z 382 stránek
Titul
Ia
Ib
Inhaltsübersicht
I
II
III
IV
Edice
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
- s. 156: ...(blau) cop. chart. coaeva. Mit Siegelspuren und Stichen. — In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva....
- s. 156: ...50 schrift unserer nr. 144 steht. Ubersandt von Konstanz an St. Gallen in Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. Gedruckt...
- s. 160: ...Sewe. Datum und Adresse sind durchlöchert. Ubersandt von Konstans an St. Gallen im Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. An...
- s. 162: ...Brief 1 des Pfalzgrafen Otto, da es nicht weißt, ob St. Gallen ihn auch bekommen hat; hat Ravensburg auch Mitteilung gemacht und...
- s. 162: ...gebeten, den benachbarten Städten Apr.23 auch solchermaßen zu schreiben; bittet St. Gallen, seine Ratsbotschaft uf sant Georiens tag nechst- komende gen Büchorn...
- s. 162: ...1438. Apr. 14 11438 108. Bemerkungen [von Konstanz oder von St. Gallen?] zu der Landfriedenseinung C. der Kurfürsten. [ 1438 c. April...
- s. 162: ...104. 2 Am 17. April 1438 schrieb indes Konstanz an St. Gallen: Ravensburg habe geantwortet, wie si ir frunde der stett ir...
- s. 162: ...Jörgen tag fApril 23/ Ratsfreunde nach Ravensburg zu senden und St. Gallen das auch vorzutragen; St. Gallen möge dementsprechend ver- fahren; u....
- s. 162: ...nach Ravensburg zu senden und St. Gallen das auch vorzutragen; St. Gallen möge dementsprechend ver- fahren; u. a. m.; dat. feria 5...
- s. 231: ...war Einschluß in den Brief der Stadt Kon- stanz an St. Gallen vom 14. April 1438, unserer nr. 107. — In Straßtburg...
Název:
Deutsche Reichstagsakten unter König Albrecht II. Abt. 1. Hälfte 1 (1438)
Autor:
Beckmann, Gustav
Rok vydání:
1908
Místo vydání:
Gotha
Počet stran celkem:
382
Obsah:
- Ia: Titul
- I: Inhaltsübersicht
- 1: Edice
upravit
Strana Ia
DEUTSCHE REICHSTAGSAKTEN KONIG ALBRECHT II ERSTE ABTEILUNG ERSTE HALFTE 1438 HERAUSGEGEBEN VON GUSTAV BECKMANN AUF VERANLASSUNG SEINER MAJESTAT DES KONIGS VON BAYERN HERAUSGEGEBEN DURCH DIE HISTORISCHE COMMISSION BEI DER KONIGLICHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN GOTHA FRIEDRICH ANDREAS PERTHES AKTIENGESELLSCHAFT 1908
DEUTSCHE REICHSTAGSAKTEN KONIG ALBRECHT II ERSTE ABTEILUNG ERSTE HALFTE 1438 HERAUSGEGEBEN VON GUSTAV BECKMANN AUF VERANLASSUNG SEINER MAJESTAT DES KONIGS VON BAYERN HERAUSGEGEBEN DURCH DIE HISTORISCHE COMMISSION BEI DER KONIGLICHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN GOTHA FRIEDRICH ANDREAS PERTHES AKTIENGESELLSCHAFT 1908
Strana Ib
DEUTSCHE REICHSTAGSAKTEN DREIZEHNTER BAND ERSTE HALFTE AUF VERANLASSUNG SEINER MAJESTAT DES KONIGS VON BAYERN HERAUSGEGEBEN DURCH DIE HISTORISCHE COMMISSION BEI DER KONIGLICHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN GOTHA FRIEDRICH ANDREAS PERTHES 1908
DEUTSCHE REICHSTAGSAKTEN DREIZEHNTER BAND ERSTE HALFTE AUF VERANLASSUNG SEINER MAJESTAT DES KONIGS VON BAYERN HERAUSGEGEBEN DURCH DIE HISTORISCHE COMMISSION BEI DER KONIGLICHEN ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN GOTHA FRIEDRICH ANDREAS PERTHES 1908
Strana I
Inhaltsübersicht. Vorbemerkung. Wahltag zu Frankfurt März 1438. . . . v . . . . Einleitung. A. Das Zwischenreich nr. 1-26 a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1·2 b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10 c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11-26 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101 . a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27 . . b. Wahlakten nr. 28-53 . c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63 . d. Städtische Korrespondenzen nr. 64-91 e. Verhalten auswärtiger Mächte zur Wahl K. Albrechts nr. 92-101 . . . C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- . streit nr. 112-195 . . . . E. Städtische Ausgaben nr. 196-198 . z . . . . . 1-48 49-72 49-50 50.56 56-72 72.156 72-73 73-118 118.124 124-141 141-156 156-165 166-371 371-376 . . . .
Inhaltsübersicht. Vorbemerkung. Wahltag zu Frankfurt März 1438. . . . v . . . . Einleitung. A. Das Zwischenreich nr. 1-26 a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1·2 b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10 c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11-26 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101 . a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27 . . b. Wahlakten nr. 28-53 . c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63 . d. Städtische Korrespondenzen nr. 64-91 e. Verhalten auswärtiger Mächte zur Wahl K. Albrechts nr. 92-101 . . . C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- . streit nr. 112-195 . . . . E. Städtische Ausgaben nr. 196-198 . z . . . . . 1-48 49-72 49-50 50.56 56-72 72.156 72-73 73-118 118.124 124-141 141-156 156-165 166-371 371-376 . . . .
Strana II
Strana III
Vorbemerkung. Die vereinigten Wünsche von Fachgenossen, Herausgeber und Verleger haben zu dem Entschlusse geführt, mit der Ausgabe des 13. Bandes der Deutschen Reichstagsakten nicht bis zum Abschluß des Gesamtbandes zu warten, sondern, nach dem Vorgang bei der Ver- öffentlichung des 10. Bandes, die fertige erste Hälfte schon jetzt, als Halbband, erscheinen zu lassen. Der zweite Halbband soll in nicht allzu langer Frist dem ersten folgen. Beide Halbbände erhalten durchlaufende Paginierung, gemeinsames Vorwort, Inhalts- verzeichnis und Register. Der Druck des Bandes hat schon im Sommer 1906 begonnen, dann aber mehrfach unterbrochen werden müssen, aus Gründen, die teils auf seiten des Verlegers, teils auf seiten des Herausgebers zu suchen sind. Zuletzt hat die Ubernahme neuer Berufspflichten durch den Herausgeber die Fertigstellung des Bandes nicht unwesentlich verzögert. Bei der Korrektur hat sich der Herausgeber für den größeren Teil des Bandes der Unter- stützung des Freundes und Mitarbeiters Hermann Herre zu erfreuen gehabt. Die Bände 13 und 14 der Reichstagsakten, beide nicht allzu starken Umfangs, werden die anderthalb Jahre der Regierung König Albrechts II umfassen. Daß König und Kurfürsten durch ihr Bemühen zu vermitteln so tief in den Konflikt zwischen Papst und Konzil hineingezogen werden, hat zur Folge, daß die Kirchenfrage weit mehr noch als in den letzten Jahren Kaiser Sigmunds die Verhandlungen der Deutschen Reichstage beherrscht. Und die Fülle des Materials, das gerade zur Beleuchtung des kirchlichen Streites zu Gebote steht, der Umfang der Reden und Propositionen, die die Vertreter beider Parteien auf den Reichstagen vorbringen, machen es nötig, daß der kurzen Re- gierung König Albrechts II in unserer Sammlung ein unverhältnismäßig großter Platz eingeräumt werden muß. Die zunächst erscheinende erste Hälfte des 13. Bandes bringt einmal die Akten über die Wahl König Albrechts zum Römischen König. Wenn auch die wichtigsten Stücke vor Jahren schon durch Altmann bekannt geworden sind, so glauben wir doch, das Material durch einige wertvolle Nummern vermehrt, namentlich aber in wesentlichen Punkten eine richtigere Auffassung von den Vorgängen bei der Wahl ermöglicht zu haben. Zu bemerken ist dabei, daß die neueste, aber auch noch zu sehr von Altmann abhängige Darstellung der Wahl Albrechts II von Wostry von uns nicht herangezogen ist, da die betreffenden Abschnitte unseres Halbbandes beim Erscheinen des Wostryschen Buches schon gedruckt waren. Neben den Akten über die Wahl Albrechts II stehen die Akten zur Kirchenfrage. Sie beleuchten die erste Phase jener kurfürstlichen Vermittlungspolitik, die noch auf dem Frankfurter Wahltage, vor der Wahl Albrechts, inauguriert worden ist, der dann der König sich angeschlossen hat. Neu sind hier vor allem die Stücke, die über die Haltung
Vorbemerkung. Die vereinigten Wünsche von Fachgenossen, Herausgeber und Verleger haben zu dem Entschlusse geführt, mit der Ausgabe des 13. Bandes der Deutschen Reichstagsakten nicht bis zum Abschluß des Gesamtbandes zu warten, sondern, nach dem Vorgang bei der Ver- öffentlichung des 10. Bandes, die fertige erste Hälfte schon jetzt, als Halbband, erscheinen zu lassen. Der zweite Halbband soll in nicht allzu langer Frist dem ersten folgen. Beide Halbbände erhalten durchlaufende Paginierung, gemeinsames Vorwort, Inhalts- verzeichnis und Register. Der Druck des Bandes hat schon im Sommer 1906 begonnen, dann aber mehrfach unterbrochen werden müssen, aus Gründen, die teils auf seiten des Verlegers, teils auf seiten des Herausgebers zu suchen sind. Zuletzt hat die Ubernahme neuer Berufspflichten durch den Herausgeber die Fertigstellung des Bandes nicht unwesentlich verzögert. Bei der Korrektur hat sich der Herausgeber für den größeren Teil des Bandes der Unter- stützung des Freundes und Mitarbeiters Hermann Herre zu erfreuen gehabt. Die Bände 13 und 14 der Reichstagsakten, beide nicht allzu starken Umfangs, werden die anderthalb Jahre der Regierung König Albrechts II umfassen. Daß König und Kurfürsten durch ihr Bemühen zu vermitteln so tief in den Konflikt zwischen Papst und Konzil hineingezogen werden, hat zur Folge, daß die Kirchenfrage weit mehr noch als in den letzten Jahren Kaiser Sigmunds die Verhandlungen der Deutschen Reichstage beherrscht. Und die Fülle des Materials, das gerade zur Beleuchtung des kirchlichen Streites zu Gebote steht, der Umfang der Reden und Propositionen, die die Vertreter beider Parteien auf den Reichstagen vorbringen, machen es nötig, daß der kurzen Re- gierung König Albrechts II in unserer Sammlung ein unverhältnismäßig großter Platz eingeräumt werden muß. Die zunächst erscheinende erste Hälfte des 13. Bandes bringt einmal die Akten über die Wahl König Albrechts zum Römischen König. Wenn auch die wichtigsten Stücke vor Jahren schon durch Altmann bekannt geworden sind, so glauben wir doch, das Material durch einige wertvolle Nummern vermehrt, namentlich aber in wesentlichen Punkten eine richtigere Auffassung von den Vorgängen bei der Wahl ermöglicht zu haben. Zu bemerken ist dabei, daß die neueste, aber auch noch zu sehr von Altmann abhängige Darstellung der Wahl Albrechts II von Wostry von uns nicht herangezogen ist, da die betreffenden Abschnitte unseres Halbbandes beim Erscheinen des Wostryschen Buches schon gedruckt waren. Neben den Akten über die Wahl Albrechts II stehen die Akten zur Kirchenfrage. Sie beleuchten die erste Phase jener kurfürstlichen Vermittlungspolitik, die noch auf dem Frankfurter Wahltage, vor der Wahl Albrechts, inauguriert worden ist, der dann der König sich angeschlossen hat. Neu sind hier vor allem die Stücke, die über die Haltung
Strana IV
des neuen Königs im Kirchenstreit die bisher vermißte Aufklärung geben. Aber auch die schon anderweitig, jedoch zerstreut gedruckten Stücke finden hier erst ihren Zu- sammenhang. Wenn wir noch konstatieren, daß von den 198 bzw. 200 Nummern des Halbbandes mehr als die Hälfte hier zum ersten Mal bekannt gegeben wird, so dürfen wir hoffen, daß auch dieser neueste Band der Reichstagsakten die Aufgaben erfüllen hilft, die unserem Unternehmen vor nunmehr einem halben Säkulum von seinen Begründern ge- stellt sind. Uber das Quellenmaterial und seine Benutzung, über Auswahl und Bearbeitung des Stoffes, über die Ergebnisse des Bandes und nicht zuletzt über die weitgehende Unter- stützung durch Freunde und Gönner unseres Unternehmens wird im Vorwort zum Gesamt- bande im einzelnen berichtet werden. Erlangen, 28. Mai 1908. Gustav Beckmann.
des neuen Königs im Kirchenstreit die bisher vermißte Aufklärung geben. Aber auch die schon anderweitig, jedoch zerstreut gedruckten Stücke finden hier erst ihren Zu- sammenhang. Wenn wir noch konstatieren, daß von den 198 bzw. 200 Nummern des Halbbandes mehr als die Hälfte hier zum ersten Mal bekannt gegeben wird, so dürfen wir hoffen, daß auch dieser neueste Band der Reichstagsakten die Aufgaben erfüllen hilft, die unserem Unternehmen vor nunmehr einem halben Säkulum von seinen Begründern ge- stellt sind. Uber das Quellenmaterial und seine Benutzung, über Auswahl und Bearbeitung des Stoffes, über die Ergebnisse des Bandes und nicht zuletzt über die weitgehende Unter- stützung durch Freunde und Gönner unseres Unternehmens wird im Vorwort zum Gesamt- bande im einzelnen berichtet werden. Erlangen, 28. Mai 1908. Gustav Beckmann.
Strana 1
Wahltag zu Frankfurt März 1438. Vier Momente sind es vor allem, die dem Frankfurter Wahltag vom März 1438 eine hervorragende Bedeutung für die Deutsche Geschichte sichern. Einmal ist auf ihm 5 zum ersten Male seit langer Zeit dem Reiche ein neues Haupt gesetzt ohne bemerkenswerte Einmischung von außen, ohne tiefgehenden Zwiespalt unter den Wählern selbst, in allem und jedem genau nach den Vorschriften der Goldenen Bulle: die große Wandlung kommt hier zum Ausdruck, die im Vergleich zum 14. Jahrhundert durch die deutlich erkennbare Zunahme des gesetzlichen Sinnes in fast allen Schichten des Volkes gekenn- 10 zeichnet ist und am Ende des 15., in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den großen Kodifikationen für Verwaltung und Justiz ihre reichsten Ergebnisse gezeitigt hat. Zum zweiten hat die Wahl vom 18. März, indem sie, um die Worte1 Konrads von Weinsberg zu gebrauchen, die Meinung aus der Menschen Herz brachte, ein Herzog von Österreich dürfe niemals Römischer König werden, den Habsburgern dauernd das Kaisertum ge- 15 wonnen: wenn auch die Meinungen darüber geteilt sind, ob die Schwäche Albrechts infolge seiner Behinderung durch die Aufgaben der östlichen Politik oder vielmehr gerade seine großte Machtstellung an den Grenzen des Osmanentums ihn den Deutschen Kurfürsten als den geeignetsten Kandidaten für die Römische Königs- und Kaiserkrone erscheinen ließen, jedenfalls ist durch seine Wahl zuerst jene politische Kombination geschaffen 20 worden, der vor allem dann in den folgenden Jahrhunderten die Rettung Europas vor dem Andrang der Osmanen gedankt werden sollte. Des weiteren hat das Regie- rungsprogramm, das die Kurfürsten zufolge Beschlusses der Wahlversammlung dem neuen König unterbreiteten, den Anstoß gegeben zu den bedeutsamen Reformversuchen na- mentlich des ersten Reichstages König Albrechts, zugleich aber auch, indem es das 25 Verlangen nach Reform mit einem scharfen Vorstoß gegen die Selbständigkeit der Städte verknüpfte, der gleichsam unter der Asche glimmenden Feindschaft zwischen Fürsten und Städten neuen Zündstoff zugetragen: die Entwickelung des Gedankens der Reichsreform, zur Zeit König Wenzels beginnend und erst in den Tagen Maximilians I und Karls V zum Abschluß gelangend, tritt hier in einer ihrer wichtigsten Phasen in Erscheinung, der so latente Kriegszustand zwischen Fürstentum und Städtetum, den auch der sechzigjährige Waffenstillstand zwischen den beiden Zusammenstößen in den letzten Jahrzehnten des 14. und in der Mitte des 15. Jahrhunderts nur dürftig verdeckte, erscheint hier in greller Beleuchtung, aber auch die Verbindung beider Momente, der Reichsreform und des Angriffs auf die politische Gleichberechtigung der Städte, hat ihre innerliche Begrün- 35 dung, indem nur die Entscheidung der Machtfrage zwischen Fürsten und Städten auch die Frage der Reichsreform der Lösung zuführen konnte. Und zuletzt hat die Politik, auf die sich angesichts des Konfliktes zwischen Papst und Konzil die Gesamtheit der Kurfürsten zu Frankfurt feierlich verpflichtete in der Absicht, unter Wahrung der Er- rungenschaften der kirchlichen Reformbewegung die Einheit in der Kirche zu sichern, 40 1 Vgl. nr. 41 art. 2. Deutsche Reichstags-Akten XIII.
Wahltag zu Frankfurt März 1438. Vier Momente sind es vor allem, die dem Frankfurter Wahltag vom März 1438 eine hervorragende Bedeutung für die Deutsche Geschichte sichern. Einmal ist auf ihm 5 zum ersten Male seit langer Zeit dem Reiche ein neues Haupt gesetzt ohne bemerkenswerte Einmischung von außen, ohne tiefgehenden Zwiespalt unter den Wählern selbst, in allem und jedem genau nach den Vorschriften der Goldenen Bulle: die große Wandlung kommt hier zum Ausdruck, die im Vergleich zum 14. Jahrhundert durch die deutlich erkennbare Zunahme des gesetzlichen Sinnes in fast allen Schichten des Volkes gekenn- 10 zeichnet ist und am Ende des 15., in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den großen Kodifikationen für Verwaltung und Justiz ihre reichsten Ergebnisse gezeitigt hat. Zum zweiten hat die Wahl vom 18. März, indem sie, um die Worte1 Konrads von Weinsberg zu gebrauchen, die Meinung aus der Menschen Herz brachte, ein Herzog von Österreich dürfe niemals Römischer König werden, den Habsburgern dauernd das Kaisertum ge- 15 wonnen: wenn auch die Meinungen darüber geteilt sind, ob die Schwäche Albrechts infolge seiner Behinderung durch die Aufgaben der östlichen Politik oder vielmehr gerade seine großte Machtstellung an den Grenzen des Osmanentums ihn den Deutschen Kurfürsten als den geeignetsten Kandidaten für die Römische Königs- und Kaiserkrone erscheinen ließen, jedenfalls ist durch seine Wahl zuerst jene politische Kombination geschaffen 20 worden, der vor allem dann in den folgenden Jahrhunderten die Rettung Europas vor dem Andrang der Osmanen gedankt werden sollte. Des weiteren hat das Regie- rungsprogramm, das die Kurfürsten zufolge Beschlusses der Wahlversammlung dem neuen König unterbreiteten, den Anstoß gegeben zu den bedeutsamen Reformversuchen na- mentlich des ersten Reichstages König Albrechts, zugleich aber auch, indem es das 25 Verlangen nach Reform mit einem scharfen Vorstoß gegen die Selbständigkeit der Städte verknüpfte, der gleichsam unter der Asche glimmenden Feindschaft zwischen Fürsten und Städten neuen Zündstoff zugetragen: die Entwickelung des Gedankens der Reichsreform, zur Zeit König Wenzels beginnend und erst in den Tagen Maximilians I und Karls V zum Abschluß gelangend, tritt hier in einer ihrer wichtigsten Phasen in Erscheinung, der so latente Kriegszustand zwischen Fürstentum und Städtetum, den auch der sechzigjährige Waffenstillstand zwischen den beiden Zusammenstößen in den letzten Jahrzehnten des 14. und in der Mitte des 15. Jahrhunderts nur dürftig verdeckte, erscheint hier in greller Beleuchtung, aber auch die Verbindung beider Momente, der Reichsreform und des Angriffs auf die politische Gleichberechtigung der Städte, hat ihre innerliche Begrün- 35 dung, indem nur die Entscheidung der Machtfrage zwischen Fürsten und Städten auch die Frage der Reichsreform der Lösung zuführen konnte. Und zuletzt hat die Politik, auf die sich angesichts des Konfliktes zwischen Papst und Konzil die Gesamtheit der Kurfürsten zu Frankfurt feierlich verpflichtete in der Absicht, unter Wahrung der Er- rungenschaften der kirchlichen Reformbewegung die Einheit in der Kirche zu sichern, 40 1 Vgl. nr. 41 art. 2. Deutsche Reichstags-Akten XIII.
Strana 2
2 Wahltag zu Frankfurt März 1438. für eine Reihe von Jahren die kirchliche Haltung des Reiches bestimmt: der große Kampf zwischen kirchlichem Absolutismus und Parlamentarismus ist in seinem letzten Stadium wie in seinem schließlichen Ausgang durch jene Politik und ihre Abwandlungen in entscheidender Weise beeinflußt worden. So finden wichtige Tendenzen der allgemeinen Europäischen Geschichte und der Deutschen insbesondere in den Vorgängen des Frank- 5 furter Wahltages ihren Ausdruck. Dieser Bedeutung des Tages entspricht die Fülle des Materials, das für ihn bei- gebracht werden konnte und das von uns in fünf Abteilungen zusammengestellt ist. Die erste Abteilung (lit. A) umfaßt die drei Monate des Zwischenreiches vom Tode Kaiser Sigmunds bis zur Wahl König Albrechts: in ihr sind enthalten die Akten über den 10 Heilbronner Kurfürstentag von Anfang Januar 1438, der nicht, wie bisher angenommen wurde, einer offiziellen Vorberatung für den Wahltag galt, sondern im Gegenteil eine solche geradezu ausschloß (lit. Aa), die Akten über die Geltendmachung des Reichs- vikariatsrechts durch den Pfalzgrafen mit Einschluß von solchen, die die Behandlung des Reichsmünzwesens während des Zwischenreiches illustrieren (lit. Ab), und drittens 15 das Material über Fränkische Landfriedensbestrebungen des Markgrafen von Branden- burg, über deren Erfolg wir im unklaren bleiben, sowie über Versuche einer umfassenden Städteeinung, die infolge der Wahl des neuen Königs zurückgestellt wurden (lit. Ac). Die zweite Abteilung (lit. B) bringt das Material über die Wahl König Albrechts: das Ausschreiben des Wahltages durch den Erzbischof von Mainz (lit. Ba), die Akten 20 über die Verhandlungen der in Frankfurt versammelten Kurfürsten, soweit sie unmittelbar mit der Wahl zusammenhingen und die Aufstellung eines Regierungsprogramms für den künftigen König betrafen, die Akten über die Wahlhandlung selbst und im Anschluß daran die Akten über die Vorgänge in Wien bei der Annahme der Wahl durch König Albrecht Ende April (lit. Bb), Material über das Verhalten der Wahlstadt zu. den 25 Wahlvorgängen (lit. Bc), städtische Korrespondenzen aus der Zeit vor und nach der Wahl, erstere zum Zwecke von Erkundigungen über die Vorgänge in Frankfurt, letztere in der Hauptsache das Verhalten der Städte zu dem neuen König betreffend (lit. Bd), und zuletzt Material über die Aufnahme, die die Wahl Albrechts außerhalb Deutsch- lands, bei Florenz, Mailand, Venedig, Frankreich, England und Kastilien, gefunden 30 hat (lit. Be). In dieser Abteilung gab namentlich die zweite Untergruppe (lit. Bb), in der die eigentlichen Wahlakten zusammengestellt sind, Anlaß zu längeren Aus- führungen: die Frage der Österreichisch-Brandenburgischen Rivalität einmal und so- dann die Fragen, die sich an die anfängliche Weigerung Albrechts, die Wahl anzu- nehmen, und sein angeblich den Ungarn gegebenes Versprechen knüpfen lassen, mußsten 35 hier, zum Teil im Gegensatz zu der bisherigen Anschauung, zur Besprechung kommen. Mehr als es sonst dem Brauch unseres Unternehmens entspricht, ist hier, vereinzelt auch in anderen Abteilungen, zu der bisherigen Forschung kritische Stellung genommen worden: man wird finden, daß auch bei geringem Zuwachs an Material doch die Ver- wertung und Beurteilung des schon bekannten nur allzuhäufig mit früheren Meinungen 40 aufzuräumen hatte. In der dritten Abteilung (lit. C) geben wir die Urkunde über den kurfürstlichen Landfrieden, der auf dem Wahltag errichtet wurde, und die Korrespondenz zwischen den Kurfürsten und den übrigen Reichsständen, die er zur Folge hatte: wir haben beide nicht der vorigen Abteilung eingereiht, weil der Landfriede nicht wie die Vorschläge 45 zur Reichsreform dem König unterbreitet wurde, er also nicht zu der Wahl in direkter Beziehung stand, und weil die Verhandlungen, die sich an ihn anknüpften, als eine rein interne Angelegenheit der Kurfürsten und der betreffenden Reichsstände erscheinen. Die vierte umfangreichste Abteilung (lit. D) bietet das wichtige Material über die Politik der Kurfürsten und des neuen Königs gegenüber dem Macht- und Prinzipien- 50
2 Wahltag zu Frankfurt März 1438. für eine Reihe von Jahren die kirchliche Haltung des Reiches bestimmt: der große Kampf zwischen kirchlichem Absolutismus und Parlamentarismus ist in seinem letzten Stadium wie in seinem schließlichen Ausgang durch jene Politik und ihre Abwandlungen in entscheidender Weise beeinflußt worden. So finden wichtige Tendenzen der allgemeinen Europäischen Geschichte und der Deutschen insbesondere in den Vorgängen des Frank- 5 furter Wahltages ihren Ausdruck. Dieser Bedeutung des Tages entspricht die Fülle des Materials, das für ihn bei- gebracht werden konnte und das von uns in fünf Abteilungen zusammengestellt ist. Die erste Abteilung (lit. A) umfaßt die drei Monate des Zwischenreiches vom Tode Kaiser Sigmunds bis zur Wahl König Albrechts: in ihr sind enthalten die Akten über den 10 Heilbronner Kurfürstentag von Anfang Januar 1438, der nicht, wie bisher angenommen wurde, einer offiziellen Vorberatung für den Wahltag galt, sondern im Gegenteil eine solche geradezu ausschloß (lit. Aa), die Akten über die Geltendmachung des Reichs- vikariatsrechts durch den Pfalzgrafen mit Einschluß von solchen, die die Behandlung des Reichsmünzwesens während des Zwischenreiches illustrieren (lit. Ab), und drittens 15 das Material über Fränkische Landfriedensbestrebungen des Markgrafen von Branden- burg, über deren Erfolg wir im unklaren bleiben, sowie über Versuche einer umfassenden Städteeinung, die infolge der Wahl des neuen Königs zurückgestellt wurden (lit. Ac). Die zweite Abteilung (lit. B) bringt das Material über die Wahl König Albrechts: das Ausschreiben des Wahltages durch den Erzbischof von Mainz (lit. Ba), die Akten 20 über die Verhandlungen der in Frankfurt versammelten Kurfürsten, soweit sie unmittelbar mit der Wahl zusammenhingen und die Aufstellung eines Regierungsprogramms für den künftigen König betrafen, die Akten über die Wahlhandlung selbst und im Anschluß daran die Akten über die Vorgänge in Wien bei der Annahme der Wahl durch König Albrecht Ende April (lit. Bb), Material über das Verhalten der Wahlstadt zu. den 25 Wahlvorgängen (lit. Bc), städtische Korrespondenzen aus der Zeit vor und nach der Wahl, erstere zum Zwecke von Erkundigungen über die Vorgänge in Frankfurt, letztere in der Hauptsache das Verhalten der Städte zu dem neuen König betreffend (lit. Bd), und zuletzt Material über die Aufnahme, die die Wahl Albrechts außerhalb Deutsch- lands, bei Florenz, Mailand, Venedig, Frankreich, England und Kastilien, gefunden 30 hat (lit. Be). In dieser Abteilung gab namentlich die zweite Untergruppe (lit. Bb), in der die eigentlichen Wahlakten zusammengestellt sind, Anlaß zu längeren Aus- führungen: die Frage der Österreichisch-Brandenburgischen Rivalität einmal und so- dann die Fragen, die sich an die anfängliche Weigerung Albrechts, die Wahl anzu- nehmen, und sein angeblich den Ungarn gegebenes Versprechen knüpfen lassen, mußsten 35 hier, zum Teil im Gegensatz zu der bisherigen Anschauung, zur Besprechung kommen. Mehr als es sonst dem Brauch unseres Unternehmens entspricht, ist hier, vereinzelt auch in anderen Abteilungen, zu der bisherigen Forschung kritische Stellung genommen worden: man wird finden, daß auch bei geringem Zuwachs an Material doch die Ver- wertung und Beurteilung des schon bekannten nur allzuhäufig mit früheren Meinungen 40 aufzuräumen hatte. In der dritten Abteilung (lit. C) geben wir die Urkunde über den kurfürstlichen Landfrieden, der auf dem Wahltag errichtet wurde, und die Korrespondenz zwischen den Kurfürsten und den übrigen Reichsständen, die er zur Folge hatte: wir haben beide nicht der vorigen Abteilung eingereiht, weil der Landfriede nicht wie die Vorschläge 45 zur Reichsreform dem König unterbreitet wurde, er also nicht zu der Wahl in direkter Beziehung stand, und weil die Verhandlungen, die sich an ihn anknüpften, als eine rein interne Angelegenheit der Kurfürsten und der betreffenden Reichsstände erscheinen. Die vierte umfangreichste Abteilung (lit. D) bietet das wichtige Material über die Politik der Kurfürsten und des neuen Königs gegenüber dem Macht- und Prinzipien- 50
Strana 3
Einleitung. 3 10 15 35 streit zwischen Papst und Konzil: wenn auch die Akten über die Errichtung des Kur- fürstenbundes und über die Erklärung der Neutralität insofern mit der Wahl König Al- brechts aufs engste zusammenhängen, als beide wie die Vorschläge zur Reichsreform einen Bestandteil des Regierungsprogramms für den neuen König bildeten, so mußtten sie doch 5 aus der Gruppe, wo man sie vielleicht zunächst vermuten würde (lit. Bb), gesondert werden, weil die Akten zur Kirchenfrage, mit denen sie ein Ganzes bilden, einen weit größeren Zeitraum umfassen als die Wahlakten selbst und auch zum größteren Teile nur gewaltsam zu der Wahl des neuen Königs hätten in Beziehung gesetzt werden können. Das Material dieser vierten Abteilung unterrichtet über die Werbungen beider kirchlichen Parteien um die Anerkennung des Reichs und der einzelnen Reichsstände, über die Verhandlungen der Kurfürsten auf dem Wahltag, in denen die dem Streit gegenüber zu befolgende Politik festgesetzt wurde, über die Gesandtschaften der Kurfürsten, die in Ver- folg dieser Politik an Konzil und Papst und an den neuen König gingen, über die zwei Gesandtschaften, die das Konzil an den König schickte, um ihn für sich zu gewinnen, über die Haltung, die der König seinerseits zu Konzil und Papst sowie zu der kirch- lichen Politik der Kurfürsten einnahm. Zum erstenmal ist hier der ganze Komplex der Verhandlungen, die der Konflikt zwischen Papst und Konzil in dem Zeitraum vom Tode Kaiser Sigmunds bis zum ersten Reichstag König Albrechts, soweit das Reich in Frage kam, ausgelöst hat, in übersichtlicher Weise zusammengestellt: welche Bedeutung der Ei- 20 nung der Kurfürsten gegenüber dem Kirchenstreit und ihrer Neutralitätserklärung zuzu- weisen ist, mußte, zum Teil in Abweichung von früheren Darstellungen, zur Erörterung kommen, und vor allem konnte hier die Stellungnahme des neuen Königs, die bisher im unklaren geblieben war, vollständig aufgehellt werden. Die fünfte und letzte Abteilung (lit. E) bringt, wie üblich, das Material über die 25 Ausgaben, die den Städten aus Anlaß der Neuwahl erwuchsen. Eine Abteilung, die bei früheren Königswahlen eine große Bedeutung beanspruchen konnte, ist diesmal ganz ausgefallen, nämlich die, in der die Akten über das Verhalten der Römischen Kurie zur Wahl des Römischen Königs und künftigen Kaisers mitgeteilt wurden. Die wenigen Stücke, die hier in Betracht kommen konnten1, sind 30 den Akten über die Kirchenfrage (lit. D), wohin sie wegen ihres übrigen Inhalts so schon gehörten, eingereiht worden. Die kritische Lage, in der das Papsttum infolge des Konfliktes mit den konziliaren Bestrebungen sich befand, schloß es aus, daß Eugen IV auf die Wahl selbst einen größteren Einfluß ausüben und die alten Ansprüche der Kurie auf Approbation und Konfirmation des neuen Königs mit Erfolg geltend machen konnte: nur ganz schüchtern erinnerte er gelegentlich2 vor der Wahl an dieses päpstliche Recht, nach der Wahl jedoch ist kein Versuch zu seiner Ausübung gemacht worden, war es doch die wichtigere Aufgabe der päpstlichen Politik, den neuen König für die Sache des Papstes zu gewinnen. A. Das Zwischenreich nr. 1�26. a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1-2. Die Kunde vom Ableben Kaiser Sigmunds drang naturgemäß zunächst in die süd- östlichen Gegenden des Reiches. Noch am Sterbetage selbst, am 9. Dezember 1437, hatte Pfalzgraf Christoph, der im Dienste Sigmunds stand und zusammen mit Herzog Albrecht von Österreich bei des Kaisers Tode zugegen war, die Nachricht davon seinem Vater, 45 Pfalzgraf Johann von Neumarkt, mitgeteilt 3; einige Tage vor dem 22. Dezember war Markgraf 1 Mont. nach concep. Marie [Dezember 9] zu Znaym Vgl. nrr. 112; 113; 126; 148; 149; 160. 2 um 3 Uhr nachmittags gestorben; Hag. Albrecht Vgl. nrr. 112; 113 art. 7; 126. von Osterreich und sein Weib und einige Unga- Pfalzgraf Christoph schrieb: der Kaiser ist am 1
Einleitung. 3 10 15 35 streit zwischen Papst und Konzil: wenn auch die Akten über die Errichtung des Kur- fürstenbundes und über die Erklärung der Neutralität insofern mit der Wahl König Al- brechts aufs engste zusammenhängen, als beide wie die Vorschläge zur Reichsreform einen Bestandteil des Regierungsprogramms für den neuen König bildeten, so mußtten sie doch 5 aus der Gruppe, wo man sie vielleicht zunächst vermuten würde (lit. Bb), gesondert werden, weil die Akten zur Kirchenfrage, mit denen sie ein Ganzes bilden, einen weit größeren Zeitraum umfassen als die Wahlakten selbst und auch zum größteren Teile nur gewaltsam zu der Wahl des neuen Königs hätten in Beziehung gesetzt werden können. Das Material dieser vierten Abteilung unterrichtet über die Werbungen beider kirchlichen Parteien um die Anerkennung des Reichs und der einzelnen Reichsstände, über die Verhandlungen der Kurfürsten auf dem Wahltag, in denen die dem Streit gegenüber zu befolgende Politik festgesetzt wurde, über die Gesandtschaften der Kurfürsten, die in Ver- folg dieser Politik an Konzil und Papst und an den neuen König gingen, über die zwei Gesandtschaften, die das Konzil an den König schickte, um ihn für sich zu gewinnen, über die Haltung, die der König seinerseits zu Konzil und Papst sowie zu der kirch- lichen Politik der Kurfürsten einnahm. Zum erstenmal ist hier der ganze Komplex der Verhandlungen, die der Konflikt zwischen Papst und Konzil in dem Zeitraum vom Tode Kaiser Sigmunds bis zum ersten Reichstag König Albrechts, soweit das Reich in Frage kam, ausgelöst hat, in übersichtlicher Weise zusammengestellt: welche Bedeutung der Ei- 20 nung der Kurfürsten gegenüber dem Kirchenstreit und ihrer Neutralitätserklärung zuzu- weisen ist, mußte, zum Teil in Abweichung von früheren Darstellungen, zur Erörterung kommen, und vor allem konnte hier die Stellungnahme des neuen Königs, die bisher im unklaren geblieben war, vollständig aufgehellt werden. Die fünfte und letzte Abteilung (lit. E) bringt, wie üblich, das Material über die 25 Ausgaben, die den Städten aus Anlaß der Neuwahl erwuchsen. Eine Abteilung, die bei früheren Königswahlen eine große Bedeutung beanspruchen konnte, ist diesmal ganz ausgefallen, nämlich die, in der die Akten über das Verhalten der Römischen Kurie zur Wahl des Römischen Königs und künftigen Kaisers mitgeteilt wurden. Die wenigen Stücke, die hier in Betracht kommen konnten1, sind 30 den Akten über die Kirchenfrage (lit. D), wohin sie wegen ihres übrigen Inhalts so schon gehörten, eingereiht worden. Die kritische Lage, in der das Papsttum infolge des Konfliktes mit den konziliaren Bestrebungen sich befand, schloß es aus, daß Eugen IV auf die Wahl selbst einen größteren Einfluß ausüben und die alten Ansprüche der Kurie auf Approbation und Konfirmation des neuen Königs mit Erfolg geltend machen konnte: nur ganz schüchtern erinnerte er gelegentlich2 vor der Wahl an dieses päpstliche Recht, nach der Wahl jedoch ist kein Versuch zu seiner Ausübung gemacht worden, war es doch die wichtigere Aufgabe der päpstlichen Politik, den neuen König für die Sache des Papstes zu gewinnen. A. Das Zwischenreich nr. 1�26. a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1-2. Die Kunde vom Ableben Kaiser Sigmunds drang naturgemäß zunächst in die süd- östlichen Gegenden des Reiches. Noch am Sterbetage selbst, am 9. Dezember 1437, hatte Pfalzgraf Christoph, der im Dienste Sigmunds stand und zusammen mit Herzog Albrecht von Österreich bei des Kaisers Tode zugegen war, die Nachricht davon seinem Vater, 45 Pfalzgraf Johann von Neumarkt, mitgeteilt 3; einige Tage vor dem 22. Dezember war Markgraf 1 Mont. nach concep. Marie [Dezember 9] zu Znaym Vgl. nrr. 112; 113; 126; 148; 149; 160. 2 um 3 Uhr nachmittags gestorben; Hag. Albrecht Vgl. nrr. 112; 113 art. 7; 126. von Osterreich und sein Weib und einige Unga- Pfalzgraf Christoph schrieb: der Kaiser ist am 1
Strana 4
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 4 Friedrich von Brandenburg von dem Ereignis in Kenntnis gesetzt 1; am 19. Dezember hatte Nürnberg, seinerseits durch einen Boten des Hans Imhof von Prag aus benach- richtigt2, seinen Nachbarstädten Weißenburg und Windsheim die Kunde übermitteln können 3. Weiter im Innern des Reiches erfuhr man erst etwas später davon. Die zu Frankfurt versammelten Gesandten der Kurfürsten schickten noch am 16. Dezember, ohne Kenntnis vom Heimgang des Kaisers, ein Schreiben an ihn ab 4; im Baseler Konzil wußtte man noch am 20. Dezember nichts von seinem Ende5; nach Ulm 6 und Schwein- furt7 drang erst am 23. Dezember die Nachricht, daß der Kaiser nicht mehr unter den Lebenden weile. Zu der Zeit, als der Tod Kaiser Sigmunds allmählich im Reiche bekannt wurde, 10 in der dritten und vierten Dezemberwoche, weilten mehrere Deutsche Fürsten, Erzbischof Dietrich von Mainz, Pfalzgraf Otto von Mosbach, der Oheim und Vormund des Pfälzi- schen Kurfürsten, Markgraf Albrecht von Brandenburg, der jüngere Sohn des Kur- fürsten Friedrich, und Bischof Johann von Würzburg, außerhalb ihrer Länder und etwas abseits der Heerstraße, aus Anlaß der Fehde zwischen dem Grafen von Wertheim und 15 dem Bischof von Würzburgs um die Eroberung des Schlosses Jagstberg bemüht. Ihnen meldete Markgraf Friedrich von Brandenburg den Tod des Kaisers. Auf die Kunde hin traten sie sofort nach der Eroberung Jagstbergs, die am 22. Dezember erfolgte, in Besprechungen darüber ein3, wie man sich angesichts der durch das Hinscheiden des Kaisers veränderten Sachlage vor allem in dem gefährlichen Konflikt zwischen Papst und 20 Konzil weiterhin verhalten solle. Man kam überein, zur weiteren Beratung darüber auf den 5. Januar eine Versammlung der Kurfürsten nach Heilbronn zu berufen und davon die Kurfürsten von Trier und Brandenburg zu benachrichtigen. Auf den Kurfürsten von Sachsen glaubte man verzichten zu müssen, da die Entfernung zu groß war; Markgraf Friedrich mußte es übernehmen, Friedrich von Sachsen deshalb zu beschwichtigen. Weshalb 25 auch der Kurfürst von Köln außer Betracht gelassen wurde, wird nicht gesagt. Zugleich wurde schon hier verlautbart, sei es auf eigene Initiative des Erzbischofs von Mainz, sei es zufolge von Besprechungen der anwesenden Fürsten, daß der Erzbischof demnächst den Wahliag nach Frankfurt ausschreiben werde. Auch diese Absicht wurde dem Markgrafen von Brandenburg mitgeteilt, damit er sie dem Sächsischen Kurfürsten übermittle. rische Herren und er selbst sind bis zu des Kaisers keinen Zweifel, daß der Brief an Christophs Vater, Ende in Znaym gewesen; morgen will man ihn hier Pfalzgraf Johann, gerichtet ist. besingen und dann nach Wardein führen; er selbst Das ergibt sich aus nr. 1. wird mit bis an die Ungarische Grenze reiten und Vgl. Städtechroniken 2, 52 Anm. 1. dann zum Adressaten heimkehren, da er seinen In Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 96b 35 Herrn verloren hat; der Kaiser hat vor seinem cop. chart. coaeva; dat. ut supra d. i. feria quinta Tode am Pfinztag vor Datum dieses Briefes [De- ante Thome apostoli. zember 57 die Kaiserin in Znaym gefangen ge- Vgl. RTA. 12 nr. 199. setzl, alle ihre Jungfern von ihr getan und sie 5 Vgl. ebd. S. 255 Anm. 1. am Samstag vor Datum dieses Briefes [Dezember 7] 6 Am 23. Dezember meldete Ulm der Stadt Nörd- 40 nach Preßburg führen lassen, dorinne der von lingen die soeben eingelaufene Nuchricht vom Tode Osterrich vaste verdacht und vermerket, darauß des Kaisers; dat. montag vor wihennechten anno etc. nit zu schreiben ist. und die sage ist, der von Oster- 37 (Nördlingen Stadt-A. Missiven 1437 orig. chart. rich sulle konig zu Ungern werdin und ist vaste lit. clausa). offenlich; dat. Mont. n. conc. Marie 37 (Dresden Desgl. Schweinfurt an Frankfurt; dat. secunda 45 H.St. A. Geh. A. Copialbuch 1317 fol. 295 b cop. chart. post Thome apostoli anno etc. 37 (Frankfurt Stadt- coaeva, ohne Adr.). Altmann, Die Wahl Albrechts II A. Kaiserbriefe 2 nr. 204 orig. chart. lit. clausa; zum Römischen Könige S. 8 Anm. 1 bezeichnet als Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz Empfänger dieses (nach ihm durchaus nichts inter- 1, 420 nr. 781). essantes bietenden) Briefes den Kurfürsten von 8 Vgl. darüber Aschbach, Geschichte der Grafen 50 Sachsen. Aber die Anrede: hochgeborner furste. von Wertheim 1, 218 ff. lieber herre und vater und die Bemerkung, daß „ Vielleicht hat Friedrich von Brandenburg schon Christoph zum Adressaten heimkehren wolle, lassen in seinem Briefe diese Besprechungen angeregt. 5 30
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 4 Friedrich von Brandenburg von dem Ereignis in Kenntnis gesetzt 1; am 19. Dezember hatte Nürnberg, seinerseits durch einen Boten des Hans Imhof von Prag aus benach- richtigt2, seinen Nachbarstädten Weißenburg und Windsheim die Kunde übermitteln können 3. Weiter im Innern des Reiches erfuhr man erst etwas später davon. Die zu Frankfurt versammelten Gesandten der Kurfürsten schickten noch am 16. Dezember, ohne Kenntnis vom Heimgang des Kaisers, ein Schreiben an ihn ab 4; im Baseler Konzil wußtte man noch am 20. Dezember nichts von seinem Ende5; nach Ulm 6 und Schwein- furt7 drang erst am 23. Dezember die Nachricht, daß der Kaiser nicht mehr unter den Lebenden weile. Zu der Zeit, als der Tod Kaiser Sigmunds allmählich im Reiche bekannt wurde, 10 in der dritten und vierten Dezemberwoche, weilten mehrere Deutsche Fürsten, Erzbischof Dietrich von Mainz, Pfalzgraf Otto von Mosbach, der Oheim und Vormund des Pfälzi- schen Kurfürsten, Markgraf Albrecht von Brandenburg, der jüngere Sohn des Kur- fürsten Friedrich, und Bischof Johann von Würzburg, außerhalb ihrer Länder und etwas abseits der Heerstraße, aus Anlaß der Fehde zwischen dem Grafen von Wertheim und 15 dem Bischof von Würzburgs um die Eroberung des Schlosses Jagstberg bemüht. Ihnen meldete Markgraf Friedrich von Brandenburg den Tod des Kaisers. Auf die Kunde hin traten sie sofort nach der Eroberung Jagstbergs, die am 22. Dezember erfolgte, in Besprechungen darüber ein3, wie man sich angesichts der durch das Hinscheiden des Kaisers veränderten Sachlage vor allem in dem gefährlichen Konflikt zwischen Papst und 20 Konzil weiterhin verhalten solle. Man kam überein, zur weiteren Beratung darüber auf den 5. Januar eine Versammlung der Kurfürsten nach Heilbronn zu berufen und davon die Kurfürsten von Trier und Brandenburg zu benachrichtigen. Auf den Kurfürsten von Sachsen glaubte man verzichten zu müssen, da die Entfernung zu groß war; Markgraf Friedrich mußte es übernehmen, Friedrich von Sachsen deshalb zu beschwichtigen. Weshalb 25 auch der Kurfürst von Köln außer Betracht gelassen wurde, wird nicht gesagt. Zugleich wurde schon hier verlautbart, sei es auf eigene Initiative des Erzbischofs von Mainz, sei es zufolge von Besprechungen der anwesenden Fürsten, daß der Erzbischof demnächst den Wahliag nach Frankfurt ausschreiben werde. Auch diese Absicht wurde dem Markgrafen von Brandenburg mitgeteilt, damit er sie dem Sächsischen Kurfürsten übermittle. rische Herren und er selbst sind bis zu des Kaisers keinen Zweifel, daß der Brief an Christophs Vater, Ende in Znaym gewesen; morgen will man ihn hier Pfalzgraf Johann, gerichtet ist. besingen und dann nach Wardein führen; er selbst Das ergibt sich aus nr. 1. wird mit bis an die Ungarische Grenze reiten und Vgl. Städtechroniken 2, 52 Anm. 1. dann zum Adressaten heimkehren, da er seinen In Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 96b 35 Herrn verloren hat; der Kaiser hat vor seinem cop. chart. coaeva; dat. ut supra d. i. feria quinta Tode am Pfinztag vor Datum dieses Briefes [De- ante Thome apostoli. zember 57 die Kaiserin in Znaym gefangen ge- Vgl. RTA. 12 nr. 199. setzl, alle ihre Jungfern von ihr getan und sie 5 Vgl. ebd. S. 255 Anm. 1. am Samstag vor Datum dieses Briefes [Dezember 7] 6 Am 23. Dezember meldete Ulm der Stadt Nörd- 40 nach Preßburg führen lassen, dorinne der von lingen die soeben eingelaufene Nuchricht vom Tode Osterrich vaste verdacht und vermerket, darauß des Kaisers; dat. montag vor wihennechten anno etc. nit zu schreiben ist. und die sage ist, der von Oster- 37 (Nördlingen Stadt-A. Missiven 1437 orig. chart. rich sulle konig zu Ungern werdin und ist vaste lit. clausa). offenlich; dat. Mont. n. conc. Marie 37 (Dresden Desgl. Schweinfurt an Frankfurt; dat. secunda 45 H.St. A. Geh. A. Copialbuch 1317 fol. 295 b cop. chart. post Thome apostoli anno etc. 37 (Frankfurt Stadt- coaeva, ohne Adr.). Altmann, Die Wahl Albrechts II A. Kaiserbriefe 2 nr. 204 orig. chart. lit. clausa; zum Römischen Könige S. 8 Anm. 1 bezeichnet als Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz Empfänger dieses (nach ihm durchaus nichts inter- 1, 420 nr. 781). essantes bietenden) Briefes den Kurfürsten von 8 Vgl. darüber Aschbach, Geschichte der Grafen 50 Sachsen. Aber die Anrede: hochgeborner furste. von Wertheim 1, 218 ff. lieber herre und vater und die Bemerkung, daß „ Vielleicht hat Friedrich von Brandenburg schon Christoph zum Adressaten heimkehren wolle, lassen in seinem Briefe diese Besprechungen angeregt. 5 30
Strana 5
Einleitung. 5 Das ist es, was wir über die Besprechungen vor Jagstberg und die Ansetzung des Kurfürstentages zu Heilbronn bei unbefangener Lektüre aus unserer nr. 1 erfahren. Allerdings ist dieses Schreiben Friedrichs von Brandenburg bisher in durchaus anderem Sinne ausgelegt und daher dem Heilbronner Tage eine Bestimmung zuerteilt worden, die 5 er unseres Erachtens nie gehabt hat. Pückert 1 hat den Wortlaut des Schreibens dahin verstanden, daß in Heilbronn die Ansetzung eines Wahltages, Altmann 2, daß daselbst die Haltung der Kurfürsten zu der bevorstehenden Königswahl beraten werden sollte. Bei jeder dieser Auslegungen muß man eine Verderbnis des Textes annehmen, eine Annahme, die möglich, aber durchaus nicht notwendig ist. Bei der Auslegung Pückerts würde sich 10 zudem die Ungereimtheit ergeben, daß der Erzbischof von Mainz vor Jagstberg mit den übrigen Fürsten beschließt, am 5. Januar zu Heilbronn über die Ansetzung eines Wahl- tags zu beraten, gleichwohl aber schon am 3. Januar auf eigene Hand, wie es ihm nach der Goldenen Bulle zukam, den Wahltag ausschreibt3, dann aber doch am 5. Januar zu dem Heilbronner Tage kommt, den er selbst schon zwei Tage zuvor in der Hauptsache i5 illusorisch gemacht hat; bei der Auslegung Altmanns, die äußerst willkürlich mit dem Wortlaut des Schreibens verfährt, müßte man sich mit der kaum glaublichen Tatsache abfinden, daß ein Teil der Kurfürsten offiziell eine Vorberatung für die kommende Königswahl anberaumt, davon aber einen oder zwei der Genossen ausschließt. Indes Altmann glaubt den Grund für die Ausschließung des Kurfürsten von Sachsen 20 und für die Nichterwähnung des Kurfürsten von Köln gefunden zu haben Vor Jagstberg weilte bei den Fürsten der Erbkämmerer Konrad von Weinsberg 4. Konrad war als Schwiegervater des 1435 verstorbenen Herzogs Erich von Sachsen-Lauenburg dessen Partei- gänger in dem Streit um die Sächsische Kurwürde gewesen. Altmann nimmt an, Konrad habe diese Parteinahme auch auf Erichs Bruder, Herzog Bernhard, übertragen5 und 25 im Hinblick auf die kommende Königswahl nun die Kurfürsten für dic Lauenburgischen Ansprüche auf das Kurrecht gewinnen wollen. Vor Jagstberg hätten auch die Fürsten soweit Konrad gewillfahrt, daß man auf dem Heibronner Tage den Sächsischen Kur- streit in Beratung ziehen wollte. Das sei der Grund gewesen, weshalb man den Säch- sischen Kurfürsten habe fernhalten wollen und weshalb Friedrich von Brandenburg in 30 seinem Schreiben an den Kurfürsten von Sachsen den Erzbischof von Köln, den eifrigsten Vertreter der Lauenburgischen Ansprüche unter den Kurfürsten, nicht erwähnt habe; in Wirklichkeit sei es höchst wahrscheinlich, daß auch dieser zu dem Heilbronner Tage eingeladen und erschienen sei. Vgl. Pückert, Die kurfürstliche Neutralität 35 S. 62. Ihm folgt v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 34 Anm. 1 2 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 18 nebst Anm. 4. 3 Vgl. nr. 27. 4 Vgl. die Notiz in Konrads von Weinsberg Einnahmen- und Ausgabenregister von 1437 und 1438 (Bibliothek des Literar. Vereins zu Stuttgart Bd. 18) S. 27: Item an montag nach sant Endris tag [Dez. 2] da reit ich gen Wirtzbürg zů minem 45 swager von Henenberg und ich was also aht dag und ich reit danen zû den heren für Jagsperg und ich kame also heim uf dinstag vor sant Thomas tag [Dez. 17]. 5 Ein Beweis dafür wird von Altmann nicht 50 beigebracht. Denn sämtliche von Altmann S. 24 Anm. 6 aus dem in voriger Anm. erwähnten Ein- nahmen- und Ausgabenregister Konrads von Weins- berg angezogenen Stellen ergeben nur, daß er im 10 Interesse seiner Tochter, der Witwe Herzog Erichs von Sachsen-Lauenburg, dem Hzg. Friedrich von Sachsen gegenüber tätig gewesen ist, wobei es sich nun natürlich nicht mehr um die Kurwürde selbst wie zu Lebzeiten Herzog Erichs gehandelt haben kann. Die Angelegenheit zieht sich noch durch die ganzen folgenden Jahre hin, ohne daß man sieht, was im Grunde der Gegenstand der Be- mühungen Konrads gewesen ist. Möglicherweise wird eine weitere Durchforschung des Nachlasses Konrads von Weinsberg die Aufklärung bringen. Vermuten möchte man, daß Konrad versucht habe, sciner Tochter für die ihrem verstorbenen Gatten entgangene Sächsische Kurwürde eine Entschä- digung von Hzg. Friedrich von Sachsen zu er- wirken; von einem mehr als platonischen Wohl- wollen Konrads für die Ansprüche Herzog Bern- hards jedoch verlautet nie etwas. Jene Absicht mag Konrad in das Lager vor Jagstberg und dann nach Heilbronn geführt haben.
Einleitung. 5 Das ist es, was wir über die Besprechungen vor Jagstberg und die Ansetzung des Kurfürstentages zu Heilbronn bei unbefangener Lektüre aus unserer nr. 1 erfahren. Allerdings ist dieses Schreiben Friedrichs von Brandenburg bisher in durchaus anderem Sinne ausgelegt und daher dem Heilbronner Tage eine Bestimmung zuerteilt worden, die 5 er unseres Erachtens nie gehabt hat. Pückert 1 hat den Wortlaut des Schreibens dahin verstanden, daß in Heilbronn die Ansetzung eines Wahltages, Altmann 2, daß daselbst die Haltung der Kurfürsten zu der bevorstehenden Königswahl beraten werden sollte. Bei jeder dieser Auslegungen muß man eine Verderbnis des Textes annehmen, eine Annahme, die möglich, aber durchaus nicht notwendig ist. Bei der Auslegung Pückerts würde sich 10 zudem die Ungereimtheit ergeben, daß der Erzbischof von Mainz vor Jagstberg mit den übrigen Fürsten beschließt, am 5. Januar zu Heilbronn über die Ansetzung eines Wahl- tags zu beraten, gleichwohl aber schon am 3. Januar auf eigene Hand, wie es ihm nach der Goldenen Bulle zukam, den Wahltag ausschreibt3, dann aber doch am 5. Januar zu dem Heilbronner Tage kommt, den er selbst schon zwei Tage zuvor in der Hauptsache i5 illusorisch gemacht hat; bei der Auslegung Altmanns, die äußerst willkürlich mit dem Wortlaut des Schreibens verfährt, müßte man sich mit der kaum glaublichen Tatsache abfinden, daß ein Teil der Kurfürsten offiziell eine Vorberatung für die kommende Königswahl anberaumt, davon aber einen oder zwei der Genossen ausschließt. Indes Altmann glaubt den Grund für die Ausschließung des Kurfürsten von Sachsen 20 und für die Nichterwähnung des Kurfürsten von Köln gefunden zu haben Vor Jagstberg weilte bei den Fürsten der Erbkämmerer Konrad von Weinsberg 4. Konrad war als Schwiegervater des 1435 verstorbenen Herzogs Erich von Sachsen-Lauenburg dessen Partei- gänger in dem Streit um die Sächsische Kurwürde gewesen. Altmann nimmt an, Konrad habe diese Parteinahme auch auf Erichs Bruder, Herzog Bernhard, übertragen5 und 25 im Hinblick auf die kommende Königswahl nun die Kurfürsten für dic Lauenburgischen Ansprüche auf das Kurrecht gewinnen wollen. Vor Jagstberg hätten auch die Fürsten soweit Konrad gewillfahrt, daß man auf dem Heibronner Tage den Sächsischen Kur- streit in Beratung ziehen wollte. Das sei der Grund gewesen, weshalb man den Säch- sischen Kurfürsten habe fernhalten wollen und weshalb Friedrich von Brandenburg in 30 seinem Schreiben an den Kurfürsten von Sachsen den Erzbischof von Köln, den eifrigsten Vertreter der Lauenburgischen Ansprüche unter den Kurfürsten, nicht erwähnt habe; in Wirklichkeit sei es höchst wahrscheinlich, daß auch dieser zu dem Heilbronner Tage eingeladen und erschienen sei. Vgl. Pückert, Die kurfürstliche Neutralität 35 S. 62. Ihm folgt v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 34 Anm. 1 2 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 18 nebst Anm. 4. 3 Vgl. nr. 27. 4 Vgl. die Notiz in Konrads von Weinsberg Einnahmen- und Ausgabenregister von 1437 und 1438 (Bibliothek des Literar. Vereins zu Stuttgart Bd. 18) S. 27: Item an montag nach sant Endris tag [Dez. 2] da reit ich gen Wirtzbürg zů minem 45 swager von Henenberg und ich was also aht dag und ich reit danen zû den heren für Jagsperg und ich kame also heim uf dinstag vor sant Thomas tag [Dez. 17]. 5 Ein Beweis dafür wird von Altmann nicht 50 beigebracht. Denn sämtliche von Altmann S. 24 Anm. 6 aus dem in voriger Anm. erwähnten Ein- nahmen- und Ausgabenregister Konrads von Weins- berg angezogenen Stellen ergeben nur, daß er im 10 Interesse seiner Tochter, der Witwe Herzog Erichs von Sachsen-Lauenburg, dem Hzg. Friedrich von Sachsen gegenüber tätig gewesen ist, wobei es sich nun natürlich nicht mehr um die Kurwürde selbst wie zu Lebzeiten Herzog Erichs gehandelt haben kann. Die Angelegenheit zieht sich noch durch die ganzen folgenden Jahre hin, ohne daß man sieht, was im Grunde der Gegenstand der Be- mühungen Konrads gewesen ist. Möglicherweise wird eine weitere Durchforschung des Nachlasses Konrads von Weinsberg die Aufklärung bringen. Vermuten möchte man, daß Konrad versucht habe, sciner Tochter für die ihrem verstorbenen Gatten entgangene Sächsische Kurwürde eine Entschä- digung von Hzg. Friedrich von Sachsen zu er- wirken; von einem mehr als platonischen Wohl- wollen Konrads für die Ansprüche Herzog Bern- hards jedoch verlautet nie etwas. Jene Absicht mag Konrad in das Lager vor Jagstberg und dann nach Heilbronn geführt haben.
Strana 6
6 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Ganz abgeschen von der Unwahrscheinlichkeit, daß der Erzbischof von Mainz die Untersuchung des Sächsischen Kurstreites für den Heilbronner Tag vom 5. Januar in Aussicht nimmt, gleichwohl aber am 3. Januar die cine Partei, den Herzog Friedrich von Sachsen, als Kurfürsten zum Wahltag einladet und ihn damit als berechtigten Träger der Sächsischen Kur anerkennt, fällt diese ganze Argumentation Altmanns schon aus folgendem einfachen Grunde in sich zusammen. Konrad von Weinsberg war allerdings bei den Fürsten vor Jagstberg gewesen, aber er war schon am 16. oder 17. Dezember wieder von dort aufgebrochen, jedenfalls war er am 17. schon wieder daheim 1. Bis dahin konnte aber die Kunde vom Tode Kaiser Sigmunds noch gar nicht bis Jagstberg gedrungen sein2, eine Königswahl konnte also zur Zeit der Anwesenheit Konrads vor Jagstberg gar nicht in Frage kommen. Die Ansetzung des Heilbronner Tages wurde erst beschlossen, als Konrad die Fürsten schon wieder verlassen hatte. So ist die bisher herrschende Annahme, daß die Heilbronner Versammlung offiziell zum Zwecke der Vorberatung für die Königswahl, etwa nach Analogie der früher üblichen Vorbesprechungen zu Rhense, anberaumt gewesen sei, mit guten Gründen abzuweisen: so- 15. wohl der Wortlaut des Schreibens wie die innere Wahrscheinlichkeit sprechen gegen sie. Hält man sich dagegen streng an den Wortlaut, so ergibt sich als vornehmster Zweck des Heilbronner Tages die Beratung darüber, wie man sich angesichts der Er- ledigung des Reiches zu dem immer mehr der Entscheidung zudrängenden Konflikt zwischen Papst und Konzil verhalten solle. Und diese Motivierung ist durchaus glaublich. Die 20 Kurfürsten hatten seit Anfang November die Vermittelung in dem Kirchenstreit tatkräftig in die Hand genommen, und gerade jetzt war, nach längeren, zum Teil schwierigen Ver- handlungen, eine anschnliche Gesandtschaft von Frankfurt aus auf dem Wege nach Basel und an die Kurie, um im Verein mit dem, wie man meinte, noch unter den Lebenden weilenden Kaiser, dessen Zustimmung eingeholt werden sollte, sowohl dem Konzil wie dem Papst 25 die Annahme des Vermittelungsprogramms der Kurfürsten dringend ans Herz zu legen 3. Sollte diese Politik angesichts der Thronvakanz fortgesetzt, sollte sie für den Augenblick bis zu der Wahl eines neuen Königs sistiert werden? Das waren Fragen, über die sich die Träger dieser Politik eiligst ins Vernehmen setzen mußsten. Das ist auch der Grund, weshalb die Frist für die Heilbronner Versammlung, die somit durchaus in den Zu-30 sammenhang der in der letzten Hauptabteilung unseres 12. Bandes mitgeteilten Vorgänge gehört, so kurz bemessen wurde. Und ebenso erklärt sich aus diesem Zweck des Heilbronner Tages auch das Verhalten der Einberufer gegenüber den Kurfürsten von Köln und von Sachsen. Wenn der von Köln überhaupt nicht erwähnt wurde, so geschah das deshalb, weil er sich an den ganzen Beratungen der jüngst verflossenen Zeit in keiner Weise, 35 weder persönlich noch durch Vertreter, beteiligt hatte 4: er hatte sich selbst von der Politik seiner Kollegen ausgeschlossen, brauchte also auch nicht über deren Fortsetzung oder Sistierung gehört zu werden. Anders der Kurfürst von Sachsen. Seine Räte hatten zu Frankfurt mitgearbeitet, er hatte also Anspruch darauf, auch jetzt vernommen zu werden. Aber die Zeit drängte, und so mußte man sich entschuldigen, wenn man ihn notgedrungen 40 überging. Indem Friedrich von Brandenburg das übernahm, mußte er aber zugleich dem Argwohn vorbeugen, als sei die Beratung der Kirchenfrage nur der Vorwand, der wirk- liche Grund des Heilbronner Tages aber die Stellungnahme zur Königswahl. Deshalb fügte er hinzu: der Wahl wegen würde ein Tag nach Frankfurt ausgeschrieben, mit anderen Worten: über die Wahl wird nicht in Heilbronn, sondern in Frankfurt verhandelt 15 werden. Und aus demselben Grunde, so möchte man vermuten, hat auch Erzbischof Dietrich von Mainz tatsächlich den Wahltag schon am 3. Januar, also vor dem Beginn 10 Vgl. S. 5 Anm. 4. Vgl. S. 3 Z. 41 bis S. 4 Z. 9. Vgl. RTA. 12 nrr. 197-199. Vgl. ebd. S. 313 Z. 34 ff.
6 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Ganz abgeschen von der Unwahrscheinlichkeit, daß der Erzbischof von Mainz die Untersuchung des Sächsischen Kurstreites für den Heilbronner Tag vom 5. Januar in Aussicht nimmt, gleichwohl aber am 3. Januar die cine Partei, den Herzog Friedrich von Sachsen, als Kurfürsten zum Wahltag einladet und ihn damit als berechtigten Träger der Sächsischen Kur anerkennt, fällt diese ganze Argumentation Altmanns schon aus folgendem einfachen Grunde in sich zusammen. Konrad von Weinsberg war allerdings bei den Fürsten vor Jagstberg gewesen, aber er war schon am 16. oder 17. Dezember wieder von dort aufgebrochen, jedenfalls war er am 17. schon wieder daheim 1. Bis dahin konnte aber die Kunde vom Tode Kaiser Sigmunds noch gar nicht bis Jagstberg gedrungen sein2, eine Königswahl konnte also zur Zeit der Anwesenheit Konrads vor Jagstberg gar nicht in Frage kommen. Die Ansetzung des Heilbronner Tages wurde erst beschlossen, als Konrad die Fürsten schon wieder verlassen hatte. So ist die bisher herrschende Annahme, daß die Heilbronner Versammlung offiziell zum Zwecke der Vorberatung für die Königswahl, etwa nach Analogie der früher üblichen Vorbesprechungen zu Rhense, anberaumt gewesen sei, mit guten Gründen abzuweisen: so- 15. wohl der Wortlaut des Schreibens wie die innere Wahrscheinlichkeit sprechen gegen sie. Hält man sich dagegen streng an den Wortlaut, so ergibt sich als vornehmster Zweck des Heilbronner Tages die Beratung darüber, wie man sich angesichts der Er- ledigung des Reiches zu dem immer mehr der Entscheidung zudrängenden Konflikt zwischen Papst und Konzil verhalten solle. Und diese Motivierung ist durchaus glaublich. Die 20 Kurfürsten hatten seit Anfang November die Vermittelung in dem Kirchenstreit tatkräftig in die Hand genommen, und gerade jetzt war, nach längeren, zum Teil schwierigen Ver- handlungen, eine anschnliche Gesandtschaft von Frankfurt aus auf dem Wege nach Basel und an die Kurie, um im Verein mit dem, wie man meinte, noch unter den Lebenden weilenden Kaiser, dessen Zustimmung eingeholt werden sollte, sowohl dem Konzil wie dem Papst 25 die Annahme des Vermittelungsprogramms der Kurfürsten dringend ans Herz zu legen 3. Sollte diese Politik angesichts der Thronvakanz fortgesetzt, sollte sie für den Augenblick bis zu der Wahl eines neuen Königs sistiert werden? Das waren Fragen, über die sich die Träger dieser Politik eiligst ins Vernehmen setzen mußsten. Das ist auch der Grund, weshalb die Frist für die Heilbronner Versammlung, die somit durchaus in den Zu-30 sammenhang der in der letzten Hauptabteilung unseres 12. Bandes mitgeteilten Vorgänge gehört, so kurz bemessen wurde. Und ebenso erklärt sich aus diesem Zweck des Heilbronner Tages auch das Verhalten der Einberufer gegenüber den Kurfürsten von Köln und von Sachsen. Wenn der von Köln überhaupt nicht erwähnt wurde, so geschah das deshalb, weil er sich an den ganzen Beratungen der jüngst verflossenen Zeit in keiner Weise, 35 weder persönlich noch durch Vertreter, beteiligt hatte 4: er hatte sich selbst von der Politik seiner Kollegen ausgeschlossen, brauchte also auch nicht über deren Fortsetzung oder Sistierung gehört zu werden. Anders der Kurfürst von Sachsen. Seine Räte hatten zu Frankfurt mitgearbeitet, er hatte also Anspruch darauf, auch jetzt vernommen zu werden. Aber die Zeit drängte, und so mußte man sich entschuldigen, wenn man ihn notgedrungen 40 überging. Indem Friedrich von Brandenburg das übernahm, mußte er aber zugleich dem Argwohn vorbeugen, als sei die Beratung der Kirchenfrage nur der Vorwand, der wirk- liche Grund des Heilbronner Tages aber die Stellungnahme zur Königswahl. Deshalb fügte er hinzu: der Wahl wegen würde ein Tag nach Frankfurt ausgeschrieben, mit anderen Worten: über die Wahl wird nicht in Heilbronn, sondern in Frankfurt verhandelt 15 werden. Und aus demselben Grunde, so möchte man vermuten, hat auch Erzbischof Dietrich von Mainz tatsächlich den Wahltag schon am 3. Januar, also vor dem Beginn 10 Vgl. S. 5 Anm. 4. Vgl. S. 3 Z. 41 bis S. 4 Z. 9. Vgl. RTA. 12 nrr. 197-199. Vgl. ebd. S. 313 Z. 34 ff.
Strana 7
Einleitung. des Heilbronner Tages, ausgeschrieben, damit dokumentierend, daß zu Heilbronn die Wahlfrage nicht zur Beratung stehen würde. Der Heilbronner Kurfürstentag ist also nicht nur nicht eine Vorberatung für die künftige Königswahl gewesen, sondern seine Urheber haben auch ausdrücklich Wert darauf gelegt, einer solchen Annahme schon im voraus entgegenzutreten. Daß trotzdem private Besprechungen über die bevorstehende Königswahl nicht ausgeschlossen waren, versteht sich wohl von selbst. Wenn gerade Nürnberg auf den Heilbronner Tag aufmerksam wurde und bei Heilbronn Erkundigungen einzog (nr. 2), so ist das wohl durch die nachbarlichen Be- 10 ziehungen zum Markgrafen Friedrich von Brandenburg zu erklären. Uber die Verhandlungen des Tages, der vom 5.-8. Januar währte 1, selbst sind wir in keiner Weise unterrichtet. Nur zufällig erfahren wir von der Anwesenheit des Erz- bischofs von Mainz und des Pfalzgrafen Otto; es ist anzunchmen, daß auch Markgraf Friedrich seiner Absicht entsprechend (s. nr. 1) nach Heilbronn gekommen ist. Ob auch Raban von Trier, muß dahingestellt bleiben2. Auch hier wieder stellte sich der in der Nähe gesessene Erbkämmerer Konrad von Weinsberg ein 3, ohne daß wir hörten, was ihn nach Heilbronn geführt hat. Von einem Verkehr zwischen den in Heilbronn versammelten Kurfürsten und der kur- fürstlichen Gesandtschaft im Konzil ist keine Spur erhalten. Gleichwohl ist doch gewißs 20 anzunchmen, daß der Verzicht der Gesandtschaft auf die zu Frankfurt beschlossene Reise an die päpstliche Kurie auch auf die Beschlüsse des Heilbronner Tages zurückzuführen ist. 15 b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3�10. Durch das fünfte Kapitel der Goldenen Bulle war festgesetzt worden, daß die Reichsverweserschaft im Falle einer Thronerledigung in den Ländern Fränkischen 25 Rechtes dem Pfalzgrafen bei Rhein, in den Ländern Sächsischen Rechtes dem Herzog von Sachsen(-Wittenberg) zustehen solle. In der Zeit vom Erlaß der Goldenen Bulle bis zur Wahl König Albrechts II hat viermal ein Thronwechsel stattgefunden. Aber so- wohl nach dem Tode Karls IV im Jahre 1378 als auch nach der Absetzung König Wenzels im Jahre 1400 war keine Gelegenheit gegeben, die Bestimmung der Goldenen Bulle zur Anwendung zu bringen. Im ersten Fall war in der Person des noch zu Lebzeiten des Vaters gewählten Wenzel ein Römischer König vorhanden, im zweiten Fall wurde zu- gleich mit der Absetzung Wenzels die Wahl König Ruprechts vorgenommen. Ein Zwischenreich war also beide Male gar nicht eingetreten. Erst nach dem Tode König Ruprechts im Jahre 1410 war zum erstenmal seit der Goldenen Bulle ein solches gegeben, und der 7. Band unserer Sammlung bringt denn auch die Beleged, daß nunmehr der Pfalzgraf bei Rhein das Recht geltend gemacht hat, das ihm in der Goldenen Bulle ver- liehen oder richtiger nur unter Beschränkung seines friheren Umfanges reichsgesetzlich bestätigt worden ist. Und ebenso ist es bei den folgenden Thronvakanzen geschehen. Hin- gegen findet sich von der Ausübung des Vikariatsrechts durch den Herzog von Sachsen 40 weder 1410 noch bei den Thronerledigungen von 1437 und 1439 die geringste Spur. Erst aus der Zwischenzeit zwischen dem Tode Kaiser Maximilians I und der Wahl Karls V im Jahre 1519 — nach dem Tode Kaiser Friedrichs III im Jahre 1493 folgte sofort der 30 35 Vgl. Anm. 3. Raban urkundet am 4. Januar, also am Tage 45 vor Beginn der Heilbronner Versammlung, noch zu Speier, vgl. Remling, Urkundenbuch der Bi- schöfe von Speier 2, 202-208 nr. 101. 3 Vgl. die Notiz in dem in S. 5 Anm. 4 er- wähnten Einnahmen- und Ausgabenregister Konrads von Weinsberg S. 29: Item verzert zů Heilbrün uf dem tag an barem gelt 6 gulden 16 d., als die heren dahin kamen uf sûntag vor epiphanie domini [Januar 5] und also da beliben bies uf die mit- wüchen darnach [Januar 8]. 4 Vgl. RTA. 7 nrr. 1-5.
Einleitung. des Heilbronner Tages, ausgeschrieben, damit dokumentierend, daß zu Heilbronn die Wahlfrage nicht zur Beratung stehen würde. Der Heilbronner Kurfürstentag ist also nicht nur nicht eine Vorberatung für die künftige Königswahl gewesen, sondern seine Urheber haben auch ausdrücklich Wert darauf gelegt, einer solchen Annahme schon im voraus entgegenzutreten. Daß trotzdem private Besprechungen über die bevorstehende Königswahl nicht ausgeschlossen waren, versteht sich wohl von selbst. Wenn gerade Nürnberg auf den Heilbronner Tag aufmerksam wurde und bei Heilbronn Erkundigungen einzog (nr. 2), so ist das wohl durch die nachbarlichen Be- 10 ziehungen zum Markgrafen Friedrich von Brandenburg zu erklären. Uber die Verhandlungen des Tages, der vom 5.-8. Januar währte 1, selbst sind wir in keiner Weise unterrichtet. Nur zufällig erfahren wir von der Anwesenheit des Erz- bischofs von Mainz und des Pfalzgrafen Otto; es ist anzunchmen, daß auch Markgraf Friedrich seiner Absicht entsprechend (s. nr. 1) nach Heilbronn gekommen ist. Ob auch Raban von Trier, muß dahingestellt bleiben2. Auch hier wieder stellte sich der in der Nähe gesessene Erbkämmerer Konrad von Weinsberg ein 3, ohne daß wir hörten, was ihn nach Heilbronn geführt hat. Von einem Verkehr zwischen den in Heilbronn versammelten Kurfürsten und der kur- fürstlichen Gesandtschaft im Konzil ist keine Spur erhalten. Gleichwohl ist doch gewißs 20 anzunchmen, daß der Verzicht der Gesandtschaft auf die zu Frankfurt beschlossene Reise an die päpstliche Kurie auch auf die Beschlüsse des Heilbronner Tages zurückzuführen ist. 15 b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3�10. Durch das fünfte Kapitel der Goldenen Bulle war festgesetzt worden, daß die Reichsverweserschaft im Falle einer Thronerledigung in den Ländern Fränkischen 25 Rechtes dem Pfalzgrafen bei Rhein, in den Ländern Sächsischen Rechtes dem Herzog von Sachsen(-Wittenberg) zustehen solle. In der Zeit vom Erlaß der Goldenen Bulle bis zur Wahl König Albrechts II hat viermal ein Thronwechsel stattgefunden. Aber so- wohl nach dem Tode Karls IV im Jahre 1378 als auch nach der Absetzung König Wenzels im Jahre 1400 war keine Gelegenheit gegeben, die Bestimmung der Goldenen Bulle zur Anwendung zu bringen. Im ersten Fall war in der Person des noch zu Lebzeiten des Vaters gewählten Wenzel ein Römischer König vorhanden, im zweiten Fall wurde zu- gleich mit der Absetzung Wenzels die Wahl König Ruprechts vorgenommen. Ein Zwischenreich war also beide Male gar nicht eingetreten. Erst nach dem Tode König Ruprechts im Jahre 1410 war zum erstenmal seit der Goldenen Bulle ein solches gegeben, und der 7. Band unserer Sammlung bringt denn auch die Beleged, daß nunmehr der Pfalzgraf bei Rhein das Recht geltend gemacht hat, das ihm in der Goldenen Bulle ver- liehen oder richtiger nur unter Beschränkung seines friheren Umfanges reichsgesetzlich bestätigt worden ist. Und ebenso ist es bei den folgenden Thronvakanzen geschehen. Hin- gegen findet sich von der Ausübung des Vikariatsrechts durch den Herzog von Sachsen 40 weder 1410 noch bei den Thronerledigungen von 1437 und 1439 die geringste Spur. Erst aus der Zwischenzeit zwischen dem Tode Kaiser Maximilians I und der Wahl Karls V im Jahre 1519 — nach dem Tode Kaiser Friedrichs III im Jahre 1493 folgte sofort der 30 35 Vgl. Anm. 3. Raban urkundet am 4. Januar, also am Tage 45 vor Beginn der Heilbronner Versammlung, noch zu Speier, vgl. Remling, Urkundenbuch der Bi- schöfe von Speier 2, 202-208 nr. 101. 3 Vgl. die Notiz in dem in S. 5 Anm. 4 er- wähnten Einnahmen- und Ausgabenregister Konrads von Weinsberg S. 29: Item verzert zů Heilbrün uf dem tag an barem gelt 6 gulden 16 d., als die heren dahin kamen uf sûntag vor epiphanie domini [Januar 5] und also da beliben bies uf die mit- wüchen darnach [Januar 8]. 4 Vgl. RTA. 7 nrr. 1-5.
Strana 8
8 Wahltag zu Frankfurt März 1438 schon 1486 zum Römischen König gewählte Maximilian — ist uns der erste Fall der Ausübung des Sächsischen Vikariatsrechts überliefert 1. Die Belege für die Geltendmachung des Vikariatsrechtes durch den Pfalzgrafen nach dem Tode Kaiser Sigmunds bieten unsere nrr. 4, 7 und 8. In dem Eingang des Ausschreibens (nr. 4), das der Pfalzgraf — der Form nach Pfalzgraf Ludwig IV, in Wirklichkeit aber sein Oheim und Vormund Pfalzgraf Otto von Mosbach — an die Städte erläßst, spezifiziert er im Anschluß an die Goldene Bulle die ihm als Reichs- verweser zustehenden Rechte: die Handhabung der (königlichen) Gerichte, die Präsentation zu geistlichen Pfründen, die Einziehung der Reichsgefälle, die Verleihung von Reichslehen und die Entgegennahme des Treueides. Das Ausschreiben selbst hat jedoch den Zweck, 10 nur eins dieser Rechte, die Einziehung der Reichsgefälle, den Frei- und Reichsstädten gegenüber zur Anwendung zu bringen; wie weit der Pfalzgraf auch die übrigen im Amt des Reichsvikars enthaltenen Rechte auszuüben versucht hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Zweierlei verdient an dem Schreiben besondere Beachtung: einmal daß es auch an die Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen gerichtet ist, die doch im Gebiet des Sächsischen 15 Rechtes lag und also nach der Goldenen Bulle in den Bereich des Sächsischen Reichs- vikariats gehören müßtte, zweitens, daß es auch an Straßburg erging, obwohl Straß- burg als freie Stadt zu Leistungen an das Reich nur im Falle eines Romzuges ver- pflichtet war. Es liegt nahe, in beiden Fällen ein Versehen der nicht genügend orien- tierten pfalzgräflichen Kanzlei anzunchmen. Es scheint, daß der Pfalzgraf mit der 20 prinzipiellen Anerkennung seines Rechtes durch die Städte sich hat begnigen, auf dessen materielle Ausnutzung dagegen hat Verzicht leisten müssen. Augsburg hat die Ende 1437 fällig gewesene Reichssteuer noch zu Lebzeiten Kaiser Sigmunds entrichtet (s. nr. 7), Frankfurt hat, so scheint es, die Absicht gehabt, die Reichssteuer von 1437 dem Pfalz- grafen auszuhändigen, ist aber von dieser Absicht wieder zurückgekommen (s. nr. 4 Anm.), 25 die Elsässischen Reichsstädte haben über die Forderung des Pfalzgrafen zu Straßburg be- raten, da ihre Reichssteuern aber von dem verstorbenen Kaiser verpfändet waren, so wer- den sie, wie wir das von Mülhausen erfahren, eine Absage erteilt haben (s. nr. 4 Anm. und nr. 198), die im Schwäbischen Städtebund vereinigten Schwäbischen Reichsstädte brachten die Forderung des Pfalzgrafen zuerst an die Bundesversammlung, über deren Entscheidung so wir nichts vernchmen (s. nr. 12), Nürnberg antwortete in allgemeinen Wendungen, und zwar mehr auf den ersten Teil des Ausschreibens, in dem gewissermaßten die Ubernahme der Reichsverweserschaft durch den Pfalzgrafen angezeigt, als auf den zweiten, in dem das bestimmte Verlangen nach Entrichtung der Reichssteuer gestellt wurde (s. nr. 8). Die Beispiele von Augsburg und Mülhausen im Elsaß zeigen wiederum, daß die pfalzgräfliche 35 Kanzlei, weil sie der Akten der königlichen Kammer entbehrte, aufs geratewohl, ohne Kenntnis der Verpflichtungen der einzelnen Städte, das Ausschreiben erlassen hat. Mit den Materialien über die Geltendmachung des Vikariatsrechtes durch den Pfalzgrafen haben wir andere vereinigt, die uns zeigen, wie das Reichsmünzwesen durch die Thronerledigung betroffen wurde (s. nrr. 3; 5; 6; 9; 10). Sie gehören hierher, weil 4o auch in dieser Frage die Vikariatsrechte des Pfalzgrafen berührt werden. Nach dem Tode Kaiser Sigmunds gab der Erbkämmerer Konrad von Weinsberg dem Reichsmünzmeister zu Frankfurt den Auftrag, die Guldenmünze mit dem Bilde des verstorbenen Kaisers durch eine Interimsprägung zu ersetzen: die neue Münze soll so lange geschlagen werden, bis ein neuer König gewählt ist oder bis Konrad auf dem ausgeschriebenen Wahltage mit den Kurfürsten 45 eines anderen übereingekommen ist. Konrad von Weinsberg berief sich bei diesem Vorgehen auf einen öffentlichrechtlichen und einen privatrechtlichen Titel, nämlich einmal darauf, daß die Reichsmünze der Kammer des Reiches unterstehe, deren Leitung ihm als Erb- 5 Vgl. RTA., jüngere Reihe 1, 675 nr. 281.
8 Wahltag zu Frankfurt März 1438 schon 1486 zum Römischen König gewählte Maximilian — ist uns der erste Fall der Ausübung des Sächsischen Vikariatsrechts überliefert 1. Die Belege für die Geltendmachung des Vikariatsrechtes durch den Pfalzgrafen nach dem Tode Kaiser Sigmunds bieten unsere nrr. 4, 7 und 8. In dem Eingang des Ausschreibens (nr. 4), das der Pfalzgraf — der Form nach Pfalzgraf Ludwig IV, in Wirklichkeit aber sein Oheim und Vormund Pfalzgraf Otto von Mosbach — an die Städte erläßst, spezifiziert er im Anschluß an die Goldene Bulle die ihm als Reichs- verweser zustehenden Rechte: die Handhabung der (königlichen) Gerichte, die Präsentation zu geistlichen Pfründen, die Einziehung der Reichsgefälle, die Verleihung von Reichslehen und die Entgegennahme des Treueides. Das Ausschreiben selbst hat jedoch den Zweck, 10 nur eins dieser Rechte, die Einziehung der Reichsgefälle, den Frei- und Reichsstädten gegenüber zur Anwendung zu bringen; wie weit der Pfalzgraf auch die übrigen im Amt des Reichsvikars enthaltenen Rechte auszuüben versucht hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Zweierlei verdient an dem Schreiben besondere Beachtung: einmal daß es auch an die Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen gerichtet ist, die doch im Gebiet des Sächsischen 15 Rechtes lag und also nach der Goldenen Bulle in den Bereich des Sächsischen Reichs- vikariats gehören müßtte, zweitens, daß es auch an Straßburg erging, obwohl Straß- burg als freie Stadt zu Leistungen an das Reich nur im Falle eines Romzuges ver- pflichtet war. Es liegt nahe, in beiden Fällen ein Versehen der nicht genügend orien- tierten pfalzgräflichen Kanzlei anzunchmen. Es scheint, daß der Pfalzgraf mit der 20 prinzipiellen Anerkennung seines Rechtes durch die Städte sich hat begnigen, auf dessen materielle Ausnutzung dagegen hat Verzicht leisten müssen. Augsburg hat die Ende 1437 fällig gewesene Reichssteuer noch zu Lebzeiten Kaiser Sigmunds entrichtet (s. nr. 7), Frankfurt hat, so scheint es, die Absicht gehabt, die Reichssteuer von 1437 dem Pfalz- grafen auszuhändigen, ist aber von dieser Absicht wieder zurückgekommen (s. nr. 4 Anm.), 25 die Elsässischen Reichsstädte haben über die Forderung des Pfalzgrafen zu Straßburg be- raten, da ihre Reichssteuern aber von dem verstorbenen Kaiser verpfändet waren, so wer- den sie, wie wir das von Mülhausen erfahren, eine Absage erteilt haben (s. nr. 4 Anm. und nr. 198), die im Schwäbischen Städtebund vereinigten Schwäbischen Reichsstädte brachten die Forderung des Pfalzgrafen zuerst an die Bundesversammlung, über deren Entscheidung so wir nichts vernchmen (s. nr. 12), Nürnberg antwortete in allgemeinen Wendungen, und zwar mehr auf den ersten Teil des Ausschreibens, in dem gewissermaßten die Ubernahme der Reichsverweserschaft durch den Pfalzgrafen angezeigt, als auf den zweiten, in dem das bestimmte Verlangen nach Entrichtung der Reichssteuer gestellt wurde (s. nr. 8). Die Beispiele von Augsburg und Mülhausen im Elsaß zeigen wiederum, daß die pfalzgräfliche 35 Kanzlei, weil sie der Akten der königlichen Kammer entbehrte, aufs geratewohl, ohne Kenntnis der Verpflichtungen der einzelnen Städte, das Ausschreiben erlassen hat. Mit den Materialien über die Geltendmachung des Vikariatsrechtes durch den Pfalzgrafen haben wir andere vereinigt, die uns zeigen, wie das Reichsmünzwesen durch die Thronerledigung betroffen wurde (s. nrr. 3; 5; 6; 9; 10). Sie gehören hierher, weil 4o auch in dieser Frage die Vikariatsrechte des Pfalzgrafen berührt werden. Nach dem Tode Kaiser Sigmunds gab der Erbkämmerer Konrad von Weinsberg dem Reichsmünzmeister zu Frankfurt den Auftrag, die Guldenmünze mit dem Bilde des verstorbenen Kaisers durch eine Interimsprägung zu ersetzen: die neue Münze soll so lange geschlagen werden, bis ein neuer König gewählt ist oder bis Konrad auf dem ausgeschriebenen Wahltage mit den Kurfürsten 45 eines anderen übereingekommen ist. Konrad von Weinsberg berief sich bei diesem Vorgehen auf einen öffentlichrechtlichen und einen privatrechtlichen Titel, nämlich einmal darauf, daß die Reichsmünze der Kammer des Reiches unterstehe, deren Leitung ihm als Erb- 5 Vgl. RTA., jüngere Reihe 1, 675 nr. 281.
Strana 9
Einleitung. kämmerer anvertraut sei, sodann darauf, daß ihm persönlich und seinen Erben die Reichs- münze zu Frankfurt wie die zu Nördlingen und Basel von Kaiser Sigmund verschrieben sei (s. nr. 3). Es ist klar, daß bei dieser Begründung und ebenso bei der Absicht, ge- gebenenfalls mit den Kurfürsten ein Ubereinkommen über die Reichsmünze zu treffen, 5 die Rechte des Reichsvikars völlig außter acht gelassen wurden: zu Lebzeiten des Kaisers wäre der Erbkämmerer nicht befugt gewesen, ohne dessen Zustimmung eine Anderung des Münzbildes vorzunchmen, folglich war er es während des Zwischenreiches nicht ohne Zustimmung des Reichsverwesers. Der Rat der Stadt Frankfurt hat das auch richtig herausgefühlt und den Erbkämmerer auf seine Unterlassung aufmerksam gemacht (s. nr. 5). Konrad hielt jedoch auch weiterhin eine Berücksichtigung des Reichsvikars für unnötig. Zwar stützte er sich dabei jetzt nicht mehr auf seine Stellung als Vorstand der königlichen Kammer — er hatte wohl die Unmöglichkeit dieser Begründung eingesehen —, sondern ausschließlich auf jene privatrechtliche Verschreibung Kaiser Sigmunds (s. nr. 6). Aber es ist wiederum klar, daß diese Verschreibung wohl ein Recht auf die Bestellung der 15 Münzbeamten und vor allem auf den Ertrag der drei Reichsmünzstätten, aber nicht ein solches auf die Gestaltung der königlichen Münze, und namentlich nicht des Münzbildes, in sich schloß: in Wirklichkeit hat ja auch Konrad von Weinsberg, als im Jahre 1432 seine Prägungen in den drei ihm verliehenen Reichsmünzstätten von den Rheinischen Kurfürsten angefochten wurden, hierin einen Angriff auf die Münzprägung des Königs 20 erblickt und diesen zu Repressalien aufgefordert 1. Von entsprechenden Anordnungen Konrads von Weinsberg für die Reichsmünzstätten Nördlingen und Basel ist uns nichts bekannt geworden. Aber auch die Kurfürsten, und unter ihnen der Pfalzgraf selbst, beeinträchtigten die Rechte des Reichsvikars: so, wenn sie auf dem Wahltag, offenbar noch vor der 25 Wahl des neuen Königs, dem Reichsmünzmeister zu Frankfurt geboten, die Prägung der Reichsmünze einzustellen; so, wenn nach der Wahl König Albrechts, aber vor der Annahme der Wahl durch diesen der Erzbischof von Mainz demselben Münzmeister befahl, die Prägung von Münzen mit dem Bilde König Albrechts, die wohl nur auf eine Anordnung Konrads von Weinsberg zurückgehen konnte, zu unterlassen (s. nrr. 9 so und 10). Nur von dem Reichsvikar hätte in beiden Fällen ein entsprechender Befehl ergehen können. Indes der Pfalzgraf war in dieser Frage mit den übrigen Rheinischen Kurfürsten solidarisch verbunden. Denn auch dieses Mal wohl wurde das Vorgehen der Rheinischen Kurfürsten veranlaßt durch die alte Eifersucht gegen die königliche Münz- prägung: sie meinten, nur ihnen komme zu, Gulden zu schlagen2, und leiteten daraus 35 das Recht ab, der königlichen Münze, wo sie nur konnten, zu schaden. Es waren rein materielle Interessen, die im Hintergrunde der ganzen Angelegenheit standen. So bietet diese Episode ein Gegenstück zu den Versuchen vom Jahre 1432, die königlichen Gulden in den Gebieten der Rheinischen Kurfürsten zu verbieten 3. Alles in allem genommen sind so die Machtbefugnisse, die das Reichsvikariat ver- 40 leiht, in noch weit höherem Maße theoretischer Natur als die der obersten Reichsgewalt, an deren Stelle es zeitweise zu treten hat. 10 c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. Die ergebnislosen Reformverhandlungen des Egerer Reichstages vom Sommer 1437 hatten verschiedenartige Nachwirkungen gehabt. In Franken hatte Markgraf Friedrich 45 von Brandenburg eine Landfriedenseinung unter Beteiligung von Fürsten, Herren und Städten zustande zu bringen und so, wenn auch nur für ein territorial begrenztes Gebiet, 1 2 Vgl. RTA. 10 nr. 527. Vgl. RTA. 10, 881 Z. 21. Deutsche Reichstags-Akten XIII. a Vgl. ebd. S. 850 ff. 2
Einleitung. kämmerer anvertraut sei, sodann darauf, daß ihm persönlich und seinen Erben die Reichs- münze zu Frankfurt wie die zu Nördlingen und Basel von Kaiser Sigmund verschrieben sei (s. nr. 3). Es ist klar, daß bei dieser Begründung und ebenso bei der Absicht, ge- gebenenfalls mit den Kurfürsten ein Ubereinkommen über die Reichsmünze zu treffen, 5 die Rechte des Reichsvikars völlig außter acht gelassen wurden: zu Lebzeiten des Kaisers wäre der Erbkämmerer nicht befugt gewesen, ohne dessen Zustimmung eine Anderung des Münzbildes vorzunchmen, folglich war er es während des Zwischenreiches nicht ohne Zustimmung des Reichsverwesers. Der Rat der Stadt Frankfurt hat das auch richtig herausgefühlt und den Erbkämmerer auf seine Unterlassung aufmerksam gemacht (s. nr. 5). Konrad hielt jedoch auch weiterhin eine Berücksichtigung des Reichsvikars für unnötig. Zwar stützte er sich dabei jetzt nicht mehr auf seine Stellung als Vorstand der königlichen Kammer — er hatte wohl die Unmöglichkeit dieser Begründung eingesehen —, sondern ausschließlich auf jene privatrechtliche Verschreibung Kaiser Sigmunds (s. nr. 6). Aber es ist wiederum klar, daß diese Verschreibung wohl ein Recht auf die Bestellung der 15 Münzbeamten und vor allem auf den Ertrag der drei Reichsmünzstätten, aber nicht ein solches auf die Gestaltung der königlichen Münze, und namentlich nicht des Münzbildes, in sich schloß: in Wirklichkeit hat ja auch Konrad von Weinsberg, als im Jahre 1432 seine Prägungen in den drei ihm verliehenen Reichsmünzstätten von den Rheinischen Kurfürsten angefochten wurden, hierin einen Angriff auf die Münzprägung des Königs 20 erblickt und diesen zu Repressalien aufgefordert 1. Von entsprechenden Anordnungen Konrads von Weinsberg für die Reichsmünzstätten Nördlingen und Basel ist uns nichts bekannt geworden. Aber auch die Kurfürsten, und unter ihnen der Pfalzgraf selbst, beeinträchtigten die Rechte des Reichsvikars: so, wenn sie auf dem Wahltag, offenbar noch vor der 25 Wahl des neuen Königs, dem Reichsmünzmeister zu Frankfurt geboten, die Prägung der Reichsmünze einzustellen; so, wenn nach der Wahl König Albrechts, aber vor der Annahme der Wahl durch diesen der Erzbischof von Mainz demselben Münzmeister befahl, die Prägung von Münzen mit dem Bilde König Albrechts, die wohl nur auf eine Anordnung Konrads von Weinsberg zurückgehen konnte, zu unterlassen (s. nrr. 9 so und 10). Nur von dem Reichsvikar hätte in beiden Fällen ein entsprechender Befehl ergehen können. Indes der Pfalzgraf war in dieser Frage mit den übrigen Rheinischen Kurfürsten solidarisch verbunden. Denn auch dieses Mal wohl wurde das Vorgehen der Rheinischen Kurfürsten veranlaßt durch die alte Eifersucht gegen die königliche Münz- prägung: sie meinten, nur ihnen komme zu, Gulden zu schlagen2, und leiteten daraus 35 das Recht ab, der königlichen Münze, wo sie nur konnten, zu schaden. Es waren rein materielle Interessen, die im Hintergrunde der ganzen Angelegenheit standen. So bietet diese Episode ein Gegenstück zu den Versuchen vom Jahre 1432, die königlichen Gulden in den Gebieten der Rheinischen Kurfürsten zu verbieten 3. Alles in allem genommen sind so die Machtbefugnisse, die das Reichsvikariat ver- 40 leiht, in noch weit höherem Maße theoretischer Natur als die der obersten Reichsgewalt, an deren Stelle es zeitweise zu treten hat. 10 c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. Die ergebnislosen Reformverhandlungen des Egerer Reichstages vom Sommer 1437 hatten verschiedenartige Nachwirkungen gehabt. In Franken hatte Markgraf Friedrich 45 von Brandenburg eine Landfriedenseinung unter Beteiligung von Fürsten, Herren und Städten zustande zu bringen und so, wenn auch nur für ein territorial begrenztes Gebiet, 1 2 Vgl. RTA. 10 nr. 527. Vgl. RTA. 10, 881 Z. 21. Deutsche Reichstags-Akten XIII. a Vgl. ebd. S. 850 ff. 2
Strana 10
10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. die Gedanken von Eger zu verwirklichen gesucht 1; in Schwaben war unter dem Ein- druck der von den Fürsten drohenden, in Eger enthüllten Gefahren im Kreise der Reichs- städte der Gedanke gefaßt worden, im Anschluß an frihere, oft wiederholte und ebenso oft fallen gelassene Bestrebungen einen allgemeinen Bund der Schwäbischen, Fränkischen, Elsässischen und Rheinischen freien und Reichsstädte ins Leben zu rufen 2. Der Versuch Friedrichs von Brandenburg befand sich noch im Stadium der Ent- wickelung, der der Schwäbischen Reichsstädte war nach mehrfachen Verhandlungen voll- ständig gescheitert, als die Thronvakanz eintrat und dazu beitrug, die Wiederaufnahme der früheren Bestrebungen ratsam erscheinen zu lassen. Am 12. Januar schon konnte Markgraf Friedrich, als er zu einem Rechts- 10 tage zwischen Herzog Friedrich von Sachsen und dem Vogt von Plauen in Nürnberg weilte, wohl in direkter Anknüpfung an frihere Verhandlungen und ohne einen un- mittelbaren äußteren Anlaß dem Rate der Stadt einen von weltlichen und geistlichen Fürsten beschlossenen Landfriedensvertrag vorlegen (s. nr. 11). Dieser Vertrag ist uns leider unbekannt geblieben. Nach dem Wortlaut unserer nr. 11 könnte man zweifeln, 15 ob er auf Franken beschränkt gewesen ist; denn es ist die Rede von mehreren an ihm beteiligten Kurfürsten. Nürnberg hatte gegen manche Bestimmungen Bedenken und wollte diese nach Beratung mit seinen Bundesstädten Windsheim und Weißenburg dem Markgrafen gegenüber geltend machen. Zu dieser Beratung lud es die genannten Städte auf den 16. Februar zu sich ein Was weiter aus der Sache geworden ist, bleibt 20 im Dunkel. Die Schwäbischen Reichsstädte wurden durch die augenblickliche politische Situation, durch ganz bestimmte Erwägungen aktueller Natur zur Wiederaufnahme des gescheiterten Versuchs, wenn auch in beschränkterem Umfang, veranlaßt. In der ersten Hälfte des Februar waren Ratsboten von Augsburg, Nürnberg, Ulm, Rotenburg, Dinkels- 25 bühl und anderen Städten zu Oettingen versammelt gewesen in einer Angelegenheit, die die Stadt Nördlingen betraf. Aus dem Kreise dieser Versammlung wurde darauf hinge- wiesen, wie die Wahl eines newen Königs, die Konkurrenz zweier Konzilien und vielleicht bald auch zweier Päpste, die Geltendmachung der Vikariatsrechte durch Pfalzgraf Ludwig eine einmütige Haltung der Städte erheischten. Es wurde daraufhin beschlossen, daß 3o Ulm die Städte der sogen. Weinsberger Vereinigung, d. h. den größsten Teil der dem Schwäbischen Städtebunde und dem Bodenseebunde angehörigen Reichsstädte und Augs- burg, und außerdem noch Nürnberg zu einer Versammlung zu sich berufe. Die Ein- ladung Ulms ist unsere nr. 12. Ulm setzte darin als Termin der Tagung den 3. März fest und fiigte von sich aus als weiteren Beratungspunkt noch die Frage hinzu, ob die 35 Städte angesichts der Ungewißheit, die die bevorstehende Königswahl in sich schlösse, nicht gut tun würden, zu dem Wahltag eine gemeinsame Botschaft nach Frankfurt zu senden. Der Rat von Ulm bewies mit dieser Fragestellung eine mangelhafte Kenntnis des Deutschen Reichsrechts: nach der Goldenen Bulle durften zur Zeit der Wahl nur die Wähler und ihr Gefolge in Frankfurt eingelassen werden, wenn auch in Wirklich-40 keit mancherlei Ausnahmen gemacht wurden. Das Protokoll der Ulmer Versammlung, die am 4. März stattfand, bietet unsere nr. 14. Zwei Meinungen standen sich gegen- über: die eine wollte Verabredungen über eine gemeinsame Haltung der Städte nur in Hinblick auf einige wenige, ganz bestimmte Möglichkeiten — wobei man über deren Zahl auch keineswegs einig war —, die andere wollte eine allgemeine, auf alle Fälle an- 45 wendbare Vereinigung. Zu weiterer Beratung wurde ein neuer Tag nach Ulm festgesetzt auf den 30. März. Gewissermaßen die Notwendigkeit einheitlicher städtischer Politik be- kräftigend, konnte Ulm in dem Schreiben, in dem es auf den 30. März zu sich einlud 5 1 Vgl. RTA. 12, 267 nebst Anm. 5. Vgl. ebd. S. 267-288.
10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. die Gedanken von Eger zu verwirklichen gesucht 1; in Schwaben war unter dem Ein- druck der von den Fürsten drohenden, in Eger enthüllten Gefahren im Kreise der Reichs- städte der Gedanke gefaßt worden, im Anschluß an frihere, oft wiederholte und ebenso oft fallen gelassene Bestrebungen einen allgemeinen Bund der Schwäbischen, Fränkischen, Elsässischen und Rheinischen freien und Reichsstädte ins Leben zu rufen 2. Der Versuch Friedrichs von Brandenburg befand sich noch im Stadium der Ent- wickelung, der der Schwäbischen Reichsstädte war nach mehrfachen Verhandlungen voll- ständig gescheitert, als die Thronvakanz eintrat und dazu beitrug, die Wiederaufnahme der früheren Bestrebungen ratsam erscheinen zu lassen. Am 12. Januar schon konnte Markgraf Friedrich, als er zu einem Rechts- 10 tage zwischen Herzog Friedrich von Sachsen und dem Vogt von Plauen in Nürnberg weilte, wohl in direkter Anknüpfung an frihere Verhandlungen und ohne einen un- mittelbaren äußteren Anlaß dem Rate der Stadt einen von weltlichen und geistlichen Fürsten beschlossenen Landfriedensvertrag vorlegen (s. nr. 11). Dieser Vertrag ist uns leider unbekannt geblieben. Nach dem Wortlaut unserer nr. 11 könnte man zweifeln, 15 ob er auf Franken beschränkt gewesen ist; denn es ist die Rede von mehreren an ihm beteiligten Kurfürsten. Nürnberg hatte gegen manche Bestimmungen Bedenken und wollte diese nach Beratung mit seinen Bundesstädten Windsheim und Weißenburg dem Markgrafen gegenüber geltend machen. Zu dieser Beratung lud es die genannten Städte auf den 16. Februar zu sich ein Was weiter aus der Sache geworden ist, bleibt 20 im Dunkel. Die Schwäbischen Reichsstädte wurden durch die augenblickliche politische Situation, durch ganz bestimmte Erwägungen aktueller Natur zur Wiederaufnahme des gescheiterten Versuchs, wenn auch in beschränkterem Umfang, veranlaßt. In der ersten Hälfte des Februar waren Ratsboten von Augsburg, Nürnberg, Ulm, Rotenburg, Dinkels- 25 bühl und anderen Städten zu Oettingen versammelt gewesen in einer Angelegenheit, die die Stadt Nördlingen betraf. Aus dem Kreise dieser Versammlung wurde darauf hinge- wiesen, wie die Wahl eines newen Königs, die Konkurrenz zweier Konzilien und vielleicht bald auch zweier Päpste, die Geltendmachung der Vikariatsrechte durch Pfalzgraf Ludwig eine einmütige Haltung der Städte erheischten. Es wurde daraufhin beschlossen, daß 3o Ulm die Städte der sogen. Weinsberger Vereinigung, d. h. den größsten Teil der dem Schwäbischen Städtebunde und dem Bodenseebunde angehörigen Reichsstädte und Augs- burg, und außerdem noch Nürnberg zu einer Versammlung zu sich berufe. Die Ein- ladung Ulms ist unsere nr. 12. Ulm setzte darin als Termin der Tagung den 3. März fest und fiigte von sich aus als weiteren Beratungspunkt noch die Frage hinzu, ob die 35 Städte angesichts der Ungewißheit, die die bevorstehende Königswahl in sich schlösse, nicht gut tun würden, zu dem Wahltag eine gemeinsame Botschaft nach Frankfurt zu senden. Der Rat von Ulm bewies mit dieser Fragestellung eine mangelhafte Kenntnis des Deutschen Reichsrechts: nach der Goldenen Bulle durften zur Zeit der Wahl nur die Wähler und ihr Gefolge in Frankfurt eingelassen werden, wenn auch in Wirklich-40 keit mancherlei Ausnahmen gemacht wurden. Das Protokoll der Ulmer Versammlung, die am 4. März stattfand, bietet unsere nr. 14. Zwei Meinungen standen sich gegen- über: die eine wollte Verabredungen über eine gemeinsame Haltung der Städte nur in Hinblick auf einige wenige, ganz bestimmte Möglichkeiten — wobei man über deren Zahl auch keineswegs einig war —, die andere wollte eine allgemeine, auf alle Fälle an- 45 wendbare Vereinigung. Zu weiterer Beratung wurde ein neuer Tag nach Ulm festgesetzt auf den 30. März. Gewissermaßen die Notwendigkeit einheitlicher städtischer Politik be- kräftigend, konnte Ulm in dem Schreiben, in dem es auf den 30. März zu sich einlud 5 1 Vgl. RTA. 12, 267 nebst Anm. 5. Vgl. ebd. S. 267-288.
Strana 11
Einleitung. 11 (nr. 16), mitteilen, daß einer der befürchteten Fälle inzwischen schon eingetreten war: sowohl päpstliche wie Konzilsgesandte waren in Ulm gewesen und hatten den Rat für die Sache ihrer Auftraggeber zu gewinnen versucht. Uber die Beratungen vom 30. März sind wir gut unterrichtet. Zwar die mehr aktuelle Frage einer einheitlichen Stellung- nahme der Städte gegenüber Forderungen des Reichsvikars und des neuen Königs, des Papstes und des Baseler Konzils kam jetzt, so scheint es, nicht mehr zur Sprache: sie war durch den Gang der Ereignisse, die Wahl König Albrechts und die Erklärung der kurfürstlichen Neutralität im Kirchenstreite, wohl in der Hauptsache gegenstandslos ge- worden. Bestehen blieb aber nach wie vor die Gefahr fürstlicher Eingriffe in die städti- 10 schen Freiheiten. Und wie ihr gegenüber die Städte sich verhalten sollten, darüber hatten Augsburg, Nürnberg, der Schwäbische Städtebund und der Bund der Bodenseestädte, letzterer unter Ravensburgs Führung, gesonderte Vorschläge aufgestellt (nrr. 18-21). Nur drei Städte, Eßlingen, Reutlingen und Weil, hatten jede Beteiligung an den Beratungen verweigert (s. nr. 22). Die weitestgehenden Wünsche hatten Ulm und die ihm verbündeten Städte. Schon im Herbst 1437 die eifrigsten Befürworter eines allumfassenden Städtebundes, hätten sie jetzt am liebsten eine auf jede nur denkbare Möglichkeit berechnete Einung zwischen den Städten der Weinsberger Vereinigung und Nürnberg geschaffen; in der Erkenntnis aber, daß sie mit diesem Wunsche bei den anderen Städten nicht durchdringen würden, 20 forderten sie wenigstens, daß von einer Teilung der Städte in mehrere Gruppen ab- geschen werde und vielmehr die Gesamtheit der Städte in gewissen Fällen zur Hilfe- leistung verpflichtet sein solle. Diese Fälle waren folgende: Bedrohung der Reichs- unmittelbarkeit, widerrechtliche Bekriegung, Antastung der städtischen Freiheiten, Be- einträchtigung des Rechtes, über Raub auf der Reichsstraße zu richten. Und zwar 25 scheint es, als ob im ersten und letzten Falle sämtliche die Einung abschließenden Städte ohne weiteres zu sofortiger Hilfe gehalten sein sollten, während im zweiten und dritten Falle diese Hilfeleistung erst von einem vorhergehenden Beschluß der Städte abhängig zu machen sei (nr. 20). Gerade was Ulm und der Schwäbische Städtebund nicht wollten, das schlugen Ravens- so burg und seine Bundesgenossen vor, und vielleicht ist gerade erst im Hinblick auf diese Vorschläge die Ulmer Formulierung erfolgt. Der Ravensburger Entwurf stellte, wohl in dem Bestreben, die Sonderstellung des Bodenseebundes dem Schwäbischen Städtebunde gegenüber zu wahren, folgende Bestimmungen auf (nr. 21). Die Städte sollen zwei Gruppen bilden: die eine soll sich aus Ulm, Augsburg und anderen nicht genannten Städten, die zweite offenbar 35 aus Ravensburg selbst, Konstanz, wenn es gewonnen werden könnte, und anderen ebenfalls nicht genannten Städten zusammensetzen; Nürnberg wird mit Stillschweigen übergangen (art. 1). Jede Gruppe soll einen Vorort wählen, und beide Gruppen sollen, wenn nötig, zu Tagungen zusammenkommen, auf denen jede Stadt dieselbe Stimmenzahl haben soll, wie sie zurzeit, d. h. in den bestehenden Bünden, hat, und auf denen über alle Hilfegesuche nach Stimmen- 40 mehrheit entschieden wird (artt. 11-13). Ist eine Stadt bedroht, soll zunächst nur die Gruppe, der sie angehört, zur Hilfe verpflichtet sein und zwar so, daß die nächstgelegene Stadt vor den anderen sich zu betätigen hat (artt. 2-4). Nur wenn die einzelne Gruppe zu schwach ist oder in besonderen Fällen, wie der Bedrohung der Reichsunmittelbarkeit, der kriegerischen Belagerung oder wenn eine Stadt aus Anlaß dieser Einung selbst in Krieg 45 gerät, soll die Gesamtheit der Städte eingreifen, doch auch so, daß die eigene Gruppe und die nächstgelegenen Städte vor den anderen verpflichtet sind (artt. 3; 5; 10; 14). Während der Dauer der Einung sollen die Städte sich gegenseitig weder direkt noch indirekt schädigen, und wenn Streitigkeiten entstehen, sollen diese entweder innerhalb der Einzel- gruppe oder, wenn die Streitenden verschiedenen Gruppen angehören, vor der Gesamtheit 50 der Städte zum Austrag kommen (artt. 6-9). 15 23
Einleitung. 11 (nr. 16), mitteilen, daß einer der befürchteten Fälle inzwischen schon eingetreten war: sowohl päpstliche wie Konzilsgesandte waren in Ulm gewesen und hatten den Rat für die Sache ihrer Auftraggeber zu gewinnen versucht. Uber die Beratungen vom 30. März sind wir gut unterrichtet. Zwar die mehr aktuelle Frage einer einheitlichen Stellung- nahme der Städte gegenüber Forderungen des Reichsvikars und des neuen Königs, des Papstes und des Baseler Konzils kam jetzt, so scheint es, nicht mehr zur Sprache: sie war durch den Gang der Ereignisse, die Wahl König Albrechts und die Erklärung der kurfürstlichen Neutralität im Kirchenstreite, wohl in der Hauptsache gegenstandslos ge- worden. Bestehen blieb aber nach wie vor die Gefahr fürstlicher Eingriffe in die städti- 10 schen Freiheiten. Und wie ihr gegenüber die Städte sich verhalten sollten, darüber hatten Augsburg, Nürnberg, der Schwäbische Städtebund und der Bund der Bodenseestädte, letzterer unter Ravensburgs Führung, gesonderte Vorschläge aufgestellt (nrr. 18-21). Nur drei Städte, Eßlingen, Reutlingen und Weil, hatten jede Beteiligung an den Beratungen verweigert (s. nr. 22). Die weitestgehenden Wünsche hatten Ulm und die ihm verbündeten Städte. Schon im Herbst 1437 die eifrigsten Befürworter eines allumfassenden Städtebundes, hätten sie jetzt am liebsten eine auf jede nur denkbare Möglichkeit berechnete Einung zwischen den Städten der Weinsberger Vereinigung und Nürnberg geschaffen; in der Erkenntnis aber, daß sie mit diesem Wunsche bei den anderen Städten nicht durchdringen würden, 20 forderten sie wenigstens, daß von einer Teilung der Städte in mehrere Gruppen ab- geschen werde und vielmehr die Gesamtheit der Städte in gewissen Fällen zur Hilfe- leistung verpflichtet sein solle. Diese Fälle waren folgende: Bedrohung der Reichs- unmittelbarkeit, widerrechtliche Bekriegung, Antastung der städtischen Freiheiten, Be- einträchtigung des Rechtes, über Raub auf der Reichsstraße zu richten. Und zwar 25 scheint es, als ob im ersten und letzten Falle sämtliche die Einung abschließenden Städte ohne weiteres zu sofortiger Hilfe gehalten sein sollten, während im zweiten und dritten Falle diese Hilfeleistung erst von einem vorhergehenden Beschluß der Städte abhängig zu machen sei (nr. 20). Gerade was Ulm und der Schwäbische Städtebund nicht wollten, das schlugen Ravens- so burg und seine Bundesgenossen vor, und vielleicht ist gerade erst im Hinblick auf diese Vorschläge die Ulmer Formulierung erfolgt. Der Ravensburger Entwurf stellte, wohl in dem Bestreben, die Sonderstellung des Bodenseebundes dem Schwäbischen Städtebunde gegenüber zu wahren, folgende Bestimmungen auf (nr. 21). Die Städte sollen zwei Gruppen bilden: die eine soll sich aus Ulm, Augsburg und anderen nicht genannten Städten, die zweite offenbar 35 aus Ravensburg selbst, Konstanz, wenn es gewonnen werden könnte, und anderen ebenfalls nicht genannten Städten zusammensetzen; Nürnberg wird mit Stillschweigen übergangen (art. 1). Jede Gruppe soll einen Vorort wählen, und beide Gruppen sollen, wenn nötig, zu Tagungen zusammenkommen, auf denen jede Stadt dieselbe Stimmenzahl haben soll, wie sie zurzeit, d. h. in den bestehenden Bünden, hat, und auf denen über alle Hilfegesuche nach Stimmen- 40 mehrheit entschieden wird (artt. 11-13). Ist eine Stadt bedroht, soll zunächst nur die Gruppe, der sie angehört, zur Hilfe verpflichtet sein und zwar so, daß die nächstgelegene Stadt vor den anderen sich zu betätigen hat (artt. 2-4). Nur wenn die einzelne Gruppe zu schwach ist oder in besonderen Fällen, wie der Bedrohung der Reichsunmittelbarkeit, der kriegerischen Belagerung oder wenn eine Stadt aus Anlaß dieser Einung selbst in Krieg 45 gerät, soll die Gesamtheit der Städte eingreifen, doch auch so, daß die eigene Gruppe und die nächstgelegenen Städte vor den anderen verpflichtet sind (artt. 3; 5; 10; 14). Während der Dauer der Einung sollen die Städte sich gegenseitig weder direkt noch indirekt schädigen, und wenn Streitigkeiten entstehen, sollen diese entweder innerhalb der Einzel- gruppe oder, wenn die Streitenden verschiedenen Gruppen angehören, vor der Gesamtheit 50 der Städte zum Austrag kommen (artt. 6-9). 15 23
Strana 12
12 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Den Vorschlägen Ulms und des Schwäbischen Städtebundes kam der Augsburger Entwurf am nächsten. Er läßt sich zwar über die Organisation der Einung nicht weiter aus, verlangt aber geschlossenes Zusammengehen der Gesamtheit der Städte, wenn eine Stadt widerrechtlich belagert oder bekriegt wird, wenn unbillige Forderungen an sie ge- stellt werden, wenn die Unterdrückung des Räuberunwesens vonnöten ist (nr. 18). Nürnberg, das bei diesen ganzen Verhandlungen immer sich des Einverständnisses seiner Bundesstädte Weißenburg und Windsheim versicherte (s. nrr. 13; 15; 17; 25), hat seinen Entwurf mit großer Vorsicht verfaßt. Zwar sicht auch er, wie es Ulm und Augsburg vorschlugen, durchaus die Gemeinsamkeit der Beschlüsse und Maßnahmen im Gegensatz zu der Gruppenteilung des Ravensburger Entwurfes vor, läßt aber dabei 10 deutlich das Bestreben erkennen, durch seine Bestimmungen zu verhindern, daß die einzelne Stadt im Vertrauen auf die Hilfe der Einung sich leichtfertig in Streitigkeiten verwickeln lasse (nr. 19). Er verlangt deshalb: wenn eine Stadt sich selbst nicht helfen kann, soll sie die anderen Städte aufrufen dürfen; es soll aber bei den Beratungen, die dann folgen werden, nicht der Nutzen der einzelnen Stadt, sondern der der Gesamt- 15 heit der Städte ausschlaggebend sein; man soll daher versuchen, auf billige Weise den Streit beizulegen, damit man nicht um einer verhältnismäßig geringfügigen Sache willen in Krieg gerate (art. 4). Wenn aber dieser Versuch mißlingt und man weitergehende Beschlüsse fassen muß, dann soll jeder Städtebote zuvor schwören, vor allem durch den Gedanken an den gemeinsamen Nutzen aller beteiligten Städte sich leiten lassen zu wollen. 20 Was dann mit Stimmenmehrheit beschlossen wird, das soll jedoch sofort und in vollem Umfange ins Werk gesetzt werden, und die Stadt, die den Anlaß gegeben hatte, soll sich an den Beschlüssen der Gesamtheit oder der Mehrheit der Städte genügen lassen (art. 5). Eine Spezifizierung der Fälle, in denen die Einung für die einzelne Stadt eintreten soll, wie sie die anderen drei Entwürfe enthalten, ist hier nicht gegeben. Wie der Ravens-25 burger betont auch der Nürnberger Entwurf, daß die Städte sich unter einander jeglicher Schädigung enthalten sollen (artt. 2 u. 3). Ferner wird im Eingang bestimmt, daß durch die Einung die Rechte des Königs und des Reichs nicht angetastet werden dürfen (art. 1), und am Schlusse, daß jeder Stadt die Beteiligung an anderen Einungen, mögen sie nun vom König, von den Kurfürsten oder von Städten ausgehen, vorbehalten bleibe (art. 7). 30 In dem Abschied des Tages wurde beschlossen1, daß allen Städten, die sich durch Botschaften beteiligt oder doch brieflich ihre Zustimmung zur Vornahme der Beratungen gegeben hatten, die vier Entwürfe abschriftlich zugestellt werden sollten. Jede Stadt sollte dann über sie zu Rate gehen und bis zum 1. Mai ihre Meinung schriftlich an Ulm gelangen lassen. Sollte Ulm aus den eingelaufenen Meinungsäußerungen den Ein- 35 druck gewinnen, daß Aussicht auf das Zustandekommen der Einung gegeben sei, dann sollte es die beteiligten Städte zu einer weiteren Tagung zu sich berufen (nr. 22). Auf Anregung Nürnbergs kam jedoch die ganze Aktion vorläufig ins Stocken. Nürnberg fürchtete, der Abschluß einer städtischen Einung gerade zu Beginn einer neuen Regierung könnte von den Gegnern der Städte benutzt werden, um sie bei dem neuen König zu ver- 10 unglimpfen (nr. 26). Man braucht wohl nicht zu der Vermutung zu greifen, daß das seitens Nürnbergs nur ein Vorwand gewesen sei. Denn das Argument war durchaus stichhaltig und die Nürnberger Ratsherren hatten sich schon bei Abfassung ihres Ent- wurfes als kluge und vorschauende Politiker erwiesen. Erst aus Anlaß des Nürnberger Julireichstages wurden die Verhandlungen wieder 45 aufgenommen. v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 19 spricht irrtümlicherweise von cinem Beschluß, cine aus Räten Nürnbergs und Frankfurts zu bestellende Städtebotschaft an den Hof des neugewählten Königs abzuordnen. Ge- sandte Frankfurts und Nürnbergs waren sofort nach der Wahl schon zum König aufgebrochen, s. nr. 74. 50
12 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Den Vorschlägen Ulms und des Schwäbischen Städtebundes kam der Augsburger Entwurf am nächsten. Er läßt sich zwar über die Organisation der Einung nicht weiter aus, verlangt aber geschlossenes Zusammengehen der Gesamtheit der Städte, wenn eine Stadt widerrechtlich belagert oder bekriegt wird, wenn unbillige Forderungen an sie ge- stellt werden, wenn die Unterdrückung des Räuberunwesens vonnöten ist (nr. 18). Nürnberg, das bei diesen ganzen Verhandlungen immer sich des Einverständnisses seiner Bundesstädte Weißenburg und Windsheim versicherte (s. nrr. 13; 15; 17; 25), hat seinen Entwurf mit großer Vorsicht verfaßt. Zwar sicht auch er, wie es Ulm und Augsburg vorschlugen, durchaus die Gemeinsamkeit der Beschlüsse und Maßnahmen im Gegensatz zu der Gruppenteilung des Ravensburger Entwurfes vor, läßt aber dabei 10 deutlich das Bestreben erkennen, durch seine Bestimmungen zu verhindern, daß die einzelne Stadt im Vertrauen auf die Hilfe der Einung sich leichtfertig in Streitigkeiten verwickeln lasse (nr. 19). Er verlangt deshalb: wenn eine Stadt sich selbst nicht helfen kann, soll sie die anderen Städte aufrufen dürfen; es soll aber bei den Beratungen, die dann folgen werden, nicht der Nutzen der einzelnen Stadt, sondern der der Gesamt- 15 heit der Städte ausschlaggebend sein; man soll daher versuchen, auf billige Weise den Streit beizulegen, damit man nicht um einer verhältnismäßig geringfügigen Sache willen in Krieg gerate (art. 4). Wenn aber dieser Versuch mißlingt und man weitergehende Beschlüsse fassen muß, dann soll jeder Städtebote zuvor schwören, vor allem durch den Gedanken an den gemeinsamen Nutzen aller beteiligten Städte sich leiten lassen zu wollen. 20 Was dann mit Stimmenmehrheit beschlossen wird, das soll jedoch sofort und in vollem Umfange ins Werk gesetzt werden, und die Stadt, die den Anlaß gegeben hatte, soll sich an den Beschlüssen der Gesamtheit oder der Mehrheit der Städte genügen lassen (art. 5). Eine Spezifizierung der Fälle, in denen die Einung für die einzelne Stadt eintreten soll, wie sie die anderen drei Entwürfe enthalten, ist hier nicht gegeben. Wie der Ravens-25 burger betont auch der Nürnberger Entwurf, daß die Städte sich unter einander jeglicher Schädigung enthalten sollen (artt. 2 u. 3). Ferner wird im Eingang bestimmt, daß durch die Einung die Rechte des Königs und des Reichs nicht angetastet werden dürfen (art. 1), und am Schlusse, daß jeder Stadt die Beteiligung an anderen Einungen, mögen sie nun vom König, von den Kurfürsten oder von Städten ausgehen, vorbehalten bleibe (art. 7). 30 In dem Abschied des Tages wurde beschlossen1, daß allen Städten, die sich durch Botschaften beteiligt oder doch brieflich ihre Zustimmung zur Vornahme der Beratungen gegeben hatten, die vier Entwürfe abschriftlich zugestellt werden sollten. Jede Stadt sollte dann über sie zu Rate gehen und bis zum 1. Mai ihre Meinung schriftlich an Ulm gelangen lassen. Sollte Ulm aus den eingelaufenen Meinungsäußerungen den Ein- 35 druck gewinnen, daß Aussicht auf das Zustandekommen der Einung gegeben sei, dann sollte es die beteiligten Städte zu einer weiteren Tagung zu sich berufen (nr. 22). Auf Anregung Nürnbergs kam jedoch die ganze Aktion vorläufig ins Stocken. Nürnberg fürchtete, der Abschluß einer städtischen Einung gerade zu Beginn einer neuen Regierung könnte von den Gegnern der Städte benutzt werden, um sie bei dem neuen König zu ver- 10 unglimpfen (nr. 26). Man braucht wohl nicht zu der Vermutung zu greifen, daß das seitens Nürnbergs nur ein Vorwand gewesen sei. Denn das Argument war durchaus stichhaltig und die Nürnberger Ratsherren hatten sich schon bei Abfassung ihres Ent- wurfes als kluge und vorschauende Politiker erwiesen. Erst aus Anlaß des Nürnberger Julireichstages wurden die Verhandlungen wieder 45 aufgenommen. v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 19 spricht irrtümlicherweise von cinem Beschluß, cine aus Räten Nürnbergs und Frankfurts zu bestellende Städtebotschaft an den Hof des neugewählten Königs abzuordnen. Ge- sandte Frankfurts und Nürnbergs waren sofort nach der Wahl schon zum König aufgebrochen, s. nr. 74. 50
Strana 13
Einleitung. 13 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101. a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27. Zum ersten Male können wir in unserer Sammlung den Wortlaut eines Wahl- ausschreibens mitteilen. Von den sechs Schreiben, in denen Erzbischof Dietrich von Mainz seine Mitkurfürsten auf den 9. März zur Wahl eines neuen Königs nach Frankfurt ein- lud, ist uns das an Herzog Friedrich von Sachsen gerichtete im Original und in zwei mehr oder weniger gleichzeitigen Abschriften erhalten (nr. 27). Außerdem hat uns die Mainzische Registratur das allgemeine Formular des Schreibens aufbewahrt (s. ebenda, Quellenbeschreibung). Im Wortlaut und in der Bestimmung des Wahltermins hält sich 10 das Ausschreiben, anders als es nach woll unverdächtiger Aussage im Jahre 1410 ge- schehen war 1, durchaus an die Bestimmungen der Goldenen Bulle. Das Schreiben ist eine wortgetreue Ubersetzung des dort im 18. Kapitel vorgeschriebenen lateinischen For- mulars. Die Einladung zur Ausübung der Böhmischen Kur erging, da König Albrechts 15 Wahl zum König von Böhmen am 27. Dezember 1437 noch nicht die einhellige Zustimmung der Böhmischen Stände gefunden hatte2, ganz allgemein an „einen König zu Böhmen“3, ein Vorgang, der sich dann im Jahre 1440 vor der Wahl Friedrichs III wiederholte 4. Unser Exemplar wurde dem Herzog Friedrich von Sachsen auf dem schon früher erwähnten 5 Rechtstage zu Nürnberg am 12. Januar zugestellt (s nr. 27 Quellen- 2o beschreibung). Durch Markgraf Friedrich von Brandenburg, der höchstwahrscheinlich in den Tagen vom 5.-8. Januar mit dem Erzbischof von Mainz zu Heilbronn zusammen- gewesen war6, wußte letzterer wohl, daß der Herzog von Sachsen alsbald nach Nürnberg kommen werde; vielleicht ist Markgraf Friedrich, der sich gleichfalls an dem Nürnberger Rechtstag beteiligte7, selbst der Ubermittler gewesen. Von Interesse ist die Notiz auf 25 einer der beiden Abschriften (s. nr. 27 Quellenbeschreibung): sie besagt, daß diese Ab- schrift angefertigt wurde, um festzustellen, ob die an die übrigen Kurfürsten gerichteten Schreiben mit dem an den Herzog von Sachsen übereinstimmten. Hierin spricht sich Mißtrauen oder zum mindesten eine gewisse Unsicherheit aus. Man braucht darin jedoch nicht den Beweis für Umtriebe der Kurfürsten gegen das Kurrecht des Wettiners zu so erblicken. Die Vorsicht des Herzogs von Sachsen erklärt sich vielmehr sehr einfach. Es war das erste Mal, daß ein Herzog von Sachsen aus dem Hause Wettin zur Wahl eines Römischen Königs berufen wurde: der Kanzlei des Herzogs waren die Formalien noch nicht vertraut. Zudem war sein Kurrecht von den Herzogen von Sachsen-Lauen- burg angefochten, und einer der Kurfürsten, Erzbischof Dietrich von Köln, war, wie es 35 scheint, den Ansprüchen der letzteren gewogen s. Gründe genug, um Vorsicht walten zu lassen. Zwar befand sich Markgraf Friedrich von Brandenburg in ähnlicher Lage: auch er übte als erster seines Hauses zum ersten Male das Kurrecht aus. Aber er hatte doch schon früh durch seine Beteiligung an der ersten Wahl Sigmunds im Jahre 1410 und als damaliger Träger von Sigmunds Brandenburgischer Kurstimme" genügenden Einblick in die Wahlformalien gewonnen. Ubrigens zeigt ein Vergleich des Ausschreibens an Herzog Friedrich mit dem allgemeinen Formular, daß das Mißträuen der herzoglichen Kanzlei nicht berechtigt war. 5 40 1 Vgl. RTA. 7 nr. 53 art. 1. Vgl. Palacky, Geschichte Böhmens 33, 297 ff. 45 3 Vgl. nr. 33. 4 Vgl. Janssen, Frankfurts Reichskorrespon- denz 2, S. 3 u. 5 nrr. 4 u. 12 und Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 10 Anm. 1 (nach Janssen). 9 Vgl. S. 10 Z. 10-11. Vgl. S. 7 Z. 13-14. Vgl. nrr. 1 u. 11. Vgl. nr. 35. Vgl. RTA. 7 nrr. 26�28; 30; 31; 34-36.
Einleitung. 13 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101. a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27. Zum ersten Male können wir in unserer Sammlung den Wortlaut eines Wahl- ausschreibens mitteilen. Von den sechs Schreiben, in denen Erzbischof Dietrich von Mainz seine Mitkurfürsten auf den 9. März zur Wahl eines neuen Königs nach Frankfurt ein- lud, ist uns das an Herzog Friedrich von Sachsen gerichtete im Original und in zwei mehr oder weniger gleichzeitigen Abschriften erhalten (nr. 27). Außerdem hat uns die Mainzische Registratur das allgemeine Formular des Schreibens aufbewahrt (s. ebenda, Quellenbeschreibung). Im Wortlaut und in der Bestimmung des Wahltermins hält sich 10 das Ausschreiben, anders als es nach woll unverdächtiger Aussage im Jahre 1410 ge- schehen war 1, durchaus an die Bestimmungen der Goldenen Bulle. Das Schreiben ist eine wortgetreue Ubersetzung des dort im 18. Kapitel vorgeschriebenen lateinischen For- mulars. Die Einladung zur Ausübung der Böhmischen Kur erging, da König Albrechts 15 Wahl zum König von Böhmen am 27. Dezember 1437 noch nicht die einhellige Zustimmung der Böhmischen Stände gefunden hatte2, ganz allgemein an „einen König zu Böhmen“3, ein Vorgang, der sich dann im Jahre 1440 vor der Wahl Friedrichs III wiederholte 4. Unser Exemplar wurde dem Herzog Friedrich von Sachsen auf dem schon früher erwähnten 5 Rechtstage zu Nürnberg am 12. Januar zugestellt (s nr. 27 Quellen- 2o beschreibung). Durch Markgraf Friedrich von Brandenburg, der höchstwahrscheinlich in den Tagen vom 5.-8. Januar mit dem Erzbischof von Mainz zu Heilbronn zusammen- gewesen war6, wußte letzterer wohl, daß der Herzog von Sachsen alsbald nach Nürnberg kommen werde; vielleicht ist Markgraf Friedrich, der sich gleichfalls an dem Nürnberger Rechtstag beteiligte7, selbst der Ubermittler gewesen. Von Interesse ist die Notiz auf 25 einer der beiden Abschriften (s. nr. 27 Quellenbeschreibung): sie besagt, daß diese Ab- schrift angefertigt wurde, um festzustellen, ob die an die übrigen Kurfürsten gerichteten Schreiben mit dem an den Herzog von Sachsen übereinstimmten. Hierin spricht sich Mißtrauen oder zum mindesten eine gewisse Unsicherheit aus. Man braucht darin jedoch nicht den Beweis für Umtriebe der Kurfürsten gegen das Kurrecht des Wettiners zu so erblicken. Die Vorsicht des Herzogs von Sachsen erklärt sich vielmehr sehr einfach. Es war das erste Mal, daß ein Herzog von Sachsen aus dem Hause Wettin zur Wahl eines Römischen Königs berufen wurde: der Kanzlei des Herzogs waren die Formalien noch nicht vertraut. Zudem war sein Kurrecht von den Herzogen von Sachsen-Lauen- burg angefochten, und einer der Kurfürsten, Erzbischof Dietrich von Köln, war, wie es 35 scheint, den Ansprüchen der letzteren gewogen s. Gründe genug, um Vorsicht walten zu lassen. Zwar befand sich Markgraf Friedrich von Brandenburg in ähnlicher Lage: auch er übte als erster seines Hauses zum ersten Male das Kurrecht aus. Aber er hatte doch schon früh durch seine Beteiligung an der ersten Wahl Sigmunds im Jahre 1410 und als damaliger Träger von Sigmunds Brandenburgischer Kurstimme" genügenden Einblick in die Wahlformalien gewonnen. Ubrigens zeigt ein Vergleich des Ausschreibens an Herzog Friedrich mit dem allgemeinen Formular, daß das Mißträuen der herzoglichen Kanzlei nicht berechtigt war. 5 40 1 Vgl. RTA. 7 nr. 53 art. 1. Vgl. Palacky, Geschichte Böhmens 33, 297 ff. 45 3 Vgl. nr. 33. 4 Vgl. Janssen, Frankfurts Reichskorrespon- denz 2, S. 3 u. 5 nrr. 4 u. 12 und Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 10 Anm. 1 (nach Janssen). 9 Vgl. S. 10 Z. 10-11. Vgl. S. 7 Z. 13-14. Vgl. nrr. 1 u. 11. Vgl. nr. 35. Vgl. RTA. 7 nrr. 26�28; 30; 31; 34-36.
