwort gewest, wir het- ten czu gote gehoffit, es were czu einem guten ende komen, vnd hetten nicht dorft so lang vnselde vnd vil bossis leiden. dorumb habit das in achtunge, so man einem newen konige huldunge thuet, das man dorynne weise sey vnd derfare sich 35 an den behmischen hern, an den von Prage, wie die czu sal geen, das man icht andere huldunge hinder jn thue, vnd nem- 54а konigk zw kysen. wie man sich in der 5. houpten, dem sie anhiengen, s. Oberlin 1, 47 und 699. 7. nicht ent- lest (= enl.), nicht lässt, verlässt. 19. landman, landsassen. 20. derbi- tende sich, sich erbietend. 25. denn das u. s. w., aber sie antworteten. 34. derfare sich, erkundige sich, Schmeller 1, 549. 32. vnselde, unglück. 36. nemlich, namentlich.
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70 55а lich das man bestrickt wurde vf sein gemahel vnd of sein er- ben, wie wol das die gulden wulle vssweiset vf menlich vnd vrouliche geslechte, ab menlichs nicht enwere, vnd gleichwol das die Prager getan hatten vnd eczlich andere stete, die es aber nicht getan hatten, als die Thaborn vnd andere vnd ouch 5 die manschaft alhie im lande, die redten sere doroff vnd wart ouch vnserm hern gros vorvnglimpfet, das er vns alle off sul- che huldunge gebracht hette. Item wisset, das off dem Karlstein ein maiestat ist, das man dise land vnd stete nicht ee vorkommern vnd vorschrei- 10 ben sal, so ein konig bekommert wer mit sweren sachen, es were denn das der Elbogen Cadan etc., dornoch die stat Prage, ee vorkommert sal werden. Anno domini etc. xlij", an der mittwochen vor Thome vor weynachten, ist vnser gnedige frawe, die konigynne, czum 15 Rabe gestorben. Anno domini etc. xliiijo, quarta feria ante Augustini, ist vor vnser stat herr Wilhelm von Ylburg, vf dem Kelch ge- sessen, mit andern possatken, Tetczin, Kempnicz, Birkenstein, Yegerdorff, Brenne, Postram etc., mit den wir alle in guter 20 handelunge sossen, komen geriten, vnd haben vnbewart jrer eren an alle schuld alle vnser vyhe vor dem behmischen thor wolt nemen, das denn got nicht vber vns vorhengen wolde; wenn das gemeine vyhe allererst herein komen was, vnd jr funff reiten durch die slege herein, in dem namen als sie hern 25 Albrechts Bercken gesellen weren, vnd namen wol xx kwe vnd czehen pferde; von den woren hern Wentczss lewte mite ge- nomen; do volgten die vnsern czu fusse noch, jn vor czuko- men in dem gebirge, vnd komen gen der Gabil; do wart herr Albrecht dor jnne begriffen, vnd die finde woren allererst her- aus geriten, vnd die vnsern wenten, es weren die finde, vnd schussen vff sie, denn das sie entranten, vnd komen czu den finden vnd brachten die vmme genhalb den stegen, vnd mach- ten ein spitcze mit .xvj. blaten, wenn sie hatten wol .lx. pfer- 2. wulle, bulle. 1. bestrickt, verbunden, verpflichtet über zeile 9 die späte rubrik de priuilegio. 10. vorkommern, verpfänden. 19. possatken, s. zu 61, 24. 20. in guter h. sossen, in gutem vernehmen lebten. 21. vnbewart jrer eren, ohne ihre ehre zu wahren, d. h. ohne vorher einen fehdebrief gesendet zu haben, Schmeller 1,92. 25. slege, schläge, thore. in dem namen als, gleich als ob. 28. czu fusse, auf dem fusse. 33. brachten die vmme, machten dass sie sich um wendeten. genhalb, jenseits. 34. blaten, harnischen (= gehar- nischten), wie oben 16, 16. die feinde stellten sich in schlachtordnung. 30 huldunge halden sal 54b
70 55а lich das man bestrickt wurde vf sein gemahel vnd of sein er- ben, wie wol das die gulden wulle vssweiset vf menlich vnd vrouliche geslechte, ab menlichs nicht enwere, vnd gleichwol das die Prager getan hatten vnd eczlich andere stete, die es aber nicht getan hatten, als die Thaborn vnd andere vnd ouch 5 die manschaft alhie im lande, die redten sere doroff vnd wart ouch vnserm hern gros vorvnglimpfet, das er vns alle off sul- che huldunge gebracht hette. Item wisset, das off dem Karlstein ein maiestat ist, das man dise land vnd stete nicht ee vorkommern vnd vorschrei- 10 ben sal, so ein konig bekommert wer mit sweren sachen, es were denn das der Elbogen Cadan etc., dornoch die stat Prage, ee vorkommert sal werden. Anno domini etc. xlij", an der mittwochen vor Thome vor weynachten, ist vnser gnedige frawe, die konigynne, czum 15 Rabe gestorben. Anno domini etc. xliiijo, quarta feria ante Augustini, ist vor vnser stat herr Wilhelm von Ylburg, vf dem Kelch ge- sessen, mit andern possatken, Tetczin, Kempnicz, Birkenstein, Yegerdorff, Brenne, Postram etc., mit den wir alle in guter 20 handelunge sossen, komen geriten, vnd haben vnbewart jrer eren an alle schuld alle vnser vyhe vor dem behmischen thor wolt nemen, das denn got nicht vber vns vorhengen wolde; wenn das gemeine vyhe allererst herein komen was, vnd jr funff reiten durch die slege herein, in dem namen als sie hern 25 Albrechts Bercken gesellen weren, vnd namen wol xx kwe vnd czehen pferde; von den woren hern Wentczss lewte mite ge- nomen; do volgten die vnsern czu fusse noch, jn vor czuko- men in dem gebirge, vnd komen gen der Gabil; do wart herr Albrecht dor jnne begriffen, vnd die finde woren allererst her- aus geriten, vnd die vnsern wenten, es weren die finde, vnd schussen vff sie, denn das sie entranten, vnd komen czu den finden vnd brachten die vmme genhalb den stegen, vnd mach- ten ein spitcze mit .xvj. blaten, wenn sie hatten wol .lx. pfer- 2. wulle, bulle. 1. bestrickt, verbunden, verpflichtet über zeile 9 die späte rubrik de priuilegio. 10. vorkommern, verpfänden. 19. possatken, s. zu 61, 24. 20. in guter h. sossen, in gutem vernehmen lebten. 21. vnbewart jrer eren, ohne ihre ehre zu wahren, d. h. ohne vorher einen fehdebrief gesendet zu haben, Schmeller 1,92. 25. slege, schläge, thore. in dem namen als, gleich als ob. 28. czu fusse, auf dem fusse. 33. brachten die vmme, machten dass sie sich um wendeten. genhalb, jenseits. 34. blaten, harnischen (= gehar- nischten), wie oben 16, 16. die feinde stellten sich in schlachtordnung. 30 huldunge halden sal 54b
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71 de vssgelesen volk vnd xxiiij gute drabanten, vnd czogen vff die vnsern, der ein wenig mer denn xl bey einander bliben, die andern vlogen vnd die howptlewte vnd die die redelichsten sein wolden, der mer denn .xxx. woren, bliben in der Gabil 5 vnd haben gar vnkunlich gefaren, denn das die vnsern, die do in badekitteln vnd blos woren vnd nicht mer denn ein lebko in dem hawffen hatten, sich mit gotis hulfe ritterlich werten, vnd was ein sulch slahen das do von fussgengern in den sel- ben czeiten nye gehort wart, wenn sie dem von Ylburg vnd sei- 10 nem pferde xvj wunden gehawen vnd geschossen hatten vnd czwen derslagen vnd vil pferd gewunt vnd geschossen vnd ouch vs jn vil gewunt vnd geschossen, vnd behilden das felt mit der gotis hulfe, der seine hand vber sie barmhercziclich hatte, menniclich wider sulche vssgelesene finde; vnd in sul- 15 chem hartem slahen bleib eyner vs den vnsern vnd eczlich ge- 55b wund vnd eyner in der flucht, die andern wurden hartlich ge- wunt vnd haben gar ein gros lob derkriget in sulcher rede- licher vnd menlicher were, vnd jn vnmoglich ist, das sie das feld also redelich behilden, vnd haben selber nicht gestriten, 20 sunder der almechtige gote, der vns vnser gerechtikeit hat bey- gestanden, der sey ewiclich gebenedeyet, amen. Anno domini etc. xlij, quinta feria ante Laurencii, haben land vnd stete das newe haws, das in hern Thimo vorwesun- ge vnd Folczen vorloren wart, vnd den Winterstein gekouft 25 vmb ije schok wider den von Blanckenstein, vnd haben die ge- brochen. Anno xlj circa magistrum ciuium Franciseum Bertoldi ree- mimus viij marcas annui census pro xxiiij marcis et vno pan- no pro xiij solidis a Sigismundo de Awe, et iste octo marce 30 stant in litera xl marcarum, quam fratres dicti Paulus et Jo- hannes Pantezss. Anno etc. xlij, dominico trinitatis, presentauit nobis Czir- wicz de Gorlicz literam ciuitatis super x marcis, quas Folczin de bonis quondam Johanni Grotis liberauit. Eodem anno reemimus a Cristoforo Voite de Goltberg .XX. marcas annui census, que empte fuerunt pro ijc marcis, et xl marcas pro 1. marcis. presentavit literam. factum 3a fe- ria ante Margarethe. Newhauss Winter- steyn. 35 6. ein lebko, einen helm 5. vnkunlich gefaren, sich feige benommen. (lebka böhmisch), einen behelmten, vollständig gewaffneten mann. 31. Pantezss] das verbum fehlt.
71 de vssgelesen volk vnd xxiiij gute drabanten, vnd czogen vff die vnsern, der ein wenig mer denn xl bey einander bliben, die andern vlogen vnd die howptlewte vnd die die redelichsten sein wolden, der mer denn .xxx. woren, bliben in der Gabil 5 vnd haben gar vnkunlich gefaren, denn das die vnsern, die do in badekitteln vnd blos woren vnd nicht mer denn ein lebko in dem hawffen hatten, sich mit gotis hulfe ritterlich werten, vnd was ein sulch slahen das do von fussgengern in den sel- ben czeiten nye gehort wart, wenn sie dem von Ylburg vnd sei- 10 nem pferde xvj wunden gehawen vnd geschossen hatten vnd czwen derslagen vnd vil pferd gewunt vnd geschossen vnd ouch vs jn vil gewunt vnd geschossen, vnd behilden das felt mit der gotis hulfe, der seine hand vber sie barmhercziclich hatte, menniclich wider sulche vssgelesene finde; vnd in sul- 15 chem hartem slahen bleib eyner vs den vnsern vnd eczlich ge- 55b wund vnd eyner in der flucht, die andern wurden hartlich ge- wunt vnd haben gar ein gros lob derkriget in sulcher rede- licher vnd menlicher were, vnd jn vnmoglich ist, das sie das feld also redelich behilden, vnd haben selber nicht gestriten, 20 sunder der almechtige gote, der vns vnser gerechtikeit hat bey- gestanden, der sey ewiclich gebenedeyet, amen. Anno domini etc. xlij, quinta feria ante Laurencii, haben land vnd stete das newe haws, das in hern Thimo vorwesun- ge vnd Folczen vorloren wart, vnd den Winterstein gekouft 25 vmb ije schok wider den von Blanckenstein, vnd haben die ge- brochen. Anno xlj circa magistrum ciuium Franciseum Bertoldi ree- mimus viij marcas annui census pro xxiiij marcis et vno pan- no pro xiij solidis a Sigismundo de Awe, et iste octo marce 30 stant in litera xl marcarum, quam fratres dicti Paulus et Jo- hannes Pantezss. Anno etc. xlij, dominico trinitatis, presentauit nobis Czir- wicz de Gorlicz literam ciuitatis super x marcis, quas Folczin de bonis quondam Johanni Grotis liberauit. Eodem anno reemimus a Cristoforo Voite de Goltberg .XX. marcas annui census, que empte fuerunt pro ijc marcis, et xl marcas pro 1. marcis. presentavit literam. factum 3a fe- ria ante Margarethe. Newhauss Winter- steyn. 35 6. ein lebko, einen helm 5. vnkunlich gefaren, sich feige benommen. (lebka böhmisch), einen behelmten, vollständig gewaffneten mann. 31. Pantezss] das verbum fehlt.
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72 56а Czol zu Ostras. Cardinalis. Anno etc. xliij circa magistrum ciuium Johannem Scherf- fing reemimus a Sigismundo de Lipa xxvij marcas annui cen- sus pro liiij sexagenis, de quibus tres literas nobis restituit. Eodem anno etc. xliiij circa magistrum ciuium Crawsp- scholcz vendimus dominis in Oywen j. marcam annui census 5 in bonis Zeydils pro xxxvj florenis vngaricis ; pro eisdem flore- nis ix marcas annuos census a pueris Tammendorffs reemimus. Anno domini etc. xlv circa magistrum ciuium Franciscum Bertoldi reemimus ab Anna Rymbergynne et Malchior Tamen- dorff et Mathis Rymberg 3s marcas annui census pro x 10 marcis. Anno domini etc. xlviij han die herren den czoll czu Os- tras von Lorencz Lodwigisdorff vmb lxxxij marg bereits geldes abgelost, dorczu eyn jar freyung gegeben vnd vil vorsessener geschos ledig gelassen. Anno eodem ist ein cardinal de Angelis gen Prage durch hulfe vnd geleit des von Rozembergs vnd hern Meinharts ko- men, vnd wart gar erlich mit processio kerczen vnd mit gros- ser menygung des volkes vfgenomen; adir er konde wenig gu- tes geteidingen; sie wolden den jungen konig han, vnd den Ra- 20 kiczanan czu einem bisschoff, adir sie wolden der gutere nicht abtreten; vnd czog an ende abe, wenn sie wolden sich der ro- mischen kirchen nicht gleichen, vnd hetten die obgenanten her- 56b ren getan, es were jm vbel czugestanden. Eodem anno etc., tercia feria, in nocte infra octauam no- 25 nam et decimam horam, ante natiuitatem Marie virginis eximie, dominus Girzik de Cunstat in Bodiewrat residens, cum territo- riis et ciuitatibus Grecz, Newinburg, baronibus et clientibus partem suam fouentibus, et eciam aliquibus dominis partem domini nostri regis tenentibus astuto modo ipsis nescientibus 30 ciuitatem pragensem nouam et antiquam, tum hoc castrum, sine defensione traditiue acquisiuit et quarta feria post hoc concilium nouum in omnibus ciuitatibus secundum suum placitum locauit et omagium ab eis acquisiuit et recepit. 15 4. Crawspscholcz, Nicolaus Scholz, Krauspscholz genannt, s. Carpz. anal. 2, s. 277. 5. dominis in Oywen, dem kloster Oybin. 12. Ostras, Ostritz. 19. menygung, zusammenlauf. 21. der guter nicht abtreten, nichts von den gütern, von dem erworbenen, abtreten. 23. vnd hetten (= enheten) u. s. w., und hätten der von Rosenberg und herr Meinhart nicht alles gethan um ihn (den cardinal) zu schützen, so wäre ihm leid widerfahren. 31. tum hoc castrum, sodann die burg.
72 56а Czol zu Ostras. Cardinalis. Anno etc. xliij circa magistrum ciuium Johannem Scherf- fing reemimus a Sigismundo de Lipa xxvij marcas annui cen- sus pro liiij sexagenis, de quibus tres literas nobis restituit. Eodem anno etc. xliiij circa magistrum ciuium Crawsp- scholcz vendimus dominis in Oywen j. marcam annui census 5 in bonis Zeydils pro xxxvj florenis vngaricis ; pro eisdem flore- nis ix marcas annuos census a pueris Tammendorffs reemimus. Anno domini etc. xlv circa magistrum ciuium Franciscum Bertoldi reemimus ab Anna Rymbergynne et Malchior Tamen- dorff et Mathis Rymberg 3s marcas annui census pro x 10 marcis. Anno domini etc. xlviij han die herren den czoll czu Os- tras von Lorencz Lodwigisdorff vmb lxxxij marg bereits geldes abgelost, dorczu eyn jar freyung gegeben vnd vil vorsessener geschos ledig gelassen. Anno eodem ist ein cardinal de Angelis gen Prage durch hulfe vnd geleit des von Rozembergs vnd hern Meinharts ko- men, vnd wart gar erlich mit processio kerczen vnd mit gros- ser menygung des volkes vfgenomen; adir er konde wenig gu- tes geteidingen; sie wolden den jungen konig han, vnd den Ra- 20 kiczanan czu einem bisschoff, adir sie wolden der gutere nicht abtreten; vnd czog an ende abe, wenn sie wolden sich der ro- mischen kirchen nicht gleichen, vnd hetten die obgenanten her- 56b ren getan, es were jm vbel czugestanden. Eodem anno etc., tercia feria, in nocte infra octauam no- 25 nam et decimam horam, ante natiuitatem Marie virginis eximie, dominus Girzik de Cunstat in Bodiewrat residens, cum territo- riis et ciuitatibus Grecz, Newinburg, baronibus et clientibus partem suam fouentibus, et eciam aliquibus dominis partem domini nostri regis tenentibus astuto modo ipsis nescientibus 30 ciuitatem pragensem nouam et antiquam, tum hoc castrum, sine defensione traditiue acquisiuit et quarta feria post hoc concilium nouum in omnibus ciuitatibus secundum suum placitum locauit et omagium ab eis acquisiuit et recepit. 15 4. Crawspscholcz, Nicolaus Scholz, Krauspscholz genannt, s. Carpz. anal. 2, s. 277. 5. dominis in Oywen, dem kloster Oybin. 12. Ostras, Ostritz. 19. menygung, zusammenlauf. 21. der guter nicht abtreten, nichts von den gütern, von dem erworbenen, abtreten. 23. vnd hetten (= enheten) u. s. w., und hätten der von Rosenberg und herr Meinhart nicht alles gethan um ihn (den cardinal) zu schützen, so wäre ihm leid widerfahren. 31. tum hoc castrum, sodann die burg.
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73 Quinta feria post hoc Johannes Rokiczana intrauit Pra- gam circa horam vesperorum bene cum quadringentis equis qui ipsum de ciuitate et extra conduxerunt, expectantes eum ante pretorium tota die; scabini noui et antiqui honorifice eum 5 sicut ad eos decuit susceperunt, introducentes eum ad ecclesiam beate virginis in leta curia. sexta feria ibidem inmeditate ser- mocinauit. In die exaltacionis sancte crucis haben land vnd stete czu Gorlicz hern Hans von Coldicz czu einem vorweser vfgeno- 10 men vf sulche vorschreibung, die er getan hat, die man vindet in der scatil; vnd dobey findet man ein abschrift seyner vor- schreibunge. Anno etc. 1., circa et ante pentecosten intrauit dominus 57a Girzik in campum, et circumfallauerunt castrum Costelecz et 15 destruxerunt totaliter per placitationes. sic eodem modo domi- nus de Rosis, dominus Meinhardus cum eorum adiuuantibus eciam intrauerunt campos contra dominum Girzikonem et iacuerunt circa Pilznam ad aliquot ebdomadas, tamdiu quo us- que ipsi se insimul concordarunt. hoc fecit Misnensis domi- 20 nus antiquus, qui promisit parti nostre in subsidium venire et non venit. Eodem anno sexta feria ante exaltacionem sancte crucis exiuit uersus Misnam, aliqui dixerunt cum decem milibus, aliqui cum xv, aliqui cum octo milibus, maior pars tenet de decem milibus. ibi 25 durauerunt armata manu ultra sex ebdomadas, combusserunt paruas ciuitates et villas multas, Dippilswalt, sub vrbium ante Pirnis, Lom- nicz, Mittweid etc., magnam pecuniam de omagio receperunt, bene iiije campanas deportauerunt. post hoc ciuitatem Gera, in qua erant iiije stipendarii cum eorum domino et aliis baronibus 30 ciuitatensibus et rusticis omnimode et funditus destruxerunt et captiuauerunt dominum de Gera cum noningentis captiuis abs- que illis, qui morti traditi sunt; et dominus Wilhelmus de Turingia, frater domini Fridrici de Misna, marggrauius Fride- ricus brandeburgensis fuerunt sui coadiutores. Anno etc. 1. primo jn estate ist eyn vromer geistlicher 5 b man, genant Johannes de Capistrano komen vs welschin landen gen Wyen, gen Merhern, gen Crumenaw, gen Eger, gen Czwicko, vnd ist nu czu Missen; der hat offenberlich die comu- Capistra- nus. 11. scatil, schatulle (ital. scatola), Frisch 2,1550. 14. l. circumvallave- runt. 15. per placitationes, durch unterhandlung. 26. Dippilswalt, Dippol- diswalde. Lomnicz, Lommatsch. 27. am rande von derselben hand Gotleube. 10
73 Quinta feria post hoc Johannes Rokiczana intrauit Pra- gam circa horam vesperorum bene cum quadringentis equis qui ipsum de ciuitate et extra conduxerunt, expectantes eum ante pretorium tota die; scabini noui et antiqui honorifice eum 5 sicut ad eos decuit susceperunt, introducentes eum ad ecclesiam beate virginis in leta curia. sexta feria ibidem inmeditate ser- mocinauit. In die exaltacionis sancte crucis haben land vnd stete czu Gorlicz hern Hans von Coldicz czu einem vorweser vfgeno- 10 men vf sulche vorschreibung, die er getan hat, die man vindet in der scatil; vnd dobey findet man ein abschrift seyner vor- schreibunge. Anno etc. 1., circa et ante pentecosten intrauit dominus 57a Girzik in campum, et circumfallauerunt castrum Costelecz et 15 destruxerunt totaliter per placitationes. sic eodem modo domi- nus de Rosis, dominus Meinhardus cum eorum adiuuantibus eciam intrauerunt campos contra dominum Girzikonem et iacuerunt circa Pilznam ad aliquot ebdomadas, tamdiu quo us- que ipsi se insimul concordarunt. hoc fecit Misnensis domi- 20 nus antiquus, qui promisit parti nostre in subsidium venire et non venit. Eodem anno sexta feria ante exaltacionem sancte crucis exiuit uersus Misnam, aliqui dixerunt cum decem milibus, aliqui cum xv, aliqui cum octo milibus, maior pars tenet de decem milibus. ibi 25 durauerunt armata manu ultra sex ebdomadas, combusserunt paruas ciuitates et villas multas, Dippilswalt, sub vrbium ante Pirnis, Lom- nicz, Mittweid etc., magnam pecuniam de omagio receperunt, bene iiije campanas deportauerunt. post hoc ciuitatem Gera, in qua erant iiije stipendarii cum eorum domino et aliis baronibus 30 ciuitatensibus et rusticis omnimode et funditus destruxerunt et captiuauerunt dominum de Gera cum noningentis captiuis abs- que illis, qui morti traditi sunt; et dominus Wilhelmus de Turingia, frater domini Fridrici de Misna, marggrauius Fride- ricus brandeburgensis fuerunt sui coadiutores. Anno etc. 1. primo jn estate ist eyn vromer geistlicher 5 b man, genant Johannes de Capistrano komen vs welschin landen gen Wyen, gen Merhern, gen Crumenaw, gen Eger, gen Czwicko, vnd ist nu czu Missen; der hat offenberlich die comu- Capistra- nus. 11. scatil, schatulle (ital. scatola), Frisch 2,1550. 14. l. circumvallave- runt. 15. per placitationes, durch unterhandlung. 26. Dippilswalt, Dippol- diswalde. Lomnicz, Lommatsch. 27. am rande von derselben hand Gotleube. 10
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74 58a der von Bi- berstein geleite. nio vortûmet, durch vnsern heiligen vater den babist vnd vil studia, der hat die lomen durch vordintnusse willen des heili- gen sente Bernhardyns vnd seines guten lebins willen gesunt gemacht, die blinden gesehende, die crommen gerade, vnd vil czeichen getan in gotis craft. Item eodem anno ist ein cardinall abir komen, der hat in dise land bracht die genade des genadenreichis iar czu Bress- law, czu Meissin, czu Magdeburk etc., vnd nome fur die refor- macio ; ader die bisschoue am Reyn haben appelliret. Item eodem anno ist der romisch konig gen Rome geri� 10 ten vnd hat den jungen konig Ladisslaum mit jm genomen hynder den Vngern vnd Osterreichern. Item eodem est coronatus in jmperatorem. Item dominus Eyczinger, isti de Wyenna, dominus de Rosis, senior frater, circumfallauerunt ciuitatem nouam, jmpera- 15 torem et dominum Ladisslaum armata manu acquisiuerunt et duxerunt eum ad ducatum et hereditatem suam. ciuitates et omagiales huius territorij ad scripta sua gratiam suam accepe- runt Wyenne; propinam fecerunt ad ije et quinque florenos vngari- cos ; ibi fuerunt Bohemi, illum eciam pro domino suo susceperunt. 20 Item anno etc. 1. secundo, secunda feria post Inuocauit, reyt Nickil Lybing, dem got genade, czu einem tage von eines sneiders wegn gen Fredland, der im sein gelt ane schulde vor- hindert hatte, vnd wolde das vsteydingen, wye wol wir hern Fridrich von Biberstein czu vir molen geschriben hatten sich 25 dorynne czu beweisen, das das ab ginge, das wolde nicht sein bis of den ofgenanten geczilten tag; des wart Lybing durch hern Fridrichs briue vnd sigil sicher geleitet. der bate Jeroni- mus, vnsern eldisten einen des ratis, als er ouch selber ein rothman was, vnd seinen bruder Franciscum; des leihen wir 30 jm Kalhart, vnsern dyner, mite; mit jn riten Frenczil Milde vnd Johannes Lodwigisdorff; ouch bate der genante Lybing Heynczen Kyaw von Reybersdorff, der jr eldister vnd groster rate ist, vnd wir mit im, of das seine sache ein ende gewonne 1. vortûmet, verdammt. 2. vordintnusse, verdienst. 12. hynder den, hinter dem rücken, ohne wissen der u. s. w. 19. propinam] gewöhnlich bedeutet propina die einkünfte des ersten jahres, annaten, welche ein neuge- wählter bischof oder abt dem papste zum geschenk machen muste; hier bezeich- net es, wie es scheint, ein dem könig Ladislaw dargebrachtes huldigungsge- schenk. 25. sich dorynne u. s. w., sich darin thätig zu beweisen, sich der sache anzunehmen damit sie zu ende käme. 27. geczilten, anberaum- ten. 29 er ouch selber, Lybing.
74 58a der von Bi- berstein geleite. nio vortûmet, durch vnsern heiligen vater den babist vnd vil studia, der hat die lomen durch vordintnusse willen des heili- gen sente Bernhardyns vnd seines guten lebins willen gesunt gemacht, die blinden gesehende, die crommen gerade, vnd vil czeichen getan in gotis craft. Item eodem anno ist ein cardinall abir komen, der hat in dise land bracht die genade des genadenreichis iar czu Bress- law, czu Meissin, czu Magdeburk etc., vnd nome fur die refor- macio ; ader die bisschoue am Reyn haben appelliret. Item eodem anno ist der romisch konig gen Rome geri� 10 ten vnd hat den jungen konig Ladisslaum mit jm genomen hynder den Vngern vnd Osterreichern. Item eodem est coronatus in jmperatorem. Item dominus Eyczinger, isti de Wyenna, dominus de Rosis, senior frater, circumfallauerunt ciuitatem nouam, jmpera- 15 torem et dominum Ladisslaum armata manu acquisiuerunt et duxerunt eum ad ducatum et hereditatem suam. ciuitates et omagiales huius territorij ad scripta sua gratiam suam accepe- runt Wyenne; propinam fecerunt ad ije et quinque florenos vngari- cos ; ibi fuerunt Bohemi, illum eciam pro domino suo susceperunt. 20 Item anno etc. 1. secundo, secunda feria post Inuocauit, reyt Nickil Lybing, dem got genade, czu einem tage von eines sneiders wegn gen Fredland, der im sein gelt ane schulde vor- hindert hatte, vnd wolde das vsteydingen, wye wol wir hern Fridrich von Biberstein czu vir molen geschriben hatten sich 25 dorynne czu beweisen, das das ab ginge, das wolde nicht sein bis of den ofgenanten geczilten tag; des wart Lybing durch hern Fridrichs briue vnd sigil sicher geleitet. der bate Jeroni- mus, vnsern eldisten einen des ratis, als er ouch selber ein rothman was, vnd seinen bruder Franciscum; des leihen wir 30 jm Kalhart, vnsern dyner, mite; mit jn riten Frenczil Milde vnd Johannes Lodwigisdorff; ouch bate der genante Lybing Heynczen Kyaw von Reybersdorff, der jr eldister vnd groster rate ist, vnd wir mit im, of das seine sache ein ende gewonne 1. vortûmet, verdammt. 2. vordintnusse, verdienst. 12. hynder den, hinter dem rücken, ohne wissen der u. s. w. 19. propinam] gewöhnlich bedeutet propina die einkünfte des ersten jahres, annaten, welche ein neuge- wählter bischof oder abt dem papste zum geschenk machen muste; hier bezeich- net es, wie es scheint, ein dem könig Ladislaw dargebrachtes huldigungsge- schenk. 25. sich dorynne u. s. w., sich darin thätig zu beweisen, sich der sache anzunehmen damit sie zu ende käme. 27. geczilten, anberaum- ten. 29 er ouch selber, Lybing.
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Z5 vnd dester sichern weren, so wir vns beforten, durch czweyer bufen willen, hern Wentezssen of dem Grefenstein vnd der Biberstein, die vns gemortbrant vnd genomen hatten czu Drawzendorff vnd in vnser vorstatt etc. . also die vnsern nu an 5 demselben montage wider herheim reyten wolden, do brachten sie Heyncz Kyaw kawm off: der seine pferd vs seyner her- berge in ein ander herberge geczogen hatte, vnd herr Wenczil 58b von Biberstein sandte sein pferd hinheim hinkende von dem Grefenstein vnd solde czu dem essen komen sein czu mittage, 10 also hat er sich vorhalden, bis die vnsern bey die kirchen Rin- genhain qwomen, do qwomen hern Wentczen dynere, Caspar Reinschil vnd Kawe vorreyter, mit czweyen geladenen armbru- stin vor die vnsern, vnd worffen die armbrust of die vnsern vnd ryten also ein wenig vor sich vnd wanten sich vnd schol- 15 den vnd hissen die vnsern hengerswinden vnd briffresser, spre- chende 'seyt jr vns nu komen? wir wollen euch antwort an- gewynnen.' do sprach Jeronimus czu Heyncz Kyaw, das er czu jn rite vnd in vndersagit, ader wir musten vnser sachen an- ders furnemen. also sprach Heyncz Kyaw herr Wenczil 20 kompt ; es thuet kein noth.' also riten die vnsern wor sich, vnd do herr Wenczil mit seinem geschicke von drabanten vnd reysigen qwomen, die alle vfgelegit hatten, vnd ein iczlicher sein bloz swert in seyner hand hatte, vnd die vnsern ansichtig wurden, do schrey herr Wenczil 'slahit tod, liben gesellen!' do liffen vnd sie 25 ranten voren vnd hynden czu vnd derschossen Lybing mit ei- nem strale vnd vir pfeilen, das der tod bleibe, dem got gne- 59a dig sey, vnd Jeronimus wart durch die achsil geschossen, vnd also qwomen die vnsern mit gotis hulfe kawm dervon, wenn sie musten durch den hawfen hindurch rennen. also haben die 30 von Biberstein vorheitlich in jrem geleite vnd jn guter hande- lunge an den vnsern gefaren. 1. vnd dester u. s. w., und damit wir desto sicherer wären, denn wir fürchteten uns um zweier buben (böswichter) willen. 13. worffen, richteten, legten an? 15. hengerswinden, henkerswinden, ein schimpfwort wie galgen- strick, galgenschwengel, galgensprissel (Oberlin 1,466). briffresser] man fin- det dass boten die briefe, die sie überbringen, kläger ihre klagschriften zu verschlingen gezwungen werden, und ähnliches mehr. bezieht sich das schimpf- 21. geschicke, gefolge. 22. vfgelegit, wort etwa ursprünglich hierauf? 24. vnd sie] l. sie und. 26. der stral pfeile auf die armbrüste gelegt. (mhd. diu strâle sagitta) war durch grösse oder gestalt von dem pfeile un- in guter han- terschieden? 30. vorheitlich (= verheitlich), verderblich? delunge, s. zu s. 70, 20. 31. gefaren, sich benommen, gehandelt. 10*
Z5 vnd dester sichern weren, so wir vns beforten, durch czweyer bufen willen, hern Wentezssen of dem Grefenstein vnd der Biberstein, die vns gemortbrant vnd genomen hatten czu Drawzendorff vnd in vnser vorstatt etc. . also die vnsern nu an 5 demselben montage wider herheim reyten wolden, do brachten sie Heyncz Kyaw kawm off: der seine pferd vs seyner her- berge in ein ander herberge geczogen hatte, vnd herr Wenczil 58b von Biberstein sandte sein pferd hinheim hinkende von dem Grefenstein vnd solde czu dem essen komen sein czu mittage, 10 also hat er sich vorhalden, bis die vnsern bey die kirchen Rin- genhain qwomen, do qwomen hern Wentczen dynere, Caspar Reinschil vnd Kawe vorreyter, mit czweyen geladenen armbru- stin vor die vnsern, vnd worffen die armbrust of die vnsern vnd ryten also ein wenig vor sich vnd wanten sich vnd schol- 15 den vnd hissen die vnsern hengerswinden vnd briffresser, spre- chende 'seyt jr vns nu komen? wir wollen euch antwort an- gewynnen.' do sprach Jeronimus czu Heyncz Kyaw, das er czu jn rite vnd in vndersagit, ader wir musten vnser sachen an- ders furnemen. also sprach Heyncz Kyaw herr Wenczil 20 kompt ; es thuet kein noth.' also riten die vnsern wor sich, vnd do herr Wenczil mit seinem geschicke von drabanten vnd reysigen qwomen, die alle vfgelegit hatten, vnd ein iczlicher sein bloz swert in seyner hand hatte, vnd die vnsern ansichtig wurden, do schrey herr Wenczil 'slahit tod, liben gesellen!' do liffen vnd sie 25 ranten voren vnd hynden czu vnd derschossen Lybing mit ei- nem strale vnd vir pfeilen, das der tod bleibe, dem got gne- 59a dig sey, vnd Jeronimus wart durch die achsil geschossen, vnd also qwomen die vnsern mit gotis hulfe kawm dervon, wenn sie musten durch den hawfen hindurch rennen. also haben die 30 von Biberstein vorheitlich in jrem geleite vnd jn guter hande- lunge an den vnsern gefaren. 1. vnd dester u. s. w., und damit wir desto sicherer wären, denn wir fürchteten uns um zweier buben (böswichter) willen. 13. worffen, richteten, legten an? 15. hengerswinden, henkerswinden, ein schimpfwort wie galgen- strick, galgenschwengel, galgensprissel (Oberlin 1,466). briffresser] man fin- det dass boten die briefe, die sie überbringen, kläger ihre klagschriften zu verschlingen gezwungen werden, und ähnliches mehr. bezieht sich das schimpf- 21. geschicke, gefolge. 22. vfgelegit, wort etwa ursprünglich hierauf? 24. vnd sie] l. sie und. 26. der stral pfeile auf die armbrüste gelegt. (mhd. diu strâle sagitta) war durch grösse oder gestalt von dem pfeile un- in guter han- terschieden? 30. vorheitlich (= verheitlich), verderblich? delunge, s. zu s. 70, 20. 31. gefaren, sich benommen, gehandelt. 10*
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76 Juramen- tum ciui- tatum. Anno domini M'cCCo"liij, quarta feria ante Simonis et Ju- de, venit serenissimus rex Ladisslaus versus Pragam et post hoc dominico proximo ante omnium sanctorum est in regem Boemie coronatus. Item domini regis juramentum, sicut baronibus regni Boe- 5 mie fecit, sic sonat: Wir Lasslaw, von gotis genaden erwelter konig czu Be- hemen, so wir denn ytczund eintreten vnd offgenomen synt in dasselbe konigreych czu Behemen, also globen vnd sweren wir czuuoran gote, dem herren, vnd jnwonern desselben konigreychs, 10 das wir einen ytzlichen stam vnd wesen geistlich vnd wertlich 59b vnd alle jnwoner in demselben kônigreych sullen vnd wollen halden vnd behalden, ouch beschutczen vnd czu schirmen jn ire rechte freyheiten vorschreybungen priuilegia vnd gewon- heiten, die von aldirs her gehalden sein, ouch mer, das wir die 15 gemercke vnd grenitczen vnd czugehorungen dis konigreychs nicht empfremdem noch mynnern werden, sundir die meren vnd breiten vnd weyter machen, so wir das vff das allermeiste werden môgen noch allen vnsirn vormogen vnd vngebrechens halben, vnd alle sachen die wir handiln vnd thun werden czu eren vnd czu 20 nutze dem obgeschriben konigreych in massen als das die allerdurch- leuchtigesten vnser vorfordern, desselben konigreychs czu Behemen. konige, jn demselben konigreych czu Behemen getan haben. das helffe vns got der herre vnd alle heiligen. Wir sweren czu gote, vnsir lieben frawen, vnd allen go� 25 tis heiligen, dem durchleuchtigestem fursten vnd herren, herren konige Lasslaw czu Behemen, vnd seynen leyblichen erben man- 60a nes geschlechte, vnd, ap die nicht enweren, der crone vnd dem konigreych czu Behemen nu hinfur getrewe gewertig vnd gehorsam czu sein, jren fromen czu trachten vnd jren schaden czu wenden 30 vnd in helffen vnd beysteen wider allermenniclich,nymande vssge- nomen, noch allem vnsirem vormogen, getrewlich vnd vngefer- lich. dess bitt wir vns got czu helffen vnd alle gotes heiligen. Anno domini M'cCoc"liiij, quarta feria post Katherine, ve- nit serenissimus princeps et rex noster Ladisslaus, dominus 35 noster gratiosissimus, huc ad ciuitatem, confirmans nobis literas nostras regias, et gratiose dimisit nobis pecuniam rentarum, quas alie ciuitates dederunt. 7. von später hand die rubrik Juramentum Ladislay regis. 11. wertlich, weltlich. 16. gemercke, marken, grenzen. 19. vnd vngebrechens halben, so weit es uns irgend nicht an macht gebricht, oder: zur verhütung aller ge- brechen? 28. ap, ob, wenn.
76 Juramen- tum ciui- tatum. Anno domini M'cCCo"liij, quarta feria ante Simonis et Ju- de, venit serenissimus rex Ladisslaus versus Pragam et post hoc dominico proximo ante omnium sanctorum est in regem Boemie coronatus. Item domini regis juramentum, sicut baronibus regni Boe- 5 mie fecit, sic sonat: Wir Lasslaw, von gotis genaden erwelter konig czu Be- hemen, so wir denn ytczund eintreten vnd offgenomen synt in dasselbe konigreych czu Behemen, also globen vnd sweren wir czuuoran gote, dem herren, vnd jnwonern desselben konigreychs, 10 das wir einen ytzlichen stam vnd wesen geistlich vnd wertlich 59b vnd alle jnwoner in demselben kônigreych sullen vnd wollen halden vnd behalden, ouch beschutczen vnd czu schirmen jn ire rechte freyheiten vorschreybungen priuilegia vnd gewon- heiten, die von aldirs her gehalden sein, ouch mer, das wir die 15 gemercke vnd grenitczen vnd czugehorungen dis konigreychs nicht empfremdem noch mynnern werden, sundir die meren vnd breiten vnd weyter machen, so wir das vff das allermeiste werden môgen noch allen vnsirn vormogen vnd vngebrechens halben, vnd alle sachen die wir handiln vnd thun werden czu eren vnd czu 20 nutze dem obgeschriben konigreych in massen als das die allerdurch- leuchtigesten vnser vorfordern, desselben konigreychs czu Behemen. konige, jn demselben konigreych czu Behemen getan haben. das helffe vns got der herre vnd alle heiligen. Wir sweren czu gote, vnsir lieben frawen, vnd allen go� 25 tis heiligen, dem durchleuchtigestem fursten vnd herren, herren konige Lasslaw czu Behemen, vnd seynen leyblichen erben man- 60a nes geschlechte, vnd, ap die nicht enweren, der crone vnd dem konigreych czu Behemen nu hinfur getrewe gewertig vnd gehorsam czu sein, jren fromen czu trachten vnd jren schaden czu wenden 30 vnd in helffen vnd beysteen wider allermenniclich,nymande vssge- nomen, noch allem vnsirem vormogen, getrewlich vnd vngefer- lich. dess bitt wir vns got czu helffen vnd alle gotes heiligen. Anno domini M'cCoc"liiij, quarta feria post Katherine, ve- nit serenissimus princeps et rex noster Ladisslaus, dominus 35 noster gratiosissimus, huc ad ciuitatem, confirmans nobis literas nostras regias, et gratiose dimisit nobis pecuniam rentarum, quas alie ciuitates dederunt. 7. von später hand die rubrik Juramentum Ladislay regis. 11. wertlich, weltlich. 16. gemercke, marken, grenzen. 19. vnd vngebrechens halben, so weit es uns irgend nicht an macht gebricht, oder: zur verhütung aller ge- brechen? 28. ap, ob, wenn.
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7 Item vlterius gratia sua traxit Wratisslauiam. Anno etc. lv., quarta feria infra octavas corporis Christi, recepit ciuitas per ignis voraginem magnum dampnum, videlicet quod tota platea textorum, Judeorum et grunegasse et hinder- gasse bis czu dem torme Budissen cum domo Nicolai Czwir- ner et retro eum, et fuit valde grauis ignis non solum in ciui- 60b tate, sed eciam foris ciuitatem in ponsengasse et ante portam Mande, et turris textorum et turris Speyuil et tectum parcham eciam combussit aliquatenus et eciam fossatum intrinsice in terra 10 sic quod cum aqua oportuit deleri. Anno etc. lvij. intrauit serenissimus rex Ladisslaus Hun- gariam omagium assumens: tandem Ladisslaus gubernator, corpus cancellarie de Wardyn et alii domini voluerunt tradere dominum regem, sathagentes Teutunicos et Bohemos inter- 15 ficere, quorum multi captiuati et dictus gubernator decolla- tus est. Anno etc. liiij. opposuerunt se omagiales et omnes ciuita- tes Prussie contra eorum dominos, cruciferos, non aduertentes juramentum eorum et magnam gwerram induxerunt, assumen- 20 tes regem Polonie in dominum sub juramento, sic quod sti- pendarii habuerunt conflictum cum rege in campo, qui habuit x personas contra vnum de ordine Prutenorum, et dux Rudolfus de Sagano cum dominis Bernhardo de Schomberg et milite eciam Bern- hardo de Austria, Caspar de Nosticz et alii boni homines pugnaue- 25 runt et obtinuerunt campum, multos de baronibus maioribus regni Polonie captiuauerunt, interfecerunt, denuo regem jn fugam ver- terunt, panneria recipientes, sceptrum et omnia ornamenta cum duobus sigillis spectancia ad coronacionem, cum curribus, 61a pixidibus, magnis pecunijs, clenodijs, cupphiis et scutellis 30 plurimis, cum omnibus curribus assumentes et recipien- tes; et rex vix euasit et tanta scandala et pericula sump- sit, quod inauditum est, et in nullis cronicis legitur de christiano rege, qui tanta scandala sustulit. post illum confli- 5 Ignis in platea tex- torum. 3. videlicet quod, ein verbum (so dass — abbrannte) fehlt. 8. Speyuil, ein thurm zwischen dem bauzner und weberthore, Carpz. anal. 1, 18. tectum parchan, das dach der zwingermauer (s. oben s. 67, 19.) Carpz. anal. 5, 249. mit z. 11. scheint eine neue hand zu beginnen. über z. 17 von späterer hand die rubrik Negocium tocius Prussie. 19. gwerram, guerram, krieg. 29. pixidibus, geschütz. cupphiis] cuphia, eine kopfbedeckung, auch vom kopfschmuck der pferde gebräuch- lich. s. Du Fresne.
7 Item vlterius gratia sua traxit Wratisslauiam. Anno etc. lv., quarta feria infra octavas corporis Christi, recepit ciuitas per ignis voraginem magnum dampnum, videlicet quod tota platea textorum, Judeorum et grunegasse et hinder- gasse bis czu dem torme Budissen cum domo Nicolai Czwir- ner et retro eum, et fuit valde grauis ignis non solum in ciui- 60b tate, sed eciam foris ciuitatem in ponsengasse et ante portam Mande, et turris textorum et turris Speyuil et tectum parcham eciam combussit aliquatenus et eciam fossatum intrinsice in terra 10 sic quod cum aqua oportuit deleri. Anno etc. lvij. intrauit serenissimus rex Ladisslaus Hun- gariam omagium assumens: tandem Ladisslaus gubernator, corpus cancellarie de Wardyn et alii domini voluerunt tradere dominum regem, sathagentes Teutunicos et Bohemos inter- 15 ficere, quorum multi captiuati et dictus gubernator decolla- tus est. Anno etc. liiij. opposuerunt se omagiales et omnes ciuita- tes Prussie contra eorum dominos, cruciferos, non aduertentes juramentum eorum et magnam gwerram induxerunt, assumen- 20 tes regem Polonie in dominum sub juramento, sic quod sti- pendarii habuerunt conflictum cum rege in campo, qui habuit x personas contra vnum de ordine Prutenorum, et dux Rudolfus de Sagano cum dominis Bernhardo de Schomberg et milite eciam Bern- hardo de Austria, Caspar de Nosticz et alii boni homines pugnaue- 25 runt et obtinuerunt campum, multos de baronibus maioribus regni Polonie captiuauerunt, interfecerunt, denuo regem jn fugam ver- terunt, panneria recipientes, sceptrum et omnia ornamenta cum duobus sigillis spectancia ad coronacionem, cum curribus, 61a pixidibus, magnis pecunijs, clenodijs, cupphiis et scutellis 30 plurimis, cum omnibus curribus assumentes et recipien- tes; et rex vix euasit et tanta scandala et pericula sump- sit, quod inauditum est, et in nullis cronicis legitur de christiano rege, qui tanta scandala sustulit. post illum confli- 5 Ignis in platea tex- torum. 3. videlicet quod, ein verbum (so dass — abbrannte) fehlt. 8. Speyuil, ein thurm zwischen dem bauzner und weberthore, Carpz. anal. 1, 18. tectum parchan, das dach der zwingermauer (s. oben s. 67, 19.) Carpz. anal. 5, 249. mit z. 11. scheint eine neue hand zu beginnen. über z. 17 von späterer hand die rubrik Negocium tocius Prussie. 19. gwerram, guerram, krieg. 29. pixidibus, geschütz. cupphiis] cuphia, eine kopfbedeckung, auch vom kopfschmuck der pferde gebräuch- lich. s. Du Fresne.
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78 61b ctum tunc omnes omagiales et ciuitates Prussie, qui Marienburg, castrum et ciuitatem, circumfallauerunt, exiuerunt de campo, mittentes victualia, instructa de pixidibus et aliis; sic rex Polo- nie assumpsit in omagium quasi totam prouinciam in domini- um suum, de castris et ciuitatibus praeter castrum Marienburg ciuitatem et Konicz; posthac domini lucrati sunt ciui- tates Konigsberg cum aliis duabus ciuitatibus et totum districtum Zameland, videlicet dominus dux Baltazar de Sagano, dominus de Blanckenstein et alii stipendarij. post hoc anno domini etc. lvij° jn estate stipendarii in castro 10 Marienburg et ciuitate, videlicet Cirwanko capitaneus Boemo- rum, dominus Nicolaus Wolfilsdorff de terra vocatorum ex parte Teutunicorum vbique collectorum vendiderunt et condes- cenderunt regi Polonie castrum, recipientes ab eo et a ciuitati- bus Prussie stipendium et magnam pecuniam et multa vota 15 promiserunt magistro et ordini Prussie, sed minime impleuerunt, et sic sanctuaria beate Marie, sancte Barbare et alia sanctuaria et clenodia ecclesie receperunt et in omnibus turpiter egerunt, quod inauditum est, et sic omnes recesserunt, quisque ad sua, et malam famam exinde vbique locorum consecuti sunt et re- 20 portarunt. Posthac eodem anno iiij., feria ante Egidij secunda, ciuita- tes aliquae, Strossberger, Roppener vnd die von Beberem das vyhe czum Newenmarkte nomen vnd das czwu meylen von- dann brachten; do volgten die Newmerkter noch vnd mit der 25 hulfe des almechtigen gotes slugen sie in das vyhe abe vnd fyngen ir lxvj guter gefangener vnd slugen ir czu tode ij° vnd woren also veyge, das czwey weiber einen pletener hatten ge- fangen. Item eodem anno, feria ij ante exaltacionem sancte 30 crucis, als Syppenpild von eigenem fewer vssbrand, do beran- ten sie die stat, bruder Heinrich Rewsse, compthur zu Elbin- gen, mit den soldenern vnd den jren; do qwomen die fynde mit xV° werhaftigen mennern vnd speyseten die stat mit ge- walt; do sie wider weg czogen volgten jn die noch, vnd mit 35 hulfe des almechtigen gotes, vnser lieben frawen vnd des heili- gen creuces fyngen sie der fynde czu ross vnd czu fusse iiije, 5 3. instructa de pixidibus et aliis, vorräthe von geschütz und anderem be- darf. 12. de terra vocatorum, aus dem Vogtlande. 26. slugen — abe, kämpften ab. 28. pletener, geharnischten. 34. speyseten, verproviantier- ten, Frisch 2, 296°, limburger chronik herausg. v. Vogel s. 1 und 44.
78 61b ctum tunc omnes omagiales et ciuitates Prussie, qui Marienburg, castrum et ciuitatem, circumfallauerunt, exiuerunt de campo, mittentes victualia, instructa de pixidibus et aliis; sic rex Polo- nie assumpsit in omagium quasi totam prouinciam in domini- um suum, de castris et ciuitatibus praeter castrum Marienburg ciuitatem et Konicz; posthac domini lucrati sunt ciui- tates Konigsberg cum aliis duabus ciuitatibus et totum districtum Zameland, videlicet dominus dux Baltazar de Sagano, dominus de Blanckenstein et alii stipendarij. post hoc anno domini etc. lvij° jn estate stipendarii in castro 10 Marienburg et ciuitate, videlicet Cirwanko capitaneus Boemo- rum, dominus Nicolaus Wolfilsdorff de terra vocatorum ex parte Teutunicorum vbique collectorum vendiderunt et condes- cenderunt regi Polonie castrum, recipientes ab eo et a ciuitati- bus Prussie stipendium et magnam pecuniam et multa vota 15 promiserunt magistro et ordini Prussie, sed minime impleuerunt, et sic sanctuaria beate Marie, sancte Barbare et alia sanctuaria et clenodia ecclesie receperunt et in omnibus turpiter egerunt, quod inauditum est, et sic omnes recesserunt, quisque ad sua, et malam famam exinde vbique locorum consecuti sunt et re- 20 portarunt. Posthac eodem anno iiij., feria ante Egidij secunda, ciuita- tes aliquae, Strossberger, Roppener vnd die von Beberem das vyhe czum Newenmarkte nomen vnd das czwu meylen von- dann brachten; do volgten die Newmerkter noch vnd mit der 25 hulfe des almechtigen gotes slugen sie in das vyhe abe vnd fyngen ir lxvj guter gefangener vnd slugen ir czu tode ij° vnd woren also veyge, das czwey weiber einen pletener hatten ge- fangen. Item eodem anno, feria ij ante exaltacionem sancte 30 crucis, als Syppenpild von eigenem fewer vssbrand, do beran- ten sie die stat, bruder Heinrich Rewsse, compthur zu Elbin- gen, mit den soldenern vnd den jren; do qwomen die fynde mit xV° werhaftigen mennern vnd speyseten die stat mit ge- walt; do sie wider weg czogen volgten jn die noch, vnd mit 35 hulfe des almechtigen gotes, vnser lieben frawen vnd des heili- gen creuces fyngen sie der fynde czu ross vnd czu fusse iiije, 5 3. instructa de pixidibus et aliis, vorräthe von geschütz und anderem be- darf. 12. de terra vocatorum, aus dem Vogtlande. 26. slugen — abe, kämpften ab. 28. pletener, geharnischten. 34. speyseten, verproviantier- ten, Frisch 2, 296°, limburger chronik herausg. v. Vogel s. 1 und 44.
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79 behmische hern, ritter, pletener vnd gute lewte, allis geste, vnd vj einlendisch, den kern vs jn, vnd slugen jr ije czu tode; do nomen sie in vil gutes geretes von harnusch, platen, panczern, cleynoten vnd armbrust vil jn den czweyen slahen. Posthoc 5 fecit inter eos Gysgra pacem ad annum, si possent inire con- cordiam, sed minime potuerunt. Anno domini etc. lvij, circa festum sancti Michaelis, venit serenissimus rex Ladisslaus versus Pragam; cum magno honore est assumptus; eciam domini regni Boemie Hungarie Austrie 10 et Morauie intrauerunt regnum Francie post reginam quam debuisset duxisse in thorum legitimum tempore intermedio, sicut nostri cum vasallis et aliis ciuitatibus circa graciam suam Prage fuerunt. idem dominus noster constituit perpetuum in Wisse- grado dominum doctorem Rabenstein, fratrem domini cancel- 15 larii Procopii, quod fuit Bohemis valde contrarium. post hoc non breui dierum spacio idem dominus noster gratiosissimus feria ij ante Katherine sedit audiendo causas diuersas, eciam nostras discuciendo, et fuit valde letus tota die vsque ad xxij horam, a primo nostri manducauerunt, super sero cecidit in infirmitatem et sic breui tempore, videlicet feria iiij circa xxiiij horam conclusit finem suum, ignoratur vtrum in apostematibus aut intoxicationibus: cuius anima in domino requiescat; sed heu multum condolendum est de eius morte, quod fuit multum christianissimus et sine dubio auxiliante deo multa bona chri- 25 stianitati intulisset. Anno domini etc. Iviij, jn quatuor temporibus cinerum, fuit dominus Georgius de Cunstat, gubernator tunc temporis, per omnes omagiales et ciuitates, post hoc per barones regni Boemie, electus in regem Boemie, post hoc coronatus sub fes- 30 tum Georgii per duos episcopos de Hungaria ; alios non potuit habere. sic simili modo Mathyas Hunigad fuit electus in re- gem Hungarie et procata fuit sibi electi Boemie filia. posthoc idem rex Boemie assumpsit omnes ciuitates in marchionatu Morauie cum omnibus dominis et terrigenis in omagium, qui 35 se beniuole subdiderunt, exceptis Yglauiensibus, qui se oppo- suerunt viriliter ad aliquot septimanas, qui ab ipsis obsessi fuerant, depredantes bona eorum et fortalicia et subvr- 20 62а 62b 1. lewte, knechte. geste, fremde, ausländer. 4. slahen, schlachten. nach z. 6. ist eine halbe spalte leer gelassen. 19. a primo n. manducauerunt, da assen die unsern erst. 26. in qua- tuor temp. cinerum, während der vier tage von aschermittwoch bis Invocavit, 37. depredantes, indem man plünderte. Haltaus cal. 57f.
79 behmische hern, ritter, pletener vnd gute lewte, allis geste, vnd vj einlendisch, den kern vs jn, vnd slugen jr ije czu tode; do nomen sie in vil gutes geretes von harnusch, platen, panczern, cleynoten vnd armbrust vil jn den czweyen slahen. Posthoc 5 fecit inter eos Gysgra pacem ad annum, si possent inire con- cordiam, sed minime potuerunt. Anno domini etc. lvij, circa festum sancti Michaelis, venit serenissimus rex Ladisslaus versus Pragam; cum magno honore est assumptus; eciam domini regni Boemie Hungarie Austrie 10 et Morauie intrauerunt regnum Francie post reginam quam debuisset duxisse in thorum legitimum tempore intermedio, sicut nostri cum vasallis et aliis ciuitatibus circa graciam suam Prage fuerunt. idem dominus noster constituit perpetuum in Wisse- grado dominum doctorem Rabenstein, fratrem domini cancel- 15 larii Procopii, quod fuit Bohemis valde contrarium. post hoc non breui dierum spacio idem dominus noster gratiosissimus feria ij ante Katherine sedit audiendo causas diuersas, eciam nostras discuciendo, et fuit valde letus tota die vsque ad xxij horam, a primo nostri manducauerunt, super sero cecidit in infirmitatem et sic breui tempore, videlicet feria iiij circa xxiiij horam conclusit finem suum, ignoratur vtrum in apostematibus aut intoxicationibus: cuius anima in domino requiescat; sed heu multum condolendum est de eius morte, quod fuit multum christianissimus et sine dubio auxiliante deo multa bona chri- 25 stianitati intulisset. Anno domini etc. Iviij, jn quatuor temporibus cinerum, fuit dominus Georgius de Cunstat, gubernator tunc temporis, per omnes omagiales et ciuitates, post hoc per barones regni Boemie, electus in regem Boemie, post hoc coronatus sub fes- 30 tum Georgii per duos episcopos de Hungaria ; alios non potuit habere. sic simili modo Mathyas Hunigad fuit electus in re- gem Hungarie et procata fuit sibi electi Boemie filia. posthoc idem rex Boemie assumpsit omnes ciuitates in marchionatu Morauie cum omnibus dominis et terrigenis in omagium, qui 35 se beniuole subdiderunt, exceptis Yglauiensibus, qui se oppo- suerunt viriliter ad aliquot septimanas, qui ab ipsis obsessi fuerant, depredantes bona eorum et fortalicia et subvr- 20 62а 62b 1. lewte, knechte. geste, fremde, ausländer. 4. slahen, schlachten. nach z. 6. ist eine halbe spalte leer gelassen. 19. a primo n. manducauerunt, da assen die unsern erst. 26. in qua- tuor temp. cinerum, während der vier tage von aschermittwoch bis Invocavit, 37. depredantes, indem man plünderte. Haltaus cal. 57f.
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80 63b bium omnimode destruentes, et ipsi a ciuitate magna dampna viceuersa in hominibus receperunt, et aliqui de senioribus ma- gistratuum eorum, bene xxti pociores, exiuerunt de ciuitate ad dominum regem, subdentes se sue dicioni, et vnus dominorum de Vettaw, Morauus, iacuit in ciuitate in stipendio, et ciuitas fuit ita circumsepta, quod vlterius cum curribus exire neque intrare non potuerunt. et sicut intrauit Austriam, tunc ante ciuitatem praetactam non iacuit, sed viam suam impleuit; post- quam autem viceuersa Praga veteri fuit tractatum cum domino jmperatore, quod assumeret ciuitatem graciose, sic fuit factum, 10 et dederunt se, et qui exiuerant de ciuitate, isti viceuersa vene- runt ad consilium, et intra eos fuit dissensio facta, sic quod aliqui decolati sunt, qui se bene rexerunt in obsidione. tandem idem rex intrauit cum consensu domini Friderici jmperatoris Austriam cum manu valida, depredantes et comburentes ibidem. 15 Denuo idem jmperator condixit se cum rege Boemie pacem seruare, et sic exiuit Austriam eciam cum magno dampno, et aliter non fuit, nisi quod idem jmperator per eundem regem sibi acquisiuit Wyennam et alia bona regis Ladisslai contra fratrem suum, ducem Albertum. et post coronacionem ipsius 20 regis scripsit nobis gracia sua ad prestandum omagium, omni- bus sex ciuitatibus et omagialibus. sic simili modo fecerunt ba- rones regni Boemie pluribus vicibus, et eciam de exercitu, si- cut fuerunt Austrie, fuit eis a nobis omnibus scriptum, quod vellent aliquos ex dominis nostre partis, videlicet dominum 25 Johannem de Rosis, dominum Zdenkonem de Sternberg et do- minum Johannem de Coldicz ad nos dirigere aliquem tractatum de causa cum ipsis habere. sic venerunt domini sub termi- num in hyeme ; tandem fuit inter alia verba tractatum et con- clusum, ut dominus rex nobis omnibus terminum daret et as- 30 signaret, quousque poterimus concilium habere, quid nobis esset faciendum, ex quo de fide nostra non esset. sic fuit nobis ter- minus datus ad medium jeiunii, post hoc ad festum Georgij, et semper supra istos terminos fuit alibi, videlicet sub festum Georgii Egre, circa annum domini etc. lix circa marggrauium 35 Albertum brandemburgensem, qui duces de Saxonia, dominum Fridericum et dominum Wilhelmum, jn omnibus causis realiter concordauit et composuit, et antiquus dominus filius suus dux 5 63а 7. et sicut intrauit — rexerunt in obsidione, einschaltung am oberen rande, vielleicht von derselben hand. 38. antiquus dominus filius suus, des alten herrn sein sohn.
80 63b bium omnimode destruentes, et ipsi a ciuitate magna dampna viceuersa in hominibus receperunt, et aliqui de senioribus ma- gistratuum eorum, bene xxti pociores, exiuerunt de ciuitate ad dominum regem, subdentes se sue dicioni, et vnus dominorum de Vettaw, Morauus, iacuit in ciuitate in stipendio, et ciuitas fuit ita circumsepta, quod vlterius cum curribus exire neque intrare non potuerunt. et sicut intrauit Austriam, tunc ante ciuitatem praetactam non iacuit, sed viam suam impleuit; post- quam autem viceuersa Praga veteri fuit tractatum cum domino jmperatore, quod assumeret ciuitatem graciose, sic fuit factum, 10 et dederunt se, et qui exiuerant de ciuitate, isti viceuersa vene- runt ad consilium, et intra eos fuit dissensio facta, sic quod aliqui decolati sunt, qui se bene rexerunt in obsidione. tandem idem rex intrauit cum consensu domini Friderici jmperatoris Austriam cum manu valida, depredantes et comburentes ibidem. 15 Denuo idem jmperator condixit se cum rege Boemie pacem seruare, et sic exiuit Austriam eciam cum magno dampno, et aliter non fuit, nisi quod idem jmperator per eundem regem sibi acquisiuit Wyennam et alia bona regis Ladisslai contra fratrem suum, ducem Albertum. et post coronacionem ipsius 20 regis scripsit nobis gracia sua ad prestandum omagium, omni- bus sex ciuitatibus et omagialibus. sic simili modo fecerunt ba- rones regni Boemie pluribus vicibus, et eciam de exercitu, si- cut fuerunt Austrie, fuit eis a nobis omnibus scriptum, quod vellent aliquos ex dominis nostre partis, videlicet dominum 25 Johannem de Rosis, dominum Zdenkonem de Sternberg et do- minum Johannem de Coldicz ad nos dirigere aliquem tractatum de causa cum ipsis habere. sic venerunt domini sub termi- num in hyeme ; tandem fuit inter alia verba tractatum et con- clusum, ut dominus rex nobis omnibus terminum daret et as- 30 signaret, quousque poterimus concilium habere, quid nobis esset faciendum, ex quo de fide nostra non esset. sic fuit nobis ter- minus datus ad medium jeiunii, post hoc ad festum Georgij, et semper supra istos terminos fuit alibi, videlicet sub festum Georgii Egre, circa annum domini etc. lix circa marggrauium 35 Albertum brandemburgensem, qui duces de Saxonia, dominum Fridericum et dominum Wilhelmum, jn omnibus causis realiter concordauit et composuit, et antiquus dominus filius suus dux 5 63а 7. et sicut intrauit — rexerunt in obsidione, einschaltung am oberen rande, vielleicht von derselben hand. 38. antiquus dominus filius suus, des alten herrn sein sohn.
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Sl Albertus debet domini regis filiam ducere, et filius domini regis de- bet ducere filiam domini Wilhelmi, et sic sunt pacificati; et idem dux Albertus fecit domino regi omagium de bonis, castris et ciuitatibus, quas in possessione habuit de corona, et Misnenses condescenderunt corone castrum Risemburg et Doxaw. post illum terminum fecerunt Norembergenses de aliquibus bonis Prage omagium, et ciuitas de Egra fecit regi eciam omagium. Item eodem anno etc. lix° fuerunt de omagialibus nostris et de omnibus ciuitatibus circa regem, petentes vt graciose eis termi- 10 num prorogaret, vt possent scissitare a sanctissimo domino nostro papa quod esset faciendum, ne aliquid indecens exinde eueniret, quia dominus papa sibi valde pulcriter scripsit et dilectum filium christianum regem scripsit ; tandem nobis omnibus noluit terminum dare nisi ad tres ebdomadas, tunc exiret annus et dies sue corona- 15 cionis ; quicunque tunc omagium non repeteret uel faceret, iste de- beret mediante jure priuari omnibus bonis suis. postquam tunc omagiales illorum sex territoriorum illud dampnum senserunt, et 64a promiserunt vna cum quinque ciuitatibus, Budissin Zittaw Lu- ban Lobaw et Camencz, omagium facere sup quatuor tempora 20 crucis, exclusis Gorlicensibus, qui se a nobis omnibus excluse- runt. et sic fecerunt idem vasalli et quinque ciuitates omagium in die Mathei apostoli et ewangeliste in Jawer, et omagiales et ciuitates Slesie prius omnes fecerunt omagium vna cum du- cibus et dominis preter Wratisslauienses. Juramentum sic so- 25 nat : Wir ritterschaft der land vnd stete Budissen Zittaw Lu- ban Lobaw vnd Camencz, vnd wir burger der selbigen funf stete, globen vnd sweren dem durchleuchtigen fursten vnd her- ren Georgen, konig czu Behem, vnserm gnedigen hern, der cron czu Behem vnd seinem koniglichen leiblichen erben, der 30 irwelt vnd gekronet wirt czu einem konige, getrew gehorsam vnd gewertig czu sein, vnd der cron czu Behmen, seinen schaden czu wenden vnd vrome czu werben vnd vns treulich gen sei- nen genaden czu halden, als getrew lehman iren lehenherren von recht adir gewonheit wegen schuldig vnd pflichtig sein 35 czu thun an geferde. also helf vns got vnd die heiligen. die stete: also getrew vrome vndertane lewthe gen jrem hern schul- dig vnd pflichtig sein czu thun an geuerde. also helf vns etc. 11. papa, Pius II (Aeneas Silvius). 19. sup (= sub) quatuor tempora crucis, binnen kreuzeserhöhung, 14. sept. 22. jn die Mathei, 21. sept. in Jawer — Watisslauiensis, einschaltung am oberen rande, von derselben hand. 32. vrome czu werben, nutzen zu betreiben. 5 Juramen- tum regis domini Georgii. 11
Sl Albertus debet domini regis filiam ducere, et filius domini regis de- bet ducere filiam domini Wilhelmi, et sic sunt pacificati; et idem dux Albertus fecit domino regi omagium de bonis, castris et ciuitatibus, quas in possessione habuit de corona, et Misnenses condescenderunt corone castrum Risemburg et Doxaw. post illum terminum fecerunt Norembergenses de aliquibus bonis Prage omagium, et ciuitas de Egra fecit regi eciam omagium. Item eodem anno etc. lix° fuerunt de omagialibus nostris et de omnibus ciuitatibus circa regem, petentes vt graciose eis termi- 10 num prorogaret, vt possent scissitare a sanctissimo domino nostro papa quod esset faciendum, ne aliquid indecens exinde eueniret, quia dominus papa sibi valde pulcriter scripsit et dilectum filium christianum regem scripsit ; tandem nobis omnibus noluit terminum dare nisi ad tres ebdomadas, tunc exiret annus et dies sue corona- 15 cionis ; quicunque tunc omagium non repeteret uel faceret, iste de- beret mediante jure priuari omnibus bonis suis. postquam tunc omagiales illorum sex territoriorum illud dampnum senserunt, et 64a promiserunt vna cum quinque ciuitatibus, Budissin Zittaw Lu- ban Lobaw et Camencz, omagium facere sup quatuor tempora 20 crucis, exclusis Gorlicensibus, qui se a nobis omnibus excluse- runt. et sic fecerunt idem vasalli et quinque ciuitates omagium in die Mathei apostoli et ewangeliste in Jawer, et omagiales et ciuitates Slesie prius omnes fecerunt omagium vna cum du- cibus et dominis preter Wratisslauienses. Juramentum sic so- 25 nat : Wir ritterschaft der land vnd stete Budissen Zittaw Lu- ban Lobaw vnd Camencz, vnd wir burger der selbigen funf stete, globen vnd sweren dem durchleuchtigen fursten vnd her- ren Georgen, konig czu Behem, vnserm gnedigen hern, der cron czu Behem vnd seinem koniglichen leiblichen erben, der 30 irwelt vnd gekronet wirt czu einem konige, getrew gehorsam vnd gewertig czu sein, vnd der cron czu Behmen, seinen schaden czu wenden vnd vrome czu werben vnd vns treulich gen sei- nen genaden czu halden, als getrew lehman iren lehenherren von recht adir gewonheit wegen schuldig vnd pflichtig sein 35 czu thun an geferde. also helf vns got vnd die heiligen. die stete: also getrew vrome vndertane lewthe gen jrem hern schul- dig vnd pflichtig sein czu thun an geuerde. also helf vns etc. 11. papa, Pius II (Aeneas Silvius). 19. sup (= sub) quatuor tempora crucis, binnen kreuzeserhöhung, 14. sept. 22. jn die Mathei, 21. sept. in Jawer — Watisslauiensis, einschaltung am oberen rande, von derselben hand. 32. vrome czu werben, nutzen zu betreiben. 5 Juramen- tum regis domini Georgii. 11
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SZ 64b G5а hoc factum est jn ciuitate Jawer. Wratislauienses noluernnt, spirituales et seculares, sibi omagium praestare adhuc; sic sanctissimus noster dominus Pius papa scripsit eis ex pio animo sibi facere facienda. Anno etc. lix" liberauimus de vna muliere Hedwige Kel- 5 nerynne de Goltberg circa Johannem Czymmerman xx marcas census, et condescendidit literam cum quittacione pro xl sexag. parata pecunia. Anno domini etc. lxiij jncepit pestilencia circa nos circa festum Martini et non diu perseuerauit, sed graciose nobiscum 10 mansil; jn anno autem lxiiij jn estate incepit viceuersa grauiter, sic quod in duobus diebus plures quam trecente persone in morbo obierunt, aliquando de die 80, aliquando 60, et sic dein- ceps, et durauit grauiter per totam estatem vsque ad autump- num, tamen adhuc semper per parum viguit. pestilencia circum- 15 quaque viguit in villis et vbique, sic quod frumenta permanse- runt jn agris. fuit eciam in ciuitate, quod vna persona aliam refutauit propter pestilenciam, et tantus timor fuit inter homi- nes, vt vnus cum alio recusauit loqui; sic contigit nostris in. Gorlicz, nolentes eos hospitare nec cibare nec eciam cum eis 20 loqui. Anno domini etc. lx septimo reemimus .1. marcas census Clemens Swobisdorffs a Clemente von Salcz et Absolone Swo- bisdorff pro iije et lxv marcis et habemus sufficientes quit- tancias. Item anno domini etc. lxvj et septimo reemimus xx mar- cas census a Nicolao Clericus et Petro Lyndener de Legnicz pro jelxxx marcis ; similiter quittancie desuper sufficientes date sunt. Item anno etc. lx primo reemimus omnes census a Sta- nislao Bottener pro ve sexag. grossor; solutum totaliter. eciam 30 reemptum a Kober de Legnicz et eciam a hospitali de Leg- nicz omnes census; habemus literas capitales vbique cum quit- tanciis sufficientibus. Quemadmodum superius tactum est de domino rege Geor- gio, qualiter susceptus sit electus et coronatus, et qualiter 35 ei juramenta sunt prestita, sicut et sic fecit ipse jura- mentum super sacra ewangelia, ut patet infra: In dem na- 25 13. aliquando 60] am rande, vielleicht von anderer hand, et eciam 114. 18. refutauit, von sich abhielt. 22 ff. von anderer hand.
SZ 64b G5а hoc factum est jn ciuitate Jawer. Wratislauienses noluernnt, spirituales et seculares, sibi omagium praestare adhuc; sic sanctissimus noster dominus Pius papa scripsit eis ex pio animo sibi facere facienda. Anno etc. lix" liberauimus de vna muliere Hedwige Kel- 5 nerynne de Goltberg circa Johannem Czymmerman xx marcas census, et condescendidit literam cum quittacione pro xl sexag. parata pecunia. Anno domini etc. lxiij jncepit pestilencia circa nos circa festum Martini et non diu perseuerauit, sed graciose nobiscum 10 mansil; jn anno autem lxiiij jn estate incepit viceuersa grauiter, sic quod in duobus diebus plures quam trecente persone in morbo obierunt, aliquando de die 80, aliquando 60, et sic dein- ceps, et durauit grauiter per totam estatem vsque ad autump- num, tamen adhuc semper per parum viguit. pestilencia circum- 15 quaque viguit in villis et vbique, sic quod frumenta permanse- runt jn agris. fuit eciam in ciuitate, quod vna persona aliam refutauit propter pestilenciam, et tantus timor fuit inter homi- nes, vt vnus cum alio recusauit loqui; sic contigit nostris in. Gorlicz, nolentes eos hospitare nec cibare nec eciam cum eis 20 loqui. Anno domini etc. lx septimo reemimus .1. marcas census Clemens Swobisdorffs a Clemente von Salcz et Absolone Swo- bisdorff pro iije et lxv marcis et habemus sufficientes quit- tancias. Item anno domini etc. lxvj et septimo reemimus xx mar- cas census a Nicolao Clericus et Petro Lyndener de Legnicz pro jelxxx marcis ; similiter quittancie desuper sufficientes date sunt. Item anno etc. lx primo reemimus omnes census a Sta- nislao Bottener pro ve sexag. grossor; solutum totaliter. eciam 30 reemptum a Kober de Legnicz et eciam a hospitali de Leg- nicz omnes census; habemus literas capitales vbique cum quit- tanciis sufficientibus. Quemadmodum superius tactum est de domino rege Geor- gio, qualiter susceptus sit electus et coronatus, et qualiter 35 ei juramenta sunt prestita, sicut et sic fecit ipse jura- mentum super sacra ewangelia, ut patet infra: In dem na- 25 13. aliquando 60] am rande, vielleicht von anderer hand, et eciam 114. 18. refutauit, von sich abhielt. 22 ff. von anderer hand.
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83 25 men gotis, amen. ich Jorge von Podiebrat, irwelter konig zou Behem, swere gote vnd der heiligen romischen cristenlichen kirchen vnd dem heiligen vater, dem bobist Calisto dem dritten, vnd seynen nochkomelichen, gehorsam in aller weisse als ein 5 ander cristliche konige den heiligen cristenlichen glowben czu stercken, vnd das volk, das mir vndertan ist, wil ich von ketczerey vnd widderwertikeit czu enykeit vnd gehorsam der heiligen romisschen kirchen widderbrengen, alss mir gote helfe vnd sein heilige ewangelium das ich kegenworticlich 10 anrurende bin mit meynen leyplichen henden in kegenwor� 65b tikeit der erwirdigen herren bisschouen fursten grauen rittern vnd knechten. czu eyner sicherheit vnd vrkunth meynes wol- bedachten geswornen cristenlichen eydes habe ich mein sigil an disen brife gehangen. Quod ipse minime tenuit neque supleuit, 15 sed semper magis et magis heresem illam Husitarum Rokiczia- ne dilatauit amplificauit et nostram sanctam ecclesiam roma- nam supplantauit vbi potuit, dominis administratoribus sancte pragensis ecclesie multas molestias intulit. Illis temporibus, videlicet anno etc. lxvj, tempore purifi- 20 cacionis Marie, dominus Hylarius, decretorum doctor eggregius, administrator ecclesie pragensis, cum Rokyczana coram praetac- to rege alios dominos barones katholicos regni latas disputacio- nes et tractatus habebat de sacra communione et qualiter ip- sum Rokyczianam solenniter vicit, qui tamen vici nolebat, nec dabat se victum. et ex illis tractatibus domini barones katho- lici gerebant contra eundem Georgium regem molestias et insi- diabantur sibi pro eo, quod non teneret juramentum prescrip- tum et quod nollet se conformare aliis regibus katholicis, quia ipse manifeste ore proprio fassus erat, quod ipse esset in illa 30 heresi natus et educatus et sic vellet permanere vna cum uxore et pueris suis usque in finem suum. istud publice locutus est coram vno legato, nomine Fantinus, et coram administratoribus et multis dominis katholicis et quod conswetudinem antiquam, videlicet de obseruacione castri Karlstein corone et priuilegiis 35 regni bohemie, que omnia in sua possessione tenebat et rege- bat, et pro illo opposuerunt se sibi et diffidabantur ei. infra illud tempus missus erat a sede apostolica, videlicet sanctissimo domino Pio papa secundo et post mortem domini Pii domino 6Ga 22. alios u. s. w., gemeint ist et aliis dominis baronibus catholicis. 33. et quod u. s. w.] es fehlt ein verbum. 36. diffidabantur ei, kündigten ihm fehde an. 11
83 25 men gotis, amen. ich Jorge von Podiebrat, irwelter konig zou Behem, swere gote vnd der heiligen romischen cristenlichen kirchen vnd dem heiligen vater, dem bobist Calisto dem dritten, vnd seynen nochkomelichen, gehorsam in aller weisse als ein 5 ander cristliche konige den heiligen cristenlichen glowben czu stercken, vnd das volk, das mir vndertan ist, wil ich von ketczerey vnd widderwertikeit czu enykeit vnd gehorsam der heiligen romisschen kirchen widderbrengen, alss mir gote helfe vnd sein heilige ewangelium das ich kegenworticlich 10 anrurende bin mit meynen leyplichen henden in kegenwor� 65b tikeit der erwirdigen herren bisschouen fursten grauen rittern vnd knechten. czu eyner sicherheit vnd vrkunth meynes wol- bedachten geswornen cristenlichen eydes habe ich mein sigil an disen brife gehangen. Quod ipse minime tenuit neque supleuit, 15 sed semper magis et magis heresem illam Husitarum Rokiczia- ne dilatauit amplificauit et nostram sanctam ecclesiam roma- nam supplantauit vbi potuit, dominis administratoribus sancte pragensis ecclesie multas molestias intulit. Illis temporibus, videlicet anno etc. lxvj, tempore purifi- 20 cacionis Marie, dominus Hylarius, decretorum doctor eggregius, administrator ecclesie pragensis, cum Rokyczana coram praetac- to rege alios dominos barones katholicos regni latas disputacio- nes et tractatus habebat de sacra communione et qualiter ip- sum Rokyczianam solenniter vicit, qui tamen vici nolebat, nec dabat se victum. et ex illis tractatibus domini barones katho- lici gerebant contra eundem Georgium regem molestias et insi- diabantur sibi pro eo, quod non teneret juramentum prescrip- tum et quod nollet se conformare aliis regibus katholicis, quia ipse manifeste ore proprio fassus erat, quod ipse esset in illa 30 heresi natus et educatus et sic vellet permanere vna cum uxore et pueris suis usque in finem suum. istud publice locutus est coram vno legato, nomine Fantinus, et coram administratoribus et multis dominis katholicis et quod conswetudinem antiquam, videlicet de obseruacione castri Karlstein corone et priuilegiis 35 regni bohemie, que omnia in sua possessione tenebat et rege- bat, et pro illo opposuerunt se sibi et diffidabantur ei. infra illud tempus missus erat a sede apostolica, videlicet sanctissimo domino Pio papa secundo et post mortem domini Pii domino 6Ga 22. alios u. s. w., gemeint ist et aliis dominis baronibus catholicis. 33. et quod u. s. w.] es fehlt ein verbum. 36. diffidabantur ei, kündigten ihm fehde an. 11
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84 66b Paulo papa secundo, dominus legatus, nomine Rudolphus, epis- copus lavantinus, in Bohemiam et comorabat Wratislauie, qui demum post mortem domini Jodoci, episcopi wratislauiensis, fuit ibidem episcopus effectus. ille misit in provincias vbique et ciuitates contra eundem regem processus magnos, declarans 5 eum esse periurum inhabilem maledictum propter eius inobe- dienciam sedi apostolice prestitam et episcopis qui eum coro- nauerunt, excommunicans eum prout in hac infrascripta domini apostolici sentencia bene patet. Paulus papa secundus. Saluator noster, dominus Hiesus, vitis vera, et ipsius pater agricola dis- 10 cipulos ceterosque fideles suos in illis instituens inquit 'si quis in me non manserit, mittetur foras et arescet.' cuius summi doctoris et magistri doctrinam imitantes et mandata exequen- tes nos, qui licet immeriti ipsius vicem gerimus in terris, pal- mitem iam dudum aridum et ab ipsa vera vite, quae est ipse 15 saluator noster, a se ipso prescisum in vinea domini Sabaoth, Georgium alias Gyrzikum de Cunstat et Podiebrat, regni Bo- hemie occupatorem, amplius ferre et inspicere non valentes, fama publica nobis ipsius Georgii hereses blasphemias et sacrilegia refe- rente, causam inquisicionis super his denuncciatis excessibus venera- 20 bilibus fratribus nostris bessariensi, tusculensi, Johanni portuensi et in ipsius Johannis absencia Guillermo hostiensi episcopis et Berardo tituli sancte Sabine presbytero, sacrosancte romane ecclesie cardi- nalibus ex certa nostra sciencia commisimus examinandam et suc- cessiue coram ipsis legittimo constituto processu, citacione eciam 25 personali decreta, cum prolixiori quam expediens fuit ex be- nignitate prefixione termini ad comparendum et se de predic- tis criminibus, de quibus infamatus et denuncciatus fuerat, coram prefatis iudicibus excusandum. et ipsius non conparentis accusa- ta contumacia ac ipso ex nostra et apostolice sedis clemencia 30 et paciencia, si forte resipisceret et ad cor rediret, eciam post lapsum dicti prolixioris termini prefixi de mandato nostro expre- cato seruatis terminis et prolixiori tela iudiciaria quam ipso- rum terminorum euidentia et qualitas exigeret et in ipsis ter- minis singulis citacionibus emissis, examinatis eciam diligenter 35 per aliorum ex dictis delegatis judicibus testibus fide dignis et ipsorum testimonijs et attestacionibus fideliter inscriptis redactis et eorum omnium, que deducta et probata sunt in processu ab ipsis a nobis delegatis iudicibus, habita in presencia quam plu- rimorum doctissimorum venerabilium fratrum, archiepiscopo- 40 6а 11. inquit] ev. Joh. 15, 6. 36. per aliorum] etwa per alios?
84 66b Paulo papa secundo, dominus legatus, nomine Rudolphus, epis- copus lavantinus, in Bohemiam et comorabat Wratislauie, qui demum post mortem domini Jodoci, episcopi wratislauiensis, fuit ibidem episcopus effectus. ille misit in provincias vbique et ciuitates contra eundem regem processus magnos, declarans 5 eum esse periurum inhabilem maledictum propter eius inobe- dienciam sedi apostolice prestitam et episcopis qui eum coro- nauerunt, excommunicans eum prout in hac infrascripta domini apostolici sentencia bene patet. Paulus papa secundus. Saluator noster, dominus Hiesus, vitis vera, et ipsius pater agricola dis- 10 cipulos ceterosque fideles suos in illis instituens inquit 'si quis in me non manserit, mittetur foras et arescet.' cuius summi doctoris et magistri doctrinam imitantes et mandata exequen- tes nos, qui licet immeriti ipsius vicem gerimus in terris, pal- mitem iam dudum aridum et ab ipsa vera vite, quae est ipse 15 saluator noster, a se ipso prescisum in vinea domini Sabaoth, Georgium alias Gyrzikum de Cunstat et Podiebrat, regni Bo- hemie occupatorem, amplius ferre et inspicere non valentes, fama publica nobis ipsius Georgii hereses blasphemias et sacrilegia refe- rente, causam inquisicionis super his denuncciatis excessibus venera- 20 bilibus fratribus nostris bessariensi, tusculensi, Johanni portuensi et in ipsius Johannis absencia Guillermo hostiensi episcopis et Berardo tituli sancte Sabine presbytero, sacrosancte romane ecclesie cardi- nalibus ex certa nostra sciencia commisimus examinandam et suc- cessiue coram ipsis legittimo constituto processu, citacione eciam 25 personali decreta, cum prolixiori quam expediens fuit ex be- nignitate prefixione termini ad comparendum et se de predic- tis criminibus, de quibus infamatus et denuncciatus fuerat, coram prefatis iudicibus excusandum. et ipsius non conparentis accusa- ta contumacia ac ipso ex nostra et apostolice sedis clemencia 30 et paciencia, si forte resipisceret et ad cor rediret, eciam post lapsum dicti prolixioris termini prefixi de mandato nostro expre- cato seruatis terminis et prolixiori tela iudiciaria quam ipso- rum terminorum euidentia et qualitas exigeret et in ipsis ter- minis singulis citacionibus emissis, examinatis eciam diligenter 35 per aliorum ex dictis delegatis judicibus testibus fide dignis et ipsorum testimonijs et attestacionibus fideliter inscriptis redactis et eorum omnium, que deducta et probata sunt in processu ab ipsis a nobis delegatis iudicibus, habita in presencia quam plu- rimorum doctissimorum venerabilium fratrum, archiepiscopo- 40 6а 11. inquit] ev. Joh. 15, 6. 36. per aliorum] etwa per alios?
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85 rum episcoporum et aliorum diuini et humani juris doctrina et experiencia peritorum, plenaria relacione et super his matu- ra discussione comperimus, prefatum Georgium alias Girsikum fuisse et esse hereticum pertinacem, credentem et in deterius 5 semper prolabentem, hereticorum fautorem heresiumque in ge- nerali concilio constanciensi dampnatorum defensorem, blasphe- mum, periurum, jpsumque in dictis iam diu dampuatis heresi- bus natum nutritum et educatum, katholicorum in regno Bohe- mie persecutorem et ut talem notorie et publice profitentem. 10 ideirco nos, quibus ex officio cure pastoralis hoc precipue onus humeris incumbit, ab his delegatis et alijs quibuscumque iudi- cibus causam ipsam ad nos harum serie aduocantes, de vene- rabilium fratrum nostrorum, sancte romane ecclesie cardina- lium ac archiepiscoporum et episcoporum aliorumque diuini et 15 humani juris magistrorum nobis in his assistentium, vnanimi consilio et assensu prefatum Georgium alias Girsickum, hereti- cum pertinacem, hereticorum fautorem, ac heresium iam damp- natarum defensorem, periurum, sacrilegum fuisse et esse, ipsum- que dignitate regia marchionalis ducali ac quauis alia, si qua 6 b 20 prefulgeat, bonisque omnibus ac temporalibus dominijs et viri- bus priuatum et ab ipsis amouendum, omnes et singulas penas et censuras a iure contra relapsos in heresim periurium ac fautores et defensores eorum incurrisse, in nomine sancte et indiuidue trinitatis, auctoritate apostolica, tenore presencium 25 pronunciamus decernimus et declaramus, ac ipsum ab eis dignita- tibus dominijs et bonis priuamus ac amouemus posterosque suos filios et filias inhabilitamus et inhabiles fore declaramus a dicti regni marchionatus ducatus et cuiuscunque dignitatis suscepcionem vel eleccionem, absoluentes omnes et singulos ba- 30 rones, ciuitatenses et subditos dicti regni quoscunque ab omni subieccionis homagij et fidelitatis iuramento vinculo et obliga- cione quacunque. actum Rome in consistorio publico, xxm men- sis decembris, anno etc. lxvjto. Interdicens in illis processibus omnibus ominibus christico- 35 lis vniuersaliter, vt se sibi opponant et vota sibi facta omnino sub anathemate eterne dampnacionis retrahant et contradicant, eosdem a talibus votis sibi prestitis auctoritate apostolica ple- narie absoluendo, sibi et suis officialibus quouis modo non obediendo etc. Et sic domini barones, videlicet dominus Jodo- 40 cus episcopus wratislauiensis, dominus Zdenko de Sternberg, 19. l. marchionali. 29. l. suscepcione vel eleccione.
85 rum episcoporum et aliorum diuini et humani juris doctrina et experiencia peritorum, plenaria relacione et super his matu- ra discussione comperimus, prefatum Georgium alias Girsikum fuisse et esse hereticum pertinacem, credentem et in deterius 5 semper prolabentem, hereticorum fautorem heresiumque in ge- nerali concilio constanciensi dampnatorum defensorem, blasphe- mum, periurum, jpsumque in dictis iam diu dampuatis heresi- bus natum nutritum et educatum, katholicorum in regno Bohe- mie persecutorem et ut talem notorie et publice profitentem. 10 ideirco nos, quibus ex officio cure pastoralis hoc precipue onus humeris incumbit, ab his delegatis et alijs quibuscumque iudi- cibus causam ipsam ad nos harum serie aduocantes, de vene- rabilium fratrum nostrorum, sancte romane ecclesie cardina- lium ac archiepiscoporum et episcoporum aliorumque diuini et 15 humani juris magistrorum nobis in his assistentium, vnanimi consilio et assensu prefatum Georgium alias Girsickum, hereti- cum pertinacem, hereticorum fautorem, ac heresium iam damp- natarum defensorem, periurum, sacrilegum fuisse et esse, ipsum- que dignitate regia marchionalis ducali ac quauis alia, si qua 6 b 20 prefulgeat, bonisque omnibus ac temporalibus dominijs et viri- bus priuatum et ab ipsis amouendum, omnes et singulas penas et censuras a iure contra relapsos in heresim periurium ac fautores et defensores eorum incurrisse, in nomine sancte et indiuidue trinitatis, auctoritate apostolica, tenore presencium 25 pronunciamus decernimus et declaramus, ac ipsum ab eis dignita- tibus dominijs et bonis priuamus ac amouemus posterosque suos filios et filias inhabilitamus et inhabiles fore declaramus a dicti regni marchionatus ducatus et cuiuscunque dignitatis suscepcionem vel eleccionem, absoluentes omnes et singulos ba- 30 rones, ciuitatenses et subditos dicti regni quoscunque ab omni subieccionis homagij et fidelitatis iuramento vinculo et obliga- cione quacunque. actum Rome in consistorio publico, xxm men- sis decembris, anno etc. lxvjto. Interdicens in illis processibus omnibus ominibus christico- 35 lis vniuersaliter, vt se sibi opponant et vota sibi facta omnino sub anathemate eterne dampnacionis retrahant et contradicant, eosdem a talibus votis sibi prestitis auctoritate apostolica ple- narie absoluendo, sibi et suis officialibus quouis modo non obediendo etc. Et sic domini barones, videlicet dominus Jodo- 40 cus episcopus wratislauiensis, dominus Zdenko de Sternberg, 19. l. marchionali. 29. l. suscepcione vel eleccione.
Strana 86
86 G8b domini Lepores etc., dietas multas habuerunt; et similiter hic 68a in nostra ciuitate pretacti domini solennem dietam celebraue- runt circa festum exaltacionis sancte crucis, quod fuit contra- rium ei, quod admiseramus absque suo indultu, sed nobis graciose indulserat, dans nobis desuper literam suam. postea in hyeme iterum habuerunt cum eo jn Noua domo magnam dietam et non potuerunt quicquam boni concludere. et illo tempore, videlicet anno etc. lxvj, in aduentu, habuimus trac- tatus coram domino rege cum domino de Duba et ciuibus lippensibus ex parte altaris et censuum sancte Elizabeth, et 10 pro illo fuimus coram gracia sua aliquot vicibus et constant nos ille reisse vltra lxx sexag. gross. et nequaquam potuimus deducere ad finem, quia tunc temporis festum sancti Georgii terminus pacis inter dominos predictos et dominum regem ex- pirauit, et sic mansit causa nostra infecta ut prius, et sic ter- 15 mino expirato diffidauerunt domini barones ipsi regi iam de- posito. tandem insurrexit intranquillitas magna in terra Bohe- mie, sic quod ipse Georgius, occupator regni, fecit exercitus tres et circumuallauit dominis castra eorum, videlicet Rudnicz Helfen- stein Konopisscz etc., et ipse dominus Zdenko antiquus de Stellis 20 acquisiuit cum dominis pilnensibus, qui eciam opposuerant se sibi primitus, et a domino jmperatore populum magnum et opposuit se eis et fuerant incendia magna in terra. sed dominus Zden- ko combussit domino de Rosis, fratri episcopi wratislauiensis, multa bona, qui tunc temporis adhuc tenuit cum rege depo- 25 sito et ibidem opposuerat se christianitati, domino apostolico, et factus erat coadiutor hereticorum contra juramentum suum antea factum aliis dominis, et proscriptione propterea hactenus post ea per integrum annum compulsus per processus et ex- communicationes, jnterdicta etc. recidiuauit ab eis et oppo- 30 suit se eis cum dominis katholicis eis diffidando etc. Item anno sequenti, videlicet lxvii, prescriptus dominus legatus misit vnum predicatorem huc et alibi predicare sanc- tam crucem contra hereticos, ut qui se muniret signo sancte crucis et pugnaret, vitam eternam promisit auctoritate aposto- 35 lica; et fuerant crucesignati vltra .1.; alijs, qui ad hoc opus coauxiliabantur, rebus videlicet et pecunijs, et in tumbam que 5 1. domini Lepores, die herren von Hasenburg. 6. in Noua domo, zu Neuhaus. 20. de Stellis, von Sternberg. 24. domino de Rosis, Jo- hann von Rosenberg. episcopi wratisl., Jodoks von Rosenberg, Pelz. 1, 458. 464. 37. tumbam] scheint hier eine geldtruhe zu bedeuten.
86 G8b domini Lepores etc., dietas multas habuerunt; et similiter hic 68a in nostra ciuitate pretacti domini solennem dietam celebraue- runt circa festum exaltacionis sancte crucis, quod fuit contra- rium ei, quod admiseramus absque suo indultu, sed nobis graciose indulserat, dans nobis desuper literam suam. postea in hyeme iterum habuerunt cum eo jn Noua domo magnam dietam et non potuerunt quicquam boni concludere. et illo tempore, videlicet anno etc. lxvj, in aduentu, habuimus trac- tatus coram domino rege cum domino de Duba et ciuibus lippensibus ex parte altaris et censuum sancte Elizabeth, et 10 pro illo fuimus coram gracia sua aliquot vicibus et constant nos ille reisse vltra lxx sexag. gross. et nequaquam potuimus deducere ad finem, quia tunc temporis festum sancti Georgii terminus pacis inter dominos predictos et dominum regem ex- pirauit, et sic mansit causa nostra infecta ut prius, et sic ter- 15 mino expirato diffidauerunt domini barones ipsi regi iam de- posito. tandem insurrexit intranquillitas magna in terra Bohe- mie, sic quod ipse Georgius, occupator regni, fecit exercitus tres et circumuallauit dominis castra eorum, videlicet Rudnicz Helfen- stein Konopisscz etc., et ipse dominus Zdenko antiquus de Stellis 20 acquisiuit cum dominis pilnensibus, qui eciam opposuerant se sibi primitus, et a domino jmperatore populum magnum et opposuit se eis et fuerant incendia magna in terra. sed dominus Zden- ko combussit domino de Rosis, fratri episcopi wratislauiensis, multa bona, qui tunc temporis adhuc tenuit cum rege depo- 25 sito et ibidem opposuerat se christianitati, domino apostolico, et factus erat coadiutor hereticorum contra juramentum suum antea factum aliis dominis, et proscriptione propterea hactenus post ea per integrum annum compulsus per processus et ex- communicationes, jnterdicta etc. recidiuauit ab eis et oppo- 30 suit se eis cum dominis katholicis eis diffidando etc. Item anno sequenti, videlicet lxvii, prescriptus dominus legatus misit vnum predicatorem huc et alibi predicare sanc- tam crucem contra hereticos, ut qui se muniret signo sancte crucis et pugnaret, vitam eternam promisit auctoritate aposto- 35 lica; et fuerant crucesignati vltra .1.; alijs, qui ad hoc opus coauxiliabantur, rebus videlicet et pecunijs, et in tumbam que 5 1. domini Lepores, die herren von Hasenburg. 6. in Noua domo, zu Neuhaus. 20. de Stellis, von Sternberg. 24. domino de Rosis, Jo- hann von Rosenberg. episcopi wratisl., Jodoks von Rosenberg, Pelz. 1, 458. 464. 37. tumbam] scheint hier eine geldtruhe zu bedeuten.
Strana 87
87 5 25 locata erat in parrochia imponerent secundum suam faculta- tem desuper contriti et confessi semel in vita et in mortis ar- ticulo, eciam remissionem omnium peccatorum, a pena et cul- pa absoluendo, insuper literas exhibentes. et pecunia illa sic imposita dabatur cum licencia domini legati predicti et speciali eius admissione hic cruce signatis secundum deliberacionem dominorum consulum pro sustentacione. Item eodem anno uti supra domini barones, videlicet domi- nus Zdenko de Sternberg, capitaneus generalis Bohemie, et alii do- 10 mini katholici preliabantur cum eo, sed nos sedebamus in pace. et ex mandato domini legati et processuum oportuit nos, vide- licet sex ciuitates, sibi diffidare, quia alias omnes nos excom- municasset et interdicta vbique imposuisset, et sic misimus sibi 69a literam diffidatorialem circa festum pentecostes. sed omagiales 15 budissinenses transmiserant ei soli per se et extraxerant se de communitate et in illo fuerunt valde suspecti, et fuit in re ita, quia dummodo ex mandato domini legati pretacti dominum Benessium de Colowrat, qui datus erat nobis a predicto Georgio pro aduocato, a aduocacia deposueramus, et capi- 20 taneos et theolonearios similiter, et nouos locabamus in omni- bus sex ciuitatibus, tunc sibi semper adhuc adherebant mutuis collocucionibus. illis temporibus datus et directus erat nobis pro aduocato a domino legato generosus dominus Jaroslaus, prescripti domini Zdenkonis antiqui de Stellis filius, qui a tri- bus ciuitatibus, nobis videlicet Gorlicz Luban, faciliter, ab aliis tribus, Budissen Lobaw et Camencz, grauiter et tarde in ad- uocatum suscipiebatur usque ad futurum regem. Contigit eodem anno uts., cirea festum decollacionis sancte Johannis baptiste, consenserunt omnes sex ciuitates eidem aduoca- 30 to et fuit conggregacio magna vltra quatuor .M. equitum et pedestrium, et traxerunt cum potestate supra dominum Czar- dam Vsk nuncupatum, et exusit sibi villas nouem. in illam reissam fuit notarius directus. tantem Bohemi commoti et con- gregauerunt se e conuerso, videlicet jdem Czarda, dominus Fe- 35 lix de Skall, antiquus aduocatus Beness predictus, dominus de Michelsperg, dominus Heynricus de Duba, sed personaliter Jaroslaus filius suus, in campum cum exercitu magno et vene- 69b 4. exhibentes, indem man ihnen briefe gab. 10. cum eo, mit könig Georg. 12. sibi, dem könig G. 20. theolonearios, zollbeamte. 32. exusit, für exusserunt. 35. Beness, von Colowrat; Carpzoy anal. 5, s. 213 bezieht diesen vornamen unrichtig auf den von Michelsberg.
87 5 25 locata erat in parrochia imponerent secundum suam faculta- tem desuper contriti et confessi semel in vita et in mortis ar- ticulo, eciam remissionem omnium peccatorum, a pena et cul- pa absoluendo, insuper literas exhibentes. et pecunia illa sic imposita dabatur cum licencia domini legati predicti et speciali eius admissione hic cruce signatis secundum deliberacionem dominorum consulum pro sustentacione. Item eodem anno uti supra domini barones, videlicet domi- nus Zdenko de Sternberg, capitaneus generalis Bohemie, et alii do- 10 mini katholici preliabantur cum eo, sed nos sedebamus in pace. et ex mandato domini legati et processuum oportuit nos, vide- licet sex ciuitates, sibi diffidare, quia alias omnes nos excom- municasset et interdicta vbique imposuisset, et sic misimus sibi 69a literam diffidatorialem circa festum pentecostes. sed omagiales 15 budissinenses transmiserant ei soli per se et extraxerant se de communitate et in illo fuerunt valde suspecti, et fuit in re ita, quia dummodo ex mandato domini legati pretacti dominum Benessium de Colowrat, qui datus erat nobis a predicto Georgio pro aduocato, a aduocacia deposueramus, et capi- 20 taneos et theolonearios similiter, et nouos locabamus in omni- bus sex ciuitatibus, tunc sibi semper adhuc adherebant mutuis collocucionibus. illis temporibus datus et directus erat nobis pro aduocato a domino legato generosus dominus Jaroslaus, prescripti domini Zdenkonis antiqui de Stellis filius, qui a tri- bus ciuitatibus, nobis videlicet Gorlicz Luban, faciliter, ab aliis tribus, Budissen Lobaw et Camencz, grauiter et tarde in ad- uocatum suscipiebatur usque ad futurum regem. Contigit eodem anno uts., cirea festum decollacionis sancte Johannis baptiste, consenserunt omnes sex ciuitates eidem aduoca- 30 to et fuit conggregacio magna vltra quatuor .M. equitum et pedestrium, et traxerunt cum potestate supra dominum Czar- dam Vsk nuncupatum, et exusit sibi villas nouem. in illam reissam fuit notarius directus. tantem Bohemi commoti et con- gregauerunt se e conuerso, videlicet jdem Czarda, dominus Fe- 35 lix de Skall, antiquus aduocatus Beness predictus, dominus de Michelsperg, dominus Heynricus de Duba, sed personaliter Jaroslaus filius suus, in campum cum exercitu magno et vene- 69b 4. exhibentes, indem man ihnen briefe gab. 10. cum eo, mit könig Georg. 12. sibi, dem könig G. 20. theolonearios, zollbeamte. 32. exusit, für exusserunt. 35. Beness, von Colowrat; Carpzoy anal. 5, s. 213 bezieht diesen vornamen unrichtig auf den von Michelsberg.
Strana 88
88 die creut- ziger je vnd XXX. runt ante nostram ciuitatem huc dominico in dedicacione ante festum natiuitatis Marie virginis gloriose et locauerant se primitus ante Harte, quam exuserunt sequenti die, sed in die natiuitatis Marie, feria tercia, videlicet de mane, inceperunt cremare allodium Kynhans in Poratcz, Vlersdorff, et horreum laterum, et traxerunt cum toto exercitu in Albersdorf et ex- userunt illud et piscinas patribus in Oywen distraxerunt, et non fuerunt ausi attemptare quouis modo suburbium nostrum et locauerant se penes Petauiam, illud feria quarta eciam exuserunt, Bertilsdorff, Hornicz; feria Vta traxerunt cum po- 10 testate in Heynersdorff schreybers et illud partim exuserunt, videlicet villanos qui ad ciuitatem spectant, et eciam ecclesiam expugnauerunt et receperunt eis omnia bona cum grege et captiuauerunt aliquos villanos, quia villani non confidebant ciuitati et putabant ciuitatem expugnandam fieri, propterea res 15 eorum exportauerunt de ciuitate. et illis diebus transsactis con- gregauerunt se dominus aduocatus pretactus et isti Gorlicenses et alye ciuitates preter Budissinenses, qui nobis semper renunc- ciauerunt nobis in auxilium venire, quod minime contigit. 70a tandem feria vjta de mané recesserunt inimici cum exercitu 20 eorum versus Cunersdorff et iacuerunt ibi; sabbato traxerunt vsque Slockenaw. jnterim scripserunt Budissinensses istis oma- gialibus, Gorlicensibus, qui se congregauerunt jbidem, alle fnr- sten vmligende vnd ir manschafft sessen stille vnd wolden dor- czu nicht thuen, so wolden sie ouch des mussig geen. et sic 25 distraxerunt quod ipsi expost venerunt eo diucius quod nobis auxilium retraxerunt et miserunt nos ita comburere et des- truere. jdeo memorie commendamus nostris successoribus de sex ciuitatibus et specialiter de Budissinensibus, quid eis sit confi- dendum, quia antecessores nostri et nos relicti sumus ab eis. 30 sed quum nobis aduenerant de Lypczk magistri et baccalarij, studentes et alij, vltra centum et triginta, qui nobiscum hic in nostris temptacionibus semper illis temporibus erant, preliando, nos juuando die noctuque contra inimicos nostros tamquam fi- deles et veri pugnatores, qui erant omnes crucesignati, cum 35 quibus inimicis nostris et dei auxilio viriliter resistebamus. de- mum feria ij ante exaltacionem sancte crucis direximus eosdem 5 5. Poratz, Poritsch. 10. Bertilsdorff, Bertsdorf. 11. Heynersdorff schreybers, Grosshennersdorf. 17. dom. aduocatus pret., Jaroslaw von Sternberg. 21. Cunersdorff, wohl Spitzkunnersdorf. 27. et miserunt u. s. w., und liessen uns mit brand und zerstörung verwüsten.
88 die creut- ziger je vnd XXX. runt ante nostram ciuitatem huc dominico in dedicacione ante festum natiuitatis Marie virginis gloriose et locauerant se primitus ante Harte, quam exuserunt sequenti die, sed in die natiuitatis Marie, feria tercia, videlicet de mane, inceperunt cremare allodium Kynhans in Poratcz, Vlersdorff, et horreum laterum, et traxerunt cum toto exercitu in Albersdorf et ex- userunt illud et piscinas patribus in Oywen distraxerunt, et non fuerunt ausi attemptare quouis modo suburbium nostrum et locauerant se penes Petauiam, illud feria quarta eciam exuserunt, Bertilsdorff, Hornicz; feria Vta traxerunt cum po- 10 testate in Heynersdorff schreybers et illud partim exuserunt, videlicet villanos qui ad ciuitatem spectant, et eciam ecclesiam expugnauerunt et receperunt eis omnia bona cum grege et captiuauerunt aliquos villanos, quia villani non confidebant ciuitati et putabant ciuitatem expugnandam fieri, propterea res 15 eorum exportauerunt de ciuitate. et illis diebus transsactis con- gregauerunt se dominus aduocatus pretactus et isti Gorlicenses et alye ciuitates preter Budissinenses, qui nobis semper renunc- ciauerunt nobis in auxilium venire, quod minime contigit. 70a tandem feria vjta de mané recesserunt inimici cum exercitu 20 eorum versus Cunersdorff et iacuerunt ibi; sabbato traxerunt vsque Slockenaw. jnterim scripserunt Budissinensses istis oma- gialibus, Gorlicensibus, qui se congregauerunt jbidem, alle fnr- sten vmligende vnd ir manschafft sessen stille vnd wolden dor- czu nicht thuen, so wolden sie ouch des mussig geen. et sic 25 distraxerunt quod ipsi expost venerunt eo diucius quod nobis auxilium retraxerunt et miserunt nos ita comburere et des- truere. jdeo memorie commendamus nostris successoribus de sex ciuitatibus et specialiter de Budissinensibus, quid eis sit confi- dendum, quia antecessores nostri et nos relicti sumus ab eis. 30 sed quum nobis aduenerant de Lypczk magistri et baccalarij, studentes et alij, vltra centum et triginta, qui nobiscum hic in nostris temptacionibus semper illis temporibus erant, preliando, nos juuando die noctuque contra inimicos nostros tamquam fi- deles et veri pugnatores, qui erant omnes crucesignati, cum 35 quibus inimicis nostris et dei auxilio viriliter resistebamus. de- mum feria ij ante exaltacionem sancte crucis direximus eosdem 5 5. Poratz, Poritsch. 10. Bertilsdorff, Bertsdorf. 11. Heynersdorff schreybers, Grosshennersdorf. 17. dom. aduocatus pret., Jaroslaw von Sternberg. 21. Cunersdorff, wohl Spitzkunnersdorf. 27. et miserunt u. s. w., und liessen uns mit brand und zerstörung verwüsten.
Strana 89
89 crucesignatos et nostrum exercitum cum alijs sex ciuitatibus jn campum cum domino aduocato pretacto, qui traxe- runt adversus jnimicos nostros, et per aliquot dies receperunt fugam coram nobis inimici nostri. Post ea opposuit se sex 70b 5 ciuitatibus dominus de Hoerswerde et voluit coartare ad hul- das dominam abbatissam de Morgenstern, vbi dominus aduo- catus noster predictus cum alijs sex ciuitatibus vnanimiter concluserunt et circumvallauerunt sibi castrum Hoyerswerde et iacuerunt bene .v. ebdomadis. illa reyssa constat nos vltra 10 quingentos sexag. et jbi in campo advenit dominus Pota de Ilburg, aduocatus lusicensis, cum alijs dominis de Lusacia etiam ante Haerswerde in subsidium, et factum est ibi vin- culum jnter sex ciuitates et prouinciam Lusacie pro mutuo juvamine contra hereticos vsque ad futurum regem cristianorum 15 et munientes castrum cum bastiis et jnponentes populum in eas discesserunt quilibet in propria. Ante festum omnium sanctorum nos consiliati sumus, et misimus nostros super Dubskonem, jn spoliacionem crucesignatos vltra 5°, et jussimus sibi exvrere et spoliare Gablonam funditus et postea subur- 20 bium cum molendinis, jn vigilia conversionis sancti Pawli, et alias villas et dampnum magnum sibi fecimus sicut inimico nostro. Item per paruum spacium temporis ante festum Martini habuerunt sex ciuitates et Lusacenses cum duce Heynrico de Freyenstad dietam in Gorlicz pro confederacione, et noluit, nisi 25 ciuitas saganensis, que annis sex erat in excommunicacione 71a mayori propter Johannem ducem, qui se opposuerat fratri duci Baltasaro et tenebat cum Girzickone, per aliquem modum refre- netur et ad statum securitatis deducetur; tandem vellet se no- bis vnire in mutuum juvamen. tunc temporis decreuerunt vna- 30 nimi consilio vt circumvallarent ciuitatem saganensem, quod et factum erat circa festum Martini anno etc. lxvij, et jnterim do- minico iacuerunt ante Sagan; nos mansimus in domo et curam de jnimicis mayorem habuimus, vbi congregauerunt se domi- nus Dubsky, domina de Tetschen, Czarda, Cristoff Ronbergk 35 de Tolnstein bene cum octingentis pedestribus et centum equis et venerant in villam Heynersdorff Schreybers, spoliauerunt cre- mantes, et postea traxerunt in Zeyffersdorff et cremauerunt. jn- terim direximus nos nostros pedestres, omnem populum, cru- 5. coartare ad huldas, zwingen dem könig Georg zu huldigen. 10. Pota de Ilburg, Botho von Ilb., herr von Sonnenwalde und landesverweser in der Niederlausitz. 19. Gablonam, Gabel, 12
89 crucesignatos et nostrum exercitum cum alijs sex ciuitatibus jn campum cum domino aduocato pretacto, qui traxe- runt adversus jnimicos nostros, et per aliquot dies receperunt fugam coram nobis inimici nostri. Post ea opposuit se sex 70b 5 ciuitatibus dominus de Hoerswerde et voluit coartare ad hul- das dominam abbatissam de Morgenstern, vbi dominus aduo- catus noster predictus cum alijs sex ciuitatibus vnanimiter concluserunt et circumvallauerunt sibi castrum Hoyerswerde et iacuerunt bene .v. ebdomadis. illa reyssa constat nos vltra 10 quingentos sexag. et jbi in campo advenit dominus Pota de Ilburg, aduocatus lusicensis, cum alijs dominis de Lusacia etiam ante Haerswerde in subsidium, et factum est ibi vin- culum jnter sex ciuitates et prouinciam Lusacie pro mutuo juvamine contra hereticos vsque ad futurum regem cristianorum 15 et munientes castrum cum bastiis et jnponentes populum in eas discesserunt quilibet in propria. Ante festum omnium sanctorum nos consiliati sumus, et misimus nostros super Dubskonem, jn spoliacionem crucesignatos vltra 5°, et jussimus sibi exvrere et spoliare Gablonam funditus et postea subur- 20 bium cum molendinis, jn vigilia conversionis sancti Pawli, et alias villas et dampnum magnum sibi fecimus sicut inimico nostro. Item per paruum spacium temporis ante festum Martini habuerunt sex ciuitates et Lusacenses cum duce Heynrico de Freyenstad dietam in Gorlicz pro confederacione, et noluit, nisi 25 ciuitas saganensis, que annis sex erat in excommunicacione 71a mayori propter Johannem ducem, qui se opposuerat fratri duci Baltasaro et tenebat cum Girzickone, per aliquem modum refre- netur et ad statum securitatis deducetur; tandem vellet se no- bis vnire in mutuum juvamen. tunc temporis decreuerunt vna- 30 nimi consilio vt circumvallarent ciuitatem saganensem, quod et factum erat circa festum Martini anno etc. lxvij, et jnterim do- minico iacuerunt ante Sagan; nos mansimus in domo et curam de jnimicis mayorem habuimus, vbi congregauerunt se domi- nus Dubsky, domina de Tetschen, Czarda, Cristoff Ronbergk 35 de Tolnstein bene cum octingentis pedestribus et centum equis et venerant in villam Heynersdorff Schreybers, spoliauerunt cre- mantes, et postea traxerunt in Zeyffersdorff et cremauerunt. jn- terim direximus nos nostros pedestres, omnem populum, cru- 5. coartare ad huldas, zwingen dem könig Georg zu huldigen. 10. Pota de Ilburg, Botho von Ilb., herr von Sonnenwalde und landesverweser in der Niederlausitz. 19. Gablonam, Gabel, 12
Strana 90
90 71b schlacht am breiten berge, 72a cesignatos predictos, quoscunque potuimus habere, eis, et eques- tres, versus Tolnstein ut jnimici retraherent gregem sumptum. et sic jnimici traxerunt cum grege ante nostram ciuitatem in Petauiam et super illam viam versus Tolnstein vbi nostri fue- runt, et nostri se super eos disposuerunt bene cum tribus acie- bus, et postquam inimici appropinquauerant, nostri super eos cum magno clamore, pixidibus videlicet, sagittis percussioni- bus, et destruxerunt acies inimicorum et inimici succumbebant et ceperunt fugam, vnus huc alter ibi in siluam, et occiderunt eos, videlicet inimicos, in illo prelio vltra centum et viginti, 10 multi vvlnerati et dispersi in siluam, quod aliqui vix in xiiij diebus venerunt in domum, aliqui in via remanserunt; et obti- nuimus ex dei gracia et auxilio bellum et campum et cap- tiuauimus eos. jllud prelium factum erat feria ij, jn vigilia sancte Elizabeth, anno etc. lxvij retro Bertilsdorf penes mon- 15 tem magnum et spaciosum. Item eodem anno et tempore ciui- tates iste et Lusacia cum domino duce Heynrico circumual- lauerunt ciuitatem saganensem, et ex dei gracia et adiutorio preualuerunt, obtinuerunt illam contra dominum Jahannem du- cem, quam postea domino duci Balthasaro, fratri suo, e conuer- 20 so condescenderunt ex mandato et jussu domini legati. sed nos in jllo campo non fuimus propter periculum ciuitatis nostre. Item anno etc. lxviij, in jeiunio circa festum palmarum, aduenit nobis et toti populo christiano contra nephandos hereticos se- renissimus princeps, dominus Mathias, rex Hungarie, in subsi- 25 dium in Morauiam, qui habuit equites mille et quadringentos et vltra; et jacuit contra Girzikonem circa Trzebicz, post ea jn Brinna ante Spilbergk castrum et in Olomucz ante claustrum Hradisch, et multa opida in Morauia hereticorum expugnauit, similiter et dominos. Item eodem anno ut supra, jn jeiunio, 30 obpetita nostra et ciuium admisit dominus legatus supradictus et confirmauit fraternitatem prout litera desuper sonat. et pri- ma processio facta fuit ante diem annuncciacionis Marie, hoc est feria v ante letare, et fuit contrarium lanificibus in artificio. Item eodem anno ut supra, in die ascensionis domini, iste sex 35 ciuitates et de Lusacia et dominus dux Heynricus, dominus de Bibersdein, et dominus Wentsch et alij, qui nobiscum in pro- scripcione fuerunt, fecimus campum et exercitum magnum, et conuenerunt huc ante Harte et post ea traxerunt et illo cum eodem exercitu supra bona istius de Skal et Michelsperg, et jacuimus 40 5 6. nostri super eos, die unsern auf sie los, über sie her.
90 71b schlacht am breiten berge, 72a cesignatos predictos, quoscunque potuimus habere, eis, et eques- tres, versus Tolnstein ut jnimici retraherent gregem sumptum. et sic jnimici traxerunt cum grege ante nostram ciuitatem in Petauiam et super illam viam versus Tolnstein vbi nostri fue- runt, et nostri se super eos disposuerunt bene cum tribus acie- bus, et postquam inimici appropinquauerant, nostri super eos cum magno clamore, pixidibus videlicet, sagittis percussioni- bus, et destruxerunt acies inimicorum et inimici succumbebant et ceperunt fugam, vnus huc alter ibi in siluam, et occiderunt eos, videlicet inimicos, in illo prelio vltra centum et viginti, 10 multi vvlnerati et dispersi in siluam, quod aliqui vix in xiiij diebus venerunt in domum, aliqui in via remanserunt; et obti- nuimus ex dei gracia et auxilio bellum et campum et cap- tiuauimus eos. jllud prelium factum erat feria ij, jn vigilia sancte Elizabeth, anno etc. lxvij retro Bertilsdorf penes mon- 15 tem magnum et spaciosum. Item eodem anno et tempore ciui- tates iste et Lusacia cum domino duce Heynrico circumual- lauerunt ciuitatem saganensem, et ex dei gracia et adiutorio preualuerunt, obtinuerunt illam contra dominum Jahannem du- cem, quam postea domino duci Balthasaro, fratri suo, e conuer- 20 so condescenderunt ex mandato et jussu domini legati. sed nos in jllo campo non fuimus propter periculum ciuitatis nostre. Item anno etc. lxviij, in jeiunio circa festum palmarum, aduenit nobis et toti populo christiano contra nephandos hereticos se- renissimus princeps, dominus Mathias, rex Hungarie, in subsi- 25 dium in Morauiam, qui habuit equites mille et quadringentos et vltra; et jacuit contra Girzikonem circa Trzebicz, post ea jn Brinna ante Spilbergk castrum et in Olomucz ante claustrum Hradisch, et multa opida in Morauia hereticorum expugnauit, similiter et dominos. Item eodem anno ut supra, jn jeiunio, 30 obpetita nostra et ciuium admisit dominus legatus supradictus et confirmauit fraternitatem prout litera desuper sonat. et pri- ma processio facta fuit ante diem annuncciacionis Marie, hoc est feria v ante letare, et fuit contrarium lanificibus in artificio. Item eodem anno ut supra, in die ascensionis domini, iste sex 35 ciuitates et de Lusacia et dominus dux Heynricus, dominus de Bibersdein, et dominus Wentsch et alij, qui nobiscum in pro- scripcione fuerunt, fecimus campum et exercitum magnum, et conuenerunt huc ante Harte et post ea traxerunt et illo cum eodem exercitu supra bona istius de Skal et Michelsperg, et jacuimus 40 5 6. nostri super eos, die unsern auf sie los, über sie her.
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91 ante Turnouiam, quod exvsimus totaliter. scilicet ipse de Michelsperg habuit exercitum contra nos ex alia parte aque Ysra, et nostri agitantes contra eos absque commestione et po- tu transfretauerunt per aquam contra eos et volentes eos ex- pugnare de curribus receperunt dampnum in hominibus equis et armis non paruum, et postquam renatabantur per aquam aliqui de crucifferis submersi sunt (quia illo anno seruabamus in expensis iije crucesignatos pro 2a vice et diuiseramus eos in communitate et in ciuitate vni vnum cruciferum, duobus pau- 10 perioribus vnum, et qui non tenebant eos in expensis, ab illis recipiebamus positam pecuniam secundum exigenciam apertam): et illud euenit maxime ex consilijs puerilibus et non maturis 72b tempore; fecerant treugas pacis cum Dupssky et Tetschen ad xiiij dies, quod valde displicuit nobis, Gorlicensibus et toti 15 exercitui, et sic ex illo noluerunt manere exercitus domini du- cis Heynrici et de Lusacia et reuertebantur et nos. sed si, ut pretactum est, treugas pacis cum Dupsskone et Tetschin non fecissent, absque dubio multa bona ecclesie attulissent et accu- mulassent, quod alias non potuit fieri. Post ea per aliquot 20 dies concludentes iste ciuitates et traxerunt ante Hoyersswerde et illud e conuerso circumvallauerunt et apportauerunt machinam et pixides mayores Budissinenses et Gorlicenses et Luckauien- ses, et ita illud sagittantes et proicientes intra castrum cum machina expugnauerunt illud ex dei gracia; quod feria ij in die 25 decollationis sancti Johannis baptiste funditus exvsimus et de- struximus, rumpentes muros, et c ante illud castrum jacuimus quasi jntegrum annum et constat nos vltra octingentos sexag. gross., omnibus inposicionibus cum summa priori et mechani- corum. post ea habebamus quam plurimos terminos de bonis 30 Hayerswerde, sic quod media pars cessit in diuisionem Lusaciensi- bus, altera nobis, quam eciam adiunximus ad advocaciam vnanimi consilio, jdeo quod quilibet advocatus se melius posset sustentare circa officium et nos vbique in territorijs sex ciuitatum magis defensare et tueri et jn stratis. Item feria v ante Martini ha- 35 ben wir das sloss Roll eyngekriget vnd dirstigen, Anno etc. lxviij. Item eodem anno de communi consilio tocius communitatis circumvallauimus ecclesiam gablonensem, 5 73a 2. aque Ysra, des flusses Iser. 7 ff. das hier als parenthese bezeichnete steht als einschaltung von derselben hand am unteren rande. 8. pro 1a vice, auf einmahl. 13. treugas pacis, waffenstillstände. 16. l. reuerteba- mur. 34. jn stratis, auf den strassen. 12*
91 ante Turnouiam, quod exvsimus totaliter. scilicet ipse de Michelsperg habuit exercitum contra nos ex alia parte aque Ysra, et nostri agitantes contra eos absque commestione et po- tu transfretauerunt per aquam contra eos et volentes eos ex- pugnare de curribus receperunt dampnum in hominibus equis et armis non paruum, et postquam renatabantur per aquam aliqui de crucifferis submersi sunt (quia illo anno seruabamus in expensis iije crucesignatos pro 2a vice et diuiseramus eos in communitate et in ciuitate vni vnum cruciferum, duobus pau- 10 perioribus vnum, et qui non tenebant eos in expensis, ab illis recipiebamus positam pecuniam secundum exigenciam apertam): et illud euenit maxime ex consilijs puerilibus et non maturis 72b tempore; fecerant treugas pacis cum Dupssky et Tetschen ad xiiij dies, quod valde displicuit nobis, Gorlicensibus et toti 15 exercitui, et sic ex illo noluerunt manere exercitus domini du- cis Heynrici et de Lusacia et reuertebantur et nos. sed si, ut pretactum est, treugas pacis cum Dupsskone et Tetschin non fecissent, absque dubio multa bona ecclesie attulissent et accu- mulassent, quod alias non potuit fieri. Post ea per aliquot 20 dies concludentes iste ciuitates et traxerunt ante Hoyersswerde et illud e conuerso circumvallauerunt et apportauerunt machinam et pixides mayores Budissinenses et Gorlicenses et Luckauien- ses, et ita illud sagittantes et proicientes intra castrum cum machina expugnauerunt illud ex dei gracia; quod feria ij in die 25 decollationis sancti Johannis baptiste funditus exvsimus et de- struximus, rumpentes muros, et c ante illud castrum jacuimus quasi jntegrum annum et constat nos vltra octingentos sexag. gross., omnibus inposicionibus cum summa priori et mechani- corum. post ea habebamus quam plurimos terminos de bonis 30 Hayerswerde, sic quod media pars cessit in diuisionem Lusaciensi- bus, altera nobis, quam eciam adiunximus ad advocaciam vnanimi consilio, jdeo quod quilibet advocatus se melius posset sustentare circa officium et nos vbique in territorijs sex ciuitatum magis defensare et tueri et jn stratis. Item feria v ante Martini ha- 35 ben wir das sloss Roll eyngekriget vnd dirstigen, Anno etc. lxviij. Item eodem anno de communi consilio tocius communitatis circumvallauimus ecclesiam gablonensem, 5 73a 2. aque Ysra, des flusses Iser. 7 ff. das hier als parenthese bezeichnete steht als einschaltung von derselben hand am unteren rande. 8. pro 1a vice, auf einmahl. 13. treugas pacis, waffenstillstände. 16. l. reuerteba- mur. 34. jn stratis, auf den strassen. 12*
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92 Juramen- tum fa- ctum regi Mathie. circa festum sancte Katherine, et iacuimus soli tum cum ma- gna pixide nostra, et alie ciuitates, dominus advocatus predic- tus, promiserant iuuamina prestare et venerunt omnes huc ad nostram ciuitatem et jacuerunt hic. tandem venit ad pacificacio- nem cum domino de Duba et discessimus ab ecclesia, quam indubitanter expugnassemus ex dei adiutorio. et constat nos illa expedicio vltra iij sex. gr. nisi quod nobis dampna intulerant in preurbio. Anno domini etc. lxix°, jn diebus sanctorum apostolorum Phillippi et Jacobi circum circa, serenissimus nec non juvictissi- 10 mus princeps et dominus, dominus Mathias, Hungarie rex etc., protector et defensor noster, non tantum in protectorem seu defensorem, sed in regem Bohemie et dominum nostrum, gra- ciosum per sanctissimum dominum nostrum, dominum Paulum 73b papam secundum, sue sanctitatis dominos legatos, omnes domi- 15 nos et barones nostre partis et cristiane religionis Bohemie Mo- rauie Slesie Lusacie etc., similiter et ciuitates earundem de vna- nimi consilio electus et assumptus est. qui post jn diebus pen- tecosten Wratislauie extitit, aliquas discordias inter duces et principes Slesie, videlicet lignicensem oppolensem etc., qui se ad- 20 huc jn obedienciam domino apostolico in hac causa, videlicet contra predictum Gyrzikum et hereticos secundum processus contra eosdem emissos nolebant coequare, discuciendo et so- piendo. Anno domini ut supra, feria quarta infra octauas cor- poris Christi, prestitimus omagium prescripto domino Mathie, 25 regi Hungarie, Wratislauie sub forma infra scripta: Wir etc. schweren vnd globen vor vns vnd alle vnsere nochkomen, das wir von disem hewtigem tag allczeit getrawe vnd gehorsam sein wellen, euch durchleuchtigistem fursten vnd hern, herren Mathiaschen, konige czu Behmen, vnserm gnedigem hern, vnd 30 ewern leybes erben, konigen zcu Behmen, widder alle menschen, vnd das wir ewer ere vnd nutcz noch vnserm vormogen all- czeit getrewlichen schaffen vnd thun wellen vnd ewern schaden vnd argis behutten vnd alle ding, dy zcur crone zcu Behmen gehoren, getrewlichen halden vnd thuen wollen, als getrawen 35 vnderthanen von rechtis vnd alder gewonheit wegen phlichtig 5 74a 7. nisi quod u. s. w., ausser dem schaden, den sie uns in der vorstadt gethan hatten. auf dem unteren rande von 73b von derselben hand Juramenta homagii prestita sunt sibi a Wratislauiensibus, aliis ducibus et alijs ex Slesia in vigi- lia corporis Christi, a nobis post feriam quartam,
92 Juramen- tum fa- ctum regi Mathie. circa festum sancte Katherine, et iacuimus soli tum cum ma- gna pixide nostra, et alie ciuitates, dominus advocatus predic- tus, promiserant iuuamina prestare et venerunt omnes huc ad nostram ciuitatem et jacuerunt hic. tandem venit ad pacificacio- nem cum domino de Duba et discessimus ab ecclesia, quam indubitanter expugnassemus ex dei adiutorio. et constat nos illa expedicio vltra iij sex. gr. nisi quod nobis dampna intulerant in preurbio. Anno domini etc. lxix°, jn diebus sanctorum apostolorum Phillippi et Jacobi circum circa, serenissimus nec non juvictissi- 10 mus princeps et dominus, dominus Mathias, Hungarie rex etc., protector et defensor noster, non tantum in protectorem seu defensorem, sed in regem Bohemie et dominum nostrum, gra- ciosum per sanctissimum dominum nostrum, dominum Paulum 73b papam secundum, sue sanctitatis dominos legatos, omnes domi- 15 nos et barones nostre partis et cristiane religionis Bohemie Mo- rauie Slesie Lusacie etc., similiter et ciuitates earundem de vna- nimi consilio electus et assumptus est. qui post jn diebus pen- tecosten Wratislauie extitit, aliquas discordias inter duces et principes Slesie, videlicet lignicensem oppolensem etc., qui se ad- 20 huc jn obedienciam domino apostolico in hac causa, videlicet contra predictum Gyrzikum et hereticos secundum processus contra eosdem emissos nolebant coequare, discuciendo et so- piendo. Anno domini ut supra, feria quarta infra octauas cor- poris Christi, prestitimus omagium prescripto domino Mathie, 25 regi Hungarie, Wratislauie sub forma infra scripta: Wir etc. schweren vnd globen vor vns vnd alle vnsere nochkomen, das wir von disem hewtigem tag allczeit getrawe vnd gehorsam sein wellen, euch durchleuchtigistem fursten vnd hern, herren Mathiaschen, konige czu Behmen, vnserm gnedigem hern, vnd 30 ewern leybes erben, konigen zcu Behmen, widder alle menschen, vnd das wir ewer ere vnd nutcz noch vnserm vormogen all- czeit getrewlichen schaffen vnd thun wellen vnd ewern schaden vnd argis behutten vnd alle ding, dy zcur crone zcu Behmen gehoren, getrewlichen halden vnd thuen wollen, als getrawen 35 vnderthanen von rechtis vnd alder gewonheit wegen phlichtig 5 74a 7. nisi quod u. s. w., ausser dem schaden, den sie uns in der vorstadt gethan hatten. auf dem unteren rande von 73b von derselben hand Juramenta homagii prestita sunt sibi a Wratislauiensibus, aliis ducibus et alijs ex Slesia in vigi- lia corporis Christi, a nobis post feriam quartam,
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93 sein zcu thuen, an alles geferde vnd argelist, als vns got helfe vnd alle heiligen. Item anno domini ut s., circa festum sanctorum Petri et Pauli apostolorum, hat vns seyne konigliche gnade alle vnsere 5 briue vnd priuilegia conformiret vnd bestetiget vnd dorczu vns seyne k. g., ansehende vnsere grosse dorstreckunge beyde leibe vnd gutere widder dye snode ketczere obenberurt etc., begabet vnd begnadet mit eyner rechten nyderloge des tonnen- gutis vnd allerleye fisscherey, ouch mit dem rotem wachs zcu 10 sigeln, vnd mit czweien jarmarckten, itczlichen vierczehen tage vor Michaelis eynen, den andern vor Viti, czu halden vier tag noch einander werende, noch vssweyssunge seyns konigli- chen briues. Anno domini etc. ut s. factum est sabbato ante Egidy, es 15 hat sich vorlauffen, das den edlen herren Hazen jre slossere, ne- melich Skal Cost vnd Nawarow, von den keczeren beranth woren ; als hatten sich dye obgenanten herren Hazen vmbe rettunge bewerben; des woren jm czu willen komen dye von Bresslaw, von der Sweidnicz, Jawer, herr Friderich von Bibersteyn, vnd 74b 20 wir sechs lande vnd stete, vnd dye von Lusacia mit vnserm herren, dem voyt, ouch komen geczogen, vnd hatten sich alhie vor vnser stadt besammelt, vnd czogen des jn das dorff Hab- berdorff vnd lagen do drey tag. des hatten dye ketczere ye- nerhalbe dem gebirge ein grosses here der keczere vnd torsten 25 mit vnser macht hynobir nicht, sunder wir santen xij hundert gesellen czu dem Nawaraw, das sie das selbige sulden retten. des woren vff dem wege vffstossig von eynem cleynen ge- schreye der Behmen vnd quamen wider, vnd wart do irkanth, das der vffstoss an den bresslischen gesellen wort. des brochen 30 wir mit dem heere vff vnd komen hiher wider vor dye stadt, allein dye sechs stete vnd dye Lusiczer, vnd worden do czu rathe vnd beranthen den Tolnstein vnd logen do drey tag ader vier. vnder des qwam dye botschafft, wye dye keczere mit irem heere obir das gebirge. also brochen wir vff vnd czogen jn 35 grosse Schonaw an der Mittwoch vor natiuitatis Marie. dessel- bigen tagis qwomen dye keczere mit grossem here vnd plocze, 6. dorstreckunge, hingebung. 8. des tonnengutis, der gesalzenen fische. vgl. Carpz. an. 2, 197. 18. l. beworben. 27. des woren — vffstossig, da geriethen sie auf dem wege in schrecken und unordnung. 29. das der vffstoss u. s. w., dass die unordnung von den Breslauern herrührte. 34. ober das gebirge] fehlt qwâmen. 36. plocze, plötzlich.
93 sein zcu thuen, an alles geferde vnd argelist, als vns got helfe vnd alle heiligen. Item anno domini ut s., circa festum sanctorum Petri et Pauli apostolorum, hat vns seyne konigliche gnade alle vnsere 5 briue vnd priuilegia conformiret vnd bestetiget vnd dorczu vns seyne k. g., ansehende vnsere grosse dorstreckunge beyde leibe vnd gutere widder dye snode ketczere obenberurt etc., begabet vnd begnadet mit eyner rechten nyderloge des tonnen- gutis vnd allerleye fisscherey, ouch mit dem rotem wachs zcu 10 sigeln, vnd mit czweien jarmarckten, itczlichen vierczehen tage vor Michaelis eynen, den andern vor Viti, czu halden vier tag noch einander werende, noch vssweyssunge seyns konigli- chen briues. Anno domini etc. ut s. factum est sabbato ante Egidy, es 15 hat sich vorlauffen, das den edlen herren Hazen jre slossere, ne- melich Skal Cost vnd Nawarow, von den keczeren beranth woren ; als hatten sich dye obgenanten herren Hazen vmbe rettunge bewerben; des woren jm czu willen komen dye von Bresslaw, von der Sweidnicz, Jawer, herr Friderich von Bibersteyn, vnd 74b 20 wir sechs lande vnd stete, vnd dye von Lusacia mit vnserm herren, dem voyt, ouch komen geczogen, vnd hatten sich alhie vor vnser stadt besammelt, vnd czogen des jn das dorff Hab- berdorff vnd lagen do drey tag. des hatten dye ketczere ye- nerhalbe dem gebirge ein grosses here der keczere vnd torsten 25 mit vnser macht hynobir nicht, sunder wir santen xij hundert gesellen czu dem Nawaraw, das sie das selbige sulden retten. des woren vff dem wege vffstossig von eynem cleynen ge- schreye der Behmen vnd quamen wider, vnd wart do irkanth, das der vffstoss an den bresslischen gesellen wort. des brochen 30 wir mit dem heere vff vnd komen hiher wider vor dye stadt, allein dye sechs stete vnd dye Lusiczer, vnd worden do czu rathe vnd beranthen den Tolnstein vnd logen do drey tag ader vier. vnder des qwam dye botschafft, wye dye keczere mit irem heere obir das gebirge. also brochen wir vff vnd czogen jn 35 grosse Schonaw an der Mittwoch vor natiuitatis Marie. dessel- bigen tagis qwomen dye keczere mit grossem here vnd plocze, 6. dorstreckunge, hingebung. 8. des tonnengutis, der gesalzenen fische. vgl. Carpz. an. 2, 197. 18. l. beworben. 27. des woren — vffstossig, da geriethen sie auf dem wege in schrecken und unordnung. 29. das der vffstoss u. s. w., dass die unordnung von den Breslauern herrührte. 34. ober das gebirge] fehlt qwâmen. 36. plocze, plötzlich.
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94 des wir nicht eigentli€€chen wusten vnd nomen czum ersten das vyhe czu Poratcz Kynhans vnd ranten do czu Clein- schonichen vnd wolden das vyhe ouch nemen: des werten dye vnsern, gemeyniclich alle gesessene lewte, beyde ynne vnd vss- wendig der stat, vnd liffen doselbist vss vnd harczirten vnd 5 schussen sich mit in, wenn sie sich vff dass heere vnsers her- ren vortrosten vnd vorlissen, wenn dye vnsern von dem Toln- stein mit dem heere quomen, so lange bass dye fynde her- nach mit dem heere kamen stark in den pusschen, vnd drun- gen vff dye vnsern czu Cleinschonaw bass vff dye brucke vnd 10 hatten nicht weiter sorge, dass sie wurden ober dye Neysse ko- men. vnder das qwomen sie ober dye Neysse bey der reisichtmole ober das bruckelein hynder Reichersdorf vnd den holen weg hyn- der vnsir liben frawen kirchen mit starckem reisigen volk wol viij hunderten vnd czunten do Reichersdorf allczuhant an vnd kamen 15 do den vnsern vor, vnd do dye vnsern sohen, das sie nicht konden widder czu der stat ein, vnd wenten sich alle in dye newmole von der brucke vnd wereten sich sere kegen den fynden, vnd sie hatten dye mole vmb vnd vmb beranth vnd schussen vff dye mole mit dem fewerpfeilen vnd dornoch brachten czwu 20 puchssen vnd schussen hyneyn: des wart dye mole sere em- branth, vnd dye hitze drang sie, das sie sich musten geben, wenn sie sich lange hatten geweret vnd sich vff rettunge vn- sers herren vnd der stete vorlissen, das denn nicht geschach: vnd woren do der vnsern bliben bey xv vnd nomen der vn� 25 sern gefangen ii xlvj, vnd diselbigen haben sich must schatczen vff ijm gulden; sulch geld haben wir vm sie must vssrichten in wenig dagen vnd haben must sulch gelt borgen, vnsere briue vnd sigil vorsatzt. . . . . 75a Der halbe dy von Budissin mannen vnd stethen eynen 30 gemeynenn landttag keyn der Lûbe legethen, doe denne sul- 1. mit eigentli schliesst s. 74°. das folgende blatt ist ausgeschnitten. aber ein theil des fehlenden (bis vorsaczt z. 29. ) ist im concept auf einem pa- pierblatte erhalten. mit 75a beginnt eine neue hand. 5. harczirten (wenn das nicht ganz deutliche wort so zu lesen ist), schos- sen mit bogen oder armbrüsten; hartschier (arciero), der bogenschütze. 8. und öfter). bass, bis. 17. vnd wenten] es sollte stehen do wenten. 20. brachten, für brachten sie. 37. Lübe, Löbau. doe denne, l. do sie denne.
94 des wir nicht eigentli€€chen wusten vnd nomen czum ersten das vyhe czu Poratcz Kynhans vnd ranten do czu Clein- schonichen vnd wolden das vyhe ouch nemen: des werten dye vnsern, gemeyniclich alle gesessene lewte, beyde ynne vnd vss- wendig der stat, vnd liffen doselbist vss vnd harczirten vnd 5 schussen sich mit in, wenn sie sich vff dass heere vnsers her- ren vortrosten vnd vorlissen, wenn dye vnsern von dem Toln- stein mit dem heere quomen, so lange bass dye fynde her- nach mit dem heere kamen stark in den pusschen, vnd drun- gen vff dye vnsern czu Cleinschonaw bass vff dye brucke vnd 10 hatten nicht weiter sorge, dass sie wurden ober dye Neysse ko- men. vnder das qwomen sie ober dye Neysse bey der reisichtmole ober das bruckelein hynder Reichersdorf vnd den holen weg hyn- der vnsir liben frawen kirchen mit starckem reisigen volk wol viij hunderten vnd czunten do Reichersdorf allczuhant an vnd kamen 15 do den vnsern vor, vnd do dye vnsern sohen, das sie nicht konden widder czu der stat ein, vnd wenten sich alle in dye newmole von der brucke vnd wereten sich sere kegen den fynden, vnd sie hatten dye mole vmb vnd vmb beranth vnd schussen vff dye mole mit dem fewerpfeilen vnd dornoch brachten czwu 20 puchssen vnd schussen hyneyn: des wart dye mole sere em- branth, vnd dye hitze drang sie, das sie sich musten geben, wenn sie sich lange hatten geweret vnd sich vff rettunge vn- sers herren vnd der stete vorlissen, das denn nicht geschach: vnd woren do der vnsern bliben bey xv vnd nomen der vn� 25 sern gefangen ii xlvj, vnd diselbigen haben sich must schatczen vff ijm gulden; sulch geld haben wir vm sie must vssrichten in wenig dagen vnd haben must sulch gelt borgen, vnsere briue vnd sigil vorsatzt. . . . . 75a Der halbe dy von Budissin mannen vnd stethen eynen 30 gemeynenn landttag keyn der Lûbe legethen, doe denne sul- 1. mit eigentli schliesst s. 74°. das folgende blatt ist ausgeschnitten. aber ein theil des fehlenden (bis vorsaczt z. 29. ) ist im concept auf einem pa- pierblatte erhalten. mit 75a beginnt eine neue hand. 5. harczirten (wenn das nicht ganz deutliche wort so zu lesen ist), schos- sen mit bogen oder armbrüsten; hartschier (arciero), der bogenschütze. 8. und öfter). bass, bis. 17. vnd wenten] es sollte stehen do wenten. 20. brachten, für brachten sie. 37. Lübe, Löbau. doe denne, l. do sie denne.
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95 che geschitthe mannen vnd stethen warlegethen vnd von jn rath hulffe vnd beistandt begerthen, das sy in denne alle eyn- trechteklich zou sagethen vnd sunderlich der egnanthe Steyne- chen vorzcalte, her vnirschrokken were vor vnsserm allergne- 5 digstem herrn konige zcu gesteyn, sso es jm manne vnd stethe wurden rathen vnd sso es nicht widder der landt priuilegia vnd alt herkommen were. dar uf ist eyntrechteklich von mannen vnd stethen gerathen vnd beslossen, dass Steynechen in ey- gener persone nicht solde gesteyn, wen ess were widder jre 10 priuilegia, dass men in sulde lassen auss zcien; sunder sso der voyt adder eyn ander etczwess zou jm hette zou sprechen, her solde in schuldigen vor mannen vnd stethen vnd nicht vor den koningk heischen, wen sso ess jtzcunder deme geschege, uf eyn ander zceyt geschewt eym andern, sso furde nymandes sicher 15 sseynn. der halbe haben manne vnd stethe eyntrechteglich be- slossen jre sendebothen zcum koninge von mannen vnd stethen zou senden, jn zou bittende, her ssy bey jren priuilegien alt- herkommen vnd gewanheyten wolle lassen, dy jn seyn kon. g. 75b och hot bestetiget, vnd her Jurge, vnser voyt, ssy doe bey 20 zcu behalden vnd bleiben lassen sich hot vorschriben; der orsachen halbe den koningk schriftlich och muntlich durch dy sendebothen bitten, her hern Jorgen doe hin wolde weisen, wass her hette zcu sprechen zcu Steynechen, dass her dass jm lande vor mannen vnd stethen thete. vnd zeu sulcher bot- 25 schaft haben manne vnd stethe gewelt eynen von der ritter- schaft, genant Hans Panewitcz, vnd zewene von den stethen, alss den statschreiber zcu Budissin vnd den stadtschreiber zcur Sit- taw, vnd in eyner sulchenn botschaft zcum koninge keynn Wy- ne durch Beymen geschikket, dy gewerbe muntlich och schrift- 30 lich durch eyne schrift mit jnsigel der manne beider weigbilde vnd aller seyssstethe bekreftiget, an vnsserm hernn koningk zcu tragen. deme denne dy sendebothen alsso gethann haben vnd sseyn zeu Wyne am tage Petri Pauli eyn kommen; doe denne ssy manchen fleis angekarth haben, gerne vor dem ko- 35 ningk, ire gewerbe an zou brengen, gewest weren, vnd nicht hann mucht vorkommen in vier wochen; sunder gleich nach 76a 1. geschitthe, geschichten, ereignisse. warlegethen, vorlegten. 4. vor- zcalte u. s. w., erzählte, sagte, er fürchte sich nicht vor den könig zu treten u. s. w. 5. gesteyn, stehen, treten, sich stellen. 14. geschewt, geschieht es. furde, würde. nymandes, niemand. 29. gewerbe, anliegen. 31. seyss- stethe, sechsstädte. 34. angekarth, angekehrt, angewendet.
95 che geschitthe mannen vnd stethen warlegethen vnd von jn rath hulffe vnd beistandt begerthen, das sy in denne alle eyn- trechteklich zou sagethen vnd sunderlich der egnanthe Steyne- chen vorzcalte, her vnirschrokken were vor vnsserm allergne- 5 digstem herrn konige zcu gesteyn, sso es jm manne vnd stethe wurden rathen vnd sso es nicht widder der landt priuilegia vnd alt herkommen were. dar uf ist eyntrechteklich von mannen vnd stethen gerathen vnd beslossen, dass Steynechen in ey- gener persone nicht solde gesteyn, wen ess were widder jre 10 priuilegia, dass men in sulde lassen auss zcien; sunder sso der voyt adder eyn ander etczwess zou jm hette zou sprechen, her solde in schuldigen vor mannen vnd stethen vnd nicht vor den koningk heischen, wen sso ess jtzcunder deme geschege, uf eyn ander zceyt geschewt eym andern, sso furde nymandes sicher 15 sseynn. der halbe haben manne vnd stethe eyntrechteglich be- slossen jre sendebothen zcum koninge von mannen vnd stethen zou senden, jn zou bittende, her ssy bey jren priuilegien alt- herkommen vnd gewanheyten wolle lassen, dy jn seyn kon. g. 75b och hot bestetiget, vnd her Jurge, vnser voyt, ssy doe bey 20 zcu behalden vnd bleiben lassen sich hot vorschriben; der orsachen halbe den koningk schriftlich och muntlich durch dy sendebothen bitten, her hern Jorgen doe hin wolde weisen, wass her hette zcu sprechen zcu Steynechen, dass her dass jm lande vor mannen vnd stethen thete. vnd zeu sulcher bot- 25 schaft haben manne vnd stethe gewelt eynen von der ritter- schaft, genant Hans Panewitcz, vnd zewene von den stethen, alss den statschreiber zcu Budissin vnd den stadtschreiber zcur Sit- taw, vnd in eyner sulchenn botschaft zcum koninge keynn Wy- ne durch Beymen geschikket, dy gewerbe muntlich och schrift- 30 lich durch eyne schrift mit jnsigel der manne beider weigbilde vnd aller seyssstethe bekreftiget, an vnsserm hernn koningk zcu tragen. deme denne dy sendebothen alsso gethann haben vnd sseyn zeu Wyne am tage Petri Pauli eyn kommen; doe denne ssy manchen fleis angekarth haben, gerne vor dem ko- 35 ningk, ire gewerbe an zou brengen, gewest weren, vnd nicht hann mucht vorkommen in vier wochen; sunder gleich nach 76a 1. geschitthe, geschichten, ereignisse. warlegethen, vorlegten. 4. vor- zcalte u. s. w., erzählte, sagte, er fürchte sich nicht vor den könig zu treten u. s. w. 5. gesteyn, stehen, treten, sich stellen. 14. geschewt, geschieht es. furde, würde. nymandes, niemand. 29. gewerbe, anliegen. 31. seyss- stethe, sechsstädte. 34. angekarth, angekehrt, angewendet.
Strana 96
96 vier wochen am eynem mitwoche hot sseyn ko. gn. vnser sendebothen lassen vorheissen vnd jre gewerbe nach manne vnd stethe bevelniss vorhorth, gesaget, jn korczlich eynen antwort geben. dar nach am nehsten freitage hot vnser herre konningk dy sendebothen widder vorgeheissen, an zeu horen zcusproche, dy herr Jurge vnser voyt zcu Steynechen hot zou sprechen, vnd dy zcu vorantwerthen; deme denne dy sendebothen alsso ge- than haben. hot der voyt zcum irstenn, Steynechen anczucla- genn, dy citacio, dar her jn mit vor den koningk hot laen heissen, lassen lessen, vnd nam vor sich dass worth vber sey- 10 ner vntrewe vnd sprach, dass her sich vntrewlich keyn dem koninge jrzcegete, wen her vil gereth hette, vber den baw des slosses zcu Budissin, dass doch seyne koningliche gnade geba- wet han welde, vnd wer der, der doe sperrethe, dass her nicht solde zewene flôgele vnd eynen marstal bawen ausswennigk de- 15 me slosse ; ouch her gereth hette vber dy pforthe, dy hinden 76b auss deme slosse gemacht were, vnd her doch nhabrengen wolde, das var zewu pforten hnaüsshen gangen weren. och her an dess heiligen leichnams tage jm weynhausse were gegangen von eyme thisse zcu dem andern vnd gesprochen, dass herr Jurge 20 in vortreiben wolde, sso lange das eyner von der gemeyn vf stundt vnd sprach ther burgermeister, konth jr nicht an dy glocke slan? wir wollen her Jurgen mit alle den seynen thot slan, dass her vormeynt ufrure eyn der stadt zeu machen." och her eynen frommen burger zeu Budissin seyner gewalt ent� 25 satcz hette vnd weil Steynechen zou Budissin were, kunde sey- ne koningliche gnade nichst guts aussrichten. 'allergnedigester ko., noch wollen in manne vnd stethe vorantwerthen; gnedi- gester ko., manne vnd stethe seyn nymmer vnder eynander eyns, sunder alleyne wass ewer ko. g. betrift seyn sy alleczeyt 30 eyns.' och rümthen sich manne vnd stethe vil priuilegia, her zweiwelte nicht, wen sy er nicht hetten; orsache, her hette er nyhe gesehen. och, gne. ko., manne vnd stethe reden wber den baw zcu Budissin vnd haben doch zcu ewern ko. g. jre eldesten gesanth, dy gebethen haben wber dass slos zou bawen.' vff sul- 35 che zcusproche haben die sendebothen geantwerth ‘gne. ko., 1. ko. gn., königliche gnade. 2. vorheissen, vorfordern. 3. gesaget] es scheint er wolle, oder etwas ähnliches zu fehlen. 5. zcusproche, beschul- digung, anklage. 12. irzcegete, erzeigte. 14. sperrethe, hinderte. 17. nhabrengen, nachbringen, beibringen, nachweisen. 18. das var u. s. w., dass vordem zwo pforten hinausgegangen wären. 32. wen sy u. s. w., dass sie keine dergleichen (ihrer nichts) hätten. 87a 5
96 vier wochen am eynem mitwoche hot sseyn ko. gn. vnser sendebothen lassen vorheissen vnd jre gewerbe nach manne vnd stethe bevelniss vorhorth, gesaget, jn korczlich eynen antwort geben. dar nach am nehsten freitage hot vnser herre konningk dy sendebothen widder vorgeheissen, an zeu horen zcusproche, dy herr Jurge vnser voyt zcu Steynechen hot zou sprechen, vnd dy zcu vorantwerthen; deme denne dy sendebothen alsso ge- than haben. hot der voyt zcum irstenn, Steynechen anczucla- genn, dy citacio, dar her jn mit vor den koningk hot laen heissen, lassen lessen, vnd nam vor sich dass worth vber sey- 10 ner vntrewe vnd sprach, dass her sich vntrewlich keyn dem koninge jrzcegete, wen her vil gereth hette, vber den baw des slosses zcu Budissin, dass doch seyne koningliche gnade geba- wet han welde, vnd wer der, der doe sperrethe, dass her nicht solde zewene flôgele vnd eynen marstal bawen ausswennigk de- 15 me slosse ; ouch her gereth hette vber dy pforthe, dy hinden 76b auss deme slosse gemacht were, vnd her doch nhabrengen wolde, das var zewu pforten hnaüsshen gangen weren. och her an dess heiligen leichnams tage jm weynhausse were gegangen von eyme thisse zcu dem andern vnd gesprochen, dass herr Jurge 20 in vortreiben wolde, sso lange das eyner von der gemeyn vf stundt vnd sprach ther burgermeister, konth jr nicht an dy glocke slan? wir wollen her Jurgen mit alle den seynen thot slan, dass her vormeynt ufrure eyn der stadt zeu machen." och her eynen frommen burger zeu Budissin seyner gewalt ent� 25 satcz hette vnd weil Steynechen zou Budissin were, kunde sey- ne koningliche gnade nichst guts aussrichten. 'allergnedigester ko., noch wollen in manne vnd stethe vorantwerthen; gnedi- gester ko., manne vnd stethe seyn nymmer vnder eynander eyns, sunder alleyne wass ewer ko. g. betrift seyn sy alleczeyt 30 eyns.' och rümthen sich manne vnd stethe vil priuilegia, her zweiwelte nicht, wen sy er nicht hetten; orsache, her hette er nyhe gesehen. och, gne. ko., manne vnd stethe reden wber den baw zcu Budissin vnd haben doch zcu ewern ko. g. jre eldesten gesanth, dy gebethen haben wber dass slos zou bawen.' vff sul- 35 che zcusproche haben die sendebothen geantwerth ‘gne. ko., 1. ko. gn., königliche gnade. 2. vorheissen, vorfordern. 3. gesaget] es scheint er wolle, oder etwas ähnliches zu fehlen. 5. zcusproche, beschul- digung, anklage. 12. irzcegete, erzeigte. 14. sperrethe, hinderte. 17. nhabrengen, nachbringen, beibringen, nachweisen. 18. das var u. s. w., dass vordem zwo pforten hinausgegangen wären. 32. wen sy u. s. w., dass sie keine dergleichen (ihrer nichts) hätten. 87a 5
Strana 97
97 10 15 her Jurge, vnser voyt, beschuldiget Steynechen wber vntrewe, dass manne vnd stethe an jm nye jrkanth haben, vnd geben jm al sulch gezceukniss noch jnhalt jrer schrifte, ewern gnaden gesanth, dass her sich in allen seynen handeln keyn ewer gna., 5 keyn mannen vnd stethen, och keyn der ganczen sammelunge zou Budissin getrewlich, fromlich, als eynem frommen man zcu- gehoret, ye gehalden hot, vnd sy nichst anders wen ere vnd reddelicheyt von jm wissen. der halbe, gne. ko., mugen sy jn nicht vbergeben, sunder mhussen jn vorantworten; wen sulche bezcichtunge sprissen dar auss, das her getrewlich vor eynen gemeynen nütz gerathen hot. och dass manne vnd stethe wber den baw des slosses gereth haben, beforchten sich, dass durch sulche pforte hindenauss dass slos, dar ezeu dy stadt Budissin, dar nach dy gancze landt muchten gewunnen werden, wen dy 77b vôyte zcihen ofte wegk vnd laen kawme zcehen manne uf de- me slosse; sso dy denne vbel welden, kunden sy leuthe hinden eyn lassen, dar auss denne grosser schade ewern gnaden vnd deme ganzcen lande muchte kommen. och, gne. ko., nach vor- meldunge her Jurgen, dass manne vnd stethe nymmer eyne 20 sseyn, wen alleyne wass ewer gnade betrift, antworthe wir, dass wir nicht anders wissen, wen dass ssy gancz eyne seyn, och nye anders jrfaren, wen dass ssy sich keyn ewern gnaden jr- czeget haben alsse gancz voreynthe getrewe vndertane. och, gne. ko., manne vnd stethe berumen sich vorwar nicht der priuile- 25 gia, dy nicht haben; ewer gnade habe keynen zweiwel, wess sie sich berumen, sy werden dass genûglich aussfuren.' ant- werthe seyn ko. gn. 'wir haben ewer anbrengen vorstanden, och her Jurgen eynrede, dar zeu ewer kegenrede; wir wollen dy sachen mit vnssern rethen handeln vnd euch dar uf karczlich 30 eynen gnedeglichen antwerth geben. dar nach nest uf den dienstagk liss der koningk dy sendebothen widder var heissen 78a vnd gab jn der sachen eynen abescheydt vnd antwerth, alsso lautende 'szo manne vnd stethe sulche priuilegia haben, als sich berumen, wolle wir sy in nicht swechen in geborlichen sachen, 35 sunder in der sachen Steynechen betreffende jst crimen lesse maiestatis, quia jnfidelitas, quod nullus judicare habet nisi su- perior princeps, et quia militares et fasalli et ciuitates estima- bant satisfacere, quod suos ambasiatores transmiserint. jdeo 5. sammelunge, gemeine. 19. eyne, einig. karezlich, in kurzem, bald. 30. nest, zunächst. lichen. 35. sunder, aber. 25. l. dy sy nicht. 29. 34. geborlichen, gebür- 13
97 10 15 her Jurge, vnser voyt, beschuldiget Steynechen wber vntrewe, dass manne vnd stethe an jm nye jrkanth haben, vnd geben jm al sulch gezceukniss noch jnhalt jrer schrifte, ewern gnaden gesanth, dass her sich in allen seynen handeln keyn ewer gna., 5 keyn mannen vnd stethen, och keyn der ganczen sammelunge zou Budissin getrewlich, fromlich, als eynem frommen man zcu- gehoret, ye gehalden hot, vnd sy nichst anders wen ere vnd reddelicheyt von jm wissen. der halbe, gne. ko., mugen sy jn nicht vbergeben, sunder mhussen jn vorantworten; wen sulche bezcichtunge sprissen dar auss, das her getrewlich vor eynen gemeynen nütz gerathen hot. och dass manne vnd stethe wber den baw des slosses gereth haben, beforchten sich, dass durch sulche pforte hindenauss dass slos, dar ezeu dy stadt Budissin, dar nach dy gancze landt muchten gewunnen werden, wen dy 77b vôyte zcihen ofte wegk vnd laen kawme zcehen manne uf de- me slosse; sso dy denne vbel welden, kunden sy leuthe hinden eyn lassen, dar auss denne grosser schade ewern gnaden vnd deme ganzcen lande muchte kommen. och, gne. ko., nach vor- meldunge her Jurgen, dass manne vnd stethe nymmer eyne 20 sseyn, wen alleyne wass ewer gnade betrift, antworthe wir, dass wir nicht anders wissen, wen dass ssy gancz eyne seyn, och nye anders jrfaren, wen dass ssy sich keyn ewern gnaden jr- czeget haben alsse gancz voreynthe getrewe vndertane. och, gne. ko., manne vnd stethe berumen sich vorwar nicht der priuile- 25 gia, dy nicht haben; ewer gnade habe keynen zweiwel, wess sie sich berumen, sy werden dass genûglich aussfuren.' ant- werthe seyn ko. gn. 'wir haben ewer anbrengen vorstanden, och her Jurgen eynrede, dar zeu ewer kegenrede; wir wollen dy sachen mit vnssern rethen handeln vnd euch dar uf karczlich 30 eynen gnedeglichen antwerth geben. dar nach nest uf den dienstagk liss der koningk dy sendebothen widder var heissen 78a vnd gab jn der sachen eynen abescheydt vnd antwerth, alsso lautende 'szo manne vnd stethe sulche priuilegia haben, als sich berumen, wolle wir sy in nicht swechen in geborlichen sachen, 35 sunder in der sachen Steynechen betreffende jst crimen lesse maiestatis, quia jnfidelitas, quod nullus judicare habet nisi su- perior princeps, et quia militares et fasalli et ciuitates estima- bant satisfacere, quod suos ambasiatores transmiserint. jdeo 5. sammelunge, gemeine. 19. eyne, einig. karezlich, in kurzem, bald. 30. nest, zunächst. lichen. 35. sunder, aber. 25. l. dy sy nicht. 29. 34. geborlichen, gebür- 13
Strana 98
98 78b 79a istam contumaciam ei non computamus, sed aliam diem juridi- cam ei assignamus, ut coram nobis proximo die crucis compa- reat se ad expurgandum de inpetitis.' jtem respondit per epis- copum wratislawiensem, eo presente 'wir wundern vnss, dass manne vnd stethe sorgen, wye wir vnser slos bawen; sorge wir doch nicht, wu sy jre bawen, hinden vnd varn pfarten auss; vnd wir wollens gehat haben, dass men eyne pfarte hin- den hnauss machen sal vnd solt dar zcu vnsserm voyte vor- kouffen dy môle, dass men da hin eynen marstal bawet, och ander hôfe vmbe her gelegen, dy zeu deme slosse dynen, wen 10 wir seyn eyn meynunge eyn etczliche zceyt eyn den seyssste- then by euch zcu wanen. och bevele wir euch ernstlich ewer frunden zou vormelden, jr dy sigelunge sollet thun, dy alle fur- sten geistlich vnd wertlich, prelaten, hern, manne vnd stethe zcu Mherern vnd in vber vnd nidder Slesien han gethan; das 15 wolle wir gehat haben. jtem zchum abescheyt sayt ewern frun- den vnser gnade vnd alles gût.' dar nach nehst uf den sunna- benth seyn dy sendebothen zcu Wyne aussgeritten uf Presborgk in Vngern vnd doe wber her vber der sicherheyt hann ssy geritthen xiiij tage, bass ssi widder heym sseyn komen. dar� 20 nach eyn achtagen han manne vnd stethe eyn gemeynen lant- tagk zeur Lôbe gehalden, der orsachen, dass Steynechen vor deme koninge uf crucis noch personlich zcu gesteyn ist ge- heyssen. in welchem tage denne beslossen wart, dass her noch nicht personlich solde gesteyn, wen es were widder jre priuile� 25 gia altherkommen gewanheyt vnd freiheyt; sunder men solde eyn schrift uf dass allerdemutigeste an vnsern gnedigesten hern koningk, och an her Jurgen begreiffen, dar ynne fleysigk bit- tende, dass seyne ko. g. dy sachen noch vor manne vnd ste- the wolde weyssen nach lauth jrer priuilegia vnd dy selbtige 30 schrifte mit dem jnsigel der manne beyder weigbilde, och aller seissstete, bekreftigen; welche denne dy manne gesigelt han vnd dy zeu Budissin und Kamentcz, sunder dy von Gorlicz vnd Lavben haben nicht wolt sigeln vnd haben sulchen beslis, gescheen uf deme tage, storigk gemacht, als vnss Steynechen 35 zou Budissin hot vnderricht; sunder wir seyn der sigelunge har- rende gewest vnd han dy wolt vulbrengen; dy brife seyn adder zeu vnss nye kommen vnd wir och gruntlich weiter nye seyn 5 6. wu, wo. 11. eyn meynunge, in meinung, gesonnen. 16. zchum, zum. 19. vber der sich., der sicherheit wegen. 34. beslis, beschluss. 35. storigk gemacht, gestört.
98 78b 79a istam contumaciam ei non computamus, sed aliam diem juridi- cam ei assignamus, ut coram nobis proximo die crucis compa- reat se ad expurgandum de inpetitis.' jtem respondit per epis- copum wratislawiensem, eo presente 'wir wundern vnss, dass manne vnd stethe sorgen, wye wir vnser slos bawen; sorge wir doch nicht, wu sy jre bawen, hinden vnd varn pfarten auss; vnd wir wollens gehat haben, dass men eyne pfarte hin- den hnauss machen sal vnd solt dar zcu vnsserm voyte vor- kouffen dy môle, dass men da hin eynen marstal bawet, och ander hôfe vmbe her gelegen, dy zeu deme slosse dynen, wen 10 wir seyn eyn meynunge eyn etczliche zceyt eyn den seyssste- then by euch zcu wanen. och bevele wir euch ernstlich ewer frunden zou vormelden, jr dy sigelunge sollet thun, dy alle fur- sten geistlich vnd wertlich, prelaten, hern, manne vnd stethe zcu Mherern vnd in vber vnd nidder Slesien han gethan; das 15 wolle wir gehat haben. jtem zchum abescheyt sayt ewern frun- den vnser gnade vnd alles gût.' dar nach nehst uf den sunna- benth seyn dy sendebothen zcu Wyne aussgeritten uf Presborgk in Vngern vnd doe wber her vber der sicherheyt hann ssy geritthen xiiij tage, bass ssi widder heym sseyn komen. dar� 20 nach eyn achtagen han manne vnd stethe eyn gemeynen lant- tagk zeur Lôbe gehalden, der orsachen, dass Steynechen vor deme koninge uf crucis noch personlich zcu gesteyn ist ge- heyssen. in welchem tage denne beslossen wart, dass her noch nicht personlich solde gesteyn, wen es were widder jre priuile� 25 gia altherkommen gewanheyt vnd freiheyt; sunder men solde eyn schrift uf dass allerdemutigeste an vnsern gnedigesten hern koningk, och an her Jurgen begreiffen, dar ynne fleysigk bit- tende, dass seyne ko. g. dy sachen noch vor manne vnd ste- the wolde weyssen nach lauth jrer priuilegia vnd dy selbtige 30 schrifte mit dem jnsigel der manne beyder weigbilde, och aller seissstete, bekreftigen; welche denne dy manne gesigelt han vnd dy zeu Budissin und Kamentcz, sunder dy von Gorlicz vnd Lavben haben nicht wolt sigeln vnd haben sulchen beslis, gescheen uf deme tage, storigk gemacht, als vnss Steynechen 35 zou Budissin hot vnderricht; sunder wir seyn der sigelunge har- rende gewest vnd han dy wolt vulbrengen; dy brife seyn adder zeu vnss nye kommen vnd wir och gruntlich weiter nye seyn 5 6. wu, wo. 11. eyn meynunge, in meinung, gesonnen. 16. zchum, zum. 19. vber der sich., der sicherheit wegen. 34. beslis, beschluss. 35. storigk gemacht, gestört.
Strana 99
99 vnderricht, wuran ess hot gevelt, vnd dy reysse den von Budis- sin zcu willen neben andern mannen vnd stethen kost vnss xxxiiij vngarische gulden. Anno domini millesimo quadringentesimo octuagesimo quinto 79b 5 haben wir neben andern von mannen vnd stethen vnssern statschrei- ber, magistrum Vdalricum Steger vonn Frankenforde, in der vorberurten sachen zcum koninge geschit vnd dem selbitigenn vnssrinn statschriber in sunderheyt vnser gewerbe an vnssernn koningk zou tragen entpfolen, welche gewerbe her schriftlich an vns- 10 sern g. hern koningk brocht hot in der hirnoch geschriben weyse. Illustrissime princeps, serenissime rex, graciosissime do- mine, nobiles ac generosi domini Bircken de Tube jn Leip- pe morantes reempcionis redditus super opido Sittaw, ves- tre regalis maiestatis obedientes subditi, ad se jn foro reemp- 15 cionis conpararunt annuatim octuaginta septem sexagenas pro octingentis septuaginta sexagenis, quorum annualis solucio ad aliquot annos claudicauit; cuius culpa, nescimus, cum semper et omni anno juxta monetam in vestre regalis maiestatis prouin- cijs nostri territorij currentem, scilicet grossos gladiatos, exsol- 20 uere fuimus polliciti, quemadmodum nostros redditus, qui licet pauci sint et quasi nulli, a nostris debitoribus recipimus, eciam alia nobis credita exsoluimus, ymmo non solum nos, verum eciam et alia opida eiusdem vestre regalis maiestatis prouincie suis creditoribus monetam eandem tradunt et a suis credi- 25 toribus recipiunt . eciam singuli predictorum dominorum an- tecessores, qui eosdem redditus ante ipsos subleuarunt, eandem monetam a nobis receperunt, et nunquam pro alia, maiori videlicet et duplicata, danda sumus angariati. premen- cionati tum boni domini de Thube solucionem praedictorum 30 reddituum juxta monetam currentem et in valore, vt preces- soribus eorum dedimus, recipere penitus rennuunt, monetam duplicatam similiter postulantes, quam eis tradere valemus mi- nime et omnino non habemus. ob id, graciosissime domine, cum omnibus vestre regie maiestatis subditis pye et paterne 35 consulitis, per clemenciam vestram obnixius deprecamur, vt ves- tra serenissima regalis maiestas manu defensoria nos teneat no- bisque consulat, quo pacto vltra justiciam non angariemur, et quod vestra regalis maiestas afficiet, vt vestre regalis maiestatis obedientes subditi in singulis parebimus. Supplica- cio regi presentata continens quatuor articulos. Primus. 80а 7. geschit, geschickt. 26. sublevarunt, erhoben haben. 28. angariati, vexati. 38. afficiet, l. efficiet. 13*
99 vnderricht, wuran ess hot gevelt, vnd dy reysse den von Budis- sin zcu willen neben andern mannen vnd stethen kost vnss xxxiiij vngarische gulden. Anno domini millesimo quadringentesimo octuagesimo quinto 79b 5 haben wir neben andern von mannen vnd stethen vnssern statschrei- ber, magistrum Vdalricum Steger vonn Frankenforde, in der vorberurten sachen zcum koninge geschit vnd dem selbitigenn vnssrinn statschriber in sunderheyt vnser gewerbe an vnssernn koningk zou tragen entpfolen, welche gewerbe her schriftlich an vns- 10 sern g. hern koningk brocht hot in der hirnoch geschriben weyse. Illustrissime princeps, serenissime rex, graciosissime do- mine, nobiles ac generosi domini Bircken de Tube jn Leip- pe morantes reempcionis redditus super opido Sittaw, ves- tre regalis maiestatis obedientes subditi, ad se jn foro reemp- 15 cionis conpararunt annuatim octuaginta septem sexagenas pro octingentis septuaginta sexagenis, quorum annualis solucio ad aliquot annos claudicauit; cuius culpa, nescimus, cum semper et omni anno juxta monetam in vestre regalis maiestatis prouin- cijs nostri territorij currentem, scilicet grossos gladiatos, exsol- 20 uere fuimus polliciti, quemadmodum nostros redditus, qui licet pauci sint et quasi nulli, a nostris debitoribus recipimus, eciam alia nobis credita exsoluimus, ymmo non solum nos, verum eciam et alia opida eiusdem vestre regalis maiestatis prouincie suis creditoribus monetam eandem tradunt et a suis credi- 25 toribus recipiunt . eciam singuli predictorum dominorum an- tecessores, qui eosdem redditus ante ipsos subleuarunt, eandem monetam a nobis receperunt, et nunquam pro alia, maiori videlicet et duplicata, danda sumus angariati. premen- cionati tum boni domini de Thube solucionem praedictorum 30 reddituum juxta monetam currentem et in valore, vt preces- soribus eorum dedimus, recipere penitus rennuunt, monetam duplicatam similiter postulantes, quam eis tradere valemus mi- nime et omnino non habemus. ob id, graciosissime domine, cum omnibus vestre regie maiestatis subditis pye et paterne 35 consulitis, per clemenciam vestram obnixius deprecamur, vt ves- tra serenissima regalis maiestas manu defensoria nos teneat no- bisque consulat, quo pacto vltra justiciam non angariemur, et quod vestra regalis maiestas afficiet, vt vestre regalis maiestatis obedientes subditi in singulis parebimus. Supplica- cio regi presentata continens quatuor articulos. Primus. 80а 7. geschit, geschickt. 26. sublevarunt, erhoben haben. 28. angariati, vexati. 38. afficiet, l. efficiet. 13*
Strana 100
100 Tercius ar- ticulus. 80b 81а Quartus articulus. Item, serenissime princeps, vt ne ab alienis ita oneremur, vestram r. maiestatem humillime exoramus, ut premencionatos redditus reempcione ad ciuitatem nostram et prouentus vestrae regiae maiestatis auxilio redimere et comparare valeamus, vt nobis admittatur. Item, clementissime rex, graciosissime domine, dum in vestre regalis maiestatis provincijs, nostris territorijs, subsidium regale imponitur, tunc juxta antiquum morem dare alie ciuita- tes nos taxant, quod pro nunc facere habemus minime, cum per litigia penitus simus depauperati, ville circumvicine com- 10 buste, homines depulsi; et vestrae regalis maiestatis opidum Sittaw jnimicis situatum est propinquum, sic quod dum alia opida territorij eiusdem in quadraginta aut quinquaginta sexa- genis sint damnificati, nos vero vigesies magis, ymmo non jn pecunijs, sed in corporibus et personis, scilicet certi captiuati 15 et specialiter vna vice insimul tricenta, certi letaliter lesi, ymmo eciam nonnulli jnterfecti, et in nouissimis litigijs decies sepcies ante opidum Sittaw cum exercitibus jacuerunt. jdcirco, gra- ciosissime domine, si vestra regalis maiestas opidum Sittaw voluerit erigere, in quo diffidimus minime, rogitamus instantis- 20 sime, vt vestra regalis maiestas istis subsidijs regalibus aut red- ditibus adeptis velit nobis in toto aut in parte graciose parcere: nos non sumus facultatis dare in tali taxa, ut nobis inponunt, cum alios census quam plures quos nostri antecessores tempore litigiorum super opido Zittaw mutuarunt annuatim exsoluere 25 habemus, videlicet nobilibus dominis de Leippe octuaginta sep- tem sexagenas, gross., de quibus supra; jtem venerandis patribus in castro Oywen eciam regales redditus, nonaginta sexagenas annua- tim; jtem nostro plebano et alijs religiosis magnam summam; jtem alia debita quamplurima, scilicet in Prusia, jn Slesia, jn 30 Misna ac in alijs provincijs obligamur, que cum quatuor mili- bus florenorum haud soluebimus, et ea de causa nostri con- ciues prenominatas provincias et ciuitates in eisdem sine saluo conductu intrare audent minime; et singulis his debitis nostri antecessores temporibus litigiorum sunt damnificati. Item, invictissime rex, graciosissime domine, militares et fa- salli districtus opidi Zittaw jn nostra judicia superiora temere et sine jure se intromittunt contra priuilegia et antiqua iura nostra a vestra regali maiestate confirmata, jdcirco vestram 5 35 Secundus articulus. 10. litigia, kriegshändel. 14. damnificati, in schaden, unkosten versetzt.
100 Tercius ar- ticulus. 80b 81а Quartus articulus. Item, serenissime princeps, vt ne ab alienis ita oneremur, vestram r. maiestatem humillime exoramus, ut premencionatos redditus reempcione ad ciuitatem nostram et prouentus vestrae regiae maiestatis auxilio redimere et comparare valeamus, vt nobis admittatur. Item, clementissime rex, graciosissime domine, dum in vestre regalis maiestatis provincijs, nostris territorijs, subsidium regale imponitur, tunc juxta antiquum morem dare alie ciuita- tes nos taxant, quod pro nunc facere habemus minime, cum per litigia penitus simus depauperati, ville circumvicine com- 10 buste, homines depulsi; et vestrae regalis maiestatis opidum Sittaw jnimicis situatum est propinquum, sic quod dum alia opida territorij eiusdem in quadraginta aut quinquaginta sexa- genis sint damnificati, nos vero vigesies magis, ymmo non jn pecunijs, sed in corporibus et personis, scilicet certi captiuati 15 et specialiter vna vice insimul tricenta, certi letaliter lesi, ymmo eciam nonnulli jnterfecti, et in nouissimis litigijs decies sepcies ante opidum Sittaw cum exercitibus jacuerunt. jdcirco, gra- ciosissime domine, si vestra regalis maiestas opidum Sittaw voluerit erigere, in quo diffidimus minime, rogitamus instantis- 20 sime, vt vestra regalis maiestas istis subsidijs regalibus aut red- ditibus adeptis velit nobis in toto aut in parte graciose parcere: nos non sumus facultatis dare in tali taxa, ut nobis inponunt, cum alios census quam plures quos nostri antecessores tempore litigiorum super opido Zittaw mutuarunt annuatim exsoluere 25 habemus, videlicet nobilibus dominis de Leippe octuaginta sep- tem sexagenas, gross., de quibus supra; jtem venerandis patribus in castro Oywen eciam regales redditus, nonaginta sexagenas annua- tim; jtem nostro plebano et alijs religiosis magnam summam; jtem alia debita quamplurima, scilicet in Prusia, jn Slesia, jn 30 Misna ac in alijs provincijs obligamur, que cum quatuor mili- bus florenorum haud soluebimus, et ea de causa nostri con- ciues prenominatas provincias et ciuitates in eisdem sine saluo conductu intrare audent minime; et singulis his debitis nostri antecessores temporibus litigiorum sunt damnificati. Item, invictissime rex, graciosissime domine, militares et fa- salli districtus opidi Zittaw jn nostra judicia superiora temere et sine jure se intromittunt contra priuilegia et antiqua iura nostra a vestra regali maiestate confirmata, jdcirco vestram 5 35 Secundus articulus. 10. litigia, kriegshändel. 14. damnificati, in schaden, unkosten versetzt.
Strana 101
101 20 25 regalem maiestatem obnixe supplicamus, ut eisdem sic se intro- mittentes literis vestre regalis maiestatis inhibere dignemini, ut de post a supra enarratis abstineant et desistant. Super premissis omnibus vestram maiestatem regiam de- 5 vote exoramus, vt serenissima maiestas vestra pias aures ad preces paupercule ciuitatis inclinare non dedignetur gracioseque eam jntueri, ne omnino pereat, sed regia benivolencia releuetur, cuius retribucionem in celo et in terra feliciter senciet, et nos- tris seruitijs, si quid perficere possumus, promereri curatissime 81b 10 studebimus. valeat vestra regalis maiestas ewo sana. Vestre regalis maiestatis obedientes subditi, preconsul consules totaque communitas opidi Sittaw. Responsum regie maiestatis ad singulos articulos. Ad primum. seyne gnade wolle vorschaffen eynen landt- 15 tagk mit deme koninge zeu Behmen, doe denne seyne gnade bevelen wil seynen rethen, dass ssy dy von der Sittaw hantha- ben sollen vnd vortedigen, dass ssi ssy bey deme, als sy ess var jren varfarn gegeben haben, den hernn von der Thaube och sollen geben vnd nicht hôer laen notigen. Ad secundum. seyn kon. maj. wil zcu seyner zceyt sich ad secun- dum. gnedeglich darynne jrzcegen vnd wil sulche czynsse der stadt zu gute lassen. Ad tercium. seyn ko. g. dy ordenunge zcu seyner zceyt ad tercium selber wil ordinieren vnd dy von der Sittaw wol vorsorgenn. Ad quartum. men sal jn eyne commissio geben an vnsern anbacht, her Jurgen vom Stayn vnd an alle nachkommende vôythe, dass sy vnser getrewen von der Sittaw bey jren priui- legien vnd altherkommen der gerichte sollen behalden vnd ny- mande gestathen dareyn sich zou legen: welche commissio bey 30 andern der stadt priuilegienn vnd gerechticheyt behalden leyth. Item in tercio articulo protestatus est de singulis. demum subiunxit regi insinuando: 'allergnedigster koningk, zum grosten jrret dy von der Sittaw vneynikeyth; sy stechen vf enander, eyner wil den andern vortreiben, als eyn gnanth Bobest, ewer Respon- sum regis. ad primum ad quar- tum. 82a 1. eisdem, l. eosdem. 10. ewo, aevo, immerdar. 12. preconsul, der amtführende bürgermeister. consules, rathmänner. 26. anbacht, hier land- vogt; ursprünglich der dem richter zugeordnete diener; im mittelalter häufig der von fursten angeordnete gerichtsvorstand, amtmann. s. Jac. Grimm rechts- alt. 758. 30. behalden leyth, aufbewahrt liegt. 31. protestatus est, Georg von Stein. 34. als eyn u. s. w., zum beispiel einen namens Babst, euern gna- den mit besonderer treue ergeben.
101 20 25 regalem maiestatem obnixe supplicamus, ut eisdem sic se intro- mittentes literis vestre regalis maiestatis inhibere dignemini, ut de post a supra enarratis abstineant et desistant. Super premissis omnibus vestram maiestatem regiam de- 5 vote exoramus, vt serenissima maiestas vestra pias aures ad preces paupercule ciuitatis inclinare non dedignetur gracioseque eam jntueri, ne omnino pereat, sed regia benivolencia releuetur, cuius retribucionem in celo et in terra feliciter senciet, et nos- tris seruitijs, si quid perficere possumus, promereri curatissime 81b 10 studebimus. valeat vestra regalis maiestas ewo sana. Vestre regalis maiestatis obedientes subditi, preconsul consules totaque communitas opidi Sittaw. Responsum regie maiestatis ad singulos articulos. Ad primum. seyne gnade wolle vorschaffen eynen landt- 15 tagk mit deme koninge zeu Behmen, doe denne seyne gnade bevelen wil seynen rethen, dass ssy dy von der Sittaw hantha- ben sollen vnd vortedigen, dass ssi ssy bey deme, als sy ess var jren varfarn gegeben haben, den hernn von der Thaube och sollen geben vnd nicht hôer laen notigen. Ad secundum. seyn kon. maj. wil zcu seyner zceyt sich ad secun- dum. gnedeglich darynne jrzcegen vnd wil sulche czynsse der stadt zu gute lassen. Ad tercium. seyn ko. g. dy ordenunge zcu seyner zceyt ad tercium selber wil ordinieren vnd dy von der Sittaw wol vorsorgenn. Ad quartum. men sal jn eyne commissio geben an vnsern anbacht, her Jurgen vom Stayn vnd an alle nachkommende vôythe, dass sy vnser getrewen von der Sittaw bey jren priui- legien vnd altherkommen der gerichte sollen behalden vnd ny- mande gestathen dareyn sich zou legen: welche commissio bey 30 andern der stadt priuilegienn vnd gerechticheyt behalden leyth. Item in tercio articulo protestatus est de singulis. demum subiunxit regi insinuando: 'allergnedigster koningk, zum grosten jrret dy von der Sittaw vneynikeyth; sy stechen vf enander, eyner wil den andern vortreiben, als eyn gnanth Bobest, ewer Respon- sum regis. ad primum ad quar- tum. 82a 1. eisdem, l. eosdem. 10. ewo, aevo, immerdar. 12. preconsul, der amtführende bürgermeister. consules, rathmänner. 26. anbacht, hier land- vogt; ursprünglich der dem richter zugeordnete diener; im mittelalter häufig der von fursten angeordnete gerichtsvorstand, amtmann. s. Jac. Grimm rechts- alt. 758. 30. behalden leyth, aufbewahrt liegt. 31. protestatus est, Georg von Stein. 34. als eyn u. s. w., zum beispiel einen namens Babst, euern gna- den mit besonderer treue ergeben.
Strana 102
102 gnaden sunderlicher vorwanter, wollen ssy vortreibenn." hot ge- antwerth dar uf vnsser stadtschreiber vargenanth, dass jm nicht wissende ist, dass men yrne eynen vortreiben wil, ’vnd vormeyne, Babist wirtss selber nicht sagen;’ och sagete her ich dass genczlich weyss, dass keyne zewetracht al doe zwissen in ist, wen ssy alle vor eynen man steyn.' antwerthe der voyt vnssernn statschreyber zeu antschuldigenn, her von den geschichten nischt wuste, wen hee wer eyn newkommen man, respondit rex had man etwass widder Bobist adder widder eyn andernn, man thu ym als recht yst.’ jtem her Jorge sagete 'g. k., dy von der Sittaw czeygen 10 Babiste, das hee von ewer k. m. yre stadt gerichte solde haben aussgebeten, dor sy ym vnguttelich an thun; wen euer k. g. wess wol, dass nicht sso yss.' rex nichil respondit. jtem subiunxit aduocatus "dye von der Sittaw der lant beschediger vflhaldenn vnd geleten dye von eynem vyerteliar zoum andernn, 15 nemelich den hernn vff dem Greffensteyn, das och dy ander stete vber sye clagen. hat geantwort vnsser statschreyber, her sich ganczlich vorsege, sye eyn sulchs zou thun nyhe haben vorgenummen; och der her vom Greffensteyn nyhe abegesa- getter fynt ist erfunden, der halbe sye yn vor eynen beschedi- 20 ger der landt nicht halden. Item de k. sagelte 'her Benisch Weygkmoller an stadt des k. zcu Beme hadt angesprochenn dass schlos Oywen vnd wil dass gesundert sal werden von der stat Sittaw. hat geant- wort vnsser statschreiber 'g. k., meyne frunde haben sich ey� 25 ness sulchs ansprochs nicht vorsehen, derhalben sye mich des 83a nicht haben vorynnert, vnd ich eyn newkommen man bin, der halbe ich nichst weyss darzou zou sagen; sunder, gn. kon., ich etwen horen sagen, wy der stadt Sittaw eyn fleysigk ufsehen uf das slos Oywen zeu haben ssey entpfolenn vnd sey der stadt 30 jngeleibet. jdoch, g. k., stadt vnd slos ist ewer ko. m.; han meyne frunde keynen zcweiwel, ewer ko. gna. wirth dy dyngk nach dem besten vorschaffen, vnd wil eyn sulchs an dy wirdi- gen veter, och an meyne frundt tragen; habe keynen zeweiwel, ssy werden sich dar ynne keyn ewer ko. gnade jrczegenn. Item her Jurge, vnser voyt, sayte in kegewerticheyt des kon. ‘thetet jr ewrem dinge recht, meyn herre kon. ist lange 82b 5 35 3. yrne, irgend. 8. eyn newkommen man, erst vor kurzem nach Zittau gekommen. 15. vsfhalden, beherbergen. geleten, ertheilen ihnen sicheres geleite. 18. vorsege, versähe, sei überzeugt. 19. nyhe abgesageter fynt ist erfunden, man hat nie erfahren, dass er eine fehde angekündigt habe.
102 gnaden sunderlicher vorwanter, wollen ssy vortreibenn." hot ge- antwerth dar uf vnsser stadtschreiber vargenanth, dass jm nicht wissende ist, dass men yrne eynen vortreiben wil, ’vnd vormeyne, Babist wirtss selber nicht sagen;’ och sagete her ich dass genczlich weyss, dass keyne zewetracht al doe zwissen in ist, wen ssy alle vor eynen man steyn.' antwerthe der voyt vnssernn statschreyber zeu antschuldigenn, her von den geschichten nischt wuste, wen hee wer eyn newkommen man, respondit rex had man etwass widder Bobist adder widder eyn andernn, man thu ym als recht yst.’ jtem her Jorge sagete 'g. k., dy von der Sittaw czeygen 10 Babiste, das hee von ewer k. m. yre stadt gerichte solde haben aussgebeten, dor sy ym vnguttelich an thun; wen euer k. g. wess wol, dass nicht sso yss.' rex nichil respondit. jtem subiunxit aduocatus "dye von der Sittaw der lant beschediger vflhaldenn vnd geleten dye von eynem vyerteliar zoum andernn, 15 nemelich den hernn vff dem Greffensteyn, das och dy ander stete vber sye clagen. hat geantwort vnsser statschreyber, her sich ganczlich vorsege, sye eyn sulchs zou thun nyhe haben vorgenummen; och der her vom Greffensteyn nyhe abegesa- getter fynt ist erfunden, der halbe sye yn vor eynen beschedi- 20 ger der landt nicht halden. Item de k. sagelte 'her Benisch Weygkmoller an stadt des k. zcu Beme hadt angesprochenn dass schlos Oywen vnd wil dass gesundert sal werden von der stat Sittaw. hat geant- wort vnsser statschreiber 'g. k., meyne frunde haben sich ey� 25 ness sulchs ansprochs nicht vorsehen, derhalben sye mich des 83a nicht haben vorynnert, vnd ich eyn newkommen man bin, der halbe ich nichst weyss darzou zou sagen; sunder, gn. kon., ich etwen horen sagen, wy der stadt Sittaw eyn fleysigk ufsehen uf das slos Oywen zeu haben ssey entpfolenn vnd sey der stadt 30 jngeleibet. jdoch, g. k., stadt vnd slos ist ewer ko. m.; han meyne frunde keynen zcweiwel, ewer ko. gna. wirth dy dyngk nach dem besten vorschaffen, vnd wil eyn sulchs an dy wirdi- gen veter, och an meyne frundt tragen; habe keynen zeweiwel, ssy werden sich dar ynne keyn ewer ko. gnade jrczegenn. Item her Jurge, vnser voyt, sayte in kegewerticheyt des kon. ‘thetet jr ewrem dinge recht, meyn herre kon. ist lange 82b 5 35 3. yrne, irgend. 8. eyn newkommen man, erst vor kurzem nach Zittau gekommen. 15. vsfhalden, beherbergen. geleten, ertheilen ihnen sicheres geleite. 18. vorsege, versähe, sei überzeugt. 19. nyhe abgesageter fynt ist erfunden, man hat nie erfahren, dass er eine fehde angekündigt habe.
Strana 103
103 der meynunge gewest, her wolde euch mit der weytfure be- gnaden, och euch in der heringk vnd fhissnidderlage hanthaben vnd schutzcen; wen jr dar vber elder gerechticheyth habet, wen dy von Gorlitcz." Item her Jurge in sunderheyt, nicht vor deme konighe, saythe ‘dass men euch wol wass guts tethe, ess ist nichst nutzce, wen jr vorsauft es al mit eynander, vnd durch ewr 83b sulch vornemen mhuss dy stadt vndergheyn; lisset ir ewr ge- meyne bir trinken, euch wurde wol gehulffen.' jtem, jnter ce- 10 tera saythe her Jurge och in sunderheyt ’ir stecht ufeynander vnd eyner wil den andren vortreyben; vor war, wer den an- dren jaget, her ruget selbern nicht, vnd sage dir, wirth Wrech Bobiste vortreiben, jch wil jn selbest jnss theuwels namen vor- treiben.' jtem her Jurge manchvalt sayte ‘Steynicheu zeu Bu- 15 dissin vnd Wrech zcu der Sittaw seyn meyme hernn konige gantcz vnnütcze lewthe ; meyn herre kon. magk och eyn den scheyssstethen nichst aussgerichten, si kommen denne beide zoum theuwel." 5 Anno salutis 1496 pestifera hic viguit mortalitas et quasi 84a 20 tria milia hominum, ut fama erat, perierunt, et hoc tempore estiuali. Anno salutis domini M° quadringentesimo lxxxviij" magna dissensio inter sex ciuitates et nobilitares earum districtuum et totam prouinciam superioris Lusacie orta est . nam Gorli- 25 censes omnibus volentes dominare eorum tyrannidem contra Zittauienses Lubanenses et Camencenses propter vecturam cere- uisiae verterunt, volentes quod duntaxat eorum cereuisia et non aliarum ciuitatum ad districtum eorum veheretur, et vbi in eorum districtu aliam quam eorum cereuisiam perscrutarentur, 30 subordinauerunt cum eorum ciuibus et incolis, quod hec armata manu capiebatur et ducebatur ad ciuitatem Gorlicz, aut de- struxerunt vasa et redigebant ea et cereuisiam ad nichilum. quod illi tres ciuitates et nobilitares, eo quod eis in detrimen- tum et non paruum damnum labi et vergi voluit, noluerunt gôrlitsche kühnemns vrsprung. 11. wer den andren jaget u. s. w., wer den andern jagt, der ruht selber nicht, ein sprichwort, s. Gruters florilegium. 2, 108. 19 ff. von anderer hand. 22 ff. von anderer hand.
103 der meynunge gewest, her wolde euch mit der weytfure be- gnaden, och euch in der heringk vnd fhissnidderlage hanthaben vnd schutzcen; wen jr dar vber elder gerechticheyth habet, wen dy von Gorlitcz." Item her Jurge in sunderheyt, nicht vor deme konighe, saythe ‘dass men euch wol wass guts tethe, ess ist nichst nutzce, wen jr vorsauft es al mit eynander, vnd durch ewr 83b sulch vornemen mhuss dy stadt vndergheyn; lisset ir ewr ge- meyne bir trinken, euch wurde wol gehulffen.' jtem, jnter ce- 10 tera saythe her Jurge och in sunderheyt ’ir stecht ufeynander vnd eyner wil den andren vortreyben; vor war, wer den an- dren jaget, her ruget selbern nicht, vnd sage dir, wirth Wrech Bobiste vortreiben, jch wil jn selbest jnss theuwels namen vor- treiben.' jtem her Jurge manchvalt sayte ‘Steynicheu zeu Bu- 15 dissin vnd Wrech zcu der Sittaw seyn meyme hernn konige gantcz vnnütcze lewthe ; meyn herre kon. magk och eyn den scheyssstethen nichst aussgerichten, si kommen denne beide zoum theuwel." 5 Anno salutis 1496 pestifera hic viguit mortalitas et quasi 84a 20 tria milia hominum, ut fama erat, perierunt, et hoc tempore estiuali. Anno salutis domini M° quadringentesimo lxxxviij" magna dissensio inter sex ciuitates et nobilitares earum districtuum et totam prouinciam superioris Lusacie orta est . nam Gorli- 25 censes omnibus volentes dominare eorum tyrannidem contra Zittauienses Lubanenses et Camencenses propter vecturam cere- uisiae verterunt, volentes quod duntaxat eorum cereuisia et non aliarum ciuitatum ad districtum eorum veheretur, et vbi in eorum districtu aliam quam eorum cereuisiam perscrutarentur, 30 subordinauerunt cum eorum ciuibus et incolis, quod hec armata manu capiebatur et ducebatur ad ciuitatem Gorlicz, aut de- struxerunt vasa et redigebant ea et cereuisiam ad nichilum. quod illi tres ciuitates et nobilitares, eo quod eis in detrimen- tum et non paruum damnum labi et vergi voluit, noluerunt gôrlitsche kühnemns vrsprung. 11. wer den andren jaget u. s. w., wer den andern jagt, der ruht selber nicht, ein sprichwort, s. Gruters florilegium. 2, 108. 19 ff. von anderer hand. 22 ff. von anderer hand.
Strana 104
104 pati, conspirauerunt ad inuicem contra Gorlicenses, et concor- dauerunt equalibus expensam agere, et eis se opponere, agre- diebant advocatum illo tempore Georgium de Lapide, conquere- bant hoc agrauamene, et cum nichil fructiferum acquirere po- terant, ffuit appellatum ad regiam maiestatem; vbi Gorlicenses pecunijs valuerunt. contra autem videlicet vaselli et due ciuita- tes, Lubanenses et Camencenses, deciderunt, et expensas Zit- tauiensibus, quas exposuerunt, reddere recusarunt, Zittauienses autem cum vi repellere volentes Gorlicensibus publici inimicj facti sunt, depredantes villas et predia hinc inde, videlicet Win- disch Ossig et Heyderstorff prope Lindaw. vertebatur res iam huc jam illuc, vix mandato capitanij, generosi domini Sigesmun- di de Wartinberg, commorantis in Tetschen, sedebatur usque ad adventum regie maiestatis jterum de Vngaria Pragam ve- nientis. Zittauienses in trecentos florenos r. pretii aduersi dan- 84b dos damnati. vnde ne tanta ciuitas notam infamie incurreret, alie quinque ciuitates cum provincialibus dictam pecuniam proprijs motibus exposuerunt, compositum denique fuit ut ne- mo prohiberetur bibere id quod vellet et soluere posset. et his temporibus cereuisia dictarum trium ciuitatum maxime extolle- 20 batur in precio ; ferebatur etenim Wratislaviam, Francfurdiam, Glogouiam, Possnoniam, Gnissenam, ad montem Cutniss etc. quod gorlicensibus in contemptu et maximum detrimentum fuit; consumpserunt magnam pecuniam et parum lucratj sunt, quia non potest homo mortalis contra dei ordinacionem. Annorum etc. 1531 ist durch gotes stroffung eyne schwere teurung eingefallen, das das korn zu markte vmb fassnacht golt zu schocken vnd stetis gewert biss vff Margarethe; do kauffte man das new korn zu iij schilling. der weisse hot gegolden vj solidos jn Behemen, das korn zw viij solid., zu Prage xl 30 weisse gr. 5 10 15 25 22. ad montem Cutniss, nach Kuttenberg. 25 ff. von anderer hand.
104 pati, conspirauerunt ad inuicem contra Gorlicenses, et concor- dauerunt equalibus expensam agere, et eis se opponere, agre- diebant advocatum illo tempore Georgium de Lapide, conquere- bant hoc agrauamene, et cum nichil fructiferum acquirere po- terant, ffuit appellatum ad regiam maiestatem; vbi Gorlicenses pecunijs valuerunt. contra autem videlicet vaselli et due ciuita- tes, Lubanenses et Camencenses, deciderunt, et expensas Zit- tauiensibus, quas exposuerunt, reddere recusarunt, Zittauienses autem cum vi repellere volentes Gorlicensibus publici inimicj facti sunt, depredantes villas et predia hinc inde, videlicet Win- disch Ossig et Heyderstorff prope Lindaw. vertebatur res iam huc jam illuc, vix mandato capitanij, generosi domini Sigesmun- di de Wartinberg, commorantis in Tetschen, sedebatur usque ad adventum regie maiestatis jterum de Vngaria Pragam ve- nientis. Zittauienses in trecentos florenos r. pretii aduersi dan- 84b dos damnati. vnde ne tanta ciuitas notam infamie incurreret, alie quinque ciuitates cum provincialibus dictam pecuniam proprijs motibus exposuerunt, compositum denique fuit ut ne- mo prohiberetur bibere id quod vellet et soluere posset. et his temporibus cereuisia dictarum trium ciuitatum maxime extolle- 20 batur in precio ; ferebatur etenim Wratislaviam, Francfurdiam, Glogouiam, Possnoniam, Gnissenam, ad montem Cutniss etc. quod gorlicensibus in contemptu et maximum detrimentum fuit; consumpserunt magnam pecuniam et parum lucratj sunt, quia non potest homo mortalis contra dei ordinacionem. Annorum etc. 1531 ist durch gotes stroffung eyne schwere teurung eingefallen, das das korn zu markte vmb fassnacht golt zu schocken vnd stetis gewert biss vff Margarethe; do kauffte man das new korn zu iij schilling. der weisse hot gegolden vj solidos jn Behemen, das korn zw viij solid., zu Prage xl 30 weisse gr. 5 10 15 25 22. ad montem Cutniss, nach Kuttenberg. 25 ff. von anderer hand.
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BEILAGEN.
BEILAGEN.
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Strana 107
107 I. Ez ist vornersten berwget Nickel Merkel, wy das er eym manne vor- stolin hatt syne habe, daz ez dem selbin manne vnvorwyntlich ist. ouch ist er czu dem andir male gerwget, das der selbe Nickel mit syner geselle- schaft eynme manne dorchbruchen habin by nachte syn huz vnd habin ym dor vs genomen als syn notdorf, domete sich deselbe man generen solde habin. ouch ist her berwget, das er mit syner geselleschaft by nachte eyn kirche durchbrochen hott. ouch ist her berwgt, das eyn man in offinbar an sprach vnder syn ougyn, her hette im syn mantel vorstolen. ouch ist her berwgt, wy das er schedlich vnd boze geselleschaft gevurt hott in das land. Nouerint vniuersi, quod, si ex casu euenerit et contigerit aliquem ex nostris conciuibus mori in ciuitatibus iuxta stagnum, videlicet in Griffwalde vel Rostok Stetyn uel Sundis seu in alijs ciuitatibus jbidem, et dereliquerit post mortem suam bona in eisdem ciuitatibus, et si heredes seu proximio- res sui velint dicta bona repetere, hoc non potest esse nisi consulum huius ciuitatis fide pro eisdem bonis in forma tali subscripta. Nobilibus dominis et amicis, magistris ciuium, cosulibus ceterisque ju- ratis ciuitatis Griffwalde, viris discretis et honestis. Nos, consul et jurati ciuitatis ciuitatis Sittauie tenore presencium recognoscimus publice et fate- mur, quod Nicolai Craczeri (so), pie memorie, in ciuitate vestra Griffwal- de nuper defunctus, legitimam vxorem, nomine Margaretha, et legitimos liberos circa eandem vxorem in nostra ciuitate, eadem Sittauia, reliquit. quo- rum prouisores vna cum eadem domina et eorum proximiores amici in presencia nostra nobis sedente pleno in consilio elegerunt et constituerunt Petrum Stutczen, latorem presencium, similiter nostrum conciuem, in eorum legitimum et verum procuratorem et nuncium specialem, dantes et conce- dentes eidem Petro latori omnia et singula bona predicti Nicolai post mor- tem ipsius relicta repetendi extorquendi et recipiendi plenam et omnimo- dam potestatem, tamquam propriis adessent in personis, nullum jus nec do- minium in predictis bonis vigore presencium ipsis prorsus in perpetuum reseruantes, petentes studiose quatenus dicto Petro latori sepe dicta bona dare presentare et sibi appropiare faciatis,......... et secure ad nos con- sules et juratos predicte ciuitatis Sittauie habentes respectum, quod super omnibus et singulis bonis, que dicto Petro procuratori et nuncio speciali 14*
107 I. Ez ist vornersten berwget Nickel Merkel, wy das er eym manne vor- stolin hatt syne habe, daz ez dem selbin manne vnvorwyntlich ist. ouch ist er czu dem andir male gerwget, das der selbe Nickel mit syner geselle- schaft eynme manne dorchbruchen habin by nachte syn huz vnd habin ym dor vs genomen als syn notdorf, domete sich deselbe man generen solde habin. ouch ist her berwget, das er mit syner geselleschaft by nachte eyn kirche durchbrochen hott. ouch ist her berwgt, das eyn man in offinbar an sprach vnder syn ougyn, her hette im syn mantel vorstolen. ouch ist her berwgt, wy das er schedlich vnd boze geselleschaft gevurt hott in das land. Nouerint vniuersi, quod, si ex casu euenerit et contigerit aliquem ex nostris conciuibus mori in ciuitatibus iuxta stagnum, videlicet in Griffwalde vel Rostok Stetyn uel Sundis seu in alijs ciuitatibus jbidem, et dereliquerit post mortem suam bona in eisdem ciuitatibus, et si heredes seu proximio- res sui velint dicta bona repetere, hoc non potest esse nisi consulum huius ciuitatis fide pro eisdem bonis in forma tali subscripta. Nobilibus dominis et amicis, magistris ciuium, cosulibus ceterisque ju- ratis ciuitatis Griffwalde, viris discretis et honestis. Nos, consul et jurati ciuitatis ciuitatis Sittauie tenore presencium recognoscimus publice et fate- mur, quod Nicolai Craczeri (so), pie memorie, in ciuitate vestra Griffwal- de nuper defunctus, legitimam vxorem, nomine Margaretha, et legitimos liberos circa eandem vxorem in nostra ciuitate, eadem Sittauia, reliquit. quo- rum prouisores vna cum eadem domina et eorum proximiores amici in presencia nostra nobis sedente pleno in consilio elegerunt et constituerunt Petrum Stutczen, latorem presencium, similiter nostrum conciuem, in eorum legitimum et verum procuratorem et nuncium specialem, dantes et conce- dentes eidem Petro latori omnia et singula bona predicti Nicolai post mor- tem ipsius relicta repetendi extorquendi et recipiendi plenam et omnimo- dam potestatem, tamquam propriis adessent in personis, nullum jus nec do- minium in predictis bonis vigore presencium ipsis prorsus in perpetuum reseruantes, petentes studiose quatenus dicto Petro latori sepe dicta bona dare presentare et sibi appropiare faciatis,......... et secure ad nos con- sules et juratos predicte ciuitatis Sittauie habentes respectum, quod super omnibus et singulis bonis, que dicto Petro procuratori et nuncio speciali 14*
Strana 108
108 dictorum, videlicet Margarethe et prouisoribus liberorum ipsius, presentata fuerint per vos vel per vestros conciues vel alios quoscunque, nulla monicio secundaria vos uel eos sequi debeat quolibet in futurum, volentes vos et omnes, quorum interest, indempnes preseruare. Super quo eciam a dictis, vi- delicet a Margaretha et prouisoribus liberorum ipsius et eorum proximiori- bus, scilicet constituentibus talem procuratorem Petrum, latorem presentium, sufficientem recepimus caucionem. In cuius rei testimonium etc. Dies steht auf seite 48 der handschrift, von anderer hand als das vor- hergehende und nachfolgende. 47b schliesst mit des griffen, 49a beginnt mit sie die newen stat. II. Wir Karl, von gotes gnoden Romisscher keiser, czu allen czeiten me- rer des reichs vnd konig zu Behmen, bekennen vnd tun kunt offentlich mit disem brieue allen den die yn sehen adir horen lezen, das wir mit wol- bedochtem mute vnd rechtir wissen durch gemach vnd eines guten alders willen den tuchmachern, die in vnser stat zu der Sittow gesessen sein, die hernach geschreben gesetze geben vnd gemacht haben von vnsern gnaden. czu dem ersten meinen vnd wollen vnd setczen yn als ein konig zu Be- hem, das nymand dheine flocken sol mengen zu gewande noch keine ly- nenwarff yn wefeln in dheinen weis. vnd ist das das dorubir kein man domit begriffen wirt vnd obirwunden, der sal vorfallen sein eines schockes grosir pfenninge prager muncze, vnd dorczu sal man das tuch vorburnen mit willen vnd wissen des rates in der egnanten stat. vnd wenne das ge- schith, so sal derselb man sein hantwerg nicht vben, er habe denne gebes- sert, als do vor geschreben stet, vnd dorzu sal her seines hantwerkes enpe- ren ein ganczes jare ; vnd were das sache, das yn ymand zu seiner arbeit neme wider vnser gegenwurtig gesetcze, der sal vorbussen fumff schilling haller prager muncze. were auch das sache, das einer zu dem andern mal missetete alzo das er flocken czu mengte ader lynenwarff yn wefelse, so sol derselb der obgnanten pfennige vorfallen sein vnd dorczu seines handwer- kes darben, als dovor geschreben steet. vnd missetete derselbe zu dem dritten mal, als vor begriffen ist, so sal er abir ein schock gros. geben zu buzze vnd sal dorczu ewiclichen vortriben werden von seinem hantwerke yn derselben stat. Ouch secze wir, das keiner ein andirley ende machen sal an tucher denne alz das erste ist; vnd wer do wedir tete, der sal vorbus- sen fumfezehen grozzen. Ouch sal keiner tuch machen in dem rucke adir mitten erger an dem warffe vnd bessir vorne an dem angriffe denne an- derswo; vnd wer das tut der sal vorbuszen ein halb schog grozzen vnd sal das selbe tuch nicht vorkeufen in derselben stat. Ouch meynen vnd wollen
108 dictorum, videlicet Margarethe et prouisoribus liberorum ipsius, presentata fuerint per vos vel per vestros conciues vel alios quoscunque, nulla monicio secundaria vos uel eos sequi debeat quolibet in futurum, volentes vos et omnes, quorum interest, indempnes preseruare. Super quo eciam a dictis, vi- delicet a Margaretha et prouisoribus liberorum ipsius et eorum proximiori- bus, scilicet constituentibus talem procuratorem Petrum, latorem presentium, sufficientem recepimus caucionem. In cuius rei testimonium etc. Dies steht auf seite 48 der handschrift, von anderer hand als das vor- hergehende und nachfolgende. 47b schliesst mit des griffen, 49a beginnt mit sie die newen stat. II. Wir Karl, von gotes gnoden Romisscher keiser, czu allen czeiten me- rer des reichs vnd konig zu Behmen, bekennen vnd tun kunt offentlich mit disem brieue allen den die yn sehen adir horen lezen, das wir mit wol- bedochtem mute vnd rechtir wissen durch gemach vnd eines guten alders willen den tuchmachern, die in vnser stat zu der Sittow gesessen sein, die hernach geschreben gesetze geben vnd gemacht haben von vnsern gnaden. czu dem ersten meinen vnd wollen vnd setczen yn als ein konig zu Be- hem, das nymand dheine flocken sol mengen zu gewande noch keine ly- nenwarff yn wefeln in dheinen weis. vnd ist das das dorubir kein man domit begriffen wirt vnd obirwunden, der sal vorfallen sein eines schockes grosir pfenninge prager muncze, vnd dorczu sal man das tuch vorburnen mit willen vnd wissen des rates in der egnanten stat. vnd wenne das ge- schith, so sal derselb man sein hantwerg nicht vben, er habe denne gebes- sert, als do vor geschreben stet, vnd dorzu sal her seines hantwerkes enpe- ren ein ganczes jare ; vnd were das sache, das yn ymand zu seiner arbeit neme wider vnser gegenwurtig gesetcze, der sal vorbussen fumff schilling haller prager muncze. were auch das sache, das einer zu dem andern mal missetete alzo das er flocken czu mengte ader lynenwarff yn wefelse, so sol derselb der obgnanten pfennige vorfallen sein vnd dorczu seines handwer- kes darben, als dovor geschreben steet. vnd missetete derselbe zu dem dritten mal, als vor begriffen ist, so sal er abir ein schock gros. geben zu buzze vnd sal dorczu ewiclichen vortriben werden von seinem hantwerke yn derselben stat. Ouch secze wir, das keiner ein andirley ende machen sal an tucher denne alz das erste ist; vnd wer do wedir tete, der sal vorbus- sen fumfezehen grozzen. Ouch sal keiner tuch machen in dem rucke adir mitten erger an dem warffe vnd bessir vorne an dem angriffe denne an- derswo; vnd wer das tut der sal vorbuszen ein halb schog grozzen vnd sal das selbe tuch nicht vorkeufen in derselben stat. Ouch meynen vnd wollen
Strana 109
109 wir, das ein itlich tuch in der egenanten stat sal an syner rechten lenge haben vir vnd dreiszig ellen, vnd welch tuch der lenge nicht hat, so sal der gewantmacher das erste ende absneiden, das man muge gesehen, das das tuch syner rechten lenge nicht hab; wer das nicht tut, der vorbuszet fumfh schillinge haller. Wer ouch tucher machet, das der rat mit der meister vndirweisunge zu dunne keuset, der sal vorbuszen drey groszen. Ouch sal kein tuchmacher gewant machen leuten von den dorfern; wer das tete, der vorbuszet fumfezehen schillinge haller. Ouch sal kein tuchmacher Begienen gewant machen an sienem gezeuche; wer dorubir tut, der vorbuszet fumf vnd sechczig grozzen. were aber sache, das ein Begiene zu iren eygenen kleidern wolde losen gwant machen, das sal geschehen mit vrlaub vnd wissen des rates; vnd wer do wedir tete, der vorbuszet czehen schillinge haller. Were ouch sache, das ymand von dorfern adir yn der stat, des eldirn das hant- werg nicht getriben hetten, zu dem hantwerke keren wolde, der sal ein pfunt wachs geben vnd sal burgerrecht gewynnen vnd sal das tun bey ey- nem monden vnd sal ein iar yn der stat an dem hantwerke bliben. Doru- ber sal ein itlich von dem egenanten hantwerke, er sicze wo er sicze, dem rate zu gebote steen, vnd sullen vorbas keine sunderliche samenunge haben noch ynnungen vnd ouch keine gesecze machen noch busze nemen ader besserunge von iren gewerken ane willen vnd wissen des rates; vnd wer doruber tete, den sal der rat vorburgen, und hette er nicht burgen, zo sal man en behalden bis an vns. Gibt ouch ymands wefil adir warf zu spyn- nen, wurde iz em nicht wedir, dorumme sal man pfenden mit des gerich- tes gebote alz recht ist. Ist ouch das ein meister einen lerknecht nymmet, der sal bey einem monden ein pfunt wachs geben; tete er des nicht, so sal er fumff schillinge haller vorbuszen. By welchem burger man ein valsches tuch vindet, das sol man mit wissen vnd willen des rates yn der egnanten stat vorburnen vnd dorczu sol er vorbuszen ein schog grozzer pfennige. Ouch wollen wir, das man keine tuch smeren sal vorbazmer, alz man vor- mals getan hat. Welche vzzwendig man meister recht gewynnen wil, ist en vs andern steten, denne das kunigrichs zu Beheim, zo sal her geben ein pfunt wachs vnd ein schog grozzer pfennige; wer aber der vzz steten des konigrichs, so sal man em gnadeclicher tun noch vnderwisunge des rates. Ouch meynen vnd wollen wir, das aller der vorgeschrebenen busze grozze vnd kleine ein teil vnserm richter yn der egnanten stat zu der Sittow, der zu den czeiten wirdet, das andir teil dem rate zu der stat besserunge, vnd das dritte teil den meistern vnd dem handwerke gefallen sulle, als offte man vnser vorgeschriben gesetcze uberferet. Ouch meinen vnd wollen wir, das dese gegenwortege gesecze macht vnd krafft haben sullen alzolange bis das wir adir vnser erben vnd nochkomen, konige czu Beheim, die leuttern vorwandeln vorkeren odir die ouch zumole widerruffen vnd abe nemen. Mit vrkund dicz brieues vorsigelt mit vnsir keiserlichen majestat jnsigel, der
109 wir, das ein itlich tuch in der egenanten stat sal an syner rechten lenge haben vir vnd dreiszig ellen, vnd welch tuch der lenge nicht hat, so sal der gewantmacher das erste ende absneiden, das man muge gesehen, das das tuch syner rechten lenge nicht hab; wer das nicht tut, der vorbuszet fumfh schillinge haller. Wer ouch tucher machet, das der rat mit der meister vndirweisunge zu dunne keuset, der sal vorbuszen drey groszen. Ouch sal kein tuchmacher gewant machen leuten von den dorfern; wer das tete, der vorbuszet fumfezehen schillinge haller. Ouch sal kein tuchmacher Begienen gewant machen an sienem gezeuche; wer dorubir tut, der vorbuszet fumf vnd sechczig grozzen. were aber sache, das ein Begiene zu iren eygenen kleidern wolde losen gwant machen, das sal geschehen mit vrlaub vnd wissen des rates; vnd wer do wedir tete, der vorbuszet czehen schillinge haller. Were ouch sache, das ymand von dorfern adir yn der stat, des eldirn das hant- werg nicht getriben hetten, zu dem hantwerke keren wolde, der sal ein pfunt wachs geben vnd sal burgerrecht gewynnen vnd sal das tun bey ey- nem monden vnd sal ein iar yn der stat an dem hantwerke bliben. Doru- ber sal ein itlich von dem egenanten hantwerke, er sicze wo er sicze, dem rate zu gebote steen, vnd sullen vorbas keine sunderliche samenunge haben noch ynnungen vnd ouch keine gesecze machen noch busze nemen ader besserunge von iren gewerken ane willen vnd wissen des rates; vnd wer doruber tete, den sal der rat vorburgen, und hette er nicht burgen, zo sal man en behalden bis an vns. Gibt ouch ymands wefil adir warf zu spyn- nen, wurde iz em nicht wedir, dorumme sal man pfenden mit des gerich- tes gebote alz recht ist. Ist ouch das ein meister einen lerknecht nymmet, der sal bey einem monden ein pfunt wachs geben; tete er des nicht, so sal er fumff schillinge haller vorbuszen. By welchem burger man ein valsches tuch vindet, das sol man mit wissen vnd willen des rates yn der egnanten stat vorburnen vnd dorczu sol er vorbuszen ein schog grozzer pfennige. Ouch wollen wir, das man keine tuch smeren sal vorbazmer, alz man vor- mals getan hat. Welche vzzwendig man meister recht gewynnen wil, ist en vs andern steten, denne das kunigrichs zu Beheim, zo sal her geben ein pfunt wachs vnd ein schog grozzer pfennige; wer aber der vzz steten des konigrichs, so sal man em gnadeclicher tun noch vnderwisunge des rates. Ouch meynen vnd wollen wir, das aller der vorgeschrebenen busze grozze vnd kleine ein teil vnserm richter yn der egnanten stat zu der Sittow, der zu den czeiten wirdet, das andir teil dem rate zu der stat besserunge, vnd das dritte teil den meistern vnd dem handwerke gefallen sulle, als offte man vnser vorgeschriben gesetcze uberferet. Ouch meinen vnd wollen wir, das dese gegenwortege gesecze macht vnd krafft haben sullen alzolange bis das wir adir vnser erben vnd nochkomen, konige czu Beheim, die leuttern vorwandeln vorkeren odir die ouch zumole widerruffen vnd abe nemen. Mit vrkund dicz brieues vorsigelt mit vnsir keiserlichen majestat jnsigel, der
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110 gebin ist zu Hirsberg, gelegen bey der vesten Beszdez, noch Crists geburte dryczehn hundirt jar, des Behmisschen in dem ein vnd zwenczigslen vnd des keiserreichs in dem dryyczehnden jare. Abschrift auf pergament, wie es scheint gleichzeitig, im besitz des zittauer tuchmacherhandwerks. III. Anno domini millesimo cccoxix, feria tercia proxima ante penthecos- tes, habin sich disse noch geschriben geschichte vnd sachen vorlawffen. Eyn burger gnand Heinrich Renker mit eyme owgen, sunder muterhalben ge- horte her jn der Wchtericzer geslechte, der was langeczeit vnd manch jar mit seyme vater, der do hiez Hannos Renker, jm got gnade, jn der stat zu Lewenberg, gelegen an dem Qwysse, wonende gewest; sunder noch desselben Hans Renkers, seynes vaters, tode kawfte her das sloz Schochaw mit seyner czugehorunge vmb xxiiij hundert marg polnischer czal wider den ediln hern Bernhard von Dhonyn; vnd als der genante Heinrich Ren- ker das slos kurcze czeyt, als vmb czweie jare, hatte inne gehat, do hilt her mancherhande geselleschaft off vnd trenkte vnd este die doruffe, wenn das sichs in deme obgenanten jare vnd dienstage vor pfingisten vorlieff, das eyn erbar knecht, gnand Heincze von Redern, ouch mit eyme owgen sich do- hin zu Renker geschicket hatte wol mit hundert vnd xxv pferden vnd ent- sagiten hern Berken vom Hoenstein vnd suchten ouch an dem selben dinstage eberurten in hern Berken land vnd huben das dorff Jerigiswalde off vnd namen daz vihe, vnd vff der selben reite nomen sie die pferde aws czween salczwaynen off vnsers hern, des kunigs, strosse, vnd sturmten zu dem hofe zum Bôsengerisdorff, ouch pechten sie czwene powirhôfe, allis jn vnsers herren, des kuniges zu Behem, lande, zu Rupersdorff, vnd treben das genomene vihe hin ken Schochaw; vnd als sie off dem wege treben, do sante der edil her Hinke Berke von der Dhuben, herre zur Lypen vnd vogt zu Budissin Gorlicz etc. vnd Lusicz zu den czeyten, heryn jn dy stat Sittaw, wie das die vinde jm lande weren vnd vormante die stat mit macht uff zu sien vnd jm zu hulffe zu komen, wenn her nvrt xv pferde im felde hatte; und do sante jm die stat dreyssig schuczen geharnischte zu hulffe. do fulgeten sie mit dem vogte den vinden noch vnd wurden mit jn rindz (?) bis in das dorff Blûmberg, nedewendig dem clostir zcu Seyfirsdorff an der Nyesse gelegen, doselbist uff der hôe by dem dorffe troffen sie mit jn an; wenn do sie sohen, das der voyt mit den vnsern von der stat geharnischt woren, do entranten sie jn das durff czuhant vnd goben den rucke, ettliche sprengeten in dy Nysse vnd die vnsern schussen vnd wunten irer gar vil. vnd indes hatte der voyt abir heryn gesant, man sulde jm mer hulffe sen-
110 gebin ist zu Hirsberg, gelegen bey der vesten Beszdez, noch Crists geburte dryczehn hundirt jar, des Behmisschen in dem ein vnd zwenczigslen vnd des keiserreichs in dem dryyczehnden jare. Abschrift auf pergament, wie es scheint gleichzeitig, im besitz des zittauer tuchmacherhandwerks. III. Anno domini millesimo cccoxix, feria tercia proxima ante penthecos- tes, habin sich disse noch geschriben geschichte vnd sachen vorlawffen. Eyn burger gnand Heinrich Renker mit eyme owgen, sunder muterhalben ge- horte her jn der Wchtericzer geslechte, der was langeczeit vnd manch jar mit seyme vater, der do hiez Hannos Renker, jm got gnade, jn der stat zu Lewenberg, gelegen an dem Qwysse, wonende gewest; sunder noch desselben Hans Renkers, seynes vaters, tode kawfte her das sloz Schochaw mit seyner czugehorunge vmb xxiiij hundert marg polnischer czal wider den ediln hern Bernhard von Dhonyn; vnd als der genante Heinrich Ren- ker das slos kurcze czeyt, als vmb czweie jare, hatte inne gehat, do hilt her mancherhande geselleschaft off vnd trenkte vnd este die doruffe, wenn das sichs in deme obgenanten jare vnd dienstage vor pfingisten vorlieff, das eyn erbar knecht, gnand Heincze von Redern, ouch mit eyme owgen sich do- hin zu Renker geschicket hatte wol mit hundert vnd xxv pferden vnd ent- sagiten hern Berken vom Hoenstein vnd suchten ouch an dem selben dinstage eberurten in hern Berken land vnd huben das dorff Jerigiswalde off vnd namen daz vihe, vnd vff der selben reite nomen sie die pferde aws czween salczwaynen off vnsers hern, des kunigs, strosse, vnd sturmten zu dem hofe zum Bôsengerisdorff, ouch pechten sie czwene powirhôfe, allis jn vnsers herren, des kuniges zu Behem, lande, zu Rupersdorff, vnd treben das genomene vihe hin ken Schochaw; vnd als sie off dem wege treben, do sante der edil her Hinke Berke von der Dhuben, herre zur Lypen vnd vogt zu Budissin Gorlicz etc. vnd Lusicz zu den czeyten, heryn jn dy stat Sittaw, wie das die vinde jm lande weren vnd vormante die stat mit macht uff zu sien vnd jm zu hulffe zu komen, wenn her nvrt xv pferde im felde hatte; und do sante jm die stat dreyssig schuczen geharnischte zu hulffe. do fulgeten sie mit dem vogte den vinden noch vnd wurden mit jn rindz (?) bis in das dorff Blûmberg, nedewendig dem clostir zcu Seyfirsdorff an der Nyesse gelegen, doselbist uff der hôe by dem dorffe troffen sie mit jn an; wenn do sie sohen, das der voyt mit den vnsern von der stat geharnischt woren, do entranten sie jn das durff czuhant vnd goben den rucke, ettliche sprengeten in dy Nysse vnd die vnsern schussen vnd wunten irer gar vil. vnd indes hatte der voyt abir heryn gesant, man sulde jm mer hulffe sen-
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111 den; als sante man jm abir ken virczig schuczen vnd wepener, vnd dy schepphen jm rate worn mete off, jrre wol sechse, dorczu sante man uff fumff waynen wepener von ittlichem hantwerke, vnd vil lute lieffen czu fusse mete mit spiessen armbrusten vnd wie sie mochten, wenn das sie dy vinde nederlegten vnd vingen jr mer wenn vierzig, vnd Renker mit jn, ouch wurden jr vil dirslagen vnd dirschussen von den powern vnd fusgengern vnd in dy Nysse geworffen, vnd die gefangen furten sie ken Ostras, wenn dy nacht herczu qwam, das sie nicht heryn mochten komen, vnd logen jn eyner stoben dy nacht bis an dy mittewoche; do sante der vogt aber heryn noch den eldisten in dem rate, dy furen vnd reten hin allis ken Ostras czu dem vogte. do bathen jn der rat, das her jn dy gefangen heryn gebe in dy stat zu furen, also als dy stat dy groste macht dorczu getan hette. do sprach der voyt, her welde sie off ire trewe lossen gen, das sie sich wider sulden gestellen ken der Lypen ader wohin her sie vormante, wenn das sich Renker czu hant dem voyte dirgab mit leybe vnd gute vnd globte jm Schochaw zu antworten, daz her jm ouch jngab vnd antworte am sunabende dornoch. ouch wolde der voyt der andern gefangen alleine macht haben, was her mit jn tun welde. do was der rat steticlichen wider vnd wolde dy macht mete haben, als lange das sie stossig worden ettlicher mosse mit dem voyte vnd landluten vnd das sich der voyt bevorte, also als die stat starg aldo was, vnd nam (dy) kirche yn zu Ostras, wenn daz dy tedinge eczwas lange werte vnd daz doch czu leczte der voyt vnderwyst wart von den mannen ettlichen, daz hers noch rate hilt vnd sante zu dem rate vnd gab jm mete macht der gefangen vnd lies sie fûren heryn jn dy stat. dy brochte man dornoch an der mittewoche wol in der dritten stun- den in der nacht vff dryen waynen jrre xlj, vnd denselben entging der eyne aws dem gefengnisse ; so hatte der voyt eyn von Kittlicz, her Hans, vff sey- ne trewe lossen frey gen vnd der qwam mit dem voyt her in dy stat vnd ging ettliche tage zu deme burgermeistere, zu der czeyt Hans Voyte von Ostras, frey jn der herberge, wenn das dy von Pirne her schriben, wie daz her den jren ir gut vnd gelt vorczeyten czwischen Bresslaw vnd deme Ne- wenmarkte genomen vnd sy durch dy kappfe geslagen hette, vnd qwomen diselben lute her von Pirnaw vnd furderten in vnd boten vmb daz recht. do saczte man jn wider in uff daz rathaws vnd slug jm den koph uff dem markte ab dornoch obir virczentage vnd andern fumffen mit ym, vnd hink ir eyns teiles, als daz jr vor der stat awsgefurt wurden iij vnd gekappft, vnd dy andere gehangyn, der gingen eyn tag xviij hin; wenn die stete, Budissin Gorlicz etc., qwomen her vnd riten mete doryn, noch deme als man jn geschriben hatte, daz sie czu rate hirynne den sachen qwemen, vnd sprochen, man salde sie alle toten; das welden sie helffen vorantworten mit leybe vnd gute. wenn die von Gorlicz hatten derselben ouch x gefangen; der liessen sie vij hengen vnd den domit, des dy reyte was, Heincz von
111 den; als sante man jm abir ken virczig schuczen vnd wepener, vnd dy schepphen jm rate worn mete off, jrre wol sechse, dorczu sante man uff fumff waynen wepener von ittlichem hantwerke, vnd vil lute lieffen czu fusse mete mit spiessen armbrusten vnd wie sie mochten, wenn das sie dy vinde nederlegten vnd vingen jr mer wenn vierzig, vnd Renker mit jn, ouch wurden jr vil dirslagen vnd dirschussen von den powern vnd fusgengern vnd in dy Nysse geworffen, vnd die gefangen furten sie ken Ostras, wenn dy nacht herczu qwam, das sie nicht heryn mochten komen, vnd logen jn eyner stoben dy nacht bis an dy mittewoche; do sante der vogt aber heryn noch den eldisten in dem rate, dy furen vnd reten hin allis ken Ostras czu dem vogte. do bathen jn der rat, das her jn dy gefangen heryn gebe in dy stat zu furen, also als dy stat dy groste macht dorczu getan hette. do sprach der voyt, her welde sie off ire trewe lossen gen, das sie sich wider sulden gestellen ken der Lypen ader wohin her sie vormante, wenn das sich Renker czu hant dem voyte dirgab mit leybe vnd gute vnd globte jm Schochaw zu antworten, daz her jm ouch jngab vnd antworte am sunabende dornoch. ouch wolde der voyt der andern gefangen alleine macht haben, was her mit jn tun welde. do was der rat steticlichen wider vnd wolde dy macht mete haben, als lange das sie stossig worden ettlicher mosse mit dem voyte vnd landluten vnd das sich der voyt bevorte, also als die stat starg aldo was, vnd nam (dy) kirche yn zu Ostras, wenn daz dy tedinge eczwas lange werte vnd daz doch czu leczte der voyt vnderwyst wart von den mannen ettlichen, daz hers noch rate hilt vnd sante zu dem rate vnd gab jm mete macht der gefangen vnd lies sie fûren heryn jn dy stat. dy brochte man dornoch an der mittewoche wol in der dritten stun- den in der nacht vff dryen waynen jrre xlj, vnd denselben entging der eyne aws dem gefengnisse ; so hatte der voyt eyn von Kittlicz, her Hans, vff sey- ne trewe lossen frey gen vnd der qwam mit dem voyt her in dy stat vnd ging ettliche tage zu deme burgermeistere, zu der czeyt Hans Voyte von Ostras, frey jn der herberge, wenn das dy von Pirne her schriben, wie daz her den jren ir gut vnd gelt vorczeyten czwischen Bresslaw vnd deme Ne- wenmarkte genomen vnd sy durch dy kappfe geslagen hette, vnd qwomen diselben lute her von Pirnaw vnd furderten in vnd boten vmb daz recht. do saczte man jn wider in uff daz rathaws vnd slug jm den koph uff dem markte ab dornoch obir virczentage vnd andern fumffen mit ym, vnd hink ir eyns teiles, als daz jr vor der stat awsgefurt wurden iij vnd gekappft, vnd dy andere gehangyn, der gingen eyn tag xviij hin; wenn die stete, Budissin Gorlicz etc., qwomen her vnd riten mete doryn, noch deme als man jn geschriben hatte, daz sie czu rate hirynne den sachen qwemen, vnd sprochen, man salde sie alle toten; das welden sie helffen vorantworten mit leybe vnd gute. wenn die von Gorlicz hatten derselben ouch x gefangen; der liessen sie vij hengen vnd den domit, des dy reyte was, Heincz von
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112 Redern. denn dornoch an der mittewoch furte man jrr aber xij aws; den eynen kapfte man, Heincze Domnik, durch seyner frunde willen zu Bress- law, dy andern worden gehangen, vnd vnder den, die man hink, was eyn snyder mit eyner stelczen, uff eyme beine, vnd do man sie alle gehink bis uff eynen, gar eynen reynlichen knecht, Andirs Môlbok gnant, der sang von freyen mute vnd sterkte dy andern vff deme vsgange vnd sprach jn gute gebete vor, do bat der czuchtiger zu male mit fleysse allis volk daz sie die hern beten, das man bym leben vnser lieben frawen liesse. do re- ten ettliche heryn aws dem rate, dy do mete woren awsgereten, vnd baten den rat, das man jn liesse, wenn das der rat des yne wart vnd liessen jn wider heryn füren. Einzelnes papierblatt der zittauer stadtbibliothek. Vergl. laus. ma- gazin 1775, 69 ff. 101 ff.
112 Redern. denn dornoch an der mittewoch furte man jrr aber xij aws; den eynen kapfte man, Heincze Domnik, durch seyner frunde willen zu Bress- law, dy andern worden gehangen, vnd vnder den, die man hink, was eyn snyder mit eyner stelczen, uff eyme beine, vnd do man sie alle gehink bis uff eynen, gar eynen reynlichen knecht, Andirs Môlbok gnant, der sang von freyen mute vnd sterkte dy andern vff deme vsgange vnd sprach jn gute gebete vor, do bat der czuchtiger zu male mit fleysse allis volk daz sie die hern beten, das man bym leben vnser lieben frawen liesse. do re- ten ettliche heryn aws dem rate, dy do mete woren awsgereten, vnd baten den rat, das man jn liesse, wenn das der rat des yne wart vnd liessen jn wider heryn füren. Einzelnes papierblatt der zittauer stadtbibliothek. Vergl. laus. ma- gazin 1775, 69 ff. 101 ff.
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ERLÆUTERUNGEN.
ERLÆUTERUNGEN.
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2, 2. 2, 4. 2, 5 f. 2, 11 f. 2, 12. Hertil, ward stadtschreiber 1387. Carpz. an. 2, 361. Conradus Wiszinbach. Er verfasste im j. 1396 unter dem namen landtafel ein verzeichnis der damahls zum zittauischen weichbilde gehörigen ortschaften; Carpz. 2, 247 hat es aus dem ältesten stadtbuche mitgetheilt. Handschriftliche chroniken führen ihn bis zum jahre 1406 als stadtschreiber auf, in welchem jahre nach Carpz. 2, 301 Johannes Glöckner sein nachfolger ward. rectoris — Czwickers. Also kommt der amtstitel rector bereits im 14ten jahrhundert vor. Das stadtbuch nannte ihn ludimoderator; seine vorgänger kennt man nicht, Carpz. 3, 107 f. Sein amtsan- tritt soll nach dem jahre 1360 erfolgt sein. In den cölestineror- den trat er 1381 und ward im j. 1395 provincial des ordens, Carpz. 3, 308. Aus den worten nunc prouincialis ergiebt sich, dass er noch lebte als die anmerkung geschrieben ward. qui de duobus u. s. w. Er machte also aus zwei bänden vier. Es bleibt ungewiss ob Weissenbach diese sammlungen selbst ange- legt oder frühere arbeiten anderer geordnet oder fortgesetzt hat. hoc pro cronica. Der erste band enthielt also ein jahrbuch. Nir- gends als in dieser anmerkung habe ich desselben erwähnt ge- funden. Carpz. sagt in der vorr. d. anal., dass ausser dem von Joh. v. Guben angelegten jahrbuche keine annalen publica au- ctoritate gehalten worden. Aber der inhalt der sammlungen Weis- senbachs, wie sie die anmerkung bezeichnet, und die amtliche stellung desselben scheint auf öffentliches unternehmen hinzudeu- ten. Vielleicht genügte ihm Joh. v. G. arbeit nicht, so dass er sich bewogen fand ein neues jahrbuch anzulegen. Seine amtfüh- rung, von 1395 bis 1406, fällt in die licke, welche in Joh. v. G. jahrbuche von 1376 an bis mit dem j. 1416 vorhanden ist. Zu Carpz. zeit waren Weissenbachs vier bände nicht mehr vorhan- den, oder er kannte sie nicht. 15*
2, 2. 2, 4. 2, 5 f. 2, 11 f. 2, 12. Hertil, ward stadtschreiber 1387. Carpz. an. 2, 361. Conradus Wiszinbach. Er verfasste im j. 1396 unter dem namen landtafel ein verzeichnis der damahls zum zittauischen weichbilde gehörigen ortschaften; Carpz. 2, 247 hat es aus dem ältesten stadtbuche mitgetheilt. Handschriftliche chroniken führen ihn bis zum jahre 1406 als stadtschreiber auf, in welchem jahre nach Carpz. 2, 301 Johannes Glöckner sein nachfolger ward. rectoris — Czwickers. Also kommt der amtstitel rector bereits im 14ten jahrhundert vor. Das stadtbuch nannte ihn ludimoderator; seine vorgänger kennt man nicht, Carpz. 3, 107 f. Sein amtsan- tritt soll nach dem jahre 1360 erfolgt sein. In den cölestineror- den trat er 1381 und ward im j. 1395 provincial des ordens, Carpz. 3, 308. Aus den worten nunc prouincialis ergiebt sich, dass er noch lebte als die anmerkung geschrieben ward. qui de duobus u. s. w. Er machte also aus zwei bänden vier. Es bleibt ungewiss ob Weissenbach diese sammlungen selbst ange- legt oder frühere arbeiten anderer geordnet oder fortgesetzt hat. hoc pro cronica. Der erste band enthielt also ein jahrbuch. Nir- gends als in dieser anmerkung habe ich desselben erwähnt ge- funden. Carpz. sagt in der vorr. d. anal., dass ausser dem von Joh. v. Guben angelegten jahrbuche keine annalen publica au- ctoritate gehalten worden. Aber der inhalt der sammlungen Weis- senbachs, wie sie die anmerkung bezeichnet, und die amtliche stellung desselben scheint auf öffentliches unternehmen hinzudeu- ten. Vielleicht genügte ihm Joh. v. G. arbeit nicht, so dass er sich bewogen fand ein neues jahrbuch anzulegen. Seine amtfüh- rung, von 1395 bis 1406, fällt in die licke, welche in Joh. v. G. jahrbuche von 1376 an bis mit dem j. 1416 vorhanden ist. Zu Carpz. zeit waren Weissenbachs vier bände nicht mehr vorhan- den, oder er kannte sie nicht. 15*
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116 aliud volumen pro statut. ciuit. et sentent. de Luytmericz et fehm.— Der zweite band enthielt also a) statuta ciuitatis; vielleicht die äl- teste sammlung der stadtrechte oder altherkommen. Carpz. ge- denkt ihrer nicht. Er bemerkt 4, 176, dass Zittaus stadtrechte und willkür zuerst unter dem birgermeister Paul Ansorge im j. 1510 in einem besondern gesetze zusammen gefasst worden,' vgl. vorbericht (zu einer im j. 1748 beabsichtigten ausgabe der stadt- rechte altherkommen und willkür der st. Zittau v. j. 1567, in wel- chem jahre die statuten unter dem birgermeister Cölestin Hennig geändert und in eine andere ordnung gebracht wurden), statt einer einleitung in die zitt. statutenhistorie, abgedr. in Schotts samml. zu den deutschen land. und stadtr. 1, 99 ff., wo jedoch unrichtig die abfassung der statuten in kais. Siegmunds regie- rung gelegt wird. — b) sententias de Luytmericz. In der re- gel sprachen die schöffen der stadt Zittau die urtel selbst, doch holten sie auch rechtsbelehrung ein; s. den vortrag derselben an den bischof v. Magdeburg v. j. 1361, unten s. 14, 27 ff. hatte ymant vormolz icht zu tedingen gehat in dirre stat, der quam vor die vier benke, — dem sprach man eyn urteyl noch rate der schepphen, ab si iz gelort mochten werden; waz aber dez nicht, so holte man iz ander stat, do man ander recht holt,' nämlich, nach dem zeugnisse des ältesten stadtbuchs, aus Leitmeritz, wie noch 1407 geschah, Carpz. 4, 175. Aber auch aus Zittau holten andere städte urtel, namentlich Gabel Ostritz und Leippe; die urtelsgebiiren giebt Carpz. a. a. o. an. Eine sammlung solcher aus Leitmeritz eingeholten urtel war also in dem zweiten bande jener vier volumina enthalten. In dem angeführten vorberichte s. 93 wird bemerkt, ' dass die Zittauer in Leitmeritz urtel einholen können, weil der zittauische kreiss zum leitmeritzer hauptkreisse geschlagen gewesen,' woriiber jedoch keine nachweisung ertheilt wird. Aus Balbin. miscell. dec. 1, l. 3, c. 2. § 1, p. 9 wissen wir, dass der zittauische kreiss, dessen gränzen wahrscheinlich schon der könig Johannes von Böhmen ordnete (s. d. erwähnt. vorbe- richt s. 93) in den alten katastern der königl. steuern (berna) un- ter den ibrigen kreissen aufgeführt, auch in der vom könig Jo- hann 1321 errichteten landtafel namhaft gemacht worden; vgl. Müller inst. j. feud. Lusat. sup. 1, 41, anm. b. — c) handelte dieser band von fehm. Zur erläuterung diene folgendes. Im zittauischen weichbilde ward schon in den ältesten zeiten die rechtspflege nicht nur in bürgerlichen, sondern auch in peinli- chen sachen durch den königlichen landrichter — vogt, advoca- tus, biseilen auch landvogt genannt (s. Jac. Grimm deutsche 2, 12f.
116 aliud volumen pro statut. ciuit. et sentent. de Luytmericz et fehm.— Der zweite band enthielt also a) statuta ciuitatis; vielleicht die äl- teste sammlung der stadtrechte oder altherkommen. Carpz. ge- denkt ihrer nicht. Er bemerkt 4, 176, dass Zittaus stadtrechte und willkür zuerst unter dem birgermeister Paul Ansorge im j. 1510 in einem besondern gesetze zusammen gefasst worden,' vgl. vorbericht (zu einer im j. 1748 beabsichtigten ausgabe der stadt- rechte altherkommen und willkür der st. Zittau v. j. 1567, in wel- chem jahre die statuten unter dem birgermeister Cölestin Hennig geändert und in eine andere ordnung gebracht wurden), statt einer einleitung in die zitt. statutenhistorie, abgedr. in Schotts samml. zu den deutschen land. und stadtr. 1, 99 ff., wo jedoch unrichtig die abfassung der statuten in kais. Siegmunds regie- rung gelegt wird. — b) sententias de Luytmericz. In der re- gel sprachen die schöffen der stadt Zittau die urtel selbst, doch holten sie auch rechtsbelehrung ein; s. den vortrag derselben an den bischof v. Magdeburg v. j. 1361, unten s. 14, 27 ff. hatte ymant vormolz icht zu tedingen gehat in dirre stat, der quam vor die vier benke, — dem sprach man eyn urteyl noch rate der schepphen, ab si iz gelort mochten werden; waz aber dez nicht, so holte man iz ander stat, do man ander recht holt,' nämlich, nach dem zeugnisse des ältesten stadtbuchs, aus Leitmeritz, wie noch 1407 geschah, Carpz. 4, 175. Aber auch aus Zittau holten andere städte urtel, namentlich Gabel Ostritz und Leippe; die urtelsgebiiren giebt Carpz. a. a. o. an. Eine sammlung solcher aus Leitmeritz eingeholten urtel war also in dem zweiten bande jener vier volumina enthalten. In dem angeführten vorberichte s. 93 wird bemerkt, ' dass die Zittauer in Leitmeritz urtel einholen können, weil der zittauische kreiss zum leitmeritzer hauptkreisse geschlagen gewesen,' woriiber jedoch keine nachweisung ertheilt wird. Aus Balbin. miscell. dec. 1, l. 3, c. 2. § 1, p. 9 wissen wir, dass der zittauische kreiss, dessen gränzen wahrscheinlich schon der könig Johannes von Böhmen ordnete (s. d. erwähnt. vorbe- richt s. 93) in den alten katastern der königl. steuern (berna) un- ter den ibrigen kreissen aufgeführt, auch in der vom könig Jo- hann 1321 errichteten landtafel namhaft gemacht worden; vgl. Müller inst. j. feud. Lusat. sup. 1, 41, anm. b. — c) handelte dieser band von fehm. Zur erläuterung diene folgendes. Im zittauischen weichbilde ward schon in den ältesten zeiten die rechtspflege nicht nur in bürgerlichen, sondern auch in peinli- chen sachen durch den königlichen landrichter — vogt, advoca- tus, biseilen auch landvogt genannt (s. Jac. Grimm deutsche 2, 12f.
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117 rechtsalterth. 758) — unter mitwvirkung der schöffen des rathes ausgeübt. Beweise von peinlichen fällen giebt Carpz. 2, 250 aus den stadtbiichern und Coelest. Hennigs ephemer. mst. Ein zu sei- ner zeit noch urschriftlich vorhandener bericht der schöffen an den kaiser Karl IV., (an. 2, 248) sagt 'und wisset von ewer gnoden seligen fürsten, dass wir bei der edlen könige gezeiten, von konig Ottokar biss an ewern eldervater könig Wenceslaw, von könig Wenceslaw bis an dem von der Leippe, bis an ewerm vater, und von ewerm vater bis an herzog Heynke von Jauer, bey der aller geczeiten ... zu recht gehabt haben, wenne ewer landrichter sass landgerichte yn ewer stadt zu der Zittaw, so sas- sen ewer schöppen in ewer stat bey den landleuten (landsassen, aus der in das zittauische weichbild einbezirkten ritterschaft) und wenn man urtheyl ausgab yn das landgedynge, das gab man einem landmanne und einem schöppen, vnd wo sie das nicht kun- den finden, so namen sie einen bürger und landleute zu ihnen, und funden da mit einander ein recht.' Ferner s. 249 'wir bürger von der stadt Zittau haben behaltin zu rechte so gethan recht, da methe dy stat und das landt ausgesetzt ist.' Vor diesem landge- richte wurden die sachen der rittermässigen männer verhandelt (’eyn iglich mann, der in des herrn lande gesessen ist, soll uf seyn recht yn die stat reyttin, vnd soll darynne recht nemen und geben") so wie streitigkeiten zwischen landsassen und bürgern. Die äl- teste erwähnung eines zittauischen landvogts ist v. j. 1303, wo in einer urk. des königs Wenzel Lutold de Pribeticz als aduocatus prouincialis aufgeführt wird, s. bei Carpz. 1, 141. Zur handhabung der rechtspflège bei dem biirgerstande war ein königlicher erbrich- ter bestellt; doch waren die schöffen von der theilnahme nicht ausgeschlossen, Carpz. 2, 288. Die vorhin erwähnte urkunde ge- denkt des advocatus hereditarius Johannes. Späterhin ward die be- nennung iudex hereditarius die gewöhnliche. Das landgericht, land- gedinge richtete, wie oben bemerkt ward, im zittauischen weich- bilde auch in peinlichen sachen. Wir ersehen aber aus einer im lausitz. magaz. v. 1771, st. 11, s. 169 aus dem im rathsarchiv zu- Löbau befindlichen orzginale mitgetheilten urkunde des königs Wen- zel d. Prag am s. Gregoriustage 1381., dass Karl IV. ein fem- gericht für die späterhin mit dem namen der sechsstädtischen be- legten weichbilder angeordnet hatte, auf welches der dritte band der weissenbachschen sammlungen sich unstreitig bezog. Dieses gerichtes dasein ist durch urkunden vielfältig erwiesen, sein na- me aber hat zu der meinung anlass gegeben, es sei ein heim-
117 rechtsalterth. 758) — unter mitwvirkung der schöffen des rathes ausgeübt. Beweise von peinlichen fällen giebt Carpz. 2, 250 aus den stadtbiichern und Coelest. Hennigs ephemer. mst. Ein zu sei- ner zeit noch urschriftlich vorhandener bericht der schöffen an den kaiser Karl IV., (an. 2, 248) sagt 'und wisset von ewer gnoden seligen fürsten, dass wir bei der edlen könige gezeiten, von konig Ottokar biss an ewern eldervater könig Wenceslaw, von könig Wenceslaw bis an dem von der Leippe, bis an ewerm vater, und von ewerm vater bis an herzog Heynke von Jauer, bey der aller geczeiten ... zu recht gehabt haben, wenne ewer landrichter sass landgerichte yn ewer stadt zu der Zittaw, so sas- sen ewer schöppen in ewer stat bey den landleuten (landsassen, aus der in das zittauische weichbild einbezirkten ritterschaft) und wenn man urtheyl ausgab yn das landgedynge, das gab man einem landmanne und einem schöppen, vnd wo sie das nicht kun- den finden, so namen sie einen bürger und landleute zu ihnen, und funden da mit einander ein recht.' Ferner s. 249 'wir bürger von der stadt Zittau haben behaltin zu rechte so gethan recht, da methe dy stat und das landt ausgesetzt ist.' Vor diesem landge- richte wurden die sachen der rittermässigen männer verhandelt (’eyn iglich mann, der in des herrn lande gesessen ist, soll uf seyn recht yn die stat reyttin, vnd soll darynne recht nemen und geben") so wie streitigkeiten zwischen landsassen und bürgern. Die äl- teste erwähnung eines zittauischen landvogts ist v. j. 1303, wo in einer urk. des königs Wenzel Lutold de Pribeticz als aduocatus prouincialis aufgeführt wird, s. bei Carpz. 1, 141. Zur handhabung der rechtspflège bei dem biirgerstande war ein königlicher erbrich- ter bestellt; doch waren die schöffen von der theilnahme nicht ausgeschlossen, Carpz. 2, 288. Die vorhin erwähnte urkunde ge- denkt des advocatus hereditarius Johannes. Späterhin ward die be- nennung iudex hereditarius die gewöhnliche. Das landgericht, land- gedinge richtete, wie oben bemerkt ward, im zittauischen weich- bilde auch in peinlichen sachen. Wir ersehen aber aus einer im lausitz. magaz. v. 1771, st. 11, s. 169 aus dem im rathsarchiv zu- Löbau befindlichen orzginale mitgetheilten urkunde des königs Wen- zel d. Prag am s. Gregoriustage 1381., dass Karl IV. ein fem- gericht für die späterhin mit dem namen der sechsstädtischen be- legten weichbilder angeordnet hatte, auf welches der dritte band der weissenbachschen sammlungen sich unstreitig bezog. Dieses gerichtes dasein ist durch urkunden vielfältig erwiesen, sein na- me aber hat zu der meinung anlass gegeben, es sei ein heim-
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118 liches gericht, nach art der westphälischen gewesen, s.z. b. laus. mag. 1771. st. 14. s. 218, Käuf. abr. der oberl. gesch. 1, 2, 280. Nun hat aber Wigand in seinem werke über das femgericht Westphalens erwiesen, dass zwar freigericht und femgericht, westphälisches gericht, und, seit diese gerichte in einen beson- dern femschöffenbund übergiengen, heimliches gericht ganz gleichbedeutende benennungen sind; dass aber die freigerichte oder femgerichte nur in Westphalen und Engern vorhanden waren, und dass sich urspringlich die genossenschaft eine erwei- terung dieser institution über andere gegenden Deutschlands gar nicht möglich dachte, so dass sie nicht einmal die errichtung neuer freistühle in Westphalen zugab, Wig. s. 274 — 276. 474 — 528. Einige kaiser versuchten zwar die anlegung newer frei- stiihle in Westphalen, namentlich Karl der vierte, der sogar aus- serhalb Westphalen freistihle anlegen wollte, aber daran ver- hindert ward, s. 194 ff. 531. Hierzu verleitete sie das steigende ansehen der femgerichte, und bei so mancher zugabe, die densel- ben eine veränderte gestalt gegeben hatte, der schein, als wenn die uralten freigerichte, die sich aus der reichsverfassung gebil- det hatten, besondere institutionen seien, s. 273. 531. Gerichte, die man ausserhalb Westphalen femgerichte genannt und mit den westphälischen verwechselt hat, waren schwache und verun- gliickte nachahmungen, wie das gericht zu Zelle und Braun- schweig, s. 145 u. anmerk. 154. In Dessau übte der senat die cri- minalgerichtsbarkeit durch einen femrichter und beisitzer, welche vehmschöppen, auch vehmgrafen hiessen; sie schwuren nach vehi- mischer weise zu richten, auch vehmische sachen, die ihnen an- gegeben würden, gegen niemand von des vehmers verwandten ruchtbar zu vermelden, s. 293, vgl. Oberl. gloss. 2, 1712. Das femgericht, welches Karl IV. in den sechslanden ordnete, hatte den zweck, die öffentliche sicherheit aufrecht zu erhalten; es war also allerdings ein peinliches oder strafgericht, hochgericht. Das jahr, in welchem es angeordnet ward, ist nicht bekannt. Deutlich aber sagt die oben erwähnte urkunde des königs Wenzlaw v. j. 1381 "den steten Budiss. Gorl. Zitt. Laub. Löb. und Camenz werde ge- gunnet das feymgericht in aller der massen punkten artikeln mey- nunge und begreyfunge, wy daz her Karl . . . etwan rom. kaiser und konig zu Behem, gemacht gesezzet und geschikket hat . . ., daz alle strossen und wege gefreyet geschutzet und beschirmet werden vor bosen luten, und daz allermenniglich vor obiltetigern rowbern und andern sicher und unbeschediget varen und ziehen moge.' Der beharrliche eifer, mit welchem Karl räuber und störer der öffentlichen sicherheit verfolgte, macht diese stiftung erklärbar.
118 liches gericht, nach art der westphälischen gewesen, s.z. b. laus. mag. 1771. st. 14. s. 218, Käuf. abr. der oberl. gesch. 1, 2, 280. Nun hat aber Wigand in seinem werke über das femgericht Westphalens erwiesen, dass zwar freigericht und femgericht, westphälisches gericht, und, seit diese gerichte in einen beson- dern femschöffenbund übergiengen, heimliches gericht ganz gleichbedeutende benennungen sind; dass aber die freigerichte oder femgerichte nur in Westphalen und Engern vorhanden waren, und dass sich urspringlich die genossenschaft eine erwei- terung dieser institution über andere gegenden Deutschlands gar nicht möglich dachte, so dass sie nicht einmal die errichtung neuer freistühle in Westphalen zugab, Wig. s. 274 — 276. 474 — 528. Einige kaiser versuchten zwar die anlegung newer frei- stiihle in Westphalen, namentlich Karl der vierte, der sogar aus- serhalb Westphalen freistihle anlegen wollte, aber daran ver- hindert ward, s. 194 ff. 531. Hierzu verleitete sie das steigende ansehen der femgerichte, und bei so mancher zugabe, die densel- ben eine veränderte gestalt gegeben hatte, der schein, als wenn die uralten freigerichte, die sich aus der reichsverfassung gebil- det hatten, besondere institutionen seien, s. 273. 531. Gerichte, die man ausserhalb Westphalen femgerichte genannt und mit den westphälischen verwechselt hat, waren schwache und verun- gliickte nachahmungen, wie das gericht zu Zelle und Braun- schweig, s. 145 u. anmerk. 154. In Dessau übte der senat die cri- minalgerichtsbarkeit durch einen femrichter und beisitzer, welche vehmschöppen, auch vehmgrafen hiessen; sie schwuren nach vehi- mischer weise zu richten, auch vehmische sachen, die ihnen an- gegeben würden, gegen niemand von des vehmers verwandten ruchtbar zu vermelden, s. 293, vgl. Oberl. gloss. 2, 1712. Das femgericht, welches Karl IV. in den sechslanden ordnete, hatte den zweck, die öffentliche sicherheit aufrecht zu erhalten; es war also allerdings ein peinliches oder strafgericht, hochgericht. Das jahr, in welchem es angeordnet ward, ist nicht bekannt. Deutlich aber sagt die oben erwähnte urkunde des königs Wenzlaw v. j. 1381 "den steten Budiss. Gorl. Zitt. Laub. Löb. und Camenz werde ge- gunnet das feymgericht in aller der massen punkten artikeln mey- nunge und begreyfunge, wy daz her Karl . . . etwan rom. kaiser und konig zu Behem, gemacht gesezzet und geschikket hat . . ., daz alle strossen und wege gefreyet geschutzet und beschirmet werden vor bosen luten, und daz allermenniglich vor obiltetigern rowbern und andern sicher und unbeschediget varen und ziehen moge.' Der beharrliche eifer, mit welchem Karl räuber und störer der öffentlichen sicherheit verfolgte, macht diese stiftung erklärbar.