Strana 14
14 Wahltag zu Frankfurt März 1438. b. Wahlakten nr. 28-53. Die Akten, die wir unter dieser Rubrik vereinigt haben, zerfallen deutlich in zwei Gruppen. Die erste Gruppe umfaßt die Stücke, die sich auf die Wahlvorgänge zu Frankfurt selbst beziehen (nrr. 28-40 und 50); als Anhang gewissermaßten gehören zu ihnen die drei kurfürstlichen Rechtfertigungsschreiben für den Bischof von Würzburg (nrr. 51-53). Die zweite Gruppe enthält die Akten, die die zu Wien sich abspielenden Verhandlungen über die Annahme der Wahl durch König Albrecht zum Gegenstand haben (nrr. 41�49). Von den 26 bzw. 28 Stücken dieser Abteilung sind nur neun bis- her unbekannt gewesen (nrr. 30; 37; 39-41; 43; 44; 49; 50), und von diesen neun können auch wieder nur drei größeren Wert beanspruchen (nrr. 30; 39; 41). Eine 10 wesentliche Vermehrung des Materials hat also nicht stattgefunden. Trotzdem dürfte die Annahme gerechtfertigt sein, daß uns in der Hauptsache der gesamte aktenmäsige Nie- derschlag der Verhandlungen erhalten geblieben ist 1. In der ersten Gruppe, den Akten über die Wahlverhandlungen zu Frankfurt, be- sitzen wir die Pfälzischen Vorschläge für eine vor der Wahl anzustellende, in ihrem 15 Ergebnis dem neuen König gewissermaßen als Regierungsprogramm zu unterbrei- tende Beratung über die wichtigsten Fragen der Reichs- und Kirchenpolitik (nr. 28), zwei kurfürstliche Gutachten über diese Vorschläge (nrr. 29 und 30), von denen das zweite jedoch nur als Bruchstück erhalten ist, und einen ohne Zweifel auch durch die Pfälzischen Vorschläge angeregten Entwurf zu einem Reichslandfrieden, den der König 2o errichten soll (nr. 31), wozu dann noch aus lit. D die Akten über das Verhalten der Kur- fürsten zum Konflikt zwischen Papst und Konzil heranzuzichen sind. Uber den Wahl- akt selbst unterrichten uns das noch an demselben Tage darüber aufgenommene Notariats- instrument (nr. 32) und die ebenfalls notariell beglaubigte und von demselben Tage datierte Wahlanzeige an König Albrecht, das sogenannte Wahldekret (nr. 33). Eine Liste der 25 Wahlzeugen (nr. 35"), die übrigens auch aus nr. 32 zu entnehmen ist, und eine Aufzeich- nung über die Sitzordnung der Kurfürsten bei der Wahl (nr. 35b) hat uns die Frankfurter Registratur erhalten. Die unmittelbar auf die Wahl bezüglichen Vorgänge von der Ankunft der Kurfürsten bis zum Abschluß der Wahl erzählen eine kürzere Aufzeichnung der Kur- mainzischen (nr. 34) und eine längere der Frankfurter Registratur (nr. 35). Die durch 3o die Vorschläge des Pfalzgrafen veranlaßten Beratungen der Kurfürsten bis zur Wahl, dann die durch die Wahl selbst nötig gewordenen erscheinen in zum Teil neuer, inter- essanter Beleuchtung in einer bisher unbekannten Aufzeichnung städtischer Provenienz (nr. 39). Uber die Kundgabe der Wahl an den newen König belehren der Be- schluß der kurfürstlichen Räte über eine sofortige schriftliche Mitteilung und eine später 35 abzuordnende feierliche Gesandtschaft (nr. 36), die vorläufige briefliche Mitteilung an den König (nr. 37) und die Instruktionen der mit der Uberbringung des Wahldekrets und des kurfürstlichen Regierungsprogramms betrauten Gesandtschaft (nr. 38). Die Ver- kündigung der Wahl ins Reich, die nicht durch ein offizielles Rundschreiben der Kurfürsten, sondern in privaten Mitteilungen erfolgte, wird illustriert durch die beiden 10 Briefe des Herzogs Ernst von Baiern und des Erzbischofs Dietrich von Köln (nrr. 40 und 50), die bemerkenswert sind wegen des Urteils, das in ihnen über den neuen König die in dem bisher bekannten Material keine Be- Altmann, Die Wall K. Albrechts II S. 3 (nebst Anm. 4) freilich hält den größten Teil der auf die gründung finden, andererseits beachtet er nicht, daß gewisse Dinge, wie Wahlbeeinflussungen u. dgl., 15 Wahl bezüglichen Dokumente „für nicht mehr er- halten oder durch irgendwelche Umstände vorläufig mündlich vor sich gingen. Ein Beispiel dafür bietet in unserer nr. 52 die Erzählung des Erz- noch unseren Augen entzogen" und erwartet unter bischofs von Trier über den Versuch des Bischofs anderem noch eine Bereicherung unserer Kennt- von Würzburg, ihn zu ciner bestimmten Partei- nisse aus den Archiven von Marburg, Köln und nahme zu bewegen. Ohringen. A. sucht eben Belege für Meinungen, 5 50
14 Wahltag zu Frankfurt März 1438. b. Wahlakten nr. 28-53. Die Akten, die wir unter dieser Rubrik vereinigt haben, zerfallen deutlich in zwei Gruppen. Die erste Gruppe umfaßt die Stücke, die sich auf die Wahlvorgänge zu Frankfurt selbst beziehen (nrr. 28-40 und 50); als Anhang gewissermaßten gehören zu ihnen die drei kurfürstlichen Rechtfertigungsschreiben für den Bischof von Würzburg (nrr. 51-53). Die zweite Gruppe enthält die Akten, die die zu Wien sich abspielenden Verhandlungen über die Annahme der Wahl durch König Albrecht zum Gegenstand haben (nrr. 41�49). Von den 26 bzw. 28 Stücken dieser Abteilung sind nur neun bis- her unbekannt gewesen (nrr. 30; 37; 39-41; 43; 44; 49; 50), und von diesen neun können auch wieder nur drei größeren Wert beanspruchen (nrr. 30; 39; 41). Eine 10 wesentliche Vermehrung des Materials hat also nicht stattgefunden. Trotzdem dürfte die Annahme gerechtfertigt sein, daß uns in der Hauptsache der gesamte aktenmäsige Nie- derschlag der Verhandlungen erhalten geblieben ist 1. In der ersten Gruppe, den Akten über die Wahlverhandlungen zu Frankfurt, be- sitzen wir die Pfälzischen Vorschläge für eine vor der Wahl anzustellende, in ihrem 15 Ergebnis dem neuen König gewissermaßen als Regierungsprogramm zu unterbrei- tende Beratung über die wichtigsten Fragen der Reichs- und Kirchenpolitik (nr. 28), zwei kurfürstliche Gutachten über diese Vorschläge (nrr. 29 und 30), von denen das zweite jedoch nur als Bruchstück erhalten ist, und einen ohne Zweifel auch durch die Pfälzischen Vorschläge angeregten Entwurf zu einem Reichslandfrieden, den der König 2o errichten soll (nr. 31), wozu dann noch aus lit. D die Akten über das Verhalten der Kur- fürsten zum Konflikt zwischen Papst und Konzil heranzuzichen sind. Uber den Wahl- akt selbst unterrichten uns das noch an demselben Tage darüber aufgenommene Notariats- instrument (nr. 32) und die ebenfalls notariell beglaubigte und von demselben Tage datierte Wahlanzeige an König Albrecht, das sogenannte Wahldekret (nr. 33). Eine Liste der 25 Wahlzeugen (nr. 35"), die übrigens auch aus nr. 32 zu entnehmen ist, und eine Aufzeich- nung über die Sitzordnung der Kurfürsten bei der Wahl (nr. 35b) hat uns die Frankfurter Registratur erhalten. Die unmittelbar auf die Wahl bezüglichen Vorgänge von der Ankunft der Kurfürsten bis zum Abschluß der Wahl erzählen eine kürzere Aufzeichnung der Kur- mainzischen (nr. 34) und eine längere der Frankfurter Registratur (nr. 35). Die durch 3o die Vorschläge des Pfalzgrafen veranlaßten Beratungen der Kurfürsten bis zur Wahl, dann die durch die Wahl selbst nötig gewordenen erscheinen in zum Teil neuer, inter- essanter Beleuchtung in einer bisher unbekannten Aufzeichnung städtischer Provenienz (nr. 39). Uber die Kundgabe der Wahl an den newen König belehren der Be- schluß der kurfürstlichen Räte über eine sofortige schriftliche Mitteilung und eine später 35 abzuordnende feierliche Gesandtschaft (nr. 36), die vorläufige briefliche Mitteilung an den König (nr. 37) und die Instruktionen der mit der Uberbringung des Wahldekrets und des kurfürstlichen Regierungsprogramms betrauten Gesandtschaft (nr. 38). Die Ver- kündigung der Wahl ins Reich, die nicht durch ein offizielles Rundschreiben der Kurfürsten, sondern in privaten Mitteilungen erfolgte, wird illustriert durch die beiden 10 Briefe des Herzogs Ernst von Baiern und des Erzbischofs Dietrich von Köln (nrr. 40 und 50), die bemerkenswert sind wegen des Urteils, das in ihnen über den neuen König die in dem bisher bekannten Material keine Be- Altmann, Die Wall K. Albrechts II S. 3 (nebst Anm. 4) freilich hält den größten Teil der auf die gründung finden, andererseits beachtet er nicht, daß gewisse Dinge, wie Wahlbeeinflussungen u. dgl., 15 Wahl bezüglichen Dokumente „für nicht mehr er- halten oder durch irgendwelche Umstände vorläufig mündlich vor sich gingen. Ein Beispiel dafür bietet in unserer nr. 52 die Erzählung des Erz- noch unseren Augen entzogen" und erwartet unter bischofs von Trier über den Versuch des Bischofs anderem noch eine Bereicherung unserer Kennt- von Würzburg, ihn zu ciner bestimmten Partei- nisse aus den Archiven von Marburg, Köln und nahme zu bewegen. Ohringen. A. sucht eben Belege für Meinungen, 5 50
Strana 15
Einleitung. 15 ausgesprochen wird: über andere Mitteilungen der Art, z. B. seitens des Pfalzgrafen Otto und des Frankfurter Rates, sind unsere litt. Bd (vgl. dort nrr. 71; 72; 75) und E (vgl. dort nr. 197) zu vergleichen. An Hand dieses Materials läft sich ein bis auf einen, allerdings schr wesentlichen, 5 Punkt durchaus zuverlässiges Bild von den Wahlvorgängen entwerfen, was indes nicht Aufgabe dicser lediglich orientierenden Bemerkungen sein kann. Nur die wichtigsten Momente sollen hier herausgehoben werden. Am 9. März, einem Sonntag, trafen die Kurfürsten in Frankfurt ein. Am anderen Morgen nach der Messe zogen sie sich in die Sakristei der Bartholomäuskirche zurück 1o und beschlossen, aus beweglichen Gründen den Wahlakt auf cinen geeigneteren Tag zu verlegen. Am 12. Märs, nach der Messe, schworen sie vor dem Hauptaltar den durch die Goldene Bulle vorgeschriebenen Eid, verschoben aber zum zweiten Male aus dringenden Ursachen die Wahl, und zwar jetzt gleich bis zum 18. März. Die Gründe für diese zweimalige Verzögerung lassen sich aus unserem Material 15 einigermaßen erkennen. Einmal war es der Streit um die Sächsische Kurstimme, der die ersten drei Tage der Vornahme der Wahl im Wege stand. Herzog Bernhard von Sachsen- Lauenburg, der Bruder und Nachfolger des Ende 1435 verstorbenen Herzogs Erich, hatte auch dessen Ansprüche auf das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Kurwürde geerbt 2o und schon seit dem Jahre 1436 eine diesen Ansprüchen günstige Entscheidung des Baseler Konzils zu erreichen versucht 1. Die bevorstehende Wahl war natürlich für die Geltend- machung seines Rechtsstandpunktes von großter Bedeutung: gab Friedrich von Sachsen bei der Wahl die Sächsische Kurstimme ab, dann war damit ein schwerwiegendes Präjudiz zu ungunsten des Lauenburgers geschaffen, ja es war damit noch einmal und so nach- 25 drücklich als möglich von der Gesamtheit der Kurfürsten ausgesprochen, daß die Verleihung des Herzogtums und der Kurwürde an die Markgrafen von Meißen, wie König Sigmund sie im Jahre 1423 vollzogen hatte, zu Recht bestände; und schwieg Herzog Bernhard zu dieser Entscheidung, dann hatte er damit für alle Zukunft auf die Ansprüche seines Hauses verzichtet. Herzog Bernhard hatte anfänglich beabsichtigt, selbst in Begleitung 30 seines Bruders, des Bischofs Magnus von Hildesheim, zum Wahltag nach Frankfurt zu gehen; nachher schien es ihm wohl ratsamer, den Bruder allein zu schicken und mit der Vertretung seiner Ansprüche zu betrauen. Dem Bischof gelang es zwar, unbemerkt in die Wahlstadt zu gelangen, aber natürlich verlangte Herzog Friedrich von Sachsen vom Frankfurter Rate auf Grund der Goldenen Bulle wiederholt und dringend seine Aus- 35 weisung. Uber die Verhandlungen zwischen den Kurfürsten, dem Bischof und dem Rat von Frankfurt, die dieser Widerstreit zur Folge hatte, berichtet unsere nr. 35. Das Endergebnis war, daß Bischof Magnus am 13. März unverrichteter Sache Frankfurt verlassen mußte. Uber den Wortlaut und Inhalt des Entscheides, durch den die Kur- fürsten ihn schließlich zum Verzicht auf sein Vorhaben bewogen, vernehmen wir leider 4o nichts. Doch scheint aus den Anträgen, die die Vertreter der beiden streitenden Parteien alsbald nach der Wahl im Baseler Konzil einbrachten, ziemlich sicher hervorzugehen, daß man sich auf folgender Grundlage geeinigt hat: der Ausschluß der Lauenburger von der Wahl soll ihren Ansprüchen nicht präjudizieren, die endgültige Entscheidung des Streites aber wird dem Urteilsspruch des neuen Königs überlassen. Gleichzeitig mußtte zu den Vorschlägen des Pfalzgrafen über das dem künftigen König zu unterbreitende Regierungsprogramm Stellung genommen werden. Die in ihnen enthaltene Aufforderung zu gemeinsamem Verhalten der Kurfürsten gegenüber dem Kon- 45 1 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 20- 252; 264 art. 4; 266a art. 5. 25 und RTA. 11, S. 372�374 und nrr. 225.227;
Einleitung. 15 ausgesprochen wird: über andere Mitteilungen der Art, z. B. seitens des Pfalzgrafen Otto und des Frankfurter Rates, sind unsere litt. Bd (vgl. dort nrr. 71; 72; 75) und E (vgl. dort nr. 197) zu vergleichen. An Hand dieses Materials läft sich ein bis auf einen, allerdings schr wesentlichen, 5 Punkt durchaus zuverlässiges Bild von den Wahlvorgängen entwerfen, was indes nicht Aufgabe dicser lediglich orientierenden Bemerkungen sein kann. Nur die wichtigsten Momente sollen hier herausgehoben werden. Am 9. März, einem Sonntag, trafen die Kurfürsten in Frankfurt ein. Am anderen Morgen nach der Messe zogen sie sich in die Sakristei der Bartholomäuskirche zurück 1o und beschlossen, aus beweglichen Gründen den Wahlakt auf cinen geeigneteren Tag zu verlegen. Am 12. Märs, nach der Messe, schworen sie vor dem Hauptaltar den durch die Goldene Bulle vorgeschriebenen Eid, verschoben aber zum zweiten Male aus dringenden Ursachen die Wahl, und zwar jetzt gleich bis zum 18. März. Die Gründe für diese zweimalige Verzögerung lassen sich aus unserem Material 15 einigermaßen erkennen. Einmal war es der Streit um die Sächsische Kurstimme, der die ersten drei Tage der Vornahme der Wahl im Wege stand. Herzog Bernhard von Sachsen- Lauenburg, der Bruder und Nachfolger des Ende 1435 verstorbenen Herzogs Erich, hatte auch dessen Ansprüche auf das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Kurwürde geerbt 2o und schon seit dem Jahre 1436 eine diesen Ansprüchen günstige Entscheidung des Baseler Konzils zu erreichen versucht 1. Die bevorstehende Wahl war natürlich für die Geltend- machung seines Rechtsstandpunktes von großter Bedeutung: gab Friedrich von Sachsen bei der Wahl die Sächsische Kurstimme ab, dann war damit ein schwerwiegendes Präjudiz zu ungunsten des Lauenburgers geschaffen, ja es war damit noch einmal und so nach- 25 drücklich als möglich von der Gesamtheit der Kurfürsten ausgesprochen, daß die Verleihung des Herzogtums und der Kurwürde an die Markgrafen von Meißen, wie König Sigmund sie im Jahre 1423 vollzogen hatte, zu Recht bestände; und schwieg Herzog Bernhard zu dieser Entscheidung, dann hatte er damit für alle Zukunft auf die Ansprüche seines Hauses verzichtet. Herzog Bernhard hatte anfänglich beabsichtigt, selbst in Begleitung 30 seines Bruders, des Bischofs Magnus von Hildesheim, zum Wahltag nach Frankfurt zu gehen; nachher schien es ihm wohl ratsamer, den Bruder allein zu schicken und mit der Vertretung seiner Ansprüche zu betrauen. Dem Bischof gelang es zwar, unbemerkt in die Wahlstadt zu gelangen, aber natürlich verlangte Herzog Friedrich von Sachsen vom Frankfurter Rate auf Grund der Goldenen Bulle wiederholt und dringend seine Aus- 35 weisung. Uber die Verhandlungen zwischen den Kurfürsten, dem Bischof und dem Rat von Frankfurt, die dieser Widerstreit zur Folge hatte, berichtet unsere nr. 35. Das Endergebnis war, daß Bischof Magnus am 13. März unverrichteter Sache Frankfurt verlassen mußte. Uber den Wortlaut und Inhalt des Entscheides, durch den die Kur- fürsten ihn schließlich zum Verzicht auf sein Vorhaben bewogen, vernehmen wir leider 4o nichts. Doch scheint aus den Anträgen, die die Vertreter der beiden streitenden Parteien alsbald nach der Wahl im Baseler Konzil einbrachten, ziemlich sicher hervorzugehen, daß man sich auf folgender Grundlage geeinigt hat: der Ausschluß der Lauenburger von der Wahl soll ihren Ansprüchen nicht präjudizieren, die endgültige Entscheidung des Streites aber wird dem Urteilsspruch des neuen Königs überlassen. Gleichzeitig mußtte zu den Vorschlägen des Pfalzgrafen über das dem künftigen König zu unterbreitende Regierungsprogramm Stellung genommen werden. Die in ihnen enthaltene Aufforderung zu gemeinsamem Verhalten der Kurfürsten gegenüber dem Kon- 45 1 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 20- 252; 264 art. 4; 266a art. 5. 25 und RTA. 11, S. 372�374 und nrr. 225.227;
Strana 16
16 Wahltag zu Frankfurt März 1438. flikt zwischen Papst und Konzil mußte noch dringlicher erscheinen, da Gesandt- schaften sowohl des Papstes wie des Konzils eine Erklärung der Kurfürsten über ihre Stellungnahme heischten: am 11. und 12. März wurden die beiden Gesandtschaften ver- hört, und bis zum 17. abends dauerte es, bis die Kurfürsten sich zu einer bestimmten Politik entschlossen hatten (s. lit. D). Die übrigen Vorschläge des Pfalzgrafen betrafen 5 die Reichsreform: die Avulsa imperii in Welschen Landen sollten wieder beigebracht, die kirchliche Einheit in Böhmen sollte wieder hergestellt, das Gerichts- und Münzwesen sollte geregelt, für die Aufrechterhaltung des Landfriedens sollten Vorkehrungen getroffen werden, alles alte Forderungen, in deren Beratung durch die Kurfürsten noch vor der Wahl des neuen Königs wohl kaum ein Vorstoß des fürstlichen Partikularismus gegen 10 die königliche Zentralgewalt erblickt zu werden braucht. Neu dagegen waren zwei weitere Forderungen: einmal, daß vor der Bestätigung der reichsständischen Privilegien durch den neuen König eine Prüfung und gegebenenfalls eine Kassierung der zu Unrecht er- teilten Privilegien unter Zuziehung der Kurfürsten und Fürsten vorgenommen werde, und zweitens, daß die Kanzlei anderweitig besetzt werde. Zweifelsohne bedeuten diese 15 Vorschläge — und die an sie anknüpfenden Beratungen erheben es zur Gewißheit — einen Angriff des Fürstentums auf die Autonomie der Städte und stellen sich zugleich dar als eine Reaktion gegen die innere Reichspolitik Kaiser Sigmunds, der noch nach- träglich in seinem Kanzler Kaspar Schlick, dem (allerdings wohl nicht ganz uneigennützigen) Begünstiger des Bürgertums, getroffen werden sollte; und indem sie in einem wichtigen 20 Punkte die Verfügungsfreiheit des künftigen Königs beschränken wollen, sind sie ein Be- weis des gesteigerten ständischen Machtbewußstseins gegenüber der Zentralgewalt. Die Verhandlungen, die durch diese Vorschläge zur Reichsreform veranlaßt wurden, lassen sich erkennen aus nrr. 29; 31; 38; 39. Während die meisten Punkte wohl ohne Schwierigkeiten gutgeheißen wurden, scheint die Forderung bezüglich der Prüfung und 25 eventuellen Kassierung der Privilegien eine Diskussion hervorgerufen zu haben. Man warf ein, daß durch diese Maßnahme die Fürsten und Herren schwerer getroffen werden könnten als die Städte, auf die es also eingestandenermaßen vor allem abgesehen war; worauf jedoch erwidert wurde, Fürsten und Herren würden in Zukunft leichter in der Lage sein als die Städte, neue Privilegien vom König zu erwerben, da die Erteilung ja 3o kiünftig an die Zustimmung der Kurfürsten gebunden sein solle (s. nr. 39 art. 1). In dem Gutachten nr. 29 wurde sogar noch über die Forderung des Pfalzgrafen hinaus- gegangen: man schlug vor, am Hofe des Königs eine ständige Vertretung der Kurfürsten, zu der jeder von ihnen mindestens einen seiner Räte abordnen solle, zu schaffen, in erster Linie zur Beaufsichtigung der Privilegienverleihungen, ein Vorspiel gewissermaßen zur Er- 35 richtung des Reichsregiments in der Zeit Maximilians I. Ein anderer Antrag wollte in Gemeinschaft mit dem König festgesetzt wissen, daß als Rechtsprechungsinstanzen für die Reichsstädte — in Streitigkeiten mit anderen Reichsständen, wird man ergänzen müssen — die ihnen zunächst gesessenen Kurfürsten zu gelten haben sollten (s. nr. 39 art. 1"), ein Versuch also, die Reichsstädte zunächst jurisdiktionell den kurfürstlichen Territorien einzu- 40 gliedern. Bezüglich der Reform des Gerichtswesens, der Münze und des Landfriedens wurde in dem ersten Gutachten auf die Pfälzischen Vorschläge beantragt, König und Kurfürsten sollten auf einem Tage zu Frankfurt durch ihre Räte diese Reform in Beratung ziehen und Verordnungen treffen, und zwar unter Berücksichtigung der Verhandlungen, die im Jahre 1434 zu Frankfurt, im Jahre 1437 zu Eger gepflogen worden seien — zu Frankfurt 45 hatte es sich in erster Linie um die Einteilung des Reiches in vier Kreise zum Zweck der Landfriedenswahrung, in Eger um eine genaue Abgrenzung der jurisdiktionellen Kom- petenzen gehandelt —; sollte jedoch schon jetzt, solange die Kurfürsten noch da seien, in der Sache vorgegangen werden können, so sei das bei weitem vorzuziehen (s. nr. 29 artt. 6-8). Wohl die Folge dieser Anregung war der Entwurf zu einem Reichslandfrieden, 50
16 Wahltag zu Frankfurt März 1438. flikt zwischen Papst und Konzil mußte noch dringlicher erscheinen, da Gesandt- schaften sowohl des Papstes wie des Konzils eine Erklärung der Kurfürsten über ihre Stellungnahme heischten: am 11. und 12. März wurden die beiden Gesandtschaften ver- hört, und bis zum 17. abends dauerte es, bis die Kurfürsten sich zu einer bestimmten Politik entschlossen hatten (s. lit. D). Die übrigen Vorschläge des Pfalzgrafen betrafen 5 die Reichsreform: die Avulsa imperii in Welschen Landen sollten wieder beigebracht, die kirchliche Einheit in Böhmen sollte wieder hergestellt, das Gerichts- und Münzwesen sollte geregelt, für die Aufrechterhaltung des Landfriedens sollten Vorkehrungen getroffen werden, alles alte Forderungen, in deren Beratung durch die Kurfürsten noch vor der Wahl des neuen Königs wohl kaum ein Vorstoß des fürstlichen Partikularismus gegen 10 die königliche Zentralgewalt erblickt zu werden braucht. Neu dagegen waren zwei weitere Forderungen: einmal, daß vor der Bestätigung der reichsständischen Privilegien durch den neuen König eine Prüfung und gegebenenfalls eine Kassierung der zu Unrecht er- teilten Privilegien unter Zuziehung der Kurfürsten und Fürsten vorgenommen werde, und zweitens, daß die Kanzlei anderweitig besetzt werde. Zweifelsohne bedeuten diese 15 Vorschläge — und die an sie anknüpfenden Beratungen erheben es zur Gewißheit — einen Angriff des Fürstentums auf die Autonomie der Städte und stellen sich zugleich dar als eine Reaktion gegen die innere Reichspolitik Kaiser Sigmunds, der noch nach- träglich in seinem Kanzler Kaspar Schlick, dem (allerdings wohl nicht ganz uneigennützigen) Begünstiger des Bürgertums, getroffen werden sollte; und indem sie in einem wichtigen 20 Punkte die Verfügungsfreiheit des künftigen Königs beschränken wollen, sind sie ein Be- weis des gesteigerten ständischen Machtbewußstseins gegenüber der Zentralgewalt. Die Verhandlungen, die durch diese Vorschläge zur Reichsreform veranlaßt wurden, lassen sich erkennen aus nrr. 29; 31; 38; 39. Während die meisten Punkte wohl ohne Schwierigkeiten gutgeheißen wurden, scheint die Forderung bezüglich der Prüfung und 25 eventuellen Kassierung der Privilegien eine Diskussion hervorgerufen zu haben. Man warf ein, daß durch diese Maßnahme die Fürsten und Herren schwerer getroffen werden könnten als die Städte, auf die es also eingestandenermaßen vor allem abgesehen war; worauf jedoch erwidert wurde, Fürsten und Herren würden in Zukunft leichter in der Lage sein als die Städte, neue Privilegien vom König zu erwerben, da die Erteilung ja 3o kiünftig an die Zustimmung der Kurfürsten gebunden sein solle (s. nr. 39 art. 1). In dem Gutachten nr. 29 wurde sogar noch über die Forderung des Pfalzgrafen hinaus- gegangen: man schlug vor, am Hofe des Königs eine ständige Vertretung der Kurfürsten, zu der jeder von ihnen mindestens einen seiner Räte abordnen solle, zu schaffen, in erster Linie zur Beaufsichtigung der Privilegienverleihungen, ein Vorspiel gewissermaßen zur Er- 35 richtung des Reichsregiments in der Zeit Maximilians I. Ein anderer Antrag wollte in Gemeinschaft mit dem König festgesetzt wissen, daß als Rechtsprechungsinstanzen für die Reichsstädte — in Streitigkeiten mit anderen Reichsständen, wird man ergänzen müssen — die ihnen zunächst gesessenen Kurfürsten zu gelten haben sollten (s. nr. 39 art. 1"), ein Versuch also, die Reichsstädte zunächst jurisdiktionell den kurfürstlichen Territorien einzu- 40 gliedern. Bezüglich der Reform des Gerichtswesens, der Münze und des Landfriedens wurde in dem ersten Gutachten auf die Pfälzischen Vorschläge beantragt, König und Kurfürsten sollten auf einem Tage zu Frankfurt durch ihre Räte diese Reform in Beratung ziehen und Verordnungen treffen, und zwar unter Berücksichtigung der Verhandlungen, die im Jahre 1434 zu Frankfurt, im Jahre 1437 zu Eger gepflogen worden seien — zu Frankfurt 45 hatte es sich in erster Linie um die Einteilung des Reiches in vier Kreise zum Zweck der Landfriedenswahrung, in Eger um eine genaue Abgrenzung der jurisdiktionellen Kom- petenzen gehandelt —; sollte jedoch schon jetzt, solange die Kurfürsten noch da seien, in der Sache vorgegangen werden können, so sei das bei weitem vorzuziehen (s. nr. 29 artt. 6-8). Wohl die Folge dieser Anregung war der Entwurf zu einem Reichslandfrieden, 50
Strana 17
Einleitung. 17 der dem künftigen König vorgelegt werden sollte (nr. 31): er ist einmal dadurch charak- terisiert, daß er in artt. 1-9 in der Weise der alten Landfrieden, ohne eine Organisation zur Durchführung der Bestimmungen zu schaffen, lediglich die Kategorien von Personen aufzählt, die auch bei berechtigter Fehde geschützt sein sollen (artt. 1; 2; 4; 6), Brand- 5 stiftung unter allen Umständen verbietet (art. 3), die Ubertreter dieser Gebote, die ohne vorherige Ansage zur Fehde Greifenden, die Helfershelfer beider sowie die reisigen Knechte, die keinen Herrn haben, vor dem sie zu Recht stehen können, für vogelfrei erklärt (artt. 5; 7-9), sodann aber dadurch, daß er in artt. 10-�20 die richterlichen Instanzen für die verschiedenen Kategorien von Klagen und Klägern genau festsetzt. Diese Verhandlungen über die Reichsreform chronologisch zu fixieren oder auch nur festzustellen, ob sie bis zum Tage der Wahl zum Abschluß gelangt waren, ist bei dem Mangel jeder Nachricht darüber unmöglich. Es ist indes ohne weiteres ersichtlich, daß die Behandlung dieser Angelegenheiten, des Streites um die Sächsische Kurstimme, der Haltung gegenüber dem Kirchenkonflikt 15 und der Anträge zur Reichsreform, die Verzögerung der Wahl um acht bis neun Tage hinreichend zu erklären vermögen. Dennoch erhebt sich die Frage, ob noch ein anderer Grund vorhanden gewesen ist. Mußsten Parteiungen im Kurkolleg ausgeglichen werden, die durch die Aufstellung zweier Kandidaten um die Römische Königskrone, Herzog Albrechts von Österreich und 20 Markgraf Friedrichs von Brandenburg, hervorgerufen waren? Man hat wohl gemeint, es läge keine Nachricht darüber vor, daß Herzog Albrechts Wahl von vornherein ins Auge gefaßt sei; sein Name sei vielmehr bei der Abstimmung selbst zum ersten Male genannt worden 1. Allein abgesehen davon, daß Kaiser Sigmund schon lange seinen Schwiegersohn Albrecht zu seinem Nachfolger gewünscht, bereits im Jahre 1425 wenigstens einen der Kur- 25 fürsten, den Herzog Friedrich I von Sachsen, sich in der Richtung verpflichtet2 und, wie es scheint, noch kurz vor seinem Ableben auf dem Reichstage zu Eger auch die übrigen Kurfürsten für Albrecht zu gewinnen gehofft hatte3, so erfahren wir aus einem bisher unbekannten Briefe 4 Kaspar Schlicks vom 27. Dezember 1437, daß damals schon, also nur wenige Tage nach dem Tode des Kaisers, Albrechts Wahl beabsichtigt war, wenn uns 30 Schlick auch leider verschweigt, wer von den Kurfürsten diese Absicht geäußert hat. 10 1 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 12 Anm. 3. — Vgl. auch Loserth, Geschichte des spä- teren Mittelalters S. 511, wo es heißt: „Daher (d. h. weil die Macht Friedrichs von Brandenburg 35 zu schwach war) traten die Kurfürsten schließt- lich für Albrecht ein". 2 Vgl. die Urkunde Hzg. Friedrichs I von Sachsen vom 25. Juli 1425, in der dieser sich verpflichtet, für den Fall, daß K. Sigmund Kaiser würde oder 40 stürbe, Hzg. Albrecht von Österreich seine Stimme zu geben und ihm zur Erlangung der Römischen Krone behilflich zu sein; dat. Waizen in Hungirn an sante Jacoffs tage -- 1425 (gedr. bei Kurz, Österreich unter K. Albrecht II Bd. 2, 105 Anm. a 45 und (angeblich zum ersten Male) bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 77 nr. 1). 3 Vgl. RTA. 12 S. 96. 4 Am 27. Dezember schrieb Kaspar Schlick aus Prag an die Stadt Breslau: heute sind Herzog 50 Albrecht und seine Gemahlin Elisabeth von Land- herren, Ritterschaft und Städten zum Königreich [Böhmen] aufgenommen; er selbst, Hartung Klux Deutsche Reichstags-Akten XIII. und Hzg. Albrechts Räte gehen mit guter Antwort zu ihnen zurück; hat jetzt auch die schriftliche Mel- dung von Hzg. Albrecht erhalten, daß er am 18. De- zember zum Königreich Ungarn aufgenommen sei und nach Weißenburg zur Krönung ziehen wolle, die zu Neujahr stattfinden werde; ich vorstee auch, man welle im auch stimme geben zu dem Römischen reich ; ab her das ufnemen welle, das weis ich nicht. danne ich wolt euch das also vorkünden zu sundir- lichen frewden, wenne ir, ab got wil, einen gutigen gerechten und fromen hern haben werdet; Breslau soll sich nicht gegen K. Albrecht aufhetzen lassen, sondern der kûre des gemeinen kunigreichs und der gerechtikeit nochfolgen ; erbietet sich auch unter dem neuen König zu Diensten; dat. Prag am sant Jo- hans tag in weinachtfeiertagen (Königsberg Staats-A. Schubl. IV Nr. 136, Beil. 2 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Einschluß in einen Brief des Rats von Breslau an den Deutschordenshoch- meister Paul von Rusdorf vom 8. Januar 1438 ebd. Nr. 136 orig. chart. lit. clausa). 3
Einleitung. 17 der dem künftigen König vorgelegt werden sollte (nr. 31): er ist einmal dadurch charak- terisiert, daß er in artt. 1-9 in der Weise der alten Landfrieden, ohne eine Organisation zur Durchführung der Bestimmungen zu schaffen, lediglich die Kategorien von Personen aufzählt, die auch bei berechtigter Fehde geschützt sein sollen (artt. 1; 2; 4; 6), Brand- 5 stiftung unter allen Umständen verbietet (art. 3), die Ubertreter dieser Gebote, die ohne vorherige Ansage zur Fehde Greifenden, die Helfershelfer beider sowie die reisigen Knechte, die keinen Herrn haben, vor dem sie zu Recht stehen können, für vogelfrei erklärt (artt. 5; 7-9), sodann aber dadurch, daß er in artt. 10-�20 die richterlichen Instanzen für die verschiedenen Kategorien von Klagen und Klägern genau festsetzt. Diese Verhandlungen über die Reichsreform chronologisch zu fixieren oder auch nur festzustellen, ob sie bis zum Tage der Wahl zum Abschluß gelangt waren, ist bei dem Mangel jeder Nachricht darüber unmöglich. Es ist indes ohne weiteres ersichtlich, daß die Behandlung dieser Angelegenheiten, des Streites um die Sächsische Kurstimme, der Haltung gegenüber dem Kirchenkonflikt 15 und der Anträge zur Reichsreform, die Verzögerung der Wahl um acht bis neun Tage hinreichend zu erklären vermögen. Dennoch erhebt sich die Frage, ob noch ein anderer Grund vorhanden gewesen ist. Mußsten Parteiungen im Kurkolleg ausgeglichen werden, die durch die Aufstellung zweier Kandidaten um die Römische Königskrone, Herzog Albrechts von Österreich und 20 Markgraf Friedrichs von Brandenburg, hervorgerufen waren? Man hat wohl gemeint, es läge keine Nachricht darüber vor, daß Herzog Albrechts Wahl von vornherein ins Auge gefaßt sei; sein Name sei vielmehr bei der Abstimmung selbst zum ersten Male genannt worden 1. Allein abgesehen davon, daß Kaiser Sigmund schon lange seinen Schwiegersohn Albrecht zu seinem Nachfolger gewünscht, bereits im Jahre 1425 wenigstens einen der Kur- 25 fürsten, den Herzog Friedrich I von Sachsen, sich in der Richtung verpflichtet2 und, wie es scheint, noch kurz vor seinem Ableben auf dem Reichstage zu Eger auch die übrigen Kurfürsten für Albrecht zu gewinnen gehofft hatte3, so erfahren wir aus einem bisher unbekannten Briefe 4 Kaspar Schlicks vom 27. Dezember 1437, daß damals schon, also nur wenige Tage nach dem Tode des Kaisers, Albrechts Wahl beabsichtigt war, wenn uns 30 Schlick auch leider verschweigt, wer von den Kurfürsten diese Absicht geäußert hat. 10 1 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 12 Anm. 3. — Vgl. auch Loserth, Geschichte des spä- teren Mittelalters S. 511, wo es heißt: „Daher (d. h. weil die Macht Friedrichs von Brandenburg 35 zu schwach war) traten die Kurfürsten schließt- lich für Albrecht ein". 2 Vgl. die Urkunde Hzg. Friedrichs I von Sachsen vom 25. Juli 1425, in der dieser sich verpflichtet, für den Fall, daß K. Sigmund Kaiser würde oder 40 stürbe, Hzg. Albrecht von Österreich seine Stimme zu geben und ihm zur Erlangung der Römischen Krone behilflich zu sein; dat. Waizen in Hungirn an sante Jacoffs tage -- 1425 (gedr. bei Kurz, Österreich unter K. Albrecht II Bd. 2, 105 Anm. a 45 und (angeblich zum ersten Male) bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 77 nr. 1). 3 Vgl. RTA. 12 S. 96. 4 Am 27. Dezember schrieb Kaspar Schlick aus Prag an die Stadt Breslau: heute sind Herzog 50 Albrecht und seine Gemahlin Elisabeth von Land- herren, Ritterschaft und Städten zum Königreich [Böhmen] aufgenommen; er selbst, Hartung Klux Deutsche Reichstags-Akten XIII. und Hzg. Albrechts Räte gehen mit guter Antwort zu ihnen zurück; hat jetzt auch die schriftliche Mel- dung von Hzg. Albrecht erhalten, daß er am 18. De- zember zum Königreich Ungarn aufgenommen sei und nach Weißenburg zur Krönung ziehen wolle, die zu Neujahr stattfinden werde; ich vorstee auch, man welle im auch stimme geben zu dem Römischen reich ; ab her das ufnemen welle, das weis ich nicht. danne ich wolt euch das also vorkünden zu sundir- lichen frewden, wenne ir, ab got wil, einen gutigen gerechten und fromen hern haben werdet; Breslau soll sich nicht gegen K. Albrecht aufhetzen lassen, sondern der kûre des gemeinen kunigreichs und der gerechtikeit nochfolgen ; erbietet sich auch unter dem neuen König zu Diensten; dat. Prag am sant Jo- hans tag in weinachtfeiertagen (Königsberg Staats-A. Schubl. IV Nr. 136, Beil. 2 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Einschluß in einen Brief des Rats von Breslau an den Deutschordenshoch- meister Paul von Rusdorf vom 8. Januar 1438 ebd. Nr. 136 orig. chart. lit. clausa). 3
Strana 18
8 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Kaspar Schlick weilte damals in Prag: etwaige Verabredungen oder Außerungen der vor Jagstberg versammelten Fürsten1 konnten also noch nicht zu ihm gedrungen sein, ganz davon zu schweigen, daß gerade sie nach der bisherigen Ansicht ursprünglich die Vertreter einer Brandenburgischen Kandidatur gewesen sind. Aber auch sonst stößt man auf Kundgebungen, die erkennen lassen, daß vielfach mit Albrechts Wahl gerechnet wurde. Papst Eugen IV bezeichnet in den Instruktionen2, die er Ende 1437 dem Bischof von Zengg mit auf den Weg gibt, Albrecht von Österreich als den künftigen Römischen König. Im geheimen Rate des Königs von England wurde Ende Januar 1438 eine Gesandt- schaft an Herzog Albrecht beschlossen, um ihm eine Ordensauszeichnung und den Wunsch einer Allians und Familienverbindung zu überbringen, offenbar in der Annahme, daß 10 seine Wahl zum Römischen König außter Zweifel stehe3. Zürich beglückwünscht am 8. Januar 1438 Herzog Albrecht zu seiner Wahl zum König von Ungarn und erhofft für ihn noch Größeres 4. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Paul von Rusdorf, bittet am 20. April, als er offensichtlich die Nachricht von der Wahl Albrechts zum Römischen Könige noch nicht erhalten hatte, den König, dem Orden ein gnädiger Herr 15 und Beschirmer zu sein, sicht also in ihm das künftige Oberhaupt des Reiches 5. Alles Außerungen, die geeignet sind, das Wort Eberhart Windeckes zu bekräftigen, der sagt: durch alle Lande war edel und unedel, arm und reich zu allermeist froh und begehrte den König von Ungarn s. Nur Ulm äußert sich noch am 18. März in einem Briefe an Nördlingen, man könne nicht wissen, wer König sein wird 7. Der zweite in Betracht kommende Kandidat war Markgraf Friedrich von Brandenburg. Es liegen gleichzeitige Nachrichten der verschiedensten Art vor, die einen Zweifel daran vollständig ausschließen, daß von Friedrich selbst oder von seinen Anhängern an seine Aufstellung gedacht wurde. Eberhart Windecke erzählt: es sei viel davon die Rede gewesen, daß der Markgraf oder einer seiner Söhne König werden sollte; 25 sie hätten auch fest damit gerechnet und seien deshalb nach Frankfurt gekommens. In der Leichenrede, die Johann Franz von Gonzaga, Markgraf von Mantua, auf Friedrich, seinen Verwandten, halten ließ, heißt es sogar, Friedrich sei zweimal von den Kurfürsten zum Römischen Könige gewählt worden, habe aber seines hohen Alters wegen die Wahl ausgeschlagen °. Mathias Döring berichtet in seiner Chronik, Friedrich von Branden- 30 burg sei allgemein so verehrt worden, daß er des Reiches für würdig erachtet sei 1°. Der 5 20 Vgl. oben S. 4-6. Vgl. nr. 113 artt. 6; 7; 23. Vgl. S. 33 und nr. 99 Anm. Am 8. Januar 1438 schreibt Zürich an Albrecht, erwählten König von Ungarn: trauert über Kaiser Sigmunds, seines Schwähers, Tod; beglückwünscht ihn zu seiner Wahl zum König von Ungarn; er- hofft für ihn noch Größeres, da es so viel Gutes von ihm gehört habe, daz ein ganzer gemeiner lumd ist, der nit betrugt; ferner betr. Streit mit Hzg. Friedrich von Österreich; dat. die sancti Erhardi episcopi anno etc. 38 (Zürich Staats-A. Urkunden: Stadt u. Landschaft Zürich nr. 1571 conc. chart.). 5 Am 20. April 1438 schreibt der Hochmeister Paul von Rusdorf an K. Albrecht von Ungarn: ist hoch erfreut über Albrechts Mitteilung von seiner Wahl und Krönung zum König von Ungarn wie über seine Wahl zum König von Böhmen; bittet um des Königs Fürsprache bei Großfürst Sigis- mund von Litauen zugunsten der Freilassung gen. Gefangener, -- und wellet ouch unser und unsirs 1 2 a ordens gnediger gunstiger herre und beschirmer sein und bleiben zu ewigen zeiten; dat. Marienburg Sont. quasimodogeniti -- - 38 (Königsberg Staats-A. Hochmeister-Registrant 13 p. 519-520 cop. chart. 35 соаеvа). 6 Vgl. Eberhart Windecke hrsg. von Altmann S. 449. Vgl. nr. 16. 8 -- wiewol vil rede waz, das der marggrof oder 40 sin sûne einer solte es sin und werden; sie wusten auch nit anders und worent darumbe do, also dann man saget (Eberhart Windecke hrsg. von Altmann S. 449). 9 Et electus fuit post decessum serenissimi im- 45 peratoris Sigismundi ille illustrissimus [princeps] et marchio Brandeburgensis dominus etc. Fridericus bina vice per sacri imperii electores rex Romanorum. sed noluit acceptare propter astantem sibi nimiam se- nectutem (München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 50 504 fol. 310 a cop. chart. saec. 15). 10 Et magnificatum est nomen marchionis Fri-
8 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Kaspar Schlick weilte damals in Prag: etwaige Verabredungen oder Außerungen der vor Jagstberg versammelten Fürsten1 konnten also noch nicht zu ihm gedrungen sein, ganz davon zu schweigen, daß gerade sie nach der bisherigen Ansicht ursprünglich die Vertreter einer Brandenburgischen Kandidatur gewesen sind. Aber auch sonst stößt man auf Kundgebungen, die erkennen lassen, daß vielfach mit Albrechts Wahl gerechnet wurde. Papst Eugen IV bezeichnet in den Instruktionen2, die er Ende 1437 dem Bischof von Zengg mit auf den Weg gibt, Albrecht von Österreich als den künftigen Römischen König. Im geheimen Rate des Königs von England wurde Ende Januar 1438 eine Gesandt- schaft an Herzog Albrecht beschlossen, um ihm eine Ordensauszeichnung und den Wunsch einer Allians und Familienverbindung zu überbringen, offenbar in der Annahme, daß 10 seine Wahl zum Römischen König außter Zweifel stehe3. Zürich beglückwünscht am 8. Januar 1438 Herzog Albrecht zu seiner Wahl zum König von Ungarn und erhofft für ihn noch Größeres 4. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Paul von Rusdorf, bittet am 20. April, als er offensichtlich die Nachricht von der Wahl Albrechts zum Römischen Könige noch nicht erhalten hatte, den König, dem Orden ein gnädiger Herr 15 und Beschirmer zu sein, sicht also in ihm das künftige Oberhaupt des Reiches 5. Alles Außerungen, die geeignet sind, das Wort Eberhart Windeckes zu bekräftigen, der sagt: durch alle Lande war edel und unedel, arm und reich zu allermeist froh und begehrte den König von Ungarn s. Nur Ulm äußert sich noch am 18. März in einem Briefe an Nördlingen, man könne nicht wissen, wer König sein wird 7. Der zweite in Betracht kommende Kandidat war Markgraf Friedrich von Brandenburg. Es liegen gleichzeitige Nachrichten der verschiedensten Art vor, die einen Zweifel daran vollständig ausschließen, daß von Friedrich selbst oder von seinen Anhängern an seine Aufstellung gedacht wurde. Eberhart Windecke erzählt: es sei viel davon die Rede gewesen, daß der Markgraf oder einer seiner Söhne König werden sollte; 25 sie hätten auch fest damit gerechnet und seien deshalb nach Frankfurt gekommens. In der Leichenrede, die Johann Franz von Gonzaga, Markgraf von Mantua, auf Friedrich, seinen Verwandten, halten ließ, heißt es sogar, Friedrich sei zweimal von den Kurfürsten zum Römischen Könige gewählt worden, habe aber seines hohen Alters wegen die Wahl ausgeschlagen °. Mathias Döring berichtet in seiner Chronik, Friedrich von Branden- 30 burg sei allgemein so verehrt worden, daß er des Reiches für würdig erachtet sei 1°. Der 5 20 Vgl. oben S. 4-6. Vgl. nr. 113 artt. 6; 7; 23. Vgl. S. 33 und nr. 99 Anm. Am 8. Januar 1438 schreibt Zürich an Albrecht, erwählten König von Ungarn: trauert über Kaiser Sigmunds, seines Schwähers, Tod; beglückwünscht ihn zu seiner Wahl zum König von Ungarn; er- hofft für ihn noch Größeres, da es so viel Gutes von ihm gehört habe, daz ein ganzer gemeiner lumd ist, der nit betrugt; ferner betr. Streit mit Hzg. Friedrich von Österreich; dat. die sancti Erhardi episcopi anno etc. 38 (Zürich Staats-A. Urkunden: Stadt u. Landschaft Zürich nr. 1571 conc. chart.). 5 Am 20. April 1438 schreibt der Hochmeister Paul von Rusdorf an K. Albrecht von Ungarn: ist hoch erfreut über Albrechts Mitteilung von seiner Wahl und Krönung zum König von Ungarn wie über seine Wahl zum König von Böhmen; bittet um des Königs Fürsprache bei Großfürst Sigis- mund von Litauen zugunsten der Freilassung gen. Gefangener, -- und wellet ouch unser und unsirs 1 2 a ordens gnediger gunstiger herre und beschirmer sein und bleiben zu ewigen zeiten; dat. Marienburg Sont. quasimodogeniti -- - 38 (Königsberg Staats-A. Hochmeister-Registrant 13 p. 519-520 cop. chart. 35 соаеvа). 6 Vgl. Eberhart Windecke hrsg. von Altmann S. 449. Vgl. nr. 16. 8 -- wiewol vil rede waz, das der marggrof oder 40 sin sûne einer solte es sin und werden; sie wusten auch nit anders und worent darumbe do, also dann man saget (Eberhart Windecke hrsg. von Altmann S. 449). 9 Et electus fuit post decessum serenissimi im- 45 peratoris Sigismundi ille illustrissimus [princeps] et marchio Brandeburgensis dominus etc. Fridericus bina vice per sacri imperii electores rex Romanorum. sed noluit acceptare propter astantem sibi nimiam se- nectutem (München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 50 504 fol. 310 a cop. chart. saec. 15). 10 Et magnificatum est nomen marchionis Fri-
Strana 19
Einleitung. 19 45 im 16. Jahrhundert lebende Lorenz Fries erzählt in seiner Würzburger Chronik: bald nach der Königswahl sei das Gerücht verbreitet worden, Bischof Johann von Würzburg habe durch seine Intrigen die Wahl Friedrichs von Brandenburg verhindert, ja es sei sogar ein Volkslied darauf gedichtet worden, und der Bischof habe verboten, das Lied 5 zu singen und über die Sache zu reden 1. Als weitaus wichtigstes Zeugnis aber sind die Urkunden anzuschen, durch die im Frühjahr 1439 die vier Kurfürsten von Mainz, Trier, Pfalz und Sachsen auf Bitten des Bischofs von Würzburg die Haltlosigkeit jenes Ge- rüchtes öffentlich bekunden2. Daß also in der Zeit zwischen dem Tode Kaiser Sigmunds und der Wahl des 10 neuen Königs am 18. März Albrecht von Österreich und Friedrich von Brandenburg als Anwärter auf die Römische Königswürde galten, dürfte wohl kaum zu bezweifeln sein. Wann aber die Entscheidung zugunsten Albrechts gefallen ist, ob schon in geheimen Ab- machungen vor dem Wahltage oder erst in Frankfurt selbst, ob also dieser Zwiespalt der Meinungen eine Ursache der Verzögerung der Wahl gewesen ist oder nicht, das läßst 15 sich aus dem beigebrachten Material schwerlich erkennen. Zwar hält man sich an die Schilderung, die Eberhart Windecke von dem Wahl- akt gibt3, dann müßte man annehmen4, daß Markgraf Friedrich und Pfalzgraf Otto fast bis zuletzt der Wahl König Albrechts sich widersetzt hätten. Denn Windecke läßt auf die Frage des Erzbischofs von Mainz zuerst den Erzbischof von Köln, 20 den Herzog von Sachsen und den Erzbischof von Trier ihre Stimmen für König Albrecht abgeben, dann erst den Pfalzgrafen und den Markgrafen von Brandenburg um der Einstimmigkeit der Wahl willen sich jenen anschließen 5. Nun ist es aber ohne weiteres ersichtlich, daß der Vorgang, den Windecke schildert, nichts anderes ist als der formelle, eine Einigung des Kurfürstenkollegs schon voraussetzende Wahlakt 25 vom 18. März, der uns am genauesten in dem offiziellen Notariatsinstrument (nr. 32) überliefert ist. Dieses Instrument läßt jedoch die Kurfürsten in ganz anderer Reihen- folge die Wahl vollziehen und stellt namentlich den Pfalzgrafen nicht wie Windecke an die vierte, sondern an die dritte, den Herzog von Sachsen nicht an die zweite, sondern an die vierte Stelle, also unmittelbar vor dem Markgrafen von Brandenburg, so wie es der herkömmlichen Rangordnuug unter den Kurfürsten entsprach. Windecke hat also eine willkürliche Umstellung vorgenommen und dadurch den Eindruck einer gegensätzlichen Gruppierung der Wähler, die bei diesem Schlußakt in Wirklichkeit gar nicht mehr in Erscheinung treten konnte, hervorgerufen. Möglich ist immerhin, daß Windecke in seiner Schilderung die formelle Schlußhandlung und ein vorhergehendes 35 Stadium der Wahlverhandlungen, in dem vielleicht jene Gruppierung bestanden hat, mit einander vermengt. So bleiben nur zwei Momente zur Begründung der Annahme, daß die Kan- didatenfrage den Wahltag selbst noch beschäftigt habe, cinmal die Erzählung Windeckes, daß der Markgraf von Brandenburg mit der festen Zuversicht auf seine Wahl nach 40 Frankfurt gekommen sei6, sodann die Angabe des Erzbischofs von Trier, der Bischof tut, da er den Bericht Windeckes keiner Kritik derici sic, quod omnibus in circuitu bone voluntatis esset venerandus, latronibus et perversis metuendus, unterwirft. 5 Windecke erzählt: [Stimmabgabe der Kur- adeo ut imperio dignus putaretur (Menken, Scrip- tores rer. Germ. 3, 10). fürsten von Köln, Sachsen, Trier für den „König 1 Vgl. von Ludewig, Geschichtsschreiber von dem von Ungarn". Dann:] do worent sie eins worden, was die meiste menige dete, daz solte gethon sin, und Bischoftum Würtzburg S. 76. 2 die andern die solten darwider nit sin noch thun Vgl. nrr. 51-53. 3 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 80-82 in keinen weg. also gap der pfalzgrof und der marg- grof ir kûre auch dem konig [folgt die oben S. 18 Anhang nr. 4 und Eberhart Windecke, hrsg. von 50 Altmann S. 448 f. Anm. 8 angeführte Stelle]. * 6 Vgl. S. 18 Anm. 8. Wie Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 53
Einleitung. 19 45 im 16. Jahrhundert lebende Lorenz Fries erzählt in seiner Würzburger Chronik: bald nach der Königswahl sei das Gerücht verbreitet worden, Bischof Johann von Würzburg habe durch seine Intrigen die Wahl Friedrichs von Brandenburg verhindert, ja es sei sogar ein Volkslied darauf gedichtet worden, und der Bischof habe verboten, das Lied 5 zu singen und über die Sache zu reden 1. Als weitaus wichtigstes Zeugnis aber sind die Urkunden anzuschen, durch die im Frühjahr 1439 die vier Kurfürsten von Mainz, Trier, Pfalz und Sachsen auf Bitten des Bischofs von Würzburg die Haltlosigkeit jenes Ge- rüchtes öffentlich bekunden2. Daß also in der Zeit zwischen dem Tode Kaiser Sigmunds und der Wahl des 10 neuen Königs am 18. März Albrecht von Österreich und Friedrich von Brandenburg als Anwärter auf die Römische Königswürde galten, dürfte wohl kaum zu bezweifeln sein. Wann aber die Entscheidung zugunsten Albrechts gefallen ist, ob schon in geheimen Ab- machungen vor dem Wahltage oder erst in Frankfurt selbst, ob also dieser Zwiespalt der Meinungen eine Ursache der Verzögerung der Wahl gewesen ist oder nicht, das läßst 15 sich aus dem beigebrachten Material schwerlich erkennen. Zwar hält man sich an die Schilderung, die Eberhart Windecke von dem Wahl- akt gibt3, dann müßte man annehmen4, daß Markgraf Friedrich und Pfalzgraf Otto fast bis zuletzt der Wahl König Albrechts sich widersetzt hätten. Denn Windecke läßt auf die Frage des Erzbischofs von Mainz zuerst den Erzbischof von Köln, 20 den Herzog von Sachsen und den Erzbischof von Trier ihre Stimmen für König Albrecht abgeben, dann erst den Pfalzgrafen und den Markgrafen von Brandenburg um der Einstimmigkeit der Wahl willen sich jenen anschließen 5. Nun ist es aber ohne weiteres ersichtlich, daß der Vorgang, den Windecke schildert, nichts anderes ist als der formelle, eine Einigung des Kurfürstenkollegs schon voraussetzende Wahlakt 25 vom 18. März, der uns am genauesten in dem offiziellen Notariatsinstrument (nr. 32) überliefert ist. Dieses Instrument läßt jedoch die Kurfürsten in ganz anderer Reihen- folge die Wahl vollziehen und stellt namentlich den Pfalzgrafen nicht wie Windecke an die vierte, sondern an die dritte, den Herzog von Sachsen nicht an die zweite, sondern an die vierte Stelle, also unmittelbar vor dem Markgrafen von Brandenburg, so wie es der herkömmlichen Rangordnuug unter den Kurfürsten entsprach. Windecke hat also eine willkürliche Umstellung vorgenommen und dadurch den Eindruck einer gegensätzlichen Gruppierung der Wähler, die bei diesem Schlußakt in Wirklichkeit gar nicht mehr in Erscheinung treten konnte, hervorgerufen. Möglich ist immerhin, daß Windecke in seiner Schilderung die formelle Schlußhandlung und ein vorhergehendes 35 Stadium der Wahlverhandlungen, in dem vielleicht jene Gruppierung bestanden hat, mit einander vermengt. So bleiben nur zwei Momente zur Begründung der Annahme, daß die Kan- didatenfrage den Wahltag selbst noch beschäftigt habe, cinmal die Erzählung Windeckes, daß der Markgraf von Brandenburg mit der festen Zuversicht auf seine Wahl nach 40 Frankfurt gekommen sei6, sodann die Angabe des Erzbischofs von Trier, der Bischof tut, da er den Bericht Windeckes keiner Kritik derici sic, quod omnibus in circuitu bone voluntatis esset venerandus, latronibus et perversis metuendus, unterwirft. 5 Windecke erzählt: [Stimmabgabe der Kur- adeo ut imperio dignus putaretur (Menken, Scrip- tores rer. Germ. 3, 10). fürsten von Köln, Sachsen, Trier für den „König 1 Vgl. von Ludewig, Geschichtsschreiber von dem von Ungarn". Dann:] do worent sie eins worden, was die meiste menige dete, daz solte gethon sin, und Bischoftum Würtzburg S. 76. 2 die andern die solten darwider nit sin noch thun Vgl. nrr. 51-53. 3 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 80-82 in keinen weg. also gap der pfalzgrof und der marg- grof ir kûre auch dem konig [folgt die oben S. 18 Anhang nr. 4 und Eberhart Windecke, hrsg. von 50 Altmann S. 448 f. Anm. 8 angeführte Stelle]. * 6 Vgl. S. 18 Anm. 8. Wie Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 53
Strana 20
20 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Johann von Würzburg habe, statt gegen Friedrich von Brandenburg zu wirken, wie ihm vorgeworfen wurde, vielmehr während der Wahlverhandlungen versucht, ihn für die Wahl Friedrichs zu gewinnen 1. Ausreichende Beweise sind aber auch diese beiden Angaben nicht: die Kurfürsten könnten immerhin, von Friedrich von Brandenburg etwa abgeschen, schon vollständig einig nach Frankfurt gekommen sein. Jedenfalls aber entbehren alle Versuche, die man gemacht hat2, die Parteistellung der einzelnen Kurfürsten zu be- stimmen, jedes urkundlichen Anhaltes. Und sieht man von den wenigen Nachrichten über die Hoffnungen und Aussichten Friedrichs von Brandenburg ab, so ist der überwiegende Eindruck, den diese Wahl im Reiche machte, der einer seltenen Einmütigkeit unter den Wählern 3. Haben Parteiungen stattgefunden, so sind sie doch nach außen kaum hervor- 10 getreten. Am Abend des 17. März hatten die Kurfürsten dem Rat von Frankfurt mitteilen können, daß die Wahl für den folgenden Tag bevorstehe, wie ja schon am 12. März beschlossen war. Am Dienstag den 18. März vormittags wurde König Albrecht von Ungarn einstimmig gewählt: die genaue Schilderung des Herganges bei der Wahl bieten 15 unsere nrr. 32 u. 35 (vgl. auch nrr. 33 u. 34). Tags darauf, am 19. März, verließ Herzog Friedrich von Sachsen, am 20. Markgraf Friedrich von Brandenburg die Wahlstadt. Die drei geistlichen Kurfürsten und Pfalzgraf Otto blieben noch bis zum 21. zurück€. Mit der Wahl war die Aufgabe der Kurfürsten noch nicht vollständig abgeschlossen. Da zu erwarten stand, daß König Albrecht zunächst nicht ins Reich werde kommen 20 können, dachte man an die Bestellung eines Reichsvikars. Es verlautete, Markgraf Friedrich von Brandenburg sei zu dieser Würde auserschen, und auf die Ansprüche, die von Pfälzischer Seite erhoben worden seien, habe man eingewendet, daß der Pfalz das Reichsvikariat nur im Falle einer Thronvakanz zustehe, außerdem aber der Pfalzgraf ein Kind sei und das Amt nicht verwalten könne (s. nr. 39 artt. 3 und 32). Wir können 25 diese Nachricht nicht auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen; jedenfalls aber sind die Kurfürsten später von ihrer Absicht zurückgekommen. Sodann mußtte der neue König von seiner Wahl verständigt und um ihre Annahme gebeten werden. Es wurde beschlossen, ihm zunächst eine briefliche Mitteilung zugehen zu lassen und dann eine feierliche Gesandtschaft, bestehend aus je zwei Vertretern jedes Kurfürsten, zur Uberbringung des Wahldekrets 30 und des Regierungsprogramms an ihn abzuordnen (s. nrr. 36-38 u. 39 artt. 4 u. 4a). Diese Gesandten sollten am 12. April in Nürnberg zusammentreffen und von dort gemein- sam die Reise zum Aufenthaltsort König Albrechts antreten. Ihre Instruktionen (nr. 38) und ihre Beglaubigung (s. nr. 38 Anm.) wurden gleichfalls noch in Frankfurt ausgefertigt. Erst aus diesen Instruktionen erfahren wir, welches das Ergebnis der Beratungen über 35 die Reichsreform gewesen ist: die Vorschläge Pfalzgraf Ottos waren zur Annahme gelangt, die in der Diskussion aufgetauchten weitergehenden Anträge jedoch wegen Schaffung einer ständigen Vertretung der Kurfürsten beim König und wegen des Gerichtsstandes 5 1 Vgl. nr. 52. 2 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 12-16. 3 Vgl. unsere nrr. 43; 44; 48; 71; 72; 75; Städtechroniken 2, 29; 5, 158; 10, 22; 13, 177; 14, 779; Andreas von Regensburg hrsg. von Lei- dinger S. 500; Thomas Ebendorfer, Chron. Austria- cum bei Pez, Scriptores rer. Austr. 2, 853; Notiz im Nachlaß Konrads von Weinsberg (Öhringen Hohenloh. Haus-A. G 57 not. chart. coaeva). Am 20. März 1438 verbanden sich die vier Rheinischen Kurfürsten und gelobten einander, daß niemand von ihnen irgend jemanden seine Rhein- zölle frei passieren lassen wolle, es sei denn von Rechts oder alter Gewohnheit wegen oder infolge einer Verschreibung, die er vor Datum dieser Ur- 40 kunde jemandem gegeben habe, oder wenn sie durch einhelligen Beschluß irgend jemand eine entspre- chende Vergünstigung erteilen; dat. Franckfurt do. n. oculi 1438. (Wien H.H.St. A. Urkunden Mainz orig. membr. lit. pat. c. 4 sigg. pend.; Koblenz 45 Staats-A. Kurtrier St. A. Urkk. orig. membr. lit. pat. c. 4 sigg. pend.; Würzburg Kreis-A. Mainz- Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 118a cop. membr. coaeva; Regest bei Görz, Regesten der Erz- bischöfe zu Trier S. 168.) 50
20 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Johann von Würzburg habe, statt gegen Friedrich von Brandenburg zu wirken, wie ihm vorgeworfen wurde, vielmehr während der Wahlverhandlungen versucht, ihn für die Wahl Friedrichs zu gewinnen 1. Ausreichende Beweise sind aber auch diese beiden Angaben nicht: die Kurfürsten könnten immerhin, von Friedrich von Brandenburg etwa abgeschen, schon vollständig einig nach Frankfurt gekommen sein. Jedenfalls aber entbehren alle Versuche, die man gemacht hat2, die Parteistellung der einzelnen Kurfürsten zu be- stimmen, jedes urkundlichen Anhaltes. Und sieht man von den wenigen Nachrichten über die Hoffnungen und Aussichten Friedrichs von Brandenburg ab, so ist der überwiegende Eindruck, den diese Wahl im Reiche machte, der einer seltenen Einmütigkeit unter den Wählern 3. Haben Parteiungen stattgefunden, so sind sie doch nach außen kaum hervor- 10 getreten. Am Abend des 17. März hatten die Kurfürsten dem Rat von Frankfurt mitteilen können, daß die Wahl für den folgenden Tag bevorstehe, wie ja schon am 12. März beschlossen war. Am Dienstag den 18. März vormittags wurde König Albrecht von Ungarn einstimmig gewählt: die genaue Schilderung des Herganges bei der Wahl bieten 15 unsere nrr. 32 u. 35 (vgl. auch nrr. 33 u. 34). Tags darauf, am 19. März, verließ Herzog Friedrich von Sachsen, am 20. Markgraf Friedrich von Brandenburg die Wahlstadt. Die drei geistlichen Kurfürsten und Pfalzgraf Otto blieben noch bis zum 21. zurück€. Mit der Wahl war die Aufgabe der Kurfürsten noch nicht vollständig abgeschlossen. Da zu erwarten stand, daß König Albrecht zunächst nicht ins Reich werde kommen 20 können, dachte man an die Bestellung eines Reichsvikars. Es verlautete, Markgraf Friedrich von Brandenburg sei zu dieser Würde auserschen, und auf die Ansprüche, die von Pfälzischer Seite erhoben worden seien, habe man eingewendet, daß der Pfalz das Reichsvikariat nur im Falle einer Thronvakanz zustehe, außerdem aber der Pfalzgraf ein Kind sei und das Amt nicht verwalten könne (s. nr. 39 artt. 3 und 32). Wir können 25 diese Nachricht nicht auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen; jedenfalls aber sind die Kurfürsten später von ihrer Absicht zurückgekommen. Sodann mußtte der neue König von seiner Wahl verständigt und um ihre Annahme gebeten werden. Es wurde beschlossen, ihm zunächst eine briefliche Mitteilung zugehen zu lassen und dann eine feierliche Gesandtschaft, bestehend aus je zwei Vertretern jedes Kurfürsten, zur Uberbringung des Wahldekrets 30 und des Regierungsprogramms an ihn abzuordnen (s. nrr. 36-38 u. 39 artt. 4 u. 4a). Diese Gesandten sollten am 12. April in Nürnberg zusammentreffen und von dort gemein- sam die Reise zum Aufenthaltsort König Albrechts antreten. Ihre Instruktionen (nr. 38) und ihre Beglaubigung (s. nr. 38 Anm.) wurden gleichfalls noch in Frankfurt ausgefertigt. Erst aus diesen Instruktionen erfahren wir, welches das Ergebnis der Beratungen über 35 die Reichsreform gewesen ist: die Vorschläge Pfalzgraf Ottos waren zur Annahme gelangt, die in der Diskussion aufgetauchten weitergehenden Anträge jedoch wegen Schaffung einer ständigen Vertretung der Kurfürsten beim König und wegen des Gerichtsstandes 5 1 Vgl. nr. 52. 2 Vgl. Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 12-16. 3 Vgl. unsere nrr. 43; 44; 48; 71; 72; 75; Städtechroniken 2, 29; 5, 158; 10, 22; 13, 177; 14, 779; Andreas von Regensburg hrsg. von Lei- dinger S. 500; Thomas Ebendorfer, Chron. Austria- cum bei Pez, Scriptores rer. Austr. 2, 853; Notiz im Nachlaß Konrads von Weinsberg (Öhringen Hohenloh. Haus-A. G 57 not. chart. coaeva). Am 20. März 1438 verbanden sich die vier Rheinischen Kurfürsten und gelobten einander, daß niemand von ihnen irgend jemanden seine Rhein- zölle frei passieren lassen wolle, es sei denn von Rechts oder alter Gewohnheit wegen oder infolge einer Verschreibung, die er vor Datum dieser Ur- 40 kunde jemandem gegeben habe, oder wenn sie durch einhelligen Beschluß irgend jemand eine entspre- chende Vergünstigung erteilen; dat. Franckfurt do. n. oculi 1438. (Wien H.H.St. A. Urkunden Mainz orig. membr. lit. pat. c. 4 sigg. pend.; Koblenz 45 Staats-A. Kurtrier St. A. Urkk. orig. membr. lit. pat. c. 4 sigg. pend.; Würzburg Kreis-A. Mainz- Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 118a cop. membr. coaeva; Regest bei Görz, Regesten der Erz- bischöfe zu Trier S. 168.) 50
Strana 21
Einleitung. 21 der Reichsstädte vor den Kurfürsten offenbar von der Beschlußfassung abgesetzt worden. Wegen Errichtung des Reichslandfriedens und Regelung des Gerichts- und Münzwesens sollte der König auf die Verhandlungen von Frankfurt (1434) und Eger (1437) und auf den Landfriedensentwurf vom Wahltage selbst hingewiesen und um Berufung eines 5 Tages — wohin, wird ihm freigelassen — zur Beratung dicser Angelegenheiten gebeten werden. Zugleich aber hatte man sich geeinigt, für die kurfürstlichen Territorien schon jetzt einen Landfrieden zu gebieten und weitere Kreise zum Anschluß aufzufordern (s. lit. C). Wie die Ausführung der Beschlüsse in Sachen des Kirchenstreites, die Abordnung der Gesandtschaft an Konzil und Papst und die Benachrichtigung des 10 neuen Königs, der Deutschen Kirchenfürsten und des Englischen Königs von der Politik, zu der man sich entschlossen hatte, gleichfalls noch von Frankfurt aus erfolgte, zeigt die Einleitung zu lit. D. Und zugleich galt es noch, die mannigfachen Akte der Versamm- lung in die urkundliche Form zu bringen, sie zu besiegeln und zu publizieren: es war der Grund, weshalb Herzog Friedrich bei seinem Weggang am 19. März doch 15 seine Räte, seinen Schreiber und sein Siegel zurückließ (s. nr. 39 art. 6 Anm. und Ein- leitung zu lit. D p. 41). 30 40 Die zweite Gruppe der in dieser Abteilung zusammengestellten Akten, durch die die Annahme der Wahl durch König Albrecht illustriert wird, bietet uns eine Aufzeich- nung des Erbkämmerers Konrad von Weinsberg über die Argumente, mit deren Hilfe er 20 den König zur Annahme der Wahl bestimmen, und über die Vorschläge, die er ihm für den Fall der Annahme der Wahl über gewisse Fragen der Reichspolitik und über die Gestaltung des königlichen Hofhaltes machen will (nr. 41), eine von Enea Silvio verfaßte, von dem Bischof Bartholomäus Visconti von Novara, dem bekannten Humanisten und Ge- sandten des Herzogs von Mailand, an König Albrecht gerichtete Aufforderung, die Wahl 25 anzunchmen (nr. 42), die Rede 1 des Pfälzischen Gesandten, Ludwigs von Ast, bei Uber- reichung des Wahldekrets am 27. April (nr. 43), die Rede Thomas Ebendorfers bei der Annahme der Wahl am 29. April (nr. 44), die Annahmeerklärung König Albrechts selbst (nr. 45), des Königs Privilegienbestätigung für die Kurfürsten von demselben Tage (nr. 46) und schließlich drei private Mitteilungen über die Annahme der Wahl, nämlich eine Aufzeichnung Konrads von Weinsberg (nr. 47), einen Brief des Sächsischen Gesandten Kaspar von Schönberg an seinen Herrn (nr. 48), einen Brief des Grafen Ludwig von Öttingen an Nördlingen mit Mitteilungen des Erbmarschalls Haupt von Pappenheim (nr. 49). Aus der Abteilung „Städtische Korrespondenzen" sind noch drei Briefe des Frankfurter Gesandten an K. Albrecht, Walthers von Schwarzenberg, heranzuzichen 35 (nrr. 78; 82; 83), die allerdings insgesamt in der Zeit vor Annahme der Wahl ent- standen sind, aber die wertvollsten Nachrichten über des Königs Verhalten zu der Wahl bieten und uns nur bedauern lassen, daß ein weiterer Bericht über die Vorgänge vom 27. und 29. April selbst ihnen nicht mehr gefolgt oder, wofür mehr spricht, uns nicht mehr erhalten ist. Die Vorgänge, die sich in Wien bei Annahme der Wahl durch König Albrecht abspielten, lassen sich aus unseren Akten mit voller Deutlichkeit rekonstruieren. Am 23. April trafen die zwölf Gesandten der Kurfürsten in Wien ein: ausdrücklich genannt werden von ihnen die beiden Bevollmächtigten des Erzbischofs von Mainz, Kanzler Dr. Heinrich Leubing und Herr Konrad Schenk von Erbach, der eine der beiden 45 Bevollmächtigten des Erzbischofs von Köln, Magister Tileman, des Pfalzgrafen Otto, Kanzler Dr. Ludwig von Ast, des Herzogs Friedrich von Sachsen, Kaspar von Schön- Die Rede des Mainzer Gesandten Dr. Hein- rich Leubing bei Uberreichung des kurfürstlichen Kredenzbriefes für die Gesandten (vgl. nrr. 43 u. 48) ist von uns nicht aufgefunden.
Einleitung. 21 der Reichsstädte vor den Kurfürsten offenbar von der Beschlußfassung abgesetzt worden. Wegen Errichtung des Reichslandfriedens und Regelung des Gerichts- und Münzwesens sollte der König auf die Verhandlungen von Frankfurt (1434) und Eger (1437) und auf den Landfriedensentwurf vom Wahltage selbst hingewiesen und um Berufung eines 5 Tages — wohin, wird ihm freigelassen — zur Beratung dicser Angelegenheiten gebeten werden. Zugleich aber hatte man sich geeinigt, für die kurfürstlichen Territorien schon jetzt einen Landfrieden zu gebieten und weitere Kreise zum Anschluß aufzufordern (s. lit. C). Wie die Ausführung der Beschlüsse in Sachen des Kirchenstreites, die Abordnung der Gesandtschaft an Konzil und Papst und die Benachrichtigung des 10 neuen Königs, der Deutschen Kirchenfürsten und des Englischen Königs von der Politik, zu der man sich entschlossen hatte, gleichfalls noch von Frankfurt aus erfolgte, zeigt die Einleitung zu lit. D. Und zugleich galt es noch, die mannigfachen Akte der Versamm- lung in die urkundliche Form zu bringen, sie zu besiegeln und zu publizieren: es war der Grund, weshalb Herzog Friedrich bei seinem Weggang am 19. März doch 15 seine Räte, seinen Schreiber und sein Siegel zurückließ (s. nr. 39 art. 6 Anm. und Ein- leitung zu lit. D p. 41). 30 40 Die zweite Gruppe der in dieser Abteilung zusammengestellten Akten, durch die die Annahme der Wahl durch König Albrecht illustriert wird, bietet uns eine Aufzeich- nung des Erbkämmerers Konrad von Weinsberg über die Argumente, mit deren Hilfe er 20 den König zur Annahme der Wahl bestimmen, und über die Vorschläge, die er ihm für den Fall der Annahme der Wahl über gewisse Fragen der Reichspolitik und über die Gestaltung des königlichen Hofhaltes machen will (nr. 41), eine von Enea Silvio verfaßte, von dem Bischof Bartholomäus Visconti von Novara, dem bekannten Humanisten und Ge- sandten des Herzogs von Mailand, an König Albrecht gerichtete Aufforderung, die Wahl 25 anzunchmen (nr. 42), die Rede 1 des Pfälzischen Gesandten, Ludwigs von Ast, bei Uber- reichung des Wahldekrets am 27. April (nr. 43), die Rede Thomas Ebendorfers bei der Annahme der Wahl am 29. April (nr. 44), die Annahmeerklärung König Albrechts selbst (nr. 45), des Königs Privilegienbestätigung für die Kurfürsten von demselben Tage (nr. 46) und schließlich drei private Mitteilungen über die Annahme der Wahl, nämlich eine Aufzeichnung Konrads von Weinsberg (nr. 47), einen Brief des Sächsischen Gesandten Kaspar von Schönberg an seinen Herrn (nr. 48), einen Brief des Grafen Ludwig von Öttingen an Nördlingen mit Mitteilungen des Erbmarschalls Haupt von Pappenheim (nr. 49). Aus der Abteilung „Städtische Korrespondenzen" sind noch drei Briefe des Frankfurter Gesandten an K. Albrecht, Walthers von Schwarzenberg, heranzuzichen 35 (nrr. 78; 82; 83), die allerdings insgesamt in der Zeit vor Annahme der Wahl ent- standen sind, aber die wertvollsten Nachrichten über des Königs Verhalten zu der Wahl bieten und uns nur bedauern lassen, daß ein weiterer Bericht über die Vorgänge vom 27. und 29. April selbst ihnen nicht mehr gefolgt oder, wofür mehr spricht, uns nicht mehr erhalten ist. Die Vorgänge, die sich in Wien bei Annahme der Wahl durch König Albrecht abspielten, lassen sich aus unseren Akten mit voller Deutlichkeit rekonstruieren. Am 23. April trafen die zwölf Gesandten der Kurfürsten in Wien ein: ausdrücklich genannt werden von ihnen die beiden Bevollmächtigten des Erzbischofs von Mainz, Kanzler Dr. Heinrich Leubing und Herr Konrad Schenk von Erbach, der eine der beiden 45 Bevollmächtigten des Erzbischofs von Köln, Magister Tileman, des Pfalzgrafen Otto, Kanzler Dr. Ludwig von Ast, des Herzogs Friedrich von Sachsen, Kaspar von Schön- Die Rede des Mainzer Gesandten Dr. Hein- rich Leubing bei Uberreichung des kurfürstlichen Kredenzbriefes für die Gesandten (vgl. nrr. 43 u. 48) ist von uns nicht aufgefunden.
Strana 22
22 berg, Dekan zu Meißen, vielleicht auch die beiden Gesandten des Markgrafen von Branden- burg (s. nr. 197, II). Sie fanden in Wien schon eine anschnliche Versammlung vor. Außter dem König selbst weilten am Hofe seine Vettern, Herzog Friedrich der jüngere und Herzog Albrecht, die Söhne des verstorbenen Herzogs Ernst von Steiermark", Ver- treter Herzog Friedrichs mit der leeren Tasche, Grafen von Tirol, der Gesandte des 5 Papstes Bischof Johann von Zengg und der päpstliche Auditor Johannes von Palomar, die Gesandten des Baseler Konzils Magister Johannes von Ragusa und Dr. Johannes Pul- chripatris (Beaupère), Bischof Bartholomäus Visconti von Novara als Bevollmächtigter des Herzogs von Mailand und in seinem Gefolge Enea Silvio Piccolomini, der spätere Pius II; Gesandte des Herzogs von Burgund werden nur von einem Augenzeugen ge- nannt 2. Ferner sind noch zu erwähnen die Ratgeber des Königs, die Bischöfe Leonhard von Passau und Nikodem von Freising, Kaspar Schlick, Konrad von Weinsberg, Haupt von Pappenheim und andere mehr; ferner die Gesandten Frankfurts und Nürnbergs, Barone und Edle Österreichs, Ungarns, Böhmens und Abgesandte Österreichischer und Ungarischer Städte 3. Am 24. April baten die Gesandten der Kurfürsten um Audienz, 15 konnten sie aber, wegen dringender Beschäftigung des Königs, erst am 27. erhalten. An diesem Tage, einem Sonntag, überreichte 4 in feierlicher Versammlung im Saal der herzog- lichen Burg der Kanzler des Erzbischofs von Mainz, Heinrich Leubing, dem König mit ciner Ansprache die Beglaubigung der Gesandten. Sodann übergab der zweite Gesandte des Erzbischofs von Mainz, Konrad Schenk von Erbach, das Original des Wahldekrets 20 vom 18. März, wobei der Kanzler des Pfalzgrafen, Ludwig von Ast, eine längere Rede an den König richtete und in deren Verlauf das Wahldekret verlas. Sofort antwortete König Albrecht, ohne sich vorher mit seiner Umgebung zu besprechen. Er dankte den Kurfürsten für die einträchtige Wahl und für ihren guten Willen, den sie ihm dadurch bewiesen, erbat sich aber noch Bedenkzeit. Am Abend des 28. April sandte Albrecht 25 die Bischöfe von Passau und Freising mit stattlichem Gefolge zu den kurfürstlichen Gesandten und ließ sie zum folgenden Tage, den 29. April, in die Stephanskirche bitten, wo er ihnen seine Antwort erteilen wollte. Als der Augenblick herangekommen, las der Bischof von Passau die Messe; dann hielt ein Beauftragter des Königs, in dem wir den bekannten Geschichtschreiber Österreichs, Dr. Thomas Ebendorfer, zu erkennen 30 glauben, eine lateinische Rede an die Gesandten und erklärte zum Schluß die Geneigt- heit des Königs, trotz schwerster Bedenken den dringenden Bitten aller Anwesenden nach- geben und die Wahl annehmen zu wollen. Darauf wurde der lateinische Wortlaut der Annahmeerklärung König Albrechts verlesen und diese dann dem versammelten Volke in deutscher Ubersetzung mitgeteilt. Im Namen der Kurfürsten dankte alsbald der Kölner 35 Gesandte, Meister Tileman, dem König und allen, die ihm zur Annahme der Wahl geraten hätten, worauf dann auf Befehl des Königs ein ungenannter Doktor die Notare auf- forderte, zu ewigem Gedächtnis Instrumente 5 über den Vorgang anzufertigen. Mit Ge- sang des Tedeum, Orgelspiel, Chorgesang und Glockengeläut schloß die Feier. 1 Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 61 und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15 bezeichnen als in Wien anwe- send Albrechts Vettern, die Herzöge Ernst (!) und Friedrich von Österreich. 2 Von Thomas Ebendorfer in seiner Chronica regum Romanorum, vgl. unten S. 23 Anm. 10. 3 Vgl. folgende Aufzeichnung in München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 17543 fol. 221a not. chart. saec. 15: -- fuerunt presentes -- legati domini apostolici Eugenii pape IV, de sacrosancta synodo Wasiliensi, domini Angli ducis de Mediolano, sex doctores et sex milites missi ab electoribus, domini 40 Friderici ducis Austrie senioris neenon junioris [sic], dominorum de Nova Civitate ac quam plures ab aliis civitatibus congregati etc., videlicet de Prawsswrg [sic], et baronum et nobilium de Hungaria, Austria et Wohemia. 4 Die Schilderung des Hergangs bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 62-63 und bei v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 16 ist irreführend. 5 Diese Instrumente sind uns nicht crhalten. 50 10 45 Wahltag zu Frankfurt März 1438.
22 berg, Dekan zu Meißen, vielleicht auch die beiden Gesandten des Markgrafen von Branden- burg (s. nr. 197, II). Sie fanden in Wien schon eine anschnliche Versammlung vor. Außter dem König selbst weilten am Hofe seine Vettern, Herzog Friedrich der jüngere und Herzog Albrecht, die Söhne des verstorbenen Herzogs Ernst von Steiermark", Ver- treter Herzog Friedrichs mit der leeren Tasche, Grafen von Tirol, der Gesandte des 5 Papstes Bischof Johann von Zengg und der päpstliche Auditor Johannes von Palomar, die Gesandten des Baseler Konzils Magister Johannes von Ragusa und Dr. Johannes Pul- chripatris (Beaupère), Bischof Bartholomäus Visconti von Novara als Bevollmächtigter des Herzogs von Mailand und in seinem Gefolge Enea Silvio Piccolomini, der spätere Pius II; Gesandte des Herzogs von Burgund werden nur von einem Augenzeugen ge- nannt 2. Ferner sind noch zu erwähnen die Ratgeber des Königs, die Bischöfe Leonhard von Passau und Nikodem von Freising, Kaspar Schlick, Konrad von Weinsberg, Haupt von Pappenheim und andere mehr; ferner die Gesandten Frankfurts und Nürnbergs, Barone und Edle Österreichs, Ungarns, Böhmens und Abgesandte Österreichischer und Ungarischer Städte 3. Am 24. April baten die Gesandten der Kurfürsten um Audienz, 15 konnten sie aber, wegen dringender Beschäftigung des Königs, erst am 27. erhalten. An diesem Tage, einem Sonntag, überreichte 4 in feierlicher Versammlung im Saal der herzog- lichen Burg der Kanzler des Erzbischofs von Mainz, Heinrich Leubing, dem König mit ciner Ansprache die Beglaubigung der Gesandten. Sodann übergab der zweite Gesandte des Erzbischofs von Mainz, Konrad Schenk von Erbach, das Original des Wahldekrets 20 vom 18. März, wobei der Kanzler des Pfalzgrafen, Ludwig von Ast, eine längere Rede an den König richtete und in deren Verlauf das Wahldekret verlas. Sofort antwortete König Albrecht, ohne sich vorher mit seiner Umgebung zu besprechen. Er dankte den Kurfürsten für die einträchtige Wahl und für ihren guten Willen, den sie ihm dadurch bewiesen, erbat sich aber noch Bedenkzeit. Am Abend des 28. April sandte Albrecht 25 die Bischöfe von Passau und Freising mit stattlichem Gefolge zu den kurfürstlichen Gesandten und ließ sie zum folgenden Tage, den 29. April, in die Stephanskirche bitten, wo er ihnen seine Antwort erteilen wollte. Als der Augenblick herangekommen, las der Bischof von Passau die Messe; dann hielt ein Beauftragter des Königs, in dem wir den bekannten Geschichtschreiber Österreichs, Dr. Thomas Ebendorfer, zu erkennen 30 glauben, eine lateinische Rede an die Gesandten und erklärte zum Schluß die Geneigt- heit des Königs, trotz schwerster Bedenken den dringenden Bitten aller Anwesenden nach- geben und die Wahl annehmen zu wollen. Darauf wurde der lateinische Wortlaut der Annahmeerklärung König Albrechts verlesen und diese dann dem versammelten Volke in deutscher Ubersetzung mitgeteilt. Im Namen der Kurfürsten dankte alsbald der Kölner 35 Gesandte, Meister Tileman, dem König und allen, die ihm zur Annahme der Wahl geraten hätten, worauf dann auf Befehl des Königs ein ungenannter Doktor die Notare auf- forderte, zu ewigem Gedächtnis Instrumente 5 über den Vorgang anzufertigen. Mit Ge- sang des Tedeum, Orgelspiel, Chorgesang und Glockengeläut schloß die Feier. 1 Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 61 und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15 bezeichnen als in Wien anwe- send Albrechts Vettern, die Herzöge Ernst (!) und Friedrich von Österreich. 2 Von Thomas Ebendorfer in seiner Chronica regum Romanorum, vgl. unten S. 23 Anm. 10. 3 Vgl. folgende Aufzeichnung in München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 17543 fol. 221a not. chart. saec. 15: -- fuerunt presentes -- legati domini apostolici Eugenii pape IV, de sacrosancta synodo Wasiliensi, domini Angli ducis de Mediolano, sex doctores et sex milites missi ab electoribus, domini 40 Friderici ducis Austrie senioris neenon junioris [sic], dominorum de Nova Civitate ac quam plures ab aliis civitatibus congregati etc., videlicet de Prawsswrg [sic], et baronum et nobilium de Hungaria, Austria et Wohemia. 4 Die Schilderung des Hergangs bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 62-63 und bei v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 16 ist irreführend. 5 Diese Instrumente sind uns nicht crhalten. 50 10 45 Wahltag zu Frankfurt März 1438.
Strana 23
o 2 o 2 m 3 e 35 46 50 Einleitung, 93 Die Wahl war auf Konig Albrecht nach seiner eigenen feierlichen | Versicherung ! und nach der ausdrücklichen Feststellung * des Sprechers der kwrfürstlichen. Gesandtschaft ohne sem Zutun gefallen, und er hat es vermieden, sich nach der Wahl, wie es üblich war, als „erwählten Römischen König“ zu bezeichnen ®, ja er hat lange gezügert, ehe er sich zur Annahme der Krone entschloß. Man hat gezweifelt, ob diese anfängliche Wei- gerung Albrechts ernst gemeint gewesen ist, und hat fast allgemein geglaubt *, in ihr mur den Ausdruck eines konventionellen Brauches oder auch politische Berechmmg erblicken zu sollen. Und das, obwohl sämtliche zeitgenössische Stimmen. mit seltener Einmiitigkeit das Gegenteil zu versichern scheinen. Als Kaspar Schlick schon bald nach Sigmunds Tode, am 27. Dezember 1437, von den Aussichten König Albrechts auf die Römische Königswürde spricht, fügt er zweifelnd hinzu, er wisse jedoch nicht, ob Albrecht sie an- nehmen werde ®, Konrad von Weinsberg °, Haupt von Pappenheim ', Enea Silvio Picco- lomini 5, Eberhart Windecke ®, Thomas Ebendorfer 9, Walther von Schwarzenberg "', der unbekannte Verfasser einer Nürnberger Chronik‘?, sie alle, die größtenteils selbst Augen- und Ohrenzeugen der Wiener Vorgänge gewesen sind, erzählen ums, Albrechts eigene Aussage‘® damit bestätigend, daß es erst der vereinten Bemühungen der in Wien ver- sammelten Fürsten und Gesandten bedurft habe, um: Albrechts Widerstand gegen die Annahme der Römischen Königskrone zu besiegen. Walther von Schwarzenberg, der so- fort nach der Wahl vom Frankfurter Rat zu Albrecht geschickt war, wollte sogar zu- sammen mit den Gesandten Nürnbergs Wien verlassen, offenbar, weil sie wegen der Wei- gerung Albrechts, die Wahl anzunehmen, sich ihrer Aufträge nicht entledigen konnten; Kaspar Schlick und Bischof Leonhard von Passau beredeten sie jedoch zu bleiben, und gleich darauf *, am 16. April, kann damn Walther nach Frankfurt melden, daß der König seinen Willen geändert habe: der Finflu der. Ósterreichischen Verwandten Albrechts sowie der Gesandten des Papstes, des Konzils, des Herzogs von Mailand und seiner übrigen Ratgeber, die zu jener Zeit schon in Wien zugegen waren, hatte sich inzwischen geltend gemacht. Mag also vielleicht das Zaudern des Königs nach der ersten Audienz der kwrfürstlichen Gesandten am 27. April nur formeller Natur gewesen sein — nötig ist auch das nicht —, daran glauben wir doch festhalten zu müssen, daß wrsprümnglich Albrecht die schwersten Bedenken gehegt hat. Einer der genannten Gewährsmünner, Enea Silvio Piccolomini, hat in seinen historischen Werken uns das Geheimnis enthüllen 1 Vgl. ww. 160. ? Vgl. in der Rede Ludwigs von Ast (mv. 43) die Worte: „nemine pro te interpellante, nemine causam tuam agente, nullis muneribus aut sponsio- nibus pro te oblatis", mit denen Albrechts Wahl offenbar in Gegensatz zw so manchen früheren Kömigswahlen gestellt wird. * Vgl. über Albvechts Bedenken betr. die Titu- latur wr. 82 und 88. !* Vgl. Pückert, Die kwurfürstliche Neutralität S 62-63, 149, 157; Droysen, Geschichte der Preuß, Politik (2. Aufl.) 1, 437; Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 60-61 und Eberhart Windecke Msg. von Altmann S. 453 Amm. 5.; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15. Anders Janssen, Frankfurts Reichskorre- spondenz 1, 435-436 umter mr. 797. 5 Vgl. S. 17 Amm. 4. 5 Vgl. ewv. 41 artt. 1. w. 2 und 47 art. 3. * Vgl. vw. 49. * Vita Alberti regis Romanorum, hrsg. im der Bibliothek des literav. Vereins zu Stuttgart Bd. 1 S. 66-67 und bei Palacky, Italienische Reise, Bei- lage S S. 115-116; Historia Bohemica cap. 55 (Opera omnia, Basel s. a., S. 124-125); Ewropa cap. 1 (ebd. S. 388); Commentarii (Frankfurt 1614) S. 7. Vgl. auch mr. 42. — Auf ilm gehen zwrück Veit Arnpeck, Clwon. Austriacwm bei Pez, Scrip- tores ver. Austr. 1, 1246f.; Dlugoss, Historia Polon. 13, 700; Dubravius, Hist. Bohemica (Basel 1575) S. 264. 9 Eberhart Windecke, hwsg. von Altmann S. 453. © Ciwonicon Austriacum bei Pez, Scriptores ver. Austr. 2, 853-854 und. Clwonica regum. Romanorum hrsg. von. Pribram in Mitteilungen des. Instituts für Ósterreichische Geschichtsforschung, 3. Ergün- zungsband S. 128. " Vgl. wr. 78; 82; 83. 12 Vgl. Stüdteclwoniken 1, 399. ? Vgl. wr. 48 und 160. " Vgl. qw. 83.
o 2 o 2 m 3 e 35 46 50 Einleitung, 93 Die Wahl war auf Konig Albrecht nach seiner eigenen feierlichen | Versicherung ! und nach der ausdrücklichen Feststellung * des Sprechers der kwrfürstlichen. Gesandtschaft ohne sem Zutun gefallen, und er hat es vermieden, sich nach der Wahl, wie es üblich war, als „erwählten Römischen König“ zu bezeichnen ®, ja er hat lange gezügert, ehe er sich zur Annahme der Krone entschloß. Man hat gezweifelt, ob diese anfängliche Wei- gerung Albrechts ernst gemeint gewesen ist, und hat fast allgemein geglaubt *, in ihr mur den Ausdruck eines konventionellen Brauches oder auch politische Berechmmg erblicken zu sollen. Und das, obwohl sämtliche zeitgenössische Stimmen. mit seltener Einmiitigkeit das Gegenteil zu versichern scheinen. Als Kaspar Schlick schon bald nach Sigmunds Tode, am 27. Dezember 1437, von den Aussichten König Albrechts auf die Römische Königswürde spricht, fügt er zweifelnd hinzu, er wisse jedoch nicht, ob Albrecht sie an- nehmen werde ®, Konrad von Weinsberg °, Haupt von Pappenheim ', Enea Silvio Picco- lomini 5, Eberhart Windecke ®, Thomas Ebendorfer 9, Walther von Schwarzenberg "', der unbekannte Verfasser einer Nürnberger Chronik‘?, sie alle, die größtenteils selbst Augen- und Ohrenzeugen der Wiener Vorgänge gewesen sind, erzählen ums, Albrechts eigene Aussage‘® damit bestätigend, daß es erst der vereinten Bemühungen der in Wien ver- sammelten Fürsten und Gesandten bedurft habe, um: Albrechts Widerstand gegen die Annahme der Römischen Königskrone zu besiegen. Walther von Schwarzenberg, der so- fort nach der Wahl vom Frankfurter Rat zu Albrecht geschickt war, wollte sogar zu- sammen mit den Gesandten Nürnbergs Wien verlassen, offenbar, weil sie wegen der Wei- gerung Albrechts, die Wahl anzunehmen, sich ihrer Aufträge nicht entledigen konnten; Kaspar Schlick und Bischof Leonhard von Passau beredeten sie jedoch zu bleiben, und gleich darauf *, am 16. April, kann damn Walther nach Frankfurt melden, daß der König seinen Willen geändert habe: der Finflu der. Ósterreichischen Verwandten Albrechts sowie der Gesandten des Papstes, des Konzils, des Herzogs von Mailand und seiner übrigen Ratgeber, die zu jener Zeit schon in Wien zugegen waren, hatte sich inzwischen geltend gemacht. Mag also vielleicht das Zaudern des Königs nach der ersten Audienz der kwrfürstlichen Gesandten am 27. April nur formeller Natur gewesen sein — nötig ist auch das nicht —, daran glauben wir doch festhalten zu müssen, daß wrsprümnglich Albrecht die schwersten Bedenken gehegt hat. Einer der genannten Gewährsmünner, Enea Silvio Piccolomini, hat in seinen historischen Werken uns das Geheimnis enthüllen 1 Vgl. ww. 160. ? Vgl. in der Rede Ludwigs von Ast (mv. 43) die Worte: „nemine pro te interpellante, nemine causam tuam agente, nullis muneribus aut sponsio- nibus pro te oblatis", mit denen Albrechts Wahl offenbar in Gegensatz zw so manchen früheren Kömigswahlen gestellt wird. * Vgl. über Albvechts Bedenken betr. die Titu- latur wr. 82 und 88. !* Vgl. Pückert, Die kwurfürstliche Neutralität S 62-63, 149, 157; Droysen, Geschichte der Preuß, Politik (2. Aufl.) 1, 437; Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 60-61 und Eberhart Windecke Msg. von Altmann S. 453 Amm. 5.; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15. Anders Janssen, Frankfurts Reichskorre- spondenz 1, 435-436 umter mr. 797. 5 Vgl. S. 17 Amm. 4. 5 Vgl. ewv. 41 artt. 1. w. 2 und 47 art. 3. * Vgl. vw. 49. * Vita Alberti regis Romanorum, hrsg. im der Bibliothek des literav. Vereins zu Stuttgart Bd. 1 S. 66-67 und bei Palacky, Italienische Reise, Bei- lage S S. 115-116; Historia Bohemica cap. 55 (Opera omnia, Basel s. a., S. 124-125); Ewropa cap. 1 (ebd. S. 388); Commentarii (Frankfurt 1614) S. 7. Vgl. auch mr. 42. — Auf ilm gehen zwrück Veit Arnpeck, Clwon. Austriacwm bei Pez, Scrip- tores ver. Austr. 1, 1246f.; Dlugoss, Historia Polon. 13, 700; Dubravius, Hist. Bohemica (Basel 1575) S. 264. 9 Eberhart Windecke, hwsg. von Altmann S. 453. © Ciwonicon Austriacum bei Pez, Scriptores ver. Austr. 2, 853-854 und. Clwonica regum. Romanorum hrsg. von. Pribram in Mitteilungen des. Instituts für Ósterreichische Geschichtsforschung, 3. Ergün- zungsband S. 128. " Vgl. wr. 78; 82; 83. 12 Vgl. Stüdteclwoniken 1, 399. ? Vgl. wr. 48 und 160. " Vgl. qw. 83.
Strana 24
24 zu können geglaubt, das Albrecht bestimmt habe, die Annahme der Wahl zunächst zu ver- weigern. Er soll durch ein Versprechen, das er den Ungarischen Ständen bei seiner Wahl zum König von Ungarn gegeben habe, gebunden gewesen sein 1. Dem Enea Silvio ist diese Behauptung von den meisten Geschichtschreibern vom 15. bis zum 20. Jahr- hundert, soweit sie sich mit der Frage zu befassen hatten, nachgeschrieben worden. Indes ein urkundlicher Beweis für ihre Richtigkeit ist bis heute nicht beigebracht. Es ist uns gelungen, die Wahlkapitulation2 aufzufinden, die Albrecht am 18. Dezember 1437 bei seiner Wahl zum Ungarischen König unterschreiben mußte: in ihr ist mit keinem Worte von jenem Versprechen die Rede, man müßtte denn den Artikel 13, der den König zur Residenz in Ungarn verpflichtets, darauf beziehen wollen. Auch Walther von 10 Schwarzenberg, der Frankfurter Gesandte, der bei dem ersten Hofbeamten Albrechts, dem Hofmeister, Erkundigungen einzog, weiß nur zu erzählen4, daß die Ungarn der Wahl ihres Herrschers zum Römischen König wenig freundlich gegenüber ständen: wenn irgendwo, dann mußtte hier jenes Versprechen erwähnt werden, wenn es wirklich gegeben war; denn verheimlicht konnte es gewiß nicht werden. So dürfen wir wohl annehmen, daß Enea 15 Silvio selbst der Erfinder der Nachricht gewesen ist: alle anderen Zeitgenossen, die un- beeinflußt von ihm über die Weigerung König Albrechts berichtet haben, Eberhart Win- decke, Thomas Ebendorfer, der Nürnberger Chronist, kennen das Versprechen nicht. Wir glauben aber auch dem Grunde dieser Erfindung auf die Spur kommen zu können. Enea Silvio war im Gefolge des Bischofs von Novara, des Mailändischen Gesandten, selbst 20 damals in Wien; er verfaßte im Auftrage seines Herrn jene Schrift (nr. 42) an König Albrecht, die diesen bestimmen sollte, die Römische Krone anzunchmen. Als er später bei der Abfassung seiner „Kommentare" dieser Vorgänge zu gedenken hatte, trieb ihn die Eitelkeit, der tiefen Wirkung seiner Schrift den glücklichen Ausgang zuzuschreiben. Er hatte davon gehört, daß die Ungarn der Annahme der Wahl durch ihren König 25 wenig geneigt waren. Es lag nicht allzu fern, als Folge dieser Ungarischen Abneigung ein bindendes Versprechen des Königs zu konstruieren und so seine anfängliche Weige- rung zu erklären. Wie viel höher aber war Eneas Verdienst, wenn es ihm gelungen war, nicht nur den Widerstand König Albrechts, sondern vor allem auch den der Ungarn durch seine Ausführungen zu überwinden, ja einen solchen Eindruck auf sie zu machen, 30 daßs sie nun sogar ihrerseits zur Annahme der Wahl rieten 5! Das angebliche Versprechen des Königs an seine Ungarischen Wähler dürfte also als das Produkt zu sehr gesteigerten Selbstbewußtseins des humanistischen Literaten und mangelnder Wahrheitsliebe des Ge- schichtschreibers anzusprechen sein. Wir müssen es unter den Beweggründen Albrechts streichen, wenn auch die Tatsache der anfänglichen Zögerung des Königs bestehen bleibt. 35 Gründe für sie waren ja auch ohne jenes Versprechen zur Genüge vorhanden, hatte doch Sigmunds Regierung ein deutliches Beispiel für die Nachteile allzu großer Zersplitterung der Regententätigkeit gegeben. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1 Vgl. nr. 42 Anm. 2 In München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 17543 fol. 220 ab cop. chart. saec. 15 und in Melk Stifts- bibl. cod. ms. 729 fol. 96a-97a cop. chart. saec. 15. 3 Der Artikel lautet: Item quod in isto loco, in quo sumus, nos cum ipsis manebimus et procedemus postea ad domos habitacionum nostrarum tam ante coronacionem quam post in Hungaria et ibi mansionem more aliorum regum faciemus et continuabimus. 4 Vgl. nr. 78. 5 Vgl. nr. 42 Anm. Durch die dort angeführte Stelle aus Enea Silvios Kommentaren erledigt sich die Bemerkung Altmanns, Die Wahl Albrechts II S. 60 Anm. 4. — Wenn Enea Silvio gerade in den Kommentaren das Verdienst der Umstimmung des 40 Königs sich selbst zuschreibt, in der Vita Alberti dagegen und in der Europa die Begünstiger der Annahme der Wahl ungenannt läßt, in der Historia Bohemica Hzg. Friedrich den jüngeren von Öster- reich, den späteren Kaiser, einzig als solchen 45 nennt, so erklärt sich das wohl aus dem Memoiren- charakter der Kommentare, vielleicht auch aus der Rücksicht auf den verschiedenen Leserkreis der ein- zelnen Werke, von denen die drei letztgenannten vor allem wohl solche Leser finden mußsten, die die 50 Tatsachen kannten.
24 zu können geglaubt, das Albrecht bestimmt habe, die Annahme der Wahl zunächst zu ver- weigern. Er soll durch ein Versprechen, das er den Ungarischen Ständen bei seiner Wahl zum König von Ungarn gegeben habe, gebunden gewesen sein 1. Dem Enea Silvio ist diese Behauptung von den meisten Geschichtschreibern vom 15. bis zum 20. Jahr- hundert, soweit sie sich mit der Frage zu befassen hatten, nachgeschrieben worden. Indes ein urkundlicher Beweis für ihre Richtigkeit ist bis heute nicht beigebracht. Es ist uns gelungen, die Wahlkapitulation2 aufzufinden, die Albrecht am 18. Dezember 1437 bei seiner Wahl zum Ungarischen König unterschreiben mußte: in ihr ist mit keinem Worte von jenem Versprechen die Rede, man müßtte denn den Artikel 13, der den König zur Residenz in Ungarn verpflichtets, darauf beziehen wollen. Auch Walther von 10 Schwarzenberg, der Frankfurter Gesandte, der bei dem ersten Hofbeamten Albrechts, dem Hofmeister, Erkundigungen einzog, weiß nur zu erzählen4, daß die Ungarn der Wahl ihres Herrschers zum Römischen König wenig freundlich gegenüber ständen: wenn irgendwo, dann mußtte hier jenes Versprechen erwähnt werden, wenn es wirklich gegeben war; denn verheimlicht konnte es gewiß nicht werden. So dürfen wir wohl annehmen, daß Enea 15 Silvio selbst der Erfinder der Nachricht gewesen ist: alle anderen Zeitgenossen, die un- beeinflußt von ihm über die Weigerung König Albrechts berichtet haben, Eberhart Win- decke, Thomas Ebendorfer, der Nürnberger Chronist, kennen das Versprechen nicht. Wir glauben aber auch dem Grunde dieser Erfindung auf die Spur kommen zu können. Enea Silvio war im Gefolge des Bischofs von Novara, des Mailändischen Gesandten, selbst 20 damals in Wien; er verfaßte im Auftrage seines Herrn jene Schrift (nr. 42) an König Albrecht, die diesen bestimmen sollte, die Römische Krone anzunchmen. Als er später bei der Abfassung seiner „Kommentare" dieser Vorgänge zu gedenken hatte, trieb ihn die Eitelkeit, der tiefen Wirkung seiner Schrift den glücklichen Ausgang zuzuschreiben. Er hatte davon gehört, daß die Ungarn der Annahme der Wahl durch ihren König 25 wenig geneigt waren. Es lag nicht allzu fern, als Folge dieser Ungarischen Abneigung ein bindendes Versprechen des Königs zu konstruieren und so seine anfängliche Weige- rung zu erklären. Wie viel höher aber war Eneas Verdienst, wenn es ihm gelungen war, nicht nur den Widerstand König Albrechts, sondern vor allem auch den der Ungarn durch seine Ausführungen zu überwinden, ja einen solchen Eindruck auf sie zu machen, 30 daßs sie nun sogar ihrerseits zur Annahme der Wahl rieten 5! Das angebliche Versprechen des Königs an seine Ungarischen Wähler dürfte also als das Produkt zu sehr gesteigerten Selbstbewußtseins des humanistischen Literaten und mangelnder Wahrheitsliebe des Ge- schichtschreibers anzusprechen sein. Wir müssen es unter den Beweggründen Albrechts streichen, wenn auch die Tatsache der anfänglichen Zögerung des Königs bestehen bleibt. 35 Gründe für sie waren ja auch ohne jenes Versprechen zur Genüge vorhanden, hatte doch Sigmunds Regierung ein deutliches Beispiel für die Nachteile allzu großer Zersplitterung der Regententätigkeit gegeben. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1 Vgl. nr. 42 Anm. 2 In München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 17543 fol. 220 ab cop. chart. saec. 15 und in Melk Stifts- bibl. cod. ms. 729 fol. 96a-97a cop. chart. saec. 15. 3 Der Artikel lautet: Item quod in isto loco, in quo sumus, nos cum ipsis manebimus et procedemus postea ad domos habitacionum nostrarum tam ante coronacionem quam post in Hungaria et ibi mansionem more aliorum regum faciemus et continuabimus. 4 Vgl. nr. 78. 5 Vgl. nr. 42 Anm. Durch die dort angeführte Stelle aus Enea Silvios Kommentaren erledigt sich die Bemerkung Altmanns, Die Wahl Albrechts II S. 60 Anm. 4. — Wenn Enea Silvio gerade in den Kommentaren das Verdienst der Umstimmung des 40 Königs sich selbst zuschreibt, in der Vita Alberti dagegen und in der Europa die Begünstiger der Annahme der Wahl ungenannt läßt, in der Historia Bohemica Hzg. Friedrich den jüngeren von Öster- reich, den späteren Kaiser, einzig als solchen 45 nennt, so erklärt sich das wohl aus dem Memoiren- charakter der Kommentare, vielleicht auch aus der Rücksicht auf den verschiedenen Leserkreis der ein- zelnen Werke, von denen die drei letztgenannten vor allem wohl solche Leser finden mußsten, die die 50 Tatsachen kannten.
Strana 25
Einleitung. 25 Die Gesandten der Kurfürsten blieben noch bis in die erste Maiwoche hinein in Wien am Hofe des Königs. Mit der Annahme der Wahl durch König Albrecht war ihre Aufgabe noch nicht beendet: sie hatten von dem neuen König noch die Bestätigung der kurfürstlichen Privilegien zu erwirken und ihm das Regierungsprogramm zu empfehlen, auf das sich ihre Herren zu Frankfurt geeinigt hatten. Die Privilegienbestätigung er- folgte alsbald, und zwar zunächst vorläufig unter dem kleinen königlichen Siegel, mit dem Versprechen, sie nach Fertigstellung des Majestätssiegels auf Wunsch unter diesem zu erneuern 1: die Urkunden wurden auf den Tag der Annahme der Wahl, den 29. April, zurickdatiert. Von dem Regierungsprogramm fanden die Beschlüsse der Kurfürsten in 10 der Kirchenfrage des Königs volle Zustimmung: die noch in Wien anwesenden Gesandten des Papstes und des Konzils waren Zeugen des Einvernehmens von König und Kurfürsten in der zurzeit am meisten die Gemüter beschäftigenden Angelegenheit (s. Einleitung zu lit. D p. 43-45). Für die Beratung der kurfürstlichen Vorschläge in Sachen der Reichs- reform dagegen schrieb der König am 5. Mai seinen ersten Reichstag nach Nürnberg 15 aus 2, und zwar auf den 13. Juli; er entging so der Nötigung, in wichtigen Punkten sich sofort für oder gegen seine Wähler entscheiden zu müssen. Die Absichten der Kur- fürsten, soweit sie eine Reaktion gegen die Reichspolitik Kaiser Sigmunds bedeuteten, hatten damit eine Abweisung erlitten. Diese wird noch deutlicher dadurch, daß Albrecht ent- gegen dem ausgesprochenen Wunsche der Kurfürsten Kaspar Schlick, den Kanzler Kaiser 20 Sigmunds, von neuem mit der Leitung der Kanzlei betraute3, und daß dieser schon vor Eintreffen der kurfürstlichen Gesandten in Wien die Städteboten Frankfurts und Nürn- bergs von den Plänen der Kurfürsten gegen die Städte, aber auch von der Absicht König Albrechts, die darauf bezüglichen Forderungen seiner Wähler zunächst dilatorisch zu be- handeln, in Kenntnis gesetzt hatte 4. Alsbald nach der Annahme der Wahl, gleichfalls in den ersten Tagen des Mai, be- stätigte der neue König der Stadt Nürnberg, deren Gesandte an seinem Hofe weilten 5, das Privileg Kaiser Sigmunds vom Jahre 1424 über die Aufbewahrung der Reichskleinodien sowie ihre übrigen Rechte und Freiheiten 6, und zu derselben Zeit nahm er wie den Kanzler Kaspar Schlick so auch die alten Diener seines Vorgängers, den Erbkämmerer Konrad so von Weinsberg7 und den Erbmarschall Haupt von Pappenheims, in seine Dienste auf, während die Stellen des Hofmeisters mit dem Grafen Johann von Schaumberg?, die des Hofrichters mit dem Herzog Wilhelm von Braunschweig 1° neu besetzt wurden. Nach diesen ersten Anfängen der Reichsregierung nahmen jedoch alsbald die Be- mühungen um die Sicherung der Nachfolge in Böhmen den König zu großem Teile in 35 Anspruch. Es wird berichtet, er habe sich von den kurfürstlichen Gesandten für seine Krönung zwei Jahre Frist geben lassen€1. Trotzdem erwartete man schon für den Herbst 1438 des Königs Reise nach Aachen 12, in Wirklichkeit ist Albrecht nie ins „Reich“ gekommen, ist ihm die Römische Krone nie aufs Haupt gesetzt worden. 5 25 Die Kurfürsten scheinen sich jedoch mit der 40 ersten Bestätigung begnügt zu haben; von einer Erneuerung unter dem Majestätssiegel verlautet wenigstens nichts. 2 Vgl. unten „Reichstag zu Nürnberg Juli 13“. 3 Vgl. nr. 49. — Vgl. dazu die Bemerkung Enea 45 Silvios in der S. 23 Anm. 8 erwähnten Vita Al- berti: -- Ad hune, cum electores imperii ambassia- tores misissent rogarentque, ne G. Slik in cancella- rium reciperet: „si mihi imperium credunt electo- res“, inquit, „cur non ferunt, ut cancellarium mihi 50 deligam?“ 4 5 Vgl. nrr. 81-83; 85; 87. 6 Vgl. die Urkunden K. Albrechts vom 3. Mai 1438 bei (Wölkern), Historia Norinberg. dipl. 2, 612 nr. 328 und ebd. S. 609-612 nr. 327. Vgl. nr. 47 art. 4. Am 3. Mai, vgl. die Regesten bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nrr. 3900; 3901; 3903 und Altmann, Die Wahl K. Albrechts II S. 67-68 Anm. 6. 9 Vgl. nr. 49. 10 Vgl. nr. 91. Vgl. nr. 90. Vgl. nr. 50. 11 Vgl. nr. 83. 12 Deutsche Reichstags-Akten XIII.
Einleitung. 25 Die Gesandten der Kurfürsten blieben noch bis in die erste Maiwoche hinein in Wien am Hofe des Königs. Mit der Annahme der Wahl durch König Albrecht war ihre Aufgabe noch nicht beendet: sie hatten von dem neuen König noch die Bestätigung der kurfürstlichen Privilegien zu erwirken und ihm das Regierungsprogramm zu empfehlen, auf das sich ihre Herren zu Frankfurt geeinigt hatten. Die Privilegienbestätigung er- folgte alsbald, und zwar zunächst vorläufig unter dem kleinen königlichen Siegel, mit dem Versprechen, sie nach Fertigstellung des Majestätssiegels auf Wunsch unter diesem zu erneuern 1: die Urkunden wurden auf den Tag der Annahme der Wahl, den 29. April, zurickdatiert. Von dem Regierungsprogramm fanden die Beschlüsse der Kurfürsten in 10 der Kirchenfrage des Königs volle Zustimmung: die noch in Wien anwesenden Gesandten des Papstes und des Konzils waren Zeugen des Einvernehmens von König und Kurfürsten in der zurzeit am meisten die Gemüter beschäftigenden Angelegenheit (s. Einleitung zu lit. D p. 43-45). Für die Beratung der kurfürstlichen Vorschläge in Sachen der Reichs- reform dagegen schrieb der König am 5. Mai seinen ersten Reichstag nach Nürnberg 15 aus 2, und zwar auf den 13. Juli; er entging so der Nötigung, in wichtigen Punkten sich sofort für oder gegen seine Wähler entscheiden zu müssen. Die Absichten der Kur- fürsten, soweit sie eine Reaktion gegen die Reichspolitik Kaiser Sigmunds bedeuteten, hatten damit eine Abweisung erlitten. Diese wird noch deutlicher dadurch, daß Albrecht ent- gegen dem ausgesprochenen Wunsche der Kurfürsten Kaspar Schlick, den Kanzler Kaiser 20 Sigmunds, von neuem mit der Leitung der Kanzlei betraute3, und daß dieser schon vor Eintreffen der kurfürstlichen Gesandten in Wien die Städteboten Frankfurts und Nürn- bergs von den Plänen der Kurfürsten gegen die Städte, aber auch von der Absicht König Albrechts, die darauf bezüglichen Forderungen seiner Wähler zunächst dilatorisch zu be- handeln, in Kenntnis gesetzt hatte 4. Alsbald nach der Annahme der Wahl, gleichfalls in den ersten Tagen des Mai, be- stätigte der neue König der Stadt Nürnberg, deren Gesandte an seinem Hofe weilten 5, das Privileg Kaiser Sigmunds vom Jahre 1424 über die Aufbewahrung der Reichskleinodien sowie ihre übrigen Rechte und Freiheiten 6, und zu derselben Zeit nahm er wie den Kanzler Kaspar Schlick so auch die alten Diener seines Vorgängers, den Erbkämmerer Konrad so von Weinsberg7 und den Erbmarschall Haupt von Pappenheims, in seine Dienste auf, während die Stellen des Hofmeisters mit dem Grafen Johann von Schaumberg?, die des Hofrichters mit dem Herzog Wilhelm von Braunschweig 1° neu besetzt wurden. Nach diesen ersten Anfängen der Reichsregierung nahmen jedoch alsbald die Be- mühungen um die Sicherung der Nachfolge in Böhmen den König zu großem Teile in 35 Anspruch. Es wird berichtet, er habe sich von den kurfürstlichen Gesandten für seine Krönung zwei Jahre Frist geben lassen€1. Trotzdem erwartete man schon für den Herbst 1438 des Königs Reise nach Aachen 12, in Wirklichkeit ist Albrecht nie ins „Reich“ gekommen, ist ihm die Römische Krone nie aufs Haupt gesetzt worden. 5 25 Die Kurfürsten scheinen sich jedoch mit der 40 ersten Bestätigung begnügt zu haben; von einer Erneuerung unter dem Majestätssiegel verlautet wenigstens nichts. 2 Vgl. unten „Reichstag zu Nürnberg Juli 13“. 3 Vgl. nr. 49. — Vgl. dazu die Bemerkung Enea 45 Silvios in der S. 23 Anm. 8 erwähnten Vita Al- berti: -- Ad hune, cum electores imperii ambassia- tores misissent rogarentque, ne G. Slik in cancella- rium reciperet: „si mihi imperium credunt electo- res“, inquit, „cur non ferunt, ut cancellarium mihi 50 deligam?“ 4 5 Vgl. nrr. 81-83; 85; 87. 6 Vgl. die Urkunden K. Albrechts vom 3. Mai 1438 bei (Wölkern), Historia Norinberg. dipl. 2, 612 nr. 328 und ebd. S. 609-612 nr. 327. Vgl. nr. 47 art. 4. Am 3. Mai, vgl. die Regesten bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nrr. 3900; 3901; 3903 und Altmann, Die Wahl K. Albrechts II S. 67-68 Anm. 6. 9 Vgl. nr. 49. 10 Vgl. nr. 91. Vgl. nr. 90. Vgl. nr. 50. 11 Vgl. nr. 83. 12 Deutsche Reichstags-Akten XIII.
Strana 26
26 Wahltag zu Frankfurt März 1438. c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54�63. Frankfurt war nach den Bestimmungen der Goldenen Bulle verpflichtet, den Kur- fürsten und ihrem Gefolge Schutz und Sicherheit in der Wahlstadt eidlich zu gewähr- leisten, für einen ausreichenden Lebensmittelmarkt zu sorgen und während der Zeit der Wahlhandlungen außer den Kurfürsten, deren jeder nicht mehr als fünfzig Be- 5 waffnete und zweihundert Pferde mit sich bringen durfte, niemand den Eintritt in die Stadt zu erlauben. Wie Frankfurt diesen Verpflichtungen gerecht zu werden suchte, zeigen unsere nrr. 55-60 und 63, wozu noch nr. 35 aus lit. Bb und nr. 196 aus lit. E heranzuziehen sind. Schon einen Monat vor der Wahl, am 18. Februar, begann man mit den Vor- 10 bereitungen, obgleich, wie die Frankfurter Registratur ausdrücklich verzeichnet, der Erz- bischof von Mainz und auch die übrigen Kurfürsten es nicht für nötig erachtet hatten, Frankfurt von der Ausschreibung des Wahltages zu benachrichtigen (s. nr. 54). Es wurde ein Ausschuß von acht Mitgliedern des Rates ernannt, die den Bürgermeistern in allen Angelegenheiten, die den Wahltag betrafen, zur Seite stehen sollten 1. Gleich-15 zeitig wurden die nötigen Anordnungen getroffen für die Rüstungen der Handwerke, die Bewachung der Tore und anderes mehr 2: in welcher Weise dann die Vorkehrungen für den Schutz und die Sicherheit der Kurfürsten zur Ausführung gelangt sind, zeigen die Aufzeichnungen über die Vorgänge bei der Wahl (s. nr. 35) und die Ausgabenotizen aus dem Frankfurter Rechenbuch (s. nr. 196). Schwieriger als sonst gestaltete sich dieses Mal die Beschaffung eines ausreichenden Lebensmittelmarktes. Seit einigen Jahren herrschte in großen Teilen Deutschlands, und so auch in Frankfurt, eine große Getreideteuerung, die sich doppelt fühlbar machte, als nun im Frühjahr 1438 der Wahltag und außerdem die Messe bevorstanden. Der Rat zu Frank- furt suchte in Worms, vor allem aber im Elsaß Getreide aufzukaufen und verwies dabei 25 auf die ihm durch die Goldene Bulle auferlegte Verpflichtung. Aber Worms fürchtete selbst in Not zu geraten und hatte deshalb ein Ausfuhrverbot für Getreide erlassen, und die Elsässischen Herren und Städte hatten ein Abkommen getroffen, wonach sie kein Korn, auch das schon im Auftrage des Frankfurter Rates gekaufte nicht, aus dem Lande gehen lassen durften 3. Frankfurt suchte daher die Intervention der Kurfürsten. Am 28. Februar 30 stellte Pfalzgraf Otto auf Bitte Frankfurts und wohl nach einem Frankfurter Entwurf an den Markgrafen Wilhelm von Hochberg, an Freiburg, Basel, Schlettstadt, Breisach, Colmar und Mülhausen Briefe aus mit dem Ersuchen, Frankfurt wegen des bevorstehenden Wahl- tages das Korn verabfolgen zu lassen4; zugleich wünschte der Rat ein Kollektivschreiben der Kurfürsten, das dann auch, aber erst zwei Tage nach der Wahl erlassen wurde (nr. 63); s5 noch später, am 15. April, erwirkte Walther von Schwarzenberg, der Gesandte Frankfurts, auch von König Albrecht, noch ehe dieser die Wahl angenommen hatte, Gunstbriefe an zehn Elsässische Herren und Städte 5. Aber alle diese Schreiben des Pfalzgrafen Otto, des Kurfürstenkollegs und des Königs liegen wohl erhalten im Frankfurter Stadtarchiv und sind, wie in nr. 196 art. 7 berichtet wird, nie an die Adressaten gelangt. Man hat sie 40 „ Vgl. die Maßregeln und die Korrespondenzen Frankfurts über diese Angelegenheit bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schau- platz von Reichs- und Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2) 45 S. 47-49 und S. 131-138. * In Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta III fol. 42-49 origg. chart. litt. clausae mit dem Datum Wissenloch sexta feria ante invocavit 38. 5 Vgl. Beckmann a. a. O. S. 48-49 und S. 136. 50 t Vgl. die Notiz zum 18. Februar: Item die frunde zu machen die fursten zu enphaen und alle sache helfen zu handeln und die auch zu ratslagen und macht han bi die burgermeistere Jacob Brune, Johan Palmstorffer, Walter Strolnberg, Clas, Nuhus, Breidinbach, Gilbrecht und Collertale (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 71 b not. chart. coaeva, unter dem Datum feria tercia post Va- lentini). 20 Laut Eintragung ebenda.
26 Wahltag zu Frankfurt März 1438. c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54�63. Frankfurt war nach den Bestimmungen der Goldenen Bulle verpflichtet, den Kur- fürsten und ihrem Gefolge Schutz und Sicherheit in der Wahlstadt eidlich zu gewähr- leisten, für einen ausreichenden Lebensmittelmarkt zu sorgen und während der Zeit der Wahlhandlungen außer den Kurfürsten, deren jeder nicht mehr als fünfzig Be- 5 waffnete und zweihundert Pferde mit sich bringen durfte, niemand den Eintritt in die Stadt zu erlauben. Wie Frankfurt diesen Verpflichtungen gerecht zu werden suchte, zeigen unsere nrr. 55-60 und 63, wozu noch nr. 35 aus lit. Bb und nr. 196 aus lit. E heranzuziehen sind. Schon einen Monat vor der Wahl, am 18. Februar, begann man mit den Vor- 10 bereitungen, obgleich, wie die Frankfurter Registratur ausdrücklich verzeichnet, der Erz- bischof von Mainz und auch die übrigen Kurfürsten es nicht für nötig erachtet hatten, Frankfurt von der Ausschreibung des Wahltages zu benachrichtigen (s. nr. 54). Es wurde ein Ausschuß von acht Mitgliedern des Rates ernannt, die den Bürgermeistern in allen Angelegenheiten, die den Wahltag betrafen, zur Seite stehen sollten 1. Gleich-15 zeitig wurden die nötigen Anordnungen getroffen für die Rüstungen der Handwerke, die Bewachung der Tore und anderes mehr 2: in welcher Weise dann die Vorkehrungen für den Schutz und die Sicherheit der Kurfürsten zur Ausführung gelangt sind, zeigen die Aufzeichnungen über die Vorgänge bei der Wahl (s. nr. 35) und die Ausgabenotizen aus dem Frankfurter Rechenbuch (s. nr. 196). Schwieriger als sonst gestaltete sich dieses Mal die Beschaffung eines ausreichenden Lebensmittelmarktes. Seit einigen Jahren herrschte in großen Teilen Deutschlands, und so auch in Frankfurt, eine große Getreideteuerung, die sich doppelt fühlbar machte, als nun im Frühjahr 1438 der Wahltag und außerdem die Messe bevorstanden. Der Rat zu Frank- furt suchte in Worms, vor allem aber im Elsaß Getreide aufzukaufen und verwies dabei 25 auf die ihm durch die Goldene Bulle auferlegte Verpflichtung. Aber Worms fürchtete selbst in Not zu geraten und hatte deshalb ein Ausfuhrverbot für Getreide erlassen, und die Elsässischen Herren und Städte hatten ein Abkommen getroffen, wonach sie kein Korn, auch das schon im Auftrage des Frankfurter Rates gekaufte nicht, aus dem Lande gehen lassen durften 3. Frankfurt suchte daher die Intervention der Kurfürsten. Am 28. Februar 30 stellte Pfalzgraf Otto auf Bitte Frankfurts und wohl nach einem Frankfurter Entwurf an den Markgrafen Wilhelm von Hochberg, an Freiburg, Basel, Schlettstadt, Breisach, Colmar und Mülhausen Briefe aus mit dem Ersuchen, Frankfurt wegen des bevorstehenden Wahl- tages das Korn verabfolgen zu lassen4; zugleich wünschte der Rat ein Kollektivschreiben der Kurfürsten, das dann auch, aber erst zwei Tage nach der Wahl erlassen wurde (nr. 63); s5 noch später, am 15. April, erwirkte Walther von Schwarzenberg, der Gesandte Frankfurts, auch von König Albrecht, noch ehe dieser die Wahl angenommen hatte, Gunstbriefe an zehn Elsässische Herren und Städte 5. Aber alle diese Schreiben des Pfalzgrafen Otto, des Kurfürstenkollegs und des Königs liegen wohl erhalten im Frankfurter Stadtarchiv und sind, wie in nr. 196 art. 7 berichtet wird, nie an die Adressaten gelangt. Man hat sie 40 „ Vgl. die Maßregeln und die Korrespondenzen Frankfurts über diese Angelegenheit bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schau- platz von Reichs- und Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2) 45 S. 47-49 und S. 131-138. * In Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta III fol. 42-49 origg. chart. litt. clausae mit dem Datum Wissenloch sexta feria ante invocavit 38. 5 Vgl. Beckmann a. a. O. S. 48-49 und S. 136. 50 t Vgl. die Notiz zum 18. Februar: Item die frunde zu machen die fursten zu enphaen und alle sache helfen zu handeln und die auch zu ratslagen und macht han bi die burgermeistere Jacob Brune, Johan Palmstorffer, Walter Strolnberg, Clas, Nuhus, Breidinbach, Gilbrecht und Collertale (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 71 b not. chart. coaeva, unter dem Datum feria tercia post Va- lentini). 20 Laut Eintragung ebenda.
Strana 27
Einleitung. 27 schließlich nicht mehr nötig gehabt: ein Teil des gekauften Kornes war auch so ein- getroffen, und im übrigen ließ die Teuerung allmählich derart nach, daß an Stelle des früheren Mangels jetzt Uberfluß tratl. Auch die Bestimmung der Goldenen Bulle über den Ausschluß aller derjenigen aus 5 der Wahlstadt, die, ohne an der Wahl beteiligt zu sein, Einlaß begehrten, konnte nicht ohne allerlei Weiterungen für den Rat durchgeführt werden. Unbemerkt war der Bischof Magnus von Hildesheim in die Stadt gelangt, um als Vertreter seines Bruders, Herzogs Bernhard, die Ansprüche der Lauenburger Herzöge auf die Sächsische Kurstimme geltend zu machen, und es bedurfte erst wiederholter Mahnungen des Herzogs Friedrich von Sachsen io und langwieriger Verhandlungen zwischen den Kurfürsten, dem Bischof und dem Rat der Stadt, bis der Bischof einwilligte, die Wahlstadt zu verlassen: der Rat verstand sich so geschickt in der Sache zu halten, daß beide Parteien ihre Zufriedenheit äußerten (s. oben S. 15 und nrr. 35 und 56-59). Aus uns unbekannten Gründen begehrten ferner der Land- graf Ludwig von Hessen und der Graf von Sayn, ersterer mit 200, letzterer mit ungefähr 100 Pferden Einlaß in die Stadt. Nach anfänglicher Weigerung des Rates erhielt der Landgraf auf Veranlassung des Herzogs von Sachsen und der übrigen Kurfürsten schließlich Zutritt, doch in der Weise, daß der Herzog von Sachsen die so schon geringere Zahl seines Gefolges noch mehr verminderte und Herzog und Landgraf zusammen nur 200 Pferde bei sich haben durften; der Graf von Sayn wurde mit 16 statt 20 Pferden in das Gefolge 20 des Erzbischofs von Köln eingereiht. Um aber weitere Versuche der Art abzuschneiden, forderten die Kurfürsten den Rat auf, sich streng an die Verfügung der Goldenen Bulle zu halten. Der Rat ordnete darauf eine verstärkte Bewachung der Stadttore an und beschloß, alle, die etwa noch Einlaß begehrten, an die Kurfürsten zu weisen (s. nr. 60). Beide Teile, die Kurfürsten und der Rat, wollten offenbar das Odium einer Abweisung 25 dem anderen zuschieben. In der Hauptsache jedoch wurde die ganze Strenge der gesetz- lichen Vorschrift nur solchen Einlaß Heischenden gegenüber angewandt, die mit einem mehr oder weniger großen Gefolge kamen und daher gegebenenfalls eine Gefahr sein konnten, oder die, wie der Bischof von Hildesheim, schon durch den Zweck ihres Kommens eine Störung der Wahl hervorrufen mußtten. Anderen, ungefährlichen Personen gegenüber 30 wurde anstandslos, wie es scheint, eine Ausnahme gemacht: so wurden die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils, die Boten des Griechischen Kaisers, des Englischen Königs, der Erzbischöfe von Salzburg und Magdeburg, des Rates von Nürnberg in die Stadt eingelassen; von noch anderen wie Konrad von Weinsberg oder Henman Offenburg wissen wir nicht, ob sie selbständig oder im Gefolge eines der Kurfürsten in Frankfurt erschienen: für Konrad 35 von Weinsberg wenigstens möchten wir das erstere als das Wahrscheinlichere erachten. Aus den Schwierigkeiten, die die Einlaßfrage verursacht hatte, nahm der Rat cine Lehre: er beschloß, bei künftigen Wahlen die Kurfürsten zuvor zu bitten, die Bestimmung der Goldenen Bulle über die Zahl des Gefolges, das jeder mitbringen durfte, genau zu beobachten (s. nr. 61). Das Glückwunschschreiben (nr. 62), das Frankfurt noch am Tage der Wahl an den neuen König richtete — vielleicht war Walther von Schwarzenberg, der als Ge- sandter Frankfurts zum König ging, der Uberbringer —, ist eine wörtliche Abschrift des seinerzeit an König Sigmund gesandten: man kann daher nicht, wie es geschehen ist (s. nr. 62 Anm.), aus seinem Wortlaut eine Beziehung auf die augenblickliche poli- 45 tische Situation entnehmen wollen. 15 40 d. Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. Die in dieser Rubrik vereinigten städtischen Korrespondenzen sind in der Haupt- sache durch zwei Motive hervorgerufen: einmal durch den Wunsch, über die Vorgänge Vgl. ebd. S. 49. 4
Einleitung. 27 schließlich nicht mehr nötig gehabt: ein Teil des gekauften Kornes war auch so ein- getroffen, und im übrigen ließ die Teuerung allmählich derart nach, daß an Stelle des früheren Mangels jetzt Uberfluß tratl. Auch die Bestimmung der Goldenen Bulle über den Ausschluß aller derjenigen aus 5 der Wahlstadt, die, ohne an der Wahl beteiligt zu sein, Einlaß begehrten, konnte nicht ohne allerlei Weiterungen für den Rat durchgeführt werden. Unbemerkt war der Bischof Magnus von Hildesheim in die Stadt gelangt, um als Vertreter seines Bruders, Herzogs Bernhard, die Ansprüche der Lauenburger Herzöge auf die Sächsische Kurstimme geltend zu machen, und es bedurfte erst wiederholter Mahnungen des Herzogs Friedrich von Sachsen io und langwieriger Verhandlungen zwischen den Kurfürsten, dem Bischof und dem Rat der Stadt, bis der Bischof einwilligte, die Wahlstadt zu verlassen: der Rat verstand sich so geschickt in der Sache zu halten, daß beide Parteien ihre Zufriedenheit äußerten (s. oben S. 15 und nrr. 35 und 56-59). Aus uns unbekannten Gründen begehrten ferner der Land- graf Ludwig von Hessen und der Graf von Sayn, ersterer mit 200, letzterer mit ungefähr 100 Pferden Einlaß in die Stadt. Nach anfänglicher Weigerung des Rates erhielt der Landgraf auf Veranlassung des Herzogs von Sachsen und der übrigen Kurfürsten schließlich Zutritt, doch in der Weise, daß der Herzog von Sachsen die so schon geringere Zahl seines Gefolges noch mehr verminderte und Herzog und Landgraf zusammen nur 200 Pferde bei sich haben durften; der Graf von Sayn wurde mit 16 statt 20 Pferden in das Gefolge 20 des Erzbischofs von Köln eingereiht. Um aber weitere Versuche der Art abzuschneiden, forderten die Kurfürsten den Rat auf, sich streng an die Verfügung der Goldenen Bulle zu halten. Der Rat ordnete darauf eine verstärkte Bewachung der Stadttore an und beschloß, alle, die etwa noch Einlaß begehrten, an die Kurfürsten zu weisen (s. nr. 60). Beide Teile, die Kurfürsten und der Rat, wollten offenbar das Odium einer Abweisung 25 dem anderen zuschieben. In der Hauptsache jedoch wurde die ganze Strenge der gesetz- lichen Vorschrift nur solchen Einlaß Heischenden gegenüber angewandt, die mit einem mehr oder weniger großen Gefolge kamen und daher gegebenenfalls eine Gefahr sein konnten, oder die, wie der Bischof von Hildesheim, schon durch den Zweck ihres Kommens eine Störung der Wahl hervorrufen mußtten. Anderen, ungefährlichen Personen gegenüber 30 wurde anstandslos, wie es scheint, eine Ausnahme gemacht: so wurden die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils, die Boten des Griechischen Kaisers, des Englischen Königs, der Erzbischöfe von Salzburg und Magdeburg, des Rates von Nürnberg in die Stadt eingelassen; von noch anderen wie Konrad von Weinsberg oder Henman Offenburg wissen wir nicht, ob sie selbständig oder im Gefolge eines der Kurfürsten in Frankfurt erschienen: für Konrad 35 von Weinsberg wenigstens möchten wir das erstere als das Wahrscheinlichere erachten. Aus den Schwierigkeiten, die die Einlaßfrage verursacht hatte, nahm der Rat cine Lehre: er beschloß, bei künftigen Wahlen die Kurfürsten zuvor zu bitten, die Bestimmung der Goldenen Bulle über die Zahl des Gefolges, das jeder mitbringen durfte, genau zu beobachten (s. nr. 61). Das Glückwunschschreiben (nr. 62), das Frankfurt noch am Tage der Wahl an den neuen König richtete — vielleicht war Walther von Schwarzenberg, der als Ge- sandter Frankfurts zum König ging, der Uberbringer —, ist eine wörtliche Abschrift des seinerzeit an König Sigmund gesandten: man kann daher nicht, wie es geschehen ist (s. nr. 62 Anm.), aus seinem Wortlaut eine Beziehung auf die augenblickliche poli- 45 tische Situation entnehmen wollen. 15 40 d. Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. Die in dieser Rubrik vereinigten städtischen Korrespondenzen sind in der Haupt- sache durch zwei Motive hervorgerufen: einmal durch den Wunsch, über die Vorgänge Vgl. ebd. S. 49. 4
Strana 28
28 Wahltag zu Frankfurt März 1438. auf dem Frankfurter Wahltag unterrichtet zu sein, zweitens durch das Bestreben, bald- möglichst zu dem neuen Könige in Beziehungen zu treten, die Bestätigung der städti- schen Freiheiten von ihm zu erlangen, den Machenschaften der Fürsten entgegen- zuwirken. Die erste Gruppe bilden unsere nrr. 64-72 und 75-77. Der Bund der zehn El- 5 sässischen Reichsstädte, der Schwäbische Städtebund und das zu diesem gehörige Roten- burg o. T. noch besonders, Augsburg und Nürnberg wenden sich in den Tagen vom 3. bis zum 12. März an die Wahlstadt mit der Bitte um Nachrichten (s. nrr. 64-70): da der In- halt der einzelnen Briefe ohne besondere Wichtigkeit ist, haben wir uns begnügt, sie als Regesten wiederzugeben. Bezeichnend ist, daß es lauter oberdeutsche Städte sind, die sich 10 da erkundigen; nicht eine einzige niederdeutsche Stadt scheint an der Königswahl inter- essiert gewesen zu sein. Von Wichtigkeit ist die durch jene Anfragen veranlaßte Ant- wort Frankfurts (nr. 71) mit Mitteilungen über die Vorgänge auf dem Wahltag, die wir in den Einleitungen zu lit. Bb und D mit Nutzen verwertet haben. Aus nr. 72 erfahren wir, daß Pfalzgraf Otto Nürnberg, Windsheim und Regensburg und wohl auch 15 noch andere Städte von der Wahl Albrechts unterrichtet hat: die Briefe selbst sind nicht mehr erhalten. Nach dem Empfang der Wahlnachricht wünschen Nürnberg und Ulm Mitteilungen über die Verhandlungen und Beschlüsse der Kurfürsten (s. nrr. 76 u. 77): Ulm hat gehört, daß sie noch geblieben sind, um Reichsangelegenheiten zu beraten, und Furcht vor den Plänen der Kurfürsten scheint an dieser Neugierde Ulms nicht ganz 20 unbeteiligt zu sein. Die zweite Gruppe setzt sich zusammen aus unseren nrr. 73; 74; 78-85; 87-90. Sofort nach der Wahl schickte Frankfurt seinen hervorragendsten Staatsmann, Walther von Schwarzenberg den Alteren, zu König Albrecht. Seine Instruktionen gingen dahin, dem Könige Glück zu wünschen, in einer Anzahl besonderer Frankfurter Angelegenheiten, 25 wie dem Streit mit den Grafen von Hanau um das Bornheimer Gericht, dem Streit mit den Grafen von Schwarzburg um die Frankfurter Stadtsteuer, der Schädigung Frank- furts durch die Nürnberger Messe, gegebenenfalls das Interesse seiner Stadt wahrzuneh- men, über die Stellung Albrechts zu seiner Wahl Erkundigungen einzuziehen, die Kanzlei etwaigen Anschwärzungen gegenüber für Frankfurt günstig zu stimmen und schließlich 30 den König um Empfehlungsbriefe an mehrere oberrheinische Fürsten, Herren und Städte zu bitten, in deren Gebiet Frankfurt aus Anlaß der herrschenden Teuerung Korn auf- gekauft hatte 1. Am 21. März ist Walther in Nürnberg, trifft dort den Fiskalprokurator Kaiser Sigmunds, Hans Geisler, der im Auftrag König Albrechts zum Wahltag unter- wegs war, auf die Nachricht, daß die Wahl bereits erfolgt sei, aber die Weiterreise auf- 35 gibt (s. nr. 73), und hört, daß auch Nürnberg alsbald seine Gesandtschaft zum König schicken will (s. nr. 74). Acht Tage später, am 29. März, meldet Walther seine An- kunft in Wien: da der König noch in Ungarn ist, machte er sich sofort auf den Weg zu ihm (s. nr. 78). In Raab trifft er ihn und geht in seinem Gefolge nach Wien zurück: da Albrecht mit der Annahme der Wahl zögert, beabsichtigt er zusammen mit 10 den Nürnberger Gesandten nach Hause zurückzukehren (s. nrr. 82 u. 83). Indes Kaspar Schlick und Bischof Leonhard von Passau halten ihn zurück, auf die baldige Ankunft der kurfürstlichen Gesandtschaft verweisend: jetzt meldete er im Gegensatz zu seiner früheren Mitteilung, daß Albrecht die Wahl zum Römischen König annehmen werde (s. nr. 83). Seine Berichte (nrr. 74; 78; 82; 83) bieten manche wichtige, nur in ihnen überlieferte 45 Nachricht über Albrechts Stellung zur Wahl, über die Pläne der Kurfürsten gegen die Städte, über die Zustände in Böhmen und Ungarn. Am 4. Mai beglaubigte ihn König Die Instruktion in Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe 3 nr. 27 not. chart. coaera ohne Datum. Auf der Rückseite die gleichzeitige Notiz Walthern ge- dechtenis zum konige.
28 Wahltag zu Frankfurt März 1438. auf dem Frankfurter Wahltag unterrichtet zu sein, zweitens durch das Bestreben, bald- möglichst zu dem neuen Könige in Beziehungen zu treten, die Bestätigung der städti- schen Freiheiten von ihm zu erlangen, den Machenschaften der Fürsten entgegen- zuwirken. Die erste Gruppe bilden unsere nrr. 64-72 und 75-77. Der Bund der zehn El- 5 sässischen Reichsstädte, der Schwäbische Städtebund und das zu diesem gehörige Roten- burg o. T. noch besonders, Augsburg und Nürnberg wenden sich in den Tagen vom 3. bis zum 12. März an die Wahlstadt mit der Bitte um Nachrichten (s. nrr. 64-70): da der In- halt der einzelnen Briefe ohne besondere Wichtigkeit ist, haben wir uns begnügt, sie als Regesten wiederzugeben. Bezeichnend ist, daß es lauter oberdeutsche Städte sind, die sich 10 da erkundigen; nicht eine einzige niederdeutsche Stadt scheint an der Königswahl inter- essiert gewesen zu sein. Von Wichtigkeit ist die durch jene Anfragen veranlaßte Ant- wort Frankfurts (nr. 71) mit Mitteilungen über die Vorgänge auf dem Wahltag, die wir in den Einleitungen zu lit. Bb und D mit Nutzen verwertet haben. Aus nr. 72 erfahren wir, daß Pfalzgraf Otto Nürnberg, Windsheim und Regensburg und wohl auch 15 noch andere Städte von der Wahl Albrechts unterrichtet hat: die Briefe selbst sind nicht mehr erhalten. Nach dem Empfang der Wahlnachricht wünschen Nürnberg und Ulm Mitteilungen über die Verhandlungen und Beschlüsse der Kurfürsten (s. nrr. 76 u. 77): Ulm hat gehört, daß sie noch geblieben sind, um Reichsangelegenheiten zu beraten, und Furcht vor den Plänen der Kurfürsten scheint an dieser Neugierde Ulms nicht ganz 20 unbeteiligt zu sein. Die zweite Gruppe setzt sich zusammen aus unseren nrr. 73; 74; 78-85; 87-90. Sofort nach der Wahl schickte Frankfurt seinen hervorragendsten Staatsmann, Walther von Schwarzenberg den Alteren, zu König Albrecht. Seine Instruktionen gingen dahin, dem Könige Glück zu wünschen, in einer Anzahl besonderer Frankfurter Angelegenheiten, 25 wie dem Streit mit den Grafen von Hanau um das Bornheimer Gericht, dem Streit mit den Grafen von Schwarzburg um die Frankfurter Stadtsteuer, der Schädigung Frank- furts durch die Nürnberger Messe, gegebenenfalls das Interesse seiner Stadt wahrzuneh- men, über die Stellung Albrechts zu seiner Wahl Erkundigungen einzuziehen, die Kanzlei etwaigen Anschwärzungen gegenüber für Frankfurt günstig zu stimmen und schließlich 30 den König um Empfehlungsbriefe an mehrere oberrheinische Fürsten, Herren und Städte zu bitten, in deren Gebiet Frankfurt aus Anlaß der herrschenden Teuerung Korn auf- gekauft hatte 1. Am 21. März ist Walther in Nürnberg, trifft dort den Fiskalprokurator Kaiser Sigmunds, Hans Geisler, der im Auftrag König Albrechts zum Wahltag unter- wegs war, auf die Nachricht, daß die Wahl bereits erfolgt sei, aber die Weiterreise auf- 35 gibt (s. nr. 73), und hört, daß auch Nürnberg alsbald seine Gesandtschaft zum König schicken will (s. nr. 74). Acht Tage später, am 29. März, meldet Walther seine An- kunft in Wien: da der König noch in Ungarn ist, machte er sich sofort auf den Weg zu ihm (s. nr. 78). In Raab trifft er ihn und geht in seinem Gefolge nach Wien zurück: da Albrecht mit der Annahme der Wahl zögert, beabsichtigt er zusammen mit 10 den Nürnberger Gesandten nach Hause zurückzukehren (s. nrr. 82 u. 83). Indes Kaspar Schlick und Bischof Leonhard von Passau halten ihn zurück, auf die baldige Ankunft der kurfürstlichen Gesandtschaft verweisend: jetzt meldete er im Gegensatz zu seiner früheren Mitteilung, daß Albrecht die Wahl zum Römischen König annehmen werde (s. nr. 83). Seine Berichte (nrr. 74; 78; 82; 83) bieten manche wichtige, nur in ihnen überlieferte 45 Nachricht über Albrechts Stellung zur Wahl, über die Pläne der Kurfürsten gegen die Städte, über die Zustände in Böhmen und Ungarn. Am 4. Mai beglaubigte ihn König Die Instruktion in Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe 3 nr. 27 not. chart. coaera ohne Datum. Auf der Rückseite die gleichzeitige Notiz Walthern ge- dechtenis zum konige.
Strana 29
Einleitung. 29 20 25 30 Albrecht beim Frankfurter Rate in Sachen der Jahressteuer und der Münze 1, und Ende Mai ist der Gesandte wieder daheim 2. Nürnberg schickte zwei Gesandte, Paulus Vörchtel und Sebald Bemer: am 21. März meldet Walther von Schwarzenberg die Absicht Nürnbergs, eine Gesandtschaft abzuordnen, am 9. April wird diese schon in Nürnberg am könig- lichen Hofe vermutet; bald nach Albrechts Ankunft in Wien will sie zugleich mit dem Frankfurter Gesandten wieder abreisen, offenbar, da sie wegen Albrechts Weigerung die Wahl anzunehmen keine Gelegenheit zur Ausrichtung ihrer Aufträge findet. Auf Zu- reden der schon genannten königlichen Räte bleibt dann Paul Vörchtel, während Sebald Bemer nach Hause aufbricht, am 30. April wieder in Nürnberg eintrifft und von hier 10 zum Markgrafen Friedrich von Brandenburg geht, um ihm über die Vorgänge in Wien zu berichten (s. nr. 197). Die Berichte der Gesandten sind uns nicht, wie die Schwarzen- bergs zum Teil, erhalten, da der ganze Einlauf Nürnbergs verloren gegangen ist. Da- gegen haben wir die Weisungen, die seitens der Stadt an ihre Gesandten nach Wien ergingen (s. nrr. 81; 85; 87). Aus diesen Weisungen erfahren wir über die Korrespon- 15 denz zwischen Pfalzgraf Otto und Nürnberg bezüglich der Frankfurter Beschlüsse, über die Stellung Nürnbergs zum kurfürstlichen Landfriedensbunde (vgl. auch Einleitung zu lit. C), über die Intervention zu gunsten von Nürnberger Kaufleuten, die in Schlesien geschädigt sind, über die Verhandlungen wegen einer Einung zwischen Nürnberg und der Ritterschaft mit St. Georgen-Schild, an denen der damals am Hofe des Königs weilende Erbmarschall Haupt von Pappenheim beteiligt war, über die vorbauenden Maßnahmen des Nürnberger Rates gegen etwaige künftige Bedrohung der Freiheiten Nürnbergs durch die Fürsten. Uber den eigentlichen Zweck der Gesandtschaft, die Erlangung der Privilegien- bestätigung, ist in den Briefen des Rats nicht die Rede. Wir wissen jedoch, daß Paul Vörchtel am 3. Mai gegen Zahlung von 300 Ungarischen Gulden an die Kanzlei die Bestätigung der Privilegien unter dem königlichen Insiegel erhielt, die später durch eine solche unter dem Majestätssiegel ersetzt wurde 3. Auch der Schwäbische Städtebund plante, sich dem Vorgehen Frankfurts und Nürnbergs, von dem er gehört hatte, anzu- schließen (s. nrr. 79; 80; 84; 89; 90). Am 1. April ging man auf einer Tagung des Bundes darüber zu Rate, ob eine Gesandtschaft zur Beglückwünschung und zur Erlangung der Privilegienbestätigung an den neuen König zu schicken sei. Man war darüber im Zweifel, ob nicht das letztere vorläufig zurückzustellen sei, da der König noch nicht gekrönt sei und auch eine Privilegienbestätigung durch einen ungekrönten König nicht dieselbe Kraft habe wie die durch einen gekrönten vollzogene. Man sprach sich dahin aus, daß nicht jede Stadt des Bundes für sich, sondern der Bund als solcher zwei Gesandte schicken 35 solle, die zwei Städte des Bundes zu stellen hätten: Rotweil bat, eine dieser beiden Städte sein zu dürfen, da es wegen des Rotweiler königlichen Hofgerichts doch eine Bestätigung einholen und dann vermehrte Kosten aufwenden müsse. Der Bund der Bodenseestädte mit Ravensburg als Vorort wünschte sich an der Gesandtschaft zu beteiligen, es war aber in der Versammlung wenig Neigung darauf einzugehen. Bis zum 13. April, so wurde 40 beschlossen, sollte jede Stadt des Bundes Ulm wissen lassen, wie sie über die Sache denke (s. nr. 79). Die Mehrzahl erklärte sich einverstanden, daß die Gesandtschaft geschickt werde und daß Ulm und Rotweil die beiden Gesandten zu stellen hätten (s. nr. 84), nur Rotenburg o. T. meinte, auf einen Präzedenzfall bei der Wahl Sigmunds verweisend, die Gesandtschaft sei unnötig, da die Kurfürsten die Wahl noch nicht an- gabenregister von 1437-38 in Bibliothek des literar. Vereins zu Stuttgart 28, 94-95. 2 Das folgt daraus, daß Walter sofort nach der Wahl Frankfurt verlassen hat und nach nr. 196 artt. 9-12 zehn Wochen fort gewesen ist. 3 Vgl. S. 25 Anm. 6 und nr. 197, I am Schluß. 5 451 Der Kredenzbrief in Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe 3 nr. 31 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr.; dat. Wien sontag nach crewzez tag invencionis regni anno 1 ; Regest bei Janssen, Frankfurts Reichs- korrespondenz 1, 440 nr. 804; erwähnt von Konrad 50 von Weinsberg in seinem Einnahmen- und Aus-
Einleitung. 29 20 25 30 Albrecht beim Frankfurter Rate in Sachen der Jahressteuer und der Münze 1, und Ende Mai ist der Gesandte wieder daheim 2. Nürnberg schickte zwei Gesandte, Paulus Vörchtel und Sebald Bemer: am 21. März meldet Walther von Schwarzenberg die Absicht Nürnbergs, eine Gesandtschaft abzuordnen, am 9. April wird diese schon in Nürnberg am könig- lichen Hofe vermutet; bald nach Albrechts Ankunft in Wien will sie zugleich mit dem Frankfurter Gesandten wieder abreisen, offenbar, da sie wegen Albrechts Weigerung die Wahl anzunehmen keine Gelegenheit zur Ausrichtung ihrer Aufträge findet. Auf Zu- reden der schon genannten königlichen Räte bleibt dann Paul Vörchtel, während Sebald Bemer nach Hause aufbricht, am 30. April wieder in Nürnberg eintrifft und von hier 10 zum Markgrafen Friedrich von Brandenburg geht, um ihm über die Vorgänge in Wien zu berichten (s. nr. 197). Die Berichte der Gesandten sind uns nicht, wie die Schwarzen- bergs zum Teil, erhalten, da der ganze Einlauf Nürnbergs verloren gegangen ist. Da- gegen haben wir die Weisungen, die seitens der Stadt an ihre Gesandten nach Wien ergingen (s. nrr. 81; 85; 87). Aus diesen Weisungen erfahren wir über die Korrespon- 15 denz zwischen Pfalzgraf Otto und Nürnberg bezüglich der Frankfurter Beschlüsse, über die Stellung Nürnbergs zum kurfürstlichen Landfriedensbunde (vgl. auch Einleitung zu lit. C), über die Intervention zu gunsten von Nürnberger Kaufleuten, die in Schlesien geschädigt sind, über die Verhandlungen wegen einer Einung zwischen Nürnberg und der Ritterschaft mit St. Georgen-Schild, an denen der damals am Hofe des Königs weilende Erbmarschall Haupt von Pappenheim beteiligt war, über die vorbauenden Maßnahmen des Nürnberger Rates gegen etwaige künftige Bedrohung der Freiheiten Nürnbergs durch die Fürsten. Uber den eigentlichen Zweck der Gesandtschaft, die Erlangung der Privilegien- bestätigung, ist in den Briefen des Rats nicht die Rede. Wir wissen jedoch, daß Paul Vörchtel am 3. Mai gegen Zahlung von 300 Ungarischen Gulden an die Kanzlei die Bestätigung der Privilegien unter dem königlichen Insiegel erhielt, die später durch eine solche unter dem Majestätssiegel ersetzt wurde 3. Auch der Schwäbische Städtebund plante, sich dem Vorgehen Frankfurts und Nürnbergs, von dem er gehört hatte, anzu- schließen (s. nrr. 79; 80; 84; 89; 90). Am 1. April ging man auf einer Tagung des Bundes darüber zu Rate, ob eine Gesandtschaft zur Beglückwünschung und zur Erlangung der Privilegienbestätigung an den neuen König zu schicken sei. Man war darüber im Zweifel, ob nicht das letztere vorläufig zurückzustellen sei, da der König noch nicht gekrönt sei und auch eine Privilegienbestätigung durch einen ungekrönten König nicht dieselbe Kraft habe wie die durch einen gekrönten vollzogene. Man sprach sich dahin aus, daß nicht jede Stadt des Bundes für sich, sondern der Bund als solcher zwei Gesandte schicken 35 solle, die zwei Städte des Bundes zu stellen hätten: Rotweil bat, eine dieser beiden Städte sein zu dürfen, da es wegen des Rotweiler königlichen Hofgerichts doch eine Bestätigung einholen und dann vermehrte Kosten aufwenden müsse. Der Bund der Bodenseestädte mit Ravensburg als Vorort wünschte sich an der Gesandtschaft zu beteiligen, es war aber in der Versammlung wenig Neigung darauf einzugehen. Bis zum 13. April, so wurde 40 beschlossen, sollte jede Stadt des Bundes Ulm wissen lassen, wie sie über die Sache denke (s. nr. 79). Die Mehrzahl erklärte sich einverstanden, daß die Gesandtschaft geschickt werde und daß Ulm und Rotweil die beiden Gesandten zu stellen hätten (s. nr. 84), nur Rotenburg o. T. meinte, auf einen Präzedenzfall bei der Wahl Sigmunds verweisend, die Gesandtschaft sei unnötig, da die Kurfürsten die Wahl noch nicht an- gabenregister von 1437-38 in Bibliothek des literar. Vereins zu Stuttgart 28, 94-95. 2 Das folgt daraus, daß Walter sofort nach der Wahl Frankfurt verlassen hat und nach nr. 196 artt. 9-12 zehn Wochen fort gewesen ist. 3 Vgl. S. 25 Anm. 6 und nr. 197, I am Schluß. 5 451 Der Kredenzbrief in Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe 3 nr. 31 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr.; dat. Wien sontag nach crewzez tag invencionis regni anno 1 ; Regest bei Janssen, Frankfurts Reichs- korrespondenz 1, 440 nr. 804; erwähnt von Konrad 50 von Weinsberg in seinem Einnahmen- und Aus-
Strana 30
30 Wahltag zu Frankfurt März 1438. gezeigt und nicht zur Huldigung vor dem neuen König aufgefordert hätten (s. nr. 80). Ulm teilte diese abweichende Ansicht Rotenburgs den übrigen Städten des Bundes mit zugleich mit der Aufforderung, bis zum 1. Mai Nachricht zu geben, wie sie darüber dächten: es sei wohl zu überlegen, daß es ihnen Ungnade bei König und Kurfürsten eintragen würde, sowohl wenn sie zu früh als wenn sie zu spät schicken würden (s. nr. 84). Die Mehr- zahl der Städte blieb bei der ersten Entscheidung: wegen der Privilegienbestätigung sollte die Gesandtschaft sich nach dem Beispiel anderer Herren und Städte richten. Am 26. Mai sollte die Gesandtschaft von Ulm abgehen (s. nr. 89). Inzwischen wurde dem Rat zu Ulm die Annahme der Wahl durch König Albrecht von Kaufleuten, die aus Wien kamen, gemeldet, zugleich mit der Nachricht, daß die Kurfürsten dem neuen König für seine 10 Krönung zwei Jahre Frist gegeben hätten. Es ist bezeichnend, daß der Rat sofort wieder eine teuflische Tücke der Kurfürsten dahinter witterte: der Aufschub könnte dem König gewährt sein, damit die Kurfürsten die Zwischenzeit zum Schaden der Städte ausnutzen könnten, deren Privilegien, so wird man wohl im Sinne des Ulmer Rates ergänzen dürfen, der König vor seiner Krönung nicht bestätigen würde. Ulm möchte deshalb, um jeden 15 Anlaß zu königlicher Ungnade zu vermeiden, die Gesandtschaft angewiesen wissen, gegebenenfalls dem Beispiel anderer zu folgen und dem König im Namen des Bundes eine Ehrung zu überreichen. Es bat daher die Städte, bis zum 28. Mai darüber zu ent- scheiden und Ulm in Kenntnis zu setzen (s. nr. 90). Die Antwort der Städte erfahren wir nicht. Die Gesandtschaft selbst wurde ausgefertigt, mußste aber wegen Unsicherheit 20 der Straßen wieder umkehren. Erst im Juli wurde sie aufs neue abgeordnet, um jetzt zunächst zum Nürnberger Reichstag und dann erst zum König zu gehen. Konstanz, das damals weder dem Schwäbischen Städtebunde noch dem Bodenseebunde angeschlossen war, wählte am 12. Mai, um die Privilegienbestätigung zu erwirken, zwei Gesandte zum König, die am 25. Mai ihre Reise antraten 1. Ende April oder Anfang Mai berieten 25 die Elsässischen Reichsstädte zu Schlettstadt über eine gemeinsame Gesandtschaft an den König. Mitte Mai wurde jedoch die Gesandtschaft vertagt bis in den Juni, es scheint aber, daß auch dann wieder, unmittelbar vor dem geplanten Aufbruch der Ge- sandten, eine Verzögerung eingetreten ist (s. nr. 198 artt. 2-4). In Basel hat man schon in der zweiten Hälfte des März eine Gesandtschaft geplant; aber noch in der ersten so Juniwoche berät man darüber, denkt aber jetzt auch daran, der Gesandtschaft eine Schen- kung an den König mitzugeben 2. Uber die Absicht, wie es scheint, der mittelrheini- schen Freistädte, am 18. Mai sich in Koblenz über eine Gesandtschaft zu beraten, die dem König die Gebrechen der Städte vorstellen und den Plänen der Fürsten entgegen- wirken sollte, berichtet unsere nr. 88. Von Interesse ist die in ihr zum Ausdruck s5 kommende Hoffnung auf Albrecht und die Freude über seine Wahl. Leider haben wir die Vorlage des Stückes nicht wieder auffinden können und sind daher gezwungen, es lediglich in der Form, wie Janssen in seiner „Frankfurter Reichskorrespondenz" es mit- geteilt hat, zur Kenntnis zu bringen. e. Verhalten auswärtiger Müchte zur Wahl K. Albrechts nr. 92�101. Die in dieser Abteilung zusammengestellten Kundgebungen zum Tode Kaiser Sig- munds und zur Wahl König Albrechts rühren von fremden Mächten her, die in den verschiedenartigsten Beziehungen zum Reiche standen: die einen, wie Florenz und Mai- land, sind Bestandteile des Reiches, die anderen, wie Venedig und Frankreich, erkennen nur für gewisse Gebiete die Oberhoheit des Reiches an, noch andere, wie England und 45 2 Laut Notizen in Basel Staats-A. Öffnungsbuch I 1 Laut Notizen in Konstanz Stadt-A. Ratsbuch 1438-1439, p. 3, 8; 5, 12; 11, 11; 11, 4 nott. chart. 1432-1439 p. 505 nott. chart. coaevae mit dem Da- соаегас. tum 1438 secunda zilicet ipsa die Pancrazii bzw. montag vor pfingsten. 40
30 Wahltag zu Frankfurt März 1438. gezeigt und nicht zur Huldigung vor dem neuen König aufgefordert hätten (s. nr. 80). Ulm teilte diese abweichende Ansicht Rotenburgs den übrigen Städten des Bundes mit zugleich mit der Aufforderung, bis zum 1. Mai Nachricht zu geben, wie sie darüber dächten: es sei wohl zu überlegen, daß es ihnen Ungnade bei König und Kurfürsten eintragen würde, sowohl wenn sie zu früh als wenn sie zu spät schicken würden (s. nr. 84). Die Mehr- zahl der Städte blieb bei der ersten Entscheidung: wegen der Privilegienbestätigung sollte die Gesandtschaft sich nach dem Beispiel anderer Herren und Städte richten. Am 26. Mai sollte die Gesandtschaft von Ulm abgehen (s. nr. 89). Inzwischen wurde dem Rat zu Ulm die Annahme der Wahl durch König Albrecht von Kaufleuten, die aus Wien kamen, gemeldet, zugleich mit der Nachricht, daß die Kurfürsten dem neuen König für seine 10 Krönung zwei Jahre Frist gegeben hätten. Es ist bezeichnend, daß der Rat sofort wieder eine teuflische Tücke der Kurfürsten dahinter witterte: der Aufschub könnte dem König gewährt sein, damit die Kurfürsten die Zwischenzeit zum Schaden der Städte ausnutzen könnten, deren Privilegien, so wird man wohl im Sinne des Ulmer Rates ergänzen dürfen, der König vor seiner Krönung nicht bestätigen würde. Ulm möchte deshalb, um jeden 15 Anlaß zu königlicher Ungnade zu vermeiden, die Gesandtschaft angewiesen wissen, gegebenenfalls dem Beispiel anderer zu folgen und dem König im Namen des Bundes eine Ehrung zu überreichen. Es bat daher die Städte, bis zum 28. Mai darüber zu ent- scheiden und Ulm in Kenntnis zu setzen (s. nr. 90). Die Antwort der Städte erfahren wir nicht. Die Gesandtschaft selbst wurde ausgefertigt, mußste aber wegen Unsicherheit 20 der Straßen wieder umkehren. Erst im Juli wurde sie aufs neue abgeordnet, um jetzt zunächst zum Nürnberger Reichstag und dann erst zum König zu gehen. Konstanz, das damals weder dem Schwäbischen Städtebunde noch dem Bodenseebunde angeschlossen war, wählte am 12. Mai, um die Privilegienbestätigung zu erwirken, zwei Gesandte zum König, die am 25. Mai ihre Reise antraten 1. Ende April oder Anfang Mai berieten 25 die Elsässischen Reichsstädte zu Schlettstadt über eine gemeinsame Gesandtschaft an den König. Mitte Mai wurde jedoch die Gesandtschaft vertagt bis in den Juni, es scheint aber, daß auch dann wieder, unmittelbar vor dem geplanten Aufbruch der Ge- sandten, eine Verzögerung eingetreten ist (s. nr. 198 artt. 2-4). In Basel hat man schon in der zweiten Hälfte des März eine Gesandtschaft geplant; aber noch in der ersten so Juniwoche berät man darüber, denkt aber jetzt auch daran, der Gesandtschaft eine Schen- kung an den König mitzugeben 2. Uber die Absicht, wie es scheint, der mittelrheini- schen Freistädte, am 18. Mai sich in Koblenz über eine Gesandtschaft zu beraten, die dem König die Gebrechen der Städte vorstellen und den Plänen der Fürsten entgegen- wirken sollte, berichtet unsere nr. 88. Von Interesse ist die in ihr zum Ausdruck s5 kommende Hoffnung auf Albrecht und die Freude über seine Wahl. Leider haben wir die Vorlage des Stückes nicht wieder auffinden können und sind daher gezwungen, es lediglich in der Form, wie Janssen in seiner „Frankfurter Reichskorrespondenz" es mit- geteilt hat, zur Kenntnis zu bringen. e. Verhalten auswärtiger Müchte zur Wahl K. Albrechts nr. 92�101. Die in dieser Abteilung zusammengestellten Kundgebungen zum Tode Kaiser Sig- munds und zur Wahl König Albrechts rühren von fremden Mächten her, die in den verschiedenartigsten Beziehungen zum Reiche standen: die einen, wie Florenz und Mai- land, sind Bestandteile des Reiches, die anderen, wie Venedig und Frankreich, erkennen nur für gewisse Gebiete die Oberhoheit des Reiches an, noch andere, wie England und 45 2 Laut Notizen in Basel Staats-A. Öffnungsbuch I 1 Laut Notizen in Konstanz Stadt-A. Ratsbuch 1438-1439, p. 3, 8; 5, 12; 11, 11; 11, 4 nott. chart. 1432-1439 p. 505 nott. chart. coaevae mit dem Da- соаегас. tum 1438 secunda zilicet ipsa die Pancrazii bzw. montag vor pfingsten. 40
Strana 31
Einleitung. 31 Kastilien, sind durch kein staatsrechtliches Band an das Reich geknüpft. Nach diesem Gesichtspunkt und nicht wie üblich nach der chronologischen Aufeinanderfolge haben wir die Wiedergabe des Materials anordnen müssen, um die Auseinanderreißtung zusammen- gehöriger Stücke zu vermeiden. Florens schickte auf die Nachricht von der Wahl ein Glückwunschschreiben an König Albrecht, sich seinem Schutze empfehlend: bezeichnend ist, daß es in den Mittel- punkt seiner ganz allgemein gehaltenen Betrachtungen den Gedanken stellt, daß Albrecht ausersehen sei, die zerrissene Christenheit gegen die Ungläubigen zu einen (s. nr. 92). Zwei Tage später wählte es drei Gesandte zum König, die vielleicht auch die Uberbringer 10 des Glückwunschschreibens sein sollten. Die Abreise der Gesandtschaft wurde indes ver- schoben, erst am 6. Oktober wurden ihr Instruktionen erteilt, aber auch dann noch wurde der Aufbruch immer wieder verzögert, und wir werden später sehen, daß die Gesandten wahrscheinlich erst in Deutschland eintrafen zu der Zeit, da König Albrecht im Feld- zuge gegen die Türken einer tückischen Krankheit erlag. Die Instruktionen, die nicht 15 ganz ohne Interesse sind für die Erkenntnis der diplomatischen Verkehrsformen der Zeit, weisen die Gesandten an, das Volk von Florenz als die ergebenen Söhne und Diener des Reichs und königlicher Majestät zu empfehlen, den König zur Wahl zu beglückwünschen, jedem Eingehen auf Einzelheiten politischer Natur aber mit der Berufung auf ihre In- kompetenz aus dem Wege zu gehen; nur wenn man auf die Wahl eines dritten Ortes für 20 das Konzil zu sprechen käme, sollen sie das Interesse ihrer Stadt wahrnehmen. Von der Bitte um Bestätigung der Privilegien, wie sie zuletzt noch nach Sigmunds Kaiserkrönung erfolgt war, ist keine Rede (s. nr. 93). Anders der Herzog von Mailand, der am 14. Juli drei Gesandten Vollmacht erteilte, bei König Albrecht um Bestätigung der Privilegien nachzusuchen und den Treueid 25 in seinem Namen zu leisten (s. nr. 94). Von der Ausführung des Auftrages verlautet jedoch nichts. Am 16. Mai gab Venedig Anweisungen an zwei Gesandte, die auf Anregung Kardinal Cesarinis schon zu Anfang März gewählt waren, um König Albrecht zur Erlangung der Ungarischen Krone zu beglückwünschen: jetzt wurde ihr Auftrag natür- 3o lich erweitert. Die Gesandten sollen König und Königin den Glückwunsch der Republik zur Erlangung dreier Reiche aussprechen, für den Fall des Romzuges freien Durchgang durch Venetianisches Gebiet und jede mögliche Unterstützung seitens des Venetianischen Staates gewährleisten, die bei der Verleihung des Reichsvikariats übernommenen Ver- pflichtungen ausführen; sie sollen die Vertrauten des Königs und vor allem Kaspar Schlick aufsuchen und mit letzterem gewisse Fragen, die mit dem Reichsvikariat Venedigs über Italienisches Reichsgebiet in Verbindung standen und schon früher verhandelt waren, zum Abschluß bringen; sie sollen es dagegen vermeiden, sich auf Erörterung sonstiger politischer Angelegenheiten, namentlich der Dalmatinischen Frage, einzulassen, vielmehr ihre Inkompetenz vorschützen (s. nr. 95). Auch von dieser Gesandtschaft hören wir weiter- 40 hin nichts mehr. König Karl VII von Frankreich schickte im Juni von der Versammlung zu Bourges aus, die durch die Pragmatische Sanktion berühmt geworden ist, den Magister Jean de Werdes gen. Lescot an den Römischen König zur Beglückwünschung und Ver- sicherung seiner Freundschaft. Abgeschen von der Bitte um Extrahierung eines könig- 45 lichen Urteilsspruches aus den Registern Kaiser Sigmunds, der in einem Streit zwischen dem Prinzen von Orange und dem Dauphin benötigt wurde, hatte der Gesandte aber noch wichtigere Aufträge. Die Politik Frankreichs im Kirchenstreit hatte eine Schwenkung vollzogen: als nach dem Scheitern der Mission der Konzilsgesandten in Konstantinopel feststand, daß der Plan, das Konzil nach Avignon zu verlegen und da- 50 durch in der Folge auch das Papsttum wieder unter Französischen Einfluß zu bringen, 35
Einleitung. 31 Kastilien, sind durch kein staatsrechtliches Band an das Reich geknüpft. Nach diesem Gesichtspunkt und nicht wie üblich nach der chronologischen Aufeinanderfolge haben wir die Wiedergabe des Materials anordnen müssen, um die Auseinanderreißtung zusammen- gehöriger Stücke zu vermeiden. Florens schickte auf die Nachricht von der Wahl ein Glückwunschschreiben an König Albrecht, sich seinem Schutze empfehlend: bezeichnend ist, daß es in den Mittel- punkt seiner ganz allgemein gehaltenen Betrachtungen den Gedanken stellt, daß Albrecht ausersehen sei, die zerrissene Christenheit gegen die Ungläubigen zu einen (s. nr. 92). Zwei Tage später wählte es drei Gesandte zum König, die vielleicht auch die Uberbringer 10 des Glückwunschschreibens sein sollten. Die Abreise der Gesandtschaft wurde indes ver- schoben, erst am 6. Oktober wurden ihr Instruktionen erteilt, aber auch dann noch wurde der Aufbruch immer wieder verzögert, und wir werden später sehen, daß die Gesandten wahrscheinlich erst in Deutschland eintrafen zu der Zeit, da König Albrecht im Feld- zuge gegen die Türken einer tückischen Krankheit erlag. Die Instruktionen, die nicht 15 ganz ohne Interesse sind für die Erkenntnis der diplomatischen Verkehrsformen der Zeit, weisen die Gesandten an, das Volk von Florenz als die ergebenen Söhne und Diener des Reichs und königlicher Majestät zu empfehlen, den König zur Wahl zu beglückwünschen, jedem Eingehen auf Einzelheiten politischer Natur aber mit der Berufung auf ihre In- kompetenz aus dem Wege zu gehen; nur wenn man auf die Wahl eines dritten Ortes für 20 das Konzil zu sprechen käme, sollen sie das Interesse ihrer Stadt wahrnehmen. Von der Bitte um Bestätigung der Privilegien, wie sie zuletzt noch nach Sigmunds Kaiserkrönung erfolgt war, ist keine Rede (s. nr. 93). Anders der Herzog von Mailand, der am 14. Juli drei Gesandten Vollmacht erteilte, bei König Albrecht um Bestätigung der Privilegien nachzusuchen und den Treueid 25 in seinem Namen zu leisten (s. nr. 94). Von der Ausführung des Auftrages verlautet jedoch nichts. Am 16. Mai gab Venedig Anweisungen an zwei Gesandte, die auf Anregung Kardinal Cesarinis schon zu Anfang März gewählt waren, um König Albrecht zur Erlangung der Ungarischen Krone zu beglückwünschen: jetzt wurde ihr Auftrag natür- 3o lich erweitert. Die Gesandten sollen König und Königin den Glückwunsch der Republik zur Erlangung dreier Reiche aussprechen, für den Fall des Romzuges freien Durchgang durch Venetianisches Gebiet und jede mögliche Unterstützung seitens des Venetianischen Staates gewährleisten, die bei der Verleihung des Reichsvikariats übernommenen Ver- pflichtungen ausführen; sie sollen die Vertrauten des Königs und vor allem Kaspar Schlick aufsuchen und mit letzterem gewisse Fragen, die mit dem Reichsvikariat Venedigs über Italienisches Reichsgebiet in Verbindung standen und schon früher verhandelt waren, zum Abschluß bringen; sie sollen es dagegen vermeiden, sich auf Erörterung sonstiger politischer Angelegenheiten, namentlich der Dalmatinischen Frage, einzulassen, vielmehr ihre Inkompetenz vorschützen (s. nr. 95). Auch von dieser Gesandtschaft hören wir weiter- 40 hin nichts mehr. König Karl VII von Frankreich schickte im Juni von der Versammlung zu Bourges aus, die durch die Pragmatische Sanktion berühmt geworden ist, den Magister Jean de Werdes gen. Lescot an den Römischen König zur Beglückwünschung und Ver- sicherung seiner Freundschaft. Abgeschen von der Bitte um Extrahierung eines könig- 45 lichen Urteilsspruches aus den Registern Kaiser Sigmunds, der in einem Streit zwischen dem Prinzen von Orange und dem Dauphin benötigt wurde, hatte der Gesandte aber noch wichtigere Aufträge. Die Politik Frankreichs im Kirchenstreit hatte eine Schwenkung vollzogen: als nach dem Scheitern der Mission der Konzilsgesandten in Konstantinopel feststand, daß der Plan, das Konzil nach Avignon zu verlegen und da- 50 durch in der Folge auch das Papsttum wieder unter Französischen Einfluß zu bringen, 35
Strana 32
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 32 nicht durchführbar sei, da gab Karl VII die einseitige Begünstigung des Konzils auf und gefiel sich nun auch seinerseits in der Rolle des Vermittlers. Dadurch aber war im Gegensatz zu der vorhergehenden Phase, in der Kaiser Sigmund die Französische Politik hatte bekämpfen müssen, nunmehr eine Gemeinschaft der Interessen entstanden, die der Gesandte König Albrecht gegenüber zum Ausdruck zu bringen hatte. Ein anderer Auftrag betraf ein altes Ziel Französischer Expansionspolitik. Zu Ende des 13. Jahrhunderts und bis in die Mitte des 14. hinein hatten die Französischen Könige wie- derholt versucht, auf die schnellste und gründlichste Weise in den Besitz der alten Burgundischen Lande mit ihren wichtigen Alpenpässen zu gelangen, nämlich durch die vertragsmäßige Einwilligung des Reiches in die vollständige Abtretung des Königreiches 10 Arelat an die Französische Krone oder an einen Prinzen des königlichen Hauses von Frankreich. Als diese Bestrebungen sich als unausführbar erwiesen, stimmte man die Ansprüche etwas herab und versuchte auf anderem Wege zum Ziel zu gelangen. Und damit hatte man schließlich Erfolg: Kaiser Karl IV ernannte in seinem letzten Lebens- jahre, 1378, gegen Konzessionen in der östlichen Politik den Dauphin zum Reichsvikar 15 im Königreich Arelat mit Ausnahme Savoyens, und König Wenzel bestätigte diese Er- nennung. Seine Nachfolger Ruprecht und Sigmund haben jedoch, ihrer ganzen anti- französischen Politik entsprechend, die Ernennung nicht erneuert. Erst in den letzten Jahren Sigmunds scheint die Angelegenheit aufs neue verhandelt zu sein, ohne daß ein Abschluß erzielt worden wäre. Jetzt nun wollte man den Thronwechsel benutzen, um 20 aufs neue in den Besitz des Reichsvikariats zu gelangen 1, und der Gesandte hatte deshalb den Versuch zu machen, wenn möglich, die für ewige Zeiten gültige Ernennung des jedesmaligen Dauphin zum Reichsvikar zu erwirken; wenn das aber nicht durchzusetzen war, dann sollte wenigstens die Ernennung sich bis auf den dritten oder zweiten Nach- folger des jetzigen Dauphin erstrecken (s. nrr. 96 und 97). Diese Mission des Jean de 25 Werdes sollte nach Französischem Wunsche unterstützt werden durch Herzog Friedrich den Alteren von Österreich, Grafen von Tirol, der seit 1427, namentlich aber seit dem Vertrage von 1430 in engsten Beziehungen zu Karl VII stand: beide Könige, so wurde von Französischer Seite dem Herzog nahegelegt, sollten ein Bündnis eingehen, das auch das ganze Haus Österreich in sich schlösse, auf einem vom Römischen Könige zu be- 30 stimmenden Tage sollte dieses Bündnis feierlich besiegelt und in gemeinsamem Vor- gehen gegenüber Papst und Konzil sollte es zunächst zum Ausdruck kommen (s. nr. 98). Ob Herzog Friedrich diesem Ansuchen entsprochen hat, haben wir nicht ermitteln können. Auf die Mission des Jean de Werdes werden wir bei späterer Gelegenheit noch zurück- zukommen haben. In ähnlicher Weise war man in England eifrig bemüht, in dem künftigen Rö- mischen Könige einen Bundesgenossen, natürlich gegen Frankreich, zu gewinnen: man brauchte dabei ja nur an das langjährige Bündnis zwischen dem verstorbenen Kaiser und den Englischen Königen anzuknüpfen. Auf die Kunde vom Tode Kaiser Sigmunds wurde Ende Januar, wahrscheinlich am 29., im geheimen Rate des Königs beschlossen, an 40 die Kurfürsten zu schreiben und sie unter Berufung auf das zwischen ihnen und dem König bestehende Bündnis2 zu bitten, keinen Feind des Königs zum „Kaiser" zu wählen (s. nr. 99 Anm.). Wir haben das Schreiben nicht gefunden; daß es abgegangen ist, wird in dem Protokoll über die Sitzung des geheimen Rates vom 12. Mai ausdrücklich erwähnt 3. zu Canterbury zwischen König Sigmund und König 50 Heinrich V am 15. August 1416 geschlossene Bünd- nis bestätigt (vgl. RTA. 7 nr. 228). 3 Vgl. Proceedings and ordinances of the privy council of England, ed. by Nicolas, 5, 96 Anm. 1 und 97. 5 35 1 Dadurch widerlegt sich die Meinung Fourniers, Le royaume d'Arles S. 514, daß Frankreich nach 1435 kein großes Gewicht mehr auf das im 14. Jahr- hundert so lebhaft erstrebte Reichsvikariat gelegt habe. 2 Die Kurfürsten hatten am 2. Mai 1417 das 50
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 32 nicht durchführbar sei, da gab Karl VII die einseitige Begünstigung des Konzils auf und gefiel sich nun auch seinerseits in der Rolle des Vermittlers. Dadurch aber war im Gegensatz zu der vorhergehenden Phase, in der Kaiser Sigmund die Französische Politik hatte bekämpfen müssen, nunmehr eine Gemeinschaft der Interessen entstanden, die der Gesandte König Albrecht gegenüber zum Ausdruck zu bringen hatte. Ein anderer Auftrag betraf ein altes Ziel Französischer Expansionspolitik. Zu Ende des 13. Jahrhunderts und bis in die Mitte des 14. hinein hatten die Französischen Könige wie- derholt versucht, auf die schnellste und gründlichste Weise in den Besitz der alten Burgundischen Lande mit ihren wichtigen Alpenpässen zu gelangen, nämlich durch die vertragsmäßige Einwilligung des Reiches in die vollständige Abtretung des Königreiches 10 Arelat an die Französische Krone oder an einen Prinzen des königlichen Hauses von Frankreich. Als diese Bestrebungen sich als unausführbar erwiesen, stimmte man die Ansprüche etwas herab und versuchte auf anderem Wege zum Ziel zu gelangen. Und damit hatte man schließlich Erfolg: Kaiser Karl IV ernannte in seinem letzten Lebens- jahre, 1378, gegen Konzessionen in der östlichen Politik den Dauphin zum Reichsvikar 15 im Königreich Arelat mit Ausnahme Savoyens, und König Wenzel bestätigte diese Er- nennung. Seine Nachfolger Ruprecht und Sigmund haben jedoch, ihrer ganzen anti- französischen Politik entsprechend, die Ernennung nicht erneuert. Erst in den letzten Jahren Sigmunds scheint die Angelegenheit aufs neue verhandelt zu sein, ohne daß ein Abschluß erzielt worden wäre. Jetzt nun wollte man den Thronwechsel benutzen, um 20 aufs neue in den Besitz des Reichsvikariats zu gelangen 1, und der Gesandte hatte deshalb den Versuch zu machen, wenn möglich, die für ewige Zeiten gültige Ernennung des jedesmaligen Dauphin zum Reichsvikar zu erwirken; wenn das aber nicht durchzusetzen war, dann sollte wenigstens die Ernennung sich bis auf den dritten oder zweiten Nach- folger des jetzigen Dauphin erstrecken (s. nrr. 96 und 97). Diese Mission des Jean de 25 Werdes sollte nach Französischem Wunsche unterstützt werden durch Herzog Friedrich den Alteren von Österreich, Grafen von Tirol, der seit 1427, namentlich aber seit dem Vertrage von 1430 in engsten Beziehungen zu Karl VII stand: beide Könige, so wurde von Französischer Seite dem Herzog nahegelegt, sollten ein Bündnis eingehen, das auch das ganze Haus Österreich in sich schlösse, auf einem vom Römischen Könige zu be- 30 stimmenden Tage sollte dieses Bündnis feierlich besiegelt und in gemeinsamem Vor- gehen gegenüber Papst und Konzil sollte es zunächst zum Ausdruck kommen (s. nr. 98). Ob Herzog Friedrich diesem Ansuchen entsprochen hat, haben wir nicht ermitteln können. Auf die Mission des Jean de Werdes werden wir bei späterer Gelegenheit noch zurück- zukommen haben. In ähnlicher Weise war man in England eifrig bemüht, in dem künftigen Rö- mischen Könige einen Bundesgenossen, natürlich gegen Frankreich, zu gewinnen: man brauchte dabei ja nur an das langjährige Bündnis zwischen dem verstorbenen Kaiser und den Englischen Königen anzuknüpfen. Auf die Kunde vom Tode Kaiser Sigmunds wurde Ende Januar, wahrscheinlich am 29., im geheimen Rate des Königs beschlossen, an 40 die Kurfürsten zu schreiben und sie unter Berufung auf das zwischen ihnen und dem König bestehende Bündnis2 zu bitten, keinen Feind des Königs zum „Kaiser" zu wählen (s. nr. 99 Anm.). Wir haben das Schreiben nicht gefunden; daß es abgegangen ist, wird in dem Protokoll über die Sitzung des geheimen Rates vom 12. Mai ausdrücklich erwähnt 3. zu Canterbury zwischen König Sigmund und König 50 Heinrich V am 15. August 1416 geschlossene Bünd- nis bestätigt (vgl. RTA. 7 nr. 228). 3 Vgl. Proceedings and ordinances of the privy council of England, ed. by Nicolas, 5, 96 Anm. 1 und 97. 5 35 1 Dadurch widerlegt sich die Meinung Fourniers, Le royaume d'Arles S. 514, daß Frankreich nach 1435 kein großes Gewicht mehr auf das im 14. Jahr- hundert so lebhaft erstrebte Reichsvikariat gelegt habe. 2 Die Kurfürsten hatten am 2. Mai 1417 das 50
Strana 33
Einleitung. 33 Der Bote König Heinrichs VI, der auf dem Wahltage zugegen war, wird es den Kur- fürsten überbracht haben, zugleich mit einem anderen, gleichfalls nicht aufgefundenen Schreiben seines Herrn in Sachen des Kirchenstreites (s. nrr. 145 u. 150 artt. 6 u. 16). Dagegen ist uns ein Schreiben des Königs von England an den Erzbischof von Köln 5 vom 20. Februar erhalten, das wir im Auszug nach dem Druck in Thomas Bekyntons Official correspondance wiedergegeben haben (nr. 99): in ihm ist die Berufung auf das Bündnis zwischen dem Englischen König und den Kurfürsten weggefallen und der Ver- such, wenn auch noch so zurückhaltend die Wahl des Römischen Königs zu beeinflussen, ersetzt durch die ganz unverfängliche Bitte, den neuen König dem alten Bündnis seines Vorgängers mit England geneigt zu machen. An demselben Tage, an dem jener Beschluß über das Schreiben an die Kurfürsten gefaßt wurde, kam der geheime Rat überein, eine Ge- sandtschaft an den Herzog von Österreich zu schicken, um ihm die Verleihung des Hosen- bandordens mitzuteilen und ihm eine politische und verwandtschaftliche Verbindung mit König Heinrich vorzuschlagen (s. nr. 99 Anm.). Am 11. Februar wurde die Gesandtschaft Stephan Zingel übertragen 1, dessen Instruktionen zwar wiederholt kurz erwähnt werden2, uns aber nicht erhalten sind, und an demselben Tage, von dem der Brief des Königs an den Erzbischof von Köln datiert ist, am 20. Februar, wurde dem Gesandten seine Be- glaubigung ausgestellt (s. nr. 99 Anm.). Zugleich war auch schon am 11. Februar bestimmt worden, daß ein Rhodeserritter und Magister Adam Moleyns nach Aachen gehen sollten, 20 um den „Kaiser" bei seinem Kommen zu begrüßens, ein Beschluß, der dann in der Folge, an einem unbestimmten Datum, nochmals wiederholt wurde 4. Man geht wohl mit der An- nahme nicht fehl, daß man in England den Schwiegersohn Kaiser Sigmunds 5, des lang- jährigen Verbündeten, dringend als dessen Nachfolger gewünscht hat. Die Nachricht, daß König Albrecht gewählt sei, wurde König Heinrich von den 25 Kurfürsten mitgeteilt €: nach dem Eingang unserer nr. 169 scheint es, daß dieses Schreiben identisch ist mit unserer nr. 145. Die Sitzung des geheimen Rates zu Westminster am 12. Mai7 war infolge dieser Kunde zum größten Teile mit Beratungen darüber aus- gefüllt, welche Haltung man dem neuen Römischen Könige gegenüber einnehmen solle. Wir haben über diese Sitzung zwei protokollartige Aufzeichnungens, die in Einzelheiten von so cinander abweichen und wegen ihres notizenhaften Charakters oft schwer verständlich sind. Ihr Inhalt jedoch ist in der Hauptsache folgender. Die Kurfürsten sollen sei- tens des Königs von England zu der einmütigen und glücklichen Wahl des neuen Ober- hauptes des Reiches beglückwünscht werden: ob das Schreiben an das Kurfürstenkolleg in 10 15 1 Vgl. ebd. S. 89. 35 2 Vgl. ebd. S. 96 und 97. 3 Vgl. ebd. S. 89. Vgl. ebd. S. 91. 5 Am 5. Februar wurde vom geheimen Rat be- schlossen, daß in allen Kathedralkirchen von Eng- 40 land und Wales die Exequien Kaiser Sigmunds feierlich begangen werden sollten; der König selbst sollte die Feier in St. Paul am moneday next after saint Georges day [April 28] durch scine Anwesen- heit auszeichnen (vgl. Proceedings a. a. O. S. 88 und Vorwort S. XXIX und Hagemann, Die Be- ziehungen Deutschlands zu England seit dem Ver- trage von Canterbury vom 15. August 1416 bis zu Kaiser Sigmunds Tode S. 54). 6 Vgl. Proceedings a. a. O. S. 97. 7In Proceedings a. a. O. S. 96 fehlt in der ersten der beiden in folgender Anm. erwähnten Auf- zeichnungen — die zweite ist gans undatiert — das Tagesdatum. Aber es wird in ihr mit den Deutsche Reichstags-Akten XIII. 45 50 Worten: To morow with the king auf eine Sitzung des geheimen Rates, die am folgenden Tage in Gegenwart des Königs stattfinden soll, verwiesen. Die Protokollaufzeichnung über diese Sitzung aber, die zudem in der handschriftlichen Vorlage un- mittelbar auf jene erste, des Tagesdatums entbeh- rende Aufzeichnung folgt und die in dieser auf- gezeichneten Beratungen yesterday vor sich gegangen sein läßt, ist vom 13. Mai datiert. Daher ergibt sich für die im Text besprochene Sitzung das Datum des 12. Mai. 8 Das Verhältnis zwischen den beiden Protokollen über die Sitzung ſvom 12. Mai] (vgl. Proceedings a. a. O. S. 96-98 und S. 96 Anm. 1) ist nicht klar. Es scheint fast, als ob die in der Anm. mit- geteilte Aufzeichnung mit der Uberschrift Mandanda. aber ohne das sonst meistens zu Beginn des Pro- tokolls gegebene Verzeichnis der Teilnehmer an der Sitzung eine berichtigende Bearbeitung des ur- sprünglichen, im Text gedruckten Protokolls ist. 5
Einleitung. 33 Der Bote König Heinrichs VI, der auf dem Wahltage zugegen war, wird es den Kur- fürsten überbracht haben, zugleich mit einem anderen, gleichfalls nicht aufgefundenen Schreiben seines Herrn in Sachen des Kirchenstreites (s. nrr. 145 u. 150 artt. 6 u. 16). Dagegen ist uns ein Schreiben des Königs von England an den Erzbischof von Köln 5 vom 20. Februar erhalten, das wir im Auszug nach dem Druck in Thomas Bekyntons Official correspondance wiedergegeben haben (nr. 99): in ihm ist die Berufung auf das Bündnis zwischen dem Englischen König und den Kurfürsten weggefallen und der Ver- such, wenn auch noch so zurückhaltend die Wahl des Römischen Königs zu beeinflussen, ersetzt durch die ganz unverfängliche Bitte, den neuen König dem alten Bündnis seines Vorgängers mit England geneigt zu machen. An demselben Tage, an dem jener Beschluß über das Schreiben an die Kurfürsten gefaßt wurde, kam der geheime Rat überein, eine Ge- sandtschaft an den Herzog von Österreich zu schicken, um ihm die Verleihung des Hosen- bandordens mitzuteilen und ihm eine politische und verwandtschaftliche Verbindung mit König Heinrich vorzuschlagen (s. nr. 99 Anm.). Am 11. Februar wurde die Gesandtschaft Stephan Zingel übertragen 1, dessen Instruktionen zwar wiederholt kurz erwähnt werden2, uns aber nicht erhalten sind, und an demselben Tage, von dem der Brief des Königs an den Erzbischof von Köln datiert ist, am 20. Februar, wurde dem Gesandten seine Be- glaubigung ausgestellt (s. nr. 99 Anm.). Zugleich war auch schon am 11. Februar bestimmt worden, daß ein Rhodeserritter und Magister Adam Moleyns nach Aachen gehen sollten, 20 um den „Kaiser" bei seinem Kommen zu begrüßens, ein Beschluß, der dann in der Folge, an einem unbestimmten Datum, nochmals wiederholt wurde 4. Man geht wohl mit der An- nahme nicht fehl, daß man in England den Schwiegersohn Kaiser Sigmunds 5, des lang- jährigen Verbündeten, dringend als dessen Nachfolger gewünscht hat. Die Nachricht, daß König Albrecht gewählt sei, wurde König Heinrich von den 25 Kurfürsten mitgeteilt €: nach dem Eingang unserer nr. 169 scheint es, daß dieses Schreiben identisch ist mit unserer nr. 145. Die Sitzung des geheimen Rates zu Westminster am 12. Mai7 war infolge dieser Kunde zum größten Teile mit Beratungen darüber aus- gefüllt, welche Haltung man dem neuen Römischen Könige gegenüber einnehmen solle. Wir haben über diese Sitzung zwei protokollartige Aufzeichnungens, die in Einzelheiten von so cinander abweichen und wegen ihres notizenhaften Charakters oft schwer verständlich sind. Ihr Inhalt jedoch ist in der Hauptsache folgender. Die Kurfürsten sollen sei- tens des Königs von England zu der einmütigen und glücklichen Wahl des neuen Ober- hauptes des Reiches beglückwünscht werden: ob das Schreiben an das Kurfürstenkolleg in 10 15 1 Vgl. ebd. S. 89. 35 2 Vgl. ebd. S. 96 und 97. 3 Vgl. ebd. S. 89. Vgl. ebd. S. 91. 5 Am 5. Februar wurde vom geheimen Rat be- schlossen, daß in allen Kathedralkirchen von Eng- 40 land und Wales die Exequien Kaiser Sigmunds feierlich begangen werden sollten; der König selbst sollte die Feier in St. Paul am moneday next after saint Georges day [April 28] durch scine Anwesen- heit auszeichnen (vgl. Proceedings a. a. O. S. 88 und Vorwort S. XXIX und Hagemann, Die Be- ziehungen Deutschlands zu England seit dem Ver- trage von Canterbury vom 15. August 1416 bis zu Kaiser Sigmunds Tode S. 54). 6 Vgl. Proceedings a. a. O. S. 97. 7In Proceedings a. a. O. S. 96 fehlt in der ersten der beiden in folgender Anm. erwähnten Auf- zeichnungen — die zweite ist gans undatiert — das Tagesdatum. Aber es wird in ihr mit den Deutsche Reichstags-Akten XIII. 45 50 Worten: To morow with the king auf eine Sitzung des geheimen Rates, die am folgenden Tage in Gegenwart des Königs stattfinden soll, verwiesen. Die Protokollaufzeichnung über diese Sitzung aber, die zudem in der handschriftlichen Vorlage un- mittelbar auf jene erste, des Tagesdatums entbeh- rende Aufzeichnung folgt und die in dieser auf- gezeichneten Beratungen yesterday vor sich gegangen sein läßt, ist vom 13. Mai datiert. Daher ergibt sich für die im Text besprochene Sitzung das Datum des 12. Mai. 8 Das Verhältnis zwischen den beiden Protokollen über die Sitzung ſvom 12. Mai] (vgl. Proceedings a. a. O. S. 96-98 und S. 96 Anm. 1) ist nicht klar. Es scheint fast, als ob die in der Anm. mit- geteilte Aufzeichnung mit der Uberschrift Mandanda. aber ohne das sonst meistens zu Beginn des Pro- tokolls gegebene Verzeichnis der Teilnehmer an der Sitzung eine berichtigende Bearbeitung des ur- sprünglichen, im Text gedruckten Protokolls ist. 5
Strana 34
34 Wahltag zu Frankfurt März 1438. seiner Gesamtheit oder an jeden Kurfürsten einzeln gerichtet wurde, ist nicht ersichtlich; im letzteren Falle würden wir in unserer nr. 169 das entsprechende Einzelschreiben an den Erzbischof von Köln zu erblicken haben. Zu dem neuen König der Römer sollen Boten zur Beglückwünschung geschickt werden, zugleich mit Aufträgen an Hartung Klux€, den langjährigen Unterhändler zwischen Kaiser Sigmund und den Englischen Königen, 5 über die von Englischer Seite gewünschte Familienverbindung zwischen König Albrecht und König Heinrich. Ihnen soll später eine große Gesandtschaft zum Römischen König folgen: ihre Aufgabe sollte sein, wegen der Herstellung freundschaftlicher und verwandt- schaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Königen zu verhandeln, dem Römischen König die Einigung von Papst und Konzil ans Herz zu legen, sich nach den Ursachen 10 des Kampfes zwischen den beiden kirchlichen Mächten zu erkundigen, selbst aber für keine der beiden Parteien sich zu erklären, sondern vorläufig neutral zu bleiben, dabei jedoch Acht zu geben, daß nicht König Heinrich durch diese Haltung sich der Begünstigung des Schismas schuldig mache. In der Folge hören wir von der beabsichtigten Gesandtschaft nichts mehr2, und auch die Heirat ist nie zustande gekommen. Konnte England bei seinen Bewerbungen um die Freundschaft des neuen Römischen Königs an die traditionelle Bundesgenossenschaft zwischen Albrechts Vorgänger und den Englischen Königen anknüpfen, so erinnern der König von Kastilien beziehungsweise seine Gesandten in Basel an die erst vor kurzem entstandenen Beziehungen zwischen ihnen und dem verstorbenen Kaiser, die die Sorge um die Einheit der Kirche zusammen-20 geführt hatte: sie bitten den neuen König, im Verein mit den übrigen Königen und Fürsten die Vermittlung im Kirchenstreit in die Hand zu nehmen (s. nrr. 100-101). So sind es selbstische Interessen und solche der Allgemeinheit, die das Verhalten der fremden Mächte zu dem neuen Oberhaupt des Reiches bedingen. 1 Daß unter Hertonk niemand anders als Har- tung Klux zu verstehen ist, glauben wir mit Sicher- heit annehmen zu dürfen. 2 In der Official correspondance of Thomas Be- kynton ed. Williams 1, 134-135 wird ein Schreiben König Heinrichs vom 30. Juni 1438 an den Rö- mischen König Friedrich mitgeteilt. Natürlich muß da ein Fehler stecken: Adresse und Datum stimmen nicht zueinander. Im Eingang ist von Bemühungen des Römischen Königs um die Her- stellung der Einheit zwischen Lateinischer und Griechischer Kirche die Rede, und zwar mit der Angabe, daß der König diesen Bemühungen in his primis imperii vestri auspiciis sich hingebe; sodann heißt es, daß Absender schon lange den Wunsch habe, eine feierliche Gesandtschaft an ihn zu schicken, die ihm bei seinem Vorhaben helfen solle. Das paßt nicht für Friedrich III, da bei dessen Re- gierungsantritt die Union zwischen beiden Kirchen schon vollzogen war. Es könnte auf den ersten Anschein auf Albrecht zu beziehen sein, wenn nicht auch hier schwerwiegende Bedenken dagegen sprä- chen. Einmal ist das Schreiben des Englischen Königs offenbar eine Antwort auf eine Aufforde- rung des Römischen Königs, am Werke der Union zwischen beiden Kirchen mit ihm zusammen zu arbeiten. Von einer solchen Aufforderung seitens Albrechts wissen wir aber nichts, und sie ist nach der ganzen Sachlage höchst unwahrscheinlich. So- dann heißt es im Eingang, daß der Römische König als wahrhafter Kämpfer Christi mit so un- 25 gebeugtem Mute, mit so männlichem und unermüd- lichem Eifer um die Union sich abmühe: von Albrecht ist nichts dergleichen bekannt, auch wenn man von allen Ubertreibungen im Ausdruck ab- sicht. Ferner muß es auffallen, daß von dem 30 Unionskonzil zu Ferrara mit keinem Worte die Rede ist, daß der Briefschreiber von dem Konflikt zwischen dem Baseler Konzil, das gleichfalls nie erwähnt wird, und dem Papst nichts weiß. Er fordert den Adressaten auf, sich auch durch Wir- 35 rungen unter den geistlichen oder weltlichen Fürsten der westlichen Kirche nicht von seinem Vorhaben abbringen zu lassen: hier wäre der Kirchenstreit in erster Linie zu nennen gewesen. Alle diese Gründe veranlassen uns, König Albrecht als Empfänger 40 dieses Schreibens abzulehnen. Dagegen scheint es uns vortrefflich in die Anfänge von Sigmunds Römischem Königtum zu passen. Sigmund hatte alsbald nach seiner Wahl die Unionsangelegenheit mit Feuereifer ergriffen (vgl. Beckmann, Der Kampf 45 Kaiser Sigmunds gegen die werdende Weltmacht der Osmanen S. 27; 35 f.; 60 f.) und sich zu dem Zweck wohl noch im Jahre 1410 auch an den König von England gewandt (vgl. ebd. S. 60f.); und auch die Bemerkung des Schreibens über t0 Wirrungen zwischen den geistlichen Fürsten der abendländischen Kirche scheint am besten für diese Zeit zu passen, insofern damit auf die drei streitenden Päpste angespielt wird. 15
34 Wahltag zu Frankfurt März 1438. seiner Gesamtheit oder an jeden Kurfürsten einzeln gerichtet wurde, ist nicht ersichtlich; im letzteren Falle würden wir in unserer nr. 169 das entsprechende Einzelschreiben an den Erzbischof von Köln zu erblicken haben. Zu dem neuen König der Römer sollen Boten zur Beglückwünschung geschickt werden, zugleich mit Aufträgen an Hartung Klux€, den langjährigen Unterhändler zwischen Kaiser Sigmund und den Englischen Königen, 5 über die von Englischer Seite gewünschte Familienverbindung zwischen König Albrecht und König Heinrich. Ihnen soll später eine große Gesandtschaft zum Römischen König folgen: ihre Aufgabe sollte sein, wegen der Herstellung freundschaftlicher und verwandt- schaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Königen zu verhandeln, dem Römischen König die Einigung von Papst und Konzil ans Herz zu legen, sich nach den Ursachen 10 des Kampfes zwischen den beiden kirchlichen Mächten zu erkundigen, selbst aber für keine der beiden Parteien sich zu erklären, sondern vorläufig neutral zu bleiben, dabei jedoch Acht zu geben, daß nicht König Heinrich durch diese Haltung sich der Begünstigung des Schismas schuldig mache. In der Folge hören wir von der beabsichtigten Gesandtschaft nichts mehr2, und auch die Heirat ist nie zustande gekommen. Konnte England bei seinen Bewerbungen um die Freundschaft des neuen Römischen Königs an die traditionelle Bundesgenossenschaft zwischen Albrechts Vorgänger und den Englischen Königen anknüpfen, so erinnern der König von Kastilien beziehungsweise seine Gesandten in Basel an die erst vor kurzem entstandenen Beziehungen zwischen ihnen und dem verstorbenen Kaiser, die die Sorge um die Einheit der Kirche zusammen-20 geführt hatte: sie bitten den neuen König, im Verein mit den übrigen Königen und Fürsten die Vermittlung im Kirchenstreit in die Hand zu nehmen (s. nrr. 100-101). So sind es selbstische Interessen und solche der Allgemeinheit, die das Verhalten der fremden Mächte zu dem neuen Oberhaupt des Reiches bedingen. 1 Daß unter Hertonk niemand anders als Har- tung Klux zu verstehen ist, glauben wir mit Sicher- heit annehmen zu dürfen. 2 In der Official correspondance of Thomas Be- kynton ed. Williams 1, 134-135 wird ein Schreiben König Heinrichs vom 30. Juni 1438 an den Rö- mischen König Friedrich mitgeteilt. Natürlich muß da ein Fehler stecken: Adresse und Datum stimmen nicht zueinander. Im Eingang ist von Bemühungen des Römischen Königs um die Her- stellung der Einheit zwischen Lateinischer und Griechischer Kirche die Rede, und zwar mit der Angabe, daß der König diesen Bemühungen in his primis imperii vestri auspiciis sich hingebe; sodann heißt es, daß Absender schon lange den Wunsch habe, eine feierliche Gesandtschaft an ihn zu schicken, die ihm bei seinem Vorhaben helfen solle. Das paßt nicht für Friedrich III, da bei dessen Re- gierungsantritt die Union zwischen beiden Kirchen schon vollzogen war. Es könnte auf den ersten Anschein auf Albrecht zu beziehen sein, wenn nicht auch hier schwerwiegende Bedenken dagegen sprä- chen. Einmal ist das Schreiben des Englischen Königs offenbar eine Antwort auf eine Aufforde- rung des Römischen Königs, am Werke der Union zwischen beiden Kirchen mit ihm zusammen zu arbeiten. Von einer solchen Aufforderung seitens Albrechts wissen wir aber nichts, und sie ist nach der ganzen Sachlage höchst unwahrscheinlich. So- dann heißt es im Eingang, daß der Römische König als wahrhafter Kämpfer Christi mit so un- 25 gebeugtem Mute, mit so männlichem und unermüd- lichem Eifer um die Union sich abmühe: von Albrecht ist nichts dergleichen bekannt, auch wenn man von allen Ubertreibungen im Ausdruck ab- sicht. Ferner muß es auffallen, daß von dem 30 Unionskonzil zu Ferrara mit keinem Worte die Rede ist, daß der Briefschreiber von dem Konflikt zwischen dem Baseler Konzil, das gleichfalls nie erwähnt wird, und dem Papst nichts weiß. Er fordert den Adressaten auf, sich auch durch Wir- 35 rungen unter den geistlichen oder weltlichen Fürsten der westlichen Kirche nicht von seinem Vorhaben abbringen zu lassen: hier wäre der Kirchenstreit in erster Linie zu nennen gewesen. Alle diese Gründe veranlassen uns, König Albrecht als Empfänger 40 dieses Schreibens abzulehnen. Dagegen scheint es uns vortrefflich in die Anfänge von Sigmunds Römischem Königtum zu passen. Sigmund hatte alsbald nach seiner Wahl die Unionsangelegenheit mit Feuereifer ergriffen (vgl. Beckmann, Der Kampf 45 Kaiser Sigmunds gegen die werdende Weltmacht der Osmanen S. 27; 35 f.; 60 f.) und sich zu dem Zweck wohl noch im Jahre 1410 auch an den König von England gewandt (vgl. ebd. S. 60f.); und auch die Bemerkung des Schreibens über t0 Wirrungen zwischen den geistlichen Fürsten der abendländischen Kirche scheint am besten für diese Zeit zu passen, insofern damit auf die drei streitenden Päpste angespielt wird. 15
Strana 35
Einleitung. 35 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 15 20 25 35 40 Auf Anregung Pfalzgraf Ottos hatten die Kurfürsten beschlossen, den neuen König um die Errichtung eines Reichslandfriedens und die Reform des Gerichts- und Münz- wesens zu bitten: auf einem von König und Kurfürsten zu beschickenden Tage sollten diese 5 Gegenstände beraten und den Beratungen die Entwürfe von Frankfurt aus dem Jahre 1434, von Eger aus dem Jahre 1437 und der auf dem Wahltag selbst aufgestellte Land- friedensentwurf zugrunde gelegt werden (s. Einleitung zu lit. Bb p. 20-21). Doch ehe diese Versammlung zustande kam und ein ausreichendes Ergebnis zeitigte, konnten noch viele Tage dahingehen. Deshalb verbanden sich die Kurfürsten schon 10 jetzt zur Aufrechterhaltung des Landfriedens und stellten zu dem Ende eine Anzahl von Bestimmungen auf (nr. 102). Indes, und das ist wohl zu beachten, dieses Land- friedensgebot galt nach dem Wortlaut des Verbundsbriefes nur für die eigenen Terri- torien der Kurfürsten, nicht, wie man wohl irrtümlich gemeint hat, für das ganze Reich. Eine Anmaßung königlicher Rechte ist daher mit nichten in dem Vorgehen der Kur- fürsten zu erblicken€: provinzielle Landfriedenseinungen ohne Beteiligung des Reichs- oberhauptes waren seit lange im Reiche herkömmlich. Bei den Bestimmungen, die erlassen wurden, handelt es sich nicht um Neuerungen, sondern sie waren lediglich eine Wieder- holung des seit Jahrhunderten Ublichen: gewisse Kategorien von Personen, Feldarbeiter und Weinbauer bei ihrer Arbeit, Geistliche, Kranke, Kindbetterinnen, gewisse Örtlich- keiten wie Kirchen, Kirchhöfe, Widemhöfe sollen gegen jede Schädigung geschützt und Brandschatzung soll verboten sein, dies alles auch im Fall erlaubter Fehde; die Fehde selbst soll nur erlaubt sein im Fall von Rechtsverweigerung und nur, wenn sie drei Tage zuvor angesagt war; reisige Knechte sollen einen Herrn haben, der über sie zu richten hat, die, die keinen Herrn haben, sollen vogelfrei sein; die Ubertreter dieser Gebote sollen behandelt werden, wie wenn sie vom Reichshofgericht abgeurteilt und in die Acht erklärt scien. Eine besondere Organisation ist für den Landfrieden nicht vorgesehen; Hüter über seine Beobachtung ist jeder Kurfürst in seinem Territorium. So geht dieser kurfürstliche Landfrieden auch in seinem materiellen Inhalt lange nicht so weit wie die dem Könige zu unterbreitenden Vorschläge für einen Landfrieden, der sich auf das so ganze Reich erstrecken und zugleich eine Abgrenzung der jurisdiktionellen Kompetenzen enthalten soll. Es ist wohl selbstverständlich, daß, wenn ein solcher zustande kam, der partikulare Landfrieden damit überflüssig gemacht wurde. Einstweilen freilich verzichteten die Kurfürsten nicht darauf, auch weitere Kreise für ihn zu gewinnen. Es wurde beschlossen, daß jeder Kurfürst den ihm gelegenen Reichsständen die Landfriedenseinung mitteilen solle, und zwar sollten die Fürsten zum Beitritt aufgefordert, die Reichsstädte aber ersucht werden, allen Ubertretern der Land- friedensbestimmungen Schutz und Geleit zu versagen. Unsere nrr. 103-106 und 108 zeigen, wie der Erzbischof von Mainz und Pfalzgraf Otto diesen Beschlüssen entsprachen; von den anderen Kurfürsten ist kein Beispiel derart bekannt geworden. Das Verhalten der Städte zu der Aufforderung der Kurfürsten wird illustriert durch unsere nrr. 81 und 107-111. Die Bodenseestädte wollen gemeinsam über eine Antwort beraten (s. nr. 107): aus ihrem Kreise sind nur kurze Bemerkungen erhalten (nr. 108), die Zustimmung zu dem Landfrieden bekunden und nur zu dem Artikel über die reisigen Knechte (art. 6) noch den Zusatz wünschen, daß der Herr des Knechtes gegebenen- 45 falls für diesen haftpflichtig sei. Frankfurt erklärt sich nach einer Beratung mit den Wie Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66 des Mittelalters 1, 14 es tun. und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang 5
Einleitung. 35 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 15 20 25 35 40 Auf Anregung Pfalzgraf Ottos hatten die Kurfürsten beschlossen, den neuen König um die Errichtung eines Reichslandfriedens und die Reform des Gerichts- und Münz- wesens zu bitten: auf einem von König und Kurfürsten zu beschickenden Tage sollten diese 5 Gegenstände beraten und den Beratungen die Entwürfe von Frankfurt aus dem Jahre 1434, von Eger aus dem Jahre 1437 und der auf dem Wahltag selbst aufgestellte Land- friedensentwurf zugrunde gelegt werden (s. Einleitung zu lit. Bb p. 20-21). Doch ehe diese Versammlung zustande kam und ein ausreichendes Ergebnis zeitigte, konnten noch viele Tage dahingehen. Deshalb verbanden sich die Kurfürsten schon 10 jetzt zur Aufrechterhaltung des Landfriedens und stellten zu dem Ende eine Anzahl von Bestimmungen auf (nr. 102). Indes, und das ist wohl zu beachten, dieses Land- friedensgebot galt nach dem Wortlaut des Verbundsbriefes nur für die eigenen Terri- torien der Kurfürsten, nicht, wie man wohl irrtümlich gemeint hat, für das ganze Reich. Eine Anmaßung königlicher Rechte ist daher mit nichten in dem Vorgehen der Kur- fürsten zu erblicken€: provinzielle Landfriedenseinungen ohne Beteiligung des Reichs- oberhauptes waren seit lange im Reiche herkömmlich. Bei den Bestimmungen, die erlassen wurden, handelt es sich nicht um Neuerungen, sondern sie waren lediglich eine Wieder- holung des seit Jahrhunderten Ublichen: gewisse Kategorien von Personen, Feldarbeiter und Weinbauer bei ihrer Arbeit, Geistliche, Kranke, Kindbetterinnen, gewisse Örtlich- keiten wie Kirchen, Kirchhöfe, Widemhöfe sollen gegen jede Schädigung geschützt und Brandschatzung soll verboten sein, dies alles auch im Fall erlaubter Fehde; die Fehde selbst soll nur erlaubt sein im Fall von Rechtsverweigerung und nur, wenn sie drei Tage zuvor angesagt war; reisige Knechte sollen einen Herrn haben, der über sie zu richten hat, die, die keinen Herrn haben, sollen vogelfrei sein; die Ubertreter dieser Gebote sollen behandelt werden, wie wenn sie vom Reichshofgericht abgeurteilt und in die Acht erklärt scien. Eine besondere Organisation ist für den Landfrieden nicht vorgesehen; Hüter über seine Beobachtung ist jeder Kurfürst in seinem Territorium. So geht dieser kurfürstliche Landfrieden auch in seinem materiellen Inhalt lange nicht so weit wie die dem Könige zu unterbreitenden Vorschläge für einen Landfrieden, der sich auf das so ganze Reich erstrecken und zugleich eine Abgrenzung der jurisdiktionellen Kompetenzen enthalten soll. Es ist wohl selbstverständlich, daß, wenn ein solcher zustande kam, der partikulare Landfrieden damit überflüssig gemacht wurde. Einstweilen freilich verzichteten die Kurfürsten nicht darauf, auch weitere Kreise für ihn zu gewinnen. Es wurde beschlossen, daß jeder Kurfürst den ihm gelegenen Reichsständen die Landfriedenseinung mitteilen solle, und zwar sollten die Fürsten zum Beitritt aufgefordert, die Reichsstädte aber ersucht werden, allen Ubertretern der Land- friedensbestimmungen Schutz und Geleit zu versagen. Unsere nrr. 103-106 und 108 zeigen, wie der Erzbischof von Mainz und Pfalzgraf Otto diesen Beschlüssen entsprachen; von den anderen Kurfürsten ist kein Beispiel derart bekannt geworden. Das Verhalten der Städte zu der Aufforderung der Kurfürsten wird illustriert durch unsere nrr. 81 und 107-111. Die Bodenseestädte wollen gemeinsam über eine Antwort beraten (s. nr. 107): aus ihrem Kreise sind nur kurze Bemerkungen erhalten (nr. 108), die Zustimmung zu dem Landfrieden bekunden und nur zu dem Artikel über die reisigen Knechte (art. 6) noch den Zusatz wünschen, daß der Herr des Knechtes gegebenen- 45 falls für diesen haftpflichtig sei. Frankfurt erklärt sich nach einer Beratung mit den Wie Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66 des Mittelalters 1, 14 es tun. und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang 5
Strana 36
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 36 mittelrheinischen Städten, die zu Mainz stattgefunden hatte (s. nr. 196 art. 6), mit dem Land- frieden einverstanden, vorausgesetzt, daß seine Bestimmungen auch ihm gegenüber beobachtet werden, macht aber diese Zustimmung von dem Verhalten des Königs zu dem kurfürstlichen Landfriedensbund abhängig (s. nr. 100). Gelnhausen will sich nach Frankfurt richten und wünscht dessen Ansicht kennen zu lernen (s. nr. 109). Nürnberg hat verschiedene Aus- stellungen. Es rügt, daß in art. 1 die Landfahrer, Pilgrime, Kaufleute nicht auch von der Fehde ausgenommen und die Ackerbauer und Weinbauer nur während ihrer Be- schäftigung außer dem Hause, nicht aber daheim und mit ihrem Vieh geschützt sind; es vermißt in art. 5 eine Festsetzung über die Kompetenz der verschiedenen Gerichte und hätte gern, daß die Fehde nur erlaubt sei zur Durchsetzung eines rechtmäßtig erlangten 10 gerichtlichen Urteils; es vermißt weiter Organe, die über die Wahrung des Landfriedens zu wachen haben, und spricht seine Verwunderung darüber aus, daß nicht, wie sonst üblich, die Städte zu der Beratung und Beschlußfassung hinzugezogen sind (s. nr. 111). Schon drei Wochen zuvor hatte Nürnberg seinen Gesandten am königlichen Hofe von dieser Antwort Mitteilung gemacht und ihnen den Auftrag gegeben, falls der König um 15 Bestätigung des Landfriedens ersucht werden sollte, seinen Räten jene Bedenken zu unter- breiten (s. nr. 81). Dieser Auftrag blieb freilich unausgeführt; denn die Kurfürsten hatten gar keinen Anlaß, ihre Vereinbarung, die nur für ihre Gebiete galt und zu deren freiwilliger Annahme sie die übrigen Reichsstände aufforderten, der Bestätigung des Königs zu unterwerfen. Der Schwäbische Städtebund soll nach einer Aufforderung Ulms 20 vom 4. Mai auf einer Ulmer Tagung vom 15. Juni, auf die unmittelbar eine Vorberatung weiterer städtischer Kreise für den Nürnberger Julireichstag folgen soll, zu dem Land- friedensbund der Kurfürsten Stellung nehmen (s. beim Nürnberger Reichstag in der Ab- teilung „Vorberatung der Städte“). Ein Ergebnis ist uns nicht bekannt geworden. Die ganze Aktion lief aus in die umfassenden Reformverhandlungen des ersten Reichstages, den 25 der neue König berufen hatte. 5 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- streit nr. 112-195. Der Tod Kaiser Sigmunds war von einschneidender Bedeutung für die Entwicklung des Konfliktes zwischen Papst und Konzil. Der Kaiser hatte es durchgesetzt, daß so Eugen IV, trotz der Verlegung des Konzils nach Ferrara, ihm die Entscheidung in seinem Streit mit der Baseler Versammlung übertrug€, und das Konzil hatte er mit Hilfe der Kurfürsten vermocht, trotz der Kontumazerklärung gegen den Papst die Fort- führung des Prozesses gegen diesen um zwei Monate zu vertagen2. Inzwischen wollte er versuchen, trotz allem Widerstreit der Prinzipien womöglich dennoch mit den Gesandten 35 beider Parteien einen Ausgleich zu finden. Kaum aber war die Nachricht vom Tode des Kaisers an die Kurie gelangt, als Eugen IV, sich seines Versprechens überhoben fühlend und nun auch der Grie- chen sicher, durch Konsistorialbeschluß vom 31. Dezember 1437 den Beginn des Kon- zils zu Ferrara auf den 8. Januar festsetzte 3: schon am 10. Januar fand die erste 40 1 Vgl. RTA. 12, 255 Z. 6-7 und 235 ff. und 262 161] coram Sigismundo imperatore publice conte- Z. 19-20. Vgl. auch die Worte Segovias in seinen status fuerit exponens verba scripture sacre : „justo- zur Rechtfertigung der Absetzung Eugens IV auf rum anime in manu dei sunt“, quod anima tunc pape einem Mainzer Provinzialkonzil im August 1439 et suorum adherencium esset in manu Sigismundi et gemachten Ausführungen: -- Sancta quoque synodus, aliorum principum secularium (Mon. Conc. saec. 15, 45 ut ex epistolis suis constabat, profitebatur spem suam T. 3, 348). 2 Vgl. RTA. 12 nr. 158. ponere in deo, ille [d. i. der Papst] autem, quod in 3 regibus et principibus, adeo quod suus orator [d. i. Vgl. nr. 112. wohl Capodilista, vgl. RTA. 12 nrr. 156; 158; 160;
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 36 mittelrheinischen Städten, die zu Mainz stattgefunden hatte (s. nr. 196 art. 6), mit dem Land- frieden einverstanden, vorausgesetzt, daß seine Bestimmungen auch ihm gegenüber beobachtet werden, macht aber diese Zustimmung von dem Verhalten des Königs zu dem kurfürstlichen Landfriedensbund abhängig (s. nr. 100). Gelnhausen will sich nach Frankfurt richten und wünscht dessen Ansicht kennen zu lernen (s. nr. 109). Nürnberg hat verschiedene Aus- stellungen. Es rügt, daß in art. 1 die Landfahrer, Pilgrime, Kaufleute nicht auch von der Fehde ausgenommen und die Ackerbauer und Weinbauer nur während ihrer Be- schäftigung außer dem Hause, nicht aber daheim und mit ihrem Vieh geschützt sind; es vermißt in art. 5 eine Festsetzung über die Kompetenz der verschiedenen Gerichte und hätte gern, daß die Fehde nur erlaubt sei zur Durchsetzung eines rechtmäßtig erlangten 10 gerichtlichen Urteils; es vermißt weiter Organe, die über die Wahrung des Landfriedens zu wachen haben, und spricht seine Verwunderung darüber aus, daß nicht, wie sonst üblich, die Städte zu der Beratung und Beschlußfassung hinzugezogen sind (s. nr. 111). Schon drei Wochen zuvor hatte Nürnberg seinen Gesandten am königlichen Hofe von dieser Antwort Mitteilung gemacht und ihnen den Auftrag gegeben, falls der König um 15 Bestätigung des Landfriedens ersucht werden sollte, seinen Räten jene Bedenken zu unter- breiten (s. nr. 81). Dieser Auftrag blieb freilich unausgeführt; denn die Kurfürsten hatten gar keinen Anlaß, ihre Vereinbarung, die nur für ihre Gebiete galt und zu deren freiwilliger Annahme sie die übrigen Reichsstände aufforderten, der Bestätigung des Königs zu unterwerfen. Der Schwäbische Städtebund soll nach einer Aufforderung Ulms 20 vom 4. Mai auf einer Ulmer Tagung vom 15. Juni, auf die unmittelbar eine Vorberatung weiterer städtischer Kreise für den Nürnberger Julireichstag folgen soll, zu dem Land- friedensbund der Kurfürsten Stellung nehmen (s. beim Nürnberger Reichstag in der Ab- teilung „Vorberatung der Städte“). Ein Ergebnis ist uns nicht bekannt geworden. Die ganze Aktion lief aus in die umfassenden Reformverhandlungen des ersten Reichstages, den 25 der neue König berufen hatte. 5 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- streit nr. 112-195. Der Tod Kaiser Sigmunds war von einschneidender Bedeutung für die Entwicklung des Konfliktes zwischen Papst und Konzil. Der Kaiser hatte es durchgesetzt, daß so Eugen IV, trotz der Verlegung des Konzils nach Ferrara, ihm die Entscheidung in seinem Streit mit der Baseler Versammlung übertrug€, und das Konzil hatte er mit Hilfe der Kurfürsten vermocht, trotz der Kontumazerklärung gegen den Papst die Fort- führung des Prozesses gegen diesen um zwei Monate zu vertagen2. Inzwischen wollte er versuchen, trotz allem Widerstreit der Prinzipien womöglich dennoch mit den Gesandten 35 beider Parteien einen Ausgleich zu finden. Kaum aber war die Nachricht vom Tode des Kaisers an die Kurie gelangt, als Eugen IV, sich seines Versprechens überhoben fühlend und nun auch der Grie- chen sicher, durch Konsistorialbeschluß vom 31. Dezember 1437 den Beginn des Kon- zils zu Ferrara auf den 8. Januar festsetzte 3: schon am 10. Januar fand die erste 40 1 Vgl. RTA. 12, 255 Z. 6-7 und 235 ff. und 262 161] coram Sigismundo imperatore publice conte- Z. 19-20. Vgl. auch die Worte Segovias in seinen status fuerit exponens verba scripture sacre : „justo- zur Rechtfertigung der Absetzung Eugens IV auf rum anime in manu dei sunt“, quod anima tunc pape einem Mainzer Provinzialkonzil im August 1439 et suorum adherencium esset in manu Sigismundi et gemachten Ausführungen: -- Sancta quoque synodus, aliorum principum secularium (Mon. Conc. saec. 15, 45 ut ex epistolis suis constabat, profitebatur spem suam T. 3, 348). 2 Vgl. RTA. 12 nr. 158. ponere in deo, ille [d. i. der Papst] autem, quod in 3 regibus et principibus, adeo quod suus orator [d. i. Vgl. nr. 112. wohl Capodilista, vgl. RTA. 12 nrr. 156; 158; 160;
Strana 37
Einleitung. 37 Session des Konzils unter dem Vorsitz des päpstlichen Legaten, des Kardinals Albergati, statt 1. Die Baseler Väter antworteten darauf der Gegenvorstellungen einer kurfürst- lichen Gesandtschaft ungeachtet 2 mit der Suspension des Papstes von seinem Amte am 24. Januar3 und mit der Ernennung eines Ausschusses zur Ubernahme der päpstlichen Verwaltung, im besonderen des Kirchenstaates 4. Eugen seinerseits wurde dadurch zu einem weiteren Schritt getrieben: durch Dekret der zweiten Session des Konzils zu Fer- rara vom 15. Februar ließ er erklären, daß das Baseler Konzil seit dem 18. September 1437 als aufgelöst zu gelten habe und daß alle seitdem in Basel vollzogenen Akte null und nichtig seien; seinen Mitgliedern wurde befohlen, Basel binnen 30 Tagen zu ver- 10 lassen, dem Rat der Stadt unter Androhung von Exkommunikation und Interdikt geboten, die, die trotzdem blieben, auszutreiben; ja sogar den Kaufleuten wurde untersagt, nach Basel zu gehen, gingen sie doch, so waren sie damit für vogelfrei erklärt 5. Es schien geradezu auf die Aushungerung der Baseler Versammlung abgesehen. So war der Konflikt zwischen den beiden höchsten Gewalten der katholischen Christenheit auf die 15 Spitze getrieben: nur die Absetzung des Papstes durch das Konzil und die Bannung der Baseler Väter durch den Papst blieben als letzte Kampfmittel noch übrig. Für den schließlichen Ausgang kam alles auf die Haltung der weltlichen Mächte an, und so fühlten natürlich beide Parteien das Bedürfnis, Fürsten und Völkern gegen- über ihr Vorgehen zu rechtfertigen, sie für ihren Standpunkt zu gewinnen. Unsere Akten zeigen, wie der Papst (s. nrr. 16; 112-115; 118; 120; 158) und, zunächst noch von Frankreich unterstützt, das Bascler Konzil (s. nrr. 16; 116; 117) mit solchen Versuchen an die Deutschen Kurfürsten und Fürsten, an die Universi- täten und an die Reichsstädte herantraten. An den Fürsten, der damals schon vielen als der zukünftige Nachfolger Kaiser Sigmunds galts, an Herzog Albrecht von Österreich, seit dem 18. Dezember 1437 auch König von Ungarn, schickten beide Teile ihre Gesandten: der Papst schon zu Beginn des newen Jahres den Bischof Johann von Zengg, der als Gesandter Kaiser Sigmunds an der Kurie geweilt hatte (s. nr. 113), das Konzil Anfang März die Professoren Johann von Ragusa und Johann Pulchripatris (s. nr. 161 Anm.). Wir sehen aber auch weiterhin aus unseren Akten, welche Unsicher- heit und Verwirrung der Zwiespalt zwischen den beiden kirchlichen Mächten und die Notwendigkeit, sich für die eine oder die andere entscheiden zu müssen, unter den Ständen des Reiches hervorriefen. Die einen, wie Herzog Friedrich von Österreich- Tirol und Pfalzgraf Stephan, wandten sich zunächst dem Papste zu (s. nrr. 114 u. 158), die anderen, wie z. B. Herzog Ernst von Baiern (s. nr. 125 Anm.), blieben der 35 Sache der Baseler Väter treu 7. Noch andere wieder waren voller Zweifel, welcher Partei sie sich anschließen sollten: nicht näher genannte Herzöge von Baiern baten ihren Metropoliten um Rat, der dann seinerseits die Kurfürsten anging (s. nr. 125); die Erz- bischöfe von Mainz und Salzburg beschlossen, die Frage vor ihre Provinzialkonzile zu bringen (s. nrr. 119 u. 125); die Schwäbischen Reichsstädte sahen in dem Konflikt und 40 den an sie herantretenden Forderungen der beiden Parteien einen der Gründe, die sie den Abschluß einer engeren Vereinigung unter den Reichsstädten wünschen ließen (s. nrr. 12 u. 16). Von einer einheitlichen Stellungnahme des Reichs im Kirchenstreit war man also weit entfernt. 5 20 25 30 1 Vgl. Coletus, Sacrosancta concilia 18, 898-900; 45 Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 8-10; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 660. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 200. Vgl. ebd. S. 291 Z. 13. Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 30 und Preis- 50 werk, Der Einfluß Aragons auf den Prozeß des Bascler Konzils gegen Papst Eugen IV S. 46-47. 5 Vgl. Coletus a. a. O. 18, 912-916; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55-58; Hefele, Konziliengesch. 7, 664. 6 Vgl. oben S. 17-18. Man vergleiche auch, was Segovia über die dem Konzil günstige Haltung des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Straßburg erzählt (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55). Leider ist die Zeit, für die die Erzählung gilt, nicht deutlich angegeben.
Einleitung. 37 Session des Konzils unter dem Vorsitz des päpstlichen Legaten, des Kardinals Albergati, statt 1. Die Baseler Väter antworteten darauf der Gegenvorstellungen einer kurfürst- lichen Gesandtschaft ungeachtet 2 mit der Suspension des Papstes von seinem Amte am 24. Januar3 und mit der Ernennung eines Ausschusses zur Ubernahme der päpstlichen Verwaltung, im besonderen des Kirchenstaates 4. Eugen seinerseits wurde dadurch zu einem weiteren Schritt getrieben: durch Dekret der zweiten Session des Konzils zu Fer- rara vom 15. Februar ließ er erklären, daß das Baseler Konzil seit dem 18. September 1437 als aufgelöst zu gelten habe und daß alle seitdem in Basel vollzogenen Akte null und nichtig seien; seinen Mitgliedern wurde befohlen, Basel binnen 30 Tagen zu ver- 10 lassen, dem Rat der Stadt unter Androhung von Exkommunikation und Interdikt geboten, die, die trotzdem blieben, auszutreiben; ja sogar den Kaufleuten wurde untersagt, nach Basel zu gehen, gingen sie doch, so waren sie damit für vogelfrei erklärt 5. Es schien geradezu auf die Aushungerung der Baseler Versammlung abgesehen. So war der Konflikt zwischen den beiden höchsten Gewalten der katholischen Christenheit auf die 15 Spitze getrieben: nur die Absetzung des Papstes durch das Konzil und die Bannung der Baseler Väter durch den Papst blieben als letzte Kampfmittel noch übrig. Für den schließlichen Ausgang kam alles auf die Haltung der weltlichen Mächte an, und so fühlten natürlich beide Parteien das Bedürfnis, Fürsten und Völkern gegen- über ihr Vorgehen zu rechtfertigen, sie für ihren Standpunkt zu gewinnen. Unsere Akten zeigen, wie der Papst (s. nrr. 16; 112-115; 118; 120; 158) und, zunächst noch von Frankreich unterstützt, das Bascler Konzil (s. nrr. 16; 116; 117) mit solchen Versuchen an die Deutschen Kurfürsten und Fürsten, an die Universi- täten und an die Reichsstädte herantraten. An den Fürsten, der damals schon vielen als der zukünftige Nachfolger Kaiser Sigmunds galts, an Herzog Albrecht von Österreich, seit dem 18. Dezember 1437 auch König von Ungarn, schickten beide Teile ihre Gesandten: der Papst schon zu Beginn des newen Jahres den Bischof Johann von Zengg, der als Gesandter Kaiser Sigmunds an der Kurie geweilt hatte (s. nr. 113), das Konzil Anfang März die Professoren Johann von Ragusa und Johann Pulchripatris (s. nr. 161 Anm.). Wir sehen aber auch weiterhin aus unseren Akten, welche Unsicher- heit und Verwirrung der Zwiespalt zwischen den beiden kirchlichen Mächten und die Notwendigkeit, sich für die eine oder die andere entscheiden zu müssen, unter den Ständen des Reiches hervorriefen. Die einen, wie Herzog Friedrich von Österreich- Tirol und Pfalzgraf Stephan, wandten sich zunächst dem Papste zu (s. nrr. 114 u. 158), die anderen, wie z. B. Herzog Ernst von Baiern (s. nr. 125 Anm.), blieben der 35 Sache der Baseler Väter treu 7. Noch andere wieder waren voller Zweifel, welcher Partei sie sich anschließen sollten: nicht näher genannte Herzöge von Baiern baten ihren Metropoliten um Rat, der dann seinerseits die Kurfürsten anging (s. nr. 125); die Erz- bischöfe von Mainz und Salzburg beschlossen, die Frage vor ihre Provinzialkonzile zu bringen (s. nrr. 119 u. 125); die Schwäbischen Reichsstädte sahen in dem Konflikt und 40 den an sie herantretenden Forderungen der beiden Parteien einen der Gründe, die sie den Abschluß einer engeren Vereinigung unter den Reichsstädten wünschen ließen (s. nrr. 12 u. 16). Von einer einheitlichen Stellungnahme des Reichs im Kirchenstreit war man also weit entfernt. 5 20 25 30 1 Vgl. Coletus, Sacrosancta concilia 18, 898-900; 45 Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 8-10; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 660. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 200. Vgl. ebd. S. 291 Z. 13. Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 30 und Preis- 50 werk, Der Einfluß Aragons auf den Prozeß des Bascler Konzils gegen Papst Eugen IV S. 46-47. 5 Vgl. Coletus a. a. O. 18, 912-916; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55-58; Hefele, Konziliengesch. 7, 664. 6 Vgl. oben S. 17-18. Man vergleiche auch, was Segovia über die dem Konzil günstige Haltung des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Straßburg erzählt (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55). Leider ist die Zeit, für die die Erzählung gilt, nicht deutlich angegeben.
Strana 38
38 Wahltag zu Frankfurt März 1438. All diese Bestrebungen und Zweifel trafen auf dem Frankfurter Wahltage wie in einem Brennpunkt zusammen. Nach Frankfurt kamen im Auftrage des Papstes der Bischof Antonius von Urbino und der Magister Galeazzo Capriani von Mantua, die beide schon seit dem Herbst 1437 in Deutschland für die Kurie tätig waren 1; ebendahin schickte das Baseler Konzil in feierlicher Gesandtschaft als Legaten de latere den Patri- archen Ludwig von Aquileja, den Erzbischof Nikolaus Tudeschi von Palermo und den Bischof Franz von Ermeland (s. nrr. 122�124); in Frankfurt waren mit Ausnahme Bre- mens sämtliche Kirchenprovinzen Deutschlands Rat heischend (s. nr. 132 art. 7) ver- treten, und hier suchten die Kurfürsten, beziehungsweise ihre gelehrten Räte in eifrigen Beratungen die Grundlage für eine einheitliche Politik des Reiches gegenüber dem Konflikt i0 zwischen Papst und Konzil zu gewinnen. Uber die Verhandlungen, die die Gesandten des Papstes und des Baseler Konzils mit den Kurfürsten führten, berichten unsere nrr. 71; 126�129; 132 artt. 2-4; 133; 135-137; 138 art. 6; 141; 143; 146; 147; 150 art. 2; 151; 156; 160; 163. Die päpstliche Gesandtschaft, als deren Sprecher der Bischof von Urbino 15 auftrat, wurde am 11. März gehört. Mit dem Hinweis, daß gerade jetzt ein Zwiespalt auch im Reich doppelt gefährlich sei, mahnte der Bischof zur einträchtigen Wahl eines dem apostolischen Stuhle ergebenen und nützlichen Oberhauptes der Christenheit; sodann wiederholte er die Forderungen, die er im Auftrage des Papstes, ohne die inzwischen er- folgte Konzession Eugens IV an Kaiser Sigmund zu kennen, schon auf dem Kur-20 fürstentage vom November 1437 an die kurfürstlichen Räte gerichtet hatte, und die er jetzt nochmals schriftlich überreichte (s. nrr. 126-127): sie betrafen die Beschickung des Konzils von Ferrara und die Abberufung der kurfürstlichen Vertreter aus Basel. Die Gesandtschaft des Baseler Konzils traf erst am 12. März in Frank- furt ein und erhielt noch an demselben Tage Gehör. Ihr Redner war der berühmte 25 Kanonist Nikolaus Tudeschi, Erzbischof von Palermo. Seine Ausführungen (nr. 129) zer- fallen in vier Teile: im ersten gab er eine Geschichte des Konfliktes mit dem Papst und suchte das Vorgehen des Konzils zu rechtfertigen; im zweiten stellte er eine Anzahl von Forde- rungen: Annahme der Reformdekrete und des Dekrets über die Suspension des Papstes, Verwerfung des Konzils von Ferrara, Beschickung des Konzils von Basel und Gewähr- 30 leistung der Sicherheit für dessen Mitglieder und Besucher; im dritten Teil mahnte er zur Eintracht bei der Königswahl und im vierten bot er die guten Dienste des Konzils dazu an. Beide Gesandtschaften mußten zunächst auf eine Antwort der Kurfürsten ver- zichten. Es fehlte die Vorbedingung einer solchen: denn man begann gerade erst die Be- 35 ratungen, die die Gewinnung einer Grundlage für eine cinheitliche Politik der Kurfürsten angesichts des Kirchenkonfliktes zum Ziele hatten. Uber diese Beratungen und die Beschlüsse, die aus ihnen hervorgingen, erfahren wir aus unseren nrr. 28 artt. 1 u. 2; 29 artt. 1 u. 2; 30; 36 art. 6; 38 art. 4; 39 art. 2°; 130-144. In der Skizze zu dem Regierungsprogramm, das dem neuen König zur Annahme empfohlen werden sollte, stellte Pfalzgraf Otto den Antrag: daß die Kurfürsten sich zu gemeinsamer Haltung gegenüber dem kirchlichen Zwiespalt verbinden und den zukünftigen König zum Anschluß bestimmen sollten; daß durch ihre gelehrten Räte entschieden werde, wo in dem Streit Recht und Unrecht sei; daß im Interesse der kirchlichen Eintracht 45 auf die Abstellung des begangenen Unrechts hingearbeitet werde (s. nr. 28 artt. 1 u 2). Dieser letzte, schr unbestimmt gehaltene Teil des pfalzgräflichen Antrags wurde in einem Gutachten, das am 12. März oder bald danach von unbekannten kurfürstlichen Räten 40 5 Vgl. RTA. 12, 304 Anm. 2.
38 Wahltag zu Frankfurt März 1438. All diese Bestrebungen und Zweifel trafen auf dem Frankfurter Wahltage wie in einem Brennpunkt zusammen. Nach Frankfurt kamen im Auftrage des Papstes der Bischof Antonius von Urbino und der Magister Galeazzo Capriani von Mantua, die beide schon seit dem Herbst 1437 in Deutschland für die Kurie tätig waren 1; ebendahin schickte das Baseler Konzil in feierlicher Gesandtschaft als Legaten de latere den Patri- archen Ludwig von Aquileja, den Erzbischof Nikolaus Tudeschi von Palermo und den Bischof Franz von Ermeland (s. nrr. 122�124); in Frankfurt waren mit Ausnahme Bre- mens sämtliche Kirchenprovinzen Deutschlands Rat heischend (s. nr. 132 art. 7) ver- treten, und hier suchten die Kurfürsten, beziehungsweise ihre gelehrten Räte in eifrigen Beratungen die Grundlage für eine einheitliche Politik des Reiches gegenüber dem Konflikt i0 zwischen Papst und Konzil zu gewinnen. Uber die Verhandlungen, die die Gesandten des Papstes und des Baseler Konzils mit den Kurfürsten führten, berichten unsere nrr. 71; 126�129; 132 artt. 2-4; 133; 135-137; 138 art. 6; 141; 143; 146; 147; 150 art. 2; 151; 156; 160; 163. Die päpstliche Gesandtschaft, als deren Sprecher der Bischof von Urbino 15 auftrat, wurde am 11. März gehört. Mit dem Hinweis, daß gerade jetzt ein Zwiespalt auch im Reich doppelt gefährlich sei, mahnte der Bischof zur einträchtigen Wahl eines dem apostolischen Stuhle ergebenen und nützlichen Oberhauptes der Christenheit; sodann wiederholte er die Forderungen, die er im Auftrage des Papstes, ohne die inzwischen er- folgte Konzession Eugens IV an Kaiser Sigmund zu kennen, schon auf dem Kur-20 fürstentage vom November 1437 an die kurfürstlichen Räte gerichtet hatte, und die er jetzt nochmals schriftlich überreichte (s. nrr. 126-127): sie betrafen die Beschickung des Konzils von Ferrara und die Abberufung der kurfürstlichen Vertreter aus Basel. Die Gesandtschaft des Baseler Konzils traf erst am 12. März in Frank- furt ein und erhielt noch an demselben Tage Gehör. Ihr Redner war der berühmte 25 Kanonist Nikolaus Tudeschi, Erzbischof von Palermo. Seine Ausführungen (nr. 129) zer- fallen in vier Teile: im ersten gab er eine Geschichte des Konfliktes mit dem Papst und suchte das Vorgehen des Konzils zu rechtfertigen; im zweiten stellte er eine Anzahl von Forde- rungen: Annahme der Reformdekrete und des Dekrets über die Suspension des Papstes, Verwerfung des Konzils von Ferrara, Beschickung des Konzils von Basel und Gewähr- 30 leistung der Sicherheit für dessen Mitglieder und Besucher; im dritten Teil mahnte er zur Eintracht bei der Königswahl und im vierten bot er die guten Dienste des Konzils dazu an. Beide Gesandtschaften mußten zunächst auf eine Antwort der Kurfürsten ver- zichten. Es fehlte die Vorbedingung einer solchen: denn man begann gerade erst die Be- 35 ratungen, die die Gewinnung einer Grundlage für eine cinheitliche Politik der Kurfürsten angesichts des Kirchenkonfliktes zum Ziele hatten. Uber diese Beratungen und die Beschlüsse, die aus ihnen hervorgingen, erfahren wir aus unseren nrr. 28 artt. 1 u. 2; 29 artt. 1 u. 2; 30; 36 art. 6; 38 art. 4; 39 art. 2°; 130-144. In der Skizze zu dem Regierungsprogramm, das dem neuen König zur Annahme empfohlen werden sollte, stellte Pfalzgraf Otto den Antrag: daß die Kurfürsten sich zu gemeinsamer Haltung gegenüber dem kirchlichen Zwiespalt verbinden und den zukünftigen König zum Anschluß bestimmen sollten; daß durch ihre gelehrten Räte entschieden werde, wo in dem Streit Recht und Unrecht sei; daß im Interesse der kirchlichen Eintracht 45 auf die Abstellung des begangenen Unrechts hingearbeitet werde (s. nr. 28 artt. 1 u 2). Dieser letzte, schr unbestimmt gehaltene Teil des pfalzgräflichen Antrags wurde in einem Gutachten, das am 12. März oder bald danach von unbekannten kurfürstlichen Räten 40 5 Vgl. RTA. 12, 304 Anm. 2.
Strana 39
Einleitung. 39 1 Vgl. RTA. 12 nrr. 183 art. 9; 184 artt. 3 u. 5; 185 art. 7. 2 Von dieser, in dem Gutachten nr. 29 artt. 1u. 2 vorgeschlagenen, Versammlung ist zwar erst in den 40 Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Papste wieder die Rede (s. nrr. 173; 177; 180). Wenn aber in nr. 180, II Johannes von Lysura so tut, als sei der Vorschlag ein spontaner glücklicher Einfall der Gesandten gewesen, so ist das wohl 45 nicht so genau zu nehmen. Es ist wohl zweifellos, daß er schon in ihren Instruktionen enthallen war. 8 Vgl. RTA. 12 nr. 200. 4 Vgl. auch folgenden Brief, den Pfalzgraf Otto am 5. Mai an Frankfurt schrieb: da der 50 [ehemalige] Münzmeister Stephan [Scherff] in seinem Streite mit dem Pfälzischen Münzmeister zu Bache- rach die Austragung der Sache vor dem Frank- verfaßt wurde, in folgender Weise erweitert. Da durch lediglich zum Frieden mahnende Gesandtschaften, d. h. mit der im Januar erfolglos angewandten Methode, der Streit doch nicht beizulegen sei, so soll auf einem Tage, zu dem beide Parteien ihre mit genügender Vollmacht ausgestatteten Vertreter schicken sollen, vor den Gesanäten der Kurfürsten — der König bleibt hier wohl ohne weitergehende Absicht unerwähnt — die Streitfrage crörtert und die Vermittelung versucht werden (s. nr. 29 artt. 1 u. 2). Auch über die Grundlage, auf der die Vermittelung erfolgen sollte, tauschte man die Meinungen aus: schon in den Beratungen zu Ende des verflossenen Jahres hatte man die Ver- legung des Konzils an einen dritten Ort ins Auge gefaßt1, jetzt griff man auf diesen 10 Ausweg zurück (s. nr. 132 art. 10). Am 17. März war man sich — das geht aus unseren nrr. 130�132 hervor — über Ziel und Wege der einzuschlagenden Politik einig geworden. Das Ergebnis der Beratungen war der Entschluß der Kurfürsten, sich zu einer einheitlichen Politik gegenüber dem Kirchenstreit so förmlich wie nur möglich zu verbinden und den Anschluß des neuen Königs und der Reichsstände zu erstreben. 15 Das Ziel dieser Politik war die Beendigung des Streites durch die gemeinsame Ver- mittelung des Königs und der Kurfürsten: mit Einverständnis beider Parteien sollte auf einer vom König und den Kurfürsten zu berufenden Versammlung2 innerhalb Deutsch- lands die Streitfrage untersucht, die Einigung angestrebt und, wenn anders nicht möglich, in der Weise erzielt werden, daß das Konzil an einen dritten Ort verlegt werde. Was 2o geschehen sollte, wenn die Vermittelungsaktion mißlang, ist zwar in der Verbundsurkunde (nr. 144) der Kurfürsten nicht deutlich ausgesprochen: es heißt nur, daß sie auch dann nach Weisung ihrer Gelehrten und Räte sich wie christliche Fürsten verhalten und treu bei einander bleiben wollten. An anderen Stellen (s. nrr. 30; 39 art. 2b; 130; 132 art. 6; 150 art. 17) ist jedoch ausdrücklich hervorgehoben, daß man in solchem Falle der 25 Partei beitreten würde, die nach Rat der Gelehrten das bessere Recht für sich habe. Dieser letzte Schritt blieb jedoch, falls er nötig werden sollte, einer neuen Zusammenkunft und Beschlußfassung der Kurfürsten vorbehalten. Was man so beschloß, war zwar im Ziele nichts anderes als die Wiederaufnahme der Politik, die wenige Monate zuvor zum ersten Male gescheitert war 3: der großte Unter- so schied in den Mitteln war jedoch der, daß man in den Novemberberatungen des Jahres 1437 Konzil und Papst veranlassen wollte, durch freiwilligen Widerruf der gegen einander verfügten Maßregeln und durch Einwilligung in die Feier des Unionskonzils an einem dritten, von neutraler Seite zu bestimmenden Orte von sich aus die Versöhnung herbei- zuführen, während man jetzt in der Erkenntnis der Untauglichkeit dieses Weges die 35 Untersuchung und Entscheidung des Streites vor das eigene Forum ziehen wollte 4 (s. nrr. furter Gericht durch Briefe und Gebote des Ba- seler Konzils zu hintertreiben sucht, andererseits Frankfurt aber wohl vernommen hat, das die kurfursten und wir von des obgenanten unsers lieben vettern wegen uns vereiniget und protestirt haben, das wir uns in solicher zweitracht, so iczunt zu- schen unserm heiligen vatter dem babste und dem heiligen concilio zu Basel sind, an dhein gebott oder verbott desselben unsers heiligen vatters des babstes oder des heiligen concilium keren noch einen widder den andern gehorsam sin sollen, es si danne, das si vereiniget oder mit rechte erkant werde, wem wir samentlichen gehorsam und bi- stant thun solten, als wir nit zwifeln ir wol wissent: darum soll Frankfurt sich an etwaige Gebote oder Verbote des Konzils nicht kehren, son- dern die Sache ihren gerichtlichen Verlauf nehmen 5
Einleitung. 39 1 Vgl. RTA. 12 nrr. 183 art. 9; 184 artt. 3 u. 5; 185 art. 7. 2 Von dieser, in dem Gutachten nr. 29 artt. 1u. 2 vorgeschlagenen, Versammlung ist zwar erst in den 40 Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Papste wieder die Rede (s. nrr. 173; 177; 180). Wenn aber in nr. 180, II Johannes von Lysura so tut, als sei der Vorschlag ein spontaner glücklicher Einfall der Gesandten gewesen, so ist das wohl 45 nicht so genau zu nehmen. Es ist wohl zweifellos, daß er schon in ihren Instruktionen enthallen war. 8 Vgl. RTA. 12 nr. 200. 4 Vgl. auch folgenden Brief, den Pfalzgraf Otto am 5. Mai an Frankfurt schrieb: da der 50 [ehemalige] Münzmeister Stephan [Scherff] in seinem Streite mit dem Pfälzischen Münzmeister zu Bache- rach die Austragung der Sache vor dem Frank- verfaßt wurde, in folgender Weise erweitert. Da durch lediglich zum Frieden mahnende Gesandtschaften, d. h. mit der im Januar erfolglos angewandten Methode, der Streit doch nicht beizulegen sei, so soll auf einem Tage, zu dem beide Parteien ihre mit genügender Vollmacht ausgestatteten Vertreter schicken sollen, vor den Gesanäten der Kurfürsten — der König bleibt hier wohl ohne weitergehende Absicht unerwähnt — die Streitfrage crörtert und die Vermittelung versucht werden (s. nr. 29 artt. 1 u. 2). Auch über die Grundlage, auf der die Vermittelung erfolgen sollte, tauschte man die Meinungen aus: schon in den Beratungen zu Ende des verflossenen Jahres hatte man die Ver- legung des Konzils an einen dritten Ort ins Auge gefaßt1, jetzt griff man auf diesen 10 Ausweg zurück (s. nr. 132 art. 10). Am 17. März war man sich — das geht aus unseren nrr. 130�132 hervor — über Ziel und Wege der einzuschlagenden Politik einig geworden. Das Ergebnis der Beratungen war der Entschluß der Kurfürsten, sich zu einer einheitlichen Politik gegenüber dem Kirchenstreit so förmlich wie nur möglich zu verbinden und den Anschluß des neuen Königs und der Reichsstände zu erstreben. 15 Das Ziel dieser Politik war die Beendigung des Streites durch die gemeinsame Ver- mittelung des Königs und der Kurfürsten: mit Einverständnis beider Parteien sollte auf einer vom König und den Kurfürsten zu berufenden Versammlung2 innerhalb Deutsch- lands die Streitfrage untersucht, die Einigung angestrebt und, wenn anders nicht möglich, in der Weise erzielt werden, daß das Konzil an einen dritten Ort verlegt werde. Was 2o geschehen sollte, wenn die Vermittelungsaktion mißlang, ist zwar in der Verbundsurkunde (nr. 144) der Kurfürsten nicht deutlich ausgesprochen: es heißt nur, daß sie auch dann nach Weisung ihrer Gelehrten und Räte sich wie christliche Fürsten verhalten und treu bei einander bleiben wollten. An anderen Stellen (s. nrr. 30; 39 art. 2b; 130; 132 art. 6; 150 art. 17) ist jedoch ausdrücklich hervorgehoben, daß man in solchem Falle der 25 Partei beitreten würde, die nach Rat der Gelehrten das bessere Recht für sich habe. Dieser letzte Schritt blieb jedoch, falls er nötig werden sollte, einer neuen Zusammenkunft und Beschlußfassung der Kurfürsten vorbehalten. Was man so beschloß, war zwar im Ziele nichts anderes als die Wiederaufnahme der Politik, die wenige Monate zuvor zum ersten Male gescheitert war 3: der großte Unter- so schied in den Mitteln war jedoch der, daß man in den Novemberberatungen des Jahres 1437 Konzil und Papst veranlassen wollte, durch freiwilligen Widerruf der gegen einander verfügten Maßregeln und durch Einwilligung in die Feier des Unionskonzils an einem dritten, von neutraler Seite zu bestimmenden Orte von sich aus die Versöhnung herbei- zuführen, während man jetzt in der Erkenntnis der Untauglichkeit dieses Weges die 35 Untersuchung und Entscheidung des Streites vor das eigene Forum ziehen wollte 4 (s. nrr. furter Gericht durch Briefe und Gebote des Ba- seler Konzils zu hintertreiben sucht, andererseits Frankfurt aber wohl vernommen hat, das die kurfursten und wir von des obgenanten unsers lieben vettern wegen uns vereiniget und protestirt haben, das wir uns in solicher zweitracht, so iczunt zu- schen unserm heiligen vatter dem babste und dem heiligen concilio zu Basel sind, an dhein gebott oder verbott desselben unsers heiligen vatters des babstes oder des heiligen concilium keren noch einen widder den andern gehorsam sin sollen, es si danne, das si vereiniget oder mit rechte erkant werde, wem wir samentlichen gehorsam und bi- stant thun solten, als wir nit zwifeln ir wol wissent: darum soll Frankfurt sich an etwaige Gebote oder Verbote des Konzils nicht kehren, son- dern die Sache ihren gerichtlichen Verlauf nehmen 5
Strana 40
40 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 28 art. 2; 29 artt. 1 u. 2; 173; 177; 180; 191). Nicht der eigenen früheren Politik, sondern der Politik Kaiser Sigmunds entnahm man die Mittel, die zum Ziele führen sollten: auch Sigmund hatte von den Parteien verlangt, als Schiedsrichter anerkannt zu werden, und beim Papste wenigstens hatte er seinen Willen erreicht1. Damit wäre aber die weltliche Macht zum Richter über die wichtigsten kirchlichen Angelegenheiten erhoben 5 worden: naturgemäß mußte da, wie schon dem Verlangen Kaiser Sigmunds gegenüber 2, so auch jetzt der Widerstand des Konzils einsetzen, und es fügte sich, daß es im Gegen- satz zum Papst, der auch dieses mal wieder dem kirchlichen Standpunkte Abbruch tat, als Verfechter der Unabhängigkeit allen kirchlichen Wesens von den irdischen Gewalten auf- treten konnte (s. nr. 195 art. 4). Die Möglichkeit der Vermittelung durch König und Kurfürsten, wenn überhaupt vorhanden, war indes bedingt durch eine unabhängige Stellung zwischen oder über den Parteien: schon Kaiser Sigmund hatte, vom Papst als Schiedsrichter angenommen, seine Unparteilichkeit den Streitenden gegenüber ausdrücklich betont 3. Nun wurden aber die Kurfürsten auf der einen Seite von den Gesandten des Papstes, auf der anderen Seite von 15 den Gesandten des Bascler Konzils gedrängt, Partei zu ergreifen. In dieser Situation, die zudem nicht nur eine augenblickliche war, sondern dauernd zu werden drohte und große Gefahren für den Frieden der Deutschen Kirche in sich schloß, erklärt sich der Schritt, den die Kurfürsten nun taten, indem sie sich als neutral bekannten, gewisser- maßten von selbst, auch wenn keine Dokumente uns über die Verhandlungen, die zu ihm 20 führten, Aufschluß geben und es aussichtslos bleiben muß, den geistigen Urheber dieser Politik bestimmen zu wollen 4. Noch am 17. März um die Vesperzeit erklärten die Kur- fürsten zu Protest, daß sie unbeschadet ihres Gehorsams gegen den heiligen Stuhl und die allgemeine Kirche in dem Streit zwischen Papst und Konzil wegen der Unklarheit der Sachlage und der Unmöglichkeit ihrer augenblicklichen Erörterung sich keiner Partei 25 anschließen und, ohne damit der höchsten kirchlichen Gewalt des Papstes und des Konzils Abbruch zu tun, mit Hilfe der ordentlichen Gerichtsbarkeit allein die kirchliche Regierung in ihren Diözesen und Territorien handhaben wollen, bis sie und der künftige König die Eintracht in der Kirche wiederhergestellt haben; falls das aber binnen sechs Monaten nicht gelingen sollte, würden sie sich zusammen mit dem König der Partei anschließen, so die nach Rat der Geistlichen und der Gelehrten Deutschlands und nach Aussage der Ver- nunft als der gerechtere Teil erfunden werde (s. nr. 130). In einer zweiten Erklärung 10 lassen ; dat. Heidelberg secunda feria post dominicam jubilate anno etc. 38 (Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 423 orig. chart. lit. clausa). 1 Vgl. S. 36 Z. 30 ff. 2 Vgl. RTA. 12, 255 Anm. 1. a Vgl. die Außerung des Kaisers, die der Bischof von Vich übermittelt hat: ego nolo facere partem pro papa nec pro aliquo, sed volo esse communis, et semper manutenui concilium et manutenebo et labo- rabo pro unitate ecclesie et consolidacione (RTA. 12, 261 Z. 44f.). 4 Vgl. darüber Voigt, Enea Silvio 1, 154, der in Johann von Lysura und Gregor Heimburg die Väter der Neutralität sieht; Pückert, Kur- fürstliche Neutralität S 67, der dem Erzbischof Raban von Trier den Gedanken der Neutrali- tätserklärung zuschreibt; Hefele, Konziliengeschichte 7, 771, der wieder den Anteil Lysuras und Heim- burgs hervorhebt; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 35, der die Frage unentschieden läßst; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 53�54, der Heimburg, durch den die Kurfürsten die Protestation verlesen ließen und 35 von dessen Hand einige der aus den Verhand- lungen der Kurfürsten herrührende Schriftstücke geschrieben sind (s. nrr. 138 u. 139), als Ur- heber der Neutralität annehmen möchte, ohne jedoch eine sichere Entscheidung zu wagen. — 40 Verwiesen sei hier noch auf nr. 151, II, wonach die Neutralitätserklärung erfolgt sei, weil Raban von Trier, von den Gesandten des Papstes bestochen, die Eintracht der Kurfürsten bei der Königswahl habe verhindern wollen, und auf das am 16. April 45 im Konzil verbreitete Gerücht, der Erzbischof von Palermo habe zusammen mit den päpstlichen Ge- sandten und durch Mittelspersonen im Gegensatz zu seiner öffentlichen Haltung im geheimen die Neutralitätserklärung erwirkt, damit der Prozeß 50 gegen den Papst eingestellt werde (vgl. Conc. Bas. 5, 158 Z. 25 ff.).
40 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 28 art. 2; 29 artt. 1 u. 2; 173; 177; 180; 191). Nicht der eigenen früheren Politik, sondern der Politik Kaiser Sigmunds entnahm man die Mittel, die zum Ziele führen sollten: auch Sigmund hatte von den Parteien verlangt, als Schiedsrichter anerkannt zu werden, und beim Papste wenigstens hatte er seinen Willen erreicht1. Damit wäre aber die weltliche Macht zum Richter über die wichtigsten kirchlichen Angelegenheiten erhoben 5 worden: naturgemäß mußte da, wie schon dem Verlangen Kaiser Sigmunds gegenüber 2, so auch jetzt der Widerstand des Konzils einsetzen, und es fügte sich, daß es im Gegen- satz zum Papst, der auch dieses mal wieder dem kirchlichen Standpunkte Abbruch tat, als Verfechter der Unabhängigkeit allen kirchlichen Wesens von den irdischen Gewalten auf- treten konnte (s. nr. 195 art. 4). Die Möglichkeit der Vermittelung durch König und Kurfürsten, wenn überhaupt vorhanden, war indes bedingt durch eine unabhängige Stellung zwischen oder über den Parteien: schon Kaiser Sigmund hatte, vom Papst als Schiedsrichter angenommen, seine Unparteilichkeit den Streitenden gegenüber ausdrücklich betont 3. Nun wurden aber die Kurfürsten auf der einen Seite von den Gesandten des Papstes, auf der anderen Seite von 15 den Gesandten des Bascler Konzils gedrängt, Partei zu ergreifen. In dieser Situation, die zudem nicht nur eine augenblickliche war, sondern dauernd zu werden drohte und große Gefahren für den Frieden der Deutschen Kirche in sich schloß, erklärt sich der Schritt, den die Kurfürsten nun taten, indem sie sich als neutral bekannten, gewisser- maßten von selbst, auch wenn keine Dokumente uns über die Verhandlungen, die zu ihm 20 führten, Aufschluß geben und es aussichtslos bleiben muß, den geistigen Urheber dieser Politik bestimmen zu wollen 4. Noch am 17. März um die Vesperzeit erklärten die Kur- fürsten zu Protest, daß sie unbeschadet ihres Gehorsams gegen den heiligen Stuhl und die allgemeine Kirche in dem Streit zwischen Papst und Konzil wegen der Unklarheit der Sachlage und der Unmöglichkeit ihrer augenblicklichen Erörterung sich keiner Partei 25 anschließen und, ohne damit der höchsten kirchlichen Gewalt des Papstes und des Konzils Abbruch zu tun, mit Hilfe der ordentlichen Gerichtsbarkeit allein die kirchliche Regierung in ihren Diözesen und Territorien handhaben wollen, bis sie und der künftige König die Eintracht in der Kirche wiederhergestellt haben; falls das aber binnen sechs Monaten nicht gelingen sollte, würden sie sich zusammen mit dem König der Partei anschließen, so die nach Rat der Geistlichen und der Gelehrten Deutschlands und nach Aussage der Ver- nunft als der gerechtere Teil erfunden werde (s. nr. 130). In einer zweiten Erklärung 10 lassen ; dat. Heidelberg secunda feria post dominicam jubilate anno etc. 38 (Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 423 orig. chart. lit. clausa). 1 Vgl. S. 36 Z. 30 ff. 2 Vgl. RTA. 12, 255 Anm. 1. a Vgl. die Außerung des Kaisers, die der Bischof von Vich übermittelt hat: ego nolo facere partem pro papa nec pro aliquo, sed volo esse communis, et semper manutenui concilium et manutenebo et labo- rabo pro unitate ecclesie et consolidacione (RTA. 12, 261 Z. 44f.). 4 Vgl. darüber Voigt, Enea Silvio 1, 154, der in Johann von Lysura und Gregor Heimburg die Väter der Neutralität sieht; Pückert, Kur- fürstliche Neutralität S 67, der dem Erzbischof Raban von Trier den Gedanken der Neutrali- tätserklärung zuschreibt; Hefele, Konziliengeschichte 7, 771, der wieder den Anteil Lysuras und Heim- burgs hervorhebt; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 35, der die Frage unentschieden läßst; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 53�54, der Heimburg, durch den die Kurfürsten die Protestation verlesen ließen und 35 von dessen Hand einige der aus den Verhand- lungen der Kurfürsten herrührende Schriftstücke geschrieben sind (s. nrr. 138 u. 139), als Ur- heber der Neutralität annehmen möchte, ohne jedoch eine sichere Entscheidung zu wagen. — 40 Verwiesen sei hier noch auf nr. 151, II, wonach die Neutralitätserklärung erfolgt sei, weil Raban von Trier, von den Gesandten des Papstes bestochen, die Eintracht der Kurfürsten bei der Königswahl habe verhindern wollen, und auf das am 16. April 45 im Konzil verbreitete Gerücht, der Erzbischof von Palermo habe zusammen mit den päpstlichen Ge- sandten und durch Mittelspersonen im Gegensatz zu seiner öffentlichen Haltung im geheimen die Neutralitätserklärung erwirkt, damit der Prozeß 50 gegen den Papst eingestellt werde (vgl. Conc. Bas. 5, 158 Z. 25 ff.).
Strana 41
Einleitung. 41 appellierten sie gegen alle seit dem 18. Februar des laufenden Jahres vom Papst und vom Konzil ergangenen Mandate und Strafandrohungen an das zukünftige ökumenische Konzil (nr. 131). Vorschläge, sofort durch eine Gesandtschaft das Konzil von den Verhandlungen und Beschlüssen zu benachrichtigen, es zur Einstellung des Prozesses gegen den Papst zu ermahnen und ihm dafür, wenn nötig, Aussicht auf die Anerkennung der Reformdekrete zu machen, sowie bei der Germanischen Nation am Konzil in dem- selben Sinne, gegebenenfalls auch durch Drohungen zu wirken und den Rat der Stadt Basel um Beistand zu ersuchen (s. nrr. 132-135), fanden offenbar keine Annahme 1. Da aber die Zeit drängte und Gefahr im Verzug war, so richteten die Kurfürsten 1o noch an demselben Tage in einem ziemlich allgemein gehaltenen Schreiben an das Konzil die Bitte, in dem Prozeßs gegen den Papst eine Weile einzuhalten, um ihnen und dem künftigen König nicht die Möglichkeit der Friedensstiftung zu benehmen, zugleich wegen der Antwort an die Konzilsgesandten auf die Zeit nach der Königswahl vertröstend (nr. 136). Die Absicht, in demselben Sinne an den Papst sich zu wenden, wurde, man 15 sieht nicht weshalb, wieder aufgegeben (s. ebenda Quellenbeschreibung unter D). Erst nach der Wahl des neuen Königs wurden die Einung und die Protestation (und woll auch die Appellation) der Kurfürsten redigiert, besiegelt und publiziert (s. nrr. 138 artt. 1-3 und 144): ein Vorschlag, nunmehr auch die Reformdekrete in offizieller Form anzunchmen (s. nr. 138 art. 5), fand keine Billigung, wohl nicht aus prinzipieller Ab- 20 neigung, sondern wegen des praktischen Bedenkens, man könne dadurch in den Augen des Papstes zu schr als Parteigänger des Konzils erscheinen. Jetzt erst wurde auch den Gesandten des Papstes und des Konzils die bisher verschobene Antwort erteilt, aber nicht in schriftlicher Form, sondern in mündlicher Aussprache und durch Mitteilung der Neu- tralitätsurkunde (s. nrr. 138 art. 6; 150 art. 2; 151). Für die Gesandten des Konzils 25 wurde die erlittene Zurückweisung gemildert durch die Erklärung, daß die Kurfürsten die Autorität des Konzils anerkennen und schützen und zum Beweise dessen ihm ihr kurfürstliches Geleit geben wollten (s. nr. 151): die Gesandten ihrerseits, die schon am Tage der Wahl in einem Schreiben an das Konzil (nr. 137) die Bitte der Kurfürsten um Sistierung des Prozesses gegen den Papst unterstützt hatten, versicherten, daß man in 30 Basel abwarten werde (s. ebenda Anm.). Wie den Konzilsgesandten werden auch den Gesandten des Papstes schöne Worte mitgegeben sein (s. nr. 138 artt. 4 u. 6). Alsbald schritt man zur Ausführung der Frankfurter Beschlüsse. Zunächst galt es, den neuen König und das Reich zum Anschluß an die kurfürstliche Politik der Vermittelung und der Neutralität zu bewegen. An König Albrecht ging zu dem Zweck noch von Frankfurt aus eine schrift- liche Mitteilung, die uns nicht mehr erhalten ist (s. jedoch nr. 146). Sodann aber wurde die Gesandtschaft der Kurfürsten, die ihm die feierliche Anzeige seiner Wahl zu überbringen hatte, zur Hälfte aus sechs Doktoren des geistlichen Rechts zusammen- gesetzt, die geeignet waren, ihn über die Tragweite der Beschlüsse in Sachen des Kirchen- 40 streites ausreichend zu informieren (s. nrr. 36 art. 4; 38 art. 4; 139 Eingang): genannt werden uns Heinrich Leubing, Magister Tileman, Ludwig von Ast, Kaspar von Schön- berg2; wer für Erzbischof Raban von Trier und für Markgraf Friedrich von Branden- burgs an der Gesandtschaft teilnahm, erfahren wir nicht. Die Gesandten trafen am 23. April in Wien ein; die sechs geistlichen Mitglieder konnten jedoch erst nach der 45 Annahme der Wahl durch Albrecht, die am 29. April erfolgte, ihre Aufträge ausrichten (s. nr. 166). 35 1 Bachmann, Die deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 30 nimmt an, daß der Vorschlag ausgeführt sei. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Vgl. S. 21-22. Vgl. nr. 197, II Anm.
Einleitung. 41 appellierten sie gegen alle seit dem 18. Februar des laufenden Jahres vom Papst und vom Konzil ergangenen Mandate und Strafandrohungen an das zukünftige ökumenische Konzil (nr. 131). Vorschläge, sofort durch eine Gesandtschaft das Konzil von den Verhandlungen und Beschlüssen zu benachrichtigen, es zur Einstellung des Prozesses gegen den Papst zu ermahnen und ihm dafür, wenn nötig, Aussicht auf die Anerkennung der Reformdekrete zu machen, sowie bei der Germanischen Nation am Konzil in dem- selben Sinne, gegebenenfalls auch durch Drohungen zu wirken und den Rat der Stadt Basel um Beistand zu ersuchen (s. nrr. 132-135), fanden offenbar keine Annahme 1. Da aber die Zeit drängte und Gefahr im Verzug war, so richteten die Kurfürsten 1o noch an demselben Tage in einem ziemlich allgemein gehaltenen Schreiben an das Konzil die Bitte, in dem Prozeßs gegen den Papst eine Weile einzuhalten, um ihnen und dem künftigen König nicht die Möglichkeit der Friedensstiftung zu benehmen, zugleich wegen der Antwort an die Konzilsgesandten auf die Zeit nach der Königswahl vertröstend (nr. 136). Die Absicht, in demselben Sinne an den Papst sich zu wenden, wurde, man 15 sieht nicht weshalb, wieder aufgegeben (s. ebenda Quellenbeschreibung unter D). Erst nach der Wahl des neuen Königs wurden die Einung und die Protestation (und woll auch die Appellation) der Kurfürsten redigiert, besiegelt und publiziert (s. nrr. 138 artt. 1-3 und 144): ein Vorschlag, nunmehr auch die Reformdekrete in offizieller Form anzunchmen (s. nr. 138 art. 5), fand keine Billigung, wohl nicht aus prinzipieller Ab- 20 neigung, sondern wegen des praktischen Bedenkens, man könne dadurch in den Augen des Papstes zu schr als Parteigänger des Konzils erscheinen. Jetzt erst wurde auch den Gesandten des Papstes und des Konzils die bisher verschobene Antwort erteilt, aber nicht in schriftlicher Form, sondern in mündlicher Aussprache und durch Mitteilung der Neu- tralitätsurkunde (s. nrr. 138 art. 6; 150 art. 2; 151). Für die Gesandten des Konzils 25 wurde die erlittene Zurückweisung gemildert durch die Erklärung, daß die Kurfürsten die Autorität des Konzils anerkennen und schützen und zum Beweise dessen ihm ihr kurfürstliches Geleit geben wollten (s. nr. 151): die Gesandten ihrerseits, die schon am Tage der Wahl in einem Schreiben an das Konzil (nr. 137) die Bitte der Kurfürsten um Sistierung des Prozesses gegen den Papst unterstützt hatten, versicherten, daß man in 30 Basel abwarten werde (s. ebenda Anm.). Wie den Konzilsgesandten werden auch den Gesandten des Papstes schöne Worte mitgegeben sein (s. nr. 138 artt. 4 u. 6). Alsbald schritt man zur Ausführung der Frankfurter Beschlüsse. Zunächst galt es, den neuen König und das Reich zum Anschluß an die kurfürstliche Politik der Vermittelung und der Neutralität zu bewegen. An König Albrecht ging zu dem Zweck noch von Frankfurt aus eine schrift- liche Mitteilung, die uns nicht mehr erhalten ist (s. jedoch nr. 146). Sodann aber wurde die Gesandtschaft der Kurfürsten, die ihm die feierliche Anzeige seiner Wahl zu überbringen hatte, zur Hälfte aus sechs Doktoren des geistlichen Rechts zusammen- gesetzt, die geeignet waren, ihn über die Tragweite der Beschlüsse in Sachen des Kirchen- 40 streites ausreichend zu informieren (s. nrr. 36 art. 4; 38 art. 4; 139 Eingang): genannt werden uns Heinrich Leubing, Magister Tileman, Ludwig von Ast, Kaspar von Schön- berg2; wer für Erzbischof Raban von Trier und für Markgraf Friedrich von Branden- burgs an der Gesandtschaft teilnahm, erfahren wir nicht. Die Gesandten trafen am 23. April in Wien ein; die sechs geistlichen Mitglieder konnten jedoch erst nach der 45 Annahme der Wahl durch Albrecht, die am 29. April erfolgte, ihre Aufträge ausrichten (s. nr. 166). 35 1 Bachmann, Die deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 30 nimmt an, daß der Vorschlag ausgeführt sei. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Vgl. S. 21-22. Vgl. nr. 197, II Anm.
Strana 42
42 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Um das Reich in seiner Gesamtheit für die Politik der Neutralität zu gewinnen, schien es zu genügen, wenn man sich der Zustimmung der Deutschen Kirchenprovinzen versicherte: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier waren als Kurfürsten an den Frankfurter Beschlüssen in erster Linie beteiligt, an die vier Erzbischöfe von Salzburg, Magdeburg, Bremen und Riga, von denen die beiden ersteren in Frankfurt Vertreter gehabt hatten, jedoch ohne Vollmacht zum Beitritt, erging noch von Frankfurt aus ein Schreiben der Kurfürsten mit der Aufforderung, die Frankfurter Beschlüsse in ihren Kirchenprovinzen verkündigen zu lassen und den Erzbischof von Mainz von der Aus- führung zu benachrichtigen (s. nrr. 138 artt. 2 u. 3; 146; 150 art. 6). Nur für die Mainzer Kirchenprovinz erfahren wir, daß der Erzbischof seine und seiner Mitkurfürsten 10 Politik teils auf dem schon Ende Februar angesagten 1 Provinzialkonzil zu Mainz am 30. März (s. nr. 150) teils durch schriftliche Mahnungen an die dort nicht vertretenen Suffraganbischöfe und an die Ordensgeistlichkeit (s. nrr. 153 u. 154) zur Nachahmung anempfahl. An die weltlichen Fürsten hat man sich nicht gewandt: man war wohl ge- wiß, daß sie sich in dieser, vor allem doch kirchlichen Angelegenheit dem Vorgang der 15 geistlichen Fürsten anschließen würden, hatten sie zum Teil doch auch früher schon sich bei diesen Rats geholt, wie sie sich verhalten sollten 2. Dagegen informierte man einen auswärtigen Fürsten, König Heinrich von England, von dem allerdings gerade zum Wahltage die Mahnung, ein Schisma zu verhüten, eingetroffen war, über die getroffenen Maßnahmen und forderte zur Nachfolge 20 auf (s. nrr. 145 u. 150 art. 6). Seine Antwort bietet unsere nr. 169. Hatte man so das Nötige getan, um ein einheitliches Auftreten des Reiches zu ge- währleisten, so mußte gleichzeitig der Versuch gemacht werden, die beiden streitenden Parteien selbst der Annahme einer Vermittelung geneigt zu machen. Zu dem Zweck wurde noch in Frankfurt eine Gesandtschaft abgeordnet, bestehend aus dem Abt Johann 25 von Maulbronn, dem Propst von St. Severin zu Köln Dr. Heinrich von Erpel, den Dok- toren Johannes von Lysura und Gregor Heimburg, die zunächst in Basel die Zustim- mung des Konzils zur Vermittelungsaktion der Kurfürsten und noch einmal die Ein- stellung des Prozesses gegen den Papst fordern sollten (s. nr. 155, I). Von Basel sollte sie nach Ferrara gehen und beim Papste in derselben Richtung tätig sein, allerdings so wohl kaum in der Weise, wie das in den Vorschlägen unserer nr. 139 empfohlen wurde; denn diese Vorschläge widersprachen offensichtlich dem, worauf man sich in Frankfurt geeinigt hatte, forderten sie doch sofortigen Widerruf der gegen Basel erlassenen Dekrete und Anerkennung des Konzils, ohne vorhergehendes schiedsrichterliches Verhör der Par- teien vor den kurfürstlichen Räten und ohne daß das Konzil zu gleicher Nachgiebigkeit 35 veranlaßt werden sollte. Die Beglaubigungen der Gesandten beim Konzil, beim Papst, bei dem Kardinalskollegium, vielleicht auch bei Kardinal Cesarini besonders, endlich bei dem Griechischen Kaiser haben wir in unseren nrr. 140-143. Die Gesandtschaft ging nach Basel ab, ehe der Anschluß des neuen Königs an das kurfürstliche Vorgehen erfolgt war, ja ehe Albrecht nur die Wahl zum Römischen König 40 angenommen hatte: die Vorschläge nr. 139 hatten gefordert, daß von den sechs Doktoren, die die eine Hälfte der kurfürstlichen Gesandtschaft an König Albrecht bildeten, drei von Wien nach Basel und drei nach Ferrara gehen sollten, König Albrecht aber jedem Teil einen Vertreter zugesellen solle. Wenn man auf diesen Vorschlag nicht einging3, sondern 5 1 Vgl. S. 37. 2 Vgl. ebenda. 3 Nach den Darstellungen Pückerts, Kurfürst- liche Neutralität S. 73, Hefeles, Konziliengeschichte 7, 772, v. Kraus', Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 36, Bachmanns, Die deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 29 45 wäre die Gesandtschaft den Vorschlägen ent- sprechend vor sich gegangen. Erst Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 f. hat den Sachverhalt richtig erkannt. 50
42 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Um das Reich in seiner Gesamtheit für die Politik der Neutralität zu gewinnen, schien es zu genügen, wenn man sich der Zustimmung der Deutschen Kirchenprovinzen versicherte: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier waren als Kurfürsten an den Frankfurter Beschlüssen in erster Linie beteiligt, an die vier Erzbischöfe von Salzburg, Magdeburg, Bremen und Riga, von denen die beiden ersteren in Frankfurt Vertreter gehabt hatten, jedoch ohne Vollmacht zum Beitritt, erging noch von Frankfurt aus ein Schreiben der Kurfürsten mit der Aufforderung, die Frankfurter Beschlüsse in ihren Kirchenprovinzen verkündigen zu lassen und den Erzbischof von Mainz von der Aus- führung zu benachrichtigen (s. nrr. 138 artt. 2 u. 3; 146; 150 art. 6). Nur für die Mainzer Kirchenprovinz erfahren wir, daß der Erzbischof seine und seiner Mitkurfürsten 10 Politik teils auf dem schon Ende Februar angesagten 1 Provinzialkonzil zu Mainz am 30. März (s. nr. 150) teils durch schriftliche Mahnungen an die dort nicht vertretenen Suffraganbischöfe und an die Ordensgeistlichkeit (s. nrr. 153 u. 154) zur Nachahmung anempfahl. An die weltlichen Fürsten hat man sich nicht gewandt: man war wohl ge- wiß, daß sie sich in dieser, vor allem doch kirchlichen Angelegenheit dem Vorgang der 15 geistlichen Fürsten anschließen würden, hatten sie zum Teil doch auch früher schon sich bei diesen Rats geholt, wie sie sich verhalten sollten 2. Dagegen informierte man einen auswärtigen Fürsten, König Heinrich von England, von dem allerdings gerade zum Wahltage die Mahnung, ein Schisma zu verhüten, eingetroffen war, über die getroffenen Maßnahmen und forderte zur Nachfolge 20 auf (s. nrr. 145 u. 150 art. 6). Seine Antwort bietet unsere nr. 169. Hatte man so das Nötige getan, um ein einheitliches Auftreten des Reiches zu ge- währleisten, so mußte gleichzeitig der Versuch gemacht werden, die beiden streitenden Parteien selbst der Annahme einer Vermittelung geneigt zu machen. Zu dem Zweck wurde noch in Frankfurt eine Gesandtschaft abgeordnet, bestehend aus dem Abt Johann 25 von Maulbronn, dem Propst von St. Severin zu Köln Dr. Heinrich von Erpel, den Dok- toren Johannes von Lysura und Gregor Heimburg, die zunächst in Basel die Zustim- mung des Konzils zur Vermittelungsaktion der Kurfürsten und noch einmal die Ein- stellung des Prozesses gegen den Papst fordern sollten (s. nr. 155, I). Von Basel sollte sie nach Ferrara gehen und beim Papste in derselben Richtung tätig sein, allerdings so wohl kaum in der Weise, wie das in den Vorschlägen unserer nr. 139 empfohlen wurde; denn diese Vorschläge widersprachen offensichtlich dem, worauf man sich in Frankfurt geeinigt hatte, forderten sie doch sofortigen Widerruf der gegen Basel erlassenen Dekrete und Anerkennung des Konzils, ohne vorhergehendes schiedsrichterliches Verhör der Par- teien vor den kurfürstlichen Räten und ohne daß das Konzil zu gleicher Nachgiebigkeit 35 veranlaßt werden sollte. Die Beglaubigungen der Gesandten beim Konzil, beim Papst, bei dem Kardinalskollegium, vielleicht auch bei Kardinal Cesarini besonders, endlich bei dem Griechischen Kaiser haben wir in unseren nrr. 140-143. Die Gesandtschaft ging nach Basel ab, ehe der Anschluß des neuen Königs an das kurfürstliche Vorgehen erfolgt war, ja ehe Albrecht nur die Wahl zum Römischen König 40 angenommen hatte: die Vorschläge nr. 139 hatten gefordert, daß von den sechs Doktoren, die die eine Hälfte der kurfürstlichen Gesandtschaft an König Albrecht bildeten, drei von Wien nach Basel und drei nach Ferrara gehen sollten, König Albrecht aber jedem Teil einen Vertreter zugesellen solle. Wenn man auf diesen Vorschlag nicht einging3, sondern 5 1 Vgl. S. 37. 2 Vgl. ebenda. 3 Nach den Darstellungen Pückerts, Kurfürst- liche Neutralität S. 73, Hefeles, Konziliengeschichte 7, 772, v. Kraus', Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 36, Bachmanns, Die deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 29 45 wäre die Gesandtschaft den Vorschlägen ent- sprechend vor sich gegangen. Erst Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 f. hat den Sachverhalt richtig erkannt. 50
Strana 43
Einleitung. 43 30 40 sofort eine besondere Gesandtschaft abordnete, so braucht man darin nicht die Absicht zu erblicken, die Selbständigkeit der kurfürstlichen Politik gegenüber dem Oberhaupt des Reiches betonen zu wollen, zumal da man ja den König nicht ununterrichtet ließ, ja so- gar um seine Mitwirkung bat. Grund genug zu diesem Vorgehen lag darin, daß die 5 größte Eile von nöten war, daß eine Gesandtschaft, die erst nach Wien, dann nach Basel und zuletzt nach Ferrara gehen mußste, vielleicht zu spät kommen würde. Uber die Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandtschaft mit dem Konzil in den Tagen vom 12.-15. April berichten unsere nrr. 155-157. Das Konzil hatte trotz der Mahnungen der Kurfürsten vom 17. März den Streit nicht ruhen lassen, 1o vielmehr in seiner zweiunddreißtigsten Sitzung am 24. März abermals die Ungültigkeit aller Akte des Papstes und des Konventikels, wie es sich ausdrückte, zu Ferrara aus- gesprochen, alle zu Ferrara Weilenden peremptorisch nach Basel zitiert und alle Schä- diger des Baseler Konzils der Strafe der Exkommunikation, des Anathemas und des Interdikts für verfallen erklärt1; und als Antwort auf die Bitte der Kurfürsten hatte 15 es das Dekret dieser Session und eine Rechtfertigung seines Verhaltens geschickt (s. nr. 147). So war es auch den Gesandten gegenüber wenig geneigt, den Wünschen der Kurfürsten nachzugeben. Wie schr sich auch der Sprecher der Gesandtschaft, Johannes von Lysura, für die Autorität der allgemeinen Konzilien ins Zeug legte und wie sehr er die stets bewiesene Anhänglichkeit der Kurfürsten an das Konzil hervorhob, er konnte 20 doch die Baseler Väter nicht zu einer bündigen Erklärung bewegen: man verwies auf die Antwort, die man den Kurfürsten am 27. März gegeben hatte (nr. 147), und scheute sich, die Forderung der Gesandten zur Beratung an die Deputationen zu bringen, da man eine Ablehnung voraussah und die Kurfürsten dadurch nur noch mehr zu erbittern fürchtete. So war das einzige, was die Gesandten erreichten, eine mündliche Versicherung 25 des Kardinals von Arles und des Erzbischofs von Palermo, daß die Fortsetzung des Prozesses seiner Natur gemäß nur langsam vor sich gehen werde und daß Zeit genug für sic bleibe, inzwischen mit dem Papste zu verhandeln. Zwei Wochen später, am 28. April, schritt man trotzdem zur Kontumazerklärung Eugens und seiner Kurie (s. nr. 164 Anm.). Schon auf jene Weigerung hin, die das Konzil am 27. März der Bitte der Kur- fürsten entgegengesetzt hatte (s. nr. 147), hatte der Erzbischof von Mainz die Kurfürsten auf den 4. Mai nach Frankfurt berufen. Inzwischen war auch das geringe Entgegen- kommen gegen die Gesandtschaft der Kurfürsten und die Kontumazerklärung gegen den Papst bekannt geworden, und so entschlossen sich die am festgesetzten Tage in Frank- 35 furt Versammelten — der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg waren nicht vertreten —, noch einmal und in noch dringenderer Form Mahnungen an das Konzil zu richten: man beschwerte sich, daß die Gesandten mit leerer Tasche von Basel hätten abziehen müssen, forderte abermals Einstellung des Prozesses und verwahrte sich feierlich gegen jede Schuld am Ausbruch eines Schismas (nr. 163). Zugleich machte man dem König Mitteilung, schickte ihm die Antwort des Konzils vom 27. März und die Mahnungen der Kurfürsten, bat um seinen Beistand und warnte vor der auf dem Wege befindlichen Gesandtschaft des Konzils, die des Königs Erklärung zu gunsten des Konzils erwirken sollte (nr. 164). Fast zu derselben Zeit, in der die Rheinischen Kurfürsten zu Frankfurt tagten, 45 wurde König Albrecht vor die Frage gestellt, welche Politik er gegenüber dem Kon- flikt zwischen Papst und Konzil verfolgen solle. An seinem Hofe in Wien weilten damals die Gesandten der Kurfürsten, die ihm die Wahlanzeige gebracht hatten Vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 170-178; Mon. geschichte 7, 673. Conc. saec. 15, T. 3, 75-82; Hefele, Konzilien- 6
Einleitung. 43 30 40 sofort eine besondere Gesandtschaft abordnete, so braucht man darin nicht die Absicht zu erblicken, die Selbständigkeit der kurfürstlichen Politik gegenüber dem Oberhaupt des Reiches betonen zu wollen, zumal da man ja den König nicht ununterrichtet ließ, ja so- gar um seine Mitwirkung bat. Grund genug zu diesem Vorgehen lag darin, daß die 5 größte Eile von nöten war, daß eine Gesandtschaft, die erst nach Wien, dann nach Basel und zuletzt nach Ferrara gehen mußste, vielleicht zu spät kommen würde. Uber die Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandtschaft mit dem Konzil in den Tagen vom 12.-15. April berichten unsere nrr. 155-157. Das Konzil hatte trotz der Mahnungen der Kurfürsten vom 17. März den Streit nicht ruhen lassen, 1o vielmehr in seiner zweiunddreißtigsten Sitzung am 24. März abermals die Ungültigkeit aller Akte des Papstes und des Konventikels, wie es sich ausdrückte, zu Ferrara aus- gesprochen, alle zu Ferrara Weilenden peremptorisch nach Basel zitiert und alle Schä- diger des Baseler Konzils der Strafe der Exkommunikation, des Anathemas und des Interdikts für verfallen erklärt1; und als Antwort auf die Bitte der Kurfürsten hatte 15 es das Dekret dieser Session und eine Rechtfertigung seines Verhaltens geschickt (s. nr. 147). So war es auch den Gesandten gegenüber wenig geneigt, den Wünschen der Kurfürsten nachzugeben. Wie schr sich auch der Sprecher der Gesandtschaft, Johannes von Lysura, für die Autorität der allgemeinen Konzilien ins Zeug legte und wie sehr er die stets bewiesene Anhänglichkeit der Kurfürsten an das Konzil hervorhob, er konnte 20 doch die Baseler Väter nicht zu einer bündigen Erklärung bewegen: man verwies auf die Antwort, die man den Kurfürsten am 27. März gegeben hatte (nr. 147), und scheute sich, die Forderung der Gesandten zur Beratung an die Deputationen zu bringen, da man eine Ablehnung voraussah und die Kurfürsten dadurch nur noch mehr zu erbittern fürchtete. So war das einzige, was die Gesandten erreichten, eine mündliche Versicherung 25 des Kardinals von Arles und des Erzbischofs von Palermo, daß die Fortsetzung des Prozesses seiner Natur gemäß nur langsam vor sich gehen werde und daß Zeit genug für sic bleibe, inzwischen mit dem Papste zu verhandeln. Zwei Wochen später, am 28. April, schritt man trotzdem zur Kontumazerklärung Eugens und seiner Kurie (s. nr. 164 Anm.). Schon auf jene Weigerung hin, die das Konzil am 27. März der Bitte der Kur- fürsten entgegengesetzt hatte (s. nr. 147), hatte der Erzbischof von Mainz die Kurfürsten auf den 4. Mai nach Frankfurt berufen. Inzwischen war auch das geringe Entgegen- kommen gegen die Gesandtschaft der Kurfürsten und die Kontumazerklärung gegen den Papst bekannt geworden, und so entschlossen sich die am festgesetzten Tage in Frank- 35 furt Versammelten — der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg waren nicht vertreten —, noch einmal und in noch dringenderer Form Mahnungen an das Konzil zu richten: man beschwerte sich, daß die Gesandten mit leerer Tasche von Basel hätten abziehen müssen, forderte abermals Einstellung des Prozesses und verwahrte sich feierlich gegen jede Schuld am Ausbruch eines Schismas (nr. 163). Zugleich machte man dem König Mitteilung, schickte ihm die Antwort des Konzils vom 27. März und die Mahnungen der Kurfürsten, bat um seinen Beistand und warnte vor der auf dem Wege befindlichen Gesandtschaft des Konzils, die des Königs Erklärung zu gunsten des Konzils erwirken sollte (nr. 164). Fast zu derselben Zeit, in der die Rheinischen Kurfürsten zu Frankfurt tagten, 45 wurde König Albrecht vor die Frage gestellt, welche Politik er gegenüber dem Kon- flikt zwischen Papst und Konzil verfolgen solle. An seinem Hofe in Wien weilten damals die Gesandten der Kurfürsten, die ihm die Wahlanzeige gebracht hatten Vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 170-178; Mon. geschichte 7, 673. Conc. saec. 15, T. 3, 75-82; Hefele, Konzilien- 6
Strana 44
44 und deren geistliche Mitglieder ihn nunmehr für die Vermittelungs- und Neutralitäts- politik ihrer Herren gewinnen sollten; ferner die Gesandten des Konzils, die schon Anfang März an ihn als König von Ungarn abgegangen€, aber noch nicht zu Worte gekommen waren, und die Gesandten des Papstes, die ihm das Konzil von Ferrara ans Herz legen sollten. Uber die Verhandlungen, die durch diese Situation gezeitigt wurden, deren genaue chronologische Fixierung aber nicht möglich ist, belehren unsere nrr. 149; 160�162; 166-168; 170-172; 178; 179. Unter drei Wegen stand dem neuen König die Wahl offen: er konnte sich für das Konzil oder für den Papst oder für die Vermittelungsaktion der Kurfürsten entscheiden. Er wählte das letztere und stellte sich damit auf den Standpunkt seines Vorgängers und 10 Schwiegervaters 2. Schon jetzt, nicht erst auf dem Nürnberger Julireichstag, wie man bis- her geglaubt hat 3, schloß er sich der Protestation der Kurfürsten an (s. nr. 166) und gab wiederholt seinen Willen kund, zusammen mit den Kurfürsten die Ein- tracht zwischen den kirchlichen Gewalten wiederherzustellen. Die Konzilsgesandten, Johannes von Ragusa und Johannes Pulchripatris, von 15 denen der letztere in einer nicht erhaltenen, auszüglich aber in der Erzählung des Segovia über die Berichterstattung des Gesandten überlieferten Rede (s. n. 179) die Glückwünsche des Konzils dem König zu seinen Erfolgen, der Gewinnung dreier Königreiche, und die Hoffnung auf seinen Beistand aussprach, der erstere in drei Stunden währenden, bisher unbekannten Ausführungen (nr. 161) die Forderungen des Konzils in Gegenwart der kur- 20 fürstlichen Gesandten überreichte, erzielten nur einen dürftigen Erfolg, so große Zu- friedenheit sie auch in ihrem Bericht an das Konzil zur Schau trugen (s. nr. 168). Sie hatten verlangt, daß König Albrecht sämtliche Reformdekrete, auch die nach der Verlegung des Konzils nach Ferrara erlassenen, annehme und ihre Beobachtung in allen seinen Län- dern verfüge; daß er die Suspension des Papstes anerkenne und Eugen den Gehorsam in 25 allen seinen Herrschaften versage; daß er nach dem Beispiel des Königs von Frankreich den Besuch des Konzils zu Ferrara verbiete; daß er einen Protektor des Konzils ernenne und den Besuch der Baseler Versammlung aus dem Reich und aus seinen Ländern fördere; daß er Gesandte zum Konzil schicke, um stets informiert zu sein, und daß er andere Fürsten zur Unterstützung seiner, wie man hofft, dem Konzil freundlichen Politik so auffordere; daß er endlich für die Sicherheit des Konzils und die Befreiung gefangen gehaltener Konzilsgesandter schleunige Vorkehrung treffe. Von all dem wurde nur er- reicht, daß König Albrecht dem Konzil das Geleit seines Vorgängers erneuerte (s. nrr. 162; 167; 168), dem Ritter und Doktor Georg Fischel die Sorge für die Beobachtung des Geleits übertrug (s. nr. 171) und ihn und den Bischof von Lübeck mit seiner Vertretung 35 im Konzil zu beauftragen versprach (s. nr. 168). So sehr auch der König mit allgemeinen Wendungen die Autorität der allgemeinen Konzilien zu schützen verhieß (s. nr. 168), alle Forderungen, die eine Parteinahme für das Konzil in seinem Streit mit dem Papste in sich schlossen, wurden stillschweigend ignoriert. Zugleich wurde sowohl den Gesandten gegenüber (s. nrr. 162 u. 168) wie einige Tage später in einem Briefe an das Konzil 10 (nr. 168) die feste Absicht des Königs verkündet, mit den Kurfürsten zusammen die Vermittelung betreiben zu wollen, und die Mahnung an die Baseler Väter gerichtet, den 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1 Vgl. S. 37. 2 Vgl. S. 36. 3 Vgl. Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 76; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1 S. 36; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 58 nebst Anm. 5; Loserth, Geschichte des späteren Mittelalters S. 516, der dem Vorgehen der Franzosen mit der pragmatischen Sanktion von Bourges Einfluß auf den (vermeintlich) erst im Juli erfolgten Beitritt König Albrechts zur Neutra- lität zuschreibt. Bachmann, Die deutschen Könige 45 und die kurfürstliche Neutralität S. 32; 36-37; 65-66 meint, Albrecht sei nur der Einung der Kurfürsten, nicht aber der Protestation beigetreten. Dagegen hat sich schon Joachimsohn a. a. O. ge- wandt. 50
44 und deren geistliche Mitglieder ihn nunmehr für die Vermittelungs- und Neutralitäts- politik ihrer Herren gewinnen sollten; ferner die Gesandten des Konzils, die schon Anfang März an ihn als König von Ungarn abgegangen€, aber noch nicht zu Worte gekommen waren, und die Gesandten des Papstes, die ihm das Konzil von Ferrara ans Herz legen sollten. Uber die Verhandlungen, die durch diese Situation gezeitigt wurden, deren genaue chronologische Fixierung aber nicht möglich ist, belehren unsere nrr. 149; 160�162; 166-168; 170-172; 178; 179. Unter drei Wegen stand dem neuen König die Wahl offen: er konnte sich für das Konzil oder für den Papst oder für die Vermittelungsaktion der Kurfürsten entscheiden. Er wählte das letztere und stellte sich damit auf den Standpunkt seines Vorgängers und 10 Schwiegervaters 2. Schon jetzt, nicht erst auf dem Nürnberger Julireichstag, wie man bis- her geglaubt hat 3, schloß er sich der Protestation der Kurfürsten an (s. nr. 166) und gab wiederholt seinen Willen kund, zusammen mit den Kurfürsten die Ein- tracht zwischen den kirchlichen Gewalten wiederherzustellen. Die Konzilsgesandten, Johannes von Ragusa und Johannes Pulchripatris, von 15 denen der letztere in einer nicht erhaltenen, auszüglich aber in der Erzählung des Segovia über die Berichterstattung des Gesandten überlieferten Rede (s. n. 179) die Glückwünsche des Konzils dem König zu seinen Erfolgen, der Gewinnung dreier Königreiche, und die Hoffnung auf seinen Beistand aussprach, der erstere in drei Stunden währenden, bisher unbekannten Ausführungen (nr. 161) die Forderungen des Konzils in Gegenwart der kur- 20 fürstlichen Gesandten überreichte, erzielten nur einen dürftigen Erfolg, so große Zu- friedenheit sie auch in ihrem Bericht an das Konzil zur Schau trugen (s. nr. 168). Sie hatten verlangt, daß König Albrecht sämtliche Reformdekrete, auch die nach der Verlegung des Konzils nach Ferrara erlassenen, annehme und ihre Beobachtung in allen seinen Län- dern verfüge; daß er die Suspension des Papstes anerkenne und Eugen den Gehorsam in 25 allen seinen Herrschaften versage; daß er nach dem Beispiel des Königs von Frankreich den Besuch des Konzils zu Ferrara verbiete; daß er einen Protektor des Konzils ernenne und den Besuch der Baseler Versammlung aus dem Reich und aus seinen Ländern fördere; daß er Gesandte zum Konzil schicke, um stets informiert zu sein, und daß er andere Fürsten zur Unterstützung seiner, wie man hofft, dem Konzil freundlichen Politik so auffordere; daß er endlich für die Sicherheit des Konzils und die Befreiung gefangen gehaltener Konzilsgesandter schleunige Vorkehrung treffe. Von all dem wurde nur er- reicht, daß König Albrecht dem Konzil das Geleit seines Vorgängers erneuerte (s. nrr. 162; 167; 168), dem Ritter und Doktor Georg Fischel die Sorge für die Beobachtung des Geleits übertrug (s. nr. 171) und ihn und den Bischof von Lübeck mit seiner Vertretung 35 im Konzil zu beauftragen versprach (s. nr. 168). So sehr auch der König mit allgemeinen Wendungen die Autorität der allgemeinen Konzilien zu schützen verhieß (s. nr. 168), alle Forderungen, die eine Parteinahme für das Konzil in seinem Streit mit dem Papste in sich schlossen, wurden stillschweigend ignoriert. Zugleich wurde sowohl den Gesandten gegenüber (s. nrr. 162 u. 168) wie einige Tage später in einem Briefe an das Konzil 10 (nr. 168) die feste Absicht des Königs verkündet, mit den Kurfürsten zusammen die Vermittelung betreiben zu wollen, und die Mahnung an die Baseler Väter gerichtet, den 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1 Vgl. S. 37. 2 Vgl. S. 36. 3 Vgl. Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 76; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1 S. 36; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 58 nebst Anm. 5; Loserth, Geschichte des späteren Mittelalters S. 516, der dem Vorgehen der Franzosen mit der pragmatischen Sanktion von Bourges Einfluß auf den (vermeintlich) erst im Juli erfolgten Beitritt König Albrechts zur Neutra- lität zuschreibt. Bachmann, Die deutschen Könige 45 und die kurfürstliche Neutralität S. 32; 36-37; 65-66 meint, Albrecht sei nur der Einung der Kurfürsten, nicht aber der Protestation beigetreten. Dagegen hat sich schon Joachimsohn a. a. O. ge- wandt. 50
Strana 45
Einleitung. 45 Prozeß gegen den Papst einzustellen. Der eine der beiden Gesandten, Johannes Pulchri- patris, kehrte alsbald in Begleitung des königlichen Vertreters, Georg Fischel, nach Basel zurück, Johannes von Ragusa blieb am Hofe des Königs. Nicht mehr Glück hatten naturgemäßs die Gesandten des Papstes, Bischof 5 Johann von Zengg und der Auditor Johannes von Palomar. Ihre Propositionen vor dem König sind uns nicht überliefert, aber was sie zu fordern hatten, ergibt sich aus den Instruktionen für den Bischof von Zengg (nr. 113). Die Konzilsgesandten wissen zu berichten, daß die Ausführungen des Bischofs von Zengg allgemeinen Anstoß erregt hätten, weil er das Dekret des Konstanzer Konzils über die Autorität der allgemeinen Konzilien, 10 das Palladium der konziliaren Partei, in Zweifel gezogen habe (s. nr. 168). Statt einer Antwort auf die Forderungen der Gesandten dankte der König dem heiligen Vater für sein Wohlwollen und seine Unterstützung bei der Erlangung seiner Reiche (s. nr. 160), verkündete seine Absicht der Vermittelung, mahnte daher zur Einstellung der Feindselig- keiten gegen die Baseler und verwies für alles Weitere auf die Gesandtschaft, die er als- 15 bald nach Ferrara schicken werde und die gemeinsam mit der dort schon befindlichen Gesandtschaft der Kurfürsten die Vermittelung betreiben solle (s. nr. 170). So hatte nun auch das neue Oberhaupt des Reiches seine Stellung zwischen und über den Parteien genommen. Aber schon war eine zweite Gesandtschaft des Konzils auf dem Weg, um 2o die Unterstützung des Königs zu erwirken. Sie war schon am 29. März beschlossen worden, nachdem man wenige Tage zuvor, am 24. März, neue Schritte gegen den Papst unternommen hatte 1. Doch erst einen ganzen Monat später traten die Gesandten, mit der Eigenschaft der Legati de latere ausgestattet, die Reise an: es waren der Patriarch Ludwig von Aquileja, der eben erst das Konzil auf dem Frankfurter Wahltage vertreten hatte, 25 der Bischof Georg von Vich, der erst vor kurzem von seiner Gesandtschaft zu dem sterbenden Kaiser zurückgekehrt war 2, und Johannes von Bachenstein, Archidiakon von Agram. Sie trafen Ende Mai in Wien ein, wo sie den König noch vorfanden. Uber ihre Verhandlungen mit König Albrecht erfahren wir aus unseren nrr. 175; 176; 190; 193; außterdem sind noch aus der nächsten Hauptabteilung unseres Bandes der Bericht so des Johannes von Bachenstein und der aus Segovia entnommene Bericht der Konzils- gesandten zum Nürnberger Julireichstage heranzuziehen. Namens der Gesandtschaft sprach der Bischof von Vich vor dem König über die Superiorität des Konzils über den Papst. Seine Ausführungen, die in fünf Abschnitte zerfielen, sind uns nicht mehr erhalten; sie sollen aber nach dem Bericht, den Johannes 35 von Bachenstein, der eine der Gesandten, in Juli im Konzil erstattete, von solcher Wir- kung gewesen sein, daß die Gesandten des Königs, die zum Papst bestimmt waren, sie schriftlich zu haben wünschten: der Bischof selbst schrieb dem Konzil, daß er dem König auf seine Bitte eine Kopie gegeben habe. Sodann wurden dem Könige die Forderungen des Konzils unterbreitet (nr. 175): sie waren im wesentlichen dieselben, die schon die 40 erste Gesandtschaft zu Anfang des Monats vorgebracht hatte. Neu war nur das Ver- langen, daß König Albrecht die Erhebung der Ablaßgelder und des Zehnten in seinen Reichen begünstige behufs Tilgung der Schulden des Konzils und daß er dem Patriarchen von Aquileja zur Wiedergewinnung seines Patrimoniums gegen die Venetianer Beistand leiste. Wegen der Antwort verwies König Albrecht auf den für den 13. Juli von ihm 45 nach Nürnberg ausgeschriebenen Reichstag, wie der Bischof von Vich später im Konzil behauptete, weil er bei seiner Wahl den Kurfürsten versprochen habe, in der Kirchen- frage keine wichtigen Schritte ohne ihre Zustimmung zu tun. Zugleich erklärte er, seine Gesandtschaft zum Papst schicken zu wollen, und bat abermals, daß das Konzil inzwischen 1 Vgl. S. 43. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 161.
Einleitung. 45 Prozeß gegen den Papst einzustellen. Der eine der beiden Gesandten, Johannes Pulchri- patris, kehrte alsbald in Begleitung des königlichen Vertreters, Georg Fischel, nach Basel zurück, Johannes von Ragusa blieb am Hofe des Königs. Nicht mehr Glück hatten naturgemäßs die Gesandten des Papstes, Bischof 5 Johann von Zengg und der Auditor Johannes von Palomar. Ihre Propositionen vor dem König sind uns nicht überliefert, aber was sie zu fordern hatten, ergibt sich aus den Instruktionen für den Bischof von Zengg (nr. 113). Die Konzilsgesandten wissen zu berichten, daß die Ausführungen des Bischofs von Zengg allgemeinen Anstoß erregt hätten, weil er das Dekret des Konstanzer Konzils über die Autorität der allgemeinen Konzilien, 10 das Palladium der konziliaren Partei, in Zweifel gezogen habe (s. nr. 168). Statt einer Antwort auf die Forderungen der Gesandten dankte der König dem heiligen Vater für sein Wohlwollen und seine Unterstützung bei der Erlangung seiner Reiche (s. nr. 160), verkündete seine Absicht der Vermittelung, mahnte daher zur Einstellung der Feindselig- keiten gegen die Baseler und verwies für alles Weitere auf die Gesandtschaft, die er als- 15 bald nach Ferrara schicken werde und die gemeinsam mit der dort schon befindlichen Gesandtschaft der Kurfürsten die Vermittelung betreiben solle (s. nr. 170). So hatte nun auch das neue Oberhaupt des Reiches seine Stellung zwischen und über den Parteien genommen. Aber schon war eine zweite Gesandtschaft des Konzils auf dem Weg, um 2o die Unterstützung des Königs zu erwirken. Sie war schon am 29. März beschlossen worden, nachdem man wenige Tage zuvor, am 24. März, neue Schritte gegen den Papst unternommen hatte 1. Doch erst einen ganzen Monat später traten die Gesandten, mit der Eigenschaft der Legati de latere ausgestattet, die Reise an: es waren der Patriarch Ludwig von Aquileja, der eben erst das Konzil auf dem Frankfurter Wahltage vertreten hatte, 25 der Bischof Georg von Vich, der erst vor kurzem von seiner Gesandtschaft zu dem sterbenden Kaiser zurückgekehrt war 2, und Johannes von Bachenstein, Archidiakon von Agram. Sie trafen Ende Mai in Wien ein, wo sie den König noch vorfanden. Uber ihre Verhandlungen mit König Albrecht erfahren wir aus unseren nrr. 175; 176; 190; 193; außterdem sind noch aus der nächsten Hauptabteilung unseres Bandes der Bericht so des Johannes von Bachenstein und der aus Segovia entnommene Bericht der Konzils- gesandten zum Nürnberger Julireichstage heranzuziehen. Namens der Gesandtschaft sprach der Bischof von Vich vor dem König über die Superiorität des Konzils über den Papst. Seine Ausführungen, die in fünf Abschnitte zerfielen, sind uns nicht mehr erhalten; sie sollen aber nach dem Bericht, den Johannes 35 von Bachenstein, der eine der Gesandten, in Juli im Konzil erstattete, von solcher Wir- kung gewesen sein, daß die Gesandten des Königs, die zum Papst bestimmt waren, sie schriftlich zu haben wünschten: der Bischof selbst schrieb dem Konzil, daß er dem König auf seine Bitte eine Kopie gegeben habe. Sodann wurden dem Könige die Forderungen des Konzils unterbreitet (nr. 175): sie waren im wesentlichen dieselben, die schon die 40 erste Gesandtschaft zu Anfang des Monats vorgebracht hatte. Neu war nur das Ver- langen, daß König Albrecht die Erhebung der Ablaßgelder und des Zehnten in seinen Reichen begünstige behufs Tilgung der Schulden des Konzils und daß er dem Patriarchen von Aquileja zur Wiedergewinnung seines Patrimoniums gegen die Venetianer Beistand leiste. Wegen der Antwort verwies König Albrecht auf den für den 13. Juli von ihm 45 nach Nürnberg ausgeschriebenen Reichstag, wie der Bischof von Vich später im Konzil behauptete, weil er bei seiner Wahl den Kurfürsten versprochen habe, in der Kirchen- frage keine wichtigen Schritte ohne ihre Zustimmung zu tun. Zugleich erklärte er, seine Gesandtschaft zum Papst schicken zu wollen, und bat abermals, daß das Konzil inzwischen 1 Vgl. S. 43. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 161.
Strana 46
46 Wahltag zu Frankfurt März 1438. von dem Verfahren gegen den Papst abstehe, damit die Vermittelungsaktion um so leichteren Verlauf nehme. Dem Konzil selbst machte er schriftliche Mitteilung von der Vertagung seiner endgültigen Antwort bis zum Nürnberger Reichstag und bat, dahin Gesandte zu schicken (nr. 176). Da Freunde des Konzils am Hofe des Königs dazu rieten, daß das Konzil zu Nürnberg vertreten sei, beschlossen die Gesandten auf eigene Verantwortung, daß der cine von ihnen, Patriarch Ludwig von Aquileja, nach Basel zurückkehre, die beiden anderen jedoch zunächst am Hofe bleiben und zur gegebenen Zeit nach Nürnberg gehen sollten. Zu derselben Zeit, in den letzten Tagen des Mai, fanden in Ferrara die Ver- handlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Papste ihren Abschluß, vgl. 10 nrr. 173; 174; 177; 180b. Die Gesandtschaft war schon Anfang Mai in Ferrara ein- getroffen (s. nr. 174 Anm.), die Antwort des Papstes auf ihr Anbringen aber bis zum Ende des Monats verschoben worden, da man auf die angekündigte Gesandtschaft des Römischen Königs, freilich vergebens, gewartet hatte. Der Papst gab eine zwar nicht durchaus zustimmende, aber doch entgegenkommende Antwort (nr. 173): er wolle wegen 15 der Verlegung des Konzils an einen dritten Ort erst den Rat des Römischen Königs und der übrigen Könige und Fürsten einholen, deren Gesandtschaften er erwarte; er sei bereit, einen Tag, für den König und Kurfürsten einen geeigneten Ort in Deutschland bestimmen sollten, durch seine bevollmächtigten Gesandten zu beschicken, um dort vor den Fürsten als Schiedsrichtern die Gerechtigkeit seiner Sache beweisen und über die 20 Wege zum Frieden, nötigenfalls auch über die Wahl eines dritten Ortes für das öku- menische Konzil, verhandeln und abschließten zu lassen; er wolle sein Verfahren gegen die Baseler cinstellen, wenn diese desgleichen täten. Diese Antwort schickte Eugen an den König (s. nr. 173), an die Kurfürsten (s. nr. 174) und auch an die Deutschen Reichs- städte, bei den letzteren den Uberbringer, Nikolaus von Cusa, beglaubigend (s. nr. 177). 25 So hatte die Politik der Kurfürsten, wenn anders das Entgegenkommen des Papstes aufrichtig war und nicht nur den Zweck verfolgte, Zeit zu gewinnen und inzwischen die Union mit den Griechen und damit cine außerordentliche Festigung seiner Stellung zu erreichen, einen nicht unerheblichen Erfolg aufzuweisen. Die Gesandten verließen Ferrara, der Abt von Maulbronn, um König Albrecht so zu informieren (s. nr. 186), die anderen drei, um in Basel auf der in Ferrara ge- wonnenen Grundlage die Verhandlungen mit dem Konzil wieder aufzunchmen. Uber diese Verhandlungen im Konzil, die gegen Mitte Juni begannen und bis gegen Ende des Monats dauerten, belehren unsere nrr. 178-185; 188; 189; 191; 192; 194. An einem und demselben Tage, dem 14. Juni, richtete in der Generalkongregation des Konzils der Vertreter des Römischen Königs, Georg Fischel, dessen Aufträge aus (nr. 178), erstattete namens der ersten Konzilsgesandtschaft zu König Albrecht Johannes Pulchripatris Bericht über deren Tätigkeit (nr. 179), gab für die von Ferrara zurück- gekehrte Gesandtschaft der Kurfürsten Johannes von Lysura Auskunft über die Ver-40 handlungen mit der Kurie (nr. 180): an die Verlesung der päpstlichen Antwort (nr. 173) auf die Vorschläge der Gesandten knüpfte er, von Georg Fischel im besonderen Auftrage des Königs unterstützt (s. nr. 180, I), die Bitte, das Konzil möge ebenfalls der Berufung eines Tages durch den König und die Kurfürsten zwecks schiedsrichterlicher Vermittelung zwischen den streitenden Parteien zustimmen und inzwischen den Prozeß gegen den 45 Papst einstellen, mit einem Beispiel aus der Geschichte der jüngsten Vergangenheit belegend, daß es nichts Unerhörtes sei, wenn die kirchlichen Parteien ihren Streit dem König und den Kurfürsten unterbreiteten. Die Antworten des Kardinals von Arles, Präsidenten des Konzils, und anderer Mitglieder der Versammlung lauteten wenig ermutigend: der Kar- dinal von Arles soll nach dem einen unserer Berichte sogar schroff erklärt haben, das 50 35 5
46 Wahltag zu Frankfurt März 1438. von dem Verfahren gegen den Papst abstehe, damit die Vermittelungsaktion um so leichteren Verlauf nehme. Dem Konzil selbst machte er schriftliche Mitteilung von der Vertagung seiner endgültigen Antwort bis zum Nürnberger Reichstag und bat, dahin Gesandte zu schicken (nr. 176). Da Freunde des Konzils am Hofe des Königs dazu rieten, daß das Konzil zu Nürnberg vertreten sei, beschlossen die Gesandten auf eigene Verantwortung, daß der cine von ihnen, Patriarch Ludwig von Aquileja, nach Basel zurückkehre, die beiden anderen jedoch zunächst am Hofe bleiben und zur gegebenen Zeit nach Nürnberg gehen sollten. Zu derselben Zeit, in den letzten Tagen des Mai, fanden in Ferrara die Ver- handlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Papste ihren Abschluß, vgl. 10 nrr. 173; 174; 177; 180b. Die Gesandtschaft war schon Anfang Mai in Ferrara ein- getroffen (s. nr. 174 Anm.), die Antwort des Papstes auf ihr Anbringen aber bis zum Ende des Monats verschoben worden, da man auf die angekündigte Gesandtschaft des Römischen Königs, freilich vergebens, gewartet hatte. Der Papst gab eine zwar nicht durchaus zustimmende, aber doch entgegenkommende Antwort (nr. 173): er wolle wegen 15 der Verlegung des Konzils an einen dritten Ort erst den Rat des Römischen Königs und der übrigen Könige und Fürsten einholen, deren Gesandtschaften er erwarte; er sei bereit, einen Tag, für den König und Kurfürsten einen geeigneten Ort in Deutschland bestimmen sollten, durch seine bevollmächtigten Gesandten zu beschicken, um dort vor den Fürsten als Schiedsrichtern die Gerechtigkeit seiner Sache beweisen und über die 20 Wege zum Frieden, nötigenfalls auch über die Wahl eines dritten Ortes für das öku- menische Konzil, verhandeln und abschließten zu lassen; er wolle sein Verfahren gegen die Baseler cinstellen, wenn diese desgleichen täten. Diese Antwort schickte Eugen an den König (s. nr. 173), an die Kurfürsten (s. nr. 174) und auch an die Deutschen Reichs- städte, bei den letzteren den Uberbringer, Nikolaus von Cusa, beglaubigend (s. nr. 177). 25 So hatte die Politik der Kurfürsten, wenn anders das Entgegenkommen des Papstes aufrichtig war und nicht nur den Zweck verfolgte, Zeit zu gewinnen und inzwischen die Union mit den Griechen und damit cine außerordentliche Festigung seiner Stellung zu erreichen, einen nicht unerheblichen Erfolg aufzuweisen. Die Gesandten verließen Ferrara, der Abt von Maulbronn, um König Albrecht so zu informieren (s. nr. 186), die anderen drei, um in Basel auf der in Ferrara ge- wonnenen Grundlage die Verhandlungen mit dem Konzil wieder aufzunchmen. Uber diese Verhandlungen im Konzil, die gegen Mitte Juni begannen und bis gegen Ende des Monats dauerten, belehren unsere nrr. 178-185; 188; 189; 191; 192; 194. An einem und demselben Tage, dem 14. Juni, richtete in der Generalkongregation des Konzils der Vertreter des Römischen Königs, Georg Fischel, dessen Aufträge aus (nr. 178), erstattete namens der ersten Konzilsgesandtschaft zu König Albrecht Johannes Pulchripatris Bericht über deren Tätigkeit (nr. 179), gab für die von Ferrara zurück- gekehrte Gesandtschaft der Kurfürsten Johannes von Lysura Auskunft über die Ver-40 handlungen mit der Kurie (nr. 180): an die Verlesung der päpstlichen Antwort (nr. 173) auf die Vorschläge der Gesandten knüpfte er, von Georg Fischel im besonderen Auftrage des Königs unterstützt (s. nr. 180, I), die Bitte, das Konzil möge ebenfalls der Berufung eines Tages durch den König und die Kurfürsten zwecks schiedsrichterlicher Vermittelung zwischen den streitenden Parteien zustimmen und inzwischen den Prozeß gegen den 45 Papst einstellen, mit einem Beispiel aus der Geschichte der jüngsten Vergangenheit belegend, daß es nichts Unerhörtes sei, wenn die kirchlichen Parteien ihren Streit dem König und den Kurfürsten unterbreiteten. Die Antworten des Kardinals von Arles, Präsidenten des Konzils, und anderer Mitglieder der Versammlung lauteten wenig ermutigend: der Kar- dinal von Arles soll nach dem einen unserer Berichte sogar schroff erklärt haben, das 50 35 5
Strana 47
Einleitung. 47 Konzil habe die Gesandten nie gebeten, mit dem Papst über einen dritten Ort für das ökumenische Konzil oder über die Berufung eines fürstlichen Schiedstages zu verhandeln. Noch an demselben Tage suchte Gregor Heimburg durch Drohungen, die sein Kollege Lysura dann abschwächen mußtte, die Germanische Nation für die Forderung der Ge- 5 sandten zu gewinnen (s. nr. 181). Einige Tage später brachten die Gesandten ihr An- liegen im Namen des Königs und der Kurfürsten in schriftlicher Form auch an die Deputationen des Konzils (s. nr. 182). Auf deren Wunsch setzte der Kardinal von Arles einen Ausschuß von funfzig Mitgliedern ein, der über die Forderungen der Ge- sandten beraten und Vorschläge für eine Antwort machen sollte (s. nr. 184). Die Ver- 10 handlungen dieses Ausschusses sind uns ausführlich von Segovia überliefert; wir haben geglaubt, nur auf sie verweisen und lediglich ihr Schlußergebnis mitteilen zu sollen. Es ging dahin, daß das Konzil in dem Prozeß gegen den Papst nicht einhalten könne, aber den Bitten der Kurfürsten genug tun werde, wenn auf ihre Veranlassung vorläufig die Absetzung unterbliebe (s. nr. 183). Auf diese Beratungen hin übermittelte dann der 15 Kardinal von Arles den Deputationen einen Vorschlag des Ausschusses zu einer Antwort an die Gesandten, die ausweichend und sehr allgemein gehalten war: man wolle beraten und das Ergebnis dem König und den Kurfürsten oder deren Dekan (d. h. dem Erz- bischof von Mainz) mitteilen (s. nr. 184). Die Gesandten waren mit dieser Antwort nicht zufrieden, sondern verlangten eine andere, die in spezieller Form gehalten die 20 Forderungen der Kurfürsten bewillige (s. nrr. 185 u. 188): sie stellten zusammen mit den Gesandten der Könige von Frankreich und Spanien einen uns nicht mehr erhaltenen Entwurf zu einer Antwort in ihrem Sinne auf, um ihn an das Konzil zu bringen (s. nr. 188). Aber sie hatten damit keinen Erfolg. Die Deputationen stimmten dem Ausschußantrag zu (s. nrr. 189 u. 190 ), und am 28. Juni wurde in der Generalkongregation 25 des Konzils den Gesandten die entsprechende Antwort erteilt (s. nr. 192). Versuche Georg Fischels und des Johannes von Lysura, das Konzil noch in letzter Stunde umzustimmen, waren vergebens. Der einzige Erfolg der Gesandtschaft bei den Baseler Vätern war der, daß das Konzil nicht eine rundweg verneinende Antwort gab, sondern weitere Beratung in Aussicht stellte. Wenn Johannes von Segovia meint (s. nr. 192, I Anm.), die Ge- 30 sandten hätten die eine ihrer beiden Forderungen durchgesetzt, da zu dem Tage, für dessen Besuch scitens des Konzils sie plädiert hätten, eine stattliche Gesandtschaft aus Basel erschienen sei, so ist das ein Irrtum. Nicht den Besuch des Nürnberger Julireichstages, wie König Albrecht in seinem Schreiben vom 30. Mai (nr. 176), hatten die Gesandten jetzt verlangt, sondern die Zustimmung zu der auch vom Papst schon gutgeheißenen Ansetzung eines Tages des Königs und der Kurfürsten mit dem besonderen Zweck, in schiedsrichterlicher Vermittelung die Eintracht wiederherzustellen und, wenn das auf an- derem Wege nicht möglich war, über einen dritten Ort für das ökumenische Konzil zu beschließen. Daß dieser Tag nicht der Nürnberger Julireichstag sein konnte, ergibt schon die Kürze der Zeit, die bis dahin noch zur Verfügung stand. Zu König Albrecht, der inzwischen zur endgültigen Gewinnung der Böhmischen Krone nach Prag gegangen war, hatte sich, wie erwähnt wurde, der Abt Johann von Maulbronn, der eine der vier Gesandten der Kurfürsten, begeben und ihm den Erfolg der Gesandtschaft bei der Kurie und den bevorstehenden Beginn der Verhandlungen in Basel mitgeteilt. Infolgedessen unternahm der König einen neuen Versuch, unter 45 Berufung auf das Entgegenkommen des Papstes das Konzil zur Nachgiebigkeit zu bewegen (s. nr. 186), dabei den Rat der Stadt Basel um seine Unterstützung bittend (s. nr. 187). Das Schreiben des Königs rief wegen seiner scheinbaren Bevorzugung des Papstes in Form und Inhalt unter den hervorragenderen Mitgliedern des Konzils eine solche Bestürzung hervor, daß man nicht wagte, es in einer Generalkongregation, wie 50 üblich, verlesen zu lassen. Vielmehr erhielten die beim König zurückgebliebenen Ge- 35 40
Einleitung. 47 Konzil habe die Gesandten nie gebeten, mit dem Papst über einen dritten Ort für das ökumenische Konzil oder über die Berufung eines fürstlichen Schiedstages zu verhandeln. Noch an demselben Tage suchte Gregor Heimburg durch Drohungen, die sein Kollege Lysura dann abschwächen mußtte, die Germanische Nation für die Forderung der Ge- 5 sandten zu gewinnen (s. nr. 181). Einige Tage später brachten die Gesandten ihr An- liegen im Namen des Königs und der Kurfürsten in schriftlicher Form auch an die Deputationen des Konzils (s. nr. 182). Auf deren Wunsch setzte der Kardinal von Arles einen Ausschuß von funfzig Mitgliedern ein, der über die Forderungen der Ge- sandten beraten und Vorschläge für eine Antwort machen sollte (s. nr. 184). Die Ver- 10 handlungen dieses Ausschusses sind uns ausführlich von Segovia überliefert; wir haben geglaubt, nur auf sie verweisen und lediglich ihr Schlußergebnis mitteilen zu sollen. Es ging dahin, daß das Konzil in dem Prozeß gegen den Papst nicht einhalten könne, aber den Bitten der Kurfürsten genug tun werde, wenn auf ihre Veranlassung vorläufig die Absetzung unterbliebe (s. nr. 183). Auf diese Beratungen hin übermittelte dann der 15 Kardinal von Arles den Deputationen einen Vorschlag des Ausschusses zu einer Antwort an die Gesandten, die ausweichend und sehr allgemein gehalten war: man wolle beraten und das Ergebnis dem König und den Kurfürsten oder deren Dekan (d. h. dem Erz- bischof von Mainz) mitteilen (s. nr. 184). Die Gesandten waren mit dieser Antwort nicht zufrieden, sondern verlangten eine andere, die in spezieller Form gehalten die 20 Forderungen der Kurfürsten bewillige (s. nrr. 185 u. 188): sie stellten zusammen mit den Gesandten der Könige von Frankreich und Spanien einen uns nicht mehr erhaltenen Entwurf zu einer Antwort in ihrem Sinne auf, um ihn an das Konzil zu bringen (s. nr. 188). Aber sie hatten damit keinen Erfolg. Die Deputationen stimmten dem Ausschußantrag zu (s. nrr. 189 u. 190 ), und am 28. Juni wurde in der Generalkongregation 25 des Konzils den Gesandten die entsprechende Antwort erteilt (s. nr. 192). Versuche Georg Fischels und des Johannes von Lysura, das Konzil noch in letzter Stunde umzustimmen, waren vergebens. Der einzige Erfolg der Gesandtschaft bei den Baseler Vätern war der, daß das Konzil nicht eine rundweg verneinende Antwort gab, sondern weitere Beratung in Aussicht stellte. Wenn Johannes von Segovia meint (s. nr. 192, I Anm.), die Ge- 30 sandten hätten die eine ihrer beiden Forderungen durchgesetzt, da zu dem Tage, für dessen Besuch scitens des Konzils sie plädiert hätten, eine stattliche Gesandtschaft aus Basel erschienen sei, so ist das ein Irrtum. Nicht den Besuch des Nürnberger Julireichstages, wie König Albrecht in seinem Schreiben vom 30. Mai (nr. 176), hatten die Gesandten jetzt verlangt, sondern die Zustimmung zu der auch vom Papst schon gutgeheißenen Ansetzung eines Tages des Königs und der Kurfürsten mit dem besonderen Zweck, in schiedsrichterlicher Vermittelung die Eintracht wiederherzustellen und, wenn das auf an- derem Wege nicht möglich war, über einen dritten Ort für das ökumenische Konzil zu beschließen. Daß dieser Tag nicht der Nürnberger Julireichstag sein konnte, ergibt schon die Kürze der Zeit, die bis dahin noch zur Verfügung stand. Zu König Albrecht, der inzwischen zur endgültigen Gewinnung der Böhmischen Krone nach Prag gegangen war, hatte sich, wie erwähnt wurde, der Abt Johann von Maulbronn, der eine der vier Gesandten der Kurfürsten, begeben und ihm den Erfolg der Gesandtschaft bei der Kurie und den bevorstehenden Beginn der Verhandlungen in Basel mitgeteilt. Infolgedessen unternahm der König einen neuen Versuch, unter 45 Berufung auf das Entgegenkommen des Papstes das Konzil zur Nachgiebigkeit zu bewegen (s. nr. 186), dabei den Rat der Stadt Basel um seine Unterstützung bittend (s. nr. 187). Das Schreiben des Königs rief wegen seiner scheinbaren Bevorzugung des Papstes in Form und Inhalt unter den hervorragenderen Mitgliedern des Konzils eine solche Bestürzung hervor, daß man nicht wagte, es in einer Generalkongregation, wie 50 üblich, verlesen zu lassen. Vielmehr erhielten die beim König zurückgebliebenen Ge- 35 40
Strana 48
48 Wahltag zu Frankfurt März 1438. sandten des Konzils den Auftrag, die Behauptungen und Forderungen, die der König in seinem Schreiben aufgestellt hatte, mit ausführlicher Begründung zurückzuweisen. Schon wird hier gegen die Absicht der Verlegung des Konzils an einen dritten Ort das Argument gebraucht, das Konzil könne auch in diesem Falle den Papst oder seine Le- gaten nicht zulassen, da er von seinem Amte rechtmäßig suspendiert sei; denn der Streit gehe nicht um zeitliche Fragen oder um solche geistliche, die durch Transaktionen und Kompositionen aus der Welt geschafft werden könnten, sondern um den Glauben und die Grundlagen der kirchlichen Gewalt: darüber hätten aber nicht die weltlichen Fürsten zu entscheiden, sondern die allgemeine Kirche, und ihre Beschlüsse hätten die Fürsten in Ehrfurcht auszuführen (s. nr. 195). Damit hatte das Konzil die Grundsätze ausgesprochen, 10 die es bei den kommenden Verhandlungen mit den weltlichen Mächten leiten sollten. 5 E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. Notizen über die Ausgaben, die der Wahltag oder die ihm vorangehenden und fol- genden Verhandlungen den Städten verursachten, bringen wir für Frankfurt, Nürnberg und Colmar. Die Auszüge aus dem Frankfurter Rechenbuche (nr. 196) belehren uns über die Maßnahmen, die der Frankfurter Rat zur verstärkten Bewachung der Stadt an- ordnete, über die sonstigen Ausgaben, die der Wahltag mit sich brachte, sodann über die Kosten der Gesandtschaft Walthers von Schwarzenberg zum König und über eine Mainzer und eine Wormser Versammlung der mittelrheinischen Städte — in Betracht 20 kommen wohl Frankfurt, Mainz, Worms und Speier — zwecks Stellungnahme zu dem kurfürstlichen Landfrieden und zum neuen König: es mag darauf hingewiesen werden, daß diese beiden Versammlungen nur hier bekundet sind. In den Nürnberger Ausgabenotizen (nr. 197) erscheinen, wenn wir von der Kirchenfrage absehen, in aller Kürze fast alle die Verhandlungsgegenstände wieder, die 25 den Inhalt unserer ersten Hauptabteilung „Wahltag zu Frankfurt“ gebildet haben: die Landfriedensbemühungen Markgraf Friedrichs von Nürnberg im Januar 1438, die Vi- kariatsansprüche des Pfalzgrafen, die Ulmer Städtetage vom 4. und 30. März, die Wahl König Albrechts, die feierliche Gesandtschaft der Kurfürsten zu dem neuen König, die Gesandtschaft Nürnbergs zu König Albrecht nach Wien, Nürnbergs Stellung zum kur- 30 fürstlichen Landfrieden, seine Versuche einer Einung mit der St. Georgenschild-Ritter- schaft. Nur hier aber erfahren wir, daß während des Wahltages fünf Tage lang ein Nürnberger Bote in Frankfurt weilte und daß über Markgraf Friedrich, während er zur Wahl in Frankfurt war, in Nürnberg ein Gerede umging, dessen Inhalt wir leider nicht kennen, wegen dessen aber Nürnberg sich bei dem Markgrafen nach seiner Rück- 35 kehr aus Frankfurt in Cadolzburg entschuldigen ließ. Aus dem Colmarer Kaufhausbuch erhalten wir Kunde über die Beratungen der Elsässischen Reichsstädte wegen des Vikariatsschreibens des Pfalzgrafen und der Ge- sandtschaft zu dem neuen König (nr. 198). 15
48 Wahltag zu Frankfurt März 1438. sandten des Konzils den Auftrag, die Behauptungen und Forderungen, die der König in seinem Schreiben aufgestellt hatte, mit ausführlicher Begründung zurückzuweisen. Schon wird hier gegen die Absicht der Verlegung des Konzils an einen dritten Ort das Argument gebraucht, das Konzil könne auch in diesem Falle den Papst oder seine Le- gaten nicht zulassen, da er von seinem Amte rechtmäßig suspendiert sei; denn der Streit gehe nicht um zeitliche Fragen oder um solche geistliche, die durch Transaktionen und Kompositionen aus der Welt geschafft werden könnten, sondern um den Glauben und die Grundlagen der kirchlichen Gewalt: darüber hätten aber nicht die weltlichen Fürsten zu entscheiden, sondern die allgemeine Kirche, und ihre Beschlüsse hätten die Fürsten in Ehrfurcht auszuführen (s. nr. 195). Damit hatte das Konzil die Grundsätze ausgesprochen, 10 die es bei den kommenden Verhandlungen mit den weltlichen Mächten leiten sollten. 5 E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. Notizen über die Ausgaben, die der Wahltag oder die ihm vorangehenden und fol- genden Verhandlungen den Städten verursachten, bringen wir für Frankfurt, Nürnberg und Colmar. Die Auszüge aus dem Frankfurter Rechenbuche (nr. 196) belehren uns über die Maßnahmen, die der Frankfurter Rat zur verstärkten Bewachung der Stadt an- ordnete, über die sonstigen Ausgaben, die der Wahltag mit sich brachte, sodann über die Kosten der Gesandtschaft Walthers von Schwarzenberg zum König und über eine Mainzer und eine Wormser Versammlung der mittelrheinischen Städte — in Betracht 20 kommen wohl Frankfurt, Mainz, Worms und Speier — zwecks Stellungnahme zu dem kurfürstlichen Landfrieden und zum neuen König: es mag darauf hingewiesen werden, daß diese beiden Versammlungen nur hier bekundet sind. In den Nürnberger Ausgabenotizen (nr. 197) erscheinen, wenn wir von der Kirchenfrage absehen, in aller Kürze fast alle die Verhandlungsgegenstände wieder, die 25 den Inhalt unserer ersten Hauptabteilung „Wahltag zu Frankfurt“ gebildet haben: die Landfriedensbemühungen Markgraf Friedrichs von Nürnberg im Januar 1438, die Vi- kariatsansprüche des Pfalzgrafen, die Ulmer Städtetage vom 4. und 30. März, die Wahl König Albrechts, die feierliche Gesandtschaft der Kurfürsten zu dem neuen König, die Gesandtschaft Nürnbergs zu König Albrecht nach Wien, Nürnbergs Stellung zum kur- 30 fürstlichen Landfrieden, seine Versuche einer Einung mit der St. Georgenschild-Ritter- schaft. Nur hier aber erfahren wir, daß während des Wahltages fünf Tage lang ein Nürnberger Bote in Frankfurt weilte und daß über Markgraf Friedrich, während er zur Wahl in Frankfurt war, in Nürnberg ein Gerede umging, dessen Inhalt wir leider nicht kennen, wegen dessen aber Nürnberg sich bei dem Markgrafen nach seiner Rück- 35 kehr aus Frankfurt in Cadolzburg entschuldigen ließ. Aus dem Colmarer Kaufhausbuch erhalten wir Kunde über die Beratungen der Elsässischen Reichsstädte wegen des Vikariatsschreibens des Pfalzgrafen und der Ge- sandtschaft zu dem neuen König (nr. 198). 15
Strana 49
A. Das Zwischenreich. a) Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1�2. 49 A. Das Zwischenreich nr. 1-26. 5 10 a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1-2. 1. Mf. Friedrich von Brandenburg an [Hzg. Friedrich von Sachsen 17: der Rechtstag zu Nürnberg zwischen dem Adressaten und dem von Plauen wird stattfinden; Ab- sender will auch dahin kommen; gen. Fürsten haben Schloß Jagstberg erobert und auf die ihnen durch Absender gewordene Kunde von dem Tode des Kaisers auf den 5. Januar einen Tag nach Heilbronn gesetzt, zu dem die Erzbischöfe von Mainz und Trier, Pfalzgraf Otto und Absender kommen werden, um sich des Konzils und anderer Dinge wegen zu beraten; für die Wahl wird ein Tag nach Frankfurt ge- setzt; der Kürze der Zeit wegen hat man Adressaten nicht zu dem Tage [zu Heil- bronn] entbieten können, er möge das nicht übel vermerken; biltet um etwaige Nach- 1437 Dezember 26 richten über das Verhalten der Böhmen nach des Kaisers Tode. Baiersdorf. 1437 Dez. 26 Aus Dresden H. St.A. Locat 7785 Copialbuch 1317 II) fol. 296a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 79-80 Anhang nr. 3 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 62-63 und bei Altmann a. a. O. S. 8 Anm. 1 und S. 18-19. Unser fruntlich dinst und was wir liebs und guts vermogen zuvoran. hochgeborner 20 furste liber oheim. als ir uns itzund geschriben habt von des tages 2 wegin zu Nurem- berg, ab icht hinderniß der mocht gewinnen, dadurch er abeginge, uch das zitlich zu wissen lassen, das ir uwern herren und frunden widerpieten und darnach gerichten mocht: das alles habin wir wol vernomen und tun uch zu wissen, das sich der von Plauwen mit sinen hern und frunden darnach schickt, so uns danne geschriben und gesagit ist, 25 das er zu dem tage gein Nurenberg komen wolle. und wissen nach nit anders, danne das derselbe tag furgang gewinnet; daruf wir uns auch fugen wollen. auch tun wir uwerer liebe zu wissen, das unsere hern von Menez und von Wirczpurg bischove unser oheim herzog Otte und unser sun margraff Albrecht am nestvorgangen sontag das sloß Dez. 22 Jagsperg gewonnen habin. und als wir in davor etlich tag vorkunten, das unser 30 herre der keiser mit tode abegegangen were, wurden si daruf zu rate von des heiligen consilii zu Basel und anderer sache wegin nach notdurft zu besorgen und habin einen tag gemacht auf den nestin sontag nach dem heiligen jarstag gein Hailprunn an dem Necker gelegin, dahin unser herre von Mencz unser herre von Tryr unser oheim der pfalzgrave herzog Otte und wir in eigener person komen3 und uns da mit enander 35 unterreden sullen von des heiligen concilii und ander notdurftiger sache wegin. ein 4 tag 1 Daß dieser der Adressat ist, folgt aus der [Jan. 5] gen Heilpronn verramet was, mit seinen Widersachern vertragen worden; dat. Aschaffen- Erwähnung des Rechtsstreits mit dem von Plauen, burg an sant Blasien tag anno etc. 38. (Öhringen vgl. RTA. 12, 268 Z. 42". 2Vgl. nr. 11. — Altmann, Die Wahl Albrechts II Hohenloh. Haus-Archiv Q 27 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr.). 40 zum Römischen Könige S. 39 sieht darin irrtüm- 4 Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 62 und lich einen schon für Oktober 1437 geplanten, aber ihm folgend v. Kraus, Deutsche Geschichte im nicht zustande gekommenen Reichstag zu Nürnberg. 3 Die Anwesenheit Erzbf. Dietrichs von Mainz Ausgang des Mittelalters S. 34 Anm. 1 emendieren stillschweigend den Text und fügen vor ein tag und des Pfgr. Otto in Heilbronn wird bestätigt dic Worte auch damit ein; Altmann, Die Wahl 45 durch ein sonst gleichgültiges Schreiben Dietrichs Albrechts II zum Römischen Könige S. 18 nebst von Mainz an Konrad von Weinsberg vom 3. Fe- Anm. 4 weist Pückerts Emendation zurück, hält bruar 1438, worin es heißt: er sei durch herzog aber auch den Text für verderbt und bringt gleich- Otten ---, der mit andern darzu und darin gerett falls den Satz ein tag — gesaczt wirdet in gram- hat, uf dem tage, der von etlichen fursten und matische Abhängigkeit von dem vorhergehenden 50 herren uf sontag nach dem jarstag nehstvergangen Deutsche Reichstags-Akten XIII. 1438 Jun. 5 15
A. Das Zwischenreich. a) Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1�2. 49 A. Das Zwischenreich nr. 1-26. 5 10 a. Kurfürstentag zu Heilbronn 5. Januar 1438 nr. 1-2. 1. Mf. Friedrich von Brandenburg an [Hzg. Friedrich von Sachsen 17: der Rechtstag zu Nürnberg zwischen dem Adressaten und dem von Plauen wird stattfinden; Ab- sender will auch dahin kommen; gen. Fürsten haben Schloß Jagstberg erobert und auf die ihnen durch Absender gewordene Kunde von dem Tode des Kaisers auf den 5. Januar einen Tag nach Heilbronn gesetzt, zu dem die Erzbischöfe von Mainz und Trier, Pfalzgraf Otto und Absender kommen werden, um sich des Konzils und anderer Dinge wegen zu beraten; für die Wahl wird ein Tag nach Frankfurt ge- setzt; der Kürze der Zeit wegen hat man Adressaten nicht zu dem Tage [zu Heil- bronn] entbieten können, er möge das nicht übel vermerken; biltet um etwaige Nach- 1437 Dezember 26 richten über das Verhalten der Böhmen nach des Kaisers Tode. Baiersdorf. 1437 Dez. 26 Aus Dresden H. St.A. Locat 7785 Copialbuch 1317 II) fol. 296a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 79-80 Anhang nr. 3 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 62-63 und bei Altmann a. a. O. S. 8 Anm. 1 und S. 18-19. Unser fruntlich dinst und was wir liebs und guts vermogen zuvoran. hochgeborner 20 furste liber oheim. als ir uns itzund geschriben habt von des tages 2 wegin zu Nurem- berg, ab icht hinderniß der mocht gewinnen, dadurch er abeginge, uch das zitlich zu wissen lassen, das ir uwern herren und frunden widerpieten und darnach gerichten mocht: das alles habin wir wol vernomen und tun uch zu wissen, das sich der von Plauwen mit sinen hern und frunden darnach schickt, so uns danne geschriben und gesagit ist, 25 das er zu dem tage gein Nurenberg komen wolle. und wissen nach nit anders, danne das derselbe tag furgang gewinnet; daruf wir uns auch fugen wollen. auch tun wir uwerer liebe zu wissen, das unsere hern von Menez und von Wirczpurg bischove unser oheim herzog Otte und unser sun margraff Albrecht am nestvorgangen sontag das sloß Dez. 22 Jagsperg gewonnen habin. und als wir in davor etlich tag vorkunten, das unser 30 herre der keiser mit tode abegegangen were, wurden si daruf zu rate von des heiligen consilii zu Basel und anderer sache wegin nach notdurft zu besorgen und habin einen tag gemacht auf den nestin sontag nach dem heiligen jarstag gein Hailprunn an dem Necker gelegin, dahin unser herre von Mencz unser herre von Tryr unser oheim der pfalzgrave herzog Otte und wir in eigener person komen3 und uns da mit enander 35 unterreden sullen von des heiligen concilii und ander notdurftiger sache wegin. ein 4 tag 1 Daß dieser der Adressat ist, folgt aus der [Jan. 5] gen Heilpronn verramet was, mit seinen Widersachern vertragen worden; dat. Aschaffen- Erwähnung des Rechtsstreits mit dem von Plauen, burg an sant Blasien tag anno etc. 38. (Öhringen vgl. RTA. 12, 268 Z. 42". 2Vgl. nr. 11. — Altmann, Die Wahl Albrechts II Hohenloh. Haus-Archiv Q 27 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr.). 40 zum Römischen Könige S. 39 sieht darin irrtüm- 4 Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 62 und lich einen schon für Oktober 1437 geplanten, aber ihm folgend v. Kraus, Deutsche Geschichte im nicht zustande gekommenen Reichstag zu Nürnberg. 3 Die Anwesenheit Erzbf. Dietrichs von Mainz Ausgang des Mittelalters S. 34 Anm. 1 emendieren stillschweigend den Text und fügen vor ein tag und des Pfgr. Otto in Heilbronn wird bestätigt dic Worte auch damit ein; Altmann, Die Wahl 45 durch ein sonst gleichgültiges Schreiben Dietrichs Albrechts II zum Römischen Könige S. 18 nebst von Mainz an Konrad von Weinsberg vom 3. Fe- Anm. 4 weist Pückerts Emendation zurück, hält bruar 1438, worin es heißt: er sei durch herzog aber auch den Text für verderbt und bringt gleich- Otten ---, der mit andern darzu und darin gerett falls den Satz ein tag — gesaczt wirdet in gram- hat, uf dem tage, der von etlichen fursten und matische Abhängigkeit von dem vorhergehenden 50 herren uf sontag nach dem jarstag nehstvergangen Deutsche Reichstags-Akten XIII. 1438 Jun. 5 15
Strana 50
50 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Dez. 26 1437 Dez. 26 von der wale wegin gen Francfurt gesaczt wirdet. und sie hettin ouch zu solichim tage uch gerne verbotet zu komen ader uwere rete darzu zu schicken. so hat das von kurz der zit nicht mugen gesein. das wolle uwere libe in keinem argen merken. und ab ir ichts nuwes wustet, wi man sich zu Beheim nach abegang unsers hern des keisers hielt, und andere nuwe mere, was uch danne fuglich were zu schriben, bitten wir uwere 5 liebe uns das zu schriben. gegeben zu Beyersdorff an sant Steffans tag anno domini etc. 38 1. Friderich maregrave zu Brandeburg etc. 11437 Dez. 30] 2. Nürnberg an Heilbronn: bittet um Nachricht über etwaige mit dem Ableben des Kaisers in Zusammenhang stehende Verhandlungen der Fürsten und Herren, die 10 in Heilbronn jetzt zusammenkommen sollen. [1437 Dezember 30 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 98b cop. chart. coaeva. Lieben fründ. wir vernemen, das ein merklich tag ieczunt bei euch in ewerr stat von etlichen unsern gnedigen fürsten und herren und andern geleistet und gehalten werden súlle: bitten wir ewr guten freuntschaft fleissig, ob icht auf demselben tag bei 15 euch gehandelt oder furgenomen würde, als denn unser gnedigister herre der Römisch keiser loblicher gedechtnuß abgangen ist, das reich oder a uns antreffend, das uns ein notdurft wer zu wissen, daz ir uns das denn umbe unsern willen, als vil euch gepûr, bei disem unserm diener in guter freuntschaft eigentlich verschriben wissen lasset; ob aber euch davon nicht gepûrot zu schreiben, daz ir denn disem unserm diener etwas 20 mit worten davon uns zu sagen versteen gebet, als wir etc. das wollen etc. datum ut supra 2. 11437 Des. 30) [supra] Der stat zu Heilprůn. b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10. 1438 Jan. 17 3. Konrad von Weinsberg an Frankfurt: teilt mit, daß er als Erbkämmerer, dem alle 25 Reichsmünze unterstehe, dem gen. Frankfurter Münzmeister Anweisung gegeben habe betr. Prägung einer Interimsmünze bis zur Wahl eines neuen Königs oder bis zu etwaigen anderweitigen Abmachungen mit den Kurfürsten während des bevorstehen- den Wahltages; bittet Frankfurt, sich die Sache angelegen sein zu lassen. 1438 Januar 17 Neustadt am Kocher. 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 416 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Joseph, Goldmünzen des 14. und 15. Jahrhunderts (Archiv für Frankfurter Geschichte und Kunst N. F. 8, 193-194) nach unserer Vorlage. Unser willige fruntliche dinst und grus zuvor. ersamen wisen besundern lieben frunde. als der allerdurchluchtigeste furste und herre herre Sigmond Romischer 35 keiser etc. leider von tods wegen abgegangen und von dieser welt gescheiden ist, des sele der almechtige got gnedige und barmherzig sein wolle, also sein wir underwißt worden und dûnkt uns auch wol selbs billiche sein, daz man siner gnaden namen nit mer uf die gulden slahen solle. diewil nû alle monzen des heiligen richs in des richs kameren gehoren und uns von unsers erbcamerampts wegen zusteen und als uns auch 40 die monzen bi uch zu Frankfurt, auch zu Basel und zu Nordlingen in sünderheit ver- schriben sint 3, als uwer wißheit danne wol weiß, also haben wir dem erbern Conraden a) in Vorl. korr. aus und. unterreden sullen. Beides ist unnötig. Der Text ist, wie er überliefert ist, durchaus verständlich. Vgl. S. 45. Jahresanfang zu Weihnachten. 2 Das Datum des nächstvorhergehenden datierten Briefes ist [feria] 2. ante circumcisionis domini 45 [Dez. 30] anno 38. Am 3. Mai 1431, vgl. RTA. 10, 850 Z. 19 ff.
50 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Dez. 26 1437 Dez. 26 von der wale wegin gen Francfurt gesaczt wirdet. und sie hettin ouch zu solichim tage uch gerne verbotet zu komen ader uwere rete darzu zu schicken. so hat das von kurz der zit nicht mugen gesein. das wolle uwere libe in keinem argen merken. und ab ir ichts nuwes wustet, wi man sich zu Beheim nach abegang unsers hern des keisers hielt, und andere nuwe mere, was uch danne fuglich were zu schriben, bitten wir uwere 5 liebe uns das zu schriben. gegeben zu Beyersdorff an sant Steffans tag anno domini etc. 38 1. Friderich maregrave zu Brandeburg etc. 11437 Dez. 30] 2. Nürnberg an Heilbronn: bittet um Nachricht über etwaige mit dem Ableben des Kaisers in Zusammenhang stehende Verhandlungen der Fürsten und Herren, die 10 in Heilbronn jetzt zusammenkommen sollen. [1437 Dezember 30 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 98b cop. chart. coaeva. Lieben fründ. wir vernemen, das ein merklich tag ieczunt bei euch in ewerr stat von etlichen unsern gnedigen fürsten und herren und andern geleistet und gehalten werden súlle: bitten wir ewr guten freuntschaft fleissig, ob icht auf demselben tag bei 15 euch gehandelt oder furgenomen würde, als denn unser gnedigister herre der Römisch keiser loblicher gedechtnuß abgangen ist, das reich oder a uns antreffend, das uns ein notdurft wer zu wissen, daz ir uns das denn umbe unsern willen, als vil euch gepûr, bei disem unserm diener in guter freuntschaft eigentlich verschriben wissen lasset; ob aber euch davon nicht gepûrot zu schreiben, daz ir denn disem unserm diener etwas 20 mit worten davon uns zu sagen versteen gebet, als wir etc. das wollen etc. datum ut supra 2. 11437 Des. 30) [supra] Der stat zu Heilprůn. b. Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10. 1438 Jan. 17 3. Konrad von Weinsberg an Frankfurt: teilt mit, daß er als Erbkämmerer, dem alle 25 Reichsmünze unterstehe, dem gen. Frankfurter Münzmeister Anweisung gegeben habe betr. Prägung einer Interimsmünze bis zur Wahl eines neuen Königs oder bis zu etwaigen anderweitigen Abmachungen mit den Kurfürsten während des bevorstehen- den Wahltages; bittet Frankfurt, sich die Sache angelegen sein zu lassen. 1438 Januar 17 Neustadt am Kocher. 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 416 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Joseph, Goldmünzen des 14. und 15. Jahrhunderts (Archiv für Frankfurter Geschichte und Kunst N. F. 8, 193-194) nach unserer Vorlage. Unser willige fruntliche dinst und grus zuvor. ersamen wisen besundern lieben frunde. als der allerdurchluchtigeste furste und herre herre Sigmond Romischer 35 keiser etc. leider von tods wegen abgegangen und von dieser welt gescheiden ist, des sele der almechtige got gnedige und barmherzig sein wolle, also sein wir underwißt worden und dûnkt uns auch wol selbs billiche sein, daz man siner gnaden namen nit mer uf die gulden slahen solle. diewil nû alle monzen des heiligen richs in des richs kameren gehoren und uns von unsers erbcamerampts wegen zusteen und als uns auch 40 die monzen bi uch zu Frankfurt, auch zu Basel und zu Nordlingen in sünderheit ver- schriben sint 3, als uwer wißheit danne wol weiß, also haben wir dem erbern Conraden a) in Vorl. korr. aus und. unterreden sullen. Beides ist unnötig. Der Text ist, wie er überliefert ist, durchaus verständlich. Vgl. S. 45. Jahresanfang zu Weihnachten. 2 Das Datum des nächstvorhergehenden datierten Briefes ist [feria] 2. ante circumcisionis domini 45 [Dez. 30] anno 38. Am 3. Mai 1431, vgl. RTA. 10, 850 Z. 19 ff.