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119 Die noch vorhandenen görlitzer achts und ladebiicher (libri proscri- ptionum et vocationum) bezeugen, wie das lausitz. magaz. 1771, s. 172, nachweiset, die ausibung des femgerichts zu Karls IV. zeiten. z. b. 1357: der lange weberinne ist stat und land vorsagt, und alle seschsstete, die in den vhem gehören,’ und 1373 u. 1374: ist in des femo ochte getan.' Auch ersieht man aus diesen achtsbichern, dass das gericht vornehmlich gegen raub, hausung der räuber und andere stoörung öffentlicher sicherheit gehandhabt worden. Es be- stand aus dem femrichter und einigen femschöffen, aus dem adel gewählt; aber die urk. d. Tocznik n. s. Jacobstag 1409, wodurch könig Wenzel das femgericht abermahls erneuerte, bezeugt, dass auch schöffen aus den städten als femschöffen zugeordnet wurden, s. d. urk. in Lusat. diplom. contin. s. 12, singular. lus. 21, s. 638, oberl. beitr. zur gelahrh. 3, 126, verz. oberl. urk. 168ff. versuch einer kur- zen gesch. d. Oberlaus. v. Zobel, laus. monatschr. 1797, 483. Nach- weisungen, dass den städten, obwohl sie ohnehin längst an der aus- übung der peinlichen rechtspflege antheil nahmen, an der erhaltung dieses besondern gerichts viel gelegen gewesen, dass sie deshalb ab- geordnete an den könig Wenzel gesendet, wegen des femgerichts oft in Löbau zusammen gekommen, auch solches in d. j. 1390 — 1395 in den städten, und einigemahl auch in Zittau gehalten wor- den, s. im laus. mag. 1771, st. 14, s. 216ff. Es war also zur zeit Conrads von Weissenbach in voller wirksamkeit. Im j. 1408 kamen land und städte 'zur kore eines femrichters' in Löbau zusammen und sendeten wegen der bestätigung desselben und der erwählten femschöffen abgeordnete nach Prag. Sie erfolgte durch die erwähn- te urkunde v. j. 1409, indem Heinrich Schoff zum femrichter, und Wiczil von Dobrswicz und Heinel Nostiz zu Oderwitz zu fem- schöffen bestellt wurden. Die urkunde bezieht sich auf die stiftung des femgerichts ‘fur land und stete' und auf die friihere erneue- rung v. j. 1381, auch giebt sie ‘den bürgermeistern und räthen der stete volle macht, wenn der femrichter und die femschöffen von todes wegen abgehen . . . einen andern femrichter und fem- schöffen zu kiesen und zu wâlen. Das gericht scheint bereits um diese zeit in verfall gerathen zu sein, denn die erwähnte urkunde bemerkt, dass das femgericht ,von todes wegen des femrichters, der femschöffen und andere sachen geschwächt’ sei. Im j. 1419 versam- melten sich land und städte in Löbau zur wahl eines femrichters. Späterhin, vermutlich unter dem einflusse der hussitischen unruhen, verlieren sich die spuren des femgerichst. Zwar giebt das laus. ma- gaz. a. a. o. eine stelle aus einer vorstellung der städte an den kai- ser Siegmund, welche bitten "den femen adir den landfrede in den
119 Die noch vorhandenen görlitzer achts und ladebiicher (libri proscri- ptionum et vocationum) bezeugen, wie das lausitz. magaz. 1771, s. 172, nachweiset, die ausibung des femgerichts zu Karls IV. zeiten. z. b. 1357: der lange weberinne ist stat und land vorsagt, und alle seschsstete, die in den vhem gehören,’ und 1373 u. 1374: ist in des femo ochte getan.' Auch ersieht man aus diesen achtsbichern, dass das gericht vornehmlich gegen raub, hausung der räuber und andere stoörung öffentlicher sicherheit gehandhabt worden. Es be- stand aus dem femrichter und einigen femschöffen, aus dem adel gewählt; aber die urk. d. Tocznik n. s. Jacobstag 1409, wodurch könig Wenzel das femgericht abermahls erneuerte, bezeugt, dass auch schöffen aus den städten als femschöffen zugeordnet wurden, s. d. urk. in Lusat. diplom. contin. s. 12, singular. lus. 21, s. 638, oberl. beitr. zur gelahrh. 3, 126, verz. oberl. urk. 168ff. versuch einer kur- zen gesch. d. Oberlaus. v. Zobel, laus. monatschr. 1797, 483. Nach- weisungen, dass den städten, obwohl sie ohnehin längst an der aus- übung der peinlichen rechtspflege antheil nahmen, an der erhaltung dieses besondern gerichts viel gelegen gewesen, dass sie deshalb ab- geordnete an den könig Wenzel gesendet, wegen des femgerichts oft in Löbau zusammen gekommen, auch solches in d. j. 1390 — 1395 in den städten, und einigemahl auch in Zittau gehalten wor- den, s. im laus. mag. 1771, st. 14, s. 216ff. Es war also zur zeit Conrads von Weissenbach in voller wirksamkeit. Im j. 1408 kamen land und städte 'zur kore eines femrichters' in Löbau zusammen und sendeten wegen der bestätigung desselben und der erwählten femschöffen abgeordnete nach Prag. Sie erfolgte durch die erwähn- te urkunde v. j. 1409, indem Heinrich Schoff zum femrichter, und Wiczil von Dobrswicz und Heinel Nostiz zu Oderwitz zu fem- schöffen bestellt wurden. Die urkunde bezieht sich auf die stiftung des femgerichts ‘fur land und stete' und auf die friihere erneue- rung v. j. 1381, auch giebt sie ‘den bürgermeistern und räthen der stete volle macht, wenn der femrichter und die femschöffen von todes wegen abgehen . . . einen andern femrichter und fem- schöffen zu kiesen und zu wâlen. Das gericht scheint bereits um diese zeit in verfall gerathen zu sein, denn die erwähnte urkunde bemerkt, dass das femgericht ,von todes wegen des femrichters, der femschöffen und andere sachen geschwächt’ sei. Im j. 1419 versam- melten sich land und städte in Löbau zur wahl eines femrichters. Späterhin, vermutlich unter dem einflusse der hussitischen unruhen, verlieren sich die spuren des femgerichst. Zwar giebt das laus. ma- gaz. a. a. o. eine stelle aus einer vorstellung der städte an den kai- ser Siegmund, welche bitten "den femen adir den landfrede in den
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120 2, 14. 2, 15. 2, 18. 3, 1. landen Budiss. Gorl. Zitt. Lub. u. Lob. vor sich gehen zu lassen, als der vor zeiten von kaiser Karl ewern vater geschikket was und doch in diesen landen sein lebtage gehaldin ist, und danach by konig Wenczlawen ewrm bruder .. . auch gehalden, ewrn landen zu gemache und frede.' Doch ist jahr und tag dieser vor- stellung unbekannt. Ein vorbereitendes gericht zu dem femgericht scheint das görlitzer rugegericht gewesen zu sein, dessen walr- scheinlich 1418 verfasste ordnung das laus. mag. v. j. 1771. s. 219 mittheilt. vgl. oberl. urk. vz. z. j. 1418. Es ward alljährlich durch den königlichen erbrichter und einen, wie es scheint aus dem stadt- rathe, besonders erwählten richter und schöffen gehalten, und unter- suchte, ob die vom richter vnd zweien schöffen jedes zum weichbilde gehörigen dorfes angezeigten fälle sich für das femgericht eigne- ten: art. 4 ,was unter den sachen, die vorgenannt sein (art. 3.) den femen anruren, also raup brant mort mortbrant, die fodert man vor den femen. was aber die andern sachen geruget worden, den folget man mit gemeinem rechte, so man aller forderste mag." Des lausitzer femgerichts gedenkt Biener comment. de orig. et pro- gressu legum iuriumque germanicor. 2, 1, 240; auch er stellt un- richtig die ausserhalb Westphalen mit dem namen der femgerichte belegten gerichte den westphälischen zwar nicht in betreff ihres um- fangs, aber doch im wesentlichen gleich. Weder Carpz. noch Gros- ser erwähnen desselben. — Dass die westphälischen heimlichen ge- richte ihren gerichtszwang im funfzehnten jahrhunderte auf die Oberlausitz zu erstrecken suchten, ist zu ersehen aus einer abhand- lung (von Crudelius) von dem gerichtszwange der westphäl. heiml. ger., im laus. magaz. 1772 (81 f. 131. 165. 181ff.) ohne urkk., mit zehn urkk., und einigen abkürzungen und änderungen gedruckt in den diplomat. beiträgen zu den gesch. und zu den deutschen rechten (von K. G. Anton) s. 115 ff. Die urkk. sind v. j. 1446 1487, 1490, 1491 und 1492. Die v. 1491, d. Linz, 11 dec., enthält die auf ansuchen der städte Görlitz und des mitbetheiligten Bres- lau auf fürsprache des königs Wladislai von Böhmen durch den kaiser Friedrich III. ertheilte befreiung Böhmens in ansehung der westphälischen gerichte. tertium vol. pro cop. literarum. Der dritte band war also eine sammlung abschriftlicher urkunden. quartum consimile, u. s. w., ein register. Weigsdorf. Es lag im zittauischen weichbilde; s. die landtafel bei Сагрz. 2, 247. Alz wir vornomen u. s. w. Der eingang des jahrbuches beriihrt kirzlich die zeiten vor anlegung der stadt nach den auf überliefe-
120 2, 14. 2, 15. 2, 18. 3, 1. landen Budiss. Gorl. Zitt. Lub. u. Lob. vor sich gehen zu lassen, als der vor zeiten von kaiser Karl ewern vater geschikket was und doch in diesen landen sein lebtage gehaldin ist, und danach by konig Wenczlawen ewrm bruder .. . auch gehalden, ewrn landen zu gemache und frede.' Doch ist jahr und tag dieser vor- stellung unbekannt. Ein vorbereitendes gericht zu dem femgericht scheint das görlitzer rugegericht gewesen zu sein, dessen walr- scheinlich 1418 verfasste ordnung das laus. mag. v. j. 1771. s. 219 mittheilt. vgl. oberl. urk. vz. z. j. 1418. Es ward alljährlich durch den königlichen erbrichter und einen, wie es scheint aus dem stadt- rathe, besonders erwählten richter und schöffen gehalten, und unter- suchte, ob die vom richter vnd zweien schöffen jedes zum weichbilde gehörigen dorfes angezeigten fälle sich für das femgericht eigne- ten: art. 4 ,was unter den sachen, die vorgenannt sein (art. 3.) den femen anruren, also raup brant mort mortbrant, die fodert man vor den femen. was aber die andern sachen geruget worden, den folget man mit gemeinem rechte, so man aller forderste mag." Des lausitzer femgerichts gedenkt Biener comment. de orig. et pro- gressu legum iuriumque germanicor. 2, 1, 240; auch er stellt un- richtig die ausserhalb Westphalen mit dem namen der femgerichte belegten gerichte den westphälischen zwar nicht in betreff ihres um- fangs, aber doch im wesentlichen gleich. Weder Carpz. noch Gros- ser erwähnen desselben. — Dass die westphälischen heimlichen ge- richte ihren gerichtszwang im funfzehnten jahrhunderte auf die Oberlausitz zu erstrecken suchten, ist zu ersehen aus einer abhand- lung (von Crudelius) von dem gerichtszwange der westphäl. heiml. ger., im laus. magaz. 1772 (81 f. 131. 165. 181ff.) ohne urkk., mit zehn urkk., und einigen abkürzungen und änderungen gedruckt in den diplomat. beiträgen zu den gesch. und zu den deutschen rechten (von K. G. Anton) s. 115 ff. Die urkk. sind v. j. 1446 1487, 1490, 1491 und 1492. Die v. 1491, d. Linz, 11 dec., enthält die auf ansuchen der städte Görlitz und des mitbetheiligten Bres- lau auf fürsprache des königs Wladislai von Böhmen durch den kaiser Friedrich III. ertheilte befreiung Böhmens in ansehung der westphälischen gerichte. tertium vol. pro cop. literarum. Der dritte band war also eine sammlung abschriftlicher urkunden. quartum consimile, u. s. w., ein register. Weigsdorf. Es lag im zittauischen weichbilde; s. die landtafel bei Сагрz. 2, 247. Alz wir vornomen u. s. w. Der eingang des jahrbuches beriihrt kirzlich die zeiten vor anlegung der stadt nach den auf überliefe-
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121 rung beruhenden nachrichten. Die worte ee dese stadt vz gelegt wart beziehen sich nicht auf die weiterhin folgende erzählung von der begränzung und spätern erweiterung durch den könig Ottokar; denn Joh. v. G. sagt nicht, dass bis zu Ottokars zeit nur kretscham hier gestanden haben. Er deutet auf ältere zeiten hin, ehe die an- siedelung in der gegend der kretscham begann. Ihre lage in einer fruchtbaren gegend an einer landstrasse konnte zum anbau anlass geben. Ueber die zeit ihrer erbauung ist keine nachricht vorhan- der. Carpz. sagt anal. 1, 12, sie falle ins neunte jahrhundert, nach einer nach anweisung derer annalium' angenommenen mei- nung. Diese annalen weist er aber nicht nach. So wie Joh. v. G. das alter der kretscham nicht angiebt, so schweigt er auch von der zahl derselben. Spätere chroniken setzen sie auf drei und wollen wissen, dass der aus allmähllichem anbau entstandene ort der ort zu den drei kretscham geheissen habe. Auch eine bis zum j. 1545 fortgeführte reimchronik (in Carpz. einleit. zu den anal.) sagt ‘vorhin war es Zittau zu drei kretscham genannt, die nahmen zu mit gewaltiger hand.’ Wann und wie der anbau um die kretscham erfolgt sei, liegt im dunkeln. Die ältesten bewohner der heutigen Oberlausitz, die man kennt, waren Slaiven, urväter der heutigen Wenden, vgl. Zobels kurze geschichte der Oberlaus. a. a. o. s. 474f. Wahrscheinlich ward sie von ihnen friiher, als im finƒten jahr- hundert (wie man gewöhnlich annimmt) bewohnt, s. Anton, die äl- testen sitze der Slawen, in der oberl. monatschr. 1793, 1, s. 7ff., vgl. Schöttgen hist. d. Sorbenivenden, in d. diplom. nachl. 2, 177 f. Verbreitet ist die meinung, dass Zittau von dem slavischen worte žito, getreide, seinen namen erhalten habe. Da jedoch z wie ein französisches j ausgesprochen wird, so tritt vielleicht einiger zweifel gegen die richtigkeit dieser meinung ein. — Schon vor Premislaw 2. Ottokar wird Zittau genannt, denn in den jahren 1239 und 1249 kommt ein Castolaus de Zittavia in urkk. des königs Wenzlaw Ottokar als zeuge vor. Die erste, ohne angabe des ortes, ist gegeben VIII kal. mart., s. oberl. beitr. z. gesch. d. gelahrth. 1, 583; die zweite in Rademaritz (Radmeritz) non. jun.; sie befindet sich in der abschriftl. samml. oberlaus. urk., vgl. Käufer abr. d. oberl. gesch. 1, 71. 207. Nach Peschek, gesch. v. Zittau 1, 5, kommt er schon in einer ma- rienthaler urkunde v. j. 1238 vor. Dass er zu dem geschlechte der herren von der Leippe gehört habe, wird ebendaselbst 1, 648. f. be- merkt. — Boguphal II., bischof v. Posen, welcher ein chronicon Poloniae schrieb und, wie der fortsetzer desselben, Baczko, custos Poznaniensis, und Dlugoss hist. Pol. 7, 732 anzeigen, im j. 1253, also vor Zittaus erweiterung, starb, sagt vom herzog von Liegnitz, 16
121 rung beruhenden nachrichten. Die worte ee dese stadt vz gelegt wart beziehen sich nicht auf die weiterhin folgende erzählung von der begränzung und spätern erweiterung durch den könig Ottokar; denn Joh. v. G. sagt nicht, dass bis zu Ottokars zeit nur kretscham hier gestanden haben. Er deutet auf ältere zeiten hin, ehe die an- siedelung in der gegend der kretscham begann. Ihre lage in einer fruchtbaren gegend an einer landstrasse konnte zum anbau anlass geben. Ueber die zeit ihrer erbauung ist keine nachricht vorhan- der. Carpz. sagt anal. 1, 12, sie falle ins neunte jahrhundert, nach einer nach anweisung derer annalium' angenommenen mei- nung. Diese annalen weist er aber nicht nach. So wie Joh. v. G. das alter der kretscham nicht angiebt, so schweigt er auch von der zahl derselben. Spätere chroniken setzen sie auf drei und wollen wissen, dass der aus allmähllichem anbau entstandene ort der ort zu den drei kretscham geheissen habe. Auch eine bis zum j. 1545 fortgeführte reimchronik (in Carpz. einleit. zu den anal.) sagt ‘vorhin war es Zittau zu drei kretscham genannt, die nahmen zu mit gewaltiger hand.’ Wann und wie der anbau um die kretscham erfolgt sei, liegt im dunkeln. Die ältesten bewohner der heutigen Oberlausitz, die man kennt, waren Slaiven, urväter der heutigen Wenden, vgl. Zobels kurze geschichte der Oberlaus. a. a. o. s. 474f. Wahrscheinlich ward sie von ihnen friiher, als im finƒten jahr- hundert (wie man gewöhnlich annimmt) bewohnt, s. Anton, die äl- testen sitze der Slawen, in der oberl. monatschr. 1793, 1, s. 7ff., vgl. Schöttgen hist. d. Sorbenivenden, in d. diplom. nachl. 2, 177 f. Verbreitet ist die meinung, dass Zittau von dem slavischen worte žito, getreide, seinen namen erhalten habe. Da jedoch z wie ein französisches j ausgesprochen wird, so tritt vielleicht einiger zweifel gegen die richtigkeit dieser meinung ein. — Schon vor Premislaw 2. Ottokar wird Zittau genannt, denn in den jahren 1239 und 1249 kommt ein Castolaus de Zittavia in urkk. des königs Wenzlaw Ottokar als zeuge vor. Die erste, ohne angabe des ortes, ist gegeben VIII kal. mart., s. oberl. beitr. z. gesch. d. gelahrth. 1, 583; die zweite in Rademaritz (Radmeritz) non. jun.; sie befindet sich in der abschriftl. samml. oberlaus. urk., vgl. Käufer abr. d. oberl. gesch. 1, 71. 207. Nach Peschek, gesch. v. Zittau 1, 5, kommt er schon in einer ma- rienthaler urkunde v. j. 1238 vor. Dass er zu dem geschlechte der herren von der Leippe gehört habe, wird ebendaselbst 1, 648. f. be- merkt. — Boguphal II., bischof v. Posen, welcher ein chronicon Poloniae schrieb und, wie der fortsetzer desselben, Baczko, custos Poznaniensis, und Dlugoss hist. Pol. 7, 732 anzeigen, im j. 1253, also vor Zittaus erweiterung, starb, sagt vom herzog von Liegnitz, 16
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122 Boleslaw dem kahlen, "iste Sythaviam et Gorliciam et alias plures ur- bes et castra a ducatu Slesie alienauit confuse', s. dessen chron. in Sommersbergs scriptt. rer. siles. 2, 63. 65. Von Boguphals glaubwir- digkeit s. Worbs im n. laus. mag. 8, 90ff. Dlugoss sagt 7, 716, bei d. j. 1250, von Boleslaw 'pro excutienda egestate, qua tenebatur, oppida Zithaviam et Gierliczam, in sua sorte consistentia, in summis gravibus baronibus suis et subditis tradidit et inscripsit,' und Cromer (15. jahrh.) de reb. polon. s. 151 ‘cum pecunia indigeret, Zythaviam et Gerliciam, oppida sua, quibusdam hominibus oppignerauit'; vgl. Genealog. duc. siles. Legnicens. auctore Schramm (1574) bei Som- mersb. 1, 655. Cureus († 1573) annal. gent. siles. 8, 151. 'cum (Bo- leslaus) in Lusatia Sittaviam et Gorlicium quibusdam ex suis homini- bus ditioribus oppignerasset.' Vergl. Manl. b. Hofmann 1, 26. 229. Auf welche weise Boleslaw, oder seine vorfahren, rechte an die- sen ortschaften erlangt hat, ist mit gewissheit nicht anzugeben. Worbs a. a. o. versucht folgende erklärung: Boleslaws mutter An- na, die gemahlin Heinrichs II. oder des frommen von Liegnitz, war eine böhmische prinzessin, die tochter Premislaw I. Eben so, wie Beatrix, die tochter des königs Wenzlaw v. Böhmen genannt Ottokar, um d. j. 1231, war auch sie wahrscheinlich mit einkiinƒten aus der mark Budissin und Zittau ausgestattet worden. Ueberhaupt war es am böhmischen hofe herkommlich, die prinzessinnen mit einkünƒten aus der gränzprovinz, aus der mark Budissin und Zittau, auszu- statten und die gemahlinnen mit leibgedingen zu versorgen, wovon beweise beigefigt werden. Vielleicht lag also auch jenen verhält- nissen eine pfandverschreibung wegen einer aussteuer zum grunde. Diese vermutung stellt auch Trabert auf, im n. l. mag. 8, 349. 'Boleslaw, sohn Heinrichs des frommen von Liegnitz und der An- na von Böhmen, hatte von seinen ältern, denen als aussteuer der mutter die städte Görlitz und Zittau dotis nomine obligiert und zugefallen waren, geerbt. Die noth trieb ihn, sie an reiche vasallen zu verpfänden. Hierdurch wurde der titulus pignoris aufgehoben, und dem könige von Böhmen das recht wieder gegeben, die einlö- sung zu vollziehen.' Die andeutungen Boguphals und Dlugoss sind nicht ganz deutlich. Der erste spricht im allgemeinen von veräusserung (verschleuderung), auf verpfändung scheint Dlugoss hinzudeuten. Die noch späteren Cromer und Cureus erwähnen ih- rer ausdriicklich. An oberherrlichkeit Boleslaws über Görlitz und Zittau ist nicht zu denken; denn als unter dem könig von Böhmen Wenzlaw Ottokar die marken Budissin und Görlitz, mit welchen bekanntlich Zittau und sein kreiss damals nicht vereinigt war, an die markgrafen von Brandenburg veräussert wurden, blieb das
122 Boleslaw dem kahlen, "iste Sythaviam et Gorliciam et alias plures ur- bes et castra a ducatu Slesie alienauit confuse', s. dessen chron. in Sommersbergs scriptt. rer. siles. 2, 63. 65. Von Boguphals glaubwir- digkeit s. Worbs im n. laus. mag. 8, 90ff. Dlugoss sagt 7, 716, bei d. j. 1250, von Boleslaw 'pro excutienda egestate, qua tenebatur, oppida Zithaviam et Gierliczam, in sua sorte consistentia, in summis gravibus baronibus suis et subditis tradidit et inscripsit,' und Cromer (15. jahrh.) de reb. polon. s. 151 ‘cum pecunia indigeret, Zythaviam et Gerliciam, oppida sua, quibusdam hominibus oppignerauit'; vgl. Genealog. duc. siles. Legnicens. auctore Schramm (1574) bei Som- mersb. 1, 655. Cureus († 1573) annal. gent. siles. 8, 151. 'cum (Bo- leslaus) in Lusatia Sittaviam et Gorlicium quibusdam ex suis homini- bus ditioribus oppignerasset.' Vergl. Manl. b. Hofmann 1, 26. 229. Auf welche weise Boleslaw, oder seine vorfahren, rechte an die- sen ortschaften erlangt hat, ist mit gewissheit nicht anzugeben. Worbs a. a. o. versucht folgende erklärung: Boleslaws mutter An- na, die gemahlin Heinrichs II. oder des frommen von Liegnitz, war eine böhmische prinzessin, die tochter Premislaw I. Eben so, wie Beatrix, die tochter des königs Wenzlaw v. Böhmen genannt Ottokar, um d. j. 1231, war auch sie wahrscheinlich mit einkiinƒten aus der mark Budissin und Zittau ausgestattet worden. Ueberhaupt war es am böhmischen hofe herkommlich, die prinzessinnen mit einkünƒten aus der gränzprovinz, aus der mark Budissin und Zittau, auszu- statten und die gemahlinnen mit leibgedingen zu versorgen, wovon beweise beigefigt werden. Vielleicht lag also auch jenen verhält- nissen eine pfandverschreibung wegen einer aussteuer zum grunde. Diese vermutung stellt auch Trabert auf, im n. l. mag. 8, 349. 'Boleslaw, sohn Heinrichs des frommen von Liegnitz und der An- na von Böhmen, hatte von seinen ältern, denen als aussteuer der mutter die städte Görlitz und Zittau dotis nomine obligiert und zugefallen waren, geerbt. Die noth trieb ihn, sie an reiche vasallen zu verpfänden. Hierdurch wurde der titulus pignoris aufgehoben, und dem könige von Böhmen das recht wieder gegeben, die einlö- sung zu vollziehen.' Die andeutungen Boguphals und Dlugoss sind nicht ganz deutlich. Der erste spricht im allgemeinen von veräusserung (verschleuderung), auf verpfändung scheint Dlugoss hinzudeuten. Die noch späteren Cromer und Cureus erwähnen ih- rer ausdriicklich. An oberherrlichkeit Boleslaws über Görlitz und Zittau ist nicht zu denken; denn als unter dem könig von Böhmen Wenzlaw Ottokar die marken Budissin und Görlitz, mit welchen bekanntlich Zittau und sein kreiss damals nicht vereinigt war, an die markgrafen von Brandenburg veräussert wurden, blieb das
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123 land Zittau bei der krone Böhmen, s. Zobels k. gesch. d. Ober. a. a. o. 478 f., und selbst in der mark Budissin und Görlitz han- delte könig Wenzlaw, wie Worbs a. a. o. klar darstellt, während seiner ganzen regierung († 1253), mindestens aber bis zum j. 1249 als oberherr. Der zeitpunkt, wo die mutmassliche einlösung Zit- taus erfolgt sein mag, ist nicht bekannt; vielleicht um das jahr 1255 oder kurz vorher. Etwas später finden wir die herren von der Leippe in Zittaus besitz, den sie wahrscheinlich schon unter Pre- misl. II. Ottokar erlangt hatten; mithin muste das verhältnis aufgehört haben, in welchem Zittau zu einem schlesischen pfand- herrn gestanden hatte. — Handschriftliche chroniken, meist unbe- kanntes ursprungs, enthalten die nachricht, dass in Zittau im j. 1109 eine dem heil. Nicolaus geweihte kapelle erbaut, und um d. j. 1244 einigen mönchen des franciskanerordens eingeräumt wor- den sei. Diese angabe, welche der geschichtlichen gewissheit er- mangelt, hatte schon der bürgermeister Christian von Hartig in seine kurzgefasste beschreibung von Zittau aufgenommen, die sich in Merians topogr. Lus. sup. befindet, s. Carpz. an 1. 12. 45. Fa- belhaft wird auch berichtet, dass im elften jahrhundert ein Bene- dictinerkloster an der stelle der Johanniskirche gestanden habe, s- Gabriel Bucelinus in German. sacra et profana 2, 130. Matth. Dresser im bericht von den fürnembsten städten Deutschlands, th. 5 der isag. hist., L. 1607., s. 552 gedenken dieses klosters. Bekannt ist die völlig grundlose sage, dass Zittau von einer böhmischen herzogin Cytavia, oder, wie andere angeben, von einer wendischen fürstin Zittavia (Cythava, Zedena, Sidonia) erbaut worden sei. Eine griindliche erörterung dieser fabel enthält Hergangs Zittavia (1812). Eine andere, in dieser schrift ebenfalls widerlegte sage ist die, dass seine erbauerin eine gemahlin des herzogs von Böhmen Sobieslaw (reg. v. 1174 bis 1178) gewesen, welche Zittavia geheissen. Zwar theilen handschriftliche chroniken eine urkunde mit, laut welcher So- bieslaw II. die rechte und bevorrechtungen der stadt Zittau bestä- tigt, die er nach der sage jener chroniken bereits 1174 mit mauern und wällen umgeben haben soll. Schon Carpz., der diese urk. 1, 13. wörtlich anfülrt, bemerkt, dass jahr und tag nicht angegeben sei, dass man die urschrift nicht kenne, auch der stil dem zwölften jahrhundert nicht angehöre; sie ist daher auch weder im urk. verz. bemerkt, noch in die sammlung aufgenommen worden. — Ein chronic. bohem. anonym., in Menckens script. rer. germ. 3, 1698, sagt vom Sobieslaw dem ersten 'eodem tempore (1126) instaurauit ca- strum Przimbda, alias Pfunberg et urbem Citaw.' Das chronicon selbst ist unbekanntes ursprungs, wie Mencken in d. praefat. bei no. 16*
123 land Zittau bei der krone Böhmen, s. Zobels k. gesch. d. Ober. a. a. o. 478 f., und selbst in der mark Budissin und Görlitz han- delte könig Wenzlaw, wie Worbs a. a. o. klar darstellt, während seiner ganzen regierung († 1253), mindestens aber bis zum j. 1249 als oberherr. Der zeitpunkt, wo die mutmassliche einlösung Zit- taus erfolgt sein mag, ist nicht bekannt; vielleicht um das jahr 1255 oder kurz vorher. Etwas später finden wir die herren von der Leippe in Zittaus besitz, den sie wahrscheinlich schon unter Pre- misl. II. Ottokar erlangt hatten; mithin muste das verhältnis aufgehört haben, in welchem Zittau zu einem schlesischen pfand- herrn gestanden hatte. — Handschriftliche chroniken, meist unbe- kanntes ursprungs, enthalten die nachricht, dass in Zittau im j. 1109 eine dem heil. Nicolaus geweihte kapelle erbaut, und um d. j. 1244 einigen mönchen des franciskanerordens eingeräumt wor- den sei. Diese angabe, welche der geschichtlichen gewissheit er- mangelt, hatte schon der bürgermeister Christian von Hartig in seine kurzgefasste beschreibung von Zittau aufgenommen, die sich in Merians topogr. Lus. sup. befindet, s. Carpz. an 1. 12. 45. Fa- belhaft wird auch berichtet, dass im elften jahrhundert ein Bene- dictinerkloster an der stelle der Johanniskirche gestanden habe, s- Gabriel Bucelinus in German. sacra et profana 2, 130. Matth. Dresser im bericht von den fürnembsten städten Deutschlands, th. 5 der isag. hist., L. 1607., s. 552 gedenken dieses klosters. Bekannt ist die völlig grundlose sage, dass Zittau von einer böhmischen herzogin Cytavia, oder, wie andere angeben, von einer wendischen fürstin Zittavia (Cythava, Zedena, Sidonia) erbaut worden sei. Eine griindliche erörterung dieser fabel enthält Hergangs Zittavia (1812). Eine andere, in dieser schrift ebenfalls widerlegte sage ist die, dass seine erbauerin eine gemahlin des herzogs von Böhmen Sobieslaw (reg. v. 1174 bis 1178) gewesen, welche Zittavia geheissen. Zwar theilen handschriftliche chroniken eine urkunde mit, laut welcher So- bieslaw II. die rechte und bevorrechtungen der stadt Zittau bestä- tigt, die er nach der sage jener chroniken bereits 1174 mit mauern und wällen umgeben haben soll. Schon Carpz., der diese urk. 1, 13. wörtlich anfülrt, bemerkt, dass jahr und tag nicht angegeben sei, dass man die urschrift nicht kenne, auch der stil dem zwölften jahrhundert nicht angehöre; sie ist daher auch weder im urk. verz. bemerkt, noch in die sammlung aufgenommen worden. — Ein chronic. bohem. anonym., in Menckens script. rer. germ. 3, 1698, sagt vom Sobieslaw dem ersten 'eodem tempore (1126) instaurauit ca- strum Przimbda, alias Pfunberg et urbem Citaw.' Das chronicon selbst ist unbekanntes ursprungs, wie Mencken in d. praefat. bei no. 16*
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124 3, 3f. 3, 9. XXIV bemerkt. Es reicht bis 1329. Ob die am schlusse stehende jahrzahl 1467 die zeit der urschrift oder der abschrift bedeute, weiss man nicht. kretschin — burgmöl. Unbekannt ist, wo die kretscham gestanden haben mogen. Diese stelle des jahrbuches zeigt, dass die burgmühle schon vorhanden war, als Joh. v. G. schrieb; sie sagt aber nicht, dass sie schon zur zeit der kretscham ihr dasein gehabt, sondern dass die letztern zunächst der burgmüihle gelegen hätten, d. i. in der gegend, wo diese zu seiner zeit stand. Ob die noch jetzt vor- handene burgmihle auf dem platze ihrer ersten erbauung steht wissen wir nicht. Dunkel ist die bezeichnung der lage czwischen den czwen wassirn. Ob die unweit der burgmiihle fliessende Mandau in jenen zeiten eine andere richtung gehabt; ob sie, in zwei arme getheilt, einen werder gebildet, oder ob schon da- mahls ein durch theilung der stromes bewerkstelligter miihlgra- ben vorhanden gewesen, und das jahrbuch den platz zwischen diesem und dem hauptstrome bezeichne, wissen wir nicht. Spä- tere chroniken üiberliefern die sage, dass der eine kretscham in der gegend der burgmiihle, der andere in dem bezirke des jetzigen mandauer berges, und der dritte an der heutigen neustadt, wo jetzt der gasthof zum goldnen löwen ist, gestanden habe. sacz uz dese stat u. s. w. Erste bezeichnung des umfangs der stadt durch den ritt des königs. Der zeitpunkt dieser ersten begriindung oder viel- mehr begränzung ist nicht genau zu ermitteln. Nach dem tode seines vaters (1253, sept. 22) trat Ottokar die regierung an, am 6ten octob., nach andern am 17. nov. 1253, Balbin. epit. 3, 267. 270. Im j. 1254 unter- nahm er einen heerzug nach Preussen, wo er 1255 die gründung Königbergs veranlasste (cont. Cosmae in Pelz. und Dobrowskys scr. rer. boh. 1, 386 f., vgl. chron. Pulkawae in Dobners monum. hist. boem. 3, 224, chron. Johann. Marignol. ibid. 2, 218, chron. boem auct. abbate Oppatov. in Pez scriptt. rer. austr. 1, 360), und in dem- selben jahre, nach Cosm. contin. a. d. o. im februar, kam er in sein reich zuriick, und gieng über Troppau nach Wien, und von da nach Prag, s. Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 127 f. Ob nun jene erste begrän- zung noch vor dem zuge nach Preussen, dessen beginn Cosm. cont. und Pulk. in den december 1254 setzen, oder nach der zuriickkunft Ottokars erfolgt sei (nach den angaben der angeführten schriftstel- ler war Ottokar nur drei monate abwesend), ob sie vielleicht schon in das jahr 1248 oder 1249 falle, als er noch als prinz bei einer em- pörung zum regenten ausgerufen ward, und sich einige zeit gegen seinen vater behauptete (vgl. Worbs a. a. o. 94 f.) ist nicht auszu- mitteln.
124 3, 3f. 3, 9. XXIV bemerkt. Es reicht bis 1329. Ob die am schlusse stehende jahrzahl 1467 die zeit der urschrift oder der abschrift bedeute, weiss man nicht. kretschin — burgmöl. Unbekannt ist, wo die kretscham gestanden haben mogen. Diese stelle des jahrbuches zeigt, dass die burgmühle schon vorhanden war, als Joh. v. G. schrieb; sie sagt aber nicht, dass sie schon zur zeit der kretscham ihr dasein gehabt, sondern dass die letztern zunächst der burgmüihle gelegen hätten, d. i. in der gegend, wo diese zu seiner zeit stand. Ob die noch jetzt vor- handene burgmihle auf dem platze ihrer ersten erbauung steht wissen wir nicht. Dunkel ist die bezeichnung der lage czwischen den czwen wassirn. Ob die unweit der burgmiihle fliessende Mandau in jenen zeiten eine andere richtung gehabt; ob sie, in zwei arme getheilt, einen werder gebildet, oder ob schon da- mahls ein durch theilung der stromes bewerkstelligter miihlgra- ben vorhanden gewesen, und das jahrbuch den platz zwischen diesem und dem hauptstrome bezeichne, wissen wir nicht. Spä- tere chroniken üiberliefern die sage, dass der eine kretscham in der gegend der burgmiihle, der andere in dem bezirke des jetzigen mandauer berges, und der dritte an der heutigen neustadt, wo jetzt der gasthof zum goldnen löwen ist, gestanden habe. sacz uz dese stat u. s. w. Erste bezeichnung des umfangs der stadt durch den ritt des königs. Der zeitpunkt dieser ersten begriindung oder viel- mehr begränzung ist nicht genau zu ermitteln. Nach dem tode seines vaters (1253, sept. 22) trat Ottokar die regierung an, am 6ten octob., nach andern am 17. nov. 1253, Balbin. epit. 3, 267. 270. Im j. 1254 unter- nahm er einen heerzug nach Preussen, wo er 1255 die gründung Königbergs veranlasste (cont. Cosmae in Pelz. und Dobrowskys scr. rer. boh. 1, 386 f., vgl. chron. Pulkawae in Dobners monum. hist. boem. 3, 224, chron. Johann. Marignol. ibid. 2, 218, chron. boem auct. abbate Oppatov. in Pez scriptt. rer. austr. 1, 360), und in dem- selben jahre, nach Cosm. contin. a. d. o. im februar, kam er in sein reich zuriick, und gieng über Troppau nach Wien, und von da nach Prag, s. Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 127 f. Ob nun jene erste begrän- zung noch vor dem zuge nach Preussen, dessen beginn Cosm. cont. und Pulk. in den december 1254 setzen, oder nach der zuriickkunft Ottokars erfolgt sei (nach den angaben der angeführten schriftstel- ler war Ottokar nur drei monate abwesend), ob sie vielleicht schon in das jahr 1248 oder 1249 falle, als er noch als prinz bei einer em- pörung zum regenten ausgerufen ward, und sich einige zeit gegen seinen vater behauptete (vgl. Worbs a. a. o. 94 f.) ist nicht auszu- mitteln.
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125 3, 9f. 3, 11. 3, 11. 3, 12. nicht verrer — wen als di gasse — crüczeger hovfe. — Es folgt die bezeichnung der begränzung. Aus der erwähnung des kreuzhofes folgt nicht, dass dieser schon vorhanden gewesen, als Ottokar die stadtgränzen bestimmte; Joh. v. G. bezeichnet den platz, wo der kreuzhof stand als er schrieb, als den anfangspunkt des rittes, wie schon Carpz. an. 3, 4 bemerkte. Der hof der kreuzherren (ritter des ordens des h. Johann zu Jerusalem) lag auf dem platze, wo jetzt der director des gymnasiums seine amtswohnung hat. Die zeit der stiftung der johannitercommende in Zittau ist nicht bekannt (nach Prag wurden die kreuzherren 1190 berufen, epit. chron. Ne- plachon. bei Dobner 4, 108.). Doch beweiset eine urkunde könig Wenzels v. j. 1303, dass sie bereits damals bestand, Carpz. 1, 141. 137. Ob sie vielleicht, nebst der zu Hirschfelde, aus ehemahllichen besitzungen der tempelherren gebildet war? — Bekanntlich besas- sen die letztern viele schlösser und commenden in Böhmen; Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 126. Auch hatten sie in Görlitz einen hof bis 1319, s. Worbs, die tempelherren in Schlesien, im neuen archive der gesch. Schles. und der Laus. 2, 49ff., welcher als nicht unwahrscheinlich darstellt, dass den tempelherren vor dem falle ih- res ordens (1311) ihre schlesischen besitzungen entzogen und den Johannitern gegeben worden seien; vielleicht schon 1235. Indess sind bis jetzt spuren von besitzthiimern der tempelherren in und um Zittau nicht zu entdecken gewesen. webirthore. Auch hier wird der platz bezeichnet, wo es nach be- gränzung der stadt erbauet ward; denn da Ottokar erst den ort zur stadt erhob, so war woll zur zeit jener begränzung kein thor vorhanden. Der name lässt vermuten, dass schon im 14ten jahr- hundert oder gegen das ende des 13ten leinveberei in hiesiger ge- gend getrieben worden. Auch Carpz. berichtet diess an. 4, 164, doch ohne nacheisung einer quelle. czu der Judenbòrg. Das stadtbuch vom j. 1395 gedachte, wie Carpz. an. 1, 25 anfiihrt, der Judenburg als in der badergasse ge- legen. Sie erstreckte sich, wie aus einer andern a. a. o. nachge- wiesenen stelle des stadtbuchs sehr wahrscheinlich wird, bis zum mandauer berge, und soll in der gegend des jetzigen stockhauses gestanden haben. Die sage legt den aufenthalt der Juden in Zit- tau schon in die zeit vor Premisl. II. Ottokar. czu der clobin gasse. — klobe, globus linorum. Bei Mencken 3, 1089 kommt in einer urk. v. j. 1351 mehrmahls vor clobin lini, und in einer andern v. j. 1287 (1, 700) pensum lini, quod cloue dicitur. vgl. Haltaus unter klobe. — Vielleicht wohnten weber in dieser gasse. hind. d. wleycshbenk. . . . nwen margt. So weit ist die bezeich- 3, 12 f.
125 3, 9f. 3, 11. 3, 11. 3, 12. nicht verrer — wen als di gasse — crüczeger hovfe. — Es folgt die bezeichnung der begränzung. Aus der erwähnung des kreuzhofes folgt nicht, dass dieser schon vorhanden gewesen, als Ottokar die stadtgränzen bestimmte; Joh. v. G. bezeichnet den platz, wo der kreuzhof stand als er schrieb, als den anfangspunkt des rittes, wie schon Carpz. an. 3, 4 bemerkte. Der hof der kreuzherren (ritter des ordens des h. Johann zu Jerusalem) lag auf dem platze, wo jetzt der director des gymnasiums seine amtswohnung hat. Die zeit der stiftung der johannitercommende in Zittau ist nicht bekannt (nach Prag wurden die kreuzherren 1190 berufen, epit. chron. Ne- plachon. bei Dobner 4, 108.). Doch beweiset eine urkunde könig Wenzels v. j. 1303, dass sie bereits damals bestand, Carpz. 1, 141. 137. Ob sie vielleicht, nebst der zu Hirschfelde, aus ehemahllichen besitzungen der tempelherren gebildet war? — Bekanntlich besas- sen die letztern viele schlösser und commenden in Böhmen; Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 126. Auch hatten sie in Görlitz einen hof bis 1319, s. Worbs, die tempelherren in Schlesien, im neuen archive der gesch. Schles. und der Laus. 2, 49ff., welcher als nicht unwahrscheinlich darstellt, dass den tempelherren vor dem falle ih- res ordens (1311) ihre schlesischen besitzungen entzogen und den Johannitern gegeben worden seien; vielleicht schon 1235. Indess sind bis jetzt spuren von besitzthiimern der tempelherren in und um Zittau nicht zu entdecken gewesen. webirthore. Auch hier wird der platz bezeichnet, wo es nach be- gränzung der stadt erbauet ward; denn da Ottokar erst den ort zur stadt erhob, so war woll zur zeit jener begränzung kein thor vorhanden. Der name lässt vermuten, dass schon im 14ten jahr- hundert oder gegen das ende des 13ten leinveberei in hiesiger ge- gend getrieben worden. Auch Carpz. berichtet diess an. 4, 164, doch ohne nacheisung einer quelle. czu der Judenbòrg. Das stadtbuch vom j. 1395 gedachte, wie Carpz. an. 1, 25 anfiihrt, der Judenburg als in der badergasse ge- legen. Sie erstreckte sich, wie aus einer andern a. a. o. nachge- wiesenen stelle des stadtbuchs sehr wahrscheinlich wird, bis zum mandauer berge, und soll in der gegend des jetzigen stockhauses gestanden haben. Die sage legt den aufenthalt der Juden in Zit- tau schon in die zeit vor Premisl. II. Ottokar. czu der clobin gasse. — klobe, globus linorum. Bei Mencken 3, 1089 kommt in einer urk. v. j. 1351 mehrmahls vor clobin lini, und in einer andern v. j. 1287 (1, 700) pensum lini, quod cloue dicitur. vgl. Haltaus unter klobe. — Vielleicht wohnten weber in dieser gasse. hind. d. wleycshbenk. . . . nwen margt. So weit ist die bezeich- 3, 12 f.
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126 3, 14. 3, 17. nung der richtung, in welcher der könig ritt, deutlich. Minder be- stimmt ist die folgende angabe wedir ezu der crûczeger hof, als dem schlusspunkte, indem nicht bemerkt wird, ob der neumarkt, jetzt neustadt genannt, ganz oder nur zum theil in der begränzung be- griffen gewesen. Wann übrigens die benennung neustadt iiblich worden, ist unbekannt. Noch in der zweiten hälfte des 16ten jahrhunderts scheint der übrige theil der stadt die altstadt genannt worden zu sein; s. stadtrecht u. s. w. b. Schott 1, 128 nachdem auch ein jeder altsteter bürger zur neustadt wasser auf seinem bierhofe zu verbreuen von alter berechtiget u. s. W. do noch ettliche czit u. s. w. Erweiterung der umgränzung (um- zäunung) durch ritt und pflugschaar bestimmt; anordnung der um- mauerung. Diese stelle giebt zu der vermutung anlass, dass die erste begränzung nicht dem j. 1255 angehöre, sondern friher erfolgt sei. Denn es heisst ausdriicklich, dass der könig nach etlicher zeit, als er die mehrung der einwohner wahrgenommen, be- schlossen habe die stadt ummauern zu lassen: zuletzt folgt 4, 1 und wart gemuret anno dominiMCCLVto.' — Versteht man die jahr- zahl auch nur vom anfange der ummauerung, so kann man doch nicht füglich annehmen, dass die erste begränzung, die nachherige umzäunung, die zunahme der bevölkerung, in bedeutendem masse, und die erweiterung in ein und dasselbe jahr falle. liz eyne vorch varen mit eyme phfluge. — Die sitte den umfang an- zulegender städte durch die pflugschaar zu bezeichnen ist uralt, s. z. b. Plutarch. Rom. 11. Virg. Aen. 4, 755 finterea Aeneas urbem designat aratro. Grimm d. rechtsalterth. 89. Von Ottokar bemerkt das chron. aulae regiae des Petrus von Zittau Dobn. 5, 31 'per gy- rum terrae urbes coepit cingere.' Balbin. epit. 3, 272 sagt unter be- ziehung auf Crinitus de orig. urb. fundata est per regem (Ottoc.) Zittavia 1255;" vgl. Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 128. — Abr. Frenzel in nomencl. utr. Lus. b. Hofm. 2, 56 erzählt die erste begränzung und die spätere erweiterung und setzt bei der ersten die jahrzahl 1255, bei der zweiten aber 1277; zugleich wird einer chronik nach- gefabelt, Ottokar habe der stadt ihren von sitz da entlehnten na- men gegeben. Kunschke in diss. de Lusatia b. Hofm. 2, 318 sagt, Zittau habe sich erst unter Ottokars sohne, dem könig Wenzel, im j. 1287 zur stadt gestaltet. Auch hier fehlt der beweis, obwohl es glaublich ist, dass eine reihe von jahren hierzu erforderlich war. Joh. v. G. sagt übrigens nicht einmahl, dass die mauern im j. 1255 vollendet worden; er sagt nur vnd wart gemuret 1255. Bemer- kenswerth ist, dass die grindung und erweiterung mehrerer städte in d. j. 1255 gelegt wird; so Königsbergs und Braunsbergs; Gör-
126 3, 14. 3, 17. nung der richtung, in welcher der könig ritt, deutlich. Minder be- stimmt ist die folgende angabe wedir ezu der crûczeger hof, als dem schlusspunkte, indem nicht bemerkt wird, ob der neumarkt, jetzt neustadt genannt, ganz oder nur zum theil in der begränzung be- griffen gewesen. Wann übrigens die benennung neustadt iiblich worden, ist unbekannt. Noch in der zweiten hälfte des 16ten jahrhunderts scheint der übrige theil der stadt die altstadt genannt worden zu sein; s. stadtrecht u. s. w. b. Schott 1, 128 nachdem auch ein jeder altsteter bürger zur neustadt wasser auf seinem bierhofe zu verbreuen von alter berechtiget u. s. W. do noch ettliche czit u. s. w. Erweiterung der umgränzung (um- zäunung) durch ritt und pflugschaar bestimmt; anordnung der um- mauerung. Diese stelle giebt zu der vermutung anlass, dass die erste begränzung nicht dem j. 1255 angehöre, sondern friher erfolgt sei. Denn es heisst ausdriicklich, dass der könig nach etlicher zeit, als er die mehrung der einwohner wahrgenommen, be- schlossen habe die stadt ummauern zu lassen: zuletzt folgt 4, 1 und wart gemuret anno dominiMCCLVto.' — Versteht man die jahr- zahl auch nur vom anfange der ummauerung, so kann man doch nicht füglich annehmen, dass die erste begränzung, die nachherige umzäunung, die zunahme der bevölkerung, in bedeutendem masse, und die erweiterung in ein und dasselbe jahr falle. liz eyne vorch varen mit eyme phfluge. — Die sitte den umfang an- zulegender städte durch die pflugschaar zu bezeichnen ist uralt, s. z. b. Plutarch. Rom. 11. Virg. Aen. 4, 755 finterea Aeneas urbem designat aratro. Grimm d. rechtsalterth. 89. Von Ottokar bemerkt das chron. aulae regiae des Petrus von Zittau Dobn. 5, 31 'per gy- rum terrae urbes coepit cingere.' Balbin. epit. 3, 272 sagt unter be- ziehung auf Crinitus de orig. urb. fundata est per regem (Ottoc.) Zittavia 1255;" vgl. Pelz. gesch. d. Böhm. 1, 128. — Abr. Frenzel in nomencl. utr. Lus. b. Hofm. 2, 56 erzählt die erste begränzung und die spätere erweiterung und setzt bei der ersten die jahrzahl 1255, bei der zweiten aber 1277; zugleich wird einer chronik nach- gefabelt, Ottokar habe der stadt ihren von sitz da entlehnten na- men gegeben. Kunschke in diss. de Lusatia b. Hofm. 2, 318 sagt, Zittau habe sich erst unter Ottokars sohne, dem könig Wenzel, im j. 1287 zur stadt gestaltet. Auch hier fehlt der beweis, obwohl es glaublich ist, dass eine reihe von jahren hierzu erforderlich war. Joh. v. G. sagt übrigens nicht einmahl, dass die mauern im j. 1255 vollendet worden; er sagt nur vnd wart gemuret 1255. Bemer- kenswerth ist, dass die grindung und erweiterung mehrerer städte in d. j. 1255 gelegt wird; so Königsbergs und Braunsbergs; Gör-
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127 4, 2. 4, 10. 4, 11. 4, 11. litz soll 1255 markgr. Otto III. von Brandenburg, welcher an Ot- tokars zuge nach Preussen antheil genommen, erweitert haben, Grosser laus. mkw. 1, 39, Trabert a. a. o. 340. Camenz soll Bern- hard II. von Camenz (v. Vesta, freiherr von Greyffenstein) im j. 1255, nachdem es abgebrannt, aus einem flecken zur stadt erhoben haben, wobei er ihm statt des namens der drei kretscham, den na- men Camenz gegeben, Carpz. ehrent. 1, 306. urk. vz. 1, 12. begnodte u. s. w. Die urkunden über diese begnadigungen kennt man nicht: schon zu Carpz. zeit waren sie im hiesigen archive nicht vorhanden, denn er führt eine urkunde des königs Wenzel v. j. 1290 als die älteste darin befindliche auf. Erwähnt wird Zittaus in einer urk. Ottokars, d. Prag. 17. kal. dec. 1267 (in Sy- fridisdorf prope Sittaw’), s. Schöttgen, diplom. nachl. 12, 214 ff., vgl. vz. oberl. urk. 1, 13. Der von Dolliner (1803) herausgegebene codex epist. Primislai Ottocari II. enthölt viele briefe Ottokars v. j. 1271 bis 1278, aber in keinem wird Zittaus gedacht. Hageks böhm. chronik übers. v. Sandel, enthält th. 1, s. 331. ff. bei dem j. 1268 Ottokars ordnung des land und getreidemasses, gewichtes u. s. u. in welcher auch das mass eines zittauischen fasses bestimmt wird. Dieser ordnung gedenkt auch der gleichzeitige zweite contin. des Cormas zu dem j. 1268, in Pelz. et Dobr. scr. r. boh. 1, 410, Neplachon. epit. chron. bohem. (zwischen 1352 und 1362 verfasst) zu dems. j. in Dobn. mon. 4, 114, und das chron. anonymi (aus dem 14. jh.) ebendas. 3, 234. Ottackerus. Bekanntlich fiel Ottokar in der schlacht gegen k. Ru- dolf auf dem Marchfelde am 26. August 1278. Wenczesslaus I. Vielmehr der zweite. Nach Petrus von Zittau, Dobn. mon. 5, 22, war er 1271 geboren; Wenzel der erste war sein grosspater. dez vnderwant sich u. s. 1. Die erzählung von Wenzels mehrjähri- gem aufenthalte in Zittau ist aus Joh. von G. in viele spätere zit- tauische chroniken übergegangen. Seit dem vorgange, den er er- zählt, war als er sein jahrbuch schrieb noch kein volles jahrhun- dert verflossen; in der rathsverordnung, welche seine arbeit zum öffentlichen stadtjahrbuch erhob, wird mündliche überlieferung der ältesten büirger als eine quelle seiner nachrichten angegeben, und diese konnten die erzählung von Wenzels aufenthalte von ihren ältern vernommen haben; er berichtet mit bestimmtheit, durch wen und unter welchen umständen Wenzel nach Zittau gebracht und den bürgern zur pflege iibergeben worden sei; was er von der un- terredung berichtet, die zwischen Wenzel, als er könig war, und den zu ihm berufenen biirgern statt gefunden, trägt ein so in divi-
127 4, 2. 4, 10. 4, 11. 4, 11. litz soll 1255 markgr. Otto III. von Brandenburg, welcher an Ot- tokars zuge nach Preussen antheil genommen, erweitert haben, Grosser laus. mkw. 1, 39, Trabert a. a. o. 340. Camenz soll Bern- hard II. von Camenz (v. Vesta, freiherr von Greyffenstein) im j. 1255, nachdem es abgebrannt, aus einem flecken zur stadt erhoben haben, wobei er ihm statt des namens der drei kretscham, den na- men Camenz gegeben, Carpz. ehrent. 1, 306. urk. vz. 1, 12. begnodte u. s. w. Die urkunden über diese begnadigungen kennt man nicht: schon zu Carpz. zeit waren sie im hiesigen archive nicht vorhanden, denn er führt eine urkunde des königs Wenzel v. j. 1290 als die älteste darin befindliche auf. Erwähnt wird Zittaus in einer urk. Ottokars, d. Prag. 17. kal. dec. 1267 (in Sy- fridisdorf prope Sittaw’), s. Schöttgen, diplom. nachl. 12, 214 ff., vgl. vz. oberl. urk. 1, 13. Der von Dolliner (1803) herausgegebene codex epist. Primislai Ottocari II. enthölt viele briefe Ottokars v. j. 1271 bis 1278, aber in keinem wird Zittaus gedacht. Hageks böhm. chronik übers. v. Sandel, enthält th. 1, s. 331. ff. bei dem j. 1268 Ottokars ordnung des land und getreidemasses, gewichtes u. s. u. in welcher auch das mass eines zittauischen fasses bestimmt wird. Dieser ordnung gedenkt auch der gleichzeitige zweite contin. des Cormas zu dem j. 1268, in Pelz. et Dobr. scr. r. boh. 1, 410, Neplachon. epit. chron. bohem. (zwischen 1352 und 1362 verfasst) zu dems. j. in Dobn. mon. 4, 114, und das chron. anonymi (aus dem 14. jh.) ebendas. 3, 234. Ottackerus. Bekanntlich fiel Ottokar in der schlacht gegen k. Ru- dolf auf dem Marchfelde am 26. August 1278. Wenczesslaus I. Vielmehr der zweite. Nach Petrus von Zittau, Dobn. mon. 5, 22, war er 1271 geboren; Wenzel der erste war sein grosspater. dez vnderwant sich u. s. 1. Die erzählung von Wenzels mehrjähri- gem aufenthalte in Zittau ist aus Joh. von G. in viele spätere zit- tauische chroniken übergegangen. Seit dem vorgange, den er er- zählt, war als er sein jahrbuch schrieb noch kein volles jahrhun- dert verflossen; in der rathsverordnung, welche seine arbeit zum öffentlichen stadtjahrbuch erhob, wird mündliche überlieferung der ältesten büirger als eine quelle seiner nachrichten angegeben, und diese konnten die erzählung von Wenzels aufenthalte von ihren ältern vernommen haben; er berichtet mit bestimmtheit, durch wen und unter welchen umständen Wenzel nach Zittau gebracht und den bürgern zur pflege iibergeben worden sei; was er von der un- terredung berichtet, die zwischen Wenzel, als er könig war, und den zu ihm berufenen biirgern statt gefunden, trägt ein so in divi-
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128 duelles gepräge und sieht so wenig einer erfindung ähnlich, dass die wahrheit des erzählten sich kaum bezweifeln lässt, und in die- ser unterredung werden dem könige die worte beigelegt (5,4) ich gloûbe ouch wol; wen ir hat mich dirczogen in vwir stat. — Aber schon durch die unsicherheit der zeitangabe wird das urtheil iber die nachricht von Wenzels aufenthalt in Zittau erschwert. In den worten (4, 17) daz waz noch gotis gebůrte M'co° vnd lxxxxj° yar ist zwar so viel gewiss, dass nicht die undeutlichen und unvollständigen zige da- stehen, welche das überhaupt keineswegs wohlgerathene facsimile dieser seite der hs. giebt, das herr M. Peschek dem ersten bande seiner geschichte von Zittau beigefigt hat, vielmehr ist es vollkom- men deutlich, dass der schreiber lxxxxjo setzte; allein an dem letz- ten und vielleicht auch an dem vorletzten x scheint radiert oder gewischt zu sein. Auf keine weise kann 1291 richtig sein, möge nun der anfang oder das ende von Wenzels aufent- halte in Zittau gemeint sein; denn im j. 1291 war Wenzel 20 jahre alt und bereits seit acht jahren imn besitze des thrones. Der schreibfehler lxxxxjo ist vielleicht daraus zu erklären, dass Wenzel im j. 1291 wiirklich in Zittau war; die jahre dieses und seines frihern aufenthalts können verwechsell sein. Welche jahr- zahl nun Joh. v. G. meinte lässt sich nicht mit sicherheit ermit- teln, vielleicht 1281, wenn die undeutliche rasur allein auf das letzte x bezogen werden darf. Ich habe dies friher unvorsichtig mit zu grosser bestimmtheit angenommen, daher nach meiner mittheilung Peschek in seiner schrift über Petrus von Zittau s. 97 in der erzählung Johanns von Guben die jahrzahl 1281 giebt. — Auffallend ist es, dass die alten böhmischen geschichtschreiber über Wenzels ju- gendaufenthalt in Zittau schweigen. Zwar die chroniken des Marignol, Neplacho, Pulkawa sind in der zweiten hälfte des vier- zehnten jahrhunderts verfasst, mithin nicht älter als unser jahr- buch, und ihr schweigen kann Johanns von Guben erzählung um so weniger entkräften, je mehr sie die jugendgeschichte Wenzels in fliichtigen umrissen, nicht in genauer darstellung, schildern ; aber das stillschweigen Petrus von Zittau, abts von Königsaal, in sei- nem chronicon befremdet. In Zittau geboren, mehrere jahre friher als Wenzel, konnte er jene begebenheit dort selbst erlebt, oder muste sie wenigstens vernommen haben. Das leben Wenzels, den er genau kannte, beschreibt er sehr umständlich, und es ist unwahrscheinlich, dass ihm der könig, aus dessen jugendleben so manche nachrichten mitge- theilt werden, nicht von seinem aufenthalt in Zittau erzählt haben sollte, der nach Joh. v. G. sich nicht etwa auf einen kurzen zeitraum beschränkte, sondern drei jahre dauerte. Zwar sind
128 duelles gepräge und sieht so wenig einer erfindung ähnlich, dass die wahrheit des erzählten sich kaum bezweifeln lässt, und in die- ser unterredung werden dem könige die worte beigelegt (5,4) ich gloûbe ouch wol; wen ir hat mich dirczogen in vwir stat. — Aber schon durch die unsicherheit der zeitangabe wird das urtheil iber die nachricht von Wenzels aufenthalt in Zittau erschwert. In den worten (4, 17) daz waz noch gotis gebůrte M'co° vnd lxxxxj° yar ist zwar so viel gewiss, dass nicht die undeutlichen und unvollständigen zige da- stehen, welche das überhaupt keineswegs wohlgerathene facsimile dieser seite der hs. giebt, das herr M. Peschek dem ersten bande seiner geschichte von Zittau beigefigt hat, vielmehr ist es vollkom- men deutlich, dass der schreiber lxxxxjo setzte; allein an dem letz- ten und vielleicht auch an dem vorletzten x scheint radiert oder gewischt zu sein. Auf keine weise kann 1291 richtig sein, möge nun der anfang oder das ende von Wenzels aufent- halte in Zittau gemeint sein; denn im j. 1291 war Wenzel 20 jahre alt und bereits seit acht jahren imn besitze des thrones. Der schreibfehler lxxxxjo ist vielleicht daraus zu erklären, dass Wenzel im j. 1291 wiirklich in Zittau war; die jahre dieses und seines frihern aufenthalts können verwechsell sein. Welche jahr- zahl nun Joh. v. G. meinte lässt sich nicht mit sicherheit ermit- teln, vielleicht 1281, wenn die undeutliche rasur allein auf das letzte x bezogen werden darf. Ich habe dies friher unvorsichtig mit zu grosser bestimmtheit angenommen, daher nach meiner mittheilung Peschek in seiner schrift über Petrus von Zittau s. 97 in der erzählung Johanns von Guben die jahrzahl 1281 giebt. — Auffallend ist es, dass die alten böhmischen geschichtschreiber über Wenzels ju- gendaufenthalt in Zittau schweigen. Zwar die chroniken des Marignol, Neplacho, Pulkawa sind in der zweiten hälfte des vier- zehnten jahrhunderts verfasst, mithin nicht älter als unser jahr- buch, und ihr schweigen kann Johanns von Guben erzählung um so weniger entkräften, je mehr sie die jugendgeschichte Wenzels in fliichtigen umrissen, nicht in genauer darstellung, schildern ; aber das stillschweigen Petrus von Zittau, abts von Königsaal, in sei- nem chronicon befremdet. In Zittau geboren, mehrere jahre friher als Wenzel, konnte er jene begebenheit dort selbst erlebt, oder muste sie wenigstens vernommen haben. Das leben Wenzels, den er genau kannte, beschreibt er sehr umständlich, und es ist unwahrscheinlich, dass ihm der könig, aus dessen jugendleben so manche nachrichten mitge- theilt werden, nicht von seinem aufenthalt in Zittau erzählt haben sollte, der nach Joh. v. G. sich nicht etwa auf einen kurzen zeitraum beschränkte, sondern drei jahre dauerte. Zwar sind
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129 wie auch Peschek a. a. o. s. 105 bemerkt, die ersten capitel des kö- nigsaaler chronicons, welche von Wenzels frihester jugend handeln, nicht von Petrus verfasst, sondern nur iiberarbeitet; dennoch scheint es seltsam, dass er jene begebenheit unerwähnt liess, da sie ihm nicht univichtig erscheinen muste. — Aber nicht nur das schivei- gen dieses chronisten, sondern auch das, was er von dem schick- sale mittheilt, das auf Wenzels knabenjahren lastete, stimmt mit dem berichte unseres jahrbuches nicht überein. Petrus erzählt (Dobn. 5, 39 ff.), Wenzel sei nach Ottokars, seines vaters, tode († 1278) zuerst prager birgern übergeben worden. Seinem vor- munde, dem markgrafen Otto von Brandenburg, sei es durch be- stechung gelungen sich seiner zu bemächtigen und ihn nebst seiner mutter, der verwittweten königin Kunigunde, nach Beyzdez (Bez- diez, Pösig) bringen zu lassen. Sieben jahre alt sei Wenzel nach Sachsen gebracht (also im j. 1278, da er nach Petrus im j. 1271 geboren war), in der folge aber auf verlangen des böhmischen adels, der wegen der vormundschaftlichen forderungen Ottos büirg- schaft bestellt hatte, nach Böhmen zuriickgebracht worden; da aber die ausgleichung mit Otto nicht zu stande gekommen, sei er aber- mahls nach Sachsen gebracht, endlich aber im j. 1282 (eine andere hs. giebt richtiger 1283) seinem reiche wiedergegeben worden. — Der gleichzeitige fortsetzer des Cosmas (s. 443) erwähnt Wenzels aufenthalt in Zittau ebenfalls nicht. Was er von Wenzels jugend- zeit berichtet verdunkelt den gegenstand dieser erörterung noch mehr. Er erzählt die durch den markgrafen Otto veranstaltete entführung der königin und ihres sohnes nach Pösig bei dem j. 1282, und dass er hier diese begebenheit als eine friher geschehe- ne nachhole, ist wenigstens aus stellung und zusammenhang nicht zu ersehen. Hiernach wäre also Wenzel damahls bereits elf jahre alt gewesen. Auch nach seiner angabe erfolgte dessen zuriickkunft und regierungsantritt im j. 1283; also misten sich alle zwischen- vorgänge, die Petrus von Zittau anführt, in dem zeitraume eines jahres ereignet haben. — Petrus erzählt, die königin Kunigunde habe sich durch list von Pösig entfernt und ihren sohn dort ge- lassen: Johann von Guben sagt dagegen, Wenzel sei zu einer zeit nach Zittau gebracht worden, als er noch unter der gewalt seiner mutter gestanden; er sei ihr entführt worden vm daz daz se sich vnrediclich hild noch dez konigis Ottackirs tode; wen si nam hern Czabichz, irre manne eyn, czu der ee. Hier ist also von einer haft, aus welcher sich Kunigunde entfernt habe, gar nicht die rede. Nach Petrus und dem fortsetzer des Cosmas entwich Ku- nigunde von Pösig nach Mähren zu ihres gemahls unehelichem 17
129 wie auch Peschek a. a. o. s. 105 bemerkt, die ersten capitel des kö- nigsaaler chronicons, welche von Wenzels frihester jugend handeln, nicht von Petrus verfasst, sondern nur iiberarbeitet; dennoch scheint es seltsam, dass er jene begebenheit unerwähnt liess, da sie ihm nicht univichtig erscheinen muste. — Aber nicht nur das schivei- gen dieses chronisten, sondern auch das, was er von dem schick- sale mittheilt, das auf Wenzels knabenjahren lastete, stimmt mit dem berichte unseres jahrbuches nicht überein. Petrus erzählt (Dobn. 5, 39 ff.), Wenzel sei nach Ottokars, seines vaters, tode († 1278) zuerst prager birgern übergeben worden. Seinem vor- munde, dem markgrafen Otto von Brandenburg, sei es durch be- stechung gelungen sich seiner zu bemächtigen und ihn nebst seiner mutter, der verwittweten königin Kunigunde, nach Beyzdez (Bez- diez, Pösig) bringen zu lassen. Sieben jahre alt sei Wenzel nach Sachsen gebracht (also im j. 1278, da er nach Petrus im j. 1271 geboren war), in der folge aber auf verlangen des böhmischen adels, der wegen der vormundschaftlichen forderungen Ottos büirg- schaft bestellt hatte, nach Böhmen zuriickgebracht worden; da aber die ausgleichung mit Otto nicht zu stande gekommen, sei er aber- mahls nach Sachsen gebracht, endlich aber im j. 1282 (eine andere hs. giebt richtiger 1283) seinem reiche wiedergegeben worden. — Der gleichzeitige fortsetzer des Cosmas (s. 443) erwähnt Wenzels aufenthalt in Zittau ebenfalls nicht. Was er von Wenzels jugend- zeit berichtet verdunkelt den gegenstand dieser erörterung noch mehr. Er erzählt die durch den markgrafen Otto veranstaltete entführung der königin und ihres sohnes nach Pösig bei dem j. 1282, und dass er hier diese begebenheit als eine friher geschehe- ne nachhole, ist wenigstens aus stellung und zusammenhang nicht zu ersehen. Hiernach wäre also Wenzel damahls bereits elf jahre alt gewesen. Auch nach seiner angabe erfolgte dessen zuriickkunft und regierungsantritt im j. 1283; also misten sich alle zwischen- vorgänge, die Petrus von Zittau anführt, in dem zeitraume eines jahres ereignet haben. — Petrus erzählt, die königin Kunigunde habe sich durch list von Pösig entfernt und ihren sohn dort ge- lassen: Johann von Guben sagt dagegen, Wenzel sei zu einer zeit nach Zittau gebracht worden, als er noch unter der gewalt seiner mutter gestanden; er sei ihr entführt worden vm daz daz se sich vnrediclich hild noch dez konigis Ottackirs tode; wen si nam hern Czabichz, irre manne eyn, czu der ee. Hier ist also von einer haft, aus welcher sich Kunigunde entfernt habe, gar nicht die rede. Nach Petrus und dem fortsetzer des Cosmas entwich Ku- nigunde von Pösig nach Mähren zu ihres gemahls unehelichem 17
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130 sohne, dem herzoge Nicolaus von Oppeln; dort kniipfte sich ihr lie- besverständnis mit Zawisch von Rosenberg, dem sie, wie Balbinus epit. 3, cap. 16, s. 113 erzählt, schon bei Ottokars lebzeiten ihre neigung zugewendet hatte, fester; sie gebar ihm einen sohn und später ward sie seine gemahlin. Obwohl nun die nachrichten zweier gleichzeitiger geschichtschreiber, an sich betrachtet, die an- gaben des fast um ein jahrhundert jiingern jahrbuches überwie- gen, so kann die dunkelheit, die auch sie enthalten, nicht unbemerkt bleiben. Es fehlt in ihnen genauigkeit der zeitbestimmungen. Pe- trus erzählt, dass kunigunde nebst ihrem sohne nach Pösig ge- bracht worden sei, nachdem er Ottokars tod berichtet (1278) ; so- dann sagt er, man habe Wenzel, als er sieben jahre alt gewesen nach Sachsen gebracht, also, da er nach seinem zeugnisse im j. 1271 geboren war, 1278 oder doch 1279; wonach der aufenthalt in Pösig von nicht langer dauer gewesen sein würde. Bis zu Wenzels gänzlicher befreiung aus des markgrafen Otto gewahrsam, die 1283 eintrat, verflossen also vier oder fünf jahre, während welcher er, wie Petrus angiebt, zweimahl in Böhmen und zweimahl in Sachsen war. Ein ort Sachsens, wo er gewesen, wird nicht an- gegeben, so dass nicht einmal die bedeutung des namens Sachsen sicher ist. Möglich scheint es allerdings, dass Wenzel während jener jahre eine zeit lang in Zittau war. — Peschek sucht in der angeführten schrift Johanns von Guben erzählung mit dem schwei- gen der böhmischen geschichtschreiber zu vereinigen. Da eine stadt, in welche Wenzel gebracht worden, nicht genannt werde, so scheine die meinung nicht verwerflich, dass griinde vorhanden ge- wesen, ihn in Zittau, das zwischen dem eigentlichen Böhmen und dem brandenburgischen gebiete lag, einige zeit hindurch zu verber- gen, ohne dass die Böhmen wusten, wo er war. Zugleich bemerkt er, dass Dubrawsky hist. bojem. 18, s. 47 und Pontanus Boh. pia 2, p. 23 sagen, Wenzel habe bei seiner riickkehr im funfzehnten jahre gestanden; diese abweichung fasse gerade die zeit von drei jahren in sich, die er in Zittau zugebracht haben solle. Da aber diese schriften im siebzehnten jahrhundert verfasst sind, so kann man ihnen quellenmässige geltung nicht beilegen. — Ohne zeug- nisse neuer oder mir unbekannter quellen wird sich die frage, ob Wenzel in Zittau erzogen worden, nicht mit bestimmtheit beant- worten lassen. Jedesfalls wird geflissentliche entstellung der wahr- heit, von der Joh. von G. frei ist, obwoll nicht von einzelnen ir- rungen, nicht vermutet werden dirfen. Er schrieb eine volkser- zählung in gutem glauben nach. — Ueber Otto von Lossow ist ausser dem, was Joh. von G. erzählt, nichts bekannt. Peter von
130 sohne, dem herzoge Nicolaus von Oppeln; dort kniipfte sich ihr lie- besverständnis mit Zawisch von Rosenberg, dem sie, wie Balbinus epit. 3, cap. 16, s. 113 erzählt, schon bei Ottokars lebzeiten ihre neigung zugewendet hatte, fester; sie gebar ihm einen sohn und später ward sie seine gemahlin. Obwohl nun die nachrichten zweier gleichzeitiger geschichtschreiber, an sich betrachtet, die an- gaben des fast um ein jahrhundert jiingern jahrbuches überwie- gen, so kann die dunkelheit, die auch sie enthalten, nicht unbemerkt bleiben. Es fehlt in ihnen genauigkeit der zeitbestimmungen. Pe- trus erzählt, dass kunigunde nebst ihrem sohne nach Pösig ge- bracht worden sei, nachdem er Ottokars tod berichtet (1278) ; so- dann sagt er, man habe Wenzel, als er sieben jahre alt gewesen nach Sachsen gebracht, also, da er nach seinem zeugnisse im j. 1271 geboren war, 1278 oder doch 1279; wonach der aufenthalt in Pösig von nicht langer dauer gewesen sein würde. Bis zu Wenzels gänzlicher befreiung aus des markgrafen Otto gewahrsam, die 1283 eintrat, verflossen also vier oder fünf jahre, während welcher er, wie Petrus angiebt, zweimahl in Böhmen und zweimahl in Sachsen war. Ein ort Sachsens, wo er gewesen, wird nicht an- gegeben, so dass nicht einmal die bedeutung des namens Sachsen sicher ist. Möglich scheint es allerdings, dass Wenzel während jener jahre eine zeit lang in Zittau war. — Peschek sucht in der angeführten schrift Johanns von Guben erzählung mit dem schwei- gen der böhmischen geschichtschreiber zu vereinigen. Da eine stadt, in welche Wenzel gebracht worden, nicht genannt werde, so scheine die meinung nicht verwerflich, dass griinde vorhanden ge- wesen, ihn in Zittau, das zwischen dem eigentlichen Böhmen und dem brandenburgischen gebiete lag, einige zeit hindurch zu verber- gen, ohne dass die Böhmen wusten, wo er war. Zugleich bemerkt er, dass Dubrawsky hist. bojem. 18, s. 47 und Pontanus Boh. pia 2, p. 23 sagen, Wenzel habe bei seiner riickkehr im funfzehnten jahre gestanden; diese abweichung fasse gerade die zeit von drei jahren in sich, die er in Zittau zugebracht haben solle. Da aber diese schriften im siebzehnten jahrhundert verfasst sind, so kann man ihnen quellenmässige geltung nicht beilegen. — Ohne zeug- nisse neuer oder mir unbekannter quellen wird sich die frage, ob Wenzel in Zittau erzogen worden, nicht mit bestimmtheit beant- worten lassen. Jedesfalls wird geflissentliche entstellung der wahr- heit, von der Joh. von G. frei ist, obwoll nicht von einzelnen ir- rungen, nicht vermutet werden dirfen. Er schrieb eine volkser- zählung in gutem glauben nach. — Ueber Otto von Lossow ist ausser dem, was Joh. von G. erzählt, nichts bekannt. Peter von
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131 4, 17 ff. 4, 25. Lossow, nicht, wie das verz. oberl. urk. 1, 21 anglebt, von Lochaw (s. Carpz. ehrent. 1, 46), war im j. 1305 vogt des görlitzer kreisses, s. Käufer 1, 160. — Als Wenzel in sein reich zuriick gekommen war, fürchtete die schuldbewuste Kunigunde seinen unwillen; er nahm aber sie und Zawisch von Rosenberg freundlich auf. Za- wisch, der nachher Kunigunden heiratete, bewies sich feindselig ge- gen den könig und trachtete ihm sogar nach dem leben. Endlich liess ihn dieser enthaupten. Petr. v. Zittau s. 55 — 62, Neplacho s. 116, Ben. de Weitm. s. 200, Hagek bl. 350. 353, Pelzel gesch. d. Böhm. 1, 150. In betreff des jahres der enthauptung stimmen die quellen nicht üiberein. Derselbe konig — zu dirre stat. Dass Wenzel im. j. 1291 in Zit- tau gewesen bezeugt die von ihm daselbst kal. dec. des gedachten jahres angestellte, zu Carpzovs zeit noch im original vorhandene urkunde, durch die er ein grundstiick von collectis et vigiliis be- freite, welche eines zittauischen biirgers witive der dortigen pfarr- kirche iibereignet hatte; Carpz. an. 1, 45. Auch im j. 1303 war er in Zittau; urk. 3 id. Maj., abgedruckt bei Carpz. 1, 141 nach dem damahls noch vorhandenen original. Durch diese urkunde übergab er die weltliche pflege des hospitals zu s. Jacob dem rathe zu Zit- tau, die geistliche dem comthur der Johanniter, frater Arnoldus, commendator domus Syttaviensium et ibidem plebanus. Unter bezie- hung auf Carpz. ehrent. 1, 289 führt das verz. oberl. urk. 1, 17 bei dem j. 1290 literas fundacionis et dotacionis hospital. s. Jacobi in opido Sittaw an; Carpzov bemerkt aber ausdriicklich, dass von der fundation nichts aufzufinden sei; doch vermutet er, dass die stiftung, die sich allmählich erweiterte, schon gegen das ende des 13ten jahrhunderts zu 'stande gekommen. Die angabe des urk. verz. beruht auf willküirlicher annahme. Aus einem in der ur- schrift auf pergament vorhandenen zinsregister v. j. 1391, wel- ches die spitalmeister Hermann Hyrthe und Frenczil Hemmil- reich anlegten, ist zu ersehen, dass schon damahls die stiftung mit erbzinsen ausgestattet war. dem von der Dube. Einer aus dem schon im elften und zwölften jahrhunderte in Böhmen berihmten geschlechte der Berka von Dube (Eiche) ; s. von denselben und den ihnen verwandten herren von der Leippe howorisches stammes die Historia Howorea, oder beschreibung der uralten geschl. im königr. Böhmen, v. Pet. Beckler, Hof 1694, Sinapius schles. curiosit. 1ste vorstell. 1720, s. 166ff. Sie gehörten zu den landherren, d. i. zu dem herrenstande. Der böhmische adel des höchsten ranges nannte sich stets herren, pani, und die titel graf, freiherr wurden erst spät angenommen, * 17
131 4, 17 ff. 4, 25. Lossow, nicht, wie das verz. oberl. urk. 1, 21 anglebt, von Lochaw (s. Carpz. ehrent. 1, 46), war im j. 1305 vogt des görlitzer kreisses, s. Käufer 1, 160. — Als Wenzel in sein reich zuriick gekommen war, fürchtete die schuldbewuste Kunigunde seinen unwillen; er nahm aber sie und Zawisch von Rosenberg freundlich auf. Za- wisch, der nachher Kunigunden heiratete, bewies sich feindselig ge- gen den könig und trachtete ihm sogar nach dem leben. Endlich liess ihn dieser enthaupten. Petr. v. Zittau s. 55 — 62, Neplacho s. 116, Ben. de Weitm. s. 200, Hagek bl. 350. 353, Pelzel gesch. d. Böhm. 1, 150. In betreff des jahres der enthauptung stimmen die quellen nicht üiberein. Derselbe konig — zu dirre stat. Dass Wenzel im. j. 1291 in Zit- tau gewesen bezeugt die von ihm daselbst kal. dec. des gedachten jahres angestellte, zu Carpzovs zeit noch im original vorhandene urkunde, durch die er ein grundstiick von collectis et vigiliis be- freite, welche eines zittauischen biirgers witive der dortigen pfarr- kirche iibereignet hatte; Carpz. an. 1, 45. Auch im j. 1303 war er in Zittau; urk. 3 id. Maj., abgedruckt bei Carpz. 1, 141 nach dem damahls noch vorhandenen original. Durch diese urkunde übergab er die weltliche pflege des hospitals zu s. Jacob dem rathe zu Zit- tau, die geistliche dem comthur der Johanniter, frater Arnoldus, commendator domus Syttaviensium et ibidem plebanus. Unter bezie- hung auf Carpz. ehrent. 1, 289 führt das verz. oberl. urk. 1, 17 bei dem j. 1290 literas fundacionis et dotacionis hospital. s. Jacobi in opido Sittaw an; Carpzov bemerkt aber ausdriicklich, dass von der fundation nichts aufzufinden sei; doch vermutet er, dass die stiftung, die sich allmählich erweiterte, schon gegen das ende des 13ten jahrhunderts zu 'stande gekommen. Die angabe des urk. verz. beruht auf willküirlicher annahme. Aus einem in der ur- schrift auf pergament vorhandenen zinsregister v. j. 1391, wel- ches die spitalmeister Hermann Hyrthe und Frenczil Hemmil- reich anlegten, ist zu ersehen, dass schon damahls die stiftung mit erbzinsen ausgestattet war. dem von der Dube. Einer aus dem schon im elften und zwölften jahrhunderte in Böhmen berihmten geschlechte der Berka von Dube (Eiche) ; s. von denselben und den ihnen verwandten herren von der Leippe howorisches stammes die Historia Howorea, oder beschreibung der uralten geschl. im königr. Böhmen, v. Pet. Beckler, Hof 1694, Sinapius schles. curiosit. 1ste vorstell. 1720, s. 166ff. Sie gehörten zu den landherren, d. i. zu dem herrenstande. Der böhmische adel des höchsten ranges nannte sich stets herren, pani, und die titel graf, freiherr wurden erst spät angenommen, * 17
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132 5, 7. 5, 10. s. Balbin epit. 3, 386. Schottky karol. zeitalter 396 f. Die Berka hatten grosse besitzungen in nicht beträchtlicher entfernung von Zittau; daher nennt der redend aufgeführte die Zittauer seine lieben nachbarn. alle phingsten eynen torney. Schon zur zeit des königs Wenzel I, im j. 1245, wurden die turniere in Böhmen eingeführt, continuat. Cosm. in Pelz. und Dobr. scr. 1, 372. Sein sohn Pržemysl II. Ottokar gebot den söhnen seiner baronen, sich in kampfspielen zu üben, chron. Francisci ibid. 2, 22. Schottky 401 ff. Aus der er- zählung Joh. v. Guben kann man schliessen, dass Zittau schon gegen das ende des 13ten jahrhunderts ein nicht unbedeutender ort war. Carpz. meldet an. 4, 199 aus den stadtbichern, dass im 14ten jahrhundert viele adliche familien hier gewohnt haben; er nennt die von Donyn, Grysslaw, Stewitz, Kyaw, Königshain und Romberg, und bemerkt, dass man sie altadliche bürger ge- nannt habe. Wann die turniere in Zittau aufgehört haben, weiss man nicht. vnd dese stat waz dez von der Lypen u. s. w. Die herren von der Leippe besassen Zittau wahrscheinlich schon zu Premisl. II. Ottokars zeiten, obwohl unter böhmischer hoheit, Carpz. 1, 129. 2, 173. Zdislaw, herr von der Leippe, ‘residens in castro Ronaw’ und seine gemahlin, Agnes von Zoyna, stifteten 1268 das kloster der franziskaner (minoriten oder grauen brider) in Zittau, s. Carpz. a. a. o., vgl. urk. verz. 1, 14, woraus jedoch auf den besitz von Zittau nicht mit voller sicherheit zu schliessen ist. Das jahr, in welchem die von der Leippe mit der stadt Zittau beliehen wor- den, ist nicht auszumitteln. Das verzeichnis oberlaus. urk. sagt bei dem jahre 1256. Pzemislaus Ottocar dux baroni Leipensi opidum Sitavie pignoris loco in feudum tradit. Eine urkunde oder eine an- dere quelle dieser angabe wird nicht nachgewiesen; Hofmann 1, 300 und Carpz. an. 2, 172, auf welche hingewiesen wird, geben keine jahrzahl an. Müller, inst. j. feud. Lus. sup. s. 32, nimmt an, dass die belehnung nach dem j. 1255 erfolgt sei. Carpz. 2, 173 nennt Peter von Naptitz und Albrecht von Lomnitz lehnsleu- te des herrn von der Leippe, welche damals pfandweise die stadt besessen hätten. Dass sie vasallen des von der Leippe gewesen, schloss er vielleicht aus einer andern stelle Joh. v. G. (7, 3f.), welche spätere zeiten, nämlich die des königs Johannes von Böhmen, betrifft und die Naptitzer mannen des herrn von der Leippe nennt; wenn er nicht dem Manlius nachschrieb, dem er vornehm- lich zu folgen scheint, vgl. des letztern comment. bei Hofm. 3, c. 48, §. 1, s. 254. 5, c. 8, §. 1, s. 300. 6, c. 28, §. 5, s. 318. Man-
132 5, 7. 5, 10. s. Balbin epit. 3, 386. Schottky karol. zeitalter 396 f. Die Berka hatten grosse besitzungen in nicht beträchtlicher entfernung von Zittau; daher nennt der redend aufgeführte die Zittauer seine lieben nachbarn. alle phingsten eynen torney. Schon zur zeit des königs Wenzel I, im j. 1245, wurden die turniere in Böhmen eingeführt, continuat. Cosm. in Pelz. und Dobr. scr. 1, 372. Sein sohn Pržemysl II. Ottokar gebot den söhnen seiner baronen, sich in kampfspielen zu üben, chron. Francisci ibid. 2, 22. Schottky 401 ff. Aus der er- zählung Joh. v. Guben kann man schliessen, dass Zittau schon gegen das ende des 13ten jahrhunderts ein nicht unbedeutender ort war. Carpz. meldet an. 4, 199 aus den stadtbichern, dass im 14ten jahrhundert viele adliche familien hier gewohnt haben; er nennt die von Donyn, Grysslaw, Stewitz, Kyaw, Königshain und Romberg, und bemerkt, dass man sie altadliche bürger ge- nannt habe. Wann die turniere in Zittau aufgehört haben, weiss man nicht. vnd dese stat waz dez von der Lypen u. s. w. Die herren von der Leippe besassen Zittau wahrscheinlich schon zu Premisl. II. Ottokars zeiten, obwohl unter böhmischer hoheit, Carpz. 1, 129. 2, 173. Zdislaw, herr von der Leippe, ‘residens in castro Ronaw’ und seine gemahlin, Agnes von Zoyna, stifteten 1268 das kloster der franziskaner (minoriten oder grauen brider) in Zittau, s. Carpz. a. a. o., vgl. urk. verz. 1, 14, woraus jedoch auf den besitz von Zittau nicht mit voller sicherheit zu schliessen ist. Das jahr, in welchem die von der Leippe mit der stadt Zittau beliehen wor- den, ist nicht auszumitteln. Das verzeichnis oberlaus. urk. sagt bei dem jahre 1256. Pzemislaus Ottocar dux baroni Leipensi opidum Sitavie pignoris loco in feudum tradit. Eine urkunde oder eine an- dere quelle dieser angabe wird nicht nachgewiesen; Hofmann 1, 300 und Carpz. an. 2, 172, auf welche hingewiesen wird, geben keine jahrzahl an. Müller, inst. j. feud. Lus. sup. s. 32, nimmt an, dass die belehnung nach dem j. 1255 erfolgt sei. Carpz. 2, 173 nennt Peter von Naptitz und Albrecht von Lomnitz lehnsleu- te des herrn von der Leippe, welche damals pfandweise die stadt besessen hätten. Dass sie vasallen des von der Leippe gewesen, schloss er vielleicht aus einer andern stelle Joh. v. G. (7, 3f.), welche spätere zeiten, nämlich die des königs Johannes von Böhmen, betrifft und die Naptitzer mannen des herrn von der Leippe nennt; wenn er nicht dem Manlius nachschrieb, dem er vornehm- lich zu folgen scheint, vgl. des letztern comment. bei Hofm. 3, c. 48, §. 1, s. 254. 5, c. 8, §. 1, s. 300. 6, c. 28, §. 5, s. 318. Man-
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133 5, 11.ƒ lius bezieht sich in seinem berichte suf das zu Carpzovs zeit nicht mehr vorhandene chronicon oybinense unbekanntes ursprungs. Ei- ner verpfändung Zittaus an die von Naptitz und Lomnitz ge- denkt aber Manlius nicht ausdriicklich; er nennt sie a. a. o. s. 234 dominos tunc Zittaviae. Er führt sogar Peter von Naptitz selbst als herrn von der Leippe auf. Dass er nicht unmittelbar aus Joh. v. Guben schöpfte, lässt sich erweisen. Indess scheint sein be- richt durch die worte Joh. v. G. begrindet zu werden dese stat waz dez von der Lypen hern Peter von Napticz. Dass Albrecht von der Lomnitz ein vasall des von der Leippe gewesen, sagt Joh- v. G. nicht; auch nicht, dass er im mitbesitze der stadt gewesen; denn die worte lauten nicht dese stat waz dez von der Lypen hern Peter von Naptitz vnd hern Albrecht von der Lomnitz, sondern hern Peter von N. vnd her Albr. v. d. L. dirslug zu tode u. s. w. Also wiirde der besitz der stadt buchstäblich nur auf Peter von Nap- titz bezogen werden können. dirslug zu tode den von Barbey — margraue Hermans hôme. Die er- sten drei worte sind von der die schrift bisweilen nachbessernden hand (wahrscheinlich eigenhändig von Joh. v. Guben) unter hin- weisung auf das nach dem worte Lomnicz befindliche einschal- tungszeichen am rande beigefügt; der zweite buchstabe des ersten wortes ist offenbar ein i, der dritte ist r, ganz wie es jene nach- bessernde hand immer schreibt, mithin kann nicht gelesen werden die, auch ist bei slug kein auf slugen hinführendes abkürzungszei- chen erkennbar; dirslug ist erschlug. Mithin wird Albrecht von der Lomnitz als thäter bezeichnet. Wenn die tödtung des von Barby bei dem turniere selbst erfolgte, wo also mann gegen mann auf- trat, so wäre die annahme zweier thäter ohnediess unstatthaft. Carpz. an. 4, 199, giebt die stelle aus Joh. v. Guben mit folgender willkürlicher interpunction und änderung und die stadt was des von der Leippen. Herr Pet. v. Naptitz und herr Albrecht von der Lomnitz die schlugen zu tode u. s. w. So wäre freilich der sache leicht geholfen. Auf seine deutung griindet Carpz. 4, 136 die ver- mutung, dass der herr von der Leippe, weil vermutlich der mord mit seinem vorbewust und durch sein anstiften erfolgt, miissen des landes flichtig werden. Dagegen lässt er 2, 173 den von Naptitz des todschlags wegen entweichen. War, wie aus Joh. v. Guben buchstäblichem ausdrucke zu folgen scheint, Peter v. Naptitz selbst ein herr von der Leippe, wie auch Manlius anführt (die verzweigung des geschlechtes der v. d. L. war gross), so wäre die sache klar. Waren aber Pet. v. N. und A. v. d. L. nur lehns- leute des von der Leippe, so muss man dennoch annehmen, dass
133 5, 11.ƒ lius bezieht sich in seinem berichte suf das zu Carpzovs zeit nicht mehr vorhandene chronicon oybinense unbekanntes ursprungs. Ei- ner verpfändung Zittaus an die von Naptitz und Lomnitz ge- denkt aber Manlius nicht ausdriicklich; er nennt sie a. a. o. s. 234 dominos tunc Zittaviae. Er führt sogar Peter von Naptitz selbst als herrn von der Leippe auf. Dass er nicht unmittelbar aus Joh. v. Guben schöpfte, lässt sich erweisen. Indess scheint sein be- richt durch die worte Joh. v. G. begrindet zu werden dese stat waz dez von der Lypen hern Peter von Napticz. Dass Albrecht von der Lomnitz ein vasall des von der Leippe gewesen, sagt Joh- v. G. nicht; auch nicht, dass er im mitbesitze der stadt gewesen; denn die worte lauten nicht dese stat waz dez von der Lypen hern Peter von Naptitz vnd hern Albrecht von der Lomnitz, sondern hern Peter von N. vnd her Albr. v. d. L. dirslug zu tode u. s. w. Also wiirde der besitz der stadt buchstäblich nur auf Peter von Nap- titz bezogen werden können. dirslug zu tode den von Barbey — margraue Hermans hôme. Die er- sten drei worte sind von der die schrift bisweilen nachbessernden hand (wahrscheinlich eigenhändig von Joh. v. Guben) unter hin- weisung auf das nach dem worte Lomnicz befindliche einschal- tungszeichen am rande beigefügt; der zweite buchstabe des ersten wortes ist offenbar ein i, der dritte ist r, ganz wie es jene nach- bessernde hand immer schreibt, mithin kann nicht gelesen werden die, auch ist bei slug kein auf slugen hinführendes abkürzungszei- chen erkennbar; dirslug ist erschlug. Mithin wird Albrecht von der Lomnitz als thäter bezeichnet. Wenn die tödtung des von Barby bei dem turniere selbst erfolgte, wo also mann gegen mann auf- trat, so wäre die annahme zweier thäter ohnediess unstatthaft. Carpz. an. 4, 199, giebt die stelle aus Joh. v. Guben mit folgender willkürlicher interpunction und änderung und die stadt was des von der Leippen. Herr Pet. v. Naptitz und herr Albrecht von der Lomnitz die schlugen zu tode u. s. w. So wäre freilich der sache leicht geholfen. Auf seine deutung griindet Carpz. 4, 136 die ver- mutung, dass der herr von der Leippe, weil vermutlich der mord mit seinem vorbewust und durch sein anstiften erfolgt, miissen des landes flichtig werden. Dagegen lässt er 2, 173 den von Naptitz des todschlags wegen entweichen. War, wie aus Joh. v. Guben buchstäblichem ausdrucke zu folgen scheint, Peter v. Naptitz selbst ein herr von der Leippe, wie auch Manlius anführt (die verzweigung des geschlechtes der v. d. L. war gross), so wäre die sache klar. Waren aber Pet. v. N. und A. v. d. L. nur lehns- leute des von der Leippe, so muss man dennoch annehmen, dass
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134 5, 12. 5, 12. 5, 12. 5, 15. 5, 16. 5, 19 ff. dem von der Leippe antheil oder zulassung bei jenem vorfalle zur last falle; denn Joh. v. Guben sagt dez (darum) muste do entwi- chen der von der Lipen u. s. w. Grosser, merkw. 3, 98, nennt den von der Leippe Peter und scheint ihn mit dem von Naptitz, des- sen er gar nicht gedenkt, für eine person zu halten. den von Barbey. So steht deutlich geschrieben Manlius a. a. o. s. 234 und spätere chroniken haben unrichtig Birka. Grosser a. a. o. nennt ihn gar Gerka von der Dube. pfarre. In der pfarrkirche zu st. Johannes, deren schon die oben angeführte urkunde v. j. 1291 erwähnte. margraue Hermans. — Hermanns des langen (sohnes Ottos des lan- gen, welcher des königs Wenzel vormund war). Er besass einen theil der Oberlausitz und starb 1307, s. Käufer abr. 1, 90. 99. 103. do undirwant sich konig Wenczlaw weder dirre stadt. Also im j. 1303. M°CCC X. II. non. Jan. begnodte u. s. i. — Das verz. oberl. urkk. 1, 20 sagt bei dem jahre 1304. Wenceslaus rex concedit ciuibus Sitta- uiensibus exemtionem a theloneo per regnum Bohemie in triennium, II Jan. 1304, unter beziehung auf Carpz. an. 2, 173. 4. 166, und auf die chronica actuum (d. i. Joh. v. Guben), welche aber das jahr 1307 angebe. Die beziehung auf Carpzop ist richtig; aber im jahr- buche steht M'CCC vij nonas Januarii so, dass v durch striche einge- schlossen, aber interpungiert ist, was, so wie die angabe nach den nonen, Carpzov oder spätere chronisten, denen er nachschrieb, und der verfasser des urkundenverzeichnisses iibersehen haben. Mithin ist MCCCV, II. non. Jan. zu lesen. Die urkunde selbst ist nicht vor- handen. In dem selbin yare — vmme slan. Also wäre der von der Leippe nach zwei jahren, im j. 1305 wieder zum besitze Zittaus gelangt. Auch hier ist die erzählung dunkel. Nach der absetzung des Wladislaw Loktek, im j. 1300, ward der könig Wenzel von Böhmen zum könig von Pohlen erwählt und setzte vor seiner riickkehr nach Böhmen mehrere böhmische herren als statthalter in Pohlen ein. Dubrawsky, hist. bojem. lib. 18, s. 150, nennt ausdriicklich Hein- rich von der Leippe als oberstatthalter und Protasius von Wissem- burg als statthalter von Cujavien. Des letztern gedenken auch Cromer de orig. et reb. gest. Polonor. s. 182 und Dlugoss hist. polon. lib. 9, s. 898. Dieser erzählt bei dem jahre 1301, nach der entlassung des Hinko Berka von der Dube sei der herzog Nicolaus von Oppeln zum statthalter von Crakau ernannt, jedoch (s. 903) im jahre 1303 abgesetzt worden, worauf Friczko von Schaschowitz seine stelle und zugleich die statthalterschaft von Pommern und
134 5, 12. 5, 12. 5, 12. 5, 15. 5, 16. 5, 19 ff. dem von der Leippe antheil oder zulassung bei jenem vorfalle zur last falle; denn Joh. v. Guben sagt dez (darum) muste do entwi- chen der von der Lipen u. s. w. Grosser, merkw. 3, 98, nennt den von der Leippe Peter und scheint ihn mit dem von Naptitz, des- sen er gar nicht gedenkt, für eine person zu halten. den von Barbey. So steht deutlich geschrieben Manlius a. a. o. s. 234 und spätere chroniken haben unrichtig Birka. Grosser a. a. o. nennt ihn gar Gerka von der Dube. pfarre. In der pfarrkirche zu st. Johannes, deren schon die oben angeführte urkunde v. j. 1291 erwähnte. margraue Hermans. — Hermanns des langen (sohnes Ottos des lan- gen, welcher des königs Wenzel vormund war). Er besass einen theil der Oberlausitz und starb 1307, s. Käufer abr. 1, 90. 99. 103. do undirwant sich konig Wenczlaw weder dirre stadt. Also im j. 1303. M°CCC X. II. non. Jan. begnodte u. s. i. — Das verz. oberl. urkk. 1, 20 sagt bei dem jahre 1304. Wenceslaus rex concedit ciuibus Sitta- uiensibus exemtionem a theloneo per regnum Bohemie in triennium, II Jan. 1304, unter beziehung auf Carpz. an. 2, 173. 4. 166, und auf die chronica actuum (d. i. Joh. v. Guben), welche aber das jahr 1307 angebe. Die beziehung auf Carpzop ist richtig; aber im jahr- buche steht M'CCC vij nonas Januarii so, dass v durch striche einge- schlossen, aber interpungiert ist, was, so wie die angabe nach den nonen, Carpzov oder spätere chronisten, denen er nachschrieb, und der verfasser des urkundenverzeichnisses iibersehen haben. Mithin ist MCCCV, II. non. Jan. zu lesen. Die urkunde selbst ist nicht vor- handen. In dem selbin yare — vmme slan. Also wäre der von der Leippe nach zwei jahren, im j. 1305 wieder zum besitze Zittaus gelangt. Auch hier ist die erzählung dunkel. Nach der absetzung des Wladislaw Loktek, im j. 1300, ward der könig Wenzel von Böhmen zum könig von Pohlen erwählt und setzte vor seiner riickkehr nach Böhmen mehrere böhmische herren als statthalter in Pohlen ein. Dubrawsky, hist. bojem. lib. 18, s. 150, nennt ausdriicklich Hein- rich von der Leippe als oberstatthalter und Protasius von Wissem- burg als statthalter von Cujavien. Des letztern gedenken auch Cromer de orig. et reb. gest. Polonor. s. 182 und Dlugoss hist. polon. lib. 9, s. 898. Dieser erzählt bei dem jahre 1301, nach der entlassung des Hinko Berka von der Dube sei der herzog Nicolaus von Oppeln zum statthalter von Crakau ernannt, jedoch (s. 903) im jahre 1303 abgesetzt worden, worauf Friczko von Schaschowitz seine stelle und zugleich die statthalterschaft von Pommern und
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135 5, 22. Cujavien erhalten habe. Dunkel ist was Joh. von Guben von dem beistande erzählt, den der herr von der Leippe dem von Wissem- burg gegen die Oesterreicher geleistet haben soll. In den jahren 1300 — 1303 traten zwischen k. Albrecht I. und k. Wenzel keine offenen feindseligkeiten ein. Im jahr 1304, wo nach Dlugoss der von Wissemburg nicht mehr statthalter von Cujavien war, iiber- zog Albrecht seinen schwager Wenzel mit einem heere, welches sei- nen zug durch Baiern nahm und vor Budiveiss ein lager auf- schlug. Albrechts sohn Rudolf fiel mit einem andern heere in Mähren ein; vor Kuttenberg vereinigten sich beide, musten aber abziehen, s. chronic. aul. reg. s. 140 — 143, chron. Pulkavae s. 259, Dubravsky s. 151. Ob nun der von der Leippe. vereint mit dem von Wissemburg, dem damahls nach Mähren eingedrungenen hee- re widerstand geleistet, und Johann von Guben hierauf hindeute, wissen wir nicht. Ein Thasso von Wissenburg ward nach dem chron. aul. reg. s. 139, welches ihn Boemie camerarium nennt, im j. 1304 in Prag ermordet. do noch wart aber dem von der Lypen die stat genomen u. s. w. Die veranlassung, weshalb dem von der Leippe die ihm im jahre 1305 ivieder eingeräumte stadt abermahls entnommen worden, kennen wir nicht. Aber die erzählung der abermahligen zuriickgabe der- selben bedarf der berichtigung. Unrichtig fülrt Joh. v. Guben in der obigen stelle den kaiser Rudolf I. an, der Kollin und Kutten- berg nie belagerte. Wohl aber zog k. Albrecht I. im j. 1307 vor diese orte, als er nach dem tode seines sohnes, Rudolfs I., königs von Böhmen († 1307), dessen bruder, den herzog Friedrich, den Böhmen zum könige aufdringen wollte. Aber Heinrich von der Leippe und Johann von Wartemberg widerstanden den belagerern durch tapfere gegenwehr, s. Petr. v. Zittau s. 178, Pulkav. (Dobn. 3) s. 265, Ben. de Weitm. (Pelz. u. Dobr. scriptt. 2) s. 217. Wenn also der von der Leippe um dieses verdienstes willen oder zum schadenersatz Zittau wieder erhielt, so konnte dieses ereignis nicht, wie Joh. von G. breichtet, in die zeiten des k. Wenzel fallen; denn dieser starb 1305. Der zeitpunkt jener abermahligen wiederwerbung ist nicht genau auszumitteln; wahrscheinlich erfolgte sie bald nach dem regierungsantritte des. k. Johannes, der 1310 mit Böhmen be- lehnt und 1311 gekrönt ward. Denn auch diesem leistete Heinrich von der Leippe tapferen beistand als er im j. 1310 das von den anhängern Heinrichs von Kärnthen besetzte Kuttenberg belagerte, s. Petr. von Zittau s. 260. der von Pog vnd der von Swerticz. Carpz. an. 2, 176 nennt sie die herren von Paga und Zwierzetiecz, Manlius in Hofm. scrr. 1, 235 6, 2.
135 5, 22. Cujavien erhalten habe. Dunkel ist was Joh. von Guben von dem beistande erzählt, den der herr von der Leippe dem von Wissem- burg gegen die Oesterreicher geleistet haben soll. In den jahren 1300 — 1303 traten zwischen k. Albrecht I. und k. Wenzel keine offenen feindseligkeiten ein. Im jahr 1304, wo nach Dlugoss der von Wissemburg nicht mehr statthalter von Cujavien war, iiber- zog Albrecht seinen schwager Wenzel mit einem heere, welches sei- nen zug durch Baiern nahm und vor Budiveiss ein lager auf- schlug. Albrechts sohn Rudolf fiel mit einem andern heere in Mähren ein; vor Kuttenberg vereinigten sich beide, musten aber abziehen, s. chronic. aul. reg. s. 140 — 143, chron. Pulkavae s. 259, Dubravsky s. 151. Ob nun der von der Leippe. vereint mit dem von Wissemburg, dem damahls nach Mähren eingedrungenen hee- re widerstand geleistet, und Johann von Guben hierauf hindeute, wissen wir nicht. Ein Thasso von Wissenburg ward nach dem chron. aul. reg. s. 139, welches ihn Boemie camerarium nennt, im j. 1304 in Prag ermordet. do noch wart aber dem von der Lypen die stat genomen u. s. w. Die veranlassung, weshalb dem von der Leippe die ihm im jahre 1305 ivieder eingeräumte stadt abermahls entnommen worden, kennen wir nicht. Aber die erzählung der abermahligen zuriickgabe der- selben bedarf der berichtigung. Unrichtig fülrt Joh. v. Guben in der obigen stelle den kaiser Rudolf I. an, der Kollin und Kutten- berg nie belagerte. Wohl aber zog k. Albrecht I. im j. 1307 vor diese orte, als er nach dem tode seines sohnes, Rudolfs I., königs von Böhmen († 1307), dessen bruder, den herzog Friedrich, den Böhmen zum könige aufdringen wollte. Aber Heinrich von der Leippe und Johann von Wartemberg widerstanden den belagerern durch tapfere gegenwehr, s. Petr. v. Zittau s. 178, Pulkav. (Dobn. 3) s. 265, Ben. de Weitm. (Pelz. u. Dobr. scriptt. 2) s. 217. Wenn also der von der Leippe um dieses verdienstes willen oder zum schadenersatz Zittau wieder erhielt, so konnte dieses ereignis nicht, wie Joh. von G. breichtet, in die zeiten des k. Wenzel fallen; denn dieser starb 1305. Der zeitpunkt jener abermahligen wiederwerbung ist nicht genau auszumitteln; wahrscheinlich erfolgte sie bald nach dem regierungsantritte des. k. Johannes, der 1310 mit Böhmen be- lehnt und 1311 gekrönt ward. Denn auch diesem leistete Heinrich von der Leippe tapferen beistand als er im j. 1310 das von den anhängern Heinrichs von Kärnthen besetzte Kuttenberg belagerte, s. Petr. von Zittau s. 260. der von Pog vnd der von Swerticz. Carpz. an. 2, 176 nennt sie die herren von Paga und Zwierzetiecz, Manlius in Hofm. scrr. 1, 235 6, 2.
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130 6, 9. 6, 11. 6, 19. sagt Pegavienses et Suertenses, und bemerkt, dass in den annalen entweder die jahrzahl 1312, oder die beziehung auf den könig Wenzel unrich- tig sein miisse, da dieser bereits im jahre 1305 gestorben war. Wäre aber die jahrzahl richtig, so würde für Wenzel, könig Johannes zu setzen sein. Carpz. stimmt a. a. o. mit dieser bemerkung iiberein. Die beilage XVI. zum ersten bande von Pescheks geschichte der stadt Zittau enthält eine urkunde, d. Frankenfurt XI cal. augu- sti 1310, aus der hervorgeht, dass k. Heinrich VII. dem damahligen obermarschall des königreich Böhmen, Heinrich von der Leippe, die stadt Zittau nebst der burg Ronaw iibereignet habe: sie sichert zugleich die bestätigung dieser donation durch könig Johannes von Böhmen binnen drei monaten zu. Aber noch vor ablauf dieses zeitraums trat ein tausch ein, indem der könig Johann das städtchen Hostradicz und die villa Mispitz an Heinrich von der Leippe iiber- liess, der ihm dagegen Zittau und dessen bezirk und die burgen Ronow, Oywin und Schonbuch abtrat. Die urkunde ist gegeben zu Prag 1310 III. non. sept., s. beil. XVII, zu Pescheks handb. Da also der könig Johann schon 1310 zum besitze Zittaus gelang- te, so kann die begebenheit vom jalre 1312, welche das jahrbuch er- zählt, nicht ihn betreffen, und mithin auch diese jahrzahl nicht in richtigkeit beruhen. Eben so wenig kann Wenzel des II. sohn Wen- zel III. gemeint sein, denn dieser ward im j. 1306 ermordet. Die erzählung bleibt dunkel. by den Oybe. Erste erwähnung des Oybins bei dem j. 1312. Doch sagt die stelle nicht ausdriicklich, dass der berg schon damahls die- sen namen gehabt habe ; vgl. m. beiträge zur geschichte des Oy- bins im n. laus. mag. bd. 4, s. 183ff. Eyn lantherre u. s. 1. Nachholung der ältesten geschichte des Oy- bins ohne angabe der jahre. Dass die zeit, zu welcher Quale (Chivalo) von der Leippe, der urheber des ersten anbaues, gelebt, sich nicht bestimmt ausmitteln lasse, dass aber dieser anbau in die zeiten vor der regierung des königs Johannes, mithin vor 1310, und wahrscheinlich in weit ältere zeit zu setzen sei, glaube ich gegen Manlius (b. Hofmann 1, 318) und Grosser (laus. mki. s. 83) er- wiesen zu haben in d. angef. beitr. s. 185 — 187. Pescheks anga- be im Oybin s. 63 (2te ausg.), dass der erste anbau um das jahr 1211 erfolgt sei, ist unbegriindet. burcberge. Ein hügel vor der stadt, unweit der Mandau und der burgmiihle gelegen. Von der erbauung der dort befindlich gewese- nen burg oder warte, so wie von dem zeitpunkte ihrer zerstorung, schweigt die geschichte; andere nachrichten von den räubern, die auf dieser veste gehauset, fehlen ebenfalls. Carpz. an. 1, 156 ver-
130 6, 9. 6, 11. 6, 19. sagt Pegavienses et Suertenses, und bemerkt, dass in den annalen entweder die jahrzahl 1312, oder die beziehung auf den könig Wenzel unrich- tig sein miisse, da dieser bereits im jahre 1305 gestorben war. Wäre aber die jahrzahl richtig, so würde für Wenzel, könig Johannes zu setzen sein. Carpz. stimmt a. a. o. mit dieser bemerkung iiberein. Die beilage XVI. zum ersten bande von Pescheks geschichte der stadt Zittau enthält eine urkunde, d. Frankenfurt XI cal. augu- sti 1310, aus der hervorgeht, dass k. Heinrich VII. dem damahligen obermarschall des königreich Böhmen, Heinrich von der Leippe, die stadt Zittau nebst der burg Ronaw iibereignet habe: sie sichert zugleich die bestätigung dieser donation durch könig Johannes von Böhmen binnen drei monaten zu. Aber noch vor ablauf dieses zeitraums trat ein tausch ein, indem der könig Johann das städtchen Hostradicz und die villa Mispitz an Heinrich von der Leippe iiber- liess, der ihm dagegen Zittau und dessen bezirk und die burgen Ronow, Oywin und Schonbuch abtrat. Die urkunde ist gegeben zu Prag 1310 III. non. sept., s. beil. XVII, zu Pescheks handb. Da also der könig Johann schon 1310 zum besitze Zittaus gelang- te, so kann die begebenheit vom jalre 1312, welche das jahrbuch er- zählt, nicht ihn betreffen, und mithin auch diese jahrzahl nicht in richtigkeit beruhen. Eben so wenig kann Wenzel des II. sohn Wen- zel III. gemeint sein, denn dieser ward im j. 1306 ermordet. Die erzählung bleibt dunkel. by den Oybe. Erste erwähnung des Oybins bei dem j. 1312. Doch sagt die stelle nicht ausdriicklich, dass der berg schon damahls die- sen namen gehabt habe ; vgl. m. beiträge zur geschichte des Oy- bins im n. laus. mag. bd. 4, s. 183ff. Eyn lantherre u. s. 1. Nachholung der ältesten geschichte des Oy- bins ohne angabe der jahre. Dass die zeit, zu welcher Quale (Chivalo) von der Leippe, der urheber des ersten anbaues, gelebt, sich nicht bestimmt ausmitteln lasse, dass aber dieser anbau in die zeiten vor der regierung des königs Johannes, mithin vor 1310, und wahrscheinlich in weit ältere zeit zu setzen sei, glaube ich gegen Manlius (b. Hofmann 1, 318) und Grosser (laus. mki. s. 83) er- wiesen zu haben in d. angef. beitr. s. 185 — 187. Pescheks anga- be im Oybin s. 63 (2te ausg.), dass der erste anbau um das jahr 1211 erfolgt sei, ist unbegriindet. burcberge. Ein hügel vor der stadt, unweit der Mandau und der burgmiihle gelegen. Von der erbauung der dort befindlich gewese- nen burg oder warte, so wie von dem zeitpunkte ihrer zerstorung, schweigt die geschichte; andere nachrichten von den räubern, die auf dieser veste gehauset, fehlen ebenfalls. Carpz. an. 1, 156 ver-
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137 6, 27f. 6, 28. mutet, dass schon zu den zeiten der drei kretschame ein ritterliches geschlecht auf dem burgberge seinen sitz gehabt. Manlius bei Hofm. 1,318 giebt, was in spätere chroniken aus Johann von Gu- ben übergegangen war. Der von der Lypen - quam. Auch hier ist der zeitpunct nicht be- stimmt bezeichnet. Nach dem tode des markgrafens von Branden- burg Woldemars I. († 1319) trat herzog Heinrich von Fürstenberg und Jauer mit anspriichen auf die Oberlausitz hervor. Die mark Budissin nebst Camenz und Löbau unterwarf sich dem könig Jo- hann von Böhmen, s. Zobels kurze geschichte der Oberlausitz a. a. o. s. 480. Käuffers abr. 1, 120. Es kam ein vergleich zu stande, nach welchem Heinrich die städte Görlitz und Lauban als ein böhmisches lehn erhielt, urk. herz. Heinrichs, dat. in castro prope Olsnitz 1319, in Lünigs cod. 1, 983, urk. desselb. in castro prope Olsnitz X. kal. oct. 1319, bei Hofm. 4, 186. Im j. 1320 id. sept. be- lehnte könig Ludwig IV. (gewöhnlich der Vte genannt) den kö- nig Johann mit der mark Budissin und der stadt Camenz, urk. b. Hofm. 4, 192, 1gl. chron. aul. reg. 376, laus. mon. schr. 1795, s. 21 ff. 1797, s. 480. Dass der könig Johann Zittau schon im jahre 1310 eingetauscht habe, ergiebt sich aus der oben angeführten urkunde d. Prag. III. non. sept. dez toten syn man u. s.w. Diese stelle berichtet, auf welche weise der könig Johannes zum besitze der stadt Zittau gelangt sei. Wenn wir die worte vnd czoch von synen mannen, den Napticzern vnd von den Tanneveldern erklären durch er, der von der Lypen, trennte sich von seinen mannen, so ergiebt sich folgendes: der von der Leippe hatte Zittau; deshalb (dez) d. h. im vertrauen auf seine macht und sei- nen schutz, thaten seine lehnsleute, worunter auch die Naptitzer und Tannwvelder, durch raub grossen schaden. Der könig Johannes zog ihn als lehnsherrn zur verantwortung. Er aber wollte, obwohl er nichts verantwvorten, d. i. nichts rechtfertigen konnte, niemand tödten lassen. Desshalb gab er seine hiesigen besitzungen auf, und tauschte vom könig Johannes andere ein. So brauchte er seine lehns- leute weder zu strafen noch zu vertheidigen, indem er das ganze verhältnis aufgab, und der könig, durch des von der Leippe da- zwischentreten nicht mehr gehindert, konnte der räuberei sofort steuern. Mit dieser erklärung stimmt der inhalt der oben erwähn- ten urkunde des königs Johann d. 1310. non. sept. Deutlich sagt Johann von Guben, der könig habe dem von der Leippe andere güter in Mähren gegeben: und die urkunde nennt die besitzungen, Hostradicz und Mispitz, die von der Leippe gegen abtretung der burgen Oybin Ronow und Schonbuch übereignet wurden. Manlius 18
137 6, 27f. 6, 28. mutet, dass schon zu den zeiten der drei kretschame ein ritterliches geschlecht auf dem burgberge seinen sitz gehabt. Manlius bei Hofm. 1,318 giebt, was in spätere chroniken aus Johann von Gu- ben übergegangen war. Der von der Lypen - quam. Auch hier ist der zeitpunct nicht be- stimmt bezeichnet. Nach dem tode des markgrafens von Branden- burg Woldemars I. († 1319) trat herzog Heinrich von Fürstenberg und Jauer mit anspriichen auf die Oberlausitz hervor. Die mark Budissin nebst Camenz und Löbau unterwarf sich dem könig Jo- hann von Böhmen, s. Zobels kurze geschichte der Oberlausitz a. a. o. s. 480. Käuffers abr. 1, 120. Es kam ein vergleich zu stande, nach welchem Heinrich die städte Görlitz und Lauban als ein böhmisches lehn erhielt, urk. herz. Heinrichs, dat. in castro prope Olsnitz 1319, in Lünigs cod. 1, 983, urk. desselb. in castro prope Olsnitz X. kal. oct. 1319, bei Hofm. 4, 186. Im j. 1320 id. sept. be- lehnte könig Ludwig IV. (gewöhnlich der Vte genannt) den kö- nig Johann mit der mark Budissin und der stadt Camenz, urk. b. Hofm. 4, 192, 1gl. chron. aul. reg. 376, laus. mon. schr. 1795, s. 21 ff. 1797, s. 480. Dass der könig Johann Zittau schon im jahre 1310 eingetauscht habe, ergiebt sich aus der oben angeführten urkunde d. Prag. III. non. sept. dez toten syn man u. s.w. Diese stelle berichtet, auf welche weise der könig Johannes zum besitze der stadt Zittau gelangt sei. Wenn wir die worte vnd czoch von synen mannen, den Napticzern vnd von den Tanneveldern erklären durch er, der von der Lypen, trennte sich von seinen mannen, so ergiebt sich folgendes: der von der Leippe hatte Zittau; deshalb (dez) d. h. im vertrauen auf seine macht und sei- nen schutz, thaten seine lehnsleute, worunter auch die Naptitzer und Tannwvelder, durch raub grossen schaden. Der könig Johannes zog ihn als lehnsherrn zur verantwortung. Er aber wollte, obwohl er nichts verantwvorten, d. i. nichts rechtfertigen konnte, niemand tödten lassen. Desshalb gab er seine hiesigen besitzungen auf, und tauschte vom könig Johannes andere ein. So brauchte er seine lehns- leute weder zu strafen noch zu vertheidigen, indem er das ganze verhältnis aufgab, und der könig, durch des von der Leippe da- zwischentreten nicht mehr gehindert, konnte der räuberei sofort steuern. Mit dieser erklärung stimmt der inhalt der oben erwähn- ten urkunde des königs Johann d. 1310. non. sept. Deutlich sagt Johann von Guben, der könig habe dem von der Leippe andere güter in Mähren gegeben: und die urkunde nennt die besitzungen, Hostradicz und Mispitz, die von der Leippe gegen abtretung der burgen Oybin Ronow und Schonbuch übereignet wurden. Manlius 18
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138 7, 6 f. 7, 8. bei Hofm. 1, 300. erzählt nach dem chron. oybinense unbekanntes ursprungs, dass dem von der Leippe, dessen lehnsleute, die Nap- titzer und Tannivelder, die burg Oybin inne gehabt, wegen ihres raubgewerbes, die stadt nebst der burg durch den könig Johannes entzogen worden sei. konigyn Elsen swester. Agnes, die stiefschwester seiner gemahlin Elisabeth, der tochter könig Wenzels II. von Böhmen. Wenzel hatte sich nach dem tode seiner gemahlin Jutta, des kaisers Ru- dolfs I. tochter († 1297), im jahre 1303 mit Elisabeth (Richenza), des herzogs Przemysl von Grosspolen tochter, vermählt, welche ihm im jahre 1305 jene Agnes gebar; chron. aul. reg. bei Dobner 5, 129. 137. 139. 227 ff. Die vermählung der letztern mit Heinrich von Jauer setzt dieses chronic. s. 351 in das j. 1316 als sie im zwölften lebensjahre stand; vgl. Balbin. epit. rer. bohem. 3, 320. Zittau aber gelangte nach Johann von Guben erst im jahre 1319 an Heinrich von Jauer. derselben was Grecz, di stat. König Wenzel II. hatte seiner zwei- ten gemahlin Elisabeth ein vermächtnis von 20000 mark beschie- den. Eben so viel hatte ihr zweiter gemahl, könig Rudolf von Böhmen, der schon 1307 starb, ihr ausgesetzt. Wegen dieser 40000 mark besass sie Gräz und zwei andere städte pfandweise. s. chron. aul. reg. 150. 176. Sie iiberliess, wie dieses chronicon s. 351 bei dem j. 1316 berichtet, Gräz ihrer tochter und deren ge- mahle. Daher kann das jahrbuch sagen, dass Agnes diese stadt besessen habe. Nach seiner angabe tauschte der könig Johann Gräz im jahre 1319 gegen Zittau ein, welches er dem herzog Heinrich auf lebenszeit überliess: vgl. was Carpz. hierüber an. 2, 175 nach einem aufsatze des Bartholom. Scultetus, birgermeisters zu Görlitz, berichtet; desgleichen Manlius b. Hofm. 301., der den vorgang nach dem chron. oybin. erzählt, und bemerkt, dass solches (unrichtig) Agnes als Johannes schwester aufführe; ein irrthum, der auch in spätere chroniken übergieng. Eine urkunde herzogs Heinrich d. Wratisl. in octava innocent. 1337 besagt, dass Hein- rich Zittau nebst den burgen Czino (vielleicht die burg, welche vormahls auf dem hutberge bei Schönau auf dem Eigen gestan- den, s. Käufers abr. 1, 123.) und Rhonaw (bei Hirschfelde) vom könig Johann für die aussteuer seiner gemahlin Agnes von 19000 mark pfandweise erhalten hatte; s. d, urk. in Liinigs cod. 1, 1023. Das jahr der verpfändung giebt die urkunde nicht an. Joh. von Guben jahrbuch lässt auƒ 1319 schliessen. Heinrich erklärt in der- selben, dass, da der könig Johann ihm Glogau und dessen zubeho- rungen zu lebenslänglichem besitze übergeben habe, er die pfand-
138 7, 6 f. 7, 8. bei Hofm. 1, 300. erzählt nach dem chron. oybinense unbekanntes ursprungs, dass dem von der Leippe, dessen lehnsleute, die Nap- titzer und Tannivelder, die burg Oybin inne gehabt, wegen ihres raubgewerbes, die stadt nebst der burg durch den könig Johannes entzogen worden sei. konigyn Elsen swester. Agnes, die stiefschwester seiner gemahlin Elisabeth, der tochter könig Wenzels II. von Böhmen. Wenzel hatte sich nach dem tode seiner gemahlin Jutta, des kaisers Ru- dolfs I. tochter († 1297), im jahre 1303 mit Elisabeth (Richenza), des herzogs Przemysl von Grosspolen tochter, vermählt, welche ihm im jahre 1305 jene Agnes gebar; chron. aul. reg. bei Dobner 5, 129. 137. 139. 227 ff. Die vermählung der letztern mit Heinrich von Jauer setzt dieses chronic. s. 351 in das j. 1316 als sie im zwölften lebensjahre stand; vgl. Balbin. epit. rer. bohem. 3, 320. Zittau aber gelangte nach Johann von Guben erst im jahre 1319 an Heinrich von Jauer. derselben was Grecz, di stat. König Wenzel II. hatte seiner zwei- ten gemahlin Elisabeth ein vermächtnis von 20000 mark beschie- den. Eben so viel hatte ihr zweiter gemahl, könig Rudolf von Böhmen, der schon 1307 starb, ihr ausgesetzt. Wegen dieser 40000 mark besass sie Gräz und zwei andere städte pfandweise. s. chron. aul. reg. 150. 176. Sie iiberliess, wie dieses chronicon s. 351 bei dem j. 1316 berichtet, Gräz ihrer tochter und deren ge- mahle. Daher kann das jahrbuch sagen, dass Agnes diese stadt besessen habe. Nach seiner angabe tauschte der könig Johann Gräz im jahre 1319 gegen Zittau ein, welches er dem herzog Heinrich auf lebenszeit überliess: vgl. was Carpz. hierüber an. 2, 175 nach einem aufsatze des Bartholom. Scultetus, birgermeisters zu Görlitz, berichtet; desgleichen Manlius b. Hofm. 301., der den vorgang nach dem chron. oybin. erzählt, und bemerkt, dass solches (unrichtig) Agnes als Johannes schwester aufführe; ein irrthum, der auch in spätere chroniken übergieng. Eine urkunde herzogs Heinrich d. Wratisl. in octava innocent. 1337 besagt, dass Hein- rich Zittau nebst den burgen Czino (vielleicht die burg, welche vormahls auf dem hutberge bei Schönau auf dem Eigen gestan- den, s. Käufers abr. 1, 123.) und Rhonaw (bei Hirschfelde) vom könig Johann für die aussteuer seiner gemahlin Agnes von 19000 mark pfandweise erhalten hatte; s. d, urk. in Liinigs cod. 1, 1023. Das jahr der verpfändung giebt die urkunde nicht an. Joh. von Guben jahrbuch lässt auƒ 1319 schliessen. Heinrich erklärt in der- selben, dass, da der könig Johann ihm Glogau und dessen zubeho- rungen zu lebenslänglichem besitze übergeben habe, er die pfand-
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139 7, 12. 7, 17. schaft Ziltaus und der benannten burgen also lösen wolle, dass die stadt Zittau, die burggrafen von Czino und Rhonaw und sämmt- liche unterthanen des bezirkes vorläufig dem Hinko Berka von der Duba, burggrafen zu Prag, Henzelin von der Leippe, Thy- mo von Colditz, Ullrich Pflug, oder wem der könig auftrag ertheilen wiirde, den lehnseid ablegen sollten; dass ferner, wenn er, Heinrich, ohne männliche erben sterben sollte, Zittau nebst jenen burgen an den könig von Böhmen oder dessen er- ben fallen solle: wiirde aber Heinrich mit hinterlassung männli- cher nachkommen sterben, so solle die verpfändung in voriger masse fortbestehen. Tolensteyn. Tollenstein, fünf stunden von Zittau unweit dem städt- chen Georgenthal in Böhmen. Unrichtig legt Hering in seiner abhandlung von der verbindung der sechsstädte in d. laus. monat- schrift 1793, s. 325 die belagerung in das jahr 1339, und sagt oh- ne angabe der quelle, das bergschloss sei damahls nicht erobert worden; vgl. Carpz. an. 5, 211. Albrechstorf — Carpz. 2, 310 sagt, dass 'alte urkunden genugsam bericht geben, es sei Olbersdorf gleich anfangs zur stadt Zittau ge- hörig gewesen, und vermutlich bald nach deren erbauung dazu ge- langt, oder vielleicht gar vor Premysl Ottokar ihr bei der conces- sion des stadtrechts mit zugeeignet worden, indem sonst keine spur von dessen erwverbung anzutreffen.' Urkunden weist er aber nicht nach und es ist nicht zu erforschen, ob Olbersdorf in den ältesten zeiten Zittaus ganz oder nur zum theil stadteigenthum gewesen. Im ersten viertheile des 14ten jahrhunderts besass Heinrich von der Leippe (1336 obermarschall des königreichs Böhmen, s.Beckler hist. Howorea 1, 81) mindestens einen antheil. Carpz. 4, 136 sagt, dieser Heinrich habe dem kloster Marienthal (Syfridisdorf) in wel- ches seine tochter sich aufnehmen lassen, "decem hereditates' in Ol- bersdorf zu eivigem besitze üibereignet, indem, wie das instrumen- tum donationis wörtlich laute, damahls, (d. i. um d. j. 1323,) ganz Olbersdorf, 'tota villa Olbersdorf et cismontana' dem von der Leip- pe gehöret habe. Die schenkungsurkunde theilt er nicht mit, giebt auch den ausfertigungstag nicht an. Wohl aber gedenkt er der bestätigung dieser schenkung durch könig Johann, d. Prag 16. sept. 1323, und giebt sie vollständig im ehrent. 1, 345. Sie besagt, dass Heinrich von der Leippe 'decem marcarum reditus in Alberts- dorff cum suis omnibus iuribus et pertinentiis' dem kloster üibereignet habe. Schönfelders urkundliche geschichte des klosters St. Marien- thal, (1834) giebt den 17ten august d. j. 1331 als das datum der bestätigungsurkunde an. Sein sohn, Zdenko von der Leippe, be- * 18
139 7, 12. 7, 17. schaft Ziltaus und der benannten burgen also lösen wolle, dass die stadt Zittau, die burggrafen von Czino und Rhonaw und sämmt- liche unterthanen des bezirkes vorläufig dem Hinko Berka von der Duba, burggrafen zu Prag, Henzelin von der Leippe, Thy- mo von Colditz, Ullrich Pflug, oder wem der könig auftrag ertheilen wiirde, den lehnseid ablegen sollten; dass ferner, wenn er, Heinrich, ohne männliche erben sterben sollte, Zittau nebst jenen burgen an den könig von Böhmen oder dessen er- ben fallen solle: wiirde aber Heinrich mit hinterlassung männli- cher nachkommen sterben, so solle die verpfändung in voriger masse fortbestehen. Tolensteyn. Tollenstein, fünf stunden von Zittau unweit dem städt- chen Georgenthal in Böhmen. Unrichtig legt Hering in seiner abhandlung von der verbindung der sechsstädte in d. laus. monat- schrift 1793, s. 325 die belagerung in das jahr 1339, und sagt oh- ne angabe der quelle, das bergschloss sei damahls nicht erobert worden; vgl. Carpz. an. 5, 211. Albrechstorf — Carpz. 2, 310 sagt, dass 'alte urkunden genugsam bericht geben, es sei Olbersdorf gleich anfangs zur stadt Zittau ge- hörig gewesen, und vermutlich bald nach deren erbauung dazu ge- langt, oder vielleicht gar vor Premysl Ottokar ihr bei der conces- sion des stadtrechts mit zugeeignet worden, indem sonst keine spur von dessen erwverbung anzutreffen.' Urkunden weist er aber nicht nach und es ist nicht zu erforschen, ob Olbersdorf in den ältesten zeiten Zittaus ganz oder nur zum theil stadteigenthum gewesen. Im ersten viertheile des 14ten jahrhunderts besass Heinrich von der Leippe (1336 obermarschall des königreichs Böhmen, s.Beckler hist. Howorea 1, 81) mindestens einen antheil. Carpz. 4, 136 sagt, dieser Heinrich habe dem kloster Marienthal (Syfridisdorf) in wel- ches seine tochter sich aufnehmen lassen, "decem hereditates' in Ol- bersdorf zu eivigem besitze üibereignet, indem, wie das instrumen- tum donationis wörtlich laute, damahls, (d. i. um d. j. 1323,) ganz Olbersdorf, 'tota villa Olbersdorf et cismontana' dem von der Leip- pe gehöret habe. Die schenkungsurkunde theilt er nicht mit, giebt auch den ausfertigungstag nicht an. Wohl aber gedenkt er der bestätigung dieser schenkung durch könig Johann, d. Prag 16. sept. 1323, und giebt sie vollständig im ehrent. 1, 345. Sie besagt, dass Heinrich von der Leippe 'decem marcarum reditus in Alberts- dorff cum suis omnibus iuribus et pertinentiis' dem kloster üibereignet habe. Schönfelders urkundliche geschichte des klosters St. Marien- thal, (1834) giebt den 17ten august d. j. 1331 als das datum der bestätigungsurkunde an. Sein sohn, Zdenko von der Leippe, be- * 18
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140 7, 19. stätigte durch eine urkunde d. Prag f. V. ante d. Procop. 1350 (im chrent. 1, 345) die ‘donationem villae Albrechtsdorf, welche sein va- ter dem kloster Marienthal legiert habe. (Dieser urkunde wird in Carpz. an. 4, 136 unrichtig das jalr 1335 angewiesen, welcher irr- thum auch in das verzeichnis oberlaus. urk. 1, 38 üibergegangen ist; doch führt es die urk. s. 57 bei dem j. 1350 richtig an.) Da- her sehen wir zwar, dass Heinrich von der Leippe auch seine übri- gen besitzungen in Olbersdorf dem kloster durch vermächtnis be- schieden hat, es bleibt aber ungewiss, ob sie ganz Olbersdorf um- fasst haben. Denn auch sein antheil konnte villa Albrechtsdorf ge- nannt werden. Demnächst erzählt Joh. v. Guben 15, 19 ff. dass die stadt Albrechtsdorf im j. 1363, also 13 jahre nach jener bestäti- gung an zwei bürger verkauft habe. Auch hier wird im allge- meinen gesagt daz dorf Albrechstorf. Wenn Heinrich von der Leip- pe um das jahr 1323 ganz Olbersdorf besessen hat, so folgt, dass Zittau erst ziischen diesem jahre und 1363 dieses dorf oder einen theil davon erworben haben miiste ; hiervon findet sich aber keine spur. Auch bezeugt eine urkunde d. Marienthal 1496 freit. n. Ma- thei d. heil. ap. (ehrent. 1, 345.) dass das kloster ‘die güter zu Ol- bersdorf’ (von ganz Olbersdorf ist in dieser urkunde nirgends die rede) gegen Seytendorf, Georgen von Gyrsdorff gehörig, vertauscht hat. Dass das kloster diese güter friher veräussert und wieder erworben, ist nicht bekannt. Also ist es wahrscheinlich, dass einen langen zeitraum hindurch Zittau einen antheil von Olbersdorf, und einen andern das kloster besessen hat. Mindestens aber ist so viel gewiss, dass bereits vor dem jahre 1363 ein theil der stadt ge- hörte. Es ergiebt sich übrigens aus dieser darstellung, dass der von der Leippe im ersten viertheil des 14ten jahrhunderts nicht aller seiner besitzungen im zittauischen weichbilde verlustig wor- den, wenigstens aber, dass er einen theil derselben wieder erlangt habe. Ungenau sagt Carpz. an. 4, 136, es erhelle aus der erwähn- ten schenkung, dass die von der Leippe wieder zum besitze des zit- tauischen weichbildes gelangt. Molsteyn — Der Mühlstein an der leipper strasse, zwischen Grossmergenthal und Zwickau eine viertelstunde vom dörfchen Hoffnung entfernt. Noch sind fenster und bogen der verfallnen burg zu sehen. Carpz. nennt ihn ein haus an der leipper strasse. an. 4, 146. Dube, Aiche. nuwen stetel, neustädtel. hulczin rothuz. Der platz, wo das hölzerne rathaus gestanden, ist nicht genau auszumitteln. Nach Carpz. an. 1, 27 war der markt 7, 22. 8, 1. 8, 7.
140 7, 19. stätigte durch eine urkunde d. Prag f. V. ante d. Procop. 1350 (im chrent. 1, 345) die ‘donationem villae Albrechtsdorf, welche sein va- ter dem kloster Marienthal legiert habe. (Dieser urkunde wird in Carpz. an. 4, 136 unrichtig das jalr 1335 angewiesen, welcher irr- thum auch in das verzeichnis oberlaus. urk. 1, 38 üibergegangen ist; doch führt es die urk. s. 57 bei dem j. 1350 richtig an.) Da- her sehen wir zwar, dass Heinrich von der Leippe auch seine übri- gen besitzungen in Olbersdorf dem kloster durch vermächtnis be- schieden hat, es bleibt aber ungewiss, ob sie ganz Olbersdorf um- fasst haben. Denn auch sein antheil konnte villa Albrechtsdorf ge- nannt werden. Demnächst erzählt Joh. v. Guben 15, 19 ff. dass die stadt Albrechtsdorf im j. 1363, also 13 jahre nach jener bestäti- gung an zwei bürger verkauft habe. Auch hier wird im allge- meinen gesagt daz dorf Albrechstorf. Wenn Heinrich von der Leip- pe um das jahr 1323 ganz Olbersdorf besessen hat, so folgt, dass Zittau erst ziischen diesem jahre und 1363 dieses dorf oder einen theil davon erworben haben miiste ; hiervon findet sich aber keine spur. Auch bezeugt eine urkunde d. Marienthal 1496 freit. n. Ma- thei d. heil. ap. (ehrent. 1, 345.) dass das kloster ‘die güter zu Ol- bersdorf’ (von ganz Olbersdorf ist in dieser urkunde nirgends die rede) gegen Seytendorf, Georgen von Gyrsdorff gehörig, vertauscht hat. Dass das kloster diese güter friher veräussert und wieder erworben, ist nicht bekannt. Also ist es wahrscheinlich, dass einen langen zeitraum hindurch Zittau einen antheil von Olbersdorf, und einen andern das kloster besessen hat. Mindestens aber ist so viel gewiss, dass bereits vor dem jahre 1363 ein theil der stadt ge- hörte. Es ergiebt sich übrigens aus dieser darstellung, dass der von der Leippe im ersten viertheil des 14ten jahrhunderts nicht aller seiner besitzungen im zittauischen weichbilde verlustig wor- den, wenigstens aber, dass er einen theil derselben wieder erlangt habe. Ungenau sagt Carpz. an. 4, 136, es erhelle aus der erwähn- ten schenkung, dass die von der Leippe wieder zum besitze des zit- tauischen weichbildes gelangt. Molsteyn — Der Mühlstein an der leipper strasse, zwischen Grossmergenthal und Zwickau eine viertelstunde vom dörfchen Hoffnung entfernt. Noch sind fenster und bogen der verfallnen burg zu sehen. Carpz. nennt ihn ein haus an der leipper strasse. an. 4, 146. Dube, Aiche. nuwen stetel, neustädtel. hulczin rothuz. Der platz, wo das hölzerne rathaus gestanden, ist nicht genau auszumitteln. Nach Carpz. an. 1, 27 war der markt 7, 22. 8, 1. 8, 7.
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141 8, 9. 8, 14. 8, 15f. in den ältesten zeiten und mutmasslich bis zum jahre 1359 weit grösser als jetzt. Wahrscheinlich wird durch die folgenden worte kegin der Mandaw der jetzige bezirk des mandauer berges bezeich- net. Denn in den damahligen zeiten war die benennung Mandau nicht bloss dem flusse eigen: s. unten 12, 7 der hantwerg knechte vnd erbeyter stacten vz in der Mandow ein paner. Vielleicht erhielt der fluss (das alte wasser) von jener gegend den namen. sluc man der Donyn eyme daz howbt abe. Ueber das geschlecht der von Dohna, oder Donyn, welche bereits im 13ten jahrhunderte Gra- fenstein besassen, s. Rhons chronik von Friedland und Reichenberg s. 58ff. Carpz. ehrent. 2, 3 ff. Diese besitzung nebst den dazu ge- hörigen gitern gehörten zum zittauischen weichbilde bis in des kö- nigs Wenzels II. zeiten; vgl. den bericht der stadt Zittau an den kaiser Karl IV. bei Carpz. an. 2, 248 'bey derselben fürsten (Otto- kars und Wenzels) gezeiten musten die von Donyn und auch der von Bieberstein (auf Friedland) zu rechte stehen in landgerichte in euer stadt czu der Zittau.' Doch wurden sie, nach eben diesem be- richte, unter dem könig Wenzel II. hiervon befreit. Die veranlas- sung der enthauptung jenes Donyn ist unbekannt, und der vor- gang bleibt um so mehr dunkel, da die von Donyn damahls nicht mehr im zittauischen landgericht recht nahmen. czuchtegers. Eine der manigfaltigen benennungen der scharfrich- ter im 14ten jahrhundert und noch späterhin, nach dem die voll- streckung der todesstrafen ein besonderes amt geworden war, s. Haltaus gl. u. züchtiger. Quistorp v. urspr. d. scharfricht. in Deutschland; in s. beitr. z. erläut. versch. rechtsmater. Rost. u. L. 1787 s. 267 ff. 777. 795. Eine zittauische willkiir, angeblich v. j. 1353, gewöhnlich polizeiordnung genannt, welche Carpz. 4, 174 mittheilt, führt diese beamtung auf: 'auch wollen die schöppen, dass keine frau kögel (ein kopfputz) tragen solle, noch keine iung- frauen, es seien denn des zichtigers und hengers mägde.' Der tag der ausfertigung ist nicht angegeben. Die anmerk. z. j. 1353 des oberl. urk. verz. 1, 61. sagt, dass der stil dieser willkür und ande- re umstände auf spätere zeit schliessen lassen; sichtbar ist wenig- stens, dass Carpz. sie in neuerem deutsch gab. dez muste iczlich schepphe u. s. i. Obwohl auch schon im alter- thume und noch im mittelalter die gerichts oder frohnboten (acht- bare leute) die hinrichtungen vollzogen (s. Grimms d. rechtalterth. 882) so finden sich doch viele beispiele, dass die schöffen sie voll- streckten. In Reutlingen z. b. ward die hinrichtung dem jüngsten schöppen aufgetragen (s. Grimm 885) der an manchen orten, deshalb oder wegen seiner letzten stimme bei der entscheidung, der nach-
141 8, 9. 8, 14. 8, 15f. in den ältesten zeiten und mutmasslich bis zum jahre 1359 weit grösser als jetzt. Wahrscheinlich wird durch die folgenden worte kegin der Mandaw der jetzige bezirk des mandauer berges bezeich- net. Denn in den damahligen zeiten war die benennung Mandau nicht bloss dem flusse eigen: s. unten 12, 7 der hantwerg knechte vnd erbeyter stacten vz in der Mandow ein paner. Vielleicht erhielt der fluss (das alte wasser) von jener gegend den namen. sluc man der Donyn eyme daz howbt abe. Ueber das geschlecht der von Dohna, oder Donyn, welche bereits im 13ten jahrhunderte Gra- fenstein besassen, s. Rhons chronik von Friedland und Reichenberg s. 58ff. Carpz. ehrent. 2, 3 ff. Diese besitzung nebst den dazu ge- hörigen gitern gehörten zum zittauischen weichbilde bis in des kö- nigs Wenzels II. zeiten; vgl. den bericht der stadt Zittau an den kaiser Karl IV. bei Carpz. an. 2, 248 'bey derselben fürsten (Otto- kars und Wenzels) gezeiten musten die von Donyn und auch der von Bieberstein (auf Friedland) zu rechte stehen in landgerichte in euer stadt czu der Zittau.' Doch wurden sie, nach eben diesem be- richte, unter dem könig Wenzel II. hiervon befreit. Die veranlas- sung der enthauptung jenes Donyn ist unbekannt, und der vor- gang bleibt um so mehr dunkel, da die von Donyn damahls nicht mehr im zittauischen landgericht recht nahmen. czuchtegers. Eine der manigfaltigen benennungen der scharfrich- ter im 14ten jahrhundert und noch späterhin, nach dem die voll- streckung der todesstrafen ein besonderes amt geworden war, s. Haltaus gl. u. züchtiger. Quistorp v. urspr. d. scharfricht. in Deutschland; in s. beitr. z. erläut. versch. rechtsmater. Rost. u. L. 1787 s. 267 ff. 777. 795. Eine zittauische willkiir, angeblich v. j. 1353, gewöhnlich polizeiordnung genannt, welche Carpz. 4, 174 mittheilt, führt diese beamtung auf: 'auch wollen die schöppen, dass keine frau kögel (ein kopfputz) tragen solle, noch keine iung- frauen, es seien denn des zichtigers und hengers mägde.' Der tag der ausfertigung ist nicht angegeben. Die anmerk. z. j. 1353 des oberl. urk. verz. 1, 61. sagt, dass der stil dieser willkür und ande- re umstände auf spätere zeit schliessen lassen; sichtbar ist wenig- stens, dass Carpz. sie in neuerem deutsch gab. dez muste iczlich schepphe u. s. i. Obwohl auch schon im alter- thume und noch im mittelalter die gerichts oder frohnboten (acht- bare leute) die hinrichtungen vollzogen (s. Grimms d. rechtalterth. 882) so finden sich doch viele beispiele, dass die schöffen sie voll- streckten. In Reutlingen z. b. ward die hinrichtung dem jüngsten schöppen aufgetragen (s. Grimm 885) der an manchen orten, deshalb oder wegen seiner letzten stimme bei der entscheidung, der nach-
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142 8, 17. 8, 19. 8, 25. richter hiess. Späterhin, nach dem das amt des gerichtsfrohns sich von dem des henkers trennte und der letztere in verachtung sank, entzogen sich die gerichtsschöffen der vollziehung peinlicher stra- fen; Quistorp a. a. o. 769. 777. Grimm 883. M°cccexliij iar ; xiii kal. decembris (so ist statt des im texte gege- benen zu lesen). Also ward der Oybin eingenommen am 9ten no- vember, nicht am 8ten december, wie spätere chroniken, und nach ihnen Carpz. an. 1, 147 und im ehrent. 1, 209. u. Peschek Oyb. 66 (2te ausg.) angeben; s. meine beitr. z. gesch. d. Oyb. im n. laus. mag. 1825, 189 ff. Manl. a. a. o. s. 283 sagt 'anno 1344 vel prae- cedente, ut habet chronicon (Oybinense)' und setzt, vermutlich aus eben dieser quelle hinzu noctu, conscenso per insidias muro.' Unter welchen umständen diese einnahme des bergs erfolgt sei, und wel- cher Michelsberg sie vollführt oder vollführen lassen ist unbekannt. Mehrere dieses geschlechts kommen in den zeiten des königs Jo- hannes u. kais. Karls IV. vor; s. chron. aul. reg. b. Dobner 5, 357., Weitmil in Pelz. u. Dobr. scr. 2, 357. bischof Johannes v. Mysen, aus dem geschlechte der von Isenberg. Er war bereits im j. 1343 bischoff von Meissen, † 1370; Calles series misnens. episcop. 235 f. 247. Carpz. 5, 210 nennt ihn einen grafen v. Isenberg; vgl. Manl. 384. Der anlass der befehdung ist nicht bekannt. MCCCxlvij iar. Ist diese jahrzahl richtig angegeben, so fiel die be- fehdung nicht, wie das jahrbuch sagt, in herz. Heinrichs zeiten. Denn dieser starb tie Joh. v. G. 9, 4 f. selbst richtig anzeigt, i. j. 1346. Der todestag ist nicht mit gewissheit anzugeben, s. Käufer abr. d. oberl. gesch. 1, 146. Unrichtig giebt Manl. a. a. o. das jahr 1347 als todesjahr an, desgl. Scultetus bei Carp. 2, 176. Dass Hein- rich bereits 1346 gestorben war, ergiebt sich aus einer urkunde d. herz. Bolko von Fürstenberg und Schweidnitz vom tage s. Diony- sii 1346 in Sommersb. continuat. s. 31. Heinrich hatte im j. 1329 laut einer urk. d. Wratisl. d. inv. cruc., bei Hofm. 4,188, Görlitz mit seinem Weichbilde an kön. Johann verkauft, Lauban aber mit seinem bezirke sich vorbehalten. Und 1337 in oct. innocent. gab Heinrich dem kön. Johann die anwartschaft auf Lauban, Tscho- cha, Schwerta u. a. orte auf den fall seines ablebens ohne männli- che erben; urk. b. Hofm. 4, 191. Da nun Heinrich 1346 ohne söh- ne starb, so fiel auch Lauban und der bezeichnete umkreis, so wie in folge der erklärung Heinrichs v. j. 1337. Zittau nebst Czino und Ronaw an Böhmen; welches nunmehr die ganze jetzige Ober- lausitz besass. grose gnade. Herzog Heinrich verlieh der stadt Zittau das recht 9, 3.
142 8, 17. 8, 19. 8, 25. richter hiess. Späterhin, nach dem das amt des gerichtsfrohns sich von dem des henkers trennte und der letztere in verachtung sank, entzogen sich die gerichtsschöffen der vollziehung peinlicher stra- fen; Quistorp a. a. o. 769. 777. Grimm 883. M°cccexliij iar ; xiii kal. decembris (so ist statt des im texte gege- benen zu lesen). Also ward der Oybin eingenommen am 9ten no- vember, nicht am 8ten december, wie spätere chroniken, und nach ihnen Carpz. an. 1, 147 und im ehrent. 1, 209. u. Peschek Oyb. 66 (2te ausg.) angeben; s. meine beitr. z. gesch. d. Oyb. im n. laus. mag. 1825, 189 ff. Manl. a. a. o. s. 283 sagt 'anno 1344 vel prae- cedente, ut habet chronicon (Oybinense)' und setzt, vermutlich aus eben dieser quelle hinzu noctu, conscenso per insidias muro.' Unter welchen umständen diese einnahme des bergs erfolgt sei, und wel- cher Michelsberg sie vollführt oder vollführen lassen ist unbekannt. Mehrere dieses geschlechts kommen in den zeiten des königs Jo- hannes u. kais. Karls IV. vor; s. chron. aul. reg. b. Dobner 5, 357., Weitmil in Pelz. u. Dobr. scr. 2, 357. bischof Johannes v. Mysen, aus dem geschlechte der von Isenberg. Er war bereits im j. 1343 bischoff von Meissen, † 1370; Calles series misnens. episcop. 235 f. 247. Carpz. 5, 210 nennt ihn einen grafen v. Isenberg; vgl. Manl. 384. Der anlass der befehdung ist nicht bekannt. MCCCxlvij iar. Ist diese jahrzahl richtig angegeben, so fiel die be- fehdung nicht, wie das jahrbuch sagt, in herz. Heinrichs zeiten. Denn dieser starb tie Joh. v. G. 9, 4 f. selbst richtig anzeigt, i. j. 1346. Der todestag ist nicht mit gewissheit anzugeben, s. Käufer abr. d. oberl. gesch. 1, 146. Unrichtig giebt Manl. a. a. o. das jahr 1347 als todesjahr an, desgl. Scultetus bei Carp. 2, 176. Dass Hein- rich bereits 1346 gestorben war, ergiebt sich aus einer urkunde d. herz. Bolko von Fürstenberg und Schweidnitz vom tage s. Diony- sii 1346 in Sommersb. continuat. s. 31. Heinrich hatte im j. 1329 laut einer urk. d. Wratisl. d. inv. cruc., bei Hofm. 4,188, Görlitz mit seinem Weichbilde an kön. Johann verkauft, Lauban aber mit seinem bezirke sich vorbehalten. Und 1337 in oct. innocent. gab Heinrich dem kön. Johann die anwartschaft auf Lauban, Tscho- cha, Schwerta u. a. orte auf den fall seines ablebens ohne männli- che erben; urk. b. Hofm. 4, 191. Da nun Heinrich 1346 ohne söh- ne starb, so fiel auch Lauban und der bezeichnete umkreis, so wie in folge der erklärung Heinrichs v. j. 1337. Zittau nebst Czino und Ronaw an Böhmen; welches nunmehr die ganze jetzige Ober- lausitz besass. grose gnade. Herzog Heinrich verlieh der stadt Zittau das recht 9, 3.
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143 9, 5. 9, 10. 9, 14. in ihrem wappen einen schvarzen adler im gelben schilde zu füh- ren, den die herzoge von Schlesien im j. 1333 statt eines weissen adlers im rothen felde in ihr wappen aufgenommen hatten. Nach Carpz. an. 1, 16 erhielt Zittau dieses wappen für seine theilnahme an der eroberung des Tollensteins, welche, wie oben erzählt ward, im j. 1337 erfolgte. s. ibr. Lucae schles. denki. V, c. 1, s. 1661. donoch geuil dese stat an — Karolum. Sein pater, der könig Jo- hannes, war in der schlacht bei Cressy am 26ten aug. 1346 geblie- ben. Karl ward am 2ten september 1347 als könig von Böhmen gekrönt. Zittau, wieder mit Böhmen völlig vereinigt, trat im j. 1346 'am mont. nach vrowentage wurczewihe' (Mariae himmelf.) zu Löbau mit den städten Budissin Görlitz Lauban Kamenz und Löbau in ein büindnis gegen die räuber und landbeschädiger, und im j. 1350 'an sente Andreas abinde' vereinten sich die städte in Budissin zu gleichem zwecke. Dass die verbindung der späterhin mit dem namen der sechsstädte, auch sechsweichbilder bezeichneten städte durch jene bindnisse noch nicht förmlich in dem umfange, welche spätere zeiten darstellen, begriindet worden, sucht Zobel in d. laus. monatschr. 1795 1, s. 133 ff. zu zeigen. Erst spätere ur- kunden von der mitte des 14ten jahrhunderts, besonders von 1355 an, deuten auf einen festeren städteverein zu wechselseitiger hilfe und mitleidung; ogl. Hering von d. verbindung der sechsstädte, in der laus. monatschr. 1793 s. 273 ff., ebenderselbe von den ge- meinschaftlichen privilegien der sechsstädte, ebendas. 1796 s. 139. 202. Durch eine urk. d. Prag 1355, VII. id. Oct. verleibte Karl Schlesien und die marken Budissin und Görlitz der krone Böh- men ein; s. dieselbe unter andern in Hofm. scr. 1, 308. 4, 195. vgl. Zobel kurze gesch. d. Oberl. in d. oberl. monatschr. 1797, s. 481 f. verz. oberl. urk. 1, 65. vryheyt allirley swerniz. Vgl. verz. oberl. urk. z. j. 1347, s. 52. donoch M°ccc'xlviij. Die urk. selbst fehlt uns bis jetzt. Rudolf I. nahm an der wahl Karls IV. zum römischen könig den thätigsten antheil, und streckte nebst den fürsten von anhalt demselben 5000 schock groschen vor, wofür ihm Karl sein goldgesticktes, mit perlen und edelsteinen besetztes oberkleid (obirwat) versetzte, und sich noch überdieses bei strafe des einlagers, in Budissin zu halten, zur erfüil- lung des vertrags verpflichtete. Weisse gesch. d. kursächs. staat. 2, 231. Nach Carpz. ehrent. 1, 293 hatte Karl dem herz. Rudolf 2000 mark silbers für die wahlstimme versprochen. — Von Rudolfs walten in beziehung auf Zittau ist wenig bekannt. Der vorbericht zu den zittauischen statuten in Schotts samml. d. land und stadtr. 1, 94 sagt, dass Rudolf I. das erste protokoll und stadtbuch 1350
143 9, 5. 9, 10. 9, 14. in ihrem wappen einen schvarzen adler im gelben schilde zu füh- ren, den die herzoge von Schlesien im j. 1333 statt eines weissen adlers im rothen felde in ihr wappen aufgenommen hatten. Nach Carpz. an. 1, 16 erhielt Zittau dieses wappen für seine theilnahme an der eroberung des Tollensteins, welche, wie oben erzählt ward, im j. 1337 erfolgte. s. ibr. Lucae schles. denki. V, c. 1, s. 1661. donoch geuil dese stat an — Karolum. Sein pater, der könig Jo- hannes, war in der schlacht bei Cressy am 26ten aug. 1346 geblie- ben. Karl ward am 2ten september 1347 als könig von Böhmen gekrönt. Zittau, wieder mit Böhmen völlig vereinigt, trat im j. 1346 'am mont. nach vrowentage wurczewihe' (Mariae himmelf.) zu Löbau mit den städten Budissin Görlitz Lauban Kamenz und Löbau in ein büindnis gegen die räuber und landbeschädiger, und im j. 1350 'an sente Andreas abinde' vereinten sich die städte in Budissin zu gleichem zwecke. Dass die verbindung der späterhin mit dem namen der sechsstädte, auch sechsweichbilder bezeichneten städte durch jene bindnisse noch nicht förmlich in dem umfange, welche spätere zeiten darstellen, begriindet worden, sucht Zobel in d. laus. monatschr. 1795 1, s. 133 ff. zu zeigen. Erst spätere ur- kunden von der mitte des 14ten jahrhunderts, besonders von 1355 an, deuten auf einen festeren städteverein zu wechselseitiger hilfe und mitleidung; ogl. Hering von d. verbindung der sechsstädte, in der laus. monatschr. 1793 s. 273 ff., ebenderselbe von den ge- meinschaftlichen privilegien der sechsstädte, ebendas. 1796 s. 139. 202. Durch eine urk. d. Prag 1355, VII. id. Oct. verleibte Karl Schlesien und die marken Budissin und Görlitz der krone Böh- men ein; s. dieselbe unter andern in Hofm. scr. 1, 308. 4, 195. vgl. Zobel kurze gesch. d. Oberl. in d. oberl. monatschr. 1797, s. 481 f. verz. oberl. urk. 1, 65. vryheyt allirley swerniz. Vgl. verz. oberl. urk. z. j. 1347, s. 52. donoch M°ccc'xlviij. Die urk. selbst fehlt uns bis jetzt. Rudolf I. nahm an der wahl Karls IV. zum römischen könig den thätigsten antheil, und streckte nebst den fürsten von anhalt demselben 5000 schock groschen vor, wofür ihm Karl sein goldgesticktes, mit perlen und edelsteinen besetztes oberkleid (obirwat) versetzte, und sich noch überdieses bei strafe des einlagers, in Budissin zu halten, zur erfüil- lung des vertrags verpflichtete. Weisse gesch. d. kursächs. staat. 2, 231. Nach Carpz. ehrent. 1, 293 hatte Karl dem herz. Rudolf 2000 mark silbers für die wahlstimme versprochen. — Von Rudolfs walten in beziehung auf Zittau ist wenig bekannt. Der vorbericht zu den zittauischen statuten in Schotts samml. d. land und stadtr. 1, 94 sagt, dass Rudolf I. das erste protokoll und stadtbuch 1350
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144 9, 21. 10, 6. 10, 9. 10, 11. eingeführt habe. Allerdings fällt die anlegung des stadtbuchs in die zeit als Rudolf pfandherr von Zittau war, wie auch 9, 19 be- merkt wird; die von Carpz. mitgetheilte einleitung erwähnt jedoch keiner anordnung des kurfürsten, und sagt nur 'wir schöffen haben mit radte der witzigsten dis kegenwertige buch geczeuget.' Manlius bei Hofm. 1, 311 erzählt, dass Rudolf den volkzulauf zu einem wunderthätigen marienbilde im zittauischen lande 1350 untersagt habe und dass das bild auf seinen befehl vertilgt worden sei; vgl. Rohns friedl. chron. 25 f. — Dass Zittau auch während der ver- pfändung von Karls IV. befehlen abhängig geblieben, haben be- reits Käufer 1, 289 und andere bemerkt und viele urkunden, so wie Joh. von Guben selbst, geben die beweise. der stat buch, angelegt unter der amtführung des bürgermeisters Nicolaus Schulze, auch Nikol von Albrechtsdorf genannt. Zu Carpzovs zeit war die urschrift noch vorhanden; s. vorr. d. onnal. und 2, 262. 301. Handschriftliche chroniken bewahren viele nach- richten aus demselben auf. rothuz. Unter der amtführung des vorhin genannten Nicol. Schul- ze. Саrрz. 2, 276. Konigisbrucke. Wie Joh. p. G., so legt auch die erwähnte reim- chronik (vor Carpz. anal.) den vorgang in das j. 1355. Eben so Manl. b. Hofm. 1, 311. Käufer 1, 226 f. bemerkt unter beziehung auf eine im rathsarchive zu Budissin befindliche urk. Karls IV. d. Prag. 10t. jan. 1351, Königsbriick sei nicht 1355, sondern im j. 1351, nachdem es sich von der vogtei zu Budissin losgerissen, durch hilfe der stadt Budissin und des dortigen vogts wieder erobert worden. Allerdings besagt diess die erwähnte urkun- de; der vorgang ist aber mit der zerstörung des hofes der Schönfelder am städtchen königsbriick, den die Zittauer im j. 1355 verbrannten, nicht zu verwechseln. Der anlass dieser zer- störung ist nicht bekannt; vielleicht trieben die Schönfelder räu- berei. in dem selbn jare quam k. Karl u. s. w. Wenn man Karls reisen folgt, wie sie Pelzel in k. Karl IV. 2, 469 ff. bei d. jahre 1355 gröstentheils urkundlich nachieist, so scheint er nach seiner im ju- lius erfolgten riickkehr aus Italien (im juli) die Lausitz nicht be- rihrt zu haben. Von Leutmeritz aus ertheilte er mitwv. n. s. Egid. tag den städten Budissin Görlitz Sittaw Luban Lubaw und Ka- menz, und allen dorfern derselben den befehl, ‘von jeder stat ezu den dorffen und von eynem dorff ezu dem andern graben czu furen;" s. d. urk. bei Pelzel 2, 364 f. Dieser befehl bezog sich auf die da- mahls überhand nehmende unsicherheit, deren Joh. v. G. gedenkt.
144 9, 21. 10, 6. 10, 9. 10, 11. eingeführt habe. Allerdings fällt die anlegung des stadtbuchs in die zeit als Rudolf pfandherr von Zittau war, wie auch 9, 19 be- merkt wird; die von Carpz. mitgetheilte einleitung erwähnt jedoch keiner anordnung des kurfürsten, und sagt nur 'wir schöffen haben mit radte der witzigsten dis kegenwertige buch geczeuget.' Manlius bei Hofm. 1, 311 erzählt, dass Rudolf den volkzulauf zu einem wunderthätigen marienbilde im zittauischen lande 1350 untersagt habe und dass das bild auf seinen befehl vertilgt worden sei; vgl. Rohns friedl. chron. 25 f. — Dass Zittau auch während der ver- pfändung von Karls IV. befehlen abhängig geblieben, haben be- reits Käufer 1, 289 und andere bemerkt und viele urkunden, so wie Joh. von Guben selbst, geben die beweise. der stat buch, angelegt unter der amtführung des bürgermeisters Nicolaus Schulze, auch Nikol von Albrechtsdorf genannt. Zu Carpzovs zeit war die urschrift noch vorhanden; s. vorr. d. onnal. und 2, 262. 301. Handschriftliche chroniken bewahren viele nach- richten aus demselben auf. rothuz. Unter der amtführung des vorhin genannten Nicol. Schul- ze. Саrрz. 2, 276. Konigisbrucke. Wie Joh. p. G., so legt auch die erwähnte reim- chronik (vor Carpz. anal.) den vorgang in das j. 1355. Eben so Manl. b. Hofm. 1, 311. Käufer 1, 226 f. bemerkt unter beziehung auf eine im rathsarchive zu Budissin befindliche urk. Karls IV. d. Prag. 10t. jan. 1351, Königsbriick sei nicht 1355, sondern im j. 1351, nachdem es sich von der vogtei zu Budissin losgerissen, durch hilfe der stadt Budissin und des dortigen vogts wieder erobert worden. Allerdings besagt diess die erwähnte urkun- de; der vorgang ist aber mit der zerstörung des hofes der Schönfelder am städtchen königsbriick, den die Zittauer im j. 1355 verbrannten, nicht zu verwechseln. Der anlass dieser zer- störung ist nicht bekannt; vielleicht trieben die Schönfelder räu- berei. in dem selbn jare quam k. Karl u. s. w. Wenn man Karls reisen folgt, wie sie Pelzel in k. Karl IV. 2, 469 ff. bei d. jahre 1355 gröstentheils urkundlich nachieist, so scheint er nach seiner im ju- lius erfolgten riickkehr aus Italien (im juli) die Lausitz nicht be- rihrt zu haben. Von Leutmeritz aus ertheilte er mitwv. n. s. Egid. tag den städten Budissin Görlitz Sittaw Luban Lubaw und Ka- menz, und allen dorfern derselben den befehl, ‘von jeder stat ezu den dorffen und von eynem dorff ezu dem andern graben czu furen;" s. d. urk. bei Pelzel 2, 364 f. Dieser befehl bezog sich auf die da- mahls überhand nehmende unsicherheit, deren Joh. v. G. gedenkt.
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145 10, 17. 10, 18. 10, 20. 10, 24. 11, 4. Durch eine urk. d. Prag, sonnabends vor s. Michaelistag, setzte Karl 'daz kheine neuhen hoffe oder vhesten jemand solle oder ture (dürfe) bawen an vrlaub, ausgenomen alle bergfriede auf ebener erde ahne graben ; wer auch daz dheine vhesten beschuldiget boser sachen, so gebietet her den burgern der (genannten) stete diselben vhesten von seintwegen czu brechen und czu bornen'; s. laus. mag. 1776, 88 f. Karlzvrid. Auf dem Gebeler (Gäbler), einer höhe im walde vor Liickendorƒ, an der nach Gabel führenden strasse gelegen; daher in urkunden mehrmals daz newe huz vf dem Gebeler genannt. Cista. Carpz. 1, 155, nennt ihn Zyster, und erzählt aus Mich. Just. († 1603) chronik, dass kaiserliche vögte (landvögte des zittauischen kreises) auf dem Karlsfrieden gewohnt haben und verpflichtet gewesen sind die öffentliche sicherheit durch schutzmannschaften zu handhaben. Vom schlosse sei ein gemäuer über die strasse, gleich einer pforte gegangen, wo der zoll entrichtet worden. Noch jetzt sind einige trümmern der veste ibrig. M’CCo'lviij° iar lôste k. Karl u. s. w., von herzog Rudolf II., dem sohne Rudolfs I. Laut einer schuldverschreibung, d. sonnabends n. all. heil. 1357, welche zu Carpz. zeit noch im archive vorhan- den war, erborgte Rudolf II. vom rathe und der gemeine der stadt Zittau 28 schok prager münze, solches darlehn, wenn die stadt vom kaiser abgelöset wirde vom einlösungsgelde zurück zu bezahlen, oder, dafern dieses nicht geschehe, sich aus den renten und schossen der stadt bezahlt zu machen, Carpz. 4, 138; doch ist die urk. nicht vollständig mitgetheilt. Die urkunde über die lö- sung der pfandschaft selbst, welche 1358 erfolgte, ist nicht vor- handen. MCCCLjX - gebot k. karl u. s. w. Carpz. führt 2, 179 das da- tum an: Prage, sonnt. jubilate; vgl. Pelz. 2, 604. czol den sy gemitit. Die urk. der mietung, so wie die der wieder- einziehung des zolles fehlt. In betreff der zugleich der stadt ent- zogenen 15 mark ewiges zinses, "den si in den czol gekauft, sagt Manlius s. 312, dass Zittau sie aus den einkünften des zolles er- kauft gehabt. Im verz. oberl. urk. wird 1, s. 74 bemerkt, dass Karl den zoll so wie den Königswald 1359 d. V. id. oct. eingezo- gen habe, wobei auf eine alte zittauische handschriftliche chronik verwiesen wird. Joh. v. G. giebt d. j. 1359 an, nicht aber den tag, und weist im folgenden den V. id. Oct. einem andern vor- gange an. her nam auch dirre stat . . . daz konigis holez. Ueber die verhält- nisse, in welchen dieser wald friiher zur stadt gestanden, giebt 19 11, 6.
145 10, 17. 10, 18. 10, 20. 10, 24. 11, 4. Durch eine urk. d. Prag, sonnabends vor s. Michaelistag, setzte Karl 'daz kheine neuhen hoffe oder vhesten jemand solle oder ture (dürfe) bawen an vrlaub, ausgenomen alle bergfriede auf ebener erde ahne graben ; wer auch daz dheine vhesten beschuldiget boser sachen, so gebietet her den burgern der (genannten) stete diselben vhesten von seintwegen czu brechen und czu bornen'; s. laus. mag. 1776, 88 f. Karlzvrid. Auf dem Gebeler (Gäbler), einer höhe im walde vor Liickendorƒ, an der nach Gabel führenden strasse gelegen; daher in urkunden mehrmals daz newe huz vf dem Gebeler genannt. Cista. Carpz. 1, 155, nennt ihn Zyster, und erzählt aus Mich. Just. († 1603) chronik, dass kaiserliche vögte (landvögte des zittauischen kreises) auf dem Karlsfrieden gewohnt haben und verpflichtet gewesen sind die öffentliche sicherheit durch schutzmannschaften zu handhaben. Vom schlosse sei ein gemäuer über die strasse, gleich einer pforte gegangen, wo der zoll entrichtet worden. Noch jetzt sind einige trümmern der veste ibrig. M’CCo'lviij° iar lôste k. Karl u. s. w., von herzog Rudolf II., dem sohne Rudolfs I. Laut einer schuldverschreibung, d. sonnabends n. all. heil. 1357, welche zu Carpz. zeit noch im archive vorhan- den war, erborgte Rudolf II. vom rathe und der gemeine der stadt Zittau 28 schok prager münze, solches darlehn, wenn die stadt vom kaiser abgelöset wirde vom einlösungsgelde zurück zu bezahlen, oder, dafern dieses nicht geschehe, sich aus den renten und schossen der stadt bezahlt zu machen, Carpz. 4, 138; doch ist die urk. nicht vollständig mitgetheilt. Die urkunde über die lö- sung der pfandschaft selbst, welche 1358 erfolgte, ist nicht vor- handen. MCCCLjX - gebot k. karl u. s. w. Carpz. führt 2, 179 das da- tum an: Prage, sonnt. jubilate; vgl. Pelz. 2, 604. czol den sy gemitit. Die urk. der mietung, so wie die der wieder- einziehung des zolles fehlt. In betreff der zugleich der stadt ent- zogenen 15 mark ewiges zinses, "den si in den czol gekauft, sagt Manlius s. 312, dass Zittau sie aus den einkünften des zolles er- kauft gehabt. Im verz. oberl. urk. wird 1, s. 74 bemerkt, dass Karl den zoll so wie den Königswald 1359 d. V. id. oct. eingezo- gen habe, wobei auf eine alte zittauische handschriftliche chronik verwiesen wird. Joh. v. G. giebt d. j. 1359 an, nicht aber den tag, und weist im folgenden den V. id. Oct. einem andern vor- gange an. her nam auch dirre stat . . . daz konigis holez. Ueber die verhält- nisse, in welchen dieser wald friiher zur stadt gestanden, giebt 19 11, 6.
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146 11, 8. 11, 11. eine urkunde des kön. Johannes d. Prag. f. prox. p. b. Bonifac. 1345 einigen aufschluss, welche Carpz. 2, 308 mittheilt: 'ob ipsius ciuitatis syttaviensis incrementum continuum ipsis ciuibus praesenti- bus et futuris sylvam nostram regalem, prope ipsam civitatem situ- atam, a dato praesentium ut antea regendam custodiendam duxi- mus et locandam, absque praeiudicio tamen forestariorum ab antiquo ibidem locatorum, sic quod ipsi cives dictam sylvam ex nunc ut antea habeant possidere reservare et eam in omnibus loco et ex parte nostri fideliter custodire', tobei er der stadt die befug- nis gab holz zum briickenbau und zum aufbau abgebrannter häu- ser in diesem walde zu fällen. Es ergiebt sich hieraus, dass Zit- tau auch während der damahls noch statt findenden verpfändung an Heinrich von Jauer von der hoheit Böhmens abhängig geblie- ben war, und dass sich der könig das eigenthum des waldes vor- behalten hatte. Da die urkunde auf friihere zeiten zuriick weist, in welchen der forst der stadt zur aufsicht anvertraut worden, so erklärt sich Joh. v. G. angabe, dass Zittau den wald manche zeit inne gehabt." gekouft — vmme ir phenninge. Carpz. 2, 308 erzählt unter bezie- hung auf urkunden, die er aber nicht mittheilt, herzog Heinrich v. Jauer habe als pfandherr von Zittau das königsholz an die herren von Riedburg versetzt, woraus, da Zittau hierdurch in sei- nen befugnissen beschränkt worden, fortwährend irrungen ent- standen seién. Nach vielfältigen unterhandlungen haben die brii- der Heinrich, Johne, und Romwoldt (Romuald) v. Riedburg im j. 1357 gegen auszahlung der vorgeliehenen 50 mark gr. prag. pfenn. zitt. zahl den königswald der stadt abgetreten. (Die ur- kunde hierüber findet sich in d. samml. oberl. urk., d. Sittaw 1357 am dienst. v. frauentage lichte weyhe (Mar. rein.), vgl. verz. s. 69.) Da nun nach Heinrichs v. Jauer ableben 1346 die stadt und der wald wieder an den könig gefallen, jener vertrag von 1357 aber vom kaiser Karl nicht bestätigt worden sei, so habe dieser im j. 1359 den wald als ein verfallenes kammerregal eingezogen. lengut. Durch eine urk., d. Prag. dinst. n. jubil. 1359, hatte Karl den birgern Zittaus das recht ertheilt, verlehnte giter zu mann- lehn zu haben, doch also, dass die summe nicht höher als auf 200 schock geldes sich sollte ziehen, und die birger bei kriegen und heerfahrten solches gut verdienen sollten als getreue land- leute; s. d. urk. b. Carpz. 2, 968, welcher sie als den grund der nachmahligen erwerbungen der landgiiter bezeichnet. Fiir dieses recht musste die stadt dem kaiser V. id. oct. 206 schok zahlen.
146 11, 8. 11, 11. eine urkunde des kön. Johannes d. Prag. f. prox. p. b. Bonifac. 1345 einigen aufschluss, welche Carpz. 2, 308 mittheilt: 'ob ipsius ciuitatis syttaviensis incrementum continuum ipsis ciuibus praesenti- bus et futuris sylvam nostram regalem, prope ipsam civitatem situ- atam, a dato praesentium ut antea regendam custodiendam duxi- mus et locandam, absque praeiudicio tamen forestariorum ab antiquo ibidem locatorum, sic quod ipsi cives dictam sylvam ex nunc ut antea habeant possidere reservare et eam in omnibus loco et ex parte nostri fideliter custodire', tobei er der stadt die befug- nis gab holz zum briickenbau und zum aufbau abgebrannter häu- ser in diesem walde zu fällen. Es ergiebt sich hieraus, dass Zit- tau auch während der damahls noch statt findenden verpfändung an Heinrich von Jauer von der hoheit Böhmens abhängig geblie- ben war, und dass sich der könig das eigenthum des waldes vor- behalten hatte. Da die urkunde auf friihere zeiten zuriick weist, in welchen der forst der stadt zur aufsicht anvertraut worden, so erklärt sich Joh. v. G. angabe, dass Zittau den wald manche zeit inne gehabt." gekouft — vmme ir phenninge. Carpz. 2, 308 erzählt unter bezie- hung auf urkunden, die er aber nicht mittheilt, herzog Heinrich v. Jauer habe als pfandherr von Zittau das königsholz an die herren von Riedburg versetzt, woraus, da Zittau hierdurch in sei- nen befugnissen beschränkt worden, fortwährend irrungen ent- standen seién. Nach vielfältigen unterhandlungen haben die brii- der Heinrich, Johne, und Romwoldt (Romuald) v. Riedburg im j. 1357 gegen auszahlung der vorgeliehenen 50 mark gr. prag. pfenn. zitt. zahl den königswald der stadt abgetreten. (Die ur- kunde hierüber findet sich in d. samml. oberl. urk., d. Sittaw 1357 am dienst. v. frauentage lichte weyhe (Mar. rein.), vgl. verz. s. 69.) Da nun nach Heinrichs v. Jauer ableben 1346 die stadt und der wald wieder an den könig gefallen, jener vertrag von 1357 aber vom kaiser Karl nicht bestätigt worden sei, so habe dieser im j. 1359 den wald als ein verfallenes kammerregal eingezogen. lengut. Durch eine urk., d. Prag. dinst. n. jubil. 1359, hatte Karl den birgern Zittaus das recht ertheilt, verlehnte giter zu mann- lehn zu haben, doch also, dass die summe nicht höher als auf 200 schock geldes sich sollte ziehen, und die birger bei kriegen und heerfahrten solches gut verdienen sollten als getreue land- leute; s. d. urk. b. Carpz. 2, 968, welcher sie als den grund der nachmahligen erwerbungen der landgiiter bezeichnet. Fiir dieses recht musste die stadt dem kaiser V. id. oct. 206 schok zahlen.
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147 11, 17. 11, 19. 11, 20. 11, 25. 11, 30. czu sente Wenceslaus grab. Herzog Wenzlaw I. von Böhmen, Wra- tislaw I. sohn, ward in (Alt) Bunzlau durch seinen Bruder Boles- law ermordet; nach Cosmas Prag., Pulkawa, Marignol und an- dern annalisten am 4ten Oct. 929. Pelzel gesch. d. Böhmen 1, 42. nennt d. j. 936. Wenzels leichnam ward später nach Prag ge- bracht, und in der Veitskirche begraben. Karl liess das grab mit gold und edelsteinen reich verzieren; Ben. v. Weitmil b. Pelz. und Dobr. 2, 371. (Ueber die später von Karl erbaute, 1367 eingewei- hete Wenzelskapelle s. Schottky karolin. zeit 269 ff.) Die urk. über den im j. 1359 geforderten beitrag Zittaus ist nicht vorhanden. Spremberg kowfte. s. d. urk. der gebriider Iohann und Giinther v. Schwarzburg v. 7ten jan. 1360, laut welcher sie ihre herrschaft Spremberg, stadt und burg, Karln als einem könige von Böhmen um 5050 schok prag. gr. verkaufen, in Lünigs cod. Germ. dipl. 1, 1223. heruart vf den von Wirtemberg. Die grafen Eberhard und Ul- rich v. Wirtemberg. Ueber diesen feldzug Karls s. Pelz. 2, 644 — 654. Nesseling. Esslingen: hier war ein lager Karls; ein anderes vor Schorndorf. Graf Eberhard wollte Schorndorff retten, ward aber nach langem kampfe geschlagen. in d. viij woche. Das aufgebot des böhmischen heers erfolgte im julius; der aufbruch am 10ten august; die entlassung am 5ten sept. Pelz. 2, 644. 647. 655. Oben 11, 18 scheint nach d. worten in der dritten zu fehlen woche, nämlich vor dem 1ten sept.; denn am 31ten august war der friede bereits geschlossen. tuchmecher. Was hier und weiterhin von den tuchmachern berich- tet wird, bezeugt, dass dieses gewerbe im 14ten jahrhunderte hier, wie iberhaupt damahls in vielen städten, sehr bedeutend gewesen. Hüllmann, städtewesen des mittelalters 1, 217 'wollenzeuge be- haupten wegen der vielfachen folgen ihrer verfertigung die erste stelle in der aufzählung derjenigen gegenstände des kunst- fleisses und waarenhandels, die durch das aufbliihen des städ- tewesens sind vermehrt und verfeinert worden. ... Die vor- ziiglichste folge, welche hier zunächst in betracht kommt, war die steigende bevölkerung in solchen städten:" und s. 231 ' ver- mòge der mehrzahl, welche die tuchmacher fast überall ausmach- ten, gaben sie unter den gewerbständischen biirgern den ton an; bekanntlich einen derben, trotzigen, nicht selten aufrihrischen. Ein freches übermüthiges volk werden sie schon im 12ten jahrh. ge- nannt. Lauter freie lohnarbeiter, die sich fühlten, auf die sicher- heit ihres gewerbes pochten. Wo es galt, der willkiir und dem ei- 19* 11, 15.
147 11, 17. 11, 19. 11, 20. 11, 25. 11, 30. czu sente Wenceslaus grab. Herzog Wenzlaw I. von Böhmen, Wra- tislaw I. sohn, ward in (Alt) Bunzlau durch seinen Bruder Boles- law ermordet; nach Cosmas Prag., Pulkawa, Marignol und an- dern annalisten am 4ten Oct. 929. Pelzel gesch. d. Böhmen 1, 42. nennt d. j. 936. Wenzels leichnam ward später nach Prag ge- bracht, und in der Veitskirche begraben. Karl liess das grab mit gold und edelsteinen reich verzieren; Ben. v. Weitmil b. Pelz. und Dobr. 2, 371. (Ueber die später von Karl erbaute, 1367 eingewei- hete Wenzelskapelle s. Schottky karolin. zeit 269 ff.) Die urk. über den im j. 1359 geforderten beitrag Zittaus ist nicht vorhanden. Spremberg kowfte. s. d. urk. der gebriider Iohann und Giinther v. Schwarzburg v. 7ten jan. 1360, laut welcher sie ihre herrschaft Spremberg, stadt und burg, Karln als einem könige von Böhmen um 5050 schok prag. gr. verkaufen, in Lünigs cod. Germ. dipl. 1, 1223. heruart vf den von Wirtemberg. Die grafen Eberhard und Ul- rich v. Wirtemberg. Ueber diesen feldzug Karls s. Pelz. 2, 644 — 654. Nesseling. Esslingen: hier war ein lager Karls; ein anderes vor Schorndorf. Graf Eberhard wollte Schorndorff retten, ward aber nach langem kampfe geschlagen. in d. viij woche. Das aufgebot des böhmischen heers erfolgte im julius; der aufbruch am 10ten august; die entlassung am 5ten sept. Pelz. 2, 644. 647. 655. Oben 11, 18 scheint nach d. worten in der dritten zu fehlen woche, nämlich vor dem 1ten sept.; denn am 31ten august war der friede bereits geschlossen. tuchmecher. Was hier und weiterhin von den tuchmachern berich- tet wird, bezeugt, dass dieses gewerbe im 14ten jahrhunderte hier, wie iberhaupt damahls in vielen städten, sehr bedeutend gewesen. Hüllmann, städtewesen des mittelalters 1, 217 'wollenzeuge be- haupten wegen der vielfachen folgen ihrer verfertigung die erste stelle in der aufzählung derjenigen gegenstände des kunst- fleisses und waarenhandels, die durch das aufbliihen des städ- tewesens sind vermehrt und verfeinert worden. ... Die vor- ziiglichste folge, welche hier zunächst in betracht kommt, war die steigende bevölkerung in solchen städten:" und s. 231 ' ver- mòge der mehrzahl, welche die tuchmacher fast überall ausmach- ten, gaben sie unter den gewerbständischen biirgern den ton an; bekanntlich einen derben, trotzigen, nicht selten aufrihrischen. Ein freches übermüthiges volk werden sie schon im 12ten jahrh. ge- nannt. Lauter freie lohnarbeiter, die sich fühlten, auf die sicher- heit ihres gewerbes pochten. Wo es galt, der willkiir und dem ei- 19* 11, 15.
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148 12, 2. 12, 12. 12, 14. 12, 15. 12, 17. gennutze der alten geschlechter in der verwaltung des stadtwvesens einhalt zu thun, waren sie die ersten; aber eben so oft störten sie die öffentliche ruhe durch dünkel und rohheit. So viel Zittau be- trifft, liefert Joh. v. G., so wie spätere chroniken, vielfache belege hierzu. Von ruhestörenden unternehmungen der tuchmacher in Görlitz s. Mylii annal. gorlic. b. Hofm. 1, 12. 27. Am s. Tho- mastage 1372 gebot Karl IV. von Miihlberg aus an den rath zu Görlitz, dass alle tuchmacher und handwverker daselbst 'allen irin harnasch vff das rathaus in ir gewalt antworten, daz kein krieg oder czweyung furbas in der stadt entstehe,’ — Samml., oberl. urk. — verz. 92. der kumptur. Comthur war nach Carpz. 3, 16 v. j. 1348 bis in d. j. 1360 Nicol v. Ratibor; ihm folgte Nicol. Gottschall. Ob jener, oder dieser die vermittelung übernommen ist nicht darzuthun, da Carpz. im verzeichnisse der Comthure a. a. o. nicht angiebt, in welchem monate d. j. 1360 Nicol. v. Ratibor abgegangen oder ge- storben ist. Dirsken — Carpz. 5, 210 nennt ihn Dimzny. alz man den rot kust. Am t. mariae geburt d. 8ten sept., welchen nach Carpz. zeugnisse das älteste stadtbuch bei dem j. 1360 an- gab. Es erzählte den vorgang wörtlich eben so; mithin war es die quelle dieser stelle des jahrbuchs; anal. 2, 262. Ebendaselbst s. 266 wird aus den stadtbüchern berichtet, dass vom j. 1350 — 1360 die raths- wahl (kir) am 1ten januar, dann 1361 am Bartholomäustage, spä- ter bald zu Egidii, bald zu Mar. geb., bisweilen auch am t. Mat- thiae und zu Michaelis gehalten, im j. 1389 aber auf den donners- tag vor Bartholom. gelegt worden; wobei es bis zum j. 1831 verblieb. koren. Die rathwall ward kür genannt. Eine urk. v. dom. voc. jucund. 1310. bei Carpz. 1, 137, vgl. 2, 262, führte neun schöffen auf; vom j. 1319 — 1360 wies das stadtbuch zwölf nach. bischof — v. Meydburg. Geboren in Kugelweit im bechiner kreisse in Böhmen, daher Dietrich von Kugelweit genannt; Pelz. 2, 567. Anfangs Cistersienser; 1354 bischof zu Minden; s. Herm. Lar- becke chron. episc. mindens. in Leibnitz scr. rer. brunse. 2, 191. Dieser nennt ihn (nach Pelz. a. a. o. unrichtig) aus Stendal gebürtig, und sagt ‘fuit homo talis qualis.' — Im jahre 1361 ward er erzbischoƒ v. Magdeburg ; s. chron. brunsv. auct. Ottone Bothone ib. 3, 382. Die domherren hatten den bischof Ludwig von Halberstadt er- wählt: "dez wolden die borger nicht so, dat se in twydracht weren, mit des kam de bodeschopp, dat de pauwes (pabst) durch bede wil- len des keysers Karolus dat bischoppdom hadde gegewen bisch.
148 12, 2. 12, 12. 12, 14. 12, 15. 12, 17. gennutze der alten geschlechter in der verwaltung des stadtwvesens einhalt zu thun, waren sie die ersten; aber eben so oft störten sie die öffentliche ruhe durch dünkel und rohheit. So viel Zittau be- trifft, liefert Joh. v. G., so wie spätere chroniken, vielfache belege hierzu. Von ruhestörenden unternehmungen der tuchmacher in Görlitz s. Mylii annal. gorlic. b. Hofm. 1, 12. 27. Am s. Tho- mastage 1372 gebot Karl IV. von Miihlberg aus an den rath zu Görlitz, dass alle tuchmacher und handwverker daselbst 'allen irin harnasch vff das rathaus in ir gewalt antworten, daz kein krieg oder czweyung furbas in der stadt entstehe,’ — Samml., oberl. urk. — verz. 92. der kumptur. Comthur war nach Carpz. 3, 16 v. j. 1348 bis in d. j. 1360 Nicol v. Ratibor; ihm folgte Nicol. Gottschall. Ob jener, oder dieser die vermittelung übernommen ist nicht darzuthun, da Carpz. im verzeichnisse der Comthure a. a. o. nicht angiebt, in welchem monate d. j. 1360 Nicol. v. Ratibor abgegangen oder ge- storben ist. Dirsken — Carpz. 5, 210 nennt ihn Dimzny. alz man den rot kust. Am t. mariae geburt d. 8ten sept., welchen nach Carpz. zeugnisse das älteste stadtbuch bei dem j. 1360 an- gab. Es erzählte den vorgang wörtlich eben so; mithin war es die quelle dieser stelle des jahrbuchs; anal. 2, 262. Ebendaselbst s. 266 wird aus den stadtbüchern berichtet, dass vom j. 1350 — 1360 die raths- wahl (kir) am 1ten januar, dann 1361 am Bartholomäustage, spä- ter bald zu Egidii, bald zu Mar. geb., bisweilen auch am t. Mat- thiae und zu Michaelis gehalten, im j. 1389 aber auf den donners- tag vor Bartholom. gelegt worden; wobei es bis zum j. 1831 verblieb. koren. Die rathwall ward kür genannt. Eine urk. v. dom. voc. jucund. 1310. bei Carpz. 1, 137, vgl. 2, 262, führte neun schöffen auf; vom j. 1319 — 1360 wies das stadtbuch zwölf nach. bischof — v. Meydburg. Geboren in Kugelweit im bechiner kreisse in Böhmen, daher Dietrich von Kugelweit genannt; Pelz. 2, 567. Anfangs Cistersienser; 1354 bischof zu Minden; s. Herm. Lar- becke chron. episc. mindens. in Leibnitz scr. rer. brunse. 2, 191. Dieser nennt ihn (nach Pelz. a. a. o. unrichtig) aus Stendal gebürtig, und sagt ‘fuit homo talis qualis.' — Im jahre 1361 ward er erzbischoƒ v. Magdeburg ; s. chron. brunsv. auct. Ottone Bothone ib. 3, 382. Die domherren hatten den bischof Ludwig von Halberstadt er- wählt: "dez wolden die borger nicht so, dat se in twydracht weren, mit des kam de bodeschopp, dat de pauwes (pabst) durch bede wil- len des keysers Karolus dat bischoppdom hadde gegewen bisch.
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149 12, 18. 12, 20. 12, 21. 12, 28f. Dyderick v. Minden, und he was hovescher bort, eynes want- schnyders sone to Stendal. He reggerde seven jare, unde was den borgern wol to willen ;' vgl. Georg. Torquati pontiff. eccl. magdeb. ser. in Mencken scr. rer. germ. 1, 397, Alb. Kranz Saxonia lib. 9. c. 33. gewaldig was an k. Karls stat. Dietrich war bereits im j. 1337 Karls feldherr gegen die herzoge von Baiern gewesen; auch war er probst auf dem Wissehrad und 1360 verwalter der kaiserlichen reichsgefälle, s. Pelz. 2, 567. Dass er auch kanzler von Böhmen gewesen, bezeugt eine urk. Karls IV. in Glafey anecdot. s. r. i. hist. et j. publ. illustr. coll. 1, 507, v. j. 1360; vgl. Pelz. 2, 962. vir benken. Bank, dingbank, bekanntlich eine benennung der ge- richtssitzungen; Haltaus, 91, 229. Gewöhnlich ist von vieren die rede; Grimm d. rechtsalterth. 812: insonderheit in den städten der heutigen Oberlausitz; s. urk. d. kön. Johann d. Baw- dissin, mont. n. d. sonnt. čantate 1329 in Redern Lus. sup. dipl. 7 f. "donoch ob eyn burger beklagen wollte derselben vnser man ge- bawern, ist, dass derselbe gebawer kommt in die stadt (Görlitz) oder in der stat gerichte, der soll antworten in der stadt vor dem erbrich- ter und vor den vir benken, do der stat schöpfen sitzen.' Eine urk. Herrmanns, markgr. v. Brandenburg und Lausitz, d. Spandau 1303. IV. kal. dec. gedenkt ebenfalls der vierbänke in Görlitz (samml. oberl. urkk.), verz. 1, 20. — Freiberg. stadtrecht (Schott 3.) cap. 31 ‘wie man sich in den vier benken oder davor halden sulle." vorsprechen. Vorsprecher, füirsprecher, der das wort für einen an- dern im gerichte führte; Haltaus 559 f. In lateinischen urkk. prolocutor, patronus caussae, interpres. Von den obliegenheiten der vorsprecher handelt sehr umständlich das freib. stadtrecht, vgl. sachsensp. 1, 60. 61. 2, 63. ausg. v. Homeier s. 55 ff. 113. Nietsche de prolocutoribus, comment. juris germ. 1831. Bemerkenswerth ist, dass der bischof sich eines vorsprechers bediente: er trat aber gleichsam als kläger auf. Die erzählung zeigt, dass der bischof zwar gebieterisch, aber nicht eigentlich als richter verfuhr: er liess ein ding hegen durch die schöffen der stadt, die in den vier bänken sassen. Auch Manl. s. 312 sagt 'antistes primo egit per procurato- rem,' denn im verfolge der sache brachte er persönlich rigen vor. vredis burgen. Es wurden bürgen bestellt, dass fortan friede unter den parteien sein sollte, vgl. Haltaus 519. Manl. a. a. o. sagt, die schöffen hätten, um grösseren ruhestörungen entgegen zu wirken, die bürgschaftsleistung veranlasst. vnd hat ym nicht gedinget sin recht. Der gerichtsbrauch liess nichts für rechtsformig angebracht gelten, als was mit erlaubnis des ge- richts auf feierliche aufforderung des richters angebracht ward; 13, 16.
149 12, 18. 12, 20. 12, 21. 12, 28f. Dyderick v. Minden, und he was hovescher bort, eynes want- schnyders sone to Stendal. He reggerde seven jare, unde was den borgern wol to willen ;' vgl. Georg. Torquati pontiff. eccl. magdeb. ser. in Mencken scr. rer. germ. 1, 397, Alb. Kranz Saxonia lib. 9. c. 33. gewaldig was an k. Karls stat. Dietrich war bereits im j. 1337 Karls feldherr gegen die herzoge von Baiern gewesen; auch war er probst auf dem Wissehrad und 1360 verwalter der kaiserlichen reichsgefälle, s. Pelz. 2, 567. Dass er auch kanzler von Böhmen gewesen, bezeugt eine urk. Karls IV. in Glafey anecdot. s. r. i. hist. et j. publ. illustr. coll. 1, 507, v. j. 1360; vgl. Pelz. 2, 962. vir benken. Bank, dingbank, bekanntlich eine benennung der ge- richtssitzungen; Haltaus, 91, 229. Gewöhnlich ist von vieren die rede; Grimm d. rechtsalterth. 812: insonderheit in den städten der heutigen Oberlausitz; s. urk. d. kön. Johann d. Baw- dissin, mont. n. d. sonnt. čantate 1329 in Redern Lus. sup. dipl. 7 f. "donoch ob eyn burger beklagen wollte derselben vnser man ge- bawern, ist, dass derselbe gebawer kommt in die stadt (Görlitz) oder in der stat gerichte, der soll antworten in der stadt vor dem erbrich- ter und vor den vir benken, do der stat schöpfen sitzen.' Eine urk. Herrmanns, markgr. v. Brandenburg und Lausitz, d. Spandau 1303. IV. kal. dec. gedenkt ebenfalls der vierbänke in Görlitz (samml. oberl. urkk.), verz. 1, 20. — Freiberg. stadtrecht (Schott 3.) cap. 31 ‘wie man sich in den vier benken oder davor halden sulle." vorsprechen. Vorsprecher, füirsprecher, der das wort für einen an- dern im gerichte führte; Haltaus 559 f. In lateinischen urkk. prolocutor, patronus caussae, interpres. Von den obliegenheiten der vorsprecher handelt sehr umständlich das freib. stadtrecht, vgl. sachsensp. 1, 60. 61. 2, 63. ausg. v. Homeier s. 55 ff. 113. Nietsche de prolocutoribus, comment. juris germ. 1831. Bemerkenswerth ist, dass der bischof sich eines vorsprechers bediente: er trat aber gleichsam als kläger auf. Die erzählung zeigt, dass der bischof zwar gebieterisch, aber nicht eigentlich als richter verfuhr: er liess ein ding hegen durch die schöffen der stadt, die in den vier bänken sassen. Auch Manl. s. 312 sagt 'antistes primo egit per procurato- rem,' denn im verfolge der sache brachte er persönlich rigen vor. vredis burgen. Es wurden bürgen bestellt, dass fortan friede unter den parteien sein sollte, vgl. Haltaus 519. Manl. a. a. o. sagt, die schöffen hätten, um grösseren ruhestörungen entgegen zu wirken, die bürgschaftsleistung veranlasst. vnd hat ym nicht gedinget sin recht. Der gerichtsbrauch liess nichts für rechtsformig angebracht gelten, als was mit erlaubnis des ge- richts auf feierliche aufforderung des richters angebracht ward; 13, 16.
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150 13, 22. 14, 13. 14, 14. 14, 16. 14, 22. 14, 25. bei verletzung dieser form hiess das vorbringen ausserhalb rech- tens unangedinget. Kein vorsprecher durfte das wort nehmen, bis er sich in rechten angedinget, d. i. die erlaubnis zum sprechen er- halten hatte. Dann erst hiess er zu recht angedingter vorsprecher; Haltaus 23 f. 292. 559. freiberg. stadtrecht s. 254 "bittet ein man eines mannes der sin wort spreche, den he findet in den ben- ken mit vrteile, der richter sol iz im gebieten, daz he sin wort spreche, daz sal he tu zu rechte. . . . Brenget ein man einen vorsprechen mit im zu dinge vor die benke, den he gebeten hat, . . unde sin widersache trete dar und biete sin mit vrteile alr- est, und der richter gebiete im daz he sin wort spreche.' vgl. Nietsche 49 ff. wolden geteylt haben u. s. w. Sie erklärten sich dafür dass es bei der gewöhnlichen busse eines vorsprechen bliebe. Die schöffen der neuerung abhold, neigten sich zu billiger gesinnung, wie der nach- folgende ausfall des bischofs ersehen lässt. vnd wil eynen nwen rat kisen. Unrichtig sagt das verz. oberl. urk. 1, 75 bei d. j. 1361 'Dittrich erzbisch. zu Magdeb. kieset ei- nen newen rat zur Sittaw,' da er nur des kaisers vorhaben ankün- digte. Die s. 76 beigefigte bemerkung, dass einige den vorgang auf den 10ten febr. setzen, mag Carpzovs anal. oder andern chro- niken nachgeschrieben worden sein; Joh. v. G. sagt deutlich kal. febr. Auch Käufer führt 1, 244 an, es sei ein neuer rath gesetzt worden, wovon Carpz. 1, 157, auf den er sich bezieht nichts be- richtet. vnczemelich . . by lichte tedingen. Der bischof sagt dies zwar zu- nächst in beziehung auf die dem kaiser schuldige ehrerbietung, aber vielleicht weisen seine worte auch auf den weitverbreiteten grundsatz hin, dass mit sonnenuntergang die gerichte geschlossen werden musten; Grimm d. rechtsalterth. 613 — 816. wi ir mynem herren eyn recht vint. Auch hieraus ist klar, dass sich der bischof der entscheidung nicht anmasste. pharrehof. Hof der kreuzherren, d. i. Johanniter; Manl. s. 313. Kreuzhof und pfarrhof war gleichbedeutend ; die kreutzherren, de- ren comthur das patronatsrecht bei der hauptkirche (Johannisk.) hatte, besorgten den gottesdienst. keyserrechte — Manl. s. 113 übersetzt kaiserrecht durch ius ciuile s. caesareum. Bekanntlich bezeichnete der ausdruck kaiserrecht im mittelalter die verordnungen der deutschen könige und kaiser, die gewohnheiten an ihren höfen, die sammlungen der deutschen rechte und gewohnheiten, und selbst das römische recht. Die schöffen deuten wohl auf die rechtsgewohnheiten in den kaiserli-
150 13, 22. 14, 13. 14, 14. 14, 16. 14, 22. 14, 25. bei verletzung dieser form hiess das vorbringen ausserhalb rech- tens unangedinget. Kein vorsprecher durfte das wort nehmen, bis er sich in rechten angedinget, d. i. die erlaubnis zum sprechen er- halten hatte. Dann erst hiess er zu recht angedingter vorsprecher; Haltaus 23 f. 292. 559. freiberg. stadtrecht s. 254 "bittet ein man eines mannes der sin wort spreche, den he findet in den ben- ken mit vrteile, der richter sol iz im gebieten, daz he sin wort spreche, daz sal he tu zu rechte. . . . Brenget ein man einen vorsprechen mit im zu dinge vor die benke, den he gebeten hat, . . unde sin widersache trete dar und biete sin mit vrteile alr- est, und der richter gebiete im daz he sin wort spreche.' vgl. Nietsche 49 ff. wolden geteylt haben u. s. w. Sie erklärten sich dafür dass es bei der gewöhnlichen busse eines vorsprechen bliebe. Die schöffen der neuerung abhold, neigten sich zu billiger gesinnung, wie der nach- folgende ausfall des bischofs ersehen lässt. vnd wil eynen nwen rat kisen. Unrichtig sagt das verz. oberl. urk. 1, 75 bei d. j. 1361 'Dittrich erzbisch. zu Magdeb. kieset ei- nen newen rat zur Sittaw,' da er nur des kaisers vorhaben ankün- digte. Die s. 76 beigefigte bemerkung, dass einige den vorgang auf den 10ten febr. setzen, mag Carpzovs anal. oder andern chro- niken nachgeschrieben worden sein; Joh. v. G. sagt deutlich kal. febr. Auch Käufer führt 1, 244 an, es sei ein neuer rath gesetzt worden, wovon Carpz. 1, 157, auf den er sich bezieht nichts be- richtet. vnczemelich . . by lichte tedingen. Der bischof sagt dies zwar zu- nächst in beziehung auf die dem kaiser schuldige ehrerbietung, aber vielleicht weisen seine worte auch auf den weitverbreiteten grundsatz hin, dass mit sonnenuntergang die gerichte geschlossen werden musten; Grimm d. rechtsalterth. 613 — 816. wi ir mynem herren eyn recht vint. Auch hieraus ist klar, dass sich der bischof der entscheidung nicht anmasste. pharrehof. Hof der kreuzherren, d. i. Johanniter; Manl. s. 313. Kreuzhof und pfarrhof war gleichbedeutend ; die kreutzherren, de- ren comthur das patronatsrecht bei der hauptkirche (Johannisk.) hatte, besorgten den gottesdienst. keyserrechte — Manl. s. 113 übersetzt kaiserrecht durch ius ciuile s. caesareum. Bekanntlich bezeichnete der ausdruck kaiserrecht im mittelalter die verordnungen der deutschen könige und kaiser, die gewohnheiten an ihren höfen, die sammlungen der deutschen rechte und gewohnheiten, und selbst das römische recht. Die schöffen deuten wohl auf die rechtsgewohnheiten in den kaiserli-
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151 14, 31. 15, 12. 15, 13. 15, 20. chen gerichten ; denn der bischof hatte gesagt, der porsprecher sei bussfällig worden 'in des kaisers gerichte.' Auch vor dem könige ant- worteten die beklagten nicht nach des klägers, sondern nach ihrem eignen rechte. Sachsensp. 3, 33. an der stadt — holt. Vornehmlich aus Leutmeritz, s. oben s. 116. Unwissenheit im recht schadete denen, die eines urtels gefragt wurden, nichts; schöffen, die in dem vorgelegten falle das recht nicht finden konnten, durften sich auswärts raths erholen. Grimm rechtsalt. 793. 834. reten ym noch. Eine spätere handschriftliche chronik sagt, bis Brandeis. ym goben — so steht es deutlich in der handschrift. Hieraus und aus dem zusammenhange folgt, dass der beitrag der stadt zum baue des kaiserhauses auf 200 schock bestimmt ward. Spätere chroniken, und nach ihnen Carpz. erzählen, die stadt habe damahls einen beitrag von 200 schock erhalten. Manl. dagegen sagt s. 113 ebenfalls 'vix hoc pacto homini (episcopo) reconsiliati sunt, ut ducentas sexagenas darent, de quibus domus imperatoriae aedificatio inchoaretur.’ Das haus ward unweit der pfortmiihle, deren weiter- hin bei d. j. 1367 erwähnt wird, erbauet, und gewöhnlich das kai- serhaus genannt. Der platz, to es gestanden, ist zwar nicht mit voller gewissheit, aber doch mit wahrscheinlichkeit nachzuweisen. Im j. 1516 ward es abgebrochen, und der rath verwendete die steine zum baue des marstallgebäudes und salzhauses; Carpz. 2, 157. Johann Lindner (Tilianus), monach. pirnensis, gedenkt der ruinen desselben in onomast. in Menck. scr. r. germ. 2, 1601 "da- bei die kunigesburck, ein alt mawerwerk.’ Eine handschriftliche chronik, wahrscheinlich aus dem 17ten jahrhundert, sagt vom kai- serhause jetzt ist es Daniel Rauhes garten.' So weit die hiesigen grundbücher zuriickreichen, ist ein gartenbesitzer dieses namens nicht aufzufinden. czwen burgern. Heinz Schubart und Nikol Haessler, um 400 mark zitt. groschen, wie Carpz. 2, 310 meldet. Er giebt den tag Bar- bara (4t. dec.) an. Das verz. oberl. urk. sagt 1, 76, bei n. 376, es sei geschehen der eingefallenen theurung wegen. Unrichtig sagt Manl. s. 314, die zahlung habe in 17 schok bestanden. Dass im j. 1361 iiberaus grosse theurung eingetreten, bezeugt Ben. v. Weit- mil s. 273, vgl. Pelz. Karl IV. 2, 693. cronte man u. s. w. Wenzel war geboren in Niirnberg 1361, am 26ten febr., Ben. v. Weitm. s. 372; gekrönt 1363, d. s. Viti, am 12ten Jun. in der schlosskirche zu St. Veit, Pelz. 2, 279. in di marke. Karl hatte im j. 1363, am 18ten merz, mit den 16, 8. 16, 14.
151 14, 31. 15, 12. 15, 13. 15, 20. chen gerichten ; denn der bischof hatte gesagt, der porsprecher sei bussfällig worden 'in des kaisers gerichte.' Auch vor dem könige ant- worteten die beklagten nicht nach des klägers, sondern nach ihrem eignen rechte. Sachsensp. 3, 33. an der stadt — holt. Vornehmlich aus Leutmeritz, s. oben s. 116. Unwissenheit im recht schadete denen, die eines urtels gefragt wurden, nichts; schöffen, die in dem vorgelegten falle das recht nicht finden konnten, durften sich auswärts raths erholen. Grimm rechtsalt. 793. 834. reten ym noch. Eine spätere handschriftliche chronik sagt, bis Brandeis. ym goben — so steht es deutlich in der handschrift. Hieraus und aus dem zusammenhange folgt, dass der beitrag der stadt zum baue des kaiserhauses auf 200 schock bestimmt ward. Spätere chroniken, und nach ihnen Carpz. erzählen, die stadt habe damahls einen beitrag von 200 schock erhalten. Manl. dagegen sagt s. 113 ebenfalls 'vix hoc pacto homini (episcopo) reconsiliati sunt, ut ducentas sexagenas darent, de quibus domus imperatoriae aedificatio inchoaretur.’ Das haus ward unweit der pfortmiihle, deren weiter- hin bei d. j. 1367 erwähnt wird, erbauet, und gewöhnlich das kai- serhaus genannt. Der platz, to es gestanden, ist zwar nicht mit voller gewissheit, aber doch mit wahrscheinlichkeit nachzuweisen. Im j. 1516 ward es abgebrochen, und der rath verwendete die steine zum baue des marstallgebäudes und salzhauses; Carpz. 2, 157. Johann Lindner (Tilianus), monach. pirnensis, gedenkt der ruinen desselben in onomast. in Menck. scr. r. germ. 2, 1601 "da- bei die kunigesburck, ein alt mawerwerk.’ Eine handschriftliche chronik, wahrscheinlich aus dem 17ten jahrhundert, sagt vom kai- serhause jetzt ist es Daniel Rauhes garten.' So weit die hiesigen grundbücher zuriickreichen, ist ein gartenbesitzer dieses namens nicht aufzufinden. czwen burgern. Heinz Schubart und Nikol Haessler, um 400 mark zitt. groschen, wie Carpz. 2, 310 meldet. Er giebt den tag Bar- bara (4t. dec.) an. Das verz. oberl. urk. sagt 1, 76, bei n. 376, es sei geschehen der eingefallenen theurung wegen. Unrichtig sagt Manl. s. 314, die zahlung habe in 17 schok bestanden. Dass im j. 1361 iiberaus grosse theurung eingetreten, bezeugt Ben. v. Weit- mil s. 273, vgl. Pelz. Karl IV. 2, 693. cronte man u. s. w. Wenzel war geboren in Niirnberg 1361, am 26ten febr., Ben. v. Weitm. s. 372; gekrönt 1363, d. s. Viti, am 12ten Jun. in der schlosskirche zu St. Veit, Pelz. 2, 279. in di marke. Karl hatte im j. 1363, am 18ten merz, mit den 16, 8. 16, 14.
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152 17, 7. 17, 12. 17, 15. markgrafen Ludwig u. Otto v. Brandenburg eine erbverbriiderung geschlossen und nahm vorläufig für sich und seinen sohn Wen- zel im jul. desselben jahres in Berlin, Frankfurt u. a. o. die hul- digung an; Pelz. 2, 725. 734 f. Zu irgend einer feindseligkeit scheint es nicht gekommen zu sein, aber Karls überall vorherr- schende umsicht mochte ihn bewegen gerüstet auƒzutreten. Gegen das ende des augusts war er wieder in Prag. landvôythy s. d. erläut. s. 116 f. Die urk. selbst fehlt noch. Das verz. oberlaus. urk. 2, 80 verweist auf das laus. mag. jahrg. 1776 s. 327, welches die obige stelle mit Joh. v. G. worten anführt, aber unrichtig in derselben d. j. 1363 angiebt. Karl war im j. 1364 sogleich nach pfingsten in Budissin; Pelz 2, 744. Balbin. in Ar- nesto s. 314 sagt, Karl habe an der feier des pfingstfestes in Prag persönlich theil genommen. Ist diess richtig, so wäre statt: vor pfingsten, nach pf. zu setzen gewesen. gemach vf dem Oyben. Dass auch dieses das kaiserhaus genannt worden, bezeugt Manl. s. 320 'Sittauienses anno 1364 iubente impe- ratore structuram illam quadratam quae urbem spectat et domus im- peratoria fuit appellata, lapidibus exaedificarunt.' Daher der späteren chroniken und Carpz. 1, 147 angabe der vierekigen form und des steinernen baues. di hulten u. s. w. Die urk., welche die städte bei der huldigung an herzog Rudolf gegeben, mangelt. Nach Manl. 314 nennt Carpz. ehrent. 1, 93 die städte Budissin Görlitz Zittau Lauban und Löbaw, worauf auch das verz. oberl. urk. s. 79 hinweist. Kamenz wird nicht erwähnt; wir finden, dass es 1364 an Heinrich, Bernhard und Balthasar v. Kamenz verpfändet gewesen; doch ward es zu eben dieser zeit vom kaiser eingelöst; s.urk. d. Budiss. dinst. vor Phil. Jac. 1364 u. s. Walpurg. t. desselb. j., Käufer abr. 1, 246 f. laus. monatsch. 1795 1, 138. Diese huldigung ge- schah in folge der erbverbriiderung, welche Karl, dessen sohn Wen- zel, und der markgr. Johann v. Mähren, Karls bruder, mit den herzogen v. Oesterreich, Rudolf, Albrecht und Leopold, welche ins- gesammt damahls noch keine erben hatten, zu Brünn am t. s. Scholastica 1364 abschlossen; urk. in Carpz. ehrent. 1, 93 ff. Liinig cod. Germ. dipl. 1, n. 266, s. 1301 ff. Dem luxemburgischen hau- se wurde die erbfolge in den österreichischen staaten erst auf den fall zugesagt, wenn zuvor die nachkommen des königs Ludwigs v. Ungarn (des grossen) ausgestorben sein würden. Diese be- dingung wurde jedoch 1366 wieder aufgehoben (Pelzel, 2, 739 f. 767 ff.) und zugleich jene erbeinigung mit Oesterreich er- neuert.
152 17, 7. 17, 12. 17, 15. markgrafen Ludwig u. Otto v. Brandenburg eine erbverbriiderung geschlossen und nahm vorläufig für sich und seinen sohn Wen- zel im jul. desselben jahres in Berlin, Frankfurt u. a. o. die hul- digung an; Pelz. 2, 725. 734 f. Zu irgend einer feindseligkeit scheint es nicht gekommen zu sein, aber Karls überall vorherr- schende umsicht mochte ihn bewegen gerüstet auƒzutreten. Gegen das ende des augusts war er wieder in Prag. landvôythy s. d. erläut. s. 116 f. Die urk. selbst fehlt noch. Das verz. oberlaus. urk. 2, 80 verweist auf das laus. mag. jahrg. 1776 s. 327, welches die obige stelle mit Joh. v. G. worten anführt, aber unrichtig in derselben d. j. 1363 angiebt. Karl war im j. 1364 sogleich nach pfingsten in Budissin; Pelz 2, 744. Balbin. in Ar- nesto s. 314 sagt, Karl habe an der feier des pfingstfestes in Prag persönlich theil genommen. Ist diess richtig, so wäre statt: vor pfingsten, nach pf. zu setzen gewesen. gemach vf dem Oyben. Dass auch dieses das kaiserhaus genannt worden, bezeugt Manl. s. 320 'Sittauienses anno 1364 iubente impe- ratore structuram illam quadratam quae urbem spectat et domus im- peratoria fuit appellata, lapidibus exaedificarunt.' Daher der späteren chroniken und Carpz. 1, 147 angabe der vierekigen form und des steinernen baues. di hulten u. s. w. Die urk., welche die städte bei der huldigung an herzog Rudolf gegeben, mangelt. Nach Manl. 314 nennt Carpz. ehrent. 1, 93 die städte Budissin Görlitz Zittau Lauban und Löbaw, worauf auch das verz. oberl. urk. s. 79 hinweist. Kamenz wird nicht erwähnt; wir finden, dass es 1364 an Heinrich, Bernhard und Balthasar v. Kamenz verpfändet gewesen; doch ward es zu eben dieser zeit vom kaiser eingelöst; s.urk. d. Budiss. dinst. vor Phil. Jac. 1364 u. s. Walpurg. t. desselb. j., Käufer abr. 1, 246 f. laus. monatsch. 1795 1, 138. Diese huldigung ge- schah in folge der erbverbriiderung, welche Karl, dessen sohn Wen- zel, und der markgr. Johann v. Mähren, Karls bruder, mit den herzogen v. Oesterreich, Rudolf, Albrecht und Leopold, welche ins- gesammt damahls noch keine erben hatten, zu Brünn am t. s. Scholastica 1364 abschlossen; urk. in Carpz. ehrent. 1, 93 ff. Liinig cod. Germ. dipl. 1, n. 266, s. 1301 ff. Dem luxemburgischen hau- se wurde die erbfolge in den österreichischen staaten erst auf den fall zugesagt, wenn zuvor die nachkommen des königs Ludwigs v. Ungarn (des grossen) ausgestorben sein würden. Diese be- dingung wurde jedoch 1366 wieder aufgehoben (Pelzel, 2, 739 f. 767 ff.) und zugleich jene erbeinigung mit Oesterreich er- neuert.
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153 17, 19. 17, 26. 18, 3, 18, 12 f. 18, 14. 18, 26. herczoge Lodwigz son v. Legenicz. Die erbverbriiderungsurkunde d. Brünn, a. t. schol. 1364 erwähnt desselben nicht. syne swestir herczoginne v. Ost. Margarethe, herzogin von Oe- sterreich, weiland markgräfin zu Brandenburg, herzogin v. Baiern und gräfin zu Tyrol; diese wird in der urkunde als mitcontrahen- tin aufgeführt. Sowohl die böhmischen, als die österreichischen stände genehmigten diese erbverbriiderung. lozunge dez landis Lusicz. Karl löste im j. 1364 die Niederlausitz von den markgrafen von Meissen ein. Das recht der wiedereinlö- sung hatten ihm die markgrafen von Brandenburg, Ludwig der Römer und Otto, im j. 1353 abgetreten; urkk. in Linigs cod. Germ. dipl. 1, 1086, n. 115. 1283, n. 255. kvnigiz walt. S. die kaufsurk. d. Prag, VII. kal. mart. 1364 in Carpz. an. 2, 309. Wie die meisten urkunden, welche Karl Zittau gab, rihmt auch besonders diese die treue, den gehorsam und thä- tigen beistand der Zittauer. Die von seinem sohne, kön. Wenzel ertheilte bestätigungsurkunde d. Prag XIV. kal. mart. 1364 s. b. Carpz. ebendas. 310. Die kaufsumme bestand in 500 schock prag. groschen. Von den 600 schock, deren Joh. v. G. gedenkt, scheinen demnach 100 schock auf reisekosten und kanzleigebüren gerechnet zu werden. co schok - noue hus vor d. stat. Das kaiserhaus scheint also da- malls, 1365. noch nicht vollendet gewesen zu sein. schyf. Conrad Botho’s braunschweiger chronik, in Leibn. scr. r. brunsv. 3, 382, zum j. 1365 ‘in dissem jare do leyt keyser Karl bu- wen vele schepe und de sproke gingk, dat he wolde eine meyne her- strate maken, to seggelen und to schepen uppe der Elbe dal ut Behe- men in de see, unde wolde seyn vor Meydeborch’ u. s. 1. M°ccc'lxvj iar. Das jahr der reise ist nicht richtig angegeben. Karl reiste im j. 1365 zum pabste nach Avignon, wo er am 23ten mai sei- nen einzug hielt und zehn tage verweilte. Am 17ten aug. war er wieder in Prag; s. Baluzius vit. papar. Avenionens. 1,370, secun- da vit. Urb. V. ebend. 404. Odorici Raynaldi contin. annal. eccl. Caesar. Baronii ad ann. 1365, Ben. de Weitmil s. 386 f., Pelz. Karl IV. 2, 753 ff. Unrichtig erzählen Carpz. an. 1, 147 u. im ehrent. 1, 290, Miiller, oberl. reform. gesch. s. 56 f. und andere, dass Karl im j. 1368 den pabst Urban V. in Avignon besucht, und damahls bekanntschaft mit den Coelestinern gemacht, auch zwei derselben mit sich nach Böhmen genommen habe. Im j. 1369 seien sie in Zittau angekommen und bald nachher zu ihm zuriickgekehrt, worauf der bau des klosters begonnen worden. Karl war aber we- der im j. 1368, noch 1369 in Avignon. Er unternahm im j. 1368 20 17, 20.
153 17, 19. 17, 26. 18, 3, 18, 12 f. 18, 14. 18, 26. herczoge Lodwigz son v. Legenicz. Die erbverbriiderungsurkunde d. Brünn, a. t. schol. 1364 erwähnt desselben nicht. syne swestir herczoginne v. Ost. Margarethe, herzogin von Oe- sterreich, weiland markgräfin zu Brandenburg, herzogin v. Baiern und gräfin zu Tyrol; diese wird in der urkunde als mitcontrahen- tin aufgeführt. Sowohl die böhmischen, als die österreichischen stände genehmigten diese erbverbriiderung. lozunge dez landis Lusicz. Karl löste im j. 1364 die Niederlausitz von den markgrafen von Meissen ein. Das recht der wiedereinlö- sung hatten ihm die markgrafen von Brandenburg, Ludwig der Römer und Otto, im j. 1353 abgetreten; urkk. in Linigs cod. Germ. dipl. 1, 1086, n. 115. 1283, n. 255. kvnigiz walt. S. die kaufsurk. d. Prag, VII. kal. mart. 1364 in Carpz. an. 2, 309. Wie die meisten urkunden, welche Karl Zittau gab, rihmt auch besonders diese die treue, den gehorsam und thä- tigen beistand der Zittauer. Die von seinem sohne, kön. Wenzel ertheilte bestätigungsurkunde d. Prag XIV. kal. mart. 1364 s. b. Carpz. ebendas. 310. Die kaufsumme bestand in 500 schock prag. groschen. Von den 600 schock, deren Joh. v. G. gedenkt, scheinen demnach 100 schock auf reisekosten und kanzleigebüren gerechnet zu werden. co schok - noue hus vor d. stat. Das kaiserhaus scheint also da- malls, 1365. noch nicht vollendet gewesen zu sein. schyf. Conrad Botho’s braunschweiger chronik, in Leibn. scr. r. brunsv. 3, 382, zum j. 1365 ‘in dissem jare do leyt keyser Karl bu- wen vele schepe und de sproke gingk, dat he wolde eine meyne her- strate maken, to seggelen und to schepen uppe der Elbe dal ut Behe- men in de see, unde wolde seyn vor Meydeborch’ u. s. 1. M°ccc'lxvj iar. Das jahr der reise ist nicht richtig angegeben. Karl reiste im j. 1365 zum pabste nach Avignon, wo er am 23ten mai sei- nen einzug hielt und zehn tage verweilte. Am 17ten aug. war er wieder in Prag; s. Baluzius vit. papar. Avenionens. 1,370, secun- da vit. Urb. V. ebend. 404. Odorici Raynaldi contin. annal. eccl. Caesar. Baronii ad ann. 1365, Ben. de Weitmil s. 386 f., Pelz. Karl IV. 2, 753 ff. Unrichtig erzählen Carpz. an. 1, 147 u. im ehrent. 1, 290, Miiller, oberl. reform. gesch. s. 56 f. und andere, dass Karl im j. 1368 den pabst Urban V. in Avignon besucht, und damahls bekanntschaft mit den Coelestinern gemacht, auch zwei derselben mit sich nach Böhmen genommen habe. Im j. 1369 seien sie in Zittau angekommen und bald nachher zu ihm zuriickgekehrt, worauf der bau des klosters begonnen worden. Karl war aber we- der im j. 1368, noch 1369 in Avignon. Er unternahm im j. 1368 20 17, 20.
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154 19, 13. einen heerzug nach Italien, reiste am 2ten april von Prag ab, traf am 17ten oct. in Viterbo ein, wo Urban V. ihn erwartete, und war am 21ten oct. mit demselben in Rom. Vom febr. 1369 an war er vier monate in Lucca; im september, also nach fast achtzehn- monatlicher abwesenheit traf er in Breslau, und am 6. jan. 1370 in Prag ein. Mithin kam er damahls nicht nach Avignon; s. Pelz. 2, 799 — 818, Cronica d'Orvieto dal 1342 fino al passato 1368, in Muratori scr. rer. italic. t. 15, s. 694 f. monumenta Pisana (croni- ca de Pisa) ab ao. 1089 — 1369, ebend. s. 1049 ff. Chronicon Pla- centin. t. 16, s. 509 f. Vornehmlich s. iter italic. Urbani V. auct. Garosco de Ulmoisca in vit. papar. avenionens. Steph. Baluzii, 2, 768 — 774. Der verfasser führt sich bei mehrern begebenheiten als augenzeugen auf; s. ebend. Urb. V. vit. prima 1, s. 384. 391. sec. v. s., 406. 408. Urban reisete im j. 1367 am 30ten april von Avignon ab, und blieb in Italien bis in d. april 1370 ; chron. estense ap. Murat. t. 15, s. 488 u. d. oben angef. chron. bei demselb., vergl. m. beitr. zur gesch. d. Oyb. im n. laus. mag. bd. 4. s. 200 f. in d. vorgen. jaren vm pfingsten. Also im j. 1366, auf welches Joh. v. G. zurückweist. Wenn er auch das jahr der reise Karls nicht richtig angab, so ist doch in die angabe der zeit, zu welcher die mönche nach Zittau kamen, kein zweifel zu setzen, da er als au- genzeuge erzählt, und der vorgang neu war. Im j. 1365 waren sie mit dem kaiser nach Prag gekommen. Ueber dem nachforschen nach einer ihrer ordensverfassung angemessenen gegend war, wie aus Joh. v. Guben berichte hervorgeht, einige zeit verstrichen: sie waren dem kaiser nachgezogen. Dieser war aber in der woche vor pfingsten 1366, in welche der vorgang fällt, würklich in Prag ; s. Pelzel 2, 772. Auch Hageck in s. böhm. chron. übers. von Sandel 2, 30. Balbin. epit. hist. rer. bohem. 3, 374 und miscell. hist. regni bohem. 3, c. 8. §. 5 und 7, s. 155, Ga- mansius in adumbr. op. non perf. in Balbin. misc. s. 164 und der gleichzeitige Ben. de Weitmil s. 390 legen die gründung des klosters auf dem Oybin in d. j. 1366. Der beschluss des kai- sers, ein kloster dort zu stiften, und die Anweisung des berges für diesen zweck gehören also dem j. 1366 an; wahrscheinlich auch der anfang des baues; denn Joh. v. G. sagt dy (mönche) quomen her in dese stat — vm pfingsten (1366) vnd huben an zu bwhen. Die ausfertigung der stiftungsurkunde erfolgte im j. 1369, XVI. kal. apr., zu Lucca. Wahrscheinlich schob Karl dieselbe absichtlich auf bis zur persönlichen riicksprache mit Urban V., indem der zug nach Italien, zu welchem ihn der pabst bereits im j. 1367 eingela-
154 19, 13. einen heerzug nach Italien, reiste am 2ten april von Prag ab, traf am 17ten oct. in Viterbo ein, wo Urban V. ihn erwartete, und war am 21ten oct. mit demselben in Rom. Vom febr. 1369 an war er vier monate in Lucca; im september, also nach fast achtzehn- monatlicher abwesenheit traf er in Breslau, und am 6. jan. 1370 in Prag ein. Mithin kam er damahls nicht nach Avignon; s. Pelz. 2, 799 — 818, Cronica d'Orvieto dal 1342 fino al passato 1368, in Muratori scr. rer. italic. t. 15, s. 694 f. monumenta Pisana (croni- ca de Pisa) ab ao. 1089 — 1369, ebend. s. 1049 ff. Chronicon Pla- centin. t. 16, s. 509 f. Vornehmlich s. iter italic. Urbani V. auct. Garosco de Ulmoisca in vit. papar. avenionens. Steph. Baluzii, 2, 768 — 774. Der verfasser führt sich bei mehrern begebenheiten als augenzeugen auf; s. ebend. Urb. V. vit. prima 1, s. 384. 391. sec. v. s., 406. 408. Urban reisete im j. 1367 am 30ten april von Avignon ab, und blieb in Italien bis in d. april 1370 ; chron. estense ap. Murat. t. 15, s. 488 u. d. oben angef. chron. bei demselb., vergl. m. beitr. zur gesch. d. Oyb. im n. laus. mag. bd. 4. s. 200 f. in d. vorgen. jaren vm pfingsten. Also im j. 1366, auf welches Joh. v. G. zurückweist. Wenn er auch das jahr der reise Karls nicht richtig angab, so ist doch in die angabe der zeit, zu welcher die mönche nach Zittau kamen, kein zweifel zu setzen, da er als au- genzeuge erzählt, und der vorgang neu war. Im j. 1365 waren sie mit dem kaiser nach Prag gekommen. Ueber dem nachforschen nach einer ihrer ordensverfassung angemessenen gegend war, wie aus Joh. v. Guben berichte hervorgeht, einige zeit verstrichen: sie waren dem kaiser nachgezogen. Dieser war aber in der woche vor pfingsten 1366, in welche der vorgang fällt, würklich in Prag ; s. Pelzel 2, 772. Auch Hageck in s. böhm. chron. übers. von Sandel 2, 30. Balbin. epit. hist. rer. bohem. 3, 374 und miscell. hist. regni bohem. 3, c. 8. §. 5 und 7, s. 155, Ga- mansius in adumbr. op. non perf. in Balbin. misc. s. 164 und der gleichzeitige Ben. de Weitmil s. 390 legen die gründung des klosters auf dem Oybin in d. j. 1366. Der beschluss des kai- sers, ein kloster dort zu stiften, und die Anweisung des berges für diesen zweck gehören also dem j. 1366 an; wahrscheinlich auch der anfang des baues; denn Joh. v. G. sagt dy (mönche) quomen her in dese stat — vm pfingsten (1366) vnd huben an zu bwhen. Die ausfertigung der stiftungsurkunde erfolgte im j. 1369, XVI. kal. apr., zu Lucca. Wahrscheinlich schob Karl dieselbe absichtlich auf bis zur persönlichen riicksprache mit Urban V., indem der zug nach Italien, zu welchem ihn der pabst bereits im j. 1367 eingela-
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155 20, 3. 21, 2. 21, 5f. 21, 9. 22, 17. 22, 18. den hatte, sich bis in das jahr 1368 verzögerte; s. m. beitr. a. a. o. s. 203 — 206. Die stiftungsurkunde giebt Carpz. 1, 163 f. co schok. Manl. b. Hofm. s. 316 sagt nach dem chron. oybin., dass Zittau bei dem baue keinen baaren aufwand getragen, son- dern nur handwerker, spann- und handfröhner gestellt habe, das baare geldbedirfniss aber aus den kuttenbergschen bergwerken be- zogen worden sei. Aber Joh. v. G. nachricht lässt sich mit den beiträgen aus dem bergwerke vereinigen; und überdies wuste er als zeitgenosse und stadtschreiber unstreitig genau, was Zittau bei dem baue zu leisten hatte. Dass übrigens Zittau die last nicht allein trug, bezeugt Joh. v. G. selbst. M°CCC'lxvij" wolde k. Karl czyhen gegin Rome. Urban V. hatte bereits im j. 1367 von Viterbo aus, wo er im julius angekommen, den kaiser nach Italien eingeladen. Da aber Karl, wie be- reits bemerkt ward, erst im folgenden jahre der einladung folgen konnte, so sagt Joh. v. G. 20, 9 bei d. j. 1367 richtig ydoch ginge zu dem mole dy fart abe. czen jar. Joh. v. G. erzählt hier bei d. j. 1367 kürzlich, was sich in den nächstvorhergegangenen zehn jahren ereignet hatte. Der unzufriedenheit der tuchmacher über die einführung der wage ward schon 11, 26 ff. erwähnt. beschattzte dy stete vnd beschedgete sy sw. mit gelde. Beispiele wer- den 23, 3 ff. angeführt. bruwen. S. die älteste geschichte des hiesigen brauwesens bei Carpz. 4, 158 ff. Das bierbrauen scheint bis zu der zeit, wo die streitig- keiten ausbrachen, jedem ansässigen biirger frei gestanden zu ha- ben. Carpz. sagt ohne nachweisung der quelle, die braugerech- tigkeit sei anfänglich auf die meisten, gelegensten und grösten häuser gelegt gewesen. Joh. v. G. erzählung deutet auf noch grös- seren umfang jenes befugnisses hin, welches die schöffen aus griin- den zu beschränken suchten. Hirsperg vf den tich. Nach Ben. de Weitmil liess ihn Karl im j. 1366 anlegen; er sagt s. 389 aedivicavit et exstruxit piscinam sub castro Bezdez mirae magnitudinis, quasi stagnum.' Schon hierdurch heben sich die zweifel, welche die kleine schrift: die ruine des Ha- bichtsteins v. Benesch, 1835, gegen die anlage des teichs durch Karl aufstellt. Bezdez. Bezdiez, Besieg, Pösig; doppelberg, gegen drei stunden von Niemes, und anderthalb stunden von Hirschberg entfernt. Der ursprung der dortigen burg, deren ruinen noch in beträchtlichem umfange vorhanden sind, ist unbekannt. mit syner tochter von Ostirrich. Katharina, geb. 1342; als wittwe 19, 15. 22, 19. 20*
155 20, 3. 21, 2. 21, 5f. 21, 9. 22, 17. 22, 18. den hatte, sich bis in das jahr 1368 verzögerte; s. m. beitr. a. a. o. s. 203 — 206. Die stiftungsurkunde giebt Carpz. 1, 163 f. co schok. Manl. b. Hofm. s. 316 sagt nach dem chron. oybin., dass Zittau bei dem baue keinen baaren aufwand getragen, son- dern nur handwerker, spann- und handfröhner gestellt habe, das baare geldbedirfniss aber aus den kuttenbergschen bergwerken be- zogen worden sei. Aber Joh. v. G. nachricht lässt sich mit den beiträgen aus dem bergwerke vereinigen; und überdies wuste er als zeitgenosse und stadtschreiber unstreitig genau, was Zittau bei dem baue zu leisten hatte. Dass übrigens Zittau die last nicht allein trug, bezeugt Joh. v. G. selbst. M°CCC'lxvij" wolde k. Karl czyhen gegin Rome. Urban V. hatte bereits im j. 1367 von Viterbo aus, wo er im julius angekommen, den kaiser nach Italien eingeladen. Da aber Karl, wie be- reits bemerkt ward, erst im folgenden jahre der einladung folgen konnte, so sagt Joh. v. G. 20, 9 bei d. j. 1367 richtig ydoch ginge zu dem mole dy fart abe. czen jar. Joh. v. G. erzählt hier bei d. j. 1367 kürzlich, was sich in den nächstvorhergegangenen zehn jahren ereignet hatte. Der unzufriedenheit der tuchmacher über die einführung der wage ward schon 11, 26 ff. erwähnt. beschattzte dy stete vnd beschedgete sy sw. mit gelde. Beispiele wer- den 23, 3 ff. angeführt. bruwen. S. die älteste geschichte des hiesigen brauwesens bei Carpz. 4, 158 ff. Das bierbrauen scheint bis zu der zeit, wo die streitig- keiten ausbrachen, jedem ansässigen biirger frei gestanden zu ha- ben. Carpz. sagt ohne nachweisung der quelle, die braugerech- tigkeit sei anfänglich auf die meisten, gelegensten und grösten häuser gelegt gewesen. Joh. v. G. erzählung deutet auf noch grös- seren umfang jenes befugnisses hin, welches die schöffen aus griin- den zu beschränken suchten. Hirsperg vf den tich. Nach Ben. de Weitmil liess ihn Karl im j. 1366 anlegen; er sagt s. 389 aedivicavit et exstruxit piscinam sub castro Bezdez mirae magnitudinis, quasi stagnum.' Schon hierdurch heben sich die zweifel, welche die kleine schrift: die ruine des Ha- bichtsteins v. Benesch, 1835, gegen die anlage des teichs durch Karl aufstellt. Bezdez. Bezdiez, Besieg, Pösig; doppelberg, gegen drei stunden von Niemes, und anderthalb stunden von Hirschberg entfernt. Der ursprung der dortigen burg, deren ruinen noch in beträchtlichem umfange vorhanden sind, ist unbekannt. mit syner tochter von Ostirrich. Katharina, geb. 1342; als wittwe 19, 15. 22, 19. 20*
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156 24, 2. 25, 26. 26, 30. 27, 5. 27, 26. herz. Rudolfs v. Oesterreich (weshalb sie hier von Ostirrich genannt wird) vermählt mit dem markgrafen Olto von Brandenburg 1366; Ben. de Weitm. 368. Pelz. 2, 766. antworten. Die verheiratung war ein jahr friiher erfolgt, mithin kann wohl dieser ausdruck die feierliche übergabe nicht bezeichnen. Die richtigkeit der erzählung darf man nicht bezweifeln, da Joh. v. G. als augenzeuge berichtet. Wahrscheinlich begleitete Karl seine tochter nach einer zusammenkunft. Seinen damahligen aufenthalt in Zittau meldet das jahrbuch weiterhin. Er reiste, nachdem er bis gegen das ende des julius hier gewesen, nach Schlesien; Pelz. 2, 792. ober VI hundert. Beweis des damahls bliihenden zustandes dieser zunft, woraus sich ihr übermut erklären lässt. do der keiser dy schepphen an sach u. s. 1. Diese streitigkeit des rathes mit den handwverkern ist aus einem spätern handschriftli- chen jahrbuche in Schlözers staatsanz. 4, 13, s. 32 ff. mitgetheilt worden. In der einleitung sagt der unbekannte einsender, Karl mache eine possierliche rolle im tone eines kleinen stadtraths. Wir finden nicht, dass dem so sei. Der vorgang ist mit der einfach- heit alterthümlicher sprache erzählt; er war neu, als Joh. v. G. schrieb, der wahrscheinlich augenzeuge war. Die bescheide des kai- sers sind kurz und kräftig; und dass Karl, der oft auch in klei- nigkeiten mit eigenem auge sehen wollte, auch hier sich gleich blieb, kann keinen befremden, der des kaisers handlungsweise kennt, wie sie uns die geschichte aufbewahrt hat. Oft sass er selbst zu gericht; er pflegte vor den thoren oder auf dem markte der städte, wo er sich aufhielt, stundenlang und oft bis zum sonnenuntergang zu sitzen, und jede beschwerde anzuhören; seine entscheidungen waren kurz und biindig. Auch vor den thoren seiner burgen hielt er gericht; Pelz. 2, 960 ff. Weitm. 367. acht jar rechtloz. Der zusammenhang und die antwort der schöf- fen zeigt, dass die tuchmacher durch den vorwand, dass sie acht jahre hindurch keine rechtshilfe gefunden, ihre anmassung, üiber ver- fälschung der tuchwaaren selbst zu richten, entschuldigen wollten; s. auch Manl. 321 f. vorburnen. Eine urkunde über diesen grausamen befehl, den der kaiser selbst nicht abläugnet, ist nicht vorhanden. dy selbe ynnunge habt ir vorboten. Karl hatte laut einer urk. d. Karlstein 1362 am donnerst. nach creuzes tag, als zwart (es ward) erhoben, geboten, ‘dass alle hantwerker zur Sittaw kheine sammlung noch morgensprache (zusammenkinƒte zu friher tageszeit, oft vor anfang der rathsversammlungen gehalten, auch morgenrat, morgenrede ge- 22, 21.
156 24, 2. 25, 26. 26, 30. 27, 5. 27, 26. herz. Rudolfs v. Oesterreich (weshalb sie hier von Ostirrich genannt wird) vermählt mit dem markgrafen Olto von Brandenburg 1366; Ben. de Weitm. 368. Pelz. 2, 766. antworten. Die verheiratung war ein jahr friiher erfolgt, mithin kann wohl dieser ausdruck die feierliche übergabe nicht bezeichnen. Die richtigkeit der erzählung darf man nicht bezweifeln, da Joh. v. G. als augenzeuge berichtet. Wahrscheinlich begleitete Karl seine tochter nach einer zusammenkunft. Seinen damahligen aufenthalt in Zittau meldet das jahrbuch weiterhin. Er reiste, nachdem er bis gegen das ende des julius hier gewesen, nach Schlesien; Pelz. 2, 792. ober VI hundert. Beweis des damahls bliihenden zustandes dieser zunft, woraus sich ihr übermut erklären lässt. do der keiser dy schepphen an sach u. s. 1. Diese streitigkeit des rathes mit den handwverkern ist aus einem spätern handschriftli- chen jahrbuche in Schlözers staatsanz. 4, 13, s. 32 ff. mitgetheilt worden. In der einleitung sagt der unbekannte einsender, Karl mache eine possierliche rolle im tone eines kleinen stadtraths. Wir finden nicht, dass dem so sei. Der vorgang ist mit der einfach- heit alterthümlicher sprache erzählt; er war neu, als Joh. v. G. schrieb, der wahrscheinlich augenzeuge war. Die bescheide des kai- sers sind kurz und kräftig; und dass Karl, der oft auch in klei- nigkeiten mit eigenem auge sehen wollte, auch hier sich gleich blieb, kann keinen befremden, der des kaisers handlungsweise kennt, wie sie uns die geschichte aufbewahrt hat. Oft sass er selbst zu gericht; er pflegte vor den thoren oder auf dem markte der städte, wo er sich aufhielt, stundenlang und oft bis zum sonnenuntergang zu sitzen, und jede beschwerde anzuhören; seine entscheidungen waren kurz und biindig. Auch vor den thoren seiner burgen hielt er gericht; Pelz. 2, 960 ff. Weitm. 367. acht jar rechtloz. Der zusammenhang und die antwort der schöf- fen zeigt, dass die tuchmacher durch den vorwand, dass sie acht jahre hindurch keine rechtshilfe gefunden, ihre anmassung, üiber ver- fälschung der tuchwaaren selbst zu richten, entschuldigen wollten; s. auch Manl. 321 f. vorburnen. Eine urkunde über diesen grausamen befehl, den der kaiser selbst nicht abläugnet, ist nicht vorhanden. dy selbe ynnunge habt ir vorboten. Karl hatte laut einer urk. d. Karlstein 1362 am donnerst. nach creuzes tag, als zwart (es ward) erhoben, geboten, ‘dass alle hantwerker zur Sittaw kheine sammlung noch morgensprache (zusammenkinƒte zu friher tageszeit, oft vor anfang der rathsversammlungen gehalten, auch morgenrat, morgenrede ge- 22, 21.
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157 29, 11. 29, 29. nannt, s. Haltaus 1367. Oberlin 2, 1076.) haben sollen, noch kheine gesez machen, es sey denn, dass zwen geschworne schöppen dabei seyn und die sammlungen und gesetze geschehen mit derselben rate.' Sie befindet sich in der samml. oberl. urk. vgl. verz. 1, 77 f. Auf dieses und das in der folgenden anmerk. an- geführte gebot verweiset die urk. iiber die briderschaft uns. l. fraw., d. fer. V. ante palm. 1469, b. Carpz. 3, 11 ff. dass sie — keine morgensprache, sammlungen, neue gesetze oder neue finde hinter dem rathe nicht machen und stiften sollen, es geschehe denn mit des raths wissen und willen, als das unser herr der kaiser in seinen briefen ge- heissen und geboten hat. vnd gab der stat brif. Karl gab damahls zwei urkunden: 1) dat. Hirschberg bei der vhesten Bezdez, 1367 am mitw. vor s. Mar. Magdal. tag; wodurch er setzte 'dass alle hantwerke, tuchmacher, fleischhauer, schuhmacher, bekher, schmiede, schneider, kramer, mäl- zer, büttner und andere furbas kheine morgensprache, innung oder sammlung haben, seze machen noch busse nemen sollen, ohne wis- sen des rats:' in der samml. oberl. urk.; verz. s. 84. vgl. Carpz. 2, 178. 2) In der zweiten setzte er den tuchmachern in Sittaw jedes tuch 34 ellen lang zu machen, und ordnete sehr umständlich, wie sie mit den flockenen tuchen und den verfertigern derselben ver- fahren sollten. Das hiesige tuchmacherhandwerk besitzt eine nach allen merkmalen gleichzeitige oder doch nicht viel jüngere abschrift dieser urk. auf pergament, welche leider mit andern schriften zu- sammengeheftet ist, und daher gelitten hat. So viel ich weiss, ist diese urk. friiher nirgends mitgetheilt worden. Das verz. oberl. urk. weist s. 84 nur auf Carpz. hin, der sie nicht abdrucken liess. Das original, zu Carpz. zeit wahrscheinlich noch vorhanden, ist verlo- ren gegangen. In den an. 4, 169 gibt er das dat. fer. III. ante Mar. Magdal.; also war sie gleichzeitig mit der bei 1) erwähnten. Die abschrift schliesst 'mit urkund dicz brieues vorsigelt mit vnsir keiserl. majestat jnsigel, der gebin ist zu Hirschberg gelegen bey der vesten Beszdez, noch Crists geburte dryczehn hundirt jar, des Behmis- schen in dem ein vnd zwencigsten vnd des keiserreichs in dem dry- czehnden jare,' also im j. 1367. s. d. urk. in den beilagen s. 108 ff. Beide urkunden beweisen der schöffen rechtfertigung vor dem kaiser. burgermeister. Nach Carpz. 2, 276 war im j. 1367 Hans Reichen- bach büirgermeister. In dem selben jare u. s. w. Nach entscheidung der streitigkeit mit den handwerkern gieng Karl von Hirschberg nach Prag zurüick, Pelz. 2, 790. Er kam aber wenig tage darauf nach Zittau, wie 30, 17.
157 29, 11. 29, 29. nannt, s. Haltaus 1367. Oberlin 2, 1076.) haben sollen, noch kheine gesez machen, es sey denn, dass zwen geschworne schöppen dabei seyn und die sammlungen und gesetze geschehen mit derselben rate.' Sie befindet sich in der samml. oberl. urk. vgl. verz. 1, 77 f. Auf dieses und das in der folgenden anmerk. an- geführte gebot verweiset die urk. iiber die briderschaft uns. l. fraw., d. fer. V. ante palm. 1469, b. Carpz. 3, 11 ff. dass sie — keine morgensprache, sammlungen, neue gesetze oder neue finde hinter dem rathe nicht machen und stiften sollen, es geschehe denn mit des raths wissen und willen, als das unser herr der kaiser in seinen briefen ge- heissen und geboten hat. vnd gab der stat brif. Karl gab damahls zwei urkunden: 1) dat. Hirschberg bei der vhesten Bezdez, 1367 am mitw. vor s. Mar. Magdal. tag; wodurch er setzte 'dass alle hantwerke, tuchmacher, fleischhauer, schuhmacher, bekher, schmiede, schneider, kramer, mäl- zer, büttner und andere furbas kheine morgensprache, innung oder sammlung haben, seze machen noch busse nemen sollen, ohne wis- sen des rats:' in der samml. oberl. urk.; verz. s. 84. vgl. Carpz. 2, 178. 2) In der zweiten setzte er den tuchmachern in Sittaw jedes tuch 34 ellen lang zu machen, und ordnete sehr umständlich, wie sie mit den flockenen tuchen und den verfertigern derselben ver- fahren sollten. Das hiesige tuchmacherhandwerk besitzt eine nach allen merkmalen gleichzeitige oder doch nicht viel jüngere abschrift dieser urk. auf pergament, welche leider mit andern schriften zu- sammengeheftet ist, und daher gelitten hat. So viel ich weiss, ist diese urk. friiher nirgends mitgetheilt worden. Das verz. oberl. urk. weist s. 84 nur auf Carpz. hin, der sie nicht abdrucken liess. Das original, zu Carpz. zeit wahrscheinlich noch vorhanden, ist verlo- ren gegangen. In den an. 4, 169 gibt er das dat. fer. III. ante Mar. Magdal.; also war sie gleichzeitig mit der bei 1) erwähnten. Die abschrift schliesst 'mit urkund dicz brieues vorsigelt mit vnsir keiserl. majestat jnsigel, der gebin ist zu Hirschberg gelegen bey der vesten Beszdez, noch Crists geburte dryczehn hundirt jar, des Behmis- schen in dem ein vnd zwencigsten vnd des keiserreichs in dem dry- czehnden jare,' also im j. 1367. s. d. urk. in den beilagen s. 108 ff. Beide urkunden beweisen der schöffen rechtfertigung vor dem kaiser. burgermeister. Nach Carpz. 2, 276 war im j. 1367 Hans Reichen- bach büirgermeister. In dem selben jare u. s. w. Nach entscheidung der streitigkeit mit den handwerkern gieng Karl von Hirschberg nach Prag zurüick, Pelz. 2, 790. Er kam aber wenig tage darauf nach Zittau, wie 30, 17.
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158 30, 28. 31, 11. 31, 26. 31, 31. 32, 26. 33, 6. hier berichtet wird. vgl. Pelz. 2, 792, nach Weleslawina calendar. s. 412. Unrichtig sagt Carpz. 1, 157. 2, 179, Karl sei im j. 1368 am t. nach Jacobi im kaiserhause gewesen: denn zu dieser zeit war er in Italien; Pelz. 2, 804. den rath sterken. Unstreitig hatte der so eben erst beseitigte aufruhr der zünfte an diesem beschlusse den meisten antheil. Unrichtig legt Carpz. 2, 262 diesen vorgang in d. j. 1370. Grosser merkw. 1, 89 giebt, ebenfalls unrichtig, d. j. 1368 an; und nach ihm sagt das verz. oberl. urk. bei d. j. 1368 'Karl verstärket den rath der stadt Sittaw.' Von unmittelbarer anordnung des kaisers erzählt Joh. v. G. nichts. mit der mortwer, dy man im bant in s. hant. Bei todschlag und diebstal muste der blickende schein vor gericht gebracht werden, bei jenem der leichnam, bei diesem ward dem auf frischer that er- griffenen diebe das gestolene tragbare gut auf den rüicken gebun- den; s. Grimm rechtsalt. 627. 637. Hier, wo von verwundung die rede ist, scheint die dem verbrecher in die hand gebundene mord- wehr den blickenden schein dargestellt zu haben. zeu czerunge geigin Rome u. s. w. Des kaisers reise nach Italien. ging im folgenden jahre 1368 vor sich. Er reiste am 2ten apr., am palmensonntage (vm ostirn, 31, 34.), von Prag ab. Pelz. 2, 800. Jan vnd Ramw. v. R. S. o. 11, 8. vnder den newhen galgen den man gebwht hette. — Manl. erzählt s. 323 aus späteren annalen 'oppidani (Zittauienses) fratres ambos — captos et Sittauiam — reductos in crucem praecedente nocte erectam egere.' — Abermahls ein beweis, dass die schöffen auch gegen rit- ter die todesstrafe aussprachen; s. oben 8, 6. Wir Karl u. s. w. — Joh. v. G. der das original der urk. aus dem stadtarchive vor sich hatte, datiert sie, wie Carpz. 2, 251 aus Prag. Dennoch muss es ein schreibfehler sein; denn Pelz. 2, 771, welcher bemerkt, sie sei in Znaym gegeben worden, weist urkundlich nach, dass Karl im mai 1366 bis zum 12ten in Wien, dann aber bis zum 19ten in Znaym war. s. s. 769. Der tag nach himmelfahrt aber, von welchem die urk. datiert ist, war im j. 1366 der 15te mai. Ein druckfehler bei Pelz. am rande giebt den 15ten april. Carpz. giebt die urk. nicht ganz vollständig und in neuerem deutsch. Dass der rath die landvogtei sofort ausgeibt, beweiset er aus dem stadt- buche. Ronow. — Unweit Hirschfelde. Manl. s. 311 verwechselt Roy- mungen, Romung, 1347 von Hannos von Donyn in der herrschaft Grafenstein erbaut, mit Ronow. Wann Ronau erbaut worden, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wird diese burg in einer urk. kön. 33, 20.
158 30, 28. 31, 11. 31, 26. 31, 31. 32, 26. 33, 6. hier berichtet wird. vgl. Pelz. 2, 792, nach Weleslawina calendar. s. 412. Unrichtig sagt Carpz. 1, 157. 2, 179, Karl sei im j. 1368 am t. nach Jacobi im kaiserhause gewesen: denn zu dieser zeit war er in Italien; Pelz. 2, 804. den rath sterken. Unstreitig hatte der so eben erst beseitigte aufruhr der zünfte an diesem beschlusse den meisten antheil. Unrichtig legt Carpz. 2, 262 diesen vorgang in d. j. 1370. Grosser merkw. 1, 89 giebt, ebenfalls unrichtig, d. j. 1368 an; und nach ihm sagt das verz. oberl. urk. bei d. j. 1368 'Karl verstärket den rath der stadt Sittaw.' Von unmittelbarer anordnung des kaisers erzählt Joh. v. G. nichts. mit der mortwer, dy man im bant in s. hant. Bei todschlag und diebstal muste der blickende schein vor gericht gebracht werden, bei jenem der leichnam, bei diesem ward dem auf frischer that er- griffenen diebe das gestolene tragbare gut auf den rüicken gebun- den; s. Grimm rechtsalt. 627. 637. Hier, wo von verwundung die rede ist, scheint die dem verbrecher in die hand gebundene mord- wehr den blickenden schein dargestellt zu haben. zeu czerunge geigin Rome u. s. w. Des kaisers reise nach Italien. ging im folgenden jahre 1368 vor sich. Er reiste am 2ten apr., am palmensonntage (vm ostirn, 31, 34.), von Prag ab. Pelz. 2, 800. Jan vnd Ramw. v. R. S. o. 11, 8. vnder den newhen galgen den man gebwht hette. — Manl. erzählt s. 323 aus späteren annalen 'oppidani (Zittauienses) fratres ambos — captos et Sittauiam — reductos in crucem praecedente nocte erectam egere.' — Abermahls ein beweis, dass die schöffen auch gegen rit- ter die todesstrafe aussprachen; s. oben 8, 6. Wir Karl u. s. w. — Joh. v. G. der das original der urk. aus dem stadtarchive vor sich hatte, datiert sie, wie Carpz. 2, 251 aus Prag. Dennoch muss es ein schreibfehler sein; denn Pelz. 2, 771, welcher bemerkt, sie sei in Znaym gegeben worden, weist urkundlich nach, dass Karl im mai 1366 bis zum 12ten in Wien, dann aber bis zum 19ten in Znaym war. s. s. 769. Der tag nach himmelfahrt aber, von welchem die urk. datiert ist, war im j. 1366 der 15te mai. Ein druckfehler bei Pelz. am rande giebt den 15ten april. Carpz. giebt die urk. nicht ganz vollständig und in neuerem deutsch. Dass der rath die landvogtei sofort ausgeibt, beweiset er aus dem stadt- buche. Ronow. — Unweit Hirschfelde. Manl. s. 311 verwechselt Roy- mungen, Romung, 1347 von Hannos von Donyn in der herrschaft Grafenstein erbaut, mit Ronow. Wann Ronau erbaut worden, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wird diese burg in einer urk. kön. 33, 20.
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159 34, 15. 34, 18. 34, 30. 34, 31 f. 35, 2. 36, 16. 37, 9. Johannes v. Böhmen d. in monast. Meynevelt 1346 in vig. b. Mar. virg. (in Carpz. ehrent. 1, 347) durch castrum Ronow bezeichnet. Im j. 1399 ward sie durch land und städte der Oberlausitz, vor- nehmlich durch die Zittauer zerstört; s. Käufer 1, 354. 362 f. Noch jetzt sind trimmer übrig. hercz. Bolke czu d. Swydnecz. Boleslaw II., herzog v. Schweid- nitz, starb 1368 am 28ten julius. czu dem Newenhofe — unten 36, 2. 10. 14. auch Neuhaus genannt; wo jetzt das dorf Neuhaus liegt, eine meile nordöstlich von Rau- sche, an der grossen Tzschirne. Kaum erkennt man noch die stätte des Neuenhofes am linken ufer des flusses; s. statist. beschreibung d. görl. haide v. Starke, im n. laus. mag. 1, 350. vnsers herren keysers angevelle. Karl heiratete im j. 1353 Anna, nichte und erbin Bolesl. II., nachdem der letztere ihr und ihren kindern die nachfolge in diè herzogthümer Schweidnitz und Jauer für den fall zugesichert hatte, wenn Boleslaw ohne männliche er- ben sterben sollte; dessen gemahlin, die herzogin Agnes sollte diese länder lebenslänglich besitzen. Pelz. 1, 362. 2, 816 f. czu tage — zu der Lobaw. — Also schon 1368, nicht sehr lange nach dem zusammentritte der städte, eine zusammenkunft zu Lö- bau, to nachmahls die convente der oberlaus. städte gewöhnlich ge- halten wurden. noch wol sechs wochen — Käufer sagt im abr. 1, 255 die sendung sei nach sechs monaten erfolgt; aber Manl. bei Hofm. 324 u. My- lius ebend. s. 9, nach welchen Käufer den vorgang erzählt, sagen 'post sesquimensem ;' also, wie Joh. v. G., nach anderthalb monaten. Kaum scheint es glaublich, dass keine der übrigen städte den an- schlag der Görlitzer errathen habe. Johan erczp. czu Prage — Johann, bischof von Olmiitz, Oczko ge- nannt, aus dem geschlechte der herren v. Wlassim, war nach des ersten erzbischofs von Prag, Arnests, tode, am 12ten jul. 1364 zu dessen nachfolger erwählt worden; Weitm. s. 283. Karl hatte ihn vor seiner reise nach Italien zum statthalter in Böhmen und den provinzen des königreichs bestellt; Weitm. 396. Unrichtig führen Manl. 324 u. Mylius 10. seinen nachfolger Johann v. Genstein bei diesem vorgange auf; s. series episc. et archiep. pragens. in Pelz. und Dobr. scr. 2. 442. kung von Krokow vnd den kung von Vnger. Kasimir d. grosse u. Ludwig d. grosse, dessen schwestersohn, könig v. Ungarn u. thron- folger in Pohlen. Hennil Hertyl u. s. w. Hertel ward rathsmann 1349 und war 1368 birgermeister. — Wülfel, rathsm. 1360, bürgerm. 1375. — Pesold 38, 11.
159 34, 15. 34, 18. 34, 30. 34, 31 f. 35, 2. 36, 16. 37, 9. Johannes v. Böhmen d. in monast. Meynevelt 1346 in vig. b. Mar. virg. (in Carpz. ehrent. 1, 347) durch castrum Ronow bezeichnet. Im j. 1399 ward sie durch land und städte der Oberlausitz, vor- nehmlich durch die Zittauer zerstört; s. Käufer 1, 354. 362 f. Noch jetzt sind trimmer übrig. hercz. Bolke czu d. Swydnecz. Boleslaw II., herzog v. Schweid- nitz, starb 1368 am 28ten julius. czu dem Newenhofe — unten 36, 2. 10. 14. auch Neuhaus genannt; wo jetzt das dorf Neuhaus liegt, eine meile nordöstlich von Rau- sche, an der grossen Tzschirne. Kaum erkennt man noch die stätte des Neuenhofes am linken ufer des flusses; s. statist. beschreibung d. görl. haide v. Starke, im n. laus. mag. 1, 350. vnsers herren keysers angevelle. Karl heiratete im j. 1353 Anna, nichte und erbin Bolesl. II., nachdem der letztere ihr und ihren kindern die nachfolge in diè herzogthümer Schweidnitz und Jauer für den fall zugesichert hatte, wenn Boleslaw ohne männliche er- ben sterben sollte; dessen gemahlin, die herzogin Agnes sollte diese länder lebenslänglich besitzen. Pelz. 1, 362. 2, 816 f. czu tage — zu der Lobaw. — Also schon 1368, nicht sehr lange nach dem zusammentritte der städte, eine zusammenkunft zu Lö- bau, to nachmahls die convente der oberlaus. städte gewöhnlich ge- halten wurden. noch wol sechs wochen — Käufer sagt im abr. 1, 255 die sendung sei nach sechs monaten erfolgt; aber Manl. bei Hofm. 324 u. My- lius ebend. s. 9, nach welchen Käufer den vorgang erzählt, sagen 'post sesquimensem ;' also, wie Joh. v. G., nach anderthalb monaten. Kaum scheint es glaublich, dass keine der übrigen städte den an- schlag der Görlitzer errathen habe. Johan erczp. czu Prage — Johann, bischof von Olmiitz, Oczko ge- nannt, aus dem geschlechte der herren v. Wlassim, war nach des ersten erzbischofs von Prag, Arnests, tode, am 12ten jul. 1364 zu dessen nachfolger erwählt worden; Weitm. s. 283. Karl hatte ihn vor seiner reise nach Italien zum statthalter in Böhmen und den provinzen des königreichs bestellt; Weitm. 396. Unrichtig führen Manl. 324 u. Mylius 10. seinen nachfolger Johann v. Genstein bei diesem vorgange auf; s. series episc. et archiep. pragens. in Pelz. und Dobr. scr. 2. 442. kung von Krokow vnd den kung von Vnger. Kasimir d. grosse u. Ludwig d. grosse, dessen schwestersohn, könig v. Ungarn u. thron- folger in Pohlen. Hennil Hertyl u. s. w. Hertel ward rathsmann 1349 und war 1368 birgermeister. — Wülfel, rathsm. 1360, bürgerm. 1375. — Pesold 38, 11.
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160 38, 24. 38, 32. 39, 33. 41, 10. 41, 26. rathsm. 1361, birgerm. 1369; Carpz. 2, 267. Unrichtig führen Manl. u. Myl. a. a. o. vier rathsmänner auf, indem sie den vorna- men Hertels (Heinrich) in den geschlechtsnamen Hennel und Hem- mel verändern. danken — gutes gerichtes. Es war sitte dem richter dank abzustat- ten. Unten 40, 10. vnd dankt ym gutes geriches.' Das freiberger stadtrecht sagt s. 213 (in schotts samml. zu d. deutsch. land und stadtr.bd. 3) 'so mag he (der kläger) den richter biten, daz he bi im si biz daz he gerichte alse recht si. daz sol ouch der richter zu rechte tun. so mac he denne dem richter danken gutes gerichtes;' vgl. s. 241. eynen brif. — Bereits in neuerem deutsch mitgetheilt durch Gros- ser, laus. merki. 1, 86, und durch Zobel, laus. monatschr. 1795, 143, aus Hasse’s görlitzer chronik, welche unrichtig den ausstel- lungstag "8 tage nach dem osterfeste' giebt; das datum der urk. lautet acht tage nach d. obersten tag, d. i. nach d. 6ten jan. (fest. epiph.) Auch der inhalt selbst bezeugt die unrichtigkeit des hassi- schen datums, indem der aufbau beginnen sollte am nächsten mon- tage nach Invocauit. Ueberdies ist die urkunde dort nicht voll- ständig gegeben. In den singul. lusat. 25, 37. wird bemerkt, dass einige behauptet haben, Neuhof habe in Haugsdorf hinter der dor- tigen mühle gelegen. Zittau wird in der urkunde nicht aufge- führt; vielleicht erhielt jede stadt wegen der solidarischen verbind- lichkeit ein von den übrigen ausgestelltes exemplar, wie es in ähn- lichen fällen geschah. Merkwürdig ist diese urkunde auch um deswillen, weil die benennung sechsstädte darinn vorkommt, wie es scheint, zum ersten mahle. In landesherrlichen urkunden kommt sie erst in der ersten hälfte des 15ten jahrhunderts vor. Die älte- ste diesen ausdruck gebrauchende, welche Zobel kannte, ist gegeben vom kön. Siegmund am t. Mich. 1431; s. laus. mon. schr. 1795. s. 130 ff. Ny. Bolczen. Unrichtig giebt der abdruck im laus. mag. 1795, s. 148 Nikol Drost; so wie Grosser a. a. o. Nicol Schönkirch statt: Sachenkirche, wie bei Joh. v. G. deutlich stelit. Die familie von Sachenkirche (Zachinkirche) lebte im 14ten jahrhunderte in Schle- sien; s. Sinapius des schles. adels 1st. theil s. 787. legat. Johann ward 1378 zum Cardinal erhoben; s. scr. ep. et archiep. prag. bei Pelz. u. Dobr. scr. 2, 440. ein reiten — Beispiel des im mittelalter sehr gewöhnlichen einla- gers, auch obstagium, einreiten, leistungsrecht, equitatura genannt. Hauptschuldner, oft auch bürgen, verpflichteten sich in eine be- stimmte stadt, burg,herberge, als geisel einzureiten (einzufahren) und bis zur befriedigung des gläubigers dort zu verharren; eine
160 38, 24. 38, 32. 39, 33. 41, 10. 41, 26. rathsm. 1361, birgerm. 1369; Carpz. 2, 267. Unrichtig führen Manl. u. Myl. a. a. o. vier rathsmänner auf, indem sie den vorna- men Hertels (Heinrich) in den geschlechtsnamen Hennel und Hem- mel verändern. danken — gutes gerichtes. Es war sitte dem richter dank abzustat- ten. Unten 40, 10. vnd dankt ym gutes geriches.' Das freiberger stadtrecht sagt s. 213 (in schotts samml. zu d. deutsch. land und stadtr.bd. 3) 'so mag he (der kläger) den richter biten, daz he bi im si biz daz he gerichte alse recht si. daz sol ouch der richter zu rechte tun. so mac he denne dem richter danken gutes gerichtes;' vgl. s. 241. eynen brif. — Bereits in neuerem deutsch mitgetheilt durch Gros- ser, laus. merki. 1, 86, und durch Zobel, laus. monatschr. 1795, 143, aus Hasse’s görlitzer chronik, welche unrichtig den ausstel- lungstag "8 tage nach dem osterfeste' giebt; das datum der urk. lautet acht tage nach d. obersten tag, d. i. nach d. 6ten jan. (fest. epiph.) Auch der inhalt selbst bezeugt die unrichtigkeit des hassi- schen datums, indem der aufbau beginnen sollte am nächsten mon- tage nach Invocauit. Ueberdies ist die urkunde dort nicht voll- ständig gegeben. In den singul. lusat. 25, 37. wird bemerkt, dass einige behauptet haben, Neuhof habe in Haugsdorf hinter der dor- tigen mühle gelegen. Zittau wird in der urkunde nicht aufge- führt; vielleicht erhielt jede stadt wegen der solidarischen verbind- lichkeit ein von den übrigen ausgestelltes exemplar, wie es in ähn- lichen fällen geschah. Merkwürdig ist diese urkunde auch um deswillen, weil die benennung sechsstädte darinn vorkommt, wie es scheint, zum ersten mahle. In landesherrlichen urkunden kommt sie erst in der ersten hälfte des 15ten jahrhunderts vor. Die älte- ste diesen ausdruck gebrauchende, welche Zobel kannte, ist gegeben vom kön. Siegmund am t. Mich. 1431; s. laus. mon. schr. 1795. s. 130 ff. Ny. Bolczen. Unrichtig giebt der abdruck im laus. mag. 1795, s. 148 Nikol Drost; so wie Grosser a. a. o. Nicol Schönkirch statt: Sachenkirche, wie bei Joh. v. G. deutlich stelit. Die familie von Sachenkirche (Zachinkirche) lebte im 14ten jahrhunderte in Schle- sien; s. Sinapius des schles. adels 1st. theil s. 787. legat. Johann ward 1378 zum Cardinal erhoben; s. scr. ep. et archiep. prag. bei Pelz. u. Dobr. scr. 2, 440. ein reiten — Beispiel des im mittelalter sehr gewöhnlichen einla- gers, auch obstagium, einreiten, leistungsrecht, equitatura genannt. Hauptschuldner, oft auch bürgen, verpflichteten sich in eine be- stimmte stadt, burg,herberge, als geisel einzureiten (einzufahren) und bis zur befriedigung des gläubigers dort zu verharren; eine
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161 42, 5. 42, 7. 42, 37. 43, 2. 43, 6. mit dem geiste des ritterthums eng verwebte sitte. Grimm rechts- alt. 620. Im einlager ward verschwenderisch gelebt, daher das sprichwort geiselmahl köstliche mahl;' vgl. Schmeller 2, 75. Die gläubiger brachten oft noch andere freunde zur bewirtung mit. Das einlager galt durchaus nicht für schimpflich: vgl. Danz handb. d. deutsch. priv. r. 2, 332 ff. Eichhorns einleit. in d. deutsch. priv. r. 340 f. mont. n. s. Agnes. tag, d. i. nach d. 21ten jan. Das original befindet sich im rathsarchive zu Görlitz: s. Käufer abr. 1, s. 257. der von dem Sagan. Wahrscheinlich Heinrich V., genannt der ei- serne, herzog von Glogau und Sagan; denn dieser lebte bis in das jahr 1369. Nach seinem tode fiel Sagan an den ältesten seiner drei gleichbenannten söhne, Heinrich; Worbs gesch. d. herz. Sa- gan, s. 28. 31. 32. daz man bwete u. s. w. Hieraus und aus dem folgenden ergiebt sich, dass der bau begonnen worden. Aber im folgenden jahre sagte die herzogin Agnes durch eine urkunde d. Schiveidenicz am donnerstage vor s. Thomaetage 1370 "die burger der stete Bud. Gorl. Sitt. Lub. Löb. Cam. des baues zu dem neuhen hause an der Tschir- nau beide huses, stetigens und zweier hemmer queid und ledig ;" s. laus. mag. 1776, 327. Dass nach grosser zwietracht unter den städten endlich Görlitz sich dazu verstanden habe, städtchen und haus aus eignen mitteln aufbauen zu wollen, wird unten 44, 11 ff. berichtet. Heyn. v. Meyenwalde. Heynecke von Czedlicz, genannt von Meyen- walde. Laut einer urk. d. Gorlitz am sunt. vor s. Michaelistage 1377 trat er 'mit willen der herzog. Agnes und rathe seiner erben und freunde an Benesch von der Dubin (landvogt, und unter dem herz. Johann v. Görlitz, Karls IV. jiingstem sohne, zugleich dessen hofmeister) und den rath zu Görlitz den nuwenhof und stetschin und die hemmyr die do gelegen vm 200 mark prag. gr. poln. zal ab.' Er sagt von diesen besitzungen: "die ich von gnaden myner frouwen, frouwen Agnes herzogin von der Swidenicz gehabit habe.’ Die urk. befindet sich in d. samml. oberl. urkk. by den selben geczyten hob sich daz groste gewerre u. s. w. Die zinfte in Görlitz, vornehmlich die tuchmacher, machten im j. 1369 wegen der von den städten zu erlegenden summe unruhige bewe- gungen gegen den rath, besonders gegen den biirgermeister Johan- nes Wicker. Ullmann aus der Münze, dessen weiterhin erwähnt werden wird, sollte als verweser der lande Budissin und Görlitz üiber diese angelegenheit richten. In einer vorstellung des rathes 21
161 42, 5. 42, 7. 42, 37. 43, 2. 43, 6. mit dem geiste des ritterthums eng verwebte sitte. Grimm rechts- alt. 620. Im einlager ward verschwenderisch gelebt, daher das sprichwort geiselmahl köstliche mahl;' vgl. Schmeller 2, 75. Die gläubiger brachten oft noch andere freunde zur bewirtung mit. Das einlager galt durchaus nicht für schimpflich: vgl. Danz handb. d. deutsch. priv. r. 2, 332 ff. Eichhorns einleit. in d. deutsch. priv. r. 340 f. mont. n. s. Agnes. tag, d. i. nach d. 21ten jan. Das original befindet sich im rathsarchive zu Görlitz: s. Käufer abr. 1, s. 257. der von dem Sagan. Wahrscheinlich Heinrich V., genannt der ei- serne, herzog von Glogau und Sagan; denn dieser lebte bis in das jahr 1369. Nach seinem tode fiel Sagan an den ältesten seiner drei gleichbenannten söhne, Heinrich; Worbs gesch. d. herz. Sa- gan, s. 28. 31. 32. daz man bwete u. s. w. Hieraus und aus dem folgenden ergiebt sich, dass der bau begonnen worden. Aber im folgenden jahre sagte die herzogin Agnes durch eine urkunde d. Schiveidenicz am donnerstage vor s. Thomaetage 1370 "die burger der stete Bud. Gorl. Sitt. Lub. Löb. Cam. des baues zu dem neuhen hause an der Tschir- nau beide huses, stetigens und zweier hemmer queid und ledig ;" s. laus. mag. 1776, 327. Dass nach grosser zwietracht unter den städten endlich Görlitz sich dazu verstanden habe, städtchen und haus aus eignen mitteln aufbauen zu wollen, wird unten 44, 11 ff. berichtet. Heyn. v. Meyenwalde. Heynecke von Czedlicz, genannt von Meyen- walde. Laut einer urk. d. Gorlitz am sunt. vor s. Michaelistage 1377 trat er 'mit willen der herzog. Agnes und rathe seiner erben und freunde an Benesch von der Dubin (landvogt, und unter dem herz. Johann v. Görlitz, Karls IV. jiingstem sohne, zugleich dessen hofmeister) und den rath zu Görlitz den nuwenhof und stetschin und die hemmyr die do gelegen vm 200 mark prag. gr. poln. zal ab.' Er sagt von diesen besitzungen: "die ich von gnaden myner frouwen, frouwen Agnes herzogin von der Swidenicz gehabit habe.’ Die urk. befindet sich in d. samml. oberl. urkk. by den selben geczyten hob sich daz groste gewerre u. s. w. Die zinfte in Görlitz, vornehmlich die tuchmacher, machten im j. 1369 wegen der von den städten zu erlegenden summe unruhige bewe- gungen gegen den rath, besonders gegen den biirgermeister Johan- nes Wicker. Ullmann aus der Münze, dessen weiterhin erwähnt werden wird, sollte als verweser der lande Budissin und Görlitz üiber diese angelegenheit richten. In einer vorstellung des rathes 21
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162 43, 32. 43, 32. 45, 10. 46, 5. an den kaiser wird gesagt: ‘da machten die weber eine sammlung mit ihren knappen und mit ihren arbeitern woll fünf oder sechs hundert, und suchten den büirgermeister. Da besandte der bürger- meister den rath und legte es ihnen vor. Da versammelten sie sich noch stärker, und kamen vor das rathhaus und auf den markt. Des ward der rath gewarnt und muste weichen. Solches ist wis- sentlich herrn Ullmann aus der Münze, euer gnaden amtmann, dem ihr euer recht und gericht empfohlen habt, vor den sie auch kommen mit der versammlung;' s. laus. mag. 1776, 249 f. Karl kam im august 1369 nach Deutschland, und am 6ten Jan. 1370 nach Prag zuriick. Pelz. Karl IV. 2, 818. Durch eine urkunde d. Prag 18. febr. 1370 schärfte er den birgern von Görlitz gehorsam gegen den rath 'in allen hergebrachten dingen’ ein, und befahl dem 'capitaneo’ da- selbst die aufrührer an leib und gut zu strafen; urk. nach d. orig. in d. samml. Auch ermahnte der erzbischof Johann v. Prag freit. n. oculi 1370 unter beziehung auf ein friiheres schreiben den rath und die bürgerschaft friedlich zu leben, und gebot einigen wider- setzlichen biirgern aus der stadt zu ziehen; urk., d. Prag, in d. samml., verz.s. 89. In betreff der gleichzeitigen unruhen in Budis- sin scheinen urkundliche nachrichten zu fehlen. Benez von Lobschcz. — Benes von der Dube auf Leobschitz; s. laus. mag. 1778, 352. Carpz. ehrent. 1, 47. daz neuhe haus. Es soll in der gegend der frauenkirche, am äus- sern frauenthore vor Görlitz, an der zittauer strasse gestanden haben. Alle spuren desselben sind vorlängst verschwunden. ein wycbilde, nämlich ein eigenes. Ostritz gehörte zum zittaui- schen weichbilde, s. Conr. Weissenbachs landtafel bei Carpz. 2, 247, und muste sich nach zittauischem rechte richten. Es holte die urtel aus Zittau, Gebiirentaxe aus dem stadtbuche v. j. 1350 b. Carpz. 4, 175. ‘von Ostritz, die geben 10 gr., der gebiren aber dem schreiber zweene, die andern achte nehmen die schöppen. Gros- ser merkw. s. 85 sagt, Ostritz sei bis zu diesem zeitpunkte ein of- fener flecken gewesen. burg Karlsteyn — Umständlichere nachricht iiber diese verhand- lung vor dem kaiser scheint zu fehlen. Sie muss in den zeitraum zwischen 1357 und 1368 gefallen sein, weil die burg Karlstein, vier stunden von Prag an der Beraun, deren grundlegung 1348 erfolgt war, erst im j. 1357 vollendet ward. Pelz. 1, 216. 2, 558. eptyssinne — Agnes I. von Grisslau; s. Schönfelders urkundl. ge- schichte des klosters St. Marienthal 1834 s. 72 f. Ebendaselbst wird nach einer in den stadtbüchern zu Görlitz abschriftl. vorhandenen urkunde d. d. Prag 30. dec. 1364 bemerkt, dass Marienthal und Ostritz das 46, 33.