Strana 51
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3�10. 51 1438 Jan. 17 von Stege monzmeister bi uch unserm lieben besundern und getruwen geschriben und gebotten nimme zu monzen mit den isen, damit man danne bißher gemonzt hat, und daz er die mit uwerm wissen abethün und ander isen machen soll laßen, mit allen ge- brechen als die iczigen sein, danne allein mit der umbschrift da sol er seczen laßen uf 5 die siten, da sant Johans bilde stet: S. Johannes Baptista, und uf die andern siten, da der apfel stet: Moneta Nova Franckfordensis, und damit als lange monzen, biß unser lieber herrgot der heiligen Cristenheit ein einigs hewpt gibt zu einem Romischen künige, es were danne sache, daz unser gnedige herren die kûrfursten und wir mit iren gnaden eins andern einigs würden uf dem tag bi üch zu Frankfurt, als man danne zu üch 10 kommen sal uf den sontag als man in der heiligen kirchen singet reminiscere in der Mürz 9 vasten zu der wale eins Romischen konigs. und wir bitten uch recht fruntlichen, daz ir uch den monzmeister und auch die monzen getreûlichen empholhen wollent laßen sein und getrülichen laßen zusehen, daz ime recht geschee. daz wôllen wir williglichen und fruntlichen umb üch und die uwern verdienen und verschulden. geben zur Nuwen 15 stat am Kochen uf sant Anthonien tag anno domini 1438. [in verso] Den ersamen wisen burger- Conrad herre zu Winsperg des heiligen meistern und rate zu Frankfurt unsern Romischen richs erbcamerer. besundern guden frunden. 1438 Jan. 17 20 4. Pfgr. Ludwig an gen. Städte einzeln: fordert als Reichsvikar während des Zwischen- 1438 Jan. 21 1438 reichs die Leistungen, die das Reichsoberhaupt zu beanspruchen hat. Januar 21 Neustadt. An Nördlingen: N aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Nordlingen. An Straßburg: S. coll. Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 198 fol. 13 orig. chart. lit. pat. c. sig. 25 in v. impr. Auf der Rückseite von anderer gleichzeitiger Hand Straßpurg und rechts davon 13. Neben dem Siegel von dritter, ebenfalls gleichzeitiger Hand Herzog Ott. An Frankfurt 1: F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe IV fol. 2 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite die gleichzeitigen Vermerke 1) der pfalzgräflichen Kanzlei Franckfurt, 1 Frankfurt hatte Anfang November 1437 seinen 30 Stadtschreiber Wigand Vogt von Richelsheim ab- gesandt, um dem Kaiser die am 11. November fällige Steuer zu überbringen. Wigand kehrte je- doch zurück, ohne den Kaiser erreicht und die Steuer bezahlt zu haben (vgl. die Korrespondenz 35 darüber vom 12. u. 21. Oktober, vom 3., 19., 24. u. 28. November 1437 und vom 10. Januar 1438 in Frankfurt Stadt-A. Reichssteuern 1437/41 und in RTA. 12 S. 260 Anm. 1). Eine Forderung des Grafen Heinrich von Schwarzburg vom 3. No- 40 vember, seinem Boten gegen Vorzeigung eines ver- siegelten kaiserlichen Briefes und Befehles die Steuer an Kaisers Statt auszuländigen (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 65 orig. chart. lit. clausa; dat. Sundirßhußen sont. nach omn. sanct. -- 37), 45 hatte der Rat am 12. November mit Berufung auf seine Privilegien zurückgewiesen (vgl. Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 420 nr. 780). Der Aufforderung des Pfalzgrafen, ihm als Reichs- vikar die Steuer auszuhändigen, hat der Rat offen- 50 bar zunächst entsprechen wollen, wie das noch in Frankfurt befindliche Konzept einer Quittung, die der Pfalzgraf über den Empfang der Steuer aus- stellen sollte, beweist (vgl. Janssen a. a. O. S. 422 sub nr. 783). Aus unbekannten Gründen hat er je- doch seine ursprüngliche Absicht aufgegeben. Denn als am 7. November 1438 die Ratsboten Frank- furts aus Nürnberg berichteten, die Gesandten K. Albrechts bäten dringend um die Zahlung der am 11. November fälligen Steuer für 1438, erwähnten sie, daß die Gesandten der alden versessen stuer gen uns niet gedacht han, und baten um Anwei- sung, ob sie davon sprechen sollten oder nicht (vgl. Janssen a. a. O. S. 466 nr. 833). Offenbar hat der Rat in letzterem Sinne entschieden: es scheint, daßs er einen Anspruch des neuen Königs auf die noch seinem Vorgänger verfallene Steuer nicht an- erkannte. Denn am 4. Mai 1439 schrieb K. Al- brecht an Frankfurt, Graf Heinrich von Schwarz- burg habe sich beschwert, daß der Rat ihm die Steuer von 1437 trotz Vorzeigung einer Quittung Kaiser Sigmunds verweigert und geantwortet habe, das ir die steure dem genanten unserm herren und vater keiser Sigmunden gereit gesant und bezalt hetten, das doch anders gewest sei, als wir underricht sein; er gebot deshalb, wenn das unzimlich were, hett es sich also ergangen, dem Grafen gegen Aushändigung 7 *
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3�10. 51 1438 Jan. 17 von Stege monzmeister bi uch unserm lieben besundern und getruwen geschriben und gebotten nimme zu monzen mit den isen, damit man danne bißher gemonzt hat, und daz er die mit uwerm wissen abethün und ander isen machen soll laßen, mit allen ge- brechen als die iczigen sein, danne allein mit der umbschrift da sol er seczen laßen uf 5 die siten, da sant Johans bilde stet: S. Johannes Baptista, und uf die andern siten, da der apfel stet: Moneta Nova Franckfordensis, und damit als lange monzen, biß unser lieber herrgot der heiligen Cristenheit ein einigs hewpt gibt zu einem Romischen künige, es were danne sache, daz unser gnedige herren die kûrfursten und wir mit iren gnaden eins andern einigs würden uf dem tag bi üch zu Frankfurt, als man danne zu üch 10 kommen sal uf den sontag als man in der heiligen kirchen singet reminiscere in der Mürz 9 vasten zu der wale eins Romischen konigs. und wir bitten uch recht fruntlichen, daz ir uch den monzmeister und auch die monzen getreûlichen empholhen wollent laßen sein und getrülichen laßen zusehen, daz ime recht geschee. daz wôllen wir williglichen und fruntlichen umb üch und die uwern verdienen und verschulden. geben zur Nuwen 15 stat am Kochen uf sant Anthonien tag anno domini 1438. [in verso] Den ersamen wisen burger- Conrad herre zu Winsperg des heiligen meistern und rate zu Frankfurt unsern Romischen richs erbcamerer. besundern guden frunden. 1438 Jan. 17 20 4. Pfgr. Ludwig an gen. Städte einzeln: fordert als Reichsvikar während des Zwischen- 1438 Jan. 21 1438 reichs die Leistungen, die das Reichsoberhaupt zu beanspruchen hat. Januar 21 Neustadt. An Nördlingen: N aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Nordlingen. An Straßburg: S. coll. Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 198 fol. 13 orig. chart. lit. pat. c. sig. 25 in v. impr. Auf der Rückseite von anderer gleichzeitiger Hand Straßpurg und rechts davon 13. Neben dem Siegel von dritter, ebenfalls gleichzeitiger Hand Herzog Ott. An Frankfurt 1: F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe IV fol. 2 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite die gleichzeitigen Vermerke 1) der pfalzgräflichen Kanzlei Franckfurt, 1 Frankfurt hatte Anfang November 1437 seinen 30 Stadtschreiber Wigand Vogt von Richelsheim ab- gesandt, um dem Kaiser die am 11. November fällige Steuer zu überbringen. Wigand kehrte je- doch zurück, ohne den Kaiser erreicht und die Steuer bezahlt zu haben (vgl. die Korrespondenz 35 darüber vom 12. u. 21. Oktober, vom 3., 19., 24. u. 28. November 1437 und vom 10. Januar 1438 in Frankfurt Stadt-A. Reichssteuern 1437/41 und in RTA. 12 S. 260 Anm. 1). Eine Forderung des Grafen Heinrich von Schwarzburg vom 3. No- 40 vember, seinem Boten gegen Vorzeigung eines ver- siegelten kaiserlichen Briefes und Befehles die Steuer an Kaisers Statt auszuländigen (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 65 orig. chart. lit. clausa; dat. Sundirßhußen sont. nach omn. sanct. -- 37), 45 hatte der Rat am 12. November mit Berufung auf seine Privilegien zurückgewiesen (vgl. Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 420 nr. 780). Der Aufforderung des Pfalzgrafen, ihm als Reichs- vikar die Steuer auszuhändigen, hat der Rat offen- 50 bar zunächst entsprechen wollen, wie das noch in Frankfurt befindliche Konzept einer Quittung, die der Pfalzgraf über den Empfang der Steuer aus- stellen sollte, beweist (vgl. Janssen a. a. O. S. 422 sub nr. 783). Aus unbekannten Gründen hat er je- doch seine ursprüngliche Absicht aufgegeben. Denn als am 7. November 1438 die Ratsboten Frank- furts aus Nürnberg berichteten, die Gesandten K. Albrechts bäten dringend um die Zahlung der am 11. November fälligen Steuer für 1438, erwähnten sie, daß die Gesandten der alden versessen stuer gen uns niet gedacht han, und baten um Anwei- sung, ob sie davon sprechen sollten oder nicht (vgl. Janssen a. a. O. S. 466 nr. 833). Offenbar hat der Rat in letzterem Sinne entschieden: es scheint, daßs er einen Anspruch des neuen Königs auf die noch seinem Vorgänger verfallene Steuer nicht an- erkannte. Denn am 4. Mai 1439 schrieb K. Al- brecht an Frankfurt, Graf Heinrich von Schwarz- burg habe sich beschwert, daß der Rat ihm die Steuer von 1437 trotz Vorzeigung einer Quittung Kaiser Sigmunds verweigert und geantwortet habe, das ir die steure dem genanten unserm herren und vater keiser Sigmunden gereit gesant und bezalt hetten, das doch anders gewest sei, als wir underricht sein; er gebot deshalb, wenn das unzimlich were, hett es sich also ergangen, dem Grafen gegen Aushändigung 7 *
Strana 52
52 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jan. 21 2) der Frankfurter Registratur Herzoge Ludewig nach des keisers abegange umb die sture. — Gedruckt bei Olenschlager, Neue Erläuterung der Goldenen Bulle Urkb. S. 66 f. nr. 23. — Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 2, 422 nr. 783. — Erwähnt von Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 12 Anm. 1. An Luzern: L coll. Luzern Staats-A. Akten Deutsches Reich fasc. 1 orig. chart. lit. pat. c. sig. 5 in v. impr. Beschädigtes Exemplar. An Mühlhausen 1 si. Thüringen]: M coll. Mühlhausen Stadt-A. Urkunden nr. 845c orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. An Nürnberg: erwähnt in unserer nr. 8 und nr. 197. An Augsburg: erwähnt in unserer nr. 7. An die Reichsstädte im Elsaßt 2: erwähnt in unserer nr. 198. 10 Wir Ludwig von gots gnaden pfalzgrave bi Rine des heiligen Romischen richs erzdruchsesse " furseher der lande des Rines zu Swaben und des Frenckischen rechten und herzog in Beyern embieten den ersamen wisen burgermeisterb und rate der stadt zu Nordlingen° unsern fruntlichen gruß und alles gut. ersamen wisen guten frunde. 15 als der allerdurchluchtigste furste und herre her Sigmund Romischer keiser zu allen ziten merer des richs und zu Hungern zu Beheim d Dalmatien Croacien etc. konig unser gnedigster liebster herre von todes wegen verfaren und abegangen ist, des sele der all- mechtige got gnedig und barmherzig sin wolle, und wir nu, solange das heilige riche ledig steet und dem mit einem Romischen keiser oder kunige nit versehen ist, von unsers 20 furstentumes der pfalzgraveschaft wegen furseher sin der lande des Rines zu Swaben und des Frenckischen rechten und auch geriechte mit gewalt halten, zu geistlichen pfrunden presentiren, rente nucze und felle insammen, lehen lihen und diee eide der getruwickeit an stat des heiligen richs empfahen sollen, als die gulden bulle das in einem artickel3 unser als eins pfalzgraven bi Rine rechte antreffend inheldet und ußwiset; und want 25 uns nu solichen keiserlichen gesetzen und gebotten und f besunder dem gesecze der gulden bullen geburet gehorsam zu sin und von unser Pfalcze friheit und rechte wegen darinne zu tunde, als uns g dan als einem furweserh des heiligen richs zu dieser zite zu tunde geburet: herumbe so gesinnen begeren und fordern wir an uch mit ernste und gebieten uch auch bi solicher pflichte, so ir i dem heiligen riche und uns von des 3o v heiligen richs wegen zu dieser zite schuldig und pflichtig sind, das ir uns soliche sture zinse und ander felle k, so ir danne einem Romischen keiser oder konige als von des a) L add. und. b) L burgermeistern. c) S Straßpurg ; F Franckfurt; L Lucerne ; M Mulhusen. d) M Behem. e) om. SFLM. f) om. S. g) om. L. h) S verseher. i) M add. danne. k) SLM gefelle. der Quittung die Steuer zu zahlen; dat. Preß- purg - 1439 montag nach st. Philippi und Jacobi Rom. 2 (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 68 orig. membr. lit. pat. c. sig. subtus impr.; Unter- fertigung Ad m. d. r. G. cancellario I referente Mar- quardus Brisacher; Regest bei Janssen a. a. O. S. 481 nr. 859). Von der (ja nicht schweren) Rechtferti- gung, die der Frankfurter Rat doch sicherlich unternommen hat, erfahren wir nichts. 1 In Karlsruhe General-Landes-A. Kopialbuch Nr. 963 fol. 31a-32b befindet sich eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Abschrift des Original- schreibens an Mühlhausen. Da der Pfalzgraf an die Elsässischen Reichsstädte in ihrer Gesamtheit sich wandte (s. nr. 198), also woll nicht an Mül- hausen i. E. noch besonders schrieb, so werden wir darin wohl eine Abschrift des Ausschreibens an Mühlhausen i. Thüringen zu erblicken haben. Bezüglich der Reichssteuer von Mülhausen in Elsaß ist bemerkenswert, daß Schultheiß und Rat 35 von Mülhausen am 3. April 1438 dem Pfgr. Otto schrieben: Ritter Henman Offenburg habe ihnen erzählt, daß er kürzlich zu Frankfurt mit dem Pfalzgrafen wegen der Mülhauser Reichssteuer ins Gespräch gekommen sei, und sie gebeten, dem Pfalz- 40 grafen mitzuteilen, wie die Steuer an ihn, Offen- burg, gekommen sei; sie berichteten daher, was sie davon wüßsten; sie zahlten seit der Verpfändung der Elsässischen Reichssteuern an den Erzbischof von Köln (vgl. RTA. 11, 303 Anm 1) jährlich 100 45 Gulden an diesen und 60 Gulden infolge älterer kaiserlicher Verschreibung an Henman Offenburg (vgl. Cartulaire de Mulhouse publ. par Moßmann 2, 78-79 nr. 553; daselbst auch eine größere An- zahl von Urkunden betr. die älteren Verschrei- 50 bungen an Henman Offenburg). Kар. 5.
52 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jan. 21 2) der Frankfurter Registratur Herzoge Ludewig nach des keisers abegange umb die sture. — Gedruckt bei Olenschlager, Neue Erläuterung der Goldenen Bulle Urkb. S. 66 f. nr. 23. — Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 2, 422 nr. 783. — Erwähnt von Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 12 Anm. 1. An Luzern: L coll. Luzern Staats-A. Akten Deutsches Reich fasc. 1 orig. chart. lit. pat. c. sig. 5 in v. impr. Beschädigtes Exemplar. An Mühlhausen 1 si. Thüringen]: M coll. Mühlhausen Stadt-A. Urkunden nr. 845c orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. An Nürnberg: erwähnt in unserer nr. 8 und nr. 197. An Augsburg: erwähnt in unserer nr. 7. An die Reichsstädte im Elsaßt 2: erwähnt in unserer nr. 198. 10 Wir Ludwig von gots gnaden pfalzgrave bi Rine des heiligen Romischen richs erzdruchsesse " furseher der lande des Rines zu Swaben und des Frenckischen rechten und herzog in Beyern embieten den ersamen wisen burgermeisterb und rate der stadt zu Nordlingen° unsern fruntlichen gruß und alles gut. ersamen wisen guten frunde. 15 als der allerdurchluchtigste furste und herre her Sigmund Romischer keiser zu allen ziten merer des richs und zu Hungern zu Beheim d Dalmatien Croacien etc. konig unser gnedigster liebster herre von todes wegen verfaren und abegangen ist, des sele der all- mechtige got gnedig und barmherzig sin wolle, und wir nu, solange das heilige riche ledig steet und dem mit einem Romischen keiser oder kunige nit versehen ist, von unsers 20 furstentumes der pfalzgraveschaft wegen furseher sin der lande des Rines zu Swaben und des Frenckischen rechten und auch geriechte mit gewalt halten, zu geistlichen pfrunden presentiren, rente nucze und felle insammen, lehen lihen und diee eide der getruwickeit an stat des heiligen richs empfahen sollen, als die gulden bulle das in einem artickel3 unser als eins pfalzgraven bi Rine rechte antreffend inheldet und ußwiset; und want 25 uns nu solichen keiserlichen gesetzen und gebotten und f besunder dem gesecze der gulden bullen geburet gehorsam zu sin und von unser Pfalcze friheit und rechte wegen darinne zu tunde, als uns g dan als einem furweserh des heiligen richs zu dieser zite zu tunde geburet: herumbe so gesinnen begeren und fordern wir an uch mit ernste und gebieten uch auch bi solicher pflichte, so ir i dem heiligen riche und uns von des 3o v heiligen richs wegen zu dieser zite schuldig und pflichtig sind, das ir uns soliche sture zinse und ander felle k, so ir danne einem Romischen keiser oder konige als von des a) L add. und. b) L burgermeistern. c) S Straßpurg ; F Franckfurt; L Lucerne ; M Mulhusen. d) M Behem. e) om. SFLM. f) om. S. g) om. L. h) S verseher. i) M add. danne. k) SLM gefelle. der Quittung die Steuer zu zahlen; dat. Preß- purg - 1439 montag nach st. Philippi und Jacobi Rom. 2 (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 68 orig. membr. lit. pat. c. sig. subtus impr.; Unter- fertigung Ad m. d. r. G. cancellario I referente Mar- quardus Brisacher; Regest bei Janssen a. a. O. S. 481 nr. 859). Von der (ja nicht schweren) Rechtferti- gung, die der Frankfurter Rat doch sicherlich unternommen hat, erfahren wir nichts. 1 In Karlsruhe General-Landes-A. Kopialbuch Nr. 963 fol. 31a-32b befindet sich eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Abschrift des Original- schreibens an Mühlhausen. Da der Pfalzgraf an die Elsässischen Reichsstädte in ihrer Gesamtheit sich wandte (s. nr. 198), also woll nicht an Mül- hausen i. E. noch besonders schrieb, so werden wir darin wohl eine Abschrift des Ausschreibens an Mühlhausen i. Thüringen zu erblicken haben. Bezüglich der Reichssteuer von Mülhausen in Elsaß ist bemerkenswert, daß Schultheiß und Rat 35 von Mülhausen am 3. April 1438 dem Pfgr. Otto schrieben: Ritter Henman Offenburg habe ihnen erzählt, daß er kürzlich zu Frankfurt mit dem Pfalzgrafen wegen der Mülhauser Reichssteuer ins Gespräch gekommen sei, und sie gebeten, dem Pfalz- 40 grafen mitzuteilen, wie die Steuer an ihn, Offen- burg, gekommen sei; sie berichteten daher, was sie davon wüßsten; sie zahlten seit der Verpfändung der Elsässischen Reichssteuern an den Erzbischof von Köln (vgl. RTA. 11, 303 Anm 1) jährlich 100 45 Gulden an diesen und 60 Gulden infolge älterer kaiserlicher Verschreibung an Henman Offenburg (vgl. Cartulaire de Mulhouse publ. par Moßmann 2, 78-79 nr. 553; daselbst auch eine größere An- zahl von Urkunden betr. die älteren Verschrei- 50 bungen an Henman Offenburg). Kар. 5.
Strana 53
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10. 53 1438 Jan. 21 15 heiligen a richs wegen pflichtig sint zu geben und billich reichen und geben sollent, un- verzogelich schicken und des nit lassen wollent das zu verwenden und damit zu tunde, als sich geburet, und uns auch anders, so ir dem heiligen riche schuldig sind zu tunde, als einem furseher und von des heiligen richs wegen tund und gehorsam sint, als wir 5 nit zwifeln, ir als getruwe undertane des heiligen richs wol wissend zu tunde und billich und gerne tun sollent b, des heiligen richs und unser von des heiligen richs wegen hulde zu verhuten€ und swere ungnade zu vermeiden. orkunde dieß briefs versiegelt mit unserm zurucke ufgedrucktem ingesiegel datum Nuwenstat feria tertia post beatorum Fabiani et Sebastiani martirum anno domini 1400 tricesimo octavo. 10 5. Frankfurt an Konrad von Weinsberg: seiner Weisung gemäß sind die alten Münz- stempel zerschlagen worden; da einige Fürsten haben erforschen lassen, ob in Frank- furt nach dem Tode des Kaisers noch gemünzt werde, so möge Konrad von Weins- berg wegen der Neumünzung mit dem Pfalzgrafen, als dem Reichsvikar, sich ins 1438 Januar 30 f Frankfurt]. Einvernehmen setzen. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 417 conc. chart. Auf der Rückseite von derselben Hand Winsperg umb monzen nach unsers herren des keisers tode; darunter von späterer Hand 1438. 138 Jan. 21 1438 Jаn. 30 Unsern willigen dinst zuvor. edeler lieber herre. als uwer edelkeit uns geschriben hat: als der allerdurchluchtigiste furste und herre her Sigmunt Romischer keiser etc. 20 leider von todes wegen abegegangen und von dieser wernt gescheiden si, des sele der al- mechtige got gnedig und barmherzig sin wulle, also sit ir underwiset worden und dunk uch auch wole selbs billich sin, das man siner gnaden namen nit me uf die gulden slahen sulle, diewile nû alle monzen des heiligen richs in des richs kammer gehoren und uch von uwers erbcammererampts wegen zusteen und als uch auch die monzen bi 25 uns zu Frankfurt zu Basel und zu Nordelingen in sunderheit virschreben sin, also habet ir Conrad von Stege monzmeister bi uns geschriben und geboten numme mit den isen zu monzen, damide man bißher gemonzet habe und das er die mit unserm wissen abe- tûn sulle etc.: des lassen wir uwer edelkeit wissen, das wir uch zu willen unsere frunde darbi geschicht han, das man soliche vorgenant isen, die sie uns furbracht han, zuslagen so und abegetan hat. und als ir dan forter ruret, das der vorgenant Conrad monzmeister mit unserm wissen andere isen machen lassen sulle mit allen gebrechen, als die iczigen sin, dan allein mit der umbschrift etc., und begert, das wir uns denselben monzmeister und auch die monze getruwelichen enpholhen wullen lassen sin und getruwelichen lassen zusten etc.: edeler lieber herre, also lassen wir uch in geheimde d gutlich wissen, das wir 35 virnommen han, das etliche unser herren der fursten bi uns gein Franckfurt geschicht han und da lassen erfaren, obe man nach tode unsers herren des keisers noch bi uns monze. was ir furnemen oder meinunge darinne si, wissen wir nit. und nachdem wir in der gulden bullen versteen, das unser gnediger herre der palzgrave bi Rine des heiligen Romischen richs, so das ledig steet, von der palzgraveschaft wegen ein formunder ist, 40 so ferre iß uwer edelkeit dan wole gefiele, so duchte uns beqwemelich, das uwer edelkeit bi sine gnade komen oder schicken und mit im davon reden lassen wulle, uf das uwer edelkeit von der monze wegen kein intrag und uns kein unwissene geschee. und biden uwer edelkeit diese unser schrift gunstlich von uns ufzunemen. datum feria quinta post conversionem sancti Pauli anno 1438. [supra] Dem edeln herren hern Conrad herren zu Winsperg des heiligen Romischen richs erbe- kamerer unserm lieben herren. a) om. SF. b) L wellent. c) sic. d) Forl. ghende. e) die letzte Silbe undeutlich. 45 1438 Jаn. 30 nr. 3.
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3-10. 53 1438 Jan. 21 15 heiligen a richs wegen pflichtig sint zu geben und billich reichen und geben sollent, un- verzogelich schicken und des nit lassen wollent das zu verwenden und damit zu tunde, als sich geburet, und uns auch anders, so ir dem heiligen riche schuldig sind zu tunde, als einem furseher und von des heiligen richs wegen tund und gehorsam sint, als wir 5 nit zwifeln, ir als getruwe undertane des heiligen richs wol wissend zu tunde und billich und gerne tun sollent b, des heiligen richs und unser von des heiligen richs wegen hulde zu verhuten€ und swere ungnade zu vermeiden. orkunde dieß briefs versiegelt mit unserm zurucke ufgedrucktem ingesiegel datum Nuwenstat feria tertia post beatorum Fabiani et Sebastiani martirum anno domini 1400 tricesimo octavo. 10 5. Frankfurt an Konrad von Weinsberg: seiner Weisung gemäß sind die alten Münz- stempel zerschlagen worden; da einige Fürsten haben erforschen lassen, ob in Frank- furt nach dem Tode des Kaisers noch gemünzt werde, so möge Konrad von Weins- berg wegen der Neumünzung mit dem Pfalzgrafen, als dem Reichsvikar, sich ins 1438 Januar 30 f Frankfurt]. Einvernehmen setzen. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 417 conc. chart. Auf der Rückseite von derselben Hand Winsperg umb monzen nach unsers herren des keisers tode; darunter von späterer Hand 1438. 138 Jan. 21 1438 Jаn. 30 Unsern willigen dinst zuvor. edeler lieber herre. als uwer edelkeit uns geschriben hat: als der allerdurchluchtigiste furste und herre her Sigmunt Romischer keiser etc. 20 leider von todes wegen abegegangen und von dieser wernt gescheiden si, des sele der al- mechtige got gnedig und barmherzig sin wulle, also sit ir underwiset worden und dunk uch auch wole selbs billich sin, das man siner gnaden namen nit me uf die gulden slahen sulle, diewile nû alle monzen des heiligen richs in des richs kammer gehoren und uch von uwers erbcammererampts wegen zusteen und als uch auch die monzen bi 25 uns zu Frankfurt zu Basel und zu Nordelingen in sunderheit virschreben sin, also habet ir Conrad von Stege monzmeister bi uns geschriben und geboten numme mit den isen zu monzen, damide man bißher gemonzet habe und das er die mit unserm wissen abe- tûn sulle etc.: des lassen wir uwer edelkeit wissen, das wir uch zu willen unsere frunde darbi geschicht han, das man soliche vorgenant isen, die sie uns furbracht han, zuslagen so und abegetan hat. und als ir dan forter ruret, das der vorgenant Conrad monzmeister mit unserm wissen andere isen machen lassen sulle mit allen gebrechen, als die iczigen sin, dan allein mit der umbschrift etc., und begert, das wir uns denselben monzmeister und auch die monze getruwelichen enpholhen wullen lassen sin und getruwelichen lassen zusten etc.: edeler lieber herre, also lassen wir uch in geheimde d gutlich wissen, das wir 35 virnommen han, das etliche unser herren der fursten bi uns gein Franckfurt geschicht han und da lassen erfaren, obe man nach tode unsers herren des keisers noch bi uns monze. was ir furnemen oder meinunge darinne si, wissen wir nit. und nachdem wir in der gulden bullen versteen, das unser gnediger herre der palzgrave bi Rine des heiligen Romischen richs, so das ledig steet, von der palzgraveschaft wegen ein formunder ist, 40 so ferre iß uwer edelkeit dan wole gefiele, so duchte uns beqwemelich, das uwer edelkeit bi sine gnade komen oder schicken und mit im davon reden lassen wulle, uf das uwer edelkeit von der monze wegen kein intrag und uns kein unwissene geschee. und biden uwer edelkeit diese unser schrift gunstlich von uns ufzunemen. datum feria quinta post conversionem sancti Pauli anno 1438. [supra] Dem edeln herren hern Conrad herren zu Winsperg des heiligen Romischen richs erbe- kamerer unserm lieben herren. a) om. SF. b) L wellent. c) sic. d) Forl. ghende. e) die letzte Silbe undeutlich. 45 1438 Jаn. 30 nr. 3.
Strana 54
54 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 3 6. Konrad von Weinsberg an Frankfurt: dankt für Frankfurts Mitteilungen und War- nungen bezüglich der Nachforschungen der Fürsten; hält es für unnötig, den Pfalz- grafen wegen der Neumünzung zu befragen; kommt übrigens selbst zur Königswahl nach Frankfurt. 1438 Februar 3 Neustadt am Kocher. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 418 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der 5 Rückseite der gleichzeitige Frankfurter Registraturvermerk Winßberg monze biß re- miniscere; links daneben von späterer Hand 1438. März 9 1438 Febr. 3 Unsere fruntliche willige dinste und grus bevorn. ersamen wisen besundern lieben frunde. als ir uns uf unsere schriben 1 uch von der munze wegen bi uch gethan widder geschriben 2 hand unter anderm, wie etliche unsere herren der fursten bi uch 10 geschickt haben zu herfaren, ob man noch bi uch münze etc., haben wir wol verstanden und tanken uch recht fruntlichen sollichs schribens und fruntlicher warnûnge. besunders als ir berurent, nachdem ir versteend, so das rich ledig stee, das sin unser gnediger herre der pfalzgraf ein furmunder si, und meintent wol, ob wir uns deßhalben iht zu sinen gnaden fugen oder schicken wollten etc., hoffen wir, das des nit nôt si, nachdem 15 uns danne verschrieben ist, in mossen ir wol wissend. doch wie dem allem, so werden wir uf suntag reminiscere schierst bi unsern gnedigen herren den fursten zu Franckfurt und bi uch zeb sin, in der zit man doch nit vil gemünzen kane. danne wir wollen sollichs mit willen fruntlichen umbe uch verdienen. datum Nüwenstat am Kocher an sand Blasius tag episcopi anno etc. 38. [in verso] Den ersamen wisen burger- meistere und rate zu Franckfurt unsern besundern und guten fründen. Conradt herre zü Winsperg erbcammerer etc. 20 1438 Febr. 8 7. Augsburg an Pfgr. Ludwig: hat die Reichssteuer des vergangenen Jahres schon be- zahlt; würde sich andernfalls seiner Forderung gegenüber verhalten haben, wie sich 25 gebührt. 1438 Februar 8 [Augsburg]. Aus Augsburg Stadt-A. Missivbuch IVa de 1437-1443 p. 59-60 conc. chart. Dem durchlüchtigen und hochgebornen fursten und herren herren Ludwigen von gotes gnaden pfallenzgraven bi Reýne des heiligen Rômischen reichs erztruchsezze und fürseher der lande des Reynes zü Swaben und des Franckischen rechten und herzog in so Bayern etc. unserm genädigen herren embieten wir die rautgeben der stat zu Augspurg unser undertânig willig dinst allzit berait voran. genädiger furst und herre. als ewer fürstlich gnade uns geschriben 3 und sollich stiure, so wir dem heiligen rich jarlich pflichtig sein zu geben, an uns ervordert hant die ewern furstlichen gnaden zu senden etc.: haben wir wol vernomen und tüen ewer fürstlichen durchlüchtikait ze wissen, das wir 35 dieselben stiur von dem nachstvergangen jare geantwurt und geraichet haben an sollich ende, dahin si durch unsern allergenadigisten herren den Römischen kaiser sâliger ge- dächtnusse geschaffet waz zu geben, des wir auch sein kaiserlich quittanz haben nach notdorft. und sol auch ewer fürstlich gnade one zweifel sein, obe t wir sollich d stiur noch inhetten, wir wolten darin gen ewern gnaden getan haben, als sich das het gepûret. 10 a) om. orig. b) sic. c) Vorl. dem. d) in Vorl. statt sollich — gerne ursprünglich ichtes inhetten, das dem hei- ligen Römischen reich zügehorte zu bezalen, wir wolten das ewern furstlichen gnaden mit ganzem willen gerne raichen und antworten und ewern furstlichen guaden in den und andern sachen tün als gehorsame underfänig des heiligen Römischen reichs, was wir pflichtig und schuldig seien, on alles verdriessen, da- mitte wir in ewern furstlichen hulden und gnaden beleiben. 45 1 3 nr. 3. nr. 5. Vgl. nr. 4. Man beachte den Unterschied zwischen der ur- sprünglichen Lesart (vgl. Variante d) und dem Text.
54 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 3 6. Konrad von Weinsberg an Frankfurt: dankt für Frankfurts Mitteilungen und War- nungen bezüglich der Nachforschungen der Fürsten; hält es für unnötig, den Pfalz- grafen wegen der Neumünzung zu befragen; kommt übrigens selbst zur Königswahl nach Frankfurt. 1438 Februar 3 Neustadt am Kocher. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 418 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der 5 Rückseite der gleichzeitige Frankfurter Registraturvermerk Winßberg monze biß re- miniscere; links daneben von späterer Hand 1438. März 9 1438 Febr. 3 Unsere fruntliche willige dinste und grus bevorn. ersamen wisen besundern lieben frunde. als ir uns uf unsere schriben 1 uch von der munze wegen bi uch gethan widder geschriben 2 hand unter anderm, wie etliche unsere herren der fursten bi uch 10 geschickt haben zu herfaren, ob man noch bi uch münze etc., haben wir wol verstanden und tanken uch recht fruntlichen sollichs schribens und fruntlicher warnûnge. besunders als ir berurent, nachdem ir versteend, so das rich ledig stee, das sin unser gnediger herre der pfalzgraf ein furmunder si, und meintent wol, ob wir uns deßhalben iht zu sinen gnaden fugen oder schicken wollten etc., hoffen wir, das des nit nôt si, nachdem 15 uns danne verschrieben ist, in mossen ir wol wissend. doch wie dem allem, so werden wir uf suntag reminiscere schierst bi unsern gnedigen herren den fursten zu Franckfurt und bi uch zeb sin, in der zit man doch nit vil gemünzen kane. danne wir wollen sollichs mit willen fruntlichen umbe uch verdienen. datum Nüwenstat am Kocher an sand Blasius tag episcopi anno etc. 38. [in verso] Den ersamen wisen burger- meistere und rate zu Franckfurt unsern besundern und guten fründen. Conradt herre zü Winsperg erbcammerer etc. 20 1438 Febr. 8 7. Augsburg an Pfgr. Ludwig: hat die Reichssteuer des vergangenen Jahres schon be- zahlt; würde sich andernfalls seiner Forderung gegenüber verhalten haben, wie sich 25 gebührt. 1438 Februar 8 [Augsburg]. Aus Augsburg Stadt-A. Missivbuch IVa de 1437-1443 p. 59-60 conc. chart. Dem durchlüchtigen und hochgebornen fursten und herren herren Ludwigen von gotes gnaden pfallenzgraven bi Reýne des heiligen Rômischen reichs erztruchsezze und fürseher der lande des Reynes zü Swaben und des Franckischen rechten und herzog in so Bayern etc. unserm genädigen herren embieten wir die rautgeben der stat zu Augspurg unser undertânig willig dinst allzit berait voran. genädiger furst und herre. als ewer fürstlich gnade uns geschriben 3 und sollich stiure, so wir dem heiligen rich jarlich pflichtig sein zu geben, an uns ervordert hant die ewern furstlichen gnaden zu senden etc.: haben wir wol vernomen und tüen ewer fürstlichen durchlüchtikait ze wissen, das wir 35 dieselben stiur von dem nachstvergangen jare geantwurt und geraichet haben an sollich ende, dahin si durch unsern allergenadigisten herren den Römischen kaiser sâliger ge- dächtnusse geschaffet waz zu geben, des wir auch sein kaiserlich quittanz haben nach notdorft. und sol auch ewer fürstlich gnade one zweifel sein, obe t wir sollich d stiur noch inhetten, wir wolten darin gen ewern gnaden getan haben, als sich das het gepûret. 10 a) om. orig. b) sic. c) Vorl. dem. d) in Vorl. statt sollich — gerne ursprünglich ichtes inhetten, das dem hei- ligen Römischen reich zügehorte zu bezalen, wir wolten das ewern furstlichen gnaden mit ganzem willen gerne raichen und antworten und ewern furstlichen guaden in den und andern sachen tün als gehorsame underfänig des heiligen Römischen reichs, was wir pflichtig und schuldig seien, on alles verdriessen, da- mitte wir in ewern furstlichen hulden und gnaden beleiben. 45 1 3 nr. 3. nr. 5. Vgl. nr. 4. Man beachte den Unterschied zwischen der ur- sprünglichen Lesart (vgl. Variante d) und dem Text.
Strana 55
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3 10. 55 wann in wellichen sachen wir getûn kunden ader môchten, das ewer fürstlichen durch- lüchtikait dinstlich lieb und gefellig ware, tâtten wir allzit mit ganzem willen gerne. geben an sampstag vor sant Valentins tag anno etc. 38. 1438 Febr. 8 5 8. Nürnberg an Pfgr. Ludwig: erklärt auf die Aufforderung, die ihm als Pfalzgrafen wäh- [1438 Febr. 21) rend der Thronerledigung zustehenden Rechte zu beachten, daß es wie bisher die Pflichten gegen das Reich und dessen Oberhaupt erfüllen wird. [1438 Februar 21 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 117a cop. chart. coaeva. Gnediger herre. als ewr durchlewchtikeit uns verschriben und begert hat von der herlikeit und rechten wegen, die ewern hohgebornen gnaden als von ewrs fürsten- 10 thums der pfalnzgrafschaft wegen zusteen, so lang das heilig Rômisch reich ledig stee etc., denselben ewerr gnaden brief 1, der uns kürzlich geantwurtt ward, haben wir wol ver- hôret. und welle ewr fürstenlich gnade gnediclich vernemen, daz wir ewerr durch- lewchtikeit ewer herrlikeit wol gônnen. auch als unser eltern und wir durchlewchtenden Römischen keisern und kûnigen lôblicher gedechtnus und dem heiligen Römischen reich 15 bisher dienstlich willig und gehorsam gewesen sein und uns darinnen gehalten haben, daz uns zu verantwurten gestanden ist, dem meinen wir hinfür auch nachzugeen ungeverlich. und bitten ewr hohgeboren gnade dienstlich und mit allem fleiß, das also gnediclich und in gut von uns zu vernemen und uns und die unsern ewern fürstenlichen gnaden hinfür auch günsticlich befolhen zu sein lassen, als unser gnedige herren ewr eltern seliger ge- 20 dechtnus unzher gnediclich getan haben und bei ewern gnaden auch geschehen ist. 2 denn wo wir ewerr durchlewchtikeit dienst und wolgefallen etc. scriptum ut supra2 [supra] Hern Ludwigen pfalzgrafen bei Reyn des heiligen Rômischen reichs erztruchsessen und herzog in Peyern unserm etc. 11438 Febr. 21] 25 9. Erzbf. Dietrich von Mainz an Frankfurt: während des Wahltages ist der Frank- furter Münzmeister von den Kurfürsten angewiesen worden, wegen des Todes des Kaisers nicht mehr zu prägen; trotzdem prägt er jetzt, wie verlautet, und zwar mit dem Bilde K. Albrechts, obwohl dieser noch gar keine Weisung habe geben können; bittet, für Abstellung zu sorgen. 1438 März 31 Aschaffenburg. 1438 März 31 Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 420 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dietherich von gots gnaden erzbischof zu Mencze etc. Unsern gruß zuvor. ersamen lieben besundern. uch ist wol indenke, wie andere unser mitkurfursten und wir, als wir iczunt von der kure und wale wegen eines Romi- 35 schen kuniges zu Franckffurt bi ein gewest sind, durch unsere frunde von des munz- meisters wegen mit uch han laßen reden, nachdem und der allerdurchluchtigister furste her Sigmunt etwan Romischer keiser von todes wegen abegegangen were, das ir darumb den munzmeister bi uch uf siner gnaden slag zu munzen nit me gestatten woltent. und deßglichen haben auch dieselben unsere frunde an den munzmeister gesonnen. daruf ine 40 zu dem male ist geantwurt worden, daz er nit munzen und slahen solte. daruf wir uns auch verlaßen haben. ist uns iczunt furkomen, daz derselbe munzmeister dem also nicht nachkome, sunder die munze halde und furter slahe uf daz zeichen und geprege des allerdurchluchtigsten fursten herren Albrechts erwelten Romischen kunges, daz uns billich fremde nimpt, want versehelich ist, daz er des von sinen gnaden umb kurze willen der 30 45 1 Vgl. nr. 4. 2 Das nächstvorhergehende Datum ist feria 6. ante cathedra Petri [Febr. 21].
A. Das Zwischenreich. b) Vikariat des Pfalzgrafen nr. 3 10. 55 wann in wellichen sachen wir getûn kunden ader môchten, das ewer fürstlichen durch- lüchtikait dinstlich lieb und gefellig ware, tâtten wir allzit mit ganzem willen gerne. geben an sampstag vor sant Valentins tag anno etc. 38. 1438 Febr. 8 5 8. Nürnberg an Pfgr. Ludwig: erklärt auf die Aufforderung, die ihm als Pfalzgrafen wäh- [1438 Febr. 21) rend der Thronerledigung zustehenden Rechte zu beachten, daß es wie bisher die Pflichten gegen das Reich und dessen Oberhaupt erfüllen wird. [1438 Februar 21 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 117a cop. chart. coaeva. Gnediger herre. als ewr durchlewchtikeit uns verschriben und begert hat von der herlikeit und rechten wegen, die ewern hohgebornen gnaden als von ewrs fürsten- 10 thums der pfalnzgrafschaft wegen zusteen, so lang das heilig Rômisch reich ledig stee etc., denselben ewerr gnaden brief 1, der uns kürzlich geantwurtt ward, haben wir wol ver- hôret. und welle ewr fürstenlich gnade gnediclich vernemen, daz wir ewerr durch- lewchtikeit ewer herrlikeit wol gônnen. auch als unser eltern und wir durchlewchtenden Römischen keisern und kûnigen lôblicher gedechtnus und dem heiligen Römischen reich 15 bisher dienstlich willig und gehorsam gewesen sein und uns darinnen gehalten haben, daz uns zu verantwurten gestanden ist, dem meinen wir hinfür auch nachzugeen ungeverlich. und bitten ewr hohgeboren gnade dienstlich und mit allem fleiß, das also gnediclich und in gut von uns zu vernemen und uns und die unsern ewern fürstenlichen gnaden hinfür auch günsticlich befolhen zu sein lassen, als unser gnedige herren ewr eltern seliger ge- 20 dechtnus unzher gnediclich getan haben und bei ewern gnaden auch geschehen ist. 2 denn wo wir ewerr durchlewchtikeit dienst und wolgefallen etc. scriptum ut supra2 [supra] Hern Ludwigen pfalzgrafen bei Reyn des heiligen Rômischen reichs erztruchsessen und herzog in Peyern unserm etc. 11438 Febr. 21] 25 9. Erzbf. Dietrich von Mainz an Frankfurt: während des Wahltages ist der Frank- furter Münzmeister von den Kurfürsten angewiesen worden, wegen des Todes des Kaisers nicht mehr zu prägen; trotzdem prägt er jetzt, wie verlautet, und zwar mit dem Bilde K. Albrechts, obwohl dieser noch gar keine Weisung habe geben können; bittet, für Abstellung zu sorgen. 1438 März 31 Aschaffenburg. 1438 März 31 Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 420 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dietherich von gots gnaden erzbischof zu Mencze etc. Unsern gruß zuvor. ersamen lieben besundern. uch ist wol indenke, wie andere unser mitkurfursten und wir, als wir iczunt von der kure und wale wegen eines Romi- 35 schen kuniges zu Franckffurt bi ein gewest sind, durch unsere frunde von des munz- meisters wegen mit uch han laßen reden, nachdem und der allerdurchluchtigister furste her Sigmunt etwan Romischer keiser von todes wegen abegegangen were, das ir darumb den munzmeister bi uch uf siner gnaden slag zu munzen nit me gestatten woltent. und deßglichen haben auch dieselben unsere frunde an den munzmeister gesonnen. daruf ine 40 zu dem male ist geantwurt worden, daz er nit munzen und slahen solte. daruf wir uns auch verlaßen haben. ist uns iczunt furkomen, daz derselbe munzmeister dem also nicht nachkome, sunder die munze halde und furter slahe uf daz zeichen und geprege des allerdurchluchtigsten fursten herren Albrechts erwelten Romischen kunges, daz uns billich fremde nimpt, want versehelich ist, daz er des von sinen gnaden umb kurze willen der 30 45 1 Vgl. nr. 4. 2 Das nächstvorhergehende Datum ist feria 6. ante cathedra Petri [Febr. 21].
Strana 56
56 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs 31 1438 März 31 kure, die an ine geleget ist, noch nicht moge bescheiden sin. so si auch di munze, die er also thut, nit als ufrichtig und vollig, als die billich sin solte. wie schedelichen das ist, nit alleine uns, sundern auch uch und andern gemeinen landen, konnent ir wol versteen. und were nicht unbillich, daz mit einem solichen nach nottorft gerett, not- torftig wandel und karunge gefordert und gesonnen wurde. davon so erinnigen wir uch 5 der antwert und zusage uns von uch durch unsere frunde gescheen und begern mit ernstem fliße, daz ir noch mit dem munzmeister reden schaffen und bestellen wollent, daz er furter nicht munze und dem nachkome, daz er andern unsern mitkurfursten und uns hat laßen zusagen, geborlich und billich ist und wollent uch dainne so ernst- lichen bewisen, als wir uch des besundern zugetruwen. daz wollen wir in gut gern gein 10 geben zu Aschaffenburg uch erkennen. und begern des uwer beschreben antwurt. am montag nach judica anno etc. 38. [in verso] Den ersamen burgermeistern und rate zu Franckfurt unsern lieben besundern. 143s 10. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: die Münze zu Frankfurt steht nicht der 15 April 2 Stadt, sondern König und Reich und dem Erbkämmerer Konrad von Weinsberg zu; Frankfurt hat daher dem Münzmeister nichts zu gebieten; jedoch will der gerade in Frankfurt anwesende Kaplan Konrads von Weinsberg sich sofort zum Erzbischof 1438 April 2 [Frankfurt]. begeben. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 421 conc. chart. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnaden uns hat tun schriben 1 antreffende den munz- meister bi uns und begert, daz wir noch mit im reden wullen forter nit zu munzen etc., als uwerer gnaden brief innehelt, des lassen wir uwer furstliche gnade wissen, daz die monze bi uns unserm gnedigisten liebsten herren dem Romischen konige und dem riche 25 und dem edeln herren hern Conraden herren zu Winsperg von des heilgen richs wegen zusteet und wir der nit zu tunde noch den munzmeister davon ichtis zu heissen oder zu verbieten han, als uwer furstliche gnade selbs wol versteet. iedoch, gnediger furste und herre, so han wir mit des vorgenanten von Winßperg cappellan, der iczunt bi uns zu Franckfurt ist, und auch dem monzmeister im besten davon lassen reden. 30 also hat uns derselbe sin cappellan geantwurt, daz er sich von stont darumb zu uwern furstlichen gnaden fugen wulle, uwern gnaden eigentliche underwisunge davon zu tûn. datum feria quarta post dominicam judica anno 1438. 20 1438 April 2 supra] Domino Maguntino. c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 143s 11. Nürnberg an Windsheim und entsprechend an Weißenburg €i. N.J: ladet auf den Febr. 10 16. Februar zu sich ein zu einer Beratung, wie man sich dem Markgrafen von Brandenburg gegenüber hinsichtlich der Vereinigung von Kurfürsten und Fürsten aussprechen solle, von der kürzlich in Nürnberg die Rede gewesen ist. 1438 Fe- bruar 10 [Nürnberg]. 35 40 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 112a cop. chart. coaeva. Unter dem Stück Weissemburg similiter mutatis mutandis. Lieben freünde. als wir ewerr weisheit und ewern und unsern guten freünden den von Weissemburg nehst, als etlich unser gnedig herren .. die fürsten zu uns komen nr. 9. 45
56 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs 31 1438 März 31 kure, die an ine geleget ist, noch nicht moge bescheiden sin. so si auch di munze, die er also thut, nit als ufrichtig und vollig, als die billich sin solte. wie schedelichen das ist, nit alleine uns, sundern auch uch und andern gemeinen landen, konnent ir wol versteen. und were nicht unbillich, daz mit einem solichen nach nottorft gerett, not- torftig wandel und karunge gefordert und gesonnen wurde. davon so erinnigen wir uch 5 der antwert und zusage uns von uch durch unsere frunde gescheen und begern mit ernstem fliße, daz ir noch mit dem munzmeister reden schaffen und bestellen wollent, daz er furter nicht munze und dem nachkome, daz er andern unsern mitkurfursten und uns hat laßen zusagen, geborlich und billich ist und wollent uch dainne so ernst- lichen bewisen, als wir uch des besundern zugetruwen. daz wollen wir in gut gern gein 10 geben zu Aschaffenburg uch erkennen. und begern des uwer beschreben antwurt. am montag nach judica anno etc. 38. [in verso] Den ersamen burgermeistern und rate zu Franckfurt unsern lieben besundern. 143s 10. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: die Münze zu Frankfurt steht nicht der 15 April 2 Stadt, sondern König und Reich und dem Erbkämmerer Konrad von Weinsberg zu; Frankfurt hat daher dem Münzmeister nichts zu gebieten; jedoch will der gerade in Frankfurt anwesende Kaplan Konrads von Weinsberg sich sofort zum Erzbischof 1438 April 2 [Frankfurt]. begeben. Aus Frankfurt Stadt-A. Münze nr. 421 conc. chart. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnaden uns hat tun schriben 1 antreffende den munz- meister bi uns und begert, daz wir noch mit im reden wullen forter nit zu munzen etc., als uwerer gnaden brief innehelt, des lassen wir uwer furstliche gnade wissen, daz die monze bi uns unserm gnedigisten liebsten herren dem Romischen konige und dem riche 25 und dem edeln herren hern Conraden herren zu Winsperg von des heilgen richs wegen zusteet und wir der nit zu tunde noch den munzmeister davon ichtis zu heissen oder zu verbieten han, als uwer furstliche gnade selbs wol versteet. iedoch, gnediger furste und herre, so han wir mit des vorgenanten von Winßperg cappellan, der iczunt bi uns zu Franckfurt ist, und auch dem monzmeister im besten davon lassen reden. 30 also hat uns derselbe sin cappellan geantwurt, daz er sich von stont darumb zu uwern furstlichen gnaden fugen wulle, uwern gnaden eigentliche underwisunge davon zu tûn. datum feria quarta post dominicam judica anno 1438. 20 1438 April 2 supra] Domino Maguntino. c. Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 143s 11. Nürnberg an Windsheim und entsprechend an Weißenburg €i. N.J: ladet auf den Febr. 10 16. Februar zu sich ein zu einer Beratung, wie man sich dem Markgrafen von Brandenburg gegenüber hinsichtlich der Vereinigung von Kurfürsten und Fürsten aussprechen solle, von der kürzlich in Nürnberg die Rede gewesen ist. 1438 Fe- bruar 10 [Nürnberg]. 35 40 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 112a cop. chart. coaeva. Unter dem Stück Weissemburg similiter mutatis mutandis. Lieben freünde. als wir ewerr weisheit und ewern und unsern guten freünden den von Weissemburg nehst, als etlich unser gnedig herren .. die fürsten zu uns komen nr. 9. 45
Strana 57
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 57 1438 Febr. 10 solten und kamen 1, beschriben 2, ewr ratsbotschaft zu uns zu schiken, als ir auch do tett; auf dieselbe zeit denn unser gnediger herre.. der marggraf von Brandemburg nach etwievil stuken, so er do mit unsern ratsfrewnden redt, uns auch eigenlich erinnert, wie sein durchlewchtikeit und etliche andere unsere gnedige herren .. kurfürsten und fürsten geistlich und werntlich ein einung 3 mit einander beslossen und gemacht hetten, der uns sein gnade abschrift liess und gab, davon wir mit ewerr zweir stett ratsfrewnden des- selben mals auch reden liessen. nu als wir uns seid von denselben dingen unterredt haben, dunkt uns merklich gut und notdurftig, daz von ewerr und unserr notdurft wegen mit demselben unserm herren.. dem marggrafen etwas dagegen geredt werde, als wir 10 des zu rat werden. sôllichs uns on ewern rat, nach dem ir unser gut frewnd und nach- pawren und mit uns in einung seit, niht gebûrt. und auf das schicken wir ewerr frewnt- schaft hier innen verslossen ein abschrift derselben einung, daz ir die verhôren und ewch darumb besprechen und unterreden muget und daz ir denn ewr erber ratsbot- schaft ewerr meinung eigenlich darinnen unterrichtet zu uns schicket, daz die auf den 15 sunntag zu nacht schierist bei uns darumb sei. desgleichen wir ewern und unsern guten Febr. 16 frewnden den von Weissemburg auch verschriben haben, sich alsdenn des mornends Febr. 17 frw davon zu unterreden, als sich gebüren wirdt denn wo wir ewerr ersamkeit lieb oder etc. datum feria 2. ipsa die Scolastice virginis. [supra] Winßheim. 1438 Febr. 10 25 20 12. Ulm an Nördlingen: schreibt auf Grund von Besprechungen zwischen gen. Städten für den 2. März einen Tag zu sich aus, auf dem sich die Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnberg über eine gemeinsame Stellungnahme zum künftigen König, zum Konflikt zwischen Papst und Konzil und zu der Geltendmachung der 1438 Februar 17 Reichsvikariatsrechte durch den Pfgr. Ludwig beraten wollen. [ Ulm J. 1438 Febr. 17 30 Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 1 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr., drei aneinandergeheftete Foliobogen um- fassend. Unter der Adresse gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Abschaidung der manung anno etc. 38. Rechts von der Adresse ein anderer, ebenfalls gleichzeitiger, aber von anderer Hand herrührender Vermerk Item erinnern die stet, ob man einrüssen knechten glait geben sôll oder nit. item des Strus sach fürzetragen umb rat zu haben. item von der můnz. Unser fruntlich willig dienste voran ersamen und wisen lieben frunde. als wir nehst von iuwer und unserer gûten frúnde der von Nördlingen 4 wegen unser erber ratzbott- 35 schafte uf ainem tage zû Otingen gehebt haben, ist an sie und ander stette botten durch manhaft treffenlich lúte gelangt und etwie mengerlai wort, damit man als von ains Römischen kúnigs wale und zû wele a und dabi, als das concili zû Ferrer angangen und ufgericht ist, von noch einem bapst das concili zů Basel zû machen und zû welen umbgand, ge- redt werdend, und das die sachen dem hailigen riche, ouch den richsstetten und ge- 40 mainem lande in sorgfeltigen löwfen und warte hangent und stand, als denne iuwer a) sic ; su em, welen? Am 12. Januar, wegen des Streites zwischen Hzg. Friedrich von Sachsen und Heinrich Reuß von Plauen um das Burggrafentum Meißten, vgl. 45 Städtechroniken 2, 28 Z. 15 ff. und Märcker, Das Burggraftum Meißen 1, 346. Am 11. Januar, laut Schreiben Nürnbergs in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 102 a cop. chart. coaeva mit dem Datum sabbato post Erhardi. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Vgl. auch nr. 197, I. — Die Einung selbst ist nicht aufgefunden. 4 Diese in einem an Nördlingen selbst gerichteten Briefe natürlich unmögliche Wendung erklärt sich wohl daraus, daß der Brief an eine ganze Anzahl von Städten geschickt ist (vgl. z. B. nr. 13) und der Schreiber vergessen hat, in dem für Nördlingen bestimmten Exemplar entsprechend zu ändern. 8
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 57 1438 Febr. 10 solten und kamen 1, beschriben 2, ewr ratsbotschaft zu uns zu schiken, als ir auch do tett; auf dieselbe zeit denn unser gnediger herre.. der marggraf von Brandemburg nach etwievil stuken, so er do mit unsern ratsfrewnden redt, uns auch eigenlich erinnert, wie sein durchlewchtikeit und etliche andere unsere gnedige herren .. kurfürsten und fürsten geistlich und werntlich ein einung 3 mit einander beslossen und gemacht hetten, der uns sein gnade abschrift liess und gab, davon wir mit ewerr zweir stett ratsfrewnden des- selben mals auch reden liessen. nu als wir uns seid von denselben dingen unterredt haben, dunkt uns merklich gut und notdurftig, daz von ewerr und unserr notdurft wegen mit demselben unserm herren.. dem marggrafen etwas dagegen geredt werde, als wir 10 des zu rat werden. sôllichs uns on ewern rat, nach dem ir unser gut frewnd und nach- pawren und mit uns in einung seit, niht gebûrt. und auf das schicken wir ewerr frewnt- schaft hier innen verslossen ein abschrift derselben einung, daz ir die verhôren und ewch darumb besprechen und unterreden muget und daz ir denn ewr erber ratsbot- schaft ewerr meinung eigenlich darinnen unterrichtet zu uns schicket, daz die auf den 15 sunntag zu nacht schierist bei uns darumb sei. desgleichen wir ewern und unsern guten Febr. 16 frewnden den von Weissemburg auch verschriben haben, sich alsdenn des mornends Febr. 17 frw davon zu unterreden, als sich gebüren wirdt denn wo wir ewerr ersamkeit lieb oder etc. datum feria 2. ipsa die Scolastice virginis. [supra] Winßheim. 1438 Febr. 10 25 20 12. Ulm an Nördlingen: schreibt auf Grund von Besprechungen zwischen gen. Städten für den 2. März einen Tag zu sich aus, auf dem sich die Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnberg über eine gemeinsame Stellungnahme zum künftigen König, zum Konflikt zwischen Papst und Konzil und zu der Geltendmachung der 1438 Februar 17 Reichsvikariatsrechte durch den Pfgr. Ludwig beraten wollen. [ Ulm J. 1438 Febr. 17 30 Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 1 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr., drei aneinandergeheftete Foliobogen um- fassend. Unter der Adresse gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Abschaidung der manung anno etc. 38. Rechts von der Adresse ein anderer, ebenfalls gleichzeitiger, aber von anderer Hand herrührender Vermerk Item erinnern die stet, ob man einrüssen knechten glait geben sôll oder nit. item des Strus sach fürzetragen umb rat zu haben. item von der můnz. Unser fruntlich willig dienste voran ersamen und wisen lieben frunde. als wir nehst von iuwer und unserer gûten frúnde der von Nördlingen 4 wegen unser erber ratzbott- 35 schafte uf ainem tage zû Otingen gehebt haben, ist an sie und ander stette botten durch manhaft treffenlich lúte gelangt und etwie mengerlai wort, damit man als von ains Römischen kúnigs wale und zû wele a und dabi, als das concili zû Ferrer angangen und ufgericht ist, von noch einem bapst das concili zů Basel zû machen und zû welen umbgand, ge- redt werdend, und das die sachen dem hailigen riche, ouch den richsstetten und ge- 40 mainem lande in sorgfeltigen löwfen und warte hangent und stand, als denne iuwer a) sic ; su em, welen? Am 12. Januar, wegen des Streites zwischen Hzg. Friedrich von Sachsen und Heinrich Reuß von Plauen um das Burggrafentum Meißten, vgl. 45 Städtechroniken 2, 28 Z. 15 ff. und Märcker, Das Burggraftum Meißen 1, 346. Am 11. Januar, laut Schreiben Nürnbergs in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 102 a cop. chart. coaeva mit dem Datum sabbato post Erhardi. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Vgl. auch nr. 197, I. — Die Einung selbst ist nicht aufgefunden. 4 Diese in einem an Nördlingen selbst gerichteten Briefe natürlich unmögliche Wendung erklärt sich wohl daraus, daß der Brief an eine ganze Anzahl von Städten geschickt ist (vgl. z. B. nr. 13) und der Schreiber vergessen hat, in dem für Nördlingen bestimmten Exemplar entsprechend zu ändern. 8
Strana 58
58 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 17 März 9 bottschafte zû dirre manunge wol verniemen wirdt, das davon diczmals nicht notdurft zû schribent ist denne sovil, das sich der stette botten von Augspurg von Nüremberg von Rotemburg von Dinckelspúhel und ouch von andern stetten, die da waren, umb sôlich vor geschriben, wie die denne an sie gebracht und kommen sind, und och umbe das, als der durchlúchtig hochgeborn fürste und herre herre Ludwig pfalenzgrave bi Ryne 5 herzog in Bayern des hailigen Römischôn richs erztruchsesse an etlich stette des richs stúre von dem vergangen jare in sinen briefen vordert 1, gûter massen underret und ge- ratschlaget hand, das aller frien und richs stetten grosse notdurft were, das sie die sachen sorglichen und wilden löwfe mit wißhaite beratenlich bedächten und sunder, so ain Römischer kúnig wurde, wie si sich darinne halten wôllen mit iren frihaiten zû con- 10 firmieren oder andern dingen, die darzů gepúren werden, und ouch, wer sich in der egenannten zwaier concili zû Ferrer und zû Basel irrungen, als ir kains von dem andern nichtzit haltet und ir ieglichs maint, es sulle das recht und das ander kain concili sin, an den kunftigen babst, ob sie ainen machten, schlahen oder von im halten wôlt. denne sôlte es beschehen, das in sôlicher zwitracht noch ain bapst gemacht wurde und sich 15 die stette aine an den alten babst, die ander an den nuwen schlahen wurden und dar- inne nich ains sin sôlten, das wurde den stetten in iren frihaiten und andern sachen zů grossen unstatten und ubel kommen. und das sich die stette darumbe zûsammen têtten und mit wißhaite ain beratenliche underrede hetten, was darinne zû tünde und zû laussent si, und sunderlich, ob icht fromder und unbillicher mûtunge an ain statt 20 - oder mer in sunderhaite oder an si gare von dem kúnftigen babst und kunig beschehe, das denne darumbe von allen stetten und ir ieglicher besunder ain mainunge und ant- wurte, wie denne verlaussen, gegeben wurde und das nicht ain statt hút, die ander morn unbilliche sachen antwúrte und ufneme und anders denne ander stette und billich were ußtrûge. denne sôlte ain statt oder mer zû unbillichen sachen gedrêngt oder die uf- 25 niemen werden, so were zu besorgen, das es an mer stette gelangen und das kain statt wissen môchte, an welicher statt das ufhôren beschehen wurde. und hand uf das mit unserer vorgenannten bottschafte ernstlich verlaussen, das wir darumbe ain manung und versampnunge iuwer und unser gûten frunde der stette zû der von Winsperg sachen gewandt2 und darzů die von Nüremberg in unser statt Ulme haben und beschriben so sûllen. wann wir nu, mit was sich dem riche und den stetten zû eren und nucze ge- ziehen mag, alle zite willig zû tûna sien, darumbe und ouch von gebette und em- pfelhens wegen der obgenannten stette botten, so haben wir ain sôlich manung und ver- sampnung der stette zû der von Winsperg sachen gewandt zû dirre manung beschriben. darumbe laussent nicht, ir siczent in iuwern râten wißlich und beratenlich úber die 35 sachen, was den stetten darinne zû tûn oder zû laussent si, und underrichtent darumb iuwer bottschaft iuwer mainung mit vollem gewalte. [Ferner betr. Klage Donau- wörths über Kornausfuhrverbot Hzg. Ludwigs von Baiern; Vorladung Donauwörths nach Rom durch Hzg. Ludwig von Baiern; Antwort Hzg. Ludwigs von Baiern auf ein Schreiben der Städteboten von der von Nördlingen korns wegen; Beraubung Ulmer 40 Bürger durch Hzg. Ludwig von Baiern; Vermittlung Heilbronns in der Fehde zwischen Weinsberg und Hannsen Spieß.] so denne unser herren die kurfúrsten uf den sunntag reminiscere in der vasten zûnehst gen Franckenfurt kommen werden und in darzů her- bergen befangen sind, als uns furkompt, ainen Rômischen kunig zû welen, und nieman gewissen kan, wie sich die ding anlaussen oder wes die stette darinne notdurftig werden, 45 darumbe wolten wir nicht laussen, wir wolten iuwer wißhait das verkúnden umb das, ob ichczit fúr der stette botten zû dirre manung kommen, darumbe notdurft wurd, das a) orig. tů. 1 Vgl. nr. 4. 2 Vgl. RTA. 9, 223 Z. 36 ff. und 285 Z. 29 ff.
58 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 17 März 9 bottschafte zû dirre manunge wol verniemen wirdt, das davon diczmals nicht notdurft zû schribent ist denne sovil, das sich der stette botten von Augspurg von Nüremberg von Rotemburg von Dinckelspúhel und ouch von andern stetten, die da waren, umb sôlich vor geschriben, wie die denne an sie gebracht und kommen sind, und och umbe das, als der durchlúchtig hochgeborn fürste und herre herre Ludwig pfalenzgrave bi Ryne 5 herzog in Bayern des hailigen Römischôn richs erztruchsesse an etlich stette des richs stúre von dem vergangen jare in sinen briefen vordert 1, gûter massen underret und ge- ratschlaget hand, das aller frien und richs stetten grosse notdurft were, das sie die sachen sorglichen und wilden löwfe mit wißhaite beratenlich bedächten und sunder, so ain Römischer kúnig wurde, wie si sich darinne halten wôllen mit iren frihaiten zû con- 10 firmieren oder andern dingen, die darzů gepúren werden, und ouch, wer sich in der egenannten zwaier concili zû Ferrer und zû Basel irrungen, als ir kains von dem andern nichtzit haltet und ir ieglichs maint, es sulle das recht und das ander kain concili sin, an den kunftigen babst, ob sie ainen machten, schlahen oder von im halten wôlt. denne sôlte es beschehen, das in sôlicher zwitracht noch ain bapst gemacht wurde und sich 15 die stette aine an den alten babst, die ander an den nuwen schlahen wurden und dar- inne nich ains sin sôlten, das wurde den stetten in iren frihaiten und andern sachen zů grossen unstatten und ubel kommen. und das sich die stette darumbe zûsammen têtten und mit wißhaite ain beratenliche underrede hetten, was darinne zû tünde und zû laussent si, und sunderlich, ob icht fromder und unbillicher mûtunge an ain statt 20 - oder mer in sunderhaite oder an si gare von dem kúnftigen babst und kunig beschehe, das denne darumbe von allen stetten und ir ieglicher besunder ain mainunge und ant- wurte, wie denne verlaussen, gegeben wurde und das nicht ain statt hút, die ander morn unbilliche sachen antwúrte und ufneme und anders denne ander stette und billich were ußtrûge. denne sôlte ain statt oder mer zû unbillichen sachen gedrêngt oder die uf- 25 niemen werden, so were zu besorgen, das es an mer stette gelangen und das kain statt wissen môchte, an welicher statt das ufhôren beschehen wurde. und hand uf das mit unserer vorgenannten bottschafte ernstlich verlaussen, das wir darumbe ain manung und versampnunge iuwer und unser gûten frunde der stette zû der von Winsperg sachen gewandt2 und darzů die von Nüremberg in unser statt Ulme haben und beschriben so sûllen. wann wir nu, mit was sich dem riche und den stetten zû eren und nucze ge- ziehen mag, alle zite willig zû tûna sien, darumbe und ouch von gebette und em- pfelhens wegen der obgenannten stette botten, so haben wir ain sôlich manung und ver- sampnung der stette zû der von Winsperg sachen gewandt zû dirre manung beschriben. darumbe laussent nicht, ir siczent in iuwern râten wißlich und beratenlich úber die 35 sachen, was den stetten darinne zû tûn oder zû laussent si, und underrichtent darumb iuwer bottschaft iuwer mainung mit vollem gewalte. [Ferner betr. Klage Donau- wörths über Kornausfuhrverbot Hzg. Ludwigs von Baiern; Vorladung Donauwörths nach Rom durch Hzg. Ludwig von Baiern; Antwort Hzg. Ludwigs von Baiern auf ein Schreiben der Städteboten von der von Nördlingen korns wegen; Beraubung Ulmer 40 Bürger durch Hzg. Ludwig von Baiern; Vermittlung Heilbronns in der Fehde zwischen Weinsberg und Hannsen Spieß.] so denne unser herren die kurfúrsten uf den sunntag reminiscere in der vasten zûnehst gen Franckenfurt kommen werden und in darzů her- bergen befangen sind, als uns furkompt, ainen Rômischen kunig zû welen, und nieman gewissen kan, wie sich die ding anlaussen oder wes die stette darinne notdurftig werden, 45 darumbe wolten wir nicht laussen, wir wolten iuwer wißhait das verkúnden umb das, ob ichczit fúr der stette botten zû dirre manung kommen, darumbe notdurft wurd, das a) orig. tů. 1 Vgl. nr. 4. 2 Vgl. RTA. 9, 223 Z. 36 ff. und 285 Z. 29 ff.
Strana 59
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 59 1438 Febr. 17 20 die stette ir erber bottschaft ouch gen Franckenfurt schiken, das ir iuwer bottschaft mit vollem gewalte iuwer mainung underrichtent, das mit andern stettebotten nach dem besten zû versehen und ußzerichten sôlich bottschaft zû tûn oder underwegen zů laussen, als sich denne gebúren wirdt. [Ferner betr. die geschichte zů Mänczingen von der 5 stette gesellen in Diether Lanndschaden krieg ergangen und Begleichung der Städte- rechnung] und umbe das alles so manen wir iuch ernstlich und vesticlich truwen eren und aids und wes wir iuch denne billich zû manent haben, das ir nicht laussent, ir siczent in iuwern râten beratenlich und wißlich úber alle und ieglich vor geschriben stucke und sachen wißlich zû ermessen, was in in allen und in ir ieglichem stucke besunder 10 nach nucze und notdurft der stette und des lands das beste zû tûnd und zû laussent si, und sendent ouch denne darumbe iuwer erbern wisen bottschaft iuwers rats mit vollem gewalte zu uns her gen Ulme uf den wißen sunntage als man singet invocavit in der März 2 vasten zûnehst zů nacht hie zů Ulme zû sind und empfelhent der enmornens zů den sachen zů griffen, biß die nach nutze und notdurft der stette und des lands ußgericht 15 werdent, und sind och daran bi dem aide nicht súmig, als ir wol verstand, das das geben uf gûtemtage nach sant Valentins tage anno domini etc. ganze notdurft ist. 1430 octavo. [in verso] Unsern besundern gûten fründen Burgermaister und den von Nördlingen etc. ràte zů Ulme. [Folgt Nachschrift betr. Beraubung Kemptener Bürger durch Eraßmus Torer und eine nicht näher bezeichnete Angelegenheit des Eberhart von Witstatt und eines gen. Ge- münder Bürgers. 1438 Fębr. 17 25 13. Nürnberg an Windsheim und ähnlich an Weißenburg fi. N.J: fordert auf, am 25. Februar ihre Ratsfreunde nach Nürnberg zu schicken zur Vorberatung für den auf den 3. März nach Ulin ausgeschriebenen Städtetag 1. [ 1438/ Februar 22 [Nürnberg]. 11438] Febr. 22 30 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 117 ab cop. chart. coaeva. — Es folgt auf fol. 117b der Anfang des entsprechenden Briefes an Weißenburg. Er weicht darin von dem an Windsheim ab, daß in ihm einer Uberbringung der Ulmer Einladung an Weißen- burg durch einen Ulmer Boten keine Erwähnung geschieht, vielmehr Nürnberg eine Abschrift der Ulmer Einladung als Einschluß seines Briefes an Weißenburg schicht. Lieben frewnde. uns ist auf gestern von ewern und unsern guten frewnden den Febr.21 von Ulme ein brief2 zubracht worden und hat uns derselbe bott gesagt, wie er ewrer weißheit auch ein brief von in bracht habe. und als sie darinne schreiben, daz sie von 35 bevelhnis wegen sôllicher stett botten, die nehst zu Ottingen waren, davon ewr rats- botschaft nehst bei uns auch guter maß rede gehôrt hat, ein manung zu in gen Ulme getan haben auf den montag zu nacht nach dem weissen sunntag schierist von etwievil März 3 treffenlicher stuck wegen in demselben brief begriffen, dunkt uns not und gut sein, daz ir und ewr und unser guten frewnde die von Weissemburg und wir uns vor von denselben 40 dingen mit einander unterredten. in sôllicher guter meinung verkünden wir das ewrer frewntschaft bittend, ir sitzet in ewern reten on verziehen beratenlich daruber und schicket ewr ratsbotschaft ewrer meinung eigenlich darinne onterweiset zu uns gen Nurenberg auf den nehsten ertag zu nacht sich des mornends an der aschermitwochen Febr. 25 frw bei uns davon zu unterreden, als sich gebûren wirdt. desgleichen haben wir den Febr. 26 45 Aus einem Briefe Nürnbergs an Weißenburg vom 27. Februar in einer im übrigen gleichgültigen Angelegenheit ergibt sich, daß Weißenburg am 26. Februar den Ratsherrn Jobs Spalter als Ge- sandten in Nürnberg hatte; dat. feria 5 ante do- minicam invocavit. (Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 119b cop. chart. coaeva.) 2 nr. 12. — Vgl. auch nr. 197, I. 8
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 59 1438 Febr. 17 20 die stette ir erber bottschaft ouch gen Franckenfurt schiken, das ir iuwer bottschaft mit vollem gewalte iuwer mainung underrichtent, das mit andern stettebotten nach dem besten zû versehen und ußzerichten sôlich bottschaft zû tûn oder underwegen zů laussen, als sich denne gebúren wirdt. [Ferner betr. die geschichte zů Mänczingen von der 5 stette gesellen in Diether Lanndschaden krieg ergangen und Begleichung der Städte- rechnung] und umbe das alles so manen wir iuch ernstlich und vesticlich truwen eren und aids und wes wir iuch denne billich zû manent haben, das ir nicht laussent, ir siczent in iuwern râten beratenlich und wißlich úber alle und ieglich vor geschriben stucke und sachen wißlich zû ermessen, was in in allen und in ir ieglichem stucke besunder 10 nach nucze und notdurft der stette und des lands das beste zû tûnd und zû laussent si, und sendent ouch denne darumbe iuwer erbern wisen bottschaft iuwers rats mit vollem gewalte zu uns her gen Ulme uf den wißen sunntage als man singet invocavit in der März 2 vasten zûnehst zů nacht hie zů Ulme zû sind und empfelhent der enmornens zů den sachen zů griffen, biß die nach nutze und notdurft der stette und des lands ußgericht 15 werdent, und sind och daran bi dem aide nicht súmig, als ir wol verstand, das das geben uf gûtemtage nach sant Valentins tage anno domini etc. ganze notdurft ist. 1430 octavo. [in verso] Unsern besundern gûten fründen Burgermaister und den von Nördlingen etc. ràte zů Ulme. [Folgt Nachschrift betr. Beraubung Kemptener Bürger durch Eraßmus Torer und eine nicht näher bezeichnete Angelegenheit des Eberhart von Witstatt und eines gen. Ge- münder Bürgers. 1438 Fębr. 17 25 13. Nürnberg an Windsheim und ähnlich an Weißenburg fi. N.J: fordert auf, am 25. Februar ihre Ratsfreunde nach Nürnberg zu schicken zur Vorberatung für den auf den 3. März nach Ulin ausgeschriebenen Städtetag 1. [ 1438/ Februar 22 [Nürnberg]. 11438] Febr. 22 30 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 117 ab cop. chart. coaeva. — Es folgt auf fol. 117b der Anfang des entsprechenden Briefes an Weißenburg. Er weicht darin von dem an Windsheim ab, daß in ihm einer Uberbringung der Ulmer Einladung an Weißen- burg durch einen Ulmer Boten keine Erwähnung geschieht, vielmehr Nürnberg eine Abschrift der Ulmer Einladung als Einschluß seines Briefes an Weißenburg schicht. Lieben frewnde. uns ist auf gestern von ewern und unsern guten frewnden den Febr.21 von Ulme ein brief2 zubracht worden und hat uns derselbe bott gesagt, wie er ewrer weißheit auch ein brief von in bracht habe. und als sie darinne schreiben, daz sie von 35 bevelhnis wegen sôllicher stett botten, die nehst zu Ottingen waren, davon ewr rats- botschaft nehst bei uns auch guter maß rede gehôrt hat, ein manung zu in gen Ulme getan haben auf den montag zu nacht nach dem weissen sunntag schierist von etwievil März 3 treffenlicher stuck wegen in demselben brief begriffen, dunkt uns not und gut sein, daz ir und ewr und unser guten frewnde die von Weissemburg und wir uns vor von denselben 40 dingen mit einander unterredten. in sôllicher guter meinung verkünden wir das ewrer frewntschaft bittend, ir sitzet in ewern reten on verziehen beratenlich daruber und schicket ewr ratsbotschaft ewrer meinung eigenlich darinne onterweiset zu uns gen Nurenberg auf den nehsten ertag zu nacht sich des mornends an der aschermitwochen Febr. 25 frw bei uns davon zu unterreden, als sich gebûren wirdt. desgleichen haben wir den Febr. 26 45 Aus einem Briefe Nürnbergs an Weißenburg vom 27. Februar in einer im übrigen gleichgültigen Angelegenheit ergibt sich, daß Weißenburg am 26. Februar den Ratsherrn Jobs Spalter als Ge- sandten in Nürnberg hatte; dat. feria 5 ante do- minicam invocavit. (Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 119b cop. chart. coaeva.) 2 nr. 12. — Vgl. auch nr. 197, I. 8
Strana 60
60 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438/ Febr. 22 1438 14. März 4 von Weissemburg auch geschrieben. denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder dienst etc. datum ipsa die cathedra sancti Petri. supra] Winßheim. Aufzeichnung über die Beratung [der Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnbergs] betr. Gründung eines Städtebundes und Befolgung einer einheitlichen 5 Politik gegenüber dem künftigen König und dem Konflikt zwischen Papst und Kon- 1438 März 4 Ulm. zil. N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 5 (blau) cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten, übersandt von Ulm an Nördlingen in dem Briefe vom 18. März 1438 unserer nr. 16. O coll. Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulm am weissen Sontag anno 1438 nr. 18 cop. chart. coaeva, loses Blatt ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Am Rande links der Buchstabe A. 10 1438 Märs 4 Von des richs stette botten, die uf aftermentag nach dem wissen sunntag in der vasten anno etc. 38 uf das beschriben und manung 1, darumbe si denne beschriben 15 und gemant waren, zů Ulme versampnet gewesen sind, ist von den nachgeschriben ar- tikeln unvergriffenlich gerätschlaget und den von Ulme empfolhen darumbe ain manung März3o gen Ulme uf den suntag judica zûnechste, ob das nicht ee gesin mag, zû haben. [1] Des ersten mainent etlicher stette botten, ob ieman, wer der were, dehain richs- statt aine oder mer von dem hailigen Rômischen riche empfremden hingeben verseczen 20 verkoufen oder dringen oder von des richs wegen beziehen oder belegern ald sust über si erloben wolt, wie das von des richs wegen zûgieng, das die andern stette der oder den darumbe hilf und raute schuldig sien, wie man das denne seczen wirdt etc. und das sich die stette nû allain umbe den artikel und sin begriffung hievor geschriben ver- ainen und verbinden solten. [2] Darnach als etlicher stette botten mainent, das der stette nottdurft in solicher ainung darzů och zû seczent si, ob ieman dehain statt wider rechtz beziehen oder be- legern oder von irn frihaiten dringen oder wider rechtz bekriegen wôlte, das denne die stette der oder denselben stetten darumbe och beholfen sien. [3] Item etlicher stette botten och gemeldet hand, die stette sien ungelich gefriet, 3o aine anders denne die ander, das sich von der stette frihaiten zû ainen 2 nicht nott- durft si. [4 Etlich och mainent, ob dehain mûtung von bapsten oder von a dem Römischen kunig oder ieman von iren wegen an dehain statt oder mer beschehe 3, das dehain statt ane die andern darzů nicht antwurte etc., wie man das denne seczen wirdt. [5] Etlicher stette botten och mainent, das man diczmals des bapstz und die gaist- lichen sachen sin lausse, als si sien. [6] Und etlicher stette botten mainent, diewile die stette nicht ain ganze hilfliche erbere redlich ainung umbe alle sachen nach der stette erkantnuß haben, das denne den stetten, so si sich nû drier minder oder mer artikel verainten ainander darumbe und 40 umb nichte anders beholfen zu sin, mer bekrenkung und unwillens denne furdrung bringen wurde; denne ob etlichen stetten sich etlicher artikel zû verainen nottdurft oder eben sin wolle, so sien aber ander stette da, den dieselben artikel nicht, sunder ander artikel eben und ir nottdurft sin wollen, damit die stette der artikel, der si sich ainen solten, hart zû samlent sind; darzů, solte ieman gewar werden, das sich die stette nû etlicher 45 artikel veraint hetten und ainander umbe alle ander sachen nicht beholfen weren, wer 25 35 a) om. 0. 2 nr. 12. Vgl. S. 58 Z. 10. 3 Vgl. ebd. Z. 21.
60 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438/ Febr. 22 1438 14. März 4 von Weissemburg auch geschrieben. denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder dienst etc. datum ipsa die cathedra sancti Petri. supra] Winßheim. Aufzeichnung über die Beratung [der Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnbergs] betr. Gründung eines Städtebundes und Befolgung einer einheitlichen 5 Politik gegenüber dem künftigen König und dem Konflikt zwischen Papst und Kon- 1438 März 4 Ulm. zil. N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 5 (blau) cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten, übersandt von Ulm an Nördlingen in dem Briefe vom 18. März 1438 unserer nr. 16. O coll. Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulm am weissen Sontag anno 1438 nr. 18 cop. chart. coaeva, loses Blatt ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Am Rande links der Buchstabe A. 10 1438 Märs 4 Von des richs stette botten, die uf aftermentag nach dem wissen sunntag in der vasten anno etc. 38 uf das beschriben und manung 1, darumbe si denne beschriben 15 und gemant waren, zů Ulme versampnet gewesen sind, ist von den nachgeschriben ar- tikeln unvergriffenlich gerätschlaget und den von Ulme empfolhen darumbe ain manung März3o gen Ulme uf den suntag judica zûnechste, ob das nicht ee gesin mag, zû haben. [1] Des ersten mainent etlicher stette botten, ob ieman, wer der were, dehain richs- statt aine oder mer von dem hailigen Rômischen riche empfremden hingeben verseczen 20 verkoufen oder dringen oder von des richs wegen beziehen oder belegern ald sust über si erloben wolt, wie das von des richs wegen zûgieng, das die andern stette der oder den darumbe hilf und raute schuldig sien, wie man das denne seczen wirdt etc. und das sich die stette nû allain umbe den artikel und sin begriffung hievor geschriben ver- ainen und verbinden solten. [2] Darnach als etlicher stette botten mainent, das der stette nottdurft in solicher ainung darzů och zû seczent si, ob ieman dehain statt wider rechtz beziehen oder be- legern oder von irn frihaiten dringen oder wider rechtz bekriegen wôlte, das denne die stette der oder denselben stetten darumbe och beholfen sien. [3] Item etlicher stette botten och gemeldet hand, die stette sien ungelich gefriet, 3o aine anders denne die ander, das sich von der stette frihaiten zû ainen 2 nicht nott- durft si. [4 Etlich och mainent, ob dehain mûtung von bapsten oder von a dem Römischen kunig oder ieman von iren wegen an dehain statt oder mer beschehe 3, das dehain statt ane die andern darzů nicht antwurte etc., wie man das denne seczen wirdt. [5] Etlicher stette botten och mainent, das man diczmals des bapstz und die gaist- lichen sachen sin lausse, als si sien. [6] Und etlicher stette botten mainent, diewile die stette nicht ain ganze hilfliche erbere redlich ainung umbe alle sachen nach der stette erkantnuß haben, das denne den stetten, so si sich nû drier minder oder mer artikel verainten ainander darumbe und 40 umb nichte anders beholfen zu sin, mer bekrenkung und unwillens denne furdrung bringen wurde; denne ob etlichen stetten sich etlicher artikel zû verainen nottdurft oder eben sin wolle, so sien aber ander stette da, den dieselben artikel nicht, sunder ander artikel eben und ir nottdurft sin wollen, damit die stette der artikel, der si sich ainen solten, hart zû samlent sind; darzů, solte ieman gewar werden, das sich die stette nû etlicher 45 artikel veraint hetten und ainander umbe alle ander sachen nicht beholfen weren, wer 25 35 a) om. 0. 2 nr. 12. Vgl. S. 58 Z. 10. 3 Vgl. ebd. Z. 21.
Strana 61
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 61 denne mit ainer ieglichen statt zû schaffen haben wolte, der ließ si umb die sachen, die dieselben artikel begriffen, firen und fieng grôsser und ander sachen und in ainem andern schine mit ir an, darzû noch darumbe ir die andern stette nicht hûlfen, umbe das, das si dardurch verlaussen und ain lôcherte ainung wurde, das den stetten grossen schaden 5 und unwere brêcht, das alles mit ainer durchgänden hilflichen redlichen erbern verainung umbe alle sachen nach der stette erkantnuße, als man das denne nach dem besten seczen wurde, zû furkoment were, damit die stette wissen und halten mochtn, was a si sich zû ainander versehen solten. 1438 März 4 10 11438 Märs II) 15. Nürnberg an Windsheim: berichtet in Kürze über den Ulmer Tag vom 4. März und die beschlossene Fortsetzung der Verhandlungen auf einem neuen, von Ulm zu berufenden Tage. [1438 März 11 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 124a cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. unser ratsbotschaft, die wir von ewern.. der von Weissenburg und unsern wegen zu der stett berûffung nehst gen Ulme gesandt haben, ist nu wider 15 komen und hat uns gesagt, wie sie zu den artikeln in demselben brief1 begriffen daselbs in gegenwertikeit der stett ratsbotten geredt haben in massen, als denn ewr und der von Weissenburg botschaft mit unsern ratsfrunden davor bei uns beslossen hetten. dar- nach sei merklich bewegung unter der stett botten geschehen, wie vast gut were, daz sich die stette in sôllichen grossen lewfen bas zusamen hielten und teten, damit sie sich 20 etwas trosts zu einander westen zu versehen. und sei auch darauf unvergriffenlich von vil und mangerlei meinung und artikeln daselbs geratslagt und am leczen verlassen worden, daz ewr und unser gut frewnde von Ulme kûrzlich aber ein manung der stette, die sie denn nehst zu in berûft hetten, zu in darumbe tun und sôllich mangerlei meinung und artikel darein seczen und benennen werden. das haben wir ewrer weisheit niht ver- 25 halten, sunder in gut also verkünden wellen, ewch darnach wissen zu richten. denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder etc. datum ut supra 2. supra] Der stat zu Winſheim. [1138 März II] 30 16. Ulm an Nördlingen 3: berichtet über die Ulmer Verhandlungen fvom 4. März] und iber die Ansetzung eines neuen Tages der Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnbergs nach Ulm auf den 30. März; schickt Verzeichnis der Besprechungen svom 4. März]; teilt mit, daß kürzlich Gesandtschaften des Papstes und des Baseler Konzils für die Sache ihrer Auftraggeber in Ulm geworben haben; hat noch nichts über die Wahl eines Römischen Königs vernommen; fordert zur Besendung des 1438 März 18 [Ulm ]. Tages am 30. März auf. 1438 März 18 35 Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 4 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Manung uf judica [März 30]. Unser fruntlich willig dienst voran. ersamen und wisen lieben frund. ir hand villicht von úwer erbern ratzbottschaft, die ir zû der nechstvergangen beschrib 4 und manung 40 in unser statt gehept hand, wol verstanden, wie der stette botten, die denne deßmals hie waren, under einander etwie mengerlai underrede hetten, darumb und wider die herten und swaren sorglichen lantslôffe der stette notdurft wol zû bedenkent were, das si sich baß zû- a) O wes. 45 1 nr. 12. Das Datum des vorhergehenden Briefes ist feria 3. post dominicam reminiscere [März 11]. 3 Uber ein entsprechendes Schreiben Ulms an Nürnberg vgl. nr. 17. Vgl. nrr. 12 und 14.
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 61 denne mit ainer ieglichen statt zû schaffen haben wolte, der ließ si umb die sachen, die dieselben artikel begriffen, firen und fieng grôsser und ander sachen und in ainem andern schine mit ir an, darzû noch darumbe ir die andern stette nicht hûlfen, umbe das, das si dardurch verlaussen und ain lôcherte ainung wurde, das den stetten grossen schaden 5 und unwere brêcht, das alles mit ainer durchgänden hilflichen redlichen erbern verainung umbe alle sachen nach der stette erkantnuße, als man das denne nach dem besten seczen wurde, zû furkoment were, damit die stette wissen und halten mochtn, was a si sich zû ainander versehen solten. 1438 März 4 10 11438 Märs II) 15. Nürnberg an Windsheim: berichtet in Kürze über den Ulmer Tag vom 4. März und die beschlossene Fortsetzung der Verhandlungen auf einem neuen, von Ulm zu berufenden Tage. [1438 März 11 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 124a cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. unser ratsbotschaft, die wir von ewern.. der von Weissenburg und unsern wegen zu der stett berûffung nehst gen Ulme gesandt haben, ist nu wider 15 komen und hat uns gesagt, wie sie zu den artikeln in demselben brief1 begriffen daselbs in gegenwertikeit der stett ratsbotten geredt haben in massen, als denn ewr und der von Weissenburg botschaft mit unsern ratsfrunden davor bei uns beslossen hetten. dar- nach sei merklich bewegung unter der stett botten geschehen, wie vast gut were, daz sich die stette in sôllichen grossen lewfen bas zusamen hielten und teten, damit sie sich 20 etwas trosts zu einander westen zu versehen. und sei auch darauf unvergriffenlich von vil und mangerlei meinung und artikeln daselbs geratslagt und am leczen verlassen worden, daz ewr und unser gut frewnde von Ulme kûrzlich aber ein manung der stette, die sie denn nehst zu in berûft hetten, zu in darumbe tun und sôllich mangerlei meinung und artikel darein seczen und benennen werden. das haben wir ewrer weisheit niht ver- 25 halten, sunder in gut also verkünden wellen, ewch darnach wissen zu richten. denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder etc. datum ut supra 2. supra] Der stat zu Winſheim. [1138 März II] 30 16. Ulm an Nördlingen 3: berichtet über die Ulmer Verhandlungen fvom 4. März] und iber die Ansetzung eines neuen Tages der Städte der Weinsberger Vereinigung und Nürnbergs nach Ulm auf den 30. März; schickt Verzeichnis der Besprechungen svom 4. März]; teilt mit, daß kürzlich Gesandtschaften des Papstes und des Baseler Konzils für die Sache ihrer Auftraggeber in Ulm geworben haben; hat noch nichts über die Wahl eines Römischen Königs vernommen; fordert zur Besendung des 1438 März 18 [Ulm ]. Tages am 30. März auf. 1438 März 18 35 Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 4 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Manung uf judica [März 30]. Unser fruntlich willig dienst voran. ersamen und wisen lieben frund. ir hand villicht von úwer erbern ratzbottschaft, die ir zû der nechstvergangen beschrib 4 und manung 40 in unser statt gehept hand, wol verstanden, wie der stette botten, die denne deßmals hie waren, under einander etwie mengerlai underrede hetten, darumb und wider die herten und swaren sorglichen lantslôffe der stette notdurft wol zû bedenkent were, das si sich baß zû- a) O wes. 45 1 nr. 12. Das Datum des vorhergehenden Briefes ist feria 3. post dominicam reminiscere [März 11]. 3 Uber ein entsprechendes Schreiben Ulms an Nürnberg vgl. nr. 17. Vgl. nrr. 12 und 14.
Strana 62
62 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 o März 30 samen tâten und verainten, dadurch si wissten, wes si sich zûsamen versehen; sölten denne sich fúrsten herren und vil ander zůsamen tâten und nieman gewissen kund, uber wen das gan wúrde, ouch noch kain Rômischer kúnig were und nieman wisste, wer kúnig wúrd, und nach vil worten beschlussen und úns empfulhen, das wir ainen andern versamnung- tag der stette zû der von Winsperg sachen gewandt und darzů die von Nüremberg in únser statt uf den sonntag judica zûnechst haben und ieglicher statt in sunder die ar- tickel 1, wie denne der vorgenanten stette botten davon zû der nechstvergangen versam- nung hie zů Ulme geratschlaget und geweget und wie etlicher stette botten von ainem, die andern von mee und andern dingen geredt hand, zû verkúnden und si darumb zû beschriben, uf das wir och úwer wißhait dieselben artickel, wie davon unvergriffenlich 10 uf verbesserung zû mindern ald zû merren gerotschlaget ist, hierinne verschlossen schicken in úwern râten wißlich und beratenlich úber die stúck und artickel zû siczen aigenlich zû ermessen, was úns richstetten darinne nach den herten landslôffen und die nechst in manung berürt sind und úwer wißhait selb wol erkennet und waist, das davon nicht notdurft zû schribent ist, zû tûnd und furzûnement si. und als úns dabi 15 och empfolhen ward, ob úns ichtzit diewile begegnen und furfallen wurde, das wir das in dirre manung den stetten och verkunden solten, also tugen wir úwer wißhait zû wissen, das únser hailiger vatter der bapst sin treffenlich bottschaft bi úns gehept und under vil langen worten an úns werben lassen, das das concili zû Basel von notdurft wegen der Kristenhait von im und der hailigen kirchen kardinalen widerrûft und ab. 20— getan sie, das si kain concili sin und zû dem concili gen Ferrer und im dahin komen und der hailigen kirchen notdurft im da ußrichten helfen sullen bi solichen penen, und si denne doruf gesetzet und uns des ain bulle2 gezôgt hand, die die werbung gûter massen inhalt und der wir ain abschrift hie behept haben, und úns daruf gebetten von in nichtzit zû halten, denne es kain concili mer si noch sin sûlle, sunder an únserm 25 hailigen vatter dem bapst und der kirchen zû Rome beliben und von sunst nieman andro halten sullen, als denne das und anders mit vil und langen worten an úns komen und furbracht und davon nicht notdurft zû schribent ist, denne úwer bottschaft das zů dirre manung wol vernemen und die obgerürten abschrift, ob sie des begert, wol hören wirt und villicht, ob die egenant únsers hailigen vatters des bapsts bottschaft bi úch 30 och gewesen ist, vor wol vernomen hand. darnach so hat das vorgerürt concili zû Basel och sin erber bottschaft bi úns gehept und úns under anderm erzellen lassen, wie si von der hailigen kirchen und Cristenhait wegen zů ainem concili gen Basel versamnet sien und nach ergangenen dingen únsern hailigen vatter den bapst abgeseczt und in aller gewaltsamin und wirdikait entsetzt und och das concili zů Ferrer widerrüft haben 3, denne 35 das kain concili sin sûlle bi sôlichen penen, als si denne pflegent, und das wir nichtz von in halten, sunder das concili zů Basel hanthaben und davon halten sullen, denne in och etlich fúrsten herren und ander zugesait haben, als denne die bottschaft mit vil und mengerlai worten gesetzt und geworben und darumb och etlich artickel 4 und stúck únserm pfarrer hie zû Ulme gelassen hat, der och úwer und ander stette bottschaft, ob 40 des notdurft wirt, zû dirre manung des wol zû underrichten waist, das davon och nicht notdurft zû schribent ist, denne úwer bottschaft das zû dirre manung wol vernemen wirt und villicht, ob dieselb bottschaft bi úch och gewesen ist, vor vernomen hand. und wiewol wir zwen botten zû Franckfurt underwegen ußhaben, so ist úns noch dehain bottschaft von Franckfurt nicht komen, wie es umb die wale ains Römischen kungs 45 stat und gestalt ist, das wir úch davon nichtzit zû schriben wissen. und darumb und 5 2 nr. 14. Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. 3 Am 24. Januar 1438, vgl. RTA. 12, 291 Anm. 1. Nicht aufgefunden.
62 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 o März 30 samen tâten und verainten, dadurch si wissten, wes si sich zûsamen versehen; sölten denne sich fúrsten herren und vil ander zůsamen tâten und nieman gewissen kund, uber wen das gan wúrde, ouch noch kain Rômischer kúnig were und nieman wisste, wer kúnig wúrd, und nach vil worten beschlussen und úns empfulhen, das wir ainen andern versamnung- tag der stette zû der von Winsperg sachen gewandt und darzů die von Nüremberg in únser statt uf den sonntag judica zûnechst haben und ieglicher statt in sunder die ar- tickel 1, wie denne der vorgenanten stette botten davon zû der nechstvergangen versam- nung hie zů Ulme geratschlaget und geweget und wie etlicher stette botten von ainem, die andern von mee und andern dingen geredt hand, zû verkúnden und si darumb zû beschriben, uf das wir och úwer wißhait dieselben artickel, wie davon unvergriffenlich 10 uf verbesserung zû mindern ald zû merren gerotschlaget ist, hierinne verschlossen schicken in úwern râten wißlich und beratenlich úber die stúck und artickel zû siczen aigenlich zû ermessen, was úns richstetten darinne nach den herten landslôffen und die nechst in manung berürt sind und úwer wißhait selb wol erkennet und waist, das davon nicht notdurft zû schribent ist, zû tûnd und furzûnement si. und als úns dabi 15 och empfolhen ward, ob úns ichtzit diewile begegnen und furfallen wurde, das wir das in dirre manung den stetten och verkunden solten, also tugen wir úwer wißhait zû wissen, das únser hailiger vatter der bapst sin treffenlich bottschaft bi úns gehept und under vil langen worten an úns werben lassen, das das concili zû Basel von notdurft wegen der Kristenhait von im und der hailigen kirchen kardinalen widerrûft und ab. 20— getan sie, das si kain concili sin und zû dem concili gen Ferrer und im dahin komen und der hailigen kirchen notdurft im da ußrichten helfen sullen bi solichen penen, und si denne doruf gesetzet und uns des ain bulle2 gezôgt hand, die die werbung gûter massen inhalt und der wir ain abschrift hie behept haben, und úns daruf gebetten von in nichtzit zû halten, denne es kain concili mer si noch sin sûlle, sunder an únserm 25 hailigen vatter dem bapst und der kirchen zû Rome beliben und von sunst nieman andro halten sullen, als denne das und anders mit vil und langen worten an úns komen und furbracht und davon nicht notdurft zû schribent ist, denne úwer bottschaft das zů dirre manung wol vernemen und die obgerürten abschrift, ob sie des begert, wol hören wirt und villicht, ob die egenant únsers hailigen vatters des bapsts bottschaft bi úch 30 och gewesen ist, vor wol vernomen hand. darnach so hat das vorgerürt concili zû Basel och sin erber bottschaft bi úns gehept und úns under anderm erzellen lassen, wie si von der hailigen kirchen und Cristenhait wegen zů ainem concili gen Basel versamnet sien und nach ergangenen dingen únsern hailigen vatter den bapst abgeseczt und in aller gewaltsamin und wirdikait entsetzt und och das concili zů Ferrer widerrüft haben 3, denne 35 das kain concili sin sûlle bi sôlichen penen, als si denne pflegent, und das wir nichtz von in halten, sunder das concili zů Basel hanthaben und davon halten sullen, denne in och etlich fúrsten herren und ander zugesait haben, als denne die bottschaft mit vil und mengerlai worten gesetzt und geworben und darumb och etlich artickel 4 und stúck únserm pfarrer hie zû Ulme gelassen hat, der och úwer und ander stette bottschaft, ob 40 des notdurft wirt, zû dirre manung des wol zû underrichten waist, das davon och nicht notdurft zû schribent ist, denne úwer bottschaft das zû dirre manung wol vernemen wirt und villicht, ob dieselb bottschaft bi úch och gewesen ist, vor vernomen hand. und wiewol wir zwen botten zû Franckfurt underwegen ußhaben, so ist úns noch dehain bottschaft von Franckfurt nicht komen, wie es umb die wale ains Römischen kungs 45 stat und gestalt ist, das wir úch davon nichtzit zû schriben wissen. und darumb und 5 2 nr. 14. Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. 3 Am 24. Januar 1438, vgl. RTA. 12, 291 Anm. 1. Nicht aufgefunden.
Strana 63
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 63 1438 Märs 18 von empfelhens wegen der obgenanten stettebotten, die nechste zû manung hie gewesen sind, so ersûchen ermanen und bitten wir úwer wißhait mit ernst vlissig, das ir nicht lassent, ir sitzent in úwern râten wißlich und beratenlich úber die vor geschriben sachen und was darnach volgen wirt und die swaren sorgfältigen landslôffe darinne und darumb 5 wißlich zû bedenken, was darinne und in ir ieglichem den stetten zû tünd und zû lassent si, und sendent och denne darumb úwer erbere wisen bottschaft uwers ratz mit vollem ge- walt úwer mainung wol underricht zû úns her € gen Ulme uf den sunntag als man singet judica in der vasten zúnechste zů nacht hie zů Ulme zů sind, als denne der März30 stette botten vorlässen hand, mitsampt anderer stette bottschaft zû den sachen zû siczen 10 und zû raten, bis die nach nutze und notdurft der stette und des lands ußgericht werdent, und wôllent darinne nicht sawmig sin, als ir wol verständ, daz des grosse notdurft ist. geben uf zinßtag nach dem sunntag oculi anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burgermaister und raute der statt Nörd- 15 lingen unsern besundern gûten frwnden. Burgermaister und raute ze Ulme. 1438 März 18 17. Nürnberg an Windsheim und entsprechend an Weißenburg Fi. N.J: fordert auf, zur Vorberatung für den Ulmer Tag vom 30. März ihre Ratsbotschaft zum 25. März nach Nürnberg zu schicken; hat eine Gesandtschaft an den neu gewählten König Albrecht abgefertigt. [1438] März 23 [Nürnberg]. [1138/ März. 23 20 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 130 a conc. chart. Unter dem Stück Weissem- burg similiter mutatis mutandis. als wir ewr gute frewntschaft der nehsten abscheidung von Ulme Lieben frewnde. auf nachgeende schrift erinnerten 1, also ist uns auf hewt geantwurtt worden ewrer und unser guten frewnde der von Ulme brief 2, darinne sie uns von der geistlikeit und geist- 25 lichen sachen wegen geschrieben, auch sôlliche artikel3, davon unter der stett botten nehst bei in unvergriffenlich geratslagt ward, an einr sundern zettel darinne gesandt und darauf wider zu in gen Ulme ein beschreibung und manung der stette getan haben auf den sunntag judica zu nacht schierist da zu sein etc. und hat uns derselbe bott gesagt, daz sôllich brief und schrift ewrer weisheit auch gesandt worden sein. darumbe uns gut und 30 notdürftig dunkt, daz ir die von Weissemburg und wir uns vor davon wol mit einander unter- reden, und darumbe so lasset niht, ir siczet in ewern reten beratenlich darûber und schiket ewr ratsbotschaft ewrer meinung darinne wol gefertigt zu uns gen Nurenberg, daz die auf den nehsten ertag zu nacht bei uns sei sich des mornends auf die mitwochen davon zu unterreden, als sich gebürt. als ir denn auch wol vernommen mugt haben, wie unser 35 gnedig herren die kûrfürsten von schickung und gnaden des allmechtigen gots der heiligen Cristenheit und dem heiligen reich zu trost ieczo zu Frankfurt ein eimütige wale getan und den allerdurchlewchtigisten fürsten und herren hern Albrecht kûnig zu Ungern etc. und herzogen zu Osterreich unsern gnedigisten herren zu Römischem kûnig zukûnftigen keiser gekoren haben, also haben wir unser erber ratsbotschaft zu seinen kûniglichen 40 gnaden bestellet und gefertigt 4. das wolten wir ewrer ersamkeit auch niht ver- halten, sunder in gut verkunden. und desgleichen haben wir ewern und unsern guten frewnden den von Weissemburg auch verschrieben. denn wo wir ewrer weisheit lieb oder etc. datum dominica letare post meridiem. März 30 März 25 Märs 26 [14387 Мärz 23 [supra] Winſheim. 45 a) von hier an eine andere Hand. 2 nr. 15. Vgl. nr. 16. nr. 14. Vgl. nrr. 74 und 81.
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 63 1438 Märs 18 von empfelhens wegen der obgenanten stettebotten, die nechste zû manung hie gewesen sind, so ersûchen ermanen und bitten wir úwer wißhait mit ernst vlissig, das ir nicht lassent, ir sitzent in úwern râten wißlich und beratenlich úber die vor geschriben sachen und was darnach volgen wirt und die swaren sorgfältigen landslôffe darinne und darumb 5 wißlich zû bedenken, was darinne und in ir ieglichem den stetten zû tünd und zû lassent si, und sendent och denne darumb úwer erbere wisen bottschaft uwers ratz mit vollem ge- walt úwer mainung wol underricht zû úns her € gen Ulme uf den sunntag als man singet judica in der vasten zúnechste zů nacht hie zů Ulme zů sind, als denne der März30 stette botten vorlässen hand, mitsampt anderer stette bottschaft zû den sachen zû siczen 10 und zû raten, bis die nach nutze und notdurft der stette und des lands ußgericht werdent, und wôllent darinne nicht sawmig sin, als ir wol verständ, daz des grosse notdurft ist. geben uf zinßtag nach dem sunntag oculi anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burgermaister und raute der statt Nörd- 15 lingen unsern besundern gûten frwnden. Burgermaister und raute ze Ulme. 1438 März 18 17. Nürnberg an Windsheim und entsprechend an Weißenburg Fi. N.J: fordert auf, zur Vorberatung für den Ulmer Tag vom 30. März ihre Ratsbotschaft zum 25. März nach Nürnberg zu schicken; hat eine Gesandtschaft an den neu gewählten König Albrecht abgefertigt. [1438] März 23 [Nürnberg]. [1138/ März. 23 20 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 130 a conc. chart. Unter dem Stück Weissem- burg similiter mutatis mutandis. als wir ewr gute frewntschaft der nehsten abscheidung von Ulme Lieben frewnde. auf nachgeende schrift erinnerten 1, also ist uns auf hewt geantwurtt worden ewrer und unser guten frewnde der von Ulme brief 2, darinne sie uns von der geistlikeit und geist- 25 lichen sachen wegen geschrieben, auch sôlliche artikel3, davon unter der stett botten nehst bei in unvergriffenlich geratslagt ward, an einr sundern zettel darinne gesandt und darauf wider zu in gen Ulme ein beschreibung und manung der stette getan haben auf den sunntag judica zu nacht schierist da zu sein etc. und hat uns derselbe bott gesagt, daz sôllich brief und schrift ewrer weisheit auch gesandt worden sein. darumbe uns gut und 30 notdürftig dunkt, daz ir die von Weissemburg und wir uns vor davon wol mit einander unter- reden, und darumbe so lasset niht, ir siczet in ewern reten beratenlich darûber und schiket ewr ratsbotschaft ewrer meinung darinne wol gefertigt zu uns gen Nurenberg, daz die auf den nehsten ertag zu nacht bei uns sei sich des mornends auf die mitwochen davon zu unterreden, als sich gebürt. als ir denn auch wol vernommen mugt haben, wie unser 35 gnedig herren die kûrfürsten von schickung und gnaden des allmechtigen gots der heiligen Cristenheit und dem heiligen reich zu trost ieczo zu Frankfurt ein eimütige wale getan und den allerdurchlewchtigisten fürsten und herren hern Albrecht kûnig zu Ungern etc. und herzogen zu Osterreich unsern gnedigisten herren zu Römischem kûnig zukûnftigen keiser gekoren haben, also haben wir unser erber ratsbotschaft zu seinen kûniglichen 40 gnaden bestellet und gefertigt 4. das wolten wir ewrer ersamkeit auch niht ver- halten, sunder in gut verkunden. und desgleichen haben wir ewern und unsern guten frewnden den von Weissemburg auch verschrieben. denn wo wir ewrer weisheit lieb oder etc. datum dominica letare post meridiem. März 30 März 25 Märs 26 [14387 Мärz 23 [supra] Winſheim. 45 a) von hier an eine andere Hand. 2 nr. 15. Vgl. nr. 16. nr. 14. Vgl. nrr. 74 und 81.
Strana 64
64 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 30 18. Vorschläge Augsburgs 1 zu einer Städteeinung. 1438 März 30. A aus Stuttgart Staats-A Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 11 cop. chart. coaeva, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Augspurg. B coll. ebd. nr. 14 cop. chart. coaeva, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Uberschrift 5 Dis sind die artikel von Augspurg. C coll. ebd. nr. 15 cop. chart. coaeva, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Uberschrift von derselben Hand Augspurg. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 51 (blau) cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Der von Augspurg artickel. Mit Verschickungsschnitten. 10 Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des Landfriedens Fasz. 1 nr. 52 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in M und mit Ver- schickungsschnitten. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tag zu 15 Ulme am weissen Sonntag anno 1438 nr. 5 cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in M. Ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Oben am Rande von der Hand des Schreibers der Nürnberger Briefbücher die Bemerkung Zu Ulme judica [März 30] anno etc. 38 und 1a. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. 20 anni 1441. Vgl. Quellenbeschreibung von nr. 19 unter O. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48.49 B fasc. B 46 fol. 68 cop. chart. coaeva. Uber- schrift wie in B. Auf demselben Blatt folgt Vorlage S unserer nr. 20. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 40 cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in B. Mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 25 1438, unserer nr. 216. Auf demselben Blatt folgt Vorlage F unserer nr. 20. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 445 in nr. 811 aus unserer Vor- lage F. — Janssen weist diese und die folgenden drei nrr. dem Ulmer Städtetage vom 17. Juni 1438 zu, wo sie allerdings auch wieder zur Sprache kamen. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. P 30 1438 März 30 Dicz a sind die artikel unser mainung gen Ulm uf sunntag judica anno etc. 38. [1] Item des ersten ob dehain statt ôder mer úberzogen und belegert wúrd wider rêchtz, darumb ainander hilflich ze sein etc.b. [2] Item ob ouch : dehainerlai mûttung oder vordrung unbillicher sachen an ain statt oder mer beschâch, von wem daz wêr, darzû nicht ze antwurten one gemainer stett 35 raut wissen unde willen etc.d. [3] Item von rouberei wegen ze têmmen unde darzû ze tund, alz sich denne gepurt, und, ob dehain statt icht angieng, ainander och beholfen ze sein etc.. 1438 März 30 19. Vorschläge Nürnbergs zu einer Städteeinung. 1438 März 30. A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 5 cop. chart. 40 coaeva mit der Uberschrift Nüremberg, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. B coll. ebd. nr. 6 cop. chart. coaeva, ebenfalls Ulmer Herkunft; die Uberschrift Nürem- berg hier anscheinend von anderer gleichzeitiger Hand. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 49 (blau) cop. chart. coaeva. Uberschrift Der von Nürenberg artikele. Mit Verschickungs- 45 schnitten und Siegelspuren. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. a) Dicz - 38 om. BMNPSF. b) om. MNPOSF, c) om. O. d) om. MNPOS. e) om. MNPOSF. 1 Augsburg war in Ulm durch Konrad von Hall vertreten laut folgender Ausgabenotiz: Judica [März 30]. Item 1 guldin der von Ulm potten. item 9 guldin Conrat von Hall gen Ulm judica [März 30] von 6 tagen (Augsburg Stadt-A. Bau- rechnung fol. 41a not. chart. coaeva unter der Rubrik 50 Legaciones).
64 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 30 18. Vorschläge Augsburgs 1 zu einer Städteeinung. 1438 März 30. A aus Stuttgart Staats-A Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 11 cop. chart. coaeva, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Augspurg. B coll. ebd. nr. 14 cop. chart. coaeva, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Uberschrift 5 Dis sind die artikel von Augspurg. C coll. ebd. nr. 15 cop. chart. coaeva, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Uberschrift von derselben Hand Augspurg. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 51 (blau) cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Der von Augspurg artickel. Mit Verschickungsschnitten. 10 Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des Landfriedens Fasz. 1 nr. 52 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in M und mit Ver- schickungsschnitten. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tag zu 15 Ulme am weissen Sonntag anno 1438 nr. 5 cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in M. Ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Oben am Rande von der Hand des Schreibers der Nürnberger Briefbücher die Bemerkung Zu Ulme judica [März 30] anno etc. 38 und 1a. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. 20 anni 1441. Vgl. Quellenbeschreibung von nr. 19 unter O. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48.49 B fasc. B 46 fol. 68 cop. chart. coaeva. Uber- schrift wie in B. Auf demselben Blatt folgt Vorlage S unserer nr. 20. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 40 cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in B. Mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 25 1438, unserer nr. 216. Auf demselben Blatt folgt Vorlage F unserer nr. 20. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 445 in nr. 811 aus unserer Vor- lage F. — Janssen weist diese und die folgenden drei nrr. dem Ulmer Städtetage vom 17. Juni 1438 zu, wo sie allerdings auch wieder zur Sprache kamen. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. P 30 1438 März 30 Dicz a sind die artikel unser mainung gen Ulm uf sunntag judica anno etc. 38. [1] Item des ersten ob dehain statt ôder mer úberzogen und belegert wúrd wider rêchtz, darumb ainander hilflich ze sein etc.b. [2] Item ob ouch : dehainerlai mûttung oder vordrung unbillicher sachen an ain statt oder mer beschâch, von wem daz wêr, darzû nicht ze antwurten one gemainer stett 35 raut wissen unde willen etc.d. [3] Item von rouberei wegen ze têmmen unde darzû ze tund, alz sich denne gepurt, und, ob dehain statt icht angieng, ainander och beholfen ze sein etc.. 1438 März 30 19. Vorschläge Nürnbergs zu einer Städteeinung. 1438 März 30. A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 5 cop. chart. 40 coaeva mit der Uberschrift Nüremberg, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. B coll. ebd. nr. 6 cop. chart. coaeva, ebenfalls Ulmer Herkunft; die Uberschrift Nürem- berg hier anscheinend von anderer gleichzeitiger Hand. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 49 (blau) cop. chart. coaeva. Uberschrift Der von Nürenberg artikele. Mit Verschickungs- 45 schnitten und Siegelspuren. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. a) Dicz - 38 om. BMNPSF. b) om. MNPOSF, c) om. O. d) om. MNPOS. e) om. MNPOSF. 1 Augsburg war in Ulm durch Konrad von Hall vertreten laut folgender Ausgabenotiz: Judica [März 30]. Item 1 guldin der von Ulm potten. item 9 guldin Conrat von Hall gen Ulm judica [März 30] von 6 tagen (Augsburg Stadt-A. Bau- rechnung fol. 41a not. chart. coaeva unter der Rubrik 50 Legaciones).
Strana 65
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 65 10 15 20 N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des 1438 Landfriedens Fasz. 1 nr. 54 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in M und mit Märs 30 Verschickungsschnitten. P coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 13 cop. chart. coaeva, Bl. in fol. ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Uber dem Stück von derselben Hand Nüremberg zettel zů Ulme judica [März 30] anno etc. 38. Am Rande links der Buchstabe E, rechts 2a. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. anni 1441. Das Stück steht auf der zweiten und dritten Seite eines Foliobogens. Die erste Seite enthält die Vorlagen O unserer nrr. 18 u. 20, die vierte ein Verzeichnis Ober- rheinischer, Elsässischer, Eidgenössischer, Fränkischer und Schwäbischer Städte, die zum Konstanzer Städtetage vom 3. Juli 1441 eingeladen waren. Aus letzterem Umstande folgt, daß die Vorlagen O unserer nrr. 18; 19; 20 auch im Jahre 1441 entstanden sind, man also damals die Vorschläge von 1438 wieder aufgenommen hat. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48.49 B fasc. B 46 fol. 76 cop. chart. coaeva. C coll. Colmar Stadt-A. AA Villes impériales: Diètes 1437-38 cop. chart. coaeva, Bl. in fol. ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Uberschrift von derselben Hand Nüremberg. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 41 cop. chart. coaeva. Uberschrift von derselben Hand Nüremberg. Ohne Verschickungsschnitte, aber doch wohl Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 446�447 in nr. 811 nach un- serer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. 25 Nota a unvergriffenlich b. [1] Zû seczen unserm gnadigisten herren dem Rômischen kúng etc. zûkúnftigem kaiser und dem hailigen " riche ire recht zû halten e und zû tûn an geverde. [2] Item das die stette ainander mit gûten truwen mainen f, och nicht wider ainander 30 sein g sôlten. und ob ain statt icht erfüre oder gewar wurde, das ainer andern statt oder stetten genüczen oder geschaden môchte, das furderlich und h ane verzug ainander zů verkúnden. [3] Item das alle und ieglich stette wol geflissen sôlten sin sich vor sprüch i zû hûten k und erber redliche ding furzûniemen. [4] Und ob darúber iemant, wer der were, ein stat 1 oder mer wider billiche rechte beziehen oder belegern oder sust mit krieg oder mitm gewalte also bestellen wôlte, das si n ir selbs darinne nicht zû hilfe komen und in cost und ander notdurft nicht zû noch o von geen môcht, oder dasP ainer statt oder mer wider billiche recht von iemand swer treffenlich name oder beschâdigung beschehe, und das dieselb statt oder stette, die das 40 angieng, so sie ir selbs darinne nicht zû hilf komen môchte, glicher billicher ding nach der nachgeschriben der stett erkantnuß gern verfolgen wôlt und " si das r och nicht helfen môcht, also das si bedurfen wurde die andern s stette darumbe ze manen : sôlich manung sôltent denne " geschehen an sôlich stette, die v am besten gelegen weren, und uf sôlich zittew, die die stette erlangen mochten. daselbs sölten denne der stette botten dieselben 45 sache wißlich und berautenlich fúrniemen und in sunderhaite ieder bott nicht der statt oder stette, die das angieng, nach € der statt y oder stett, von der wegen sie da z weren, nucz und notdurft allein, sunder den gmainen nucz und notdurft der stette aller fursetzen und wolaa bedenken, füklichbb zimlich wege zû finden und ec furzûniemen dd, als verren man kúnd und ee mocht, damit man dieselben sache verfugen und der ff mit dem minsten a) in S am Rande; in F fehlt Nota. b) Nota unvergriffenlich in N am Rande. c) om. OF; M add. und. d) MN add. Rômischen. e) M behalten. f) M add. und. g) Msolten sin. h) om. M. i) MNPSCF spruchen. k) C behütten. 1) A0 om. sin stat. m) om. MO. n) om. F. o) M und; N oder. p) Mob. q) P add. daz; Mom. und - môcht. r) N och das. s) om. M. t) SF solten. u) om. M. v) S add. danne. w) om. N. x)O oder statt nach der. y) MN stette anstatt statt oder stett. z) 0 dan. aa) MN volledenken. bb) O sullich. cc) om. N. dd) C furzenemende. ee) POCS oder. ff) om. 0. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 35 50 55 9
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 65 10 15 20 N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des 1438 Landfriedens Fasz. 1 nr. 54 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in M und mit Märs 30 Verschickungsschnitten. P coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 13 cop. chart. coaeva, Bl. in fol. ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Uber dem Stück von derselben Hand Nüremberg zettel zů Ulme judica [März 30] anno etc. 38. Am Rande links der Buchstabe E, rechts 2a. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. anni 1441. Das Stück steht auf der zweiten und dritten Seite eines Foliobogens. Die erste Seite enthält die Vorlagen O unserer nrr. 18 u. 20, die vierte ein Verzeichnis Ober- rheinischer, Elsässischer, Eidgenössischer, Fränkischer und Schwäbischer Städte, die zum Konstanzer Städtetage vom 3. Juli 1441 eingeladen waren. Aus letzterem Umstande folgt, daß die Vorlagen O unserer nrr. 18; 19; 20 auch im Jahre 1441 entstanden sind, man also damals die Vorschläge von 1438 wieder aufgenommen hat. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48.49 B fasc. B 46 fol. 76 cop. chart. coaeva. C coll. Colmar Stadt-A. AA Villes impériales: Diètes 1437-38 cop. chart. coaeva, Bl. in fol. ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Uberschrift von derselben Hand Nüremberg. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 41 cop. chart. coaeva. Uberschrift von derselben Hand Nüremberg. Ohne Verschickungsschnitte, aber doch wohl Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 446�447 in nr. 811 nach un- serer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. 25 Nota a unvergriffenlich b. [1] Zû seczen unserm gnadigisten herren dem Rômischen kúng etc. zûkúnftigem kaiser und dem hailigen " riche ire recht zû halten e und zû tûn an geverde. [2] Item das die stette ainander mit gûten truwen mainen f, och nicht wider ainander 30 sein g sôlten. und ob ain statt icht erfüre oder gewar wurde, das ainer andern statt oder stetten genüczen oder geschaden môchte, das furderlich und h ane verzug ainander zů verkúnden. [3] Item das alle und ieglich stette wol geflissen sôlten sin sich vor sprüch i zû hûten k und erber redliche ding furzûniemen. [4] Und ob darúber iemant, wer der were, ein stat 1 oder mer wider billiche rechte beziehen oder belegern oder sust mit krieg oder mitm gewalte also bestellen wôlte, das si n ir selbs darinne nicht zû hilfe komen und in cost und ander notdurft nicht zû noch o von geen môcht, oder dasP ainer statt oder mer wider billiche recht von iemand swer treffenlich name oder beschâdigung beschehe, und das dieselb statt oder stette, die das 40 angieng, so sie ir selbs darinne nicht zû hilf komen môchte, glicher billicher ding nach der nachgeschriben der stett erkantnuß gern verfolgen wôlt und " si das r och nicht helfen môcht, also das si bedurfen wurde die andern s stette darumbe ze manen : sôlich manung sôltent denne " geschehen an sôlich stette, die v am besten gelegen weren, und uf sôlich zittew, die die stette erlangen mochten. daselbs sölten denne der stette botten dieselben 45 sache wißlich und berautenlich fúrniemen und in sunderhaite ieder bott nicht der statt oder stette, die das angieng, nach € der statt y oder stett, von der wegen sie da z weren, nucz und notdurft allein, sunder den gmainen nucz und notdurft der stette aller fursetzen und wolaa bedenken, füklichbb zimlich wege zû finden und ec furzûniemen dd, als verren man kúnd und ee mocht, damit man dieselben sache verfugen und der ff mit dem minsten a) in S am Rande; in F fehlt Nota. b) Nota unvergriffenlich in N am Rande. c) om. OF; M add. und. d) MN add. Rômischen. e) M behalten. f) M add. und. g) Msolten sin. h) om. M. i) MNPSCF spruchen. k) C behütten. 1) A0 om. sin stat. m) om. MO. n) om. F. o) M und; N oder. p) Mob. q) P add. daz; Mom. und - môcht. r) N och das. s) om. M. t) SF solten. u) om. M. v) S add. danne. w) om. N. x)O oder statt nach der. y) MN stette anstatt statt oder stett. z) 0 dan. aa) MN volledenken. bb) O sullich. cc) om. N. dd) C furzenemende. ee) POCS oder. ff) om. 0. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 35 50 55 9
Strana 66
66 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 30 o schaden abkomen môchte, also das man darumbe a icht b bald und e zůvoran umb kein gringe sache zû kriege komen bedôrft. [5] Item und d so das mit flisse also gehandelt wurde und nicht fúrtragen noch helfen wôlte, also das man darumb vernerf erkennen sôlt und müste, das alsdenne aber ieder statt bott nicht der statt oder stette, die das angienge, noch der statt oder stette, 5 von der wegen sie da weren, nucze und 5 notdurft allain h, sunder i ieder k botte bi dem aide, den er darumbe schweren wurde, schuldig sin sôlt den gemainen nucz und 1 not- durft der stette aller furzûseczenm und denn also" daruf uf ere und aide erkennen, was mer zû derselben sache zû helfen und zû tûnd were. und was denne also von der stett botten gemainlich oder mit dem meren tail darumb° erkannt wurde, das dem all stette 10 unverzogenlich und » volkomenlich gnûg tûn und volfüren sôlten€ ane argeliste und geverde etc. r und das sich s och alsdann die statt oder stette, die das angieng, sôlicher erkantnuß benügen lassen und dem och also nachkomen sölten, oder man were in darumb und u darúber nicht schuldig zů v helfen. [6] Item ander vor und nachgend artikel, die zû ainer sôlichen erbern ainung und 15 zû gemainem nucze dienen sôlten und môchten ", och * in fûglich redliche form zû seczen. [7 Item zû melden von andern lantfriden friden 7 oder ainungen, die durch unsern gnädigisten herren den Römischen kúng oder durch unser gnädig herren die kurfursten furgenomen oder ainer statt oder mer dazwischen sust notdurftigz wurden aa, daran och unvergriffenlichbb zû sin. 20. Vorschläge des Schwäbischen Städtebundes zu einer Städteeinung. 20 1438 März 30 1438 März 30. P A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 9 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Der stette der Swabischen verainung artikel, aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. Artt. 2a, 2b u. 2d sind am Rande durch einen kleinen Kreis (wie ein o) bezeichnet, der im Druck durch * wiedergegeben ist. B coll. ebd. nr. 10 cop. chart. coaeva mit Überschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Dieselben 3 artt. sind auf gleiche Weise wie in A bezeichnet. C coll. ebd. nr. 13 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv, nur die artt. 2a, 2b u. 2d enthaltend. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 48 (blau) 30 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Uber- sandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg wegen des Landfriedens Fasz. 1 nr. 53 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu 35 Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 17 cop. chart. coaeva, ohne Verschickungs- schnitte. Oben am Rande rechts von der Hand des Schreibers der Nürnberger Brief- bücher Zu Ulme judica [März 30] anno 38. Am Rande links von anderer Hand die Buchstaben B (und darunter) D. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. 40 anni 1441 mit Uberschrift wie in A, nur die artt. 2a, 2b u. 2d enthaltend. Vgl. Quellenbeschreibung von nr. 19 unter O. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48-49 B fasc. B 46 fol. 68 cop. chart. coaeva mit Uber- schrift wie in A. Auf demselben Blatt geht vorher Vorlage S unserer nr. 18. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 40 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie 45 in A und mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. Auf demselben Blatt geht vorher Vorlage F unserer nr. 18. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondens 1, 445-446 in nr. 811 nach unserer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. 25 50 a) om. MN. b) AB ich ; M nicht; F ist. c) om. F. d) om. M. e) M und. f) MPSCF verrer; NO verrern. g) O oder. h) om. S. i) S add. allain. k) MN add. statt. 1) 0 oder. m) M furzüniemen. n) om. M. o) om. M. p) SC om. und volkomenlich. q) om. M. r) om. NPOSCF. s) ABO si. t) M om. sôlicher er- kantnuß. u) Foder. v) F om. zu helfen. w) A môchte. x) om. F. y) om. PSC. z) M notdurft. Hn) MPSC wurde. bb) PCF unvergriffen; S vergriffen. 55
66 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 30 o schaden abkomen môchte, also das man darumbe a icht b bald und e zůvoran umb kein gringe sache zû kriege komen bedôrft. [5] Item und d so das mit flisse also gehandelt wurde und nicht fúrtragen noch helfen wôlte, also das man darumb vernerf erkennen sôlt und müste, das alsdenne aber ieder statt bott nicht der statt oder stette, die das angienge, noch der statt oder stette, 5 von der wegen sie da weren, nucze und 5 notdurft allain h, sunder i ieder k botte bi dem aide, den er darumbe schweren wurde, schuldig sin sôlt den gemainen nucz und 1 not- durft der stette aller furzûseczenm und denn also" daruf uf ere und aide erkennen, was mer zû derselben sache zû helfen und zû tûnd were. und was denne also von der stett botten gemainlich oder mit dem meren tail darumb° erkannt wurde, das dem all stette 10 unverzogenlich und » volkomenlich gnûg tûn und volfüren sôlten€ ane argeliste und geverde etc. r und das sich s och alsdann die statt oder stette, die das angieng, sôlicher erkantnuß benügen lassen und dem och also nachkomen sölten, oder man were in darumb und u darúber nicht schuldig zů v helfen. [6] Item ander vor und nachgend artikel, die zû ainer sôlichen erbern ainung und 15 zû gemainem nucze dienen sôlten und môchten ", och * in fûglich redliche form zû seczen. [7 Item zû melden von andern lantfriden friden 7 oder ainungen, die durch unsern gnädigisten herren den Römischen kúng oder durch unser gnädig herren die kurfursten furgenomen oder ainer statt oder mer dazwischen sust notdurftigz wurden aa, daran och unvergriffenlichbb zû sin. 20. Vorschläge des Schwäbischen Städtebundes zu einer Städteeinung. 20 1438 März 30 1438 März 30. P A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 9 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Der stette der Swabischen verainung artikel, aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. Artt. 2a, 2b u. 2d sind am Rande durch einen kleinen Kreis (wie ein o) bezeichnet, der im Druck durch * wiedergegeben ist. B coll. ebd. nr. 10 cop. chart. coaeva mit Überschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv. Dieselben 3 artt. sind auf gleiche Weise wie in A bezeichnet. C coll. ebd. nr. 13 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchiv, nur die artt. 2a, 2b u. 2d enthaltend. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 48 (blau) 30 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Uber- sandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg wegen des Landfriedens Fasz. 1 nr. 53 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu 35 Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 17 cop. chart. coaeva, ohne Verschickungs- schnitte. Oben am Rande rechts von der Hand des Schreibers der Nürnberger Brief- bücher Zu Ulme judica [März 30] anno 38. Am Rande links von anderer Hand die Buchstaben B (und darunter) D. O coll. ebd. S. VI 101/2: Landfriedenssachen und Städtebündnisse 1427-1442 nr. 7 cop. chart. 40 anni 1441 mit Uberschrift wie in A, nur die artt. 2a, 2b u. 2d enthaltend. Vgl. Quellenbeschreibung von nr. 19 unter O. S coll. Straßburg Stadt-A. GUP lad. 48-49 B fasc. B 46 fol. 68 cop. chart. coaeva mit Uber- schrift wie in A. Auf demselben Blatt geht vorher Vorlage S unserer nr. 18. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 40 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie 45 in A und mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. Auf demselben Blatt geht vorher Vorlage F unserer nr. 18. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondens 1, 445-446 in nr. 811 nach unserer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. 25 50 a) om. MN. b) AB ich ; M nicht; F ist. c) om. F. d) om. M. e) M und. f) MPSCF verrer; NO verrern. g) O oder. h) om. S. i) S add. allain. k) MN add. statt. 1) 0 oder. m) M furzüniemen. n) om. M. o) om. M. p) SC om. und volkomenlich. q) om. M. r) om. NPOSCF. s) ABO si. t) M om. sôlicher er- kantnuß. u) Foder. v) F om. zu helfen. w) A môchte. x) om. F. y) om. PSC. z) M notdurft. Hn) MPSC wurde. bb) PCF unvergriffen; S vergriffen. 55
Strana 67
1 A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 67 1438 März 30 Wir mainen, das nicht fruntlichers noch bessers were denne ain erbere redliche durchgende ainung ze machen; so des nu nicht an a der stette gefallen sin wil, so haben wir unvergriffenlich uf verbesserung zum kurzsten geratschlaget, als b hienach volget. 1] Des ersten, das dehain tail noch parthie in der verainung nicht gemacht werde. [2] Denne das die stette, die die verainung treffen wúrden, ainander umb die nach- geschriben stúck beraten und beholfen sin sullen nach der stette erkantnúß. [2a] *Dase erste stuck, ob ieman, wer der were, dehain statt von dem hailigen riche dringen oder nôten wôlte, durch waz not oder sach das zûgienge oder zûgen wúrde, das die andern stette alle ir dawider beholfen d und beraten weren. 21] *Item ob ieman dehain statt wider gliche billiche recht bekriegen oder be� ziehen wôlt oder belegerte, wie sich dase fûgte oder zûgienge, das si die andern stette f bi billichen rechten behûben und nach der stette erkantnúß s darzů beraten und beholfen weren. [2c] Deßglich ob ieman dehain statt wider ir frihait benôten oder von iren frihaiten, 15 als si an dem hailigen riche herkomen were, dringen wôlte mit kriege beleger angriff oder beschâdigung oder andern unbillichen sachen, wie sich das fügte oder zügieng, das denne die andern stette alle ir dawider nach irer erkantnúß beraten und beholfen sien. 2d] * Item ob dehain statt zû ieman, der uf des richs strasse gerôbet hette, richte, wer denne dawider tâtte oder tûn wúrde, das denne die andern stette darumb ir in 20 vorgeschribner maß och beraten und beholfen sien h. 5 10 21. Vorschläge der Bodenseestädte zu einer Städteeinung. 1438 Märs 30. 1438 März 30 25 30 35 40 45 A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 12 cop. chart. coacva mit der Uberschrift Der von Ravenspurg und der stette irer verainung artikel, aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. B coll. ebd. er. 31 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 46 (blau) cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Uber- sandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des Land- friedens Fasz. 1 nr. 51 cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift Der von Ravenspurg und der stette die mit in in ainung sind artikel. Mit Verschickungsschnitten und Siegelspuren. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 4 cop. chart. coaeva, ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Oben am Rande von der Hand des Schreibers der Nürnberger Brief- bücher die Bemerkung Zu Ulme judica [März 30] anno etc. 38 und 3a. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 45 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. S coll. Straßtburg Stadt-A. GUP lad. 48-49 B fasc. B 46 fol. 72 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 447-449 in nr. 811 aus unserer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. [1 Am ersten, das zwo parthien gemacht wurden, namlich die ain mit den von Ulme, och den stetten irer verainung und den von Augspurg, und die andern mit den stetten úwer und únser verainung, und darinne die von Costentz und ander stette, ob man die darzû bringen môchte, begriffen sin sölten etc., und das sich dieselben zwo parthien des ersten zesamen verainen und verbinden hilflicher ainung, das i si ainander P 50 a) M zů. b) B das. c) C des ersten statt das erste stuck. d) P beraten und beholfen. e) om. F. f) om. F. g) F add. und. h) P add. etc. i) N und das. 9*
1 A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 67 1438 März 30 Wir mainen, das nicht fruntlichers noch bessers were denne ain erbere redliche durchgende ainung ze machen; so des nu nicht an a der stette gefallen sin wil, so haben wir unvergriffenlich uf verbesserung zum kurzsten geratschlaget, als b hienach volget. 1] Des ersten, das dehain tail noch parthie in der verainung nicht gemacht werde. [2] Denne das die stette, die die verainung treffen wúrden, ainander umb die nach- geschriben stúck beraten und beholfen sin sullen nach der stette erkantnúß. [2a] *Dase erste stuck, ob ieman, wer der were, dehain statt von dem hailigen riche dringen oder nôten wôlte, durch waz not oder sach das zûgienge oder zûgen wúrde, das die andern stette alle ir dawider beholfen d und beraten weren. 21] *Item ob ieman dehain statt wider gliche billiche recht bekriegen oder be� ziehen wôlt oder belegerte, wie sich dase fûgte oder zûgienge, das si die andern stette f bi billichen rechten behûben und nach der stette erkantnúß s darzů beraten und beholfen weren. [2c] Deßglich ob ieman dehain statt wider ir frihait benôten oder von iren frihaiten, 15 als si an dem hailigen riche herkomen were, dringen wôlte mit kriege beleger angriff oder beschâdigung oder andern unbillichen sachen, wie sich das fügte oder zügieng, das denne die andern stette alle ir dawider nach irer erkantnúß beraten und beholfen sien. 2d] * Item ob dehain statt zû ieman, der uf des richs strasse gerôbet hette, richte, wer denne dawider tâtte oder tûn wúrde, das denne die andern stette darumb ir in 20 vorgeschribner maß och beraten und beholfen sien h. 5 10 21. Vorschläge der Bodenseestädte zu einer Städteeinung. 1438 Märs 30. 1438 März 30 25 30 35 40 45 A aus Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 12 cop. chart. coacva mit der Uberschrift Der von Ravenspurg und der stette irer verainung artikel, aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. B coll. ebd. er. 31 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A, ebenfalls aus dem Ulmer Stadtarchive stammend. M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 46 (blau) cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Uber- sandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. N coll. Nürnberg Kreis-A. S. XXIII 1/6: Acta über Rothenburg an der Tauber wegen des Land- friedens Fasz. 1 nr. 51 cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift Der von Ravenspurg und der stette die mit in in ainung sind artikel. Mit Verschickungsschnitten und Siegelspuren. coll. ebd. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 4 cop. chart. coaeva, ohne Verschickungsschnitte und Siegelspuren. Oben am Rande von der Hand des Schreibers der Nürnberger Brief- bücher die Bemerkung Zu Ulme judica [März 30] anno etc. 38 und 3a. F coll. Frankfurt Stadt-A. Kaiserschreiben III nr. 45 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A und mit Verschickungsschnitten. Beischluß zum Briefe Ulms an Frankfurt vom 19. Juni 1438, unserer nr. 216. S coll. Straßtburg Stadt-A. GUP lad. 48-49 B fasc. B 46 fol. 72 cop. chart. coaeva mit Uberschrift wie in A. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 447-449 in nr. 811 aus unserer Vorlage F. Erwähnt von v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 19. [1 Am ersten, das zwo parthien gemacht wurden, namlich die ain mit den von Ulme, och den stetten irer verainung und den von Augspurg, und die andern mit den stetten úwer und únser verainung, und darinne die von Costentz und ander stette, ob man die darzû bringen môchte, begriffen sin sölten etc., und das sich dieselben zwo parthien des ersten zesamen verainen und verbinden hilflicher ainung, das i si ainander P 50 a) M zů. b) B das. c) C des ersten statt das erste stuck. d) P beraten und beholfen. e) om. F. f) om. F. g) F add. und. h) P add. etc. i) N und das. 9*
Strana 68
68 ze wisen haben in ietweder parthie, besunder die stette, die denne in iede " parthie gehôrent ald darzü gelegen sind. [2] Und wenn das beschechen were, das sich denne die parthien also zesamen verbunden: was ain iegliche statt angienge, das si darumb irer parthie und verainung in sunderhait anrúffe und och daz mit irer parthie und verainung in sunderhait uß- trüge. [3] Wer’ aber, ob dehain sach ainer parthie oder statt begegnote, die derselben ainungen b parthien ze schwär wúrde oder sin wôlte, das denne ain parthie der andern parthie umb dise stúck (das ist ob ieman, in welchem adel wesen wirden oder eren der were, dehain statte vond dem hailigen Römischen rich dringen oder empfremden wôlte 10 oder der dehain statte mit gewalt also belegern oder bestellen wôlte) umb hilfe züsprechen mochte °. [4] Und das denne iede statt und parthie den, die in gesessen wer’ f und die zü solichem hulfen und bistand wider die stette hâtten, so si des erinndert wurden, als vor und nach geschriben stat, züsprechen sôlten, hand g abzetûn oder, wa si des nicht tätten, 15 das sie den h denn vientlich sôlten i tün, als ob die sach ir selbs were, ane alle geverde, doch vorab, das die nechsten stette, in die k parthie dann 1 die belegertem statte gehorte, derselben" belegenen statte ze hilfe komen ane fúrzoge mit coste mit gezúg mit lúten und allem dem, damit si ir statt geretten und beheben möchten, ungeverlich. [5] Och beschâch, das iemant dehain statt der ganzen verainung bi ainer andern 20 statte so nach angriffe oder beschâdige°, das dieselb statt das zû frúscher getatte be- haben P môchte, das sôlte ain iegliche € statte gebunden sin uf recht zu tûn, doch daz in derselbenr statts, die die habe geheptt hette, darumb beschâch ", was recht were. [6] Wer och suß dehain statt rôbte oder beschädigote, dem oder den sölte dehain statte der verainung dehain gelaite geben ungevarlich, es were danne zü landtagen oder 25 andern tagen, da sich ain rate ainer ieglichen statt bekannte, das es gût were, ane geverd. [71 Es sôlt och suß dehain statt der andern oder andern stetten ir vient, die si wider rechtz bekriegten x oder angriffen, nicht enthalten husen hofen spisen âssen trenken furdern noch hinschieben in dehain wise ane geverd. [8] Und uf das sôlten die stette ainander mit ganzen truwen mainen, und welche statte icht erfüre oder gewar wurde, das ainer andern statte notdurftig ze wissen were gefromen oder geschâdigen môchte, das sôlte iegliche statt der verainung der andern oder andern verkunden mit truwen ane geverd. [9] Und sullen och die stette die zite der verainung wider ainander nicht sin noch 35 ze kriege komen; denne ob in zite der verainung dehain statt mit der andern ze schaffen gewúnne, warumb das were, das€ ganz comun angienge, das sölten si mit gelichen bil- lichen dingen gegen ainander ußtragen vor irer parthie, ob si in ain parthie gehorten oder ob si in baiden parthien gelegen weren, vor den stetten allen der verainung ane geverd. [10] Were es aber, das man von der vorgeschriben stúck und sach wegen ze krieg kâmenz ald dehain statt oder parthie, die der verainung nachgienge, und umb dehain stúck diser verainung ichtzit angienge oder entstünde aa, darumb sôllen ir all parthien und stette beholfen und beraten sin unz zû ende uß des kriegs nach der nachgeschriben erkantnuß, und sol sich darumb dehain statt oder parthie ußsûnen friden noch fürworten 45 ane gemain erkantnúß oder des merrern tails der stimme, ane geverd. 5 30 40 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mär: 30 a) F ietweder. b) NP ainigen. c) S were. d) N om. von - oder der. e) om. ABNSF. f) so A; B ware ; UNP were; S wern. g) P hande. h) om. F. i) S add. sind und. k) P der. 1) P darin. m) N gelogerte. n) P dieselben. 0) F beschädigte. p) S behalten. q) F iede. r) N denselben. s) N om. statt - recht were. t) MP behept. u) S beschen. v) F das. w) S om. aue geverd. x) MP bekriegen. y) M daz daz. z) M 50 kâme; S komen. aa) S anstünde.
68 ze wisen haben in ietweder parthie, besunder die stette, die denne in iede " parthie gehôrent ald darzü gelegen sind. [2] Und wenn das beschechen were, das sich denne die parthien also zesamen verbunden: was ain iegliche statt angienge, das si darumb irer parthie und verainung in sunderhait anrúffe und och daz mit irer parthie und verainung in sunderhait uß- trüge. [3] Wer’ aber, ob dehain sach ainer parthie oder statt begegnote, die derselben ainungen b parthien ze schwär wúrde oder sin wôlte, das denne ain parthie der andern parthie umb dise stúck (das ist ob ieman, in welchem adel wesen wirden oder eren der were, dehain statte vond dem hailigen Römischen rich dringen oder empfremden wôlte 10 oder der dehain statte mit gewalt also belegern oder bestellen wôlte) umb hilfe züsprechen mochte °. [4] Und das denne iede statt und parthie den, die in gesessen wer’ f und die zü solichem hulfen und bistand wider die stette hâtten, so si des erinndert wurden, als vor und nach geschriben stat, züsprechen sôlten, hand g abzetûn oder, wa si des nicht tätten, 15 das sie den h denn vientlich sôlten i tün, als ob die sach ir selbs were, ane alle geverde, doch vorab, das die nechsten stette, in die k parthie dann 1 die belegertem statte gehorte, derselben" belegenen statte ze hilfe komen ane fúrzoge mit coste mit gezúg mit lúten und allem dem, damit si ir statt geretten und beheben möchten, ungeverlich. [5] Och beschâch, das iemant dehain statt der ganzen verainung bi ainer andern 20 statte so nach angriffe oder beschâdige°, das dieselb statt das zû frúscher getatte be- haben P môchte, das sôlte ain iegliche € statte gebunden sin uf recht zu tûn, doch daz in derselbenr statts, die die habe geheptt hette, darumb beschâch ", was recht were. [6] Wer och suß dehain statt rôbte oder beschädigote, dem oder den sölte dehain statte der verainung dehain gelaite geben ungevarlich, es were danne zü landtagen oder 25 andern tagen, da sich ain rate ainer ieglichen statt bekannte, das es gût were, ane geverd. [71 Es sôlt och suß dehain statt der andern oder andern stetten ir vient, die si wider rechtz bekriegten x oder angriffen, nicht enthalten husen hofen spisen âssen trenken furdern noch hinschieben in dehain wise ane geverd. [8] Und uf das sôlten die stette ainander mit ganzen truwen mainen, und welche statte icht erfüre oder gewar wurde, das ainer andern statte notdurftig ze wissen were gefromen oder geschâdigen môchte, das sôlte iegliche statt der verainung der andern oder andern verkunden mit truwen ane geverd. [9] Und sullen och die stette die zite der verainung wider ainander nicht sin noch 35 ze kriege komen; denne ob in zite der verainung dehain statt mit der andern ze schaffen gewúnne, warumb das were, das€ ganz comun angienge, das sölten si mit gelichen bil- lichen dingen gegen ainander ußtragen vor irer parthie, ob si in ain parthie gehorten oder ob si in baiden parthien gelegen weren, vor den stetten allen der verainung ane geverd. [10] Were es aber, das man von der vorgeschriben stúck und sach wegen ze krieg kâmenz ald dehain statt oder parthie, die der verainung nachgienge, und umb dehain stúck diser verainung ichtzit angienge oder entstünde aa, darumb sôllen ir all parthien und stette beholfen und beraten sin unz zû ende uß des kriegs nach der nachgeschriben erkantnuß, und sol sich darumb dehain statt oder parthie ußsûnen friden noch fürworten 45 ane gemain erkantnúß oder des merrern tails der stimme, ane geverd. 5 30 40 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mär: 30 a) F ietweder. b) NP ainigen. c) S were. d) N om. von - oder der. e) om. ABNSF. f) so A; B ware ; UNP were; S wern. g) P hande. h) om. F. i) S add. sind und. k) P der. 1) P darin. m) N gelogerte. n) P dieselben. 0) F beschädigte. p) S behalten. q) F iede. r) N denselben. s) N om. statt - recht were. t) MP behept. u) S beschen. v) F das. w) S om. aue geverd. x) MP bekriegen. y) M daz daz. z) M 50 kâme; S komen. aa) S anstünde.
Strana 69
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 69 [11] Und daruf sol man uß a iedem tail ain statte benennen, die man ze manent habe und die ir parthie fúro zesamen berúffe uf sôlich tag, die gesetzt werden, doch daz b dieselben tage gelegenlich und uf die zite, das alle parthien die geraichen múgen, gesetzt werden °. [12] Und sullen och alle stette mit solicher anzale und stimmen sitzen und beliben, als si ieczo ungevarlich siczen und sind. [13] Und das denne furo alle hilf und erkantnúß nach erkantnúß solicher stimme oder des merren tails und och nach solicher anzale zugang und beschâch. 14] Doch, ob das beschâch von gelegers wegen, das dehain statt der verainung io belegt were, das denne ir parthie und die nechsten stette sich selbs baß angriffen denne ander ungevarlich, als d billich ist. 1438 März 30 15 22. Abschied des Städtetages zu Ulm: die Bundesvorschläge Augsburgs, Nürnbergs, des Schwäbischen Städtebundes und der Bodenseestädte sollen den einzelnen Städten zur Beratung mitgeteilt werden; bis zum 1. Mai soll jede Stadt ihre Meinung Ulm 1438 schriftlich wissen lassen behufs eventueller Berufung eines neuen Städtetages. März 30 Ulm. 1438 März 30 20 N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 50 (blau) cop. chart. coaeva. Mit Verschickungsschnitten. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. P coll. Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 2 cop. chart. coaeva. Ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Als die stette zû der von Winsperg verainung gehôrig und darzů die von Nürem- berg von etlicher artickel ze verainen wegen gen Ulme uf den sunntag judica in der 25 fasten anno e etc. 38 gemant gewesen sind, hand der stette botten, die denne zů Ulme gewesen sind, uf die ratschlagung, die sie mit mengerlai worten under ainander getan und gehebt hand, verlaussen und beschlossen, das den stetten, die denne zû der egenanten manung gewesen sind und geschriben hand, alle artikel 1, die die von Augspurg von Nüremberg die von Ulme und die stette irer verainung und die von Ravenspurg und 3o die stette irer verainung da verzaichnet gegeben hand, verschribens geben und schiken sol, also das iegliche statt in iren râten unvergriffenlich darúber sitzen und beratenlich ermessen sol, was darinne zû mindern und zû merrent ald zů tûnde oder zů laussent si, und besunder och, ob der stette, der ratzbotten denne hie gewesen sind ald die her- geschriben hand, ußgenommen Eßlingen Rútlingen und Wyle, die das ganz ir halb 35 abgeschriben hand, etwievil lútzel oder vil davon tretten und nicht tûn wurden oder wölten, mit wie vil und welichen stetten sie das dennocht tûn wôlten oder nicht, und obf sôliche verainung fúrgang gewinnen oder haben wôlt, das die denne zwai oder drw jare gemachet und fúro von anzalen und s gelegenhait und not ieglicher statt und von zimlichem anfang mittel und ende zû schriben geredt wurde, als denne darzů gehôrt, 40 und das darumbe ain iegliche statt ir mainung den von Ulme in schrift h, was und wie sie das tûn wôllen, hiezwischen und sant Waltpurgen tag zûnehst gen Ulme verschribens Mai 1 wissen laussen sol uf sôlich mainung: wenne sôlich schrift von den vorgerûrten stetten den von Ulme kompt, bedunkei sie denne, das sich sôlichs zû ainer verainung und ußtragenlichait schicken wôlle, so súllen si darumbe ainen andern versampnungtag der 45 vorgerürten stette in ir statt zûberüfen und fúrniemen, als sich das denne nach den egenanten schriften gezimen wirdt datum k ut supra. 1438 März 30 a) om. S. b) om. S. c) om. F. d) F om. als — ist. e) P add. domini. f) om. N. g) P nach. h) P geschrift. i) P bedunkt. k) N om. datum : supra. nrr. 18-21.
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 69 [11] Und daruf sol man uß a iedem tail ain statte benennen, die man ze manent habe und die ir parthie fúro zesamen berúffe uf sôlich tag, die gesetzt werden, doch daz b dieselben tage gelegenlich und uf die zite, das alle parthien die geraichen múgen, gesetzt werden °. [12] Und sullen och alle stette mit solicher anzale und stimmen sitzen und beliben, als si ieczo ungevarlich siczen und sind. [13] Und das denne furo alle hilf und erkantnúß nach erkantnúß solicher stimme oder des merren tails und och nach solicher anzale zugang und beschâch. 14] Doch, ob das beschâch von gelegers wegen, das dehain statt der verainung io belegt were, das denne ir parthie und die nechsten stette sich selbs baß angriffen denne ander ungevarlich, als d billich ist. 1438 März 30 15 22. Abschied des Städtetages zu Ulm: die Bundesvorschläge Augsburgs, Nürnbergs, des Schwäbischen Städtebundes und der Bodenseestädte sollen den einzelnen Städten zur Beratung mitgeteilt werden; bis zum 1. Mai soll jede Stadt ihre Meinung Ulm 1438 schriftlich wissen lassen behufs eventueller Berufung eines neuen Städtetages. März 30 Ulm. 1438 März 30 20 N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 50 (blau) cop. chart. coaeva. Mit Verschickungsschnitten. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im Schreiben vom 3. April 1438, unserer nr. 23. P coll. Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme am weissen Sontag anno 1438 nr. 2 cop. chart. coaeva. Ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Als die stette zû der von Winsperg verainung gehôrig und darzů die von Nürem- berg von etlicher artickel ze verainen wegen gen Ulme uf den sunntag judica in der 25 fasten anno e etc. 38 gemant gewesen sind, hand der stette botten, die denne zů Ulme gewesen sind, uf die ratschlagung, die sie mit mengerlai worten under ainander getan und gehebt hand, verlaussen und beschlossen, das den stetten, die denne zû der egenanten manung gewesen sind und geschriben hand, alle artikel 1, die die von Augspurg von Nüremberg die von Ulme und die stette irer verainung und die von Ravenspurg und 3o die stette irer verainung da verzaichnet gegeben hand, verschribens geben und schiken sol, also das iegliche statt in iren râten unvergriffenlich darúber sitzen und beratenlich ermessen sol, was darinne zû mindern und zû merrent ald zů tûnde oder zů laussent si, und besunder och, ob der stette, der ratzbotten denne hie gewesen sind ald die her- geschriben hand, ußgenommen Eßlingen Rútlingen und Wyle, die das ganz ir halb 35 abgeschriben hand, etwievil lútzel oder vil davon tretten und nicht tûn wurden oder wölten, mit wie vil und welichen stetten sie das dennocht tûn wôlten oder nicht, und obf sôliche verainung fúrgang gewinnen oder haben wôlt, das die denne zwai oder drw jare gemachet und fúro von anzalen und s gelegenhait und not ieglicher statt und von zimlichem anfang mittel und ende zû schriben geredt wurde, als denne darzů gehôrt, 40 und das darumbe ain iegliche statt ir mainung den von Ulme in schrift h, was und wie sie das tûn wôllen, hiezwischen und sant Waltpurgen tag zûnehst gen Ulme verschribens Mai 1 wissen laussen sol uf sôlich mainung: wenne sôlich schrift von den vorgerûrten stetten den von Ulme kompt, bedunkei sie denne, das sich sôlichs zû ainer verainung und ußtragenlichait schicken wôlle, so súllen si darumbe ainen andern versampnungtag der 45 vorgerürten stette in ir statt zûberüfen und fúrniemen, als sich das denne nach den egenanten schriften gezimen wirdt datum k ut supra. 1438 März 30 a) om. S. b) om. S. c) om. F. d) F om. als — ist. e) P add. domini. f) om. N. g) P nach. h) P geschrift. i) P bedunkt. k) N om. datum : supra. nrr. 18-21.
Strana 70
70 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 April 3 U1438/ April 9 23. Ulm an Nördlingen: schickt Vorschläge und Abschied des Städtetages vom 30. März. 1438 April 3 [ Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 47 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Manung anno 38. Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frunde. ir hand villicht von úwer erbern ratsbottschaft, die zû manung in unser statt gewesen ist, wol vernomen, wir ir die zedel 1 der artickel, als denne von ainer verainung wegen gerät- schlaget und abgeschaiden ist, als gachs nicht geschriben werden mochten, und uns empfolhen ist úch die nächzůsënden. also schicken wir úch dieselben zedel hierinne 10 verschlossen, úch darnach wißen zû richten und uns in der zite irer inhaltung úwer mainung verschribens wißen zû laussen, als denne verlaussen ist. denne in welchen sachen wir úch gedienen môchten, tatten wir gerne. geben uf dornstage vor dem palmtage anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burgermaister und râte Burgermaister und 15 der statt Nordlingen unsern besundern gûten frunden etc. räte ze Ulme etc. 24. Nürnberg an den Schwäbischen Städtebund: kann sich der jüngst auf dem Ulmer Städtetage vorgebrachten und von den Gesandten der Schwäbischen Bundesstädte brieflich mitgeteilten Angelegenheit eines nichtgen. Kölner Kaufmannes nicht an- nehmen, es sei denn, daß die Städte zuvor eine engere Einung geschlossen hät- 20 ten. [1438] April 9 [ Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 138ab conc. chart. Lieben frewnde. als ir uns von der fürbringung, so ein kawfman von Cöln vor ewrer und andrer stette unser guten freünde und auch vor unsern ratsbotten nehst zu Ulme2 getan hat als von des guts wegen, daz im her Veyt von Eysemburg genomen 25 gen Wagek gefüret aufgepunden und verendert hat, verschriben3 habt etc., das haben wir wol vernomen. und mag uns ewr fürsichtikeit wol gelawben, daz uns sôlliche und andere des reichs strassen unpillich beschedigunge mit guten trewen laid und wider sind, als ir desgleichen von unser ratsbotschaft zu Ulme auch wol vernomen mugt haben. nu ist ie also, daz wir und die unsern mangen enden in den landen bisher auch unpillich 3o beschedigt worden sein und werden und, so wir darzu niht nach notdurft haben tun mogen, daz wir das denn sust nach unser und der unsern minsten schaden fürnemen haben müssen. wir haben auch von mangerlei nome und beschedigung wegen, die gesten und außwendigen lewten in den gegenden umb uns geschehen sein, bisher oft merklichen fleiß getan, unsere botscheft awßgesandt, köst und arbeit darauf gelegt zu nucze und gut 35 denselben beschedigten lewten, und zu zeiten gern mer getan hetten und hinfür auch gern teten nach unser vermüglikeit und gelegenheit und gestalt einr ieden sache. es ist aber doch die vorgemeldt der von Côln nome uns vast verren und ungelegen und, als uns bedunkt, ewrer weisheit bas und wol gelegen, daz wir darzu niht geantwurten kônnen, ewr ersamkeit, auch ander stette ewr und unser guten freünde und wir weren denn et- 10 licher ding, darumb wir vor etlichen zeiten und auch in kürz bei einander gewesen sein, bas gesammet und vereinet. und wir bitten ewr fürsichtikeit fleissig, das also in gut, als auch wir das gut mainen, von uns zu vernemen, als wir ewrer guten frewntschaft etc. das wellen wir umb ewr ersamkeit etc. datum feria 4 post dominicam palmarum. [supra] Gemeiner reichsstette der vereinung in Swoben erbern ratsbotten, als sie nehst zu Ulme bei einander gewesen sein, unsern etc. 1438 April 3 [1438/ April 9 45 nrr. 18-22. Auf dem Städtetage am 30. März. 3 Nicht aufgefunden.
70 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 April 3 U1438/ April 9 23. Ulm an Nördlingen: schickt Vorschläge und Abschied des Städtetages vom 30. März. 1438 April 3 [ Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 47 (blau) orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Nördlinger Registraturvermerk Manung anno 38. Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frunde. ir hand villicht von úwer erbern ratsbottschaft, die zû manung in unser statt gewesen ist, wol vernomen, wir ir die zedel 1 der artickel, als denne von ainer verainung wegen gerät- schlaget und abgeschaiden ist, als gachs nicht geschriben werden mochten, und uns empfolhen ist úch die nächzůsënden. also schicken wir úch dieselben zedel hierinne 10 verschlossen, úch darnach wißen zû richten und uns in der zite irer inhaltung úwer mainung verschribens wißen zû laussen, als denne verlaussen ist. denne in welchen sachen wir úch gedienen môchten, tatten wir gerne. geben uf dornstage vor dem palmtage anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burgermaister und râte Burgermaister und 15 der statt Nordlingen unsern besundern gûten frunden etc. räte ze Ulme etc. 24. Nürnberg an den Schwäbischen Städtebund: kann sich der jüngst auf dem Ulmer Städtetage vorgebrachten und von den Gesandten der Schwäbischen Bundesstädte brieflich mitgeteilten Angelegenheit eines nichtgen. Kölner Kaufmannes nicht an- nehmen, es sei denn, daß die Städte zuvor eine engere Einung geschlossen hät- 20 ten. [1438] April 9 [ Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 138ab conc. chart. Lieben frewnde. als ir uns von der fürbringung, so ein kawfman von Cöln vor ewrer und andrer stette unser guten freünde und auch vor unsern ratsbotten nehst zu Ulme2 getan hat als von des guts wegen, daz im her Veyt von Eysemburg genomen 25 gen Wagek gefüret aufgepunden und verendert hat, verschriben3 habt etc., das haben wir wol vernomen. und mag uns ewr fürsichtikeit wol gelawben, daz uns sôlliche und andere des reichs strassen unpillich beschedigunge mit guten trewen laid und wider sind, als ir desgleichen von unser ratsbotschaft zu Ulme auch wol vernomen mugt haben. nu ist ie also, daz wir und die unsern mangen enden in den landen bisher auch unpillich 3o beschedigt worden sein und werden und, so wir darzu niht nach notdurft haben tun mogen, daz wir das denn sust nach unser und der unsern minsten schaden fürnemen haben müssen. wir haben auch von mangerlei nome und beschedigung wegen, die gesten und außwendigen lewten in den gegenden umb uns geschehen sein, bisher oft merklichen fleiß getan, unsere botscheft awßgesandt, köst und arbeit darauf gelegt zu nucze und gut 35 denselben beschedigten lewten, und zu zeiten gern mer getan hetten und hinfür auch gern teten nach unser vermüglikeit und gelegenheit und gestalt einr ieden sache. es ist aber doch die vorgemeldt der von Côln nome uns vast verren und ungelegen und, als uns bedunkt, ewrer weisheit bas und wol gelegen, daz wir darzu niht geantwurten kônnen, ewr ersamkeit, auch ander stette ewr und unser guten freünde und wir weren denn et- 10 licher ding, darumb wir vor etlichen zeiten und auch in kürz bei einander gewesen sein, bas gesammet und vereinet. und wir bitten ewr fürsichtikeit fleissig, das also in gut, als auch wir das gut mainen, von uns zu vernemen, als wir ewrer guten frewntschaft etc. das wellen wir umb ewr ersamkeit etc. datum feria 4 post dominicam palmarum. [supra] Gemeiner reichsstette der vereinung in Swoben erbern ratsbotten, als sie nehst zu Ulme bei einander gewesen sein, unsern etc. 1438 April 3 [1438/ April 9 45 nrr. 18-22. Auf dem Städtetage am 30. März. 3 Nicht aufgefunden.
Strana 71
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 71 25. Nürnberg an Windsheim: ist mit der Anregung Windsheims bezüglich einer Be- sprechung über den Ulmer Abschied [vom 30. März] einverstanden und hat Weißenburg [i. N.J entsprechende Mitteilung gemacht; beide sollen zum 22. April ihre Botschaft nach Nürnberg schicken. [1438] April 18 [Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 142b cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. als ir uns von der nehsten abscheidung wegen von Ulme ver- schrieben 1 habt etc., das haben wir zu gefallen vernomen und haben ewern und unsern guten frewnden den von Weissenburg desselben ewrs briefs von stund ein ingeslossen abschrift gesandt und dabei verschrieben2, daz wir ewrer weisheit widerumb schriftlich 10 geantwurtt haben, daz uns wol gefalle, daz ir und sie ewch in ewern reten wol davon unterredet und ir und sie ewer ratsbotscheft darumb zu uns schicket auf den nehsten ertag zu nacht, sich des mornends auf die mitwochen frw bei uns davon zu unterreden, als sich gebüren wirdt. da wisse sich ewr frewntschaft nach zu richten. denn wo wir ewr ersamkeit etc. datum feria 6 in festo pasche. Aрг. 22 Аpr. 23 [14387 Apr. 18 11438/ Apr. 18 15 [supra] Winßheim. 20 26. Nürnberg an Ulm: hat von seiner Botschaft, die zu Ulm gewesen ist, die Akten 11438 Apr. 26) des Ulmer Städtetages vom 30. März erhalten; ist der Meinung, daß im gegenwär- tigen Zeitpunkt, da gerade ein neuer König gewählt ist, der Abschluß einer Städte- einung unangebracht sei und leicht das Mißtrauen des Königs erwecken könne; ist für Ansetzung eines neuen Tages zu mündlicher Beratung statt des geplanten schrift- lichen Meinungsaustausches. [ 1438 April 26 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 151 ab cop. chart. coaeva. Lieben freünde. unser ratsbotschaft, die nehst auf den sunntag judica bei ewrer März 30 und unser guten frewnde der von Augspurg Ravenspurg und andrer stette, auch bei 25 ewern und der stette ewrer einung ratsbotten bei ewch zu Ulme gewesen ist, hat uns wol unterricht und fürbracht sôllich zetteln der meinung, so von ersten die von Augspurg, darnach unser botschaft, darnach die von Ravenspurg und ir einung und darnach ir und ewr einung daselbs unvergriffenlich verzaichent3 und einander hôren haben lassen, dienende zu einr einung zwischen den stetten zu der von Weynsperg einung gehôrig so und unß, ob man sich des besammen môcht. unser botschaft hat uns auch darnach fürbracht ein zettl der abscheidung 4 auf diese zeit lawtend in lengern worten auf meinung, daz iede stat in iren reten unvergriffenlich darüber siczen und beretenlich ermessen sol, was darinne zu mindern oder zu merren zu tun oder zu lassen were, und denn iede stat ewrer fürsichtikeit ir meinung darinne hiezwischen sand Walpurgen tag schierst ver- Mai€ 35 schreiben sol etc. also sein wir auch darob gesessen. nu als diese unser ratsbotschaft nehst vor ewr und andrer stette ratsbotten unter andern worten von unserm geheisse auch gemeldt hat: wiewol wir allweg genaigt gewesen und noch sein der statt ere und gemeinen nucz und sölliche gute ding, damit des lands gebrechen gebessert werden môchten, nach unser vermüglikeit zu fürdern, und nu der allerdurchlewchtigist fürst und 40 herre herr Albrecht kûnig zu Ungern und herzog zu Osterreich etc. unser gnedigister herre auch zu Römischem künig gekorn und vorher ein fridlicher fürst gewesen were, sôlten denn wir stette in dem beginn sôllicher seinr erwelung einr einung mit einander eingeen, die vorher niht gewesen were, wie ôrdenlich die geseczt wurd und wie not- Nicht aufgefunden. 45 ? Der Brief an Weißenburg, von demselben Datum und mut. mutand. desselben Inhalts wie unsere nr., folgt fol. 143a. 3 4 nrr. 18-21. nr. 22.
A. Das Zwischenreich. c) Territoriale und städtische Einungsversuche nr. 11�26. 71 25. Nürnberg an Windsheim: ist mit der Anregung Windsheims bezüglich einer Be- sprechung über den Ulmer Abschied [vom 30. März] einverstanden und hat Weißenburg [i. N.J entsprechende Mitteilung gemacht; beide sollen zum 22. April ihre Botschaft nach Nürnberg schicken. [1438] April 18 [Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 142b cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. als ir uns von der nehsten abscheidung wegen von Ulme ver- schrieben 1 habt etc., das haben wir zu gefallen vernomen und haben ewern und unsern guten frewnden den von Weissenburg desselben ewrs briefs von stund ein ingeslossen abschrift gesandt und dabei verschrieben2, daz wir ewrer weisheit widerumb schriftlich 10 geantwurtt haben, daz uns wol gefalle, daz ir und sie ewch in ewern reten wol davon unterredet und ir und sie ewer ratsbotscheft darumb zu uns schicket auf den nehsten ertag zu nacht, sich des mornends auf die mitwochen frw bei uns davon zu unterreden, als sich gebüren wirdt. da wisse sich ewr frewntschaft nach zu richten. denn wo wir ewr ersamkeit etc. datum feria 6 in festo pasche. Aрг. 22 Аpr. 23 [14387 Apr. 18 11438/ Apr. 18 15 [supra] Winßheim. 20 26. Nürnberg an Ulm: hat von seiner Botschaft, die zu Ulm gewesen ist, die Akten 11438 Apr. 26) des Ulmer Städtetages vom 30. März erhalten; ist der Meinung, daß im gegenwär- tigen Zeitpunkt, da gerade ein neuer König gewählt ist, der Abschluß einer Städte- einung unangebracht sei und leicht das Mißtrauen des Königs erwecken könne; ist für Ansetzung eines neuen Tages zu mündlicher Beratung statt des geplanten schrift- lichen Meinungsaustausches. [ 1438 April 26 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 151 ab cop. chart. coaeva. Lieben freünde. unser ratsbotschaft, die nehst auf den sunntag judica bei ewrer März 30 und unser guten frewnde der von Augspurg Ravenspurg und andrer stette, auch bei 25 ewern und der stette ewrer einung ratsbotten bei ewch zu Ulme gewesen ist, hat uns wol unterricht und fürbracht sôllich zetteln der meinung, so von ersten die von Augspurg, darnach unser botschaft, darnach die von Ravenspurg und ir einung und darnach ir und ewr einung daselbs unvergriffenlich verzaichent3 und einander hôren haben lassen, dienende zu einr einung zwischen den stetten zu der von Weynsperg einung gehôrig so und unß, ob man sich des besammen môcht. unser botschaft hat uns auch darnach fürbracht ein zettl der abscheidung 4 auf diese zeit lawtend in lengern worten auf meinung, daz iede stat in iren reten unvergriffenlich darüber siczen und beretenlich ermessen sol, was darinne zu mindern oder zu merren zu tun oder zu lassen were, und denn iede stat ewrer fürsichtikeit ir meinung darinne hiezwischen sand Walpurgen tag schierst ver- Mai€ 35 schreiben sol etc. also sein wir auch darob gesessen. nu als diese unser ratsbotschaft nehst vor ewr und andrer stette ratsbotten unter andern worten von unserm geheisse auch gemeldt hat: wiewol wir allweg genaigt gewesen und noch sein der statt ere und gemeinen nucz und sölliche gute ding, damit des lands gebrechen gebessert werden môchten, nach unser vermüglikeit zu fürdern, und nu der allerdurchlewchtigist fürst und 40 herre herr Albrecht kûnig zu Ungern und herzog zu Osterreich etc. unser gnedigister herre auch zu Römischem künig gekorn und vorher ein fridlicher fürst gewesen were, sôlten denn wir stette in dem beginn sôllicher seinr erwelung einr einung mit einander eingeen, die vorher niht gewesen were, wie ôrdenlich die geseczt wurd und wie not- Nicht aufgefunden. 45 ? Der Brief an Weißenburg, von demselben Datum und mut. mutand. desselben Inhalts wie unsere nr., folgt fol. 143a. 3 4 nrr. 18-21. nr. 22.
Strana 72
72 Wahltag zu Frankfurt März 1438. durftig man der were, ee denn die stette sein kûnigliche gnade demûticlich und als sich gebürt besuchten und ee denn die stette vernêmen, wie sich sein kûnigliche durch- lewchtikeit gegen in stellet und beweiset, und ob das sust gen seinr kûniglichen majestat wol zu verantwurten stünde, so besorgten wir doch, es môcht von andern, davon niht zu schreiben ist, niht als gut aufgenomen, sunder die stette dardurch gen der künig- lichen großmechtikeit und sust verargt oder verunglimpft und gen den stetten dest ee etwas in unfüklichs fürgenomen werden, und als denn diese unser botschaft do nach verhôrung der vorgemeldten vier zetteln daselbs gefragt ward, wie die dinge fürhand zu nemen weren, auch gemeldt hat, daz sie frewntlicher und auch außtregenlicher ge- dewcht hett, daz die stette noch einmal darumbe zusamen geritten weren und einander 10 irer meinung müntlichen unterrichtt und zu versteen geben hetten, denn daz es in schriften geschehen sôlt: und darauf haben wir uns unterredt. nachdem und die meinung und fürnemung der stette botten nach lawt derselben zetteln manigerlei und ungleich gegen einander sind, so besorgen wir, daz das durch der stett schrift, die sie ewrer weißheit ieczunt tun werden, nicht so gnüglich gelewtert oder so stattlich gesagt werde, als gut 15 und not were, und daz es in dem form zu der stett bestem gedienen mug. darumbe uns auch merklich besser dewcht und dunkt, die stette riten darumbe noch einmal zu- samen und unterweisten der dinge einander müntlich, wan es mog unter der stett rats- botten ie geredt werden, daz zu schreiben niht tôcht und auch in schriften alles niht begriffen werden kan, darzu wir denn unsers teils aber gern schicken wôlten, ob das 20 ewr frewntschaft also fürnemen wurde. dazwischen erfüre man auch, ob unser vor- genanter gnedigister herre der kûnig etc. sich des heiligen reichs und derselben sachen unterwunde. das verkünden wir ewrer ersamkeit also in lawterm gut für der stette bessers nach unserm versteen, bittend frewntlich das also in gut von uns aufzunemen, als wir ewrer fürsichtikeit ganz getrawen. wir zweifeln auch niht, ir wisset die ding 25 nu wol nach dem besten fürzunemen. und als vil uns denn gebürt, bitten wir auch ewr weisheit fleissig, wie ir die dinge nu fürnemen werdet, ir wellet uns bei disem botten oder, ob das so gehling niht gesein möcht, bei ewr selbs botten etwas eigenschaft davon verschreiben, daz wir uns darnach wissen mugen zu richten. daran beweist ir uns sôllich besunder frewntschaft und lieb, die wir umb ewr ersamkeit williclich und 3o datum ut supra 1. gern verdienen wellen. supra] Ulme. 5 11438 Apr. 26) 11438 Apr. 26] 1438 27. Jun. 3 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101. a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27. Erzbf. Dietrich von Mainz an Hzg. Friedrich von Sachsen [und entsprechend an 35 andere Kurfürsten 2]: lädt ihn ein zu der am 9. März in Frankfurt vorzunehmen- den Wahl eines Römischen Königs. 1438 Januar 3 Aschaffenburg. An Hzg. Friedrich von Sachsen: D aus Dresden H.St.A. Urkunden Nr. 6472a orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Citat archiepiscopus Maguntinus ducem Saxonie ad eligendum regem Romanorum; dann von einer anderen gleichzeitigen Hand Presentata 40 Nuremberge die dominica proxima post epiphanias domini [Jan. 12] 1438; darunter anscheinend von einer dritten gleichzeitigen Hand Registrata B. — Ebenda Copialbuch 1 (Copie litterarum 1108-1454) fol. 3b cop. chart. coaeva mit den Kanzleinotizen von D als Uberschrift (nur vocat statt citat und anno vor 1438). Unter dem Text von derselben Hand Ad inquirendum, si litere ceteris electoribus directe sint conformes premisse. — Ebenda Copialbuch 1317 fol. 296b. 297a cop. chart. saec 15 mit der ersten 45 Kanzleinotiz von D als Uberschrift. Das nächstvorhergehende Datum ist sabbato post Marci ewangeliste [April 26]. 2 Wegen der Einladungen an die übrigen Kur- fürsten, darunter auch an den ungen. König von Böhmen, vgl. nr. 33.
72 Wahltag zu Frankfurt März 1438. durftig man der were, ee denn die stette sein kûnigliche gnade demûticlich und als sich gebürt besuchten und ee denn die stette vernêmen, wie sich sein kûnigliche durch- lewchtikeit gegen in stellet und beweiset, und ob das sust gen seinr kûniglichen majestat wol zu verantwurten stünde, so besorgten wir doch, es môcht von andern, davon niht zu schreiben ist, niht als gut aufgenomen, sunder die stette dardurch gen der künig- lichen großmechtikeit und sust verargt oder verunglimpft und gen den stetten dest ee etwas in unfüklichs fürgenomen werden, und als denn diese unser botschaft do nach verhôrung der vorgemeldten vier zetteln daselbs gefragt ward, wie die dinge fürhand zu nemen weren, auch gemeldt hat, daz sie frewntlicher und auch außtregenlicher ge- dewcht hett, daz die stette noch einmal darumbe zusamen geritten weren und einander 10 irer meinung müntlichen unterrichtt und zu versteen geben hetten, denn daz es in schriften geschehen sôlt: und darauf haben wir uns unterredt. nachdem und die meinung und fürnemung der stette botten nach lawt derselben zetteln manigerlei und ungleich gegen einander sind, so besorgen wir, daz das durch der stett schrift, die sie ewrer weißheit ieczunt tun werden, nicht so gnüglich gelewtert oder so stattlich gesagt werde, als gut 15 und not were, und daz es in dem form zu der stett bestem gedienen mug. darumbe uns auch merklich besser dewcht und dunkt, die stette riten darumbe noch einmal zu- samen und unterweisten der dinge einander müntlich, wan es mog unter der stett rats- botten ie geredt werden, daz zu schreiben niht tôcht und auch in schriften alles niht begriffen werden kan, darzu wir denn unsers teils aber gern schicken wôlten, ob das 20 ewr frewntschaft also fürnemen wurde. dazwischen erfüre man auch, ob unser vor- genanter gnedigister herre der kûnig etc. sich des heiligen reichs und derselben sachen unterwunde. das verkünden wir ewrer ersamkeit also in lawterm gut für der stette bessers nach unserm versteen, bittend frewntlich das also in gut von uns aufzunemen, als wir ewrer fürsichtikeit ganz getrawen. wir zweifeln auch niht, ir wisset die ding 25 nu wol nach dem besten fürzunemen. und als vil uns denn gebürt, bitten wir auch ewr weisheit fleissig, wie ir die dinge nu fürnemen werdet, ir wellet uns bei disem botten oder, ob das so gehling niht gesein möcht, bei ewr selbs botten etwas eigenschaft davon verschreiben, daz wir uns darnach wissen mugen zu richten. daran beweist ir uns sôllich besunder frewntschaft und lieb, die wir umb ewr ersamkeit williclich und 3o datum ut supra 1. gern verdienen wellen. supra] Ulme. 5 11438 Apr. 26) 11438 Apr. 26] 1438 27. Jun. 3 B. Die Wahl K. Albrechts nr. 27-101. a. Ausschreiben des Wahltages nr. 27. Erzbf. Dietrich von Mainz an Hzg. Friedrich von Sachsen [und entsprechend an 35 andere Kurfürsten 2]: lädt ihn ein zu der am 9. März in Frankfurt vorzunehmen- den Wahl eines Römischen Königs. 1438 Januar 3 Aschaffenburg. An Hzg. Friedrich von Sachsen: D aus Dresden H.St.A. Urkunden Nr. 6472a orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Citat archiepiscopus Maguntinus ducem Saxonie ad eligendum regem Romanorum; dann von einer anderen gleichzeitigen Hand Presentata 40 Nuremberge die dominica proxima post epiphanias domini [Jan. 12] 1438; darunter anscheinend von einer dritten gleichzeitigen Hand Registrata B. — Ebenda Copialbuch 1 (Copie litterarum 1108-1454) fol. 3b cop. chart. coaeva mit den Kanzleinotizen von D als Uberschrift (nur vocat statt citat und anno vor 1438). Unter dem Text von derselben Hand Ad inquirendum, si litere ceteris electoribus directe sint conformes premisse. — Ebenda Copialbuch 1317 fol. 296b. 297a cop. chart. saec 15 mit der ersten 45 Kanzleinotiz von D als Uberschrift. Das nächstvorhergehende Datum ist sabbato post Marci ewangeliste [April 26]. 2 Wegen der Einladungen an die übrigen Kur- fürsten, darunter auch an den ungen. König von Böhmen, vgl. nr. 33.
Strana 73
B. Die Wahl K. Albrechts. a) Ausschreiben des Wahltages nr. 27. b) Wahlakten nr. 28-53. 73 An nichtgen. Kurfürsten (allgemeines Formular): M coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffen- 1438 Jan. 3 burger Ingrossaturbuch 23 fol. 346b cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Citacio principum electorum ex parte regis Romanorum. Der Eingang lautet Dem N. etc. embieten wir N. etc. unßern fruntlichen dinst, alles übrige, auch das Datum, übereinstimmend mit D. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 78 Anhang nr. 2 nach unserer Vorlage D. Erwähnt bei Würdtwein, Diplom. Mag. 1, 528; Altmann a. a. O. S. 9, 17ff.; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität (Archiv für Österreichische Geschichte Bd.75) S. 19; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 11. Dem hochgebornen fursten hern Frederichen herzogen zu Sachssen des heiligen Romischen richs erzmarschalk unserm mitkurfursten und besundern guten frunde embieten wir Ditherich von gots gnaden des heiligen stuls zu Mencze erzbischof des heiligen Romischen richs in Dutschen landen erzcanzler unsern fruntlichen dienst und verkunden uch mit diesem genwertigen brieve die kure eins Romischen kunigs, die nu gescheen 15 sal von redelichen sachen, nemlichen als unser gnedigester herre seliger gedechtniß her Sigmund etwann Romischer keiser von todes wegen abegangen ist, und beruffen uch auch redlichen, als wir daz von ampts wegen schultig sin, zu der vorgeschreben kure, daz ir von sant Anthonien tage nechstkomende innewendig drien monden nach einander Jan. 17 zu zellen, nemlich uf den sontag in der vasten, als man in der heiligen kirchen singet 20 reminiscere, durch uch oder uwere boten oder uwere procuratores, einen oder mee, die März 9 gnugig befelheniße haben, zu der stat darzu gehorende nemlichen gen Franckfurt uf dem Meyne gelegen nach der forme der heiligen gesetze daruber gemachet zu komen ge- ruchent, zu betrachten zu handeln und eins zu werden mit andern uwern und unsern mitkurfursten von der kure eins zukunftigen Romischen kunigs darnach von gots gunst 25 zukunftigen keisers, daselbs zu bliben biß zu voller vollenbrengonge solicher kure und anders zu tun und furzufaren, als in den heiligen gesetzen daruber mit rate gemachet begriefen ist. anders in uwerm oder der uwern abewesen in den vorgeschreben sachen werden wir entlichen furtfaren mit andern unsern mitkurfursten, als die gewaltsamikeit der heiligen gesetze daruber gebutet. geben zu Aschaffemburg under unserm uf- so gedruckten ingesiegel des dritten tags in januario in dem jare als man schreib und zalte nach Cristi unsers herren geburte tusent vierhundert und acht und drissig jare. 10 1438 Jän. 3 b. Wahlakten nr. 28-53. 28. Vorschläge Pfgr. Ottos für ein dem künftigen Könige seitens der Kurfürsten vor- 11438 zulegendes Regierungsprogramm. ƒ 1438 c. März 10 Frankfurt 1.] C. März 10] 40 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 84 ab cop. chart. coaeva. Von verschiedenen Händen geschrieben, die aber nicht genau zu scheiden sind, s. Varianten, mit der gleichzeitigen Notiz auf fol. 84a oben rechts Ego attuli. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 83-84 Anhang nr. 6 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Droysen, Geschichte der Preußtischen Politik (2. Aufl.) 1, 435; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66 Anm. 1 und S. 67 Anm. 1; Altmann a. a. O. S. 40 Anm. 1 u. 2 und S. 41 Anm. 1 u. 2; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 20; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 nebst Anm. 4. 35 Min gnediger herre herzog Otto a und sin rete hant besonnen und mit einander 45 geredte, daz dem heiligen Romischen riche und den gemeinen landen nuczlichen beqwem- a) in Vorlage Fridrich, wie schon Altmann bemerkt hal, auf Rasur mit dunklerer Tinte wold von anderer Hand; die ursprüngliche Lesart nicht mehr erkennbar, aber Otto, durch den Sinn gefordert, paßst in den Raum. 1 Die Verhandlungen über die Wahl begannen nach nr. 34 art. 2a am 10. März. Da die Vor- 50 schläge Pfgr. Ottos wohl schon nach Frankfurt Deutsche Reichstags-Akten XIII. fertig mitgebracht sind, wird er sie auch gleich zu Beginn vorgelegt haben. 10
B. Die Wahl K. Albrechts. a) Ausschreiben des Wahltages nr. 27. b) Wahlakten nr. 28-53. 73 An nichtgen. Kurfürsten (allgemeines Formular): M coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffen- 1438 Jan. 3 burger Ingrossaturbuch 23 fol. 346b cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Citacio principum electorum ex parte regis Romanorum. Der Eingang lautet Dem N. etc. embieten wir N. etc. unßern fruntlichen dinst, alles übrige, auch das Datum, übereinstimmend mit D. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 78 Anhang nr. 2 nach unserer Vorlage D. Erwähnt bei Würdtwein, Diplom. Mag. 1, 528; Altmann a. a. O. S. 9, 17ff.; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität (Archiv für Österreichische Geschichte Bd.75) S. 19; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 11. Dem hochgebornen fursten hern Frederichen herzogen zu Sachssen des heiligen Romischen richs erzmarschalk unserm mitkurfursten und besundern guten frunde embieten wir Ditherich von gots gnaden des heiligen stuls zu Mencze erzbischof des heiligen Romischen richs in Dutschen landen erzcanzler unsern fruntlichen dienst und verkunden uch mit diesem genwertigen brieve die kure eins Romischen kunigs, die nu gescheen 15 sal von redelichen sachen, nemlichen als unser gnedigester herre seliger gedechtniß her Sigmund etwann Romischer keiser von todes wegen abegangen ist, und beruffen uch auch redlichen, als wir daz von ampts wegen schultig sin, zu der vorgeschreben kure, daz ir von sant Anthonien tage nechstkomende innewendig drien monden nach einander Jan. 17 zu zellen, nemlich uf den sontag in der vasten, als man in der heiligen kirchen singet 20 reminiscere, durch uch oder uwere boten oder uwere procuratores, einen oder mee, die März 9 gnugig befelheniße haben, zu der stat darzu gehorende nemlichen gen Franckfurt uf dem Meyne gelegen nach der forme der heiligen gesetze daruber gemachet zu komen ge- ruchent, zu betrachten zu handeln und eins zu werden mit andern uwern und unsern mitkurfursten von der kure eins zukunftigen Romischen kunigs darnach von gots gunst 25 zukunftigen keisers, daselbs zu bliben biß zu voller vollenbrengonge solicher kure und anders zu tun und furzufaren, als in den heiligen gesetzen daruber mit rate gemachet begriefen ist. anders in uwerm oder der uwern abewesen in den vorgeschreben sachen werden wir entlichen furtfaren mit andern unsern mitkurfursten, als die gewaltsamikeit der heiligen gesetze daruber gebutet. geben zu Aschaffemburg under unserm uf- so gedruckten ingesiegel des dritten tags in januario in dem jare als man schreib und zalte nach Cristi unsers herren geburte tusent vierhundert und acht und drissig jare. 10 1438 Jän. 3 b. Wahlakten nr. 28-53. 28. Vorschläge Pfgr. Ottos für ein dem künftigen Könige seitens der Kurfürsten vor- 11438 zulegendes Regierungsprogramm. ƒ 1438 c. März 10 Frankfurt 1.] C. März 10] 40 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 84 ab cop. chart. coaeva. Von verschiedenen Händen geschrieben, die aber nicht genau zu scheiden sind, s. Varianten, mit der gleichzeitigen Notiz auf fol. 84a oben rechts Ego attuli. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 83-84 Anhang nr. 6 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Droysen, Geschichte der Preußtischen Politik (2. Aufl.) 1, 435; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66 Anm. 1 und S. 67 Anm. 1; Altmann a. a. O. S. 40 Anm. 1 u. 2 und S. 41 Anm. 1 u. 2; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 20; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 nebst Anm. 4. 35 Min gnediger herre herzog Otto a und sin rete hant besonnen und mit einander 45 geredte, daz dem heiligen Romischen riche und den gemeinen landen nuczlichen beqwem- a) in Vorlage Fridrich, wie schon Altmann bemerkt hal, auf Rasur mit dunklerer Tinte wold von anderer Hand; die ursprüngliche Lesart nicht mehr erkennbar, aber Otto, durch den Sinn gefordert, paßst in den Raum. 1 Die Verhandlungen über die Wahl begannen nach nr. 34 art. 2a am 10. März. Da die Vor- 50 schläge Pfgr. Ottos wohl schon nach Frankfurt Deutsche Reichstags-Akten XIII. fertig mitgebracht sind, wird er sie auch gleich zu Beginn vorgelegt haben. 10
Strana 74
74 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 lichen und auch noitdurftig si, daz a unser herren die kurfursten sich zuvor, ee sie ein C. Märs 10) Romischen konig kiesen, underreden mit iren reten von solichen sweren grossen gebrechen und notdurftigen sachen, die in dem heiligen Romischen rich sint, und daz sie danne einmutigliche soliche gebreche und notdurftige sache den Romischen konig, den sie er- welen werden, versteen lassen und ine bitten, als ine daz geburet, darzu zu gedenken 5 zu helfen und darzu zu tunde, als danne dem heiligen riche und den landen noit ist, etc. [1] Item zum ersten, als die zweiunge zuschen dem heiligen concilio und unserm heiligen vatter dem babst ist: meint min gnediger herre herzog Ott und sin und der Pfalcz rete 1, daz der Cristenheit noit si, das sich unser herren die kurfursten vereinen bi einander zu bliben und sich in den sachen nit zu teilen und auch mit dem zukunf- 10 tigen konige b reden, daz er bi ine und sie bi ime bliben und sich von einander nit lassen teilen. [2] Item daz unser herre solich sachen, darumb danne das concilium und der babst in zweiunge sin, mit iren wisen reten fur sich nemen und sich gruntlichen erfaren, welich partie unredelich sache furhabe; daz sie danne darinne arbeiten, was danne 15 unredelichs von beiden partien furgenomen ist worden, das daz abegestalt werde, uf daz die heilige kirche in einickeit bliben moge. [3] Item als wol wissentlich ist, daz mangerlei friheit vom heiligen riche € erworben sind, die unzimlichen und unredelich sin, das mit dem zukunftigen konige davon gerett wirt wißlichen zu bedenken, was zu besteetigen si oder nit mit rate siner kurfursten 20 und ander fursten. [4] Item als das heilig Romisch rich in Welschen landen viel ere nucze und wirde haben solt und von dem rich verschrieben ist worden, davon auch zu reden mit dem zukunftigen konige das nit zu bestetigen, sunder mit ernste daran zu sin das wieder zu bringen zu dem heiligen riche. [5] Item von des heimlichen gerichts wegen zu Westvalen, daz das geordent und gesaczt werde, das daz nit also unredlich gehalten werde. [6] Item von den hoffgerichten und lantgerichten wegen etc. Item von der unredlichen kriege und fientschaft wegen. 7 Item von der munze wegen. [8 [9] Item " von der Beheim wegen, daz die zu einickeit der heiligen Cristenheit durch den konig bracht werden. [10] Iteme umb einen canzler dem zukunftigen konige zu gedenken etc. 25 30 11438 29. Gutachten nichtgen. [kurfürstlicher Räte] über die Vorschläge Pfgr. Ottos. z. zw. März 12 u. 17 Frankfurt 2.] März 12 u. 177 [1438 35 Aus Dresden H. St.A. Loc. 10669 Geh.-A. Kaiser Alberti II Wahl betr. 1438 fol. 5a-6b cop. chart. coaevа. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 84-87 Anhang nr. 7 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 42 und bei Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 Anm. 4. 40 a) in Vorlage folgt ansgestrichen sich; die zweite Hand beginnt wohl mil daz sich unser, von herren an dann auch andere schwärzere Tinle. b) felll in Forlage. c) in Vorlage sind die Worte vom heiligen riche er[worben] mit hellerer Tinte übergeschrieben wohl durch die Hand, die den letsten arl. geschrieben hat, stall des durchstrichenen die stette ersworben] han, wobei uur worben stehen geblieben ist. d) in Vorlage tritt anscheinend eine andere Hand ein, ob eine dritte oder wieder die erste, ist kaum au entscheiden; es bleibt die dunklere Tinte. e) dieser 45 letzte art. ist in Vorlage wieder mit hellerer Tinte und von flüchtigerer Hand, vielleicht der ersten, geschrieben. D. h. seine eigenen und des unmündigen Kur- fürsten von der Pfalz Räte. Das Datum ergibt sich daraus, daßt in art. 1 die Konzilsgesandtschaft erwähnt wird, die erst am 12. März in Frankfurt eingetroffen ist (vgl. nrr. 71 u. 132 art. 3), und daraus, daß nach art. 1 die kurfürstliche Neutralitätserklärung vom 17. März offenbar noch nicht vollzogen ist. 50
74 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 lichen und auch noitdurftig si, daz a unser herren die kurfursten sich zuvor, ee sie ein C. Märs 10) Romischen konig kiesen, underreden mit iren reten von solichen sweren grossen gebrechen und notdurftigen sachen, die in dem heiligen Romischen rich sint, und daz sie danne einmutigliche soliche gebreche und notdurftige sache den Romischen konig, den sie er- welen werden, versteen lassen und ine bitten, als ine daz geburet, darzu zu gedenken 5 zu helfen und darzu zu tunde, als danne dem heiligen riche und den landen noit ist, etc. [1] Item zum ersten, als die zweiunge zuschen dem heiligen concilio und unserm heiligen vatter dem babst ist: meint min gnediger herre herzog Ott und sin und der Pfalcz rete 1, daz der Cristenheit noit si, das sich unser herren die kurfursten vereinen bi einander zu bliben und sich in den sachen nit zu teilen und auch mit dem zukunf- 10 tigen konige b reden, daz er bi ine und sie bi ime bliben und sich von einander nit lassen teilen. [2] Item daz unser herre solich sachen, darumb danne das concilium und der babst in zweiunge sin, mit iren wisen reten fur sich nemen und sich gruntlichen erfaren, welich partie unredelich sache furhabe; daz sie danne darinne arbeiten, was danne 15 unredelichs von beiden partien furgenomen ist worden, das daz abegestalt werde, uf daz die heilige kirche in einickeit bliben moge. [3] Item als wol wissentlich ist, daz mangerlei friheit vom heiligen riche € erworben sind, die unzimlichen und unredelich sin, das mit dem zukunftigen konige davon gerett wirt wißlichen zu bedenken, was zu besteetigen si oder nit mit rate siner kurfursten 20 und ander fursten. [4] Item als das heilig Romisch rich in Welschen landen viel ere nucze und wirde haben solt und von dem rich verschrieben ist worden, davon auch zu reden mit dem zukunftigen konige das nit zu bestetigen, sunder mit ernste daran zu sin das wieder zu bringen zu dem heiligen riche. [5] Item von des heimlichen gerichts wegen zu Westvalen, daz das geordent und gesaczt werde, das daz nit also unredlich gehalten werde. [6] Item von den hoffgerichten und lantgerichten wegen etc. Item von der unredlichen kriege und fientschaft wegen. 7 Item von der munze wegen. [8 [9] Item " von der Beheim wegen, daz die zu einickeit der heiligen Cristenheit durch den konig bracht werden. [10] Iteme umb einen canzler dem zukunftigen konige zu gedenken etc. 25 30 11438 29. Gutachten nichtgen. [kurfürstlicher Räte] über die Vorschläge Pfgr. Ottos. z. zw. März 12 u. 17 Frankfurt 2.] März 12 u. 177 [1438 35 Aus Dresden H. St.A. Loc. 10669 Geh.-A. Kaiser Alberti II Wahl betr. 1438 fol. 5a-6b cop. chart. coaevа. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 84-87 Anhang nr. 7 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 42 und bei Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 Anm. 4. 40 a) in Vorlage folgt ansgestrichen sich; die zweite Hand beginnt wohl mil daz sich unser, von herren an dann auch andere schwärzere Tinle. b) felll in Forlage. c) in Vorlage sind die Worte vom heiligen riche er[worben] mit hellerer Tinte übergeschrieben wohl durch die Hand, die den letsten arl. geschrieben hat, stall des durchstrichenen die stette ersworben] han, wobei uur worben stehen geblieben ist. d) in Vorlage tritt anscheinend eine andere Hand ein, ob eine dritte oder wieder die erste, ist kaum au entscheiden; es bleibt die dunklere Tinte. e) dieser 45 letzte art. ist in Vorlage wieder mit hellerer Tinte und von flüchtigerer Hand, vielleicht der ersten, geschrieben. D. h. seine eigenen und des unmündigen Kur- fürsten von der Pfalz Räte. Das Datum ergibt sich daraus, daßt in art. 1 die Konzilsgesandtschaft erwähnt wird, die erst am 12. März in Frankfurt eingetroffen ist (vgl. nrr. 71 u. 132 art. 3), und daraus, daß nach art. 1 die kurfürstliche Neutralitätserklärung vom 17. März offenbar noch nicht vollzogen ist. 50
Strana 75
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 75 11438 zw. März 12 u. 171 Es ist geratslaget 1 uf die artickel 2, so uberegebin sind sich daruf zu bedenken, in der masse, als hirnach geschriben stet. [1] Zum ersten uf den artickel antreffende unsern heiligen vater den babist und das heilige concilium zu Basel etc.: ist a eine meinunge, wann und sobalde die kure geschit und ein Romischer konig hie erwelt wirt, das danne unsir herren die kurfursten, die itzund hie sind, schicken nach des babists und auch nach des conciliums botschaft und mit einer botschaft nach der andern rede uf den sin, das solliche zweitracht, die zwuschen unserm heiligen vater dem babist und dem heiligen concilio sie, unsern herren den kurfursten vast swere und getruwelich leit sie, mit sollichen und vil andern zimlichen to worten, die darzu notdurftig sind und sich geboren. wanne b nu solliche große swere sachen mit botschaft widder und fur nicht geendit werden mag, so ist unser herren der kurfursten begerunge und bitten darumbe flissiglichin: ist is, ab beider partien botschaft macht habin einen tag stat und eine zit des tages uszunemen, das unser heiliger vater der babist und das heilige concilium zu Basel ire volmechtige botschaft wol underwiset 15 von irer zwitracht zu einem solichen tage zuschicken, so wollen unser herren die kur- fursten ire trefliche botschaft auch zu sollichen tagen schicken und mit ganzem ernste zwuschen in lassen suchen und werbin mit allen den sachen und wegin, die darzu ge- dienen und nûtzlich gesien mogen, solliche zwitracht und unwillen gutlichen hinzulegin mit sollichen und andern guten worten, die daran fuglich und ebin sin mogen. wer' es e 20 aber, das unsers heiligen vaters des babists und des heiligen conciliums botschaft, die itzund hie ist, nicht macht hetten, solichs, als vor geschriben stet, ufzunemen, das danne dieselbin unsers heiligen vaters des babists und auch des heiligen conciliums botschefter sollich sachen an dieselben, von den sie danne ußgesant sin, brengin, doch also, das itzund mit denselbin vorberurten sendeboten gerett und beslossen werde der tag zit und 25 stat, wanne, uf welche zit und wohin man zusamne komen solle, in massen vor geschriben stet. wer’ es € aber, das die obgerurten sendboten, die itzund hie sind, sollichs nicht uf- nemen ader werbin wolden, uf was meinunge ader wie sie das vornemen etc., so sollen doch unser herren die kurfursten darumbe nicht lassen, sunder ire erbare treflich bot- schaft zu beiden partien schicken ernstlich zu werbin und daran zu sien, das sollichs 30 zu gutlichen und fruntlichen tagen komme, in massen vor geschriben stet, dase das fur allen dingen gein denselbin partien wol versorget werden, das alle sachen gutlichen zwuschen in bliben anstehn und keine partie der andern in irem furnemen procedire und iren sachen nachgehn, in massen sie die angefangen han etc., wie man das alles nach dem besten versorgen kan und mag. [2] Wanne denne sollicher tag furgang hat, so werdin unser herren die kurfursten von den iren, die sie zu sollichem tage gesant han, wol underwiset, welch partie gelimpf ader unglimpf in den sachen habe, redlich ader unredlich fur sich neme: darnach mogen sich unser herren die kurfursten wissen zu richten. [3] Item uf den dritten artickel antreffend ungebornlich friheit etc., daruf ist gerat- 40 slaget, das ein groß notdurft sie den gemeinen Duczschen landen und besundern allen fursten geistlich und werntlich und allen andern undertanen des heiligen riechs, das unser herren die kurfursten gemeinlichen mit dem zukunftigen konige davon reden und ernstlich daran sien wislich zu bedenken, was moglich und redlich ‘ zu bestetigen sie ader nicht, das das geschee mit rate siner kurfursten ader irer rete, der iglicher einen zum 45 minsten bie unserm herren dem konige steticlich habin sal, und was also nach rate der a) in Vorlage Alinea. h) desgleichen. c) desgleichen. d) desgleichen. e) desgleichen. f) Vorlage redich. 35 Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römi- schen Könige S. 42 und S. 84 nr. 7 bezeichnet das Stück irrtümlich als „Beschlüsse". 2 nr. 28. 10*
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 75 11438 zw. März 12 u. 171 Es ist geratslaget 1 uf die artickel 2, so uberegebin sind sich daruf zu bedenken, in der masse, als hirnach geschriben stet. [1] Zum ersten uf den artickel antreffende unsern heiligen vater den babist und das heilige concilium zu Basel etc.: ist a eine meinunge, wann und sobalde die kure geschit und ein Romischer konig hie erwelt wirt, das danne unsir herren die kurfursten, die itzund hie sind, schicken nach des babists und auch nach des conciliums botschaft und mit einer botschaft nach der andern rede uf den sin, das solliche zweitracht, die zwuschen unserm heiligen vater dem babist und dem heiligen concilio sie, unsern herren den kurfursten vast swere und getruwelich leit sie, mit sollichen und vil andern zimlichen to worten, die darzu notdurftig sind und sich geboren. wanne b nu solliche große swere sachen mit botschaft widder und fur nicht geendit werden mag, so ist unser herren der kurfursten begerunge und bitten darumbe flissiglichin: ist is, ab beider partien botschaft macht habin einen tag stat und eine zit des tages uszunemen, das unser heiliger vater der babist und das heilige concilium zu Basel ire volmechtige botschaft wol underwiset 15 von irer zwitracht zu einem solichen tage zuschicken, so wollen unser herren die kur- fursten ire trefliche botschaft auch zu sollichen tagen schicken und mit ganzem ernste zwuschen in lassen suchen und werbin mit allen den sachen und wegin, die darzu ge- dienen und nûtzlich gesien mogen, solliche zwitracht und unwillen gutlichen hinzulegin mit sollichen und andern guten worten, die daran fuglich und ebin sin mogen. wer' es e 20 aber, das unsers heiligen vaters des babists und des heiligen conciliums botschaft, die itzund hie ist, nicht macht hetten, solichs, als vor geschriben stet, ufzunemen, das danne dieselbin unsers heiligen vaters des babists und auch des heiligen conciliums botschefter sollich sachen an dieselben, von den sie danne ußgesant sin, brengin, doch also, das itzund mit denselbin vorberurten sendeboten gerett und beslossen werde der tag zit und 25 stat, wanne, uf welche zit und wohin man zusamne komen solle, in massen vor geschriben stet. wer’ es € aber, das die obgerurten sendboten, die itzund hie sind, sollichs nicht uf- nemen ader werbin wolden, uf was meinunge ader wie sie das vornemen etc., so sollen doch unser herren die kurfursten darumbe nicht lassen, sunder ire erbare treflich bot- schaft zu beiden partien schicken ernstlich zu werbin und daran zu sien, das sollichs 30 zu gutlichen und fruntlichen tagen komme, in massen vor geschriben stet, dase das fur allen dingen gein denselbin partien wol versorget werden, das alle sachen gutlichen zwuschen in bliben anstehn und keine partie der andern in irem furnemen procedire und iren sachen nachgehn, in massen sie die angefangen han etc., wie man das alles nach dem besten versorgen kan und mag. [2] Wanne denne sollicher tag furgang hat, so werdin unser herren die kurfursten von den iren, die sie zu sollichem tage gesant han, wol underwiset, welch partie gelimpf ader unglimpf in den sachen habe, redlich ader unredlich fur sich neme: darnach mogen sich unser herren die kurfursten wissen zu richten. [3] Item uf den dritten artickel antreffend ungebornlich friheit etc., daruf ist gerat- 40 slaget, das ein groß notdurft sie den gemeinen Duczschen landen und besundern allen fursten geistlich und werntlich und allen andern undertanen des heiligen riechs, das unser herren die kurfursten gemeinlichen mit dem zukunftigen konige davon reden und ernstlich daran sien wislich zu bedenken, was moglich und redlich ‘ zu bestetigen sie ader nicht, das das geschee mit rate siner kurfursten ader irer rete, der iglicher einen zum 45 minsten bie unserm herren dem konige steticlich habin sal, und was also nach rate der a) in Vorlage Alinea. h) desgleichen. c) desgleichen. d) desgleichen. e) desgleichen. f) Vorlage redich. 35 Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römi- schen Könige S. 42 und S. 84 nr. 7 bezeichnet das Stück irrtümlich als „Beschlüsse". 2 nr. 28. 10*
Strana 76
76 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 kurfursten sich erfünde, das da unredlich unziemlich und schedlich were, das das nicht zw. Mirs 12 bestetigt, sundern abegetan und widerruffen wurde. 1. 171 [4] Item uf den vierden artickel antreffende die Welschen und Ytalier lande etc., ist geratslaget: wo sollich verschribung und gift, wie die in denselbin landen geschen, zugangen sin mag, nicht widerstanden und abegetan wurden, das were dem heiligen rieche ein groß und unvorwintlich schade. darumbe so ist vor allen dingen noit, das unser herren die kurfursten mit dem zukunftigen konige ernstlich davon reden und mit im daran sin, das sollichs widerruffen abegetan und alle die wege dawidder furgenomen werdin, die darzu gedienen und nutzlich sin mogen, das sollichs bie dem heiligen riche blibe. [5] Item uf den funften artickel von des heimlichen gerichts wegin zu Westvaln 10 etc. ist geratslaget, das der zukunftige konig bistelle mit unserm herren von Collen also mit dem herzogen zu Bestvaln und allen den andern, die darzu toglich sin und darzu gehornde, das die gesaczt bestalt und gehalden werden der zu gebruchen uf ire erste und beginlich herkomen und daruf und darumbe sie zuerst erdacht und bestetigt wurden sin, und das nimand darzu geheischen ader geladen werdin solle danne umb sachen, die 15 davor gehoren, und was anders damit vorgenomen were ader wurde, das sal unser herre der zukunftige konig widerruffen und abetun, und diß sal alles versorget werdin, wie das alles zum besten craft und macht hat. [6-8] Item uf den sechsten artickel antreffende die hofegericht lantgericht und ander gerichte, auch von den unredlichen kriege und fiantschaft und auch von der munze 20 wegin, ist geratslaget, das der zukunftige konig und die kurfursten ire trefliche rete zu einem tage gein Francfurt schicken sollen von der vorgerurter drier artickel und auch anders wegin, das sich darinne triefft, und fur sich nemen sollich begriff und ratslege, so furmals 1 hie zu Francfurt und zu Eger 2 davon begriffen wurden sind, und als das, was dem heiligen rieche und gemeinen landen darinne nutzlich und redlich ist, besorgen 25. bistellen und setzin zum besten; mochte es aber gesin, so were besser, das das itzund hie zu Francfurd geschege, diewile die kurfursten bi enander sin. [9] Item von des unglauben und zwitracht wegin zu Beheim ist geratslaget, das der zukunftige konig daran sin und bestellin sal nach allem sinem vermogen, das sollich unglaube und zwitracht in dem lande zu Beheim hingelegit werde und der Cristen� so gloube blibe. [10] Item ist a geratslaget, das die canzelie eins Romischen zukunftigen koniges mit einem erbarn wiesen gelarten geborn Duczschen prelaten bistalt werde, der dem rieche nütz getrůw und holt sie etc. 5 11438 30. Gutachten3 [nichtgen. kurfürstlicher Räte über die Vorschläge Pfgr. Ottos J. 35 vor [Bruchstück.] [1438 vor März 17 Frankfurt 4.] März 17] a) in Vorlage est. Im Dezember 1434; vgl. RTA. 11, 491ff. Im Juli 1437; vgl. RTA. 12, 143-153. a Als Gutachten (oder Ratschlag) dürfte unser Stück, das uns nur im Zusammenhang mit den Akten des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438 überliefert ist, zu bezeichnen sein wegen der Worte avisatum fuit in dem Abschied des Nürnberger Tages, vgl. Quellenbeschreibung zu unserer nr. unter D. Daß es Bruchstück ist, folgt aus dem Texte selbst (vgl. S. 77 Z. 19 vor- genanten frunde, S. 77 Z. 20 vorgenante zwitracht): es sind in dem vollständigen Text Abschnitte vor- ausgegangen, die die Behandlung des Kirchen- streites durch die Kurfürsten betrafen. Wir möch- ten aber weiter annehmen, daß der vollständige Text sich nicht nur auf den Kirchenstreit, sondern 40 ganz wie nr. 29 auf die gesamten Vorschläge Pfalz- graf Ottos bezogen hat: denn alle Anträge aus der Versammlung, die nur der Kirchenfrage allein galten, sind stets in lateinischer Sprache (s. nrr. 132; 134; 138; 139), dagegen die Anträge, die 45 weltliche und geistliche Dinge gemeinsam behan- deln, in deutscher Sprache verfaßt (s. nrr. 28 u. 29). * Am 17. März waren die Beratungen über die Kirchenfrage in der Hauptsache zum Abschluß gekommen, daher unsere Datierung. 50
76 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 kurfursten sich erfünde, das da unredlich unziemlich und schedlich were, das das nicht zw. Mirs 12 bestetigt, sundern abegetan und widerruffen wurde. 1. 171 [4] Item uf den vierden artickel antreffende die Welschen und Ytalier lande etc., ist geratslaget: wo sollich verschribung und gift, wie die in denselbin landen geschen, zugangen sin mag, nicht widerstanden und abegetan wurden, das were dem heiligen rieche ein groß und unvorwintlich schade. darumbe so ist vor allen dingen noit, das unser herren die kurfursten mit dem zukunftigen konige ernstlich davon reden und mit im daran sin, das sollichs widerruffen abegetan und alle die wege dawidder furgenomen werdin, die darzu gedienen und nutzlich sin mogen, das sollichs bie dem heiligen riche blibe. [5] Item uf den funften artickel von des heimlichen gerichts wegin zu Westvaln 10 etc. ist geratslaget, das der zukunftige konig bistelle mit unserm herren von Collen also mit dem herzogen zu Bestvaln und allen den andern, die darzu toglich sin und darzu gehornde, das die gesaczt bestalt und gehalden werden der zu gebruchen uf ire erste und beginlich herkomen und daruf und darumbe sie zuerst erdacht und bestetigt wurden sin, und das nimand darzu geheischen ader geladen werdin solle danne umb sachen, die 15 davor gehoren, und was anders damit vorgenomen were ader wurde, das sal unser herre der zukunftige konig widerruffen und abetun, und diß sal alles versorget werdin, wie das alles zum besten craft und macht hat. [6-8] Item uf den sechsten artickel antreffende die hofegericht lantgericht und ander gerichte, auch von den unredlichen kriege und fiantschaft und auch von der munze 20 wegin, ist geratslaget, das der zukunftige konig und die kurfursten ire trefliche rete zu einem tage gein Francfurt schicken sollen von der vorgerurter drier artickel und auch anders wegin, das sich darinne triefft, und fur sich nemen sollich begriff und ratslege, so furmals 1 hie zu Francfurt und zu Eger 2 davon begriffen wurden sind, und als das, was dem heiligen rieche und gemeinen landen darinne nutzlich und redlich ist, besorgen 25. bistellen und setzin zum besten; mochte es aber gesin, so were besser, das das itzund hie zu Francfurd geschege, diewile die kurfursten bi enander sin. [9] Item von des unglauben und zwitracht wegin zu Beheim ist geratslaget, das der zukunftige konig daran sin und bestellin sal nach allem sinem vermogen, das sollich unglaube und zwitracht in dem lande zu Beheim hingelegit werde und der Cristen� so gloube blibe. [10] Item ist a geratslaget, das die canzelie eins Romischen zukunftigen koniges mit einem erbarn wiesen gelarten geborn Duczschen prelaten bistalt werde, der dem rieche nütz getrůw und holt sie etc. 5 11438 30. Gutachten3 [nichtgen. kurfürstlicher Räte über die Vorschläge Pfgr. Ottos J. 35 vor [Bruchstück.] [1438 vor März 17 Frankfurt 4.] März 17] a) in Vorlage est. Im Dezember 1434; vgl. RTA. 11, 491ff. Im Juli 1437; vgl. RTA. 12, 143-153. a Als Gutachten (oder Ratschlag) dürfte unser Stück, das uns nur im Zusammenhang mit den Akten des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438 überliefert ist, zu bezeichnen sein wegen der Worte avisatum fuit in dem Abschied des Nürnberger Tages, vgl. Quellenbeschreibung zu unserer nr. unter D. Daß es Bruchstück ist, folgt aus dem Texte selbst (vgl. S. 77 Z. 19 vor- genanten frunde, S. 77 Z. 20 vorgenante zwitracht): es sind in dem vollständigen Text Abschnitte vor- ausgegangen, die die Behandlung des Kirchen- streites durch die Kurfürsten betrafen. Wir möch- ten aber weiter annehmen, daß der vollständige Text sich nicht nur auf den Kirchenstreit, sondern 40 ganz wie nr. 29 auf die gesamten Vorschläge Pfalz- graf Ottos bezogen hat: denn alle Anträge aus der Versammlung, die nur der Kirchenfrage allein galten, sind stets in lateinischer Sprache (s. nrr. 132; 134; 138; 139), dagegen die Anträge, die 45 weltliche und geistliche Dinge gemeinsam behan- deln, in deutscher Sprache verfaßt (s. nrr. 28 u. 29). * Am 17. März waren die Beratungen über die Kirchenfrage in der Hauptsache zum Abschluß gekommen, daher unsere Datierung. 50
Strana 77
B. Die Wahl K. Albrechts b) Wahlakten nr. 28-53. 77 10 N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 26b (blau) 11438 vor cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im März 17] Schreiben vom 19. November 1438. Uber dem Stück die Notiz Diser nachgeschriben puncten hand sich die kurfúrsten uf dem tage zû Franckfurt under andern puncten den babst und das consilium antreffent och verainet, als ir bottschaft 1 mit unsers herren des kúnigs bottschaft ratschlageten gen Ferrer und och gen Basel zû schiken. U coll. Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5 d nr. 49b cop. chart. coaeva, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. Uberschrift wie in N. S coll. Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 179 nr. 40 a cop. chart. coaeva mit Verschickungs- schnitten. Uberschrift wie in N. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberger Ges.-A. Religionssachen A fol. 101 a cop. chart. coaeva, inseriert in den Abschied des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438. Unser Stück wird in dem Abschied eingeleitet mit den Worten Primo quia eo tempore, quo principes electores regie eleccioni de proximo vacarant, avisatum fuit inter alia, ut sequitur. 15 Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 209 nach unserer Vorlage D, als Einschluß in den Abschied des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438. Item ob die vorgenanten a frúnde prûfeten und funden, das si nicht gûtlich die 20 vorgenanteb zwitracht€ nidergelegen môchten, so sullen sie aigentlich merken, was ieg- liche parthie redlichs und unredlichs fúr sich nimpt und súllent alsbalde, als si immer kúnnent, allen unsern herren und den provincien bottschaft tûn und ainen tag alher gen Franckfurt oder d Mêncz benennen, aldare unser herren ieglicher sine erbern f wisen gelerten treffenlichen frunde s schicken sol, die sachen, wie die verhandelth sint mit 25 baiden i parthien, mêrclich zû verstan, und súllent dann dieselben gelerten nach allen iren besten sinnen sunder ainiche parthie uf ire aide vernemmen k, was si bedunket nach gelegenhait, das 1 unser herren billich dabim bliben súllent, und des ainen zedel und geschrift machen ieglicher an sinen herren zû bringen und och da ains tag zün úber- kommen, da€ die herren selbs hin? kommen oder ir volmèchtige bottschaft hin tûnt, 3o die sachen in dem besten zû beschliessent. und alles also", das unser herren vorgenant iemers aintrâchtig und als Cristanlich fursten bliben sôllent s. 31. Entwurf eines Reichslandfriedens, den der zukünftige König mit Willen der Kur- I1438 vor März 18] [1438 vor März 18 Frankfurt 2.] fürsten anordnen soll. Aus Dresden H. St. A. Loc. 10669 Kaiser Alberti II Wahl betr. fol. 1a�2b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 92-96 Anhang nr. 10 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 46 Anm. 5 u. 7 und S. 66 Anm. 2. Zu gedenken an den zukunftigen konig zu brengen, das er einen frieden gebite zu halden und dem nachzugehin und zu thun mit willen und verhenkniß der kurfursten, 40 als hernach geschriben stet. [1] Zum ersten sal der acker- und wingartman ußen sine husse mit siner habe, die man zu den eckern und wingarten, die zu arbeiten, bedarf und uf den eckern und wingarten und wider heim zu huße und als man die frucht sniden und den win leßen und das allis infuren sal, sicher sin 3. 35 45 a) S add. unser. b) om. D. c) D add zwuschen unserm heiligen vater dem babist und dem heiligen concilio zu Basel. d) D add. gein. e) D darzu. f) om. D. g) in S folgt durchstrichen und unterpunktiert und rete. h) D furgehandelt. i) D baider. k) Uverainen; S verramen; D furramen. I) D dabei. m) om. D. n) om. D. o) D darzu. p) om. D. q) D auf die maße statt also. r) D om. vorgenant iemers. s) om. D. 1 D. h. als sie ratschlagten, ihre Botschaft mit 50 der des Königs zu schicken. 2 Die Datierung ergibt sich aus der Uberschrift. Vgl. nr. 102 art. 1. 3
B. Die Wahl K. Albrechts b) Wahlakten nr. 28-53. 77 10 N aus Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 26b (blau) 11438 vor cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Ubersandt von Ulm an Nördlingen im März 17] Schreiben vom 19. November 1438. Uber dem Stück die Notiz Diser nachgeschriben puncten hand sich die kurfúrsten uf dem tage zû Franckfurt under andern puncten den babst und das consilium antreffent och verainet, als ir bottschaft 1 mit unsers herren des kúnigs bottschaft ratschlageten gen Ferrer und och gen Basel zû schiken. U coll. Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5 d nr. 49b cop. chart. coaeva, aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. Uberschrift wie in N. S coll. Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 179 nr. 40 a cop. chart. coaeva mit Verschickungs- schnitten. Uberschrift wie in N. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberger Ges.-A. Religionssachen A fol. 101 a cop. chart. coaeva, inseriert in den Abschied des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438. Unser Stück wird in dem Abschied eingeleitet mit den Worten Primo quia eo tempore, quo principes electores regie eleccioni de proximo vacarant, avisatum fuit inter alia, ut sequitur. 15 Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 209 nach unserer Vorlage D, als Einschluß in den Abschied des Nürnberger Reichstages vom Oktober 1438. Item ob die vorgenanten a frúnde prûfeten und funden, das si nicht gûtlich die 20 vorgenanteb zwitracht€ nidergelegen môchten, so sullen sie aigentlich merken, was ieg- liche parthie redlichs und unredlichs fúr sich nimpt und súllent alsbalde, als si immer kúnnent, allen unsern herren und den provincien bottschaft tûn und ainen tag alher gen Franckfurt oder d Mêncz benennen, aldare unser herren ieglicher sine erbern f wisen gelerten treffenlichen frunde s schicken sol, die sachen, wie die verhandelth sint mit 25 baiden i parthien, mêrclich zû verstan, und súllent dann dieselben gelerten nach allen iren besten sinnen sunder ainiche parthie uf ire aide vernemmen k, was si bedunket nach gelegenhait, das 1 unser herren billich dabim bliben súllent, und des ainen zedel und geschrift machen ieglicher an sinen herren zû bringen und och da ains tag zün úber- kommen, da€ die herren selbs hin? kommen oder ir volmèchtige bottschaft hin tûnt, 3o die sachen in dem besten zû beschliessent. und alles also", das unser herren vorgenant iemers aintrâchtig und als Cristanlich fursten bliben sôllent s. 31. Entwurf eines Reichslandfriedens, den der zukünftige König mit Willen der Kur- I1438 vor März 18] [1438 vor März 18 Frankfurt 2.] fürsten anordnen soll. Aus Dresden H. St. A. Loc. 10669 Kaiser Alberti II Wahl betr. fol. 1a�2b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 92-96 Anhang nr. 10 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 46 Anm. 5 u. 7 und S. 66 Anm. 2. Zu gedenken an den zukunftigen konig zu brengen, das er einen frieden gebite zu halden und dem nachzugehin und zu thun mit willen und verhenkniß der kurfursten, 40 als hernach geschriben stet. [1] Zum ersten sal der acker- und wingartman ußen sine husse mit siner habe, die man zu den eckern und wingarten, die zu arbeiten, bedarf und uf den eckern und wingarten und wider heim zu huße und als man die frucht sniden und den win leßen und das allis infuren sal, sicher sin 3. 35 45 a) S add. unser. b) om. D. c) D add zwuschen unserm heiligen vater dem babist und dem heiligen concilio zu Basel. d) D add. gein. e) D darzu. f) om. D. g) in S folgt durchstrichen und unterpunktiert und rete. h) D furgehandelt. i) D baider. k) Uverainen; S verramen; D furramen. I) D dabei. m) om. D. n) om. D. o) D darzu. p) om. D. q) D auf die maße statt also. r) D om. vorgenant iemers. s) om. D. 1 D. h. als sie ratschlagten, ihre Botschaft mit 50 der des Königs zu schicken. 2 Die Datierung ergibt sich aus der Uberschrift. Vgl. nr. 102 art. 1. 3
Strana 78
78 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 [2] Item es sollen auch alle kouflute mit irem libe gute und habe, alle pilgerem, vor Märs 18/ sie sind geistlich ader werntlich, uf aller kurfursten ander fursten graven herren und ritterschaft straßen, es sie zu wasser ader zu lande, sicher sin und nicht beschediget werdin, ußgescheiden missetetige lute und die nicht geleite haben sollen: die mag man angriffen und sal man sie dann an des herren gerichte furen, uf deß straßen sie dann 5 begriffen sind. [3] Item so sal nimand bornen ader brantschetzen ader fúer schisen ader fúer legen weder tagis ader nachtis, es sie in fiantschaft ader an fiantschaft 1. [4 Item sollen alle geistlich lute kindelbetter und ouch die in swerer krangheit sin sicher sein und nit beschediget werdin 2. [5] Item wer’ es, das imand dem andern schaden an libe ader an gute tete und im das in sin huß, da er sin gewonlich wonung hat, nit drei tage und drei nacht ganz zuvor mit sinem offin versigelten briefe verkundiget hette ader der vorgerurten stucke eins ader mehir uberfure und darwider tete ader daran hulfe, das dawider getan wurde, der ader die sollen widder ere und recht getan han und ouch der ader dieselbin keinerlei 15 trostunge fride ader geleit habin an keinen steten ader enden, sunder es sal und mag meninclich zu dem ader denselbin macht habin sie an libe und gut anzugrifen und daran nicht gefrevelt habin glicherwise und in allir masse, als ab sie mit des riechs hofegericht geheischen und mit rechtem orteil verechtet und in die acht getan weren; und darzu sal derselben lip und gut nimand verantwerten nach beschirmen in dheinen weg. und 20 in welchin gerichten sie begriffen werdin, so sal man sie an allen intrag behalten und uber sie richten, als vor geschriben stet 3. [6] Item sollen kirchen kirchhofe und widenhofe auch sicher sin und sal daruß nit genomen werdin nach auch keine were daruß geschen 4. 7 Item wer auch den ader dieselbin mit willen wissen ader geverden hußete ader 25 hilte, der ader dieselben, die in sollich behusunge ader entheltniß teten, sollen auch in die vorgeschriben pene verfallen sin 5. [8] Item es sal auch kein reisig knecht sin, der sin eigen pferd habe, er enhabe dann einen hern ader junghern, des gebrotter und gedingter knecht er sie. und ab der knecht ichts tete wider die vorgeschrebin stucke, der sal auch in die vorgeschriben pene 3o verfallen sin; und mocht den sin herre ader jungherre ankomen, so sal er in behalten und recht uber in gehin lassen, als vor geschriben stet. und was sust reisiger knecht weren, die eigen pferd und nicht hern ader junghern hetten, als vor geschriben stet, die sollen nirgent friede trostunge nach gleit habin an alle geverde 6. [9] Item es sollen auch alle gemeiner, die teil ader gemein an slossen han, besorgen 35 und bestellin nach irem vermogen, das nimand, wer der sie, in irem slosse enthalten werde ader darin komen ader verliben lasse, der ader die die vorgeschriben stucke eins ader mehir uberfaren und getan hetten. und welchir gemeiner nicht recht erfurdert, als an dissem begriff geschriben stet, und ouch das recht nit also nemen und thun wolt ader imand, der wider der vorgeschriben stuck eins ader mehir getan hett ader nit recht 40 nemen ader thun wolt, als an dissen begrif geschriben stet, enthilt: der ader die ge- meiner, die das teten, sallen auch in die pene verfallen sin, als vor geschriben stet. 10] Item wer’ es sach, das imand, in was stats ader wesens der were, an einen andern zu sprechen hett: trift es lehn an, so sal man daß ußtragen fur dem lehnhern und sinen mannen, also lehns recht ist ; treffe es aber eigen ader erbe an, also wingarten 45 ecker wesen hußer garten ader zinse ader gult, die uf den gutern stunden, so sal man 10 Gleichlautend mit nr. 102 art. 2. Gleichlautend mit nr. 102 art. 3. Vgl. nr. 102 artt. 5 und 7. * 5 Gleichlautend mit nr. 102 art. 4. Vgl. nr. 102 art. 7. Vgl. nr. 102 art. 6.
78 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 [2] Item es sollen auch alle kouflute mit irem libe gute und habe, alle pilgerem, vor Märs 18/ sie sind geistlich ader werntlich, uf aller kurfursten ander fursten graven herren und ritterschaft straßen, es sie zu wasser ader zu lande, sicher sin und nicht beschediget werdin, ußgescheiden missetetige lute und die nicht geleite haben sollen: die mag man angriffen und sal man sie dann an des herren gerichte furen, uf deß straßen sie dann 5 begriffen sind. [3] Item so sal nimand bornen ader brantschetzen ader fúer schisen ader fúer legen weder tagis ader nachtis, es sie in fiantschaft ader an fiantschaft 1. [4 Item sollen alle geistlich lute kindelbetter und ouch die in swerer krangheit sin sicher sein und nit beschediget werdin 2. [5] Item wer’ es, das imand dem andern schaden an libe ader an gute tete und im das in sin huß, da er sin gewonlich wonung hat, nit drei tage und drei nacht ganz zuvor mit sinem offin versigelten briefe verkundiget hette ader der vorgerurten stucke eins ader mehir uberfure und darwider tete ader daran hulfe, das dawider getan wurde, der ader die sollen widder ere und recht getan han und ouch der ader dieselbin keinerlei 15 trostunge fride ader geleit habin an keinen steten ader enden, sunder es sal und mag meninclich zu dem ader denselbin macht habin sie an libe und gut anzugrifen und daran nicht gefrevelt habin glicherwise und in allir masse, als ab sie mit des riechs hofegericht geheischen und mit rechtem orteil verechtet und in die acht getan weren; und darzu sal derselben lip und gut nimand verantwerten nach beschirmen in dheinen weg. und 20 in welchin gerichten sie begriffen werdin, so sal man sie an allen intrag behalten und uber sie richten, als vor geschriben stet 3. [6] Item sollen kirchen kirchhofe und widenhofe auch sicher sin und sal daruß nit genomen werdin nach auch keine were daruß geschen 4. 7 Item wer auch den ader dieselbin mit willen wissen ader geverden hußete ader 25 hilte, der ader dieselben, die in sollich behusunge ader entheltniß teten, sollen auch in die vorgeschriben pene verfallen sin 5. [8] Item es sal auch kein reisig knecht sin, der sin eigen pferd habe, er enhabe dann einen hern ader junghern, des gebrotter und gedingter knecht er sie. und ab der knecht ichts tete wider die vorgeschrebin stucke, der sal auch in die vorgeschriben pene 3o verfallen sin; und mocht den sin herre ader jungherre ankomen, so sal er in behalten und recht uber in gehin lassen, als vor geschriben stet. und was sust reisiger knecht weren, die eigen pferd und nicht hern ader junghern hetten, als vor geschriben stet, die sollen nirgent friede trostunge nach gleit habin an alle geverde 6. [9] Item es sollen auch alle gemeiner, die teil ader gemein an slossen han, besorgen 35 und bestellin nach irem vermogen, das nimand, wer der sie, in irem slosse enthalten werde ader darin komen ader verliben lasse, der ader die die vorgeschriben stucke eins ader mehir uberfaren und getan hetten. und welchir gemeiner nicht recht erfurdert, als an dissem begriff geschriben stet, und ouch das recht nit also nemen und thun wolt ader imand, der wider der vorgeschriben stuck eins ader mehir getan hett ader nit recht 40 nemen ader thun wolt, als an dissen begrif geschriben stet, enthilt: der ader die ge- meiner, die das teten, sallen auch in die pene verfallen sin, als vor geschriben stet. 10] Item wer’ es sach, das imand, in was stats ader wesens der were, an einen andern zu sprechen hett: trift es lehn an, so sal man daß ußtragen fur dem lehnhern und sinen mannen, also lehns recht ist ; treffe es aber eigen ader erbe an, also wingarten 45 ecker wesen hußer garten ader zinse ader gult, die uf den gutern stunden, so sal man 10 Gleichlautend mit nr. 102 art. 2. Gleichlautend mit nr. 102 art. 3. Vgl. nr. 102 artt. 5 und 7. * 5 Gleichlautend mit nr. 102 art. 4. Vgl. nr. 102 art. 7. Vgl. nr. 102 art. 6.
Strana 79
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 79 das ußtragen und sich lassen genugen an den gerichten, do das eigen gelegin ist, als 11438 vor der gericht recht und gewonheit ist, ane geverde. März 187 [11] Item sal auch der lehn- und gerichtsherre den clegern rechts unverzoglich und ungeverlich widerfaren lasen, als vor geschriben stet. [12] Item das a man geistlich sache, die von beschriben rechten an geistlich gericht gehoren solden, an geistlichen gerichte ußtragen. [13] Item diewile in der gulden bullen 1 der friheit den kurfursten gegeben ist, das der kurfursten graven herren rittere knechte manne dinstlute burger ader gebuwer nach kein andere person ußwendig irer b stift und furstenthum ° nit geladen gezogen ader i0 geheischen sollen werdin, so sollen graven herren rittere knechte vor dem fursten und sinen rethen ungeverlich, des mannen rat ader in des furstenthum sie gesessin sind, zu recht sten und des rechten gehorsam sin dem cleger umb sachen, die in redlicher wissent- licher forderunge herkomen sind ader hernach enstunden, doch mit sollichem underscheid, was sachen einis graven ader herren ere lib graveschaft ader herschaft antreff, die sollen 15 fur den fursten, des mannen rat ader hindersesse die sind, und desselbin graven ader herren genossen mit recht ußgetragen werden; desglichen was sachen eins ritters ader knechts ere lip ader sloß antreffen, die sollen tag fur den fursten, des mannen rat ader hindersessen die sind, ader siner reten iren genossen mit recht ußgetragen werdin. doch was lehn antriffet, das sal usgetragen werden, als von den lehn vor geschriben stet. 14 Item ab imand, wer der were, an einen kurfursten ader fursten ansprach ge- wunne, das nit des fursten lip ader furstenthum antreffe, so sal der cleger dem fursten, zu dem er ansprach ader furderung hat, siner rete nuwne benennen, die das nit verlobet han, und uß den nuwenen sal der furste funf nemen, welche er wil, und fur den funfen dem cleger recht widerfarn lassen, und auch dieselbin sin rethe vermogen, das sie in und den 25 clegern mit recht entscheiden in einer meglichen zit nach gelegenheit der sache ; und sollen ouch die cleger zu dem tage uf dem tage zu sin und wider von dem tage an ir gewar- sam fur dem fursten, dem si zusprechen, und den sinen gleit haben ungeverlich. [15] Item was auch sachen totslege brant ader name antreffen, die in offen fehden biß uf disen hutigen tag geschen weren, ab die wol in ansprach ader forderunge her- so komen weren, die sollen doch hirin nit begriffen sin und sal nimand von diser ver- schribung wegin verbundin sin darumb zu rechte zu stehn. [16] Item wer' es auch, dass imand an einen einichen burger ader mehir zu sprechin het, da sal der cleger zu recht kommen vor den rat ader das gericht, da der burger dann gesessen ist. [17] Item desglichen het einicher burger ader mehir an einen ader mehir uf dem land gesessin icht zu sprechen, so sal der burger zu recht kommen und heruß folgen auch vor den rat ader gericht, dar der ader dieselbin dann gesessin sind. 18] Item was verbrifter redlicher und wissentlicher schult ist, da sal einer dem andern davon halten thun und nachgehn, als dieselbin brife dann ußwisen, doch das 40 solichen vorgeschriben artickel und stugken nachgegangen und gehalten werdin, daruber und darumb dann die pene gemacht und ufgesatzt ist. [19] Item wer’ es auch, dass imand daruber mit gewalt ader frevel imand in den landen beschedigte, womit ader in welchen weg das were, das sal allermeniclich und iderman, die darumb und dabi gesessen sind, das helfen weren beschuten und darzu 45 thun zu frischer getat, also wer’ es im gescheen ader gunge es in selbir an, und sollen auch alle fursten graven herren ritter und knechte und stett mit den iren bestellen, das dem also getan und nachgegangen werd, so dick sich das geboret, an alle geverde. 5 20 35 a) zu em. sal? b) Forl. (und ebenso Altmann) wer. c) Vorl. (und ebenso Altmann) fursten thun. Kap. 11.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 79 das ußtragen und sich lassen genugen an den gerichten, do das eigen gelegin ist, als 11438 vor der gericht recht und gewonheit ist, ane geverde. März 187 [11] Item sal auch der lehn- und gerichtsherre den clegern rechts unverzoglich und ungeverlich widerfaren lasen, als vor geschriben stet. [12] Item das a man geistlich sache, die von beschriben rechten an geistlich gericht gehoren solden, an geistlichen gerichte ußtragen. [13] Item diewile in der gulden bullen 1 der friheit den kurfursten gegeben ist, das der kurfursten graven herren rittere knechte manne dinstlute burger ader gebuwer nach kein andere person ußwendig irer b stift und furstenthum ° nit geladen gezogen ader i0 geheischen sollen werdin, so sollen graven herren rittere knechte vor dem fursten und sinen rethen ungeverlich, des mannen rat ader in des furstenthum sie gesessin sind, zu recht sten und des rechten gehorsam sin dem cleger umb sachen, die in redlicher wissent- licher forderunge herkomen sind ader hernach enstunden, doch mit sollichem underscheid, was sachen einis graven ader herren ere lib graveschaft ader herschaft antreff, die sollen 15 fur den fursten, des mannen rat ader hindersesse die sind, und desselbin graven ader herren genossen mit recht ußgetragen werden; desglichen was sachen eins ritters ader knechts ere lip ader sloß antreffen, die sollen tag fur den fursten, des mannen rat ader hindersessen die sind, ader siner reten iren genossen mit recht ußgetragen werdin. doch was lehn antriffet, das sal usgetragen werden, als von den lehn vor geschriben stet. 14 Item ab imand, wer der were, an einen kurfursten ader fursten ansprach ge- wunne, das nit des fursten lip ader furstenthum antreffe, so sal der cleger dem fursten, zu dem er ansprach ader furderung hat, siner rete nuwne benennen, die das nit verlobet han, und uß den nuwenen sal der furste funf nemen, welche er wil, und fur den funfen dem cleger recht widerfarn lassen, und auch dieselbin sin rethe vermogen, das sie in und den 25 clegern mit recht entscheiden in einer meglichen zit nach gelegenheit der sache ; und sollen ouch die cleger zu dem tage uf dem tage zu sin und wider von dem tage an ir gewar- sam fur dem fursten, dem si zusprechen, und den sinen gleit haben ungeverlich. [15] Item was auch sachen totslege brant ader name antreffen, die in offen fehden biß uf disen hutigen tag geschen weren, ab die wol in ansprach ader forderunge her- so komen weren, die sollen doch hirin nit begriffen sin und sal nimand von diser ver- schribung wegin verbundin sin darumb zu rechte zu stehn. [16] Item wer' es auch, dass imand an einen einichen burger ader mehir zu sprechin het, da sal der cleger zu recht kommen vor den rat ader das gericht, da der burger dann gesessen ist. [17] Item desglichen het einicher burger ader mehir an einen ader mehir uf dem land gesessin icht zu sprechen, so sal der burger zu recht kommen und heruß folgen auch vor den rat ader gericht, dar der ader dieselbin dann gesessin sind. 18] Item was verbrifter redlicher und wissentlicher schult ist, da sal einer dem andern davon halten thun und nachgehn, als dieselbin brife dann ußwisen, doch das 40 solichen vorgeschriben artickel und stugken nachgegangen und gehalten werdin, daruber und darumb dann die pene gemacht und ufgesatzt ist. [19] Item wer’ es auch, dass imand daruber mit gewalt ader frevel imand in den landen beschedigte, womit ader in welchen weg das were, das sal allermeniclich und iderman, die darumb und dabi gesessen sind, das helfen weren beschuten und darzu 45 thun zu frischer getat, also wer’ es im gescheen ader gunge es in selbir an, und sollen auch alle fursten graven herren ritter und knechte und stett mit den iren bestellen, das dem also getan und nachgegangen werd, so dick sich das geboret, an alle geverde. 5 20 35 a) zu em. sal? b) Forl. (und ebenso Altmann) wer. c) Vorl. (und ebenso Altmann) fursten thun. Kap. 11.
Strana 80
80 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 [20] Item so sollen alle geistlich gerichte von iren obirsten also bestalt werdin, das vor März18 da iderman moglich und unverzoglich recht geschee an alles ungeverlich. 1438 32. Notariatsinstrument über die Wahl K. Albrechts zum Römischen König. März 18 März 18 Frankfurt. 1438 Aus Dresden H.St.A. Urkunden nr. 6485 orig. membr. lit. pat. mit den wohl eigenhändigen 5 Zeugnissen der beiden Notare. Auf der Rückseite die ziemlich gleichzeitigen Kanzlei- vermerke Instrumentum eleccionis regis Romanorum [Albertia] et quales electores hujus- modi eleccioni interfueruntb etc. I Registrata B. I Electioc Alberti regis Romanorum. Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 24b�25b cop. chart. coaeva mit derselben Uberschrift wie der erste Kanzleivermerk im Original Instrumen- 10 tum - interfuerunt. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 229a-230a cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Instrumentum electionis regis Romanorum et quales electores hujusmodi electioni interfuerunt. Gedruckt bei Lünig, Reichsarchiv IV (Partis gener. Contin. II) p. 253-255 ohne Quellen- angabe; bei Müller, Reichstagstheatrum unter Friedrich V T. I, 2 ohne Quellenangabe; 15 z. T. bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751 mit der Angabe „Ex Actis ipsis“ Erwähnt bei Altmann, Die Wall Albrechts II zum Römischen Könige S. 101 Anm., der jedoch in dem Stück irrigerweise eine lateinische, aber sonst gleichlautende (!) Fassung unserer nr. 33 sicht und meint, es sei nicht an K. Albrecht geschickt, da dieser kein Latein verstanden habe. In 20 In nomine domini amen. anno a nativitate ejusdem millesimo quadringentesimo. tricesimo octavo indictione prima die vero martis decima octava mensis marcii hora nonarum vel quasi 1 pontificatus sanctissimi domini nostri pape Eugenii quarti anno octavo sacro Romano imperio vacante reverendissimis et illustribus dominis principibus electoribus, dominis videlicet Theoderico Maguntino Theoderico Coloniensi et Rabano Treverensi 25 archiepiscopis per Germaniam Italiam Galliam et regnum Arelatense archicancellariis necnon Ottone comite Palatino et duce Bavarie illustris domini Ludewici comitis palatini Reni et Bavarie ducis archidapiferi et principis electoris patruo tutore et curatore ad actum infrascriptum ex legibus et observancia sacri Romani imperii deputato, Friderico duce Saxonie archimarescallo ac lantgravio Turingie etc. et Friderico marchione Branden- 30 burgensi archicamerario etc. ejusdem sacri imperii, in ecclesia sancti Bartholomei apostoli Frangfordensi Maguntine diocesis pro celebranda inibi futuri Romanorum regis in im- peratorem auspice domino promovendi electione convenientibus post missam de illibata beata Maria semper virgine in ipsorum dominorum presencia solempniter decantatam prefatus dominus Maguntinus, cui virtute sacrarum imperialium legum coelectorum suo- 35 rum vota inquirendi jus competere dinoscitur, ad meridionalem partem chori ejusdem ecclesie videlicet ad capellam bibliothece se trahens a prefato domino Rabano archi- episcopo Treverensi primo ad eandem capellam honorifice ad se accersito in reverendorum patrum ac generosorum et nobilium necnon venerandorum et egregiorum dominorum Johannis Herbipolensis et Friderici Wormaciensis episcoporum, Johannis de Wertheim et 40 Reinhardi de Hanaw comitum, Petri Echter decani Maguntini, Dietheri de Isemburg domini in Budingen baronis, Helwici de Bopardia decretorum decani ecclesie beate Marie Wesaliensis sancte Maguntine sedis prothonotarii d et judicis generalis et Henrici Leubing canonici Misnensis legum doctorum nostrumque notariorum publicorum infrascriptorum presencia in ejusdem electionis negocio primam vocem et votum est scrutatus. qui qui- 45 dem dominus Treverensis sic requisitus in prefatorum testium necnon nobilis et specta- bilium dominorum Wilhelmi comitis in Widde etc., Friederici de Lapide militis et Johannis 1438 März 18 a) von anderer Hand hinzugefügt. b) eigentlich intfuerunt. c) diese Notiz von anderer Hand als instrumentum — B. d) orig. prothonotario und reiter judice generali, doctoribus. 1 Ante meridiem infra octavam et novam horas noch selbigen Tages nach Basel (vgl. nr. 137 und 50 Conc. Bas. 5, 151 Z. 5). sei die Wahl erfolgt, schrieben die Konzilsgesandten
80 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 [20] Item so sollen alle geistlich gerichte von iren obirsten also bestalt werdin, das vor März18 da iderman moglich und unverzoglich recht geschee an alles ungeverlich. 1438 32. Notariatsinstrument über die Wahl K. Albrechts zum Römischen König. März 18 März 18 Frankfurt. 1438 Aus Dresden H.St.A. Urkunden nr. 6485 orig. membr. lit. pat. mit den wohl eigenhändigen 5 Zeugnissen der beiden Notare. Auf der Rückseite die ziemlich gleichzeitigen Kanzlei- vermerke Instrumentum eleccionis regis Romanorum [Albertia] et quales electores hujus- modi eleccioni interfueruntb etc. I Registrata B. I Electioc Alberti regis Romanorum. Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 24b�25b cop. chart. coaeva mit derselben Uberschrift wie der erste Kanzleivermerk im Original Instrumen- 10 tum - interfuerunt. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 229a-230a cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Instrumentum electionis regis Romanorum et quales electores hujusmodi electioni interfuerunt. Gedruckt bei Lünig, Reichsarchiv IV (Partis gener. Contin. II) p. 253-255 ohne Quellen- angabe; bei Müller, Reichstagstheatrum unter Friedrich V T. I, 2 ohne Quellenangabe; 15 z. T. bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751 mit der Angabe „Ex Actis ipsis“ Erwähnt bei Altmann, Die Wall Albrechts II zum Römischen Könige S. 101 Anm., der jedoch in dem Stück irrigerweise eine lateinische, aber sonst gleichlautende (!) Fassung unserer nr. 33 sicht und meint, es sei nicht an K. Albrecht geschickt, da dieser kein Latein verstanden habe. In 20 In nomine domini amen. anno a nativitate ejusdem millesimo quadringentesimo. tricesimo octavo indictione prima die vero martis decima octava mensis marcii hora nonarum vel quasi 1 pontificatus sanctissimi domini nostri pape Eugenii quarti anno octavo sacro Romano imperio vacante reverendissimis et illustribus dominis principibus electoribus, dominis videlicet Theoderico Maguntino Theoderico Coloniensi et Rabano Treverensi 25 archiepiscopis per Germaniam Italiam Galliam et regnum Arelatense archicancellariis necnon Ottone comite Palatino et duce Bavarie illustris domini Ludewici comitis palatini Reni et Bavarie ducis archidapiferi et principis electoris patruo tutore et curatore ad actum infrascriptum ex legibus et observancia sacri Romani imperii deputato, Friderico duce Saxonie archimarescallo ac lantgravio Turingie etc. et Friderico marchione Branden- 30 burgensi archicamerario etc. ejusdem sacri imperii, in ecclesia sancti Bartholomei apostoli Frangfordensi Maguntine diocesis pro celebranda inibi futuri Romanorum regis in im- peratorem auspice domino promovendi electione convenientibus post missam de illibata beata Maria semper virgine in ipsorum dominorum presencia solempniter decantatam prefatus dominus Maguntinus, cui virtute sacrarum imperialium legum coelectorum suo- 35 rum vota inquirendi jus competere dinoscitur, ad meridionalem partem chori ejusdem ecclesie videlicet ad capellam bibliothece se trahens a prefato domino Rabano archi- episcopo Treverensi primo ad eandem capellam honorifice ad se accersito in reverendorum patrum ac generosorum et nobilium necnon venerandorum et egregiorum dominorum Johannis Herbipolensis et Friderici Wormaciensis episcoporum, Johannis de Wertheim et 40 Reinhardi de Hanaw comitum, Petri Echter decani Maguntini, Dietheri de Isemburg domini in Budingen baronis, Helwici de Bopardia decretorum decani ecclesie beate Marie Wesaliensis sancte Maguntine sedis prothonotarii d et judicis generalis et Henrici Leubing canonici Misnensis legum doctorum nostrumque notariorum publicorum infrascriptorum presencia in ejusdem electionis negocio primam vocem et votum est scrutatus. qui qui- 45 dem dominus Treverensis sic requisitus in prefatorum testium necnon nobilis et specta- bilium dominorum Wilhelmi comitis in Widde etc., Friederici de Lapide militis et Johannis 1438 März 18 a) von anderer Hand hinzugefügt. b) eigentlich intfuerunt. c) diese Notiz von anderer Hand als instrumentum — B. d) orig. prothonotario und reiter judice generali, doctoribus. 1 Ante meridiem infra octavam et novam horas noch selbigen Tages nach Basel (vgl. nr. 137 und 50 Conc. Bas. 5, 151 Z. 5). sei die Wahl erfolgt, schrieben die Konzilsgesandten
Strana 81
B. Die Wahl K. Albrechts b) Wahlakten nr. 28-53. 81 1438 März 18 de Helmstat, quos secum assumpserat, ac nostrum notariorum presencia in vim sacra- menti sui pridem desuper prestiti inclitissimum principem et dominum dominum Albertum regem Ungarie electum Bohemie et ducem Austrie in Romanorum regem promovendum in cesarem in dei nomine nominavit et, quantum in se fuit, elegit. deinde eodem domino 5 Treverensi ab ipso loco discedente et ad chorum redeunte domino Coloniensi similiter honorifice vocato et per prefatum dominum Maguntinum voto suo scrutato in dictorum octo, qui cum eodem domino Maguntino affuerant, ut predicitur, necnon reverendi patris domini Walrami de Morse electi Trajectensis ac nobilis et magnifici domini Friderici comitis de Morse fratrum suorum necnon nobilis et venerandi domini Henrici de Nassaw 10 prepositi Maguntini, quos secum adduxerat, testium ac nostrum notariorum presencia in vim sacramenti sui prestiti nominavit ac, quantum in se fuit, elegit in regem Romanorum dominum Albertum regem Ungarie et ducem supradictum. quo quidem domino Colo- niensi cum suis abhinc recedente et prelibato domino Ottone duce vocato et cum venerando et religioso domino Eberhardo de Sawnsheim domus ordinis beate Marie Theutonicorum 15 per Alamaniam et Italiam magistro generali 1 necnon nobilibus et generosis dominis Emichone de Liningen et Philippo de Catzenelbogen comitibus introeunte idem dominus dux ad predicti domini Maguntini suum votum scrutantis inquisicionem in eorundem ac prefatorum, qui cum domino Maguntino affuerant, testium ac nostrum notariorum pre- sencia nominavit ac, quantum in se fuit, elegit similiter dominum Albertum regem et 20 ducem memoratum. consequenter dictus dominus Fridericus dux Saxonie per eundem dominum Maguntinum similiter vocatus accedens et ejus in hoc electionis negocio per sepedictum dominum Maguntinum voto scrutato in supradictorum, qui cum ipso domino Maguntino affuerant, necnon nobilium et generosorum Henrici de Swartzburg comitis et Haubt Marschalk de Papenheim et Conradi de Lapide, quos secum assumpserat, testium 25 ac nostrum notariorum presencia dominum Albertum regem et ducem in Romanorum principem nominavit et, quantum in se fuit, elegit supradictum. rursum ipso domino duce Saxonie recedente prefatus dominus Fridericus marchio Brandemburgensis similiter accersitus cum illustribus principibus dominis Johanne Friderico et Alberto marchionibus Brandemburgensibus et burggraviis Nurembergensibus filiis suis adveniens et de voto 30 suo inquisitus in eorundem filiorum suorum ac memoratorum dominorum, qui, ut sepe tactum est, cum domino Maguntino affuerant, testium ac nostrum notariorum presencia similiter nominavit et, quantum in se fuit, elegit dominum Albertum regem Ungarie etc. sepedictum. postremo vero prefati domini Coloniensis Treverensis dux Otto dux Fride- ricus et marchio Fridericus invicem juncti singuli cum suis, prout prenominati sunt, 35 proceribus dictum dominum Maguntinum accedentes, ut in electione hujusmodi votum suum diceret, per dicti domini Treverensis organum pecierunt. qui eciam in vim sacra- menti sui prestiti in eorundem dominorum episcoporum principum comitum prelatorum baronum et aliorum prefatorum testium omnium ac nostrum notariorum presencia sepe- fatum dominum regem Albertum in Romanorum regem et principem in dei nomine nomi- 40 navit et, quantum in se fuit, elegit. et tandem eisdem dominis instantibus aperuit vota singulorum, ex quibus constabat ipsos ex dono sancti spiritus unum et eundem videlicet dominum Albertum regem prelibatum concorditer et unanimiter nemine discrepante in Romanorum principem elegisse. super quibus quidem datis votis presertim quinque primis prelibatus dominus Maguntinus et super sexto per eum dato dominus Treverensis suo 45 ac predictorum aliorum suorum coeligencium nomine nos notarios publicos infrascriptos, Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römi- gar nicht beteiligt gewesen sei. Allerdings schreibt schen Könige S. 50 irrt also, wenn er gegen Droysen ihm eine Wirksamkeit zu gunsten K. Al- Droysen, Geschichte der Preußtischen Politik brechts zu, für die nicht der geringste Beweis vorliegt. (2. Aufl.) 1, 437 Anm. 1 anzunchmen geneigt ist, 50 daß Eberhard von Seinsheim bei dem Wahlakt Deutsche Reichstags-Akten XIII. 11
B. Die Wahl K. Albrechts b) Wahlakten nr. 28-53. 81 1438 März 18 de Helmstat, quos secum assumpserat, ac nostrum notariorum presencia in vim sacra- menti sui pridem desuper prestiti inclitissimum principem et dominum dominum Albertum regem Ungarie electum Bohemie et ducem Austrie in Romanorum regem promovendum in cesarem in dei nomine nominavit et, quantum in se fuit, elegit. deinde eodem domino 5 Treverensi ab ipso loco discedente et ad chorum redeunte domino Coloniensi similiter honorifice vocato et per prefatum dominum Maguntinum voto suo scrutato in dictorum octo, qui cum eodem domino Maguntino affuerant, ut predicitur, necnon reverendi patris domini Walrami de Morse electi Trajectensis ac nobilis et magnifici domini Friderici comitis de Morse fratrum suorum necnon nobilis et venerandi domini Henrici de Nassaw 10 prepositi Maguntini, quos secum adduxerat, testium ac nostrum notariorum presencia in vim sacramenti sui prestiti nominavit ac, quantum in se fuit, elegit in regem Romanorum dominum Albertum regem Ungarie et ducem supradictum. quo quidem domino Colo- niensi cum suis abhinc recedente et prelibato domino Ottone duce vocato et cum venerando et religioso domino Eberhardo de Sawnsheim domus ordinis beate Marie Theutonicorum 15 per Alamaniam et Italiam magistro generali 1 necnon nobilibus et generosis dominis Emichone de Liningen et Philippo de Catzenelbogen comitibus introeunte idem dominus dux ad predicti domini Maguntini suum votum scrutantis inquisicionem in eorundem ac prefatorum, qui cum domino Maguntino affuerant, testium ac nostrum notariorum pre- sencia nominavit ac, quantum in se fuit, elegit similiter dominum Albertum regem et 20 ducem memoratum. consequenter dictus dominus Fridericus dux Saxonie per eundem dominum Maguntinum similiter vocatus accedens et ejus in hoc electionis negocio per sepedictum dominum Maguntinum voto scrutato in supradictorum, qui cum ipso domino Maguntino affuerant, necnon nobilium et generosorum Henrici de Swartzburg comitis et Haubt Marschalk de Papenheim et Conradi de Lapide, quos secum assumpserat, testium 25 ac nostrum notariorum presencia dominum Albertum regem et ducem in Romanorum principem nominavit et, quantum in se fuit, elegit supradictum. rursum ipso domino duce Saxonie recedente prefatus dominus Fridericus marchio Brandemburgensis similiter accersitus cum illustribus principibus dominis Johanne Friderico et Alberto marchionibus Brandemburgensibus et burggraviis Nurembergensibus filiis suis adveniens et de voto 30 suo inquisitus in eorundem filiorum suorum ac memoratorum dominorum, qui, ut sepe tactum est, cum domino Maguntino affuerant, testium ac nostrum notariorum presencia similiter nominavit et, quantum in se fuit, elegit dominum Albertum regem Ungarie etc. sepedictum. postremo vero prefati domini Coloniensis Treverensis dux Otto dux Fride- ricus et marchio Fridericus invicem juncti singuli cum suis, prout prenominati sunt, 35 proceribus dictum dominum Maguntinum accedentes, ut in electione hujusmodi votum suum diceret, per dicti domini Treverensis organum pecierunt. qui eciam in vim sacra- menti sui prestiti in eorundem dominorum episcoporum principum comitum prelatorum baronum et aliorum prefatorum testium omnium ac nostrum notariorum presencia sepe- fatum dominum regem Albertum in Romanorum regem et principem in dei nomine nomi- 40 navit et, quantum in se fuit, elegit. et tandem eisdem dominis instantibus aperuit vota singulorum, ex quibus constabat ipsos ex dono sancti spiritus unum et eundem videlicet dominum Albertum regem prelibatum concorditer et unanimiter nemine discrepante in Romanorum principem elegisse. super quibus quidem datis votis presertim quinque primis prelibatus dominus Maguntinus et super sexto per eum dato dominus Treverensis suo 45 ac predictorum aliorum suorum coeligencium nomine nos notarios publicos infrascriptos, Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römi- gar nicht beteiligt gewesen sei. Allerdings schreibt schen Könige S. 50 irrt also, wenn er gegen Droysen ihm eine Wirksamkeit zu gunsten K. Al- Droysen, Geschichte der Preußtischen Politik brechts zu, für die nicht der geringste Beweis vorliegt. (2. Aufl.) 1, 437 Anm. 1 anzunchmen geneigt ist, 50 daß Eberhard von Seinsheim bei dem Wahlakt Deutsche Reichstags-Akten XIII. 11
Strana 82
82 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut sibi tot, quot sufficerent, instrumenta publica ad futuram rei memoriam conficeremus, März 18 instanter requisiverunt. acta sunt hec anno die hora et loco et presentibus testibus quibus supra ad hec vocatis specialiter et requisitis. Et a ego Theodericus Ebbracht clericus Padeburnensis diocesis publicus sacra im- periali auctoritate notarius, quia dicte electionis negocio votorumque scrutinio ac omnibus 5 aliis et singulis premissis, dum sic, ut predicitur, agerentur et fierent, unacum preno- minatis dominis testibus ac infrascripto tabellione presens interfui eaque sic fieri vidi et audivi, ideoque presens publicum instrumentum per alium me aliunde occupato fideliter scriptum exinde confeci publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis unacum pretacti connotarii subscripsione de mandato et requi- 10 sicione dictorum dominorum principum electorum signavi in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum. Et b ego Johannes Volperti clericus Herbipolensis diocesis publicus imperiali auc- toritate notarius, quia dicte electionis negocio votorumque scrutinio ac omnibus aliis et singulis premissis, dum sic, ut premittitur, agerentur et fierent, unacum prenominatis 15 dominis testibus ac suprascripto domino notario interfui eaque sic fieri vidi et audivi, ideoque presens publicum hujusmodi electionis instrumentum per alium me aliis legittimis occupato fideliter scriptum exinde confeci publicavi signoque et nomine meis solitis et consuetis una cum prescripti domini connotarii subscripsione de mandato et requisicione dictorum dominorum principum electorum signavi in fidem et testimonium omnium et 20 singulorum premissorum. 1438 33. Notariell beglaubigte Anzeige der Erzbischöfe Dietrich von Mainz, Dietrich von März 18 Köln, Raban von Trier, des Pfgr. Otto bei Rhein als Vormundes des Pfgr. Ludwig bei Rhein, Hzg. Friedrichs von Sachsen und Mf. Friedrichs von Branden- burg an K. Albrecht: haben ihn einmütig zum Römischen König gewählt und bitten 25 ihn, die Wahl anzunehmen. 1438 März 18 Frankfurt Aus Wien H. H. St.A. Urkunden (Österreich) orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Decretum eleccionis regis Romanorum. Die Ortho- graphie ist unverändert beibehalten. In Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 347a-348b cop. membr. 30 coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Sequitur decretum eleccionis regis Ro- manorum. Eine andere Hand des 15. Jahrhunderts hat durchgehends die Abweichungen des Wahldekrets für Friedrich III vom vorliegenden Schreiben beigefügt, welches letz- tere offenbar bei Abfassung des ersteren zugrunde gelegt wurde. Altmanns Angabe (Wahl Albrechts II S. 101 Anm.), daß diese Würzburger Kopie in lateinischer Sprache 35 abgefaßt sei, ist irrig. — In Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenberger Ges.-A. Re- ligionssachen A fol. 23a�24a cop. chart. coaeva, ohne das Zeugnis der Notare. — In Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 115a-116a cop. chart. coaeva, bricht ab mit dem Wort vorgemeldter S. 84 Z. 36. — In München Hofbibl. cod. lat. 26 713 fol. 301b. 302b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Decretum eleccionis regis Romanorum etc. 40 38. Die Notariatszeugnisse fehlen. — In Melk Stiftsbibl. co l. ms. 729 fol 103a- 105a cop. chart. sacc. 15 mit der Uberschrift Decretum electionis serenissimi principis domini Alberti Hungarie Croacie et Dalmacie coronati Bohemie vero regis electi ac Austrie Stirie etc. ducis marchionisque Moravie et comitis Tirolis in Romanorum regem. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 230 a�231b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- 45 schrift Decretum electionis facte de domino Alberto etc. in regem Romanorum. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotorum VI, Cod. dipl.-hist. epistolaris 3, 235-236 nach der Melker Hs.; Fejér, Cod. dipl. regni Hungar. 11, 44-48 nr. 10 nach Pez; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 101-104 Anhang nr. 13 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751 und bei Altmann a. a. O. S. 8 ff. 50 a) dieser Absats, nach einem Zwischenraume, bedentend eingerückt. Auf dem dadurch entstandenen freien Platze das Notariatszeichen mil der Unterschrift Theoderieus. b) neben diesen, durch einen Zwischeuraum vom torigen ge- tremten, gleichfalls eingerückten Absutze das Zeichen des Noturs mit der Inschrift Jo. Vol.
82 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut sibi tot, quot sufficerent, instrumenta publica ad futuram rei memoriam conficeremus, März 18 instanter requisiverunt. acta sunt hec anno die hora et loco et presentibus testibus quibus supra ad hec vocatis specialiter et requisitis. Et a ego Theodericus Ebbracht clericus Padeburnensis diocesis publicus sacra im- periali auctoritate notarius, quia dicte electionis negocio votorumque scrutinio ac omnibus 5 aliis et singulis premissis, dum sic, ut predicitur, agerentur et fierent, unacum preno- minatis dominis testibus ac infrascripto tabellione presens interfui eaque sic fieri vidi et audivi, ideoque presens publicum instrumentum per alium me aliunde occupato fideliter scriptum exinde confeci publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis unacum pretacti connotarii subscripsione de mandato et requi- 10 sicione dictorum dominorum principum electorum signavi in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum. Et b ego Johannes Volperti clericus Herbipolensis diocesis publicus imperiali auc- toritate notarius, quia dicte electionis negocio votorumque scrutinio ac omnibus aliis et singulis premissis, dum sic, ut premittitur, agerentur et fierent, unacum prenominatis 15 dominis testibus ac suprascripto domino notario interfui eaque sic fieri vidi et audivi, ideoque presens publicum hujusmodi electionis instrumentum per alium me aliis legittimis occupato fideliter scriptum exinde confeci publicavi signoque et nomine meis solitis et consuetis una cum prescripti domini connotarii subscripsione de mandato et requisicione dictorum dominorum principum electorum signavi in fidem et testimonium omnium et 20 singulorum premissorum. 1438 33. Notariell beglaubigte Anzeige der Erzbischöfe Dietrich von Mainz, Dietrich von März 18 Köln, Raban von Trier, des Pfgr. Otto bei Rhein als Vormundes des Pfgr. Ludwig bei Rhein, Hzg. Friedrichs von Sachsen und Mf. Friedrichs von Branden- burg an K. Albrecht: haben ihn einmütig zum Römischen König gewählt und bitten 25 ihn, die Wahl anzunehmen. 1438 März 18 Frankfurt Aus Wien H. H. St.A. Urkunden (Österreich) orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Decretum eleccionis regis Romanorum. Die Ortho- graphie ist unverändert beibehalten. In Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 347a-348b cop. membr. 30 coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Sequitur decretum eleccionis regis Ro- manorum. Eine andere Hand des 15. Jahrhunderts hat durchgehends die Abweichungen des Wahldekrets für Friedrich III vom vorliegenden Schreiben beigefügt, welches letz- tere offenbar bei Abfassung des ersteren zugrunde gelegt wurde. Altmanns Angabe (Wahl Albrechts II S. 101 Anm.), daß diese Würzburger Kopie in lateinischer Sprache 35 abgefaßt sei, ist irrig. — In Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenberger Ges.-A. Re- ligionssachen A fol. 23a�24a cop. chart. coaeva, ohne das Zeugnis der Notare. — In Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 115a-116a cop. chart. coaeva, bricht ab mit dem Wort vorgemeldter S. 84 Z. 36. — In München Hofbibl. cod. lat. 26 713 fol. 301b. 302b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Decretum eleccionis regis Romanorum etc. 40 38. Die Notariatszeugnisse fehlen. — In Melk Stiftsbibl. co l. ms. 729 fol 103a- 105a cop. chart. sacc. 15 mit der Uberschrift Decretum electionis serenissimi principis domini Alberti Hungarie Croacie et Dalmacie coronati Bohemie vero regis electi ac Austrie Stirie etc. ducis marchionisque Moravie et comitis Tirolis in Romanorum regem. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 230 a�231b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- 45 schrift Decretum electionis facte de domino Alberto etc. in regem Romanorum. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotorum VI, Cod. dipl.-hist. epistolaris 3, 235-236 nach der Melker Hs.; Fejér, Cod. dipl. regni Hungar. 11, 44-48 nr. 10 nach Pez; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 101-104 Anhang nr. 13 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751 und bei Altmann a. a. O. S. 8 ff. 50 a) dieser Absats, nach einem Zwischenraume, bedentend eingerückt. Auf dem dadurch entstandenen freien Platze das Notariatszeichen mil der Unterschrift Theoderieus. b) neben diesen, durch einen Zwischeuraum vom torigen ge- tremten, gleichfalls eingerückten Absutze das Zeichen des Noturs mit der Inschrift Jo. Vol.
Strana 83
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 83 Dem allerdurchluchtigsten fursten und herren hern Albrecht erweltem Romischen zu Hungern zu Dalmacien Croacien etc. kunige herzogen zu Osterrich marggraven zu Merhern und graven zu Tyrol etc. empieten wir von gots gnaden Dieterich zu Mencze in Dutschen landen, Dieterich zu Collen in Italien herzog von Westvalen und zu Enger, Raban zu Triere durch Welsche lant und das kunigrich zu Arelat erczbischofe und ercz- canzlere, Otte pfalezgrave by Rine herezog in Beyern und formunder des hochgeborn fursten hern Ludewigs pfalzgraven by Rine des heiligen Romischen richs erzdruchseßen und herzogen in Beyern, Friederich herzog zu Sachsen des heiligen Romischen richs erczmarschalck landgrave in Doringen und marggrave zu Miessen und Friederich marg 10 grave zu Brandemburg des heiligen Romischen richs erzkamrer und burggrave zu Nurem- berg, alle des heiligen Romischen richs kurfursten unsere undertenige schuldige dienste mit allem fließe zu voran bereyt. wiewol wir dem heiligen Romischen riche nach Romischen keysern und kunigen mit steter sorgfeldikeit desselben heiligen richs notdorfft und bekummernisse zu bedencken und zu furkomen steticlichen gebunden und phlichtig 15 sin, doch wil uns geburen solliche unsere pflicht folliclicher zu erstrecken, in zyt so das genante Romische rich sines naturlichen verwesers mangelt, anig wurden und beraubet ist. und wie mochten wir soliche unsere geburnisße baß anlegen, dann so wir das icz- genante heilig riche mit einem bequemlichem und nuczlichem heubte wirdiclichen zieren und kleyden? darumb von abeganges und todes wegen des allerdurchluchtigsten fursten 20 und herren hern Sigmunds etwann Romischen keysers, dem got gnade, haben wir Dieterich erczbischof zu Mencze etc. gote dem almechtigen zu lobe und zu eren der ganczen Cristenheit und dem heiligen Romischen riche zu nucze und troste umb der wale und kure willen eines Romischen kuniges mit hulffe gots zukunfftigen keysers den durch- luchtigen hochwirdigen und hochgeborn fursten mit namen einen kunig zu Beheim hern 25 Raban zu Triere etc. hern Dieterichen zu Collen etc. hern Otten phalzgraven by Rine herzogen in Beyern und formunder etc. hern a Friederichen herzogen zu Sachsen etc. und hern Friederichen marggraven zu Brandemburg etc. unsere besunder lieben frunde und mitkurfursten obgeschreben nach inhalt der heiligen keiserlichen gesecze dage unde ziel gesaczt zugeschreben und verkundet 1 gen Frangfurt mit namen den sontag reminis- März 9 30 cere iczt vergangen mit den andern nachfolgenden tagen zu der wale und kure eines Romischen kuniges notdorfftig. und als wir uff den iczgenanten sontag gen Frangfurt März 9 komen waren, haben wir uff den mantag darnach eine messe von dem heiligen geiste März 10 laßen singen. uff die mittewochen allernehste darnach volgende nach einer messe, die Märs 12 wir aber haben laßen von dem heyligen geiste singen, sin wir alle und unser iglicher 35 besunder vor den altar gegangen und haben unsere eyde in forme und maße, als die heiligen keyserlichen gesecze inhalten, getan und gesworen. und darnach uff den dinstag Mürz 18 mit namen nach dem sontage, als man in der heiligen kirchen in der vasten pfleget oculi zu singen, haben wir eine gesungen messe aber von unser lieben frauwen thun singen und sin nach der getanen messe in dem namen der heiligen dryfaltikeit orden- 40 lichen nach allem inhalt der keyserlichen gesecze zu der kure und wale eines Romischen kuniges gegangen, da dann unser aller und iglichs besundern meynunge rede und stymme von uns Dieteriche erczbischoffe zu Mencze und widderumb unsere Dieterichs ercz- bischoffs zu Mencze stymme von uns andern obgenanten, als sich das geburet, verhoret wurden sin, hat sichs erfunden, das wir von dem ewigen gote nach notdorfft der heiligen 45 Cristenheit und des heiligen Romischen richs andechticlichen gesonnen und begeret haben mit namen: wir han daßmal durch versehunge und ingießunge des heiligen geistes uwere kunigliche gnade zu einem heubte schuczer und vogte der ganczen Cristenheit und zu 5 1438 Maärz 18 a) orig. om. hern - etc. und. 1 nr. 27. 11*
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 83 Dem allerdurchluchtigsten fursten und herren hern Albrecht erweltem Romischen zu Hungern zu Dalmacien Croacien etc. kunige herzogen zu Osterrich marggraven zu Merhern und graven zu Tyrol etc. empieten wir von gots gnaden Dieterich zu Mencze in Dutschen landen, Dieterich zu Collen in Italien herzog von Westvalen und zu Enger, Raban zu Triere durch Welsche lant und das kunigrich zu Arelat erczbischofe und ercz- canzlere, Otte pfalezgrave by Rine herezog in Beyern und formunder des hochgeborn fursten hern Ludewigs pfalzgraven by Rine des heiligen Romischen richs erzdruchseßen und herzogen in Beyern, Friederich herzog zu Sachsen des heiligen Romischen richs erczmarschalck landgrave in Doringen und marggrave zu Miessen und Friederich marg 10 grave zu Brandemburg des heiligen Romischen richs erzkamrer und burggrave zu Nurem- berg, alle des heiligen Romischen richs kurfursten unsere undertenige schuldige dienste mit allem fließe zu voran bereyt. wiewol wir dem heiligen Romischen riche nach Romischen keysern und kunigen mit steter sorgfeldikeit desselben heiligen richs notdorfft und bekummernisse zu bedencken und zu furkomen steticlichen gebunden und phlichtig 15 sin, doch wil uns geburen solliche unsere pflicht folliclicher zu erstrecken, in zyt so das genante Romische rich sines naturlichen verwesers mangelt, anig wurden und beraubet ist. und wie mochten wir soliche unsere geburnisße baß anlegen, dann so wir das icz- genante heilig riche mit einem bequemlichem und nuczlichem heubte wirdiclichen zieren und kleyden? darumb von abeganges und todes wegen des allerdurchluchtigsten fursten 20 und herren hern Sigmunds etwann Romischen keysers, dem got gnade, haben wir Dieterich erczbischof zu Mencze etc. gote dem almechtigen zu lobe und zu eren der ganczen Cristenheit und dem heiligen Romischen riche zu nucze und troste umb der wale und kure willen eines Romischen kuniges mit hulffe gots zukunfftigen keysers den durch- luchtigen hochwirdigen und hochgeborn fursten mit namen einen kunig zu Beheim hern 25 Raban zu Triere etc. hern Dieterichen zu Collen etc. hern Otten phalzgraven by Rine herzogen in Beyern und formunder etc. hern a Friederichen herzogen zu Sachsen etc. und hern Friederichen marggraven zu Brandemburg etc. unsere besunder lieben frunde und mitkurfursten obgeschreben nach inhalt der heiligen keiserlichen gesecze dage unde ziel gesaczt zugeschreben und verkundet 1 gen Frangfurt mit namen den sontag reminis- März 9 30 cere iczt vergangen mit den andern nachfolgenden tagen zu der wale und kure eines Romischen kuniges notdorfftig. und als wir uff den iczgenanten sontag gen Frangfurt März 9 komen waren, haben wir uff den mantag darnach eine messe von dem heiligen geiste März 10 laßen singen. uff die mittewochen allernehste darnach volgende nach einer messe, die Märs 12 wir aber haben laßen von dem heyligen geiste singen, sin wir alle und unser iglicher 35 besunder vor den altar gegangen und haben unsere eyde in forme und maße, als die heiligen keyserlichen gesecze inhalten, getan und gesworen. und darnach uff den dinstag Mürz 18 mit namen nach dem sontage, als man in der heiligen kirchen in der vasten pfleget oculi zu singen, haben wir eine gesungen messe aber von unser lieben frauwen thun singen und sin nach der getanen messe in dem namen der heiligen dryfaltikeit orden- 40 lichen nach allem inhalt der keyserlichen gesecze zu der kure und wale eines Romischen kuniges gegangen, da dann unser aller und iglichs besundern meynunge rede und stymme von uns Dieteriche erczbischoffe zu Mencze und widderumb unsere Dieterichs ercz- bischoffs zu Mencze stymme von uns andern obgenanten, als sich das geburet, verhoret wurden sin, hat sichs erfunden, das wir von dem ewigen gote nach notdorfft der heiligen 45 Cristenheit und des heiligen Romischen richs andechticlichen gesonnen und begeret haben mit namen: wir han daßmal durch versehunge und ingießunge des heiligen geistes uwere kunigliche gnade zu einem heubte schuczer und vogte der ganczen Cristenheit und zu 5 1438 Maärz 18 a) orig. om. hern - etc. und. 1 nr. 27. 11*
Strana 84
84 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 1438 März 18 einem Romischen kunige, ob got wil, zukunfftigem keysere eynmuticlichen ane alles widder- sprechen erwelet und gekoren in troste getruwen und glauben, eß solle durch uwer kunig- licher majestat wißheit macht hulffe und verstentnisse die heilige Romische kirche die gancze Cristenheit und das heilige riche also versorget versehen geschuczt geschuret geeret und gefordert werden, das eß gote eyn lob, uwern gnaden erlichen und gemeynen Cristenluten ergeczlich und nuczlich gesin moge. soliche unsere eynmutige kure und wale an uwere kunigliche gnade geleget verkundigen wir denselben uwern gnaden. und wann uwere kunigliche gutikeyt unsere trostunge lutern guten willen und meynunge wol versteen und erkennen mag, bitten wir dieselbe uwere großmechtige kunigliche gnade demuticlichen und mit fließe, ir wollet soliche unsere kure und wale lutere und gute 10 meynunge gnediclich annemen und emphaen dem heiligen Romischen riche als eyn Ro- mischer kunig zukunfftiger keyser getruwelich und, als billich ist, fursteen uns alle und iglichen besundern als uwer gnaden nehsten geliddere mit dem ganczen Romischen riche unsere lande und lute uwern kuniglichen gnaden laßen empfolhen sin, mit uwer wißheit togent und mogde in der heiligen Cristenheit und dem heiligen riche friede und gnade 15 machen und alles das thun, das einen Romischen kunig angehoret, getruwelichen und flißiclichen. das wollen wir umb dieselbe uwere kunigliche gnade so underteniclichen und so demuticlichen mit allem unserm vermogen verdienen, als sich das gen uwern des zu orkunde gnaden als unserm gnedigsten liebsten herren heischet und geburet. und merer sicherheit haben wir dieß unser decret mit unsern ingesiegeln hieran gehangen und mit bywesen offenbarer schriber hernachgeschreben, die wir Dieterich erezbischoff zu Mencze darumb ersuchet han, als sich das geburet, laßen befestigen. gescheen und geben zu Frangfurt uf dem Meyne gelegen Menczer bischtums in dem kore und liberie sant Bartholomeus kirchen daselbs nach Cristi geburte vierczenhundert und darnach in dem achtunddrißigsten jare in der ersten indiccien in dem achten jare der cronunge 25 des allerheiligsten in got vaters und herren hern Eugenii von gotlicher versehunge des vierden babstes uff den dinstag nach dem sontag oculi, der was der achtezehende tag des mandes marcii zu noneczyt vor mittage ader daby 1 in gegenwertikeit der erwirdigen in got vetere wirdigen edelen und ersamen hern Johans bischoff zu Wirczpurg, hern Friederichs bischoff zu Worms, Peter Echters dechants des dumes zu Mencze, Hansen 30 graven zu Wertheim, Reinharten graven zu Hanauwe, Diether von Isemburg herren zu Budingen, Helwiges von Boparten lerers geistlicher rechte des stules zu Mencze richtere und Heinrichs Leubing lerers keiserlicher rechte und licenciaten geistlicher rechte ge- czugen, die hieby sunderlich beruffen und gebeten wurden. Und wannt ich Dietrich Ebbrachter clerick Padebornisches bißtums von keyser- 35 licher gewalt offenbarer schriber by solicher vorgemeldter kure und wale, do die von den vorgenanten mynen gnedigen herren den kurfursten geschach, als oben gemeldt ist, mitsampt den vorgenanten geczugen und dem hernachgeschreben offembarem schriber genwertig gewest bin und die mitgesehen und gehort han, und darumb so han ich diß genwertige offenbar instrument, das durch einen anderen getruwelichen geschreben und 40 mit der obgenanten myner gnedigen herren der kurfursten anhangenden insigelen ver- sigelt und durch den hernach geschreben mynen mitnotarien auch geczeichenet und underschriben ist, mit demselben notarien daruber gemachet und mit myner eygener hand und gewonlichen zeychen underschreben und geczeychenet, daruber geheysschen und ersucht der vorgemelten sachen und dynge zu geczugniß. Und wannt ich Johannes Volprecht clerick Wirczpurger bystums von keyserlicher gewalt offembarer schriber by solicher vorgerurter kure und wale, do die von den vor- genanten mynen gnedigen herren den kurfursten geschehen und ergangen ist, als ob 5 20. 45 1 Vgl. S. 80 Anm. 1.
84 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 1438 März 18 einem Romischen kunige, ob got wil, zukunfftigem keysere eynmuticlichen ane alles widder- sprechen erwelet und gekoren in troste getruwen und glauben, eß solle durch uwer kunig- licher majestat wißheit macht hulffe und verstentnisse die heilige Romische kirche die gancze Cristenheit und das heilige riche also versorget versehen geschuczt geschuret geeret und gefordert werden, das eß gote eyn lob, uwern gnaden erlichen und gemeynen Cristenluten ergeczlich und nuczlich gesin moge. soliche unsere eynmutige kure und wale an uwere kunigliche gnade geleget verkundigen wir denselben uwern gnaden. und wann uwere kunigliche gutikeyt unsere trostunge lutern guten willen und meynunge wol versteen und erkennen mag, bitten wir dieselbe uwere großmechtige kunigliche gnade demuticlichen und mit fließe, ir wollet soliche unsere kure und wale lutere und gute 10 meynunge gnediclich annemen und emphaen dem heiligen Romischen riche als eyn Ro- mischer kunig zukunfftiger keyser getruwelich und, als billich ist, fursteen uns alle und iglichen besundern als uwer gnaden nehsten geliddere mit dem ganczen Romischen riche unsere lande und lute uwern kuniglichen gnaden laßen empfolhen sin, mit uwer wißheit togent und mogde in der heiligen Cristenheit und dem heiligen riche friede und gnade 15 machen und alles das thun, das einen Romischen kunig angehoret, getruwelichen und flißiclichen. das wollen wir umb dieselbe uwere kunigliche gnade so underteniclichen und so demuticlichen mit allem unserm vermogen verdienen, als sich das gen uwern des zu orkunde gnaden als unserm gnedigsten liebsten herren heischet und geburet. und merer sicherheit haben wir dieß unser decret mit unsern ingesiegeln hieran gehangen und mit bywesen offenbarer schriber hernachgeschreben, die wir Dieterich erezbischoff zu Mencze darumb ersuchet han, als sich das geburet, laßen befestigen. gescheen und geben zu Frangfurt uf dem Meyne gelegen Menczer bischtums in dem kore und liberie sant Bartholomeus kirchen daselbs nach Cristi geburte vierczenhundert und darnach in dem achtunddrißigsten jare in der ersten indiccien in dem achten jare der cronunge 25 des allerheiligsten in got vaters und herren hern Eugenii von gotlicher versehunge des vierden babstes uff den dinstag nach dem sontag oculi, der was der achtezehende tag des mandes marcii zu noneczyt vor mittage ader daby 1 in gegenwertikeit der erwirdigen in got vetere wirdigen edelen und ersamen hern Johans bischoff zu Wirczpurg, hern Friederichs bischoff zu Worms, Peter Echters dechants des dumes zu Mencze, Hansen 30 graven zu Wertheim, Reinharten graven zu Hanauwe, Diether von Isemburg herren zu Budingen, Helwiges von Boparten lerers geistlicher rechte des stules zu Mencze richtere und Heinrichs Leubing lerers keiserlicher rechte und licenciaten geistlicher rechte ge- czugen, die hieby sunderlich beruffen und gebeten wurden. Und wannt ich Dietrich Ebbrachter clerick Padebornisches bißtums von keyser- 35 licher gewalt offenbarer schriber by solicher vorgemeldter kure und wale, do die von den vorgenanten mynen gnedigen herren den kurfursten geschach, als oben gemeldt ist, mitsampt den vorgenanten geczugen und dem hernachgeschreben offembarem schriber genwertig gewest bin und die mitgesehen und gehort han, und darumb so han ich diß genwertige offenbar instrument, das durch einen anderen getruwelichen geschreben und 40 mit der obgenanten myner gnedigen herren der kurfursten anhangenden insigelen ver- sigelt und durch den hernach geschreben mynen mitnotarien auch geczeichenet und underschriben ist, mit demselben notarien daruber gemachet und mit myner eygener hand und gewonlichen zeychen underschreben und geczeychenet, daruber geheysschen und ersucht der vorgemelten sachen und dynge zu geczugniß. Und wannt ich Johannes Volprecht clerick Wirczpurger bystums von keyserlicher gewalt offembarer schriber by solicher vorgerurter kure und wale, do die von den vor- genanten mynen gnedigen herren den kurfursten geschehen und ergangen ist, als ob 5 20. 45 1 Vgl. S. 80 Anm. 1.
Strana 85
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 85 geschrieben stet, mit den obgenanten herren geczugen und dem obgeschrieben offembar schriber gegenwertig gewest bin und die mit gesehen und gehort han, herumb so han ich diß geinwertig offen instrument, das durch einen andern getrulichen geschrieben und mit der obgenanten myner gnedigen herren der kurfursten anhangenden ingesiegeln ver- 5 siegelt und durch den obgeschrieben mynen mitoffen schribern auch gezeichent und underschrieben ist, mit demselben offembarer schriber daruber gemachet und mit myner eyginer hant und gewonlichen zeichen und namen underschrieben und gezeichent, der vorgedachten sachen und dinge zu geczugnissse. 1438 März 18 10 34. Aufzeichnung der Kurmainzischen Registratur über die Wahl K. Albrechts. zu 1438 März 18 Frankfurt. zu 1438 Märs 18 Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 346b�347a cop. membr. coaeva. Folgt unmittelbar auf das Ausschreiben der Wahl vom 3. Januar 1438, unsere nr. 27. Gedruckt bei Würdtwein, Diplom. Mag. 1, 528�529 woll nach unserer Vorlage und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 82 Anhang nr. 5 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751. [1] In die dominica reminiscere intraverunt omnes principes electores Franck- fordiam. [2] In die lune inmediate sequenti archiepiscopus Maguntinensis disposuerat missam März 10 decantari de spiritu sancto in ortu solis hoc ipsum omnibus aliis coelectoribus suis in- sinuans. [2"] missa finita intraverunt principes sacristiam et inibi coram notario ex certis causis animum eorum moventibus continuarunt actum electorium usque in diem ad hoc magis congruentem. [3] Item veniente die mercurii iterum fecerant missam decantari de beata virgine Mürs 12 et post eandem omnes ad altare summum accesserunt et juraverunt, prout pronunciatum erat per dominum archiepiscopum Maguntinensem, qui juramentum detulit et dixit juxta normam Caroline 1, ex causis arduis iterum eleccionem usque in diem martis proximum Mürz 18 differentes. [4] Quo adveniente audita missa intravit dominus archiepiscopus Maguntinensis sa-(Märsi8) cristiam cum duobus suffraganeis suis videlicet Herbipolensi et Wormaciensi cum non- nullis suis nobilibus duobus doctoribus et notariis et inibi presedit fecitque intrare dominum archiepiscopum Treverensem. quo accedente vota ipsius perscrutatus dicens: „domine Treverensis, superest eligere regem Romanorum. in quem igitur vultis dirigere vota 35 vestra?" qui protinus respondit: „in dominum ducem Austrie". pariformiter et secundum ordinem perscrutatus est vota aliorum. demum et omnes collectim ipsum dominum archi- episcopum Maguntinensem accedendo in dicta sacristia vota sua perquisierunt. cum qui- bus concurrendo respondit de duce supradicto. 15 20 25 30 11438/ März 9 40 35. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über die Wahl K. Albrechts. März 18 Frankfurt. zu 1438 zu 1438 Mürz 18 45 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 147b-151a not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 424�429 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 30-36 und bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und Wahl- tagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77-78). Kар. 2.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 85 geschrieben stet, mit den obgenanten herren geczugen und dem obgeschrieben offembar schriber gegenwertig gewest bin und die mit gesehen und gehort han, herumb so han ich diß geinwertig offen instrument, das durch einen andern getrulichen geschrieben und mit der obgenanten myner gnedigen herren der kurfursten anhangenden ingesiegeln ver- 5 siegelt und durch den obgeschrieben mynen mitoffen schribern auch gezeichent und underschrieben ist, mit demselben offembarer schriber daruber gemachet und mit myner eyginer hant und gewonlichen zeichen und namen underschrieben und gezeichent, der vorgedachten sachen und dinge zu geczugnissse. 1438 März 18 10 34. Aufzeichnung der Kurmainzischen Registratur über die Wahl K. Albrechts. zu 1438 März 18 Frankfurt. zu 1438 Märs 18 Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 346b�347a cop. membr. coaeva. Folgt unmittelbar auf das Ausschreiben der Wahl vom 3. Januar 1438, unsere nr. 27. Gedruckt bei Würdtwein, Diplom. Mag. 1, 528�529 woll nach unserer Vorlage und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 82 Anhang nr. 5 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 pag. 751. [1] In die dominica reminiscere intraverunt omnes principes electores Franck- fordiam. [2] In die lune inmediate sequenti archiepiscopus Maguntinensis disposuerat missam März 10 decantari de spiritu sancto in ortu solis hoc ipsum omnibus aliis coelectoribus suis in- sinuans. [2"] missa finita intraverunt principes sacristiam et inibi coram notario ex certis causis animum eorum moventibus continuarunt actum electorium usque in diem ad hoc magis congruentem. [3] Item veniente die mercurii iterum fecerant missam decantari de beata virgine Mürs 12 et post eandem omnes ad altare summum accesserunt et juraverunt, prout pronunciatum erat per dominum archiepiscopum Maguntinensem, qui juramentum detulit et dixit juxta normam Caroline 1, ex causis arduis iterum eleccionem usque in diem martis proximum Mürz 18 differentes. [4] Quo adveniente audita missa intravit dominus archiepiscopus Maguntinensis sa-(Märsi8) cristiam cum duobus suffraganeis suis videlicet Herbipolensi et Wormaciensi cum non- nullis suis nobilibus duobus doctoribus et notariis et inibi presedit fecitque intrare dominum archiepiscopum Treverensem. quo accedente vota ipsius perscrutatus dicens: „domine Treverensis, superest eligere regem Romanorum. in quem igitur vultis dirigere vota 35 vestra?" qui protinus respondit: „in dominum ducem Austrie". pariformiter et secundum ordinem perscrutatus est vota aliorum. demum et omnes collectim ipsum dominum archi- episcopum Maguntinensem accedendo in dicta sacristia vota sua perquisierunt. cum qui- bus concurrendo respondit de duce supradicto. 15 20 25 30 11438/ März 9 40 35. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über die Wahl K. Albrechts. März 18 Frankfurt. zu 1438 zu 1438 Mürz 18 45 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 147b-151a not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 424�429 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 30-36 und bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und Wahl- tagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77-78). Kар. 2.
Strana 86
86 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 114387 März 7 Мäгz 9 Item uf fritag vor reminiscere 1 vernam der rad, daz herzoge Bernhard von Sassen auch herberge bestalt hette. und nachdem sin bruder2 selger vormals von der kore kommen was, so schreib3 der rad unserm gnedigen herren von Mencze, daz derselbe herzoge und der bischof von Hildenßheym sin bruder herberge hetten tun bestellen. nu wiste der rad nit, obe sin gnade in verbott hette als einen korfursten. und baden sin gnade den rad wissen zu lassen, obe er in verbott hette und wie man sich darinne halten moge. daruf schreib 4 sin gnade, er hette den verbott, der daz land inne hette; umb daz ander were der rad in der wißheid wol, daz sie wisten, wie sie sich halten mochten. darnach qwam der dechan von Hildenßheym und gesann dem bischofe von Hildenßheym geleides von herzoge Bernhardes wegen als eins korfursten. daruf der rad 10 det antwurten, daz man vernomen hette, daz er nit verbott were; und were dem rade nit fuglich. und slugen daz mit fruntlichen reden abe. daruf derselbe dechan sagete, daz er bi unserm herren von Mencze gewest were, und der hette im her bescheiden. uf und in dem qwam der soliche rede leid man den dechand doch ane alle furrede 5. bischof von Hildenßheym selbs in die stad unversehens; daz dem rade nit liep was. und 15 . were er also nit inkommen, so hette man in nit ingelassen. derselbe gesann auch ge- leides und schirms als eins korfursten bodschaft. daz man im fruntlich abeslug; doch wann die fursten qwemen, mochte a sin gnade daz dan mit in ußgetragen, daz were dem rade ein gefallen. und gund im der rad sins rechten, dan sie der sache nit zu tunde oder zu rechtfertigen hetten und wurden sie darumb ermand, so musten sie in heissen 20 ußziehen und darzu tun, und baden als gar flehelich, daz vom rad nit vor ubel zu han, dan uf den rad davon gar swere bussen gesast weren nach ußwisunge der gulden bullen “. uf sondag reminiscere als die fursten qwamen, schichte der rad sin frunde zu ir iglichem, ee er in die stad qwam, und taden in erzelen: „gnediger herre, nach- dem ir her verbott sit, umb einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen 25 Cristenheid zu kiesen, zwifelt der rad nit, uwer gnade wisse wol, wie uch gebore inzu- kommen. also biden und flehen sie uwern furstlichen gnaden, daz ir nit uber uwer zale 200, der 50 gewapente sin, brengen und uwer gnade und auch sie gnediclich versehen wollet. und obe ir mee hettet, daz ir die dan hie ußlassen wullet." und als die fursten in die herberge qwamen, so schichte der rad anderwerbe sin frunde zu iglichen und so liessen sie underteniclich enphaen und irzalten dobi: „gnediger herre, hie wirt ein merk- lich inriden. und brenget iglich furste die sinen, so mochten auch andere inkomen, die alle ir iglichen man in sunderheid nit gefragen oder gerechtfertigen moge. wer' es nu, daz imande hinne were oder herin qweme, dem nit geburte hieinne zu sin oder nit sin sulte nach inhalt der gulden bullen, wann sie daz versteen liessen, so wulte der rad sich dar-35 inne halten, als sie billich sulden." sie baden auch furbaß, wer’ es, daz sich einche rumore oder ufleuf erhube, daz sie dan die iren bi dem rad und des rades banner schicken wulden, daz helfen niderzulegen. darzu sie alle gnediclich antwurten: vernemen sie ichtes, wulden sie gerne dem rade versteen tun und awch, obe not wurde, die iren bi dem rad zu schicken. und hofften doch, iß sulde nit not sin, etc. mit andern gnedigen 40 s reden. ußgescheiden herzoge Friderich von Sassen det uf daz leste sagen, daz der bischof von Hildenßheym hinne were, dem nit geborte hinne zu sin, und hinderlich in 5 a) in Forlage korr. aus mochten. Dieses Datum kann nicht richtig sein. Schon am 4. März erfuhr der Rat, daß Hzg. Bernhard und sein Bruder Herberge bestellt hätten und am 6. schrieb er deswegen an den Erzbischof von Mainz (s. nr. 56). Am 7. März antwortete der Erzbischof schon (s. nr. 57). 2 Hzg. Erich von Sachsen-Lauenburg. Vgl. Ein- leitung S. 15. nr. 56. nr. 57. 5 D. h. duldete man ihn in der Stadt, doch ohne Präjudiz. Kap. 1. 45 50
86 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 114387 März 7 Мäгz 9 Item uf fritag vor reminiscere 1 vernam der rad, daz herzoge Bernhard von Sassen auch herberge bestalt hette. und nachdem sin bruder2 selger vormals von der kore kommen was, so schreib3 der rad unserm gnedigen herren von Mencze, daz derselbe herzoge und der bischof von Hildenßheym sin bruder herberge hetten tun bestellen. nu wiste der rad nit, obe sin gnade in verbott hette als einen korfursten. und baden sin gnade den rad wissen zu lassen, obe er in verbott hette und wie man sich darinne halten moge. daruf schreib 4 sin gnade, er hette den verbott, der daz land inne hette; umb daz ander were der rad in der wißheid wol, daz sie wisten, wie sie sich halten mochten. darnach qwam der dechan von Hildenßheym und gesann dem bischofe von Hildenßheym geleides von herzoge Bernhardes wegen als eins korfursten. daruf der rad 10 det antwurten, daz man vernomen hette, daz er nit verbott were; und were dem rade nit fuglich. und slugen daz mit fruntlichen reden abe. daruf derselbe dechan sagete, daz er bi unserm herren von Mencze gewest were, und der hette im her bescheiden. uf und in dem qwam der soliche rede leid man den dechand doch ane alle furrede 5. bischof von Hildenßheym selbs in die stad unversehens; daz dem rade nit liep was. und 15 . were er also nit inkommen, so hette man in nit ingelassen. derselbe gesann auch ge- leides und schirms als eins korfursten bodschaft. daz man im fruntlich abeslug; doch wann die fursten qwemen, mochte a sin gnade daz dan mit in ußgetragen, daz were dem rade ein gefallen. und gund im der rad sins rechten, dan sie der sache nit zu tunde oder zu rechtfertigen hetten und wurden sie darumb ermand, so musten sie in heissen 20 ußziehen und darzu tun, und baden als gar flehelich, daz vom rad nit vor ubel zu han, dan uf den rad davon gar swere bussen gesast weren nach ußwisunge der gulden bullen “. uf sondag reminiscere als die fursten qwamen, schichte der rad sin frunde zu ir iglichem, ee er in die stad qwam, und taden in erzelen: „gnediger herre, nach- dem ir her verbott sit, umb einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen 25 Cristenheid zu kiesen, zwifelt der rad nit, uwer gnade wisse wol, wie uch gebore inzu- kommen. also biden und flehen sie uwern furstlichen gnaden, daz ir nit uber uwer zale 200, der 50 gewapente sin, brengen und uwer gnade und auch sie gnediclich versehen wollet. und obe ir mee hettet, daz ir die dan hie ußlassen wullet." und als die fursten in die herberge qwamen, so schichte der rad anderwerbe sin frunde zu iglichen und so liessen sie underteniclich enphaen und irzalten dobi: „gnediger herre, hie wirt ein merk- lich inriden. und brenget iglich furste die sinen, so mochten auch andere inkomen, die alle ir iglichen man in sunderheid nit gefragen oder gerechtfertigen moge. wer' es nu, daz imande hinne were oder herin qweme, dem nit geburte hieinne zu sin oder nit sin sulte nach inhalt der gulden bullen, wann sie daz versteen liessen, so wulte der rad sich dar-35 inne halten, als sie billich sulden." sie baden auch furbaß, wer’ es, daz sich einche rumore oder ufleuf erhube, daz sie dan die iren bi dem rad und des rades banner schicken wulden, daz helfen niderzulegen. darzu sie alle gnediclich antwurten: vernemen sie ichtes, wulden sie gerne dem rade versteen tun und awch, obe not wurde, die iren bi dem rad zu schicken. und hofften doch, iß sulde nit not sin, etc. mit andern gnedigen 40 s reden. ußgescheiden herzoge Friderich von Sassen det uf daz leste sagen, daz der bischof von Hildenßheym hinne were, dem nit geborte hinne zu sin, und hinderlich in 5 a) in Forlage korr. aus mochten. Dieses Datum kann nicht richtig sein. Schon am 4. März erfuhr der Rat, daß Hzg. Bernhard und sein Bruder Herberge bestellt hätten und am 6. schrieb er deswegen an den Erzbischof von Mainz (s. nr. 56). Am 7. März antwortete der Erzbischof schon (s. nr. 57). 2 Hzg. Erich von Sachsen-Lauenburg. Vgl. Ein- leitung S. 15. nr. 56. nr. 57. 5 D. h. duldete man ihn in der Stadt, doch ohne Präjudiz. Kap. 1. 45 50
Strana 87
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 87 =li den sachen were. und ermante den rad nach inhalt der gulden bullen, so hoch er 1438 irmanen mochte, denselben ußzuwisen. das des rades frunde dem rade meinten furzu- März 18 brengen. in der nacht umb 9 uren qwam etlichen des rades frunden vur, daz man besorgte, daz herzoge Bernhard heimlich hie were, und als man uf den mondag die März 10 5 messe singen sulde, so mochte er sich an die stad und in den stul stellen, do dem her- zogen von Sassen geburte zu steen, oder der bischof von Hildenßheym daz als sin pro- curator tun. und worden zu rade, das sie gingen in unsers herren von Mencze herberge und meinten, sinen gnaden daz furgelacht han. do waz sin gnade slaffen. do ward man mit etlichen sinen reden eins, daz man mit dem dechand bestalte und bad, daz 10 kein metten gesungen und die kirche zugelassen wart biß uf des rades frunde. und bestalte man ein gude mennige gewapente und richter a bi die hohe kirchdore. sost waz die kirche an allen enden zu. und welcher furste in wulde, den bad man siner diener zwene darbi zu stellen, also welche im nit zugehorten zu zeigen, uf daz nimand inqweme heimlich und als unser herre von Triere ingeen wulde, so was der bischoffMärsiof 15 von Hildenßheym zufurderst und wulde in die kirch gegangen sin. also frageten des rades frunde den bischof von Triere, obe er mit sinen gnaden do were. darzu er ant- wurte: nein. do bad man sinen rad, obe man in inlassen mochte. darzu er nit ant- wurten wulde ane die andern korfursten. also retden des rades frunde mit dem bischof von Hildensheym, daz sie in nit dorften inlassen. und baden in in sant Michels kirche 20 zu treden. do bad er, daz man doch den fursten furbrengen wulde, daz er gerne mit in spreche und in zu horen. daz des rades frunde taden, do die fursten alle in die kirche qwamen; do ward des rades frunden antwurt: wer’ es, daz der bischof von Hildenßheym zuchticlich in die kirche geen und in keinem stul steen wulde und kein clage oder geruchte machen, so mochte man in inlassen. daz der bischof von Hildenß- 25 heym also ufnam. und also sang man die messe von dem heilgen geiste. do die ge- sungen waz, do gingen die fursten in die liberi und besprachen sich lange doinne, und merkte man wol, daz daz was von herzoge Bernhardes wegen. und gingen daruß in nach ire herbergen und taden den eid uf den elter nit, als die gulden bulle ußwiset 1. mitdage qwamen die fursten alle uf daz radhuß aber von des bischofes von Hildenßheym 3o wegen antreffende herzoge Bernhard. und vernam man wol, daz der bischof von Collen im zulegelich was und understund, irrunge und hindernis domide in die kore und sache zu legen. do die fursten des nachtes vom radhuse gingen, do schichte der herzoge von Sassen zu des rades frunden und gesann: als er umb geleide und schirm geschriben habe, daruf man im erberclich wider geschriben 3 habe sich zu halden nach ußwisunge 35 der bullen, so hette man im auch zugesaget, were imandes hinne, der nit hinne sin sulte und man sie daz wissen liesse, so wulte man sich darinne halten, als sich geborte. nach allen solichen vorreden so ließ sin gnade versteen, daz der bischof von Hildenßheym hinne were, dem daz nit geburte, der irrunge und hindernis in die kore lechte. und darumb so forderte und ermente er den rad bi allen den penen und bussen, als die gulden bulle inhielte, daz man den ußwisete, uf daz er daz nit ferrer ersuchen und er- fordern bedorfte, daz er dan nit meinte zu lassen. do 4 erfuren sich des rades frunde Mürzilj an allen fursten und etlichen iren reden, wie man sich darinne halten sulde. und worden sere von in allen underwiset, doch verdechtlich daz er hindernis hie tede, und gut were, daz er nit hie were. und besunder wart von etlichen geraden, daz zu Franckfurt doch 45 bißher alwege gar ein triffige wiser rad gehalden were. und duchte sie besser, daz sie sich selber underwiseten, dan daz sie imande underwisen sulde. daz ward an den rad 40 a) sic. Кар. 2. nr. 58. 3 4 nr. 59. Doch wohl erst am anderen Morgen.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 87 =li den sachen were. und ermante den rad nach inhalt der gulden bullen, so hoch er 1438 irmanen mochte, denselben ußzuwisen. das des rades frunde dem rade meinten furzu- März 18 brengen. in der nacht umb 9 uren qwam etlichen des rades frunden vur, daz man besorgte, daz herzoge Bernhard heimlich hie were, und als man uf den mondag die März 10 5 messe singen sulde, so mochte er sich an die stad und in den stul stellen, do dem her- zogen von Sassen geburte zu steen, oder der bischof von Hildenßheym daz als sin pro- curator tun. und worden zu rade, das sie gingen in unsers herren von Mencze herberge und meinten, sinen gnaden daz furgelacht han. do waz sin gnade slaffen. do ward man mit etlichen sinen reden eins, daz man mit dem dechand bestalte und bad, daz 10 kein metten gesungen und die kirche zugelassen wart biß uf des rades frunde. und bestalte man ein gude mennige gewapente und richter a bi die hohe kirchdore. sost waz die kirche an allen enden zu. und welcher furste in wulde, den bad man siner diener zwene darbi zu stellen, also welche im nit zugehorten zu zeigen, uf daz nimand inqweme heimlich und als unser herre von Triere ingeen wulde, so was der bischoffMärsiof 15 von Hildenßheym zufurderst und wulde in die kirch gegangen sin. also frageten des rades frunde den bischof von Triere, obe er mit sinen gnaden do were. darzu er ant- wurte: nein. do bad man sinen rad, obe man in inlassen mochte. darzu er nit ant- wurten wulde ane die andern korfursten. also retden des rades frunde mit dem bischof von Hildensheym, daz sie in nit dorften inlassen. und baden in in sant Michels kirche 20 zu treden. do bad er, daz man doch den fursten furbrengen wulde, daz er gerne mit in spreche und in zu horen. daz des rades frunde taden, do die fursten alle in die kirche qwamen; do ward des rades frunden antwurt: wer’ es, daz der bischof von Hildenßheym zuchticlich in die kirche geen und in keinem stul steen wulde und kein clage oder geruchte machen, so mochte man in inlassen. daz der bischof von Hildenß- 25 heym also ufnam. und also sang man die messe von dem heilgen geiste. do die ge- sungen waz, do gingen die fursten in die liberi und besprachen sich lange doinne, und merkte man wol, daz daz was von herzoge Bernhardes wegen. und gingen daruß in nach ire herbergen und taden den eid uf den elter nit, als die gulden bulle ußwiset 1. mitdage qwamen die fursten alle uf daz radhuß aber von des bischofes von Hildenßheym 3o wegen antreffende herzoge Bernhard. und vernam man wol, daz der bischof von Collen im zulegelich was und understund, irrunge und hindernis domide in die kore und sache zu legen. do die fursten des nachtes vom radhuse gingen, do schichte der herzoge von Sassen zu des rades frunden und gesann: als er umb geleide und schirm geschriben habe, daruf man im erberclich wider geschriben 3 habe sich zu halden nach ußwisunge 35 der bullen, so hette man im auch zugesaget, were imandes hinne, der nit hinne sin sulte und man sie daz wissen liesse, so wulte man sich darinne halten, als sich geborte. nach allen solichen vorreden so ließ sin gnade versteen, daz der bischof von Hildenßheym hinne were, dem daz nit geburte, der irrunge und hindernis in die kore lechte. und darumb so forderte und ermente er den rad bi allen den penen und bussen, als die gulden bulle inhielte, daz man den ußwisete, uf daz er daz nit ferrer ersuchen und er- fordern bedorfte, daz er dan nit meinte zu lassen. do 4 erfuren sich des rades frunde Mürzilj an allen fursten und etlichen iren reden, wie man sich darinne halten sulde. und worden sere von in allen underwiset, doch verdechtlich daz er hindernis hie tede, und gut were, daz er nit hie were. und besunder wart von etlichen geraden, daz zu Franckfurt doch 45 bißher alwege gar ein triffige wiser rad gehalden were. und duchte sie besser, daz sie sich selber underwiseten, dan daz sie imande underwisen sulde. daz ward an den rad 40 a) sic. Кар. 2. nr. 58. 3 4 nr. 59. Doch wohl erst am anderen Morgen.
Strana 88
88 Wahltag zu Frankfurt März 1438. zu bracht und einigete sich der rad daruf. und taden unserm herren von Sassen antwurten, 1438 daz man sin meinunge unsern herren den korfursten furbracht und iren rad darzu ge- März 18 beden hette. die hetten daruf tun antwurten, daz sie ire rede darumb bi ein schicken wulden. und waz dan ire meinunge davon wurde, wulten sie uns lassen versteen. doch unser herre von Collen meinte, daz er unsern herren den lantgraven von Hessen zu 5 helfe nemen und die sache gutlich oder rechtlich understeen zu richten. were nu ir meinunge, die sache daruf ansteen zu lassen, so ließ man iß auch gerne dobi. were aber solichs ir meinunge ie nit und begerten den sachen nachzugeen, als sie vor gefordert hetten, so wulte der rad dem ufrichticlich nachgeen und den bischof von Hildensheym ußwisen. soliche des rades antwort namen sie gutlich uf und liessen daz steen biß an 10 den abend. dozuschen waren die fursten bi ein und horten dem bischof von Hildenß- heym sin forderunge und furnemen. und an dem abende so ließ der herzoge von Sassen aber fordern in der masse, als er vor getan hatte, den bischof ußzuwisen nach ußwisunge [Märsi2jder gulden bullen. daruf der rad des andern morgens ire frunde frû zu dem bischof von Hildenßheym schichten und taden sinen gnaden sagen, wie daz etliche unserr herren 15 der korfursten den rad zu etwedick malen triftlich und ernstlich ersucht und ermanet hetten, in ußzuwisen, wan er hie nit sin sulte hinderte und irrete an der kore. und uf daz der rad in so groß swere pene nit fallen bedorfte, so bede und flechte man sin gnade, daz er den rad und sich darinne versehen und ußziehen wulte, grosse hindernis krod und irrunge zu verhuden, und bad daz gnediclich ufzunemen. daruf er etlicher 20 masse sin unrecht, daz im geschee, erzalte und sagete, daz im die fursten zugesaget hetten, uf hude ein antwurt zu geben. und bad die fursten daran zu manen; wann im die antwurt wurde, so meinte er sich von hinnen zu machen. do gingen des rades frunde wider zu dem herzogen von Sassen und sageten im sin antwurt. der willigete, daz der bischof hie bliben mochte die zit; doch, als man iczunt ein ander messe vom heilgen 25 geiste zu sant Bartholomeus singen sulte und die korfursten daruf die eide tun, daz man bestelte, daz er oder die sinen nit in die kirche qwemen und do kein hindernis darinne mechten; daz der rad mit im det reden und auch darzu auch eigentlich bestalte, mit namen alle dore an der kirchen det zutun und nit me dan zu der einen die fursten inliesse und eigentlich bestalte, daz der bischof von Hildennsheym noch die sinen nit 30 darin mochten, und die dore also zuhielte. und also wart die messe auch von dem heilgen geiste gesungen. und taden daruf ir eide nach inhalt der gulden bullen. nach mitdage schichten die korfursten ire frunde uf das radhuß. die taden dem bischofe von Hildenßheym von der fursten wegen ein antwurt. und uf den andern tag daz was uf dornstag vor oculi reid er enweg und nam des rades rede und handelunge gunstlichen 35 uf und belobte sich sere davon. desglich det auch herzoge Friderich von Sassen, der also qwamen die korfursten darnach etwedicke uf daz rad- hie bleib bi der kore 1. März 13 1 Auch diese Entscheidung bedeutete noch nicht eine endgültige Erledigung des Sächsischen Kur- streites, wie Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 37 und nach ihm v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 13 annehmen. Ende März oder Anfang April 1438 brachte der Ver- treter Herzog Bernhards von Lauenburg, Johannes Christian [Dechant vom Heil. Kreuz zu Hildes- heim], beim Vizekanzler des Baseler Konzils fol- genden Antrag ein. Da das Konzil beschlossen habe ſam 29. März, vgl. nr. 175 Anm.], eine feierliche Gesandtschaft zur Beglückwünschung an den newen König zu schicken, und da der verstorbene Kaiser und die Vertreter des Mark- grafen von Meißten lange Zeit verlangt hätten, daß die Entscheidung des Kurstreites vom Kon- zil dem kaiserlichen Gericht überlassen werde, 40 und vornehmlich dadurch die Angelegenheit ver- schleppt sei, so möge man jetzt König Albrecht, de cujus justicia et probitate partes ipse merito confidere habeant, zu Gefallen die Streitsache ad examen imperiale juxta morem imperii judican- 45 dam et in justicia finiendam infra terminum com- petentem remittere ac ipsum dominum regem pro ministranda justicia exhortari, ut finis litibus in- ponatur, alioquin quod causa ipsa huc revertatur judicanda (Dresden H. H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. 50 Ges.-A. Religionssachen A fol. 91a cop. chart.
88 Wahltag zu Frankfurt März 1438. zu bracht und einigete sich der rad daruf. und taden unserm herren von Sassen antwurten, 1438 daz man sin meinunge unsern herren den korfursten furbracht und iren rad darzu ge- März 18 beden hette. die hetten daruf tun antwurten, daz sie ire rede darumb bi ein schicken wulden. und waz dan ire meinunge davon wurde, wulten sie uns lassen versteen. doch unser herre von Collen meinte, daz er unsern herren den lantgraven von Hessen zu 5 helfe nemen und die sache gutlich oder rechtlich understeen zu richten. were nu ir meinunge, die sache daruf ansteen zu lassen, so ließ man iß auch gerne dobi. were aber solichs ir meinunge ie nit und begerten den sachen nachzugeen, als sie vor gefordert hetten, so wulte der rad dem ufrichticlich nachgeen und den bischof von Hildensheym ußwisen. soliche des rades antwort namen sie gutlich uf und liessen daz steen biß an 10 den abend. dozuschen waren die fursten bi ein und horten dem bischof von Hildenß- heym sin forderunge und furnemen. und an dem abende so ließ der herzoge von Sassen aber fordern in der masse, als er vor getan hatte, den bischof ußzuwisen nach ußwisunge [Märsi2jder gulden bullen. daruf der rad des andern morgens ire frunde frû zu dem bischof von Hildenßheym schichten und taden sinen gnaden sagen, wie daz etliche unserr herren 15 der korfursten den rad zu etwedick malen triftlich und ernstlich ersucht und ermanet hetten, in ußzuwisen, wan er hie nit sin sulte hinderte und irrete an der kore. und uf daz der rad in so groß swere pene nit fallen bedorfte, so bede und flechte man sin gnade, daz er den rad und sich darinne versehen und ußziehen wulte, grosse hindernis krod und irrunge zu verhuden, und bad daz gnediclich ufzunemen. daruf er etlicher 20 masse sin unrecht, daz im geschee, erzalte und sagete, daz im die fursten zugesaget hetten, uf hude ein antwurt zu geben. und bad die fursten daran zu manen; wann im die antwurt wurde, so meinte er sich von hinnen zu machen. do gingen des rades frunde wider zu dem herzogen von Sassen und sageten im sin antwurt. der willigete, daz der bischof hie bliben mochte die zit; doch, als man iczunt ein ander messe vom heilgen 25 geiste zu sant Bartholomeus singen sulte und die korfursten daruf die eide tun, daz man bestelte, daz er oder die sinen nit in die kirche qwemen und do kein hindernis darinne mechten; daz der rad mit im det reden und auch darzu auch eigentlich bestalte, mit namen alle dore an der kirchen det zutun und nit me dan zu der einen die fursten inliesse und eigentlich bestalte, daz der bischof von Hildennsheym noch die sinen nit 30 darin mochten, und die dore also zuhielte. und also wart die messe auch von dem heilgen geiste gesungen. und taden daruf ir eide nach inhalt der gulden bullen. nach mitdage schichten die korfursten ire frunde uf das radhuß. die taden dem bischofe von Hildenßheym von der fursten wegen ein antwurt. und uf den andern tag daz was uf dornstag vor oculi reid er enweg und nam des rades rede und handelunge gunstlichen 35 uf und belobte sich sere davon. desglich det auch herzoge Friderich von Sassen, der also qwamen die korfursten darnach etwedicke uf daz rad- hie bleib bi der kore 1. März 13 1 Auch diese Entscheidung bedeutete noch nicht eine endgültige Erledigung des Sächsischen Kur- streites, wie Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 37 und nach ihm v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 13 annehmen. Ende März oder Anfang April 1438 brachte der Ver- treter Herzog Bernhards von Lauenburg, Johannes Christian [Dechant vom Heil. Kreuz zu Hildes- heim], beim Vizekanzler des Baseler Konzils fol- genden Antrag ein. Da das Konzil beschlossen habe ſam 29. März, vgl. nr. 175 Anm.], eine feierliche Gesandtschaft zur Beglückwünschung an den newen König zu schicken, und da der verstorbene Kaiser und die Vertreter des Mark- grafen von Meißten lange Zeit verlangt hätten, daß die Entscheidung des Kurstreites vom Kon- zil dem kaiserlichen Gericht überlassen werde, 40 und vornehmlich dadurch die Angelegenheit ver- schleppt sei, so möge man jetzt König Albrecht, de cujus justicia et probitate partes ipse merito confidere habeant, zu Gefallen die Streitsache ad examen imperiale juxta morem imperii judican- 45 dam et in justicia finiendam infra terminum com- petentem remittere ac ipsum dominum regem pro ministranda justicia exhortari, ut finis litibus in- ponatur, alioquin quod causa ipsa huc revertatur judicanda (Dresden H. H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. 50 Ges.-A. Religionssachen A fol. 91a cop. chart.
Strana 89
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28.53. 89 eu . . . . 2. 1488 hu& und schichten ir frunde auch dicke bi ein, die sich davon besprachen. und handelten ies i die sache so ferre, das uf mondag nach dem sondage oculi zu abende unsere herren die i= 17 10 20 25 30 coaeva mit der Überschrift Oblata per Johannem Chri- stiani domino vicecancollario in sacro concilio Basiliensi ; ein. entsprechender Antrag an die Deputationen des Konzils ebenda fol. 902 - 91* cop. chart. coaeva mit der Überschrift Copia supplicacionis oblate per Johannem Christiani procuratorem ducis Bernhardi in Lawenborg in deputacione) Darauf stellten die Vertreter Hzg. Friedrichs von Sachsen bei den Konzilsdeputationen folgenden Gegenantrag: Reverendissimi patres. bono memorie dominus Ericus dux in Lowenborg pretendens ducatum Saxonie marschallatum et dignitatem clectora- tus imperii ad se ex speciali pretensa infeudacione spectare ac dive memorie Sigismundum Romanorum imperatorem sibi in administraeione justicio fuisse nimis in mora seu justiciam recusasse ac in admini- stranda justicia nimis fuisse suspectum ab hoc sacro concilio inter alia extorsit commissionem, que finaliter reducta fuit, ut asserti commissarii dati cognoscerent, si propter premissa causa in hoc sacro concilio esset traetanda, et hoc casu audiretur, alioquin ipsam hec sancta sinodus remittens se exoneraret. tandem super premissis non debite interlocuto et sic nulla jurisdictione fundata et condicionibus indecisis hujus- modi remanentibus dictus dominus Ericus est vita funetus, propter quod illustris dominus Bernhardus, frater ejus, qui penitus nullam infeudacionem pretendit nec pretendere potest nec, quod infeudaretur, apud dominum imperatorem instetit, in hoc sacro concilio temptavit impetrare, ut admitteretur inter alia in eo statu, quo fuit dominus Ericus vita functus, prout nondum allegata. et forsan, si eo modo per viam remissionis et per prefinicionem temporis procederetur, non modicum de eleccione sua ita unanimiter per illustrissimos dominos electores facta posset dubitari, que ad modicam ejus viderentur cedere consolacionem. eumque eciam, reverendissimi patres, in processu eleecionis in opido Francfordensi in presencia eciam dominorum ambasiatorum hujus sacri concilii dictus Bernhardus non fuerit nee ejus assertus procurator in sede dignitate vel voce eleccionis per dominos electores admissus, sed illustrissimus princeps dominus Frederieus dux Saxonie lantgravius Thuringie et marggravius Misnensis, — qui sepius in hoc sacro con- cilio unaeum aliis dominis electoribus suos habuit ambasiatores in favorem rei publice et novissime [12.- 15. April, vgl. S. 43 Z. 7-8] eciam ad dominum Eu- genium papam destinatos, — adeo, quod ipsi domini electores tamquam de juribus illis expertissimi nullam scissuram passi sunt inter electores et in sedibus olec- torum, quam scissuram hee sancta sinodus merito vitare habet et ex hoc secludere assertos procuratores dieti domini Bernhardi a sedibus in hoc sacro concilio in deputacionibus et generali congregacione deputatis pro dominis electoribus, placeat igitur patribus hujus sacri concilii assertis commissariis deputatis super hu- jusmodi causis hie tractandis vel non necnon ainbasia- toribus hujus saeri concilii Francfordiam missis et re- versis tamquam plus de meritis omnium premissorum informatis committere et mandare, ut partibus .coram se vocatis et eis in plenum auditis ac actis examinatis in petieione asserta commissariis presentata — et ^ se de premissis omnibus et singulis informent, qua contra quam legittime est exceptum — plenius dieitur — [sc/. informacione?] recepta, eum wes [fehlt in Vorl.] 35 contineri, — ipso tamen minime admisso dictis — gravissima sit et, nisi consulte provideatur, infinita pa- 40 jurisdiecio fundata. 45 55 excepcionibus obstantibus et presertim, quod nullum potuit nec potest pretendere interesse aut jus in ducatu electoratu et marschallatu predictis, ita quod similiter quoad eum nulla umquam fuit, prout nec est, ex quibus clare infertur sacrum concilium non debere facere aliquam remissionem cause, cum remissio presupponit habitum et sie commissio- nem cause, sed pocius debet se exonerare et liberare partes, ut, si velint, de ipsarum juribus apud judicem competentem experiantur. et quamvis [Vori. qua- tenus] eciam dive memorie dominus Sigismundus fuisset in mora justiele ministrande seu illam recusasset mi- nistrare et fuisset suspectus, que omni tamen veritate carent, et propter hoc hec saneta sinodus potuerit et debuerit exonerando se de causis eidem domino imperatori prefipere tempus, infra quod omni favore semoto justiciam administraret, illa non vendicant Sibi locum in moderno serenissimo Romanorum rege noviter electo utique justissimo, qui in mora justicie ministrande non est notatus neque suspectus. cessat igitur omnis prefixio temporis nec sibi sine culpa nova lex danda est et cum presumcione temporis, ut justiciam administret, nisi hec sancta sinodus presumere velit contra eum de mora aut suspicione per partem Deutsche Reichstags-Akten XIII. rere possit seandala, ipsorum motiva in sacris deputa- cionibus referant, ut eis auditis tandem patres hujus sacri concilii super exoneracione vel requisicione apud serenissimum dominum regem Romanorum facienda [am Rande folgender, zum Teil nicht mehr lesbarer Zusatz: -- circa exclusionem procuratorum assertorum hujusmodi a dietis sedibus et] alias, prout melius hone- stius et utilius pro utilitate rei publice expedire vide- rint, deliberare possint sine lesione juris cujuscumque. et forsan per hec media inter partes pax dari possit partibus et certa inconveniencia provideri ad honorem hujus sinodi sacrosancte asserta supplicacione ex ad- verso oblata periculosa nimis ac aliis in contrarium allegatis propositis et proponendis non obstantibus quibuseumque (ebd. fol. 99* cop. chart. coaeva mit der Überschrift Copia supplicacionis nostre oblate in deputacionibus pro parte domini Friderici Saxonie ducis) Es.folgt aus diesem Antrag, daß auch Hag. Friedrich, von Sachsen mit der Entscheidung des Streites durch den neuen Konig einverstanden war — wohl der Ausweg, auf den man sich zw Frankfurt mit dem Bischof von Hildesheim ge- eimigt hatte —, mur daß seine Vertreter im Konzil gegen die präjudizierliche Form, in der nach dem 12
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28.53. 89 eu . . . . 2. 1488 hu& und schichten ir frunde auch dicke bi ein, die sich davon besprachen. und handelten ies i die sache so ferre, das uf mondag nach dem sondage oculi zu abende unsere herren die i= 17 10 20 25 30 coaeva mit der Überschrift Oblata per Johannem Chri- stiani domino vicecancollario in sacro concilio Basiliensi ; ein. entsprechender Antrag an die Deputationen des Konzils ebenda fol. 902 - 91* cop. chart. coaeva mit der Überschrift Copia supplicacionis oblate per Johannem Christiani procuratorem ducis Bernhardi in Lawenborg in deputacione) Darauf stellten die Vertreter Hzg. Friedrichs von Sachsen bei den Konzilsdeputationen folgenden Gegenantrag: Reverendissimi patres. bono memorie dominus Ericus dux in Lowenborg pretendens ducatum Saxonie marschallatum et dignitatem clectora- tus imperii ad se ex speciali pretensa infeudacione spectare ac dive memorie Sigismundum Romanorum imperatorem sibi in administraeione justicio fuisse nimis in mora seu justiciam recusasse ac in admini- stranda justicia nimis fuisse suspectum ab hoc sacro concilio inter alia extorsit commissionem, que finaliter reducta fuit, ut asserti commissarii dati cognoscerent, si propter premissa causa in hoc sacro concilio esset traetanda, et hoc casu audiretur, alioquin ipsam hec sancta sinodus remittens se exoneraret. tandem super premissis non debite interlocuto et sic nulla jurisdictione fundata et condicionibus indecisis hujus- modi remanentibus dictus dominus Ericus est vita funetus, propter quod illustris dominus Bernhardus, frater ejus, qui penitus nullam infeudacionem pretendit nec pretendere potest nec, quod infeudaretur, apud dominum imperatorem instetit, in hoc sacro concilio temptavit impetrare, ut admitteretur inter alia in eo statu, quo fuit dominus Ericus vita functus, prout nondum allegata. et forsan, si eo modo per viam remissionis et per prefinicionem temporis procederetur, non modicum de eleccione sua ita unanimiter per illustrissimos dominos electores facta posset dubitari, que ad modicam ejus viderentur cedere consolacionem. eumque eciam, reverendissimi patres, in processu eleecionis in opido Francfordensi in presencia eciam dominorum ambasiatorum hujus sacri concilii dictus Bernhardus non fuerit nee ejus assertus procurator in sede dignitate vel voce eleccionis per dominos electores admissus, sed illustrissimus princeps dominus Frederieus dux Saxonie lantgravius Thuringie et marggravius Misnensis, — qui sepius in hoc sacro con- cilio unaeum aliis dominis electoribus suos habuit ambasiatores in favorem rei publice et novissime [12.- 15. April, vgl. S. 43 Z. 7-8] eciam ad dominum Eu- genium papam destinatos, — adeo, quod ipsi domini electores tamquam de juribus illis expertissimi nullam scissuram passi sunt inter electores et in sedibus olec- torum, quam scissuram hee sancta sinodus merito vitare habet et ex hoc secludere assertos procuratores dieti domini Bernhardi a sedibus in hoc sacro concilio in deputacionibus et generali congregacione deputatis pro dominis electoribus, placeat igitur patribus hujus sacri concilii assertis commissariis deputatis super hu- jusmodi causis hie tractandis vel non necnon ainbasia- toribus hujus saeri concilii Francfordiam missis et re- versis tamquam plus de meritis omnium premissorum informatis committere et mandare, ut partibus .coram se vocatis et eis in plenum auditis ac actis examinatis in petieione asserta commissariis presentata — et ^ se de premissis omnibus et singulis informent, qua contra quam legittime est exceptum — plenius dieitur — [sc/. informacione?] recepta, eum wes [fehlt in Vorl.] 35 contineri, — ipso tamen minime admisso dictis — gravissima sit et, nisi consulte provideatur, infinita pa- 40 jurisdiecio fundata. 45 55 excepcionibus obstantibus et presertim, quod nullum potuit nec potest pretendere interesse aut jus in ducatu electoratu et marschallatu predictis, ita quod similiter quoad eum nulla umquam fuit, prout nec est, ex quibus clare infertur sacrum concilium non debere facere aliquam remissionem cause, cum remissio presupponit habitum et sie commissio- nem cause, sed pocius debet se exonerare et liberare partes, ut, si velint, de ipsarum juribus apud judicem competentem experiantur. et quamvis [Vori. qua- tenus] eciam dive memorie dominus Sigismundus fuisset in mora justiele ministrande seu illam recusasset mi- nistrare et fuisset suspectus, que omni tamen veritate carent, et propter hoc hec saneta sinodus potuerit et debuerit exonerando se de causis eidem domino imperatori prefipere tempus, infra quod omni favore semoto justiciam administraret, illa non vendicant Sibi locum in moderno serenissimo Romanorum rege noviter electo utique justissimo, qui in mora justicie ministrande non est notatus neque suspectus. cessat igitur omnis prefixio temporis nec sibi sine culpa nova lex danda est et cum presumcione temporis, ut justiciam administret, nisi hec sancta sinodus presumere velit contra eum de mora aut suspicione per partem Deutsche Reichstags-Akten XIII. rere possit seandala, ipsorum motiva in sacris deputa- cionibus referant, ut eis auditis tandem patres hujus sacri concilii super exoneracione vel requisicione apud serenissimum dominum regem Romanorum facienda [am Rande folgender, zum Teil nicht mehr lesbarer Zusatz: -- circa exclusionem procuratorum assertorum hujusmodi a dietis sedibus et] alias, prout melius hone- stius et utilius pro utilitate rei publice expedire vide- rint, deliberare possint sine lesione juris cujuscumque. et forsan per hec media inter partes pax dari possit partibus et certa inconveniencia provideri ad honorem hujus sinodi sacrosancte asserta supplicacione ex ad- verso oblata periculosa nimis ac aliis in contrarium allegatis propositis et proponendis non obstantibus quibuseumque (ebd. fol. 99* cop. chart. coaeva mit der Überschrift Copia supplicacionis nostre oblate in deputacionibus pro parte domini Friderici Saxonie ducis) Es.folgt aus diesem Antrag, daß auch Hag. Friedrich, von Sachsen mit der Entscheidung des Streites durch den neuen Konig einverstanden war — wohl der Ausweg, auf den man sich zw Frankfurt mit dem Bischof von Hildesheim ge- eimigt hatte —, mur daß seine Vertreter im Konzil gegen die präjudizierliche Form, in der nach dem 12
Strana 90
März 18 Mire 18 90 Wahltag zu Frankfurt Mirz 1438. korfursten uf den dinstag darnach zu der kore geen wulden !. und baden, die kirche zu bestellen, daz kein gedrenge do wurde. und sageten, daz unsere herren die kor- fursten sich vereinget hetten, daz iglicher nit mee dan selb dritte ? in den kore geen wulden, und sulde man bestellen, daz sost nimandes darin qweme und des eigentlich warneme und versehe. und also liesse der rad mit dem dechand bestellen, daz uf den 5, dinstag kein metten gesungen wart und die kirchdore und kore bif gein der siebenden uren zugelassen und beslossen. und hatte der rad daz virteil uf iglichem hantwerg in daz linwathuB und zu Furstenberg gewapente bestalt und uf 50 gewapente uf den kirchoff vor die kirchdore, dobi ein burgermeister stund, daz die fursten mit den iren in die kirche qwamen und sost nimand. so was der kore auch mit dem heubtman und allen. dienern und vier des rades frunden bestalt, die warenamen und zusahen, daz nimand in den kore qwam dan iglich furste selb dritte siner rede und die gezuge und notarien, die bi die kore bescheiden waren, die hernach geschriben steet?. und do wart der antiffen , veni sancte spiritus und daruf ein messe von unser lieben frauwen , salve. - sancta parens^ gesungen. do die epistel ub was, do wart die kirchedore alle ufgedan und doch der kore zugelassen und der kore mit den gewapenten gar wol umbstalt und der sache grof achte gnommen. und do die messe uf was, do ging unser herre von Meneze mit den gezugen und notarien in die liberi und schichte den von Isenburg und den dumdechand zuerste zu dem bischofe von Triere und frageten, obe sin gnade. zu der kore geen wulde. also ging unser herre von Triere selbdritte siner rede in die? liberi und sagete sin kore und wale. und als er wider heruü qwam, do wurben der von Isenburg und dumdechand desglich an den bischof von Collen, der auch in solicher masse det. darnach an den palzgraven, darnach an den von Sassen und darnach an den margraven von Brandenburg. der iglicher einer nach dem andern in die liberi ging do sie daz alle getan hatten, do gingen die korfursten alle sempt- lich in die liberi zu dem bischofe von Mencze und vernamen alle sin stimme und wale. und als daz nu auch gescheen waz und unsern herren konig Albrechfen von Ungern. , herzogen zu Osterrich etc. einmudiclich und ungezweiet gekorn hatten, do gingen sie mit einander alle sehs fursten mit iren reden, die in den kore gelassen waren, uf den lettener und hiessen daz folke in der kirchen swigen. und erzalte grave Emiche von Liningen * uberlud: „lieben frunde. unsere gnedigen herren die korfursten heissen uch sagen, das sie von gnaden und ingebunge des heiligen geistes einmudiclich und ungezweiet gekorn haben einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen Cristenheid zu- kunftigen ^ keiser den allerdurchluchtigisten fursten und herren hern Albrechien konig a und ir stimme gaben. a) Vorl. zukunftigem. 36 Antrag der Gegenpartei die Verweisung der Sache an den Römischen König erfolgen sollte, Protest einlegten. — Die Angelegenheit scheimt dann aber nicht weiter gediehen zu sein; denn um 29. März 1439 schrieb Konrad von Weinsberg an den oben- genannten Dechanten vom Heil. Kreuz zu Hildes- heim, mit dem er in Sachen des Griechenablasses zu verhandeln hatte, unter anderem: er sei erfreut, daz unser herrn die kurfarsten willig sin zu schriben fur unsern herrn herzog Bernhart von Sahssen; -- er hoffe, daß Gott die gerechte Sache nicht ten das Ergebnis, daß die Kurfürsten am Montag entschlossen waren, die Wahl am Dienstag vor- zunehmen. ' ? Tatsächlich nahm jeder Kurfürst drei Begleiter mit zur Kur, vgl. nr. 32. — Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 54 f. spricht auf Grund dieser Stelle auch nur von zwei Begleitern, da er unsere wr. 32 (nach seiner Meinung mw eine lateinische Übersetzung von mr. 33) ignoriert, 3 mr. 354, 4 Alimann, Die Wahl Albrechts II S. 56 Amm. 2 untergehen lassen werde; dat. palmtag -- 39 erklärt nicht feststellen zu können, wie Gf. Emicho (Öhringen -Hohenloh. Haus-A. G 59 cone. chart) ^ von Leiingen zw diesem Auftrage gekommen sei. 1 Das erste Datum: Mo. n. Oculi — beziehen Der Graf war nach vw. 32 (die Altmann ignoriert, wir auf wulden, das zweite: Dienstag darnach — auf zu der kore geen, und erklüren die Stelle so: Die Vorbesprechungen der kurfürstlichen Räte hat- 46 vgl. Amm. 2) einer der drei Begleiter des Pfalz- 50 grafen Otto.