162 43, 32. 43, 32. 45, 10. 46, 5. an den kaiser wird gesagt: ‘da machten die weber eine sammlung mit ihren knappen und mit ihren arbeitern woll fünf oder sechs hundert, und suchten den büirgermeister. Da besandte der bürger- meister den rath und legte es ihnen vor. Da versammelten sie sich noch stärker, und kamen vor das rathhaus und auf den markt. Des ward der rath gewarnt und muste weichen. Solches ist wis- sentlich herrn Ullmann aus der Münze, euer gnaden amtmann, dem ihr euer recht und gericht empfohlen habt, vor den sie auch kommen mit der versammlung;' s. laus. mag. 1776, 249 f. Karl kam im august 1369 nach Deutschland, und am 6ten Jan. 1370 nach Prag zuriick. Pelz. Karl IV. 2, 818. Durch eine urkunde d. Prag 18. febr. 1370 schärfte er den birgern von Görlitz gehorsam gegen den rath 'in allen hergebrachten dingen’ ein, und befahl dem 'capitaneo’ da- selbst die aufrührer an leib und gut zu strafen; urk. nach d. orig. in d. samml. Auch ermahnte der erzbischof Johann v. Prag freit. n. oculi 1370 unter beziehung auf ein friiheres schreiben den rath und die bürgerschaft friedlich zu leben, und gebot einigen wider- setzlichen biirgern aus der stadt zu ziehen; urk., d. Prag, in d. samml., verz.s. 89. In betreff der gleichzeitigen unruhen in Budis- sin scheinen urkundliche nachrichten zu fehlen. Benez von Lobschcz. — Benes von der Dube auf Leobschitz; s. laus. mag. 1778, 352. Carpz. ehrent. 1, 47. daz neuhe haus. Es soll in der gegend der frauenkirche, am äus- sern frauenthore vor Görlitz, an der zittauer strasse gestanden haben. Alle spuren desselben sind vorlängst verschwunden. ein wycbilde, nämlich ein eigenes. Ostritz gehörte zum zittaui- schen weichbilde, s. Conr. Weissenbachs landtafel bei Carpz. 2, 247, und muste sich nach zittauischem rechte richten. Es holte die urtel aus Zittau, Gebiirentaxe aus dem stadtbuche v. j. 1350 b. Carpz. 4, 175. ‘von Ostritz, die geben 10 gr., der gebiren aber dem schreiber zweene, die andern achte nehmen die schöppen. Gros- ser merkw. s. 85 sagt, Ostritz sei bis zu diesem zeitpunkte ein of- fener flecken gewesen. burg Karlsteyn — Umständlichere nachricht iiber diese verhand- lung vor dem kaiser scheint zu fehlen. Sie muss in den zeitraum zwischen 1357 und 1368 gefallen sein, weil die burg Karlstein, vier stunden von Prag an der Beraun, deren grundlegung 1348 erfolgt war, erst im j. 1357 vollendet ward. Pelz. 1, 216. 2, 558. eptyssinne — Agnes I. von Grisslau; s. Schönfelders urkundl. ge- schichte des klosters St. Marienthal 1834 s. 72 f. Ebendaselbst wird nach einer in den stadtbüchern zu Görlitz abschriftl. vorhandenen urkunde d. d. Prag 30. dec. 1364 bemerkt, dass Marienthal und Ostritz das 46, 33.
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163 recht des salzkaufs und verkaufs besessen habe, indem dem rathe zu Görlitz untersagt worden, solches zu hindern. us der Celle, dem cistercienserkloster Neuzelle in der Niederlausitz. Ulman vs der Muncze. S. hist. nachr. von d. geschlecht und dem leben herrn Ullmanns aus der Münze, im laus. mag. 1778, 181ff., fast durchgehends urkundlich begründet. Ullmann stammte aus dem geschlechte derer von Radeberg, welches ansehnliche giter in der Oberlausitz besass. Apetzko (Albert) von Radeberg, 1298 biir- germeister in Görlitz, und um das jahr 1301 brandenburgischer münzmeister daselbst, war sein grossvater, nicht sein vater, wie Carpz. chrent. 1, 47. u. Grosser, merkw. 3, 12 angeben. Er behielt den beinamen monetarius auch nach seinem abgange von diesem amte und auch seine nachkommen schrieben sich so oder ex mone- ta. Sein sohn Heinrich war Ullmanns vater. Ullmann wird (mag. 218ff.) in den görlitzer achts- und ladebiichern 1342 unter den beisitzern des königlichen gerichts zu Görlitz gefunden, in eben- denselben 1348 als regierender bürgermeister , desgleichen nach den stadtbiichern in den jahren 1359, 1363 und 1364. Von dieser zeit an kommt er unter den schöffen und rathmannen nicht weiter vor. Wahrscheinlich um d. j. 1368 ward er pfleger und verweser der lande Budissin und Görlitz; so nennt er sich selbst in einer ur- kunde d. Görlitz 1368 am nehisten tage nach s. Michaelist.; s. magaz. s. 224. Dass er sich landvogt genannt, findet man nicht, obwohl ihn Grosser u. Carpz. als solchen auffihren. Der verfasser der nachr. ist der meinung, Ullmann sei nur als verweser der landvogtei bestellt gewesen, weil er nie Capitaneus oder Aduoca- tus, und in dem oben angeführten berichte (s. d. anmk. zu 43, 6) sogar nur amtmann genannt werde. Ob die benennung Capita- neus in d. urk. v. 1370, welche die erwähnte anmerkung anführt, sich auf Ullmann bezieht bleibt ungewiss; denn im Magazin s. 251 wird gezeigt, dass man nicht genau angeben kann, wie lange Ullmann verweser geblieben. Vielleicht ging er schon 1369 ab. Joh. v. G. nennt ihn bei d. j. 1369 nur bürger von Görlitz. Be- nes von der Dube ward bald nach Karls zuriickkunft aus Italien landvogt; Käufer 1, 275; ob aber schon 1369, wie der verfasser der abhandl. im mag. annimmt, ist ungewiss. Denn aus Joh. v. G. erzählung s. 43 ist zu ersehen, dass vor der anstellung desselben verhandlungen über die irrungen in Görlitz vor dem kaiser statt fanden, als er 'ezu lande quam;' Karl kam aber erst 1370 nach Prag zuriick, Weitm. 404. Ullmann soll 1383 gestorben sein. czu Galli. In der bereits s. 33 mitgetheilten urkunde v. 1366 war der termin auf den tag Gallus bestimmt worden. 21* 47, 9. 47, 13. 47, 22.
163 recht des salzkaufs und verkaufs besessen habe, indem dem rathe zu Görlitz untersagt worden, solches zu hindern. us der Celle, dem cistercienserkloster Neuzelle in der Niederlausitz. Ulman vs der Muncze. S. hist. nachr. von d. geschlecht und dem leben herrn Ullmanns aus der Münze, im laus. mag. 1778, 181ff., fast durchgehends urkundlich begründet. Ullmann stammte aus dem geschlechte derer von Radeberg, welches ansehnliche giter in der Oberlausitz besass. Apetzko (Albert) von Radeberg, 1298 biir- germeister in Görlitz, und um das jahr 1301 brandenburgischer münzmeister daselbst, war sein grossvater, nicht sein vater, wie Carpz. chrent. 1, 47. u. Grosser, merkw. 3, 12 angeben. Er behielt den beinamen monetarius auch nach seinem abgange von diesem amte und auch seine nachkommen schrieben sich so oder ex mone- ta. Sein sohn Heinrich war Ullmanns vater. Ullmann wird (mag. 218ff.) in den görlitzer achts- und ladebiichern 1342 unter den beisitzern des königlichen gerichts zu Görlitz gefunden, in eben- denselben 1348 als regierender bürgermeister , desgleichen nach den stadtbiichern in den jahren 1359, 1363 und 1364. Von dieser zeit an kommt er unter den schöffen und rathmannen nicht weiter vor. Wahrscheinlich um d. j. 1368 ward er pfleger und verweser der lande Budissin und Görlitz; so nennt er sich selbst in einer ur- kunde d. Görlitz 1368 am nehisten tage nach s. Michaelist.; s. magaz. s. 224. Dass er sich landvogt genannt, findet man nicht, obwohl ihn Grosser u. Carpz. als solchen auffihren. Der verfasser der nachr. ist der meinung, Ullmann sei nur als verweser der landvogtei bestellt gewesen, weil er nie Capitaneus oder Aduoca- tus, und in dem oben angeführten berichte (s. d. anmk. zu 43, 6) sogar nur amtmann genannt werde. Ob die benennung Capita- neus in d. urk. v. 1370, welche die erwähnte anmerkung anführt, sich auf Ullmann bezieht bleibt ungewiss; denn im Magazin s. 251 wird gezeigt, dass man nicht genau angeben kann, wie lange Ullmann verweser geblieben. Vielleicht ging er schon 1369 ab. Joh. v. G. nennt ihn bei d. j. 1369 nur bürger von Görlitz. Be- nes von der Dube ward bald nach Karls zuriickkunft aus Italien landvogt; Käufer 1, 275; ob aber schon 1369, wie der verfasser der abhandl. im mag. annimmt, ist ungewiss. Denn aus Joh. v. G. erzählung s. 43 ist zu ersehen, dass vor der anstellung desselben verhandlungen über die irrungen in Görlitz vor dem kaiser statt fanden, als er 'ezu lande quam;' Karl kam aber erst 1370 nach Prag zuriick, Weitm. 404. Ullmann soll 1383 gestorben sein. czu Galli. In der bereits s. 33 mitgetheilten urkunde v. 1366 war der termin auf den tag Gallus bestimmt worden. 21* 47, 9. 47, 13. 47, 22.
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164 48, 35. 49, 20 ff. 50, 16. czu Budissin. Hiernach ist Pelzel 2, 816 zu ergänzen, welcher Karls damahligen aufenthalt in Budissin nicht erwähnt. andir briffe. Die nachfolgende urkunde hat bereits das laus. mag. 1776, 337 mitgetheilt. Carpz. 1, 255 giebt nur einen auszug, und datiert sie vom 20ten nov. 1369. Diese pachtung ward vom kaiser im j. 1373 am sonntage Cantate erneuert und auf drei jahre ver- längert. Die urk. war nach Carpz. angabe gleiches inhaltes mit der v. 1369. Do noch in der selbin czyt quam k.Karl u. s. W. Die älteste sichere nachricht, dass Karl persönlich auf dem Oybin gewesen; obwohl er schon eher dort gewesen sein mochte, da die friiheren vorgänge auf seine genaue kenntnis des berges schliessen lassen. Ungeiiss ist, ob er bei der angeblich 1349 erfolgten erstürmung des Oybins zugegen gewesen, welche Manl. 318 f. nach dem chron. Oybin., je- doch ohne angabe des jahres erzällt; s. m. beitr. a. a. o. 191 ff. Die verzichtleistende urkunde, welche hier mitgetheilt wird, hat Peschek Oyb. 118 abdrucken lassen. Nach den worten der urkunde scheint nicht die gesammte stadtgemeinde rechte an den wäldern um die burg Oybin behauptet zu haben, sondern nur eine anzall von biirgern. Denn ratmanne vnd schepphen vnd die geineyne — bekennen, — daz vor vns komen sint — alle die vnser meteburgere, die die do meynten recht czu haben' u. s. w. Urkundliche nachrich- ten über die damahligen verhältnisse jener wälder zur stadt man- geln gänzlich; daher kann man kein entscheidendes urtheil fällen. Erwägt man den umfang jener forste, wie ihn alte jahrbiicher, wahrscheinlich mit den worten des inventar. oybin. schildern, so dirfte an privateigenthum kaum zu denken sein, und in diesem falle miste man jenen worten der urkunde die deutung beilegen, dass alle birger Zittaus sich in versammelter gemeinde vor dem rathe ihrer anspriiche begeben hätten. Chroniken bezeichnen fol- gende wälder und berge als zum Oybin gehörig: den Jonasberg, Buchberg, Plissenberg, das Ausgespann, die Vogeldrussel, den Ra- benstein, den Töpfer, den Omussberg (Ameisenberg), Hausberg, Hochald, wobei die gränzen angegeben werden; beitr. 212 f. der morder der vloch in daz closter. Von den freistätten der ver- brecher s. Grimm d. rechtsalt. 886 f. Mit fug forderten die schöf- fen die auslieferung des mörders, denn schon im j. 1360, also neun jahre vorher hatte kaiser Karl durch befehl an die städte Bu- dissin, Görlitz, Sittaw, Luban und Lobow verordnet, 'dass al- le schedliche leute in alle den egenanten stetten, vnd mit nam- ben in allen clostirn adir kirchen, wie die genendt sind, freiung noch 47, 23. 47, 29.
164 48, 35. 49, 20 ff. 50, 16. czu Budissin. Hiernach ist Pelzel 2, 816 zu ergänzen, welcher Karls damahligen aufenthalt in Budissin nicht erwähnt. andir briffe. Die nachfolgende urkunde hat bereits das laus. mag. 1776, 337 mitgetheilt. Carpz. 1, 255 giebt nur einen auszug, und datiert sie vom 20ten nov. 1369. Diese pachtung ward vom kaiser im j. 1373 am sonntage Cantate erneuert und auf drei jahre ver- längert. Die urk. war nach Carpz. angabe gleiches inhaltes mit der v. 1369. Do noch in der selbin czyt quam k.Karl u. s. W. Die älteste sichere nachricht, dass Karl persönlich auf dem Oybin gewesen; obwohl er schon eher dort gewesen sein mochte, da die friiheren vorgänge auf seine genaue kenntnis des berges schliessen lassen. Ungeiiss ist, ob er bei der angeblich 1349 erfolgten erstürmung des Oybins zugegen gewesen, welche Manl. 318 f. nach dem chron. Oybin., je- doch ohne angabe des jahres erzällt; s. m. beitr. a. a. o. 191 ff. Die verzichtleistende urkunde, welche hier mitgetheilt wird, hat Peschek Oyb. 118 abdrucken lassen. Nach den worten der urkunde scheint nicht die gesammte stadtgemeinde rechte an den wäldern um die burg Oybin behauptet zu haben, sondern nur eine anzall von biirgern. Denn ratmanne vnd schepphen vnd die geineyne — bekennen, — daz vor vns komen sint — alle die vnser meteburgere, die die do meynten recht czu haben' u. s. w. Urkundliche nachrich- ten über die damahligen verhältnisse jener wälder zur stadt man- geln gänzlich; daher kann man kein entscheidendes urtheil fällen. Erwägt man den umfang jener forste, wie ihn alte jahrbiicher, wahrscheinlich mit den worten des inventar. oybin. schildern, so dirfte an privateigenthum kaum zu denken sein, und in diesem falle miste man jenen worten der urkunde die deutung beilegen, dass alle birger Zittaus sich in versammelter gemeinde vor dem rathe ihrer anspriiche begeben hätten. Chroniken bezeichnen fol- gende wälder und berge als zum Oybin gehörig: den Jonasberg, Buchberg, Plissenberg, das Ausgespann, die Vogeldrussel, den Ra- benstein, den Töpfer, den Omussberg (Ameisenberg), Hausberg, Hochald, wobei die gränzen angegeben werden; beitr. 212 f. der morder der vloch in daz closter. Von den freistätten der ver- brecher s. Grimm d. rechtsalt. 886 f. Mit fug forderten die schöf- fen die auslieferung des mörders, denn schon im j. 1360, also neun jahre vorher hatte kaiser Karl durch befehl an die städte Bu- dissin, Görlitz, Sittaw, Luban und Lobow verordnet, 'dass al- le schedliche leute in alle den egenanten stetten, vnd mit nam- ben in allen clostirn adir kirchen, wie die genendt sind, freiung noch 47, 23. 47, 29.
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165 50, 29. 50, 30. 50, 35. 52, 6. 52, 12. 52, 13. 52, 30. 53, 9. friede furbas mehr haben sullen; urk. d. Prag, sont. vor frawent. in d. fast, bei Glafey anecd. 1, 84, auszug bei Carpz. 1, 180. priueten — Der in der vorhergehenden anmerkung erwähnte be- fehl setzte: es sull auch niemand in den egenannten fünf stetten sei- ne priuete oder haimblich gemach, davon den egenannten stetten in khunftigen zeitten schade entstehen mochte, vber die stadtmawer ha- ben noch machen wider derselben stette rathleute vrlob und wille." Budissin u. s. w. Zur erbauung des franciskanerklosters in Bu- dissin soll schon im j. 1220 der platz angewiesen, die einweihung aber erst im j. 1225 erfolgt sein, wie eine von Manl. 290 mitge- theilte inschrift besagt. Die annalen des Scultetus legen die stif- tung in d. J. 1240. Urk. vz. 9. Das franciscanerkloster in Gör- litz soll 1234 erbaut worden sein. Die grindung eines francisc. kl. in Lauban legen die annal. in d. j. 1273; oberl. beitr. z. ge- lahrh. 2, 764ff. Millers ref. gesch. 32. Käufer 1, 197ff. Auch Ka- menz hatte, so wie Löbau ein fr. kl.; s. d. verz. der klöster in der Lausitz, v. Zobel, in Fielitz vaterländ. monatschr. märz 1813, s- 247, vgl. Carpz. ehrent. 1, 255. 263. 297. 308. 322. mit ir obersten — Dies bezieht sich auf den custos zu Goldberg, der in der nachfolgenden urkunde unter den theidingern aufge- führt wird; denn Zittau gehörte zur custodie Goldberg, welche in der sächsischen provinz mit begriffen war, die elf custodien in sich fasste. Zur custodie Goldberg gehörte Budissin Görlitz Zit- tau Liegnitz Goldberg Löwenberg Sorau Sagan Lauban Crossen Löbau; s. oberl. beitr. z. gelahrh. 2, 759ff. Wir, der kovent u. s. 1. Ungenau, unvollständig und in neuerem deutsch mitgetheilt von Carpz. 1, 130. als hy vor in d. buche beschrebin stet, s. 16, 16 f. Rudolfs, des zweiten, vormahligen pfandherrn von Zittau. Thym v. Koldicz. Er kommt vom j. 1359 an als kaiserlicher kam- mermeister vor, und ist wahrscheinlich mit dem landvogt zu Bu- dissin und Görlitz, Thymo v. Kolditz, eine person; s. histor. nachr. von fünf herren v. Colditz, im laus. mag. 1776, 113 ff. keyserynne, Elisabeth, Karls vierte gemahlin, tochter des herzog Boleslaw von Stettin, nichte des königs Kasimir von Pohlen, ver- mählt 1363; Pelz. 2, 726. Forstenberg. An der Oder. Karl reiste im febr. 1370 nach Fiir- stenberg, welches er kurz vorher um 1600 schock prag. gr. gekauft hatte; Weitm. 405. Pelz. 2, 823. noch d. czit — muren — Diese stelle weist zuriick auf d. j. 1359, in welchem Karl den steinernen häuserbau befahl. hervart in dy Marke. Karl hatte mit dem markgrafen Ludwig 50, 25. 53, 12. 53, 32.
165 50, 29. 50, 30. 50, 35. 52, 6. 52, 12. 52, 13. 52, 30. 53, 9. friede furbas mehr haben sullen; urk. d. Prag, sont. vor frawent. in d. fast, bei Glafey anecd. 1, 84, auszug bei Carpz. 1, 180. priueten — Der in der vorhergehenden anmerkung erwähnte be- fehl setzte: es sull auch niemand in den egenannten fünf stetten sei- ne priuete oder haimblich gemach, davon den egenannten stetten in khunftigen zeitten schade entstehen mochte, vber die stadtmawer ha- ben noch machen wider derselben stette rathleute vrlob und wille." Budissin u. s. w. Zur erbauung des franciskanerklosters in Bu- dissin soll schon im j. 1220 der platz angewiesen, die einweihung aber erst im j. 1225 erfolgt sein, wie eine von Manl. 290 mitge- theilte inschrift besagt. Die annalen des Scultetus legen die stif- tung in d. J. 1240. Urk. vz. 9. Das franciscanerkloster in Gör- litz soll 1234 erbaut worden sein. Die grindung eines francisc. kl. in Lauban legen die annal. in d. j. 1273; oberl. beitr. z. ge- lahrh. 2, 764ff. Millers ref. gesch. 32. Käufer 1, 197ff. Auch Ka- menz hatte, so wie Löbau ein fr. kl.; s. d. verz. der klöster in der Lausitz, v. Zobel, in Fielitz vaterländ. monatschr. märz 1813, s- 247, vgl. Carpz. ehrent. 1, 255. 263. 297. 308. 322. mit ir obersten — Dies bezieht sich auf den custos zu Goldberg, der in der nachfolgenden urkunde unter den theidingern aufge- führt wird; denn Zittau gehörte zur custodie Goldberg, welche in der sächsischen provinz mit begriffen war, die elf custodien in sich fasste. Zur custodie Goldberg gehörte Budissin Görlitz Zit- tau Liegnitz Goldberg Löwenberg Sorau Sagan Lauban Crossen Löbau; s. oberl. beitr. z. gelahrh. 2, 759ff. Wir, der kovent u. s. 1. Ungenau, unvollständig und in neuerem deutsch mitgetheilt von Carpz. 1, 130. als hy vor in d. buche beschrebin stet, s. 16, 16 f. Rudolfs, des zweiten, vormahligen pfandherrn von Zittau. Thym v. Koldicz. Er kommt vom j. 1359 an als kaiserlicher kam- mermeister vor, und ist wahrscheinlich mit dem landvogt zu Bu- dissin und Görlitz, Thymo v. Kolditz, eine person; s. histor. nachr. von fünf herren v. Colditz, im laus. mag. 1776, 113 ff. keyserynne, Elisabeth, Karls vierte gemahlin, tochter des herzog Boleslaw von Stettin, nichte des königs Kasimir von Pohlen, ver- mählt 1363; Pelz. 2, 726. Forstenberg. An der Oder. Karl reiste im febr. 1370 nach Fiir- stenberg, welches er kurz vorher um 1600 schock prag. gr. gekauft hatte; Weitm. 405. Pelz. 2, 823. noch d. czit — muren — Diese stelle weist zuriick auf d. j. 1359, in welchem Karl den steinernen häuserbau befahl. hervart in dy Marke. Karl hatte mit dem markgrafen Ludwig 50, 25. 53, 12. 53, 32.
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166 54, 15. 54, 19. 55, 1. und Otto v. Brandenburg im j. 1363 einen erbvertrag geschlossen, nach welchem sie des kaisers ältesten prinzen Wenzel und dessen kiinftige männliche erben, bei deren abgang aber den markgra- fen Johann v. Mähren und dessen männliche erben zu ihrer 'bru- derschaft und erbschaft annahmen. Der kaiser sollte diese prin- zen mit der mark Brandenburg und der Lausitz (Niederlausitz) belehnen, und diese länder nach Ludwigs und Ottos oder ihrer söhne absterben an Karls nachkommen fallen; Lünig cod. G. d. 1, s. 1278. Pelz. 2, 724. Im j. 1371 errichteten der kurfürst Rup- recht von der Pfalz, die herzöge von Niederbaiern und der mark- graf Otto von Brandenburg, Karls schwiegersohn, ein biindniss, um jenen erbvertrag umzustossen. Daher brach Karl im junius 1371 mit einem zahlreichen heere nach Brandenburg auf, wo er mehrere städte und schlösser besetzte; Weitm. 415, welcher um- ständlicher als Joh. von G. die greuel schildert, die das heer veriibte. Mulberg. Karl war im j. 1372 im november nach Sachsen gereist um die bewegungen Ottos von Brandenburg zu beobachten. Zu ende des Novembers war er in Mihlberg, wo er bis in die ersten tage des januars 1373 verweilte; Pelz. 2, 855 f., welcher anführt, dass Karl am 29ten jan. 1373 in Bauzen gewesen sei, und bei sei- ner über Zittau genommenen rickreise den steuererlass bewilligt habe. Carpz. (an. 2, 180) auf welchen sich Pelz. bezieht, gedenkt der anwesenheit Karls in Zittau nicht; er erwähnt nur des erlas- ses der berna. MCCCLXXiij vm fpingstin — Karl riickte gegen pfingsten dieses jahres ins feld um Otto von Brandenburg zu bekämpfen, der noch immer dem erbvertrage sich zu entziehen suchte. In Füirstenberg sammelte sich das heer. Karl eroberte mehrere vesten. Im lager vor Fürstenwald unterwarf sich Otto dem kaiser, und trat die mark Brandenburg an dessen söhne, Wenzel Siegmund und Jo- hann, ab, mit lebenslänglichem vorbehalte der kurwüirde. Pelz. 2, 865. andir lant vnd golde — Karl gab dem markgrafen Otto und sei- nen männlichen erben Sulzbach, Hirschau und zehn andere ort- schaften, welche jedoch die krone Böhmen, wenn Otto ohne nach- kommen stürbe, von den herzogen von Baiern mit hunderttausend goldgulden sollte einlösen können. Ausserdem sicherte ihm Karl ein jahrgeld von dreitausend schock böhm. groschen zu, und zwei- mahlhunderttausend goldgulden terminlich zu bezahlen, endlich auch, ihm für hunderttausend gulden pfandschaft zu überlassen; Pelz. a. a. O.
166 54, 15. 54, 19. 55, 1. und Otto v. Brandenburg im j. 1363 einen erbvertrag geschlossen, nach welchem sie des kaisers ältesten prinzen Wenzel und dessen kiinftige männliche erben, bei deren abgang aber den markgra- fen Johann v. Mähren und dessen männliche erben zu ihrer 'bru- derschaft und erbschaft annahmen. Der kaiser sollte diese prin- zen mit der mark Brandenburg und der Lausitz (Niederlausitz) belehnen, und diese länder nach Ludwigs und Ottos oder ihrer söhne absterben an Karls nachkommen fallen; Lünig cod. G. d. 1, s. 1278. Pelz. 2, 724. Im j. 1371 errichteten der kurfürst Rup- recht von der Pfalz, die herzöge von Niederbaiern und der mark- graf Otto von Brandenburg, Karls schwiegersohn, ein biindniss, um jenen erbvertrag umzustossen. Daher brach Karl im junius 1371 mit einem zahlreichen heere nach Brandenburg auf, wo er mehrere städte und schlösser besetzte; Weitm. 415, welcher um- ständlicher als Joh. von G. die greuel schildert, die das heer veriibte. Mulberg. Karl war im j. 1372 im november nach Sachsen gereist um die bewegungen Ottos von Brandenburg zu beobachten. Zu ende des Novembers war er in Mihlberg, wo er bis in die ersten tage des januars 1373 verweilte; Pelz. 2, 855 f., welcher anführt, dass Karl am 29ten jan. 1373 in Bauzen gewesen sei, und bei sei- ner über Zittau genommenen rickreise den steuererlass bewilligt habe. Carpz. (an. 2, 180) auf welchen sich Pelz. bezieht, gedenkt der anwesenheit Karls in Zittau nicht; er erwähnt nur des erlas- ses der berna. MCCCLXXiij vm fpingstin — Karl riickte gegen pfingsten dieses jahres ins feld um Otto von Brandenburg zu bekämpfen, der noch immer dem erbvertrage sich zu entziehen suchte. In Füirstenberg sammelte sich das heer. Karl eroberte mehrere vesten. Im lager vor Fürstenwald unterwarf sich Otto dem kaiser, und trat die mark Brandenburg an dessen söhne, Wenzel Siegmund und Jo- hann, ab, mit lebenslänglichem vorbehalte der kurwüirde. Pelz. 2, 865. andir lant vnd golde — Karl gab dem markgrafen Otto und sei- nen männlichen erben Sulzbach, Hirschau und zehn andere ort- schaften, welche jedoch die krone Böhmen, wenn Otto ohne nach- kommen stürbe, von den herzogen von Baiern mit hunderttausend goldgulden sollte einlösen können. Ausserdem sicherte ihm Karl ein jahrgeld von dreitausend schock böhm. groschen zu, und zwei- mahlhunderttausend goldgulden terminlich zu bezahlen, endlich auch, ihm für hunderttausend gulden pfandschaft zu überlassen; Pelz. a. a. O.
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167 55, 28. 55, 32. 55, 34. 56, 3. rorren an dem wasser — Der grosse stadtbrand v. j. 1373 hatte diese veranstaltungen veranlasst; Carpz. 1, 33. Im j. 1375 ward die leitung in den röhrkasten auf dem markte vollendet. Hannussen von Kotwus — wahrscheinlich Johann II., herr von Cottbus, und mit dem Johann v. C. eine person, der nach Karls landbuche der mark Brandenburg v. j. 1373 (Pelz. 2, 868), statt- halter von Brandenburg war; s. Worbs gesch. v. Cottbus, im n. laus. mag. 1 ff. und zum theil in Fielitz vaterl. monatschr. s 195 ff. eyner vesten — vielleicht der stadt Havelberg, welche könig Wen- zel im j. 1373 dem herzog Albrecht von Meklenburg, den er als markgraf von Brandenburg mit der Priegnitz belehnte, um 6000 mark silbers. verpfändete; Pelz. 2, 863. berne. Karl hielt im frihjahre 1375 einen allgemeinen landtag in Prag. Von der strenge, mit welcher er die damahlige schatzung betrieb, s. Pelz. 2, 887 f. Harte — Carpz. an. 2, 310 sagt, die stadt habe 1375 am Gallus- tage von Hans u. Ullrich von Bieberstein (Hans III. u. Ull. 1., s. Rhons friedl. chron. 43), herren zu Friedland und Sorau, ihren antheil von Harthau erkauft um 300 mark zitt. zahl prag. gr. Im ehrent. 2, 28 bemerkt er, dass im j. 1375 Heinrich und Wilhelm, burggrafen von Donyn, herren zu Gravenstein, die ober- und nie- dergerichte von Harthau an Zittau verkauft hätten. Und in d. an. a. a. o. im j. 1384 am t. der elftausend jungfr. habe Czenko v. Donyn seinen antheil von Harthau um 190 schock an die stadt verkauft; in ebendemselben jahre am t. s. Jacobi hätten Heinrich und Wilhelm von Donyn gewisse jährliche zinsen in Harthau der stadt um 150 zittauische mark iiberlassen. Er bezieht sich auf damahls vorhandene urkunden. Eine urkunde des königs Wenzel, d. Prag am s. Matthias obinde 1390, bestätigte unter andern erwerbungen auch den ankauf von Harthau. Urk. samml. Das urk. verz. führt s. 130 diese urkunde an, bezeichnet aber den kauf von Harthau nicht. Die von Donyn besassen im 14ten jahrhundert die herr- schaft Grafenstein in Böhmen; in der Oberlausitz Tschochau, Wittchendorf, Harthau zum theil; auch Ostritz vor 1346 (vgl. d. urk. d. kön. Johann v. gedacht. jahre in Carpz. ehrent. 1, 347, s. auch 2,30) und andere giter; s. Worbs n. arch. ƒ. d. gesch. Schles. u. d. Laus. 1, 310. czu eyner vesten — Welche stadt und veste gemeint sel, habe ich bis jetzt nicht auffinden können. Hannus seber, rathsm. 1414, biirgermeister 1416. P. Lodwigsdurff (Ludwigsdorf) rathsm. 1404, bürgermeist. 1415, † 1434. N. Schro- ter. rathsm. 1414. Hannus Voyt, ratsm. 1405, birgermeister 55, 15. 55, 28. 56, 7ff.
167 55, 28. 55, 32. 55, 34. 56, 3. rorren an dem wasser — Der grosse stadtbrand v. j. 1373 hatte diese veranstaltungen veranlasst; Carpz. 1, 33. Im j. 1375 ward die leitung in den röhrkasten auf dem markte vollendet. Hannussen von Kotwus — wahrscheinlich Johann II., herr von Cottbus, und mit dem Johann v. C. eine person, der nach Karls landbuche der mark Brandenburg v. j. 1373 (Pelz. 2, 868), statt- halter von Brandenburg war; s. Worbs gesch. v. Cottbus, im n. laus. mag. 1 ff. und zum theil in Fielitz vaterl. monatschr. s 195 ff. eyner vesten — vielleicht der stadt Havelberg, welche könig Wen- zel im j. 1373 dem herzog Albrecht von Meklenburg, den er als markgraf von Brandenburg mit der Priegnitz belehnte, um 6000 mark silbers. verpfändete; Pelz. 2, 863. berne. Karl hielt im frihjahre 1375 einen allgemeinen landtag in Prag. Von der strenge, mit welcher er die damahlige schatzung betrieb, s. Pelz. 2, 887 f. Harte — Carpz. an. 2, 310 sagt, die stadt habe 1375 am Gallus- tage von Hans u. Ullrich von Bieberstein (Hans III. u. Ull. 1., s. Rhons friedl. chron. 43), herren zu Friedland und Sorau, ihren antheil von Harthau erkauft um 300 mark zitt. zahl prag. gr. Im ehrent. 2, 28 bemerkt er, dass im j. 1375 Heinrich und Wilhelm, burggrafen von Donyn, herren zu Gravenstein, die ober- und nie- dergerichte von Harthau an Zittau verkauft hätten. Und in d. an. a. a. o. im j. 1384 am t. der elftausend jungfr. habe Czenko v. Donyn seinen antheil von Harthau um 190 schock an die stadt verkauft; in ebendemselben jahre am t. s. Jacobi hätten Heinrich und Wilhelm von Donyn gewisse jährliche zinsen in Harthau der stadt um 150 zittauische mark iiberlassen. Er bezieht sich auf damahls vorhandene urkunden. Eine urkunde des königs Wenzel, d. Prag am s. Matthias obinde 1390, bestätigte unter andern erwerbungen auch den ankauf von Harthau. Urk. samml. Das urk. verz. führt s. 130 diese urkunde an, bezeichnet aber den kauf von Harthau nicht. Die von Donyn besassen im 14ten jahrhundert die herr- schaft Grafenstein in Böhmen; in der Oberlausitz Tschochau, Wittchendorf, Harthau zum theil; auch Ostritz vor 1346 (vgl. d. urk. d. kön. Johann v. gedacht. jahre in Carpz. ehrent. 1, 347, s. auch 2,30) und andere giter; s. Worbs n. arch. ƒ. d. gesch. Schles. u. d. Laus. 1, 310. czu eyner vesten — Welche stadt und veste gemeint sel, habe ich bis jetzt nicht auffinden können. Hannus seber, rathsm. 1414, biirgermeister 1416. P. Lodwigsdurff (Ludwigsdorf) rathsm. 1404, bürgermeist. 1415, † 1434. N. Schro- ter. rathsm. 1414. Hannus Voyt, ratsm. 1405, birgermeister 55, 15. 55, 28. 56, 7ff.
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168 56, 15. 56, 27. 57, 8. 1418. C. Wildesteyn, rathsm. 1399. H. Ronenberger (bei Carpz. Romberger) rathsm. 1411 H. Roseler rathsm. 1398. H. Richter, rathsm. 1415. A. Goltsmet, rathsm. 1416. J. Czotil rathsm. 1416. H. Sleffer, rathsm. 1415. N. Fus, rathsm. 1415. P. Drescher, rathsm. 1415. Fr. Czwippeler, rathsm. 1416. Virdung (im text ist das comma aus- gefallen), nach Carpz. Joh. Vird., rathsm. 1416. Weyffener, Peter, rathsm. 1414. Hann. von d. berge, Carpz. nennt ihn H. Vierding, mit d. beisatze: pistor unter dem berge, rathsm. 1416, wahrschein- lich ein bäcker. S. Kestener, rathsm. 1409. czu. vns. lib. vrawen. Christian Döring in s. ehren- und gedächt- nissmahlen giebt an, dass diese kirche in den ältesten zeiten zu St. Michael geheissen, was Carpz. 1, 115, dahin gestellt sein lässt. Sie hat in alten zeiten einen grössern umfang gehabt, wie die noch zu Carpz. zeit bei anlegung der gräber aufgefundenen grundmauern bewiesen. Die älteste erwähnung derselben kam laut des stadt- buchs bei d. j. 1355 in einem testamente vor; Carpz. 1, 116. yn deme spittal, wahrscheinlich zu St. Jacob ; obwohl auch bei dem spital z. heil. geiste seit 1359 ein altarist angestellt war; Carpz. 1, 145. Die im jahrb. mitgetheilte urk. giebt er 1, 118 ungenau. compositio diffinitiva. Wie einige jahre vorher in Budissin, wo kö- nig Wenzel in person strenges gericht hielt, und in Görlitz, wa- ren auch in Zittau unruhen entstanden, von welchen wir wenig wissen. Carpz. sagt nur, die empörung sei wegen des brau- wesens und anderer geringen sachen entstanden, und Zit- tau vom könig Wenzel gnädiger als Bauzen behandelt wor- den. Wenzels unzufriedenheit mit Zittau beweist die urkun- de d. Prage am sonnab. v. pet. paul t. 1416 durch welche er Heinken Birken von der Duben (Landvogt 1413) und Hansen von Polenz vogten und hauptmannen zu Budiss. Gorl. Sitt. u. Lusicz gebot, ‘daz si czu des rates zur Sittaw und irer bei- leger leibe und gut greiffen vmme ir vngehorsamkeit, wenne der rat der stat zur Sittaw, der iczund siczczet mit seinen nachfolgern vnd czulegern dem königlichen gebote ettwe lange czit nicht gehorsam ge- wesen seyn, sunder dem von irem eigen mutwillen frevelich wider- sprochen.' (Dass H. v. Polenz vogt der Niederlausitz gewesen, er- giebt sich aus einer urk. kön. Wenzels d. Prag 1418, sonnab. v. d. heil. dreif. t., s. urk.samml., verz. 4, 194. Käuf. 1, 2, 411. Carpz. im ehrent. 1, 49. nennt ihn bei d. j. 1424 landvogt zu Budissin u. Görlitz. Das urk.vz. 5, 19 nennt ihn bei 1427 verweser der sechs lande und städte.) Eine andere urk. v. j. 1416 (ort und tag ist un- bekannt) gab denselben vogten ‘volle macht alle ezweytracht czwi- schen dem rathe zur Sittaw und allen dessen beilegern an einem
168 56, 15. 56, 27. 57, 8. 1418. C. Wildesteyn, rathsm. 1399. H. Ronenberger (bei Carpz. Romberger) rathsm. 1411 H. Roseler rathsm. 1398. H. Richter, rathsm. 1415. A. Goltsmet, rathsm. 1416. J. Czotil rathsm. 1416. H. Sleffer, rathsm. 1415. N. Fus, rathsm. 1415. P. Drescher, rathsm. 1415. Fr. Czwippeler, rathsm. 1416. Virdung (im text ist das comma aus- gefallen), nach Carpz. Joh. Vird., rathsm. 1416. Weyffener, Peter, rathsm. 1414. Hann. von d. berge, Carpz. nennt ihn H. Vierding, mit d. beisatze: pistor unter dem berge, rathsm. 1416, wahrschein- lich ein bäcker. S. Kestener, rathsm. 1409. czu. vns. lib. vrawen. Christian Döring in s. ehren- und gedächt- nissmahlen giebt an, dass diese kirche in den ältesten zeiten zu St. Michael geheissen, was Carpz. 1, 115, dahin gestellt sein lässt. Sie hat in alten zeiten einen grössern umfang gehabt, wie die noch zu Carpz. zeit bei anlegung der gräber aufgefundenen grundmauern bewiesen. Die älteste erwähnung derselben kam laut des stadt- buchs bei d. j. 1355 in einem testamente vor; Carpz. 1, 116. yn deme spittal, wahrscheinlich zu St. Jacob ; obwohl auch bei dem spital z. heil. geiste seit 1359 ein altarist angestellt war; Carpz. 1, 145. Die im jahrb. mitgetheilte urk. giebt er 1, 118 ungenau. compositio diffinitiva. Wie einige jahre vorher in Budissin, wo kö- nig Wenzel in person strenges gericht hielt, und in Görlitz, wa- ren auch in Zittau unruhen entstanden, von welchen wir wenig wissen. Carpz. sagt nur, die empörung sei wegen des brau- wesens und anderer geringen sachen entstanden, und Zit- tau vom könig Wenzel gnädiger als Bauzen behandelt wor- den. Wenzels unzufriedenheit mit Zittau beweist die urkun- de d. Prage am sonnab. v. pet. paul t. 1416 durch welche er Heinken Birken von der Duben (Landvogt 1413) und Hansen von Polenz vogten und hauptmannen zu Budiss. Gorl. Sitt. u. Lusicz gebot, ‘daz si czu des rates zur Sittaw und irer bei- leger leibe und gut greiffen vmme ir vngehorsamkeit, wenne der rat der stat zur Sittaw, der iczund siczczet mit seinen nachfolgern vnd czulegern dem königlichen gebote ettwe lange czit nicht gehorsam ge- wesen seyn, sunder dem von irem eigen mutwillen frevelich wider- sprochen.' (Dass H. v. Polenz vogt der Niederlausitz gewesen, er- giebt sich aus einer urk. kön. Wenzels d. Prag 1418, sonnab. v. d. heil. dreif. t., s. urk.samml., verz. 4, 194. Käuf. 1, 2, 411. Carpz. im ehrent. 1, 49. nennt ihn bei d. j. 1424 landvogt zu Budissin u. Görlitz. Das urk.vz. 5, 19 nennt ihn bei 1427 verweser der sechs lande und städte.) Eine andere urk. v. j. 1416 (ort und tag ist un- bekannt) gab denselben vogten ‘volle macht alle ezweytracht czwi- schen dem rathe zur Sittaw und allen dessen beilegern an einem
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169 57, 12. 57, 14. 57, 22. 57, 32. dem alten rate und dessen zu legern daselbst an dem andern andern theile ezu sunen vnd ezu friden,’ und gebot den bürgern daselbst ge- horsam zu sein. Diese urkk. sind in Scultetus sammlung ent- halten, s. Käufer 1, 2, s. 397 und in die sammlung oberl. urk. aufgenommen. Man siehet, dass ein alter und ein neueingesetzter rath und ihre anhänger im kampfe gewesen. — Die namen der drei enthaupteten schöffen, deren hinrichtung als ursache der unru- he angegeben wird, kennt man nicht. Pelzels lebensgesch. des kön. Wenzeslaus erwähnt jener unruhen nicht. ad votum sex ciuitatum. Der name sechsstädte wird nun schon ge- wöhnlicher. Es wurden in dieser angelegenheit städteversammlun- gen zu Löbau gehalten. Käuf. 1, 2, s. 398. In einer urkunde d. Liepe (Leippe) am gotsleichnamstage (d. i. fronleichn. t. donnerst. n. d. pfingstwoche) 1417 fragte Hinke Berke von der Dubin, voit zu Budissin und Lusicz 'die lantlute und state der lande Bu- dissin Gorlicz und Sittaw, ob si des konigs geboten gehorsam sein wollen, mit vermanen solches czu tun bei konigs vngnade'; auszug in d. urk. samml. feria quarta u. s. 1v. Mitwochs nach Mar. himmelf., d. 16ten au- gust, im 59ten jahre seines alters, ohne nachkommen. Segismundum. Die stände, obwohl von den anhängern Husses zum beitritte gegen Siegmund (seit 1411 erwählt. rom. kön.) aufgefor- dert (Theobald hussitenkrieg Nüirnb. 1624. 1, 186.f.) schickten eine gesandtschaft an den könig nach Ungarn, ihn ihrer treue zu ver- sichern. Der könig sandte den herzog v. Glogau, Heinrich Rum- pold den jüngern, einen sohn herz. Heinrich VIII., in die Oberlau- sitz; Käuf. 2, 1ff., Worbs gesch. v. Sagan s. 33. Rumpold kam feria tertia post festum sancti Francisci, (4t. oct.), also am 7ten oct. nach Zittau, wo die stadt und, nach den worten des chronisten zu schliessen, die ritterschaft ihres bezirkes ihn am folgenden tage be- dingungsweise auf dem rathhause als landvogt anerkannte. Dass ihn auch die übrigen städte so wie die landschaft angenommen, beweist die urk., welche er donnerst. n. s. Galli (16t. oct.) 1420 aus- stellte, durch die er den mannschaften der lande und den ratman- nen der sechsstädte gelobte sie bei ihren "briven priuilegien handve- sten' u. s. w. bleiben zu lassen; urk. samml. vgl. Käuf. 2, 1, p. 115 f. scolarum. Die älteste erwähnung der hiesigen schule kommt vor in einer urk. v. j. 1310 dom. voc. juc., bei Carpz. 1, 137, durch welche der rath den kreuzherrn 'aream ciuitatis, in qua balistarius (aufseher der rüstkammer) residebat, curiae cruciferorum contiguam, pro area ipsorum, sita circa scholas' überliess. Laut des stadtbuchs v. j. 1352 O 22
169 57, 12. 57, 14. 57, 22. 57, 32. dem alten rate und dessen zu legern daselbst an dem andern andern theile ezu sunen vnd ezu friden,’ und gebot den bürgern daselbst ge- horsam zu sein. Diese urkk. sind in Scultetus sammlung ent- halten, s. Käufer 1, 2, s. 397 und in die sammlung oberl. urk. aufgenommen. Man siehet, dass ein alter und ein neueingesetzter rath und ihre anhänger im kampfe gewesen. — Die namen der drei enthaupteten schöffen, deren hinrichtung als ursache der unru- he angegeben wird, kennt man nicht. Pelzels lebensgesch. des kön. Wenzeslaus erwähnt jener unruhen nicht. ad votum sex ciuitatum. Der name sechsstädte wird nun schon ge- wöhnlicher. Es wurden in dieser angelegenheit städteversammlun- gen zu Löbau gehalten. Käuf. 1, 2, s. 398. In einer urkunde d. Liepe (Leippe) am gotsleichnamstage (d. i. fronleichn. t. donnerst. n. d. pfingstwoche) 1417 fragte Hinke Berke von der Dubin, voit zu Budissin und Lusicz 'die lantlute und state der lande Bu- dissin Gorlicz und Sittaw, ob si des konigs geboten gehorsam sein wollen, mit vermanen solches czu tun bei konigs vngnade'; auszug in d. urk. samml. feria quarta u. s. 1v. Mitwochs nach Mar. himmelf., d. 16ten au- gust, im 59ten jahre seines alters, ohne nachkommen. Segismundum. Die stände, obwohl von den anhängern Husses zum beitritte gegen Siegmund (seit 1411 erwählt. rom. kön.) aufgefor- dert (Theobald hussitenkrieg Nüirnb. 1624. 1, 186.f.) schickten eine gesandtschaft an den könig nach Ungarn, ihn ihrer treue zu ver- sichern. Der könig sandte den herzog v. Glogau, Heinrich Rum- pold den jüngern, einen sohn herz. Heinrich VIII., in die Oberlau- sitz; Käuf. 2, 1ff., Worbs gesch. v. Sagan s. 33. Rumpold kam feria tertia post festum sancti Francisci, (4t. oct.), also am 7ten oct. nach Zittau, wo die stadt und, nach den worten des chronisten zu schliessen, die ritterschaft ihres bezirkes ihn am folgenden tage be- dingungsweise auf dem rathhause als landvogt anerkannte. Dass ihn auch die übrigen städte so wie die landschaft angenommen, beweist die urk., welche er donnerst. n. s. Galli (16t. oct.) 1420 aus- stellte, durch die er den mannschaften der lande und den ratman- nen der sechsstädte gelobte sie bei ihren "briven priuilegien handve- sten' u. s. w. bleiben zu lassen; urk. samml. vgl. Käuf. 2, 1, p. 115 f. scolarum. Die älteste erwähnung der hiesigen schule kommt vor in einer urk. v. j. 1310 dom. voc. juc., bei Carpz. 1, 137, durch welche der rath den kreuzherrn 'aream ciuitatis, in qua balistarius (aufseher der rüstkammer) residebat, curiae cruciferorum contiguam, pro area ipsorum, sita circa scholas' überliess. Laut des stadtbuchs v. j. 1352 O 22
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170 58, 2. 58, 3. 58, 6ff. 58, 12. beurkundeten burgermeister und schöffen, dass wir unserer stadt schu- le zu verleihen haben, ohne allen unterscheid, wenn das nöthig ist. Aber um das, dass der comptor (damahls Nicol. v. Ratibor) sich besser verstehet, welcher meister zu der schule tüchtig sei, so neh- men wir ihn zu rath und hülfe, und gönnen ihm das, dass er sie auch dem schulmeister reichet, um dass er auch furcht vor ihm haben möge, dass er den chor und auch die schule halte nach ehren und nach weisheit und auch nach rechte. Wollte er (dér comth.) sich aber krieglich gegen uns halten, so wollen wir sie leihen, wenne (wem ?) uns fuget'. Carpz. 3, 96. ketczerey. Husses lehre. Die hieraus entstandenen unruhen erho- ben sich noch bei lebzeiten des königs Wenzel, und nahmen beson- ders v. j. 1419 an überhand, wo die Hussiten unter anführung des Johann Ziska v. Trocznow in Prag das neustädter rathhaus stürmten und viele greuel veriibten; Pelz. gesch. d. Böhmen 1, 321 — 413. closter. Seit könig Wenzels tode bis in das j. 1420 hatten die Tabo- riten 43 klöster in Böhmen zerstört. Pelz. 1, 340 ff. Theobald 1, 148. den der erlauchste furste u. s. w. Am 25ten märz 1420 schlug Ziska auf seinem zuge nach Tabor das königliche heer, und am 5ten april bei Wotitz. Siegmund brachte ein grosses heer, man sagt 150000 mann, zusammen. Die drei geistlichen kurfürsten, die von der Pfalz und Brandenburg, die herzoge von Oesterreich und Baiern, die markgrafen von Meissen und viele andere reichs- fürsten und grafen waren seine verbiindeten und stellten wohlge- rüstete mannschaften. Siegmund zog am 28sten jun. auf dem prager schlosse ein, und ward am 28sten jul., nach einigen später, gekrönt. Er muste aber die belagerung der iibrigen prager städte am 30sten julius aufheben. Ein abermahliger sturm, den er am 1sten november wagte, ward von den Hussiten ebenfalls abge- schlagen. Pelz a. a. o. 327 — 343. die Weisen u. s. w. Es gab vier hauptparteien der Hussiten: Ca- lixtiner (in der prager altstadt); Taboriten, welche Prokop den grossen, einen ehemahligen priester nach Ziskas tode zum anfiihrer wählten; Waisen (Syrocy), wie sie nach Ziskas, ihres vaters, tode sich nannten, (Aen. Sylvii rer. bohemicar. hist. in Freher. rer. boh. scr. 154), ohne oberhaupt, aber unter mehreren hauptleuten, von denen Prokop der kleine (Prokupek) am meisten in ansehen stand; Orebiten, welche dem Krussina folgten. Pelz. 1, 374. Schrökh kirchengesch. 34, 688 ff. Ausserdem gab es noch kleinere parteien; man zählte während des krieges sieben secten, Pelz. 1, 419.
170 58, 2. 58, 3. 58, 6ff. 58, 12. beurkundeten burgermeister und schöffen, dass wir unserer stadt schu- le zu verleihen haben, ohne allen unterscheid, wenn das nöthig ist. Aber um das, dass der comptor (damahls Nicol. v. Ratibor) sich besser verstehet, welcher meister zu der schule tüchtig sei, so neh- men wir ihn zu rath und hülfe, und gönnen ihm das, dass er sie auch dem schulmeister reichet, um dass er auch furcht vor ihm haben möge, dass er den chor und auch die schule halte nach ehren und nach weisheit und auch nach rechte. Wollte er (dér comth.) sich aber krieglich gegen uns halten, so wollen wir sie leihen, wenne (wem ?) uns fuget'. Carpz. 3, 96. ketczerey. Husses lehre. Die hieraus entstandenen unruhen erho- ben sich noch bei lebzeiten des königs Wenzel, und nahmen beson- ders v. j. 1419 an überhand, wo die Hussiten unter anführung des Johann Ziska v. Trocznow in Prag das neustädter rathhaus stürmten und viele greuel veriibten; Pelz. gesch. d. Böhmen 1, 321 — 413. closter. Seit könig Wenzels tode bis in das j. 1420 hatten die Tabo- riten 43 klöster in Böhmen zerstört. Pelz. 1, 340 ff. Theobald 1, 148. den der erlauchste furste u. s. w. Am 25ten märz 1420 schlug Ziska auf seinem zuge nach Tabor das königliche heer, und am 5ten april bei Wotitz. Siegmund brachte ein grosses heer, man sagt 150000 mann, zusammen. Die drei geistlichen kurfürsten, die von der Pfalz und Brandenburg, die herzoge von Oesterreich und Baiern, die markgrafen von Meissen und viele andere reichs- fürsten und grafen waren seine verbiindeten und stellten wohlge- rüstete mannschaften. Siegmund zog am 28sten jun. auf dem prager schlosse ein, und ward am 28sten jul., nach einigen später, gekrönt. Er muste aber die belagerung der iibrigen prager städte am 30sten julius aufheben. Ein abermahliger sturm, den er am 1sten november wagte, ward von den Hussiten ebenfalls abge- schlagen. Pelz a. a. o. 327 — 343. die Weisen u. s. w. Es gab vier hauptparteien der Hussiten: Ca- lixtiner (in der prager altstadt); Taboriten, welche Prokop den grossen, einen ehemahligen priester nach Ziskas tode zum anfiihrer wählten; Waisen (Syrocy), wie sie nach Ziskas, ihres vaters, tode sich nannten, (Aen. Sylvii rer. bohemicar. hist. in Freher. rer. boh. scr. 154), ohne oberhaupt, aber unter mehreren hauptleuten, von denen Prokop der kleine (Prokupek) am meisten in ansehen stand; Orebiten, welche dem Krussina folgten. Pelz. 1, 374. Schrökh kirchengesch. 34, 688 ff. Ausserdem gab es noch kleinere parteien; man zählte während des krieges sieben secten, Pelz. 1, 419.
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171 58, 28. 59, 1. do dy Lobaw vorlostig ward. Der chronist erzählt von jetzt an manche begebenheiten ungenau, und ohne beobachtung der zeitfolge. Löbau ward mehrmahls von den Hussiten belagert. Carpz. im ehrent. 1, 326 berichtet ohne angabe der quelle, dass Löbau schon im j. 1419 von den Hussiten erobert worden sei. Zwveifel dagegen s. in d. provinzialblättern st. 3, s. 289. Im j. 1420 zindeten sie die vor- städte an und plünderten in der umgegend; Carpz. a. a. o. Im j. 1425 zogen sie mit 18000 mann vor Löbau, zindeten die vorstädte an, drangen aber nicht in die stadt (prop. bl. 4, 453) und im j. 1429, am 1sten jan., brannte Löbau, durch die Hussiten angezün- det, grossentheils ab; prov. bl. 6, 157. Im j. 1431, dinst. nach Oculi, zogen die Hussiten von Budissin her vor Löbau, eroberten es und liessen 400 mann dort zuriick, welche die umgegend ver- heerten. Das hauptheer zog nach Böhmen. Die übrigen sechs- städte sammelten bei Görlitz ihr heer, welches nach Scultetus be- richt am 7ten jul. vor Löbau ankam und die Hussiten 26 tage hin- durch belagerte. Der landvogt Albrecht von Colditz half Löbau erobern. Käuf. 2, 85. Das chronicon Bartossii (Bartossek de Dra- honicz) bei Dobner 1, 166 erwähnt bei dem j. 1431 der belagerung Löbaus durch die Hussiten und erzählt die wiedereroberung s. 170: 'eodem anno circa et post assumtion. b. virg. terrigenae territorii Lusatiae circumvallauerunt ciuitatem Wiklephistasque in eadem dicta Libawa et per aliquot septimanas iacentes ipsam ciuitatem una cum gentibus in eadem acquisiuerunt et lucrauerunt per po- tentiam.' Wahrscheinlich deutet die obige stelle unsers jahrbuches auf diese ereignisse hin, indem die Oberlausitz besonders damahls hart bedrängt war; Käuf. 2, 75 ff. durch frides willen. — Johann Koluch, inhaber des Falkenbergs, verheerte im september 1432 die umgegend; bei Olbersdorf lagerte sich der hussitische heerhaufen. Damahls erkaufte Zittau den frie- den. Käuf. 2, 93. Grefenstein, dauon er dis lande u. s. 1. Nikol v. Keuschberg that vom Grafenstein aus verheerende ausfälle in die umgegend. Im an- fange d. j. 1433 fielen seine schaaren in das friedländische gebiet, Ulrich von Bieberstein gehörig. Dieser rief die Görlitzer zu hilfe, welche eine bedeutende anzahl söldner, reisiger, wappener und fuss- gänger sandten. In einem scharfen gefecht wurden 60 Hussiten erschlagen, 14 gefangen; Manl. 355. Eben dieser Keuschberg liess das dorf Ebersbach bei Görlitz anzinden, ward aber zuriick getrieben. Bei Hirschfelde, wo sodann ein gefecht vorfiel, wurden die Hussiten zurück gedrängt. Manl. 356. Mylius 2, 15. Im j. 1434 streifte Keuschberg bis nach Sohland am Rothsteine. 22* 58, 17.
171 58, 28. 59, 1. do dy Lobaw vorlostig ward. Der chronist erzählt von jetzt an manche begebenheiten ungenau, und ohne beobachtung der zeitfolge. Löbau ward mehrmahls von den Hussiten belagert. Carpz. im ehrent. 1, 326 berichtet ohne angabe der quelle, dass Löbau schon im j. 1419 von den Hussiten erobert worden sei. Zwveifel dagegen s. in d. provinzialblättern st. 3, s. 289. Im j. 1420 zindeten sie die vor- städte an und plünderten in der umgegend; Carpz. a. a. o. Im j. 1425 zogen sie mit 18000 mann vor Löbau, zindeten die vorstädte an, drangen aber nicht in die stadt (prop. bl. 4, 453) und im j. 1429, am 1sten jan., brannte Löbau, durch die Hussiten angezün- det, grossentheils ab; prov. bl. 6, 157. Im j. 1431, dinst. nach Oculi, zogen die Hussiten von Budissin her vor Löbau, eroberten es und liessen 400 mann dort zuriick, welche die umgegend ver- heerten. Das hauptheer zog nach Böhmen. Die übrigen sechs- städte sammelten bei Görlitz ihr heer, welches nach Scultetus be- richt am 7ten jul. vor Löbau ankam und die Hussiten 26 tage hin- durch belagerte. Der landvogt Albrecht von Colditz half Löbau erobern. Käuf. 2, 85. Das chronicon Bartossii (Bartossek de Dra- honicz) bei Dobner 1, 166 erwähnt bei dem j. 1431 der belagerung Löbaus durch die Hussiten und erzählt die wiedereroberung s. 170: 'eodem anno circa et post assumtion. b. virg. terrigenae territorii Lusatiae circumvallauerunt ciuitatem Wiklephistasque in eadem dicta Libawa et per aliquot septimanas iacentes ipsam ciuitatem una cum gentibus in eadem acquisiuerunt et lucrauerunt per po- tentiam.' Wahrscheinlich deutet die obige stelle unsers jahrbuches auf diese ereignisse hin, indem die Oberlausitz besonders damahls hart bedrängt war; Käuf. 2, 75 ff. durch frides willen. — Johann Koluch, inhaber des Falkenbergs, verheerte im september 1432 die umgegend; bei Olbersdorf lagerte sich der hussitische heerhaufen. Damahls erkaufte Zittau den frie- den. Käuf. 2, 93. Grefenstein, dauon er dis lande u. s. 1. Nikol v. Keuschberg that vom Grafenstein aus verheerende ausfälle in die umgegend. Im an- fange d. j. 1433 fielen seine schaaren in das friedländische gebiet, Ulrich von Bieberstein gehörig. Dieser rief die Görlitzer zu hilfe, welche eine bedeutende anzahl söldner, reisiger, wappener und fuss- gänger sandten. In einem scharfen gefecht wurden 60 Hussiten erschlagen, 14 gefangen; Manl. 355. Eben dieser Keuschberg liess das dorf Ebersbach bei Görlitz anzinden, ward aber zuriick getrieben. Bei Hirschfelde, wo sodann ein gefecht vorfiel, wurden die Hussiten zurück gedrängt. Manl. 356. Mylius 2, 15. Im j. 1434 streifte Keuschberg bis nach Sohland am Rothsteine. 22* 58, 17.
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172 59, 27. 59, 30. 60, 1. 60, 4. 60, 8. 60, 16. hern Jan sone der Ralsko. Der sohn Johanns v. Wartemberg auf dem Tollensteine, der die hussitische partei ergriffen hatte; laus. mag. 1776, 180. Siegm. v. Tetczen. Siegm. v. Wartemberg auf Tetschen, Rals- kos verwandter, schon 1425 anhänger der Hussiten. Dewyn. Ebenfalls im besitze Johanns (Johne) von Wartemberg. Vom Tollenstein aus befehdete er bereits 1425 das zittauische ge- biet. Nicol. von Ponickau, hauptmann von Zittau widersetzte sich ihm kräftig, ward aber gefangen und auf den Tollenstein geführt, später aber durch land und städte, welche deshalb tage in Schlucke- nau und Warnsdorf hielten, befreit; prov. bl. 4, 450, Käuf. 2, 32. Botczko — Hynek Boczko v. Podiebrad, vatersbruder des nachmahli- gen königs Georg Podiebrad; chron. Bartoss. b. Dobner 1, 151. n. X. Heyntezen v. Donyn. Heinrich IV., burggraf von Donyn, zu Gra- fenstein und Falkenburg ; Rhon friedl. chronik 59. noch dem vns land vnd stete vortrost hatten. Schon 1424 war Hans v. Polenz vogt der Niederlausitz, der sich während der erledigung der landvogtei der angelegenheiten derselben annahm, nach Zittau gekommen, wo er mit einigen böhmischen herren eine zusammen- kunft hielt; Käuf. 2, 26. das ward vsgebrant, der Karlsfriede. Eschenloer erzählt 1, 19. bet dem j. 1454, Ladislaus (posthumus, kön. v. Böhmen) zoge aus Pra- ge, und Girsik (Georg Podiebrad) mit ihme, und vil andere böhmische ketzer, und zugen uf die Zittow. Daselbes musten die fromen bur- ger noch bezalen den Giersigen die schatzunge, die sein vater auf die Zitter geleget hatte, als er sie auf eine zeit im felde niedergelegt hat- te, und inen die nasen liesse abschneiden.' Vielleicht wird hier auf den vorgang vom j. 1424 hingedeutet; nur miisste es dann vaters bruder statt vater heissen, denn Georg Podiebrads vater hiess Vi- ctorin. Kloss führt in s. hist. nachr. v. huss. kr. in d. oberl. prov. bl. 4, 440 eine handschrift v. j. 1458 an, in welcher Boczko ge- nannt wird membrorum humanorum inhumanus mutilator — imo et nasorum plurium christicolarum, signanter Zittaviae commorantium. Boczko Podiebr. ward 1426 in einem gefechte bei Nimburg verwun- det und starb einige tage darauf; Bartoss. 152, Theob. 1, 239. Item anno domini u. s. w. Käufer 2, 38 sagt, Jan. v. Wartemberg habe die Zittauer vom Tollenstein aus überfallen. (im texte muss nach sone das comma fehlen, nach Dewyn eins stehen). anno dom. etc. xxviij. Die Hussiten schienen anfangs Görlitz zu bedrohen. Albrecht y. Colditz seit 1425 landvogt, traf vertheidi- gungsanstalten. Sie zogen aber in den budissinischen kreiss und rückten vor Löbau. Albr. v. Colditz hatte sich indess mit Hans 59, 7. 59, 20. 60, 28.
172 59, 27. 59, 30. 60, 1. 60, 4. 60, 8. 60, 16. hern Jan sone der Ralsko. Der sohn Johanns v. Wartemberg auf dem Tollensteine, der die hussitische partei ergriffen hatte; laus. mag. 1776, 180. Siegm. v. Tetczen. Siegm. v. Wartemberg auf Tetschen, Rals- kos verwandter, schon 1425 anhänger der Hussiten. Dewyn. Ebenfalls im besitze Johanns (Johne) von Wartemberg. Vom Tollenstein aus befehdete er bereits 1425 das zittauische ge- biet. Nicol. von Ponickau, hauptmann von Zittau widersetzte sich ihm kräftig, ward aber gefangen und auf den Tollenstein geführt, später aber durch land und städte, welche deshalb tage in Schlucke- nau und Warnsdorf hielten, befreit; prov. bl. 4, 450, Käuf. 2, 32. Botczko — Hynek Boczko v. Podiebrad, vatersbruder des nachmahli- gen königs Georg Podiebrad; chron. Bartoss. b. Dobner 1, 151. n. X. Heyntezen v. Donyn. Heinrich IV., burggraf von Donyn, zu Gra- fenstein und Falkenburg ; Rhon friedl. chronik 59. noch dem vns land vnd stete vortrost hatten. Schon 1424 war Hans v. Polenz vogt der Niederlausitz, der sich während der erledigung der landvogtei der angelegenheiten derselben annahm, nach Zittau gekommen, wo er mit einigen böhmischen herren eine zusammen- kunft hielt; Käuf. 2, 26. das ward vsgebrant, der Karlsfriede. Eschenloer erzählt 1, 19. bet dem j. 1454, Ladislaus (posthumus, kön. v. Böhmen) zoge aus Pra- ge, und Girsik (Georg Podiebrad) mit ihme, und vil andere böhmische ketzer, und zugen uf die Zittow. Daselbes musten die fromen bur- ger noch bezalen den Giersigen die schatzunge, die sein vater auf die Zitter geleget hatte, als er sie auf eine zeit im felde niedergelegt hat- te, und inen die nasen liesse abschneiden.' Vielleicht wird hier auf den vorgang vom j. 1424 hingedeutet; nur miisste es dann vaters bruder statt vater heissen, denn Georg Podiebrads vater hiess Vi- ctorin. Kloss führt in s. hist. nachr. v. huss. kr. in d. oberl. prov. bl. 4, 440 eine handschrift v. j. 1458 an, in welcher Boczko ge- nannt wird membrorum humanorum inhumanus mutilator — imo et nasorum plurium christicolarum, signanter Zittaviae commorantium. Boczko Podiebr. ward 1426 in einem gefechte bei Nimburg verwun- det und starb einige tage darauf; Bartoss. 152, Theob. 1, 239. Item anno domini u. s. w. Käufer 2, 38 sagt, Jan. v. Wartemberg habe die Zittauer vom Tollenstein aus überfallen. (im texte muss nach sone das comma fehlen, nach Dewyn eins stehen). anno dom. etc. xxviij. Die Hussiten schienen anfangs Görlitz zu bedrohen. Albrecht y. Colditz seit 1425 landvogt, traf vertheidi- gungsanstalten. Sie zogen aber in den budissinischen kreiss und rückten vor Löbau. Albr. v. Colditz hatte sich indess mit Hans 59, 7. 59, 20. 60, 28.
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173 61, 7. 61, 11. 61, 23. 61, 23. 61, 24. 61, 25. 61, 27. v. Polenz und den Niederlausitzern vereinigt und tar mit allen truppen der budissinischen landschaft und der stadt Budissin dem feinde entgegen gezogen. Die Görlitzer vereinigten sich mit dem landvogte, worauf die Hussiten vor Löbau ab und bei Zittau vor- über zogen. Zu dem landvogte gesellten sich die Zittauer und griffen den feind bei Kratzau an; Käuf. 2, 53. Eberh. Windeck bei Mencken, 1, 1204 lässt die Hussiten im j. 1428 vor Zittau zie- hen; aber dieser zug gehört dem j. 1427 an; s. unten. Lewther. Leuther von Gersdorf auf Reichenbach. Käuf. 2, 131, Kloss in d. prov. bl. 6, 153. bey iiijc. Carpz. 5, 12, Käuf. 2,54 und andere geben 600 an. Der erstere nennt den hauptmann von Biberstein. Dieses treffens ge- denkt auch Henel v. Hennenfeld b. Sommersberg. 1, 175. 2, 316. in der Slesie. Im jahre 1425 fielen die Taboriten in Schlesien ein, und verheerten städte und dorfer; dann drangen sie in die Lau- sitz, und abermahls nach Schlesien, wo sie zwölf städte verbrann- ten und viele klöster zerstörten, Theob. 1, 203 ff. Pelz. 1, 384. Nempczss. Nimtsch, 1430 belagert und eingenommen; Bartossek b. Dobn. 1, 164. in die mark. Brandenburg ward 1432 durch Prokop den grossen und Prokop den kleinen verheert; Bartoss. 172. Pelz. 1, 396. die Prewssen. Der hussitische feldherr Czapek bot im j. 1433 dem könige von Polen Wladisl. II. seinen beistand wider die deut- schen ritter, damahlige oberherren von Preussen, an und zog mit sieben bis acht tausend Waisen und 350 kriegswagen in die mark Brandenburg, welche den rittern gehörte. Verheerend nahm er viele städte ein, belagerte Danzig, und zerstörte den hafen. Das polnische heer nahm an dem zuge theil; Bartoss. 181. Pelz 1, 401 f. Meissen. Schon 1426 waren die meissnischen lande bedroht. Im j. 1429 verheerte Prokop d. grosse die gegenden von Pirna und Dip- poldiswalde. Die altstadt Dresden ward verbrannt, so wie Streh- la, Belgern und die vorstädte von Torgau. Die Hussiten rückten sodann in die Mark und die Niederlausitz, to sie Guben zerstör- ten. Gegen das ende d. j. 1429 verwüsteten sie abermahls die ge- gend von Pirna und Dresden, auch die vorstädte von Meissen und die kirchen daselbst; 1430 verbrannten sie Colditz Döbeln und andere orte. Sie zerstörten Altenburg Schmölln Krimmitschau Werdau Reichenbach Auerbach Oelsnitz Plauen, Aen. Sylv. 155. Calles ser. episc. misn. 287 f. Pelz. 1, 388f. Weisse gesch. d. churs. st. 2, 298 ff. Beyern. Der vorhin erwähnte zug gieng auch nach Franken; Hof 61, 27.
173 61, 7. 61, 11. 61, 23. 61, 23. 61, 24. 61, 25. 61, 27. v. Polenz und den Niederlausitzern vereinigt und tar mit allen truppen der budissinischen landschaft und der stadt Budissin dem feinde entgegen gezogen. Die Görlitzer vereinigten sich mit dem landvogte, worauf die Hussiten vor Löbau ab und bei Zittau vor- über zogen. Zu dem landvogte gesellten sich die Zittauer und griffen den feind bei Kratzau an; Käuf. 2, 53. Eberh. Windeck bei Mencken, 1, 1204 lässt die Hussiten im j. 1428 vor Zittau zie- hen; aber dieser zug gehört dem j. 1427 an; s. unten. Lewther. Leuther von Gersdorf auf Reichenbach. Käuf. 2, 131, Kloss in d. prov. bl. 6, 153. bey iiijc. Carpz. 5, 12, Käuf. 2,54 und andere geben 600 an. Der erstere nennt den hauptmann von Biberstein. Dieses treffens ge- denkt auch Henel v. Hennenfeld b. Sommersberg. 1, 175. 2, 316. in der Slesie. Im jahre 1425 fielen die Taboriten in Schlesien ein, und verheerten städte und dorfer; dann drangen sie in die Lau- sitz, und abermahls nach Schlesien, wo sie zwölf städte verbrann- ten und viele klöster zerstörten, Theob. 1, 203 ff. Pelz. 1, 384. Nempczss. Nimtsch, 1430 belagert und eingenommen; Bartossek b. Dobn. 1, 164. in die mark. Brandenburg ward 1432 durch Prokop den grossen und Prokop den kleinen verheert; Bartoss. 172. Pelz. 1, 396. die Prewssen. Der hussitische feldherr Czapek bot im j. 1433 dem könige von Polen Wladisl. II. seinen beistand wider die deut- schen ritter, damahlige oberherren von Preussen, an und zog mit sieben bis acht tausend Waisen und 350 kriegswagen in die mark Brandenburg, welche den rittern gehörte. Verheerend nahm er viele städte ein, belagerte Danzig, und zerstörte den hafen. Das polnische heer nahm an dem zuge theil; Bartoss. 181. Pelz 1, 401 f. Meissen. Schon 1426 waren die meissnischen lande bedroht. Im j. 1429 verheerte Prokop d. grosse die gegenden von Pirna und Dip- poldiswalde. Die altstadt Dresden ward verbrannt, so wie Streh- la, Belgern und die vorstädte von Torgau. Die Hussiten rückten sodann in die Mark und die Niederlausitz, to sie Guben zerstör- ten. Gegen das ende d. j. 1429 verwüsteten sie abermahls die ge- gend von Pirna und Dresden, auch die vorstädte von Meissen und die kirchen daselbst; 1430 verbrannten sie Colditz Döbeln und andere orte. Sie zerstörten Altenburg Schmölln Krimmitschau Werdau Reichenbach Auerbach Oelsnitz Plauen, Aen. Sylv. 155. Calles ser. episc. misn. 287 f. Pelz. 1, 388f. Weisse gesch. d. churs. st. 2, 298 ff. Beyern. Der vorhin erwähnte zug gieng auch nach Franken; Hof 61, 27.
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174 61, 28. 61, 28. Culmbach Baireut und andere orte wurden verbrannt. Nach Bai- ern gesendete heerhaufen verwiisteten das land bis vor Regensburg. Ueber Eger, dessen vorstädte angezündet wurden, gieng der zug zuriick. Pelz. 1, 389 ff. Vngern. Im j. 1429 fiel eine schlacht bei Tyrnau zum vortheil der Hussiten aus; Windeck s. 1221. Im j. 1432 war Prokupek (Prokop der kleine) in Ungarn geschlagen worden, fiel aber in demselben jahre abermahls ein und nahm Tyrnau; Bartoss. 174. Windeck 1243. Osterreich. Prokop d. gr. drang schon 1427 bis vor Wien, konnte aber nicht iiber die Donau setzen und verheerte die gegend durch feuer. Im j. 1432 drang er abermahls in Oesterreich ein, ward aber zuriick getrieben; Bartoss. 157 f. Pelz. 1, 395. Das jahrbuch bemerkt 58, 14 dass die Hussiten woll zwanzig- mahl vor Zittau gezogen seien. Da es aber von den schicksalen der stadt und der umgegend während dieser zeit nur wenig er- zählt, so wollen wir hier einiges bemerkenswerthe beifügen. Im j. 1420 belagerten die Hussiten unter anführung des Zbynko von Buchau und Chialo Rzepicze das kloster Oybin. Nach erfolglo- sem angriffe brannten sie dessen meierhof ab, und giengen nach verheerung einiger dörfer nach Böhmen zuriick; Theob. 1, 166. Kloss in d. prov. bl. 3, 290. Dem bedrängten Zittau sandte Gör- litz wappener zu hilfe, denen Hermann Schultes mit 16 gleven, 20 schützen und 18 wagen folgte. Nach Balbin. epit. h. boh. 443 und miscell. 257 fielen deutsche truppen von Zittau aus im novem- ber 1420 in Böhmen ein; sie wurden aber von den Hussiten Hyn- ko Podiebrad zuriickgeschlagen, welcher den gefangenen hände und nasen abschneiden liess und sie in dieser verstimmelung nach Zit- tau zurick schickte. — Der monachus Isenacensis, Johannes Rohte, der zur zeit herz. Wilhelms v. Sachsen (sohnes Friedrichs d. streitb.) lebte, erzählt in s. chron. Thuring. bei Menck. 2, 1817 folgendes In dem selbin jare (1424) vff den fritag vor fastnacht czogen die kezcere vor die stad Sittow mit XVIII tusent mannen; dyeselbe stad waz ym vormacht von eyme burgermeister in der stad, das er die stad den kezeern wolde uffin unde sie in lassen, vnde do sy quomen, do wart dem ratismeister alzo leide, das er siech wart, vnde bichte und starb. Do er nu tod was, do nom der prister rad zou andirn phaffin, wy man is mit dem totin manne haldin sulde; dy phaf- fin vnd die borgere wurdin eyn, daz man den totin brante. Do daz dy keczere vor der stat vernommen, do czogin sy alle weg vnde ta- din an den dorfirn grossin schadin. Auch worin der vorreter, dy iss mit den ketzcern hilden, noch XII in der stad, di meldete der gestor-
174 61, 28. 61, 28. Culmbach Baireut und andere orte wurden verbrannt. Nach Bai- ern gesendete heerhaufen verwiisteten das land bis vor Regensburg. Ueber Eger, dessen vorstädte angezündet wurden, gieng der zug zuriick. Pelz. 1, 389 ff. Vngern. Im j. 1429 fiel eine schlacht bei Tyrnau zum vortheil der Hussiten aus; Windeck s. 1221. Im j. 1432 war Prokupek (Prokop der kleine) in Ungarn geschlagen worden, fiel aber in demselben jahre abermahls ein und nahm Tyrnau; Bartoss. 174. Windeck 1243. Osterreich. Prokop d. gr. drang schon 1427 bis vor Wien, konnte aber nicht iiber die Donau setzen und verheerte die gegend durch feuer. Im j. 1432 drang er abermahls in Oesterreich ein, ward aber zuriick getrieben; Bartoss. 157 f. Pelz. 1, 395. Das jahrbuch bemerkt 58, 14 dass die Hussiten woll zwanzig- mahl vor Zittau gezogen seien. Da es aber von den schicksalen der stadt und der umgegend während dieser zeit nur wenig er- zählt, so wollen wir hier einiges bemerkenswerthe beifügen. Im j. 1420 belagerten die Hussiten unter anführung des Zbynko von Buchau und Chialo Rzepicze das kloster Oybin. Nach erfolglo- sem angriffe brannten sie dessen meierhof ab, und giengen nach verheerung einiger dörfer nach Böhmen zuriick; Theob. 1, 166. Kloss in d. prov. bl. 3, 290. Dem bedrängten Zittau sandte Gör- litz wappener zu hilfe, denen Hermann Schultes mit 16 gleven, 20 schützen und 18 wagen folgte. Nach Balbin. epit. h. boh. 443 und miscell. 257 fielen deutsche truppen von Zittau aus im novem- ber 1420 in Böhmen ein; sie wurden aber von den Hussiten Hyn- ko Podiebrad zuriickgeschlagen, welcher den gefangenen hände und nasen abschneiden liess und sie in dieser verstimmelung nach Zit- tau zurick schickte. — Der monachus Isenacensis, Johannes Rohte, der zur zeit herz. Wilhelms v. Sachsen (sohnes Friedrichs d. streitb.) lebte, erzählt in s. chron. Thuring. bei Menck. 2, 1817 folgendes In dem selbin jare (1424) vff den fritag vor fastnacht czogen die kezcere vor die stad Sittow mit XVIII tusent mannen; dyeselbe stad waz ym vormacht von eyme burgermeister in der stad, das er die stad den kezeern wolde uffin unde sie in lassen, vnde do sy quomen, do wart dem ratismeister alzo leide, das er siech wart, vnde bichte und starb. Do er nu tod was, do nom der prister rad zou andirn phaffin, wy man is mit dem totin manne haldin sulde; dy phaf- fin vnd die borgere wurdin eyn, daz man den totin brante. Do daz dy keczere vor der stat vernommen, do czogin sy alle weg vnde ta- din an den dorfirn grossin schadin. Auch worin der vorreter, dy iss mit den ketzcern hilden, noch XII in der stad, di meldete der gestor-
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175 bin ratismeister ehir er starpp, vnde denselbin wurden alle dy kopphe abe geslahin jn der stat. Do nu das dy andirn stete vmme lang vornommen, als Budissin vnde Gorlicz etc., do leiten sy als vil fol- kis yn die stad Sittowe, daz dy bass bewarit wart.' Der spätere He- nel v. Hennenfeld, dessen jahrbuch mit d. j. 1612 schliesst, meldet in annal. siles. b. Sommersberg 2, 313 ebenfalls 'Pragenses et Hussi- tae ad Bruxiam fugati et a Carolosteina arce re infecta discedere coacti mense februario in Lusatiam superiorem cum XIIX millibus mi- litum proficiscuntur. Sittanus enim consul eos inuitaverat, sed civium conspiratione cognita et poena de iis sumta Lusatii et Silesii e magno discrimine sunt erepti. Pragenses... revertuntur domum. Nam obsidere oppidum (Zittau) propter vicinas Sigismundi copias non ausi fuerunt." Nach einigen nachrichten soll die fehlgeschlagene hoffnung sich Zittaus zu bemächtigen die Hussiten zu den grausamkeiten gereizt haben, die sie bald nachhèr bei der zerstörung des Karlsfriedens an den zittauischen gefangenen verüibten; prov. bl. 4, 440. Im j. 1424 war Nicol. Nirnberger bürgermeister in Zittau: dieser kann die verschwörung nicht angestiftet haben, weil er nach Carpz. 2. 277 im j. 1438 noch birgermeister war. Ausser ihm führt Carpz. kei- nen auf, der im j. 1424 dieses amt bekleidet hätte. Die mir be- kannten handschriftlichen stadtjahrbiicher schweigen gänzlich von jenem ereignisse; aber unsere chroniken und auch Carpzor üiberge- hen manches geflissentlich, was nach ihrer meinung auf die vor- fahren ein nachtheiliges licht werfen könnte. Im j. 1426 setzte sich Zittau ernstlich in vertheidigungsstand. Kaspar Kannegiesser, der stadt biichsenmeister, goss grosse biichsen und ferligte schiesspulver; Carpz. 5, 212. Im j. 1427 zogen beide Prokope und Welek Kau- delink mit einem heere üiber das gabler gebirge vor Zittau Gör- litz sandte im mai 1000 mann zu hilfe (nach Kloss in d. prov. bl, 5, 39, 1900 mann.), auch einige schlesische fürsten leisteten bei- stand. Die Hussiten konnten Zittau nicht erobern, verheerten aber die umgegend; Bartoss. 153. Carpz. ehrent. 1, 344. Hierauf zogen sie vor Lauban, das sie verbrannten: Bartoss. a. a. o., contin. Pulkawae b. Dobn. 4, 166 (welcher jedoch den vorgang unrichtig in d. j. 1429 setzt), Theobald 241 ehrent. 1, 301, Grossers mkw. 1, 114. Kloss in d. prov. bl. 5, 41 ff. Im j. 1429 am 28ten september wagten sie einen sturm auf das kloster Oybin, musten aber nach vierstindigem angriffe abziehen. Sie verbrannten einige dem klo- ster gehörige gebäude und zogen nach Olbersdorf, sodann aber gegen Görlitz hin; Manlius nach dem chron. lat. oybin. b. Hofm. 349, prov. bl. 6, 165 ff. Vorher schon am samst. n. frawent. assumpt., das ist nach dem 15ten aug, hatte kön. Sigmund von
175 bin ratismeister ehir er starpp, vnde denselbin wurden alle dy kopphe abe geslahin jn der stat. Do nu das dy andirn stete vmme lang vornommen, als Budissin vnde Gorlicz etc., do leiten sy als vil fol- kis yn die stad Sittowe, daz dy bass bewarit wart.' Der spätere He- nel v. Hennenfeld, dessen jahrbuch mit d. j. 1612 schliesst, meldet in annal. siles. b. Sommersberg 2, 313 ebenfalls 'Pragenses et Hussi- tae ad Bruxiam fugati et a Carolosteina arce re infecta discedere coacti mense februario in Lusatiam superiorem cum XIIX millibus mi- litum proficiscuntur. Sittanus enim consul eos inuitaverat, sed civium conspiratione cognita et poena de iis sumta Lusatii et Silesii e magno discrimine sunt erepti. Pragenses... revertuntur domum. Nam obsidere oppidum (Zittau) propter vicinas Sigismundi copias non ausi fuerunt." Nach einigen nachrichten soll die fehlgeschlagene hoffnung sich Zittaus zu bemächtigen die Hussiten zu den grausamkeiten gereizt haben, die sie bald nachhèr bei der zerstörung des Karlsfriedens an den zittauischen gefangenen verüibten; prov. bl. 4, 440. Im j. 1424 war Nicol. Nirnberger bürgermeister in Zittau: dieser kann die verschwörung nicht angestiftet haben, weil er nach Carpz. 2. 277 im j. 1438 noch birgermeister war. Ausser ihm führt Carpz. kei- nen auf, der im j. 1424 dieses amt bekleidet hätte. Die mir be- kannten handschriftlichen stadtjahrbiicher schweigen gänzlich von jenem ereignisse; aber unsere chroniken und auch Carpzor üiberge- hen manches geflissentlich, was nach ihrer meinung auf die vor- fahren ein nachtheiliges licht werfen könnte. Im j. 1426 setzte sich Zittau ernstlich in vertheidigungsstand. Kaspar Kannegiesser, der stadt biichsenmeister, goss grosse biichsen und ferligte schiesspulver; Carpz. 5, 212. Im j. 1427 zogen beide Prokope und Welek Kau- delink mit einem heere üiber das gabler gebirge vor Zittau Gör- litz sandte im mai 1000 mann zu hilfe (nach Kloss in d. prov. bl, 5, 39, 1900 mann.), auch einige schlesische fürsten leisteten bei- stand. Die Hussiten konnten Zittau nicht erobern, verheerten aber die umgegend; Bartoss. 153. Carpz. ehrent. 1, 344. Hierauf zogen sie vor Lauban, das sie verbrannten: Bartoss. a. a. o., contin. Pulkawae b. Dobn. 4, 166 (welcher jedoch den vorgang unrichtig in d. j. 1429 setzt), Theobald 241 ehrent. 1, 301, Grossers mkw. 1, 114. Kloss in d. prov. bl. 5, 41 ff. Im j. 1429 am 28ten september wagten sie einen sturm auf das kloster Oybin, musten aber nach vierstindigem angriffe abziehen. Sie verbrannten einige dem klo- ster gehörige gebäude und zogen nach Olbersdorf, sodann aber gegen Görlitz hin; Manlius nach dem chron. lat. oybin. b. Hofm. 349, prov. bl. 6, 165 ff. Vorher schon am samst. n. frawent. assumpt., das ist nach dem 15ten aug, hatte kön. Sigmund von
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176 61, 31. Presburg aus dem lande und den städten befohlen, sich der gränz- stadt Sittau und des klosters Oybin anzunehmen (urk. aus Sculte- tus samml. in der oberl. samml.), welches auch erfolgte; prov. bl. 6, 165 ff. Wahrscheinlich ward das kloster durch eine abtheilung des heeres angegriffen, welches damahls unter Prokop d. gr. nach Zittau zog; Bartoss. b. j. 1429, s. 161 eodem anno fer. 3 in vigilia s. Wenceslai presbyter Procopius ad Joannem Kromiessin et complices suos Taborienses ... versus Zitaviam equitavit; et ipso die Wenceslai f. 4. Wellek laborator zonarum et Pesczek ortulanus, capitanei, et pres- byter Procopius minor Orphanorum cum 40 curribus bellicis et 400 et ultra equitibus et duobus millibus pedum se post dictum presbyte- rum Procopium sibi adiuvamen transtulerunt, similiter versus Zitaviam et contra dictum territorium Lusatiae devastandum. Predictus vero Joannes Kromiessin et presbyter Procopius, ut dicebatur a veridicis, in eorum secta et comitatu habuerunt 130 currus bellicos et 400 et citra equites et quatuor millia peditum vel citra et multas pixides mi- nores, sic ut caput lapidis potuit intrare, et sic devastantes civitates quasdam et oppida per totum ducatum Saxoniae processerunt' Carpz. 5, 212 und handschriftliche chroniken melden, ein deutscher or- densritter habe das damahls belagerte Zittau entsetzt: der volks- glaube hielt das hülfsheer für engel. Die Oberlausitz und einige schlesische fürsten und städte hatten mit dem deutschen orden im j. 1423 gegen den könig von Polen ein biindnis geschlossen; Käuf. 2, 20. 22. Der könig Sigmund machte zwar mit den Polen frie- de; dennoch leistete der deutsche orden der Oberlausitz gegen die Hussiten thätigen beistand. Vgl. übrigens Matth. Döring in con- tinuat. chron. Theod. Engelhusii in Menck. scr. 1, 18, vergangenh. u. gegenio. 1612, 92ff. Der tapfere widerstand Zittaus gegen die Hussiten die es nie erstürmen konnten, wird von schriftstellern äl- terer zeit gerihmt, z. b. vom pirnaischen monch in onomast. 'Sit- te dese stadt hot etwo vil widerwertiges von den hussitischen keczirn mussen erleiden, hot darkegen also rechte cristen heftig gefochten, Menck. 2, 1601. vnd mit in teydingte in Vngern. Schon im j. 1428, als Prokop. d. &r. Bechin belagerte, suchte Sigmund sich mit den Hussiten auszu- gleichen; zu Kuttenberg wurden unterhandlungen erfolglos veran- staltet. Eine unterredung mit Prokop mislang ebenfalls. Im j. 1429 unterhandelte Sigmund abermahls mit ihm und andern abge- ordneten in Presburg und verlangte dass man der künftigen kir- chenversammlung zu Basel den anspruch in den religionsangele- genheiten überlassen sollte. Die hussitischen abgeordneten kehrten
176 61, 31. Presburg aus dem lande und den städten befohlen, sich der gränz- stadt Sittau und des klosters Oybin anzunehmen (urk. aus Sculte- tus samml. in der oberl. samml.), welches auch erfolgte; prov. bl. 6, 165 ff. Wahrscheinlich ward das kloster durch eine abtheilung des heeres angegriffen, welches damahls unter Prokop d. gr. nach Zittau zog; Bartoss. b. j. 1429, s. 161 eodem anno fer. 3 in vigilia s. Wenceslai presbyter Procopius ad Joannem Kromiessin et complices suos Taborienses ... versus Zitaviam equitavit; et ipso die Wenceslai f. 4. Wellek laborator zonarum et Pesczek ortulanus, capitanei, et pres- byter Procopius minor Orphanorum cum 40 curribus bellicis et 400 et ultra equitibus et duobus millibus pedum se post dictum presbyte- rum Procopium sibi adiuvamen transtulerunt, similiter versus Zitaviam et contra dictum territorium Lusatiae devastandum. Predictus vero Joannes Kromiessin et presbyter Procopius, ut dicebatur a veridicis, in eorum secta et comitatu habuerunt 130 currus bellicos et 400 et citra equites et quatuor millia peditum vel citra et multas pixides mi- nores, sic ut caput lapidis potuit intrare, et sic devastantes civitates quasdam et oppida per totum ducatum Saxoniae processerunt' Carpz. 5, 212 und handschriftliche chroniken melden, ein deutscher or- densritter habe das damahls belagerte Zittau entsetzt: der volks- glaube hielt das hülfsheer für engel. Die Oberlausitz und einige schlesische fürsten und städte hatten mit dem deutschen orden im j. 1423 gegen den könig von Polen ein biindnis geschlossen; Käuf. 2, 20. 22. Der könig Sigmund machte zwar mit den Polen frie- de; dennoch leistete der deutsche orden der Oberlausitz gegen die Hussiten thätigen beistand. Vgl. übrigens Matth. Döring in con- tinuat. chron. Theod. Engelhusii in Menck. scr. 1, 18, vergangenh. u. gegenio. 1612, 92ff. Der tapfere widerstand Zittaus gegen die Hussiten die es nie erstürmen konnten, wird von schriftstellern äl- terer zeit gerihmt, z. b. vom pirnaischen monch in onomast. 'Sit- te dese stadt hot etwo vil widerwertiges von den hussitischen keczirn mussen erleiden, hot darkegen also rechte cristen heftig gefochten, Menck. 2, 1601. vnd mit in teydingte in Vngern. Schon im j. 1428, als Prokop. d. &r. Bechin belagerte, suchte Sigmund sich mit den Hussiten auszu- gleichen; zu Kuttenberg wurden unterhandlungen erfolglos veran- staltet. Eine unterredung mit Prokop mislang ebenfalls. Im j. 1429 unterhandelte Sigmund abermahls mit ihm und andern abge- ordneten in Presburg und verlangte dass man der künftigen kir- chenversammlung zu Basel den anspruch in den religionsangele- genheiten überlassen sollte. Die hussitischen abgeordneten kehrten
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177 62, 13. 62, 18f. zurick, und die feindseligkeiten wurden erneuert; Bartoss. 160. Theob. 1, 261. Basilea. Im j. 1432 lud das concilium zu Basel die Hussiten zur unterhandlung ein. Die gesandten derselben, unter welchen sich Rokyczana und Prokop der gr. befanden, zogen mit 300 böhmischen rittern am 6ten jan. 1433 in Basel ein; Bartoss. 171, Aen. Syly. 157 f. Bald nachher schickte die Kirchenversammlung gesandte nach Prag zu fernerer unterhandlung. Die Hussiten setzten indess ihre verwiistenden ziige fort. Pilssen. Der priester Bedrzych und Pardus Horka, hauptleute Pro- kops d. gr., lagerten sich mit grosser macht vor Pilsen und streif- ten nach Baiern in kleinen abtheilungen, welche jedoch geschlagen und grossentheils vernichtet wurden. Pardus fliichtete zu dem bela- gerungsheere vor Pilsen, bei welchem Prokop d. gr. war. Die Ta- boriten legten Pardus in ketten und Prokop ward bei einem gast- mahle in Pilsen, wobei es stirmisch zuging, verwundet und einige tage gefangen gehalten. Er verliess das heer, kam aber auf bit- ten der Taboriten zuriick. Czapeks heer, das vom zuge gegen den deutschen orden zuriick kam, vereinigte sich mit ilm, und nun war Pilsen von 36000 mann eingeschlossen, wehrte sich aber tapfer; Bartoss. 181 ff. Pelz. 1, 402 ff. herr Meynhart - gen Prage u. s. 1p. Während der belagerung von Pilsen brachten abgeordnete der Hussiten die nachricht nach Prag, dass die kirchenversammlung zu Basel die sogenannten compacta- ten — eine folge der oben erwähnten verhandlungen — genehmigt habe, durch welche unter anderm den Böhmen der genuss des kel- ches bei dem abendmahle unter gewissen einschränkungen bewil- ligtward. Die Taboriten und Waisen, welche unter den befehleu der beiden Prokope standen, verwarfen die compactaten, weil nicht alle bedingungen zugestanden waren und sie die päbstliche macht nicht anerkannten. Die böhmischen herren, entschlossen die zwietracht zu enden, vereinigten sich die Taboriten und Waisen zum beitritte zu zivingen. Aless Switzowsky von Wrzestiow ward 1434 zum statt- halter in Böhmen erwählt, und Meinhard von Neuhaus, Hinko Ptazek von Pirgstein, Aless von Sternberg und Hannus v. Kolo- wrat wurden ihm als räthe zugeordnet. Meinhard ward zum feld- herrn ernannt. Die altstadt Prag und die kleine seite trat den böh- mischen herren bei; die neustadt, welche gröstentheils aus Tabori- ten und Waisen bestand, widersetzte sich und erkannte den statt- halter nicht an; Pelz. 1, 404. des griffen sie u. s. u. Am himmelfahrtstage 1434. Das heer, mit welchem Pilsen hatte entsetzt werden sollen, ward nun in Prag 23 62, 1. 62, 23.
177 62, 13. 62, 18f. zurick, und die feindseligkeiten wurden erneuert; Bartoss. 160. Theob. 1, 261. Basilea. Im j. 1432 lud das concilium zu Basel die Hussiten zur unterhandlung ein. Die gesandten derselben, unter welchen sich Rokyczana und Prokop der gr. befanden, zogen mit 300 böhmischen rittern am 6ten jan. 1433 in Basel ein; Bartoss. 171, Aen. Syly. 157 f. Bald nachher schickte die Kirchenversammlung gesandte nach Prag zu fernerer unterhandlung. Die Hussiten setzten indess ihre verwiistenden ziige fort. Pilssen. Der priester Bedrzych und Pardus Horka, hauptleute Pro- kops d. gr., lagerten sich mit grosser macht vor Pilsen und streif- ten nach Baiern in kleinen abtheilungen, welche jedoch geschlagen und grossentheils vernichtet wurden. Pardus fliichtete zu dem bela- gerungsheere vor Pilsen, bei welchem Prokop d. gr. war. Die Ta- boriten legten Pardus in ketten und Prokop ward bei einem gast- mahle in Pilsen, wobei es stirmisch zuging, verwundet und einige tage gefangen gehalten. Er verliess das heer, kam aber auf bit- ten der Taboriten zuriick. Czapeks heer, das vom zuge gegen den deutschen orden zuriick kam, vereinigte sich mit ilm, und nun war Pilsen von 36000 mann eingeschlossen, wehrte sich aber tapfer; Bartoss. 181 ff. Pelz. 1, 402 ff. herr Meynhart - gen Prage u. s. 1p. Während der belagerung von Pilsen brachten abgeordnete der Hussiten die nachricht nach Prag, dass die kirchenversammlung zu Basel die sogenannten compacta- ten — eine folge der oben erwähnten verhandlungen — genehmigt habe, durch welche unter anderm den Böhmen der genuss des kel- ches bei dem abendmahle unter gewissen einschränkungen bewil- ligtward. Die Taboriten und Waisen, welche unter den befehleu der beiden Prokope standen, verwarfen die compactaten, weil nicht alle bedingungen zugestanden waren und sie die päbstliche macht nicht anerkannten. Die böhmischen herren, entschlossen die zwietracht zu enden, vereinigten sich die Taboriten und Waisen zum beitritte zu zivingen. Aless Switzowsky von Wrzestiow ward 1434 zum statt- halter in Böhmen erwählt, und Meinhard von Neuhaus, Hinko Ptazek von Pirgstein, Aless von Sternberg und Hannus v. Kolo- wrat wurden ihm als räthe zugeordnet. Meinhard ward zum feld- herrn ernannt. Die altstadt Prag und die kleine seite trat den böh- mischen herren bei; die neustadt, welche gröstentheils aus Tabori- ten und Waisen bestand, widersetzte sich und erkannte den statt- halter nicht an; Pelz. 1, 404. des griffen sie u. s. u. Am himmelfahrtstage 1434. Das heer, mit welchem Pilsen hatte entsetzt werden sollen, ward nun in Prag 23 62, 1. 62, 23.
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178 62, 26. 62. 34ff. 63, 6. 64, 1. versammelt und bestand aus 12000 mann. Prokop der kleine, wel- cher die neustadt tapfer vertheidigte, ward besiegt und aus der stadt gejagt. Auch nach Bartoss 184 f. blieben nur wenige im gefecht, 'quosdam interfecerunt, reliquos captivaverunt;' vgl. continuat. Pulkawae b. Dobn. 4, 169 (der aber unrichtig das gefecht bei d. j. 1436 anfihrt, so wie chron. anonym. b. Dobner 3, 60, bei 1433), Aen. Sylv. 170. Die neustadt unter- warf sich und Meinhard lagerte sich am folgenden tage mit sei- nem heere vor Prag im freien felde ; Pelz. 1, 405. allen iren schacz. Auch Bartoss a. a. o. erwähnt der grossen beu- te. Prokop. d. gr. hob sofort die belagerung von Pilsen auf, wel- che zehn monate gedauert hatte, und zog gegen Prag. sammeten sich u. s. w. Prokop hatte die erlesensten truppen und die sieggewohnten feldherrn Prokupek, Kersky, Czapek, Par- dus von Horka, Rohacz von Duba u. a. bei sich. Beraun Saz Schlan Laun Kauržim Kollin Kuttenberg Böhmischbrod Czaslau Niemburg Königsgräz Leutmeritz und andere städte sandten ihm verstärkung ; Bartoss. 188. die herren ezogen us u. s. w. Meinhard von Neuhaus, Ptaczko von der Lippa (Leippe), Aless von Sternberg, Czinko Wesel von War- tenberg, Herant von Cunstad von Podiebrad, Ulrich von Rosen- berg, Czernin, Kostka, Boržek u. a. Prokop verschanzte sich zwi- schen Kauržim und Böhmischbrod mit seiner wagenburg. Am 30ten mai 1434 standen beide heere einander gegeniber. Das stän- dische bestand aus 10000 mann zu fuss, 1000 reitern und gegen 700 kriegswagen. Das heer Prokops giebt Bartoss. 188 auƒ 700 rei- ter und 9000 mann fussvolk an. Dass er nur 40 wagen anführt ist vielleicht schreibfehler der handschrift oder druckfehler; doch sagt Theobald 1, 308, Prokops wagenburg sei nicht ganz geschlossen gewesen 'wegen nothdurft der wagen.' Unrichtig erzählt der con- tinuat. Pulk. b. Dobn. 4, 169 die schlacht bei dem j. 1436 und das chron. anon. ebendas. 3, 61. bei d. j. 1433. Wie das jahrbuch erzählt auch Bartossek die schlacht, doch jenes zum theil umständ- licher. do weich der herren spitcze. Meinhard von Neuhaus wünschte sich im freien felde zu schlagen. Auf sein und Rosenbergs leises ge- bot senkten ihre auserlesensten schaaren speere und fahnen zur er- de nieder. So riickten sie an die feindliche wagenburg, und kehr- ten dann plötzlich um. Getäuscht durch diese verstellte flucht brachen die Taboriten ungestüm und ohne ordnung aus ihrer wa- genburg. Da gab die wieder erhobene des ritters von Rosenberg und die eines andern herrn das zeichen zur umkehr; ihre schaaren
178 62, 26. 62. 34ff. 63, 6. 64, 1. versammelt und bestand aus 12000 mann. Prokop der kleine, wel- cher die neustadt tapfer vertheidigte, ward besiegt und aus der stadt gejagt. Auch nach Bartoss 184 f. blieben nur wenige im gefecht, 'quosdam interfecerunt, reliquos captivaverunt;' vgl. continuat. Pulkawae b. Dobn. 4, 169 (der aber unrichtig das gefecht bei d. j. 1436 anfihrt, so wie chron. anonym. b. Dobner 3, 60, bei 1433), Aen. Sylv. 170. Die neustadt unter- warf sich und Meinhard lagerte sich am folgenden tage mit sei- nem heere vor Prag im freien felde ; Pelz. 1, 405. allen iren schacz. Auch Bartoss a. a. o. erwähnt der grossen beu- te. Prokop. d. gr. hob sofort die belagerung von Pilsen auf, wel- che zehn monate gedauert hatte, und zog gegen Prag. sammeten sich u. s. w. Prokop hatte die erlesensten truppen und die sieggewohnten feldherrn Prokupek, Kersky, Czapek, Par- dus von Horka, Rohacz von Duba u. a. bei sich. Beraun Saz Schlan Laun Kauržim Kollin Kuttenberg Böhmischbrod Czaslau Niemburg Königsgräz Leutmeritz und andere städte sandten ihm verstärkung ; Bartoss. 188. die herren ezogen us u. s. w. Meinhard von Neuhaus, Ptaczko von der Lippa (Leippe), Aless von Sternberg, Czinko Wesel von War- tenberg, Herant von Cunstad von Podiebrad, Ulrich von Rosen- berg, Czernin, Kostka, Boržek u. a. Prokop verschanzte sich zwi- schen Kauržim und Böhmischbrod mit seiner wagenburg. Am 30ten mai 1434 standen beide heere einander gegeniber. Das stän- dische bestand aus 10000 mann zu fuss, 1000 reitern und gegen 700 kriegswagen. Das heer Prokops giebt Bartoss. 188 auƒ 700 rei- ter und 9000 mann fussvolk an. Dass er nur 40 wagen anführt ist vielleicht schreibfehler der handschrift oder druckfehler; doch sagt Theobald 1, 308, Prokops wagenburg sei nicht ganz geschlossen gewesen 'wegen nothdurft der wagen.' Unrichtig erzählt der con- tinuat. Pulk. b. Dobn. 4, 169 die schlacht bei dem j. 1436 und das chron. anon. ebendas. 3, 61. bei d. j. 1433. Wie das jahrbuch erzählt auch Bartossek die schlacht, doch jenes zum theil umständ- licher. do weich der herren spitcze. Meinhard von Neuhaus wünschte sich im freien felde zu schlagen. Auf sein und Rosenbergs leises ge- bot senkten ihre auserlesensten schaaren speere und fahnen zur er- de nieder. So riickten sie an die feindliche wagenburg, und kehr- ten dann plötzlich um. Getäuscht durch diese verstellte flucht brachen die Taboriten ungestüm und ohne ordnung aus ihrer wa- genburg. Da gab die wieder erhobene des ritters von Rosenberg und die eines andern herrn das zeichen zur umkehr; ihre schaaren
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179 64, 15. 64, 16. 64, 26. 64, 27. 65, 9. 65, 14. stürzten sich auf die verfolgenden feinde, und warfen sie zrrück. Vergeblich war der versuch, sich hinter der wagenburg zu ordnen. Bartoss. a. a. o. do vlohe Czapko. Czapek und Kersky hielten voreilig die schlacht sogleich fiir verloren und flohen mit ihren reitern. Als Prokop der gr. die seinigen ringsum weichen und fallen sah, warf er sich ins gedränge, und focht, bis, wie erzählt wird, Wilhelm Kostka ihn niederhieb. Aen. Sylvius 171 sagt, er sei durch ein wurfgeschoss ge- tödtet worden. Auch Prokupek u. a. taboritische anführer fielen. Der sieg des ständischen heeres war vollständig ; kaum 300 Tabo- riten sollen entkommen sein; Bartoss., Theob., Pelz. 1, 407. Coln. Czapek und Kersky hatten sich mit ihren reitern und wenigem fussvolke nach Kollin geworfen; Bartoss. contin. Pulkaw 170, Aen. Sylv. 171. denn das dorein ein fride geteydingt wart. Am tage nach der schlacht zogen die böhmischen herren mit ihren truppen vor Kollin. Dort ward die übereinkunft getroffen, welche das jahrbuch und Bartossek übereinstimmend berichten. Kostenblat. Damahls Sigmund von Wartenberg von Tetschen ge- hörig. Jacubko. Von Wrzesowitz aus Mähren. Er hatte sich Bilins be- mächtigt und belagerte Kostenblat. Aless von Sternberg und der unterburggraf von Karlstein Wilhelm von Jaroslawitz zogen mit den Pilsnern und andern truppen gegen ihn. Jacubko griff sie im walde an, ward aber zuriick geschlagen; Bartoss. 196. Item am abende sente Johannes u. s. i. Im febr. 1434 hatte Thy- mo von Colditz, Albrechts sohn, verweser der landvogtei, besatzung in das damals so wie späterhin durch Sigmund von Wartenberg bedrohte Zittau gelegt. Ausser dem, was das jahrbuch von dem am abende Johannes des täufers erfolgten überfalle zittauischer mannschaften berichtet, ist von dem ereignisse nichts bekannt. Item an sente Joh. bapt. u. s. i. Diese zusammenkunft erzählt auch Bartoss. 190. Doch schweigt er von Aless von Riesemberg. An einer andern stelle nennt er ihn notarium supremum. Die gesandtschaft nach Regensburg legt Pelz. 1, 409 in d. j. 1435, sie fällt aber nach dem jahrbuche sowie nach Theob. 1, 310 und Windeck 1259 in d. j. 1434. Die gesandten winschten zwar dem kaiser zu seiner riick- kehr nach Deutschland gliick, erklärten aber, sie hätten keine voll- macht ihn als könig von Böhmen anzuerkennen, woriiber man sich erst auf dem nächsten landtage besprechen wolle; Pelz. 1, 409. Sig- mund begab sich noch im j. 1434 nach Ungarn; Windeck a. a. o. Auf einem landtage beschlossen die böhmischen stände Sigmund 23* 64, 7.
179 64, 15. 64, 16. 64, 26. 64, 27. 65, 9. 65, 14. stürzten sich auf die verfolgenden feinde, und warfen sie zrrück. Vergeblich war der versuch, sich hinter der wagenburg zu ordnen. Bartoss. a. a. o. do vlohe Czapko. Czapek und Kersky hielten voreilig die schlacht sogleich fiir verloren und flohen mit ihren reitern. Als Prokop der gr. die seinigen ringsum weichen und fallen sah, warf er sich ins gedränge, und focht, bis, wie erzählt wird, Wilhelm Kostka ihn niederhieb. Aen. Sylvius 171 sagt, er sei durch ein wurfgeschoss ge- tödtet worden. Auch Prokupek u. a. taboritische anführer fielen. Der sieg des ständischen heeres war vollständig ; kaum 300 Tabo- riten sollen entkommen sein; Bartoss., Theob., Pelz. 1, 407. Coln. Czapek und Kersky hatten sich mit ihren reitern und wenigem fussvolke nach Kollin geworfen; Bartoss. contin. Pulkaw 170, Aen. Sylv. 171. denn das dorein ein fride geteydingt wart. Am tage nach der schlacht zogen die böhmischen herren mit ihren truppen vor Kollin. Dort ward die übereinkunft getroffen, welche das jahrbuch und Bartossek übereinstimmend berichten. Kostenblat. Damahls Sigmund von Wartenberg von Tetschen ge- hörig. Jacubko. Von Wrzesowitz aus Mähren. Er hatte sich Bilins be- mächtigt und belagerte Kostenblat. Aless von Sternberg und der unterburggraf von Karlstein Wilhelm von Jaroslawitz zogen mit den Pilsnern und andern truppen gegen ihn. Jacubko griff sie im walde an, ward aber zuriick geschlagen; Bartoss. 196. Item am abende sente Johannes u. s. i. Im febr. 1434 hatte Thy- mo von Colditz, Albrechts sohn, verweser der landvogtei, besatzung in das damals so wie späterhin durch Sigmund von Wartenberg bedrohte Zittau gelegt. Ausser dem, was das jahrbuch von dem am abende Johannes des täufers erfolgten überfalle zittauischer mannschaften berichtet, ist von dem ereignisse nichts bekannt. Item an sente Joh. bapt. u. s. i. Diese zusammenkunft erzählt auch Bartoss. 190. Doch schweigt er von Aless von Riesemberg. An einer andern stelle nennt er ihn notarium supremum. Die gesandtschaft nach Regensburg legt Pelz. 1, 409 in d. j. 1435, sie fällt aber nach dem jahrbuche sowie nach Theob. 1, 310 und Windeck 1259 in d. j. 1434. Die gesandten winschten zwar dem kaiser zu seiner riick- kehr nach Deutschland gliick, erklärten aber, sie hätten keine voll- macht ihn als könig von Böhmen anzuerkennen, woriiber man sich erst auf dem nächsten landtage besprechen wolle; Pelz. 1, 409. Sig- mund begab sich noch im j. 1434 nach Ungarn; Windeck a. a. o. Auf einem landtage beschlossen die böhmischen stände Sigmund 23* 64, 7.
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180 65, 26. 65, 31. 65, 32. 66, 1. 66, 3. f. 66, 5. unter bedingungen, von welchen die bestätigung der in Basel ge- nehmigten artikel die wichtigste war, anzuerkennen; Pelz. 1, 410. Der kaiser, dem die abgeordneten diese bedingungen in Briinn vorlegten, willigte in alles; worauf er in Prag auf einem landta- ge anerkannt ward. Gesandte meldeten ihm dieses in Stuhleis- senburg. Die Böhmen wählten sodann Johann Rokyczana zum erzbischof von Prag (Windeck 1260 f. Bartoss. 193.) und Sigmund bestätigte diese wahl; Pelz. 1, 412. gen der Yglaw. Nach Bartoss. 194 kam Sigmund am 12ten juni 1436 nach Iglau, to er am 5ten juli den hauptvergleich be- schior. Item Rohacz ward gewunnen. Im j. 1437. Königsgräz und Ro- hacz v. Duba erkannten den könig nicht an. Von seinem bei Kut- tenberg gelegenen schlosse, welches er Sion nannte, verheerte Ro- hacz das land. Königsgräz ergab sich; Sion eroberte Ptazek mit sturm; Bartoss. 198. Aen. Sylv. 173. mit seinen gesellen. Die vornehmsten waren ein polnischer ritter Wyssek, der priester Postržedek (wahrscheinlich meint das jahrbuch diesen, wo es des polonischen pfaffen gedenkt) und der burggraf von Sion. Rohacz und seine genossen wurden gefoltert, dann ge- henkt. Bartoss. giebt die zahl 53 an. Vergl. Wind. 1276, Theob. 2, 4 f. Der contin. Pulk. erzählt dies s. 271 unrichtig bei d. j. 1438. Item dornoch in dem xxxvij jare u. s. w. Siegmund starb am 9ten dec. im 70ten jahre seines alters; Windeck 1277. vnd hat aldo . . . bestalt u. s. w. Windeck 1278 ‘vnd eynen tag vorrufte er zu yme seinen sun, den herzog Albrecht von Osterrich, den his er sun, wen er hatte des keisers tochter, und etlichen vngeri- schen und beheimischen lantherrn, und sprach zu yn, und pat sie al- so lip als sie yn hetten, dass sie selber mit friden und gemache sol- ten sein, und sie seinen sun, herzog Albrechten zu einem konig ko- ren und nemen;' vgl. Aen. Sylp. (bei Freher) 174. Albrecht von Osterreich. Die katholischen herren, an ihrer spitze Meinhard von Neuhaus, Ulrich von Rosenberg und Hannus von Kolowrat erwählten den herzog Albrecht von Oesterreich zum köni- ge. Die prager städte, Kuttenberg u. a. städte traten ihnen bei. Die Utraquisten, Hinko Ptazek, Aless v. Sternberg, Georg Podie- brad u. a. nebst 24 städten wählten in Tabor den prinzen Kasimir von Polen, bruder des polnischen königs Wladislaus III., contin. Pulk. 172. gekronet. Am 29ten juni; "gl. Windeck 1280. die ezwene junge konige. Der vierzehnjährige konig Wladislaw v. 66, 10. 66, 14.
180 65, 26. 65, 31. 65, 32. 66, 1. 66, 3. f. 66, 5. unter bedingungen, von welchen die bestätigung der in Basel ge- nehmigten artikel die wichtigste war, anzuerkennen; Pelz. 1, 410. Der kaiser, dem die abgeordneten diese bedingungen in Briinn vorlegten, willigte in alles; worauf er in Prag auf einem landta- ge anerkannt ward. Gesandte meldeten ihm dieses in Stuhleis- senburg. Die Böhmen wählten sodann Johann Rokyczana zum erzbischof von Prag (Windeck 1260 f. Bartoss. 193.) und Sigmund bestätigte diese wahl; Pelz. 1, 412. gen der Yglaw. Nach Bartoss. 194 kam Sigmund am 12ten juni 1436 nach Iglau, to er am 5ten juli den hauptvergleich be- schior. Item Rohacz ward gewunnen. Im j. 1437. Königsgräz und Ro- hacz v. Duba erkannten den könig nicht an. Von seinem bei Kut- tenberg gelegenen schlosse, welches er Sion nannte, verheerte Ro- hacz das land. Königsgräz ergab sich; Sion eroberte Ptazek mit sturm; Bartoss. 198. Aen. Sylv. 173. mit seinen gesellen. Die vornehmsten waren ein polnischer ritter Wyssek, der priester Postržedek (wahrscheinlich meint das jahrbuch diesen, wo es des polonischen pfaffen gedenkt) und der burggraf von Sion. Rohacz und seine genossen wurden gefoltert, dann ge- henkt. Bartoss. giebt die zahl 53 an. Vergl. Wind. 1276, Theob. 2, 4 f. Der contin. Pulk. erzählt dies s. 271 unrichtig bei d. j. 1438. Item dornoch in dem xxxvij jare u. s. w. Siegmund starb am 9ten dec. im 70ten jahre seines alters; Windeck 1277. vnd hat aldo . . . bestalt u. s. w. Windeck 1278 ‘vnd eynen tag vorrufte er zu yme seinen sun, den herzog Albrecht von Osterrich, den his er sun, wen er hatte des keisers tochter, und etlichen vngeri- schen und beheimischen lantherrn, und sprach zu yn, und pat sie al- so lip als sie yn hetten, dass sie selber mit friden und gemache sol- ten sein, und sie seinen sun, herzog Albrechten zu einem konig ko- ren und nemen;' vgl. Aen. Sylp. (bei Freher) 174. Albrecht von Osterreich. Die katholischen herren, an ihrer spitze Meinhard von Neuhaus, Ulrich von Rosenberg und Hannus von Kolowrat erwählten den herzog Albrecht von Oesterreich zum köni- ge. Die prager städte, Kuttenberg u. a. städte traten ihnen bei. Die Utraquisten, Hinko Ptazek, Aless v. Sternberg, Georg Podie- brad u. a. nebst 24 städten wählten in Tabor den prinzen Kasimir von Polen, bruder des polnischen königs Wladislaus III., contin. Pulk. 172. gekronet. Am 29ten juni; "gl. Windeck 1280. die ezwene junge konige. Der vierzehnjährige konig Wladislaw v. 66, 10. 66, 14.
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181 66, 15 ff. 66, 20. 66, 28. 66, 31. 67, 11. Polen und der dreizehnjährige prinz Kasimir; Aen. Sylv. 175. Die Taboriten baten den könig um unterstitzung seines bruders; Theob. 2, 27f. iiijM pferde. Pelz. 1, 422 sagt 6000. Sie stiessen zu Plazek, dem auch Czapek truppen zufihrte. Das heer wuchs an auf 15000 mann. des berante vnser herr den Thabor u. s. w. Dem könig Albrecht führte der kurfürst von Sachsen, Friedrich der sanftmiithige, 5000 mann, der herzog Christoph von Baiern 2000, und der markgraf Albrecht von Brandenburg auch einige tausend mann zu. Ptazek vermied die feldschlacht, besetzte mehrere städte und verschanzte sich vor Ta- bor. Endlich ward er in die stadt getrieben, to schon 6000 Polen lagen. Nach sechs wochen entsetzte Georg Podiebrad, damahls 18 jahre alt (geb. 1420, Theob. 153, Pelz. 1, 475) das von Albrecht be- lagerte Tabor: es war seine erste heldenthat; Aen. Sylv. 176. Der könig musste sich mit seinem heere nach Prag zuriickziehen. Die polnischen hilfsvölker zogen in ihre heimat zuriick, und auch die iibrigen anhänger Kasimirs, durch den könig von Polen nicht un- terstüitzt, zerstreuten sich; Aen. Sylv. a. a. o. Bartoss. 202 f. Theob. 2, 33f. Pelz. 1, 423 f. do die von Meissen u. s. i. Peter von Sternberg, Aless sohn, griff sie auf dem riickzuge zwischen Brix und Bilin beim dorfe Zele- nitz an, am vorabende s. Matth. evang.; Bartoss. 203. Auch er erwähnt den heldenmithigen kampf der meissner. Nach dem con- tinuat, Pulk. 171, welcher jedoch unrichtig den vorgang in d. j. 1439 setzt, ward Peter von Sternberg gefangen. Item eod. ann. qwam s. k. g. u. s. 19. Am 24ten Oct. 1438. Carps. theilt die nachricht von Albrechts ankunft aus dem jahrbuche mit an. 2, 388. vas die do branten. Ausgestellte pechfässer. Eine im damahligen zeitalter und später übliche art der beleuchtung bei feierlichkeiten; vgl. Eschenloer 2, 312. Albrecht kam von Prag nach Zittau. Die Görlitzer musten ihm bis Brandeis reiter und wagen zur bedeckung entgegen senden; Käuf. 2, 146. swere huldunge. Bei den drangsalen der damahligen zeit, to Al- brechts krone noch nicht bevestigt war. In Görlitz ertheilte Al- brecht der stadt Zittau wegen ihrer schulden einen freibrief (mora- torium) auf drei jahre, weil sie im kriege viel gelitten hatte. Carpz. 2, 189. 4, 140 u. 167. von Bresslaw gen Hungarn. Albrecht hatte Meinhard von Neuhaus und Ulrich von Rosenberg zu statthaltern in Böhmen ernannt und zog nach Ungarn um ein dort eingedrungenes, ihm vielfach über- legenes türkenheer anzugreifen. Seuchen nothigten beide heere aus 66, 15. 67, 15.
181 66, 15 ff. 66, 20. 66, 28. 66, 31. 67, 11. Polen und der dreizehnjährige prinz Kasimir; Aen. Sylv. 175. Die Taboriten baten den könig um unterstitzung seines bruders; Theob. 2, 27f. iiijM pferde. Pelz. 1, 422 sagt 6000. Sie stiessen zu Plazek, dem auch Czapek truppen zufihrte. Das heer wuchs an auf 15000 mann. des berante vnser herr den Thabor u. s. w. Dem könig Albrecht führte der kurfürst von Sachsen, Friedrich der sanftmiithige, 5000 mann, der herzog Christoph von Baiern 2000, und der markgraf Albrecht von Brandenburg auch einige tausend mann zu. Ptazek vermied die feldschlacht, besetzte mehrere städte und verschanzte sich vor Ta- bor. Endlich ward er in die stadt getrieben, to schon 6000 Polen lagen. Nach sechs wochen entsetzte Georg Podiebrad, damahls 18 jahre alt (geb. 1420, Theob. 153, Pelz. 1, 475) das von Albrecht be- lagerte Tabor: es war seine erste heldenthat; Aen. Sylv. 176. Der könig musste sich mit seinem heere nach Prag zuriickziehen. Die polnischen hilfsvölker zogen in ihre heimat zuriick, und auch die iibrigen anhänger Kasimirs, durch den könig von Polen nicht un- terstüitzt, zerstreuten sich; Aen. Sylv. a. a. o. Bartoss. 202 f. Theob. 2, 33f. Pelz. 1, 423 f. do die von Meissen u. s. i. Peter von Sternberg, Aless sohn, griff sie auf dem riickzuge zwischen Brix und Bilin beim dorfe Zele- nitz an, am vorabende s. Matth. evang.; Bartoss. 203. Auch er erwähnt den heldenmithigen kampf der meissner. Nach dem con- tinuat, Pulk. 171, welcher jedoch unrichtig den vorgang in d. j. 1439 setzt, ward Peter von Sternberg gefangen. Item eod. ann. qwam s. k. g. u. s. 19. Am 24ten Oct. 1438. Carps. theilt die nachricht von Albrechts ankunft aus dem jahrbuche mit an. 2, 388. vas die do branten. Ausgestellte pechfässer. Eine im damahligen zeitalter und später übliche art der beleuchtung bei feierlichkeiten; vgl. Eschenloer 2, 312. Albrecht kam von Prag nach Zittau. Die Görlitzer musten ihm bis Brandeis reiter und wagen zur bedeckung entgegen senden; Käuf. 2, 146. swere huldunge. Bei den drangsalen der damahligen zeit, to Al- brechts krone noch nicht bevestigt war. In Görlitz ertheilte Al- brecht der stadt Zittau wegen ihrer schulden einen freibrief (mora- torium) auf drei jahre, weil sie im kriege viel gelitten hatte. Carpz. 2, 189. 4, 140 u. 167. von Bresslaw gen Hungarn. Albrecht hatte Meinhard von Neuhaus und Ulrich von Rosenberg zu statthaltern in Böhmen ernannt und zog nach Ungarn um ein dort eingedrungenes, ihm vielfach über- legenes türkenheer anzugreifen. Seuchen nothigten beide heere aus 66, 15. 67, 15.
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182 68, 1. 68, 3. 68, 6. einander zu gehen. S. hiervon und von Albrechts tode Bartoss. 203, Aen. Sylv. 177, cont. Pulk. 173, Pelz. 1, 425. herr Heinrich. Sigmunds von Wartenberg sohn. Sigmund hatte sich um d. j. 1435 mit den Oberlausitzern wieder befreundet, auch den oben erwähnten Keuschberg gefangen und auf ein schloss ge- bracht. Nach seinem tode erneuerten seine söhne, Heinrich und Johann (Johne), die feindseligkeiten. dem newem heil. geiste. Des spitals zum heil. geiste oder des sie- chenhauses üiber der (hospital) briicke erwähnte nach Carpz. 1, 145 bereits eine urk. v. j. 1355. Carpz. sagt ohne angabe des zeitpunk- tes, es sei im hussitenkriege verwiistet worden und eingegangen. Da hier bei d. j. 1441 der newe heil. geist genannt wird, so scheint das haus damahls wieder aufgebaut gewesen zu sein. Der bau des jetzigen siechenhauses fällt in d. j. 1529. noch vnsers hern tode u. s. iy. Die ungarischen stände erkannten die königin Elisabeth, könig Albrechts tittive, als erbkonigin an. Am 22ten febr. 1440 gebar sie den Ladislaw, welcher von einem theile der magnaten als könig angenommen und am 15ten mai, (nicht, wie das jahrbuch sagt, ein jalr alt) gekrönt ward; Eschen- loer 1, 4. Aber noch in demselben jahre wählte eine andere par- tei den könig Wladislaw III. von Polen, der sich bis zu seinem to- de 1444 behauptete. — Elisabeth liess am 29ten febr. 1440 den städten Budissin Görlitz Zittau Löwenberg Bunzlau und Lau- ban ihre niederkunft melden, und hielt sich ihrer treue versichert (urk. aus görlitzer annalen bei Carpz. 2, 190) und bat in einer zu- schrift, freitags n. quasimodogen., die sechsstädte ihr und ihrem sohne treu zu bleiben; urk. samml. (aus Scultet. samml.) Die katholischen stände Böhmens sandten abgeordnete an die kö- nigin, welche sodann auf dem landtage zu Prag die rech- te ihres sohnes vorstellen liess. Aber Georg Podiebrad und Pta- czek von der Lippa waren Ladislaw entgegen. Ein am 23ten mai ernannter ausschuss trug dem herzog Albrecht von Baiern die krone an; Theob. 2, 66 ff. Zophia. Sophie von Baiern war kön. Wenzels zweite gemahlin. Albrecht schlug die krone aus, so wie 1441 der kaiser Friedrich III.; Eschenloer 1, 5 ff., Pelz. 1, 426, Auf Friedrichs rath wählten die Böhmen zwei statthalter bis zu Ladislaws volljährigkeit, Mein- hard v. Neuhaus, als das haupt der katholischen, und Heinrich Pta- czek, von seiten der utraquisten. Ladislaw ward also 1441 als kö- nig anerkannt. bis czu jrem tode. Sie starb 1442, s. unten 70, 14; nach einigen am 24ten december; s. Bartoss. 67, 31. 68, 16.
182 68, 1. 68, 3. 68, 6. einander zu gehen. S. hiervon und von Albrechts tode Bartoss. 203, Aen. Sylv. 177, cont. Pulk. 173, Pelz. 1, 425. herr Heinrich. Sigmunds von Wartenberg sohn. Sigmund hatte sich um d. j. 1435 mit den Oberlausitzern wieder befreundet, auch den oben erwähnten Keuschberg gefangen und auf ein schloss ge- bracht. Nach seinem tode erneuerten seine söhne, Heinrich und Johann (Johne), die feindseligkeiten. dem newem heil. geiste. Des spitals zum heil. geiste oder des sie- chenhauses üiber der (hospital) briicke erwähnte nach Carpz. 1, 145 bereits eine urk. v. j. 1355. Carpz. sagt ohne angabe des zeitpunk- tes, es sei im hussitenkriege verwiistet worden und eingegangen. Da hier bei d. j. 1441 der newe heil. geist genannt wird, so scheint das haus damahls wieder aufgebaut gewesen zu sein. Der bau des jetzigen siechenhauses fällt in d. j. 1529. noch vnsers hern tode u. s. iy. Die ungarischen stände erkannten die königin Elisabeth, könig Albrechts tittive, als erbkonigin an. Am 22ten febr. 1440 gebar sie den Ladislaw, welcher von einem theile der magnaten als könig angenommen und am 15ten mai, (nicht, wie das jahrbuch sagt, ein jalr alt) gekrönt ward; Eschen- loer 1, 4. Aber noch in demselben jahre wählte eine andere par- tei den könig Wladislaw III. von Polen, der sich bis zu seinem to- de 1444 behauptete. — Elisabeth liess am 29ten febr. 1440 den städten Budissin Görlitz Zittau Löwenberg Bunzlau und Lau- ban ihre niederkunft melden, und hielt sich ihrer treue versichert (urk. aus görlitzer annalen bei Carpz. 2, 190) und bat in einer zu- schrift, freitags n. quasimodogen., die sechsstädte ihr und ihrem sohne treu zu bleiben; urk. samml. (aus Scultet. samml.) Die katholischen stände Böhmens sandten abgeordnete an die kö- nigin, welche sodann auf dem landtage zu Prag die rech- te ihres sohnes vorstellen liess. Aber Georg Podiebrad und Pta- czek von der Lippa waren Ladislaw entgegen. Ein am 23ten mai ernannter ausschuss trug dem herzog Albrecht von Baiern die krone an; Theob. 2, 66 ff. Zophia. Sophie von Baiern war kön. Wenzels zweite gemahlin. Albrecht schlug die krone aus, so wie 1441 der kaiser Friedrich III.; Eschenloer 1, 5 ff., Pelz. 1, 426, Auf Friedrichs rath wählten die Böhmen zwei statthalter bis zu Ladislaws volljährigkeit, Mein- hard v. Neuhaus, als das haupt der katholischen, und Heinrich Pta- czek, von seiten der utraquisten. Ladislaw ward also 1441 als kö- nig anerkannt. bis czu jrem tode. Sie starb 1442, s. unten 70, 14; nach einigen am 24ten december; s. Bartoss. 67, 31. 68, 16.
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183 68, 25. 69, 4. 69, 13. 69, 22. 69, 30. 70, 7. 70, 18. 70, 26. 70, 27. 71, 22. Item in die purif. Das jahrbuch wendet sich zum j. 1440 zurück, wo Böhmen ohne könig war, und erzählt die streitigkeiten auf dem landtage zu Prag, auf welchem Ladislaw zuletzt verworfen ward. Nach dem berichte des jahrbuchs scheinen die oberlausitzer stände (land und städte werden genannt) nicht zur königswahl entboten worden zu sein, sondern die absicht der Böhmen erst auf dem land- tage erfahren zu haben. Heinrich von Tetczin. Sigmunds v. Wartemberg sohn. s. 67, 31. Es waren also schon 1440 befehdungen vorgefallen. konig von Polan. Auf welchen bereits auch ein theil der ungari- schen magnaten das absehen gerichtet hatte. was jr meynunge ist. Deutlich erhellt, dass Zittau dem Ladislaw angehangen habe. burgermeister. Die bürgermeister der drei prager städte waren auch im wahlausschusse. Theob. a. a. o. die Slesier. Hiervon berichtet Eschenloer nichts; dass aber Breslau den Ladislaw als erbherrn betrachtet hat, ergiebt sich aus bd. 1, s. 5. vnserm hern. Es ist dunkel wer gemeinet sei, denn das land war ohne könig: vielleicht Albrecht von Colditz, damahls landvogt, oder sein sohn Thymo, der seine geschäfte besorgte und daher verwe- ser der landvogtei, auch vogt und ambachtmann der sechslande, genannt wird. Dann wirden sich die worte 'gebracht hette' auf das aufgebot zum landtage beziehen, zu welchem 'land und stete dinst einbrachten,' 68, 24. Wilhelm von Ylburg, vf dem Kelch. Als Ziska 1421 Leutmeritz vergebens belagerte, erbaute er auf einer anhöhe daselbst eine fe- stung, die er den kelch nannte. Pelz. 1, 352. Albrechts Bercken. Die erzählung ist nicht deutlich. So viel er- hellt, dass Zittau mit ihm in gutem vernehmen gewesen. hern Wentezss lewte. Ohne zweifel ist Wentsch von Donyn ge- meint. Anno d. etc. xlij u. s. w. Heinrich von Wartemberg auf Tetschen hatte zwar am dinstage vor Mar. Magdal. tag 1440 einen waf- fenstillstand bis zum nächsten Martinstag geschlossen, und gelobt ‘mit dem vogte Albr. v. Colditz landmannen und ratmannen der sechs- lande und stete, auch den klöstern Oybin Margenstarn (Marienstern) und Zeyffersdorff (Marienthal) den frieden unverbrochen zu halten: und eben dieses gelobten an demselben tage die Jane von Wartem- berg; urkk. in der sammlung aus den originalen. Aber die feind- seligkeiten wurden bald nachher wieder erneuert. s. oben 70 f. Im j. 1441 vereinigten sich die herzoge von Sachsen Friedrich und Wil- 68, 19.
183 68, 25. 69, 4. 69, 13. 69, 22. 69, 30. 70, 7. 70, 18. 70, 26. 70, 27. 71, 22. Item in die purif. Das jahrbuch wendet sich zum j. 1440 zurück, wo Böhmen ohne könig war, und erzählt die streitigkeiten auf dem landtage zu Prag, auf welchem Ladislaw zuletzt verworfen ward. Nach dem berichte des jahrbuchs scheinen die oberlausitzer stände (land und städte werden genannt) nicht zur königswahl entboten worden zu sein, sondern die absicht der Böhmen erst auf dem land- tage erfahren zu haben. Heinrich von Tetczin. Sigmunds v. Wartemberg sohn. s. 67, 31. Es waren also schon 1440 befehdungen vorgefallen. konig von Polan. Auf welchen bereits auch ein theil der ungari- schen magnaten das absehen gerichtet hatte. was jr meynunge ist. Deutlich erhellt, dass Zittau dem Ladislaw angehangen habe. burgermeister. Die bürgermeister der drei prager städte waren auch im wahlausschusse. Theob. a. a. o. die Slesier. Hiervon berichtet Eschenloer nichts; dass aber Breslau den Ladislaw als erbherrn betrachtet hat, ergiebt sich aus bd. 1, s. 5. vnserm hern. Es ist dunkel wer gemeinet sei, denn das land war ohne könig: vielleicht Albrecht von Colditz, damahls landvogt, oder sein sohn Thymo, der seine geschäfte besorgte und daher verwe- ser der landvogtei, auch vogt und ambachtmann der sechslande, genannt wird. Dann wirden sich die worte 'gebracht hette' auf das aufgebot zum landtage beziehen, zu welchem 'land und stete dinst einbrachten,' 68, 24. Wilhelm von Ylburg, vf dem Kelch. Als Ziska 1421 Leutmeritz vergebens belagerte, erbaute er auf einer anhöhe daselbst eine fe- stung, die er den kelch nannte. Pelz. 1, 352. Albrechts Bercken. Die erzählung ist nicht deutlich. So viel er- hellt, dass Zittau mit ihm in gutem vernehmen gewesen. hern Wentezss lewte. Ohne zweifel ist Wentsch von Donyn ge- meint. Anno d. etc. xlij u. s. w. Heinrich von Wartemberg auf Tetschen hatte zwar am dinstage vor Mar. Magdal. tag 1440 einen waf- fenstillstand bis zum nächsten Martinstag geschlossen, und gelobt ‘mit dem vogte Albr. v. Colditz landmannen und ratmannen der sechs- lande und stete, auch den klöstern Oybin Margenstarn (Marienstern) und Zeyffersdorff (Marienthal) den frieden unverbrochen zu halten: und eben dieses gelobten an demselben tage die Jane von Wartem- berg; urkk. in der sammlung aus den originalen. Aber die feind- seligkeiten wurden bald nachher wieder erneuert. s. oben 70 f. Im j. 1441 vereinigten sich die herzoge von Sachsen Friedrich und Wil- 68, 19.
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184 71, 23. 71, 25. 71, 27. 71, 34. 72, 1. 72, 4. helm und Johann, bischof von Meissen, mit Albrecht von Colditz, seinem sohne Thymo und den landmannen und rathmannen der lande und städte Budissin u. s. w. auf acht jahre wider die land- beschädiger; urk. samml. Das neue haus auf dem Gäbler, oder der Karlsfriede, welches auf veranstaltung Hans v. Polenz wieder hergestellt und einem hauptmann Konrad von Quossau üibergeben, auch mit mannschaft versehen worden war (prov. bl. 4, 446), besass seit einiger zeit Joh. v. Wartemberg auf Blankenstein; nach Carpz. 1, 155 durch kaiserliche verleihung. Deutlich sagt das jahrbuch dass land und städte im j. 1442 beide genannte schlösser von ihm erkauƒt haben, und Käufer 2, 161 bemerkt aus görlitzer rathsrech- nungen dass Görlitz hierzu 34 schock gegeben habe. Carpz. dage- gen sagt 1, 155. u. im ehrent. 1, 290, der rath von Zittau habe beide im j. 1441 für 150 schock gekauft. Ob diess der beitrag Zit- taus gewesen, oder da der platz, wo der nachher zerstörte Karls- friede gestanden, der stadt Zittau verblieben, sich jene summe auf die iiberlassung des platzes bezogen habe, ist ungewiss, da Carpz. die urkunde nicht mittheilt. Seine angabe ist in das urk. verz. 5, 53 übergegangen. Uebrigens führt er das datum des kaufs an, 1441 in vig. s. Jacobi, und sagt, der Karlsfriede sei 1442 f. V an- te Laurencium abgebrochen worden. Das jahrbuch legt kauf und zerstörung in das jahr 1442. hern Thimo vorwesunge und Folczen. Nach Carpz. 1, 155. war Hans Foltzsch laut einer urk. im jahre 1439 hauptmann auf dem Karlsfrieden. Wahrscheinlich deutet die stelle des jahrbuchs dar- auf hin, dass der Karlsfriede unter Thymos von Colditz verwesung und zu Foltsches zeit an den von Wartemberg gelangt sei; auf welche weise ist nicht bekannt, da Carpz. die angebliche verleihung nicht nachweist. vnd haben die gebrochen. Also nicht Zittau allein, sondern land und städte. Franciscum Bertoldi. Rathsmann 1423, biirgermeister 1441. Carpz. 2, 269. Johanni Grotis. Vielleicht ist der Johannes Grot bezeichnet, der von 1420 — 1437 protonotarius in Zittau war, und einigemahl auch im rathsstuhle sass Carpz. 2, 301. Joh. Scherffing. Rathsm. 1431, birgerm. 1439, zuletzt 1461. Crawspscholcz. Nicol. Scholze, Krauspscholz genannt, rathsm. 1428, birgerm. 1434, zuletzt 1446. Carpz. 2, 269. 277. Andere nachrich- ten von diesen käufen sind nicht vorhanden. czoll ezu Ostras. Eine bestätigungsurkunde des königs Wenzel d. Prage 1390 am s. Matthias obinde, beweist, dass Zittau die dörfer 72, 12.
184 71, 23. 71, 25. 71, 27. 71, 34. 72, 1. 72, 4. helm und Johann, bischof von Meissen, mit Albrecht von Colditz, seinem sohne Thymo und den landmannen und rathmannen der lande und städte Budissin u. s. w. auf acht jahre wider die land- beschädiger; urk. samml. Das neue haus auf dem Gäbler, oder der Karlsfriede, welches auf veranstaltung Hans v. Polenz wieder hergestellt und einem hauptmann Konrad von Quossau üibergeben, auch mit mannschaft versehen worden war (prov. bl. 4, 446), besass seit einiger zeit Joh. v. Wartemberg auf Blankenstein; nach Carpz. 1, 155 durch kaiserliche verleihung. Deutlich sagt das jahrbuch dass land und städte im j. 1442 beide genannte schlösser von ihm erkauƒt haben, und Käufer 2, 161 bemerkt aus görlitzer rathsrech- nungen dass Görlitz hierzu 34 schock gegeben habe. Carpz. dage- gen sagt 1, 155. u. im ehrent. 1, 290, der rath von Zittau habe beide im j. 1441 für 150 schock gekauft. Ob diess der beitrag Zit- taus gewesen, oder da der platz, wo der nachher zerstörte Karls- friede gestanden, der stadt Zittau verblieben, sich jene summe auf die iiberlassung des platzes bezogen habe, ist ungewiss, da Carpz. die urkunde nicht mittheilt. Seine angabe ist in das urk. verz. 5, 53 übergegangen. Uebrigens führt er das datum des kaufs an, 1441 in vig. s. Jacobi, und sagt, der Karlsfriede sei 1442 f. V an- te Laurencium abgebrochen worden. Das jahrbuch legt kauf und zerstörung in das jahr 1442. hern Thimo vorwesunge und Folczen. Nach Carpz. 1, 155. war Hans Foltzsch laut einer urk. im jahre 1439 hauptmann auf dem Karlsfrieden. Wahrscheinlich deutet die stelle des jahrbuchs dar- auf hin, dass der Karlsfriede unter Thymos von Colditz verwesung und zu Foltsches zeit an den von Wartemberg gelangt sei; auf welche weise ist nicht bekannt, da Carpz. die angebliche verleihung nicht nachweist. vnd haben die gebrochen. Also nicht Zittau allein, sondern land und städte. Franciscum Bertoldi. Rathsmann 1423, biirgermeister 1441. Carpz. 2, 269. Johanni Grotis. Vielleicht ist der Johannes Grot bezeichnet, der von 1420 — 1437 protonotarius in Zittau war, und einigemahl auch im rathsstuhle sass Carpz. 2, 301. Joh. Scherffing. Rathsm. 1431, birgerm. 1439, zuletzt 1461. Crawspscholcz. Nicol. Scholze, Krauspscholz genannt, rathsm. 1428, birgerm. 1434, zuletzt 1446. Carpz. 2, 269. 277. Andere nachrich- ten von diesen käufen sind nicht vorhanden. czoll ezu Ostras. Eine bestätigungsurkunde des königs Wenzel d. Prage 1390 am s. Matthias obinde, beweist, dass Zittau die dörfer 72, 12.
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185 72, 16. 72, 27. 72, 32. wenigen Schonow (Kleinschönau) und Paracz (klein Poritsch) und das vorberg Luptin ‘mit dem czolle in dem stetell zu Ostrotzz' von den gebriidern v. Donyn erkaufte ; urk. samml. Der kauf war nach Carpz. ehrent. 2, 29. im j. 1380 erfolgt, dinstags nach Ka- tharina. Die urkunde selbst theilt er nicht mit. Die urkunde üiber die ablösung des zolles im j. 1448 ist ebenfalls nicht vorhan- den. Unrichtig giebt das urk.verz. 6, 64 unter beziehung auf ein zittauisches chronic. mstum die summe mit 52 mark an. cardinal de Angelis. Paul Carvajal, tit. s. Angeli, war schon im j. 1444 nach Prag abgesendet worden und hatte mit Rokyczana und einigen lehrern der universität heftig gegen die mittheilung des kelches an die laien gestritten. Bei seiner abreise hatte er die urschrift der compactaten mitgenommen; man nahm sie ihm aber wieder ab. Theob. 2, 141 f. Seine zweite ankunft in Prag setzt der continuat. Pulk. b. Dobner 4, 176 in d. j. 1446; Schröckh kg. 34, 711 in d. j. 1447. Theobald 2, 156 erzählt sie, wie das jahr- buch bei d. j. 1448 und giebt sogar den tag der ankunƒt, den 2ten mai, an. Auch er gedenkt des feierlichen empfanges und der un- terstützung, welche Meinhard ihm leistete. Rokyczana beredt und gelehrt, einer der eifrigsten utraquisten (Pelz. 1, 476), blieb bei abermahliger unterredung unerschütterlich ; der cardinallegat mus- te abziehen; Pelz. 1, 430 f. Girzik. Georg Božko von Podiebrad und Kunstat, (Podiebradsky) bei den böhmen Giržik, Girtschik, genannt. Heinrich Ptaczek, mit Meinhard von Neuhaus statthalter in Böhmen, war 1444 ge- storben. Die Calixtiner hatten Georg von Podiebrad zum obersten hauptmann aller kreisse erwählt; Theob. 2, 140 f., Eschenloer 1, 6, Pelz. 1, 429. Meinhard, in Prag allgewaltig, suchte die utra- quisten dem pabste zu unterwerfen; daher beschloss Georg, ihn zu stürzen. traditiue. Georg hatte durch heimlich abgeordnete einige biirger Prags gewonnen. An dem zum überfalle bestimmten tage wur- den da, wo Georg nicht stürmen sollte (Theob. sagt 2, 157, auf dem Hradschin) einige häuser angeziindet. Die birger liefen zum feuer ; indess stürmte Georg auf einer andern seite an der stadt- mauer; seine anhänger öffneten das thor; Eschenloer 1, 7. Mein- hard ward gefangen und auf das schloss Podiebrad gebracht; Theob. a. a. o. Fortan stieg Georgs macht. Rokiczana. Er ward von Königsgräz, wohin er sich zuriickgezo- gen, nach Prag gerufen und übte, ohne das dortige erzbisthum würklich erlangt zu haben, fast alle rechte desselben aus; Eschenl. 1, 7. f., Theob. 2, 160, Schröckh 34, 722. 73, 1. 24
185 72, 16. 72, 27. 72, 32. wenigen Schonow (Kleinschönau) und Paracz (klein Poritsch) und das vorberg Luptin ‘mit dem czolle in dem stetell zu Ostrotzz' von den gebriidern v. Donyn erkaufte ; urk. samml. Der kauf war nach Carpz. ehrent. 2, 29. im j. 1380 erfolgt, dinstags nach Ka- tharina. Die urkunde selbst theilt er nicht mit. Die urkunde üiber die ablösung des zolles im j. 1448 ist ebenfalls nicht vorhan- den. Unrichtig giebt das urk.verz. 6, 64 unter beziehung auf ein zittauisches chronic. mstum die summe mit 52 mark an. cardinal de Angelis. Paul Carvajal, tit. s. Angeli, war schon im j. 1444 nach Prag abgesendet worden und hatte mit Rokyczana und einigen lehrern der universität heftig gegen die mittheilung des kelches an die laien gestritten. Bei seiner abreise hatte er die urschrift der compactaten mitgenommen; man nahm sie ihm aber wieder ab. Theob. 2, 141 f. Seine zweite ankunft in Prag setzt der continuat. Pulk. b. Dobner 4, 176 in d. j. 1446; Schröckh kg. 34, 711 in d. j. 1447. Theobald 2, 156 erzählt sie, wie das jahr- buch bei d. j. 1448 und giebt sogar den tag der ankunƒt, den 2ten mai, an. Auch er gedenkt des feierlichen empfanges und der un- terstützung, welche Meinhard ihm leistete. Rokyczana beredt und gelehrt, einer der eifrigsten utraquisten (Pelz. 1, 476), blieb bei abermahliger unterredung unerschütterlich ; der cardinallegat mus- te abziehen; Pelz. 1, 430 f. Girzik. Georg Božko von Podiebrad und Kunstat, (Podiebradsky) bei den böhmen Giržik, Girtschik, genannt. Heinrich Ptaczek, mit Meinhard von Neuhaus statthalter in Böhmen, war 1444 ge- storben. Die Calixtiner hatten Georg von Podiebrad zum obersten hauptmann aller kreisse erwählt; Theob. 2, 140 f., Eschenloer 1, 6, Pelz. 1, 429. Meinhard, in Prag allgewaltig, suchte die utra- quisten dem pabste zu unterwerfen; daher beschloss Georg, ihn zu stürzen. traditiue. Georg hatte durch heimlich abgeordnete einige biirger Prags gewonnen. An dem zum überfalle bestimmten tage wur- den da, wo Georg nicht stürmen sollte (Theob. sagt 2, 157, auf dem Hradschin) einige häuser angeziindet. Die birger liefen zum feuer ; indess stürmte Georg auf einer andern seite an der stadt- mauer; seine anhänger öffneten das thor; Eschenloer 1, 7. Mein- hard ward gefangen und auf das schloss Podiebrad gebracht; Theob. a. a. o. Fortan stieg Georgs macht. Rokiczana. Er ward von Königsgräz, wohin er sich zuriickgezo- gen, nach Prag gerufen und übte, ohne das dortige erzbisthum würklich erlangt zu haben, fast alle rechte desselben aus; Eschenl. 1, 7. f., Theob. 2, 160, Schröckh 34, 722. 73, 1. 24
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186 73, 10. 73, 14. 73, 16. 73, 18. 73, 19. 73, 19. 73, 20. 73, 23. scabini noui et antiqui. Georg hatte in den städten Prags neue schöffen eingesetzt; cont. Pulk. b. Dobn. 4, 178. Hans v. Coldicz. Des landvogts Albr. v. Colditz († 1448) vetter, Sigmunds v. Colditz sohn, Thymos v. Colditz enkel; vgl. urk.vz. 6, 63; laus. mag. 1776, 182. vorschreibung. Er stellte lantmannen und ratmannen einen versorg" aus, in die exaltat. crucis 1448; urk.vz. a. a. o. Costelecz. Noch im j. 1449 hatte sich Ulrich von Neuhaus, Mein- hards sohn, mit dem herrn von Rosenberg und andern gegen Georg verbunden um seinen vater zu rächen. Das eroberte Cos- telecz ward Zdenko von Sternberg übergeben; cont. Pulk. 178, Theob. 2, 167. Meinhardus. Unrichtig, denn Meinhard von Neuhaus war noch gefangen. Es muss Ulrich heissen. circa Pilznam. Georg belagerte die veste Busstiewes, Friedrich von Kolowrat gehörig. Ulrich von Neuhaus hatte sich bei Roky- czan gelagert, ward aber von Georg Podiebrad gegen Pilsen hin gedrängt; cont. Pulk. a. a. o. concordarunt. Friedrich von Kolowrat trat zu Georgs partei über; dieser hob nun die belagerung auf und entliess Meinhard von Neuhaus aus der gefangenschaft. Der fortsetzer des Pulk. erzählt dieses bei dem j. 1450. Theob. 2, 161 sagt, Meinhard sei 1449 gestorben. Nach dem cont. Pulk. begab er sich nach seiner be- freiung auf den Karlstein, wo er bald im hohen alter starb. Eschenloer 1, 7. sagt, er sei auf das schloss Karlstein geführt und hungers gesterbet’ worden. Aen. Sylv. hist. boh. c. 58. gedenkt der fast allgemeinen sage von einer vergiftung. Misnensis dominus antiquus. Kurfürst Friedrich der sanftmüthige. Er hatte Ulrich von Neuhaus hilfsvölker versprochen, als dieser sich bei Rokyczan gelagert hatte. Friedrich muste sie aber zuriick- ziehen, weil ihn sein bruder Wilhelm, im damahligen bruderkrie- ge, überfallen hatte; continuat. Pulk. a. a. o., Weise gesch. d. kurs. st. 2, 308. parti nostre. Nämlich den katholischen herren, Heinrich von Neu- haus und seinen verbüindeten. uersus Misnam. Minder umständlich erzählt dieses der contin. Pulk. 179. Georg zog gegen Friedrich den sanftmüthigen, weil er sich in die böhmischen händel gemischt hatte. dominum de Gera. Heinrich d. jüngern; Weisse a. a. o. Er ward auf das schloss Podiebrad gesetzt, wo er als gefangener starb. Cont. Pulk. a. a. o. Fridericus brandenburgensis. Vgl. Pulk. 178. 73, 4. 73, 9. 73, 31. 73, 33.
186 73, 10. 73, 14. 73, 16. 73, 18. 73, 19. 73, 19. 73, 20. 73, 23. scabini noui et antiqui. Georg hatte in den städten Prags neue schöffen eingesetzt; cont. Pulk. b. Dobn. 4, 178. Hans v. Coldicz. Des landvogts Albr. v. Colditz († 1448) vetter, Sigmunds v. Colditz sohn, Thymos v. Colditz enkel; vgl. urk.vz. 6, 63; laus. mag. 1776, 182. vorschreibung. Er stellte lantmannen und ratmannen einen versorg" aus, in die exaltat. crucis 1448; urk.vz. a. a. o. Costelecz. Noch im j. 1449 hatte sich Ulrich von Neuhaus, Mein- hards sohn, mit dem herrn von Rosenberg und andern gegen Georg verbunden um seinen vater zu rächen. Das eroberte Cos- telecz ward Zdenko von Sternberg übergeben; cont. Pulk. 178, Theob. 2, 167. Meinhardus. Unrichtig, denn Meinhard von Neuhaus war noch gefangen. Es muss Ulrich heissen. circa Pilznam. Georg belagerte die veste Busstiewes, Friedrich von Kolowrat gehörig. Ulrich von Neuhaus hatte sich bei Roky- czan gelagert, ward aber von Georg Podiebrad gegen Pilsen hin gedrängt; cont. Pulk. a. a. o. concordarunt. Friedrich von Kolowrat trat zu Georgs partei über; dieser hob nun die belagerung auf und entliess Meinhard von Neuhaus aus der gefangenschaft. Der fortsetzer des Pulk. erzählt dieses bei dem j. 1450. Theob. 2, 161 sagt, Meinhard sei 1449 gestorben. Nach dem cont. Pulk. begab er sich nach seiner be- freiung auf den Karlstein, wo er bald im hohen alter starb. Eschenloer 1, 7. sagt, er sei auf das schloss Karlstein geführt und hungers gesterbet’ worden. Aen. Sylv. hist. boh. c. 58. gedenkt der fast allgemeinen sage von einer vergiftung. Misnensis dominus antiquus. Kurfürst Friedrich der sanftmüthige. Er hatte Ulrich von Neuhaus hilfsvölker versprochen, als dieser sich bei Rokyczan gelagert hatte. Friedrich muste sie aber zuriick- ziehen, weil ihn sein bruder Wilhelm, im damahligen bruderkrie- ge, überfallen hatte; continuat. Pulk. a. a. o., Weise gesch. d. kurs. st. 2, 308. parti nostre. Nämlich den katholischen herren, Heinrich von Neu- haus und seinen verbüindeten. uersus Misnam. Minder umständlich erzählt dieses der contin. Pulk. 179. Georg zog gegen Friedrich den sanftmüthigen, weil er sich in die böhmischen händel gemischt hatte. dominum de Gera. Heinrich d. jüngern; Weisse a. a. o. Er ward auf das schloss Podiebrad gesetzt, wo er als gefangener starb. Cont. Pulk. a. a. o. Fridericus brandenburgensis. Vgl. Pulk. 178. 73, 4. 73, 9. 73, 31. 73, 33.
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187 73, 38. 74, 10. 74, 13. 74, 14. 74, 22. 74, 25. Johannes de Capistrano. Franciscanermönch, doctor der theologie und der rechte, päbstlicher legat und glaubensinquisitor, in Euro- pa bewunderter bussprediger, vermeinter wunderthäter, nach seinem tode canonisierter heiliger. Er ward vom pabste Nicolaus V. ab- geschickt die hussiten zu bekehren. Umständlich berichtet von ihm Schröckh 33, 421 f. 34, 728. Seine predigerziige beschreibt Calles in ser. episc. misn. 296ff. Bei einer judenverfolgung in Breslau gab er dem nachrichter anleitung wie er sie martern sollte. Eschen- loer 1, 12. die communio vortûmet. Den gebrauch des kelches für die laien. der romisch konig. Friedrich III. Georg Podiebrad war 1450 auf einem landtage in Prag als statthalter in Böhmen bestätigt wor- den und hatte den ständen versprechen miissen, die auslieferung des prinzen Ladislaw zu vermitteln, welcher bei dem kaiser Fried- rich III. erzogen ward. Im auftrage Friedrichs bewog Aeneas Sylvius, bischof von Siena (nachmahls pabst Pius II.) Die Böh- men die königswahl aufzugeben; worauf Friedrich den prinzen mit sich nach Italien nahm; Aen. Sylv. hist. Frider. III. (Ar- gentor. 1685) s. 43. Theob. 2, 170 ff., Pelz. 1, 435, Eschenl. 1, 9. coronatus. Durch den papst Nicolaus V., am 16ten merz 1452; Aen. Sylv. hist. Frid. imp. s. 77 f. Item dominus Eyczinger u. s. w. Ulrich Eizinger, den sich kaiser Friedrich zum feinde gemacht hatte, wiegelte die österreichischen landstände auf, den prinzen Ladislaw zuriick zu fordern. Mit ih- nen vereinten sich zu gleichem zwecke ungarische und böhmische herren. Der kaiser wies ihre mehrmahligen gesandtschaften zu- riick. Nach seiner riickkehr aus Italien zogen Eizinger und sei- ne verbiindeten mit 16000 mann vor Wiener-Neustadt, wo sich der kaiser befand. Die stadt ward beschossen. Friedrich trat mit Ul- rich von Cilley, (Ladislaws gross-oheim) und Heinrich von Rosen- berg in unterhandlung und lieferte an den erstern den prinzen aus, der nach Wien gebracht ward (septemb. 1452). Zwei mona- te nachher ward Johannes Corvinus von Hunyad zum statthalter von Ungarn, Georg Podiebrad zum statthalter von Böhmen, und Ulrich von Cilley zum statthalter von Oesterreich bestellt. Gerard de Roo, annal. rer. austr. princ. gest. 6, 208. Der con- tinuat. Pulkaw. berichtet diese ereignisse bei d. j. 1453; vgl. Eschenloer. 1, 11 f. Nickil Lybing. Rathsmann 1450; Carpz. 2, 269. Fridrich von Biberstein. Sohn Johannes IV. v. B. Seine brüder waren Ulrich II. und Wenzel I., welcher an dem hier erzählten junkerstreiche theil nalm; s. v. ihm Rhon, friedl. chron. 57. 24* 73, 36.
187 73, 38. 74, 10. 74, 13. 74, 14. 74, 22. 74, 25. Johannes de Capistrano. Franciscanermönch, doctor der theologie und der rechte, päbstlicher legat und glaubensinquisitor, in Euro- pa bewunderter bussprediger, vermeinter wunderthäter, nach seinem tode canonisierter heiliger. Er ward vom pabste Nicolaus V. ab- geschickt die hussiten zu bekehren. Umständlich berichtet von ihm Schröckh 33, 421 f. 34, 728. Seine predigerziige beschreibt Calles in ser. episc. misn. 296ff. Bei einer judenverfolgung in Breslau gab er dem nachrichter anleitung wie er sie martern sollte. Eschen- loer 1, 12. die communio vortûmet. Den gebrauch des kelches für die laien. der romisch konig. Friedrich III. Georg Podiebrad war 1450 auf einem landtage in Prag als statthalter in Böhmen bestätigt wor- den und hatte den ständen versprechen miissen, die auslieferung des prinzen Ladislaw zu vermitteln, welcher bei dem kaiser Fried- rich III. erzogen ward. Im auftrage Friedrichs bewog Aeneas Sylvius, bischof von Siena (nachmahls pabst Pius II.) Die Böh- men die königswahl aufzugeben; worauf Friedrich den prinzen mit sich nach Italien nahm; Aen. Sylv. hist. Frider. III. (Ar- gentor. 1685) s. 43. Theob. 2, 170 ff., Pelz. 1, 435, Eschenl. 1, 9. coronatus. Durch den papst Nicolaus V., am 16ten merz 1452; Aen. Sylv. hist. Frid. imp. s. 77 f. Item dominus Eyczinger u. s. w. Ulrich Eizinger, den sich kaiser Friedrich zum feinde gemacht hatte, wiegelte die österreichischen landstände auf, den prinzen Ladislaw zuriick zu fordern. Mit ih- nen vereinten sich zu gleichem zwecke ungarische und böhmische herren. Der kaiser wies ihre mehrmahligen gesandtschaften zu- riick. Nach seiner riickkehr aus Italien zogen Eizinger und sei- ne verbiindeten mit 16000 mann vor Wiener-Neustadt, wo sich der kaiser befand. Die stadt ward beschossen. Friedrich trat mit Ul- rich von Cilley, (Ladislaws gross-oheim) und Heinrich von Rosen- berg in unterhandlung und lieferte an den erstern den prinzen aus, der nach Wien gebracht ward (septemb. 1452). Zwei mona- te nachher ward Johannes Corvinus von Hunyad zum statthalter von Ungarn, Georg Podiebrad zum statthalter von Böhmen, und Ulrich von Cilley zum statthalter von Oesterreich bestellt. Gerard de Roo, annal. rer. austr. princ. gest. 6, 208. Der con- tinuat. Pulkaw. berichtet diese ereignisse bei d. j. 1453; vgl. Eschenloer. 1, 11 f. Nickil Lybing. Rathsmann 1450; Carpz. 2, 269. Fridrich von Biberstein. Sohn Johannes IV. v. B. Seine brüder waren Ulrich II. und Wenzel I., welcher an dem hier erzählten junkerstreiche theil nalm; s. v. ihm Rhon, friedl. chron. 57. 24* 73, 36.
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188 74, 33. 75, 2. 75, 4. 75, 11. 76, 4. 76, 5. 76, 34. 76, 36. 7 77, 1. 77 77, 2. Jeronimus. Unstreitig Hieronymus Streubel, der 1445 schöffe, und 1453 bürgermeister ward; denn unter den damahligen schöffen führte er allein den vornamen Hieronymus. Carpz. a. a. o. Heynczen Kyaw. Er kommt noch 1459 als herr von Reibersdorf vor; Käuf. 2, 280. wentczssen of dem Grefenst. Im j. 1452 befand er sich wieder im besitze des Grafensteins; vgl. zu 59, 1. vorstatt. Vgl. 70, 27. hern Wentczen dynere. Wahrscheinlich soll es heissen Wenzels die- ner, da Wenzel von Bieberstein sogleich als theilnehmer auftritt. Doch können auch des Wentsch (Beness) auf dem Grafenstein diener gemeint sein, der ebenfalls als Zittaus feind bezeichnet wird. coronatus. Am 28ten oct. 1453; Pelz. 1, 439, Eschenloer 1,15. Vor- her beschwor er die von den ständen ihm vorgelegte capitulation, deren 20 artikel Hagek 2, bl. 156b mittheilt. Er bestätigte Georg Podiebrad in der statthalterschaft. juramentum. Fast gleichlautend, aber kürzer steht dasselbe bei Hagek 2, 158b. Die Oberlausitz huldigte dem könige durch ab- geordnete in Prag am 24sten november 1453; Käuf. 2, 167. Carpz. 2, 192 sagt, am 28sten november habe Ladislaw die privilegien derselben bestätigt. Die in der sammlung oberlaus. urk. befindli- che unvollständige urkunde enthält eine allgemeine zusicherung bis zur ertheilung der privilegien unter dem grösseren siegel; vgl. vz. oberl. urk. 6, 70 zum j. 1453. M°CCCo"liiij. Georg Podiebrad kam mit dem könige; Eschenl. 1, 19. Carpz 2, 192, welcher unrichtig die ankunft auf den tag Ka- tharina setzt. Der könig nahm seine wohnung auf dem rath- hause. confirmans. Die urkunde ist nicht vorhanden; vgl. vz. oberl. urk. 6, 73. zum j. 1454, Carpz. 4, 140. Am 29ten nov. kam der könig in Görlitz an, wo ihm die sechsstädte am 30ten nov. die beson- dere huldigung ablegten; Carpz. 2, 192. Grosser mkw. 1, 130. Wratislauiam. Eschenloer a. a. o. Anno etc. lv. Carpz. 5, 249 sagt, der brand sei gesche- hen als könig Ladislaw auf seiner reise in Zittau eingekehrt. Auch einige handschriftliche chroniken gedenken dieses besuchs. Der könig reisete im december 1454 von Görlitz über Lauban und Löwenberg nach Breslau; Eschenl. a. a. o. Am lichtmesstage 1455 war er in Schweidnitz (urk. samml. zu d. j., vz. 6, 74) und gieng dann nach Wien; Käuf. 2, 174, Eschenl. 1, 23. Von ei- 74, 28.
188 74, 33. 75, 2. 75, 4. 75, 11. 76, 4. 76, 5. 76, 34. 76, 36. 7 77, 1. 77 77, 2. Jeronimus. Unstreitig Hieronymus Streubel, der 1445 schöffe, und 1453 bürgermeister ward; denn unter den damahligen schöffen führte er allein den vornamen Hieronymus. Carpz. a. a. o. Heynczen Kyaw. Er kommt noch 1459 als herr von Reibersdorf vor; Käuf. 2, 280. wentczssen of dem Grefenst. Im j. 1452 befand er sich wieder im besitze des Grafensteins; vgl. zu 59, 1. vorstatt. Vgl. 70, 27. hern Wentczen dynere. Wahrscheinlich soll es heissen Wenzels die- ner, da Wenzel von Bieberstein sogleich als theilnehmer auftritt. Doch können auch des Wentsch (Beness) auf dem Grafenstein diener gemeint sein, der ebenfalls als Zittaus feind bezeichnet wird. coronatus. Am 28ten oct. 1453; Pelz. 1, 439, Eschenloer 1,15. Vor- her beschwor er die von den ständen ihm vorgelegte capitulation, deren 20 artikel Hagek 2, bl. 156b mittheilt. Er bestätigte Georg Podiebrad in der statthalterschaft. juramentum. Fast gleichlautend, aber kürzer steht dasselbe bei Hagek 2, 158b. Die Oberlausitz huldigte dem könige durch ab- geordnete in Prag am 24sten november 1453; Käuf. 2, 167. Carpz. 2, 192 sagt, am 28sten november habe Ladislaw die privilegien derselben bestätigt. Die in der sammlung oberlaus. urk. befindli- che unvollständige urkunde enthält eine allgemeine zusicherung bis zur ertheilung der privilegien unter dem grösseren siegel; vgl. vz. oberl. urk. 6, 70 zum j. 1453. M°CCCo"liiij. Georg Podiebrad kam mit dem könige; Eschenl. 1, 19. Carpz 2, 192, welcher unrichtig die ankunft auf den tag Ka- tharina setzt. Der könig nahm seine wohnung auf dem rath- hause. confirmans. Die urkunde ist nicht vorhanden; vgl. vz. oberl. urk. 6, 73. zum j. 1454, Carpz. 4, 140. Am 29ten nov. kam der könig in Görlitz an, wo ihm die sechsstädte am 30ten nov. die beson- dere huldigung ablegten; Carpz. 2, 192. Grosser mkw. 1, 130. Wratislauiam. Eschenloer a. a. o. Anno etc. lv. Carpz. 5, 249 sagt, der brand sei gesche- hen als könig Ladislaw auf seiner reise in Zittau eingekehrt. Auch einige handschriftliche chroniken gedenken dieses besuchs. Der könig reisete im december 1454 von Görlitz über Lauban und Löwenberg nach Breslau; Eschenl. a. a. o. Am lichtmesstage 1455 war er in Schweidnitz (urk. samml. zu d. j., vz. 6, 74) und gieng dann nach Wien; Käuf. 2, 174, Eschenl. 1, 23. Von ei- 74, 28.
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189 77, 12. ner reise im junius 1455 durch die Oberlausitz habe ich ausser den vorstehenden nachrichten nichts gefunden. Anno etc. lvij. Urkunden bezeugen dass Ladislaw im april in Ofen war; vz. 6, 80f., vgl. Eschenl. 1, 34ff. Ladisslaus gubernator u. s. w. Johann v. Hunyad, vor Ladislaws volljährigkeit generalvicar des reiches, hatte im jul. 1456 die Tüir- ken, welche Griechisch Weissenburg stürmten, zuriickgeschlagen; der könig zog ihm mit einem heere zu hiilfe, vernahm aber, dass Joh. v. Hunyad im august gestorben sei. Ulrich von Cilley, vor einiger zeit durch Ulrich Eizinger vom hofe des königs vertrie- ben (Eschenl. 1, 14f.) kam auf die nachricht, dass sein feind Hunyad todt sei, zurijck und ward statthalter von Ungarn. La- dislaw Hunyad, Johanns sohn, öffnete dem könige das schloss Griechisch Weissenburg, liess aber das heer nicht ein. Deshalb beschuldigte ihn der graf von Cilley in einer versammlung der ungarischen herren der untreue und schmähte seinen vater als ei- nen verräther. Endlich schlug er nach Ladislaw Hunyad mit dem schwerte, ward aber sogleich von den Ungarn niedergehauen. Hennenfeld in Sommersb. scr. rer. sil. 2, 335 erzählt, Ladislaw sei zuerst von dem grafen von Cilley verwundet worden; ein pan- zer habe den letztern vor Ladislaws streichen geschiitzt. — Der könig verbarg seinen grimm üiber diese that, tröstete Joh. Hunyads wittwe und liess dessen söhne, Ladislaw und Matthias, zu sich nach Ofen kommen. Diess erzählt Eschenloer umständlich 1, 29ff. und fährt fort Des grafen von Cili freunde lagen dem könige täg- lich in den ohren und übeten ihn zu rechunge und zorn. Ap er daraus bewegt ward, oder aus andern ursachen, es geschah, dass er beide, Hunyad Lassla und Matthiam, zu gefengniss liesse ufnemen, mit denen auch der bischof von Waradin gefangen wart und etliche mehr, die an grafen Ullrichs tode schuld und mithelfer sein sulden. Lasslaw Huniad, bei vier und zwanzig jahren alt, schones geraden leibes, mit schonem gelben hore bis über die schuldern hangende, mit gebunden henden zurücke, in einer gulden schauben, (langem falti- gen mantel) wart öffentlich aus dem gefengnisse zu Ofen gefurt, mit ufgerichten haupte sich umsehende, unerschrokken und mennlich zu der stat seines todes. Stille schweigend und andechtig in seinem ge- bete hilde er dem nachrichter sein haupt abzuschlagen, das ihm kaum mit vier slegen jemmerlich abgehauen wart. Ap er diesen tod ver- dienet oder nicht, ist gott bekannt. Keine andere sache ward dor- noch nie offenbar, denn das do geschehen war an dem grafen. Der büttel, der ihn beschreien muste, der rufte also, dass man die also richten und strofen pfleget, die irem erbherrn ungetreu weren. Mat- 77, 11.
189 77, 12. ner reise im junius 1455 durch die Oberlausitz habe ich ausser den vorstehenden nachrichten nichts gefunden. Anno etc. lvij. Urkunden bezeugen dass Ladislaw im april in Ofen war; vz. 6, 80f., vgl. Eschenl. 1, 34ff. Ladisslaus gubernator u. s. w. Johann v. Hunyad, vor Ladislaws volljährigkeit generalvicar des reiches, hatte im jul. 1456 die Tüir- ken, welche Griechisch Weissenburg stürmten, zuriickgeschlagen; der könig zog ihm mit einem heere zu hiilfe, vernahm aber, dass Joh. v. Hunyad im august gestorben sei. Ulrich von Cilley, vor einiger zeit durch Ulrich Eizinger vom hofe des königs vertrie- ben (Eschenl. 1, 14f.) kam auf die nachricht, dass sein feind Hunyad todt sei, zurijck und ward statthalter von Ungarn. La- dislaw Hunyad, Johanns sohn, öffnete dem könige das schloss Griechisch Weissenburg, liess aber das heer nicht ein. Deshalb beschuldigte ihn der graf von Cilley in einer versammlung der ungarischen herren der untreue und schmähte seinen vater als ei- nen verräther. Endlich schlug er nach Ladislaw Hunyad mit dem schwerte, ward aber sogleich von den Ungarn niedergehauen. Hennenfeld in Sommersb. scr. rer. sil. 2, 335 erzählt, Ladislaw sei zuerst von dem grafen von Cilley verwundet worden; ein pan- zer habe den letztern vor Ladislaws streichen geschiitzt. — Der könig verbarg seinen grimm üiber diese that, tröstete Joh. Hunyads wittwe und liess dessen söhne, Ladislaw und Matthias, zu sich nach Ofen kommen. Diess erzählt Eschenloer umständlich 1, 29ff. und fährt fort Des grafen von Cili freunde lagen dem könige täg- lich in den ohren und übeten ihn zu rechunge und zorn. Ap er daraus bewegt ward, oder aus andern ursachen, es geschah, dass er beide, Hunyad Lassla und Matthiam, zu gefengniss liesse ufnemen, mit denen auch der bischof von Waradin gefangen wart und etliche mehr, die an grafen Ullrichs tode schuld und mithelfer sein sulden. Lasslaw Huniad, bei vier und zwanzig jahren alt, schones geraden leibes, mit schonem gelben hore bis über die schuldern hangende, mit gebunden henden zurücke, in einer gulden schauben, (langem falti- gen mantel) wart öffentlich aus dem gefengnisse zu Ofen gefurt, mit ufgerichten haupte sich umsehende, unerschrokken und mennlich zu der stat seines todes. Stille schweigend und andechtig in seinem ge- bete hilde er dem nachrichter sein haupt abzuschlagen, das ihm kaum mit vier slegen jemmerlich abgehauen wart. Ap er diesen tod ver- dienet oder nicht, ist gott bekannt. Keine andere sache ward dor- noch nie offenbar, denn das do geschehen war an dem grafen. Der büttel, der ihn beschreien muste, der rufte also, dass man die also richten und strofen pfleget, die irem erbherrn ungetreu weren. Mat- 77, 11.
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190 77, 17. 77, 21. 77, 22. 77, 24. 70 77, 28. 7. 77, 31. 78, 1. 78. 7. 78, 10. thias, sein bruder, ward im gefengniss gehalten, der bischof von Wa- radin wart gegeben dem cardinal von s. Angeli, bepstlichen legaten. Mathiam, furte der könig mit ihm gen Wien.' Vgl. Aen. Sylv. hist. boem. c. 68, Theob. 2, 215 — 218. Nach dem dritten streiche stand Ladislaw von der richtstätte auf, rief gott und menschen als richter an, und behauptete nun frei zu sein, da gott ein wun- der an ihm gethan. In sein langes kleid sich verwickelnd fiel er zu boden und empfing auf befehl einiger grossen den todesstreich. Henel von Hennenfeld b. sommersb. a. a. o., Schröckhs Matth. Corvinus in d. allg. biogr. 6, 12 — 16. Anno etc. liiij opposuerunt se omagiales u. s. w. Der druck, mit welchem der deutsche orden seine unterthanen belastete, veranlasste im j. 1440 die union der ansehnlichsten städte zu Marienwerder, die der hochmeister Paul von Russdorf bestätigte. Aber im j. 1450 trennte der hochmeister Ludwig v. Ehrlichshausen diesen verein; diess reizte zur empòrung. Die einwvohner Preussens un- terwarfen sich 1454 dem könig Kasimir IV (III) von Polen; Cro- mer de orig. et reb. Pol. 541 ff. conflictum cum rege. Es folgt die schilderung der schlacht bet Conitz, von welcher Cromer 347 sagt nec tam gravis quam ignomi- niosa nostris (Polonis) ea clades fuit;' vgl. Dlugoss. hist. pol. 2, 157. Rudolfus de Sagano. Er blieb in der schlacht. Seinem ältern bru- der Balthasar war der sieg vornehmlich zu verdanken; Worbs gesch. d. herzogth. Sagan 92 f. Unrichtig sagt Dlugoss dass Bal- thasar geblieben sei. et alii boni homines. Der orden brachte aus Deutschland Schlesien und Böhmen ein heer von 8000 söldnern zusammen; Crom. 346. curribus. Cromer sagt 4000; vgl. Worbs. a. a. o. Rex vix euasit. Er focht heldenmiitig und wollte nicht weichen; endlich gelang es seinen getreuen, ihn vom schlachtfelde zu ent- fernen; Dlugoss 2, 156, Crom. a. a. o. ciuitates Prussie. Die preussischen städte blieben dem könige treu und feuerten ihn an sich für die erlittene schmach zu rächen; Dlug. 2, 161. Crom. 348. Konigsberg. Es offnete dem orden die thore ; Crom. 349, Vorbs 93. anno domini etc. lvij° u. s. w. Crom. 354 rex Casimirus vere no- vo 1457 in Prussiam divertit, exsolutaque militibus hostium conuenta pecunia, nempe quater centum septuaginta sex millibus florenorum,Marienburgum Gilaviam Dersaviam ab eis recepit.' Cirwanko. Cromer nennt ihn Ulrich Cirvonka und schildert seine anhänglichkeit an den könig, der ihn reichlich belohnte und zum statthalter von Marienburg ernannte; Dlug. 2, 185. 225. 78, 11.
190 77, 17. 77, 21. 77, 22. 77, 24. 70 77, 28. 7. 77, 31. 78, 1. 78. 7. 78, 10. thias, sein bruder, ward im gefengniss gehalten, der bischof von Wa- radin wart gegeben dem cardinal von s. Angeli, bepstlichen legaten. Mathiam, furte der könig mit ihm gen Wien.' Vgl. Aen. Sylv. hist. boem. c. 68, Theob. 2, 215 — 218. Nach dem dritten streiche stand Ladislaw von der richtstätte auf, rief gott und menschen als richter an, und behauptete nun frei zu sein, da gott ein wun- der an ihm gethan. In sein langes kleid sich verwickelnd fiel er zu boden und empfing auf befehl einiger grossen den todesstreich. Henel von Hennenfeld b. sommersb. a. a. o., Schröckhs Matth. Corvinus in d. allg. biogr. 6, 12 — 16. Anno etc. liiij opposuerunt se omagiales u. s. w. Der druck, mit welchem der deutsche orden seine unterthanen belastete, veranlasste im j. 1440 die union der ansehnlichsten städte zu Marienwerder, die der hochmeister Paul von Russdorf bestätigte. Aber im j. 1450 trennte der hochmeister Ludwig v. Ehrlichshausen diesen verein; diess reizte zur empòrung. Die einwvohner Preussens un- terwarfen sich 1454 dem könig Kasimir IV (III) von Polen; Cro- mer de orig. et reb. Pol. 541 ff. conflictum cum rege. Es folgt die schilderung der schlacht bet Conitz, von welcher Cromer 347 sagt nec tam gravis quam ignomi- niosa nostris (Polonis) ea clades fuit;' vgl. Dlugoss. hist. pol. 2, 157. Rudolfus de Sagano. Er blieb in der schlacht. Seinem ältern bru- der Balthasar war der sieg vornehmlich zu verdanken; Worbs gesch. d. herzogth. Sagan 92 f. Unrichtig sagt Dlugoss dass Bal- thasar geblieben sei. et alii boni homines. Der orden brachte aus Deutschland Schlesien und Böhmen ein heer von 8000 söldnern zusammen; Crom. 346. curribus. Cromer sagt 4000; vgl. Worbs. a. a. o. Rex vix euasit. Er focht heldenmiitig und wollte nicht weichen; endlich gelang es seinen getreuen, ihn vom schlachtfelde zu ent- fernen; Dlugoss 2, 156, Crom. a. a. o. ciuitates Prussie. Die preussischen städte blieben dem könige treu und feuerten ihn an sich für die erlittene schmach zu rächen; Dlug. 2, 161. Crom. 348. Konigsberg. Es offnete dem orden die thore ; Crom. 349, Vorbs 93. anno domini etc. lvij° u. s. w. Crom. 354 rex Casimirus vere no- vo 1457 in Prussiam divertit, exsolutaque militibus hostium conuenta pecunia, nempe quater centum septuaginta sex millibus florenorum,Marienburgum Gilaviam Dersaviam ab eis recepit.' Cirwanko. Cromer nennt ihn Ulrich Cirvonka und schildert seine anhänglichkeit an den könig, der ihn reichlich belohnte und zum statthalter von Marienburg ernannte; Dlug. 2, 185. 225. 78, 11.
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191 79, 7. 79, 14 79, 19. 79, 21, Gysgra. Johann Giskra von Brandeis, graf von Scharosch, feld- herr in Oberungarn, kühn und tapfer. Er hatte friher gegen die partei des Johann Hunyad, der es mit dem nach Ungarns krone strebenden könig Wladislaus von Polen hielt, ein heer ange- führt und grosse macht erlangt. Er war des königs von Ungarn, Matthias, eifrigster gegner. Georg Podiebrad stiftete versöhnung, die nicht lange dauerte. Im j. 1458 kündigte Giskra dem könige den gehorsam auf. Anfangs verheerte er Ungarn, ward aber end- lich durch Matthias feldherrn geschlagen. Er war hussit. Schröckh Matth. Corvinus 28. 32. 34 f. Anno domini etc. lvij. Nach dem wunsche der stände war die vermählung Ladislaws mit Magdalenen, der tochter Karls VII. von Frankreich, schon friiher eingeleitet worden. Die Oesterrei- cher verlangten, sie solle in Wien vollzogen werden; die Ungarn bestanden auf Ofen, die Böhmen auf Prag, für welches sich der könig aus furcht vor Georg Podiebrad bestimmte; contin. Pulkaw. 181, Eschenl. 1, 36 f., Theob. 2, 219 — 223. fratrem domini cancellarii. Johann von Rabenstein, des kanzlers Procopius bruder, ward probst auƒ dem Wischerad; Eschenl. 1, 38. super sero. Während der vorbereitung der vermählungsfeier starb der könig am tage Clemens, den 23ten nov. 1457. Theob. 2, 226. ignoratur u. s. w. Die meinung, dass Ladislaw an der pest ge- storben, vertheidigt Pelz. 1, 442. nach Theobald, Balbin und einem chronisten. Eschenloer, der zur zeit des todes in Prag war, be- hauptet, der könig sei auf anstiften Georgs von Podiebrad vergif- tet worden. Doselbest (in Prag am s. Caecilientag) ich ihn ge- sehen habe als einen frischen schönen gesunden menschen ... Bin- nen zwanzig stunden was er gesund und tot. Etliche sageten, er ha- be die pestilenzia . . . . Alle cemmerer und erzte sageten eintrechti- glichen dass ihm were vorgeben mit gift an den rüblein, die hätte er abends mit der Girsikinne (Johanna von Rozmital, Georgs zweite gemahlin) gessen und were plotz davon krank worden. Und alsbald er krank wart, musten von ihm weichen alle deutsche kämmerer, und niemant wart zu ihm gelassen, denne die Girsik dazu bestalt hatte. Am nechsten tag nach s. Clemenstag .. . wart Lasslaw . . offentlichen und augensichtig gelegt, dass ihn jedermann mochte be- schauen . . . sein bauch war aus der maasse sehre zuschwollen. Da das pragisch volk diesen plotzen tod hatte verstanden, erhub sich gross geschrei und erschreckliche weise zu uflaufe. Sie schrien oberlaut, und hiessen Girsik einen mörder., — Scultetus und alte handschrift- 79, 5.
191 79, 7. 79, 14 79, 19. 79, 21, Gysgra. Johann Giskra von Brandeis, graf von Scharosch, feld- herr in Oberungarn, kühn und tapfer. Er hatte friher gegen die partei des Johann Hunyad, der es mit dem nach Ungarns krone strebenden könig Wladislaus von Polen hielt, ein heer ange- führt und grosse macht erlangt. Er war des königs von Ungarn, Matthias, eifrigster gegner. Georg Podiebrad stiftete versöhnung, die nicht lange dauerte. Im j. 1458 kündigte Giskra dem könige den gehorsam auf. Anfangs verheerte er Ungarn, ward aber end- lich durch Matthias feldherrn geschlagen. Er war hussit. Schröckh Matth. Corvinus 28. 32. 34 f. Anno domini etc. lvij. Nach dem wunsche der stände war die vermählung Ladislaws mit Magdalenen, der tochter Karls VII. von Frankreich, schon friiher eingeleitet worden. Die Oesterrei- cher verlangten, sie solle in Wien vollzogen werden; die Ungarn bestanden auf Ofen, die Böhmen auf Prag, für welches sich der könig aus furcht vor Georg Podiebrad bestimmte; contin. Pulkaw. 181, Eschenl. 1, 36 f., Theob. 2, 219 — 223. fratrem domini cancellarii. Johann von Rabenstein, des kanzlers Procopius bruder, ward probst auƒ dem Wischerad; Eschenl. 1, 38. super sero. Während der vorbereitung der vermählungsfeier starb der könig am tage Clemens, den 23ten nov. 1457. Theob. 2, 226. ignoratur u. s. w. Die meinung, dass Ladislaw an der pest ge- storben, vertheidigt Pelz. 1, 442. nach Theobald, Balbin und einem chronisten. Eschenloer, der zur zeit des todes in Prag war, be- hauptet, der könig sei auf anstiften Georgs von Podiebrad vergif- tet worden. Doselbest (in Prag am s. Caecilientag) ich ihn ge- sehen habe als einen frischen schönen gesunden menschen ... Bin- nen zwanzig stunden was er gesund und tot. Etliche sageten, er ha- be die pestilenzia . . . . Alle cemmerer und erzte sageten eintrechti- glichen dass ihm were vorgeben mit gift an den rüblein, die hätte er abends mit der Girsikinne (Johanna von Rozmital, Georgs zweite gemahlin) gessen und were plotz davon krank worden. Und alsbald er krank wart, musten von ihm weichen alle deutsche kämmerer, und niemant wart zu ihm gelassen, denne die Girsik dazu bestalt hatte. Am nechsten tag nach s. Clemenstag .. . wart Lasslaw . . offentlichen und augensichtig gelegt, dass ihn jedermann mochte be- schauen . . . sein bauch war aus der maasse sehre zuschwollen. Da das pragisch volk diesen plotzen tod hatte verstanden, erhub sich gross geschrei und erschreckliche weise zu uflaufe. Sie schrien oberlaut, und hiessen Girsik einen mörder., — Scultetus und alte handschrift- 79, 5.
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192 79, 26. 79, 30. liche chroniken haben uns einen gesang von könig Lassla tod auf- bewahrt, welcher dessen ermordung durch erstickung und andere gewaltthat erzählt und sie Georg Podiebrad und dem Rokyzana als gehilfen beimisst; unter andern heisst es 'auf die erden haben sie ihn gestreckt, mit einem kissen habn sie ihn bedeckt, sein gmächt haben sie ihm durchbrochen.' Das lied ist abgedruckt in Senkenbergs sel. iur. 5, 42 und daraus in des kn. wunderhorn 2, 118. Theobald nennt es einen lugengesang, eine offentliche landlu- gen, und bezieht sich auf das zeugnis des Prokop von Rabenstein, königlichen rathes, dass zwei beulen in der schooss des königs auf- gefahren. Eschenloer sagt dass "die pestilenz zu Prage dieselbe zeit nicht schlug. In Görlitz, wo man Georg stets abgeneigt war, be- haupteten die praedicatores auf der kanzel, dass Ladisslaw durch Georg vergiftet worden; auch eine inschrift in der dasigen drei- faltigkeitskirche sagt 'mortuus est insidiis haereticorum; vgl. Käu- fer 2, 178 ff. Jac. Piccolomini de Hussitis et Georg. Podiebr. in Frehers rer. boh. ant. scr. s. 214 beschuldigt Georg Podiebr. der vergiftung. Aen. Sylv. hist. boh. c. 71., ebendas. s. 205, stellt die beschuldigung als ungewiss dar, desgleichen Hagek 165b.; vgl. Hen- nenfeld bei sommersb. 2, 335f. und ebendas. 1, 1079 f. eine urk. kön. Wladislaws d. s. valent. 1472, laut welcher er bezeugt dass er in gegenwart mehrerer grossen des reichs Ladislaws gruft öffnen lassen und an dem wohlerhaltenem leichname keine spuren von gift zu entdecken gewesen. Die urk. ist freilich 15 jahre nach Ladislaws tode ausgestellt. Anno domini etc. lviij. u. s. w. Bekanntlich bewarben sich um die böhmische krone der kaiser Friedrich III., der könig Karl VII. von Frankreich, der könig Kasimir v. Polen, der herzog Wilhelm von Sachsen, Albrecht und Siegmund, erzherzoge von Oesterreich. Roky- zanas meisterhafte rede bewog die Böhmen Georg Podiebrad zu wählen. Hagek 166 f., Eschenl. 1, 46 ff. Theob. 3, 16ff. Pelz. 1, 445. per duos episcopos. Nach der böhmischen verfassung war der kö- nig durch den erzbischof von Prag und den bischof von Ollmütz zu krönen; aber des erstern stelle war erledigt und Prothasius, bi- schof von Ollmiitz, vom pabste noch nicht bestätigt: daher ward Georg durch die ungarischen bischöfe Augustin von Raab und Vincenz von Waitzen gekrönt; Pelz. 1, 445. Eschenl. 1, 60 be- merkt, dass bei Georgs krönung keine abgeordneten der sechs- städte zugegen gewesen, "denne heimliche ire boten, die sie zu be- sehen ausgesandt hatten.' Laut görlitzer rathsrechnungen, auf welche sich Käufer 2, 210 bezieht, waren am wahltage zwei ab-
192 79, 26. 79, 30. liche chroniken haben uns einen gesang von könig Lassla tod auf- bewahrt, welcher dessen ermordung durch erstickung und andere gewaltthat erzählt und sie Georg Podiebrad und dem Rokyzana als gehilfen beimisst; unter andern heisst es 'auf die erden haben sie ihn gestreckt, mit einem kissen habn sie ihn bedeckt, sein gmächt haben sie ihm durchbrochen.' Das lied ist abgedruckt in Senkenbergs sel. iur. 5, 42 und daraus in des kn. wunderhorn 2, 118. Theobald nennt es einen lugengesang, eine offentliche landlu- gen, und bezieht sich auf das zeugnis des Prokop von Rabenstein, königlichen rathes, dass zwei beulen in der schooss des königs auf- gefahren. Eschenloer sagt dass "die pestilenz zu Prage dieselbe zeit nicht schlug. In Görlitz, wo man Georg stets abgeneigt war, be- haupteten die praedicatores auf der kanzel, dass Ladisslaw durch Georg vergiftet worden; auch eine inschrift in der dasigen drei- faltigkeitskirche sagt 'mortuus est insidiis haereticorum; vgl. Käu- fer 2, 178 ff. Jac. Piccolomini de Hussitis et Georg. Podiebr. in Frehers rer. boh. ant. scr. s. 214 beschuldigt Georg Podiebr. der vergiftung. Aen. Sylv. hist. boh. c. 71., ebendas. s. 205, stellt die beschuldigung als ungewiss dar, desgleichen Hagek 165b.; vgl. Hen- nenfeld bei sommersb. 2, 335f. und ebendas. 1, 1079 f. eine urk. kön. Wladislaws d. s. valent. 1472, laut welcher er bezeugt dass er in gegenwart mehrerer grossen des reichs Ladislaws gruft öffnen lassen und an dem wohlerhaltenem leichname keine spuren von gift zu entdecken gewesen. Die urk. ist freilich 15 jahre nach Ladislaws tode ausgestellt. Anno domini etc. lviij. u. s. w. Bekanntlich bewarben sich um die böhmische krone der kaiser Friedrich III., der könig Karl VII. von Frankreich, der könig Kasimir v. Polen, der herzog Wilhelm von Sachsen, Albrecht und Siegmund, erzherzoge von Oesterreich. Roky- zanas meisterhafte rede bewog die Böhmen Georg Podiebrad zu wählen. Hagek 166 f., Eschenl. 1, 46 ff. Theob. 3, 16ff. Pelz. 1, 445. per duos episcopos. Nach der böhmischen verfassung war der kö- nig durch den erzbischof von Prag und den bischof von Ollmütz zu krönen; aber des erstern stelle war erledigt und Prothasius, bi- schof von Ollmiitz, vom pabste noch nicht bestätigt: daher ward Georg durch die ungarischen bischöfe Augustin von Raab und Vincenz von Waitzen gekrönt; Pelz. 1, 445. Eschenl. 1, 60 be- merkt, dass bei Georgs krönung keine abgeordneten der sechs- städte zugegen gewesen, "denne heimliche ire boten, die sie zu be- sehen ausgesandt hatten.' Laut görlitzer rathsrechnungen, auf welche sich Käufer 2, 210 bezieht, waren am wahltage zwei ab-
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193 79, 32. 79, 35. 80, 5. 80, 7. 80, 11. 80, 14. 80, 16. 80, 21. geordnete von Görlitz anvesend, welche nachricht sich mit Eschen- loer vereinigen lässt. Mathyas Hunigad. Matthias von Hunyad (Corvinus), geb. 1443 ward auf dem wahltage zu Pest 1458 durch veranstaltung seines mitterlichen oheims, Mich. Szilagyi auf den ungarischen thron gehoben. Georg Podiebrad entliess ihn hierauf sofort aus der ge- fangenschaft, in welcher er sich seit der ermordung des grafen von Cilley noch befand; Schröckh a. a. o. s. 18. Pelz. 1, 443. electi Boemie filia. Georgs tochter, Katharina. Schröckh. 26 f. exceptis Yglauiensibus. Mähren widersetzte sich dem könige. Ig- lau widerstand am längsten. Georg belagerte diese stadt fast vier monate; contin. Pulk. 182. Theob. 3, 31 f. vnus dominorum de Vettaw. Ein mährisches geschlecht; vgl. Eschenl. 1, 252. sicut intrauit Austriam. Während der belagerung fiel Georg mit einem theile seines heeres in Oesterreich ein und verhinderte den einfall, den die Oesterreicher zur unterstützung Iglaus unterneh- men wollten; Theob. a. a. o., Pelz. 1, 446. Sodann kehrte er zur belagerung zuriick. dederunt se. Unter der bedingung, dass die Iglauer das abend- mahl nur unter einer gestalt empfangen diirften; Pelz. a. a. o. cum consensu dom. Frid. imp. Die Oesterreicher, mit kaiser Fried- rich III unzufrieden, wandten sich an dessen bruder, den herzog Albert von Kärnthen, welcher gegen ihn zu felde zog. Friedrich suchte Georgs hilfe, der sogleich mit einem heere aufbrach; cont. Pulk. 182. imperator condixit se u. s. w. Albert belagerte seinen bruder in Wien. Georg vermittelte den frieden und befreite den kaiser; cont. Pulk. a. a. o. Friedrich erkannte Georg als könig an. Pelz. 1, 448. scripsit nobis gracia sua u. s. w. Georgs krönung erzählt umständ- lich Eschenl. 1, 57 ff., der auch s.61 die bekanntmachung mittheilt, welche Georg am 14ten mai 1458 an die unterthanen des könig- reichs erliess. Es ist eine wörtliche übersetzung des schreibens an die stadt Löbau, welches Carpz. im ehrent. 1, 327 aufführt. Ver- mutlich ergingen gleichformige aufforderungen zum gehorsam auch an die übrigen sechsstädte; vgl. Käuf. 2, 212. Schon am 22ten merz 1458 hatten sich die Schlesier und Lausitzer zu Lieg- nitz vereinigt, Georg nicht anzunehmen. Dieses bündnis ward am 19ten april desselben jahres bestätigt; Carpz. 2, 194, Eschen- loer 1, 56 f. Zdenko nem de Sternberg. Zdenko von Sternberg, burggraf zu Prag, und andere böhmische herren forderten am 9ten sept. 1458 25 79, 31. 80, 26.
193 79, 32. 79, 35. 80, 5. 80, 7. 80, 11. 80, 14. 80, 16. 80, 21. geordnete von Görlitz anvesend, welche nachricht sich mit Eschen- loer vereinigen lässt. Mathyas Hunigad. Matthias von Hunyad (Corvinus), geb. 1443 ward auf dem wahltage zu Pest 1458 durch veranstaltung seines mitterlichen oheims, Mich. Szilagyi auf den ungarischen thron gehoben. Georg Podiebrad entliess ihn hierauf sofort aus der ge- fangenschaft, in welcher er sich seit der ermordung des grafen von Cilley noch befand; Schröckh a. a. o. s. 18. Pelz. 1, 443. electi Boemie filia. Georgs tochter, Katharina. Schröckh. 26 f. exceptis Yglauiensibus. Mähren widersetzte sich dem könige. Ig- lau widerstand am längsten. Georg belagerte diese stadt fast vier monate; contin. Pulk. 182. Theob. 3, 31 f. vnus dominorum de Vettaw. Ein mährisches geschlecht; vgl. Eschenl. 1, 252. sicut intrauit Austriam. Während der belagerung fiel Georg mit einem theile seines heeres in Oesterreich ein und verhinderte den einfall, den die Oesterreicher zur unterstützung Iglaus unterneh- men wollten; Theob. a. a. o., Pelz. 1, 446. Sodann kehrte er zur belagerung zuriick. dederunt se. Unter der bedingung, dass die Iglauer das abend- mahl nur unter einer gestalt empfangen diirften; Pelz. a. a. o. cum consensu dom. Frid. imp. Die Oesterreicher, mit kaiser Fried- rich III unzufrieden, wandten sich an dessen bruder, den herzog Albert von Kärnthen, welcher gegen ihn zu felde zog. Friedrich suchte Georgs hilfe, der sogleich mit einem heere aufbrach; cont. Pulk. 182. imperator condixit se u. s. w. Albert belagerte seinen bruder in Wien. Georg vermittelte den frieden und befreite den kaiser; cont. Pulk. a. a. o. Friedrich erkannte Georg als könig an. Pelz. 1, 448. scripsit nobis gracia sua u. s. w. Georgs krönung erzählt umständ- lich Eschenl. 1, 57 ff., der auch s.61 die bekanntmachung mittheilt, welche Georg am 14ten mai 1458 an die unterthanen des könig- reichs erliess. Es ist eine wörtliche übersetzung des schreibens an die stadt Löbau, welches Carpz. im ehrent. 1, 327 aufführt. Ver- mutlich ergingen gleichformige aufforderungen zum gehorsam auch an die übrigen sechsstädte; vgl. Käuf. 2, 212. Schon am 22ten merz 1458 hatten sich die Schlesier und Lausitzer zu Lieg- nitz vereinigt, Georg nicht anzunehmen. Dieses bündnis ward am 19ten april desselben jahres bestätigt; Carpz. 2, 194, Eschen- loer 1, 56 f. Zdenko nem de Sternberg. Zdenko von Sternberg, burggraf zu Prag, und andere böhmische herren forderten am 9ten sept. 1458 25 79, 31. 80, 26.
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194 80, 34. 80, 35. 80, 38. 81, 1. 81, 1. 81, 12. 81, 14. 81, 22. 81, 24. 81, 24. die oberlausitzer städte auf, dem könig Georg gehořsam zu leisten; urk. aus Scultet. ann. in d. samml., verz. 7, 84, cont. Pulk. 183. Auf einer landesversammlung in Löbau ward beschlossen, auf ab- ordnung einiger böhmischen herren nach Zittau anzutragen. Die unterhandlung kam zu stande und hatte die verstattung der be- denkzeit zur folge, deren das jahrbuch erwähnt; Käuf. 2, 212. fuit alibi. Der könig. Egre. Schon im j. 1422 hatte der könig Sigmund mehrere meiss— nische schlösser in anspruch genommen. Die veranlassung und die ferneren vorgänge s. in Weisses gesch. d. churs. st. 2, 327. Unter vermittlung des markg. Albr. v. Brandenburg kam am 25ten april 1459 in Eger in anwesenheit des königs Georg und der sächs. fürsten ein vergleich zu stande, laut dessen Sachsen an Böhmen die herrschaft Brüx, Riesenburg, Dux und die Landes- krone bei Görlitz iiberliess; vgl. vornehmlich des herzogs Wilhelm v. Sachsen schreiben an seine unterthanen bei Eschenl. 1, 82 f. antiquus dominus. Kurfürst Friedrich der sanftmüthige. domini regis filiam. Zedena (Sidonia). filius domini regis — filiam Wilhelmi. Heinrich, Georgs sohn, ward mit Katharinen, des herzogs Wilhelm tochter verlobt; Weisse 2, 332. Theob. 3, 43. nennt Georgs sohn Victorin und Wilhelms tochter Anna. Pelz. 1, 448 nennt sie Margarethe; diese aber war Wilhelms jüngere tochter und ward mit des markgr. Albrechts sohne, Jo- hann, vermählt. Weisse a. a. o. quia scripsit. Eschenloer 1, 77 und die päbstlichen schreiben an Georg, d. Mantua 1459, s. 89. 113. nisi ad tres ebdomadas. Carpz. 2, 194. Käuf. 2, 213. jn die Mathei. Also am 21ten september 1459, nicht, wie Carpz. 2, 194 und nach ihm das urk. verz. 7, 85 sagt, am 12ten juni; vgl. Käuf. 2, 213. Unrichtig sagt Eschenl. 1, 101, Görlitz habe in Jauer mit gehuldigt; es huldigte später, in Prag. Käuf. nach görl. rathsrechnungen sagt gegen das ende d. j. 1459; das urk. vz. sagt unrichtig zu Bartholomaei. Nach alten nachrichten be- stätigte Georg die priuilegien des klosters Oybin zu Jauer am 25ten september 1459 ; eine urk. darüber ist noch nicht aufgefunden. Zit- taus vorrechte bestätigte er zu Prag 1460 am t. vor s. Galli. Urk. samml. preter Wratislauienses. Von der beharrlichen widersetzlichkeit Bres- laus gegen Georg handelt besonders umständlich Eschenl. bd. 1. Juramentum. Carpz. giebt 2, 194 die eidesformel eben so, doch grossentheils in neuerem deutsch. papa scripsit eis. S. das päbstliche schreiben aus Mantua, vom 9ten juni 1459 bei Eschenl. 1. 87. 82, 4.
194 80, 34. 80, 35. 80, 38. 81, 1. 81, 1. 81, 12. 81, 14. 81, 22. 81, 24. 81, 24. die oberlausitzer städte auf, dem könig Georg gehořsam zu leisten; urk. aus Scultet. ann. in d. samml., verz. 7, 84, cont. Pulk. 183. Auf einer landesversammlung in Löbau ward beschlossen, auf ab- ordnung einiger böhmischen herren nach Zittau anzutragen. Die unterhandlung kam zu stande und hatte die verstattung der be- denkzeit zur folge, deren das jahrbuch erwähnt; Käuf. 2, 212. fuit alibi. Der könig. Egre. Schon im j. 1422 hatte der könig Sigmund mehrere meiss— nische schlösser in anspruch genommen. Die veranlassung und die ferneren vorgänge s. in Weisses gesch. d. churs. st. 2, 327. Unter vermittlung des markg. Albr. v. Brandenburg kam am 25ten april 1459 in Eger in anwesenheit des königs Georg und der sächs. fürsten ein vergleich zu stande, laut dessen Sachsen an Böhmen die herrschaft Brüx, Riesenburg, Dux und die Landes- krone bei Görlitz iiberliess; vgl. vornehmlich des herzogs Wilhelm v. Sachsen schreiben an seine unterthanen bei Eschenl. 1, 82 f. antiquus dominus. Kurfürst Friedrich der sanftmüthige. domini regis filiam. Zedena (Sidonia). filius domini regis — filiam Wilhelmi. Heinrich, Georgs sohn, ward mit Katharinen, des herzogs Wilhelm tochter verlobt; Weisse 2, 332. Theob. 3, 43. nennt Georgs sohn Victorin und Wilhelms tochter Anna. Pelz. 1, 448 nennt sie Margarethe; diese aber war Wilhelms jüngere tochter und ward mit des markgr. Albrechts sohne, Jo- hann, vermählt. Weisse a. a. o. quia scripsit. Eschenloer 1, 77 und die päbstlichen schreiben an Georg, d. Mantua 1459, s. 89. 113. nisi ad tres ebdomadas. Carpz. 2, 194. Käuf. 2, 213. jn die Mathei. Also am 21ten september 1459, nicht, wie Carpz. 2, 194 und nach ihm das urk. verz. 7, 85 sagt, am 12ten juni; vgl. Käuf. 2, 213. Unrichtig sagt Eschenl. 1, 101, Görlitz habe in Jauer mit gehuldigt; es huldigte später, in Prag. Käuf. nach görl. rathsrechnungen sagt gegen das ende d. j. 1459; das urk. vz. sagt unrichtig zu Bartholomaei. Nach alten nachrichten be- stätigte Georg die priuilegien des klosters Oybin zu Jauer am 25ten september 1459 ; eine urk. darüber ist noch nicht aufgefunden. Zit- taus vorrechte bestätigte er zu Prag 1460 am t. vor s. Galli. Urk. samml. preter Wratislauienses. Von der beharrlichen widersetzlichkeit Bres- laus gegen Georg handelt besonders umständlich Eschenl. bd. 1. Juramentum. Carpz. giebt 2, 194 die eidesformel eben so, doch grossentheils in neuerem deutsch. papa scripsit eis. S. das päbstliche schreiben aus Mantua, vom 9ten juni 1459 bei Eschenl. 1. 87. 82, 4.
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195 82, 36. 83, 20. 83, 32. 84, 1. 84, 3. 84, 8 f. Anno domini etc. lxiij u. s. u. Spätere chroniken und nach ihnen Carpz. 5, 306 berichten dass die todtenbahren vom markte bis zum frauenthore gestanden haben und die leichen in eine grube gelegt worden sind. sic fecit ipse juramentum. Die mitgetheilte formel ist ein auszug der weit inhaltreichern, welche Eschenloer 1, 59 giebt: 'es war ein übles zeichen dass Girsik diesen eid nicht öffentlichen thun wolde, sun- der verschlossen in einer kammer.' Eben dieses riigt der pabst Pius II. in der ladung, durch welche er den könig am 16ten juli 1464 binnen 80 tagen nach Rom berief; s. dieselbe bei Eschenloer 1, 243ff. Hylarius. Decan zu Prag; chron. Benessii (des minoriten) bei Dobner 4, 76. Fantinus. Fantinus a Valle, doctor der rechte. Georg hatte ihn sogleich nach seiner krönung zu seinem procurator am päbstlichen hofe ernannt. Eschenl. 1, 180, Schröckh kg. 34, 735. Rudolphus. Pius II. starb 1464. Sein nachfolger Paul II. erliess durch den bischof Rudolf von Lavant an die stadt Breslau und andere städte die aufforderung, dem könig den gehorsam zu verweigern; Pelz. 1, 459. Rudolf kam nach Breslau, durchzog auch Meissen und Baiern, und suchte den könig überall verhasst zu machen. Eschenl. 1, 261. 266. Jodoci. Jodok von Rosenberg, vormahls probst auf Wischehrad, nachmahls bischof von Breslau; anon. vit. episc. Wratislav. in Sommersb. scr. r.sil. 2, 194; Pelz. 1,447. Seine theilnahme an den damahligen händeln schildert umständlich Eschenl. bd. 1. prout in hac — patet. Theobald dat. 3, 93 die erste bannbulle vom 3ten apr. 1466. Eschenloer 1,350 giebt eine üibersetzung derselben, welche mit dem texte unsers jahrbuchs gröstentheils übereinstimmt; r giebt das nämliche datum x. kal. jan., vgl. s. 349. Er bemerkt aa bei (vgl. 2, 1) dass der pabst die bulle eiligst nach Breslau ge- sendet habe. Die samml. oberl. urk. giebt die bulle fast durchge- hends wie das jahrbuch. Das urk.verz. bemerkt 7, 101 nicht, wo- her sie entnommen worden. Friher schon hatte Paul II. die für- sten gegen Georg aufgerufen und dessen unterthanen von ihren pflichten gegen ihn entbunden; s. die urk. deutsch bei Eschenloer 1, 334. Georg appellierte am 14ten april 1467 an ein allgemeines zu hal- tendes concilium; übersetzung der appellation bei Eschenl. 2, 12f. Aber noch in demselben jahre wiederholte der pabst den bannspruch. Zdenko de sternberg. Vom pabste zum anführer des mit dem kreu- ze bezeichneten heeres gegen Georg ernannt. Pelz. 1, 459. circa festum exaltacionis s. crucis. Also den 14ten september. Eschenl. giebt 1, 339 Mariae geburt, d. 8ten september, als den tag der zu- 82, 9. 85, 40. 86, 3. 25*
195 82, 36. 83, 20. 83, 32. 84, 1. 84, 3. 84, 8 f. Anno domini etc. lxiij u. s. u. Spätere chroniken und nach ihnen Carpz. 5, 306 berichten dass die todtenbahren vom markte bis zum frauenthore gestanden haben und die leichen in eine grube gelegt worden sind. sic fecit ipse juramentum. Die mitgetheilte formel ist ein auszug der weit inhaltreichern, welche Eschenloer 1, 59 giebt: 'es war ein übles zeichen dass Girsik diesen eid nicht öffentlichen thun wolde, sun- der verschlossen in einer kammer.' Eben dieses riigt der pabst Pius II. in der ladung, durch welche er den könig am 16ten juli 1464 binnen 80 tagen nach Rom berief; s. dieselbe bei Eschenloer 1, 243ff. Hylarius. Decan zu Prag; chron. Benessii (des minoriten) bei Dobner 4, 76. Fantinus. Fantinus a Valle, doctor der rechte. Georg hatte ihn sogleich nach seiner krönung zu seinem procurator am päbstlichen hofe ernannt. Eschenl. 1, 180, Schröckh kg. 34, 735. Rudolphus. Pius II. starb 1464. Sein nachfolger Paul II. erliess durch den bischof Rudolf von Lavant an die stadt Breslau und andere städte die aufforderung, dem könig den gehorsam zu verweigern; Pelz. 1, 459. Rudolf kam nach Breslau, durchzog auch Meissen und Baiern, und suchte den könig überall verhasst zu machen. Eschenl. 1, 261. 266. Jodoci. Jodok von Rosenberg, vormahls probst auf Wischehrad, nachmahls bischof von Breslau; anon. vit. episc. Wratislav. in Sommersb. scr. r.sil. 2, 194; Pelz. 1,447. Seine theilnahme an den damahligen händeln schildert umständlich Eschenl. bd. 1. prout in hac — patet. Theobald dat. 3, 93 die erste bannbulle vom 3ten apr. 1466. Eschenloer 1,350 giebt eine üibersetzung derselben, welche mit dem texte unsers jahrbuchs gröstentheils übereinstimmt; r giebt das nämliche datum x. kal. jan., vgl. s. 349. Er bemerkt aa bei (vgl. 2, 1) dass der pabst die bulle eiligst nach Breslau ge- sendet habe. Die samml. oberl. urk. giebt die bulle fast durchge- hends wie das jahrbuch. Das urk.verz. bemerkt 7, 101 nicht, wo- her sie entnommen worden. Friher schon hatte Paul II. die für- sten gegen Georg aufgerufen und dessen unterthanen von ihren pflichten gegen ihn entbunden; s. die urk. deutsch bei Eschenloer 1, 334. Georg appellierte am 14ten april 1467 an ein allgemeines zu hal- tendes concilium; übersetzung der appellation bei Eschenl. 2, 12f. Aber noch in demselben jahre wiederholte der pabst den bannspruch. Zdenko de sternberg. Vom pabste zum anführer des mit dem kreu- ze bezeichneten heeres gegen Georg ernannt. Pelz. 1, 459. circa festum exaltacionis s. crucis. Also den 14ten september. Eschenl. giebt 1, 339 Mariae geburt, d. 8ten september, als den tag der zu- 82, 9. 85, 40. 86, 3. 25*
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196 86, 14. 86, 18 ff. 86, 24. 86, 33. 87, 12. sammenkunft in Zittau an und nennt noch mehrere theilnehmer. Damahls ward ein schutzbüindniss gegen Georg geschlossen und Zdenko v. Sternberg zum hauptmann erkoren. Noch hielt die furcht vor Georgs übermacht die schwerter in der scheide, aber bald nachher trat offene feindseligkeit zwischen Sternberg und dem könige ein; Eschenl. 2, 2. terminus pacis. Eschenl, 1, 340 f. ‘darnach am s. Francisci tage (1466) hatte Girsik eine grosse sammlung zu Prage . . die herren des bun- des santen zu Girsik lengeren fride begerende bis auf Georgii (1467), welchen der könig verwilligte 'wan seine meinung was einen gan- zen steten ewigen friden zu haben." Georgius . . fecit exercitum u. s. w. Seine schnellen eroberungen s. bei Pelz. 1, 464, cont. Pulk. b. Dobn. 4, 184. Er verschenkte die eroberten burgen an seine anhänger; Theob. 3, 96. Diese er- eignisse fallen in das jalr 1467. conbussit domino de Rosis — multa bona. Dessen ungeachtet focht Rosenberg mit Georgs heere glicklich gegen Sternberg. Budweis ergab sich ihm und Sternberg ward nun in Neuhaus belagert. Aber der päbstliche legat Rudolf bedrohte Rosenberg mit dem bann; daher schloss er mit Sternberg einen dreimonatlichen waf- fenstillstand. Rosenbergs völliger abfall vom könige erfolgte erst 1468 Pelz. 1, 465. 470 f., cont. Pulk. 185 f. predicatorem. Sein name ist mir nicht bekannt. Rudolf sandte mehrere prediger aus, um ein kreuzheer aufzurufen; Eschenl. 2, 60. sex ciuitates — diffidare. Friiher schon, im j. 1466, waren die sechsstädte, besonders Görlitz und Zittau, durch die aufforderungen und drohungen des legaten wankend geworden; Käuf. 2, 238ff. Noch ernstere gebote desselben erfolgten im j. 1467; Eschenl. 2, 8. Die Ober- und Niederlausitz Schlesien und Mähren stellten ihm durch sendeboten vor, es sei nicht thunlich sogleich öffentlich vom könige abzufallen und baten um aufschub bis pfingsten, welchen der legat nicht bewilligen wollte; Eschenl. 2, 11. Die sechsstädte nahmen auf ihre vertheidigung bedacht, fielen aber noch nicht förm- lich vom könige ab; Eschenl. 2, 21. Endlich kindigten sie ihm den gehorsam auf; urk. in der samml. v. montage nach s. Erasmi (3ten juni) Eschenl. 2, 35, nach Scultet. am 8ten juni 1467; Käuf. 2, 253. Ueber den abfall der städte Böhmens Mährens und der Lausitz s. Pelz. 1, 461. Theob. 3,95. omagiales budissinenses. Die ritterschaft des dortigen kreisses; Eschenl. 2, 35 ‘die sechsstädte Budiss. Görl. etc. one die mannschaft schrieben dem ketzer Girsik den gehorsam abe, oder sie sassen noch stille, umb der mannschaft willen.' ebendas. 74f. "die gemeine land- 87, 14.
196 86, 14. 86, 18 ff. 86, 24. 86, 33. 87, 12. sammenkunft in Zittau an und nennt noch mehrere theilnehmer. Damahls ward ein schutzbüindniss gegen Georg geschlossen und Zdenko v. Sternberg zum hauptmann erkoren. Noch hielt die furcht vor Georgs übermacht die schwerter in der scheide, aber bald nachher trat offene feindseligkeit zwischen Sternberg und dem könige ein; Eschenl. 2, 2. terminus pacis. Eschenl, 1, 340 f. ‘darnach am s. Francisci tage (1466) hatte Girsik eine grosse sammlung zu Prage . . die herren des bun- des santen zu Girsik lengeren fride begerende bis auf Georgii (1467), welchen der könig verwilligte 'wan seine meinung was einen gan- zen steten ewigen friden zu haben." Georgius . . fecit exercitum u. s. w. Seine schnellen eroberungen s. bei Pelz. 1, 464, cont. Pulk. b. Dobn. 4, 184. Er verschenkte die eroberten burgen an seine anhänger; Theob. 3, 96. Diese er- eignisse fallen in das jalr 1467. conbussit domino de Rosis — multa bona. Dessen ungeachtet focht Rosenberg mit Georgs heere glicklich gegen Sternberg. Budweis ergab sich ihm und Sternberg ward nun in Neuhaus belagert. Aber der päbstliche legat Rudolf bedrohte Rosenberg mit dem bann; daher schloss er mit Sternberg einen dreimonatlichen waf- fenstillstand. Rosenbergs völliger abfall vom könige erfolgte erst 1468 Pelz. 1, 465. 470 f., cont. Pulk. 185 f. predicatorem. Sein name ist mir nicht bekannt. Rudolf sandte mehrere prediger aus, um ein kreuzheer aufzurufen; Eschenl. 2, 60. sex ciuitates — diffidare. Friiher schon, im j. 1466, waren die sechsstädte, besonders Görlitz und Zittau, durch die aufforderungen und drohungen des legaten wankend geworden; Käuf. 2, 238ff. Noch ernstere gebote desselben erfolgten im j. 1467; Eschenl. 2, 8. Die Ober- und Niederlausitz Schlesien und Mähren stellten ihm durch sendeboten vor, es sei nicht thunlich sogleich öffentlich vom könige abzufallen und baten um aufschub bis pfingsten, welchen der legat nicht bewilligen wollte; Eschenl. 2, 11. Die sechsstädte nahmen auf ihre vertheidigung bedacht, fielen aber noch nicht förm- lich vom könige ab; Eschenl. 2, 21. Endlich kindigten sie ihm den gehorsam auf; urk. in der samml. v. montage nach s. Erasmi (3ten juni) Eschenl. 2, 35, nach Scultet. am 8ten juni 1467; Käuf. 2, 253. Ueber den abfall der städte Böhmens Mährens und der Lausitz s. Pelz. 1, 461. Theob. 3,95. omagiales budissinenses. Die ritterschaft des dortigen kreisses; Eschenl. 2, 35 ‘die sechsstädte Budiss. Görl. etc. one die mannschaft schrieben dem ketzer Girsik den gehorsam abe, oder sie sassen noch stille, umb der mannschaft willen.' ebendas. 74f. "die gemeine land- 87, 14.
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197 87, 19. 87, 24. 87, 24. 87, 33. 87, 34. 88, 18. 88, 31. 89, 5. schaft war mit den steten nicht einig, die sie gern mit gutem hetten an sich gezogen." Benessium de Colowrat. Herr auf Liebstein in Böhmen, landvogt 1465. Ein eifriger anhänger des königs Georg, dessen ansehen er durch grosse strenge zu behaupten suchte. Als die Oberlausitz dem könige den gehorsam aufkündigte; verliess er das land; Käuf. 2, 252. 269. capitaneos. In Budissin ward Christoph von Haugwitz als haupt- mann eingesetzt; in Görlitz an Martins von Maxen stelle, Cas- par von Nostitz auf Tschocha, Georgs feind; Käuf. 2, 253. 272. 273 f. Die zollbeamten, telonarii wurden ebenfalls entlassen. Jaroslaus. Auch sein vater, Zdenko von Sternberg, hatte auf seine ansetzung einfluss. Bis zu seiner nochmahligen bestätigung durch könig Matthias schrieb er sich nur verweser der lande und sechs- städte; urk. vz. 6, 104, Käuf. 2, 271. a tribus ciuitatibus. Vgl. Käufer 2, 271. notarius. Johannes Cremsier, welcher im j. 1465 subnotarius, und in ebendemselben jahre nach Jakobs von Berneck tode, notarius ward und dieses amt bis 1469 verwaltete; Carpz. 2, 301. 303. Czarda. Er war, so wie die ibrigen, im jahrbuche benannten, ein eifriger anhänger des königs Georg. Pelz. 1, 465. preter Budissinens. Jaroslaw von Sternberg schrieb damahls an die stadt Görlitz, die landschaft des weichbildes Budissin nebst den städten zögere ins feld gegen Georg zu riicken; Käuf. 2, 254. aduenerant de Lypezk u. s. u. Eschenl. 2, 59. 'Es kamen auch 400 creuziger von Leipzig und von Erford studenten, und alle diese in die sechs städte kamen bei ihnen zu bleiben, die der legat zugabe und z€gen gen der Zittau." dominus de Hoerswerde. Friedrich von Schönburg, aus dem hause Glaucha dem könig treu ergeben. Die besatzung des schlosses befehligte Melchior von Löben; laus. Mag. 1776, 260. 262. Georg hatte indessen ein heer gegen die Oberlausitz gesendet: als es in die gegend von Zittau kam, ‘rückten,' wie Eschenloer 2, 75 sagt, "die städte zusammen in das feld mit macht, dadurch die mannschaft (landschaft) nicht wuste wohin sie sich zu halden. Iedoch die nicht feste beschloss waren zogen zu den städten.' Er erzählt weiter, die ketzer seien in der nacht wieder iiber das gebirge nach Böhmen gezogen und die städte nebst dem landvogte hätten die landschaft genöthigt vom könige abzufallen und mit vor Hoyerwerde zu zie- hen. Bodo von Ilburg nennt Eschenloer unrichtig Otto v.Ilburg ; ausserdem stimmt sein bericht mit dem jahrbuche iiberein. 87, 18.
197 87, 19. 87, 24. 87, 24. 87, 33. 87, 34. 88, 18. 88, 31. 89, 5. schaft war mit den steten nicht einig, die sie gern mit gutem hetten an sich gezogen." Benessium de Colowrat. Herr auf Liebstein in Böhmen, landvogt 1465. Ein eifriger anhänger des königs Georg, dessen ansehen er durch grosse strenge zu behaupten suchte. Als die Oberlausitz dem könige den gehorsam aufkündigte; verliess er das land; Käuf. 2, 252. 269. capitaneos. In Budissin ward Christoph von Haugwitz als haupt- mann eingesetzt; in Görlitz an Martins von Maxen stelle, Cas- par von Nostitz auf Tschocha, Georgs feind; Käuf. 2, 253. 272. 273 f. Die zollbeamten, telonarii wurden ebenfalls entlassen. Jaroslaus. Auch sein vater, Zdenko von Sternberg, hatte auf seine ansetzung einfluss. Bis zu seiner nochmahligen bestätigung durch könig Matthias schrieb er sich nur verweser der lande und sechs- städte; urk. vz. 6, 104, Käuf. 2, 271. a tribus ciuitatibus. Vgl. Käufer 2, 271. notarius. Johannes Cremsier, welcher im j. 1465 subnotarius, und in ebendemselben jahre nach Jakobs von Berneck tode, notarius ward und dieses amt bis 1469 verwaltete; Carpz. 2, 301. 303. Czarda. Er war, so wie die ibrigen, im jahrbuche benannten, ein eifriger anhänger des königs Georg. Pelz. 1, 465. preter Budissinens. Jaroslaw von Sternberg schrieb damahls an die stadt Görlitz, die landschaft des weichbildes Budissin nebst den städten zögere ins feld gegen Georg zu riicken; Käuf. 2, 254. aduenerant de Lypezk u. s. u. Eschenl. 2, 59. 'Es kamen auch 400 creuziger von Leipzig und von Erford studenten, und alle diese in die sechs städte kamen bei ihnen zu bleiben, die der legat zugabe und z€gen gen der Zittau." dominus de Hoerswerde. Friedrich von Schönburg, aus dem hause Glaucha dem könig treu ergeben. Die besatzung des schlosses befehligte Melchior von Löben; laus. Mag. 1776, 260. 262. Georg hatte indessen ein heer gegen die Oberlausitz gesendet: als es in die gegend von Zittau kam, ‘rückten,' wie Eschenloer 2, 75 sagt, "die städte zusammen in das feld mit macht, dadurch die mannschaft (landschaft) nicht wuste wohin sie sich zu halden. Iedoch die nicht feste beschloss waren zogen zu den städten.' Er erzählt weiter, die ketzer seien in der nacht wieder iiber das gebirge nach Böhmen gezogen und die städte nebst dem landvogte hätten die landschaft genöthigt vom könige abzufallen und mit vor Hoyerwerde zu zie- hen. Bodo von Ilburg nennt Eschenloer unrichtig Otto v.Ilburg ; ausserdem stimmt sein bericht mit dem jahrbuche iiberein. 87, 18.
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198 89, 16. 89, 25. 89, 28. 89, 29. 89, 32. 89, 34. 89, 34. 89. 34. abbatissin de morgenstern. S. die belagerung von Hoyersterde (v. Kloss) im laus. mag. 1776, 261, Worbs gesch. der herrsch. So- rau und Triebel 51 f. ante festum omnium sanctorum. Am sonntage 'allir gottes heiligen’ ward das vorhin erwälnte bündnis in Görlitz bestätigt und durch zutritt anderer erweitert; urk. samml. zu 1467. ciuitas Saganensis u. s. w. Der herzog Balthasar von Sagan, welcher zu der zeit, als alle fürsten der kaiser und der pabst Georgen als könig anerkannt hatten, allein dessen gegner blieb, ward im j. 1461 auf Georgs befehl von einem böhmischen und oberlausitzischen heere iiberzogen. Der üibermacht weichend verliess er heimlich sein ländchen, welches der könig sodann dem herzog Joannes, Balthasars bruder, gab. Aber der pabst Paul II. gebot dem herzoge Johannes im j. 1462 das fürstenthum seinem bruder wiederzugeben und bedrohte ihn im weigerungsfalle mit dem banne. Da er hierauf nicht achtete, ward das fürstenthum im j. 1463 mit dem päbstlichen interdicte belegt, und blieb sechs jabre hindurch in diesem zustande; Worbs gesch. d. herzogth. Sagan. 103 — 107. tandem — vnire. Worbs berichtet dagegen s. 120 dass anfänglich die sechsstädte dem bruder gegen den herzog nicht hätten beitreten wollen, wenn nicht die mit dem banne belegte stadt Sagan einige erleichterung erhielte. tunc temporis decreverunt u. s. w. Friedrich von Biberstein hatte aus dem lager vor Hoyerswerde dem herzog Johannes einen feh- debrief gesendet und am sonntage nach Galli 1467 erliess der letz- tere an die mannschaften und städte der sechslande, als die ver- biindeten Bibersteins, die kriegserklärung ; Worbs 118 ff. Das ober- lausitzische heer führte der landvogt, das niederlausitzische Botho v. Ilburg gegen Sagan; den oberbefehl hatte herzog Heinrich von Glogau oder Freistadt. Nach dreitägiger belagerung übergab herzog Johannes schloss und stadt am tage vor s. Elisabeth; Worbs 121. nos mansimus in domo. Dass Zittau an der belagerung nicht an- theil nahm bemerkt auch Worbs 121 ; es war selbst sehr bedrängt. Tetschen. Den herrn von Wartenberg gehörig. Czarda. Wahrscheinlich der 87, 31 erwähnte Czarda Uzk. Cristoff Ronbergk de Tolnstein. Carpzov nennt ihn Christoph von Romburg auf Blankenstein und führt ihn und Hans v. Lottitz auf Schirgistvalde als hussitische hauptleute auf, an. 5, 213. versus Tolnstein ut jnimici etc. Die Zittauer suchten durch eine 89, 6. 90, 2.
198 89, 16. 89, 25. 89, 28. 89, 29. 89, 32. 89, 34. 89, 34. 89. 34. abbatissin de morgenstern. S. die belagerung von Hoyersterde (v. Kloss) im laus. mag. 1776, 261, Worbs gesch. der herrsch. So- rau und Triebel 51 f. ante festum omnium sanctorum. Am sonntage 'allir gottes heiligen’ ward das vorhin erwälnte bündnis in Görlitz bestätigt und durch zutritt anderer erweitert; urk. samml. zu 1467. ciuitas Saganensis u. s. w. Der herzog Balthasar von Sagan, welcher zu der zeit, als alle fürsten der kaiser und der pabst Georgen als könig anerkannt hatten, allein dessen gegner blieb, ward im j. 1461 auf Georgs befehl von einem böhmischen und oberlausitzischen heere iiberzogen. Der üibermacht weichend verliess er heimlich sein ländchen, welches der könig sodann dem herzog Joannes, Balthasars bruder, gab. Aber der pabst Paul II. gebot dem herzoge Johannes im j. 1462 das fürstenthum seinem bruder wiederzugeben und bedrohte ihn im weigerungsfalle mit dem banne. Da er hierauf nicht achtete, ward das fürstenthum im j. 1463 mit dem päbstlichen interdicte belegt, und blieb sechs jabre hindurch in diesem zustande; Worbs gesch. d. herzogth. Sagan. 103 — 107. tandem — vnire. Worbs berichtet dagegen s. 120 dass anfänglich die sechsstädte dem bruder gegen den herzog nicht hätten beitreten wollen, wenn nicht die mit dem banne belegte stadt Sagan einige erleichterung erhielte. tunc temporis decreverunt u. s. w. Friedrich von Biberstein hatte aus dem lager vor Hoyerswerde dem herzog Johannes einen feh- debrief gesendet und am sonntage nach Galli 1467 erliess der letz- tere an die mannschaften und städte der sechslande, als die ver- biindeten Bibersteins, die kriegserklärung ; Worbs 118 ff. Das ober- lausitzische heer führte der landvogt, das niederlausitzische Botho v. Ilburg gegen Sagan; den oberbefehl hatte herzog Heinrich von Glogau oder Freistadt. Nach dreitägiger belagerung übergab herzog Johannes schloss und stadt am tage vor s. Elisabeth; Worbs 121. nos mansimus in domo. Dass Zittau an der belagerung nicht an- theil nahm bemerkt auch Worbs 121 ; es war selbst sehr bedrängt. Tetschen. Den herrn von Wartenberg gehörig. Czarda. Wahrscheinlich der 87, 31 erwähnte Czarda Uzk. Cristoff Ronbergk de Tolnstein. Carpzov nennt ihn Christoph von Romburg auf Blankenstein und führt ihn und Hans v. Lottitz auf Schirgistvalde als hussitische hauptleute auf, an. 5, 213. versus Tolnstein ut jnimici etc. Die Zittauer suchten durch eine 89, 6. 90, 2.
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199 90, 21. 90, 25. bewegung auf den Tollenstein zu, der dem herrn von Romburg gehörte, die feinde aus der nähe von Zittau wegzulocken. versus Tolnstein vbi nostri fuerunt. Die Zittauer waren nicht bei Tollenstein, sondern ihr zug hatte die richtung gegen Tollen- stein genommen, wie sich aus dem folgenden ergiebt, da das tref- fen bei dem breiten berge, also in einer entfernung von mehr als zwei stunden vom Tollenstein vorfiel. Spätere chroniken und nach ihnen Carpzov berichten, die zittauischen drei heerhaufen hätten sich im walde am breiten berge verborgen, die feinde aber einen kundschafter nach der spitze des berges gesendet. Dieser sei auf dem wege dahin von den Zittauern aufgefangen worden und habe durch sie gezwungen von der bergspitze dem feindlichen heere das zeichen geben miissen dass alles ruhig und sicher sei. Hierdurch getäuscht hätten die Böhmen ihre waffen abgelegt und sich an der bergseite nach Warnsdorf zu gelagert. Das geraubte vieh hätten die Zittauer ruhig vorüber ziehen lassen, sodann aber plötz- lich die feinde üiberfallen. Carpzoy giebt die zahl der gebliebenen Böhmen auf 150 an und nennt unter ihnen Hans von Lottitz. Von Seiten der Zittauer seien nur zwei, Jacob Rawer und Hans Hentschel, und ein bauer geblieben. Diess klingt fabelhaft, obwohl die Böhmen ihre waffen abgelegt hatten. Sie wurden auf dem pfarrkirchhofe begraben. Das birgerheer zog in Zittau ein, 'als man schon licht eintrug. Die reiterei der Böhmen soll an dem treffen nicht antheil genommen haben. legati. Rudolfs von Lavant; Worbs 121 nennt den bischof von Breslau (Jodocus). Mathias rex Hungarie. Durch eine urk. d. idib. maj. 1467, iibersetzt ri Eschenl. 2, 66 f. gab der pabst dem bischof Rudolf von La- vant vollmacht 'alle . . . denen einen könig zu Böhmen gebüret zu kiesen, alleine die christlichen, und die dem Girsik nicht anhangen, an eine bequeme stat zu berufen . .. und einen neuen, christlichen könig zu kiesen.' Die Böhmen wandten sich an Matthias (Corvi- nus) könig von Ungarn, Georgs schwiegersohn, den auch der pabst begiinstigte; Pelz. 1, 463. Schrökh 34, 739. Matthias ergriff die waffen gegen Georg (Eschenl. 2, 113. 116 f., cont. Pulk. 187f., Pelz. 1, 469 f.) und trat dem christlichen bunde in Böhmen gegen denselben bei. Trzebicz, Pelz. 1, 471. Eschenl. 2, 128. Victorin, Georgs sohn, vertheidigte es. Sein vater zog ihm mit einem grossen heere zu hilfe. Victorin schlug sich durch. Spilberg. Eschenl. 2, 130. Spielbergk und Hradisst wurden nach 90, 4. 90, 27. 90, 28.
199 90, 21. 90, 25. bewegung auf den Tollenstein zu, der dem herrn von Romburg gehörte, die feinde aus der nähe von Zittau wegzulocken. versus Tolnstein vbi nostri fuerunt. Die Zittauer waren nicht bei Tollenstein, sondern ihr zug hatte die richtung gegen Tollen- stein genommen, wie sich aus dem folgenden ergiebt, da das tref- fen bei dem breiten berge, also in einer entfernung von mehr als zwei stunden vom Tollenstein vorfiel. Spätere chroniken und nach ihnen Carpzov berichten, die zittauischen drei heerhaufen hätten sich im walde am breiten berge verborgen, die feinde aber einen kundschafter nach der spitze des berges gesendet. Dieser sei auf dem wege dahin von den Zittauern aufgefangen worden und habe durch sie gezwungen von der bergspitze dem feindlichen heere das zeichen geben miissen dass alles ruhig und sicher sei. Hierdurch getäuscht hätten die Böhmen ihre waffen abgelegt und sich an der bergseite nach Warnsdorf zu gelagert. Das geraubte vieh hätten die Zittauer ruhig vorüber ziehen lassen, sodann aber plötz- lich die feinde üiberfallen. Carpzoy giebt die zahl der gebliebenen Böhmen auf 150 an und nennt unter ihnen Hans von Lottitz. Von Seiten der Zittauer seien nur zwei, Jacob Rawer und Hans Hentschel, und ein bauer geblieben. Diess klingt fabelhaft, obwohl die Böhmen ihre waffen abgelegt hatten. Sie wurden auf dem pfarrkirchhofe begraben. Das birgerheer zog in Zittau ein, 'als man schon licht eintrug. Die reiterei der Böhmen soll an dem treffen nicht antheil genommen haben. legati. Rudolfs von Lavant; Worbs 121 nennt den bischof von Breslau (Jodocus). Mathias rex Hungarie. Durch eine urk. d. idib. maj. 1467, iibersetzt ri Eschenl. 2, 66 f. gab der pabst dem bischof Rudolf von La- vant vollmacht 'alle . . . denen einen könig zu Böhmen gebüret zu kiesen, alleine die christlichen, und die dem Girsik nicht anhangen, an eine bequeme stat zu berufen . .. und einen neuen, christlichen könig zu kiesen.' Die Böhmen wandten sich an Matthias (Corvi- nus) könig von Ungarn, Georgs schwiegersohn, den auch der pabst begiinstigte; Pelz. 1, 463. Schrökh 34, 739. Matthias ergriff die waffen gegen Georg (Eschenl. 2, 113. 116 f., cont. Pulk. 187f., Pelz. 1, 469 f.) und trat dem christlichen bunde in Böhmen gegen denselben bei. Trzebicz, Pelz. 1, 471. Eschenl. 2, 128. Victorin, Georgs sohn, vertheidigte es. Sein vater zog ihm mit einem grossen heere zu hilfe. Victorin schlug sich durch. Spilberg. Eschenl. 2, 130. Spielbergk und Hradisst wurden nach 90, 4. 90, 27. 90, 28.
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90, 32. 90, 32. 90, 36. 90, 40. 91, 20. 91, 25. 91, 27, 91, 29. , k Pelz. 4, 472 damahls vergebens belagert. Eschenloer setzt die er- oberung des Spielbergs durch Matthias in d. j. 1469. | fraternitatem. Die brüderschaft unserer lieben frauen, auch con- stabulei genannt. Rudolf von Lavant, nach Jodocus tode 1468 zum bischof von Breslau erkoren CEschenl. 9. 96. 108 fe, anon vit. episc. FFratisl. bei Sommersberg 9, 195, wo jedoch ein druckfehler das j. 14860 angiebt), hatte sie durch eine urkunde genehmigt, nach deren inhalte der rath fer. V. ante dom. palm. 1469 ihr‘ besondere statuten ertheilte, welche Carpz. an. 2, 1077. mittheilt, Die mit- g lieder machten, sich, verbindlich ohne des rathes vormissen keine sammlung oder morgensprache zu halten, einander zu grabe zu be- gleiten, den seelmessen beizuwohnen u. s. ww. litera. Nicht mehr vorhanden. Nach handschriftlichen chroniken war sie den curatoren der kirche zu s. Johannes übergeben worden. Die statuten hatte der stadtschreiber Cremsier verfasst. dux Heynricus. Heinrich von Freistadt (Glogau). Er sammelte sein heer bei Zittau, an fussvolk 7000 mann, an veisigen In einer schönen wagenburg 1000 stark; 600 kreusiger waren im heere, wel- ches in der pfingstwoche nach Böhmen aufbrach; s. Eschenl. 2, 126, welcher die durch die kreuziger verübten greuelthaten schil- dert. Michelsperg. Er brachte 3000 bauern in eine wagenburg zusam- men und 900 pferde. Das bundesheer setzte ungestum uber die Iser, an deren jenseitigen ufer die feinde lagen. Vergebens stürm- ie er die wagenburg z auf dem rückzuge versank ein grosser theil desselben. in den fluten, welche durch dre auf Michelsbergs befehl immilttelst. abgestochene teiche angesclueollen waren. — Michelsbere ward tödtlich verwundet, und starb bald hernach; Eschenloer 2, 126 /. | / Hoyersswerde. Auf des bónigs Matthias befehl ward die belage- rung ernstlicher als im vorigen jahre betrieben; vgl. laus. mag. 1776, 976. JVorbs. gesch. d. herrsch. Sorau 53. Kine zittauische sur fiaschine ward dabei angewendet. jn die decoll. s. Joh. Bapt. 4m 29en aug. 1468. | quasi integrum annum, Die belagerung hatte un sept. 1467 be- gonnens laus. mag. 1716, 261 f., diplomat. annal. d. fr. herrsch. -Hoyerswerde, in. den oberl. beitr. zur gelahrh. 2, 53f. plurimos terminos de bonis Hayerswerde. | Ur£undliche nachrichten Aierüber scheinen zu fehlen. Diese stelle des Jahrbuchs theilt Kloss im laus. mag. 1776, 993 zit und sagt, die vereintgung eines thetls von .Hoyerswerde mit. der landvogtei müsse nur einige zeit hin- durch, statt gefunden. haben; denn Jaroslaw von Sternberg habe
90, 32. 90, 32. 90, 36. 90, 40. 91, 20. 91, 25. 91, 27, 91, 29. , k Pelz. 4, 472 damahls vergebens belagert. Eschenloer setzt die er- oberung des Spielbergs durch Matthias in d. j. 1469. | fraternitatem. Die brüderschaft unserer lieben frauen, auch con- stabulei genannt. Rudolf von Lavant, nach Jodocus tode 1468 zum bischof von Breslau erkoren CEschenl. 9. 96. 108 fe, anon vit. episc. FFratisl. bei Sommersberg 9, 195, wo jedoch ein druckfehler das j. 14860 angiebt), hatte sie durch eine urkunde genehmigt, nach deren inhalte der rath fer. V. ante dom. palm. 1469 ihr‘ besondere statuten ertheilte, welche Carpz. an. 2, 1077. mittheilt, Die mit- g lieder machten, sich, verbindlich ohne des rathes vormissen keine sammlung oder morgensprache zu halten, einander zu grabe zu be- gleiten, den seelmessen beizuwohnen u. s. ww. litera. Nicht mehr vorhanden. Nach handschriftlichen chroniken war sie den curatoren der kirche zu s. Johannes übergeben worden. Die statuten hatte der stadtschreiber Cremsier verfasst. dux Heynricus. Heinrich von Freistadt (Glogau). Er sammelte sein heer bei Zittau, an fussvolk 7000 mann, an veisigen In einer schönen wagenburg 1000 stark; 600 kreusiger waren im heere, wel- ches in der pfingstwoche nach Böhmen aufbrach; s. Eschenl. 2, 126, welcher die durch die kreuziger verübten greuelthaten schil- dert. Michelsperg. Er brachte 3000 bauern in eine wagenburg zusam- men und 900 pferde. Das bundesheer setzte ungestum uber die Iser, an deren jenseitigen ufer die feinde lagen. Vergebens stürm- ie er die wagenburg z auf dem rückzuge versank ein grosser theil desselben. in den fluten, welche durch dre auf Michelsbergs befehl immilttelst. abgestochene teiche angesclueollen waren. — Michelsbere ward tödtlich verwundet, und starb bald hernach; Eschenloer 2, 126 /. | / Hoyersswerde. Auf des bónigs Matthias befehl ward die belage- rung ernstlicher als im vorigen jahre betrieben; vgl. laus. mag. 1776, 976. JVorbs. gesch. d. herrsch. Sorau 53. Kine zittauische sur fiaschine ward dabei angewendet. jn die decoll. s. Joh. Bapt. 4m 29en aug. 1468. | quasi integrum annum, Die belagerung hatte un sept. 1467 be- gonnens laus. mag. 1716, 261 f., diplomat. annal. d. fr. herrsch. -Hoyerswerde, in. den oberl. beitr. zur gelahrh. 2, 53f. plurimos terminos de bonis Hayerswerde. | Ur£undliche nachrichten Aierüber scheinen zu fehlen. Diese stelle des Jahrbuchs theilt Kloss im laus. mag. 1776, 993 zit und sagt, die vereintgung eines thetls von .Hoyerswerde mit. der landvogtei müsse nur einige zeit hin- durch, statt gefunden. haben; denn Jaroslaw von Sternberg habe
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201 91, 36. 92, 8. 92, 9. Hoyerswerde um d. j. 1471, als er schon von der landvogtei abge- gangen, erblich besessen, und eben dieses werde von den folgenden besitzern gemeldet. das sloss Roll. Carpzov legt anal. 5, 214 ohne nachweisung sei- ner quelle den vorgang in d. j. 1469, fer. VI ante festum Sixti. Eschenloer 2, 140 stimmt mit unserm jahrbuche üiberein: In disen tagen vmb Martini (1468) waren zwölf drabanten aus der stadt Zit- taw, die erstigen das hohe feste schloss Rol genant, bei vir meilen von der Zittaw, und schlugen darbei zu tode den herren mit allem seinen gesinde, und funden darbei vil güter, das die umbligende ketzer darauf umb fridens willen gefüret hatten. Es war eine un- geheure ritterliche that; die Zittauer besatzten das schloss wol.' Die ausführlichste, mir bekannte, nachricht von dieser waffenthat. Wenn man die schroffe höhe des Rollbergs (bei Niemes) betrach- tet, so erstaunt man üiber die kiihnheit des unternehmens. Noch geht die sage in dortiger gegend, dass die Zittauer abends, als das vieh von der weide nach der burg zuriick getrieben worden, das wagstick vollfihrt hätten. Triimmer der burg sind noch por- handen. Anno etc. lxviij. Gabel scheint also damahls einem aus dem ge- schlechte der Duba gehört zu haben, die es noch mit Georg hiel- ten. Carpzov sagt 5, 214, die hilfe des landvogts und der städte habe gezögert. preurbio. Der von Duba scheint also Zittau friiher befehdet zu haben. Anno domini etc. lxix° Die heere beider könige standen in den ersten monaten des jahres 1469 noch gegen einander im felde. Endlich kamen Georg und Matthias bei Sternberg in Mähren zu einer unterhandlung zusammen, die im freien felde unter zelten statt fand. Es ward ein waffenstillstand auf ein jahr verabredet; ehe ihn aber Matthias abschliessen konnte, bedrohte ihn der päbst- liche legat, bischof von Ferrara mit dem interdicte. Der bischof von Breslau, Rudolf, der von Ollmiitz und andere drangen in Matthias, die böhmische krone anzunehmen. Am 3ten mai ward er zu Ollmitz zum könig ausgerufen und vom päbstlichen legat mit einer einem marienbilde aus einer kirche zu Brünn entnommenen krone gekrönt; Eschenl. 2, 155. ff., Pelz. 1, 472 f. Die bischöfe von Breslau und Ollmiitz und viele böhmische herren, auch städ- tische abgeordnete führten Matthias in die domkirche ; dort trugen ihm der bischof von Breslau und Zdenko von Sternberg die krone an, die er sofort annahm. Er zog sogleich nach Breslau zur hul- digung; Eschenl. 2, 160. 162 ff. prestitimus — Wratislauie. Nachdem Breslau dem könige gehuldigt 91, 35. 92, 25 f. 26
201 91, 36. 92, 8. 92, 9. Hoyerswerde um d. j. 1471, als er schon von der landvogtei abge- gangen, erblich besessen, und eben dieses werde von den folgenden besitzern gemeldet. das sloss Roll. Carpzov legt anal. 5, 214 ohne nachweisung sei- ner quelle den vorgang in d. j. 1469, fer. VI ante festum Sixti. Eschenloer 2, 140 stimmt mit unserm jahrbuche üiberein: In disen tagen vmb Martini (1468) waren zwölf drabanten aus der stadt Zit- taw, die erstigen das hohe feste schloss Rol genant, bei vir meilen von der Zittaw, und schlugen darbei zu tode den herren mit allem seinen gesinde, und funden darbei vil güter, das die umbligende ketzer darauf umb fridens willen gefüret hatten. Es war eine un- geheure ritterliche that; die Zittauer besatzten das schloss wol.' Die ausführlichste, mir bekannte, nachricht von dieser waffenthat. Wenn man die schroffe höhe des Rollbergs (bei Niemes) betrach- tet, so erstaunt man üiber die kiihnheit des unternehmens. Noch geht die sage in dortiger gegend, dass die Zittauer abends, als das vieh von der weide nach der burg zuriick getrieben worden, das wagstick vollfihrt hätten. Triimmer der burg sind noch por- handen. Anno etc. lxviij. Gabel scheint also damahls einem aus dem ge- schlechte der Duba gehört zu haben, die es noch mit Georg hiel- ten. Carpzov sagt 5, 214, die hilfe des landvogts und der städte habe gezögert. preurbio. Der von Duba scheint also Zittau friiher befehdet zu haben. Anno domini etc. lxix° Die heere beider könige standen in den ersten monaten des jahres 1469 noch gegen einander im felde. Endlich kamen Georg und Matthias bei Sternberg in Mähren zu einer unterhandlung zusammen, die im freien felde unter zelten statt fand. Es ward ein waffenstillstand auf ein jahr verabredet; ehe ihn aber Matthias abschliessen konnte, bedrohte ihn der päbst- liche legat, bischof von Ferrara mit dem interdicte. Der bischof von Breslau, Rudolf, der von Ollmiitz und andere drangen in Matthias, die böhmische krone anzunehmen. Am 3ten mai ward er zu Ollmitz zum könig ausgerufen und vom päbstlichen legat mit einer einem marienbilde aus einer kirche zu Brünn entnommenen krone gekrönt; Eschenl. 2, 155. ff., Pelz. 1, 472 f. Die bischöfe von Breslau und Ollmiitz und viele böhmische herren, auch städ- tische abgeordnete führten Matthias in die domkirche ; dort trugen ihm der bischof von Breslau und Zdenko von Sternberg die krone an, die er sofort annahm. Er zog sogleich nach Breslau zur hul- digung; Eschenl. 2, 160. 162 ff. prestitimus — Wratislauie. Nachdem Breslau dem könige gehuldigt 91, 35. 92, 25 f. 26
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202 92, 26. 93, 4. 93, 8. 93, 15. hatte folgten ‘alle fürsten in Slesien, auch alle manne und städte in Slesien, auch die sechslande, Budissin Görlitz u. s. w., auch das markgrafthum Lusitz' in Breslau dem beispiele nach; Eschenl. 2, 166. Die huldigung geschah am 7ten juni. Grosser giebt in d. laus. merkw. 1, 142 den 15ten juni an. Wir etc. schweren. Diese eidesformel, welche auch bei Carpz. 2, 197 zu finden ist, stimmt mit der von Eschenl. 2, 167 f. mitgetheilten, nach welcher Breslau schwor, überein. Auch sagt er 168 ausdriick- lich 'in dieser forme musten die andern gar huldigen.' Grosser führt a.a.o. einen eigenen eid der stadt Budissin an. Als abgeordnete von Zittau legten den huldigungseid ab George Kicher (rathsm. 1444, biir- germ. 1461) und Nicol. Zivirner (rathsm. 1450); Carpz. 2, 196. 269. alle vnsere briue. Die urk. (in d. samml.) ist gegeben dinst. n. st. Johann. d. täuf. zu Breslau. nyderloge des tonnengutis. Worte der urk. 'also dass die von Behem solch tonnengut der fische und heringe nicht weiter holen sollen denn aus derselben niederlage zur Sittaw, und die aus der Mark und aus dem niederlande solch tonnengut . . nicht weiter furen sollen denn auf die niederlage gen der Sittaw und daselbst ablegen und ver- kaufen, auch ob die aus den land und sechsstädten, Budissin Görlitz Luban Lobaw und Camenz, mit solchen obgenannten tonnengut und fischerey gen Behem handeln vnd vrbern wollten, so sollen daselbst auf der niederlage sich damit halten ... one alle widerrede . . ." Das recht mit rothem wachse zu siegeln nennt die urkunde 'eine sonderliche ere und zierheit.' — Beider märkte dauer ward auf vier tage bestimmt; urk. sammlung. Mont. n. Joh. bapt. hatte Mat- thias die stadt Zittau und deren inwohner aller schuld gegen je- dermann befreiet auf zehn jahre; Carpz. anal. 2, 197. 4, 167. Nach einer alten nachricht bestätigte Matthias die rechte des klo- sters Oybin im j. 1465; urk. vz. 7, 112, wo ein druckfehler das j. 1464 angiebt, den edlen herren Hazen jre slossere u. s. 1p. Den Hazen, d. i. de- nen von Hasenburg. Der cont. Pulk. 183 und 189 nennt Zagicz von Hasenburg und bemerkt, dass die burg Kost nur durch unter- handlung des Zag. v. H. mit dem könig Georg gerettet worden. Die absicht der Schlesier und Lausitzer ihr zu hilfe zu kommen sei vereitelt worden, indem Georg ein heer unter dem feldhaupt- mann Strzela aufbrechen lassen. Auf diese wahrnehmung habe sich das schlesische bundesheer sogleich zerstreut, sei aber von den Böhmen über das gebirge bis nach Zittau verfolgt worden. Ein theil des böhmischen heeres sei zuriickgeblieben. Als nun die Zit- tauer sich hervorgewagt, sei herzog Heinrich, Georgs sohn, mit sei-
202 92, 26. 93, 4. 93, 8. 93, 15. hatte folgten ‘alle fürsten in Slesien, auch alle manne und städte in Slesien, auch die sechslande, Budissin Görlitz u. s. w., auch das markgrafthum Lusitz' in Breslau dem beispiele nach; Eschenl. 2, 166. Die huldigung geschah am 7ten juni. Grosser giebt in d. laus. merkw. 1, 142 den 15ten juni an. Wir etc. schweren. Diese eidesformel, welche auch bei Carpz. 2, 197 zu finden ist, stimmt mit der von Eschenl. 2, 167 f. mitgetheilten, nach welcher Breslau schwor, überein. Auch sagt er 168 ausdriick- lich 'in dieser forme musten die andern gar huldigen.' Grosser führt a.a.o. einen eigenen eid der stadt Budissin an. Als abgeordnete von Zittau legten den huldigungseid ab George Kicher (rathsm. 1444, biir- germ. 1461) und Nicol. Zivirner (rathsm. 1450); Carpz. 2, 196. 269. alle vnsere briue. Die urk. (in d. samml.) ist gegeben dinst. n. st. Johann. d. täuf. zu Breslau. nyderloge des tonnengutis. Worte der urk. 'also dass die von Behem solch tonnengut der fische und heringe nicht weiter holen sollen denn aus derselben niederlage zur Sittaw, und die aus der Mark und aus dem niederlande solch tonnengut . . nicht weiter furen sollen denn auf die niederlage gen der Sittaw und daselbst ablegen und ver- kaufen, auch ob die aus den land und sechsstädten, Budissin Görlitz Luban Lobaw und Camenz, mit solchen obgenannten tonnengut und fischerey gen Behem handeln vnd vrbern wollten, so sollen daselbst auf der niederlage sich damit halten ... one alle widerrede . . ." Das recht mit rothem wachse zu siegeln nennt die urkunde 'eine sonderliche ere und zierheit.' — Beider märkte dauer ward auf vier tage bestimmt; urk. sammlung. Mont. n. Joh. bapt. hatte Mat- thias die stadt Zittau und deren inwohner aller schuld gegen je- dermann befreiet auf zehn jahre; Carpz. anal. 2, 197. 4, 167. Nach einer alten nachricht bestätigte Matthias die rechte des klo- sters Oybin im j. 1465; urk. vz. 7, 112, wo ein druckfehler das j. 1464 angiebt, den edlen herren Hazen jre slossere u. s. 1p. Den Hazen, d. i. de- nen von Hasenburg. Der cont. Pulk. 183 und 189 nennt Zagicz von Hasenburg und bemerkt, dass die burg Kost nur durch unter- handlung des Zag. v. H. mit dem könig Georg gerettet worden. Die absicht der Schlesier und Lausitzer ihr zu hilfe zu kommen sei vereitelt worden, indem Georg ein heer unter dem feldhaupt- mann Strzela aufbrechen lassen. Auf diese wahrnehmung habe sich das schlesische bundesheer sogleich zerstreut, sei aber von den Böhmen über das gebirge bis nach Zittau verfolgt worden. Ein theil des böhmischen heeres sei zuriickgeblieben. Als nun die Zit- tauer sich hervorgewagt, sei herzog Heinrich, Georgs sohn, mit sei-
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203 ner mannschaft aus dem walde hervorgebrochen, und habe die Deutschen zurickgeschlagen. mehr als 70 der letztern seien geblie- ben, ohne die zu zählen, welche auf bäumen oder in sümpfen und gruben ihre rettung gesucht hätten. Die zahl der gefangenen ha- be mehr als 30 betragen, auch seien umliegende häuser und höfe in den vorstädten verbrannt worden. — Durch diese erzählung wird unstreitig das treffen bei der neumihle und der unweit des frauenkirchhoƒs liegenden queckiiese bezeichnet, welche das jahrbuch weiter unten schildert. — Wir miissen zunächst die erzählung des jahrbuchs und des cont. Pulk. aus Eschenl. 2,181 ergänzen. Franz von Hag (s. 180 der beste hauptmann des königs Matthias genannt) sollte das schlesische und lausitzische heer den herren von Hasenburg zu hilfe führen. Die von Breslau zogen aus am s. Bartholomäustage mit der wagenburg zu ross und fusse gegen Lewenberg: da samleten sich die andern. Der bischof und das kapitel sante mitte bei zehen pferden und dreissig drabanten, eine grosse hülf. Da die von Bres- lau gen Lewenberg kamen, funden sie eine kleine samblunge, sie hat- ten mehr leute dahin gebracht, denn sie funden. Franz von Hage brachte sie bei anderthalb hundert pferden und hundert drabanten, und furete diess heer gen der Zittaw. Da solten die sechsstädte und die Lusizer sich auch finden mit iren heeren; die auch dahin also vil leute braehten, als die aus Slesien. Bei 2000 mann zu fusse und bei 800 pferde waren da versammelt, damit sie das gebirge anzogen, in meinunge des von Hasenburg schlösser zu retten (vgl. s. 180). Aber die ketzer hatten sich nicht ferne dabei heimlich gar stark gesammelt und harreten die zukunft der unsern. Und so die ansern verzogen weren, hetten gar wenig dürfen wieder kommen, und darumb zogen die unsern zurücke gen der Zittow und schieden von einander, die Slesier in ire heimat und die von sechsstäten und Lusiz auch desgleichen.' Eschenloer rechtfertigt hier den riickzug des heers — der cont. Pulk. nennt ihn flucht — mit der über- macht der feinde; das jahrbuch hingegen scheint ihn als üibereilt zu bezeichnen und die schuld den Bresslauern beizumessen. Die sodann erfolgte trennung des heeres von den Lausitzern führt das jahrbuch ebenfalls an. — Eschenl. fährt fort ‘sondern herr Jarosla von Sternberg (der landvogt) mit den sechsstädten zogen vor den To- lenstein, und beharreten davor fünf tage.' Hiermit stimmt also das jahrbuch, so wie Carpz. an. 5, 214 in der hauptsache üiberein. vnder des — gebirge. Nach dem, was oben aus dem contin. Pulk. angeführt worden, deuten diese worte auf den übergang des Strze- la über das gebirge, welchem Heinrich, herzog von Minsterberg, Georgs sohn, nachfolgte; vergl. Carpz. 5, 214. 93, 33 f. 26*
203 ner mannschaft aus dem walde hervorgebrochen, und habe die Deutschen zurickgeschlagen. mehr als 70 der letztern seien geblie- ben, ohne die zu zählen, welche auf bäumen oder in sümpfen und gruben ihre rettung gesucht hätten. Die zahl der gefangenen ha- be mehr als 30 betragen, auch seien umliegende häuser und höfe in den vorstädten verbrannt worden. — Durch diese erzählung wird unstreitig das treffen bei der neumihle und der unweit des frauenkirchhoƒs liegenden queckiiese bezeichnet, welche das jahrbuch weiter unten schildert. — Wir miissen zunächst die erzählung des jahrbuchs und des cont. Pulk. aus Eschenl. 2,181 ergänzen. Franz von Hag (s. 180 der beste hauptmann des königs Matthias genannt) sollte das schlesische und lausitzische heer den herren von Hasenburg zu hilfe führen. Die von Breslau zogen aus am s. Bartholomäustage mit der wagenburg zu ross und fusse gegen Lewenberg: da samleten sich die andern. Der bischof und das kapitel sante mitte bei zehen pferden und dreissig drabanten, eine grosse hülf. Da die von Bres- lau gen Lewenberg kamen, funden sie eine kleine samblunge, sie hat- ten mehr leute dahin gebracht, denn sie funden. Franz von Hage brachte sie bei anderthalb hundert pferden und hundert drabanten, und furete diess heer gen der Zittaw. Da solten die sechsstädte und die Lusizer sich auch finden mit iren heeren; die auch dahin also vil leute braehten, als die aus Slesien. Bei 2000 mann zu fusse und bei 800 pferde waren da versammelt, damit sie das gebirge anzogen, in meinunge des von Hasenburg schlösser zu retten (vgl. s. 180). Aber die ketzer hatten sich nicht ferne dabei heimlich gar stark gesammelt und harreten die zukunft der unsern. Und so die ansern verzogen weren, hetten gar wenig dürfen wieder kommen, und darumb zogen die unsern zurücke gen der Zittow und schieden von einander, die Slesier in ire heimat und die von sechsstäten und Lusiz auch desgleichen.' Eschenloer rechtfertigt hier den riickzug des heers — der cont. Pulk. nennt ihn flucht — mit der über- macht der feinde; das jahrbuch hingegen scheint ihn als üibereilt zu bezeichnen und die schuld den Bresslauern beizumessen. Die sodann erfolgte trennung des heeres von den Lausitzern führt das jahrbuch ebenfalls an. — Eschenl. fährt fort ‘sondern herr Jarosla von Sternberg (der landvogt) mit den sechsstädten zogen vor den To- lenstein, und beharreten davor fünf tage.' Hiermit stimmt also das jahrbuch, so wie Carpz. an. 5, 214 in der hauptsache üiberein. vnder des — gebirge. Nach dem, was oben aus dem contin. Pulk. angeführt worden, deuten diese worte auf den übergang des Strze- la über das gebirge, welchem Heinrich, herzog von Minsterberg, Georgs sohn, nachfolgte; vergl. Carpz. 5, 214. 93, 33 f. 26*
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204 Cleinschonichen. Carpzov erzählt a. a. o. das treffen bei der neu- mühle nur kurz nach späteren nachrichten; mehr giebt Eschenloer 2, 181 ff. Indes da die Behmen vor Budin höreten dass die unsern nicht zu inen, sondern heim gezogen waren, da zogen sie mit einem starken heere gen Zittaw. Des die armen leute sich nicht besorgten, liefen aus der stat, mit den feinden zu schermeuseln, (scharmizeln) als sie vor ofte getan hatten, sondern vom heere wusten sie nicht. Sondern da sie das sahen, da waren sie der stat zu ferre und flohen bei 200 in die möle, darinne sie überhaupte gewonnen gefangen und gemordet wurden’ (Carpzoy sagt, es seien 50 biirger getödtet und viele gefangen worden), 'und hetten die ketzer zu der stat zu ge- stürmet, sie hetten sie ohne were genommen, wan die manschaft gar draussen algereit gefangen waren, und die andern vor dem Tolen- stein lagen; nicht hundert werlicher manne blieben in der stat, die gott vf diesen tag wunderzeichlich erhielte.' Wir sehen also dass die niederlage der Zittauer bei der neumiihle vorfiel ehe das heer, das sich vom Tollensteine weg bewegte und mitvochs vor Mariae ge- burt (8. sept.) in Grosschönau lag, Zittau erreichte. Auch nach Carpzor war das treffen bei der neumiihle bereits sonnabends vor s. Egidius (1. sept.). Eschenloer fährt fort 'das geschrei kam in das heer vor Tolenstein, das von stat an vf war vnd zoge gen Zittow an die stat. Davon die Behmen und ketzer nicht wusten, sondern so sie das heer vor dem Tolensteine hetten gewust, sie het- ten es gar behalten. Bei tausend männer hatten kaum die un- sern (d. h. hier nicht die Breslauer oder Schlesier, denn diese waren nicht mit vor dem Tollenstein, sondern unsere verbündeten, die Zittauer und übrigen Lausitzer) vor dem Tollenstein, und der ketzer heer war gegen 6000 geschatzt. Da blieben die ketzer vier tage vor der Zittow, und taten vil versuchen mit einlaufen, aber alles um- sonst und nicht one schaden der ketzer; und hetten die ketzer nur ge- weret (gewahret, wahrgenommen) dass diess heer vom Tolenstein nicht vor die Zittow were komen, das sie ganz wol hetten mögen tun alleine mit irem reisigen zeug, so sie es gewust hetten, so hetten die ketzer one müh die stat Zittow gewonnen. HerrJaroslaw von Stern- berg, landvoit in sechstäten, besorgte, dass die ketzer ir lager vor der Zittow würden vorziehen, und so als die stat an speise ganzblos war, darumb sande er briefe über briefe in die Slesie, dasselbe heer zu berufen, das ganz zuzogen (zerzogen, aufgelöset) und zustreuet war; er rufete an alle fürsten in Slesien, auch die Bressler; die gar gerne gesehen hetten, dass ir volk bei inen were gewest; schrieben gen Braunau den reisigen dass ir volk von stat an gen Görlitz ziehen solte; die namen mit inen Franz von Hag und kamen eilend nahen 94, 2.