März 18 Mire 18 90 Wahltag zu Frankfurt Mirz 1438. korfursten uf den dinstag darnach zu der kore geen wulden !. und baden, die kirche zu bestellen, daz kein gedrenge do wurde. und sageten, daz unsere herren die kor- fursten sich vereinget hetten, daz iglicher nit mee dan selb dritte ? in den kore geen wulden, und sulde man bestellen, daz sost nimandes darin qweme und des eigentlich warneme und versehe. und also liesse der rad mit dem dechand bestellen, daz uf den 5, dinstag kein metten gesungen wart und die kirchdore und kore bif gein der siebenden uren zugelassen und beslossen. und hatte der rad daz virteil uf iglichem hantwerg in daz linwathuB und zu Furstenberg gewapente bestalt und uf 50 gewapente uf den kirchoff vor die kirchdore, dobi ein burgermeister stund, daz die fursten mit den iren in die kirche qwamen und sost nimand. so was der kore auch mit dem heubtman und allen. dienern und vier des rades frunden bestalt, die warenamen und zusahen, daz nimand in den kore qwam dan iglich furste selb dritte siner rede und die gezuge und notarien, die bi die kore bescheiden waren, die hernach geschriben steet?. und do wart der antiffen , veni sancte spiritus und daruf ein messe von unser lieben frauwen , salve. - sancta parens^ gesungen. do die epistel ub was, do wart die kirchedore alle ufgedan und doch der kore zugelassen und der kore mit den gewapenten gar wol umbstalt und der sache grof achte gnommen. und do die messe uf was, do ging unser herre von Meneze mit den gezugen und notarien in die liberi und schichte den von Isenburg und den dumdechand zuerste zu dem bischofe von Triere und frageten, obe sin gnade. zu der kore geen wulde. also ging unser herre von Triere selbdritte siner rede in die? liberi und sagete sin kore und wale. und als er wider heruü qwam, do wurben der von Isenburg und dumdechand desglich an den bischof von Collen, der auch in solicher masse det. darnach an den palzgraven, darnach an den von Sassen und darnach an den margraven von Brandenburg. der iglicher einer nach dem andern in die liberi ging do sie daz alle getan hatten, do gingen die korfursten alle sempt- lich in die liberi zu dem bischofe von Mencze und vernamen alle sin stimme und wale. und als daz nu auch gescheen waz und unsern herren konig Albrechfen von Ungern. , herzogen zu Osterrich etc. einmudiclich und ungezweiet gekorn hatten, do gingen sie mit einander alle sehs fursten mit iren reden, die in den kore gelassen waren, uf den lettener und hiessen daz folke in der kirchen swigen. und erzalte grave Emiche von Liningen * uberlud: „lieben frunde. unsere gnedigen herren die korfursten heissen uch sagen, das sie von gnaden und ingebunge des heiligen geistes einmudiclich und ungezweiet gekorn haben einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen Cristenheid zu- kunftigen ^ keiser den allerdurchluchtigisten fursten und herren hern Albrechien konig a und ir stimme gaben. a) Vorl. zukunftigem. 36 Antrag der Gegenpartei die Verweisung der Sache an den Römischen König erfolgen sollte, Protest einlegten. — Die Angelegenheit scheimt dann aber nicht weiter gediehen zu sein; denn um 29. März 1439 schrieb Konrad von Weinsberg an den oben- genannten Dechanten vom Heil. Kreuz zu Hildes- heim, mit dem er in Sachen des Griechenablasses zu verhandeln hatte, unter anderem: er sei erfreut, daz unser herrn die kurfarsten willig sin zu schriben fur unsern herrn herzog Bernhart von Sahssen; -- er hoffe, daß Gott die gerechte Sache nicht ten das Ergebnis, daß die Kurfürsten am Montag entschlossen waren, die Wahl am Dienstag vor- zunehmen. ' ? Tatsächlich nahm jeder Kurfürst drei Begleiter mit zur Kur, vgl. nr. 32. — Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 54 f. spricht auf Grund dieser Stelle auch nur von zwei Begleitern, da er unsere wr. 32 (nach seiner Meinung mw eine lateinische Übersetzung von mr. 33) ignoriert, 3 mr. 354, 4 Alimann, Die Wahl Albrechts II S. 56 Amm. 2 untergehen lassen werde; dat. palmtag -- 39 erklärt nicht feststellen zu können, wie Gf. Emicho (Öhringen -Hohenloh. Haus-A. G 59 cone. chart) ^ von Leiingen zw diesem Auftrage gekommen sei. 1 Das erste Datum: Mo. n. Oculi — beziehen Der Graf war nach vw. 32 (die Altmann ignoriert, wir auf wulden, das zweite: Dienstag darnach — auf zu der kore geen, und erklüren die Stelle so: Die Vorbesprechungen der kurfürstlichen Räte hat- 46 vgl. Amm. 2) einer der drei Begleiter des Pfalz- 50 grafen Otto.
Strana 91
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 91 zu zu Ungern und herzogen zu Osterrich etc. unsern gnedigen herren." und daruf so hub 1438 man von stont an zu singen „te deum laudamus" biß zu ende. und saste man nimanden März 18 von sinen wegen uf den altar 1, wand niman von sinen wegen hie waz. darnach so ließ der rad von stont uß und in die stad und gab geleide als davor, und taden ire 5 porten wider uf. doch so bestalten sie ire sachen, daz doch glichwol gehudet und zu- gesehen wart. und desselben tages schichte der rad von stont Walthern von Swarczen- burg zu sinen gnaden und schreib 2 domide, als hernach geschriben steet. 35a. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur: Liste der zu der Wahlhandlung bei- Izu 1438 [zu 1438 März 18 Frankfurt.] gezogenen Zeugen. März 18/ 10 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 151a not. chart. coaeva. Folgt in unserer Vorlage unmittelbar auf unsere nr. 34. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 429 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Muth, Die Beurkundung und Publikation der Deutschen Königswahlen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts (Götting. Dissert. 1881) S. 51 Anm. 2 und bei Alt- mann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 55 Anm. 5. 20 25 Nota. bi den vorgeschriben3 sachen und kore worden zu gezuge gehaischen 4: Der wischof von Wirezburg. Der bischof von Wormß. Der dumdechen zu Mencze. Grave Hans von Wertheym. Der grave von Hanauwe. Der von Isenburg. Der canzeler 5. Meister Heilwig der richter. Notarii: Theodericus Ebbracht. Johannes Wymphin 6. 35b. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über Anordnung und Ausstattung der ſzu 1438 kurfürstlichen Stühle bei der Wahlhandlung. [zu 1438 März 18 Frankfurt.] Mär2 18] 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 153b not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 430-431 nr. 791 und bei Römer- Büchner, Die Wahl und Krönung der Deutschen Kaiser zu Frankfurt a. M. S. 37, bei beiden nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 54 Anm. 3. Notandum. wann sich geburet einen Romischen konig zu kiesen, so sal der bischof von Mencze in dem obersten gestule zuneste bi der liberi steen und zu oberste an- geschriben sin mit grossen bustaben „archiepiscopus Maguntinensis". dar geinuber sal steen der bischof von Collen und aber uber im geschriben steen „archiepiscopus Colo- niensis". nach dem bischofe von Mencze rex Bohemiea, also daz ein stul mittel lere 40 stee. darnach comes Palentinus. item uf der andern siten nach dem bischove von Collen dux Saxonie. darnach marchio Brandenburgenssis. und mitten in dem chore zuschen dem palzgraven und dem margraven archiepiscopus Treverensis. und uber iglichs heubt 35 a) Forl. Bohehemie. 1 Uber die Bedeutung dieser Zeremonie vgl. 45 Rieger, Die Altarsetzung der Deutschen Könige seit Heinrich VII, Berliner Dissertation 1885. nr. 62. 3 D. i. nr. 35. 4 Vgl. die Aufzählung in nr. 32. 5 Dr. Heinrich Leubing, vgl. ebd. 6 Der zweite Notar heißt in nrr. 32 u. 33 Jo- hannes Volprecht. 12.*)
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 91 zu zu Ungern und herzogen zu Osterrich etc. unsern gnedigen herren." und daruf so hub 1438 man von stont an zu singen „te deum laudamus" biß zu ende. und saste man nimanden März 18 von sinen wegen uf den altar 1, wand niman von sinen wegen hie waz. darnach so ließ der rad von stont uß und in die stad und gab geleide als davor, und taden ire 5 porten wider uf. doch so bestalten sie ire sachen, daz doch glichwol gehudet und zu- gesehen wart. und desselben tages schichte der rad von stont Walthern von Swarczen- burg zu sinen gnaden und schreib 2 domide, als hernach geschriben steet. 35a. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur: Liste der zu der Wahlhandlung bei- Izu 1438 [zu 1438 März 18 Frankfurt.] gezogenen Zeugen. März 18/ 10 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 151a not. chart. coaeva. Folgt in unserer Vorlage unmittelbar auf unsere nr. 34. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 429 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Muth, Die Beurkundung und Publikation der Deutschen Königswahlen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts (Götting. Dissert. 1881) S. 51 Anm. 2 und bei Alt- mann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 55 Anm. 5. 20 25 Nota. bi den vorgeschriben3 sachen und kore worden zu gezuge gehaischen 4: Der wischof von Wirezburg. Der bischof von Wormß. Der dumdechen zu Mencze. Grave Hans von Wertheym. Der grave von Hanauwe. Der von Isenburg. Der canzeler 5. Meister Heilwig der richter. Notarii: Theodericus Ebbracht. Johannes Wymphin 6. 35b. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über Anordnung und Ausstattung der ſzu 1438 kurfürstlichen Stühle bei der Wahlhandlung. [zu 1438 März 18 Frankfurt.] Mär2 18] 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 153b not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 430-431 nr. 791 und bei Römer- Büchner, Die Wahl und Krönung der Deutschen Kaiser zu Frankfurt a. M. S. 37, bei beiden nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 54 Anm. 3. Notandum. wann sich geburet einen Romischen konig zu kiesen, so sal der bischof von Mencze in dem obersten gestule zuneste bi der liberi steen und zu oberste an- geschriben sin mit grossen bustaben „archiepiscopus Maguntinensis". dar geinuber sal steen der bischof von Collen und aber uber im geschriben steen „archiepiscopus Colo- niensis". nach dem bischofe von Mencze rex Bohemiea, also daz ein stul mittel lere 40 stee. darnach comes Palentinus. item uf der andern siten nach dem bischove von Collen dux Saxonie. darnach marchio Brandenburgenssis. und mitten in dem chore zuschen dem palzgraven und dem margraven archiepiscopus Treverensis. und uber iglichs heubt 35 a) Forl. Bohehemie. 1 Uber die Bedeutung dieser Zeremonie vgl. 45 Rieger, Die Altarsetzung der Deutschen Könige seit Heinrich VII, Berliner Dissertation 1885. nr. 62. 3 D. i. nr. 35. 4 Vgl. die Aufzählung in nr. 32. 5 Dr. Heinrich Leubing, vgl. ebd. 6 Der zweite Notar heißt in nrr. 32 u. 33 Jo- hannes Volprecht. 12.*)
Strana 92
92 Wahltag zu Frankfurt März 1438. €zu sin tittel mit grossen bustaben geschriben und ire stule mit siden belcken1 und andern 1438 März1s ornaten herlich gezieret. €1438) 36. Beschluß der [kurfürstlichen Räte] über eine sofortige schriftliche Benachrichtigung März 18 des Königs von der Wahl und über eine Gesandtschaft der Kurfürsten behufs feier- licher Uberreichung des Wahldekrets und Unterbreitung kurfürstlicher Wünsche. 5 [ 14387 März 18 [Frankfurt]. Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 83 a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 96-97 Anhang nr. 11 nach unserer Vorlage. Besprochen ebenda S. 58. 10 Apr. 12 Uf den dinstag nach dem sontage oculi ist a geratslagit uf unser herren der kur- furstin wolgefallin, als hirnach geschrebin stet. [I] Item das unser hern die kurfurstin unserm gnedigin hern dem Romischen kunige zu stunt und unverzogelich schriben und die wahil verkunden und zu wissen tun sollen. [2] Item das man zwen boten mit einander zu dem kunige schicken solle, ab einer 15 uf dem wege krang werde, das der ander fullenrit. [3] Item sollen unser hern der b kurfurstin botschaft uf den ° osterabend schirsten 2 zu nacht zu Nuremberg sin, von dannen zu unserm hern dem kunige zu riten. [4] Item das iglichir herre zwened schicken solle, nemlichine einen ritter ader knecht und einen geistlichin doctorem 3. [5] Item auch ist geratslaget, das man alle puncte und artikel, die man an den kunig brengen und werbin solle, hie zu Frangfurt begriffen sal; und hat meister Tile- man zugesagt, das er tun und iglichem kurfurstin ein zeichnisse davon gebin wil. [6] Item auch sollen die gälarten und doctores hie zu Frangfurt begriffen, was man von des babists und conciliums wegen an unsern gnedigen hern den kunig werbin 25 und bringen solle. 20 März 18 11438 37. Erzbf. Dietrich von Mainz fund die übrigen in Frankfurt anwesenden Kurfürsten47 zw. an K. Albrecht: haben ihn einmütig zum Römischen König gewählt; bitten um Nach- März 18 tt. 20) richt, wo ihre mit der Anzeige der Wahl beauftragte Gesandtschaft ihn treffen [ 1438 zwischen März 18 und 20 Frankfurt 5.7 könne. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 354b cop. membr. coacva mit Uberschrift von derselben Hand Intimatio eleccionis facta Romanorum regi. 30 Allerdurchluchtigster furste. unßere undertenige und schuldige willige dinste sin uwern kuniglichen gnaden zuvoran demutiglichen bereit. allergnedigster und liebster herre. want wir durch vorsehunge des almechtigen gotes und sunderlich durch in- 35 gießunge des heiligen geistes, als wir von der wale und kure wegen eines Romischen koniges itzunt bi einander gein Franckfort zusamen komen sin, eintrechticlichen und a) in Forl. stand ursprüinglich han unser herren. b) wohl korr. aus die. c) den osterabend schirsten von anderer Hand für die durchstrichenen Worte sant Jurgen tag nestkunftig übergeschrieben. d) zwene von der zweiten Hand für das durchstrichene dri übergeschrieben. e) nach nemlichin durchstrichen einen graven ader hern. 40 4 Die Unterschrift ist offenbar unvollständig, 1 Zusammengezogen aus baldekin? 2 und nicht nur der Erzbischof von Mainz, son- Die Varianten c-e stellen offenbar die ur- dern alle in Frankfurt anwesenden Kurfürsten sprüngliche Lesart dar; die Lesart des Textes ist sind die Absender, wie der ganze Wortlaut des wohl Folge einer Modifikation der Beschlüsse der Stückes zeigt. kurfürstlichen Räte durch ihre Herren, vgl. auch 5 Das Datum ergibt sich aus dem Zusammen- Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 58 Anm. 5. 3 Vgl. nr. 39 art. 4a und nr. 139. — Vgl. auch hang mit nrr. 37 u. 38. S. 21 und 42. 45
92 Wahltag zu Frankfurt März 1438. €zu sin tittel mit grossen bustaben geschriben und ire stule mit siden belcken1 und andern 1438 März1s ornaten herlich gezieret. €1438) 36. Beschluß der [kurfürstlichen Räte] über eine sofortige schriftliche Benachrichtigung März 18 des Königs von der Wahl und über eine Gesandtschaft der Kurfürsten behufs feier- licher Uberreichung des Wahldekrets und Unterbreitung kurfürstlicher Wünsche. 5 [ 14387 März 18 [Frankfurt]. Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 83 a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 96-97 Anhang nr. 11 nach unserer Vorlage. Besprochen ebenda S. 58. 10 Apr. 12 Uf den dinstag nach dem sontage oculi ist a geratslagit uf unser herren der kur- furstin wolgefallin, als hirnach geschrebin stet. [I] Item das unser hern die kurfurstin unserm gnedigin hern dem Romischen kunige zu stunt und unverzogelich schriben und die wahil verkunden und zu wissen tun sollen. [2] Item das man zwen boten mit einander zu dem kunige schicken solle, ab einer 15 uf dem wege krang werde, das der ander fullenrit. [3] Item sollen unser hern der b kurfurstin botschaft uf den ° osterabend schirsten 2 zu nacht zu Nuremberg sin, von dannen zu unserm hern dem kunige zu riten. [4] Item das iglichir herre zwened schicken solle, nemlichine einen ritter ader knecht und einen geistlichin doctorem 3. [5] Item auch ist geratslaget, das man alle puncte und artikel, die man an den kunig brengen und werbin solle, hie zu Frangfurt begriffen sal; und hat meister Tile- man zugesagt, das er tun und iglichem kurfurstin ein zeichnisse davon gebin wil. [6] Item auch sollen die gälarten und doctores hie zu Frangfurt begriffen, was man von des babists und conciliums wegen an unsern gnedigen hern den kunig werbin 25 und bringen solle. 20 März 18 11438 37. Erzbf. Dietrich von Mainz fund die übrigen in Frankfurt anwesenden Kurfürsten47 zw. an K. Albrecht: haben ihn einmütig zum Römischen König gewählt; bitten um Nach- März 18 tt. 20) richt, wo ihre mit der Anzeige der Wahl beauftragte Gesandtschaft ihn treffen [ 1438 zwischen März 18 und 20 Frankfurt 5.7 könne. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 354b cop. membr. coacva mit Uberschrift von derselben Hand Intimatio eleccionis facta Romanorum regi. 30 Allerdurchluchtigster furste. unßere undertenige und schuldige willige dinste sin uwern kuniglichen gnaden zuvoran demutiglichen bereit. allergnedigster und liebster herre. want wir durch vorsehunge des almechtigen gotes und sunderlich durch in- 35 gießunge des heiligen geistes, als wir von der wale und kure wegen eines Romischen koniges itzunt bi einander gein Franckfort zusamen komen sin, eintrechticlichen und a) in Forl. stand ursprüinglich han unser herren. b) wohl korr. aus die. c) den osterabend schirsten von anderer Hand für die durchstrichenen Worte sant Jurgen tag nestkunftig übergeschrieben. d) zwene von der zweiten Hand für das durchstrichene dri übergeschrieben. e) nach nemlichin durchstrichen einen graven ader hern. 40 4 Die Unterschrift ist offenbar unvollständig, 1 Zusammengezogen aus baldekin? 2 und nicht nur der Erzbischof von Mainz, son- Die Varianten c-e stellen offenbar die ur- dern alle in Frankfurt anwesenden Kurfürsten sprüngliche Lesart dar; die Lesart des Textes ist sind die Absender, wie der ganze Wortlaut des wohl Folge einer Modifikation der Beschlüsse der Stückes zeigt. kurfürstlichen Räte durch ihre Herren, vgl. auch 5 Das Datum ergibt sich aus dem Zusammen- Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 58 Anm. 5. 3 Vgl. nr. 39 art. 4a und nr. 139. — Vgl. auch hang mit nrr. 37 u. 38. S. 21 und 42. 45
Strana 93
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 93 ane alle intrege uwere konigliche gnade allem Cristlichen volke zu einem heubte und I1438 zU. zu einem Romischen konige, abe got wil zukunftigen keißer, erwelet und gekoren haben März 18 u. 20] in getruwen und hoffenunge, das mit hulfe des almechtigen gotes durch uwer koniglicher gnaden wißheit und verstentniße deme heiligen riche und der ganzen Cristenheit so treffeliche sulle vorgestanden werden, das es deme ewigen got lobelich, uwern gnaden erlich und der ganzen Cristenheit trostlich und nutzlich sin moge, als danne des alles dieselbe uwer konigliche majestat durch unßere treffeliche und erbar botschaft, die wir darumme zu uwern gnaden schicken wollen, fullenclicher sal und mag underwißet werden: des sin wir zu rate wurden unsere frunde uf den heiligen osterabent nehestkunftig gein Apr. 12 10 Nuremberg zu schicken gestalt forter dieselbe uwer gnade zu suchen, wo man die magh finden. davon so bitten wir uwer großmechtige kunigliche gnade mit demutigem fliße, ir wollent uns bi dießem boten schriben und zu wissen thun, wo ader an welchen steten uwern gnaden gelegen und bequeme soliche unsere frunde zu uwern gnaden komen und sich fugen sollen. und wollent uch darinne alBo gnediclich erzeigen, als wir des eine 15 ganze hoffenunge zu uwern gnaden haben. das wollen wir umme dieselbe uwere gnade demuticlichen und williclichen gerne vordienen. Uwer kuniglicher gnaden undertenigen Diterich erzbischof zu Mentz. 5 20 38. Instruktion 1 für nichtgen. kurfürstliche Gesandte2 zu K. Albrecht. c. März 20 Frankfurt 3.7 1438 11488 C. Mirs 20] 25 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 85 a-86 a cop. chart. coaeva mit der gleichzeitigen Uberschrift wohl von anderer Hand Referenda ad regem electum pro parte electorum imperii; von letzterer Hand rühren auch die am Rande zugefügten Inhaltsangaben der einzelnen Artikel und die Korrektur im Eingang her. Auf fol. 86b noch die gleichzeitige Bemerkung wohl gleichfalls von der zweiten Hand Ad regem electum referenda etc. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 97-100 Anhang nr. 12 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Droysen, Geschichte d. Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 436 Anm. 1 u. 438 und bei Altmann a. a. O. S. 63 ff. 30 Dit ist ein gedechtnisse der werbüng unser gnedigen herren der kurfursten frunde, die uf ostirabend a nehst zu Nuremberg sin sollen, an unsern gnedigsten herren den Apr. 12 erwelten Romischen kunig zu brengen, und das sie mit zimlichen und bequemlichen worten werben sollen. [1 Zum ersten, wann unser gnedigen herren der kurfursten frunde ire credencien- brive ubergeben han, so sollen sie von unser herren wegen unserm herren dem kunige sagen unsern herren willige bereite und schuldige dinste mit aller gunst und willen, den sie zu sinen gnaden haben. 2] Item so sollen dieselben frunde unserm gnedigen herren dem kunige furder 40 sagen, das sie umb manigfeldige grosse tûgent, davon sin kuniclich gnade, als wit die werlt ist, loblichen gepriset und vermeret ist, mit namen von gotsforchte von warhaftic- keit von manheit von wisheit und sanftmûtickeit und anders, so haben unsere herren 35 a) in Vorlage ostirabend für das durchstrichene sand Jurgen tag übergeschrieben, vielleicht von anderer Hand. 1 Verfasser der Instruktion ist nach nr. 36 art. 5 45 Mag. Tileman, Rat des Erzbischofs von Köln. 2 Am 20. März 1438 beglaubigten [die Kur- fürsten bei K. Albrecht in der heiligen Cristen- heit des heiligen Romischen riches und unsern ge- borlichen und notdurftigen sachen ihre [statt der 50 Namen Punkte] Räte; dat. Frangfurt Do. n. oculi 38 (Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh. A. Religions- sachen Concilien, zu Basel 1431 fol. 9a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Electores imperii scri- bunt regi electo literam credencie etc. und mit der Notiz auf fol. 9a oben Ego attuli und Görlitz Mi- lichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 234b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Electores imperii scri- bunt regi electo litteram credencie etc.). 3 Das Datum folgt aus voriger Anmerkung.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 93 ane alle intrege uwere konigliche gnade allem Cristlichen volke zu einem heubte und I1438 zU. zu einem Romischen konige, abe got wil zukunftigen keißer, erwelet und gekoren haben März 18 u. 20] in getruwen und hoffenunge, das mit hulfe des almechtigen gotes durch uwer koniglicher gnaden wißheit und verstentniße deme heiligen riche und der ganzen Cristenheit so treffeliche sulle vorgestanden werden, das es deme ewigen got lobelich, uwern gnaden erlich und der ganzen Cristenheit trostlich und nutzlich sin moge, als danne des alles dieselbe uwer konigliche majestat durch unßere treffeliche und erbar botschaft, die wir darumme zu uwern gnaden schicken wollen, fullenclicher sal und mag underwißet werden: des sin wir zu rate wurden unsere frunde uf den heiligen osterabent nehestkunftig gein Apr. 12 10 Nuremberg zu schicken gestalt forter dieselbe uwer gnade zu suchen, wo man die magh finden. davon so bitten wir uwer großmechtige kunigliche gnade mit demutigem fliße, ir wollent uns bi dießem boten schriben und zu wissen thun, wo ader an welchen steten uwern gnaden gelegen und bequeme soliche unsere frunde zu uwern gnaden komen und sich fugen sollen. und wollent uch darinne alBo gnediclich erzeigen, als wir des eine 15 ganze hoffenunge zu uwern gnaden haben. das wollen wir umme dieselbe uwere gnade demuticlichen und williclichen gerne vordienen. Uwer kuniglicher gnaden undertenigen Diterich erzbischof zu Mentz. 5 20 38. Instruktion 1 für nichtgen. kurfürstliche Gesandte2 zu K. Albrecht. c. März 20 Frankfurt 3.7 1438 11488 C. Mirs 20] 25 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 85 a-86 a cop. chart. coaeva mit der gleichzeitigen Uberschrift wohl von anderer Hand Referenda ad regem electum pro parte electorum imperii; von letzterer Hand rühren auch die am Rande zugefügten Inhaltsangaben der einzelnen Artikel und die Korrektur im Eingang her. Auf fol. 86b noch die gleichzeitige Bemerkung wohl gleichfalls von der zweiten Hand Ad regem electum referenda etc. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 97-100 Anhang nr. 12 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Droysen, Geschichte d. Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 436 Anm. 1 u. 438 und bei Altmann a. a. O. S. 63 ff. 30 Dit ist ein gedechtnisse der werbüng unser gnedigen herren der kurfursten frunde, die uf ostirabend a nehst zu Nuremberg sin sollen, an unsern gnedigsten herren den Apr. 12 erwelten Romischen kunig zu brengen, und das sie mit zimlichen und bequemlichen worten werben sollen. [1 Zum ersten, wann unser gnedigen herren der kurfursten frunde ire credencien- brive ubergeben han, so sollen sie von unser herren wegen unserm herren dem kunige sagen unsern herren willige bereite und schuldige dinste mit aller gunst und willen, den sie zu sinen gnaden haben. 2] Item so sollen dieselben frunde unserm gnedigen herren dem kunige furder 40 sagen, das sie umb manigfeldige grosse tûgent, davon sin kuniclich gnade, als wit die werlt ist, loblichen gepriset und vermeret ist, mit namen von gotsforchte von warhaftic- keit von manheit von wisheit und sanftmûtickeit und anders, so haben unsere herren 35 a) in Vorlage ostirabend für das durchstrichene sand Jurgen tag übergeschrieben, vielleicht von anderer Hand. 1 Verfasser der Instruktion ist nach nr. 36 art. 5 45 Mag. Tileman, Rat des Erzbischofs von Köln. 2 Am 20. März 1438 beglaubigten [die Kur- fürsten bei K. Albrecht in der heiligen Cristen- heit des heiligen Romischen riches und unsern ge- borlichen und notdurftigen sachen ihre [statt der 50 Namen Punkte] Räte; dat. Frangfurt Do. n. oculi 38 (Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh. A. Religions- sachen Concilien, zu Basel 1431 fol. 9a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Electores imperii scri- bunt regi electo literam credencie etc. und mit der Notiz auf fol. 9a oben Ego attuli und Görlitz Mi- lichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 234b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Electores imperii scri- bunt regi electo litteram credencie etc.). 3 Das Datum folgt aus voriger Anmerkung.
Strana 94
94 Wahltag zu Frankfurt März 1438. €1438 die kurfursten von sunderlicher ingabe und gnaden des heiligen geistes und grosser gunst, c. März2o die sie zu sinen kuniglichen gnaden lange zit getragen han, sine kunicliche majestat eintrechticlichen und alle semptlichen mit grosser begerüng zu einem Romischen kunige zukunftigem keiser gekorn und der ganzen Cristenheit vor ein houbt und der heiligen kirchen vor einen voit und schirmer gestalt haben und noch siner unzellichen tügent keinen bessern darzů funden nach erdenken konnen, mit andern vil gebörlichen worten zu sollichen sachen dinenden, die zu lang zu schriben weren, und den punct slissen: als sin kuniclich gnade das wol clerlicher in dem offen brive 1 uber soliche kôre sprechende wol sehen solle; und sal man dann den brief sinen kuniglichen gnaden handreichen. [3] Itemb wann solliche sachen dann zirlichen, als sich gebort, erzalt sind und sin 10 gnade sich des angenomen had, so sal man dann sinen kuniglichen gnaden sagen, wie die gulden bulle inhald und ußwise 2, wann ein Romischer kunig gekorn si, so solle sin gnade von stund sunder einichen verzug unsern herren den kurfursten alle und igliche ire privilegia bestetigen und confirmiren, und also sollen unser herren frunde auch von sinen kuniglichen gnaden begeren sollichen punct der gulden bullen zû volzihen und 15 unsern herren ire privilegia zu confirmiren3, als sich das heischt und die gulden bulle uzwiset. [4] Item € darnach von der zweiung des heiligen concilii und unsers heiligen vater des babsts ist sinen kuniglichen gnaden vorzubrengen, als die doctores das verainen sollen. [5 Iteme so sollen die frunde unser gnedigen herren unserm gnedigen herren dem Romischen kunige fuglichen und zimlichen vorbrengen und sin gnade flissiclichen bitten, das dieselb sin gnade wislichen bedenken wôlle, das vor ziten mancherlei ungebûrlich privilegia gegeben und bestetigt sind, und dorumb sine gnade, eher sie allerleie privi- legia bestetige, guten rat mit sinen kurfursten ader iren frunden haben wolle, was rede� 25 lich ader mugelich zu bestetigen si ader nicht, und was unredelich unzimlich und schedelich were, das das nicht bestetigt, sundern abgetan und widderruffen wurde. [6] Item f so sollen unser gnedigen herren fründe werben an unsern gnedigen herren den Romischen kunig und in bitten, das sin gnade doran sin wolle, das sollich gift und verschribung, in Italien und Welschen landen gescheen ist, als man spricht, widerruffen 30 und abgestalt und alle die wege vorgenomen werden, die darzu gedinen und nuczlich gesin mügen, das bi dem heiligen rich blibe, das im dann billichen zugehoren sal. [7] Item 5 so sollen unser herren botschaft werben, das unser gnediger herre der Romische kunig mit unserm gnedigen herren von Collen als mit einem herzogen von Westfalen und allen den andern, die darzu tûgelich sind und darzu gehoren, reden und 35 bestellen wolle, das die heimlichen gerichte zu Westfalhen gesaczt bestalt und gehalden werden, der zu gebruchen uf ir erste und beginlich herkomen und daruf und dorumb sie züerst erdacht und bestetigt worden sin, und das nimand doran geheischt ader ge- laden werden sal dann umb sachen, die dofür gehoren, und was anders domit furgenomen were ader wurde, das das unser gnediger herre der Romische kunig widerruff und abtů. 40 [8] Item h so sollen unser herren frunde werben an unsern gnedigen herren den Romischen kunig, das sin gnad sin hofgericht zimlich und geborlich mit fromen und verstendigen luten bestellen wolle, also das iderman nach gelegenheit der sachen unver- 20 a) das Wort (am Schlust der Zeile) verletst, ebenso nachher kuniglichen. b) in Vorlage am Rande wohl ton anderer, aber gleichzeitiger Hand ut confirmet privilegia electorum. c) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie 45 oben de differencia pape et concilii. d) od verramen? e) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben ut non confirmet privilegia indecencia, sed revocet illa, etc. 1) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben ut donaciones facte in Italia revocentur. g) in Forlage am Rande von derselben Hand wie oben item ut contra judicia vetita provideatur etc. h) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben das hoffgericht zu bestellen etc. 50 nr. 33. Kар. 2. 3 Vgl. nr. 46.
94 Wahltag zu Frankfurt März 1438. €1438 die kurfursten von sunderlicher ingabe und gnaden des heiligen geistes und grosser gunst, c. März2o die sie zu sinen kuniglichen gnaden lange zit getragen han, sine kunicliche majestat eintrechticlichen und alle semptlichen mit grosser begerüng zu einem Romischen kunige zukunftigem keiser gekorn und der ganzen Cristenheit vor ein houbt und der heiligen kirchen vor einen voit und schirmer gestalt haben und noch siner unzellichen tügent keinen bessern darzů funden nach erdenken konnen, mit andern vil gebörlichen worten zu sollichen sachen dinenden, die zu lang zu schriben weren, und den punct slissen: als sin kuniclich gnade das wol clerlicher in dem offen brive 1 uber soliche kôre sprechende wol sehen solle; und sal man dann den brief sinen kuniglichen gnaden handreichen. [3] Itemb wann solliche sachen dann zirlichen, als sich gebort, erzalt sind und sin 10 gnade sich des angenomen had, so sal man dann sinen kuniglichen gnaden sagen, wie die gulden bulle inhald und ußwise 2, wann ein Romischer kunig gekorn si, so solle sin gnade von stund sunder einichen verzug unsern herren den kurfursten alle und igliche ire privilegia bestetigen und confirmiren, und also sollen unser herren frunde auch von sinen kuniglichen gnaden begeren sollichen punct der gulden bullen zû volzihen und 15 unsern herren ire privilegia zu confirmiren3, als sich das heischt und die gulden bulle uzwiset. [4] Item € darnach von der zweiung des heiligen concilii und unsers heiligen vater des babsts ist sinen kuniglichen gnaden vorzubrengen, als die doctores das verainen sollen. [5 Iteme so sollen die frunde unser gnedigen herren unserm gnedigen herren dem Romischen kunige fuglichen und zimlichen vorbrengen und sin gnade flissiclichen bitten, das dieselb sin gnade wislichen bedenken wôlle, das vor ziten mancherlei ungebûrlich privilegia gegeben und bestetigt sind, und dorumb sine gnade, eher sie allerleie privi- legia bestetige, guten rat mit sinen kurfursten ader iren frunden haben wolle, was rede� 25 lich ader mugelich zu bestetigen si ader nicht, und was unredelich unzimlich und schedelich were, das das nicht bestetigt, sundern abgetan und widderruffen wurde. [6] Item f so sollen unser gnedigen herren fründe werben an unsern gnedigen herren den Romischen kunig und in bitten, das sin gnade doran sin wolle, das sollich gift und verschribung, in Italien und Welschen landen gescheen ist, als man spricht, widerruffen 30 und abgestalt und alle die wege vorgenomen werden, die darzu gedinen und nuczlich gesin mügen, das bi dem heiligen rich blibe, das im dann billichen zugehoren sal. [7] Item 5 so sollen unser herren botschaft werben, das unser gnediger herre der Romische kunig mit unserm gnedigen herren von Collen als mit einem herzogen von Westfalen und allen den andern, die darzu tûgelich sind und darzu gehoren, reden und 35 bestellen wolle, das die heimlichen gerichte zu Westfalhen gesaczt bestalt und gehalden werden, der zu gebruchen uf ir erste und beginlich herkomen und daruf und dorumb sie züerst erdacht und bestetigt worden sin, und das nimand doran geheischt ader ge- laden werden sal dann umb sachen, die dofür gehoren, und was anders domit furgenomen were ader wurde, das das unser gnediger herre der Romische kunig widerruff und abtů. 40 [8] Item h so sollen unser herren frunde werben an unsern gnedigen herren den Romischen kunig, das sin gnad sin hofgericht zimlich und geborlich mit fromen und verstendigen luten bestellen wolle, also das iderman nach gelegenheit der sachen unver- 20 a) das Wort (am Schlust der Zeile) verletst, ebenso nachher kuniglichen. b) in Vorlage am Rande wohl ton anderer, aber gleichzeitiger Hand ut confirmet privilegia electorum. c) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie 45 oben de differencia pape et concilii. d) od verramen? e) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben ut non confirmet privilegia indecencia, sed revocet illa, etc. 1) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben ut donaciones facte in Italia revocentur. g) in Forlage am Rande von derselben Hand wie oben item ut contra judicia vetita provideatur etc. h) in Vorlage am Rande von derselben Hand wie oben das hoffgericht zu bestellen etc. 50 nr. 33. Kар. 2. 3 Vgl. nr. 46.
Strana 95
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 95 zogelichs recht widerfaren mûge, und das unser herren privilegia, die iren wider fûr sie (1438 C. zu wisen, gehalden werden, und das auch die acht und überacht mit gutem berat und Mürz20) wissentlichen vorgenomen werde. [9] Item " das unser gnediger herre der Romische kunig gebiete und bestelle, das 5 der acker- und wingartman und alle kauflûte und pilgerim alle geistliche lûte kirchen kirchhôfe und widemhôfe kindelbetter und die in swerer krangheit sin felig sin. [10] Item b das nimant bornen ader brandschaczen ader füwer schiessen ader füwr legen solle tages oder nachts, es si in fientschaft ader ane fientschaft. [11] Item c so sollen die frunde unser herren reden mit unserm gnedigen herren 10 dem Romischen kunige von der unredelichen fientschaft und krige wegen, alles in massen, als davon hie zu Franckfurt gerett und ein zedel 1 gemacht ist. [12] Item d von den landgerichten andern gerichten und der munze wegen, das unser gnediger herre der Romische kunig und unsere gnedigen herren die kurfursten ire frunde mit macht darûmb und andere sachen, die den gemeinen landen nûtz sind, 15 schicken zu einem gelegen tage, doruß nach notdorft zû reden und vor sich zu nemen die begriffe, die vor ziten davon zu Franckfurt und zu Eger begriffen sind 2, und alles das, das dorinne den gemeinen landen nûcze ist, zu bestellen. [13] Item ? von dem lande zu Behmen zû sagen, das sin kunigliche gnade nach allem sinem vermugen bestelle, das der unglaub zû Behmen hingelegt werde und der 20 Cristenglaub blibe. [14] Item f das unser gnedigen herren die kurfursten ernstlichen begeren, das unsers gnedigen herren des Romischen kuniges canzli mit einem erbern wisen gelerten dutsch- geboren prelaten bestalt werde, der dem riche nûcze getruw und holt si etc, wann das des heiligen richs ere und nucz ist. [15 Item dißs und von andern pûncten zu reden were g zû ziten steten und bi- wehsen personen, als sich iglich punct heischet und geboret, fuglichen und wislichen vorzubrengen. 25 30 39. Aufzeichnung eines Ungenannten über die Verhandlungen der zur Königswahl in 11438 Frankfurt versammelten Kurfürsten betr. die von dem Gewählten ihnen zu ge- währenden Zugeständnisse, die Konstituierung eines Kurvereins, die Bestellung eines Reichsvikars und die Abordnung einer Gesandtschaft an den König, dann über die friedliche Beilegung der Streitigkeiten des Grafen Michel von Wertheim und endlich über die Abreise einzelner Kurfürsten aus Frankfurt. [ 1438 März 20 3 Frankfurt.] Mürz20] 35 Aus Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme etc. am weißen Suntag anno 1438 cop. chart. coaeva. Schmales Folioblatt ohne Siegelspuren und Verschickungsschnitte. 40 Zu vermerken, was geratslagt ist auf dem tage ietzunt zu Franckfurt, als unser gnedige herren die kûrfürsten einen Romischen kûnigh erwelt haben, so vil und ich gelernen konde etc. [1 Zûm ersten so ist vor der wale in rede gewest und geratslagt durch unser herren die kûrfürsten, das ein Romischer kûnig, so der erwelt werde, ee er zu der krônung kome, sich vermeß zú widerruffen und als ein Romischer kunig widderrüff in der ge- 45 a) in Vorlage am Rande, wie oben, umbe fride zu bestellen. b) in Vorlage am Rande, wie oben, nimand sol bornen etc. c) in Vorlage am Rande, wie oben, von feheden. d) in Forlage am Rande, wie oben, umbe gerichte unde munze. e) in Vorlage am Rande, wic oben, umbe den unglauben zu Behemen. f) in Vorlage am Rande, wie oben, umbe einen canzeler. g) in Forlage were mil Uberstrich. h) in Vorlage am Rande von anderer gleich- zeitiger Hand Albrecht mit Fericisungszeichen nach künig. 2 nr. 31. Vgl. S. 76 Anm. 1 u. 2. 3 Das Datum folgt aus art. 6b.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 95 zogelichs recht widerfaren mûge, und das unser herren privilegia, die iren wider fûr sie (1438 C. zu wisen, gehalden werden, und das auch die acht und überacht mit gutem berat und Mürz20) wissentlichen vorgenomen werde. [9] Item " das unser gnediger herre der Romische kunig gebiete und bestelle, das 5 der acker- und wingartman und alle kauflûte und pilgerim alle geistliche lûte kirchen kirchhôfe und widemhôfe kindelbetter und die in swerer krangheit sin felig sin. [10] Item b das nimant bornen ader brandschaczen ader füwer schiessen ader füwr legen solle tages oder nachts, es si in fientschaft ader ane fientschaft. [11] Item c so sollen die frunde unser herren reden mit unserm gnedigen herren 10 dem Romischen kunige von der unredelichen fientschaft und krige wegen, alles in massen, als davon hie zu Franckfurt gerett und ein zedel 1 gemacht ist. [12] Item d von den landgerichten andern gerichten und der munze wegen, das unser gnediger herre der Romische kunig und unsere gnedigen herren die kurfursten ire frunde mit macht darûmb und andere sachen, die den gemeinen landen nûtz sind, 15 schicken zu einem gelegen tage, doruß nach notdorft zû reden und vor sich zu nemen die begriffe, die vor ziten davon zu Franckfurt und zu Eger begriffen sind 2, und alles das, das dorinne den gemeinen landen nûcze ist, zu bestellen. [13] Item ? von dem lande zu Behmen zû sagen, das sin kunigliche gnade nach allem sinem vermugen bestelle, das der unglaub zû Behmen hingelegt werde und der 20 Cristenglaub blibe. [14] Item f das unser gnedigen herren die kurfursten ernstlichen begeren, das unsers gnedigen herren des Romischen kuniges canzli mit einem erbern wisen gelerten dutsch- geboren prelaten bestalt werde, der dem riche nûcze getruw und holt si etc, wann das des heiligen richs ere und nucz ist. [15 Item dißs und von andern pûncten zu reden were g zû ziten steten und bi- wehsen personen, als sich iglich punct heischet und geboret, fuglichen und wislichen vorzubrengen. 25 30 39. Aufzeichnung eines Ungenannten über die Verhandlungen der zur Königswahl in 11438 Frankfurt versammelten Kurfürsten betr. die von dem Gewählten ihnen zu ge- währenden Zugeständnisse, die Konstituierung eines Kurvereins, die Bestellung eines Reichsvikars und die Abordnung einer Gesandtschaft an den König, dann über die friedliche Beilegung der Streitigkeiten des Grafen Michel von Wertheim und endlich über die Abreise einzelner Kurfürsten aus Frankfurt. [ 1438 März 20 3 Frankfurt.] Mürz20] 35 Aus Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6: Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem Tage zu Ulme etc. am weißen Suntag anno 1438 cop. chart. coaeva. Schmales Folioblatt ohne Siegelspuren und Verschickungsschnitte. 40 Zu vermerken, was geratslagt ist auf dem tage ietzunt zu Franckfurt, als unser gnedige herren die kûrfürsten einen Romischen kûnigh erwelt haben, so vil und ich gelernen konde etc. [1 Zûm ersten so ist vor der wale in rede gewest und geratslagt durch unser herren die kûrfürsten, das ein Romischer kûnig, so der erwelt werde, ee er zu der krônung kome, sich vermeß zú widerruffen und als ein Romischer kunig widderrüff in der ge- 45 a) in Vorlage am Rande, wie oben, umbe fride zu bestellen. b) in Vorlage am Rande, wie oben, nimand sol bornen etc. c) in Vorlage am Rande, wie oben, von feheden. d) in Forlage am Rande, wie oben, umbe gerichte unde munze. e) in Vorlage am Rande, wic oben, umbe den unglauben zu Behemen. f) in Vorlage am Rande, wie oben, umbe einen canzeler. g) in Forlage were mil Uberstrich. h) in Vorlage am Rande von anderer gleich- zeitiger Hand Albrecht mit Fericisungszeichen nach künig. 2 nr. 31. Vgl. S. 76 Anm. 1 u. 2. 3 Das Datum folgt aus art. 6b.
Strana 96
96 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 20) meinde alle die freiheit, die dürch sein vorfarn am reich gegeben und außgangen sint, dabei nit der kurfursten gehelle und willen ist und erscheint 1. wiewol nû dawider von etlichen gerett worden ist auf meinung, das solchs grôblicher widder die gemeinen fürsten und herren ritter und knechte sei danne widder die stete, so ist doch die meinung also, das die fürsten und herren solicher freiheit von newem baß von einem Romischen künige erwerben und bekomen danne die stete mit willen und gehelle der kûrfürsten. [1a] item es ist auch geratslagt sich zu vereinigen mit dem Romischen kûnige, das ein iegliche reichstat zu recht steen sôlle vor einem kürfürsten, der derselben stat am nechsten geseßen ist. [2] Item mere ist geratslagt, das sich die kürfürsten meinten zu einander zu ver- binden 2 in disen hernach geschriben stücken und des in schriften und verzeichnung gegen 10 einander waren: [2"] zům ersten einen gemeinen fride ze machen dürch die kürfursten- und ander fürstenthûm durch Deutsche lant hinweg. [25] item zwischen unserm aller- heiligsten vater dem babst und dem concilio zu Basel mitsampt dem erwelten zu Römischem kûnige mit einander eintrechticlichen zu besehen die zu vereinigen oder, ob das ie nit gesein môchte, das sie danne ungezweiet mit einander auf ein seiten gehellen und vallen 15 mitsampt dem erwelten 3. [3] Item " das ein vicarier b des reichs alhie in den landen gesetzt werde mit rate und willene der kûrfursten, der dem reich vor sei, darumb danne versehenlichen sei, das unser allergnedigster herre der erwelte zu Römischem kûnige alsbalde nicht treffen- lichen nach notturft des reichs und der lande darzu gethün oder sich villeicht zu der 20 krönung geschicken môge vor unmüß seiner andern geschefte der lande zu Hungern und zu Beheim etc. [3"] item d und es geet die rede, das mein herre der marggraff ein wicarier des reichs gesetzt werden sôlle. [35] item und als rede geet, wie das von alter herekomen sei, das allewege ein pfalzgrave zu vicarier gesetzt werden solle und sust niemant anders, dawider ist geantwurt: das sei wol war, wanne das reich ledig 25 sei, so solle dieselbe weil, biß ein künig gekorn werde, der pfalzgraf vicariere sein und noch danne nicht in allen landen etc. nach innehalt der gûldin bûllen 4; darzu so sei, ietzunt der pfalzgraf ein kint, also das er solichem ampt nicht vor môge gesein, als danne dem ampt wol notturftigt sei eins weisen vernüftigen fürsten etc. [4] Item mer ist geratslagt und in rede, das unser herren die kûrfürsten von des 3o conciliums und auch unsers heiligen vatter des babsts wegen und sust von der ob- geschriben puncten und villeichte von anderr sache wegen, die mir unkunt seint, ir treffenliche botschaft senden wôllen zu unserm allergnedigsten herren dem Romischem kûnige und zúm babst. [4a] und geet die rede, das sie alle ein botschaft zúm kúnge orden wôllen, nemlichen graf Walraff von Môrse, der ein bischof zu Uetricht sein sol. 35 doch so meinen etlich, die weltlichen kürfürsten wöllen ir besunder botschaft senden [45] mit der botschaft zům babst ist in rede, und die geistlichen auch ir besundern 5. das meiner herrn von Nüremberg diener und doctor herr Jörge Heimbürge reiten werde etc. [5] Item graf Michel von Wertheim ist verricht mit allen seinen widersachen. und steet auf das recht, das der Pfaltz rethe und die sie zu in nemen werden, ansprechen 40 sôllen. und sol ietweder teile dem andern vor denselben eren und rechts sein. und die rethe sollen erkennen, welichs vorgeen sôlle. und sollen ir ansprach antwurt nachrede Apr. 27 widerrede brief und ürkünde ubergeben und thûn zu Heydelberg 14 tag nach ostern. Juni 24 und der außspruch sol geschehen hiezwischen und sant Johans sünwenden. und die 5 a) in Vorlage kein Alinea. b) in Forlage vacarier. c) in Vorlage fehlt willen der. d) in Vorlage Alinea. e) in 45 Vorlage vacarier. 1 Vgl. nr. 28 art. 3; nr. 29 art. 3; nr. 38 art. 5. 2 Vgl. nrr. 102 u. 144. a Vgl. die entsprechende Erklärung in der Neu- tralitätsurkunde nr. 135. * 5 Кар. 5. Vgl. nr. 36 art. 4 und nr. 139. 50
96 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 20) meinde alle die freiheit, die dürch sein vorfarn am reich gegeben und außgangen sint, dabei nit der kurfursten gehelle und willen ist und erscheint 1. wiewol nû dawider von etlichen gerett worden ist auf meinung, das solchs grôblicher widder die gemeinen fürsten und herren ritter und knechte sei danne widder die stete, so ist doch die meinung also, das die fürsten und herren solicher freiheit von newem baß von einem Romischen künige erwerben und bekomen danne die stete mit willen und gehelle der kûrfürsten. [1a] item es ist auch geratslagt sich zu vereinigen mit dem Romischen kûnige, das ein iegliche reichstat zu recht steen sôlle vor einem kürfürsten, der derselben stat am nechsten geseßen ist. [2] Item mere ist geratslagt, das sich die kürfürsten meinten zu einander zu ver- binden 2 in disen hernach geschriben stücken und des in schriften und verzeichnung gegen 10 einander waren: [2"] zům ersten einen gemeinen fride ze machen dürch die kürfursten- und ander fürstenthûm durch Deutsche lant hinweg. [25] item zwischen unserm aller- heiligsten vater dem babst und dem concilio zu Basel mitsampt dem erwelten zu Römischem kûnige mit einander eintrechticlichen zu besehen die zu vereinigen oder, ob das ie nit gesein môchte, das sie danne ungezweiet mit einander auf ein seiten gehellen und vallen 15 mitsampt dem erwelten 3. [3] Item " das ein vicarier b des reichs alhie in den landen gesetzt werde mit rate und willene der kûrfursten, der dem reich vor sei, darumb danne versehenlichen sei, das unser allergnedigster herre der erwelte zu Römischem kûnige alsbalde nicht treffen- lichen nach notturft des reichs und der lande darzu gethün oder sich villeicht zu der 20 krönung geschicken môge vor unmüß seiner andern geschefte der lande zu Hungern und zu Beheim etc. [3"] item d und es geet die rede, das mein herre der marggraff ein wicarier des reichs gesetzt werden sôlle. [35] item und als rede geet, wie das von alter herekomen sei, das allewege ein pfalzgrave zu vicarier gesetzt werden solle und sust niemant anders, dawider ist geantwurt: das sei wol war, wanne das reich ledig 25 sei, so solle dieselbe weil, biß ein künig gekorn werde, der pfalzgraf vicariere sein und noch danne nicht in allen landen etc. nach innehalt der gûldin bûllen 4; darzu so sei, ietzunt der pfalzgraf ein kint, also das er solichem ampt nicht vor môge gesein, als danne dem ampt wol notturftigt sei eins weisen vernüftigen fürsten etc. [4] Item mer ist geratslagt und in rede, das unser herren die kûrfürsten von des 3o conciliums und auch unsers heiligen vatter des babsts wegen und sust von der ob- geschriben puncten und villeichte von anderr sache wegen, die mir unkunt seint, ir treffenliche botschaft senden wôllen zu unserm allergnedigsten herren dem Romischem kûnige und zúm babst. [4a] und geet die rede, das sie alle ein botschaft zúm kúnge orden wôllen, nemlichen graf Walraff von Môrse, der ein bischof zu Uetricht sein sol. 35 doch so meinen etlich, die weltlichen kürfürsten wöllen ir besunder botschaft senden [45] mit der botschaft zům babst ist in rede, und die geistlichen auch ir besundern 5. das meiner herrn von Nüremberg diener und doctor herr Jörge Heimbürge reiten werde etc. [5] Item graf Michel von Wertheim ist verricht mit allen seinen widersachen. und steet auf das recht, das der Pfaltz rethe und die sie zu in nemen werden, ansprechen 40 sôllen. und sol ietweder teile dem andern vor denselben eren und rechts sein. und die rethe sollen erkennen, welichs vorgeen sôlle. und sollen ir ansprach antwurt nachrede Apr. 27 widerrede brief und ürkünde ubergeben und thûn zu Heydelberg 14 tag nach ostern. Juni 24 und der außspruch sol geschehen hiezwischen und sant Johans sünwenden. und die 5 a) in Vorlage kein Alinea. b) in Forlage vacarier. c) in Vorlage fehlt willen der. d) in Vorlage Alinea. e) in 45 Vorlage vacarier. 1 Vgl. nr. 28 art. 3; nr. 29 art. 3; nr. 38 art. 5. 2 Vgl. nrr. 102 u. 144. a Vgl. die entsprechende Erklärung in der Neu- tralitätsurkunde nr. 135. * 5 Кар. 5. Vgl. nr. 36 art. 4 und nr. 139. 50
Strana 97
` B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53, 97 gevangen zu beiden seiten die gewunnen sloß schulde und alle ding sollen bleiben als (1438 ietzunt bi& auf den auBspruch !. Marz 20/ [6] Item mein herre von Sahsen der ге! von Franckfürt auf die mitwochen nach a15: 19 oculi 5 sein insigel ?. dreien sunen auf pfinztag nach tisch. doch so lie er etlich seiner rethe aldo mitsampt Caspar? geinem schreiber und [64] item mein herre der m arggraff reit von dannen mitsampt seinen [6%] item die drei geistlichen kürfürsten mit- sampt herzog Otten beliben am pfinztag über zu Franckfürt etc. 40. Hzg. Ernst von Baiern am seinem Sohn Heg. Albrecht: über die Wahl K. Al- brechis. [1438 April 1 Miinchen. ] 10 Aus München Reichs-A. Fürstensachen T. 6 fol. 140 ced. chart. Finschluff im einen Brief Нгд. Ernsts um Hzg. Albrecht mit dem Datum eritag vor dem palmtag [April 1] 38. Lieber sun. wir tun ew in warheit ze wissen, das unser lieber herr und oheim der konig ze Ungern an eritag vor dem suntag letare gemainklichen von den lürfursten Rómischer konig und chunftiger keiser erwelt worden ist. dez wir inniklich erfrewt sein i5 und im der eeren wol günnen von seiner fromkait und gerechtigkait wegen. und hoffen, wir und ir weren ainen gnadigen herren an im haben: 41. Denkzettel Konrads von Weimsberg [fin seine Reise zu K. Albrecht]. April 18 *.] [zu 1438 Aus Öhringen Hohenloh. Haus-A. Q 26 not. chart. von Konrads eigener Hand auf einem 20 Bogen in Schmalfolio. Der Text mimmt Seite 1-3 ein, auf der vierten die Aufschrift von Komads Hand Nota ein gedenkzetel. Nota, obe ez umer darzû keme 5, zü gedenken bi minem heren küng Albreht eto. [1] Item daz ime zà raten ist, daz er sich des riches anneme etc. [2] Item. daz er usser der menschen herz bringe, als man sagt, ez solle kein herzog 25 von Osterrich meer Romischer küng werden. [3] Item daz er die kron zů Ungern und zů Behem dester bas behalten und ge- zwingen moge etc. [4] Item daz er aûch daz lant Lüczelnbttrg Hollant Selant und Hengaüwe in- bringen moge etc. : 30 a) sic. ! Die Widersacher des fehdelustigen Grafen Michel von Wertheim waren zwndchst Bischof Jo- hann von Würzburg, Konrad von Weinsberg und Kraft von Hohenlohe, mit ilmen waren Erzbischof Dietrich von Mainz umd Kwfiwst Friedrich von Drandenbwrg verbindet; s. Aschbach, Gesch. der Grafen von Wertheim 1, 265 f. umd 2, 252 f. Vgl. auch. oben S. & Z. 10ff. — In dem Erkenntnis des Pfgv. Ludwig vom 18. November 1438 (s. Aschbach a. a. O. 2, 265-268), das die Streitsache des Wert- heimers am K. Albrecht zur. Entscheidung verweist und auf den anlass zu Franckfurt begriffen sich zu- vückbezieht, kelwen fast dieselben Worte wieder, deren sich der Autor vorliegender Aufzeichwung bei der Beschweibung des vereinbarten Rechtsganges be- dient. Dies erklärt sich bei der Annahme, daß beide Selwiftsticke anitielbar oder unmittelber auf dieselbe gemeinsame Quelle zurückzuführen sind, Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 on 4 o 4 e [5] Item und die lant, die herzog Friederich von Osterrich verloren hat etc. nämlich auf die zw Frankfurt im Märg 1438 ge- troffene Übereinkunft. Wir heben dies hervor, weil auch Merin unser Berichterstatter als ein gut unter- vichteler Zeuge von Vorgängen auf dem Frank- fwrier Tage erscheint. ? Kaspar von Schönberg? | Vgl. S. 41 Z. 41. 3 Wohl weil im den Tagen vom 19.-21. Měna noch die meisten gemeinsamen Akte der Kurfürsten in die wkumdliche Form gebracht werden mußten - (ogl. nor. 87; 38; 63; 103; 138 art. 1; 140-146). * Konrad von Weinsberg machte sich am 13. April auf nach Wien zum Könige, vgl. vw. 48. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir die Aufzeichnumg mit dieser Reise in Verbindung bringen. ® Sollte sich diese Wendung (ebenso in art. 33) auf die Wahl K. Albrechts beziehen? | Dann wäre freilich die Abfassung des Denkzettels vor den 18. März zu setzen. 13 Mürz 20 AMárz 20 [1438 Apr. 1] Mdrz 18 [au 1438 Apr. 13]
` B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53, 97 gevangen zu beiden seiten die gewunnen sloß schulde und alle ding sollen bleiben als (1438 ietzunt bi& auf den auBspruch !. Marz 20/ [6] Item mein herre von Sahsen der ге! von Franckfürt auf die mitwochen nach a15: 19 oculi 5 sein insigel ?. dreien sunen auf pfinztag nach tisch. doch so lie er etlich seiner rethe aldo mitsampt Caspar? geinem schreiber und [64] item mein herre der m arggraff reit von dannen mitsampt seinen [6%] item die drei geistlichen kürfürsten mit- sampt herzog Otten beliben am pfinztag über zu Franckfürt etc. 40. Hzg. Ernst von Baiern am seinem Sohn Heg. Albrecht: über die Wahl K. Al- brechis. [1438 April 1 Miinchen. ] 10 Aus München Reichs-A. Fürstensachen T. 6 fol. 140 ced. chart. Finschluff im einen Brief Нгд. Ernsts um Hzg. Albrecht mit dem Datum eritag vor dem palmtag [April 1] 38. Lieber sun. wir tun ew in warheit ze wissen, das unser lieber herr und oheim der konig ze Ungern an eritag vor dem suntag letare gemainklichen von den lürfursten Rómischer konig und chunftiger keiser erwelt worden ist. dez wir inniklich erfrewt sein i5 und im der eeren wol günnen von seiner fromkait und gerechtigkait wegen. und hoffen, wir und ir weren ainen gnadigen herren an im haben: 41. Denkzettel Konrads von Weimsberg [fin seine Reise zu K. Albrecht]. April 18 *.] [zu 1438 Aus Öhringen Hohenloh. Haus-A. Q 26 not. chart. von Konrads eigener Hand auf einem 20 Bogen in Schmalfolio. Der Text mimmt Seite 1-3 ein, auf der vierten die Aufschrift von Komads Hand Nota ein gedenkzetel. Nota, obe ez umer darzû keme 5, zü gedenken bi minem heren küng Albreht eto. [1] Item daz ime zà raten ist, daz er sich des riches anneme etc. [2] Item. daz er usser der menschen herz bringe, als man sagt, ez solle kein herzog 25 von Osterrich meer Romischer küng werden. [3] Item daz er die kron zů Ungern und zů Behem dester bas behalten und ge- zwingen moge etc. [4] Item daz er aûch daz lant Lüczelnbttrg Hollant Selant und Hengaüwe in- bringen moge etc. : 30 a) sic. ! Die Widersacher des fehdelustigen Grafen Michel von Wertheim waren zwndchst Bischof Jo- hann von Würzburg, Konrad von Weinsberg und Kraft von Hohenlohe, mit ilmen waren Erzbischof Dietrich von Mainz umd Kwfiwst Friedrich von Drandenbwrg verbindet; s. Aschbach, Gesch. der Grafen von Wertheim 1, 265 f. umd 2, 252 f. Vgl. auch. oben S. & Z. 10ff. — In dem Erkenntnis des Pfgv. Ludwig vom 18. November 1438 (s. Aschbach a. a. O. 2, 265-268), das die Streitsache des Wert- heimers am K. Albrecht zur. Entscheidung verweist und auf den anlass zu Franckfurt begriffen sich zu- vückbezieht, kelwen fast dieselben Worte wieder, deren sich der Autor vorliegender Aufzeichwung bei der Beschweibung des vereinbarten Rechtsganges be- dient. Dies erklärt sich bei der Annahme, daß beide Selwiftsticke anitielbar oder unmittelber auf dieselbe gemeinsame Quelle zurückzuführen sind, Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 on 4 o 4 e [5] Item und die lant, die herzog Friederich von Osterrich verloren hat etc. nämlich auf die zw Frankfurt im Märg 1438 ge- troffene Übereinkunft. Wir heben dies hervor, weil auch Merin unser Berichterstatter als ein gut unter- vichteler Zeuge von Vorgängen auf dem Frank- fwrier Tage erscheint. ? Kaspar von Schönberg? | Vgl. S. 41 Z. 41. 3 Wohl weil im den Tagen vom 19.-21. Měna noch die meisten gemeinsamen Akte der Kurfürsten in die wkumdliche Form gebracht werden mußten - (ogl. nor. 87; 38; 63; 103; 138 art. 1; 140-146). * Konrad von Weinsberg machte sich am 13. April auf nach Wien zum Könige, vgl. vw. 48. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir die Aufzeichnumg mit dieser Reise in Verbindung bringen. ® Sollte sich diese Wendung (ebenso in art. 33) auf die Wahl K. Albrechts beziehen? | Dann wäre freilich die Abfassung des Denkzettels vor den 18. März zu setzen. 13 Mürz 20 AMárz 20 [1438 Apr. 1] Mdrz 18 [au 1438 Apr. 13]
Strana 98
98 Wahltag zu Frankfurt März 1438. ſzu [6] Item a von den stühern dez riches, daz ein ieder fürbringe, wie und warumb 1438 Apr. 13) er die haben solle etc. [7 Item dezglichen umb Jüdenstüher und gulden opferphenig. [8] Item von den ungelten und ampten in dez riches steten. [9] Item von siner kronung wegen etc. Item zů bestellen ossen etc. [10 Item wine etc. [11 Item habern und korn etc. [12) Item solt zû geben etc. [13] [14] Item b zü einem hoffmeister etc. den von Schaüwenburg Item zů kûchenmeister etc. [15 Item zů schenken etc. [16] [17] [18] [19] [20] [21 [22] [23] [24] [25] Item umb daz hofgericht zů besetzen. [26] Item zwen rieter von Swaben, nemlichen her Wilhelm vom Stein, item 5 her Diepold Helle h. [27 Item zwen vom Rine, nemlichen hern Hirten von Salhein, item i hern Bürck- hart von Mülnhein etc. [28] Item zwen von Francken, nemlichen her Hanssen von Sparneck k, item 1 hern" Hanssen Vaût, itemm oder Petern von Ehenhein etc. [29 Item einen usser Beyern, hern Albreht Klausner n. c I Itemd obe er frauwen haben wolt etc., herzog Heinrichs und herzog Otten frauwen. Item von Sahssen und min hûsfrauwe etc. Item die von Cronberg dürch kûntschaft willen zû andern fraüwen. Iteme obe ez keme zů einer stüher etc. Item die Jûden etc. Item die geistlichen etc. Item der geistlichen lût etc. Item 1 dez riches steten und der iren uf dem lande etc. 10 15 20 25 [30 Nota den wege usse zû riten von Nürenberg gen Winshein. [31 Item von ° Winshein. [32] Item gen Rotenbürg. [33] Nota P, obe ez darzů keme, als ich gedaht han, daz min herre der kûng sin dohter herzog Ludwig dem phalzgraüfen zû der ee gebe etc. [34 Item sin zügelt verwist uf Lüczenlbürg. [35] Item obe man botschaft tûn mûst zû dem von Meillant, daz were güt zû 35 herzog Otte etc. [36] Item von heüptlûten zu dem q frieden. Item an min swager von Hohenloch. [37 Item an graüf Ulrichen etc. [38] Item als die von Swanfürt die Jûden gescheczet haben etc. 2. [39] 30 40 a) zwischen diesem und dem vorigen Artikel ein etwas gröfterer Zwischenraum, ebcuso vor den Artikeln, bei denen wir weiterhin Zwischenraum notieren. h) Zwischenraum. c) die letsten 3 Worte mit blasser Tinte für das durchstrichene Kirberg eingefügt. d) Zwischenraum. e) Zwischenraum. f) dieser Artikel ist mit blasser Tinte am Schlußt der Scite angefügt. g) in Vorlage Alinea. h) oder Hewe? i) in Vorlage Alinea. k) oder Spurneck? der Name H. v. S. für den durchstrichenen Friederich Wolffskel mit etwas blasserer Tinte eingefiigt. 1) in Vorlage Alinea. 45 m) in Vorlage Alinca. n) hern A. K. woll mit der eticas blasseren Tiute nachgetragen. o) mit blasser Tiute korr. statt gen. p) von hier ab nach größterem Zwischenraum mit anderer Tinte. q) oder den? 1 Vgl. nr. 49. 2 Vgl. Stein, Geschichte der Reichsstadt Schwein- furt 2, 5.
98 Wahltag zu Frankfurt März 1438. ſzu [6] Item a von den stühern dez riches, daz ein ieder fürbringe, wie und warumb 1438 Apr. 13) er die haben solle etc. [7 Item dezglichen umb Jüdenstüher und gulden opferphenig. [8] Item von den ungelten und ampten in dez riches steten. [9] Item von siner kronung wegen etc. Item zů bestellen ossen etc. [10 Item wine etc. [11 Item habern und korn etc. [12) Item solt zû geben etc. [13] [14] Item b zü einem hoffmeister etc. den von Schaüwenburg Item zů kûchenmeister etc. [15 Item zů schenken etc. [16] [17] [18] [19] [20] [21 [22] [23] [24] [25] Item umb daz hofgericht zů besetzen. [26] Item zwen rieter von Swaben, nemlichen her Wilhelm vom Stein, item 5 her Diepold Helle h. [27 Item zwen vom Rine, nemlichen hern Hirten von Salhein, item i hern Bürck- hart von Mülnhein etc. [28] Item zwen von Francken, nemlichen her Hanssen von Sparneck k, item 1 hern" Hanssen Vaût, itemm oder Petern von Ehenhein etc. [29 Item einen usser Beyern, hern Albreht Klausner n. c I Itemd obe er frauwen haben wolt etc., herzog Heinrichs und herzog Otten frauwen. Item von Sahssen und min hûsfrauwe etc. Item die von Cronberg dürch kûntschaft willen zû andern fraüwen. Iteme obe ez keme zů einer stüher etc. Item die Jûden etc. Item die geistlichen etc. Item der geistlichen lût etc. Item 1 dez riches steten und der iren uf dem lande etc. 10 15 20 25 [30 Nota den wege usse zû riten von Nürenberg gen Winshein. [31 Item von ° Winshein. [32] Item gen Rotenbürg. [33] Nota P, obe ez darzů keme, als ich gedaht han, daz min herre der kûng sin dohter herzog Ludwig dem phalzgraüfen zû der ee gebe etc. [34 Item sin zügelt verwist uf Lüczenlbürg. [35] Item obe man botschaft tûn mûst zû dem von Meillant, daz were güt zû 35 herzog Otte etc. [36] Item von heüptlûten zu dem q frieden. Item an min swager von Hohenloch. [37 Item an graüf Ulrichen etc. [38] Item als die von Swanfürt die Jûden gescheczet haben etc. 2. [39] 30 40 a) zwischen diesem und dem vorigen Artikel ein etwas gröfterer Zwischenraum, ebcuso vor den Artikeln, bei denen wir weiterhin Zwischenraum notieren. h) Zwischenraum. c) die letsten 3 Worte mit blasser Tinte für das durchstrichene Kirberg eingefügt. d) Zwischenraum. e) Zwischenraum. f) dieser Artikel ist mit blasser Tinte am Schlußt der Scite angefügt. g) in Vorlage Alinea. h) oder Hewe? i) in Vorlage Alinea. k) oder Spurneck? der Name H. v. S. für den durchstrichenen Friederich Wolffskel mit etwas blasserer Tinte eingefiigt. 1) in Vorlage Alinea. 45 m) in Vorlage Alinca. n) hern A. K. woll mit der eticas blasseren Tiute nachgetragen. o) mit blasser Tiute korr. statt gen. p) von hier ab nach größterem Zwischenraum mit anderer Tinte. q) oder den? 1 Vgl. nr. 49. 2 Vgl. Stein, Geschichte der Reichsstadt Schwein- furt 2, 5.
Strana 99
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 99 ſzu 40] Item daz sie Dûczsche hûsse 1 gebrochen haben etc. 1438 Item an den von Swarczbürg und die von Franckenfürt von der stûher wegen 2. Apr. 13) [41] [42] Item an graüf Wilhelm von Henenberg und graüf Günthern von Swarczburg. a. Item umb einberûffung gen Nürenberg [43] [44] Item einen leczenziat oder dockoter b. [Es folgen Notizen betr. eigene Angelegenheiten Konrads, seine Lehen, Privilegien und Pfandschaften.] 42. Bartholomäus Visconti, Bischof von Novara und Gesandter des Herzogs von Mai- land, an K. Albrecht 3: fordert ihn dringend auf, die Wahl zum Römischen König 1438 April 27 Wien. anzunehmen. 1438 Apr. 27 10 15 20 25 30 S aus Sémur Bibl. publ. cod. ms. 39 (40) fol. 134b 136b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- schrift von derselben Hand Oratio sive epistola habita per serenissimum dominum do- minum Bartholomeum de Vicecomitibus dei gracia episcopum Novarensem [sic] ad ducem Albertum Austrie et Ungarie Bohemieque regem in imperatorem electum post [S per] mortem domini Sigismundi unaminiter et concorditer per omnes dominos electores in Francfordia anno domini 1438 de mense aprilis die 27 renuentem acceptare; sed hac oracione motus acceptavit. M coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 729 fol. 101 a-102b cop. chart. saec. 15 mit der rubrizierten Uberschrift von derselben Hand Epistola per dominum Bartholomeum episcopum No- variensem missa domino Alberto Ungarie etc. regi et duci Austrie in Romanorum regem electo persuasiva, ut consenciat electioni. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotorum VI, Cod. dipl.-hist.-epistolaris 3, 232�234 mit der Quellenangabe: Ex cod. Gemnic. [Gamingl und bei Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 48�54 nr. 11 nach Pez. Man möchte an ein Versehen Pez' glauben und die Melker Hs. für seine Quelle halten, zumal er auch die beiden anderen auf Albrechts Wahl bezüglichen Stücke, die in der Hs. enthalten sind, aus ihr entnommen hat (vgl. unsere nrr. 33 u. 45), wenn nicht sein Text, obwohl unserer Vorlage M bedeutend näher- stehend als unserer Vorlage S, doch an manchen Stellen erheblich von M abwiche. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. nr. 3889 nach Pez. Erwähnt bei Hanthaler, Fasti Campililienses II, 2 S. 140f.; Voigt, Enea Silvio 1, 156 nebst Anm. 1; Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436 nr. 797 Anm.; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 62 Anm. 1, bei allen nach Pez. Quid est, rex serenissime, quod imperium respuise? quid est, optime princeps, quod tantum refugis honorem? estne, quod vulgo dicitur, verum? absit hic error! neque 35 enim utile neque id d honorificum esset, falsumque e ego f hunc s rumorem arbitror. video h namque infinitas pene causas, que te Romano imperio preficiant i et acceptare cogant k. quas etsi tibi! extimo m notas, earum tamen" aliquas inpresenciarum retulisse non penitebit, ut °, si p forte dubius sit animus, hoc momento impellatur. illudque tibi per- suade primum non propter te offerri imperium tibi, sed propter rem Christianorum publi- 40 cam, neque enim imperium homini, sed homo imperio servit. congregati igitur q domini electores, viri clarissimi, de salute imperii cogitantes unum te in toto orbe viderunt, qui 15 a) durchstrichen folgt der Absatz Item als vast stet [oder stat?] dez riches gült etc., daz man die verkünde für- bringe etc. b) so eher als docketer. c) M renuis. d) M tibi. e) M falsum quoque. f) om. M. g) M ru- morem hunc. h) S vide. i) S preficiare. k) S cogunt. 1) om. S. m) M existimo. n) om. S. o) M et. p) om. S. q) Mergo. D. i. Häuser des Deutschen Ordens, vgl. ebd. 1, 374 f. 2 Vgl. S. 51 Anm. 1. s Verfasser der Schrift ist Enea Silvio Picco- 50 lomini, der im Gefolge des Bfs. Bartholomäus von Novara in Wien war (vgl. Aeneae Sylvii Vita Alberti regis Romanorum in Bibl. des literar. Ver- eins zu Stuttgart Bd. 1 S. 66 ff. und bei Palacky, Italienische Reise, Beil. 8, S. 115 f.). In seinen Kommentaren sagt er: Interim Bartholomaeus ra- tiones ab Aenea conscriptas accepit, quibus et im- perium acceptandum et Hungari ad consentiendum induci posse videbantur. quas cum in concilio reci- tasset, gratiae ei publicae actae sunt; et Albertus non consencientibus modo, sed ultro suadentibus Hungaris imperatorem se dixit (Pii II Commentarii, Frankfurt 1614, S. 7). Vgl. auch die Quellen- beschreibung unserer Vorlage S am Schluß. 13
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 99 ſzu 40] Item daz sie Dûczsche hûsse 1 gebrochen haben etc. 1438 Item an den von Swarczbürg und die von Franckenfürt von der stûher wegen 2. Apr. 13) [41] [42] Item an graüf Wilhelm von Henenberg und graüf Günthern von Swarczburg. a. Item umb einberûffung gen Nürenberg [43] [44] Item einen leczenziat oder dockoter b. [Es folgen Notizen betr. eigene Angelegenheiten Konrads, seine Lehen, Privilegien und Pfandschaften.] 42. Bartholomäus Visconti, Bischof von Novara und Gesandter des Herzogs von Mai- land, an K. Albrecht 3: fordert ihn dringend auf, die Wahl zum Römischen König 1438 April 27 Wien. anzunehmen. 1438 Apr. 27 10 15 20 25 30 S aus Sémur Bibl. publ. cod. ms. 39 (40) fol. 134b 136b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- schrift von derselben Hand Oratio sive epistola habita per serenissimum dominum do- minum Bartholomeum de Vicecomitibus dei gracia episcopum Novarensem [sic] ad ducem Albertum Austrie et Ungarie Bohemieque regem in imperatorem electum post [S per] mortem domini Sigismundi unaminiter et concorditer per omnes dominos electores in Francfordia anno domini 1438 de mense aprilis die 27 renuentem acceptare; sed hac oracione motus acceptavit. M coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 729 fol. 101 a-102b cop. chart. saec. 15 mit der rubrizierten Uberschrift von derselben Hand Epistola per dominum Bartholomeum episcopum No- variensem missa domino Alberto Ungarie etc. regi et duci Austrie in Romanorum regem electo persuasiva, ut consenciat electioni. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotorum VI, Cod. dipl.-hist.-epistolaris 3, 232�234 mit der Quellenangabe: Ex cod. Gemnic. [Gamingl und bei Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 48�54 nr. 11 nach Pez. Man möchte an ein Versehen Pez' glauben und die Melker Hs. für seine Quelle halten, zumal er auch die beiden anderen auf Albrechts Wahl bezüglichen Stücke, die in der Hs. enthalten sind, aus ihr entnommen hat (vgl. unsere nrr. 33 u. 45), wenn nicht sein Text, obwohl unserer Vorlage M bedeutend näher- stehend als unserer Vorlage S, doch an manchen Stellen erheblich von M abwiche. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. nr. 3889 nach Pez. Erwähnt bei Hanthaler, Fasti Campililienses II, 2 S. 140f.; Voigt, Enea Silvio 1, 156 nebst Anm. 1; Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436 nr. 797 Anm.; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 62 Anm. 1, bei allen nach Pez. Quid est, rex serenissime, quod imperium respuise? quid est, optime princeps, quod tantum refugis honorem? estne, quod vulgo dicitur, verum? absit hic error! neque 35 enim utile neque id d honorificum esset, falsumque e ego f hunc s rumorem arbitror. video h namque infinitas pene causas, que te Romano imperio preficiant i et acceptare cogant k. quas etsi tibi! extimo m notas, earum tamen" aliquas inpresenciarum retulisse non penitebit, ut °, si p forte dubius sit animus, hoc momento impellatur. illudque tibi per- suade primum non propter te offerri imperium tibi, sed propter rem Christianorum publi- 40 cam, neque enim imperium homini, sed homo imperio servit. congregati igitur q domini electores, viri clarissimi, de salute imperii cogitantes unum te in toto orbe viderunt, qui 15 a) durchstrichen folgt der Absatz Item als vast stet [oder stat?] dez riches gült etc., daz man die verkünde für- bringe etc. b) so eher als docketer. c) M renuis. d) M tibi. e) M falsum quoque. f) om. M. g) M ru- morem hunc. h) S vide. i) S preficiare. k) S cogunt. 1) om. S. m) M existimo. n) om. S. o) M et. p) om. S. q) Mergo. D. i. Häuser des Deutschen Ordens, vgl. ebd. 1, 374 f. 2 Vgl. S. 51 Anm. 1. s Verfasser der Schrift ist Enea Silvio Picco- 50 lomini, der im Gefolge des Bfs. Bartholomäus von Novara in Wien war (vgl. Aeneae Sylvii Vita Alberti regis Romanorum in Bibl. des literar. Ver- eins zu Stuttgart Bd. 1 S. 66 ff. und bei Palacky, Italienische Reise, Beil. 8, S. 115 f.). In seinen Kommentaren sagt er: Interim Bartholomaeus ra- tiones ab Aenea conscriptas accepit, quibus et im- perium acceptandum et Hungari ad consentiendum induci posse videbantur. quas cum in concilio reci- tasset, gratiae ei publicae actae sunt; et Albertus non consencientibus modo, sed ultro suadentibus Hungaris imperatorem se dixit (Pii II Commentarii, Frankfurt 1614, S. 7). Vgl. auch die Quellen- beschreibung unserer Vorlage S am Schluß. 13
Strana 100
100 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 posses imperium sublevare, unaque sentencia te a vocarunt b. quid igitur facias, vide, quia non tibi neque“ Austrie natus es, sed reipublice, que, ut est major, tanto nos magis d astringit. certum est nos esse e obligatos solo, in quo nascimur, idque patriam appel- lamus, pro qua multi clarissimi viri non dubitarunt f sese g morti obicere, sicuth Tebis i Meneocris k, Athenis Codrus 1, Rome Curtius et alii quamplures, quos hic pretereo. certum 5 est tamen, quia plus orbi quam uni urbi sumus obnoxii, ideoquem Socrates non Athenis " aut ex alia urbe oriundum, sed mondanum° se dicebat, ut qui sciebat omne ejus ? stu- dium omnemque cogitatum pro salute omnium publica consumendum nec esse ullam provinciam, quam " toti orbi preferret r. quod, si pro patria et pro salute civiums vitam tenemur exponere, quanto t magis pro imperio et salute omnium? tantique est salus 10 cunctorum, ut ipsum dei filium ex celesti regno ad mortem traxerit. probant " et apostoli et ceteri martires, qui v excarnificati obiveruntw. hoc autem ideo dico*, ut intelligas, quantum imperio quisque teneatur, quod non solum unam civitatem aut provinciam, sed totum complectitur orbem, ut y errare illum minime dubites ", qui non solum fortunas suas, sed vitam pro imperio non a exponit. eapropter, si es ad imperium accersitusbb, 15 debes quidem omni re postposita ad ejus gubernacionem te accingere cc. neque retrahere te aut dd Austria debet aut Ungariaee aut Bohemia, non denique propriaf corporis tui gg et vite tue conservacio. hiis namque omnibus publica imperii cura est anteponenda, peccatque non mediocriter, qui i sic laceratum cernit quantaque indigeat reparacione considerans erigere refugit imperium. ac ii forsan diceres: „sunt kk alii, qui illud 11 me 20 utilius regant". id quidem non admitto. nam nemo mu inter Christianos est, qui plus nn quam tu 2° agri possideat, qui potencior sit, qui magis diligatur, qui prudencius regat, quod pp, si alteri quam tibi communicatur " imperium, actum profecto de ipso judicaverim teque tanti mali causam, qui, cum possis 's sublevare, nolueris quod malum taceo quam grande sit, quoniam deficiente imperio omnia incendio extuarent membris invicem sine 25 capite disceptantibus. hiis racionibus sattt liquebat regnum Hungarie nullo te pacto posseun ab imperio retrahere 1, quod v' plus capiti quam membro ulli tenearis. sedne ww Hungari te impedientxx? an non eciam eorum regno expediat te esse imperatorem? vide, quod saluti proprie resistunt. et v consulendum est eciam nolentibus, quando, quod bonum est, nesciunt. habet illud regnum et cum Venetis et zz cum Teucris litem 2. magnus so uterque hostis est. neque potis aaa est Hungaria hiis resistere, sed juvante blb imperio optime se defendet ecc. multi enim regi ddd adversabuntur, qui tamen eee imperatorif non inimicabun- tur. quid est enim, quod Veneti doluerunt Hungarieggs regem imperatorem factum 3? certe ex hoc licet arguere, quod, cum Veneti doleant hhh, Hungari iii gauderekkk debent il, et quod a) om. M. b) M vocaverunt. c) M nec. d) Mastringit magis. e) om. M. f) M dubitaverunt. g) M se. h) S 35 sic. i) M Thebis. k) M Meneocheris. I) S Cedrus. m) Sideo. n) M Atheniensem. 0) M mundanum. p) Mipsius. q) S quod. r) Spreficeret. s) S omnium. t) M tanto. u) M pro hac. v) om. M. w) M obierunt. x) om. S. y) M ac. z) M dubitem, an) om. M. bb) Sarcesitus. cc) S acigere. dd) om. M. ee) M Hungaria. II) Mipsa. gg) om. M. 1h) M qui ista pervertit. efflagitat te imperium teque non solum poscit, sed obsecrat, vides etiam, quam multipliciter sit laceratum, quanta indigeat reparatione stati qui — 40 imperium, ii) M at dicis forsitan statt ac — diceres. kk) 8 add. et. 1l) in Millud nach utilius. mm) SM neque. nn) M quam plus. 00) S te. pp) S quid. q M committatur. rr) S nichil est profecto, quod de ipso, sed te tanti mali causam fuisse judicaverim statl actum — causam. ss) Mposses. tt) M satis. un) M ab imperio posse. vv) M qui. ww) M sed cur. xx) M impediant, yy) S om. et — nesciunt. zz) om. S. aan) M potens. bbb) Madjuvante. ccc) S defendent. ddd) om S. eee) om. M. fff) i. M nach inimica- 45 buntur. ggg) M Ungarie. hlih) M dolent. iii) M Ungari. kkk) M debent gaudere. IlI) S debeant. 1 Später weiß Enea Silvio von einem bindenden Versprechen K. Albrechts an die Ungarn zu be- richten. Vgl. z. B. Historia Bohemica cap. 55: at illi [d. i. Albrecht] acceptare imperium injussu ba- ronum Hungarie haud quaquam licebat. id enim eis promiserat, cum se regem accepere (Opera omnia, Basel s. a., p. 124), und ähnlich in der Europa c. 1 (ebd. p. 388) und in den Commentaren p. 7 (Frankfurt 1614). Vgl. dazu oben S. 23-24. 2 Uber Veneter und Türken als Erbfeinde Un- garns und über die Hoffnungen auf ihre Besiegung, die sich an Albrechts Person knüpften, vgl. auch Huemer, Historische Gedichte aus dem 15. Jahr- 50 hundert (Mitteilungen des Instituts für Österrei- chische Geschichtsforschung 16, 646 nr. X). Vgl. jedoch nr. 95 art. 2. 55
100 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 posses imperium sublevare, unaque sentencia te a vocarunt b. quid igitur facias, vide, quia non tibi neque“ Austrie natus es, sed reipublice, que, ut est major, tanto nos magis d astringit. certum est nos esse e obligatos solo, in quo nascimur, idque patriam appel- lamus, pro qua multi clarissimi viri non dubitarunt f sese g morti obicere, sicuth Tebis i Meneocris k, Athenis Codrus 1, Rome Curtius et alii quamplures, quos hic pretereo. certum 5 est tamen, quia plus orbi quam uni urbi sumus obnoxii, ideoquem Socrates non Athenis " aut ex alia urbe oriundum, sed mondanum° se dicebat, ut qui sciebat omne ejus ? stu- dium omnemque cogitatum pro salute omnium publica consumendum nec esse ullam provinciam, quam " toti orbi preferret r. quod, si pro patria et pro salute civiums vitam tenemur exponere, quanto t magis pro imperio et salute omnium? tantique est salus 10 cunctorum, ut ipsum dei filium ex celesti regno ad mortem traxerit. probant " et apostoli et ceteri martires, qui v excarnificati obiveruntw. hoc autem ideo dico*, ut intelligas, quantum imperio quisque teneatur, quod non solum unam civitatem aut provinciam, sed totum complectitur orbem, ut y errare illum minime dubites ", qui non solum fortunas suas, sed vitam pro imperio non a exponit. eapropter, si es ad imperium accersitusbb, 15 debes quidem omni re postposita ad ejus gubernacionem te accingere cc. neque retrahere te aut dd Austria debet aut Ungariaee aut Bohemia, non denique propriaf corporis tui gg et vite tue conservacio. hiis namque omnibus publica imperii cura est anteponenda, peccatque non mediocriter, qui i sic laceratum cernit quantaque indigeat reparacione considerans erigere refugit imperium. ac ii forsan diceres: „sunt kk alii, qui illud 11 me 20 utilius regant". id quidem non admitto. nam nemo mu inter Christianos est, qui plus nn quam tu 2° agri possideat, qui potencior sit, qui magis diligatur, qui prudencius regat, quod pp, si alteri quam tibi communicatur " imperium, actum profecto de ipso judicaverim teque tanti mali causam, qui, cum possis 's sublevare, nolueris quod malum taceo quam grande sit, quoniam deficiente imperio omnia incendio extuarent membris invicem sine 25 capite disceptantibus. hiis racionibus sattt liquebat regnum Hungarie nullo te pacto posseun ab imperio retrahere 1, quod v' plus capiti quam membro ulli tenearis. sedne ww Hungari te impedientxx? an non eciam eorum regno expediat te esse imperatorem? vide, quod saluti proprie resistunt. et v consulendum est eciam nolentibus, quando, quod bonum est, nesciunt. habet illud regnum et cum Venetis et zz cum Teucris litem 2. magnus so uterque hostis est. neque potis aaa est Hungaria hiis resistere, sed juvante blb imperio optime se defendet ecc. multi enim regi ddd adversabuntur, qui tamen eee imperatorif non inimicabun- tur. quid est enim, quod Veneti doluerunt Hungarieggs regem imperatorem factum 3? certe ex hoc licet arguere, quod, cum Veneti doleant hhh, Hungari iii gauderekkk debent il, et quod a) om. M. b) M vocaverunt. c) M nec. d) Mastringit magis. e) om. M. f) M dubitaverunt. g) M se. h) S 35 sic. i) M Thebis. k) M Meneocheris. I) S Cedrus. m) Sideo. n) M Atheniensem. 0) M mundanum. p) Mipsius. q) S quod. r) Spreficeret. s) S omnium. t) M tanto. u) M pro hac. v) om. M. w) M obierunt. x) om. S. y) M ac. z) M dubitem, an) om. M. bb) Sarcesitus. cc) S acigere. dd) om. M. ee) M Hungaria. II) Mipsa. gg) om. M. 1h) M qui ista pervertit. efflagitat te imperium teque non solum poscit, sed obsecrat, vides etiam, quam multipliciter sit laceratum, quanta indigeat reparatione stati qui — 40 imperium, ii) M at dicis forsitan statt ac — diceres. kk) 8 add. et. 1l) in Millud nach utilius. mm) SM neque. nn) M quam plus. 00) S te. pp) S quid. q M committatur. rr) S nichil est profecto, quod de ipso, sed te tanti mali causam fuisse judicaverim statl actum — causam. ss) Mposses. tt) M satis. un) M ab imperio posse. vv) M qui. ww) M sed cur. xx) M impediant, yy) S om. et — nesciunt. zz) om. S. aan) M potens. bbb) Madjuvante. ccc) S defendent. ddd) om S. eee) om. M. fff) i. M nach inimica- 45 buntur. ggg) M Ungarie. hlih) M dolent. iii) M Ungari. kkk) M debent gaudere. IlI) S debeant. 1 Später weiß Enea Silvio von einem bindenden Versprechen K. Albrechts an die Ungarn zu be- richten. Vgl. z. B. Historia Bohemica cap. 55: at illi [d. i. Albrecht] acceptare imperium injussu ba- ronum Hungarie haud quaquam licebat. id enim eis promiserat, cum se regem accepere (Opera omnia, Basel s. a., p. 124), und ähnlich in der Europa c. 1 (ebd. p. 388) und in den Commentaren p. 7 (Frankfurt 1614). Vgl. dazu oben S. 23-24. 2 Uber Veneter und Türken als Erbfeinde Un- garns und über die Hoffnungen auf ihre Besiegung, die sich an Albrechts Person knüpften, vgl. auch Huemer, Historische Gedichte aus dem 15. Jahr- 50 hundert (Mitteilungen des Instituts für Österrei- chische Geschichtsforschung 16, 646 nr. X). Vgl. jedoch nr. 95 art. 2. 55
Strana 101
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 101 1438 Аpг. 27 illis est dampno, hiis " utilitati esse debet, si quidem, ut jurisconsulti volunt, contrariorum eadem est disciplina. nec dubitetb aliquis alia nunc Venetos imperatori oblaturos quam antea, unde et facilius tueri regnum imperator quam rex poterit et ampliare audacius. idem quoque de Teucris extimandumc est. quis enim non velit hostem suum esse debi- 5 liorem et quis nesciat regem cum imperio fieri forciorem, quando d et imperium regno et regnum imperio sustentature; plus quoquef hoc nomen imperii, ubicunque sit imperator, regno proderit, quam rex, si in Hungaria presens maneret g, quamquam et h imperatorem quis prohibebit personaliter in Hungaria i commorari, cum et illa non sit inepta imperio sedes k? quod si nolent 1 Hungarim propter absenciam te fieri imperatorem, 10 sic nec Bohemiorum" suscipere regnum oportebat, quoniam et propter regnum Bohemie ex ° Hungaria sepe abire ? necessarium erit. at sicut Hungariam " Bohemie vires juvare possent r, sic regnum utrumque vires imperii; et facta duorum regnorum cum imperio con- junctiones incredibile est, quantum robur conectaturt, ut manifestum sit, quod propter imperium nemo audeat hec duo regna invadere et propter ipsa duo " regna nemo audeat 15 devastare v imperium. videsne, quanta utilitas ex hoc resultat? quid hic dicesw: „cur non hic x tam Hungariy quam alii z omnes suscipere imperium suadent aa“? at tuos nepotes audi, necessarios tuos asculta. hos cum bb imperio magnos facere et sublimare potes. quot duchatus ce, quot comitatus marchionatusque ad imperium devolventur? hiis ditare tuos poteris Australemque domum perpetuis ampliare honoribus. quid si tibi virilis 20 nascatur soboles, nunquid" plura cum imperio hiis relinquasee? det tibi maximus et ft optimus deus ex consorte tua prestantissima filium, det, sicuti spero, et ss alios liberos. an ipsi adulti justam querimoniam habeant, quod imperare nolueris regnumque hoc hh Romanorum quasi hereditarium in familia tua collocare ii? licet enim electione detur, nil tamen prohibet in una domo cesari succedere cesarem et post patrem eligikk filium. 25 nec dubita, plurimum tibi ad hanc dignitatem soceri nomen valuisse, cui cum duplici regno successeris, ne fugias imperio quoque substitui. unumqueli, oro, considera et apertis attende auribus: magna est fortuna tua, que tam parvo tempore ex duce regem mu te fecit regnumque regno adjecit, nunc quoque imperium tibi offert. quod etsi tue exigant virtutes, vide tamen, ne fortunam contempnas: indignabunda est, honorari vult, quod, so si quis eam semel expulerit, nunquam amplius mn ab ea visitatur; si benigne recipitur, illuc larga manu beneficia confert. suscipe, quod tibi non a fortuna solum, sed ab ipso deo et ab hominibus offertur quod si repudias , ad ignaviam tibi atque pusillanimitatem ascribetur. laborem, inquient, hic homo declinat-r, quem pro republica libentissime de- buit suscepisse, quamquam nec labor est alta tractare negocia. habet enim nescio quid 35 benemeriti" ipsa rerum actio magnarum; quod nisi esset, nunquam maximorum duces exercituum tot sufferre labores quererent rr. est namque per se pulchrum atque suave sen- tire atque disponere omnia, eaque agitacioss corpus reddittt sanius et habilius. quid igitur hic respondeas aut"u quale de v te judicium feras imperium fugiens? hoc est ww quod Veneti quodque xx Teucri et ipsevy rex Polonie cuperent, quod pusillanimem hostem 40 et debiliorem dicerent se habere. Sunt tamen alia longe graviora et quibus nulla racione valeas respondere. etenim si qua te religionis cura remordet, siz consciencie tangeris stimulo, imperium ut aas accipias opportet. videsne, quantum scismatis periculum imminet, videsne laceratam ecclesiam, 45 50 a) Millis. b) S dubite. c) M existimandum. d) S quoniam. e) S substantabitur. f) S quam. g) M maneat. h) om. M. i) M Ungaria. k) om. S, dagegen vor imperio Raum für I Wort. 1) M nollent m) M Ungari. n) M Bohemorum. o) M om. ex Hungaria. p) M te necesse abire erit statl abire — erit. q) S Hungaria ; M Ungariam. r) S potest. s) S conjuncto. t) M connectatur. u) om. M. v) M imperium devastare. w) M dicas. x) om. M. y) M Ungari. z) Momnes alii. aa) in M folgl etc. bb) M tu. ec) M ducatus. dd) S nunquam. ee) S reliques. ff) M atque. gg) om. M. lih) in S nach quasi. ii) S colorare. kk) S ellegi. 11) M unum quoque. mm) S te regem. nn) om. M. 00) M repudies. pp) S declinet. qq) M leni- menti. rr) SM quirent. ss) M cogitacio. tt) M reddat. uu) S ut. vv) M judicium de te. ww) om. M. xx) M om. quodque Teucri. vy) om. M. zz) S teneris statl si — tangeris. aaa) S et.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 101 1438 Аpг. 27 illis est dampno, hiis " utilitati esse debet, si quidem, ut jurisconsulti volunt, contrariorum eadem est disciplina. nec dubitetb aliquis alia nunc Venetos imperatori oblaturos quam antea, unde et facilius tueri regnum imperator quam rex poterit et ampliare audacius. idem quoque de Teucris extimandumc est. quis enim non velit hostem suum esse debi- 5 liorem et quis nesciat regem cum imperio fieri forciorem, quando d et imperium regno et regnum imperio sustentature; plus quoquef hoc nomen imperii, ubicunque sit imperator, regno proderit, quam rex, si in Hungaria presens maneret g, quamquam et h imperatorem quis prohibebit personaliter in Hungaria i commorari, cum et illa non sit inepta imperio sedes k? quod si nolent 1 Hungarim propter absenciam te fieri imperatorem, 10 sic nec Bohemiorum" suscipere regnum oportebat, quoniam et propter regnum Bohemie ex ° Hungaria sepe abire ? necessarium erit. at sicut Hungariam " Bohemie vires juvare possent r, sic regnum utrumque vires imperii; et facta duorum regnorum cum imperio con- junctiones incredibile est, quantum robur conectaturt, ut manifestum sit, quod propter imperium nemo audeat hec duo regna invadere et propter ipsa duo " regna nemo audeat 15 devastare v imperium. videsne, quanta utilitas ex hoc resultat? quid hic dicesw: „cur non hic x tam Hungariy quam alii z omnes suscipere imperium suadent aa“? at tuos nepotes audi, necessarios tuos asculta. hos cum bb imperio magnos facere et sublimare potes. quot duchatus ce, quot comitatus marchionatusque ad imperium devolventur? hiis ditare tuos poteris Australemque domum perpetuis ampliare honoribus. quid si tibi virilis 20 nascatur soboles, nunquid" plura cum imperio hiis relinquasee? det tibi maximus et ft optimus deus ex consorte tua prestantissima filium, det, sicuti spero, et ss alios liberos. an ipsi adulti justam querimoniam habeant, quod imperare nolueris regnumque hoc hh Romanorum quasi hereditarium in familia tua collocare ii? licet enim electione detur, nil tamen prohibet in una domo cesari succedere cesarem et post patrem eligikk filium. 25 nec dubita, plurimum tibi ad hanc dignitatem soceri nomen valuisse, cui cum duplici regno successeris, ne fugias imperio quoque substitui. unumqueli, oro, considera et apertis attende auribus: magna est fortuna tua, que tam parvo tempore ex duce regem mu te fecit regnumque regno adjecit, nunc quoque imperium tibi offert. quod etsi tue exigant virtutes, vide tamen, ne fortunam contempnas: indignabunda est, honorari vult, quod, so si quis eam semel expulerit, nunquam amplius mn ab ea visitatur; si benigne recipitur, illuc larga manu beneficia confert. suscipe, quod tibi non a fortuna solum, sed ab ipso deo et ab hominibus offertur quod si repudias , ad ignaviam tibi atque pusillanimitatem ascribetur. laborem, inquient, hic homo declinat-r, quem pro republica libentissime de- buit suscepisse, quamquam nec labor est alta tractare negocia. habet enim nescio quid 35 benemeriti" ipsa rerum actio magnarum; quod nisi esset, nunquam maximorum duces exercituum tot sufferre labores quererent rr. est namque per se pulchrum atque suave sen- tire atque disponere omnia, eaque agitacioss corpus reddittt sanius et habilius. quid igitur hic respondeas aut"u quale de v te judicium feras imperium fugiens? hoc est ww quod Veneti quodque xx Teucri et ipsevy rex Polonie cuperent, quod pusillanimem hostem 40 et debiliorem dicerent se habere. Sunt tamen alia longe graviora et quibus nulla racione valeas respondere. etenim si qua te religionis cura remordet, siz consciencie tangeris stimulo, imperium ut aas accipias opportet. videsne, quantum scismatis periculum imminet, videsne laceratam ecclesiam, 45 50 a) Millis. b) S dubite. c) M existimandum. d) S quoniam. e) S substantabitur. f) S quam. g) M maneat. h) om. M. i) M Ungaria. k) om. S, dagegen vor imperio Raum für I Wort. 1) M nollent m) M Ungari. n) M Bohemorum. o) M om. ex Hungaria. p) M te necesse abire erit statl abire — erit. q) S Hungaria ; M Ungariam. r) S potest. s) S conjuncto. t) M connectatur. u) om. M. v) M imperium devastare. w) M dicas. x) om. M. y) M Ungari. z) Momnes alii. aa) in M folgl etc. bb) M tu. ec) M ducatus. dd) S nunquam. ee) S reliques. ff) M atque. gg) om. M. lih) in S nach quasi. ii) S colorare. kk) S ellegi. 11) M unum quoque. mm) S te regem. nn) om. M. 00) M repudies. pp) S declinet. qq) M leni- menti. rr) SM quirent. ss) M cogitacio. tt) M reddat. uu) S ut. vv) M judicium de te. ww) om. M. xx) M om. quodque Teucri. vy) om. M. zz) S teneris statl si — tangeris. aaa) S et.
Strana 102
1438 Apr. 27 102 concilium cum papa et papam cum concilio discentire? quis a hic provideat, nisi tu imperes? rex profecto non tantum b posses e. sperabit papa alium sibi propicium, si tu repudias d, idemque concilium. eritque igiture major disceptacio. nunc expectacio est utrinque, quid agas. et certe, si volueris, unionem efficies, que non minorem tibi gloriam paritura est, quam socero g Constancia prestiterit. at si omnino imperare repudias h, nil i dubio durissimum scisma futurum. cui rei nisi cupis occurrere, haud leviter peccas. causa divisionis ecclesie reputaberis, qui, cum possis unire1 illam, pretermiserism. timeo et aliud, ne imperium quoque renunciacio tua dividat. nam etsi concordes " in te elec- tores fuerunt, non ita in alio erunt, quoniam neque alium quempiam tot ° raciones ad imperium vocitant "; vereorque ", ne in discordia fiat electio, ut duo sese aseverare aude- 10 ant imperatores. cui ut occurras malo, suscipe oblatum benignus imperium. quod si feceris, pacem ecclesie dabis, colapsum reparabis imperium, regna tua conservabis melius, Australi vero domui ac familie tue divicias et honores tibique r gloriosissimam s et perpe- tuam famamt aquires, qua nec est u in humanis quidquam preclarius nec aliud ad sepul- chrum jus sequitur. Hec volui tue majestati dixisse, cui, licet ex officio non teneor, ex caritate tamen consulere obligor, quamquam neque hoc consilium est, sed recordacio quedam notissi- marum rerum. optime v namque et ista discernit tua" majestas, cui det bonorum omnium largitor deus amplecti x, quod in rem fuerit populi Christiani et ipsius eterni dei laudem. vale per omnia, rex dignissime, et me servitore tuo utere pro arbitrio, qui singulos pro 20 te suscipere labores atque curas minime dubitabo. ex opido Viene z 27 aprilis mane summo currente anno domini 1438 et dominica 2 post festum resurrectionis. (Subscriptio.) Ejusdem majestatis tue sere- (A tergo aa.) Serenissimo principi et nissime devotissimusdd servitor Bertholomeus domino gloriosissimo domino Alberto Ro- de Vicecomitibus Novarensis ee episcopus ac 25 manorum regi dignissimo electo Hungarie illustrissimi" principis domini ducis Medio- Dalmacie Croaciebb etc. coronato Bohemie lanigs ad excellenciam tuam hh orator licet, vero regi electo, Austrie quoque duci et minimus cum recommendacione humillima. heroce meo colendissimo. 15 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 1143s 43. Ansprache des Magisters Ludwig von Ast, [Kanzlers des Pfalzgrafen Ludwig], an Apr. 27] K. Albrecht bei Uberreichung des Wahldekrets durch Konrad Schenk von Erbach. 30 [ 1438 April 27 Wien 1.] M aus München Staatsbibl. cod. ms. nr. 7442 fol. 226 a. 230b cop. chart. saec. 15. Ohne Datum. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 608 fol. 126a-128a cop. chart. saec. 15. Uber dem Text Arenga facta coram domino Alberto duce Austrie in regem Romanorum electo, unter dem Text Arenga precedens proposita fuerat coram domino Alberto duce Austrie in regem 35 Romanorum electo ad suscipiendum consenciendumque electioni facte per principes elec- tores per magistrum Ludovicum de Ast utriusque juris doctorem excellentissimum. coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 3136 fol. 165b-167 a cop. chart. saec. 15. Mit Über- schrift von derselben Hand Oracio facta per ambasiatores principum electorum sacri Ro- mani imperii ad invictissimum principem dominum Albertum electum in Romanorum regem. 40° Bricht in der Mitte ab, vgl. S. 105 Var. e. W Etsi affandi, serenissime te principum, rarum in terris virilis sexus speculum (utinam illo cuncti fulgerent mortalium principes!), major adest pericia graciorque fa- a) S quid. b) S tamen. c) S possis. d) M repudies. e) M undique. f) M tibi minorem. g) M add. tuo. h) M repudies. i) M nihil. k) Mcnpieris oder cupietis. 1) om. S. m) S pretermissis. n) M in te con- 45 cordes. 0) M ad imperium tot raciones. p) M decitant. q) M vereor quoque. r) M et tibi. s) M per- petuam et gloriosissimam. t) M acquiris famam. u) om. M. v) S rex optime. w) M majestas tua. x) om. S. y) M suscipere pro te. z) M Wienne. aa) M Superscripcio statt A tergo. bb) om. M. oc) M domino. dd) S devotissime. ee) M Novariensis. ff) M illustris, gg) M Mediolanensis. hli) om. S. 1 Das Datum folgt aus S. 113 Z. 10. 50
1438 Apr. 27 102 concilium cum papa et papam cum concilio discentire? quis a hic provideat, nisi tu imperes? rex profecto non tantum b posses e. sperabit papa alium sibi propicium, si tu repudias d, idemque concilium. eritque igiture major disceptacio. nunc expectacio est utrinque, quid agas. et certe, si volueris, unionem efficies, que non minorem tibi gloriam paritura est, quam socero g Constancia prestiterit. at si omnino imperare repudias h, nil i dubio durissimum scisma futurum. cui rei nisi cupis occurrere, haud leviter peccas. causa divisionis ecclesie reputaberis, qui, cum possis unire1 illam, pretermiserism. timeo et aliud, ne imperium quoque renunciacio tua dividat. nam etsi concordes " in te elec- tores fuerunt, non ita in alio erunt, quoniam neque alium quempiam tot ° raciones ad imperium vocitant "; vereorque ", ne in discordia fiat electio, ut duo sese aseverare aude- 10 ant imperatores. cui ut occurras malo, suscipe oblatum benignus imperium. quod si feceris, pacem ecclesie dabis, colapsum reparabis imperium, regna tua conservabis melius, Australi vero domui ac familie tue divicias et honores tibique r gloriosissimam s et perpe- tuam famamt aquires, qua nec est u in humanis quidquam preclarius nec aliud ad sepul- chrum jus sequitur. Hec volui tue majestati dixisse, cui, licet ex officio non teneor, ex caritate tamen consulere obligor, quamquam neque hoc consilium est, sed recordacio quedam notissi- marum rerum. optime v namque et ista discernit tua" majestas, cui det bonorum omnium largitor deus amplecti x, quod in rem fuerit populi Christiani et ipsius eterni dei laudem. vale per omnia, rex dignissime, et me servitore tuo utere pro arbitrio, qui singulos pro 20 te suscipere labores atque curas minime dubitabo. ex opido Viene z 27 aprilis mane summo currente anno domini 1438 et dominica 2 post festum resurrectionis. (Subscriptio.) Ejusdem majestatis tue sere- (A tergo aa.) Serenissimo principi et nissime devotissimusdd servitor Bertholomeus domino gloriosissimo domino Alberto Ro- de Vicecomitibus Novarensis ee episcopus ac 25 manorum regi dignissimo electo Hungarie illustrissimi" principis domini ducis Medio- Dalmacie Croaciebb etc. coronato Bohemie lanigs ad excellenciam tuam hh orator licet, vero regi electo, Austrie quoque duci et minimus cum recommendacione humillima. heroce meo colendissimo. 15 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 1143s 43. Ansprache des Magisters Ludwig von Ast, [Kanzlers des Pfalzgrafen Ludwig], an Apr. 27] K. Albrecht bei Uberreichung des Wahldekrets durch Konrad Schenk von Erbach. 30 [ 1438 April 27 Wien 1.] M aus München Staatsbibl. cod. ms. nr. 7442 fol. 226 a. 230b cop. chart. saec. 15. Ohne Datum. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 608 fol. 126a-128a cop. chart. saec. 15. Uber dem Text Arenga facta coram domino Alberto duce Austrie in regem Romanorum electo, unter dem Text Arenga precedens proposita fuerat coram domino Alberto duce Austrie in regem 35 Romanorum electo ad suscipiendum consenciendumque electioni facte per principes elec- tores per magistrum Ludovicum de Ast utriusque juris doctorem excellentissimum. coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 3136 fol. 165b-167 a cop. chart. saec. 15. Mit Über- schrift von derselben Hand Oracio facta per ambasiatores principum electorum sacri Ro- mani imperii ad invictissimum principem dominum Albertum electum in Romanorum regem. 40° Bricht in der Mitte ab, vgl. S. 105 Var. e. W Etsi affandi, serenissime te principum, rarum in terris virilis sexus speculum (utinam illo cuncti fulgerent mortalium principes!), major adest pericia graciorque fa- a) S quid. b) S tamen. c) S possis. d) M repudies. e) M undique. f) M tibi minorem. g) M add. tuo. h) M repudies. i) M nihil. k) Mcnpieris oder cupietis. 1) om. S. m) S pretermissis. n) M in te con- 45 cordes. 0) M ad imperium tot raciones. p) M decitant. q) M vereor quoque. r) M et tibi. s) M per- petuam et gloriosissimam. t) M acquiris famam. u) om. M. v) S rex optime. w) M majestas tua. x) om. S. y) M suscipere pro te. z) M Wienne. aa) M Superscripcio statt A tergo. bb) om. M. oc) M domino. dd) S devotissime. ee) M Novariensis. ff) M illustris, gg) M Mediolanensis. hli) om. S. 1 Das Datum folgt aus S. 113 Z. 10. 50
Strana 103
B. Die Wahl K Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 103 [1438 Apr. 27] cundia hiis claris viris, quos per reverendissimos et illustres sacri Romani imperii principes electores tue conspicis celsitudini destinatos, eorundem tamen collegarum affectui festum michi pusillo distribuenti laborem verba, que non mea, sed omnium sunt, referendi a tre- pidus pareo, oracionem sciens hujuscemodi verborum b venustate non subsistere, quemad- 5 modum sublimis exposcit potestas, cujus imperio cetera mortalia regentur; spe tamen foveor pulcherrima“, certus, quod vires exiguas" parvi corporis sollicite ministrantes insigni non respues pietate. paucis equidem res maxima agenda est, cui in terris par esse non potest. sacrum est tue celsitudini offerendum Romanum imperium a divina collatum clemencia humanis presidens nec maximum inficior divina ministrans summum 10 sacerdocium. utraque maxima dona sunt. nunc veroe de Romano imperio aput te quidem, invictissime terrarum domitor, palam et claro die locuturus hec in exordium verba constitui: „virorum f fortissime, dominus tecum“, quibus, ut sacris literis ! didicimus, angelicus spiritus affatus est insignem clara laude Gedionem populi Israel oppressi dis- persi et in cavernulis terre g latitantis belligerum contra Madian deo vivo et vero jubente 15 constitutum. dum itaque, ut prior oracio 2 egregii legum doctoris domini Henrici Leubick cancellarii archipresulis Maguntini diserte reseravit, Cesaris Augusti eleccio esset agenda, reverendissimi et illustres principes electores fidis animis recenserunt ruentis incolarum orbis naufraganciumque miserum murmur ac innumeras clades, quibus assidue oppri- muntur, que velut Stigis profunde claustris reseratis orbem ingressa sunt, inicia et gradus 20 futurorum, si devicta non effugerint. non agam fabulas. veterum literis recepta sunt mon- stra, quibus orbis aput seniores infectus deploratur, sed recencia majora defluxis non modo simplex insania, non unus furens Hercules, non unak pestis seva, non unus mon- struosus fedusque concubitus, non una discordia inter avaros fratres, non unus innocentis cesor ac mactator1 conjugis matrisque, non una profuge parentis impietas ac libido, 25 denique non unum Ylion eversum, non unus iniqui patris imperio discerptus Ypolitus, totum orbem eversum innumerisque calamitatum generibus oppressum oculi intuencium et audiencium aures, qui justiciam siciunt, non sine gravi amaritudine percipiunt. im- pellunt hec in orbe victricia mala, utm nec bene beateque vivamus nec honeste moriamur. multis abstineo, ne prope major pars suscepti operis aliena sit cum autem longe retro so vetusto tempore defluxo exigua Romani imperii manus lascivie n frena" compescuit, tumi- dam premebat insolenciam, iracundie truces motus mitigabat, seve libidini jugum posuit, leges seculi reddebat, nunc sub arthon, nunc sub austrum, nunc sub orientis, nunc sub occidentis solis extrema stupentibus et attonitis gentibus ac regibus victricia late signa circumtulit. hoc divina agente sapiencia. non enim orbis Romano domitus imperio Cesarem 35 Augustum capud mundi coluisset, nisi datum esset desuper, unde et veteribus divinitus inspiratum sapientibus nostra etas suscepit optimum esse reipublice statum justo sub unius imperio. repetant memoria, si velint, hesitantes preteritorum gesta temporum, revol- vant anualia, interrogent seniores, et dicent, quando umquam tanta pax, tanta tranquillitas, tanta justicia, tantus virtuti honor, tanta bonis premia, tanta malis supplicia, tam bene 40 rebus consultum, quam dum unum habuit orbis caput humanis presidens, Romanum Cesarem, pacis ? namque et justicie auctor, summus mundi arbiter, de suprema celi arce in virginis uterum descendens, dum lucem vidit mundi, natus homo in orbem voluit, ut in pace potentissime orbis frena Romanus Cesar imperio regeret et gentes Romanum imperium capud mundi subjeccione profiterentur universe. Cesar enim Augustus terre 45 et legaciones populorum omnium et, ut proprie dicam, ipsum orbem terrarum supplicem a) W referenda. b) in W nach venustate. c) W pulcerrima. d) om. R. e) R add. autem. I) in R am Rande Thema. g) M terris. h) R Lenbire; W Lwbek. i) R add. sunt. k) R unus ciestis sevus. 1) W martator. m) om. MW. n) W lascive. o) R manus. p) in R am Rande Deus constituit imperatorem capud orbis et gentium. 50 1 Judic. 6, 12. Nicht aufgefunden.
B. Die Wahl K Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 103 [1438 Apr. 27] cundia hiis claris viris, quos per reverendissimos et illustres sacri Romani imperii principes electores tue conspicis celsitudini destinatos, eorundem tamen collegarum affectui festum michi pusillo distribuenti laborem verba, que non mea, sed omnium sunt, referendi a tre- pidus pareo, oracionem sciens hujuscemodi verborum b venustate non subsistere, quemad- 5 modum sublimis exposcit potestas, cujus imperio cetera mortalia regentur; spe tamen foveor pulcherrima“, certus, quod vires exiguas" parvi corporis sollicite ministrantes insigni non respues pietate. paucis equidem res maxima agenda est, cui in terris par esse non potest. sacrum est tue celsitudini offerendum Romanum imperium a divina collatum clemencia humanis presidens nec maximum inficior divina ministrans summum 10 sacerdocium. utraque maxima dona sunt. nunc veroe de Romano imperio aput te quidem, invictissime terrarum domitor, palam et claro die locuturus hec in exordium verba constitui: „virorum f fortissime, dominus tecum“, quibus, ut sacris literis ! didicimus, angelicus spiritus affatus est insignem clara laude Gedionem populi Israel oppressi dis- persi et in cavernulis terre g latitantis belligerum contra Madian deo vivo et vero jubente 15 constitutum. dum itaque, ut prior oracio 2 egregii legum doctoris domini Henrici Leubick cancellarii archipresulis Maguntini diserte reseravit, Cesaris Augusti eleccio esset agenda, reverendissimi et illustres principes electores fidis animis recenserunt ruentis incolarum orbis naufraganciumque miserum murmur ac innumeras clades, quibus assidue oppri- muntur, que velut Stigis profunde claustris reseratis orbem ingressa sunt, inicia et gradus 20 futurorum, si devicta non effugerint. non agam fabulas. veterum literis recepta sunt mon- stra, quibus orbis aput seniores infectus deploratur, sed recencia majora defluxis non modo simplex insania, non unus furens Hercules, non unak pestis seva, non unus mon- struosus fedusque concubitus, non una discordia inter avaros fratres, non unus innocentis cesor ac mactator1 conjugis matrisque, non una profuge parentis impietas ac libido, 25 denique non unum Ylion eversum, non unus iniqui patris imperio discerptus Ypolitus, totum orbem eversum innumerisque calamitatum generibus oppressum oculi intuencium et audiencium aures, qui justiciam siciunt, non sine gravi amaritudine percipiunt. im- pellunt hec in orbe victricia mala, utm nec bene beateque vivamus nec honeste moriamur. multis abstineo, ne prope major pars suscepti operis aliena sit cum autem longe retro so vetusto tempore defluxo exigua Romani imperii manus lascivie n frena" compescuit, tumi- dam premebat insolenciam, iracundie truces motus mitigabat, seve libidini jugum posuit, leges seculi reddebat, nunc sub arthon, nunc sub austrum, nunc sub orientis, nunc sub occidentis solis extrema stupentibus et attonitis gentibus ac regibus victricia late signa circumtulit. hoc divina agente sapiencia. non enim orbis Romano domitus imperio Cesarem 35 Augustum capud mundi coluisset, nisi datum esset desuper, unde et veteribus divinitus inspiratum sapientibus nostra etas suscepit optimum esse reipublice statum justo sub unius imperio. repetant memoria, si velint, hesitantes preteritorum gesta temporum, revol- vant anualia, interrogent seniores, et dicent, quando umquam tanta pax, tanta tranquillitas, tanta justicia, tantus virtuti honor, tanta bonis premia, tanta malis supplicia, tam bene 40 rebus consultum, quam dum unum habuit orbis caput humanis presidens, Romanum Cesarem, pacis ? namque et justicie auctor, summus mundi arbiter, de suprema celi arce in virginis uterum descendens, dum lucem vidit mundi, natus homo in orbem voluit, ut in pace potentissime orbis frena Romanus Cesar imperio regeret et gentes Romanum imperium capud mundi subjeccione profiterentur universe. Cesar enim Augustus terre 45 et legaciones populorum omnium et, ut proprie dicam, ipsum orbem terrarum supplicem a) W referenda. b) in W nach venustate. c) W pulcerrima. d) om. R. e) R add. autem. I) in R am Rande Thema. g) M terris. h) R Lenbire; W Lwbek. i) R add. sunt. k) R unus ciestis sevus. 1) W martator. m) om. MW. n) W lascive. o) R manus. p) in R am Rande Deus constituit imperatorem capud orbis et gentium. 50 1 Judic. 6, 12. Nicht aufgefunden.
Strana 104
104 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 27) et affusum ex altissimo solio vidit et pace terra marique composita bellicum Jani templum felicissime conclusit. videntur denique sacre litere attestari durante Romano imperio Antichristum non regnaturum. talibus plurimisque b aliis honorum insigniis Romanum im- perium, capud mundi, deum, a quo processit, ad presidium mortalibus creditur extulisse, ut ipsum suum capud orbis cognoscat. pauca referam memoratu digna illustrium virorum 5 in robur et gloriam Romani imperii divinitus gesta c. libertatis enim et pudicicie ingens cultor Brutus superbos fedi serviciid actores solio dejecit et impudicicie magistros gladio vindice e persecutus est. generosus Camillus Ytalico sagwine! despumante Transalpinam rabiem in ipsis adhuc fumantis patrie cineribus extinxerat. summus s virorum Scipio Hanibalem septimum decimum annum! jam Ytalie incumbentem inde vi detractum virtute 10 ac fortuna concurrentibus confregit. Paulus Emilius reges Macedonum vetusto imperio elatos et adversus Romanos rebellantes vinctos ante currum et in capitolium egit et Romani ju- gum k imperii ferre docuit. Marius 1 in Italiam irrumpentesm eorum in finibus tanto impetu superavit, ut de cruentis fluminibus ab exercitu siciente non plus aque quam sangwinis bibe- retur, et ad aliam mundi partem mira celeritate conversus ita furorem Cymbricum conpressit, 15 ut cadaveribus suis utrobique victa barbaries, vix agminibus captivorum victrix Roma n Sufficeret. magnus Pompejus infamem predonum catervam Romanis classibus Italicisque litoribus infestam ac toto jam pellago sevientem brevissimo tempore domuit atque in vincula conjecit. Titus et Vespasianus digni alterutro et patre filius et filio pater uno curru, quod novum et insolitum et antea nunquam visum erat, Cristi gloriosissimam 20 ulcionem et triumphum de Jerosolimis clarum° retulerunt. fortissimus vir Traýanus frigescentis imperii membra multo spiritus fervore refovit. Theodosius parva hominum manu divino fulcitus auxilio sibi militantibus elementis et conjurantibus secum ventis sagittas barbaricas ex immanibus pharetris adversus Ytalos eductas in ipsos? frontes atque exterminium barbarorum miraculose et mirabiliter retendit q. hec gesta feruntur, 25 ut suum capud orbis Romanum imperium cognosceret. cumr enim singula quidem sin- gulis corporibus data sunt capita, et orbis universus, cui magnum nomen corporis attri- butum fatemur, uno imperiali capite contentus esse debet. monstruosum est omne animal biceps: quanto magis horrendum et immane prodigium animal mille capitum diversorum seseque mordencium invicemque pugnancium, quods, si plura sint capita, unum tamen 30 erit omnibus presidens, quod cuncta jure conpescat, ne totum corpus intereat t, sed maneat placens et durabilis unitas ordinata. profecto " gentiles, quamquam fide beata vacui, Romanum imperium tanto studio colebant, ut ipsum perpetuum ? sine fine dixerintw, dum x Maro ait 1: „hiis ego nec metas rerum nec tempora pono. imperium sine fine dedi.“ sed cui deus ingenium excellens eloquiumque gratissimum prestiterat, non ignorabat regna 35 omnia peritura, que inicium habuere. ingenti itaque cautela usus est, dum immortali- tatem Romano pollicebatur imperio. non enim ipse loquebatur ex persona propria, sed Jovem inducebat y loquentem, ut mendacis dei mendax oraculum esset et falsa promissio. ad graciam enim populi Romani alieno mendacio utebatur nec tacuit veritatem alibi, dum ait 2 „res Romane perituraque regna.“ itaque arguens et excusans Maronem Augustinus 40 scribitaa3: „omnia enimbb orta occidunt et aucta senescunt, ad finem cuncta festinant.“ ita Salustium cc scripsisse * libri referunt et nos scimus lamentamurque multa cecidisse, dum ad preterita, que ortusdd habuere, mentis oculos destinamus. superba Babilon a) om. I. b) R pluribusque. c) in R am Rande De gloria et robore Romani imperii per gesta. d) R servitus. e) R vindicte. f) W sanguine. g) M sumus. h) om. R. i) R Romanum. k) in W nach imperii. 1) MW 45 Maius. m) MWirrupentes. n) M Romana. o) Wclaurum. p) Ripsas. q) R tetendit. r) in R am Rande Cujuslibet corporis est unum cap d. s) W quam. t) M interiat. u) in R am Rande Geutiles colebant et Romanum imporium perpetuabant. v) in W am Rande imperium perpetuum. w) R dixerunt. x) om. R. y) in RW nach loquentem. z) R ita. aa) in R am Rande Omnia que orta sunt occidunt et senescunt. bb) om. W. cc) in W am Rande Salustius. dd) W actus. ee) in R am Rande Gesta et exempla plura [od. 50 plurima], que corruant. Aeneis 1, 278 f. Georgicon 2, 498. Confess. lib. 4 cap. 10. Jugurtha cap. 2.
104 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 27) et affusum ex altissimo solio vidit et pace terra marique composita bellicum Jani templum felicissime conclusit. videntur denique sacre litere attestari durante Romano imperio Antichristum non regnaturum. talibus plurimisque b aliis honorum insigniis Romanum im- perium, capud mundi, deum, a quo processit, ad presidium mortalibus creditur extulisse, ut ipsum suum capud orbis cognoscat. pauca referam memoratu digna illustrium virorum 5 in robur et gloriam Romani imperii divinitus gesta c. libertatis enim et pudicicie ingens cultor Brutus superbos fedi serviciid actores solio dejecit et impudicicie magistros gladio vindice e persecutus est. generosus Camillus Ytalico sagwine! despumante Transalpinam rabiem in ipsis adhuc fumantis patrie cineribus extinxerat. summus s virorum Scipio Hanibalem septimum decimum annum! jam Ytalie incumbentem inde vi detractum virtute 10 ac fortuna concurrentibus confregit. Paulus Emilius reges Macedonum vetusto imperio elatos et adversus Romanos rebellantes vinctos ante currum et in capitolium egit et Romani ju- gum k imperii ferre docuit. Marius 1 in Italiam irrumpentesm eorum in finibus tanto impetu superavit, ut de cruentis fluminibus ab exercitu siciente non plus aque quam sangwinis bibe- retur, et ad aliam mundi partem mira celeritate conversus ita furorem Cymbricum conpressit, 15 ut cadaveribus suis utrobique victa barbaries, vix agminibus captivorum victrix Roma n Sufficeret. magnus Pompejus infamem predonum catervam Romanis classibus Italicisque litoribus infestam ac toto jam pellago sevientem brevissimo tempore domuit atque in vincula conjecit. Titus et Vespasianus digni alterutro et patre filius et filio pater uno curru, quod novum et insolitum et antea nunquam visum erat, Cristi gloriosissimam 20 ulcionem et triumphum de Jerosolimis clarum° retulerunt. fortissimus vir Traýanus frigescentis imperii membra multo spiritus fervore refovit. Theodosius parva hominum manu divino fulcitus auxilio sibi militantibus elementis et conjurantibus secum ventis sagittas barbaricas ex immanibus pharetris adversus Ytalos eductas in ipsos? frontes atque exterminium barbarorum miraculose et mirabiliter retendit q. hec gesta feruntur, 25 ut suum capud orbis Romanum imperium cognosceret. cumr enim singula quidem sin- gulis corporibus data sunt capita, et orbis universus, cui magnum nomen corporis attri- butum fatemur, uno imperiali capite contentus esse debet. monstruosum est omne animal biceps: quanto magis horrendum et immane prodigium animal mille capitum diversorum seseque mordencium invicemque pugnancium, quods, si plura sint capita, unum tamen 30 erit omnibus presidens, quod cuncta jure conpescat, ne totum corpus intereat t, sed maneat placens et durabilis unitas ordinata. profecto " gentiles, quamquam fide beata vacui, Romanum imperium tanto studio colebant, ut ipsum perpetuum ? sine fine dixerintw, dum x Maro ait 1: „hiis ego nec metas rerum nec tempora pono. imperium sine fine dedi.“ sed cui deus ingenium excellens eloquiumque gratissimum prestiterat, non ignorabat regna 35 omnia peritura, que inicium habuere. ingenti itaque cautela usus est, dum immortali- tatem Romano pollicebatur imperio. non enim ipse loquebatur ex persona propria, sed Jovem inducebat y loquentem, ut mendacis dei mendax oraculum esset et falsa promissio. ad graciam enim populi Romani alieno mendacio utebatur nec tacuit veritatem alibi, dum ait 2 „res Romane perituraque regna.“ itaque arguens et excusans Maronem Augustinus 40 scribitaa3: „omnia enimbb orta occidunt et aucta senescunt, ad finem cuncta festinant.“ ita Salustium cc scripsisse * libri referunt et nos scimus lamentamurque multa cecidisse, dum ad preterita, que ortusdd habuere, mentis oculos destinamus. superba Babilon a) om. I. b) R pluribusque. c) in R am Rande De gloria et robore Romani imperii per gesta. d) R servitus. e) R vindicte. f) W sanguine. g) M sumus. h) om. R. i) R Romanum. k) in W nach imperii. 1) MW 45 Maius. m) MWirrupentes. n) M Romana. o) Wclaurum. p) Ripsas. q) R tetendit. r) in R am Rande Cujuslibet corporis est unum cap d. s) W quam. t) M interiat. u) in R am Rande Geutiles colebant et Romanum imporium perpetuabant. v) in W am Rande imperium perpetuum. w) R dixerunt. x) om. R. y) in RW nach loquentem. z) R ita. aa) in R am Rande Omnia que orta sunt occidunt et senescunt. bb) om. W. cc) in W am Rande Salustius. dd) W actus. ee) in R am Rande Gesta et exempla plura [od. 50 plurima], que corruant. Aeneis 1, 278 f. Georgicon 2, 498. Confess. lib. 4 cap. 10. Jugurtha cap. 2.
Strana 105
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 105 [1438 Apr. 27] corruit et turris illa famosa, que celo minabatur, vix nunc per terram sparsa conspicitur. Assiriorum sceptra, cum mille fere tricentis“ aut non multisb secus annis floruissent, in Medos Persasque translata sunt. habuit et suum fatum illa mundi pars multisque labo- rum gradibus ascendit, ut rueret. quere Carthaginem: non invenies. ubi sunt superbe Carthaginis alta menia, ubi tantus equitatus, ubi immense Affrice spacio non c contenti spiritus? omnia ista duobus Scipionibus fortuna partita est. iidem Carthaginis domitores morte ceciderunt. imperium d Romanum, omnium ultimum atque fortissimum, quod per ferrum, cui omne metallum succumbit, visio illa regis Assirii designavite, senectute con- sumeturf et finem capiet. nondum finem suscepit. donec durat, presidium omne mortalibus t0 deus non abstulit, spes est mediis eciam tempestatibus non obrui. convenientes s itaque in unum sacri imperii principes electores circumspexere, si qua sit ad enatandum h tabula in capud orbis nata, quam exhiberent mortalibus, que in felicem tranquillamque salutem educeret de fluctibus. orabant patrem misericordiarum, ut graves seculi miserias et innumera malorum genera, quibus oves suo sacratissimo redempte sangwine oppresse 15 jacent, placatus piusque respiceret. ante tribunal eternitatis e penicioribus pectorum sup- plices destinabant rogatus exorantes omnium arbitrum potestatem in celis et in terris gerentem, ut opem ferret et in afflictum populum, quem Romanum regit imperium, ira- cundie frena non laxaret, ne forte dicerent i hostes nostri et insultantes „deus 1 dereliquit eos; persequimini et comprehendite eos, quia non est qui eripiat“, quoniam nichil presidii 20 nisi in tua virtute, deus altissime, confidimus. sed nec longo sermone nec ullis verbis deprecantibus opus erat. videt deus nostros non solum, priusquam in k ligwam, sed ante eciam, quam in animam veniunt, cogitatus. profecto, quis tam immitis corde abnueret altissimum intendere precibus populi supplicantis, ut sanctum et justum orbis dominum et preelecte sue sponse militantis ecclesie advocatum, sub quo a miseriis et injuriis respiraret, 25 principum electorum vocibus constituere dignaretur, que supplices et assidue ab ea die, qua fera mors suo jure usa felicissime memorie invictissimum Sigismundum cesarem augustum e lege mortalium eripuit 1, ante individue trinitatis solium oblate existuntm altissimus vero precibus justorum pervictus " et sui populi misertus in te quidem, invic- tissime principum, concordes omnium electorum voces vehi voluit, ut, cum in oculis tuis 3o parvus esses, rex constituereris a domino. factum est istud nemine pro te interpellante, nemine causam tuam agente, nullis muneribus aut sponsionibus pro te oblatis, sed sola divina sapiencia id agente, que te veluti alterum ° Moysen aut Aaron ad sublimia vocavit imperii fastigia. ecce quomodo dominus tecum, virorum fortissime, ut vetera orbis jura possideas! altis ? denique titulis inclitum genus, a quo nomen trahis clarissimum, et clara 35 virtus bellorumque et reipublice splendidi actus insignesque tollerati labores te orbi colendum attulerunt, ut per terras tractusque maris digna ageres imperia sceptro feliciter imperiali regnaturus. hoc quidem imperiale sceptrum deus fundamentum tibi statuit, ut salutem publicam constituas resque lapsas virtutum ordine consolides. te vocat mundus, ut imperium perferas " et fidus defensor orbis vindexque malorum domineris. virtus hanc 40 gloriam feret. ut autem cercior sit tua, serenissime principum, concors sanctaque eleccio, que tibi sublimia sceptra confert, quodque tue clarius celsitudini innotescat sacri imperii principes electores hoc ipsum maximum donum, Romanum imperium, divina favente cle- mencia tibi destinasse, offertur eorundem principum1 majestati tue eleccionis decretum per generosum baronem dominum Conradum Pincernam dominum in Erpach 3, et, si 45 majus orbis contineret, quod eorum disposicioni subesset, utique tuo culmini destinassent. a) IV trecentis. b) MW multo. c) MI nam. d) in R am Rande Nondum corruit, sed ad[huc] durat Romanum imperium. e) hier bricht W ab. 1) M consumere. g) in R am Rande De oracionibus electorum ad dominum pro eligendo in Romanum regem. h) Mevatandum. i) R dicent. k) Mad. 1) R eripuerit. m) M existant. n) R victus. 0) M alteram. p) in R am Rande Recommendacio electi in regem. q) M preferas. r) om. R. 50 1 Ps. 70, 11. Deutsche Reichstags-Akten XIII. nr. 33. 3 Vgl. S. 113 Z. 11f. 14
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 105 [1438 Apr. 27] corruit et turris illa famosa, que celo minabatur, vix nunc per terram sparsa conspicitur. Assiriorum sceptra, cum mille fere tricentis“ aut non multisb secus annis floruissent, in Medos Persasque translata sunt. habuit et suum fatum illa mundi pars multisque labo- rum gradibus ascendit, ut rueret. quere Carthaginem: non invenies. ubi sunt superbe Carthaginis alta menia, ubi tantus equitatus, ubi immense Affrice spacio non c contenti spiritus? omnia ista duobus Scipionibus fortuna partita est. iidem Carthaginis domitores morte ceciderunt. imperium d Romanum, omnium ultimum atque fortissimum, quod per ferrum, cui omne metallum succumbit, visio illa regis Assirii designavite, senectute con- sumeturf et finem capiet. nondum finem suscepit. donec durat, presidium omne mortalibus t0 deus non abstulit, spes est mediis eciam tempestatibus non obrui. convenientes s itaque in unum sacri imperii principes electores circumspexere, si qua sit ad enatandum h tabula in capud orbis nata, quam exhiberent mortalibus, que in felicem tranquillamque salutem educeret de fluctibus. orabant patrem misericordiarum, ut graves seculi miserias et innumera malorum genera, quibus oves suo sacratissimo redempte sangwine oppresse 15 jacent, placatus piusque respiceret. ante tribunal eternitatis e penicioribus pectorum sup- plices destinabant rogatus exorantes omnium arbitrum potestatem in celis et in terris gerentem, ut opem ferret et in afflictum populum, quem Romanum regit imperium, ira- cundie frena non laxaret, ne forte dicerent i hostes nostri et insultantes „deus 1 dereliquit eos; persequimini et comprehendite eos, quia non est qui eripiat“, quoniam nichil presidii 20 nisi in tua virtute, deus altissime, confidimus. sed nec longo sermone nec ullis verbis deprecantibus opus erat. videt deus nostros non solum, priusquam in k ligwam, sed ante eciam, quam in animam veniunt, cogitatus. profecto, quis tam immitis corde abnueret altissimum intendere precibus populi supplicantis, ut sanctum et justum orbis dominum et preelecte sue sponse militantis ecclesie advocatum, sub quo a miseriis et injuriis respiraret, 25 principum electorum vocibus constituere dignaretur, que supplices et assidue ab ea die, qua fera mors suo jure usa felicissime memorie invictissimum Sigismundum cesarem augustum e lege mortalium eripuit 1, ante individue trinitatis solium oblate existuntm altissimus vero precibus justorum pervictus " et sui populi misertus in te quidem, invic- tissime principum, concordes omnium electorum voces vehi voluit, ut, cum in oculis tuis 3o parvus esses, rex constituereris a domino. factum est istud nemine pro te interpellante, nemine causam tuam agente, nullis muneribus aut sponsionibus pro te oblatis, sed sola divina sapiencia id agente, que te veluti alterum ° Moysen aut Aaron ad sublimia vocavit imperii fastigia. ecce quomodo dominus tecum, virorum fortissime, ut vetera orbis jura possideas! altis ? denique titulis inclitum genus, a quo nomen trahis clarissimum, et clara 35 virtus bellorumque et reipublice splendidi actus insignesque tollerati labores te orbi colendum attulerunt, ut per terras tractusque maris digna ageres imperia sceptro feliciter imperiali regnaturus. hoc quidem imperiale sceptrum deus fundamentum tibi statuit, ut salutem publicam constituas resque lapsas virtutum ordine consolides. te vocat mundus, ut imperium perferas " et fidus defensor orbis vindexque malorum domineris. virtus hanc 40 gloriam feret. ut autem cercior sit tua, serenissime principum, concors sanctaque eleccio, que tibi sublimia sceptra confert, quodque tue clarius celsitudini innotescat sacri imperii principes electores hoc ipsum maximum donum, Romanum imperium, divina favente cle- mencia tibi destinasse, offertur eorundem principum1 majestati tue eleccionis decretum per generosum baronem dominum Conradum Pincernam dominum in Erpach 3, et, si 45 majus orbis contineret, quod eorum disposicioni subesset, utique tuo culmini destinassent. a) IV trecentis. b) MW multo. c) MI nam. d) in R am Rande Nondum corruit, sed ad[huc] durat Romanum imperium. e) hier bricht W ab. 1) M consumere. g) in R am Rande De oracionibus electorum ad dominum pro eligendo in Romanum regem. h) Mevatandum. i) R dicent. k) Mad. 1) R eripuerit. m) M existant. n) R victus. 0) M alteram. p) in R am Rande Recommendacio electi in regem. q) M preferas. r) om. R. 50 1 Ps. 70, 11. Deutsche Reichstags-Akten XIII. nr. 33. 3 Vgl. S. 113 Z. 11f. 14
Strana 106
106 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Apr. 27 placide hoc ipsum decretum“ eleccionis suscipias, quo in auditorio ! tuo lecto finem oracioni cicius inponam 1. supremum mundi principatum, magni patris certa progenies e saguinis incliti, spes ingens afflicti orbis, vidisti" tibi destinatum. credita est fidei tue salus vita libertas mundi et potestas in dierum vite tue exercicium, per quod tua magne- que tue fama inclita progeniei memoria vigebit seculorum omnium, quam et posteritas alet et temporum eternitas tuebitur. hinc intende, et obstupescent posteri. per Renum Occeanum Nilum imperia provincias inclitum nomen tuum longe lateque ibit. erit inter eos, qui nascentur, sicud inter nos, splendide glorie tue communis applausus. cum laudibus res tuas sancte gestas efferent, si bellorum incendia salute patrie restrinxeris et egeris, ut jura abdita et operta terris inpune resurgant. multis post seculis de te ju- 10 dicabunt, cum tu exutus a corpore vitam ingressus fueris eternam, ut e sinef amore sine f cupiditate sine! odio et sine invidia judicia tuleris. et tales tui splendidi lucebunt actus, ut laudes tuas nulla umquam sit obscuratura oblivio. labor hic est, sed inclitus- in quo fama stat arto ancipitique s loco, illuc virtutibus et in alta mundi menia veheris; nec enitendum est, ut alcius ascendas, sed ut sublimi verticeh te dignum approbes et 15 memorie reponas. non sanguini sceptrum debitum, sed virtuti. minus i est enim nasci- regem, quam judicio fieri; nasci nature est, hoc autem judicio fieri meriti. cum autem virum non faciat principatus, sed detegat, et honores non mutent homines neque animum, sed ostendant, virorum fortissime, quemadmodum ab ineunte etate te fama refert discurrens egisse, ita1 fortiter progredere de virtute in virtutem, deum cole, im- 20 perii terras et, quos regendos altissimus contulit, ama, justiciam serva, sine qua regnum licet validum stare nequit. memoria repetasm violentum nichil esse longevum et amari multo tucius quam metui memorque sis in terris nichil optare nisi bonam mentem, nichil sperare nisi illesam inclitam famam, nichil nisi dedecus formidare. quo enim alcior es, eo clarius videntur, que gesseris, et minus quidem est licencie, ubi plus est potencie. 25 ita cum gloria, quemadmodum n crevisti, splendidus vives parcus° honoris et temporis avarus. auribus quoque tuis intonet illud Romani ducis modestissimum animosissimumque responsum nolle aurum, sed aurum habentibus imperare; males subjectos habundare quam fiscum et intelligas divitis regni dominum inopem esse non posse; memineris denique calamitatum et miseriarum omnium, quos tue clemencie imperium conplectitur, et deus 30 altissimus semper tecum neque te deseret, sed sua virtute vinces tyrannidem, eriges pacem, reddes libertatem et animum servabis amandi, quos regis, et amando amorem conperies. nec egrediatur ex animo tuo neque exercitus neque thezauros regni presidia esse, sed amicos, eosque nec armis cogi nec pecunia parari, sed officio et fide. obtrectatores itaque alto animo despiciendi sunt et sic vivendum, ut eos in silencio redarguas probesque 35 mentitos, memorans Augustum Tyberio scripsisse non esse indignandum, quod de se quisque de meritis non exigentibus male loqueretur; „satis est enim", inquit 2, „si hoc habemus, ne quis nobis malefacere possit.“ alioquin haberet homo plus quam deus, qui, licet inacessibilis sit nec possit offendi, humanis tamen sepe p conviciis attemptatur. serenis- simus sit ille titulus magnifico animo repositus, deo proximus, humanis passionibus alcior, 40 ut nulla meroris 1 in animam nebula, nullus flatus leticie gestientis, nulla pavoris glacies, nullus libidinum terrenarum fumus ascendat, sed divinam circa te, virorum fortissime, munificenciam recongnoscens tot tibi regnis et imperio oblatis nulli te neges, cum non tibi soli, sed reipublice natus sis. compertum habeas te tuas res agere, quociens opem a) R electionis decretum. b) M adjutorio. c) om. M. d) R tibi vidisti. e) M et. f) M sive. g) M an- 45 ticipitique. h) R virtute. i) minus — meriti in Renach ostendant. k) in R am Rande Honores non mutant animum, sed ostendunt. 1) in R am Rande Exhortacio ad bonam [sic]. m) MR reputas. n) in R die Worte quemadmodum crevisti nach vives. o) R om. parcus — avarus. p) om. R. ") R memorie. 5 Hierauf wird die Verlesung des Wahldekrets, unserer nr. 33, erfolgt sein. Vgl. Sueton, Octavius Augustus 51. 50
106 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Apr. 27 placide hoc ipsum decretum“ eleccionis suscipias, quo in auditorio ! tuo lecto finem oracioni cicius inponam 1. supremum mundi principatum, magni patris certa progenies e saguinis incliti, spes ingens afflicti orbis, vidisti" tibi destinatum. credita est fidei tue salus vita libertas mundi et potestas in dierum vite tue exercicium, per quod tua magne- que tue fama inclita progeniei memoria vigebit seculorum omnium, quam et posteritas alet et temporum eternitas tuebitur. hinc intende, et obstupescent posteri. per Renum Occeanum Nilum imperia provincias inclitum nomen tuum longe lateque ibit. erit inter eos, qui nascentur, sicud inter nos, splendide glorie tue communis applausus. cum laudibus res tuas sancte gestas efferent, si bellorum incendia salute patrie restrinxeris et egeris, ut jura abdita et operta terris inpune resurgant. multis post seculis de te ju- 10 dicabunt, cum tu exutus a corpore vitam ingressus fueris eternam, ut e sinef amore sine f cupiditate sine! odio et sine invidia judicia tuleris. et tales tui splendidi lucebunt actus, ut laudes tuas nulla umquam sit obscuratura oblivio. labor hic est, sed inclitus- in quo fama stat arto ancipitique s loco, illuc virtutibus et in alta mundi menia veheris; nec enitendum est, ut alcius ascendas, sed ut sublimi verticeh te dignum approbes et 15 memorie reponas. non sanguini sceptrum debitum, sed virtuti. minus i est enim nasci- regem, quam judicio fieri; nasci nature est, hoc autem judicio fieri meriti. cum autem virum non faciat principatus, sed detegat, et honores non mutent homines neque animum, sed ostendant, virorum fortissime, quemadmodum ab ineunte etate te fama refert discurrens egisse, ita1 fortiter progredere de virtute in virtutem, deum cole, im- 20 perii terras et, quos regendos altissimus contulit, ama, justiciam serva, sine qua regnum licet validum stare nequit. memoria repetasm violentum nichil esse longevum et amari multo tucius quam metui memorque sis in terris nichil optare nisi bonam mentem, nichil sperare nisi illesam inclitam famam, nichil nisi dedecus formidare. quo enim alcior es, eo clarius videntur, que gesseris, et minus quidem est licencie, ubi plus est potencie. 25 ita cum gloria, quemadmodum n crevisti, splendidus vives parcus° honoris et temporis avarus. auribus quoque tuis intonet illud Romani ducis modestissimum animosissimumque responsum nolle aurum, sed aurum habentibus imperare; males subjectos habundare quam fiscum et intelligas divitis regni dominum inopem esse non posse; memineris denique calamitatum et miseriarum omnium, quos tue clemencie imperium conplectitur, et deus 30 altissimus semper tecum neque te deseret, sed sua virtute vinces tyrannidem, eriges pacem, reddes libertatem et animum servabis amandi, quos regis, et amando amorem conperies. nec egrediatur ex animo tuo neque exercitus neque thezauros regni presidia esse, sed amicos, eosque nec armis cogi nec pecunia parari, sed officio et fide. obtrectatores itaque alto animo despiciendi sunt et sic vivendum, ut eos in silencio redarguas probesque 35 mentitos, memorans Augustum Tyberio scripsisse non esse indignandum, quod de se quisque de meritis non exigentibus male loqueretur; „satis est enim", inquit 2, „si hoc habemus, ne quis nobis malefacere possit.“ alioquin haberet homo plus quam deus, qui, licet inacessibilis sit nec possit offendi, humanis tamen sepe p conviciis attemptatur. serenis- simus sit ille titulus magnifico animo repositus, deo proximus, humanis passionibus alcior, 40 ut nulla meroris 1 in animam nebula, nullus flatus leticie gestientis, nulla pavoris glacies, nullus libidinum terrenarum fumus ascendat, sed divinam circa te, virorum fortissime, munificenciam recongnoscens tot tibi regnis et imperio oblatis nulli te neges, cum non tibi soli, sed reipublice natus sis. compertum habeas te tuas res agere, quociens opem a) R electionis decretum. b) M adjutorio. c) om. M. d) R tibi vidisti. e) M et. f) M sive. g) M an- 45 ticipitique. h) R virtute. i) minus — meriti in Renach ostendant. k) in R am Rande Honores non mutant animum, sed ostendunt. 1) in R am Rande Exhortacio ad bonam [sic]. m) MR reputas. n) in R die Worte quemadmodum crevisti nach vives. o) R om. parcus — avarus. p) om. R. ") R memorie. 5 Hierauf wird die Verlesung des Wahldekrets, unserer nr. 33, erfolgt sein. Vgl. Sueton, Octavius Augustus 51. 50
Strana 107
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 107 fers subditis, quoniam prope omnia fortissimis et preclaris tuis humeris divinitus inposita sunt, sed quia dominus tecum, nichil tibi arduum, nichil durum, nichil grave reputabis a. omnia enim fert caritas, omnia vincit, et glorie consequens est, ut curarum sarcinam feras. aurum profunde foditur, de longinquo feruntur aromata, thus Sabeis sudat arboribus, mu- 5 ricen Sydon, ebur India, margaritas mittit occeanus. dificile conparatur omne, quod in precio est, sed dificilior quesitu preciosissima inclita virtus , cuic fama auro splendidior inest d. rosa inter spinas habitat, inter dificultates virtus, inter curas gloria. tu itaque, virorum fortissime, inclita stirpe claro nomine ortus, reipublice clarissimis curis animum tuum exagita ad gloriam dei et populi salutem, et omnis nubecula sole radiente dissiliet, 10 vulpecularum astucie aquile volantis impetum non ferent. ad hec divina ordinacione in salutem labentis populi cum ingenti laudis gloria constitutus es. constanter ad reliqua vade, quia dominus tecum, virorum fortissime, nec te derelinquet, sed cursum, quem dederit, suo presidio perages e, et f tua magna imago cursu peracto ad superos ibit € per eum, qui ad dexteram parentis eterni residens in secula vivit benedictus. amen h. 11438 Аpr. 271 15 44. Rede eines Ungenannten 1 aus der Umgebung K. Albrechts an die kurfürstlichen Ge- 11438 Apr. 29] sandten nach Uberreichung des Wahldekrets, am Schluß mit einer Apostrophe an den anwesenden König selbst. [1438 April 29 Wien 2.] Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 116a-117a cop. chart. coaeva. Ohne Datum. In Christi nomine amen. Si rempublicam defensore destitutam quispiam conspexerit, tanto illi viro bono ope atque auxilio consulendum occurret, quanto et se amatorem esse patrie civiumque diligere unitatem videri velit. populus namque veluti grex pastore orbatus luporum fauces et in predam dari formidat, utque se uniat principem eligat protectorem constituat, officii cujusque est. hujus rei gracia convenisse pridem in opido Franckfurt i illustrissimos 25 archiprincipes sacri Romani imperii electores, quorum et ypocrisarii estis, viri spectabiles, clarissimique oratores, epistolari fide, qua sine ob personarum dignitatem eloquiorumque gravitatem credi potuisset, retulistis, denique congregatos legitime ad electionem futuri Romanorum regis celebrandam, dum sancte et recolende memorie principem Sigismundum Romanorum imperatorem k ex hiis ad astra migrasse intellexissent. quid in ea re summi 3o dei nostri divinitas operata sit, multaque ad ipsius veri et uniti imperii commendacionem ex veterum historiis antiquorum gestis atque futurorum vaticiniis! eleganti sermone orna- tissimoque stilo per ora dominorum dissertissimorum virorum ex vobis explicuistis 3, pre- sentantes tandem decretum 4 concordis et unite, verius dixerim divinitus inspiratem elec- cionis amplissimi senatus et patrum conscriptorum dominorum electorum prefatorum 35 serenissimo atque excellentissimo principi et regi Christianissimo Alberto, Ungarie Dal- macie Croacie regi et Boemie electo, duci Austrie et marchioni Moravie etc., domino meo hic presenti de ejus persona n facte, offerentes illi vice ac jure populi Romani cum plenitudine potestatis administracionem plenam et liberam jurisdictionem cohercionemque et imperium orbis universi in subjectos. verum, viri celeberrimi, quis tam compos mentis 4o in hiis arduis maximarum rerum causis amplius loqui audebit — de monarchia etenim 20 a) M reportabis. b) in R am Rande Virtus splendidior auro. c) om. R. d) om. R. e) R perage. f) Mut. g) R add. felici evo fruiturus. h) R add. benedictus deus. i) Vorl. Franckfrut. k) Forl. imperatorum. 1) Forl. faticinis. m) Vorl. inspirare. n) Vorl. persone. Mit ziemlicher Sicherheit kann man aus der 15 stilistischen und inhaltlichen Vergleichung dieser Rede mit einer anderen, die im Auftrage der Uni- versität Wien Magister Thomas Ebendorfer zur Beglückwünschung König Albrechts verfaßt hat (in Wien Hofbibl. cod, ms. 4680 fol. 229a 232b cop. fod. conc.?] chart. coaeva), den Schlußt ziehen, daß auch unsere nr. 44 von Thomas Ebendorfer herrührt. Das Datum folgt aus nr. 48. 3 Vgl. nr. 43. nr. 33. 4 14*
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 107 fers subditis, quoniam prope omnia fortissimis et preclaris tuis humeris divinitus inposita sunt, sed quia dominus tecum, nichil tibi arduum, nichil durum, nichil grave reputabis a. omnia enim fert caritas, omnia vincit, et glorie consequens est, ut curarum sarcinam feras. aurum profunde foditur, de longinquo feruntur aromata, thus Sabeis sudat arboribus, mu- 5 ricen Sydon, ebur India, margaritas mittit occeanus. dificile conparatur omne, quod in precio est, sed dificilior quesitu preciosissima inclita virtus , cuic fama auro splendidior inest d. rosa inter spinas habitat, inter dificultates virtus, inter curas gloria. tu itaque, virorum fortissime, inclita stirpe claro nomine ortus, reipublice clarissimis curis animum tuum exagita ad gloriam dei et populi salutem, et omnis nubecula sole radiente dissiliet, 10 vulpecularum astucie aquile volantis impetum non ferent. ad hec divina ordinacione in salutem labentis populi cum ingenti laudis gloria constitutus es. constanter ad reliqua vade, quia dominus tecum, virorum fortissime, nec te derelinquet, sed cursum, quem dederit, suo presidio perages e, et f tua magna imago cursu peracto ad superos ibit € per eum, qui ad dexteram parentis eterni residens in secula vivit benedictus. amen h. 11438 Аpr. 271 15 44. Rede eines Ungenannten 1 aus der Umgebung K. Albrechts an die kurfürstlichen Ge- 11438 Apr. 29] sandten nach Uberreichung des Wahldekrets, am Schluß mit einer Apostrophe an den anwesenden König selbst. [1438 April 29 Wien 2.] Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 116a-117a cop. chart. coaeva. Ohne Datum. In Christi nomine amen. Si rempublicam defensore destitutam quispiam conspexerit, tanto illi viro bono ope atque auxilio consulendum occurret, quanto et se amatorem esse patrie civiumque diligere unitatem videri velit. populus namque veluti grex pastore orbatus luporum fauces et in predam dari formidat, utque se uniat principem eligat protectorem constituat, officii cujusque est. hujus rei gracia convenisse pridem in opido Franckfurt i illustrissimos 25 archiprincipes sacri Romani imperii electores, quorum et ypocrisarii estis, viri spectabiles, clarissimique oratores, epistolari fide, qua sine ob personarum dignitatem eloquiorumque gravitatem credi potuisset, retulistis, denique congregatos legitime ad electionem futuri Romanorum regis celebrandam, dum sancte et recolende memorie principem Sigismundum Romanorum imperatorem k ex hiis ad astra migrasse intellexissent. quid in ea re summi 3o dei nostri divinitas operata sit, multaque ad ipsius veri et uniti imperii commendacionem ex veterum historiis antiquorum gestis atque futurorum vaticiniis! eleganti sermone orna- tissimoque stilo per ora dominorum dissertissimorum virorum ex vobis explicuistis 3, pre- sentantes tandem decretum 4 concordis et unite, verius dixerim divinitus inspiratem elec- cionis amplissimi senatus et patrum conscriptorum dominorum electorum prefatorum 35 serenissimo atque excellentissimo principi et regi Christianissimo Alberto, Ungarie Dal- macie Croacie regi et Boemie electo, duci Austrie et marchioni Moravie etc., domino meo hic presenti de ejus persona n facte, offerentes illi vice ac jure populi Romani cum plenitudine potestatis administracionem plenam et liberam jurisdictionem cohercionemque et imperium orbis universi in subjectos. verum, viri celeberrimi, quis tam compos mentis 4o in hiis arduis maximarum rerum causis amplius loqui audebit — de monarchia etenim 20 a) M reportabis. b) in R am Rande Virtus splendidior auro. c) om. R. d) om. R. e) R perage. f) Mut. g) R add. felici evo fruiturus. h) R add. benedictus deus. i) Vorl. Franckfrut. k) Forl. imperatorum. 1) Forl. faticinis. m) Vorl. inspirare. n) Vorl. persone. Mit ziemlicher Sicherheit kann man aus der 15 stilistischen und inhaltlichen Vergleichung dieser Rede mit einer anderen, die im Auftrage der Uni- versität Wien Magister Thomas Ebendorfer zur Beglückwünschung König Albrechts verfaßt hat (in Wien Hofbibl. cod, ms. 4680 fol. 229a 232b cop. fod. conc.?] chart. coaeva), den Schlußt ziehen, daß auch unsere nr. 44 von Thomas Ebendorfer herrührt. Das Datum folgt aus nr. 48. 3 Vgl. nr. 43. nr. 33. 4 14*
Strana 108
108 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 29) mundi video agitari —, quoniam a non mea inbecillitas sarcinam humeris imposuit, ni et imperantis vicisset auctoritas et vestre humanitatis mansuetudo? urbis Romane inicio dum populus sine lege certoque jure agere instituisset, omnia manu a regibus gubernata illos- que omnem habuisse potestatem refert Pomponius 1. quibus exactis etsi fuerint in re- publica alii plebis tribuni, alii magistratus populi senatusque censuisset per pretores honorario jure aliquamdiu regi, tandem per partes evenit, ut necesse esset reipublice per unum consuli. O igitur revelante ad A princeps constitutus est, in quem senatus lege, quam regiam vocant, omne jus omneque imperium transtulit, Romanorum dico ense ferreo reliqua conterens et justis legibus imperans, non Babiloniorum Persarum sive Medorum, quos habuisse imperia quandoque legimus. et illud quidem de celo missum 10 a filio eternitatis approbatum, cognicionem veri dei salutis fidem religionemque Christia- nam, apostolorum predicante principe, accipere meruit. hujus eciam katholici principes sacerdocium, ut decet, plus quam dignitatem regiam honorare cupientes in orientis parti- bus sedem collocarunt, unde a Grecis extitit translatum in Germanos, senatusque novus constitutus ex pontificum numero atque principum. et illum esse, quorum vices agitis, 15 attestamur, jus ei atque consuetudinem approbatissimam faciendi, que premissa sunt, recognoscimus et fatemur, quinimo et electum ab hoc sacro collegio mutuo consensu in- terveniente administracionem gubernacionem cum potestatis plenitudine et regis nomen accipere affirmamus. quoniam autem omnium senatorum vota in unum concurrisse et personam hujus gloriosissimi regis ad summi imperii apicem vocatam asseritis, viri specta- 20 tissimi, circumspicio undique, si, ultra quod celitus latet, hujus divine mocionis in- veniatur causa. non rerum exterarum utar exemplis, qui paulo ante saciati aliorum ne videamur subripere laudes non propriis suspicionis vitande causa. satis sit eorum in me- dium aliquid proferre virtutis, quorum claritate gaudemus. transeo preterea plurimos ex inclito Austrie ducatu; et -b illustri domo Romanorum imperatores atque reges evasere. 25 extat ille Rudolfus magnus, ex comitum Ferreti familia, inter progenitores suos Roma- norum rex primus, Albertus ejus genitus et Fridericus nepos, qui cum armis extra hostes, cedendo et intra virtute atque justicia imperium auxere perpetueque dilectionis subditorum affectum in posteros transfunderunt, quem non solum in suis, quos homines ligios habent, sed et in cunctis Romanis civibus remansisse putem. semper etenim hujus inclite domus 3o principes hac una re maximam capere laudem solebant, si provincias et socios fide et equitate defendissent, unde et populos exteros beneficencia pocius quam armis persepe et sepius consecuti sunt. potuit et hec progenitorum claritas suffragari posteris. aliorum sit judicium, non nostrum. sed et vos consultissimos unus alloquar: non ignoratis hujus gerendi magistratus publicique honoris causas sapientibus magnanimis fortibusque viris 35 nonnunquam graves atque molestas videri, cum maxime, quia libertatem eripiunt, pro qua magnanimis viris omnis debet esse contentio, ut noster inquit 2 Tullius, quamquam et alii se assecutos' rentur, si imperia populos provincias atque naciones subjectas acceperint, alii, si sua sint contenti re familiari. quorum utrimque animi judicium in eo versari debet, si quid honestum sit aut utile, expediatne et a vicio distet, id precipue eligen- 40 dum putent, estimacionem sui certo pondere examinent, tantum sibi arrogantes, quantum a contentu et insolencia distare satis est. tunc autem ex imperio magistratuque publico acquisita dicetur libertas, si libera utatur in populis et legibus regulata potestate sintque illi opibus et armis parati. ex subjectis omnium constat princeps docemurque pueri essendi regum causa. me posco juvari. hunc vero inter fortes viros minime habendum, cui 15 gerendorum magistratuum nulla excusandi est necessitas, verum non modo non " laudi, sed eciam vicio dandum putavit Cicero. qui nisi gerantur, regi civitas declararique animi a) undeutlich. b) in Vorl. veri nora censin. c) Vorl. accecutam. d) om. Vort. 2 De officiis 1, 68. Sextus Pomponius, vgl. Lenel, Palingenesia juris civilis 2, 43 nr. 78. 5. 50
108 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 29) mundi video agitari —, quoniam a non mea inbecillitas sarcinam humeris imposuit, ni et imperantis vicisset auctoritas et vestre humanitatis mansuetudo? urbis Romane inicio dum populus sine lege certoque jure agere instituisset, omnia manu a regibus gubernata illos- que omnem habuisse potestatem refert Pomponius 1. quibus exactis etsi fuerint in re- publica alii plebis tribuni, alii magistratus populi senatusque censuisset per pretores honorario jure aliquamdiu regi, tandem per partes evenit, ut necesse esset reipublice per unum consuli. O igitur revelante ad A princeps constitutus est, in quem senatus lege, quam regiam vocant, omne jus omneque imperium transtulit, Romanorum dico ense ferreo reliqua conterens et justis legibus imperans, non Babiloniorum Persarum sive Medorum, quos habuisse imperia quandoque legimus. et illud quidem de celo missum 10 a filio eternitatis approbatum, cognicionem veri dei salutis fidem religionemque Christia- nam, apostolorum predicante principe, accipere meruit. hujus eciam katholici principes sacerdocium, ut decet, plus quam dignitatem regiam honorare cupientes in orientis parti- bus sedem collocarunt, unde a Grecis extitit translatum in Germanos, senatusque novus constitutus ex pontificum numero atque principum. et illum esse, quorum vices agitis, 15 attestamur, jus ei atque consuetudinem approbatissimam faciendi, que premissa sunt, recognoscimus et fatemur, quinimo et electum ab hoc sacro collegio mutuo consensu in- terveniente administracionem gubernacionem cum potestatis plenitudine et regis nomen accipere affirmamus. quoniam autem omnium senatorum vota in unum concurrisse et personam hujus gloriosissimi regis ad summi imperii apicem vocatam asseritis, viri specta- 20 tissimi, circumspicio undique, si, ultra quod celitus latet, hujus divine mocionis in- veniatur causa. non rerum exterarum utar exemplis, qui paulo ante saciati aliorum ne videamur subripere laudes non propriis suspicionis vitande causa. satis sit eorum in me- dium aliquid proferre virtutis, quorum claritate gaudemus. transeo preterea plurimos ex inclito Austrie ducatu; et -b illustri domo Romanorum imperatores atque reges evasere. 25 extat ille Rudolfus magnus, ex comitum Ferreti familia, inter progenitores suos Roma- norum rex primus, Albertus ejus genitus et Fridericus nepos, qui cum armis extra hostes, cedendo et intra virtute atque justicia imperium auxere perpetueque dilectionis subditorum affectum in posteros transfunderunt, quem non solum in suis, quos homines ligios habent, sed et in cunctis Romanis civibus remansisse putem. semper etenim hujus inclite domus 3o principes hac una re maximam capere laudem solebant, si provincias et socios fide et equitate defendissent, unde et populos exteros beneficencia pocius quam armis persepe et sepius consecuti sunt. potuit et hec progenitorum claritas suffragari posteris. aliorum sit judicium, non nostrum. sed et vos consultissimos unus alloquar: non ignoratis hujus gerendi magistratus publicique honoris causas sapientibus magnanimis fortibusque viris 35 nonnunquam graves atque molestas videri, cum maxime, quia libertatem eripiunt, pro qua magnanimis viris omnis debet esse contentio, ut noster inquit 2 Tullius, quamquam et alii se assecutos' rentur, si imperia populos provincias atque naciones subjectas acceperint, alii, si sua sint contenti re familiari. quorum utrimque animi judicium in eo versari debet, si quid honestum sit aut utile, expediatne et a vicio distet, id precipue eligen- 40 dum putent, estimacionem sui certo pondere examinent, tantum sibi arrogantes, quantum a contentu et insolencia distare satis est. tunc autem ex imperio magistratuque publico acquisita dicetur libertas, si libera utatur in populis et legibus regulata potestate sintque illi opibus et armis parati. ex subjectis omnium constat princeps docemurque pueri essendi regum causa. me posco juvari. hunc vero inter fortes viros minime habendum, cui 15 gerendorum magistratuum nulla excusandi est necessitas, verum non modo non " laudi, sed eciam vicio dandum putavit Cicero. qui nisi gerantur, regi civitas declararique animi a) undeutlich. b) in Vorl. veri nora censin. c) Vorl. accecutam. d) om. Vort. 2 De officiis 1, 68. Sextus Pomponius, vgl. Lenel, Palingenesia juris civilis 2, 43 nr. 78. 5. 50
Strana 109
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 109 magnitudo nequit; quin immo fructuosior sit illa hominum generi et ad claritatem ampli- tudinemque aptior quam eorum, quos ociosos dicimus, vita, palam nemo inficiatur. conferunt non parum proposita cause quassacionis ecclesie dei antea a vobis commemorate. hinc concors illa atque unanimis electio amplissimi senatus, qui vice populi totiusque exercitus 5 jure illum veluti dignum imperio vocavit! cui veri dei et omnium beatorum voluntas affuisse pro certo habendum est, ut ipsum constituere advocatum sponse ecclesie sancte Romane denique et apostolice in hiis novissimis decreverit diebus ad extirpandas hereses infideliumque resistendum oppressionibus. tu ergo, sacratissime princeps, deo omnipotenti immortales gracias age de tantis in te muneribus collatis illiusque voluntati collum sub- 10 mittens totum te celestium arbitrio conmitte, et si quid in hac tua vocacione dator munerum spiritus almus inspiraverit, coram omnibus fac manifestum ad laudem perpetue trinitatis, que te faciat feliciter regnare. amen 1. [1438 Apr. 29] 45. Erklärung K. Albrechts über die Annahme der Wahl zum Römischen König. April 29 Wien 2.] 1438 1438 Apr. 29] 20 25 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 133 ab cop. membr. coceva mit der Uberschrift Cedula, wie der allerdurchluchtigist furst her Albrecht daz Romisch riche ufgnomen hat. coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 405a] cop. chart. coaeva ohne Uberschrift. 1 Bl. in Quart mit Falten und Verschickungsschnitten, wohl Einlage in einen Brief der Kastilianischen Gesandten auf dem Baseler Konzil an den König von Kastilien. R coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 117a cop. chart. coaeva oline Uberschrift. M coll. München Staatsbibl. cod. lat. 26 713 fol. 302b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- schrift Sequitur tenor consensus, quem fecit Albertus dux Austrie necnon rex Ungarie etc. in eleccionem de eo factam in regem Romanorum. O coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 729 fol. 105a cop. chart. sacc. 15 mit der Uberschrift Consensus prestitus electioni de se facte in Romanorum regem et forma ipsius, prout sequitur. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotum VI, Cod. dipl.-hist.-epistolaris 3, 236-237 nach O; Joannis, Rerum Moguntiacarum Vol. 1, 751 wohl nach W; Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 54-55 nr. 12 nach Pez; Altmann, Dic Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 107-108 Anhang nr. 15 nach W. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Undatierte Briefe 15 nach Pez. Erwähnt bei Altmann a. a. O. S. 64 nebst Anm. I. P 15 In à nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti, gloriosis- 35 sime b virginis Marie, beatissimi Christie militis ac martiris Georgii d ace tocius f celestis et h ego Albertus Hungarie Dalmacie Croacie etc. rex et Bohemie curie triumphantis s. electus dux Austrie Stirie Karinthie i marchio Marovie k et 1 comes Tyrolis m ad laudem dei omnipotentis", sancte matris ecclesie proteccionem °, exaltacionem sacri imperii et infidelium barbarorum p oppressionem et commune bonum tocius Christianitatis eleccionem 40 illustrium principum sacri Romani imperii electorum factam " de persona mea ad ipsius imperii sacris culmen vigore presentis decreti3 ipsorumt michi presentatam accepto 45 a) in WI’M stchen die Worte In — triumphantis bzw. curie nuch Tyrolis. b) P gloriosissimeque. c) WPM bea- tissimi Georgii militis Christi et martiris statt Christi — €eorgii. d) MR Georii. e) om. WPM. f) PM to- ciusque. g) om. WM. h) om. O. i) PM add. etc.; RO add. Carniole. k) P Maravic; RMO Moravie. l) om. RO. m) PR otc. n) in PRMO vor dei. o) das Folgende lautet in R omnium Christi fidelium profectum et commune bonum, infidelium et barbarorum oppressionem eleccionem illustrium; in O omnium Christi fide- lium et commune bonum infideliumque et barbarorum oppressionem electionem illustrium. p) M barbarorum- que. q) M facta. r) om. RO. s) om. M. 1) ipsorum — illique om. M: O om. ipsorum. 1 Hierauf folgte die (wohl auch von dem Redner 50 abgegebene, im direkten Wortlaut nicht erhaltene) Erklärung, daß der König trotz aller Bedenken, dem allgemeinen Drängen nachgebend, die Wahl annehme, vgl. S. 113 Z. 31 ff. 2 Das Datum folgt aus S. 114 Z. 7. nr. 33. 3
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 109 magnitudo nequit; quin immo fructuosior sit illa hominum generi et ad claritatem ampli- tudinemque aptior quam eorum, quos ociosos dicimus, vita, palam nemo inficiatur. conferunt non parum proposita cause quassacionis ecclesie dei antea a vobis commemorate. hinc concors illa atque unanimis electio amplissimi senatus, qui vice populi totiusque exercitus 5 jure illum veluti dignum imperio vocavit! cui veri dei et omnium beatorum voluntas affuisse pro certo habendum est, ut ipsum constituere advocatum sponse ecclesie sancte Romane denique et apostolice in hiis novissimis decreverit diebus ad extirpandas hereses infideliumque resistendum oppressionibus. tu ergo, sacratissime princeps, deo omnipotenti immortales gracias age de tantis in te muneribus collatis illiusque voluntati collum sub- 10 mittens totum te celestium arbitrio conmitte, et si quid in hac tua vocacione dator munerum spiritus almus inspiraverit, coram omnibus fac manifestum ad laudem perpetue trinitatis, que te faciat feliciter regnare. amen 1. [1438 Apr. 29] 45. Erklärung K. Albrechts über die Annahme der Wahl zum Römischen König. April 29 Wien 2.] 1438 1438 Apr. 29] 20 25 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 133 ab cop. membr. coceva mit der Uberschrift Cedula, wie der allerdurchluchtigist furst her Albrecht daz Romisch riche ufgnomen hat. coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 405a] cop. chart. coaeva ohne Uberschrift. 1 Bl. in Quart mit Falten und Verschickungsschnitten, wohl Einlage in einen Brief der Kastilianischen Gesandten auf dem Baseler Konzil an den König von Kastilien. R coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 117a cop. chart. coaeva oline Uberschrift. M coll. München Staatsbibl. cod. lat. 26 713 fol. 302b cop. chart. saec. 15 mit der Uber- schrift Sequitur tenor consensus, quem fecit Albertus dux Austrie necnon rex Ungarie etc. in eleccionem de eo factam in regem Romanorum. O coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 729 fol. 105a cop. chart. sacc. 15 mit der Uberschrift Consensus prestitus electioni de se facte in Romanorum regem et forma ipsius, prout sequitur. Gedruckt bei Pez, Thesaurus anecdotum VI, Cod. dipl.-hist.-epistolaris 3, 236-237 nach O; Joannis, Rerum Moguntiacarum Vol. 1, 751 wohl nach W; Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 54-55 nr. 12 nach Pez; Altmann, Dic Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 107-108 Anhang nr. 15 nach W. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Undatierte Briefe 15 nach Pez. Erwähnt bei Altmann a. a. O. S. 64 nebst Anm. I. P 15 In à nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti, gloriosis- 35 sime b virginis Marie, beatissimi Christie militis ac martiris Georgii d ace tocius f celestis et h ego Albertus Hungarie Dalmacie Croacie etc. rex et Bohemie curie triumphantis s. electus dux Austrie Stirie Karinthie i marchio Marovie k et 1 comes Tyrolis m ad laudem dei omnipotentis", sancte matris ecclesie proteccionem °, exaltacionem sacri imperii et infidelium barbarorum p oppressionem et commune bonum tocius Christianitatis eleccionem 40 illustrium principum sacri Romani imperii electorum factam " de persona mea ad ipsius imperii sacris culmen vigore presentis decreti3 ipsorumt michi presentatam accepto 45 a) in WI’M stchen die Worte In — triumphantis bzw. curie nuch Tyrolis. b) P gloriosissimeque. c) WPM bea- tissimi Georgii militis Christi et martiris statt Christi — €eorgii. d) MR Georii. e) om. WPM. f) PM to- ciusque. g) om. WM. h) om. O. i) PM add. etc.; RO add. Carniole. k) P Maravic; RMO Moravie. l) om. RO. m) PR otc. n) in PRMO vor dei. o) das Folgende lautet in R omnium Christi fidelium profectum et commune bonum, infidelium et barbarorum oppressionem eleccionem illustrium; in O omnium Christi fide- lium et commune bonum infideliumque et barbarorum oppressionem electionem illustrium. p) M barbarorum- que. q) M facta. r) om. RO. s) om. M. 1) ipsorum — illique om. M: O om. ipsorum. 1 Hierauf folgte die (wohl auch von dem Redner 50 abgegebene, im direkten Wortlaut nicht erhaltene) Erklärung, daß der König trotz aller Bedenken, dem allgemeinen Drängen nachgebend, die Wahl annehme, vgl. S. 113 Z. 31 ff. 2 Das Datum folgt aus S. 114 Z. 7. nr. 33. 3
Strana 110
110 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 29) approbo et collaudo illique tamquam a humilis dei servus et ecclesie fidelis filius in b pia diva clemencia et prefatorum electorum subsidio et assistencia confisus pium presto assensum pariter et consensum cupiens omnibus quibus possum melioribus jure " forma" atque causa ex hac sancta et canonica eleccione imperii suscipere gubernacula cum administracione plena absoluta atque liberas et potestatis plenitudine jurisdiccionem cohercicionem! atque imperium et 1 eorundem exercicium acquirere in subjectos sacrik imperii et orbis universi cum omnibus et singulis ejusdem Romani1 imperii juribus honoribus preeminenciis immunitatibus privilegiis et libertatibus, quibus gaudere potiri et uti consueverunt potuerunt atque" debuerunt omnes et singuli retroacti divi » Romani principes imperatores et reges, prestante domino nostro Jhesu Christo ", quir est in secula 10 benedictus. amen. 5 1438 Apr. 29 46. K. Albrecht bestätigt vorläufig dem Erzbf. Dietrich von Mainz2 alle seine und seines Stifts Privilegien auf Ansuchen der das Wahlresullat ihm überbringenden kurfürstlichen Gesandtschaft. 1438 April 29 Wien. Aus Würzburg Kreis-A. M. A. L. 7 Nr. 5 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der 15 Rückseite die gleichzcitige Kanzleinotis Confirmacio kunig Albrechts privilegiorum [folgt ein unleserliches Wort] archiepiscopi 1438. Die in Kursive gedruckten Worte sind im- Original zerstört und wurden aus der nachstehend verzeichneten Abschrift ergänzt. Ebenda Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 132b-133 a cop. membr. coaeva. Kurz erwähnt in Wien H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 1a im Anschluß an den 20 Text der Privilegienbestätigung für den Erzbischof von Köln (s. unten Z. 44a-45a). Gedruckt bei Lünig, Reichsarchiv 16, 64-65 nr. 84. Regest bei Georgisch, Regesta chronol.-diplom. col. 1080 nr. 24; Scriba, Regesten zur Geschichte des Großherzogtums Hessen 3, 264 nr. 3946; Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. nr. 3891. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751; Hanthaler, Fasti Campililienses II, 2 p. 141; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 67 Anm. I. 25 Wir Albrecht von gotes gnaden Romischer künig zu allen zeiten merer des reichs , und zu Hungern Dalmacien Croacien etc. kûnig erwelter künig zu Behem und hertzog zu Osterrich etc. bekennen und tun kunt offembar mit diesem brief allen den, die in 30 sehen oder horen lesen. wiewol wir den erwirdigen und hochgebornen unsern lieben neven und oheimen allen des heylgen Romischen reichs kurfursten, nachdem und sy uns in der wale und kûre des heilgen reichs, der uns der allmechtig got gegünnet hat, willig günstlich und unsern halben unverdient geneigt gewesen sein, billich widerumb aller eren wird und nüczperkayt pflichtig sein, ydoch so sollen wir in vil pillicher und müglicher 35 in solichen sachen willig und berayt sein, die sy nach laûte der gulden bullen haben a) O veluti. b) ROom. In — confisus. c) PM dei. d) P juris. e) R formata. I) om. RO. g) om. M. h) PRMO cohercionem. i) om. O. k) RO add. Romani. I) RO om. Romani imperii. m) R add. et. n) RMet. o) M add. diu. p) PRom. divi; Mom. divi Romani. q) om. O. r) M qui es benedictus in secula seculorum. amen. Mut. mut. mit denselben Worten und an dem- selben Tage bestätigte K. Albrecht den Erzbischöfen von Köln und Trier, dem Herzog von Sachsen und dem Markgrafen von Brandenburg ihre Privilegien. (Die Urkunde für den Erzbischof von Köln in Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 1 a cop. chart. coacva; die für den Erzbischof von Trier in Koblenz Staats-A. Kurtrier St.A. Urkk. orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. avulso und kurz erwähnt in Anschluß an die für Köln in Wien a. a. O. mit dem Worte Similis; die für den Herzog von Sachsen in Dresden H. St. A. Urkk. nr. 6491 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend.; die für den Mark- grafen von Brandenburg gedruckt bei Riedel, Cod. 40 dipl. Brand. II, 4 S. 188 nr. 1581.) Nur die Ur- kunde für den Pfalzgrafen Ludwig, auch von demselben Tage (dat. Wien Di. v. St. Philipps und Jacobstag 1438), hat anderen Wortlaut und nimmt keinen Bezug auf die Wahl und die Wahlgesandt- 15 schaft, geht vielmehr auf eine Bestätigungsurkunde K. Sigmunds vom 8. November 1414 zurück. (In München Staats-A. Aeussere Verhältnisse der Kur- pfalz 124/45 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. und in Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M 50 fol. 1a�2a cop. chart. coaera.)