204 Cleinschonichen. Carpzov erzählt a. a. o. das treffen bei der neu- mühle nur kurz nach späteren nachrichten; mehr giebt Eschenloer 2, 181 ff. Indes da die Behmen vor Budin höreten dass die unsern nicht zu inen, sondern heim gezogen waren, da zogen sie mit einem starken heere gen Zittaw. Des die armen leute sich nicht besorgten, liefen aus der stat, mit den feinden zu schermeuseln, (scharmizeln) als sie vor ofte getan hatten, sondern vom heere wusten sie nicht. Sondern da sie das sahen, da waren sie der stat zu ferre und flohen bei 200 in die möle, darinne sie überhaupte gewonnen gefangen und gemordet wurden’ (Carpzoy sagt, es seien 50 biirger getödtet und viele gefangen worden), 'und hetten die ketzer zu der stat zu ge- stürmet, sie hetten sie ohne were genommen, wan die manschaft gar draussen algereit gefangen waren, und die andern vor dem Tolen- stein lagen; nicht hundert werlicher manne blieben in der stat, die gott vf diesen tag wunderzeichlich erhielte.' Wir sehen also dass die niederlage der Zittauer bei der neumiihle vorfiel ehe das heer, das sich vom Tollensteine weg bewegte und mitvochs vor Mariae ge- burt (8. sept.) in Grosschönau lag, Zittau erreichte. Auch nach Carpzor war das treffen bei der neumiihle bereits sonnabends vor s. Egidius (1. sept.). Eschenloer fährt fort 'das geschrei kam in das heer vor Tolenstein, das von stat an vf war vnd zoge gen Zittow an die stat. Davon die Behmen und ketzer nicht wusten, sondern so sie das heer vor dem Tolensteine hetten gewust, sie het- ten es gar behalten. Bei tausend männer hatten kaum die un- sern (d. h. hier nicht die Breslauer oder Schlesier, denn diese waren nicht mit vor dem Tollenstein, sondern unsere verbündeten, die Zittauer und übrigen Lausitzer) vor dem Tollenstein, und der ketzer heer war gegen 6000 geschatzt. Da blieben die ketzer vier tage vor der Zittow, und taten vil versuchen mit einlaufen, aber alles um- sonst und nicht one schaden der ketzer; und hetten die ketzer nur ge- weret (gewahret, wahrgenommen) dass diess heer vom Tolenstein nicht vor die Zittow were komen, das sie ganz wol hetten mögen tun alleine mit irem reisigen zeug, so sie es gewust hetten, so hetten die ketzer one müh die stat Zittow gewonnen. HerrJaroslaw von Stern- berg, landvoit in sechstäten, besorgte, dass die ketzer ir lager vor der Zittow würden vorziehen, und so als die stat an speise ganzblos war, darumb sande er briefe über briefe in die Slesie, dasselbe heer zu berufen, das ganz zuzogen (zerzogen, aufgelöset) und zustreuet war; er rufete an alle fürsten in Slesien, auch die Bressler; die gar gerne gesehen hetten, dass ir volk bei inen were gewest; schrieben gen Braunau den reisigen dass ir volk von stat an gen Görlitz ziehen solte; die namen mit inen Franz von Hag und kamen eilend nahen 94, 2.
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205 94, 30. bei Görlitz mit 500 pferden. Da waren die ketzer von der Zittow ufgebrochen und zogen uf den Luban und fort in die Slesie . . . Die armen leute von der Zittow verloren über 300 mann, darunter inen wol 60 erslagen wurden, gute gesessene leute, die andern loseten sich gar mit 3000 gulden. Die von Luban brannten ab selbst ire vorstat und wollten inen nichts zu abgedinge geben. Friedland, Sei- denberg wurde ausgebrannt.' Carpzov sagt, die dörfer um die stat seien verbrannt und verwiistet worden, und nennt ausser den von Eschenl. angefihrten orten noch Hirschfelde und Ostritz. Der halbe dy von Budissin u. s. w. Die liicke des jahrbuchs um- fasst einen zeitraum von 16 jahren, denn die hier erzählte bege- benheit fällt in d. jahr 1485. Der könig Georg war 1471 gestor- ben. Schon 1469 hatte ein theil der böhmischen landherren mit Georgs zustimmung den sohn des königs Kasimir von Polen, Wla- dislaw, zum thronfolger ernannt. Es ward aber nach Georgs to- de ein neuer wahltag angesetzt und die stimmenmehrheit fiel nicht auf Matthias, sondern auf Wladislaw. Den sodann zwischen beiden ausgebrochenen krieg endigte der friede zu Ollmitz, unter- zeichnet am 21ten juli 1479; s. denselb. vollständig bei Eschenl. 2, 388ff. Wladislaw behielt Böhmen, Matthias Mähren, Ober- und Niederschlesien, Lausitz (Niederl.) und die Sechsstädte (Oberl.). Wollte Wladislaw oder dessen nachfolger nach Matthias tode die vorhin genannten länder wieder mit Böhmen vereinigen, so sollten dem königreich Ungarn 400000 ducaten oder ungarische gulden gezahlt werden. Demnach war Matthias zu der zeit, welche nun- mehr das jahrbuch beriihrt, herr der Oberlausitz. Er hatte sofort sach dem friedenschlusse den Schlesiern und Lausitzern, die ihm gehuldigt hatten, einen revers gegeben dass jener frieden ihren rechten und privilegien unschädlich sein solle, die er zugleich be- stätigte; s. die urk. in Worbs n. archiv 1, 353 ff. Auf einem land- tage zu Breslau, (am 14ten oct. 1479) liess er durch Johann, bi- schoff von Waradein, und Georg v. Stein (s. Eschenl. 2, 402) den Schlesiern und Oberlausitzern einen revers zur unterschrift und be- siegelung vorlegen, der sie verpflichten sollte, dem ollmiitzer frie- den durchgehends nachzukommen. Die Oberlausitzer, welche bez der krone Böhmen zu bleiben gewinscht hatten, wendeten unter an- dern ein, dass dieses ansinnen mistrauen verrathe, da die huldi- gung bereits erfolgt sei. Sie unterliessen die unterschrift und be- siegelung vernehmlich auf vorstellung des birgermeisters zu Budis- sin, Balthasar Pretsch, genannt Steinchen; s. handschr. chron. und Käuf. 2, 353. Die meisten fürsten Schlesiens unterzeichneten; s. Friedr. herz. v. Liegnitz (vormahl. landvogts der Oberl.) schrei-
205 94, 30. bei Görlitz mit 500 pferden. Da waren die ketzer von der Zittow ufgebrochen und zogen uf den Luban und fort in die Slesie . . . Die armen leute von der Zittow verloren über 300 mann, darunter inen wol 60 erslagen wurden, gute gesessene leute, die andern loseten sich gar mit 3000 gulden. Die von Luban brannten ab selbst ire vorstat und wollten inen nichts zu abgedinge geben. Friedland, Sei- denberg wurde ausgebrannt.' Carpzov sagt, die dörfer um die stat seien verbrannt und verwiistet worden, und nennt ausser den von Eschenl. angefihrten orten noch Hirschfelde und Ostritz. Der halbe dy von Budissin u. s. w. Die liicke des jahrbuchs um- fasst einen zeitraum von 16 jahren, denn die hier erzählte bege- benheit fällt in d. jahr 1485. Der könig Georg war 1471 gestor- ben. Schon 1469 hatte ein theil der böhmischen landherren mit Georgs zustimmung den sohn des königs Kasimir von Polen, Wla- dislaw, zum thronfolger ernannt. Es ward aber nach Georgs to- de ein neuer wahltag angesetzt und die stimmenmehrheit fiel nicht auf Matthias, sondern auf Wladislaw. Den sodann zwischen beiden ausgebrochenen krieg endigte der friede zu Ollmitz, unter- zeichnet am 21ten juli 1479; s. denselb. vollständig bei Eschenl. 2, 388ff. Wladislaw behielt Böhmen, Matthias Mähren, Ober- und Niederschlesien, Lausitz (Niederl.) und die Sechsstädte (Oberl.). Wollte Wladislaw oder dessen nachfolger nach Matthias tode die vorhin genannten länder wieder mit Böhmen vereinigen, so sollten dem königreich Ungarn 400000 ducaten oder ungarische gulden gezahlt werden. Demnach war Matthias zu der zeit, welche nun- mehr das jahrbuch beriihrt, herr der Oberlausitz. Er hatte sofort sach dem friedenschlusse den Schlesiern und Lausitzern, die ihm gehuldigt hatten, einen revers gegeben dass jener frieden ihren rechten und privilegien unschädlich sein solle, die er zugleich be- stätigte; s. die urk. in Worbs n. archiv 1, 353 ff. Auf einem land- tage zu Breslau, (am 14ten oct. 1479) liess er durch Johann, bi- schoff von Waradein, und Georg v. Stein (s. Eschenl. 2, 402) den Schlesiern und Oberlausitzern einen revers zur unterschrift und be- siegelung vorlegen, der sie verpflichten sollte, dem ollmiitzer frie- den durchgehends nachzukommen. Die Oberlausitzer, welche bez der krone Böhmen zu bleiben gewinscht hatten, wendeten unter an- dern ein, dass dieses ansinnen mistrauen verrathe, da die huldi- gung bereits erfolgt sei. Sie unterliessen die unterschrift und be- siegelung vernehmlich auf vorstellung des birgermeisters zu Budis- sin, Balthasar Pretsch, genannt Steinchen; s. handschr. chron. und Käuf. 2, 353. Die meisten fürsten Schlesiens unterzeichneten; s. Friedr. herz. v. Liegnitz (vormahl. landvogts der Oberl.) schrei-
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206 95, 18. 95, 19f. 95, 27. 95, 28. ben an d. Oberl. v. j. 1480, freitags n. Paul. bek. Auch der kö- nig antwortete den ständen aus Ofen, freitags v. Jud. 1480 auf ihre vorstellung mit verweis; s. urkk. aus Scultet. samm. in d. oberlaus. samml. — Im jahr 1481 ernannte er Georg von Stein zum landvogt ; urk. d. Ofen, montags n. s. Sim. u. Jud. tag 1481, in Worbs n. arch. 1, 360. Eschenl. 2, 355 nennt ihn ' einen vertrie- benen mann aus Oesterreich; vor zeiten war er ein christlicher mann, ein evangelier;' vgl. Sinapius schles. curiosit. 2, 1032, des- sen Angabe, dass Georg von Stein bernhardinermönch gewesen in Kloses gesch. d. oberl. landvögte (handschr., deren auszug ich dem verstorbenen Worbs verdanke) für unrichtig erklärt wird. Georg von Stein, den Oberlausitzern verhasst und übermächtig durch des königs gunst, erneuerte das ansinnen der unterzeichnung. Aber- malls mahnte Pretsch die stände davon ab. Vereint mit dem zweiten birgermeister zu Budissin, Benedict Dörheide, beschloss der landvogt den birgermeister Pretsch zu stürzen. dy jn seyn kon. g. och hot bestetiget. Durch den schon erwähn- ten revers, dat. Ofen 1479. her Jürge — vorschriben. Urk. v. J. 1481 in d. samml. In seiner allgewalt handelte er diesem reverse oft entgegen und ward des- halb von land und städten oft auf ihn verwiesen. Kloses hand- schrift. den stadtschreiber zcur Sittaw. M. Ulrich Steger aus Frankfurt (wahrscheinlich an der Oder) war notarius 1483 — 1486; Carpz. 2, 301. czum koninge keynn Wyne. Die meisten handschriftlichen chroni- ken, auch Kloses handschrift, legen die verhandlung über Steini- chens vorladung und die nächstfolgenden ereignisse in das jahr 1484, in welchem die streitigkeit vielleicht begann. Ein zittauisches jahrbuch erzählt aber dass land und städte 1485 in vig. corp. Chr- (9. juni) auf einem landtage in Budissin beschlossen sich Steinichens gegen den landvogt anzunehmen; dieser aber habe denselben durch einen befehl, d. Görlitz, sonntags nach corp. Chr. (13ten juni), welcher vollständig mitgetheilt wird, 'wegen untreue und weil er die stadt Budissin aufrihrisch gemacht’ auf den nächsten Pet. Paul tag vor des königs person geladen (diese urkunde fehlt in der samm- lung und im verzeichnisse.) Hierauf sei der landtag zu Löbau gehalten worden, von welchem das jahrbuch berichtet. Dieses führt zwar kein jahr an; auch beginnt blatt 79b mit benennung des jah- res 1485 ; dass aber die bei 1485 erzählte sendung dieselbe sei, de- ren 75b gedacht wird, ergiebt sich aus dem zusammenhange und selbst aus den tvorten 99. 7 'in der vor berurten sachen;'auch gieng
206 95, 18. 95, 19f. 95, 27. 95, 28. ben an d. Oberl. v. j. 1480, freitags n. Paul. bek. Auch der kö- nig antwortete den ständen aus Ofen, freitags v. Jud. 1480 auf ihre vorstellung mit verweis; s. urkk. aus Scultet. samm. in d. oberlaus. samml. — Im jahr 1481 ernannte er Georg von Stein zum landvogt ; urk. d. Ofen, montags n. s. Sim. u. Jud. tag 1481, in Worbs n. arch. 1, 360. Eschenl. 2, 355 nennt ihn ' einen vertrie- benen mann aus Oesterreich; vor zeiten war er ein christlicher mann, ein evangelier;' vgl. Sinapius schles. curiosit. 2, 1032, des- sen Angabe, dass Georg von Stein bernhardinermönch gewesen in Kloses gesch. d. oberl. landvögte (handschr., deren auszug ich dem verstorbenen Worbs verdanke) für unrichtig erklärt wird. Georg von Stein, den Oberlausitzern verhasst und übermächtig durch des königs gunst, erneuerte das ansinnen der unterzeichnung. Aber- malls mahnte Pretsch die stände davon ab. Vereint mit dem zweiten birgermeister zu Budissin, Benedict Dörheide, beschloss der landvogt den birgermeister Pretsch zu stürzen. dy jn seyn kon. g. och hot bestetiget. Durch den schon erwähn- ten revers, dat. Ofen 1479. her Jürge — vorschriben. Urk. v. J. 1481 in d. samml. In seiner allgewalt handelte er diesem reverse oft entgegen und ward des- halb von land und städten oft auf ihn verwiesen. Kloses hand- schrift. den stadtschreiber zcur Sittaw. M. Ulrich Steger aus Frankfurt (wahrscheinlich an der Oder) war notarius 1483 — 1486; Carpz. 2, 301. czum koninge keynn Wyne. Die meisten handschriftlichen chroni- ken, auch Kloses handschrift, legen die verhandlung über Steini- chens vorladung und die nächstfolgenden ereignisse in das jahr 1484, in welchem die streitigkeit vielleicht begann. Ein zittauisches jahrbuch erzählt aber dass land und städte 1485 in vig. corp. Chr- (9. juni) auf einem landtage in Budissin beschlossen sich Steinichens gegen den landvogt anzunehmen; dieser aber habe denselben durch einen befehl, d. Görlitz, sonntags nach corp. Chr. (13ten juni), welcher vollständig mitgetheilt wird, 'wegen untreue und weil er die stadt Budissin aufrihrisch gemacht’ auf den nächsten Pet. Paul tag vor des königs person geladen (diese urkunde fehlt in der samm- lung und im verzeichnisse.) Hierauf sei der landtag zu Löbau gehalten worden, von welchem das jahrbuch berichtet. Dieses führt zwar kein jahr an; auch beginnt blatt 79b mit benennung des jah- res 1485 ; dass aber die bei 1485 erzählte sendung dieselbe sei, de- ren 75b gedacht wird, ergiebt sich aus dem zusammenhange und selbst aus den tvorten 99. 7 'in der vor berurten sachen;'auch gieng
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95, 30. 96, 12. 97, 3. 97, 12. 97, 35. 98, 13. 98, 22. 99, 11. 100, 16. 100, 27. 207 die gesandichaft nach Wien, welches Matthias im kriege gegen kaiser Friedrich IIT, erst am Asten Juni 1485 eroberte; s. Hennenfeld bez Sommersberg 9, 364. Die sendeboten trafen, wie das jahrbuch 95, 88 bemerkt. am Pet. Paul tage (99ten juni) in Wien ein, also an dem vom landvogte zu Steinichens verantwortung angesetzten lage. Sonach gehort der vorgang, den übrigens wahrscheinlich Ulrich Steger selbst, mithin ein augenzeuge, erzählt, in der haupt- sache dem j. 1485 an. Chroniken und Kloses handschrift sagen, der konig selbst habe Steznichen auf den tag kreuzeserhohung (14ten sept.) schriftlich vorgeladen. Aus unserm jahrb. 98, 23 ersehen wir dass der könig erst bei dem vortritte der abgeordneten Steinichen diesen tag bestimmte. beider weighilde, Des budissiner und görlitzer kreisses. baw des slosses zcu Budissin. Im j. 1483 begann Georg v. Stein auf des konigs befehl den, aufbau des schlosses Orienburg, welches nach Carpz. ehrent. 1,944 zm j. 1400 abgebrannt war. Es sollte nun zu einer landwelr gegen herzog Albrecht von Sachsen dienen. Der parnaische monch bei Mencken 3, 1539: 1489 hat her Jorge vom Steyn, aldo amptman, das slos czirlich lassen bauen in vorhofnunge czukommen kuniges Mathias von Ungern? Klose handschr., budiss. handschr. chron., Sinapius schles. curios. 2, 1032. gezceukniss. Steinichen war eben so allgemein beliebt als der land- vogt verhasst. beforchten sich. Land und stüdte besorgten dass die iibermacht des landvogts, der nun in einem stark bevestigten schlosse seinen sitz haben sollte, noch höher steigen möchte, | cr.nen lesse inaiestatis. Diese behauptung stimmt mit der an- schuldigung überein, welche die vom landvogte an Steinichen erlas- sene ladung enthiilt, sigelunge. Des erwähnten reverses. zcur Lóbe. Jas jahrbuch erzühlt hier genauer als alle anderen mir bekannten nachrichten, welche z, b. des zwiespaltes der städte nicht gedenken. lllustrissime princeps w. s. w. Diese urkunde fehlt in der samm- lung; sie ist zr, mehreren. spüteren chronzben zu finden; nachrich- ten, welche den inhalt des ersten und. zweiten. artikels aufzuklären vermochien, scheinen nicht vorhanden zu sein. vna vice insimul tricenta. wahrscheinlich ist hier das ungluckliche treffen bei der neumühle gemeint, venerandis patribus in c. Oywen. Nach der urk. Karls IV. v. eretag n. aynl. tus. magetag, 1369 (s. oben s. 471.) bestand die entrich- tung in 92 schock groschen; und 1376, kal. maj., verordnete dersel-
95, 30. 96, 12. 97, 3. 97, 12. 97, 35. 98, 13. 98, 22. 99, 11. 100, 16. 100, 27. 207 die gesandichaft nach Wien, welches Matthias im kriege gegen kaiser Friedrich IIT, erst am Asten Juni 1485 eroberte; s. Hennenfeld bez Sommersberg 9, 364. Die sendeboten trafen, wie das jahrbuch 95, 88 bemerkt. am Pet. Paul tage (99ten juni) in Wien ein, also an dem vom landvogte zu Steinichens verantwortung angesetzten lage. Sonach gehort der vorgang, den übrigens wahrscheinlich Ulrich Steger selbst, mithin ein augenzeuge, erzählt, in der haupt- sache dem j. 1485 an. Chroniken und Kloses handschrift sagen, der konig selbst habe Steznichen auf den tag kreuzeserhohung (14ten sept.) schriftlich vorgeladen. Aus unserm jahrb. 98, 23 ersehen wir dass der könig erst bei dem vortritte der abgeordneten Steinichen diesen tag bestimmte. beider weighilde, Des budissiner und görlitzer kreisses. baw des slosses zcu Budissin. Im j. 1483 begann Georg v. Stein auf des konigs befehl den, aufbau des schlosses Orienburg, welches nach Carpz. ehrent. 1,944 zm j. 1400 abgebrannt war. Es sollte nun zu einer landwelr gegen herzog Albrecht von Sachsen dienen. Der parnaische monch bei Mencken 3, 1539: 1489 hat her Jorge vom Steyn, aldo amptman, das slos czirlich lassen bauen in vorhofnunge czukommen kuniges Mathias von Ungern? Klose handschr., budiss. handschr. chron., Sinapius schles. curios. 2, 1032. gezceukniss. Steinichen war eben so allgemein beliebt als der land- vogt verhasst. beforchten sich. Land und stüdte besorgten dass die iibermacht des landvogts, der nun in einem stark bevestigten schlosse seinen sitz haben sollte, noch höher steigen möchte, | cr.nen lesse inaiestatis. Diese behauptung stimmt mit der an- schuldigung überein, welche die vom landvogte an Steinichen erlas- sene ladung enthiilt, sigelunge. Des erwähnten reverses. zcur Lóbe. Jas jahrbuch erzühlt hier genauer als alle anderen mir bekannten nachrichten, welche z, b. des zwiespaltes der städte nicht gedenken. lllustrissime princeps w. s. w. Diese urkunde fehlt in der samm- lung; sie ist zr, mehreren. spüteren chronzben zu finden; nachrich- ten, welche den inhalt des ersten und. zweiten. artikels aufzuklären vermochien, scheinen nicht vorhanden zu sein. vna vice insimul tricenta. wahrscheinlich ist hier das ungluckliche treffen bei der neumühle gemeint, venerandis patribus in c. Oywen. Nach der urk. Karls IV. v. eretag n. aynl. tus. magetag, 1369 (s. oben s. 471.) bestand die entrich- tung in 92 schock groschen; und 1376, kal. maj., verordnete dersel-
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20S 101, 15. 101, 29. 101, 34. 102, 1. 102, 8. 102, 11f. 102, 22. be dass Zittau von den königlichen gefällen dem kloster jährlich 92 schock prager groschen, bis auf andere weise ein beständiger zins als vergütung angewiesen wiirde, bezahlen solle, genehmigte auch den tausch, welchen das kloster mit Henricus Sutor (Heinr. Schubert), einem zittauischen bürger, in der weise geschlossen dass dieser demselben das gut Albrechtsdorf eingeräumt und dafür von den 92 schocken für sich und seine erben jährlich 31 schock weni- ger 9 heller auf die stadt Zittau abgetreten erhalten hatle. In jahrbuche ist nun wieder von 90 schock (vielleicht ungenau) die rede. Wahrscheinlich hatte das kloster die erben Heinr. Schuberts auf andere weise befriedigt. koninge zeu Behmen. Wladislaw. welche commissio. Die urkunde darüber ist walrscheinlich verlo- ren gegangen. Bobest. Johannes Babst ward rathsmann 1469, biirgermeister 1483. Einige zeit nachher, wahrscheinlich 1485 oder 1486, ward er nebst einigen andern rathsmännern abgesetzt. Deshalb trat er 1487 bei einem grossem biirgeraufruhr als haupt der verbiindeten gegen den rath auf und gelangte wieder zum biirgermeisteramte. Er stand mit Georg von Stein in vertrauter verbindung, auf wel- che auch das jahrbuch hindeutet. Späterhin abermahls aus dem rathsstulle entfernt ward er, wie chroniken sagen tegen vieler practiken und böser unthaten’ verhaftet und im j. 1495, sonnabends vor weihnachten vor dem rathhause enthauptet, sodann aber feier- lich in der Johanneskirche bestattet. Nur weniges berichtet Carpz. von ihm 2, 269. 278; spätere handschriftliche jahrbicher sind zwar reichhaltiger, doch ruht auf vielen umständen eine nicht aufzu- hellende dunkelheit. vortreibenn. Die keime des aufruhrs, der 1487 ausbrach, kamen also schon 1485 zum vorschein. eyn newkommen man. Erst seit 1483 im amte. yre stadt gerichte — aussgebeten. Worauf diese worte deuten, ist unbekannt; so viel weiss man dass Babst im j. 1484, also ein jahr zuvor, stadtrichter war; Carpz. 2, 269. Benisch Weygkmoller. Von Weitmil. Eschen. 2, 318 nennt ihn Benesch Weitmöller und 388 "Benusch von Weitmölle, burggraf ufm Carlstein und münzmeister uf den bergen Chutnis' (Kuttenberg); in- dem er ihn unter den sendeboten Wladislaws zum abschlusse des ollmiitzer friedens auffihrt. Schon bei dieser verhandlung war die frage entstanden, ob das kloster Oybin zu Böhmen oder zur Ober- lausitz gehöre. Manlius bei Hofmann 1, 393 theilt aus einer al- ten handschrift, die er nicht näher bezeichnet, die gründe mit,
20S 101, 15. 101, 29. 101, 34. 102, 1. 102, 8. 102, 11f. 102, 22. be dass Zittau von den königlichen gefällen dem kloster jährlich 92 schock prager groschen, bis auf andere weise ein beständiger zins als vergütung angewiesen wiirde, bezahlen solle, genehmigte auch den tausch, welchen das kloster mit Henricus Sutor (Heinr. Schubert), einem zittauischen bürger, in der weise geschlossen dass dieser demselben das gut Albrechtsdorf eingeräumt und dafür von den 92 schocken für sich und seine erben jährlich 31 schock weni- ger 9 heller auf die stadt Zittau abgetreten erhalten hatle. In jahrbuche ist nun wieder von 90 schock (vielleicht ungenau) die rede. Wahrscheinlich hatte das kloster die erben Heinr. Schuberts auf andere weise befriedigt. koninge zeu Behmen. Wladislaw. welche commissio. Die urkunde darüber ist walrscheinlich verlo- ren gegangen. Bobest. Johannes Babst ward rathsmann 1469, biirgermeister 1483. Einige zeit nachher, wahrscheinlich 1485 oder 1486, ward er nebst einigen andern rathsmännern abgesetzt. Deshalb trat er 1487 bei einem grossem biirgeraufruhr als haupt der verbiindeten gegen den rath auf und gelangte wieder zum biirgermeisteramte. Er stand mit Georg von Stein in vertrauter verbindung, auf wel- che auch das jahrbuch hindeutet. Späterhin abermahls aus dem rathsstulle entfernt ward er, wie chroniken sagen tegen vieler practiken und böser unthaten’ verhaftet und im j. 1495, sonnabends vor weihnachten vor dem rathhause enthauptet, sodann aber feier- lich in der Johanneskirche bestattet. Nur weniges berichtet Carpz. von ihm 2, 269. 278; spätere handschriftliche jahrbicher sind zwar reichhaltiger, doch ruht auf vielen umständen eine nicht aufzu- hellende dunkelheit. vortreibenn. Die keime des aufruhrs, der 1487 ausbrach, kamen also schon 1485 zum vorschein. eyn newkommen man. Erst seit 1483 im amte. yre stadt gerichte — aussgebeten. Worauf diese worte deuten, ist unbekannt; so viel weiss man dass Babst im j. 1484, also ein jahr zuvor, stadtrichter war; Carpz. 2, 269. Benisch Weygkmoller. Von Weitmil. Eschen. 2, 318 nennt ihn Benesch Weitmöller und 388 "Benusch von Weitmölle, burggraf ufm Carlstein und münzmeister uf den bergen Chutnis' (Kuttenberg); in- dem er ihn unter den sendeboten Wladislaws zum abschlusse des ollmiitzer friedens auffihrt. Schon bei dieser verhandlung war die frage entstanden, ob das kloster Oybin zu Böhmen oder zur Ober- lausitz gehöre. Manlius bei Hofmann 1, 393 theilt aus einer al- ten handschrift, die er nicht näher bezeichnet, die gründe mit,
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209 durch welche das kloster damahls bewiesen, dass es der Oberlausitz angehöre. Was er giebt, stimmt grossentheils mit folgender stel- le der handschriftlichen selecta ex inuentario montis paracleti, alias Oybin, consignata per fratrem Andr. Swob (nachmahls prior zu Oybin) d. a. M. D. VIII überein, s. 128. fundator monasterii, diuae memorie Karolus IV, et post eum Sigismundus colligauit et insepa- rabiliter vniuit monasterium cum Sittauiensibus vt prouisoribus volu- itque, ut nunquam separari debeant, de quo habetur avthenticum in litera regali et seruatur per dominos consules in Sittauia, cuius mo- nasterium habet copiam. Monasterium non est situm vltra montes Boemie, sed iuxta aut pocius circa montana in limitibus Sittauiensium, et ob hoc videtur aliquo modo non esse in corpore regni Boemie. Monasterium ab antiquo semper stetit in colligantia cum sex ciuitati- bus et cum eisdem in una comitiva consueuit regibus Boemie facere homagium. Similiter consueuit regibus cum sex ciuitatibus ad expedi- ciones bellicas (quibus ex indicto regio subuenerunt p. p. (patres) cur- ribus et sagittariis de bonis illorum) procedere et non cum baronibus castellanis aut oppidis vltra montana in Boemia. Quandocunque ber- na regalis indicitur per regnum Boemie, tunc respondet monasterium de berna aduocato sex ciuitatum et non alteri officiali vltra montana in Boemia.’ Manlius führt noch an 'ambiri (monasterium) Walters- dorffo et Lückendorffo, Sittauiensium ditionis villis, et quae longius quam monasterium versus montana protendantur,' und in betreff der berna 'testari id posse dominum Bened. Colobratium, cui tunc tempo- ris sex ciuitatum aduocato Budissinae de berna regali coenobitae respon- dissent Georgio in Boemia regnante. Cum itaque in conclusionibus pacis cau un sit, ut subditis immunitates et priuilegia sua maneant integra ut- que ei iuramentum homagiale exhibeant iuxta consuetudinem prouinciae : et vero rex Vladislaus in literis confoederationis profitebatur hexapolin cum omnibus pertinentiis de voluntate et certa scientia baronum et procerum regni bohemici inscriptam esse et obligatam Matthiae, quem verum dominum recognoscere et ipsi fidelitatem praestare debeat, do- nec summa praetexata soluatur: Oyvinum quoque simul cum hexapoli Matthiae videri obligatum et iure debito in sorte eius manere, siqui- dem id et priuilegio et antiqua consuetudine ad hexapolin pertineat." Bei dem j. 1485 berichten einige handschriftliche jahrbücher 'hoc anno iterum disceptatum fuit inter Matthiam et Uladislaum, illum Hungarie, hunc Bohemie reges, apud Matthiam, procurante Benedicto von der Weitmil . . . conventus oywinensis iuxta ac senatus zittauien- sis Georgium de Lapide documentis et articulis missis edocuere clau- strum illud in Zittauiensium territorio situm esse.' fhissnidderlage. S. anmerk. zu 93, 8. 103, 2. 27
209 durch welche das kloster damahls bewiesen, dass es der Oberlausitz angehöre. Was er giebt, stimmt grossentheils mit folgender stel- le der handschriftlichen selecta ex inuentario montis paracleti, alias Oybin, consignata per fratrem Andr. Swob (nachmahls prior zu Oybin) d. a. M. D. VIII überein, s. 128. fundator monasterii, diuae memorie Karolus IV, et post eum Sigismundus colligauit et insepa- rabiliter vniuit monasterium cum Sittauiensibus vt prouisoribus volu- itque, ut nunquam separari debeant, de quo habetur avthenticum in litera regali et seruatur per dominos consules in Sittauia, cuius mo- nasterium habet copiam. Monasterium non est situm vltra montes Boemie, sed iuxta aut pocius circa montana in limitibus Sittauiensium, et ob hoc videtur aliquo modo non esse in corpore regni Boemie. Monasterium ab antiquo semper stetit in colligantia cum sex ciuitati- bus et cum eisdem in una comitiva consueuit regibus Boemie facere homagium. Similiter consueuit regibus cum sex ciuitatibus ad expedi- ciones bellicas (quibus ex indicto regio subuenerunt p. p. (patres) cur- ribus et sagittariis de bonis illorum) procedere et non cum baronibus castellanis aut oppidis vltra montana in Boemia. Quandocunque ber- na regalis indicitur per regnum Boemie, tunc respondet monasterium de berna aduocato sex ciuitatum et non alteri officiali vltra montana in Boemia.’ Manlius führt noch an 'ambiri (monasterium) Walters- dorffo et Lückendorffo, Sittauiensium ditionis villis, et quae longius quam monasterium versus montana protendantur,' und in betreff der berna 'testari id posse dominum Bened. Colobratium, cui tunc tempo- ris sex ciuitatum aduocato Budissinae de berna regali coenobitae respon- dissent Georgio in Boemia regnante. Cum itaque in conclusionibus pacis cau un sit, ut subditis immunitates et priuilegia sua maneant integra ut- que ei iuramentum homagiale exhibeant iuxta consuetudinem prouinciae : et vero rex Vladislaus in literis confoederationis profitebatur hexapolin cum omnibus pertinentiis de voluntate et certa scientia baronum et procerum regni bohemici inscriptam esse et obligatam Matthiae, quem verum dominum recognoscere et ipsi fidelitatem praestare debeat, do- nec summa praetexata soluatur: Oyvinum quoque simul cum hexapoli Matthiae videri obligatum et iure debito in sorte eius manere, siqui- dem id et priuilegio et antiqua consuetudine ad hexapolin pertineat." Bei dem j. 1485 berichten einige handschriftliche jahrbücher 'hoc anno iterum disceptatum fuit inter Matthiam et Uladislaum, illum Hungarie, hunc Bohemie reges, apud Matthiam, procurante Benedicto von der Weitmil . . . conventus oywinensis iuxta ac senatus zittauien- sis Georgium de Lapide documentis et articulis missis edocuere clau- strum illud in Zittauiensium territorio situm esse.' fhissnidderlage. S. anmerk. zu 93, 8. 103, 2. 27
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210 103, 15. 103, 22. jr vorsauft es. Auch im j. 1487, als der landvogt den aufruhr zu stillen nach Zittau kam, beschuldigten die aufrihrer ihre gegner der völlerei. Aber selbst Georg von Stein iiberzeugte sich, wie chroniken melden, von der gehässigkeit dieser anschuldigung. Wrech zcu der Sittaw. Peter Frech, rathsmann 1466, stadtrichter 1477, bürgermeister 1481. Bapst war sein erklärter gegner. Frech ward auch wiirklich bei dem aufruhr 1487 durch Georg von Stein abgesetzt, der also seine drohung erfüllte. Uebrigens blieb die ver- wendung der abgeordneten für Steinichen fruchtlos. Jahrbiicher und Klose melden, der könig habe ihm befehlen lassen den raths- stuhl und die stadt Budissin zu verlassen. Klose gedenkt, jedoch ohne nachweisung, einer nochmahligen erfolglosen sendung zum könige. Steinichen verkaufte sein haus und gieng mit entblösstem haupte zum thore hinaus. Hierauf lebte er vier jahre in Grossen- hain; dann gewann er die gunst des landvogts wieder und kam 1489 nach Budissin zuriick und auf des königs befehl wieder in sein amt. Sein gegner Dörhéide fiel in ungnade, legte sein amt nieder, und verliess die stadt; vgl. auch Käufer 2, 382 ff. magna dissensio. Der ursprung der hier erzählten streitigkeit fällt in frihere zeiten. Der könig Georg hatte bereits am 29ten mai 1463 "abschied gegeben auf einen anstand in sachen der ritterschaft und der stadt Görlitz wegen der bierfuhre' urk. verz. 7, 92. Aus Carpz. 4, 258 ersehen wir dass die ritterschaft des landes Görlitz nebst Zittau und Bunzlau sich auf einer tagefahrt zu Reichenbach am 3ten juni 1463 vereinten, 'wider die stadt Görlitz, wenn diese die freie bierfuhre nicht gestatten sollte, leib und gut beisammen aufzuse- tzen.' Dass deshalb zwietracht entstanden besagt eine urk. könig Georgs, d. Prag am montag n. jud. 1465, durch welche er 'leu- terung that seines spruches in der irrung wegen der bierfuhre’; urk. samml., verz. 7, 96. Unter hinweisung auf die der stadt Görlitz von Karl IV. ertheilte bevorrechtung bestimmte er dass zwei mei- len um Görlitz von michaelis bis pfingsten kein andres als görli- tzer bier sollte geschenkt werden; nachher durften die inwohner der zwei meilen’ das bier nehmen brauen und kaufen wo sie woll- ten, nur musste es vor michaelis ausgeschenkt sein. Späterhin ward Görlitz beschuldigt diese bevorrechtung üiberschritten zu haben. Im j. 1488 verklagte die ritterschaft nebst den städten Zittau Lauban und Camenz die stadt Görlitz bei dem landvogte Georg von Stein, welcher zum 17ten januar 1489 einen tag nach Löbau ausschrieb; Kloses erwähnte handschrift. Die verhandlung ward aber auf den dinstag n. Scholast. nach Budissin vertagt, wie sich aus einer urk. G. v. Stein, d. Görlitz mitw. n. Valent. martir 1489 ergiebt, 103, 7.
210 103, 15. 103, 22. jr vorsauft es. Auch im j. 1487, als der landvogt den aufruhr zu stillen nach Zittau kam, beschuldigten die aufrihrer ihre gegner der völlerei. Aber selbst Georg von Stein iiberzeugte sich, wie chroniken melden, von der gehässigkeit dieser anschuldigung. Wrech zcu der Sittaw. Peter Frech, rathsmann 1466, stadtrichter 1477, bürgermeister 1481. Bapst war sein erklärter gegner. Frech ward auch wiirklich bei dem aufruhr 1487 durch Georg von Stein abgesetzt, der also seine drohung erfüllte. Uebrigens blieb die ver- wendung der abgeordneten für Steinichen fruchtlos. Jahrbiicher und Klose melden, der könig habe ihm befehlen lassen den raths- stuhl und die stadt Budissin zu verlassen. Klose gedenkt, jedoch ohne nachweisung, einer nochmahligen erfolglosen sendung zum könige. Steinichen verkaufte sein haus und gieng mit entblösstem haupte zum thore hinaus. Hierauf lebte er vier jahre in Grossen- hain; dann gewann er die gunst des landvogts wieder und kam 1489 nach Budissin zuriick und auf des königs befehl wieder in sein amt. Sein gegner Dörhéide fiel in ungnade, legte sein amt nieder, und verliess die stadt; vgl. auch Käufer 2, 382 ff. magna dissensio. Der ursprung der hier erzählten streitigkeit fällt in frihere zeiten. Der könig Georg hatte bereits am 29ten mai 1463 "abschied gegeben auf einen anstand in sachen der ritterschaft und der stadt Görlitz wegen der bierfuhre' urk. verz. 7, 92. Aus Carpz. 4, 258 ersehen wir dass die ritterschaft des landes Görlitz nebst Zittau und Bunzlau sich auf einer tagefahrt zu Reichenbach am 3ten juni 1463 vereinten, 'wider die stadt Görlitz, wenn diese die freie bierfuhre nicht gestatten sollte, leib und gut beisammen aufzuse- tzen.' Dass deshalb zwietracht entstanden besagt eine urk. könig Georgs, d. Prag am montag n. jud. 1465, durch welche er 'leu- terung that seines spruches in der irrung wegen der bierfuhre’; urk. samml., verz. 7, 96. Unter hinweisung auf die der stadt Görlitz von Karl IV. ertheilte bevorrechtung bestimmte er dass zwei mei- len um Görlitz von michaelis bis pfingsten kein andres als görli- tzer bier sollte geschenkt werden; nachher durften die inwohner der zwei meilen’ das bier nehmen brauen und kaufen wo sie woll- ten, nur musste es vor michaelis ausgeschenkt sein. Späterhin ward Görlitz beschuldigt diese bevorrechtung üiberschritten zu haben. Im j. 1488 verklagte die ritterschaft nebst den städten Zittau Lauban und Camenz die stadt Görlitz bei dem landvogte Georg von Stein, welcher zum 17ten januar 1489 einen tag nach Löbau ausschrieb; Kloses erwähnte handschrift. Die verhandlung ward aber auf den dinstag n. Scholast. nach Budissin vertagt, wie sich aus einer urk. G. v. Stein, d. Görlitz mitw. n. Valent. martir 1489 ergiebt, 103, 7.
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211 'weil auf dem tage zu Löbau die teyl ir brieff . . . nicht bei sich ge- habt. Zugleich beschied er die parteien, da die sache regalien betreffe, zum nächsten ostertag vor den könig; urk. samml.. Die verhandlung ward aber, weil der könig nach Ungarn gereist war, durch den landvogt 'vnntzt (bis) zum sonnt. exaudi' verschoben; urk. d. Görlitz dinst. in der heil. marterw. 1489, in d. samml. Ein befehl des kön. Matthias, d. Ofen am samst. n. Georg 1489 (in d. samml.), gebot dem rathe zu Görlitz die ritterschaft und die städte Zittau Lauban Camenz ‘der bierfure halber bei irer besizunge, bis dass er selbs in Slesien komen, bleiben zu lassen’ und empfahl den parteien sich vor dem bischof Johann von Waradein (vor Georg von Stein landvogt der Oberlaus.) zu vergleichen. Der könig, nach Breslau zu kommen verhindert, beschied durch einen befehl, d. Ofen freit. n. Colmanni 1489 den rath und die gemeinde zu Gör- litz 'vf s. Mertenstag durch ire volmechtige botschaft am königlichen hove zu erscheinen’; urk. samml. Die vorladungen der gegner sind nicht vorhanden. Durch eine urk., d. Ofen freyt. v. Lucie (13ten dec.) 1489, entschied er ‘dass niemand anderthalber meyl zu- ring um Görlitz fremt byer verschenken’ solle, jedoch solle 'yeder er- ber manne yme vnd den seinen zu getrangk in sein haus jnngepraw- en vnd frembs byer furen mugen, doch dass nymands verschenkte, noch vmb geld gebe’; urk. in der samml. nach d. orig. des archivs in Görlitz. Nach Carpz. 4, 159. und andern chroniken dehnte Görlitz dieses befugnis iiber den bestimmten bezirk aus. Zittau führte in einem briefe vom 29ten april 1490 bei dem rathe von Go. litz beschwerde, welche erfolglos blieb. Die zerstôrung der von Zittau in die gegend von Görlitz gebrachten bierladungen, deren das jahrbuch gedenkt, legen alte chroniken in das jahr 1491. Der platz zwischen Hirschfelde und Ostritz, unweit des sogenannten läusehibels, to das bier auf die erde geflossen, wird noch jetzt die bierpfütze genannt. Die Zittauer kündigten hierauf den Görlitzern am 31ten mai 1491 offene fehde an; s. den fehdebrief in Mylii annal. gorlic. bei Hofmann 2, 22, urk. verz. 9, 8. Letzteres führt ihn s. 28 bei d. j. 1496 unter beziehung auf Hofmann nochmahls an. Allerdings erzählt Mylius s. 21 die fehde bei d. j. 1496; er be- merkt aber s. 22 dass die görlitzer annalen den viehraub in das j. 1491 legen. Der bote, der den absagebrief überbrachte, wird der kleine Krebs genant; er ritt ein weisses ross, übergab den brief dem ihm begegnenden bürgermeister von Görlitz und sprengte oh- ne die antwort abzuwarten zum neissthor hinaus; Manlius b. Hofm. 1, 411ff. und handschriftl. chronik. Damahls war Lorenz Helm- richt birgermeister in Zittau; Carpz. 2, 269. 27 *
211 'weil auf dem tage zu Löbau die teyl ir brieff . . . nicht bei sich ge- habt. Zugleich beschied er die parteien, da die sache regalien betreffe, zum nächsten ostertag vor den könig; urk. samml.. Die verhandlung ward aber, weil der könig nach Ungarn gereist war, durch den landvogt 'vnntzt (bis) zum sonnt. exaudi' verschoben; urk. d. Görlitz dinst. in der heil. marterw. 1489, in d. samml. Ein befehl des kön. Matthias, d. Ofen am samst. n. Georg 1489 (in d. samml.), gebot dem rathe zu Görlitz die ritterschaft und die städte Zittau Lauban Camenz ‘der bierfure halber bei irer besizunge, bis dass er selbs in Slesien komen, bleiben zu lassen’ und empfahl den parteien sich vor dem bischof Johann von Waradein (vor Georg von Stein landvogt der Oberlaus.) zu vergleichen. Der könig, nach Breslau zu kommen verhindert, beschied durch einen befehl, d. Ofen freit. n. Colmanni 1489 den rath und die gemeinde zu Gör- litz 'vf s. Mertenstag durch ire volmechtige botschaft am königlichen hove zu erscheinen’; urk. samml. Die vorladungen der gegner sind nicht vorhanden. Durch eine urk., d. Ofen freyt. v. Lucie (13ten dec.) 1489, entschied er ‘dass niemand anderthalber meyl zu- ring um Görlitz fremt byer verschenken’ solle, jedoch solle 'yeder er- ber manne yme vnd den seinen zu getrangk in sein haus jnngepraw- en vnd frembs byer furen mugen, doch dass nymands verschenkte, noch vmb geld gebe’; urk. in der samml. nach d. orig. des archivs in Görlitz. Nach Carpz. 4, 159. und andern chroniken dehnte Görlitz dieses befugnis iiber den bestimmten bezirk aus. Zittau führte in einem briefe vom 29ten april 1490 bei dem rathe von Go. litz beschwerde, welche erfolglos blieb. Die zerstôrung der von Zittau in die gegend von Görlitz gebrachten bierladungen, deren das jahrbuch gedenkt, legen alte chroniken in das jahr 1491. Der platz zwischen Hirschfelde und Ostritz, unweit des sogenannten läusehibels, to das bier auf die erde geflossen, wird noch jetzt die bierpfütze genannt. Die Zittauer kündigten hierauf den Görlitzern am 31ten mai 1491 offene fehde an; s. den fehdebrief in Mylii annal. gorlic. bei Hofmann 2, 22, urk. verz. 9, 8. Letzteres führt ihn s. 28 bei d. j. 1496 unter beziehung auf Hofmann nochmahls an. Allerdings erzählt Mylius s. 21 die fehde bei d. j. 1496; er be- merkt aber s. 22 dass die görlitzer annalen den viehraub in das j. 1491 legen. Der bote, der den absagebrief überbrachte, wird der kleine Krebs genant; er ritt ein weisses ross, übergab den brief dem ihm begegnenden bürgermeister von Görlitz und sprengte oh- ne die antwort abzuwarten zum neissthor hinaus; Manlius b. Hofm. 1, 411ff. und handschriftl. chronik. Damahls war Lorenz Helm- richt birgermeister in Zittau; Carpz. 2, 269. 27 *
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212 104, 10. depredantes u. s. u. Die Zittauer trieben auch des pfarrers zu Wendischossig, Michael Storkows, und des schulmeisters, Johann Reichels, vieh weg. Diese sache gelangte bis an den pabst Alexan- der VI., wie eine im ratharchive zu Görlitz im original befindli- che bulle d. XII. kal. jan. 1496 ersehen lässt, durch welche dem decan s. cruc. und canonicus zu Breslau deshalb auftrag ertheilt ward; urk. samml., verz. 9, 29, Käufer 3, 21 f. vertebatur res iam huc u. s. w. Die Görlitzer hatten in abwesen- heit des landvogts den hauptmann zu Budissin (wahrscheinlich Albrecht v. Schreibersdorf auf Niederguhrig) die befehdung der Zittauer gemeldet. Der landvogt Sigmund v. Wartenberg schrieb am freitage n. corp. Chr. 1491 dem rathe von Görlitz, er habe‘den Zittischen geschrieben, die sache berugen zu lassen und nechsten din- stag vor ime gen Budissin zu gestehen,' und könig Wladislaw be- fahl den Zittauern 'wider die von Görlitz sich nicht zu vergreiffen und solche fehde von stund an abzustellen;’ d. Ofen, mitw. v. Joh. bapt. 1491, urk. verz. 9, 8. Es kamen in Zittau und Görlitz wech- selseitig schimpflieder zum vorschein, deren eines in Pescheks laus. wochenblatte gedruckt ist. Die streitigkeit scheint bis in d. j. 1496 geruhet zu haben; ein befehl des königs, d. Ofen am abende An- dreae des gedachten jahres forderte die Zittauer und Görlitzer nach Prag und gebot den erstern ‘vom tichten und singen newer lieder’ gegen den könig und die Görlitzer abzustehen; urk. b. Hofm. 2, 22, verz. 9, 29. Am t. Tiburtius (14ten apr.) that der könig den ausspruch dass er ‘die von Zittau in seine straff genommen und sie den Görlitzern den schaden bezahlen sollten;' samml. n. d. görl. orig.; der ausstellungsort ist nicht angegeben. Zugleich wurden die Zittauer mit ihrer beschwerde wegen der bierfuhre bis auf den freitag quatuor temporum nächstes sommers verwiesen. Manlius und nach ihm Mylius erzählen, die Görlitzer seien als kläger vor dem könige in Prag erschienen und zwei zittauische abgeordnete zur haft in einen thurm gebracht, nach zwei tagen aber auf ver- wendung der Prager entlassen worden. Laut ausspruchs d. Prag am mont. n. Viti (15. juni) liess es der könig in betreff der bier- fuhre bei der entscheidung des königs Matthias vom 13ten dec. 1489 (s. oben) bewenden, übertrug aber dem landvogte die weitere untersuchung und wies ihn an, dafern die sache nicht beseitigt würde, sie den prager herren zu iibergeben; urk. und die hiernach dem landvogte gegebene weisung aus den originalien des görlitzer archivs in d. sammlung. Käuf. 3, 23 scheint die erste entschei- dung vom t. Tiburt. für die spätere zu halten. Aus einer urk., d. Budiss. sonnab. n. Innocent. 1499, ersehen wir dass Zittau verur- 104, 11 f.
212 104, 10. depredantes u. s. u. Die Zittauer trieben auch des pfarrers zu Wendischossig, Michael Storkows, und des schulmeisters, Johann Reichels, vieh weg. Diese sache gelangte bis an den pabst Alexan- der VI., wie eine im ratharchive zu Görlitz im original befindli- che bulle d. XII. kal. jan. 1496 ersehen lässt, durch welche dem decan s. cruc. und canonicus zu Breslau deshalb auftrag ertheilt ward; urk. samml., verz. 9, 29, Käufer 3, 21 f. vertebatur res iam huc u. s. w. Die Görlitzer hatten in abwesen- heit des landvogts den hauptmann zu Budissin (wahrscheinlich Albrecht v. Schreibersdorf auf Niederguhrig) die befehdung der Zittauer gemeldet. Der landvogt Sigmund v. Wartenberg schrieb am freitage n. corp. Chr. 1491 dem rathe von Görlitz, er habe‘den Zittischen geschrieben, die sache berugen zu lassen und nechsten din- stag vor ime gen Budissin zu gestehen,' und könig Wladislaw be- fahl den Zittauern 'wider die von Görlitz sich nicht zu vergreiffen und solche fehde von stund an abzustellen;’ d. Ofen, mitw. v. Joh. bapt. 1491, urk. verz. 9, 8. Es kamen in Zittau und Görlitz wech- selseitig schimpflieder zum vorschein, deren eines in Pescheks laus. wochenblatte gedruckt ist. Die streitigkeit scheint bis in d. j. 1496 geruhet zu haben; ein befehl des königs, d. Ofen am abende An- dreae des gedachten jahres forderte die Zittauer und Görlitzer nach Prag und gebot den erstern ‘vom tichten und singen newer lieder’ gegen den könig und die Görlitzer abzustehen; urk. b. Hofm. 2, 22, verz. 9, 29. Am t. Tiburtius (14ten apr.) that der könig den ausspruch dass er ‘die von Zittau in seine straff genommen und sie den Görlitzern den schaden bezahlen sollten;' samml. n. d. görl. orig.; der ausstellungsort ist nicht angegeben. Zugleich wurden die Zittauer mit ihrer beschwerde wegen der bierfuhre bis auf den freitag quatuor temporum nächstes sommers verwiesen. Manlius und nach ihm Mylius erzählen, die Görlitzer seien als kläger vor dem könige in Prag erschienen und zwei zittauische abgeordnete zur haft in einen thurm gebracht, nach zwei tagen aber auf ver- wendung der Prager entlassen worden. Laut ausspruchs d. Prag am mont. n. Viti (15. juni) liess es der könig in betreff der bier- fuhre bei der entscheidung des königs Matthias vom 13ten dec. 1489 (s. oben) bewenden, übertrug aber dem landvogte die weitere untersuchung und wies ihn an, dafern die sache nicht beseitigt würde, sie den prager herren zu iibergeben; urk. und die hiernach dem landvogte gegebene weisung aus den originalien des görlitzer archivs in d. sammlung. Käuf. 3, 23 scheint die erste entschei- dung vom t. Tiburt. für die spätere zu halten. Aus einer urk., d. Budiss. sonnab. n. Innocent. 1499, ersehen wir dass Zittau verur- 104, 11 f.
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213 104, 16. theilt worden Görlitz den schaden mit 300 rheinischen gulden zu ersetzen. Es weigerte sich diese summe zu erlegen und drohte, wenn es geschehen miisse, vom oberlausitzer städtevereine abzuge- hen und sich mit Böhmen und vornehmlich mit Prag zu verbin- dent. Ein merkwirdiges zeichen des geistes damahliger zeit. Um die abtrennung Zittaus abzuwenden erboten sich ritterschaft und städte die entschädigungssumme für Zittau zu bezahlen. Görlitz weigerte sich sie anzunehmen, ward aber durch könig Wladislaws befehl. d. Ofen freit. n. Valent. 1498, hierzu angewiesen; urk. samml., verz. 9, 34. Endlich erklärten die ritterschaft und die mannschaft der sechslande und die städte Budissin Lauban Lö- bau und Camenz in der oben erwähnten urk., d. auf dem gemei- nem landtage zu Budissin, 1499, sonnab. n. Innoc., 'dass sie aus eignem bewegnis, gemeinen landen zu eintracht, ohne ersuchen der Zittauer, derselben nohm wegen der bierfuhre mit 300 gulden dem volmechtigen amtmanne, Sigmund von Wartenberg, überantwortt het- ten,' und der landvogt bescheinigte an ebendemselben tage den em- pfang mit der versicherung dass er den Görlitzern das geld iiber- geben habe; s. beide urkk. bei Carpzov 2, 200 nach den originalen. Manlius und Mylius erwähnen die angabe Cnemianders (Hose- manns aus Lauban, der v. 1506 — 1568 lebte und annalen schrieb) dass die Görlitzer dem landvogte das geld verehrt hätten, worauf sich die worte des erwähnten schimpfliedes beziehen ' die Sitter han sich ritterlich gewert, die Görlitzer han dem landvogt die stiefeln ge- schmert mit silber und rothem golde; davon kriegten sie sein horle.' Ungenau berichtet Grosser diese ereignisse in d. merkwk. 1, 156 f. Des streites 'wegen des getrenks' gedenkt der pirnaische mönch Lindner bei Mencken 3, 1601. notam infamie. Manlius sagt, die Zittauer hätten sich vornehmlich um deswillen geweigert die zuerkannte summe zu bezahlen, weil so- wohl nach römischem rechte (aus welchem er mehrere gesetze, ob- wohl zum theil ungenau, anfihrt), als auch nach dem sachsenspie- gel die siihnung eines raubes durch geldbusse die ehrlosigkeit nach sich ziehe, da sie ein geständniss in sich fasse. Der sachsensp. sagt 1, 38 die diüue oder rof sünet oder weder geuet vnde se des vor gerichte verwunnen werdet . . . die sint alle rechtlos. Im 15ten jahrhundert verbreitete sich der gebrauch des römischen rechtes immer mehr; auch der sachsenspiegel stand in Böhmen und der Lausitz in ansehen.
213 104, 16. theilt worden Görlitz den schaden mit 300 rheinischen gulden zu ersetzen. Es weigerte sich diese summe zu erlegen und drohte, wenn es geschehen miisse, vom oberlausitzer städtevereine abzuge- hen und sich mit Böhmen und vornehmlich mit Prag zu verbin- dent. Ein merkwirdiges zeichen des geistes damahliger zeit. Um die abtrennung Zittaus abzuwenden erboten sich ritterschaft und städte die entschädigungssumme für Zittau zu bezahlen. Görlitz weigerte sich sie anzunehmen, ward aber durch könig Wladislaws befehl. d. Ofen freit. n. Valent. 1498, hierzu angewiesen; urk. samml., verz. 9, 34. Endlich erklärten die ritterschaft und die mannschaft der sechslande und die städte Budissin Lauban Lö- bau und Camenz in der oben erwähnten urk., d. auf dem gemei- nem landtage zu Budissin, 1499, sonnab. n. Innoc., 'dass sie aus eignem bewegnis, gemeinen landen zu eintracht, ohne ersuchen der Zittauer, derselben nohm wegen der bierfuhre mit 300 gulden dem volmechtigen amtmanne, Sigmund von Wartenberg, überantwortt het- ten,' und der landvogt bescheinigte an ebendemselben tage den em- pfang mit der versicherung dass er den Görlitzern das geld iiber- geben habe; s. beide urkk. bei Carpzov 2, 200 nach den originalen. Manlius und Mylius erwähnen die angabe Cnemianders (Hose- manns aus Lauban, der v. 1506 — 1568 lebte und annalen schrieb) dass die Görlitzer dem landvogte das geld verehrt hätten, worauf sich die worte des erwähnten schimpfliedes beziehen ' die Sitter han sich ritterlich gewert, die Görlitzer han dem landvogt die stiefeln ge- schmert mit silber und rothem golde; davon kriegten sie sein horle.' Ungenau berichtet Grosser diese ereignisse in d. merkwk. 1, 156 f. Des streites 'wegen des getrenks' gedenkt der pirnaische mönch Lindner bei Mencken 3, 1601. notam infamie. Manlius sagt, die Zittauer hätten sich vornehmlich um deswillen geweigert die zuerkannte summe zu bezahlen, weil so- wohl nach römischem rechte (aus welchem er mehrere gesetze, ob- wohl zum theil ungenau, anfihrt), als auch nach dem sachsenspie- gel die siihnung eines raubes durch geldbusse die ehrlosigkeit nach sich ziehe, da sie ein geständniss in sich fasse. Der sachsensp. sagt 1, 38 die diüue oder rof sünet oder weder geuet vnde se des vor gerichte verwunnen werdet . . . die sint alle rechtlos. Im 15ten jahrhundert verbreitete sich der gebrauch des römischen rechtes immer mehr; auch der sachsenspiegel stand in Böhmen und der Lausitz in ansehen.
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II. DES BEREITH VON GEUTERBOG GOERLITZER ANNALEN.
II. DES BEREITH VON GEUTERBOG GOERLITZER ANNALEN.
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Im namen gotis amen. Noch etczlichin vnde langen Jaren, alss sich dye ketczerie zcu Behemen irhobin hatte vnd die sel- bien vordampten ketczer disse vnd ander vmbleginde land der Croen zeu Behemen mit grossin herczogin clegelichin besuch- 5 ten, nomen morten vnd branten, bisundern dicz land vnd Stat Gorlicz, dorvmb das man kein gedinge fride noch teding mit Jn nye habin noch halden wolde, hertlicher denn andern lan- den vnd Stetin, die sich uffte mit Jn fridten noch satczten. derselbien ketczer vnd gotis finde sich mann vnd Stat zcunehest 10 Gote ane ander vnd fremde hulffe durch ir geld vnd gut ster- lichen vndirschrocken Jn der crafft gotis in grossir eyntracht arm vnd reich schutczten vnd vfhilden, doch ny keyne vorlus- te an luthen Jn allen den krigen alleyne vordrusk hatten, Sun- der allewege wenn land vnd Stat mit Jn czu schaffen, gewan, 15 sye nider legiten, fingen vnd slugen vnde vff nymer keyn geld geschatez, sunder alsso gotis vnde seiner heyligen kirchin finde zcum tode geantwort worden, alss dovon gar vil zou schreiben were. Biss so lange das got der almechtige sulche grosse vor- echtunge seiner heiligen kirchen vnde gloubigen nyme vorhen- 2. ketczerie, die hussitischen unruhen. 6. gedinge, pactum. 6. teding, conven- tio. 8.noch st. f. und. 10. sterlich, kühn. Vor vndirschrocken ist und zu sup- pliren. 18. vorechtunge, verachtung. 19. nymmê, nicht mehr, nicht länger. 28
Im namen gotis amen. Noch etczlichin vnde langen Jaren, alss sich dye ketczerie zcu Behemen irhobin hatte vnd die sel- bien vordampten ketczer disse vnd ander vmbleginde land der Croen zeu Behemen mit grossin herczogin clegelichin besuch- 5 ten, nomen morten vnd branten, bisundern dicz land vnd Stat Gorlicz, dorvmb das man kein gedinge fride noch teding mit Jn nye habin noch halden wolde, hertlicher denn andern lan- den vnd Stetin, die sich uffte mit Jn fridten noch satczten. derselbien ketczer vnd gotis finde sich mann vnd Stat zcunehest 10 Gote ane ander vnd fremde hulffe durch ir geld vnd gut ster- lichen vndirschrocken Jn der crafft gotis in grossir eyntracht arm vnd reich schutczten vnd vfhilden, doch ny keyne vorlus- te an luthen Jn allen den krigen alleyne vordrusk hatten, Sun- der allewege wenn land vnd Stat mit Jn czu schaffen, gewan, 15 sye nider legiten, fingen vnd slugen vnde vff nymer keyn geld geschatez, sunder alsso gotis vnde seiner heyligen kirchin finde zcum tode geantwort worden, alss dovon gar vil zou schreiben were. Biss so lange das got der almechtige sulche grosse vor- echtunge seiner heiligen kirchen vnde gloubigen nyme vorhen- 2. ketczerie, die hussitischen unruhen. 6. gedinge, pactum. 6. teding, conven- tio. 8.noch st. f. und. 10. sterlich, kühn. Vor vndirschrocken ist und zu sup- pliren. 18. vorechtunge, verachtung. 19. nymmê, nicht mehr, nicht länger. 28
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218 Sigismun- di impera- toris et re- gis obitus* Albertus dux austrie eligitur. Albertus venit in Gorlitz. gin wolde, uss seiner gotlichen schickunge gnedeclichen fugite, das der allerdurchluchtigister furste vnd herre herr Sigemund Romischer keiser vnd czu Hungern Behemen dalmacien Croa- cien etc. konig, Jn die Croen kein behemen vnd prage anno dm M°CCCc"xxxvIto noen vmb sand margarethen tage allen vmb- leginden landen derselbien Croen zcu grossem troste quam vnd sulche clegeliche herczoge gancz soste vnd durch seyne grosse wisheit abwante vnd vleislichin donoch stund wie her sye wid- der zoum glowben hette mogin brengin vnd alss seine gnade das alsso fulkomelichen nicht gethun vnd sie ouch mit getwan- 10 ge vnd gewald dozcu nicht brengin kunde, donoch anno etc. xxxvij° uff Martini widder In das konigreich kein hungern czihen wolde vnd kein dem Snaym quam, begreiff Jn grosse vnd harte Cranckheit doselbist vnde Jn demselbien Jare an vnss liebin frawen tage Jrer heiligen entphounge seine tage bey gu- 15 ter vornufft Jn gote besloss vnd wart kein grossin wardien gefurt. Noch dem wir denn des eigentlicher, wie her zcuuor alle seine reich gar weislichen besurgit vnd lobelich testament gemacht hatte, von vnssin statschreiber den wir bei seinen gna- den biss an den tod hatten, vnderricht worden. Vnde Jn dem nehistfulgenden Jare anno etc. xxxviij° Jn den weinacht heiligen tagen zou prage wart der Jrluchter hoch- geborner furste vnd herre herr Albrecht herczog zcu osterreich von herrn landen vnd Stetin der Croen zeu Behemen zou ko- nige desselbien Reichs irwelt vnd an sand petri vnd pauli ta� 25 gen von Jn uff sand wenczels hausse Jn sand veits kirchin se- leclichin gekronit etc. In demselbien Jare an sand Symonis vnd Juden tage quam her alss eyn gnediger herre alher kein Gorlitz vnd lag alhye biss an den funfczenden tag vnd Jn derselbien czeit was allis wolfeil als vormals ye gewest vnd hatten von seinen gnaden noch von nyemandes keine beswerunge noch anstosse denn 5 20 30 5. noen, nahe. 7. soste, stillte, beendigte, von susen, niederd. sussen, ces- sare, tacere, sedare, tranquillare. span. sossegar. engl. husht. v. Corn. Kiliani Dufflaei Etymolog. II. p. 653. Von dem worte kommt das von Luther ge- brauchte susanine, d. i. schweige liebe Nine. 8. vleislichen donoch stund, mit fleisse darauf dachte. 8. sye, die ketzer, hussiten. 10. getwange, mit zwang. * Die randbemerkungen sind von späterer hand 16. vornufft ƒ. vernunft. nehmlich vom bürgermeister Hass im XVI. iahrh. beigefügt. 16. grossin war- dien, Grosswardein. 22. Irluchtir, erlauchte.
218 Sigismun- di impera- toris et re- gis obitus* Albertus dux austrie eligitur. Albertus venit in Gorlitz. gin wolde, uss seiner gotlichen schickunge gnedeclichen fugite, das der allerdurchluchtigister furste vnd herre herr Sigemund Romischer keiser vnd czu Hungern Behemen dalmacien Croa- cien etc. konig, Jn die Croen kein behemen vnd prage anno dm M°CCCc"xxxvIto noen vmb sand margarethen tage allen vmb- leginden landen derselbien Croen zcu grossem troste quam vnd sulche clegeliche herczoge gancz soste vnd durch seyne grosse wisheit abwante vnd vleislichin donoch stund wie her sye wid- der zoum glowben hette mogin brengin vnd alss seine gnade das alsso fulkomelichen nicht gethun vnd sie ouch mit getwan- 10 ge vnd gewald dozcu nicht brengin kunde, donoch anno etc. xxxvij° uff Martini widder In das konigreich kein hungern czihen wolde vnd kein dem Snaym quam, begreiff Jn grosse vnd harte Cranckheit doselbist vnde Jn demselbien Jare an vnss liebin frawen tage Jrer heiligen entphounge seine tage bey gu- 15 ter vornufft Jn gote besloss vnd wart kein grossin wardien gefurt. Noch dem wir denn des eigentlicher, wie her zcuuor alle seine reich gar weislichen besurgit vnd lobelich testament gemacht hatte, von vnssin statschreiber den wir bei seinen gna- den biss an den tod hatten, vnderricht worden. Vnde Jn dem nehistfulgenden Jare anno etc. xxxviij° Jn den weinacht heiligen tagen zou prage wart der Jrluchter hoch- geborner furste vnd herre herr Albrecht herczog zcu osterreich von herrn landen vnd Stetin der Croen zeu Behemen zou ko- nige desselbien Reichs irwelt vnd an sand petri vnd pauli ta� 25 gen von Jn uff sand wenczels hausse Jn sand veits kirchin se- leclichin gekronit etc. In demselbien Jare an sand Symonis vnd Juden tage quam her alss eyn gnediger herre alher kein Gorlitz vnd lag alhye biss an den funfczenden tag vnd Jn derselbien czeit was allis wolfeil als vormals ye gewest vnd hatten von seinen gnaden noch von nyemandes keine beswerunge noch anstosse denn 5 20 30 5. noen, nahe. 7. soste, stillte, beendigte, von susen, niederd. sussen, ces- sare, tacere, sedare, tranquillare. span. sossegar. engl. husht. v. Corn. Kiliani Dufflaei Etymolog. II. p. 653. Von dem worte kommt das von Luther ge- brauchte susanine, d. i. schweige liebe Nine. 8. vleislichen donoch stund, mit fleisse darauf dachte. 8. sye, die ketzer, hussiten. 10. getwange, mit zwang. * Die randbemerkungen sind von späterer hand 16. vornufft ƒ. vernunft. nehmlich vom bürgermeister Hass im XVI. iahrh. beigefügt. 16. grossin war- dien, Grosswardein. 22. Irluchtir, erlauchte.
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219 5 alleyne von den mannen dicz weigbildes, dye vns mit mancher- leye schrifftlichen clagen vor seinen gnaden gar vnbesorgit an- langitten vnd doch alle wol vorantwort vnd vns gebillicht wor- den, noch dem dyeselbien clagin vnd antwirt Jn schrifften wol funden werden, vnd worden abir allir sachin mit Jn von etzli- chen sein. gnad. Rete alszo bericht: 'wes eyn yderteil brieffe vnd priuilegia hette dobey is zcu lossin." Fasallo- rum que- rele contra civitatem coram Al- berto. 25 Doselbist vnd noch gethoner hawldunge uff dem Rathusse Ib vnd der gemeynde vnd des Ratis eynander dangsagunge vnd 10 seiner gnaden entphelunge der gemeynde furder dem Rathe ge- horsam vud beistendig zou sein, wart seynen gnaden vorgelegit wie seiner gnaden Stat von wegin mercklicher bewe vnd vor- soldunge widder dye ketczer vnd ire herczoge von Behemen gethon, der sie sich zcunehist gote gar swerlichin hettin uffge- 15 halden, deshalbin in grosse schuld komen vnd vil Jerlicher czins- se vnde Rente vorsessen were, Alsso das sich der stat koufflu- the mit jrem gute vnde handel vmb sulcher schuld willen uswendig der Stat uff den merckten vor denselbien schuldigern, die sye ye suchten zcu hindern, nicht bewerbin torsten noch mochten vnd 20 wo seine gnade douor nichtn Rite, muste doch dye Stat des- halben vorterbin vnd sere vorwusten Vnde alss seine gnade doselbist am funfczenden tage sich von hynne kein Bresslaw wante, vortroste [sie] den rath gne- declichin, dorynne zcu helffin vnd beschid des dem Rate kein Breslaw, So die trefflichste schuld aldo vnd zcu legenitz were vnd ouch von des Czollis wegin, dobey dye von Breslaw hye die Stat vnd iren kouffman ouch bey des heiligen Consily zcu Basil vnd des kesirs freihunge von Jren schuldigern etczli- che Jar frey vnd vngehindert zcu czihen nicht lossin wolden. 30 doruff wart von dem Rate kein Breslaw geschickit vnd alss sei- ne gnade gerne gesehen hette vnde entphul das sye die Stat Gorlicz vnd den kouffmann bey der freyunge des czollis ouch eyn etczlich Jar von Jren schuldigern vngehindert hettin czihen privilegi- umut civi- tas esset ad certos an- nos libera a solutione debitorum et thelo- neorum. 1. den mannen, der ritterschaft vom lande. 8. hawldunge, huldigung. 12 bewe, bauten. 12. vorsoldung, aufwand an sold. 18. schuldigern ƒ. gläubigern; ähn- lich wird reus gebraucht für creditor und debitor, ebenso geltare, vgl. Grimm R. A. p. 601 no. 5. und 611. 20. Rite rath wüsste. 28*
219 5 alleyne von den mannen dicz weigbildes, dye vns mit mancher- leye schrifftlichen clagen vor seinen gnaden gar vnbesorgit an- langitten vnd doch alle wol vorantwort vnd vns gebillicht wor- den, noch dem dyeselbien clagin vnd antwirt Jn schrifften wol funden werden, vnd worden abir allir sachin mit Jn von etzli- chen sein. gnad. Rete alszo bericht: 'wes eyn yderteil brieffe vnd priuilegia hette dobey is zcu lossin." Fasallo- rum que- rele contra civitatem coram Al- berto. 25 Doselbist vnd noch gethoner hawldunge uff dem Rathusse Ib vnd der gemeynde vnd des Ratis eynander dangsagunge vnd 10 seiner gnaden entphelunge der gemeynde furder dem Rathe ge- horsam vud beistendig zou sein, wart seynen gnaden vorgelegit wie seiner gnaden Stat von wegin mercklicher bewe vnd vor- soldunge widder dye ketczer vnd ire herczoge von Behemen gethon, der sie sich zcunehist gote gar swerlichin hettin uffge- 15 halden, deshalbin in grosse schuld komen vnd vil Jerlicher czins- se vnde Rente vorsessen were, Alsso das sich der stat koufflu- the mit jrem gute vnde handel vmb sulcher schuld willen uswendig der Stat uff den merckten vor denselbien schuldigern, die sye ye suchten zcu hindern, nicht bewerbin torsten noch mochten vnd 20 wo seine gnade douor nichtn Rite, muste doch dye Stat des- halben vorterbin vnd sere vorwusten Vnde alss seine gnade doselbist am funfczenden tage sich von hynne kein Bresslaw wante, vortroste [sie] den rath gne- declichin, dorynne zcu helffin vnd beschid des dem Rate kein Breslaw, So die trefflichste schuld aldo vnd zcu legenitz were vnd ouch von des Czollis wegin, dobey dye von Breslaw hye die Stat vnd iren kouffman ouch bey des heiligen Consily zcu Basil vnd des kesirs freihunge von Jren schuldigern etczli- che Jar frey vnd vngehindert zcu czihen nicht lossin wolden. 30 doruff wart von dem Rate kein Breslaw geschickit vnd alss sei- ne gnade gerne gesehen hette vnde entphul das sye die Stat Gorlicz vnd den kouffmann bey der freyunge des czollis ouch eyn etczlich Jar von Jren schuldigern vngehindert hettin czihen privilegi- umut civi- tas esset ad certos an- nos libera a solutione debitorum et thelo- neorum. 1. den mannen, der ritterschaft vom lande. 8. hawldunge, huldigung. 12 bewe, bauten. 12. vorsoldung, aufwand an sold. 18. schuldigern ƒ. gläubigern; ähn- lich wird reus gebraucht für creditor und debitor, ebenso geltare, vgl. Grimm R. A. p. 601 no. 5. und 611. 20. Rite rath wüsste. 28*
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220 9 lossin vnd die von Breszlaw nicht thun wolden vmb der vnd ouch ander sachin willen, Jn vngenedig wart, alsso das sye uss den rethen vorstossin geschatcz vnd gancz genidert worden vnd eyn ander Rat gesatz wart, vnd czogk alsso Jn der fasten von danne etc. 5 Mors regis Alberti. 2b Wie die stat zuge- nommen vnd die schweren zcinss ab- geloset sein wurden. Donoch alss seine gnade von Bresslaw kein hungern czogk vnd Jn dem M'CCCC"XXXIX Jare seine tage Jn gote besloss vnd die Stat mit Jren schuldigern vngericht bleb, schickte der Rat uffte kein breslaw vnd legenitcz, zcu uorsuchin ab man sich noch mit Jn fruntlichin hette mogin vortragen vnd geschach alss 10 die schuldiger der stat vnmacht vnd merliche genomen scheden irkanten, gobin sich Jnrichtunge vnd alle vorsessin czinsze, der vil woren vnd weite meher wenn des houptgeldis, etczliche von virczehen etczliche von sechczen Jaren, gancz dye Stat ledig lissen, douor eyn clein geschencke an gelde adder gewande, Etczliche donoch czwei adder drey Jar halbe czinsse nomen, bey sulcher harter pen vnd vorschreibunge, wenn man nichten hil- de vnd uff alle tage noch Jnnehaldunge irer brieffe czinss nich- ten gebe, alsso das eyn czinstag den ander irreichte vnd beide nichten gebin vnd vnuorczoglichin beczalten, denn solden vnd 20 mochten sye manen noch irer penbrieffe lauth vmb alle altvor- sessin czinsse. des gleich wart betedingit mit den von lege- nicz vnd andern schuldigern.*) Vnde alss sich nu der Rat durch grosse vnde vil muhe mit iren gloubigern geenit vnde bey harter vorpeniunge vorbe- 25 rurt ire czinse furder czu richten vorschrebin hatte, vnde Got vess seiner gute noch grossin vnselden vnde vorterbin gnedigen fride gab, das sich der kouffmann vnde hantwercker nu widder myt Jrem handel dye narunge andirswo vnd uff den Jarmerck- ten bewerbin torsten, sich des wol bessirten, do durch die ge� 30 meynde eyn etczliche czeit mercklichin widder zcunam, alsso 15 8. vngericht, unverglichen. 2. Jn, den Bresslauern. 3. rethen, dem rathe. 11. merliche l. merkliche. 13. houptgeld, capital, auch houbetstuolgenannt. Grimm R. A. p. 611. 17. pen, pöna conventionalis. 20. denn f. als- dann. 27. vnselde, ungemach. *] Es folget hier ein namentliches verzeichniss der stadtschulden, welches aber billig weggelassen wird.
220 9 lossin vnd die von Breszlaw nicht thun wolden vmb der vnd ouch ander sachin willen, Jn vngenedig wart, alsso das sye uss den rethen vorstossin geschatcz vnd gancz genidert worden vnd eyn ander Rat gesatz wart, vnd czogk alsso Jn der fasten von danne etc. 5 Mors regis Alberti. 2b Wie die stat zuge- nommen vnd die schweren zcinss ab- geloset sein wurden. Donoch alss seine gnade von Bresslaw kein hungern czogk vnd Jn dem M'CCCC"XXXIX Jare seine tage Jn gote besloss vnd die Stat mit Jren schuldigern vngericht bleb, schickte der Rat uffte kein breslaw vnd legenitcz, zcu uorsuchin ab man sich noch mit Jn fruntlichin hette mogin vortragen vnd geschach alss 10 die schuldiger der stat vnmacht vnd merliche genomen scheden irkanten, gobin sich Jnrichtunge vnd alle vorsessin czinsze, der vil woren vnd weite meher wenn des houptgeldis, etczliche von virczehen etczliche von sechczen Jaren, gancz dye Stat ledig lissen, douor eyn clein geschencke an gelde adder gewande, Etczliche donoch czwei adder drey Jar halbe czinsse nomen, bey sulcher harter pen vnd vorschreibunge, wenn man nichten hil- de vnd uff alle tage noch Jnnehaldunge irer brieffe czinss nich- ten gebe, alsso das eyn czinstag den ander irreichte vnd beide nichten gebin vnd vnuorczoglichin beczalten, denn solden vnd 20 mochten sye manen noch irer penbrieffe lauth vmb alle altvor- sessin czinsse. des gleich wart betedingit mit den von lege- nicz vnd andern schuldigern.*) Vnde alss sich nu der Rat durch grosse vnde vil muhe mit iren gloubigern geenit vnde bey harter vorpeniunge vorbe- 25 rurt ire czinse furder czu richten vorschrebin hatte, vnde Got vess seiner gute noch grossin vnselden vnde vorterbin gnedigen fride gab, das sich der kouffmann vnde hantwercker nu widder myt Jrem handel dye narunge andirswo vnd uff den Jarmerck- ten bewerbin torsten, sich des wol bessirten, do durch die ge� 30 meynde eyn etczliche czeit mercklichin widder zcunam, alsso 15 8. vngericht, unverglichen. 2. Jn, den Bresslauern. 3. rethen, dem rathe. 11. merliche l. merkliche. 13. houptgeld, capital, auch houbetstuolgenannt. Grimm R. A. p. 611. 17. pen, pöna conventionalis. 20. denn f. als- dann. 27. vnselde, ungemach. *] Es folget hier ein namentliches verzeichniss der stadtschulden, welches aber billig weggelassen wird.
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221 5 10 15 25 30 das eyn ydermann seine geschosser vnde ander leiden disterbas usgerichten vnd gebin mochte vnde der Rat sulche czinsse fur- der wol vnd vnuorczoglich von sich reichte. worden dye schuldiger ein Jn selbir bewegit, dorumb das sye sulch gross vorsessin geld etczliche achthundert etczliche sechs- hundert etc. schock grosschen obirgebin hettin vnd suchten ye vnd ye weisse wy man sulcher vorschrebunge dye sye mit nichte abethun wolden penenfellig werden mochte. Alsso nu der rath sulchin iren uffsatz irkante vnd sich ouch selbir swerer czeit vnd vnfrides des man fvste vrsachte prûfte besurgite vnde denn sulcher harter vorschreibunge halbin zcu grossim vnuor- wintlichen schaden komen mochten, dem weislichen zcuuorko- men wart gewegin das nuczer vnd bessir were ander geld vnd czinsze czu widderkouffin vnd leiprente uff die Stat czu nemen denn in sulcher harter vorschreibunge vnde zoukunftigen scha- den czu sthen. Dorumb mit guten rate Eldisten vnd Gesworn geschach eyne abelosunge etczlicher vnde des merern teils der- selbien abegeschrebin schuldiger, dorumb ouch mercklich geld an geschossen vnd anslegin vff Arm vnd Reich wart gesatcz, 20 vndereynander legin vnd uff widderkouffe vnde leiprente uff der stat orber vnd Rente genomen, ouch etczliche guter vnd der Stat dorffer, alsso heinrichstorff, leschewitz vnd floristorff, alss vil die Stat doran hatte vorkoufft. vnd sich korcz noch tode T konig albrechtis grosser vnfride widder irhub, bisundern von den Birgkschloss vnd den von Tetzschin von wartinberg vnd Jren helffern, die lande vnd Stete vnuorschuld hertlichin mit nom mord vnd brand clegelichin widder angrieffin vnd alss kein uffhoren nicht sein wolde, dorumb gross geld vnd gut vorsold vnd vorczerit, wart von landen vnd Stetin geraten sye zeu obirczihen, vnd doch keynen treflichen geczeug von buch- sin, domite man Sloss adder possetken gefellin mochte, dorczu nichten hatten vnd ander Stete dye zcuschicken nicht vormoch- tin, vndirwand sich hye der Rat vmb des gemeynen gutis wil- henners- dorff, leschwitz Horsdorff vorkaufft. Wie land vnd Stad von den Bircken vnd den von war- temberg gekrieget sein wor- den. 3а 1. geschosser, geschoss, grundsteuer. vgl. Haltaus s. v. schoss. Stenzels und Tzschoppes urkundensamml. s. 30. 190 260. leiden, onera, daher das laus. wort mitleiden und mitleidenheit, steuergemeinschaft. [ygl. Collect. oberl. ges. II. s. 1296.] 9. uffsatz, vorsatz. gewegin, erwogen. 20. legin, liehen. 21. orber, urbar. vgl. Haltaus s. h. v. 25. Birgkschloss, das schloss Birkstein in Böhmen, leitmeritzer kreises. 30. gezeug von buchsin, kriegsgeräthe an kanonen. 31. possetken, besitzungen, burgen. gefellin, zerstören.
221 5 10 15 25 30 das eyn ydermann seine geschosser vnde ander leiden disterbas usgerichten vnd gebin mochte vnde der Rat sulche czinsse fur- der wol vnd vnuorczoglich von sich reichte. worden dye schuldiger ein Jn selbir bewegit, dorumb das sye sulch gross vorsessin geld etczliche achthundert etczliche sechs- hundert etc. schock grosschen obirgebin hettin vnd suchten ye vnd ye weisse wy man sulcher vorschrebunge dye sye mit nichte abethun wolden penenfellig werden mochte. Alsso nu der rath sulchin iren uffsatz irkante vnd sich ouch selbir swerer czeit vnd vnfrides des man fvste vrsachte prûfte besurgite vnde denn sulcher harter vorschreibunge halbin zcu grossim vnuor- wintlichen schaden komen mochten, dem weislichen zcuuorko- men wart gewegin das nuczer vnd bessir were ander geld vnd czinsze czu widderkouffin vnd leiprente uff die Stat czu nemen denn in sulcher harter vorschreibunge vnde zoukunftigen scha- den czu sthen. Dorumb mit guten rate Eldisten vnd Gesworn geschach eyne abelosunge etczlicher vnde des merern teils der- selbien abegeschrebin schuldiger, dorumb ouch mercklich geld an geschossen vnd anslegin vff Arm vnd Reich wart gesatcz, 20 vndereynander legin vnd uff widderkouffe vnde leiprente uff der stat orber vnd Rente genomen, ouch etczliche guter vnd der Stat dorffer, alsso heinrichstorff, leschewitz vnd floristorff, alss vil die Stat doran hatte vorkoufft. vnd sich korcz noch tode T konig albrechtis grosser vnfride widder irhub, bisundern von den Birgkschloss vnd den von Tetzschin von wartinberg vnd Jren helffern, die lande vnd Stete vnuorschuld hertlichin mit nom mord vnd brand clegelichin widder angrieffin vnd alss kein uffhoren nicht sein wolde, dorumb gross geld vnd gut vorsold vnd vorczerit, wart von landen vnd Stetin geraten sye zeu obirczihen, vnd doch keynen treflichen geczeug von buch- sin, domite man Sloss adder possetken gefellin mochte, dorczu nichten hatten vnd ander Stete dye zcuschicken nicht vormoch- tin, vndirwand sich hye der Rat vmb des gemeynen gutis wil- henners- dorff, leschwitz Horsdorff vorkaufft. Wie land vnd Stad von den Bircken vnd den von war- temberg gekrieget sein wor- den. 3а 1. geschosser, geschoss, grundsteuer. vgl. Haltaus s. v. schoss. Stenzels und Tzschoppes urkundensamml. s. 30. 190 260. leiden, onera, daher das laus. wort mitleiden und mitleidenheit, steuergemeinschaft. [ygl. Collect. oberl. ges. II. s. 1296.] 9. uffsatz, vorsatz. gewegin, erwogen. 20. legin, liehen. 21. orber, urbar. vgl. Haltaus s. h. v. 25. Birgkschloss, das schloss Birkstein in Böhmen, leitmeritzer kreises. 30. gezeug von buchsin, kriegsgeräthe an kanonen. 31. possetken, besitzungen, burgen. gefellin, zerstören.
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222 Die gros- sen drey buchssen gegossen. Caspar Nostitz gerant mit einem Behmen Ryme gnant. len etczlicher geezeuge vnd bisundern grosser buchsin drey vnd dobey etczlicher hauffenicz zcugissen, alss die noch vor ougen legin, alle ein eynem Sommer vnd Jare gegossin worden vnde alsso noch rate des Edelin hrn. Thymen von Col- ditcz, vorwesir desir lande vnd Stete, wart eyn herczog widder die von tetczschin vnd ire helffer vorgenomen, vnde des irsten vor dem Birckenstein, uff dem Micksch Panczer sas, den man vorherte, brante vnd seyne teiche ussgestochin vnd zcu nichte gemacht hatte; czogen mann vnd Stete vor den Reibenick, den sye revmitten vnde vssgebrant wart; wanten sich man vnd Ste- 10 te vor den drom, zcu dem sye Stormten vnd czuschossin, das die finde bey nachte davon gingen, uff deme gross gut funden vnd donoch ussgebrand wart vnd ouch kirche vnd Stat zcur kempcz [vnd] Sandow gebrand worden; vnd alsso furder vor den dewin, do man ouch grossin schaden tat, bisundern am 15 getreigide, das gar wol dye czeit stund, So is in der creucze wochin vnd vmb phingisten was vnd doselbist worden alle gu- ter vnder vnd vor dem dewin, nemelichen Osschatz vnd vtigis- horn gebrand vnd gar vornicht. — doselbist vor dem dewin rante Caspar nosticz landsesse dicz landis vnd der Stat soldener, 20 mit eynem Slesier, Ryme gnand, der bey den Behemen war vnd hoch rette, vnd bleb vff der Stat tot im felde, des sich dye Behemen sere betrubiten. vnd alsso czogen mann vnd Stete ane schaden widder heim vnd hatten virczentage uff der von teczschen guter vnd irer helffer gehert, Slosss vnd possetcken 25 gewunnen vnd ein demselbien herczoge furten hye die Statiren mercklichin czewg, ane alle huffeniczen vnd schirmbuchsin, czwu grosse buchsin zcu nehist der grossin, uff ir selbst kost vud czerunge, ane die man Slosz vnd possetken nicht hette ge- winnen mogin, sunder gar genucklichin sich irwerit hetten. vnd 30 5 9. Reibenick, Rybnick, 2. hauffenitz, haubitze, kanone geringern kalibers. dorf im bunzlauer kreise. 11. drom, Drum, ein marktflecken in der gleich- namigen herrschaft, leitmeritzer kreises, drei meilen von Leitmeritz. In der nä- he, auf dem Ronberge sind noch die reste der alten burg zu sehen. Sommers 14. kempcz l. Kamnitz. 15. dewin, der Dewin im bunz- Böhmen I, 325. lauer kreise, zur herrschaft Niemes gekörig, trägt noch ruinen. 16. getrei- 18. Oschatz l. Oschitz, zur herrsch. Aicha, bunzlauer gide, l. getraide. kreises gehörig. 20. Caspar Nostiz, auf Tzschocha, [seit 1451] Rothen- burg, Gutta und Langenau. vgl. Worbs gesch. des schlosses Tschocha. N. Laus. Magaz. VII, 518. Eschenloer II, 98. nennt ihn 'einen treffli- chen kriger' und erzählt eine lustige geschichte von ihm. 22. hochrette, zum kampf aufforderte. 27. ane f. ausserdem.
222 Die gros- sen drey buchssen gegossen. Caspar Nostitz gerant mit einem Behmen Ryme gnant. len etczlicher geezeuge vnd bisundern grosser buchsin drey vnd dobey etczlicher hauffenicz zcugissen, alss die noch vor ougen legin, alle ein eynem Sommer vnd Jare gegossin worden vnde alsso noch rate des Edelin hrn. Thymen von Col- ditcz, vorwesir desir lande vnd Stete, wart eyn herczog widder die von tetczschin vnd ire helffer vorgenomen, vnde des irsten vor dem Birckenstein, uff dem Micksch Panczer sas, den man vorherte, brante vnd seyne teiche ussgestochin vnd zcu nichte gemacht hatte; czogen mann vnd Stete vor den Reibenick, den sye revmitten vnde vssgebrant wart; wanten sich man vnd Ste- 10 te vor den drom, zcu dem sye Stormten vnd czuschossin, das die finde bey nachte davon gingen, uff deme gross gut funden vnd donoch ussgebrand wart vnd ouch kirche vnd Stat zcur kempcz [vnd] Sandow gebrand worden; vnd alsso furder vor den dewin, do man ouch grossin schaden tat, bisundern am 15 getreigide, das gar wol dye czeit stund, So is in der creucze wochin vnd vmb phingisten was vnd doselbist worden alle gu- ter vnder vnd vor dem dewin, nemelichen Osschatz vnd vtigis- horn gebrand vnd gar vornicht. — doselbist vor dem dewin rante Caspar nosticz landsesse dicz landis vnd der Stat soldener, 20 mit eynem Slesier, Ryme gnand, der bey den Behemen war vnd hoch rette, vnd bleb vff der Stat tot im felde, des sich dye Behemen sere betrubiten. vnd alsso czogen mann vnd Stete ane schaden widder heim vnd hatten virczentage uff der von teczschen guter vnd irer helffer gehert, Slosss vnd possetcken 25 gewunnen vnd ein demselbien herczoge furten hye die Statiren mercklichin czewg, ane alle huffeniczen vnd schirmbuchsin, czwu grosse buchsin zcu nehist der grossin, uff ir selbst kost vud czerunge, ane die man Slosz vnd possetken nicht hette ge- winnen mogin, sunder gar genucklichin sich irwerit hetten. vnd 30 5 9. Reibenick, Rybnick, 2. hauffenitz, haubitze, kanone geringern kalibers. dorf im bunzlauer kreise. 11. drom, Drum, ein marktflecken in der gleich- namigen herrschaft, leitmeritzer kreises, drei meilen von Leitmeritz. In der nä- he, auf dem Ronberge sind noch die reste der alten burg zu sehen. Sommers 14. kempcz l. Kamnitz. 15. dewin, der Dewin im bunz- Böhmen I, 325. lauer kreise, zur herrschaft Niemes gekörig, trägt noch ruinen. 16. getrei- 18. Oschatz l. Oschitz, zur herrsch. Aicha, bunzlauer gide, l. getraide. kreises gehörig. 20. Caspar Nostiz, auf Tzschocha, [seit 1451] Rothen- burg, Gutta und Langenau. vgl. Worbs gesch. des schlosses Tschocha. N. Laus. Magaz. VII, 518. Eschenloer II, 98. nennt ihn 'einen treffli- chen kriger' und erzählt eine lustige geschichte von ihm. 22. hochrette, zum kampf aufforderte. 27. ane f. ausserdem.
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223 dasselbie her von landen vnd stetin wart uff newn tausand wer- haftiger menner zcu rosse vnd zcu fusse obirslagen addir vor den finden uff virczentausend mann, do durch dye von Tetcz- schin zcum fride beczuungen vnd gefurt worden. Item dornoch in andern jare alss sie nu zcum frede brocht worden vnd sich Micksch panczer alleyne usschoss, vnd lant vnd stete widder angreff, tegelichen deuplichen tag vnd nacht beschedigen liss vnd noch vil schriefften vnd clagen dovon nicht lossin wolde, noch den leuthmerischen landfride, in dem land 10 vnd stete dye czeit woren, nichten achte; worden land vnd ste- te mit denselbien landfride abireyn, vnd beranten mit denselbien panczer uff dem Birckenstein in czwen heren, vnd vmbbaweten den vnd vorhertin abir alle seine guter, alsso das her sich mit dem Slosse begab das do gebrochin vnd vssgebrand vnd eyn ewi- 15 ger fride betedingit vnd das sloss widder biss an den konig nicht zeu bawen vorbrieffet wart vnd login abir mit vnssin obgerur- ten geczeuge dovor funff wochen. Item noch tode vnssers hern konigs albrechtis Jm andern 3b jare wart alleyne von der Stat gekoufft das Sloss landiskron 20 von herczog Johannes Sonen von Sagan vmb vic szo. grosschin vnd vmb den kouff vorczerit vnd vorerit ouch dovon czu bre- chin ije szo, Summa obiral viije szo gl. Vmb sulcher abelosunge Buchsingissin Herczoge vnd kouf- fis willin der landiskrone obir alle anslege vnd etczlicher der 25 stat dorffer vorkouffunge ist daz hinoch geschrebin geld zou leiprente vnd widderkouffe uff die Stat genommen. 5 land und Stete ha- ben gehabt viiijM man. Vff leiprente. Jtem Heinrich Smid von northussen hat iherlichin uff die Stat gekoufft zcu synem seines weibis vnd seynes sones 30 lebetagen lxvi szo. xl gl. halb uff michael halb uff walpurgis vmmb viije szo. gl. 4. gefurt, bewegt. 8. noch vil etc., ungeachtet, trotz vieler schriftlichen ver- handlungen und klagen. 9. leuthemerischen, leitmeritzer. 14. begab, übergab. 18. Hasse hat hierbei vermerkt: 'ist gewest 1441;' der kauf ist aber schon 1440 abgeschlossen worden. Urkunde d. Sagan am metewoch vor Tyburc. vgl. verz. ob. urk. II. s. 51. Die abbrechung begann in demselben jare laut rathsrechnung. 28. uff die Stat gekoufft, er kaufte von der stadt für 600 schock eine jährliche leibrente von 66 szo. 11 gl. auf seine, seines weibes und sones lebezeit.
223 dasselbie her von landen vnd stetin wart uff newn tausand wer- haftiger menner zcu rosse vnd zcu fusse obirslagen addir vor den finden uff virczentausend mann, do durch dye von Tetcz- schin zcum fride beczuungen vnd gefurt worden. Item dornoch in andern jare alss sie nu zcum frede brocht worden vnd sich Micksch panczer alleyne usschoss, vnd lant vnd stete widder angreff, tegelichen deuplichen tag vnd nacht beschedigen liss vnd noch vil schriefften vnd clagen dovon nicht lossin wolde, noch den leuthmerischen landfride, in dem land 10 vnd stete dye czeit woren, nichten achte; worden land vnd ste- te mit denselbien landfride abireyn, vnd beranten mit denselbien panczer uff dem Birckenstein in czwen heren, vnd vmbbaweten den vnd vorhertin abir alle seine guter, alsso das her sich mit dem Slosse begab das do gebrochin vnd vssgebrand vnd eyn ewi- 15 ger fride betedingit vnd das sloss widder biss an den konig nicht zeu bawen vorbrieffet wart vnd login abir mit vnssin obgerur- ten geczeuge dovor funff wochen. Item noch tode vnssers hern konigs albrechtis Jm andern 3b jare wart alleyne von der Stat gekoufft das Sloss landiskron 20 von herczog Johannes Sonen von Sagan vmb vic szo. grosschin vnd vmb den kouff vorczerit vnd vorerit ouch dovon czu bre- chin ije szo, Summa obiral viije szo gl. Vmb sulcher abelosunge Buchsingissin Herczoge vnd kouf- fis willin der landiskrone obir alle anslege vnd etczlicher der 25 stat dorffer vorkouffunge ist daz hinoch geschrebin geld zou leiprente vnd widderkouffe uff die Stat genommen. 5 land und Stete ha- ben gehabt viiijM man. Vff leiprente. Jtem Heinrich Smid von northussen hat iherlichin uff die Stat gekoufft zcu synem seines weibis vnd seynes sones 30 lebetagen lxvi szo. xl gl. halb uff michael halb uff walpurgis vmmb viije szo. gl. 4. gefurt, bewegt. 8. noch vil etc., ungeachtet, trotz vieler schriftlichen ver- handlungen und klagen. 9. leuthemerischen, leitmeritzer. 14. begab, übergab. 18. Hasse hat hierbei vermerkt: 'ist gewest 1441;' der kauf ist aber schon 1440 abgeschlossen worden. Urkunde d. Sagan am metewoch vor Tyburc. vgl. verz. ob. urk. II. s. 51. Die abbrechung begann in demselben jare laut rathsrechnung. 28. uff die Stat gekoufft, er kaufte von der stadt für 600 schock eine jährliche leibrente von 66 szo. 11 gl. auf seine, seines weibes und sones lebezeit.
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224 4b Jtem von mgro. marco meissener vnd seyner muter ent- phangen 1exliiij sz. gl. Jtem von agnis friderstorffinne uffgehobin uff leiprente li. sz. xij gl. Jtem von nicolao pellifice vnd seiner husfrawe uff leip- 5 rente ijex sz. gl. Jtem von der hanns von der dhonynne xliij szo. xij gl. zeu widderkouffe uff die Stat genomen. Jt. von Casparn von der leipen burger zeu Gorlicz ijcxxx sz. xxiiij gl. Jtem von Nicolao Arnoldi burger hye zu Gorlitz 1 XV szo. gl. xij gl. — Jtem von Petro Bartholomei vnde seynen bru- der ibid. ijexxix szo. xij gl. — Jtem von der hanns von der dhonynne ibidem jeix szo. vj gl. — Jtem von Nicolao pelli- fex vnd andres an der mawer zcu des predigers gestiffte xc. 15 szo. xiiij gl. — Jtem von leupold vom luban ijexxix szo. xij gl. — Jtem von hans vnd nikel hoffeman bruder von lobin xxiiiic vngr. floren. — Jtem von Christoff foyte von Breslaw 1m szo. gl. Vnde von demselbien abgeschrebenen gelde sint dese hye 20 noch geschrebin dye vor alders biss uff konig Albrechtis zcu- kunft czinsse uff dye Stat gehabit habin noch seinem tode abegelôst ye das schock vor ander czwelff schock gl. Jt. hermans kinder von legenicz hattin ierlichen uff dye Stat xx szo. gl. — Jt. dye poppulo zcu legenicz hatten iher- 25 lichen xx szo. gl. — Jt. Steffan Michilstorff doselbist mit xij szo. gl. — Jtem fogelers kinder an pawel bauczsch vnd peter Emerich komen x szo. xxiiij gl. — Jtem fraw eva fogelerin- ne doselbist xij szo. gl. — Jtem der Juncfrawen probist vor legenicz von eyner Closter Juncfrawen wegen vom goltberge x 30 10 7. von der dhonnyne, Hans von der Dohna ehefrau. 8. zou widderkouffe, ablöslich gegen ersatz des hauptstammes. Bekanntlich entstanden diese künst- lichen darlehnsformen aus dem kanonischen verbot des zinswuchers, (decr. Gra- 9. Caspar v. d. Leipe, er war seit 1434 schöppe tian. s. 88. c. 11. 12.) 11. Nicol. und wird als solcher 1460 zuletzt im alten kürbuche genannt. Arnold u. 5. Nic. Pellifex waren rathsherrn laut kürbuch. Diese bürger der stadt liehen das geld damit die fremden schulden abgelöst werden konnten. 17. lobin, Lüben in Schlesien. 29. probist, der probst des iungfrauen oder nonnen-klosters vor Liegnitz. Es war ein Benedictiner-kloster, genannt 'zum heil. leichnam', hinter der stadtmauer beim ziegenteiche gelegen. vgl. Thebes. liegn. annal. I, 23.
224 4b Jtem von mgro. marco meissener vnd seyner muter ent- phangen 1exliiij sz. gl. Jtem von agnis friderstorffinne uffgehobin uff leiprente li. sz. xij gl. Jtem von nicolao pellifice vnd seiner husfrawe uff leip- 5 rente ijex sz. gl. Jtem von der hanns von der dhonynne xliij szo. xij gl. zeu widderkouffe uff die Stat genomen. Jt. von Casparn von der leipen burger zeu Gorlicz ijcxxx sz. xxiiij gl. Jtem von Nicolao Arnoldi burger hye zu Gorlitz 1 XV szo. gl. xij gl. — Jtem von Petro Bartholomei vnde seynen bru- der ibid. ijexxix szo. xij gl. — Jtem von der hanns von der dhonynne ibidem jeix szo. vj gl. — Jtem von Nicolao pelli- fex vnd andres an der mawer zcu des predigers gestiffte xc. 15 szo. xiiij gl. — Jtem von leupold vom luban ijexxix szo. xij gl. — Jtem von hans vnd nikel hoffeman bruder von lobin xxiiiic vngr. floren. — Jtem von Christoff foyte von Breslaw 1m szo. gl. Vnde von demselbien abgeschrebenen gelde sint dese hye 20 noch geschrebin dye vor alders biss uff konig Albrechtis zcu- kunft czinsse uff dye Stat gehabit habin noch seinem tode abegelôst ye das schock vor ander czwelff schock gl. Jt. hermans kinder von legenicz hattin ierlichen uff dye Stat xx szo. gl. — Jt. dye poppulo zcu legenicz hatten iher- 25 lichen xx szo. gl. — Jt. Steffan Michilstorff doselbist mit xij szo. gl. — Jtem fogelers kinder an pawel bauczsch vnd peter Emerich komen x szo. xxiiij gl. — Jtem fraw eva fogelerin- ne doselbist xij szo. gl. — Jtem der Juncfrawen probist vor legenicz von eyner Closter Juncfrawen wegen vom goltberge x 30 10 7. von der dhonnyne, Hans von der Dohna ehefrau. 8. zou widderkouffe, ablöslich gegen ersatz des hauptstammes. Bekanntlich entstanden diese künst- lichen darlehnsformen aus dem kanonischen verbot des zinswuchers, (decr. Gra- 9. Caspar v. d. Leipe, er war seit 1434 schöppe tian. s. 88. c. 11. 12.) 11. Nicol. und wird als solcher 1460 zuletzt im alten kürbuche genannt. Arnold u. 5. Nic. Pellifex waren rathsherrn laut kürbuch. Diese bürger der stadt liehen das geld damit die fremden schulden abgelöst werden konnten. 17. lobin, Lüben in Schlesien. 29. probist, der probst des iungfrauen oder nonnen-klosters vor Liegnitz. Es war ein Benedictiner-kloster, genannt 'zum heil. leichnam', hinter der stadtmauer beim ziegenteiche gelegen. vgl. Thebes. liegn. annal. I, 23.
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225 szo. xxiv gl. — Jtem der kretczschemerynnen von legenitcz obegelost viij szo. gl. Jtem von der Stat haynaw gelost iherlichin vi szo. gl. — It. von hancken husfrawe vnd kindern von haynaw xij szo. gl. — Jt. von der Buttenerynnen doselbist xij szo. gl. — It. von George vogeler der eynen brieff inne hatte von possecks wegen von haynaw viij. szo. gl. Jtem von den vngerathen das sie an ire Kinder geerbit hatten zcu Bresslaw IxXX szo. gl. — Jt. vom Cwhal lorber von 10 prage burger zou Breslaw xl szo. gl. — Jt. von Gunter rich- ter vnd seinen bruder doselbist xc szo gl. — Jt. von den Swobistorffen von agneta schreiberyne von brige xxiv szo. gl. Item von Gorgen orient, Cunczen korsener vnd dem Jun- gen Glassarn allen von Crackaw, das Jn von irer weiber wegin 15 vom alden Glassarn uss der lauczsch des Jungen vatern itczli- chen eyn drittenteil ankomen war, obiral xi szo. gl. Jtem von der herczog lodewigynne von legenitcz das der herczog von eynen burger vom Goltberge an sich vnd furder an kouffluthe von Norenberg dye teuffil gnand brochte iherli- 20 chen xx szo. gl. Jtem von Jocoff Gunter von der niesse vnd seinen bru- dern xvj szo. gl. Jtem alss dye vischellir vnd kellir ouch eczliche kuchin- bencke zcu fridrichs alter vorsatcz vnd vorschrebin warin. abe- 25 gelost iherlichin wider zcur stat viij szo. gl. Jtem von demselbien gelde wart gekoufft von nicolao ar- noldi eyn virtel der mol der virrade vmbe ije xxxiiij szo. gl. Jtem Jn denselbien Jaren wart gebawet dye Brucke obir dye nisse die von der neisse wegefurt vnd czurissen wart, dye 30 gross geld koste. 5 die forderung war ihm cedirt worden. 6. brieff inne hatte, 21. Niesse, Neisse in Schlesien. 23. vischellir, fischhälter. 23. kuchinbencke, küch- lerbänke, welche einen bankzins zahlten. 24. alter, altar. 28. dye Brucke. Im jahre 1432 wurde die brücke und mihle von der Neisse weggerissen. Dies erzählt eine gleichzeitige chronik so: anno dom. Mococxxxij dominico die ante festum Marie Magdalene circa horam quasi undecimam incipiebat magna plu- via guttatim cadere sine intermissione per totam diem et noctem, sic quod se- cunda feria sequenti ipso die Braxedis in profesto beate Mar. Magd, c. xviij horam tanta veniebat inundacio aque Nisse que nostris temporibus vix tam magna est visa, et taliter crevit quod quasi irrecurabile dampnum intulit, plura edificia subvertebat, horrea prope Nissam situata cum Bladis et ſeno totaliter annichilavit et distruxit, pontem omnino rupit et Molendina specialiter cum 29
225 szo. xxiv gl. — Jtem der kretczschemerynnen von legenitcz obegelost viij szo. gl. Jtem von der Stat haynaw gelost iherlichin vi szo. gl. — It. von hancken husfrawe vnd kindern von haynaw xij szo. gl. — Jt. von der Buttenerynnen doselbist xij szo. gl. — It. von George vogeler der eynen brieff inne hatte von possecks wegen von haynaw viij. szo. gl. Jtem von den vngerathen das sie an ire Kinder geerbit hatten zcu Bresslaw IxXX szo. gl. — Jt. vom Cwhal lorber von 10 prage burger zou Breslaw xl szo. gl. — Jt. von Gunter rich- ter vnd seinen bruder doselbist xc szo gl. — Jt. von den Swobistorffen von agneta schreiberyne von brige xxiv szo. gl. Item von Gorgen orient, Cunczen korsener vnd dem Jun- gen Glassarn allen von Crackaw, das Jn von irer weiber wegin 15 vom alden Glassarn uss der lauczsch des Jungen vatern itczli- chen eyn drittenteil ankomen war, obiral xi szo. gl. Jtem von der herczog lodewigynne von legenitcz das der herczog von eynen burger vom Goltberge an sich vnd furder an kouffluthe von Norenberg dye teuffil gnand brochte iherli- 20 chen xx szo. gl. Jtem von Jocoff Gunter von der niesse vnd seinen bru- dern xvj szo. gl. Jtem alss dye vischellir vnd kellir ouch eczliche kuchin- bencke zcu fridrichs alter vorsatcz vnd vorschrebin warin. abe- 25 gelost iherlichin wider zcur stat viij szo. gl. Jtem von demselbien gelde wart gekoufft von nicolao ar- noldi eyn virtel der mol der virrade vmbe ije xxxiiij szo. gl. Jtem Jn denselbien Jaren wart gebawet dye Brucke obir dye nisse die von der neisse wegefurt vnd czurissen wart, dye 30 gross geld koste. 5 die forderung war ihm cedirt worden. 6. brieff inne hatte, 21. Niesse, Neisse in Schlesien. 23. vischellir, fischhälter. 23. kuchinbencke, küch- lerbänke, welche einen bankzins zahlten. 24. alter, altar. 28. dye Brucke. Im jahre 1432 wurde die brücke und mihle von der Neisse weggerissen. Dies erzählt eine gleichzeitige chronik so: anno dom. Mococxxxij dominico die ante festum Marie Magdalene circa horam quasi undecimam incipiebat magna plu- via guttatim cadere sine intermissione per totam diem et noctem, sic quod se- cunda feria sequenti ipso die Braxedis in profesto beate Mar. Magd, c. xviij horam tanta veniebat inundacio aque Nisse que nostris temporibus vix tam magna est visa, et taliter crevit quod quasi irrecurabile dampnum intulit, plura edificia subvertebat, horrea prope Nissam situata cum Bladis et ſeno totaliter annichilavit et distruxit, pontem omnino rupit et Molendina specialiter cum 29
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226 4b Jtem eyn dem Jare alss keiser Sigemund kein behemen quam wart die mol der virrade die ouch gruntlichin von den wassirfluten zcurissen vnd weggefurt ward widder gebawet, do- ran die Stat dye vormals kein teil doran hatte eyn virtel das man lediclich uffliss erbawete. Jtem alle sulche obgeschrebene ussrichtunge an Buchsin- giessin, herczogen, der landiskron kouff, abelosunge der schul- diger, Brucken vnd moln buwen vnd kouffe derselbien sein ge- meynlichin vorgenomen worden noch tode konig Albrechtis von den Jare alss man schreibit etc. xl biss anno M'ccccxlviij". Jtem anno dom. Millesimo quadringentesimo quadragesimo octavo, tempore quadragesimali sein desse vorgeschrebene ge- secze vnd geschichte vnd vornem von Johanni Bereith von Geu- terbog Statschreibir mit etczlichin nochfulgenden der Stat ge- schefften vnd usrichtungen zeu schriefften brocht. 5 10 15 quatuor rotis in Clephilswalde funditus fregit et secum deportavit, Stubam balneatoris prope Nissam et plures domos in platea Hottirgasse subuertebat, eciam multi homines eodem tempore sunt submersi, sed piscatores aliquos ho- mines uniuscujusque sexus in domibus eorum nimis diu tardentibus cum navicu- lis parvis per tecta domorum deduxerunt.— Item post hoc, anno d. MeCCCxxxiiij iterum post octo dies mar. marg, pons, molendina quatuor rotarum et domos in platea hottirgasse per maxime fuerunt distructe in diluvione nisse. — 13. vornem, unternehmungen. 15. brocht. Hiermit schliesst der erste abschnitt der annalen; auf den folgenden blättern sind adnn noch ohne ordnung einige nachrichten von Bereith eingetragen worden.
226 4b Jtem eyn dem Jare alss keiser Sigemund kein behemen quam wart die mol der virrade die ouch gruntlichin von den wassirfluten zcurissen vnd weggefurt ward widder gebawet, do- ran die Stat dye vormals kein teil doran hatte eyn virtel das man lediclich uffliss erbawete. Jtem alle sulche obgeschrebene ussrichtunge an Buchsin- giessin, herczogen, der landiskron kouff, abelosunge der schul- diger, Brucken vnd moln buwen vnd kouffe derselbien sein ge- meynlichin vorgenomen worden noch tode konig Albrechtis von den Jare alss man schreibit etc. xl biss anno M'ccccxlviij". Jtem anno dom. Millesimo quadringentesimo quadragesimo octavo, tempore quadragesimali sein desse vorgeschrebene ge- secze vnd geschichte vnd vornem von Johanni Bereith von Geu- terbog Statschreibir mit etczlichin nochfulgenden der Stat ge- schefften vnd usrichtungen zeu schriefften brocht. 5 10 15 quatuor rotis in Clephilswalde funditus fregit et secum deportavit, Stubam balneatoris prope Nissam et plures domos in platea Hottirgasse subuertebat, eciam multi homines eodem tempore sunt submersi, sed piscatores aliquos ho- mines uniuscujusque sexus in domibus eorum nimis diu tardentibus cum navicu- lis parvis per tecta domorum deduxerunt.— Item post hoc, anno d. MeCCCxxxiiij iterum post octo dies mar. marg, pons, molendina quatuor rotarum et domos in platea hottirgasse per maxime fuerunt distructe in diluvione nisse. — 13. vornem, unternehmungen. 15. brocht. Hiermit schliesst der erste abschnitt der annalen; auf den folgenden blättern sind adnn noch ohne ordnung einige nachrichten von Bereith eingetragen worden.
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ERLAEUTERUNGEN.
ERLAEUTERUNGEN.
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217, 6. 217, 1. Noch etczlich vnde langen Jaren. Den anfang der hussitischen ke- tzerei setzt man auf das jahr 1408, wo Huss Wiklefs bicher ins böhmische übersetzte und die wiklefitischen lehrsätze verbreitete. Daher sagt die chronik am mönchsgestühl im görlitzer kloster: Anno dom. MCCCCViij° Incepit heresis hussitarum in bohemia. dorvmb das man kein gedinge etc. Die stadt Görlitz ist niemals von den hussiten bezwungen worden und hat sich nie in friedens- verhandlungen mit denselben eingelassen, wie andere städte "die sich uffte mit Jn fridten noch satczten.' so z. b. Budissin und Ca- menz, welche 1429 ein pactum de non amplius laedendo erkauften, Manl. IV. cap. 57., urk. verz. II. p. 25., ferner Bernstadt im j. 1430, cf. urk. verz. II. p. 27. Görlitz trotzte auf seine festen mau- ern und erkiihnte sich einen hussitischen abgeordneten ins wasser zu werfen. Letzteres erzählt Balbinus Epit. V. c. 9. p. 475. und es wird dadurch bestätigt dass in den görlitzer rathsrechnungen von 1427 aufgeführt ist, wie der henker VI fird. zu lohne bekam, weil er 'einen hussen dersewfft' hatte. Man warf der stadt später vor, dass sie allzu halsstarrig gewesen sey und dadurch die rache der hussiten auf das land geladen habe. 1432 schrieb der land- vogt Albrecht von Colditz an den rath : 'auch lieben frûnde schreibe ich euch in eyner heymlichkeit, wy das Cuntz Procop vff dem berge geredt hat, das nymandts andirs ist schuldig daran das die land vnd stete der sechsstädte vorterbin, wenn es sey ewir schuld. Vnd hat gesprochin: Kurfürstin, fürstin, bischoffe, hern vnd stete die hetten eynen frede mit en vfgenomen vff ein dirkennen, vnd ir welt nicht tun. — vnd her spricht ir tyts vm deswillen das ir dy ritterschaft disterbas meget auskewffen.' Mit der ritterschaft der görlitzer landschaft hatte die stadt aber 1428, ipso die sancti Augustini ein freundschaftsbündniss geschlossen, wonach die vom lande 'ap dese land von den keczern vnd finden obirzogin wur-
217, 6. 217, 1. Noch etczlich vnde langen Jaren. Den anfang der hussitischen ke- tzerei setzt man auf das jahr 1408, wo Huss Wiklefs bicher ins böhmische übersetzte und die wiklefitischen lehrsätze verbreitete. Daher sagt die chronik am mönchsgestühl im görlitzer kloster: Anno dom. MCCCCViij° Incepit heresis hussitarum in bohemia. dorvmb das man kein gedinge etc. Die stadt Görlitz ist niemals von den hussiten bezwungen worden und hat sich nie in friedens- verhandlungen mit denselben eingelassen, wie andere städte "die sich uffte mit Jn fridten noch satczten.' so z. b. Budissin und Ca- menz, welche 1429 ein pactum de non amplius laedendo erkauften, Manl. IV. cap. 57., urk. verz. II. p. 25., ferner Bernstadt im j. 1430, cf. urk. verz. II. p. 27. Görlitz trotzte auf seine festen mau- ern und erkiihnte sich einen hussitischen abgeordneten ins wasser zu werfen. Letzteres erzählt Balbinus Epit. V. c. 9. p. 475. und es wird dadurch bestätigt dass in den görlitzer rathsrechnungen von 1427 aufgeführt ist, wie der henker VI fird. zu lohne bekam, weil er 'einen hussen dersewfft' hatte. Man warf der stadt später vor, dass sie allzu halsstarrig gewesen sey und dadurch die rache der hussiten auf das land geladen habe. 1432 schrieb der land- vogt Albrecht von Colditz an den rath : 'auch lieben frûnde schreibe ich euch in eyner heymlichkeit, wy das Cuntz Procop vff dem berge geredt hat, das nymandts andirs ist schuldig daran das die land vnd stete der sechsstädte vorterbin, wenn es sey ewir schuld. Vnd hat gesprochin: Kurfürstin, fürstin, bischoffe, hern vnd stete die hetten eynen frede mit en vfgenomen vff ein dirkennen, vnd ir welt nicht tun. — vnd her spricht ir tyts vm deswillen das ir dy ritterschaft disterbas meget auskewffen.' Mit der ritterschaft der görlitzer landschaft hatte die stadt aber 1428, ipso die sancti Augustini ein freundschaftsbündniss geschlossen, wonach die vom lande 'ap dese land von den keczern vnd finden obirzogin wur-
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230 217, 15. din, mit iren gebawern, irem getraide vnd speisse in die stadt ruckin vnd czihen sollen, die helffen schutczen vnd weren noch irem besten vermogen. urk. in alter abschrift in Scultet. Collect. tom. I. Dieses schutzbündniss ist auch in der zeit der noth ge- halten worden. Die böse absicht welche Procop der stadt vorwarf liesse sich auch noch durch andere thatsachen widerlegen. Sye nider legiten, fingen vnd slugen. Bereith hat hier vornehmlich ziei siege im auge welche die Görlitzer iiber die Hussiten errangen und welche eine gleichzeitige chronik erzählt: Ao. dom. meceexxxo proxima sexta feria post festum circumcisionis dom. venerunt tha- borite castrenses cum xl equis et xl pedestribus ad depredandam terram ceu prouinciam generos. domini nostri Rom. regis Sigis- mundi hic in partibus gorlic. Quidam principes, nobilis dom. VI- ricus de Bebirsteyn dom. in Fredelant et al. sine mora secrete nunccios consulibus ciuitatis Gorlicz miserunt, qui mox clam man- dauerunt eorum stipendiariis ac aliis subditis cum aliquibus conci- uibus ut eos sequerentur, qui sine omni dilacione equitantes vene- runt juxta ciuitatem Fredelant, ibidem advenientes inimicos Dei et christianitatis cum magna preda pecorum volentes pellere ad castrum Grefinsteyn, eos vero sequentes strenuus et validus Got- sche schoff de Greiffinsteyn, sed non potens perficere in eis ; pre- fatus vero dom. Vlricus videns et percipiens Gorlicenses superve- nientes, cum exercitu suo eciam erat paratus; sed prius postulans ab hereticis ut predata et captiuos restituerent, illi vero friuole recusantes noluerunt; tam diu protraxit eos verbis quousque Gor- liczenses superuenerunt, qui tandem una cum eis absque ulla mora et timore fortiter in eos percusserunt et mactauerunt illos volen- tes dare fugam, quod erat in magnis niuis et frigoribus, ut taliter erant circumventi, quod non potuerunt evadere. sic quidem de lxxxiij circa novem vel decem vulnerati euaserunt, xiv erant cap- tiuati, ceteri vero omnes prostrati sunt. nostri vero per graciam dei omnes illesi manserunt, de quo deus gloriosus sit benedictus in secla seculorum. Amen. Item anno Dom. M°cccc'xxxiij" proxima tercia feria in profesto concepcionis glor. virg, marie, venerunt hussite castrenses accumu- lati castris de diuersiis, Czschirnii de ciuitate leippa, capitaneus de Wartinberg, Kewschberg de Greifinstein cum ceteris, qui in uno habuerunt centum equos vel paulonios, volentes depredare currus et mercimonia de Vratislauia venientes. Sed disponente diuina dei gracia domini Gorlic. vna cum capitaneo Heinrico Kottewicz, stipendariis, mercatoribus, vectoribus et aliis hospitibus ac clienti-
230 217, 15. din, mit iren gebawern, irem getraide vnd speisse in die stadt ruckin vnd czihen sollen, die helffen schutczen vnd weren noch irem besten vermogen. urk. in alter abschrift in Scultet. Collect. tom. I. Dieses schutzbündniss ist auch in der zeit der noth ge- halten worden. Die böse absicht welche Procop der stadt vorwarf liesse sich auch noch durch andere thatsachen widerlegen. Sye nider legiten, fingen vnd slugen. Bereith hat hier vornehmlich ziei siege im auge welche die Görlitzer iiber die Hussiten errangen und welche eine gleichzeitige chronik erzählt: Ao. dom. meceexxxo proxima sexta feria post festum circumcisionis dom. venerunt tha- borite castrenses cum xl equis et xl pedestribus ad depredandam terram ceu prouinciam generos. domini nostri Rom. regis Sigis- mundi hic in partibus gorlic. Quidam principes, nobilis dom. VI- ricus de Bebirsteyn dom. in Fredelant et al. sine mora secrete nunccios consulibus ciuitatis Gorlicz miserunt, qui mox clam man- dauerunt eorum stipendiariis ac aliis subditis cum aliquibus conci- uibus ut eos sequerentur, qui sine omni dilacione equitantes vene- runt juxta ciuitatem Fredelant, ibidem advenientes inimicos Dei et christianitatis cum magna preda pecorum volentes pellere ad castrum Grefinsteyn, eos vero sequentes strenuus et validus Got- sche schoff de Greiffinsteyn, sed non potens perficere in eis ; pre- fatus vero dom. Vlricus videns et percipiens Gorlicenses superve- nientes, cum exercitu suo eciam erat paratus; sed prius postulans ab hereticis ut predata et captiuos restituerent, illi vero friuole recusantes noluerunt; tam diu protraxit eos verbis quousque Gor- liczenses superuenerunt, qui tandem una cum eis absque ulla mora et timore fortiter in eos percusserunt et mactauerunt illos volen- tes dare fugam, quod erat in magnis niuis et frigoribus, ut taliter erant circumventi, quod non potuerunt evadere. sic quidem de lxxxiij circa novem vel decem vulnerati euaserunt, xiv erant cap- tiuati, ceteri vero omnes prostrati sunt. nostri vero per graciam dei omnes illesi manserunt, de quo deus gloriosus sit benedictus in secla seculorum. Amen. Item anno Dom. M°cccc'xxxiij" proxima tercia feria in profesto concepcionis glor. virg, marie, venerunt hussite castrenses accumu- lati castris de diuersiis, Czschirnii de ciuitate leippa, capitaneus de Wartinberg, Kewschberg de Greifinstein cum ceteris, qui in uno habuerunt centum equos vel paulonios, volentes depredare currus et mercimonia de Vratislauia venientes. Sed disponente diuina dei gracia domini Gorlic. vna cum capitaneo Heinrico Kottewicz, stipendariis, mercatoribus, vectoribus et aliis hospitibus ac clienti-
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231 218, 19. bus, cum curribus et pedestribus magnum exercitum eos sequen- tes congregauerunt, quiquidem hussite talia videntes subito dede- runt fugam, facientes incendia in villa Ebirsbach et receperunt magnam predam pecorum et quam plures rusticos captiuos secum ducebant. Sed tum predam dimittendo, velociter equitando ante- cedebant nostros fraudulentes quousque pedestres nostri non po- tuerunt eis in adiutorium venire et sic in disposicione eorum prope Hirsfelde erga nostros se vertentes, fortiter cum lanceis, balistis et gladiis tangentibus, dominus deus per graciam suam contulit quod nostri campum et victoriam tenuerunt, interficiendo in eodem loco decem, vndecim captiuabant, triginta equos sellatos eis receperunt et quam plures vulnerati evaserunt; post hoc aliqui subierunt qui eciam in campis sunt inventi. De nostris Heinze Kotwicz capi- taneus cum aliquibus erant vulnerati, Petrus Symon et seruus Ni- colai Frauwensteyn in eodem bello sunt prostrati. quorum anime requiescant in sancta pace. Amen. cf. Meister. Annal. Gorlic. ap. Hoffm. pag. 14 et 15, der aus derselben quelle schöpfte. Von vnssin statschreiber. Stadtschreiber war 1437 Bereith selber. Da er aber offenbar von einer andern person spricht, so meint er damit seinen vorgänger, Laurencius Ehrenberg, welcher 1436 ent- lassen wurde, wie aus einer rathsliste hervorgeht, wo bei seinem namen 1436 vermerkt ist: sequenti anno dimissus ab officio. er wolde nicht gein Vlm zcihen zum keiser, er wolde vor xl. sco. haben in sein haus. Dorymb ward Nicol Arnold mit em enczwey : vnd darnach ward er gevrlobet. Da lvde er die stadt vor den keyser. Vffs letczte wart dy sache entscheidin. Sy gaben em mit willen vor eyn geschenke lx. sco. gr. Nach einer andern nachricht befand er sich beim kaiser als dieser starb, in der ab- sicht beschwerde gegen den rath zu führen. Ehrenberg war es, der der stadt die goldene bulle mit dem verbesserten stadtwappen brachte, womit der kaiser seine dankbarkeit für die erwiesene standhaƒtigkeit gegen die hussiten bezeigen wollte: weil Sy von den vordampten keczern czu Behemen vil Jar bekriget vnd gross- lich Jn sulcher anfechtunge der Cristenheit von Jn beschedigt sein vnd sich doch alleczeit an dem heil. cristenglouben vnd vns ve- stenlich vnd getruelich haben gehalten, was wir Jn insunderheit billich gnediclich gedenken. Urk. d. Peruss. 1433 an sandt Johan- nes tag decollationis, mit anhangender goldener bulle, noch vor- handen im rathsarchive. Man hatte sich indessen einen bessern dank versprochen, wie M. Hass in seinen annalen erzählt: vnd muss dir aus dem Secretario mgri. J. Frauenbergs einen guten groben vnd vndankbaren schwangk sagen. So zur zeit Laurencius
231 218, 19. bus, cum curribus et pedestribus magnum exercitum eos sequen- tes congregauerunt, quiquidem hussite talia videntes subito dede- runt fugam, facientes incendia in villa Ebirsbach et receperunt magnam predam pecorum et quam plures rusticos captiuos secum ducebant. Sed tum predam dimittendo, velociter equitando ante- cedebant nostros fraudulentes quousque pedestres nostri non po- tuerunt eis in adiutorium venire et sic in disposicione eorum prope Hirsfelde erga nostros se vertentes, fortiter cum lanceis, balistis et gladiis tangentibus, dominus deus per graciam suam contulit quod nostri campum et victoriam tenuerunt, interficiendo in eodem loco decem, vndecim captiuabant, triginta equos sellatos eis receperunt et quam plures vulnerati evaserunt; post hoc aliqui subierunt qui eciam in campis sunt inventi. De nostris Heinze Kotwicz capi- taneus cum aliquibus erant vulnerati, Petrus Symon et seruus Ni- colai Frauwensteyn in eodem bello sunt prostrati. quorum anime requiescant in sancta pace. Amen. cf. Meister. Annal. Gorlic. ap. Hoffm. pag. 14 et 15, der aus derselben quelle schöpfte. Von vnssin statschreiber. Stadtschreiber war 1437 Bereith selber. Da er aber offenbar von einer andern person spricht, so meint er damit seinen vorgänger, Laurencius Ehrenberg, welcher 1436 ent- lassen wurde, wie aus einer rathsliste hervorgeht, wo bei seinem namen 1436 vermerkt ist: sequenti anno dimissus ab officio. er wolde nicht gein Vlm zcihen zum keiser, er wolde vor xl. sco. haben in sein haus. Dorymb ward Nicol Arnold mit em enczwey : vnd darnach ward er gevrlobet. Da lvde er die stadt vor den keyser. Vffs letczte wart dy sache entscheidin. Sy gaben em mit willen vor eyn geschenke lx. sco. gr. Nach einer andern nachricht befand er sich beim kaiser als dieser starb, in der ab- sicht beschwerde gegen den rath zu führen. Ehrenberg war es, der der stadt die goldene bulle mit dem verbesserten stadtwappen brachte, womit der kaiser seine dankbarkeit für die erwiesene standhaƒtigkeit gegen die hussiten bezeigen wollte: weil Sy von den vordampten keczern czu Behemen vil Jar bekriget vnd gross- lich Jn sulcher anfechtunge der Cristenheit von Jn beschedigt sein vnd sich doch alleczeit an dem heil. cristenglouben vnd vns ve- stenlich vnd getruelich haben gehalten, was wir Jn insunderheit billich gnediclich gedenken. Urk. d. Peruss. 1433 an sandt Johan- nes tag decollationis, mit anhangender goldener bulle, noch vor- handen im rathsarchive. Man hatte sich indessen einen bessern dank versprochen, wie M. Hass in seinen annalen erzählt: vnd muss dir aus dem Secretario mgri. J. Frauenbergs einen guten groben vnd vndankbaren schwangk sagen. So zur zeit Laurencius
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232 Jrrenberg statschreiber zu keiser Sigismundo gen Vlm geschickt, des er sich dornoch beschuert vnd dorvmb 1 sco. zu czerung Jn sein hause gefordert von wegen erzalter vnd ander privilegia auszubrengen, vnd mit der stadt wappen anheim komen ist, hat einer Nicol. adir Laurentius Arnold genant, ein Ratspersone wie- der Jnen gesaget "ey lieber statschreiber hettet Jr gebrocht einen esel mit gulden hoden als ein backofen gros, der were vns viel angenemer gewest denn das wappen. — Oho! quanta grossitudo, dixissem ingratitudo! aber manchir man kan bedenken der stadt nûtz aber nicht ire ehre vnd der sein viel mehr. Jss ist aber nicht erbar noch gut, nutz fûr ehre zu setzen.' Nicolaus Arnold kommt seit 1434 im kürbuche als rathsherr (consul) vor. ein lau- rentius Arnold war bis 1431 Schöppe (scabinus). Hier ist jeden falles der erstere gemeint, welcher schon friiher mit Ehrenberg zerfallen war, nehmlich vor der reise zum kaiser, welche die schon erwähnte chronik so erzählt: 'Anno domini M°cccc'xxxiij° illu- strissimus ac invictissimus princeps ac dominus Sigismundus Ro- manorum Imperator et semper augustus a sanctissimo in Christo patre ac domino nostro dno. Eugenio divina dei prouidentia papa in civitate Romana in ecclesia sanctorum Petri et Pauli applorum in die pentecostes est coronatus, qui nova per literas prefati do- mini imperatoris cum quodam concivi civitatis Gorlicz, qui in co- ronacione praesens erat nomine N. Ron, in terram missi, cum magno gaudio et sollempnitate, Te deum laudamus cantando, pulsa- tis campanis, incenso igne gratanter valde a ciuibus ac tota ciui- tate Gorlicensi sunt suscepti. Post hec in breui discretus lauren- cius Erenberg protunc ciuitatis Notarius, ad praedictum Impera- torem in legacione missus, qui debilitatus invia venit eum in par- tibus ytalie in ciuitate Perusia, qui ulterius ex mandato ipsius ce- saris cum quibusdam eiusdem ambasiatoribus curiam prorexit ro- manam et iterum infirmitate magna corporis in reuersione eadem secutus est eum ad concilium Basiliense, protunc aliis negotiis ex- aratis ciuitati gorliczensi propter hujusmodi firmam resistenciam in defensione et deuastacione Bohemorum hereticorum ab eodem Imperatore arma et clenodia noua inperpetuum vtendum et tenen- dum impetrauit.' Ausser der goldenen bulle über das verbesserte stadtwappen, welche zugleich die freiheit mit grünem oder gelbem wachse zu siegeln ertheilte, brachte Ehrenberg auch die bestätigung aller priuilegien, ebenfalls unter goldener bulle, ausgestellt an dem- selben tage, vom kaiser. Ehrenberg blieb auf dieser reise 30 wo- chen aus und kehrte erst 1434 zurück, was der stadt einen auf- wand von 229 sco. 5 gr. verursachte, laut rathsrechnung: 'als der
232 Jrrenberg statschreiber zu keiser Sigismundo gen Vlm geschickt, des er sich dornoch beschuert vnd dorvmb 1 sco. zu czerung Jn sein hause gefordert von wegen erzalter vnd ander privilegia auszubrengen, vnd mit der stadt wappen anheim komen ist, hat einer Nicol. adir Laurentius Arnold genant, ein Ratspersone wie- der Jnen gesaget "ey lieber statschreiber hettet Jr gebrocht einen esel mit gulden hoden als ein backofen gros, der were vns viel angenemer gewest denn das wappen. — Oho! quanta grossitudo, dixissem ingratitudo! aber manchir man kan bedenken der stadt nûtz aber nicht ire ehre vnd der sein viel mehr. Jss ist aber nicht erbar noch gut, nutz fûr ehre zu setzen.' Nicolaus Arnold kommt seit 1434 im kürbuche als rathsherr (consul) vor. ein lau- rentius Arnold war bis 1431 Schöppe (scabinus). Hier ist jeden falles der erstere gemeint, welcher schon friiher mit Ehrenberg zerfallen war, nehmlich vor der reise zum kaiser, welche die schon erwähnte chronik so erzählt: 'Anno domini M°cccc'xxxiij° illu- strissimus ac invictissimus princeps ac dominus Sigismundus Ro- manorum Imperator et semper augustus a sanctissimo in Christo patre ac domino nostro dno. Eugenio divina dei prouidentia papa in civitate Romana in ecclesia sanctorum Petri et Pauli applorum in die pentecostes est coronatus, qui nova per literas prefati do- mini imperatoris cum quodam concivi civitatis Gorlicz, qui in co- ronacione praesens erat nomine N. Ron, in terram missi, cum magno gaudio et sollempnitate, Te deum laudamus cantando, pulsa- tis campanis, incenso igne gratanter valde a ciuibus ac tota ciui- tate Gorlicensi sunt suscepti. Post hec in breui discretus lauren- cius Erenberg protunc ciuitatis Notarius, ad praedictum Impera- torem in legacione missus, qui debilitatus invia venit eum in par- tibus ytalie in ciuitate Perusia, qui ulterius ex mandato ipsius ce- saris cum quibusdam eiusdem ambasiatoribus curiam prorexit ro- manam et iterum infirmitate magna corporis in reuersione eadem secutus est eum ad concilium Basiliense, protunc aliis negotiis ex- aratis ciuitati gorliczensi propter hujusmodi firmam resistenciam in defensione et deuastacione Bohemorum hereticorum ab eodem Imperatore arma et clenodia noua inperpetuum vtendum et tenen- dum impetrauit.' Ausser der goldenen bulle über das verbesserte stadtwappen, welche zugleich die freiheit mit grünem oder gelbem wachse zu siegeln ertheilte, brachte Ehrenberg auch die bestätigung aller priuilegien, ebenfalls unter goldener bulle, ausgestellt an dem- selben tage, vom kaiser. Ehrenberg blieb auf dieser reise 30 wo- chen aus und kehrte erst 1434 zurück, was der stadt einen auf- wand von 229 sco. 5 gr. verursachte, laut rathsrechnung: 'als der
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233 218, 21. statschreiber czu vnsin hern dem keysser gesant wart, do er sein gnaden czu perus fand vnd noch seinen gebot keyn Rome reyt, do her den aplos czu den kirchen ezu sand. Peter, czu sand. Niclaus irwarb, czu unserer frawn, Jn spital vnd czu sand. Jocoff vnd do her der stat die wopin brachte die vnssir herr der key- ser der stadt czu eren gebessirt hatte vnd der stat ire privilegia confirmirt hatte, das er zwo gulden bollin brochte vnd eine be- gnadung obir die iuden vnd eine freyunge vor den schuldigern uf vier Jar vnd ist vssen gewest xxx wochen, doruf hat er vor- czerit vor die briffe in die cantzeley gegeben vnd sust czu ge- schengke eines teils gegebin ic xxIx sco. Ferner musste er ent- richten cccxxviij sco. xiij gr. iiij ph. als er Jn Basel "die briffe aus der canczeley ubir die wopin loste.' Die goldenen bullen, deren ei- ne nach jetziger schätzung an 70 thaler goldwerth hält, wurden also theuer genug bezahlt. Noch einmal im j. 1434 reiste er zum kaiser. 'Item dornstags noch exaltacionis (14. september) als der stat- schreiber czu vnsin allirgnedigisten hern den kayser gen reginsburg reit ezu czerung LI reynisch gulden und 11 sso. gr. Letztere reise war es wol welche seine absetzung veranlasste. Die beiden andern privilegien welche Ehrenberg mitbrachte waren 1. kaiser Sigm. befreyet die stad zu Gorlicz, das sie nyemants vmb ir schult be- kummern adir aufhalden sulle in vier jaren nacheynander. g. zu Basel 1433 am freitag nach kathreintag; ferner : kais. Sigmund gibt der stat zu Gorlicz die freiheit das sie zu jn nemen vnd jn irer stat halden mogen zwelff oder mynder, wie in das fuglich sein wirt, Juden — vnd zu irer stat fromen wenden die rente vnd schatzung die sy geben sollen. g. Basel 1433. am freitag nach s. kathreintag. urk. verz. II. pag. 35. — Vnde Jn dem nehist fulgenden Jare etc. Herzog Albrecht von Oe- sterreich, Sigmunds schwiegersohn, wurde d. 18. decemb. 1437, als könig von Ungarn gekrönt. In Böhmen wählte die utraquistische partei, Ptazek vom Birksteine an der spitze, den polnischen prinzen Kasimir. Die katholischen stände krönten dagegen Albrecht am 29 iuni 1438, nachdem sie sich schon am neuiahre üiber seine wahl verständigt und dies den sechsstädten u. landen gemeldet hatten. Die urkunde hieriiber fehlt im verzeichnisse und in der sammlung: Vlrich von Rosenberg, Meynhard vom Newnhause, Alisch von Sternberg Holitczky genant, Peter von Michilsberg, Jan Kolvrad, Jon Smyrsitzky. Edeln gestrengen, Namhaftigen vnd Clugen herren, Banerherren, rittern, rittermessigen, vnd bürgermeistern vnd rathmannen der lande vnd stete Gorlicz Sitte vnd andern sechsstetin die doczu gehorin vnsen lieben fründen. Vnsen dinst 30
233 218, 21. statschreiber czu vnsin hern dem keysser gesant wart, do er sein gnaden czu perus fand vnd noch seinen gebot keyn Rome reyt, do her den aplos czu den kirchen ezu sand. Peter, czu sand. Niclaus irwarb, czu unserer frawn, Jn spital vnd czu sand. Jocoff vnd do her der stat die wopin brachte die vnssir herr der key- ser der stadt czu eren gebessirt hatte vnd der stat ire privilegia confirmirt hatte, das er zwo gulden bollin brochte vnd eine be- gnadung obir die iuden vnd eine freyunge vor den schuldigern uf vier Jar vnd ist vssen gewest xxx wochen, doruf hat er vor- czerit vor die briffe in die cantzeley gegeben vnd sust czu ge- schengke eines teils gegebin ic xxIx sco. Ferner musste er ent- richten cccxxviij sco. xiij gr. iiij ph. als er Jn Basel "die briffe aus der canczeley ubir die wopin loste.' Die goldenen bullen, deren ei- ne nach jetziger schätzung an 70 thaler goldwerth hält, wurden also theuer genug bezahlt. Noch einmal im j. 1434 reiste er zum kaiser. 'Item dornstags noch exaltacionis (14. september) als der stat- schreiber czu vnsin allirgnedigisten hern den kayser gen reginsburg reit ezu czerung LI reynisch gulden und 11 sso. gr. Letztere reise war es wol welche seine absetzung veranlasste. Die beiden andern privilegien welche Ehrenberg mitbrachte waren 1. kaiser Sigm. befreyet die stad zu Gorlicz, das sie nyemants vmb ir schult be- kummern adir aufhalden sulle in vier jaren nacheynander. g. zu Basel 1433 am freitag nach kathreintag; ferner : kais. Sigmund gibt der stat zu Gorlicz die freiheit das sie zu jn nemen vnd jn irer stat halden mogen zwelff oder mynder, wie in das fuglich sein wirt, Juden — vnd zu irer stat fromen wenden die rente vnd schatzung die sy geben sollen. g. Basel 1433. am freitag nach s. kathreintag. urk. verz. II. pag. 35. — Vnde Jn dem nehist fulgenden Jare etc. Herzog Albrecht von Oe- sterreich, Sigmunds schwiegersohn, wurde d. 18. decemb. 1437, als könig von Ungarn gekrönt. In Böhmen wählte die utraquistische partei, Ptazek vom Birksteine an der spitze, den polnischen prinzen Kasimir. Die katholischen stände krönten dagegen Albrecht am 29 iuni 1438, nachdem sie sich schon am neuiahre üiber seine wahl verständigt und dies den sechsstädten u. landen gemeldet hatten. Die urkunde hieriiber fehlt im verzeichnisse und in der sammlung: Vlrich von Rosenberg, Meynhard vom Newnhause, Alisch von Sternberg Holitczky genant, Peter von Michilsberg, Jan Kolvrad, Jon Smyrsitzky. Edeln gestrengen, Namhaftigen vnd Clugen herren, Banerherren, rittern, rittermessigen, vnd bürgermeistern vnd rathmannen der lande vnd stete Gorlicz Sitte vnd andern sechsstetin die doczu gehorin vnsen lieben fründen. Vnsen dinst 30
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234 zuuor wolgebornen, redlichen, namhaftigen vnd ersamen lieben frûnde. Vch ist nicht heimlich das wir mit eintrechtigen willen aller herren ritter vnd landmanne Prage vnd ander stete der vn- sir croen czu Behemen einen hern vnd kûnig ausirkorn haben, den durchleuchtigisten herczogen Albrecht zu Ostirreich vmb ge- rechtir vnd tuchtiger sachin willen, gerecht vnd gerechtikeit, die man üch ouch zu zeiten wirt uorkündigen. Nu haben wir zu si- nen G. lûte namhafftige, wolgeborne aws den herren von den landmannen vnd von den stetin awsgesant, das her geruche czu komen, ûch darynne ouch nicht hynderstellig gelossin, adir den gutin lûtin dy do czu jm von dem ganczen lande reitin, ûwer sachin neben den vnsern awsczuredin befolin habin, das jr wert als wir yn uwer ordenunge, gerechtikeit vnd freyheiten, aldes her- komen, do by czu bliben. Dorumb begern wir vnd bitten das jr also gute lûte zugehôrunge der croen vorhandilt vnd bedecht vnd enhildet ûch nebin vns als sich das gebûrt ordenlich, das wir eyn herren wenn is zeit wirth noch den alden rechten ord- nungen eintrechtiglich vffnemen mit eynandir. dar uch denne uwer nochbar von Bischoffwerd alle sachen bas vndirrichtin wird. Ge- ben zu Prag noch dem nûwen Jore. Abschriftlich in Scultet. An- nalen. Tom. II. Albrecht befand sich in Wien als die böhmische gesandtschaft sich zu ihm begab und ihn ersuchte ‘dass er geruhe zu kommen!’ Von Görlitz ging der rathsherr Nicolaus von Salcza dahin mit einer vollmacht die stadt zu vertreten. (Scultet. ibid.) Die Oberlausitzer hielten treu an Albrecht, der ihnen schon vom kaiser Sigmund empfohlen war. cf. urk. in v. Antons diplomat. Beiträgen. pag. 56. Dass auch görlitzer deputirte bei Albrechts krönung in Prag waren beweisen folgende stellen aus den raths- rechnungen, "dem schuster als er den hern u. knechten, uf die reise gen prage zur kronung gesand, schuh und stieffeln machte iij sco. i9 gr. — uff den czog czu unsern hern den kunig mit andern landen vnd steten kein prag des dinstags Johannis Babti- stae, als gesant worden czu seiner gnaden kronunge Jocuff Gut- mann burgerm., mathes Polsenicz, Johannes der stadtschreiber mit xi pherden. xx sco. gr. dobey ist ouch Nickel von Salcz gewe- sen. — auf das geschencke der fremden hern vnd geste lxiij sco. xij gr. — Der angeführte stadtschreiber Johannes ist unser Jo- hann Bereith, welcher also aus eigener erfahrung die krönung hätte erzählen können. 218, 28. Vor ankunft des königs in Görlitz (d. 28. oct. 1438) befahl er der stadt das gebirge zu besetzen zu seiner sicherheit : als vnser gnedigister her
234 zuuor wolgebornen, redlichen, namhaftigen vnd ersamen lieben frûnde. Vch ist nicht heimlich das wir mit eintrechtigen willen aller herren ritter vnd landmanne Prage vnd ander stete der vn- sir croen czu Behemen einen hern vnd kûnig ausirkorn haben, den durchleuchtigisten herczogen Albrecht zu Ostirreich vmb ge- rechtir vnd tuchtiger sachin willen, gerecht vnd gerechtikeit, die man üch ouch zu zeiten wirt uorkündigen. Nu haben wir zu si- nen G. lûte namhafftige, wolgeborne aws den herren von den landmannen vnd von den stetin awsgesant, das her geruche czu komen, ûch darynne ouch nicht hynderstellig gelossin, adir den gutin lûtin dy do czu jm von dem ganczen lande reitin, ûwer sachin neben den vnsern awsczuredin befolin habin, das jr wert als wir yn uwer ordenunge, gerechtikeit vnd freyheiten, aldes her- komen, do by czu bliben. Dorumb begern wir vnd bitten das jr also gute lûte zugehôrunge der croen vorhandilt vnd bedecht vnd enhildet ûch nebin vns als sich das gebûrt ordenlich, das wir eyn herren wenn is zeit wirth noch den alden rechten ord- nungen eintrechtiglich vffnemen mit eynandir. dar uch denne uwer nochbar von Bischoffwerd alle sachen bas vndirrichtin wird. Ge- ben zu Prag noch dem nûwen Jore. Abschriftlich in Scultet. An- nalen. Tom. II. Albrecht befand sich in Wien als die böhmische gesandtschaft sich zu ihm begab und ihn ersuchte ‘dass er geruhe zu kommen!’ Von Görlitz ging der rathsherr Nicolaus von Salcza dahin mit einer vollmacht die stadt zu vertreten. (Scultet. ibid.) Die Oberlausitzer hielten treu an Albrecht, der ihnen schon vom kaiser Sigmund empfohlen war. cf. urk. in v. Antons diplomat. Beiträgen. pag. 56. Dass auch görlitzer deputirte bei Albrechts krönung in Prag waren beweisen folgende stellen aus den raths- rechnungen, "dem schuster als er den hern u. knechten, uf die reise gen prage zur kronung gesand, schuh und stieffeln machte iij sco. i9 gr. — uff den czog czu unsern hern den kunig mit andern landen vnd steten kein prag des dinstags Johannis Babti- stae, als gesant worden czu seiner gnaden kronunge Jocuff Gut- mann burgerm., mathes Polsenicz, Johannes der stadtschreiber mit xi pherden. xx sco. gr. dobey ist ouch Nickel von Salcz gewe- sen. — auf das geschencke der fremden hern vnd geste lxiij sco. xij gr. — Der angeführte stadtschreiber Johannes ist unser Jo- hann Bereith, welcher also aus eigener erfahrung die krönung hätte erzählen können. 218, 28. Vor ankunft des königs in Görlitz (d. 28. oct. 1438) befahl er der stadt das gebirge zu besetzen zu seiner sicherheit : als vnser gnedigister her
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235 der konig den Edlen hern Dupzky mit seiner gnaden credencien hersandte und forderte von mann vnd stadt gorlicz noch enpfe- lunge des konigs, an das gebirge czu rucken vnd das einczune- men, dass ire gnaden desto sicherer herûber cziehen mochten, wurden gesandt iij hern des ratis mit xl pherden vnd alsovil wagin vnd mit ccc drabanten die an dem gebirgide sr. gnaden biss an den viij tag beharreten. (rathsrechn.) Ein söldner der stadt, Jencka von Bleoka, ritt ihm bis Brandeis entgegen. Von Zittau aus holten ihn berittene Bürger ein und bei seiner an- kunft war die stadt mit pechfässern erleuchtet. 'dem becherer (drechs- ler) für gefesse czu dem brande."(rathsr.) — Seine wohnung nahm er in Nicol. Lelaws hause (Caspar Lelaw war seit 1424 birgermeister) und seine kiiche u. bewirthung wurde ihm von der stadt bestellt. Hieriiber enthalten die rathsrechnungen folgende ausgaben: Als sr. gnaden biss an den xV tag hy legerhafftig worin uff seyne gnaden gewant vnd aussgeben: vor xxvii malder haber, der eyn teil kein zittaw gesandt ward vnd hie in vnsers h. d. k. hove ver- fûttert xxvij sco. gr. Den fleischern vor rindsbuche, dorre schôpsinfleisch, it. vor leben- dige schôpczbuche in die küche vnd eines theils gen Zittaw xV sco. xiij gr. Einen boten der ochsen gen Zittaw treib selban- der xij gr. Vor viij firtel weissenbier v sco. xij gr. fûr kolen in des konigs kûche iij sco. gr. — für holcz in die kûche vnd czu heiczen in die stobe ij sco. gr. vor stroh vnd hew im marstal iij sco. Vor vogel, hûner vnd eichorner iij sco. gr. dem becken vor brot vnd eins teils kein Zittaw gesant viij. sco. gr. — vor ij. tonnen hechte iij sco. gr. iv gr. Vor karpen czu Nickel von Penczk vnd vor hechte czu Gorge Canicz vnd czu Hasings genomen. ix sco. vij gr. vor grosse schmerlin die eyner von Fredelant brachte. iij sollid. gr. Vor ij halbe fudir most xi sco. gr. vor ij halbe fudir altbier v sco. gr. — vor vj ochsen die man vnsen hern vnd seinen an- walde zu erunge geschenckt x sco. gr. vor 1 tonne hering ij sco. gr. Des konigs trometer, den borschen vnd kochin czu vortrincken iv hung. flor. — vor wachs vnsern hern czu kamerkerczen vnd licht iij sco. xx gr. vor worcze iii sso. gr. ix gr. Summa hujus iexlij sco. v gr. Der anwvald welcher sich beim könige befand war sein kanzler Caspar Schlick, der von Reichenbach eingeholt und sodann bis 30
235 der konig den Edlen hern Dupzky mit seiner gnaden credencien hersandte und forderte von mann vnd stadt gorlicz noch enpfe- lunge des konigs, an das gebirge czu rucken vnd das einczune- men, dass ire gnaden desto sicherer herûber cziehen mochten, wurden gesandt iij hern des ratis mit xl pherden vnd alsovil wagin vnd mit ccc drabanten die an dem gebirgide sr. gnaden biss an den viij tag beharreten. (rathsrechn.) Ein söldner der stadt, Jencka von Bleoka, ritt ihm bis Brandeis entgegen. Von Zittau aus holten ihn berittene Bürger ein und bei seiner an- kunft war die stadt mit pechfässern erleuchtet. 'dem becherer (drechs- ler) für gefesse czu dem brande."(rathsr.) — Seine wohnung nahm er in Nicol. Lelaws hause (Caspar Lelaw war seit 1424 birgermeister) und seine kiiche u. bewirthung wurde ihm von der stadt bestellt. Hieriiber enthalten die rathsrechnungen folgende ausgaben: Als sr. gnaden biss an den xV tag hy legerhafftig worin uff seyne gnaden gewant vnd aussgeben: vor xxvii malder haber, der eyn teil kein zittaw gesandt ward vnd hie in vnsers h. d. k. hove ver- fûttert xxvij sco. gr. Den fleischern vor rindsbuche, dorre schôpsinfleisch, it. vor leben- dige schôpczbuche in die küche vnd eines theils gen Zittaw xV sco. xiij gr. Einen boten der ochsen gen Zittaw treib selban- der xij gr. Vor viij firtel weissenbier v sco. xij gr. fûr kolen in des konigs kûche iij sco. gr. — für holcz in die kûche vnd czu heiczen in die stobe ij sco. gr. vor stroh vnd hew im marstal iij sco. Vor vogel, hûner vnd eichorner iij sco. gr. dem becken vor brot vnd eins teils kein Zittaw gesant viij. sco. gr. — vor ij. tonnen hechte iij sco. gr. iv gr. Vor karpen czu Nickel von Penczk vnd vor hechte czu Gorge Canicz vnd czu Hasings genomen. ix sco. vij gr. vor grosse schmerlin die eyner von Fredelant brachte. iij sollid. gr. Vor ij halbe fudir most xi sco. gr. vor ij halbe fudir altbier v sco. gr. — vor vj ochsen die man vnsen hern vnd seinen an- walde zu erunge geschenckt x sco. gr. vor 1 tonne hering ij sco. gr. Des konigs trometer, den borschen vnd kochin czu vortrincken iv hung. flor. — vor wachs vnsern hern czu kamerkerczen vnd licht iij sco. xx gr. vor worcze iii sso. gr. ix gr. Summa hujus iexlij sco. v gr. Der anwvald welcher sich beim könige befand war sein kanzler Caspar Schlick, der von Reichenbach eingeholt und sodann bis 30
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236 218, 32, 219, 1. 219, 22. Bunzlau begleitet wurde. Die huldigung geschah Sonntags vor Simon Judä und den huldigungseid hat eine spätere, mit 1480 beginnende chronik aufbewahrt. Die rathsrechn. enthalten so viel über die huldigung: als vnser gnedigister her der konig hy was vnd seyn gnaden uff dem rathhuse huldigen thâten vnd doselbst seyne gnaden der stat brieffe privilegia vnd alle gute gewohnheit bestetigten, vor die confirmacio in der cancellaria an gereitem gelde vnd an erunge facit XXx sco. gr. Die urkunde der bestä- tigung aller privilegien der stadt, d. zu Gorlicz am suntag nach allerheiligentag 1438 ist noch im archive vorhanden. Er bestätigt ihr die privileg. von Romischer vnd behemischer kuniglicher macht vnd als ein herczoge zu Gorlicz." Von nyemandes keine beswerunge. Anderes sagen die rathsrech- nungen: als der konig hie gelegen vnd der rath mit den eldisten vil mûhe gehabt, darumb sie der burgermeister gemeynlichen zu tische lud vnd ihnen ire mûhe danckte ij sco. gr. — Ferner: dem gesinde gemeynlich an S. Martins abind als unser h. der konig hie war vnd (sie) grosse mûhe hatten. i sco. gr. Der chronist meint aber wol nur, dass der könig und sein gefolge keine unnö- thigen, driickenden belästigungen verursacht hätten. Das geld zur aufnahme des königs hatte man borgen missen: 'von dem gelde das man gemeiniglich liehe als vnser h. der konig herkomen solde CXXV ScO Xxiv. gr." Alleyne von den mannen dicz weigbildes etc.— Kaum waren ruhi- gere zeiten eingetreten, so erhoben sich wieder zänkereien zwischen der stadt und der ritterschaft. Schon 1434 wurde wegen mehrer beschwerden welche die stadt gegen die landschaft hatte verhan- delt und deshalb ein landtag zu Görlitz gehalten, (Freitags in vigilia sancti Augustini) wobei man sich über einige punkte ei- nigte, über andere nicht. 1435 brachten die ritter ihre beschwer- den beim landvogte an, dem die stadt ihre gegenbeschwerden vor- legte, welche besonders die beeinträchtigungen ihrer monopole und die unsicherheit des landes betrafen. Bei der anwesenheit des kö- nigs traten die ritter klagend auf, wurden aber von demselben beschieden: es solle jeder bei seinem rechte belassen werden. Der streit wurde sodann 1454 wieder aufgenommen. Vnde alss seine gnade doselbist am funfezenden tage sich von hin- nen kein Bresslaw wante. Die rathsrechn. enthalten folgendes : Item als unser gnedigister herr an der mittewoch noch martini von hynnen gnediclichin schit vnd entphal den rathe uf ire ge- brechin seiner gnaden kein Bresslaw noch czu fulgen. doselbst
236 218, 32, 219, 1. 219, 22. Bunzlau begleitet wurde. Die huldigung geschah Sonntags vor Simon Judä und den huldigungseid hat eine spätere, mit 1480 beginnende chronik aufbewahrt. Die rathsrechn. enthalten so viel über die huldigung: als vnser gnedigister her der konig hy was vnd seyn gnaden uff dem rathhuse huldigen thâten vnd doselbst seyne gnaden der stat brieffe privilegia vnd alle gute gewohnheit bestetigten, vor die confirmacio in der cancellaria an gereitem gelde vnd an erunge facit XXx sco. gr. Die urkunde der bestä- tigung aller privilegien der stadt, d. zu Gorlicz am suntag nach allerheiligentag 1438 ist noch im archive vorhanden. Er bestätigt ihr die privileg. von Romischer vnd behemischer kuniglicher macht vnd als ein herczoge zu Gorlicz." Von nyemandes keine beswerunge. Anderes sagen die rathsrech- nungen: als der konig hie gelegen vnd der rath mit den eldisten vil mûhe gehabt, darumb sie der burgermeister gemeynlichen zu tische lud vnd ihnen ire mûhe danckte ij sco. gr. — Ferner: dem gesinde gemeynlich an S. Martins abind als unser h. der konig hie war vnd (sie) grosse mûhe hatten. i sco. gr. Der chronist meint aber wol nur, dass der könig und sein gefolge keine unnö- thigen, driickenden belästigungen verursacht hätten. Das geld zur aufnahme des königs hatte man borgen missen: 'von dem gelde das man gemeiniglich liehe als vnser h. der konig herkomen solde CXXV ScO Xxiv. gr." Alleyne von den mannen dicz weigbildes etc.— Kaum waren ruhi- gere zeiten eingetreten, so erhoben sich wieder zänkereien zwischen der stadt und der ritterschaft. Schon 1434 wurde wegen mehrer beschwerden welche die stadt gegen die landschaft hatte verhan- delt und deshalb ein landtag zu Görlitz gehalten, (Freitags in vigilia sancti Augustini) wobei man sich über einige punkte ei- nigte, über andere nicht. 1435 brachten die ritter ihre beschwer- den beim landvogte an, dem die stadt ihre gegenbeschwerden vor- legte, welche besonders die beeinträchtigungen ihrer monopole und die unsicherheit des landes betrafen. Bei der anwesenheit des kö- nigs traten die ritter klagend auf, wurden aber von demselben beschieden: es solle jeder bei seinem rechte belassen werden. Der streit wurde sodann 1454 wieder aufgenommen. Vnde alss seine gnade doselbist am funfezenden tage sich von hin- nen kein Bresslaw wante. Die rathsrechn. enthalten folgendes : Item als unser gnedigister herr an der mittewoch noch martini von hynnen gnediclichin schit vnd entphal den rathe uf ire ge- brechin seiner gnaden kein Bresslaw noch czu fulgen. doselbst
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237 219, 32. 220, 3. 2 wurde gesand Orban Emerich vnd der statschreiber. vorczehr- ten 25 sso. xij gr. K. Albrecht kam den 18. novbr. gen Bress- law, ward gantz herrlich empfangen, verharrete daselbst bis auf den frühling. Jn seiner herberge bey dem gûldenen becher be- gegnete ihm ein grosser unfall, denn er von der stiegen herabge- fallen etc. Nic. Pohl. Annal. Wratisl. Nach Pohl hatte er seine gemahlin bei sich, wovon hiesige nachrichten nichts wissen. freyunge des czollis. Albrecht gab der stadt Görlitz zu Breslau 'am nechsten mitwochen nach sant Lucientage’ 1438 einen indult auƒ vier jare: dass sy mit ir habe vnd kauffmanschaz durch Hungarn Osterreich Merhern vngehindert ziehen vnd sie doran nyemands von der gemeinen statt schulde wegen bekummern vnd vffhalten solle. Orig. urkunde im görl. archive. Vnd eyn ander Rat gesatz wart. Jn der schlesischen chronik des Sigism. Rositz b. Sommersb. I. p. 64. 78. ist angeführt. 1439. Dominus rex amovit consulatum Wratislaviae. Eodem anno, die Januarii 27 amovit quosdam a consulatu et locavit alios octo in locum eorundem, quorum nomina sunt etc. mit übergehung der ursache der absetzung. Pohl giebt an, weil die rathsherren sich geweigert hätten, die mit dem könig gekommenen Gäste in ihre Häuser aufzunehmen. Albrecht mochte, wie auch der chronist mit den worten andeutet 'vmb der vnd ouch ander sachin willen,' in Breslau viele veranlassungen zum unwillen haben. Die stadt er- wies ihm geringe ehrfurcht; sein gefolge war in enge winkelgäss- chen einquartirt worden, dafiir erhob er ein strafgeld von 20,000 Ducaten. Henel. ap. Sommersb. II. p. 322. Hauptsächlich aber waren es die verhandlungen mit den Polen, welche den könig da- mals erbitterten. cf. hierüiber Pubitschka geschichte Böhmens. VIII. pag. 359. Die utraquistische partei wollte ihre wall des prinzen Kasimir gelten machen und der könig Vladislaus von Polen, Ka- simirs bruder, letzterem den thron mit gewalt der waffen errin- gen. Durch vermittelung des pabstes und anderer geistlichen kam es zu friedlichen verhandlungen, welche in Breslau gepflogen wur- den. Pubitschka l. c. p. 362. Albrecht setzte den polnischen ab- g eordneten die rechtmässig keit seiner wahl in einer rechtsausfiih- rung auseinander, welche den titel fihrt: das ist die werbunge der Polen unde die antwort vnsirs hirren des bemischen vngerischen etc. konig, und welche aus einer görlitzer abschrift von Anton zum ersten male herausgegeben hat, in s. diplomat. beiträgen, pag. 55 seq. Mit scharfen worten stellt der könig das unrecht der gegen- partei vor, indem er voranstellt: vnd sagit also das seyne gnode vnde alle ander kristenliche furstin die sulche sachen wissen faste
237 219, 32. 220, 3. 2 wurde gesand Orban Emerich vnd der statschreiber. vorczehr- ten 25 sso. xij gr. K. Albrecht kam den 18. novbr. gen Bress- law, ward gantz herrlich empfangen, verharrete daselbst bis auf den frühling. Jn seiner herberge bey dem gûldenen becher be- gegnete ihm ein grosser unfall, denn er von der stiegen herabge- fallen etc. Nic. Pohl. Annal. Wratisl. Nach Pohl hatte er seine gemahlin bei sich, wovon hiesige nachrichten nichts wissen. freyunge des czollis. Albrecht gab der stadt Görlitz zu Breslau 'am nechsten mitwochen nach sant Lucientage’ 1438 einen indult auƒ vier jare: dass sy mit ir habe vnd kauffmanschaz durch Hungarn Osterreich Merhern vngehindert ziehen vnd sie doran nyemands von der gemeinen statt schulde wegen bekummern vnd vffhalten solle. Orig. urkunde im görl. archive. Vnd eyn ander Rat gesatz wart. Jn der schlesischen chronik des Sigism. Rositz b. Sommersb. I. p. 64. 78. ist angeführt. 1439. Dominus rex amovit consulatum Wratislaviae. Eodem anno, die Januarii 27 amovit quosdam a consulatu et locavit alios octo in locum eorundem, quorum nomina sunt etc. mit übergehung der ursache der absetzung. Pohl giebt an, weil die rathsherren sich geweigert hätten, die mit dem könig gekommenen Gäste in ihre Häuser aufzunehmen. Albrecht mochte, wie auch der chronist mit den worten andeutet 'vmb der vnd ouch ander sachin willen,' in Breslau viele veranlassungen zum unwillen haben. Die stadt er- wies ihm geringe ehrfurcht; sein gefolge war in enge winkelgäss- chen einquartirt worden, dafiir erhob er ein strafgeld von 20,000 Ducaten. Henel. ap. Sommersb. II. p. 322. Hauptsächlich aber waren es die verhandlungen mit den Polen, welche den könig da- mals erbitterten. cf. hierüiber Pubitschka geschichte Böhmens. VIII. pag. 359. Die utraquistische partei wollte ihre wall des prinzen Kasimir gelten machen und der könig Vladislaus von Polen, Ka- simirs bruder, letzterem den thron mit gewalt der waffen errin- gen. Durch vermittelung des pabstes und anderer geistlichen kam es zu friedlichen verhandlungen, welche in Breslau gepflogen wur- den. Pubitschka l. c. p. 362. Albrecht setzte den polnischen ab- g eordneten die rechtmässig keit seiner wahl in einer rechtsausfiih- rung auseinander, welche den titel fihrt: das ist die werbunge der Polen unde die antwort vnsirs hirren des bemischen vngerischen etc. konig, und welche aus einer görlitzer abschrift von Anton zum ersten male herausgegeben hat, in s. diplomat. beiträgen, pag. 55 seq. Mit scharfen worten stellt der könig das unrecht der gegen- partei vor, indem er voranstellt: vnd sagit also das seyne gnode vnde alle ander kristenliche furstin die sulche sachen wissen faste
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238 220, 4. 220, 7. () wunder nemen, das der konig von Polau also eyn Elder nicht habe vndirweysit vnd abegewand seynen bruder vnde seyne fürer adir rethe, wanne her eyn kind sey vnde sich selbis vorstoet noch off nennunge sulchir unbillichen wele (wahl), die denne vn- ordenlichin — mit lawbe zcuredin vnordenlichen vnde wedir ge- wonheid vnde recht des konigreichs basher gehalden, geschen ist. Nicht in eyner gemeynen samenunge des ganczen konigreichs dy czu Prage czu seyn phlegit, sunder yn eyner besundern vnbilli- chen stete off dem berge czu kotten — vnde welche landhern edel vnd gemeyne do bey gewest seyn, môgit ir selber wol ver- stehen, vnde sulde man daz sagen, so worde euch vielleichte be- dunken sulchs mee geringfertige danne nûtcze seyn etc. Die ganze schrift ist mit grosser beredtsamkeit verfasst und ein höchst merk- würdiges diplomatisches actenstiick. Der rath zu Görlitz hatte fortwährend deputirte in Bresslau und kam dadurch in den be- sitz der streitschriften, welche der schreiber Hieronymus ab- schreiben musste, woriiber die ausgabe in den rechnungen so ver- merckt ist: Ieronimo als er hatte geschrieben die teiding zewischen vnsem gnädigen hern vnd den polen v gr.’ Dieselbe abschrift ist durch des ehrwürdigen Scultetus sorgfalt bis auf unsre zeit ge- kommen; denn wir kennen die handschrift des Hieronymus aus einem noch vorhandenen rechtsbuche, dem landschliissel, schliissel zum landrechte, welches ebenderselbe geschrieben hat. — Nach den rathsrechnungen war der stadtschreiber, also unser chronist, damals beim könige in Breslau und es ist daher möglich, dass er es war, der diese actenstiicke nach Görlitz sendete. — Die ver- handlungen zu Breslau führten zu keinem ende, doch ward zu Namslau ein waffenstillstand geschlossen. Pubitschka p. 364. — Czogk alsso Jn der fasten von danne etc. Nach Henel war es am tage S. Stanislai (8 mai) wo k. Albrecht Breslau verlies, und sich nach Ungarn begab. Nach Ofen ging an Palmarum schon ein gesandter von Görlitz zum könig "bote an vnsen hern den konig als der pharr (Johann von Kittlitz) gestarpt, den tod zu verkundigen gen Ofen.' rathsr. Palmarum traf den 29. märz, also mag die mehrfach in schlesischen chroniken enthaltene angabe des tages Stanislai wol unrichtig seyn. Seine tage in gote besloss. König Albrecht starb am 28. october 1439 zu Langendorf auf der reise von Ofen nach Wien. Aeneas Sylvius hist. boh. cap. 56. Nach Görlitz kam die erste nachricht davon aus Breslau, worauf Urban Emrich nach Neumark zu den schlesischen landen und städten gesendet wurde, um sich mit den- selben zu besprechen. 'Urban Emerich mit iij pherden gen Neu-
238 220, 4. 220, 7. () wunder nemen, das der konig von Polau also eyn Elder nicht habe vndirweysit vnd abegewand seynen bruder vnde seyne fürer adir rethe, wanne her eyn kind sey vnde sich selbis vorstoet noch off nennunge sulchir unbillichen wele (wahl), die denne vn- ordenlichin — mit lawbe zcuredin vnordenlichen vnde wedir ge- wonheid vnde recht des konigreichs basher gehalden, geschen ist. Nicht in eyner gemeynen samenunge des ganczen konigreichs dy czu Prage czu seyn phlegit, sunder yn eyner besundern vnbilli- chen stete off dem berge czu kotten — vnde welche landhern edel vnd gemeyne do bey gewest seyn, môgit ir selber wol ver- stehen, vnde sulde man daz sagen, so worde euch vielleichte be- dunken sulchs mee geringfertige danne nûtcze seyn etc. Die ganze schrift ist mit grosser beredtsamkeit verfasst und ein höchst merk- würdiges diplomatisches actenstiick. Der rath zu Görlitz hatte fortwährend deputirte in Bresslau und kam dadurch in den be- sitz der streitschriften, welche der schreiber Hieronymus ab- schreiben musste, woriiber die ausgabe in den rechnungen so ver- merckt ist: Ieronimo als er hatte geschrieben die teiding zewischen vnsem gnädigen hern vnd den polen v gr.’ Dieselbe abschrift ist durch des ehrwürdigen Scultetus sorgfalt bis auf unsre zeit ge- kommen; denn wir kennen die handschrift des Hieronymus aus einem noch vorhandenen rechtsbuche, dem landschliissel, schliissel zum landrechte, welches ebenderselbe geschrieben hat. — Nach den rathsrechnungen war der stadtschreiber, also unser chronist, damals beim könige in Breslau und es ist daher möglich, dass er es war, der diese actenstiicke nach Görlitz sendete. — Die ver- handlungen zu Breslau führten zu keinem ende, doch ward zu Namslau ein waffenstillstand geschlossen. Pubitschka p. 364. — Czogk alsso Jn der fasten von danne etc. Nach Henel war es am tage S. Stanislai (8 mai) wo k. Albrecht Breslau verlies, und sich nach Ungarn begab. Nach Ofen ging an Palmarum schon ein gesandter von Görlitz zum könig "bote an vnsen hern den konig als der pharr (Johann von Kittlitz) gestarpt, den tod zu verkundigen gen Ofen.' rathsr. Palmarum traf den 29. märz, also mag die mehrfach in schlesischen chroniken enthaltene angabe des tages Stanislai wol unrichtig seyn. Seine tage in gote besloss. König Albrecht starb am 28. october 1439 zu Langendorf auf der reise von Ofen nach Wien. Aeneas Sylvius hist. boh. cap. 56. Nach Görlitz kam die erste nachricht davon aus Breslau, worauf Urban Emrich nach Neumark zu den schlesischen landen und städten gesendet wurde, um sich mit den- selben zu besprechen. 'Urban Emerich mit iij pherden gen Neu-
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239 221, 23. marckt czu den hindern landen vnd steten, do die von Breslaw schrebin dass vnsir gn. her derkonig tot were, zu tagen'. sontags om- nium sanctorum.' rathsrechn. Die hintern städte sind die schle- sischen und noch jetzt sagt man bei uns: hinten in Schlesien.' — Von Prag aus meldete Hans von Bischofswerde den tod des kö- nigs: — Als jr mir einen boten gesandt habt vnd begerende seit ewch newe zeitunge zu uerkundigen. Also thu ich ewch zu wis- sen das leider vnser gn. h. der kûnig todt ist vnd man hot ym alhie zu Prage in allen kirchen vssgelawth vnd jm leichzeichen geleget vnd gar ordenlichen begangen mit vigilien vnd selemessen am nechsten dornstage nach s. Mertenstage, das ist an der fünfl brûdertag. Nu ist die herschafft des landes zu Ostirreich bey eynander zu Wien, vnd darzu man vnd stete vnd haben aldo ge- handelt des lands bestes, dobey eyns teyls der bemischen hern ge- west seyn — eynen tag in das land zu Behem gelegt haben off den nest komenden sente lucien tag vnd eins teil wirt zu Praga legen, werden do eynen konig erwelen — Auch ab jr wûrde€ wellen ichtes schreiben an her Meinharden vom Newenhawse vnd auch an Hans von Colowrat, vnd die hot vnser her der konig im lande von seinen wegen zu heuptluten gesaczt vnd an die môgen jr wol schreiben... Geben zu Prage an der metwoche vor Elizabeth (18. novemb ). Scult. Annal. II. Diese nachricht kam also zu spät. Schon am Sontage vor Elisabeth beging man in Görlitz feierliche todtenmessen für den könig, wie folgende aus- gaben beweisen: als man vnsern hern den konig beging, den schû- lern die kerczen trugin vnd den knechten czu vertrinken xvi gr. Später: Vor ii phunt wachs als man vnsen hern konig seligen leichczeichen legite ij sco. vj gr. Vnd sich korcz noch tode — grossir vnfride etc. Der in obigem briefe des H. von Bischofswerder beriihrte landtag, dessen anfang auf lucientag festgesetzt war, kam auch zu stande und sollte auf demselben ein könig gewällt und friede und ordnung im lande hergestellt werden. Die beiden parteien versammelten sich erst an verschiedenen orten, die albrechtiner in Prag, die utraquisten in Melnik. Auch die kronländer, Mähren, Schlesien und beide Lau- sitzen waren eingeladen. Es brachte ein bote von Prag die ein- ladung mitte novembers nach Görlitz, von wo die briefe weiter nach Bautzen gesendet wurden. rathsr. Jch finde aber nicht, dass die sechsstädte an dem ersten landtage theil genommen hätten. Dagegen hatten sie ihre deputirten zu Prag, als anfangs februar 1440 beide parteien dort zusammen kamen. s. d. chronik des Joh. von Guben (p. 68). Auf diesem landtage, dessen beschluss in eine
239 221, 23. marckt czu den hindern landen vnd steten, do die von Breslaw schrebin dass vnsir gn. her derkonig tot were, zu tagen'. sontags om- nium sanctorum.' rathsrechn. Die hintern städte sind die schle- sischen und noch jetzt sagt man bei uns: hinten in Schlesien.' — Von Prag aus meldete Hans von Bischofswerde den tod des kö- nigs: — Als jr mir einen boten gesandt habt vnd begerende seit ewch newe zeitunge zu uerkundigen. Also thu ich ewch zu wis- sen das leider vnser gn. h. der kûnig todt ist vnd man hot ym alhie zu Prage in allen kirchen vssgelawth vnd jm leichzeichen geleget vnd gar ordenlichen begangen mit vigilien vnd selemessen am nechsten dornstage nach s. Mertenstage, das ist an der fünfl brûdertag. Nu ist die herschafft des landes zu Ostirreich bey eynander zu Wien, vnd darzu man vnd stete vnd haben aldo ge- handelt des lands bestes, dobey eyns teyls der bemischen hern ge- west seyn — eynen tag in das land zu Behem gelegt haben off den nest komenden sente lucien tag vnd eins teil wirt zu Praga legen, werden do eynen konig erwelen — Auch ab jr wûrde€ wellen ichtes schreiben an her Meinharden vom Newenhawse vnd auch an Hans von Colowrat, vnd die hot vnser her der konig im lande von seinen wegen zu heuptluten gesaczt vnd an die môgen jr wol schreiben... Geben zu Prage an der metwoche vor Elizabeth (18. novemb ). Scult. Annal. II. Diese nachricht kam also zu spät. Schon am Sontage vor Elisabeth beging man in Görlitz feierliche todtenmessen für den könig, wie folgende aus- gaben beweisen: als man vnsern hern den konig beging, den schû- lern die kerczen trugin vnd den knechten czu vertrinken xvi gr. Später: Vor ii phunt wachs als man vnsen hern konig seligen leichczeichen legite ij sco. vj gr. Vnd sich korcz noch tode — grossir vnfride etc. Der in obigem briefe des H. von Bischofswerder beriihrte landtag, dessen anfang auf lucientag festgesetzt war, kam auch zu stande und sollte auf demselben ein könig gewällt und friede und ordnung im lande hergestellt werden. Die beiden parteien versammelten sich erst an verschiedenen orten, die albrechtiner in Prag, die utraquisten in Melnik. Auch die kronländer, Mähren, Schlesien und beide Lau- sitzen waren eingeladen. Es brachte ein bote von Prag die ein- ladung mitte novembers nach Görlitz, von wo die briefe weiter nach Bautzen gesendet wurden. rathsr. Jch finde aber nicht, dass die sechsstädte an dem ersten landtage theil genommen hätten. Dagegen hatten sie ihre deputirten zu Prag, als anfangs februar 1440 beide parteien dort zusammen kamen. s. d. chronik des Joh. von Guben (p. 68). Auf diesem landtage, dessen beschluss in eine
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240 urkunde verfasst wurde welche noch im archive zu Neuhaus liegt, wurde nichts ausgemacht und ein neuer landtag auf Georgi d. j. festgesetzt. s. Palaczky’s aufsatz: zur geschichte des grossen swi- schenreiches in Böhmen in der Monatschr. der Museums-Gesellsch. I. p. 20. f. Die Oberlausitzer blieben der königin treu, und die rathsrechnungen, welche uns fiir diese zeit an der stelle der chro- niken dienen miissen, beweisen, dass man sich fortwährend in ver- bindung mit ihr hielt und von ihr sowohl als von ihrem kanzler Schlick fleissig briefe erhielt. Als sie in dieser schiveren zeit am 22. februar mit einem prinzen niederkam, meldete diess erst der canzler Schlick nach Görlitz, sodann kam aber auch ein bote von der königin selber mit einer zuschrift an die städte 'Görlitz, Bu- dissin, Zittaw, Lamberg, Buntzla vnd Lawben, d. zu Gunarn' (Ko- morn) am montage vor lätare (den 29. febr.) worin sie denselben zu wissen thut: das sie der Almachtige gott gnedigleich vnd seligleich ihrer beswerd damit sie beladen gewesen enbunden vnd ihr ain lob- lichen sun vnd erben ihres königreich vnd land gegeben hat. Durch treulose rathschläge ihrer magnaten kam sie in gefahr ihrem sohne die magiarische krone zu vergeben, indem ihr die einwilligung ab- gedrungen ward, einen verwalter des reiches bis zur volljährigkeit des prinzen Ladislaus zu setzen. Man berief darauf den könig Wladislaw von Polen, welchem, als er ins land kam, sogleich ein grosser theil zufiel, gegen welchen die königin einen gefährlichen kampf bestehen musste. Jn einem briefe an die sechsstädte vom 8. April 1440 schreibt sie den verrath zweien ihrer bevollmächtig- ten, dem Matko von Tallowcz und Waidafy Emreich zu, welche die einflussreichsten magnaten waren und die sie daher zur haft bringen liess. Scultetus hat uns eine abschrift dieses briefes auf- bewahrt. Elizabeth von gots gnaden zu Hungern Dalmacien Croa- cien etc. kunigin, Herczoginn zu Osterreich, zu Steyr etc. vnd Markgraffin zu Meherrn, enpieten vnsern lieben getrewen ratman- nen vnd den ganczen gemainden vnser stete Budissen Gorlicz Zit- taw Lubaw Camencz vnd Laubein vnsern grus gnad vnd alles gut. wir tun ew zewissen das wir am nehstin Matko von Tal- lowcz vnd Waidafy Emreich zu dem kunig von Polan geuerttigi vnd viles sachen doselbs auszerichten beuolhen haben, die aber nicht nach vnserm beuelhen haben gehandelt, sunder darauss gan- gen sein, das si vns vnd vnsern sun von unsern vetterlichen erb dringen vnd scheiden wolten, darumb wir si zu vnsern handen jn vnser pesserung vnd gefengnis haben genomen, vnd die auch die mechtigisten czwen in vnserm kunigreich zu Hungern gewesen sein, also das wir hoffen nachdem dan die mechtigisten herren
240 urkunde verfasst wurde welche noch im archive zu Neuhaus liegt, wurde nichts ausgemacht und ein neuer landtag auf Georgi d. j. festgesetzt. s. Palaczky’s aufsatz: zur geschichte des grossen swi- schenreiches in Böhmen in der Monatschr. der Museums-Gesellsch. I. p. 20. f. Die Oberlausitzer blieben der königin treu, und die rathsrechnungen, welche uns fiir diese zeit an der stelle der chro- niken dienen miissen, beweisen, dass man sich fortwährend in ver- bindung mit ihr hielt und von ihr sowohl als von ihrem kanzler Schlick fleissig briefe erhielt. Als sie in dieser schiveren zeit am 22. februar mit einem prinzen niederkam, meldete diess erst der canzler Schlick nach Görlitz, sodann kam aber auch ein bote von der königin selber mit einer zuschrift an die städte 'Görlitz, Bu- dissin, Zittaw, Lamberg, Buntzla vnd Lawben, d. zu Gunarn' (Ko- morn) am montage vor lätare (den 29. febr.) worin sie denselben zu wissen thut: das sie der Almachtige gott gnedigleich vnd seligleich ihrer beswerd damit sie beladen gewesen enbunden vnd ihr ain lob- lichen sun vnd erben ihres königreich vnd land gegeben hat. Durch treulose rathschläge ihrer magnaten kam sie in gefahr ihrem sohne die magiarische krone zu vergeben, indem ihr die einwilligung ab- gedrungen ward, einen verwalter des reiches bis zur volljährigkeit des prinzen Ladislaus zu setzen. Man berief darauf den könig Wladislaw von Polen, welchem, als er ins land kam, sogleich ein grosser theil zufiel, gegen welchen die königin einen gefährlichen kampf bestehen musste. Jn einem briefe an die sechsstädte vom 8. April 1440 schreibt sie den verrath zweien ihrer bevollmächtig- ten, dem Matko von Tallowcz und Waidafy Emreich zu, welche die einflussreichsten magnaten waren und die sie daher zur haft bringen liess. Scultetus hat uns eine abschrift dieses briefes auf- bewahrt. Elizabeth von gots gnaden zu Hungern Dalmacien Croa- cien etc. kunigin, Herczoginn zu Osterreich, zu Steyr etc. vnd Markgraffin zu Meherrn, enpieten vnsern lieben getrewen ratman- nen vnd den ganczen gemainden vnser stete Budissen Gorlicz Zit- taw Lubaw Camencz vnd Laubein vnsern grus gnad vnd alles gut. wir tun ew zewissen das wir am nehstin Matko von Tal- lowcz vnd Waidafy Emreich zu dem kunig von Polan geuerttigi vnd viles sachen doselbs auszerichten beuolhen haben, die aber nicht nach vnserm beuelhen haben gehandelt, sunder darauss gan- gen sein, das si vns vnd vnsern sun von unsern vetterlichen erb dringen vnd scheiden wolten, darumb wir si zu vnsern handen jn vnser pesserung vnd gefengnis haben genomen, vnd die auch die mechtigisten czwen in vnserm kunigreich zu Hungern gewesen sein, also das wir hoffen nachdem dan die mechtigisten herren
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241 Inner vnd ausser land vnd auch alle stete zu Hungarn, mit gehor- sam willigleich mit vns sein, das wir dann mit gotts vnd irr hulff vnserm widertailn die vns vnd vnsern sun von vnserm erb dringen wolden wol widersteen vnd bey vnserm vnd vnsers suns erb beleiben wellen. dauon so begeren wir an ew mit ganzem ernste, das ir getrewlich vnd vestigleichen bei vns beleibet als ir vns des pflichtig vnd schuldig seit. das wollen wir mit sampt vnserm sun hinfur in gutt genadiglich ew erkennen. Geben zu Gumarnn am freitag nach quasimodogeniti, anno dni. etc. quadragesimo. Auch in Böhmen gestalteten sich die angelegenheiten immer ungünstiger für sie. Es war zwar der landtag von Georgi auf ihre bitten bis zum 15. mai verlegt worden. Man wählte aber dort so wie auf einem um Jacobi gehaltenen tage nicht ihren sohn, son- dern den herzog Albrecht von Baiern zum könig. Die königin er- fuhr dies schnell und wendete sich abermals in ihrer noth an die treuen kronländer. Von Pressburg aus schrieb sie an die stände beider Lausitzen: Wir Elizabeth etc. etc. embieten den edlen etc. vnserm voythe in lawsiczer lant vnd hauptlewten zu Gorlicz, Baw- dicz, herren, mannen vnd steten vnser gnod vnd alles gut. lieben getrewen. als je dann vielleich wol gehort vnd vernomen habet wie die hirren ritterschaft vnd stete vnsers erbkunigreichs ze Behem iecz in ainer samnung bei enander gewesen seind vnd haben ettlichs da- selbs geordnet vnd in vollen gewaltsam gegebin, von ainer wal ains kunigs ze Behmen zereden vnd genczlich ze besliessen. wir haben ouch vernomen, wie dieselbe wal wider vns vnsern sun kunig Las- la furgenomen sey worden, das wir doch mit swerem herczen ge- lowben mugen. wann ir wol wissen moget, daz nach innehaltung der gulden bulln ze Behem niemant zu kunig erwellet werden sal. dieweil der erben sun ader tochter an leben sind. auch ist dem allerdurchleuchtigisten fursten vnserm liebin herren vnd gemahel kunig Albrechten loblicher gedechtniss ze Wienn, durch die lant- schaft von Behem auch ze Prag, by seiner kronung lawther furge- halden worden, daz er zu dem kunigreich nicht durch der alten verschreibung willen der lannd aufgenomen wurden, sunder durch vnsern willen als aines rechten erben der kron ze Behem. wir sein ouch yecz am leczten czu Peterwardeyn, dieweil vnser benanter lie- ber her vnd gemahel in leben gewest ist, durch botschaft des lann- des ze Behem erwordert vnd gebeten worden, die krone als ain rechter erbe ze emphaen, aber doch mit vnderschaidung als oben gemeldet ist, dobey ir vns menniklich wol vorsteet, daz nyemant die kron vnd das lannd ze Behem wider vns vnd vnsern son ku- nig Lasla zegeben noch ze emphaen hat vnd wan wir nu czu ew 31
241 Inner vnd ausser land vnd auch alle stete zu Hungarn, mit gehor- sam willigleich mit vns sein, das wir dann mit gotts vnd irr hulff vnserm widertailn die vns vnd vnsern sun von vnserm erb dringen wolden wol widersteen vnd bey vnserm vnd vnsers suns erb beleiben wellen. dauon so begeren wir an ew mit ganzem ernste, das ir getrewlich vnd vestigleichen bei vns beleibet als ir vns des pflichtig vnd schuldig seit. das wollen wir mit sampt vnserm sun hinfur in gutt genadiglich ew erkennen. Geben zu Gumarnn am freitag nach quasimodogeniti, anno dni. etc. quadragesimo. Auch in Böhmen gestalteten sich die angelegenheiten immer ungünstiger für sie. Es war zwar der landtag von Georgi auf ihre bitten bis zum 15. mai verlegt worden. Man wählte aber dort so wie auf einem um Jacobi gehaltenen tage nicht ihren sohn, son- dern den herzog Albrecht von Baiern zum könig. Die königin er- fuhr dies schnell und wendete sich abermals in ihrer noth an die treuen kronländer. Von Pressburg aus schrieb sie an die stände beider Lausitzen: Wir Elizabeth etc. etc. embieten den edlen etc. vnserm voythe in lawsiczer lant vnd hauptlewten zu Gorlicz, Baw- dicz, herren, mannen vnd steten vnser gnod vnd alles gut. lieben getrewen. als je dann vielleich wol gehort vnd vernomen habet wie die hirren ritterschaft vnd stete vnsers erbkunigreichs ze Behem iecz in ainer samnung bei enander gewesen seind vnd haben ettlichs da- selbs geordnet vnd in vollen gewaltsam gegebin, von ainer wal ains kunigs ze Behmen zereden vnd genczlich ze besliessen. wir haben ouch vernomen, wie dieselbe wal wider vns vnsern sun kunig Las- la furgenomen sey worden, das wir doch mit swerem herczen ge- lowben mugen. wann ir wol wissen moget, daz nach innehaltung der gulden bulln ze Behem niemant zu kunig erwellet werden sal. dieweil der erben sun ader tochter an leben sind. auch ist dem allerdurchleuchtigisten fursten vnserm liebin herren vnd gemahel kunig Albrechten loblicher gedechtniss ze Wienn, durch die lant- schaft von Behem auch ze Prag, by seiner kronung lawther furge- halden worden, daz er zu dem kunigreich nicht durch der alten verschreibung willen der lannd aufgenomen wurden, sunder durch vnsern willen als aines rechten erben der kron ze Behem. wir sein ouch yecz am leczten czu Peterwardeyn, dieweil vnser benanter lie- ber her vnd gemahel in leben gewest ist, durch botschaft des lann- des ze Behem erwordert vnd gebeten worden, die krone als ain rechter erbe ze emphaen, aber doch mit vnderschaidung als oben gemeldet ist, dobey ir vns menniklich wol vorsteet, daz nyemant die kron vnd das lannd ze Behem wider vns vnd vnsern son ku- nig Lasla zegeben noch ze emphaen hat vnd wan wir nu czu ew 31
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242 allen vnd yeglichem ain sunders vnczweilichs wolgetrawen haben als zu merglichen glidern vnser krone ze Behem, begern vnd bitten wir ew mit fleis vnd ermonen ew ze vor Gots vnd der gerechtig- keit, dacz ir ewir rat hilff vnd vnderweisung daran keren wellet, damit wir vnd vnser syn von vnsern lannden vnd lewten ze Be- hem, wider got vnd alle recht nicht gestossen vnd daraus gedrun- gen werdin. ir wellit auch ander herren ritterschaft vnd stete er- manen der gutikeit die in von vnsern voruordern vnd vnser vor- uordern von in widerumb beschen vnd wideruaren sind, besunder das si dem kunigreich ze Vngern vnd andern vnsern lannden nicht ursach geben genczlich von vns zetreten mit irer wal ains auswendigen kunigs. ansehen das vnser hern vnd vatter des ku- nigreichs ze Behem geborn vnd erbliche kunig gewesen sein, da- durch si auch mer vnd pas pflichtig sind an irem rechten stam- me zebleiben, wenn die lannde vnserm herren vnd vater seligen durch heyrat vnd gunst zugestanden sind vnd wellit das mit sol- her vorbetrachtung wo des notdurfft wirdet anbringen, als wir des ain sunders wolgetrawen zu ew haben, das wellen wir kein ew vnd ewern kindern ze gut nymmer vergessen. Geben ze Presburg an Fritag nach sand Jacobs tag, anno etc. quadragesimo. Herzog Albrecht nahm die wahl nicht an, auf abmahnung des kaiser Friedrichs. Aeneas Sylv. cap. 57. Die sache der kö- nigin hatte daher am ende des jahres 1440 eine günstigere wen- dung genommen, wie auch aus einem briefe des burggrafen zu Eger an den rath zu Görliz hervorgeht. 'Caspar von Weisskirch burggrafe zu Eger vnd Elpogen. Den ersamen weisen burgermeis- ter vnd rathmannen der stat czu Gorlicz, meinen bisunder guten freunden. Mein freuntliche dinst czuvor. Ich dank ewch allen mit sunderlichen fleiss, das ir so willig seit ewer poten in solchen geschefften darczuleihen. Als jr begert newe czeitung czuwissen, also vernym ich itczund nit anders, dann das auff martini ein sampnung czu Prag sein sol. Es wird auch vnser fraw die kû- nigen vnd die hern von Osterrich jr botschaft do haben. Wan der Menhart, der alde von Coldicz vnd her Sokol noch danider ligen, vnd reiten czwischen jren gnaden vnd dem konig von Po- len vnde als die rede geet so slahen sich vil vngrische herren vnd prelaten an jr gnade, also das der von Polen nit eytel wol stehet. So hat jr gnade itczund wol bei iije pherden guter lewte hinab czu jrer gnaden reytent vnd sagen es gee ir wol vnd die sache czwi- schen jr vnd dem von Polan werd gericht oder in eyn beifried gesetczt. So verstehe ich in Behem noch nit anders denn das der meiste teil herren vnd stete jren gnoden vnd jrem sone geneigt
242 allen vnd yeglichem ain sunders vnczweilichs wolgetrawen haben als zu merglichen glidern vnser krone ze Behem, begern vnd bitten wir ew mit fleis vnd ermonen ew ze vor Gots vnd der gerechtig- keit, dacz ir ewir rat hilff vnd vnderweisung daran keren wellet, damit wir vnd vnser syn von vnsern lannden vnd lewten ze Be- hem, wider got vnd alle recht nicht gestossen vnd daraus gedrun- gen werdin. ir wellit auch ander herren ritterschaft vnd stete er- manen der gutikeit die in von vnsern voruordern vnd vnser vor- uordern von in widerumb beschen vnd wideruaren sind, besunder das si dem kunigreich ze Vngern vnd andern vnsern lannden nicht ursach geben genczlich von vns zetreten mit irer wal ains auswendigen kunigs. ansehen das vnser hern vnd vatter des ku- nigreichs ze Behem geborn vnd erbliche kunig gewesen sein, da- durch si auch mer vnd pas pflichtig sind an irem rechten stam- me zebleiben, wenn die lannde vnserm herren vnd vater seligen durch heyrat vnd gunst zugestanden sind vnd wellit das mit sol- her vorbetrachtung wo des notdurfft wirdet anbringen, als wir des ain sunders wolgetrawen zu ew haben, das wellen wir kein ew vnd ewern kindern ze gut nymmer vergessen. Geben ze Presburg an Fritag nach sand Jacobs tag, anno etc. quadragesimo. Herzog Albrecht nahm die wahl nicht an, auf abmahnung des kaiser Friedrichs. Aeneas Sylv. cap. 57. Die sache der kö- nigin hatte daher am ende des jahres 1440 eine günstigere wen- dung genommen, wie auch aus einem briefe des burggrafen zu Eger an den rath zu Görliz hervorgeht. 'Caspar von Weisskirch burggrafe zu Eger vnd Elpogen. Den ersamen weisen burgermeis- ter vnd rathmannen der stat czu Gorlicz, meinen bisunder guten freunden. Mein freuntliche dinst czuvor. Ich dank ewch allen mit sunderlichen fleiss, das ir so willig seit ewer poten in solchen geschefften darczuleihen. Als jr begert newe czeitung czuwissen, also vernym ich itczund nit anders, dann das auff martini ein sampnung czu Prag sein sol. Es wird auch vnser fraw die kû- nigen vnd die hern von Osterrich jr botschaft do haben. Wan der Menhart, der alde von Coldicz vnd her Sokol noch danider ligen, vnd reiten czwischen jren gnaden vnd dem konig von Po- len vnde als die rede geet so slahen sich vil vngrische herren vnd prelaten an jr gnade, also das der von Polen nit eytel wol stehet. So hat jr gnade itczund wol bei iije pherden guter lewte hinab czu jrer gnaden reytent vnd sagen es gee ir wol vnd die sache czwi- schen jr vnd dem von Polan werd gericht oder in eyn beifried gesetczt. So verstehe ich in Behem noch nit anders denn das der meiste teil herren vnd stete jren gnoden vnd jrem sone geneigt
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243 sint, vnd man hat auch guthen trost darczu. So ist die kaiserin auch czu Melinek vnd verstee nit anders, denn das sie mit jr toch- ter wol eynig ist. Zum Elpogen am fritag noch aller heiligen tag. (aus Scultet. annal.) Auf dem nächsten landtage, am 2 februar 1441, fand end- lich die anerkennung der rechte des jungen prinzen Ladislaw statt und es wurde von den ständen eine einstweilige statthalterschaft angeordnet. Die königin witwe starb aber den 24. december 1442 und hatte nicht die freude die krönung ihres sohnes, für den sie so viel gelitten, welche zu Prag am 28. october 1453 erfolgte, zul erleben. Aeneas Sylv. cap. 58 — 62. Die Oberlausitz nahm an den wahlstreitigkeiten keinen antheil, da sich die stände fir Ladislaw entschieden hatten. Sie stützten sich dabei wol auf ihre treue bundesgenossen, die Schlesier, welche den Böhmen auf dem landtage im februar 1440 ihren willen so kräftig verküindet hatten: "sie hetten einen erbherren, sie dorften keinen kiesen.' Joh. v. Guben. s. 69. Dagegen nahm in dieser zeit ein krieg die kräfte der oberl. stände und städte sehr in an- spruch, nehmlich gegen die herren von Wartemberg. Die Wartemberge, welche einen grossen theil aller herrschaf- ten des grenzstriches von Gräfenstein bis nach Tetschen hinauf be- sassen (of. v. Schleinitz d. familia Wartembergensi, ap. Dobn. Monum. hist. Bohem. 1. p. 222 sq.) lebten am anfange des hussi- ten-krieges mit den sechsstaedten in frieden und letztere standen ih- nen auch in ihren blutigen fehden gegen die feinde bei. 1423 hat- ten die hussiten Tetschen ausgebrant und die Wartemberge von Tetschen, vom Tollensteine, Leipa und Michilsberg suchten zuflucht bei den Oberlausitzern. Diese hielten einen landtag zu Löbau 'als qvomen die houptlûte von Teczhen, Tolstein Leipe vnd Michils- perg vnde saiten mit iren gleutebrifen das die hussen Teczhin abe- gebranndt hetten vnde czogen of dy kemenicz vnde benssaw vnd welden die gebirge innemen. also worden lande vnd stete czu rote, das man mocht ilende kein ronneburg in czu hülfe kommen welde. rathsr. Die hussiten waren von Tetschen hinunter nach Kame- nitz und Beneschau gezogen, welche güter ebenfalls den von War- temberg gehörten. Es entstand die gefalr dass sie sich der fes- ten plätze des gebirges bemächtigen, "das gebirge einnehmen' wiir- den vnd die Oberlausitzer schickten ihnen daher ein heer entgegen. Dies geschah in der mitte des monates juni. Von Görlitz gingen die rathsherrn Hermann Schultis (schöffe) Nicolaus Sommer (con- sul), Georgi Canitz (consul) und Heinrich Otto ‘mit xxiij glefeyen, XxiV schûczen, mit xxxiij wagen mit wepenern vnde vil fusgengern 31*
243 sint, vnd man hat auch guthen trost darczu. So ist die kaiserin auch czu Melinek vnd verstee nit anders, denn das sie mit jr toch- ter wol eynig ist. Zum Elpogen am fritag noch aller heiligen tag. (aus Scultet. annal.) Auf dem nächsten landtage, am 2 februar 1441, fand end- lich die anerkennung der rechte des jungen prinzen Ladislaw statt und es wurde von den ständen eine einstweilige statthalterschaft angeordnet. Die königin witwe starb aber den 24. december 1442 und hatte nicht die freude die krönung ihres sohnes, für den sie so viel gelitten, welche zu Prag am 28. october 1453 erfolgte, zul erleben. Aeneas Sylv. cap. 58 — 62. Die Oberlausitz nahm an den wahlstreitigkeiten keinen antheil, da sich die stände fir Ladislaw entschieden hatten. Sie stützten sich dabei wol auf ihre treue bundesgenossen, die Schlesier, welche den Böhmen auf dem landtage im februar 1440 ihren willen so kräftig verküindet hatten: "sie hetten einen erbherren, sie dorften keinen kiesen.' Joh. v. Guben. s. 69. Dagegen nahm in dieser zeit ein krieg die kräfte der oberl. stände und städte sehr in an- spruch, nehmlich gegen die herren von Wartemberg. Die Wartemberge, welche einen grossen theil aller herrschaf- ten des grenzstriches von Gräfenstein bis nach Tetschen hinauf be- sassen (of. v. Schleinitz d. familia Wartembergensi, ap. Dobn. Monum. hist. Bohem. 1. p. 222 sq.) lebten am anfange des hussi- ten-krieges mit den sechsstaedten in frieden und letztere standen ih- nen auch in ihren blutigen fehden gegen die feinde bei. 1423 hat- ten die hussiten Tetschen ausgebrant und die Wartemberge von Tetschen, vom Tollensteine, Leipa und Michilsberg suchten zuflucht bei den Oberlausitzern. Diese hielten einen landtag zu Löbau 'als qvomen die houptlûte von Teczhen, Tolstein Leipe vnd Michils- perg vnde saiten mit iren gleutebrifen das die hussen Teczhin abe- gebranndt hetten vnde czogen of dy kemenicz vnde benssaw vnd welden die gebirge innemen. also worden lande vnd stete czu rote, das man mocht ilende kein ronneburg in czu hülfe kommen welde. rathsr. Die hussiten waren von Tetschen hinunter nach Kame- nitz und Beneschau gezogen, welche güter ebenfalls den von War- temberg gehörten. Es entstand die gefalr dass sie sich der fes- ten plätze des gebirges bemächtigen, "das gebirge einnehmen' wiir- den vnd die Oberlausitzer schickten ihnen daher ein heer entgegen. Dies geschah in der mitte des monates juni. Von Görlitz gingen die rathsherrn Hermann Schultis (schöffe) Nicolaus Sommer (con- sul), Georgi Canitz (consul) und Heinrich Otto ‘mit xxiij glefeyen, XxiV schûczen, mit xxxiij wagen mit wepenern vnde vil fusgengern 31*
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244 kein Ronenburg mit landen vnd steten den herren von Bemen czu hulfe.' Sie kehrten aber wieder um weil sie erfalren hatten dass die von Prag, die von Königingräz mit dem Ziska und allen hus- siten auf die Lausitz zu zögen und dass die böhmischen herrn mit den hussiten frieden geschlossen hätten: als vns die von der Zitaw schrebin, das die proger vnde die greczer koniger vnde Siskaw vnd alle husse off vns czihen vnde als sich die guten be- mischen herrn mit yn gefridet hatten." rathsr. Man besetzte daher Zittau. Die Wartemberge, welche auf die seite der hussiten ge- treten waren wurden nunmehr feinde der sechsstädte und fügten dem lande, besonders Zittau, grossen schaden zu. Als nun die Zittauer 1433 den Jan von Wartemberg, auf dem Tollensteine ge- sessen, wegen seiner verrätherei hatten schleifen vnd viertheilen lassen (s. Joh. v. Guben s. 58. 59.), da entbrannte das ganze ge- schlecht in heisser rache gegen die Oberlausitzer und es entspann sich ein krieg, welcher über zehn jahre währte. Von den plackereien welche die Wartemberge unaufhörlich verübten erzählt Joh. v. Gu- ben s. 59. 60. 65. 67. Andere böhmische herren hielten sich dage- gen zu den sechsstädten und unterstützten sie gegen die Wartem- berge. Namentlich herr Gindersich von d. Duba auf dem Mahl- steine, herr auf Hoyerswerda, handelte als treuer bundesgenosse und setzte die sechsstädte fleissig von dem unternehmen der feinde in kenntniss. Nach dem tode des kaiser Sigismunds 1437 wollten die War- temberge die über die wahl des neuen königs entstandenen unru- higen zeiten benutzen und hatten beschlossen, einen einfall in die Oberlausitz zu thun. Dies meldete her Gindersich v. d. Duba nach Zittau: Min dinst zuvor liben hern vnd nagwer, bisunder gutn frunde. Jch thu uch wissin das vnsir gnedigir herre der keysir leit- ter tot ist vnd mir eigentliche botschaft komen, das dy Bemischin herrin sich geeynit habin vnd wollin den von Ostirreich vor ey- nen konig uffnemen vnd vor eynen hern. dorvmme thu ich uch czu wissin das ich vornomen habe, wy Er Sigmund domete vmb- gehe vnd willn had uch czu beschedigin, vnd ouch ander stete angriffin mit name, wen her wedir von Prage qweme, alss so lange biss wir eyn haupt odir eynen hern im lande wedir werden ha- ben. doromb besendet ander stete vnd nogwer vnd seczt vch zcu wer, wenn ich gerne helffen vnd ratn wil, das wir vns nicht lis- sen beschedegin. was denn doruff uwir meynunge vnd der stete wurde seyn, das lad mich wissin vnd gebit mir des eyne antwert, wie uwir meynunge wurde seyn. Datum uff Ronaw in die Stef- fani. (nach dem original in Scultets samml.) Die Wartemberge
244 kein Ronenburg mit landen vnd steten den herren von Bemen czu hulfe.' Sie kehrten aber wieder um weil sie erfalren hatten dass die von Prag, die von Königingräz mit dem Ziska und allen hus- siten auf die Lausitz zu zögen und dass die böhmischen herrn mit den hussiten frieden geschlossen hätten: als vns die von der Zitaw schrebin, das die proger vnde die greczer koniger vnde Siskaw vnd alle husse off vns czihen vnde als sich die guten be- mischen herrn mit yn gefridet hatten." rathsr. Man besetzte daher Zittau. Die Wartemberge, welche auf die seite der hussiten ge- treten waren wurden nunmehr feinde der sechsstädte und fügten dem lande, besonders Zittau, grossen schaden zu. Als nun die Zittauer 1433 den Jan von Wartemberg, auf dem Tollensteine ge- sessen, wegen seiner verrätherei hatten schleifen vnd viertheilen lassen (s. Joh. v. Guben s. 58. 59.), da entbrannte das ganze ge- schlecht in heisser rache gegen die Oberlausitzer und es entspann sich ein krieg, welcher über zehn jahre währte. Von den plackereien welche die Wartemberge unaufhörlich verübten erzählt Joh. v. Gu- ben s. 59. 60. 65. 67. Andere böhmische herren hielten sich dage- gen zu den sechsstädten und unterstützten sie gegen die Wartem- berge. Namentlich herr Gindersich von d. Duba auf dem Mahl- steine, herr auf Hoyerswerda, handelte als treuer bundesgenosse und setzte die sechsstädte fleissig von dem unternehmen der feinde in kenntniss. Nach dem tode des kaiser Sigismunds 1437 wollten die War- temberge die über die wahl des neuen königs entstandenen unru- higen zeiten benutzen und hatten beschlossen, einen einfall in die Oberlausitz zu thun. Dies meldete her Gindersich v. d. Duba nach Zittau: Min dinst zuvor liben hern vnd nagwer, bisunder gutn frunde. Jch thu uch wissin das vnsir gnedigir herre der keysir leit- ter tot ist vnd mir eigentliche botschaft komen, das dy Bemischin herrin sich geeynit habin vnd wollin den von Ostirreich vor ey- nen konig uffnemen vnd vor eynen hern. dorvmme thu ich uch czu wissin das ich vornomen habe, wy Er Sigmund domete vmb- gehe vnd willn had uch czu beschedigin, vnd ouch ander stete angriffin mit name, wen her wedir von Prage qweme, alss so lange biss wir eyn haupt odir eynen hern im lande wedir werden ha- ben. doromb besendet ander stete vnd nogwer vnd seczt vch zcu wer, wenn ich gerne helffen vnd ratn wil, das wir vns nicht lis- sen beschedegin. was denn doruff uwir meynunge vnd der stete wurde seyn, das lad mich wissin vnd gebit mir des eyne antwert, wie uwir meynunge wurde seyn. Datum uff Ronaw in die Stef- fani. (nach dem original in Scultets samml.) Die Wartemberge
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245 waren darauf bei Naumburg a. Q. eingefallen, welche stadt sie ausbrannten. (rathsr.) Die Oberlausitzer riisteten sien dagegen un- ter anführung ihres landvogtes und stellten ein heer von 1000 mann entgegen, welches zwei tage zu Ostritz lag, was nach den raths- rechnungen um oculi 1438 geschah “Sontage Oculi, dem foyte von Ostris als die unsren do wieder her Sigemunden biss an den andern tag wol mit M mann da lagen’ Sigismund von Wartemberg, auf Tetschen, hier wie bei Joh. von Guben nur her Sigemund genannt, mit seinem anhange, muss es indessen nicht zum treffen haben kom- men lassen, da die sechsstädte wieder aus einander gingen, wor- auf es zu friedensverhandlungen kam, wobei die böhmischen stände die vermittler machten. Nach den rathsrechnungen schickte die stadt Görlitz um invocavit (2. märz) einen boten 'keim Prag zu den behmischen hern als man ûber hern Sigemunden klagete'; ferner ging Nicolaus von Salza, görlitzer rathsherr, 'ezu unsern hern dem konige von Ungern kein Ofen wegen her Sigemunds’ und um oculi sendete man einen boten an Sigismund von Wartemberg, 'mit der hern brieff von Prag von des frides wegen den sie machten biss uff phingstin.' Beide parteien, die katholische und utraquisti- sche hatte sich verständigt einen frieden bis pfingsten zu halten und der brief an Sigism. von Wartemberg mochte eine ermahnung enthalten sich gleichfalls mit den Oberlausitzern zu vertragen. Er antwortete an ostern (13. april) nach Görlitz und zwar bejahend, denn die friedensverhandlungen wurden fortgesetzt. Die raths- rechnungen bekunden hieriber: sontags quasimodogeniti (20 april) ging ‘ein bot gen der Leipe zu herr Sigemund um geleite als Tauche- ris czu im von des frides wegen gesandt wart.' Nach jubilate (4. mai) hatte Sigism. v. W. einen friedensbrief geschickt, welchen ein bote nach Budissin trug. Hierauf wurden in Görlitz die söld- ner entlassen (unter welchen sich auch Jon und Jancke vom Mol- stein, also wol söhne Gindersichs von der Duba, befanden) und es war wirklich eine zeit lang ruh im lande. Dass indessen die strassen im gebirge nicht sicher waren beweist die anordnung des königs Albrecht, das gebirge zu besetzen, als er herüber ziehen wollte. cf. erläut. ad. 210, 28. Kaum war der könig aus dem lande nach Breslau gereist, so fingen die Wartemberge ihre fehden wieder an. Zittau beschwerte sich desshalb beim könige, welcher daher ‘von Bresslaw schreb umb eine were neben andern landen und steten wedir die von Tetczin czu legin kein Zittaw’ (rathsrechn.) worauf von Görlitz Petsch Arnold selb xvj zu fusse' nebst 'viii reisigen czu pherde' in sold genommen wurde. Die landwehr wurde nach befehl des königs, als er Breslau
245 waren darauf bei Naumburg a. Q. eingefallen, welche stadt sie ausbrannten. (rathsr.) Die Oberlausitzer riisteten sien dagegen un- ter anführung ihres landvogtes und stellten ein heer von 1000 mann entgegen, welches zwei tage zu Ostritz lag, was nach den raths- rechnungen um oculi 1438 geschah “Sontage Oculi, dem foyte von Ostris als die unsren do wieder her Sigemunden biss an den andern tag wol mit M mann da lagen’ Sigismund von Wartemberg, auf Tetschen, hier wie bei Joh. von Guben nur her Sigemund genannt, mit seinem anhange, muss es indessen nicht zum treffen haben kom- men lassen, da die sechsstädte wieder aus einander gingen, wor- auf es zu friedensverhandlungen kam, wobei die böhmischen stände die vermittler machten. Nach den rathsrechnungen schickte die stadt Görlitz um invocavit (2. märz) einen boten 'keim Prag zu den behmischen hern als man ûber hern Sigemunden klagete'; ferner ging Nicolaus von Salza, görlitzer rathsherr, 'ezu unsern hern dem konige von Ungern kein Ofen wegen her Sigemunds’ und um oculi sendete man einen boten an Sigismund von Wartemberg, 'mit der hern brieff von Prag von des frides wegen den sie machten biss uff phingstin.' Beide parteien, die katholische und utraquisti- sche hatte sich verständigt einen frieden bis pfingsten zu halten und der brief an Sigism. von Wartemberg mochte eine ermahnung enthalten sich gleichfalls mit den Oberlausitzern zu vertragen. Er antwortete an ostern (13. april) nach Görlitz und zwar bejahend, denn die friedensverhandlungen wurden fortgesetzt. Die raths- rechnungen bekunden hieriber: sontags quasimodogeniti (20 april) ging ‘ein bot gen der Leipe zu herr Sigemund um geleite als Tauche- ris czu im von des frides wegen gesandt wart.' Nach jubilate (4. mai) hatte Sigism. v. W. einen friedensbrief geschickt, welchen ein bote nach Budissin trug. Hierauf wurden in Görlitz die söld- ner entlassen (unter welchen sich auch Jon und Jancke vom Mol- stein, also wol söhne Gindersichs von der Duba, befanden) und es war wirklich eine zeit lang ruh im lande. Dass indessen die strassen im gebirge nicht sicher waren beweist die anordnung des königs Albrecht, das gebirge zu besetzen, als er herüber ziehen wollte. cf. erläut. ad. 210, 28. Kaum war der könig aus dem lande nach Breslau gereist, so fingen die Wartemberge ihre fehden wieder an. Zittau beschwerte sich desshalb beim könige, welcher daher ‘von Bresslaw schreb umb eine were neben andern landen und steten wedir die von Tetczin czu legin kein Zittaw’ (rathsrechn.) worauf von Görlitz Petsch Arnold selb xvj zu fusse' nebst 'viii reisigen czu pherde' in sold genommen wurde. Die landwehr wurde nach befehl des königs, als er Breslau
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246 verlies, nach Zittau gelegt. 'Als unser genediger her von Bresslaw gen Ungern czog vnd die von Theczschen diese lande hart met fede angriffen, vortrugen sich land vnd stete dornoch eyner were vff xxx pherde kein Zitaw, nemelichen Gorlicz, Zittaw vnd Lu- ban, doran hy der stat gebûrte x pherde. Sigismund von War- tembergs söhne, Heinrich und Johne setzten die fehde fort und sammelten sich um palmarum 1439 (29 märz) zu Leipa mit ihren anhängern. Die Görlitzer erfuhren dies und benachrichtigten den landvogt davon. Der alte Sigism. von Wartemberg sass damals vielleicht schon in dem thurme gefangen, in welchem ihn Mein- hard vom Neuhause hungers sterben lies. cf. Joh. v. Guben pag. 67. Um exaudi (d. 17 mai) 1439 kam nachricht von Pirna, dass sich die Wartemberge riisteten um in das land zu fallen, worauf man die Laubaner zu hilfe rief und die feinde abzuwehren suchte. Diese waren indessen bei Zittau eingefallen und hatten beute ge- macht. Von Görlitz eilte ihnen der hauptmann (Heinze von Kott- witz) 'nebst etlichen herren des rathes' nach und nahm ihnen das geraubte wieder ab. Dies geschah in der nähe vom Gräfensteine um pfingsten. Man feierte diese that in Görlitz mit einem 'essen, als der hauptmann mit etlichen hern des ratis den fünden unter dem Gräfenstein den nohm abdrungen." rathsr. Besatzung der grenze war ausgestellt bei Seidenberg und nach Breslau gingen boten, den unssern entgegen sie czu warnin vor her Siegemunds so- nen! Um Johannis brachen die Wartemberge von Schlesien her ein und raubten auf den dorfern, besonders in Troitschendorf (ei- nem görlizer rathsdorfe). Man setzte ihnen aber nach und er- eilte sie bei Zittau, wo ihnen auch der raub wieder abgejagtward. 'Als die finde einen grossen nohm hir im lande czu Trossen- dorff vnd in andern dorffern genommen hatten vnd in die unsern wedir abedrungin vnd zur Zittaw die nacht beharreten.' Der land- vogt lag mit einem heere in Bernsdorf (Bernstadt) und es scheint als wenn die Wartemberge überall ein wirkliches treffen gemieden und sich dabei begniigt hätten, herumzustreifen und in kleinen schaaren bald hier bald da einzufallen, zu rauben und mit der beute wider abzuziehen. Anfang des monates october hatten sie bei Bunzlau und Lauban geraubt. Es lief ihnen ein bote nach, zu sehen, wohin sie sich wenden würden, gleichzeitig schickte man auf den Mahlstein 'um spähe.' Der zustand der unsicherheit wurde sehr gross und alle ibrige angelegenheiten mussten darun- ter leiden, da man alle kräfte aufbieten musste den nothigen sold und die munition für die truppen aufzubringen. Das bautzner land konnte dem görlitzer nicht zu hilfe kommen, da es mit einem
246 verlies, nach Zittau gelegt. 'Als unser genediger her von Bresslaw gen Ungern czog vnd die von Theczschen diese lande hart met fede angriffen, vortrugen sich land vnd stete dornoch eyner were vff xxx pherde kein Zitaw, nemelichen Gorlicz, Zittaw vnd Lu- ban, doran hy der stat gebûrte x pherde. Sigismund von War- tembergs söhne, Heinrich und Johne setzten die fehde fort und sammelten sich um palmarum 1439 (29 märz) zu Leipa mit ihren anhängern. Die Görlitzer erfuhren dies und benachrichtigten den landvogt davon. Der alte Sigism. von Wartemberg sass damals vielleicht schon in dem thurme gefangen, in welchem ihn Mein- hard vom Neuhause hungers sterben lies. cf. Joh. v. Guben pag. 67. Um exaudi (d. 17 mai) 1439 kam nachricht von Pirna, dass sich die Wartemberge riisteten um in das land zu fallen, worauf man die Laubaner zu hilfe rief und die feinde abzuwehren suchte. Diese waren indessen bei Zittau eingefallen und hatten beute ge- macht. Von Görlitz eilte ihnen der hauptmann (Heinze von Kott- witz) 'nebst etlichen herren des rathes' nach und nahm ihnen das geraubte wieder ab. Dies geschah in der nähe vom Gräfensteine um pfingsten. Man feierte diese that in Görlitz mit einem 'essen, als der hauptmann mit etlichen hern des ratis den fünden unter dem Gräfenstein den nohm abdrungen." rathsr. Besatzung der grenze war ausgestellt bei Seidenberg und nach Breslau gingen boten, den unssern entgegen sie czu warnin vor her Siegemunds so- nen! Um Johannis brachen die Wartemberge von Schlesien her ein und raubten auf den dorfern, besonders in Troitschendorf (ei- nem görlizer rathsdorfe). Man setzte ihnen aber nach und er- eilte sie bei Zittau, wo ihnen auch der raub wieder abgejagtward. 'Als die finde einen grossen nohm hir im lande czu Trossen- dorff vnd in andern dorffern genommen hatten vnd in die unsern wedir abedrungin vnd zur Zittaw die nacht beharreten.' Der land- vogt lag mit einem heere in Bernsdorf (Bernstadt) und es scheint als wenn die Wartemberge überall ein wirkliches treffen gemieden und sich dabei begniigt hätten, herumzustreifen und in kleinen schaaren bald hier bald da einzufallen, zu rauben und mit der beute wider abzuziehen. Anfang des monates october hatten sie bei Bunzlau und Lauban geraubt. Es lief ihnen ein bote nach, zu sehen, wohin sie sich wenden würden, gleichzeitig schickte man auf den Mahlstein 'um spähe.' Der zustand der unsicherheit wurde sehr gross und alle ibrige angelegenheiten mussten darun- ter leiden, da man alle kräfte aufbieten musste den nothigen sold und die munition für die truppen aufzubringen. Das bautzner land konnte dem görlitzer nicht zu hilfe kommen, da es mit einem
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247 andern feinde, den herren von Baruth zu thun hatte, welche auch die Niederlausitz beschädigten und plackten. Die gerechtigkeits- pflege gerieth ganz in stocken. In Görlitz klagte der frohnbote: 'so als man lange czit nicht hatte gedinget wie er sich nicht trawete czu nehren.' rathsr. Die verträglichkeit beider parteien in Böhmen, womit sie am februarlandtage 1440 in Prag zusammentraten (s. o. erläut. ad 221, 23) hatte auch für die sechsstädte frieden hoffen lassen. Die Oberlausitzer klagten damals ihre bedrängniss den versammelten ständen und baten um hülfe. cf. Joh. v. Guben p. 68. Die War- temberge setzten indessen ihre felde fort. Jm anfange des mai waren sie bei Seidenberg ins land gezogen und überfielen das dorf Heidersdorƒ, das sie anzindeten und pliinderten. Jetzt ergriffen die von Görlitz kräftigere massregeln. Ziei rathsherrn, Urban Emrich und Nicol. Horschel mit 200 fuss-söldnern und 60 reitern verfolgten die feinde und setzten ihnen nach in das gebirge, nah- men Kamenitz ein und brannten es aus. 'Vrban Emerich Nic. Hor- schil mit Ix pherden ce drabanten als die finde czu Heidersdorff genomen vnd gebrant hatten u biss an das gebirge nachfulgeten — do sie die Kempniez usbranten.' rathsr. Die plünderung zu Hei- dersdorf geschah am montage vor pfingsten (9 mai). Die War- temberge von Tetschen und der vom Blankenstein werden als die landplacker genannt. 'als die finde von Teczschin vnd der vom Blanc- kensteyn in sampenunge logen vnd am montage vor den heil. phingstage das dorff Heidersdorff ussbrannten vnd berowbeten, vnd obir das gebirgide nachfolgetin vnd die Kempnicz usbranten.' rathsr. Die von Görlitz zogen ihnen über Zittau und Rumburg nach. Diese züchtigung hatte die gute folge, dass die Wartemberge frie- densverhandlungen anknüpften. Es wurde eine zusammenkunftin Zittau angesetzt, wohin um Maria heimsuchung (2 juli) von Gör- litz 4rathsherrn mit 36 pferden gingen. Von der gegenpartei er- schien Jan von Wartemberg auf Blankenstein. M. Pulssnitz, Casp. von der Leippe, Urban Seiffried vnd der statschreiber mit xxxvj pherden kein Zitaw neben andern landen vnd stetin mit Blancken- stein czu tagin vnd login doselbst bis an den virden tag.' rathsr. Der friede kam auch auf zusprache der böhmischen stände zu stande und die friedensschliisse in zwei urkunden sind im budis- siner rathsarchive noch vorhanden. Die erstere lautet: Noch crists geborte tusend vier hundert vnd in dem vierczi- gisten ior am dinstage vor marie magdalene tage Byn ich noch- geschribener Henrich von Wartinbergk off Theczen gesessen mit allen meynen slossyn vnd posadken, mit allen den meynen dynern
247 andern feinde, den herren von Baruth zu thun hatte, welche auch die Niederlausitz beschädigten und plackten. Die gerechtigkeits- pflege gerieth ganz in stocken. In Görlitz klagte der frohnbote: 'so als man lange czit nicht hatte gedinget wie er sich nicht trawete czu nehren.' rathsr. Die verträglichkeit beider parteien in Böhmen, womit sie am februarlandtage 1440 in Prag zusammentraten (s. o. erläut. ad 221, 23) hatte auch für die sechsstädte frieden hoffen lassen. Die Oberlausitzer klagten damals ihre bedrängniss den versammelten ständen und baten um hülfe. cf. Joh. v. Guben p. 68. Die War- temberge setzten indessen ihre felde fort. Jm anfange des mai waren sie bei Seidenberg ins land gezogen und überfielen das dorf Heidersdorƒ, das sie anzindeten und pliinderten. Jetzt ergriffen die von Görlitz kräftigere massregeln. Ziei rathsherrn, Urban Emrich und Nicol. Horschel mit 200 fuss-söldnern und 60 reitern verfolgten die feinde und setzten ihnen nach in das gebirge, nah- men Kamenitz ein und brannten es aus. 'Vrban Emerich Nic. Hor- schil mit Ix pherden ce drabanten als die finde czu Heidersdorff genomen vnd gebrant hatten u biss an das gebirge nachfulgeten — do sie die Kempniez usbranten.' rathsr. Die plünderung zu Hei- dersdorf geschah am montage vor pfingsten (9 mai). Die War- temberge von Tetschen und der vom Blankenstein werden als die landplacker genannt. 'als die finde von Teczschin vnd der vom Blanc- kensteyn in sampenunge logen vnd am montage vor den heil. phingstage das dorff Heidersdorff ussbrannten vnd berowbeten, vnd obir das gebirgide nachfolgetin vnd die Kempnicz usbranten.' rathsr. Die von Görlitz zogen ihnen über Zittau und Rumburg nach. Diese züchtigung hatte die gute folge, dass die Wartemberge frie- densverhandlungen anknüpften. Es wurde eine zusammenkunftin Zittau angesetzt, wohin um Maria heimsuchung (2 juli) von Gör- litz 4rathsherrn mit 36 pferden gingen. Von der gegenpartei er- schien Jan von Wartemberg auf Blankenstein. M. Pulssnitz, Casp. von der Leippe, Urban Seiffried vnd der statschreiber mit xxxvj pherden kein Zitaw neben andern landen vnd stetin mit Blancken- stein czu tagin vnd login doselbst bis an den virden tag.' rathsr. Der friede kam auch auf zusprache der böhmischen stände zu stande und die friedensschliisse in zwei urkunden sind im budis- siner rathsarchive noch vorhanden. Die erstere lautet: Noch crists geborte tusend vier hundert vnd in dem vierczi- gisten ior am dinstage vor marie magdalene tage Byn ich noch- geschribener Henrich von Wartinbergk off Theczen gesessen mit allen meynen slossyn vnd posadken, mit allen den meynen dynern
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248 vnd vndertenigen lewten, zy seynt gestlich oder wertlich vnd mit allen den dy do vmb meynen willen thun oder losen wollen, Jn eynen rechten cristenlichen friden getreten vnd trete doryn in crafft dis briues, noch emphelung vnd geheyse der edeln vnd wol- geborn herrn, hern Vlrichs von Rosinbergk, hern Meynharts von Newenhawse, hern Alssen von Sternbergk vnd hern Ptaczken etc. von datum dis briues bis uff den nehesten zukunfftigen seynt mer- tinstag mit dem edelen hern Albrechten von Coldicz, vogte der Sechslande und stete Budisin Gorlicz Zittaw Luban Lobaw vnd Camenz, lantmanne, burgmeistere, rotmanne der salbigen lande vnd stete vnd mit alle den dy czu en gehoren in ire gebyte, gest- liche vnd wertliche vnd nemlichen mit den gotishusern vnd clos- tern Oybin, Margenstaren vnd Zeyfferstorff mit allen den iren czu- gehorungen, Ader ein teyl dem andern den frede vor vier wochen durich eyne briffliche botschafft vff czu sagen, Ich vorgenanter Henrych von Wortinbergk ken der Zittaw vff das Rothawzs vnd das ander teyl ken der Leypen off das Slos. Sulichen frede glob ich obengenanter Henrych von Wortinberg vor mich vnd alle dy meyne vnd vor alle dy do czu meyner vortadygunge gehoren, zy seynt gestlich ader wertlich, bey meyner guten trawen, stete feste vnd vnuorbrochlich czu halden an arg vnd an allis geferde. Nem- lich so ist is beteydingt, das ich obengenanter Henrych von Wor- tinbergk vnd alle dy dy do czu mir gehoren in dem frede mit obengenanten hern Olbrechten von Coldicz vnd aller der lande vnd stete dy in angehoren vnd dy do naben en in disen briff geczogen seynt, dy strase so verre freyer als ire gebite vnd weygbilde wen- den, mit sampt dem kaffmann furmann mit yrem kawffmanschacz, ware, habe, gute vnd pherden nicht angriffen, sunder vor mir vnd zu meynen leybes vnd gutes sicher vnd vnbeschedigt seyn sullen, zy wern meyne vinde ader nicht. Wûrde aber sache das der obengenante herr Olbrecht von Coldicz ader ymandis der seynen ader aus den vorgenanten landen vnd steten gemant fridebrochig wurde, als obengeschriben stet, so en sol noch en wil ich das an den obengenanten herren noch an seynen landen vnd steten, noch an den seynen mit eygener fede vnd gewalt nicht suchen, noch meyner eygener rychter seyn, sunder des sachen vor dy gezaczte rychtere, alz dy edeln herren Pietr von Zwenticz vnd hern Jan von Smyrczicz czu vstrege komen vnd ir noch irem irkentnisse czu halden. Wurden ober das ymandis von dan meynen teyle ober sulichen frede in der obengenanten hern Olbrechtis von Col- dicz landen, steten, strasen vnd dy seynen mit eygener gwalt an- greyffen vnd beschedigen welde vnd doruff begriffen vnd besehin
248 vnd vndertenigen lewten, zy seynt gestlich oder wertlich vnd mit allen den dy do vmb meynen willen thun oder losen wollen, Jn eynen rechten cristenlichen friden getreten vnd trete doryn in crafft dis briues, noch emphelung vnd geheyse der edeln vnd wol- geborn herrn, hern Vlrichs von Rosinbergk, hern Meynharts von Newenhawse, hern Alssen von Sternbergk vnd hern Ptaczken etc. von datum dis briues bis uff den nehesten zukunfftigen seynt mer- tinstag mit dem edelen hern Albrechten von Coldicz, vogte der Sechslande und stete Budisin Gorlicz Zittaw Luban Lobaw vnd Camenz, lantmanne, burgmeistere, rotmanne der salbigen lande vnd stete vnd mit alle den dy czu en gehoren in ire gebyte, gest- liche vnd wertliche vnd nemlichen mit den gotishusern vnd clos- tern Oybin, Margenstaren vnd Zeyfferstorff mit allen den iren czu- gehorungen, Ader ein teyl dem andern den frede vor vier wochen durich eyne briffliche botschafft vff czu sagen, Ich vorgenanter Henrych von Wortinbergk ken der Zittaw vff das Rothawzs vnd das ander teyl ken der Leypen off das Slos. Sulichen frede glob ich obengenanter Henrych von Wortinberg vor mich vnd alle dy meyne vnd vor alle dy do czu meyner vortadygunge gehoren, zy seynt gestlich ader wertlich, bey meyner guten trawen, stete feste vnd vnuorbrochlich czu halden an arg vnd an allis geferde. Nem- lich so ist is beteydingt, das ich obengenanter Henrych von Wor- tinbergk vnd alle dy dy do czu mir gehoren in dem frede mit obengenanten hern Olbrechten von Coldicz vnd aller der lande vnd stete dy in angehoren vnd dy do naben en in disen briff geczogen seynt, dy strase so verre freyer als ire gebite vnd weygbilde wen- den, mit sampt dem kaffmann furmann mit yrem kawffmanschacz, ware, habe, gute vnd pherden nicht angriffen, sunder vor mir vnd zu meynen leybes vnd gutes sicher vnd vnbeschedigt seyn sullen, zy wern meyne vinde ader nicht. Wûrde aber sache das der obengenante herr Olbrecht von Coldicz ader ymandis der seynen ader aus den vorgenanten landen vnd steten gemant fridebrochig wurde, als obengeschriben stet, so en sol noch en wil ich das an den obengenanten herren noch an seynen landen vnd steten, noch an den seynen mit eygener fede vnd gewalt nicht suchen, noch meyner eygener rychter seyn, sunder des sachen vor dy gezaczte rychtere, alz dy edeln herren Pietr von Zwenticz vnd hern Jan von Smyrczicz czu vstrege komen vnd ir noch irem irkentnisse czu halden. Wurden ober das ymandis von dan meynen teyle ober sulichen frede in der obengenanten hern Olbrechtis von Col- dicz landen, steten, strasen vnd dy seynen mit eygener gwalt an- greyffen vnd beschedigen welde vnd doruff begriffen vnd besehin
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249 würdin vnd czu in gedechte, der zullen sy von mir unbetedingt seyn; sunder aber vmb dan man vnd dan schaden wandel thun, als obengeschrebin stet. Sulichen obengeschrebin frede vnd bete- digunge globe ich mergenanter Henrych von Wartinbergk stete, feste vnd vnforbrochin czu halden, bey meynen guten trewen, an arg vnd geferde. Des czu eyner bestendiger sicherheyt wir noch- geschribene Henrych von Wartinberg, Jan von Tiechlowicz czu Strawzincz gesessin, Jan von Elgerstorff czu Strawczincz gesessin vnd Hynke von Gawsk haben vnse sigele wissentlich an disen briff losen drucken, der gegeben ist als obengeschriben stet. (mit 4 anhangenden siegeln). In der zweiten urkunde werden folgende von der wartem- bergschen partei genannt: ‘Jan von Wartemberg herre zcum Blanck- steine, Jan von Wartemberg der elder vnde Jone v. W. herre zu Theczin, Mykssic Panczer, Hans Wulffel' sonst ist sie desselben inhaltes und das urkunden verz. II. pag. 52 giebt unrichtig an, dass der zweite friedensschluss sich nur auƒ die drei klöster be- zöge. Zum verständnisse dieses friedens dient noch folgendes. Im februarlandtage 1440 waren beide böhmische parteien zu einem land- frieden iibereingekommen und zur handhabung des friedens waren für alle kreise hauptleute gewällt worden, welche bei entstehenden streitigkeiten die entscheidung thun sollten. Palacky a. a. o. p. 29 nennt den hauptmann für den leitmeritzer kreis Jacob von Wre- sowic. Auf ähnliche weise waren in dem frieden mit der Ober- lausitz die zwei böhmischen herren: Jan von Smyrczicz und Pietr von Zwereticz als obmänner bestimmt worden. Sämtliche stände des leitmeritzer kreises schlossen noch in demselben monate, am 25. juli 1440, zu Reutnitz einen landfrieden, wovon eine alte gleich- zeitige abschrift in Scultets sammlung auf uns gekommen ist. Es treten darin folgende herren als theilnehmer auf: 1, Hincke Birke von der Dube auf Hoenstein; 2, Jan der älteste von Wartemberg auf Tetschen; 3, Peter von Swirtic; 4, Jan von Wartemberg auf dem Blanckensteine; 5, Ginderzich von Wartemberg auf Leipe; 6, Ginderzich von der Duba auf dem Mahlsteine; 7, Jan der jüngste von Wartemberg auf Tetschen; 8, Ginderzich von Mi- chelsberg ; 9, Jan von Smirczicz; 10, Hincke und Albrecht gebrii- der auf dem Wildensteine; 11, Benesch von Rosenberg; 12, Mike Kolasch; 13, Bockol auƒ dem Wartemberge ; 14, Hinke Berke Duba ebendas. 15, Jan Berke zu Paulawicz; 16, Wenzel Cordaw von Pe- trowicz auf Aussig (Usk); 17, Wilhelm von Wartemberg zu Reich- stadt; 18, Mikisch Panzer von Smoyn auf dem Birksteine; 19, Sa- 32
249 würdin vnd czu in gedechte, der zullen sy von mir unbetedingt seyn; sunder aber vmb dan man vnd dan schaden wandel thun, als obengeschrebin stet. Sulichen obengeschrebin frede vnd bete- digunge globe ich mergenanter Henrych von Wartinbergk stete, feste vnd vnforbrochin czu halden, bey meynen guten trewen, an arg vnd geferde. Des czu eyner bestendiger sicherheyt wir noch- geschribene Henrych von Wartinberg, Jan von Tiechlowicz czu Strawzincz gesessin, Jan von Elgerstorff czu Strawczincz gesessin vnd Hynke von Gawsk haben vnse sigele wissentlich an disen briff losen drucken, der gegeben ist als obengeschriben stet. (mit 4 anhangenden siegeln). In der zweiten urkunde werden folgende von der wartem- bergschen partei genannt: ‘Jan von Wartemberg herre zcum Blanck- steine, Jan von Wartemberg der elder vnde Jone v. W. herre zu Theczin, Mykssic Panczer, Hans Wulffel' sonst ist sie desselben inhaltes und das urkunden verz. II. pag. 52 giebt unrichtig an, dass der zweite friedensschluss sich nur auƒ die drei klöster be- zöge. Zum verständnisse dieses friedens dient noch folgendes. Im februarlandtage 1440 waren beide böhmische parteien zu einem land- frieden iibereingekommen und zur handhabung des friedens waren für alle kreise hauptleute gewällt worden, welche bei entstehenden streitigkeiten die entscheidung thun sollten. Palacky a. a. o. p. 29 nennt den hauptmann für den leitmeritzer kreis Jacob von Wre- sowic. Auf ähnliche weise waren in dem frieden mit der Ober- lausitz die zwei böhmischen herren: Jan von Smyrczicz und Pietr von Zwereticz als obmänner bestimmt worden. Sämtliche stände des leitmeritzer kreises schlossen noch in demselben monate, am 25. juli 1440, zu Reutnitz einen landfrieden, wovon eine alte gleich- zeitige abschrift in Scultets sammlung auf uns gekommen ist. Es treten darin folgende herren als theilnehmer auf: 1, Hincke Birke von der Dube auf Hoenstein; 2, Jan der älteste von Wartemberg auf Tetschen; 3, Peter von Swirtic; 4, Jan von Wartemberg auf dem Blanckensteine; 5, Ginderzich von Wartemberg auf Leipe; 6, Ginderzich von der Duba auf dem Mahlsteine; 7, Jan der jüngste von Wartemberg auf Tetschen; 8, Ginderzich von Mi- chelsberg ; 9, Jan von Smirczicz; 10, Hincke und Albrecht gebrii- der auf dem Wildensteine; 11, Benesch von Rosenberg; 12, Mike Kolasch; 13, Bockol auƒ dem Wartemberge ; 14, Hinke Berke Duba ebendas. 15, Jan Berke zu Paulawicz; 16, Wenzel Cordaw von Pe- trowicz auf Aussig (Usk); 17, Wilhelm von Wartemberg zu Reich- stadt; 18, Mikisch Panzer von Smoyn auf dem Birksteine; 19, Sa- 32
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250 wisch von Klingenstein; 20, Wilhelm von Kamirz; 21, Jan von Polenz zu Ploschkewicz; 22, Hans Wolfil genant; 23, Jan von Cze- cziwicz; 24, Jan von Dolpwesky ; 25, Jan Wolf und Qwidko; 26, Jan Czeczigk von Pockomerczicz; 27, Pechanus und 28, Hiczek gebrider von Smedowicz; 29, Arnest von Konaget; 30, Jan Belo- baska zu Drahahuss (Drahobus); 31, Pulstarsy von Wekwicz; 32, Peter von Gezerp. — Als kreishauptleute wurden gewählt: herr Jan von Wartemberg vom Blankenstein und herr Jan von Smir- czicz. Denselben wurden noch sechs räthe zugeordnet und dabei be- stimmt: 'ist das ymandis vss vns einerley vnwille ader schulde kein dem andern hette, sal sich keyner in keynerweys selbir re- chin, sundir sulche schulde sal er an dy houptlute brengin vnd wen en dy houptlute mit den reten dy dorczu gegebin syn vor sich tagelegetin, dorinne sullen die selbigin noch der houptlute emphelunge vnd vssproche endehaftig vffhoren. wer adir sache das ober der houptlute emphelunge vnd irkentnisse eynes den andern in eygenem willin angriffin welde, obir solliche sullin wir alle eyn- trechticlichen helfin, als obir den der do sollichen vnsern fredin vnd eyntracht storen welde. — Ouch sullin dy strassin freygehin sul- lichen luten die do ire narunge wellicherley weyse adir ordenunge treibin vnd wartin vff der strasse in vnsin kreise gehinde adir fa- rinde adir vff dem wasser. etc. Der friede wurde geschlossen bis zur krönung eines neuen königs und drei monate darüber. Die zeit wo der mit den Wartembergen geschlossene frieden zu ende ging, Martini, verlief inzwischen und dennoch mochte es den Oberlausitzern sehr wiinschenswerth seyn der plackereien noch län- ger überhoben zu seyn. Die kosten welche diese fehden verursach- ten waren sehr bedeutend, was wir aus den rechnungen jener zeit sehen. Gegen die Wartemberger hatte man 120 reiter auf den beinen erhalten und versoldet, wozu Görlitz 80 reiter gestellen musste. Da die einnahmen der kämmerei für die kriegsbediirfnisse nicht auslang ten, musste eine besondere personalsteuer erhoben wer- den. Das register derselben ist noch vorhanden und ist iiberschrie- ben: "Anno dom. M°cccc xlmo tempore rectoratus Petri Tzschir- witcz magistrocivium cum sedenti consilio senioribus et iuratis praesens registrum pro salario stipendiariorum et ceterorum equo- rum contra raptores de Tezschin proxima dominica post pascha qua cantatur quasimodogeniti est ordinatum. — Collectores eius- dem sunt: Magister Nicolaus Ermelreich, Seiffried Goswin, Peter Lindener.' Jm register selbst sind alle birger der stadt nach den stadtvierteln (quartale b. virginis, quartale reichenbach, quartale scti Nicolai, quartale nisse) aufgeführt und die steuer selbst ist theils nach pferden, theils nach groschen berechnet. z. beispiel:
250 wisch von Klingenstein; 20, Wilhelm von Kamirz; 21, Jan von Polenz zu Ploschkewicz; 22, Hans Wolfil genant; 23, Jan von Cze- cziwicz; 24, Jan von Dolpwesky ; 25, Jan Wolf und Qwidko; 26, Jan Czeczigk von Pockomerczicz; 27, Pechanus und 28, Hiczek gebrider von Smedowicz; 29, Arnest von Konaget; 30, Jan Belo- baska zu Drahahuss (Drahobus); 31, Pulstarsy von Wekwicz; 32, Peter von Gezerp. — Als kreishauptleute wurden gewählt: herr Jan von Wartemberg vom Blankenstein und herr Jan von Smir- czicz. Denselben wurden noch sechs räthe zugeordnet und dabei be- stimmt: 'ist das ymandis vss vns einerley vnwille ader schulde kein dem andern hette, sal sich keyner in keynerweys selbir re- chin, sundir sulche schulde sal er an dy houptlute brengin vnd wen en dy houptlute mit den reten dy dorczu gegebin syn vor sich tagelegetin, dorinne sullen die selbigin noch der houptlute emphelunge vnd vssproche endehaftig vffhoren. wer adir sache das ober der houptlute emphelunge vnd irkentnisse eynes den andern in eygenem willin angriffin welde, obir solliche sullin wir alle eyn- trechticlichen helfin, als obir den der do sollichen vnsern fredin vnd eyntracht storen welde. — Ouch sullin dy strassin freygehin sul- lichen luten die do ire narunge wellicherley weyse adir ordenunge treibin vnd wartin vff der strasse in vnsin kreise gehinde adir fa- rinde adir vff dem wasser. etc. Der friede wurde geschlossen bis zur krönung eines neuen königs und drei monate darüber. Die zeit wo der mit den Wartembergen geschlossene frieden zu ende ging, Martini, verlief inzwischen und dennoch mochte es den Oberlausitzern sehr wiinschenswerth seyn der plackereien noch län- ger überhoben zu seyn. Die kosten welche diese fehden verursach- ten waren sehr bedeutend, was wir aus den rechnungen jener zeit sehen. Gegen die Wartemberger hatte man 120 reiter auf den beinen erhalten und versoldet, wozu Görlitz 80 reiter gestellen musste. Da die einnahmen der kämmerei für die kriegsbediirfnisse nicht auslang ten, musste eine besondere personalsteuer erhoben wer- den. Das register derselben ist noch vorhanden und ist iiberschrie- ben: "Anno dom. M°cccc xlmo tempore rectoratus Petri Tzschir- witcz magistrocivium cum sedenti consilio senioribus et iuratis praesens registrum pro salario stipendiariorum et ceterorum equo- rum contra raptores de Tezschin proxima dominica post pascha qua cantatur quasimodogeniti est ordinatum. — Collectores eius- dem sunt: Magister Nicolaus Ermelreich, Seiffried Goswin, Peter Lindener.' Jm register selbst sind alle birger der stadt nach den stadtvierteln (quartale b. virginis, quartale reichenbach, quartale scti Nicolai, quartale nisse) aufgeführt und die steuer selbst ist theils nach pferden, theils nach groschen berechnet. z. beispiel:
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251 'Orban Emerich*) j pherd, Magister Nicolaus Ermelreich j pherd, Donat Stange eyn teil, Nicolaus Horschel ) 1 pherd czwei teil, Lelaws hoff I czwei teil, Hemebecker j 1 pherd eyn teil, Martins geiselers haws ij gl. Heinze Stoschen haws ij gl. Der nonnen hus von Seifersdurff j gr. Nimmt man hinzu, dass die bürger der stadt ausser diesen geldlasten noch persönliche kriegsdienste thun und dass die raths- herrn die anführer bei den feldzigen machen mussten, so kann man sich die lage der, in den vorangegangenen kriegen erschöpf- ten, städte nicht driickend genug denken. Es wurden daher mit den Wartembergen neue friedensver- handlungen angeknüpft und um Simon-Jude 1440 wurde deshalb ein landtag in Budissin gehalten, zu welchem von Görlitz Caspar von der Leipe mit dem stadtschreiber ging. Auch traten die böh- mischen stände vermittelnd dazwischen und es blieb bis ausgang des jahres ruhig. Es hatten die Wartemberge schriftlich frieden ge- lobt und die stände zu Prag schickten den Sechsstädten die frie- densbriefe zu. 'Sabbato in vigilia nativitatis Cristi wart Zdenko von Smoyn von den bemischen hern gesand mit fridesbrieffen der von Wartinberg.' Jm anfange des jahres 1441 erneuerten sich indessen die feindseligkeiten. Am montage vor Fabiani, den 16. Januar, rückte Heinrich von Wartemberg bei der nächtlichen weile vor Zittau, zindete die scheunen und garten vor dem weberthore an und brannte sie ab 'bis ezu dem newem heiligen geiste ; vnd das geschae durch Gelfrides willen.' Joh. v. Guben p. 68. Görlitz schickte sogleich 20 fuss-söldner zu hiilfe. "Den xx fuss-soldenern die man kein der Zittaw legete als in die vorstat abegebrand wart am mon- tage vor Pauli conversionis' rathsr. Es wurde eine neue landwehr nach Zittau gelegt, am 23. april 1441, von landen und städten Görlitz, Zittau und Lauban: ’doruff uff Georgii vortrugen sich man- *) Urban Emrich, erst schöffe, sodann 1448 zum ersten male bürgermeister, der vater des erbauers des heiligen Grabes George Emrichs, ein reicher und ange- sehener mann. — Unterm d. Galli 1440 ist von ihm in den rechnungen ange- merkt: Orban Emerich alss her der stadt x czenthener salniter (zu pulver) zcu Lipczk im iarmarckte gekoufft hat, vij sco. vij gr. — 32 *
251 'Orban Emerich*) j pherd, Magister Nicolaus Ermelreich j pherd, Donat Stange eyn teil, Nicolaus Horschel ) 1 pherd czwei teil, Lelaws hoff I czwei teil, Hemebecker j 1 pherd eyn teil, Martins geiselers haws ij gl. Heinze Stoschen haws ij gl. Der nonnen hus von Seifersdurff j gr. Nimmt man hinzu, dass die bürger der stadt ausser diesen geldlasten noch persönliche kriegsdienste thun und dass die raths- herrn die anführer bei den feldzigen machen mussten, so kann man sich die lage der, in den vorangegangenen kriegen erschöpf- ten, städte nicht driickend genug denken. Es wurden daher mit den Wartembergen neue friedensver- handlungen angeknüpft und um Simon-Jude 1440 wurde deshalb ein landtag in Budissin gehalten, zu welchem von Görlitz Caspar von der Leipe mit dem stadtschreiber ging. Auch traten die böh- mischen stände vermittelnd dazwischen und es blieb bis ausgang des jahres ruhig. Es hatten die Wartemberge schriftlich frieden ge- lobt und die stände zu Prag schickten den Sechsstädten die frie- densbriefe zu. 'Sabbato in vigilia nativitatis Cristi wart Zdenko von Smoyn von den bemischen hern gesand mit fridesbrieffen der von Wartinberg.' Jm anfange des jahres 1441 erneuerten sich indessen die feindseligkeiten. Am montage vor Fabiani, den 16. Januar, rückte Heinrich von Wartemberg bei der nächtlichen weile vor Zittau, zindete die scheunen und garten vor dem weberthore an und brannte sie ab 'bis ezu dem newem heiligen geiste ; vnd das geschae durch Gelfrides willen.' Joh. v. Guben p. 68. Görlitz schickte sogleich 20 fuss-söldner zu hiilfe. "Den xx fuss-soldenern die man kein der Zittaw legete als in die vorstat abegebrand wart am mon- tage vor Pauli conversionis' rathsr. Es wurde eine neue landwehr nach Zittau gelegt, am 23. april 1441, von landen und städten Görlitz, Zittau und Lauban: ’doruff uff Georgii vortrugen sich man- *) Urban Emrich, erst schöffe, sodann 1448 zum ersten male bürgermeister, der vater des erbauers des heiligen Grabes George Emrichs, ein reicher und ange- sehener mann. — Unterm d. Galli 1440 ist von ihm in den rechnungen ange- merkt: Orban Emerich alss her der stadt x czenthener salniter (zu pulver) zcu Lipczk im iarmarckte gekoufft hat, vij sco. vij gr. — 32 *
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252 ne vnd stete Gorlicz, Zittaw vnd Luban eyner were uff l pherde kein der Zittaw wedir die von Wartinberg, doran der stad XX pherde gebort'. rathsr. Diese landwvehr wurde lange unterhalten und bestand noch am sonntage cantate, den 14. mai. Die Ober- lausitz bekam inzwischen bundesgenossen gegen diese feinde. Die herzöge Friedrich und Wilhelm zu Sachsen imgleichen der bischof Johann von Meissen schlossen am sonnabende nach misericordias domini, den 6. mai, zu Dresden ein bindniss mit dem landvogt von Colditz und seinem sohne Thymo imgleichen mit den sechs- landen und städten auf acht jahr 'zu werin morde roube, brande, pleckereie.' Die urkunde, welche in einer gleichzeitigen abschrift noch vorhanden ist, benennt zwar die feinde nicht gegen welche der bund zunächst geschlossen wurde. Dass aber die Wartemberge gemeint waren ergiebt sich aus den rathsrechnungen: Hansse Stucz- mann vnd der statschreiber zcu tagen kein Budissin zcu tedingen czwischen dem foyte vnd den von Camencz vnd czuuorhandeln der herczogin von Sachsin vorgebunge von eyner vorbindunge obir die von Wartinberg.' Sonnabends nach pfingsten, d. 10. juni, wurde zwar wieder ein friede mit den Wartembergen geschlossen und zwar bis auf s. Wenzels tag, den 16. juli 1441, aber er scheint nicht inne gehalten worden zu seyn. Den friedensvertrag schlos- sen auf der feindlichen partei: herr Jon v. Wartemberg d. äl- tere, herr Heinrich und h. John gebriider v. W. auf Tetschen für alle die ihrigen; für die sechsstädte vollzog Budissin die urkunde mit anhangung des siegels. Die urkunde, von welcher Scultet in s. annalen p. II. einen auszug gegeben hat, ist mit der obigen v. 1440. gleichen inhaltes. Die Wartemberge brachen den frieden noch im monat juni und die gefalr feindlicher angriffe muss bald dringender geworden seyn, denn von Johannis an hatten die sechs- städtischen truppen ein lager bei Bernstadt bezogen und von Gör- liz gingen boten mit warnungsbriefen an die nachbarstädte. Von Bernstadt aus, wo der landvogt selber das heer befehligte wurden die feinde beobachtet und, wenn sie sich ins land wagten verfolgt. Die rathsrechnungen enthalten viele hierher gehörige angaben. Man schaffte von Görlitz fortwährend nahrungsmittel in das la- ger (brot, bier, fleisch, käse, etc.). Um Jacobi ist angegeben: ‘als wir den finden mit macht nachjageten Jtem Pawel Hertewig als man dem foyte uff der lande beschediger fulgete vor brot vnd den hocken (gemüsekrämern) vor kese.' Um diese zeit unternahm man auch einen zug üiber das gebirge, denn es ist beim sonntage nach Mariae assumtio angemerkt (15. august) Peter von Gersdorff vnd Weigisdorff gesand noch soldenern uff den czog obir das gebirgide."
252 ne vnd stete Gorlicz, Zittaw vnd Luban eyner were uff l pherde kein der Zittaw wedir die von Wartinberg, doran der stad XX pherde gebort'. rathsr. Diese landwvehr wurde lange unterhalten und bestand noch am sonntage cantate, den 14. mai. Die Ober- lausitz bekam inzwischen bundesgenossen gegen diese feinde. Die herzöge Friedrich und Wilhelm zu Sachsen imgleichen der bischof Johann von Meissen schlossen am sonnabende nach misericordias domini, den 6. mai, zu Dresden ein bindniss mit dem landvogt von Colditz und seinem sohne Thymo imgleichen mit den sechs- landen und städten auf acht jahr 'zu werin morde roube, brande, pleckereie.' Die urkunde, welche in einer gleichzeitigen abschrift noch vorhanden ist, benennt zwar die feinde nicht gegen welche der bund zunächst geschlossen wurde. Dass aber die Wartemberge gemeint waren ergiebt sich aus den rathsrechnungen: Hansse Stucz- mann vnd der statschreiber zcu tagen kein Budissin zcu tedingen czwischen dem foyte vnd den von Camencz vnd czuuorhandeln der herczogin von Sachsin vorgebunge von eyner vorbindunge obir die von Wartinberg.' Sonnabends nach pfingsten, d. 10. juni, wurde zwar wieder ein friede mit den Wartembergen geschlossen und zwar bis auf s. Wenzels tag, den 16. juli 1441, aber er scheint nicht inne gehalten worden zu seyn. Den friedensvertrag schlos- sen auf der feindlichen partei: herr Jon v. Wartemberg d. äl- tere, herr Heinrich und h. John gebriider v. W. auf Tetschen für alle die ihrigen; für die sechsstädte vollzog Budissin die urkunde mit anhangung des siegels. Die urkunde, von welcher Scultet in s. annalen p. II. einen auszug gegeben hat, ist mit der obigen v. 1440. gleichen inhaltes. Die Wartemberge brachen den frieden noch im monat juni und die gefalr feindlicher angriffe muss bald dringender geworden seyn, denn von Johannis an hatten die sechs- städtischen truppen ein lager bei Bernstadt bezogen und von Gör- liz gingen boten mit warnungsbriefen an die nachbarstädte. Von Bernstadt aus, wo der landvogt selber das heer befehligte wurden die feinde beobachtet und, wenn sie sich ins land wagten verfolgt. Die rathsrechnungen enthalten viele hierher gehörige angaben. Man schaffte von Görlitz fortwährend nahrungsmittel in das la- ger (brot, bier, fleisch, käse, etc.). Um Jacobi ist angegeben: ‘als wir den finden mit macht nachjageten Jtem Pawel Hertewig als man dem foyte uff der lande beschediger fulgete vor brot vnd den hocken (gemüsekrämern) vor kese.' Um diese zeit unternahm man auch einen zug üiber das gebirge, denn es ist beim sonntage nach Mariae assumtio angemerkt (15. august) Peter von Gersdorff vnd Weigisdorff gesand noch soldenern uff den czog obir das gebirgide."
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253 Ueber diese herfahrt, bei der Görlitz über 300 söldener stellte ist noch ein besonderer heerfarth-zeddel vorhanden. Es dienten da- mals der stadt: Witche von Kotiitz, stadthauptmann; Hanns von Maxen mit 3 pferden: Hans Garbreder mit 1 pferde; Hans von Canitz mit 4 pferden; v. Benewitz und von Nadelwitz mit 5 pfer- den; Jsrael mit 4 pferden; Peter von Gersdorf mit 5 pferden, Heinze von Döbschütz (Dobiswicz) und Otto von Kottwitz mit 30 Pferden; Stange mit 5 pferden; v. Nebilswitsch mit 2 pf.; Heinze von Polenz mit 4 pferden und andere herren. Von den böhmi- schen herren war einer, herr Dubsky auf der seite der sechsstädte. Er kommt schon oben erläut. 218, 28. vor, und ich vermuthe dass darunter Ginderzich von der Duba auf dem Mahlsteine gemeint ist; denn 1429 wird 'her dupzke uf den Malstein’ ausdriicklich ge- nannt und da der Mahlstein damals in den händen der von Duba war, so ist Dupzky wol ein beiname oder eine böhmische überset- zung des namens von der Duba. Selbst die beriihmtesten männer Böhmens lebten damals, im xv jahrh., mit ihrem blossen personen- namen im munde des volkes. Jedermann wusste wenn pan Girik genannt wurde dass es dem Podiebrader gelte', sagt Palacky in seiner abhandlung iiber die ältesten böhmischen familiennamen, monatschrift des b. museums III. p. 49. So sagte man vielleicht herr Dupzky für herr Ginderzich von der Duba. Derselbe war als besitzer von Hoyerswerda bei den befehdungen der Oberlausitz betheiligt. Er hatte schon im mai einen heereszug vor Leipe, wo die Wartemberge das schloss Neuschloss besassen, unternommen, wozu die sechslande und städte 400 söldner zu stellen versprachen. 'Als lande vnd stete hern Dupczky eyne fulge mit iiije werhaff- tigen mannen zcusagiten vnd x malder korn, ij malder vor xx sco. gl., als her die Leipe sulde eynnemen.’ rathsr. Es scheint aber als wäre der feldzug nicht zu stande gekommen. Auch mit Wensch von Donyn auf Gräfenstein lebten die sechsstädte in frie- den. Es wurden sogar unterhandlungen mit ihm eroffnet, ihm die burg Gräfenstein abzukaufen. Dies geschah, laut der raths- rechn., ende februar 1441. Man wollte sich von einer gefährlichen nachbarschaft befreien, wie man bereits die burg auf der Lan- descrone gekauft hatte um sie zu zerstören. Der handel zerschlug sich. Dagegen führte man diesen plan bei zwei andern burgen, dem Winterstein und Neuhaus, welche Jan von Wartemberg ge- hörten aus. Mit Jan von Wartemberg auf Blankenstein waren anfang dieses jahres schon freundlichere verhältnisse eingetreten. Er wurde um geleite ersucht als die görlitzer deputirten zum land- tage nach Prag gingen. rathsr. Im juli, um Margaretha, kam
253 Ueber diese herfahrt, bei der Görlitz über 300 söldener stellte ist noch ein besonderer heerfarth-zeddel vorhanden. Es dienten da- mals der stadt: Witche von Kotiitz, stadthauptmann; Hanns von Maxen mit 3 pferden: Hans Garbreder mit 1 pferde; Hans von Canitz mit 4 pferden; v. Benewitz und von Nadelwitz mit 5 pfer- den; Jsrael mit 4 pferden; Peter von Gersdorf mit 5 pferden, Heinze von Döbschütz (Dobiswicz) und Otto von Kottwitz mit 30 Pferden; Stange mit 5 pferden; v. Nebilswitsch mit 2 pf.; Heinze von Polenz mit 4 pferden und andere herren. Von den böhmi- schen herren war einer, herr Dubsky auf der seite der sechsstädte. Er kommt schon oben erläut. 218, 28. vor, und ich vermuthe dass darunter Ginderzich von der Duba auf dem Mahlsteine gemeint ist; denn 1429 wird 'her dupzke uf den Malstein’ ausdriicklich ge- nannt und da der Mahlstein damals in den händen der von Duba war, so ist Dupzky wol ein beiname oder eine böhmische überset- zung des namens von der Duba. Selbst die beriihmtesten männer Böhmens lebten damals, im xv jahrh., mit ihrem blossen personen- namen im munde des volkes. Jedermann wusste wenn pan Girik genannt wurde dass es dem Podiebrader gelte', sagt Palacky in seiner abhandlung iiber die ältesten böhmischen familiennamen, monatschrift des b. museums III. p. 49. So sagte man vielleicht herr Dupzky für herr Ginderzich von der Duba. Derselbe war als besitzer von Hoyerswerda bei den befehdungen der Oberlausitz betheiligt. Er hatte schon im mai einen heereszug vor Leipe, wo die Wartemberge das schloss Neuschloss besassen, unternommen, wozu die sechslande und städte 400 söldner zu stellen versprachen. 'Als lande vnd stete hern Dupczky eyne fulge mit iiije werhaff- tigen mannen zcusagiten vnd x malder korn, ij malder vor xx sco. gl., als her die Leipe sulde eynnemen.’ rathsr. Es scheint aber als wäre der feldzug nicht zu stande gekommen. Auch mit Wensch von Donyn auf Gräfenstein lebten die sechsstädte in frie- den. Es wurden sogar unterhandlungen mit ihm eroffnet, ihm die burg Gräfenstein abzukaufen. Dies geschah, laut der raths- rechn., ende februar 1441. Man wollte sich von einer gefährlichen nachbarschaft befreien, wie man bereits die burg auf der Lan- descrone gekauft hatte um sie zu zerstören. Der handel zerschlug sich. Dagegen führte man diesen plan bei zwei andern burgen, dem Winterstein und Neuhaus, welche Jan von Wartemberg ge- hörten aus. Mit Jan von Wartemberg auf Blankenstein waren anfang dieses jahres schon freundlichere verhältnisse eingetreten. Er wurde um geleite ersucht als die görlitzer deputirten zum land- tage nach Prag gingen. rathsr. Im juli, um Margaretha, kam
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254 der kauf zu stande. Land und städte kauften beide burgen. Von Görlitz gingen Hans Crodam vnd der stadtschreiber zu tage mit hern von Blankenstein kein der Zittaw als land vnd stete mit im bericht worden vnd ij slosser Winterstein vnd das Newehauss (Karlsfriede) abgekoufften!" Ueber die lage beider burgen vergl. Brantls ab- handl. 'welche raubburgen wurden durch die sechsstädte zerstört', im n. laus., magazin. xv. 118, 119. und Schiffners übersicht der burgen in Sachsen im dresdner sammler 1. p. 307. Görlitz musste zu diesem kaufe 34 sco. 23 gr. geben 'als land vnd stete die slosser Winterstein vnd das Newhuss vom Blankenstein kouften doran der stat geborit hat zcu gebin xxxiiij sco. xxiij gr.' rathsr. Nach Joh. v. Guben p. 71. betrug die ganze kaufsumme 200 schock. Beide schlösser wurden im folgenden jahre 1442 zerstört. Carp- zov. annal. 1. p. 155. Ueber die abbrechung ist in den rathsr. ver- merkt: "dominica ante Margarete (8. juli) als die stete das newe hauss lissen brechin den mevrern vnd drabanten zou lone vnd an czerunge iv sco. gr." Die Oberlausitzer mussten aber erfahren, dass dieser fried- liche weg sich der benachbarten raubschlösser zu entledigen nicht zum ziele führe. Die Wartemberge, welche noch um Martint 1441 einen friedensvertrag gelobten, bauten inzwischen die im jahr vorher zerstörte burg Kamenitz wieder auf. Es wurde da- her ein neuer feldzug über das gebirge unternommen und Kame- nitz nochmals bestürmt. Dies geschah nach Michaelis 1442 und es blieben mehre aus dem sechsstädtischen heere, welchen sonn- tags vor weihnacht eine todtenfeier begangen wurde: ‘vor wachs zou den leichczeichen für die vor der neuwen festen bey der Kampez blebin.' rathsr. Der kriegszug über das gebirge geschah vor Galli, also im anfange des octobers. Die besoldungen der kriegsleute gingen vom sontage vor Galli an, wie der heerfahrt- zeddel beweist: ‘der reytecknechte sold ist eyngetretin am suntage vor Galli,' worauf die angenommenen söldner namentlich verzeichnet sind. Der heereszug führte wiederum zu einem friedensschlusse mit den Wartembergen, wie folgende vermerke in den rathsr. er- geben: 'dominica ante Thome eynen boten mit den friedesbrief- fen kein der Leipe'. Dom. ante, circumcisionis ging 'Caspar von der Leipe mit dem voyte kein Zittaw als man eynen fride mit den von Wartinberg betedingete'. Heinrich von Wartemberg lies hierauf auch die gefangenen, namentlich einen gewissen Sant- fuchs los, welchen er einen geleitsbrief gab, den Scultetus aus- zugsweise seinen annalen einverleibt hat: 'Ich Henrich von War- tinberg uff Teczen gesessen bekenne offintlich mit desim meynen
254 der kauf zu stande. Land und städte kauften beide burgen. Von Görlitz gingen Hans Crodam vnd der stadtschreiber zu tage mit hern von Blankenstein kein der Zittaw als land vnd stete mit im bericht worden vnd ij slosser Winterstein vnd das Newehauss (Karlsfriede) abgekoufften!" Ueber die lage beider burgen vergl. Brantls ab- handl. 'welche raubburgen wurden durch die sechsstädte zerstört', im n. laus., magazin. xv. 118, 119. und Schiffners übersicht der burgen in Sachsen im dresdner sammler 1. p. 307. Görlitz musste zu diesem kaufe 34 sco. 23 gr. geben 'als land vnd stete die slosser Winterstein vnd das Newhuss vom Blankenstein kouften doran der stat geborit hat zcu gebin xxxiiij sco. xxiij gr.' rathsr. Nach Joh. v. Guben p. 71. betrug die ganze kaufsumme 200 schock. Beide schlösser wurden im folgenden jahre 1442 zerstört. Carp- zov. annal. 1. p. 155. Ueber die abbrechung ist in den rathsr. ver- merkt: "dominica ante Margarete (8. juli) als die stete das newe hauss lissen brechin den mevrern vnd drabanten zou lone vnd an czerunge iv sco. gr." Die Oberlausitzer mussten aber erfahren, dass dieser fried- liche weg sich der benachbarten raubschlösser zu entledigen nicht zum ziele führe. Die Wartemberge, welche noch um Martint 1441 einen friedensvertrag gelobten, bauten inzwischen die im jahr vorher zerstörte burg Kamenitz wieder auf. Es wurde da- her ein neuer feldzug über das gebirge unternommen und Kame- nitz nochmals bestürmt. Dies geschah nach Michaelis 1442 und es blieben mehre aus dem sechsstädtischen heere, welchen sonn- tags vor weihnacht eine todtenfeier begangen wurde: ‘vor wachs zou den leichczeichen für die vor der neuwen festen bey der Kampez blebin.' rathsr. Der kriegszug über das gebirge geschah vor Galli, also im anfange des octobers. Die besoldungen der kriegsleute gingen vom sontage vor Galli an, wie der heerfahrt- zeddel beweist: ‘der reytecknechte sold ist eyngetretin am suntage vor Galli,' worauf die angenommenen söldner namentlich verzeichnet sind. Der heereszug führte wiederum zu einem friedensschlusse mit den Wartembergen, wie folgende vermerke in den rathsr. er- geben: 'dominica ante Thome eynen boten mit den friedesbrief- fen kein der Leipe'. Dom. ante, circumcisionis ging 'Caspar von der Leipe mit dem voyte kein Zittaw als man eynen fride mit den von Wartinberg betedingete'. Heinrich von Wartemberg lies hierauf auch die gefangenen, namentlich einen gewissen Sant- fuchs los, welchen er einen geleitsbrief gab, den Scultetus aus- zugsweise seinen annalen einverleibt hat: 'Ich Henrich von War- tinberg uff Teczen gesessen bekenne offintlich mit desim meynen
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255 offen brieffe, das ich den gefangen mit namen Santfochs vnd alle dye gefangene dy do dysalbe zeyt mit Santfochse worden gefan- gen habe luos vnd ledig des gefengnis gelossen vnd in crafft di- ses briffes luos vnd ledig sage vnd alle die bûrgen — mir briff- lich vnd mündlich globt — sag ich luos frey vnd ledig vnd bi- sundern den Hanns Czernhaws der do brifflich — Anno 1442. Dagegen gewannen die sechsstädte neue feinde an Hinko und Albrecht Berka vom Wildenstein, mit welchem sich Wentsch von Donyn auf Grafenstein verbunden hatte. Gegen beide schlossen die sechsstädte ein schutzbündniss mit den gebriidern Ulrich, Wenz- lav und Fridrich von Biberstein auf Friedland und Forsta, wel- cher vertrag noch im original, mit zwei bibersteinischen siegeln bedruckt, vorhanden ist. "Wir Vlrich Wenczlaw vnd Frederich gebruder von Bebirstein herren czu Fredeland vnd czum Forst, Bekennen offentlichin mit desim vnserm vffin bryue vor allen den die ehn sehin herren adir lesin, das wir durch fredes vnd gemaches wille, gote czu lobe vnd vnserer gnedigisten hirsschaft czu dinste vnd czu eren vnd eynes gemeynen nutz schucz vnd beschirmes wille arm vnd reich vnd der strossin dy iczunt mancherley gedrengnis vnd anefech- tunge bisher geledin vnd gehabt hot vnd noch tegelichin leidet vnd sunderlichen vmmb sulcher mancherley mutwilliger leuthe wille die ehn angleiche vnd rechte kein nymandis lassin gnugen, sunder mit eigener gewalt vnd fede sich czu vnsern nogbern vnd frunden, die denne gerne frede vnd gemach hettin vnd czu vns kryge notigin, mit den ersamen vnd weysin burgermeistern rath- mannen der stete Budissin Gorlicz Zittaw Luban Lobaw vnd Ca- mencz hulffe vnd rothis voreynet vnd vorbundin habin, voreynen vnd vorbinden vns in craft vnd von dato dis bryues bis czu den nestkomendin phingistin in mossin als hirnoch geschrebin fulget: Czu dem irstin das eyn teil das andere kein hern Wentsche burg- grauen von Donyn herre czum Graffenstein, hern Hincken, hern Vlbrecht Birckin czum Wildestein gesessin eren helffern folgeren vnd beylegern czu gleiche vnd rechte mechtig sein sal, czu nemen vnd czu gebin wie sich das heisschen worde uff gelegeliche stete vorczubrengin. Vnd ab das von ydem teile vorslagin worde vnd sich dorobir das got nicht gebe fede vnd krige czu demselbtin teile notigin welde, das sulle wir enander helffin vnd rothin sich desselbien vnrechtis kein den obingnantin hern Wentsch vnd den Birckin vnd eren helffern vffezuhaldin vnd czu schutczin, nemlich also ab die obingnante stete mit fede adir mit krige wedir gleich vnd recht vor den egnanten hern Wentsch, den Birkin vnd eren
255 offen brieffe, das ich den gefangen mit namen Santfochs vnd alle dye gefangene dy do dysalbe zeyt mit Santfochse worden gefan- gen habe luos vnd ledig des gefengnis gelossen vnd in crafft di- ses briffes luos vnd ledig sage vnd alle die bûrgen — mir briff- lich vnd mündlich globt — sag ich luos frey vnd ledig vnd bi- sundern den Hanns Czernhaws der do brifflich — Anno 1442. Dagegen gewannen die sechsstädte neue feinde an Hinko und Albrecht Berka vom Wildenstein, mit welchem sich Wentsch von Donyn auf Grafenstein verbunden hatte. Gegen beide schlossen die sechsstädte ein schutzbündniss mit den gebriidern Ulrich, Wenz- lav und Fridrich von Biberstein auf Friedland und Forsta, wel- cher vertrag noch im original, mit zwei bibersteinischen siegeln bedruckt, vorhanden ist. "Wir Vlrich Wenczlaw vnd Frederich gebruder von Bebirstein herren czu Fredeland vnd czum Forst, Bekennen offentlichin mit desim vnserm vffin bryue vor allen den die ehn sehin herren adir lesin, das wir durch fredes vnd gemaches wille, gote czu lobe vnd vnserer gnedigisten hirsschaft czu dinste vnd czu eren vnd eynes gemeynen nutz schucz vnd beschirmes wille arm vnd reich vnd der strossin dy iczunt mancherley gedrengnis vnd anefech- tunge bisher geledin vnd gehabt hot vnd noch tegelichin leidet vnd sunderlichen vmmb sulcher mancherley mutwilliger leuthe wille die ehn angleiche vnd rechte kein nymandis lassin gnugen, sunder mit eigener gewalt vnd fede sich czu vnsern nogbern vnd frunden, die denne gerne frede vnd gemach hettin vnd czu vns kryge notigin, mit den ersamen vnd weysin burgermeistern rath- mannen der stete Budissin Gorlicz Zittaw Luban Lobaw vnd Ca- mencz hulffe vnd rothis voreynet vnd vorbundin habin, voreynen vnd vorbinden vns in craft vnd von dato dis bryues bis czu den nestkomendin phingistin in mossin als hirnoch geschrebin fulget: Czu dem irstin das eyn teil das andere kein hern Wentsche burg- grauen von Donyn herre czum Graffenstein, hern Hincken, hern Vlbrecht Birckin czum Wildestein gesessin eren helffern folgeren vnd beylegern czu gleiche vnd rechte mechtig sein sal, czu nemen vnd czu gebin wie sich das heisschen worde uff gelegeliche stete vorczubrengin. Vnd ab das von ydem teile vorslagin worde vnd sich dorobir das got nicht gebe fede vnd krige czu demselbtin teile notigin welde, das sulle wir enander helffin vnd rothin sich desselbien vnrechtis kein den obingnantin hern Wentsch vnd den Birckin vnd eren helffern vffezuhaldin vnd czu schutczin, nemlich also ab die obingnante stete mit fede adir mit krige wedir gleich vnd recht vor den egnanten hern Wentsch, den Birkin vnd eren
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256 helffern betrefin vnd angegryffin vnd sie vns vmmb hulffe vnd nochfolge anruffen worden, so sullen wir ehn vnd vns czu hulffe vunfezig pherde legin an sulche orther yn dy stat Fredeland, vnd ab sich denn die selbigen hern Wentsch, die Birkin vnd ere helf- fer sterken werden, meynende sie adir vns czu obirezihen, so wulle wir denselbigen vnsern gereysigen geczeug auch sterkin, desgleichin die egnante stete, ehn vnd vns czu gute wedir sulche der strossin eren vnd vnsern beschedigern auch vunfezig pherde uff ere kaste vnd ebintawir in der obingnanten stete adir uff sul- che orther do ir ehn vnd auch vns kein denselbigin findin gele- gin were haldin sullen vnd dis auch wenne is not thut inmossin als obin geschrebin stet sterkin vnd auch nochfolge thun. Auch were is sache das die gnanten stete adir wir vnsir finde besuchen vnd obirczihen weldin, das sulle wir mit eyntrechtigem rothe thun vnd vornemen, wie wir das am allerbequemstin vnd nucz- lichstin irkenten. Auch worde is sache das die obingnante stete adir wir obingnante gebrudere von Bebirstein mit ymandis in frede adir yn betedyunge stunden, die adir der der obingnanten hern Wentsch den Birkin eren helffern wordin, so sal ein teil dem an- dern gunnen sich dorynne czu haldin vnd ezu bewarin noch yn- nehaldunge der fredesbryue vnd das em ein sulchs czu eren vnd czu redlichkeit togin worde. Auch sal sich kein teil hinder dem andern yn der obingnanten czeit ane sein wissin vnd willen mit den obgnanten helffern vnd beylegern freden noch richten, sunder an beidin teilin in gleicher fede vnd frede stehin bleibin. Auch wer es sache das ymandis wer der sey die strossin kauffleuthe vnd furleuthe, doruffe so ferre der obingnanten stete weigbilde vnd vnsir hirschaft wendin, angreyffin vnd beschedigen worde, das sulle wir enander getreulichen helffen schutczin vnd werin. Vnd das die obgeschrebne vorbindunge vnd vorwillunge stete gancz vnd vngeferlichin gehaldin werdin, des czu bekentnis vnd fester sicher- heit so habin wir obgnante Vlrich vnd Wenczlaw gebruder von Bebirstein vor vns vnd vnsern bruder hern Fredriche iczlicher be- sunder mit gudin willen vnd wissin sein ingesegil uff desin bryff lassin druckin, der gegeben ist nach Cristi gebort virczinhundert jor dornoch yn dem ezwe vnd firczigistin jore am sonobunde nest vor vnser liebin frawen snêfeyer. (den 4. august.) Die ursache der fehde war ein vom Wildensteine aus veriib- ter strassenraub. Beim 11. februar 1441 ist in den rathsr. ver- merkt dass 'eyn bote uff den Wildenstein von des verlustes wegin" ging. Unter verlust ist geraubte beute zu verstehen. Um exaudi wurde abermals dahin gesendet, ferner an Bartholomaei: 'eynen
256 helffern betrefin vnd angegryffin vnd sie vns vmmb hulffe vnd nochfolge anruffen worden, so sullen wir ehn vnd vns czu hulffe vunfezig pherde legin an sulche orther yn dy stat Fredeland, vnd ab sich denn die selbigen hern Wentsch, die Birkin vnd ere helf- fer sterken werden, meynende sie adir vns czu obirezihen, so wulle wir denselbigen vnsern gereysigen geczeug auch sterkin, desgleichin die egnante stete, ehn vnd vns czu gute wedir sulche der strossin eren vnd vnsern beschedigern auch vunfezig pherde uff ere kaste vnd ebintawir in der obingnanten stete adir uff sul- che orther do ir ehn vnd auch vns kein denselbigin findin gele- gin were haldin sullen vnd dis auch wenne is not thut inmossin als obin geschrebin stet sterkin vnd auch nochfolge thun. Auch were is sache das die gnanten stete adir wir vnsir finde besuchen vnd obirczihen weldin, das sulle wir mit eyntrechtigem rothe thun vnd vornemen, wie wir das am allerbequemstin vnd nucz- lichstin irkenten. Auch worde is sache das die obingnante stete adir wir obingnante gebrudere von Bebirstein mit ymandis in frede adir yn betedyunge stunden, die adir der der obingnanten hern Wentsch den Birkin eren helffern wordin, so sal ein teil dem an- dern gunnen sich dorynne czu haldin vnd ezu bewarin noch yn- nehaldunge der fredesbryue vnd das em ein sulchs czu eren vnd czu redlichkeit togin worde. Auch sal sich kein teil hinder dem andern yn der obingnanten czeit ane sein wissin vnd willen mit den obgnanten helffern vnd beylegern freden noch richten, sunder an beidin teilin in gleicher fede vnd frede stehin bleibin. Auch wer es sache das ymandis wer der sey die strossin kauffleuthe vnd furleuthe, doruffe so ferre der obingnanten stete weigbilde vnd vnsir hirschaft wendin, angreyffin vnd beschedigen worde, das sulle wir enander getreulichen helffen schutczin vnd werin. Vnd das die obgeschrebne vorbindunge vnd vorwillunge stete gancz vnd vngeferlichin gehaldin werdin, des czu bekentnis vnd fester sicher- heit so habin wir obgnante Vlrich vnd Wenczlaw gebruder von Bebirstein vor vns vnd vnsern bruder hern Fredriche iczlicher be- sunder mit gudin willen vnd wissin sein ingesegil uff desin bryff lassin druckin, der gegeben ist nach Cristi gebort virczinhundert jor dornoch yn dem ezwe vnd firczigistin jore am sonobunde nest vor vnser liebin frawen snêfeyer. (den 4. august.) Die ursache der fehde war ein vom Wildensteine aus veriib- ter strassenraub. Beim 11. februar 1441 ist in den rathsr. ver- merkt dass 'eyn bote uff den Wildenstein von des verlustes wegin" ging. Unter verlust ist geraubte beute zu verstehen. Um exaudi wurde abermals dahin gesendet, ferner an Bartholomaei: 'eynen
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257 botin uff den Wildenstein mit des foytis brieffe'*). Vom Grafen- steine gingen ebenfalls boten hin und her. Anfang des monats juli wurde zu Baruth mit den Berken getagt, es gingen von Gör- litz Gregor Selige, Seifried Gostvin vnd der stadtschreiber dahin. rathsr. Doch muss keine einigkeit bewerkstelligt worden seyn, da die sechsstädte bald darauf (12. august) einen aufsagebrief nach dem Wildensteine schickten: 'eyn bote kein dem Wildenstein mit der uffsagunge.' Hierauf ist auch ein kriegszug unternommen wor- den, dessen ausfall nicht bekannt ist. Der heerfahrtzeddel geht vom 28. april 1442 an und hat die überschrift: 'Anno domini M°ceccexlij" sabbato post Georgii tempore rectoratus Johannis Ple- czel praesens registrum de consensu et voluntate tocius consilii se- niorum et judicatorum est dispositum ad ordinandum certis per- sonis equos et ab aliis tollendas pecunias ebdomatim contra Bir- ckones et alios raptores pro defensione." 221, 23. Jm folgenden jahre 1443 dauerten die fehden mit den Berken fort, wenn auch zuweilen friedensverhandlungen eintraten. Eben- so mit den Wartembergen, mit welchen im august zu Leitmeritz ein landfriede geschlossen wurde. Dominica ante assumpcionis Marie (11. august) als mann vnd stete kein leutemericz zu tagin ritten von der von Wartinberg wegin. rathsr. Der landvogt war auch dabei und musste von den Görlitzern verpflegt werden. Dass man dem landfrieden aber nicht traute, geht daraus hervor, dass man sehr ernstliche anstalten zu einem gewaltigen heerzuge machte, wie im verfolge unserer chronik erzählt wird. Vndirwand sich hye der Rat — grossir buchsin drey vnd dobey etczliches hauffenicz zougissen. Es wurde auf anrathen des landvogtes Thyme von Colditz beschlossen die böhmischen landbe- schädiger und raubritter mit aller macht zu überfallen, ihre bur- gen zu zerstören und den landfrieden zu erzwingen. Zu den vor- bereitungen dieses kriegszuges gehören nun vornehmlich die drei grossen kanonen welche die stadt Görlitz damals giessen lies. Man hatte zwar längst schon kanonen oder grosse biichsen und bediente sich deren in Görlitz seit 1394, to des schiespulvers zum ersten male erwähnung geschieht. Diese alten büchsen mochten aber nur vertheidigungswaffen und nicht transportabel seyn. Die hussiten hatten inzwischen bei ihren belagerungen gelehrt, dass man mit starken kanonen die mauern am sichersten fällen könne. *) Der Wildenstein lag im bereiche der jetzigen sächsischen schweiz unfern dem bekannten kuhstalle. Schiffner a. a. o. p. 308. 33
257 botin uff den Wildenstein mit des foytis brieffe'*). Vom Grafen- steine gingen ebenfalls boten hin und her. Anfang des monats juli wurde zu Baruth mit den Berken getagt, es gingen von Gör- litz Gregor Selige, Seifried Gostvin vnd der stadtschreiber dahin. rathsr. Doch muss keine einigkeit bewerkstelligt worden seyn, da die sechsstädte bald darauf (12. august) einen aufsagebrief nach dem Wildensteine schickten: 'eyn bote kein dem Wildenstein mit der uffsagunge.' Hierauf ist auch ein kriegszug unternommen wor- den, dessen ausfall nicht bekannt ist. Der heerfahrtzeddel geht vom 28. april 1442 an und hat die überschrift: 'Anno domini M°ceccexlij" sabbato post Georgii tempore rectoratus Johannis Ple- czel praesens registrum de consensu et voluntate tocius consilii se- niorum et judicatorum est dispositum ad ordinandum certis per- sonis equos et ab aliis tollendas pecunias ebdomatim contra Bir- ckones et alios raptores pro defensione." 221, 23. Jm folgenden jahre 1443 dauerten die fehden mit den Berken fort, wenn auch zuweilen friedensverhandlungen eintraten. Eben- so mit den Wartembergen, mit welchen im august zu Leitmeritz ein landfriede geschlossen wurde. Dominica ante assumpcionis Marie (11. august) als mann vnd stete kein leutemericz zu tagin ritten von der von Wartinberg wegin. rathsr. Der landvogt war auch dabei und musste von den Görlitzern verpflegt werden. Dass man dem landfrieden aber nicht traute, geht daraus hervor, dass man sehr ernstliche anstalten zu einem gewaltigen heerzuge machte, wie im verfolge unserer chronik erzählt wird. Vndirwand sich hye der Rat — grossir buchsin drey vnd dobey etczliches hauffenicz zougissen. Es wurde auf anrathen des landvogtes Thyme von Colditz beschlossen die böhmischen landbe- schädiger und raubritter mit aller macht zu überfallen, ihre bur- gen zu zerstören und den landfrieden zu erzwingen. Zu den vor- bereitungen dieses kriegszuges gehören nun vornehmlich die drei grossen kanonen welche die stadt Görlitz damals giessen lies. Man hatte zwar längst schon kanonen oder grosse biichsen und bediente sich deren in Görlitz seit 1394, to des schiespulvers zum ersten male erwähnung geschieht. Diese alten büchsen mochten aber nur vertheidigungswaffen und nicht transportabel seyn. Die hussiten hatten inzwischen bei ihren belagerungen gelehrt, dass man mit starken kanonen die mauern am sichersten fällen könne. *) Der Wildenstein lag im bereiche der jetzigen sächsischen schweiz unfern dem bekannten kuhstalle. Schiffner a. a. o. p. 308. 33
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258 2 222, 6. Schon 1421 beschossen sie die veste Karlstein mit kanonen. Vie unvollkommen indessen ihr geschütz damals noch war, ergiebt die erzählung eines zeitgenossen von dieser belagerung welche ergötz- lich genug ist. In der zeit als dy Hussen lagen vor dem Karlstein mit macht und mit fünf bleyden und aus denselben bleyden hahn sy als viel geworffen, als newn tawsent wûrff und dreizzig wurff mit steynen. Item mit dem gestankh hahn si geworffen tawsent vässil und acht hundert vassil und zway und zwantzig vassil. Item zway und zwantzig vâssil mit fewr hahn sy geworffen. Item aus der grossen Buchsen die da haisset Prazka, hahn si geschos- sen sechsmal, da zebrach sy. Item aus der Puschen von Iärniän schussen sy siben schusse, di zebrach am achten tag noch unser frawen himelvart mit Gotes verhângnuss. Item aus der Buchse Rochlicze oder Snel genant do schussen si zu den brunn zway und dreyzzick schuss und die zuprach auch von Gotes willen, und also ist das haws oder sloss bewart mit Gotes sorg etc. b. Oefel. Script. rer. boic. I. p. 17. Man sieht dass man mit dem schiess- pulver noch schlecht umzugehn verstand, da man alle biichsen (lange kanonen) überlud und zersprengte. Das verhältniss dieser drei biichsen zu einander ergiebt sich aus einer vorschrift wie dieselben zu laden seyen, welche eine hand des xv jahrh. aufgezeichnet hat: "Zeu der grossen Buchse gehoren billich iij steyne pulver uff eynen schoss, sunder der pulverzug ist zu clein, dorumb so muss man haben L pfunt ; Item zcur mittelbuchse nymmt man vffs hoeste xxx pfunt. Jst aber dos pulver zu risch, so nehme man xxvij adder xxviij pfunt. vnd so fiel wart genommen vor Hoyerswerde Anno lxvij. (1467.) Item czu der cleinsten buchsen sull man nehemen vij pfunt pulver uff das hoeste vnd dy cleinste buchse wart gefurt uber dos geburge anno lxviij am sontag nach Ascensionis als denn dy vn- sern des von Michelsberg wainburgk stormten vnd Tornaw aws- brannten." Vnde des irsten vor dem Birkensteyn. Der chronist lässt in zwei- fel in welchem jahre die von ihm erzählte heerfahrt vorgenom- men ward. Andere chroniken schweigen ganz davon oder berich- ten nur unvollständiges. Die rathsrechnungen aber geben einige auskunft, welche aber mit Bereiths erzählung nicht ganz überein- stimmt. Schon im sommer des jahres 1444 wurde ein zug gegen die Wartemberge und ihren anhang ausgefihrt. Nach dem heer- fahrtszeddel wurden die söldner dazu am 17. april aufgenommen:
258 2 222, 6. Schon 1421 beschossen sie die veste Karlstein mit kanonen. Vie unvollkommen indessen ihr geschütz damals noch war, ergiebt die erzählung eines zeitgenossen von dieser belagerung welche ergötz- lich genug ist. In der zeit als dy Hussen lagen vor dem Karlstein mit macht und mit fünf bleyden und aus denselben bleyden hahn sy als viel geworffen, als newn tawsent wûrff und dreizzig wurff mit steynen. Item mit dem gestankh hahn si geworffen tawsent vässil und acht hundert vassil und zway und zwantzig vassil. Item zway und zwantzig vâssil mit fewr hahn sy geworffen. Item aus der grossen Buchsen die da haisset Prazka, hahn si geschos- sen sechsmal, da zebrach sy. Item aus der Puschen von Iärniän schussen sy siben schusse, di zebrach am achten tag noch unser frawen himelvart mit Gotes verhângnuss. Item aus der Buchse Rochlicze oder Snel genant do schussen si zu den brunn zway und dreyzzick schuss und die zuprach auch von Gotes willen, und also ist das haws oder sloss bewart mit Gotes sorg etc. b. Oefel. Script. rer. boic. I. p. 17. Man sieht dass man mit dem schiess- pulver noch schlecht umzugehn verstand, da man alle biichsen (lange kanonen) überlud und zersprengte. Das verhältniss dieser drei biichsen zu einander ergiebt sich aus einer vorschrift wie dieselben zu laden seyen, welche eine hand des xv jahrh. aufgezeichnet hat: "Zeu der grossen Buchse gehoren billich iij steyne pulver uff eynen schoss, sunder der pulverzug ist zu clein, dorumb so muss man haben L pfunt ; Item zcur mittelbuchse nymmt man vffs hoeste xxx pfunt. Jst aber dos pulver zu risch, so nehme man xxvij adder xxviij pfunt. vnd so fiel wart genommen vor Hoyerswerde Anno lxvij. (1467.) Item czu der cleinsten buchsen sull man nehemen vij pfunt pulver uff das hoeste vnd dy cleinste buchse wart gefurt uber dos geburge anno lxviij am sontag nach Ascensionis als denn dy vn- sern des von Michelsberg wainburgk stormten vnd Tornaw aws- brannten." Vnde des irsten vor dem Birkensteyn. Der chronist lässt in zwei- fel in welchem jahre die von ihm erzählte heerfahrt vorgenom- men ward. Andere chroniken schweigen ganz davon oder berich- ten nur unvollständiges. Die rathsrechnungen aber geben einige auskunft, welche aber mit Bereiths erzählung nicht ganz überein- stimmt. Schon im sommer des jahres 1444 wurde ein zug gegen die Wartemberge und ihren anhang ausgefihrt. Nach dem heer- fahrtszeddel wurden die söldner dazu am 17. april aufgenommen:
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259 'anno domini M'ceccexliiij sexta feria post Lamperti tempore re- ctoratus Petri Tschirwicz praesens registrum est dispositum contra inimicos de Tetschin et alios raptores.' Vom pfingstsonnabende an beginnen in den rathsrechnungen die ausgaben für diesen kriegszug und erst am sonntage Franzisci findet sich die auf be- endigung desselben deutende angabe: "Den herffard luthin zeum bade.' Man erquickte die heimkehrenden söldner mit einem freien bade. Ausser dem ist auch noch eine besondere rechnung über diesen zug vorhanden, überschrieben: 'vff die herfart kein Behe- men.' Aus derselben ist zu entnehmen dass der zug üiber Zittau ging und dass man drei wochen aussenblieb. Man hatte sich mit lebensmitteln wohl versehen und 1 ochsen, 5 kihe, 22 malter hafer, 50 schock käse, 1 centner heringe, 6 viertel weissbier und andere lebensmittel mitgenommen. Auch unterhielt man fremde krieger: "den fremden hofeleuthen alss man alle notdorfft im here gab vnd vff drey wochin ye uff pherd xv gr. die woch gab, facit vff Lx pherde mit tranckgelde eynem knechte xxx sco. xv gr.’ Item alss man uss der herffart quam vnd dieselbien geste uss den her- bergen loste facit xIx sco. xi gr.’ Der landvogt wohnte in- zwischen einem landtage zu Leitmeritz bei und ging alsdann zum heere das in Böhmen lag: 'Donoch als her Thime vnd der statschreibir rittin uff den tag kein leuthameritz. Item abir dor- noch als der statschreiber neben hern Thymen gesand worden kein Behemen alss sie im felde logen.' Dass dieser landtag die ruhestörungen der Wartemberge und ihrer anhänger zum gegen- stande hatte unterliegt keinem zweifel; denn so wie diese die nachbarländer, so beschädigten andere böhmische herren das inland und selbst der statthalter Ptaczek soll daran theil genommen ha- ben. vgl. Pubitschka. l. c. pag. 424. Ptaczek starb indessen am 25. august 1444. Am 24. august 1444. überfielen die Wartemberge mit ihrem anhange Zittau plötzlich und unvermuthet. vgl. Johann von Gu- ben pag 70. flgd. Eine andere schaar war in das gebiet von Gör- litz eingebrochen, hatte geraubt und die dörfer Wendisch- Ossig und Moys angezindet. Die von land und städten legten daher wieder eine landwehr nach Zittau. 'Als man vnd stat sich eyner wer vortrugin uff xxxvj pherde, doran der stat gebort zcu ver- solden xxiv pherde noch dem brande vnd schaden zou Moys vnd Windische Ossigk." rathsr. Um Michaelis wurde daher ein feld- zug unternommen und dieser muss für Sigismund von Wartem- berg nachtheilig ausgefallen seyn, da er sich jetzt zum frieden legte. Um weihnachten 1444 wurde mit ihm zu Leitmeritz ver- 33
259 'anno domini M'ceccexliiij sexta feria post Lamperti tempore re- ctoratus Petri Tschirwicz praesens registrum est dispositum contra inimicos de Tetschin et alios raptores.' Vom pfingstsonnabende an beginnen in den rathsrechnungen die ausgaben für diesen kriegszug und erst am sonntage Franzisci findet sich die auf be- endigung desselben deutende angabe: "Den herffard luthin zeum bade.' Man erquickte die heimkehrenden söldner mit einem freien bade. Ausser dem ist auch noch eine besondere rechnung über diesen zug vorhanden, überschrieben: 'vff die herfart kein Behe- men.' Aus derselben ist zu entnehmen dass der zug üiber Zittau ging und dass man drei wochen aussenblieb. Man hatte sich mit lebensmitteln wohl versehen und 1 ochsen, 5 kihe, 22 malter hafer, 50 schock käse, 1 centner heringe, 6 viertel weissbier und andere lebensmittel mitgenommen. Auch unterhielt man fremde krieger: "den fremden hofeleuthen alss man alle notdorfft im here gab vnd vff drey wochin ye uff pherd xv gr. die woch gab, facit vff Lx pherde mit tranckgelde eynem knechte xxx sco. xv gr.’ Item alss man uss der herffart quam vnd dieselbien geste uss den her- bergen loste facit xIx sco. xi gr.’ Der landvogt wohnte in- zwischen einem landtage zu Leitmeritz bei und ging alsdann zum heere das in Böhmen lag: 'Donoch als her Thime vnd der statschreibir rittin uff den tag kein leuthameritz. Item abir dor- noch als der statschreiber neben hern Thymen gesand worden kein Behemen alss sie im felde logen.' Dass dieser landtag die ruhestörungen der Wartemberge und ihrer anhänger zum gegen- stande hatte unterliegt keinem zweifel; denn so wie diese die nachbarländer, so beschädigten andere böhmische herren das inland und selbst der statthalter Ptaczek soll daran theil genommen ha- ben. vgl. Pubitschka. l. c. pag. 424. Ptaczek starb indessen am 25. august 1444. Am 24. august 1444. überfielen die Wartemberge mit ihrem anhange Zittau plötzlich und unvermuthet. vgl. Johann von Gu- ben pag 70. flgd. Eine andere schaar war in das gebiet von Gör- litz eingebrochen, hatte geraubt und die dörfer Wendisch- Ossig und Moys angezindet. Die von land und städten legten daher wieder eine landwehr nach Zittau. 'Als man vnd stat sich eyner wer vortrugin uff xxxvj pherde, doran der stat gebort zcu ver- solden xxiv pherde noch dem brande vnd schaden zou Moys vnd Windische Ossigk." rathsr. Um Michaelis wurde daher ein feld- zug unternommen und dieser muss für Sigismund von Wartem- berg nachtheilig ausgefallen seyn, da er sich jetzt zum frieden legte. Um weihnachten 1444 wurde mit ihm zu Leitmeritz ver- 33
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260 handelt. Dominica p. nativitatis Cristi der statschreiber kein Lutho- meritz mit andern mannen vnd steten, zcu tagin mit dem von Thetezschin.' rathsr. Dagegen blieben noch andere feinde und unter diesen besonders Micksch Panzer von Smoyn auf dem Birk- stein gesessen. Man machte sich daher zu einer grossen heerfahrt geschickt, welche im folgenden jahre ausgeführt ward. Der zug galt diesmal vornehmlich dem Birkstein, welcher schon vorm jahre erstürmt, jedoch von Panzer aufs neue besetzt worden war. Den Oberlausitzern standen die Bibersteine bei, welche mit ihrer hülfe den Hammerstein besiegt und in ihren be- sitz genommen hatten. Der burggraf des Hammersteins scheint Dachs geheissen zu haben. 1445 im anfange des august ist be- merkt: Item Dachsin uff dem Hammersteyn noch des von Be- birsteyns beger eyne hulfe mit dreyen maldern kornes.' Die heer- fahrt ging über Friedland um Maria himmelf. (15. aug. 1445). 'Als vns der von Bebirsteyn botschaft tat, do man mit macht zcu russe vnd fusse kein Ostris schickte vnd furder mit der reisigen geczewge keyn fredelant.' Jetzt legte sich auch Panzer zur ord- nung und die friedensverhandlungen mit ihm wurden zu Zittau gepflogen, wo er denn einen ewigen frieden gelobte. Beim 5. sep- tember 1445 ist angeführt: 'Vrban Emerich der statschreiber vnd Mertin Sleiffe mit xxx pherde zu tage mit Blanckensteyn vnd Mickischen Panczer kein der Zittaw. Man fand dabei den Pan- zer mit einer geldentschädigung ab, welche von den landen und städten zusammengeschossen wurde, wobei sich aber Zittau aus- schloss. Auf Görlitz kamen 26 sco. Item zou dem gelde das man Mycksch Panczer vnd dem Coluch hat gegeben, das man vnd stete gemeynlichen gericht habin vnd was lxxij sco. gr. dor- zeu hye die stat xxvj sco.’ Auch über diese heerfahrt ist eine besondere rechnung angelegt: 'Item herffard czedil vor den Bircken- stein anno etc. xlyto." 29 222, 9. Ueber den Birkstein findet man nähere nachrichten in einem kleinen buche von Rubesch: histor. maler. beschreib. des Einsied- lersteines. Leitmeritz 1831. 8. Die veste lag auf einem sand- steinfelsen, jetzt Einsiedlerstein genannt unwveit dem dorfe Birk- stein im leitmeritzer kreise. Sie gehörte seit dem 14. jahrh. den herrn von Leipa oder Lippa. Micksch Panzer war daher auch nicht herr der burg, vielmehr wol nur dienstmann, burggraf, des Ptaczek von Pirkstein. Vor ihm war Hans von Warnsdorf burg- graf auf dem Birksteine von welchem Scultetus 2 briefe an den görlitzer rath aufbehalten hat. Vor den Rübenick. Ueber diese veste habe ich keine nachricht auf- finden können,
260 handelt. Dominica p. nativitatis Cristi der statschreiber kein Lutho- meritz mit andern mannen vnd steten, zcu tagin mit dem von Thetezschin.' rathsr. Dagegen blieben noch andere feinde und unter diesen besonders Micksch Panzer von Smoyn auf dem Birk- stein gesessen. Man machte sich daher zu einer grossen heerfahrt geschickt, welche im folgenden jahre ausgeführt ward. Der zug galt diesmal vornehmlich dem Birkstein, welcher schon vorm jahre erstürmt, jedoch von Panzer aufs neue besetzt worden war. Den Oberlausitzern standen die Bibersteine bei, welche mit ihrer hülfe den Hammerstein besiegt und in ihren be- sitz genommen hatten. Der burggraf des Hammersteins scheint Dachs geheissen zu haben. 1445 im anfange des august ist be- merkt: Item Dachsin uff dem Hammersteyn noch des von Be- birsteyns beger eyne hulfe mit dreyen maldern kornes.' Die heer- fahrt ging über Friedland um Maria himmelf. (15. aug. 1445). 'Als vns der von Bebirsteyn botschaft tat, do man mit macht zcu russe vnd fusse kein Ostris schickte vnd furder mit der reisigen geczewge keyn fredelant.' Jetzt legte sich auch Panzer zur ord- nung und die friedensverhandlungen mit ihm wurden zu Zittau gepflogen, wo er denn einen ewigen frieden gelobte. Beim 5. sep- tember 1445 ist angeführt: 'Vrban Emerich der statschreiber vnd Mertin Sleiffe mit xxx pherde zu tage mit Blanckensteyn vnd Mickischen Panczer kein der Zittaw. Man fand dabei den Pan- zer mit einer geldentschädigung ab, welche von den landen und städten zusammengeschossen wurde, wobei sich aber Zittau aus- schloss. Auf Görlitz kamen 26 sco. Item zou dem gelde das man Mycksch Panczer vnd dem Coluch hat gegeben, das man vnd stete gemeynlichen gericht habin vnd was lxxij sco. gr. dor- zeu hye die stat xxvj sco.’ Auch über diese heerfahrt ist eine besondere rechnung angelegt: 'Item herffard czedil vor den Bircken- stein anno etc. xlyto." 29 222, 9. Ueber den Birkstein findet man nähere nachrichten in einem kleinen buche von Rubesch: histor. maler. beschreib. des Einsied- lersteines. Leitmeritz 1831. 8. Die veste lag auf einem sand- steinfelsen, jetzt Einsiedlerstein genannt unwveit dem dorfe Birk- stein im leitmeritzer kreise. Sie gehörte seit dem 14. jahrh. den herrn von Leipa oder Lippa. Micksch Panzer war daher auch nicht herr der burg, vielmehr wol nur dienstmann, burggraf, des Ptaczek von Pirkstein. Vor ihm war Hans von Warnsdorf burg- graf auf dem Birksteine von welchem Scultetus 2 briefe an den görlitzer rath aufbehalten hat. Vor den Rübenick. Ueber diese veste habe ich keine nachricht auf- finden können,
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261 222, 20. 99 222, 18. 229 222, 11. Vor den Drom. Die veste Drom oder Drum auf dem Ronberge, einem steilen freistehenden basaltkegel, kommt auch unter dem namen Ronow, Ronaw vor. Sie gehörte seit alten zeiten den herrn von Leipa. Vor den Dewin, unweit dem Dorfe Hammer und dem Hammer- teiche, gehörte den Wartembergen. In der nähe mag auch der Hammerstein gelegen gewesen seyn, welcher ebenfalls 1445 durch den herrn von Biberstein unter beihilfe der sechsstädte gewonnen ward. Den fussgengern dem von Bebirsteyn gesant als der Ham- mersteyn gewunnen wart.' rathsr. Caspar nosticz. Er wurde den 5. mai 1445 als söldner aufgenom- men: 'Caspar Nosticz ist ufgenomen am Mitwochen vor ascensionis domini mit funff pherdin zu xxvj gr. in hac silba got Johan la- tin.' Die von ihm erzählte heldenthat fällt daher in den zweiten feldzug vor den Dewin 1445.
261 222, 20. 99 222, 18. 229 222, 11. Vor den Drom. Die veste Drom oder Drum auf dem Ronberge, einem steilen freistehenden basaltkegel, kommt auch unter dem namen Ronow, Ronaw vor. Sie gehörte seit alten zeiten den herrn von Leipa. Vor den Dewin, unweit dem Dorfe Hammer und dem Hammer- teiche, gehörte den Wartembergen. In der nähe mag auch der Hammerstein gelegen gewesen seyn, welcher ebenfalls 1445 durch den herrn von Biberstein unter beihilfe der sechsstädte gewonnen ward. Den fussgengern dem von Bebirsteyn gesant als der Ham- mersteyn gewunnen wart.' rathsr. Caspar nosticz. Er wurde den 5. mai 1445 als söldner aufgenom- men: 'Caspar Nosticz ist ufgenomen am Mitwochen vor ascensionis domini mit funff pherdin zu xxvj gr. in hac silba got Johan la- tin.' Die von ihm erzählte heldenthat fällt daher in den zweiten feldzug vor den Dewin 1445.
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III. KALENDARIUM NECROLOGICUM FRATRUM MINORUM CONVENTUS IN GOERLICZ.
III. KALENDARIUM NECROLOGICUM FRATRUM MINORUM CONVENTUS IN GOERLICZ.
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iij. A Jandtar. Circumcisio dni. xj. xix. b c d e iiij. iij. ij. No n. n9 n9 n9 Octaua S. Stephani protho. Octaua S. Johannis apost. et ewang. Oct. S. Innocentum. Jtem anno domini 1476 obijt katherina rymerin magna benefactrix fratrum. Jtem ao. dni. 1480 recommendauit se in vita nicolaus Hiltman vna cum vxore sua barbare et fecit laudabile testa- mentum, viij. f viij. J9 Epyphana dm. obijt frater franciscus svtoris gardianus in multis locis, hic sep. g vij. 19 Xvj. A vj. Jdſ v. b v. Jde ao. dni. MDXIX obijt honestus vir hans schwemcke et de post uxor sua katherina qui reliquerunt bo- nam elemosinam. Jtem ao. dni MDII recommendant se in vita pa- riter et in morte Jocuff Jewtener, katherina uxor cum tota progenie quorum anime requiescant in sancta pace. Nicol krode, katherina uxor, parentes katherine jeuthneryn que fuit procuratrix nostra fidelissima ad multa tempora et dederunt bonam elemosinam pro vsu fratrum. 34
iij. A Jandtar. Circumcisio dni. xj. xix. b c d e iiij. iij. ij. No n. n9 n9 n9 Octaua S. Stephani protho. Octaua S. Johannis apost. et ewang. Oct. S. Innocentum. Jtem anno domini 1476 obijt katherina rymerin magna benefactrix fratrum. Jtem ao. dni. 1480 recommendauit se in vita nicolaus Hiltman vna cum vxore sua barbare et fecit laudabile testa- mentum, viij. f viij. J9 Epyphana dm. obijt frater franciscus svtoris gardianus in multis locis, hic sep. g vij. 19 Xvj. A vj. Jdſ v. b v. Jde ao. dni. MDXIX obijt honestus vir hans schwemcke et de post uxor sua katherina qui reliquerunt bo- nam elemosinam. Jtem ao. dni MDII recommendant se in vita pa- riter et in morte Jocuff Jewtener, katherina uxor cum tota progenie quorum anime requiescant in sancta pace. Nicol krode, katherina uxor, parentes katherine jeuthneryn que fuit procuratrix nostra fidelissima ad multa tempora et dederunt bonam elemosinam pro vsu fratrum. 34
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266 ii. X XVII]. VIj. e f g A b c d 1). Jd XIX. xvri). XVIJ. XVJ. XV. Jd9 1S. kl. kl ki kl kl pauli primi heremite. Jginij pape et martiris ao. dni 1506 recommen- dauit se in vita Hans Kirsten pistor Kath. ux. cum parentela sua cum particip. proximarum vi- giliar. qui legauit conuentui et dedit calicem deau- ratum. Ao. dni 1512 obijt deuota soror 3e regule chri- stina schewneryn que legauit pro salute anime sue et suorum progenitorum xxx marcas pollo- nicales Octaua Epyphanie. Felicis in pincis presbit. et mart. Februarij. ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariter et in morte Margareta boriszyn et maritum suum Nicol borisz et Andresz tryllebergk et agnetem filiam et totam progeniem Mauri abbatis. Obijt Bartholomeus möchi hic sepultus Marcelli pape et mart. Anno dni 1488 Recommendarunt se in vita pa- riter et in morte Nickel arnold Caspar arnold barbara uxor Anna vrsula barbara filie eorum. Jtem lorencz vtman cum uxore et liberis Et an- dreas prebisser famulus eorum Item Michel smith Nickel rase cum uxore et liberis eorum anthonij abbatis, anno dni 1497 obijt frater Tho- mas conradi predicator et confessor hic sepultus Prisce uirginis et martiris. anno dni MDIXX obijt venerabilis pater frater jeorgius judicis lector sa- cre theologie Marij. Marthe. Audifax. et Abacuc. O. dominus ecke de radeberg miles Fabiani et Sebastiani mart. C I1]. J49 XIl). d uj. 1d9 XV. e ki 11i]. XIj. IX. f g A b c d xiij. xiij. xij. Xj. X. jX. viij. kl kl kl kl kl kl Agnetis virg. et mart. vincencij et Anastasij martir. Emerenciane virginis et mart. ltem obijt barbara gyrlingin hic sepulta Ao. dni 1522 obijt frater Joannes nevman pred. et confes. Conuersio s. Pauli
266 ii. X XVII]. VIj. e f g A b c d 1). Jd XIX. xvri). XVIJ. XVJ. XV. Jd9 1S. kl. kl ki kl kl pauli primi heremite. Jginij pape et martiris ao. dni 1506 recommen- dauit se in vita Hans Kirsten pistor Kath. ux. cum parentela sua cum particip. proximarum vi- giliar. qui legauit conuentui et dedit calicem deau- ratum. Ao. dni 1512 obijt deuota soror 3e regule chri- stina schewneryn que legauit pro salute anime sue et suorum progenitorum xxx marcas pollo- nicales Octaua Epyphanie. Felicis in pincis presbit. et mart. Februarij. ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariter et in morte Margareta boriszyn et maritum suum Nicol borisz et Andresz tryllebergk et agnetem filiam et totam progeniem Mauri abbatis. Obijt Bartholomeus möchi hic sepultus Marcelli pape et mart. Anno dni 1488 Recommendarunt se in vita pa- riter et in morte Nickel arnold Caspar arnold barbara uxor Anna vrsula barbara filie eorum. Jtem lorencz vtman cum uxore et liberis Et an- dreas prebisser famulus eorum Item Michel smith Nickel rase cum uxore et liberis eorum anthonij abbatis, anno dni 1497 obijt frater Tho- mas conradi predicator et confessor hic sepultus Prisce uirginis et martiris. anno dni MDIXX obijt venerabilis pater frater jeorgius judicis lector sa- cre theologie Marij. Marthe. Audifax. et Abacuc. O. dominus ecke de radeberg miles Fabiani et Sebastiani mart. C I1]. J49 XIl). d uj. 1d9 XV. e ki 11i]. XIj. IX. f g A b c d xiij. xiij. xij. Xj. X. jX. viij. kl kl kl kl kl kl Agnetis virg. et mart. vincencij et Anastasij martir. Emerenciane virginis et mart. ltem obijt barbara gyrlingin hic sepulta Ao. dni 1522 obijt frater Joannes nevman pred. et confes. Conuersio s. Pauli
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267 xvij. Vj. e f g vij. vij. v- k k k anno dni 1477 obijt frater nicolaus laycus Octaua S. Agnetis. A mj. ki X111] b iij. kl. 11] c d ij. K. kl. L. arius. Ao. dni Meccexvij Obijt dictus petrus beyer pre- bendarius qui reliquit conuentui solempne testa- mentum et omnia bona sua Ao. dni 1491 Obijt Peter walde olim magister ciuium qui pro testamento legauit conuentui cen- tum sexagenas et perpetuis temporibus vnam ton- nam allecum a dominis huius ciuitatis postulan- dum, ea de causa eius anniuersarius annuatim cum vigiliis et missis defunctorum peragetur Cyri et Johannis mart. Ao. dni 1510 honesta domina katherina lanth- reyteryn in vita dedit quinquaginta marc. con- uentui pro salute anime sue et mariti eius de- functi Caspar lanthreyter pro quibus desiderauit fieri in vigilijs et missis pro futura septimana particeps et virum eius ac totam progeniem et post eius mortem iterum L marcas legauit Ao dni. M. 5. 16 obijt honesta domina gerdrüdis scholczin que fecit laudabile testamentum ad con- uentum nostrum Ob. dns lutoldus de dobeschicz marg. filia eius hic sepult. Ao. dni MDXXII recommendauit se in vita pa- riter et in morte Matcz hylszer katherina uxor et dederunt bonam elemosinam pro vsu fratrum et pro tota progenie Ignacij episc. et mart. Obijt fr. Joh. gunttheri pred. et conf. Jtem ob. fr. mathias pulsenicz pred. et conf. Febru xj. XIX. e f iinj. iij. no no Purificacio S. marie Blasii episc. et mart. Ao. dni 1504 notabilis vir conciuis Johannes wolff legauit conuentui perpetuum censum pro vino sa- crificij et duo talenta cere annuatim cum dnis. consulibus huius ciuitatis, pro quo optauit duos anniuersarios vnum pro parentibus suis et liberis 34*
267 xvij. Vj. e f g vij. vij. v- k k k anno dni 1477 obijt frater nicolaus laycus Octaua S. Agnetis. A mj. ki X111] b iij. kl. 11] c d ij. K. kl. L. arius. Ao. dni Meccexvij Obijt dictus petrus beyer pre- bendarius qui reliquit conuentui solempne testa- mentum et omnia bona sua Ao. dni 1491 Obijt Peter walde olim magister ciuium qui pro testamento legauit conuentui cen- tum sexagenas et perpetuis temporibus vnam ton- nam allecum a dominis huius ciuitatis postulan- dum, ea de causa eius anniuersarius annuatim cum vigiliis et missis defunctorum peragetur Cyri et Johannis mart. Ao. dni 1510 honesta domina katherina lanth- reyteryn in vita dedit quinquaginta marc. con- uentui pro salute anime sue et mariti eius de- functi Caspar lanthreyter pro quibus desiderauit fieri in vigilijs et missis pro futura septimana particeps et virum eius ac totam progeniem et post eius mortem iterum L marcas legauit Ao dni. M. 5. 16 obijt honesta domina gerdrüdis scholczin que fecit laudabile testamentum ad con- uentum nostrum Ob. dns lutoldus de dobeschicz marg. filia eius hic sepult. Ao. dni MDXXII recommendauit se in vita pa- riter et in morte Matcz hylszer katherina uxor et dederunt bonam elemosinam pro vsu fratrum et pro tota progenie Ignacij episc. et mart. Obijt fr. Joh. gunttheri pred. et conf. Jtem ob. fr. mathias pulsenicz pred. et conf. Febru xj. XIX. e f iinj. iij. no no Purificacio S. marie Blasii episc. et mart. Ao. dni 1504 notabilis vir conciuis Johannes wolff legauit conuentui perpetuum censum pro vino sa- crificij et duo talenta cere annuatim cum dnis. consulibus huius ciuitatis, pro quo optauit duos anniuersarios vnum pro parentibus suis et liberis 34*
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268 vil). XVJ. V. xlIj. 1]. X. XVII]. VIJ. g A b C d e f g A b C d 13. No vaij. vij. vj. V. iijj iij. ij. Jd xvj. XV. no naš. Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 ús. kl. kl. georgio wolff et dorothea uxore parentibus et Cristina uxore sua et tota parentela lubito die. alterum pro se die obitus sui et alijs liberis vi- uentibus etc Giliberti confessor: Agathe uirg. et mart. Obijt Johannes wissinburch Ob. hannus alusch petitor noster et maximus amicus fratrum hic se- pultus Ao dni Meccc octuagesimo secundo obijt Symon kalpfel hic sepultus magnus benefactor fratrum Obijt Dominus Benesius de duba magnus amicus fratrum multa bona fecit conuentui Ob. dns Jone de duba filius eius hic sepultus Obiit dns Crassche de donin hic in choro sepult. obijt frater Jo. ossecz pred. et confessor. Ao. dni 1478 obijt margareta kalphellin hic se- pulta Obijt marg. Wydenerrin et dedit conuentui iiij marcas Ao. dni Mecce octuag. secundo obiit strenuus do- minus Melchior de rechenbergk hic sepultus in capella B. Barbare Ao. dni 1493 obijt frater wenceslaus smerlle laicus Scolastice uirginis. Ao. dni 1477 obijt martinus monczemeister hic sepultus Obijt frater Mathias laycus nouicius Obijt Nicolaus möchi hic sepultus Ob. frater ny- colaus vlogil Obijt magister Johannes martini rector scolarum Obiit Conradus pylgrymstorf gard. aureimont. sollempniter pr. Marcij. Ualentini presbiteri et mart. Item obijt ao. dni 1470 nicolaus pöszelt qui fuit fidelis famulus fratrum Ob. fr. Johannes weleybe pred. et conf. Ao. dni 1447 obijt vrsula klöselin hic sepulta Item anno dni Meccelxxxvj Recommendauit Ka- therina rode stogkynn maritum suum in morte e xiiij kl. XV. f xiij. kl.
268 vil). XVJ. V. xlIj. 1]. X. XVII]. VIJ. g A b C d e f g A b C d 13. No vaij. vij. vj. V. iijj iij. ij. Jd xvj. XV. no naš. Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 ús. kl. kl. georgio wolff et dorothea uxore parentibus et Cristina uxore sua et tota parentela lubito die. alterum pro se die obitus sui et alijs liberis vi- uentibus etc Giliberti confessor: Agathe uirg. et mart. Obijt Johannes wissinburch Ob. hannus alusch petitor noster et maximus amicus fratrum hic se- pultus Ao dni Meccc octuagesimo secundo obijt Symon kalpfel hic sepultus magnus benefactor fratrum Obijt Dominus Benesius de duba magnus amicus fratrum multa bona fecit conuentui Ob. dns Jone de duba filius eius hic sepultus Obiit dns Crassche de donin hic in choro sepult. obijt frater Jo. ossecz pred. et confessor. Ao. dni 1478 obijt margareta kalphellin hic se- pulta Obijt marg. Wydenerrin et dedit conuentui iiij marcas Ao. dni Mecce octuag. secundo obiit strenuus do- minus Melchior de rechenbergk hic sepultus in capella B. Barbare Ao. dni 1493 obijt frater wenceslaus smerlle laicus Scolastice uirginis. Ao. dni 1477 obijt martinus monczemeister hic sepultus Obijt frater Mathias laycus nouicius Obijt Nicolaus möchi hic sepultus Ob. frater ny- colaus vlogil Obijt magister Johannes martini rector scolarum Obiit Conradus pylgrymstorf gard. aureimont. sollempniter pr. Marcij. Ualentini presbiteri et mart. Item obijt ao. dni 1470 nicolaus pöszelt qui fuit fidelis famulus fratrum Ob. fr. Johannes weleybe pred. et conf. Ao. dni 1447 obijt vrsula klöselin hic sepulta Item anno dni Meccelxxxvj Recommendauit Ka- therina rode stogkynn maritum suum in morte e xiiij kl. XV. f xiij. kl.
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269 iiij. g xij. kl carnificem quondam multum familiarem conuen- tui nostro ac se ipsam in vita A xj. kl xij. j. b C d X. ix. viii. ki kl kl ao. 1477 obijt iacobus stange hic sepultus ao. dni 1521 obijt frat. bartholomeus Janitoris sacerdos predicator et confessor. Kathedra S. Petri IX. xvij. vj. e f g A b vij. vj. v. ilij. iij. kl kl kl kl. kl Obijt dominus Rulo de gerhartstorf miles hic se- pultus qui comparauit vnam missam perpetuam ad altare b. virg. ao. dni 1523 obijt venerandus pater Martinus Currificis Lector et huius Conventus Guardianus etc Mathie apostoli ao. dni 1523 die post festum mathie, frater Joannes mysschkede Salario decidit et Casu mor- tuus est 1497 tempore pestis obijt fr. Baltazar Börger Sacerdos hic sepult. Item ao. dni 1472 johannes de Horburgk vna cum fratre suo Heynrico qui nobis tribuerunt bonam elemosinam videlicet siluam prope lichten- berg pro salute omnium progenitorum suorum et desiderarunt legi vigilias omni anno fer. ij post inuocauit et fer. nj cum missa defunctorum 1510 obijt honesta deuotaque domina dorothea machemystin fidelis procuratorix ad multa tem- pora in habitu fratrum in ecclesia sepulta nostra et legauit conuentui xxx marcas pro salute anime sue Ideo abitus eius de ambone denunccietur et habeat participacionem in vigiliis et missis etc Ob. katherina antiqua schernsmedinne Item ao. dni 1526 obijt frater Johannes Gleyche predicator et confessor xiiij. c ij. kl iij d e vj. Mar no ins. Ob. clara uxor petri ermilrich ao. dni 1479 obijt petrus fyerobent Xj. f v. no g iiij. no Obijt bruder Peter Bûthner laicus
269 iiij. g xij. kl carnificem quondam multum familiarem conuen- tui nostro ac se ipsam in vita A xj. kl xij. j. b C d X. ix. viii. ki kl kl ao. 1477 obijt iacobus stange hic sepultus ao. dni 1521 obijt frat. bartholomeus Janitoris sacerdos predicator et confessor. Kathedra S. Petri IX. xvij. vj. e f g A b vij. vj. v. ilij. iij. kl kl kl kl. kl Obijt dominus Rulo de gerhartstorf miles hic se- pultus qui comparauit vnam missam perpetuam ad altare b. virg. ao. dni 1523 obijt venerandus pater Martinus Currificis Lector et huius Conventus Guardianus etc Mathie apostoli ao. dni 1523 die post festum mathie, frater Joannes mysschkede Salario decidit et Casu mor- tuus est 1497 tempore pestis obijt fr. Baltazar Börger Sacerdos hic sepult. Item ao. dni 1472 johannes de Horburgk vna cum fratre suo Heynrico qui nobis tribuerunt bonam elemosinam videlicet siluam prope lichten- berg pro salute omnium progenitorum suorum et desiderarunt legi vigilias omni anno fer. ij post inuocauit et fer. nj cum missa defunctorum 1510 obijt honesta deuotaque domina dorothea machemystin fidelis procuratorix ad multa tem- pora in habitu fratrum in ecclesia sepulta nostra et legauit conuentui xxx marcas pro salute anime sue Ideo abitus eius de ambone denunccietur et habeat participacionem in vigiliis et missis etc Ob. katherina antiqua schernsmedinne Item ao. dni 1526 obijt frater Johannes Gleyche predicator et confessor xiiij. c ij. kl iij d e vj. Mar no ins. Ob. clara uxor petri ermilrich ao. dni 1479 obijt petrus fyerobent Xj. f v. no g iiij. no Obijt bruder Peter Bûthner laicus
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Xix \ 111. no viij. b 11. 110 c Nonhs. xvj. id viii. J dy v. e viu. jd9 f vi Jay xij. | g Jd9 1J. \ iii. ido b 117 . Jdg x. c ii. JdY d J diu s. , sue | vi w — -1 vi. |f xvi. kl. 270 Ob. lupoldus de hermansdorfF er. eodem die uxor eius adilheidis hic sepulta | Perpetue et Felicitatis uirginum et martirum. Sanctorum xl. martirum. Ao. dni 4503 obijt fr. franciscus frawenbergk nouicius in habitu seculari. Nikil Dobeschitcz Katherina uxor, Nickil hans lewter filij Margaretha Anna Katherina Barbara filie Margaretha uxor domicelli hans Dobischitcz, hans et lewter filii hans Dobischitcz Bernhard vnd hans. nise elsze filij eius pro toto progenie etc Gregorii pape et confessoris. Ao. dni Mecedlj in die S. Gregorii Nicolaus kóp- pherer adhuc viuens dedit lempore fratris pauli korner gardianj hic in gorlicz x mare. grossor. pro salute animarum progenitorum suorum quo- rum anniuersarius singulis annis quatuor tempo- ribus peragatur dominica die cum vigilijs feria 1j cum missa Obij Paul libich qui legauit conventui certam summam pecunie et uxor eius recommendauit se iu vita pariter et in morte scilicet barbara li- bigyn Ao. dni Mcec87 anniuersarius Georgij wolff mar- garelhe uxoris eius cum tota progenie 1499 obij Reuer. pater Vitus kuningk qui per sedecim annos rexit conuentum Gorliczensem in Guardinatu et multa bona fecit conuentui, pre- cipue in maximis edificiis et alijs multiplicibus bonis fecit. diem" suunt. extremum conclusit in conuentu lipczeusi cum patribus vicariensibus et Requiescat in pace Amen Aprilis
Xix \ 111. no viij. b 11. 110 c Nonhs. xvj. id viii. J dy v. e viu. jd9 f vi Jay xij. | g Jd9 1J. \ iii. ido b 117 . Jdg x. c ii. JdY d J diu s. , sue | vi w — -1 vi. |f xvi. kl. 270 Ob. lupoldus de hermansdorfF er. eodem die uxor eius adilheidis hic sepulta | Perpetue et Felicitatis uirginum et martirum. Sanctorum xl. martirum. Ao. dni 4503 obijt fr. franciscus frawenbergk nouicius in habitu seculari. Nikil Dobeschitcz Katherina uxor, Nickil hans lewter filij Margaretha Anna Katherina Barbara filie Margaretha uxor domicelli hans Dobischitcz, hans et lewter filii hans Dobischitcz Bernhard vnd hans. nise elsze filij eius pro toto progenie etc Gregorii pape et confessoris. Ao. dni Mecedlj in die S. Gregorii Nicolaus kóp- pherer adhuc viuens dedit lempore fratris pauli korner gardianj hic in gorlicz x mare. grossor. pro salute animarum progenitorum suorum quo- rum anniuersarius singulis annis quatuor tempo- ribus peragatur dominica die cum vigilijs feria 1j cum missa Obij Paul libich qui legauit conventui certam summam pecunie et uxor eius recommendauit se iu vita pariter et in morte scilicet barbara li- bigyn Ao. dni Mcec87 anniuersarius Georgij wolff mar- garelhe uxoris eius cum tota progenie 1499 obij Reuer. pater Vitus kuningk qui per sedecim annos rexit conuentum Gorliczensem in Guardinatu et multa bona fecit conuentui, pre- cipue in maximis edificiis et alijs multiplicibus bonis fecit. diem" suunt. extremum conclusit in conuentu lipczeusi cum patribus vicariensibus et Requiescat in pace Amen Aprilis
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271 XV. iiii. xii. b C d zářit, Kál xii. xi. kl kl k! kI fer. v) ante letare Ob. dominus Johannes anti- quus scriptor ciuitatis hic sepultus cuius anniuer- sarius et kete eius uxoris perpetue agatur et de litera mortuorum populo fideliter recommendetur ao. dni 1486 recommendauit se in vita Barbara Hilliszeryn pariter et in morte Et virum suum Jorge Hilliszer cum tota progenie Que compara- uit cappam coralem de rubeo sameto pro salute anime sue et suorum Ob. fr. franciscus Eychhorn pred. et confessor. Jn vigilia Benedicti Ob. Reu. pater frater mau- ricius huius conuentus prouincialis atque magister in artibus, qui bis extitit visitator fratrum refor- matorum A quo quidem patre recepit conuentus quinquaginta libros ad librariam satis notales, qua propter merito eius memoria annuatim peragenda Obijt autem anno dni 1480 Benedicti abbatis. ao. dni 1503 obijt Andreas rob- roth qui legauit conuentui 55 marcas e bonis. Jtem 1504 eodem die obijt fr. bonauentura pre- dic. et confessor. Ao. dni 1477 obijt fr. petrus carpentarij subdia- conus Ao. 1521 Obijt frater Ludowicus strausz predi- cator et confessor. Obijt frater nycolaus huseler predic. et confes. Obijt Elyzabeth monachinne g kl i. IX e f g X. ix. viii. kl kl kł xvii. vi. A b C d vii.. ví. v. iiií k) kl kl kl Annunciacio S. Marie. dominus benech de duba qui multa bona fecit conuentui in fenestris chori et alijs edificijs ao. dni 1.5.2.4. vj fer. ante palmarum obijt fr. cristoforus bornn predicator et confessor requie- scat in pace Obijt soror Ka: Wygandynne hic sepulta que legauit conuentui partem domus sue Ob. dns thomas plebanus in neda hic sepultus. Obijt fr. Marcus sacerdos et confessor ad longum tempus terminarius fuit et sacristanus fer. v ante letare 1538° obijt domicellus Johannes bischwerde veronica uxor cum tota progenie
271 XV. iiii. xii. b C d zářit, Kál xii. xi. kl kl k! kI fer. v) ante letare Ob. dominus Johannes anti- quus scriptor ciuitatis hic sepultus cuius anniuer- sarius et kete eius uxoris perpetue agatur et de litera mortuorum populo fideliter recommendetur ao. dni 1486 recommendauit se in vita Barbara Hilliszeryn pariter et in morte Et virum suum Jorge Hilliszer cum tota progenie Que compara- uit cappam coralem de rubeo sameto pro salute anime sue et suorum Ob. fr. franciscus Eychhorn pred. et confessor. Jn vigilia Benedicti Ob. Reu. pater frater mau- ricius huius conuentus prouincialis atque magister in artibus, qui bis extitit visitator fratrum refor- matorum A quo quidem patre recepit conuentus quinquaginta libros ad librariam satis notales, qua propter merito eius memoria annuatim peragenda Obijt autem anno dni 1480 Benedicti abbatis. ao. dni 1503 obijt Andreas rob- roth qui legauit conuentui 55 marcas e bonis. Jtem 1504 eodem die obijt fr. bonauentura pre- dic. et confessor. Ao. dni 1477 obijt fr. petrus carpentarij subdia- conus Ao. 1521 Obijt frater Ludowicus strausz predi- cator et confessor. Obijt frater nycolaus huseler predic. et confes. Obijt Elyzabeth monachinne g kl i. IX e f g X. ix. viii. kl kl kł xvii. vi. A b C d vii.. ví. v. iiií k) kl kl kl Annunciacio S. Marie. dominus benech de duba qui multa bona fecit conuentui in fenestris chori et alijs edificijs ao. dni 1.5.2.4. vj fer. ante palmarum obijt fr. cristoforus bornn predicator et confessor requie- scat in pace Obijt soror Ka: Wygandynne hic sepulta que legauit conuentui partem domus sue Ob. dns thomas plebanus in neda hic sepultus. Obijt fr. Marcus sacerdos et confessor ad longum tempus terminarius fuit et sacristanus fer. v ante letare 1538° obijt domicellus Johannes bischwerde veronica uxor cum tota progenie
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272 xiiij e iij. kL. ii) il. Kl. Jtem ao. dni 1480 obijt Katherina procopyn Ao. dni 1503 fer. sexta post festum annunccia- cionis venerab. marie recommendauit se in vita et in morte hansz Dittmann cum uxore sua et cum liberis et dedit pro salute anime sue et suo- rum xx florenos vngaricos pro quibus desidera- uit singulis ebdomadis participacionem vnius misse Jtem ao 1510 ex parte ipsius conuentus recepit vltra sexaginta sexagenas in prompta pecunia ideo debeat habere annuatim participacionem in futu- ris vigilijs et missa in futura ebdomada Obijt jacob veynert Anna uxor K L g A prilis ao. dni 1.5.38. Petrus Jone seruus fratrum fide- lissimus et reliquit bonam elemosinam conuentui. xi. A iiii. no b iii. no Xix. viii xvj. V. c d e ii. No viii. vii. nO nas. Jd9 Jd9 anno dni Mccccviij° honorabilis domina Clara mer- tynne dedit conventui bonum calicem argenteum de duabus marcis et nij lothone bene deauratum in remedium animarum petri eberhart anne uxo- ris petri mertin nicolai filij. et petri cum uxore et liberis ita ut nec inpingnoracione seu vendi- cione alienetur a conventu g vi. Jd9 ao. dni Meccexij fer v intra octau. pasche obijt fr. franciscus kracouie qui ante obitum suum comparauit legendam de tempore pro chora hic sepultus predicator et conf. obijt fr. nicolaus dorre, ao. dnj M5'xvini ob. fr. thomas laicus Ao. dni 1498 recommendauit se in vita Barbara Jöstynne cum viro suo meister Jost fichtener, cum eorum tota progenie, qui conuentui magna bona fecerunt et pro salute eorum dedit plus- quam trecentos florenos vngaricos cuius anima requiescat in sancta pace amen
272 xiiij e iij. kL. ii) il. Kl. Jtem ao. dni 1480 obijt Katherina procopyn Ao. dni 1503 fer. sexta post festum annunccia- cionis venerab. marie recommendauit se in vita et in morte hansz Dittmann cum uxore sua et cum liberis et dedit pro salute anime sue et suo- rum xx florenos vngaricos pro quibus desidera- uit singulis ebdomadis participacionem vnius misse Jtem ao 1510 ex parte ipsius conuentus recepit vltra sexaginta sexagenas in prompta pecunia ideo debeat habere annuatim participacionem in futu- ris vigilijs et missa in futura ebdomada Obijt jacob veynert Anna uxor K L g A prilis ao. dni 1.5.38. Petrus Jone seruus fratrum fide- lissimus et reliquit bonam elemosinam conuentui. xi. A iiii. no b iii. no Xix. viii xvj. V. c d e ii. No viii. vii. nO nas. Jd9 Jd9 anno dni Mccccviij° honorabilis domina Clara mer- tynne dedit conventui bonum calicem argenteum de duabus marcis et nij lothone bene deauratum in remedium animarum petri eberhart anne uxo- ris petri mertin nicolai filij. et petri cum uxore et liberis ita ut nec inpingnoracione seu vendi- cione alienetur a conventu g vi. Jd9 ao. dni Meccexij fer v intra octau. pasche obijt fr. franciscus kracouie qui ante obitum suum comparauit legendam de tempore pro chora hic sepultus predicator et conf. obijt fr. nicolaus dorre, ao. dnj M5'xvini ob. fr. thomas laicus Ao. dni 1498 recommendauit se in vita Barbara Jöstynne cum viro suo meister Jost fichtener, cum eorum tota progenie, qui conuentui magna bona fecerunt et pro salute eorum dedit plus- quam trecentos florenos vngaricos cuius anima requiescat in sancta pace amen
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273 A. v. Jd9 1]. b iiij Jd9 C lij. Jd9 1509 Obijt frater Felix sacerdos Jn nocte ij ferie pasce De sero sanus et incolumis init ad lectum de mane in eodem repertus est mortuus requie- scat in pace Amen. 1513 obijt deuotus fr. bartholomeus cingulatoris sacerdos predicator et confessor. Ao. dni 1516 obierunt nickol scholcz katerina uxor de czodel qui legauerunt conventui xiij flor. vngaricos pro vtilitate fratrum qui desideraue- runt participacionem vnius vigilie et misse. X XV111. d e f ij. J d xviij. Jd9 1s. kl V1j. XV. 111]. 8 A. b C d xvij. xvj. XV. xiiij. xiij. kl kl kl kl kl May Tyburcij et ualeriani mart. ao. dni 1517. obijt venerabilis pater frater vrba- nus de bewten qui fuit gwardianus in isto loco ad longum tempus eciam in lubano zitauie et alia bona fecit predicator et confessor cuius ani- ma requiescat in pace amen. Anno dni Mceccij Obijt soror tela Reberyngerinne prebendaria in domo procuratricis. que multa bona fecit conuentui. obiit fr. ny marthini pred. et conf. et lector Aniceti pape et mart. Ao. dni 1485 ob. providus vir Nicolesch dictus, mercator sepultus in ambitu ante altare in ha- bitu ordinis qui bonum fecit testamentum Obijt frater Nicolaus foyt ao. dni 1478 obijt Spectabilis vir Bartholomeus de hyrszberg qui disposuit singulis annis in prin- cipio xle dotarium tonnam allecum pro neces- sitatibus fratrum Cuius memoria et suorum pera- getur perpetue dominica ante georgij Et paren- tum suorum videlicet Mathie et katherine et u- xorum suarum Margarethe barbare katherine. X1). e xij. k f X). kl Jtem ao. dni 1488 obijt fr. Georgius spilner sa- cerdos. It. ao dii MDtercio obijt Reuerendus pater fr. 35
273 A. v. Jd9 1]. b iiij Jd9 C lij. Jd9 1509 Obijt frater Felix sacerdos Jn nocte ij ferie pasce De sero sanus et incolumis init ad lectum de mane in eodem repertus est mortuus requie- scat in pace Amen. 1513 obijt deuotus fr. bartholomeus cingulatoris sacerdos predicator et confessor. Ao. dni 1516 obierunt nickol scholcz katerina uxor de czodel qui legauerunt conventui xiij flor. vngaricos pro vtilitate fratrum qui desideraue- runt participacionem vnius vigilie et misse. X XV111. d e f ij. J d xviij. Jd9 1s. kl V1j. XV. 111]. 8 A. b C d xvij. xvj. XV. xiiij. xiij. kl kl kl kl kl May Tyburcij et ualeriani mart. ao. dni 1517. obijt venerabilis pater frater vrba- nus de bewten qui fuit gwardianus in isto loco ad longum tempus eciam in lubano zitauie et alia bona fecit predicator et confessor cuius ani- ma requiescat in pace amen. Anno dni Mceccij Obijt soror tela Reberyngerinne prebendaria in domo procuratricis. que multa bona fecit conuentui. obiit fr. ny marthini pred. et conf. et lector Aniceti pape et mart. Ao. dni 1485 ob. providus vir Nicolesch dictus, mercator sepultus in ambitu ante altare in ha- bitu ordinis qui bonum fecit testamentum Obijt frater Nicolaus foyt ao. dni 1478 obijt Spectabilis vir Bartholomeus de hyrszberg qui disposuit singulis annis in prin- cipio xle dotarium tonnam allecum pro neces- sitatibus fratrum Cuius memoria et suorum pera- getur perpetue dominica ante georgij Et paren- tum suorum videlicet Mathie et katherine et u- xorum suarum Margarethe barbare katherine. X1). e xij. k f X). kl Jtem ao. dni 1488 obijt fr. Georgius spilner sa- cerdos. It. ao dii MDtercio obijt Reuerendus pater fr. 35
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274 g K kl Martinus lupi Sac. theologie lector In Lubana qui huius Conuentus lector atque Gardianus preuali- dus fuerat Cuius anima requiescat in sancta pace. Sotheris pape et mart. Gaij pape et mart. b iij kl Georgii mart ao. dni MeCCcxxV obijt margareta sneyderynne in peregrinacione ex parte cuius et Nicolay sney- der mariti eius conuentus recepit xx floren. vn- garicos propter perpetuum memorale et singulis annis peragend. Obijt fr. Georgius Iener in pluribus locis gar- dian. hic sepult. It. ao. dni 1475 recommendauit se dns symon kretozmer procurator noster vna cum uxore sua margarete qui fideles fuere fautores conuentus et desiderarunt participacionem vigilie et misse pro se ipsum et suorum parentum et progenie. Marci ewangel ix. ix kl xvij. c vij. Kl vj. xvinj. d e f v). V- n1j. Ki. kl kl ao. dni 15.36 obijt venerab. pr. fr. Joannes Col- wicz in vigiliis marci ewangeliste ad longum tem- pus vicegardianus requiescat in pace. Cleti pape et mart. Marcellini pape et mart. Item ao dni 1471 obijt domicellus henricus de beynwitcz sepultus in ecclesia nostra qui legauit conuentui nostro x florenos. ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariterque in morte Wenczel schewner vna cum conthorali suo propterea quod dederunt pro dei honore ad sacristiam calicem optime deauratum cum certis alijs elemosinis pro vsu fratrum. Vitalis martir. Petri mr. nij. g rij. kl to 13. kl *) Hier ist folgendes eingeschaltet: *) Nota tempora in quibus loca fratrum minorum sunt assumpta per Custodiam. 1. Con- uentus aureimontis fundatus est tempore S. hedwigis tempore quo extitit minor ducissa Slesie In honore S marie virginis assumpcionis, consecrata ecclesia in honore S. Antoni de padua eodem anno quo fuit canonizatus. Anno dominj 1123. 2. Conuentus Gorli- tzensis fundatus est per march. brandenb. et lusaciensem ante opidum et nobiles dicti wyr- synge dederunt fratribus allodium suum pro area Ao. dni 1234 In honore S. marie maioris in Roma. 3. Conuentus budissensis fundatus est per march. brandenb. et lusaciensem ante
274 g K kl Martinus lupi Sac. theologie lector In Lubana qui huius Conuentus lector atque Gardianus preuali- dus fuerat Cuius anima requiescat in sancta pace. Sotheris pape et mart. Gaij pape et mart. b iij kl Georgii mart ao. dni MeCCcxxV obijt margareta sneyderynne in peregrinacione ex parte cuius et Nicolay sney- der mariti eius conuentus recepit xx floren. vn- garicos propter perpetuum memorale et singulis annis peragend. Obijt fr. Georgius Iener in pluribus locis gar- dian. hic sepult. It. ao. dni 1475 recommendauit se dns symon kretozmer procurator noster vna cum uxore sua margarete qui fideles fuere fautores conuentus et desiderarunt participacionem vigilie et misse pro se ipsum et suorum parentum et progenie. Marci ewangel ix. ix kl xvij. c vij. Kl vj. xvinj. d e f v). V- n1j. Ki. kl kl ao. dni 15.36 obijt venerab. pr. fr. Joannes Col- wicz in vigiliis marci ewangeliste ad longum tem- pus vicegardianus requiescat in pace. Cleti pape et mart. Marcellini pape et mart. Item ao dni 1471 obijt domicellus henricus de beynwitcz sepultus in ecclesia nostra qui legauit conuentui nostro x florenos. ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariterque in morte Wenczel schewner vna cum conthorali suo propterea quod dederunt pro dei honore ad sacristiam calicem optime deauratum cum certis alijs elemosinis pro vsu fratrum. Vitalis martir. Petri mr. nij. g rij. kl to 13. kl *) Hier ist folgendes eingeschaltet: *) Nota tempora in quibus loca fratrum minorum sunt assumpta per Custodiam. 1. Con- uentus aureimontis fundatus est tempore S. hedwigis tempore quo extitit minor ducissa Slesie In honore S marie virginis assumpcionis, consecrata ecclesia in honore S. Antoni de padua eodem anno quo fuit canonizatus. Anno dominj 1123. 2. Conuentus Gorli- tzensis fundatus est per march. brandenb. et lusaciensem ante opidum et nobiles dicti wyr- synge dederunt fratribus allodium suum pro area Ao. dni 1234 In honore S. marie maioris in Roma. 3. Conuentus budissensis fundatus est per march. brandenb. et lusaciensem ante
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275 X). b Maßus. Philippi et Jacobi apost XIX. vilj. C d e vj. V- if- no 10 FO Ao. dni M52iiij obijt bruder caspar krüger laicus Ao. dni Meccelxxvj obijt vrsula schewmannin so- ror de tercia regula hic sepulta. Ob. soror Elizabet libeste hic sepult. Ao. dni Meccccprimo obijt venerab. pater frater Andreas leman predicator et confessor et Senior conventus et vtilis frater. Jnnocencio s. crucis. alexandri. Luencij et theodoli. Ao. dni Meccclxxxj Obijt honorabilis dns Gre- gorius plebanus in rengersdorf sepultus in ca- pella s. Barbare in habitu fratrum minorum. Eodem die ao. duj Meccelxxx, Obijt dns Johan- nes schof von dem sehe, magnus amicus fratrum qui multa bona fecit conuentui presertim in lignis. Jtem ao. dnj Meccelxxvj obijt michael man ma- gnus benefactor fratrum in vita sua Et in morte, legauit fratribus xl marcas hic sepultus in ec- clesia ante altare S. francisci eius anima requie- scat in pace. Jtem ao. dni M. ccccc. xviij. obijt venerabilis pa- ter Johannes Hunger lector. f H]- to castrum ibidem et nobiles terre fratribus aream de dominibus suis in subvrbio dederunt et nobiles de benewitz dederunt aream orti sui propter terram fratrum ad laterinam faciendam. Ao. dni 1240 In honore S. marie 4. Conuentus lehmbergensis fundatus est per ducem hynricum Iuniorem Sleszie filium S. hedwigis ao dni. 1248 In honore petri et pauli apo- stolorum et nobiles dicti Lange dederunt aream in suburbio castri et henricus langhe dedit allodium pro area cum terra in honorem S. petri et pauli 5 Conuentus Sittauiensis fun- datus est per dominos de lippa qui residebant in castro Rayn dicto, nomen senioris Zdislaw von zoyna, Ao. dni 1260. 6. Conuentus Lubanensis fundatus est per ciues ibidem de con- sensu marchionis et marchionisse Brandenb. et lusacie Ao. dnj. 1273 In honore s. crucis et b. marie virginis 7 Conuentus Saganensis fundatus est per ducem glogouie qui dedit fratribus aream in honore S. petri et pauli prope castrum Ao. 1294. 8 Conuentus ligni- ezens. fundatus est per ducem boleslaum ducem Slesie et fratres adrogatum ciuitatis ibidem Ao. dni 1294 In honore S. Joannis ewangeliste 9. Conuentus Sorauiensis fundatus est per dominos dictos de debyn quorum successores dicti de Pack ampliauerunt aream ao. dnj 1299 In honore S. Johannis bapt. et ewang. Tunc fratres dimiserunt Crossen et recepe- runt Soraw. 10. Conuentus lubauiensis fundatus est per ciues ibidem Iudex dedit partem aree alij aliam partem Ao. dni 1336 In honore S. crucis. 11 Conuentus Crosznensis fun- datus est per b. hedwigem in castro ducis quod iam ante opidum Crossin In honore S. erucis de Ierusalem et S. Michaelis de gargano Ao. dni 1221. Hic nota quod Crossin est senior locus in ista Custodia Sed quia fratres dimiserunt et demum post multa annorum curricula receperunt Ideo optinet vltimum locum alias habere deberet primum locum 35*
275 X). b Maßus. Philippi et Jacobi apost XIX. vilj. C d e vj. V- if- no 10 FO Ao. dni M52iiij obijt bruder caspar krüger laicus Ao. dni Meccelxxvj obijt vrsula schewmannin so- ror de tercia regula hic sepulta. Ob. soror Elizabet libeste hic sepult. Ao. dni Meccccprimo obijt venerab. pater frater Andreas leman predicator et confessor et Senior conventus et vtilis frater. Jnnocencio s. crucis. alexandri. Luencij et theodoli. Ao. dni Meccclxxxj Obijt honorabilis dns Gre- gorius plebanus in rengersdorf sepultus in ca- pella s. Barbare in habitu fratrum minorum. Eodem die ao. duj Meccelxxx, Obijt dns Johan- nes schof von dem sehe, magnus amicus fratrum qui multa bona fecit conuentui presertim in lignis. Jtem ao. dnj Meccelxxvj obijt michael man ma- gnus benefactor fratrum in vita sua Et in morte, legauit fratribus xl marcas hic sepultus in ec- clesia ante altare S. francisci eius anima requie- scat in pace. Jtem ao. dni M. ccccc. xviij. obijt venerabilis pa- ter Johannes Hunger lector. f H]- to castrum ibidem et nobiles terre fratribus aream de dominibus suis in subvrbio dederunt et nobiles de benewitz dederunt aream orti sui propter terram fratrum ad laterinam faciendam. Ao. dni 1240 In honore S. marie 4. Conuentus lehmbergensis fundatus est per ducem hynricum Iuniorem Sleszie filium S. hedwigis ao dni. 1248 In honore petri et pauli apo- stolorum et nobiles dicti Lange dederunt aream in suburbio castri et henricus langhe dedit allodium pro area cum terra in honorem S. petri et pauli 5 Conuentus Sittauiensis fun- datus est per dominos de lippa qui residebant in castro Rayn dicto, nomen senioris Zdislaw von zoyna, Ao. dni 1260. 6. Conuentus Lubanensis fundatus est per ciues ibidem de con- sensu marchionis et marchionisse Brandenb. et lusacie Ao. dnj. 1273 In honore s. crucis et b. marie virginis 7 Conuentus Saganensis fundatus est per ducem glogouie qui dedit fratribus aream in honore S. petri et pauli prope castrum Ao. 1294. 8 Conuentus ligni- ezens. fundatus est per ducem boleslaum ducem Slesie et fratres adrogatum ciuitatis ibidem Ao. dni 1294 In honore S. Joannis ewangeliste 9. Conuentus Sorauiensis fundatus est per dominos dictos de debyn quorum successores dicti de Pack ampliauerunt aream ao. dnj 1299 In honore S. Johannis bapt. et ewang. Tunc fratres dimiserunt Crossen et recepe- runt Soraw. 10. Conuentus lubauiensis fundatus est per ciues ibidem Iudex dedit partem aree alij aliam partem Ao. dni 1336 In honore S. crucis. 11 Conuentus Crosznensis fun- datus est per b. hedwigem in castro ducis quod iam ante opidum Crossin In honore S. erucis de Ierusalem et S. Michaelis de gargano Ao. dni 1221. Hic nota quod Crossin est senior locus in ista Custodia Sed quia fratres dimiserunt et demum post multa annorum curricula receperunt Ideo optinet vltimum locum alias habere deberet primum locum 35*
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xvi. Vo xn . y. xvi. vi]. xv. mj. 1J. H Nohas vn). Jay vi). Jay vj Jd9 v Jd9 jiJJ Jd9, iij. Jd9 ii, 149 Jd us. xvij kl xvj. kl XV. kl xiiij. kl 276 Johannes ante portam latinam: Girdrut schorlingynne. dedit. tres marcas prom- tas. pro se et viro suo. pro memoriale perpetua Insuper dedit. xij. marcas. pro missa perpetua. in altari s. Francisci et proparentibus suis apparicio s. michaelis. obijt Soror helegan fidelis fratrum amica hic se- pulta Gordiani et Epimachi mart. ob. fr. Johannes de lubano lector Gorliczen. Nerei. Achillei et Pancratij mart. Ob. soror Maye schenczelinne prebendaria in do- mo procuratricis a qua conuentus habuit plus quam xl marcas in vita et in morte quilibet fra- ter duos grossos. Obij dns Conradus de dobeschicz plebanus in Crischow qui habet altare in ambitu et omni die vnam missam perpetue et ante illud sepultus est qui et cuilibet fratri sacrifici] istius conuentus vnum fertonem legauit. Bonifacii mart. Juny ^ Jtem ao. dni Mececej obijt fr. Jacobus schuüffel sacerdos. Jtem ao. dni 1477 obijt elizabet hammerin obijt pr. et fr. Teodoricus schósznicz pred. et s. Ao. dni m538. Potenciane virginis. Ob. gonczilinus Ermilrich qui comparauit fere duas vitreas in choro nostro et habet perpetuum memoriale nobiscum Eodem die Mcccccyj obiit notabilis hans wolff | qui legauit conuentui vinum pro sacrificio per- petuis temporibus vt supra patet pro festo S.
xvi. Vo xn . y. xvi. vi]. xv. mj. 1J. H Nohas vn). Jay vi). Jay vj Jd9 v Jd9 jiJJ Jd9, iij. Jd9 ii, 149 Jd us. xvij kl xvj. kl XV. kl xiiij. kl 276 Johannes ante portam latinam: Girdrut schorlingynne. dedit. tres marcas prom- tas. pro se et viro suo. pro memoriale perpetua Insuper dedit. xij. marcas. pro missa perpetua. in altari s. Francisci et proparentibus suis apparicio s. michaelis. obijt Soror helegan fidelis fratrum amica hic se- pulta Gordiani et Epimachi mart. ob. fr. Johannes de lubano lector Gorliczen. Nerei. Achillei et Pancratij mart. Ob. soror Maye schenczelinne prebendaria in do- mo procuratricis a qua conuentus habuit plus quam xl marcas in vita et in morte quilibet fra- ter duos grossos. Obij dns Conradus de dobeschicz plebanus in Crischow qui habet altare in ambitu et omni die vnam missam perpetue et ante illud sepultus est qui et cuilibet fratri sacrifici] istius conuentus vnum fertonem legauit. Bonifacii mart. Juny ^ Jtem ao. dni Mececej obijt fr. Jacobus schuüffel sacerdos. Jtem ao. dni 1477 obijt elizabet hammerin obijt pr. et fr. Teodoricus schósznicz pred. et s. Ao. dni m538. Potenciane virginis. Ob. gonczilinus Ermilrich qui comparauit fere duas vitreas in choro nostro et habet perpetuum memoriale nobiscum Eodem die Mcccccyj obiit notabilis hans wolff | qui legauit conuentui vinum pro sacrificio per- petuis temporibus vt supra patet pro festo S.
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277 j. ix. XVIJ. vij. g A b c d e f g xiii. xij. X). X.. ix. viij. vij. vj. kl kl kl kl kl kl kl kl Blasii. eius anniuersarius singulis annis peragetur cum vigiliis etc. Obiit frenczil heyne de czodil margareta uxor hic sepulta que legauit conuentui quatuor mar- cas Jtem ao. dni 1477 obijt nickel hempel. Ob. fr. vlricus lector egregius dictus schibeler. Ao. dni 1508 obijt honesta et deuota domina Barbara Geyszlerin per longa tempora conuentus procuratrix fidelissima que legauit xxx marcas xv pro vtilitate et necessitate fratrum alias xv pro edificio ecclesie nostre tunc temporis erecte tam in muro quam in tecto. Cuius anniuersarius annuatim de ambone denunccietur. Requiescat in pace. Translacio s. Francisci etc. Vrbani ppe et mart. Ipso die Obijt honestissimus pater frater Petr. vezynt lector istius loci Jn curia Romana in causa vertente inter plebanum et conuentum et sepultus in ara celi. Item ao. dni 1471 obijt dns theodericus magnus fautor fratrum. Eleutherij pape et mart. Johannis pape et mart. Obijt fr. laurencius ru- diger in lubano sepultus predicator et confessor. Anno dni 1502 Obijt frater Caspar pellificis laicus. X1). xni). A V. kl iij. b iiij. kl Xj. c d iij. ij. kl kl Ob. Soror katherina procuratrix fratrum, que dedit iij marc. et cuilibet fratri j. gros. ao. dni. 1497 fer. 6ta post dni ascensionem Obijt fr. petrus schilling predicator et confessor. Felicis pape et mar. henric. de sale hedwig uxor Johannis Elye Opeczonis filiorum obijt frater Johannes svtoris laicus et nouicius. Petronille virginis. obijt fr. Jo. Rychardi pred. et confes. Ao dni Meccccxxj Recommendauit se Hans golt- hammer vna cum uxore sua Katharine. K: Li
277 j. ix. XVIJ. vij. g A b c d e f g xiii. xij. X). X.. ix. viij. vij. vj. kl kl kl kl kl kl kl kl Blasii. eius anniuersarius singulis annis peragetur cum vigiliis etc. Obiit frenczil heyne de czodil margareta uxor hic sepulta que legauit conuentui quatuor mar- cas Jtem ao. dni 1477 obijt nickel hempel. Ob. fr. vlricus lector egregius dictus schibeler. Ao. dni 1508 obijt honesta et deuota domina Barbara Geyszlerin per longa tempora conuentus procuratrix fidelissima que legauit xxx marcas xv pro vtilitate et necessitate fratrum alias xv pro edificio ecclesie nostre tunc temporis erecte tam in muro quam in tecto. Cuius anniuersarius annuatim de ambone denunccietur. Requiescat in pace. Translacio s. Francisci etc. Vrbani ppe et mart. Ipso die Obijt honestissimus pater frater Petr. vezynt lector istius loci Jn curia Romana in causa vertente inter plebanum et conuentum et sepultus in ara celi. Item ao. dni 1471 obijt dns theodericus magnus fautor fratrum. Eleutherij pape et mart. Johannis pape et mart. Obijt fr. laurencius ru- diger in lubano sepultus predicator et confessor. Anno dni 1502 Obijt frater Caspar pellificis laicus. X1). xni). A V. kl iij. b iiij. kl Xj. c d iij. ij. kl kl Ob. Soror katherina procuratrix fratrum, que dedit iij marc. et cuilibet fratri j. gros. ao. dni. 1497 fer. 6ta post dni ascensionem Obijt fr. petrus schilling predicator et confessor. Felicis pape et mar. henric. de sale hedwig uxor Johannis Elye Opeczonis filiorum obijt frater Johannes svtoris laicus et nouicius. Petronille virginis. obijt fr. Jo. Rychardi pred. et confes. Ao dni Meccccxxj Recommendauit se Hans golt- hammer vna cum uxore sua Katharine. K: Li
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XIX, viiJ. xvj. хуй). vij. XV. iiij. Li MM = === == tja. b С d ca 278 Marcellini et Petri. Atque herasmi. ob. fr. Simon griszel Gardianus saganensis qui effectus fuit freneticus in igne quando tota ciui- tas et conuentus saganensis fuerit combusta Ao dni 1486. ob. fr. Johannes zemiln pred. et conf. ob. fr. go sacerdos. obijt fr. petulus tilingharth Jtem fr. nicolaus kir- choff. | Anno dni Mecccxj Jnerastino sancte trinitatis Obijt fr. Nicolaus Aldinburg pred. et confessor qui reliquit conuentui bonam elemosinam plus- quam xx et centum marc. hic sepultus | Ao. dni 1480 fer. v ante Barnabe obijt discre- tus ciuis Peter meye qui legauit conuentui cc Talní ng. | henr. schomberg qui fuit petitor fratrum hic sepult. marcas cupiens ut deus sibi singulis diebus suc- currere faceret et sue derelicte pariter et amicis meritum vnius misse qui et hic sepultus. .. Do- rothea uxor eiusdem. Primi et Feliciani mart. obijt fr. Augustinus Crischow pred. et conf.: 1514 obiit fr. mathias schewner pred. et conf. Barnabe apostoli. Basilidis Cyrini. Naboris et Nazarii mart. Ao. dni Mcccexij fr. Johannes doring hic sepulti pred. et conf. Anthonij ete, iyatrum minu juli. Obijt fr. Franciscus kogeler pred. et conf. Viti. Modesti et Crescencie mart. Jtem obijt Jacobus weyder Margareta uxor eius magna fautrix huius conuentus que dedit vltra | xxx flor. vng. ao. Mcccec.
XIX, viiJ. xvj. хуй). vij. XV. iiij. Li MM = === == tja. b С d ca 278 Marcellini et Petri. Atque herasmi. ob. fr. Simon griszel Gardianus saganensis qui effectus fuit freneticus in igne quando tota ciui- tas et conuentus saganensis fuerit combusta Ao dni 1486. ob. fr. Johannes zemiln pred. et conf. ob. fr. go sacerdos. obijt fr. petulus tilingharth Jtem fr. nicolaus kir- choff. | Anno dni Mecccxj Jnerastino sancte trinitatis Obijt fr. Nicolaus Aldinburg pred. et confessor qui reliquit conuentui bonam elemosinam plus- quam xx et centum marc. hic sepultus | Ao. dni 1480 fer. v ante Barnabe obijt discre- tus ciuis Peter meye qui legauit conuentui cc Talní ng. | henr. schomberg qui fuit petitor fratrum hic sepult. marcas cupiens ut deus sibi singulis diebus suc- currere faceret et sue derelicte pariter et amicis meritum vnius misse qui et hic sepultus. .. Do- rothea uxor eiusdem. Primi et Feliciani mart. obijt fr. Augustinus Crischow pred. et conf.: 1514 obiit fr. mathias schewner pred. et conf. Barnabe apostoli. Basilidis Cyrini. Naboris et Nazarii mart. Ao. dni Mcccexij fr. Johannes doring hic sepulti pred. et conf. Anthonij ete, iyatrum minu juli. Obijt fr. Franciscus kogeler pred. et conf. Viti. Modesti et Crescencie mart. Jtem obijt Jacobus weyder Margareta uxor eius magna fautrix huius conuentus que dedit vltra | xxx flor. vng. ao. Mcccec.
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279 xij- j. A b c xiiij. xiii. xii. kl kl kl Marci. et Marcelliani mart. Geruasij. et Prothasij mart Siluerij pape et mr. Octa s. Anthonij. ix. d xi. kl e X. kl Paulini episc. et conf. xvij. vj. f g ix. viii. kl kl Natiuitas s. Johannis bay ob. ao. dni Mecceliij proxima die post Johannis baptiste fr. michael cluge pred. et conf. qui con- uentui multa bona fedit et sollempnem elemosi- nam conuentui reliquit. A vil. kl xiiij. iij. xj. b c d e f vi. V. iiii. 11). i). kl kl kl Leonis pape et conf. Petri et Pauli. ao. dni Meccelxij obijt venerandus pater frater paulus korner qui ad multos annos laudabiliter regit conuentum. Commemoracio s. Rauli. In octaua petri et pauli obijt fr. Johannes alden- berg Gardianus Jn Gorlitz qui etiam multa bona fecit conuentui. Johannis et Pauli mart. xix. viij. xvi. g A b c Jul vj. V. iiij. us. no no no Octaua s. Johannis bapt. Processi et Martiniani mart. Anniuersarius domicellorum nicolai bischwerde Anne von kopperitcz iohannis cristoferi anne mar- garete filiorum et progen. Joh. Dapphitcz fraw barbara von der steyninkyrchyn et progen. V. xiij. d e f uij. ij. No no no uas. Octaua apostolorum Petri et Pauli. anno dni 1490 obijt thomas de budissin qui fuit famulus huius conuentus ad longa tempora eciam satis fidelis. hic post se reliquit bonam elemosi-
279 xij- j. A b c xiiij. xiii. xii. kl kl kl Marci. et Marcelliani mart. Geruasij. et Prothasij mart Siluerij pape et mr. Octa s. Anthonij. ix. d xi. kl e X. kl Paulini episc. et conf. xvij. vj. f g ix. viii. kl kl Natiuitas s. Johannis bay ob. ao. dni Mecceliij proxima die post Johannis baptiste fr. michael cluge pred. et conf. qui con- uentui multa bona fedit et sollempnem elemosi- nam conuentui reliquit. A vil. kl xiiij. iij. xj. b c d e f vi. V. iiii. 11). i). kl kl kl Leonis pape et conf. Petri et Pauli. ao. dni Meccelxij obijt venerandus pater frater paulus korner qui ad multos annos laudabiliter regit conuentum. Commemoracio s. Rauli. In octaua petri et pauli obijt fr. Johannes alden- berg Gardianus Jn Gorlitz qui etiam multa bona fecit conuentui. Johannis et Pauli mart. xix. viij. xvi. g A b c Jul vj. V. iiij. us. no no no Octaua s. Johannis bapt. Processi et Martiniani mart. Anniuersarius domicellorum nicolai bischwerde Anne von kopperitcz iohannis cristoferi anne mar- garete filiorum et progen. Joh. Dapphitcz fraw barbara von der steyninkyrchyn et progen. V. xiij. d e f uij. ij. No no no uas. Octaua apostolorum Petri et Pauli. anno dni 1490 obijt thomas de budissin qui fuit famulus huius conuentus ad longa tempora eciam satis fidelis. hic post se reliquit bonam elemosi-
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iJ. X. xviij. vij. XY. oa eo vij | Jdi vj. | fd V IE Inu I) Y. C d i11). JA iij - Jas 1). JAY Jdys xvij. pok xv]. kl XV. kl | xA). ki 280 nam conuentui eius anima requiescat in sancta pace Peter czynsz, Katherina eius uxor parentes der steynbrygyn baltezar lantreyter maritus eius et tota progenies Semper debent peragi dominica post octauam apostolorum. petri et pauli cum vi- gilis defunctorum et ij fer. cum missa et no- mina eorum de ambone denuncianda pro quibus ipsa dedit vnum calicem deauratum et xx marcas polonicales Obijt frater Schibeler pred. et conf. Insuper. honestus vir nickel steynberg , qui obijt. . dni 1503 ante cancellas sepultus. in vita de- dit pro salute anime sue ac uxoris eius regine et parentum suorum ac pro tota eius progénie centum marcas polonicales ad nouam tabulacio- nem chori optauitque cum supra dictis animabus annuatim per agi. i Septem fratrum. et S. Rufine et Secunde virg. Anno dni 1500 soror cristina schewmanynne re- comendauit se in vita pariter et iu morte et ani- mas parentum et progenitorum eius desiderans participacionem bonorum operum que compara- uit eodem auno pulcrum rubeum sametum cum suis altinencijs pro xv florenis. Pii pape et mart. Nawris et Felicis mart. Margarete virg. et m. .Analecti pape et mart. obijt dr. gregorius sutoris predicator et confes- sor ao. dui MDXXXJ. Diuisio apostol. Quinci et Julte ao. dni 1477 obijt vrsula mollerin hic sepulta Augusti Ob. Junocencius. ao. dni 1477 obijt anna uxor martin adam hic sep. Alexij confes. Symphorose cum vij. filiis mrm. -. 1379 ob. fr. conradus budissin sac. et conf. Jtem ao. dni 1484 recommendauit se in vita ni- colaus molitoris de moholcz dedit pro salute anime sue et suorum progenitorum xij marcas. |
iJ. X. xviij. vij. XY. oa eo vij | Jdi vj. | fd V IE Inu I) Y. C d i11). JA iij - Jas 1). JAY Jdys xvij. pok xv]. kl XV. kl | xA). ki 280 nam conuentui eius anima requiescat in sancta pace Peter czynsz, Katherina eius uxor parentes der steynbrygyn baltezar lantreyter maritus eius et tota progenies Semper debent peragi dominica post octauam apostolorum. petri et pauli cum vi- gilis defunctorum et ij fer. cum missa et no- mina eorum de ambone denuncianda pro quibus ipsa dedit vnum calicem deauratum et xx marcas polonicales Obijt frater Schibeler pred. et conf. Insuper. honestus vir nickel steynberg , qui obijt. . dni 1503 ante cancellas sepultus. in vita de- dit pro salute anime sue ac uxoris eius regine et parentum suorum ac pro tota eius progénie centum marcas polonicales ad nouam tabulacio- nem chori optauitque cum supra dictis animabus annuatim per agi. i Septem fratrum. et S. Rufine et Secunde virg. Anno dni 1500 soror cristina schewmanynne re- comendauit se in vita pariter et iu morte et ani- mas parentum et progenitorum eius desiderans participacionem bonorum operum que compara- uit eodem auno pulcrum rubeum sametum cum suis altinencijs pro xv florenis. Pii pape et mart. Nawris et Felicis mart. Margarete virg. et m. .Analecti pape et mart. obijt dr. gregorius sutoris predicator et confes- sor ao. dui MDXXXJ. Diuisio apostol. Quinci et Julte ao. dni 1477 obijt vrsula mollerin hic sepulta Augusti Ob. Junocencius. ao. dni 1477 obijt anna uxor martin adam hic sep. Alexij confes. Symphorose cum vij. filiis mrm. -. 1379 ob. fr. conradus budissin sac. et conf. Jtem ao. dni 1484 recommendauit se in vita ni- colaus molitoris de moholcz dedit pro salute anime sue et suorum progenitorum xij marcas. |
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281 IX. f xiij. xij. kl kl Braxedis virg. memoria mortuorum. Jtem dni ao. M488 recommendauit se in vita pariter in morte Dns Jacobus Jungenickel cum vxore sua vrsula cum liberis eorundem. Jn morte quoque Jocoff Jungenickel cum vxore qui fue- runt parentes supradicti dnj Jacobi iungenickel Jocoff Jtem Margaretha et barbara vxores iungenickelsz vna cum tota progenie Quorum an- niuersarius semper peragetur cum participacione in memoria fratrum penultima die ante festum Marie magdalene cum denuncciacione de ambone, g xj. kl Marie Magdalene. VJ. b ix. kl Apollinaris episc. et mart. Ao. dni 1487 obijt Barbara stellemecheryn ma- gna fautrix fratrum in vita sua et post mortem notabilem elemosinam reliquit. Cristine virg. et mart. Hannus scultetus de lomcz Nyte vx. ij sexag. perpet. memor. Jtem obijt Reuer. pater et frater Mathias doring professor sacre theologie et minister prouincie Saxonie per 33 annos laudabiliter regens eandem prouinciam et obijt ao. dni 1469°. obijt fr. Johannes seldenheym per longa tempora hoc in conuentu maturus vicegardianus Necnon et in Sagano. XVIJ. C viij. kl xmnj. u). Xj. d e f vij. vj. V. kl kl kl Jacobi apost. Obijt Reuer. pater n. burcharch de mansuelt mi- nister absolutus. Ao. dni 1508 ob. fr. Michael Grod dyaconus tempore pestis hic sepultus. Pastoris presb. et confes. Pantaleonis mart. Ao. dni 1476 obijt fr. Johannes werneri lector zaganensis. Nazarii et Celsi mart. Victoris pp. Inocencii pape. Ao. dni 1504 obijt fr. Johannes Munter pred. et conf. per longos annos terminarius fidelis hu- ius conuentus. 36
281 IX. f xiij. xij. kl kl Braxedis virg. memoria mortuorum. Jtem dni ao. M488 recommendauit se in vita pariter in morte Dns Jacobus Jungenickel cum vxore sua vrsula cum liberis eorundem. Jn morte quoque Jocoff Jungenickel cum vxore qui fue- runt parentes supradicti dnj Jacobi iungenickel Jocoff Jtem Margaretha et barbara vxores iungenickelsz vna cum tota progenie Quorum an- niuersarius semper peragetur cum participacione in memoria fratrum penultima die ante festum Marie magdalene cum denuncciacione de ambone, g xj. kl Marie Magdalene. VJ. b ix. kl Apollinaris episc. et mart. Ao. dni 1487 obijt Barbara stellemecheryn ma- gna fautrix fratrum in vita sua et post mortem notabilem elemosinam reliquit. Cristine virg. et mart. Hannus scultetus de lomcz Nyte vx. ij sexag. perpet. memor. Jtem obijt Reuer. pater et frater Mathias doring professor sacre theologie et minister prouincie Saxonie per 33 annos laudabiliter regens eandem prouinciam et obijt ao. dni 1469°. obijt fr. Johannes seldenheym per longa tempora hoc in conuentu maturus vicegardianus Necnon et in Sagano. XVIJ. C viij. kl xmnj. u). Xj. d e f vij. vj. V. kl kl kl Jacobi apost. Obijt Reuer. pater n. burcharch de mansuelt mi- nister absolutus. Ao. dni 1508 ob. fr. Michael Grod dyaconus tempore pestis hic sepultus. Pastoris presb. et confes. Pantaleonis mart. Ao. dni 1476 obijt fr. Johannes werneri lector zaganensis. Nazarii et Celsi mart. Victoris pp. Inocencii pape. Ao. dni 1504 obijt fr. Johannes Munter pred. et conf. per longos annos terminarius fidelis hu- ius conuentus. 36
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282 b ij. kl Simplicij. Faustini et Beat. mart. Felicis pape. Anton et Sennes mart. ao. dni. 1504 obiit Reuer. pater Johannes heym- stedt Sacre theologie professor prouincie Saxo- nice minister, etis sue 32 extitit Mortuus Er- fordie 30. July et idem sepultus est sub pedibus R.Mgri Cristiani Bergszleybn Ao. dni Meccexlj Obijt fr. petrus Rencz pred. et confessor. Ao. dni Meccclxxij testitudinata est noua libraria Jn profesto Scti Petri ad vincula Ao. dni 1508 recommendauit se in vita deuota domina Margaretha szeyffartin deditque in prom- pta pecunia quadraginta (marcas pollonicales pro quibus desiderauit singulis ebdomadis participa- cionem duarum missarum in altari S. Francisci Ad eandemque participacionem pecijt recipi suos parentes mortuos videlicet hansz szelighe vrsulam et barbaram eius vxores ac suos maritos Caspar szeyffarth et Nickel szegarth et Barbaram eius vxorem priorem Deus faciat easdem animas par- ticipes prefatarum missarum Ast totam eius pro- geniem Amen Et post mortem legauit conuen- tui xx marcas. Jtem ao. eodem virgo Anna filia der eylinbergin legauit et donauit pro reuerencia sacramenti vnam coronam de margaritis valentem xx sexagenas ita quod non debeat alienari Sed semper Jnfra octauas corporis cristi cum ea monstrancia or- nari uel alias quando deportatur decorari Cuius anima requiescat in pace Amen. X). XIX. g A iiij. iij. K k XVJ. d Aug iiij. ust 9 110 Ad vincula s. Petri. Fr. franciscus hirsberg et pi — Ao. dni 1485 recommendauit se deuota soror ter- cie regule Anna Botin dans bonam elemosinam videlicet duos florenos pro sacristie vtensilibus et post mortem satis magnum testamentum dis- disposuit pro vtiliate fratrum Stephani pp. et mart. Obijt fr. Nicolaus hûg predic. et confes. in zit- tauia vil). C
282 b ij. kl Simplicij. Faustini et Beat. mart. Felicis pape. Anton et Sennes mart. ao. dni. 1504 obiit Reuer. pater Johannes heym- stedt Sacre theologie professor prouincie Saxo- nice minister, etis sue 32 extitit Mortuus Er- fordie 30. July et idem sepultus est sub pedibus R.Mgri Cristiani Bergszleybn Ao. dni Meccexlj Obijt fr. petrus Rencz pred. et confessor. Ao. dni Meccclxxij testitudinata est noua libraria Jn profesto Scti Petri ad vincula Ao. dni 1508 recommendauit se in vita deuota domina Margaretha szeyffartin deditque in prom- pta pecunia quadraginta (marcas pollonicales pro quibus desiderauit singulis ebdomadis participa- cionem duarum missarum in altari S. Francisci Ad eandemque participacionem pecijt recipi suos parentes mortuos videlicet hansz szelighe vrsulam et barbaram eius vxores ac suos maritos Caspar szeyffarth et Nickel szegarth et Barbaram eius vxorem priorem Deus faciat easdem animas par- ticipes prefatarum missarum Ast totam eius pro- geniem Amen Et post mortem legauit conuen- tui xx marcas. Jtem ao. eodem virgo Anna filia der eylinbergin legauit et donauit pro reuerencia sacramenti vnam coronam de margaritis valentem xx sexagenas ita quod non debeat alienari Sed semper Jnfra octauas corporis cristi cum ea monstrancia or- nari uel alias quando deportatur decorari Cuius anima requiescat in pace Amen. X). XIX. g A iiij. iij. K k XVJ. d Aug iiij. ust 9 110 Ad vincula s. Petri. Fr. franciscus hirsberg et pi — Ao. dni 1485 recommendauit se deuota soror ter- cie regule Anna Botin dans bonam elemosinam videlicet duos florenos pro sacristie vtensilibus et post mortem satis magnum testamentum dis- disposuit pro vtiliate fratrum Stephani pp. et mart. Obijt fr. Nicolaus hûg predic. et confes. in zit- tauia vil). C
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283 V. XII). 1]. X. e f A g b c iij. ij. Non viij. vij. vj. no no as. Jd9 Jd9 Jd9 Ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariter et in morte hans thomas vna cum vxore sua ac liberis eorundem et tota progenie a quibus con- ventus recepit bonam elemosinam. 1508 ob. fr. leonhardus laicus et nouicius hic sepultus. Anno dni 1.5.20 obijt fr. Georgius pannewisch predicator et confessor fidelisque terminarius. Jnuencio s. stephani. Justini presbit. et mart. Ao. dni 1507 in vigilia nivais b. virginis obijt fr. philippus Töler fidelis conuentus conuentus ter- minarius conf. et predicator hic sepult. Dominici conf. Obijt henr Crischow. Sixti pp. et felicissimi et agapiti. obijt fr. Jacobus doring qui multa bona fecit sa- cristia cum libris. Donati episc. et mart. Soror kather. de sale de qua omni anno xiij gl. Cyriaci largi et Smaragdi mart. Ao. dni 1479 obijt nicolaus stellmacher — et iohn loseman Anniuersarius eius peragetur v fe- ria cum vigilijs. Romani mart. obijt Soror Clara Crischow. obijt fr. Johannes Jawir gardian. Saganensis. d V. Jd9 XVII). e iiij. Jd9 Laurencii mart. Vl]. f iij. Jd9 Anniuersarius Johannis dorink et Maye vxoris Agnetis katherine filiarum eius henczelini filij et Anne filie eius et pauli mariti anne predicte. Tyburci mart. Nota. reuerendo iucundoque amico generalissimi tocius ordinis ministri francisci licheti visitacio- nes in fine huius libri. 8 ij. Jd9 Clare et virg XV. A Jdus: Obijt fr. Franciscus muratoris in zagano sepultus predic. et conf. Jtem ao. dni 1474 obijt fr. iohannes bischoff- werde subdyaconus sepultus in berlin. Ypoliti et soc. eius. 36*
283 V. XII). 1]. X. e f A g b c iij. ij. Non viij. vij. vj. no no as. Jd9 Jd9 Jd9 Ao. dni 1487 recommendauit se in vita pariter et in morte hans thomas vna cum vxore sua ac liberis eorundem et tota progenie a quibus con- ventus recepit bonam elemosinam. 1508 ob. fr. leonhardus laicus et nouicius hic sepultus. Anno dni 1.5.20 obijt fr. Georgius pannewisch predicator et confessor fidelisque terminarius. Jnuencio s. stephani. Justini presbit. et mart. Ao. dni 1507 in vigilia nivais b. virginis obijt fr. philippus Töler fidelis conuentus conuentus ter- minarius conf. et predicator hic sepult. Dominici conf. Obijt henr Crischow. Sixti pp. et felicissimi et agapiti. obijt fr. Jacobus doring qui multa bona fecit sa- cristia cum libris. Donati episc. et mart. Soror kather. de sale de qua omni anno xiij gl. Cyriaci largi et Smaragdi mart. Ao. dni 1479 obijt nicolaus stellmacher — et iohn loseman Anniuersarius eius peragetur v fe- ria cum vigilijs. Romani mart. obijt Soror Clara Crischow. obijt fr. Johannes Jawir gardian. Saganensis. d V. Jd9 XVII). e iiij. Jd9 Laurencii mart. Vl]. f iij. Jd9 Anniuersarius Johannis dorink et Maye vxoris Agnetis katherine filiarum eius henczelini filij et Anne filie eius et pauli mariti anne predicte. Tyburci mart. Nota. reuerendo iucundoque amico generalissimi tocius ordinis ministri francisci licheti visitacio- nes in fine huius libri. 8 ij. Jd9 Clare et virg XV. A Jdus: Obijt fr. Franciscus muratoris in zagano sepultus predic. et conf. Jtem ao. dni 1474 obijt fr. iohannes bischoff- werde subdyaconus sepultus in berlin. Ypoliti et soc. eius. 36*
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ilije b xix. Q8 Joss xij. d vij. . le | aj f xv. 13%. |g | zili. A | sil. xvij. b xij. vj |€ xii. kl k] 284 Ao. dni 1477 obijt anna famula dni Doleatoris hic sepulta, | Septembris Eusebii presb. et conf. Assumpeionis Marie. Obijt frater renczko predicator et confessor Obijt fr. Nicolaus bernstorf Juuenis sacerdos in zittauia. Niczhe mólner, Elizabeth vxor. "Tycze herndan. hannus filius cum parentela pro quibus datum est paramentum quinque marcarum. Debent recomendari Jn dedicacione vt petitur Mcccexj et deinceps. Octa. s. Laurencij. Hic peragilur memoria domicelli augustini de hirsbergk qui conuentui legauit pulcrum zametum pro casula et quinquaginta flor. renenses pro li- bris sepultus nobiscum in capella s. barbare. ao. dni 1483 sequenti die post assumpc. Eius pater scil. dns bartholomeus de. hirsbergk fecit eciam notabile testamentum vt patet supra Jn aprili. 4496 obiit fr. Martinus laicus conuersus. Agapiti mart. Ao. dni Md18 obijt reuerendus pater frater Her- "mannus nedewolt sacre theologie bacularius mini- ' sterque saxonie. Ludewici episc. et cont. Obijt fr. Joh. gabrielis dyaconus sepultus in zit- tauia. 1508 obijt deuotus religiosusque pater ac frater Jo- hannes sculteti senior et conuentus discretus in peste Bernardi abbatis. | 1508 obijt fr, Caspar laicus in peste. Jtem ao. dni Mcccclxxiiif obijt barbara vxor andree Heselersz que dedit conuentui notabilem elemosinam pro structura noua prope chorum que dicitur domus capituli cuius anima requiescat in pace Amen. Thymothei et Simphoriani mart. Octa. s. marie Obijt fr. Augustinus Magebeyn pred. et conf se- pultus in zoraw.
ilije b xix. Q8 Joss xij. d vij. . le | aj f xv. 13%. |g | zili. A | sil. xvij. b xij. vj |€ xii. kl k] 284 Ao. dni 1477 obijt anna famula dni Doleatoris hic sepulta, | Septembris Eusebii presb. et conf. Assumpeionis Marie. Obijt frater renczko predicator et confessor Obijt fr. Nicolaus bernstorf Juuenis sacerdos in zittauia. Niczhe mólner, Elizabeth vxor. "Tycze herndan. hannus filius cum parentela pro quibus datum est paramentum quinque marcarum. Debent recomendari Jn dedicacione vt petitur Mcccexj et deinceps. Octa. s. Laurencij. Hic peragilur memoria domicelli augustini de hirsbergk qui conuentui legauit pulcrum zametum pro casula et quinquaginta flor. renenses pro li- bris sepultus nobiscum in capella s. barbare. ao. dni 1483 sequenti die post assumpc. Eius pater scil. dns bartholomeus de. hirsbergk fecit eciam notabile testamentum vt patet supra Jn aprili. 4496 obiit fr. Martinus laicus conuersus. Agapiti mart. Ao. dni Md18 obijt reuerendus pater frater Her- "mannus nedewolt sacre theologie bacularius mini- ' sterque saxonie. Ludewici episc. et cont. Obijt fr. Joh. gabrielis dyaconus sepultus in zit- tauia. 1508 obijt deuotus religiosusque pater ac frater Jo- hannes sculteti senior et conuentus discretus in peste Bernardi abbatis. | 1508 obijt fr, Caspar laicus in peste. Jtem ao. dni Mcccclxxiiif obijt barbara vxor andree Heselersz que dedit conuentui notabilem elemosinam pro structura noua prope chorum que dicitur domus capituli cuius anima requiescat in pace Amen. Thymothei et Simphoriani mart. Octa. s. marie Obijt fr. Augustinus Magebeyn pred. et conf se- pultus in zoraw.
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xmj. | € Ix. nj. f viij. g vi). xj. A (vw xix. |b \ c iij. viij. | d iij. kl e iJ kl ху). f Septqmb. | V. g üij. no А | no xii. | b i. по 285 Obijt fr. heynricus lange dyaconus hic sepul- tus. Mattheys meuerer-nyklos filius. Bariholomei apost Anmiu. bernhardi velthyn Cunad florin. obijt fr. caspar schenichin gardianus huius loci De custodia prusce in octaua fr. Ludwici episc. et confess. ordinis minorum. Henczil, henrichsdorf Augustini ep. et conf. Hermetis mart. Jtem ao. dni 1475 obijt fr. Georgius brogkor predic. et confessor. Decollacio s. Johannis bapst. 1511 obijt fidelis famulus conuentus Hausz we- let qui legauit conuentui Lxxx marc. pro salute anime sue et consanguineorum suorum requie- scat elc. Felicis et adaucti mart. obijt fr. ludwicus de Martburg gardian. gorli- czens. in die s. august. episc. et conf. Hannus kelner Clare vxor. 1508 obijt famulus conuentus fidelis Jorge scholtze Jn peste. Eodem tempore obijt honestus vir Jo- hannes Kemelytz lanifex dedit pro salute anime sue conuentui xxx marc. Egidii abb. xij. fratrum mart. Ao. dni 1484 obijt fr. iacobus scoplaw sepul- tus in lipez et legens studij predicator ei con- fessor. Anthonii mart. 1508 obijt fr. nicolaus pistoris predic. et confes. Jn peste Sequenti die obijt vtilis frater Cristofe- rus laicus eciam in peste, Jorge rychter cum vxore sua eodem tempore le- gauerat conuentui pro structura ecclesie quinqua- ginta marcas. Oh. fr, nicolaus lichtenow gardianus et procura- tor in wysinuels. /
xmj. | € Ix. nj. f viij. g vi). xj. A (vw xix. |b \ c iij. viij. | d iij. kl e iJ kl ху). f Septqmb. | V. g üij. no А | no xii. | b i. по 285 Obijt fr. heynricus lange dyaconus hic sepul- tus. Mattheys meuerer-nyklos filius. Bariholomei apost Anmiu. bernhardi velthyn Cunad florin. obijt fr. caspar schenichin gardianus huius loci De custodia prusce in octaua fr. Ludwici episc. et confess. ordinis minorum. Henczil, henrichsdorf Augustini ep. et conf. Hermetis mart. Jtem ao. dni 1475 obijt fr. Georgius brogkor predic. et confessor. Decollacio s. Johannis bapst. 1511 obijt fidelis famulus conuentus Hausz we- let qui legauit conuentui Lxxx marc. pro salute anime sue et consanguineorum suorum requie- scat elc. Felicis et adaucti mart. obijt fr. ludwicus de Martburg gardian. gorli- czens. in die s. august. episc. et conf. Hannus kelner Clare vxor. 1508 obijt famulus conuentus fidelis Jorge scholtze Jn peste. Eodem tempore obijt honestus vir Jo- hannes Kemelytz lanifex dedit pro salute anime sue conuentui xxx marc. Egidii abb. xij. fratrum mart. Ao. dni 1484 obijt fr. iacobus scoplaw sepul- tus in lipez et legens studij predicator ei con- fessor. Anthonii mart. 1508 obijt fr. nicolaus pistoris predic. et confes. Jn peste Sequenti die obijt vtilis frater Cristofe- rus laicus eciam in peste, Jorge rychter cum vxore sua eodem tempore le- gauerat conuentui pro structura ecclesie quinqua- ginta marcas. Oh. fr, nicolaus lichtenow gardianus et procura- tor in wysinuels. /
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286 X. xVII1). vij. XV. d e f g A b C viij. vij. vj. V. iiij. I1j. ij. 1d9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 d9 Ob. fr. Conradus schomberg predicator et con- fessor. 1522. obijt Reuer. pater frater wenceslaus hof- feman. Ob. fr. iohannes gessener predic. et confes. Ob. soror sophia de sanctis hic sepulta. Ob. fr. petrus de lubauia subdiaconus. Ao. dni jccccc18 in die elezarij obijt venerabilis pater frater petrus sutoris senior conuentus. Ao. 1513 dominica post natiuit b. virg. obijt de- uotus vir ludowicus walde qui pro salute anime sue et vxoris cristine et parentum suorum cri- stoferi walde et katherine vxoris et pro tota eius progenie comparauit bonum calicem pro quo de- siderauit annuatim anniuers. eorum de ambone denuncciari et cum ceteris animabus nobis re- commendatis in futura septimana cum vigilijs et missa peragi requiescat in pace. Naititatis s. Marie. Adriani mart. Ob. fr. henricus de lubauia professus hic sepul- tus Obijt fr. Michethel news gardianus aureimontis. Gorgonii mart. anniuersaria hanni kretczel et pro- genitorum. Ao. dni 1474 obijt frater andreas heynicke pro- fessus. Anniuersarius Johannis Frederichsdorf kather. vx. Petri filij et Henczelini frederichsdorf. ffrater laurencius poley predic. et confes. de cu- stodia prusce. Prothi et Jacincti mart. fr. Jeremyas Crischow subdyaconus. 1496 obijt fr. martinus benisch de Zittauia hic sepultus. Jtem ao. dni 1474 recommendauit se in vita barbara miszenerin et in morte Mathiam misze- ner marit. nec non et animas iohannis et kather. parentum eiusdem et omnem progeniem. Jtem ao. dni 1508 Jorge leymath-sneyder cum vxore sua testarunt pro ecclesie structura L marc. Eodem tempore Nickel bernharth de connersz- dorff xxx marcas legauit pro anime sue salute. 1j. c Nonas.
286 X. xVII1). vij. XV. d e f g A b C viij. vij. vj. V. iiij. I1j. ij. 1d9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 Jd9 d9 Ob. fr. Conradus schomberg predicator et con- fessor. 1522. obijt Reuer. pater frater wenceslaus hof- feman. Ob. fr. iohannes gessener predic. et confes. Ob. soror sophia de sanctis hic sepulta. Ob. fr. petrus de lubauia subdiaconus. Ao. dni jccccc18 in die elezarij obijt venerabilis pater frater petrus sutoris senior conuentus. Ao. 1513 dominica post natiuit b. virg. obijt de- uotus vir ludowicus walde qui pro salute anime sue et vxoris cristine et parentum suorum cri- stoferi walde et katherine vxoris et pro tota eius progenie comparauit bonum calicem pro quo de- siderauit annuatim anniuers. eorum de ambone denuncciari et cum ceteris animabus nobis re- commendatis in futura septimana cum vigilijs et missa peragi requiescat in pace. Naititatis s. Marie. Adriani mart. Ob. fr. henricus de lubauia professus hic sepul- tus Obijt fr. Michethel news gardianus aureimontis. Gorgonii mart. anniuersaria hanni kretczel et pro- genitorum. Ao. dni 1474 obijt frater andreas heynicke pro- fessus. Anniuersarius Johannis Frederichsdorf kather. vx. Petri filij et Henczelini frederichsdorf. ffrater laurencius poley predic. et confes. de cu- stodia prusce. Prothi et Jacincti mart. fr. Jeremyas Crischow subdyaconus. 1496 obijt fr. martinus benisch de Zittauia hic sepultus. Jtem ao. dni 1474 recommendauit se in vita barbara miszenerin et in morte Mathiam misze- ner marit. nec non et animas iohannis et kather. parentum eiusdem et omnem progeniem. Jtem ao. dni 1508 Jorge leymath-sneyder cum vxore sua testarunt pro ecclesie structura L marc. Eodem tempore Nickel bernharth de connersz- dorff xxx marcas legauit pro anime sue salute. 1j. c Nonas.
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am. xy. XVIJ. Y]. xiij, ME XJ. XIX. X VIIJ kl NYIJ kl xvj kl X kl xiiiJ. kl xii. kl xiij. | XJ. kl X. ki xi ki viij. kl vij kl M l I VJ. I v. kl 287 Octobris. Fxaltacio s Crucis Cornelii et Cy- priani mr. mE Nicomedis mr. Octaua s. Marie. Obijt fr. laurencius sąrloris subdiaconus. Eufemie et Gennmani mar. | Jtem ao dni 1475 obijt barbara eychornin hic sepulta. 1508 Obijt deuotus fr. Cristoferus gruntman sub- dyaconus Jn peste. Jiem ao. dni 1475 obiit anthonius smedt qni le- gaut conuentui xx marc. Obijt frater Johannes Sommirvelt. | Ob. fr. bartholomeus brasiatoris subdyaconus. Eustachj et soc, eius. Obijt fr, nycolaus straucz sacerdos hic sepultus. Obijt fr. stepphanus hofeman hic sepultus. Malthei apti et ewangel. Mauricii et soc. eius. Lini pap. et mr. obit fr. Michahel hüne lector Aureimonlis. Jtem ao. dni. 1475. obijt fr. nicolaus streyt et katherima vxor eius eorum anniuersarius perage- tur ista feria cum vigilijs et cras cum missa de- functorum qui legauerunt conventui lxv marcas. Anno dni 1496 obijt fr. Johannes róseler subdiac. 1508 Ob. fr. Jeronimus Jungenickel dyaconus Jn peste. | obijt fr. Stephanus . . . . ler) gardianus in leg- nicz. Obijt fr. Nicolaus Fichtener sacerd. Cipriani episc. et mr. Justine virg. et mart. Obijt anno dni 1475 paulus sweydenitczer hic sepultus. | Cosme et Damiani mart. anno dni wcccexxxviijB obijt clara beckelynne in die cosme el damianide qua recepit conuentus xlvij marcas pro quibus obligamur annuatim per- *) nicht lesbar.
am. xy. XVIJ. Y]. xiij, ME XJ. XIX. X VIIJ kl NYIJ kl xvj kl X kl xiiiJ. kl xii. kl xiij. | XJ. kl X. ki xi ki viij. kl vij kl M l I VJ. I v. kl 287 Octobris. Fxaltacio s Crucis Cornelii et Cy- priani mr. mE Nicomedis mr. Octaua s. Marie. Obijt fr. laurencius sąrloris subdiaconus. Eufemie et Gennmani mar. | Jtem ao dni 1475 obijt barbara eychornin hic sepulta. 1508 Obijt deuotus fr. Cristoferus gruntman sub- dyaconus Jn peste. Jiem ao. dni 1475 obiit anthonius smedt qni le- gaut conuentui xx marc. Obijt frater Johannes Sommirvelt. | Ob. fr. bartholomeus brasiatoris subdyaconus. Eustachj et soc, eius. Obijt fr, nycolaus straucz sacerdos hic sepultus. Obijt fr. stepphanus hofeman hic sepultus. Malthei apti et ewangel. Mauricii et soc. eius. Lini pap. et mr. obit fr. Michahel hüne lector Aureimonlis. Jtem ao. dni. 1475. obijt fr. nicolaus streyt et katherima vxor eius eorum anniuersarius perage- tur ista feria cum vigilijs et cras cum missa de- functorum qui legauerunt conventui lxv marcas. Anno dni 1496 obijt fr. Johannes róseler subdiac. 1508 Ob. fr. Jeronimus Jungenickel dyaconus Jn peste. | obijt fr. Stephanus . . . . ler) gardianus in leg- nicz. Obijt fr. Nicolaus Fichtener sacerd. Cipriani episc. et mr. Justine virg. et mart. Obijt anno dni 1475 paulus sweydenitczer hic sepultus. | Cosme et Damiani mart. anno dni wcccexxxviijB obijt clara beckelynne in die cosme el damianide qua recepit conuentus xlvij marcas pro quibus obligamur annuatim per- *) nicht lesbar.
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288 soluere vigiliis nominum lectionem nickel beckel et fratres suis. Obijt fr. nyc. florinus pred. et conf. et vtilis frater. Ao. dni Meccexxxix obijt fr. Joh. nickerosch pr. et conf. hic sep. 1508 ob. fr. raphael zelis sacerdos in peste Wencezlai ducis bohemie. e iiij. kl Ao. dni Mccccvj peter scorl et katherina vxor cum liberis dederunt bonum calicem de decem marcis pro conuentu ut memoria et anniuersa- rius perpetue celebretur pro eis. Ao. dni 1475 obijt fr. caspar schrotreder pred. et conf. viij. f iij. kl g ij. kl Michaelis archangeli. Obijt fr. jacobus kunczel subdyaconus de custo- dia prusce. Anniuersarius trium animarum. s. Ermylrici et vxoris eius kather. necnon filie eius Elyzab. so- roris dni conradi ermilrici presbiteri et perpetue celebretur. 1496 obijt fr. Georgius hofeman predicator et confessor. 1508 Obijt fr. Martinus piliatoris nouicius Jn peste Jeronimi presbit. et conf. Obijt fr. petrus gedan pred. et confes. lector. koncze gruntman katherine vxor hic sepulti qui legauerunt conuentui iiij marc. Jtem obijt nicolaus czan hic sepultus legavit x marc. Jtem obijt paulus gabel hic sepultus. Jtem anniuers. magri. nicolai bohem carpentarii hic sepult. Jorge Thomis Anna vxor eum filijs et cum tota progenie qui legarunt conuentui xij marcas et vnam sexagenam desiderarunt participacionem Misse et vigilie pro defunctis sicut fiat in me- moria fratrum ante michaelis.
288 soluere vigiliis nominum lectionem nickel beckel et fratres suis. Obijt fr. nyc. florinus pred. et conf. et vtilis frater. Ao. dni Meccexxxix obijt fr. Joh. nickerosch pr. et conf. hic sep. 1508 ob. fr. raphael zelis sacerdos in peste Wencezlai ducis bohemie. e iiij. kl Ao. dni Mccccvj peter scorl et katherina vxor cum liberis dederunt bonum calicem de decem marcis pro conuentu ut memoria et anniuersa- rius perpetue celebretur pro eis. Ao. dni 1475 obijt fr. caspar schrotreder pred. et conf. viij. f iij. kl g ij. kl Michaelis archangeli. Obijt fr. jacobus kunczel subdyaconus de custo- dia prusce. Anniuersarius trium animarum. s. Ermylrici et vxoris eius kather. necnon filie eius Elyzab. so- roris dni conradi ermilrici presbiteri et perpetue celebretur. 1496 obijt fr. Georgius hofeman predicator et confessor. 1508 Obijt fr. Martinus piliatoris nouicius Jn peste Jeronimi presbit. et conf. Obijt fr. petrus gedan pred. et confes. lector. koncze gruntman katherine vxor hic sepulti qui legauerunt conuentui iiij marc. Jtem obijt nicolaus czan hic sepultus legavit x marc. Jtem obijt paulus gabel hic sepultus. Jtem anniuers. magri. nicolai bohem carpentarii hic sepult. Jorge Thomis Anna vxor eum filijs et cum tota progenie qui legarunt conuentui xij marcas et vnam sexagenam desiderarunt participacionem Misse et vigilie pro defunctis sicut fiat in me- moria fratrum ante michaelis.
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289 XVj. A Octoler. V. b vj. no Remigii episc. et conf. anniuersarius Erasmi hammermeister hic sepult. erit anniuersarius nicolai bruckener de fredelant. obijt fr. Konradus laicus. obijt honorab. pater frater Martinus Molitoris principalis budiss. ad multos annos famosus pre- dicator et eciam sepe fuit custos custodie ao. dni 1483. xiij. C d V. iiij. no no Francisci conf. ij. e iij. no X. XvIIj. VIJ. f g A. b c ij Nona viij. vij. vj- no s Jd9 Jd9 Jd9 Ob. hildegundis Jenerinne que comparauit vnam perpetuam missam in altari S. crucis vel in choro nostro interdicti tempore persoluendam. Jtem ao. dni 1530 obijt Reuer. pt. fr. francis- cus carpentarij lector s. theologie. Marci pap. et conf. Sergij et bachi. Marcelli et Apuleimr. Obiit nickel Jan hic sepultus ao 75. Gregir wayner, eodem die obiit hic sepultus. Ob. fr. franc. ryngenhayn dyac. studij philos, de- ditg hic sepultus. Dyonisij et soc. eius. Ao. dni 1485 obijt fr. heynricus swertfeger dyaco- nus studens philosophie de custodia halberstadensi. Cerbonij episc. et conf. Ao. dni 1485 obiit fr. Baltasar gotwald Dyaco- nus de conuentu Misn. Eod. die ob. fr. paul. waldenburgk subdiacon. de conuentu zorauiens. 1508 Obijt michel weydener legauit conuentui L marcas. d V. Jd9 XV. iiij. e f iiij. iij. Jd9 Jd9 obiit fr. Andreas döring nouicius. ao. 1496 obijt fr. Johannes molitoris dyaconus. 1518 obijt fr. petrus lubenaw predicator et con- fessor. nouicius. Obijt frater gregorius Ao. dni 1500 Obijt frater Georgius Carpentarij conf. et pred. Obijt frater petrus lopez . . . predic. et conf. Kalixti pp. et mrt. Burchardi episc. g ij. Jd9 37
289 XVj. A Octoler. V. b vj. no Remigii episc. et conf. anniuersarius Erasmi hammermeister hic sepult. erit anniuersarius nicolai bruckener de fredelant. obijt fr. Konradus laicus. obijt honorab. pater frater Martinus Molitoris principalis budiss. ad multos annos famosus pre- dicator et eciam sepe fuit custos custodie ao. dni 1483. xiij. C d V. iiij. no no Francisci conf. ij. e iij. no X. XvIIj. VIJ. f g A. b c ij Nona viij. vij. vj- no s Jd9 Jd9 Jd9 Ob. hildegundis Jenerinne que comparauit vnam perpetuam missam in altari S. crucis vel in choro nostro interdicti tempore persoluendam. Jtem ao. dni 1530 obijt Reuer. pt. fr. francis- cus carpentarij lector s. theologie. Marci pap. et conf. Sergij et bachi. Marcelli et Apuleimr. Obiit nickel Jan hic sepultus ao 75. Gregir wayner, eodem die obiit hic sepultus. Ob. fr. franc. ryngenhayn dyac. studij philos, de- ditg hic sepultus. Dyonisij et soc. eius. Ao. dni 1485 obijt fr. heynricus swertfeger dyaco- nus studens philosophie de custodia halberstadensi. Cerbonij episc. et conf. Ao. dni 1485 obiit fr. Baltasar gotwald Dyaco- nus de conuentu Misn. Eod. die ob. fr. paul. waldenburgk subdiacon. de conuentu zorauiens. 1508 Obijt michel weydener legauit conuentui L marcas. d V. Jd9 XV. iiij. e f iiij. iij. Jd9 Jd9 obiit fr. Andreas döring nouicius. ao. 1496 obijt fr. Johannes molitoris dyaconus. 1518 obijt fr. petrus lubenaw predicator et con- fessor. nouicius. Obijt frater gregorius Ao. dni 1500 Obijt frater Georgius Carpentarij conf. et pred. Obijt frater petrus lopez . . . predic. et conf. Kalixti pp. et mrt. Burchardi episc. g ij. Jd9 37
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xiJ, ix. xviJ. vj. xiiij. üj. > L Jduls. xvi). kl Nov|br. xv]. kl XV. kl xiij | kl xil] . kl xij | kl x). kl x kl 1X kl viij. kl 290 Animam dni pauli. ottonis plebani in wendisz ossigk barbare hwtichin Regina soror eius. Anniuersar, nickil merckil et margar, uxoris Jn vigil. hedwigis. Hedwigis vidue. Obijt fr. heynricus Richenaw, dyaconus hic sep. Obijt dns Mathias plebanus in syfyrsdorf cum parentibus qui multa bona fecit pro conventu. Jtem obijt kunkij meye sororius eius qui dedit conventui x marc. pro ymagine beate vir- ginis et uxoris eius Galli abb. et conf. Obijt. fr. Jodocus hollant de custodia prusle no- uicius. Obijt heynricus crischau. Jtem obijt nicolaus seyffert hic sepultus leganit xij floren. Luce ewang. 1496 obijt fr. donatus Fabri Nouicius. obijt fr. nicol gorlicz pred. et conf. Obijt fr. Johannis Gardy lubaneus. pred. et conf. , Obijt fr, petrus Ruffi pred. et conf. hic sepult. Ao. dni 1501. Obijt. fr. Johannes gundram pred. et confessor. Hilarionis abbis. xl. milium virgin, et martir. Obijt fr. Wenczlaws de Reychinbach Juuenis Sa- cerdos. Obij fr. Nicolaus hoger pred. et conf. studens philosophie de conuentu curiensi. Ao. dni Mocecc5? obijt frater martinus pistoris subdiaconus. Crisanti et Darie mart. Jtem obijt ao. dni 1470 petrus weisze in lewben qui dedit bonam elemosinam videlicet xx marcas pro potu x pro necessitate fratrum quinque flo- renos in auro et quinque marcas pro siructura refectorij cuius anima requiescat in pace Amen. Anno dni 1921 obijt fr. petrus nigri pred. et conf.
xiJ, ix. xviJ. vj. xiiij. üj. > L Jduls. xvi). kl Nov|br. xv]. kl XV. kl xiij | kl xil] . kl xij | kl x). kl x kl 1X kl viij. kl 290 Animam dni pauli. ottonis plebani in wendisz ossigk barbare hwtichin Regina soror eius. Anniuersar, nickil merckil et margar, uxoris Jn vigil. hedwigis. Hedwigis vidue. Obijt fr. heynricus Richenaw, dyaconus hic sep. Obijt dns Mathias plebanus in syfyrsdorf cum parentibus qui multa bona fecit pro conventu. Jtem obijt kunkij meye sororius eius qui dedit conventui x marc. pro ymagine beate vir- ginis et uxoris eius Galli abb. et conf. Obijt. fr. Jodocus hollant de custodia prusle no- uicius. Obijt heynricus crischau. Jtem obijt nicolaus seyffert hic sepultus leganit xij floren. Luce ewang. 1496 obijt fr. donatus Fabri Nouicius. obijt fr. nicol gorlicz pred. et conf. Obijt fr. Johannis Gardy lubaneus. pred. et conf. , Obijt fr, petrus Ruffi pred. et conf. hic sepult. Ao. dni 1501. Obijt. fr. Johannes gundram pred. et confessor. Hilarionis abbis. xl. milium virgin, et martir. Obijt fr. Wenczlaws de Reychinbach Juuenis Sa- cerdos. Obij fr. Nicolaus hoger pred. et conf. studens philosophie de conuentu curiensi. Ao. dni Mocecc5? obijt frater martinus pistoris subdiaconus. Crisanti et Darie mart. Jtem obijt ao. dni 1470 petrus weisze in lewben qui dedit bonam elemosinam videlicet xx marcas pro potu x pro necessitate fratrum quinque flo- renos in auro et quinque marcas pro siructura refectorij cuius anima requiescat in pace Amen. Anno dni 1921 obijt fr. petrus nigri pred. et conf.
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291 X]. xix. e f g vij. vj. v. kl kl kl ob. fr. emmeler subdyaconus Ob. fr. Martinus Je- ner dyaconus. Ao. dni Meceenonages. obijt fr. nicolaus scheder sacerdos et organista hic sepultus. Symonnis et Jude. XVj. V. vij, b c d e f lij. ij. Noue iiij. iij. kl kl nb. no no Obiit ffr. bartholomeus Haulezschûer Dyaconus. obiit fr. ny. tornaw sacerd. et conf. hic sepultus. Jtem ao. dni 1484 obiit fr. Gregorius de olmitcz predicator et confessor sepultus in zorauia. 1497 obiit fr. vrbanus sartoris in osschatcz se- pultus. ob. fr. Wenczeslaus sacerdos. Ob. Nyckil Crischow pater praedicator Minorum fratrum nostrorum hic sepultus. ob. ffr. valentius judicis in zoravia dyaconus. Jtem ao. dni Meccclxxvi recommendauit se in vita peter scheffel et pro salute anime sue et suorum dedit calicem argenteum deauratum. Festiuitatis omnium Sanctorum Cesarii mart ob. fr. mychael rachnaw subdyaconus. Ao. dni Mececii Obiit Margareta Rachnawynne que fuit prebendaria in domo procuratricis per modum tempus et conuentui post mortem suam bonam elemosinam reliquit videlicet xiiii marcas. Ao. dni Meccciii Obiit nycolaus weber et mar- gareta uxor cum liberis qui comparauerunt vnum bonum ornatum pro sacristia pro octo marcis, et pro conuentu dederunt iiii marcas quorum an- niuersarius singulis annis perpetuis temporibus feria ii proxima post omnium Sanctorum pera- getur. obiit reuerendus pater frater thymo de schou- wenuorst lector. Peter dorre . . . . . . . . anna filia que legauit conuentui vnum ortum quem conuentus vendidit pro septem marcis et vno fertone quorum anni- uersarius perpetue peragetur. Jtem obiit dorothea ranfeldin hic sepulta Vitalis et Agricole. Jtem anno dui 1483 obiit vrsule kamentczin so- ror tertie regule hic sepulta. viij. A iiij. kl 1). g ij. no 37 *
291 X]. xix. e f g vij. vj. v. kl kl kl ob. fr. emmeler subdyaconus Ob. fr. Martinus Je- ner dyaconus. Ao. dni Meceenonages. obijt fr. nicolaus scheder sacerdos et organista hic sepultus. Symonnis et Jude. XVj. V. vij, b c d e f lij. ij. Noue iiij. iij. kl kl nb. no no Obiit ffr. bartholomeus Haulezschûer Dyaconus. obiit fr. ny. tornaw sacerd. et conf. hic sepultus. Jtem ao. dni 1484 obiit fr. Gregorius de olmitcz predicator et confessor sepultus in zorauia. 1497 obiit fr. vrbanus sartoris in osschatcz se- pultus. ob. fr. Wenczeslaus sacerdos. Ob. Nyckil Crischow pater praedicator Minorum fratrum nostrorum hic sepultus. ob. ffr. valentius judicis in zoravia dyaconus. Jtem ao. dni Meccclxxvi recommendauit se in vita peter scheffel et pro salute anime sue et suorum dedit calicem argenteum deauratum. Festiuitatis omnium Sanctorum Cesarii mart ob. fr. mychael rachnaw subdyaconus. Ao. dni Mececii Obiit Margareta Rachnawynne que fuit prebendaria in domo procuratricis per modum tempus et conuentui post mortem suam bonam elemosinam reliquit videlicet xiiii marcas. Ao. dni Meccciii Obiit nycolaus weber et mar- gareta uxor cum liberis qui comparauerunt vnum bonum ornatum pro sacristia pro octo marcis, et pro conuentu dederunt iiii marcas quorum an- niuersarius singulis annis perpetuis temporibus feria ii proxima post omnium Sanctorum pera- getur. obiit reuerendus pater frater thymo de schou- wenuorst lector. Peter dorre . . . . . . . . anna filia que legauit conuentui vnum ortum quem conuentus vendidit pro septem marcis et vno fertone quorum anni- uersarius perpetue peragetur. Jtem obiit dorothea ranfeldin hic sepulta Vitalis et Agricole. Jtem anno dui 1483 obiit vrsule kamentczin so- ror tertie regule hic sepulta. viij. A iiij. kl 1). g ij. no 37 *
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292 X. хVi1д. Vl). A b c d e Nonas. viij. Jdo vij. vj- Jd9 Jd9 V. Jd9 Ao. dni 1517 obijt deuota margaretha szeyffartin que pro salute anime sue legauit conuentui xx marcas. 1496 tempore pestis obijt fr. ffranciscus hanke dyaconus. Jtem deuota anna maczin soror tercie regule Dedit in vita pro salute anime sue et pro vtili- tate fratrum 16 marcas. Leonardi confessor. Obierunt fratres ny. wlturis subdyac. et hinricus cocus pariter sepulti. Obijt frater petrus hone predicator et confessor. Ob. fr. Kyczaldus gardianus in lubano. Quatuor coronats. mrm. Translacionis. Ivdewici. Anniuersarius fratris Andree goltmann studentis philosophie predicatoris et confessoris sepultus in lübingk. Theodori mart. 1496 tempore pestis obijt fr. siluester Beheme Sacerdos. Triphonis et respicij mrm. Anuphe v. Ludmille f iiij. Jd9 mr. 111). A b ij. Jd9 Jdus. Martini ep. et conf. Menne mr. Obijt fr. andreas slockenaw hic sep. sacerd. et confes. Obijt fr. martinus laüx sacristanus illius conuen- tus ad multos annos. Nicolai czan hic sepultus anno 72. Martini pp. et conf. Jtem ao, dni 1471 recommendauit se in vita barbara kamentczyn pro salute anime sue nec non mariti eius peter kamentz dedit calicem ar- genteum deauratum. Briccij episc. et conf. frater franciscus Octynhayn pred. et conf. Anno dni MDxviij recommendauit se in vita pa- riter in morte dominus martinus fabri plebanus in Görlicz deditque xx marcas pro vtilitate fra- trum, optauit participacionem (vnius vigilie et misse pro se et suis benefactoribus annuatim. Decembris. 1496 tempore pestis obijt fr. Je- XV. g jij. Jd9 X13. c xviij. kl
292 X. хVi1д. Vl). A b c d e Nonas. viij. Jdo vij. vj- Jd9 Jd9 V. Jd9 Ao. dni 1517 obijt deuota margaretha szeyffartin que pro salute anime sue legauit conuentui xx marcas. 1496 tempore pestis obijt fr. ffranciscus hanke dyaconus. Jtem deuota anna maczin soror tercie regule Dedit in vita pro salute anime sue et pro vtili- tate fratrum 16 marcas. Leonardi confessor. Obierunt fratres ny. wlturis subdyac. et hinricus cocus pariter sepulti. Obijt frater petrus hone predicator et confessor. Ob. fr. Kyczaldus gardianus in lubano. Quatuor coronats. mrm. Translacionis. Ivdewici. Anniuersarius fratris Andree goltmann studentis philosophie predicatoris et confessoris sepultus in lübingk. Theodori mart. 1496 tempore pestis obijt fr. siluester Beheme Sacerdos. Triphonis et respicij mrm. Anuphe v. Ludmille f iiij. Jd9 mr. 111). A b ij. Jd9 Jdus. Martini ep. et conf. Menne mr. Obijt fr. andreas slockenaw hic sep. sacerd. et confes. Obijt fr. martinus laüx sacristanus illius conuen- tus ad multos annos. Nicolai czan hic sepultus anno 72. Martini pp. et conf. Jtem ao, dni 1471 recommendauit se in vita barbara kamentczyn pro salute anime sue nec non mariti eius peter kamentz dedit calicem ar- genteum deauratum. Briccij episc. et conf. frater franciscus Octynhayn pred. et conf. Anno dni MDxviij recommendauit se in vita pa- riter in morte dominus martinus fabri plebanus in Görlicz deditque xx marcas pro vtilitate fra- trum, optauit participacionem (vnius vigilie et misse pro se et suis benefactoribus annuatim. Decembris. 1496 tempore pestis obijt fr. Je- XV. g jij. Jd9 X13. c xviij. kl
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293 j. d e viij. XV). kl kl ronimus molitoris sacerdos Eodem die obijt fi- delis famulus monasterij qui ambo sepulti sunt in vno sepulcro in cimiterio fratrum et nomen dicti famuli fuit paulus tagelöner Requiescant ambo in pace Jhesu cristi Amen. fr. Johannes Ruffi predicator et conf. Ao. 1479 obijt venerandg lackman sacre theo- logie doctor et prouincie Saxonie minister. Jtem ao. dni 1483 obijt margarete behanyn hic sepulta. Ao. dnj 1503 obijt reuerendus pater paulus gos- man principa. huius loci de conuentu dressenensi. ob. fr. Johannes cruczeger vicegardianus. ix. f XV. kl xvij. g A xiiij. xiij. kl kl Dedicacio. Basilice. Petri et Pauli. Elyzabeth. Ponciani pp et mr. Jtem ao. dni Meccelxij reformatus est conuentus gorliczensis temporibus Reuerendj patris fratris Nicol lackman ministri prouincie Saxonie. 1509 Obijt frater Jacobus spanszel sacerdos pre- dic. et conf. vj. xirij. iij. b c d e f xij. xij. X. IX. viij. kl kl kl kl kl Cecilie virg. et mr. Clementis pp. et mr. Felicitatis mr. Ao. dni 1483 obijt nicolaus kymer in habitu or- dinis hic sepultus. Crisogoni mr. Ob. maye Coiterinne hic sepulta X1. g A vij. vj. kl kl Katherine virg. et mr. obijt in erfordia studens theologie fr. frauciscus Winkeler pred. et conf. natus de gorlicz. Petri alexandrini episc. et mr. xix. vlij. Xvj. b c d V. iiij. iij. kl kl kl Saturini mart. obijt fr. Johannes de lenberg lector vacans quon- dam custos aurei etc V. e i). kl Andree apostoli
293 j. d e viij. XV). kl kl ronimus molitoris sacerdos Eodem die obijt fi- delis famulus monasterij qui ambo sepulti sunt in vno sepulcro in cimiterio fratrum et nomen dicti famuli fuit paulus tagelöner Requiescant ambo in pace Jhesu cristi Amen. fr. Johannes Ruffi predicator et conf. Ao. 1479 obijt venerandg lackman sacre theo- logie doctor et prouincie Saxonie minister. Jtem ao. dni 1483 obijt margarete behanyn hic sepulta. Ao. dnj 1503 obijt reuerendus pater paulus gos- man principa. huius loci de conuentu dressenensi. ob. fr. Johannes cruczeger vicegardianus. ix. f XV. kl xvij. g A xiiij. xiij. kl kl Dedicacio. Basilice. Petri et Pauli. Elyzabeth. Ponciani pp et mr. Jtem ao. dni Meccelxij reformatus est conuentus gorliczensis temporibus Reuerendj patris fratris Nicol lackman ministri prouincie Saxonie. 1509 Obijt frater Jacobus spanszel sacerdos pre- dic. et conf. vj. xirij. iij. b c d e f xij. xij. X. IX. viij. kl kl kl kl kl Cecilie virg. et mr. Clementis pp. et mr. Felicitatis mr. Ao. dni 1483 obijt nicolaus kymer in habitu or- dinis hic sepultus. Crisogoni mr. Ob. maye Coiterinne hic sepulta X1. g A vij. vj. kl kl Katherine virg. et mr. obijt in erfordia studens theologie fr. frauciscus Winkeler pred. et conf. natus de gorlicz. Petri alexandrini episc. et mr. xix. vlij. Xvj. b c d V. iiij. iij. kl kl kl Saturini mart. obijt fr. Johannes de lenberg lector vacans quon- dam custos aurei etc V. e i). kl Andree apostoli
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294 xiij f K. Děce Li nb. obijt fr. Johannes kruczeger pred. et conf. X. xvrij. A b C d iij. ij. No viij. no no nas. Jd9 Bibiane virginis. ob. fr. Andreas Reichil gardianus in Gorlicz Jt. Ob. fr. Johannes Jawirnik predicator et con- fessor. Obijt ffr. Petrus Rudewicz pred. et confes. Niclos cretzemer, conuentus recepit vij marcas pro anniuersar. Barbare virg. et mart. Ego Jacobus grobsitcz altarista in Tawcherisz de- lego fratribus fratribus minoribus in gorlitz quo- rum sum confrater tria volumina noui thesauri Jtem cantica bti Benedicti super cantica ca Jtem excerpta b. Thome Jtem v marcas in horke cen- suum retardatorum minus fertone. Sabe abbatis Anniuers. Clare ottmarynne ex parte ipsius con- uentus hic singulis annis a ciuibus super festum martini xxj gl. perpetue. Nicolai episc. et conf. Obijt barbara schultszin hic sepulta. Ao. dni 1478 obijt fr. nicolaus burckardi sacer- dos. Jtem ao. dni Meccclxx recommendauit se in vita Dorothea rollin necnon balthazar filium Et in morte animam nicolai mariti et omnium proge- nitorum pro quorum omnium salute dedit cali- cem argenteum et deauratum. Ambrosij episc. Anniuersarius Ticzkonis Meyhardi et kete uxoris. 1j. g iiij. no vij. e vij. Jd9 f vi- Jd9 Coucepcio b. virg. XV. iiij. g A b V. iiij. 11). Jd9 Jd9 Jd9 Ob. ny. donyrsteyn pred. et conf. Melchiadis ppe et mart. Damasi pape et conf. Jt. ao. dni 1483 obijt thomas becker in habitu ordinis alias fidelis seruitor fratrum hic sepultus. xij. j- C d ij. Jdus. Jd9 Lucie virg. et mart.
294 xiij f K. Děce Li nb. obijt fr. Johannes kruczeger pred. et conf. X. xvrij. A b C d iij. ij. No viij. no no nas. Jd9 Bibiane virginis. ob. fr. Andreas Reichil gardianus in Gorlicz Jt. Ob. fr. Johannes Jawirnik predicator et con- fessor. Obijt ffr. Petrus Rudewicz pred. et confes. Niclos cretzemer, conuentus recepit vij marcas pro anniuersar. Barbare virg. et mart. Ego Jacobus grobsitcz altarista in Tawcherisz de- lego fratribus fratribus minoribus in gorlitz quo- rum sum confrater tria volumina noui thesauri Jtem cantica bti Benedicti super cantica ca Jtem excerpta b. Thome Jtem v marcas in horke cen- suum retardatorum minus fertone. Sabe abbatis Anniuers. Clare ottmarynne ex parte ipsius con- uentus hic singulis annis a ciuibus super festum martini xxj gl. perpetue. Nicolai episc. et conf. Obijt barbara schultszin hic sepulta. Ao. dni 1478 obijt fr. nicolaus burckardi sacer- dos. Jtem ao. dni Meccclxx recommendauit se in vita Dorothea rollin necnon balthazar filium Et in morte animam nicolai mariti et omnium proge- nitorum pro quorum omnium salute dedit cali- cem argenteum et deauratum. Ambrosij episc. Anniuersarius Ticzkonis Meyhardi et kete uxoris. 1j. g iiij. no vij. e vij. Jd9 f vi- Jd9 Coucepcio b. virg. XV. iiij. g A b V. iiij. 11). Jd9 Jd9 Jd9 Ob. ny. donyrsteyn pred. et conf. Melchiadis ppe et mart. Damasi pape et conf. Jt. ao. dni 1483 obijt thomas becker in habitu ordinis alias fidelis seruitor fratrum hic sepultus. xij. j- C d ij. Jdus. Jd9 Lucie virg. et mart.
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295 e xix. kl Obijt Reuer. pater frater guntherus hunger le- ctor istius loci hic sepultus. Januarii Ix. f g xviij. xvij. kl kl Ao. dni Mocccij. obijt Reuerendus pr. fr. nyco- laus kamencz lector budisnensis. Obijt Reuerend pat. fr. Johannes Crieschaw le- ctor et tum visitator dnarum wratis. et diffinitor prouincial. XVIJ. A xvj. kl VJ. kl xiiij. b C d XV. xiiij- xlij- kl k! Jtem ao. dni 1531 obijt fr. Mathias fricze pre- dic. et conf. Ao. dni. jececc obijt in via rona. Margeretha princelynne soror 3e reg. que legauit conuentui sollempne testamentum pro salute anime sue et suorum progenitorum. Eod. ao. (1402) Jn vigil. Thome ob. fr. Johan- nes borner pr. et conf. iij. e xij. Thome apost. f X). F kl Ob. reuerend. pr. fr. vlricus minister saxonie. Jt. ao. dni 1474 recommendauit se in vita Jo- hannes dantozman et in morte animam barbare uxoris sue necnon item omnium suorum dedit bonam elemosinam et desiderauit participacionem in vigilijs ipso die s. thome item sequenti die cum missa defunctorum. Xj. XIX. g A b X. iX. viij. kl kl kl Obijt domina Agnes uxor domini Rulonis de gerartstorf hic sepulta. Ao. dni Meecciij obijt katherina rychenbachinne que dedit conuentui tres marcas et cuilibet fratri vnum grossum. Natiuitas dni nri ihu xpe Anastasie virg. et mr. V11]. xvj. V. c d e f vij vj. v. iiij. iij kl kl kl kl kl Stephani prothomart. Johannis apost. et ewang. Sanctos innocentum. Thome archiep. Ao. dnj obijt caspar eychhorn prebendarius hu-
295 e xix. kl Obijt Reuer. pater frater guntherus hunger le- ctor istius loci hic sepultus. Januarii Ix. f g xviij. xvij. kl kl Ao. dni Mocccij. obijt Reuerendus pr. fr. nyco- laus kamencz lector budisnensis. Obijt Reuerend pat. fr. Johannes Crieschaw le- ctor et tum visitator dnarum wratis. et diffinitor prouincial. XVIJ. A xvj. kl VJ. kl xiiij. b C d XV. xiiij- xlij- kl k! Jtem ao. dni 1531 obijt fr. Mathias fricze pre- dic. et conf. Ao. dni. jececc obijt in via rona. Margeretha princelynne soror 3e reg. que legauit conuentui sollempne testamentum pro salute anime sue et suorum progenitorum. Eod. ao. (1402) Jn vigil. Thome ob. fr. Johan- nes borner pr. et conf. iij. e xij. Thome apost. f X). F kl Ob. reuerend. pr. fr. vlricus minister saxonie. Jt. ao. dni 1474 recommendauit se in vita Jo- hannes dantozman et in morte animam barbare uxoris sue necnon item omnium suorum dedit bonam elemosinam et desiderauit participacionem in vigilijs ipso die s. thome item sequenti die cum missa defunctorum. Xj. XIX. g A b X. iX. viij. kl kl kl Obijt domina Agnes uxor domini Rulonis de gerartstorf hic sepulta. Ao. dni Meecciij obijt katherina rychenbachinne que dedit conuentui tres marcas et cuilibet fratri vnum grossum. Natiuitas dni nri ihu xpe Anastasie virg. et mr. V11]. xvj. V. c d e f vij vj. v. iiij. iij kl kl kl kl kl Stephani prothomart. Johannis apost. et ewang. Sanctos innocentum. Thome archiep. Ao. dnj obijt caspar eychhorn prebendarius hu-
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296 xiij. A ij. k ius conuentus qui multa bona fecit conventui et post mortem reliquit bonum testamentum. Siluestri pape. Dns tyczko plebanus in friedrichsdorf est hic se- pultus in habitu fratrum. Dns nycolaus de gobyn conuentor ecclesie in lodwigisdorf elegit sepulturam suam apud nos qui eciam sepultus est in medio ecclesie nostre contra ambonem a quo conuentus habuit bonam el. in valore quinque marcarum Anno dni Mecexcy in anno ipso tempore pestilencie in fine persecucio- nis fratrum. nno dni 1470 renouata et testudinata est ecclesia fratrum minorum in gorlitcz et eodem anno fuit Jubileus tempore dni Nicolai quinti. Anno autem sequenti completum est organum maius. Item anno dni 1462 Jn die sancte Elisabeth reformatus est conuentus fratrum minorum in Gör- 5 litcz secundum institucionem regularem. Jtem 1470 reconciliata est ec- clesia fratrum minorum in Gorlitcz vna cum choro Capella sancte Bar- bare Cimiterio Jnfermaria et Ambitu. Item quinque altaria de nouo con- secrata 1402 intra cancellos et sancti Nicolai extra. Item capella omnium sanctorum cum suo altari de nouo consecrata per dominum Johannem 10 Gardensem episcopum temporibus Reuerendi in cristo patris et domini Theodericj episcopi Misnensis. Item anno dni 1473 renouatum est tectum ecclesie nostre Et eodem anno fuit maxima caliditas et ariditas per duos menses scil. Junium et Julium cuius simile nulla etas memo- rabatur. ltem ao. dnj 1463 pestis ingwinaria vel epidemia multum 15 atrociter grassata est in Gorlitcz, In qua mortui sunt Nouem fratres. Item anno dni 1479 Simili modo pestis ingwinaria in Görlitcz Multos de terra rapuit et precipue de conuentu Gorliczensi decem fratres sed Item ao. dni 1441 s. pater de conuentu Budissinensi viginti fratres. Bernardinus de ordine minorum migrauit ad dominum Canonizatus au- 20 tem ao. dni 1470 per dominum Nicolaum quintum Item anno dni 1482 s. pater bonauentura doctor deuotus de ordine minorum Canonizatus est
296 xiij. A ij. k ius conuentus qui multa bona fecit conventui et post mortem reliquit bonum testamentum. Siluestri pape. Dns tyczko plebanus in friedrichsdorf est hic se- pultus in habitu fratrum. Dns nycolaus de gobyn conuentor ecclesie in lodwigisdorf elegit sepulturam suam apud nos qui eciam sepultus est in medio ecclesie nostre contra ambonem a quo conuentus habuit bonam el. in valore quinque marcarum Anno dni Mecexcy in anno ipso tempore pestilencie in fine persecucio- nis fratrum. nno dni 1470 renouata et testudinata est ecclesia fratrum minorum in gorlitcz et eodem anno fuit Jubileus tempore dni Nicolai quinti. Anno autem sequenti completum est organum maius. Item anno dni 1462 Jn die sancte Elisabeth reformatus est conuentus fratrum minorum in Gör- 5 litcz secundum institucionem regularem. Jtem 1470 reconciliata est ec- clesia fratrum minorum in Gorlitcz vna cum choro Capella sancte Bar- bare Cimiterio Jnfermaria et Ambitu. Item quinque altaria de nouo con- secrata 1402 intra cancellos et sancti Nicolai extra. Item capella omnium sanctorum cum suo altari de nouo consecrata per dominum Johannem 10 Gardensem episcopum temporibus Reuerendi in cristo patris et domini Theodericj episcopi Misnensis. Item anno dni 1473 renouatum est tectum ecclesie nostre Et eodem anno fuit maxima caliditas et ariditas per duos menses scil. Junium et Julium cuius simile nulla etas memo- rabatur. ltem ao. dnj 1463 pestis ingwinaria vel epidemia multum 15 atrociter grassata est in Gorlitcz, In qua mortui sunt Nouem fratres. Item anno dni 1479 Simili modo pestis ingwinaria in Görlitcz Multos de terra rapuit et precipue de conuentu Gorliczensi decem fratres sed Item ao. dni 1441 s. pater de conuentu Budissinensi viginti fratres. Bernardinus de ordine minorum migrauit ad dominum Canonizatus au- 20 tem ao. dni 1470 per dominum Nicolaum quintum Item anno dni 1482 s. pater bonauentura doctor deuotus de ordine minorum Canonizatus est
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297 per dominum Sixtum 4tum. Item 1484 In die S. Ypoliti Obijt dominus papa Sixtus 4tus, tertius papa ex ordine minorum. Anno domini 1226 4to nonas octobris sanctissimus pater franciscus, ordinis fratrum mino- rum institutor migrauit ad dominum. Canonizatus est autem ao. dnj 1228, 5 xvij kalend. augusti per dominum Gregorium Nonum sub anno dni 1230 translatus est, Item ordo sanctj francisci benediccione patris celestis mul- tipliciter dilatatus habet 36 prouincias: Vicarias septem: Custodias du- centas quadraginta et eo iam multo amplius, Loca vero S. Clare du- centaquinquaginta duo, Et sunt simul duo Milia octuaginta sex Mona- steria. Anno dnj 1508 Decem fratres in illo conuentu obierunt in peste et vnus famulus Et decem seculares sacerdotes et ex communi populo vtriusque sexus vltra quatuor milia hominum per estatem Et eodem anno exalta- tus est murus ecclesie nostre vltra quatuor vlnas in duobus lateribus 15 mijt ij gebeln vnd mijt dem gesperre. Sed tectum eiusdem ecclesie An- no sequenti scil. 1509 consummatum est. Anno dn 1508 cel- larium nostrum sub refectorio prolongatum est ad septem vlnas Item eodem anno comparata sunt duo ornamenta integra cum omnibus re- quisitis scil: nigrum et braunum de zameto pro sacristia Simil: alias 20 quinque casulas diuersorum colorum de damasto pro missis legendis etc. Jtem eodem anno integrum aliud paramentum altaris comparatum est de damasto gilbei et albi coloris. Jtem anno 1510 comparata sunt 4or insignia cum 4or ewangelistis pro dalmaticis leuitarum de argento Et capsa maior pro conseruacione sacramenti eukaristie. Jtem anno dni 25 1511 tabula noua in choro cum 4or fenestris constructe sunt Et crux ante ecclesiam cum duobus latronibus comparata et recta. Jtem eodem anno eductio cristi prope ambonem cum ceteris ymaginibus locata est Jtem 1512 constructa est fenestra magna in superiori ecclesia domino- rum et due in choro et tres in sacristia edificiate sunt. Anno dni Mecelxij temporibus fratris pauli de copricz custodis aurei- montis et fratris nycolai rosinngarte gardiani gorlicensis scriptum est inuentarium istud. Jsti sunt libri librarie conuentus gorlicensis. Qua- tuor partes biblie. Matheus et marcus glozati. Lucas et iohannes glo- 35 zati. Lucas et marcus glozati. Paulus glozatus. Psalterium glozatum. nyc. de lira in tribus voluminibus. postille super matheum. et sermo- nes. canonice epistole glozate. Due partes scolastice hystorie. Grego- rius super ezechielem. Due partes moralium. Brito. richardus super quartum summorum. Duo textus summarum. secunda pars thome de 40 aquino. concordancie maiores. egidius super primum summarum. Scri- ptum super iiij libros summarum. Lectura iohannis super terciumsum- marum. Lectura iohannis super quartum summarum. Decretum. De- 38 10 30
297 per dominum Sixtum 4tum. Item 1484 In die S. Ypoliti Obijt dominus papa Sixtus 4tus, tertius papa ex ordine minorum. Anno domini 1226 4to nonas octobris sanctissimus pater franciscus, ordinis fratrum mino- rum institutor migrauit ad dominum. Canonizatus est autem ao. dnj 1228, 5 xvij kalend. augusti per dominum Gregorium Nonum sub anno dni 1230 translatus est, Item ordo sanctj francisci benediccione patris celestis mul- tipliciter dilatatus habet 36 prouincias: Vicarias septem: Custodias du- centas quadraginta et eo iam multo amplius, Loca vero S. Clare du- centaquinquaginta duo, Et sunt simul duo Milia octuaginta sex Mona- steria. Anno dnj 1508 Decem fratres in illo conuentu obierunt in peste et vnus famulus Et decem seculares sacerdotes et ex communi populo vtriusque sexus vltra quatuor milia hominum per estatem Et eodem anno exalta- tus est murus ecclesie nostre vltra quatuor vlnas in duobus lateribus 15 mijt ij gebeln vnd mijt dem gesperre. Sed tectum eiusdem ecclesie An- no sequenti scil. 1509 consummatum est. Anno dn 1508 cel- larium nostrum sub refectorio prolongatum est ad septem vlnas Item eodem anno comparata sunt duo ornamenta integra cum omnibus re- quisitis scil: nigrum et braunum de zameto pro sacristia Simil: alias 20 quinque casulas diuersorum colorum de damasto pro missis legendis etc. Jtem eodem anno integrum aliud paramentum altaris comparatum est de damasto gilbei et albi coloris. Jtem anno 1510 comparata sunt 4or insignia cum 4or ewangelistis pro dalmaticis leuitarum de argento Et capsa maior pro conseruacione sacramenti eukaristie. Jtem anno dni 25 1511 tabula noua in choro cum 4or fenestris constructe sunt Et crux ante ecclesiam cum duobus latronibus comparata et recta. Jtem eodem anno eductio cristi prope ambonem cum ceteris ymaginibus locata est Jtem 1512 constructa est fenestra magna in superiori ecclesia domino- rum et due in choro et tres in sacristia edificiate sunt. Anno dni Mecelxij temporibus fratris pauli de copricz custodis aurei- montis et fratris nycolai rosinngarte gardiani gorlicensis scriptum est inuentarium istud. Jsti sunt libri librarie conuentus gorlicensis. Qua- tuor partes biblie. Matheus et marcus glozati. Lucas et iohannes glo- 35 zati. Lucas et marcus glozati. Paulus glozatus. Psalterium glozatum. nyc. de lira in tribus voluminibus. postille super matheum. et sermo- nes. canonice epistole glozate. Due partes scolastice hystorie. Grego- rius super ezechielem. Due partes moralium. Brito. richardus super quartum summorum. Duo textus summarum. secunda pars thome de 40 aquino. concordancie maiores. egidius super primum summarum. Scri- ptum super iiij libros summarum. Lectura iohannis super terciumsum- marum. Lectura iohannis super quartum summarum. Decretum. De- 38 10 30
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298 cretales. Summa ganfredi. Tabula iuris. Questiones super primum summarum. Jacobus de uoragine. de quadragesima. Breuiloquium. Summa viciorum. Summa remundi. Summa heynrici. tabula origina- lium. Augustin9 de ciuitate dei. ysidorus ethimol. dyalogus. Spe- culum marie Testamentum prophetarum. Augustinus contra Faustum. Orosius super cantica. Glossa super cantica. et Anshelmus de simili- tudinibus. Hugo de arra anime et quedam dicta senece. Sermones au- relij. Augustinus et bernhardus. Distinctiones beati gregorij. Liber bertoldi de sanctis. Due partes passionalium. Concordancie minores. 10 Jacobus de uoragine de sanctis. Legenda sancti Antonij et sancte clare. Legenda sancti francisci. Scolastica hystoria noui testamenti. Can- cellarium super summas — in libris. Sermones bertoldi de tempore. Biblia pauperúm. Septimus decretalium. Summa remundi bis. Summa viciorum. Notula super psalterium et de obitu paule et candela ge- 15 clardi. glossa super cantica et super apokalipsi. Grecissimus. exposicio ymnorum et sequenciarum. Summa conformis iohannis erfurdensis. ex- posicio super quasdam epistolas beati pauli. distincciones fratris mauri- cij. Summa wilhelmi super summa remundi. Liber euclidis philo- sophi de geometria. Isti sunt libri sacristie Quinque libri missales ma- 20 gni et vnus paruulus. et missale chori et epistolare. Calices . . . . . Libri chorales sunt isti. duplex legenda de tempore. vna de sanctis vna alia et vnum pro cantoribus duos antiphonicos et vnum pro cantoribus. Datavius vnus. Notula vna. vnum collectarium. Quatuor psalteria ap- pendencia. Libri xiij. pro processione. quinque pro mortuis. Ad sa- 25 cristiam pertinencia: casule et tunice pertinentes ad chorum sunt ix. paria de albis ad chorum vj. paria. quinque cappas cantorum. Juue- num iij. Casule et albe pertinentes ad ecclesiam iij paria. s. pro maiori dupl. vj casule et vij albe pro minori dup. v casule et vj albe. pro fe- Paramenta pro rialibus diebus casule vj albe vij. Cussinos vj. et j. 30 summo altari v paria. pro altaria ecclesie duo pa: Superpellitia cantorum vj. Juvenum vij. Libri missales quinque. et vnus non impletus Corporalia cum capsellis xliij. absque capsellis xxxvii. pe- pla iiij. Crux vna cum quinque monstrancijs. tabule iij. duo capita. vna ymago beate virg. de bore. Cancros iiij. Ampulle x. Manutiria 35 iiij. Candele v. vexilla vj. paramenta pro pulpetis ix. Tapecia vi. Palle Tria ferra pro- Ivj. Casule quadrageniles vj. albe x. palle gylue ix. pistura oblatarum. tria uasa stannea pro uino. Anno dni Mcccexlj obligauit se pater Gardianus cum suis senioribus pro certa elemosina quam receperunt a Johanni n richter de desin Perpetua 40 memoria viuorum et mortuorum parentum scil. Johannem richter et margaretham uxorem ipsius et filium nicolaum et aliorum amicorum suorum ita quod qualibet ebdomata disponat conuentus duas missas 5
298 cretales. Summa ganfredi. Tabula iuris. Questiones super primum summarum. Jacobus de uoragine. de quadragesima. Breuiloquium. Summa viciorum. Summa remundi. Summa heynrici. tabula origina- lium. Augustin9 de ciuitate dei. ysidorus ethimol. dyalogus. Spe- culum marie Testamentum prophetarum. Augustinus contra Faustum. Orosius super cantica. Glossa super cantica. et Anshelmus de simili- tudinibus. Hugo de arra anime et quedam dicta senece. Sermones au- relij. Augustinus et bernhardus. Distinctiones beati gregorij. Liber bertoldi de sanctis. Due partes passionalium. Concordancie minores. 10 Jacobus de uoragine de sanctis. Legenda sancti Antonij et sancte clare. Legenda sancti francisci. Scolastica hystoria noui testamenti. Can- cellarium super summas — in libris. Sermones bertoldi de tempore. Biblia pauperúm. Septimus decretalium. Summa remundi bis. Summa viciorum. Notula super psalterium et de obitu paule et candela ge- 15 clardi. glossa super cantica et super apokalipsi. Grecissimus. exposicio ymnorum et sequenciarum. Summa conformis iohannis erfurdensis. ex- posicio super quasdam epistolas beati pauli. distincciones fratris mauri- cij. Summa wilhelmi super summa remundi. Liber euclidis philo- sophi de geometria. Isti sunt libri sacristie Quinque libri missales ma- 20 gni et vnus paruulus. et missale chori et epistolare. Calices . . . . . Libri chorales sunt isti. duplex legenda de tempore. vna de sanctis vna alia et vnum pro cantoribus duos antiphonicos et vnum pro cantoribus. Datavius vnus. Notula vna. vnum collectarium. Quatuor psalteria ap- pendencia. Libri xiij. pro processione. quinque pro mortuis. Ad sa- 25 cristiam pertinencia: casule et tunice pertinentes ad chorum sunt ix. paria de albis ad chorum vj. paria. quinque cappas cantorum. Juue- num iij. Casule et albe pertinentes ad ecclesiam iij paria. s. pro maiori dupl. vj casule et vij albe pro minori dup. v casule et vj albe. pro fe- Paramenta pro rialibus diebus casule vj albe vij. Cussinos vj. et j. 30 summo altari v paria. pro altaria ecclesie duo pa: Superpellitia cantorum vj. Juvenum vij. Libri missales quinque. et vnus non impletus Corporalia cum capsellis xliij. absque capsellis xxxvii. pe- pla iiij. Crux vna cum quinque monstrancijs. tabule iij. duo capita. vna ymago beate virg. de bore. Cancros iiij. Ampulle x. Manutiria 35 iiij. Candele v. vexilla vj. paramenta pro pulpetis ix. Tapecia vi. Palle Tria ferra pro- Ivj. Casule quadrageniles vj. albe x. palle gylue ix. pistura oblatarum. tria uasa stannea pro uino. Anno dni Mcccexlj obligauit se pater Gardianus cum suis senioribus pro certa elemosina quam receperunt a Johanni n richter de desin Perpetua 40 memoria viuorum et mortuorum parentum scil. Johannem richter et margaretham uxorem ipsius et filium nicolaum et aliorum amicorum suorum ita quod qualibet ebdomata disponat conuentus duas missas 5
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299 vnam feria sexta secundum sabbato pro defunctis celebretur ita quod singulis quatuor temporibus fiet reconmendacio de ambone. Ao. dnj 1.5.20. die S. Laurenci hora meridiana prima, intrauit genera- lis tocius ordinis nostri, pater franciscus Licheti nominentatus. primg 5 post s. patris francisci euum apud nos de generalibus visus Ministris. post honorabilem eius intronisacionem humanissimamque tam a con- uentu quam a dominis de consulatu reuerencie exhibicionem sibi factam. thezauro spirituali nos ditans cum dominis de consulatu catholica ha- bita: de variis: eis notam collacionem. de sacro vinculo inter vicarien- 10 ses et nos. vtilitate conclusum. est feliciter Anno do. Mecclxj. Ego frater Nicolaus de bernhartsdorf Gardianus in gorlicz secundum constituciones apostolicas collegi ut fidelius potui no- mina benefactorum et eorum qui missas hic in loco ad determinata al- taria et tam sine altaribus comparauerunt perpetue, vt ad noticiam fra- 15 trum sequencium talia ueniant et scandalum quod per ignoranciam seu Dns kristanus de gerhartsdorf obliuionem accidere solet caueatur. comparauit omni die in altari s. katherine vnam missam pro anima con- radi bôler et vnam pro quodam dicto haseler pro viij. marcis perpetue Dna agatha de welkov pro anima mariti sui hinrici et Johannis patris 20 sui et anima guntheri de redirn patris eiusdem domine et anima vnius kvnne omni die vnam missam quam diu sibi et fratribus placet compa- rauit pro xxv gros. partim philippi et Jac. et partim Martini persol- uendos et idem anniuersarius. Henricus steynrucker tunc iudex ciui- tatis comparauit omni die in altari S. Johannis pro anima fratris sui pe- 25 tri perpetue pro vna mr. singulis annis. in festo s. Michael. persoluenda. Soror cristina in hospitali omni die vnam missam pro v. marcis. Jtem eadem comparauit tres missas qualibet septimana pro defunctis. feria vj de sancta cruce Sabbato de b. virg. et anniuersarium agendum perpe- tue pro xx tribus gros. in festo s. Martini dum vixerit. et post eius 30 mortem per suos commissarios singulis annis persoluendis. Dna Adil- heydis in hospitali dedit v. mr. pro missa omni die dicenda. Item do- mina Gertrudis kolbina dicta comparauit omni die pro anima sua et pro anima mariti sui vnam missam perpetue pro quinque marcis. Dna elizabeth pilleatrix comparauit pro se et marito omni die perpetue vnam 35 missam et ascribi libro mortuorum semper recitari in ecclesia. Nico- laus scultetus de langnow comparauit omni die in altari S. Petri duas missas pro anima fratris sui Johannis vnam reliquam pro parentibus suis et pro parentibus vxoris sue Jtem pro anima clare otmari debetur Martini dimidia marca conuentui perpetue tempore anniuersarii per Gun- 40 celinum vel per eum cui ipse commiserit persoluendum. Sed caueant fratres, ne eum censualem vel debitorem talium coram hominibus, et percipue coram ciuibus dixerint, sicut prefatum diligunt optinere testa- * 38
299 vnam feria sexta secundum sabbato pro defunctis celebretur ita quod singulis quatuor temporibus fiet reconmendacio de ambone. Ao. dnj 1.5.20. die S. Laurenci hora meridiana prima, intrauit genera- lis tocius ordinis nostri, pater franciscus Licheti nominentatus. primg 5 post s. patris francisci euum apud nos de generalibus visus Ministris. post honorabilem eius intronisacionem humanissimamque tam a con- uentu quam a dominis de consulatu reuerencie exhibicionem sibi factam. thezauro spirituali nos ditans cum dominis de consulatu catholica ha- bita: de variis: eis notam collacionem. de sacro vinculo inter vicarien- 10 ses et nos. vtilitate conclusum. est feliciter Anno do. Mecclxj. Ego frater Nicolaus de bernhartsdorf Gardianus in gorlicz secundum constituciones apostolicas collegi ut fidelius potui no- mina benefactorum et eorum qui missas hic in loco ad determinata al- taria et tam sine altaribus comparauerunt perpetue, vt ad noticiam fra- 15 trum sequencium talia ueniant et scandalum quod per ignoranciam seu Dns kristanus de gerhartsdorf obliuionem accidere solet caueatur. comparauit omni die in altari s. katherine vnam missam pro anima con- radi bôler et vnam pro quodam dicto haseler pro viij. marcis perpetue Dna agatha de welkov pro anima mariti sui hinrici et Johannis patris 20 sui et anima guntheri de redirn patris eiusdem domine et anima vnius kvnne omni die vnam missam quam diu sibi et fratribus placet compa- rauit pro xxv gros. partim philippi et Jac. et partim Martini persol- uendos et idem anniuersarius. Henricus steynrucker tunc iudex ciui- tatis comparauit omni die in altari S. Johannis pro anima fratris sui pe- 25 tri perpetue pro vna mr. singulis annis. in festo s. Michael. persoluenda. Soror cristina in hospitali omni die vnam missam pro v. marcis. Jtem eadem comparauit tres missas qualibet septimana pro defunctis. feria vj de sancta cruce Sabbato de b. virg. et anniuersarium agendum perpe- tue pro xx tribus gros. in festo s. Martini dum vixerit. et post eius 30 mortem per suos commissarios singulis annis persoluendis. Dna Adil- heydis in hospitali dedit v. mr. pro missa omni die dicenda. Item do- mina Gertrudis kolbina dicta comparauit omni die pro anima sua et pro anima mariti sui vnam missam perpetue pro quinque marcis. Dna elizabeth pilleatrix comparauit pro se et marito omni die perpetue vnam 35 missam et ascribi libro mortuorum semper recitari in ecclesia. Nico- laus scultetus de langnow comparauit omni die in altari S. Petri duas missas pro anima fratris sui Johannis vnam reliquam pro parentibus suis et pro parentibus vxoris sue Jtem pro anima clare otmari debetur Martini dimidia marca conuentui perpetue tempore anniuersarii per Gun- 40 celinum vel per eum cui ipse commiserit persoluendum. Sed caueant fratres, ne eum censualem vel debitorem talium coram hominibus, et percipue coram ciuibus dixerint, sicut prefatum diligunt optinere testa- * 38
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300 mentum et similia que ciues defendunt pro posse fratribus perpetuum fieri testamentum. Henricus cultellifex comparauit in altari S. francisci omni die perpetue vnam missam et ipsum altare et librum missalem pro x. marc. Jtem domina elizabet vna cum marito sc. claricio com- parauit in altari S. crucis vnam missam omni die. perpetuo persoluen- dam. Dns conradus ermylricus presbiter comparauit anniuersarius trium animarum sc. Ermilrici et vxoris eius kather. necnon filie eius elizabet sororis sue perpetue celebretur circa festum s. Mich. pro duabus marcis sed adhec benefacere promisit. Item longa katherina comparauit vnam 10 missam diei in choro pro iiij marcis perpetue. Jtem cvnze wisinberg comparauit ij missas perpetuas in altari S. petri et pauli pro ix marc. Jtem waltherus de welkov comparauit vnam missam perpetuam pro tri- bus marcis. Dna elizabet de rotinberc comparauit vnam missam diei perpetue pro vij mrc. Jutta widerinne comparauit vnam missam perpe- 15 tuam pro iiij mr. Clara kelnerinne comparauit vnam missam pro se et pro anima mariti sui iohannis et marg. fil. sue. Item petrus stolcze camparauit vnam missam pro se et pro anima vxoris sue. Henricus figuli dedit vnum calicem pro testamento perpetuo. idem hic sepultus. Eligen Meynhartinne comparauit duas missas perpetuas pro se necnon 20 pro marito suo Ticzkone. ita tamen quod memoria eorum in ecclesia habeatur in iiijor temporibus et sequenti die omnium sanctorum et pri- mo die in communi septim. quorum et anniuersarius agetur sequenti die Nicolai pro x. marc. Conrad sworn comparauit participacionem vnius misse perpetuam pro se et Clare vx. sue necnon Elysabeth claritzinne 25 sororis sue pro iiij marcis Anno dni Mecelx jn vigilia S. Thome sub fratre Johanne de swidenicz gardiano tunc temporis Thele de marcwars- dorf v marc. pro iij. missis. Anno dni Mexxxj gorlicz construitur. Ao dni Mecxlv consecrata est ecclesia fratrum minorum in gorlicz in 30 honore S. marie virginis sanctique francisci xij kal. septemb. per dn. conradum misnensem episcopum qui anniversarium dedicationis eiusdem ecclesie proxima dominica post assumpcionem b. virg. marie festum con- stituit venerari simul annuatim et fundatores loci eiusdem illi de wirs- ingk 35 Jtem Anne de friderychsdorf comparauit iij missa. sc. fer ij. fer vj et sabbato pro anima viri sui et pro salute anime sue pro vij. marc. sub fr. Nycolao de hyrsberg gardiano tunc temporis. Anno dni Mccclxvj. xiiij. kal. Marcij ffr. Nicolaus de hyrsberg Gardia- nus Gorliczensis vna cum fratribus suis deputauit et assignauit primam 40 missam ad altare beate virg. omni die perpetue persoluendam pro ani- mabus dni Rulonis de gerhartstorf et uxoris sue dne Agnetis et aliorum amicorum ipsorum Pro qua missa sic persoluenda dns Johannes filius 5
300 mentum et similia que ciues defendunt pro posse fratribus perpetuum fieri testamentum. Henricus cultellifex comparauit in altari S. francisci omni die perpetue vnam missam et ipsum altare et librum missalem pro x. marc. Jtem domina elizabet vna cum marito sc. claricio com- parauit in altari S. crucis vnam missam omni die. perpetuo persoluen- dam. Dns conradus ermylricus presbiter comparauit anniuersarius trium animarum sc. Ermilrici et vxoris eius kather. necnon filie eius elizabet sororis sue perpetue celebretur circa festum s. Mich. pro duabus marcis sed adhec benefacere promisit. Item longa katherina comparauit vnam 10 missam diei in choro pro iiij marcis perpetue. Jtem cvnze wisinberg comparauit ij missas perpetuas in altari S. petri et pauli pro ix marc. Jtem waltherus de welkov comparauit vnam missam perpetuam pro tri- bus marcis. Dna elizabet de rotinberc comparauit vnam missam diei perpetue pro vij mrc. Jutta widerinne comparauit vnam missam perpe- 15 tuam pro iiij mr. Clara kelnerinne comparauit vnam missam pro se et pro anima mariti sui iohannis et marg. fil. sue. Item petrus stolcze camparauit vnam missam pro se et pro anima vxoris sue. Henricus figuli dedit vnum calicem pro testamento perpetuo. idem hic sepultus. Eligen Meynhartinne comparauit duas missas perpetuas pro se necnon 20 pro marito suo Ticzkone. ita tamen quod memoria eorum in ecclesia habeatur in iiijor temporibus et sequenti die omnium sanctorum et pri- mo die in communi septim. quorum et anniuersarius agetur sequenti die Nicolai pro x. marc. Conrad sworn comparauit participacionem vnius misse perpetuam pro se et Clare vx. sue necnon Elysabeth claritzinne 25 sororis sue pro iiij marcis Anno dni Mecelx jn vigilia S. Thome sub fratre Johanne de swidenicz gardiano tunc temporis Thele de marcwars- dorf v marc. pro iij. missis. Anno dni Mexxxj gorlicz construitur. Ao dni Mecxlv consecrata est ecclesia fratrum minorum in gorlicz in 30 honore S. marie virginis sanctique francisci xij kal. septemb. per dn. conradum misnensem episcopum qui anniversarium dedicationis eiusdem ecclesie proxima dominica post assumpcionem b. virg. marie festum con- stituit venerari simul annuatim et fundatores loci eiusdem illi de wirs- ingk 35 Jtem Anne de friderychsdorf comparauit iij missa. sc. fer ij. fer vj et sabbato pro anima viri sui et pro salute anime sue pro vij. marc. sub fr. Nycolao de hyrsberg gardiano tunc temporis. Anno dni Mccclxvj. xiiij. kal. Marcij ffr. Nicolaus de hyrsberg Gardia- nus Gorliczensis vna cum fratribus suis deputauit et assignauit primam 40 missam ad altare beate virg. omni die perpetue persoluendam pro ani- mabus dni Rulonis de gerhartstorf et uxoris sue dne Agnetis et aliorum amicorum ipsorum Pro qua missa sic persoluenda dns Johannes filius 5
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301 predicti dni Rulonis et dominus Schasslaus gener predicti dni dederunt fratribus decem marcas polonicales. preter alia bona ipsis fratribus per Anno dnj Mecclxvj. in crastino ascens. dni ffr. Nycol ipsos facta. de hyrsberg Gardianus Gorliczens. vna cum fratribus suis deputavit et 5 assignauit Petro dicto vreydenberg et sue vxori Kath. et omnibus pro quibus ipsorum desiderat jntencio vnam missam videlicet primam ad al- tare s. crucis perpetue valituram. pro qua missa conuentus predictus vij. marc. polonicas acceptauit. Anno dni Mecelxvj in mense Augu- sto ffr. Nycol de hirsperg Gard. Gorliczens. vna cum ffratribus suis as- 10 signauit et deputauit Elyzabeth meyinne et marito suo Johanni, immo marito suo defuncto, et omnibus pro quibus desiderat eius intencio par- ticipacionem duarum missarum fer ij. pro defunctis et sabbato de b. virgine pro quibus missis predicta Elyzabeth dedit fratribus septem mar- cas polonicas. 15 Jtem eodem ao. Jdem gardianus videlicet fr. Nicol de hirsperg cum fra- tribus suis assignauit Tezypil de czodel participacionem vnius misse pro- qua participacione conuentus sustulit quatuor marcas polonicas in d — Anno dni Mecclxviij. Nonas septemb. Ego fr. Nicol hirsberg gardianus gorlitzens. vna cum fratribus meis deputaui et assignaui singulis diebus 20 vnam missam in altari S. Francisci perpetuis temporibus duraturam re- licte gerdrudi pro anima michaelis mariti sui necnon parentorum suo- rum defunctorum pro qua participacione conuentus sustulit xij marcas polonicales Orate pro ea Anno dni Mecclxvj Ego fr. nicolaus gorliczens. vna cum fratribus meis 25 deputaui et assignaui singulis diebus vnam missam in altari chori per- petuis temporibus duraturam Frederico laurencij pro anima fratris sui necnon parentorum (sic) suorum. pro qua participacione conuentus su- stulit vj marcas polonicas orate Jtem eodem anno Ego cum fratribus prenotatis pro anima germanni 30 carpentarij et cungundis vxoris eius deputaui et assignaui singulis diebus vnam missam perpetuis temporibus duraturam pro qua participacione conuentus sustulit v marcas polonicas Orate pro eis omnibus. Anno dni Mccclxix Ego fr. Johannes Crischaw ad fraternitatem conuentus re- cepi ticze wizbecker et suam vxorem. Jtem Ticzen arnold et czinne 35 VX. eius, qui ticze testamentum suum coram me et fratre reynczkone de v solidis gros. cum dimidio pro missis post eius obitum legendis fe- cit. Jdem ticze triginta solidos pro xxx missis statim post eius obitum legendis ordinauit. hoc totum filius suus henczil arnold annuit et ipse- met pro patre dare promisit — Et ego fr. ny florin predictum testa- 40 mentum sustuli, anno dni Mccelxxj in die S. Andree in refectorio. Anno dni Mecclxx fer. ij post dom. palmarum Ego fr. Johannes de lich- tenow gardianus et lector gorliczensis vna cum computistis et senioribus
301 predicti dni Rulonis et dominus Schasslaus gener predicti dni dederunt fratribus decem marcas polonicales. preter alia bona ipsis fratribus per Anno dnj Mecclxvj. in crastino ascens. dni ffr. Nycol ipsos facta. de hyrsberg Gardianus Gorliczens. vna cum fratribus suis deputavit et 5 assignauit Petro dicto vreydenberg et sue vxori Kath. et omnibus pro quibus ipsorum desiderat jntencio vnam missam videlicet primam ad al- tare s. crucis perpetue valituram. pro qua missa conuentus predictus vij. marc. polonicas acceptauit. Anno dni Mecelxvj in mense Augu- sto ffr. Nycol de hirsperg Gard. Gorliczens. vna cum ffratribus suis as- 10 signauit et deputauit Elyzabeth meyinne et marito suo Johanni, immo marito suo defuncto, et omnibus pro quibus desiderat eius intencio par- ticipacionem duarum missarum fer ij. pro defunctis et sabbato de b. virgine pro quibus missis predicta Elyzabeth dedit fratribus septem mar- cas polonicas. 15 Jtem eodem ao. Jdem gardianus videlicet fr. Nicol de hirsperg cum fra- tribus suis assignauit Tezypil de czodel participacionem vnius misse pro- qua participacione conuentus sustulit quatuor marcas polonicas in d — Anno dni Mecclxviij. Nonas septemb. Ego fr. Nicol hirsberg gardianus gorlitzens. vna cum fratribus meis deputaui et assignaui singulis diebus 20 vnam missam in altari S. Francisci perpetuis temporibus duraturam re- licte gerdrudi pro anima michaelis mariti sui necnon parentorum suo- rum defunctorum pro qua participacione conuentus sustulit xij marcas polonicales Orate pro ea Anno dni Mecclxvj Ego fr. nicolaus gorliczens. vna cum fratribus meis 25 deputaui et assignaui singulis diebus vnam missam in altari chori per- petuis temporibus duraturam Frederico laurencij pro anima fratris sui necnon parentorum (sic) suorum. pro qua participacione conuentus su- stulit vj marcas polonicas orate Jtem eodem anno Ego cum fratribus prenotatis pro anima germanni 30 carpentarij et cungundis vxoris eius deputaui et assignaui singulis diebus vnam missam perpetuis temporibus duraturam pro qua participacione conuentus sustulit v marcas polonicas Orate pro eis omnibus. Anno dni Mccclxix Ego fr. Johannes Crischaw ad fraternitatem conuentus re- cepi ticze wizbecker et suam vxorem. Jtem Ticzen arnold et czinne 35 VX. eius, qui ticze testamentum suum coram me et fratre reynczkone de v solidis gros. cum dimidio pro missis post eius obitum legendis fe- cit. Jdem ticze triginta solidos pro xxx missis statim post eius obitum legendis ordinauit. hoc totum filius suus henczil arnold annuit et ipse- met pro patre dare promisit — Et ego fr. ny florin predictum testa- 40 mentum sustuli, anno dni Mccelxxj in die S. Andree in refectorio. Anno dni Mecclxx fer. ij post dom. palmarum Ego fr. Johannes de lich- tenow gardianus et lector gorliczensis vna cum computistis et senioribus
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302 5 ** * 25 conuentus deputaui vnam missam defunctorum singulis quartis ferijs pro anima Johannis sculteti de lomcz et pro anima Nyce vxoris sue perpe- tue persoluendam Similiter obligaui me vna cum dictis fratribus ad per- petuam memoriam predictarum animarum in litera mortuorum facien- dam et earum anniversarium in vigilia s. Jacobi peragendam. pro quo conuentus tempore magne et euidentis necessitatis tantum recepit duas sexagenas. Anno dni Mecelxxvj Soror elizabeth leschzaynne dedit vnum calicem con- uentui pro nouem marcis. 10 Anno dni Mecclxxxvj Soror kela relingeringe dedit conuentui xviij. mar- cas in parata pecunia pro vna prebenda et vna camera in domo procu- ratricis et promisit singulis annis dare vj sol. grossorum pro allecibus comparandis profesto omnium sanctorum iij. sol. et pro xl marti. et donauit omnia bona conuentui postquam decesserit de hac vita. 15 Jtem ao. dni Mcocc27 heretici invaserunt lubanum in die sophie. Jtem ao. dni Mcccc88 dominica ante zophia eadem ciuitas luban tota- liter concremata est et eciam conuentus. Jtem idem conuentus fuit re- formatus Anno dni Meccc87 in die S. ypoliti. Ao. dni Mecclxxj Jn die S. benedicti depositus fuit murus antiquus 20 chori et in die S.Potenciane primus lapis pro fundamento nouo colloca- tus Temporibus fratris Johannis de lubano custodis, fratris ny. florini gar- diani. Ao dni Mecclxxj ego frater ny. florini gardian. gorliczens. de con- niuencia et assensu custodis et tocius conuentus recepi sororem Juttam libiste ad prebendam fratrum pro xviiij mr. grossor. cum qua summa pe- cunie redemi libros et calices conuentus ante gardianiam meam obligatas. Jtem eadem persona auno eodem pro fabrica noui chori dedit conuentui xvj mr. pro censu ij. marcarum temporibus vite sue Jsta in literis suis plenius continentur. :Redempcionem illius census require folio sequenti circa sign.† 30 Jtem eodem anno Conradus schonenberg dedit duas marcas pro missa perpetua. Jtem ao. dni Mccclxxij Nicol volckmar in moys dedi tres sexagenas grossorum et vnum maldrum siliginis pro duabus missis de- functorum singulis septimanis celebrandis. Ao. dni Mecelxxij Ego fr. Petrus Crischow gardiang gorliczens. ad in- 35 stanciam Heynrici scheffer qui dedit vj marcas grossorum pro duabus missis vnam in altari S. crucis et vnam in altari b. virginis in salutem animarum parentum suorum defunctorum videlicet Johannis schybani et hille consortis sue. Jtem in salutem animarum henrici vrsi cum filijs suis. 40 Ao. dni Mccclxxv ego fr. ny florin gardianus gorliczens. de licencia et consensu reuerendi patris nostri ministri et tocius conuentus subscriptam literam dedi dno conrado plebano in Cryschaw hec verba continentem.
302 5 ** * 25 conuentus deputaui vnam missam defunctorum singulis quartis ferijs pro anima Johannis sculteti de lomcz et pro anima Nyce vxoris sue perpe- tue persoluendam Similiter obligaui me vna cum dictis fratribus ad per- petuam memoriam predictarum animarum in litera mortuorum facien- dam et earum anniversarium in vigilia s. Jacobi peragendam. pro quo conuentus tempore magne et euidentis necessitatis tantum recepit duas sexagenas. Anno dni Mecelxxvj Soror elizabeth leschzaynne dedit vnum calicem con- uentui pro nouem marcis. 10 Anno dni Mecclxxxvj Soror kela relingeringe dedit conuentui xviij. mar- cas in parata pecunia pro vna prebenda et vna camera in domo procu- ratricis et promisit singulis annis dare vj sol. grossorum pro allecibus comparandis profesto omnium sanctorum iij. sol. et pro xl marti. et donauit omnia bona conuentui postquam decesserit de hac vita. 15 Jtem ao. dni Mcocc27 heretici invaserunt lubanum in die sophie. Jtem ao. dni Mcccc88 dominica ante zophia eadem ciuitas luban tota- liter concremata est et eciam conuentus. Jtem idem conuentus fuit re- formatus Anno dni Meccc87 in die S. ypoliti. Ao. dni Mecclxxj Jn die S. benedicti depositus fuit murus antiquus 20 chori et in die S.Potenciane primus lapis pro fundamento nouo colloca- tus Temporibus fratris Johannis de lubano custodis, fratris ny. florini gar- diani. Ao dni Mecclxxj ego frater ny. florini gardian. gorliczens. de con- niuencia et assensu custodis et tocius conuentus recepi sororem Juttam libiste ad prebendam fratrum pro xviiij mr. grossor. cum qua summa pe- cunie redemi libros et calices conuentus ante gardianiam meam obligatas. Jtem eadem persona auno eodem pro fabrica noui chori dedit conuentui xvj mr. pro censu ij. marcarum temporibus vite sue Jsta in literis suis plenius continentur. :Redempcionem illius census require folio sequenti circa sign.† 30 Jtem eodem anno Conradus schonenberg dedit duas marcas pro missa perpetua. Jtem ao. dni Mccclxxij Nicol volckmar in moys dedi tres sexagenas grossorum et vnum maldrum siliginis pro duabus missis de- functorum singulis septimanis celebrandis. Ao. dni Mecelxxij Ego fr. Petrus Crischow gardiang gorliczens. ad in- 35 stanciam Heynrici scheffer qui dedit vj marcas grossorum pro duabus missis vnam in altari S. crucis et vnam in altari b. virginis in salutem animarum parentum suorum defunctorum videlicet Johannis schybani et hille consortis sue. Jtem in salutem animarum henrici vrsi cum filijs suis. 40 Ao. dni Mccclxxv ego fr. ny florin gardianus gorliczens. de licencia et consensu reuerendi patris nostri ministri et tocius conuentus subscriptam literam dedi dno conrado plebano in Cryschaw hec verba continentem.
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303 Vniuersis cristi fidelibus presentem literam inspecturis fr. ny fratrum minorum in gorlicz gard. totusque conuentus fratrum eorundem Salutem in domino Quoniam nonnunquam ea que ad laudem dei ordinata sunt propter diurnitatem temporis labuntur a memoria expedit ea ut certitu- dinis scripti patrocinio testiumque fide dignorum suffragio ad memoriam reuocancium huiusmodi ad posteros transmittantur. Hinc quod tam ad futurorum quam presencium cupimus deuenire noticiam fratrum saluti- feram videlicet quod reuerendus dns. conradus de dobeschicz plebanus in cryschow diuina sibi inspirante gracia altare in ambitu nostro pro 10 anime sue et progenitorum suorum salute comparauit largaque sua ele- mosina de nouo construxit vt per dei graciam amplius in gracia profi- cere defunctus vero vna cum progenitoribus defunctis si in penis fuerint cicius absolui et peruenire mereantur ad gloriam sempiternam. Jn quo quidem altari deputamus et concedimus obligacioneque fideli per presen- 15 tes promictimus vnam missam singulis diebus a fratribus nostris perpe- tuis temporibus celebrandam. Anno dni Mecclxxx ego fr. Ny steynhus gardianus gorliczens. vna cum fratribus meis senioribus obligaui me ad participacionem vnius misse perpetue in altari s. crucis pro salute Sororis dicte Jutte libeste. Jtem 20 post mortem in libro nostro mortuorum debet inscribi et eius memoria et anniuersarius ac progenitorum suorum circa festum inuencionis s. cru- cis perpetue cum alijs nobis recomendatis recitari pro quo resignauit conuentui censum singul. ann. duarum marcarum. Ao. dni Mecclxxvij. Jn die inuencionis s. crucis ego fr. ny. florin. gard. 25 vna cum fratribus meis senioribus obligaui me ad faciendam perpetuam memoriam in libro nostro mortuorum Sororis dicte maye Schenczelynne et eius anniuersarium singulis annis peragendo die qua ipsam dominus de medio vocauerit pro quo conuentus gorliczens, ab eadem persona re- cedit in prompta pecunia xij marcas grossorum. 30 Ao. dni Mecclxxvj circa festum ascensionis domini Johannes vlman de gerhartsdorf comparauit altare in choro nostro versus aquilonem in quo singulis septimanis perpetue debent legi vel cantari quatuor misse videli- cet die dominica fer. ij. fer. vj et die sabbatina pro quo dedit in prompta pecunia triginta quinque marcas pro edificio chori. Jtem dedit casulam 35 de Sameto blanco cum alijs paramentis altaris. Jtem dedit vnum calicem deauratum Que paramenta cum calice ipse dictus Johannes vlman com- parauit pro xv marcis. Jtem idem elegit coram predicto altari sepeliri. Jtem post mortem suam in libro nostro mortuorum debet inscribi et eius memoria et anniuersarius perpetue fer. vj cum alijs nobis recom- 40 mendatis recitari. Item fraternitatem huius conuentus. Jpse sepedictus Johannes vlman elizabet sua conthoralis, eliza. ka. ny. filij suj. Jtem Jo- hannes toppher et pe vlman cum animabus infra scriptis videl: vlman 5
303 Vniuersis cristi fidelibus presentem literam inspecturis fr. ny fratrum minorum in gorlicz gard. totusque conuentus fratrum eorundem Salutem in domino Quoniam nonnunquam ea que ad laudem dei ordinata sunt propter diurnitatem temporis labuntur a memoria expedit ea ut certitu- dinis scripti patrocinio testiumque fide dignorum suffragio ad memoriam reuocancium huiusmodi ad posteros transmittantur. Hinc quod tam ad futurorum quam presencium cupimus deuenire noticiam fratrum saluti- feram videlicet quod reuerendus dns. conradus de dobeschicz plebanus in cryschow diuina sibi inspirante gracia altare in ambitu nostro pro 10 anime sue et progenitorum suorum salute comparauit largaque sua ele- mosina de nouo construxit vt per dei graciam amplius in gracia profi- cere defunctus vero vna cum progenitoribus defunctis si in penis fuerint cicius absolui et peruenire mereantur ad gloriam sempiternam. Jn quo quidem altari deputamus et concedimus obligacioneque fideli per presen- 15 tes promictimus vnam missam singulis diebus a fratribus nostris perpe- tuis temporibus celebrandam. Anno dni Mecclxxx ego fr. Ny steynhus gardianus gorliczens. vna cum fratribus meis senioribus obligaui me ad participacionem vnius misse perpetue in altari s. crucis pro salute Sororis dicte Jutte libeste. Jtem 20 post mortem in libro nostro mortuorum debet inscribi et eius memoria et anniuersarius ac progenitorum suorum circa festum inuencionis s. cru- cis perpetue cum alijs nobis recomendatis recitari pro quo resignauit conuentui censum singul. ann. duarum marcarum. Ao. dni Mecclxxvij. Jn die inuencionis s. crucis ego fr. ny. florin. gard. 25 vna cum fratribus meis senioribus obligaui me ad faciendam perpetuam memoriam in libro nostro mortuorum Sororis dicte maye Schenczelynne et eius anniuersarium singulis annis peragendo die qua ipsam dominus de medio vocauerit pro quo conuentus gorliczens, ab eadem persona re- cedit in prompta pecunia xij marcas grossorum. 30 Ao. dni Mecclxxvj circa festum ascensionis domini Johannes vlman de gerhartsdorf comparauit altare in choro nostro versus aquilonem in quo singulis septimanis perpetue debent legi vel cantari quatuor misse videli- cet die dominica fer. ij. fer. vj et die sabbatina pro quo dedit in prompta pecunia triginta quinque marcas pro edificio chori. Jtem dedit casulam 35 de Sameto blanco cum alijs paramentis altaris. Jtem dedit vnum calicem deauratum Que paramenta cum calice ipse dictus Johannes vlman com- parauit pro xv marcis. Jtem idem elegit coram predicto altari sepeliri. Jtem post mortem suam in libro nostro mortuorum debet inscribi et eius memoria et anniuersarius perpetue fer. vj cum alijs nobis recom- 40 mendatis recitari. Item fraternitatem huius conuentus. Jpse sepedictus Johannes vlman elizabet sua conthoralis, eliza. ka. ny. filij suj. Jtem Jo- hannes toppher et pe vlman cum animabus infra scriptis videl: vlman 5
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304 Jutta parentes eiusdem Johannes vlman Jon circa fontem aleyt uxor eius. Jtem henr. auus eius enm vx. Jtem ticze patruus eius. Jtem fra- tres sui martinus vlman, guczil vlman J. vlman pe. vlman, mathias vl- man. Jtem czyna soror eius Jtem conuentus promisit consecracionem se- 5 pedicti altaris procurari Omnia et singula supradicta plenissime in litera sua sub sigillo conuentus et consensu omnium fratrum sibi tradita con- tinetur. Acta sunt hec temporibus fratris Johannis de lubano custodis et Nycol florini gardiani et fratris Johannis de lemberg lectoris cetero- rumque fratrum seniorum conuentus in litera sua expressorum. 10 Ao. dni Mecclxxviij relicta nyczkonis eymut de conneratdorf compara- uit participacionem vnius misse perpetue pro anima dicti nyczkonis et patris sui et quod nomina eorum in libro defunctorum debeant inscribi pro qua conuentus recepit vestes supradicti nyczkonis valentes iiij marc. temporibus gardian, fratris ny de lubano. 15 Ao. dni Mecclxxviij. Die septimo mensis octobris. Ego fr. nicolaus steynhus gard. gorliczens. vna cum fratribus conuentus mei de licencia singulari reuerendorum patrum nostrorum videl. patris nostri borchardi ministri saxonie et fratris petri custodis custodie aurimontis honestum virum iohannem vlman in tribus diebus videl. in tercia fer. et in quarta 20 et in quinta participem feci trium missarum ad altare in choro ad aqui- lonem versus sinistr. . . posito et per eum in antea ab aliis patribus prius conuentui gorliczensi presidentibus cum iiij missis intuitu dei et eius et suorum progenitorum salute comparat Datum — Jnsuper ex singulari gracia patris nostri fratris petri custodis custodie aureimontis 25 et fratrum conuentus gorliczens. singulis annis fer. 2 infra octauam ascen- sionis dni anninersarius dicti iohannis vlman et elizabeth vxoris eius per- agetur. Deinde singulis quatuor temporibus anni in nostris missis eius et sue consortis animarum memoriam habebimus et cum hac animarum patris et omnium progenitorum ipsius animas in duobus sermonibus prin- 30 cipaliter nostre dedicacionis fideliter recommendando. †Jtem ao. dni Mocelxxx Ego fr. Nycolaus steynhus assignaui vnam mis- sam in altario s. crucis cuncto futuro tempore persoluendam ad instan- ciam Sororis Jutte Lybystyn de consensu omnium fratrum mei conuen- tus pro salute eiusdem in vita et post mortem ipsius anime sue et so- 35 roris eius et progenitorum suorum inscriptorum in literam mortuorum ad perpetuam memoriam habendam adhuc ei promisi Cuius in recom- pensum predicta resignauit conuentui xvj marc. de quibug conuentus ei debebat sub nomine census temporibus rite annuatim reddere ij marcas. Ao. dni Mecelxix Ego fr. Nycolaus steynhus gardianug Gorliczensis vna 40 cum fratribus meis feci Nycolaum longum et kunnigundam coniugem suam participem vnius misse omni die in altare s. crucis tam in vita quam in morte et in recompensam . . . . . promisit fratribus x mar- -
304 Jutta parentes eiusdem Johannes vlman Jon circa fontem aleyt uxor eius. Jtem henr. auus eius enm vx. Jtem ticze patruus eius. Jtem fra- tres sui martinus vlman, guczil vlman J. vlman pe. vlman, mathias vl- man. Jtem czyna soror eius Jtem conuentus promisit consecracionem se- 5 pedicti altaris procurari Omnia et singula supradicta plenissime in litera sua sub sigillo conuentus et consensu omnium fratrum sibi tradita con- tinetur. Acta sunt hec temporibus fratris Johannis de lubano custodis et Nycol florini gardiani et fratris Johannis de lemberg lectoris cetero- rumque fratrum seniorum conuentus in litera sua expressorum. 10 Ao. dni Mecclxxviij relicta nyczkonis eymut de conneratdorf compara- uit participacionem vnius misse perpetue pro anima dicti nyczkonis et patris sui et quod nomina eorum in libro defunctorum debeant inscribi pro qua conuentus recepit vestes supradicti nyczkonis valentes iiij marc. temporibus gardian, fratris ny de lubano. 15 Ao. dni Mecclxxviij. Die septimo mensis octobris. Ego fr. nicolaus steynhus gard. gorliczens. vna cum fratribus conuentus mei de licencia singulari reuerendorum patrum nostrorum videl. patris nostri borchardi ministri saxonie et fratris petri custodis custodie aurimontis honestum virum iohannem vlman in tribus diebus videl. in tercia fer. et in quarta 20 et in quinta participem feci trium missarum ad altare in choro ad aqui- lonem versus sinistr. . . posito et per eum in antea ab aliis patribus prius conuentui gorliczensi presidentibus cum iiij missis intuitu dei et eius et suorum progenitorum salute comparat Datum — Jnsuper ex singulari gracia patris nostri fratris petri custodis custodie aureimontis 25 et fratrum conuentus gorliczens. singulis annis fer. 2 infra octauam ascen- sionis dni anninersarius dicti iohannis vlman et elizabeth vxoris eius per- agetur. Deinde singulis quatuor temporibus anni in nostris missis eius et sue consortis animarum memoriam habebimus et cum hac animarum patris et omnium progenitorum ipsius animas in duobus sermonibus prin- 30 cipaliter nostre dedicacionis fideliter recommendando. †Jtem ao. dni Mocelxxx Ego fr. Nycolaus steynhus assignaui vnam mis- sam in altario s. crucis cuncto futuro tempore persoluendam ad instan- ciam Sororis Jutte Lybystyn de consensu omnium fratrum mei conuen- tus pro salute eiusdem in vita et post mortem ipsius anime sue et so- 35 roris eius et progenitorum suorum inscriptorum in literam mortuorum ad perpetuam memoriam habendam adhuc ei promisi Cuius in recom- pensum predicta resignauit conuentui xvj marc. de quibug conuentus ei debebat sub nomine census temporibus rite annuatim reddere ij marcas. Ao. dni Mecelxix Ego fr. Nycolaus steynhus gardianug Gorliczensis vna 40 cum fratribus meis feci Nycolaum longum et kunnigundam coniugem suam participem vnius misse omni die in altare s. crucis tam in vita quam in morte et in recompensam . . . . . promisit fratribus x mar- -
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305 cas tali pacto, quod singulis annis dabit vnam marcam vel plus vel mi- nus quo et usque Satisfeciat fratribus de promissa pecunia. Jtem confratres nostri de artificio pistorum dederunt conuentui gorliczen- si nouum calicem argenteum deauratum signatum in pede calicis mit ey- ner silberen pretczel et hoe factum est ao. dni 1497 in vigil. corp. crist. Ao. dni Mecclxxj Gunczil ermilrich. dedit. duas marcas pro se et uxore sua et adhuc viuens. pro memoriale perpetua. et post mortem inscriba- tur in literam mortuorum perpetue. Anno dni 1382 Jn vigil s. thome apostol. completum est opus organo- 10 rum per mgr. ortulphum famosum in arte organica. tempore fratris ny de hirsberg gardiani officium custodis agentis Quibus eciam temporibus quatuor vitree fenestre sunt in choro complete et locate constantis pre- cij 1 marc. Annis dni Mccclxxxj. Jn die s. hedwigis fuit chorus fratrum minorum 15 in gorlitcz testudinatus et totaliter consumatus. temporibus patrum et fratrum. ny. de hirsberg gardiani Et fratris Johannis de lewinberg le- ctoris publici. Jtem idem chorus ao. dni Mecclxxxv Jn festo s. Trini- tatis temporibus patrum fratrum fratris Nicol hirsberg gardiani et fratris Johannis de lichtenow lectoris per dom. georgium episc. Ebriazens. fuit 20 consecratus cum summo altari in honore b. virg. et s. francisci confess. et minus altare in eodem choro in honore trium regum quatuor docto- rum s. bartholomei s. geodoci et s. hedwigis. Ao. dni Mocclxxxiij in dedicacione reuerendus pater frater Johannes ly- thenow lector lubanensis dedit conuentui gorliczensi postillam super can- 25 tica fratris wilhelmi de melchede presentibus fratre Ny de hirsberg ibi- dem gardiano fratre Johanne crischo lectore fratre petro besant lectore fratre octone beczow lectore. Ao dni Meccclxx reconciliata est ecclesia fratrum minorum in gorlitcz vna cum choro capella s. barbare cimiterio infirmaria et ambitu et sex 30 altaria de nouo consecrata 4°r sunt intra marginem et s. nicolai et ca- pella omnium sanctorum eciam de nouo consecrata cum vno altari per rever. patrem dum. Johannem ep. Gardensem qui hoc fecit jncipiens fer. 2a post trinitat. et fer. 6ta intra octauam corporis christi comple- uit. Jtem predictus reuerend. pater in vigilia Ruthis celebrauit omnes 35 dies hic in choro vna cum fratribus minoribus et ordinatis sex presbi- teros. Acta sunt hec temporibus reuerend. patrum fratrum fratris viti sartoris gardiani tunc temporis et fratris Jacobi becherer lectoris eius- dem. 40 Anno di Mecclxxxiij in octaua s. Lodwici fr. nycolaus de hirsberg gar- dian. in gorlicz emit illam pulchram et deuotam aspectu ymaginem b. virginis pro xxvj marcis preter fertonem ad quam persoluendam Con- lyn meye dedit marcas x. Eodem tempore per eundem capsa pro 5 39
305 cas tali pacto, quod singulis annis dabit vnam marcam vel plus vel mi- nus quo et usque Satisfeciat fratribus de promissa pecunia. Jtem confratres nostri de artificio pistorum dederunt conuentui gorliczen- si nouum calicem argenteum deauratum signatum in pede calicis mit ey- ner silberen pretczel et hoe factum est ao. dni 1497 in vigil. corp. crist. Ao. dni Mecclxxj Gunczil ermilrich. dedit. duas marcas pro se et uxore sua et adhuc viuens. pro memoriale perpetua. et post mortem inscriba- tur in literam mortuorum perpetue. Anno dni 1382 Jn vigil s. thome apostol. completum est opus organo- 10 rum per mgr. ortulphum famosum in arte organica. tempore fratris ny de hirsberg gardiani officium custodis agentis Quibus eciam temporibus quatuor vitree fenestre sunt in choro complete et locate constantis pre- cij 1 marc. Annis dni Mccclxxxj. Jn die s. hedwigis fuit chorus fratrum minorum 15 in gorlitcz testudinatus et totaliter consumatus. temporibus patrum et fratrum. ny. de hirsberg gardiani Et fratris Johannis de lewinberg le- ctoris publici. Jtem idem chorus ao. dni Mecclxxxv Jn festo s. Trini- tatis temporibus patrum fratrum fratris Nicol hirsberg gardiani et fratris Johannis de lichtenow lectoris per dom. georgium episc. Ebriazens. fuit 20 consecratus cum summo altari in honore b. virg. et s. francisci confess. et minus altare in eodem choro in honore trium regum quatuor docto- rum s. bartholomei s. geodoci et s. hedwigis. Ao. dni Mocclxxxiij in dedicacione reuerendus pater frater Johannes ly- thenow lector lubanensis dedit conuentui gorliczensi postillam super can- 25 tica fratris wilhelmi de melchede presentibus fratre Ny de hirsberg ibi- dem gardiano fratre Johanne crischo lectore fratre petro besant lectore fratre octone beczow lectore. Ao dni Meccclxx reconciliata est ecclesia fratrum minorum in gorlitcz vna cum choro capella s. barbare cimiterio infirmaria et ambitu et sex 30 altaria de nouo consecrata 4°r sunt intra marginem et s. nicolai et ca- pella omnium sanctorum eciam de nouo consecrata cum vno altari per rever. patrem dum. Johannem ep. Gardensem qui hoc fecit jncipiens fer. 2a post trinitat. et fer. 6ta intra octauam corporis christi comple- uit. Jtem predictus reuerend. pater in vigilia Ruthis celebrauit omnes 35 dies hic in choro vna cum fratribus minoribus et ordinatis sex presbi- teros. Acta sunt hec temporibus reuerend. patrum fratrum fratris viti sartoris gardiani tunc temporis et fratris Jacobi becherer lectoris eius- dem. 40 Anno di Mecclxxxiij in octaua s. Lodwici fr. nycolaus de hirsberg gar- dian. in gorlicz emit illam pulchram et deuotam aspectu ymaginem b. virginis pro xxvj marcis preter fertonem ad quam persoluendam Con- lyn meye dedit marcas x. Eodem tempore per eundem capsa pro 5 39
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306 eadem ymagine comparata cum suis pertinencijs pro septem marcis Ao. dni Mccclxxxvj. fer. iij. infra octauam beatissimi patris nostri fran- cisci Ego fr. nycol hirsberg assignaui primam missam in altari virginis gloriose toto futuro tempore persoluendam ad instanciam dne katherine muererynne de consensu omnium fratrum mei conuentus pro salute eius- dem in vita et post mortem ipsius anime sue et mariti sui Mathie et liberorum suorum inscriptorum in literam mortuorum ad perpetuam memoriam habendam. Cuius in recompensam dedit conuentui x marcas. Ao. dni MCCeXCIX. Jnfra ascensionem dni martinus lyst de slvrot dedit 10 de elemosina x marcas pro fenestris reformandis. pro participacione vnius misse perpetue ad altare b. virginis acta sunt hec tempore ny steynreckar gardiani de consensu sèniorum conuentus, et sequenti anno comparauit tabulam in summo altarj. Testamentum conuentus super curiam s. in der helle. habet xxv. marc. 15 Ex parte henczil. clerer de quibus pecunijs singulis annis datur vna tonna allecum supra xlam conuentui. Jtem supra curiam Nicze gunczil sunt xx marc. de quibus et conuentus vnam tonnam habet in xl ex parte Nicze mostroczil. Jtem super cu- ria Jorge doring, sunt x marc. ex parte nicze et conuentus habet sin- 20 gulis annis mediam tonnam allecum in xl. Jtem supra curiam kettir- lin franckin steyninne. sunt x. mrc. Et super curia. Junge nicze 2. x mrc. Ex parte martini list pro quibus conuentus habet vnam tonnam allecum in xl. Jsta omnia signata et scripta sunt in libro ciuitatis tem- pore gardiani fratris Andree richil. Ao. dnj Mecccvj. Ao dni Mecclxxvj in die conuers. S. Pauli erectum est altare in ambitu Jn honore corporis cristi et S. andree apostoli S. Nycolai episc. et conf. S. martini episc. et conf. S. Sigismundi mart. et omnium sanctorum. Ao. dni 1476 casula de sameto viride coloris cum aliis paramentis al- Eodem ao. casula de nigro sameto, eodem taris fuit procurata. 30 anno j cappa aurea pro officiatore eciam de eo . . . . Annis dni Mecclxxxj. Nos fratres de Custodia aurimontis vna cum alijs Custodijs nostre prouincie vratislav. halberstad. Misn. Wicic. Prusie rite et racionabiliter appellauimus Contra fratrem Borchardum de mansuelt pro tunc Ministro Saxonie Non contra sentenciam corectionis Sed contra inhumana grauamina vt patet inscriptis et querelis. primo quod nos ac nostras Custodias absque misericordia rexerit nimis nos grauando suis ex- 53 cessibus expensis quos fecit in perpetuo in equis, in familia consumendo vna die plus quam totus conuentus facit vno mense. Secundo quod nos grauavit in . . . et contribucionibus nec . . . extra ordinem ac contra ordinem et prouincie personas. Tercio quod statutum fecit in brun- . swick, quod gardianug aliunde suas contribuciones dare non habentes 40 vendere deberent res vsu consumptiles videlicet annonam etiam pro fra- 25
306 eadem ymagine comparata cum suis pertinencijs pro septem marcis Ao. dni Mccclxxxvj. fer. iij. infra octauam beatissimi patris nostri fran- cisci Ego fr. nycol hirsberg assignaui primam missam in altari virginis gloriose toto futuro tempore persoluendam ad instanciam dne katherine muererynne de consensu omnium fratrum mei conuentus pro salute eius- dem in vita et post mortem ipsius anime sue et mariti sui Mathie et liberorum suorum inscriptorum in literam mortuorum ad perpetuam memoriam habendam. Cuius in recompensam dedit conuentui x marcas. Ao. dni MCCeXCIX. Jnfra ascensionem dni martinus lyst de slvrot dedit 10 de elemosina x marcas pro fenestris reformandis. pro participacione vnius misse perpetue ad altare b. virginis acta sunt hec tempore ny steynreckar gardiani de consensu sèniorum conuentus, et sequenti anno comparauit tabulam in summo altarj. Testamentum conuentus super curiam s. in der helle. habet xxv. marc. 15 Ex parte henczil. clerer de quibus pecunijs singulis annis datur vna tonna allecum supra xlam conuentui. Jtem supra curiam Nicze gunczil sunt xx marc. de quibus et conuentus vnam tonnam habet in xl ex parte Nicze mostroczil. Jtem super cu- ria Jorge doring, sunt x marc. ex parte nicze et conuentus habet sin- 20 gulis annis mediam tonnam allecum in xl. Jtem supra curiam kettir- lin franckin steyninne. sunt x. mrc. Et super curia. Junge nicze 2. x mrc. Ex parte martini list pro quibus conuentus habet vnam tonnam allecum in xl. Jsta omnia signata et scripta sunt in libro ciuitatis tem- pore gardiani fratris Andree richil. Ao. dnj Mecccvj. Ao dni Mecclxxvj in die conuers. S. Pauli erectum est altare in ambitu Jn honore corporis cristi et S. andree apostoli S. Nycolai episc. et conf. S. martini episc. et conf. S. Sigismundi mart. et omnium sanctorum. Ao. dni 1476 casula de sameto viride coloris cum aliis paramentis al- Eodem ao. casula de nigro sameto, eodem taris fuit procurata. 30 anno j cappa aurea pro officiatore eciam de eo . . . . Annis dni Mecclxxxj. Nos fratres de Custodia aurimontis vna cum alijs Custodijs nostre prouincie vratislav. halberstad. Misn. Wicic. Prusie rite et racionabiliter appellauimus Contra fratrem Borchardum de mansuelt pro tunc Ministro Saxonie Non contra sentenciam corectionis Sed contra inhumana grauamina vt patet inscriptis et querelis. primo quod nos ac nostras Custodias absque misericordia rexerit nimis nos grauando suis ex- 53 cessibus expensis quos fecit in perpetuo in equis, in familia consumendo vna die plus quam totus conuentus facit vno mense. Secundo quod nos grauavit in . . . et contribucionibus nec . . . extra ordinem ac contra ordinem et prouincie personas. Tercio quod statutum fecit in brun- . swick, quod gardianug aliunde suas contribuciones dare non habentes 40 vendere deberent res vsu consumptiles videlicet annonam etiam pro fra- 25
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307 tribus quod multum est crudele. Quarto quod nostras custodias ipse in ccc florenis sine necessitate dampnauit. — Jn quadam controuersia in- ter nos et episcopum Misnensem, versam. Quinto quod principes sepius offenderit in racionibus peticionibus Res non exaudiendo. Sexto quod 5 per suam tyrannidem et indebilem oppressionem duas Custodias wytnich et prusce per beneficium appellacionis recedere ab eo fecit et coegit Se- ptimo quod nimis crebre . . Gardianos et lectores adhuc extra capitu- lum in magnum dispendium ipsorum et conuentuum. Jta quod more vagorum prelicencias cogebantur Lectores transire, Octauo quod suis 10 callidis consilijs preuenerit Patrum consilia in capitulis et conuentibus ita ut non nisi Placet dicere ipsos oportet dum cum aliud et melius sentirent. Propter que et alia in querelis multo maiora deducta Reue- rendo pater frater Petrus gener. Minister de prouinc. pernensi in ca- pitulo generali ferie tercie. Jn festo penthecostes celebrato suum com- 15 missarium videl. ffratrem Hessonem Ministrum superiorem alimanie, ad prouinciam nostram misit. Qui ipsum fratrem Borchardum ex commis- sione patris Generalis Jn die S. Margarete in lipcz absoluit. Acta sunt hec Annis dni vt supra. Ao. dni Meccelxxj in vigil. S. laurencij testudinatum nouum refectorium. 20 Eodem anno domus hospitum et testitudo foris domum hospitum et la- tus in ambitu. Jtem ao. dni. Mcccclxxv testudinata est domus prope chorum in vigilia trinitatis. Jtem ao. domini Mcccclxxvij completum est dormitorium et innouatum 25 et in vnum domum concordatum et eciam in lateribus confirmatum. Jtem ao. dnj Meccelxxvj renouata est camera seu secreta conuentus gor- lizens. cum meatu et hoc roboratum est cum sigillis ex secreto ciuitatis nec non conuentus et assensu ministri prouincie Saxonie et sub sigillo officii ministeriatus et ciuitatis Gorlizensis. 39 *
307 tribus quod multum est crudele. Quarto quod nostras custodias ipse in ccc florenis sine necessitate dampnauit. — Jn quadam controuersia in- ter nos et episcopum Misnensem, versam. Quinto quod principes sepius offenderit in racionibus peticionibus Res non exaudiendo. Sexto quod 5 per suam tyrannidem et indebilem oppressionem duas Custodias wytnich et prusce per beneficium appellacionis recedere ab eo fecit et coegit Se- ptimo quod nimis crebre . . Gardianos et lectores adhuc extra capitu- lum in magnum dispendium ipsorum et conuentuum. Jta quod more vagorum prelicencias cogebantur Lectores transire, Octauo quod suis 10 callidis consilijs preuenerit Patrum consilia in capitulis et conuentibus ita ut non nisi Placet dicere ipsos oportet dum cum aliud et melius sentirent. Propter que et alia in querelis multo maiora deducta Reue- rendo pater frater Petrus gener. Minister de prouinc. pernensi in ca- pitulo generali ferie tercie. Jn festo penthecostes celebrato suum com- 15 missarium videl. ffratrem Hessonem Ministrum superiorem alimanie, ad prouinciam nostram misit. Qui ipsum fratrem Borchardum ex commis- sione patris Generalis Jn die S. Margarete in lipcz absoluit. Acta sunt hec Annis dni vt supra. Ao. dni Meccelxxj in vigil. S. laurencij testudinatum nouum refectorium. 20 Eodem anno domus hospitum et testitudo foris domum hospitum et la- tus in ambitu. Jtem ao. dni. Mcccclxxv testudinata est domus prope chorum in vigilia trinitatis. Jtem ao. domini Mcccclxxvij completum est dormitorium et innouatum 25 et in vnum domum concordatum et eciam in lateribus confirmatum. Jtem ao. dnj Meccelxxvj renouata est camera seu secreta conuentus gor- lizens. cum meatu et hoc roboratum est cum sigillis ex secreto ciuitatis nec non conuentus et assensu ministri prouincie Saxonie et sub sigillo officii ministeriatus et ciuitatis Gorlizensis. 39 *
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rrevesateed ntnasge
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IV. ANNALES FRANCISCANORUM.
IV. ANNALES FRANCISCANORUM.
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nno domini M°.C°.XXXI°. ciuitas regia Gôrlitez construitur. Anno domini M°.C°LXXXVIJ°. Sanctus franciscus natus est. Anno domini M°.CC°IX°. Sanctus franciscus ordinem fratrum minorum instituit. Papa honorius tercius anno M°.CC°.XXIIJ°. eundem cum bulla confir- 5 mauit. Anno domini M°.CC°.XIJ°. idem sanctus pater ordinem sancte Clare instituit quem dominus Jnnocencius quartus confirmauit. Anno domini M°.CC°,XXIJ°. ipse idem sanctissimus pater terciam regulam conscripsit et ordinem penitencium instituit, Quem dominus nicolaus tercius confirmauit. Anno domini M°.CC°.XXVJ°. quarto nonas octo- 10 bris sanctissimus pater franciscus ordinis fratrum minorum institutor mi- grauit ad dominum. Canonizatus est anno domini M°.CC°.XXVIIJ°. XVIJ° kalend. augusti per dominum gregorium nonum. Anno domini M'CC’XXXI°. sanctus pater ac frater Anthonius de padua migrauit ab hoc seculo, canonizatus anno sequente per dominum gregorium nonum. 15 Anno domini M°.CC°.LIIJ° beata Clara mater pauperum diuinarum in domino obdormiuit. Canonizata anno domini M°.CC°.LV°. per dominum allexandrum quartum. Anno domini M°.CC°.XC°.IX°. Beatus pater et frater ludouicus filius regis sicilie et episcopus tholozanus transiuit ex hoc exilio. Anno domini M°.CCC°.XVI°. per dominum papam Johan- 20 nem XXIJ canonizatus. Anno domini M."CC°XXXIIIJ° conuentus Gor- litczensis fuit fundatus per marchionem brandeburgensem et lusaciensem ante opidum, Et nobiles dicti wirsynge dederunt fratribus allodium suum pro area. Anno domini M°.CC°XLV°.XIJ°. kalend. septembris conse-
nno domini M°.C°.XXXI°. ciuitas regia Gôrlitez construitur. Anno domini M°.C°LXXXVIJ°. Sanctus franciscus natus est. Anno domini M°.CC°IX°. Sanctus franciscus ordinem fratrum minorum instituit. Papa honorius tercius anno M°.CC°.XXIIJ°. eundem cum bulla confir- 5 mauit. Anno domini M°.CC°.XIJ°. idem sanctus pater ordinem sancte Clare instituit quem dominus Jnnocencius quartus confirmauit. Anno domini M°.CC°,XXIJ°. ipse idem sanctissimus pater terciam regulam conscripsit et ordinem penitencium instituit, Quem dominus nicolaus tercius confirmauit. Anno domini M°.CC°.XXVJ°. quarto nonas octo- 10 bris sanctissimus pater franciscus ordinis fratrum minorum institutor mi- grauit ad dominum. Canonizatus est anno domini M°.CC°.XXVIIJ°. XVIJ° kalend. augusti per dominum gregorium nonum. Anno domini M'CC’XXXI°. sanctus pater ac frater Anthonius de padua migrauit ab hoc seculo, canonizatus anno sequente per dominum gregorium nonum. 15 Anno domini M°.CC°.LIIJ° beata Clara mater pauperum diuinarum in domino obdormiuit. Canonizata anno domini M°.CC°.LV°. per dominum allexandrum quartum. Anno domini M°.CC°.XC°.IX°. Beatus pater et frater ludouicus filius regis sicilie et episcopus tholozanus transiuit ex hoc exilio. Anno domini M°.CCC°.XVI°. per dominum papam Johan- 20 nem XXIJ canonizatus. Anno domini M."CC°XXXIIIJ° conuentus Gor- litczensis fuit fundatus per marchionem brandeburgensem et lusaciensem ante opidum, Et nobiles dicti wirsynge dederunt fratribus allodium suum pro area. Anno domini M°.CC°XLV°.XIJ°. kalend. septembris conse-
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312 crata est ecclesia fratrum minorum in görlitz per dominum Conradum episcopum misnensem. Jn honorem beate Marie semper virginis et sancti francisci. qui Reuerendus pater prefatus aniuersarium dedicacionis eclesie eiusdem dominica post festum assumcionis marie singulis annis 5 venerari instituit. Anno domini M°.CCC°.XV°. celebratum est primum capitulum prouinciale in Görlitcz. Anno domini M°.CCC°LXXXVIIJ° celebratum est secundum capitulum prouinciale in Görlitcz. Anno do- mini M°.CCC°.LXXJ°. Jn die sancti benedicti depositus est murus an- tiqui chori et in die sancte potenciane primus lapis pro fundamento no- 10 ui collocatus, Qui anno M°.CCC°LXXXI°. in die sancte hedewigis est tes- tudinatus et totaliter consummatus, Anno autem domini M°.CCC°LXXXV°. Jn festo sancte trinitatis per dominum Georgium episcopum ebriacensem. Jn honorem beate Marie semper virginis et sancti francisci consecratus. Ordo sancti francisci benediccione patris celestis multipliciter dilatatus ha- 15 bet xxxiij provincias Vicarias VIJ Custodias CC.XL. Loca fratrum M.sep- tingenta XLIIJ et eo iam multo amplius Loca uero sancte Clare CC.LIJ. Et sunt sic duo milia centum LXXXIIJ. Anno domini M°.CCCC°.VIIJ°. Jncepit heresis hussitarum in bohemia Anno domini M°.CCCC°XV°. in concilio constanciensi heresiarcha johannes hus comburitur. Anno do- 20 mini M°.CCCC°XVJ°. dominus martinus quintus eligitur, Qui anno do- mini M°.CCCC°.XXX°. fecit declaracionem in regulam fratrum minorum que uulgo martiniana dicitur. Mortuus anno sequenti. Anno domini M°.CCCC°.XLJ°. Sanctus pater bernhardinus de ordine fratrum mino- rum migrauit ad dominum. Canonizatus anno domini M°.CCCC°.L°. per 25 dominum nicolaum quintum. Anno domini M°.CCCC°.L°. renouata et testudinata est ecclesia fratrum minorum in Görlitcz. Anno domini MCCCC°XXVIJ hussite obtinuerunt lubanum interfectis habitatoribus ibi- dem. Anno domini M°.CCC°.LXIJ. in die sancte elizabeth reformatus est hic conuentus secundum institucionem regule fratrum minorum. 30 Anno domini M°.CCCC°LIIJ°. Jntrauit rex ladislaus pragam, Corona- tus in die omnium sanctorum, Qui anno domini MCCCC°LVIJ°. insidijs hereticorum mortuus est in die clementis. Anno domini M°.CCCC'LXXXIJ°. Sanctus pater bonauentura doctor deuotus cardinalis sancte romane ec- clesie de ordine fratrum minorum canonizatus est per dominum Sixtum 35 quartum. Anno domini M°.CCCC LXXXIIII°. obijt dominus papa Six- tus quartus tertius summus pontifex de ordine fratrum minorum, Qui eciam festum quinque fratrum minorum de ordine minorum instituit per uniuersum orbem sollemniter venerari. Eodem anno circa festum Apo- stolorum petri et pauli perfecta est hec presens forma cum stallis suis. 40 Prouincia saxonie habet custodias xij, Custodia thuringie habet x. con- uentus videlicet Erphordiam Molhusen Northusen Ysenakam Salueldiam Arnstede Meyningen Kuborgk Molbach Weymer Salczam Custodia Mag-
312 crata est ecclesia fratrum minorum in görlitz per dominum Conradum episcopum misnensem. Jn honorem beate Marie semper virginis et sancti francisci. qui Reuerendus pater prefatus aniuersarium dedicacionis eclesie eiusdem dominica post festum assumcionis marie singulis annis 5 venerari instituit. Anno domini M°.CCC°.XV°. celebratum est primum capitulum prouinciale in Görlitcz. Anno domini M°.CCC°LXXXVIIJ° celebratum est secundum capitulum prouinciale in Görlitcz. Anno do- mini M°.CCC°.LXXJ°. Jn die sancti benedicti depositus est murus an- tiqui chori et in die sancte potenciane primus lapis pro fundamento no- 10 ui collocatus, Qui anno M°.CCC°LXXXI°. in die sancte hedewigis est tes- tudinatus et totaliter consummatus, Anno autem domini M°.CCC°LXXXV°. Jn festo sancte trinitatis per dominum Georgium episcopum ebriacensem. Jn honorem beate Marie semper virginis et sancti francisci consecratus. Ordo sancti francisci benediccione patris celestis multipliciter dilatatus ha- 15 bet xxxiij provincias Vicarias VIJ Custodias CC.XL. Loca fratrum M.sep- tingenta XLIIJ et eo iam multo amplius Loca uero sancte Clare CC.LIJ. Et sunt sic duo milia centum LXXXIIJ. Anno domini M°.CCCC°.VIIJ°. Jncepit heresis hussitarum in bohemia Anno domini M°.CCCC°XV°. in concilio constanciensi heresiarcha johannes hus comburitur. Anno do- 20 mini M°.CCCC°XVJ°. dominus martinus quintus eligitur, Qui anno do- mini M°.CCCC°.XXX°. fecit declaracionem in regulam fratrum minorum que uulgo martiniana dicitur. Mortuus anno sequenti. Anno domini M°.CCCC°.XLJ°. Sanctus pater bernhardinus de ordine fratrum mino- rum migrauit ad dominum. Canonizatus anno domini M°.CCCC°.L°. per 25 dominum nicolaum quintum. Anno domini M°.CCCC°.L°. renouata et testudinata est ecclesia fratrum minorum in Görlitcz. Anno domini MCCCC°XXVIJ hussite obtinuerunt lubanum interfectis habitatoribus ibi- dem. Anno domini M°.CCC°.LXIJ. in die sancte elizabeth reformatus est hic conuentus secundum institucionem regule fratrum minorum. 30 Anno domini M°.CCCC°LIIJ°. Jntrauit rex ladislaus pragam, Corona- tus in die omnium sanctorum, Qui anno domini MCCCC°LVIJ°. insidijs hereticorum mortuus est in die clementis. Anno domini M°.CCCC'LXXXIJ°. Sanctus pater bonauentura doctor deuotus cardinalis sancte romane ec- clesie de ordine fratrum minorum canonizatus est per dominum Sixtum 35 quartum. Anno domini M°.CCCC LXXXIIII°. obijt dominus papa Six- tus quartus tertius summus pontifex de ordine fratrum minorum, Qui eciam festum quinque fratrum minorum de ordine minorum instituit per uniuersum orbem sollemniter venerari. Eodem anno circa festum Apo- stolorum petri et pauli perfecta est hec presens forma cum stallis suis. 40 Prouincia saxonie habet custodias xij, Custodia thuringie habet x. con- uentus videlicet Erphordiam Molhusen Northusen Ysenakam Salueldiam Arnstede Meyningen Kuborgk Molbach Weymer Salczam Custodia Mag-
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313 teburgensis habet tot conuentus : Magteburg Halle Aschania Wittebergk Zerbis Borgk Barbey, Custodia lipczensis habet Lipczik Egram Zeycz Zwickaw Aldenburgk Weydam Curiam weyssenfelss, Custodia halbersta- densis habet tot conuentus: halberstadt Brunswick Hildesheym honober Quidlinburg Goslar, Custodia lubecensis habet lubeck Sunde Rostock wysmar Grifiswalde Rygam Parcheym Sweryn Rebenicz Custodia wra- tislauiensis habet tot conventus: wratislauia Sweydenitcz Nyssam Bre- gam Neuemargkt Monsterberg Namsla Streilin, Custodia brandeburgen- sis habet tot conuentus: Brandeburgk Berlyn Stendel Vranckenuordia 10 Saltwedel Kyritcz Arensee, Custodia aureimontis habet Görlitcz Budis- sin Zittauiam Legenitcz Goltberg Lemberg Lubanam Sorauiam Saganam Crossin Lobaw, Custodia Bremensis habet bremam Hamborgk luneborgk kyel Stade, Custodia Misnensis habet Misnam Dresden Osschetz Fry- bergam Torgam Kothwis Siczelitcz, Custodia stettinensis habet Stettin 15 Prenslaw Newebrandenborgk Angermunde Arnswalde. 5 40
313 teburgensis habet tot conuentus : Magteburg Halle Aschania Wittebergk Zerbis Borgk Barbey, Custodia lipczensis habet Lipczik Egram Zeycz Zwickaw Aldenburgk Weydam Curiam weyssenfelss, Custodia halbersta- densis habet tot conuentus: halberstadt Brunswick Hildesheym honober Quidlinburg Goslar, Custodia lubecensis habet lubeck Sunde Rostock wysmar Grifiswalde Rygam Parcheym Sweryn Rebenicz Custodia wra- tislauiensis habet tot conventus: wratislauia Sweydenitcz Nyssam Bre- gam Neuemargkt Monsterberg Namsla Streilin, Custodia brandeburgen- sis habet tot conuentus: Brandeburgk Berlyn Stendel Vranckenuordia 10 Saltwedel Kyritcz Arensee, Custodia aureimontis habet Görlitcz Budis- sin Zittauiam Legenitcz Goltberg Lemberg Lubanam Sorauiam Saganam Crossin Lobaw, Custodia Bremensis habet bremam Hamborgk luneborgk kyel Stade, Custodia Misnensis habet Misnam Dresden Osschetz Fry- bergam Torgam Kothwis Siczelitcz, Custodia stettinensis habet Stettin 15 Prenslaw Newebrandenborgk Angermunde Arnswalde. 5 40
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ERLAEUTERUNGEN.
ERLAEUTERUNGEN.