110 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Apr. 29) approbo et collaudo illique tamquam a humilis dei servus et ecclesie fidelis filius in b pia diva clemencia et prefatorum electorum subsidio et assistencia confisus pium presto assensum pariter et consensum cupiens omnibus quibus possum melioribus jure " forma" atque causa ex hac sancta et canonica eleccione imperii suscipere gubernacula cum administracione plena absoluta atque liberas et potestatis plenitudine jurisdiccionem cohercicionem! atque imperium et 1 eorundem exercicium acquirere in subjectos sacrik imperii et orbis universi cum omnibus et singulis ejusdem Romani1 imperii juribus honoribus preeminenciis immunitatibus privilegiis et libertatibus, quibus gaudere potiri et uti consueverunt potuerunt atque" debuerunt omnes et singuli retroacti divi » Romani principes imperatores et reges, prestante domino nostro Jhesu Christo ", quir est in secula 10 benedictus. amen. 5 1438 Apr. 29 46. K. Albrecht bestätigt vorläufig dem Erzbf. Dietrich von Mainz2 alle seine und seines Stifts Privilegien auf Ansuchen der das Wahlresullat ihm überbringenden kurfürstlichen Gesandtschaft. 1438 April 29 Wien. Aus Würzburg Kreis-A. M. A. L. 7 Nr. 5 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der 15 Rückseite die gleichzcitige Kanzleinotis Confirmacio kunig Albrechts privilegiorum [folgt ein unleserliches Wort] archiepiscopi 1438. Die in Kursive gedruckten Worte sind im- Original zerstört und wurden aus der nachstehend verzeichneten Abschrift ergänzt. Ebenda Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 132b-133 a cop. membr. coaeva. Kurz erwähnt in Wien H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 1a im Anschluß an den 20 Text der Privilegienbestätigung für den Erzbischof von Köln (s. unten Z. 44a-45a). Gedruckt bei Lünig, Reichsarchiv 16, 64-65 nr. 84. Regest bei Georgisch, Regesta chronol.-diplom. col. 1080 nr. 24; Scriba, Regesten zur Geschichte des Großherzogtums Hessen 3, 264 nr. 3946; Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. nr. 3891. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751; Hanthaler, Fasti Campililienses II, 2 p. 141; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 67 Anm. I. 25 Wir Albrecht von gotes gnaden Romischer künig zu allen zeiten merer des reichs , und zu Hungern Dalmacien Croacien etc. kûnig erwelter künig zu Behem und hertzog zu Osterrich etc. bekennen und tun kunt offembar mit diesem brief allen den, die in 30 sehen oder horen lesen. wiewol wir den erwirdigen und hochgebornen unsern lieben neven und oheimen allen des heylgen Romischen reichs kurfursten, nachdem und sy uns in der wale und kûre des heilgen reichs, der uns der allmechtig got gegünnet hat, willig günstlich und unsern halben unverdient geneigt gewesen sein, billich widerumb aller eren wird und nüczperkayt pflichtig sein, ydoch so sollen wir in vil pillicher und müglicher 35 in solichen sachen willig und berayt sein, die sy nach laûte der gulden bullen haben a) O veluti. b) ROom. In — confisus. c) PM dei. d) P juris. e) R formata. I) om. RO. g) om. M. h) PRMO cohercionem. i) om. O. k) RO add. Romani. I) RO om. Romani imperii. m) R add. et. n) RMet. o) M add. diu. p) PRom. divi; Mom. divi Romani. q) om. O. r) M qui es benedictus in secula seculorum. amen. Mut. mut. mit denselben Worten und an dem- selben Tage bestätigte K. Albrecht den Erzbischöfen von Köln und Trier, dem Herzog von Sachsen und dem Markgrafen von Brandenburg ihre Privilegien. (Die Urkunde für den Erzbischof von Köln in Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 1 a cop. chart. coacva; die für den Erzbischof von Trier in Koblenz Staats-A. Kurtrier St.A. Urkk. orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. avulso und kurz erwähnt in Anschluß an die für Köln in Wien a. a. O. mit dem Worte Similis; die für den Herzog von Sachsen in Dresden H. St. A. Urkk. nr. 6491 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend.; die für den Mark- grafen von Brandenburg gedruckt bei Riedel, Cod. 40 dipl. Brand. II, 4 S. 188 nr. 1581.) Nur die Ur- kunde für den Pfalzgrafen Ludwig, auch von demselben Tage (dat. Wien Di. v. St. Philipps und Jacobstag 1438), hat anderen Wortlaut und nimmt keinen Bezug auf die Wahl und die Wahlgesandt- 15 schaft, geht vielmehr auf eine Bestätigungsurkunde K. Sigmunds vom 8. November 1414 zurück. (In München Staats-A. Aeussere Verhältnisse der Kur- pfalz 124/45 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. und in Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M 50 fol. 1a�2a cop. chart. coaera.)
Strana 111
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28 53. 111 1438 Apr. 29 sollen und in zugebûren. und als uns nû der egenanten unser lieben neven und oheimen erbere und treffliche sendboten, die uns die wale des heilgen reichs bracht haben, ouch under andern sachen sunderlich gebeten haben, in allen und ir iglichem seine freyhait briefe privilegia recht und herlichkayt zu confirmiren und nach laut der gulden bullen 5 zu bestetigen, des wir ouch sunderlich von wegen des erwirdigen Dieterichs ertzbischofs zu Mentz des heilgen reichs in Deutschen lannden ertzkanczler unsers lieben neven und kurfurstens wegen gebeten worden sein: und dorumb mit wolbedachtem mute gutem rate und rechter wiessen so haben wir uff hutt datum diß briefs dem egenanten unserm Apr. 29 neven alle und igliche seine und seines stifftes privilegia freyheit herlichkayt recht gewon- 10 hayt und loblich herkomen, wie und in welcher masse die genant und von Romischen kaysern oder kunigen vor zeiten gegeben und verliehen sind bis uff disen heutigen tag, mit rechten wissen und von Romischer kunglicher gewalt confirmiret bestetiget und be- liebt confirmirn bestetigen und belieben die alle von newes in crafft ditzs briefs. und dise confirmacion und gabe sol als gancze macht han, als ob dieselben privilegia freyheyt 15 herlichkait recht gewonheit und herkomen von wortt zu wortte in diesem unserm brief geschriben weren. und wann unser kuniglich majestat insigel noch nicht gemachet ist, so sprechen und geloben wir in crafft ditzs briefs: sobald unser majestat insigel gemacht wirt und sie des begeren werden, so sollen und wollen wir demselben unserm neven oder seinen nachkomen und stifft uber alle seine recht freyheyt etc., als vor geschriben 20 stet, unser kungliche brief in der besten form, do dieselben von wort zu wortt ynne geschriben sein, ernewen alles mit der egenanten unser majestat insigel ane allen yntrag und argelist. und alspald wir mit der hilffe gotes kayser werden, so wollen wir sulch freyheit recht und privilegia, als ob gemelt ist, under unserm kayserlichen tytel aber vernewen und geben. und des zu urkund haben wir unser Romisch kunglichs insigel 25 das mynner an diesen brief mit rechter wissen tun hengen. geben zu Wienn nach Crists gepurd vierzehenhundert jar und dornach in dem achtunddrissigisten jare am nechsten dinstag vor sand Philipps und Jacobs tag der heilgen czwelffboten unser reiche des Romischen und Hungerischen im ersten jare. 1438 Apr. 29 30 [in verso] Registrata. Ad mandatum domini regis Gaspar Sligk miles aule 2 regie cancellarius etc. 47. Aufzeichnung Konrads von Weinsberg über die Annahme der Wahl zum Römischen zu 1438 April 29 Wien. Könige seitens K. Albrechts u. a. m. zn 1438 Apr. 29 35 Nach dem Druck bei (Albrecht), Konrads von Weinsberg, des Reichs-Erbkämmerers, Ein- nahmen- und Ausgaben-Register von 1437 und 1438 (Bibliothek des Literar. Vereins in Stuttgart 18, 94). — Die offenbar aus dem Öhringer Archiv stammende Vorlage Albrechts ist von uns trotz aller Bemühungen nicht wieder aufgefunden worden. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 63 und Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 61 Anm. 7. [1] Es ist zû wiessen, daz ich Conrat herre zû Winsperg dez heiligen riches erb- 40 kamerer mich herhübe zû riten zû dem vorgenanten kûnegk Albreht uf den heiligen ostertag nach mitdag, und ich kame also gen Wienne uf sant Jorgen tag anno domini 1438. [2] Item also kamen der vorgenanten kûrfürsten treffenliche botschaft auch dahin und brohten ime die walle mit der kûrfürsten versiegelten briefen 3 mit anhangenden insiegeln etc. [3] Item also wiederte sich der vorgenante küng Albreht, daz er sich des Romischen 45 riches nit annemen wolt, bis das er so diefe und so hohe von unsers heilgen vaters Reichserzkanzlerwürde des Erzbischofs von Mainz in unserem Stück hinzugefügt. nr. 33. 1 Kар. 2. 2 Die Worte aule regie fehlen in den Unter- fertigungen der Urkunden für die übrigen Kur- fürsten. Sie sind wohl mit Rücksicht auf die Apr. 13 1438 Apr. 23
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28 53. 111 1438 Apr. 29 sollen und in zugebûren. und als uns nû der egenanten unser lieben neven und oheimen erbere und treffliche sendboten, die uns die wale des heilgen reichs bracht haben, ouch under andern sachen sunderlich gebeten haben, in allen und ir iglichem seine freyhait briefe privilegia recht und herlichkayt zu confirmiren und nach laut der gulden bullen 5 zu bestetigen, des wir ouch sunderlich von wegen des erwirdigen Dieterichs ertzbischofs zu Mentz des heilgen reichs in Deutschen lannden ertzkanczler unsers lieben neven und kurfurstens wegen gebeten worden sein: und dorumb mit wolbedachtem mute gutem rate und rechter wiessen so haben wir uff hutt datum diß briefs dem egenanten unserm Apr. 29 neven alle und igliche seine und seines stifftes privilegia freyheit herlichkayt recht gewon- 10 hayt und loblich herkomen, wie und in welcher masse die genant und von Romischen kaysern oder kunigen vor zeiten gegeben und verliehen sind bis uff disen heutigen tag, mit rechten wissen und von Romischer kunglicher gewalt confirmiret bestetiget und be- liebt confirmirn bestetigen und belieben die alle von newes in crafft ditzs briefs. und dise confirmacion und gabe sol als gancze macht han, als ob dieselben privilegia freyheyt 15 herlichkait recht gewonheit und herkomen von wortt zu wortte in diesem unserm brief geschriben weren. und wann unser kuniglich majestat insigel noch nicht gemachet ist, so sprechen und geloben wir in crafft ditzs briefs: sobald unser majestat insigel gemacht wirt und sie des begeren werden, so sollen und wollen wir demselben unserm neven oder seinen nachkomen und stifft uber alle seine recht freyheyt etc., als vor geschriben 20 stet, unser kungliche brief in der besten form, do dieselben von wort zu wortt ynne geschriben sein, ernewen alles mit der egenanten unser majestat insigel ane allen yntrag und argelist. und alspald wir mit der hilffe gotes kayser werden, so wollen wir sulch freyheit recht und privilegia, als ob gemelt ist, under unserm kayserlichen tytel aber vernewen und geben. und des zu urkund haben wir unser Romisch kunglichs insigel 25 das mynner an diesen brief mit rechter wissen tun hengen. geben zu Wienn nach Crists gepurd vierzehenhundert jar und dornach in dem achtunddrissigisten jare am nechsten dinstag vor sand Philipps und Jacobs tag der heilgen czwelffboten unser reiche des Romischen und Hungerischen im ersten jare. 1438 Apr. 29 30 [in verso] Registrata. Ad mandatum domini regis Gaspar Sligk miles aule 2 regie cancellarius etc. 47. Aufzeichnung Konrads von Weinsberg über die Annahme der Wahl zum Römischen zu 1438 April 29 Wien. Könige seitens K. Albrechts u. a. m. zn 1438 Apr. 29 35 Nach dem Druck bei (Albrecht), Konrads von Weinsberg, des Reichs-Erbkämmerers, Ein- nahmen- und Ausgaben-Register von 1437 und 1438 (Bibliothek des Literar. Vereins in Stuttgart 18, 94). — Die offenbar aus dem Öhringer Archiv stammende Vorlage Albrechts ist von uns trotz aller Bemühungen nicht wieder aufgefunden worden. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 63 und Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 61 Anm. 7. [1] Es ist zû wiessen, daz ich Conrat herre zû Winsperg dez heiligen riches erb- 40 kamerer mich herhübe zû riten zû dem vorgenanten kûnegk Albreht uf den heiligen ostertag nach mitdag, und ich kame also gen Wienne uf sant Jorgen tag anno domini 1438. [2] Item also kamen der vorgenanten kûrfürsten treffenliche botschaft auch dahin und brohten ime die walle mit der kûrfürsten versiegelten briefen 3 mit anhangenden insiegeln etc. [3] Item also wiederte sich der vorgenante küng Albreht, daz er sich des Romischen 45 riches nit annemen wolt, bis das er so diefe und so hohe von unsers heilgen vaters Reichserzkanzlerwürde des Erzbischofs von Mainz in unserem Stück hinzugefügt. nr. 33. 1 Kар. 2. 2 Die Worte aule regie fehlen in den Unter- fertigungen der Urkunden für die übrigen Kur- fürsten. Sie sind wohl mit Rücksicht auf die Apr. 13 1438 Apr. 23
Strana 112
112 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 21 1138 Apr. 29 1438 Apr. 29 Mai 2 dez bopst Eugenius dez virden botschaft dez heilgen cûtzillos zu Bassel botschaft siner vetern Friedrich dez eltern Friderich dez jungern und herzog Albrehtes alle von Oster- rich der kürfürsten botschaft herzog Wilhelms von Brünswick von dem calleiem zû Wienne und süst von vil graffen heren rieter und knehten so diefe und so hohe her- mant wart, daz er sich dez annemen müst, dez er also dete zû Wiene in sant Steffens 5 münster, als man die messe von der heilgen drifaltiegkeit gesüngen het, gar loblichen mit grosser fürsichtigkeit uf dinstag vor sant Walpürg tag anno domini 1438. [4] Nota uf den fritag darnach name sine genade mich uf zû sinem kamerampte rate und diener uf und versprack mir umb minen dinst zû geben 1500 gûlden eines iden jares 1. 10 11438) 48. Kaspar von Schönberg an [Hag. Friedrich von Sachsen]: über die Annahme der Wahl zum Römischen Könige seitens K. Albrechts. [14387 Mai 5 Wien. Mai 5 Aus Dresden H. St. A. Loc. 10.669 Geh.-A. Wahlsachen, Kaiser Alberti II Wahl betr. 1438 orig. [?] chart., ohne Adresse und Siegel. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 105-107 Nr. 14 15 und z. T. bei Fraustadt, Geschichte des Geschlechtes von Schönberg Meißnischen Stammes 1, 86 f., bei beiden nach unserer Vorlage. Hochgeborner durchluchter furst. unsere undertenige willige unde schuldige dinste sin uwern furstenlichen gnadin zuvoran. gnediger liber herre. als uwere gnade am nesten undern sachen geschrebin unde begert hat uch wedder zu schreben, wie es uns 20 in allen sachen zustee unde ab unser gnediger herre der konig die wale werde ufneme etc., als daz uwer gnadin brief 2 vollicher innheldt, habin wir wol vornomen. gnediger Apr. 23 herre. am mittewochen nach dem sunntage quasimodogeniti sind wir mit andern der 1 In einer anderen Aufzeichnung in Konrads von Weinsberg Nachlaß, die nur die artt. 1 und 4 unserer nr. enthält, heißtt dieser letztere: Item uf den fritag darnach [d. h. nicht nach dem 23. April, wie man ohne Kenntnis unserer nr. 47 annchmen müßste, sondern nach dem 29. April, wie aus dem Schluß von art. 3 unserer nr. sich ergibt, also Mai 2] entpfinge ich min lehen von sinen gnaden und swure auch alsbalde sinen rate und das cammer- ampt trewlich zu verdienen und vor in sin ete. also versprach mir sin gnade jerlichen zu solde zu ge- ben min eigen koste zu halten bi ime funfzehenhun- dert guldin geltz und gabe mir des also sinen brief und entpfolh auch mir alsobalde zu handeln, so her- nach [d. h. in dem Heft, auf dessen erster Seite diese Notiz steht] geschriben stet, und wu ich sust in siner gnaden dinsten rite, zu dage und nacht fur min zerung 5 gulden [die Worte und wu — gulden scheinen nachgetragen zu sein]. (In Öhringen Hohen- loh. Haus-A. G 57 pag. 1 not. chart. coaeva.) Die Urkunde, in der König Albrecht den edeln Konrad Herrn zu Weinsberg, seinen und des Reichs Erb- kämmerer, in Anschung seiner Redlichkeit und Ver- nunft und da er auch unser und desselben reichs amptmann ist und zu diensten wol füget, als er dann bei unsern vorfodern Romischen keisern und kunigen getan hat, zu seinem Rat und Diener mit einem jährlichen Gehalt von 1500 Rhein. Gulden bei beiderseitigem Kündigungsrecht aufnimmt, ist datiert vom 3. Mai 1438; dat. Wienn — 1438 an des heiligen crewes tag invencionis r. 1; Unterfer- 25 tigung Ad mandatum d. regis ll Caspar S. cancella- rius (Ebenda B Nr. 36 orig. membr. lit. pat. c. sig. subtus impr.; cbenda G 57 pag. 152 cop. chart. coaeva; notiert in Wien H. H. St. A. Reichsregistra- turbuch M fol. 3 b not. chart. coaeva mit den Worten 30 Similis [d. h. wie Haupt von Pappenheim] domino de Winsperg et debet habere 1500 gulden Rinenses). Am 19. Mai bestätigte König Albrecht dem cdeln Konrad Herrn zu Weinsberg, seinem und des Reichs Erbkämmerer, Rat und lieben Getreuen alle ihm 35 und seinen Vorfahren von seinen Vorgängern ver- liehenen Freiheiten und Privilegien (unter Hervor- hebung von vier näher bezeichneten) und verlieh ihm auf seine Bitte gen. Lehen, die er vom Reiche hat, nachdem er ihm darüber gewonlich gelübd und 10 hüldung getan uns und dem reich gehorsam und gewertig zu sein und zu tûn und zu dienen, was er von solicher lehen wegen zu tûn pflichtig ist von recht oder gewonheit; dat. Wienn 1438 Mo. nach St. Sophie tag r. 1; Unterfertigung sauf dem 45 Bug] Ad mandatum domini regis | Gaspar S. can- cellarius. (Öhringen Hohenloh. Haus-A. A Nr. 23 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend., mit dem Ver- merk auf der Rückseite Registrata; ebenda G 57 pag. 148-151 cop. chart. coaeva; Wien H. H. St.-A. 50 Reichsregistraturbuch M fol. 4 ab cop. chart. coaeva.) Nicht aufgefunden.
112 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 21 1138 Apr. 29 1438 Apr. 29 Mai 2 dez bopst Eugenius dez virden botschaft dez heilgen cûtzillos zu Bassel botschaft siner vetern Friedrich dez eltern Friderich dez jungern und herzog Albrehtes alle von Oster- rich der kürfürsten botschaft herzog Wilhelms von Brünswick von dem calleiem zû Wienne und süst von vil graffen heren rieter und knehten so diefe und so hohe her- mant wart, daz er sich dez annemen müst, dez er also dete zû Wiene in sant Steffens 5 münster, als man die messe von der heilgen drifaltiegkeit gesüngen het, gar loblichen mit grosser fürsichtigkeit uf dinstag vor sant Walpürg tag anno domini 1438. [4] Nota uf den fritag darnach name sine genade mich uf zû sinem kamerampte rate und diener uf und versprack mir umb minen dinst zû geben 1500 gûlden eines iden jares 1. 10 11438) 48. Kaspar von Schönberg an [Hag. Friedrich von Sachsen]: über die Annahme der Wahl zum Römischen Könige seitens K. Albrechts. [14387 Mai 5 Wien. Mai 5 Aus Dresden H. St. A. Loc. 10.669 Geh.-A. Wahlsachen, Kaiser Alberti II Wahl betr. 1438 orig. [?] chart., ohne Adresse und Siegel. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 105-107 Nr. 14 15 und z. T. bei Fraustadt, Geschichte des Geschlechtes von Schönberg Meißnischen Stammes 1, 86 f., bei beiden nach unserer Vorlage. Hochgeborner durchluchter furst. unsere undertenige willige unde schuldige dinste sin uwern furstenlichen gnadin zuvoran. gnediger liber herre. als uwere gnade am nesten undern sachen geschrebin unde begert hat uch wedder zu schreben, wie es uns 20 in allen sachen zustee unde ab unser gnediger herre der konig die wale werde ufneme etc., als daz uwer gnadin brief 2 vollicher innheldt, habin wir wol vornomen. gnediger Apr. 23 herre. am mittewochen nach dem sunntage quasimodogeniti sind wir mit andern der 1 In einer anderen Aufzeichnung in Konrads von Weinsberg Nachlaß, die nur die artt. 1 und 4 unserer nr. enthält, heißtt dieser letztere: Item uf den fritag darnach [d. h. nicht nach dem 23. April, wie man ohne Kenntnis unserer nr. 47 annchmen müßste, sondern nach dem 29. April, wie aus dem Schluß von art. 3 unserer nr. sich ergibt, also Mai 2] entpfinge ich min lehen von sinen gnaden und swure auch alsbalde sinen rate und das cammer- ampt trewlich zu verdienen und vor in sin ete. also versprach mir sin gnade jerlichen zu solde zu ge- ben min eigen koste zu halten bi ime funfzehenhun- dert guldin geltz und gabe mir des also sinen brief und entpfolh auch mir alsobalde zu handeln, so her- nach [d. h. in dem Heft, auf dessen erster Seite diese Notiz steht] geschriben stet, und wu ich sust in siner gnaden dinsten rite, zu dage und nacht fur min zerung 5 gulden [die Worte und wu — gulden scheinen nachgetragen zu sein]. (In Öhringen Hohen- loh. Haus-A. G 57 pag. 1 not. chart. coaeva.) Die Urkunde, in der König Albrecht den edeln Konrad Herrn zu Weinsberg, seinen und des Reichs Erb- kämmerer, in Anschung seiner Redlichkeit und Ver- nunft und da er auch unser und desselben reichs amptmann ist und zu diensten wol füget, als er dann bei unsern vorfodern Romischen keisern und kunigen getan hat, zu seinem Rat und Diener mit einem jährlichen Gehalt von 1500 Rhein. Gulden bei beiderseitigem Kündigungsrecht aufnimmt, ist datiert vom 3. Mai 1438; dat. Wienn — 1438 an des heiligen crewes tag invencionis r. 1; Unterfer- 25 tigung Ad mandatum d. regis ll Caspar S. cancella- rius (Ebenda B Nr. 36 orig. membr. lit. pat. c. sig. subtus impr.; cbenda G 57 pag. 152 cop. chart. coaeva; notiert in Wien H. H. St. A. Reichsregistra- turbuch M fol. 3 b not. chart. coaeva mit den Worten 30 Similis [d. h. wie Haupt von Pappenheim] domino de Winsperg et debet habere 1500 gulden Rinenses). Am 19. Mai bestätigte König Albrecht dem cdeln Konrad Herrn zu Weinsberg, seinem und des Reichs Erbkämmerer, Rat und lieben Getreuen alle ihm 35 und seinen Vorfahren von seinen Vorgängern ver- liehenen Freiheiten und Privilegien (unter Hervor- hebung von vier näher bezeichneten) und verlieh ihm auf seine Bitte gen. Lehen, die er vom Reiche hat, nachdem er ihm darüber gewonlich gelübd und 10 hüldung getan uns und dem reich gehorsam und gewertig zu sein und zu tûn und zu dienen, was er von solicher lehen wegen zu tûn pflichtig ist von recht oder gewonheit; dat. Wienn 1438 Mo. nach St. Sophie tag r. 1; Unterfertigung sauf dem 45 Bug] Ad mandatum domini regis | Gaspar S. can- cellarius. (Öhringen Hohenloh. Haus-A. A Nr. 23 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend., mit dem Ver- merk auf der Rückseite Registrata; ebenda G 57 pag. 148-151 cop. chart. coaeva; Wien H. H. St.-A. 50 Reichsregistraturbuch M fol. 4 ab cop. chart. coaeva.) Nicht aufgefunden.
Strana 113
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 113 korfursten botschefte komen her gein Wyen unde so schire a uf den dornstag dornach Apr.24 lossin bitten uns zu horen. das zu dem mal nicht mochte gesin durch merglich ge- schefte, domit der konig bekummert was. danne am sontage misericordia domini hat Apr. 27 unser herre der konig unser werbung gehort unde gutlich ufgenomen in sinem koning- lichen sale in geinwertikeit vast fursten bischove prelaten graven herren rittere knechten der ganzen hoen schulen zu Wyen, dorzu vil ander botschefte, als des heiligen vaters des babsts des concilii desb herzogen von Meylan der richstete etc. dabi so ist eine korze vorrede 1 geschen durch unsers gnedigen herrn des bischoffs zu Mencz kanzeler 2 von aller kurfursten wegen mit obergebunge des geloubbrifes3 unserm herrn dem konige. mit 10 demselben hat her Lodewig 4 des pfalzgraven kanzler die selbige vorrede noch eins vorzalt 5. zuleczt hat er Conrad Schencke von Ertbach 6 den brief siner koniglichen gnaden kore unde decrets vorsigilt€ mit aller kurfursten sigeln unserm gnedigen herrn dem konige geantwort 8 mit solchen d eren und herlichkeiten, als sich daz geboret. unde do nu die volrede volbrocht wart, rette unser herre der koning selber unbesprochen mit 15 iemanden disse wort: „Got der herre schicke e is mit dem riche noch sinem gotlichen willen. doch als mich nach mine herrn die kurfursten eintrechticlichen erwelt gekorn unde solche sunderliche begerunge dorinne zu mir gehabt habin, habe ich wedder got den herrn noch dieselbigen mine herrn die kurfursten nie vordienet. danne is sie, daz ich daz rich enphae adder nicht, den guten willen, den miene herrn die kurfursten zu 20 mir habin getragin unvordienet, wil ich umbe sie alle unde iren iglichen besundern vordienen“, unde nam doruf einen bedocht. am montage dornach uf den obint sante Apr. 28 sine gnade zu der korfursten reten die bischovef Frisingen Passaw mit einer grossen zal graven herrn rittere unde knechte werbende, daz sie uf den dinstag nest darnach Apr. 29 zur subenden stunden solden sin in der kerchen zu sancte Steffan; doselbist wolde in 25 sine gnade antwert geben. uf solche stunde unser herrn der kurfursten frunde unde wir von uwer gnaden wegen mit grosscher sampnunge der vorgerurten fursten herrn rittere unde gemeins volks in die kerche quomen. alsdanne wart eine lobeliche messe gehaldin unde gesungen vor unserm herrn dem konige von dem bischoff zu Passow. noch der messen liß unser herre der konig dorch einen dochtorem tun eine latinische rede ? lutende, 30 wie daz heilige Romissche rich ußgesaczt unde geordent were und wies die Romer zu dem ersten in gewoldin hetten gehabt mit andern worten, unde dabie melden 1°, wiewol er swerlich were behaldin mit den konigrichen Hungern und Behemen unde andern sinen herschaften unde ouch daz rich ufzunemen unde in werden zu behaldin zu swach unde zu krang were, idoch so wolde her ansehen solche eintrechticliche wal unde gute 35 meinunge, di uwer gnade unde die andern kurfursten zu im getragen hetten, unde ouch schribunge11 unde bete des heiligen vaters dez babist siner botschaft, dez herzogen von 5 a) Vorl. schrire. b) Vorl. der. c) Vorl. vorsigit. d) Vorl. sochen. e) Vorl. sichicke. f) Vorl. bischve. 1 Nicht aufgefunden. — Vgl. S. 103 Z. 15. 2 Heinrich Leubing, vgl. nrr. 32; 33; 35a; 43. 40 Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 62, häll trotz seiner Angabe auf S. 55 Anm. 3 Konrad Schenk von Erbach für den Mainzer Kanzler und läßt infolgedessen nur zwei der kurfürstlichen Gesandten in Aktion treten. v. Kraus, Deutsche Geschichte 45 im Ausgang des Mittelalters 1, 16 hat den Irrtum Altmanns übernommen. 3 Vgl. S. 93 Anm. 2. 4 Ludwig von Ast. 5 nr. 43. Konrad Schenk von Erbach wurde von K. Al- 50 6 brecht zum Diener und Hofgesind mit jährlich Deutsche Reichstags-Akten XIII. 100 Rhein. Gulden Sold aus der königl. Kammer aufgenommen (Wien H. H. St. A. Reichsregistratur- buch M fol. 2b cop. chart. coaeva, ohne Datum und mit der Unterfertigung: Ad m. d. r. C. de Winsperg referente; Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hau- ses Habsburg 5 Regg. nr. 4129; erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 63 Anm 1). Die Urkunde gehört, schon wegen der Stellung im Registratur- buch, in den Anfang von Albrechts Regierung. nr. 33. 8 Vgl. S. 105 Z. 44. nr. 44. 10 Diese Erklärung ist in nr. 44 nicht enthalten. Nicht aufgefunden. 9 11 15
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 113 korfursten botschefte komen her gein Wyen unde so schire a uf den dornstag dornach Apr.24 lossin bitten uns zu horen. das zu dem mal nicht mochte gesin durch merglich ge- schefte, domit der konig bekummert was. danne am sontage misericordia domini hat Apr. 27 unser herre der konig unser werbung gehort unde gutlich ufgenomen in sinem koning- lichen sale in geinwertikeit vast fursten bischove prelaten graven herren rittere knechten der ganzen hoen schulen zu Wyen, dorzu vil ander botschefte, als des heiligen vaters des babsts des concilii desb herzogen von Meylan der richstete etc. dabi so ist eine korze vorrede 1 geschen durch unsers gnedigen herrn des bischoffs zu Mencz kanzeler 2 von aller kurfursten wegen mit obergebunge des geloubbrifes3 unserm herrn dem konige. mit 10 demselben hat her Lodewig 4 des pfalzgraven kanzler die selbige vorrede noch eins vorzalt 5. zuleczt hat er Conrad Schencke von Ertbach 6 den brief siner koniglichen gnaden kore unde decrets vorsigilt€ mit aller kurfursten sigeln unserm gnedigen herrn dem konige geantwort 8 mit solchen d eren und herlichkeiten, als sich daz geboret. unde do nu die volrede volbrocht wart, rette unser herre der koning selber unbesprochen mit 15 iemanden disse wort: „Got der herre schicke e is mit dem riche noch sinem gotlichen willen. doch als mich nach mine herrn die kurfursten eintrechticlichen erwelt gekorn unde solche sunderliche begerunge dorinne zu mir gehabt habin, habe ich wedder got den herrn noch dieselbigen mine herrn die kurfursten nie vordienet. danne is sie, daz ich daz rich enphae adder nicht, den guten willen, den miene herrn die kurfursten zu 20 mir habin getragin unvordienet, wil ich umbe sie alle unde iren iglichen besundern vordienen“, unde nam doruf einen bedocht. am montage dornach uf den obint sante Apr. 28 sine gnade zu der korfursten reten die bischovef Frisingen Passaw mit einer grossen zal graven herrn rittere unde knechte werbende, daz sie uf den dinstag nest darnach Apr. 29 zur subenden stunden solden sin in der kerchen zu sancte Steffan; doselbist wolde in 25 sine gnade antwert geben. uf solche stunde unser herrn der kurfursten frunde unde wir von uwer gnaden wegen mit grosscher sampnunge der vorgerurten fursten herrn rittere unde gemeins volks in die kerche quomen. alsdanne wart eine lobeliche messe gehaldin unde gesungen vor unserm herrn dem konige von dem bischoff zu Passow. noch der messen liß unser herre der konig dorch einen dochtorem tun eine latinische rede ? lutende, 30 wie daz heilige Romissche rich ußgesaczt unde geordent were und wies die Romer zu dem ersten in gewoldin hetten gehabt mit andern worten, unde dabie melden 1°, wiewol er swerlich were behaldin mit den konigrichen Hungern und Behemen unde andern sinen herschaften unde ouch daz rich ufzunemen unde in werden zu behaldin zu swach unde zu krang were, idoch so wolde her ansehen solche eintrechticliche wal unde gute 35 meinunge, di uwer gnade unde die andern kurfursten zu im getragen hetten, unde ouch schribunge11 unde bete des heiligen vaters dez babist siner botschaft, dez herzogen von 5 a) Vorl. schrire. b) Vorl. der. c) Vorl. vorsigit. d) Vorl. sochen. e) Vorl. sichicke. f) Vorl. bischve. 1 Nicht aufgefunden. — Vgl. S. 103 Z. 15. 2 Heinrich Leubing, vgl. nrr. 32; 33; 35a; 43. 40 Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 62, häll trotz seiner Angabe auf S. 55 Anm. 3 Konrad Schenk von Erbach für den Mainzer Kanzler und läßt infolgedessen nur zwei der kurfürstlichen Gesandten in Aktion treten. v. Kraus, Deutsche Geschichte 45 im Ausgang des Mittelalters 1, 16 hat den Irrtum Altmanns übernommen. 3 Vgl. S. 93 Anm. 2. 4 Ludwig von Ast. 5 nr. 43. Konrad Schenk von Erbach wurde von K. Al- 50 6 brecht zum Diener und Hofgesind mit jährlich Deutsche Reichstags-Akten XIII. 100 Rhein. Gulden Sold aus der königl. Kammer aufgenommen (Wien H. H. St. A. Reichsregistratur- buch M fol. 2b cop. chart. coaeva, ohne Datum und mit der Unterfertigung: Ad m. d. r. C. de Winsperg referente; Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hau- ses Habsburg 5 Regg. nr. 4129; erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 63 Anm 1). Die Urkunde gehört, schon wegen der Stellung im Registratur- buch, in den Anfang von Albrechts Regierung. nr. 33. 8 Vgl. S. 105 Z. 44. nr. 44. 10 Diese Erklärung ist in nr. 44 nicht enthalten. Nicht aufgefunden. 9 11 15
Strana 114
114 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438) Mai 5 Meylan siner botschaft unde ouch von bete wegen siner vetteren herzogen Friderichs unde herzogen Albrechts uwer gnedigen swegern unde andern siner rete unde mannen unde sunderliche gabe dez allemechtigen gotis unde sich willig dorin geben unde “ daz rich ufgenomen unde getruwete dem allemechtigen gote im hulfe unde sterke zu vorlien und ouch siner kurfursten vlissige besteunge, ab das rich adder sine gnade von dez riches wegen bedrangit wurde, daz sine gnade sich dez ufgehaldin unde geschuczen mochte. dorchnach liß unser herre der koning eine latinische zedel 1 lesin, die inhielt, das her gote zu lobe unde zu eren unde zu meren Cristliches gloiben etc. daz rich ufneme und dorinne allen sinen fliß tun wolde mit hulfe unde biestande siner kurfursten deß- glichen wart eine sulche zu dutsche b dorch einen erbern man allen geinwertigen volke 10 vorkundigit. dorchnoch hub an meister Tylaman des bischoffs von Collen diner dang- sagende von aller kurfursten wegen unserm herren dem konige solcher ufnemunge des heiligen richs, dorzu andern fursten bischoven prelaten graven herrn rittern unde knechten unde allin den, die sinen koniglichen gnaden dorzu gewiset unde geraten hetten, dez ouch unser herrn die kurfursten sere erfrawit wurdin, mit andern zimlichen worten vor 15 und nach. do daz allis dergangen waß, ging uß ein geboth dorch einen doctorem mit koninglicker macht allen uffinbarn schribern, daz sie allen sachen zu der zit geschen vorzeichen unde schriben solden unde offanbare instrumente 2 darabir gebin, ab des not wurde, zu einem ewigen gedechtenissche. also sang man dornach „Te deum laudamus" geschriben doselbist 20 etc. of orgeln korgesange unde mit lute aller glocken zu Wyen. am montage noch dem sontage jubilate etc. under minem Caspars von Schonberg ingesigel. 5. 11438) Mai 5 1438 Mai 22 49. Gf. Ludwig von Öttingen an Nördlingen: Haupt Marschall hat ilm geschrieben, daß K. Albrecht am 29. April die Wahl zum Römischen Könige angenommen habe, wenn auch nach hartem Widerstande, daß er zur Böhmischen Krönung nach Prag 25 ziehen und alsdann zu einem Reichstag nach Nürnberg kommen werde; der Graf von Schaumburg ist Hofmeister geworden, Kaspar Schlick die Kanzlei übertragen worden. 1438 Mai 22 Harburg. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite der gleichzeitige Nördlinger Registraturvermerk Graf Ludwig vom 30 kung newe mâr. Apr. 29 Ludwig grave zu Otingen. wir thon euch Unsern fruntlichen grus bevor. ersamen wisen lieben frunde. Mai 21 wißen, das uns unser sunder fründe Hawbt marschalk3 gestern ein brieve gesant und geschriben hat, das sich unser gnadigster herre der Römisch erwelt konig konig zu 35 Hungern und herzog zů Osterrich etc. am aftermontag nach sant Gôrgen tage der wale und des heiligen richs angenomen hab, und man habe sein gnade des hart uberkomen. er schribt uns auch, daz sein gnade dahin gein Behem ziehe und die Behmischen kron zu Prag auch empfahen und alsdenn in einr kurz darnach zu eim gemeinen tage gein Nuremberg komen werde. wôlten wir nicht lassen, wir wôlten euch solichs verkunden, 40 wann wir wissen wol, das ir das gerne horend. auch so ist unser oheim von Schawn- a) Vorl wiederholt und. b) Forl. duche. 1 nr. 45. 2 Nicht aufgefunden. 3 Vom 3. Mai 1438 sind drei Urkunden K. Al- brechts für Haupt von Pappenheim: eine Privi- legienbestätigung, die Ernennung zum Rat und ein Lehensbrief; dat. Wienn an des heiligen cruzs tag invencionis anno etc. 38; die erste mit der Unter- fertigung: Ad m. r. G. Sligk cancellarius (Wien 45 H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 3 ab; 3b; 4 a сорp. chart. coaevae).
114 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438) Mai 5 Meylan siner botschaft unde ouch von bete wegen siner vetteren herzogen Friderichs unde herzogen Albrechts uwer gnedigen swegern unde andern siner rete unde mannen unde sunderliche gabe dez allemechtigen gotis unde sich willig dorin geben unde “ daz rich ufgenomen unde getruwete dem allemechtigen gote im hulfe unde sterke zu vorlien und ouch siner kurfursten vlissige besteunge, ab das rich adder sine gnade von dez riches wegen bedrangit wurde, daz sine gnade sich dez ufgehaldin unde geschuczen mochte. dorchnach liß unser herre der koning eine latinische zedel 1 lesin, die inhielt, das her gote zu lobe unde zu eren unde zu meren Cristliches gloiben etc. daz rich ufneme und dorinne allen sinen fliß tun wolde mit hulfe unde biestande siner kurfursten deß- glichen wart eine sulche zu dutsche b dorch einen erbern man allen geinwertigen volke 10 vorkundigit. dorchnoch hub an meister Tylaman des bischoffs von Collen diner dang- sagende von aller kurfursten wegen unserm herren dem konige solcher ufnemunge des heiligen richs, dorzu andern fursten bischoven prelaten graven herrn rittern unde knechten unde allin den, die sinen koniglichen gnaden dorzu gewiset unde geraten hetten, dez ouch unser herrn die kurfursten sere erfrawit wurdin, mit andern zimlichen worten vor 15 und nach. do daz allis dergangen waß, ging uß ein geboth dorch einen doctorem mit koninglicker macht allen uffinbarn schribern, daz sie allen sachen zu der zit geschen vorzeichen unde schriben solden unde offanbare instrumente 2 darabir gebin, ab des not wurde, zu einem ewigen gedechtenissche. also sang man dornach „Te deum laudamus" geschriben doselbist 20 etc. of orgeln korgesange unde mit lute aller glocken zu Wyen. am montage noch dem sontage jubilate etc. under minem Caspars von Schonberg ingesigel. 5. 11438) Mai 5 1438 Mai 22 49. Gf. Ludwig von Öttingen an Nördlingen: Haupt Marschall hat ilm geschrieben, daß K. Albrecht am 29. April die Wahl zum Römischen Könige angenommen habe, wenn auch nach hartem Widerstande, daß er zur Böhmischen Krönung nach Prag 25 ziehen und alsdann zu einem Reichstag nach Nürnberg kommen werde; der Graf von Schaumburg ist Hofmeister geworden, Kaspar Schlick die Kanzlei übertragen worden. 1438 Mai 22 Harburg. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite der gleichzeitige Nördlinger Registraturvermerk Graf Ludwig vom 30 kung newe mâr. Apr. 29 Ludwig grave zu Otingen. wir thon euch Unsern fruntlichen grus bevor. ersamen wisen lieben frunde. Mai 21 wißen, das uns unser sunder fründe Hawbt marschalk3 gestern ein brieve gesant und geschriben hat, das sich unser gnadigster herre der Römisch erwelt konig konig zu 35 Hungern und herzog zů Osterrich etc. am aftermontag nach sant Gôrgen tage der wale und des heiligen richs angenomen hab, und man habe sein gnade des hart uberkomen. er schribt uns auch, daz sein gnade dahin gein Behem ziehe und die Behmischen kron zu Prag auch empfahen und alsdenn in einr kurz darnach zu eim gemeinen tage gein Nuremberg komen werde. wôlten wir nicht lassen, wir wôlten euch solichs verkunden, 40 wann wir wissen wol, das ir das gerne horend. auch so ist unser oheim von Schawn- a) Vorl wiederholt und. b) Forl. duche. 1 nr. 45. 2 Nicht aufgefunden. 3 Vom 3. Mai 1438 sind drei Urkunden K. Al- brechts für Haupt von Pappenheim: eine Privi- legienbestätigung, die Ernennung zum Rat und ein Lehensbrief; dat. Wienn an des heiligen cruzs tag invencionis anno etc. 38; die erste mit der Unter- fertigung: Ad m. r. G. Sligk cancellarius (Wien 45 H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 3 ab; 3b; 4 a сорp. chart. coaevae).
Strana 115
10 = 2 < tz e 3 © 35 w c ie oi © © B. Die Wahl K, Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 115 burg unsers herrn des erwelten konigs hofmeister worden . so ist her Caspar Sligken die canzlei wider bevolhen in massen als vor *. geben zu Harburg am heiligen auf- farttag anno etc. 38. [in verso] Den ersamen wisen unsern besun- dern frunden burgermeistern und rate der stat Nórdlingen. 50. иго). Dietrich von Köln an den Deutschordens-Hochmeister Paul von Rusdorf: zeigt ilm u. a. die Wahl K. Albrechts am. 1438 Juni 5 Poppelsdorf: Aus Künigsberg Staats-A. Sehl. V Nr. 39 orig chart. lit clausa c. sig. in v. impr. Unsen fruntligen dienst ind wes wir guedz vermoegen vurscreven. eirwirdiger ind groissmechtiger herre, besunder gude frunt. wir vernemen alle zit gerne gude zidonge van uirem gestande ind walvart. ind begeren uch zo wissen, das unse mitkurfursten ind wir, als wir leste zo Franckenfoirt wairen, den durchluchtigen fursten ind herren hern Ailbrecht zo Hungern etc. koning ind erwelt koning zo Behem etc. in einen Ro- mischen koning eindrechtlich erwelt hain, der ouch das mit groisser oitmoedicheit an- genomen hait, ind versten uns ouch, das he desen herfst sine crone zo Aiche entfangen werde?, also das wir hoffen, das das groisslich vur die hillige kirche das hillige Ro- t Vgl. nw. 41 art. 14. Eine Bestallungsurkunde ist nicht bekannt geworden. Dagegen findet sich cine Privilegienbestütigung IC. Albrechts für Graf Jo- hann. von Schaumburg vom 20. Mai 1436 in Wien H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M. fol. 4^ -5* cop. chart. coaeva; dat. Wienn dinstag nach Sophie auno ete. 38; Unterfertigung in der gekürzten Form Rex Caspar. * Am Tage nach dem Tode Kaiser Sigmunds, am 10. Dezember 1437, hatten Hzy. Albrecht von Österreich wnd Pfgr. Clwistopl bekumdet : nachdem Kaiser Sigmund gestern verschieden ist als um complet zeit und wir mit vielen Prälaten, Gra- fen, Herren, Rittern und Knechten heute, Datum dieses Briefes, ihn allhier in St. Nikolaus’ Pfarr- kirche begingen und Bf. Georg von Vich, des Baseler Konzils Gesandter, die Messe sang, da kam nach der Messe in den Chor in Gegemvart vieler Leute Kaspar Schlick, des Kaisers Kanzler, legte vor dem großen Altar des Kaisers Siegel und Stempel nieder, nämlich das Majestäts- und kleine Siegel, das er als Rómischer Künig gebrauchte, zwei Messingstempel zw goldenen Bulle, die auch zum Römischen Königreich gehören, zwei Messing- stempel, die dem Kónigreich zu Ungarn gehören, zwei Stücke der kaiserlichen Majestät und das kleine Siegel, die er nach der kaiserlichen Krömmg 5 gebraucht hat, das silberne Zeichen, das man m die Privilegien drückt, wnd lie alle öffentlich durch einen Goldschmied vernichten, wie nach solcher Fürsten Tod Gewohnheit ist, wnd bat die Aussteller dieser Urkunde um Zeugnis darüber, das sie hiermit geben; dat. Znaim dinstag nach unser lieben frauen tag concepcionis 1437. (Gedrucht bei Lünig, Reichsarchiv 23 (Spicil. eccl. 2) S. 1187- 1188 mw. 13 ohne Quellenangabe und daraus von Seyler im Jalwbuch des heraldisch- genealog. Ver- eins Adler Jalwg. 11, 51; Regest bei Georgisch, Regesta. chwonol.-dipl. nr. 69 und bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nr. 3837 (bei letzterem nach Hanthaler); erwähnt bei Ham- thaler, Fasti Campililienses IT, 2 p. 137 nach Georgisch umd bei Aschbach, Geschichte Kaiser Sigmunds 4, 397. Anm. 49c und 472. Anm. 96.) — Fine Bestallumgsurlumde ist auch für den Kanzler nicht bekannt geworden. — Die Angabe Alimanns, Die Wahl Albrechts LI S. 67-68 Anm. 6, daf Kaspar Schick zuerst in der Privilegienbestätigumg für Haupt von Pappenheim vom 3. Mai (vgl. S. 114 Anm. 3) als Kanzler K. Albrechts erscheine, ist unrichtig. Die ersten von ihm umterfertigten Ur- kunden sind vielmelw die Privilegienbestátigungen für die Kurfürsten vom 29. April (vgl. nw. 46), die in Wirklichkeit aber wohl erst etwas später aus- gefertigt sein werden. 3 Nach anderer glaubwürdiger Nachricht (s. r. 90) haben die Kurfürsten К. Albrecht für seine Krömmg zw Aachen cine I'rist von zwei Jahren gewährt. Gleichwohl ist diese Angabe des Lyz- bischofs von Köln nicht wnrichtig. Dem schon seit dem 10. Mai plant K. Albrecht, die. Kvówung alsbald wach der. Ordnung der Böhmischen Ange- legenheiten (vgl. unten ,, Reichstag zu Nürnberg Juli 13 Abt. „Judenkrónungsstener) umd im Spiil- sommer mahnt Komad von Weinsberg den König, zum bevorstehenden Reichstag nach Nürnberg zw kommen und von da zur Krönung nach Aachen aw gehen (vgl. ebenda. Abt. ,, Ansetzung eines Reichs- tages zu Nürnberg auf den 16. Oktober“). In Wirklichkeit ist es nie zur Krömumg gekommen. Nach einem Bericht über den Novemberreichstag von 1439 zu Frankfurt und dessen Unterbrechung 15 at 1438 Mai 22 1438 Juni &
10 = 2 < tz e 3 © 35 w c ie oi © © B. Die Wahl K, Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 115 burg unsers herrn des erwelten konigs hofmeister worden . so ist her Caspar Sligken die canzlei wider bevolhen in massen als vor *. geben zu Harburg am heiligen auf- farttag anno etc. 38. [in verso] Den ersamen wisen unsern besun- dern frunden burgermeistern und rate der stat Nórdlingen. 50. иго). Dietrich von Köln an den Deutschordens-Hochmeister Paul von Rusdorf: zeigt ilm u. a. die Wahl K. Albrechts am. 1438 Juni 5 Poppelsdorf: Aus Künigsberg Staats-A. Sehl. V Nr. 39 orig chart. lit clausa c. sig. in v. impr. Unsen fruntligen dienst ind wes wir guedz vermoegen vurscreven. eirwirdiger ind groissmechtiger herre, besunder gude frunt. wir vernemen alle zit gerne gude zidonge van uirem gestande ind walvart. ind begeren uch zo wissen, das unse mitkurfursten ind wir, als wir leste zo Franckenfoirt wairen, den durchluchtigen fursten ind herren hern Ailbrecht zo Hungern etc. koning ind erwelt koning zo Behem etc. in einen Ro- mischen koning eindrechtlich erwelt hain, der ouch das mit groisser oitmoedicheit an- genomen hait, ind versten uns ouch, das he desen herfst sine crone zo Aiche entfangen werde?, also das wir hoffen, das das groisslich vur die hillige kirche das hillige Ro- t Vgl. nw. 41 art. 14. Eine Bestallungsurkunde ist nicht bekannt geworden. Dagegen findet sich cine Privilegienbestütigung IC. Albrechts für Graf Jo- hann. von Schaumburg vom 20. Mai 1436 in Wien H. H. St. A. Reichsregistraturbuch M. fol. 4^ -5* cop. chart. coaeva; dat. Wienn dinstag nach Sophie auno ete. 38; Unterfertigung in der gekürzten Form Rex Caspar. * Am Tage nach dem Tode Kaiser Sigmunds, am 10. Dezember 1437, hatten Hzy. Albrecht von Österreich wnd Pfgr. Clwistopl bekumdet : nachdem Kaiser Sigmund gestern verschieden ist als um complet zeit und wir mit vielen Prälaten, Gra- fen, Herren, Rittern und Knechten heute, Datum dieses Briefes, ihn allhier in St. Nikolaus’ Pfarr- kirche begingen und Bf. Georg von Vich, des Baseler Konzils Gesandter, die Messe sang, da kam nach der Messe in den Chor in Gegemvart vieler Leute Kaspar Schlick, des Kaisers Kanzler, legte vor dem großen Altar des Kaisers Siegel und Stempel nieder, nämlich das Majestäts- und kleine Siegel, das er als Rómischer Künig gebrauchte, zwei Messingstempel zw goldenen Bulle, die auch zum Römischen Königreich gehören, zwei Messing- stempel, die dem Kónigreich zu Ungarn gehören, zwei Stücke der kaiserlichen Majestät und das kleine Siegel, die er nach der kaiserlichen Krömmg 5 gebraucht hat, das silberne Zeichen, das man m die Privilegien drückt, wnd lie alle öffentlich durch einen Goldschmied vernichten, wie nach solcher Fürsten Tod Gewohnheit ist, wnd bat die Aussteller dieser Urkunde um Zeugnis darüber, das sie hiermit geben; dat. Znaim dinstag nach unser lieben frauen tag concepcionis 1437. (Gedrucht bei Lünig, Reichsarchiv 23 (Spicil. eccl. 2) S. 1187- 1188 mw. 13 ohne Quellenangabe und daraus von Seyler im Jalwbuch des heraldisch- genealog. Ver- eins Adler Jalwg. 11, 51; Regest bei Georgisch, Regesta. chwonol.-dipl. nr. 69 und bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nr. 3837 (bei letzterem nach Hanthaler); erwähnt bei Ham- thaler, Fasti Campililienses IT, 2 p. 137 nach Georgisch umd bei Aschbach, Geschichte Kaiser Sigmunds 4, 397. Anm. 49c und 472. Anm. 96.) — Fine Bestallumgsurlumde ist auch für den Kanzler nicht bekannt geworden. — Die Angabe Alimanns, Die Wahl Albrechts LI S. 67-68 Anm. 6, daf Kaspar Schick zuerst in der Privilegienbestätigumg für Haupt von Pappenheim vom 3. Mai (vgl. S. 114 Anm. 3) als Kanzler K. Albrechts erscheine, ist unrichtig. Die ersten von ihm umterfertigten Ur- kunden sind vielmelw die Privilegienbestátigungen für die Kurfürsten vom 29. April (vgl. nw. 46), die in Wirklichkeit aber wohl erst etwas später aus- gefertigt sein werden. 3 Nach anderer glaubwürdiger Nachricht (s. r. 90) haben die Kurfürsten К. Albrecht für seine Krömmg zw Aachen cine I'rist von zwei Jahren gewährt. Gleichwohl ist diese Angabe des Lyz- bischofs von Köln nicht wnrichtig. Dem schon seit dem 10. Mai plant K. Albrecht, die. Kvówung alsbald wach der. Ordnung der Böhmischen Ange- legenheiten (vgl. unten ,, Reichstag zu Nürnberg Juli 13 Abt. „Judenkrónungsstener) umd im Spiil- sommer mahnt Komad von Weinsberg den König, zum bevorstehenden Reichstag nach Nürnberg zw kommen und von da zur Krönung nach Aachen aw gehen (vgl. ebenda. Abt. ,, Ansetzung eines Reichs- tages zu Nürnberg auf den 16. Oktober“). In Wirklichkeit ist es nie zur Krömumg gekommen. Nach einem Bericht über den Novemberreichstag von 1439 zu Frankfurt und dessen Unterbrechung 15 at 1438 Mai 22 1438 Juni &
Strana 116
1438 Juní 5 1438 Juni 5 116 mische riche ind die ganze Cristenheit sin sulle, want wir vernemen, das die persone ganz dogesam reichtverdich ind gotfruchtich si. [Der Wechsel in den Amtern in Preußen, von dem er vernommen hat, gefällt ihm sehr; wünscht für die Besitzungen des Ordens in Deutschen Landen dasselbe Verfahren, da es da noch an der Einigkeit fehle; weißs jedoch über das Vorgehen des Deutschmeisters gegen Adressaten nichts Neues zu schreiben. Empfiehlt seinen Diener Wilhelm van der Kemenaten für den Dienst des Hochmeisters.] unse herre got wille uwere liefde bewairen mechtich ind gesûnt ind vernëmen wir iet, das wider uch were, dairinne woelden wir doin, of is uns angienge, ind uwere liefde sulchs ouch wissen laissen. gegeben zo Poppilstorp under unserm sigel des neisten donrestages na dem hilligen pinxtage anno domini etc. 38. [in verso] Dem eirwerdigen ind groismech- tigen herren broder Pauwel van Roistorp hoemeister Duitsches ordens unserm besun- dern gûdem fründe. Teodericus archiepiscopus Coloniensis Westfalie et Angarie dux etc. 5 10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1439 März 19 51. Erzbf. Dietrich von Mainz erklärt: es sei irrig, wenn man dem Bischof Johann 15 von Würzburg Schuld gebe, er habe ihn bei der letzten Königswahl zu Ungunsten der Thronkandidatur des Markgrafen Friedrich von Brandenburg beeinflußt. 1439 März 19 Mainz. A aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. delapso. Auf der Rückseite von einer Hand des 15.-16. Jahrh. Bischove Bron [Johann von Brunn] 20 beschuldigt, das er marggrave Fridrichen an der wale zu ainem konig verhindert hab. 5 letare 1439. B coll. ebenda Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 234 a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Als min herre min herren von Wirtzpurg gein den marggraven von Bran- denburg entschuldiget. Das Datum lautet abweichend in unser stat Mentze uf donerstag 25 nach reminiscere [März 5] anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono, der Eingang ist gekürzt, die übrigen Varianten sind ganz bedeutungslos. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 246 nr. 110 nach B und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 108-109 nr. 16 nach A. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. I, 753; Würdtwein, Nova Subsidia diploma- 30 tica 8 praef. p. 9 nr. 16; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 61 Anm. 2; Altmann a. a. O. S. 13 Anm. 3 und S. 51. [1438/ März 9 Wir Dieterich von gots gnaden des heiligen stuls zû Mencz erzbischof des heiligen Romischen richs durch Germanien erzkanzeler thûn kûnt allermenglich mit dießem briefe allen den, die ine sehen oder horen lesen: das wir vernomen haben, wie der erwirdiger 35 her Johann bischof zû Wirtzpurg unser besunder lieber frünt beschuldiget wurden si, als wir mit andern unsern mitkürfursten umb erwelunge eins Romischen kunigs ferent uf den sontag reminiscere zû Franckfurt waren, das er da solle den hochgeborn fursten unsern besûndern lieben frünt hern Frederich marggraven zû Brandemburg etc. gein uns durch die Kunde vom Tode K. Albrechts hatten tom. 27, 3); Gundling, Leben und Taten Fried-40 die Kurfürsten damals den Himmelfahrtstag 1440 richs I S. 499 setzt die Aachener Krönung Albrechts als Tag für die Krönung festgesetzt (vgl. Pez, auf den 30. Mai 1439, Hanthaler, Fasti Campili- Scriptores rer. Austr. 2, 676). — Gleichwohl lienses II, 2 p. 241 auf den 30. Mai 1438; ihnen sprechen Trithemius, Chron. Hirsaug. 2, 398 folgen wohl Minutoli, Friedrich I, Kurfürst von und Dubravius, Historia Bohemica (1575) p. 264 Brandenburg, S. 51 ohne Angabe des Tages und 45 von einer Aachener Krönung, ohne ein Datum Riedel, Geschichte des Preuß. Königshauses 2, 561, für sie ansugeben; in einer „Relation du mon- der den 30. Mai 1438 als Tag der Aachener Krö- astère du St. Esprit“ (Ende des 17. Jahrh.) ist nung angibt. Dagegen schon Haeberlin, Neueste zum Jahre [1438] die Rede von der Krönung K. Historie Bd. 6 (1770) S. 9; Feßler-Klein, Geschichte Albrechts, die am 30. Mai zu Aachen statt- von Ungarn 2, 439 Anm. 2 und zuletzt Altmann, 50 Die Wahl K. Albrechts II S. 72 f. gefunden habe (vgl. Publications de la Section hist. de l'institut royagl rand-ducal de Luxembourg
1438 Juní 5 1438 Juni 5 116 mische riche ind die ganze Cristenheit sin sulle, want wir vernemen, das die persone ganz dogesam reichtverdich ind gotfruchtich si. [Der Wechsel in den Amtern in Preußen, von dem er vernommen hat, gefällt ihm sehr; wünscht für die Besitzungen des Ordens in Deutschen Landen dasselbe Verfahren, da es da noch an der Einigkeit fehle; weißs jedoch über das Vorgehen des Deutschmeisters gegen Adressaten nichts Neues zu schreiben. Empfiehlt seinen Diener Wilhelm van der Kemenaten für den Dienst des Hochmeisters.] unse herre got wille uwere liefde bewairen mechtich ind gesûnt ind vernëmen wir iet, das wider uch were, dairinne woelden wir doin, of is uns angienge, ind uwere liefde sulchs ouch wissen laissen. gegeben zo Poppilstorp under unserm sigel des neisten donrestages na dem hilligen pinxtage anno domini etc. 38. [in verso] Dem eirwerdigen ind groismech- tigen herren broder Pauwel van Roistorp hoemeister Duitsches ordens unserm besun- dern gûdem fründe. Teodericus archiepiscopus Coloniensis Westfalie et Angarie dux etc. 5 10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1439 März 19 51. Erzbf. Dietrich von Mainz erklärt: es sei irrig, wenn man dem Bischof Johann 15 von Würzburg Schuld gebe, er habe ihn bei der letzten Königswahl zu Ungunsten der Thronkandidatur des Markgrafen Friedrich von Brandenburg beeinflußt. 1439 März 19 Mainz. A aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. chart. lit. pat. c. sig. in v. impr. delapso. Auf der Rückseite von einer Hand des 15.-16. Jahrh. Bischove Bron [Johann von Brunn] 20 beschuldigt, das er marggrave Fridrichen an der wale zu ainem konig verhindert hab. 5 letare 1439. B coll. ebenda Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 234 a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Als min herre min herren von Wirtzpurg gein den marggraven von Bran- denburg entschuldiget. Das Datum lautet abweichend in unser stat Mentze uf donerstag 25 nach reminiscere [März 5] anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono, der Eingang ist gekürzt, die übrigen Varianten sind ganz bedeutungslos. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 246 nr. 110 nach B und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 108-109 nr. 16 nach A. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. I, 753; Würdtwein, Nova Subsidia diploma- 30 tica 8 praef. p. 9 nr. 16; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 61 Anm. 2; Altmann a. a. O. S. 13 Anm. 3 und S. 51. [1438/ März 9 Wir Dieterich von gots gnaden des heiligen stuls zû Mencz erzbischof des heiligen Romischen richs durch Germanien erzkanzeler thûn kûnt allermenglich mit dießem briefe allen den, die ine sehen oder horen lesen: das wir vernomen haben, wie der erwirdiger 35 her Johann bischof zû Wirtzpurg unser besunder lieber frünt beschuldiget wurden si, als wir mit andern unsern mitkürfursten umb erwelunge eins Romischen kunigs ferent uf den sontag reminiscere zû Franckfurt waren, das er da solle den hochgeborn fursten unsern besûndern lieben frünt hern Frederich marggraven zû Brandemburg etc. gein uns durch die Kunde vom Tode K. Albrechts hatten tom. 27, 3); Gundling, Leben und Taten Fried-40 die Kurfürsten damals den Himmelfahrtstag 1440 richs I S. 499 setzt die Aachener Krönung Albrechts als Tag für die Krönung festgesetzt (vgl. Pez, auf den 30. Mai 1439, Hanthaler, Fasti Campili- Scriptores rer. Austr. 2, 676). — Gleichwohl lienses II, 2 p. 241 auf den 30. Mai 1438; ihnen sprechen Trithemius, Chron. Hirsaug. 2, 398 folgen wohl Minutoli, Friedrich I, Kurfürst von und Dubravius, Historia Bohemica (1575) p. 264 Brandenburg, S. 51 ohne Angabe des Tages und 45 von einer Aachener Krönung, ohne ein Datum Riedel, Geschichte des Preuß. Königshauses 2, 561, für sie ansugeben; in einer „Relation du mon- der den 30. Mai 1438 als Tag der Aachener Krö- astère du St. Esprit“ (Ende des 17. Jahrh.) ist nung angibt. Dagegen schon Haeberlin, Neueste zum Jahre [1438] die Rede von der Krönung K. Historie Bd. 6 (1770) S. 9; Feßler-Klein, Geschichte Albrechts, die am 30. Mai zu Aachen statt- von Ungarn 2, 439 Anm. 2 und zuletzt Altmann, 50 Die Wahl K. Albrechts II S. 72 f. gefunden habe (vgl. Publications de la Section hist. de l'institut royagl rand-ducal de Luxembourg
Strana 117
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 117 gehindert haben, also das er von uns zû Romischem kûnige nicht solt gewelet werden. als hat der vorgeschreben unser besunder frûnt der bischof zu Wirtzpurg durch sich selber nach niemants anders von sinen wegen an uns umb soliche sache laßen reden, das dem egenanten unserm fründe dem marggraven hinderniße daran mochte bracht han. 5 und das das ware si, das schriben wir bi unsern fürstlichen trüwen ane geverde. und han des zú merer erkentniße unser ingesiegel uf dießen brief thûn drücken. geben in unser statt Mentze uf donerstage nach dem sontag letare anno domini millesimo qua- dringentesimo tricesimo nono. 1439 März 19 1439 März 19 10 52. Erzbf. Raban von Trier erklärt die gegen Bischof Johann von Würzburg erhobene Beschuldigung für unbegründet, er habe ihn an der Wahl des Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum Römischen König verhindert; der Bischof habe mit ihm über die Wahl und für die Kandidatur des Markgrafen gesprochen, sei aber von ihm ab- 1439 März 22 Mainz. gewiesen worden. 1439 Märs 22 15 Aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. chart. lit. pat. c. sig. intus subtus impr. laeso. Auf der Rückseite von ciner vielleicht noch dem 15. Jahrhundert angehörenden Hand Judica 1439. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 109-110 nr. 17 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 13 Anm. 3 und S. 52. Wir Rabann von gotts gnaden erzbischofe zû Triere des heiligen Romschen richs durch Welsche land und das konigrich zû Arelat erzcanzler dûn kunt allermeniklichen mit wie wir vernommen haben, das der erwirdige in got vatter her Johann dißem brieve: bischof zü Wirtzpurg unser besonder lieber frunt beschuldiget worden si, als wir mit andern unsern mitkûrfûrsten umb erwelunge eins Romschen konigs des vergangen jares 25 in der vasten zû Franckfürt waren, das er do solle den hochgeborn fürsten unsern be- sondern lieben herren und frunt hern Friederichen marggraven zû Brandenbúrg etc. gein uns gehindert haben, also das er von uns zû Romischen konig nicht solt gewelt werden. an solicher beschuldigunge ime danne ganz unrecht beschicht. sûnder so hat derselbe her Johann mit uns geredt von des vorgnanten unsers herren des marggraven 3o wegen. und hett gern von uns vernomen, was unsers willens darin gewest were, und das wir unsern herren den marggraven mit unserer wale fürnemmen wolten. dem haben wir geantwürt, das wir gein ime kein underrede oder vorworte wolten haben; sunder wanne wir den eit geswuren, als wir kûrfursten pflegen zû sweren, was uns danne unser gewissen lerete, dem wolten wir nachgeen. das das also si, nemmen und sprechen wir 35 bi unsern fürstlichen wirden und als hohe, als wir das nemen und sprechen sollen, un- geverlich. zü urkunde han wir unser ingesiegel dûn drucken in dißen brief, der geben ist zû Meyntz uf sondag als man in der heiligen kirchen singet judica anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono. 20 1139 Märs 22 40 53. Pfgr. Otto und Hzg. Friedrich von Sachsen erklären jeder für sich, daß Bischof Johann von Würzburg mit Unrecht beschuldigt werde, sie bestimmt zu haben, den Markgrafen Friedrich von Brandenburg nicht zum Römischen König zu wählen. 1439 Mai 17 Eberbach bzw. Mai 25 Altenburg. 1439 Mui 12 bzi. 25 45 Urkunde des Pfgr. Otto: P aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der Rückseite von etwas späterer Hand Exaudi 1439. Urkunde des Hags. Friedrich von Sachsen: S coll. ebenda W. A. 2. 15 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der Rückseite von etwas späterer Hand 2a pentecostés 1439. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 110-112 nrr. 18 und 19 nach unseren Vorlagen. Erwähnt ebenda S. 13 Anm. 3 und S. 52.
B. Die Wahl K. Albrechts. b) Wahlakten nr. 28-53. 117 gehindert haben, also das er von uns zû Romischem kûnige nicht solt gewelet werden. als hat der vorgeschreben unser besunder frûnt der bischof zu Wirtzpurg durch sich selber nach niemants anders von sinen wegen an uns umb soliche sache laßen reden, das dem egenanten unserm fründe dem marggraven hinderniße daran mochte bracht han. 5 und das das ware si, das schriben wir bi unsern fürstlichen trüwen ane geverde. und han des zú merer erkentniße unser ingesiegel uf dießen brief thûn drücken. geben in unser statt Mentze uf donerstage nach dem sontag letare anno domini millesimo qua- dringentesimo tricesimo nono. 1439 März 19 1439 März 19 10 52. Erzbf. Raban von Trier erklärt die gegen Bischof Johann von Würzburg erhobene Beschuldigung für unbegründet, er habe ihn an der Wahl des Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum Römischen König verhindert; der Bischof habe mit ihm über die Wahl und für die Kandidatur des Markgrafen gesprochen, sei aber von ihm ab- 1439 März 22 Mainz. gewiesen worden. 1439 Märs 22 15 Aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. chart. lit. pat. c. sig. intus subtus impr. laeso. Auf der Rückseite von ciner vielleicht noch dem 15. Jahrhundert angehörenden Hand Judica 1439. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 109-110 nr. 17 nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 13 Anm. 3 und S. 52. Wir Rabann von gotts gnaden erzbischofe zû Triere des heiligen Romschen richs durch Welsche land und das konigrich zû Arelat erzcanzler dûn kunt allermeniklichen mit wie wir vernommen haben, das der erwirdige in got vatter her Johann dißem brieve: bischof zü Wirtzpurg unser besonder lieber frunt beschuldiget worden si, als wir mit andern unsern mitkûrfûrsten umb erwelunge eins Romschen konigs des vergangen jares 25 in der vasten zû Franckfürt waren, das er do solle den hochgeborn fürsten unsern be- sondern lieben herren und frunt hern Friederichen marggraven zû Brandenbúrg etc. gein uns gehindert haben, also das er von uns zû Romischen konig nicht solt gewelt werden. an solicher beschuldigunge ime danne ganz unrecht beschicht. sûnder so hat derselbe her Johann mit uns geredt von des vorgnanten unsers herren des marggraven 3o wegen. und hett gern von uns vernomen, was unsers willens darin gewest were, und das wir unsern herren den marggraven mit unserer wale fürnemmen wolten. dem haben wir geantwürt, das wir gein ime kein underrede oder vorworte wolten haben; sunder wanne wir den eit geswuren, als wir kûrfursten pflegen zû sweren, was uns danne unser gewissen lerete, dem wolten wir nachgeen. das das also si, nemmen und sprechen wir 35 bi unsern fürstlichen wirden und als hohe, als wir das nemen und sprechen sollen, un- geverlich. zü urkunde han wir unser ingesiegel dûn drucken in dißen brief, der geben ist zû Meyntz uf sondag als man in der heiligen kirchen singet judica anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono. 20 1139 Märs 22 40 53. Pfgr. Otto und Hzg. Friedrich von Sachsen erklären jeder für sich, daß Bischof Johann von Würzburg mit Unrecht beschuldigt werde, sie bestimmt zu haben, den Markgrafen Friedrich von Brandenburg nicht zum Römischen König zu wählen. 1439 Mai 17 Eberbach bzw. Mai 25 Altenburg. 1439 Mui 12 bzi. 25 45 Urkunde des Pfgr. Otto: P aus Würzburg Kreis-A. W. A. 2. 15 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der Rückseite von etwas späterer Hand Exaudi 1439. Urkunde des Hags. Friedrich von Sachsen: S coll. ebenda W. A. 2. 15 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. Auf der Rückseite von etwas späterer Hand 2a pentecostés 1439. Gedruckt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 110-112 nrr. 18 und 19 nach unseren Vorlagen. Erwähnt ebenda S. 13 Anm. 3 und S. 52.
Strana 118
118 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1439 Mai 17 bz. 25 1438 März 9 Wir Ott a von gotts gnaden pfalzgrave bi Rine herzug in Beyern und furmunder des hochgepornen fursten unsers lieben vettern herzug Ludwigs des pfalzgraven thunt kunt allermenglichen mit diesem brieve allen den, die ine sehen oder horend lesen: das wir vernommen haben, wie der erwurdige in got vater herre Johanns bischofe zu Wirczpurg unser besunder lieber herre und frund beschuldiget worden si, als wir in € nammen und an statt des vorgnanten unsers lieben vettern des pfalzgraven von fur- munderschaft wegen als ein kurfurste mit andern kurfursten umb herwelunge eins Ro- mischen konigs ferbot“ of den sontag reminiscere in anno domini 1400 tricesimo octavo zu Franckfort waren, das er da solle den hochgepornen fursten unsern lieben ohemen hern Friederichen marggraven zu Brandenburg und burggraven zu Noremberg etc. gein 10 uns gehindert haben, also das er von uns zu Romischen konig nicht solt gewelet werden. bekennen wir, das der vorgeschrieben unser herre von Wirczpurg solichs ganz unschuldig ist. dann weder er durch sich selbs noch durch niemant" anders von sinen wegen und auch sûnß niemants anders an uns soliche sache reden noch werben lassen haben, das dann dem egnannten unserm oheim dem marggraven an der vorgerurten wale hinder- 15 nisse mocht bracht haben. dann wir haben zu Franckfort einen eide liptlich zu got- und den heiligen gesworn die wale eines Romischen konigs ofrecht redelich nach unserm besten verstendnisse niemant zu liebe noch zu leidef und ane alle geverde zu thunde, als wir dan got darumb antworten sollen. dem sin wir auch slecht und ofrecht nach- gangen. und das das ware si, wie hievor geschrieben steet, das nemen wir of den vor�20 geschrieben unsern 5 eide, den wir dann zu Franckfort als von wegen der wale eins Romischen konigs liptlichen zu got und den heiligen gesworn haben, alles ane alle ge- verde. und des zu warem orkonde so haben wir unser ingesiegel thun hanken an diesen brieve, der geben ist zu€ Eberbach of den sontag exaudi nehst vor dem heiligen pfingstag anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono. 139 Mai 17 25 c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54�63. 1113s 54. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur, daß Frankfurt von den Kurfürsten zW. weder über den Wahltag in Kenntnis gesetzt noch Geleite zu geben aufgefordert Jan. 3 H. wurde. ƒ 1438 zwischen Januar 3 und März 9 1.] Märs 9] Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 147a not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 790 nach unserer Vorlage. 30 1438 Mär: 9 zit 11438) März 3 Darnach 2 vernam der rad wol, daz unser herre erzbischof Diederich von Mencze unsern herren der korfursten uf reminiscere einen Romischen konig zu welen her be- schriben 3 und bescheiden hatte nach inhalt der gulden bullen. aber sin gnade noch dehein ander der korfursten schriben noch taden dem rade davon nichtes zu wissen. 35 und schriben auch umb kein geleide, als vormals gescheen waz. 55. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur betr. Anfrage einiger Leute aus dem Gefolge des Mfn. Friedrich von Brandenburg an den Rat von Frankfurt, ob Wagen- pferde in der Zahl der jedem Kurfürsten gestatteten Pferde inbegriffen seien, und zu ƒ1438/ März 3. Bescheid des Rats. 40 a) S Wir Friderich von gots gnaden herzoge zu Sachsen des heiligen Romischen richs erzmarschalg lantgraff in Doringen und marcgrave zu Missen statt Ott — pfalzgraven. b) S om. in — wogen. c) P fernot. d) S imand. e) S vorguanten. I) S add. nach ußiwisung der gulden bullen von keiser Karlen mildes gedechtuiß daruber gegeben. g) om. S. h) das folgende in S Aldemburg nach gots gebort vierzenhundert darnach im nuen- undrißigisten jaren am mantage in den pfingistheiligin tagen [Uai 25]. 15 1 Das Ausschreiben vom 3. Januar (nr. 27) und der 9. März als Tag der Ankunft der Kurfürsten bestimmen die Datierung. Unser Text folgt auf den Bericht von den Leichenfeierlichkeiten für K. Sigmund in Frank- furt. nr. 27.
118 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1439 Mai 17 bz. 25 1438 März 9 Wir Ott a von gotts gnaden pfalzgrave bi Rine herzug in Beyern und furmunder des hochgepornen fursten unsers lieben vettern herzug Ludwigs des pfalzgraven thunt kunt allermenglichen mit diesem brieve allen den, die ine sehen oder horend lesen: das wir vernommen haben, wie der erwurdige in got vater herre Johanns bischofe zu Wirczpurg unser besunder lieber herre und frund beschuldiget worden si, als wir in € nammen und an statt des vorgnanten unsers lieben vettern des pfalzgraven von fur- munderschaft wegen als ein kurfurste mit andern kurfursten umb herwelunge eins Ro- mischen konigs ferbot“ of den sontag reminiscere in anno domini 1400 tricesimo octavo zu Franckfort waren, das er da solle den hochgepornen fursten unsern lieben ohemen hern Friederichen marggraven zu Brandenburg und burggraven zu Noremberg etc. gein 10 uns gehindert haben, also das er von uns zu Romischen konig nicht solt gewelet werden. bekennen wir, das der vorgeschrieben unser herre von Wirczpurg solichs ganz unschuldig ist. dann weder er durch sich selbs noch durch niemant" anders von sinen wegen und auch sûnß niemants anders an uns soliche sache reden noch werben lassen haben, das dann dem egnannten unserm oheim dem marggraven an der vorgerurten wale hinder- 15 nisse mocht bracht haben. dann wir haben zu Franckfort einen eide liptlich zu got- und den heiligen gesworn die wale eines Romischen konigs ofrecht redelich nach unserm besten verstendnisse niemant zu liebe noch zu leidef und ane alle geverde zu thunde, als wir dan got darumb antworten sollen. dem sin wir auch slecht und ofrecht nach- gangen. und das das ware si, wie hievor geschrieben steet, das nemen wir of den vor�20 geschrieben unsern 5 eide, den wir dann zu Franckfort als von wegen der wale eins Romischen konigs liptlichen zu got und den heiligen gesworn haben, alles ane alle ge- verde. und des zu warem orkonde so haben wir unser ingesiegel thun hanken an diesen brieve, der geben ist zu€ Eberbach of den sontag exaudi nehst vor dem heiligen pfingstag anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo nono. 139 Mai 17 25 c. Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54�63. 1113s 54. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur, daß Frankfurt von den Kurfürsten zW. weder über den Wahltag in Kenntnis gesetzt noch Geleite zu geben aufgefordert Jan. 3 H. wurde. ƒ 1438 zwischen Januar 3 und März 9 1.] Märs 9] Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 147a not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 790 nach unserer Vorlage. 30 1438 Mär: 9 zit 11438) März 3 Darnach 2 vernam der rad wol, daz unser herre erzbischof Diederich von Mencze unsern herren der korfursten uf reminiscere einen Romischen konig zu welen her be- schriben 3 und bescheiden hatte nach inhalt der gulden bullen. aber sin gnade noch dehein ander der korfursten schriben noch taden dem rade davon nichtes zu wissen. 35 und schriben auch umb kein geleide, als vormals gescheen waz. 55. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur betr. Anfrage einiger Leute aus dem Gefolge des Mfn. Friedrich von Brandenburg an den Rat von Frankfurt, ob Wagen- pferde in der Zahl der jedem Kurfürsten gestatteten Pferde inbegriffen seien, und zu ƒ1438/ März 3. Bescheid des Rats. 40 a) S Wir Friderich von gots gnaden herzoge zu Sachsen des heiligen Romischen richs erzmarschalg lantgraff in Doringen und marcgrave zu Missen statt Ott — pfalzgraven. b) S om. in — wogen. c) P fernot. d) S imand. e) S vorguanten. I) S add. nach ußiwisung der gulden bullen von keiser Karlen mildes gedechtuiß daruber gegeben. g) om. S. h) das folgende in S Aldemburg nach gots gebort vierzenhundert darnach im nuen- undrißigisten jaren am mantage in den pfingistheiligin tagen [Uai 25]. 15 1 Das Ausschreiben vom 3. Januar (nr. 27) und der 9. März als Tag der Ankunft der Kurfürsten bestimmen die Datierung. Unser Text folgt auf den Bericht von den Leichenfeierlichkeiten für K. Sigmund in Frank- furt. nr. 27.
Strana 119
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 119 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 147b not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423-124 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv f. Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 76). Item uf mondag vor reminiscere, als unser herre margrave Friderich von Branden- burg sine kammerknechte und kuchenschribere her gesant hatte 1, sin sachen zu bestellen, die frageten von den burgermeistern: als ir herre und ein iglicher der korfursten nit me dan mit 200 perden her kommen sulte, obe wagenpherde auch in solicher zale begriffen 10 weren und sin sulten; dan ir herre etliche kammerwagen und andere wagen mit provisien brechte. dan sulte sie do inne begriffen sin, so wulten sie daz irme herren enbieden, sich darnach zu richten, die sachen zu schiffe her zu bestellen. den wart von befelhnjs des rades frunde geantwurt: das den rad beduchte und ir meinunge were, daz sie do inne begriffen sin sulten. und baden daz gunstlich zu versteen und ufzunemen, dan der 15 rad den sachen nach inhalt der gulden bullen ufrichticlich nachgeen musten, und daz sie sich darnach richten mochten. iedoch were in daz nit fuglich, daz sie dan ir wagen- perde zu Ofenbach oder sost im nesten dorfe do uß liessen. so wulde der rad soliche meinunge den andern korfursten gerne furbrengen und, waz in davon widerfaren mochte, gerne sagen. doch umb des minsten krodes willen were ir meinunge, daz sie ire sachen 20 zu schiffe bestelten. an der antwurt sie in gnugen liessen und meinten, daz irme herren zu schriben, sich darnach zu richten. 5 [138] März 3 E1 [1438/ Mär: 3 25 56. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: fragt, um das Verlangen des Hags. Bern- hard von Sachsen und des Bischofs von Hildesheim nach Herberge während der bevorstehenden Wahl richtig zu beantworten, an, ob der Erzbischof den genannten Herzog als Kurfürsten nach Frankfurt entboten habe, und bittet um Verhaltungs- maßregeln für diesen und analoge Fälle. 1438 März 6 Frankfurt. 1138 März 6 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 7 conc. chart. Auf der Rückseite von der- selben Hand Dem bischof von des herzogen von Sassen wegen inzulassen. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422 nr. 786 ebendaher. Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77). Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste gnediger lieber herre. nachdem der allerdurchluchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster herre der Romische keiser (des sele der almechtige got gnedig sin wulle!) von todes 35 wegen abegegangen und verfaren ist, han wir verstanden, daz uwer furstliche gnade verbodet und geheischen2 habe gen Franckfurt zu kommen uf sondag reminiscere nest- Mara 9 komende unsere gnedigen herren uwer gnaden midkorfursten, als sich daz gebore, zu erwelen und zu kiesen einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen Cristen- heit. des so han dieselben unsere gnedigen herren die korfursten die iren bi uns gen 40 Franckfurt geschicht herberge und anders zu bestellen. so han auch der erwirdige unser herre von Hildenßheim und der hochgeborne furste her Bernhard herzoge zu Sassen a) Vorl. hern. Am 1. Februar 1438 beglaubigte Mf. Friedrich von Brandenburg seine Diener beim Rate von Frank- 45 furt und bat, ihnen bei der Bestellung der Her- berge und anderer Notdurft behilf lich zu sein; dat. Cadolezpurg samstag vor unser lieben frauen tag licht- messe tricesimo octavo. (Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe III nr. 1 b orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite der gleichzeitige Vermerk Margrave von Brandenburg umb herberge sim diener beholfen sin. — Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422 nr. 784 ebendaher.) nr. 27.
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 119 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsakta 2 fol. 147b not. chart. coaeva. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423-124 nr. 790 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv f. Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 76). Item uf mondag vor reminiscere, als unser herre margrave Friderich von Branden- burg sine kammerknechte und kuchenschribere her gesant hatte 1, sin sachen zu bestellen, die frageten von den burgermeistern: als ir herre und ein iglicher der korfursten nit me dan mit 200 perden her kommen sulte, obe wagenpherde auch in solicher zale begriffen 10 weren und sin sulten; dan ir herre etliche kammerwagen und andere wagen mit provisien brechte. dan sulte sie do inne begriffen sin, so wulten sie daz irme herren enbieden, sich darnach zu richten, die sachen zu schiffe her zu bestellen. den wart von befelhnjs des rades frunde geantwurt: das den rad beduchte und ir meinunge were, daz sie do inne begriffen sin sulten. und baden daz gunstlich zu versteen und ufzunemen, dan der 15 rad den sachen nach inhalt der gulden bullen ufrichticlich nachgeen musten, und daz sie sich darnach richten mochten. iedoch were in daz nit fuglich, daz sie dan ir wagen- perde zu Ofenbach oder sost im nesten dorfe do uß liessen. so wulde der rad soliche meinunge den andern korfursten gerne furbrengen und, waz in davon widerfaren mochte, gerne sagen. doch umb des minsten krodes willen were ir meinunge, daz sie ire sachen 20 zu schiffe bestelten. an der antwurt sie in gnugen liessen und meinten, daz irme herren zu schriben, sich darnach zu richten. 5 [138] März 3 E1 [1438/ Mär: 3 25 56. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: fragt, um das Verlangen des Hags. Bern- hard von Sachsen und des Bischofs von Hildesheim nach Herberge während der bevorstehenden Wahl richtig zu beantworten, an, ob der Erzbischof den genannten Herzog als Kurfürsten nach Frankfurt entboten habe, und bittet um Verhaltungs- maßregeln für diesen und analoge Fälle. 1438 März 6 Frankfurt. 1138 März 6 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 7 conc. chart. Auf der Rückseite von der- selben Hand Dem bischof von des herzogen von Sassen wegen inzulassen. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422 nr. 786 ebendaher. Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77). Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste gnediger lieber herre. nachdem der allerdurchluchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster herre der Romische keiser (des sele der almechtige got gnedig sin wulle!) von todes 35 wegen abegegangen und verfaren ist, han wir verstanden, daz uwer furstliche gnade verbodet und geheischen2 habe gen Franckfurt zu kommen uf sondag reminiscere nest- Mara 9 komende unsere gnedigen herren uwer gnaden midkorfursten, als sich daz gebore, zu erwelen und zu kiesen einen Romischen konig und werntlich heubt der heilgen Cristen- heit. des so han dieselben unsere gnedigen herren die korfursten die iren bi uns gen 40 Franckfurt geschicht herberge und anders zu bestellen. so han auch der erwirdige unser herre von Hildenßheim und der hochgeborne furste her Bernhard herzoge zu Sassen a) Vorl. hern. Am 1. Februar 1438 beglaubigte Mf. Friedrich von Brandenburg seine Diener beim Rate von Frank- 45 furt und bat, ihnen bei der Bestellung der Her- berge und anderer Notdurft behilf lich zu sein; dat. Cadolezpurg samstag vor unser lieben frauen tag licht- messe tricesimo octavo. (Frankfurt Stadt-A. Kaiser- briefe III nr. 1 b orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite der gleichzeitige Vermerk Margrave von Brandenburg umb herberge sim diener beholfen sin. — Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422 nr. 784 ebendaher.) nr. 27.
Strana 120
1438 März 6 1438 Mär2 6 120 etc. sin bruder auch dorch die iren herberge bi uns tun bestellen in meinunge, als wir vernomen han, zu diser zit auch gen Franckfurt zu komen 1. nu wissen wir nit, obe uwer furstliche gnade den obgnanten unsern herren den herzogen zu solicher kore ge- heischen und verbott habt als einen kurfursten, und uns gebore in und den obgnanten unsern herren von Hildenßheim zu diser zit bi uns inzulassen. herumb so biden wir uwer furstliche gnade underteniclich, uns gnediclich tun zu schriben 2, wie wir uns darinne gein in und andern, die villichte kommen mochten, halden mogen, uf daz wir deßhalb keinen verwißt haben. und biden hievon uwer gnedige beschriben antwurt. datum feria quinta post dominicam invocavit anno 1438. [supra] Domino Maguntino. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Audita a consilio. 10 1438 März 7 57. Erzbf. Dietrich von Mains an Frankfurt: beantwortet des Rats Anfrage dahin, daß er den Herzog von Sachsen, der das Land inne hat, als Kurfürsten zu der Wahl geladen habe, und überläßt es des Rats Ermessen, wie er sich gegen Hzg. Bernhard und den Bischof von Hildesheim verhalten wolle. 1438 März 7 Aschaffenburg. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 8 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 15 Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422-423 nr. 787 ebendaher: Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77). März 9 1438 März 7 Dieterich von gots gnaden erzbischof zu Mentze etc. Unsern gruß zuvor. ersamen lieben besundern. als ir uns iczunt geschrieben 3, das ir verstanden habent, nachdem unser gnedigster herre der Romisch keiser von todes wegen abegangen ist, das wir alle andere unsere herren unsere mitkurfursten gen Frang- furt zu kommen verbott und geheischen haben 4 die kure eins Romischen konigs zu thun uf sontag reminiscere nehstkumpt; von des wegen die kurfursten die iren bi uch 25 geschickt haben herberge und anders zu bestellen; so haben der erwirdige in got der bischof von Hildeßheim und der hochgeborne furste her Bernhart herzog zu Sachssen sin bruder unsere guten frunde durch die iren bi uch auch herberge thun bestellen in meinunge, als ir verstanden hettent, zu dieser zit gen Frangfurt zu kommen; nû wustent ir nit, ob wir den obgenanten herzogen zu solicher kure verbot und geheischen hetten so als ein kurfursten, und uch gebure den inzulaßen, wie dann uwer brief das inheldet: han wir verstanden und laßen uch wissen, das wir den herzogen zu Sachssen, der das land inhat, zu solicher kure gen Frangfurt zu kommen verbott und geheischen han. und als ir dann furter schribent und an uns begerent uch zu schriben, wir ir uch gen demselben herzogen und unserm frunde dem bischof von Hildeßheim halten 35 mogent etc., da meinen wir, das ir in der wißheit sit und wol wissent, wie ir uch darin halten sollent. geben zu Aschaffemburg am fritage nach dem sontag invocavit anno etc. 38. 20 [in verso] Den ersamen burgermeistern und rat der stat zu Frangfurt unsern lieben besundern. 40 Zum 4. März finden sich in den kurzen Auf- zeichnungen über die Beschlüsse des Frankfurter Rats die Notizen: Ratslagen uf das, als man sagt, das zwene herzogen von Sassen herkomen, die frunde, die bi die burgermeister gemacht sin in der zit der kore [vgl. S. 26 Anm. I]; item mit dem herren zu reden, der herzog Bernhart die herberge bestalt hat zum Swalbecher; dat. feria 3 post invocationis (Frank- furt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 77 a nott. chart. coaevae). = Vgl. nr. 57. nr. 56. nr. 27. 45
1438 März 6 1438 Mär2 6 120 etc. sin bruder auch dorch die iren herberge bi uns tun bestellen in meinunge, als wir vernomen han, zu diser zit auch gen Franckfurt zu komen 1. nu wissen wir nit, obe uwer furstliche gnade den obgnanten unsern herren den herzogen zu solicher kore ge- heischen und verbott habt als einen kurfursten, und uns gebore in und den obgnanten unsern herren von Hildenßheim zu diser zit bi uns inzulassen. herumb so biden wir uwer furstliche gnade underteniclich, uns gnediclich tun zu schriben 2, wie wir uns darinne gein in und andern, die villichte kommen mochten, halden mogen, uf daz wir deßhalb keinen verwißt haben. und biden hievon uwer gnedige beschriben antwurt. datum feria quinta post dominicam invocavit anno 1438. [supra] Domino Maguntino. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Audita a consilio. 10 1438 März 7 57. Erzbf. Dietrich von Mains an Frankfurt: beantwortet des Rats Anfrage dahin, daß er den Herzog von Sachsen, der das Land inne hat, als Kurfürsten zu der Wahl geladen habe, und überläßt es des Rats Ermessen, wie er sich gegen Hzg. Bernhard und den Bischof von Hildesheim verhalten wolle. 1438 März 7 Aschaffenburg. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 8 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 15 Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 422-423 nr. 787 ebendaher: Erwähnt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- u. Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte u. Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77). März 9 1438 März 7 Dieterich von gots gnaden erzbischof zu Mentze etc. Unsern gruß zuvor. ersamen lieben besundern. als ir uns iczunt geschrieben 3, das ir verstanden habent, nachdem unser gnedigster herre der Romisch keiser von todes wegen abegangen ist, das wir alle andere unsere herren unsere mitkurfursten gen Frang- furt zu kommen verbott und geheischen haben 4 die kure eins Romischen konigs zu thun uf sontag reminiscere nehstkumpt; von des wegen die kurfursten die iren bi uch 25 geschickt haben herberge und anders zu bestellen; so haben der erwirdige in got der bischof von Hildeßheim und der hochgeborne furste her Bernhart herzog zu Sachssen sin bruder unsere guten frunde durch die iren bi uch auch herberge thun bestellen in meinunge, als ir verstanden hettent, zu dieser zit gen Frangfurt zu kommen; nû wustent ir nit, ob wir den obgenanten herzogen zu solicher kure verbot und geheischen hetten so als ein kurfursten, und uch gebure den inzulaßen, wie dann uwer brief das inheldet: han wir verstanden und laßen uch wissen, das wir den herzogen zu Sachssen, der das land inhat, zu solicher kure gen Frangfurt zu kommen verbott und geheischen han. und als ir dann furter schribent und an uns begerent uch zu schriben, wir ir uch gen demselben herzogen und unserm frunde dem bischof von Hildeßheim halten 35 mogent etc., da meinen wir, das ir in der wißheit sit und wol wissent, wie ir uch darin halten sollent. geben zu Aschaffemburg am fritage nach dem sontag invocavit anno etc. 38. 20 [in verso] Den ersamen burgermeistern und rat der stat zu Frangfurt unsern lieben besundern. 40 Zum 4. März finden sich in den kurzen Auf- zeichnungen über die Beschlüsse des Frankfurter Rats die Notizen: Ratslagen uf das, als man sagt, das zwene herzogen von Sassen herkomen, die frunde, die bi die burgermeister gemacht sin in der zit der kore [vgl. S. 26 Anm. I]; item mit dem herren zu reden, der herzog Bernhart die herberge bestalt hat zum Swalbecher; dat. feria 3 post invocationis (Frank- furt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 77 a nott. chart. coaevae). = Vgl. nr. 57. nr. 56. nr. 27. 45
Strana 121
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 121 58. Hzg. Friedrich von Sachsen an Frankfurt: begehrt, vom Erzbischof von Mainz zur Königswahl nach Frankfurt beschieden, Schutz und Schirm gemäßs der Goldenen 1438 März 7 Grünberg. Bulle. 1438 März 7 5 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 9 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 788 ebendaher. Friderich von gots gnaden herzog zu Sachsen lantgrave in Doringen und maregrave zu Missen. wanne wir mit andern Unsern grus zuvor. ersamen wiesen besunder lieben. unsern mitkurfursten durch unsern herrn und fründ von Meincz zu erwelünge eins nüwen 10 Romischin koniges uf diesen nehsten sûntag reminiscere bi uch zu Franckfurd zu sin, März 9 als gewonlichin ist, geheischet sint 1, dahin wir alsdanne mit der hilfe gots zu komen meinen, begerende, das ir uch mit schûtze schirme und sust gein uns und den unsern haldet und bewieset noch ußwisünge der gulden bullen davon sagende 2, und des uwer antwert beschriben bi diesem boten. geben zu Grunemberg am fritage noch invocavit 15 under unserm insigel anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen wiesen luten dem rate zu Franckfürt unsern besundern lieben. 1138 März 7 20 59. Frankfurt an Hzg. Friedrich von Sachsen: erwidert auf seine Zuschrift, daß es sich ihm und andern gegenüber an die Bestimmungen der Goldenen Bulle halten 1438 März 8 fFrankfurt]. werde. 1138 März 8 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 11 conc. chart. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. hochgeborner furste gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnade uns hat tûn schriben 3, wie das der erwirdige in got unser gnediger herre von Mencze uwer furstliche gnade mit andern unsern gnedigen 25 herren uwern midekorfursten zu erwelunge eins nuwen Romischen konigs uf morne sontag reminiscere hie zu Franckfurt zu sin, als gewonlichen ist, geheischen habe 4, und Mörz o uwer gnade mit der hulfe gotes alsdan meinet zu kommen und uwer furstliche gnade begert, das wir uns gein uch und die uwern mit schucze schirme und sust halten und bewisen nach ußwisunge der gulden bullen davon sagende 5 etc.: des biden wir uwer 30 furstliche gnade wissen, das wir ie meinen uns gein uwern gnaden und den uwern und da- auch andern zu halten nach lude und ußwisunge der gulden bullen, als sich geborit. tum sabato ante reminiscere anno 1438. [supra] Hern Frederich herzoge zu Sassen lant- grave in Doringen und margrave zu Missen. 1438 März 8 ſzu 35 60. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über die Verhandlungen, die Frank- 1438 furt zu führen hatte, um dem ungesetzlichen Betreten der Stadt durch mehrere Land-März 9] szu 1438 herren, Ritter und Knechte während der Wahltage Einhalt zu tun. März 96 Frankfurt./ 40 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 153a not. chart. coaeva. Z. T. beschädigt. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 429-430 nr. 790 nach unserer Vorlage. 45 1 2 nr. 27. Kар. 1 3 nr. 58. 4 nr. 27. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 5 Kар. 1. 6 Das Datum ist bestimmt durch den 9. März als Tag der Ankunft der Kurfürsten. 16
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 121 58. Hzg. Friedrich von Sachsen an Frankfurt: begehrt, vom Erzbischof von Mainz zur Königswahl nach Frankfurt beschieden, Schutz und Schirm gemäßs der Goldenen 1438 März 7 Grünberg. Bulle. 1438 März 7 5 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 9 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 788 ebendaher. Friderich von gots gnaden herzog zu Sachsen lantgrave in Doringen und maregrave zu Missen. wanne wir mit andern Unsern grus zuvor. ersamen wiesen besunder lieben. unsern mitkurfursten durch unsern herrn und fründ von Meincz zu erwelünge eins nüwen 10 Romischin koniges uf diesen nehsten sûntag reminiscere bi uch zu Franckfurd zu sin, März 9 als gewonlichin ist, geheischet sint 1, dahin wir alsdanne mit der hilfe gots zu komen meinen, begerende, das ir uch mit schûtze schirme und sust gein uns und den unsern haldet und bewieset noch ußwisünge der gulden bullen davon sagende 2, und des uwer antwert beschriben bi diesem boten. geben zu Grunemberg am fritage noch invocavit 15 under unserm insigel anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen wiesen luten dem rate zu Franckfürt unsern besundern lieben. 1138 März 7 20 59. Frankfurt an Hzg. Friedrich von Sachsen: erwidert auf seine Zuschrift, daß es sich ihm und andern gegenüber an die Bestimmungen der Goldenen Bulle halten 1438 März 8 fFrankfurt]. werde. 1138 März 8 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 11 conc. chart. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. hochgeborner furste gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnade uns hat tûn schriben 3, wie das der erwirdige in got unser gnediger herre von Mencze uwer furstliche gnade mit andern unsern gnedigen 25 herren uwern midekorfursten zu erwelunge eins nuwen Romischen konigs uf morne sontag reminiscere hie zu Franckfurt zu sin, als gewonlichen ist, geheischen habe 4, und Mörz o uwer gnade mit der hulfe gotes alsdan meinet zu kommen und uwer furstliche gnade begert, das wir uns gein uch und die uwern mit schucze schirme und sust halten und bewisen nach ußwisunge der gulden bullen davon sagende 5 etc.: des biden wir uwer 30 furstliche gnade wissen, das wir ie meinen uns gein uwern gnaden und den uwern und da- auch andern zu halten nach lude und ußwisunge der gulden bullen, als sich geborit. tum sabato ante reminiscere anno 1438. [supra] Hern Frederich herzoge zu Sassen lant- grave in Doringen und margrave zu Missen. 1438 März 8 ſzu 35 60. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur über die Verhandlungen, die Frank- 1438 furt zu führen hatte, um dem ungesetzlichen Betreten der Stadt durch mehrere Land-März 9] szu 1438 herren, Ritter und Knechte während der Wahltage Einhalt zu tun. März 96 Frankfurt./ 40 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 153a not. chart. coaeva. Z. T. beschädigt. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 429-430 nr. 790 nach unserer Vorlage. 45 1 2 nr. 27. Kар. 1 3 nr. 58. 4 nr. 27. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 5 Kар. 1. 6 Das Datum ist bestimmt durch den 9. März als Tag der Ankunft der Kurfürsten. 16
Strana 122
122 Wahltag zu Frankfurt März 1438. ſzu Notandum a. zu der zit, als die korfursten mit irer zale inqwamen, do qwamen 1438 März 9 faste lantherren ritter knechte und andere geistliche und werntliche und gesunnen, daz man sie inlassen wulde. davon der rad faste bekrudet ward und vil undankes uf sich luden. und qwamen doch etliche heimlich herin, etliche zu fuß, und mit namen qwam der lantgrave von Hessen mit 200 perden, dem man under augen schreib 1, daz man in 5 nit inlassen dorfte. doch als der herzoge von Sassen minner dan 200 perde hatte, so meinte er, daz man den inliesse mit also vil perden, daz sin zal erfullet wurde. daz man sinen gnaden zusagete. do hette der lantgrave gerne gehabt, daz er mit allen sinen dienern inriden mochte umb siner ere willen. daz man sinen gnaden nit zusagen wulde biß solange, daz des herzogen von Sassen frunde mit den andern korfursten allen uß� 10 trugen, daz sie befolhen den lantgraven mit allem sime folke inzulassen, doch mit den furreden, daz der herzoge von Sassen von sinen wegen gleublich zusagete, daz er die ubrigen, die er hette, uber daz desselben herzogen zale ganz were, uf den andern morgen von stont an wider enweg schicken sulde desglichen hette der grave von Seyne auch gerne gehabt. der hatte wol uf 100 perde. daz aber von den fursten nit folgen mochte, 15 sunder er und sin bruder, der probst zu Aiche, die ließ man in mit 16 perden in des bischofs von Colne zale. so ward auch des rades frunden von der kurfursten wegen dorch grave Emchen2 eigentlich gesaget, daz sie mit solichen inlassen den sachen uf- richticlich nachgeen wulden. und also ward der rad eins, daz sie ire porten also trift- lich bestalten, daz nimand inkomen mochte. und wulte man auch nimanden inlassen, 20 iß were dan, daz sie daz mit den korfursten allen ußtrugen, daz sie den rad daz hiessen und befelhen. und welche daz also ußtrugen, die ließ man in und anders keinen. und desglichen was am Meyne an der farporten bestalt. Izu 1438 März 9 bís 187 61. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur, daß Frankfurt künftig, nachdem die Wahl ausgeschrieben worden, die Kurfürsten schriftlich bitten solle, das Gefolge, 25 ſzu 1438 mit dem sie kommen, die Zahl von 200 nicht übersteigen zu lassen. März 9-18 3 Frankfurt.] Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 153a not. chart. coaeva. Folgt auf die Notiz über die Platzordnung bei der Wahl, unsere nr. 35b. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 431 nr. 791 nach unserer Vor- 30 lage und bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77) nach Janssen. Notandum forter zu ewigem gedechtnis: wann ein rich ledig wirt und ein erz- bischof von Mencze die korfursten verbodet, so ist gut und beqweme nach den leufen, 35 die sich iczunt gehandelt han, obewol die fursten davon nicht schriben und verkundi- gen, das doch der rad ir iglichem zuvor schribe und underteniclich bidde uber ir zale 200, der 50 gewapente sin mogen, nit mit in zu brengen und den rad in denselben und andern sachen gnediclich versehen wulle. a) am Rande von einer Hand des ansgehenden 15. Juhrh. Nota. es sin frembde fursten ingelassen; dann einige Zeilen 40 weiter unten von derselben Hand der lantgraff Am 8. März 1438 schrieb Frankfurt an Land- graf Ludwig von Hessen: es könne seinem Wunsche, zur Zeit der bevorstehenden Wahl nach Frankfurt kommen zu dürfen, nicht stattgeben, da es nach der Goldenen Bulle nur die Kurfürsten oder deren Prokuratoren mit gesetzlich bestimmtem Gefolge, nämlich 200 Pferden, unter denen 50 Bewaffnete sein dürfen, einlassen könne; dat. sabbato ante re- miniscere 1438. (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 10 conc. chart.; Regest bei Janssen, Frank- furts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 789 eben- daher.) Graf Emicho von Leiningen, im Gefolge des Pfalzgrafen Otto (vgl. nr. 32). 3 Die Datierung ergibt sich aus dem Zusammen- hange. 45
122 Wahltag zu Frankfurt März 1438. ſzu Notandum a. zu der zit, als die korfursten mit irer zale inqwamen, do qwamen 1438 März 9 faste lantherren ritter knechte und andere geistliche und werntliche und gesunnen, daz man sie inlassen wulde. davon der rad faste bekrudet ward und vil undankes uf sich luden. und qwamen doch etliche heimlich herin, etliche zu fuß, und mit namen qwam der lantgrave von Hessen mit 200 perden, dem man under augen schreib 1, daz man in 5 nit inlassen dorfte. doch als der herzoge von Sassen minner dan 200 perde hatte, so meinte er, daz man den inliesse mit also vil perden, daz sin zal erfullet wurde. daz man sinen gnaden zusagete. do hette der lantgrave gerne gehabt, daz er mit allen sinen dienern inriden mochte umb siner ere willen. daz man sinen gnaden nit zusagen wulde biß solange, daz des herzogen von Sassen frunde mit den andern korfursten allen uß� 10 trugen, daz sie befolhen den lantgraven mit allem sime folke inzulassen, doch mit den furreden, daz der herzoge von Sassen von sinen wegen gleublich zusagete, daz er die ubrigen, die er hette, uber daz desselben herzogen zale ganz were, uf den andern morgen von stont an wider enweg schicken sulde desglichen hette der grave von Seyne auch gerne gehabt. der hatte wol uf 100 perde. daz aber von den fursten nit folgen mochte, 15 sunder er und sin bruder, der probst zu Aiche, die ließ man in mit 16 perden in des bischofs von Colne zale. so ward auch des rades frunden von der kurfursten wegen dorch grave Emchen2 eigentlich gesaget, daz sie mit solichen inlassen den sachen uf- richticlich nachgeen wulden. und also ward der rad eins, daz sie ire porten also trift- lich bestalten, daz nimand inkomen mochte. und wulte man auch nimanden inlassen, 20 iß were dan, daz sie daz mit den korfursten allen ußtrugen, daz sie den rad daz hiessen und befelhen. und welche daz also ußtrugen, die ließ man in und anders keinen. und desglichen was am Meyne an der farporten bestalt. Izu 1438 März 9 bís 187 61. Aufzeichnung der Frankfurter Registratur, daß Frankfurt künftig, nachdem die Wahl ausgeschrieben worden, die Kurfürsten schriftlich bitten solle, das Gefolge, 25 ſzu 1438 mit dem sie kommen, die Zahl von 200 nicht übersteigen zu lassen. März 9-18 3 Frankfurt.] Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 153a not. chart. coaeva. Folgt auf die Notiz über die Platzordnung bei der Wahl, unsere nr. 35b. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 431 nr. 791 nach unserer Vor- 30 lage und bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und Wahltagen (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 77) nach Janssen. Notandum forter zu ewigem gedechtnis: wann ein rich ledig wirt und ein erz- bischof von Mencze die korfursten verbodet, so ist gut und beqweme nach den leufen, 35 die sich iczunt gehandelt han, obewol die fursten davon nicht schriben und verkundi- gen, das doch der rad ir iglichem zuvor schribe und underteniclich bidde uber ir zale 200, der 50 gewapente sin mogen, nit mit in zu brengen und den rad in denselben und andern sachen gnediclich versehen wulle. a) am Rande von einer Hand des ansgehenden 15. Juhrh. Nota. es sin frembde fursten ingelassen; dann einige Zeilen 40 weiter unten von derselben Hand der lantgraff Am 8. März 1438 schrieb Frankfurt an Land- graf Ludwig von Hessen: es könne seinem Wunsche, zur Zeit der bevorstehenden Wahl nach Frankfurt kommen zu dürfen, nicht stattgeben, da es nach der Goldenen Bulle nur die Kurfürsten oder deren Prokuratoren mit gesetzlich bestimmtem Gefolge, nämlich 200 Pferden, unter denen 50 Bewaffnete sein dürfen, einlassen könne; dat. sabbato ante re- miniscere 1438. (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 10 conc. chart.; Regest bei Janssen, Frank- furts Reichskorrespondenz 1, 423 nr. 789 eben- daher.) Graf Emicho von Leiningen, im Gefolge des Pfalzgrafen Otto (vgl. nr. 32). 3 Die Datierung ergibt sich aus dem Zusammen- hange. 45
Strana 123
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 123 62. Frankfurt an K. Albrecht 1: wünscht Glück zur Wahl und empfiehlt sich seiner 1438 März 18 fFrankfurt]. Gnade. 1438 März 18 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 151b- 152a cop. chart. coaeva. — Der Ent- wurf (ebenda Kaiserbriefe III nr. 19 conc. chart.) hat nur graphische Abweichungen von der gleichzeitigen Abschrift und wurde daher von uns nicht kollationiert. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 431 nr. 792 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15. 35 Uwern allerdürchluchtigisten hochwirdigen künglichen gnaden embieten wir unsern schuldigen undertenigen willigen dinst in rechter gehorsam und ganzen stetigen truwen 10 zuvor. allerdurchluchtigister fürste, liebster gnedigister herre. solicher fürsichtigen eimudigen kore, als uwer küngliche wirdikeit von gnaden des almechtigen gots von unsern herren den kûrfürsten einmüdiglich und ungezweiet zu Romischem kûng uf hude März 18 bi uns erwelet und gekorn ist, sin wir in herzen erfrauwet und wûnschen uwern hoch- wirdigen gnaden nû und zu allen ziten glückes und heiles mit trûwen. und han auch 15 uwer kûngliche gnade und person gerne zu herren. und bitden und flehen uwern an- gebornen mildikeiten und gude, zu der wir uns nû besûndern trost hilf und gnade ver- sehen, uns und uwer und des heiligen richs stat Franckfürt und die bürger doselbs in uwern gnedigen schirme und gnade zu empfahen und zu behalten, wann wir nehste gode anders nimands wißen anzurûffen dann uwer kûngliche gnade. und 1 ob das wer', 20 das in der zit, ee uwer hochwirdige gnade und person gein disen Dûtschen landen und her gein Franckfürt keme, imands, in welcherlei wirden oder wesen der were, an uwer kûngliche gnade ichts würbe oder fürderte, das wider uwer und des heiligen richs stat Franckfürt uns und ander uwerer gnaden armen bûrger doselbs oder wider unser pri- vilegia oder friheite sin mochte, das dann uwer küngliche gnade das gnediglich verhalten 25 und nit versprechen oder verschriben, sünder uwer und des heiligen richs stat Franck- fürt und uns uwer armen bürger bi solichen privilegien und friheiten gnediglich behalten und confirmieren wolle, als wir des zu uwern hochwirdigen kûnglichen mildikeiten ein ungezwifelt ganz getruwen han und auch mit schuldiger truwe und dinstberkeit allzit datum feria tercia proxima post mit willen gerne verdienen wollen, als billich ist. so dominicam oculi anno domini 1438. [supra] Dem allerdurchluchtigisten hochgebornen fürsten und herren hern Albrecht von gots gna- den Romischen kûng zu allen ziten merer des richs und zu Ungern und zu Beheim kûng her- zogen zu Osterich zu Styre zu Kernten und marg- graven zu Merern etc. unserm allergnedigsten liebsten herren. Von dem rade uwer und des heil- gen richs stad Franckfürt uf dem Meyne. 1438 März 18 63. Gen. sechs Kurfürsten an gen. Adressaten 3: bitten, der Stadt Frankfurt das in den Gebieten der Adressaten gekaufte Korn verabfolgen zu lassen, damit kein Mangel 1438 März 20 10 1 Das Schreiben ist wörtlich gleichlautend mit Frankfurts Glückwunschschreiben an K. Sigmund vom 1. August 1411, vgl. RTA. 7 nr. 113. 2 v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15 bringt den folgenden Passus 45 in Zusammenhang mit der Furcht der Städte vor den auf dem Wahltage enthüllten Plänen der Für- sten. Da unser Schreiben wortgetreue Abschrift eines viel früheren ist (vgl. Anm. 1), so fehlt diese Bezichung. 3 Der Wortlaut des Briefes stammt vom Frank- furter Rat. In den Wahltagsacta 3 fel. 14, 17 und 18 finden sich drei Konzepte zu unserem Text, das erste ohne Datum, aus der Zeit vor der An- kunft der Kurfürsten, das zweite, gleichfalls ohne Datum, aus der Zeit der Anwesenheit der Kur- fürsten, aber vor der Wahl, das dritte mit dem Datum unseres Stückes und der Uberschrift Uf dise forme han geschrieben unser herren von Mencze — Brandenburg. — Vgl. dazu nr. 196 art. 7. 16*
B. Die Wahl K. Albrechts. c) Verhalten Frankfurts zur Wahl nr. 54-63. 123 62. Frankfurt an K. Albrecht 1: wünscht Glück zur Wahl und empfiehlt sich seiner 1438 März 18 fFrankfurt]. Gnade. 1438 März 18 Aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 2 fol. 151b- 152a cop. chart. coaeva. — Der Ent- wurf (ebenda Kaiserbriefe III nr. 19 conc. chart.) hat nur graphische Abweichungen von der gleichzeitigen Abschrift und wurde daher von uns nicht kollationiert. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 431 nr. 792 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15. 35 Uwern allerdürchluchtigisten hochwirdigen künglichen gnaden embieten wir unsern schuldigen undertenigen willigen dinst in rechter gehorsam und ganzen stetigen truwen 10 zuvor. allerdurchluchtigister fürste, liebster gnedigister herre. solicher fürsichtigen eimudigen kore, als uwer küngliche wirdikeit von gnaden des almechtigen gots von unsern herren den kûrfürsten einmüdiglich und ungezweiet zu Romischem kûng uf hude März 18 bi uns erwelet und gekorn ist, sin wir in herzen erfrauwet und wûnschen uwern hoch- wirdigen gnaden nû und zu allen ziten glückes und heiles mit trûwen. und han auch 15 uwer kûngliche gnade und person gerne zu herren. und bitden und flehen uwern an- gebornen mildikeiten und gude, zu der wir uns nû besûndern trost hilf und gnade ver- sehen, uns und uwer und des heiligen richs stat Franckfürt und die bürger doselbs in uwern gnedigen schirme und gnade zu empfahen und zu behalten, wann wir nehste gode anders nimands wißen anzurûffen dann uwer kûngliche gnade. und 1 ob das wer', 20 das in der zit, ee uwer hochwirdige gnade und person gein disen Dûtschen landen und her gein Franckfürt keme, imands, in welcherlei wirden oder wesen der were, an uwer kûngliche gnade ichts würbe oder fürderte, das wider uwer und des heiligen richs stat Franckfürt uns und ander uwerer gnaden armen bûrger doselbs oder wider unser pri- vilegia oder friheite sin mochte, das dann uwer küngliche gnade das gnediglich verhalten 25 und nit versprechen oder verschriben, sünder uwer und des heiligen richs stat Franck- fürt und uns uwer armen bürger bi solichen privilegien und friheiten gnediglich behalten und confirmieren wolle, als wir des zu uwern hochwirdigen kûnglichen mildikeiten ein ungezwifelt ganz getruwen han und auch mit schuldiger truwe und dinstberkeit allzit datum feria tercia proxima post mit willen gerne verdienen wollen, als billich ist. so dominicam oculi anno domini 1438. [supra] Dem allerdurchluchtigisten hochgebornen fürsten und herren hern Albrecht von gots gna- den Romischen kûng zu allen ziten merer des richs und zu Ungern und zu Beheim kûng her- zogen zu Osterich zu Styre zu Kernten und marg- graven zu Merern etc. unserm allergnedigsten liebsten herren. Von dem rade uwer und des heil- gen richs stad Franckfürt uf dem Meyne. 1438 März 18 63. Gen. sechs Kurfürsten an gen. Adressaten 3: bitten, der Stadt Frankfurt das in den Gebieten der Adressaten gekaufte Korn verabfolgen zu lassen, damit kein Mangel 1438 März 20 10 1 Das Schreiben ist wörtlich gleichlautend mit Frankfurts Glückwunschschreiben an K. Sigmund vom 1. August 1411, vgl. RTA. 7 nr. 113. 2 v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 15 bringt den folgenden Passus 45 in Zusammenhang mit der Furcht der Städte vor den auf dem Wahltage enthüllten Plänen der Für- sten. Da unser Schreiben wortgetreue Abschrift eines viel früheren ist (vgl. Anm. 1), so fehlt diese Bezichung. 3 Der Wortlaut des Briefes stammt vom Frank- furter Rat. In den Wahltagsacta 3 fel. 14, 17 und 18 finden sich drei Konzepte zu unserem Text, das erste ohne Datum, aus der Zeit vor der An- kunft der Kurfürsten, das zweite, gleichfalls ohne Datum, aus der Zeit der Anwesenheit der Kur- fürsten, aber vor der Wahl, das dritte mit dem Datum unseres Stückes und der Uberschrift Uf dise forme han geschrieben unser herren von Mencze — Brandenburg. — Vgl. dazu nr. 196 art. 7. 16*
Strana 124
124 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs 20 entstünde, wenn in Kürze der neugewählte König und sie selbst nach Frankfurt 1438 März 20 Frankfurt. kommen werden. An Bf. Wilhelm von Straßtburg: W aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 3 fol. 33 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. An Emich Junggraf zu Leiningen Landvogt im Elsaß: E coll. ebenda fol. 32 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Dem edeln Emich jungegraven von Lyningen landfogte im Elsaß unserm lieben neven getruwen und besundern. An Jakob und Ludeman von Lichtenberg Herren zu Hochberg: J coll. ebenda fol. 30 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den edeln Jacob und Ludemann von Liechtemberg gebruder herren zu Hochberg unsern lieben neven getruwen und besundern. An Straßburg: S coll. ebenda fol. 34 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den ersamen ammeister und rate der stat zu Straßpurg unsern lieben besundern. An Hagenau: H coll. ebenda fol. 31 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den ersamen unsern lieben besundern burgermeistern und rate der stat zu Hagenauwe. Gedruckt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und 15 Wahltagen (Archiv ƒ. Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 135) nach unserer Vorlage J. 5 10 1438 März 20 Unser a fruntlichen dienste zuvor. erwirdiger b in got besunder lieber frunt. wir laßen uch wisßen, das uns die ersamen unsere lieben besundern rat und burgere zu Frangfurt iczunt, als wir bi ine umb die wale eines Romischen kuniges gewest sin, un- derwiset haben, das etwievil korns und fruchte, die sie nit uf furkauf, sundern zu irer 20 stat notdorft bi und umb uch haben thun keufen und bestellen, von gebots und einunge wegen, so ir mit etlichen habt, ine gehemmet und gehindert werde und nachdem Frang- furt des heiligen richs kammer demselben riche und uns gewant ist und uns versehen, das unser gnediger herre der Romische kunig, als wir den einhelliclichen gekoren und erwelet han, kurzlich 1 bi sie gen Frangfurt und auch wir und andere mit im komen 25 werden, uf das dann daselbs kein gebreche an fruchten werde, so begerene wir und bitten uwere liebe mit fruntlichem ernste, das ir den obgenanten von Frangfurt, was fruchte sie bi uch gekauft haben und thun bestellen, uf gewonlichen zimlichen zoll folgen und furgeen laßen wollet, uf das sie ob eß noit geschee, sinen kuniglichen gnaden uns und andern alsdann deste bas andelage gethun mogen. und wellent uch darinne so s0 fruntlich bewisen, als wir uwerd liebe besunder wol getruwen. dase wollen wir gen dieselbe uwere liebe semptlich und sunderlich gerne fruntlich beschulden. geben zu Frangfurt under f unsern ingesiegeln am donerstage nach dem sontag oculi anno etc. 38. [in verso] Dem erwirdigen in Von g gots gnaden Dietherich zu Mencze Diethe- got vater unserm besunder lie- rich zu Collen und Raban zu Triere erzbischoffe etc. 35 ben frunde hern Wilhelm bischof Otte phalzgrave bi Rine und herzog in Beyern for- munder etc. Friederich zu Sachsen etc. lantgraf in zu Straßpurg. Doringen und marggrave zu Miessen und Friederich marggraf zu Brandenburg etc. und burgraf zu Nurem- berg alle des heiligen Romischen richs kurfursten. 40 1438 März 3 d. Städtische Korrespondenzen ur. 64-91. 64. Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Weißenburg, Oberehenheim, Kaisersberg, Mülhausen, Münster im Gregoriental, Rosheim und Türkheim an Frankfurt: bitten, ihnen ins- a) EJSH Unsern grus zuvor. b) EJ edeler lieber neve getruwer und besunder bzw. edelen — besundern; SH er- samen lieben besundern. c) E begeren wir von dir mit fruntlichem ernste und bitten dich; J begeren wir 15 von uch mit ernste und bitten uch: S bitten und begeren wir von uch mit ernste; H begeren wir und bitten uch mit ernste. d) E dir. JSH uch statt uwer liebe. e) E daran erzeigestu uns dangnemen willen; J duran erzeigent ir uns dangneme wolgefallen; S daran erzeigt ir uns dangneme willen, die wir gen uch gern wid- derumb bedenken wollen statt das — beschulden. f) S om. under — insiegeln. g) in EJSH Von — kur- fursten fber dem Stück. 50 Vgl. jedoch nr. 39 art. 3. — Vielleicht ist Verlangen der Kurfürsten noch dringlicher zu dieser Passus nur in den Text gesetzt, um das machen.
124 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs 20 entstünde, wenn in Kürze der neugewählte König und sie selbst nach Frankfurt 1438 März 20 Frankfurt. kommen werden. An Bf. Wilhelm von Straßtburg: W aus Frankfurt Stadt-A. Wahltagsacta 3 fol. 33 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. An Emich Junggraf zu Leiningen Landvogt im Elsaß: E coll. ebenda fol. 32 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Dem edeln Emich jungegraven von Lyningen landfogte im Elsaß unserm lieben neven getruwen und besundern. An Jakob und Ludeman von Lichtenberg Herren zu Hochberg: J coll. ebenda fol. 30 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den edeln Jacob und Ludemann von Liechtemberg gebruder herren zu Hochberg unsern lieben neven getruwen und besundern. An Straßburg: S coll. ebenda fol. 34 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den ersamen ammeister und rate der stat zu Straßpurg unsern lieben besundern. An Hagenau: H coll. ebenda fol. 31 orig. chart. lit. clausa c. 6 sigg. in v. impr. Adresse in verso Den ersamen unsern lieben besundern burgermeistern und rate der stat zu Hagenauwe. Gedruckt bei Beckmann, Das mittelalterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Reichs- und 15 Wahltagen (Archiv ƒ. Frankfurts Geschichte und Kunst, 3. Folge, Bd. 2, 135) nach unserer Vorlage J. 5 10 1438 März 20 Unser a fruntlichen dienste zuvor. erwirdiger b in got besunder lieber frunt. wir laßen uch wisßen, das uns die ersamen unsere lieben besundern rat und burgere zu Frangfurt iczunt, als wir bi ine umb die wale eines Romischen kuniges gewest sin, un- derwiset haben, das etwievil korns und fruchte, die sie nit uf furkauf, sundern zu irer 20 stat notdorft bi und umb uch haben thun keufen und bestellen, von gebots und einunge wegen, so ir mit etlichen habt, ine gehemmet und gehindert werde und nachdem Frang- furt des heiligen richs kammer demselben riche und uns gewant ist und uns versehen, das unser gnediger herre der Romische kunig, als wir den einhelliclichen gekoren und erwelet han, kurzlich 1 bi sie gen Frangfurt und auch wir und andere mit im komen 25 werden, uf das dann daselbs kein gebreche an fruchten werde, so begerene wir und bitten uwere liebe mit fruntlichem ernste, das ir den obgenanten von Frangfurt, was fruchte sie bi uch gekauft haben und thun bestellen, uf gewonlichen zimlichen zoll folgen und furgeen laßen wollet, uf das sie ob eß noit geschee, sinen kuniglichen gnaden uns und andern alsdann deste bas andelage gethun mogen. und wellent uch darinne so s0 fruntlich bewisen, als wir uwerd liebe besunder wol getruwen. dase wollen wir gen dieselbe uwere liebe semptlich und sunderlich gerne fruntlich beschulden. geben zu Frangfurt under f unsern ingesiegeln am donerstage nach dem sontag oculi anno etc. 38. [in verso] Dem erwirdigen in Von g gots gnaden Dietherich zu Mencze Diethe- got vater unserm besunder lie- rich zu Collen und Raban zu Triere erzbischoffe etc. 35 ben frunde hern Wilhelm bischof Otte phalzgrave bi Rine und herzog in Beyern for- munder etc. Friederich zu Sachsen etc. lantgraf in zu Straßpurg. Doringen und marggrave zu Miessen und Friederich marggraf zu Brandenburg etc. und burgraf zu Nurem- berg alle des heiligen Romischen richs kurfursten. 40 1438 März 3 d. Städtische Korrespondenzen ur. 64-91. 64. Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Weißenburg, Oberehenheim, Kaisersberg, Mülhausen, Münster im Gregoriental, Rosheim und Türkheim an Frankfurt: bitten, ihnen ins- a) EJSH Unsern grus zuvor. b) EJ edeler lieber neve getruwer und besunder bzw. edelen — besundern; SH er- samen lieben besundern. c) E begeren wir von dir mit fruntlichem ernste und bitten dich; J begeren wir 15 von uch mit ernste und bitten uch: S bitten und begeren wir von uch mit ernste; H begeren wir und bitten uch mit ernste. d) E dir. JSH uch statt uwer liebe. e) E daran erzeigestu uns dangnemen willen; J duran erzeigent ir uns dangneme wolgefallen; S daran erzeigt ir uns dangneme willen, die wir gen uch gern wid- derumb bedenken wollen statt das — beschulden. f) S om. under — insiegeln. g) in EJSH Von — kur- fursten fber dem Stück. 50 Vgl. jedoch nr. 39 art. 3. — Vielleicht ist Verlangen der Kurfürsten noch dringlicher zu dieser Passus nur in den Text gesetzt, um das machen.
Strana 125
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 125 geheim mitzuteilen, was es von den in Frankfurt stattfindenden Wahlverhandlungen erfährt und wie sich seiner Ansicht nach die Sachen machen werden. 1438 Мärz 3. 1438 März 3 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 4 u. 5 origg. chart. litt. clausae c. sig. in v. impr. Dat. uf mentage nach dem suntage invocavit anno domini 1438. Zwei sachlich ganz übereinstimmende, im Wortlaut geringe Abweichungen aufweisende Exemplare, wohl für den Fall, daß eins verloven ginge. 10 65. Die zu Ulm versammelten Ratsboten des Schwäbischen Städtebundes an Frankfurt 1: 1138 März 6 da die Kurfürsten zur Wahl eines Römischen Königs jetzt nach Frankfurt kommen, bitten sie um Mitteilung der loûfe und märe daselbst, wer König wird, ob sich die Wahl verzögern wird und weshalb. 1438 März 6 Ulm. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 6 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. zu Ulme -- uf donrstag vor reminiscere anno domini 1400 tricesimo octavo. 15 66. Nürnberg an Frankfurt 2: bittet um Nachrichten, da die Kurfürsten jetzt zur Wahl 1438 cines Römischen Königs sich dort versammeln. 1438 März 10 ſNürnberg]. Märs 10 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 12 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 2 post reminiscere tricesimo octavo. — Ferner in Nürnberg Kreis-A. Brief- buch 13 fol. 123a cop. chart. coaeva. Dat. wie im Orig. 20 67. Nürnberg an seinen Doktor, Gregor Heimburg 3: wünscht Nachrichten über die be- 1438 März 10 vorstehende Königswahl. 1438 März 10 [ Nürnberg ]. Laut Notiz in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 123a : hern Gregorio Heymburg unserm doctor similiter [d. h. wie in unserer nr. 66] mutatis mutandis. 68. Rotenburg an Frankfurt: winscht über die Königswahl zu erfahren, ob sich ichtes in dem angefangen habe oder wie es sich fugen wolle. 1438 März 11 [Rotenburg]. 1438 März II 25 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 14 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 3 post reminiscere anno etc. 38. 69. Augsburg an Frankfurt: bittet um Nachricht über die Vorgänge daselbst, wo ja gegenwärtig die Kurfürsten zur Wahl eines Römischen Königs versammelt sind. 1438 März 12 [Augsburg]. 1438 März 12 30 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 3 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. an sant Gregorien tag anno etc. 38. — Ferner in Augsburg Stadt-A. Missivbuch IV a p. 70 nr. 110 cop. chart. coaeva. Dat. wie im Orig. 35 70. Freiburg i. B. an Frankfurt: bittet um Förderung der in beiliegendem Schreiben bezeichneten Angelegenheit bei den gegenwärtig in Frankfurt versammelten Kur- fürsten, Fürsten und Herren. 1438 März 12 fFreiburg ]. 1138 Mära 12 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 91 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 4 ante oculi 1438. Auf der Rückseite der gleichzeitige Registraturvermerk Fryburg in Brißgau credenz uf iren botten von des Slegelholzes. Am 12. März wiederholte der Schwäbische Städte- 40 bund scine Bitte; dat. uf mitwochen nach dem sunn- tag reminiscere in der vasten anno domini 1438 (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 16 orig. chart. lit. clausa). 2 Ebenso schrieb Nürnberg an demselben Tage 45 an den Frankfurter Stadtschreiber Nikolaus fOff- stein]; dat. feria 2 post reminiscere tricesimo octavo (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 13 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. und laut Notiz in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 123 a: Nicolao statschriber zu Frankfurt similiter [d. h. wie in unserer nr. 66] mutatis mutandis). 3 Vgl. S. 96 Z. 38.
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 125 geheim mitzuteilen, was es von den in Frankfurt stattfindenden Wahlverhandlungen erfährt und wie sich seiner Ansicht nach die Sachen machen werden. 1438 Мärz 3. 1438 März 3 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 4 u. 5 origg. chart. litt. clausae c. sig. in v. impr. Dat. uf mentage nach dem suntage invocavit anno domini 1438. Zwei sachlich ganz übereinstimmende, im Wortlaut geringe Abweichungen aufweisende Exemplare, wohl für den Fall, daß eins verloven ginge. 10 65. Die zu Ulm versammelten Ratsboten des Schwäbischen Städtebundes an Frankfurt 1: 1138 März 6 da die Kurfürsten zur Wahl eines Römischen Königs jetzt nach Frankfurt kommen, bitten sie um Mitteilung der loûfe und märe daselbst, wer König wird, ob sich die Wahl verzögern wird und weshalb. 1438 März 6 Ulm. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 6 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. zu Ulme -- uf donrstag vor reminiscere anno domini 1400 tricesimo octavo. 15 66. Nürnberg an Frankfurt 2: bittet um Nachrichten, da die Kurfürsten jetzt zur Wahl 1438 cines Römischen Königs sich dort versammeln. 1438 März 10 ſNürnberg]. Märs 10 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 12 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 2 post reminiscere tricesimo octavo. — Ferner in Nürnberg Kreis-A. Brief- buch 13 fol. 123a cop. chart. coaeva. Dat. wie im Orig. 20 67. Nürnberg an seinen Doktor, Gregor Heimburg 3: wünscht Nachrichten über die be- 1438 März 10 vorstehende Königswahl. 1438 März 10 [ Nürnberg ]. Laut Notiz in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 123a : hern Gregorio Heymburg unserm doctor similiter [d. h. wie in unserer nr. 66] mutatis mutandis. 68. Rotenburg an Frankfurt: winscht über die Königswahl zu erfahren, ob sich ichtes in dem angefangen habe oder wie es sich fugen wolle. 1438 März 11 [Rotenburg]. 1438 März II 25 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 14 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 3 post reminiscere anno etc. 38. 69. Augsburg an Frankfurt: bittet um Nachricht über die Vorgänge daselbst, wo ja gegenwärtig die Kurfürsten zur Wahl eines Römischen Königs versammelt sind. 1438 März 12 [Augsburg]. 1438 März 12 30 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 3 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. an sant Gregorien tag anno etc. 38. — Ferner in Augsburg Stadt-A. Missivbuch IV a p. 70 nr. 110 cop. chart. coaeva. Dat. wie im Orig. 35 70. Freiburg i. B. an Frankfurt: bittet um Förderung der in beiliegendem Schreiben bezeichneten Angelegenheit bei den gegenwärtig in Frankfurt versammelten Kur- fürsten, Fürsten und Herren. 1438 März 12 fFreiburg ]. 1138 Mära 12 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 91 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. feria 4 ante oculi 1438. Auf der Rückseite der gleichzeitige Registraturvermerk Fryburg in Brißgau credenz uf iren botten von des Slegelholzes. Am 12. März wiederholte der Schwäbische Städte- 40 bund scine Bitte; dat. uf mitwochen nach dem sunn- tag reminiscere in der vasten anno domini 1438 (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 16 orig. chart. lit. clausa). 2 Ebenso schrieb Nürnberg an demselben Tage 45 an den Frankfurter Stadtschreiber Nikolaus fOff- stein]; dat. feria 2 post reminiscere tricesimo octavo (Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 13 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. und laut Notiz in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 123 a: Nicolao statschriber zu Frankfurt similiter [d. h. wie in unserer nr. 66] mutatis mutandis). 3 Vgl. S. 96 Z. 38.
Strana 126
126 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 71. Frankfurt an nichtgen. Städte: berichtet, Herzog Bernhard von Lauenburg habe eine Kurstimme beansprucht; des Papstes und des Konzils Botschaft sei von den Kur- fürsten verhört worden; König Albrecht sei gewählt; die Kurfürsten beabsichtigen die Errichtung eines Landfriedens. 1438 Märs 18 [Frankfurt]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 18 conc. chart. Auf der Rückseite des Blattes 5 stehen unter dem Schluß des Briefes noch folgende zwei von gleichzeitigen, aber ver- schiedenen Händen herrührende Bemerkungen Den steden geschrieben von der wale eins Romischen kûngs und tempore Alberti, quando debebat eligi, etlich sendbrief und wie man andern fursten inzulassen abgeslagen hat. — Von der Hand des Schreibers sind ver- schiedene Verbesserungen angebracht, die wir in den Text aufnahmen, während wir 10 die früheren Lesarten, mit F bezeichnet, als Varianten mitteilen, soweit sie von sach- licher Bedeutung sind. Gedruckt bei Senckenberg, Sammlung von raren Schriften 1, 27-29 (vgl. Vorr. § 23) und bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondens 1, 432-433 nr. 793, bei beiden nach un- serer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 57. 15 Unsere willige fruntliche dinst zuvor. fursichtigen ersamen und wisen besundern lieben frunde. als uwer ersamkeit uns geschriben und gebeden hat 1, uch die leufe und mere, die bi uns in unser stat sin, besunder, wer Romisch kung erwelt werde, zu schriben etc., als uwer brif inheldet, laßen wir uwer wisheit wißen, das wir uch bißher 20 davon nicht eigentlichs geschriben künden. und dorumb so haben wir uwere botten Mörz 9 ufgehalden. dann als unsere gnedigen herren die kurfursten uf sontag reminiscere her Märs 1o gein Franckfurt komen sin und uf den montag nehst dornach mainten in die pfarrkirchen zu gende und ein messe von dem heiligen geist zu horen und doruf ire eide zu tûnde noch lude der gulden büllen2, darbi kame der bischof von Hildensheim von wegen à 25 sins bruders herzog Bernharts von Laubemburg und b meinte von sinen wegen zugelassen uf werden zu der kore. und tet solichen intrag, das uf den tag nichts doruß wart c. den mittwochen nehst dornach han unsere gnedigen herren die kurfursten ire eide, als vor gerurt ist, getan und dornach unsers heiligen vatters des babsts3 und des heiligen conciliums 4 botschaft verhort. wie sie die ußgerichtet haben oder noch ußrichten oder so sich dorin halten werden, konnen wir uch noch nicht eigentlich von geschriben d. und also hat sich die kûre eins Romischen kungs biß uf diesen tag verzogen. und iste uf hûte ein messe von unser lieben frauwen in geinwertikeit unser herren der kurfursten gesungen worden und dornach zu Romischem kung eimüdiglich und ungezweiet erwelt und gekorn worden der allerdurchluchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster 35 herre der kung zu Ungern und herzog zu Osterrich. das tûn wir uch im besten und März 12 März 18 n) F mit ganzem gewalt stall von wegen. b) F€nachdem als der von schilt und wapen und geborner herzog von Sachssen were, so solt er kurfurst sin. und gebürt im von sinen wegen zu kiesen und zu tünde, das sich geburte statt und meinte — kore. c) F€add. und wir würden von den [sic] herzogen von Sachssen und marggraven von Missen ermanet, denselben bischof nach lude der gulden bullen ufizuwisen. der auch also 40 von hinnen kame. d) F add. sunder itliche sagen, das sich unsere herren die kurfursten an unsern heiligen vater den babst und uit an das concilium halten werden. e) F und ist als zu Romischem kung ei- müdiglich erwelt worden unser gnedigister liebster herre der kung zu Ungern und zu Beheim und herzog zu Osterrich, das tün wir usw. 1 Vgl. nrr. 64-66; 68; 69. Кар. 2. 3 Die päpstliche Gesandtschaft wurde vielmehr schon am 11. März gehört, vgl. nrr. 126; 127; 132 artt. 2 u. 3. Auch nrr. 133; 135 u. 151, II lassen erkennen, daß sie einige Zeit vor der Kon- zilsgesandtschaft zu Worte kam. Zum 11. März finden sich in den kurzen Auf- zeichnungen über die Beschlüsse des Frankfurter Rats die Notizen: Zu den fursten zu geen und in 15 furlegen, das des conciliums frunde kommen, und nach irer antwort sich richten. zu ratslagen uf die werbunge, als des babstes botschaft sich erbudet von der pharrer wegen; dat. feria tercia post re- miniscere (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 50 1437 fol. 79a nott. chart. coaevae). Am 12. März traf die Konzilsgesandtschaft in Frankfurt ein, vgl. nr. 132 art. 3.
126 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 18 71. Frankfurt an nichtgen. Städte: berichtet, Herzog Bernhard von Lauenburg habe eine Kurstimme beansprucht; des Papstes und des Konzils Botschaft sei von den Kur- fürsten verhört worden; König Albrecht sei gewählt; die Kurfürsten beabsichtigen die Errichtung eines Landfriedens. 1438 Märs 18 [Frankfurt]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 18 conc. chart. Auf der Rückseite des Blattes 5 stehen unter dem Schluß des Briefes noch folgende zwei von gleichzeitigen, aber ver- schiedenen Händen herrührende Bemerkungen Den steden geschrieben von der wale eins Romischen kûngs und tempore Alberti, quando debebat eligi, etlich sendbrief und wie man andern fursten inzulassen abgeslagen hat. — Von der Hand des Schreibers sind ver- schiedene Verbesserungen angebracht, die wir in den Text aufnahmen, während wir 10 die früheren Lesarten, mit F bezeichnet, als Varianten mitteilen, soweit sie von sach- licher Bedeutung sind. Gedruckt bei Senckenberg, Sammlung von raren Schriften 1, 27-29 (vgl. Vorr. § 23) und bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondens 1, 432-433 nr. 793, bei beiden nach un- serer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 57. 15 Unsere willige fruntliche dinst zuvor. fursichtigen ersamen und wisen besundern lieben frunde. als uwer ersamkeit uns geschriben und gebeden hat 1, uch die leufe und mere, die bi uns in unser stat sin, besunder, wer Romisch kung erwelt werde, zu schriben etc., als uwer brif inheldet, laßen wir uwer wisheit wißen, das wir uch bißher 20 davon nicht eigentlichs geschriben künden. und dorumb so haben wir uwere botten Mörz 9 ufgehalden. dann als unsere gnedigen herren die kurfursten uf sontag reminiscere her Märs 1o gein Franckfurt komen sin und uf den montag nehst dornach mainten in die pfarrkirchen zu gende und ein messe von dem heiligen geist zu horen und doruf ire eide zu tûnde noch lude der gulden büllen2, darbi kame der bischof von Hildensheim von wegen à 25 sins bruders herzog Bernharts von Laubemburg und b meinte von sinen wegen zugelassen uf werden zu der kore. und tet solichen intrag, das uf den tag nichts doruß wart c. den mittwochen nehst dornach han unsere gnedigen herren die kurfursten ire eide, als vor gerurt ist, getan und dornach unsers heiligen vatters des babsts3 und des heiligen conciliums 4 botschaft verhort. wie sie die ußgerichtet haben oder noch ußrichten oder so sich dorin halten werden, konnen wir uch noch nicht eigentlich von geschriben d. und also hat sich die kûre eins Romischen kungs biß uf diesen tag verzogen. und iste uf hûte ein messe von unser lieben frauwen in geinwertikeit unser herren der kurfursten gesungen worden und dornach zu Romischem kung eimüdiglich und ungezweiet erwelt und gekorn worden der allerdurchluchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster 35 herre der kung zu Ungern und herzog zu Osterrich. das tûn wir uch im besten und März 12 März 18 n) F mit ganzem gewalt stall von wegen. b) F€nachdem als der von schilt und wapen und geborner herzog von Sachssen were, so solt er kurfurst sin. und gebürt im von sinen wegen zu kiesen und zu tünde, das sich geburte statt und meinte — kore. c) F€add. und wir würden von den [sic] herzogen von Sachssen und marggraven von Missen ermanet, denselben bischof nach lude der gulden bullen ufizuwisen. der auch also 40 von hinnen kame. d) F add. sunder itliche sagen, das sich unsere herren die kurfursten an unsern heiligen vater den babst und uit an das concilium halten werden. e) F und ist als zu Romischem kung ei- müdiglich erwelt worden unser gnedigister liebster herre der kung zu Ungern und zu Beheim und herzog zu Osterrich, das tün wir usw. 1 Vgl. nrr. 64-66; 68; 69. Кар. 2. 3 Die päpstliche Gesandtschaft wurde vielmehr schon am 11. März gehört, vgl. nrr. 126; 127; 132 artt. 2 u. 3. Auch nrr. 133; 135 u. 151, II lassen erkennen, daß sie einige Zeit vor der Kon- zilsgesandtschaft zu Worte kam. Zum 11. März finden sich in den kurzen Auf- zeichnungen über die Beschlüsse des Frankfurter Rats die Notizen: Zu den fursten zu geen und in 15 furlegen, das des conciliums frunde kommen, und nach irer antwort sich richten. zu ratslagen uf die werbunge, als des babstes botschaft sich erbudet von der pharrer wegen; dat. feria tercia post re- miniscere (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 50 1437 fol. 79a nott. chart. coaevae). Am 12. März traf die Konzilsgesandtschaft in Frankfurt ein, vgl. nr. 132 art. 3.