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S. 265. xix. Katherina rymerin — magna benefactrix fratrum. — Ihr testa- ment ist noch vorhanden in den protokollbichern (libr. actorum) im görlitzer rathsarchive: Katherina Rymerynn had diss hinoch- geschrebin testament vnd zelgerethe gemacht vnnd durch hannssn Sneuplern irem vormund vor gehegkter banngk vorwillit, Also das sich der Rath noch irm tode allir irer guter vnderwinden vnnd solch testament vssrichten vnd gebin sal. Doch behelt ir dy fraw solch testamentes gantcze folkompne macht zcu irn lebtagen ire guter zeu genessin vnnd zcu gebruchen noch irm willen, ouch solch testament ein teyl ader gar zou wandeln ader zeu widerspre- chin. So sy abir das nicht wideruffen ader in ander weise wand- len wurde sal iss in mossin hernoch folgit ussgericht vnnd bestalt werdin. Zeum irstin sal man sy so got ober sy gebewt vnnd vonn hynnen nympt uff Sannd Niclas kirchoff zcur erdin bestat- tin, so das alle priester mite gehen sullen, sal man iczlichin vj gr. gebin, so das iczlicher verpflicht sey ein vigillg lessin vund ein zel- mess haldin vnnd mit luthen als sichs geburt; ouch ij pf. wachs zcu virlichten vnud vj elin gorlitsch tuch obirzcudeckin. Jtem zou den sechs kirchen alhir zcu Gorlicz iczlicher X mrk. gr. Jtem der bruderschaft der priester zeu einer ewigen Jorigzeit vnnd be- gengniss XIII mrk. gr. Jtem zcu dem newen gestiffte vom leyden vnnsses herrn Jhesu xpi. X mrk. gr. Jtem inn sunderheyt den- selben hern dy dy geczeitten syngen XIV mrk. gr. zcu einer mrk. zcinss zeu der kirchen. Jtem denselbin hern im gestifte XVIII gr. das sy sy mit einer vigilg vund einer selmessen sullen begeen. Jtem den nunnen zcum Luban vj mrk. gr. Jtem deu nonnen zeur Nawmburg vj mrk. gr. Jtem den vettern uffm Oywin X mrk. gr. Jtem X mrg. gr. den armen luthen zou Heligen dy man vnder sy zeu gleich teylen sal. Jtem den Antoniern 1 sco. gr
S. 265. xix. Katherina rymerin — magna benefactrix fratrum. — Ihr testa- ment ist noch vorhanden in den protokollbichern (libr. actorum) im görlitzer rathsarchive: Katherina Rymerynn had diss hinoch- geschrebin testament vnd zelgerethe gemacht vnnd durch hannssn Sneuplern irem vormund vor gehegkter banngk vorwillit, Also das sich der Rath noch irm tode allir irer guter vnderwinden vnnd solch testament vssrichten vnd gebin sal. Doch behelt ir dy fraw solch testamentes gantcze folkompne macht zcu irn lebtagen ire guter zeu genessin vnnd zcu gebruchen noch irm willen, ouch solch testament ein teyl ader gar zou wandeln ader zeu widerspre- chin. So sy abir das nicht wideruffen ader in ander weise wand- len wurde sal iss in mossin hernoch folgit ussgericht vnnd bestalt werdin. Zeum irstin sal man sy so got ober sy gebewt vnnd vonn hynnen nympt uff Sannd Niclas kirchoff zcur erdin bestat- tin, so das alle priester mite gehen sullen, sal man iczlichin vj gr. gebin, so das iczlicher verpflicht sey ein vigillg lessin vund ein zel- mess haldin vnnd mit luthen als sichs geburt; ouch ij pf. wachs zcu virlichten vnud vj elin gorlitsch tuch obirzcudeckin. Jtem zou den sechs kirchen alhir zcu Gorlicz iczlicher X mrk. gr. Jtem der bruderschaft der priester zeu einer ewigen Jorigzeit vnnd be- gengniss XIII mrk. gr. Jtem zcu dem newen gestiffte vom leyden vnnsses herrn Jhesu xpi. X mrk. gr. Jtem inn sunderheyt den- selben hern dy dy geczeitten syngen XIV mrk. gr. zcu einer mrk. zcinss zeu der kirchen. Jtem denselbin hern im gestifte XVIII gr. das sy sy mit einer vigilg vund einer selmessen sullen begeen. Jtem den nunnen zcum Luban vj mrk. gr. Jtem deu nonnen zeur Nawmburg vj mrk. gr. Jtem den vettern uffm Oywin X mrk. gr. Jtem X mrg. gr. den armen luthen zou Heligen dy man vnder sy zeu gleich teylen sal. Jtem den Antoniern 1 sco. gr
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318 265. Jtem den armen schulern inn der schulen zen schwen vnd gewand X mr. gr. Jt. Mertin Meisners tachter kynndern Xl mrk. gr. Jt. dem hern pharr j hung. gulden das er sy ins tottin buch schrei- bin losse. Jt. hrn Johanni Heinrici j hung. glden. Jt. hrn Peter Quittick j hung. glden vnnd den besten schrein. Jt. Hanns Snew- plern j hung. glden. Jt. N. Schuwert j hung. gld. Jt. Katharinen Meisners tachter kynnde den besten mantel, ist das sy nicht im kloster bleybit, bleybt sy aber im closter sal man den mantel vor- keuffin vnrd ir weisse cleider dorvmb kouffenn. Jt. den swartczen mantel vor schonegewannde Margarethen der Schuwerttynn tachter. Jt. Dorotheen Kysewetterynn ein bloen mantel vnnd den newsten pelcz. Jt. Barbaren der nonnen ein swarczen mantel vnd den ge- ringsten pelcz vnnd beste bethe. Jt. dy alde korsse der Zcotten- brottynn zeu Luban Jtem dy groste kanne der bruderschaft der priester. Jtem den brudern inns closter ein halb fuder merczen, item zewey zelbade, dorczu ij firtl trenckbyr den armen luthen. — Da unwahrscheinlich dass ihr der titel magna benefactrix fratrum wegen des halben fuders märzbier und zweier seelbäder beigelegt worden ist, mag sie sich den mönchen wol sonst im leben wohlthä- tig erwiesen haben. Das erwähnte todtenbuch ist nicht unser ne- crologium sondern das in der pfarrkirche welches verloren gegan- gen ist. Testamente dieser art belehren uns übrigens am bessten über die geistig en bedürffnisse jener zeit. viii. Der gardian Franciscus Sutoris war nach Scultetus catalogus gardianorum von 1470 bis 1475 im amte. Er war ein feind des rathes, welcher ihn beim bischof verklagte. Die klagepuncte enthält eine gleichzeitige signatur: Nota Franzko Sutor Gardian czu Gorlicz hot gesprochen das her nicht czu gorlicz stheen welle bie den Wendehûten. Jtem hot er gesprochen das geringe leuthe uon cleinen steten, beckers vnde kursseners sone die stat regierten die des nicht wirdig sein. Jtem das wir geistliche vnde weltlichen priestern vnde gelarten leuthen gram sein vnde abelegen in allen sachen. Jtem das wir gemeinli- chen alle selgerethe vnde bescheidungen hindern wo wir kunnen vnde môgen. Jtem schankte her adir vorhink in deme clostir weyn vnde fremde bir, ezu schenken wider des rotes willen. Jtem hot her gesprochen: das die becker alle wochengleich ein genant geld off das rothaus geben das sie vngestrofet môgen ba- cken wie sie wellen. Auch hot uorczeiten eyne Romfart brocht deme closter alleine vnde der pharre nicht ûber die globede die
318 265. Jtem den armen schulern inn der schulen zen schwen vnd gewand X mr. gr. Jt. Mertin Meisners tachter kynndern Xl mrk. gr. Jt. dem hern pharr j hung. gulden das er sy ins tottin buch schrei- bin losse. Jt. hrn Johanni Heinrici j hung. glden. Jt. hrn Peter Quittick j hung. glden vnnd den besten schrein. Jt. Hanns Snew- plern j hung. glden. Jt. N. Schuwert j hung. gld. Jt. Katharinen Meisners tachter kynnde den besten mantel, ist das sy nicht im kloster bleybit, bleybt sy aber im closter sal man den mantel vor- keuffin vnrd ir weisse cleider dorvmb kouffenn. Jt. den swartczen mantel vor schonegewannde Margarethen der Schuwerttynn tachter. Jt. Dorotheen Kysewetterynn ein bloen mantel vnnd den newsten pelcz. Jt. Barbaren der nonnen ein swarczen mantel vnd den ge- ringsten pelcz vnnd beste bethe. Jt. dy alde korsse der Zcotten- brottynn zeu Luban Jtem dy groste kanne der bruderschaft der priester. Jtem den brudern inns closter ein halb fuder merczen, item zewey zelbade, dorczu ij firtl trenckbyr den armen luthen. — Da unwahrscheinlich dass ihr der titel magna benefactrix fratrum wegen des halben fuders märzbier und zweier seelbäder beigelegt worden ist, mag sie sich den mönchen wol sonst im leben wohlthä- tig erwiesen haben. Das erwähnte todtenbuch ist nicht unser ne- crologium sondern das in der pfarrkirche welches verloren gegan- gen ist. Testamente dieser art belehren uns übrigens am bessten über die geistig en bedürffnisse jener zeit. viii. Der gardian Franciscus Sutoris war nach Scultetus catalogus gardianorum von 1470 bis 1475 im amte. Er war ein feind des rathes, welcher ihn beim bischof verklagte. Die klagepuncte enthält eine gleichzeitige signatur: Nota Franzko Sutor Gardian czu Gorlicz hot gesprochen das her nicht czu gorlicz stheen welle bie den Wendehûten. Jtem hot er gesprochen das geringe leuthe uon cleinen steten, beckers vnde kursseners sone die stat regierten die des nicht wirdig sein. Jtem das wir geistliche vnde weltlichen priestern vnde gelarten leuthen gram sein vnde abelegen in allen sachen. Jtem das wir gemeinli- chen alle selgerethe vnde bescheidungen hindern wo wir kunnen vnde môgen. Jtem schankte her adir vorhink in deme clostir weyn vnde fremde bir, ezu schenken wider des rotes willen. Jtem hot her gesprochen: das die becker alle wochengleich ein genant geld off das rothaus geben das sie vngestrofet môgen ba- cken wie sie wellen. Auch hot uorczeiten eyne Romfart brocht deme closter alleine vnde der pharre nicht ûber die globede die
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319 her den Rotmannen in eynn gesessen rote geton hat dorumme czu der czeit ir gelt dorczu gegeben haben. Jtem spricht: her welde czu Gorlicz ein Gardian bleiben is were deme Rote vnde andern leuthen lyb adir leid. Wendehûte war ein spottnamen den sich Görliz bei irgend ei- ner gelegenheit — vielleicht gegen könig Podiebrad — verdiente. Das bekannte spottlied der Zittauer auf die Görlitzer: an einer Mittwoch es geschah dass man die Gôrlitzer ziehen sah u. s. w. (welches iibrigens einem plattdeutschen spottliede vom amte Schie- felbein nachgeahmt ist: 'vmb einen dingstag id geschah, dat man Polenzken thende sach u. s. w.) schliesst: die Zitter han ein frisch gemuth die Gorlitschen sind alle wendehuth. — 266. ij.Soror 3e regule. Der orden des Francesco von Assisi zerfiel be- kanntlich in drei klassen (regulae), die fratres minores, sodann die Clarisserinnen und endlich die Tertiarii, ordo tertius de pönitentia; letztere klasse wohnte nicht in klöstern sondern blieb in der welt zuriick. Zu dieser hatte sich Christina Scheunerin bekannt. Jn Görlitz 1o sie ein besonderes haus hatlen, wurde die nonnengasse nach ihnen benannt. Es galt auch hier: monialium habitacula coe- nobiis proxime adhaeserunt ; denn diese gasse wird zum theil durch das kloster gebildet. Die vorsteherin des hauses hiess procuratrix. Ueber die regelnonnen in Zittau, s. Pescheck gesch. v. Z. I. s. 710. Die ordines der Franciscaner besingt ein lied welches am festtage des stifters gesungen wurde: Tres ordines hic ordinat, primumque fratrum ordinat minorum pauperumque, sit dominarum medius, sed poenitentium tertius sexum capit utrumque. S. 266. xviij. Nicolaus Arnold, der. s. 232. ist nicht derselbe. Lorenz Ut- mann, herr auf Stolzenberg, sass von 1462 —73 im rathe. 267. xiiij. Peter Walde, auch Waldaw genannt, seit 1458 rathsherr, 1482 burgermeister und 1486 aus dem rathe entlassen. Das kühr- buch sagt hierüber : as dann Peter Waldaw die eldisten hern auch die andern rathman offtmals im rathe groblichen vbirfarn, auch gemeine leute im rathe vnd in seinem hausse obil abegeweisst, ist zu besurgen gewest das sich aus sollchem vnd anderm seinen vor- —
319 her den Rotmannen in eynn gesessen rote geton hat dorumme czu der czeit ir gelt dorczu gegeben haben. Jtem spricht: her welde czu Gorlicz ein Gardian bleiben is were deme Rote vnde andern leuthen lyb adir leid. Wendehûte war ein spottnamen den sich Görliz bei irgend ei- ner gelegenheit — vielleicht gegen könig Podiebrad — verdiente. Das bekannte spottlied der Zittauer auf die Görlitzer: an einer Mittwoch es geschah dass man die Gôrlitzer ziehen sah u. s. w. (welches iibrigens einem plattdeutschen spottliede vom amte Schie- felbein nachgeahmt ist: 'vmb einen dingstag id geschah, dat man Polenzken thende sach u. s. w.) schliesst: die Zitter han ein frisch gemuth die Gorlitschen sind alle wendehuth. — 266. ij.Soror 3e regule. Der orden des Francesco von Assisi zerfiel be- kanntlich in drei klassen (regulae), die fratres minores, sodann die Clarisserinnen und endlich die Tertiarii, ordo tertius de pönitentia; letztere klasse wohnte nicht in klöstern sondern blieb in der welt zuriick. Zu dieser hatte sich Christina Scheunerin bekannt. Jn Görlitz 1o sie ein besonderes haus hatlen, wurde die nonnengasse nach ihnen benannt. Es galt auch hier: monialium habitacula coe- nobiis proxime adhaeserunt ; denn diese gasse wird zum theil durch das kloster gebildet. Die vorsteherin des hauses hiess procuratrix. Ueber die regelnonnen in Zittau, s. Pescheck gesch. v. Z. I. s. 710. Die ordines der Franciscaner besingt ein lied welches am festtage des stifters gesungen wurde: Tres ordines hic ordinat, primumque fratrum ordinat minorum pauperumque, sit dominarum medius, sed poenitentium tertius sexum capit utrumque. S. 266. xviij. Nicolaus Arnold, der. s. 232. ist nicht derselbe. Lorenz Ut- mann, herr auf Stolzenberg, sass von 1462 —73 im rathe. 267. xiiij. Peter Walde, auch Waldaw genannt, seit 1458 rathsherr, 1482 burgermeister und 1486 aus dem rathe entlassen. Das kühr- buch sagt hierüber : as dann Peter Waldaw die eldisten hern auch die andern rathman offtmals im rathe groblichen vbirfarn, auch gemeine leute im rathe vnd in seinem hausse obil abegeweisst, ist zu besurgen gewest das sich aus sollchem vnd anderm seinen vor- —
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320 — 268. — 268. — 268. nehmen offruhr vnd czwittracht im rathe auch susten in der stadt gebern mochte, deme vorzukomen ist er in der nehestfulgenden kuhr aussegelassen vnd forder in rath nicht gekorn, sunder biss an sein ende vor einen eldisten gehalden vnd besant worden. Sein testament verwahren die protokollbicher vom jahre 1488. Nach in- halt desselben besass er das dorf Kuhzal (Kuhzagel, jetzt Nieder- Halbendorf) von Hans Leenhardt, dem er es abgekauft und ver- machte es dem rath zu Görliz mit der beschwerung: ‘dovon alle jar zu ewigen zceitten ij tonnen schonisch heringk, eyne tonne den vettern offn Oywin die ander tonne den vettern vnd brudern hier im closter zu geben. Ausserdem bestimmte er 200 mrk. von sei- nem hause, wovon für die mönche auf dem Oybin vnd im hiesigen kloster zu 'bier, fleisch, fische vnd brote worann sie nottdorfft wer- den haben' verwendet werden sollte. xvj. Benesius de Duba. Er war landvogt der Oberlausitz und herr auf Hoyerswerda. Am hofe des herzogs Hans von Görlitz bekleidete er das amt eines hofmeisters. Es werden drei söhne von ihm erwähnt, Heinrich, Beness und Johann, oder Jone, welcher letz- tere im necrologio eingetragen und in der klosterkirche begraben ist, ivo sein denkstein, sonst im chore iiber den griiften liegend, jetzt hinterm altare aufgestellt ist. Er gehört zu den ältesten kunstdenkmälern der Oberlausitz und enthält das wappen des geschlechts von Duba mit der umschrift : Anno Domini Mecelxxxj mens. novembr. obiit do. jone filius dm. Benesch de Duba. hic sepultus. Der stein ist leider verkehrt auf- gestellt worden. Unrichtig ist er beschrieben in den umgangszed- deln von Knauthe, 'kurze histor. beschreib. des klosters zu Görlitz siebzehnt. stiick.' und hiernach in Büschings 'alterthimern der st. Görlitz', der gläubig nachschrieb, obgleich er an ort und stelle eine richtige abschrift hätte nehmen können. v. Crasche de donin. Burggrafen von Donyn oder von Dohna besassen schon im 13. jahrh. die veste Grafenstein nebst Ostriz und später zu herzog Hans zeiten die burg Tischocha. Es ist unbe- kannt ier Crassche v. D. gewesen ist. xiij. Melchior de rechenberg. Von ihm ist noch eine gedenktafel, in der barbarakapelle vorhanden, welche ein gemälde, das jüngste gericht vorstellend enthält. Jm vordergrunde is er knieend ge- malt und dariiber steht die schrift: noch xpi. geborth mecce vnd lxxxij yor jst gestorben der ehrveste und erber gestreng her her melcher rechenberk von wyndisch bor dem got genode. Nach ei- ner sage stellt dieses bild einen traum des Rechenberg vor. Hin- ter dem altar steht auch sein erhaben gearbeiteter leichenstein. x. Johannes martini rector scolarum. Nach Thschoppe's geschichte des schul- und erziehungswesens zu G. II. 5. 7. starb er 1477.
320 — 268. — 268. — 268. nehmen offruhr vnd czwittracht im rathe auch susten in der stadt gebern mochte, deme vorzukomen ist er in der nehestfulgenden kuhr aussegelassen vnd forder in rath nicht gekorn, sunder biss an sein ende vor einen eldisten gehalden vnd besant worden. Sein testament verwahren die protokollbicher vom jahre 1488. Nach in- halt desselben besass er das dorf Kuhzal (Kuhzagel, jetzt Nieder- Halbendorf) von Hans Leenhardt, dem er es abgekauft und ver- machte es dem rath zu Görliz mit der beschwerung: ‘dovon alle jar zu ewigen zceitten ij tonnen schonisch heringk, eyne tonne den vettern offn Oywin die ander tonne den vettern vnd brudern hier im closter zu geben. Ausserdem bestimmte er 200 mrk. von sei- nem hause, wovon für die mönche auf dem Oybin vnd im hiesigen kloster zu 'bier, fleisch, fische vnd brote worann sie nottdorfft wer- den haben' verwendet werden sollte. xvj. Benesius de Duba. Er war landvogt der Oberlausitz und herr auf Hoyerswerda. Am hofe des herzogs Hans von Görlitz bekleidete er das amt eines hofmeisters. Es werden drei söhne von ihm erwähnt, Heinrich, Beness und Johann, oder Jone, welcher letz- tere im necrologio eingetragen und in der klosterkirche begraben ist, ivo sein denkstein, sonst im chore iiber den griiften liegend, jetzt hinterm altare aufgestellt ist. Er gehört zu den ältesten kunstdenkmälern der Oberlausitz und enthält das wappen des geschlechts von Duba mit der umschrift : Anno Domini Mecelxxxj mens. novembr. obiit do. jone filius dm. Benesch de Duba. hic sepultus. Der stein ist leider verkehrt auf- gestellt worden. Unrichtig ist er beschrieben in den umgangszed- deln von Knauthe, 'kurze histor. beschreib. des klosters zu Görlitz siebzehnt. stiick.' und hiernach in Büschings 'alterthimern der st. Görlitz', der gläubig nachschrieb, obgleich er an ort und stelle eine richtige abschrift hätte nehmen können. v. Crasche de donin. Burggrafen von Donyn oder von Dohna besassen schon im 13. jahrh. die veste Grafenstein nebst Ostriz und später zu herzog Hans zeiten die burg Tischocha. Es ist unbe- kannt ier Crassche v. D. gewesen ist. xiij. Melchior de rechenberg. Von ihm ist noch eine gedenktafel, in der barbarakapelle vorhanden, welche ein gemälde, das jüngste gericht vorstellend enthält. Jm vordergrunde is er knieend ge- malt und dariiber steht die schrift: noch xpi. geborth mecce vnd lxxxij yor jst gestorben der ehrveste und erber gestreng her her melcher rechenberk von wyndisch bor dem got genode. Nach ei- ner sage stellt dieses bild einen traum des Rechenberg vor. Hin- ter dem altar steht auch sein erhaben gearbeiteter leichenstein. x. Johannes martini rector scolarum. Nach Thschoppe's geschichte des schul- und erziehungswesens zu G. II. 5. 7. starb er 1477.
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319 S. 269. xvij. Johannes de Horburgk. Hans, Heinze und Nickel gebrüder von Hohberg bekennen dass sie einen busch genannt die vol- lunge, der bei ihnen zu lehen gegangen ist freigegeben haben den bridern im kloster zu Görlitz, damit sie ihrem geschlechte eine jahrgezeit (anniversarium) halten. ao. 1438. urkunde im archive zu Görlitz. — 271. g. Johannes antiquus scriptor. Vielleicht Johannes Elsterwerder, welcher 1404 zum letzten male als notarius civitatis' erwähnt wird und welchem Iohannes Buman oder Baumann folgte. Kihrbuch. 271. xv. Barbara Hilliszeryn. Jhr testament von 1489 im protokollbuche von diesem jahre. Die toguntsame fraw Barbara Helischerynn rct. das sie von dem testament vnd selegerelh so etwan Iorge Helischer ir elicher man seligl. gedechtniss, inhalt des stadbuches gemacht, nach pflichtig vnd schuldig ist: item zu sanct peter V marg, item dem rathe arm vnd reych 1 mr. item zu s. Niclass V mr., it. zum heyligen geiste V mrg. it. zu sand Iocoff V mr. vnd den monchen IV mrg. So hat auch die gnante Barbara Helischeryn ir testa- ment vnnd leczten willen in mossen als hienach fulget gemacht vnnd nach irem tode vff irem hawsse vffm nawen margte gelegen zu fordern vorwilliget, it. vffs rathawss arm vnnd reich XX mr. it. zu s. Peter XXIII mr. das sie ir eyne stat zu dem nawen altar das sie gestyfft hat geben vnd das sullen mawern lassen. it. zu sand Nicluss xv. mrg. it. zum heyligen creucze x mrg. it. ins closter zum Bawhe X mrg. it. zu vnser lieben frawen v mrg. it. zum na- wen hospital bey vnser lieben frawen kirchen X mrg. it. zu dem altare das sie gestifft vnd izt her Thomas hat XXX mrg. it. den vetern vffm Oywen xii mr. it. dem pharher vnd seinen capellann IV mr. it. in die bruderschaft der prister viij mr. das sie Greger Mul- denern vnd Katherinen seine eliche hawssfrawe sullen einschreyben, it. zu dem steynwege viij mr. it. die Cristoff Hobergyn zu Wilke ist ir schuldig ix mr. die sullen auch komen zu sand Peterss kirche, it. hundert mr. sullen bleyben steln vff dem hofe, doruon sal man kouffen den armen leuten gewanth, schuhe vnd selebath machen, die weyle das gelth wereth. — — 273. iiij. Sepultus in habitu ordinis. Das volk glaubte wer in der mönchskutte stürbe käme leichter aus dem fegefeuer. Fischart im bienenkorb fol. 8b sagt dariiber: leset die gantze bibel durch vnnd durch zur seit vnnd vberzwerch vnnd ich will den theologanten im quotlibet ein kanne weines zum bessten geben, so ihr daselbs könt finden das unser herr oder seine aposteln gewûsst haben dass derjenige so inn eines barfüssers kapp stirbt weder inns fegefewr 41
319 S. 269. xvij. Johannes de Horburgk. Hans, Heinze und Nickel gebrüder von Hohberg bekennen dass sie einen busch genannt die vol- lunge, der bei ihnen zu lehen gegangen ist freigegeben haben den bridern im kloster zu Görlitz, damit sie ihrem geschlechte eine jahrgezeit (anniversarium) halten. ao. 1438. urkunde im archive zu Görlitz. — 271. g. Johannes antiquus scriptor. Vielleicht Johannes Elsterwerder, welcher 1404 zum letzten male als notarius civitatis' erwähnt wird und welchem Iohannes Buman oder Baumann folgte. Kihrbuch. 271. xv. Barbara Hilliszeryn. Jhr testament von 1489 im protokollbuche von diesem jahre. Die toguntsame fraw Barbara Helischerynn rct. das sie von dem testament vnd selegerelh so etwan Iorge Helischer ir elicher man seligl. gedechtniss, inhalt des stadbuches gemacht, nach pflichtig vnd schuldig ist: item zu sanct peter V marg, item dem rathe arm vnd reych 1 mr. item zu s. Niclass V mr., it. zum heyligen geiste V mrg. it. zu sand Iocoff V mr. vnd den monchen IV mrg. So hat auch die gnante Barbara Helischeryn ir testa- ment vnnd leczten willen in mossen als hienach fulget gemacht vnnd nach irem tode vff irem hawsse vffm nawen margte gelegen zu fordern vorwilliget, it. vffs rathawss arm vnnd reich XX mr. it. zu s. Peter XXIII mr. das sie ir eyne stat zu dem nawen altar das sie gestyfft hat geben vnd das sullen mawern lassen. it. zu sand Nicluss xv. mrg. it. zum heyligen creucze x mrg. it. ins closter zum Bawhe X mrg. it. zu vnser lieben frawen v mrg. it. zum na- wen hospital bey vnser lieben frawen kirchen X mrg. it. zu dem altare das sie gestifft vnd izt her Thomas hat XXX mrg. it. den vetern vffm Oywen xii mr. it. dem pharher vnd seinen capellann IV mr. it. in die bruderschaft der prister viij mr. das sie Greger Mul- denern vnd Katherinen seine eliche hawssfrawe sullen einschreyben, it. zu dem steynwege viij mr. it. die Cristoff Hobergyn zu Wilke ist ir schuldig ix mr. die sullen auch komen zu sand Peterss kirche, it. hundert mr. sullen bleyben steln vff dem hofe, doruon sal man kouffen den armen leuten gewanth, schuhe vnd selebath machen, die weyle das gelth wereth. — — 273. iiij. Sepultus in habitu ordinis. Das volk glaubte wer in der mönchskutte stürbe käme leichter aus dem fegefeuer. Fischart im bienenkorb fol. 8b sagt dariiber: leset die gantze bibel durch vnnd durch zur seit vnnd vberzwerch vnnd ich will den theologanten im quotlibet ein kanne weines zum bessten geben, so ihr daselbs könt finden das unser herr oder seine aposteln gewûsst haben dass derjenige so inn eines barfüssers kapp stirbt weder inns fegefewr 41
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322 S. 277. noch inn die höll komme; darummb haben in solchem habit ster- ben vnd begraben sein wollen gelehrte vnd vngelehrte. iij. Das verzeichniss enthält die 11 klöster der custodie Goldberg, welche mit 11 andern custodien zur sächsischen Franciscanerpro- vinz gehörte. s. unt. die chronik des mönchsgestiihles. 1. Conuentus aureimontis. etc. Antonius de Padua ist erst 1231 verstorben, also ist die jahrzahl 1123 wol ein schreibfehler. — 5. conuentus Sittaviensis. cf. Pescheck handb. s. 372 flg. Carpzov. annal. 1. 89. ist hiernach zu verbessern. castrum Rayn ist die burg Roinungen in Böhmen. xvij. Jn causa vertente inter plebanum et conventum. Die strei- tigkeiten zwischen dem kloster und dem stadtpfarrer zu Görlitz, Johann von Luttitz, fingen 1386 an und dauerten viele jahre fort, biss sie ein unglückliches ende für die mönche nahmen. Gegen- stand des zankes war die ausiibung der officiorum divinorum, der seelsorge, welche sich das kloster anmassen wollte, wogegen der stadtpfarrer sich widersetzte. Der rath sah sich genöthigt, bericht an den herzog Johann nach Prag zu erstatten, der darauf einen befehl an beide theile erliess : 'quod discordiam non facere deberent in sua civitate. rathsr. Die mönche folgten nicht, setzten die geistlichen handlungen zu denen sie nicht befugt waren, fort, pre- digten schimpfwörter gegen den stadtpfarrer und hetzten das volk gegen ihn auf. Sie gewannen den dechanten zu Zeiz, Heinrich von Elzilsdorf, für sich, welcher den pfarrer in den bann that. Obgleich der bann gegen ihn wirkungslos war, da er nicht unter der gerichtsbarkeit des dechanten stand, so hatte er doch da- durch vielen verdruss und einen kostenaufwand von 300 gulden. Er klagte nun gegen das kloster bei dem pabste Urban VI, wel- cher die untersuchung der sache seinem auditor Peter von Kuppa übertrug. Beide theile mussten einen bevollmächtigten, procurator, in Rom ernennen; der pfarrer wählte einen M. Johann Gasthow, das kloster und der dechant einen gewissen Jacob de Submajo. Der pabst starb vor entscheidung des processes 1389 und sein nach- folger Bonifaz VIII überwies ihn einem neuen commissarius, wel- cher die parteien vorlud. Die mönche blieben ungehorsamlich aus- sen und der richter entschied gegen sie, verurtheilte sie auch dem Pfarrer die gehabten kosten zu erstatten. Sie appellirten ge- gen die entscheidung an den pabst und der prozess wurde einem dritten auditor, dem Petrus de Florencia übertragen. Auch dieser sprach sein urtheil gegen das kloster aus; welches nunmehr auch mit dem banne bedroht wurde wenn es sich nicht unterwerfen wollte. Die ausführung der entscheidung gegen das kloster legte S. 274.
322 S. 277. noch inn die höll komme; darummb haben in solchem habit ster- ben vnd begraben sein wollen gelehrte vnd vngelehrte. iij. Das verzeichniss enthält die 11 klöster der custodie Goldberg, welche mit 11 andern custodien zur sächsischen Franciscanerpro- vinz gehörte. s. unt. die chronik des mönchsgestiihles. 1. Conuentus aureimontis. etc. Antonius de Padua ist erst 1231 verstorben, also ist die jahrzahl 1123 wol ein schreibfehler. — 5. conuentus Sittaviensis. cf. Pescheck handb. s. 372 flg. Carpzov. annal. 1. 89. ist hiernach zu verbessern. castrum Rayn ist die burg Roinungen in Böhmen. xvij. Jn causa vertente inter plebanum et conventum. Die strei- tigkeiten zwischen dem kloster und dem stadtpfarrer zu Görlitz, Johann von Luttitz, fingen 1386 an und dauerten viele jahre fort, biss sie ein unglückliches ende für die mönche nahmen. Gegen- stand des zankes war die ausiibung der officiorum divinorum, der seelsorge, welche sich das kloster anmassen wollte, wogegen der stadtpfarrer sich widersetzte. Der rath sah sich genöthigt, bericht an den herzog Johann nach Prag zu erstatten, der darauf einen befehl an beide theile erliess : 'quod discordiam non facere deberent in sua civitate. rathsr. Die mönche folgten nicht, setzten die geistlichen handlungen zu denen sie nicht befugt waren, fort, pre- digten schimpfwörter gegen den stadtpfarrer und hetzten das volk gegen ihn auf. Sie gewannen den dechanten zu Zeiz, Heinrich von Elzilsdorf, für sich, welcher den pfarrer in den bann that. Obgleich der bann gegen ihn wirkungslos war, da er nicht unter der gerichtsbarkeit des dechanten stand, so hatte er doch da- durch vielen verdruss und einen kostenaufwand von 300 gulden. Er klagte nun gegen das kloster bei dem pabste Urban VI, wel- cher die untersuchung der sache seinem auditor Peter von Kuppa übertrug. Beide theile mussten einen bevollmächtigten, procurator, in Rom ernennen; der pfarrer wählte einen M. Johann Gasthow, das kloster und der dechant einen gewissen Jacob de Submajo. Der pabst starb vor entscheidung des processes 1389 und sein nach- folger Bonifaz VIII überwies ihn einem neuen commissarius, wel- cher die parteien vorlud. Die mönche blieben ungehorsamlich aus- sen und der richter entschied gegen sie, verurtheilte sie auch dem Pfarrer die gehabten kosten zu erstatten. Sie appellirten ge- gen die entscheidung an den pabst und der prozess wurde einem dritten auditor, dem Petrus de Florencia übertragen. Auch dieser sprach sein urtheil gegen das kloster aus; welches nunmehr auch mit dem banne bedroht wurde wenn es sich nicht unterwerfen wollte. Die ausführung der entscheidung gegen das kloster legte S. 274.
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323 der pabst drei geistlichen auf, dem bischofe zu Tuden dem prior zum Oybin und dem official zu Breslau George Fullschüssel. Bulla d. d. Romae apud s. Petrum iij non. maji pontificatus n. ij. (1391) im archive zu Görlitz. Der bischof von Tuden (episcopus Tudensis) ermalnte hierauf fruchtlos das kloster sich der entschei- dung zu unterwerfen. Da seine gütlichen erinnerungen keinen er- folg hatten erliess nun der official von Breslau den nachstehenden bannbrief: Georgius fulschussil Canonicus Othmuchouiensis et officialis Wratislauiensis, Executor ad infrascripta vna cum infrascriptis Col- legis nostris cum illa cla. Quatenus vos uel duo aut vnus ves- trum per vos uel alium seu alios etc. a sede apostolica specialiter deputatus, discretis viris domus maioris et sancte crucis Wratis- lauiensis ac sancti Sepulchri dominici in Legnicz, ecclesie colle- giate Ebdomadarijs ecclesiarum sancte Marie magdalene sancte Ely- zabeth in Ciuitate Wratislauiensi in Nouo foro, sancte Marie et sancti Petri in legnicz, in Haynouia in Goltberg, in Lemberg, in Boleslauia in Nuenburg in Bertoldiuilla in Lubano in Rychinbach in Sydinberg in Siltauia in wyswassir in Bernsdorff, et in Lobo- uia in Camencz in Budissin in hayn in Mysna in Aldinburg in Dresdan in konigispork in Rothinborg in Czeicz in Nuenburg circa salam in Rochelicz nec non beate Marie virginis in lecta curia sancti Nicolai sancti Galli beate virginis in lacu in Ciuitate Pra- gensi in Ostrauia et in Grym, Wratislauiensis Pragensis Mysnen- sis et Nuenbergensis dioceseos ecclesiarum parochialium Rectoribus nec non venerandis honorabilibus et discretis viris dominis Abba- tibus Prioribus prepositis Decanis Archidiaconis Cantoribus Custo- dibus Thesaurarijs Canonicis vicarijs Altaristis Archipresbyteris et presbyteris curatis et non curatis Ciuitatum et diocesium predic- tarum ac personis ecclesiasticis in quibuscunque dignitatibus con- stitutis, ad quem uel ad quos seu cui uel quibus presentes nostre litere seu presens noster processus sunt et sint presentate et pre- sentatus aut earum seu ipsorum vigore requisiti seu requisitus Sa- lutem in Domino et mandatis nostris ymo verius apostolicis fir- miter et humiliter obedire literas Executorias sanctissimi in christo patris et domini nostri domini Bonifacij diuina prouidencia pape viiij cum summarum diffinitarum ac condempnacionum expensarum per uenerabiles et circumspectos viros dominos Petrum de Coppa tunc et Petrum de Florencia ac Thomam de Wallingrot sacri pa- lacij apostolici causarum auditores nec non ipsarum expensarum taxacionum per eosdem dominos Petrum de florencia coram dicto quodam Domino Petro tunc Auditore et coram se ac coram To- * 41
323 der pabst drei geistlichen auf, dem bischofe zu Tuden dem prior zum Oybin und dem official zu Breslau George Fullschüssel. Bulla d. d. Romae apud s. Petrum iij non. maji pontificatus n. ij. (1391) im archive zu Görlitz. Der bischof von Tuden (episcopus Tudensis) ermalnte hierauf fruchtlos das kloster sich der entschei- dung zu unterwerfen. Da seine gütlichen erinnerungen keinen er- folg hatten erliess nun der official von Breslau den nachstehenden bannbrief: Georgius fulschussil Canonicus Othmuchouiensis et officialis Wratislauiensis, Executor ad infrascripta vna cum infrascriptis Col- legis nostris cum illa cla. Quatenus vos uel duo aut vnus ves- trum per vos uel alium seu alios etc. a sede apostolica specialiter deputatus, discretis viris domus maioris et sancte crucis Wratis- lauiensis ac sancti Sepulchri dominici in Legnicz, ecclesie colle- giate Ebdomadarijs ecclesiarum sancte Marie magdalene sancte Ely- zabeth in Ciuitate Wratislauiensi in Nouo foro, sancte Marie et sancti Petri in legnicz, in Haynouia in Goltberg, in Lemberg, in Boleslauia in Nuenburg in Bertoldiuilla in Lubano in Rychinbach in Sydinberg in Siltauia in wyswassir in Bernsdorff, et in Lobo- uia in Camencz in Budissin in hayn in Mysna in Aldinburg in Dresdan in konigispork in Rothinborg in Czeicz in Nuenburg circa salam in Rochelicz nec non beate Marie virginis in lecta curia sancti Nicolai sancti Galli beate virginis in lacu in Ciuitate Pra- gensi in Ostrauia et in Grym, Wratislauiensis Pragensis Mysnen- sis et Nuenbergensis dioceseos ecclesiarum parochialium Rectoribus nec non venerandis honorabilibus et discretis viris dominis Abba- tibus Prioribus prepositis Decanis Archidiaconis Cantoribus Custo- dibus Thesaurarijs Canonicis vicarijs Altaristis Archipresbyteris et presbyteris curatis et non curatis Ciuitatum et diocesium predic- tarum ac personis ecclesiasticis in quibuscunque dignitatibus con- stitutis, ad quem uel ad quos seu cui uel quibus presentes nostre litere seu presens noster processus sunt et sint presentate et pre- sentatus aut earum seu ipsorum vigore requisiti seu requisitus Sa- lutem in Domino et mandatis nostris ymo verius apostolicis fir- miter et humiliter obedire literas Executorias sanctissimi in christo patris et domini nostri domini Bonifacij diuina prouidencia pape viiij cum summarum diffinitarum ac condempnacionum expensarum per uenerabiles et circumspectos viros dominos Petrum de Coppa tunc et Petrum de Florencia ac Thomam de Wallingrot sacri pa- lacij apostolici causarum auditores nec non ipsarum expensarum taxacionum per eosdem dominos Petrum de florencia coram dicto quodam Domino Petro tunc Auditore et coram se ac coram To- * 41
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324 mam Auditorem pro honorabili viro domino Johanni Luticz Re- ctore dicte parochialis ecclesie in gorlicz in ipsis literis apostolicis nominate et contra Gwardianum et fratres domus ordinis Mino- rum in gorlicz et Henricum Decanum Czicensem in palacio cau- sarum apostolico latarum et statarum vera bulla plumbea ipsius Dominici nostri pape cum cordula canapea more Romane curie bullatas saluas, sanas, et integras non viciatas nec in aliqua sui parte suspectas sed omni prorsus vicio et suspicione carentes, no- bis pro parte dicti Domini Johannis Rectoris ecclesie in Gorlicz coram notario et testibus infrascriptis presentatas nos cum ea qua decuit reuerencia recepisse noueritis Quarum quidemliterarum apo- stolicarum tenor sic incipit: BONIFACIUS episcopus seruus ser- uorum dei venerabili fratri Episcopo Tudensi et dilectis filijs Priori Monasterij in Oywin per priorem soliti gubernari Pragensis dioce- seos ac Officiali Wratislauiensi Salutem et apostolicam benediccio- nem. Peticio dilecti filij Johannis luticz Rectoris parochialis ec- clesie in Gorlicz Mysnensis Dioceseos nobis exhibita continebat quod licet Henricus de Eczilsdorff dominus Droysker Dekanus ec- clesie Ciczensis Nuenbergensis dioceseos in eundem Rectorem nul- lam haberet iurisdiccionem ordinariam seu eciam delegatam idem tamen Decanus ad instanciam Guardiani et fratrum domus ordinis minorum in Gorlicz predicte Mysnensis dioceseos contra predictum Rectorem nonnullos iudiciarios processus diuersas excommunicacio- nes et alias summas continentes facere presumpsit, quamuis de facto propter quod idem Rector dampna et expensas Trecentorum florenorum auri de Camera sustinuit, ac deinde nichilominus pre- fati Guardianus et fratres parochianos dicte ecclesie temere contra canonicas sancciones ad divina officia receperint et eisdem predicauerint et asseruerint, se illos absoluere posse a quibuscunque peccatis per eos commissis prout locorum ordinarij de Jure possent et nonnullos ex dic- tis parochianis ad eligendum sepulcrum apud ecclesiam eorundem. Gar- diani et fratrum contra instantiam induxerunt indicti Rectoris nonmodi- cum preiudicium et grauamen propter que Idem Rector ad sedem apo- stolicam appellauit ac felicis Recordacionis Vrbanus papa VI. pre- decessor noster causam appellacionis huius modi et negocij prin- cipalis que inter Rectorem ex vna parte et Guardianum ac fratres necnon Decanum predictum super premissis et eorum occasione conjunctim uel diuisim ex altera vertebatur, quod Petro de Coppa Cappellano dicte sedis et Auditori causarum palacij apostolici ad instanciam dicti Rectoris, audiendam commisit et sine dubio con- tinuandam non obstante quod causa ipsa de sui natura ad Roma- nam curiam legitime deuoluta et apud eam tractanda et finienda
324 mam Auditorem pro honorabili viro domino Johanni Luticz Re- ctore dicte parochialis ecclesie in gorlicz in ipsis literis apostolicis nominate et contra Gwardianum et fratres domus ordinis Mino- rum in gorlicz et Henricum Decanum Czicensem in palacio cau- sarum apostolico latarum et statarum vera bulla plumbea ipsius Dominici nostri pape cum cordula canapea more Romane curie bullatas saluas, sanas, et integras non viciatas nec in aliqua sui parte suspectas sed omni prorsus vicio et suspicione carentes, no- bis pro parte dicti Domini Johannis Rectoris ecclesie in Gorlicz coram notario et testibus infrascriptis presentatas nos cum ea qua decuit reuerencia recepisse noueritis Quarum quidemliterarum apo- stolicarum tenor sic incipit: BONIFACIUS episcopus seruus ser- uorum dei venerabili fratri Episcopo Tudensi et dilectis filijs Priori Monasterij in Oywin per priorem soliti gubernari Pragensis dioce- seos ac Officiali Wratislauiensi Salutem et apostolicam benediccio- nem. Peticio dilecti filij Johannis luticz Rectoris parochialis ec- clesie in Gorlicz Mysnensis Dioceseos nobis exhibita continebat quod licet Henricus de Eczilsdorff dominus Droysker Dekanus ec- clesie Ciczensis Nuenbergensis dioceseos in eundem Rectorem nul- lam haberet iurisdiccionem ordinariam seu eciam delegatam idem tamen Decanus ad instanciam Guardiani et fratrum domus ordinis minorum in Gorlicz predicte Mysnensis dioceseos contra predictum Rectorem nonnullos iudiciarios processus diuersas excommunicacio- nes et alias summas continentes facere presumpsit, quamuis de facto propter quod idem Rector dampna et expensas Trecentorum florenorum auri de Camera sustinuit, ac deinde nichilominus pre- fati Guardianus et fratres parochianos dicte ecclesie temere contra canonicas sancciones ad divina officia receperint et eisdem predicauerint et asseruerint, se illos absoluere posse a quibuscunque peccatis per eos commissis prout locorum ordinarij de Jure possent et nonnullos ex dic- tis parochianis ad eligendum sepulcrum apud ecclesiam eorundem. Gar- diani et fratrum contra instantiam induxerunt indicti Rectoris nonmodi- cum preiudicium et grauamen propter que Idem Rector ad sedem apo- stolicam appellauit ac felicis Recordacionis Vrbanus papa VI. pre- decessor noster causam appellacionis huius modi et negocij prin- cipalis que inter Rectorem ex vna parte et Guardianum ac fratres necnon Decanum predictum super premissis et eorum occasione conjunctim uel diuisim ex altera vertebatur, quod Petro de Coppa Cappellano dicte sedis et Auditori causarum palacij apostolici ad instanciam dicti Rectoris, audiendam commisit et sine dubio con- tinuandam non obstante quod causa ipsa de sui natura ad Roma- nam curiam legitime deuoluta et apud eam tractanda et finienda
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325 non esset coram quo Magistris Johanne Gasthow procuratore Re- ctoris et Jacobo de Submago substituto per Magistrum Nicolaum lubek procuratorem Guardiani et fratrum ac decani predictorum prout ad hoc idem Nicolaus lubek ab eisdem Guardiano et fratri- bus ac decano sufficiens mandatum habebat Jn iudicio comparen- tibus et per eorum quemlibet quendam pro parte sua in huiusmo- di causa dato libello ac lite per eos legitime contestata necnon de calumpnia et veritate dicenda in ipsius Auditoris presencia pre- stitis iuramentis ac traditis per eos nonnullis proposicionibus et articulis in causa huius modi et contra eosdem proposiciones et articulos quibusdam excepcionibus hincinde datis productis que per eos nonnullis literis autenticis Instrumentis publicis alijsque Juribus et Monumentis quibus partes ipse voluerant in huius modi causa vti, et contra eadem producta quibusdam excepcionibus utrimque datis in terminis eis ad hoc predictum Auditorem successiue et peremptorie assignatis Tandem prefato predecessore sicut domino placuit sublato de medio Nos diuina fauente clemencia adapicem summi apostolatus assumpti omnibus auditoribus causarum dicti palacij commisimus, ut omnes et singulas causas quas excommis- sionibus dicti predecessoris audiebant in eo statu in quo tempore obitus eiusdem predecessoris remanserant coram eis resumerent ipsasque audirent et sine debito terminarent iuxta tenores com- missionum factarum eisdem quiquidem auditor ad dicti Johannis instanciam prefatum Jacobum ad concludendum et concludi viden- dum in causa huius modi uel dicendum causam racionabilem qua re concludi in ea non deberet per quendam cursorem nostrum ci- tari fecit ad certum terminum peremptorium competentem Jn quo dicto Johanne coram prefato auditore in iudicio comparente et dicti Jacobi non comparentis contumaciam accusante et in eius contumaciam in huiusmodi causa concludi petente memoratus Au- ditor reputans eundem Jacobum quo ad actum huius modi, prout erat merito contumacem in eius contumaciam cum dicto Johanne in huius modi causa concludente conclusit et habuit pro concluso et ad eiusdem Johannis instanciam predictum Jacobum ad suam in causa huius modi diffiniam sentenciam audiendam per quendam Cursorem nostrum citari fecit ad certam diem peremptoriam com- petentem In qua prefato Johanne coram predicto Auditore in Ju- dicio comparente et dicti Jacobi non comparentis contumaciam ac- cusante et in eius contumaciam huius modi sentenciam ferri pe- tente sepedictus Auditor reputans eundem Jacobum quo ad actum huius modi prout erat merito contumacem in eius contumaciam iustis et diligenter inspectis omnibus et singulis actis actitatis ha-
325 non esset coram quo Magistris Johanne Gasthow procuratore Re- ctoris et Jacobo de Submago substituto per Magistrum Nicolaum lubek procuratorem Guardiani et fratrum ac decani predictorum prout ad hoc idem Nicolaus lubek ab eisdem Guardiano et fratri- bus ac decano sufficiens mandatum habebat Jn iudicio comparen- tibus et per eorum quemlibet quendam pro parte sua in huiusmo- di causa dato libello ac lite per eos legitime contestata necnon de calumpnia et veritate dicenda in ipsius Auditoris presencia pre- stitis iuramentis ac traditis per eos nonnullis proposicionibus et articulis in causa huius modi et contra eosdem proposiciones et articulos quibusdam excepcionibus hincinde datis productis que per eos nonnullis literis autenticis Instrumentis publicis alijsque Juribus et Monumentis quibus partes ipse voluerant in huius modi causa vti, et contra eadem producta quibusdam excepcionibus utrimque datis in terminis eis ad hoc predictum Auditorem successiue et peremptorie assignatis Tandem prefato predecessore sicut domino placuit sublato de medio Nos diuina fauente clemencia adapicem summi apostolatus assumpti omnibus auditoribus causarum dicti palacij commisimus, ut omnes et singulas causas quas excommis- sionibus dicti predecessoris audiebant in eo statu in quo tempore obitus eiusdem predecessoris remanserant coram eis resumerent ipsasque audirent et sine debito terminarent iuxta tenores com- missionum factarum eisdem quiquidem auditor ad dicti Johannis instanciam prefatum Jacobum ad concludendum et concludi viden- dum in causa huius modi uel dicendum causam racionabilem qua re concludi in ea non deberet per quendam cursorem nostrum ci- tari fecit ad certum terminum peremptorium competentem Jn quo dicto Johanne coram prefato auditore in iudicio comparente et dicti Jacobi non comparentis contumaciam accusante et in eius contumaciam in huiusmodi causa concludi petente memoratus Au- ditor reputans eundem Jacobum quo ad actum huius modi, prout erat merito contumacem in eius contumaciam cum dicto Johanne in huius modi causa concludente conclusit et habuit pro concluso et ad eiusdem Johannis instanciam predictum Jacobum ad suam in causa huius modi diffiniam sentenciam audiendam per quendam Cursorem nostrum citari fecit ad certam diem peremptoriam com- petentem In qua prefato Johanne coram predicto Auditore in Ju- dicio comparente et dicti Jacobi non comparentis contumaciam ac- cusante et in eius contumaciam huius modi sentenciam ferri pe- tente sepedictus Auditor reputans eundem Jacobum quo ad actum huius modi prout erat merito contumacem in eius contumaciam iustis et diligenter inspectis omnibus et singulis actis actitatis ha-
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326 bitis et productis in causa hujusmodi ipsisque cum diligencia re- censitis et facta super hys omnibus coauditoribus suis dicti palacij relacione plenaria et fideli de ipsorum Coauditorum consilio et as- sensu per suam diffinitiuam sentenciam pronuncciauit decreuit et declarauit prout ea omnia indicto libello pro parte prefati Recto- ris in huius modi causa exhibita petita fuerant, recepciones paro- chianorum predicaciones asserciones et inducciones predictas fuisse et esse temerarias illicitas et iniustas et defacto presumptas ipsas- que predictis Guardiano et fratribus facere non licuisse nec licere eosque cogendos et compellendos fore ac cogi et compelli debere ut destiterint a premissis et talia seu similia in futurum attem- ptare non presumerent dictosque Guardianum et fratres ac decanum in expensis in hujusmodi causa coram eo legitime factis condemp- nandos fore et condempnauit ipsarum expensarum taxacione sibi imposterum reseruata a quaquidem sentencia pro parte dictorum Guardiani et fratrum ac Decani fuit ad sedem appellatum predi- ctam nosque causa appellacionis huius modi ab eadem sentencia interjecte dilecto filio magistro Petro de florencia Cappelano nostro et Auditori causarum palacij predicti audiendam commisimus et sine debito terminandam qui ad dicti Johannis instanciam prefa- tam Jacobum ad dandum et recipiendum libellum in causa huius modi etc. Et sic finit: Nos itaque predicti Rectoris supplicacio- nibus inclinati que super hys ab eisdem Auditoribus proinde fac- ta sunt rata habentes et grata dictasque sentencias auctoritate apo- stolica confirmantes Discrecioni nostre per apostolica scripta man- damus quatenus vos uel duo aut vnus vestrum per uos uel alium seu alios premissa execucioni debite demandantes easdemque sen- tencias ubi et quando expedire uideritis auctoritate nostra solemp- niter publicantes eosdem Guardianum et fratres ad desistendum ab huius modi predicacionibus assercionibus et induccionibus au- ctoritate predicta compellatis facientes eidem Rectori de predictis Trecentis florenis in quibus prefati Guardianus et fratres ac De- canus ut premittitur condempnati extiterunt, ac alijs florenorum summis predictis expensis iuxta predictorum Instrumentorum eo- rundem condempnacionum et laxacionum tenores plenam et debi- tam satisfaccionem impendi Contradictores per censuram ecclesia- sticam appellacione postposita compescendo Datum Rome apud San- ctum petrum iij Non. Maij Pontificatus nostri Anno Secundo — Post quarum quidem literarum apostolicarum presentacionem et receptionem fuit nobis pro parte dicti domini Johannis Rectoris propositum cum querela quod licet pridem Reuerendus in Cristo pater et dominus dominus Turbius dei gracia Episcopus Tudensis,
326 bitis et productis in causa hujusmodi ipsisque cum diligencia re- censitis et facta super hys omnibus coauditoribus suis dicti palacij relacione plenaria et fideli de ipsorum Coauditorum consilio et as- sensu per suam diffinitiuam sentenciam pronuncciauit decreuit et declarauit prout ea omnia indicto libello pro parte prefati Recto- ris in huius modi causa exhibita petita fuerant, recepciones paro- chianorum predicaciones asserciones et inducciones predictas fuisse et esse temerarias illicitas et iniustas et defacto presumptas ipsas- que predictis Guardiano et fratribus facere non licuisse nec licere eosque cogendos et compellendos fore ac cogi et compelli debere ut destiterint a premissis et talia seu similia in futurum attem- ptare non presumerent dictosque Guardianum et fratres ac decanum in expensis in hujusmodi causa coram eo legitime factis condemp- nandos fore et condempnauit ipsarum expensarum taxacione sibi imposterum reseruata a quaquidem sentencia pro parte dictorum Guardiani et fratrum ac Decani fuit ad sedem appellatum predi- ctam nosque causa appellacionis huius modi ab eadem sentencia interjecte dilecto filio magistro Petro de florencia Cappelano nostro et Auditori causarum palacij predicti audiendam commisimus et sine debito terminandam qui ad dicti Johannis instanciam prefa- tam Jacobum ad dandum et recipiendum libellum in causa huius modi etc. Et sic finit: Nos itaque predicti Rectoris supplicacio- nibus inclinati que super hys ab eisdem Auditoribus proinde fac- ta sunt rata habentes et grata dictasque sentencias auctoritate apo- stolica confirmantes Discrecioni nostre per apostolica scripta man- damus quatenus vos uel duo aut vnus vestrum per uos uel alium seu alios premissa execucioni debite demandantes easdemque sen- tencias ubi et quando expedire uideritis auctoritate nostra solemp- niter publicantes eosdem Guardianum et fratres ad desistendum ab huius modi predicacionibus assercionibus et induccionibus au- ctoritate predicta compellatis facientes eidem Rectori de predictis Trecentis florenis in quibus prefati Guardianus et fratres ac De- canus ut premittitur condempnati extiterunt, ac alijs florenorum summis predictis expensis iuxta predictorum Instrumentorum eo- rundem condempnacionum et laxacionum tenores plenam et debi- tam satisfaccionem impendi Contradictores per censuram ecclesia- sticam appellacione postposita compescendo Datum Rome apud San- ctum petrum iij Non. Maij Pontificatus nostri Anno Secundo — Post quarum quidem literarum apostolicarum presentacionem et receptionem fuit nobis pro parte dicti domini Johannis Rectoris propositum cum querela quod licet pridem Reuerendus in Cristo pater et dominus dominus Turbius dei gracia Episcopus Tudensis,
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327 collega noster in hac parte, receptis per eum dictis literis aposto- licis ad instantem requisicionem procuratoris Domini Johannis Re- ctoris supradicti, auctoritate sibi tradita et concessa in eisdem at- tenta forma literarum earundem et quatenus ex ipsarum literarum forma poterat certos processus cum solempnitate Juris fecisset et inscriptis promulgasset, per quos inter cetera predictos Guardia- num et fratres dicte domus in Gorlicz monuisset et in virtute sancte obediencie distincte precipiendo mandasset eisdem ut infra certum terminum eis indictis suis processibus deputatum a predi- cacionibus assercionibus et induccionibus prelibatis desisterent di- ctasque asserciones et inducciones tamquam minus veras et contra canonicas sancciones hactenus factas solempniter publicare ac re- futare et refutari procurare curarent ipsasque ipsas predicacio- nes asserciones et inducciones minime facere uel allemptare pre- sumerent uel aliquis eorum presumeret nec ipsi uel aliquis eo- rum de huius modi predicacionibus et alijs premissis dicto Rectore seu ipsius Cappellanis inuitis tam temere contra Juris disposicio- nem prout egerunt hactenus intromitterent excitarent seu quouis- modo attemptarent aut aliquis eorum attemptaret Et nichilominus monuerit dictos Guardianum et fratres domus predicte in Gorlicz nec non Henricum decanum ecclesie Ciczensis, quatenus prefato domino Johanni Rectori uel procuratori suo eius nomine de Tre- centorum florenorum auri in quibus eidem domino Johanni Re- ctori sentencialiter finaliter existunt condempnati ac Centum quin- quaginta alijs florenis, summis pro expensis in hujus modi causa per eundem dominum Johannem et nomine suo factis ac de vi- ginti tribus florenis eiusdem monete pro literis executorijs per ip- sum dominum Johannem et suo nomine expositis eidem domino Johanni uel suo procuratori eius nomine infra alium terminum competentem eis assignatum plenam et integram satisfaccionem et solucionem impendant realiter et cum effectu Alioqiun si forte premissa omnia et singula prout eis mandata adimplere non cu- rarent dictus dominus Episcopus collega noster in predictos Guar- dianum et fratres ac Heinricum decanum prefatum et singulariter in singulos execucionis in domum vero predictam seu Conuentum ipsius domus suspensionem et in ipsius domus seu Conuentus ec- clesiam interdicti sentencias tulit infra scriptis et ecclesia promul- gauit Et insuper certis sub execucionibus supra premissis Vices suas donec eas ad se duceret, reuocandas super publicaudum et insinuandum literis apostolicis et processibus ipsis Guardiano et fratribus dicte domus ac domino Henrico decano prefato omnibus- que alijs et singulis quorum interesset, duxerit committendum
327 collega noster in hac parte, receptis per eum dictis literis aposto- licis ad instantem requisicionem procuratoris Domini Johannis Re- ctoris supradicti, auctoritate sibi tradita et concessa in eisdem at- tenta forma literarum earundem et quatenus ex ipsarum literarum forma poterat certos processus cum solempnitate Juris fecisset et inscriptis promulgasset, per quos inter cetera predictos Guardia- num et fratres dicte domus in Gorlicz monuisset et in virtute sancte obediencie distincte precipiendo mandasset eisdem ut infra certum terminum eis indictis suis processibus deputatum a predi- cacionibus assercionibus et induccionibus prelibatis desisterent di- ctasque asserciones et inducciones tamquam minus veras et contra canonicas sancciones hactenus factas solempniter publicare ac re- futare et refutari procurare curarent ipsasque ipsas predicacio- nes asserciones et inducciones minime facere uel allemptare pre- sumerent uel aliquis eorum presumeret nec ipsi uel aliquis eo- rum de huius modi predicacionibus et alijs premissis dicto Rectore seu ipsius Cappellanis inuitis tam temere contra Juris disposicio- nem prout egerunt hactenus intromitterent excitarent seu quouis- modo attemptarent aut aliquis eorum attemptaret Et nichilominus monuerit dictos Guardianum et fratres domus predicte in Gorlicz nec non Henricum decanum ecclesie Ciczensis, quatenus prefato domino Johanni Rectori uel procuratori suo eius nomine de Tre- centorum florenorum auri in quibus eidem domino Johanni Re- ctori sentencialiter finaliter existunt condempnati ac Centum quin- quaginta alijs florenis, summis pro expensis in hujus modi causa per eundem dominum Johannem et nomine suo factis ac de vi- ginti tribus florenis eiusdem monete pro literis executorijs per ip- sum dominum Johannem et suo nomine expositis eidem domino Johanni uel suo procuratori eius nomine infra alium terminum competentem eis assignatum plenam et integram satisfaccionem et solucionem impendant realiter et cum effectu Alioqiun si forte premissa omnia et singula prout eis mandata adimplere non cu- rarent dictus dominus Episcopus collega noster in predictos Guar- dianum et fratres ac Heinricum decanum prefatum et singulariter in singulos execucionis in domum vero predictam seu Conuentum ipsius domus suspensionem et in ipsius domus seu Conuentus ec- clesiam interdicti sentencias tulit infra scriptis et ecclesia promul- gauit Et insuper certis sub execucionibus supra premissis Vices suas donec eas ad se duceret, reuocandas super publicaudum et insinuandum literis apostolicis et processibus ipsis Guardiano et fratribus dicte domus ac domino Henrico decano prefato omnibus- que alijs et singulis quorum interesset, duxerit committendum
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328 prout hec et alia in ipsis processibus lacius sunt expressa quos hic haberi volumus pro expressis insertis Et ipse quoque predicte litere apostolice et processus huiusmodi et omnia et singula in eis contenta ad indubitatam noticiam dictorum Guardiani et fratrum ac Domini Henrici Decani peruenissent et in Choro ecclesie seu domus et Conuentus fratrum ordinis Minorum in Gorlicz de anno presenti Die xij mensis Julij per plures ecclesiarum Rectores et Subexecutores ad hoc requisitos ipsis intimare et publicare pro ut de hys omnibus et singulis per Jnstrumenta publica deinde con- scripta fuit et est nobis nobis facta plena fides: Tamen predicti Guardianus et fratres domus predicte atque Henricus Decanus su- pradictus in reprobum sensum dati, spretis dictis literis et manda- tis dicti college nostri apdicacionibus assercionibus et induccionibus prenarratis desistere huiusmodi que asserciones et inducciones tam- quam minus veras solempniter publicare et refutare ac refutari procurare, prout moniti et requisiti fuerant, minime curarunt nec prefato Domino Johanni Rectori uel ipsius procuratori de predi- ctorum florenorum summis satisfacere neque cum ipsis amicabili- ter componere pro eisdem infra terminum eis deputatum curaue- runt huiusque neque curant propter quod non est dubium, ipsos Guardianum et fratres ac Henricum decanum excommunicacionis Conuentum vero suspensionis sentencias in processibus supradicti domini Episcopi College nostri contra ipsos prolatas incurisse quos nos eciam incidisse declaramus perpresentes. Quare pro parte di- cti domini Johannis Rectoris nobis extilit supplicatum, ut sibi de remedio optimo prouide curaremus presertim ex eo quia dictus do- minus Episcopus Tudensis inremotis partibus agit, ut Romanensi curia ita quod de facili non possit ad ipsum haberi recursus supra processu vlteriori et propter moram diuturnam timetur ipsi do- mino Rectori periculum imminere Nos volentes mandatis aposto- licis prout tenemur obedire et predictum per prefatum dominum Episcopum Collegam nostrum quoad execucionis inchoacionem summarum quantum de Jure possumus continuare similiter et li- mitare vobis igitur et cuilibet vestrum in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena quam in vos et qnemlibet vestrum trina canonica monicione premissa si non feceritis quod manda- mus secundum in hys scriptis distincte percipiendo mandantes qua- tenus vos et quiuis vestrum cui presentes litere diriguntur seu ad quem uel ad quos presens noster processus peruenerit et cum eis- dem seu eodem fueritis requisiti seu requisitus memoratos Guar- dianum et fratres ac Henricum Decanum Ciczensem singulis die- bus dominicis et festiuis in vestris ecclesijs et locis alijs vbi ex-
328 prout hec et alia in ipsis processibus lacius sunt expressa quos hic haberi volumus pro expressis insertis Et ipse quoque predicte litere apostolice et processus huiusmodi et omnia et singula in eis contenta ad indubitatam noticiam dictorum Guardiani et fratrum ac Domini Henrici Decani peruenissent et in Choro ecclesie seu domus et Conuentus fratrum ordinis Minorum in Gorlicz de anno presenti Die xij mensis Julij per plures ecclesiarum Rectores et Subexecutores ad hoc requisitos ipsis intimare et publicare pro ut de hys omnibus et singulis per Jnstrumenta publica deinde con- scripta fuit et est nobis nobis facta plena fides: Tamen predicti Guardianus et fratres domus predicte atque Henricus Decanus su- pradictus in reprobum sensum dati, spretis dictis literis et manda- tis dicti college nostri apdicacionibus assercionibus et induccionibus prenarratis desistere huiusmodi que asserciones et inducciones tam- quam minus veras solempniter publicare et refutare ac refutari procurare, prout moniti et requisiti fuerant, minime curarunt nec prefato Domino Johanni Rectori uel ipsius procuratori de predi- ctorum florenorum summis satisfacere neque cum ipsis amicabili- ter componere pro eisdem infra terminum eis deputatum curaue- runt huiusque neque curant propter quod non est dubium, ipsos Guardianum et fratres ac Henricum decanum excommunicacionis Conuentum vero suspensionis sentencias in processibus supradicti domini Episcopi College nostri contra ipsos prolatas incurisse quos nos eciam incidisse declaramus perpresentes. Quare pro parte di- cti domini Johannis Rectoris nobis extilit supplicatum, ut sibi de remedio optimo prouide curaremus presertim ex eo quia dictus do- minus Episcopus Tudensis inremotis partibus agit, ut Romanensi curia ita quod de facili non possit ad ipsum haberi recursus supra processu vlteriori et propter moram diuturnam timetur ipsi do- mino Rectori periculum imminere Nos volentes mandatis aposto- licis prout tenemur obedire et predictum per prefatum dominum Episcopum Collegam nostrum quoad execucionis inchoacionem summarum quantum de Jure possumus continuare similiter et li- mitare vobis igitur et cuilibet vestrum in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena quam in vos et qnemlibet vestrum trina canonica monicione premissa si non feceritis quod manda- mus secundum in hys scriptis distincte percipiendo mandantes qua- tenus vos et quiuis vestrum cui presentes litere diriguntur seu ad quem uel ad quos presens noster processus peruenerit et cum eis- dem seu eodem fueritis requisiti seu requisitus memoratos Guar- dianum et fratres ac Henricum Decanum Ciczensem singulis die- bus dominicis et festiuis in vestris ecclesijs et locis alijs vbi ex-
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529 pediens fuerit dum maior populi multitudo conuenerit ad diuina, excommunicatos, pulsatis Campanis candelis accensis et in terram proiectis, Conuentum vero domus predicte suspensum abingressu ecclesiam domus iamdicte in Gorlicz Jnterdictam publice nunc- cietis ab huiusmodi denuncciacione non cessantes donec predicto domino Johanni Rectori de premissis condempnatis condignam sat tisfaccionem impendant, et mandatis sancte matris ecclesie redean- paratam et a nobis uel superiori nostro aliud receperint in man- datis Quicunque autem in premissis duxeritis faciendum nobis per vestras patentes literas aut Jnstrumenta publica de execucionibus presentis processus faciendum et factis intimari curetis Jn quorum omnium et singulorum testimonium premissorum presentes literas seu presens publicum Jnstrumentum huiusmodi nostrum processum in se continens seu continentes per notarium publicum infra scri- ptum scribi et publicari mandauimus et nostra iussimus appensione Muniri Actum et datum Wratislauio in domo Habitacionis nostre Sub Anno Natiuitatis domini Millesimo Trecentesimo Nonagesimo primo Jndiccione xiiij die Vicesima prima mensis Augusti hora ter- cia uel quarta Pontificatus supradicti domini nostri domini Boni- facij pape viiij anno Secundo Presentibus honorabilibus et discre- tis Viris domino Nicolao frawinstat Poznaniensi et sancti sepul- chri Dominici in legnicz ecclesiarum Canonico Mathia de Goltberg. Conrado Hertling de Crossin clerico wratislauiensis dioceseos no- tarijs publicis ac Johanne Grolok Ciue Wratislauiensi testibus ad premissa vocatis specialiter et Rogatis. Et ego Conradus Czips quondam Nicolai de Slawkindorff Clericus Strigoniensis dyoceseos publicus auctoritate Jmperiali no- tarius ac Scriba causarum Consulum Wratislauiensium predictarum literarum apostolicarum presencium recepcioni requisicioni et exe- cucioni alijs que omnibus et singulis premissis dum sic ut pre- mittuntur fierent et agerentur vna cum prenominatis testi- bus presens interfui Sed alijs plurimum prepeditus presen- tem processum sentenciam excommunicacionis in se continentem de manu alterius ingrossare procuraui hic autem me manu mea propria subscripsi et in hanc publicam formam redegi signo et no- mine meis solitis et consuetis vna cum appensione sigilli domini mei officialis Commissarij et executoris prefati consignando in fi- dem et testimonium omnium premissorum. Ego paulus libiskint substitutus et Ebdomadarius ecclesie Wratislauiensis exequtus sum presens mandatum die xx prima mensis Augusti. Ego Petrus Nigri Exsecutus sum mandatum 42
529 pediens fuerit dum maior populi multitudo conuenerit ad diuina, excommunicatos, pulsatis Campanis candelis accensis et in terram proiectis, Conuentum vero domus predicte suspensum abingressu ecclesiam domus iamdicte in Gorlicz Jnterdictam publice nunc- cietis ab huiusmodi denuncciacione non cessantes donec predicto domino Johanni Rectori de premissis condempnatis condignam sat tisfaccionem impendant, et mandatis sancte matris ecclesie redean- paratam et a nobis uel superiori nostro aliud receperint in man- datis Quicunque autem in premissis duxeritis faciendum nobis per vestras patentes literas aut Jnstrumenta publica de execucionibus presentis processus faciendum et factis intimari curetis Jn quorum omnium et singulorum testimonium premissorum presentes literas seu presens publicum Jnstrumentum huiusmodi nostrum processum in se continens seu continentes per notarium publicum infra scri- ptum scribi et publicari mandauimus et nostra iussimus appensione Muniri Actum et datum Wratislauio in domo Habitacionis nostre Sub Anno Natiuitatis domini Millesimo Trecentesimo Nonagesimo primo Jndiccione xiiij die Vicesima prima mensis Augusti hora ter- cia uel quarta Pontificatus supradicti domini nostri domini Boni- facij pape viiij anno Secundo Presentibus honorabilibus et discre- tis Viris domino Nicolao frawinstat Poznaniensi et sancti sepul- chri Dominici in legnicz ecclesiarum Canonico Mathia de Goltberg. Conrado Hertling de Crossin clerico wratislauiensis dioceseos no- tarijs publicis ac Johanne Grolok Ciue Wratislauiensi testibus ad premissa vocatis specialiter et Rogatis. Et ego Conradus Czips quondam Nicolai de Slawkindorff Clericus Strigoniensis dyoceseos publicus auctoritate Jmperiali no- tarius ac Scriba causarum Consulum Wratislauiensium predictarum literarum apostolicarum presencium recepcioni requisicioni et exe- cucioni alijs que omnibus et singulis premissis dum sic ut pre- mittuntur fierent et agerentur vna cum prenominatis testi- bus presens interfui Sed alijs plurimum prepeditus presen- tem processum sentenciam excommunicacionis in se continentem de manu alterius ingrossare procuraui hic autem me manu mea propria subscripsi et in hanc publicam formam redegi signo et no- mine meis solitis et consuetis vna cum appensione sigilli domini mei officialis Commissarij et executoris prefati consignando in fi- dem et testimonium omnium premissorum. Ego paulus libiskint substitutus et Ebdomadarius ecclesie Wratislauiensis exequtus sum presens mandatum die xx prima mensis Augusti. Ego Petrus Nigri Exsecutus sum mandatum 42
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330 Ego Stewicz plebanus in Sorow executus sum presens man- datum viij die mensis septembris. Ego Paulus viceplebanus in kotbus executus sum presens man- datum viij die mensis Septembris. Ego mathias Abbas in Sagano canonicus regularis executus sum in die natiuitaiis beate virginis marie. Ego Sanderus plebanus in Sommerfelt executus sum presens mandatum viij die Mensis Septembris. Ego Nicolaus Stûue Canonicus Lubucensis et prepositus Sanctimonialium prope Gubin executus sum presens mandatum in Die natiuitatis marie virginis gloriose. Ego . . . . . . . . . . . altarista et cappellanus ecclesie Ego plebanus sancte marie magdalene in ciuitate*) executus sum presens mandatum xxij mensis augusti. Ego frater Nycolaus de Sommersberg plebanus ecclesie sancte Elizabeth executus sum presens Mandatum die xxij mensis augusti. Ego Johannes plebanus beate Marie virginis in legnicz exe- cutus sum presens mandatum xxij die mensis Augusti. Ego Johannes plebanus in Nouo foro executus sum presens mandatum xxij die mensis Auguti. Heynricus de bewtin curatus ecclesie collegiate legnicensis executus sum xxij die mensis augusti. Ego Johannes plebanus beate Marie virginis in legnicz exe- cutus sum presens mandatum xxij die mensis Augusti. Ego mathias frater ordinis sancti iohannis got. commendator in goltberg executus sum presens mandatum xxiij mensis Augusti. Ego Johannes Commendator in Lemberg**) Executus sum plenum mandatum xxiij die mensis Augusti. Ego nicolaus storch plebanus sancti petri in legnicz executus sum hoc mandatum xxij die mensis augusti. Ego Conradus prior in Lubano executus sum mandatum ve- strum xxiiij die mensis Augustij. Ego petrus plebanus in Rengerstorf executus sum presens mandatum xxiiij die mensis Augusti. Ego Johannes bobelicz plebanus in horkaw executus sum mandatum hoc xxvij die mensis Augusti. Ego Nicolaus plebanus in Ostrauia executus sum presens mandatum die xxiiij mensis Augusti. Ego Johannes Commendator in Zittauia prescriptum manda- *) Wratislavia. **) Löwenberg.
330 Ego Stewicz plebanus in Sorow executus sum presens man- datum viij die mensis septembris. Ego Paulus viceplebanus in kotbus executus sum presens man- datum viij die mensis Septembris. Ego mathias Abbas in Sagano canonicus regularis executus sum in die natiuitaiis beate virginis marie. Ego Sanderus plebanus in Sommerfelt executus sum presens mandatum viij die Mensis Septembris. Ego Nicolaus Stûue Canonicus Lubucensis et prepositus Sanctimonialium prope Gubin executus sum presens mandatum in Die natiuitatis marie virginis gloriose. Ego . . . . . . . . . . . altarista et cappellanus ecclesie Ego plebanus sancte marie magdalene in ciuitate*) executus sum presens mandatum xxij mensis augusti. Ego frater Nycolaus de Sommersberg plebanus ecclesie sancte Elizabeth executus sum presens Mandatum die xxij mensis augusti. Ego Johannes plebanus beate Marie virginis in legnicz exe- cutus sum presens mandatum xxij die mensis Augusti. Ego Johannes plebanus in Nouo foro executus sum presens mandatum xxij die mensis Auguti. Heynricus de bewtin curatus ecclesie collegiate legnicensis executus sum xxij die mensis augusti. Ego Johannes plebanus beate Marie virginis in legnicz exe- cutus sum presens mandatum xxij die mensis Augusti. Ego mathias frater ordinis sancti iohannis got. commendator in goltberg executus sum presens mandatum xxiij mensis Augusti. Ego Johannes Commendator in Lemberg**) Executus sum plenum mandatum xxiij die mensis Augusti. Ego nicolaus storch plebanus sancti petri in legnicz executus sum hoc mandatum xxij die mensis augusti. Ego Conradus prior in Lubano executus sum mandatum ve- strum xxiiij die mensis Augustij. Ego petrus plebanus in Rengerstorf executus sum presens mandatum xxiiij die mensis Augusti. Ego Johannes bobelicz plebanus in horkaw executus sum mandatum hoc xxvij die mensis Augusti. Ego Nicolaus plebanus in Ostrauia executus sum presens mandatum die xxiiij mensis Augusti. Ego Johannes Commendator in Zittauia prescriptum manda- *) Wratislavia. **) Löwenberg.
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331 tum executus sum dominica proxima post festum sancti Bartho- lomei apostolici gloriosi. Ego Johannes Canitz Rector Ecclesie lobauiensis executus sum mandatum vestrum xxvij Die mensis Augusti. Ego Henricus Decanus ecclesie Budissinensis executus sum mandatum vestrum et signum meum apposui. Ego Albertus plebanus in Budissin executus sum. Ego petrus Lesnaw plebanus in Reychinbach executus sum presens mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Peczoldus plebanus in Hinrisdorf*) executus sum pre- sens Mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Johannes plebanus in Sydinberg executus sum presens mandatum iij die mensis octobris. Ego Volcz plebanus in prato**) executus sum presens man- datum 3 die mensis octobris. Ego Heynricus Rodewicz plebanus in Hokirche executus sum presens mandatum xxvij die mensis augusti. Ego iohannes plebanus in hermerstorf ***) executus sum mandatum. Ego petrus Lesnau in Reychinbach executus sum presens mandatum xxvij m. Aug. Ego henricus plebanus in Nedin executus sum presens man- datum 3 die mens. Oct. Ego Hermannus plebanus in Thucheres ****) executus sum presens mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Hinricus plebanus in Bernstorf†) executus sum presens mandatum tercia die mensis octobris. Ego Bernhardus plebanus in Fredrichstorf executus sum man- datum tercia die mensis octobris. Ego iohannes plebanus in iawernik executus sum mandatum tercia die mensis octobris. Ego Hinricus plebanus in ossek executus sum mandatum ter- cia die mensis octobris. Ego paulus plebanus in ebirspach excutus sum xxvij die mens. aug. Ego Nicolaus plebanus in Spremberg executus sum presens processum vij ydus Septembris. Ego nicolaus plebanus in Kunczendorf executus sum manda- tum octauo die mensis Septembris. *) Hennersdorf. **) Wiesa (bei Seidenberg, jetzt böhmisch). ***) Hermsdorf. ****) Tauchritz. 1) Bernstadt. 42 *
331 tum executus sum dominica proxima post festum sancti Bartho- lomei apostolici gloriosi. Ego Johannes Canitz Rector Ecclesie lobauiensis executus sum mandatum vestrum xxvij Die mensis Augusti. Ego Henricus Decanus ecclesie Budissinensis executus sum mandatum vestrum et signum meum apposui. Ego Albertus plebanus in Budissin executus sum. Ego petrus Lesnaw plebanus in Reychinbach executus sum presens mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Peczoldus plebanus in Hinrisdorf*) executus sum pre- sens Mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Johannes plebanus in Sydinberg executus sum presens mandatum iij die mensis octobris. Ego Volcz plebanus in prato**) executus sum presens man- datum 3 die mensis octobris. Ego Heynricus Rodewicz plebanus in Hokirche executus sum presens mandatum xxvij die mensis augusti. Ego iohannes plebanus in hermerstorf ***) executus sum mandatum. Ego petrus Lesnau in Reychinbach executus sum presens mandatum xxvij m. Aug. Ego henricus plebanus in Nedin executus sum presens man- datum 3 die mens. Oct. Ego Hermannus plebanus in Thucheres ****) executus sum presens mandatum xxvij die mensis Augusti. Ego Hinricus plebanus in Bernstorf†) executus sum presens mandatum tercia die mensis octobris. Ego Bernhardus plebanus in Fredrichstorf executus sum man- datum tercia die mensis octobris. Ego iohannes plebanus in iawernik executus sum mandatum tercia die mensis octobris. Ego Hinricus plebanus in ossek executus sum mandatum ter- cia die mensis octobris. Ego paulus plebanus in ebirspach excutus sum xxvij die mens. aug. Ego Nicolaus plebanus in Spremberg executus sum presens processum vij ydus Septembris. Ego nicolaus plebanus in Kunczendorf executus sum manda- tum octauo die mensis Septembris. *) Hennersdorf. **) Wiesa (bei Seidenberg, jetzt böhmisch). ***) Hermsdorf. ****) Tauchritz. 1) Bernstadt. 42 *
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332 Et ego Nicolaus Sculc. plebanus in Beymiswalt executus sum Mandatum presens Die viijva Mensis Septembris. Ego theodoricus plebanus in schonenborn executus sum a n - datum. Ego iohannes plebanus in Leschewicz executus sum man- datum. Am originale im görlitzer archive hangen 53 wachssiegel, welche die zeugen und vollstrecker zur beglaubigung daran befestigt ha- ben. So schrecklich nach der meinung jener zeit die gewalt die- ses bannes für das kloster seyn musste, so scheint es dennoch als hätten die mönche sich auch dadurch noch nicht beugen lassen; denn im jahre 1393 lagen sie noch im banne und der stadtpfar- rer musste zu einer neuen maceregel greifen, um auch die welt- liche macht gegen dieselben zu erregen. Er that nunmehr die ganze stadt in den bann unter dem vorgeben, so lange die excom- municirten mönche in der stadt geduldet wüirden, könne er weder lesen, noch todte beerdigen, noch mit gottes leichnam die kranken stärken. Da ging neue noth an, die nur den unschuldigen traf- Der pfarrer, um die verweigerung der sacramente recht drückend zu machen, wählte die zeit vor ostern dazu aus, nehmlich an lae- tare lies er seine verfügung dem rathe bekannt machen. Dieser wendete sich erst an den bischof zu Meissen nach Stolpen und bat um anweisung, wie man sich dabei verhalten solle. Die antwort fiel nicht günstig aus und nur mit mihe erlangte man endlich die erlaubniss, wenigstens die leichen — welche seit einiger zeit un- beerdigt lagen! — begraben und messe anderwärts hören zu dür- fen. Vorher hatte der rath erst den mönchen anbefehlen miissen zu ostern das kloster zu räumen, was dem landvogte Anshelm von Ronaw gemeldet wurde. 'Czachmann keyn Lobirocz (Lieberose) czu her Anshelm alz dy monche das kloster suldyn remin uf die os- tern.' rathsr. Die erlaubniss kam kurz vor ostern an, es kam unsirs hern bischoffs juriste von Mysen der eynen brieff gegeben hat alz der pfarrer daz singen gelegt hatte, daz man die lute mochte begraben uff den kirchoff, vnd ouch uzwennig der stat messe horen.' rathsr. Das singen legen, so lautete damals die bezeichnung des bannes. vgl. Haltauss glossar. s. v. 'gesang.' ' alz daz singen wart geleit vnd dy heyligen sacramenta unz wurden ver- boten’, sagt die rathsr. bei sabb. a. laetare, 1393. — — Der rath setzte auch seine drohung ins werk. In der raths- rechnung ist angegeben dass die mönche 2 schock groschen em- pfingen und dass sie sodann auf kosten des rathes aus der stadt geschafft wurden. rathsr. in vigil. pasce. 'den monchen daz se in-
332 Et ego Nicolaus Sculc. plebanus in Beymiswalt executus sum Mandatum presens Die viijva Mensis Septembris. Ego theodoricus plebanus in schonenborn executus sum a n - datum. Ego iohannes plebanus in Leschewicz executus sum man- datum. Am originale im görlitzer archive hangen 53 wachssiegel, welche die zeugen und vollstrecker zur beglaubigung daran befestigt ha- ben. So schrecklich nach der meinung jener zeit die gewalt die- ses bannes für das kloster seyn musste, so scheint es dennoch als hätten die mönche sich auch dadurch noch nicht beugen lassen; denn im jahre 1393 lagen sie noch im banne und der stadtpfar- rer musste zu einer neuen maceregel greifen, um auch die welt- liche macht gegen dieselben zu erregen. Er that nunmehr die ganze stadt in den bann unter dem vorgeben, so lange die excom- municirten mönche in der stadt geduldet wüirden, könne er weder lesen, noch todte beerdigen, noch mit gottes leichnam die kranken stärken. Da ging neue noth an, die nur den unschuldigen traf- Der pfarrer, um die verweigerung der sacramente recht drückend zu machen, wählte die zeit vor ostern dazu aus, nehmlich an lae- tare lies er seine verfügung dem rathe bekannt machen. Dieser wendete sich erst an den bischof zu Meissen nach Stolpen und bat um anweisung, wie man sich dabei verhalten solle. Die antwort fiel nicht günstig aus und nur mit mihe erlangte man endlich die erlaubniss, wenigstens die leichen — welche seit einiger zeit un- beerdigt lagen! — begraben und messe anderwärts hören zu dür- fen. Vorher hatte der rath erst den mönchen anbefehlen miissen zu ostern das kloster zu räumen, was dem landvogte Anshelm von Ronaw gemeldet wurde. 'Czachmann keyn Lobirocz (Lieberose) czu her Anshelm alz dy monche das kloster suldyn remin uf die os- tern.' rathsr. Die erlaubniss kam kurz vor ostern an, es kam unsirs hern bischoffs juriste von Mysen der eynen brieff gegeben hat alz der pfarrer daz singen gelegt hatte, daz man die lute mochte begraben uff den kirchoff, vnd ouch uzwennig der stat messe horen.' rathsr. Das singen legen, so lautete damals die bezeichnung des bannes. vgl. Haltauss glossar. s. v. 'gesang.' ' alz daz singen wart geleit vnd dy heyligen sacramenta unz wurden ver- boten’, sagt die rathsr. bei sabb. a. laetare, 1393. — — Der rath setzte auch seine drohung ins werk. In der raths- rechnung ist angegeben dass die mönche 2 schock groschen em- pfingen und dass sie sodann auf kosten des rathes aus der stadt geschafft wurden. rathsr. in vigil. pasce. 'den monchen daz se in-
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333 treumin solden uff di heiligen tage daz man di lute berichten moge vnd mochte singen ij sc.' gleich darauf 'eynen furman der sie weg us der stat furete 1 sco.’ Stadtknechte besetzten darauf das kloster und bewachten es. 'Ryman, Hans Zolner vnd Alex dy ganze woche in der monchen kloster umb koste vnd weche x tage.' rathsr. Jetzt fiel den mönchen der muth und sie legten sich auf das bitten. Es ist nicht bekannt wohin sie sich nach ih- rem abzuge von Görlitz begeben hatten. Aber im Juli 1393 langte schon ein breve an, worin dem bischofe zu Meissen übertragen wurde die mönche vom banne zu absolviren. Venerabili in christo patri dei gracia Episcopo Missinensi vel eius vicario in spiritualibus Franciscus miseratione diuina tri- nitatis Scte Susanne presbiter Cardinalis Salutem et sinceram in domino caritatem Ex parte Johannis Lutitz presbiteri Rectoris pa- rochialis ecclesie in Gorlicz vestre Dioceseos ac omnium et sin- gulorum presbiterorum Cappellanorum beneficiatorum et clericorum in sacris et Minoribus ordinibus constitutorum ipsius parochialis ecclesie nobis oblata peticio continebat quod ipse Rector olim con- tra Gardianum et fratres ordinis fratrum Minorum Conuentus Gor- licensis dicte vestre diocesis super nonnullis iniurijs sibi et eccle- sie sue supradicte perdictos Gardianum et fratres illatis in palacio apostolico causarum pro se et dictam ecclesiam tres diffinitiuas sentencias obtinuit datique fuerint ipsi Rectori ac sede apostolica ad exequendum ipsas sententias certi executores quorum vnus eas- dem exequendo per suos processus dictis Gardiano et fratribus ac eis adherentibus complicibus fautoribus et sequacibus mandauit ut dicto Rectori infra certum terminum in ipsis processibus expres- sum de et super hys in quibus condempnati erant satisfacerent Alioquin in Rebelles excommunicationis et in ipsum Conuentum et quascunque ecclesias et loca in quibus ipse Gardianus et fratres moram traherent quamdiu in eis forent et ad certos dies post re- cessum eorum interdicti sentencias promulgauit reseruauitque sibi uel superiori suo predictarum sententiarum absolucionem et ipsius interdicti relaxacionem et ipsam ecclesiam propter presenciam ip- sorum Gardiani et fratrum per ipsos processus ecclesiastico sub- posita interdicto ipse Rector presbiteri Cappellani beneficiati et cle- rici credentes ipsum interdictum ad ipsam ecclesiam non extendi in eandem ecclesiam sic ut premittitur ecclesiastico subposita inter- dicto in suis ordinibus tanquam simplices et curis ignari et non contemptum clauium ministrarunt et aliis se immiscuerunt diuinis Cum autem nunc inter ipsos Rectorem Gardianum et fratres ami- cabilis composicio interuenerit dictique executoris iurisdictio ut fer-
333 treumin solden uff di heiligen tage daz man di lute berichten moge vnd mochte singen ij sc.' gleich darauf 'eynen furman der sie weg us der stat furete 1 sco.’ Stadtknechte besetzten darauf das kloster und bewachten es. 'Ryman, Hans Zolner vnd Alex dy ganze woche in der monchen kloster umb koste vnd weche x tage.' rathsr. Jetzt fiel den mönchen der muth und sie legten sich auf das bitten. Es ist nicht bekannt wohin sie sich nach ih- rem abzuge von Görlitz begeben hatten. Aber im Juli 1393 langte schon ein breve an, worin dem bischofe zu Meissen übertragen wurde die mönche vom banne zu absolviren. Venerabili in christo patri dei gracia Episcopo Missinensi vel eius vicario in spiritualibus Franciscus miseratione diuina tri- nitatis Scte Susanne presbiter Cardinalis Salutem et sinceram in domino caritatem Ex parte Johannis Lutitz presbiteri Rectoris pa- rochialis ecclesie in Gorlicz vestre Dioceseos ac omnium et sin- gulorum presbiterorum Cappellanorum beneficiatorum et clericorum in sacris et Minoribus ordinibus constitutorum ipsius parochialis ecclesie nobis oblata peticio continebat quod ipse Rector olim con- tra Gardianum et fratres ordinis fratrum Minorum Conuentus Gor- licensis dicte vestre diocesis super nonnullis iniurijs sibi et eccle- sie sue supradicte perdictos Gardianum et fratres illatis in palacio apostolico causarum pro se et dictam ecclesiam tres diffinitiuas sentencias obtinuit datique fuerint ipsi Rectori ac sede apostolica ad exequendum ipsas sententias certi executores quorum vnus eas- dem exequendo per suos processus dictis Gardiano et fratribus ac eis adherentibus complicibus fautoribus et sequacibus mandauit ut dicto Rectori infra certum terminum in ipsis processibus expres- sum de et super hys in quibus condempnati erant satisfacerent Alioquin in Rebelles excommunicationis et in ipsum Conuentum et quascunque ecclesias et loca in quibus ipse Gardianus et fratres moram traherent quamdiu in eis forent et ad certos dies post re- cessum eorum interdicti sentencias promulgauit reseruauitque sibi uel superiori suo predictarum sententiarum absolucionem et ipsius interdicti relaxacionem et ipsam ecclesiam propter presenciam ip- sorum Gardiani et fratrum per ipsos processus ecclesiastico sub- posita interdicto ipse Rector presbiteri Cappellani beneficiati et cle- rici credentes ipsum interdictum ad ipsam ecclesiam non extendi in eandem ecclesiam sic ut premittitur ecclesiastico subposita inter- dicto in suis ordinibus tanquam simplices et curis ignari et non contemptum clauium ministrarunt et aliis se immiscuerunt diuinis Cum autem nunc inter ipsos Rectorem Gardianum et fratres ami- cabilis composicio interuenerit dictique executoris iurisdictio ut fer-
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334 tur expirauerit Supplicari fecerunt humiliter ipsi Rector presbiteri Cappelani beneficiati et clerici eis de debito absolucionis beneficio et dispensacionis gracia ac quod ipsam parrochialem ecclesiam de prouideri ipsius interdicti relaxacione per sedem ipsam Nos igitur Auctoritate domini pape cuius primarie curam gerimus Et de ejus commissione in talibus generaliter nobis facta Circum- spectioni vestre committimus quot si est ita ipsos Rectorem pres- biteros Cappellanos beneficiatos et clericos a generalibus suspen- sionis et interdicti sentenciis ab ingressu ecclesie quaspropter pre- missa incurrerunt et excessibus hniusmodi absoluatis in forma ec- clesie consueta. Et iniuncta inde eorum cuilibet auctoritate pre- dicta pro modo culpe premia Salutari Quodque de cetero in si- milibus non excedant sed interdicto durante predicto illud studeant inuiolabiliter obseruare Eisque ad tempus prout expedire videritis a suorum ordinum executione suspensis demum suffragantibus eis meritis alioque canonico eis non obstante super irregularitate dicto modo contracte dispensatis immo cum eisdem ipsumque interdi- ctum circa ipsam ecclesiam amoueatis et relaxetis Datum Rome apud Stum. Petrum iiij Nonas Julij Pontif. dni. Bonifacii pape viiij Anno Quinto. Aflorndno de omtlas R. Cervarie. Dies geschah und die mönche, welche darauf einen gütlichen vergleich mit dem pfarrer abschlossen, zogenw ieder in ihr kloster ein. Der herzog Johann von Görlitz hatte sich in der sache auch bemiiht und die rathsrechnungen beweisen, dass er oft mit dem bischof von Meissen verhandelt hat. Die strenge aber, mit welcher der pfarrer Johann von Lutitz auf vollstreckung des bannes bestand, hatte ihn empört, weshalb er auch den pfarrer nach Prag forderte. Dieser fürchtete miss- handlungen, wie sie am böhmischen hofe damals gegen die geist- lichen mehrfach geübt wurden; (kurz vorher hatte k. Wenceslaus den domdechanten von Prag mit dem degenknauf auf den kopf geschlagen, die geistlichen Puchnik u. Pomuk gefoltert und letz- tern darauf ersäufen lassen. vgl. Pelzels k. Wenzesl. l. s. 264. Auch der görlitzer rath muss diese befürchtung getheilt haben, denn nach den rathsr. schickte man erst gesandle nach Prag, welche dem pfarrer sicheres geleit auswirken sollten. 'Teczil keyn Prage czu Jacoff Sleiffen vnd czu dem statschreiber daz sy sulden redin mit unsen hern dem herczoge von unsirs pharrers wegin daz he sicher were ezu einem tage czu komen." Der herczog scheint
334 tur expirauerit Supplicari fecerunt humiliter ipsi Rector presbiteri Cappelani beneficiati et clerici eis de debito absolucionis beneficio et dispensacionis gracia ac quod ipsam parrochialem ecclesiam de prouideri ipsius interdicti relaxacione per sedem ipsam Nos igitur Auctoritate domini pape cuius primarie curam gerimus Et de ejus commissione in talibus generaliter nobis facta Circum- spectioni vestre committimus quot si est ita ipsos Rectorem pres- biteros Cappellanos beneficiatos et clericos a generalibus suspen- sionis et interdicti sentenciis ab ingressu ecclesie quaspropter pre- missa incurrerunt et excessibus hniusmodi absoluatis in forma ec- clesie consueta. Et iniuncta inde eorum cuilibet auctoritate pre- dicta pro modo culpe premia Salutari Quodque de cetero in si- milibus non excedant sed interdicto durante predicto illud studeant inuiolabiliter obseruare Eisque ad tempus prout expedire videritis a suorum ordinum executione suspensis demum suffragantibus eis meritis alioque canonico eis non obstante super irregularitate dicto modo contracte dispensatis immo cum eisdem ipsumque interdi- ctum circa ipsam ecclesiam amoueatis et relaxetis Datum Rome apud Stum. Petrum iiij Nonas Julij Pontif. dni. Bonifacii pape viiij Anno Quinto. Aflorndno de omtlas R. Cervarie. Dies geschah und die mönche, welche darauf einen gütlichen vergleich mit dem pfarrer abschlossen, zogenw ieder in ihr kloster ein. Der herzog Johann von Görlitz hatte sich in der sache auch bemiiht und die rathsrechnungen beweisen, dass er oft mit dem bischof von Meissen verhandelt hat. Die strenge aber, mit welcher der pfarrer Johann von Lutitz auf vollstreckung des bannes bestand, hatte ihn empört, weshalb er auch den pfarrer nach Prag forderte. Dieser fürchtete miss- handlungen, wie sie am böhmischen hofe damals gegen die geist- lichen mehrfach geübt wurden; (kurz vorher hatte k. Wenceslaus den domdechanten von Prag mit dem degenknauf auf den kopf geschlagen, die geistlichen Puchnik u. Pomuk gefoltert und letz- tern darauf ersäufen lassen. vgl. Pelzels k. Wenzesl. l. s. 264. Auch der görlitzer rath muss diese befürchtung getheilt haben, denn nach den rathsr. schickte man erst gesandle nach Prag, welche dem pfarrer sicheres geleit auswirken sollten. 'Teczil keyn Prage czu Jacoff Sleiffen vnd czu dem statschreiber daz sy sulden redin mit unsen hern dem herczoge von unsirs pharrers wegin daz he sicher were ezu einem tage czu komen." Der herczog scheint
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335 nichts versprochen zu haben; denn gleich darauf gingen wieder gesandte an ihn und baten ihn ausdriicklich dass er sich nicht an dem pfarrer vergreifen môge. 'Jacoff Sleife vnd der statschreiber kein Prag von des pharrers wegen vnd botin vnsirn herrn daz er sich an eme nicht vergrefe.' rathsr. Es fehlt an nachricht wie herzog Johann den pfarrer aufge- nommen hat. Jn Görlitz aber fing man inzwischen einen pfaffen, welcher gestolen hatte; er wurde dem bischof von Meissen über- wiesen. Eyn bote czum Stolpin czu dem bischoff von des dibischen pfaffen wegin in dem stogke (gefängniss) ob man en solde kein dem Stolpin antworten.’ u. darauf 'Hans Ryman furte denselben phaffen kein Stolpin zu den bischoffe mit fyer gesellen.' Von Stolpen wurde er wieder zuriickgebracht und durch den hencker erst gebrandmarkt und sodann getödtet. 'dem henger daz er denselbin pfaffin brand- marckte vnd ouch vorterbite.' rathsr. Dieses schauspiel der ge- rechtigkeitspflege gegen einen pfaffen beschloss würdig diese hän- del welche jahre lang gedauert hatten. Die grosse widersetzlichkeit der mönche gegen die befehle des pabstes und die nichtbeachtung des bannes war damals, während der zeit des schisma's ganz gewöhnlich, vgl. Hase kirchengeschichte. S. 303. Hierzu kam dass das kloster im besitze des rechtes zu seyn glaubte, indem die Franziscaner alte privilegien besassen, tonach es ihnen zustand: die handlungen der seelsorge, actus ministeria- les oder parochiales zu verrichten. Jn dem privilegienbuche der görlitzer mönche (copie et bulle plurimorum summorum episcop. or- dini minorum concesse, welches in der alten klosterbibliothek noch vorhanden ist*) sind mehre urkunden hierüber vorhanden. Die erste ist von 1225 und mag hier platz finden: Honorius episcopus servus servorum dei, fratribus ordinis fratrum minorum salutem et apostolicam benediccionem. Quia po- pulares tumultus tamquam qui nostro aduersantur proposito fu- gientes secretos recessus libenter appetitis, ut in secretis quiete li- berius oracioni vacare possitis: Nos attendentes oracionum vestra- rum suffragia plurime opportuna, quum eo efficacior esse dicitur nostra intercessio apud deum quo perfecte viventer eius digni estis gracia pociori: Considerantes quoque vobis negandum non esse vnde nemini derogetur, dum vestra exposcat religio, utque sunt eciam de gracia speciali vobis concedere debeamus. Dileccioni vestre, cum professi paupertatem silis pariter et amplexi non tem- porale commodum sed spirituale querentes, Auctoritate presencium *) Bibliot. milich. MS. 40. no. 77. cod. chartac. 132 contin. fol.
335 nichts versprochen zu haben; denn gleich darauf gingen wieder gesandte an ihn und baten ihn ausdriicklich dass er sich nicht an dem pfarrer vergreifen môge. 'Jacoff Sleife vnd der statschreiber kein Prag von des pharrers wegen vnd botin vnsirn herrn daz er sich an eme nicht vergrefe.' rathsr. Es fehlt an nachricht wie herzog Johann den pfarrer aufge- nommen hat. Jn Görlitz aber fing man inzwischen einen pfaffen, welcher gestolen hatte; er wurde dem bischof von Meissen über- wiesen. Eyn bote czum Stolpin czu dem bischoff von des dibischen pfaffen wegin in dem stogke (gefängniss) ob man en solde kein dem Stolpin antworten.’ u. darauf 'Hans Ryman furte denselben phaffen kein Stolpin zu den bischoffe mit fyer gesellen.' Von Stolpen wurde er wieder zuriickgebracht und durch den hencker erst gebrandmarkt und sodann getödtet. 'dem henger daz er denselbin pfaffin brand- marckte vnd ouch vorterbite.' rathsr. Dieses schauspiel der ge- rechtigkeitspflege gegen einen pfaffen beschloss würdig diese hän- del welche jahre lang gedauert hatten. Die grosse widersetzlichkeit der mönche gegen die befehle des pabstes und die nichtbeachtung des bannes war damals, während der zeit des schisma's ganz gewöhnlich, vgl. Hase kirchengeschichte. S. 303. Hierzu kam dass das kloster im besitze des rechtes zu seyn glaubte, indem die Franziscaner alte privilegien besassen, tonach es ihnen zustand: die handlungen der seelsorge, actus ministeria- les oder parochiales zu verrichten. Jn dem privilegienbuche der görlitzer mönche (copie et bulle plurimorum summorum episcop. or- dini minorum concesse, welches in der alten klosterbibliothek noch vorhanden ist*) sind mehre urkunden hierüber vorhanden. Die erste ist von 1225 und mag hier platz finden: Honorius episcopus servus servorum dei, fratribus ordinis fratrum minorum salutem et apostolicam benediccionem. Quia po- pulares tumultus tamquam qui nostro aduersantur proposito fu- gientes secretos recessus libenter appetitis, ut in secretis quiete li- berius oracioni vacare possitis: Nos attendentes oracionum vestra- rum suffragia plurime opportuna, quum eo efficacior esse dicitur nostra intercessio apud deum quo perfecte viventer eius digni estis gracia pociori: Considerantes quoque vobis negandum non esse vnde nemini derogetur, dum vestra exposcat religio, utque sunt eciam de gracia speciali vobis concedere debeamus. Dileccioni vestre, cum professi paupertatem silis pariter et amplexi non tem- porale commodum sed spirituale querentes, Auctoritate presencium *) Bibliot. milich. MS. 40. no. 77. cod. chartac. 132 contin. fol.
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336 S. uestris inclinati precibus indulgemus ut in locis et oratoriis vestris cum viatico altaris possitis missarum sollempnia et alia divina of- ficia celebrare, omni parochiali jure parochialibus ecclesiis reser- uato. Nulli ergo homini ac. Datum Lateran. IV° nonas Decem- bris, pontific. nri. Anno nono. (fol. 1.) Diese bulle bestätigte Gregorius IX. durch ein breve vom j. 1237. d. d. Avigni vij idus Marc., welches den inhalt des obigen wörtlich wiedergiebt, jedoch am schlusse, hinter reservato mit dem zusatze: 'et ne de hoc iure possit questio suboriri illud circa oblacio- nes, decimas et prouincias intelligimus q. solent clericis exhiberi, qui defraudati nolumus parochiales ecclesias occasione indulgencie supra dicte. Andere bullen geben den franciscanern das recht zu predigen, beichte zu hören und während eines interdicts sollten sie befugt seyn gottesdienst zu halten, jedoch bei verschlossenen thüren. b. Alexandri. d. Viterbij IV° nonas Augusti pontif. ao. IV° (1257) fol. 53b des privilegienbuches. Alle diese rechtsverhältnisse moch- ten bei dem langwierigen streite mit dem pfarrer in frage kom- men. — Jn angelegenheiten dieses prozesses war jener lector Pe- ter Vincent, dessen todestag hier vermerkt ist in Rom anwesend und starb daselbst. S. 296. xiij ist die beendigung des streites, per- secutiones fratrum genannt, im j. 1395 erfolgt. 277. iij. Henricus de Sale. Heinrich von Salza, welches geschlecht wir im XIII. Jahrh. in Görlitz als patrizier finden. Heilmann de Sale junior war 1288 schöppe. vgl. urkunde no. II. s. 53 in Knau- thes gesch. des neisshospitales. 1308 war Heinr. vome Salcze münz- meister in Görlitz. 1309 komt Johannes von dem Saleze, seine hausfrau Katherine und seine geschwister Niclaus und Clare, welche Biesnitz besassen, ferner 1334 Heinrich von dem Salcz, seine söhne Johannes und Niclaus und seine tochter Agnethe vor. letzter besass das vorwerk in Cunstinsdorf oder Conradsdorf bei Görlitz, welches jetzt mit der stadt verschmolzen ist. (vgl. ältestes stadtbuch von Görlitz.) Zu dieser familie gehört der im todtenbuch erwähnte Heinr. nebst seiner ehefrau Hedwig. Johannis (et) Elye Opeczonis filiorum. Auch hier wird hinter Opeczonis de Sale zu suppliren seyn. Ein Apeczke von dem Salcze wird 1338 in einem magdeburger schöppenurtel erwähnt welches im ältesten görl. stadtbuche fol. 71b steht. Den wisen mannen den zhepphen zcu Gorlicz enpite wir zhepphin der stat zcu Maide- burch vnsin willighen dinst. Jr habt vns beschriben. Js hat ge- geben in gehetin dinge Heynrich von dem Salcze genant Johann vnd Apecken sinen sonen das vorwerk vor senthe Nicolaus thore.
336 S. uestris inclinati precibus indulgemus ut in locis et oratoriis vestris cum viatico altaris possitis missarum sollempnia et alia divina of- ficia celebrare, omni parochiali jure parochialibus ecclesiis reser- uato. Nulli ergo homini ac. Datum Lateran. IV° nonas Decem- bris, pontific. nri. Anno nono. (fol. 1.) Diese bulle bestätigte Gregorius IX. durch ein breve vom j. 1237. d. d. Avigni vij idus Marc., welches den inhalt des obigen wörtlich wiedergiebt, jedoch am schlusse, hinter reservato mit dem zusatze: 'et ne de hoc iure possit questio suboriri illud circa oblacio- nes, decimas et prouincias intelligimus q. solent clericis exhiberi, qui defraudati nolumus parochiales ecclesias occasione indulgencie supra dicte. Andere bullen geben den franciscanern das recht zu predigen, beichte zu hören und während eines interdicts sollten sie befugt seyn gottesdienst zu halten, jedoch bei verschlossenen thüren. b. Alexandri. d. Viterbij IV° nonas Augusti pontif. ao. IV° (1257) fol. 53b des privilegienbuches. Alle diese rechtsverhältnisse moch- ten bei dem langwierigen streite mit dem pfarrer in frage kom- men. — Jn angelegenheiten dieses prozesses war jener lector Pe- ter Vincent, dessen todestag hier vermerkt ist in Rom anwesend und starb daselbst. S. 296. xiij ist die beendigung des streites, per- secutiones fratrum genannt, im j. 1395 erfolgt. 277. iij. Henricus de Sale. Heinrich von Salza, welches geschlecht wir im XIII. Jahrh. in Görlitz als patrizier finden. Heilmann de Sale junior war 1288 schöppe. vgl. urkunde no. II. s. 53 in Knau- thes gesch. des neisshospitales. 1308 war Heinr. vome Salcze münz- meister in Görlitz. 1309 komt Johannes von dem Saleze, seine hausfrau Katherine und seine geschwister Niclaus und Clare, welche Biesnitz besassen, ferner 1334 Heinrich von dem Salcz, seine söhne Johannes und Niclaus und seine tochter Agnethe vor. letzter besass das vorwerk in Cunstinsdorf oder Conradsdorf bei Görlitz, welches jetzt mit der stadt verschmolzen ist. (vgl. ältestes stadtbuch von Görlitz.) Zu dieser familie gehört der im todtenbuch erwähnte Heinr. nebst seiner ehefrau Hedwig. Johannis (et) Elye Opeczonis filiorum. Auch hier wird hinter Opeczonis de Sale zu suppliren seyn. Ein Apeczke von dem Salcze wird 1338 in einem magdeburger schöppenurtel erwähnt welches im ältesten görl. stadtbuche fol. 71b steht. Den wisen mannen den zhepphen zcu Gorlicz enpite wir zhepphin der stat zcu Maide- burch vnsin willighen dinst. Jr habt vns beschriben. Js hat ge- geben in gehetin dinge Heynrich von dem Salcze genant Johann vnd Apecken sinen sonen das vorwerk vor senthe Nicolaus thore.
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337 S. 278. — 281. mit vie vnd mit alle dem gerethe das dorzcu gehoret. vnd hat Apeczken sime sone gegebin czwehundirt mark vnd wil derselbe Apeczk noch sines vatir thode teyl haben mit Johanni so shol her inlegin dy zewehundirt mrk. vnd shal glichen teyl nemen mit sinen brudir an alle dem guthe daz her in gegebin hat. Her hat ouch gegebin denselbin sonen alle sine gereytschaft vnd alle sine schult also bescheydiglichen das her wil des allis gewaldik sin dy wil her lebet. das gewissen dem richter den zhepphin vnd gehe- getir bank. Nu ist der eyne son thod der do his Hanns vnd hatte der gabe gewart sines vatirs wol zhen jar vnd hat kindir gelasin dy ouch der gabe gewart haben noch ires vatir thode wol drie jare. dy kinder begern erin eldir vatir doran nicht zcu hin- dirn an den guthe das her erin vatir gegebin hat dy wile her le- bet. Noch alle der rede dy hy vor beschriben stet wil Heynrich von dem Salcze dy gabe vorandirn vnd vorrucken. das widerspre- chin sines sonis (bruders) kinder Johannis vnd hindern hern Heynrich doran. Des spreche wir vor eyn recht. sint dem male das Heynrich von dem Salcze dy gaben getan hat also das hers allis wil gewaldik sin dy wile her lebet. so mak her dy selbin ga- ben wol vorandirn vnd vorrukin noch sinen willen vnd sinis sonis (bruders) kindir Johannis mogen in doran nicht gehindirn. von rechtis weyne. das dys recht sy. das beczuge wir vndir vnsirn ingesegil. XIX. Simon Grissel. seiner wird bei der beschreibung des brandes im catalogus abbatum Saganensium (Stenzel s. r. sil. I. s. 389) nicht gedacht. vj. Mathias Doring professor sacrae theologiae etc. Diesen wak- kern mann kennen wir schon aus seiner lateinischen fortsetzung der chronik des Dietr. Engelhaus, welche in einer handschr. auf der universitätsbibliothek zu Leipzig verwahrt wird*), woraus sie Men- cken 1733, in s. scriptores rer. germanic. tom. III. abdrucken liess nachdem vorher Leibniz die engelhausische chronik im theil II der scriptores rer. brunswic. veröffentlicht hatte. Döring war minorit, professor der theologie zu Erfurt und lebte eine zeit lang in Kiritz, wie eine bemerkung in der leipz. handschrift belehrt. Seine chro- nik beginnt 1420 und geht bis 1464, (sp. 28 bei Mencken); sie zeich- net sich durch ein gesundes, scharfes und parteiloses urtheil aus: sie beweist fuisse eum virum probum et cordatum, qui vitia saeculi sui nullius autoritatem vel iram pertimescens in omnibus hominum *) vgl. Pertz. archiv. VI. s. 217. chronica de quibusdam novissimis temporibus actis in partibus Misnie et Thuringie a tempore Darii — a. 1491. wo ver- muthlich Engelhaus vorausgeht. 43
337 S. 278. — 281. mit vie vnd mit alle dem gerethe das dorzcu gehoret. vnd hat Apeczken sime sone gegebin czwehundirt mark vnd wil derselbe Apeczk noch sines vatir thode teyl haben mit Johanni so shol her inlegin dy zewehundirt mrk. vnd shal glichen teyl nemen mit sinen brudir an alle dem guthe daz her in gegebin hat. Her hat ouch gegebin denselbin sonen alle sine gereytschaft vnd alle sine schult also bescheydiglichen das her wil des allis gewaldik sin dy wil her lebet. das gewissen dem richter den zhepphin vnd gehe- getir bank. Nu ist der eyne son thod der do his Hanns vnd hatte der gabe gewart sines vatirs wol zhen jar vnd hat kindir gelasin dy ouch der gabe gewart haben noch ires vatir thode wol drie jare. dy kinder begern erin eldir vatir doran nicht zcu hin- dirn an den guthe das her erin vatir gegebin hat dy wile her le- bet. Noch alle der rede dy hy vor beschriben stet wil Heynrich von dem Salcze dy gabe vorandirn vnd vorrucken. das widerspre- chin sines sonis (bruders) kinder Johannis vnd hindern hern Heynrich doran. Des spreche wir vor eyn recht. sint dem male das Heynrich von dem Salcze dy gaben getan hat also das hers allis wil gewaldik sin dy wile her lebet. so mak her dy selbin ga- ben wol vorandirn vnd vorrukin noch sinen willen vnd sinis sonis (bruders) kindir Johannis mogen in doran nicht gehindirn. von rechtis weyne. das dys recht sy. das beczuge wir vndir vnsirn ingesegil. XIX. Simon Grissel. seiner wird bei der beschreibung des brandes im catalogus abbatum Saganensium (Stenzel s. r. sil. I. s. 389) nicht gedacht. vj. Mathias Doring professor sacrae theologiae etc. Diesen wak- kern mann kennen wir schon aus seiner lateinischen fortsetzung der chronik des Dietr. Engelhaus, welche in einer handschr. auf der universitätsbibliothek zu Leipzig verwahrt wird*), woraus sie Men- cken 1733, in s. scriptores rer. germanic. tom. III. abdrucken liess nachdem vorher Leibniz die engelhausische chronik im theil II der scriptores rer. brunswic. veröffentlicht hatte. Döring war minorit, professor der theologie zu Erfurt und lebte eine zeit lang in Kiritz, wie eine bemerkung in der leipz. handschrift belehrt. Seine chro- nik beginnt 1420 und geht bis 1464, (sp. 28 bei Mencken); sie zeich- net sich durch ein gesundes, scharfes und parteiloses urtheil aus: sie beweist fuisse eum virum probum et cordatum, qui vitia saeculi sui nullius autoritatem vel iram pertimescens in omnibus hominum *) vgl. Pertz. archiv. VI. s. 217. chronica de quibusdam novissimis temporibus actis in partibus Misnie et Thuringie a tempore Darii — a. 1491. wo ver- muthlich Engelhaus vorausgeht. 43
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338 ordinibus aperte ac libere castigare suevit. (praef. Menck.) Sein ur- theil über Capistranus ist bezeichnend: Eodem anno (1451) missus est a sede apostolica frater Johannes de Capistrano cum 12 fra- tribus ordinis minorum ad convertendum Bohemos, de quo fratre scripta et dicta multa de miraculis per eum factis, per mundum divulgata sunt. Eodem quoque anno per dictum legatum posite sunt ciste ad reponendum pecunias eorum qui volebant consequi graciam anni jubilei post ipsum annum jubileum completum de superhabundante, ut quia currentes ad Romam nondum totum thesaurum Alemannorum exhausissent, quod restabat fiscus cista- rum devoraret. Quidam vana spe absolucionis plenarie in injuste ablatorum et detentorum restitucione ad illas cistas avide concur- rerunt. Alii autem attententes indulgencias ad modum cerusorum deferri venales, eas contempserunt, et fortassis omnino, quia cause male fastus et avaricie curie romane. Er fügt dieser freimithigen aeusserung in märkischem dialecte die worte bei: tus stille ! lat over gan! was Mencken mit: sed heus! manum de tabula übersetzt. Man sieht auch aus diesem urtheile (omit noch sp. 18. u. 19. zul vergleichen ist), wie tief der unwille deutschen volkes gegen den rö- mischen hof gewurzelt hatte. Die cistae hiessen spottweise: ablass- trog und man sagte von diesem troge: der pabst habe den schliis- sel dazu. Alles schatzes vlüzze gant ze Roma, dass die da bestänt, und doch niemer wirdet vol: deist ein unsaliges hol, sagt Freidank schon zweihundert jahre friher. — Capistrano selbst nennt er ei- nen hoffärtigen, ‘qui verbum sibi contrarium pacienter ferre non pos- set.' Von seinen wunderkuren sagt er: 'si quis contractus vel clau- dus ex confidencia orta se putavit melius stare, illum procedere socii sui compulerunt, clamantes et magno tumultu populum ad cla- mandum Ihesus provocantes; tulerunt eorum baculos et sustenta- cula, suspendentes ea in ecclesia coram ymagine s. Bernhardi. — Fama tamen erat, quod sic curati recidivantes baculos ut pluri- mum repecierunt. — Er wirft Capistrano vor, dass, während er verachtung der weltlichen güter gepredigt, er dennoch gute speisen und noch bessere weine gefordert habe. — Seine schilderungen der unwissenheit der damaligen geistlichen, (sp. 17) der sittenlosigkeit der fürsten und edeln (ad bella nocturna promptissimi imbelles ad reliqua et ad nihil aliud animosi quam ad voluptatis et luxurie studium, venatu bestias insequi, pauperibus superbe crudeliterque dominari, de quorum sudoribus arces erigunt fortissimas, non ad bellum sed fugam); — ferner iiber die schiäche und trägheit des kaisers Friedrich (sp. 10. 17 u. 18. er nennt ihn ‘rex Romanorum verius Judeorum."), und üiber den pabst Nicolaus (sp. 18.) beweisen seine unbefangenheit. Ueberhaupt ist seine kleine chronik für die
338 ordinibus aperte ac libere castigare suevit. (praef. Menck.) Sein ur- theil über Capistranus ist bezeichnend: Eodem anno (1451) missus est a sede apostolica frater Johannes de Capistrano cum 12 fra- tribus ordinis minorum ad convertendum Bohemos, de quo fratre scripta et dicta multa de miraculis per eum factis, per mundum divulgata sunt. Eodem quoque anno per dictum legatum posite sunt ciste ad reponendum pecunias eorum qui volebant consequi graciam anni jubilei post ipsum annum jubileum completum de superhabundante, ut quia currentes ad Romam nondum totum thesaurum Alemannorum exhausissent, quod restabat fiscus cista- rum devoraret. Quidam vana spe absolucionis plenarie in injuste ablatorum et detentorum restitucione ad illas cistas avide concur- rerunt. Alii autem attententes indulgencias ad modum cerusorum deferri venales, eas contempserunt, et fortassis omnino, quia cause male fastus et avaricie curie romane. Er fügt dieser freimithigen aeusserung in märkischem dialecte die worte bei: tus stille ! lat over gan! was Mencken mit: sed heus! manum de tabula übersetzt. Man sieht auch aus diesem urtheile (omit noch sp. 18. u. 19. zul vergleichen ist), wie tief der unwille deutschen volkes gegen den rö- mischen hof gewurzelt hatte. Die cistae hiessen spottweise: ablass- trog und man sagte von diesem troge: der pabst habe den schliis- sel dazu. Alles schatzes vlüzze gant ze Roma, dass die da bestänt, und doch niemer wirdet vol: deist ein unsaliges hol, sagt Freidank schon zweihundert jahre friher. — Capistrano selbst nennt er ei- nen hoffärtigen, ‘qui verbum sibi contrarium pacienter ferre non pos- set.' Von seinen wunderkuren sagt er: 'si quis contractus vel clau- dus ex confidencia orta se putavit melius stare, illum procedere socii sui compulerunt, clamantes et magno tumultu populum ad cla- mandum Ihesus provocantes; tulerunt eorum baculos et sustenta- cula, suspendentes ea in ecclesia coram ymagine s. Bernhardi. — Fama tamen erat, quod sic curati recidivantes baculos ut pluri- mum repecierunt. — Er wirft Capistrano vor, dass, während er verachtung der weltlichen güter gepredigt, er dennoch gute speisen und noch bessere weine gefordert habe. — Seine schilderungen der unwissenheit der damaligen geistlichen, (sp. 17) der sittenlosigkeit der fürsten und edeln (ad bella nocturna promptissimi imbelles ad reliqua et ad nihil aliud animosi quam ad voluptatis et luxurie studium, venatu bestias insequi, pauperibus superbe crudeliterque dominari, de quorum sudoribus arces erigunt fortissimas, non ad bellum sed fugam); — ferner iiber die schiäche und trägheit des kaisers Friedrich (sp. 10. 17 u. 18. er nennt ihn ‘rex Romanorum verius Judeorum."), und üiber den pabst Nicolaus (sp. 18.) beweisen seine unbefangenheit. Ueberhaupt ist seine kleine chronik für die
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339 geschihte von Sachsen, Brandenburg, der Lausitz und Schlesien von wichtigkeit. Auch erwähnt er, dass er ausser derselben noch ein werk verfasst habe, nehmlich eine sammlung streitschriften in angelegenheiten des schisma's vom j. 1442, unter dem titel: liber perplexorum ecclesie' (sp. 11.). Seine übrigen schriften verzeichnet Jöcher (s. v. Matthias Doringus), welcher aber seinen tod auf das j. 1493 oder 1494 setzt. Auch Mencken wusste sein todesjahr nicht, obgleich er ahnte, dass es bald nach 1464 erfolgt seyn miisse. Dass er für hebung der bildung seiner ordensgenossen besorgt war wird unten ad pag. 297. 31 erwähnt werden. S.292. iv. Martinus Fabri, über ihn s. Dietmann oberl. priesterschaft s. 139. — 296. 1. Von hier an ist das necrologium dazu benützt worden, man- cherlei nachrichten über das kloster zu verzeichnen. Die auf- zeichnung ist zu verschiedenen zeiten geschehen und stand im ori- ginal nicht nach ordnung der zeitfolge. Eigentlich beginnen diese nachrichten s. 299. 11. Jn der abschrift des Scultetus ist was s. 296, 1 bis 297, 29 steht dem kalender vorausgeschikt, mit der be- merkung, dass dies 'auf dem vordern brethe inwendig der secunda fac. b' geschrieben gewesen sey. Beim abdruck ist der zobelschen anordnung gefolgt worden. Anno dom. 1470. Scultetus las, wahrscheinlich richtiger 1450, da die erzählung hier nach der zeitrechnung fortgeht und das jahr 1470 später folgt mit der angabe: "item 1470 reconciliata est ecclesia fratr. min'. Knauth in seiner beschreibung des görl. klosters 1765 flg. sagt: in dem jubeljahre 1450 erwiesen sich die einwohner gegen diese kirche sehr mildthätig. Dahero denn von denen ge- schenken die ganze kirche renoviret; die decke des schiffes, welche nur bishero mit balcken u. bretern beleget war, konnte gewölbet werden. Jngleichen schloss man auch die niedern gewölber zwi- schen denen pfeilern auf welchen die lange emporkirche zu finden, fasste selbe oben auf beyden seiten mit einer steinern lehne u. fertigte auf selbe zu gehen die steinerne treppe. Solche höhe (em- Porkirche) übergab man denen heil. aposteln, dahero sie in cellis S. S. apostolorum genennet wurde. 396. 11. Jtem 1470 reconciliata est. s. unten s. 305. 28. 7. Jnfermaria krankenstube. 8. 1402 intra, Scultetus lesart quatuor intra cancellos ist offenbar die richtige. — — 43 *
339 geschihte von Sachsen, Brandenburg, der Lausitz und Schlesien von wichtigkeit. Auch erwähnt er, dass er ausser derselben noch ein werk verfasst habe, nehmlich eine sammlung streitschriften in angelegenheiten des schisma's vom j. 1442, unter dem titel: liber perplexorum ecclesie' (sp. 11.). Seine übrigen schriften verzeichnet Jöcher (s. v. Matthias Doringus), welcher aber seinen tod auf das j. 1493 oder 1494 setzt. Auch Mencken wusste sein todesjahr nicht, obgleich er ahnte, dass es bald nach 1464 erfolgt seyn miisse. Dass er für hebung der bildung seiner ordensgenossen besorgt war wird unten ad pag. 297. 31 erwähnt werden. S.292. iv. Martinus Fabri, über ihn s. Dietmann oberl. priesterschaft s. 139. — 296. 1. Von hier an ist das necrologium dazu benützt worden, man- cherlei nachrichten über das kloster zu verzeichnen. Die auf- zeichnung ist zu verschiedenen zeiten geschehen und stand im ori- ginal nicht nach ordnung der zeitfolge. Eigentlich beginnen diese nachrichten s. 299. 11. Jn der abschrift des Scultetus ist was s. 296, 1 bis 297, 29 steht dem kalender vorausgeschikt, mit der be- merkung, dass dies 'auf dem vordern brethe inwendig der secunda fac. b' geschrieben gewesen sey. Beim abdruck ist der zobelschen anordnung gefolgt worden. Anno dom. 1470. Scultetus las, wahrscheinlich richtiger 1450, da die erzählung hier nach der zeitrechnung fortgeht und das jahr 1470 später folgt mit der angabe: "item 1470 reconciliata est ecclesia fratr. min'. Knauth in seiner beschreibung des görl. klosters 1765 flg. sagt: in dem jubeljahre 1450 erwiesen sich die einwohner gegen diese kirche sehr mildthätig. Dahero denn von denen ge- schenken die ganze kirche renoviret; die decke des schiffes, welche nur bishero mit balcken u. bretern beleget war, konnte gewölbet werden. Jngleichen schloss man auch die niedern gewölber zwi- schen denen pfeilern auf welchen die lange emporkirche zu finden, fasste selbe oben auf beyden seiten mit einer steinern lehne u. fertigte auf selbe zu gehen die steinerne treppe. Solche höhe (em- Porkirche) übergab man denen heil. aposteln, dahero sie in cellis S. S. apostolorum genennet wurde. 396. 11. Jtem 1470 reconciliata est. s. unten s. 305. 28. 7. Jnfermaria krankenstube. 8. 1402 intra, Scultetus lesart quatuor intra cancellos ist offenbar die richtige. — — 43 *
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340 S.297.11. in peste, über diese furchtbare pest vgl. Manl. lib. VI. cap. CXL. S.297.31. Anno d. Mecelxij — scriptum est inventarium istud. Die an- zahl der biicher vermehrte sich in folgenden jahre stark. Ursache davon war, dass um 1458 eine mönchsschule in unserm kloster auf- gerichtet wurde. Der für hebung des bildungszustandes seines ordens besorgte provincial Mathias Döring (s. anm. S. 281. vl.) war der gründer dieser studienanstalt. Er meldete in einem noch vorhandenen schreiben dem rathe zu Görlitz was im werke sey: Jesum Christum ezu eim gruss. E. E. thue melden dass in 'sammelunge eines capitels alda geschlossen nach gebiehrlichkeit 'czulegen ein studium in das closter vnsers ordens in der stadt ‘Görlitz, also dass do kommen würden zu demselbien studio acht 'oder zehn brüder vnd zwo vorständliche vnde woltuchtige lese- 'meister die die genanten bruder vnde studenten nach gote czucht 'ere vnd redlichkeit des ordens sollen vnd werden vorstehen euch 'czu euren nucz vnde fromen der seelen seligkeit vnde leuten vnd landen. Gegeben am dienstag in dem pfingsten 1458 in dem ca- "pitel zu Braunschwig'. Dieses studium brachte ein grösseres wissenschaftliches leben in das kloster, welches auch zur beständigen vermehrung der bi- bliothek veranlassung gab, wobei man sich nicht mehr auf geist- liche schriften beschränkte, sondern auch aus andern fächern der wissenschaft manches zu erwerben wusste. Wir können vermuthen dass die lectoren gelehrte männer waren, wenigstens im sinne je- ner zeit. Ueber die eigentlichen verhältnisse u. innern einrichtungen dieser klosterschule ist übrigens nichls bekannt. Wahrscheinlich war das studium eine vorbereitung zur hochschule, namentlich Er- furth. vgl. s. 293. xi. Studentes philosophiae werden s. 289. x. xviij. und s. 290. vi. erwähnt. Ein schiler aber ging aus dieser anstalt hervor, dessen ruhm ganz Deutschland erfüillte, Valentin Fried- land aus Trotschendorf; wenigstens die anfangsgrinde der wis- senschaft erhielt er von den mönchen im kloster und der anblick ihrer bibliothek begeisterte ihn zu dem wunsche ein gelehrter zu werden. Knauthe's gymnas. augustum. s. 17. Otto's gel. lexicon. III. s. 416. Pinzger's Trotzendorf. s. 4. Durch kauf, abschrift und geschenke (s. oben s. 271. iiij) war eine summe von etwa 300 schriften zusammengekommen, welche 1565, wo, das kloster in ein gymnasium umgewandelt ward, an diese neue anstalt iibergingen und von da ab als schulbibliothek galten. Sie wurden zuerst in einem 1472 eingerichteten und gewölbten ge- mache (s. 282. sp. 10. nachmals die quarta des gymn.), später in
340 S.297.11. in peste, über diese furchtbare pest vgl. Manl. lib. VI. cap. CXL. S.297.31. Anno d. Mecelxij — scriptum est inventarium istud. Die an- zahl der biicher vermehrte sich in folgenden jahre stark. Ursache davon war, dass um 1458 eine mönchsschule in unserm kloster auf- gerichtet wurde. Der für hebung des bildungszustandes seines ordens besorgte provincial Mathias Döring (s. anm. S. 281. vl.) war der gründer dieser studienanstalt. Er meldete in einem noch vorhandenen schreiben dem rathe zu Görlitz was im werke sey: Jesum Christum ezu eim gruss. E. E. thue melden dass in 'sammelunge eines capitels alda geschlossen nach gebiehrlichkeit 'czulegen ein studium in das closter vnsers ordens in der stadt ‘Görlitz, also dass do kommen würden zu demselbien studio acht 'oder zehn brüder vnd zwo vorständliche vnde woltuchtige lese- 'meister die die genanten bruder vnde studenten nach gote czucht 'ere vnd redlichkeit des ordens sollen vnd werden vorstehen euch 'czu euren nucz vnde fromen der seelen seligkeit vnde leuten vnd landen. Gegeben am dienstag in dem pfingsten 1458 in dem ca- "pitel zu Braunschwig'. Dieses studium brachte ein grösseres wissenschaftliches leben in das kloster, welches auch zur beständigen vermehrung der bi- bliothek veranlassung gab, wobei man sich nicht mehr auf geist- liche schriften beschränkte, sondern auch aus andern fächern der wissenschaft manches zu erwerben wusste. Wir können vermuthen dass die lectoren gelehrte männer waren, wenigstens im sinne je- ner zeit. Ueber die eigentlichen verhältnisse u. innern einrichtungen dieser klosterschule ist übrigens nichls bekannt. Wahrscheinlich war das studium eine vorbereitung zur hochschule, namentlich Er- furth. vgl. s. 293. xi. Studentes philosophiae werden s. 289. x. xviij. und s. 290. vi. erwähnt. Ein schiler aber ging aus dieser anstalt hervor, dessen ruhm ganz Deutschland erfüillte, Valentin Fried- land aus Trotschendorf; wenigstens die anfangsgrinde der wis- senschaft erhielt er von den mönchen im kloster und der anblick ihrer bibliothek begeisterte ihn zu dem wunsche ein gelehrter zu werden. Knauthe's gymnas. augustum. s. 17. Otto's gel. lexicon. III. s. 416. Pinzger's Trotzendorf. s. 4. Durch kauf, abschrift und geschenke (s. oben s. 271. iiij) war eine summe von etwa 300 schriften zusammengekommen, welche 1565, wo, das kloster in ein gymnasium umgewandelt ward, an diese neue anstalt iibergingen und von da ab als schulbibliothek galten. Sie wurden zuerst in einem 1472 eingerichteten und gewölbten ge- mache (s. 282. sp. 10. nachmals die quarta des gymn.), später in
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341 dem zimmer, wo noch jetzt die schul- und armenbibliothek stehet, aufgestellt. Natürlich war von dem alten biicherschatze nur we- niges den zwecken der schule diensam. Die alten folianten dien- ten einstweilen den würmern zur beschäftigung und füllten müs- sig die buchfächer. Es machte daher 1767 der conrector M. Geiss- ler, bibliothekar der öffentlichen stadtbibliothek dem rathe den vor- schlag, die klosterbibliothek mit dieser zu vereinigen. Dies wurde auch ausgeführt und so macht sie noch gegenwärtig einen be- standtheil der stadtbibliothek, welche nach dem namen ihres stif- ters die milichsche genannt wird, aus. Sie ist noch niemals ge- nauer durchforscht und beschrieben worden. Eine oberflächliche aufzählung der titel gab Geissler in programmen heraus (1764 — 1768), welche Neumann etwas geuauer eingehend fortsetzte (1748 — 86. 88. 90. 92. 95 — 98.) Es lässt sich hiernach jetzt nicht be- stimmen ob alle werke welche das inventarium von 1362 anführt noch vorhanden sind, doch ist es wahrscheinlich dass nur wenige fehlen dürften. Nachrichten über diese bibliothek geben Knauths nachr. von den bibl. zu Görlitz und Hortzschansky von den öffentl. bibl. in der Oberlaus. monatschr. 1799. I. s. 346 flgd. Zobel liess das inventarium in letztgenannter zeitschrift. 1799. II. S. 667. abdruk- ken, wo aber s. 668. sp. 28. Notlera für Notula steht, was zu der vermuthung einer hds. des Notker (psalmenübersetzung, welche auch zuweilen vergeblich gesucht worden ist) führte. Dr. Klemm, welcher in s. geschichte der samml. für kunst u. wissensch. Zerbst 1837. schätzbare mittheilungen iber alte bibliotheken macht, ist unsere klosterbibliothek entgangen, sowie er auch die milichsche nicht erwähnt hat. Dagegen macht er das verzeichniss der alten kirchenbibliothek, gestiftet von Johann Goschüitz im j. 1439, nach einer handsch. der oberlaus. gesellschaft der w. bekannt. Schon friher, 1799, gab der superintendent Jancke zu Görlitz eine ge- schichte dieser bibliothek heraus und bei ihm findet man das testa- ment des prädicators Goschütz getreu nach dem originale des rathsarchives. Unrichtig hatte es noch friher Knauthe (histor. nachr. von den bibl. Görl. 1737. s. 11 bis 14) abdrucken lassen. Es enthält ebenfalls das verzeichniss seiner vermachten bücher. Bei der reformation, wann? ist nicht genauer bekannt, wurden diese bicher heimlich aus der kirche genommen und ins kloster ge- schafft. Sie sind seit dem auch bei der klosterbibliothek und mit dieser vermischt geblieben. Das verzeichniss im testamente enthält weniger bücher als der katalog, welchen Klemm bekannt gemacht hat. S. 248.15. geclardi l. Gerhardi.
341 dem zimmer, wo noch jetzt die schul- und armenbibliothek stehet, aufgestellt. Natürlich war von dem alten biicherschatze nur we- niges den zwecken der schule diensam. Die alten folianten dien- ten einstweilen den würmern zur beschäftigung und füllten müs- sig die buchfächer. Es machte daher 1767 der conrector M. Geiss- ler, bibliothekar der öffentlichen stadtbibliothek dem rathe den vor- schlag, die klosterbibliothek mit dieser zu vereinigen. Dies wurde auch ausgeführt und so macht sie noch gegenwärtig einen be- standtheil der stadtbibliothek, welche nach dem namen ihres stif- ters die milichsche genannt wird, aus. Sie ist noch niemals ge- nauer durchforscht und beschrieben worden. Eine oberflächliche aufzählung der titel gab Geissler in programmen heraus (1764 — 1768), welche Neumann etwas geuauer eingehend fortsetzte (1748 — 86. 88. 90. 92. 95 — 98.) Es lässt sich hiernach jetzt nicht be- stimmen ob alle werke welche das inventarium von 1362 anführt noch vorhanden sind, doch ist es wahrscheinlich dass nur wenige fehlen dürften. Nachrichten über diese bibliothek geben Knauths nachr. von den bibl. zu Görlitz und Hortzschansky von den öffentl. bibl. in der Oberlaus. monatschr. 1799. I. s. 346 flgd. Zobel liess das inventarium in letztgenannter zeitschrift. 1799. II. S. 667. abdruk- ken, wo aber s. 668. sp. 28. Notlera für Notula steht, was zu der vermuthung einer hds. des Notker (psalmenübersetzung, welche auch zuweilen vergeblich gesucht worden ist) führte. Dr. Klemm, welcher in s. geschichte der samml. für kunst u. wissensch. Zerbst 1837. schätzbare mittheilungen iber alte bibliotheken macht, ist unsere klosterbibliothek entgangen, sowie er auch die milichsche nicht erwähnt hat. Dagegen macht er das verzeichniss der alten kirchenbibliothek, gestiftet von Johann Goschüitz im j. 1439, nach einer handsch. der oberlaus. gesellschaft der w. bekannt. Schon friher, 1799, gab der superintendent Jancke zu Görlitz eine ge- schichte dieser bibliothek heraus und bei ihm findet man das testa- ment des prädicators Goschütz getreu nach dem originale des rathsarchives. Unrichtig hatte es noch friher Knauthe (histor. nachr. von den bibl. Görl. 1737. s. 11 bis 14) abdrucken lassen. Es enthält ebenfalls das verzeichniss seiner vermachten bücher. Bei der reformation, wann? ist nicht genauer bekannt, wurden diese bicher heimlich aus der kirche genommen und ins kloster ge- schafft. Sie sind seit dem auch bei der klosterbibliothek und mit dieser vermischt geblieben. Das verzeichniss im testamente enthält weniger bücher als der katalog, welchen Klemm bekannt gemacht hat. S. 248.15. geclardi l. Gerhardi.
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342 — — S. 298. 22. alis l. alia. 24. Libri quinque de mortuis, von diesen ist nur das necrologium — übrig geblieben ; vielleicht aber übertrug der gardian Nic. von Bern- hartsdorf aus diesen ältern todtenbiichern die nachrichten in un- ser werk. 299. 1. tia l. ita. 23. Henricus Steynrucker — judex civil. Er kommt in den jahren 1338 — 1343 als erbrichter, judex, vor. ältestes stadtbuch. 300.28. Anno dom. MCXXXJ — Die nachricht üiber die erbauung der stadt Görlitz und die folgende (sp. 29 — 34) wurden gelegentlich hier eingeschoben. sp. 35. nimmt die hierdurch unterbrochene aufzählung der stiftungen wieder auf. 302. 2. Lomez, Lomnitz. 302. 15—18. hier folgen wieder später eingeschobene geschichtliche be- merkungen. 19. Anno dom. Mecclxxj ego frater ny. florini — Knauth a. a. o. erzählt: Da sich nun die einwohner der stadt mehreten u. die mes- sen in dieser kirche besuchten, ingleichen auch die anzahl der münche stärker wurde, dergestalt dass der convent aus 40 u. mehr münchen bestand, so war vor beyde der platz zu enge. Dahero dachte man auf eine erweiterung, Dies geschahe ao. 1371. da man am tage S. Benedicti den 21. mart. freyt. vor judica die mauern des chors um den hohen altar einriss, dieselben der an- dern mauern auf den seiten des schiffes gleich hoch aufführte, ferner einen platz zu einem neuen chore gegen morgen in der länge, wie er sich itzo findet, absteckte, den grund grub u. am tage S. Potentianae, montags nach exaudi, den 15. may in gegen- wart der geistlichkeit, des raths u. der gemeine den ersten grund- stein mit vielen ceremonien legte. Zugleich ward auch an der mitternachtsseite ein steinerner closterthurm angeleget u. daneben eine schöne gewölbte sacristey, nebst einem darüber gesetzten ge- wölbe erbauet, wie beides noch zu unserer zeit stehet. Gleicher gestalt setzte man ein neu stûck gegen mittag an die alte kirche u. bauete denjenigen theil am clostergebäude welcher unten am creutzgang stösset u. in der weihe der heil. Barbarae gewiedmet ward. Beydes, das neue chor als auch s. Barbara capelle wurden oben mit schrenkgewölbern geschlossen und kamen ao. 1381 am tage der h. Hedwig zu stande. vgl. S. 305. 14. 305.10. per magr. ortulphum famosum in arte organica. Die- ser Ortulphus soll auch das schnitzwerk an dem gestiihle (vermuth- lich das jetzige rathsgestihle, da die chorstiihle 1484 zu stande kamen) verfertigt haben. Er kommt in den rathsrechnungen jener
342 — — S. 298. 22. alis l. alia. 24. Libri quinque de mortuis, von diesen ist nur das necrologium — übrig geblieben ; vielleicht aber übertrug der gardian Nic. von Bern- hartsdorf aus diesen ältern todtenbiichern die nachrichten in un- ser werk. 299. 1. tia l. ita. 23. Henricus Steynrucker — judex civil. Er kommt in den jahren 1338 — 1343 als erbrichter, judex, vor. ältestes stadtbuch. 300.28. Anno dom. MCXXXJ — Die nachricht üiber die erbauung der stadt Görlitz und die folgende (sp. 29 — 34) wurden gelegentlich hier eingeschoben. sp. 35. nimmt die hierdurch unterbrochene aufzählung der stiftungen wieder auf. 302. 2. Lomez, Lomnitz. 302. 15—18. hier folgen wieder später eingeschobene geschichtliche be- merkungen. 19. Anno dom. Mecclxxj ego frater ny. florini — Knauth a. a. o. erzählt: Da sich nun die einwohner der stadt mehreten u. die mes- sen in dieser kirche besuchten, ingleichen auch die anzahl der münche stärker wurde, dergestalt dass der convent aus 40 u. mehr münchen bestand, so war vor beyde der platz zu enge. Dahero dachte man auf eine erweiterung, Dies geschahe ao. 1371. da man am tage S. Benedicti den 21. mart. freyt. vor judica die mauern des chors um den hohen altar einriss, dieselben der an- dern mauern auf den seiten des schiffes gleich hoch aufführte, ferner einen platz zu einem neuen chore gegen morgen in der länge, wie er sich itzo findet, absteckte, den grund grub u. am tage S. Potentianae, montags nach exaudi, den 15. may in gegen- wart der geistlichkeit, des raths u. der gemeine den ersten grund- stein mit vielen ceremonien legte. Zugleich ward auch an der mitternachtsseite ein steinerner closterthurm angeleget u. daneben eine schöne gewölbte sacristey, nebst einem darüber gesetzten ge- wölbe erbauet, wie beides noch zu unserer zeit stehet. Gleicher gestalt setzte man ein neu stûck gegen mittag an die alte kirche u. bauete denjenigen theil am clostergebäude welcher unten am creutzgang stösset u. in der weihe der heil. Barbarae gewiedmet ward. Beydes, das neue chor als auch s. Barbara capelle wurden oben mit schrenkgewölbern geschlossen und kamen ao. 1381 am tage der h. Hedwig zu stande. vgl. S. 305. 14. 305.10. per magr. ortulphum famosum in arte organica. Die- ser Ortulphus soll auch das schnitzwerk an dem gestiihle (vermuth- lich das jetzige rathsgestihle, da die chorstiihle 1484 zu stande kamen) verfertigt haben. Er kommt in den rathsrechnungen jener
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343 zeit öftrer vor, indem er an dem damals (1377 flgde) neuerbauten rathhause arbeitete. 1378 erhielt er anderthalb schock groschen 'pro stuba, füir eine stube. Vermuthlich schnitzte er zierliches getaefel in die rathsstuben, wovon jetzt nichts mehr vorhanden ist. S. — 41. illam pulchram et deuotam aspectu ymaginem b. virginis. Die- ses marienbild ist noch vorhanden und unter dem namen der gol- denen Marie bekannt. Es ist zu bedauern dass hier die angabe des meisters der dieses bild schnitzte fehlt. Erst 1400 wurde es auf den hochaltar gestellt und noch später, 1487 'haben die tisch- lermeister Peter u. Paul zu Görlitz angehoben die werkliche tafel unser lieben frauen mit dem gesprenge u. auszuge, die man ihnen um 8 mrk andingete, zu machen; u. das folgende jahr hat mei- ster Hans Olmützer angefangen die nativitatem Christi u. andere bilder darein zu schneiden u. wurde ihm auf eine woche ein rhei- nischer gulden zum lohne gegeben." (görl. annal. 1500) als der kauf- mann Nicolaus Steinberger noch 100 mrk dazu schenkte, ist end- lich dieser schöne hochaltar vollendet worden. Den kunstwerth des- selben hat Bisching (alterth. der stadt 5.) gewürdigt u. den mei- ster Olmitzer für einen tichtigen künstler anerkant. Von ihm rührt auch ein zweiter altar her, auf welchem die salbung Chr., aus cinem steine, welcher von Prag hierher geschafft, gehauen u. von Georg Emrich dem kloster geschenkt wurde. Gewiss hat derselbe künstler auch an andern kunstwerken von Görlitz antheil und es wäre wünschenswerth mehr von ihm zu wissen. Dass er in Mähren geboren worden sey, wie Biisching aus seinem namen fir gewiss annimmt, ist nicht nothwendig; am ende des 15. jahrh. hatten sich die familiennamen schon festgesetzt und wir finden den namen Olmutzer auch sonst noch in Görlitz. Der meister Hans O. lebte mit weib u. kind mehre jahre in Görlitz. 1503 zog er fort und der rath gab ihm folgenden abschied: Abscheid mei- ster Hannsen Olomuczern dem bildenschnitzer gegebenn. — Vor allen — bekennen wir burgermeistr. vnd ratmannen der stat Gör- litz das der vorsichtige meister Hans Olmûtzer bildenhawer czei- ger diss briues etzliche jar bey vns gewonet vnd sich mit sampt seinem weybe vnd kindern erlich vnd fromlich in gutem geruchte gehalden, sich auch numals gutlich von vns gescheyden vnd ent- brochen hat vnd wo ess im fuglich gwest in gerne bey vns len- ger wolden erlyden haben. Dieweil aber sein bestes wesen vnd wonung als er vns furbrocht andersswo gedenkt zesuchen, bitten wir mit vleis im inn seinen anligenden sachen gunst hulff vnnd forderung zuertzeigen. Das zu vrkund etc. Sonnabend vor trini- tatis ao. xvciij. (1503) lib. missiv. msc. Seine meisterschaft hatte Olmützer vom Hans Linddörffer Baumeister des domstiftes zu
343 zeit öftrer vor, indem er an dem damals (1377 flgde) neuerbauten rathhause arbeitete. 1378 erhielt er anderthalb schock groschen 'pro stuba, füir eine stube. Vermuthlich schnitzte er zierliches getaefel in die rathsstuben, wovon jetzt nichts mehr vorhanden ist. S. — 41. illam pulchram et deuotam aspectu ymaginem b. virginis. Die- ses marienbild ist noch vorhanden und unter dem namen der gol- denen Marie bekannt. Es ist zu bedauern dass hier die angabe des meisters der dieses bild schnitzte fehlt. Erst 1400 wurde es auf den hochaltar gestellt und noch später, 1487 'haben die tisch- lermeister Peter u. Paul zu Görlitz angehoben die werkliche tafel unser lieben frauen mit dem gesprenge u. auszuge, die man ihnen um 8 mrk andingete, zu machen; u. das folgende jahr hat mei- ster Hans Olmützer angefangen die nativitatem Christi u. andere bilder darein zu schneiden u. wurde ihm auf eine woche ein rhei- nischer gulden zum lohne gegeben." (görl. annal. 1500) als der kauf- mann Nicolaus Steinberger noch 100 mrk dazu schenkte, ist end- lich dieser schöne hochaltar vollendet worden. Den kunstwerth des- selben hat Bisching (alterth. der stadt 5.) gewürdigt u. den mei- ster Olmitzer für einen tichtigen künstler anerkant. Von ihm rührt auch ein zweiter altar her, auf welchem die salbung Chr., aus cinem steine, welcher von Prag hierher geschafft, gehauen u. von Georg Emrich dem kloster geschenkt wurde. Gewiss hat derselbe künstler auch an andern kunstwerken von Görlitz antheil und es wäre wünschenswerth mehr von ihm zu wissen. Dass er in Mähren geboren worden sey, wie Biisching aus seinem namen fir gewiss annimmt, ist nicht nothwendig; am ende des 15. jahrh. hatten sich die familiennamen schon festgesetzt und wir finden den namen Olmutzer auch sonst noch in Görlitz. Der meister Hans O. lebte mit weib u. kind mehre jahre in Görlitz. 1503 zog er fort und der rath gab ihm folgenden abschied: Abscheid mei- ster Hannsen Olomuczern dem bildenschnitzer gegebenn. — Vor allen — bekennen wir burgermeistr. vnd ratmannen der stat Gör- litz das der vorsichtige meister Hans Olmûtzer bildenhawer czei- ger diss briues etzliche jar bey vns gewonet vnd sich mit sampt seinem weybe vnd kindern erlich vnd fromlich in gutem geruchte gehalden, sich auch numals gutlich von vns gescheyden vnd ent- brochen hat vnd wo ess im fuglich gwest in gerne bey vns len- ger wolden erlyden haben. Dieweil aber sein bestes wesen vnd wonung als er vns furbrocht andersswo gedenkt zesuchen, bitten wir mit vleis im inn seinen anligenden sachen gunst hulff vnnd forderung zuertzeigen. Das zu vrkund etc. Sonnabend vor trini- tatis ao. xvciij. (1503) lib. missiv. msc. Seine meisterschaft hatte Olmützer vom Hans Linddörffer Baumeister des domstiftes zu
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344 Passau erhalten, wie ein anderer merkwüirdiger brief vom j. 1502. beweist. Der rath zu Görlitz an meister Micheln des thumstiffts zu Magdeburg baumeister. Vnssern fruntlichenn dinst zuuor. nam- haftiger vnd vorsichtiger besonders gunstiger guter frund. An vns ist gelanget wie einer vnser mitburger, Jorg Radisch gnant, vff ewer steynhutte vffgetribenn worden, dorvmb das er meister Hanssen Olomutzern bey vns geerbeitt habe, vff wess angeben aber sulchs geschieht, môgen wir nicht verstehn, dieweil denn der namhafte Hans Lyndtorffer des Thumbstiefftes zu Passaw bawmeister den gnannten Hans Olomutzer vor einen redlichinn meister seiner kunst gebews vnd erbeit des steynwergks erkanth vnd in wo er ess be- gern mit erbeit fordern wolde (wie ir auss inneliegenden abschrif- ten seiner briue weiter vernemin werdet) er sich auch bey vns erlich vnd fromlich gehaldenn, bitten wir mit fleis fruntlichen wel- let nicht gestaten das gnanter Jorg Radisch vnser mitburger aus angetzeigten vrsachen werde vffgetrieben, sonder gunstlichen ver- fügen, das er bey euch vnd anderswo wie ander frome gesellen zugelossen vnd mit erbeit gefordert werde, denn so gemelter mei- ster Hans zugelossen wirt, werden auch dieienigen die im geerbeitt, als ir selbst vnd meniglich zu ermessen habt, vnbillicher weise vff- getrieben. Als wir vns des zu euch ersehen wollen. dat. 2a post corp. X. 1502. lib. missivar. gorlic. msc. Dass Olmüitzer wahrscheinlich wegen einer verletzung seines künstlerstolzes Görlitz verliess wird folgender brief Pasca Alvensle- bens zu Magdeburg der freien künste u. der medicin magister, an den görlitzer rath darthun, der auch sonst für die kunstgeschichte jener zeit nicht unwichtig ist: Meyn freuntlichen vnd unfurdrossen dinste zeuuor, Erasmen wolweisen etc. Ess hat mir meister Hanns Ol- myczer zeu erkennen geben, wy her Hansen Frenzel ewer stad mitburgher eyne tafel, sanct Annen myt irem ganczem vleiss vff dass getrewlichste aufgericht vnd bereyt habe, vnd wy wol her durch her Valtyn Sneider burgermeister vortrost sey worden, wass sy besser dan C vnd X. fl. rh., lauth des gedinges, besser worde. solle gedachter Hans Frentzel meister Hanssen am schaden nicht lassen, aber wy wol sich meister Hans obgedacht offtmals kegen ym beklaget dass herr x fl. mer dann sich dy summa des gedin- ges vorstregkt bey seynen waren trewen dar vff gewanth, ist her doch desselbigen von ym bisher vnentricht geblieben; mich der- halben gebeten en kegen ewern weisheiten gerughen zou vorscrei- ben, demnach ist an ewer weisheit, alse meyne gunstigen hern, meyn vleissige bitte, gedachten Hansen Frentzel vff wegen der bil- lichkeit gemelten meyster Hansen vnbescedigt zeu halten, zeu wei-
344 Passau erhalten, wie ein anderer merkwüirdiger brief vom j. 1502. beweist. Der rath zu Görlitz an meister Micheln des thumstiffts zu Magdeburg baumeister. Vnssern fruntlichenn dinst zuuor. nam- haftiger vnd vorsichtiger besonders gunstiger guter frund. An vns ist gelanget wie einer vnser mitburger, Jorg Radisch gnant, vff ewer steynhutte vffgetribenn worden, dorvmb das er meister Hanssen Olomutzern bey vns geerbeitt habe, vff wess angeben aber sulchs geschieht, môgen wir nicht verstehn, dieweil denn der namhafte Hans Lyndtorffer des Thumbstiefftes zu Passaw bawmeister den gnannten Hans Olomutzer vor einen redlichinn meister seiner kunst gebews vnd erbeit des steynwergks erkanth vnd in wo er ess be- gern mit erbeit fordern wolde (wie ir auss inneliegenden abschrif- ten seiner briue weiter vernemin werdet) er sich auch bey vns erlich vnd fromlich gehaldenn, bitten wir mit fleis fruntlichen wel- let nicht gestaten das gnanter Jorg Radisch vnser mitburger aus angetzeigten vrsachen werde vffgetrieben, sonder gunstlichen ver- fügen, das er bey euch vnd anderswo wie ander frome gesellen zugelossen vnd mit erbeit gefordert werde, denn so gemelter mei- ster Hans zugelossen wirt, werden auch dieienigen die im geerbeitt, als ir selbst vnd meniglich zu ermessen habt, vnbillicher weise vff- getrieben. Als wir vns des zu euch ersehen wollen. dat. 2a post corp. X. 1502. lib. missivar. gorlic. msc. Dass Olmüitzer wahrscheinlich wegen einer verletzung seines künstlerstolzes Görlitz verliess wird folgender brief Pasca Alvensle- bens zu Magdeburg der freien künste u. der medicin magister, an den görlitzer rath darthun, der auch sonst für die kunstgeschichte jener zeit nicht unwichtig ist: Meyn freuntlichen vnd unfurdrossen dinste zeuuor, Erasmen wolweisen etc. Ess hat mir meister Hanns Ol- myczer zeu erkennen geben, wy her Hansen Frenzel ewer stad mitburgher eyne tafel, sanct Annen myt irem ganczem vleiss vff dass getrewlichste aufgericht vnd bereyt habe, vnd wy wol her durch her Valtyn Sneider burgermeister vortrost sey worden, wass sy besser dan C vnd X. fl. rh., lauth des gedinges, besser worde. solle gedachter Hans Frentzel meister Hanssen am schaden nicht lassen, aber wy wol sich meister Hans obgedacht offtmals kegen ym beklaget dass herr x fl. mer dann sich dy summa des gedin- ges vorstregkt bey seynen waren trewen dar vff gewanth, ist her doch desselbigen von ym bisher vnentricht geblieben; mich der- halben gebeten en kegen ewern weisheiten gerughen zou vorscrei- ben, demnach ist an ewer weisheit, alse meyne gunstigen hern, meyn vleissige bitte, gedachten Hansen Frentzel vff wegen der bil- lichkeit gemelten meyster Hansen vnbescedigt zeu halten, zeu wei-
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345 sen, wente so ess verblibe dringet mich seyn trewer vleiss vnd redlichkeyt, om an ortern wor ess bequeme in seynen rechten, raths, hilffe vnd beistant nicht zcuuersagen. Jn zcuversicht wer- den ess so weyt nicht lassen gelangen, byn ich vmb ewer weis- heit willig zcuuordynen. Dat. Magdeb. donnerstag nach judica 1503. Pasca Aluensleue arcium vnd medicine doctor. (Original in Scultet. collect. vol. VI.) Dieses bildiverk welches Olmitzer für die durch den reichen tuchhändler H. Frenzel errich- tete Annenkirche fertigte finde ich — obgleich es hier tafel ge- nannt wird — in den steinernen bildsäulen aussen an der kirche, da diese die heil. Anna und ihre familie vorstellen und meister- haft gefertigt sind. Jn der kirche selbst ist kein bildwerk dieser art. Merkwürdig ist, dass sich Olmiitzer mit seiner klage gegen Frenzel nach Magdeburg gewendet hatte. Gehörte der Dr. Al- vensleben vielleicht zum schöppenstuhle? S.306. 14. Super curiam s. in der helle. Der hof führte den namen ' die helle! Noch heute giebt es eine hellegasse welche vielleicht nach dem hofe benannt wurde. Unter hof ist nicht gerade ein brauhof, d. i. ein haus mit braugerechtigkeit zu verstehen, son- dern ein haus mit einem hofe. Jn diesem sinne werden höfe schon im stadtbuche beim j. 1305 benannt, auch halbe höfe. Andre höfe wurden nach ihren besitzern genant, z. b. curia Nicze Gunczil, curia Jorge Doring (306. 17. 19.) u. s. w. Es erinnert dies an die ländlichen höfe, bauerhöfe, welche noch jetzt in vielen dorfern namen friiherer besitzer führen, so dass der neue besitzer zuweilen seinen familiennamen aufgeben muss und nach dem guts- namen genannt wird. Jn der Niederlausitz stand sonst der namen des gutes an der thorsäule und die bauerhöfe waren danach in den grundbiichern eingetragen. Jn den städten findet man oft bilder üiber den hausthiren welche die namen der häuser versinnlichen. So in Breslau: der bär auf der orgel, in Görlitz das paradies u. s. W. S. 311. 20. Conuentus Gorlitczensiss — per marchionem brandeburgensem et lusaciensem. vgl. hierzu Worbs abhandl. wann und aus wel- chen rechtsgründen kam die O. L. an das haus Brandenburg. n. laus. magaz. VIII. s. 82. 44
345 sen, wente so ess verblibe dringet mich seyn trewer vleiss vnd redlichkeyt, om an ortern wor ess bequeme in seynen rechten, raths, hilffe vnd beistant nicht zcuuersagen. Jn zcuversicht wer- den ess so weyt nicht lassen gelangen, byn ich vmb ewer weis- heit willig zcuuordynen. Dat. Magdeb. donnerstag nach judica 1503. Pasca Aluensleue arcium vnd medicine doctor. (Original in Scultet. collect. vol. VI.) Dieses bildiverk welches Olmitzer für die durch den reichen tuchhändler H. Frenzel errich- tete Annenkirche fertigte finde ich — obgleich es hier tafel ge- nannt wird — in den steinernen bildsäulen aussen an der kirche, da diese die heil. Anna und ihre familie vorstellen und meister- haft gefertigt sind. Jn der kirche selbst ist kein bildwerk dieser art. Merkwürdig ist, dass sich Olmiitzer mit seiner klage gegen Frenzel nach Magdeburg gewendet hatte. Gehörte der Dr. Al- vensleben vielleicht zum schöppenstuhle? S.306. 14. Super curiam s. in der helle. Der hof führte den namen ' die helle! Noch heute giebt es eine hellegasse welche vielleicht nach dem hofe benannt wurde. Unter hof ist nicht gerade ein brauhof, d. i. ein haus mit braugerechtigkeit zu verstehen, son- dern ein haus mit einem hofe. Jn diesem sinne werden höfe schon im stadtbuche beim j. 1305 benannt, auch halbe höfe. Andre höfe wurden nach ihren besitzern genant, z. b. curia Nicze Gunczil, curia Jorge Doring (306. 17. 19.) u. s. w. Es erinnert dies an die ländlichen höfe, bauerhöfe, welche noch jetzt in vielen dorfern namen friiherer besitzer führen, so dass der neue besitzer zuweilen seinen familiennamen aufgeben muss und nach dem guts- namen genannt wird. Jn der Niederlausitz stand sonst der namen des gutes an der thorsäule und die bauerhöfe waren danach in den grundbiichern eingetragen. Jn den städten findet man oft bilder üiber den hausthiren welche die namen der häuser versinnlichen. So in Breslau: der bär auf der orgel, in Görlitz das paradies u. s. W. S. 311. 20. Conuentus Gorlitczensiss — per marchionem brandeburgensem et lusaciensem. vgl. hierzu Worbs abhandl. wann und aus wel- chen rechtsgründen kam die O. L. an das haus Brandenburg. n. laus. magaz. VIII. s. 82. 44
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Vergleichung mit andern abschriften. — - S. bedeutet die abschrift des M. Bartholomäus Scultetus, J. die des M. Jancke. Die zahl weist die zeile von oben nach. 265. 6. S. u. J. 1485. — 8. S. Barbara. — 14. S. Schweincke, J. Schwe- nicke. — 17. S. u. J. recommendauit. 21. S. am rande: Oberste der Begeynin. J. propriarum. — 7. S. am rande: Penitentzerin. — 13. S. 1485. J. 1584. — 17. S. Niochi. — 26. S. u. J. 1495. 34. Beim xij kal. hat S. noch: Jtem anno dom. 1409 obijt Martinus Pogrel, Marti- nus Raffuff filius eius. 268. 19. S. Wyderin. — 34. S. sollempnis pater. — 36. S. Pöstelt. J. Pö- scelt. — 39. S. 1477. — 41. S. Rodestogk. 269. 7. S. Janitor. — 25 S. hat am rande bemerkt: 'ex libris resigna- tionum. 1433 Hanus Progess resignavit seinen waldt gelegen bey Lichtenberg Iorge Canitzen vnd Iohan Cleczil als vorwesern des Guardian vnd des closters hie zu Gôrlitz den barfûssern, zuvor- rechten kegen der stat mit zinse, geschôssen, oder wer den her- nachmals in vorwesung haben wird, erblichen omui jure quo possedit." 1. S. am rande: Iohannes Bereith notarius gorlic. anno 1474 interuallam minus 8 w. 1. t. indicat. 18 martii fer. 6 ante laetare. An. 1432 stadtschreiber worden vnd also 42 jahr allhie gelebet. Hat den Frawen teich zum Haenichen ge- stifft. — 8. S. am rande: Rot sammete choral Kappe. — 14. lies notabiles. — S. 21/2 lothone und dies mag richtig seyn; denn in der hand- schr. war vermuthlich die dritte j durchstrichen, was 1/2 bedeu- tet, Zobel aber nicht kannte*). 272. 31. 266. 4. 271. *) S. 272. 30. S. hat hier folgende genealogie der Hirschberge angemerkt:
Vergleichung mit andern abschriften. — - S. bedeutet die abschrift des M. Bartholomäus Scultetus, J. die des M. Jancke. Die zahl weist die zeile von oben nach. 265. 6. S. u. J. 1485. — 8. S. Barbara. — 14. S. Schweincke, J. Schwe- nicke. — 17. S. u. J. recommendauit. 21. S. am rande: Oberste der Begeynin. J. propriarum. — 7. S. am rande: Penitentzerin. — 13. S. 1485. J. 1584. — 17. S. Niochi. — 26. S. u. J. 1495. 34. Beim xij kal. hat S. noch: Jtem anno dom. 1409 obijt Martinus Pogrel, Marti- nus Raffuff filius eius. 268. 19. S. Wyderin. — 34. S. sollempnis pater. — 36. S. Pöstelt. J. Pö- scelt. — 39. S. 1477. — 41. S. Rodestogk. 269. 7. S. Janitor. — 25 S. hat am rande bemerkt: 'ex libris resigna- tionum. 1433 Hanus Progess resignavit seinen waldt gelegen bey Lichtenberg Iorge Canitzen vnd Iohan Cleczil als vorwesern des Guardian vnd des closters hie zu Gôrlitz den barfûssern, zuvor- rechten kegen der stat mit zinse, geschôssen, oder wer den her- nachmals in vorwesung haben wird, erblichen omui jure quo possedit." 1. S. am rande: Iohannes Bereith notarius gorlic. anno 1474 interuallam minus 8 w. 1. t. indicat. 18 martii fer. 6 ante laetare. An. 1432 stadtschreiber worden vnd also 42 jahr allhie gelebet. Hat den Frawen teich zum Haenichen ge- stifft. — 8. S. am rande: Rot sammete choral Kappe. — 14. lies notabiles. — S. 21/2 lothone und dies mag richtig seyn; denn in der hand- schr. war vermuthlich die dritte j durchstrichen, was 1/2 bedeu- tet, Zobel aber nicht kannte*). 272. 31. 266. 4. 271. *) S. 272. 30. S. hat hier folgende genealogie der Hirschberge angemerkt:
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347 — — — — — — — — S. 273. 30. S. in principzo quadragesime. — 274. 9. lies memoriale. — 275. 20. S. u. J. haben hier noch die angabe: Item anno dn. obiit vene- rabilis pater, fr. Johannes Holland predicator et confessor at- que senior hujus conventus. cujus anima req. i. p.' — von Zo- bel übersehen. 276. 18. S. mit dem zusatz: † anno d. 1386. 278. 12. S. u. J. Paulus Klingharth, was auch richtig seyn mag. 279. 10. lies fecit. — 29. S. Dapschitz. 280. 37. S. Symphorosae cum 7 filiis. m. m. obijt fr. Matzko Nû- mann praedicator et confessor. 281. 8. S. uxores junge Jacoff — 282. 5. S. et in 32 extitit.' J. minister 32 extitit. 284. 39. S. u. J. Augustinus Mogelyn, was auch das richtige, Mogelyn ist Mügeln in Sachsen. 289. 17. lies Apulei mr. — S. hinter 'sepultus' 1406. — 290. 10. S. Künlyn Meye. — 14. S. custodia prusie. — 22. S. Johannis Auis 291. 23. S. per modicum tempus. 293. 26. S. nicolaus Rymer 295. 12. S. in via romana. — 36. lies: Sanctorum. — 37. Nach einer be- merkung S. stand was nun folgt in der hands. auf dem er- sten blatte. 296. Die nun folgenden nachrichten 296. 1. bis 297. 29. stan- den nach S. anmerkung in der hands. auf blatt 1a und 1b. Zobel schrieb sie hinter einander fort, der ordnung halber. — 20. S. canonicatus — 450. Mathias Hirsperger, etwan zu Maywalde im Jawrischen kretschmer u. schlechtiger. ux. Katherina. E Augustinus biereigner zu Görl. Bartholomaeus, i. fleischer. ii. kramer, 1478, senator. † 1483. 17. august. iil. senator in Görlitz † 1478 19 apr. u A Bartholomaeus, auf Königshain u. Schönborn, hernach zu Lemberg u. ritter auff Wartemberg in Böhmen, davon itzund die Hirssberger zu Warttemberg. E H. Caspar auf Wartemberg E Erasmus. 4. Palthasar (parricida). H. Henrich Herr Caspar. H. Erasmus 4. Paltzer. H. Caspar. Margaretha. Ludomilla. 44
347 — — — — — — — — S. 273. 30. S. in principzo quadragesime. — 274. 9. lies memoriale. — 275. 20. S. u. J. haben hier noch die angabe: Item anno dn. obiit vene- rabilis pater, fr. Johannes Holland predicator et confessor at- que senior hujus conventus. cujus anima req. i. p.' — von Zo- bel übersehen. 276. 18. S. mit dem zusatz: † anno d. 1386. 278. 12. S. u. J. Paulus Klingharth, was auch richtig seyn mag. 279. 10. lies fecit. — 29. S. Dapschitz. 280. 37. S. Symphorosae cum 7 filiis. m. m. obijt fr. Matzko Nû- mann praedicator et confessor. 281. 8. S. uxores junge Jacoff — 282. 5. S. et in 32 extitit.' J. minister 32 extitit. 284. 39. S. u. J. Augustinus Mogelyn, was auch das richtige, Mogelyn ist Mügeln in Sachsen. 289. 17. lies Apulei mr. — S. hinter 'sepultus' 1406. — 290. 10. S. Künlyn Meye. — 14. S. custodia prusie. — 22. S. Johannis Auis 291. 23. S. per modicum tempus. 293. 26. S. nicolaus Rymer 295. 12. S. in via romana. — 36. lies: Sanctorum. — 37. Nach einer be- merkung S. stand was nun folgt in der hands. auf dem er- sten blatte. 296. Die nun folgenden nachrichten 296. 1. bis 297. 29. stan- den nach S. anmerkung in der hands. auf blatt 1a und 1b. Zobel schrieb sie hinter einander fort, der ordnung halber. — 20. S. canonicatus — 450. Mathias Hirsperger, etwan zu Maywalde im Jawrischen kretschmer u. schlechtiger. ux. Katherina. E Augustinus biereigner zu Görl. Bartholomaeus, i. fleischer. ii. kramer, 1478, senator. † 1483. 17. august. iil. senator in Görlitz † 1478 19 apr. u A Bartholomaeus, auf Königshain u. Schönborn, hernach zu Lemberg u. ritter auff Wartemberg in Böhmen, davon itzund die Hirssberger zu Warttemberg. E H. Caspar auf Wartemberg E Erasmus. 4. Palthasar (parricida). H. Henrich Herr Caspar. H. Erasmus 4. Paltzer. H. Caspar. Margaretha. Ludomilla. 44
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348 300. 6. S. comparauit ut — . 28 bis 40. Diese nachrichten waren am obern rande aufgeschrieben. J. Scultet hat einige erläuterungen dazu geschrieben und dabei die annales franciscanorum benutzt. Von den Wirsingern sagt er: Wirsinger nobilium insignia: füren im schilde drei berge, darauf 3 kleeblätter; oben ein zugetha- hener helm, darauf 2 adelersflügel vnd wieder die kleeblätter in die adlersflügel getheilet. Haec a Nickil Schebitz a Wono- witz zu Ratschwitz, von einer Wyrsingin geboren am 12. de- cemb. 1588. ex missa schedula. Scultet erhielt diese nachricht also von einem abkömmling der von Wirsing. S. 307. 29. Am schlusse seiner abschrift giebt Scultet einen catalogus guar- dianorum, den er selbst zusammengestellt hat: v oe Se r 3 S Catalogus Gardianorum. 1. Nicolaus de Bernhartsdorff. Hic collegit an. Chr. 1361 primum nomina benefactorum. 2. Johannes de Swidenitz, 1362 in vigilia S. Thomae vivens. 3. Nicolaus Rosingarte, 1362 sub quo inventarium coenobii scriptum. 4. Nicolaus de Hirsberg. 1366. 5. Johannes de Lichtenow. 1376 vivens. 6. Nicolaus Florin, 1341 redemit libros et calices obaratos. 7. Petrus Crischow, 1372 vivens. 8. Nicolaus Florin 1375 vivens. 9. Nicolaus de Lubauia, 1378 vivens. 10. Nicolaus Steinhůs 1378. 1379. 1380. 11. Nicolaus de Hirsberg. 1381 — 1385. 12. Nicolaus Steinecke. 1399. 13. Andreas Richil, 1406 sub eo testamenta conventus scripta. 14. Franczko sutor, vide annales meas anno 1417 in signatura Guntzelini. 15. Bernhart. 1422. 16. Niclaus Gruner, gardian 1433. Johannes Jasch custos, Fran- ciscus Schuwarth vicegardian. 17. Paulus Kôrner. 1451. 1455. 18. Georg Iener. 19. Iohannes Aldenberg. 20. Caspar Steinichin. 21. Ludwicus de Martburg. 22. Vitus Sartoris. 1470, sub quo reconciliata ecclesia sub epi- scopo gardense. 23. franciscus Sutoris.
348 300. 6. S. comparauit ut — . 28 bis 40. Diese nachrichten waren am obern rande aufgeschrieben. J. Scultet hat einige erläuterungen dazu geschrieben und dabei die annales franciscanorum benutzt. Von den Wirsingern sagt er: Wirsinger nobilium insignia: füren im schilde drei berge, darauf 3 kleeblätter; oben ein zugetha- hener helm, darauf 2 adelersflügel vnd wieder die kleeblätter in die adlersflügel getheilet. Haec a Nickil Schebitz a Wono- witz zu Ratschwitz, von einer Wyrsingin geboren am 12. de- cemb. 1588. ex missa schedula. Scultet erhielt diese nachricht also von einem abkömmling der von Wirsing. S. 307. 29. Am schlusse seiner abschrift giebt Scultet einen catalogus guar- dianorum, den er selbst zusammengestellt hat: v oe Se r 3 S Catalogus Gardianorum. 1. Nicolaus de Bernhartsdorff. Hic collegit an. Chr. 1361 primum nomina benefactorum. 2. Johannes de Swidenitz, 1362 in vigilia S. Thomae vivens. 3. Nicolaus Rosingarte, 1362 sub quo inventarium coenobii scriptum. 4. Nicolaus de Hirsberg. 1366. 5. Johannes de Lichtenow. 1376 vivens. 6. Nicolaus Florin, 1341 redemit libros et calices obaratos. 7. Petrus Crischow, 1372 vivens. 8. Nicolaus Florin 1375 vivens. 9. Nicolaus de Lubauia, 1378 vivens. 10. Nicolaus Steinhůs 1378. 1379. 1380. 11. Nicolaus de Hirsberg. 1381 — 1385. 12. Nicolaus Steinecke. 1399. 13. Andreas Richil, 1406 sub eo testamenta conventus scripta. 14. Franczko sutor, vide annales meas anno 1417 in signatura Guntzelini. 15. Bernhart. 1422. 16. Niclaus Gruner, gardian 1433. Johannes Jasch custos, Fran- ciscus Schuwarth vicegardian. 17. Paulus Kôrner. 1451. 1455. 18. Georg Iener. 19. Iohannes Aldenberg. 20. Caspar Steinichin. 21. Ludwicus de Martburg. 22. Vitus Sartoris. 1470, sub quo reconciliata ecclesia sub epi- scopo gardense. 23. franciscus Sutoris.
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349 24. Vitus Kunigk. 1475 april. 2. Sont. quasimodog. die Libe- rey registrirt ut in annalibus litterarum civitatis. 1482 in die ludowici frater Johannes Scherfing fecit iuramentum in presencia custodis Johannis Stockenberg et patris gardiani gorlic. Viti et gardiani saganensis Simonis, quod de am- plius nollet resistere ab obedientia ordinis et fuit absolutus et liberatus a carcere, sed sequenti die denuo apostasavit sicut prius cum deportatione unius breuiarii furtiui. Con- uentus gorlic. Pater gardianus Vitus König, pater princi- palis Joh. Messingschlaher; pater secundarius Joh. Jeich, pater vicegard. Joh. Martpach, pater Joh. Hollant tercianus. (folgen die namen von 42 fratres, worunter ein diaconus, ein subdiaconus, fünf novicii u. fünf laici) — 1499 obiit (König) Lipsiae cum 16 annis Gorlicii prefuisset*). Franciscus Vulprecht. Jn missivis 1490 bruder Ludouicus de Segen Licent. minister., Franciscus Vulprecht guardia- nus. 1 lector Vincentius Eysag (ime 1498 die stadt u. klo- ster verboten); II lector Simon Röchel; Johannes Holant vicegardianus. 1490. 26. Martinus Lupi. Official zum stolpen in in bann gethan. in missiv. 1499. Obiit 1503 praevalidus. 27. Martinus Tinctoris gwardianus 1504, electus 1501. 1507. In diesem kloster erzogen, etliche zeit sacrister, darnach gwardian vnd obersacrister gewesen. Jn seine zeit fällt auch folgendes von S. angemerkte: 1505. querela custodie. Non ac- ceptabo propter negligentiam gwardianorum, quia nolunt vissire fratres, item promovent iuvenes ad sacros ordines sine meo consensu; item postulant hereditatem fratrum et tamen non provident fratribus in libros, maxime Breuiariis. it. propter meum possionatum; item non habent confidentiam 25. *) Von diesem König fand Scultet eine notitz, welche er am untern rande beigeschrieben hat; es ist eine nachricht von einer synode zu Löwenberg, welcher er beiwohnte. 1484. Ipso die S. Euaristi pap. et mart. fuit con- uocatio celebrata in Lemberg pro electione nouelli custodis aliorumque negociorum. Et fuit electus fr. Jacobus d. Geweiser de conuentu Bu- dissin. pro tunc guardian. legnicensis concorditer canonice et rite, nec non confirmatus per patrem rev. ministrum profesto praesentacionis Ma- riae. — Expensa post conuencionem aurimontensem eodem die 1 gr. ad coquam pro bibalibus; feria 6a post Marc. mansi in Aurimonte et ded. 1 gr. pro cereuisia. Sabato transmisi in Lemberg et consumpsi 8 dena- rios in Galli silua, in Lemberg 1 gr. ad coquam. De Lemberg in Luban et Seyfersdorff 2 gr. et mansi in Lubana.
349 24. Vitus Kunigk. 1475 april. 2. Sont. quasimodog. die Libe- rey registrirt ut in annalibus litterarum civitatis. 1482 in die ludowici frater Johannes Scherfing fecit iuramentum in presencia custodis Johannis Stockenberg et patris gardiani gorlic. Viti et gardiani saganensis Simonis, quod de am- plius nollet resistere ab obedientia ordinis et fuit absolutus et liberatus a carcere, sed sequenti die denuo apostasavit sicut prius cum deportatione unius breuiarii furtiui. Con- uentus gorlic. Pater gardianus Vitus König, pater princi- palis Joh. Messingschlaher; pater secundarius Joh. Jeich, pater vicegard. Joh. Martpach, pater Joh. Hollant tercianus. (folgen die namen von 42 fratres, worunter ein diaconus, ein subdiaconus, fünf novicii u. fünf laici) — 1499 obiit (König) Lipsiae cum 16 annis Gorlicii prefuisset*). Franciscus Vulprecht. Jn missivis 1490 bruder Ludouicus de Segen Licent. minister., Franciscus Vulprecht guardia- nus. 1 lector Vincentius Eysag (ime 1498 die stadt u. klo- ster verboten); II lector Simon Röchel; Johannes Holant vicegardianus. 1490. 26. Martinus Lupi. Official zum stolpen in in bann gethan. in missiv. 1499. Obiit 1503 praevalidus. 27. Martinus Tinctoris gwardianus 1504, electus 1501. 1507. In diesem kloster erzogen, etliche zeit sacrister, darnach gwardian vnd obersacrister gewesen. Jn seine zeit fällt auch folgendes von S. angemerkte: 1505. querela custodie. Non ac- ceptabo propter negligentiam gwardianorum, quia nolunt vissire fratres, item promovent iuvenes ad sacros ordines sine meo consensu; item postulant hereditatem fratrum et tamen non provident fratribus in libros, maxime Breuiariis. it. propter meum possionatum; item non habent confidentiam 25. *) Von diesem König fand Scultet eine notitz, welche er am untern rande beigeschrieben hat; es ist eine nachricht von einer synode zu Löwenberg, welcher er beiwohnte. 1484. Ipso die S. Euaristi pap. et mart. fuit con- uocatio celebrata in Lemberg pro electione nouelli custodis aliorumque negociorum. Et fuit electus fr. Jacobus d. Geweiser de conuentu Bu- dissin. pro tunc guardian. legnicensis concorditer canonice et rite, nec non confirmatus per patrem rev. ministrum profesto praesentacionis Ma- riae. — Expensa post conuencionem aurimontensem eodem die 1 gr. ad coquam pro bibalibus; feria 6a post Marc. mansi in Aurimonte et ded. 1 gr. pro cereuisia. Sabato transmisi in Lemberg et consumpsi 8 dena- rios in Galli silua, in Lemberg 1 gr. ad coquam. De Lemberg in Luban et Seyfersdorff 2 gr. et mansi in Lubana.
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350 in me certi, licet non omnes; item quibusdam locis raris- sime commeditur in refectorio; fratres incedunt in calcea- mentis. 28. Vrbanus de Beuthen. 1517 april. 14 obiit cum longe tem- pus praefuisset. 29. Martinus Currificis. 1523. Febr. 23 obiit. 30. Iohannes Colwitz obiit 1536. vigilia Marci. evangelicus. 31. Clemens Klinge guardian, Stephanus vicegardian, Wolffgang alter guardian, so anno 1543 postridie Bonifacii jre kleno- dien dem rath ubergeben.
350 in me certi, licet non omnes; item quibusdam locis raris- sime commeditur in refectorio; fratres incedunt in calcea- mentis. 28. Vrbanus de Beuthen. 1517 april. 14 obiit cum longe tem- pus praefuisset. 29. Martinus Currificis. 1523. Febr. 23 obiit. 30. Iohannes Colwitz obiit 1536. vigilia Marci. evangelicus. 31. Clemens Klinge guardian, Stephanus vicegardian, Wolffgang alter guardian, so anno 1543 postridie Bonifacii jre kleno- dien dem rath ubergeben.
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V. MARTIN VON BOLKENHAIN VON DEN HUSSITENKRIEGEN IN SCHLESIEN UND DER LAUSITZ.
V. MARTIN VON BOLKENHAIN VON DEN HUSSITENKRIEGEN IN SCHLESIEN UND DER LAUSITZ.
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vnedil, Burger, gebawer vnde besaczten ouch dy zelbe rey� 1a ze das haws den Czobtenberg wol mit ij hundert pferden vnde mit xl drabanten. So nw abir dy Behmen weg vnde heym qwomen, Do eynten sich dy Bresler vnde Sweydniczer lant vnde 5 czogen vor das haws uff den czobtenberg vnde lagen do vor kawme xiiij tage vnde stormeten czu en, das sie uff beyden teylen grossen schaden nomen, vnde obir lang Do goben sie sich uff dem hawze vnde sy hatten eyn gedinge mit dem lande, das sie das lant muste beleyten bys an dy Grantcz vnde alzo 10 qwomen sy wedir weg, vnde alzuhandt lys das landt das haus czubrechen. 1425. Auch sal man wissen, das do gescheen ist drey yor vor de- 15 zem herczoge Jn deme Jare als man schreyp noch Crist ge- burt M cccc° Jn dem xxV Jore do qwomen dy hussen vor dy stat wunschilborg an eyme sonnobinde vnde gewonnen dy czu- hant am sonntage vmbe vesperczeyt oberhewpt vnde brochen durch dy mawer. do floch das volg uff das foytes haus, das 20 was eyn hoch steynhaws. do sie nw doruff qwomen beyde man vnde frawen, do czunten sie dy stadt zelbir an von dem steyn- hawse vnde meinten sich domethe czu fristen. do beytten die hussen, bys sich das fewir gesaczte vnde gelegirte, do drungen dy Behmen mit macht an das steynhaws vnde wolden czu en 25 stormen vnde vndirgraben vnde qwam is dorczu, das sy unte- nander tageten, vnde der foyt lys sich czu en herabe yn eyme bloen rohen tuche mit der hussen wille, der sulde mit en spro- chen vnde tedigen, ap sy mochten los vnde frey von en wer- den vnde abekommen. do was her czeytlich lange do neden yn 5
vnedil, Burger, gebawer vnde besaczten ouch dy zelbe rey� 1a ze das haws den Czobtenberg wol mit ij hundert pferden vnde mit xl drabanten. So nw abir dy Behmen weg vnde heym qwomen, Do eynten sich dy Bresler vnde Sweydniczer lant vnde 5 czogen vor das haws uff den czobtenberg vnde lagen do vor kawme xiiij tage vnde stormeten czu en, das sie uff beyden teylen grossen schaden nomen, vnde obir lang Do goben sie sich uff dem hawze vnde sy hatten eyn gedinge mit dem lande, das sie das lant muste beleyten bys an dy Grantcz vnde alzo 10 qwomen sy wedir weg, vnde alzuhandt lys das landt das haus czubrechen. 1425. Auch sal man wissen, das do gescheen ist drey yor vor de- 15 zem herczoge Jn deme Jare als man schreyp noch Crist ge- burt M cccc° Jn dem xxV Jore do qwomen dy hussen vor dy stat wunschilborg an eyme sonnobinde vnde gewonnen dy czu- hant am sonntage vmbe vesperczeyt oberhewpt vnde brochen durch dy mawer. do floch das volg uff das foytes haus, das 20 was eyn hoch steynhaws. do sie nw doruff qwomen beyde man vnde frawen, do czunten sie dy stadt zelbir an von dem steyn- hawse vnde meinten sich domethe czu fristen. do beytten die hussen, bys sich das fewir gesaczte vnde gelegirte, do drungen dy Behmen mit macht an das steynhaws vnde wolden czu en 25 stormen vnde vndirgraben vnde qwam is dorczu, das sy unte- nander tageten, vnde der foyt lys sich czu en herabe yn eyme bloen rohen tuche mit der hussen wille, der sulde mit en spro- chen vnde tedigen, ap sy mochten los vnde frey von en wer- den vnde abekommen. do was her czeytlich lange do neden yn 5
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355 d(er stat), Alzo das iss den lewten vorlangethe vnde vorfilte, sunderlich den pfarrer der zelbigen stadt was des foytis gefat- ter ; her lys herab schreyen vnde ruffen, ap der foyt yrne do neden were, das her sich offinbarte vnde meltte vnde queme weder ezu en henuff. obirlang qwam der foyt wedir an das steyn- haus vnde lys sich weder henuff czyn. do her henuff qwam, do frogete en seyn gefatter der pharer, wie is ym gegangen hette, ap her ouch en vnde seyne Caplan los vnde frey mit en gete- diget hette. do sprach der ffoyt 'Neyn, gefatter, sie wellen key- nen pfaffen czu genade nemen.' Do wart der pfarrer mit sey- 10 nem Caplan zere petrûbit. vnde sprach 'wy gar yemmerlich vor- leyt ir mich vnde vorrotit mich, das gote dem almechtigen ge- clagt sey. so ich vormols von euch wulde czyhn vnde flyen, Jr sprochit, ich sulde pey euch pleyben, Jr wult gut vnde obil mit mir leyden vnde ouch sterben adir genezin, vnde sprocht: 15 wie wil nw der hirte von den schofen flyen. so steet is gar obil, nw flien leider dy schoffe von dem hirten.' Do sprochen dy frawen vnde dy purgerynnen czu ym weynende 'O liebir hirre, nicht weynt, nicht betrûpt euch; wir wellen euch floern vnde ewren caplan vnde wellen euch wol methe herap vnde 20 wegbrengen.' Do sprach der pfarrer, her Megerleyn 'das welle got nicht, das ich meyns amecht vnde wirdikeit lôcken welde, wenne ich pin ein pfaffe vnde nicht eine frawe. Ewre manne werden des wol gewar, wy yemmerlich sie mich yn den tot antworten vnde geben vnde sich zelbis mit mir fristen." Alle 25 dieser clage vnde rede achten (sy) nicht, sunder czwene caplan liessen sich schlewern vnde nomen kinde uff ire achseln, Ader Za der pfarrer nicht. 5 Under dezir rede eynte sich der foyt mit den Bûrgern, wy 30 sy sich gebin, vnde goben sich. Do gingen sie herabe eyner noch dem andern. do stunden dy Behmen vnde hussen gar starg nedene vor dem steynhawze vnde nomen sie aller gefangen, Sunder dy frawen mit den kindern lissen sy los vnde frey weg abegeen. Adir eyn teyl vnde vil der frawen, Jungfrawen vnde kynder woren gewichen vor forchte yn dy keller; so denne das fewer obir sy quam, do dirstigkten sie vnde vorgingen allir. Vnde alzo ich vorbas sagen sal. Do nw sich alle von dem steynhawze gegeben hatten, do bleip czu letezte der pfarrer dor- uffe vnde sust ouch ledige geselschafft, als knappen vnde ander 40 hantwerggesellen, dy sich nicht czu lozen hatten vnde sich be- sorgten vor gefenknis vnde zu uerterben, die vormante der 35
355 d(er stat), Alzo das iss den lewten vorlangethe vnde vorfilte, sunderlich den pfarrer der zelbigen stadt was des foytis gefat- ter ; her lys herab schreyen vnde ruffen, ap der foyt yrne do neden were, das her sich offinbarte vnde meltte vnde queme weder ezu en henuff. obirlang qwam der foyt wedir an das steyn- haus vnde lys sich weder henuff czyn. do her henuff qwam, do frogete en seyn gefatter der pharer, wie is ym gegangen hette, ap her ouch en vnde seyne Caplan los vnde frey mit en gete- diget hette. do sprach der ffoyt 'Neyn, gefatter, sie wellen key- nen pfaffen czu genade nemen.' Do wart der pfarrer mit sey- 10 nem Caplan zere petrûbit. vnde sprach 'wy gar yemmerlich vor- leyt ir mich vnde vorrotit mich, das gote dem almechtigen ge- clagt sey. so ich vormols von euch wulde czyhn vnde flyen, Jr sprochit, ich sulde pey euch pleyben, Jr wult gut vnde obil mit mir leyden vnde ouch sterben adir genezin, vnde sprocht: 15 wie wil nw der hirte von den schofen flyen. so steet is gar obil, nw flien leider dy schoffe von dem hirten.' Do sprochen dy frawen vnde dy purgerynnen czu ym weynende 'O liebir hirre, nicht weynt, nicht betrûpt euch; wir wellen euch floern vnde ewren caplan vnde wellen euch wol methe herap vnde 20 wegbrengen.' Do sprach der pfarrer, her Megerleyn 'das welle got nicht, das ich meyns amecht vnde wirdikeit lôcken welde, wenne ich pin ein pfaffe vnde nicht eine frawe. Ewre manne werden des wol gewar, wy yemmerlich sie mich yn den tot antworten vnde geben vnde sich zelbis mit mir fristen." Alle 25 dieser clage vnde rede achten (sy) nicht, sunder czwene caplan liessen sich schlewern vnde nomen kinde uff ire achseln, Ader Za der pfarrer nicht. 5 Under dezir rede eynte sich der foyt mit den Bûrgern, wy 30 sy sich gebin, vnde goben sich. Do gingen sie herabe eyner noch dem andern. do stunden dy Behmen vnde hussen gar starg nedene vor dem steynhawze vnde nomen sie aller gefangen, Sunder dy frawen mit den kindern lissen sy los vnde frey weg abegeen. Adir eyn teyl vnde vil der frawen, Jungfrawen vnde kynder woren gewichen vor forchte yn dy keller; so denne das fewer obir sy quam, do dirstigkten sie vnde vorgingen allir. Vnde alzo ich vorbas sagen sal. Do nw sich alle von dem steynhawze gegeben hatten, do bleip czu letezte der pfarrer dor- uffe vnde sust ouch ledige geselschafft, als knappen vnde ander 40 hantwerggesellen, dy sich nicht czu lozen hatten vnde sich be- sorgten vor gefenknis vnde zu uerterben, die vormante der 35
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356 pfarrer vnde sprach libin gesellen, werth euch hewte ewer helze vnde stet feste; wenne werdt ir euch gefangen geben, so wer- den sy euch qwelen, martirn vnde peynigen.’ Do sprochen sie weder, Sie weldin is thun. Adir do sy sohen, das sich dy burger alle gegebin hatten, do begunde en czu grawen vnde go- ben sich ouch vnde gingen herap, do pleyb der pfarrer czu letezte do oben mit eyme aldin dorffpfarrer. do lieffen dy hus- sen hen off vnde nomen sie herap vnde furten sy in das here vnde powel. do was czuhant keignwortig Meyster Ambrosius, 10 ein ketczer von Gretcz, der sprach czu ym latinisch 'pfarrer, wiltu wedirruffen vnde widersprechen was du geprediget hast, so magistu behalden das leben. wirstu aber nicht das thun, so mustu geen yn das fewir.’ Do antworte ym her Megerleyn der pfarrer vnde sprach ‘das welle got nicht, das ich wedirruffen 15 welde dy warheyt vnsirs heyligen cristin glaubins durch dezer kurtczen peyn wille. Jch habe gelart vnde geprediget dy wor- heyt czu Prage, czu Gôrlitcz, czu Gretcz, durch der selbin wor- heyt wil ich ehe sterben." Do liff eyner vnde brachte eine schote stro, dy bunden sy ym czu rynge vmbe den leip vnde 20 gorten die ym allvmme den leip, das man en nicht gesehn kunde. Alzo zunten sy daz stro an vnde lissen en alzo lauf- fen vnde tantczen yn dem here mit dem fewre alzo lange bis her dirstigkte. do nomen sie en alzo tod vnde worffen en yn eyne Brewpfanne vol sydendis wassirs, vnde worffen ouch den 25 alden pfaffen den dorffpfarrer vnde lissen sie dorynne syden. Alzo worden sy beyde gemartirt. Adir dy andern czwene Ca- plan, dovon ich vor gesagit habe, die qwomen mit den fra- wen heraus gefloert yn weybis cleydern vnde des eynen Pris- tern kint, das her trug uff seyme arme, begunde czu weynen 30 vnde czu schreyen noch seyner mutter. Do wolde der prister deme kinde czusprechen das czu stillen, So irkanten dy hussen an der stymme, das is eyn mansbilde were, vnde eyner czoch ym den schloer abe, do lys her das kint fallen vnde gap dy flucht vnde liff von macht; sie folgeten ym noch vnde slugen 35 yn czu tode. der ander qwam mit den frawen vnde kinde do- von. so Jrgingk sichs czure wunschelburg. 5 h 1427. Auch sal man wissen den allirersten czog den die hussen toten yn dys landt Slezia, der geschah M cccc° xxvij noch crist ge- 40 burt vnde qwomen vor dy Zittaw vnde hereyn Jn der wachen als man singet Jubilate iij wochen noch ostern, vnde als sy der zitta zcuczogen, do was das volg gar stargk heraus komen. do 45*
356 pfarrer vnde sprach libin gesellen, werth euch hewte ewer helze vnde stet feste; wenne werdt ir euch gefangen geben, so wer- den sy euch qwelen, martirn vnde peynigen.’ Do sprochen sie weder, Sie weldin is thun. Adir do sy sohen, das sich dy burger alle gegebin hatten, do begunde en czu grawen vnde go- ben sich ouch vnde gingen herap, do pleyb der pfarrer czu letezte do oben mit eyme aldin dorffpfarrer. do lieffen dy hus- sen hen off vnde nomen sie herap vnde furten sy in das here vnde powel. do was czuhant keignwortig Meyster Ambrosius, 10 ein ketczer von Gretcz, der sprach czu ym latinisch 'pfarrer, wiltu wedirruffen vnde widersprechen was du geprediget hast, so magistu behalden das leben. wirstu aber nicht das thun, so mustu geen yn das fewir.’ Do antworte ym her Megerleyn der pfarrer vnde sprach ‘das welle got nicht, das ich wedirruffen 15 welde dy warheyt vnsirs heyligen cristin glaubins durch dezer kurtczen peyn wille. Jch habe gelart vnde geprediget dy wor- heyt czu Prage, czu Gôrlitcz, czu Gretcz, durch der selbin wor- heyt wil ich ehe sterben." Do liff eyner vnde brachte eine schote stro, dy bunden sy ym czu rynge vmbe den leip vnde 20 gorten die ym allvmme den leip, das man en nicht gesehn kunde. Alzo zunten sy daz stro an vnde lissen en alzo lauf- fen vnde tantczen yn dem here mit dem fewre alzo lange bis her dirstigkte. do nomen sie en alzo tod vnde worffen en yn eyne Brewpfanne vol sydendis wassirs, vnde worffen ouch den 25 alden pfaffen den dorffpfarrer vnde lissen sie dorynne syden. Alzo worden sy beyde gemartirt. Adir dy andern czwene Ca- plan, dovon ich vor gesagit habe, die qwomen mit den fra- wen heraus gefloert yn weybis cleydern vnde des eynen Pris- tern kint, das her trug uff seyme arme, begunde czu weynen 30 vnde czu schreyen noch seyner mutter. Do wolde der prister deme kinde czusprechen das czu stillen, So irkanten dy hussen an der stymme, das is eyn mansbilde were, vnde eyner czoch ym den schloer abe, do lys her das kint fallen vnde gap dy flucht vnde liff von macht; sie folgeten ym noch vnde slugen 35 yn czu tode. der ander qwam mit den frawen vnde kinde do- von. so Jrgingk sichs czure wunschelburg. 5 h 1427. Auch sal man wissen den allirersten czog den die hussen toten yn dys landt Slezia, der geschah M cccc° xxvij noch crist ge- 40 burt vnde qwomen vor dy Zittaw vnde hereyn Jn der wachen als man singet Jubilate iij wochen noch ostern, vnde als sy der zitta zcuczogen, do was das volg gar stargk heraus komen. do 45*
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357 3b dy hussen daz zohen do czogen sy mit macht gar eylende an sie vnde das volg gab dy flucht weder czu der stat, Alzo das is gedrange vmbe dy thor wart vnde des volkis vil do irslagen, vnde ouch hans von Jenschdorff hewptman zure Sittaw die czeit wulde dem folke helffen, das sy risch yn die Stadt qwemen, der wart selber uff der brücken czu stügken gehawen. do czo- gen sie vor dy Zittaw weg vnde czogen lant eyn alz mit bran- de mit rawbe, mit morde, mit gefenknis also grawsam das iss ir schrekliki was, vnde branten Ostroz, hirschfelde, dy bern- stadt, dorffer vnde kirchen vnde goben sich uff den lawben czu, 10 wenne dy vom lawben hatten iij hundert man kein der Sitaw gesant en czu hulffe, wenne sy sorge hatten, sie wurden die Zitta vmlegin habin. Do sie vor den lawbin nw qwomen, do was gar wenig manschaft ynne sunder ein lantman Hertnagk cluge genant gesessen yenhalbe dem lawbin yn der heyde, der 15 nam an sich wol iijc gebawre fuzgenger vnde wulden czyn yn den luban vnde do helffen dy stat weren. do woren sie czu lange gewest, Alzo das dy hussen gereyt vor dem lawban logen. do pleyb der lantman mit den gebawern halden vnde legin yn der nonnen ader Closter Jungfrawen weldechyn, gelegin wol eyn 20 firtel wegis vom lawban. do das dye hussin gewar worden, sie czogin eylende, vmbe logen vnde vmhilden das weltchen, das keyner mochte dovon komen: alzo wurdin sie gar dirslagen, Ader her hartung clux qwam weng vnde entreyt selb fumfte. Vnde alczuhant vmbegoben vnde vmbelogen sie den lawban, 25 sie stormten vnde gewonnen en obirheupt am andern tage, wenne ir folg zure Zittaw was, alz ir gehort hat. do sie yn dy Stadt quomen, do slugen sy, do morten sy. vnde dy prister- schafft hatte sich gehalden yn dy pfarrkirche, dy wurden Alle dirslagen. Adir dy weyle sie stormtten, do ging dy prister- 30 schafft mit dem leichnam vnsers hern Jesu cristi vmbe den ring. Ader do sy durch dy mawer brochen vnde qwomen, do flogen sie mit dem leichnam cristi der kirchen czu. dy hussen liffen en gangis noch vnde dirslugen sy in der kirchen. do sie den law- ben gantcz aus geczerten, sie czunten an vnde branten dy stat 35 gar aus vnde czogen fort an uff lemberg. Als sy nw quomen vor lemberg an dy hoe vnde bey das gerichte, Zo wurdin sie gewar, das ein hauffen reyzige yenehalbe der stad czuczôgen, dy woren gesant den lembergern czu hulfe aus dem goltperge. do logen gesammet von dem lande alzo her Sthosche hewpt- 40 man die czeit czur Sweydnitcz, der hewptman czu legnitcz vnde wulden den hussen weren, das sie nicht yn das lant czôgen. 5
357 3b dy hussen daz zohen do czogen sy mit macht gar eylende an sie vnde das volg gab dy flucht weder czu der stat, Alzo das is gedrange vmbe dy thor wart vnde des volkis vil do irslagen, vnde ouch hans von Jenschdorff hewptman zure Sittaw die czeit wulde dem folke helffen, das sy risch yn die Stadt qwemen, der wart selber uff der brücken czu stügken gehawen. do czo- gen sie vor dy Zittaw weg vnde czogen lant eyn alz mit bran- de mit rawbe, mit morde, mit gefenknis also grawsam das iss ir schrekliki was, vnde branten Ostroz, hirschfelde, dy bern- stadt, dorffer vnde kirchen vnde goben sich uff den lawben czu, 10 wenne dy vom lawben hatten iij hundert man kein der Sitaw gesant en czu hulffe, wenne sy sorge hatten, sie wurden die Zitta vmlegin habin. Do sie vor den lawbin nw qwomen, do was gar wenig manschaft ynne sunder ein lantman Hertnagk cluge genant gesessen yenhalbe dem lawbin yn der heyde, der 15 nam an sich wol iijc gebawre fuzgenger vnde wulden czyn yn den luban vnde do helffen dy stat weren. do woren sie czu lange gewest, Alzo das dy hussen gereyt vor dem lawban logen. do pleyb der lantman mit den gebawern halden vnde legin yn der nonnen ader Closter Jungfrawen weldechyn, gelegin wol eyn 20 firtel wegis vom lawban. do das dye hussin gewar worden, sie czogin eylende, vmbe logen vnde vmhilden das weltchen, das keyner mochte dovon komen: alzo wurdin sie gar dirslagen, Ader her hartung clux qwam weng vnde entreyt selb fumfte. Vnde alczuhant vmbegoben vnde vmbelogen sie den lawban, 25 sie stormten vnde gewonnen en obirheupt am andern tage, wenne ir folg zure Zittaw was, alz ir gehort hat. do sie yn dy Stadt quomen, do slugen sy, do morten sy. vnde dy prister- schafft hatte sich gehalden yn dy pfarrkirche, dy wurden Alle dirslagen. Adir dy weyle sie stormtten, do ging dy prister- 30 schafft mit dem leichnam vnsers hern Jesu cristi vmbe den ring. Ader do sy durch dy mawer brochen vnde qwomen, do flogen sie mit dem leichnam cristi der kirchen czu. dy hussen liffen en gangis noch vnde dirslugen sy in der kirchen. do sie den law- ben gantcz aus geczerten, sie czunten an vnde branten dy stat 35 gar aus vnde czogen fort an uff lemberg. Als sy nw quomen vor lemberg an dy hoe vnde bey das gerichte, Zo wurdin sie gewar, das ein hauffen reyzige yenehalbe der stad czuczôgen, dy woren gesant den lembergern czu hulfe aus dem goltperge. do logen gesammet von dem lande alzo her Sthosche hewpt- 40 man die czeit czur Sweydnitcz, der hewptman czu legnitcz vnde wulden den hussen weren, das sie nicht yn das lant czôgen. 5
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358 Alzo denen die gesantten zoldener der Stadt lemberg gerne we- ren vorkommen vnde ouch hineyn, So quomen dach dy hussen ehe vor dy Stat vnde vmb dy stadt vnde vorhilden den solde- nern dy thar. do slugen sy an sy vnde fingen sy vnde morten sy vnde vil dirtrang ir yn dem bobir, wenne sie dy thor vnde stadt vorsewmit hatten. Vnde iss worn das meyste teyl Erbere knechte wol bey dreihundirten, die weren gerne czurucke ge- czogen, sie kunden nicht, wenne sie en dy brugke vorhalden hatten. Do bleben dy hussen ag eynen tag vor lemberg legen to vnde brochen weder uff vnde czogin dem Goltperge czu, do dy lant ynne gesammet logen. Do nw dy hewptlewte irkanten vnde zoen, das sich dy hussen dem Goltberge czuneycheten yn czween grossen hawffen vnde spitczen vnde woren kawme eyne halbe meyle von der stadt, Do sprach her Sthosche vnde vn- 15 rûge, albeyde hewptlewte, sie wolden Jn das felt rucken mit al- 4a lem folke vnde gantczem here; ader en begunde czu grawen, wenne das sy aus dem goltperge alle czogen yn das felt vnde do das dy hussen sohen, das sy die Stadt gerewmet hatten, do yageten sie vnde eylten vnde wolden en czu. do goben dy 20 hewptlewte die flucht vnde sy hissen ouch das volg flyen, vnde do was eyn sulch flyen, das sich das fusfolg zustrewte vnde liffen aus deme wege eyner hen der ander her czu beyden sei- ten, vnde das reysige volg das czoch vnde rante uff legnitcz czu vnde eyn teyl uff den Jawor; wenne das den hussen gar 25 goch was uff dy reysigen, dorumme achten sie der fussgeher nicht zere, Jdach wo sy eynen obirholten, dem goben sy ey- nen slag ader czwene vnde lissen en legen, alzo das ir vil dir- slagin wart vnde gefangen. Vnde sy ranten den reysigen noch bas an legnitcz vnde den Jawor, vnde also an deme wege obir- 30 holten sie vnde irfolgeten vil der geladen wayne, dy sy en alle abeslugen. Adir dy reyzigen dy entgingen en das meyste teyl yn dy stete. Do karten sy wedir vmme keigen deme Golt- perge wert. dy weyle woren dy hindersten mit der waynfart her nochkomen vnde hattin dy Stadt yngenomen, dy hatte weyt 35 uffen gestanden. Jdach so woren dy burger vnde das gemeyne volg sere do heyme bleben, wenne eyn yderman rewmet nicht gerne das seyne, Vnde sy worn komen uff dy besten tôrme vnde wolden sich dovon weren. Adir do dy hussen geossen vnde getrunken, do stormeten sy czu en, Sie durchhackten vnde 40 durchgruben dy thôrme vnde trugen fas doreyn vnde czunten sy an vnde gewonnen sy mit fewir, das sy sich musten gebin. Adir dy uff dem kirchtorme dy dirwerten sich ir, das Sie ir 4 b 5
358 Alzo denen die gesantten zoldener der Stadt lemberg gerne we- ren vorkommen vnde ouch hineyn, So quomen dach dy hussen ehe vor dy Stat vnde vmb dy stadt vnde vorhilden den solde- nern dy thar. do slugen sy an sy vnde fingen sy vnde morten sy vnde vil dirtrang ir yn dem bobir, wenne sie dy thor vnde stadt vorsewmit hatten. Vnde iss worn das meyste teyl Erbere knechte wol bey dreihundirten, die weren gerne czurucke ge- czogen, sie kunden nicht, wenne sie en dy brugke vorhalden hatten. Do bleben dy hussen ag eynen tag vor lemberg legen to vnde brochen weder uff vnde czogin dem Goltperge czu, do dy lant ynne gesammet logen. Do nw dy hewptlewte irkanten vnde zoen, das sich dy hussen dem Goltberge czuneycheten yn czween grossen hawffen vnde spitczen vnde woren kawme eyne halbe meyle von der stadt, Do sprach her Sthosche vnde vn- 15 rûge, albeyde hewptlewte, sie wolden Jn das felt rucken mit al- 4a lem folke vnde gantczem here; ader en begunde czu grawen, wenne das sy aus dem goltperge alle czogen yn das felt vnde do das dy hussen sohen, das sy die Stadt gerewmet hatten, do yageten sie vnde eylten vnde wolden en czu. do goben dy 20 hewptlewte die flucht vnde sy hissen ouch das volg flyen, vnde do was eyn sulch flyen, das sich das fusfolg zustrewte vnde liffen aus deme wege eyner hen der ander her czu beyden sei- ten, vnde das reysige volg das czoch vnde rante uff legnitcz czu vnde eyn teyl uff den Jawor; wenne das den hussen gar 25 goch was uff dy reysigen, dorumme achten sie der fussgeher nicht zere, Jdach wo sy eynen obirholten, dem goben sy ey- nen slag ader czwene vnde lissen en legen, alzo das ir vil dir- slagin wart vnde gefangen. Vnde sy ranten den reysigen noch bas an legnitcz vnde den Jawor, vnde also an deme wege obir- 30 holten sie vnde irfolgeten vil der geladen wayne, dy sy en alle abeslugen. Adir dy reyzigen dy entgingen en das meyste teyl yn dy stete. Do karten sy wedir vmme keigen deme Golt- perge wert. dy weyle woren dy hindersten mit der waynfart her nochkomen vnde hattin dy Stadt yngenomen, dy hatte weyt 35 uffen gestanden. Jdach so woren dy burger vnde das gemeyne volg sere do heyme bleben, wenne eyn yderman rewmet nicht gerne das seyne, Vnde sy worn komen uff dy besten tôrme vnde wolden sich dovon weren. Adir do dy hussen geossen vnde getrunken, do stormeten sy czu en, Sie durchhackten vnde 40 durchgruben dy thôrme vnde trugen fas doreyn vnde czunten sy an vnde gewonnen sy mit fewir, das sy sich musten gebin. Adir dy uff dem kirchtorme dy dirwerten sich ir, das Sie ir 4 b 5
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359 nicht herabe gewynnen mochten. do sie nw den goltberg aus geczerten vnde geherten, do czunten si dy stadt an vnde bran- ten dy aus vnde brochen uff vnde czogen vor den Jawore vnde vor Bulkinhayn wedir uff keigen Behmen dy rechte lantstrosse. Do czogin en dy lant uff fluchtigen fussen noch gar starg, al- zo dy polnischen fursten vnde och Sweydnitczer lant. vnde do sy den hussen noch geczogen vnde beleyten bis an dy grantcz keigen Trawtnaw vnde nicht gar weyt von enander wyren, Do begunde den fursten abir czu grawnn vnde karten wedir vmnme vnde czogen heym. Do czogen dy Behmen auch weder heym 1o gemachsam an als hindernis vnde furten auch do selbist gros gut, vil fihes vnde gefangener leute aus deme lande kegen Be- hemen. 1428. 15 5a ABir ist ezu wissen, das dy hussen vnde Behmen yn das lant czogen vnde qwomen vor Glotcz hereyn wol eyn Jar noch de- sem czoge als man schreib yn dem xxviij yore, vnde logen do bey Glotez vnde bey sweydentdorff wol xiiij tage gar stille. do sammete sich wedir (en) herczog Johannes von Monstirberg vnde 20 des bischoffis lewte von der Neysse vnde der hewptman von der Sweydnitcz mit dem gantczen lande vnde czogen also almelich den hussen weder keigin en mit irer waynfart. Adir herczog Johannes vnde dys lant hatte ire waynfurt noch gar weit hyn- der en. wenne das sie enander so nohe qwomen, das sy mit 25 enander czugriffen vnde herczog Johannes mit seynen hawffen czoch des irsten an sy, wenne das leyder die flucht alczuhant geschah, wenne sie gar vil bôchsen yn irer waynfart hatten, dy lissen sie ausgeen, do von deze lant so zere irschrogken vnde flûchtig wurde beide Reysige vnde drabanten vnde hertczog Jo- 30 hannes ouch dy flucht gap. vnde do was her komen an eyn vber ader an eynen grabin vnde wolde aldo obirsprengen, Do obirwugk en seyn hawbe vnde sein harnisch vnde das pfert fil mit ym. do bleyp her also yn dem sompe legen, vnde dy hus- sen qwomen vnde dirslugen en vnde vil ander Erber lewte mit 35 vnde gar vil wurden ir dy selbige reyze gefangen, vnde her Jarge Czettericz hewptman dy czeit czu der Sweydnitcz wart auch doselbist gefangen. vnde is was wol vmbe dy xxiij stunde, als sy mit enander czugriffen, alzo das dy nacht herczuging vnde dy hussen folgeten uff der flucht dem lande. vil dy sich in den dôrffern behilden vnde vorkrochen, Do is begunde tun- kel ezu werden, Do czunten dy hussen dy dôrffer an, das sy 40
359 nicht herabe gewynnen mochten. do sie nw den goltberg aus geczerten vnde geherten, do czunten si dy stadt an vnde bran- ten dy aus vnde brochen uff vnde czogen vor den Jawore vnde vor Bulkinhayn wedir uff keigen Behmen dy rechte lantstrosse. Do czogin en dy lant uff fluchtigen fussen noch gar starg, al- zo dy polnischen fursten vnde och Sweydnitczer lant. vnde do sy den hussen noch geczogen vnde beleyten bis an dy grantcz keigen Trawtnaw vnde nicht gar weyt von enander wyren, Do begunde den fursten abir czu grawnn vnde karten wedir vmnme vnde czogen heym. Do czogen dy Behmen auch weder heym 1o gemachsam an als hindernis vnde furten auch do selbist gros gut, vil fihes vnde gefangener leute aus deme lande kegen Be- hemen. 1428. 15 5a ABir ist ezu wissen, das dy hussen vnde Behmen yn das lant czogen vnde qwomen vor Glotcz hereyn wol eyn Jar noch de- sem czoge als man schreib yn dem xxviij yore, vnde logen do bey Glotez vnde bey sweydentdorff wol xiiij tage gar stille. do sammete sich wedir (en) herczog Johannes von Monstirberg vnde 20 des bischoffis lewte von der Neysse vnde der hewptman von der Sweydnitcz mit dem gantczen lande vnde czogen also almelich den hussen weder keigin en mit irer waynfart. Adir herczog Johannes vnde dys lant hatte ire waynfurt noch gar weit hyn- der en. wenne das sie enander so nohe qwomen, das sy mit 25 enander czugriffen vnde herczog Johannes mit seynen hawffen czoch des irsten an sy, wenne das leyder die flucht alczuhant geschah, wenne sie gar vil bôchsen yn irer waynfart hatten, dy lissen sie ausgeen, do von deze lant so zere irschrogken vnde flûchtig wurde beide Reysige vnde drabanten vnde hertczog Jo- 30 hannes ouch dy flucht gap. vnde do was her komen an eyn vber ader an eynen grabin vnde wolde aldo obirsprengen, Do obirwugk en seyn hawbe vnde sein harnisch vnde das pfert fil mit ym. do bleyp her also yn dem sompe legen, vnde dy hus- sen qwomen vnde dirslugen en vnde vil ander Erber lewte mit 35 vnde gar vil wurden ir dy selbige reyze gefangen, vnde her Jarge Czettericz hewptman dy czeit czu der Sweydnitcz wart auch doselbist gefangen. vnde is was wol vmbe dy xxiij stunde, als sy mit enander czugriffen, alzo das dy nacht herczuging vnde dy hussen folgeten uff der flucht dem lande. vil dy sich in den dôrffern behilden vnde vorkrochen, Do is begunde tun- kel ezu werden, Do czunten dy hussen dy dôrffer an, das sy 40
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360 5 mochten gesehen, wo sy yn dem felde liffen ader rethen, vnde lossen sie uff als dy hûneleyn, wenne is gesneyet was, das man sy von dem fewir diste bas mochte gesehen. Do czogen sie vor sich durch das lant vnde blebin dorynne wol x wochen, sie ge- wonnen aldo Nymptsch. Do sie nw dy x wachen aus gelogin vnde gehirschten, Do czogen sie vor Glatcz weder uff heym keigen Behmen mit grossem gutte, Alzo vil fyhes vnde gefan- gener, dy si aus dezim lande furten heym. 1429. 10 Anno domini M° cccc° xxix° xiiij tage vor Johannis qwomen dy hussen vnde dy thaborer weder in deze lant vnde czogen vor dy Sitta czu her eyn vnde czogen vor den lawban weg vnde neichinten sich dem Buntczil czu, sie legirten sich do vor vnde 15 (nomen) en mit storme obirheupt, wenne sy die thor ausbran- ten vnde alzo heneyn qwomen, vnde slugen vnde morten, vnde dy do woren komen uff dy thôrme, dy gobin sich herabe ge- fangen, der was wol bey ij hunderten, die furten sy aller ge- 5 fangin keigen behemen mit grossem gutte vnde beladener way- 20 ne. die gefangen furten sy kein Jenner vnde hilden sy do ge- fangen j yor. do schatczten sy sich, als dy buntezler uff ix hundert g marg vnde worden frey vnde los uff das zelbe mol. IN deme selbigen yore als uff sinte Michil do qwomen sy abir 25 geczogen als Jn die vj stete vnde czogen vor Gorlitcz vnde brantten do aus dy vorstat vnde zogen do vor das haws Barûd, das mochten sy nicht gewynnen, sie czogen vorbas vnde logen vor Bawdissen wol iij tage vnde schigten sich czu storme vnde stormeten czu en so heftig, Das sy sich vil noch gegebin hetten, 30 wenne sy mit fewir yn dy Stadt schossen, alzo das dy stad prante, das is gar harle lag. sie nomen mit en eyn gespreche vnde dingeten slecht mit en abe, Adir die kostliche vorstat was algereyt aus gebrant. vor allen thoren dornoch wanten sy sich von en vnde czogen keyn meyssen vnde czogen deze halbe der 35 Elbe vnde do wart auch Camentcz von en gewonnen. Do qwo- men sy bas keigin haynaw an der elbe, do slugen sy harte uff der rechten hant wedir abe vnde qwomen yn lawssitczer lant keigin Cotbus vor luckaw vnde die von kalaw dingeten mit en abe vnde gobin en achczig schog vnde die von drebko goben 40 en xx schog vnde sust vil cleyne stete, dy sy gar aus pran- ten. Do sy czwene tage gelogen vor Cothbus, do brochen sy uff vnde czogen gangs dy viij meyle vnde legetin sich vor Go-
360 5 mochten gesehen, wo sy yn dem felde liffen ader rethen, vnde lossen sie uff als dy hûneleyn, wenne is gesneyet was, das man sy von dem fewir diste bas mochte gesehen. Do czogen sie vor sich durch das lant vnde blebin dorynne wol x wochen, sie ge- wonnen aldo Nymptsch. Do sie nw dy x wachen aus gelogin vnde gehirschten, Do czogen sie vor Glatcz weder uff heym keigen Behmen mit grossem gutte, Alzo vil fyhes vnde gefan- gener, dy si aus dezim lande furten heym. 1429. 10 Anno domini M° cccc° xxix° xiiij tage vor Johannis qwomen dy hussen vnde dy thaborer weder in deze lant vnde czogen vor dy Sitta czu her eyn vnde czogen vor den lawban weg vnde neichinten sich dem Buntczil czu, sie legirten sich do vor vnde 15 (nomen) en mit storme obirheupt, wenne sy die thor ausbran- ten vnde alzo heneyn qwomen, vnde slugen vnde morten, vnde dy do woren komen uff dy thôrme, dy gobin sich herabe ge- fangen, der was wol bey ij hunderten, die furten sy aller ge- 5 fangin keigen behemen mit grossem gutte vnde beladener way- 20 ne. die gefangen furten sy kein Jenner vnde hilden sy do ge- fangen j yor. do schatczten sy sich, als dy buntezler uff ix hundert g marg vnde worden frey vnde los uff das zelbe mol. IN deme selbigen yore als uff sinte Michil do qwomen sy abir 25 geczogen als Jn die vj stete vnde czogen vor Gorlitcz vnde brantten do aus dy vorstat vnde zogen do vor das haws Barûd, das mochten sy nicht gewynnen, sie czogen vorbas vnde logen vor Bawdissen wol iij tage vnde schigten sich czu storme vnde stormeten czu en so heftig, Das sy sich vil noch gegebin hetten, 30 wenne sy mit fewir yn dy Stadt schossen, alzo das dy stad prante, das is gar harle lag. sie nomen mit en eyn gespreche vnde dingeten slecht mit en abe, Adir die kostliche vorstat was algereyt aus gebrant. vor allen thoren dornoch wanten sy sich von en vnde czogen keyn meyssen vnde czogen deze halbe der 35 Elbe vnde do wart auch Camentcz von en gewonnen. Do qwo- men sy bas keigin haynaw an der elbe, do slugen sy harte uff der rechten hant wedir abe vnde qwomen yn lawssitczer lant keigin Cotbus vor luckaw vnde die von kalaw dingeten mit en abe vnde gobin en achczig schog vnde die von drebko goben 40 en xx schog vnde sust vil cleyne stete, dy sy gar aus pran- ten. Do sy czwene tage gelogen vor Cothbus, do brochen sy uff vnde czogen gangs dy viij meyle vnde legetin sich vor Go-
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361 bin; sie schikten sich zu dem storme vnde stormeten vnde ge- wonnen Goben obirheupt, sie morten vnde slugen, fingen vnde pranten dy stadt aus. Die selbige reyze branten sie ouch vil ander stete aus, dy do gerewmt worden, Alzo Spremberg, Som- merfelt vnde ander, vnde woren yn dem lande wol vij wochen 5 vnde qwomen weder her czu vor Crossen vnde vor dy ffrey- stadt vnde vor den Sagen durch dy heyde vff denn Bunczlaw. den lawban vnde Zitta weder hen kein Behmen vngehindert mit grossem gute, alzo mit vil fihes, vil beladener wayne, ge- fangener lewte. das was das rynnen czu dem selbigen mole yn 10 den landen, alzo gesprochen ist. Adir alczuhant dornoch, do sy nw woren heym komen, do blebin sy do heyme kawme vj wochen, sie schregin wedir herfart vnde samenten sich weder gar starg vnde czogin Jn das land Meyssen. Do woren dy meyssener starg ym felde mit andern leuten, Alzo der von Bra- 15 wenczweig, Dy zachssen vnde dy aws der Margk vnde ouch eyn teyl aus den reychensteten, wenne das dy hussen hen eyn czo- gen mit brande, mit mortte, sie slugen tod vnde fingen vnde le- beten alzo schedelichen das is môchte got irbarmen. Do nw dy hussen vnde thaberer geczogin alzo lange bis si quomen, do 20 dy Meysner, Reichstete vnde ander vil lande mit grossem here gesammet worn vnde logen Jm felden, do legirten sy sich ouch keigen en yn das felt vnde slugen eyne waynfart vnde logen alzo keigen enander, wenne das sie enander briffe sandten aus beyden heren. Dy meyssen schreben alzo, 'Ach ir abetron- 25 niger des glawbins vnde vordampten ketczer, wir wellen euch ap got wil morne slan, das euch dy hunde mussen fressen.' So schreben dy hussen en weder alzo ‘Ach ir hundishewpte, wir wellen euch ap got wil zelber slon, das euch dy hunde mus- sen fressen. Beyt vnser ag bas czu morne.' Do is qwam bis 30 uff den andern tag gar fru, do schickten sich dy hussen czu dem slon vnde streyte; sie horten vor messe, sie ossen vnde trungken vor gar sat vnde als sie nw woldin uff seyn, sich mit en slon, So kumpt den Behmen botschafft, das dy Meysner dy 6b flucht geben. Do sie das horten, do czogen sy en eylende Ja� 35 gende uff fluchtiger spor vnde fusse hyn noch ezwene ganteze tage. Do sie ir nicht mochten dirfolgen, do besprochen sy sich vnde teylten sich alzo weyt als das lant was vnde branten vnde mordten vnde fingen vnde czogen yn dy stete, do das folg aus gewichen was, Alzo lange bys das sie qwomen vor 40 die Stadt plawen. Do wart der Behmen eyn teyl ingelassen yn eyner gutte ym geleyte. Das verdros das pofel vnde gemeyne Ga
361 bin; sie schikten sich zu dem storme vnde stormeten vnde ge- wonnen Goben obirheupt, sie morten vnde slugen, fingen vnde pranten dy stadt aus. Die selbige reyze branten sie ouch vil ander stete aus, dy do gerewmt worden, Alzo Spremberg, Som- merfelt vnde ander, vnde woren yn dem lande wol vij wochen 5 vnde qwomen weder her czu vor Crossen vnde vor dy ffrey- stadt vnde vor den Sagen durch dy heyde vff denn Bunczlaw. den lawban vnde Zitta weder hen kein Behmen vngehindert mit grossem gute, alzo mit vil fihes, vil beladener wayne, ge- fangener lewte. das was das rynnen czu dem selbigen mole yn 10 den landen, alzo gesprochen ist. Adir alczuhant dornoch, do sy nw woren heym komen, do blebin sy do heyme kawme vj wochen, sie schregin wedir herfart vnde samenten sich weder gar starg vnde czogin Jn das land Meyssen. Do woren dy meyssener starg ym felde mit andern leuten, Alzo der von Bra- 15 wenczweig, Dy zachssen vnde dy aws der Margk vnde ouch eyn teyl aus den reychensteten, wenne das dy hussen hen eyn czo- gen mit brande, mit mortte, sie slugen tod vnde fingen vnde le- beten alzo schedelichen das is môchte got irbarmen. Do nw dy hussen vnde thaberer geczogin alzo lange bis si quomen, do 20 dy Meysner, Reichstete vnde ander vil lande mit grossem here gesammet worn vnde logen Jm felden, do legirten sy sich ouch keigen en yn das felt vnde slugen eyne waynfart vnde logen alzo keigen enander, wenne das sie enander briffe sandten aus beyden heren. Dy meyssen schreben alzo, 'Ach ir abetron- 25 niger des glawbins vnde vordampten ketczer, wir wellen euch ap got wil morne slan, das euch dy hunde mussen fressen.' So schreben dy hussen en weder alzo ‘Ach ir hundishewpte, wir wellen euch ap got wil zelber slon, das euch dy hunde mus- sen fressen. Beyt vnser ag bas czu morne.' Do is qwam bis 30 uff den andern tag gar fru, do schickten sich dy hussen czu dem slon vnde streyte; sie horten vor messe, sie ossen vnde trungken vor gar sat vnde als sie nw woldin uff seyn, sich mit en slon, So kumpt den Behmen botschafft, das dy Meysner dy 6b flucht geben. Do sie das horten, do czogen sy en eylende Ja� 35 gende uff fluchtiger spor vnde fusse hyn noch ezwene ganteze tage. Do sie ir nicht mochten dirfolgen, do besprochen sy sich vnde teylten sich alzo weyt als das lant was vnde branten vnde mordten vnde fingen vnde czogen yn dy stete, do das folg aus gewichen was, Alzo lange bys das sie qwomen vor 40 die Stadt plawen. Do wart der Behmen eyn teyl ingelassen yn eyner gutte ym geleyte. Das verdros das pofel vnde gemeyne Ga
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362 yn der Stadt, sie machten eynen ufflauf yn der stadt vnde slu- gen dy behmen vnde hussen alle czu tode. Do das dy andern vor der stat horten vnde irkanten, do liffen sie czu storme mit macht als sie blint wern, vnde gewonnen dy stat Plawn ober- 5 heupt. Do slugen sy, do morten sy an alle barmhertczigkeit vnde schonten nymandis. wenne das dy meyste meynige gewi- chen was uff das haws, Do stormeten sie auch czu dem hawze vnde gewonnen is mit macht vnde slugen aldo vil Ritterschaft vnde Erber leute czu tode vnde fingen ir auch gar vil edil 10 vnde vnedil, vnde czogin vorbas vor dy stadt yeraw vnde le- gitten sich dovor. sie gingin auch czu storme vnde gewonnen sie auch. Do sy yn dy Stadt yeraw quomen, do was der herre von yeraw mit dem gantczen rathe uff dem Rothauze yn eyme gespreche, ap sy sich weldin weder (setczen) adir geben. Jn 15 des alzo wart der herre von yeraw, (vnde) eyn Grofe mit sampt dem Rathe aldo gefangen vnde keigen Behmen gefurt kegen Prage yn das gefenknis, vnde schatczten den grofen vnde den hern von yeraw uff xl tawsint schogk ; so hers nicht hatte ader nicht wolde geben, do vertarp her vnde starb so clegelich yn 20 dem gefengnis, got sey ym genedig. Dy selbige reyse czogin sy vnde quomen vor Bobemberg, vor Reginsburg, dy dingten als mit en abe, schossin mit guldin glôt czu en vnde troffen sie ober drey adir iiij meylen Vnde der Bischoff von Mentcz dingete ouch mit en abe vnde ander bischoffe, vnde der Groffe 25 der stat Erfurt dyngte ouch mit en abe, alzo das sie die sel- bige reyze gros gut von gult vnde gelde keygin Behemen fur- ten vnde plebin do heyme wol sechs wochen. DO schickten sy sich vnde czogin wedir aus vnde quomen 30 durch Merhern vnde neichinten sich dem lande keigin Troppe, wenne das her mit en frede hatte, do czogin sy vorbas kegin Schurgast vnde quomen obir dy oder in der fursten lant. Do wurden gar vil der furstin stete vor en gerewmit vnde toten aldo in der fursten lande gar grossen schaden, wenne das her- 35 czog Bolke von Oppeln sich czu en gap vnde czu en trat vnde czoch auch mit en yn dem here alzo eyn ander ketczer. vnde dornoch yn dem selbin czoge quamen sy vor Gleybitcz vnde login aldo eynen tag ader czwene vnde schickten sich aldo czu storme vnde stormten gar heftig eynen storm ader drey, wen- 40 ne das dy stadt Gleybitcz ezweer fursten vnde hern was, Alzo das sie czweitrechtig woren, eyn teyl wolde sich gebin, Das andir wulde sich weren, wenne das sich eyn teyl en gab, Do 7 46
362 yn der Stadt, sie machten eynen ufflauf yn der stadt vnde slu- gen dy behmen vnde hussen alle czu tode. Do das dy andern vor der stat horten vnde irkanten, do liffen sie czu storme mit macht als sie blint wern, vnde gewonnen dy stat Plawn ober- 5 heupt. Do slugen sy, do morten sy an alle barmhertczigkeit vnde schonten nymandis. wenne das dy meyste meynige gewi- chen was uff das haws, Do stormeten sie auch czu dem hawze vnde gewonnen is mit macht vnde slugen aldo vil Ritterschaft vnde Erber leute czu tode vnde fingen ir auch gar vil edil 10 vnde vnedil, vnde czogin vorbas vor dy stadt yeraw vnde le- gitten sich dovor. sie gingin auch czu storme vnde gewonnen sie auch. Do sy yn dy Stadt yeraw quomen, do was der herre von yeraw mit dem gantczen rathe uff dem Rothauze yn eyme gespreche, ap sy sich weldin weder (setczen) adir geben. Jn 15 des alzo wart der herre von yeraw, (vnde) eyn Grofe mit sampt dem Rathe aldo gefangen vnde keigen Behmen gefurt kegen Prage yn das gefenknis, vnde schatczten den grofen vnde den hern von yeraw uff xl tawsint schogk ; so hers nicht hatte ader nicht wolde geben, do vertarp her vnde starb so clegelich yn 20 dem gefengnis, got sey ym genedig. Dy selbige reyse czogin sy vnde quomen vor Bobemberg, vor Reginsburg, dy dingten als mit en abe, schossin mit guldin glôt czu en vnde troffen sie ober drey adir iiij meylen Vnde der Bischoff von Mentcz dingete ouch mit en abe vnde ander bischoffe, vnde der Groffe 25 der stat Erfurt dyngte ouch mit en abe, alzo das sie die sel- bige reyze gros gut von gult vnde gelde keygin Behemen fur- ten vnde plebin do heyme wol sechs wochen. DO schickten sy sich vnde czogin wedir aus vnde quomen 30 durch Merhern vnde neichinten sich dem lande keigin Troppe, wenne das her mit en frede hatte, do czogin sy vorbas kegin Schurgast vnde quomen obir dy oder in der fursten lant. Do wurden gar vil der furstin stete vor en gerewmit vnde toten aldo in der fursten lande gar grossen schaden, wenne das her- 35 czog Bolke von Oppeln sich czu en gap vnde czu en trat vnde czoch auch mit en yn dem here alzo eyn ander ketczer. vnde dornoch yn dem selbin czoge quamen sy vor Gleybitcz vnde login aldo eynen tag ader czwene vnde schickten sich aldo czu storme vnde stormten gar heftig eynen storm ader drey, wen- 40 ne das dy stadt Gleybitcz ezweer fursten vnde hern was, Alzo das sie czweitrechtig woren, eyn teyl wolde sich gebin, Das andir wulde sich weren, wenne das sich eyn teyl en gab, Do 7 46
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363 was das ander teyl auch vorloren. Alzo wurden sie uff dem andern teyl yemmerlich dirmort, dirslagin vnde gefangen. Do sie do aus geczerten vnde ausgeherten vnde gebranten dy stadt aus, do czogen sie wider herumme durch der fursten lant vnde quomen uff den Brig czu vnde quomen doreyn vnde czerten 5 czum andern mole gar reyne aus, vnde was sie von speyze vnde von trangke funden yn dem Brige das luden sie gar uff ere wagen vnde czogin uff dy Neysse czu vnde legittin sich mitten yn das lant vnde treben czu samen gar vil fihes aus dem ab Breslischen lande, aws Sweydnitczer lande, Aus dem Bischtum 10 vnde treben das keigen Nymptsch vnde besaczten aldo auch Nymptsch vnde speysten sy vnde aus Reichenpach furten sy al- lis das sie finden mochten keyn Nymptsch, si Bawten dy stadt gar feste vnde besatczten sie vnde czogen do vor Glatcz weder uff keyn Behmen: das geschach wol iij wachen vor pfingsten, 15 vnde liessen do zu Nimptsch vj hundert reysige pferde vnde wol iiijc draben ader fuszgeher. Als dy behmen weg vnde heym quomen, do wurden dy lant eyns, Alzo Bresler, Sweydnitczer vnde Herczog lodwig von legnitcz, sie vmbelogin do Nimptsch vnde beranten is vnde brachten do vor gar grosse buchsen *) vnde logen do vor woliij wachen, sie schossen dertczu tag vnde nacht, deze hineyn vnde yene heraus. Auch liffen dy Behmen eyns nachtis heraus vnde slugen dy Bresler gar zere an irer warthe; wenne si vil hatten getrunken vnde sliffen, so vorso- gen sie dy schantcze. Vnde do sy gelogin dy drey wachin do� 25 vor, do wart ein uffstos czwischen en yn dem here Alze das dy bresler ir buchsen uffluden, dy Sweidnitczer vnde die Neys- 20 *) Der gebrauch der canonen, bombardae, donnerbüchsen, lässt sich mit bestimmtheit schon in den dreissiger jahren des 14. jh. nach- weisen, also noch vor der schlacht bei Crecy 1346, s. hannöv. ma- gazin 1789 sp. 361. Die canonen waren auch in Schlesien lange vor den einfällen der Hussiten bekannt. Abt hat in seiner wenig bekannten, aber vortrefflichen schrift: beiträge zur geschichte des pulvers, des geschützes und der kugeln mit besonderm bezug auf Schlesien und Breslau (Liegnitz 1811. 8°.) alle hieher bezüglichen nachrichten gesammelt, und daraus ergiebt sich, dass nach glaub- würdigen zeugnissen canonen bereits seit 1377 hin und wieder hier zu lande angewendet wurden. Man verstand aber die neue erfin- dung nicht recht zu handhaben und ihre anwendung beschränkte sich auf einzelne fälle. Kein wunder also, dass die schlesier er- schraken, dass ihnen diesmal wie so oft zu grauen begunde, als sie sahen, wie die Hussiten bei jeder gelegenheit diese fürchter- liche waffe in anwendung brachten.
363 was das ander teyl auch vorloren. Alzo wurden sie uff dem andern teyl yemmerlich dirmort, dirslagin vnde gefangen. Do sie do aus geczerten vnde ausgeherten vnde gebranten dy stadt aus, do czogen sie wider herumme durch der fursten lant vnde quomen uff den Brig czu vnde quomen doreyn vnde czerten 5 czum andern mole gar reyne aus, vnde was sie von speyze vnde von trangke funden yn dem Brige das luden sie gar uff ere wagen vnde czogin uff dy Neysse czu vnde legittin sich mitten yn das lant vnde treben czu samen gar vil fihes aus dem ab Breslischen lande, aws Sweydnitczer lande, Aus dem Bischtum 10 vnde treben das keigen Nymptsch vnde besaczten aldo auch Nymptsch vnde speysten sy vnde aus Reichenpach furten sy al- lis das sie finden mochten keyn Nymptsch, si Bawten dy stadt gar feste vnde besatczten sie vnde czogen do vor Glatcz weder uff keyn Behmen: das geschach wol iij wachen vor pfingsten, 15 vnde liessen do zu Nimptsch vj hundert reysige pferde vnde wol iiijc draben ader fuszgeher. Als dy behmen weg vnde heym quomen, do wurden dy lant eyns, Alzo Bresler, Sweydnitczer vnde Herczog lodwig von legnitcz, sie vmbelogin do Nimptsch vnde beranten is vnde brachten do vor gar grosse buchsen *) vnde logen do vor woliij wachen, sie schossen dertczu tag vnde nacht, deze hineyn vnde yene heraus. Auch liffen dy Behmen eyns nachtis heraus vnde slugen dy Bresler gar zere an irer warthe; wenne si vil hatten getrunken vnde sliffen, so vorso- gen sie dy schantcze. Vnde do sy gelogin dy drey wachin do� 25 vor, do wart ein uffstos czwischen en yn dem here Alze das dy bresler ir buchsen uffluden, dy Sweidnitczer vnde die Neys- 20 *) Der gebrauch der canonen, bombardae, donnerbüchsen, lässt sich mit bestimmtheit schon in den dreissiger jahren des 14. jh. nach- weisen, also noch vor der schlacht bei Crecy 1346, s. hannöv. ma- gazin 1789 sp. 361. Die canonen waren auch in Schlesien lange vor den einfällen der Hussiten bekannt. Abt hat in seiner wenig bekannten, aber vortrefflichen schrift: beiträge zur geschichte des pulvers, des geschützes und der kugeln mit besonderm bezug auf Schlesien und Breslau (Liegnitz 1811. 8°.) alle hieher bezüglichen nachrichten gesammelt, und daraus ergiebt sich, dass nach glaub- würdigen zeugnissen canonen bereits seit 1377 hin und wieder hier zu lande angewendet wurden. Man verstand aber die neue erfin- dung nicht recht zu handhaben und ihre anwendung beschränkte sich auf einzelne fälle. Kein wunder also, dass die schlesier er- schraken, dass ihnen diesmal wie so oft zu grauen begunde, als sie sahen, wie die Hussiten bei jeder gelegenheit diese fürchter- liche waffe in anwendung brachten.
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364 35 ser sie brachin platez vnde risch uff vnde czogen do von Jez- lichs lant vnde stat wider heym eylende, vnde was sy vor ge- czogin hattin yn iiij tagin, das czogen sy in eyme tage weder heym, wenne sy forchten sich gar zere vor den hussen vnde 5 behmen, wenne sy hatten en genczlich globit, do sy weg czo- gen, Ap sy ymandt worde belegen ader berynnen, wenne sy das dirfuren, so weldin sy alczuhant uff seyn vnde weldin sy retten bey eren bruderlichen trewen. das geschach ouch : Do sy czu Behmen horten vnde irfuren, das Nymptsch berant was, do 10 woren sie snelle vnde risch uff vnde czogin mit macht weder Sa Jn das landt mit czween grosen heren, das eyne quam vor Glotcz hereyn gleich uff Nimptsch czu, das ander here quam vor dy landishutte czu hereyn. Do sy horten, das dy landt abe- geczogen woren vnde nicht vor Nymptsch logen, do czogen sie 15 gar melich vnde langsamy ym lande vmme vnde quomen alle beyde her czusamen czwischen dy Strege, Jawor vnde Bolkin- hayn vnde legirten sich vor das dorff wedra vnde vmlogen den sudelhoff dozelbist czu wedraw. der hôfe woren czwene an en- ander, eyn itczlicher hatte seyne behausunge ader beslossunge 20 besunder Vnde dy gebawersleute woren alle gewichen uff dy czwene hofe. Do woren och uff den czween hôfen iiij bruder vnde fettern, alzo uff dem eynem hofe wolfart vnde Nickel von der Reybnitcz, vff dem andern hofe kuntcz vnde Nickel ouch gebruder von der Reybnitcz, vnde stalten dy hussen do vor wol 25 vj steynbuchsen alzo an des heyligen leichnams obinde vnde schossen do an die hôfe an vndirlas tag vnde nacht; das ge- schach noch gotes geburt M°cccc° Jn dem xxx° Jore, das sy 1430 en dy graben czufulten mit gehûltcze vnde mit reysicht vnde stochen en das wasser abe vnde liffen aldo mit macht obir dy 30 graben vnde qwomen an den hoff, sie durchhagten vnde durch- hyben en dy mawer, das wulden dy uff dem hoffe weren, sie czunten an firtlige fas vnde wolden herap werffen vnde sy alzo mit deme fewer voryagen vnde herabe treyben. Do bestagte en das firtlyge fas czwischen den laten, Alzo das sy den hoff selbir anstissen vnde branten beyde hôfe aus. Vnde dy vorge- nanten edlinge alzo wolfart vnde Nickel von der Reybnitcz uff eyme hofe, kuntez vnde Nickel von der Reybnitcz uff eyme hofe, kuntoz vnde Nickel von der Reybnitcz uff dem andern hofe dy vorgin- gen vnde vorbranten alle vire, Got sey en genedig vnde barmherezig, 40 vnde do sich das fewir gesatczte Vnde dy hoffe aufgebranten vunde die gebawre worn gewichen yn dy keller, vnde dy hussen hagten vnde hyben durch dy maweren vnde wolden czu en yn dy kellir, Do gap sich 46* Sb
364 35 ser sie brachin platez vnde risch uff vnde czogen do von Jez- lichs lant vnde stat wider heym eylende, vnde was sy vor ge- czogin hattin yn iiij tagin, das czogen sy in eyme tage weder heym, wenne sy forchten sich gar zere vor den hussen vnde 5 behmen, wenne sy hatten en genczlich globit, do sy weg czo- gen, Ap sy ymandt worde belegen ader berynnen, wenne sy das dirfuren, so weldin sy alczuhant uff seyn vnde weldin sy retten bey eren bruderlichen trewen. das geschach ouch : Do sy czu Behmen horten vnde irfuren, das Nymptsch berant was, do 10 woren sie snelle vnde risch uff vnde czogin mit macht weder Sa Jn das landt mit czween grosen heren, das eyne quam vor Glotcz hereyn gleich uff Nimptsch czu, das ander here quam vor dy landishutte czu hereyn. Do sy horten, das dy landt abe- geczogen woren vnde nicht vor Nymptsch logen, do czogen sie 15 gar melich vnde langsamy ym lande vmme vnde quomen alle beyde her czusamen czwischen dy Strege, Jawor vnde Bolkin- hayn vnde legirten sich vor das dorff wedra vnde vmlogen den sudelhoff dozelbist czu wedraw. der hôfe woren czwene an en- ander, eyn itczlicher hatte seyne behausunge ader beslossunge 20 besunder Vnde dy gebawersleute woren alle gewichen uff dy czwene hofe. Do woren och uff den czween hôfen iiij bruder vnde fettern, alzo uff dem eynem hofe wolfart vnde Nickel von der Reybnitcz, vff dem andern hofe kuntcz vnde Nickel ouch gebruder von der Reybnitcz, vnde stalten dy hussen do vor wol 25 vj steynbuchsen alzo an des heyligen leichnams obinde vnde schossen do an die hôfe an vndirlas tag vnde nacht; das ge- schach noch gotes geburt M°cccc° Jn dem xxx° Jore, das sy 1430 en dy graben czufulten mit gehûltcze vnde mit reysicht vnde stochen en das wasser abe vnde liffen aldo mit macht obir dy 30 graben vnde qwomen an den hoff, sie durchhagten vnde durch- hyben en dy mawer, das wulden dy uff dem hoffe weren, sie czunten an firtlige fas vnde wolden herap werffen vnde sy alzo mit deme fewer voryagen vnde herabe treyben. Do bestagte en das firtlyge fas czwischen den laten, Alzo das sy den hoff selbir anstissen vnde branten beyde hôfe aus. Vnde dy vorge- nanten edlinge alzo wolfart vnde Nickel von der Reybnitcz uff eyme hofe, kuntez vnde Nickel von der Reybnitcz uff eyme hofe, kuntoz vnde Nickel von der Reybnitcz uff dem andern hofe dy vorgin- gen vnde vorbranten alle vire, Got sey en genedig vnde barmherezig, 40 vnde do sich das fewir gesatczte Vnde dy hoffe aufgebranten vunde die gebawre worn gewichen yn dy keller, vnde dy hussen hagten vnde hyben durch dy maweren vnde wolden czu en yn dy kellir, Do gap sich 46* Sb
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365 eyne kellir, vnde do sy alle heraus qwomen vnde krochen czu den lôchern, die dy hussen gemacht hatten, Do nomen sie von stunde vnde bunden sy als czwene vnde czwene czusamene vnde treben sy in dy Batstobe, dy vor dem hofe stunt, Sie czunten dy an vnde vorbranten sy alle gar clegelichen dorynne, der 5 woren alle meher wenne dreyssig. 9a Unde dy do noch yn deme andern keller woren, der woren wol xvj vnde bey en was der pfarrer; Die wertten sich gar lange, wenne sie wol vornomen hatten vnde gehorten wy ir Compan vnde nogwere geprant woren. JDach so sy sich nicht lenger enthaldin mochten, do goben sy sich eyme Behmischen hern gefangen, der beschôtezte sie vor der bûfrey, das sy nicht gebrant worden: die selben furten sy alle gefangen keyn Beh- men. Do das nw sohen vnde dirfuren andre vmsitczende land- 15 lewthe, das dy hussen so grawsam lebten, do irschrogken sy gar zere. Do wart der hewse vil gerewmet vor grosser forchte; Et- liche dingkten mit en abe vnde goben gelt vor dy hôfe vnde vor dy dôrffer. Vnde do nw dy lant sohen vnde irkanten, wy is czu- gingk das keyne schigkunge vnde keyne were yn dem lande was 20 noch keyne hulffe von andern landen, Do pegunde den landen czu grawen vnde ezu argen, wenne das der Tôchtige herman von Czet- terys von dem fforstensteyne geleyte nam yn der hussen here dy dy weyle als sy nach vor wedra logen, vnde das tet her mit rathe andrer slosshern vnde das lant wuste dovon nichtisnicht Vnde als 25 her nw czu en qwam yn das here Vnnde warb aldo der lande bes- tis vnde begerte von en aldo, das sy das lant weldin vmbeschedi- get lossen vnde nicht alzo yemmerlich vnde clegelichen vnde grüntlichen vorterben, Alzo das dy eldisten der Taberer vnde der weizen ein gespreche nomen, Bekosten vnde beritten sich 30 vnde goben Herman Czetteris ein sulchs antwort, wie das sy der lande offembare vinde weren vnde man hisse sie ketczere yn dezim lande, Auch hetten deze lant Behmerlandt ouch ô- birczôgen vnde das helffin vorterben vnde dorumme, sprochen sy, vordrewst euch das, so werth vns das. alhy sey wir, wir 35 wellen ewer beytende seyn, schickt euch dortczu.' Ader is was nymants do heyme Sunder Herman Czetteris der hatthe als gutte rede vnde sûnthe kegin en, wenne her was wol pekant vnde gehort keigin den Behmischen slosshern. Do pegerte her von den Behmen, das sy deme lande frede geben uff eyne czeyt 40 vnde czôgen aus dem lande. Do besprochen sich aber dy Beh- men vnde hussen vnde gobin herman Czetterys ein sulchs ant- 10
365 eyne kellir, vnde do sy alle heraus qwomen vnde krochen czu den lôchern, die dy hussen gemacht hatten, Do nomen sie von stunde vnde bunden sy als czwene vnde czwene czusamene vnde treben sy in dy Batstobe, dy vor dem hofe stunt, Sie czunten dy an vnde vorbranten sy alle gar clegelichen dorynne, der 5 woren alle meher wenne dreyssig. 9a Unde dy do noch yn deme andern keller woren, der woren wol xvj vnde bey en was der pfarrer; Die wertten sich gar lange, wenne sie wol vornomen hatten vnde gehorten wy ir Compan vnde nogwere geprant woren. JDach so sy sich nicht lenger enthaldin mochten, do goben sy sich eyme Behmischen hern gefangen, der beschôtezte sie vor der bûfrey, das sy nicht gebrant worden: die selben furten sy alle gefangen keyn Beh- men. Do das nw sohen vnde dirfuren andre vmsitczende land- 15 lewthe, das dy hussen so grawsam lebten, do irschrogken sy gar zere. Do wart der hewse vil gerewmet vor grosser forchte; Et- liche dingkten mit en abe vnde goben gelt vor dy hôfe vnde vor dy dôrffer. Vnde do nw dy lant sohen vnde irkanten, wy is czu- gingk das keyne schigkunge vnde keyne were yn dem lande was 20 noch keyne hulffe von andern landen, Do pegunde den landen czu grawen vnde ezu argen, wenne das der Tôchtige herman von Czet- terys von dem fforstensteyne geleyte nam yn der hussen here dy dy weyle als sy nach vor wedra logen, vnde das tet her mit rathe andrer slosshern vnde das lant wuste dovon nichtisnicht Vnde als 25 her nw czu en qwam yn das here Vnnde warb aldo der lande bes- tis vnde begerte von en aldo, das sy das lant weldin vmbeschedi- get lossen vnde nicht alzo yemmerlich vnde clegelichen vnde grüntlichen vorterben, Alzo das dy eldisten der Taberer vnde der weizen ein gespreche nomen, Bekosten vnde beritten sich 30 vnde goben Herman Czetteris ein sulchs antwort, wie das sy der lande offembare vinde weren vnde man hisse sie ketczere yn dezim lande, Auch hetten deze lant Behmerlandt ouch ô- birczôgen vnde das helffin vorterben vnde dorumme, sprochen sy, vordrewst euch das, so werth vns das. alhy sey wir, wir 35 wellen ewer beytende seyn, schickt euch dortczu.' Ader is was nymants do heyme Sunder Herman Czetteris der hatthe als gutte rede vnde sûnthe kegin en, wenne her was wol pekant vnde gehort keigin den Behmischen slosshern. Do pegerte her von den Behmen, das sy deme lande frede geben uff eyne czeyt 40 vnde czôgen aus dem lande. Do besprochen sich aber dy Beh- men vnde hussen vnde gobin herman Czetterys ein sulchs ant- 10
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366 wort, Sie welden deme lande eyne czeyt frede geben vnde eyn gûtlich stoen mit dem lande haben Alzo ferre ap sy welden dy weyle ym lande den tantcz vormeyden vnde welden ouch der freyen weyber ym lande nicht haben noch leyden, Sunder 5 sy aus dem lande yagin vnde vortreyben, als sie ouch czu Beh- men getan hetten. vnde das was herman Czetteras gar fremde czu horen sulchen smelichin eyntrag den sy intrugen, Wenne sie ym gunden das lant czu besprechin vnde czu bekoszin vnde das sulde gutlichen alzo stoen vom Sonnobinde bys uff den dins- 10 tag, sie weldin auch die weyle nicht bôrnen ym lande, noch stormen, noch morden vnde nymandis fohen, sunder stille le- gin dy weyle Ader essende war vnde futterunge musten sy ha- 9b ben, sie welden das nemen, wo sy is fünden vnde pekomen môchten. Do herman Czetteras keigen der Sweynnitcz quam, vorczalte vnde legete en vor der hussen meynunge. Do be- sante der hewptman das landt gar risch vnde eylende. do das lant horte vnde vornam, wie sy en welden frede geben, sie worn alle gar fro vnde sageten ym das czu, her sulde deme lande eynen frede tedigen so beste her mochte, Js wer yn gar wol czu danke, das man sie mochte aus dem lande prengen, das das lant nicht alzo clegelich vorterbit wurde. Vnde do herman Czetteras keigen wedraw quam, do woren sy uff ge- brachen vnde geczogin kein haynaw yn das landt durch der fütterunge wille. Do qwam her czu en yn das here vnde te- 25 digte dem lande eynen frede vnde eyn gutlich stoen, alzo von Johannis bys uff methefaste, vnde do das geschah, do czogin sie weder keigen Behmen yn dreyen grossen heren: das eyne czoch vor dy Zitta, das ander czoch vor Bulkenhayn vnde vor die landishutte, vnde das dritte her czog keigin Nymptsch vnde 30 vor Glotcz uff hen keigen Behmen. 15 20 Ouch sal man wissen, das dy hussen vnde dy Behemen eynen herczog thaten czu den selbigen geczeyten vnde qwomen vor dy landishutte heryn vnde uff hirsberg vnde czogen vor den law- 35 ban, der was vor en gewonnen vnde ausgebrant, alzo das sy keyne were yn der Stadt czum lawban hatten sunder das Clos- tir der barfusszen brûder do selbist, das hatten sie gemacht vnde geschickt czu der were vnde ouch dorczu den thorm, der do stet an dem czittischen thore, Das do gar nohen vnde feste ge- 40 legen ist am selben Closter vnde denselben thorm hatten ynne 10a czu der were her Bernhart von nûchterwitcz mit andern vnde Erbern gutten lewten. so was das statfolg vnde gemeynde gar
366 wort, Sie welden deme lande eyne czeyt frede geben vnde eyn gûtlich stoen mit dem lande haben Alzo ferre ap sy welden dy weyle ym lande den tantcz vormeyden vnde welden ouch der freyen weyber ym lande nicht haben noch leyden, Sunder 5 sy aus dem lande yagin vnde vortreyben, als sie ouch czu Beh- men getan hetten. vnde das was herman Czetteras gar fremde czu horen sulchen smelichin eyntrag den sy intrugen, Wenne sie ym gunden das lant czu besprechin vnde czu bekoszin vnde das sulde gutlichen alzo stoen vom Sonnobinde bys uff den dins- 10 tag, sie weldin auch die weyle nicht bôrnen ym lande, noch stormen, noch morden vnde nymandis fohen, sunder stille le- gin dy weyle Ader essende war vnde futterunge musten sy ha- 9b ben, sie welden das nemen, wo sy is fünden vnde pekomen môchten. Do herman Czetteras keigen der Sweynnitcz quam, vorczalte vnde legete en vor der hussen meynunge. Do be- sante der hewptman das landt gar risch vnde eylende. do das lant horte vnde vornam, wie sy en welden frede geben, sie worn alle gar fro vnde sageten ym das czu, her sulde deme lande eynen frede tedigen so beste her mochte, Js wer yn gar wol czu danke, das man sie mochte aus dem lande prengen, das das lant nicht alzo clegelich vorterbit wurde. Vnde do herman Czetteras keigen wedraw quam, do woren sy uff ge- brachen vnde geczogin kein haynaw yn das landt durch der fütterunge wille. Do qwam her czu en yn das here vnde te- 25 digte dem lande eynen frede vnde eyn gutlich stoen, alzo von Johannis bys uff methefaste, vnde do das geschah, do czogin sie weder keigen Behmen yn dreyen grossen heren: das eyne czoch vor dy Zitta, das ander czoch vor Bulkenhayn vnde vor die landishutte, vnde das dritte her czog keigin Nymptsch vnde 30 vor Glotcz uff hen keigen Behmen. 15 20 Ouch sal man wissen, das dy hussen vnde dy Behemen eynen herczog thaten czu den selbigen geczeyten vnde qwomen vor dy landishutte heryn vnde uff hirsberg vnde czogen vor den law- 35 ban, der was vor en gewonnen vnde ausgebrant, alzo das sy keyne were yn der Stadt czum lawban hatten sunder das Clos- tir der barfusszen brûder do selbist, das hatten sie gemacht vnde geschickt czu der were vnde ouch dorczu den thorm, der do stet an dem czittischen thore, Das do gar nohen vnde feste ge- 40 legen ist am selben Closter vnde denselben thorm hatten ynne 10a czu der were her Bernhart von nûchterwitcz mit andern vnde Erbern gutten lewten. so was das statfolg vnde gemeynde gar
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367 10 yn dem Closter, Das hatten sy vor mit gutter musse czu der were gemacht vnde angericht. Adir do dy Behemen vnde hus- sen yn dy Stadt qwomen, do legirten sy sich vor das Clostir czuringe herumme vnde stalten aldo ere buchsen uff das Clos- ter vnde schossen doran nacht vnde tag an vndirlos vnde dy 5 wertten sich von dem thorme vnde von dem closter so besten sy mochten, Alleyne das dy hussen den Sittischen torm vndir- gruben vnde durchhagten vnde trugen doreyn vil fas vnde czund- ten dy fas an, Alzo das her bernhart von nuchterwitcz sich muste geben mit den seynen von deme thorme. Dornoch gar 10 kurtcz do gobin sich ouch dy uff dem Clostir. Do nomen sie vil lewte gefangen vnde ouch hern bernhart, den furten sy an eyner kethen yn dem here vnde alzo czogen sy abir durch das landt die selbige reyse vnde toten grossen schaden. Is ist ouch geschen Jn den selbigen Joren das die hussen vnde 15 behmen qwomen aus Vngern vnde quomen gar risch vnde ey- lende yn das landt vnde czogen vor Strelen, dorynne gesammet login dy Bresler dem lande czu eyner were, vnde Michil Bancke was von der Stadt wegen aldo ein eldester vnde hayn von Czir- naw was auch aldo eyn soldener der stat Breslau. Als sy denne 20 Jn der stadt Strelen berant vnde vmlogen wurden vnde dy stat nicht feste was noch geschicket czu der were vnde sy sich ouch nicht dorynne trawten czu enthalden noch czu weren, wenne das sy sich dorynne berythen vnde worden kurtez zu rothe vnde gobin sich, alzo das Michil Bangke gefangen wart 25 vnde hayn von Czirnaw gefangen vnde vil andere zoldener, edellinge vnde sust gute leute ouch gefangen wurden. Adir Michil Bangke loste sich mit iiij hundert schoken gl, Ader hayn von Czirnaw der pleyb ir gefangener vnde gab sich czu en vnde bleip bey en ein etlich Jar vnde halff en dy kwe zcu samen 30 trybin jm lande vnde czog mit en als eyn ander hws, Beme ader Ketczer, wenne sie do selbist Nymptsch ouch ynne hat- ten, das sy alle dy rewbe do selbest czutrebin, die sy yn deme lande bestreychen mochten. So denne ouch Hayn von Czirnaw do selbist das Slos vnde haws den ffalkensteyn ynne hatte vnde 35 herre dorôber was, do gab her vor vnde legete vor knyzze wedirsich vnde ouch Panye mihalko, dy albeyde worn eldisten vnde fûrer der hussen vnde der Thaberer, wye her gar wol wuste eyne gute rêythe tzu thun, wolden sy ym folgen, vnde sprach ‘vmbe llemperg ist gar eyn folles lant, Do wolle wir 40 wol an treffen, vnde weys ouch wol wie dy stat lemberg ge-
367 10 yn dem Closter, Das hatten sy vor mit gutter musse czu der were gemacht vnde angericht. Adir do dy Behemen vnde hus- sen yn dy Stadt qwomen, do legirten sy sich vor das Clostir czuringe herumme vnde stalten aldo ere buchsen uff das Clos- ter vnde schossen doran nacht vnde tag an vndirlos vnde dy 5 wertten sich von dem thorme vnde von dem closter so besten sy mochten, Alleyne das dy hussen den Sittischen torm vndir- gruben vnde durchhagten vnde trugen doreyn vil fas vnde czund- ten dy fas an, Alzo das her bernhart von nuchterwitcz sich muste geben mit den seynen von deme thorme. Dornoch gar 10 kurtcz do gobin sich ouch dy uff dem Clostir. Do nomen sie vil lewte gefangen vnde ouch hern bernhart, den furten sy an eyner kethen yn dem here vnde alzo czogen sy abir durch das landt die selbige reyse vnde toten grossen schaden. Is ist ouch geschen Jn den selbigen Joren das die hussen vnde 15 behmen qwomen aus Vngern vnde quomen gar risch vnde ey- lende yn das landt vnde czogen vor Strelen, dorynne gesammet login dy Bresler dem lande czu eyner were, vnde Michil Bancke was von der Stadt wegen aldo ein eldester vnde hayn von Czir- naw was auch aldo eyn soldener der stat Breslau. Als sy denne 20 Jn der stadt Strelen berant vnde vmlogen wurden vnde dy stat nicht feste was noch geschicket czu der were vnde sy sich ouch nicht dorynne trawten czu enthalden noch czu weren, wenne das sy sich dorynne berythen vnde worden kurtez zu rothe vnde gobin sich, alzo das Michil Bangke gefangen wart 25 vnde hayn von Czirnaw gefangen vnde vil andere zoldener, edellinge vnde sust gute leute ouch gefangen wurden. Adir Michil Bangke loste sich mit iiij hundert schoken gl, Ader hayn von Czirnaw der pleyb ir gefangener vnde gab sich czu en vnde bleip bey en ein etlich Jar vnde halff en dy kwe zcu samen 30 trybin jm lande vnde czog mit en als eyn ander hws, Beme ader Ketczer, wenne sie do selbist Nymptsch ouch ynne hat- ten, das sy alle dy rewbe do selbest czutrebin, die sy yn deme lande bestreychen mochten. So denne ouch Hayn von Czirnaw do selbist das Slos vnde haws den ffalkensteyn ynne hatte vnde 35 herre dorôber was, do gab her vor vnde legete vor knyzze wedirsich vnde ouch Panye mihalko, dy albeyde worn eldisten vnde fûrer der hussen vnde der Thaberer, wye her gar wol wuste eyne gute rêythe tzu thun, wolden sy ym folgen, vnde sprach ‘vmbe llemperg ist gar eyn folles lant, Do wolle wir 40 wol an treffen, vnde weys ouch wol wie dy stat lemberg ge-
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368 legin ist vnde an welchen enden sie gar gut czu dirsteygen vnde gewynnen ist. Dorumme, lieben hern, volgit mir; wir wellen gut vnde ere irwerben, das globe ich euch bey meynen trewen vnde eren’. Adir hayn Czirnaw sagete eyns mit dem munde 5 vnde meynte eyn andirs mit dem hertczen. Vnde do her en sulche glôbde thet, do folgeten sy ym vnde schickten sich mit ij hundert pferden vnde czogen aus uff lemberg czu. Do furte sy hayn von Czirnaw uff den falkensteyn czu, do blebin sy dy nacht. do schickte her sich als her willen hatte vnde yn seym 10 hertczin begriffen, das her en Welde beweyszin eyne Bemische trewe Vnnde sandte gar risch vnde eylende Jn alle vmbeleginde dorffer vnde las uff alle frische gesellen, dy her bekomen vnde gehabin mochte, Das sie quemen bey entezeln uff das haws. dye hylden sich uff eynen ort uff dem hawze vnde nw dy czeyt 15 quam das man sulde sloffen gehen, Do hatthe is Sigmunt von Czirnaw alzo geschigket vnde gefuget vnde sie gar weyte von enander gelegirt vnde gestrewet, Vnde czu dem irsten legirte Sigemundt von Czirnaw dy czwene hern, alzo knyzze wedirsich vnde Mihalken, czu obirste Jn eynen Erker vnde gemach, vnde 20 dornoch wol ffumffczig gesellen vnde Behemen legirten sy in eyne kammer mitten uff dem hawze vnde nomen von ehn allen eren harnisch, woppen vnde gewere, Vnde dornoch dy knechte vnde geringe gesellenschaft legirten sie Jnn den vorhoff vor das haws; die fierde rotthe vnde den fierden hawffen schigkten sie 25 Jn die nesten dorffer bey dem hawze vnde das geschah, das sie dy Hwssen vnde Behemen allir gesosten vnde gelegirten, Als ir gehort hat. Do schickethe sich Sigmunt von Cirnaw mit den gesellen, dy her uff eyen ort geschigt hatthe vnde pehal- den, dieselbin nam heran sich vnnde czuntten an vil lichte vnde 30 fackeln vnde lucernen vnde czogen aws ere Swerte, Corden vnnde messer vnde bestallten is alzo mit den wechtern uff der Mawer, das die anhwben grawsam gresslich vnde grewlich czu schreyen, das die Behemen nicht mochten gewissen noch erken- neu, was die uff dem hawze wulden vorhaben, Vnde do gingk 35 Sigmunt von Czirnaw des irste mit seynen gesellen vor den Er- ker vnnde Gemach, do do logen die ezwene herren, Her knyzze 11b wedirsich vnde Mihalko, vnnde cloppete gar melich an dy thôre alzo mit czween fingern. Do sprochen dy czwene hern ' kto tho? khto tho?" das ist: wer do? wer do? Do sprach Sig- 40 munt von Czirnaw Pan hayn, Pan hayn’. do todten sie dy kam- mer uff, do hatthe Sigmund von Czirnaw vnde alle seyne helf- fer vnde gesellen ere bare swerte vnde Corden yn eren henden 113
368 legin ist vnde an welchen enden sie gar gut czu dirsteygen vnde gewynnen ist. Dorumme, lieben hern, volgit mir; wir wellen gut vnde ere irwerben, das globe ich euch bey meynen trewen vnde eren’. Adir hayn Czirnaw sagete eyns mit dem munde 5 vnde meynte eyn andirs mit dem hertczen. Vnde do her en sulche glôbde thet, do folgeten sy ym vnde schickten sich mit ij hundert pferden vnde czogen aus uff lemberg czu. Do furte sy hayn von Czirnaw uff den falkensteyn czu, do blebin sy dy nacht. do schickte her sich als her willen hatte vnde yn seym 10 hertczin begriffen, das her en Welde beweyszin eyne Bemische trewe Vnnde sandte gar risch vnde eylende Jn alle vmbeleginde dorffer vnde las uff alle frische gesellen, dy her bekomen vnde gehabin mochte, Das sie quemen bey entezeln uff das haws. dye hylden sich uff eynen ort uff dem hawze vnde nw dy czeyt 15 quam das man sulde sloffen gehen, Do hatthe is Sigmunt von Czirnaw alzo geschigket vnde gefuget vnde sie gar weyte von enander gelegirt vnde gestrewet, Vnde czu dem irsten legirte Sigemundt von Czirnaw dy czwene hern, alzo knyzze wedirsich vnde Mihalken, czu obirste Jn eynen Erker vnde gemach, vnde 20 dornoch wol ffumffczig gesellen vnde Behemen legirten sy in eyne kammer mitten uff dem hawze vnde nomen von ehn allen eren harnisch, woppen vnde gewere, Vnde dornoch dy knechte vnde geringe gesellenschaft legirten sie Jnn den vorhoff vor das haws; die fierde rotthe vnde den fierden hawffen schigkten sie 25 Jn die nesten dorffer bey dem hawze vnde das geschah, das sie dy Hwssen vnde Behemen allir gesosten vnde gelegirten, Als ir gehort hat. Do schickethe sich Sigmunt von Cirnaw mit den gesellen, dy her uff eyen ort geschigt hatthe vnde pehal- den, dieselbin nam heran sich vnnde czuntten an vil lichte vnde 30 fackeln vnde lucernen vnde czogen aws ere Swerte, Corden vnnde messer vnde bestallten is alzo mit den wechtern uff der Mawer, das die anhwben grawsam gresslich vnde grewlich czu schreyen, das die Behemen nicht mochten gewissen noch erken- neu, was die uff dem hawze wulden vorhaben, Vnde do gingk 35 Sigmunt von Czirnaw des irste mit seynen gesellen vor den Er- ker vnnde Gemach, do do logen die ezwene herren, Her knyzze 11b wedirsich vnde Mihalko, vnnde cloppete gar melich an dy thôre alzo mit czween fingern. Do sprochen dy czwene hern ' kto tho? khto tho?" das ist: wer do? wer do? Do sprach Sig- 40 munt von Czirnaw Pan hayn, Pan hayn’. do todten sie dy kam- mer uff, do hatthe Sigmund von Czirnaw vnde alle seyne helf- fer vnde gesellen ere bare swerte vnde Corden yn eren henden 113
Strana 369
369 vnde schreygen mit grawsamen stymmen 'daywothe se, day- waytte se!’ das ist: gebit euch, Gebit euch! Do sprochen sie “O hay hayn, czow wtezmisch?' das ist : was thuest dw, hayn, keygen vns? vnde do sprach abir Sigmund von Czirnaw ‘Js ist keyn hayn alhy mehr, Gebit euch ag gefangin, vnde das was alzo, wenne hayn von Czirnaw hatthe sich uff eynen ortd ge- halden. vnde geburthe sich alzo die zelbige nacht noch der schigkunge gotis, das seyne frawe dy do vor was genandt dy Jüngelingynne von Ttscheschen vorschiet vnde starpb. Vnde do nomen sie dy ezwene hern gefangen vunde satczten sie yn 10 eine kammer, dy stund uff der Mawer, Do was eyn heimlich gemach ynne, das gingk obir die Mawer. do prach sich mi- halko dor durch die nacht mutternakht, vnde qwam alzo weg alzo keygen Behemen. Ader knyezze wedirsich hylden sy ge- fangen czu der Sweydnitcz, Vnnde durch den selbigen wart die 15 stadt Nymptsch weder gefreyeth vnde dem lande geantwort. 12a vnde alzo dirlieffin sich dy sachen czu der zelbigenn czeyt. Ouch sal man wissen, das die Reychin-Stete vnde die kurffursten ouch dy selbigen Jar do vor keigin Behemen czogen, vnnde 20 qwomen vor Egir czu gar stargk vnde wol geschicket mit der waynfart vnde czogen obir den Behemischin walt hin eyn gar stargk. vnde do das die Behemen gewar wurden, do schigkten sy sich auch mit erem here vnde wagenfart vnde czogen den kôrffursten vnde ReychStetin entkeigen, vnde do sy qwomen wol 25 eyne halbe meyle von enander, Do slugen sy uff beyden teylin ir wagenfurt uff vnde legirthen sich keigen enandir vnnde lo- gen do gar stille wol einen tag, wenne das sich dy Behemen gar zere stergkten, mereten vnde grosten ir here, alzo das den kôrffursten vunde ReychSteten begunde czw grawen vunde forch- 30 ten sich. do isz quam wol noch mitternacht, do brochen sie uff vnde goben dy flucht wedir ober dem Behemischin walt. do das die Behemen ynne wordin vnde gewar, do cczogen sy en mit macht uff flûchtigem fusse hinden noch, Alzo das die Reychstete ir wagenfart begobin vnde lissen dy steen mit iren 35 buchzen vnde mit allem anderem gerethe vnde gutte, das do vil vnde vnaussprechlich was, das en dy Behemen allis abeslu- gen, Vnnde czogen ehn dy Behemen noch bas yn ire landt: Sy brandten, sie morten, sie fingen, Sy gewonnen Stete; sie treben das fihe czusamene, Sy beluden ere wayne, Das sie mit en abe 40 dingen musten, vnde schossen noch en mit eyme guldenen glôde vnde troffen sie ober x meylen. Vnnde do dy hussen geczer- 5
369 vnde schreygen mit grawsamen stymmen 'daywothe se, day- waytte se!’ das ist: gebit euch, Gebit euch! Do sprochen sie “O hay hayn, czow wtezmisch?' das ist : was thuest dw, hayn, keygen vns? vnde do sprach abir Sigmund von Czirnaw ‘Js ist keyn hayn alhy mehr, Gebit euch ag gefangin, vnde das was alzo, wenne hayn von Czirnaw hatthe sich uff eynen ortd ge- halden. vnde geburthe sich alzo die zelbige nacht noch der schigkunge gotis, das seyne frawe dy do vor was genandt dy Jüngelingynne von Ttscheschen vorschiet vnde starpb. Vnde do nomen sie dy ezwene hern gefangen vunde satczten sie yn 10 eine kammer, dy stund uff der Mawer, Do was eyn heimlich gemach ynne, das gingk obir die Mawer. do prach sich mi- halko dor durch die nacht mutternakht, vnde qwam alzo weg alzo keygen Behemen. Ader knyezze wedirsich hylden sy ge- fangen czu der Sweydnitcz, Vnnde durch den selbigen wart die 15 stadt Nymptsch weder gefreyeth vnde dem lande geantwort. 12a vnde alzo dirlieffin sich dy sachen czu der zelbigenn czeyt. Ouch sal man wissen, das die Reychin-Stete vnde die kurffursten ouch dy selbigen Jar do vor keigin Behemen czogen, vnnde 20 qwomen vor Egir czu gar stargk vnde wol geschicket mit der waynfart vnde czogen obir den Behemischin walt hin eyn gar stargk. vnde do das die Behemen gewar wurden, do schigkten sy sich auch mit erem here vnde wagenfart vnde czogen den kôrffursten vnde ReychStetin entkeigen, vnde do sy qwomen wol 25 eyne halbe meyle von enander, Do slugen sy uff beyden teylin ir wagenfurt uff vnde legirthen sich keigen enandir vnnde lo- gen do gar stille wol einen tag, wenne das sich dy Behemen gar zere stergkten, mereten vnde grosten ir here, alzo das den kôrffursten vunde ReychSteten begunde czw grawen vunde forch- 30 ten sich. do isz quam wol noch mitternacht, do brochen sie uff vnde goben dy flucht wedir ober dem Behemischin walt. do das die Behemen ynne wordin vnde gewar, do cczogen sy en mit macht uff flûchtigem fusse hinden noch, Alzo das die Reychstete ir wagenfart begobin vnde lissen dy steen mit iren 35 buchzen vnde mit allem anderem gerethe vnde gutte, das do vil vnde vnaussprechlich was, das en dy Behemen allis abeslu- gen, Vnnde czogen ehn dy Behemen noch bas yn ire landt: Sy brandten, sie morten, sie fingen, Sy gewonnen Stete; sie treben das fihe czusamene, Sy beluden ere wayne, Das sie mit en abe 40 dingen musten, vnde schossen noch en mit eyme guldenen glôde vnde troffen sie ober x meylen. Vnnde do dy hussen geczer- 5
Strana 370
370 ten vnde geherten, do czgen sie wedir heym keygin Behemen Jn ire lant an als hindernis, were vunde dartczu an allen 12b schaden. Is ist abir czu wissen, wy das dy Meyssener Jn den zelbigin Joren sich gar stargk sammeten, schigkten vnnde czogen uff keigin Behmen vnnde qwomen czwischen Awsske vnde Belen vnde ezwischenn Brux, vnde legirthen sich aldo vnde slugen ir waginfart uff an eyme Sonnobunde. Do das die Behmen ynne vnde geware wurden, Do besandten sie sich auch gar risch, 10 sie machten balte eyn felt, sie schrebin vnde sandten brieffe In der Meyssener her die alzo sprochen: 'Ach ir hundishewpte, beyttet vnnser ag Bys czu morne, wir wellen euch slon das euch die hunde sullen fressen.' Dornoch an dem Sonnentage do qwomen die Behemen vnde hwssen gar starg den Meyssnern ent- 15 keygenn getczogen vnde wolden an sie slon vnnde mit ehn streyten. Do das die Meyssnere zohen vnde irkantten, do goben sie die flucht; Wer do mochte der iochte. do czogen en die Be- hemen uff flûchtigem fusse noch vnde slugen sy vnde mordten sie vnde fingin sy alzo das den tag vil Groffen vnde Banyrhirren, 20 Ritter vnde ouch Rittermessige vnde andir vil gutter lewthe beyde edil vnde vnedil irslagen vnde gefangen wurden, Alzo das dy Meyssener gar grossen schaden nomen, dortczu mit schanden vnde mit schaden aus Behemen flyen vnde weychen musten. alzo ir- gink sichs czu deme selbigen mole den Meysnern Jn Behemen. 5 1443. 25 Owch ist iss gescheen Jn dem drey vnde firtezigsten Jore das hayn 13a von Czirnaw die czeit uff Bulkinhayn gesessin, Jst der hertczoge lodwignne vint worden vnde hat do von Behemen ezu hulffe ge- nomen seyne gefattern hern Jan von Ebirssbach vnde ouch dy von dem Nocheten mit allen eren helffern, vnnde sein getczogin Jn das 30 lant keygen llegnitcz vnde haben aldo grossen schaden gethan, vnde das fihe aws dem lande getreben. Vnnde do iss qwam eyn Jor dornoch, alzo Jn das xliiij Jar cristi, Do wart hern Jan von Ebirspach seynis gefattern hayn von Czirnaw findt herwedir : Her schickte vnde sammete sich gar heymlich vorburgen. wenne das 35 iss dach dem lande vorqwam vnde gleiche wol czuwissen wart Vnde do schigkte sich das lant vnde besandtin sich vnde Brochen uff wol bey fier hundirt pferden. Sie wusten wol, das die Behe- men vnde hussen willen hetthen yn das lant czuczihen, Adir sie wusten yo nicht an welchen enden, wenne das landt legirthe sich 40 eyne meyle wegis von der Sweydnitcz alzo bey Bewgendorff vnde 47
370 ten vnde geherten, do czgen sie wedir heym keygin Behemen Jn ire lant an als hindernis, were vunde dartczu an allen 12b schaden. Is ist abir czu wissen, wy das dy Meyssener Jn den zelbigin Joren sich gar stargk sammeten, schigkten vnnde czogen uff keigin Behmen vnnde qwomen czwischen Awsske vnde Belen vnde ezwischenn Brux, vnde legirthen sich aldo vnde slugen ir waginfart uff an eyme Sonnobunde. Do das die Behmen ynne vnde geware wurden, Do besandten sie sich auch gar risch, 10 sie machten balte eyn felt, sie schrebin vnde sandten brieffe In der Meyssener her die alzo sprochen: 'Ach ir hundishewpte, beyttet vnnser ag Bys czu morne, wir wellen euch slon das euch die hunde sullen fressen.' Dornoch an dem Sonnentage do qwomen die Behemen vnde hwssen gar starg den Meyssnern ent- 15 keygenn getczogen vnde wolden an sie slon vnnde mit ehn streyten. Do das die Meyssnere zohen vnde irkantten, do goben sie die flucht; Wer do mochte der iochte. do czogen en die Be- hemen uff flûchtigem fusse noch vnde slugen sy vnde mordten sie vnde fingin sy alzo das den tag vil Groffen vnde Banyrhirren, 20 Ritter vnde ouch Rittermessige vnde andir vil gutter lewthe beyde edil vnde vnedil irslagen vnde gefangen wurden, Alzo das dy Meyssener gar grossen schaden nomen, dortczu mit schanden vnde mit schaden aus Behemen flyen vnde weychen musten. alzo ir- gink sichs czu deme selbigen mole den Meysnern Jn Behemen. 5 1443. 25 Owch ist iss gescheen Jn dem drey vnde firtezigsten Jore das hayn 13a von Czirnaw die czeit uff Bulkinhayn gesessin, Jst der hertczoge lodwignne vint worden vnde hat do von Behemen ezu hulffe ge- nomen seyne gefattern hern Jan von Ebirssbach vnde ouch dy von dem Nocheten mit allen eren helffern, vnnde sein getczogin Jn das 30 lant keygen llegnitcz vnde haben aldo grossen schaden gethan, vnde das fihe aws dem lande getreben. Vnnde do iss qwam eyn Jor dornoch, alzo Jn das xliiij Jar cristi, Do wart hern Jan von Ebirspach seynis gefattern hayn von Czirnaw findt herwedir : Her schickte vnde sammete sich gar heymlich vorburgen. wenne das 35 iss dach dem lande vorqwam vnde gleiche wol czuwissen wart Vnde do schigkte sich das lant vnde besandtin sich vnde Brochen uff wol bey fier hundirt pferden. Sie wusten wol, das die Behe- men vnde hussen willen hetthen yn das lant czuczihen, Adir sie wusten yo nicht an welchen enden, wenne das landt legirthe sich 40 eyne meyle wegis von der Sweydnitcz alzo bey Bewgendorff vnde 47
Strana 371
371 13b 14a woldin aldo horchen, sehen vnde Jrkennen, an welchen enden sie werden czukomen Jn dys lant. Alleyne das hayn von Czirnaw eine peysorge hatthe, sie würden uff Polkinhayn czu- komen, als is ouch geschach, Dorumme sandte her auch eylen- de einen reyttenden boten keygin Bulkinhayn vnde lies deme Burgermeyster sagen vnde gebitten, her sulde die wache stargk vnde wol bestellen, wenne her hette wore botschaft das die Be- hemen vnde vinde yn dys lant welden uff Bulkinhayn czu. Vnnde do that der Burgermeystir warnunge uff die dorffer, vnnde also dy wache der stadt yo nicht wol bestalt vnde pe- 10 wardt wart, vnde als vns die botshhaft des obindis qwam von hayn Czirnaw, morgens frw fylen dy finde obir dy mawer, als der tag anbrach, wenne sy woren komen des obindis gar yn czeyten vmhe die stadt vnde enthylden sich vnde drugten sich hynder die berge vnde yn dy steynrügken vnde schigkten en 15 leyttern die nacht mit gar gutter musse, wenne dy leyttern wa- ren gar kurtez, als eyne von iiij sprossen also das fire der stucke der leyttern kawme reychten uff die mawir, vnde das irste stôgke der leyttirn hatthe vorne eyn redeleyn ader ein scheybelein; wenne man das an dy mawer satczte, so fur is an 20 der mawer uff vnde wart nicht gehemmet. so worn dy andern leyttern ader stücke also geschickt vnde gemachit, das eyne yn die ander gingk vnde ein stûcke das ander vingk also yn eyserene bant, Als sie das hinderlistiglichen vnde boshaftiglichen vormols uff uns aussgelegit hatten. Die selbigen leytthern hattin sie dy 25 nacht an dy mawer bracht do dy stadt vnnde der berg an der stadt aller hôchsten ist, vnde dy leyttern woren so breyt vnde weyt das ir czwene bey enandir lieffin vnde stegin uff, Vnde do sy nw die leyttern firfach angelegit hattin vnde der tag an- brach, do huben sy an czu steygen firfach. Do sy nw uff dy 30 mawer qwomen, do funden sie keynen gang uff der mawer keygen der stadt wertczs, do mussten sie uff der mawer vut- czen, rûtschen vnde krichen einen weyten weg bys sie qwomen vnde pegriffin eyn weyghaws, an dem sie funden eyne treppe, vnde alzo leydir czu vns yn dy stadt qwomen. vnde do ir nw 35 vil was hyneyn komen, Do hwben sy an grawsam czu schreyen vnde czu lôtten als die tewfil vnde uff czu tromethen: Das geschach am negsten dornstage vor Bartholomej. vnde do wir hortten sulch grawsams geschrey vnde getûmel, Do irschrocken wir cleglich; wer do geflyen vnde gelauffin mochte der lyff, 40 Als uff dy thôrme der thor Adir uff den kirchtorm vnde uff ander thôrme, wenne uff das haws mochte wir nicht komen, 5
371 13b 14a woldin aldo horchen, sehen vnde Jrkennen, an welchen enden sie werden czukomen Jn dys lant. Alleyne das hayn von Czirnaw eine peysorge hatthe, sie würden uff Polkinhayn czu- komen, als is ouch geschach, Dorumme sandte her auch eylen- de einen reyttenden boten keygin Bulkinhayn vnde lies deme Burgermeyster sagen vnde gebitten, her sulde die wache stargk vnde wol bestellen, wenne her hette wore botschaft das die Be- hemen vnde vinde yn dys lant welden uff Bulkinhayn czu. Vnnde do that der Burgermeystir warnunge uff die dorffer, vnnde also dy wache der stadt yo nicht wol bestalt vnde pe- 10 wardt wart, vnde als vns die botshhaft des obindis qwam von hayn Czirnaw, morgens frw fylen dy finde obir dy mawer, als der tag anbrach, wenne sy woren komen des obindis gar yn czeyten vmhe die stadt vnde enthylden sich vnde drugten sich hynder die berge vnde yn dy steynrügken vnde schigkten en 15 leyttern die nacht mit gar gutter musse, wenne dy leyttern wa- ren gar kurtez, als eyne von iiij sprossen also das fire der stucke der leyttern kawme reychten uff die mawir, vnde das irste stôgke der leyttirn hatthe vorne eyn redeleyn ader ein scheybelein; wenne man das an dy mawer satczte, so fur is an 20 der mawer uff vnde wart nicht gehemmet. so worn dy andern leyttern ader stücke also geschickt vnde gemachit, das eyne yn die ander gingk vnde ein stûcke das ander vingk also yn eyserene bant, Als sie das hinderlistiglichen vnde boshaftiglichen vormols uff uns aussgelegit hatten. Die selbigen leytthern hattin sie dy 25 nacht an dy mawer bracht do dy stadt vnnde der berg an der stadt aller hôchsten ist, vnde dy leyttern woren so breyt vnde weyt das ir czwene bey enandir lieffin vnde stegin uff, Vnde do sy nw die leyttern firfach angelegit hattin vnde der tag an- brach, do huben sy an czu steygen firfach. Do sy nw uff dy 30 mawer qwomen, do funden sie keynen gang uff der mawer keygen der stadt wertczs, do mussten sie uff der mawer vut- czen, rûtschen vnde krichen einen weyten weg bys sie qwomen vnde pegriffin eyn weyghaws, an dem sie funden eyne treppe, vnde alzo leydir czu vns yn dy stadt qwomen. vnde do ir nw 35 vil was hyneyn komen, Do hwben sy an grawsam czu schreyen vnde czu lôtten als die tewfil vnde uff czu tromethen: Das geschach am negsten dornstage vor Bartholomej. vnde do wir hortten sulch grawsams geschrey vnde getûmel, Do irschrocken wir cleglich; wer do geflyen vnde gelauffin mochte der lyff, 40 Als uff dy thôrme der thor Adir uff den kirchtorm vnde uff ander thôrme, wenne uff das haws mochte wir nicht komen, 5
Strana 372
372 wenne die finde czu neste dem Slosse yn die stadt gestigen qwomen, vnde wer uff das haws wulde den dirslugen sy an deme wege. Do nw dy lewthe aws der stadt sich verkrochen vnde behilden, Do gingen die hussen mit grossen hawffen yn 5 die stadt vnde etliche lieffen der kirchen czu, Etliche den pe- sten hewsern, Alzo das ir wol achte czu mir qwam(en) vnde stissen mir den krom uff vnde stallten ir ezwene an dy haws- thor mit baren swert en vnde liessen keynen nicht yn das haws, alzo lange bys das sie meynen krom vnde das gerethe gantcz 10 vnde gar awsgeteylten vnde awsgebewtthen. Auch lag meyne ffrawe die czeyt yn Jren sechswachen, Got sey ir genedig, dy dach auch gut gerethe bey ir hatthe, als von bethegewande vnde plundern yn der stobe do sy lag vnde dach ir dy ere toten, dass keyner den Finde czu ir yn dy stobe nicht geen 15 wulde, Sunder ir czwene dy sich mit ir wol bekantten vnde den sie vil guttis Jn vnserm hawze gethan hatte, Die gingen czu ir an dy stobe thôr vnde clageten sy, Js were ehn leyt, vnde ouch brochten sy ir heymlichen Cotten vnde Deckelach vnde sprachen ffraw, sy werdin alczuhant anczünden die stadt, 20 Dorumme lossit risch yn dy kellir tragen als was ir môgit vnde behaldin wollit, wenne wir czuhant weg wellen.' Do sie nw alle hewsser awsgeplackten vnde gerowbtin, do weren sie gerne weg gewest vnde kunden czu den Thorn nicht heraus komen, wenne das stadtfolg was gewichen uff dy thôrme vnde thor- 25 hewzer vnde worffin alzo mit steynen herap vndir sy, Das sy nicht czu den Thorn heraus mochten, vnde weren doch gerne weg gewest, wenne das sy obirlang funden eyn alde pforte an der langen zeyten, dy was vor langen Joren czugemawert, Dy brochen vnde hacketen sy uff vnde trugen allis gerethe durch 30 dy pforte obir dy graben vnnde beluden alle ere wayne, vnde wulden wedir weg keygin Behmen. do lissen Sie dy stad ant- czunden vnnde (czogen) weg uffhen vor dy landishutte. Do nw dys lant sach dy do starg gesammet logen bey Bôgendorff, das ein sulchs gross rawch vnde fewir uffging, do Sprach eyn 35 yderman 'Js ist vorwore Pulkinhayn Ader vmbe pulkinhayn." Do ranthen sie vnde yageten gar rysch vnde eylende vorne vor vnde uff dy landisshutte czu, alzo das sie dy finde vnde Be- hemen do selbist bey der llandisshutte Aldo dirfolgethen vnde dirlangeten, wenne das dy Behemen vnde hussen sich wanten 40 vnde vmbekorten keygen dem lande, Do wurdin sie gewar das der vnsern noch eyn gros hawffe qwam obir den galgberg, do erschrogken sie vnde goben die flucht. Do slugen dy unsern 14b 15а
372 wenne die finde czu neste dem Slosse yn die stadt gestigen qwomen, vnde wer uff das haws wulde den dirslugen sy an deme wege. Do nw dy lewthe aws der stadt sich verkrochen vnde behilden, Do gingen die hussen mit grossen hawffen yn 5 die stadt vnde etliche lieffen der kirchen czu, Etliche den pe- sten hewsern, Alzo das ir wol achte czu mir qwam(en) vnde stissen mir den krom uff vnde stallten ir ezwene an dy haws- thor mit baren swert en vnde liessen keynen nicht yn das haws, alzo lange bys das sie meynen krom vnde das gerethe gantcz 10 vnde gar awsgeteylten vnde awsgebewtthen. Auch lag meyne ffrawe die czeyt yn Jren sechswachen, Got sey ir genedig, dy dach auch gut gerethe bey ir hatthe, als von bethegewande vnde plundern yn der stobe do sy lag vnde dach ir dy ere toten, dass keyner den Finde czu ir yn dy stobe nicht geen 15 wulde, Sunder ir czwene dy sich mit ir wol bekantten vnde den sie vil guttis Jn vnserm hawze gethan hatte, Die gingen czu ir an dy stobe thôr vnde clageten sy, Js were ehn leyt, vnde ouch brochten sy ir heymlichen Cotten vnde Deckelach vnde sprachen ffraw, sy werdin alczuhant anczünden die stadt, 20 Dorumme lossit risch yn dy kellir tragen als was ir môgit vnde behaldin wollit, wenne wir czuhant weg wellen.' Do sie nw alle hewsser awsgeplackten vnde gerowbtin, do weren sie gerne weg gewest vnde kunden czu den Thorn nicht heraus komen, wenne das stadtfolg was gewichen uff dy thôrme vnde thor- 25 hewzer vnde worffin alzo mit steynen herap vndir sy, Das sy nicht czu den Thorn heraus mochten, vnde weren doch gerne weg gewest, wenne das sy obirlang funden eyn alde pforte an der langen zeyten, dy was vor langen Joren czugemawert, Dy brochen vnde hacketen sy uff vnde trugen allis gerethe durch 30 dy pforte obir dy graben vnnde beluden alle ere wayne, vnde wulden wedir weg keygin Behmen. do lissen Sie dy stad ant- czunden vnnde (czogen) weg uffhen vor dy landishutte. Do nw dys lant sach dy do starg gesammet logen bey Bôgendorff, das ein sulchs gross rawch vnde fewir uffging, do Sprach eyn 35 yderman 'Js ist vorwore Pulkinhayn Ader vmbe pulkinhayn." Do ranthen sie vnde yageten gar rysch vnde eylende vorne vor vnde uff dy landisshutte czu, alzo das sie dy finde vnde Be- hemen do selbist bey der llandisshutte Aldo dirfolgethen vnde dirlangeten, wenne das dy Behemen vnde hussen sich wanten 40 vnde vmbekorten keygen dem lande, Do wurdin sie gewar das der vnsern noch eyn gros hawffe qwam obir den galgberg, do erschrogken sie vnde goben die flucht. Do slugen dy unsern 14b 15а
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373 an sy. wenne das das fussfolgk dy bey den waynen dy flucht goben yn die pôsche vnde liessen dy wayne stehn mit vnserm guthe vnde gerethe, das wart en wedir abegeslagin vnde der fuss- genger wart vil gefangen vnde auch der reyssigen, Dy wurden geteylt yn dy Stete: xij der ffussgengir wurden geantwort kein Breslaw vnde sossen gefangin 1/2 yor vnde eyne nacht, sulde man sy alle xij haben dirtrenckit yn der Oder, do wurden sie alle frey vnde uffgebundin, sie verkrochen sich wy vnde wo sie mochten, wenne das man sy alle xij widirfant fing vnde hing sie an den Galgen: die woren alle dewtsch vnder dem Ebirs- 10 bach gesessen. Alzo entpfing her Jon von Ebirsbach seynen ge- fattern hayn von Czirnaw, her peweysste ehm vnde vns eyne pemische trewe etc. 5 —
373 an sy. wenne das das fussfolgk dy bey den waynen dy flucht goben yn die pôsche vnde liessen dy wayne stehn mit vnserm guthe vnde gerethe, das wart en wedir abegeslagin vnde der fuss- genger wart vil gefangen vnde auch der reyssigen, Dy wurden geteylt yn dy Stete: xij der ffussgengir wurden geantwort kein Breslaw vnde sossen gefangin 1/2 yor vnde eyne nacht, sulde man sy alle xij haben dirtrenckit yn der Oder, do wurden sie alle frey vnde uffgebundin, sie verkrochen sich wy vnde wo sie mochten, wenne das man sy alle xij widirfant fing vnde hing sie an den Galgen: die woren alle dewtsch vnder dem Ebirs- 10 bach gesessen. Alzo entpfing her Jon von Ebirsbach seynen ge- fattern hayn von Czirnaw, her peweysste ehm vnde vns eyne pemische trewe etc. 5 —
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Anmerkungen. 354, 1. dy zelbe reyze, dasselbe mal, vgl. Grimm gr. 3. 232. reise kann auch hier heissen kriegszug (s. Schmeller wb. 3, 126.), also: auf diesem zuge, was am ende auf eins herauskommt. Nachher steht dafir auch tvol ezu deme selbigen mole. — 6. ezu en, zu ihnen, gegen sie. — 7. obirlang] überlanc, nach langer zeit, endlich, Grimm gr. 3, 108. — 8. ein gedinge haben, vertrag machen. — 9. Grantcz, greniz, böhm. kranice, gränze. 10. alzuhandt, sogleich. — 17. czuhant, sogleich. — 18. oberhewpt, nicht in der gewöhnlichen bedeutung zu nehmen, son- dern wol: über ihrem haupte, ehe sie es sich versahen, unverse- hens; so wie wir noch sagen: über kopf, über hals iiber kopf. Vgl. Grimm gr. 3, 156. — 22. fristen, vor vernichtung oder schaden bewahren. — — beytten, warteten, mhd. beiten. — 26. tagen, verhandeln. 27. sprochen] sprachen, sich besprechen. — 28. tedigen] teidingen, verhandeln. — 29. zeitlich lange, lange zeit. — — do neden, mhd. da niden, da unten. 355, 1. vorvilte, zu viel war, lästig fiel, mhd. beviln. — 3. yrne, irgend, noch jetzt schles. und oberlaus. erne. — 19. floern] vlôren, mit einem flor behängen, in frauentracht kleiden, dasselbe was nachher schlewern, verschleiern. 22. amecht, amt, mhd. ambeht, ambet, amet. — löcken, verläugnen, mhd. lougen. 26. ader, aber. 33. s. vorher anm. zu 354, 29. 33. aller, ganz und gar. 37. dirstigkten. Dies oft vorkommende dir- entspricht dem hochdeutsch- er�, auch wol zer�, goth. dis-. Es findet sich neben jenen er- und — — — —
Anmerkungen. 354, 1. dy zelbe reyze, dasselbe mal, vgl. Grimm gr. 3. 232. reise kann auch hier heissen kriegszug (s. Schmeller wb. 3, 126.), also: auf diesem zuge, was am ende auf eins herauskommt. Nachher steht dafir auch tvol ezu deme selbigen mole. — 6. ezu en, zu ihnen, gegen sie. — 7. obirlang] überlanc, nach langer zeit, endlich, Grimm gr. 3, 108. — 8. ein gedinge haben, vertrag machen. — 9. Grantcz, greniz, böhm. kranice, gränze. 10. alzuhandt, sogleich. — 17. czuhant, sogleich. — 18. oberhewpt, nicht in der gewöhnlichen bedeutung zu nehmen, son- dern wol: über ihrem haupte, ehe sie es sich versahen, unverse- hens; so wie wir noch sagen: über kopf, über hals iiber kopf. Vgl. Grimm gr. 3, 156. — 22. fristen, vor vernichtung oder schaden bewahren. — — beytten, warteten, mhd. beiten. — 26. tagen, verhandeln. 27. sprochen] sprachen, sich besprechen. — 28. tedigen] teidingen, verhandeln. — 29. zeitlich lange, lange zeit. — — do neden, mhd. da niden, da unten. 355, 1. vorvilte, zu viel war, lästig fiel, mhd. beviln. — 3. yrne, irgend, noch jetzt schles. und oberlaus. erne. — 19. floern] vlôren, mit einem flor behängen, in frauentracht kleiden, dasselbe was nachher schlewern, verschleiern. 22. amecht, amt, mhd. ambeht, ambet, amet. — löcken, verläugnen, mhd. lougen. 26. ader, aber. 33. s. vorher anm. zu 354, 29. 33. aller, ganz und gar. 37. dirstigkten. Dies oft vorkommende dir- entspricht dem hochdeutsch- er�, auch wol zer�, goth. dis-. Es findet sich neben jenen er- und — — — —
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375 zer- in alten handschriften seit dem 12. jh. und hat sich in den siiddeutschen mundarten bis jetzt erhalten; J. v. Guben gebraucht es ebenfalls. Vgl. Schmeller wb. 1, 389. 355, 38. vorbas, weiter. 40. sust, sonst. — 40. ledig, unverheirathet, wie man noch jetzt in Schlesien dafiir sagt — freiledig. 356, 9. powel, der pöbel, mhd. povel. 18. ehe, eher, lieber. — 19. schote stro; bund stroh, noch jetzt schles. schiitte stroh. — — 19. ezurynge, mhd. ze ringe, ringsum, im heutigen Schles. dafij zendim. — 34. von macht, mit macht, was er konnte. 357, 3. gedrange adj. enge durch gedränge, driickend, bei den ältern schles. dichtern wie in der heutigen volkssprache sehr gewöhnlich. — 5. risch, rasch. 15. yenhalbe, jenseits. — 18. gereyt, bereits. — 20. ader, oder. 24. weng, wol für en weg, hinweg. 26. s. anm. zu 354, 18. 31. ring, marktplatz, mlat. ringus, wie noch jetzt in den meisten ell maligen slav. städten der platz um das rathhaus heisst. — 34. gangis, im gange, alsobald, Stalder, idiot. 1, 421. eines gange eis ganges, wie die mhd. adverbia loufes, vluges, stapfes, dra bes, schuftes Grimm gr. 3, 129. 358. 8. vorhalden, verhindert, verwehrt. — 9. ag, heutiges tages in Schlesien und Oberlausitz ock, nur, mld ockers. 13. spitczen, s. Joh. von Guben, 64, 1. 25. goch] gàch, eilig, gierig. 26. idach, jedoch. 26. obirholten, einhohlten. — — — — — — — — 29. bas, bis. 31. abeslugen, durch kampf abgewannen. — 33. wert, wärts. — 33. waynfart, wagenfahrt (frz. le train), alle wagen mit dem ga- zen heergeräthe, dem geschitze, den belagerungs- und befestigung- werkzeugen, sowie mit lebensmitteln und der beute beladen. Die wagenfahrt pflegte dem heere in einiger entfernung unter beded- ung (Joh. v. Guben 7, 20.) nachzufolgen und wurde, wenn das heer lagerte, zu einer wagenburg aufgestellt. — —
375 zer- in alten handschriften seit dem 12. jh. und hat sich in den siiddeutschen mundarten bis jetzt erhalten; J. v. Guben gebraucht es ebenfalls. Vgl. Schmeller wb. 1, 389. 355, 38. vorbas, weiter. 40. sust, sonst. — 40. ledig, unverheirathet, wie man noch jetzt in Schlesien dafiir sagt — freiledig. 356, 9. powel, der pöbel, mhd. povel. 18. ehe, eher, lieber. — 19. schote stro; bund stroh, noch jetzt schles. schiitte stroh. — — 19. ezurynge, mhd. ze ringe, ringsum, im heutigen Schles. dafij zendim. — 34. von macht, mit macht, was er konnte. 357, 3. gedrange adj. enge durch gedränge, driickend, bei den ältern schles. dichtern wie in der heutigen volkssprache sehr gewöhnlich. — 5. risch, rasch. 15. yenhalbe, jenseits. — 18. gereyt, bereits. — 20. ader, oder. 24. weng, wol für en weg, hinweg. 26. s. anm. zu 354, 18. 31. ring, marktplatz, mlat. ringus, wie noch jetzt in den meisten ell maligen slav. städten der platz um das rathhaus heisst. — 34. gangis, im gange, alsobald, Stalder, idiot. 1, 421. eines gange eis ganges, wie die mhd. adverbia loufes, vluges, stapfes, dra bes, schuftes Grimm gr. 3, 129. 358. 8. vorhalden, verhindert, verwehrt. — 9. ag, heutiges tages in Schlesien und Oberlausitz ock, nur, mld ockers. 13. spitczen, s. Joh. von Guben, 64, 1. 25. goch] gàch, eilig, gierig. 26. idach, jedoch. 26. obirholten, einhohlten. — — — — — — — — 29. bas, bis. 31. abeslugen, durch kampf abgewannen. — 33. wert, wärts. — 33. waynfart, wagenfahrt (frz. le train), alle wagen mit dem ga- zen heergeräthe, dem geschitze, den belagerungs- und befestigung- werkzeugen, sowie mit lebensmitteln und der beute beladen. Die wagenfahrt pflegte dem heere in einiger entfernung unter beded- ung (Joh. v. Guben 7, 20.) nachzufolgen und wurde, wenn das heer lagerte, zu einer wagenburg aufgestellt. — —
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376 358, 38. geossen, assen. 359, 2. geherten, verheerten. — 9. das land und die lande heissen immer die gegen die Hussiten ver- einigten fürsten, ritter und städte sowie die gegen sie abgeschick- ten landwehren. — 6. abir, wiederum. — 11. gemachsam, gemächlich, bequem. — 11. an] âne, ohne. 16. abir, ferner. 19. sweydentdorff, jetzt Schwedeldorf. 32. vber, mhd. ufer, erdrand eines gewässers. Fundgr. 1, 395a. 33. obirwugk, überwog, wog mehr als er. 33. hawbe, der helm, die eiserne kopfbedeckung der kriegsleule, nicht also bloss, wie Adelung meint, ein ausdruck von einer kopfbekleidung der weiber, vgl. Schmeller wb. 2, 138. — 36. s. anm. zlb 354,1. — 38. die xxiij stunde, nach unserer jetzigen zählung: 11 uhr abends. Die alte art die stunden zu zählen (nämlich von 1—24 ) war bis zu anfange des 17. jahrhunderts in Schlesien noch ziemlich allgemein. Sie wurde in Breslau bereits 1580 abgeschafft; ein rathsbefehl vom 23. Juli desselben jahrs führte dafür die halbe uhr ein, wie man unsere jetzige stundenzählung nannte. S. Abt in den schles. prov.-blättern 24. bd. s. 12. — 41. behilden, zu retten suchten. 360, 2. lossen sie uff, liessen sie auf, jagten sie auf. — 4. vor sich, vor sich hin, vorwärts. Schmeller wb. 1, 555. — 15. obirheupt, s. anm. zu 354, 18. — 21. schatczten sy sich, legten sie sich lösegeld auf. 24. abir, abermals. 29. vilnoch, nd. vilna, beinahe. 31. das is gar harte lag, dass es schlimm stand. 32. vnde dingeten — abe, und kauften sich schlechthin los. 34. deze halbe, diesseits. 36. do — abe, da wandten sie sich sehr auf der rechten seite. 39. schog, ein schok betrug 60 groschen, s. Stenzels urkundensaminl. s. 89. — 42. gangs, sofort, s. anm. 41. 361, 2. obirheupt, s. anm. zu 354, 18. — 13. schregin, schrieen. 23. waynfart, wagenburg. 27. morne, morg en. 30. ag, nur. — — — —
376 358, 38. geossen, assen. 359, 2. geherten, verheerten. — 9. das land und die lande heissen immer die gegen die Hussiten ver- einigten fürsten, ritter und städte sowie die gegen sie abgeschick- ten landwehren. — 6. abir, wiederum. — 11. gemachsam, gemächlich, bequem. — 11. an] âne, ohne. 16. abir, ferner. 19. sweydentdorff, jetzt Schwedeldorf. 32. vber, mhd. ufer, erdrand eines gewässers. Fundgr. 1, 395a. 33. obirwugk, überwog, wog mehr als er. 33. hawbe, der helm, die eiserne kopfbedeckung der kriegsleule, nicht also bloss, wie Adelung meint, ein ausdruck von einer kopfbekleidung der weiber, vgl. Schmeller wb. 2, 138. — 36. s. anm. zlb 354,1. — 38. die xxiij stunde, nach unserer jetzigen zählung: 11 uhr abends. Die alte art die stunden zu zählen (nämlich von 1—24 ) war bis zu anfange des 17. jahrhunderts in Schlesien noch ziemlich allgemein. Sie wurde in Breslau bereits 1580 abgeschafft; ein rathsbefehl vom 23. Juli desselben jahrs führte dafür die halbe uhr ein, wie man unsere jetzige stundenzählung nannte. S. Abt in den schles. prov.-blättern 24. bd. s. 12. — 41. behilden, zu retten suchten. 360, 2. lossen sie uff, liessen sie auf, jagten sie auf. — 4. vor sich, vor sich hin, vorwärts. Schmeller wb. 1, 555. — 15. obirheupt, s. anm. zu 354, 18. — 21. schatczten sy sich, legten sie sich lösegeld auf. 24. abir, abermals. 29. vilnoch, nd. vilna, beinahe. 31. das is gar harte lag, dass es schlimm stand. 32. vnde dingeten — abe, und kauften sich schlechthin los. 34. deze halbe, diesseits. 36. do — abe, da wandten sie sich sehr auf der rechten seite. 39. schog, ein schok betrug 60 groschen, s. Stenzels urkundensaminl. s. 89. — 42. gangs, sofort, s. anm. 41. 361, 2. obirheupt, s. anm. zu 354, 18. — 13. schregin, schrieen. 23. waynfart, wagenburg. 27. morne, morg en. 30. ag, nur. — — — —
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377 361, 32. vor, vorher. 362, 4. oberheupt, s. anm. zu 354, 18. 6. meynige] menige, menge. — 22. schossin mit guldin glôt, schossen mit goldenen kugeln. gelöte, blei, ladung der geschiitze, vgl. Frisch wb. 1, 624. Von späterer hand ist unten am rande bemerkt: Die guelden gluete treffen wol von ferne. 363 12. speysten sy, versorgten sie mit lebensmitteln. 17. draben, lies: drabanten. 25. so versahen sie ihren vortheil. Ueber schanze s. Schmeller wb. — 3, 374. — 26. uffstoss, streit, uneinigkeit, Schmeller wb. 3, 664. 662. 364, 1. platez, plötzlich, noch jetzt schles., auch bei den älteren schles. dichtern, z. b. Logau 33. Denn wenn du sagen sollst: komm zu mir plotz und flugs. — 17. wedra, heutiges tages Wederau, auch Werderau. sadelhoff, mhd. sedelhof, adlicher hof, besonders der steuer - und 18. — frohnfrei ist. — 19. itczlicher, jeglicher. — 32. firtlige fas] vierlinge vas, fässer worein ein vierling, quartarius, geht. Vgl. Schmeller wb. 1, 632. 633. unter vierling, viertling und viertel. 34. bestagte, blieb stecken, hangen. 35. anstissen, anzündeten, so auch Joh. von Guben 36, 2. 2. von stunde, von stund an, sogleich. 6. wenne, als. 11. nogwere, nachbaren, mhd. nachgeburen. Vgl. Joh. von Guben 4, 28. 12. enthaldin, halten, widerstand leisten. 13. bûfrei, biiberei, nichtswirdigkeit. 20. schigkunge, fürsorge, anordnung, anstall. 22. argen, schlimmes vermuthen. 24. nach, noch. 25. nichtisnicht, wörtlich nihili nihil, woraus, nachdem man das sweile nicht ausliess, unser nichts entstand, s. Grimm g. 3, 68. 26. warb, bewarb sich um, suchte auszuwirken. 30. weizen, s. Haupt zu Joh. von Guben s. 170. 30. bekoseten [besprachen] und beriethen sich. 38. sünthe, siihne. 41. aber, abermals. 2. gütlich stoen, gut vernehmen. 2. alzo ferre ap, in sofern als. — — 365, — — — — — — — — — — — 366.
377 361, 32. vor, vorher. 362, 4. oberheupt, s. anm. zu 354, 18. 6. meynige] menige, menge. — 22. schossin mit guldin glôt, schossen mit goldenen kugeln. gelöte, blei, ladung der geschiitze, vgl. Frisch wb. 1, 624. Von späterer hand ist unten am rande bemerkt: Die guelden gluete treffen wol von ferne. 363 12. speysten sy, versorgten sie mit lebensmitteln. 17. draben, lies: drabanten. 25. so versahen sie ihren vortheil. Ueber schanze s. Schmeller wb. — 3, 374. — 26. uffstoss, streit, uneinigkeit, Schmeller wb. 3, 664. 662. 364, 1. platez, plötzlich, noch jetzt schles., auch bei den älteren schles. dichtern, z. b. Logau 33. Denn wenn du sagen sollst: komm zu mir plotz und flugs. — 17. wedra, heutiges tages Wederau, auch Werderau. sadelhoff, mhd. sedelhof, adlicher hof, besonders der steuer - und 18. — frohnfrei ist. — 19. itczlicher, jeglicher. — 32. firtlige fas] vierlinge vas, fässer worein ein vierling, quartarius, geht. Vgl. Schmeller wb. 1, 632. 633. unter vierling, viertling und viertel. 34. bestagte, blieb stecken, hangen. 35. anstissen, anzündeten, so auch Joh. von Guben 36, 2. 2. von stunde, von stund an, sogleich. 6. wenne, als. 11. nogwere, nachbaren, mhd. nachgeburen. Vgl. Joh. von Guben 4, 28. 12. enthaldin, halten, widerstand leisten. 13. bûfrei, biiberei, nichtswirdigkeit. 20. schigkunge, fürsorge, anordnung, anstall. 22. argen, schlimmes vermuthen. 24. nach, noch. 25. nichtisnicht, wörtlich nihili nihil, woraus, nachdem man das sweile nicht ausliess, unser nichts entstand, s. Grimm g. 3, 68. 26. warb, bewarb sich um, suchte auszuwirken. 30. weizen, s. Haupt zu Joh. von Guben s. 170. 30. bekoseten [besprachen] und beriethen sich. 38. sünthe, siihne. 41. aber, abermals. 2. gütlich stoen, gut vernehmen. 2. alzo ferre ap, in sofern als. — — 365, — — — — — — — — — — — 366.
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378, 369, = N N = M 32. 21. 28. 29 40. 13. 99, 23. - EA 16. 21. 29 35 38 378 dy weyle, während der zeit, freye Weyber, meretrices ; sie hiessen auch sonst gemeine vroumen o. 4 . . gemeine wip, offene, veile vrouwen, veile tohter, und das haus. x . . . f . = . A . worn sis gemeinschaftlich lebten, vrouwenhüs, gememhůs, ofřenhůs solche schmähliche bedingung die sie machten. eyntrag, eintrag, Haltaus „gloss. 303. essende war, esswaaren, was zum lebensunterhalt gehört. Frisch wb. 4, 938. bemerkt über diese ungrammatische benennung : * essen- de waaren, anstatt sachen die man essen kann, victualien, ist nicht gut geredet, die waaren essen nicht, sie werden gegessen.’ Dennoch sehen wir, wie alt diese bennennung st. ; herczog, heerzug. sich g'etrauten widerstand zu leisten. edellinge, adeliche. loste sich, kaufte sich los. reythe] reite, feindliche unternehmung‘, einfall, un coup, bey entczeln, ezuzeln, singulatim. knechte, die junge mannschaft. — geringe gesellenschafft, alles was nicht ritter oder reisiger «par, al- so die fussgdnger, knechte und der ganze tross des heeres. gesosten fZr gesaczten, unierbrachien. corden, kurze dolchartige schwerter, die an der rechten seite ge- tragen wurden, Frisch 4, 538. führt dies wort aus einer Chronik an ohne es zu erklären, fügt aber in einer klammer „vom latein. corium** hinsu. An corium ist nicht zu denken, wol aber an das zat. curtus [Gurz], «veshalb denn auch eine relat. form für corde curtana lautet, Adelung gloss. 9, 859. Vielleicht ist aber corde nur eine abkürsung von misericordia, «pas nümlich dasselbe ist, vgl. Melis Stoke 1, 527 — 29. Auch in dem Flaemschen cortelas liegt ein mlat. curtus rie es aus seiner bedeutung erhellt; Kiliaen er- klürt es: machaera, ensis amplus, brevis el anceps, - des irste, zuerst. gar melich, se/r /ezse. bare, blosse. ag, nur. | , geburthe sich, erergnete sich. heimlich gemach, abtritt, im görlitzer rechtsb. a. 139. heimelichkert. geantwort, wbergeben. | wol geschicket, wol geordzet und ausgeriistet. grosten, vergrosserlen. begobin, aufgaben. bas, bis.
378, 369, = N N = M 32. 21. 28. 29 40. 13. 99, 23. - EA 16. 21. 29 35 38 378 dy weyle, während der zeit, freye Weyber, meretrices ; sie hiessen auch sonst gemeine vroumen o. 4 . . gemeine wip, offene, veile vrouwen, veile tohter, und das haus. x . . . f . = . A . worn sis gemeinschaftlich lebten, vrouwenhüs, gememhůs, ofřenhůs solche schmähliche bedingung die sie machten. eyntrag, eintrag, Haltaus „gloss. 303. essende war, esswaaren, was zum lebensunterhalt gehört. Frisch wb. 4, 938. bemerkt über diese ungrammatische benennung : * essen- de waaren, anstatt sachen die man essen kann, victualien, ist nicht gut geredet, die waaren essen nicht, sie werden gegessen.’ Dennoch sehen wir, wie alt diese bennennung st. ; herczog, heerzug. sich g'etrauten widerstand zu leisten. edellinge, adeliche. loste sich, kaufte sich los. reythe] reite, feindliche unternehmung‘, einfall, un coup, bey entczeln, ezuzeln, singulatim. knechte, die junge mannschaft. — geringe gesellenschafft, alles was nicht ritter oder reisiger «par, al- so die fussgdnger, knechte und der ganze tross des heeres. gesosten fZr gesaczten, unierbrachien. corden, kurze dolchartige schwerter, die an der rechten seite ge- tragen wurden, Frisch 4, 538. führt dies wort aus einer Chronik an ohne es zu erklären, fügt aber in einer klammer „vom latein. corium** hinsu. An corium ist nicht zu denken, wol aber an das zat. curtus [Gurz], «veshalb denn auch eine relat. form für corde curtana lautet, Adelung gloss. 9, 859. Vielleicht ist aber corde nur eine abkürsung von misericordia, «pas nümlich dasselbe ist, vgl. Melis Stoke 1, 527 — 29. Auch in dem Flaemschen cortelas liegt ein mlat. curtus rie es aus seiner bedeutung erhellt; Kiliaen er- klürt es: machaera, ensis amplus, brevis el anceps, - des irste, zuerst. gar melich, se/r /ezse. bare, blosse. ag, nur. | , geburthe sich, erergnete sich. heimlich gemach, abtritt, im görlitzer rechtsb. a. 139. heimelichkert. geantwort, wbergeben. | wol geschicket, wol geordzet und ausgeriistet. grosten, vergrosserlen. begobin, aufgaben. bas, bis.
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379 369, 41. von späterer hand ist auch hiebei, wie oben [s. anm.354, 18] etwas aehnliches bemerkt: Das gueldene gloet hat immerzu miissen das beste thuen. 370, 10. machten eyn felt, machten einen feldzug. 17. der iochte, der eilte: gâhete oder jagete. — — 19. banyrhirren, bannerherren, unmittelbare reichsvasallen, welche das heer aufbieten und anführen, s. Oberlin gloss. 93. Dreyer, nebenst- 193 — 195. 371, 3. eine peysorge hatthe, besorgte. — 14. enthylden sich, verbargen sich. — 15. steinrůgken, felsen, das rom. roche, altniederl. roke. Hor. Belg. 3, 152., vgl. Schmeller wb. 3, 73. 22. geschickt, eingerichtet. 25. Hier hat die hs. nochmals boshafftiglichen. 32. vutczen, vorsichtig und in kurzen schritten vorwärts gehen? wenn nicht: wuzen zu lesen. wuzeln noch jetzt in Baiern: kleine und schnelle bewegungen im gehen machen, Schmeller wb. 4, 208. — 34. weyghaus] wîchûs, eine umdeckte wehr auf der stadtmauer, s. Frisch wb. 2, 432., vgl. Oberlin gloss. 2029. — 37. lôtten,] lûten, briillen, lärm machen, noch jetzt lutten in der Ober- laus., s. Anton's idiot. 2. st. s. 9. 372, 4. behilden, versteckt hielten. — 7. den krom, den kramladen. — 13. plunder, das gepäcke, habseligkeiten, besonders kleidungsstücke. — 18. colten, bettdecken, golter, culcitra, Frisch wb. 1, 532. — 18. deckelach, deckbette. — 22. awsgeplackten, ausgeplünderten. — 36. vorne vor, einer dem andern voran, eilig. — — —
379 369, 41. von späterer hand ist auch hiebei, wie oben [s. anm.354, 18] etwas aehnliches bemerkt: Das gueldene gloet hat immerzu miissen das beste thuen. 370, 10. machten eyn felt, machten einen feldzug. 17. der iochte, der eilte: gâhete oder jagete. — — 19. banyrhirren, bannerherren, unmittelbare reichsvasallen, welche das heer aufbieten und anführen, s. Oberlin gloss. 93. Dreyer, nebenst- 193 — 195. 371, 3. eine peysorge hatthe, besorgte. — 14. enthylden sich, verbargen sich. — 15. steinrůgken, felsen, das rom. roche, altniederl. roke. Hor. Belg. 3, 152., vgl. Schmeller wb. 3, 73. 22. geschickt, eingerichtet. 25. Hier hat die hs. nochmals boshafftiglichen. 32. vutczen, vorsichtig und in kurzen schritten vorwärts gehen? wenn nicht: wuzen zu lesen. wuzeln noch jetzt in Baiern: kleine und schnelle bewegungen im gehen machen, Schmeller wb. 4, 208. — 34. weyghaus] wîchûs, eine umdeckte wehr auf der stadtmauer, s. Frisch wb. 2, 432., vgl. Oberlin gloss. 2029. — 37. lôtten,] lûten, briillen, lärm machen, noch jetzt lutten in der Ober- laus., s. Anton's idiot. 2. st. s. 9. 372, 4. behilden, versteckt hielten. — 7. den krom, den kramladen. — 13. plunder, das gepäcke, habseligkeiten, besonders kleidungsstücke. — 18. colten, bettdecken, golter, culcitra, Frisch wb. 1, 532. — 18. deckelach, deckbette. — 22. awsgeplackten, ausgeplünderten. — 36. vorne vor, einer dem andern voran, eilig. — — —
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VI. ANHANG.
VI. ANHANG.
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A. AELTESTE STATUTEN VON GOERLITZ.
A. AELTESTE STATUTEN VON GOERLITZ.
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1 Desse nochgeschrebne gebot vnd Statuta, sint A. alhir czu Gorlitz von alders zuhaldin,der Stat zcu fromen vnd nutcze vnd zcu eren, arm vnd Reich zu frede vnd zu gemache gesaczt vnd vorwillet. 5 Czum erstin das kein man den andern heimsûchen sal Jn si- nem hûsse adir vir pheln. 2. Nymandt sal dem andern wege- login an dem wege adir uff der strossin, noch ufheischen. 3. Jtem Nymandt sal des andern Frawe, kinder ader Meyde not- czogen. dese obgeschreben drey sachin sal vnd mûss der Rath 10 diss. stat fordern vud richten noch Fredis rechte. Ouch mag der voyt von koniglicher gewalt uff dem lande lossen vor- bittin vnd das Furdern dem lannde zugute noch Fredis rechte, dy vorgeschrebin drey sachin. 1. Ouch sal sich nymandt vorlobin mit keyner Juncfrawen B. obir irer eldern adir obir ir nehstin Frunde wille, vnd wer das gebot obirtritt der sal Jar vnd tag die stat meyden „Wêr ouch daz ymandes von mannen adir frawen rath adir hulfe dorczu tettin daz solche vorlobung ân der eldern nnd frunde 20 wille geschee, dy wil der Rath noch hertlicher dorvmb straffin vnd vngepeinigit nicht lossin. 2. Ouch sal nymandt zou keyme orlewge adir gezooge lauffin noch gehin, wenn gerichte, schep- pin, vnd Rathmanne, vnd dy sy dorzcu rûffin durch fredis willen. 3. Ouch sal ein yderman in eynes wirtes husse frede- lichen lebin vnd ab dorobir ein wirt eyme freueler stewern muste, eh her gerichtes adir der Stat dyner bekomen mochte, der sal mit den dy em dorzcu helffin kein den Freuelern ané wandel vnd clage bleibin. 4. Ouch vorbeuth man allerley spyl eynem yderman, hynnen adir vor der Stadt, myt worffeln, kar- 15 25
1 Desse nochgeschrebne gebot vnd Statuta, sint A. alhir czu Gorlitz von alders zuhaldin,der Stat zcu fromen vnd nutcze vnd zcu eren, arm vnd Reich zu frede vnd zu gemache gesaczt vnd vorwillet. 5 Czum erstin das kein man den andern heimsûchen sal Jn si- nem hûsse adir vir pheln. 2. Nymandt sal dem andern wege- login an dem wege adir uff der strossin, noch ufheischen. 3. Jtem Nymandt sal des andern Frawe, kinder ader Meyde not- czogen. dese obgeschreben drey sachin sal vnd mûss der Rath 10 diss. stat fordern vud richten noch Fredis rechte. Ouch mag der voyt von koniglicher gewalt uff dem lande lossen vor- bittin vnd das Furdern dem lannde zugute noch Fredis rechte, dy vorgeschrebin drey sachin. 1. Ouch sal sich nymandt vorlobin mit keyner Juncfrawen B. obir irer eldern adir obir ir nehstin Frunde wille, vnd wer das gebot obirtritt der sal Jar vnd tag die stat meyden „Wêr ouch daz ymandes von mannen adir frawen rath adir hulfe dorczu tettin daz solche vorlobung ân der eldern nnd frunde 20 wille geschee, dy wil der Rath noch hertlicher dorvmb straffin vnd vngepeinigit nicht lossin. 2. Ouch sal nymandt zou keyme orlewge adir gezooge lauffin noch gehin, wenn gerichte, schep- pin, vnd Rathmanne, vnd dy sy dorzcu rûffin durch fredis willen. 3. Ouch sal ein yderman in eynes wirtes husse frede- lichen lebin vnd ab dorobir ein wirt eyme freueler stewern muste, eh her gerichtes adir der Stat dyner bekomen mochte, der sal mit den dy em dorzcu helffin kein den Freuelern ané wandel vnd clage bleibin. 4. Ouch vorbeuth man allerley spyl eynem yderman, hynnen adir vor der Stadt, myt worffeln, kar- 15 25
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385 then kotten vnd ander spil domite man gewinnen vnde vorlisen mag, vnd ab ymandis darobir begriffin vnd worhafftig dem Rate vorbrocht worde, das er hy zeu Gorlitz ader in andern stettin vnd dorffern spelte, der ist dem Rate so offte her daz thut x mr gl. vorfallin ader so lannge der Stat entpern biss er dy x mr gl gebit, vnd der wirt der is gestat mit wissin, sal das noch des Rats irkentniss vorbussin. 5. Jtem alle dy sich nicht wen spils neren vnd nicht erbitten wellin, sunder derselben bufferey tag vnd nacht nochgehen vnd nicht anders wellin vorhabin, dy sullen uss der Stat czihn, vnd sich furder nicht hynnen lassin 10 fynnden. 6. Jtem wer eyme wirte vnbereyth ane sinen willen wissin vnd wort ussginge, so mag der wirt wen er jm hauffen an derselbien orthe begreifft in den stogk lassin furen vnd den so lange lossin sitczin bis im daz sine bereith wirt. 7. Jtem sal kein wirt sinen gesten byer lossin gebin noch verkouffen 15 wenn der seger vyr geslet an dy orthe, welch wirt dorobir thut vnd in sulchem vngehorsam irfunden worde der sal der stat vj sollid gl zcur busse gebin. 8. Jtem wirt eyn geerbitter man jm eime byr husse wenn der seger vir gesleth begriffin den sal man vorburgen vor vj sollid gl Jst her ledig geselle vnd nicht geer- 20 bit, den sal man in den stogk furen, daz werden dy hern wandiln noch irem dirkentniss. 9. Jtem sal nymand geczog machin adir hebin by der Stat gesaczter kor ader busse vnnd wer eyn messer czeuth uff des andern schaden ist dem rate vj soll gl vorfallin. 10. Jtem vorbeuth man allerley vorborgene messer, 25 scherpper vnder den menteln vnde in den ermeln zcu tragen, vnd dorzcu vnczemeliche were, als mortkeulen Swerth etc. 11. Ouch sal nymand czweyerley messir tragin, eyn korczes uss- wendig vnd offinbar vnd eyn langis vorborgen noch fredis recht. 12. Ouch vorbeuth man nachtgen ane licht vnd mit geschrehe 30 noch der virden stunde ein der nacht eym ydermanne by der stat gesatczter busse, wen man dorobir begreift der do geerbit ist den sal man vor den Rath zeukomen vorburgen, wer nicht geerbit were den sal man in den stogk furen. 13. Ouch wer meyneyde swerit adir eyde zeu vnrechte nympt das wissentli- 35 chin ist, der mag nicht miteburger zcu Gorlitz gesein vnde der Rath mag das mit rechte czu jm fordern. 14. Jtem welch man ader weib ein anders mit worten obilhandilte adir lesterte, vnnd welde sich denn mit eime solchin rechtfertigen das er em den botten zcuuoruss sente, vnd lisse deme zcu dinge beschei- 40 den, wer mit einen sulchin obirwunden worde vnd obirczewgit mit ezwehn gesessin vnvorsprochin burgern, is wern man adir 5
385 then kotten vnd ander spil domite man gewinnen vnde vorlisen mag, vnd ab ymandis darobir begriffin vnd worhafftig dem Rate vorbrocht worde, das er hy zeu Gorlitz ader in andern stettin vnd dorffern spelte, der ist dem Rate so offte her daz thut x mr gl. vorfallin ader so lannge der Stat entpern biss er dy x mr gl gebit, vnd der wirt der is gestat mit wissin, sal das noch des Rats irkentniss vorbussin. 5. Jtem alle dy sich nicht wen spils neren vnd nicht erbitten wellin, sunder derselben bufferey tag vnd nacht nochgehen vnd nicht anders wellin vorhabin, dy sullen uss der Stat czihn, vnd sich furder nicht hynnen lassin 10 fynnden. 6. Jtem wer eyme wirte vnbereyth ane sinen willen wissin vnd wort ussginge, so mag der wirt wen er jm hauffen an derselbien orthe begreifft in den stogk lassin furen vnd den so lange lossin sitczin bis im daz sine bereith wirt. 7. Jtem sal kein wirt sinen gesten byer lossin gebin noch verkouffen 15 wenn der seger vyr geslet an dy orthe, welch wirt dorobir thut vnd in sulchem vngehorsam irfunden worde der sal der stat vj sollid gl zcur busse gebin. 8. Jtem wirt eyn geerbitter man jm eime byr husse wenn der seger vir gesleth begriffin den sal man vorburgen vor vj sollid gl Jst her ledig geselle vnd nicht geer- 20 bit, den sal man in den stogk furen, daz werden dy hern wandiln noch irem dirkentniss. 9. Jtem sal nymand geczog machin adir hebin by der Stat gesaczter kor ader busse vnnd wer eyn messer czeuth uff des andern schaden ist dem rate vj soll gl vorfallin. 10. Jtem vorbeuth man allerley vorborgene messer, 25 scherpper vnder den menteln vnde in den ermeln zcu tragen, vnd dorzcu vnczemeliche were, als mortkeulen Swerth etc. 11. Ouch sal nymand czweyerley messir tragin, eyn korczes uss- wendig vnd offinbar vnd eyn langis vorborgen noch fredis recht. 12. Ouch vorbeuth man nachtgen ane licht vnd mit geschrehe 30 noch der virden stunde ein der nacht eym ydermanne by der stat gesatczter busse, wen man dorobir begreift der do geerbit ist den sal man vor den Rath zeukomen vorburgen, wer nicht geerbit were den sal man in den stogk furen. 13. Ouch wer meyneyde swerit adir eyde zeu vnrechte nympt das wissentli- 35 chin ist, der mag nicht miteburger zcu Gorlitz gesein vnde der Rath mag das mit rechte czu jm fordern. 14. Jtem welch man ader weib ein anders mit worten obilhandilte adir lesterte, vnnd welde sich denn mit eime solchin rechtfertigen das er em den botten zcuuoruss sente, vnd lisse deme zcu dinge beschei- 40 den, wer mit einen sulchin obirwunden worde vnd obirczewgit mit ezwehn gesessin vnvorsprochin burgern, is wern man adir 5
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386 35 weib, der solde zeu Gorlitz nichtyn wonen. 15. Ouch sal nymand jn dem erbgerichte kein erbczinss uff kein erbe machin, der do von alders doruffe nicht gewest ist. 16. Ouch sal ny- mandis geld zou zcinsse uff wedirkouffe uff sich nehmen, er thu 5 iss denn mit des Rathis wissen lawbe vnd willen. 17. Ouch sal nymand Frawen ader mannen adir sust weibisbilde dy vn- endelich sein vnd lebin, haûssn vnd heymen, er welle sye denn vorantwortten vnde vor recht gestellin. 18. Ouch sal nymand der stat echter noch dye lewthe den dy stat vorsagit ist haus- 10 sin noch herbergen, by der busse von fredis rechte, dess gleich uffm lannde. 19. Ouch sal nymand kein byr keuffin noch vorkeuffin in kein samplunge, noch tenteze hegin, ane des Ra- this lawbe, wer do wider thun worde, das wil der Rat gebes- sirt nemen von dem wirte vnd ouch dem gaste nach der Stat 15 kore. 20. Ouch sal nymandis keynerley byr schengken, er habe denn ein byrhoff by der stat gesatczter busse, 21. Ouch sal nymandis keinerleye fremde byr noch weine her in die stat ader douor furen by des byres vnnd weines vorlust vnnd dor- noch by der stat gesatczter busse is sey denn dess Rathis wille. 20 22. Ouch sal kein bottener allerleye Gefesse andirs machin noch bindin wenn noch der stat cyrkel der en vom Rate gegebin ist, vnnd dye czeichin mit der stat gemerke, welcher dorobir andirs thut der sal nicht burger zcu Gorlitz bleibin. 23. Ouch sal yderman sein holcz, stro, seinen nockwern vnd Im selbist ane 25 schaden legen. 24. Dornoch vorbeuth man in der stat vnd uff dem lannde das keine wertliche person dy andere in werltlichin sachin vor geistlich gerichte ladin sal, iss were denn das em vor werltlichin gerichte rechtis versagit werde, das er als recht ist dirczewgen mochte, bey czehen mark gl. 25. Ouch sal kein 30 man byr vorkewffin obiral, wenn alleine dy creczschmerjn den hewsern dy do zcu feilem bire schencken vnde kaûffe ussge- satczt sein. 26. Ouch sullen alle inwoner vnd mitburger vor der stadt vnd jn der stat jre erbe vnde gutter dy sy kewffin vnde vorkewffen vor gehegter banck uffgebin, vnnd uffnemen, by der stat kore und gesatezter busse, daz sy nicht an fremder hant gefunden werden by jore vnd tage. 27. Ouch sal ein yderman der sich hy in der stat vnd vor der stat generin wil vnde handil treibin, sein burgerrecht von dem Rathe gewinnen. 28. Dornoch sal nymandis erbe noch gutter clein ader gross uff 40 lenger tage vorkeuffin (noch keuffin denn uff drey tage daz ist uff jor vnde tag). 29. Ouch sal keine sechswocherynn in der stadt noch vor der stat kein essin machin noch gequosse by der 49
386 35 weib, der solde zeu Gorlitz nichtyn wonen. 15. Ouch sal nymand jn dem erbgerichte kein erbczinss uff kein erbe machin, der do von alders doruffe nicht gewest ist. 16. Ouch sal ny- mandis geld zou zcinsse uff wedirkouffe uff sich nehmen, er thu 5 iss denn mit des Rathis wissen lawbe vnd willen. 17. Ouch sal nymand Frawen ader mannen adir sust weibisbilde dy vn- endelich sein vnd lebin, haûssn vnd heymen, er welle sye denn vorantwortten vnde vor recht gestellin. 18. Ouch sal nymand der stat echter noch dye lewthe den dy stat vorsagit ist haus- 10 sin noch herbergen, by der busse von fredis rechte, dess gleich uffm lannde. 19. Ouch sal nymand kein byr keuffin noch vorkeuffin in kein samplunge, noch tenteze hegin, ane des Ra- this lawbe, wer do wider thun worde, das wil der Rat gebes- sirt nemen von dem wirte vnd ouch dem gaste nach der Stat 15 kore. 20. Ouch sal nymandis keynerley byr schengken, er habe denn ein byrhoff by der stat gesatczter busse, 21. Ouch sal nymandis keinerleye fremde byr noch weine her in die stat ader douor furen by des byres vnnd weines vorlust vnnd dor- noch by der stat gesatczter busse is sey denn dess Rathis wille. 20 22. Ouch sal kein bottener allerleye Gefesse andirs machin noch bindin wenn noch der stat cyrkel der en vom Rate gegebin ist, vnnd dye czeichin mit der stat gemerke, welcher dorobir andirs thut der sal nicht burger zcu Gorlitz bleibin. 23. Ouch sal yderman sein holcz, stro, seinen nockwern vnd Im selbist ane 25 schaden legen. 24. Dornoch vorbeuth man in der stat vnd uff dem lannde das keine wertliche person dy andere in werltlichin sachin vor geistlich gerichte ladin sal, iss were denn das em vor werltlichin gerichte rechtis versagit werde, das er als recht ist dirczewgen mochte, bey czehen mark gl. 25. Ouch sal kein 30 man byr vorkewffin obiral, wenn alleine dy creczschmerjn den hewsern dy do zcu feilem bire schencken vnde kaûffe ussge- satczt sein. 26. Ouch sullen alle inwoner vnd mitburger vor der stadt vnd jn der stat jre erbe vnde gutter dy sy kewffin vnde vorkewffen vor gehegter banck uffgebin, vnnd uffnemen, by der stat kore und gesatezter busse, daz sy nicht an fremder hant gefunden werden by jore vnd tage. 27. Ouch sal ein yderman der sich hy in der stat vnd vor der stat generin wil vnde handil treibin, sein burgerrecht von dem Rathe gewinnen. 28. Dornoch sal nymandis erbe noch gutter clein ader gross uff 40 lenger tage vorkeuffin (noch keuffin denn uff drey tage daz ist uff jor vnde tag). 29. Ouch sal keine sechswocherynn in der stadt noch vor der stat kein essin machin noch gequosse by der 49
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387 stat gesatczter busse, welcher wirt dorobir begriffin wirt der sinem weibe das gestat, den wil man bussen vor x ssgl. (ouch sullin sie furt meher jn sulcher sampnunge die sechswochne- rinnen nymmer besuchin, sunder selbander ader selbdreite. 30. Ouch sal kein man noch frawe ymandis czwisschin beiden essen 5 zou tissche laden, noch keinerleye quosse machen, bey der stat gesatezter büsse.) 31. Ouch sal nymandis fremde malcz her in furen, bey der stat gesatczter busse, ân des Rathis lawbe. 32. Ouch hat ein yderman vor gehegter banck bescheidenlichin lebin mit worten vnde wergken. 33. Ouch sal ein yderman 10 seinen mist von den gassen uff eine czeit wegfuren vnd sunder- lichin an den kyrchgengin vnd strossin zou markte, vnd wer seinen mist welde lossin usstragin der sal von stund an einen wagen by em habin vnd wegfuren lossin. 34. Ouch sal kein becker sweinmist uff dy gasse vor sine thor schutten, sunder 15 den so balde vor dye stat lossin furen, ouch sullin sy ire sweine uff den gassin nicht lossin wulen, sunder sy vor dy stat treibin, vnd ouch nicht uff der stat graben gehn lossin noch wůlin, by vj sollid gl. 35. Ouch sullin dye dinstbotten, knech- te, vnd meyde jrer hersschafft ussdinen, vnd welche des nichten 20 teten, dy sullen jr lones entpern vnd Jar vnd tag uss der stat sein, sy hetten denn redeliche sache. 36. Ouch sal nymandis dem andern sine dinstbotten entphremden. 37. Ouch sal man nicht fruw orthen gebin, noch geste setczin vor essens am Sun- tage noch andern heyligen tagen, noch kein byrczeichen iss sey 25 Reis ader banck anlegin, man gesinge denn an den heilgen ta- gen. 38. Ouch sal man an dem heiligen tage kein kauffman- schatz treibin, vnd sunderlichin keynerley getreyde noch anders vor essens kewffin, noch holcz am feyrtage zoum markte bren- gen. 39. Ouch sal man am suntage keyne sweine vnd ander- 30 leye kewffe vor den kirchen nicht feyl habin, vnd sunder- lichen an den heiligen tagin. 40. Ouch sal nymandis hopphin messyn alleyne der hoppenmesser der dorczu gesatczt ist. 41. Ouch sal kein gertener tawben haldin dovon den lewten mag schaden gescheen, bey der stat gesatczter busse. 42. Ouch sal 35 keyn hantwerck dem andern in sine handelunge vnd recht greif- fen sunder ein iczlicher sal sines hantwergkes warten vnd sich des neren. 43. Jtem sal eyn itzlicher uff synem brewerke obir die satczunge nicht brewen trenckebyr noch Merczin, sun- der itzliche noch ordenunge als sichs gebort. 44. Ouch sal man nicht lenger trenckebir schencken denn uff walpurgis donoch sal man nicht mehr denne merzczin czwey- 40 C.
387 stat gesatczter busse, welcher wirt dorobir begriffin wirt der sinem weibe das gestat, den wil man bussen vor x ssgl. (ouch sullin sie furt meher jn sulcher sampnunge die sechswochne- rinnen nymmer besuchin, sunder selbander ader selbdreite. 30. Ouch sal kein man noch frawe ymandis czwisschin beiden essen 5 zou tissche laden, noch keinerleye quosse machen, bey der stat gesatezter büsse.) 31. Ouch sal nymandis fremde malcz her in furen, bey der stat gesatczter busse, ân des Rathis lawbe. 32. Ouch hat ein yderman vor gehegter banck bescheidenlichin lebin mit worten vnde wergken. 33. Ouch sal ein yderman 10 seinen mist von den gassen uff eine czeit wegfuren vnd sunder- lichin an den kyrchgengin vnd strossin zou markte, vnd wer seinen mist welde lossin usstragin der sal von stund an einen wagen by em habin vnd wegfuren lossin. 34. Ouch sal kein becker sweinmist uff dy gasse vor sine thor schutten, sunder 15 den so balde vor dye stat lossin furen, ouch sullin sy ire sweine uff den gassin nicht lossin wulen, sunder sy vor dy stat treibin, vnd ouch nicht uff der stat graben gehn lossin noch wůlin, by vj sollid gl. 35. Ouch sullin dye dinstbotten, knech- te, vnd meyde jrer hersschafft ussdinen, vnd welche des nichten 20 teten, dy sullen jr lones entpern vnd Jar vnd tag uss der stat sein, sy hetten denn redeliche sache. 36. Ouch sal nymandis dem andern sine dinstbotten entphremden. 37. Ouch sal man nicht fruw orthen gebin, noch geste setczin vor essens am Sun- tage noch andern heyligen tagen, noch kein byrczeichen iss sey 25 Reis ader banck anlegin, man gesinge denn an den heilgen ta- gen. 38. Ouch sal man an dem heiligen tage kein kauffman- schatz treibin, vnd sunderlichin keynerley getreyde noch anders vor essens kewffin, noch holcz am feyrtage zoum markte bren- gen. 39. Ouch sal man am suntage keyne sweine vnd ander- 30 leye kewffe vor den kirchen nicht feyl habin, vnd sunder- lichen an den heiligen tagin. 40. Ouch sal nymandis hopphin messyn alleyne der hoppenmesser der dorczu gesatczt ist. 41. Ouch sal kein gertener tawben haldin dovon den lewten mag schaden gescheen, bey der stat gesatczter busse. 42. Ouch sal 35 keyn hantwerck dem andern in sine handelunge vnd recht greif- fen sunder ein iczlicher sal sines hantwergkes warten vnd sich des neren. 43. Jtem sal eyn itzlicher uff synem brewerke obir die satczunge nicht brewen trenckebyr noch Merczin, sun- der itzliche noch ordenunge als sichs gebort. 44. Ouch sal man nicht lenger trenckebir schencken denn uff walpurgis donoch sal man nicht mehr denne merzczin czwey- 40 C.
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388 45. Jtem sal nymandis fremdis mos vnd frischbir schenckin. alhij getreide kouffen es sey denne an dem margkttage Vnd was geste von getreide am dornstage kouffen das sullen sy nicht einschötten, sunder von stund an weg furen sunder ab yman- dis getreide her brengit der mag is wol einschötten. 46. Ouch sal ein yderman sein fewer bewaren bey leibe vnde bey gute vnde ab zeu ymande ein fewer ausqueme der selbie sal sein fewer kein seime nogkebawern beschreien alsso forre ab her sich schadens vnd wandils bewaren wil vnnd sal bewaren 10 badestoben backöfin vnnd fewermawern, vnd die sullen nyn- dert stehn wenn uff ebener erdin, vnd nymandis sall die furder empor setczin. 47. Ouch wer do derren wil der sal sein fewer bewaren bey leibe vnde gute vnde sal das fewer entczunden zeur Judenczeith vnd sal daz wider ussleschin zcur 15 dritten stunde in der nacht. 48. Ouch vorbeuth man eyme ydermanne vnrechte wege steige obir mawern, obir grabin vnde obir der lewthe erbegarten vnde eckere, vnde sunderlichin ab ymande von den hutern wechtern vnnd dynern zou mole bey nacht alsso icht widdir fure, der sal jm daz habin vnnd darobir 20 kein recht furdern. 49. Ouch fort mehr sal man zcu keinen sechswochin eni- D ghen confegkt uss der apteckenn ader welcherley das were nicht geben noch vortragen auch keinen vnroth ader pletzce zcu denn Sechswochen nicht backenn geben ader ymanden vortragen vnd 25 vnd anders keins, wer do wider tete wy offte das geschee sal den Rate verfallen sein x ss. gl. 50. Jtem ouch sullin nyman- dis sampnunge beyenandir haben, noch sich zusampnen besendin, dorynne sie heymeliche rethe an des Rathis willen vnd wissen welden handeln vnd beflissen, dorvs czweytracht mochte ent- 30 stehn. 51. Jtem sal furbass nymandis Hopphen uff den stan- gen adir getreyde uffm felde kewffen. Js sal ouch nymandis hopphen noch getreyde keuffin in solchen wortten vnd vndir- scheide wy hernochmols ein kauff gemacht worden welde er en ouch bezcalen, sunder ein yderman sal das in redlichem vnd 35 gewonlichem kauffe der offinbar ist zcu embrenngin 52. Jtem das iss dy byreygin in allermosse wy is von dem Rate ge- macht vnd den hern des Rats ouch andern gutten lutthin dy daczu gesatzt sein beschrebin gegebin ist, sullen halden by der pen dorobir gesatzt. B. Jtem von den Hocken. Jtem sal nymandis hockenwerg treibin iss werde em denne von der Stat irlowbit. 54. Ouch sal keyn hocke wen em dir- 5 B 40 49 *
388 45. Jtem sal nymandis fremdis mos vnd frischbir schenckin. alhij getreide kouffen es sey denne an dem margkttage Vnd was geste von getreide am dornstage kouffen das sullen sy nicht einschötten, sunder von stund an weg furen sunder ab yman- dis getreide her brengit der mag is wol einschötten. 46. Ouch sal ein yderman sein fewer bewaren bey leibe vnde bey gute vnde ab zeu ymande ein fewer ausqueme der selbie sal sein fewer kein seime nogkebawern beschreien alsso forre ab her sich schadens vnd wandils bewaren wil vnnd sal bewaren 10 badestoben backöfin vnnd fewermawern, vnd die sullen nyn- dert stehn wenn uff ebener erdin, vnd nymandis sall die furder empor setczin. 47. Ouch wer do derren wil der sal sein fewer bewaren bey leibe vnde gute vnde sal das fewer entczunden zeur Judenczeith vnd sal daz wider ussleschin zcur 15 dritten stunde in der nacht. 48. Ouch vorbeuth man eyme ydermanne vnrechte wege steige obir mawern, obir grabin vnde obir der lewthe erbegarten vnde eckere, vnde sunderlichin ab ymande von den hutern wechtern vnnd dynern zou mole bey nacht alsso icht widdir fure, der sal jm daz habin vnnd darobir 20 kein recht furdern. 49. Ouch fort mehr sal man zcu keinen sechswochin eni- D ghen confegkt uss der apteckenn ader welcherley das were nicht geben noch vortragen auch keinen vnroth ader pletzce zcu denn Sechswochen nicht backenn geben ader ymanden vortragen vnd 25 vnd anders keins, wer do wider tete wy offte das geschee sal den Rate verfallen sein x ss. gl. 50. Jtem ouch sullin nyman- dis sampnunge beyenandir haben, noch sich zusampnen besendin, dorynne sie heymeliche rethe an des Rathis willen vnd wissen welden handeln vnd beflissen, dorvs czweytracht mochte ent- 30 stehn. 51. Jtem sal furbass nymandis Hopphen uff den stan- gen adir getreyde uffm felde kewffen. Js sal ouch nymandis hopphen noch getreyde keuffin in solchen wortten vnd vndir- scheide wy hernochmols ein kauff gemacht worden welde er en ouch bezcalen, sunder ein yderman sal das in redlichem vnd 35 gewonlichem kauffe der offinbar ist zcu embrenngin 52. Jtem das iss dy byreygin in allermosse wy is von dem Rate ge- macht vnd den hern des Rats ouch andern gutten lutthin dy daczu gesatzt sein beschrebin gegebin ist, sullen halden by der pen dorobir gesatzt. B. Jtem von den Hocken. Jtem sal nymandis hockenwerg treibin iss werde em denne von der Stat irlowbit. 54. Ouch sal keyn hocke wen em dir- 5 B 40 49 *
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38S lewbet wert hy zcukewffen, noch vischer, wedir vische in fos- sünge, noch in vassin, wiltpreth, kehse, eyr, noch keynerley ander ding wedir nymandis keuffen jss sey denne, das der, der sulche war vnd ding vorkewffen wil sein margktrecht ussstehe. 55. Jtem die vischheller sullen nicht gemeinschafft mitenander habin, sunder eyn yderman sal seinen schrayn bisundern bestel- lin. 56. Jtem sy sullen ouch nicht mehr feil habin denne vi- sche vnd heringe, wilpret putter kesse smer noch strenge sullen sie nicht vorkouffin. 57. Jtem ab ymandis icht ware brengil vor mit- tagis zu vorkeuffen jss sey wilpret, eyr kesse putter nosse huner adir 10 welcherley das were, das sullen keyne hocken vor mittagis nicht keuffen sunder noch mittagis wen der marckt domite gehalden ist mogen sie keuffin, adir was noch mittagis feyl kumpt das sullen sy nicht keuffin, denn uff den morgin donoch. 58. Jtem das dy hocken dy do öl feyl habin adir ander ware dy man mit dem mosse ussmis- 15 set, welcherley dy ist, das dy moss Rechtfertig sein vnd nicht zeu cleine, noch der stat satczunge vnd gewonheit. 59. Jtem das icht vische adir heringe uffgeslagen werdin adir vorkoufft, das nicht kouff- mansgut ist. 60. (Ouch sullin dye hocken rechte moss habin alsso thunen halbe tonnen vnde ander moss beide groz vnd clein 20 vnnd keinerleie nicht feile habin her habe denn burgerrecht vnnd sullin am markgtage nicht kewffin man habe denne den hut abe- genomen vnd wer hockenwerg treibin wil, der sal is anders wo holin vnd nicht hy kouffin is were denn daz der selbe fremde man vormals einen tag feil gehette so mochten sye is donoch 25 kowffin). 61. Jtem als vormals geboten ist nymandis hockn- werck zcutreiben iss wurde em denn zeuuor von dem Rate er- leubit vnd er gebe denne dem Rate sinen gesatzten Zeinss, ha- bin dy hern irkant das vil leuthe hocknwerck treyben Doruff lossin sy gebyetten, wurde furbass ymandis hocknwerck treibin 30 is were mit putter eyer kesse honig Epphil birne nüsse etc ader welcherley war das were der sal dy andirswo keuffin, vnd herbrengen iss wer denne das sy weder dy geste keufften dy ir margkt rechte domit ussgehaldin hetten, vnd sullen bisunders keynerley obist inwendig der meile noch in den gerten vor der 35 stat keuffin vnd welche denn hocknwerck obir dy gemeinen hocken welden treibin, dy sulln dem Rate itzliche woche 1 gl. zeinss gebin, welchen tag sy in der wochin hocknwerck veil zou habin begriffin wurden. 62. Jtem welche hockn ouch andirs- wo ire schrayn mit hockinwerck wenn an den stetin do sy ge- 40 mit habin weldin bestellin douon sullen sy itzliche woche wenn sy das thun dem Rate 1 gl Zcinss gebin. 63. (Ouch was die 5
38S lewbet wert hy zcukewffen, noch vischer, wedir vische in fos- sünge, noch in vassin, wiltpreth, kehse, eyr, noch keynerley ander ding wedir nymandis keuffen jss sey denne, das der, der sulche war vnd ding vorkewffen wil sein margktrecht ussstehe. 55. Jtem die vischheller sullen nicht gemeinschafft mitenander habin, sunder eyn yderman sal seinen schrayn bisundern bestel- lin. 56. Jtem sy sullen ouch nicht mehr feil habin denne vi- sche vnd heringe, wilpret putter kesse smer noch strenge sullen sie nicht vorkouffin. 57. Jtem ab ymandis icht ware brengil vor mit- tagis zu vorkeuffen jss sey wilpret, eyr kesse putter nosse huner adir 10 welcherley das were, das sullen keyne hocken vor mittagis nicht keuffen sunder noch mittagis wen der marckt domite gehalden ist mogen sie keuffin, adir was noch mittagis feyl kumpt das sullen sy nicht keuffin, denn uff den morgin donoch. 58. Jtem das dy hocken dy do öl feyl habin adir ander ware dy man mit dem mosse ussmis- 15 set, welcherley dy ist, das dy moss Rechtfertig sein vnd nicht zeu cleine, noch der stat satczunge vnd gewonheit. 59. Jtem das icht vische adir heringe uffgeslagen werdin adir vorkoufft, das nicht kouff- mansgut ist. 60. (Ouch sullin dye hocken rechte moss habin alsso thunen halbe tonnen vnde ander moss beide groz vnd clein 20 vnnd keinerleie nicht feile habin her habe denn burgerrecht vnnd sullin am markgtage nicht kewffin man habe denne den hut abe- genomen vnd wer hockenwerg treibin wil, der sal is anders wo holin vnd nicht hy kouffin is were denn daz der selbe fremde man vormals einen tag feil gehette so mochten sye is donoch 25 kowffin). 61. Jtem als vormals geboten ist nymandis hockn- werck zcutreiben iss wurde em denn zeuuor von dem Rate er- leubit vnd er gebe denne dem Rate sinen gesatzten Zeinss, ha- bin dy hern irkant das vil leuthe hocknwerck treyben Doruff lossin sy gebyetten, wurde furbass ymandis hocknwerck treibin 30 is were mit putter eyer kesse honig Epphil birne nüsse etc ader welcherley war das were der sal dy andirswo keuffin, vnd herbrengen iss wer denne das sy weder dy geste keufften dy ir margkt rechte domit ussgehaldin hetten, vnd sullen bisunders keynerley obist inwendig der meile noch in den gerten vor der 35 stat keuffin vnd welche denn hocknwerck obir dy gemeinen hocken welden treibin, dy sulln dem Rate itzliche woche 1 gl. zeinss gebin, welchen tag sy in der wochin hocknwerck veil zou habin begriffin wurden. 62. Jtem welche hockn ouch andirs- wo ire schrayn mit hockinwerck wenn an den stetin do sy ge- 40 mit habin weldin bestellin douon sullen sy itzliche woche wenn sy das thun dem Rate 1 gl Zcinss gebin. 63. (Ouch was die 5
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390 hern scheppen vnd Ratmanne czwisschen lewten berichten das sal man halden bey rechter vnd gesatczter busse vnd ein yder- man sal dorumb seinen entscheid lossen schreiben. 64. Ouch sal man jn keyne hochczeit nicht senden noch heraws sundir wer eine hochczeit machen wil der sal seine frunde vnd neh- sten noger bitten zeu czwenen tisschen vnd nicht mer. 65. Ouch sal nymands fremde malcz herein furen bey der bussen. 66. Ouch sal nymands kein holcz noch breth von den wenden in den parchan nemen an der häuptlute wille. 67. Jtem wer 10 eynem andern bir abekouffen wil der sal is nicht weg schro- ten vs dem huse do hers kouft vnd sal is abir eynem andern synem nockworn nicht zu schaden furen noch schencken sun- dern her sal is in deme huse do her is gekoufft hat schenckin vnd nicht andirswo.) 5 15 68. Jtem Anno dmni M° cccc° xlmo am dinstage sande laurentij abende, als der Rath Eldisten vnd gesworn beyenan- der waren, haben irkant vnd gemerket das sich beide manne Juncfrawen vnnd Frawen mit iren cleidern, Menteln, vnd röcken 20 vngewonlichen gebremen, Gorteln, vnd Hawben eyns obir das ander, vnd obir die mosse wedir vor alders gewest sich haben gebrochen, douon grosse sunde laster vnd vorspottuuge der lu- the dorczu gross vorterbnisse arm vnd reich vnd ouch czwey- tracht entstehen mochte, haben der Rath eldistin vnd gesworen 25 gote zulobe der Stat zufromen vorwillet vnd vor eyn ernst ge- bot gesatczt zcum irsten das mannen Juncfrawen vnd frawen junck vnd ald furder mehr alle ir gebreme, welcherley die sein gross ader cleyn sullen abelegen, Sunder kolner vnd Ermeln an rocken vnd Menteln mogen Mannen Juncfrawen vnd Frawen ge- 30 wonlichen vorbremen lossen, doch also, das dieselben gebreme welcherley die sein an den ermeln ober eyner hand breit nich— ten sein. 69. Jtem sullen die Mannen keynerley schönwerg tragen noch domete jre röcke mentele mützen hute futern noch bremen lossen, wenn das alleyne sunderliche luthe die dozu ge- 35 boren adir süst geschickt sein angehöret. 70. Jtem sullen Junc- frawen vnd Frawen, die hochen huben mit perleyn obergulten senckeln adir andern edeln steyn geczirt vnd dorczu jre kolner vnd preisen von gulde adir mit perleyn gehafft abelegin noch jren kindern hubel von seydem ader andern edelin gewande 40 gemacht uffsetczen. 71. Jtem sal keyne juncfrawe noch frawe eynen siberyn gortel swerer machen lossen noch czewgen denne von anderthalb mrg silber, sunder welche silberyn gurtele mehr C
390 hern scheppen vnd Ratmanne czwisschen lewten berichten das sal man halden bey rechter vnd gesatczter busse vnd ein yder- man sal dorumb seinen entscheid lossen schreiben. 64. Ouch sal man jn keyne hochczeit nicht senden noch heraws sundir wer eine hochczeit machen wil der sal seine frunde vnd neh- sten noger bitten zeu czwenen tisschen vnd nicht mer. 65. Ouch sal nymands fremde malcz herein furen bey der bussen. 66. Ouch sal nymands kein holcz noch breth von den wenden in den parchan nemen an der häuptlute wille. 67. Jtem wer 10 eynem andern bir abekouffen wil der sal is nicht weg schro- ten vs dem huse do hers kouft vnd sal is abir eynem andern synem nockworn nicht zu schaden furen noch schencken sun- dern her sal is in deme huse do her is gekoufft hat schenckin vnd nicht andirswo.) 5 15 68. Jtem Anno dmni M° cccc° xlmo am dinstage sande laurentij abende, als der Rath Eldisten vnd gesworn beyenan- der waren, haben irkant vnd gemerket das sich beide manne Juncfrawen vnnd Frawen mit iren cleidern, Menteln, vnd röcken 20 vngewonlichen gebremen, Gorteln, vnd Hawben eyns obir das ander, vnd obir die mosse wedir vor alders gewest sich haben gebrochen, douon grosse sunde laster vnd vorspottuuge der lu- the dorczu gross vorterbnisse arm vnd reich vnd ouch czwey- tracht entstehen mochte, haben der Rath eldistin vnd gesworen 25 gote zulobe der Stat zufromen vorwillet vnd vor eyn ernst ge- bot gesatczt zcum irsten das mannen Juncfrawen vnd frawen junck vnd ald furder mehr alle ir gebreme, welcherley die sein gross ader cleyn sullen abelegen, Sunder kolner vnd Ermeln an rocken vnd Menteln mogen Mannen Juncfrawen vnd Frawen ge- 30 wonlichen vorbremen lossen, doch also, das dieselben gebreme welcherley die sein an den ermeln ober eyner hand breit nich— ten sein. 69. Jtem sullen die Mannen keynerley schönwerg tragen noch domete jre röcke mentele mützen hute futern noch bremen lossen, wenn das alleyne sunderliche luthe die dozu ge- 35 boren adir süst geschickt sein angehöret. 70. Jtem sullen Junc- frawen vnd Frawen, die hochen huben mit perleyn obergulten senckeln adir andern edeln steyn geczirt vnd dorczu jre kolner vnd preisen von gulde adir mit perleyn gehafft abelegin noch jren kindern hubel von seydem ader andern edelin gewande 40 gemacht uffsetczen. 71. Jtem sal keyne juncfrawe noch frawe eynen siberyn gortel swerer machen lossen noch czewgen denne von anderthalb mrg silber, sunder welche silberyn gurtele mehr C
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391 B an der woge wurde haben die sullen sie abelegin. 72. Jtem sullen Junefrawen noch frawen keine qwesse noch sunderliche essen vswendig ader vor den sechswochinbettin machen, sunder welche juncfrawe ader frawe furder jre gefatter jm kindelbette wil besuchen, die sal ander frawen nicht mehr denne achte an 5 der czal mit jr bitten, mehr sullen jr ouch nicht zu ir gehen: by der stat busse vi sollid gl. Jtem das alle geschencke die sust gescheen vor dem kindbette sullen gancz abgethan werden. 73. Jtem so sal man furbas zu keyner Hochczeyt mehr luthe bitten noch haben denne zu czweyen tischen. 74. Jtem so 10 sullen sie ouch nicht mehr denne czehn person vor der Hoch- czeyt vnd ouch donoch zu dem bade füren, der Man an synem teile czehn vnd Juncfrawen adir frawen an irem teile ouch nicht mehr denne czehn personen. Von der besorgunge der vnmundigen kinder. 75. Jtem der Rath ist Ratis wordin forder vnmundigen kinder weitter czu besorgin wenn etzlich jar biss her von irin müttern vnd frunden gescheen ist, nemlichen in einem solichen, wenn ein bederman vorsterbit, vnd kinder vnd gutter hinder em wird lossin, so sullen sich die nehestin swertmogen so balde 20 dorzcu haldin vnd besehin, das das vnuorrogkt moge bleibin vnd nach dem dreyssigisten in der Jars frist, dorjnne mühn dy gutter achten vnd obirsloen das dy kinder mit irem vaterlichem erbeteile vnd ouch ire mutter besorget werden, das ytzlich teil moge wissin worzcu sichs halden sal, das der kinder gutter 25 nicht abenemen noch vnphlegelichin vorthon werden, doch also das soliche besliessunge vor dem Rate gescheen sal. Wer iss abir das dy kinder keine swertmogin hettin So sullen dy neh- stin frunde solichs an den Rath brenngin dy denne zewene ader drey Rathmannen dorzcu schickin sullin, die eine richtunge 30 dorinne werden begreiffen, vnd doch so weit nicht besliessen, sunder hinder sich wedir an den Rath brengin, wy iss denn deme gefallin wirt doruff sal iss vnvorwandelt bleibin, wurde sichs abir ymmer vorlauffin das die kinder wen sy zcu mundi- gen jaren quemen adir sust ymandis des Ratis Richtunge nicht 35 meinte zcuhaldin, adir doruss welde geen das sal nicht sein sunder der Rat wird sich des underwindenen zcuuorantworten. 76. Jtem wer iss ouch sache das eine witwed etzliche zceit in den guttirn noch ires mannes tode mit iren kindern mit willin des Rats vnd der vormundern vngesundert blebe sitzcin, 40 vnd dornoch in meinunge wern sich wedir wellin in dy ee zcu- gebin So sal sy denselbien man jn dy gutter nicht lossin komen 15
391 B an der woge wurde haben die sullen sie abelegin. 72. Jtem sullen Junefrawen noch frawen keine qwesse noch sunderliche essen vswendig ader vor den sechswochinbettin machen, sunder welche juncfrawe ader frawe furder jre gefatter jm kindelbette wil besuchen, die sal ander frawen nicht mehr denne achte an 5 der czal mit jr bitten, mehr sullen jr ouch nicht zu ir gehen: by der stat busse vi sollid gl. Jtem das alle geschencke die sust gescheen vor dem kindbette sullen gancz abgethan werden. 73. Jtem so sal man furbas zu keyner Hochczeyt mehr luthe bitten noch haben denne zu czweyen tischen. 74. Jtem so 10 sullen sie ouch nicht mehr denne czehn person vor der Hoch- czeyt vnd ouch donoch zu dem bade füren, der Man an synem teile czehn vnd Juncfrawen adir frawen an irem teile ouch nicht mehr denne czehn personen. Von der besorgunge der vnmundigen kinder. 75. Jtem der Rath ist Ratis wordin forder vnmundigen kinder weitter czu besorgin wenn etzlich jar biss her von irin müttern vnd frunden gescheen ist, nemlichen in einem solichen, wenn ein bederman vorsterbit, vnd kinder vnd gutter hinder em wird lossin, so sullen sich die nehestin swertmogen so balde 20 dorzcu haldin vnd besehin, das das vnuorrogkt moge bleibin vnd nach dem dreyssigisten in der Jars frist, dorjnne mühn dy gutter achten vnd obirsloen das dy kinder mit irem vaterlichem erbeteile vnd ouch ire mutter besorget werden, das ytzlich teil moge wissin worzcu sichs halden sal, das der kinder gutter 25 nicht abenemen noch vnphlegelichin vorthon werden, doch also das soliche besliessunge vor dem Rate gescheen sal. Wer iss abir das dy kinder keine swertmogin hettin So sullen dy neh- stin frunde solichs an den Rath brenngin dy denne zewene ader drey Rathmannen dorzcu schickin sullin, die eine richtunge 30 dorinne werden begreiffen, vnd doch so weit nicht besliessen, sunder hinder sich wedir an den Rath brengin, wy iss denn deme gefallin wirt doruff sal iss vnvorwandelt bleibin, wurde sichs abir ymmer vorlauffin das die kinder wen sy zcu mundi- gen jaren quemen adir sust ymandis des Ratis Richtunge nicht 35 meinte zcuhaldin, adir doruss welde geen das sal nicht sein sunder der Rat wird sich des underwindenen zcuuorantworten. 76. Jtem wer iss ouch sache das eine witwed etzliche zceit in den guttirn noch ires mannes tode mit iren kindern mit willin des Rats vnd der vormundern vngesundert blebe sitzcin, 40 vnd dornoch in meinunge wern sich wedir wellin in dy ee zcu- gebin So sal sy denselbien man jn dy gutter nicht lossin komen 15
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392 iss sey denne das sy sich mit iren kindern zcuvor vmb ir va- terlich guth habe voreinet mit der kinder nehstin frunden, vnd ouch des Rats willen vnd wissin, jn mossin als vorgeschrebin stehet. Von der gerade zcu gebin vnd nehmen. 77. Als denn lanngzceit bissher jrrunge zowischen den lu- then in der Stat vnd dovor von wegin der gerade zeu gebin vnd nehmen gewest, dorvmb der Rath Eldisten vnd gesworn vmmb fredis vnd gemachs willin disse wilkor vnd Stattut ein- 10 trechtiglich gesatzt vnd vnvorbrochinlichin zcuhaldin vorwillet habin Zeum Erstin 78. Stirbit ein man vnd lest ein elich weib in sinen guttern vnbegabit, dy fraw sal behaldin dy gerade vnd allis das gerade ist vnd heist in allin des mannes gelossin gut- tern in der Stat douor adir wo her dy gelossin hath. Wer 15 abir dy fraw jn des mannes guttern begabit, denne sal dy fraw dieselbie gerade obiral vnd gar mit des mannes nehsten erbin adir erbnemen Zeugleiche teilin, Sunder wullen vnd leinen cleider ir angesnettin, sullin der frawen zcuuoran bleibin. 79. Jtem Stirbit abir einem manne sein elich weib, denn sal man 20 dem manne zouuor ein bette mit einem vndir vnd obirbette mit zewehen leylachin, einem heuptphole mit einem kossin vnd decklach adir kolte alles mit dem besten bestellin, als ferre dy dynge do sein, wes abir do nichten were darff man nicht gebin. 80. Wer denn einem mann von sinem weibe nicht uffgegebn 25 derselbie noch sines weibis tode beheldet allis von gerade vnd kistengewande das sy bey em geczewgit hath vnd hinder ir lesst an infal vnd widdir sprach irer nehsten spilmogen vnd frunde. 81. Wer abir der man in der frawen gutter begabit denn sal der man dy gerade vnd allis das do gerade ist adir heist in 30 allen guttern halb behaldin vnd dy ander helffte der vorstorben frawn tachter gebin. Adir ab do keine tachter were, sal der man der gestorben tachter tachter dieselbie helffte der gerade gebin, vnd ab der abir keine were, sal dieselbie helffte der ge- rade an der gestorben frawn elichin muter gefallin, wer die 35 ouch nicht, sal dy gerade die helffte alleine an leinen gewande das gerade ist vnd als ferre das wendet an der verstorben frawn swestir gefallin, vnd ab dy alle nichten weren, denn sal der man dy gerade gar behaldin, vnd sal anders noch ferrer nicht gegebin noch gefordirt werden. 82. Stirbit ouch eine wit- 40 wed denn sal die helffte der gerade uff ire rechtin erben vnd erbnemen gefallin, vnd dy ander helffte uff ire tachter, adir ab 5
392 iss sey denne das sy sich mit iren kindern zcuvor vmb ir va- terlich guth habe voreinet mit der kinder nehstin frunden, vnd ouch des Rats willen vnd wissin, jn mossin als vorgeschrebin stehet. Von der gerade zcu gebin vnd nehmen. 77. Als denn lanngzceit bissher jrrunge zowischen den lu- then in der Stat vnd dovor von wegin der gerade zeu gebin vnd nehmen gewest, dorvmb der Rath Eldisten vnd gesworn vmmb fredis vnd gemachs willin disse wilkor vnd Stattut ein- 10 trechtiglich gesatzt vnd vnvorbrochinlichin zcuhaldin vorwillet habin Zeum Erstin 78. Stirbit ein man vnd lest ein elich weib in sinen guttern vnbegabit, dy fraw sal behaldin dy gerade vnd allis das gerade ist vnd heist in allin des mannes gelossin gut- tern in der Stat douor adir wo her dy gelossin hath. Wer 15 abir dy fraw jn des mannes guttern begabit, denne sal dy fraw dieselbie gerade obiral vnd gar mit des mannes nehsten erbin adir erbnemen Zeugleiche teilin, Sunder wullen vnd leinen cleider ir angesnettin, sullin der frawen zcuuoran bleibin. 79. Jtem Stirbit abir einem manne sein elich weib, denn sal man 20 dem manne zouuor ein bette mit einem vndir vnd obirbette mit zewehen leylachin, einem heuptphole mit einem kossin vnd decklach adir kolte alles mit dem besten bestellin, als ferre dy dynge do sein, wes abir do nichten were darff man nicht gebin. 80. Wer denn einem mann von sinem weibe nicht uffgegebn 25 derselbie noch sines weibis tode beheldet allis von gerade vnd kistengewande das sy bey em geczewgit hath vnd hinder ir lesst an infal vnd widdir sprach irer nehsten spilmogen vnd frunde. 81. Wer abir der man in der frawen gutter begabit denn sal der man dy gerade vnd allis das do gerade ist adir heist in 30 allen guttern halb behaldin vnd dy ander helffte der vorstorben frawn tachter gebin. Adir ab do keine tachter were, sal der man der gestorben tachter tachter dieselbie helffte der gerade gebin, vnd ab der abir keine were, sal dieselbie helffte der ge- rade an der gestorben frawn elichin muter gefallin, wer die 35 ouch nicht, sal dy gerade die helffte alleine an leinen gewande das gerade ist vnd als ferre das wendet an der verstorben frawn swestir gefallin, vnd ab dy alle nichten weren, denn sal der man dy gerade gar behaldin, vnd sal anders noch ferrer nicht gegebin noch gefordirt werden. 82. Stirbit ouch eine wit- 40 wed denn sal die helffte der gerade uff ire rechtin erben vnd erbnemen gefallin, vnd dy ander helffte uff ire tachter, adir ab 5
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393 dy nichten were uff der tachter tachter erbin vnd gefallin, vnd so der keine were sal die selbie helffte der gerade der verstor- bin frawen muter gegeben werden Wer abir der keine nicht denn sal man der vorstorbin frawn swester die helffte der ge- rade alleine an leinen gewande gebin, vnd ab dy alle nichten 5 weren denn sal dy gerade by der frawn nehsten erben vnd erb- nemen bleibin vnd ferre nicht gegebin werden. 83. Jtem Stir- bit ouch eine Juncfraw, die mutter der Juncfrawen beheldet die gerade gar, adir ab dy mutter nicht were sal der Juncfrawen swester die gerade alleine an leinen gewande nemen, das andir 10 allis sal folgin der juncfrawn nehisten erbnemen. 84. Jtem wen sich die gerade also an vnmundige kinder adir vnbemanten toch- ter vorerbite, sal man dieselbie gerade den kindern zeu gutte haldin vnd vorsichern, das die nicht vorthan vnd den kindern entwant werde, vnd was der dinge vnd gerade ist in das Stat- 15 buch zeichen lossin, das die kinder so sy zeu iren fulmundigen jaren komen adir manne nehmen, die gerade bekomen mogen. 85. Jtem sal vnd mag yde persone die zcu einer gerade Recht hat zcuhant noch tode der person dy gerade vorsichern lossin adir besehin vnd noch dem dreyssigisten in Jare vnd tage 20 fordern. Von der Frauen vnnd Juncfrawen gebende. 86. Jtem als denn vorzceiten der Rat mit Eldstin vnd ge- sworen etzlich geboth von der zcirung der cleider dy von man- nen Juncfrawen vnd frawin obir dy mosse vnd vngewonlichin 25 worden vorgenomen hatte lossin ussgeen, Habin aber der Rath Eldste vnd gesworne etliche vnordnunge vnd newickeyt an man- nen Juncfrawen vnd frawin gemerckt, Dorymb der Rath Eldste vnd gesworne gote zeu lobe der Stat zou eren vnd dem gemei- nen gutte zou nutzce soliche Statuta vnd gebott vorwillet vnd 30 disse hienoch geschrebne gesatze habin, Zeum Erstin Das Mann, Juncfrawen, vnd frawen ouch dy stetten geste fortan dy snep- pichtin schw abethun vnd nymme tragen sullin by der stat ge- satezter busse. 87. Jtem dy Mann sullin alle ire gebreme gross vnd cleine an Rocken vnd Menteln abelehn Sunder Men- 35 tel vnd Rocke an kolnern vnd ermelin mogen sy gewonlichin vorbremen lossin. 88. Jtem iss sullin juncfrawen vnd frawen alle hoche kolner an irem leinen gewande vnd kittelchen von sadinen vnd andern gewande gehafft vnd geworcht abethun vnd nicht tragen, Sunder weisse leinen kolner uff irem leinen ge� 40 wande doch vngehafft vnd slecht mogin sy jngewonlicher hoe
393 dy nichten were uff der tachter tachter erbin vnd gefallin, vnd so der keine were sal die selbie helffte der gerade der verstor- bin frawen muter gegeben werden Wer abir der keine nicht denn sal man der vorstorbin frawn swester die helffte der ge- rade alleine an leinen gewande gebin, vnd ab dy alle nichten 5 weren denn sal dy gerade by der frawn nehsten erben vnd erb- nemen bleibin vnd ferre nicht gegebin werden. 83. Jtem Stir- bit ouch eine Juncfraw, die mutter der Juncfrawen beheldet die gerade gar, adir ab dy mutter nicht were sal der Juncfrawen swester die gerade alleine an leinen gewande nemen, das andir 10 allis sal folgin der juncfrawn nehisten erbnemen. 84. Jtem wen sich die gerade also an vnmundige kinder adir vnbemanten toch- ter vorerbite, sal man dieselbie gerade den kindern zeu gutte haldin vnd vorsichern, das die nicht vorthan vnd den kindern entwant werde, vnd was der dinge vnd gerade ist in das Stat- 15 buch zeichen lossin, das die kinder so sy zeu iren fulmundigen jaren komen adir manne nehmen, die gerade bekomen mogen. 85. Jtem sal vnd mag yde persone die zcu einer gerade Recht hat zcuhant noch tode der person dy gerade vorsichern lossin adir besehin vnd noch dem dreyssigisten in Jare vnd tage 20 fordern. Von der Frauen vnnd Juncfrawen gebende. 86. Jtem als denn vorzceiten der Rat mit Eldstin vnd ge- sworen etzlich geboth von der zcirung der cleider dy von man- nen Juncfrawen vnd frawin obir dy mosse vnd vngewonlichin 25 worden vorgenomen hatte lossin ussgeen, Habin aber der Rath Eldste vnd gesworne etliche vnordnunge vnd newickeyt an man- nen Juncfrawen vnd frawin gemerckt, Dorymb der Rath Eldste vnd gesworne gote zeu lobe der Stat zou eren vnd dem gemei- nen gutte zou nutzce soliche Statuta vnd gebott vorwillet vnd 30 disse hienoch geschrebne gesatze habin, Zeum Erstin Das Mann, Juncfrawen, vnd frawen ouch dy stetten geste fortan dy snep- pichtin schw abethun vnd nymme tragen sullin by der stat ge- satezter busse. 87. Jtem dy Mann sullin alle ire gebreme gross vnd cleine an Rocken vnd Menteln abelehn Sunder Men- 35 tel vnd Rocke an kolnern vnd ermelin mogen sy gewonlichin vorbremen lossin. 88. Jtem iss sullin juncfrawen vnd frawen alle hoche kolner an irem leinen gewande vnd kittelchen von sadinen vnd andern gewande gehafft vnd geworcht abethun vnd nicht tragen, Sunder weisse leinen kolner uff irem leinen ge� 40 wande doch vngehafft vnd slecht mogin sy jngewonlicher hoe
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394 tragin. 89. Jtem vorbewth man dy grossin vngewonlichin ny- derhangenden vnd gerüntzelin haubin vnder den slewern zou tra- gin Sunder dy frawen sulln vnd mogn ire gewonliche haubin nicht nyderhangende noch gefalden vnder iren slewern vorber- gin also das man der hindern noch forne noch uff den seytten nicht syth blecken noch nyderhangen vnd sullen ouch keiner- ley krentzel von perlin adir ringe noch wulste domite sy in heupt irhebin vnd gross machin vnder iren slewern tragin. 90. Jtem gebeuth man das Furbass dy Juncfrawen Bendichin von 10 guldin ringen nicht tragen sullen. 91. Jtem sullin Juncfrawen vnd frawn ire mentel vnd Rocke an der lengde gewonlichen sneiden vnd machen lossin so das sy nicht lennger wen enen queren handbreyt dy erde ruren. 92. Jtem sullen frawn vud Juncfrawn dyselben ire rocke mentel vnd alle ander cleidung 15 czuhalsse machin lossin vnd forne gancz zcu kneuffeln vnd in leinen gewanndt forne dorvnder bedecken vnd vorbergen. 93. Jtem Sullen Juncfrawen vnd frawn dy ermel an iren rocken gewonlich gemacht alleine einer eln lanng vnd nicht weiter uffen lossin. 94. Jtem Sullen Juncfrawn vnd frawn alle ire ermel 20 von leinem adir seydenen gewannde dy sy vnder iren roken biss hy her offin getragin habin abelegen vnd fort nichten tra- gen, Sunder sullen fort mehr jre ermel von leinem ader seyde- nen gewande gewonlich gemacht vor der hand zeu kneuffeln vnd gekneuffelt tragen vnd ire arme nicht blecken lossin. 95. 25 Jtem jss sal ouch nymandis wider mann junefrawn noch frawn ander newyckeit ader newe vngewonliche fünde die vormols nicht gewest wern irdencken noch uffbrengen. 96. Jtem sullen manne Juncfrawen vnd frawn alle jre qwosse vnd sammlung forder abethun. 97. Jtem sullen fort mehr Mann Junefrawen 30 vnd frawen by nacht noch der virvndezwenczigsten stunden uſh den sletten nicht furen. 98. Ouch sullen dy mann fort mehr nicht gescheckirte seydene gerinckte vnd gesnürte kolner uff irn badekappin tragen, sunder slechte leynene weysse kolner vnge- rincket vnd nicht gesnwret mogn sy gewonlichen tragen. 99. 35 Jtem wil der Rath Eldste vnd gesworne das alle obgeschrebne lobliche statuta vnd ordinliche geboth von mann Juncfrawen vnd frawen vnuorbrochinlich sullen gehalden werden vnd als offte das vorbrochin vnd an den rath worhafftiglich bracht wor- de denn wil sy der Rath besennden vnd vor viij ss gl bussen. 40 100. Jtem vorbuth man mannen vnd knechtin das sy nicht also hin vnd wedir ein der kirchen sullen geen spatzcirn kauffslayn vnd reden, noch dem der prediger doruff geredt vnd gepredigt hat. 5 D 50
394 tragin. 89. Jtem vorbewth man dy grossin vngewonlichin ny- derhangenden vnd gerüntzelin haubin vnder den slewern zou tra- gin Sunder dy frawen sulln vnd mogn ire gewonliche haubin nicht nyderhangende noch gefalden vnder iren slewern vorber- gin also das man der hindern noch forne noch uff den seytten nicht syth blecken noch nyderhangen vnd sullen ouch keiner- ley krentzel von perlin adir ringe noch wulste domite sy in heupt irhebin vnd gross machin vnder iren slewern tragin. 90. Jtem gebeuth man das Furbass dy Juncfrawen Bendichin von 10 guldin ringen nicht tragen sullen. 91. Jtem sullin Juncfrawen vnd frawn ire mentel vnd Rocke an der lengde gewonlichen sneiden vnd machen lossin so das sy nicht lennger wen enen queren handbreyt dy erde ruren. 92. Jtem sullen frawn vud Juncfrawn dyselben ire rocke mentel vnd alle ander cleidung 15 czuhalsse machin lossin vnd forne gancz zcu kneuffeln vnd in leinen gewanndt forne dorvnder bedecken vnd vorbergen. 93. Jtem Sullen Juncfrawen vnd frawn dy ermel an iren rocken gewonlich gemacht alleine einer eln lanng vnd nicht weiter uffen lossin. 94. Jtem Sullen Juncfrawn vnd frawn alle ire ermel 20 von leinem adir seydenen gewannde dy sy vnder iren roken biss hy her offin getragin habin abelegen vnd fort nichten tra- gen, Sunder sullen fort mehr jre ermel von leinem ader seyde- nen gewande gewonlich gemacht vor der hand zeu kneuffeln vnd gekneuffelt tragen vnd ire arme nicht blecken lossin. 95. 25 Jtem jss sal ouch nymandis wider mann junefrawn noch frawn ander newyckeit ader newe vngewonliche fünde die vormols nicht gewest wern irdencken noch uffbrengen. 96. Jtem sullen manne Juncfrawen vnd frawn alle jre qwosse vnd sammlung forder abethun. 97. Jtem sullen fort mehr Mann Junefrawen 30 vnd frawen by nacht noch der virvndezwenczigsten stunden uſh den sletten nicht furen. 98. Ouch sullen dy mann fort mehr nicht gescheckirte seydene gerinckte vnd gesnürte kolner uff irn badekappin tragen, sunder slechte leynene weysse kolner vnge- rincket vnd nicht gesnwret mogn sy gewonlichen tragen. 99. 35 Jtem wil der Rath Eldste vnd gesworne das alle obgeschrebne lobliche statuta vnd ordinliche geboth von mann Juncfrawen vnd frawen vnuorbrochinlich sullen gehalden werden vnd als offte das vorbrochin vnd an den rath worhafftiglich bracht wor- de denn wil sy der Rath besennden vnd vor viij ss gl bussen. 40 100. Jtem vorbuth man mannen vnd knechtin das sy nicht also hin vnd wedir ein der kirchen sullen geen spatzcirn kauffslayn vnd reden, noch dem der prediger doruff geredt vnd gepredigt hat. 5 D 50
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395 Von wirtschaften zcu bestellen. 101. Der Rath mit wissin vnd willen Eldsten vnd gesworn vmmb zounehmung vnd merung des gemeynen guttes feel vnd mancherley obickeyt vnd obir flossliche wollust, dodvrch gott gevnerd vnd gehonet vnd ein gemein guth geswechet wirt, abe- czustellen, hat vor ein ernst geboth gesatzt wie man sich in wirtschafften vnd hochzceitten ein vnd vor der Stat hy zeu Gorlitz haldin sulle by der nochgeschrebin satzeunge vnd vor- willunge. 102. Zoum Erstin das man zou keyner wirtschaft vnd hochzceit forder keine mutter, vil noch wenig habin sal, 10 noch von der wegen bitten lossen, denn alleine dy frunde die zeu der hochzceit laden vnd bitten, wurde aber ein weibisnam dowider thun vnd von hawsse zcu hawsse als vor gescheen ist vmblauffen dy wil der Rath von der Stat treibin lossin, vnd die das geheissin habin sullen das noch irkentniss des ratis vorbus- sin. 103. Jtem vor dem hochzceittage zoum frw essin, sal man nymande zcu tische laden denn alleine zwene frunde die dorzcu geschickt sein zou der wirtschafft zcu bitten, dy sullen ouch nicht mehr denn zou zwene tischin xxiiij person bitten iss sein geste ader Jnwoner, manne frawen, ader juncfrawen, als hy 20 noch clerlich geschreben steyt. 104. Jtem am Selbien tage des obindis so man die Juncfraw ader fraw zou bette furen vnd zculegin wil, sal man aber nicht mehr denn zou einen tische xij personen iss sint geste frunde ader fremde setzcin vnd do- selbist nicht mehr denn vir gerichte angeferde gebin. 105. 25 Als denn vormals mancherley vnfur by den frawen ader junc- frawen by legen gescheen ist, vnd doselbist obirſluslich vnd strefflich weder gutte ander lannde vnd stete gewonheyt gote zeu missebitung vnd einem gemeinen gutte zeu mercklichenn scha- den tewrbar Confeckt, Regal, vnd obirzcogen zcucker, vorstrewet 30 vnd zcubracht, vnd an ymandis fromen zou nichte gemacht ist, wil der Rat mit wissin eldsten vnd gesworn, das fort mer ny- mand by solichen bylegin eyngerley confeckt Regal obirzcogen zcuckir adir wy das gethan wer gebin ader vortragen sulle, sun- der das ein solchs gantz vnd gar angeferde sal werden abegethon, 35 by des Rates nochgeschrebin satzeunge vnd vorwillung. 106. Ouch wil der Rath durch mancherley vrsache willen, das fort mehr desselbien obindes der brewtigam dy letzce ader ee geld nicht gebin sal, weder vil noch wenig, sunder diss sal gancz vnd gar abegethon sein vnd so gehaldin werden. 107. Jtem 40 des Morgens am hochzeittage vnd ee man dy brawth zour kir- chin furt noch ouch dornoch als vor gescheen ist, sal man kei- 5 15
395 Von wirtschaften zcu bestellen. 101. Der Rath mit wissin vnd willen Eldsten vnd gesworn vmmb zounehmung vnd merung des gemeynen guttes feel vnd mancherley obickeyt vnd obir flossliche wollust, dodvrch gott gevnerd vnd gehonet vnd ein gemein guth geswechet wirt, abe- czustellen, hat vor ein ernst geboth gesatzt wie man sich in wirtschafften vnd hochzceitten ein vnd vor der Stat hy zeu Gorlitz haldin sulle by der nochgeschrebin satzeunge vnd vor- willunge. 102. Zoum Erstin das man zou keyner wirtschaft vnd hochzceit forder keine mutter, vil noch wenig habin sal, 10 noch von der wegen bitten lossen, denn alleine dy frunde die zeu der hochzceit laden vnd bitten, wurde aber ein weibisnam dowider thun vnd von hawsse zcu hawsse als vor gescheen ist vmblauffen dy wil der Rath von der Stat treibin lossin, vnd die das geheissin habin sullen das noch irkentniss des ratis vorbus- sin. 103. Jtem vor dem hochzceittage zoum frw essin, sal man nymande zcu tische laden denn alleine zwene frunde die dorzcu geschickt sein zou der wirtschafft zcu bitten, dy sullen ouch nicht mehr denn zou zwene tischin xxiiij person bitten iss sein geste ader Jnwoner, manne frawen, ader juncfrawen, als hy 20 noch clerlich geschreben steyt. 104. Jtem am Selbien tage des obindis so man die Juncfraw ader fraw zou bette furen vnd zculegin wil, sal man aber nicht mehr denn zou einen tische xij personen iss sint geste frunde ader fremde setzcin vnd do- selbist nicht mehr denn vir gerichte angeferde gebin. 105. 25 Als denn vormals mancherley vnfur by den frawen ader junc- frawen by legen gescheen ist, vnd doselbist obirſluslich vnd strefflich weder gutte ander lannde vnd stete gewonheyt gote zeu missebitung vnd einem gemeinen gutte zeu mercklichenn scha- den tewrbar Confeckt, Regal, vnd obirzcogen zcucker, vorstrewet 30 vnd zcubracht, vnd an ymandis fromen zou nichte gemacht ist, wil der Rat mit wissin eldsten vnd gesworn, das fort mer ny- mand by solichen bylegin eyngerley confeckt Regal obirzcogen zcuckir adir wy das gethan wer gebin ader vortragen sulle, sun- der das ein solchs gantz vnd gar angeferde sal werden abegethon, 35 by des Rates nochgeschrebin satzeunge vnd vorwillung. 106. Ouch wil der Rath durch mancherley vrsache willen, das fort mehr desselbien obindes der brewtigam dy letzce ader ee geld nicht gebin sal, weder vil noch wenig, sunder diss sal gancz vnd gar abegethon sein vnd so gehaldin werden. 107. Jtem 40 des Morgens am hochzeittage vnd ee man dy brawth zour kir- chin furt noch ouch dornoch als vor gescheen ist, sal man kei- 5 15
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396 nen tisch setzcin, noch essin gebin das brawt hun ader wy das gnant ist wenn zour rechten molzceit. 108. Jtem So dy brawt mit den frunden von der kirchin kommet vnd gefurt wird, sal vnd mag man zcu der rechten molzceil zcu zcwehn tischin 5 xxiiij personen iss sint geste ader Jnwoner fremde adir frunde manne frawen ader juncfrawen so das zcu eynem tische xij personen gezcalt werden setzcen vnd speyssen mehr nicht, vnd vff itzlichin tische nicht mehr denn vj gerichte angeferde gebin, zcu den selbien tischen sullen ouch nicht mehr denn vyr dyner 10 sein so das zeu einen tische zewene zcum andern ouch zewene werden geordent, dornoch mag man einen tisch setzein vor dy vnd dy do gedynet habin vnd hussgesinde adir kynnder ab dy do wern, so doch das daby keine betrigunge noch gefer sey. 109. Jtem Am selbigen hochzceittage des obindis mag man abin 15 dy selbien frunde vnd ye nicht ander zcu zewehn tischen laden setzcen vnd speyssin, noch allirmosse als dis des morgens zeu rechter molzceit gehalden ist, vnd das abir mit einen nochtische kein gefer noch beschonung sey. 110. Ouch wil der Rath das fortmehr zeu den wirtschafften, ess sey vor dem hochzceit- 20 tage ader dornoch, noch zou molzceitten, noch usswennig, noch frw noch spete keinerley swere getrencke vnd weine als romeny, malmesy, clareth walschen weyn passwen, mosketel, ader wy dy gnant wern sullen vortragen ader zeu tische gegeben wer- den Ouch keinerley fremde byr das hy zou Gorlicz nicht ge- 25 brauen ist, sunder geringe vnd landweine mit Jngebrawnen ger- sten vnd weissen byr mag man zou den wirtschafften vortragen vnd gebin. 111. So denn der Hochzceittag loblich hingebrocht ist vnd noch alder gewonheit braut vnd breutigam mit iren frun- den zcu bade gegangen sint, wil der Rath das fort mehr breu- 30 tigam vnd brauth ess sey vor adir noch dem hocchzceittage mit en nicht mehr den xxiiij personen zcum bade furen sullen So das der brewtigam mit ein zewelff manne jung vnd ald, vnd dy brauth zewelff frawen adir juncfrawen fure. 112. Alsdenn vormols dy jungen gesellen noch dem bade widir gute sitten in 35 badekappin vnd barschenckicht, vnd ouch nicht alleine zeu der zceit, sunder ouch zou andern tentzeen getantzt habin, wil der Rath das fortmeh kein mansbilde in badekappen adir barschin- ckicht tantzcen sulle, sunder alle dy do tanzcen wollen sullen sein mit yopen vnd hossin angethon noch ander launde vnd stette 40 loblicher gewonheyt. 113. Ouch als vormols in wirtschafften dy luthe mit kochen kochynne, kelner kelneryn, hantlangern vnd hantlangerynn obirladin habin, wil der Rath das man fort 50*
396 nen tisch setzcin, noch essin gebin das brawt hun ader wy das gnant ist wenn zour rechten molzceit. 108. Jtem So dy brawt mit den frunden von der kirchin kommet vnd gefurt wird, sal vnd mag man zcu der rechten molzceil zcu zcwehn tischin 5 xxiiij personen iss sint geste ader Jnwoner fremde adir frunde manne frawen ader juncfrawen so das zcu eynem tische xij personen gezcalt werden setzcen vnd speyssen mehr nicht, vnd vff itzlichin tische nicht mehr denn vj gerichte angeferde gebin, zcu den selbien tischen sullen ouch nicht mehr denn vyr dyner 10 sein so das zeu einen tische zewene zcum andern ouch zewene werden geordent, dornoch mag man einen tisch setzein vor dy vnd dy do gedynet habin vnd hussgesinde adir kynnder ab dy do wern, so doch das daby keine betrigunge noch gefer sey. 109. Jtem Am selbigen hochzceittage des obindis mag man abin 15 dy selbien frunde vnd ye nicht ander zcu zewehn tischen laden setzcen vnd speyssin, noch allirmosse als dis des morgens zeu rechter molzceit gehalden ist, vnd das abir mit einen nochtische kein gefer noch beschonung sey. 110. Ouch wil der Rath das fortmehr zeu den wirtschafften, ess sey vor dem hochzceit- 20 tage ader dornoch, noch zou molzceitten, noch usswennig, noch frw noch spete keinerley swere getrencke vnd weine als romeny, malmesy, clareth walschen weyn passwen, mosketel, ader wy dy gnant wern sullen vortragen ader zeu tische gegeben wer- den Ouch keinerley fremde byr das hy zou Gorlicz nicht ge- 25 brauen ist, sunder geringe vnd landweine mit Jngebrawnen ger- sten vnd weissen byr mag man zou den wirtschafften vortragen vnd gebin. 111. So denn der Hochzceittag loblich hingebrocht ist vnd noch alder gewonheit braut vnd breutigam mit iren frun- den zcu bade gegangen sint, wil der Rath das fort mehr breu- 30 tigam vnd brauth ess sey vor adir noch dem hocchzceittage mit en nicht mehr den xxiiij personen zcum bade furen sullen So das der brewtigam mit ein zewelff manne jung vnd ald, vnd dy brauth zewelff frawen adir juncfrawen fure. 112. Alsdenn vormols dy jungen gesellen noch dem bade widir gute sitten in 35 badekappin vnd barschenckicht, vnd ouch nicht alleine zeu der zceit, sunder ouch zou andern tentzeen getantzt habin, wil der Rath das fortmeh kein mansbilde in badekappen adir barschin- ckicht tantzcen sulle, sunder alle dy do tanzcen wollen sullen sein mit yopen vnd hossin angethon noch ander launde vnd stette 40 loblicher gewonheyt. 113. Ouch als vormols in wirtschafften dy luthe mit kochen kochynne, kelner kelneryn, hantlangern vnd hantlangerynn obirladin habin, wil der Rath das man fort 50*
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397 zou keyner wirtschafft mehr denn einen koch ader kochyn mit einem hantlanger ader hantlangerynn habin sal. 114. Begebe sichs abir das ymandis in eine andre stat freyete, So das hy ein man andirswo eine fraw ader Juncfraw Adir hy eine junc- fraw adir fraw andirswo ein man irfreyete, so wil der Rat vmb erung wille der fremden geste, dy mit dem breutgam ader brawth uss einer andern stat hy her qwemen, en obir dy gnan- ten zewene tische noch zewene zcugebin, so das sy vir tische jm rechten hochzceittage des morgens vnd obendis satzcen mo- gen, vnd ab sy denn andern tag bleben vnd vorharreten mag 10 man dy selbien geste zcu eym ader zewehn tischen speissen vnd setzcen, so das dorzcu kein jnwoner geladen werde. 115. Diss ist ouch zcuuornehmen von andern gesten dy hy her zcu wirtschafften geladen worden, dy man ouch so sy des andern tages blebin vnd vorhartten speyssin magk So ouch das sy iss 15 jn allirmosse vor dem hochzceittage im hochzceittage vnd dor- noch mit zcal der person, getrencke, gerichten, dynern, baden vnd andern stucken haldin wy obin geschrebin ist. 116. Jtem So sichs begebit das ymandis wirtschafft ader hochzceit anrich- ten vnd bestellen sal, wil der Rath das der juwenig einen mon� 20 den beyde vor vnd noch der hochzceit keine geste, ess weren frunde adir fremde bitten noch setzcen adir speyssen sulle. 117. Jtem das nymand vortmehr uss den wirtschafften ader hoch- zceiten etwas es sey an trancke adir speysse ymandis sennden sulle. 118. Ouch sal das nymandis fordern by des Ratis noch- 25 geschreben satzcung vud vorwillung. 119. Jss sal nymand iss sey fraw adir man der zcur hochzceit geladen wirt ichtis vil ader wenig ein dy hochzceit senden. 120. Jtem uff das sich nymandis entschuldigen moge dessir stucke, so em das gebortte noch zcugehin, wil der Rath zewene Ratmanne dorzcu setzcen vnd schicken dy einen yderman vor der hochzceit der des be- gernde ist allir diser obgeschroben wilkor vnd stucke eygentlich vnderrichten vnd em dy lessin lossin, das er sich dornoch rich- ten vnd dy gehalden moge. 121. Jtem das solche lobliche statuta vnd wilkor vnd des Rathis ernste geboth gehaldin werdin 35 wil der Rath mit wissin Eldisten vnd geswornen das eyn yeder der dy hochzceit ussrichtet vnd dy wirtschafft bestellet so sy vorbrocht ist uff das Rathuss vor den sitzcenden Rath kome vnd dy gezceugniss gotis vnd aller Heiligen mit uffgerackten fingern voreyde, das er solichin gebottin vnd stucken als vil em 40 wissentlich ist allenthalben an gefer nochgegangen sey znd vn- uorbrochlich gehaldin habe. 5 30
397 zou keyner wirtschafft mehr denn einen koch ader kochyn mit einem hantlanger ader hantlangerynn habin sal. 114. Begebe sichs abir das ymandis in eine andre stat freyete, So das hy ein man andirswo eine fraw ader Juncfraw Adir hy eine junc- fraw adir fraw andirswo ein man irfreyete, so wil der Rat vmb erung wille der fremden geste, dy mit dem breutgam ader brawth uss einer andern stat hy her qwemen, en obir dy gnan- ten zewene tische noch zewene zcugebin, so das sy vir tische jm rechten hochzceittage des morgens vnd obendis satzcen mo- gen, vnd ab sy denn andern tag bleben vnd vorharreten mag 10 man dy selbien geste zcu eym ader zewehn tischen speissen vnd setzcen, so das dorzcu kein jnwoner geladen werde. 115. Diss ist ouch zcuuornehmen von andern gesten dy hy her zcu wirtschafften geladen worden, dy man ouch so sy des andern tages blebin vnd vorhartten speyssin magk So ouch das sy iss 15 jn allirmosse vor dem hochzceittage im hochzceittage vnd dor- noch mit zcal der person, getrencke, gerichten, dynern, baden vnd andern stucken haldin wy obin geschrebin ist. 116. Jtem So sichs begebit das ymandis wirtschafft ader hochzceit anrich- ten vnd bestellen sal, wil der Rath das der juwenig einen mon� 20 den beyde vor vnd noch der hochzceit keine geste, ess weren frunde adir fremde bitten noch setzcen adir speyssen sulle. 117. Jtem das nymand vortmehr uss den wirtschafften ader hoch- zceiten etwas es sey an trancke adir speysse ymandis sennden sulle. 118. Ouch sal das nymandis fordern by des Ratis noch- 25 geschreben satzcung vud vorwillung. 119. Jss sal nymand iss sey fraw adir man der zcur hochzceit geladen wirt ichtis vil ader wenig ein dy hochzceit senden. 120. Jtem uff das sich nymandis entschuldigen moge dessir stucke, so em das gebortte noch zcugehin, wil der Rath zewene Ratmanne dorzcu setzcen vnd schicken dy einen yderman vor der hochzceit der des be- gernde ist allir diser obgeschroben wilkor vnd stucke eygentlich vnderrichten vnd em dy lessin lossin, das er sich dornoch rich- ten vnd dy gehalden moge. 121. Jtem das solche lobliche statuta vnd wilkor vnd des Rathis ernste geboth gehaldin werdin 35 wil der Rath mit wissin Eldisten vnd geswornen das eyn yeder der dy hochzceit ussrichtet vnd dy wirtschafft bestellet so sy vorbrocht ist uff das Rathuss vor den sitzcenden Rath kome vnd dy gezceugniss gotis vnd aller Heiligen mit uffgerackten fingern voreyde, das er solichin gebottin vnd stucken als vil em 40 wissentlich ist allenthalben an gefer nochgegangen sey znd vn- uorbrochlich gehaldin habe. 5 30
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398 Vmb fewers noth willin zcubesorgen. 122. Jtem des Erstin das yderman zou seiner fewer mauer sehe das sy bewart sey vnd gekort werde. Jtem das man uff dy estrige vnd ouch vor die thoren wasser setze so man das gebewt. 123. Jtem das man uff die estrige leittern vnd fewer- krocken ein notdurfft schicke. 124. Jtem das man alle estrige rewme das man weder stroh holtz reysicht noch keinerley holz- werg doruff lege. 125. Jtem das die buttener vnd bader ouch ire hewser in solichin sachin besorgin. 126. Jtem das alle ba- destobin uff den Estrichin vnd sust empor stehnde, sullin gantz abegethon werdin vnd was sust badestobin sindt ouch wol be- wart, Vnd forder sal nymandis ander lûte weder vor der Stat noch in der Stat baden denn alleine sich sine kinder vnd ge- sinde by vj solid gl. 127. Jtem das nymandis holtz, stro, noch 15 höe sinen nockwern noch em zcu schadin legin sal, denn allei- ne vnder gewelbe vnd estriche do iss bewart were. 128.Jtem das die meister sorge habin by brawen vnd grün ferben das fewer zcu bewarin. 129. Jtem ab iss geschee do got vor sey das zcu ymandis fewer uss qweme der sal das selber beschreyen 20 an all vorzcyhin by leib vnd gutte. 130. Jtem wenn das fewer also beschreen wirt so sal ein ytzlich wirt in der Stat vnd do- uor zcu dem fewer einen werhafftigin mit gezceug dorzcu di- nende schicken als exin vnd bisundern toppin vnd andern ge- fesse. 131. Jtem ab iss geschee das das fewer obirhant neme 25 wo man denn irkente husser uff zcudecken, dass ein yderman gestattin sulle vnd wo denne das fewer desshalbin worde wen- den vnd vmb solicher noth willen uffgedackt wurde, den sal man iss von arm vnd Reich wegen noch des Rates irkenntniss bessern. 132. Jtem das man das wasser uss den Rorbotten 30 zcu keinerley anderm gebruchte, denn zcu kachin vnd zcu not- durfft der kochin. 133. Jtem das ein yderman der zcu dem fewr laufft frawen ader manne besessin ader ledige gesellen, sullen ane were ader wasser dorzcu nicht kommen. 134. Jtem das sich alle wasser zciher als balde zcu den bornen wo iss 35 noth thut do sy den winter haben geerbit sullin finden vnd was- ser zcyhin. 135. Jtem das alle zcymerleuthe bader vnd brewer ouch zeu dem fewer mit iren eimern vnd exin sullen lauffin. 136. Jtem sal nymandis in der Stat noch douor uff der Stat freyheit bawen noch zcewne setzcen ane des Rates laube vnd 40 wissin, vnd wer das also gethon hette soll iss in einem mon- den abethun by vj sollid gl. 137. Ouch sal nymandis scule noch aytzcuchte weder in der Stadt noch douor dy an die gas- 5 10
398 Vmb fewers noth willin zcubesorgen. 122. Jtem des Erstin das yderman zou seiner fewer mauer sehe das sy bewart sey vnd gekort werde. Jtem das man uff dy estrige vnd ouch vor die thoren wasser setze so man das gebewt. 123. Jtem das man uff die estrige leittern vnd fewer- krocken ein notdurfft schicke. 124. Jtem das man alle estrige rewme das man weder stroh holtz reysicht noch keinerley holz- werg doruff lege. 125. Jtem das die buttener vnd bader ouch ire hewser in solichin sachin besorgin. 126. Jtem das alle ba- destobin uff den Estrichin vnd sust empor stehnde, sullin gantz abegethon werdin vnd was sust badestobin sindt ouch wol be- wart, Vnd forder sal nymandis ander lûte weder vor der Stat noch in der Stat baden denn alleine sich sine kinder vnd ge- sinde by vj solid gl. 127. Jtem das nymandis holtz, stro, noch 15 höe sinen nockwern noch em zcu schadin legin sal, denn allei- ne vnder gewelbe vnd estriche do iss bewart were. 128.Jtem das die meister sorge habin by brawen vnd grün ferben das fewer zcu bewarin. 129. Jtem ab iss geschee do got vor sey das zcu ymandis fewer uss qweme der sal das selber beschreyen 20 an all vorzcyhin by leib vnd gutte. 130. Jtem wenn das fewer also beschreen wirt so sal ein ytzlich wirt in der Stat vnd do- uor zcu dem fewer einen werhafftigin mit gezceug dorzcu di- nende schicken als exin vnd bisundern toppin vnd andern ge- fesse. 131. Jtem ab iss geschee das das fewer obirhant neme 25 wo man denn irkente husser uff zcudecken, dass ein yderman gestattin sulle vnd wo denne das fewer desshalbin worde wen- den vnd vmb solicher noth willen uffgedackt wurde, den sal man iss von arm vnd Reich wegen noch des Rates irkenntniss bessern. 132. Jtem das man das wasser uss den Rorbotten 30 zcu keinerley anderm gebruchte, denn zcu kachin vnd zcu not- durfft der kochin. 133. Jtem das ein yderman der zcu dem fewr laufft frawen ader manne besessin ader ledige gesellen, sullen ane were ader wasser dorzcu nicht kommen. 134. Jtem das sich alle wasser zciher als balde zcu den bornen wo iss 35 noth thut do sy den winter haben geerbit sullin finden vnd was- ser zcyhin. 135. Jtem das alle zcymerleuthe bader vnd brewer ouch zeu dem fewer mit iren eimern vnd exin sullen lauffin. 136. Jtem sal nymandis in der Stat noch douor uff der Stat freyheit bawen noch zcewne setzcen ane des Rates laube vnd 40 wissin, vnd wer das also gethon hette soll iss in einem mon- den abethun by vj sollid gl. 137. Ouch sal nymandis scule noch aytzcuchte weder in der Stadt noch douor dy an die gas- 5 10
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399 sin geen bawen by vj solid gl. 138 Jtem iss sollin keine dinstbotin weder vor noch jn der Stat gemeine byr trinckin ader ouch tentzce hegen an des Rates willin sunder in irer her- ren hewser bleibin vnd ires dinstis wartten, Sunder alle dinst- bottin sullen gehorsameklich vnd getrewlichen jrer herschafft jn 5 der Stat vnd douor dinen vnd sullen en keine uffsetzce uff ire erbit als bis her gescheen ist machen. Vom geschos. 139. Jtem das ein yder einwoner der Stadt Gorlitz vnd douor alle sine erbe vnd gutter farnde vnd vnfarnde in der 10 Stat, douor ader wo her dy hat, an leginden grunden steenden erben, gereitten gelde, an usssteenden schulde, an erbzeinssen, an zcinssen uff wederkauff ader leibrenthe vnd an allerley ware kauffimannschatz, vnd an allerley ware vnd habe, die geldis werd ist, alleine kleider vnd hussradt ussgezcogin, sal yderman by si- 15 nen gesworn eide sines weibes vnd siner vngesunderten kinder getreulichen noch der Stat wilkor vorschossin, vnd wer do we- der tete ader vngetrewlichen weder sein eid sein guth als obin berurth nicht vorschosste, jst dem Rate Arm vnd Reich so man des inne wirt solich vorleuckent guth am lebin, vnd ouch 20 nach dem tode als offte das geschyt noch der Stat wilkor vor- fallin, dorzcu sich der Rath von Arm vnd Reich wegin haldin sal. D. 140. Der Rath mit wissin vnd willin der Eldistin habin 25 eine satzunge vnd uff dem Byerwercke als hinoch geschrebin stehet geordent vnverbrochlichin by einer uffgesatzten pena zcu- haldin. 141. Zeu irsten das die brewer mit iren helffernn Ouch die Melczer mit giessen vnd begiessen vnd wie das ge- ordent wirdt by jren eiden vnd globden halden sullen vnd welch 30 Breuer adir Melczer das nicht hylde sal dem Rate als offte er das vorbricht xij gl vorbussen. 142. Jtem sullin die Melczer zcusehn dassie uff die gerstin Malcz nicht mehr denn vier mal- der gerste begiessin by irem eide vnd der uffgesaczten pena. 142. Jtem uff ein weissin Malcz nicht mehr denn zewe malder 35 weissen uts. 143. Jtem die Melczer sullen vliessig sein by dem fewer vnd das nicht alleine sunder allezceit ymandis doby lossin Sie sullen auch mit kyne nicht leuchtin vnd vliess habin das die Malcz nicht obirdorret noch vorbrandt werdin. 144. Jtem Brewer sullen zcu Rechter gesaczter zceit anbornen vnd 40
399 sin geen bawen by vj solid gl. 138 Jtem iss sollin keine dinstbotin weder vor noch jn der Stat gemeine byr trinckin ader ouch tentzce hegen an des Rates willin sunder in irer her- ren hewser bleibin vnd ires dinstis wartten, Sunder alle dinst- bottin sullen gehorsameklich vnd getrewlichen jrer herschafft jn 5 der Stat vnd douor dinen vnd sullen en keine uffsetzce uff ire erbit als bis her gescheen ist machen. Vom geschos. 139. Jtem das ein yder einwoner der Stadt Gorlitz vnd douor alle sine erbe vnd gutter farnde vnd vnfarnde in der 10 Stat, douor ader wo her dy hat, an leginden grunden steenden erben, gereitten gelde, an usssteenden schulde, an erbzeinssen, an zcinssen uff wederkauff ader leibrenthe vnd an allerley ware kauffimannschatz, vnd an allerley ware vnd habe, die geldis werd ist, alleine kleider vnd hussradt ussgezcogin, sal yderman by si- 15 nen gesworn eide sines weibes vnd siner vngesunderten kinder getreulichen noch der Stat wilkor vorschossin, vnd wer do we- der tete ader vngetrewlichen weder sein eid sein guth als obin berurth nicht vorschosste, jst dem Rate Arm vnd Reich so man des inne wirt solich vorleuckent guth am lebin, vnd ouch 20 nach dem tode als offte das geschyt noch der Stat wilkor vor- fallin, dorzcu sich der Rath von Arm vnd Reich wegin haldin sal. D. 140. Der Rath mit wissin vnd willin der Eldistin habin 25 eine satzunge vnd uff dem Byerwercke als hinoch geschrebin stehet geordent vnverbrochlichin by einer uffgesatzten pena zcu- haldin. 141. Zeu irsten das die brewer mit iren helffernn Ouch die Melczer mit giessen vnd begiessen vnd wie das ge- ordent wirdt by jren eiden vnd globden halden sullen vnd welch 30 Breuer adir Melczer das nicht hylde sal dem Rate als offte er das vorbricht xij gl vorbussen. 142. Jtem sullin die Melczer zcusehn dassie uff die gerstin Malcz nicht mehr denn vier mal- der gerste begiessin by irem eide vnd der uffgesaczten pena. 142. Jtem uff ein weissin Malcz nicht mehr denn zewe malder 35 weissen uts. 143. Jtem die Melczer sullen vliessig sein by dem fewer vnd das nicht alleine sunder allezceit ymandis doby lossin Sie sullen auch mit kyne nicht leuchtin vnd vliess habin das die Malcz nicht obirdorret noch vorbrandt werdin. 144. Jtem Brewer sullen zcu Rechter gesaczter zceit anbornen vnd 40
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400 10 jr fewer machen, vnd So sy gersten byr brewen dy phanne vor xviij nicht weg furen. 145. Jtem ein yderman sal sein trenckebyr vorschencken an sinen gesaczten mosse vnd nicht vor Merczen noch vor aldbyr legen lossin vnd wer mit den 5 Merczen voriungete der mochte das voriungete byr vor aldbyr vorkauffen adir mit den Merczen mosse vorschencken pena uts vnd wer voriungen wil zal iss mit der herren wissin dorczu gesaczt, thun. 146. Jtem sal vnd mag ein yderman sine Mer- czen gar die er noch alder usssaczunge hat uff sinen hofe brewen. 147. Jtem sullen die brewer uff einen Merczen Sechs halbefu- dir vnd nicht mehir vngeferlichen giessen by vorlost des obri- gen byres dorczu der byreigner vj soll. vnd der brewer xij gl. 148. Jtem sal man uff ein trenckebyr nicht mehr denn xvj firteil giessen. 149. Jtem sal man uff ein weissin Malcz nicht 15 mehr denn xvj vierteil Rechtis vnd zewe langwelle gyssen by vorlost des obrigen bires vnd der geld penen obgerurt. Jtem wer do hat sechss trenckebyr mag der iij gersten vnd iij weis- sen Brewen lossin. 150. Jtem die v byr haben mogin dor iij gerstin vnd ij weissen brewen. 151. Jtem die iiij byr habin 20 mogin halb gersten vnd halb weissen brewen. 152. Jtem die zeu dreien adir zeween haben mogin gerstin ader weissen wie en das am nutczlichsten ist brewen lossin. 153. Jtem sal ny- mandis mit weissin byre voriungen wer do wedir tete sal for- dir wedir schencken noch Brewen is werde em denn von dem 25 Rate in eine gnedige busse gewandeld. 154. Jtem das nyman- dis gerstin noch weissenbyr vorkouffe er habe denn frw vnd vor mittagis sein byrzceichen angelegt by vj sold gl. 155 Jtem das ein yderman sein gesaczt moss gebe by vj sold gl. 156. Jtem das nymands Merczen vorkouffe das Merczen moss 30 sey denne gesaczt by vj soll gl. 157. Jtem sal nymandis die langwelle mit Merczin besssern adir ouch vngebessirt vor tren- ckebyr vorkouffen vnd vorschencken sundir sal uss der langwelle vnd Merczdunnebyr dem armuth zcu gute zowe moss machen vnd vor ij moss vorkouffen vnd vorschencken by vi soll gl. 35 158. Jtem die Brewer sullen uss den brewhusern nicht gehn sie haben denn die langwelle vnd Merczdunnebyr durch enan- dir gegossin. 159. Jtem sal ein yderman sein frischbyr vor frischbyr vorkouffen vnd die irste phanne nicht douon sundirn. 160. Jtem sal ein ydermanne sein gerstin trenckebyr vnd weis- 40 sinbyr feyl sein von lande vnd in der Stat, das gerstinbyr ye das vierteil vor xxxy vnd ye das vierteil weissinbyr vor xxxvj gl vnd nicht tewer sundir nehir mag er das vorkouffin, vnd
400 10 jr fewer machen, vnd So sy gersten byr brewen dy phanne vor xviij nicht weg furen. 145. Jtem ein yderman sal sein trenckebyr vorschencken an sinen gesaczten mosse vnd nicht vor Merczen noch vor aldbyr legen lossin vnd wer mit den 5 Merczen voriungete der mochte das voriungete byr vor aldbyr vorkauffen adir mit den Merczen mosse vorschencken pena uts vnd wer voriungen wil zal iss mit der herren wissin dorczu gesaczt, thun. 146. Jtem sal vnd mag ein yderman sine Mer- czen gar die er noch alder usssaczunge hat uff sinen hofe brewen. 147. Jtem sullen die brewer uff einen Merczen Sechs halbefu- dir vnd nicht mehir vngeferlichen giessen by vorlost des obri- gen byres dorczu der byreigner vj soll. vnd der brewer xij gl. 148. Jtem sal man uff ein trenckebyr nicht mehr denn xvj firteil giessen. 149. Jtem sal man uff ein weissin Malcz nicht 15 mehr denn xvj vierteil Rechtis vnd zewe langwelle gyssen by vorlost des obrigen bires vnd der geld penen obgerurt. Jtem wer do hat sechss trenckebyr mag der iij gersten vnd iij weis- sen Brewen lossin. 150. Jtem die v byr haben mogin dor iij gerstin vnd ij weissen brewen. 151. Jtem die iiij byr habin 20 mogin halb gersten vnd halb weissen brewen. 152. Jtem die zeu dreien adir zeween haben mogin gerstin ader weissen wie en das am nutczlichsten ist brewen lossin. 153. Jtem sal ny- mandis mit weissin byre voriungen wer do wedir tete sal for- dir wedir schencken noch Brewen is werde em denn von dem 25 Rate in eine gnedige busse gewandeld. 154. Jtem das nyman- dis gerstin noch weissenbyr vorkouffe er habe denn frw vnd vor mittagis sein byrzceichen angelegt by vj sold gl. 155 Jtem das ein yderman sein gesaczt moss gebe by vj sold gl. 156. Jtem das nymands Merczen vorkouffe das Merczen moss 30 sey denne gesaczt by vj soll gl. 157. Jtem sal nymandis die langwelle mit Merczin besssern adir ouch vngebessirt vor tren- ckebyr vorkouffen vnd vorschencken sundir sal uss der langwelle vnd Merczdunnebyr dem armuth zcu gute zowe moss machen vnd vor ij moss vorkouffen vnd vorschencken by vi soll gl. 35 158. Jtem die Brewer sullen uss den brewhusern nicht gehn sie haben denn die langwelle vnd Merczdunnebyr durch enan- dir gegossin. 159. Jtem sal ein yderman sein frischbyr vor frischbyr vorkouffen vnd die irste phanne nicht douon sundirn. 160. Jtem sal ein ydermanne sein gerstin trenckebyr vnd weis- 40 sinbyr feyl sein von lande vnd in der Stat, das gerstinbyr ye das vierteil vor xxxy vnd ye das vierteil weissinbyr vor xxxvj gl vnd nicht tewer sundir nehir mag er das vorkouffin, vnd
Strana 401
401 dorvmmb sullen sich die byreigner daran vliessigen dassie in gerstin vnd weissinbyr jn vierteil legin uff das man iss zeu lande furen moge. 161. Jtem das ein yderman sein gerstin Trenckebyr vnd weissinbyr Zewomoss vnd frischbyr vor der zceit so er wedir brewen mag vnd wil vorthin adir von em ge- schenckt habe vnd kein byr alleine merczen by em halde adir finden losse so ferre er brewen wil. 162. Jtem sal man weis- sin vnd trenckebyr nicht lenger denne uff Johannis am Mosse hyny schenckin denne alleine Merczin zcwemoss vnd frischbyr. 163. Jtem sal ein yderman sein Trenckbyr das em bleben ist 10 vor Trenckebyr vorkouffin vnd nicht vor aldbyr gebin Sundir mochte das voriungen vnd mit wissin der herren dorczu gesaczt uff das land vorkouffin. 164. Jtem dy hoffe dy do haben xij byr den nympt man abe zowe weissinbyr So das der hoff der do hat xij byr mag seine mertze brewen vnd do ezu ein tren— 15 cke byr vnd drey weissin Vnd der hoff der do x byr hat mag seine merczen brewen vnnd dorczu j trenckebyr vnd zewe wis- senbyr. 165. Jtem dy höffe dy do haben viij bir mogen jr merczen brewen vnnd dor zou eyn trenckebyr vnd iij wesen- byr. 166. Jtem dy hoffe dy do habenn vj bier Mogenn ire 20 mercze brewen vnd dor zcu eyn trenckebyr vnd zewe wesenbier. 167. Jtem dy hoffe dy do vier bier habenn, mogenn brewenn in mercze vnd dorczu eyn trenckebier vnd eyn wesenbier. 168 Ouch sal man nicht lenger brewen denne xiiij tag vor Ostern. 169. Anno lxvj° Jtem welch hoff vj adir v Merczcin hat mag 25 dieselbien gesatzten Mertzin alle brewin, vnd dorczu ij trencke- byr vnd ij weissin byr adir wer vor dy trenckebyr weissns brewn wil mag iss thun. 170. Jtem welch Hoff iiij adir iij Mertzein hat, mag dieselbien gesatzten Mertzcin alle brewen, vnd dorzcu ij trenckebyr weissns brewen. 171. Jtem welch 30 Hoff ij Mertzein zou brewen hat mag dyselbien sine gesatzten Mertzcin brewen, vnd dorczu j trenckebyr vnd j weissin byr, adir vor das trenckebyr ouch j weissn brewen. 175. Anno etc. Ixvij° Jtem welch hoff vj adder v merczen hoth mag dy selbi- gen gesatzten mertzceu alle brewen vnnd dorczu ij trenckebyr 35 vnnd wenn seyne weysenbier brewen wil mag iss thun.
401 dorvmmb sullen sich die byreigner daran vliessigen dassie in gerstin vnd weissinbyr jn vierteil legin uff das man iss zeu lande furen moge. 161. Jtem das ein yderman sein gerstin Trenckebyr vnd weissinbyr Zewomoss vnd frischbyr vor der zceit so er wedir brewen mag vnd wil vorthin adir von em ge- schenckt habe vnd kein byr alleine merczen by em halde adir finden losse so ferre er brewen wil. 162. Jtem sal man weis- sin vnd trenckebyr nicht lenger denne uff Johannis am Mosse hyny schenckin denne alleine Merczin zcwemoss vnd frischbyr. 163. Jtem sal ein yderman sein Trenckbyr das em bleben ist 10 vor Trenckebyr vorkouffin vnd nicht vor aldbyr gebin Sundir mochte das voriungen vnd mit wissin der herren dorczu gesaczt uff das land vorkouffin. 164. Jtem dy hoffe dy do haben xij byr den nympt man abe zowe weissinbyr So das der hoff der do hat xij byr mag seine mertze brewen vnd do ezu ein tren— 15 cke byr vnd drey weissin Vnd der hoff der do x byr hat mag seine merczen brewen vnnd dorczu j trenckebyr vnd zewe wis- senbyr. 165. Jtem dy höffe dy do haben viij bir mogen jr merczen brewen vnnd dor zou eyn trenckebyr vnd iij wesen- byr. 166. Jtem dy hoffe dy do habenn vj bier Mogenn ire 20 mercze brewen vnd dor zcu eyn trenckebyr vnd zewe wesenbier. 167. Jtem dy hoffe dy do vier bier habenn, mogenn brewenn in mercze vnd dorczu eyn trenckebier vnd eyn wesenbier. 168 Ouch sal man nicht lenger brewen denne xiiij tag vor Ostern. 169. Anno lxvj° Jtem welch hoff vj adir v Merczcin hat mag 25 dieselbien gesatzten Mertzin alle brewin, vnd dorczu ij trencke- byr vnd ij weissin byr adir wer vor dy trenckebyr weissns brewn wil mag iss thun. 170. Jtem welch Hoff iiij adir iij Mertzein hat, mag dieselbien gesatzten Mertzcin alle brewen, vnd dorzcu ij trenckebyr weissns brewen. 171. Jtem welch 30 Hoff ij Mertzein zou brewen hat mag dyselbien sine gesatzten Mertzcin brewen, vnd dorczu j trenckebyr vnd j weissin byr, adir vor das trenckebyr ouch j weissn brewen. 175. Anno etc. Ixvij° Jtem welch hoff vj adder v merczen hoth mag dy selbi- gen gesatzten mertzceu alle brewen vnnd dorczu ij trenckebyr 35 vnnd wenn seyne weysenbier brewen wil mag iss thun.
Strana 402
402 E. Jnceptus est presens liber pro statutis ciuitatis Anno domini M° cccc'lxxvj° Hioanne beber- stein proconsule, Et magistro Hioanne de ffrauenburgk notario. Disse nochgeschrebne gebotvnd Statuta sint alhir zou Gorlicz von alders zcu halden der Stat zcu fromen nutzce vnnid ehren arm vnnd Reich zeu frede vnnd gemache gesatzt vund vorwil- legt. 2. Zcum ersten, sal man an dem heiligen tage keyn 10 kaufmanschatz treiben, vnnd sunderlichen keynerley getreyde noch anders vor essens keuffen, noch holcz am feyertage zcum marckte brengen. 3. Auch sal man am suntage keine sweine vnd anderley keufe, vor den kirchen nicht feyll haben, vnnd sunderlichen an den heyligen tagen. 4. Dornoch vorbeuth man 15 yn der stat vnnd uff dem lande, das keine wertliche person dy ander, jn wertlichen sachen vor geistlich gerichte laden sal, iss wehr denn, das ein vor wertlichen gerichte rechtis vorsagt wor- de, daz er alz recht ist dirzceugen mochte, by x mr gl. (die er dem Rathe sal aufflegen vnnd sulche ladunge nachlassen vnd 20 gancz abestellen vnd als offte er sulche ladunge wider anheben vnnd anregen wurde, sal er allemol x marg gl dem Rathe vor- bussen, vnd sulche ladunge wider abethuen vnd fallen lassen.) 5. Auch sullen alle Jnwoner vnnd mitburger vor der stat vund yn der stat, yre erbe vnnd gutter, die sy koufen ader vorkouf- 25 fen, vor gehegetter banck uffgeben vnnd uffnehmen, by der stat kore vnnd busse, das sie an fremder hant, nicht gefunden werden, by Jar vnnd tag. 6. Auch sall sich nymant vorloben mit keiner Juncfrawen, obir yrer eldern adir obir irer nehsten frunden willen, vnnd wehr das gebot obertritt, der sal Jar vnnd 30 tag dy stat meyden, wehre auch, das ymandis von mannen ader frawen, Rath oder hulffe dor zou tetten, das solch verlobunge an der eldern vnd fründe willen geschee, die wil der Rathnoch hertlicher dorvmb straffen, vnnd vngepeiniget nicht lassen. 7. Auch sal nymandt zcu keynem orlewge ader gezcoge lauffin 35 noch gehin, wenne gerichte, scheppen vnnd Ratmanne, vnnd die sy dor zcu ruffen vmmb friddes willen. 8. Auch sal ein yder- man in eynns wirtis husse fredlichen leben, vnnd ab dor obir eyn wirth eynem freueler stewern müsste, eh her gerichte ader der stat dyner bekomen mochte, der sal mith den, die ehm 40 dar zou helfen, keyn den freuelern ane wandel vnnd clage blei- ben. 9. Ouch vorbeut man allerley spill, einem yderman, hyn- nen ader vor der Stat, mit worfeln karthen, kotten vnnd andre 5 51
402 E. Jnceptus est presens liber pro statutis ciuitatis Anno domini M° cccc'lxxvj° Hioanne beber- stein proconsule, Et magistro Hioanne de ffrauenburgk notario. Disse nochgeschrebne gebotvnd Statuta sint alhir zou Gorlicz von alders zcu halden der Stat zcu fromen nutzce vnnid ehren arm vnnd Reich zeu frede vnnd gemache gesatzt vund vorwil- legt. 2. Zcum ersten, sal man an dem heiligen tage keyn 10 kaufmanschatz treiben, vnnd sunderlichen keynerley getreyde noch anders vor essens keuffen, noch holcz am feyertage zcum marckte brengen. 3. Auch sal man am suntage keine sweine vnd anderley keufe, vor den kirchen nicht feyll haben, vnnd sunderlichen an den heyligen tagen. 4. Dornoch vorbeuth man 15 yn der stat vnnd uff dem lande, das keine wertliche person dy ander, jn wertlichen sachen vor geistlich gerichte laden sal, iss wehr denn, das ein vor wertlichen gerichte rechtis vorsagt wor- de, daz er alz recht ist dirzceugen mochte, by x mr gl. (die er dem Rathe sal aufflegen vnnd sulche ladunge nachlassen vnd 20 gancz abestellen vnd als offte er sulche ladunge wider anheben vnnd anregen wurde, sal er allemol x marg gl dem Rathe vor- bussen, vnd sulche ladunge wider abethuen vnd fallen lassen.) 5. Auch sullen alle Jnwoner vnnd mitburger vor der stat vund yn der stat, yre erbe vnnd gutter, die sy koufen ader vorkouf- 25 fen, vor gehegetter banck uffgeben vnnd uffnehmen, by der stat kore vnnd busse, das sie an fremder hant, nicht gefunden werden, by Jar vnnd tag. 6. Auch sall sich nymant vorloben mit keiner Juncfrawen, obir yrer eldern adir obir irer nehsten frunden willen, vnnd wehr das gebot obertritt, der sal Jar vnnd 30 tag dy stat meyden, wehre auch, das ymandis von mannen ader frawen, Rath oder hulffe dor zou tetten, das solch verlobunge an der eldern vnd fründe willen geschee, die wil der Rathnoch hertlicher dorvmb straffen, vnnd vngepeiniget nicht lassen. 7. Auch sal nymandt zcu keynem orlewge ader gezcoge lauffin 35 noch gehin, wenne gerichte, scheppen vnnd Ratmanne, vnnd die sy dor zcu ruffen vmmb friddes willen. 8. Auch sal ein yder- man in eynns wirtis husse fredlichen leben, vnnd ab dor obir eyn wirth eynem freueler stewern müsste, eh her gerichte ader der stat dyner bekomen mochte, der sal mith den, die ehm 40 dar zou helfen, keyn den freuelern ane wandel vnnd clage blei- ben. 9. Ouch vorbeut man allerley spill, einem yderman, hyn- nen ader vor der Stat, mit worfeln karthen, kotten vnnd andre 5 51
Strana 403
403 spill, domite man gewynnen vund vorlissen mag, vund ab ymandis dor obir begriffen vund worhafftig dem Ratte vorbrocht wurde, das er hy zcu Gorlicz ader yn andern steten vnnd dorffern spilte, der ist dem Ratte, so offte er das tuth x mr gl voruallen, ader sal so lange der Stat entperen, biss er die x 5 mr. gl gebit, vnnd der wirt, der is mith wissen gestat sal das auch noch des Rates irkentniss vorbussen, Ouch wer do fort mehr by dem spele begriffen wirt, der do bey sitzcet stehet ader zcusieht sal dem rathe der vorgeschrebenen busse voruallen seyn. Vnd wo spyler in einem husse do man byr schenekt, 10 gefunden werden, sal der selbe schenncke der en byr fur treyt, forder zcu gorlicz nicht ein schenncke sein. 10. Jtem alle die sich nichtis wenn spils nehren, vnnd nicht erbetten wellen, sun- der der selben buferey tag vnnd nacht noch gehn, vnnd nicht anders wollen vor haben, die sullen uss der Stat zeihen vnnd sich for- 15 der nicht hynnen lassen fynden. 11. Jtem wer eyme wirte vnbereith ane synen willen wissen vnnd worth ussgynge, vnnd der wirt ein solchis dem Rate clagit, denne sal der selbige be- clagitte uss der Stat zcihen vnnd jar vnnd tag ussen blyben, iss wer denn, das der Rat vmb vrsachen willen anders dorynne er� 20 kenten. 11. Jtem sal kein wirt seinen gesten byr lassen geben noch vorkewffen, an die orte, wenn der seger vyhr gesleht. Welch wirt dowedir tuth vnnd in solchem vngehorssam irfun- den worde, der sal der Stat vj sol gl zeu busse geben. 13. Jtem wirt ein geerbtter man yn eynem byrhusse, wenn der 25 segir vihr geschlet, begriffen, den sal man vorburgen vor vj sol gl Jst er ein ledig geselle, vnnd nicht geerbit, den sal man yn den stock furen, das werden die herren wandeln noch yrem ir- kentniss. 14. Jtem Sal nymand gezcog machen ader geben bey der Stat gesatzter kor ader busse, vnnd wer ein messer zceucht, 30 uff des andern schaden, is dem Ratte vj sol gl vorffallen. 15. Jtem vorbeuth man allerley vorborgne messir scherpper vnder den menteln, vnnd yn den ermeln zcu tragen, vund dor zeu vnczemeliche gewere, alz mortkeulen. Swerth etc. (Thelitz vund andere gewere, vnnd wer forder sulche gewere, iss sey swert 35 schebel Thelitz kewlen barten hamer ader ander gewere by em treyt dem sallen iss dy Stat dyner nehmen vnnd nicht wider gebin.) 16. Ouch vorbeuth man, nacht gehenn ane licht, vnnd mith geschrehe, noch der vihrden stunden yn der nacht eynem yderman, by der Stat gesatzter busse. wenn man dor ober be- 40 greyfft, der do geerbit ist, den sal man vor dem Rat zu komen vorburgen, wehr nicht geerbit were, den sal man in den stock
403 spill, domite man gewynnen vund vorlissen mag, vund ab ymandis dor obir begriffen vund worhafftig dem Ratte vorbrocht wurde, das er hy zcu Gorlicz ader yn andern steten vnnd dorffern spilte, der ist dem Ratte, so offte er das tuth x mr gl voruallen, ader sal so lange der Stat entperen, biss er die x 5 mr. gl gebit, vnnd der wirt, der is mith wissen gestat sal das auch noch des Rates irkentniss vorbussen, Ouch wer do fort mehr by dem spele begriffen wirt, der do bey sitzcet stehet ader zcusieht sal dem rathe der vorgeschrebenen busse voruallen seyn. Vnd wo spyler in einem husse do man byr schenekt, 10 gefunden werden, sal der selbe schenncke der en byr fur treyt, forder zcu gorlicz nicht ein schenncke sein. 10. Jtem alle die sich nichtis wenn spils nehren, vnnd nicht erbetten wellen, sun- der der selben buferey tag vnnd nacht noch gehn, vnnd nicht anders wollen vor haben, die sullen uss der Stat zeihen vnnd sich for- 15 der nicht hynnen lassen fynden. 11. Jtem wer eyme wirte vnbereith ane synen willen wissen vnnd worth ussgynge, vnnd der wirt ein solchis dem Rate clagit, denne sal der selbige be- clagitte uss der Stat zcihen vnnd jar vnnd tag ussen blyben, iss wer denn, das der Rat vmb vrsachen willen anders dorynne er� 20 kenten. 11. Jtem sal kein wirt seinen gesten byr lassen geben noch vorkewffen, an die orte, wenn der seger vyhr gesleht. Welch wirt dowedir tuth vnnd in solchem vngehorssam irfun- den worde, der sal der Stat vj sol gl zeu busse geben. 13. Jtem wirt ein geerbtter man yn eynem byrhusse, wenn der 25 segir vihr geschlet, begriffen, den sal man vorburgen vor vj sol gl Jst er ein ledig geselle, vnnd nicht geerbit, den sal man yn den stock furen, das werden die herren wandeln noch yrem ir- kentniss. 14. Jtem Sal nymand gezcog machen ader geben bey der Stat gesatzter kor ader busse, vnnd wer ein messer zceucht, 30 uff des andern schaden, is dem Ratte vj sol gl vorffallen. 15. Jtem vorbeuth man allerley vorborgne messir scherpper vnder den menteln, vnnd yn den ermeln zcu tragen, vund dor zeu vnczemeliche gewere, alz mortkeulen. Swerth etc. (Thelitz vund andere gewere, vnnd wer forder sulche gewere, iss sey swert 35 schebel Thelitz kewlen barten hamer ader ander gewere by em treyt dem sallen iss dy Stat dyner nehmen vnnd nicht wider gebin.) 16. Ouch vorbeuth man, nacht gehenn ane licht, vnnd mith geschrehe, noch der vihrden stunden yn der nacht eynem yderman, by der Stat gesatzter busse. wenn man dor ober be- 40 greyfft, der do geerbit ist, den sal man vor dem Rat zu komen vorburgen, wehr nicht geerbit were, den sal man in den stock
Strana 404
404 furen. 17. Jtem welch man ader weyb, eyn anders mit wor- ten obelhandelte ader lesterte, vnnd welde sich mit eym solchen rechtfertigen, das er em den boten zcuuorauss sente, vnnd lisse deme zcu dinge bescheiden, wehr mit eynem solchen oberwun- den worde, vnnd oberzceuget mit zewehn gesessen vnuorspro- chen burgen, yss wehre man ader weib, der solde zou Gorlitz nicht wonen. 18. Ouch sal nymand in dem erbgerichte keyn erbzeinss uff keyn erbe machen, der do vonn alders dor uffe nicht gewest ist Ouch sal nymand geld zeu zcinsse uff widder 10 kewfe uff sich nehmen, er thu iss denn mit des Rates wissen lawbe vnnd willen. (Vnd ab der Rath durch redlicher vrsachen willin jmandis vergonnen wurde zcinsse vil adder wenig uffsein erbe zeu nehmen, sal em nicht vergunst werden ane burgen dy do dem Rathe globen sullen, by allen jren guttern, aber eyn 15 sulcher zceitt em vom Rate gesatz, dy zcinsse widder nicht abelossen wurde das dy borgen sulchs geldis an alle irlassunge verfallen sullen seyn.) 19. Ouch sal nymandis frawen ader manne ade sust weibesbilde, dy vndenlich sein vnnd leben hus- sen vnnd heymen, er welde sy denn vorantworten vnnd vor recht gestellen. Ouch sal nymand der Stat echter noch dy lewthe, den dy stat vorsaget ist, haussen noch herbergen, by der bussen noch fredis rechte, desgleich uffm lande, Ouch ab ymandis ein mort begynge, eyn der Stat ader uffm Lande, vnnd dorvmb geechtet wurde, der sal noch der begangen tad 25 der Stat jar vnnd tag entperenn, Er mochte iss denn anderss vmmb redlicher vrsachen willen vom Ratte irlangen. (Ouch ab sichs begebe das jmand mit der snellen acht verfolgt wurde, der sal, ab her sich wol gein gerichte uss der acht gezcogen vnnd gein dem selb scholdigen abgetragen hat, der Stat jar vnnd tag 30 entperen.) 20. Ouch sal nymand keyn byr kewffen, noch vor- kewffen yn keyne samplünge, noch tenzoe hegen, ann des Ra- tes laube, wer do widder thun wurde, das wil der Rat gebes- sert nehmen, von dem wirte vnnd von dem gaste noch der Stat kore Jss sal auch nymandis keynerley byr schencken, er 35 hab denn eynen byr hoff, by der stat gesatzten busse. 21. Ouch sal nymandis keynerley fremde byr noch weyne, her yn dy Stat ader do uor furen, by des byres vnnd weynes vorlust vnnd dornoch by der stat gesatzter busse, Jss sey denn des Ratis wille. 22. Ouch sal keyn bottener allerley gefesse an- 40 derss machen noch bynden, wenn noch der Stat zcirkel der en vom Rate gegeben ist, vnnd dy zceychen mit der stat gemerke welcher dor obir andirss tuth der sal nicht burger zu Gorlitz 5 20 51*
404 furen. 17. Jtem welch man ader weyb, eyn anders mit wor- ten obelhandelte ader lesterte, vnnd welde sich mit eym solchen rechtfertigen, das er em den boten zcuuorauss sente, vnnd lisse deme zcu dinge bescheiden, wehr mit eynem solchen oberwun- den worde, vnnd oberzceuget mit zewehn gesessen vnuorspro- chen burgen, yss wehre man ader weib, der solde zou Gorlitz nicht wonen. 18. Ouch sal nymand in dem erbgerichte keyn erbzeinss uff keyn erbe machen, der do vonn alders dor uffe nicht gewest ist Ouch sal nymand geld zeu zcinsse uff widder 10 kewfe uff sich nehmen, er thu iss denn mit des Rates wissen lawbe vnnd willen. (Vnd ab der Rath durch redlicher vrsachen willin jmandis vergonnen wurde zcinsse vil adder wenig uffsein erbe zeu nehmen, sal em nicht vergunst werden ane burgen dy do dem Rathe globen sullen, by allen jren guttern, aber eyn 15 sulcher zceitt em vom Rate gesatz, dy zcinsse widder nicht abelossen wurde das dy borgen sulchs geldis an alle irlassunge verfallen sullen seyn.) 19. Ouch sal nymandis frawen ader manne ade sust weibesbilde, dy vndenlich sein vnnd leben hus- sen vnnd heymen, er welde sy denn vorantworten vnnd vor recht gestellen. Ouch sal nymand der Stat echter noch dy lewthe, den dy stat vorsaget ist, haussen noch herbergen, by der bussen noch fredis rechte, desgleich uffm lande, Ouch ab ymandis ein mort begynge, eyn der Stat ader uffm Lande, vnnd dorvmb geechtet wurde, der sal noch der begangen tad 25 der Stat jar vnnd tag entperenn, Er mochte iss denn anderss vmmb redlicher vrsachen willen vom Ratte irlangen. (Ouch ab sichs begebe das jmand mit der snellen acht verfolgt wurde, der sal, ab her sich wol gein gerichte uss der acht gezcogen vnnd gein dem selb scholdigen abgetragen hat, der Stat jar vnnd tag 30 entperen.) 20. Ouch sal nymand keyn byr kewffen, noch vor- kewffen yn keyne samplünge, noch tenzoe hegen, ann des Ra- tes laube, wer do widder thun wurde, das wil der Rat gebes- sert nehmen, von dem wirte vnnd von dem gaste noch der Stat kore Jss sal auch nymandis keynerley byr schencken, er 35 hab denn eynen byr hoff, by der stat gesatzten busse. 21. Ouch sal nymandis keynerley fremde byr noch weyne, her yn dy Stat ader do uor furen, by des byres vnnd weynes vorlust vnnd dornoch by der stat gesatzter busse, Jss sey denn des Ratis wille. 22. Ouch sal keyn bottener allerley gefesse an- 40 derss machen noch bynden, wenn noch der Stat zcirkel der en vom Rate gegeben ist, vnnd dy zceychen mit der stat gemerke welcher dor obir andirss tuth der sal nicht burger zu Gorlitz 5 20 51*
Strana 405
405 bleyben. 23. Ouch sal keyn man, byr vorkewfen, obiral, wenne alleyne dy Cretshmer, yn den hewssern dy do zou feylem byr schencken, vnnd kawfe, ausgesatzt seyn. 24. Ouch sal eyn yderman, der sich hy yn der Stat vnnd vor der stat generen wil, vnnd handel treyben, seyn burgerrecht von dem Rate ge- wynnen, Vnd wer denn burgerrecht gewynnen wil, sal dem Rate vor dy handbuchssen an irlossunge geben iij sol gl vnnd ab er dor obir meher geben salde, wirt an des Rates irkent- niss stehen. 25. Ouch sal ein yderman seynen mist von den gassen uff eyne zceit furen, vnd sunderlichin an den kirchgen- 10 gen, vnnd strossen zcum markté, vnnd wer seinen mist welde lossen uuss tragen, der sal ehn yn dreyen tagen weg furen las- sen. (Dysse obgeschribene wilkore des mistes halbenn ist ge- wandelt vnnd eczlich blad hernach geschriben.) 26. Ouch sal keyn Becke sweynemist uff dy gasse vor seyne thore schutten, 15 sunder den so balde vor dy Stat furen lassen. Ouch sullen sy yre sweynne uff den gassen nicht lassen wülen, sunder sy vor dy Stat treyben, vnnd ouch nicht uff der Stat graben gehen lassen, noch wülen, bey vj sol gl. Vnnd wer sweyne eyn der Stat adir douor haldin wil, sal sy uff der gassin noch uff der 20 Stat freyheit nicht vmblauffen noch gehin lossin, sunder jn si- nen husse vnnd stalle behaldin, vnnd so er dy uss lossin wil, iss sey frw ader spett, sal er sein gesinde doby habin vnd wi- der eyntreibin lossin, Wer abir seine sweine als vor gescheen ist, wurde gehin vnd vmblauffin lossin, vnd sein gesynde doby 25 nicht habin, dem sullen sy der Stat dyner eyntreybin vnd wem sy also eyngetriben werdin, sal itzlich swein vor j gl lossin Wurden aber dy sweine biss an den andern tag vngelosset los- sin, sal er denne vor itzlich swein ij gl geben wurde er sy aber den dritten tag nicht lossin, denn wil sy der Rat jns Spi- tal ader den brudern jns closter geben. 27. Ouch sullen dy dynstboten, knechte, vnnd meyde jrer hyrschaft ussdynen, vnnd welche des nichten theten, dy sullen yres loness entperen, vnnd jar vund tag aus der Stat seyn Sy hetten denn redeliche vrsa- chen dorvmmb sy es teten. 28. Ouch sal nymandis dem an- 35 dern, seyne dynstbotten entphremden. 29. Ouch sal mannicht frw orthen geben, noch geste setczin vor essens am Suntage, noch andern heiligin tagen Vnnd sunderlich das nymand frw orthen uss seynem hausse senden sal an keyne stelle, vil ader wenig, by vj sol gl Noch keyn byrzceichen, iss sey Reys ader 40 banck anlegen, man gesynge denn. (Jss sal ouch forder kein byr eyginer noch weinschenncke am fasttage so von der heiligin 5 30
405 bleyben. 23. Ouch sal keyn man, byr vorkewfen, obiral, wenne alleyne dy Cretshmer, yn den hewssern dy do zou feylem byr schencken, vnnd kawfe, ausgesatzt seyn. 24. Ouch sal eyn yderman, der sich hy yn der Stat vnnd vor der stat generen wil, vnnd handel treyben, seyn burgerrecht von dem Rate ge- wynnen, Vnd wer denn burgerrecht gewynnen wil, sal dem Rate vor dy handbuchssen an irlossunge geben iij sol gl vnnd ab er dor obir meher geben salde, wirt an des Rates irkent- niss stehen. 25. Ouch sal ein yderman seynen mist von den gassen uff eyne zceit furen, vnd sunderlichin an den kirchgen- 10 gen, vnnd strossen zcum markté, vnnd wer seinen mist welde lossen uuss tragen, der sal ehn yn dreyen tagen weg furen las- sen. (Dysse obgeschribene wilkore des mistes halbenn ist ge- wandelt vnnd eczlich blad hernach geschriben.) 26. Ouch sal keyn Becke sweynemist uff dy gasse vor seyne thore schutten, 15 sunder den so balde vor dy Stat furen lassen. Ouch sullen sy yre sweynne uff den gassen nicht lassen wülen, sunder sy vor dy Stat treyben, vnnd ouch nicht uff der Stat graben gehen lassen, noch wülen, bey vj sol gl. Vnnd wer sweyne eyn der Stat adir douor haldin wil, sal sy uff der gassin noch uff der 20 Stat freyheit nicht vmblauffen noch gehin lossin, sunder jn si- nen husse vnnd stalle behaldin, vnnd so er dy uss lossin wil, iss sey frw ader spett, sal er sein gesinde doby habin vnd wi- der eyntreibin lossin, Wer abir seine sweine als vor gescheen ist, wurde gehin vnd vmblauffin lossin, vnd sein gesynde doby 25 nicht habin, dem sullen sy der Stat dyner eyntreybin vnd wem sy also eyngetriben werdin, sal itzlich swein vor j gl lossin Wurden aber dy sweine biss an den andern tag vngelosset los- sin, sal er denne vor itzlich swein ij gl geben wurde er sy aber den dritten tag nicht lossin, denn wil sy der Rat jns Spi- tal ader den brudern jns closter geben. 27. Ouch sullen dy dynstboten, knechte, vnnd meyde jrer hyrschaft ussdynen, vnnd welche des nichten theten, dy sullen yres loness entperen, vnnd jar vund tag aus der Stat seyn Sy hetten denn redeliche vrsa- chen dorvmmb sy es teten. 28. Ouch sal nymandis dem an- 35 dern, seyne dynstbotten entphremden. 29. Ouch sal mannicht frw orthen geben, noch geste setczin vor essens am Suntage, noch andern heiligin tagen Vnnd sunderlich das nymand frw orthen uss seynem hausse senden sal an keyne stelle, vil ader wenig, by vj sol gl Noch keyn byrzceichen, iss sey Reys ader 40 banck anlegen, man gesynge denn. (Jss sal ouch forder kein byr eyginer noch weinschenncke am fasttage so von der heiligin 5 30
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406 Romischin Kirchin zcu fastin bym banne gebotten wirt, vnnd ouch in der fasten, vor essens keine geste setzcin vnnd byr vortragen lossenn bis noch der hoe messe by der obgeschreben pen. 30. Ouch sal nymand hophen messen, alleyne der hoph- 5 messer, der dor zou gesatzt ist. 31. Ouch sal keyn gerttener tawben haldenn, do von den lewthen mag schaden geschehn, by der Stat gesatzter busse. 32. Ouch sal keyn hantwerck, dem andern in syne handelunge vnnd recht greyffen, sunder eyn itzlicher sal seynes hantwerckes wartten vnnd sich des ne- 10 ren. 33. Jtem sal ein itzlicher, uff seynem byrwercke ober dy satzunge nicht brewen, trencke byr noch mertzeen, sunder itz- liche noch ordenunge als sichs geborith. 34. Ouch sal keine Sechswochnerynne, yn der Stat vnnd vor der Stat, kein essen machen noch gequosse by der Stat gesatzter busse, welch wihrt 15 dor obir begriffen wirt, der seinem weib das gestat den wil man bussen vor x ss gl. 35. Ouch fort mehr, sal man zou keinen sechswochen eynigerley confegkt uss der apoteken ader welcherley das were, nicht geben, noch vortragen, ouch keinen vnroth ader pleccze zou den sechswochen backen, geben adir 20 ymandis vortragen Ouch keinen wein swere ader geringe, ader keyn fremde byr nicht schencken Sunder eyngebrawen byr, adpel, vnnd byrne, nusse vnnd ander obist mag man schencken vnnd vortragen, vnnd andre keins, wer do widder tete, wy off- te das geschee sal dem Ratte vorfallen sein x ss gl. 36. Jtem 25 wil der Ratt, das dy wilkore der Sechswocherynne halben,feste vnnd vnuorbrochenlich sal gehalden werdin, wy dy etzlich jar begriffen vnnd gelessen iss, vnkost vnnd zcerung zouuormeiden. Vnnd das fortan, dy gefatter by vnnd yn der towfung des kin- des, uffs hochste nicht mehr denn xv personn frawen ader jung- 30 frawen zcu ir bitten sall, vnnd mit er selb sechzcehende zcu der tawfen vnnd von danne gehn, den, vnnd nicht mehr, sy werden gebeten adir nicht, sal man keinen wein noch fremde byr, sunder eyngebrawen girsten ader weissen byr ouch keiner- ley confeckt geben, wurde eyn man wider diss gebot, seinem 35 weibe ichtis do wider zeu thuen gestatten, den wil der Rat vor x ss gl bussen Ouch by sulcher pehne dy gefatter vorbusset nehmen, dy do wider thun wurde, Ouch wil der Ratt das dy gefatter ynwenig den sechswochen, dy sechswocherynn nicht mehr, wenn eyns selb sechzcehinde uffs hochste besuchen sal, 40 vnnd diss sal geschehn am wertage vnnd an keinem suntage noch heiligen tage, wurde sy do widder thun, sal sy es by der fori- gen pehn vorbussinn, wil aber dy gefatter obir das mol, zcu
406 Romischin Kirchin zcu fastin bym banne gebotten wirt, vnnd ouch in der fasten, vor essens keine geste setzcin vnnd byr vortragen lossenn bis noch der hoe messe by der obgeschreben pen. 30. Ouch sal nymand hophen messen, alleyne der hoph- 5 messer, der dor zou gesatzt ist. 31. Ouch sal keyn gerttener tawben haldenn, do von den lewthen mag schaden geschehn, by der Stat gesatzter busse. 32. Ouch sal keyn hantwerck, dem andern in syne handelunge vnnd recht greyffen, sunder eyn itzlicher sal seynes hantwerckes wartten vnnd sich des ne- 10 ren. 33. Jtem sal ein itzlicher, uff seynem byrwercke ober dy satzunge nicht brewen, trencke byr noch mertzeen, sunder itz- liche noch ordenunge als sichs geborith. 34. Ouch sal keine Sechswochnerynne, yn der Stat vnnd vor der Stat, kein essen machen noch gequosse by der Stat gesatzter busse, welch wihrt 15 dor obir begriffen wirt, der seinem weib das gestat den wil man bussen vor x ss gl. 35. Ouch fort mehr, sal man zou keinen sechswochen eynigerley confegkt uss der apoteken ader welcherley das were, nicht geben, noch vortragen, ouch keinen vnroth ader pleccze zou den sechswochen backen, geben adir 20 ymandis vortragen Ouch keinen wein swere ader geringe, ader keyn fremde byr nicht schencken Sunder eyngebrawen byr, adpel, vnnd byrne, nusse vnnd ander obist mag man schencken vnnd vortragen, vnnd andre keins, wer do widder tete, wy off- te das geschee sal dem Ratte vorfallen sein x ss gl. 36. Jtem 25 wil der Ratt, das dy wilkore der Sechswocherynne halben,feste vnnd vnuorbrochenlich sal gehalden werdin, wy dy etzlich jar begriffen vnnd gelessen iss, vnkost vnnd zcerung zouuormeiden. Vnnd das fortan, dy gefatter by vnnd yn der towfung des kin- des, uffs hochste nicht mehr denn xv personn frawen ader jung- 30 frawen zcu ir bitten sall, vnnd mit er selb sechzcehende zcu der tawfen vnnd von danne gehn, den, vnnd nicht mehr, sy werden gebeten adir nicht, sal man keinen wein noch fremde byr, sunder eyngebrawen girsten ader weissen byr ouch keiner- ley confeckt geben, wurde eyn man wider diss gebot, seinem 35 weibe ichtis do wider zeu thuen gestatten, den wil der Rat vor x ss gl bussen Ouch by sulcher pehne dy gefatter vorbusset nehmen, dy do wider thun wurde, Ouch wil der Ratt das dy gefatter ynwenig den sechswochen, dy sechswocherynn nicht mehr, wenn eyns selb sechzcehinde uffs hochste besuchen sal, 40 vnnd diss sal geschehn am wertage vnnd an keinem suntage noch heiligen tage, wurde sy do widder thun, sal sy es by der fori- gen pehn vorbussinn, wil aber dy gefatter obir das mol, zcu
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407 der sechswocherynn gehn, mag sy thun an alles geschennck, wenn sy wil, ane besendung, selb andre adir uffs hochste selb dritte. Welden ouch der sechswocherynn frunden ader mogen ouch andre erbare frawen vnnd personn fruntschafft vnnd mo- genschafft yr nicht gewand, sy besuchenn, mogen sy thun selb andre, adir uffs hochste selb dritte, vnnd diss mag geschehn an eynem wertag vnnd an keinem suntage noch heiligen tage, Dor obir will der Ratt, das solch obirlaufft vnnd beswerung, als biss her gescheen ist, sal gancz abe gethon werden, vnnd welch man seinem weibe gestat, das sy andern weibesbilden schencket, vnnd 10 dy setzcet, nusse ader appel vortrehet, den wil der Rat, so offt das verhangen wirt, vor x ss gl bussin Vnnd eyn ytzliche per- sonn, dy so dy sechswocherin besuchet wider satzcunge oben berurth, ouch vor x ss gl vorbusset nehmen, ader dy so lange vonn der Stat treiben, biss sy dy x ss gl dem Ratt uff legenn. 15 (Auch wil der Rath das dy Jungfraw dy dy hawbe abetzogenn hat, dy sy heissen dy cleyne gefatter die mit einer samplung zur gefattern gegangen ist, forder nicht mehr zur gefattern gehn sal nach sy besuchen.) 37. Jtem sal furbass nymandis hop- phenn uff den stangen, ader getreide uffem felde kewfen, Js sal 20 ouch nymandis hopphein ader getreide yn solchen worten kewf- fen vnnd vndirscheide, wy hernochmols eyn kauff gemacht wor- de, welde ers ouch bezcalen Sunder eyn yderman sal das yn redlichem vnnd gewonlichem kawfe, der offinbar ist, zu em brengenn. 38. Jtem das es dy byreigen yn allermosse, wy iss 25 von dem Ratte gemacht, vnnd den hern des Rattis ouch andern gutten lewthen, dy dor zou gesatz seyn beschrebenn gegeben ist, sullen halden, by der pehn dor obir gesatzt. 39. Jtem ouch sullen nymandis samlunge byenander haben, noch sich zcu samme besenden dorynnenn sy heymeliche rette, an dess Rattis 30 willen vnnd wissen welden handeln vnnd beslyessen, dor auss zcwetracht mochte entstehenn. 40. Jtem sal nymandis in der Stat noch douor, uff der Stat freiheit bawin noch zcewne se- tzeen, ane des Rathis lawbe vnnd wissen, vnd wer das alzo ge- thon hette, sal is in einem monden abethun, by vj sol gl. 35 (Ouch sal nymandis hewsser schewnen ader zcewne ane willin des Ratis abe brochin dy er nicht wider bawin welde by x sol. gl.) 41. Ouch sal nymand scule, noch aytzcuchte, widder jn der Stat noch douor, an dy gassen gehnd bawen by vj sol gl. 42. Jtem is sullen keine dinstbottenn, widder vor noch jn der 40 Stat, gemein byr trinckin, addir ouch tentze hegen, an des Ra- this willen, sunder in jrer hirren hwssen bleyben, vnnd jress
407 der sechswocherynn gehn, mag sy thun an alles geschennck, wenn sy wil, ane besendung, selb andre adir uffs hochste selb dritte. Welden ouch der sechswocherynn frunden ader mogen ouch andre erbare frawen vnnd personn fruntschafft vnnd mo- genschafft yr nicht gewand, sy besuchenn, mogen sy thun selb andre, adir uffs hochste selb dritte, vnnd diss mag geschehn an eynem wertag vnnd an keinem suntage noch heiligen tage, Dor obir will der Ratt, das solch obirlaufft vnnd beswerung, als biss her gescheen ist, sal gancz abe gethon werden, vnnd welch man seinem weibe gestat, das sy andern weibesbilden schencket, vnnd 10 dy setzcet, nusse ader appel vortrehet, den wil der Rat, so offt das verhangen wirt, vor x ss gl bussin Vnnd eyn ytzliche per- sonn, dy so dy sechswocherin besuchet wider satzcunge oben berurth, ouch vor x ss gl vorbusset nehmen, ader dy so lange vonn der Stat treiben, biss sy dy x ss gl dem Ratt uff legenn. 15 (Auch wil der Rath das dy Jungfraw dy dy hawbe abetzogenn hat, dy sy heissen dy cleyne gefatter die mit einer samplung zur gefattern gegangen ist, forder nicht mehr zur gefattern gehn sal nach sy besuchen.) 37. Jtem sal furbass nymandis hop- phenn uff den stangen, ader getreide uffem felde kewfen, Js sal 20 ouch nymandis hopphein ader getreide yn solchen worten kewf- fen vnnd vndirscheide, wy hernochmols eyn kauff gemacht wor- de, welde ers ouch bezcalen Sunder eyn yderman sal das yn redlichem vnnd gewonlichem kawfe, der offinbar ist, zu em brengenn. 38. Jtem das es dy byreigen yn allermosse, wy iss 25 von dem Ratte gemacht, vnnd den hern des Rattis ouch andern gutten lewthen, dy dor zou gesatz seyn beschrebenn gegeben ist, sullen halden, by der pehn dor obir gesatzt. 39. Jtem ouch sullen nymandis samlunge byenander haben, noch sich zcu samme besenden dorynnenn sy heymeliche rette, an dess Rattis 30 willen vnnd wissen welden handeln vnnd beslyessen, dor auss zcwetracht mochte entstehenn. 40. Jtem sal nymandis in der Stat noch douor, uff der Stat freiheit bawin noch zcewne se- tzeen, ane des Rathis lawbe vnnd wissen, vnd wer das alzo ge- thon hette, sal is in einem monden abethun, by vj sol gl. 35 (Ouch sal nymandis hewsser schewnen ader zcewne ane willin des Ratis abe brochin dy er nicht wider bawin welde by x sol. gl.) 41. Ouch sal nymand scule, noch aytzcuchte, widder jn der Stat noch douor, an dy gassen gehnd bawen by vj sol gl. 42. Jtem is sullen keine dinstbottenn, widder vor noch jn der 40 Stat, gemein byr trinckin, addir ouch tentze hegen, an des Ra- this willen, sunder in jrer hirren hwssen bleyben, vnnd jress
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408 dinstes wartenn Vnnd alle dinstbotn sullen gehorssamlichen vund getrewlichen jrer hirrschafft in der Stat vnnd dovor dinen, vund sullen en keine uffsetzce uff ire erbit, als byss her ge- schen ist, machenn. Von den hockenn. 43. Jtem sal nymand hockwerck treiben, iss werde em denn von der Stat irlewbeth. 44. Ouch sal keyn hocke, wenn emh dirlewbet wirt hy zeu kewffen, noch vischer, wedir fisch ju fös- sunge, noch in vassen wilpreth kesse, eyer noch keynerley 10 andre dinck wedir nymandis kewfen, jss sey denn, das der, der sulche war vnd dyng vorkewfen wil seyn marckt recht uss stehe. 35. Jtem dy vischseller sullen nicht gemeynschafft mitenander haben, sunder eyn yder sal seynen schrayn besunder bestel- lenn. 46. Jtem Sy sullen ouch nicht meh feyl haben denn fi- 15 sche vnnd heringe, Wilpret putter kesse smehr noch strenge sullen sie nicht vorkewfen. 57. Jtem ab ymandis icht ware brenget vor mit- tagis zuuorkewfen, iss sey wilpreth, eyer, kesse, putter, nosse, huner ader welcherley das were, das sullen keyne hocken vor mittages nicht kewffen sunder noch mittage wenne der marckt do methe gehalden ist 2 mogen sy kewffen, adir was noch mittagis feyl kompt das sullen sy nicht kewffen, denn uff den morgen donoch. 48. Jtem das dy ho- cken dy do öl feyl haben ader andre ware, dy man mit dem mosse auss misset, welcherley dy ist, das dy moss rechtfertig seyn, vnnd nicht zcu cleyne, noch der Stat satzunge vnnd gewonheyt. 49. 25 Jtem das icht fische adir heringe uff geslagen werde, das nicht kauf- mans gut were. 50. Jtem als vormals geboten ist nymandis hock- werck zoutreiben jss wurde ehm denn zcuuor von dem rate ir- lewbet vnd er gebe denn dem Rathe seynen gesatzten Zcynss, ha- benn dy hern irkanth das vil lewthe hocknwerck treyben, dor uff 30 lossin sy gebyeten, wurde furbass ymandes hockwerck treyben js were mit putter, eyer, kesse, honig, epphil, byrne, nusse etc ader welcherley war das were der sal dy andirswo kewfen, vnnd her brengen, jss wer denn das sy wider dy geste kewfen dy iren marckt recht domethe auss gehalden hetten. Vnnd sullen besunder 35 keynerley obest, inwendig der meile, noch in den Gerthen vor der Stat kewfen Vnnd welch denn hockwerck obir dy gemeynn hocken welden treyben, dy sulln dem rathe jtzliche woche eynen gl zeynss geben, welchen tag sy in der wochenn hocknwerg feyl zcu haben begriffen werden. 51. Jtem welche hockenn, ouch an- dirswo jre schrayn mit hockenwerck, wenn an den stetin do sy gemyt haben welden bestellen, do von sullen sy jtzliche 40
408 dinstes wartenn Vnnd alle dinstbotn sullen gehorssamlichen vund getrewlichen jrer hirrschafft in der Stat vnnd dovor dinen, vund sullen en keine uffsetzce uff ire erbit, als byss her ge- schen ist, machenn. Von den hockenn. 43. Jtem sal nymand hockwerck treiben, iss werde em denn von der Stat irlewbeth. 44. Ouch sal keyn hocke, wenn emh dirlewbet wirt hy zeu kewffen, noch vischer, wedir fisch ju fös- sunge, noch in vassen wilpreth kesse, eyer noch keynerley 10 andre dinck wedir nymandis kewfen, jss sey denn, das der, der sulche war vnd dyng vorkewfen wil seyn marckt recht uss stehe. 35. Jtem dy vischseller sullen nicht gemeynschafft mitenander haben, sunder eyn yder sal seynen schrayn besunder bestel- lenn. 46. Jtem Sy sullen ouch nicht meh feyl haben denn fi- 15 sche vnnd heringe, Wilpret putter kesse smehr noch strenge sullen sie nicht vorkewfen. 57. Jtem ab ymandis icht ware brenget vor mit- tagis zuuorkewfen, iss sey wilpreth, eyer, kesse, putter, nosse, huner ader welcherley das were, das sullen keyne hocken vor mittages nicht kewffen sunder noch mittage wenne der marckt do methe gehalden ist 2 mogen sy kewffen, adir was noch mittagis feyl kompt das sullen sy nicht kewffen, denn uff den morgen donoch. 48. Jtem das dy ho- cken dy do öl feyl haben ader andre ware, dy man mit dem mosse auss misset, welcherley dy ist, das dy moss rechtfertig seyn, vnnd nicht zcu cleyne, noch der Stat satzunge vnnd gewonheyt. 49. 25 Jtem das icht fische adir heringe uff geslagen werde, das nicht kauf- mans gut were. 50. Jtem als vormals geboten ist nymandis hock- werck zoutreiben jss wurde ehm denn zcuuor von dem rate ir- lewbet vnd er gebe denn dem Rathe seynen gesatzten Zcynss, ha- benn dy hern irkanth das vil lewthe hocknwerck treyben, dor uff 30 lossin sy gebyeten, wurde furbass ymandes hockwerck treyben js were mit putter, eyer, kesse, honig, epphil, byrne, nusse etc ader welcherley war das were der sal dy andirswo kewfen, vnnd her brengen, jss wer denn das sy wider dy geste kewfen dy iren marckt recht domethe auss gehalden hetten. Vnnd sullen besunder 35 keynerley obest, inwendig der meile, noch in den Gerthen vor der Stat kewfen Vnnd welch denn hockwerck obir dy gemeynn hocken welden treyben, dy sulln dem rathe jtzliche woche eynen gl zeynss geben, welchen tag sy in der wochenn hocknwerg feyl zcu haben begriffen werden. 51. Jtem welche hockenn, ouch an- dirswo jre schrayn mit hockenwerck, wenn an den stetin do sy gemyt haben welden bestellen, do von sullen sy jtzliche 40
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409 woche, wenn sy das thun, dem Rath eynen groschen Zcynss gebenn. Von der besurgunge der vnmundigen kynder. 52. Jtem der Rath ist rathis worden, forder vnmundige kyndere weiter zou besorgen, wenn etzlich jar byss her, von 5 yren muttern vnd freunden geschehn ist. Nemlich yn eynem sulchen wenn eyn byderman vorstirbeth, vnnd kynder vnnd gutter hynder ehm wirt lossen, so sullen sich dy nehesten swertmogen so balde dorzcu halden vnnd besehenn, das das vn- uorrockt moge bleyben, vnnd noch dem dreysigsten in der jar- frist dorynne muhen dy gutter achten vnnd oberslahen, das dy kynder mit yrem veterlichen erbteyle, vnnd ouch yre mutter, besorgt werden das itzlich teyl moge wissen, wor zou sichs hal- ten sal, das der kynder guther nicht abnehmen, noch vnphlege- lichen vorthon werden Doch alzo das solch beslyssunge vor dem 15 Rate geschehn sal, were yss aber, das dy kynder keyne swert- mogenn hetten so sullen dy nehesten frunde sulchs an den Rath brengen, dy denn ztwene ader drey Ratman dor zeu schickenn sullen, dy eyne richtunge dorynne werden begreyfen, vund doch so weyth nicht beslissen, sunder hynder sich weder an den Rath 20 brengen, wy iss denn dem rathe gefallen wirth, dor uff sal iss vnuorwandelt bleyben, wurde sichs aber ymmer vorlauffen, das dy kynder wenn sy zeu mundigen Jaren quemenn, adir sust ymandis, des Rathis richtunge nicht meynte zou halden, oder dor auss welde gehen, das sall nicht seyn Sunder der Rath wirth 25 sich dess vnderwynden zcuuorantworthen. 53. Jtem were iss ouch sache, das eyne witwed, etzliche zceit in den guttern noch yres mannes tode, mit yren kyndern, mith willen des Rathes vund der vormunden, vngesundert blebe sitzcen vnnd dor noch in meynunge wer, sich weder in dy ehe zeu geben, So sal dy, 30 den selbigen man, yn dy gutter nicht lassen komen, sy sey denn, das sy sich mith yren kyndern zcuuor vmmb yr veterlich guth habe voreynet, mith der kynder nehestenn frunden, vnnd ouch dess Rathes willen vnnd wissen, Jn mossen als vor geschreben steht. 54. Jtem ab sichs begebe das vormunschafft an Jman- 35 dis storbe vnnd gefile, dess geswisterde mundig adder vnmun- dig wer, vnnd der Rath vermercken wurde, das der selbie si- nen mundelen, noch wirden vnnd gebor nicht vorstunde, sal der Rath em das nicht gestatten, sunder uss dem Rath adder ander gutte lwthe em zougebin, dy do em Rathen helffen, vnnd uff- 40 sehen neben em haben, domitte er so vil distobass seinen mun- 10
409 woche, wenn sy das thun, dem Rath eynen groschen Zcynss gebenn. Von der besurgunge der vnmundigen kynder. 52. Jtem der Rath ist rathis worden, forder vnmundige kyndere weiter zou besorgen, wenn etzlich jar byss her, von 5 yren muttern vnd freunden geschehn ist. Nemlich yn eynem sulchen wenn eyn byderman vorstirbeth, vnnd kynder vnnd gutter hynder ehm wirt lossen, so sullen sich dy nehesten swertmogen so balde dorzcu halden vnnd besehenn, das das vn- uorrockt moge bleyben, vnnd noch dem dreysigsten in der jar- frist dorynne muhen dy gutter achten vnnd oberslahen, das dy kynder mit yrem veterlichen erbteyle, vnnd ouch yre mutter, besorgt werden das itzlich teyl moge wissen, wor zou sichs hal- ten sal, das der kynder guther nicht abnehmen, noch vnphlege- lichen vorthon werden Doch alzo das solch beslyssunge vor dem 15 Rate geschehn sal, were yss aber, das dy kynder keyne swert- mogenn hetten so sullen dy nehesten frunde sulchs an den Rath brengen, dy denn ztwene ader drey Ratman dor zeu schickenn sullen, dy eyne richtunge dorynne werden begreyfen, vund doch so weyth nicht beslissen, sunder hynder sich weder an den Rath 20 brengen, wy iss denn dem rathe gefallen wirth, dor uff sal iss vnuorwandelt bleyben, wurde sichs aber ymmer vorlauffen, das dy kynder wenn sy zeu mundigen Jaren quemenn, adir sust ymandis, des Rathis richtunge nicht meynte zou halden, oder dor auss welde gehen, das sall nicht seyn Sunder der Rath wirth 25 sich dess vnderwynden zcuuorantworthen. 53. Jtem were iss ouch sache, das eyne witwed, etzliche zceit in den guttern noch yres mannes tode, mit yren kyndern, mith willen des Rathes vund der vormunden, vngesundert blebe sitzcen vnnd dor noch in meynunge wer, sich weder in dy ehe zeu geben, So sal dy, 30 den selbigen man, yn dy gutter nicht lassen komen, sy sey denn, das sy sich mith yren kyndern zcuuor vmmb yr veterlich guth habe voreynet, mith der kynder nehestenn frunden, vnnd ouch dess Rathes willen vnnd wissen, Jn mossen als vor geschreben steht. 54. Jtem ab sichs begebe das vormunschafft an Jman- 35 dis storbe vnnd gefile, dess geswisterde mundig adder vnmun- dig wer, vnnd der Rath vermercken wurde, das der selbie si- nen mundelen, noch wirden vnnd gebor nicht vorstunde, sal der Rath em das nicht gestatten, sunder uss dem Rath adder ander gutte lwthe em zougebin, dy do em Rathen helffen, vnnd uff- 40 sehen neben em haben, domitte er so vil distobass seinen mun- 10
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410 delnn vorstehn moge, uff das jre gutter nicht vnphlegelich ver- zeerth vnnd hinbrocht wurden. Von der Gerade zcu geben vnnd nehmen. 55. Als denn lanngzceit bisher, jrrung zewischen den lew- 5 then in der Stat vnnd douor von wegen der gerade zu geben vnnd nehmen ist gewest, dorvmb der Rath eldesten vnnd ge- sworen vmb fredis vnnd gemaches willen, dysse wilkor vnnd statutt eyntrechticlich gesatz, vund vnuorbrochenlich zu halden, vorwillet haben. Stirbet eyn man, vnnd lest eyn elich weybijn 10 seynen guttern vnbegobit, dy fraw sal behalden dy gerade, vnnd alles das gerade ist vnnd heist, in allen des manns gelossen gut- tern in der Stat, douor, ader wo her dy gelossen hat, were aber dy fraw yn des mannes guttern begabit, denn sal dy fraw, dy selbige gerade, obiral, vnnd gar, mit des manns nehesten erben adir erbnehmen zou gleych teylen Sunder alle weybliche cleider jr angesneten, sullen der frawen zcuuoran bleiben. 56. Jtem Stirbet aber einem mann sein elich weib, denn sal man dem man zcuuor, ein bette mit eynem vnder vund ober bette, mit zewe- hen leilachen, einem houptphole, mit einem kossinn decklach 20 ader kolte, allis mit dem besten, bestellen als ferre dy dinger do sein, wess aber do nichten werre, darf man nicht geben. 57. Were denn einem mann von seinem weibe uff gegeben, adir nicht, sal er dy gerade vnnd alles das do gerade ist, ader heist, noch seines weibes tode, halb behalden, vnnd dy andre 25 helft der vorstorben frawen nehesten frunden vnnd erben folgen lassen. 58. Stirbet aber eine widwed, denn sal dy gerade alles wes sy der noch irem tode lessen wirt, uff yr nehesten frunde vnnd erben, erben vnnd gefallen. 59. Jtem Stirbet ouch einne Juncfraw, dy Mutter der Juncfrawen beheldetdy gerade gar, 30 Ader ab dy mutter nichten were, sal sulche gerade alles an der Juncfrawen nehesten erbnemen komen vnnd gefallen. 60. Jtem wenn sich die gerade also an vnmundige kinder adir vm- bemanten tochtern vorerbeite, sal man dy selbie gerade, den kindern zeu gutte halden vnd vorsichern, vnnd was der dinger 35 vnnd gerade ist, jn das statbuch zeichen lossin, das dy kinder, so sy zou iren fulmundigen Jaren komenn ader manne nehmen. dy gerade bekomen mogen. 61. Jtem Sal vnnd mag yde per- son, dy zeu einer gerade recht hat, zou hant noch tode der person, dy gerade vorsichern lassen, adir besehen, vnnd noch 40 dem dreyssigisten in jar vnnd tag fordernn. 15 52
410 delnn vorstehn moge, uff das jre gutter nicht vnphlegelich ver- zeerth vnnd hinbrocht wurden. Von der Gerade zcu geben vnnd nehmen. 55. Als denn lanngzceit bisher, jrrung zewischen den lew- 5 then in der Stat vnnd douor von wegen der gerade zu geben vnnd nehmen ist gewest, dorvmb der Rath eldesten vnnd ge- sworen vmb fredis vnnd gemaches willen, dysse wilkor vnnd statutt eyntrechticlich gesatz, vund vnuorbrochenlich zu halden, vorwillet haben. Stirbet eyn man, vnnd lest eyn elich weybijn 10 seynen guttern vnbegobit, dy fraw sal behalden dy gerade, vnnd alles das gerade ist vnnd heist, in allen des manns gelossen gut- tern in der Stat, douor, ader wo her dy gelossen hat, were aber dy fraw yn des mannes guttern begabit, denn sal dy fraw, dy selbige gerade, obiral, vnnd gar, mit des manns nehesten erben adir erbnehmen zou gleych teylen Sunder alle weybliche cleider jr angesneten, sullen der frawen zcuuoran bleiben. 56. Jtem Stirbet aber einem mann sein elich weib, denn sal man dem man zcuuor, ein bette mit eynem vnder vund ober bette, mit zewe- hen leilachen, einem houptphole, mit einem kossinn decklach 20 ader kolte, allis mit dem besten, bestellen als ferre dy dinger do sein, wess aber do nichten werre, darf man nicht geben. 57. Were denn einem mann von seinem weibe uff gegeben, adir nicht, sal er dy gerade vnnd alles das do gerade ist, ader heist, noch seines weibes tode, halb behalden, vnnd dy andre 25 helft der vorstorben frawen nehesten frunden vnnd erben folgen lassen. 58. Stirbet aber eine widwed, denn sal dy gerade alles wes sy der noch irem tode lessen wirt, uff yr nehesten frunde vnnd erben, erben vnnd gefallen. 59. Jtem Stirbet ouch einne Juncfraw, dy Mutter der Juncfrawen beheldetdy gerade gar, 30 Ader ab dy mutter nichten were, sal sulche gerade alles an der Juncfrawen nehesten erbnemen komen vnnd gefallen. 60. Jtem wenn sich die gerade also an vnmundige kinder adir vm- bemanten tochtern vorerbeite, sal man dy selbie gerade, den kindern zeu gutte halden vnd vorsichern, vnnd was der dinger 35 vnnd gerade ist, jn das statbuch zeichen lossin, das dy kinder, so sy zou iren fulmundigen Jaren komenn ader manne nehmen. dy gerade bekomen mogen. 61. Jtem Sal vnnd mag yde per- son, dy zeu einer gerade recht hat, zou hant noch tode der person, dy gerade vorsichern lassen, adir besehen, vnnd noch 40 dem dreyssigisten in jar vnnd tag fordernn. 15 52
Strana 411
411 Von vorwillung vnnd bekenntniss vor Scheppenn. 62. Was aber ein man dem andern in dyssem lannd vnnd Stat Gorlitz, ader ein gast dem andern, ader ein weib einem manne vmmb geltschuld bekentniss, ader ander sachen, sich vor- willen vnnd vorphlichten vor einem scheppen, vnnd entphelung des Scheppen in der Stat buch geschreben wirt, das hot solche crafft vnnd macht, alz vor gehegter banc vnnd dem sitzcenden Rathe geschege. Vnnd dor vmb was vor Scheppen vnnd Rat- manne geschyt, vnnd dy by jren eyden bekennen, douor kan vnnd sal kein man gesweren. 63. Was den dy herren, also, 10 Scheppen vnnd Ratmann zewischen den lewthen berichten, dy sich vor ehn vorwilten, ader enander gelobde tethen, sal by recht vnnd gesatzter buss gehalden werden Vnnd ein yderman sal dorvmb, seinen entscheit vorwillung vnnd globde jnwendig einen monden in das Stat buch schreiben lassen, wer das nich- 15 ten tette, dem sal der Scheppen ader Ratmann nicht phlichtig sein, dy sachen lenger noch zou gedenckenn. 5 Von der frawen vnnd Juncfrawen gebende. 64. Als denn vormals der Rath mith eldesten vnnd ge- swornen etzlich geboth von der zeyrung der cleider dy vonn mann 20 Jucfrawen vnnd frawen obir dy mosse vnnd vngewonlich wor- den vorgenommenn, hatte lossen aussgehen, Haben abir der Rath eldeste vnnd gesworne gote zeu lobe der Stat zou erenn vund dem gemeynenn guthe zou nozce sulche Statuta vnnd geboth vorwillet, vnnd hy nochgeschrebene gesatzt habenn. 65. Zcum 25 Ersten Das Manne Juncfrawen vnnd frawen Ouch dy stetten geste, fortann, dy Sneppichten schw abethun, vnnd nymme tra- gen sullen, by der Stat gesatczter busse. 66. Jtem jss sullen frawen vnd juncfrawenn, alle hoche kolner vonn sammet adir andern seidenem gewande abelegen, Sunder weisse leinen 30 kolner uff yren leinen gewande, doch vngehaft, vnnd slecht mogen sy jngewonlicher hoe tragenn. 67. Jtem verbeuth mann dy grossen vngewonlichen nyderhangenden vnnd gerunczelten Hawben vunder den slewern zou tragen Sunder dy frawen sul- len vnnd mogen yre gewonliche hauben nicht nyder hangende 35 noch gefalden, vnder yren slewern verbergenn, Also, das man der, hinden noch forne noch off den seiten nicht sith bleckenn, noch nyderhangen, Vnnd sullen ouch keynerley krenczill von perlen, ader ringen, noch wulste, domitte sy ir hewpt irheben vund gross machen, vnder iren slewern tragen. 68. Jtem ge- 40 beuth man, das furbass dy Juncfrawen bendichin von gulden
411 Von vorwillung vnnd bekenntniss vor Scheppenn. 62. Was aber ein man dem andern in dyssem lannd vnnd Stat Gorlitz, ader ein gast dem andern, ader ein weib einem manne vmmb geltschuld bekentniss, ader ander sachen, sich vor- willen vnnd vorphlichten vor einem scheppen, vnnd entphelung des Scheppen in der Stat buch geschreben wirt, das hot solche crafft vnnd macht, alz vor gehegter banc vnnd dem sitzcenden Rathe geschege. Vnnd dor vmb was vor Scheppen vnnd Rat- manne geschyt, vnnd dy by jren eyden bekennen, douor kan vnnd sal kein man gesweren. 63. Was den dy herren, also, 10 Scheppen vnnd Ratmann zewischen den lewthen berichten, dy sich vor ehn vorwilten, ader enander gelobde tethen, sal by recht vnnd gesatzter buss gehalden werden Vnnd ein yderman sal dorvmb, seinen entscheit vorwillung vnnd globde jnwendig einen monden in das Stat buch schreiben lassen, wer das nich- 15 ten tette, dem sal der Scheppen ader Ratmann nicht phlichtig sein, dy sachen lenger noch zou gedenckenn. 5 Von der frawen vnnd Juncfrawen gebende. 64. Als denn vormals der Rath mith eldesten vnnd ge- swornen etzlich geboth von der zeyrung der cleider dy vonn mann 20 Jucfrawen vnnd frawen obir dy mosse vnnd vngewonlich wor- den vorgenommenn, hatte lossen aussgehen, Haben abir der Rath eldeste vnnd gesworne gote zeu lobe der Stat zou erenn vund dem gemeynenn guthe zou nozce sulche Statuta vnnd geboth vorwillet, vnnd hy nochgeschrebene gesatzt habenn. 65. Zcum 25 Ersten Das Manne Juncfrawen vnnd frawen Ouch dy stetten geste, fortann, dy Sneppichten schw abethun, vnnd nymme tra- gen sullen, by der Stat gesatczter busse. 66. Jtem jss sullen frawen vnd juncfrawenn, alle hoche kolner vonn sammet adir andern seidenem gewande abelegen, Sunder weisse leinen 30 kolner uff yren leinen gewande, doch vngehaft, vnnd slecht mogen sy jngewonlicher hoe tragenn. 67. Jtem verbeuth mann dy grossen vngewonlichen nyderhangenden vnnd gerunczelten Hawben vunder den slewern zou tragen Sunder dy frawen sul- len vnnd mogen yre gewonliche hauben nicht nyder hangende 35 noch gefalden, vnder yren slewern verbergenn, Also, das man der, hinden noch forne noch off den seiten nicht sith bleckenn, noch nyderhangen, Vnnd sullen ouch keynerley krenczill von perlen, ader ringen, noch wulste, domitte sy ir hewpt irheben vund gross machen, vnder iren slewern tragen. 68. Jtem ge- 40 beuth man, das furbass dy Juncfrawen bendichin von gulden
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412 ringen nicht tragen sullen. 69. Jtem Sullen Juncfrawen vnd frawen jre mentell vnnd röcke an der lenge gewonlichen snei- den vund machen lassen, So, das sy nicht lenger wenn einer queren handbreith, dy erde ruren. 70.Jtem Sullen Juncfrawen vund frawen dy selben ire Rocke, Menttel vnnd alle andere cleidung czu halsse machen lassen, vnnd forne gancz zou knof- felinn, vnnd ire leinen gewandt, forne dor under bedeckenn vnnd verbergen. 71. Jtem das dy jungen gesellen vnnd sust nymandis kein vngewonlich aussgesnitten kolner uff der Joppen 10 nicht tragen sal, widder gutte alde gewonheit, (Auch sullin die- mann vnd jungen gesellin forth merh ire röck vnd hoesucken forne czukneifeln, vnd alhie nicht also vnuorschemith vor fromen frawen vnd juncfrawen aufftecken vnd blecken lassen als bis her voneczlichen vorgenohmen und geschehen ist jst gewilkurit Anno 15 christi 1493, bei vj sol dem rath vffczulegen.) 72. Jtem Sul- len Juncfrawen vund frawn dy ermel an yren röcken gewon- lich gemacht allein einer ellen lang vnnd nicht weiter offen lossen. 17 73. Jtem Sullen Juncfrawen vnnd frawen alle yre ermell von leinemm ader seydenemm gewand dy sy vnder yren rokenn 20 biss hy her offen getragen haben abelegen, vnnd forth nichten tragen, Sunder sullen fort mehr ire ermell von leinemm ader seydenem gewande, gewonlich gemacht, vor der hant zeu knof- elnn vnnd geknewfelt tragen, vund ire arme nicht blecken los- sen. 74. Jss sal ouch nymandis widder mann juncfrawen noch 25 frawen, ander newikeit adir newe vngewonliche funde, dy vor- mols nicht gewest weren, irdencken noch uffbrengenn. 75. Jtem sullen manne Juncfrawen vnnd frawen alle ire quösse vnnd sammelung abethun. 76. Jtem sullen fort mehr manne Junc- frawen vnnd frawen by nacht, noch der viher vnnd ztwenczigi- 30 sten stunden, uff den Slithen nichten farenn. 77. Jtem Ein ydere sal seine rocke vnnd mentell ein gewonlicher lenge tra- gen, vnnd dy kortzen abelegen, noch der Stad gutter alder ge- wonheit. 78. Jtem wil der Rath eldeste vnnd gesworne das alle obgeschreben statuta, vnnd ordinlich geboth. vonn manne 35 Juncfrawen vnnd frawen vnuorbrochenlich sullen gehalden wer- den vnnd alz offte das verbrochen. vnnd an den Rath worhaff- ticlich brocht worde, den wil der Rath besenden, vnnd vor viij ss gl bussenn. 5 40 Von wirtschafften zcubestellenn. 79. Der Rath mit willen vnnd wissen Eldesten vnnd geswor- nen, vmmb zcunemung vnnd merunge des gemeinen guttes vil * 52
412 ringen nicht tragen sullen. 69. Jtem Sullen Juncfrawen vnd frawen jre mentell vnnd röcke an der lenge gewonlichen snei- den vund machen lassen, So, das sy nicht lenger wenn einer queren handbreith, dy erde ruren. 70.Jtem Sullen Juncfrawen vund frawen dy selben ire Rocke, Menttel vnnd alle andere cleidung czu halsse machen lassen, vnnd forne gancz zou knof- felinn, vnnd ire leinen gewandt, forne dor under bedeckenn vnnd verbergen. 71. Jtem das dy jungen gesellen vnnd sust nymandis kein vngewonlich aussgesnitten kolner uff der Joppen 10 nicht tragen sal, widder gutte alde gewonheit, (Auch sullin die- mann vnd jungen gesellin forth merh ire röck vnd hoesucken forne czukneifeln, vnd alhie nicht also vnuorschemith vor fromen frawen vnd juncfrawen aufftecken vnd blecken lassen als bis her voneczlichen vorgenohmen und geschehen ist jst gewilkurit Anno 15 christi 1493, bei vj sol dem rath vffczulegen.) 72. Jtem Sul- len Juncfrawen vund frawn dy ermel an yren röcken gewon- lich gemacht allein einer ellen lang vnnd nicht weiter offen lossen. 17 73. Jtem Sullen Juncfrawen vnnd frawen alle yre ermell von leinemm ader seydenemm gewand dy sy vnder yren rokenn 20 biss hy her offen getragen haben abelegen, vnnd forth nichten tragen, Sunder sullen fort mehr ire ermell von leinemm ader seydenem gewande, gewonlich gemacht, vor der hant zeu knof- elnn vnnd geknewfelt tragen, vund ire arme nicht blecken los- sen. 74. Jss sal ouch nymandis widder mann juncfrawen noch 25 frawen, ander newikeit adir newe vngewonliche funde, dy vor- mols nicht gewest weren, irdencken noch uffbrengenn. 75. Jtem sullen manne Juncfrawen vnnd frawen alle ire quösse vnnd sammelung abethun. 76. Jtem sullen fort mehr manne Junc- frawen vnnd frawen by nacht, noch der viher vnnd ztwenczigi- 30 sten stunden, uff den Slithen nichten farenn. 77. Jtem Ein ydere sal seine rocke vnnd mentell ein gewonlicher lenge tra- gen, vnnd dy kortzen abelegen, noch der Stad gutter alder ge- wonheit. 78. Jtem wil der Rath eldeste vnnd gesworne das alle obgeschreben statuta, vnnd ordinlich geboth. vonn manne 35 Juncfrawen vnnd frawen vnuorbrochenlich sullen gehalden wer- den vnnd alz offte das verbrochen. vnnd an den Rath worhaff- ticlich brocht worde, den wil der Rath besenden, vnnd vor viij ss gl bussenn. 5 40 Von wirtschafften zcubestellenn. 79. Der Rath mit willen vnnd wissen Eldesten vnnd geswor- nen, vmmb zcunemung vnnd merunge des gemeinen guttes vil * 52
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413 vnnd mancherley obickeith vnnd obirflussige wollöste, dodvrch goth gevnert vnnd gehonnt, vnnd ein gemein guth geswecht wirtd, abeczustellen, hoth ein ernst geboth gesatzt wy man sich jn wirtschaften, vnnd Hochzceitten, ein vnnd vor der Stat, hy zcu Gorlitz halden sulle by der nochgeschreben satzeung vnnd vor- willung. 80. Zcum erstenn das man zou keiner wirtschaft vnnd Hochzceith, forder, keine mutter, vil noch wenig haben sal, noch von der wegen bittenn lassen, denn allein dy frunde dy zeu der Hochzceit laden vnnd bitten, Wurde aber ein weibis- nam do widder thun, vnnd von hausse zcu hawsse als vor ge- 10 scheenn ist vmbelauffen, dy wil der Rath von der Stat treiben lassen, vnnd dy das geheyssen haben, sullen das noch irkentniss des Rathis vorbussnen. 81. Jtem vor dem Hochzceittage zcum fru essenn, Sal mann Nymandis zcu tische laden, denn allein zwene frund, dy dorzcu geschickt sein zou der wirtschafft zou 15 bitten, Dy sullen ouch nicht mer denn zeu zwehen tischen viher vnnd zewentzig personn bitten, jss sein gest ader einwoner, mann frawen, ader junofrawen, als hynoch clerlich geschreben stehet. 82. Jtem am selbien tage des obindis, so mann dy Juncfraw adir fraw zou bette furenn vnnd zculegen wil, sal mann abir 20. nicht mehr denn zeu einen tisch zewelff personn, jss sint geste frund ader fremde setzenn, vnnd do selbest nicht mehr denn viher gerichte ann geferd geben. js wehre denn das ein mann andirswo ein fraw addir Juncfraw. Addir ein Juncfraw addir fraw andirswo einen man irfreiete, denn mag man den selbien 25 obind. vor dy geste dy sy mittebrocht habin, zou dem forigen tische, noch einenn addir zewene tische setzen vnnd speisen. (Es sal auch furbass nymandis mehr denn xxiiij personn weyb vnnd mann zum schloffen lehn bithen, Auch sal nymandis vn- gebeten dorcukomen bey der nachgesatzten busse, wurde aber 30 der Rath ymandis zu erenn zum Schloffenlehn gehn, sal jn dy tzal der xxiiij personen nicht getzalt werden). 83. Als denne vormals mancherley vnfure by den frawen ader juncfrawen by- legen geschen ist, vnnd doselbest obirfluslich vnnd strefflich widder gutte ander lande vnnd Stete gewonheit, gotte zou mis- 35 sebitung, vnnd einem gemeinen gutte zou mercklichnn schaden, tewerbar confekt, regal, vnnd obirzcogen zcuckir, vorstrewet vund zcubrocht, vnnd an jmandis fromen zcu nichte gemacht ist, wil der Rath mith wissin eldesten vnnd geswornen das forth ny- mand by solichem bylegen eyngerley confeckt, regal obirzcogen 40 zcuckir, adder wy das gethonn were, gebin adder vortragen sulle, Sunder das ein solchs gantz vnnd gar angeferd sal werden abege- 5
413 vnnd mancherley obickeith vnnd obirflussige wollöste, dodvrch goth gevnert vnnd gehonnt, vnnd ein gemein guth geswecht wirtd, abeczustellen, hoth ein ernst geboth gesatzt wy man sich jn wirtschaften, vnnd Hochzceitten, ein vnnd vor der Stat, hy zcu Gorlitz halden sulle by der nochgeschreben satzeung vnnd vor- willung. 80. Zcum erstenn das man zou keiner wirtschaft vnnd Hochzceith, forder, keine mutter, vil noch wenig haben sal, noch von der wegen bittenn lassen, denn allein dy frunde dy zeu der Hochzceit laden vnnd bitten, Wurde aber ein weibis- nam do widder thun, vnnd von hausse zcu hawsse als vor ge- 10 scheenn ist vmbelauffen, dy wil der Rath von der Stat treiben lassen, vnnd dy das geheyssen haben, sullen das noch irkentniss des Rathis vorbussnen. 81. Jtem vor dem Hochzceittage zcum fru essenn, Sal mann Nymandis zcu tische laden, denn allein zwene frund, dy dorzcu geschickt sein zou der wirtschafft zou 15 bitten, Dy sullen ouch nicht mer denn zeu zwehen tischen viher vnnd zewentzig personn bitten, jss sein gest ader einwoner, mann frawen, ader junofrawen, als hynoch clerlich geschreben stehet. 82. Jtem am selbien tage des obindis, so mann dy Juncfraw adir fraw zou bette furenn vnnd zculegen wil, sal mann abir 20. nicht mehr denn zeu einen tisch zewelff personn, jss sint geste frund ader fremde setzenn, vnnd do selbest nicht mehr denn viher gerichte ann geferd geben. js wehre denn das ein mann andirswo ein fraw addir Juncfraw. Addir ein Juncfraw addir fraw andirswo einen man irfreiete, denn mag man den selbien 25 obind. vor dy geste dy sy mittebrocht habin, zou dem forigen tische, noch einenn addir zewene tische setzen vnnd speisen. (Es sal auch furbass nymandis mehr denn xxiiij personn weyb vnnd mann zum schloffen lehn bithen, Auch sal nymandis vn- gebeten dorcukomen bey der nachgesatzten busse, wurde aber 30 der Rath ymandis zu erenn zum Schloffenlehn gehn, sal jn dy tzal der xxiiij personen nicht getzalt werden). 83. Als denne vormals mancherley vnfure by den frawen ader juncfrawen by- legen geschen ist, vnnd doselbest obirfluslich vnnd strefflich widder gutte ander lande vnnd Stete gewonheit, gotte zou mis- 35 sebitung, vnnd einem gemeinen gutte zou mercklichnn schaden, tewerbar confekt, regal, vnnd obirzcogen zcuckir, vorstrewet vund zcubrocht, vnnd an jmandis fromen zcu nichte gemacht ist, wil der Rath mith wissin eldesten vnnd geswornen das forth ny- mand by solichem bylegen eyngerley confeckt, regal obirzcogen 40 zcuckir, adder wy das gethonn were, gebin adder vortragen sulle, Sunder das ein solchs gantz vnnd gar angeferd sal werden abege- 5
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414 thon, by des Rathis nachgeschrebin satzeung vnod vorwillung. 84. Ouch wil der Rath, durch mancherley vrsachen willen, das fort mehr, des selben obindes, der brewligam dy letzte addir ehegelt, nicht geben sal, widder vil noch wenig, Sundir diss 5 sal gancz abegethon sein vnnd alzo gehalden werdenn. (So denn vormals jnn Hochtzeiten am hochtzeit obande auch am hocht- zeittage, eyn vnnd awssgelouffte von den weibern gewest ist, wil der Rath mit wissen vnnd willen Eldisten vnnd geswornen das forder dasselbe eyn vund awsgelowffte, von den weibern, die iss heissen zum geschencke gegangen, gancz vnd gar sal abegethon sein vnd nicht mehr gescheen bey der nachgeschri- ben busse, Wurde auch irkeyn wirt der wirtschafft machet vnd bestellct denselben weybern dy also vmb lowffen, bier ader weyn vortragen vund schencken lassen die sullen mitsampt den dy zum geschencke gehn vor x ss gl vorbussit werden.) 85. Jtem des morgens am hochzittage, vnnd ehe man dy brawth zcu kirchen furth, noch ouch dornoch, alz vor geschehen ist, sal man keinen tisch setzcen, noch essen geben das brawt hun, addir wy das gnant ist, wenne alleine zcu rechten molzceithen. 86. Jtem So denne dy brawt mith iren frunden von der kirchen kommeth vnnd gefurth wirth, Sal vnnd mag man zcur rechten molzceith zcu zewehn tischenn vihervnndztwentzig personn, iss sint geste adder einwoner, frunde adder fremde, mann frawen adder juncfrawen, so, das zeu einem tische ztwelf personn ge- zcalt werden, setzcen vnnd speissen mehr nicht, Vnnd vff itzlichen tisch nicht mehr denn sechs gerichte vngeferd geben, Zeu den selbenn tischen sullen ouch nicht mehr denn viher die- ner sein, so das zcu einem tische tzwene, zcu dem andern ouch tzwene werden geordent, Dor noch mag man einen tisch setzcen 30 vor dy vihre, dy do gedyneth haben, vnnd haussgesinde adder kinder ab dy do weren, so das do by keine betrigung noch geferde sey. 87. Jtem Am selben hochzcittage des obindis mag man aber dy selben frunde, vnnd ye nicht ander zou tzwehen tischen laden, setzcen, vnnd speissen, noch allirmoss als dis des 35 morgens zeu rechter molzceith gehalden ist, vnnd das abir mith einen nochtische kein geferd noch beschonung sey. 88. Ouch wil der Rath, das forder mehr zou denn wirtschafften, jss sey vor dem hochzceittage, adder dornoch noch zcun molzceithen,noch vsswe- nig, noch frw noch spete, keinerley swer getrencke vnnd wein, alz 40 Romeny Malmesy, claret, walschwein, passauner, musketell, adder wy dy gnant wern, sullen vortragen, adder zcutische gegeben wer- den, js were denn das vmmb erung willen der brawth, vnnd brew- 15 20 25
414 thon, by des Rathis nachgeschrebin satzeung vnod vorwillung. 84. Ouch wil der Rath, durch mancherley vrsachen willen, das fort mehr, des selben obindes, der brewligam dy letzte addir ehegelt, nicht geben sal, widder vil noch wenig, Sundir diss 5 sal gancz abegethon sein vnnd alzo gehalden werdenn. (So denn vormals jnn Hochtzeiten am hochtzeit obande auch am hocht- zeittage, eyn vnnd awssgelouffte von den weibern gewest ist, wil der Rath mit wissen vnnd willen Eldisten vnnd geswornen das forder dasselbe eyn vund awsgelowffte, von den weibern, die iss heissen zum geschencke gegangen, gancz vnd gar sal abegethon sein vnd nicht mehr gescheen bey der nachgeschri- ben busse, Wurde auch irkeyn wirt der wirtschafft machet vnd bestellct denselben weybern dy also vmb lowffen, bier ader weyn vortragen vund schencken lassen die sullen mitsampt den dy zum geschencke gehn vor x ss gl vorbussit werden.) 85. Jtem des morgens am hochzittage, vnnd ehe man dy brawth zcu kirchen furth, noch ouch dornoch, alz vor geschehen ist, sal man keinen tisch setzcen, noch essen geben das brawt hun, addir wy das gnant ist, wenne alleine zcu rechten molzceithen. 86. Jtem So denne dy brawt mith iren frunden von der kirchen kommeth vnnd gefurth wirth, Sal vnnd mag man zcur rechten molzceith zcu zewehn tischenn vihervnndztwentzig personn, iss sint geste adder einwoner, frunde adder fremde, mann frawen adder juncfrawen, so, das zeu einem tische ztwelf personn ge- zcalt werden, setzcen vnnd speissen mehr nicht, Vnnd vff itzlichen tisch nicht mehr denn sechs gerichte vngeferd geben, Zeu den selbenn tischen sullen ouch nicht mehr denn viher die- ner sein, so das zcu einem tische tzwene, zcu dem andern ouch tzwene werden geordent, Dor noch mag man einen tisch setzcen 30 vor dy vihre, dy do gedyneth haben, vnnd haussgesinde adder kinder ab dy do weren, so das do by keine betrigung noch geferde sey. 87. Jtem Am selben hochzcittage des obindis mag man aber dy selben frunde, vnnd ye nicht ander zou tzwehen tischen laden, setzcen, vnnd speissen, noch allirmoss als dis des 35 morgens zeu rechter molzceith gehalden ist, vnnd das abir mith einen nochtische kein geferd noch beschonung sey. 88. Ouch wil der Rath, das forder mehr zou denn wirtschafften, jss sey vor dem hochzceittage, adder dornoch noch zcun molzceithen,noch vsswe- nig, noch frw noch spete, keinerley swer getrencke vnnd wein, alz 40 Romeny Malmesy, claret, walschwein, passauner, musketell, adder wy dy gnant wern, sullen vortragen, adder zcutische gegeben wer- den, js were denn das vmmb erung willen der brawth, vnnd brew- 15 20 25
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415 tigam adder geste Rathis halben ein kann wein swer adder gering ge- schanckt wurde, so mochte mann den selben geschanckten wein, vnnd nicht mehr obir dy tische vngeferlichen vortragen vnnd schencken Ouch keinerley fremde byr, das hy zou Gorlicz nicht gebrauen ist, Sunder geringe vnnd lantwein, mith eingebrawm gersten vnnd weissen byr mag man zou den wirtschaften geben 89. So denn der Hochzceittag loblich hingebroch ist, vnnd noch alder gewon- heit brawt, vnd brewtigam mit iren frunden zcum bade gewest sint, Wil der Rath, das fort meher, brewtigam vnnd brawt jss sey vor addir noch dem hocchzceittage, mit em nicht mehr denn 10 xxiiij personn zcum bade furen sullen So das der brewtigam mit em ztwelff manne jung vnd ald, vnnd dy brawt ztwelff junofrawen addir frawen fure. 90. Jtem das man, manne junzfrawen, addir frawen wenn sy vor, addir noch dem hoch- zcittage zcum bade gewest sint, kein essen sal anrichten geben, 15 noch tisch setzcen lassen Sunder so dy gebettene frunde den brewtigam von dem bade heym beleitten, adder dy gebettinn frawen adder Juncfrawen dy brawt denn, so mag en geringen wein, vnnd ein gebrawen byr, dor czu kesse vnnd broth vnnd obist, vnnd sust keinerley, vngeferlich, vortragen. 91. Jtem wil 20 der Rath das zcu Hochzceittenn, widder uffem Rathhauss, noch jnn Hewssern, nymandis tanczen sal jss wurde em denn vom Rathe irlewbeth vnnd so is es em irlewbt vnnd gegunst wurde So mag man noch essens, addir des obindes allein, den dy zcum tantze geladen vnnd geruffen werden, geringen wein, vnnd ein�25 gebrawen byr vngeuerlich vortragen vnnde welche junggesellen adder mansbilde alsdenn tantzen wullen, sullen nicht barschen- ckicht, noch in badekappenn, widder noch dem bade, noch ouch douor, tanczen, sunder alle mit joppen vnnd hossen noch ander 92. Ouch als 30 lannde vnnd Stete gewonheit sein angethon. S vormols iun wirtschafften, dy lewthe sich mit kochen, kochynn, kelner kelnerinn hantlangern vnnd hantlangerinn obirladen ha- ben, wil der Rath, das forth meher, man zeu keiner wirtschafft, meher denn einen koch adder kochin, mit einem hantlanger addir hantlangerinn haben sal. 93. Begebe sichs ouch das ymandis 35 jn einer andern Stat freite, so das hy ein man andirswo eine frawe adder Juncfraw, adder hy eine fraw adder junfraw, an- dirswo einen man erfreite, so wil der Rat vmb erung willen, der fremden gestenn, dy mit dem brewtigam adder brawt auss einer andern Stat hy her quemen, en obir dy gnanten zewene 40 tische noch zewene (mit vihr dinern, so das zcu einem tische ij dyner geordent werden) zou geben, so das sy viher tische 5
415 tigam adder geste Rathis halben ein kann wein swer adder gering ge- schanckt wurde, so mochte mann den selben geschanckten wein, vnnd nicht mehr obir dy tische vngeferlichen vortragen vnnd schencken Ouch keinerley fremde byr, das hy zou Gorlicz nicht gebrauen ist, Sunder geringe vnnd lantwein, mith eingebrawm gersten vnnd weissen byr mag man zou den wirtschaften geben 89. So denn der Hochzceittag loblich hingebroch ist, vnnd noch alder gewon- heit brawt, vnd brewtigam mit iren frunden zcum bade gewest sint, Wil der Rath, das fort meher, brewtigam vnnd brawt jss sey vor addir noch dem hocchzceittage, mit em nicht mehr denn 10 xxiiij personn zcum bade furen sullen So das der brewtigam mit em ztwelff manne jung vnd ald, vnnd dy brawt ztwelff junofrawen addir frawen fure. 90. Jtem das man, manne junzfrawen, addir frawen wenn sy vor, addir noch dem hoch- zcittage zcum bade gewest sint, kein essen sal anrichten geben, 15 noch tisch setzcen lassen Sunder so dy gebettene frunde den brewtigam von dem bade heym beleitten, adder dy gebettinn frawen adder Juncfrawen dy brawt denn, so mag en geringen wein, vnnd ein gebrawen byr, dor czu kesse vnnd broth vnnd obist, vnnd sust keinerley, vngeferlich, vortragen. 91. Jtem wil 20 der Rath das zcu Hochzceittenn, widder uffem Rathhauss, noch jnn Hewssern, nymandis tanczen sal jss wurde em denn vom Rathe irlewbeth vnnd so is es em irlewbt vnnd gegunst wurde So mag man noch essens, addir des obindes allein, den dy zcum tantze geladen vnnd geruffen werden, geringen wein, vnnd ein�25 gebrawen byr vngeuerlich vortragen vnnde welche junggesellen adder mansbilde alsdenn tantzen wullen, sullen nicht barschen- ckicht, noch in badekappenn, widder noch dem bade, noch ouch douor, tanczen, sunder alle mit joppen vnnd hossen noch ander 92. Ouch als 30 lannde vnnd Stete gewonheit sein angethon. S vormols iun wirtschafften, dy lewthe sich mit kochen, kochynn, kelner kelnerinn hantlangern vnnd hantlangerinn obirladen ha- ben, wil der Rath, das forth meher, man zeu keiner wirtschafft, meher denn einen koch adder kochin, mit einem hantlanger addir hantlangerinn haben sal. 93. Begebe sichs ouch das ymandis 35 jn einer andern Stat freite, so das hy ein man andirswo eine frawe adder Juncfraw, adder hy eine fraw adder junfraw, an- dirswo einen man erfreite, so wil der Rat vmb erung willen, der fremden gestenn, dy mit dem brewtigam adder brawt auss einer andern Stat hy her quemen, en obir dy gnanten zewene 40 tische noch zewene (mit vihr dinern, so das zcu einem tische ij dyner geordent werden) zou geben, so das sy viher tische 5
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416 jm rechten hochzcittage des morgens vnnd obindis setzcen mo- gen, vnnd ab sy den andern tag bleben vnnd vorharrettinn mag man dy selben geste zcu einem adder zewehen tischen setzcen vnnd speissen, so das dor zou kein einwoner geladen wurde. 5 Diss ist ouch zcuuornehmen von andern gesten, dy hy her zcu wirtschafften geladen wurdenn dy man ouch so sy des andern tages bleben vnnd vorharttin speissin mag So ouch das sy iss jn allir moss vor dem hochzcittage jm hochzcittage vnnd dor- noch mit zcal der personn, getrencke, gerichte, dynern, baden vund andern stucken halden wie oben geschreben ist. 94. Jtem So sichs begibt, das ymandis wirtschafft adder hochzceit anrich- ten vnnd bestellen sal, wil der Rath das der juwenig einem mon- den, beyde, vor vnnd noch der hochzceit, keine geste, iss wern frunde adder fremde, bitten noch speissen adder setzcen sulle. 95. 15 Jtem das nymandis fort mehr uss den wirtschafftenn adder hoch- zceitten, etwas, is sey an trancke adder speyse, ymandis senden sulle. Ouch sal das nymand forrdern, by des Ratis noeh ge- schreben satzcung vund vorwillung. 96. Jss sal ouch nymandis iss sey fraw adder mann, der zeur hochzceit geladen vnd ge- 20 betten wirt, ichtis vil adder wenig in dy hochtzeit sendenn. 97. Jtem uff das sich nymand entschuldigen moge disser stucke, so em das geborte nochzcugehenn, vnnd sulche der Stat lobliche statuta vnnd wilkor vund des Rathis ernste geboth gehalden wer- den Wil der Rath mit wissen vnnd volworth eldisten vnnd ge- 25 swornn, das einyder der hochzceit haben wel adder der sy em aussrichtet vnnd sy bestellt eher denn er hochczeit hat, sal zou dem Ratmann der vom Rathe dorzeu gesatz ist, komen vnnd von em dy hochzeeitzcedell nehmen, uff das her sich in allen stucken wol moge bewaren Vnnd wehr das nichten thete, sal dem Rathe vor- fallen sein x ss gl adder der Stat so lange entperenn, byss her dem Rathe x ss gl uffgelegt Vnnd so dy hochzceit volant vnnd vol- brocht ist, sal er jnwenig einem monden, mit der hochezceitzcedel uff das Rathhauss vor den sitzenden Rath komen vnnd ab her das ouch nichten thete, sal her dem Rathe x ss gl vorfallen sein, adder 35 der Stat so lange entperen, byss her dy dem Rathe uffgelegith, vnnd so er denn mit der hochzceitccedell vor dem Rath kompt sal her vor dem Rathe usssagen, wy er sich jn den dingen gehalden habe, hat er sich denn jn allen dingen vnnd stucken gehorsamlich vnnd dy vnverbrochenlich gehaldenn, so kompt em das zeu gutte Wurde 40 aber dem Rathe vorkomen, das er eins adder mehr stucke ober- farn hette, sal her dem Rathe vorfallen sein x ss gl js were denn, das her sich gein Rath entschuldigte, das er in einem adder mehr 10 O
416 jm rechten hochzcittage des morgens vnnd obindis setzcen mo- gen, vnnd ab sy den andern tag bleben vnnd vorharrettinn mag man dy selben geste zcu einem adder zewehen tischen setzcen vnnd speissen, so das dor zou kein einwoner geladen wurde. 5 Diss ist ouch zcuuornehmen von andern gesten, dy hy her zcu wirtschafften geladen wurdenn dy man ouch so sy des andern tages bleben vnnd vorharttin speissin mag So ouch das sy iss jn allir moss vor dem hochzcittage jm hochzcittage vnnd dor- noch mit zcal der personn, getrencke, gerichte, dynern, baden vund andern stucken halden wie oben geschreben ist. 94. Jtem So sichs begibt, das ymandis wirtschafft adder hochzceit anrich- ten vnnd bestellen sal, wil der Rath das der juwenig einem mon- den, beyde, vor vnnd noch der hochzceit, keine geste, iss wern frunde adder fremde, bitten noch speissen adder setzcen sulle. 95. 15 Jtem das nymandis fort mehr uss den wirtschafftenn adder hoch- zceitten, etwas, is sey an trancke adder speyse, ymandis senden sulle. Ouch sal das nymand forrdern, by des Ratis noeh ge- schreben satzcung vund vorwillung. 96. Jss sal ouch nymandis iss sey fraw adder mann, der zeur hochzceit geladen vnd ge- 20 betten wirt, ichtis vil adder wenig in dy hochtzeit sendenn. 97. Jtem uff das sich nymand entschuldigen moge disser stucke, so em das geborte nochzcugehenn, vnnd sulche der Stat lobliche statuta vnnd wilkor vund des Rathis ernste geboth gehalden wer- den Wil der Rath mit wissen vnnd volworth eldisten vnnd ge- 25 swornn, das einyder der hochzceit haben wel adder der sy em aussrichtet vnnd sy bestellt eher denn er hochczeit hat, sal zou dem Ratmann der vom Rathe dorzeu gesatz ist, komen vnnd von em dy hochzeeitzcedell nehmen, uff das her sich in allen stucken wol moge bewaren Vnnd wehr das nichten thete, sal dem Rathe vor- fallen sein x ss gl adder der Stat so lange entperenn, byss her dem Rathe x ss gl uffgelegt Vnnd so dy hochzceit volant vnnd vol- brocht ist, sal er jnwenig einem monden, mit der hochezceitzcedel uff das Rathhauss vor den sitzenden Rath komen vnnd ab her das ouch nichten thete, sal her dem Rathe x ss gl vorfallen sein, adder 35 der Stat so lange entperen, byss her dy dem Rathe uffgelegith, vnnd so er denn mit der hochzceitccedell vor dem Rath kompt sal her vor dem Rathe usssagen, wy er sich jn den dingen gehalden habe, hat er sich denn jn allen dingen vnnd stucken gehorsamlich vnnd dy vnverbrochenlich gehaldenn, so kompt em das zeu gutte Wurde 40 aber dem Rathe vorkomen, das er eins adder mehr stucke ober- farn hette, sal her dem Rathe vorfallen sein x ss gl js were denn, das her sich gein Rath entschuldigte, das er in einem adder mehr 10 O
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417 stuckenn als em vom Rathe vorgehalden wurde, keine obirfa- rung gethon hette, so muste er dess vnnschuldig werden vor dem Rathe by seinem eyde, vnnd by gote vund allin heiligen sweren, das er sulchen geboten vnnd stuckenn in der hochzceit- zcedel begriffenn, alzuil em wissentlich ist, allenthalbenn vnge- 5 verlichen, nochgegangen sey, vnnd vnuorbrochenlich gehalden habe. Vmmb fewers noth willen zcubesorgenn. 98. Jtem des Erstenn das yderman zou seiner fewr mawr sehe, das sy bewart sey vnd gekorth werde. 99. Jtem das mann 10 uff dy estriche, vnnd vor dy thörenn wasser seczce, so man das gebewth. 100. Jtem das mann uff dy estriche, leittern vund fewrkrockenn, eine notdorfft schicke. 101. Jtem das mann dy estriche rewme, das man widder stroh holcz, reysicht noch kei- nerley holzwerg doruff lege. 102. Jtem das dy bottner vnnd 15 badder, ouch jr hewsser jn sulchen sachen bewarenn. 103. Jtem das alle badestobenn, uff den estrichen, vnnd sust entpor stehnde, sullen gancz abegethon werdenn vnnd was sust bade- stobin sint ouch wol bewarth vnnd forder sal nymandis ander lewthe, widder in der Stat noch vor ler Stat, badin, denn allein 20 sich sine kinder, vnnd gesinde, by vj suud gl. 104. Jtem das nymandis holcz, stro, noch hew, sinen nockwern noch em zeu schaden, legen sal, denn alleine vnder gewelwe, vnnd estri- che, do es bewart wer. 105. Jtem das dy meister sorge habinn by brawn vnnd grwn ferben, das das fewr zcubewaren. 106. 25 Jtem ab iss geschee, do got vor sey, das zcu jmandis fewr uss- queme der sal das selbir beschreyen an allis vorzcihn, by leibe vnnd guthe. 107. Jtem wenn das fewr alzo beschrehen wirt, so sal ein itzlich wirth, jn der Stat vnud douor, einen werhaftigen mit gezceug dor zeu dynende, schicken, als exin vnnd bisun� 30 dern toppen, vnd anderm gefesse. 108. Jtem ab iss geschee, das das fewr obirhand nehme, wo man denn irkente hwssir uff zou decken, dass es ein yderman gestattin sulle, vnnd wo denn das fewr desshalbin worde wenden, vnnd vmmb solicher noth willen uffgedackt wurde, dem sal man iss vonn arm vnnd 35 reich wegen, noch des Rathis irkenntnuss bessern. 109. Jtem das man des wassers uss den Rörbotten zou keinerley anderm gebruche, denn zcu kochen vund tzu nothdorfft der kochen. 110. Jtem das ein jderman der zcu dem fewr lewfft, frawen adder mann, besessen adder ledig gesellen, sullen ane were adder was- 40 ser dorzcu nicht komen. 111. Jtem das sich alle wasserzciher
417 stuckenn als em vom Rathe vorgehalden wurde, keine obirfa- rung gethon hette, so muste er dess vnnschuldig werden vor dem Rathe by seinem eyde, vnnd by gote vund allin heiligen sweren, das er sulchen geboten vnnd stuckenn in der hochzceit- zcedel begriffenn, alzuil em wissentlich ist, allenthalbenn vnge- 5 verlichen, nochgegangen sey, vnnd vnuorbrochenlich gehalden habe. Vmmb fewers noth willen zcubesorgenn. 98. Jtem des Erstenn das yderman zou seiner fewr mawr sehe, das sy bewart sey vnd gekorth werde. 99. Jtem das mann 10 uff dy estriche, vnnd vor dy thörenn wasser seczce, so man das gebewth. 100. Jtem das mann uff dy estriche, leittern vund fewrkrockenn, eine notdorfft schicke. 101. Jtem das mann dy estriche rewme, das man widder stroh holcz, reysicht noch kei- nerley holzwerg doruff lege. 102. Jtem das dy bottner vnnd 15 badder, ouch jr hewsser jn sulchen sachen bewarenn. 103. Jtem das alle badestobenn, uff den estrichen, vnnd sust entpor stehnde, sullen gancz abegethon werdenn vnnd was sust bade- stobin sint ouch wol bewarth vnnd forder sal nymandis ander lewthe, widder in der Stat noch vor ler Stat, badin, denn allein 20 sich sine kinder, vnnd gesinde, by vj suud gl. 104. Jtem das nymandis holcz, stro, noch hew, sinen nockwern noch em zeu schaden, legen sal, denn alleine vnder gewelwe, vnnd estri- che, do es bewart wer. 105. Jtem das dy meister sorge habinn by brawn vnnd grwn ferben, das das fewr zcubewaren. 106. 25 Jtem ab iss geschee, do got vor sey, das zcu jmandis fewr uss- queme der sal das selbir beschreyen an allis vorzcihn, by leibe vnnd guthe. 107. Jtem wenn das fewr alzo beschrehen wirt, so sal ein itzlich wirth, jn der Stat vnud douor, einen werhaftigen mit gezceug dor zeu dynende, schicken, als exin vnnd bisun� 30 dern toppen, vnd anderm gefesse. 108. Jtem ab iss geschee, das das fewr obirhand nehme, wo man denn irkente hwssir uff zou decken, dass es ein yderman gestattin sulle, vnnd wo denn das fewr desshalbin worde wenden, vnnd vmmb solicher noth willen uffgedackt wurde, dem sal man iss vonn arm vnnd 35 reich wegen, noch des Rathis irkenntnuss bessern. 109. Jtem das man des wassers uss den Rörbotten zou keinerley anderm gebruche, denn zcu kochen vund tzu nothdorfft der kochen. 110. Jtem das ein jderman der zcu dem fewr lewfft, frawen adder mann, besessen adder ledig gesellen, sullen ane were adder was- 40 ser dorzcu nicht komen. 111. Jtem das sich alle wasserzciher
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418 als balde zou den bornen, wo iss noth thuth, do sy den wintter haben geerbith, sullen finden, vnnd wasser zcyhen. 112. Jtem das alle zcymerlewthe, bader vnnd brewer och zou dem fewr mit jren eimern vnnd exin sullen lawffen. Vom geschos. 113. Jtem das ein yder einwoner der Stadt Gorlitz vnnd douor, alle sine erbe vnnd gutter farnnde vnnd vnfarnnde in der Stat, douor, adder wo er dy hat, an legenden grunden, stehen- den erben, gereittem gelde, an ussstehinder schult, an erbtzin- 10 sen, uff wederkawff, adder leibrenthe, vnnd an allerley war kauff- mannschatz, vnnd an allerley war vnnd habe, dy geldis wert ist, alleine cleidder vnnd hussrad ussgetzogen, sal yderman by seinem geswornen eyde, seynes weibes vnd seiner vngesunderten kinder, getrewlichen noch der Stat wilkor vorschossen, Vnnd wer do- 15 widder tethe adder vngetrewlichen widder sein eyd, sein guth als obenberurth, nicht vorschosste, jst dem Rathe arm vund reich, so man des jnnewirt, sollich vorlewkent gut, am leben vnnd ouch noch dem tode als offte das geschit, noch der wil- kor vorfallen, dorzcu sich der Rath vonn arm vnnd reich we- 20 gen haldinn sal. 5 53
418 als balde zou den bornen, wo iss noth thuth, do sy den wintter haben geerbith, sullen finden, vnnd wasser zcyhen. 112. Jtem das alle zcymerlewthe, bader vnnd brewer och zou dem fewr mit jren eimern vnnd exin sullen lawffen. Vom geschos. 113. Jtem das ein yder einwoner der Stadt Gorlitz vnnd douor, alle sine erbe vnnd gutter farnnde vnnd vnfarnnde in der Stat, douor, adder wo er dy hat, an legenden grunden, stehen- den erben, gereittem gelde, an ussstehinder schult, an erbtzin- 10 sen, uff wederkawff, adder leibrenthe, vnnd an allerley war kauff- mannschatz, vnnd an allerley war vnnd habe, dy geldis wert ist, alleine cleidder vnnd hussrad ussgetzogen, sal yderman by seinem geswornen eyde, seynes weibes vnd seiner vngesunderten kinder, getrewlichen noch der Stat wilkor vorschossen, Vnnd wer do- 15 widder tethe adder vngetrewlichen widder sein eyd, sein guth als obenberurth, nicht vorschosste, jst dem Rathe arm vund reich, so man des jnnewirt, sollich vorlewkent gut, am leben vnnd ouch noch dem tode als offte das geschit, noch der wil- kor vorfallen, dorzcu sich der Rath vonn arm vnnd reich we- 20 gen haldinn sal. 5 53
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ANMERKUNGEN. 384, 6. Hûsse adir vir phelin, in s. hause oder vier pfälen. Die vier pfäle bezeichnen mehr als haus, es sind die markzeichen, womit das grundstiick bei seiner aussetzung abgegrenzt wurde. Innerhalb dieser vier pfäle war frieden gewirkt, hausfrieden; noch jetzt heisst es : in seinen vier pfälen muss jeder frieden haben. vgl. Haltaus b. d. w. pfal. Das haus des ächters verlor den frieden und wurde theils zerstört theits symbolisch vernichtet. vgl. Grimm r. a. s. 529. 729. Wer sich in ein solches haus setzte, verlor den frieden ebenfalls und wurde geächtet. vgl. beispiele aus dem görl. achts- buche, n. laus. magazin bd. XV. s. 139. welche sich noch vermeh- ren liessen: 'Kreczhemer uon der Windischen bele (jetzt Nieder- Biela) ist in die ochte geton dorumme das her wider das recht sitzet in vorphelten gutern von Frenzil Kirmesse wegen von der Zitaw. (achtsb. b. j. 1415.) Wer aus verphälten gitern etwas ent- führte, wurde geächtet: Niclos Nýman ist in die ochte geton do- rumme das her Jocobo Grûneberg iij sco. gl. heymelichen vnde tregelichen aus vorphelten gutern enphuret hat. (achtsb. b. j. 1415.) Heimsuchung, d. i. iiberfall in dem befriedeten hause, wurde auch mit der acht bestraft: 'Junge Melczer, Regils Wollensleer, Hannus der Weispeterinne, Nickel Schefer, Petir Czocheris Peschils son, Junge Firleie sein jn die ochte geton dorumme das sie Mertin Han uon der kurssen geheymsucht haben vnde in sinen vîrphelen bîe gerochenen fwher bie nacht in gebrochen haben bie scloffen- der dît vnde obel gehandelt vnde denselbin gewundt haten vor des gerichtes boten vnde der stat dînern als man sie uor recht füren solde vnde alle ire helfere seint ouch in derselben ochte.' (achtsb. a. a. o.) Auch die welche wegelagerten wurden geächtet: Mathis Strobe uel Wûcherer, Chige Hannos, Cleine Nickel vnde ire hel- fere seint in die ochte geton dorvmme das sie Junge Niczhen vnde Mertin Meissener seinen knecht vnde Frenzil Wollebin mit freuele 53*
ANMERKUNGEN. 384, 6. Hûsse adir vir phelin, in s. hause oder vier pfälen. Die vier pfäle bezeichnen mehr als haus, es sind die markzeichen, womit das grundstiick bei seiner aussetzung abgegrenzt wurde. Innerhalb dieser vier pfäle war frieden gewirkt, hausfrieden; noch jetzt heisst es : in seinen vier pfälen muss jeder frieden haben. vgl. Haltaus b. d. w. pfal. Das haus des ächters verlor den frieden und wurde theils zerstört theits symbolisch vernichtet. vgl. Grimm r. a. s. 529. 729. Wer sich in ein solches haus setzte, verlor den frieden ebenfalls und wurde geächtet. vgl. beispiele aus dem görl. achts- buche, n. laus. magazin bd. XV. s. 139. welche sich noch vermeh- ren liessen: 'Kreczhemer uon der Windischen bele (jetzt Nieder- Biela) ist in die ochte geton dorumme das her wider das recht sitzet in vorphelten gutern von Frenzil Kirmesse wegen von der Zitaw. (achtsb. b. j. 1415.) Wer aus verphälten gitern etwas ent- führte, wurde geächtet: Niclos Nýman ist in die ochte geton do- rumme das her Jocobo Grûneberg iij sco. gl. heymelichen vnde tregelichen aus vorphelten gutern enphuret hat. (achtsb. b. j. 1415.) Heimsuchung, d. i. iiberfall in dem befriedeten hause, wurde auch mit der acht bestraft: 'Junge Melczer, Regils Wollensleer, Hannus der Weispeterinne, Nickel Schefer, Petir Czocheris Peschils son, Junge Firleie sein jn die ochte geton dorumme das sie Mertin Han uon der kurssen geheymsucht haben vnde in sinen vîrphelen bîe gerochenen fwher bie nacht in gebrochen haben bie scloffen- der dît vnde obel gehandelt vnde denselbin gewundt haten vor des gerichtes boten vnde der stat dînern als man sie uor recht füren solde vnde alle ire helfere seint ouch in derselben ochte.' (achtsb. a. a. o.) Auch die welche wegelagerten wurden geächtet: Mathis Strobe uel Wûcherer, Chige Hannos, Cleine Nickel vnde ire hel- fere seint in die ochte geton dorvmme das sie Junge Niczhen vnde Mertin Meissener seinen knecht vnde Frenzil Wollebin mit freuele 53*
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421 gewelogert haben vnde gelemet vnde gewundet haben wider ge- saczt recht vnde wider des Rotez jerliches gebot." achtsb. b. j. 1415.) Man sieht aus den letzten worten dass schon damals, 1415, alljährliche vorlesung der stadtgesetze statt fand. Der Sachsenspie- gel setzt auf friedebruch die strafe des enthauptens. Il. art. 13. Der vermehrte Sachsenspiegel unterscheidet drei arten heimsuchung (Lib. II. cap. 3. dist. 2. cod. gorlic.*) Heymsuche vnde vridebruch des huses is dreyerleie merclich vnde nothaftig, die erste ist die der dem andern louft vor sin hus mit gewapenetir hand freueli- chen vnd eyschit en her vz; — die andir heimsuchunge vnde fre- debruch ist der dem andern louftfreuelichin syn huz mit gewapen- tir hant vnde mit vnrechtir gewalt, vnvorclait vor syme richter tages adir nachtes vnd vehit en desir in der hanthaften tat vnde tut drystund sin gerufte da czu vnde bestellt daz mit sinen schrey mannen die er darzu gehabin mag ymme weichbilde adir ymme lantrecht, vnde brengit den mit syme geschrei vor gerichte ab er vor gerichte nicht mit em (käme) so lade er daz gerichte darczu mit sinen baten wer die syn, den sal man vor dertûr ein gerichte siczczen, vorwint er en do selb sibende siner schrei manne, so wirt im vorteilt, daz er em den hals sulle abeslan uff dem swelle**) er uswert, vnde sal den corpir vndir der swellin er vs czihen so daz er eyne grube vndir dem swelle mache da er-en vz geczihen mag. daz gerichte sal ouch nicht irlovben daz man den corper ubir den swelle vz czihe vmme daz daz er die not vnde die sma- heit an ieme (der schwelle) getan hat. Die dritte heymsuchunge ist die wer do louft vreuelichen eynir ader mer lyte an eynes hus vnd stormen da geweldiglichen an mit uffstossen toren vnde venstern aberyssin vnde man daz hus wuntschert, wer dez sine schreimanne gehaben mag vnde vehet der icht in der hanthaften tat vnde brengit darczu en, er richte czu sime halse als vorgeschre- bin ist uf dem swelle.***) 10. richten noch Fredis rechte. vgl. Sachsensp. III, 36. 45. *) Homeyers verz. deutscher rechtsb. no. 169. **) swelle als neutr. vgl. Grimm gramm III. p. 431. ***) Vgl. Grimm rechtsa. s. 679. 726. Später wurde weniger umständlichkeit angewendet, um die heiligkeit der schwelle zu erhalten. 1659 hatte sich in Senftenberg ein lahmer schneider in s. hause erschossen; man hat ihn auf seinem schemmel fast 14 tage sitzen lassen bis das urtheil kam, worauf der scharfrichter ihn mit seinem s chemmel durch ein loch unterm stubenfenster hinauswarf und verscharrte. Annal. Senftenb. Kreysig. V. 94.
421 gewelogert haben vnde gelemet vnde gewundet haben wider ge- saczt recht vnde wider des Rotez jerliches gebot." achtsb. b. j. 1415.) Man sieht aus den letzten worten dass schon damals, 1415, alljährliche vorlesung der stadtgesetze statt fand. Der Sachsenspie- gel setzt auf friedebruch die strafe des enthauptens. Il. art. 13. Der vermehrte Sachsenspiegel unterscheidet drei arten heimsuchung (Lib. II. cap. 3. dist. 2. cod. gorlic.*) Heymsuche vnde vridebruch des huses is dreyerleie merclich vnde nothaftig, die erste ist die der dem andern louft vor sin hus mit gewapenetir hand freueli- chen vnd eyschit en her vz; — die andir heimsuchunge vnde fre- debruch ist der dem andern louftfreuelichin syn huz mit gewapen- tir hant vnde mit vnrechtir gewalt, vnvorclait vor syme richter tages adir nachtes vnd vehit en desir in der hanthaften tat vnde tut drystund sin gerufte da czu vnde bestellt daz mit sinen schrey mannen die er darzu gehabin mag ymme weichbilde adir ymme lantrecht, vnde brengit den mit syme geschrei vor gerichte ab er vor gerichte nicht mit em (käme) so lade er daz gerichte darczu mit sinen baten wer die syn, den sal man vor dertûr ein gerichte siczczen, vorwint er en do selb sibende siner schrei manne, so wirt im vorteilt, daz er em den hals sulle abeslan uff dem swelle**) er uswert, vnde sal den corpir vndir der swellin er vs czihen so daz er eyne grube vndir dem swelle mache da er-en vz geczihen mag. daz gerichte sal ouch nicht irlovben daz man den corper ubir den swelle vz czihe vmme daz daz er die not vnde die sma- heit an ieme (der schwelle) getan hat. Die dritte heymsuchunge ist die wer do louft vreuelichen eynir ader mer lyte an eynes hus vnd stormen da geweldiglichen an mit uffstossen toren vnde venstern aberyssin vnde man daz hus wuntschert, wer dez sine schreimanne gehaben mag vnde vehet der icht in der hanthaften tat vnde brengit darczu en, er richte czu sime halse als vorgeschre- bin ist uf dem swelle.***) 10. richten noch Fredis rechte. vgl. Sachsensp. III, 36. 45. *) Homeyers verz. deutscher rechtsb. no. 169. **) swelle als neutr. vgl. Grimm gramm III. p. 431. ***) Vgl. Grimm rechtsa. s. 679. 726. Später wurde weniger umständlichkeit angewendet, um die heiligkeit der schwelle zu erhalten. 1659 hatte sich in Senftenberg ein lahmer schneider in s. hause erschossen; man hat ihn auf seinem schemmel fast 14 tage sitzen lassen bis das urtheil kam, worauf der scharfrichter ihn mit seinem s chemmel durch ein loch unterm stubenfenster hinauswarf und verscharrte. Annal. Senftenb. Kreysig. V. 94.
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422 — 21. — 29. 385, 11. 385, 16. 384, 13. dy vorgeschrebin drey sachin. Diese drei dinge" des stadtrechts verordnen erhaltung des friedens im hause, auf weg und strassè und in der familie. Sie weisen auf die uranfänglichen verhält- nisse einer stadtgemeinde hin und sind den neuern statuten wol des alters halben und weil sie die grundpfeiler der innern ordnung bilden, vorangesetzt. Sie konnten durch den vogt (advocatus, kö- niglichen richter, erbrichter) auch auf dem lande geboten werden. Unter land aber ist hier der zu Görlitz gehörige landkreis, Gör- litz stadt und land, gemeint. — Möglich dass die alten dreidinge der dorfgerichte ähnlichen inhaltes gewesen sind. Ihre neuere form. welche sich auf die pflichten gegen gott, obrigkeit und ne- benmenschen bezieht, ist wol nicht über die reformation hinauszu- setzen. — Vgl. auch den anfang der ältesten kamenzer willkiir in Bönisch topograph. I. s. 153. — 15. Hier fängt der text der neuern statuten an, welcher durch spätere zusätze C. D. vermehrt worden ist. Ouch sal nymandt zeu keyme orlewge — fredis willen. Bei entste- hendem streite (orlewge vgl. Oberlin) oder auflaufe (geczoge) sollen nur die sich einfinden welche dazu berufen sind. An wirklichen krieg und heereszug ist hierbei nicht zu denken, vielmehr nur an tumult in der stadt, wie unten art. 9. (385. 22.) myt worffeln- kotten. kottenspiel, nd. kotenspel, knöcheln, wurde auch mit wirfeln gespielt, welche aber nur an vier seiten bezeich- net waren, wie die talus der Römer. cf. Frisch b. w. köten. Item wer eyme wirte vnbereyth — Wenn einer einem wirthe ohne bezalung heimlich entwiche, so mag der Wirth, wen er im hau- fen an derselben zeche (orthe örte) ergreift, in den stock (gefäng- niss, cippus) führen lassen. 'vyr geslet’ — Nach der alten ganzen uhr, welche mit der 24. stunde abends, jetziger rechnung der 6ten den tag beschloss und hora prima um 7 uhr begann. Vier uhr fällt also auf die 10. stun- de nachts. In Görlitz finden wir die schlaguhr auf dem rathhaus- thurme schon in den ältesten rechnungen ; beim j. 1386 ist angeführt : ex ruptu venti horologium fuit destructum, pro reformacione ejus 1 sco. — 1379 werden gewichte zu dem seger gegossen. Schon 1516 fertigte ein schlosser eine halbe uhr für den klosterthurm. 1584 wurde die ganze uhr abgeschafft. vgl. laus. monatsschr. 1793. II. p. 203. flgde. Pescheck gesch. v. Žittau. II. p. 114. geerbitter man, angesessener, mit erbgute angesessener mann ; ghegoedt ende geerft’ ist eine nd. formel. 26. scherpper dolche, von scherp scharf. — 8.
422 — 21. — 29. 385, 11. 385, 16. 384, 13. dy vorgeschrebin drey sachin. Diese drei dinge" des stadtrechts verordnen erhaltung des friedens im hause, auf weg und strassè und in der familie. Sie weisen auf die uranfänglichen verhält- nisse einer stadtgemeinde hin und sind den neuern statuten wol des alters halben und weil sie die grundpfeiler der innern ordnung bilden, vorangesetzt. Sie konnten durch den vogt (advocatus, kö- niglichen richter, erbrichter) auch auf dem lande geboten werden. Unter land aber ist hier der zu Görlitz gehörige landkreis, Gör- litz stadt und land, gemeint. — Möglich dass die alten dreidinge der dorfgerichte ähnlichen inhaltes gewesen sind. Ihre neuere form. welche sich auf die pflichten gegen gott, obrigkeit und ne- benmenschen bezieht, ist wol nicht über die reformation hinauszu- setzen. — Vgl. auch den anfang der ältesten kamenzer willkiir in Bönisch topograph. I. s. 153. — 15. Hier fängt der text der neuern statuten an, welcher durch spätere zusätze C. D. vermehrt worden ist. Ouch sal nymandt zeu keyme orlewge — fredis willen. Bei entste- hendem streite (orlewge vgl. Oberlin) oder auflaufe (geczoge) sollen nur die sich einfinden welche dazu berufen sind. An wirklichen krieg und heereszug ist hierbei nicht zu denken, vielmehr nur an tumult in der stadt, wie unten art. 9. (385. 22.) myt worffeln- kotten. kottenspiel, nd. kotenspel, knöcheln, wurde auch mit wirfeln gespielt, welche aber nur an vier seiten bezeich- net waren, wie die talus der Römer. cf. Frisch b. w. köten. Item wer eyme wirte vnbereyth — Wenn einer einem wirthe ohne bezalung heimlich entwiche, so mag der Wirth, wen er im hau- fen an derselben zeche (orthe örte) ergreift, in den stock (gefäng- niss, cippus) führen lassen. 'vyr geslet’ — Nach der alten ganzen uhr, welche mit der 24. stunde abends, jetziger rechnung der 6ten den tag beschloss und hora prima um 7 uhr begann. Vier uhr fällt also auf die 10. stun- de nachts. In Görlitz finden wir die schlaguhr auf dem rathhaus- thurme schon in den ältesten rechnungen ; beim j. 1386 ist angeführt : ex ruptu venti horologium fuit destructum, pro reformacione ejus 1 sco. — 1379 werden gewichte zu dem seger gegossen. Schon 1516 fertigte ein schlosser eine halbe uhr für den klosterthurm. 1584 wurde die ganze uhr abgeschafft. vgl. laus. monatsschr. 1793. II. p. 203. flgde. Pescheck gesch. v. Žittau. II. p. 114. geerbitter man, angesessener, mit erbgute angesessener mann ; ghegoedt ende geerft’ ist eine nd. formel. 26. scherpper dolche, von scherp scharf. — 8.
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423 — 42. 387, 9. — 39. dy vnendelich sein vnd lebin, welche keinen bestimmten wohnsitz haben, vagabonden, wildfänge. Ouch sal kein bottener allerleye Gefesse — Die alten handwerksge- setze der böttcher zu Görlitz von 1412 besagen hieriiber: Dornoch do habe wir hantwergmeister vnde Bottener, diss geboth genomen von unseren heren, das wir die vass vnde das gefesse sullen ma- chen nach der stat modil vnde mosse, Also sein halbe fuder, fir- tele, sechczenteile, halbe vnd rôgelinge. Vnde dy tonnen nicht aus czu rôcken, bey deser busse, vom halben fuder eynen gro- schen vnde auch vom firteile, ader von dem sechezendeteile vnd vom halben von iglichem eynen halben groschen, von den vorrogk- ten tonnen eyn pfund wachs vnd von iglichem vngerechten gefese 1 ph. wachs. gequosse, quosse, quesse (391. 2.) vgl. Frisch b. w. qvas, epulae profusae. Ouch hat ein yderman lies Ouch sal ein y. nicht brewen trenckebyr noch Merzin, kein bierhofsbesitzer darf mehr biere brauen als nach aussetzung seiner gerechtigkeit ihm zustehen. Trenckebier ist gewöhnliches einfaches, merzen aber das noch jetzt gekannte märzbier. Judencziith — die stunde des abends von welcher an die Juden sich nicht mehr auf der strasse blicken lassen durften. vgl. Hiillmann städtewesen II. s. 86. vnroth ader pletzce — unrath nennt man in der Lausitz dünne ku- chen, welche in milch oder andere getränke eingetaucht und ge- gessen werden. Mit zimmt vermischt heissen sie zimmtplätze. In der kamenzer willkiir: Es sal hinfurdir keyne sechswocheryn fladen pletze, werge unrad nach keinerleye bagkken. (Bönisch a. o. s. 156.) man habe denne den hut abegenomen. Noch jetzt wird in Görlitz an den Wochenmärkten ein hut ausgehangen und so lange er aus- hängt, dirfen höken und andere händler keine lebensmittel aufkau- fen, um die preise nicht zu erhöhen und den allgemeinen markt- verkehr zu storen. Ueber die bedeutung des hutes als symbol vgl. Grimm rechtsa. s. 148. ff. noger lies nogwer, nachbar. schönwerg, köstliches pelzwerk, ogl. Hüllmann städtewesen I. s. 56. preisen, prîsen, prîsgen, die lappen an den ärmeln, welche oft so lang waren dass sie die erde berührten. Vgl. Limpurg. chron. s. 19. hubel, kleine hauben, häubchen. — 39. achten und obirsloen, würdern und schätzen. 391, 23. 393, 22. Von der frauen u. jungfrawen gebende. Gebende, bänder, kopf 388, 14. — 23. 389, 22. 390, 6. 32. 38. 386, 6. — 20.
423 — 42. 387, 9. — 39. dy vnendelich sein vnd lebin, welche keinen bestimmten wohnsitz haben, vagabonden, wildfänge. Ouch sal kein bottener allerleye Gefesse — Die alten handwerksge- setze der böttcher zu Görlitz von 1412 besagen hieriiber: Dornoch do habe wir hantwergmeister vnde Bottener, diss geboth genomen von unseren heren, das wir die vass vnde das gefesse sullen ma- chen nach der stat modil vnde mosse, Also sein halbe fuder, fir- tele, sechczenteile, halbe vnd rôgelinge. Vnde dy tonnen nicht aus czu rôcken, bey deser busse, vom halben fuder eynen gro- schen vnde auch vom firteile, ader von dem sechezendeteile vnd vom halben von iglichem eynen halben groschen, von den vorrogk- ten tonnen eyn pfund wachs vnd von iglichem vngerechten gefese 1 ph. wachs. gequosse, quosse, quesse (391. 2.) vgl. Frisch b. w. qvas, epulae profusae. Ouch hat ein yderman lies Ouch sal ein y. nicht brewen trenckebyr noch Merzin, kein bierhofsbesitzer darf mehr biere brauen als nach aussetzung seiner gerechtigkeit ihm zustehen. Trenckebier ist gewöhnliches einfaches, merzen aber das noch jetzt gekannte märzbier. Judencziith — die stunde des abends von welcher an die Juden sich nicht mehr auf der strasse blicken lassen durften. vgl. Hiillmann städtewesen II. s. 86. vnroth ader pletzce — unrath nennt man in der Lausitz dünne ku- chen, welche in milch oder andere getränke eingetaucht und ge- gessen werden. Mit zimmt vermischt heissen sie zimmtplätze. In der kamenzer willkiir: Es sal hinfurdir keyne sechswocheryn fladen pletze, werge unrad nach keinerleye bagkken. (Bönisch a. o. s. 156.) man habe denne den hut abegenomen. Noch jetzt wird in Görlitz an den Wochenmärkten ein hut ausgehangen und so lange er aus- hängt, dirfen höken und andere händler keine lebensmittel aufkau- fen, um die preise nicht zu erhöhen und den allgemeinen markt- verkehr zu storen. Ueber die bedeutung des hutes als symbol vgl. Grimm rechtsa. s. 148. ff. noger lies nogwer, nachbar. schönwerg, köstliches pelzwerk, ogl. Hüllmann städtewesen I. s. 56. preisen, prîsen, prîsgen, die lappen an den ärmeln, welche oft so lang waren dass sie die erde berührten. Vgl. Limpurg. chron. s. 19. hubel, kleine hauben, häubchen. — 39. achten und obirsloen, würdern und schätzen. 391, 23. 393, 22. Von der frauen u. jungfrawen gebende. Gebende, bänder, kopf 388, 14. — 23. 389, 22. 390, 6. 32. 38. 386, 6. — 20.
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424 394, 31. 395, 1. 395, 38. 398, 19. — 41. 399, 35. 400, 15. schmuck und dann schmuck üiberhaupt; vgl.nibelungelied 2363, 541. 'Si hete ane gebende ein schappel vffe von cle', Tristan v. 17617. Kleiderordnungen anderer städte sind angefihrt bci Hüllmann IV. s. 137 ff. Pescheck gesch. v. Zittau II. s. 133 ff. furen lies faren,’ auf den schlitten fahren. Von wirthschaften zeu bestellen — wirthschaft, hochzeit. Viele hochzeitsordnungen anderer städte erwähnt Hüllmann a. o. s. 155 ff. Bautzner, laus. magaz. 1781. s. 198. Löbauer, Weinarts rechte und gewohnh. IV. 288. — von Zittau vgl. Pescheck gesch. des frauenlebens s. 19. Beriihmt war das nürnberger hochzeitsbüchlein von 1485, gebessert 1526, abgedruckt in Sibenkees materialien II. s. 449. ff. Die bibliothek des görlitzer raths besitzt eine handschrift*) dieser hochzeitsordnung, weche aber älter ist als die des gedruck- ten hochzeitsbiichleins, nehmlich am schlusse ist angegeben: Actum feria Quinta post Erhardi Anno dom. etc. quinqua- gesimo Tertco (1453.) Sie weicht bedeutend von dem drucke in Siebenkees mater. ab. dy letzce ader eegeld — Ehegeld riihrte aus alter zeit wo die ehe noch ein kauf war. vgl. Grimm rechtsa. s. 420 ff. Es war in eine letze, letzung, ergötzlichkeit mit speis und trank umgewandelt wor- den; der alte name aber hatte sich noch erhalten. beschreyen, das feuer kund machen, feuer! schreien. vgl. n. laus. mag. XV. s. 225. scule noch aytzuchte; — scule wie schule oder schulinge geheimer ort, latibulum. vgl. brem. wörterb. IV. 708. von schulen delitescere ; also wol abtritt ; brem. wörterb. hat die bedeut. wetterdach. aytzucht — abzucht. weissin malcz — waizen-malz. langwelle, jetzt lampel, jensch oder trinken genannt, vgl. Antons oberl. idiot. 2. st. 5. 8. in andern gegenden langfel oder lampfel, — ist der auf- oder nachguss beim biere, welcher wenig kraft hat und daher spottweise lange-welle genannt wurde. *) Bibl. msc. 4° no. 29. pergamthds. 10 fol. mit bemerkungen von Frauen- burgs hand.
424 394, 31. 395, 1. 395, 38. 398, 19. — 41. 399, 35. 400, 15. schmuck und dann schmuck üiberhaupt; vgl.nibelungelied 2363, 541. 'Si hete ane gebende ein schappel vffe von cle', Tristan v. 17617. Kleiderordnungen anderer städte sind angefihrt bci Hüllmann IV. s. 137 ff. Pescheck gesch. v. Zittau II. s. 133 ff. furen lies faren,’ auf den schlitten fahren. Von wirthschaften zeu bestellen — wirthschaft, hochzeit. Viele hochzeitsordnungen anderer städte erwähnt Hüllmann a. o. s. 155 ff. Bautzner, laus. magaz. 1781. s. 198. Löbauer, Weinarts rechte und gewohnh. IV. 288. — von Zittau vgl. Pescheck gesch. des frauenlebens s. 19. Beriihmt war das nürnberger hochzeitsbüchlein von 1485, gebessert 1526, abgedruckt in Sibenkees materialien II. s. 449. ff. Die bibliothek des görlitzer raths besitzt eine handschrift*) dieser hochzeitsordnung, weche aber älter ist als die des gedruck- ten hochzeitsbiichleins, nehmlich am schlusse ist angegeben: Actum feria Quinta post Erhardi Anno dom. etc. quinqua- gesimo Tertco (1453.) Sie weicht bedeutend von dem drucke in Siebenkees mater. ab. dy letzce ader eegeld — Ehegeld riihrte aus alter zeit wo die ehe noch ein kauf war. vgl. Grimm rechtsa. s. 420 ff. Es war in eine letze, letzung, ergötzlichkeit mit speis und trank umgewandelt wor- den; der alte name aber hatte sich noch erhalten. beschreyen, das feuer kund machen, feuer! schreien. vgl. n. laus. mag. XV. s. 225. scule noch aytzuchte; — scule wie schule oder schulinge geheimer ort, latibulum. vgl. brem. wörterb. IV. 708. von schulen delitescere ; also wol abtritt ; brem. wörterb. hat die bedeut. wetterdach. aytzucht — abzucht. weissin malcz — waizen-malz. langwelle, jetzt lampel, jensch oder trinken genannt, vgl. Antons oberl. idiot. 2. st. 5. 8. in andern gegenden langfel oder lampfel, — ist der auf- oder nachguss beim biere, welcher wenig kraft hat und daher spottweise lange-welle genannt wurde. *) Bibl. msc. 4° no. 29. pergamthds. 10 fol. mit bemerkungen von Frauen- burgs hand.
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B. GOERLITZER RECHTSBUCH.
B. GOERLITZER RECHTSBUCH.
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1. Von drierhande recht. div gescribin sint. Daz reclt ist drier hande. Gotis recht ist daz eine. Markit recht daz andir. Lantrecht daz dritte. Gotis recht ist das got gesazt hat. daz der man sin wib vnde sin kint minne vnde 5 nere. Markitrecht ist daz die markit livte vndir in zo rechte gesazt habin. Alse die von magdeburch. vnde die von colne. vnde die von andirn stetin. Lant recht. daz lant livte gesazt habin. Also hie bevore do sie mit ein andir orlovgiten. do saztin sie daz recht vndir in swer in deme or- 10 lovge gevangin worde daz man den mit Silbere odir mit eime andirin geuangin ledigite. vnde of des nicht gesche. daz man in zo dienine behielde. Svmeliche livte sprechint daz von cayn der livte eigenscaft komin si. des ne mag nicht wesin. wande alliz sin geslechte vordarf. Andire livte sprechin daz sie von 15 kame komin si. vnde des nist nicht. wande von chamis ge- slechte manigin kuninc vnde manigir vorste komin ist dan von den andirn zwein brodirin wande an den kunigen vnde an den vorstin ne ist ne hein eigenschaft. Ouch sprechin svmelivte daz die eigenschaft von esau komin si. wande von sime bro- 20 dere iacob ist gescribin daz sin vatir zo ime spreche. du solt wesin diner brodir herre. des nist nicht. wande ydumey div livte hattin kunninge vnde vorstin die von esav geslechte komin warin. 1. vgl. saechs. weichb. 1. 2. 9. orlovgiten vgl. s. 384, 21. u. anmerk. 9. swer in deme orlovge gevangin worde, wer in dem kriege gefangen wurde, cf. Sachsensp. III. 42. na rechter warheit so hevet egenscap begin von ge- drange vnde von vengnisse vnde von unrechter walt. 12. von cayn, of. Sachsensp. l. c. wo auch die ibrigen meinungen vom ursprunge der unfreiheit ziemlich übereinstimmend angegeben sind. 54
1. Von drierhande recht. div gescribin sint. Daz reclt ist drier hande. Gotis recht ist daz eine. Markit recht daz andir. Lantrecht daz dritte. Gotis recht ist das got gesazt hat. daz der man sin wib vnde sin kint minne vnde 5 nere. Markitrecht ist daz die markit livte vndir in zo rechte gesazt habin. Alse die von magdeburch. vnde die von colne. vnde die von andirn stetin. Lant recht. daz lant livte gesazt habin. Also hie bevore do sie mit ein andir orlovgiten. do saztin sie daz recht vndir in swer in deme or- 10 lovge gevangin worde daz man den mit Silbere odir mit eime andirin geuangin ledigite. vnde of des nicht gesche. daz man in zo dienine behielde. Svmeliche livte sprechint daz von cayn der livte eigenscaft komin si. des ne mag nicht wesin. wande alliz sin geslechte vordarf. Andire livte sprechin daz sie von 15 kame komin si. vnde des nist nicht. wande von chamis ge- slechte manigin kuninc vnde manigir vorste komin ist dan von den andirn zwein brodirin wande an den kunigen vnde an den vorstin ne ist ne hein eigenschaft. Ouch sprechin svmelivte daz die eigenschaft von esau komin si. wande von sime bro- 20 dere iacob ist gescribin daz sin vatir zo ime spreche. du solt wesin diner brodir herre. des nist nicht. wande ydumey div livte hattin kunninge vnde vorstin die von esav geslechte komin warin. 1. vgl. saechs. weichb. 1. 2. 9. orlovgiten vgl. s. 384, 21. u. anmerk. 9. swer in deme orlovge gevangin worde, wer in dem kriege gefangen wurde, cf. Sachsensp. III. 42. na rechter warheit so hevet egenscap begin von ge- drange vnde von vengnisse vnde von unrechter walt. 12. von cayn, of. Sachsensp. l. c. wo auch die ibrigen meinungen vom ursprunge der unfreiheit ziemlich übereinstimmend angegeben sind. 54
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429 2. Von iob. Iob der richsite ouch uiertich iar nach siner uillat. Der konnig herodes was ovch von ydumea. ovch sprechint syme livte daz div eigenschaft von den gisilin komin si. des nist nicht. wan of ein uolc einem andirn volke sine gisle sezte vor dienst. odir vor gelobide vnde of sie die nicht ne ledigetin. die gisle werin vnschuldich an disen dingin. Man lisit ouch daz der erste kvnnig nemrot von babylonie allir erst begonde die livte zo vane. daz ne quam von ne heine rechte. svndir von vnrech- tir gewalt. vnde von der livte misse tat Jz wart hievor zo 10 rechte gesazt. of ein fri man ein eigen wif neme. odir ein vri wib einen eigen man neme. daz diz geslechte daz dar abe queme alliz vri were. dar na saztin die vorstin vnde die gewaldigin herrin vndir in selbin vnde nicht mit der gemeinen livte rate. so gethan geslechte vorder mere der eigenschaft volgite vnde 15 nicht der uriheit Dar na saztin sie abir vndir in selbin. of ein eigin man ein eigin wif neme. daz dit man cunne den vatir. vnt daz wif cunne der mütir volgite. Nu sagin abir die livte daz die vorstin bi keiser friderichis zitin vndir in seztin. ob ein eigin man ein eigin wip nimit daz beide wip cunne vnde man cunne. 20 swaz von in kvmit der mutir volge. vnde dem vatir. doch ist daz vor gote vnrecht. wandiz al eine von den vorstin vnde von den herrin gesazt is. vnde nicht von allin livten. wande got selbe den meni- schin geschaffin hat. ime selbin zo bilde vnde zo einer gelichinis- se vnde mit sinen eigen blute geledigit vnde geurigit hat. Wer 25 mochte eine so groze ledigunge vnde eine so groze uriheit wider zo einer eiginschaft gemachin. Swelichir hande recht hie beuorn daz ge- meine uolc ime selbin sazte. daz stetigit der kunnic vnde geuestit eime ieglicheme lande. do beschiendin sie der sazzin recht. swer so mit dem banne des babistis odir der biscoppe odir der papin von der 30 meinschaft der cristenheit gesvndir wird. alein beliuit her also ein iar odir zwei. odir manigir her ne vor livsit damite wedir sine uriheit noch sin len noh sin erbe. Swer abir des kunigis ban beliuit iar vnde tach der vorlivsit sine ere vnde ouch sin recht vnde sine uriheit vnde sin erbe vnde sin len. er ne mac 35 5 2. Iob der richsite er regirte: of. Ssp. III. 42. Weichb. 2. 10. Jz wart hie 17. man cunne männliche nachkommenschaft, wif cunne cf. Weichb. 3. weibliche n. 28. keiser friderich. Diese erwähnung kaiser Friedrichs beweisst dass das rechtsbuch nach 1190 verfasst worden ist. vgl. hierz. Ssp. III. 73. 30. bann des babistis ogl. Wb. 5. Wb. 3. 21. vnde nicht dem v.
429 2. Von iob. Iob der richsite ouch uiertich iar nach siner uillat. Der konnig herodes was ovch von ydumea. ovch sprechint syme livte daz div eigenschaft von den gisilin komin si. des nist nicht. wan of ein uolc einem andirn volke sine gisle sezte vor dienst. odir vor gelobide vnde of sie die nicht ne ledigetin. die gisle werin vnschuldich an disen dingin. Man lisit ouch daz der erste kvnnig nemrot von babylonie allir erst begonde die livte zo vane. daz ne quam von ne heine rechte. svndir von vnrech- tir gewalt. vnde von der livte misse tat Jz wart hievor zo 10 rechte gesazt. of ein fri man ein eigen wif neme. odir ein vri wib einen eigen man neme. daz diz geslechte daz dar abe queme alliz vri were. dar na saztin die vorstin vnde die gewaldigin herrin vndir in selbin vnde nicht mit der gemeinen livte rate. so gethan geslechte vorder mere der eigenschaft volgite vnde 15 nicht der uriheit Dar na saztin sie abir vndir in selbin. of ein eigin man ein eigin wif neme. daz dit man cunne den vatir. vnt daz wif cunne der mütir volgite. Nu sagin abir die livte daz die vorstin bi keiser friderichis zitin vndir in seztin. ob ein eigin man ein eigin wip nimit daz beide wip cunne vnde man cunne. 20 swaz von in kvmit der mutir volge. vnde dem vatir. doch ist daz vor gote vnrecht. wandiz al eine von den vorstin vnde von den herrin gesazt is. vnde nicht von allin livten. wande got selbe den meni- schin geschaffin hat. ime selbin zo bilde vnde zo einer gelichinis- se vnde mit sinen eigen blute geledigit vnde geurigit hat. Wer 25 mochte eine so groze ledigunge vnde eine so groze uriheit wider zo einer eiginschaft gemachin. Swelichir hande recht hie beuorn daz ge- meine uolc ime selbin sazte. daz stetigit der kunnic vnde geuestit eime ieglicheme lande. do beschiendin sie der sazzin recht. swer so mit dem banne des babistis odir der biscoppe odir der papin von der 30 meinschaft der cristenheit gesvndir wird. alein beliuit her also ein iar odir zwei. odir manigir her ne vor livsit damite wedir sine uriheit noch sin len noh sin erbe. Swer abir des kunigis ban beliuit iar vnde tach der vorlivsit sine ere vnde ouch sin recht vnde sine uriheit vnde sin erbe vnde sin len. er ne mac 35 5 2. Iob der richsite er regirte: of. Ssp. III. 42. Weichb. 2. 10. Jz wart hie 17. man cunne männliche nachkommenschaft, wif cunne cf. Weichb. 3. weibliche n. 28. keiser friderich. Diese erwähnung kaiser Friedrichs beweisst dass das rechtsbuch nach 1190 verfasst worden ist. vgl. hierz. Ssp. III. 73. 30. bann des babistis ogl. Wb. 5. Wb. 3. 21. vnde nicht dem v.
Strana 430
430 ovch des bannis nicht ledich werdin her ne stecke zo rechtir iùst. sinen schaft vntzwei inzwischin zwein herrin zweier kün- nige. die widir ein andir orlovgin. Ob ein phafe odir ein geistlich man wirt gesen mit wertlichme hare. vnde mit wert- lichin cleiderin. den sal man haldin vor einen leien. wedir der babist noch der keisir die ne mügin von ir mùtwillin von eime unechtin kinde einen unechtin sun nicht gemachin. wande si mit in. die echtin sune vnde die erbin irs erbis rovbitin. noch ne hein der sin recht vorlorn hat. wan den volkomin livtin walt to gesche. uf sie castif uf sie sprechin. 3. Div sazvnge. Ein iegelich sazze mac bin drizich iarin vnde binnin iare vnde tage sinir clage beginnin beit er icht langir so ne mac her nicht beginnin. Swelich man auir ein swaf is. swie lange der 15 beitit der mac siner clage beginnin. vnde vor nuwin alse ein künnig. al die wile er lebit. wande er sin erbe an den künnic erbit ob er ne heinen sun ne hat. noh ne heinen erbin. von sinis vatir halbin. Swer sine uriheit vor kerit in eine eiginscaft der hat uri recht vnde eigin recht vorlorn. alleine werdin vndir 20 wilen zwein richtarin zwei gewette vmbe eine schult gegebin. dar vmme ne volgin einem man zwo buze nicht vmme eine schult. iz ne volgit zwein mannin ir byze nicht vmme eine schult. Swer so eine mule buwit an eime vliezendin wazzire unbeidenthaluin zwischin den ouerin. da man die eingeslagine 25 pele siet. da sol er die uischere hegin in bouin. also daz sie den vmme sezzin mit ime gemeine sie. 4. Von me zolle. Swer ouir einen uort einis wazziris geit odir ritet. der ne sol cheinen zoln gebin wan iegelich ulizinde wazzir heizet des 2. iust, justa sc. pugna, tjost, tjust, der zweikampf. — Ausforderung mittelst aufsteckung des speeres. vgl. Grimm rechtsalt. p. 163. 3. Ob ein phafe — mit werltlichme hare — vgl. Ssp. III. 2. 7. unechtin svn nicht gemachin soll wol heissen einen echtin svn nicht gemachin. 10. castif wie gastif (Grimm gr. II.734.) steif,fest, schr. uf sie sprechin ebend. IV. 836. 12. Ein iegelich sazze ein jeder Sachse, vgl. Sachsensp. I. 29. An egene unde an huven mach sik die sasse verswigen binnen drittich jaren vnde jar vnde dage vnde er nicht. Dat rike unde svavee ne mogen sik nümmer verswigen an irme erve, de wile se't getugen mogen. 13. beiter icht wartet er etwas. of. Martin von Bolkenhain p. 354, 22. 18. Swer — vorkerit wer sich selbst in knechtschaft begiebt. 1gl. Grimm r. a. p. 327. 328. 29. Wan — gebin. — swelk water strames vlût dat is gemene tovarene unde to vischene inne. Ssp. II. 28.
430 ovch des bannis nicht ledich werdin her ne stecke zo rechtir iùst. sinen schaft vntzwei inzwischin zwein herrin zweier kün- nige. die widir ein andir orlovgin. Ob ein phafe odir ein geistlich man wirt gesen mit wertlichme hare. vnde mit wert- lichin cleiderin. den sal man haldin vor einen leien. wedir der babist noch der keisir die ne mügin von ir mùtwillin von eime unechtin kinde einen unechtin sun nicht gemachin. wande si mit in. die echtin sune vnde die erbin irs erbis rovbitin. noch ne hein der sin recht vorlorn hat. wan den volkomin livtin walt to gesche. uf sie castif uf sie sprechin. 3. Div sazvnge. Ein iegelich sazze mac bin drizich iarin vnde binnin iare vnde tage sinir clage beginnin beit er icht langir so ne mac her nicht beginnin. Swelich man auir ein swaf is. swie lange der 15 beitit der mac siner clage beginnin. vnde vor nuwin alse ein künnig. al die wile er lebit. wande er sin erbe an den künnic erbit ob er ne heinen sun ne hat. noh ne heinen erbin. von sinis vatir halbin. Swer sine uriheit vor kerit in eine eiginscaft der hat uri recht vnde eigin recht vorlorn. alleine werdin vndir 20 wilen zwein richtarin zwei gewette vmbe eine schult gegebin. dar vmme ne volgin einem man zwo buze nicht vmme eine schult. iz ne volgit zwein mannin ir byze nicht vmme eine schult. Swer so eine mule buwit an eime vliezendin wazzire unbeidenthaluin zwischin den ouerin. da man die eingeslagine 25 pele siet. da sol er die uischere hegin in bouin. also daz sie den vmme sezzin mit ime gemeine sie. 4. Von me zolle. Swer ouir einen uort einis wazziris geit odir ritet. der ne sol cheinen zoln gebin wan iegelich ulizinde wazzir heizet des 2. iust, justa sc. pugna, tjost, tjust, der zweikampf. — Ausforderung mittelst aufsteckung des speeres. vgl. Grimm rechtsalt. p. 163. 3. Ob ein phafe — mit werltlichme hare — vgl. Ssp. III. 2. 7. unechtin svn nicht gemachin soll wol heissen einen echtin svn nicht gemachin. 10. castif wie gastif (Grimm gr. II.734.) steif,fest, schr. uf sie sprechin ebend. IV. 836. 12. Ein iegelich sazze ein jeder Sachse, vgl. Sachsensp. I. 29. An egene unde an huven mach sik die sasse verswigen binnen drittich jaren vnde jar vnde dage vnde er nicht. Dat rike unde svavee ne mogen sik nümmer verswigen an irme erve, de wile se't getugen mogen. 13. beiter icht wartet er etwas. of. Martin von Bolkenhain p. 354, 22. 18. Swer — vorkerit wer sich selbst in knechtschaft begiebt. 1gl. Grimm r. a. p. 327. 328. 29. Wan — gebin. — swelk water strames vlût dat is gemene tovarene unde to vischene inne. Ssp. II. 28.
Strana 431
431 riches straze. dar vmme ne suln die schif. vnde alliz daz in deme wazzir uf vnde nidir ulivzit ne heinen zoln gebin. Swer abir ouir eine bruecke uerit vnde der brucke zoln nicht ne giet. der sol in uier ualt geldin. vnde swerit er daz er des zolnis nicht ne weste. so ne darf er uicht gebin. wan den rechtin zoln. Swer die montye von eime koninge vntfangin hat der ne sol sie nicht verwandilin die wile daz er lebet. iz ne si daz der künnig sterbe. vnde ein andir künnig werde gekorn. Daz wilt in deme walde vnde alle wilde vogile die hat allin livtin gemei- ne gegebin got. dar vmme ist daz vnrecht daz sie die vorstin 1o vnde die herrin gehegit habin. in iren waldin vnde in iren wi- sen. Doch ist das wizzintlich daz sie in drin endin zo sazzin in me lande die konige alleine gehegitin sin. in deme walde der die hart heizet. der andir cinen heide. der dritte div magit heide. svndir die vogele vnde die tier die die andir uogile vnde 15 die andir tier ezzin. Swer der andirn beclagit wirt. vnde der da wider vor sumit daz er der were nicht ne bitit dar mac der clagere sine clage wol merin vnde bezzerin. swar mite so er wil die wile er ime die were nicht getan ne hat. Swelich man ein kint. odir ein tore gewündit hat, odir irslagin. daz sol 20 ir vormundir mit rechtir schült bezzerin. vnde swelhen schadin sie getün. Swelich vorsprecke von nature vngespreche ist. der ne darf ne heime richtare wettin. of er sine rede andir warbe hebit. Phaffin vnde urowin vnde die des herschildis darbin. die ne mugin von rechte nicht richtere sin. Der richtar ne mac 25 ne heinen andirn man vor sich zo richtare sezzin. doch mac er wol einen vorsprechin wol bi. sich sezzin zo richtine. swenne man abir deheinem manne die eigenschaft sinis erbis uremeden sol. odir stetigin. odir de heinem manne daz lebin. odir die hant vorteilen. so ne mac daz des richtaris vorsprechin nicht 30 getün. svndir der richare müz dise dinc selbe uestinen odir vor- teilen. 5. Von den brudirin. Of zwene man odir manigir die brvdir sint. odir mage. erbe habint an eime eigine zo lihene. vnde sie selbin vndir siz- 35 zin. swelichir nach dem andirn vndir in der aldiste si. daz er 2. Swer abir — geldin. of. Ssp. II. 27. 6. montye, die münze, das münz- recht. Ssp. II. 26. Penninge sal man vernien alse nie herren komet. 8. Daz wilt in deme walte u. s. w. of. Ssp. II. 61. 14. cinen Ssp. l. c. die heide to koyne. 19. Swelich man ein kint — vgl. Ssp. II. 65. 23. andir warbe, zum andern male.
431 riches straze. dar vmme ne suln die schif. vnde alliz daz in deme wazzir uf vnde nidir ulivzit ne heinen zoln gebin. Swer abir ouir eine bruecke uerit vnde der brucke zoln nicht ne giet. der sol in uier ualt geldin. vnde swerit er daz er des zolnis nicht ne weste. so ne darf er uicht gebin. wan den rechtin zoln. Swer die montye von eime koninge vntfangin hat der ne sol sie nicht verwandilin die wile daz er lebet. iz ne si daz der künnig sterbe. vnde ein andir künnig werde gekorn. Daz wilt in deme walde vnde alle wilde vogile die hat allin livtin gemei- ne gegebin got. dar vmme ist daz vnrecht daz sie die vorstin 1o vnde die herrin gehegit habin. in iren waldin vnde in iren wi- sen. Doch ist das wizzintlich daz sie in drin endin zo sazzin in me lande die konige alleine gehegitin sin. in deme walde der die hart heizet. der andir cinen heide. der dritte div magit heide. svndir die vogele vnde die tier die die andir uogile vnde 15 die andir tier ezzin. Swer der andirn beclagit wirt. vnde der da wider vor sumit daz er der were nicht ne bitit dar mac der clagere sine clage wol merin vnde bezzerin. swar mite so er wil die wile er ime die were nicht getan ne hat. Swelich man ein kint. odir ein tore gewündit hat, odir irslagin. daz sol 20 ir vormundir mit rechtir schült bezzerin. vnde swelhen schadin sie getün. Swelich vorsprecke von nature vngespreche ist. der ne darf ne heime richtare wettin. of er sine rede andir warbe hebit. Phaffin vnde urowin vnde die des herschildis darbin. die ne mugin von rechte nicht richtere sin. Der richtar ne mac 25 ne heinen andirn man vor sich zo richtare sezzin. doch mac er wol einen vorsprechin wol bi. sich sezzin zo richtine. swenne man abir deheinem manne die eigenschaft sinis erbis uremeden sol. odir stetigin. odir de heinem manne daz lebin. odir die hant vorteilen. so ne mac daz des richtaris vorsprechin nicht 30 getün. svndir der richare müz dise dinc selbe uestinen odir vor- teilen. 5. Von den brudirin. Of zwene man odir manigir die brvdir sint. odir mage. erbe habint an eime eigine zo lihene. vnde sie selbin vndir siz- 35 zin. swelichir nach dem andirn vndir in der aldiste si. daz er 2. Swer abir — geldin. of. Ssp. II. 27. 6. montye, die münze, das münz- recht. Ssp. II. 26. Penninge sal man vernien alse nie herren komet. 8. Daz wilt in deme walte u. s. w. of. Ssp. II. 61. 14. cinen Ssp. l. c. die heide to koyne. 19. Swelich man ein kint — vgl. Ssp. II. 65. 23. andir warbe, zum andern male.
Strana 432
432 daz len lihe. of die der daz len liet nach sime tode einen sün hat. der sun sol daz selbe len mit rechte lien. wan daz len von sinis vatir were an in geerbit is. Swaz so die vor varin vndir in nach ir mutwillen vnde nicht nach lanrechte kiesin vnde sez- zin daz die kùre ir nach kumelinge mùzin mit rechte wol bre- chin. Swelich man den andirn gevangin hat vnde in der ge- vancnisse heldit lengir den einen tag vnde eine nacht. also daz er in vor daz gerichte nicht uörit. odir daz er in dem bytile nicht antwerdit zo behaldine. vnde ob des gevangin urünt bin- nin der urist komit zo deme richtare vnde clagit ime daz sin urünt mit vnrechte gevangin si. der den man gevangin hat. der sol deme richtare vmme die vancnisse wettin. vnde dem ge- vangin sine buze gebin. vnde sol in ledich lazin. vnde den er von erst vmme die hant haftin tat mit gezivge vorwindin moch— te. den ne mac er da na nicht vorwindin. svndir mit campe. Ob ein man ein hus hat. odir ein burch. vnde ob sin gast odir sin urünt. uz sime huse ritit. vnt deheinem manne schadin tüt. vnde er nicht ritit dannin er uz reit des ne solder werd. nicht mit geldin. iz ne si daz er vmme die sache da uor her er ge- schuldigit were. Wirt abir der sculdige von den nach uol- gerin uf die burch geiagit vnde ob du burch den nach uolgerin nicht vor beslozzin wirt. so sol iz burch recht wedir dem wirte noch der schadin. werit man abir die burch vnde wirt si von den uiendin zo brochin, da ne darf man durch recht deme wirte ne heine bûze vmme tun. Ob abir div gewunnin wirt. vnde vn- gebrochin behaldin, vnde ob der wirt nicht zo hus hat so er widir komit so sol er sich vnde sin hus uf den heiligin vnt schuldigin. Swa vmme sus getane sache ein burch. odir ein hüs odir ein hof zo stort wirt mit gewalt kymit ir der wirt zo helfe so hat er sich vnd sin hüs vnschuldich gemachit. Jn swelchis mannis burch odir hus ein wif gevorit wirt die mit gewalt ge- nomen ist. vnde genotit. ne wirt die not da von dem wibe. odir von den nach volgerin mit dem geruchte nicht gekvndigit so ne schadit iz wedir dem wirte noch sime hüse. Jn swelchis mannis huse. odir in siner schunin. odir in siner wonunge ein divbe. vöndin wirt. der sol der wirt uf den heiligin vnschuldich werdin. Wirt aber in sime kelre odir in sime corn gadime. odir in siner kiste odir binnin sime beslozime gadime div divbe vònden. der sluzzil tragere sol man vor einen diep haldin. is ne si ein so getane divbe die man durch ein uenstir ingewerfin müge. 6 Ob ein man — of. Ssp. II. 72.
432 daz len lihe. of die der daz len liet nach sime tode einen sün hat. der sun sol daz selbe len mit rechte lien. wan daz len von sinis vatir were an in geerbit is. Swaz so die vor varin vndir in nach ir mutwillen vnde nicht nach lanrechte kiesin vnde sez- zin daz die kùre ir nach kumelinge mùzin mit rechte wol bre- chin. Swelich man den andirn gevangin hat vnde in der ge- vancnisse heldit lengir den einen tag vnde eine nacht. also daz er in vor daz gerichte nicht uörit. odir daz er in dem bytile nicht antwerdit zo behaldine. vnde ob des gevangin urünt bin- nin der urist komit zo deme richtare vnde clagit ime daz sin urünt mit vnrechte gevangin si. der den man gevangin hat. der sol deme richtare vmme die vancnisse wettin. vnde dem ge- vangin sine buze gebin. vnde sol in ledich lazin. vnde den er von erst vmme die hant haftin tat mit gezivge vorwindin moch— te. den ne mac er da na nicht vorwindin. svndir mit campe. Ob ein man ein hus hat. odir ein burch. vnde ob sin gast odir sin urünt. uz sime huse ritit. vnt deheinem manne schadin tüt. vnde er nicht ritit dannin er uz reit des ne solder werd. nicht mit geldin. iz ne si daz er vmme die sache da uor her er ge- schuldigit were. Wirt abir der sculdige von den nach uol- gerin uf die burch geiagit vnde ob du burch den nach uolgerin nicht vor beslozzin wirt. so sol iz burch recht wedir dem wirte noch der schadin. werit man abir die burch vnde wirt si von den uiendin zo brochin, da ne darf man durch recht deme wirte ne heine bûze vmme tun. Ob abir div gewunnin wirt. vnde vn- gebrochin behaldin, vnde ob der wirt nicht zo hus hat so er widir komit so sol er sich vnde sin hus uf den heiligin vnt schuldigin. Swa vmme sus getane sache ein burch. odir ein hüs odir ein hof zo stort wirt mit gewalt kymit ir der wirt zo helfe so hat er sich vnd sin hüs vnschuldich gemachit. Jn swelchis mannis burch odir hus ein wif gevorit wirt die mit gewalt ge- nomen ist. vnde genotit. ne wirt die not da von dem wibe. odir von den nach volgerin mit dem geruchte nicht gekvndigit so ne schadit iz wedir dem wirte noch sime hüse. Jn swelchis mannis huse. odir in siner schunin. odir in siner wonunge ein divbe. vöndin wirt. der sol der wirt uf den heiligin vnschuldich werdin. Wirt aber in sime kelre odir in sime corn gadime. odir in siner kiste odir binnin sime beslozime gadime div divbe vònden. der sluzzil tragere sol man vor einen diep haldin. is ne si ein so getane divbe die man durch ein uenstir ingewerfin müge. 6 Ob ein man — of. Ssp. II. 72.
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433 6. Von geuencnisse. Swelich man den andirn. vehit. vnde in hin uòrit vude vor den vorchtin der nach uolgere. den gevangin dwingit. daz er ime imtruwin gelobe widir zo komine. vnde ne kùmit er nicht widire. in sime gevancnisse. dar vmme uerlivsit er sine truwe nicht. wander in der sichirheit der vancnisse nicht ge- vangin ne wart. Swelich man gevangin ist vnde bi sinen truwin gelobit daz er nicht intrinne vnde werdin ime ouir daz huter gesazt. vnde ouch gespannin odir bismidit. vnde vntrinnit denne. dar vmme ne hat er sine truwe nicht gebrochin. Swelch eigin. 10 odir swelch erbe de heinem manne von deme kunige vor teilit wirt. des ne sol sich der kunig nicht vndir winden. svnder des mannis sün. Swelichim manne ovch der lip mit orteil benomin wirt des erbe ne horit den richterin nicht. sundir des mannis erbin. Einis lambis gelt daz sint uier phenninge. des schafis achte. Einis iarigin swinis drie. schillinge Einer sv uivnf schil- linge. Einer uùlkin achte schillinge Einis ackirperdis zwelue schillinge Einis ossin drizick. Einis tagewartin buze ist ein nuwe gabile mit drin cinnin mit isere beslagin. vnde zwene nuwe hant- schowe. von wollin. odir von ledire. an sine hende gezogin. Du 2 büze vor sinen lip. daz ist ein vime weizes vmbe sazt mit zwelf sulin. iegelich sul von der andirn einis man claftirs verre. ie- gelich sul sol habin zwelf nagile. iegelich nagil zwelf butile. iegelich butil zwelf schillinge. ein nagil sol von den andirn also verre sten alse ein man einen dach mit acslen uf gehebin mac. Die buze einis mannis der ein lat heizet. daz sint zweine schillinge vnde ses phenninge. vnde ein scherf. die bûze vor sinen lip. ni- gen phunt. des lantsetin odir eines birgeldin buze uivnf zen schillinge. iris libis zen punt. Einis scheffinbaris mannis sint drizich schillinge. Der vorstin vnde der urier herrin buze ein guldin schillinch, der dri wege. Jris libis buze disir drier ach- zen punt. Swelich birgelde von sine ambachte niht ne hat dri hübe. der ne mac sich des butilis nicht irwerin. 15 15. Einis lambis gelt — Vom wehrgelde verschiedener thiere vgl. Ssp. III. 51. 18. Eines tagewartin buze — vgl. Ssp. III. 45. 21. Ein vime weizes, in Ssp. a. o. en barch vul weites vgl. Grimms r. a. pag. 675. 25. Alse ein man einen dach mit acslen uf gehebin mag, im Ssp. a. a. o. weniger umständ- lich, als en man lang is bit an die sculderen. 27. Scherf, scherflein, obolus, Ssp. a. o. helling [helbing, halber pfenning, helbeling, ofr. augsburg. stadtr. b. Freiberg. samml. I. s. 21]. 28. birgeldin, vgl. Grimms r. a, 313.
433 6. Von geuencnisse. Swelich man den andirn. vehit. vnde in hin uòrit vude vor den vorchtin der nach uolgere. den gevangin dwingit. daz er ime imtruwin gelobe widir zo komine. vnde ne kùmit er nicht widire. in sime gevancnisse. dar vmme uerlivsit er sine truwe nicht. wander in der sichirheit der vancnisse nicht ge- vangin ne wart. Swelich man gevangin ist vnde bi sinen truwin gelobit daz er nicht intrinne vnde werdin ime ouir daz huter gesazt. vnde ouch gespannin odir bismidit. vnde vntrinnit denne. dar vmme ne hat er sine truwe nicht gebrochin. Swelch eigin. 10 odir swelch erbe de heinem manne von deme kunige vor teilit wirt. des ne sol sich der kunig nicht vndir winden. svnder des mannis sün. Swelichim manne ovch der lip mit orteil benomin wirt des erbe ne horit den richterin nicht. sundir des mannis erbin. Einis lambis gelt daz sint uier phenninge. des schafis achte. Einis iarigin swinis drie. schillinge Einer sv uivnf schil- linge. Einer uùlkin achte schillinge Einis ackirperdis zwelue schillinge Einis ossin drizick. Einis tagewartin buze ist ein nuwe gabile mit drin cinnin mit isere beslagin. vnde zwene nuwe hant- schowe. von wollin. odir von ledire. an sine hende gezogin. Du 2 büze vor sinen lip. daz ist ein vime weizes vmbe sazt mit zwelf sulin. iegelich sul von der andirn einis man claftirs verre. ie- gelich sul sol habin zwelf nagile. iegelich nagil zwelf butile. iegelich butil zwelf schillinge. ein nagil sol von den andirn also verre sten alse ein man einen dach mit acslen uf gehebin mac. Die buze einis mannis der ein lat heizet. daz sint zweine schillinge vnde ses phenninge. vnde ein scherf. die bûze vor sinen lip. ni- gen phunt. des lantsetin odir eines birgeldin buze uivnf zen schillinge. iris libis zen punt. Einis scheffinbaris mannis sint drizich schillinge. Der vorstin vnde der urier herrin buze ein guldin schillinch, der dri wege. Jris libis buze disir drier ach- zen punt. Swelich birgelde von sine ambachte niht ne hat dri hübe. der ne mac sich des butilis nicht irwerin. 15 15. Einis lambis gelt — Vom wehrgelde verschiedener thiere vgl. Ssp. III. 51. 18. Eines tagewartin buze — vgl. Ssp. III. 45. 21. Ein vime weizes, in Ssp. a. o. en barch vul weites vgl. Grimms r. a. pag. 675. 25. Alse ein man einen dach mit acslen uf gehebin mag, im Ssp. a. a. o. weniger umständ- lich, als en man lang is bit an die sculderen. 27. Scherf, scherflein, obolus, Ssp. a. o. helling [helbing, halber pfenning, helbeling, ofr. augsburg. stadtr. b. Freiberg. samml. I. s. 21]. 28. birgeldin, vgl. Grimms r. a, 313.
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434 7. Von dem zendin. Ein iegelich man sol von den lambir zendin gebin. an sante walpurge tage. den kalbir zehindin. vnde der perde. an sante iohannis tage des touferis cehendin. An sante iacobis tage. swelich corn er gesniten wirt. den cehindin sol man er gebin. vnde des obizes cehindin. sol man in dem heruiste gebin. Ob der munzere einen cupherinen phenninc vorcoufit. dar vmbe sol ime sin houbit abe slan. Swer besagit ist, odir sine hant gelosit hat vmbe ualsch wirt der begriffin mit uier halbime 10 ualschin phenninge so hat er die hant vorlorn. Swer abir nicht besagit ist mit ualsche. der uirlivsit die hant vmbe einen ual- schin schillinc. Swelich man bewerin wil of die heiligin daz er sinis herrin zehenden. vnde sinir knechte lon vor goldin habe. der müz iz selbe dritte gezivgin. Swelich man einen andirn vor 15 gerichte beclagit. daz er ime schadin. odir lastir habe getan. ob der beclagite man bivtit sin vnschult uf den heiligin zo tune. daz er ime so getanis nicht getan ne habe. dar vmbe er siner uruntschaft daruin sule. odir daz er ime mit sime gúte bezzi- ren sule. der ne hat ime zo rechte nicht geantwerdit. ob ouh 20 dehein man den andirn schuldigit. daz er ime icht schuldig si. vnde ob er er dar widir alsus antwerdit. behalde du iz uf den heiligin. ich wil dir iz geldin. der ne antwerdt ime nach rechte nicht. Svmelivte sprechin. daz ein iegelich man der von eime uremedin lande si geborn. nicht ne mùge habin ein uorstin- 25 lich schultheiz ambacht. des nis nicht. man zo gelichir wis. alse die vorstin die von uremedin landin sint geborn uorstinrecht in andirn landin. also mügin uremede geborne ivte schultheiz am- bachat habin. 5 30 8. Von dem hirtin. Swelich hirte nicht widir bringit daz vie. daz vor in ge- tribin is. des vorzivgit man in billichir. dan er is vnschuldich werde. vordirt man iz abir des andirn tagis. von me hirten. so wirt er is zo rechte vnschuldich uf den heiligin. Swelich vie 35 von me corne getribin beslozzin wirt. odir zo eines mannis hus 2. Ein iegelich man, — vgl. Ssp. II. 48. 7. Ob der munzer — Ssp. II. 26. Büt de montere enen valschen penning ut. so das he dar mede kopen welt, it gat ime an den hals. 27. also mugin uremede geborne livte schultheiz ambachat habin. das gegentheil im Ssp. III. 61. It ne mach neman scultheite sin, he ne si vriunde geboren von deme lande. 33. Swelich vie— vgl. Ssp. II. 47. 55
434 7. Von dem zendin. Ein iegelich man sol von den lambir zendin gebin. an sante walpurge tage. den kalbir zehindin. vnde der perde. an sante iohannis tage des touferis cehendin. An sante iacobis tage. swelich corn er gesniten wirt. den cehindin sol man er gebin. vnde des obizes cehindin. sol man in dem heruiste gebin. Ob der munzere einen cupherinen phenninc vorcoufit. dar vmbe sol ime sin houbit abe slan. Swer besagit ist, odir sine hant gelosit hat vmbe ualsch wirt der begriffin mit uier halbime 10 ualschin phenninge so hat er die hant vorlorn. Swer abir nicht besagit ist mit ualsche. der uirlivsit die hant vmbe einen ual- schin schillinc. Swelich man bewerin wil of die heiligin daz er sinis herrin zehenden. vnde sinir knechte lon vor goldin habe. der müz iz selbe dritte gezivgin. Swelich man einen andirn vor 15 gerichte beclagit. daz er ime schadin. odir lastir habe getan. ob der beclagite man bivtit sin vnschult uf den heiligin zo tune. daz er ime so getanis nicht getan ne habe. dar vmbe er siner uruntschaft daruin sule. odir daz er ime mit sime gúte bezzi- ren sule. der ne hat ime zo rechte nicht geantwerdit. ob ouh 20 dehein man den andirn schuldigit. daz er ime icht schuldig si. vnde ob er er dar widir alsus antwerdit. behalde du iz uf den heiligin. ich wil dir iz geldin. der ne antwerdt ime nach rechte nicht. Svmelivte sprechin. daz ein iegelich man der von eime uremedin lande si geborn. nicht ne mùge habin ein uorstin- 25 lich schultheiz ambacht. des nis nicht. man zo gelichir wis. alse die vorstin die von uremedin landin sint geborn uorstinrecht in andirn landin. also mügin uremede geborne ivte schultheiz am- bachat habin. 5 30 8. Von dem hirtin. Swelich hirte nicht widir bringit daz vie. daz vor in ge- tribin is. des vorzivgit man in billichir. dan er is vnschuldich werde. vordirt man iz abir des andirn tagis. von me hirten. so wirt er is zo rechte vnschuldich uf den heiligin. Swelich vie 35 von me corne getribin beslozzin wirt. odir zo eines mannis hus 2. Ein iegelich man, — vgl. Ssp. II. 48. 7. Ob der munzer — Ssp. II. 26. Büt de montere enen valschen penning ut. so das he dar mede kopen welt, it gat ime an den hals. 27. also mugin uremede geborne livte schultheiz ambachat habin. das gegentheil im Ssp. III. 61. It ne mach neman scultheite sin, he ne si vriunde geboren von deme lande. 33. Swelich vie— vgl. Ssp. II. 47. 55
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435 deme iz zo horit mit gezivge getribin wirt. daz sol man mit drin schillingen vnde den schadin geldin. alse man in ge- prüuin mach. ne mac man in nicht geprüuin. so gelde in der man uf einen geswornin eit. Ob daz vie von andirn dorfin. uf einen uremedin uelde begriffin wirt. daz sol man mit ses phenningin losin. Swaz begriffin wirt ingehedir weide. odir in gartin. dar zo horint drie schillinge. alse vonme corne. Der gebur eruit sin güt ein valt. vnde der von ritirsart is. der er- uit iz zwiualt. daz ein erue ist sin here wede. daz nimit sin aldiste sùn. odir swer ime de nehiste ist von sinis vatir halbin. 10 Daz andir erue teilen die sùne. ob si ane mutir sin. odir die nestin vndir deme geslechte. die ime euinburdich sin. Ein ie- gelich wib du eruit zwiualt. daz eine erbe daz ist die rade. die nemen ir tochtire. odir ir niftelin. die von ir mutir half sint. Daz andir erbe nemin ir süne. ob si ane vatir sint. Swie uile 15 ein riter reit perde hat. der ne hort nehein zo der urowin morgin gabe. svndir die pluchperde. vnde allirhande uie groz vnde cleine. vnde daz halbe teil an corne. vnde an spise. daz behaldin der riter witewin. vnde nicht der gebvre. Ob ein man lif gedinc gegebin hat. vnde bi ir sune gewinnit. daz wib 20 sol nach sime tode ir lip gedinge behaldin. vnze an iren tot. Ob binnin dirre urist. irre sùne einer. einen sun gewinnit. vnde er sinen vatir obir lebet. der sol nach sinis eldir mütir tode. ir lip gedinge. vnde swaz so dar uffe gebuwit is. mit sinem uetire teilen. wande iz an von sinem eldire vatir geerbit is. vnde nicht 25 von siner eldir mùtir. Swaz so du eldir müter andirs varendin haue hatte. daz sol der uetir nemin. Swer vor deme gerichte sine ere geledigit hat. des buze ist ein schere vnde ein besme. Swa man ein erbe nemin sol. dar geit der vatir vor die mûtir. div mutir vor die sûne. die sùne vor die swestir. die swestir 30 vor die mage. Alle die euinburdich sin. vnde geliche na be- sippe. div sulin ein erbe geliche vndir sich teilen. sundir zwei dinc. die mügin daz irrin. daz eine inme swebischeme geslech- te. swaz von der mûtir von wiplichime cunne kümit uf den ne erbit ne hein eigin. vnde swaz so eime andirn herrin zo horit. 35 alse dienst livte. die late heizen. odir eigin livte. Swer des be- kennit daz er vri si. der sol sine uriheit uf den heiligen behal- 5 7. Der gebur eruit -- vgl. Ssp. I. 27. 15. Swie uile ein riter — vgl. Ssp. I. 24. 27. Swer vor deme gerichte. Ssp. III. 45. Tvene besmen unde en schere is der bute die ire recht mit düve oder mit rove oder mit anderen dingen verwerken. 28. Swa man ein erbe — Ssp. I. 17.
435 deme iz zo horit mit gezivge getribin wirt. daz sol man mit drin schillingen vnde den schadin geldin. alse man in ge- prüuin mach. ne mac man in nicht geprüuin. so gelde in der man uf einen geswornin eit. Ob daz vie von andirn dorfin. uf einen uremedin uelde begriffin wirt. daz sol man mit ses phenningin losin. Swaz begriffin wirt ingehedir weide. odir in gartin. dar zo horint drie schillinge. alse vonme corne. Der gebur eruit sin güt ein valt. vnde der von ritirsart is. der er- uit iz zwiualt. daz ein erue ist sin here wede. daz nimit sin aldiste sùn. odir swer ime de nehiste ist von sinis vatir halbin. 10 Daz andir erue teilen die sùne. ob si ane mutir sin. odir die nestin vndir deme geslechte. die ime euinburdich sin. Ein ie- gelich wib du eruit zwiualt. daz eine erbe daz ist die rade. die nemen ir tochtire. odir ir niftelin. die von ir mutir half sint. Daz andir erbe nemin ir süne. ob si ane vatir sint. Swie uile 15 ein riter reit perde hat. der ne hort nehein zo der urowin morgin gabe. svndir die pluchperde. vnde allirhande uie groz vnde cleine. vnde daz halbe teil an corne. vnde an spise. daz behaldin der riter witewin. vnde nicht der gebvre. Ob ein man lif gedinc gegebin hat. vnde bi ir sune gewinnit. daz wib 20 sol nach sime tode ir lip gedinge behaldin. vnze an iren tot. Ob binnin dirre urist. irre sùne einer. einen sun gewinnit. vnde er sinen vatir obir lebet. der sol nach sinis eldir mütir tode. ir lip gedinge. vnde swaz so dar uffe gebuwit is. mit sinem uetire teilen. wande iz an von sinem eldire vatir geerbit is. vnde nicht 25 von siner eldir mùtir. Swaz so du eldir müter andirs varendin haue hatte. daz sol der uetir nemin. Swer vor deme gerichte sine ere geledigit hat. des buze ist ein schere vnde ein besme. Swa man ein erbe nemin sol. dar geit der vatir vor die mûtir. div mutir vor die sûne. die sùne vor die swestir. die swestir 30 vor die mage. Alle die euinburdich sin. vnde geliche na be- sippe. div sulin ein erbe geliche vndir sich teilen. sundir zwei dinc. die mügin daz irrin. daz eine inme swebischeme geslech- te. swaz von der mûtir von wiplichime cunne kümit uf den ne erbit ne hein eigin. vnde swaz so eime andirn herrin zo horit. 35 alse dienst livte. die late heizen. odir eigin livte. Swer des be- kennit daz er vri si. der sol sine uriheit uf den heiligen behal- 5 7. Der gebur eruit -- vgl. Ssp. I. 27. 15. Swie uile ein riter — vgl. Ssp. I. 24. 27. Swer vor deme gerichte. Ssp. III. 45. Tvene besmen unde en schere is der bute die ire recht mit düve oder mit rove oder mit anderen dingen verwerken. 28. Swa man ein erbe — Ssp. I. 17.
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436 din. ob iz ienir nicht geloubin wil. der ime eines urien mannis büze gebin sol. iz ne si daz er die eigenschaft uf in gezivgin welle. Swer ein vnrechte buze vor gerichte vordirt. mac man uf in vol bringin daz si vnrecht si. deme ne sol der sachwal- 5 dige ne heine bûze geuin. Eines hüs hanin büze. daz sint ni- gen hemmin vnde ein hane. 9. Von me kvnige. Vor me kvnige. ne hat nieman neheine lengir urist. nicht wand ses wechin. das sint dries uierzehin nacht. sundir die uor- 10 stin aleine. Alleine haben die sich effinbare. livte in andir me gerichte drie ladegunge. vnde urist achzehin wochin vor me kunige ne mac nieman voruestit werdin ob die scheffinba livte ingegin wardich nicht sin. Swer in des kvniges achte kümit. der ist obir al daz riche uir echtit. Swen abir die vorstin in die 15 achte bringit, odir andire richtare. die vor uestunge die ne hel- dit man niergin dan in deme dar er ime vouestit is. Kymit er zo me richtare. vnde wil er sich uz der uestunge swerin. des sol ime der richtare gestatin. vnde sol von ime einen burgin nemin. daz er vor in kome zo drin ladungen. vnde sich vntre- 20 de. swer uf in clage. Ob der richtare des uoruestin mannis eit nicht nemin wil. ienir sol doch sich uf den heiligin uz der uestunge swerin. vnde sol livte dar zo nemin. die des sin ge- zivge sin. so mac er ledich danne scheidin. ane burgin. also lange wan er zo drin malin geladit werde. vnde antwerde dan- 25 ne nach rechte swer uf in clage. Man ne mach vmbe neheine clage. den man vor uestin. die ime nicht geit an die hant. noch an den lip. Vor deme künige sol ein iegelich man sinis lan- dis recht ime behaldin vor eime iegelicheme vorstin. odir vor eime andirn richtare müz er antwortin nach lantrechte. da er 30 danne inne is. Swer bi des küniges banne richtit vnde den ban von me kvnige nicht zo len hat. dem sol man die zvngin uz snidin. bi den andirn. ob er vor dem andirn kvnige dar vmbe mit gezivge vor wunnin wirt. Swelh man den andirn ir- 3. sich effinbare steht offenbar für scheffinbare, wie unten 12 scheffinba für scheffinbar. 16. kvmit er zome richtare — vgl. Ssp. III. 17. II. 4. 25. Man ne mach vmbe neheine clage — Ssp. I. 68. Umme anders nene klage ne sal man den man vervesten ane umme die die an dat lief odir an die hant gat. 30. Swer bi des kvniges — Ssp. I. 59. Swe bi koninges bannne din- get die den ban nicht untvangen hevet, de sal wedden sine tungen, die stra- fe des zunge ausschneidens kommt sonst selten vor. vgl. Grimm r. a. s. 709. 33. Swelh man den andirn irsleit — Ssp. II. 14. 55
436 din. ob iz ienir nicht geloubin wil. der ime eines urien mannis büze gebin sol. iz ne si daz er die eigenschaft uf in gezivgin welle. Swer ein vnrechte buze vor gerichte vordirt. mac man uf in vol bringin daz si vnrecht si. deme ne sol der sachwal- 5 dige ne heine bûze geuin. Eines hüs hanin büze. daz sint ni- gen hemmin vnde ein hane. 9. Von me kvnige. Vor me kvnige. ne hat nieman neheine lengir urist. nicht wand ses wechin. das sint dries uierzehin nacht. sundir die uor- 10 stin aleine. Alleine haben die sich effinbare. livte in andir me gerichte drie ladegunge. vnde urist achzehin wochin vor me kunige ne mac nieman voruestit werdin ob die scheffinba livte ingegin wardich nicht sin. Swer in des kvniges achte kümit. der ist obir al daz riche uir echtit. Swen abir die vorstin in die 15 achte bringit, odir andire richtare. die vor uestunge die ne hel- dit man niergin dan in deme dar er ime vouestit is. Kymit er zo me richtare. vnde wil er sich uz der uestunge swerin. des sol ime der richtare gestatin. vnde sol von ime einen burgin nemin. daz er vor in kome zo drin ladungen. vnde sich vntre- 20 de. swer uf in clage. Ob der richtare des uoruestin mannis eit nicht nemin wil. ienir sol doch sich uf den heiligin uz der uestunge swerin. vnde sol livte dar zo nemin. die des sin ge- zivge sin. so mac er ledich danne scheidin. ane burgin. also lange wan er zo drin malin geladit werde. vnde antwerde dan- 25 ne nach rechte swer uf in clage. Man ne mach vmbe neheine clage. den man vor uestin. die ime nicht geit an die hant. noch an den lip. Vor deme künige sol ein iegelich man sinis lan- dis recht ime behaldin vor eime iegelicheme vorstin. odir vor eime andirn richtare müz er antwortin nach lantrechte. da er 30 danne inne is. Swer bi des küniges banne richtit vnde den ban von me kvnige nicht zo len hat. dem sol man die zvngin uz snidin. bi den andirn. ob er vor dem andirn kvnige dar vmbe mit gezivge vor wunnin wirt. Swelh man den andirn ir- 3. sich effinbare steht offenbar für scheffinbare, wie unten 12 scheffinba für scheffinbar. 16. kvmit er zome richtare — vgl. Ssp. III. 17. II. 4. 25. Man ne mach vmbe neheine clage — Ssp. I. 68. Umme anders nene klage ne sal man den man vervesten ane umme die die an dat lief odir an die hant gat. 30. Swer bi des kvniges — Ssp. I. 59. Swe bi koninges bannne din- get die den ban nicht untvangen hevet, de sal wedden sine tungen, die stra- fe des zunge ausschneidens kommt sonst selten vor. vgl. Grimm r. a. s. 709. 33. Swelh man den andirn irsleit — Ssp. II. 14. 55
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437 sleith. odir eime lide vor lemit. vnde vor der clage zo deme richtare kvmit. vnde sich ime zo bezzerung. antwerdit. also daz er ime sin gewette gelobet. vnde den clagerin irin schadin biv- tit zo geldene. so sol ime der richter urist gebin. vnze er dries geladit werde. ob des geseretin mannis urunt kvmit. daz er in bezzere. ob die urunt binnin der urist nicht ne kvmit. odir si- nir bezzerunge nicht ne wil. so sol der richtare vmbe die sache einen uride tun. vnze er von der urunde clage dries vor gerich- te geladit werde. doch ne sol man in mit der ladunge nicht vor terbin syndir des mannis urundin wandilis helfin. 5 10 10. Von karl. Driv recht der sazsen die wolde der kvninc karl. in vor legit habin. wan daz is ime die sassen nicht ne statetin. Daz eine ist daz recht. Swelhir sache der man in deme gerichte nicht ne vor iehit. des müz er uf den heiligen wol vn� 15 schuldich werdin. daz andire, ob ein orteil von me kvnige von- din wirt. vnde daz gemeine uolc bekennit daz iz recht si. daz vor legit ein man seluesinende edilir livte. Daz dritte. daz er der swaue recht wandelin wolde. vnde der wandelunge ne sta- titin die sassen nicht. Ein knecht der sime herrin lange gedie- nit hat. odir ein iar. ob derin lon in me gerichte mit clage 20 vordirt. deme sol man einis halbin iaris lon irteilen. vnde sol sin lon prüwin bi sinen gelichin. Swelich man die gerichte vor sumit. die er durcht recht svchin sol. swie dicke er vor svmit. so ne darf er doch deme richter nicht wettin. wan vor eine vor- sumunge. daz istvor daz gerichte. indeme er ober in clagin be� 25 gonde da ers vor svmit hete. doch muz iegelich vorste dem kvnige alse dicke hvndirt punt wettin. alse dicke er sin gerichte vor- sumit. ob er deme uolke rechtis geweigirt hat. vnde daz die clagere mit gezivge uf in uolbracht habin. 11. Von seshande rechte. Ez sint ses hande gerichte. Swelich man sich vor der eime vor sime richtere geledigit hat. der hat vorlorn beide sin recht. 30 20. odir lies obir. 31. Es sint ses hande gerichte. — Gericht hat hier die bedeutung von strafe. Vor geledigit fehlt nicht, wer eine dieser strafen nicht geledigit, (gelöst durch busse) hatte, der verlor recht und ehre. vgl. Grimm r. a. s. 728. Die erwähnten strafen erklärt Grimm a. o. a) uf hurt brennin, auf einer hordé, einem roste verbrennen. s. 699. b) rade brechin, s. 688 c) heingin, hängen, s. 682. d) vnthovbiten, s 689. e) die hande abe slahin, s. 705. f) villen und scherin, geiseln und die haare abscheeren. s. 702. 703.
437 sleith. odir eime lide vor lemit. vnde vor der clage zo deme richtare kvmit. vnde sich ime zo bezzerung. antwerdit. also daz er ime sin gewette gelobet. vnde den clagerin irin schadin biv- tit zo geldene. so sol ime der richter urist gebin. vnze er dries geladit werde. ob des geseretin mannis urunt kvmit. daz er in bezzere. ob die urunt binnin der urist nicht ne kvmit. odir si- nir bezzerunge nicht ne wil. so sol der richtare vmbe die sache einen uride tun. vnze er von der urunde clage dries vor gerich- te geladit werde. doch ne sol man in mit der ladunge nicht vor terbin syndir des mannis urundin wandilis helfin. 5 10 10. Von karl. Driv recht der sazsen die wolde der kvninc karl. in vor legit habin. wan daz is ime die sassen nicht ne statetin. Daz eine ist daz recht. Swelhir sache der man in deme gerichte nicht ne vor iehit. des müz er uf den heiligen wol vn� 15 schuldich werdin. daz andire, ob ein orteil von me kvnige von- din wirt. vnde daz gemeine uolc bekennit daz iz recht si. daz vor legit ein man seluesinende edilir livte. Daz dritte. daz er der swaue recht wandelin wolde. vnde der wandelunge ne sta- titin die sassen nicht. Ein knecht der sime herrin lange gedie- nit hat. odir ein iar. ob derin lon in me gerichte mit clage 20 vordirt. deme sol man einis halbin iaris lon irteilen. vnde sol sin lon prüwin bi sinen gelichin. Swelich man die gerichte vor sumit. die er durcht recht svchin sol. swie dicke er vor svmit. so ne darf er doch deme richter nicht wettin. wan vor eine vor- sumunge. daz istvor daz gerichte. indeme er ober in clagin be� 25 gonde da ers vor svmit hete. doch muz iegelich vorste dem kvnige alse dicke hvndirt punt wettin. alse dicke er sin gerichte vor- sumit. ob er deme uolke rechtis geweigirt hat. vnde daz die clagere mit gezivge uf in uolbracht habin. 11. Von seshande rechte. Ez sint ses hande gerichte. Swelich man sich vor der eime vor sime richtere geledigit hat. der hat vorlorn beide sin recht. 30 20. odir lies obir. 31. Es sint ses hande gerichte. — Gericht hat hier die bedeutung von strafe. Vor geledigit fehlt nicht, wer eine dieser strafen nicht geledigit, (gelöst durch busse) hatte, der verlor recht und ehre. vgl. Grimm r. a. s. 728. Die erwähnten strafen erklärt Grimm a. o. a) uf hurt brennin, auf einer hordé, einem roste verbrennen. s. 699. b) rade brechin, s. 688 c) heingin, hängen, s. 682. d) vnthovbiten, s 689. e) die hande abe slahin, s. 705. f) villen und scherin, geiseln und die haare abscheeren. s. 702. 703.
Strana 438
438 vnde sin ere. daz ist ein. ob man in uf der hurt brennin sol. daz andir. of man in rade brechin sol. daz dritte. daz heingin daz uierde. vnthovbitit daz uivnfte. die hande abeslahin das seste. villen vn scherin. Of eines wech vertigen mannis pert uffe deme wege mvde wirt. vnde mit eime uòze an me wege stet. vnde mit dem andirn sich in das corn neigit vnde mit sime swerte. oder mit siner sichelin des cornis so vile snidit. daz er sin pert da mite ir quicquit. dar vmme ne darf er nie- man bezzerin. Swelich man hat ein scheffinbaris stul. gewinnit 10 er sune. der aldiste vndir in. sol sinis vatir stul. nach sime tode aleine besizzin. vnde kvmit er in ein uremede lant. daz er da wonehaft wirt. da ne darf er des richteris gerichte nicht süchin. wande er da mite ime selbin uremedin mochte sinis vatir stül. Des geburis schazt. daz sint zehin mark. eines uvien herrin. du 15 sint mark. eines riteris hvndirt mark eines vorstin zehin dusint mark. Eines kvniges schazt. hundirt dusint mark. zo einis rite- ris hergewete horit mit rechte sin beste pert. vnde al sine ge- wefine daz er an tut. so er in einen strit ritet. doch ist der livte uil. die da uile mere zo legin Einis weibis erbe daz wir 2o rade heizin. daz sintir bette. vnde ir cussin. lichlachin. vnde phule tischlachin. vnde twelin. ulasch vnde wolle. linin tüch vnde wullin tüch. vnde allirhande gesnitin tüch. daz nach wiplichin cleiderin ge- snitin vnde geschaffin is. vnde allir hande wiplich gezierde. sie si ge- worcht von golde. odir von gezierde. des silueris. vnde swaz zo 25 wiplicheme werke horit vnde. vnde gedrete sidelin. vnde stüle. bekin. vnde ir habine kistin. lutthere. vnde buch. vnde schrin. vnde schaf. vnde gense Swelich man zwischin zwein hovin. einen zun zunit. von gertin. der sol die endin der gertin in sinen teil kerin. Swelich richtare. so der kvnic in sinne achte tuht. der nemúz. 30 san zo hant ne hein gerichte sizzen. Swe witewe nach irs mannis tode. ir rade zo ir nimit. die sol deme erbin der irs mannis herwete nimit. einen phul. vnde ein cussin. vnde ein lilachin. vnde ein tischlachin. vnde eine twelin lazin. zo beste- tene die morgin gaue. iedoch swar ein niftele ire niftelin erbe 35 nimit. daz da rade heizit. die ne dem man of siv wil. sus ge- 5 9. Swelich man hat — 4. Of eines wech vertigen — vgl. Ssp, II. 68. Ssp. III. 26. 16. Zo einis riteris hergewete — vgl. Ssp. I. 22. 19. Ei- nis wibis erbe — Ssp. I. 24. 21. ulasch, flachs. 26. buch — hier fügt Ssp. a. o. bei: bücke die to godis deneste horet, die vrowen pleget to lesene. Grimm s. 583. Unser rechtsbuch weist noch sämmtliche bücher zur gerade. 27. Swelich man zwischin — Ssp. II. 50. 30. Swelich witewe — ugl. Ssp. III. 38. 35. die ne dem — scheint darf zu fehlen.
438 vnde sin ere. daz ist ein. ob man in uf der hurt brennin sol. daz andir. of man in rade brechin sol. daz dritte. daz heingin daz uierde. vnthovbitit daz uivnfte. die hande abeslahin das seste. villen vn scherin. Of eines wech vertigen mannis pert uffe deme wege mvde wirt. vnde mit eime uòze an me wege stet. vnde mit dem andirn sich in das corn neigit vnde mit sime swerte. oder mit siner sichelin des cornis so vile snidit. daz er sin pert da mite ir quicquit. dar vmme ne darf er nie- man bezzerin. Swelich man hat ein scheffinbaris stul. gewinnit 10 er sune. der aldiste vndir in. sol sinis vatir stul. nach sime tode aleine besizzin. vnde kvmit er in ein uremede lant. daz er da wonehaft wirt. da ne darf er des richteris gerichte nicht süchin. wande er da mite ime selbin uremedin mochte sinis vatir stül. Des geburis schazt. daz sint zehin mark. eines uvien herrin. du 15 sint mark. eines riteris hvndirt mark eines vorstin zehin dusint mark. Eines kvniges schazt. hundirt dusint mark. zo einis rite- ris hergewete horit mit rechte sin beste pert. vnde al sine ge- wefine daz er an tut. so er in einen strit ritet. doch ist der livte uil. die da uile mere zo legin Einis weibis erbe daz wir 2o rade heizin. daz sintir bette. vnde ir cussin. lichlachin. vnde phule tischlachin. vnde twelin. ulasch vnde wolle. linin tüch vnde wullin tüch. vnde allirhande gesnitin tüch. daz nach wiplichin cleiderin ge- snitin vnde geschaffin is. vnde allir hande wiplich gezierde. sie si ge- worcht von golde. odir von gezierde. des silueris. vnde swaz zo 25 wiplicheme werke horit vnde. vnde gedrete sidelin. vnde stüle. bekin. vnde ir habine kistin. lutthere. vnde buch. vnde schrin. vnde schaf. vnde gense Swelich man zwischin zwein hovin. einen zun zunit. von gertin. der sol die endin der gertin in sinen teil kerin. Swelich richtare. so der kvnic in sinne achte tuht. der nemúz. 30 san zo hant ne hein gerichte sizzen. Swe witewe nach irs mannis tode. ir rade zo ir nimit. die sol deme erbin der irs mannis herwete nimit. einen phul. vnde ein cussin. vnde ein lilachin. vnde ein tischlachin. vnde eine twelin lazin. zo beste- tene die morgin gaue. iedoch swar ein niftele ire niftelin erbe 35 nimit. daz da rade heizit. die ne dem man of siv wil. sus ge- 5 9. Swelich man hat — 4. Of eines wech vertigen — vgl. Ssp, II. 68. Ssp. III. 26. 16. Zo einis riteris hergewete — vgl. Ssp. I. 22. 19. Ei- nis wibis erbe — Ssp. I. 24. 21. ulasch, flachs. 26. buch — hier fügt Ssp. a. o. bei: bücke die to godis deneste horet, die vrowen pleget to lesene. Grimm s. 583. Unser rechtsbuch weist noch sämmtliche bücher zur gerade. 27. Swelich man zwischin — Ssp. II. 50. 30. Swelich witewe — ugl. Ssp. III. 38. 35. die ne dem — scheint darf zu fehlen.
Strana 439
439 tanir dinge nicht lazin. Of die lantlivte den grauin von einer stat zo eine grauin kiesin. der ne mac ander graschaft ne hein len behaldin. sin gerichte ne wirt nicht lengir wan einen tac. vnde eine nacht. also ob des landis richtaris da gebrichit. ist er da. so ne mag ienir nicht gerichtin. 12. Von dem geistlichin lebin. Swer daz werltlieh lebin vor wandilt in ein geistlich lebin. der ne muz durch recht des nehistin tagis nicht widir komin. al eine geben ime die moniche orloup. ein iar ir lebin zu vor- suchine mit des babistes orcunde. Swelich man sine uriheit de 10 heime herrin gibit. daz mac sin neheste erbe wol widir tün ob er wil. ob er des nicht tün wil. so mag er sich wol vndir win- den allis sinis erbis. Swelich man vorsumit sime herrin sinin zins zo gebene. zo deme rechtin tage. vnde ob er herre des nehistin tages den zins von ime vordirt mit gezivge zweir si� 15 nir geliche. der sol den zins zwivalt geldin. vordirt er in zo me drittin male. er mùz in drivalt geldin. vnde swie dicke er in alsus vordirt. alse dicke muz er in zwiualt gebin. Ob ein man sime sach waldin. nicht ne gildit. daz er ime vor gerichte gelobit hat. vnde ob der clagere in ander warue dar vmbe be� 20 clagit. so sol. der schuldige deme richtare dar wettin. vnd deme er sin gelt nicht ne gab zo rechtim tage, dem sol er denne mit bûze gebin. Swelich man dem andern ein luzil uirwundit durch die hut. vnde ob der uirwundit clagit. ubir den schuldigen. so sol man ime sine buze irteilen. dar nach er geborn is. iedoch 25 clagit er uber in daz er den uride an ime gebrochin habe. vnde wirt er des uirwunnin. daz gerichte geit ime zo rechte an den hals. Ein vingir. odir ein zehe wirt daz einem manne abe ge- slagin. da vore horit der zehinde teil der büze die vor sinen lip geburt. odir ob er wil die bûze dar nach er geborn is. 30 Swelich man dem anderin zwene vingere. odir manigern abe geslegit. der sol ime vor iegelichin uingir gebin. daz zehindin teil. der büze sinis libis. Ein ore hat auch den zehindin teil. zwei oren den uivnftin teil. die ougin vnde du nase. vnde der munt vnde des mannis hodin. vnde die uùz. odir die hant. swe- 35 lich dirre dem manne benomen wirt da uor geburt der halfte 3. sin gerichte ne wirt (werit) nicht länger — Ssp. I. 57. fügt bei: dit is ge- redet umme den gogreven den man küset to eme ungerichte in der hanthaf- ten dat to richtene des selven dages. 13. Swelich man vor sumit — vgl. Ssp. 1. 54. 33. zwene vingere odir manigern, oder mehrere, ald. manigoro, vgl. Grimm gramm. III. 571 [d] u. 613. s. auch oben s. 429, 31. und 431, 34.
439 tanir dinge nicht lazin. Of die lantlivte den grauin von einer stat zo eine grauin kiesin. der ne mac ander graschaft ne hein len behaldin. sin gerichte ne wirt nicht lengir wan einen tac. vnde eine nacht. also ob des landis richtaris da gebrichit. ist er da. so ne mag ienir nicht gerichtin. 12. Von dem geistlichin lebin. Swer daz werltlieh lebin vor wandilt in ein geistlich lebin. der ne muz durch recht des nehistin tagis nicht widir komin. al eine geben ime die moniche orloup. ein iar ir lebin zu vor- suchine mit des babistes orcunde. Swelich man sine uriheit de 10 heime herrin gibit. daz mac sin neheste erbe wol widir tün ob er wil. ob er des nicht tün wil. so mag er sich wol vndir win- den allis sinis erbis. Swelich man vorsumit sime herrin sinin zins zo gebene. zo deme rechtin tage. vnde ob er herre des nehistin tages den zins von ime vordirt mit gezivge zweir si� 15 nir geliche. der sol den zins zwivalt geldin. vordirt er in zo me drittin male. er mùz in drivalt geldin. vnde swie dicke er in alsus vordirt. alse dicke muz er in zwiualt gebin. Ob ein man sime sach waldin. nicht ne gildit. daz er ime vor gerichte gelobit hat. vnde ob der clagere in ander warue dar vmbe be� 20 clagit. so sol. der schuldige deme richtare dar wettin. vnd deme er sin gelt nicht ne gab zo rechtim tage, dem sol er denne mit bûze gebin. Swelich man dem andern ein luzil uirwundit durch die hut. vnde ob der uirwundit clagit. ubir den schuldigen. so sol man ime sine buze irteilen. dar nach er geborn is. iedoch 25 clagit er uber in daz er den uride an ime gebrochin habe. vnde wirt er des uirwunnin. daz gerichte geit ime zo rechte an den hals. Ein vingir. odir ein zehe wirt daz einem manne abe ge- slagin. da vore horit der zehinde teil der büze die vor sinen lip geburt. odir ob er wil die bûze dar nach er geborn is. 30 Swelich man dem anderin zwene vingere. odir manigern abe geslegit. der sol ime vor iegelichin uingir gebin. daz zehindin teil. der büze sinis libis. Ein ore hat auch den zehindin teil. zwei oren den uivnftin teil. die ougin vnde du nase. vnde der munt vnde des mannis hodin. vnde die uùz. odir die hant. swe- 35 lich dirre dem manne benomen wirt da uor geburt der halfte 3. sin gerichte ne wirt (werit) nicht länger — Ssp. I. 57. fügt bei: dit is ge- redet umme den gogreven den man küset to eme ungerichte in der hanthaf- ten dat to richtene des selven dages. 13. Swelich man vor sumit — vgl. Ssp. 1. 54. 33. zwene vingere odir manigern, oder mehrere, ald. manigoro, vgl. Grimm gramm. III. 571 [d] u. 613. s. auch oben s. 429, 31. und 431, 34.
Strana 440
440 teil der buze des liues. Swelich man mer. dan zo einem male vor serit wirt. der sol vor iegelich ser. des sol der bûze eine habin. die hie genant sin. Wirt iz ime abe gehowin. so geue man ime die haluin büze sinis liues. Swelich wip div dube behel- 5 dit. div ir man vorstilt. die sol man mit dem man hengin. alei- ne sprechin die livte daz ne hein wif ir man vor meldin sule. doch ist du bosheit grozir. daz sie dube beheldit vnde sich gote damite uremedit. dan ob si den man vormeldite. Jz sint vier begin des geslechtis. dar man an uor legin mac des mannis 10 recht ob man uffe deheiner dirre dinge ein schantlich laster gezivgin mach. 14. Von me kinde. Jz ne sol durch recht ne heime kinde schadin. ob sin va- tir. odir sin mûtir ir recht vor liesin. nach der zit daz dit kint 15 von siner vntfangin wirt. vnde geborn is. Swelich man den andirn gesiet der ime icht schuldich is. vnde iz ime nicht gel- din ne wil. vnde iz ime nicht geldin ne mac. vnde er von me richtare daz orlovp nicht habin ne mac. daz er in vor gerichte bringe. So sol er in doch mit gezivge vor den richtare bringin. 20 daz er ime da recht tu. vor sine schult. vnde ne darf vmbe dise sache deme richtere nicht wettin. ob sich abir der schuldige werit mit gerufte. vnde weigert sich zo me richtare zo komin. er sol ime antwortin vmme sine schult. vnde ime dar obir sine büze gebin. Ein iegelih tac indem der man bi sinen truwin 25 gelobit hat. der endit swenne man gepruuin mac. daz du sun- ne zo sedele. ga. Swelich man mit eime wagene. odir mit eime karrin vnredeliche ouir eines mannis ackir uerit. vordirt ers. so soll er vor iegelich rat. einen phenninc gebin. vnde den scha- din geldin. den er ime getan hat. ane siner urücht. ob er sich 30 des wert. vnde er in mit deme gerichte vorwindit. so müz er ime sinen schadin geldin. vnde sine buze gebin. dar nach als er geborn ist. Nehein man ne mac sich des campis vntsagin durch die crancheit sinis herrin. wande er si bescheidenliche nicht ge- wisen mac. Swelich man daz vor svmit. daz er dem zolnere 35 sinen rechtin zoln nicht ne gibt. der sol durch recht sine hohi- sten buze gebin. daz sint drizich schillinge. vnde ne darf doch 15. siner vntfangin — nach siner fehlt mutter. 25. daz du sunne zo sede- le ga — dass die sonne untergehe ; in der Oberlausitz sagt man: die sonne gehe zur rüste. Ueber den ausdruck in sedel gen vgl. Schmeller I. 69. 70. 26. Swelich man mit eime wagene — vgl. Ssp. II. 27.
440 teil der buze des liues. Swelich man mer. dan zo einem male vor serit wirt. der sol vor iegelich ser. des sol der bûze eine habin. die hie genant sin. Wirt iz ime abe gehowin. so geue man ime die haluin büze sinis liues. Swelich wip div dube behel- 5 dit. div ir man vorstilt. die sol man mit dem man hengin. alei- ne sprechin die livte daz ne hein wif ir man vor meldin sule. doch ist du bosheit grozir. daz sie dube beheldit vnde sich gote damite uremedit. dan ob si den man vormeldite. Jz sint vier begin des geslechtis. dar man an uor legin mac des mannis 10 recht ob man uffe deheiner dirre dinge ein schantlich laster gezivgin mach. 14. Von me kinde. Jz ne sol durch recht ne heime kinde schadin. ob sin va- tir. odir sin mûtir ir recht vor liesin. nach der zit daz dit kint 15 von siner vntfangin wirt. vnde geborn is. Swelich man den andirn gesiet der ime icht schuldich is. vnde iz ime nicht gel- din ne wil. vnde iz ime nicht geldin ne mac. vnde er von me richtare daz orlovp nicht habin ne mac. daz er in vor gerichte bringe. So sol er in doch mit gezivge vor den richtare bringin. 20 daz er ime da recht tu. vor sine schult. vnde ne darf vmbe dise sache deme richtere nicht wettin. ob sich abir der schuldige werit mit gerufte. vnde weigert sich zo me richtare zo komin. er sol ime antwortin vmme sine schult. vnde ime dar obir sine büze gebin. Ein iegelih tac indem der man bi sinen truwin 25 gelobit hat. der endit swenne man gepruuin mac. daz du sun- ne zo sedele. ga. Swelich man mit eime wagene. odir mit eime karrin vnredeliche ouir eines mannis ackir uerit. vordirt ers. so soll er vor iegelich rat. einen phenninc gebin. vnde den scha- din geldin. den er ime getan hat. ane siner urücht. ob er sich 30 des wert. vnde er in mit deme gerichte vorwindit. so müz er ime sinen schadin geldin. vnde sine buze gebin. dar nach als er geborn ist. Nehein man ne mac sich des campis vntsagin durch die crancheit sinis herrin. wande er si bescheidenliche nicht ge- wisen mac. Swelich man daz vor svmit. daz er dem zolnere 35 sinen rechtin zoln nicht ne gibt. der sol durch recht sine hohi- sten buze gebin. daz sint drizich schillinge. vnde ne darf doch 15. siner vntfangin — nach siner fehlt mutter. 25. daz du sunne zo sede- le ga — dass die sonne untergehe ; in der Oberlausitz sagt man: die sonne gehe zur rüste. Ueber den ausdruck in sedel gen vgl. Schmeller I. 69. 70. 26. Swelich man mit eime wagene — vgl. Ssp. II. 27.
Strana 441
441 deme richtare dar vmme niht gewettin. Jedoch sprechin sume livte. daz er durch recht sezzich schillinge wettin sule. des nis nicht. wande an sezzich schillingin. ne stet ne heines mannis buze. svndir des aleine die da wettit vndir des kvniges banne. Jegelich richtar de geleite gibit einem man der in sime gerichte 5 icht zo vordirn hat. der ne sol ime nicht geleite gebin. von deme nestin dorf. bi der stat da er richtar is. sundir von deme lestin ende sinis gerichtis. 15. Von dem campe. Swar ein man den andirn mit campe vor windin wil. da 10 legin die markit livte manigir recht zo. wande sie wollin daz daz. daz er mit gezivge den canf uf in spreche. des ne stat man in nicht wande vor hengit ein man uf in gezivgis. so ne darf sin wider sache des campis nicht. wande er in mit campe vor wundin hat. Swelich man nach der sazsen rechte einen 15 andirn man mit campe, uirwinnin wil. der sol uf in clagin. daz er den uride an ime gebrochin habe. vnde in sinis gütis be- raubit habe. alse uile daz iz wol campis werdich si. vnde sol wisen eine nare der wundin. die er ime getan habe. vnde sol sprechin. daz er in da gesen habe da er ime den schadin tete. 20 vnde mit deme rüchte beschrit Svme livte wollint daz. ob ein richtar indaz armut bevalle. also sere. daz er geburlich werk ube. daz er dar vmme richtars recht uorlorn habe. des nis nicht. Wirt der richter coufman. so hat er so getan recht vor lorn. daz zo der riterschaft gehorit. vnde doch sine geburt nicht ge- 25 crenkit. wande die riterschaft die ne merit. noch ne minrit. des mannis edileheit. svndir daz len. daz hogerit des mannis riter- schaft. dar vmme mac ein iegelich man gebür. odir ein covfman. odir ein schiltknecht. der sin recht nicht vorlorn hat. vnde deme richtar euinburdich is. einen canf wol an gewinnin eime rithe- 30 re. wande mit des mannis vnedilcheit mac der canf wol vor legit werdin. vnde nicht mit der riterschaft. Ein scheffinbare man des kvniges mac wol scheldin eines vorstin. orteil. vnde müz ouch wol mit ime uechtin. vnde der vorst mit ime. Js sint sume graschaft die de vorstin lien da scheffinbare livte zo 35 horin. die ouch behaldin ander scheffinbare livte recht. Ein iege- lich man den von geburt schiffinbar is. der mag wol camf aue gewinnin, scheffinbarin markit livtin. vnde den die biergeldin sin. odir lant setin. vnde müz ouch wol ir allir orteil vindin. schel- 10. Vom gerichtlichen zweikampfe vgl. Ssp. I. 63.
441 deme richtare dar vmme niht gewettin. Jedoch sprechin sume livte. daz er durch recht sezzich schillinge wettin sule. des nis nicht. wande an sezzich schillingin. ne stet ne heines mannis buze. svndir des aleine die da wettit vndir des kvniges banne. Jegelich richtar de geleite gibit einem man der in sime gerichte 5 icht zo vordirn hat. der ne sol ime nicht geleite gebin. von deme nestin dorf. bi der stat da er richtar is. sundir von deme lestin ende sinis gerichtis. 15. Von dem campe. Swar ein man den andirn mit campe vor windin wil. da 10 legin die markit livte manigir recht zo. wande sie wollin daz daz. daz er mit gezivge den canf uf in spreche. des ne stat man in nicht wande vor hengit ein man uf in gezivgis. so ne darf sin wider sache des campis nicht. wande er in mit campe vor wundin hat. Swelich man nach der sazsen rechte einen 15 andirn man mit campe, uirwinnin wil. der sol uf in clagin. daz er den uride an ime gebrochin habe. vnde in sinis gütis be- raubit habe. alse uile daz iz wol campis werdich si. vnde sol wisen eine nare der wundin. die er ime getan habe. vnde sol sprechin. daz er in da gesen habe da er ime den schadin tete. 20 vnde mit deme rüchte beschrit Svme livte wollint daz. ob ein richtar indaz armut bevalle. also sere. daz er geburlich werk ube. daz er dar vmme richtars recht uorlorn habe. des nis nicht. Wirt der richter coufman. so hat er so getan recht vor lorn. daz zo der riterschaft gehorit. vnde doch sine geburt nicht ge- 25 crenkit. wande die riterschaft die ne merit. noch ne minrit. des mannis edileheit. svndir daz len. daz hogerit des mannis riter- schaft. dar vmme mac ein iegelich man gebür. odir ein covfman. odir ein schiltknecht. der sin recht nicht vorlorn hat. vnde deme richtar euinburdich is. einen canf wol an gewinnin eime rithe- 30 re. wande mit des mannis vnedilcheit mac der canf wol vor legit werdin. vnde nicht mit der riterschaft. Ein scheffinbare man des kvniges mac wol scheldin eines vorstin. orteil. vnde müz ouch wol mit ime uechtin. vnde der vorst mit ime. Js sint sume graschaft die de vorstin lien da scheffinbare livte zo 35 horin. die ouch behaldin ander scheffinbare livte recht. Ein iege- lich man den von geburt schiffinbar is. der mag wol camf aue gewinnin, scheffinbarin markit livtin. vnde den die biergeldin sin. odir lant setin. vnde müz ouch wol ir allir orteil vindin. schel- 10. Vom gerichtlichen zweikampfe vgl. Ssp. I. 63.
Strana 442
442 din das ne mugin sie ime nicht getun. Jz ne stet nicht an des richteris willen. sundir an des mannis cure. Die da vechtin sol. wedir er haben welle dru swert. odir zwei. odir ein. Of den man die uechtin sol des camf geschirris gebrichit. der richter sol ime ein lien. einen schilt. vnde ein swert. Alse lange so der man uf ein pert komin mac. von eime stocke. odir von eime steine. der von der erde in die hohe hat eine dume elin. Alse lange mac er len vntfan. vnde lien. sin uarinde gût mac er wol gebin. die wile daz er von aldir gen mac. Swelich man 10 sin güt einem andirn gibit. vnde iz doch selbe in sinen werin beheldit. unze an den tach. daz er geuangin wirt. odir in eine suche beuellit. von der er nicht geuesin ne mac. mit der gabe ne hat er sin gût. sinen erbin nicht geuremedit. sundir aleine sinis wibis morgin gabe. Swelich wip in iris mannis süche. 15 durch irs mannis gebot, sinis dingis icht uorsezcit. der ne darf sie durch recht niht ledigin. wan die wile daz sie ein wort von sinem munde vor nemin mac. so sal daz wip. vnde al ir gesinde durch recht gehorsam haldin. Swelich wip ane irs mannis orloup icht vor gibit. daz mere dan dri schillinge wert 20 ist. daz mach der man wol wider nemin ob er wil. Mit deme hovbite sint die man bezeichint. mit deme halse sint die sûne bewisint. mit den aslin. der sune kint. die habin die erstin sippe. Mit den ellinboge bewisit er die andirn sippe. daz hant lit. be- zeichint die dritten sippe. daz erste lit des uingirs bezeichint 25 die uierden sippe. daz andir die uunftin sippe. daz dritte lit an deme ende des uingirs bezeichint de sestin sippe. da sie sich mit endit. Wande an der siuendin scheidit sich du sippe. hie mite bedutit man wa sich du erste sippe hebe. vnde wa sich du leste ende. 5 30 16. Von dem orteile. Jz ne mac nehein man ein orteil ir uechtin. wan in des kunigis antworte wan da muz ein man selue siuende mit deme swerte ein bescholdin orteil widir tribin. vnde die muzin alle edele livte sin. Swelich man vor gerichte vmbe ein schult ge- 35 schuldigit wirt. vor swigit er die ansprache. zo drin malin. so wirt deme clegere die schult irteilit. die er vordirt. vnde dem richtere dru gewette. Swa zwene brudir sin, die beide von einem vatir. vnde von einer mutir. nicht geborn ne sin. die 5. Alse lange so der man — vgl. Ssp. I. 52. Ssp. I. 3. 31. Jz ne mac — Ssp. II. 12. 20. Mit deme hovbite sint 56
442 din das ne mugin sie ime nicht getun. Jz ne stet nicht an des richteris willen. sundir an des mannis cure. Die da vechtin sol. wedir er haben welle dru swert. odir zwei. odir ein. Of den man die uechtin sol des camf geschirris gebrichit. der richter sol ime ein lien. einen schilt. vnde ein swert. Alse lange so der man uf ein pert komin mac. von eime stocke. odir von eime steine. der von der erde in die hohe hat eine dume elin. Alse lange mac er len vntfan. vnde lien. sin uarinde gût mac er wol gebin. die wile daz er von aldir gen mac. Swelich man 10 sin güt einem andirn gibit. vnde iz doch selbe in sinen werin beheldit. unze an den tach. daz er geuangin wirt. odir in eine suche beuellit. von der er nicht geuesin ne mac. mit der gabe ne hat er sin gût. sinen erbin nicht geuremedit. sundir aleine sinis wibis morgin gabe. Swelich wip in iris mannis süche. 15 durch irs mannis gebot, sinis dingis icht uorsezcit. der ne darf sie durch recht niht ledigin. wan die wile daz sie ein wort von sinem munde vor nemin mac. so sal daz wip. vnde al ir gesinde durch recht gehorsam haldin. Swelich wip ane irs mannis orloup icht vor gibit. daz mere dan dri schillinge wert 20 ist. daz mach der man wol wider nemin ob er wil. Mit deme hovbite sint die man bezeichint. mit deme halse sint die sûne bewisint. mit den aslin. der sune kint. die habin die erstin sippe. Mit den ellinboge bewisit er die andirn sippe. daz hant lit. be- zeichint die dritten sippe. daz erste lit des uingirs bezeichint 25 die uierden sippe. daz andir die uunftin sippe. daz dritte lit an deme ende des uingirs bezeichint de sestin sippe. da sie sich mit endit. Wande an der siuendin scheidit sich du sippe. hie mite bedutit man wa sich du erste sippe hebe. vnde wa sich du leste ende. 5 30 16. Von dem orteile. Jz ne mac nehein man ein orteil ir uechtin. wan in des kunigis antworte wan da muz ein man selue siuende mit deme swerte ein bescholdin orteil widir tribin. vnde die muzin alle edele livte sin. Swelich man vor gerichte vmbe ein schult ge- 35 schuldigit wirt. vor swigit er die ansprache. zo drin malin. so wirt deme clegere die schult irteilit. die er vordirt. vnde dem richtere dru gewette. Swa zwene brudir sin, die beide von einem vatir. vnde von einer mutir. nicht geborn ne sin. die 5. Alse lange so der man — vgl. Ssp. I. 52. Ssp. I. 3. 31. Jz ne mac — Ssp. II. 12. 20. Mit deme hovbite sint 56
Strana 443
443 gelichen zwein brudir sunen. Swelich vatir zwene süne gewinnit. vnde der sune einer wip nimit. binnin der urist. daz er von sinis vatir erbe nicht gesundirt iz. alse von rechte ein sun solde. vnd gewinnit bi deme wibe ein sun. vnde stirbit. so sol sin sun durch recht. nach des vatir tode. Swenne sin eldir vatir stir- bit. mit sines vatir brudir an sinis vatir stat sinis eldir vatir erbe teilen. Swelich man vmbe ein gelt geschuldigit is. vnde einen benantin tage sinen eit vor daz gelt gelobit hat. ne swert er des tagis nicht. so sol er durch recht deme clagere geuin sin gelt. Swelich man einis geldis lochnit. vnde tagis da vorbit. zo 10 swerne. vnde swenne der tac komit. ob er denne nicht ne swert. vnde des geldis bekennit. so sol er durch recht deme clegere sin gelt mit büze gebin. vnde deme richtare wettin. Jz ne sol nieman den andirn dwingin. daz er meine swere. wande swer in da zo dwingit. der misse tut mere den er selbe. Vmme swel- 15 chir hande rede ein man in deme gerichte beclagit wirt. der er nicht bekennit. vnde sinen eit da vore gelobit des eides müz in der clegere wol ledich lazin. ob er wil. ane orteil. vnde des richtars orloup. Ob des der richtar gestat. so mùz der sach- walde dar vmme wettin. Swer so mit geruhte vorkvmit. der 20 sol durch recht wettin. ob er sine clage nicht vol vordirt. Ne- hein richtar ne sol ne heinen man dwingin. noch den armin. noch den richen. daz er clage gewalt. der ime getan sie. odir wundin. odir schelt wort. wan daz sal man lazin. zo iegelichis mannis wille kure. Ob ein man geuangin wirt vmbe eine uris� 25 ke tat. vnde ienir ob ir in nicht ne clagit deme er den scha- din getan hat. so ne sol durch recht ubir den geuangin nehein gerichte irteilen. wan daz er deme richtere. wette. vnde derrich- ter sol bewarin. ob der clegere küme. daz ime gebezzirt werde. Swelih gelt vor goldin wirt nach des mannis tode. daz ne hei� 30 zit durch recht nicht ein erbe. iz ne suln durch recht ne heine erbin geldin der toden dube noch iren roub. noch spilis gewin- nunge die erbin ne suln, durch recht ne bezzirin der todin misse tat. wedir irn brant noch ire misse tat vnde die manschaft. Wirt ouch ein wib mit gewalt genodigit. daz ne mag den erbin 35 nicht schadin. Swaz der man vor sime schuldich is. daz ne suln nach sime tode die durch recht nicht geldin die sin erbe ne- 5 7. Swelich man vmbe ein gelt — vgl. Ssp. I. 11. 10 lochnit, laeugnet. 14. meine swere, meineidig schwöre. 21. Nehein richtar — Ssp. I. 62. 30. Swelich gelt vor goldin wirt— vgl. Ssp. I.6. 36. der man vor sime fehlt missetat oder ein ähnliches wort.
443 gelichen zwein brudir sunen. Swelich vatir zwene süne gewinnit. vnde der sune einer wip nimit. binnin der urist. daz er von sinis vatir erbe nicht gesundirt iz. alse von rechte ein sun solde. vnd gewinnit bi deme wibe ein sun. vnde stirbit. so sol sin sun durch recht. nach des vatir tode. Swenne sin eldir vatir stir- bit. mit sines vatir brudir an sinis vatir stat sinis eldir vatir erbe teilen. Swelich man vmbe ein gelt geschuldigit is. vnde einen benantin tage sinen eit vor daz gelt gelobit hat. ne swert er des tagis nicht. so sol er durch recht deme clagere geuin sin gelt. Swelich man einis geldis lochnit. vnde tagis da vorbit. zo 10 swerne. vnde swenne der tac komit. ob er denne nicht ne swert. vnde des geldis bekennit. so sol er durch recht deme clegere sin gelt mit büze gebin. vnde deme richtare wettin. Jz ne sol nieman den andirn dwingin. daz er meine swere. wande swer in da zo dwingit. der misse tut mere den er selbe. Vmme swel- 15 chir hande rede ein man in deme gerichte beclagit wirt. der er nicht bekennit. vnde sinen eit da vore gelobit des eides müz in der clegere wol ledich lazin. ob er wil. ane orteil. vnde des richtars orloup. Ob des der richtar gestat. so mùz der sach- walde dar vmme wettin. Swer so mit geruhte vorkvmit. der 20 sol durch recht wettin. ob er sine clage nicht vol vordirt. Ne- hein richtar ne sol ne heinen man dwingin. noch den armin. noch den richen. daz er clage gewalt. der ime getan sie. odir wundin. odir schelt wort. wan daz sal man lazin. zo iegelichis mannis wille kure. Ob ein man geuangin wirt vmbe eine uris� 25 ke tat. vnde ienir ob ir in nicht ne clagit deme er den scha- din getan hat. so ne sol durch recht ubir den geuangin nehein gerichte irteilen. wan daz er deme richtere. wette. vnde derrich- ter sol bewarin. ob der clegere küme. daz ime gebezzirt werde. Swelih gelt vor goldin wirt nach des mannis tode. daz ne hei� 30 zit durch recht nicht ein erbe. iz ne suln durch recht ne heine erbin geldin der toden dube noch iren roub. noch spilis gewin- nunge die erbin ne suln, durch recht ne bezzirin der todin misse tat. wedir irn brant noch ire misse tat vnde die manschaft. Wirt ouch ein wib mit gewalt genodigit. daz ne mag den erbin 35 nicht schadin. Swaz der man vor sime schuldich is. daz ne suln nach sime tode die durch recht nicht geldin die sin erbe ne- 5 7. Swelich man vmbe ein gelt — vgl. Ssp. I. 11. 10 lochnit, laeugnet. 14. meine swere, meineidig schwöre. 21. Nehein richtar — Ssp. I. 62. 30. Swelich gelt vor goldin wirt— vgl. Ssp. I.6. 36. der man vor sime fehlt missetat oder ein ähnliches wort.
Strana 444
444 5 min. an sinen hufin. odir an sinen buwe. sundir die die sin erbe nemin. an sime uarinde güte. Also bescheidenliche. ob is die erbin nicht bekennin. daz daz gelt uf sie gezivgit werde. mit zwein vnde siebinzich zivgen. die an irme rechte vol ko- min sin. vnde ir uriheit gewisin mügin. Swelich güt vor stolin wirt uffe me lande. da ne sol man nicht vor swerin. an deme uelde. noch imme dorfe. sundir in deme markete. Ein iege- lich stat der rechtin were die mac den man wol generin. Vn- dir deme ein dube bevondin wirt. ob er an die stat zivhit. da 10 ime der clagere nich volgin ne darf obir ein schif. rich waz- zir sundir mittin in dem wazzir. dar sol in sin were werin. ob er vnschuldich werdin sol. 17. Von dem morde. vorholne. Swelich man vor holne eine manslat hat getan. odir einen 15 mit vor giftnisse getodit hat. odir nacht brant. odir roub. odir dube. geuromit hat. odir ein wib genodigit hat. vnde des be- kennit. vnde des zivhit uf sinen geginwartigin werin. wirt der were mit rechte vor wunnin, man sol durch recht obir si beide richtin. Swa so man irteilit des richeris wette. vnde des clage- 20 ris buze vmme ein gelt. obir ses wechin zo lestine. da solman daz gelt obir uier zen nacht gebin. Swelih der man si odir swie getan er si. man sol in horin. als er vor sich sprichit. odir vor einen andiren. sundir daz wib. div ne mac vor sich sprechin. noch vor nieman wande urowe calafornia uorlos mit 25 missebarin der vorsprechin recht. Swer eines uremedin man- nis gras snidit. odir sin ror. odir sin holz. der sol iz geldin mit drin schillingin. der iz dannin treit. der gildit iz billiche. also tivre. alse der die iz sneit. Ein gepotit boum vnde sin obiz. die habin beide ein recht. Swer den boum wustit odir sin obiz 30 stilit. der gibit drizich schillinge. daz selbe recht hat das holz. odir der stein. da mite die livte ein gemerke bezeigit habin. Swelich man vnde sin wip nicht euinburdich ne sin. swaz von 4. zwein vnde sibinzich zivgen — Ssp. a. o. Grimm r. a. s. 220. P. 14. Swelich man vor holne — vgl. Ssp. II. 13. 15. nacht brant. vgl. lex allem. tit. 81. l. Bajuuar. tit. 9. cap. 1. 19. Swa so man irteilit — cf. Ssp. II 5. 24. calafornia, Ssp. II. 63. Ein glogauer rechtsbuch erzählt dies ausführli- cher : das vorlos en allen eine Moscherime dy his Calafarnia die vor dem ge- richte varezte vor rome, vorez vorlos den vorsprech. 25. Swer eines uremedin mannis — Ssp. II. 28. 28. gepotit boum, gepflanzter baum, vgl. 32. Swelich man vnde sin wip, cf. Ssp. III. 73. Homeyer Ssp. 134 gl. 56*
444 5 min. an sinen hufin. odir an sinen buwe. sundir die die sin erbe nemin. an sime uarinde güte. Also bescheidenliche. ob is die erbin nicht bekennin. daz daz gelt uf sie gezivgit werde. mit zwein vnde siebinzich zivgen. die an irme rechte vol ko- min sin. vnde ir uriheit gewisin mügin. Swelich güt vor stolin wirt uffe me lande. da ne sol man nicht vor swerin. an deme uelde. noch imme dorfe. sundir in deme markete. Ein iege- lich stat der rechtin were die mac den man wol generin. Vn- dir deme ein dube bevondin wirt. ob er an die stat zivhit. da 10 ime der clagere nich volgin ne darf obir ein schif. rich waz- zir sundir mittin in dem wazzir. dar sol in sin were werin. ob er vnschuldich werdin sol. 17. Von dem morde. vorholne. Swelich man vor holne eine manslat hat getan. odir einen 15 mit vor giftnisse getodit hat. odir nacht brant. odir roub. odir dube. geuromit hat. odir ein wib genodigit hat. vnde des be- kennit. vnde des zivhit uf sinen geginwartigin werin. wirt der were mit rechte vor wunnin, man sol durch recht obir si beide richtin. Swa so man irteilit des richeris wette. vnde des clage- 20 ris buze vmme ein gelt. obir ses wechin zo lestine. da solman daz gelt obir uier zen nacht gebin. Swelih der man si odir swie getan er si. man sol in horin. als er vor sich sprichit. odir vor einen andiren. sundir daz wib. div ne mac vor sich sprechin. noch vor nieman wande urowe calafornia uorlos mit 25 missebarin der vorsprechin recht. Swer eines uremedin man- nis gras snidit. odir sin ror. odir sin holz. der sol iz geldin mit drin schillingin. der iz dannin treit. der gildit iz billiche. also tivre. alse der die iz sneit. Ein gepotit boum vnde sin obiz. die habin beide ein recht. Swer den boum wustit odir sin obiz 30 stilit. der gibit drizich schillinge. daz selbe recht hat das holz. odir der stein. da mite die livte ein gemerke bezeigit habin. Swelich man vnde sin wip nicht euinburdich ne sin. swaz von 4. zwein vnde sibinzich zivgen — Ssp. a. o. Grimm r. a. s. 220. P. 14. Swelich man vor holne — vgl. Ssp. II. 13. 15. nacht brant. vgl. lex allem. tit. 81. l. Bajuuar. tit. 9. cap. 1. 19. Swa so man irteilit — cf. Ssp. II 5. 24. calafornia, Ssp. II. 63. Ein glogauer rechtsbuch erzählt dies ausführli- cher : das vorlos en allen eine Moscherime dy his Calafarnia die vor dem ge- richte varezte vor rome, vorez vorlos den vorsprech. 25. Swer eines uremedin mannis — Ssp. II. 28. 28. gepotit boum, gepflanzter baum, vgl. 32. Swelich man vnde sin wip, cf. Ssp. III. 73. Homeyer Ssp. 134 gl. 56*
Strana 445
445 in geborin wirt. daz sol demn vatir volgin. vnde nicht der mütir. Ein iegelich wib beheldit wol ir morgin gaue uf den heiligin. sie mùz abir ir lipgedinge mit gezivge behaldin. Lipgedinge gibit man den urowin. vor deme gerichte. Der gebwre morgin gabe ist ir beste pert. odir ein uie. Der richtere morgin gaue ist ir gebù. pert. swin. rinder. vnde so getan dinch. vnde swaz er undir sinem arme hin getragin mac. da die brutlovft ist. hube vnde dienst man. die ne horin zo der morgin gaue nicht. die ne mac der man sinem wibe nicht gegebin. er ne tu iz. mit sinir erbin gelubide. vnde werde ir vor deme gerichte bestetegit. 10 Swer vor uestit is. daz ne geit ime in eineme andirn gerichte an den lip nicht. er ne werde an roube. odir an dube uündin. Swer sich uremedir dinge vndir windit. der sol sie mit buze wi- dir gebin. vnde deme richtere gewettin. Swelich man dem an- dirn ein pert ljhet. vnde er iz nicht widir bringit. beclagit er 15 in dar vmme. vnde bekennit des daz er iz ime geligen habe. ne gildit er ime nicht. zo so getanime gelde alse ime irteilet wirt. so antwertit er ime sich selbin. Swelich man vindit eines andirn mannis dinc. der sol iz offinbare ses wochin haldin. swer binnin der urist gezivgit daz er iz vorlorn habe. dem sol 20 er iz zo gift wider gebin. kumit er nach diser urist. so sol der dritte teil des uinderis sin. ne kvmit nieman. so sol sich der richtere der zweier teile mit orteil vndir windin. vnde sol sie vor gebis wider gebin. ob nieman binnin eime iare kümit. der daz gezivgit. daz er daz güt vorlorn habe. Swer mit eime 25 rovbe. odir mit einer dube intrinnit. vnde kumit in ein andir gerichte. swer deme den roub benimit. der sol den dritten teil habin. vnde die zwene teil wider gebin. ob der kumit dem er benomin ist. ne kvmit er nicht. so sol iz der richtare behaldin. vnde widir gebin. ob binnin eime iare dehein man kvmit der 30 gezivgit mac daz daz güt sin were. Ein clage die deme butile odir deme richtere geclagit ist. die ne sol dar vmme die erste clage niht sin. daz si der snellere ir habin hat. ob der andir mit deme gerufe. volgit. er ne sol die erstin da mite nicht vor- lorn habin. ob in die gewalt die ime getan ist. vnde sin tump- 35 heit ge irrit hat. daz er spatir kvmit mit siner clage vor daz 5 2. Ein iegelich wib, beheldit — Ssp. I. 20. Morgengave behalt dat wil uppen hilgen, de gewere aver mit getuge. 7. brutlovft verlöbniss, vgl. bre- misch wörterbuch beim w. bruut - lag. 13. Swer sich uremedir dinge — cƒ. Ssp. III. 43. 14. Swelich man dem andern — Ssp. II. 60. 18. Swe- lich man vindit — Ssp. II. 37.
445 in geborin wirt. daz sol demn vatir volgin. vnde nicht der mütir. Ein iegelich wib beheldit wol ir morgin gaue uf den heiligin. sie mùz abir ir lipgedinge mit gezivge behaldin. Lipgedinge gibit man den urowin. vor deme gerichte. Der gebwre morgin gabe ist ir beste pert. odir ein uie. Der richtere morgin gaue ist ir gebù. pert. swin. rinder. vnde so getan dinch. vnde swaz er undir sinem arme hin getragin mac. da die brutlovft ist. hube vnde dienst man. die ne horin zo der morgin gaue nicht. die ne mac der man sinem wibe nicht gegebin. er ne tu iz. mit sinir erbin gelubide. vnde werde ir vor deme gerichte bestetegit. 10 Swer vor uestit is. daz ne geit ime in eineme andirn gerichte an den lip nicht. er ne werde an roube. odir an dube uündin. Swer sich uremedir dinge vndir windit. der sol sie mit buze wi- dir gebin. vnde deme richtere gewettin. Swelich man dem an- dirn ein pert ljhet. vnde er iz nicht widir bringit. beclagit er 15 in dar vmme. vnde bekennit des daz er iz ime geligen habe. ne gildit er ime nicht. zo so getanime gelde alse ime irteilet wirt. so antwertit er ime sich selbin. Swelich man vindit eines andirn mannis dinc. der sol iz offinbare ses wochin haldin. swer binnin der urist gezivgit daz er iz vorlorn habe. dem sol 20 er iz zo gift wider gebin. kumit er nach diser urist. so sol der dritte teil des uinderis sin. ne kvmit nieman. so sol sich der richtere der zweier teile mit orteil vndir windin. vnde sol sie vor gebis wider gebin. ob nieman binnin eime iare kümit. der daz gezivgit. daz er daz güt vorlorn habe. Swer mit eime 25 rovbe. odir mit einer dube intrinnit. vnde kumit in ein andir gerichte. swer deme den roub benimit. der sol den dritten teil habin. vnde die zwene teil wider gebin. ob der kumit dem er benomin ist. ne kvmit er nicht. so sol iz der richtare behaldin. vnde widir gebin. ob binnin eime iare dehein man kvmit der 30 gezivgit mac daz daz güt sin were. Ein clage die deme butile odir deme richtere geclagit ist. die ne sol dar vmme die erste clage niht sin. daz si der snellere ir habin hat. ob der andir mit deme gerufe. volgit. er ne sol die erstin da mite nicht vor- lorn habin. ob in die gewalt die ime getan ist. vnde sin tump- 35 heit ge irrit hat. daz er spatir kvmit mit siner clage vor daz 5 2. Ein iegelich wib, beheldit — Ssp. I. 20. Morgengave behalt dat wil uppen hilgen, de gewere aver mit getuge. 7. brutlovft verlöbniss, vgl. bre- misch wörterbuch beim w. bruut - lag. 13. Swer sich uremedir dinge — cƒ. Ssp. III. 43. 14. Swelich man dem andern — Ssp. II. 60. 18. Swe- lich man vindit — Ssp. II. 37.
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446 5 25 gerichte. wande er mit deme gerufte irzivgit daz ime die erste clage irteilit wirt. Ob ein man dem andirn durch sinem müt willen drowit. dar vmme ne darf er ime ne heine büze tün. sundir vmme die dro. ob er ime drowit zo brennine. wande wirt er vmme daz vor gerichte braht. vnde wirt er des mit sibin mannin vor zivgit. so sol man mit deme rade obir in richten. vnde daz selbe tüt man zo rechte deme der durch mite deheime manne den brant kundigit. Swelich man vor gerichte gezivgit vnde geuragit. den sol man in deme gerichte mit or- 10 teile mit sime gezivge vorwerfin. Swer einen totin vor daz ge- richte bringit ane gezivch. die müz in mit campe vor winnin. daz er schuldich si. ob er dri slage howit in den wint. vnde der camp si hin gelegit. ob er in vorzivgit selbe sibende. wirt der tode beschirmit. daz ienir von gelucke sin gelos wirt. so 15 ne müz er nicht vor zivgin. Swer zo campe tagis bitit. vnde vor sumit er daz er zo me tage nicht ne komit. der wirt mit drin slegin in der luft vor wonnin alse der tote. Ob der schul- dige zo borge wirt gegebin. der burge sol den schuldigin widir vor bringin. oder sol in selbe vorstan. Jedoch. ob der schul- 20 dige nicht vor bracht ne wirt, dar vmme ne sol man deme burgin wedir lip. noch hant vor teilen. sundir er sol deme cle- gere sine bûze gebin. vor daz hovbit. vnde den lip. vnde vor die hant. vnde deme richtere sin gewette. Swer den lip. odir die hant, odir die schemede vor eine divbe mit siner büze lo- sit. der hat recht vnde ere vorlorn. Swer abir eines andirn mannis untat vor in buzit. der ne vorlivsit da mite sin ere niht. Swer ein kint. daz wider in misse tüt. da zo stete geuüchliche mit eime besme zuchtigit. der ne darf dem richtere nicht ge- büzin. noh den magin. ob er iz dar nach obir ettisliche zit 30 zuchtigin wil. daz müz er vorbüzin. vor uier vnde zweinzich iarin muz ein iegelich man wol einen vor mundin habin. ob er wil. vnde ne schadit sime rechte nicht. dar nach vnze an sez- zich iar. ne muz er iz nicht habin. iz ne si durch crancheit die er bewisen müge. der an sime rechte volkomin ist. Swer abir 35 durch crancheit odir nach sezzich iarin. durch sin aldir zu ei- nem male einen vor mundin nimit. der müz iemer mere vor mundin habin. vnde hat den halbin teil seiner rechtin büze vor- lorn. Des kempin buze daz ist der sunnin blic. der von eime 10. Swer einen totin — Ssp. I. 64. 15. Swer zo campe — Ssp. f. 63. 27. Swer ein kint — Ssp. II. 65. 30. vor uier vnde zweinzich iaren — Ssp. I. 42. 38. des kempin buze — Ssp. III. 45.
446 5 25 gerichte. wande er mit deme gerufte irzivgit daz ime die erste clage irteilit wirt. Ob ein man dem andirn durch sinem müt willen drowit. dar vmme ne darf er ime ne heine büze tün. sundir vmme die dro. ob er ime drowit zo brennine. wande wirt er vmme daz vor gerichte braht. vnde wirt er des mit sibin mannin vor zivgit. so sol man mit deme rade obir in richten. vnde daz selbe tüt man zo rechte deme der durch mite deheime manne den brant kundigit. Swelich man vor gerichte gezivgit vnde geuragit. den sol man in deme gerichte mit or- 10 teile mit sime gezivge vorwerfin. Swer einen totin vor daz ge- richte bringit ane gezivch. die müz in mit campe vor winnin. daz er schuldich si. ob er dri slage howit in den wint. vnde der camp si hin gelegit. ob er in vorzivgit selbe sibende. wirt der tode beschirmit. daz ienir von gelucke sin gelos wirt. so 15 ne müz er nicht vor zivgin. Swer zo campe tagis bitit. vnde vor sumit er daz er zo me tage nicht ne komit. der wirt mit drin slegin in der luft vor wonnin alse der tote. Ob der schul- dige zo borge wirt gegebin. der burge sol den schuldigin widir vor bringin. oder sol in selbe vorstan. Jedoch. ob der schul- 20 dige nicht vor bracht ne wirt, dar vmme ne sol man deme burgin wedir lip. noch hant vor teilen. sundir er sol deme cle- gere sine bûze gebin. vor daz hovbit. vnde den lip. vnde vor die hant. vnde deme richtere sin gewette. Swer den lip. odir die hant, odir die schemede vor eine divbe mit siner büze lo- sit. der hat recht vnde ere vorlorn. Swer abir eines andirn mannis untat vor in buzit. der ne vorlivsit da mite sin ere niht. Swer ein kint. daz wider in misse tüt. da zo stete geuüchliche mit eime besme zuchtigit. der ne darf dem richtere nicht ge- büzin. noh den magin. ob er iz dar nach obir ettisliche zit 30 zuchtigin wil. daz müz er vorbüzin. vor uier vnde zweinzich iarin muz ein iegelich man wol einen vor mundin habin. ob er wil. vnde ne schadit sime rechte nicht. dar nach vnze an sez- zich iar. ne muz er iz nicht habin. iz ne si durch crancheit die er bewisen müge. der an sime rechte volkomin ist. Swer abir 35 durch crancheit odir nach sezzich iarin. durch sin aldir zu ei- nem male einen vor mundin nimit. der müz iemer mere vor mundin habin. vnde hat den halbin teil seiner rechtin büze vor- lorn. Des kempin buze daz ist der sunnin blic. der von eime 10. Swer einen totin — Ssp. I. 64. 15. Swer zo campe — Ssp. f. 63. 27. Swer ein kint — Ssp. II. 65. 30. vor uier vnde zweinzich iaren — Ssp. I. 42. 38. des kempin buze — Ssp. III. 45.
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447 schilde kvmit. des loterin buze vnde des spilemannis. daz ist ein schate eines mannis. Swen sin herre sundir orteil dwingit. daz er daz gluwinde iser trage. daz ne schadit ime zo sime rechte nicht. Swer abir mit orteile dar zo bedwngin wirt. odir von mütwillen. daz ysern tregit der wirt an sime rechte gekren- kit. Svme livte wollin daz eines herrin amman. daz isern trage. ob er in icht schuldigit. daz er sin güt vor bracht habe. zo vn- rechte des nist nicht. wan ob der herre von kure. noch von lene nicht richtere ne ist. wie mac er richten. odir wer mac orteil uindin. Ob er abir richter ist. vnde ime mit rechte vnde 10 nach orteile volgit. so wirt is der amman vnschuldich uf den hei- ligin. Swer einis orteilis nicht ne volgit. des manige livte vol- gint. vnde doch in unrecht dvnkit. der ne darf deme richtere wettin. noch den volgerin. buze gebin. ob ers uf den heiligin bewerin darn. Swer ouch ein orteil vindit. das nieman ne vol� 15 git. der ne wettit dem richtere nicht. ob er swerit daz er ne- hein rechtir vindin cunne. Swere daz gerufte rufit nach eime lũderere. deme sulin uolgin alle die daz gerufte horin. ob der sach walde an deme wege irligit. sie sulin doch deme schuldi- gin uolgin. die wile sie ihn sehin. Ob der sach walde uolgit. 20 vnde doch den schuldigen nicht ne sihet. so sol ime daz uolc uolgin. zo dem ende der graschaft. ob der sachwalde den schul- digen siet. vnde ime mit gerufte in andiren graschaft uolgit die in der graschaft daz gerufte horin. vnde sine volgere die sulin alle deme vnschuldichin uolgin. Der ouin under ganc. die su-25 lin zo minnistin dri uùze sten von des houis ende. Swelichen bu ein man gebuwit hat. in dem houe von deme er sime her- rin zins gibit. den müz er wol abe brechin ane sinis herrin or- loup. aleine. vor wundit er die erdin. sundir daz hus aleine. vnde zwene zwne. der vordirn vnd der hinderen. vnde den 30 ganc die sol er sime herrin bietin zo losene. ne wil daz sin herre nicht losin. alse iz sine gebure sezzin. so mùz iz der man wol uuren swar er wil. sundir sines herrin orlovp. alleine wundit er die erdin. Swelich man den andirin mit orteile zo einem vormunde irteilit wirt. vnde er sin vormunde niht wesin 35 ne wil. ob in ein not angeuellit. Ein iegelich man müz wol 3. iser, l. wie isen, eisen, siche oben 433, 19. 6. amman, ambachtman, offi- cialis, dienstmann. 18. luderere, müssiggänger, herumstreicher. 25. ganc — abtritt, kloake, of. Ssp. II. 51. oven ist hier backofen, wie auch eine hands. 26. Swelichin bu, Ssp. II. 53. 36. Ein iegelich man, — des Ssp. liest. Ssp. III. 66.
447 schilde kvmit. des loterin buze vnde des spilemannis. daz ist ein schate eines mannis. Swen sin herre sundir orteil dwingit. daz er daz gluwinde iser trage. daz ne schadit ime zo sime rechte nicht. Swer abir mit orteile dar zo bedwngin wirt. odir von mütwillen. daz ysern tregit der wirt an sime rechte gekren- kit. Svme livte wollin daz eines herrin amman. daz isern trage. ob er in icht schuldigit. daz er sin güt vor bracht habe. zo vn- rechte des nist nicht. wan ob der herre von kure. noch von lene nicht richtere ne ist. wie mac er richten. odir wer mac orteil uindin. Ob er abir richter ist. vnde ime mit rechte vnde 10 nach orteile volgit. so wirt is der amman vnschuldich uf den hei- ligin. Swer einis orteilis nicht ne volgit. des manige livte vol- gint. vnde doch in unrecht dvnkit. der ne darf deme richtere wettin. noch den volgerin. buze gebin. ob ers uf den heiligin bewerin darn. Swer ouch ein orteil vindit. das nieman ne vol� 15 git. der ne wettit dem richtere nicht. ob er swerit daz er ne- hein rechtir vindin cunne. Swere daz gerufte rufit nach eime lũderere. deme sulin uolgin alle die daz gerufte horin. ob der sach walde an deme wege irligit. sie sulin doch deme schuldi- gin uolgin. die wile sie ihn sehin. Ob der sach walde uolgit. 20 vnde doch den schuldigen nicht ne sihet. so sol ime daz uolc uolgin. zo dem ende der graschaft. ob der sachwalde den schul- digen siet. vnde ime mit gerufte in andiren graschaft uolgit die in der graschaft daz gerufte horin. vnde sine volgere die sulin alle deme vnschuldichin uolgin. Der ouin under ganc. die su-25 lin zo minnistin dri uùze sten von des houis ende. Swelichen bu ein man gebuwit hat. in dem houe von deme er sime her- rin zins gibit. den müz er wol abe brechin ane sinis herrin or- loup. aleine. vor wundit er die erdin. sundir daz hus aleine. vnde zwene zwne. der vordirn vnd der hinderen. vnde den 30 ganc die sol er sime herrin bietin zo losene. ne wil daz sin herre nicht losin. alse iz sine gebure sezzin. so mùz iz der man wol uuren swar er wil. sundir sines herrin orlovp. alleine wundit er die erdin. Swelich man den andirin mit orteile zo einem vormunde irteilit wirt. vnde er sin vormunde niht wesin 35 ne wil. ob in ein not angeuellit. Ein iegelich man müz wol 3. iser, l. wie isen, eisen, siche oben 433, 19. 6. amman, ambachtman, offi- cialis, dienstmann. 18. luderere, müssiggänger, herumstreicher. 25. ganc — abtritt, kloake, of. Ssp. II. 51. oven ist hier backofen, wie auch eine hands. 26. Swelichin bu, Ssp. II. 53. 36. Ein iegelich man, — des Ssp. liest. Ssp. III. 66.
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448 sundir sinis richteris orlovp einen turn buwin. von drin gadi- men. daz ie daz eine uſ dem andirn si. so daz diz nidirste in der erdin si. vnde der turn ne sol ne heine brust were habin. des turnis türe ne sol. ouch von der erdin nicht uerre sin. dan 5 drier uùze ho. vnde mùz wol einin grabin al umme den turn grabin. also tief. daz ein man die erdin mit eime spatin sundir helfe dar uz gewerfin muge. vnde er muz ouch wol uf den gra- bin einen zwn machin. der (ne) heine were ne habe. Swelich mütir zwo tochtir hat. vnde div eine vnstele wirt. vnde die 10 mutir die anderen eime elicheme manne gibit. vnde ir ire rade mite git. vnde der vnstetin nicht gegebin hat. nach der müter tode. sol die vnstete tochtir nemin swaz div mutir gelazin hat. iz ne si daz die andir swestir wider bringe so getan erbe. daz ir div mytir gegebin hatte. vnde daz si iz denne alliz vndir sich 15 geliche teilin. teilin. 8. ne fehlt und ist ausradirt.
448 sundir sinis richteris orlovp einen turn buwin. von drin gadi- men. daz ie daz eine uſ dem andirn si. so daz diz nidirste in der erdin si. vnde der turn ne sol ne heine brust were habin. des turnis türe ne sol. ouch von der erdin nicht uerre sin. dan 5 drier uùze ho. vnde mùz wol einin grabin al umme den turn grabin. also tief. daz ein man die erdin mit eime spatin sundir helfe dar uz gewerfin muge. vnde er muz ouch wol uf den gra- bin einen zwn machin. der (ne) heine were ne habe. Swelich mütir zwo tochtir hat. vnde div eine vnstele wirt. vnde die 10 mutir die anderen eime elicheme manne gibit. vnde ir ire rade mite git. vnde der vnstetin nicht gegebin hat. nach der müter tode. sol die vnstete tochtir nemin swaz div mutir gelazin hat. iz ne si daz die andir swestir wider bringe so getan erbe. daz ir div mytir gegebin hatte. vnde daz si iz denne alliz vndir sich 15 geliche teilin. teilin. 8. ne fehlt und ist ausradirt.
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ANMERKUNGEN. 429, 2. 428, 2. Markit recht, — hierbei ist nicht, wie öfters geschehen, an mark- verfassung, markrecht, zu denken, so wenig als markit livte, (5.) markgenossen oder märker sind. markt ist stadt, wie im Ssp. III. 66. marktrecht — stadtrecht, denn der markt ist das wesentliche der stadt. Markit recht daz wir auch stadtrecht heisen ist geworden von fryer wilkur do sich dy lute begunsten czu sament ezu sazin.' Wurm's blume des rechts. Iob der richsite — nach siner uillat, — In der septuaginta heist es (lob, cap. 42, 16.): &§noe dá Ioß ustá vnv aknynv čvr &avôv špôo- uizovra; in der ältern vulgata: 'vixit autem lob post flagella haec centum quadraginta annis und in der alten deutschen bibeliibersez- zung (c. 1470) 'wann Iob der lebt nach der kestigung (kasteiung) c. vnd xl. iar’. Uillat muss daher von villan, mhd. villen, (s. u. s. 438,4.) hergeleitet werden. Vgl. Grimm gr. II. 57. — 10. Iz wart hievor zo rechte gesazt. — Folgende satzungen unterschei- det unser rechtsbuch: I. altestes volksrecht : wenn auch nur ein gatte frei ist, sind alle kinder frei (kind folgt der freiheit). II. altes recht von fürsten gewillkürt: wenn auch nur ein gatte unfrei ist, sind alle kinder unfrei (kind folgt der aergern hand). III. neueres volksrecht: knaben folgen dem stande des vaters, mädchen dem der mutter. IV. seit kaiser Friedrich : die kinder folgen der mutter (dem bu- sen); Grimm ra. s. 325. Der vierte fall, 'nu sagin abir die livte,' z. 18., muss so gelesen werden, wie das weichbild auch bestätigt: 'ob ein vri man ein ei- gen wip nimit, daz beide, wip cunne vnde man cunne, swaz von în kymit, der mütir volge vnde nit dem vatir!’ — Unser rechtsbuch kann sich, wie man aus dem beisatze: doch ist daz vor gote vnrecht! — sieht, bei dieser neuen satzung noch nicht beruhigen. Der Ssp. (III. 73.) erkennt schon als vollgültiges gesetz seiner zeit an was bischof Wichmann aufbrachte: das kind folgt der wrgern hand.' — v. Anton hat hierbei angemerkt (hand- schriftl. bemerkungen zum görl. lehnrecht): 'dass das kind der œrgern hand folge ist unrecht vor gott. Ssp. III. 73. hat aber 57
ANMERKUNGEN. 429, 2. 428, 2. Markit recht, — hierbei ist nicht, wie öfters geschehen, an mark- verfassung, markrecht, zu denken, so wenig als markit livte, (5.) markgenossen oder märker sind. markt ist stadt, wie im Ssp. III. 66. marktrecht — stadtrecht, denn der markt ist das wesentliche der stadt. Markit recht daz wir auch stadtrecht heisen ist geworden von fryer wilkur do sich dy lute begunsten czu sament ezu sazin.' Wurm's blume des rechts. Iob der richsite — nach siner uillat, — In der septuaginta heist es (lob, cap. 42, 16.): &§noe dá Ioß ustá vnv aknynv čvr &avôv špôo- uizovra; in der ältern vulgata: 'vixit autem lob post flagella haec centum quadraginta annis und in der alten deutschen bibeliibersez- zung (c. 1470) 'wann Iob der lebt nach der kestigung (kasteiung) c. vnd xl. iar’. Uillat muss daher von villan, mhd. villen, (s. u. s. 438,4.) hergeleitet werden. Vgl. Grimm gr. II. 57. — 10. Iz wart hievor zo rechte gesazt. — Folgende satzungen unterschei- det unser rechtsbuch: I. altestes volksrecht : wenn auch nur ein gatte frei ist, sind alle kinder frei (kind folgt der freiheit). II. altes recht von fürsten gewillkürt: wenn auch nur ein gatte unfrei ist, sind alle kinder unfrei (kind folgt der aergern hand). III. neueres volksrecht: knaben folgen dem stande des vaters, mädchen dem der mutter. IV. seit kaiser Friedrich : die kinder folgen der mutter (dem bu- sen); Grimm ra. s. 325. Der vierte fall, 'nu sagin abir die livte,' z. 18., muss so gelesen werden, wie das weichbild auch bestätigt: 'ob ein vri man ein ei- gen wip nimit, daz beide, wip cunne vnde man cunne, swaz von în kymit, der mütir volge vnde nit dem vatir!’ — Unser rechtsbuch kann sich, wie man aus dem beisatze: doch ist daz vor gote vnrecht! — sieht, bei dieser neuen satzung noch nicht beruhigen. Der Ssp. (III. 73.) erkennt schon als vollgültiges gesetz seiner zeit an was bischof Wichmann aufbrachte: das kind folgt der wrgern hand.' — v. Anton hat hierbei angemerkt (hand- schriftl. bemerkungen zum görl. lehnrecht): 'dass das kind der œrgern hand folge ist unrecht vor gott. Ssp. III. 73. hat aber 57
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451 430, 14. nur wie im weichbilde, dass im anfange freie geburt niemals eigen kind gewonnen habe, welches erst nach den zeiten bischofs Wichmann geändert worden. Nun ward nach dem im j. 1152 erfolgten tode erzbischof Friedrichs der bischof von Naumburg Wichmann erwählt. Da nun unser lehnrecht in dieser ganzweit- läuftigen nachricht nicht des bischofs, sondern nur des k. Frie- drichs gedenkt, der zur nämlichen zeit regierte, so folgt daraus: 1. dass dieses buch nach Friedrichs zeiten, 1190, und 2. nicht von den magdeb. schöppen, sondern ehe diese zu ihrem grossen anse- — hen gelangten, gefertigt worden sey.' Swer so mit dem banne des babistis — Was der Ssp. III, 63. nur andeutet und verhüllet, driickt unser rechtsb. ganz deutlich aus: dass des kaisers bann allein rechtliche folgen habe ; die folgen der acht verweist er in das gebiet des glaubens. Auch den alten ge- brauch, des kaisers bann zu lösen und zu sihnen, kennt kein spä- teres rechtsbuch. Es geschah nur durch eine heldenmüthige that. Der gebannte musste seinen speer mitten (vntwei) zwischen zwet streitenden heeren aufstecken als ausforderung zu rechtem kampfe Swelich man auir ein swaf ist — Hier stimmt der Ssp. (I, 29.) überein mit dem Schwabenspiegel (cap. 279. ed. Berger), nur figt dieser noch eine sagenhafte ursache des vorzuges der Schivaben bei. Anders das rechtsbuch, welches den bestimmten grund anführt: ’wande er sin erbe an den künic erbit." — 25. Da sol er die uischere hegin in bouin, — Unter bouin verstehe ich bunen, zäune oder rechen, welche im strome des flusses angebracht werden um die fische nicht durchzulassen. Durch die angelegte mihle soll die freie fischerei der umgesessenen nicht gestört wer- den. Den ausdruck bunen kennt noch das preuss. landrecht: I. §. 230. Die phäle sind die merkpfæhle am wehre, welche nicht weiter zu tage kommen durften, als dass eine biene darauf un- genetzt und unverletzt sitzen konnte. Grimm r. a. 79. 431, 6. Swer die montye von eime kvnige — Wer mit dem miinzrechte belehnt ist soll, so lange der könig lebt, die gangbaren münzen nicht verwandeln. d. h. die alten münzen für ungiiltig erklären und neue prägen, wodurch das volk bevortheilt wurde. Wie den- noch die münzen häufig verrufen wurden, erzählt die ur kunden- sammlung von Tzschoppe und Stenzel s. 5. flg. Auch die glosse Ssp. II. 26. sagt offen, dass jener grundsatz der täglichen erfahrung widerspreche. Dar vmme ist daz vnrecht — Auch diese kräftige äusserung des unwvillens über die beschränkungen der alten natürlichen freiheit (des von gott gesetzten rechtes), fehlt in den spätern rechtsbiichern, 429, 29. 10.
451 430, 14. nur wie im weichbilde, dass im anfange freie geburt niemals eigen kind gewonnen habe, welches erst nach den zeiten bischofs Wichmann geändert worden. Nun ward nach dem im j. 1152 erfolgten tode erzbischof Friedrichs der bischof von Naumburg Wichmann erwählt. Da nun unser lehnrecht in dieser ganzweit- läuftigen nachricht nicht des bischofs, sondern nur des k. Frie- drichs gedenkt, der zur nämlichen zeit regierte, so folgt daraus: 1. dass dieses buch nach Friedrichs zeiten, 1190, und 2. nicht von den magdeb. schöppen, sondern ehe diese zu ihrem grossen anse- — hen gelangten, gefertigt worden sey.' Swer so mit dem banne des babistis — Was der Ssp. III, 63. nur andeutet und verhüllet, driickt unser rechtsb. ganz deutlich aus: dass des kaisers bann allein rechtliche folgen habe ; die folgen der acht verweist er in das gebiet des glaubens. Auch den alten ge- brauch, des kaisers bann zu lösen und zu sihnen, kennt kein spä- teres rechtsbuch. Es geschah nur durch eine heldenmüthige that. Der gebannte musste seinen speer mitten (vntwei) zwischen zwet streitenden heeren aufstecken als ausforderung zu rechtem kampfe Swelich man auir ein swaf ist — Hier stimmt der Ssp. (I, 29.) überein mit dem Schwabenspiegel (cap. 279. ed. Berger), nur figt dieser noch eine sagenhafte ursache des vorzuges der Schivaben bei. Anders das rechtsbuch, welches den bestimmten grund anführt: ’wande er sin erbe an den künic erbit." — 25. Da sol er die uischere hegin in bouin, — Unter bouin verstehe ich bunen, zäune oder rechen, welche im strome des flusses angebracht werden um die fische nicht durchzulassen. Durch die angelegte mihle soll die freie fischerei der umgesessenen nicht gestört wer- den. Den ausdruck bunen kennt noch das preuss. landrecht: I. §. 230. Die phäle sind die merkpfæhle am wehre, welche nicht weiter zu tage kommen durften, als dass eine biene darauf un- genetzt und unverletzt sitzen konnte. Grimm r. a. 79. 431, 6. Swer die montye von eime kvnige — Wer mit dem miinzrechte belehnt ist soll, so lange der könig lebt, die gangbaren münzen nicht verwandeln. d. h. die alten münzen für ungiiltig erklären und neue prägen, wodurch das volk bevortheilt wurde. Wie den- noch die münzen häufig verrufen wurden, erzählt die ur kunden- sammlung von Tzschoppe und Stenzel s. 5. flg. Auch die glosse Ssp. II. 26. sagt offen, dass jener grundsatz der täglichen erfahrung widerspreche. Dar vmme ist daz vnrecht — Auch diese kräftige äusserung des unwvillens über die beschränkungen der alten natürlichen freiheit (des von gott gesetzten rechtes), fehlt in den spätern rechtsbiichern, 429, 29. 10.
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452 431, 24. namentlich im Ssp. Aehnliche klagen dagegen bei den dichtern, z. b. Freidank. Gerichte voget munze zol diu wurden é durch got erdâht nu sint si gar ze roube bráht. (s. 75. ed. Grimm.) — Hier schliesst nun nach dem ideengange unsers rechtsbuches der erste abschnitt, vom gottesrechte, von den rechten, welche gott dem volke gegeben hat; nehmlich : a) persönliche freiheit (428, 8 — 429. 27.) b) das recht des volkes sich selbst gesetze zu geben, (429, 27 — 29.) c) recht- losigkeit kann der könig verhängen, der geächtete aber durch mu- thige that abwälzen. weder pabst noch kaiser können unechte kinder und rechtlose durch machtspruch rechfertigen. (429, 29 — 436, 10.) d) recht findet der Sachse vor gericht binnen 30 j. u. jahr und tag, der Schwabe so lange er lebt, aber dann fällt sein erb- loses gut an den könig ; (430, 12 — 18.) e) wer seine freiheit selbst aufgiebt der ist rechtlos und unfrei. ƒ) freiheit im fliessenden was- ser zu fischen. (430, 23 — 26.) g) über das wasser, als des rei- ches strasse, frei zu gehen, zu reiten, zu schiffen und zu flössen; zoll gebürt nur den brücken. (430, 28 — 431, 6.) h) münzeund ihre rechte gegen das volk, (431, 6—8.) i) freiheit zu jagen in den wäldern nach wild und vogel und ungerechte beschränkung dieses rechtes durch fürsten und herren, (431, 8—19.) Es folgtnun das landrecht. Phaffin vnde urowin vnde die des herschildis darbin di ne mügin von rechte nicht richtere sin, — weil sie kein lehn empfangen kön- nen, also auch kein gerichtslehn. Unser rechtsb. weiss noch nichts davon dass 'phaffin vnde urowin den sestin schilt an den siuenden brachtin’, was in das görl. lehnrecht (cap. 1.) aufgenommen ist und nach von Antons wiederherstellung auch im auctor vetus de bene- ficiis steht: Secundo in tertium descenderunt clypeum laicales principes cum clericorum fiebant homines et sextum clypeum transtulerunt in septimum clerici et mulieres. 432, 16. Ob ein man ein hus — geschuldigit were — hier scheint hinter ‘die sache’ wusste zu fehlen, so wie unten z. 23 hinter noch der das hauptwort burch’, nehmlich die burg wurde sonst gebrochen, wie gleich darauf zu lesen ist. Von der verfestung der burg wie im Ssp. II. 72. ist im rechtsb. nicht die rede. 7* 5
452 431, 24. namentlich im Ssp. Aehnliche klagen dagegen bei den dichtern, z. b. Freidank. Gerichte voget munze zol diu wurden é durch got erdâht nu sint si gar ze roube bráht. (s. 75. ed. Grimm.) — Hier schliesst nun nach dem ideengange unsers rechtsbuches der erste abschnitt, vom gottesrechte, von den rechten, welche gott dem volke gegeben hat; nehmlich : a) persönliche freiheit (428, 8 — 429. 27.) b) das recht des volkes sich selbst gesetze zu geben, (429, 27 — 29.) c) recht- losigkeit kann der könig verhängen, der geächtete aber durch mu- thige that abwälzen. weder pabst noch kaiser können unechte kinder und rechtlose durch machtspruch rechfertigen. (429, 29 — 436, 10.) d) recht findet der Sachse vor gericht binnen 30 j. u. jahr und tag, der Schwabe so lange er lebt, aber dann fällt sein erb- loses gut an den könig ; (430, 12 — 18.) e) wer seine freiheit selbst aufgiebt der ist rechtlos und unfrei. ƒ) freiheit im fliessenden was- ser zu fischen. (430, 23 — 26.) g) über das wasser, als des rei- ches strasse, frei zu gehen, zu reiten, zu schiffen und zu flössen; zoll gebürt nur den brücken. (430, 28 — 431, 6.) h) münzeund ihre rechte gegen das volk, (431, 6—8.) i) freiheit zu jagen in den wäldern nach wild und vogel und ungerechte beschränkung dieses rechtes durch fürsten und herren, (431, 8—19.) Es folgtnun das landrecht. Phaffin vnde urowin vnde die des herschildis darbin di ne mügin von rechte nicht richtere sin, — weil sie kein lehn empfangen kön- nen, also auch kein gerichtslehn. Unser rechtsb. weiss noch nichts davon dass 'phaffin vnde urowin den sestin schilt an den siuenden brachtin’, was in das görl. lehnrecht (cap. 1.) aufgenommen ist und nach von Antons wiederherstellung auch im auctor vetus de bene- ficiis steht: Secundo in tertium descenderunt clypeum laicales principes cum clericorum fiebant homines et sextum clypeum transtulerunt in septimum clerici et mulieres. 432, 16. Ob ein man ein hus — geschuldigit were — hier scheint hinter ‘die sache’ wusste zu fehlen, so wie unten z. 23 hinter noch der das hauptwort burch’, nehmlich die burg wurde sonst gebrochen, wie gleich darauf zu lesen ist. Von der verfestung der burg wie im Ssp. II. 72. ist im rechtsb. nicht die rede. 7* 5
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453 432, 40. divbe die man durch ein uenstir ingewerfin muge — es sey denn die gestohlene sache so klein dass man sie durch's fenster, also ohne die thüire offnen zu missen, werfen könne. 433, 9. gespannin odir bismidit, mit ketten umsponnen oder angeschmiedet, daher auch die fesseln noch jetzt den namen g eschmeide füh- ren. (gesmîde Wilh. v. Oranse v. 220.) 20. Du buze vor sinen lip — Jm Ssp. ist dieser alte bussanschlag we- sentlich übereinstimmend angegeben, nur steht barch statt vime (nhd. feime Anton gesch. der deutsch. landw. I. p. 38.) rude statt sule; enes vedemes lang statt einis man claftirs verre (soweit ein mann mit ausgeklafften armen langen kann); und endlich lang is bit an die sculderen statt einen dach mit acslen uf gehebin mac. 30. ein guldin schillinch — Der Ssp. benennt: twelf güldene penninge welche 30 silber schillingen im werthe gleich waren. Ein gold- schilling enthielt 3 goldpfenninge; drei goldsch. (dri wege) also = 12 goldpf. = 30 silberschillingen, welches auch der schöffenbaren wehrgeld war. — 32. von sine ambacht, von seinem dienste, von seiner pacht, an amt ist nicht zu denken. 434, 2. Ein iegelich man sol von, — dieses von hat der rubricator einge- schoben, aber zu unrecht. — 7. Einen cupherinen phenninc, — nehmlich für einen silbernen, da es damals kupferne phenninge nicht gab. — 22. der ne antwerdt, — lies antwerdit, wie auch im texte steht. Eben- so ist z. 27 bei livte (ivte) das I ausgefallen. 435, 19. vnde nicht der gebvre, — nehmlich witwen. — Ob ein man, hin- ter man fehlt: einem wib. — 33. die mùgen das irren — die machen eine ausnahme. 436, 6. hemmin lies hennin. 437, 12. Driv recht der sazsen u. s.1. Jm Ssp. weitläuftiger und abweichend: Drierhande recht behelden de sassen wider karles willen. Dat suevische recht dur der wive hat. Unde dat andere: svat so de man vor gerichte nicht ne dut, wo wetenlik it si, dat he des mil siner unscult untgeit unde mans in nicht vertügen ne mach. Dat dridde is dit: dat man nen ordiel so recht vor me rike binnen sas- sen ne vint, wel't en sasse scelden, unde tüt he’s an sine vorde- ren hant unde an de merren menie, unde weder richtet he das ordel selve sevede weder andere sevene, swa de merre menie ge- segget, de hevet das ordel behalden. Dar to behelden se al ir alde recht, svar et weder der kristenliker e vnde weder deme ge- loven nicht ne was. 438, 14. Des geburis schazt, — der bauernschatzgeld, lösegeld aus der — —
453 432, 40. divbe die man durch ein uenstir ingewerfin muge — es sey denn die gestohlene sache so klein dass man sie durch's fenster, also ohne die thüire offnen zu missen, werfen könne. 433, 9. gespannin odir bismidit, mit ketten umsponnen oder angeschmiedet, daher auch die fesseln noch jetzt den namen g eschmeide füh- ren. (gesmîde Wilh. v. Oranse v. 220.) 20. Du buze vor sinen lip — Jm Ssp. ist dieser alte bussanschlag we- sentlich übereinstimmend angegeben, nur steht barch statt vime (nhd. feime Anton gesch. der deutsch. landw. I. p. 38.) rude statt sule; enes vedemes lang statt einis man claftirs verre (soweit ein mann mit ausgeklafften armen langen kann); und endlich lang is bit an die sculderen statt einen dach mit acslen uf gehebin mac. 30. ein guldin schillinch — Der Ssp. benennt: twelf güldene penninge welche 30 silber schillingen im werthe gleich waren. Ein gold- schilling enthielt 3 goldpfenninge; drei goldsch. (dri wege) also = 12 goldpf. = 30 silberschillingen, welches auch der schöffenbaren wehrgeld war. — 32. von sine ambacht, von seinem dienste, von seiner pacht, an amt ist nicht zu denken. 434, 2. Ein iegelich man sol von, — dieses von hat der rubricator einge- schoben, aber zu unrecht. — 7. Einen cupherinen phenninc, — nehmlich für einen silbernen, da es damals kupferne phenninge nicht gab. — 22. der ne antwerdt, — lies antwerdit, wie auch im texte steht. Eben- so ist z. 27 bei livte (ivte) das I ausgefallen. 435, 19. vnde nicht der gebvre, — nehmlich witwen. — Ob ein man, hin- ter man fehlt: einem wib. — 33. die mùgen das irren — die machen eine ausnahme. 436, 6. hemmin lies hennin. 437, 12. Driv recht der sazsen u. s.1. Jm Ssp. weitläuftiger und abweichend: Drierhande recht behelden de sassen wider karles willen. Dat suevische recht dur der wive hat. Unde dat andere: svat so de man vor gerichte nicht ne dut, wo wetenlik it si, dat he des mil siner unscult untgeit unde mans in nicht vertügen ne mach. Dat dridde is dit: dat man nen ordiel so recht vor me rike binnen sas- sen ne vint, wel't en sasse scelden, unde tüt he’s an sine vorde- ren hant unde an de merren menie, unde weder richtet he das ordel selve sevede weder andere sevene, swa de merre menie ge- segget, de hevet das ordel behalden. Dar to behelden se al ir alde recht, svar et weder der kristenliker e vnde weder deme ge- loven nicht ne was. 438, 14. Des geburis schazt, — der bauernschatzgeld, lösegeld aus der — —
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454 438, 25. 441, 22. — 24. gefangenschaft — eines urien herrin schatzgeld wird auƒ 1000 mrk. angeschlagen, während eines ritters blos auf 100. Unter urien herrin sind daher die fürsten (graven) gemeint, unter rittern der gemeine a del, von dem es unten (441, 26.) heisst: riterschaft die ne me merit noch ne minrit des mannis edilcheit, sundir daz len daz hogerit des mannis riterschaft. Die verschiedenen abstufungen der nobilität wie sie der Ssp. (1, 3) annimmt, kennt dieses gesets noch nicht. gedrete sidelin, sind von holz gedrechselte sessel; drehen und drech- seln ist noch jetzt gleichbedeutend. Diese sessel erinnern an die mit zierlichen lehnen eingefassten runden schemel, wie wir sie bei wohlhabenden landleuten zuweilen finden, und welche ebenfalls gedrechselt werden. — 29. der ne müz san zo hant ne hein gerichte sizzen — der darf al- sobald (sogleich nachdem dies geschehen) nicht melr zu gericht sitzen. vgl. Oberlin s. v. san. 439, 1. grauin von einer stat, — den burggrafen, im gegensatze des gau- grafen. geburlich werk übe, bäuerliche nahrung treibe, den acker baue. Wirt der richter coufman, — Als kaufmann blieb er zwar im stan- de der freien und als solcher dem ritter gleich; aber ein lehen konnte er nicht mehr erwerben, also auch kein gerichtslehen gebu- re vnde couflivte unde alle rechte lose livte vnde alle die von riter art nicht ne sin. von irs uater haluen noch von ir eldir uatir. die ne habin nehein lenrecht, görl. lenrecht cap. 1. 444, 7. Ein iegelich stat der rechtin were — Diese stelle ist dunkel durch die verschiedenartigkeit des begriffes were, (possessio und praesta- tio, vgl. Homeyers Ssp. regist, s. 327. Grimm r. a. II. s. 602) und ward auch vom schreiber unseres rechtsbuchs nicht mehr ver- standen. Eine jegliche stätte des rechtsmässigen besitzes (unange- fochtenen besitzes von jahr und tag) die mag den mann, bei wel- chem gestohlenes gut gefunden wird, und welcher sich an diese stätte ziehet, wol schiitzen, weil ihm der kläger nicht (dahin) fol- gen darf: über ein schiffbares wasser jedoch (darf ihm der klä- ger folgen) und mitten in dem wasser soll ihn seingewere (auctor) weren (vertreten) ob er unschuldig werden will. Der gegensatz von rechter were ist raubliche were (roflike gewere Ssp. II. 25.) Was auf dem lande rechtmässig ersessen worden ist, kann auf dem wasser angefochten werden, gleichsam weil dort dieses er- sitzen nicht möglich war. Wenn auch dieser sinnliche begriff, des ersitzens, dem sächs. recht nicht geläufig ist, so ist er ihm
454 438, 25. 441, 22. — 24. gefangenschaft — eines urien herrin schatzgeld wird auƒ 1000 mrk. angeschlagen, während eines ritters blos auf 100. Unter urien herrin sind daher die fürsten (graven) gemeint, unter rittern der gemeine a del, von dem es unten (441, 26.) heisst: riterschaft die ne me merit noch ne minrit des mannis edilcheit, sundir daz len daz hogerit des mannis riterschaft. Die verschiedenen abstufungen der nobilität wie sie der Ssp. (1, 3) annimmt, kennt dieses gesets noch nicht. gedrete sidelin, sind von holz gedrechselte sessel; drehen und drech- seln ist noch jetzt gleichbedeutend. Diese sessel erinnern an die mit zierlichen lehnen eingefassten runden schemel, wie wir sie bei wohlhabenden landleuten zuweilen finden, und welche ebenfalls gedrechselt werden. — 29. der ne müz san zo hant ne hein gerichte sizzen — der darf al- sobald (sogleich nachdem dies geschehen) nicht melr zu gericht sitzen. vgl. Oberlin s. v. san. 439, 1. grauin von einer stat, — den burggrafen, im gegensatze des gau- grafen. geburlich werk übe, bäuerliche nahrung treibe, den acker baue. Wirt der richter coufman, — Als kaufmann blieb er zwar im stan- de der freien und als solcher dem ritter gleich; aber ein lehen konnte er nicht mehr erwerben, also auch kein gerichtslehen gebu- re vnde couflivte unde alle rechte lose livte vnde alle die von riter art nicht ne sin. von irs uater haluen noch von ir eldir uatir. die ne habin nehein lenrecht, görl. lenrecht cap. 1. 444, 7. Ein iegelich stat der rechtin were — Diese stelle ist dunkel durch die verschiedenartigkeit des begriffes were, (possessio und praesta- tio, vgl. Homeyers Ssp. regist, s. 327. Grimm r. a. II. s. 602) und ward auch vom schreiber unseres rechtsbuchs nicht mehr ver- standen. Eine jegliche stätte des rechtsmässigen besitzes (unange- fochtenen besitzes von jahr und tag) die mag den mann, bei wel- chem gestohlenes gut gefunden wird, und welcher sich an diese stätte ziehet, wol schiitzen, weil ihm der kläger nicht (dahin) fol- gen darf: über ein schiffbares wasser jedoch (darf ihm der klä- ger folgen) und mitten in dem wasser soll ihn seingewere (auctor) weren (vertreten) ob er unschuldig werden will. Der gegensatz von rechter were ist raubliche were (roflike gewere Ssp. II. 25.) Was auf dem lande rechtmässig ersessen worden ist, kann auf dem wasser angefochten werden, gleichsam weil dort dieses er- sitzen nicht möglich war. Wenn auch dieser sinnliche begriff, des ersitzens, dem sächs. recht nicht geläufig ist, so ist er ihm
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455 doch nicht fremd (besitten kommt im Ssp. vor II, 14 und III, 83.) und kann auch hier zu grunde liegen. Selbst die wendung : vndir deme — bevondin wirt scheint auf die idee des sitzens zu weisen. Die stat der rechtin were erinnert an das hallische stadtr. "locus quod were dicitur’ vgl. Tzschoppe und Stenzel urkv. s. 296. 445, 21. 446, 8. zo gift — gegen gabe, geschenk; wie unten z. 24: vor gobis. den brant kundigit — dies geschah gewöhnlich dadurch, dass an das thor des bedrohten hauses ein brand (ein biindel kien oder ein anderer brennstoff) gehangen wurde.
455 doch nicht fremd (besitten kommt im Ssp. vor II, 14 und III, 83.) und kann auch hier zu grunde liegen. Selbst die wendung : vndir deme — bevondin wirt scheint auf die idee des sitzens zu weisen. Die stat der rechtin were erinnert an das hallische stadtr. "locus quod were dicitur’ vgl. Tzschoppe und Stenzel urkv. s. 296. 445, 21. 446, 8. zo gift — gegen gabe, geschenk; wie unten z. 24: vor gobis. den brant kundigit — dies geschah gewöhnlich dadurch, dass an das thor des bedrohten hauses ein brand (ein biindel kien oder ein anderer brennstoff) gehangen wurde.
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VERZEICHNISS DER IN DEM ERSTEN BANDE DER SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM VORKOMMENDEN PERSONEN- UND ORTSNAMEN.
VERZEICHNISS DER IN DEM ERSTEN BANDE DER SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM VORKOMMENDEN PERSONEN- UND ORTSNAMEN.
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A. Adam, Anna und 1 Martin S. 280. Adelheid , 299. Agnes, Herzogin von Schweidnitz, 36. 39. Albert, dux, 80. 81. Albrecht, Herzog von Baiern, 68. Markgraf v. Brandenb. 66. 80. ‚ = = Herz. v, Oestr. 66. 218. - - König, 221. 223. 224. 226. Aldenberg, Johann, 279. Nicolaus, 278. Allmania, 18. , Altenburg, 313. Alusch, Hannus, 267. Ambrosius, 365. Angermiinde, 313. Anna, eine Magd, 284. Antonius de Padua, 311. Arensee, 313. Arnold, Nicolaus, 994. 995. 996; - = Caspar, Anna Ursula, Barbara, 260. ' Ticze, 130. “ Reynzcko. 301. Henzil, 301. Arnswalde, 313. Aue (Awe), Sigismund von, 41. Aurimontis custodia, 304. Aussig (Awske) 370. Austria, 79. .80. - - Bernhardus de, 77. Avignon, 18. 19. 20 В. Babst, (Bobiste) Johann, 101. 102. 103. Babylon, 429. Baiern, 54. GI. a EI Balthasar, dux desagano, S. 78. 89. 90. Bamberg (Bobemberg) 362. Danke, "Michel, 367. Darby, 312. Bartholomaeus, Peter, 224. 266. Baruth, (Barüd), 360. Basel, 62. 219. Bausch (Bauczsch) Paul 224. Beberem, 78. Becherer, Jacobus, 305. Beckel, Clara und Nicolaus, 287. Becker, Thomas, 294, Beczow, Octo, 305. Behan, Margaretha, 293. Beheme, Silvester, 292. Belen, 370. -Benisch, Martin, 206. Berardus, Presbyter, 84. Bereith, Johann, 225. Berge, Hans unter dem, 56. Bergsleben, Christian, 282. Berlin, 283. 313. Bernadinus, 296. Bernhartsdorf, Nicolaus, 299. Bernstadt, 357. Bernstorf, Nicolaus, 984. Bertilsdorf, Franciscus, 71. 72. - Bertsdorf, ‘90. Besant, Peter, 305. Besdez, 22. 110. Burggraf von Bes- dez, 30. | Beugendorf, 370. 372. Beuten, Urbanus de, 272. Beyer, Peter, 267. Beynwitz, Heinrich de, 274. Biberstein, die Burg, 75. -= = Ulrich v., 2. 55. Friedrich v., 74. 93. Wenzel von, 75. 79. Johann von, 402. 58
A. Adam, Anna und 1 Martin S. 280. Adelheid , 299. Agnes, Herzogin von Schweidnitz, 36. 39. Albert, dux, 80. 81. Albrecht, Herzog von Baiern, 68. Markgraf v. Brandenb. 66. 80. ‚ = = Herz. v, Oestr. 66. 218. - - König, 221. 223. 224. 226. Aldenberg, Johann, 279. Nicolaus, 278. Allmania, 18. , Altenburg, 313. Alusch, Hannus, 267. Ambrosius, 365. Angermiinde, 313. Anna, eine Magd, 284. Antonius de Padua, 311. Arensee, 313. Arnold, Nicolaus, 994. 995. 996; - = Caspar, Anna Ursula, Barbara, 260. ' Ticze, 130. “ Reynzcko. 301. Henzil, 301. Arnswalde, 313. Aue (Awe), Sigismund von, 41. Aurimontis custodia, 304. Aussig (Awske) 370. Austria, 79. .80. - - Bernhardus de, 77. Avignon, 18. 19. 20 В. Babst, (Bobiste) Johann, 101. 102. 103. Babylon, 429. Baiern, 54. GI. a EI Balthasar, dux desagano, S. 78. 89. 90. Bamberg (Bobemberg) 362. Danke, "Michel, 367. Darby, 312. Bartholomaeus, Peter, 224. 266. Baruth, (Barüd), 360. Basel, 62. 219. Bausch (Bauczsch) Paul 224. Beberem, 78. Becherer, Jacobus, 305. Beckel, Clara und Nicolaus, 287. Becker, Thomas, 294, Beczow, Octo, 305. Behan, Margaretha, 293. Beheme, Silvester, 292. Belen, 370. -Benisch, Martin, 206. Berardus, Presbyter, 84. Bereith, Johann, 225. Berge, Hans unter dem, 56. Bergsleben, Christian, 282. Berlin, 283. 313. Bernadinus, 296. Bernhartsdorf, Nicolaus, 299. Bernstadt, 357. Bernstorf, Nicolaus, 984. Bertilsdorf, Franciscus, 71. 72. - Bertsdorf, ‘90. Besant, Peter, 305. Besdez, 22. 110. Burggraf von Bes- dez, 30. | Beugendorf, 370. 372. Beuten, Urbanus de, 272. Beyer, Peter, 267. Beynwitz, Heinrich de, 274. Biberstein, die Burg, 75. -= = Ulrich v., 2. 55. Friedrich v., 74. 93. Wenzel von, 75. 79. Johann von, 402. 58
Strana 459
459 . 70. (Birkschloss), 221. 523. 223. Bischoffwerde, (сей тете), Johann, 271. 279. 283. Blankenstein, 71. 78. Ed Bliimberg, 110. ^ Boberfluss, (Bobir), 358. Bodiebrat, 79. Bóhmen, (Behem, Beymen), 18. 33. . 47. 48, 50. 54. 58. 65. ox 68. 79. 83. 92. 95. 101. 102. 104. 108. 409. 110. 218. 219. 225. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 369. 370. 372. die, 354. 355. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 369. Birkenstein, S 370. 379. Böhmisch, 365. - - brod, 63. Böler, Conrad, 299. Bórger, Balthasar, 269. Bósengersdorf, 110. Bohemia, 84. 85. 86. 99. Bohemi, "7. 87. Bolcze, Nicolaus, 39. Bolkenhayn, 358. 364. 366. 370. 371. Bolko, Herz. v. Schweidnitz, 10. 18. 34. > = Herz. von Oppeln, 362. Bonaventura, 271. 296. 312. Borchard, 304. Boriss, Margaretha u. Nicolaus, 266. Born, Christoph, 271. Borner, Johann, 295. Botczko, 59. 60. Botin, Anna, 282. Bottener, Stanislaus, 82. Brandenburg, die Mark, 53. 54. 313. Brandenburgensis Marchio, 311. Brasiatoris, "Bartholomaeus, 286: Braunschweig (Brunswig) 66. 306. 313. Bremen, 313. Brenne, 70. Breslaw, 18. 67. 74. 77. 93. 111. 219. 220. 224. 225. 367. 373. Bresler, die, 354. 363. 376. Breslisches Land, ea. Brieg (Brega), 313. 3 SPEM gh 31s. 289. Brünn (Brinna), 90. Briix, 58. 370. Budissin, S. 10.17. 20. 22. 93. 34. 35.36. 38. 40. 41. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 50. 51. 53. 54. 55. 56. 57. 60.81. 87. 88. 94. 95. 96. 97. O8. 110. 111. 313. 360. Thomas de, 279. Conrad, 280. Budissinenses, 91. Budweis, 58. Biithner, Peter, 269. Bunzlau (Bontslaw), 82. 39. 360. 361. Burg, 313. Burkard, Nicolaus, 294. Buttnerin, 295, = = = = = = С. Cadan, 70. | Calixtus II, papa, 83. Camenz, 34. '35. 36. 38. 40. 41. 44. 46. 81. 87. 98. Camenzenses, 103. 10429 Capistrano, Johann de, 73. Carl 1V.,9. 10. 11. 12. 15. 16. 17. 18.90. 21. 22. 25. 30. 32. 383. 35. A1. 43. 47. 48. 50. 53. 54. 56.108. Carlsstein, 46. 69. 83. , Carlsvrid, 10. 17. 60. Carpentarius, Peter, 271. Nicolaus, 288. . Franciscus, 289. Georg, 289. Herman u. 901. --1- Cunigunde, . Caspar, 284. Celle, 47. Christina, 299. Christophorus, 285. Cingulator, Bartholomaeus, 273. Cirwanke, 78. ‚Cista, Ulrich von, 40. Clara, Sancta, 311. Claricius, Elisabeth, 300. Clerer, Henczil, 306. Clericus, Nicolaus, 82. Coburg, 312. Cölestiner, 2. 18. 19. 50. Coiterin, Maye, 293. Colditz, Thyme von, 52. 59. 71. 299, Albrecht von, 60. - - Hanns von, 73.
459 . 70. (Birkschloss), 221. 523. 223. Bischoffwerde, (сей тете), Johann, 271. 279. 283. Blankenstein, 71. 78. Ed Bliimberg, 110. ^ Boberfluss, (Bobir), 358. Bodiebrat, 79. Bóhmen, (Behem, Beymen), 18. 33. . 47. 48, 50. 54. 58. 65. ox 68. 79. 83. 92. 95. 101. 102. 104. 108. 409. 110. 218. 219. 225. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 369. 370. 372. die, 354. 355. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 369. Birkenstein, S 370. 379. Böhmisch, 365. - - brod, 63. Böler, Conrad, 299. Bórger, Balthasar, 269. Bósengersdorf, 110. Bohemia, 84. 85. 86. 99. Bohemi, "7. 87. Bolcze, Nicolaus, 39. Bolkenhayn, 358. 364. 366. 370. 371. Bolko, Herz. v. Schweidnitz, 10. 18. 34. > = Herz. von Oppeln, 362. Bonaventura, 271. 296. 312. Borchard, 304. Boriss, Margaretha u. Nicolaus, 266. Born, Christoph, 271. Borner, Johann, 295. Botczko, 59. 60. Botin, Anna, 282. Bottener, Stanislaus, 82. Brandenburg, die Mark, 53. 54. 313. Brandenburgensis Marchio, 311. Brasiatoris, "Bartholomaeus, 286: Braunschweig (Brunswig) 66. 306. 313. Bremen, 313. Brenne, 70. Breslaw, 18. 67. 74. 77. 93. 111. 219. 220. 224. 225. 367. 373. Bresler, die, 354. 363. 376. Breslisches Land, ea. Brieg (Brega), 313. 3 SPEM gh 31s. 289. Brünn (Brinna), 90. Briix, 58. 370. Budissin, S. 10.17. 20. 22. 93. 34. 35.36. 38. 40. 41. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 50. 51. 53. 54. 55. 56. 57. 60.81. 87. 88. 94. 95. 96. 97. O8. 110. 111. 313. 360. Thomas de, 279. Conrad, 280. Budissinenses, 91. Budweis, 58. Biithner, Peter, 269. Bunzlau (Bontslaw), 82. 39. 360. 361. Burg, 313. Burkard, Nicolaus, 294. Buttnerin, 295, = = = = = = С. Cadan, 70. | Calixtus II, papa, 83. Camenz, 34. '35. 36. 38. 40. 41. 44. 46. 81. 87. 98. Camenzenses, 103. 10429 Capistrano, Johann de, 73. Carl 1V.,9. 10. 11. 12. 15. 16. 17. 18.90. 21. 22. 25. 30. 32. 383. 35. A1. 43. 47. 48. 50. 53. 54. 56.108. Carlsstein, 46. 69. 83. , Carlsvrid, 10. 17. 60. Carpentarius, Peter, 271. Nicolaus, 288. . Franciscus, 289. Georg, 289. Herman u. 901. --1- Cunigunde, . Caspar, 284. Celle, 47. Christina, 299. Christophorus, 285. Cingulator, Bartholomaeus, 273. Cirwanke, 78. ‚Cista, Ulrich von, 40. Clara, Sancta, 311. Claricius, Elisabeth, 300. Clerer, Henczil, 306. Clericus, Nicolaus, 82. Coburg, 312. Cölestiner, 2. 18. 19. 50. Coiterin, Maye, 293. Colditz, Thyme von, 52. 59. 71. 299, Albrecht von, 60. - - Hanns von, 73.
Strana 460
460 —— Colditz, Johann von, S. 80. Colowrat, Beness de, 87. Colwitz, Joannes, 274. Conrad, Thomas, 266. - - Episcop. Misn., 300. 312. - <- Pleban zu Krischa, 302. Conneratsdorf, Nyczko Eymuth de, 304. Copricz, Paul de, 297. Cost, das Schloss, 93. Costeletz, 73. Costnitz, 62. 312. Craczer, Nicolaus u. Margarotha 107-108. Cratzer, Witezil, 59. Crischow, Augustin, 278. Heinrich u. Clara, 283. - Jeremias, 286. - Heinrich, 290. - Nicolaus, 291. - Johann, 994. 301. 305. . Peter, 302. Croatien, 218. Crommenow, 7. 73. Crossen, 313. 361. Cultellifex, Henricus, 300. Cunersdorf, 8. 88. Cunstatt, Girzik oder George de, s. | George. Currifex, Martinus, 269. Czabichz, 4. Czapko, 62. 63. 64. 65. Czerniw (Crznye) Jan, 63. Czetteritz, George, 359. Herman, 365. 366. Czirnaw, Hayn u. Sigismund von, 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. Czotil, Jürge, 56. Czwicker, Peter, 2. Czwippeler, Frenczil, 56. Czwirner, Nicolaus, 77. Czynsz, Peter und Katharina, 280. Czirwitz de Gorlitz, 71. D. Dalmatien, 218. Danzmann, Johann, 295. Dewyn, 59. Dippoldiswalde (Dippilswalt), 73. Dirske, 12. Dittmann, Hanns, 271. Nicolaus Bernhard de, 286. Döbschütz, (Dobeschütz) Lutoldus de, S. 267 - - - Nicolaus, Hanns, Leuther, Margaretha, Anna, Katha- rina, Bernhard de, 270. - - Conrad de, 276. 303. . Döring, Johann, 278. 283, Matthias, 281. Jacobus, 283. Andreas, 989. - =” Jorge, 306. Dohna (Donyn), 8. Hannos de, 9. 224. - Czenko de, 55. "- - Bernhard de, 110. - -. Wentezss od. Benes von, 58. 59. 70. 75. 90. - - Heinze (Heynteze) von, 60. - = (rasche de, 268. Domnik, Heincze, 119. Donyrstein, Nicolaus,‘ 294, Dorre, Nicolaus, 272. - - Peter und Anna, 291. Doxaw, 81. Drausendorf (Drusendorf — Drawzen- dorf), 33. 47. 75. Drebkow, 360. Drescher, Peter, 56. , Dresden, 313. Drum (Drom), 222. Dube, vonder Dube, 4. 5, 7. 66. 91. 99. Hinko Birke v, d., 57. 110. - - Albrecht Birke v. d., 70. - - Heinrich, 87. - - Bennes, Benech, 268. 271. - - Jone, 268. Dubsko od. Dubsky, 69. 89. 91. o o o o o o S E. Eberhard, Peter, 272. Ebersbach, Jan von, 370. 373. Eger, 23. 58. 73. 313. 369. Eichhorn, Franziscus, 271. Barbara, 287. Caspar, 295. Eisenach, 312. Elbe, 360. Elbingen, 78. Elbogen, 58. 70. * Elisabeth von Oesterreich, 67. 68. 58*
460 —— Colditz, Johann von, S. 80. Colowrat, Beness de, 87. Colwitz, Joannes, 274. Conrad, Thomas, 266. - - Episcop. Misn., 300. 312. - <- Pleban zu Krischa, 302. Conneratsdorf, Nyczko Eymuth de, 304. Copricz, Paul de, 297. Cost, das Schloss, 93. Costeletz, 73. Costnitz, 62. 312. Craczer, Nicolaus u. Margarotha 107-108. Cratzer, Witezil, 59. Crischow, Augustin, 278. Heinrich u. Clara, 283. - Jeremias, 286. - Heinrich, 290. - Nicolaus, 291. - Johann, 994. 301. 305. . Peter, 302. Croatien, 218. Crommenow, 7. 73. Crossen, 313. 361. Cultellifex, Henricus, 300. Cunersdorf, 8. 88. Cunstatt, Girzik oder George de, s. | George. Currifex, Martinus, 269. Czabichz, 4. Czapko, 62. 63. 64. 65. Czerniw (Crznye) Jan, 63. Czetteritz, George, 359. Herman, 365. 366. Czirnaw, Hayn u. Sigismund von, 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. Czotil, Jürge, 56. Czwicker, Peter, 2. Czwippeler, Frenczil, 56. Czwirner, Nicolaus, 77. Czynsz, Peter und Katharina, 280. Czirwitz de Gorlitz, 71. D. Dalmatien, 218. Danzmann, Johann, 295. Dewyn, 59. Dippoldiswalde (Dippilswalt), 73. Dirske, 12. Dittmann, Hanns, 271. Nicolaus Bernhard de, 286. Döbschütz, (Dobeschütz) Lutoldus de, S. 267 - - - Nicolaus, Hanns, Leuther, Margaretha, Anna, Katha- rina, Bernhard de, 270. - - Conrad de, 276. 303. . Döring, Johann, 278. 283, Matthias, 281. Jacobus, 283. Andreas, 989. - =” Jorge, 306. Dohna (Donyn), 8. Hannos de, 9. 224. - Czenko de, 55. "- - Bernhard de, 110. - -. Wentezss od. Benes von, 58. 59. 70. 75. 90. - - Heinze (Heynteze) von, 60. - = (rasche de, 268. Domnik, Heincze, 119. Donyrstein, Nicolaus,‘ 294, Dorre, Nicolaus, 272. - - Peter und Anna, 291. Doxaw, 81. Drausendorf (Drusendorf — Drawzen- dorf), 33. 47. 75. Drebkow, 360. Drescher, Peter, 56. , Dresden, 313. Drum (Drom), 222. Dube, vonder Dube, 4. 5, 7. 66. 91. 99. Hinko Birke v, d., 57. 110. - - Albrecht Birke v. d., 70. - - Heinrich, 87. - - Bennes, Benech, 268. 271. - - Jone, 268. Dubsko od. Dubsky, 69. 89. 91. o o o o o o S E. Eberhard, Peter, 272. Ebersbach, Jan von, 370. 373. Eger, 23. 58. 73. 313. 369. Eichhorn, Franziscus, 271. Barbara, 287. Caspar, 295. Eisenach, 312. Elbe, 360. Elbingen, 78. Elbogen, 58. 70. * Elisabeth von Oesterreich, 67. 68. 58*
Strana 461
461. Else, S. 7. Emmeler, 294. Emerich, Peter, 224. U Erfurth (Erfordia), 282. 203. 312. 362. Ermilrich, Clara und Peter, 269. Gonczilin, 276. . = « Katharina, Elisabeth, Con- rad, 988. 300. Gunczel, 305. Ernst, Herzog von Baiern, 68. Esau, 429. Eschenwege, 2. Eyczinger, 74. Eylinberg, Anna, 262. = = o = = > > F. Fabri, Donatus, 290. Martinus, 292. Falkenberg, 58. Falkenstein, 367. 368. Felix, 272. Fichtener, Nicolaus, 272. 287. » Figulus, Heinrich, 300. Florsdor£ (Floristorf), 221. Florin, Cunad, 285. . Nicolaus, 287. 301. 302. 304. Foltsch (Folcz), 71. Fontinus, Dr. jur., 83. Forstenberg, 53. Forstenstein, 365. Foyt, Nicolaus, 273. Francia, 79. ' Franziscus, 74. 272. 297. 311. > Frankfurth, 104. 313. Frauenberg, Franziscus, 270. Frauenburg, Johann von, 402. Frech (Wrech) Peter, 103. Frederichśdorf, Johann, Katharina, Pe- trus, Henczelin, 266. Freiberg, 313. Freistadt, 361. Freudenberg (Vreydenberg) Peter und Katharina, 301. Freyenstadt, Heinrich de, 89. Fricze, Matthias, 294. Friedericus, Imperator, 80. - - . Dux Saxoniae, 80. Friedersdorf, 296. Agnes, 294. - Anna de, 300. - = = c - Gera (Yeraw), 73. Friedland (Fredland), S. 74. 289. Friedrich, Markgraf von Meissen, 73. Markgraf v. Drandenb., 73. - Kaiser, 429. Friedwald, 59. Fus Nicze, 56. Fürstenberg, 39. = o o G. Gabel (Gablona), G. 70. 71. 89. - - Paul, 288. Gablonensis ecclesia, 94. Gabriel, Joh., 284. Gebler, 17. 33. 78. 59. Gedan, Petrus, 288. | Geissler (Geyszler) Barbara, 277. Georg, Episcop. Ébriaz., 305. 312. - - (Girzik, von Cunstad, von Po- diebrad), König von Bohm., 79. 73. 70. 61. 82. 83.84. 85. 86. 87. 90. 92. 362. Gersdorf (Gerhardsdorf), Otto von, 47. Leuther von, 61. - Rulo de, 269. 295. - Agnes de, 295. - Christian, 299. Rulo,Agneta, Joh.de., 300.301. Johann Ulimann, Elisabeth Ca- tharina Nicolaus de, 303. Gerigswalde, 110. Gessner, Johann, 286. Gitschin (Gitezin), 63. Glaeser (Glasar), 225. Glatz, 359. 360. 363. 364. 366. Gleibitz, 362. c Glogau, 104. ‘Gleyche, Johann, 269. Gnesen, 104. Gobin, Nicol de, 296. Görlitz, 20. 31. 34. 35. 36. 38. 41. 42. 43. 44. 45. 47. 50. 51. 53. 54. 55. 56. 57. 60. 65. 07. 69. 73. 82. 87. 89. 98. 103. 410. 111. 218. 219. 224. 976. 279.292. 293. 296. 299. 303. 305. 307. 311. 313. 356. 360. 384. 385. 386. 395. 596. 399. 402. 403. 404. 411. 413. 445. 418. —
461. Else, S. 7. Emmeler, 294. Emerich, Peter, 224. U Erfurth (Erfordia), 282. 203. 312. 362. Ermilrich, Clara und Peter, 269. Gonczilin, 276. . = « Katharina, Elisabeth, Con- rad, 988. 300. Gunczel, 305. Ernst, Herzog von Baiern, 68. Esau, 429. Eschenwege, 2. Eyczinger, 74. Eylinberg, Anna, 262. = = o = = > > F. Fabri, Donatus, 290. Martinus, 292. Falkenberg, 58. Falkenstein, 367. 368. Felix, 272. Fichtener, Nicolaus, 272. 287. » Figulus, Heinrich, 300. Florsdor£ (Floristorf), 221. Florin, Cunad, 285. . Nicolaus, 287. 301. 302. 304. Foltsch (Folcz), 71. Fontinus, Dr. jur., 83. Forstenberg, 53. Forstenstein, 365. Foyt, Nicolaus, 273. Francia, 79. ' Franziscus, 74. 272. 297. 311. > Frankfurth, 104. 313. Frauenberg, Franziscus, 270. Frauenburg, Johann von, 402. Frech (Wrech) Peter, 103. Frederichśdorf, Johann, Katharina, Pe- trus, Henczelin, 266. Freiberg, 313. Freistadt, 361. Freudenberg (Vreydenberg) Peter und Katharina, 301. Freyenstadt, Heinrich de, 89. Fricze, Matthias, 294. Friedericus, Imperator, 80. - - . Dux Saxoniae, 80. Friedersdorf, 296. Agnes, 294. - Anna de, 300. - = = c - Gera (Yeraw), 73. Friedland (Fredland), S. 74. 289. Friedrich, Markgraf von Meissen, 73. Markgraf v. Drandenb., 73. - Kaiser, 429. Friedwald, 59. Fus Nicze, 56. Fürstenberg, 39. = o o G. Gabel (Gablona), G. 70. 71. 89. - - Paul, 288. Gablonensis ecclesia, 94. Gabriel, Joh., 284. Gebler, 17. 33. 78. 59. Gedan, Petrus, 288. | Geissler (Geyszler) Barbara, 277. Georg, Episcop. Ébriaz., 305. 312. - - (Girzik, von Cunstad, von Po- diebrad), König von Bohm., 79. 73. 70. 61. 82. 83.84. 85. 86. 87. 90. 92. 362. Gersdorf (Gerhardsdorf), Otto von, 47. Leuther von, 61. - Rulo de, 269. 295. - Agnes de, 295. - Christian, 299. Rulo,Agneta, Joh.de., 300.301. Johann Ulimann, Elisabeth Ca- tharina Nicolaus de, 303. Gerigswalde, 110. Gessner, Johann, 286. Gitschin (Gitezin), 63. Glaeser (Glasar), 225. Glatz, 359. 360. 363. 364. 366. Gleibitz, 362. c Glogau, 104. ‘Gleyche, Johann, 269. Gnesen, 104. Gobin, Nicol de, 296. Görlitz, 20. 31. 34. 35. 36. 38. 41. 42. 43. 44. 45. 47. 50. 51. 53. 54. 55. 56. 57. 60. 65. 07. 69. 73. 82. 87. 89. 98. 103. 410. 111. 218. 219. 224. 976. 279.292. 293. 296. 299. 303. 305. 307. 311. 313. 356. 360. 384. 385. 386. 395. 596. 399. 402. 403. 404. 411. 413. 445. 418. —
Strana 462
_ 462 | oldberg (Gauliberg), S. 82. 294. 225. 313. 357. 358. 359. olthammer, Hanns und Katharina, 277. | pltmann, Andreas, 292. pltsmet, Andreas, 56. licenses, 91. 103. 104. 285. 293. oslicz, Nicol de, 290. josslar, 313. osmann, Paul, 293. ottwald, Balthasar, 289. recz, 7. 23. 72. 350. wefenstein, 58. 59. 75. 102. regorius, Pleban zu Rengersdorf, 275. - - - IX., papa, 297. 311. treifswald, 407. 313. friszel, Simon, 278. frobsitz, Jacob, 294. rod, Michael, 281. frossenhayn, 360. (rosshennersdorf (Heynersdorf Schrei- bers), 88. 89. (rot, Johann, 71. : Grottau (Groth), 60. (runegasse, 77. runtmann, Christoph, 286. - Kunzé u. Katharina, 288. Guben (Gobyn, Gubyn), 360. 361. Johann de, 1. 9. 38. (ünter, Jacob, 225. Johann, 267. Günzel (Gunczil) Nicze, 306. Guncelinus, 299. Gundram, Johann, 290. Gyrling, Barbara, 266. Gysgra, Johann Girska von Brandeis, | 79. = a a a = = H. Habberdorf, 93. Halberstadt, 306. 313. Halberstadiensis, 289 Halle, 313. Hamburg, 313. Hammer, Elisabeth, 276. Hammermeistcr, Erasmus, 289. Hanke, 995, Frariziscus, 292. Hannover, 313. Harthau (Harte), 55. 88. 90. Haseler, S. 299. © Hasenburg, von der, 86. 93. Hassia, 2. Haulczschüer, Bartholomaeus, 991. Heidersdorf, 104. Heiligen (de Sanctis), Sophia von, 286. Heinau, 225. 366. Heinke, Herz. von Jauer, 7. 8. 9. Heinrich, der Eiserne, 6. - Dux Glogav., 90. 91. Helegan, 276. Helfenstein, castrum, 86. Hempel, Nicolaus, 277. Hennersdorf, 221. Hennrichsdorf, Henczil, 285. 301. Hermannsdorf, Leupold und Adelheid, 270. Herndan, Tycze und Hannus, 984. Herodes, 429. Hertil, Johann, 2. 38. | Herwigsdorf, 6. 16. 34. 59. Heselersz, Andreas und Barbara, 284. Hesso, 307. Heymstedt, Johannes, 282. Heyne, Frenzel und Margaretha, 277. Heynicke, Andreas, 286. Hilarius, Decan zu Prag, 83. Hildesheim, 313. | Hilliszer, Barbara und George, 271. Hilser, Mattheus (Matz) u. Katharina, 7. Hiltmann, Nicolaus, 265. Hintergasse, 77. | Hirschberg, 22. 25. 26. 99. 110. 360. Hórnitz (Hurnicz), 33. 48. 88. Hofmann, Hanns u. Nicol., 224. - . - Wenzel, 286. . . - Stephan, 287. Georg, 288. ' Hoger, Nicolaus, 290. Hohnstein, Berke von, 110. Hollant, Jodocus, 290. Hone, Petrus, 292. Honorius III., papa, 341. Horburgk, Johannes und Henricus de, 2 Horke, 294. | Hoyerswerda (Hoerswerde), 89. 91. Hiig, Nicolaus, 282. . Hiine, Michael, 287. Hungaria, 79.
_ 462 | oldberg (Gauliberg), S. 82. 294. 225. 313. 357. 358. 359. olthammer, Hanns und Katharina, 277. | pltmann, Andreas, 292. pltsmet, Andreas, 56. licenses, 91. 103. 104. 285. 293. oslicz, Nicol de, 290. josslar, 313. osmann, Paul, 293. ottwald, Balthasar, 289. recz, 7. 23. 72. 350. wefenstein, 58. 59. 75. 102. regorius, Pleban zu Rengersdorf, 275. - - - IX., papa, 297. 311. treifswald, 407. 313. friszel, Simon, 278. frobsitz, Jacob, 294. rod, Michael, 281. frossenhayn, 360. (rosshennersdorf (Heynersdorf Schrei- bers), 88. 89. (rot, Johann, 71. : Grottau (Groth), 60. (runegasse, 77. runtmann, Christoph, 286. - Kunzé u. Katharina, 288. Guben (Gobyn, Gubyn), 360. 361. Johann de, 1. 9. 38. (ünter, Jacob, 225. Johann, 267. Günzel (Gunczil) Nicze, 306. Guncelinus, 299. Gundram, Johann, 290. Gyrling, Barbara, 266. Gysgra, Johann Girska von Brandeis, | 79. = a a a = = H. Habberdorf, 93. Halberstadt, 306. 313. Halberstadiensis, 289 Halle, 313. Hamburg, 313. Hammer, Elisabeth, 276. Hammermeistcr, Erasmus, 289. Hanke, 995, Frariziscus, 292. Hannover, 313. Harthau (Harte), 55. 88. 90. Haseler, S. 299. © Hasenburg, von der, 86. 93. Hassia, 2. Haulczschüer, Bartholomaeus, 991. Heidersdorf, 104. Heiligen (de Sanctis), Sophia von, 286. Heinau, 225. 366. Heinke, Herz. von Jauer, 7. 8. 9. Heinrich, der Eiserne, 6. - Dux Glogav., 90. 91. Helegan, 276. Helfenstein, castrum, 86. Hempel, Nicolaus, 277. Hennersdorf, 221. Hennrichsdorf, Henczil, 285. 301. Hermannsdorf, Leupold und Adelheid, 270. Herndan, Tycze und Hannus, 984. Herodes, 429. Hertil, Johann, 2. 38. | Herwigsdorf, 6. 16. 34. 59. Heselersz, Andreas und Barbara, 284. Hesso, 307. Heymstedt, Johannes, 282. Heyne, Frenzel und Margaretha, 277. Heynicke, Andreas, 286. Hilarius, Decan zu Prag, 83. Hildesheim, 313. | Hilliszer, Barbara und George, 271. Hilser, Mattheus (Matz) u. Katharina, 7. Hiltmann, Nicolaus, 265. Hintergasse, 77. | Hirschberg, 22. 25. 26. 99. 110. 360. Hórnitz (Hurnicz), 33. 48. 88. Hofmann, Hanns u. Nicol., 224. - . - Wenzel, 286. . . - Stephan, 287. Georg, 288. ' Hoger, Nicolaus, 290. Hohnstein, Berke von, 110. Hollant, Jodocus, 290. Hone, Petrus, 292. Honorius III., papa, 341. Horburgk, Johannes und Henricus de, 2 Horke, 294. | Hoyerswerda (Hoerswerde), 89. 91. Hiig, Nicolaus, 282. . Hiine, Michael, 287. Hungaria, 79.
Strana 463
463 ver, Johannes, S. 275. Hunger, Giinther, 205 unigad, Matthias, 79. Homie, 83. 312. 355. 356. 357. 358. 359. 361. 364. 365. 366. . 367. 368. i Huss, Johann, 312. Hutig, Barbara und Regina, 290. Hyrszberg, Bartholomaeus de, Mathias, Katharina, Margaretha, Bar- bara de, 273. 284. - - - Augustinus de, 284. Nicolaus de, 300. 301. 305. 306. | r. Idumea, 429. Ilburg (auch. YlIburg, Ylberg) Wilhelm von, 70. 71. - - Pota de, 89. | Innocentius IV., papa, 311. lser (Ysra), 91. J. Jacubko, 64. 65. Jan, Nicolaus, 289. Janitoris, Bartholomius, 969. Jauer (Jawor Jawer), 39. 81. 82. 93. 358. 359. 364. Jauer, Johann, 283. Jauernick (Jawirnick), Johann, 994. Jenczensten, Paul von dem, 59. Jener, Georg, 974. Hildegund, 989. Martin, 291. Jenner, 360. Jenschdorf, Hanns von, 357. Jeronimus, 74. 75. i Jeutener (Jewtener), Jocuff, 265. Katharina, 265. Jodocus, episcop. Wratisl., 84. 85. Johannes, der Künig, 6. 7. Episcop. Misn., 8. - Markgraf v. Máühren, 17. - Erzbisch. v. Prag, 36. 41. 52. a - - a a Episcop. Portuensis, 84. Dux Sagan., 89. 90. 223. Stadtschreiber in Górlitz und sein Weib Katharina, 271. Johannes, Guard. Lubanens., S. 290, ipiscop. Gardensis, 305. XXIL, papa, 311. Jone, Petrus, 279. Judicis, Georg, 266. - = Valentin, 291. Jiidengasse, 77. Juterbogk. (Geuterbog), 295. Junge, Nicze, 306 Jungnickel, J acob, Ursula, Jocoff, Mar. garetha, Barbara, 981. = > = Jeronimus, 287. K. Kalau, 360. Kalhart, 74. Kalpfel, Simon und Margaretha, 268. Kamentz, Ursula, 291. Barbara, 299. Peter, 999. Nicolaus, 294 Kamnitz (Kempez), 229. Karnberg, 8. Katharina, 977. — Kaue (Kawe), 75. Kelch, die Burg, 70. Kellerin, Hedwig, 82. Kemelitz, Johann, 985. Kemnitz (Kempnicz), 59. 70. Kestener, Sigismund, 56. Keuschberg ( Kewschberg), Niclas von, 58. 59. Kiel, 313. Kirchoff, Nicolaus, 978. Kirschaw (Kirsche, Körse), 10. Kirsten, Hanns u. Katharina, 266. Kittlitz, Hanns von, 111. Klöselin, Ursula, 268. Kluge, Michael, 279. - - Hertnag (Hartung), 357. Kober, 82. | Köln, 498. Königsberg, 78. Königsbrück, 10. Königswald, 32. Kogeler, Franciscus, 978. Kolbina, Gertrudis, 999. Kollin (Koln), 5. 23. 63. 64. Koluch, Jan, 58. Konicz, 78. e - -
463 ver, Johannes, S. 275. Hunger, Giinther, 205 unigad, Matthias, 79. Homie, 83. 312. 355. 356. 357. 358. 359. 361. 364. 365. 366. . 367. 368. i Huss, Johann, 312. Hutig, Barbara und Regina, 290. Hyrszberg, Bartholomaeus de, Mathias, Katharina, Margaretha, Bar- bara de, 273. 284. - - - Augustinus de, 284. Nicolaus de, 300. 301. 305. 306. | r. Idumea, 429. Ilburg (auch. YlIburg, Ylberg) Wilhelm von, 70. 71. - - Pota de, 89. | Innocentius IV., papa, 311. lser (Ysra), 91. J. Jacubko, 64. 65. Jan, Nicolaus, 289. Janitoris, Bartholomius, 969. Jauer (Jawor Jawer), 39. 81. 82. 93. 358. 359. 364. Jauer, Johann, 283. Jauernick (Jawirnick), Johann, 994. Jenczensten, Paul von dem, 59. Jener, Georg, 974. Hildegund, 989. Martin, 291. Jenner, 360. Jenschdorf, Hanns von, 357. Jeronimus, 74. 75. i Jeutener (Jewtener), Jocuff, 265. Katharina, 265. Jodocus, episcop. Wratisl., 84. 85. Johannes, der Künig, 6. 7. Episcop. Misn., 8. - Markgraf v. Máühren, 17. - Erzbisch. v. Prag, 36. 41. 52. a - - a a Episcop. Portuensis, 84. Dux Sagan., 89. 90. 223. Stadtschreiber in Górlitz und sein Weib Katharina, 271. Johannes, Guard. Lubanens., S. 290, ipiscop. Gardensis, 305. XXIL, papa, 311. Jone, Petrus, 279. Judicis, Georg, 266. - = Valentin, 291. Jiidengasse, 77. Juterbogk. (Geuterbog), 295. Junge, Nicze, 306 Jungnickel, J acob, Ursula, Jocoff, Mar. garetha, Barbara, 981. = > = Jeronimus, 287. K. Kalau, 360. Kalhart, 74. Kalpfel, Simon und Margaretha, 268. Kamentz, Ursula, 291. Barbara, 299. Peter, 999. Nicolaus, 294 Kamnitz (Kempez), 229. Karnberg, 8. Katharina, 977. — Kaue (Kawe), 75. Kelch, die Burg, 70. Kellerin, Hedwig, 82. Kemelitz, Johann, 985. Kemnitz (Kempnicz), 59. 70. Kestener, Sigismund, 56. Keuschberg ( Kewschberg), Niclas von, 58. 59. Kiel, 313. Kirchoff, Nicolaus, 978. Kirschaw (Kirsche, Körse), 10. Kirsten, Hanns u. Katharina, 266. Kittlitz, Hanns von, 111. Klöselin, Ursula, 268. Kluge, Michael, 279. - - Hertnag (Hartung), 357. Kober, 82. | Köln, 498. Königsberg, 78. Königsbrück, 10. Königswald, 32. Kogeler, Franciscus, 978. Kolbina, Gertrudis, 999. Kollin (Koln), 5. 23. 63. 64. Koluch, Jan, 58. Konicz, 78. e - -
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404 „Kononisscz, S. 86. Koppherer, Nicolaus, 270. Kopperitez, Anne, Johann Christoph, Margaretha von, 279. Korner, Paul, 970. 279. i Korsener, Kunze, 225. Kostenblatt, Schloss, 65. Kottbus (Kotwus), 55. 343. 360. s = Hanns von, 55 Krakau, 5. 36. 42. 225. 272. Kratzau (Cratez), 58. Kraupscholz, Nicolaus, 58. Kretzel, Hannus, 286. Kretschmer, 225. Simon u. Margaretha, 274. Nicolaus, 294. Krischa, 276. 302. 303. Krode, Nicolaus, 265. Kruczeger, Johann, 294. Krüger, Caspar, 275. Kunczel, Jacob, 288. Kuningk, Vitus, 270. Kuttenberg (mons Kuttniss), 104. Kyaw, Heinze, 74. 75. Kyczaldus, 295. Kymer, Nicolaus, 293. Kynhans, 86. 94. Kyritsch, 313. L. Lackmann, 293. Ladislaus, 68. 74. 76. 77. 79. 80. 312. Landshuth, 364. 366. 372. Landskrone, das Schloss, 223. Lange, Heinrich, 285. Katharina, 300. - = Nicolaus u. Kunigunde, 304. Langenau, 67. Johann, 299. Lanthreuter, Katharina, 266. Caspar, 267. > Balthasar, 280. Lauczsch, 225. Lauban (Luban), 20. 31. 34. 38. 40. 41. 46.50. 53.81.87. 98. 272. 274. 292.312. 313. 357. 360. 361. 366. e = Johannes von, 51. 276. 302.304. - » Leopold von, 224. 277. 302. Nicolaus Scultetus de, und Laun (Lawn), S. 64. 66. Laurenzius, Friedrich, 301. Lausitz (Lusicz), 17. 53. 68. 140. . Laux, Andreas, 999. Leipe (Leype), die, 6.68.99.100. 110. 111. - Sigmund "de, 2. - = LM von der, 224. Leipzig (Lypez), . 985. 307. Leitmeritz N 2. 64. Lemann, Andreas, 275. Lemberg, Johannes de, 293. 304. Leobschiitz (Lobschiitz), 43. Leonhardt, 283. Lepores, domini, die Herren von der Hasenburg, 86. Leschwitz, 221. Leschzain, Elisabeth, 302. Leymath-Sneider, Jorge, 286. Liberose (Lobruss), 54. Libich, Paul und Barbara, 270. Libste, Elisabeth, 275. Jutta, 302. 303. 304. Lichetus, Franziscus, 283. 299. Lichtenau, Johannes de, 51. Nicolaus, 285. Johannes, 301. 305. Liegnitz, 82. 219. 220. 224. 225. 287. 313. 357. 358. Lignicensis dux, 92. Linda (Lindau), 104. Lodwigsdorf, Peter, 56. Lorenz, 72. - Johann Ludwig, 74. . Läbau (Lobavia), 2. 20.23. 31. 32. 34. 35. 36. 38. 40. 41. 42. 44. 46. 53. 58. 81. 87. 94.98. 286. 313. Lówenberg, 110. 313. 357. 358. 367.368. Johannes von, 51. 305. Logau, Hanns von, 39. Lombardei(Lamparten), 31.36. 43. 47.53. Lommatsch, 73. Lomnitz (Lomcz), Albrecht von der, 5. - - Hannus,Nyte,Scultetus de,281. Nyce de, 302. Lopez, Petrus, 289. Loseman, John, 283. Lossow, Otto von, 4. Lubanenses, 103. 104. , Lübavia, Petrus und Henricus de, 286. Luccau, 360. 315. © -
404 „Kononisscz, S. 86. Koppherer, Nicolaus, 270. Kopperitez, Anne, Johann Christoph, Margaretha von, 279. Korner, Paul, 970. 279. i Korsener, Kunze, 225. Kostenblatt, Schloss, 65. Kottbus (Kotwus), 55. 343. 360. s = Hanns von, 55 Krakau, 5. 36. 42. 225. 272. Kratzau (Cratez), 58. Kraupscholz, Nicolaus, 58. Kretzel, Hannus, 286. Kretschmer, 225. Simon u. Margaretha, 274. Nicolaus, 294. Krischa, 276. 302. 303. Krode, Nicolaus, 265. Kruczeger, Johann, 294. Krüger, Caspar, 275. Kunczel, Jacob, 288. Kuningk, Vitus, 270. Kuttenberg (mons Kuttniss), 104. Kyaw, Heinze, 74. 75. Kyczaldus, 295. Kymer, Nicolaus, 293. Kynhans, 86. 94. Kyritsch, 313. L. Lackmann, 293. Ladislaus, 68. 74. 76. 77. 79. 80. 312. Landshuth, 364. 366. 372. Landskrone, das Schloss, 223. Lange, Heinrich, 285. Katharina, 300. - = Nicolaus u. Kunigunde, 304. Langenau, 67. Johann, 299. Lanthreuter, Katharina, 266. Caspar, 267. > Balthasar, 280. Lauczsch, 225. Lauban (Luban), 20. 31. 34. 38. 40. 41. 46.50. 53.81.87. 98. 272. 274. 292.312. 313. 357. 360. 361. 366. e = Johannes von, 51. 276. 302.304. - » Leopold von, 224. 277. 302. Nicolaus Scultetus de, und Laun (Lawn), S. 64. 66. Laurenzius, Friedrich, 301. Lausitz (Lusicz), 17. 53. 68. 140. . Laux, Andreas, 999. Leipe (Leype), die, 6.68.99.100. 110. 111. - Sigmund "de, 2. - = LM von der, 224. Leipzig (Lypez), . 985. 307. Leitmeritz N 2. 64. Lemann, Andreas, 275. Lemberg, Johannes de, 293. 304. Leobschiitz (Lobschiitz), 43. Leonhardt, 283. Lepores, domini, die Herren von der Hasenburg, 86. Leschwitz, 221. Leschzain, Elisabeth, 302. Leymath-Sneider, Jorge, 286. Liberose (Lobruss), 54. Libich, Paul und Barbara, 270. Libste, Elisabeth, 275. Jutta, 302. 303. 304. Lichetus, Franziscus, 283. 299. Lichtenau, Johannes de, 51. Nicolaus, 285. Johannes, 301. 305. Liegnitz, 82. 219. 220. 224. 225. 287. 313. 357. 358. Lignicensis dux, 92. Linda (Lindau), 104. Lodwigsdorf, Peter, 56. Lorenz, 72. - Johann Ludwig, 74. . Läbau (Lobavia), 2. 20.23. 31. 32. 34. 35. 36. 38. 40. 41. 42. 44. 46. 53. 58. 81. 87. 94.98. 286. 313. Lówenberg, 110. 313. 357. 358. 367.368. Johannes von, 51. 305. Logau, Hanns von, 39. Lombardei(Lamparten), 31.36. 43. 47.53. Lommatsch, 73. Lomnitz (Lomcz), Albrecht von der, 5. - - Hannus,Nyte,Scultetus de,281. Nyce de, 302. Lopez, Petrus, 289. Loseman, John, 283. Lossow, Otto von, 4. Lubanenses, 103. 104. , Lübavia, Petrus und Henricus de, 286. Luccau, 360. 315. © -
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Luccavienses, S. 9f. Ludewig, Herzog von Liegenitz, 17. 225. 263. 370. Ludovicus, Episcop. Toloz., 311. Ludwigsdorf, 296. Liibeck, 313. Liiben (Lobin), 224. Lübenau, Peter, 289. Lüneburg, 313. Lupus, Martinus, 274. Lusacia, 89. 90. 92. 93. 103. Lusacenses, 89. 91. Lutgersdorf, 8. Lybing, Nickil, 74. 75. Lyndener, Peter, 82. Lypen, von der, auch Lipen, 5. 6. 7. Lyst, Martinus, 306. Lythenow, Johannes de, 305. : M. Macz, Anna, 299. Machemstin, Dorothea, 269. Machendorf, 61. Mälhren (I Merern), 7. 61. 65. 73. 79. 98. 362. Magdeburg (Meydburg), 12. 13. 74, 313. 498. Magebein, Augustinus, 284. Man, Michael, 275. Mandau (Fluss), 8. 12. 25. Mandaupforte, 77. Mansfeld, Burkhard de, (Burcharch de Mansuelt), 281. 306. 307. Marienburg, 78. | Markersdorf (Markwarsdorf), Thilo de, 300. Markus, 271. ; Martburg, Ludwig de, 285. Martin, 273. 984. Guardian, 969. Johann, 268. Martinus V., papa, 342. Matthias, Hungariae rex, 90. 92. Laiennovize, 268. ; Pleban zu Seiffersdorf, 290. Mauricius, 274. Meckelburg, 55. Megerlein, 365. Meiland, 31 Meinhart, Eligen und Ticzko; 300. = = a a a = EI - __405 Meinungen, S. 319. Meissen, 61. 66. 73. 74. 360. 361. Meissner, Marcus, 224. . e. Barbara, Matthias, Johann, К tharina, 286. Melchede; Wilhelm de, 305. Mentez, 362. Merkel, Nicolaus, 107. ^ | Nicolaus und Margaretha, © Merten, Clara, Peter, Nicolaus, 28! < Meye, Peter und Dorothea, 978. Agnete, Katharina,Henzelis 1 Anna, Paulus, 283. Kunkius, 290. Elisabeth und Johann, 301 Conlin, 305. Meyenwalde, Heinecke von, 43. Meyhard, Ticzko und Katharina, 29 Michelsberg, 8. de, 87. 90. 91. Michelsdorf, Stephan, 224. Mihalko Panye, 367. 368. 369. Milde, Frenzel, 74. Mirksch, 222. -223. Misener, die, 7. 8. 361. 370. Missna, 100. 306. 343. Missnenses, 80, Missnensis, Episcop. 307. Mitweida (Mitweid), 73. Moechi, Nicolaus, 268. Moelner, Niczke, 284. Elisabeth, 284. Monchsberg, 53. 54. Moholz, 280. Molbach; 342. Molitoris, Nicolaus, 280. Martinus, 289. Johann, 289. Jeronimus, 293. Moller, Ursula, 280. Molstein, 7. Monachin, Elisabeth, 271. Monchau, Wanko von, 268. Moravia, 90. 92. Morgenstern, 89. Mostroczil, Nicze, 306. Moys, 302. Mühlberg, 54. Mühlhausen, 312. Münsterberg, 313. ^ 205 5 Johann, Herzovon; 354 = a = a
Luccavienses, S. 9f. Ludewig, Herzog von Liegenitz, 17. 225. 263. 370. Ludovicus, Episcop. Toloz., 311. Ludwigsdorf, 296. Liibeck, 313. Liiben (Lobin), 224. Lübenau, Peter, 289. Lüneburg, 313. Lupus, Martinus, 274. Lusacia, 89. 90. 92. 93. 103. Lusacenses, 89. 91. Lutgersdorf, 8. Lybing, Nickil, 74. 75. Lyndener, Peter, 82. Lypen, von der, auch Lipen, 5. 6. 7. Lyst, Martinus, 306. Lythenow, Johannes de, 305. : M. Macz, Anna, 299. Machemstin, Dorothea, 269. Machendorf, 61. Mälhren (I Merern), 7. 61. 65. 73. 79. 98. 362. Magdeburg (Meydburg), 12. 13. 74, 313. 498. Magebein, Augustinus, 284. Man, Michael, 275. Mandau (Fluss), 8. 12. 25. Mandaupforte, 77. Mansfeld, Burkhard de, (Burcharch de Mansuelt), 281. 306. 307. Marienburg, 78. | Markersdorf (Markwarsdorf), Thilo de, 300. Markus, 271. ; Martburg, Ludwig de, 285. Martin, 273. 984. Guardian, 969. Johann, 268. Martinus V., papa, 342. Matthias, Hungariae rex, 90. 92. Laiennovize, 268. ; Pleban zu Seiffersdorf, 290. Mauricius, 274. Meckelburg, 55. Megerlein, 365. Meiland, 31 Meinhart, Eligen und Ticzko; 300. = = a a a = EI - __405 Meinungen, S. 319. Meissen, 61. 66. 73. 74. 360. 361. Meissner, Marcus, 224. . e. Barbara, Matthias, Johann, К tharina, 286. Melchede; Wilhelm de, 305. Mentez, 362. Merkel, Nicolaus, 107. ^ | Nicolaus und Margaretha, © Merten, Clara, Peter, Nicolaus, 28! < Meye, Peter und Dorothea, 978. Agnete, Katharina,Henzelis 1 Anna, Paulus, 283. Kunkius, 290. Elisabeth und Johann, 301 Conlin, 305. Meyenwalde, Heinecke von, 43. Meyhard, Ticzko und Katharina, 29 Michelsberg, 8. de, 87. 90. 91. Michelsdorf, Stephan, 224. Mihalko Panye, 367. 368. 369. Milde, Frenzel, 74. Mirksch, 222. -223. Misener, die, 7. 8. 361. 370. Missna, 100. 306. 343. Missnenses, 80, Missnensis, Episcop. 307. Mitweida (Mitweid), 73. Moechi, Nicolaus, 268. Moelner, Niczke, 284. Elisabeth, 284. Monchsberg, 53. 54. Moholz, 280. Molbach; 342. Molitoris, Nicolaus, 280. Martinus, 289. Johann, 289. Jeronimus, 293. Moller, Ursula, 280. Molstein, 7. Monachin, Elisabeth, 271. Monchau, Wanko von, 268. Moravia, 90. 92. Morgenstern, 89. Mostroczil, Nicze, 306. Moys, 302. Mühlberg, 54. Mühlhausen, 312. Münsterberg, 313. ^ 205 5 Johann, Herzovon; 354 = a = a
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460 Miirer, Katharina, S. 306. | - - Matthias, 306. Muncze, Ulman aus der, 47. | Munier, Johannes, 281. Muratoris, Franziscus, 283. My schkede, Joannes, 269. N. ; Namslau, 313. Napticz, Peter von, 5. 7. Nawarow, 93. Nedewolt, Hermann, 284. Neisse (Stadt), 225. 313. 359. 363. ' Neisse (Fluss), 94. 110. 111. Nesseling, 11. Neubrandenburg, 313. Neuenburg (Newinburg), 72. Neuenhof, Neuenhaus, 34. 36. auf dem Gebeler, 48. Nova domus, 86. . a = = Neuenhaus, Meinhart von, 62. 65. 67. 72. 73. Neumann, Joannes, 266. Neumarkt, 78. 111. 313. Neus (News), Michael, 286. Nicolaus, ein Laienbruder, 266. = = + III, papa, 344. V., papa, 296. 312. gorlicensis, 301. , Nicolesch, 273. Nieda (Neda), 271. Nickerosch, Joh.,. 288. Nigri, Petrus, 290. Nimes (Niemandes), 26. Nimrod, 429. Nimtsch (Nempczss), 61. 1. 360, 363. 364. 366. 367. Nochten, von, 370. Nordhausen, 312. Nostitz, Caspar de, 77. 222. Nürnberg (Nürenberg, 225. O. Octynhain, Franciscus, 292. Oder, 32. 55. 873. Oderberg, 55. Oesterreich, 61. 74. Olbersdorf, 7. 15. 16. 60. 88. Norenberg), 15. Olmiitz (Olomucz), S. 90. - - Gregor de, 291. Opach, 56. Oppeln, 362. Oppolensis dux, 92. Orient, Georg, 225. Oschatz (Oschitz), 299, 291. 313. Ossecz, Joannis, 268. Ostritz (Ostros), 44. 45. 46. 72 110 357. Ottmachau, 61. Ottmar, Clara, 294. 299. Otto, Paul, 290. ; Otto, Markgraf von Brandenburg, 22. Ottocar, König von Böhmen, 3. 4. Ortulph, 305. Oywin, 2. 6. 7. 8. 17. 18. 19. 32. 3 47. 48. 49. 50. 53. 72. 86. 100. 102. P. Padua, Antonius de, 311. Panczer, Mirksch, 999. 293. Pannewisch, Georg, 283. Pannewitz, Hanns, 95. Pantsch (Panczss), Paul und Johannes, 71. Parcheim, 313. Paulus II., papa, 84. 91. Paulus, Tagelóhner, 293. Pellifex, Nicolaus, 224. - - Caspar, 277. Penzigk (Pentzk), Luther von, 47. Petavia, 88. 90. Peter, 304. 307. Petersdorf, 60. Pesoldi, 38. Pilgramsdorf, Conrad, 968. Piliatoris, Martinus, 288. Pilleatrix, Elisabeth, 299. ; Pilsen, 62. 63. 64. 73. Pirna, 73. 111. Pistoris, Nicol., 285. - -' Martinus, 290. Pius II., papa, 83. Plauen (Plawen), 361. 362. Podiebrad, 83. 84. Pósselt, Nicolaus, 268. Pog, von, 6 Polen, 61. 66. 68. 69. 50
460 Miirer, Katharina, S. 306. | - - Matthias, 306. Muncze, Ulman aus der, 47. | Munier, Johannes, 281. Muratoris, Franziscus, 283. My schkede, Joannes, 269. N. ; Namslau, 313. Napticz, Peter von, 5. 7. Nawarow, 93. Nedewolt, Hermann, 284. Neisse (Stadt), 225. 313. 359. 363. ' Neisse (Fluss), 94. 110. 111. Nesseling, 11. Neubrandenburg, 313. Neuenburg (Newinburg), 72. Neuenhof, Neuenhaus, 34. 36. auf dem Gebeler, 48. Nova domus, 86. . a = = Neuenhaus, Meinhart von, 62. 65. 67. 72. 73. Neumann, Joannes, 266. Neumarkt, 78. 111. 313. Neus (News), Michael, 286. Nicolaus, ein Laienbruder, 266. = = + III, papa, 344. V., papa, 296. 312. gorlicensis, 301. , Nicolesch, 273. Nieda (Neda), 271. Nickerosch, Joh.,. 288. Nigri, Petrus, 290. Nimes (Niemandes), 26. Nimrod, 429. Nimtsch (Nempczss), 61. 1. 360, 363. 364. 366. 367. Nochten, von, 370. Nordhausen, 312. Nostitz, Caspar de, 77. 222. Nürnberg (Nürenberg, 225. O. Octynhain, Franciscus, 292. Oder, 32. 55. 873. Oderberg, 55. Oesterreich, 61. 74. Olbersdorf, 7. 15. 16. 60. 88. Norenberg), 15. Olmiitz (Olomucz), S. 90. - - Gregor de, 291. Opach, 56. Oppeln, 362. Oppolensis dux, 92. Orient, Georg, 225. Oschatz (Oschitz), 299, 291. 313. Ossecz, Joannis, 268. Ostritz (Ostros), 44. 45. 46. 72 110 357. Ottmachau, 61. Ottmar, Clara, 294. 299. Otto, Paul, 290. ; Otto, Markgraf von Brandenburg, 22. Ottocar, König von Böhmen, 3. 4. Ortulph, 305. Oywin, 2. 6. 7. 8. 17. 18. 19. 32. 3 47. 48. 49. 50. 53. 72. 86. 100. 102. P. Padua, Antonius de, 311. Panczer, Mirksch, 999. 293. Pannewisch, Georg, 283. Pannewitz, Hanns, 95. Pantsch (Panczss), Paul und Johannes, 71. Parcheim, 313. Paulus II., papa, 84. 91. Paulus, Tagelóhner, 293. Pellifex, Nicolaus, 224. - - Caspar, 277. Penzigk (Pentzk), Luther von, 47. Petavia, 88. 90. Peter, 304. 307. Petersdorf, 60. Pesoldi, 38. Pilgramsdorf, Conrad, 968. Piliatoris, Martinus, 288. Pilleatrix, Elisabeth, 299. ; Pilsen, 62. 63. 64. 73. Pirna, 73. 111. Pistoris, Nicol., 285. - -' Martinus, 290. Pius II., papa, 83. Plauen (Plawen), 361. 362. Podiebrad, 83. 84. Pósselt, Nicolaus, 268. Pog, von, 6 Polen, 61. 66. 68. 69. 50
Strana 467
467 Polenz (Polencz), Hanns von, S. 60, Poley, Laurentius, 286 Polonia, 77. Ponsengasse, 77. Poritsch (T'oratez), , 88. 94. Posen, 104. Posseck, 225. Postram, 70. Prag, Gwhal Lorber von, 225. Prag, 9. 46. 17. 18. 49. 32. 34. 36. 38. 40. 41. 47. 52. 62. 63. 65. 68. 69. 70. 72. 73. 76. 79. 80. 81. 104. 218. 225. 312. 356. 362. Pregnitz, 56. Prenzlau, 313. Pressburg, 98. Preussen russia), 2. 61. 4T. 78. 100. 306. 307. Princel, Margaretha, 295. Procop, 79. - - Katharina, 272. Prutenorum ordo, 77. Prynkenow, 32. Pulsenicz, Matthias, 267. Ptaczko, 62. 65. 66. Quale, 6. Quedlinburg, 313. R. Rabe in Ungarn, 68. Rabenstein, Dr., 79. Rachnaw, Michael u. Margaretha, 291. Radeberg, Eike de, 266. | Rakiczanan, Johannes, 72. 73. Ralsko, Jan, 59. Ramphold, 31. » Ranfeld, Dorothea, 291. Rase, Nickel, 266. lebenitz, 3 513. Reberynger, 273. Rechenberg, Melchior de, 268. Redern, Günther de, 299. - - Heincze von, 110. 141. Regensburg (Rengspork), 65. 362. Ketbenick (Кубе), 222. Reibersdorf, 74. Reibnilz, Wolfarth, Nicolaus, Kunze von, 364. Reichenbach, S. 363. - - -.- Wenzel de, 999. = = = Katharina, 295. Reichersdorf, 94. .. ' Reichil, Andreas, 294. 306. Reinschil, Caspar, 75. Relingering, Rela, 302. Rencz, Petrus, 282, Renczko, 284. Rengersdorf, 275. Renker „Heinrich und Hannus, 110. 111. Reuse (Rewse), Heinrich, 78. Reynczko, 301. Richard, Joannes, 81. Richenau, Heinrich, 290. Richter, Hannus, 56. e Günther, 225, = = Jorge, 285. - + Johann, Margaretha und Ni- colaus, 298. Riga, 313. Rippin, 12. 54. Risemberg, Alexius о хоп, 65. castrum, 81. Rhein (Reyn), 74. Aobroth, Andreas, 271. Rockestro, 56. Rodestock, Katharina, 268. Roseler, Johannes, 287. Rohacz, 65: Rohnaw (Ronow), 33. Rokicziane, 83. Roll, Schloss, 91. Rolle, Dorothea, 294. = Balthasar, 294. Rom, 20. 31. 35. 61. 74. 85. Romung, 9. Ronenburg, Hannus, 56. Roppen, 78. Rose, von, 73. 74. - - Johann de Rosis, 80. 86. Roseler, Hannus, 56. Rosenberg (Rosemwerk), 60. Rosenberg, von, 72. Rosengarten, Nicolaus, 297. Rosenthal (Rozenthal), 65. Rosenthaler Berg, 32. Rostock, 107. 313. . Rotinberg, Elisabeth. de, 300. Rotlow, Heinrich, 55. Rudewicz, Petrus, 294.
467 Polenz (Polencz), Hanns von, S. 60, Poley, Laurentius, 286 Polonia, 77. Ponsengasse, 77. Poritsch (T'oratez), , 88. 94. Posen, 104. Posseck, 225. Postram, 70. Prag, Gwhal Lorber von, 225. Prag, 9. 46. 17. 18. 49. 32. 34. 36. 38. 40. 41. 47. 52. 62. 63. 65. 68. 69. 70. 72. 73. 76. 79. 80. 81. 104. 218. 225. 312. 356. 362. Pregnitz, 56. Prenzlau, 313. Pressburg, 98. Preussen russia), 2. 61. 4T. 78. 100. 306. 307. Princel, Margaretha, 295. Procop, 79. - - Katharina, 272. Prutenorum ordo, 77. Prynkenow, 32. Pulsenicz, Matthias, 267. Ptaczko, 62. 65. 66. Quale, 6. Quedlinburg, 313. R. Rabe in Ungarn, 68. Rabenstein, Dr., 79. Rachnaw, Michael u. Margaretha, 291. Radeberg, Eike de, 266. | Rakiczanan, Johannes, 72. 73. Ralsko, Jan, 59. Ramphold, 31. » Ranfeld, Dorothea, 291. Rase, Nickel, 266. lebenitz, 3 513. Reberynger, 273. Rechenberg, Melchior de, 268. Redern, Günther de, 299. - - Heincze von, 110. 141. Regensburg (Rengspork), 65. 362. Ketbenick (Кубе), 222. Reibersdorf, 74. Reibnilz, Wolfarth, Nicolaus, Kunze von, 364. Reichenbach, S. 363. - - -.- Wenzel de, 999. = = = Katharina, 295. Reichersdorf, 94. .. ' Reichil, Andreas, 294. 306. Reinschil, Caspar, 75. Relingering, Rela, 302. Rencz, Petrus, 282, Renczko, 284. Rengersdorf, 275. Renker „Heinrich und Hannus, 110. 111. Reuse (Rewse), Heinrich, 78. Reynczko, 301. Richard, Joannes, 81. Richenau, Heinrich, 290. Richter, Hannus, 56. e Günther, 225, = = Jorge, 285. - + Johann, Margaretha und Ni- colaus, 298. Riga, 313. Rippin, 12. 54. Risemberg, Alexius о хоп, 65. castrum, 81. Rhein (Reyn), 74. Aobroth, Andreas, 271. Rockestro, 56. Rodestock, Katharina, 268. Roseler, Johannes, 287. Rohacz, 65: Rohnaw (Ronow), 33. Rokicziane, 83. Roll, Schloss, 91. Rolle, Dorothea, 294. = Balthasar, 294. Rom, 20. 31. 35. 61. 74. 85. Romung, 9. Ronenburg, Hannus, 56. Roppen, 78. Rose, von, 73. 74. - - Johann de Rosis, 80. 86. Roseler, Hannus, 56. Rosenberg (Rosemwerk), 60. Rosenberg, von, 72. Rosengarten, Nicolaus, 297. Rosenthal (Rozenthal), 65. Rosenthaler Berg, 32. Rostock, 107. 313. . Rotinberg, Elisabeth. de, 300. Rotlow, Heinrich, 55. Rudewicz, Petrus, 294.
Strana 468
Rudnitz, castrum, S. 86. Riidiger, Laurenzius, 277. Rudolph, Kaiser, 5. - = = Herz. v. Sachsen, 9. 10. 52. Herz. v. Oesterr., 17. Herz. v. Sagan, 77. - Episcop. lavant., 84. Ruffi, Petrus, 290. - = Johannes, 293. Ruhland, 16. lumburg (Ronberg), 8. ' Rup persdorf (Ruprichtstorf), 46. 110. Rydeburg, Jan und Ramwald, Brüder von, 32. Rymberg, Anna und Matthias, 72. Ryme, 999. Rymerin, Katharina, 263. Ryngenhayn, Franciscus, 289. S. Sachenkirchen, ? Nicolaus, 39. Sagan, 36. 42. 89. 283. 313. 361. Saganensis civitas, 89. Saganensis, 278. 283. Sala, Heinrich, Hedwig, Johannes,Elias, Opecz de, 277. Salza (Salcz), Clemens von, 82. - = (Stadt), 312. Salfeld, 312. Salzwedel, 313. Samuel (Smoyl), ein Jude, 60. Sandow, 222. Sartor, Urban, 291. Vitus, 305. Sartoris, Laurentius, 287. Saxonia, 80. 282. 284. 203. 294. 304. 306. 307. 312. Scorl, Peter und Katharina, 288. Scultetus, Johann, 284. Schasslaus, 301. Schawinhorst, 'Thymo de, 51. Scheffel, Peter, 201. Scheffer, Heinrich, 302. Schedel, Nicze, 31. Scheder, Nicolaus, 291. Schenzelin, Maye, 276. 303. Scherffing, Joh., 72. Schernsmedin, Katharina, 269. Scheumann, Ursula, 275. Christina, 280. Scheuner, Christina, 266. o - - Scheuner, Wenzel, S. 274. Matthias, 278. Schibeler, Ulrich, 277. 980. Schilling, Petrus, 277. Schlan (Slan), 64. — Schlauroth (Sluroth), 306. Schlesien, 39. 61. 68. 69. 92. 98. 100. 350. Schluckenau (Slockenow), 88. Andreas, 999. Schmidt, Michael und Nicolaus, 266. - "Antonius, 286. Schneider, Margaretha und Nicolaus, 274. Schoenichen, Caspar, 285. Schoenbach, 7. Schoenau, Gross-, (grosse Schouaw), 93. Schoenau, Klein-, (Kleinschonichen), = = = Schoesnitz, Theodorich, 276. Schof von dem Sehe, Johannes; 275. Scholze, Gertrud, 266. - - Nicolaus und Katharina, 272. - - George, 255. Schomburg, Bernhard de, 77. Heinrich de, 278. Nicolaus, 286. Schonenberg, Conrad, 302. Schonenvelder, 10. Schorndorf, 11. Schoplau (Scoplau), Jacobus, 285. Schorling, Gertrud, 276. Schouwenvorst, Thymo von, 201. Schreiber, Agneta, 295. Schroter, Nicolaus, 50. Schrotreder, Caspar, 288. ' Schuffel, Jacob, 276. Schulze, Barbara, 294. Schurgast, 362. . Schweben (Swoben), 44. Schweidnitz, 38. 39. 40. 49. 93. 313. 357. 359. 370. Johann de, 300. Schweidnitzer, die, 354. 363. Schwemke, Hanns und Katharina, 265. Schwerin, 313. Schwertfeger, Heinrich, 289. Schyban, Johann und Hille, 302. Seber. Hannus, Bürgermeister, 56. Seiffersdorf (Syfersdorf, Zeiffersdorf), 89. 290. o - = = 59*
Rudnitz, castrum, S. 86. Riidiger, Laurenzius, 277. Rudolph, Kaiser, 5. - = = Herz. v. Sachsen, 9. 10. 52. Herz. v. Oesterr., 17. Herz. v. Sagan, 77. - Episcop. lavant., 84. Ruffi, Petrus, 290. - = Johannes, 293. Ruhland, 16. lumburg (Ronberg), 8. ' Rup persdorf (Ruprichtstorf), 46. 110. Rydeburg, Jan und Ramwald, Brüder von, 32. Rymberg, Anna und Matthias, 72. Ryme, 999. Rymerin, Katharina, 263. Ryngenhayn, Franciscus, 289. S. Sachenkirchen, ? Nicolaus, 39. Sagan, 36. 42. 89. 283. 313. 361. Saganensis civitas, 89. Saganensis, 278. 283. Sala, Heinrich, Hedwig, Johannes,Elias, Opecz de, 277. Salza (Salcz), Clemens von, 82. - = (Stadt), 312. Salfeld, 312. Salzwedel, 313. Samuel (Smoyl), ein Jude, 60. Sandow, 222. Sartor, Urban, 291. Vitus, 305. Sartoris, Laurentius, 287. Saxonia, 80. 282. 284. 203. 294. 304. 306. 307. 312. Scorl, Peter und Katharina, 288. Scultetus, Johann, 284. Schasslaus, 301. Schawinhorst, 'Thymo de, 51. Scheffel, Peter, 201. Scheffer, Heinrich, 302. Schedel, Nicze, 31. Scheder, Nicolaus, 291. Schenzelin, Maye, 276. 303. Scherffing, Joh., 72. Schernsmedin, Katharina, 269. Scheumann, Ursula, 275. Christina, 280. Scheuner, Christina, 266. o - - Scheuner, Wenzel, S. 274. Matthias, 278. Schibeler, Ulrich, 277. 980. Schilling, Petrus, 277. Schlan (Slan), 64. — Schlauroth (Sluroth), 306. Schlesien, 39. 61. 68. 69. 92. 98. 100. 350. Schluckenau (Slockenow), 88. Andreas, 999. Schmidt, Michael und Nicolaus, 266. - "Antonius, 286. Schneider, Margaretha und Nicolaus, 274. Schoenichen, Caspar, 285. Schoenbach, 7. Schoenau, Gross-, (grosse Schouaw), 93. Schoenau, Klein-, (Kleinschonichen), = = = Schoesnitz, Theodorich, 276. Schof von dem Sehe, Johannes; 275. Scholze, Gertrud, 266. - - Nicolaus und Katharina, 272. - - George, 255. Schomburg, Bernhard de, 77. Heinrich de, 278. Nicolaus, 286. Schonenberg, Conrad, 302. Schonenvelder, 10. Schorndorf, 11. Schoplau (Scoplau), Jacobus, 285. Schorling, Gertrud, 276. Schouwenvorst, Thymo von, 201. Schreiber, Agneta, 295. Schroter, Nicolaus, 50. Schrotreder, Caspar, 288. ' Schuffel, Jacob, 276. Schulze, Barbara, 294. Schurgast, 362. . Schweben (Swoben), 44. Schweidnitz, 38. 39. 40. 49. 93. 313. 357. 359. 370. Johann de, 300. Schweidnitzer, die, 354. 363. Schwemke, Hanns und Katharina, 265. Schwerin, 313. Schwertfeger, Heinrich, 289. Schyban, Johann und Hille, 302. Seber. Hannus, Bürgermeister, 56. Seiffersdorf (Syfersdorf, Zeiffersdorf), 89. 290. o - = = 59*
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1 469 Seifferth (Seiffarth, Szeyffarth), Nico- laus, 290. 292. - - Margaretha, Caspar, 282. Seldenheim, Johannes, 284. Siczelitz, 313. Sigismund, König, 57. 58. 61. 68. 2148. 226. Sixtus IV., papa, 297. 312. Skal (Schloss), 93. Skall, Felix de, 87. 90. Sleffer, Hannus, 56. 60. Smerle, Wenzeslaus, 968. Smid von Northusen, Heinrich, 223. Snaym, 218. Sommerfeld, 361. Johann de, 286. Sophia, 2. Gemahlin des Königs Wen- , zel, 68. Sorau (Zora), 984. 291. 313. Spanszel, Jacob, 293. Speyuil, turris, 77. Spielberg, 90. Spilner, Georg, 273. Spremberg, 11. 22. 361. Stade, 313. Stange, Jacobus, 969. Stein, Jürge von, Landvogt, 94. 96. 97. 98. 101. 102. 103. Georg de Lapide, 104, Steinberg, 15. © a = = = o Steinbryg, 280. Steinhaus, Nicolaus, 304. Steinichen (Steinechen), 95. 97. 98. 103. Steinkirchen, von der, Johann, David und Barbara, 279. Steinrucker, Heinrich, 299. Peter, 299. Nicolaus, 306. Stellmacher, Barbara, 281. Nicolaus, 283. = = = U Stendal, 313. Stephan, Guardian in Liegnitz, 287. Sternberg von, 60. | Zdenko von, 80. 85. 86. 87. - - Jaroslaus, 87. Stettin, 107. 313. Steyervon Frankenforde, Udalricus, 99. Steynin, Kettulin franke, 306. Stolze, Petrus, 300. Stosch, 357. 358. Nicolaus und Regina, 980. Strauss, Ludovicus, S. 971. Nicolaus, 287. Strehla, 313. 367. . Streyt, Nicolaus und [Кабана 287. Striegau. (Strege), 364. Strossberg, 78. Stutcze, Peter, 107, 108. Sutor, Franziscus, 265. Johannes, 277. Gregor, 280. = = Petrus, 286. Sweydentdorf, 359. Sweydnitzer, Paul, 287. Swertiz, von, 6. Swobisdorf, 225. Clemens, 82. Absalom, 82. Sworn, Conrad, 300. Syppenbild, 78. Szegarth, Nicolaus und Barbara, 982. Szelighe, Hanns, Ursula et Darbara, 282. T. Tammendorf, 72. = = = - Melchior, 72. Tanneveld, 6. Tauchritz (Tawcheriss), 294. Taym, 32. Tetschen (Tetczem), 89. 222. - - Sigmund von, 59. 64. 67. Heinrich von, 67. 68. 91. Tetschen, Schloss, 70. 104. 221. 222. 223. Teuffel (Teuffil), Kaufleute aus Nürn- berg, 925. - Teutonici, 77. 78. Terra vocatorum (Voigtland), 78. ‘’Thaboriten, 58. 62. 63. .65. 66. 70. 360. 365. 367. Theodoricus, 277. - Episcop. Misn., 290. "Thomas, Pleban zu Nieda, 271. de Budissin, 279. Hanns, 283. Georg und Anna, 288. Tillinghard, 278. | Toeler, Philipp, 255, Tollenstein, 7. 90. 93. 94. Tollnstein, Christoph, "Ronberg de, 89. Topferdorf, 32.
1 469 Seifferth (Seiffarth, Szeyffarth), Nico- laus, 290. 292. - - Margaretha, Caspar, 282. Seldenheim, Johannes, 284. Siczelitz, 313. Sigismund, König, 57. 58. 61. 68. 2148. 226. Sixtus IV., papa, 297. 312. Skal (Schloss), 93. Skall, Felix de, 87. 90. Sleffer, Hannus, 56. 60. Smerle, Wenzeslaus, 968. Smid von Northusen, Heinrich, 223. Snaym, 218. Sommerfeld, 361. Johann de, 286. Sophia, 2. Gemahlin des Königs Wen- , zel, 68. Sorau (Zora), 984. 291. 313. Spanszel, Jacob, 293. Speyuil, turris, 77. Spielberg, 90. Spilner, Georg, 273. Spremberg, 11. 22. 361. Stade, 313. Stange, Jacobus, 969. Stein, Jürge von, Landvogt, 94. 96. 97. 98. 101. 102. 103. Georg de Lapide, 104, Steinberg, 15. © a = = = o Steinbryg, 280. Steinhaus, Nicolaus, 304. Steinichen (Steinechen), 95. 97. 98. 103. Steinkirchen, von der, Johann, David und Barbara, 279. Steinrucker, Heinrich, 299. Peter, 299. Nicolaus, 306. Stellmacher, Barbara, 281. Nicolaus, 283. = = = U Stendal, 313. Stephan, Guardian in Liegnitz, 287. Sternberg von, 60. | Zdenko von, 80. 85. 86. 87. - - Jaroslaus, 87. Stettin, 107. 313. Steyervon Frankenforde, Udalricus, 99. Steynin, Kettulin franke, 306. Stolze, Petrus, 300. Stosch, 357. 358. Nicolaus und Regina, 980. Strauss, Ludovicus, S. 971. Nicolaus, 287. Strehla, 313. 367. . Streyt, Nicolaus und [Кабана 287. Striegau. (Strege), 364. Strossberg, 78. Stutcze, Peter, 107, 108. Sutor, Franziscus, 265. Johannes, 277. Gregor, 280. = = Petrus, 286. Sweydentdorf, 359. Sweydnitzer, Paul, 287. Swertiz, von, 6. Swobisdorf, 225. Clemens, 82. Absalom, 82. Sworn, Conrad, 300. Syppenbild, 78. Szegarth, Nicolaus und Barbara, 982. Szelighe, Hanns, Ursula et Darbara, 282. T. Tammendorf, 72. = = = - Melchior, 72. Tanneveld, 6. Tauchritz (Tawcheriss), 294. Taym, 32. Tetschen (Tetczem), 89. 222. - - Sigmund von, 59. 64. 67. Heinrich von, 67. 68. 91. Tetschen, Schloss, 70. 104. 221. 222. 223. Teuffel (Teuffil), Kaufleute aus Nürn- berg, 925. - Teutonici, 77. 78. Terra vocatorum (Voigtland), 78. ‘’Thaboriten, 58. 62. 63. .65. 66. 70. 360. 365. 367. Theodoricus, 277. - Episcop. Misn., 290. "Thomas, Pleban zu Nieda, 271. de Budissin, 279. Hanns, 283. Georg und Anna, 288. Tillinghard, 278. | Toeler, Philipp, 255, Tollenstein, 7. 90. 93. 94. Tollnstein, Christoph, "Ronberg de, 89. Topferdorf, 32.
Strana 470
470, Toppher, Johann, S. 303. 'Trautenau. (Trawtnaw), 359. | Tyillberg (Trylleberek), Andreas und Agneta, 266. Troppau (Troppe), 362. Trzebicz, 90. Turnau (Turnovia), 91. Ttscheschen, von, 569. Ticze, 301. Tyczko, 296. Tzschirne (Fluss), 34. 36. 39. Tzochau, 110. 111. U. Uechtitz(Nüchterwitz, VV chtericz), Bern- | hard von, 366. 367. i Uffel, Hermann, 38. Ullersdorf (Vllersdorf), SS. . Ulmann, Jutta, Johannes, Jon, Aleyt, Heinrich, Ticze, Martinus, Guczil, Johann Peter, Mat- thias, Czyna, 304. cic Ulrich, 295. Itur, Nicolaus, 292. ngarn, 37. 61. 66. 67. 68. 74. 98. 104. 218. 367. nrüge, 358. Unterrhonau, 33. 48. Unwerde, Gelfried Süssing, 67. 68. Urban V., papa, 18. 20. Ursus, Heinrich, 302. Usk, Czarda, 87. 89. Utmann, 266. iC V. Veinert, Jacob und Anna, 272. Velthyn, Bernhard, 285. Venzynt, Petrus, 277. Vettau, de, 80. Vlogel, Nicolaus, 268. Vogeler, Eva, 224. George, 225. | Vogt (Foyte), Christoph, 224. = Hanns, 111. Volckmar, Nicolaus, 302. Voyt, Hannus, 56. | Christoph, 71. | w. | Waiseń, die, 58. 60. 62. 63. 65. 365. | l Walde, Peter, S. 266. Ludewig, 286. - - Christine, Christoph, Katha- rina, 286. Waldenburg, Paul, 289. Wardyn, de, 77. Warnsdorf, 59. Wartemberg, von, 221. - Jan und Peter von, 60. Sigismund, 104. , Wayner, Hannus, 56. - = - Gregor, 289. Weber, Nicol und Margaretha, 291. Webergasse (textor. platea), 77. Weberthurm (textor. turr.), 77. Wederau (Wedra), 364. 366. Wedersich, Knyzze, 307. 368. 369. Weigsdorf, 9. Weimar, 312. Weisbecker, Ticze, 30. Weisse, Petrus, 290. Weissenbach (Wisszinbach), 2. Weissenberg, Kunze, 300. Weissenburg (Wissinburch), Johannes, 267. Weissenfels (Wysinvels), 285. 313. Weissensee, 12. i Weleibe, Johannes, 268. Welet, Hanns, 285. Welkow, Agathe de, 299. - Heinrich, Johannis, Wa-l ther de, 300. Wenzeslaus, 4. 5. 6. 11. 15. 16. 17. 19. 48. 52. 56. 58. 291. Wendisch-Ossig, 104. 290. ‘Werneri, Johannes, 281. Weyda, 313. Weydener, Michel, 289. | Weyder, Jacob und Margaretha, 278. Weyffener, Virdung, 56. | Weygkmoller, Benisch, 102. Wider, Jutta, 300. Wien, 73. 80. 95. 98. Wildenstein, Christoph, 56. Wilhelm, Landgraf v. Thüringen, 73. - - - Herz. v. Sachsen, 80. 81. Winkler, Franciscus, 293. Winterstein, 71. Wirsyng, 311. Wismar, 313. ‘Wissegrad, 79.
470, Toppher, Johann, S. 303. 'Trautenau. (Trawtnaw), 359. | Tyillberg (Trylleberek), Andreas und Agneta, 266. Troppau (Troppe), 362. Trzebicz, 90. Turnau (Turnovia), 91. Ttscheschen, von, 569. Ticze, 301. Tyczko, 296. Tzschirne (Fluss), 34. 36. 39. Tzochau, 110. 111. U. Uechtitz(Nüchterwitz, VV chtericz), Bern- | hard von, 366. 367. i Uffel, Hermann, 38. Ullersdorf (Vllersdorf), SS. . Ulmann, Jutta, Johannes, Jon, Aleyt, Heinrich, Ticze, Martinus, Guczil, Johann Peter, Mat- thias, Czyna, 304. cic Ulrich, 295. Itur, Nicolaus, 292. ngarn, 37. 61. 66. 67. 68. 74. 98. 104. 218. 367. nrüge, 358. Unterrhonau, 33. 48. Unwerde, Gelfried Süssing, 67. 68. Urban V., papa, 18. 20. Ursus, Heinrich, 302. Usk, Czarda, 87. 89. Utmann, 266. iC V. Veinert, Jacob und Anna, 272. Velthyn, Bernhard, 285. Venzynt, Petrus, 277. Vettau, de, 80. Vlogel, Nicolaus, 268. Vogeler, Eva, 224. George, 225. | Vogt (Foyte), Christoph, 224. = Hanns, 111. Volckmar, Nicolaus, 302. Voyt, Hannus, 56. | Christoph, 71. | w. | Waiseń, die, 58. 60. 62. 63. 65. 365. | l Walde, Peter, S. 266. Ludewig, 286. - - Christine, Christoph, Katha- rina, 286. Waldenburg, Paul, 289. Wardyn, de, 77. Warnsdorf, 59. Wartemberg, von, 221. - Jan und Peter von, 60. Sigismund, 104. , Wayner, Hannus, 56. - = - Gregor, 289. Weber, Nicol und Margaretha, 291. Webergasse (textor. platea), 77. Weberthurm (textor. turr.), 77. Wederau (Wedra), 364. 366. Wedersich, Knyzze, 307. 368. 369. Weigsdorf, 9. Weimar, 312. Weisbecker, Ticze, 30. Weisse, Petrus, 290. Weissenbach (Wisszinbach), 2. Weissenberg, Kunze, 300. Weissenburg (Wissinburch), Johannes, 267. Weissenfels (Wysinvels), 285. 313. Weissensee, 12. i Weleibe, Johannes, 268. Welet, Hanns, 285. Welkow, Agathe de, 299. - Heinrich, Johannis, Wa-l ther de, 300. Wenzeslaus, 4. 5. 6. 11. 15. 16. 17. 19. 48. 52. 56. 58. 291. Wendisch-Ossig, 104. 290. ‘Werneri, Johannes, 281. Weyda, 313. Weydener, Michel, 289. | Weyder, Jacob und Margaretha, 278. Weyffener, Virdung, 56. | Weygkmoller, Benisch, 102. Wider, Jutta, 300. Wien, 73. 80. 95. 98. Wildenstein, Christoph, 56. Wilhelm, Landgraf v. Thüringen, 73. - - - Herz. v. Sachsen, 80. 81. Winkler, Franciscus, 293. Winterstein, 71. Wirsyng, 311. Wismar, 313. ‘Wissegrad, 79.
Strana 471
471 Z. Wissenburg, Tasche von, S. 5. Wittenberg, 313. Wlczko, ein Priester, 62. Wolf, Johannes, 267. - George, Dorothea Christina,266. - Georg und Margaretha, 270. - - Hanns, 276. Wolfilsdorf, Nicolaus, 78. Wormdit (Wormpnyt), 2. Woygler, Nicze, 31. Wratislavia, 84. 92. 104. 313. Wratislaviensis provincia, 306. - - - - Episcopus, 98. Würtemberg, 11. Wunschilburg, 354. Wydner, Margaretha, 268. Wyenna, de, 74. Wygand, Katharina, 271. Wytnich, custodia, 307. Y. Yegerndorf, 70. Yglau, 65. Yglavienses, 79. Ylberg, siehe Ilberg. Zahn (Czan), S. 288. - - Nicolaus, 292. Zameland, 78. Zeidil, 72. Zeitz, 313. Zelis, Raphael, 288. Zemiln, Johannes, 278. Zerbst, 313. Zimmermann (Czymmermann), Joh.82. Zittau (Sittavia, Sythaw, Sithaw), 1. 4. 5. 9. 19. 20. 26. 29. 31. 34. 36. 41. 43. 48. 49. 50. 51. 53. 58. 81. 95. 99. 100. 101. 102. 103. 107. 108. 109. 110. 273. 286. 313. 356.357. 360. 361. 366. Zittauisch (Sittisch), 367. Zittavienses, 103. 104. Znaim (Cznam), 66. Zobtenberg, 354. Zodel (Czodel), 273. 277. - - Tezypil de, 301. Zuckmantel (Czuckmantel), 32. Zwickau (Czwicko), 73. 313.
471 Z. Wissenburg, Tasche von, S. 5. Wittenberg, 313. Wlczko, ein Priester, 62. Wolf, Johannes, 267. - George, Dorothea Christina,266. - Georg und Margaretha, 270. - - Hanns, 276. Wolfilsdorf, Nicolaus, 78. Wormdit (Wormpnyt), 2. Woygler, Nicze, 31. Wratislavia, 84. 92. 104. 313. Wratislaviensis provincia, 306. - - - - Episcopus, 98. Würtemberg, 11. Wunschilburg, 354. Wydner, Margaretha, 268. Wyenna, de, 74. Wygand, Katharina, 271. Wytnich, custodia, 307. Y. Yegerndorf, 70. Yglau, 65. Yglavienses, 79. Ylberg, siehe Ilberg. Zahn (Czan), S. 288. - - Nicolaus, 292. Zameland, 78. Zeidil, 72. Zeitz, 313. Zelis, Raphael, 288. Zemiln, Johannes, 278. Zerbst, 313. Zimmermann (Czymmermann), Joh.82. Zittau (Sittavia, Sythaw, Sithaw), 1. 4. 5. 9. 19. 20. 26. 29. 31. 34. 36. 41. 43. 48. 49. 50. 51. 53. 58. 81. 95. 99. 100. 101. 102. 103. 107. 108. 109. 110. 273. 286. 313. 356.357. 360. 361. 366. Zittauisch (Sittisch), 367. Zittavienses, 103. 104. Znaim (Cznam), 66. Zobtenberg, 354. Zodel (Czodel), 273. 277. - - Tezypil de, 301. Zuckmantel (Czuckmantel), 32. Zwickau (Czwicko), 73. 313.
Strana 472
ERRATA. Seite 319. z. 11, liess vnd. 229. - 5, unten später noch einige mal 1. Hussiten. 231. - 22. liess 1435, 235. “ 8. - Bleka. — - 9. - bürger. sonntags. - 236. - 1. haeuser. 237. - 21. - — - 26. - ducaten. - 241. - 20. jr. - hatten. 245. - 20. wieder. 246. - — 35. 287. — 10. qui. - - sequenti. 306. - 12. 320. - 36. - ist. 339. - 1. - geschichte. 341. - 39. S. 298. 15. 363. note 1. Schlesier. 429. z. 38. liess 19 statt 28. 434. - 8. setze. hinter besagit ist. — - 22. liess antwer dit. 436. - 16. - voruestit. 437. - 1. - sleit. — — 18. - seluesiuende. — 428. - 14. - urien. - - - - - - - —
ERRATA. Seite 319. z. 11, liess vnd. 229. - 5, unten später noch einige mal 1. Hussiten. 231. - 22. liess 1435, 235. “ 8. - Bleka. — - 9. - bürger. sonntags. - 236. - 1. haeuser. 237. - 21. - — - 26. - ducaten. - 241. - 20. jr. - hatten. 245. - 20. wieder. 246. - — 35. 287. — 10. qui. - - sequenti. 306. - 12. 320. - 36. - ist. 339. - 1. - geschichte. 341. - 39. S. 298. 15. 363. note 1. Schlesier. 429. z. 38. liess 19 statt 28. 434. - 8. setze. hinter besagit ist. — - 22. liess antwer dit. 436. - 16. - voruestit. 437. - 1. - sleit. — — 18. - seluesiuende. — 428. - 14. - urien. - - - - - - - —
- I: Titel
- VII: Vorrede
- XLIX: Jahrbuecher Joh. von Guben
- 105: Beilagen
- 113: Erlaeuterungen
- 215: Bereith von Geuterbog-Annalen
- 227: Erlaeuterungen
- 263: Kalendarium Necrolog. F.O.M.
- 309: Annales franciscanorum
- 315: Erlaeuterungen
- 352: M.v.Bolkenhain-Hussitenkriegen
- 382: Aelteste Statuten Goerlitz
- 426: Goerlitzer Rechtsbuch
- 456: Orts-Personen-Namen Register
- 472: Errata