Strana 127
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 127 5 zu besundern freuden zu wissen. dan wir ein ganz getruwen und zuversicht han, daz auch a han unsere gnedigen er dem heilgen riche erlich nucz und gut sein werde. herren die kurfursten ein gemeinen frieden der lande vor der hant forter zu machen 1. was doruß werde, werdet ir hernach wol vernemen. waz wir uwern ersamkeit zu willen datum und dinste getun und bewisen mochten, daz teden wir mit gutim willen gerne. feria 3 post dominicam oculi anno 1438. 1438 März 18 1438 März 18 72. Nürnberg an Augsburg und entsprechend an Ulm, Alt-Prag und Eger: meldet die 11438) März 20 [ 1438] März 20 [Nürnberg ]. Wahl K. Albrechts. 10 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 128b cop. chart. coaeva. Uber dem Stück Augs- purg; unter dem Stück Ulme similiter ] Der grôssern stat zu Prag l Eger auch similiter mutatis mutandis. 25 Lieben freunde. ewr fürsichtikeit well wissen, daz uns von unserm gnedigen herren herzog Otten von Peyern auf diß zeit ein brief2 komen und zugesant ist in- haltend, wie die wale von unsern gnedigen herren .. den kurfürsten zu Frankfurt voll- 15 bracht und der allerdurchlewchtigist fürst und herre herr Albrecht kunig zu Ungarn etc. und herzog zu Oesterreich unser gnedigister herre zu Römischem kûnig zukünftigem keiser einmûticlich erwelet ist worden nach inhalt der ingeslossen abschrift desselben briefs. das verkunden wir ewer weisheit in gut und auch zu sundern frewden. denn datum feria 5 ante dominicam letare. wo wir ewerr ersamkeit lieb oder etc. 20 73. Hans Gysler an Jakob Stralenberg, Bürgermeister zu Frankfurt: ist auf der Reise nach Frankfurt zu dem Tag daselbst, die er im Auftrag des Königs von Ungarn angetreten hat, bis Nürnberg gekommen und hat daselbst die Wahl. seines Herrn 3, des Königs von Ungarn, vernommen; kehrt daher zu diesem zurück; hat die Frank- furt betreffenden Briefe in Nürnberg deponiert. [Nachschrift] Als ich undirwegen vernomen hab, so ist mein herre der küng gen Wienne komen 4, do die Prager und eczlich Behemisch hern bei im sein, und sein gnod wird sich in kürz gen Behemen 1438 März 21 Nürnberg. fügen. domit geruchet mir zu gebiten. 11438] Märs 20 1438 März 2! In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 24 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. Nürnberg am fritag vor letare anno etc. 38. 3o 74. Walther von Schwarzenberg der Altere an Frankfurt: ist Freitag vor Mitfasten [März 21/ nach Nürnberg gekommen; Hans Gysler, der mit ihm hinab reiten wird 5, hofft, daß sie den König zu Wien6 finden werden; hätte gern Abschriften des letzten Spruches" des verstorbenen Kaisers in dem Streit zwischen dem Herrn 1438 März 21 a) F om. auch han — willen gerne. 35 1 Vgl. nr. 102. Nicht aufgefunden. — Auch an Regensburg scheint Pfalzgraf Otto die Nachricht von der Wahl K. Albrechts gesandt zu haben, laut folgender Re- gensburger Ausgabenotiz: Item geben des pfallenz- 40 grafen boten zu potenprot von unserm hern dem Romischen kunig 9 sh. 10 d. (Regensburg Stadt-A. Cameralia Nr. 12 Ausgabebuch 1437/38, Rubrik Gemains awsgeben. Das nächstvorhergehende Datum ist erchtag in der marterwoche [April 8]. — Nach 45 Windsheim kamen Boten des Pfalzgrafen und Kon- rads von Weinsberg mit der Nachricht von der Wahl: Item 1 gulden schankt wir zu bottenlon des herzogen von der Pfalcz botten und des von Weinß- purck botten, die unß sachten, das unser herr her- zog Albrecht von Wyen Rômischer kûnik worden wer, feria 5 post Gerdrudis [März 20] (Windsheim Stadt- A. Rechnungsbuch 1437/38 not. chart. coaeva). Hans Gysler (Geisler) war K. Sigmunds Fis- kalprokurator, s. RTA. 12 nr. 117. Es ist bemer- kenswert, daß er hier schon vor der Wahl Albrechts zum Römischen Könige in dessen Diensten erscheint. 4 Das war ein Irrtum. K. Albrecht war noch in Ofen, vgl. nr. 78. 5 Vgl. nr. 73. 6 Vgl. ebenda. Vom 18. Mai 1436, gedr. in Privilegia et Pacta der Reichsstadt Frankfurt S. 286-288.
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 127 5 zu besundern freuden zu wissen. dan wir ein ganz getruwen und zuversicht han, daz auch a han unsere gnedigen er dem heilgen riche erlich nucz und gut sein werde. herren die kurfursten ein gemeinen frieden der lande vor der hant forter zu machen 1. was doruß werde, werdet ir hernach wol vernemen. waz wir uwern ersamkeit zu willen datum und dinste getun und bewisen mochten, daz teden wir mit gutim willen gerne. feria 3 post dominicam oculi anno 1438. 1438 März 18 1438 März 18 72. Nürnberg an Augsburg und entsprechend an Ulm, Alt-Prag und Eger: meldet die 11438) März 20 [ 1438] März 20 [Nürnberg ]. Wahl K. Albrechts. 10 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 128b cop. chart. coaeva. Uber dem Stück Augs- purg; unter dem Stück Ulme similiter ] Der grôssern stat zu Prag l Eger auch similiter mutatis mutandis. 25 Lieben freunde. ewr fürsichtikeit well wissen, daz uns von unserm gnedigen herren herzog Otten von Peyern auf diß zeit ein brief2 komen und zugesant ist in- haltend, wie die wale von unsern gnedigen herren .. den kurfürsten zu Frankfurt voll- 15 bracht und der allerdurchlewchtigist fürst und herre herr Albrecht kunig zu Ungarn etc. und herzog zu Oesterreich unser gnedigister herre zu Römischem kûnig zukünftigem keiser einmûticlich erwelet ist worden nach inhalt der ingeslossen abschrift desselben briefs. das verkunden wir ewer weisheit in gut und auch zu sundern frewden. denn datum feria 5 ante dominicam letare. wo wir ewerr ersamkeit lieb oder etc. 20 73. Hans Gysler an Jakob Stralenberg, Bürgermeister zu Frankfurt: ist auf der Reise nach Frankfurt zu dem Tag daselbst, die er im Auftrag des Königs von Ungarn angetreten hat, bis Nürnberg gekommen und hat daselbst die Wahl. seines Herrn 3, des Königs von Ungarn, vernommen; kehrt daher zu diesem zurück; hat die Frank- furt betreffenden Briefe in Nürnberg deponiert. [Nachschrift] Als ich undirwegen vernomen hab, so ist mein herre der küng gen Wienne komen 4, do die Prager und eczlich Behemisch hern bei im sein, und sein gnod wird sich in kürz gen Behemen 1438 März 21 Nürnberg. fügen. domit geruchet mir zu gebiten. 11438] Märs 20 1438 März 2! In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 24 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. Nürnberg am fritag vor letare anno etc. 38. 3o 74. Walther von Schwarzenberg der Altere an Frankfurt: ist Freitag vor Mitfasten [März 21/ nach Nürnberg gekommen; Hans Gysler, der mit ihm hinab reiten wird 5, hofft, daß sie den König zu Wien6 finden werden; hätte gern Abschriften des letzten Spruches" des verstorbenen Kaisers in dem Streit zwischen dem Herrn 1438 März 21 a) F om. auch han — willen gerne. 35 1 Vgl. nr. 102. Nicht aufgefunden. — Auch an Regensburg scheint Pfalzgraf Otto die Nachricht von der Wahl K. Albrechts gesandt zu haben, laut folgender Re- gensburger Ausgabenotiz: Item geben des pfallenz- 40 grafen boten zu potenprot von unserm hern dem Romischen kunig 9 sh. 10 d. (Regensburg Stadt-A. Cameralia Nr. 12 Ausgabebuch 1437/38, Rubrik Gemains awsgeben. Das nächstvorhergehende Datum ist erchtag in der marterwoche [April 8]. — Nach 45 Windsheim kamen Boten des Pfalzgrafen und Kon- rads von Weinsberg mit der Nachricht von der Wahl: Item 1 gulden schankt wir zu bottenlon des herzogen von der Pfalcz botten und des von Weinß- purck botten, die unß sachten, das unser herr her- zog Albrecht von Wyen Rômischer kûnik worden wer, feria 5 post Gerdrudis [März 20] (Windsheim Stadt- A. Rechnungsbuch 1437/38 not. chart. coaeva). Hans Gysler (Geisler) war K. Sigmunds Fis- kalprokurator, s. RTA. 12 nr. 117. Es ist bemer- kenswert, daß er hier schon vor der Wahl Albrechts zum Römischen Könige in dessen Diensten erscheint. 4 Das war ein Irrtum. K. Albrecht war noch in Ofen, vgl. nr. 78. 5 Vgl. nr. 73. 6 Vgl. ebenda. Vom 18. Mai 1436, gedr. in Privilegia et Pacta der Reichsstadt Frankfurt S. 286-288.
Strana 128
128 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 21 von Hanau und Frankfurt sowie des Spruches 1, den Gf. Johann von Wertheim zwischen Frankfurt und den Burgmannen von Friedberg getan hat; hat unterwegs vernommen, wie einer der Herren von Hanau, der alte oder der junge, in der Für- sten Botschaft2 reiten wird, weiß es jedoch nicht sicher; ferner betr. eine Geld- angelegenheit. [Nachschrift] Nürnberg wird bald seine Botschaft [zum König] 1438 März 21 [Nürnberg]. schicken, wie er vernommen hat. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 15 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. fritag vor mitvasten under minez wirthez beczheid besegelt in dem 38 etc. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 nr. 795 nach unserer Vorlage. 1438 März 22 75. Ulm an Nördlingen: hat gewisse Botschaft bekommen, daß Albrecht, König zu Un- 10 garn und Herzog zu Österreich, an Aftermontag nächstvergangen [März 18] zur Primzeit in Frankfurt in St. Bartholomäus' Kirche einmütig und ohne Zweiung von 1438 allen Kurfürsten zum Römischen König, zukünftigem Kaiser, gewählt sei. März 22 [Ulm]. In Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 15 Dat. sampstag vor letare 1438. 1438 März 22 76. Nürnberg an Frankfurt: dankt für die Nachricht3 von der Wahl eines Römischen Königs und bittet, was nach der Wahl in Frankfurt vorgenommen oder beschlossen worden sei, zu berichten. 1438 März 22 [Nürnberg]. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 22 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. 20 Dat. sabbato ante dominicam letare anno etc. tricesimo octavo. — Ferner in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 129b cop. chart. coaeva. Dat. ut supra [d. i. sabato ante dominicam letare]. 1438 Märs 23 77. Ulm an Frankfurt: dankt für die ihm und den ihm verbündeten Städten gemachte Milteilung von der Wahl K Albrechts zum Römischen Könige; bittet um Nachricht 25 über die Maßregeln, die die Kurfürsten nach der Wahl, wie Ulm gehört hat, in Angelegenheiten des Reiches noch planen. 1438 März 23 f Ulm]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 23 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Fürsichtigen ersamen und wisen. besundern güten frwnde. unser frwntlich willig dienste und, was wir eern und gûtz vormügen, wissent allzitte von uns bereit voran. 30 lieben frwnde. als iuwer ersame unsern frwnden den stetten unser verainunge und uns ietzo von ains Rômischen kûnigs wale und andrer handlung, so denne unser gnâdige herren die kurfürsten in iuwer statt ietzo vor in hând, geschriben 4 und ver- kündt händ, daz der allerdürchluchtigiste fürste und herre her Albrecht künig zů Un� garn etc. zů Rômischem kûnig und kûnftigem kaiser von unsern herren den kurfürsten 35 erwelet si etc, haben wir iuwern briefe ufgebrochen uns den lassen vorlesen und mit siner inhaltung wol vorstanden und iuwer müe und sunder iuwer frwntlichen vorkündunge sagen wir iuwer ersamkeite von unserer frwnde der stette und unser selbs wegen flissi- gen danke und begern daz mit willen in allen sachen umb iuwer wißhaite ze vordienen, als billich ist. wann wir nun vernemen, daz die vorgenanten unser gnadige herren die 40 kurfürsten in iuwer statt beliben sien der sachen zû handeln und zû beschliessen an- treffent daz hailig riche, darumbe so bitten wir iuwer fürsichtigen ersamkeit mit ernst- lichem vlisse von unser frwnde der stette und unser selbs wegen, iuwer ersame wôlle 3 1 Vom 12. September 1431, gedr. in Privilegia et Pacta der Reichsstadt Frankfurt S. 282-284. 2 Wohl sum König. Vgl. nr. 71. nr. 71. 45
128 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 21 von Hanau und Frankfurt sowie des Spruches 1, den Gf. Johann von Wertheim zwischen Frankfurt und den Burgmannen von Friedberg getan hat; hat unterwegs vernommen, wie einer der Herren von Hanau, der alte oder der junge, in der Für- sten Botschaft2 reiten wird, weiß es jedoch nicht sicher; ferner betr. eine Geld- angelegenheit. [Nachschrift] Nürnberg wird bald seine Botschaft [zum König] 1438 März 21 [Nürnberg]. schicken, wie er vernommen hat. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 15 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Dat. fritag vor mitvasten under minez wirthez beczheid besegelt in dem 38 etc. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 nr. 795 nach unserer Vorlage. 1438 März 22 75. Ulm an Nördlingen: hat gewisse Botschaft bekommen, daß Albrecht, König zu Un- 10 garn und Herzog zu Österreich, an Aftermontag nächstvergangen [März 18] zur Primzeit in Frankfurt in St. Bartholomäus' Kirche einmütig und ohne Zweiung von 1438 allen Kurfürsten zum Römischen König, zukünftigem Kaiser, gewählt sei. März 22 [Ulm]. In Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 15 Dat. sampstag vor letare 1438. 1438 März 22 76. Nürnberg an Frankfurt: dankt für die Nachricht3 von der Wahl eines Römischen Königs und bittet, was nach der Wahl in Frankfurt vorgenommen oder beschlossen worden sei, zu berichten. 1438 März 22 [Nürnberg]. In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 22 orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr. 20 Dat. sabbato ante dominicam letare anno etc. tricesimo octavo. — Ferner in Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 129b cop. chart. coaeva. Dat. ut supra [d. i. sabato ante dominicam letare]. 1438 Märs 23 77. Ulm an Frankfurt: dankt für die ihm und den ihm verbündeten Städten gemachte Milteilung von der Wahl K Albrechts zum Römischen Könige; bittet um Nachricht 25 über die Maßregeln, die die Kurfürsten nach der Wahl, wie Ulm gehört hat, in Angelegenheiten des Reiches noch planen. 1438 März 23 f Ulm]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 23 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Fürsichtigen ersamen und wisen. besundern güten frwnde. unser frwntlich willig dienste und, was wir eern und gûtz vormügen, wissent allzitte von uns bereit voran. 30 lieben frwnde. als iuwer ersame unsern frwnden den stetten unser verainunge und uns ietzo von ains Rômischen kûnigs wale und andrer handlung, so denne unser gnâdige herren die kurfürsten in iuwer statt ietzo vor in hând, geschriben 4 und ver- kündt händ, daz der allerdürchluchtigiste fürste und herre her Albrecht künig zů Un� garn etc. zů Rômischem kûnig und kûnftigem kaiser von unsern herren den kurfürsten 35 erwelet si etc, haben wir iuwern briefe ufgebrochen uns den lassen vorlesen und mit siner inhaltung wol vorstanden und iuwer müe und sunder iuwer frwntlichen vorkündunge sagen wir iuwer ersamkeite von unserer frwnde der stette und unser selbs wegen flissi- gen danke und begern daz mit willen in allen sachen umb iuwer wißhaite ze vordienen, als billich ist. wann wir nun vernemen, daz die vorgenanten unser gnadige herren die 40 kurfürsten in iuwer statt beliben sien der sachen zû handeln und zû beschliessen an- treffent daz hailig riche, darumbe so bitten wir iuwer fürsichtigen ersamkeit mit ernst- lichem vlisse von unser frwnde der stette und unser selbs wegen, iuwer ersame wôlle 3 1 Vom 12. September 1431, gedr. in Privilegia et Pacta der Reichsstadt Frankfurt S. 282-284. 2 Wohl sum König. Vgl. nr. 71. nr. 71. 45
Strana 129
c o 2 c m o 30 40 = o! B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 129 umbe unsern willen uns handlunge und abschaidunge unser gnádigen herren der kir- fursten, sovil und iuch denne davon gezimpt zü schriben, bi disem unserm botten ver- schribens wissen lissen, daz wir uns darnach wissen zü richten. daz wóllen wir mit willen in allen sachen umb iuwer fürsichtikaite gern verdienen und beschulden. und land uns darumbe iuwer frwntliche verschriben antwurt wissen mit dem botten. geben uf sunntag letare anno domini etc. 1438. [im verso] Den fürsichtigen ersamen und wisen den schópffen und dem ráte der statt Frankfurt unsern besundern güten und lieben frwnden. Burgermeister und raute ze Ulme. 78. Walther von Schwarzenberg am Frankfurt: berichtet von der geringen. Freude des Kônigs über seine Erwählung, von der schlimmen politischen Lage in Böhmen und Ungarn und von der Unwahrscheinlichkeit eines sofortigen Erscheinens des Königs in Deutschland, 1438 Märg 29 [ Wien]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 25 orig. chart. lit. clausa c. sig. im.v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 mw. 797 nach unserer, Vorlage. Minen welighin dinst züvor. ersamen hern unde guden fründe. wibit, daz wir wolle sint komen gen Wynne. und ist unBer herre der konnig nach zů Offin. ich ben gewest bi unBerz hern dez konnigi& hoffmeister und han wolle vorstanden, daz unber erwelther konnig nit faste erfrauwet ist der erwelunge !. iz ist nach gar welde zü Be- heyme unde sted nit gar wolle daselbis. unde ist auch nach nit gar richtig zi Unger. unde gefelit den Ungern nit wolle die erwelunge unde hetten gern einen herren, der nit mee zü schecken hette dan mit inne. man sagit welde leifte nach vón Ungern ? die ich dach nit schriben wile, ich wefe dan ganz warheid, wolle sagt man, daz die Ungern die Duezen unde die Beheymen mee haBen, dan si vor ie han gethan. ich 5 riden uf di&en tag hinabe zu unferm herren. ich vorseen mich keiner zuküuft unberz hern alzbalde her gen Düezen landen. darnach mogit ir üch richthen. ich weiz uch sust nit nüwez zü schriben. damide sit got befollen. gegeiben under Wenczeln ing- sigel von Cleen uf den samsdag vor judica in dem 38 Jar etc. [in verso] Den ersamen und vorsichtighin den burgermeistern scheffin unde rade der stad zü Walther von Swarczinberg Francfurd minen lieben hern unde besundern der alde. guden frunden sal der briff. 19. Beschluß des Schwäbischen Städtebundes: jede Stadt des Bundes soll bis zum 13. April ihre Meinung bezüglich einer Gesandtschaft am den neuen König Ulm wissen lassen. 1438 April 1 [Ulm]. Aus Nördlingen Stadt- A. Akten des Schwüb. Stüdtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 42 (blau) not. orig. chart. Die Nachsclwift ist von anderer Hand mit hellerer Tinte hinzugefügt. Auf der Rückseite oben links in der Ecke steht von der Hand des Selweibers Nôrd- lingen. Ebenfalls auf der Rückseite gleichzeitiger Nordlinger Registraturvermerk Ab- schaid der manung anno 38. Ain ieglicher botte waiß sinem raute wol zů sagen: [Z] wie der stette botten uf zinbtage nach dem suntag judica anno etc. 38 von des stucks wegen nüwen erkornen unserm genädigisten herrn dem Römischen kunig ir erber treffenlich bottschaft, im ge- 1 Die S. 28 Z. 24ff. angezogenen Instruktionen ? Vgl. dazu Thomas Ebendorfer, Clwonicon Au- 5 Sehwarzenbergs schreiben unter anderem vor: Nota — striacwmn. bei Pez, Scriptores rer. Austr. 2, 853; von stunt hinder uch zu schriben, obe unser herre der — JCwrz, Osterreich unter. Albrecht II Bd. 2, 276; konig sich des richs annemen wulle und in waz zide er Huber, Geschichte Ósterreichs 3, 10. her zu lande. und zu der kronunge zu kommen meine, Deutsche Reichstags-Akton XIII. 17 1468 März 23 1438 AMárz 93 1488 Marz 29 März 29 1438 Máyz 29. . o 1438 Apr. I 1488 Apr. 1
c o 2 c m o 30 40 = o! B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 129 umbe unsern willen uns handlunge und abschaidunge unser gnádigen herren der kir- fursten, sovil und iuch denne davon gezimpt zü schriben, bi disem unserm botten ver- schribens wissen lissen, daz wir uns darnach wissen zü richten. daz wóllen wir mit willen in allen sachen umb iuwer fürsichtikaite gern verdienen und beschulden. und land uns darumbe iuwer frwntliche verschriben antwurt wissen mit dem botten. geben uf sunntag letare anno domini etc. 1438. [im verso] Den fürsichtigen ersamen und wisen den schópffen und dem ráte der statt Frankfurt unsern besundern güten und lieben frwnden. Burgermeister und raute ze Ulme. 78. Walther von Schwarzenberg am Frankfurt: berichtet von der geringen. Freude des Kônigs über seine Erwählung, von der schlimmen politischen Lage in Böhmen und Ungarn und von der Unwahrscheinlichkeit eines sofortigen Erscheinens des Königs in Deutschland, 1438 Märg 29 [ Wien]. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 25 orig. chart. lit. clausa c. sig. im.v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 mw. 797 nach unserer, Vorlage. Minen welighin dinst züvor. ersamen hern unde guden fründe. wibit, daz wir wolle sint komen gen Wynne. und ist unBer herre der konnig nach zů Offin. ich ben gewest bi unBerz hern dez konnigi& hoffmeister und han wolle vorstanden, daz unber erwelther konnig nit faste erfrauwet ist der erwelunge !. iz ist nach gar welde zü Be- heyme unde sted nit gar wolle daselbis. unde ist auch nach nit gar richtig zi Unger. unde gefelit den Ungern nit wolle die erwelunge unde hetten gern einen herren, der nit mee zü schecken hette dan mit inne. man sagit welde leifte nach vón Ungern ? die ich dach nit schriben wile, ich wefe dan ganz warheid, wolle sagt man, daz die Ungern die Duezen unde die Beheymen mee haBen, dan si vor ie han gethan. ich 5 riden uf di&en tag hinabe zu unferm herren. ich vorseen mich keiner zuküuft unberz hern alzbalde her gen Düezen landen. darnach mogit ir üch richthen. ich weiz uch sust nit nüwez zü schriben. damide sit got befollen. gegeiben under Wenczeln ing- sigel von Cleen uf den samsdag vor judica in dem 38 Jar etc. [in verso] Den ersamen und vorsichtighin den burgermeistern scheffin unde rade der stad zü Walther von Swarczinberg Francfurd minen lieben hern unde besundern der alde. guden frunden sal der briff. 19. Beschluß des Schwäbischen Städtebundes: jede Stadt des Bundes soll bis zum 13. April ihre Meinung bezüglich einer Gesandtschaft am den neuen König Ulm wissen lassen. 1438 April 1 [Ulm]. Aus Nördlingen Stadt- A. Akten des Schwüb. Stüdtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 42 (blau) not. orig. chart. Die Nachsclwift ist von anderer Hand mit hellerer Tinte hinzugefügt. Auf der Rückseite oben links in der Ecke steht von der Hand des Selweibers Nôrd- lingen. Ebenfalls auf der Rückseite gleichzeitiger Nordlinger Registraturvermerk Ab- schaid der manung anno 38. Ain ieglicher botte waiß sinem raute wol zů sagen: [Z] wie der stette botten uf zinbtage nach dem suntag judica anno etc. 38 von des stucks wegen nüwen erkornen unserm genädigisten herrn dem Römischen kunig ir erber treffenlich bottschaft, im ge- 1 Die S. 28 Z. 24ff. angezogenen Instruktionen ? Vgl. dazu Thomas Ebendorfer, Clwonicon Au- 5 Sehwarzenbergs schreiben unter anderem vor: Nota — striacwmn. bei Pez, Scriptores rer. Austr. 2, 853; von stunt hinder uch zu schriben, obe unser herre der — JCwrz, Osterreich unter. Albrecht II Bd. 2, 276; konig sich des richs annemen wulle und in waz zide er Huber, Geschichte Ósterreichs 3, 10. her zu lande. und zu der kronunge zu kommen meine, Deutsche Reichstags-Akton XIII. 17 1468 März 23 1438 AMárz 93 1488 Marz 29 März 29 1438 Máyz 29. . o 1438 Apr. I 1488 Apr. 1
Strana 130
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 130 lúcke zû winschen und och, ob das uf die zite zû geschehent si, ir frihaiten und privi- legia zû confirmeren, und in kurz zû tûnde und zû schiken zů erlangen geràtschlaget hand, das ain iegliche statt darumbe ir mainunge, wie si das bedunke zû tûnde sin, Apr. 13 den von Ulme hie zwischen und dem hailigen ostertag zûnechst wissen laussen sol uf solich mainunge, als etwer sorget, diewile er nicht gekrwnet si, als darzů gehôret, das 5 er denne villicht nieman nichez nit confirmerin, och das nicht als kreftig si, als were er gekrônet, das dennocht darumbe nicht zû verhaltent, und der stett notdurft si, ir erber ratzbottschaft zû unserm vorgenanten gnadigisten herrn dem Römischen kunig zû tûnde im gelicke zû winschen, als sich denne darzů haischn und gepurn wirdt, und dieselb bottschafte in sôlicher maße dennocht ußzüfertigen den stetten ir frihaiten und 10 prifilegia zû confirmern und zû bestätigen, ob er das thûn wolle, oder das zů tûnd si ußzetragen — denne iuwer und unser gûten frwnde die von Nürenberg und von Franck- furt ir erbern ratzbottschaft vor etwemänigen tage zû unserm vorgerürtn gnädigisten herren dem Rômischen kunig ußgefertiget und geschicket hand 1 —, und besunder och, das dehain statt unser verainung allain und ane der andern stette wissen darumbe dehain 15 bottschaft zû dem genanten unserm gnâdigisten herrn dem Römischen kunig nicht thûn sol. und uf das sol ain iegliche statt ir mainung und damit, wie vil ratzbotten man schicken solle, als nû von zwainen gerätschlaget ist, und von welchen stetten die sin sullen, aigenlich gen Ulme in schrifte in der obgenanten zitte verkinden und wissen laussen sullen umbe das, das die von Ulme das denselben stetten und botten zû wissen 20 tûn und damit, so erst das gesin mag, ußgefertigen mugen, als sich gepuren wirdt. [2] Als denne die von Ravenspurg begert hand si und ir stette ir verainunge wissen zû laussen und zů verkunden, uf welich zitte und uf wenne die stette unser ver- ainunge ir erber ratzbottschaft zû unserm gnädigisten herrn dem Römischen kunig senden wolten, mit der si ir bottschaft och zû schicken mainten, und aber etlich dawider geredt 25 hand, wann si nicht mit uns in ainunge sind und man uns, so si sich in der sache zû uns schlûgen, dest hôcher anschlahen, und das uns wager sin mochte, wir schickten unser bottschaft allain unser sachen nach dem besten ußzerichten. doch sol ain ieglicher raute wißlich darüber sichen b, was darinne zû tûnd und zû laussent si, und die von v Ulme sin mainunge in der vorgeschriben zitte aigenlich verschriben wissen laussen. [Folgt art. 3 betr. Zwist zwischen Gemünd und Eberhard von Wittstatt.] datum ut supra. 1438 Apr. I 30 Nachschrift] Und ain ieglicher bott waißt sinem rate wol ze sagen, wie der von Rotwil bottschaft der stette botten gebetten hät, ainen botten von irer statt zû unserm gnädigisten herren dem Römischen kúnig zû nemen, denne si von irs hofgerichts fri- 35 haiten wegen sunders vor im zû confirmieren haben, umb das, das si so vil costens úber wurden. darumb sol ain iegliche statt ir mainung in der vorgeschriben zite gen Ulme wißen laussen. 1438 Apr. 8 80. Rotenburg o. T. an [Ulm]: ist der Meinung, daß, nach dem Präzedenzfall bei der- Wahl K. Sigmunds, es noch nicht nötig sei, eine Gesandtschaft an den neuen König 40 zu schicken, da ihnen die Kurfürsten die Wahl noch nicht mitgeteilt und sie noch nicht zur Huldigung aufgefordert hätten. 1438 April 8 [Rotenburg]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 cop. chart. coaeva. Ubersandt im Schreiben Ulms an Nördlingen vom 17. April 1438, unserer nr. 84. Unser willig frwntlich dienste iuwer ersam voran berait. ersamen wisen besun- 45 dern gûten und lieben frwnde. als unser erber bottschaft, die nechst bi iuch zů Ulme a) orig. die. b) sic. 1 Vgl. nrr. 17; 74; 78; 81-83; 85; 87.
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 130 lúcke zû winschen und och, ob das uf die zite zû geschehent si, ir frihaiten und privi- legia zû confirmeren, und in kurz zû tûnde und zû schiken zů erlangen geràtschlaget hand, das ain iegliche statt darumbe ir mainunge, wie si das bedunke zû tûnde sin, Apr. 13 den von Ulme hie zwischen und dem hailigen ostertag zûnechst wissen laussen sol uf solich mainunge, als etwer sorget, diewile er nicht gekrwnet si, als darzů gehôret, das 5 er denne villicht nieman nichez nit confirmerin, och das nicht als kreftig si, als were er gekrônet, das dennocht darumbe nicht zû verhaltent, und der stett notdurft si, ir erber ratzbottschaft zû unserm vorgenanten gnadigisten herrn dem Römischen kunig zû tûnde im gelicke zû winschen, als sich denne darzů haischn und gepurn wirdt, und dieselb bottschafte in sôlicher maße dennocht ußzüfertigen den stetten ir frihaiten und 10 prifilegia zû confirmern und zû bestätigen, ob er das thûn wolle, oder das zů tûnd si ußzetragen — denne iuwer und unser gûten frwnde die von Nürenberg und von Franck- furt ir erbern ratzbottschaft vor etwemänigen tage zû unserm vorgerürtn gnädigisten herren dem Rômischen kunig ußgefertiget und geschicket hand 1 —, und besunder och, das dehain statt unser verainung allain und ane der andern stette wissen darumbe dehain 15 bottschaft zû dem genanten unserm gnâdigisten herrn dem Römischen kunig nicht thûn sol. und uf das sol ain iegliche statt ir mainung und damit, wie vil ratzbotten man schicken solle, als nû von zwainen gerätschlaget ist, und von welchen stetten die sin sullen, aigenlich gen Ulme in schrifte in der obgenanten zitte verkinden und wissen laussen sullen umbe das, das die von Ulme das denselben stetten und botten zû wissen 20 tûn und damit, so erst das gesin mag, ußgefertigen mugen, als sich gepuren wirdt. [2] Als denne die von Ravenspurg begert hand si und ir stette ir verainunge wissen zû laussen und zů verkunden, uf welich zitte und uf wenne die stette unser ver- ainunge ir erber ratzbottschaft zû unserm gnädigisten herrn dem Römischen kunig senden wolten, mit der si ir bottschaft och zû schicken mainten, und aber etlich dawider geredt 25 hand, wann si nicht mit uns in ainunge sind und man uns, so si sich in der sache zû uns schlûgen, dest hôcher anschlahen, und das uns wager sin mochte, wir schickten unser bottschaft allain unser sachen nach dem besten ußzerichten. doch sol ain ieglicher raute wißlich darüber sichen b, was darinne zû tûnd und zû laussent si, und die von v Ulme sin mainunge in der vorgeschriben zitte aigenlich verschriben wissen laussen. [Folgt art. 3 betr. Zwist zwischen Gemünd und Eberhard von Wittstatt.] datum ut supra. 1438 Apr. I 30 Nachschrift] Und ain ieglicher bott waißt sinem rate wol ze sagen, wie der von Rotwil bottschaft der stette botten gebetten hät, ainen botten von irer statt zû unserm gnädigisten herren dem Römischen kúnig zû nemen, denne si von irs hofgerichts fri- 35 haiten wegen sunders vor im zû confirmieren haben, umb das, das si so vil costens úber wurden. darumb sol ain iegliche statt ir mainung in der vorgeschriben zite gen Ulme wißen laussen. 1438 Apr. 8 80. Rotenburg o. T. an [Ulm]: ist der Meinung, daß, nach dem Präzedenzfall bei der- Wahl K. Sigmunds, es noch nicht nötig sei, eine Gesandtschaft an den neuen König 40 zu schicken, da ihnen die Kurfürsten die Wahl noch nicht mitgeteilt und sie noch nicht zur Huldigung aufgefordert hätten. 1438 April 8 [Rotenburg]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 cop. chart. coaeva. Ubersandt im Schreiben Ulms an Nördlingen vom 17. April 1438, unserer nr. 84. Unser willig frwntlich dienste iuwer ersam voran berait. ersamen wisen besun- 45 dern gûten und lieben frwnde. als unser erber bottschaft, die nechst bi iuch zů Ulme a) orig. die. b) sic. 1 Vgl. nrr. 17; 74; 78; 81-83; 85; 87.
Strana 131
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 131 1438 Apr. 8 in iuwer statt zû manung gewesen und wider zû uns haim komen ist, hat uns gûter maßen abschaidung derselben manung erzelt und dabi zaichnuße 1 bracht. über sôlich zaichnuße wir gesessen sind und haben die nach unserm versten furgenomen und er- wegen. und namlich, als gerätschlaget ist von ainer erbern bottschaft von gemainen stetten unser verainung zû unserm gnâdigisten herrn dem nuwen erwelten Rômischen kunig zû senden etc., als derselb artikel2 mit mer worten begriffet, mainen wir, nach dem und uns wol indenk ist, als der allerdurchluchtigist großmachtigist forste und herre her Sigmund Rômischer kaiser etc. sâliger gedachtnuße, des selen der allmachtig gott barmherzig und gnadig sin wolle, zû Rômischem kunig erwelt ward, das uns darnach i0 úber etliche zitte als bi ainem jare von den hochwirdigen durchluchtigen und hoch- gebornen fursten unsern gnädigisten herren deßmäls des hailigen Römischen richs kur- fúrsten in ainer missive 3 under ir aller insigeln besigelt geschriben und von in gebetten ward mit begerung, das si denselben genanten gnädigisten herrn zu Rômischem kunig erwelt hetten, dem wir och hulden schweren und gehorsam sin werden und sôlen, was 15 wir im danne von des hailigen richs wegen pflichtig weren zû tûn, als danne die missive deßmals inhielte, und ist villicht zû denselben zitten andern des hailigen richs stetten och geschriben worden, des wir aber aigenschaft nicht wissen, das daruf, so den stetten noch nicht solichs von den kurfursten geschriben noch verkundet ist von den iecz erweltem unserm gnâdigisten herrn dem Rômischen kunig uf forme, als oben gelutet hat, das 20 danne nit notdurft tûe oder si, darumb an diser wile bottschaft zû sinen gnaden zû senden noch an sin gnade werbung zû tûn umb frihait, bis man bas gelernen und innen werden muge, wie sich die sachen wollen schicken machen und anstellen, entworten, das darinne icht gehandelt wurde, das uns stetten zû verwissen furgenommen wurde. was aber in dem das merer wirdet, laßen wir das och ain ding sin, wanne wir ie gern 25 tâtten, was wir wissten gemainen stetten unser verainung in sunderhait und gemainschaft datum feria tercia post palmarum dienstlich und frwntlich wesen, als billichen ist. anno etc. 38. 5 1438 Apr. 8 Burgermaister und ratt der statt Rotemburg uf der Thuber. 35 30 81. Nürnberg an Paulus Vörchtel und Sebald Pemer, [seine Gesandten an K. Albrecht]: sendet abschriftlich einen Brief des Pfalzgrafen Otto und die von diesem übersandten kurfürstlichen Einungen in der Kirchenfrage und in Sachen des Landfriedens; schreibt, was es gegen letztere sowie gegen das Begehren Geleite betreffend einzuwenden habe; fordert, die Gesandten sollen eventuell diese Bedenken am königlichen Hofe geltend machen. [1438] April 9 [Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 138 b-139a cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. uns hat unser gnediger herre herzog Ott von Peyern kurzlich verschriben 4, wie unser gnedig herren .. die kurfürsten, auch sein gnade als ein vor- munde unsers gnedigen herren herzog Ludwigen des pfalzgrafen, nach dem als sie den 40 allerdurchlewchtigisten fürsten und herren hern Albrechten kûnig zu Ungern etc. und herzogen zu Oesterreich unsern gnedigisten herren einmûticlich zu Römischem kûnig er- welten, ander swer sorgfeltig lewfe und geprechen Dewtscher lande auch furgenomen und dagegen zweirlei einung, eine 5 von der geistlichen, die andern 6 von der wernt- lichen geprechen wegen beslossen und gemacht haben, als uns denn sein gnade derselben 45 einung ingeslossen abschrift gesant und in demselben seinem brief von geleits wegen, [1438) Apr. 9 1 2 3 nr. 79. nr. 79 art. 1. RTA. 7 nr. 68. 4 5 6 nr. 104. nr. 144. nr. 102. 17*
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 131 1438 Apr. 8 in iuwer statt zû manung gewesen und wider zû uns haim komen ist, hat uns gûter maßen abschaidung derselben manung erzelt und dabi zaichnuße 1 bracht. über sôlich zaichnuße wir gesessen sind und haben die nach unserm versten furgenomen und er- wegen. und namlich, als gerätschlaget ist von ainer erbern bottschaft von gemainen stetten unser verainung zû unserm gnâdigisten herrn dem nuwen erwelten Rômischen kunig zû senden etc., als derselb artikel2 mit mer worten begriffet, mainen wir, nach dem und uns wol indenk ist, als der allerdurchluchtigist großmachtigist forste und herre her Sigmund Rômischer kaiser etc. sâliger gedachtnuße, des selen der allmachtig gott barmherzig und gnadig sin wolle, zû Rômischem kunig erwelt ward, das uns darnach i0 úber etliche zitte als bi ainem jare von den hochwirdigen durchluchtigen und hoch- gebornen fursten unsern gnädigisten herren deßmäls des hailigen Römischen richs kur- fúrsten in ainer missive 3 under ir aller insigeln besigelt geschriben und von in gebetten ward mit begerung, das si denselben genanten gnädigisten herrn zu Rômischem kunig erwelt hetten, dem wir och hulden schweren und gehorsam sin werden und sôlen, was 15 wir im danne von des hailigen richs wegen pflichtig weren zû tûn, als danne die missive deßmals inhielte, und ist villicht zû denselben zitten andern des hailigen richs stetten och geschriben worden, des wir aber aigenschaft nicht wissen, das daruf, so den stetten noch nicht solichs von den kurfursten geschriben noch verkundet ist von den iecz erweltem unserm gnâdigisten herrn dem Rômischen kunig uf forme, als oben gelutet hat, das 20 danne nit notdurft tûe oder si, darumb an diser wile bottschaft zû sinen gnaden zû senden noch an sin gnade werbung zû tûn umb frihait, bis man bas gelernen und innen werden muge, wie sich die sachen wollen schicken machen und anstellen, entworten, das darinne icht gehandelt wurde, das uns stetten zû verwissen furgenommen wurde. was aber in dem das merer wirdet, laßen wir das och ain ding sin, wanne wir ie gern 25 tâtten, was wir wissten gemainen stetten unser verainung in sunderhait und gemainschaft datum feria tercia post palmarum dienstlich und frwntlich wesen, als billichen ist. anno etc. 38. 5 1438 Apr. 8 Burgermaister und ratt der statt Rotemburg uf der Thuber. 35 30 81. Nürnberg an Paulus Vörchtel und Sebald Pemer, [seine Gesandten an K. Albrecht]: sendet abschriftlich einen Brief des Pfalzgrafen Otto und die von diesem übersandten kurfürstlichen Einungen in der Kirchenfrage und in Sachen des Landfriedens; schreibt, was es gegen letztere sowie gegen das Begehren Geleite betreffend einzuwenden habe; fordert, die Gesandten sollen eventuell diese Bedenken am königlichen Hofe geltend machen. [1438] April 9 [Nürnberg]. Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 138 b-139a cop. chart. coaeva. Lieben frewnde. uns hat unser gnediger herre herzog Ott von Peyern kurzlich verschriben 4, wie unser gnedig herren .. die kurfürsten, auch sein gnade als ein vor- munde unsers gnedigen herren herzog Ludwigen des pfalzgrafen, nach dem als sie den 40 allerdurchlewchtigisten fürsten und herren hern Albrechten kûnig zu Ungern etc. und herzogen zu Oesterreich unsern gnedigisten herren einmûticlich zu Römischem kûnig er- welten, ander swer sorgfeltig lewfe und geprechen Dewtscher lande auch furgenomen und dagegen zweirlei einung, eine 5 von der geistlichen, die andern 6 von der wernt- lichen geprechen wegen beslossen und gemacht haben, als uns denn sein gnade derselben 45 einung ingeslossen abschrift gesant und in demselben seinem brief von geleits wegen, [1438) Apr. 9 1 2 3 nr. 79. nr. 79 art. 1. RTA. 7 nr. 68. 4 5 6 nr. 104. nr. 144. nr. 102. 17*
Strana 132
132 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438) Apr. 9 wie wir das darumb bei uns geben sôlten, antwurt von uns begert hat. nu haben wir seinen gnaden noch darzu niht geantwurtt 1. wir schicken ewch aber hierinnen ver- slossen abschrift desselben briefs und auch der egnanten ingeslossen abschrift. und als wir den begriff die werntlichen geprechen berürent vernemen 2: so sein der kawfman pilgrim lantfarer und ander erber unversprochen lewte, die des heiligen reichs strassen und die lande wandern und pawen, darinnen niht benennt noch versorgt. so ist in dem artikel 3, daz niemant dem andern schaden tun sûlle, er hab in denn zuvor zu recht erfordert, dasselb recht auch niht geseczt noch gelewtert, als uns not dunkt. und als denn darnach geseczt ist 4, daz dennoch niemant den andern angreifen noch beschedigen sôlt, er hett im denn das drei tag und drei necht ganz zuvor verkündt etc., bedunkt 10 uns, es môcht in dem form mer widerwertikeit denn frids davon entsteen. wir finden auch niht, daz hawbtlewt darinnen geseczet noch benennet und die dinge sust auch niht gerichtet sein auf meinung, als denn lantfrid oder einunge von alter und vergangenen jaren her gewesen sein. nemlich so sein unsers gedenkens sôllich sache vormals niht fürgenomen worden on berüffung und beiwesen der stett. das schreiben wir ewch 15 darumb, daz unser begeren und meinung ist, daz ir die dinge wol zu sinne nemet und ewern fleiß und vorsch habet, ob unser vorgnanter gnedigister herre der Rômisch kûnig. darumb besucht were oder wurde das zu bestetigen, daz ir denn sôllicher herren und rete, die ewch tûglich und gut dunken wurden sôllich sach anzubringen, geniessen môchtet, daz das fürbaß der kûniglichen maiestat nach notdurft land und lewt in un� 20 sern gegenden in dem besten form anbracht und gebessert werden môcht, als wir uns wol versehen, daz ir in den und andern sachen das besser selbs auch gern tut und für- dert und uns denn gelegenheit und notdurft derselben und anderr ding schreibet, so schierist ir muget. daran tut ir unsern willen. datum sub sigillo Berchtoldi Nüczell magistri civium. datum feria 4 post palmarum. [supra] Paulus Vörchteln und Sebalden Pemer unsern lieben burgern und ratgesellen. 25 11138) Apr. 9 1438 ſvor Apr. 16] 82. Walther von Schwarzenberg an Frankfurt: berichtet von des Königs Stellung zur Wahl, seinem Kommen nach Nürnberg, von einer Frankfurter Angelegenheit und einem kriegerischen Vorgang in Schlesien. 1438 fvor April 16 Wien 57. 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 26 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436-437 nr. 799 nach unserer Vorlage. ich laßen üwir Minen welighin dinst zûvor. ersamen hern unde guden frunden. weisheid wißen, daz ich ben gewest bi unßerm hern dem konnige zû Rabe in Ungern etc. 35 her wile sich der korre nit alzbalde anneimen umbe sache, alz ich uwir wisheid, ab got wil, wolle undirwißen wil gar kurzelich. er wirt ie kommen gen Nürenberg, dan gen Beheymmen, alz ich nach vorsten. ich vorsten nach nichtis gûdiz von den Be- 1 Nürnberg hatte lediglich am 7. April [1438] dem Pfalzgrafen Otto den Empfang seines Briefes mit Dank bestätigt und eine Antwort durch eine eigene Botschaft in Aussicht gestellt; dat. feria 2 post dominicam palmarum (Nürnberg Kreis-A. Brief- buch 13 fol. 138a conc. chart.). 2 Die hier mitgeteilten fünf Bedenken Nürn- bergs gegen den kurfürstlichen Landfriedensbund sind in derselben Reihenfolge und sachlich über- einstimmend, jedoch weiter ausgeführt in dem Schrei- ben an Pfalzgraf Otto vom 29. April 1438, unserer nr. 111 enthalten. 3 nr. 102 art. 5. Ebd. 5 Am 29. März ist Walther von Schwarzenberg nach Ungarn aufgebrochen (s. nr. 78) und hat den König in Raab getroffen (s. oben im Text). 45 Vorlicgenden Brief schreibt er schon wieder in Wien, wie aus der Besiegelung folgt. Darnach läßt sich ungefähr die Datierung bestimmen. 40
132 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438) Apr. 9 wie wir das darumb bei uns geben sôlten, antwurt von uns begert hat. nu haben wir seinen gnaden noch darzu niht geantwurtt 1. wir schicken ewch aber hierinnen ver- slossen abschrift desselben briefs und auch der egnanten ingeslossen abschrift. und als wir den begriff die werntlichen geprechen berürent vernemen 2: so sein der kawfman pilgrim lantfarer und ander erber unversprochen lewte, die des heiligen reichs strassen und die lande wandern und pawen, darinnen niht benennt noch versorgt. so ist in dem artikel 3, daz niemant dem andern schaden tun sûlle, er hab in denn zuvor zu recht erfordert, dasselb recht auch niht geseczt noch gelewtert, als uns not dunkt. und als denn darnach geseczt ist 4, daz dennoch niemant den andern angreifen noch beschedigen sôlt, er hett im denn das drei tag und drei necht ganz zuvor verkündt etc., bedunkt 10 uns, es môcht in dem form mer widerwertikeit denn frids davon entsteen. wir finden auch niht, daz hawbtlewt darinnen geseczet noch benennet und die dinge sust auch niht gerichtet sein auf meinung, als denn lantfrid oder einunge von alter und vergangenen jaren her gewesen sein. nemlich so sein unsers gedenkens sôllich sache vormals niht fürgenomen worden on berüffung und beiwesen der stett. das schreiben wir ewch 15 darumb, daz unser begeren und meinung ist, daz ir die dinge wol zu sinne nemet und ewern fleiß und vorsch habet, ob unser vorgnanter gnedigister herre der Rômisch kûnig. darumb besucht were oder wurde das zu bestetigen, daz ir denn sôllicher herren und rete, die ewch tûglich und gut dunken wurden sôllich sach anzubringen, geniessen môchtet, daz das fürbaß der kûniglichen maiestat nach notdurft land und lewt in un� 20 sern gegenden in dem besten form anbracht und gebessert werden môcht, als wir uns wol versehen, daz ir in den und andern sachen das besser selbs auch gern tut und für- dert und uns denn gelegenheit und notdurft derselben und anderr ding schreibet, so schierist ir muget. daran tut ir unsern willen. datum sub sigillo Berchtoldi Nüczell magistri civium. datum feria 4 post palmarum. [supra] Paulus Vörchteln und Sebalden Pemer unsern lieben burgern und ratgesellen. 25 11138) Apr. 9 1438 ſvor Apr. 16] 82. Walther von Schwarzenberg an Frankfurt: berichtet von des Königs Stellung zur Wahl, seinem Kommen nach Nürnberg, von einer Frankfurter Angelegenheit und einem kriegerischen Vorgang in Schlesien. 1438 fvor April 16 Wien 57. 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 26 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436-437 nr. 799 nach unserer Vorlage. ich laßen üwir Minen welighin dinst zûvor. ersamen hern unde guden frunden. weisheid wißen, daz ich ben gewest bi unßerm hern dem konnige zû Rabe in Ungern etc. 35 her wile sich der korre nit alzbalde anneimen umbe sache, alz ich uwir wisheid, ab got wil, wolle undirwißen wil gar kurzelich. er wirt ie kommen gen Nürenberg, dan gen Beheymmen, alz ich nach vorsten. ich vorsten nach nichtis gûdiz von den Be- 1 Nürnberg hatte lediglich am 7. April [1438] dem Pfalzgrafen Otto den Empfang seines Briefes mit Dank bestätigt und eine Antwort durch eine eigene Botschaft in Aussicht gestellt; dat. feria 2 post dominicam palmarum (Nürnberg Kreis-A. Brief- buch 13 fol. 138a conc. chart.). 2 Die hier mitgeteilten fünf Bedenken Nürn- bergs gegen den kurfürstlichen Landfriedensbund sind in derselben Reihenfolge und sachlich über- einstimmend, jedoch weiter ausgeführt in dem Schrei- ben an Pfalzgraf Otto vom 29. April 1438, unserer nr. 111 enthalten. 3 nr. 102 art. 5. Ebd. 5 Am 29. März ist Walther von Schwarzenberg nach Ungarn aufgebrochen (s. nr. 78) und hat den König in Raab getroffen (s. oben im Text). 45 Vorlicgenden Brief schreibt er schon wieder in Wien, wie aus der Besiegelung folgt. Darnach läßt sich ungefähr die Datierung bestimmen. 40
Strana 133
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 133 5 10 heymmen. mir ist gar swere wordin, die briffe 1 gen Elsaßen alz von dez kornz wen zû geiben; daz machit der thethel 2 siner gnaden zû schriben. iz ist fille Beheyme hi. iß sind hûde kommen botschefte, daz knese Phetherße si gefangen in der Sleyße ich weiz ûch eczund nit mee ze schriben. ich von eime herzauwen in der Sleßege. han balde wellin met den von Nüernberg ufzeriden, die auch eine erwir botschefte hi han 3. nit mee ze dir zid, dan got si mit üch. gegeiben under ingsigel Wenczel von Cleen in dem 38 jar etc. [in verso] Den ersamen unde vorsichtighin den burgermeistern scheffin unde rad der stad zû Francfurd minen liben hern unde guden frun- den litera debet. Walther von Swarczinberg der alde. 1438 fvor Apr. 16) 1438 15 83. Walther von Schwarzenberg an Frankfurt: will mit dem einen der beiden Gesandten Nürnbergs hier noch die Botschaft der, soviel er vernommen, gegen die Reichsstädte intrigie- renden Kurfürsten erwarten; ist guter Zuversicht in betreff der Annahme der Wahl durch K. Albrecht und dessen Haltung gegen Fürsten und Städte; Ubereinkommen des Königs 1438 April 16 f Wien]. mit den Böhmen; Gesandtschaften am königlichen Hof. 1438 Apr. 16 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 28 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 437-438 nr. 800 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 59 Anm. 1. Minen welighin dinst zuvor. ersamen hern unde gudin frunde. alz ich uwir ersame wisheid zûleste gar kurz geschriben han 4, da waz ich inne ganzer meiûnge, mich darnach gar kurzlichin zû erheben unde heime zü zien. unde alza laßen ich uwir irwerkeid wißen, daz die von Nürernberg und ich met eine gingen zû hern Casparn unde lacht ime fürre, wi daz wir inne meiünge werren ürlaüb zû nemen von unßerm 25 gnedighin hern dem konige. da sprach her Caspar under andern fille worthen: „ich kan ûch daz nit wolle geraden. unßer hern der kûrfürsten batschifte werden balde hi sinne, unde wernt ir daheime, ir soldit wollen, daz ir hi werrit. ir werdit wolle horen unde vorneimen nüwe merre, daz besundir gûd ist, daz ir hi sid. ir unde andern werdit ûch darnach wißen zû richten". er sprach aûch: „unßer herre der konig wirt uch gern ûf so di zid bi ime han, unde ist ime besûndir eine wollegefallen". unde alza gingen wir dar- nach zü unßerme heren von Phasauwe unde redthen aüch mit sinnen gnaden inne der maße alz met hern Casparn. da antwert unz unßer herre von Phaüsauwe in der maße alz herre Caspar unde rit unz nach follichir in die sache. unde alza waz der von Nüernberg meiünge, daz unz mit nicht zû laßen were, wirre mûsten alza harren, nach 35 dem alz wir nûwe vorstünden. unde alza meinen ich aûch zû bliwen üch dem rade zû irren und zû dem besten, wiwol daz, got weiz, zû dir zid mer gor ungeleighin ist. unde alza wirt Phaulüs Fortthel von Nuernberg sinnen gesellen Sywalt Benner heime laßen alterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Die S. 28 Z. 24ff. erwähnten Instruktionen Reichs- und Wahltagen (Archiv ƒ. Frankfurts Ge- Schwarzenbergs sagen darüber: Item bedebriffe von schichte u. Kunst, 3. Folge Bd. 2, 136). Vgl. dazu i0 des korns wegen zu biden und zu nemen an dise S. 26 Z 21 ff. nachgeschriben (Bischof von Straßburg, Gf. Emich K. Albrecht führt in den in voriger Anm. er- zu Leiningen Untervogt zu Hagenau, Markgraf wähnten Briefen natürlich noch nicht den Titel von Röteln, Jakob und Ludeman von Lichtenberg, eines Römischen Königs, aber auch nicht einmal Straßburg, Freiburg i. B., Breisach, Colmar, Schlett- den eines erwählten Römischen Königs, sondern 45 stadt, Basel, Mülhausen). Am 15. April wurden bezeichnet sich als König von Ungarn ctc., er- die Briefe vom König ausgefertigt; der an die wählten König von Böhmen, Herzog von Öster- Brüder von Lichtenberg (mut. mut. desselben Wort- reich etc. lauts wie die an die übrigen Adressaten) ist nach 3 Vgl. nrr. 74; 79 art. 1; 81. dem Original in Frankfurt Stadt-A. Wahltags- nr. 82. 50 acta 3 fol. 21 gedruckt bei Beckmann, Das mittel- 20
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 133 5 10 heymmen. mir ist gar swere wordin, die briffe 1 gen Elsaßen alz von dez kornz wen zû geiben; daz machit der thethel 2 siner gnaden zû schriben. iz ist fille Beheyme hi. iß sind hûde kommen botschefte, daz knese Phetherße si gefangen in der Sleyße ich weiz ûch eczund nit mee ze schriben. ich von eime herzauwen in der Sleßege. han balde wellin met den von Nüernberg ufzeriden, die auch eine erwir botschefte hi han 3. nit mee ze dir zid, dan got si mit üch. gegeiben under ingsigel Wenczel von Cleen in dem 38 jar etc. [in verso] Den ersamen unde vorsichtighin den burgermeistern scheffin unde rad der stad zû Francfurd minen liben hern unde guden frun- den litera debet. Walther von Swarczinberg der alde. 1438 fvor Apr. 16) 1438 15 83. Walther von Schwarzenberg an Frankfurt: will mit dem einen der beiden Gesandten Nürnbergs hier noch die Botschaft der, soviel er vernommen, gegen die Reichsstädte intrigie- renden Kurfürsten erwarten; ist guter Zuversicht in betreff der Annahme der Wahl durch K. Albrecht und dessen Haltung gegen Fürsten und Städte; Ubereinkommen des Königs 1438 April 16 f Wien]. mit den Böhmen; Gesandtschaften am königlichen Hof. 1438 Apr. 16 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 28 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 437-438 nr. 800 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 59 Anm. 1. Minen welighin dinst zuvor. ersamen hern unde gudin frunde. alz ich uwir ersame wisheid zûleste gar kurz geschriben han 4, da waz ich inne ganzer meiûnge, mich darnach gar kurzlichin zû erheben unde heime zü zien. unde alza laßen ich uwir irwerkeid wißen, daz die von Nürernberg und ich met eine gingen zû hern Casparn unde lacht ime fürre, wi daz wir inne meiünge werren ürlaüb zû nemen von unßerm 25 gnedighin hern dem konige. da sprach her Caspar under andern fille worthen: „ich kan ûch daz nit wolle geraden. unßer hern der kûrfürsten batschifte werden balde hi sinne, unde wernt ir daheime, ir soldit wollen, daz ir hi werrit. ir werdit wolle horen unde vorneimen nüwe merre, daz besundir gûd ist, daz ir hi sid. ir unde andern werdit ûch darnach wißen zû richten". er sprach aûch: „unßer herre der konig wirt uch gern ûf so di zid bi ime han, unde ist ime besûndir eine wollegefallen". unde alza gingen wir dar- nach zü unßerme heren von Phasauwe unde redthen aüch mit sinnen gnaden inne der maße alz met hern Casparn. da antwert unz unßer herre von Phaüsauwe in der maße alz herre Caspar unde rit unz nach follichir in die sache. unde alza waz der von Nüernberg meiünge, daz unz mit nicht zû laßen were, wirre mûsten alza harren, nach 35 dem alz wir nûwe vorstünden. unde alza meinen ich aûch zû bliwen üch dem rade zû irren und zû dem besten, wiwol daz, got weiz, zû dir zid mer gor ungeleighin ist. unde alza wirt Phaulüs Fortthel von Nuernberg sinnen gesellen Sywalt Benner heime laßen alterliche Frankfurt a. M. als Schauplatz von Die S. 28 Z. 24ff. erwähnten Instruktionen Reichs- und Wahltagen (Archiv ƒ. Frankfurts Ge- Schwarzenbergs sagen darüber: Item bedebriffe von schichte u. Kunst, 3. Folge Bd. 2, 136). Vgl. dazu i0 des korns wegen zu biden und zu nemen an dise S. 26 Z 21 ff. nachgeschriben (Bischof von Straßburg, Gf. Emich K. Albrecht führt in den in voriger Anm. er- zu Leiningen Untervogt zu Hagenau, Markgraf wähnten Briefen natürlich noch nicht den Titel von Röteln, Jakob und Ludeman von Lichtenberg, eines Römischen Königs, aber auch nicht einmal Straßburg, Freiburg i. B., Breisach, Colmar, Schlett- den eines erwählten Römischen Königs, sondern 45 stadt, Basel, Mülhausen). Am 15. April wurden bezeichnet sich als König von Ungarn ctc., er- die Briefe vom König ausgefertigt; der an die wählten König von Böhmen, Herzog von Öster- Brüder von Lichtenberg (mut. mut. desselben Wort- reich etc. lauts wie die an die übrigen Adressaten) ist nach 3 Vgl. nrr. 74; 79 art. 1; 81. dem Original in Frankfurt Stadt-A. Wahltags- nr. 82. 50 acta 3 fol. 21 gedruckt bei Beckmann, Das mittel- 20
Strana 134
134 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 16 1438 Apr. 16 farren 1, wand derselbe auch faste krang ist. za raden ime iz aûch di erzthe. aûch za worren si hi met 12 pherden. derselbe Sywalt wirt uch aûch die briffe 2 schecken alz von dez kornz wen. dieselben briffe mer gar swere sind worden, daz machit daz unßer her der konig zû dir zid nit gerne schribet umbe sinez thetelz wen. aûch weßet, daz ich han vornomen, daz unßern hern die kurfursten han vor handen unde werden 5 sten nach sachen, die gar grußelichin sind widir üch besündir unde aûch widir alle andir richstede 3. ich hoffin abbir, daz sie zû dir zid nit schecken an zweifel, ich han aûch furnomen, daz der botschefte der fürsten, die uf diße zid komen werden, nit geantwert wirt üf alle sache. dach sit an allen zweifel, daz unßer gnedigher here wirt folgen unde an sich neimen daz Romeß rich. mich wille aûch bedünchken, daz er gar rede- 10 lich unde wißelichin sinne sache mint fürrezüneimen gen den fursten unde steden. unde vorseen mich, daz darumbe dage werden bescheiden bi eine zû komen. aûch weßit, daz eine gûde minnige ist von Beheymme. unde sint fruntlichin uwirkommen unde einez worden 4 mit unßerm hern dem konige alza, daz unßer herre der konig sal gen Prage seczen einen erzbisûf. der sal phaffen wieen unde machin nach ordinünge unde 15 gesecze der heilgen kirchin. unde sûllen in alle sachen sich halden alz frûmme Cristen- lûde. dach welich ie enphaen wollen daz sacramente undir beidir gestalt, die mogen iz aûch dûn, nachdem daz daz heilge conciliûm erleiwet haid. abir" umbe die geistelichen gutther daz bliwet alza sten, ich vorseen mich nüwe, alzbalde alz die botschefte der fursten wirt uzgericht, daz der konig nit lange wirt beiden, er werde zieen gen Bey-20 heyme. ich vorsten, daz er gar mechtlichin zien wirt. die Ungern werden auch einez theilez met im zien, dach nit mit grußer minge, dan uf seßehündirt pherde. si werden abbir gar kustlichin sich zürichthen, alz ich han wornomen. die heczauwen von Osterich die junge, heczaûwe Ernst keinde, sind aûch eczünd hi; herzaûwe Frederich botscheft von Osterich b sint aûch hi. der haid unßerm hern dem konige laßen zûsagen, hee habe 25 gelt gnûg , hee habe aûch lude; er selle nit sparren; wez er nit inhabe, dez habe er abbir. unde sint alle sinne fetthern von Osterich gar grußlichin erfraûwet der erwelünge unßerz gnedighin hern dez konigiz. der von Meilnan haid eine erwir botschefte hi. unßer geistelichir father der babist haid aûch sinne botschefte hi. daz conciliûm von Baßel haid aûch ir botschefte hi. nicht d besonderz weiß ich uch mee zû schriben. dan so ich vorseen mich, daz unßer hern der fursten batschefte balde werden uzgericht unde nit lange ufgehalden. gegeiben undir ingsigel Wenczel von Cleen uf den mitwochin nach ostern in dem 38 jar etc. [in verso] Den ersamen unde vorsichtighin den bürgermeistern scheffin unde rad zů Francfurd minen liben hern unde besundirn gudden frunden sal dißir briff. Walther von Swarczinberg der alde. 35 1438 Apr. 17 84. Ulm an Nördlingen: obgleich sich die Mehrzahl der Bundesstädte für die Gesandt- schaft an den neuen König ausgesprochen hat, will es doch zuvor die einzelnen Städte von der abweichenden Meinung Rotenburgs o. T. in Kenntnis setzen; bittet 40 um Mitteilung seiner Ansicht bis zum I. Mai. 1438 April 17 [Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen. lieben frunde. als zû der nêchstvergangen manunge von ainer bottschaft zû unserm gnadigisten herren dem a) orig. adir. b) om. orig. c) orig. geltes gnûge ? d) orig. nichtes? 45 1 2 Vgl. nrr. 85 u. 87. Vgl. S. 133 Anm. 1. 3 Vgl. nrr. 28 art. 3; 29 art. 3; 38 art. 5; 39 artt. 1 u. 1a. 4 Vgl. Palacky, Geschichte Böhmens 33, 305-306.
134 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 16 1438 Apr. 16 farren 1, wand derselbe auch faste krang ist. za raden ime iz aûch di erzthe. aûch za worren si hi met 12 pherden. derselbe Sywalt wirt uch aûch die briffe 2 schecken alz von dez kornz wen. dieselben briffe mer gar swere sind worden, daz machit daz unßer her der konig zû dir zid nit gerne schribet umbe sinez thetelz wen. aûch weßet, daz ich han vornomen, daz unßern hern die kurfursten han vor handen unde werden 5 sten nach sachen, die gar grußelichin sind widir üch besündir unde aûch widir alle andir richstede 3. ich hoffin abbir, daz sie zû dir zid nit schecken an zweifel, ich han aûch furnomen, daz der botschefte der fürsten, die uf diße zid komen werden, nit geantwert wirt üf alle sache. dach sit an allen zweifel, daz unßer gnedigher here wirt folgen unde an sich neimen daz Romeß rich. mich wille aûch bedünchken, daz er gar rede- 10 lich unde wißelichin sinne sache mint fürrezüneimen gen den fursten unde steden. unde vorseen mich, daz darumbe dage werden bescheiden bi eine zû komen. aûch weßit, daz eine gûde minnige ist von Beheymme. unde sint fruntlichin uwirkommen unde einez worden 4 mit unßerm hern dem konige alza, daz unßer herre der konig sal gen Prage seczen einen erzbisûf. der sal phaffen wieen unde machin nach ordinünge unde 15 gesecze der heilgen kirchin. unde sûllen in alle sachen sich halden alz frûmme Cristen- lûde. dach welich ie enphaen wollen daz sacramente undir beidir gestalt, die mogen iz aûch dûn, nachdem daz daz heilge conciliûm erleiwet haid. abir" umbe die geistelichen gutther daz bliwet alza sten, ich vorseen mich nüwe, alzbalde alz die botschefte der fursten wirt uzgericht, daz der konig nit lange wirt beiden, er werde zieen gen Bey-20 heyme. ich vorsten, daz er gar mechtlichin zien wirt. die Ungern werden auch einez theilez met im zien, dach nit mit grußer minge, dan uf seßehündirt pherde. si werden abbir gar kustlichin sich zürichthen, alz ich han wornomen. die heczauwen von Osterich die junge, heczaûwe Ernst keinde, sind aûch eczünd hi; herzaûwe Frederich botscheft von Osterich b sint aûch hi. der haid unßerm hern dem konige laßen zûsagen, hee habe 25 gelt gnûg , hee habe aûch lude; er selle nit sparren; wez er nit inhabe, dez habe er abbir. unde sint alle sinne fetthern von Osterich gar grußlichin erfraûwet der erwelünge unßerz gnedighin hern dez konigiz. der von Meilnan haid eine erwir botschefte hi. unßer geistelichir father der babist haid aûch sinne botschefte hi. daz conciliûm von Baßel haid aûch ir botschefte hi. nicht d besonderz weiß ich uch mee zû schriben. dan so ich vorseen mich, daz unßer hern der fursten batschefte balde werden uzgericht unde nit lange ufgehalden. gegeiben undir ingsigel Wenczel von Cleen uf den mitwochin nach ostern in dem 38 jar etc. [in verso] Den ersamen unde vorsichtighin den bürgermeistern scheffin unde rad zů Francfurd minen liben hern unde besundirn gudden frunden sal dißir briff. Walther von Swarczinberg der alde. 35 1438 Apr. 17 84. Ulm an Nördlingen: obgleich sich die Mehrzahl der Bundesstädte für die Gesandt- schaft an den neuen König ausgesprochen hat, will es doch zuvor die einzelnen Städte von der abweichenden Meinung Rotenburgs o. T. in Kenntnis setzen; bittet 40 um Mitteilung seiner Ansicht bis zum I. Mai. 1438 April 17 [Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen. lieben frunde. als zû der nêchstvergangen manunge von ainer bottschaft zû unserm gnadigisten herren dem a) orig. adir. b) om. orig. c) orig. geltes gnûge ? d) orig. nichtes? 45 1 2 Vgl. nrr. 85 u. 87. Vgl. S. 133 Anm. 1. 3 Vgl. nrr. 28 art. 3; 29 art. 3; 38 art. 5; 39 artt. 1 u. 1a. 4 Vgl. Palacky, Geschichte Böhmens 33, 305-306.
Strana 135
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 135 nwerkornen Rômischen kúnig zû schicken im gelúcke zû wúnschen und den stetten, ob 1438 es ze tünd were, ir frihaiten zû confirmeren und zû bestätigen beschlossen 1 und ver- laussen ward, das uns ain iegliche statt darumb ir mainung und wievil und von welchen stetten man ir erber rätsbotten darzů ordinieren und ußfertigen solt, in geschrift her 5 wißen laussen sol: also fügen wir úwer wißhait zû wissen, das in sôlichen schriften? die uns darumb komen sind, das mêrer gebrächt hât, das zû der obgenanten bottschaft zwen rätsbotten, namlich ainer von úwer und unser gûten frúnde der von Rotwile 3 râten und der ander von unserm râte, riten sullen, und uns nû darunder úwer und unser gûten frúnde die von Rotemburg uf der Thuber geschriben 4 hand, wie vor ziten, 10 do unser gnadigister hêrre der Rômisch keiser sâliger gedâchtniße Rômischer kúnig wurde, in und andern stetten von unsern gnadigen herren den kurfursten geschriben und gebotten ward im zû hulden, das denne, so uns sôlichs noch nicht geschriben si, an dirre wile nicht not tüe bottschaft zû sinen gnaden zû sênden noch von der fri- haiten wegen an sin gnade zû werben, bis man bas gelernen und innen werden múge, 15 wie sich die sachen anrichten und gestalt haben wôllen, als ir an der abschrift irs brie- ves hierinne verschloßen wol vernemen werdent. und wan uns nû geräten bedúchte die egënante bottschaft nicht hinweg zû fertigen, éedemmäle und wir sôlichs in aller stette râte unser verainung verschriben und verkundten sich daruf berätenlich und wiß- lich zû bedenken und zû underreden, ob die egenante bottschaft dennocht zû vollritent 20 ze lässen oder lènger zů verhaltent si, und was darinne den stetten zû tûnd und ze laßent si, und das in nicht zû verwißent noch zû ungüet komme; denne sôlten der stette bottschaft zû frû und ée es in gebúrte zû im komen und ungnade oder hindrung darinne erholen, herwiderumb sôlten si zû spât und nicht als zite als in geburte und zûgehorte kommen und ôch ungnade darumb in baiden egënanten stucken oder ir ieglichem be- 25 sunder von dem obgenanten unserm gnâdigisten herren dem Römischen kunig etc. oder den kurfúrsten gewünnen, sind baide hert und notdurftig wißlich zû bedênken, was darinne zû tûnde si; und wiewol wir mainen, das dennocht die bottschaft im gelücke zů wúnschen zů vollritent zů laßent si, dennocht wolten wir die bottschaft nicht fertigen, sunder in dem besten das allen stetten unser verainung vor verkúnden. und umbe das so 30 sitzent in úwern râten berätenlich und wißlich úber die sache zû ermeßen, uf wenne und wie die egenante bottschaft zû unserm gnadigisten herren dem Römischen kunig zû schickent und ußzufertigent si und ob úch dieselb bottschaft ichtzit schaffen und ußtragen sulle. des land uns umbe das alles, wie und was uwer mainung darinne sin wôlle, úwer uß- richtig geschriben antwurt wider wißen hie zwischen und sant Waltpurgen tage zûnêchste Mai I 35 uns mit den egenanten bottschaften zû fertigen oder zû verhalten, darnäch wißen zû richten. geben uf dornstage nach dem hailigen ostertage anno domini etc. 1438. [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maister und rate der statt Nôrdlingen unsern be- sundern gûten frunden. 1438 Apr. 17 Apr. 17 Burgermaister und raute ze Ulme. 40 85. Nürnberg an Paulus Vörchtel und Sebald Pemer, [seine Gesandten an K. Albrecht]: sollen ihre Bemïhungen zugunsten der durch den Herzog von Sagan geschädigten Nürnberger Kaufleute fortsetzen; schickt die gewünschten Abschriften; wenn nötig, soll einer der Gesandten bleiben, der andere aber jedenfalls zurückkehren; sollen mit Haupt von Pappenheim wegen der Einung Nürnbergs mit der Ritterschaft reden. [ 1438 April 29 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 153b-154b cop. chart. coaeva. 45 11438 Apr. 29) 2 8 nr. 79. Nicht aufgefunden. Vgl. nr. 79 Nachschrift. 4 5 nr. 80. RTA. 7 nr. 68.
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 135 nwerkornen Rômischen kúnig zû schicken im gelúcke zû wúnschen und den stetten, ob 1438 es ze tünd were, ir frihaiten zû confirmeren und zû bestätigen beschlossen 1 und ver- laussen ward, das uns ain iegliche statt darumb ir mainung und wievil und von welchen stetten man ir erber rätsbotten darzů ordinieren und ußfertigen solt, in geschrift her 5 wißen laussen sol: also fügen wir úwer wißhait zû wissen, das in sôlichen schriften? die uns darumb komen sind, das mêrer gebrächt hât, das zû der obgenanten bottschaft zwen rätsbotten, namlich ainer von úwer und unser gûten frúnde der von Rotwile 3 râten und der ander von unserm râte, riten sullen, und uns nû darunder úwer und unser gûten frúnde die von Rotemburg uf der Thuber geschriben 4 hand, wie vor ziten, 10 do unser gnadigister hêrre der Rômisch keiser sâliger gedâchtniße Rômischer kúnig wurde, in und andern stetten von unsern gnadigen herren den kurfursten geschriben und gebotten ward im zû hulden, das denne, so uns sôlichs noch nicht geschriben si, an dirre wile nicht not tüe bottschaft zû sinen gnaden zû sênden noch von der fri- haiten wegen an sin gnade zû werben, bis man bas gelernen und innen werden múge, 15 wie sich die sachen anrichten und gestalt haben wôllen, als ir an der abschrift irs brie- ves hierinne verschloßen wol vernemen werdent. und wan uns nû geräten bedúchte die egënante bottschaft nicht hinweg zû fertigen, éedemmäle und wir sôlichs in aller stette râte unser verainung verschriben und verkundten sich daruf berätenlich und wiß- lich zû bedenken und zû underreden, ob die egenante bottschaft dennocht zû vollritent 20 ze lässen oder lènger zů verhaltent si, und was darinne den stetten zû tûnd und ze laßent si, und das in nicht zû verwißent noch zû ungüet komme; denne sôlten der stette bottschaft zû frû und ée es in gebúrte zû im komen und ungnade oder hindrung darinne erholen, herwiderumb sôlten si zû spât und nicht als zite als in geburte und zûgehorte kommen und ôch ungnade darumb in baiden egënanten stucken oder ir ieglichem be- 25 sunder von dem obgenanten unserm gnâdigisten herren dem Römischen kunig etc. oder den kurfúrsten gewünnen, sind baide hert und notdurftig wißlich zû bedênken, was darinne zû tûnde si; und wiewol wir mainen, das dennocht die bottschaft im gelücke zů wúnschen zů vollritent zů laßent si, dennocht wolten wir die bottschaft nicht fertigen, sunder in dem besten das allen stetten unser verainung vor verkúnden. und umbe das so 30 sitzent in úwern râten berätenlich und wißlich úber die sache zû ermeßen, uf wenne und wie die egenante bottschaft zû unserm gnadigisten herren dem Römischen kunig zû schickent und ußzufertigent si und ob úch dieselb bottschaft ichtzit schaffen und ußtragen sulle. des land uns umbe das alles, wie und was uwer mainung darinne sin wôlle, úwer uß- richtig geschriben antwurt wider wißen hie zwischen und sant Waltpurgen tage zûnêchste Mai I 35 uns mit den egenanten bottschaften zû fertigen oder zû verhalten, darnäch wißen zû richten. geben uf dornstage nach dem hailigen ostertage anno domini etc. 1438. [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maister und rate der statt Nôrdlingen unsern be- sundern gûten frunden. 1438 Apr. 17 Apr. 17 Burgermaister und raute ze Ulme. 40 85. Nürnberg an Paulus Vörchtel und Sebald Pemer, [seine Gesandten an K. Albrecht]: sollen ihre Bemïhungen zugunsten der durch den Herzog von Sagan geschädigten Nürnberger Kaufleute fortsetzen; schickt die gewünschten Abschriften; wenn nötig, soll einer der Gesandten bleiben, der andere aber jedenfalls zurückkehren; sollen mit Haupt von Pappenheim wegen der Einung Nürnbergs mit der Ritterschaft reden. [ 1438 April 29 Nürnberg.] Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 153b-154b cop. chart. coaeva. 45 11438 Apr. 29) 2 8 nr. 79. Nicht aufgefunden. Vgl. nr. 79 Nachschrift. 4 5 nr. 80. RTA. 7 nr. 68.
Strana 136
[1435 Apr. 29] Apr. 15 Apr. 28 136 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Lieben frewnde. als ir uns bei Sebalden Goltsmid widerumb verschrieben ! habt etc. haben wir vernomen. also haben uns unser kawfleńie, den der herzog von Sagen die nome getan hat?, hewt auch etlich schrift darinne und darunter ergangen und, wie die von Bressla vou ir selbs der unsern und der andern wegen vast gemwWet darinne sein, fürbrach? und uus gebetten den von Bressla in unserm brief fleissig zu danken und zu bitten sóllich sache ungesündert der iren und der unsern habe furbaB nach dem besten aber zu arbeiten; wie sie denn diese sache rechtlich und sust awBzutragen für- nemen werden, wellen die unsern auch stet halten. also schreiben ? wir das den von Bressla in dem besten. hilft das die unsern wol, sehen wir gern. also haben wir do 5 die unsern ewr schrifte sie antreffend auch hóren lassen. den und auch uns gefallt wol 10 eWr handlung und der antwurt vom herzogen zu warten nach hern Caspars rat und unterweisung. und ist unser meinung, daz ir die sache nach unser und der unsern notdurft aber nach dem besten handelt und arbeitet und eWch die schrift, die wir den von Bressla in vorgemeldter weise tun, daran niht hindern lasset, sunder zu der un-, sern nueze wisset zu gebrawchen, als wir niht zweifeln, ir twet das best darinne selbs 15 als ir denn begert habt einr abschrift des begriffs*, der hewr zu Eger Franken, wólten wir gern vernommen haben oder noch vernemen, wie sich söllich sache bewegt hetten und auch gern. geschah, und einr abschrift der freiheit? von des zolls wegen zu wie sie zu rede komen und gestalt weren; doch schicken wir eWch beid abschriffen hierinne verslossen. also gestalt, daz eWch für uns bedunk, daz ewr einr lenger da beleibe, daz denn ‚der ander sich zu uns herheim füge denn, lieben frende, nachdem ir nehst wegzugt liessen wir Hawbten marschalk, do er zu lande kam, wit freWntlicher bett anlangen sein fürdrung zu tun, ob die sache zwischen der erbern gesellschaft und unB zu einen o es ist auch unser gefallen und meinung, sein die ding daniden 20 unverpunden tag komen mócht, als da vor zu Otingen verlassen was, ee: denn, er 25 wider von land züg. also tet er das, und sein herr Walther von Hürnheim ritter, Al- brecht von Hürnheim hawbtman und Görg von Wemdingen von der 'esellschaft wegen . o o 1 und unser botschalt auf den ertag in der osterwoche nehstvergangen bei im zu Pappen- heim gewesen und haben da unvergriffenlich. mit einander geredt und geratslagt von artikeln dienende zu einr einung " auf hinter sich bringen, als denn der marschalk -wol so waiB, daz ieczunt zu lank zu schreiben were. also ist uns auf gestern von.der gesell- 1 Nicht aufgefunden. 2 Am 10. April 1438 hatte Nürnberg an die beiden Gesandten bei K. Albrecht geschrieben: der Nürnberger Bürger Ludwig Grüber habe vorge- bracht, daff Hzg. Johann von Sagan, wnter dem Königreich Böhmen wohnhaft, ihm, dem Zütschen, den Garitmern und etlichen anderen Nürnberger Kaufleuten 6 Wagen Guts in seiner Herrschaft und seinem Geleite genommen und in sein Schloß gebracht habe, unter dem Vorgeben, daß sie nicht vecht verzollt gewesen seien; Breslan, dessen Kanf- leute auch. dabei beteiligt gewesen seien, hátte des- halb Schrift md Botschaft «n K. Albrecht ge- schickt; die Gesandtem sollen sich gleichfalls am den König wenden; dat. sub sigillo Berehtoldi Nüczel magistri civium ut supra [d. 4. feria b. iu cena domini]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 140* cop. chart. coaeva.) 3 Tags zuvor, am 28. April, hatte Nürnberg, dem Ansimen seiner Kaufleute entsprechend, an Breslau geschrieben und außerdem auch für Jörg von Iw, der Huntpiß von Ravensburg und ihrer Gesellschaft Diener, dieselbe Bitte um Förderung der Sache ausgesprochen; dat. ut supra [d. à. feria 2. ante Walpurgis]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 35 1525-1532 cone. chart.) * RTA. 12 m. 95. . 5 Gemeint ist wohl dus der Stadt Nürnberg von K. Sigmund am 17. November 1420: verlichene, am 31. Mai 1433 bestätigte Privileg, vgl. Altmann, 40 Regesten Sigmumds mr. 4325. 6 Am 9. April 1438 hatte Nürnberg die Städte Überlingen und Schaffhausen um eine Abschrift der Einung gebeten, die sie, wie Nürnberg gehört habe, mit der Ritterschaft mit St. Georgen - Schild 45 eingegangen seien, mit dem Versprechen, sie ge- heim zw halten; dat. ut supra [d. 4. feria 4. post palmarum]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 139 cone. chart.) Am 29. April dankte Nürnberg den genannten Stüdten für die Evfüllung seiner 50 Bitte; dat. ut supra [d. i. feria 8. ante Walpurgis]. (Ebenda fol. 154^ - 155% cone. chart.) A
[1435 Apr. 29] Apr. 15 Apr. 28 136 Wahltag zu Frankfurt März 1438. Lieben frewnde. als ir uns bei Sebalden Goltsmid widerumb verschrieben ! habt etc. haben wir vernomen. also haben uns unser kawfleńie, den der herzog von Sagen die nome getan hat?, hewt auch etlich schrift darinne und darunter ergangen und, wie die von Bressla vou ir selbs der unsern und der andern wegen vast gemwWet darinne sein, fürbrach? und uus gebetten den von Bressla in unserm brief fleissig zu danken und zu bitten sóllich sache ungesündert der iren und der unsern habe furbaB nach dem besten aber zu arbeiten; wie sie denn diese sache rechtlich und sust awBzutragen für- nemen werden, wellen die unsern auch stet halten. also schreiben ? wir das den von Bressla in dem besten. hilft das die unsern wol, sehen wir gern. also haben wir do 5 die unsern ewr schrifte sie antreffend auch hóren lassen. den und auch uns gefallt wol 10 eWr handlung und der antwurt vom herzogen zu warten nach hern Caspars rat und unterweisung. und ist unser meinung, daz ir die sache nach unser und der unsern notdurft aber nach dem besten handelt und arbeitet und eWch die schrift, die wir den von Bressla in vorgemeldter weise tun, daran niht hindern lasset, sunder zu der un-, sern nueze wisset zu gebrawchen, als wir niht zweifeln, ir twet das best darinne selbs 15 als ir denn begert habt einr abschrift des begriffs*, der hewr zu Eger Franken, wólten wir gern vernommen haben oder noch vernemen, wie sich söllich sache bewegt hetten und auch gern. geschah, und einr abschrift der freiheit? von des zolls wegen zu wie sie zu rede komen und gestalt weren; doch schicken wir eWch beid abschriffen hierinne verslossen. also gestalt, daz eWch für uns bedunk, daz ewr einr lenger da beleibe, daz denn ‚der ander sich zu uns herheim füge denn, lieben frende, nachdem ir nehst wegzugt liessen wir Hawbten marschalk, do er zu lande kam, wit freWntlicher bett anlangen sein fürdrung zu tun, ob die sache zwischen der erbern gesellschaft und unB zu einen o es ist auch unser gefallen und meinung, sein die ding daniden 20 unverpunden tag komen mócht, als da vor zu Otingen verlassen was, ee: denn, er 25 wider von land züg. also tet er das, und sein herr Walther von Hürnheim ritter, Al- brecht von Hürnheim hawbtman und Görg von Wemdingen von der 'esellschaft wegen . o o 1 und unser botschalt auf den ertag in der osterwoche nehstvergangen bei im zu Pappen- heim gewesen und haben da unvergriffenlich. mit einander geredt und geratslagt von artikeln dienende zu einr einung " auf hinter sich bringen, als denn der marschalk -wol so waiB, daz ieczunt zu lank zu schreiben were. also ist uns auf gestern von.der gesell- 1 Nicht aufgefunden. 2 Am 10. April 1438 hatte Nürnberg an die beiden Gesandten bei K. Albrecht geschrieben: der Nürnberger Bürger Ludwig Grüber habe vorge- bracht, daff Hzg. Johann von Sagan, wnter dem Königreich Böhmen wohnhaft, ihm, dem Zütschen, den Garitmern und etlichen anderen Nürnberger Kaufleuten 6 Wagen Guts in seiner Herrschaft und seinem Geleite genommen und in sein Schloß gebracht habe, unter dem Vorgeben, daß sie nicht vecht verzollt gewesen seien; Breslan, dessen Kanf- leute auch. dabei beteiligt gewesen seien, hátte des- halb Schrift md Botschaft «n K. Albrecht ge- schickt; die Gesandtem sollen sich gleichfalls am den König wenden; dat. sub sigillo Berehtoldi Nüczel magistri civium ut supra [d. 4. feria b. iu cena domini]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 140* cop. chart. coaeva.) 3 Tags zuvor, am 28. April, hatte Nürnberg, dem Ansimen seiner Kaufleute entsprechend, an Breslau geschrieben und außerdem auch für Jörg von Iw, der Huntpiß von Ravensburg und ihrer Gesellschaft Diener, dieselbe Bitte um Förderung der Sache ausgesprochen; dat. ut supra [d. à. feria 2. ante Walpurgis]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 35 1525-1532 cone. chart.) * RTA. 12 m. 95. . 5 Gemeint ist wohl dus der Stadt Nürnberg von K. Sigmund am 17. November 1420: verlichene, am 31. Mai 1433 bestätigte Privileg, vgl. Altmann, 40 Regesten Sigmumds mr. 4325. 6 Am 9. April 1438 hatte Nürnberg die Städte Überlingen und Schaffhausen um eine Abschrift der Einung gebeten, die sie, wie Nürnberg gehört habe, mit der Ritterschaft mit St. Georgen - Schild 45 eingegangen seien, mit dem Versprechen, sie ge- heim zw halten; dat. ut supra [d. 4. feria 4. post palmarum]. (Nürnberg Kreis- A. Briefbuch 13 fol. 139 cone. chart.) Am 29. April dankte Nürnberg den genannten Stüdten für die Evfüllung seiner 50 Bitte; dat. ut supra [d. i. feria 8. ante Walpurgis]. (Ebenda fol. 154^ - 155% cone. chart.) A
Strana 137
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 137 11438 Apr. 29] schaft hawbtman ein brief und schrift darumb komen, darauf wir im wider geantwurtt haben 1, der beiden brief wir ewch abschrift hierinne verslossen schicken. und ist unser meinung, daz ewr einr oder ir beide ewch zum marschalk genehent, so erst ewch gut und füklich dunken wirdt, als von ewch selbs mit tüglichen worten an im lernend und fragend, ob er ewch anders bis auf diese zeit selbs niht davon gesagt hett, wie diese sache zwischen der gesellschaft und unser noch gestalt were. so versehen wir uns, er werde ewch des niht verhalten, sunder sagen, wie es nehst zu Pappenheim ergangen sei. ob er ewch nu das sagen oder niht sagen werde, so were unser gefallen, daz ir denn ein tag oder zwen darnach verzogen, ewch denn wider zu im gefügt und lawter 10 zu versteen geben hettet, ewch were nu schrift darumb von uns komen, wie diese ding nach seinem abscheiden gehandelt und ergangen weren, und betet in denn söllich schrift auch zu hôren und sein meinung ewch darnach auch in gut mitzuteilen; was in nu dewcht, daz darzu zu tund sei, und wie er denn seine wort oder rat darauf seczen und ob er kurz oder lank außen beleiben und was ewch selbs darinne auch not und 15 gut dunken wurde, uns alles eigenlich zu verschreiben, so ir erst mugt. daran tut ir unsern willen und gefallen. datum sub sigillo Johannis Teczell magistri civium feria 3 ut supra 2. 5 [1438 Apr. 29] [supra] Paulus Vörchteln und Sebalden Pemer unsern lieben burgern und ratgesellen in ir selbs 20 hende. 86. Augsburg an Haupt von Pappenheim, Landvogt: schreibt in einer Privatsache; [Einschluß] bittet, dem Augsburger Boten mitzuteilen, wer von Fürsten, Herren und Städten jetzt beim Römischen Könige ist. 1438 Mai 1 [Augsburg]. 1438 Mai I 25 In Augsburg Stadt-A. Missivenbuch IVa de 1437-43 p. 80-81 conc. chart. Dat. an sant Philippen und sant Jacobs tage -- 38. 30 87. Nürnberg an Paulus Vörchtel, ƒseinen Gesandten an K. Albrecht]: schickt Abschrift seines Briefes an Pfalzgraf Otto [vom 29. April 1438, unserer nr. 111), um sie gegebenenfalls den [königlichen] Räten vorzulegen; verweist auf seinen Brief [vom 29. April, unsere nr. 85]; schickt Abschrift einer älteren Einung und eines Nürn- berger Privilegs, um sie im Hinblick auf etwaige künftige Machenschaften zum [ 1438] Schaden Nürnbergs den ſköniglichen] Räten zur Kenntnis zu bringen. Mai 3 [ Nürnberg ]. 14387 Mai 3 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 158b-159a conc. chart. Lieber Paulus. Sebald Pemer ist an der nehstvergangen mitwochen wol her- Apr. 30 35 heim komen. den haben wir nu verhôret und er uns erzelt, was in notdurft gedewcht hat. und als wir nehst ewch beiden in unserm brief3, des datum steet feria 4 post Apr. 9 dominicam palmarum, unsers gnedigen herren herzog Otten briefs 4 und ingeslossen schrift und einung uns do gesandt abschrift geschikt und unser meinung do dabei auch geschrieben haben, also hat es sich seid anders unsers geschefts halben verzogen 40 1 An demselben Tage, den 29. April, schrieb Nürn- berg an Albrecht von Hürnheim, Hauptmann etc.: es habe aus seinem Briefe entnommen, daß er mit- samt Jörg von Wemdingen die Unterredung zu Pappenheim an ihre Gesellschaft, die bald darauf 45 in Dillingen zusammengekommen sei, gebracht habe; auch Nürnberg wünsche wie er, daß Haupt Mar- schall dabei sei; eine neuerliche Besprechung würde Deutsche Reichstags-Akten XIII. ihm genehm sein; dat. ut supra [d. i. feria 3 ante Walpurgis]. (Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 156ab cop. chart. coaeva.) Das vorhergehende Datum ist feria secunda post Georii [Apr. 28]. nr. 81. 4 nr. 104. 18
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 137 11438 Apr. 29] schaft hawbtman ein brief und schrift darumb komen, darauf wir im wider geantwurtt haben 1, der beiden brief wir ewch abschrift hierinne verslossen schicken. und ist unser meinung, daz ewr einr oder ir beide ewch zum marschalk genehent, so erst ewch gut und füklich dunken wirdt, als von ewch selbs mit tüglichen worten an im lernend und fragend, ob er ewch anders bis auf diese zeit selbs niht davon gesagt hett, wie diese sache zwischen der gesellschaft und unser noch gestalt were. so versehen wir uns, er werde ewch des niht verhalten, sunder sagen, wie es nehst zu Pappenheim ergangen sei. ob er ewch nu das sagen oder niht sagen werde, so were unser gefallen, daz ir denn ein tag oder zwen darnach verzogen, ewch denn wider zu im gefügt und lawter 10 zu versteen geben hettet, ewch were nu schrift darumb von uns komen, wie diese ding nach seinem abscheiden gehandelt und ergangen weren, und betet in denn söllich schrift auch zu hôren und sein meinung ewch darnach auch in gut mitzuteilen; was in nu dewcht, daz darzu zu tund sei, und wie er denn seine wort oder rat darauf seczen und ob er kurz oder lank außen beleiben und was ewch selbs darinne auch not und 15 gut dunken wurde, uns alles eigenlich zu verschreiben, so ir erst mugt. daran tut ir unsern willen und gefallen. datum sub sigillo Johannis Teczell magistri civium feria 3 ut supra 2. 5 [1438 Apr. 29] [supra] Paulus Vörchteln und Sebalden Pemer unsern lieben burgern und ratgesellen in ir selbs 20 hende. 86. Augsburg an Haupt von Pappenheim, Landvogt: schreibt in einer Privatsache; [Einschluß] bittet, dem Augsburger Boten mitzuteilen, wer von Fürsten, Herren und Städten jetzt beim Römischen Könige ist. 1438 Mai 1 [Augsburg]. 1438 Mai I 25 In Augsburg Stadt-A. Missivenbuch IVa de 1437-43 p. 80-81 conc. chart. Dat. an sant Philippen und sant Jacobs tage -- 38. 30 87. Nürnberg an Paulus Vörchtel, ƒseinen Gesandten an K. Albrecht]: schickt Abschrift seines Briefes an Pfalzgraf Otto [vom 29. April 1438, unserer nr. 111), um sie gegebenenfalls den [königlichen] Räten vorzulegen; verweist auf seinen Brief [vom 29. April, unsere nr. 85]; schickt Abschrift einer älteren Einung und eines Nürn- berger Privilegs, um sie im Hinblick auf etwaige künftige Machenschaften zum [ 1438] Schaden Nürnbergs den ſköniglichen] Räten zur Kenntnis zu bringen. Mai 3 [ Nürnberg ]. 14387 Mai 3 Aus Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 158b-159a conc. chart. Lieber Paulus. Sebald Pemer ist an der nehstvergangen mitwochen wol her- Apr. 30 35 heim komen. den haben wir nu verhôret und er uns erzelt, was in notdurft gedewcht hat. und als wir nehst ewch beiden in unserm brief3, des datum steet feria 4 post Apr. 9 dominicam palmarum, unsers gnedigen herren herzog Otten briefs 4 und ingeslossen schrift und einung uns do gesandt abschrift geschikt und unser meinung do dabei auch geschrieben haben, also hat es sich seid anders unsers geschefts halben verzogen 40 1 An demselben Tage, den 29. April, schrieb Nürn- berg an Albrecht von Hürnheim, Hauptmann etc.: es habe aus seinem Briefe entnommen, daß er mit- samt Jörg von Wemdingen die Unterredung zu Pappenheim an ihre Gesellschaft, die bald darauf 45 in Dillingen zusammengekommen sei, gebracht habe; auch Nürnberg wünsche wie er, daß Haupt Mar- schall dabei sei; eine neuerliche Besprechung würde Deutsche Reichstags-Akten XIII. ihm genehm sein; dat. ut supra [d. i. feria 3 ante Walpurgis]. (Nürnberg Kreis-A. Briefbuch 13 fol. 156ab cop. chart. coaeva.) Das vorhergehende Datum ist feria secunda post Georii [Apr. 28]. nr. 81. 4 nr. 104. 18
Strana 138
138 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438] Mai 3 [1438/ Мai 3 bis am vordern tag 1. haben wir demselben unserm herren herzog Otten ein schriftlich antwurt 2 darumb beslossen und gesandt, der wir dir auch ein abschrift hierinne ver- slossen schicken, daz du dich in denselben dingen, nachdem sich die daniden seid er- gangen haben und hinfür ergeen und machen mugen werden, nach unser notdurft auch wissest zu halten und, ob sich das aber gebûren und dich füglich und gut dunken werde sôllich unser antwurt sôllichen herren und reten nach deinen rate auch anzubringen, daz du darinne das best aber fürnemest und twest. so haben wir ewch beiden beim Sebald Goltsmid ieczunt etwievil stuck widerumb verschrieben 3 und ingeslossen abschrift gesandt, als wir hoffen, daz du nu wol vernommen habst. so schicken wir dir ieczunt hierinne verslossen ein abschrift der einung 4, die etlich geistliche und werntliche fürsten 10 herren und wir vor etwievil jaren machten, da in dem stift zu Wirczburg ein zoll oder ein aufsetzung fürgenomen und geschehen was, als du darinne wol vernemen wirst. und ist unser meinung, daz du mit sôllichen herren und rêten, da es dich unsern halben gut und verfenklich dunken wirdt, so schierist du macht, von denselben dingen in rede kommest, sie sôllich abschrift beide unser freiheit 5 und auch der vorgemeldten einung 15 hôren lassest und unterweisest — bei sôllicher einung sie ie wol und lawter versteen mu- gen, daz sôllich fürnemen und sache wider lande und lewte wider uns und unser frei- heit und ein gemeiner schad were —, damit dieselbe sache denselben herren eingebildet werde uns zu guter gedechtnus künftiger dinge, ob oder wenn etwas gearbeitt wurde, daz wider unser freiheit môcht sein, daz wir denn gnedig herren und fürdrer zu unserm 20. besten und zu bevestigung derselben unser freiheit an in haben mugen, als wir des an dir nicht zweifeln, du twest selbst auch gern unser bestes, und uns denn notturft und gelegenheit sôllicher und andrer ding auch schreibest, so schierist du ie mugest. daran tust du unsern willen und gefallen. datum sub sigillo Johannis Teczell magistri ci- vium sabbato invencionis sancte crucis. [supra] Paulus Vörchteln unserm lieben burger und ratgesellen. 5 25 1438 88. Speier an Köln: iber eine auf Rogate [Mai 18] in Coblenz bevorstehende Zu- Mai 4 sammenkunft der Städte, umb daz man flissiclich und demûticlich dem - kung die not unde gebrechen der stede vorbrengen; hofft, gemäſ dem, was es erfahren, 30 daß K. Albrecht steen werde gein die unzemlichkeiden und unredeliche wege der fursten und herren, und mußen die stede erfrowet sein, daz sie einen kung uß dem huße Osterich han. 1438 Mai 4 Speier. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 440 nr. 805 mit dem Tagesdatum „Florian" und der Bemerkung: „Leider nur zum Teil erhalten“, nach einer (jetzt 35 nicht auffindbaren) Vorlage in Frankfurt Stadt-A. Varia VI. 1438 89. Mai 9 Ulm an Nördlingen: die Mehrzahl der Bundesstädte hat sich für eine von Ulm und Rottweil zu stellende Gesandtschaft zum Römischen Könige ausgesprochen, um ihn zu beglückwünschen und sich bezüglich der Privilegienbestätigung nach den anderen Herren oder Städten zu richten; die Gesandtschaft soll am 26. Mai von Ulm auf- 40 brechen; falls Nördlingen noch Aufträge für sie hat, soll es die bis dahin wissen lassen. 1438 Mai 9 [ Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 1 D. h. wohl bis zum 30. April, vgl. S. 137 Z. 34. nr. 111. nr. 85. 4 Vom 1. September 1413, vgl. Monum. Zollerana 7, 197-200 nr. 248. 5 Vgl. S. 136 Anm. 5. 45
138 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438] Mai 3 [1438/ Мai 3 bis am vordern tag 1. haben wir demselben unserm herren herzog Otten ein schriftlich antwurt 2 darumb beslossen und gesandt, der wir dir auch ein abschrift hierinne ver- slossen schicken, daz du dich in denselben dingen, nachdem sich die daniden seid er- gangen haben und hinfür ergeen und machen mugen werden, nach unser notdurft auch wissest zu halten und, ob sich das aber gebûren und dich füglich und gut dunken werde sôllich unser antwurt sôllichen herren und reten nach deinen rate auch anzubringen, daz du darinne das best aber fürnemest und twest. so haben wir ewch beiden beim Sebald Goltsmid ieczunt etwievil stuck widerumb verschrieben 3 und ingeslossen abschrift gesandt, als wir hoffen, daz du nu wol vernommen habst. so schicken wir dir ieczunt hierinne verslossen ein abschrift der einung 4, die etlich geistliche und werntliche fürsten 10 herren und wir vor etwievil jaren machten, da in dem stift zu Wirczburg ein zoll oder ein aufsetzung fürgenomen und geschehen was, als du darinne wol vernemen wirst. und ist unser meinung, daz du mit sôllichen herren und rêten, da es dich unsern halben gut und verfenklich dunken wirdt, so schierist du macht, von denselben dingen in rede kommest, sie sôllich abschrift beide unser freiheit 5 und auch der vorgemeldten einung 15 hôren lassest und unterweisest — bei sôllicher einung sie ie wol und lawter versteen mu- gen, daz sôllich fürnemen und sache wider lande und lewte wider uns und unser frei- heit und ein gemeiner schad were —, damit dieselbe sache denselben herren eingebildet werde uns zu guter gedechtnus künftiger dinge, ob oder wenn etwas gearbeitt wurde, daz wider unser freiheit môcht sein, daz wir denn gnedig herren und fürdrer zu unserm 20. besten und zu bevestigung derselben unser freiheit an in haben mugen, als wir des an dir nicht zweifeln, du twest selbst auch gern unser bestes, und uns denn notturft und gelegenheit sôllicher und andrer ding auch schreibest, so schierist du ie mugest. daran tust du unsern willen und gefallen. datum sub sigillo Johannis Teczell magistri ci- vium sabbato invencionis sancte crucis. [supra] Paulus Vörchteln unserm lieben burger und ratgesellen. 5 25 1438 88. Speier an Köln: iber eine auf Rogate [Mai 18] in Coblenz bevorstehende Zu- Mai 4 sammenkunft der Städte, umb daz man flissiclich und demûticlich dem - kung die not unde gebrechen der stede vorbrengen; hofft, gemäſ dem, was es erfahren, 30 daß K. Albrecht steen werde gein die unzemlichkeiden und unredeliche wege der fursten und herren, und mußen die stede erfrowet sein, daz sie einen kung uß dem huße Osterich han. 1438 Mai 4 Speier. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 440 nr. 805 mit dem Tagesdatum „Florian" und der Bemerkung: „Leider nur zum Teil erhalten“, nach einer (jetzt 35 nicht auffindbaren) Vorlage in Frankfurt Stadt-A. Varia VI. 1438 89. Mai 9 Ulm an Nördlingen: die Mehrzahl der Bundesstädte hat sich für eine von Ulm und Rottweil zu stellende Gesandtschaft zum Römischen Könige ausgesprochen, um ihn zu beglückwünschen und sich bezüglich der Privilegienbestätigung nach den anderen Herren oder Städten zu richten; die Gesandtschaft soll am 26. Mai von Ulm auf- 40 brechen; falls Nördlingen noch Aufträge für sie hat, soll es die bis dahin wissen lassen. 1438 Mai 9 [ Ulm]. Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. 1 D. h. wohl bis zum 30. April, vgl. S. 137 Z. 34. nr. 111. nr. 85. 4 Vom 1. September 1413, vgl. Monum. Zollerana 7, 197-200 nr. 248. 5 Vgl. S. 136 Anm. 5. 45
Strana 139
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 139 1438 Mai 9 Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frunde. wir fuegen iuwer wißhait zû wissen, das das merer under der stette schriften 1 gebracht hat iuwer und unser gûten frúnde der von Rotwyle und unser erber rätzbottschaft zû un- serm gnâdigisten herren dem Römischen kúnig zû schicken im gelúck, als sich denne gezimmen wirdt, zû wúnschen und mit der stette frihaiten zû confirmieren zû verhalten, es were denne, das daz zû tûnde und also gestalt were oder wurde, das er das andern herren oder stetten tâtte, das sie denne, nach dem und sie die sachen finden, das beste fúrnemen. und also haben wir der egenanten von Rotwyle bottschaft her gen Ulme beschriben uf den sunntag vor dem hailigen pfingstag zûnehst zû nacht hie zů Ulme Mai 25 10 zû sind enmornens an dem mêntag mit unser ratzbottschaft hinweg zů faren. und wolten Mai 26 nicht laussen, wir wolten iuwer wißhait ir ußfart verkunden umbe das, ob si iuch ichtzit werben oder schaffen sullent, das ir uns das uf die vorgenante zit oder davor her gen Ulme verschribens wissen laussent, das wir das der obgenanten der stette bottschaft zû empfelhen wissen. denne in welichen sachen wir iuwer ersamkait gedienen und zû lieb 15 werden môchten, das tätten wir gern. geben uf fritag vor dem sunntag cantate anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maister und rate der stat Nördlingen unsern be- sundern gûten frwnden. Burgermaister und raute zů Ulme. 5 1438 Mai 9 20 90. Ulm an Nördlingen: Kaufleute, die von Wien gekommen sind, haben berichtet, daß der König die Wahl angenommen und daß er beziglich der Krönung von den Kur- fürsten zwei Jahre Frist erhalten habe; fürchtet, daß diese Frist zum Schaden der Städte benutzt werden soll; bittet zu überlegen, ob man nicht dem König eine Ehrung, und wie hoch, tun solle, und bis zum 28. Mai darüber seine Meinung nach Ulm ge- langen zu lassen. 1438 Mai 22 [ Ulm]. 25 1438 Mai 22 Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unser frýntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frwnde. als der stette iúwer und unser verainung erbere ratsbottschaft uf den donrstag vor dem Mas 29 hailigen pfingstag zunehste hie ze Ulme zu unserm gnedigisten herren dem Rômischen so kúnig gen Wiene vollefaren oder aber gen Behem volleritten wirdt, weders uns denne diewile bottschaft, die darumbe uß ist, herkompt: ist uns daruf von unsern kouflúten und och andern, die denne von Wiene herkomen sind, geseit worden, wie er das hailig Römische riche als ain Rômischer kúnig ufgenomen habe und im och unser gnedigen herren der kurfürsten bottschaft zü siner krônunge darzů ze tûnde zwai jare die nehsten 35 zugegeben 2 und er och der ieczgenanten unser gnedigen herren der kurfürsten bott- schaft wirdiglich empfangen und och mit klainoitten geeret habe 3. ob wir das und sunder den egenanten zuge der krônunge, der im die egenanten zwai jare gegeben ist, fur der richsstette nucze verstan sûllen, sien wir nicht wise, denne das wir ie sorge haben, es môchte darumb beschehen sin, in derselben zite mit im anzûtragen, das wider die stette sin wurde. darzů kompt uns dabi für, wie er villicht von den, die zu im in bottschaft kommen, geeret und gegrûsset werde. darumb wir och sorgen: sôlte der stette bottschaft ane erung zû im komen, ob es anders ander lúte tünde, das sin denne die stette engelten wúrden. und umb das wôlten wir nicht laussen, wir wólten iúwer wiß- hait das verkúnden und zû wissen tun in iûweren râten wißlich und berätenlich darüber und 26 bar vergulter kopf, iedem seinen tail zu seiner herberg gefûrt mit posaunen, heißt es in einer gleich- zeitigen Nürnberger Chronik. (Chroniken der Deut- schen Städte 1, 399.) 45 1 Nicht aufgefunden. Diese Nachricht hat auch Windecke hrsg. von Altmann S. 453. Und er lief den râtten allen schenken 12 pfert 40 18*
B. Die Wahl K. Albrechts. d) Städtische Korrespondenzen nr. 64-91. 139 1438 Mai 9 Unser frúntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frunde. wir fuegen iuwer wißhait zû wissen, das das merer under der stette schriften 1 gebracht hat iuwer und unser gûten frúnde der von Rotwyle und unser erber rätzbottschaft zû un- serm gnâdigisten herren dem Römischen kúnig zû schicken im gelúck, als sich denne gezimmen wirdt, zû wúnschen und mit der stette frihaiten zû confirmieren zû verhalten, es were denne, das daz zû tûnde und also gestalt were oder wurde, das er das andern herren oder stetten tâtte, das sie denne, nach dem und sie die sachen finden, das beste fúrnemen. und also haben wir der egenanten von Rotwyle bottschaft her gen Ulme beschriben uf den sunntag vor dem hailigen pfingstag zûnehst zû nacht hie zů Ulme Mai 25 10 zû sind enmornens an dem mêntag mit unser ratzbottschaft hinweg zů faren. und wolten Mai 26 nicht laussen, wir wolten iuwer wißhait ir ußfart verkunden umbe das, ob si iuch ichtzit werben oder schaffen sullent, das ir uns das uf die vorgenante zit oder davor her gen Ulme verschribens wissen laussent, das wir das der obgenanten der stette bottschaft zû empfelhen wissen. denne in welichen sachen wir iuwer ersamkait gedienen und zû lieb 15 werden môchten, das tätten wir gern. geben uf fritag vor dem sunntag cantate anno domini etc. 38. [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maister und rate der stat Nördlingen unsern be- sundern gûten frwnden. Burgermaister und raute zů Ulme. 5 1438 Mai 9 20 90. Ulm an Nördlingen: Kaufleute, die von Wien gekommen sind, haben berichtet, daß der König die Wahl angenommen und daß er beziglich der Krönung von den Kur- fürsten zwei Jahre Frist erhalten habe; fürchtet, daß diese Frist zum Schaden der Städte benutzt werden soll; bittet zu überlegen, ob man nicht dem König eine Ehrung, und wie hoch, tun solle, und bis zum 28. Mai darüber seine Meinung nach Ulm ge- langen zu lassen. 1438 Mai 22 [ Ulm]. 25 1438 Mai 22 Aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unser frýntlich willig dienste voran. ersamen und wisen lieben frwnde. als der stette iúwer und unser verainung erbere ratsbottschaft uf den donrstag vor dem Mas 29 hailigen pfingstag zunehste hie ze Ulme zu unserm gnedigisten herren dem Rômischen so kúnig gen Wiene vollefaren oder aber gen Behem volleritten wirdt, weders uns denne diewile bottschaft, die darumbe uß ist, herkompt: ist uns daruf von unsern kouflúten und och andern, die denne von Wiene herkomen sind, geseit worden, wie er das hailig Römische riche als ain Rômischer kúnig ufgenomen habe und im och unser gnedigen herren der kurfürsten bottschaft zü siner krônunge darzů ze tûnde zwai jare die nehsten 35 zugegeben 2 und er och der ieczgenanten unser gnedigen herren der kurfürsten bott- schaft wirdiglich empfangen und och mit klainoitten geeret habe 3. ob wir das und sunder den egenanten zuge der krônunge, der im die egenanten zwai jare gegeben ist, fur der richsstette nucze verstan sûllen, sien wir nicht wise, denne das wir ie sorge haben, es môchte darumb beschehen sin, in derselben zite mit im anzûtragen, das wider die stette sin wurde. darzů kompt uns dabi für, wie er villicht von den, die zu im in bottschaft kommen, geeret und gegrûsset werde. darumb wir och sorgen: sôlte der stette bottschaft ane erung zû im komen, ob es anders ander lúte tünde, das sin denne die stette engelten wúrden. und umb das wôlten wir nicht laussen, wir wólten iúwer wiß- hait das verkúnden und zû wissen tun in iûweren râten wißlich und berätenlich darüber und 26 bar vergulter kopf, iedem seinen tail zu seiner herberg gefûrt mit posaunen, heißt es in einer gleich- zeitigen Nürnberger Chronik. (Chroniken der Deut- schen Städte 1, 399.) 45 1 Nicht aufgefunden. Diese Nachricht hat auch Windecke hrsg. von Altmann S. 453. Und er lief den râtten allen schenken 12 pfert 40 18*
Strana 140
140 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Маi 22 zû siczen, wamit und mit wievil der egenant unser gnedigister herre der Rômische kú- nige zu erent si, und die bottschaft damit also ußzefertigen, so sie zu im komen, die erung zû volbringen oder zu verhalten, als sie denne nach gelegenhait der sache bi im erfaren und erkennen wirdt, weders darinne nach der stette ere und nutze zu tûnd eder zu laussent si. und was darumb iuwer mainung sin welle, des land uns iuwer ver- Mai 28 schriben antwürt wider wissen hie zwischen und an mittwoch zunehste zu nacht, die vorgenant bottschaft darnach wissen ze fertigen 1. geben uf den hailigen uffarttag 1438 anno domini etc. 1400 tricesimo octavo. Маi 22 [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maistern und raute der stat Nôrdlingen unsern besundern gûten frunden. Burgermaister und raute zu Ulme. 5 10 1438 Маi 29 91. Hans Gysler an Walther Schwarzenberg und Jakob Stralenberg, Bürgermeister zu Frankfurt: bittet, ihm behilflich zu sein zur Erlangung der Hofgerichtsbücher und -register weiland Peter Wackers; macht Mitteilungen über den bevorstehenden Auf- bruch K. Albrechts nach Böhmen. 1438 Mai 29 Wien. 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Reichssachen fasc. 46 nr. 3662 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Frankfurter Registraturvermerk Gyseler hofeschriber. Juli 13 Mein sunder willig dinst zuvor. ersamen lieben fründ und ghunner. ich loß euch wissen, das mein gnedigister herre der küng durch anbringen des von Winsperg 20 den hochgeborn fürsten herzogen Wilhelm von Brunswig zu des richs hofrichter gesaczt und gemacht2 und mich darnach durch alle seine rête zu hofschriber ufgnomen hot, wiewol ich mich des vast gewidert hab. wanne ich nû solche bûcher und register, als die Peter Wacker seliger3 bei dem hofgericht gehot hot, zu meinen ampte gnôtigs be- darf, darumb danne mein herre der küng izt dem rate zu Spier und Petir Wackers 25 husfrawen witwen ernstlich scribt, bit ich ewer wisheit dinstlich, ir wellit dieselben brife 4, die ich euch bei dissem kenwurtigen Bertoldo schicke, bei ewerm statboten gen Spier senden und, was dem boten zu antwort wirt, mich uf Margarete gen Nurnberg wissen lossen. das wil ich umb meine hern von Francfort und ewer wisheit mit fleisse verdinen. ich scrib ouch dem Loy, das êr sich schir zu mir füge. ouch hab ich 30 vor dissen kenwurtigen Bertoldum gelobt umb 200 gulden von des rads zu Lünborg Aug. s wegen acht tag nach sant Peters tag zu bezalen etc. mein herre der kûng wirt sich noch hewt 5 von hinnen erheben gen der Iglaw, do die Behmschen hern und stete seiner 2 Die Botschaft ist jedoch erst nach dem 9. Juli Die Urkunde, in der K. Albrecht scinem Oheim, abgegangen, und zwar mit der Bestimmung, den Hzg. Wilhelm von Braunschweig, der schon scit 35 Schwäbischen Städtebund zunächst auf dem Reichs- 16. Juli 1431 zum Hofstaat K. Sigmunds gehört tag zu Nürnberg vom 13. Juli zu vertreten und hatte (vgl. Altmann, Regesten Sigmunds nr. 8709), dann erst zum König zu gehen (vgl. den Brief zum Hofrichter ernannte, ist erst am 8. September Donauwörths an Nördlingen vom 9. Juli 1438 in 1438 ausgestellt worden (Hannover Staats-A. Ur- lit. J der nächsten Hauptabteilung „Reichstag zu kunden I Kalenberg nr. 31 Abt. Kaiser nr. 5 orig. 40 Nürnberg Juli 1438"). Der Grund dieser Verzöge- membr. lit. pat. c. sig. pend.; dat. in unserm here rung dirfte wohl in folgender undatierter Mit- vor dem Thabor an -- frawen tag nativitatis 1438; teilung Ulms an [Nördlingen] zu erkennen sein: Unterfertigung: Ad m. d. r. Hermannus Hecht). s och, lieben frunde, als der stette bottschaft zu -- Nach einem Speierer Nekrolog war Petrus dem Rômischen kúnig hie und wegfertigt was, gieng Wacker de Sunsheim illustrissimi Romanorum im- 45 den stetten die vientschaft und schadigung in der peratoris Sigismundi prothonotarius i. J. 1437 die herrschaft Hohemberg zû. darumbe die bottschaft uf David regis [Dezember 30] gestorben (vgl. Remling, dasmals verhalten und im besten hie beliben ist. -- Geschichte der Bischöfe von Speier 2, 59 Anm. 193). (Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städte- Nicht aufgefunden. bundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 38 (blau) ced. chart. Am 30. Mai schreibt K. Albrecht noch von 50 соаеvа.) Wien aus ans Konzil, s. nr. 176.
140 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Маi 22 zû siczen, wamit und mit wievil der egenant unser gnedigister herre der Rômische kú- nige zu erent si, und die bottschaft damit also ußzefertigen, so sie zu im komen, die erung zû volbringen oder zu verhalten, als sie denne nach gelegenhait der sache bi im erfaren und erkennen wirdt, weders darinne nach der stette ere und nutze zu tûnd eder zu laussent si. und was darumb iuwer mainung sin welle, des land uns iuwer ver- Mai 28 schriben antwürt wider wissen hie zwischen und an mittwoch zunehste zu nacht, die vorgenant bottschaft darnach wissen ze fertigen 1. geben uf den hailigen uffarttag 1438 anno domini etc. 1400 tricesimo octavo. Маi 22 [in verso] Den ersamen und wisen den burger- maistern und raute der stat Nôrdlingen unsern besundern gûten frunden. Burgermaister und raute zu Ulme. 5 10 1438 Маi 29 91. Hans Gysler an Walther Schwarzenberg und Jakob Stralenberg, Bürgermeister zu Frankfurt: bittet, ihm behilflich zu sein zur Erlangung der Hofgerichtsbücher und -register weiland Peter Wackers; macht Mitteilungen über den bevorstehenden Auf- bruch K. Albrechts nach Böhmen. 1438 Mai 29 Wien. 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Reichssachen fasc. 46 nr. 3662 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite gleichzeitiger Frankfurter Registraturvermerk Gyseler hofeschriber. Juli 13 Mein sunder willig dinst zuvor. ersamen lieben fründ und ghunner. ich loß euch wissen, das mein gnedigister herre der küng durch anbringen des von Winsperg 20 den hochgeborn fürsten herzogen Wilhelm von Brunswig zu des richs hofrichter gesaczt und gemacht2 und mich darnach durch alle seine rête zu hofschriber ufgnomen hot, wiewol ich mich des vast gewidert hab. wanne ich nû solche bûcher und register, als die Peter Wacker seliger3 bei dem hofgericht gehot hot, zu meinen ampte gnôtigs be- darf, darumb danne mein herre der küng izt dem rate zu Spier und Petir Wackers 25 husfrawen witwen ernstlich scribt, bit ich ewer wisheit dinstlich, ir wellit dieselben brife 4, die ich euch bei dissem kenwurtigen Bertoldo schicke, bei ewerm statboten gen Spier senden und, was dem boten zu antwort wirt, mich uf Margarete gen Nurnberg wissen lossen. das wil ich umb meine hern von Francfort und ewer wisheit mit fleisse verdinen. ich scrib ouch dem Loy, das êr sich schir zu mir füge. ouch hab ich 30 vor dissen kenwurtigen Bertoldum gelobt umb 200 gulden von des rads zu Lünborg Aug. s wegen acht tag nach sant Peters tag zu bezalen etc. mein herre der kûng wirt sich noch hewt 5 von hinnen erheben gen der Iglaw, do die Behmschen hern und stete seiner 2 Die Botschaft ist jedoch erst nach dem 9. Juli Die Urkunde, in der K. Albrecht scinem Oheim, abgegangen, und zwar mit der Bestimmung, den Hzg. Wilhelm von Braunschweig, der schon scit 35 Schwäbischen Städtebund zunächst auf dem Reichs- 16. Juli 1431 zum Hofstaat K. Sigmunds gehört tag zu Nürnberg vom 13. Juli zu vertreten und hatte (vgl. Altmann, Regesten Sigmunds nr. 8709), dann erst zum König zu gehen (vgl. den Brief zum Hofrichter ernannte, ist erst am 8. September Donauwörths an Nördlingen vom 9. Juli 1438 in 1438 ausgestellt worden (Hannover Staats-A. Ur- lit. J der nächsten Hauptabteilung „Reichstag zu kunden I Kalenberg nr. 31 Abt. Kaiser nr. 5 orig. 40 Nürnberg Juli 1438"). Der Grund dieser Verzöge- membr. lit. pat. c. sig. pend.; dat. in unserm here rung dirfte wohl in folgender undatierter Mit- vor dem Thabor an -- frawen tag nativitatis 1438; teilung Ulms an [Nördlingen] zu erkennen sein: Unterfertigung: Ad m. d. r. Hermannus Hecht). s och, lieben frunde, als der stette bottschaft zu -- Nach einem Speierer Nekrolog war Petrus dem Rômischen kúnig hie und wegfertigt was, gieng Wacker de Sunsheim illustrissimi Romanorum im- 45 den stetten die vientschaft und schadigung in der peratoris Sigismundi prothonotarius i. J. 1437 die herrschaft Hohemberg zû. darumbe die bottschaft uf David regis [Dezember 30] gestorben (vgl. Remling, dasmals verhalten und im besten hie beliben ist. -- Geschichte der Bischöfe von Speier 2, 59 Anm. 193). (Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städte- Nicht aufgefunden. bundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 38 (blau) ced. chart. Am 30. Mai schreibt K. Albrecht noch von 50 соаеvа.) Wien aus ans Konzil, s. nr. 176.
Strana 141
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92�101. 141 5 gnod warten mit 800 pherden. sein gnod wirt ouch uf dissen neisten sontag ein sloß Juni! in Merhern berennen lossen genant Schall, daruf der Taborn mêr dann 500 sind und tun teglich grosse schâde. als danne der küng von Polen von Wisirsich und eczlichen hern und steten ouch vor einen kûng zu Behemen ufgeworfen ist, besammen sich die Polen und meinen sich mit macht wider meinen hern zu Behemen seczen, darumb danne iczt vielen fursten botschaft getan und gescriben wirt 1. vor allen dingen bit ich euch, das ir mich mit der botschaft gen Spier nicht losst versümt werden. das wil ich all- zeit umb euch gern verdinen. gescriben zu Wienne am donnerstag vor phingsten anno etc. 38. 1438 Mai 29 15 Hanns Gysler hofschriber. [Nachschrift] Ich heb mich uf montag zu meinen gnedigen hern herzog Fridrich Juni 2 von Osterrich etc. gen Insprugk. môcht ir mir ouch zu einen fromen versuchten ge- sellen helfen und raten, den ich an meiner stat procuratorem am hofgericht machte, were mir von euch zu danke. [in verso] Den ersamen weisen Walthern Swarczenberg und Jacob Strollnberg bürger- meistern zu Francfort meinen sunder ghunnern und frunden. 10 e. Verhalten auswärtiger Mächte zur Wahl K. Albrechts nr. 92�101. 20 92. Florenz2 an [K. Albrecht]: wünscht ihm Glück zu seiner Regierung; erwartet von dieser die Einigung der Christenheit gegen die Ungläubigen; empfiehlt die Stadt und besonders seine in Ungarn weilenden Bürger und Kaufleute dem Wohlwollen des 1438 April 21 [Florenz]. Königs. 1438 Apr. 21 25 30 F aus Florenz Bibl. nazionale Mss. Magliab. Strozz. Cl. VI cod. 197 fol. 49b -50b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Epistola gloriosissimi principis Sigismundi [sic] Ro- manorum imperatoris per dominos Florentinos destinata. L coll. ebenda Bibl. Laurenziana Plut. 90 sup. cod. 34 fol. 184b-186a cop. chart. saec. 15, ohne Uberschrift. R coll. ebenda Bibl. Riccardiana cod. 1592 fol. 103a-104b cop. chart. saec. 15 mit dem Datum kal. maji 1438 und mit der Uberschrift Clarissimi viri Leonardi Aretini poete bene merito laureati epistola ad imperatorem Romanorum. Ferner in Rom Bibl. Chigi J. IV. 119 fol. 288 ab cop. chart. coaeva, ohne Datum und mit Uberschrift wie in F, und in Siena Bibl. commun. H. VI. 31 fol. 119a-120b cop. membr. saec. 15, ohne Datum und mit der Uberschrift Imperator. Serenissime ac gloriosissime princeps. post humilem recommendationem. gloria et magnitudo et omnis prosperitas sit in perpetuum tibi, gloriosissime rex. hec enim omnia nos devoti filii tui precamur et optamus per divinam gratiam tibi celitus exhiberi. nec optamus modo, verum etiam speramus et credimus fore propter virtutum tuarum prestantissimam excellentiam. credendum est enim justum ac pium regem deo maxime 40 placere. qui autem deo placet gubernator et rector, ei cuncta feliciter successura fore est procul dubio sperandum juxta illud, quod scriptum legitur 3: „Omnia, quecunque faciet, prosperabuntur;“ deinde ex adverso subicit 4: „Non sic impii, non sic, sed tamquam pulvis, quem prohicit ventus a facie terre.“ profecto nos, gloriosissime prin- ceps, inextimabili gaudio et incredibili letitia profusi a sumus ex ista felici sublimatione 35 45 2) L perfusi. Vgl. lit. F der nächsten Hauptabteilung „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Verfasser des Briefes ist Leonardo Arctino, vgl. oben Z. 30. Ps. 1, 3. Ps. 1, 4.
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92�101. 141 5 gnod warten mit 800 pherden. sein gnod wirt ouch uf dissen neisten sontag ein sloß Juni! in Merhern berennen lossen genant Schall, daruf der Taborn mêr dann 500 sind und tun teglich grosse schâde. als danne der küng von Polen von Wisirsich und eczlichen hern und steten ouch vor einen kûng zu Behemen ufgeworfen ist, besammen sich die Polen und meinen sich mit macht wider meinen hern zu Behemen seczen, darumb danne iczt vielen fursten botschaft getan und gescriben wirt 1. vor allen dingen bit ich euch, das ir mich mit der botschaft gen Spier nicht losst versümt werden. das wil ich all- zeit umb euch gern verdinen. gescriben zu Wienne am donnerstag vor phingsten anno etc. 38. 1438 Mai 29 15 Hanns Gysler hofschriber. [Nachschrift] Ich heb mich uf montag zu meinen gnedigen hern herzog Fridrich Juni 2 von Osterrich etc. gen Insprugk. môcht ir mir ouch zu einen fromen versuchten ge- sellen helfen und raten, den ich an meiner stat procuratorem am hofgericht machte, were mir von euch zu danke. [in verso] Den ersamen weisen Walthern Swarczenberg und Jacob Strollnberg bürger- meistern zu Francfort meinen sunder ghunnern und frunden. 10 e. Verhalten auswärtiger Mächte zur Wahl K. Albrechts nr. 92�101. 20 92. Florenz2 an [K. Albrecht]: wünscht ihm Glück zu seiner Regierung; erwartet von dieser die Einigung der Christenheit gegen die Ungläubigen; empfiehlt die Stadt und besonders seine in Ungarn weilenden Bürger und Kaufleute dem Wohlwollen des 1438 April 21 [Florenz]. Königs. 1438 Apr. 21 25 30 F aus Florenz Bibl. nazionale Mss. Magliab. Strozz. Cl. VI cod. 197 fol. 49b -50b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Epistola gloriosissimi principis Sigismundi [sic] Ro- manorum imperatoris per dominos Florentinos destinata. L coll. ebenda Bibl. Laurenziana Plut. 90 sup. cod. 34 fol. 184b-186a cop. chart. saec. 15, ohne Uberschrift. R coll. ebenda Bibl. Riccardiana cod. 1592 fol. 103a-104b cop. chart. saec. 15 mit dem Datum kal. maji 1438 und mit der Uberschrift Clarissimi viri Leonardi Aretini poete bene merito laureati epistola ad imperatorem Romanorum. Ferner in Rom Bibl. Chigi J. IV. 119 fol. 288 ab cop. chart. coaeva, ohne Datum und mit Uberschrift wie in F, und in Siena Bibl. commun. H. VI. 31 fol. 119a-120b cop. membr. saec. 15, ohne Datum und mit der Uberschrift Imperator. Serenissime ac gloriosissime princeps. post humilem recommendationem. gloria et magnitudo et omnis prosperitas sit in perpetuum tibi, gloriosissime rex. hec enim omnia nos devoti filii tui precamur et optamus per divinam gratiam tibi celitus exhiberi. nec optamus modo, verum etiam speramus et credimus fore propter virtutum tuarum prestantissimam excellentiam. credendum est enim justum ac pium regem deo maxime 40 placere. qui autem deo placet gubernator et rector, ei cuncta feliciter successura fore est procul dubio sperandum juxta illud, quod scriptum legitur 3: „Omnia, quecunque faciet, prosperabuntur;“ deinde ex adverso subicit 4: „Non sic impii, non sic, sed tamquam pulvis, quem prohicit ventus a facie terre.“ profecto nos, gloriosissime prin- ceps, inextimabili gaudio et incredibili letitia profusi a sumus ex ista felici sublimatione 35 45 2) L perfusi. Vgl. lit. F der nächsten Hauptabteilung „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Verfasser des Briefes ist Leonardo Arctino, vgl. oben Z. 30. Ps. 1, 3. Ps. 1, 4.
Strana 142
142 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Aрr. 21 tua. nec id quidem immerito. speramus enim temporibus nostris videre magnam seculi tranquillitatem et pacem, videre optimam ac felicem populorum tuo regimini commis- sorum gubernationem, per quam homines pro benefactis quidem premia, pro malefactis autem digna supplicia consequentur a. sed quid nos de nobis ac de letitia nostra di- cimus, cum universas civitates et populos in hac letitia et gaudio exultare videamus. nihil est enim virtute preclarius, nihil laudabilius, nihil, quod magis alliciat homines in amorem sui, nihil, quod tantam afferat spem b tranquillitatis atque justicie. virtutibus ergo te multipliciter ornatum et preditum sic expectant homines quasi de celo missum ad eorum gubernationem, sic venerantur et amant quasi unicam spem salutis incolumi- tatis felicitatis sue. cernunt enim, quo jam sese attollat “ infidelium audacia, quantas 10 dudum clades adversus e Christianos eorum detestabilis nequitia intulerit cotidieque paret inferre. cernunt etiam Christianorum ipsorum varias inextimabilesque f discordias et, que contra communes g fidei hostes vertere debebant, in se ipsos atque in corpus suum arma. vertisse ac ruinam inter se meditari, quibus cura deberet€ esse salutis. denique pro caritate odia i, pro defensione mutua impugnationem et bella, quod summe dolendum 15 est, inter se Christiani populi meditantur. his igitur Christianorum populorum morbis ac langoribus tua sapientia et auctoritas medicinam salutarem ac necessariam adhibebit, infidelium autem conatibus nefariis potentia fortitudoque tua gloriosissimak obviabit, si- quidem boni principis est suos tueri et hostes infringere, quod tibi prestet altissimus victoriis ac triumphis eximiis adimplere. ceterum, serenissime rex, civitatem nostram 20 universam et populum suum tibi devotissimum, quantum valemus et possumus, cum humilitate debita sublimissimo culmini tuo recommendamus offerentes eum beneplacitis regiis. preterea cum in regno Ungarie multi cives Florentini existant partim clerici et prelati et 1 partim seculares vel nobiles vel merchaturism intendentes, eos omnes et sin- gulos regie sublimitati recommittimus, prelatos u quidem et nobiles, ut in suis dignitatibus 25 conserventur °, merchatores autem, ut gratiam et benignitatem regiam in suis negotiis reportent. datum ? Florentie q 11 kalendas majas 1438. 5 1438 Apr. 21 1138 93. Instruktionen für gen. Gesandte der Signorie von Florenz an K. Albrecht 1. Okt. 6 Oktober 6 Florenz. 1438 Aus Florenz Staats-A. Signori, Legazioni e Commissarie 10 fol. 155b-157b cop. chart. coacva 30 mit der Uberschrift Commissio domini Juliani de Davanzatis et domini Caroli de Fede- righis et Bernardi de Guignis. Z. T. (artt. 5-9) gedruckt bei Frommann, Kritische Beiträge zur Geschichte der Florentiner Kircheneinigung S. 33-34 nach unserer Vorlage. Regest bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle, 35 2. Série p. 353 nach unserer Vorlage. Nota et informatione a voi messer Giuliano Davanzati et messer Carlo Federighi et Bernardo di Filippo Giugni, ambasciadori del commune di Firenze electi al lo 'mpera- dore, di quello avete a dire et sporre et fare in questa vostra andata, deliberata per li nostri signori con li loro venerabili collegi a di 6 d'octobre 1438. 40 a) F consequuntur. b) in R vor afferat. c) R se. d) Rattulit. e) FR adversum. 1) L inextricabilesque. g) Fromnes. h) F debent. i) FR hodia. k) L gloriosissime. 1) om. R. m) R mercatores. n) em.; FIR prelati. o) FL combuentur. p) L data. q) in R vor datum. 1 Am 23. April 1438 wurden die drei Gen. zu Gesandten der Signorie an die imperatoria majestas gewählt (Florenz Staats-A. Legazioni e Comm. Carte di corredo 6 fol. 27a cop. chart. coaeva; Regest bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle, 2. Série p. 352). Am 3. Oktober 1438 wurde die Wahl erneuert, den Ge- sandten aber noch dreimal, am 11. Dezember 1438, 45 am 12. Januar und am 14. Februar 1439 die Frist zur Abreise um je einen Monat verlängert. (Ebd. fol. 27 a not. chart. coaeva; Regest bei Jorga a. a. O.)
142 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Aрr. 21 tua. nec id quidem immerito. speramus enim temporibus nostris videre magnam seculi tranquillitatem et pacem, videre optimam ac felicem populorum tuo regimini commis- sorum gubernationem, per quam homines pro benefactis quidem premia, pro malefactis autem digna supplicia consequentur a. sed quid nos de nobis ac de letitia nostra di- cimus, cum universas civitates et populos in hac letitia et gaudio exultare videamus. nihil est enim virtute preclarius, nihil laudabilius, nihil, quod magis alliciat homines in amorem sui, nihil, quod tantam afferat spem b tranquillitatis atque justicie. virtutibus ergo te multipliciter ornatum et preditum sic expectant homines quasi de celo missum ad eorum gubernationem, sic venerantur et amant quasi unicam spem salutis incolumi- tatis felicitatis sue. cernunt enim, quo jam sese attollat “ infidelium audacia, quantas 10 dudum clades adversus e Christianos eorum detestabilis nequitia intulerit cotidieque paret inferre. cernunt etiam Christianorum ipsorum varias inextimabilesque f discordias et, que contra communes g fidei hostes vertere debebant, in se ipsos atque in corpus suum arma. vertisse ac ruinam inter se meditari, quibus cura deberet€ esse salutis. denique pro caritate odia i, pro defensione mutua impugnationem et bella, quod summe dolendum 15 est, inter se Christiani populi meditantur. his igitur Christianorum populorum morbis ac langoribus tua sapientia et auctoritas medicinam salutarem ac necessariam adhibebit, infidelium autem conatibus nefariis potentia fortitudoque tua gloriosissimak obviabit, si- quidem boni principis est suos tueri et hostes infringere, quod tibi prestet altissimus victoriis ac triumphis eximiis adimplere. ceterum, serenissime rex, civitatem nostram 20 universam et populum suum tibi devotissimum, quantum valemus et possumus, cum humilitate debita sublimissimo culmini tuo recommendamus offerentes eum beneplacitis regiis. preterea cum in regno Ungarie multi cives Florentini existant partim clerici et prelati et 1 partim seculares vel nobiles vel merchaturism intendentes, eos omnes et sin- gulos regie sublimitati recommittimus, prelatos u quidem et nobiles, ut in suis dignitatibus 25 conserventur °, merchatores autem, ut gratiam et benignitatem regiam in suis negotiis reportent. datum ? Florentie q 11 kalendas majas 1438. 5 1438 Apr. 21 1138 93. Instruktionen für gen. Gesandte der Signorie von Florenz an K. Albrecht 1. Okt. 6 Oktober 6 Florenz. 1438 Aus Florenz Staats-A. Signori, Legazioni e Commissarie 10 fol. 155b-157b cop. chart. coacva 30 mit der Uberschrift Commissio domini Juliani de Davanzatis et domini Caroli de Fede- righis et Bernardi de Guignis. Z. T. (artt. 5-9) gedruckt bei Frommann, Kritische Beiträge zur Geschichte der Florentiner Kircheneinigung S. 33-34 nach unserer Vorlage. Regest bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle, 35 2. Série p. 353 nach unserer Vorlage. Nota et informatione a voi messer Giuliano Davanzati et messer Carlo Federighi et Bernardo di Filippo Giugni, ambasciadori del commune di Firenze electi al lo 'mpera- dore, di quello avete a dire et sporre et fare in questa vostra andata, deliberata per li nostri signori con li loro venerabili collegi a di 6 d'octobre 1438. 40 a) F consequuntur. b) in R vor afferat. c) R se. d) Rattulit. e) FR adversum. 1) L inextricabilesque. g) Fromnes. h) F debent. i) FR hodia. k) L gloriosissime. 1) om. R. m) R mercatores. n) em.; FIR prelati. o) FL combuentur. p) L data. q) in R vor datum. 1 Am 23. April 1438 wurden die drei Gen. zu Gesandten der Signorie an die imperatoria majestas gewählt (Florenz Staats-A. Legazioni e Comm. Carte di corredo 6 fol. 27a cop. chart. coaeva; Regest bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle, 2. Série p. 352). Am 3. Oktober 1438 wurde die Wahl erneuert, den Ge- sandten aber noch dreimal, am 11. Dezember 1438, 45 am 12. Januar und am 14. Februar 1439 die Frist zur Abreise um je einen Monat verlängert. (Ebd. fol. 27 a not. chart. coaeva; Regest bei Jorga a. a. O.)
Strana 143
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 143 1438 Okt. 6 [1] Anderete al lo 'mperadore o vero secondo il parlare commune al re de Romani nuovamente electo et rapresentatovi nel suo conspecto con quella sollennita, che si ri- chiede, racomandarete la nostra cita et il popolo di quella a la sua celsitudine come devotissimi figluoli et servidori de lo 'mperio Romano et de la sua maesta. et sub- sequenter farete l'offerte larghe et piene offerendo in genere a tutti e suoi beneplaciti la nostra communita con buono et perfecto desiderio di fare tutte le cose, che sieno honore et grandeza de la serenita sua et del sacro imperio. tutte queste cose direte con parole costumate et submisse et nel parlare al re non usate di dire „la signoria nostra", che parre superbo et non si confa usare al principe tal parlare. [2] Facte le racomandizie et offerte con solennita di parole descenderete alle parti- cularita, dicendo, che voi sete mandati dala cita di Firenze et da suoi governatori et citadini a ralegrarsi et congratularsi de la sua felice assumptione demonstrando il gaudio et la letitia grandissima, la quale prese questo suo devotissimo et fedelissimo popolo, quando prima senti la sua exaltatione ad tanto fastigio di degnita. et meritamente con- siderate le sue excellentissime virtu et optimi costumi et honestissimi portamenti, i quali in lui si sono continuamente veduti per tutto il corso di sua vita, per li quali si spera, che sotto il governo di tale principe il mondo ricevera tranquillita et pace et viverassi in somma felicita per tutti i popoli subjecti al suo imperio come sotto giustissimo et sapientissimo governatore questa parte ingrasserete com parole dolci et piene di reve- 20 rentia et di devotione in modo, che gli paia le parole venire et procedere dal cuore sanza fictione et sanza adulatione. [3] Se voi farete sermone solenne dinanzi da lui, come s'usa, abiate a mente, che il sermone sia conforme a quello e scripto di sopra. et facciendo sermone le racomandizie et l'offerte si fanno in fine del sermone et non nel principio. [4] Se lo 'mperadore vi richiedessi d'alcuna cosa particulare, direte, la mandata vostra fu semplicemente per fare la visitatione et ralegrarsi di sua assumptione et che intorno le cose chieste da la sua maesta non avete mandato alcuno ne facto vi s'e pen- siero, che voi sappiate. [5] Se si tractasse apresso la sua serenita o altrove de elegere terzo luogo per re- 3o ductione del concilio, ajutarete la materia, che si dirizino a Firenze, allegando la sicurta et la liberta de la cita nostra, l' abondanza, la grandeza et belleza et commodita degl' edefici et se fusse chi dicesse dela moria, responderete esser finita et tutti i citadini essere tornati nella cita. [6] Se voi fussi richiesti o dimandati de denari per le spese de Greci o d' altri o 35 di dare case in dono sanza pigione a certo numero per li Greci et cardinali et simili cose, direte, che voi vi rendete certissimi, che essendone richiesta la communita nostra si fara tutto, peroche altra volta nella richiesta facta dal concilio di Basilea tutte queste cose furono proferte da noi 1, come si puo vedere per scriptura mandata al con- cilio prefato. et cosi gli drizate a mandare a richiederci dando loro speranza certa, ma 40 non obligando voi ad alcuna cosa. [71 Farete la via da Ferrara et visiterete il santo padre et alla sua santita farete noto la cagion di vostra andata nella Magna, la quale e solamente per visitare et ralegrarvi collo imperadore della electione sua. et dipoi supplicherete alla sua san- tita, che vogla, che i cherci et loro beni ajutino la liberta de la cita nostra, come 45 altra volta per la sua beatitudine fu conceduto. le ragioni sono prompte et voi le sapete optimamente. intorno a questa parte farete diligentia, non vi soprastando pero piu che di quattro. 5 10 15 25 Vgl. Cecconi, Studi storici sul concilio di Fi- renze nrr. 86; 87; 90 ff. und Frommann, Kritische Beiträge zur Geschichte der Florentiner Kirchen- einigung S. 26-30.
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 143 1438 Okt. 6 [1] Anderete al lo 'mperadore o vero secondo il parlare commune al re de Romani nuovamente electo et rapresentatovi nel suo conspecto con quella sollennita, che si ri- chiede, racomandarete la nostra cita et il popolo di quella a la sua celsitudine come devotissimi figluoli et servidori de lo 'mperio Romano et de la sua maesta. et sub- sequenter farete l'offerte larghe et piene offerendo in genere a tutti e suoi beneplaciti la nostra communita con buono et perfecto desiderio di fare tutte le cose, che sieno honore et grandeza de la serenita sua et del sacro imperio. tutte queste cose direte con parole costumate et submisse et nel parlare al re non usate di dire „la signoria nostra", che parre superbo et non si confa usare al principe tal parlare. [2] Facte le racomandizie et offerte con solennita di parole descenderete alle parti- cularita, dicendo, che voi sete mandati dala cita di Firenze et da suoi governatori et citadini a ralegrarsi et congratularsi de la sua felice assumptione demonstrando il gaudio et la letitia grandissima, la quale prese questo suo devotissimo et fedelissimo popolo, quando prima senti la sua exaltatione ad tanto fastigio di degnita. et meritamente con- siderate le sue excellentissime virtu et optimi costumi et honestissimi portamenti, i quali in lui si sono continuamente veduti per tutto il corso di sua vita, per li quali si spera, che sotto il governo di tale principe il mondo ricevera tranquillita et pace et viverassi in somma felicita per tutti i popoli subjecti al suo imperio come sotto giustissimo et sapientissimo governatore questa parte ingrasserete com parole dolci et piene di reve- 20 rentia et di devotione in modo, che gli paia le parole venire et procedere dal cuore sanza fictione et sanza adulatione. [3] Se voi farete sermone solenne dinanzi da lui, come s'usa, abiate a mente, che il sermone sia conforme a quello e scripto di sopra. et facciendo sermone le racomandizie et l'offerte si fanno in fine del sermone et non nel principio. [4] Se lo 'mperadore vi richiedessi d'alcuna cosa particulare, direte, la mandata vostra fu semplicemente per fare la visitatione et ralegrarsi di sua assumptione et che intorno le cose chieste da la sua maesta non avete mandato alcuno ne facto vi s'e pen- siero, che voi sappiate. [5] Se si tractasse apresso la sua serenita o altrove de elegere terzo luogo per re- 3o ductione del concilio, ajutarete la materia, che si dirizino a Firenze, allegando la sicurta et la liberta de la cita nostra, l' abondanza, la grandeza et belleza et commodita degl' edefici et se fusse chi dicesse dela moria, responderete esser finita et tutti i citadini essere tornati nella cita. [6] Se voi fussi richiesti o dimandati de denari per le spese de Greci o d' altri o 35 di dare case in dono sanza pigione a certo numero per li Greci et cardinali et simili cose, direte, che voi vi rendete certissimi, che essendone richiesta la communita nostra si fara tutto, peroche altra volta nella richiesta facta dal concilio di Basilea tutte queste cose furono proferte da noi 1, come si puo vedere per scriptura mandata al con- cilio prefato. et cosi gli drizate a mandare a richiederci dando loro speranza certa, ma 40 non obligando voi ad alcuna cosa. [71 Farete la via da Ferrara et visiterete il santo padre et alla sua santita farete noto la cagion di vostra andata nella Magna, la quale e solamente per visitare et ralegrarvi collo imperadore della electione sua. et dipoi supplicherete alla sua san- tita, che vogla, che i cherci et loro beni ajutino la liberta de la cita nostra, come 45 altra volta per la sua beatitudine fu conceduto. le ragioni sono prompte et voi le sapete optimamente. intorno a questa parte farete diligentia, non vi soprastando pero piu che di quattro. 5 10 15 25 Vgl. Cecconi, Studi storici sul concilio di Fi- renze nrr. 86; 87; 90 ff. und Frommann, Kritische Beiträge zur Geschichte der Florentiner Kirchen- einigung S. 26-30.
Strana 144
144 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Okt. 6 [8] Attenderete, quello vi risponde a questa parte il santo padre et significatelo qua per vostra lettera. 9] A cardinali racommandarete la parte de la imposta de preti, pregando voglino operare apresso la santita del papa, che questo subsidio una volta conceduto non ci sia impedito in tanta nostra necessita. [10] Nel parlar vostro apresso lo 'mperadore o altrove non aggravate il facto del duca di Milano, ma parlate sanza passione, moderatamente et sanza parer piglar parte contra il duca o in suo favore. et se non e mosso da altri, a voi non acade farne mentione. [II] Quando arete spacciate le faciende publiche per cagione dele quali sete man- dati, prenderete tempo congruo et parlerete a lo 'mperadore racomandando i cittadini 10 nostri, i quali stanno o veramente anno trafico nel suo reame d' Ungheria et nelli altri luoghi di sua signoria etc. [12] Nominatamente racomanderete l' arcivescovo di Coloccia, nostro cittadino, etc. ringratiando ancora la sua celsitudine de favori et a piacer i facti al detto arcivescovo etc. [13] Racomanderete ancora nominatamente il facto di Nicolo Popoleschi prendendo 15 informatione da lui et operatevi con ogni diligentia, che la robba tolta ad Antonio suo fratello nella terra di Buda li sia restituita. questo e cosa honesta et ragionevole ad operarsi per la indennita del suo citadino et racomandarlo al principe. [14] Farete noto allo 'mperadore, che per riverenza delle sue lettere 1 scripte a noi nel facto di Nicolo abiamo proveduto, che i sei della mercatantia soprasegano nel 20. piato mosso contra messer Lionardo et gl' altri. [15] S'el marchese sia a Ferrara o in altro luogo, dove voi abiate a passare, vi- sitatelo per parte di questa signoria faciendo le salute et l' oferte et diteli la cagione di vostra andata nella Magna. [16] Arete a mente etc. 25 1438 94. Juli 15 Vollmacht Hzg. Filippo Marias von Mailand für Genannte2, als seine Gesandten beim Römischen König Albrecht um Bestätigung der Privilegien nachzusuchen, solche entgegenzunchmen, den Treueid in seinem Namen zu leisten und alles Erforderliche zu tun, was alles anerkennen und halten zu wollen er vor seinem gen. Sekretär und 1438 Juli 15 Mailand. Notar erklärt 3. 30 Aus Mailand Staats-A. Documenti diplomatici: Dominio Visconteo. Signoria di F. M. Vis- conti, sub data conc. chart. Gedruckt bei Osio, Documenti diplomatici 3, 162-164 nr. 173 nach unserer Vorlage. Erwähnt von Daverio, Memorie sulla storia dell' Ex-ducato di Milano p. 146. In nomine sancte et individue trinitatis feliciter amen. cum juris utriusque dis- 35 positione salubriter provisum sit ea posse officio procuratoris expediri, ad que sepissime principales persone, maxime principes, adesse non possunt, pro tanto illustrissimus prin- ceps et excellentissimus dominus dominus Filippus Maria Anglus dux Mediolani etc. Papie Anglerieque comes ac Janue dominus, filius quondam gloriose et nunquam delende memorie illustrissimi principis et excellentissimi domini domini Johannis Galeaz primi 40 ducis Mediolani dignissimi, plenissime et omni ex parte confixus de expertis jandiu fide summa prudentia amplissimis virtutibus et experientia infrascriptorum procuratorum suorum, de quibus idem dominus dux non minus confidit quam de se ipso, et nequiens 1 Nicht aufgefunden. 2 Schon am 28. Februar hatte der Herzog für ebendieselben zwei Prokuratorien ausgestellt behufs Abschlusses einer Liga 1) mit König Albrecht von Ungarn und 2) mit den Deutschen Kurfürsten (Mailand Staats-A. Registro ducale R [alias O] fol. 329b -330b und 330b-332a copp. chart. coaevae). 3 Am Sterbetage K. Albrechts, den 27. Oktober 1439, erteilte Hzg. Filippo Maria dem Conradus 45 de Carreto, den er zum Abschluß eines Bündnisses mit dem Römischen Könige bevollmächtigte, noch- mals denselben Auftrag wie den oben genannten Ge- sandten, vgl. Osio a. a. O. S. 187-189 nr. 193. Er war also bisher nicht zur Ausführung gelangt. 50
144 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Okt. 6 [8] Attenderete, quello vi risponde a questa parte il santo padre et significatelo qua per vostra lettera. 9] A cardinali racommandarete la parte de la imposta de preti, pregando voglino operare apresso la santita del papa, che questo subsidio una volta conceduto non ci sia impedito in tanta nostra necessita. [10] Nel parlar vostro apresso lo 'mperadore o altrove non aggravate il facto del duca di Milano, ma parlate sanza passione, moderatamente et sanza parer piglar parte contra il duca o in suo favore. et se non e mosso da altri, a voi non acade farne mentione. [II] Quando arete spacciate le faciende publiche per cagione dele quali sete man- dati, prenderete tempo congruo et parlerete a lo 'mperadore racomandando i cittadini 10 nostri, i quali stanno o veramente anno trafico nel suo reame d' Ungheria et nelli altri luoghi di sua signoria etc. [12] Nominatamente racomanderete l' arcivescovo di Coloccia, nostro cittadino, etc. ringratiando ancora la sua celsitudine de favori et a piacer i facti al detto arcivescovo etc. [13] Racomanderete ancora nominatamente il facto di Nicolo Popoleschi prendendo 15 informatione da lui et operatevi con ogni diligentia, che la robba tolta ad Antonio suo fratello nella terra di Buda li sia restituita. questo e cosa honesta et ragionevole ad operarsi per la indennita del suo citadino et racomandarlo al principe. [14] Farete noto allo 'mperadore, che per riverenza delle sue lettere 1 scripte a noi nel facto di Nicolo abiamo proveduto, che i sei della mercatantia soprasegano nel 20. piato mosso contra messer Lionardo et gl' altri. [15] S'el marchese sia a Ferrara o in altro luogo, dove voi abiate a passare, vi- sitatelo per parte di questa signoria faciendo le salute et l' oferte et diteli la cagione di vostra andata nella Magna. [16] Arete a mente etc. 25 1438 94. Juli 15 Vollmacht Hzg. Filippo Marias von Mailand für Genannte2, als seine Gesandten beim Römischen König Albrecht um Bestätigung der Privilegien nachzusuchen, solche entgegenzunchmen, den Treueid in seinem Namen zu leisten und alles Erforderliche zu tun, was alles anerkennen und halten zu wollen er vor seinem gen. Sekretär und 1438 Juli 15 Mailand. Notar erklärt 3. 30 Aus Mailand Staats-A. Documenti diplomatici: Dominio Visconteo. Signoria di F. M. Vis- conti, sub data conc. chart. Gedruckt bei Osio, Documenti diplomatici 3, 162-164 nr. 173 nach unserer Vorlage. Erwähnt von Daverio, Memorie sulla storia dell' Ex-ducato di Milano p. 146. In nomine sancte et individue trinitatis feliciter amen. cum juris utriusque dis- 35 positione salubriter provisum sit ea posse officio procuratoris expediri, ad que sepissime principales persone, maxime principes, adesse non possunt, pro tanto illustrissimus prin- ceps et excellentissimus dominus dominus Filippus Maria Anglus dux Mediolani etc. Papie Anglerieque comes ac Janue dominus, filius quondam gloriose et nunquam delende memorie illustrissimi principis et excellentissimi domini domini Johannis Galeaz primi 40 ducis Mediolani dignissimi, plenissime et omni ex parte confixus de expertis jandiu fide summa prudentia amplissimis virtutibus et experientia infrascriptorum procuratorum suorum, de quibus idem dominus dux non minus confidit quam de se ipso, et nequiens 1 Nicht aufgefunden. 2 Schon am 28. Februar hatte der Herzog für ebendieselben zwei Prokuratorien ausgestellt behufs Abschlusses einer Liga 1) mit König Albrecht von Ungarn und 2) mit den Deutschen Kurfürsten (Mailand Staats-A. Registro ducale R [alias O] fol. 329b -330b und 330b-332a copp. chart. coaevae). 3 Am Sterbetage K. Albrechts, den 27. Oktober 1439, erteilte Hzg. Filippo Maria dem Conradus 45 de Carreto, den er zum Abschluß eines Bündnisses mit dem Römischen Könige bevollmächtigte, noch- mals denselben Auftrag wie den oben genannten Ge- sandten, vgl. Osio a. a. O. S. 187-189 nr. 193. Er war also bisher nicht zur Ausführung gelangt. 50
Strana 145
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 145 1438 Juli 15 infrascriptis personaliter adesse, omnibus jure modo via causa et forma, quibus melius et validius potuit et potest, deliberate et ex certa scientia, nullo juris vel facti errore ductus et cum interventu quarumcumque solemnitatum in talibus et similibus tam a jure quam a consuetudine requisitarum in dei nomine constituit ordinavit et fecit ac constituit or- 5 dinat et facit reverendum in Christo patrem et dominum dominum Bartolameum de Vicecomitibus dignissimum episcopum Novariensem, spectabilem legum doctorem dominum Christoforum de Vellate, consiliarium ipsius illustrissimi domini ducis, et spectabilem mi- litem dominum Jacobinum Ferrerium de Monteferrato absentes tamquam presentes ipsius illustrissimi domini ducis veros solemnes et legitimos actores factores nuntios missos et 10 procuratores et quicquid melius dici et esse possit et duos ex eis et quemlibet ipsorum in solidum, ita quod, quicquid ipsi tres aut duo ex eis vel alter seu quilibet eorum fe- cerint seu fecerit, perinde valeat et teneatur, ac si ipsi tres fecissent, specialiter et ex- presse ad nomine ipsius illustrissimi domini ducis se reverenter presentandum coram serenissimo et invictissimo principe et domino domino Alberto dei gratia Romanorum 15 rege semper augusto ac Ungarie etc. rege electo rege Boemie duce Austrie Stirie Ka- rinthie etc. et ab eo requirendum nomine ipsius illustrissimi domini ducis et pro eo et suc- cessoribus suis confirmationem concessionem validitatis declarationem et renovationem omnium privilegiorum alias concessorum per serenissimos predecessores ipsius serenissimi imperatoris in imperio tam dicto domino duci quam illustrissimo dicto quondam domino 20 Johanni Galeaz olim genitori illustrissimi domini ducis prefati; item ad dicendum et protestandum, quod parati sunt dicti procuratores dicto procuratorio nomine dictam con- firmationem et renovationem privilegiorum recipere et quod per ipsum dominum ducem et per ipsos procuratores dicto procuratorio nomine non stetit neque stat, quin ipsam confirmationem et renovationem privilegiorum recipiant et debitum fidelitatis juramentum 25 nomine dicti domini ducis et successorum prestent ipsi serenissimo regi in forma juridica et debita et prout facere et jurare tenetur dictus dominus dux, et intra tempus le- giptimum faciendum et recognoscendum, prout et secundum quod de jure tenetur et debet; item ad recipiendum ipsam confirmationem et renovationem nomine ipsius do- mini ducis et pro eo et successoribus suis et proinde prestandum ipsi serenissimo regi 3o in forma juridica et debita fidelitatis juramentum secundum formam capitulorum utrius- que fidelitatis, veteris scilicet atque nove, in animam ipsius domini ducis et successorum suorum et ad jurandum ipsam fidelitatem, secundum quod alias ipse dominus dux et dictus olim genitor suus in dictis privilegiis juraverunt; item ad predicta omnia et singula faciendum cum omnibus illis modis formis pactis solemnitatibus actibus obliga- 35 tionibus et omnibus aliis, que in talibus requiruntur tam de jure quam de consuetudine, et prout ipsis procuratoribus de mente dicti domini domini ducis plene informatis melius videbitur, placuerit seu opportunum fuerit; item ad faciendum omnia alia, que in predictis fieri requiruntur tam ex forma juris vel consuetudinis quam ex forma dictorum privilegiorum, et ad que verus et fidelissimus vassalus pro nova confirmatione et reno- vatione privilegiorum recipienda domino suo facere tenetur; item et ad fieri rogan- dum unum et plura instrumentum et instrumenta per unum seu plures notarios de pre- dictis omnibus et singulis; item et generaliter ad ea omnia et singula faciendum et gerendum in predictis et dependentibus ab eisdem, que in ipsis ac talibus et similibus spectant et pertinent fienda et que ipsemet dominus dux facere posset, si presens 45 esset, — dans et concedens prefatus dominus dux dictis ejus procuratoribus ac duobus et cuilibet eorum ut supra in predictis et dependentibus ab eisdem plenum liberum et ge- nerale mandatum cum plena et generali administratione, etiam si predicta exigerent magis speciale mandatum quam predictum. eo videlicet modo fecit et facit dictus dominus dux, quod, quicquid dicti ejus procuratores et duo ac quilibet eorum fecerint 40 50 a) Vorl. dux. Deutsche Reichstags-Akton XIII. 19
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 145 1438 Juli 15 infrascriptis personaliter adesse, omnibus jure modo via causa et forma, quibus melius et validius potuit et potest, deliberate et ex certa scientia, nullo juris vel facti errore ductus et cum interventu quarumcumque solemnitatum in talibus et similibus tam a jure quam a consuetudine requisitarum in dei nomine constituit ordinavit et fecit ac constituit or- 5 dinat et facit reverendum in Christo patrem et dominum dominum Bartolameum de Vicecomitibus dignissimum episcopum Novariensem, spectabilem legum doctorem dominum Christoforum de Vellate, consiliarium ipsius illustrissimi domini ducis, et spectabilem mi- litem dominum Jacobinum Ferrerium de Monteferrato absentes tamquam presentes ipsius illustrissimi domini ducis veros solemnes et legitimos actores factores nuntios missos et 10 procuratores et quicquid melius dici et esse possit et duos ex eis et quemlibet ipsorum in solidum, ita quod, quicquid ipsi tres aut duo ex eis vel alter seu quilibet eorum fe- cerint seu fecerit, perinde valeat et teneatur, ac si ipsi tres fecissent, specialiter et ex- presse ad nomine ipsius illustrissimi domini ducis se reverenter presentandum coram serenissimo et invictissimo principe et domino domino Alberto dei gratia Romanorum 15 rege semper augusto ac Ungarie etc. rege electo rege Boemie duce Austrie Stirie Ka- rinthie etc. et ab eo requirendum nomine ipsius illustrissimi domini ducis et pro eo et suc- cessoribus suis confirmationem concessionem validitatis declarationem et renovationem omnium privilegiorum alias concessorum per serenissimos predecessores ipsius serenissimi imperatoris in imperio tam dicto domino duci quam illustrissimo dicto quondam domino 20 Johanni Galeaz olim genitori illustrissimi domini ducis prefati; item ad dicendum et protestandum, quod parati sunt dicti procuratores dicto procuratorio nomine dictam con- firmationem et renovationem privilegiorum recipere et quod per ipsum dominum ducem et per ipsos procuratores dicto procuratorio nomine non stetit neque stat, quin ipsam confirmationem et renovationem privilegiorum recipiant et debitum fidelitatis juramentum 25 nomine dicti domini ducis et successorum prestent ipsi serenissimo regi in forma juridica et debita et prout facere et jurare tenetur dictus dominus dux, et intra tempus le- giptimum faciendum et recognoscendum, prout et secundum quod de jure tenetur et debet; item ad recipiendum ipsam confirmationem et renovationem nomine ipsius do- mini ducis et pro eo et successoribus suis et proinde prestandum ipsi serenissimo regi 3o in forma juridica et debita fidelitatis juramentum secundum formam capitulorum utrius- que fidelitatis, veteris scilicet atque nove, in animam ipsius domini ducis et successorum suorum et ad jurandum ipsam fidelitatem, secundum quod alias ipse dominus dux et dictus olim genitor suus in dictis privilegiis juraverunt; item ad predicta omnia et singula faciendum cum omnibus illis modis formis pactis solemnitatibus actibus obliga- 35 tionibus et omnibus aliis, que in talibus requiruntur tam de jure quam de consuetudine, et prout ipsis procuratoribus de mente dicti domini domini ducis plene informatis melius videbitur, placuerit seu opportunum fuerit; item ad faciendum omnia alia, que in predictis fieri requiruntur tam ex forma juris vel consuetudinis quam ex forma dictorum privilegiorum, et ad que verus et fidelissimus vassalus pro nova confirmatione et reno- vatione privilegiorum recipienda domino suo facere tenetur; item et ad fieri rogan- dum unum et plura instrumentum et instrumenta per unum seu plures notarios de pre- dictis omnibus et singulis; item et generaliter ad ea omnia et singula faciendum et gerendum in predictis et dependentibus ab eisdem, que in ipsis ac talibus et similibus spectant et pertinent fienda et que ipsemet dominus dux facere posset, si presens 45 esset, — dans et concedens prefatus dominus dux dictis ejus procuratoribus ac duobus et cuilibet eorum ut supra in predictis et dependentibus ab eisdem plenum liberum et ge- nerale mandatum cum plena et generali administratione, etiam si predicta exigerent magis speciale mandatum quam predictum. eo videlicet modo fecit et facit dictus dominus dux, quod, quicquid dicti ejus procuratores et duo ac quilibet eorum fecerint 40 50 a) Vorl. dux. Deutsche Reichstags-Akton XIII. 19
Strana 146
146 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Juli 15 1438 Juli 15 et geserint seu fecerit et geserit in predictis et dependentibus ab eisdem, totum dictus dominus dux ratum gratum et firmum, perinde ac si per ipsum dominum ducem per- sonaliter actum esset, habere et tenere et nullo modo contra facere vel venire promisit et promittit mihi Johanni Francisco Galine, secretario et notario suo infrascripto, velut publice persone stipulanti et recipienti nomine et vice, cujuscumque interest vel in fu- turum interesse possit, sub ipotecha et obligatione omnium bonorum ipsius illustrissimi domini ducis. et inde prefatus illustrissimus dominus dux constituens jussit et rogavit et jubet et rogat de predictis publice confici debere instrumentum unum et plura ejus- dem tenoris per me infrascriptum secretarium et notarium antedictum. actum in castro magno porte Jovis Mediolani porte Vercelline parochie sancti Protaxii in campo extra, 10 videlicet in camera cubiculari prefati illustrissimi domini ducis, anno a nativitate domini nostri Jesu Christi millesimo quadringentesimo trigesimo octavo prima indictione secun- dum cursum civitatis Mediolani die martis quinta decima mensis julii presentibus specta- bilibus viris domino Aluvixio Croto filio quondam domini Nicholi consiliario, Georgio de Sancto Georgio dicto Scaramutia de Vicecomitibus, filio quondam domini Dominici, An- 15 drea de Birago filio domini Mafioli, Jacobo de Ardiciis de Abiate, filio quondam magistri Georgii fixici, et Jacobo de Mediolano camerariis prefati illustrissimi domini ducis inde testibus notis vocatis et specialiter ad predicta rogatis. Post que prefatus illustrissimus dominus dux ad majorem firmitatem predictorum jussit hoc presens instrumentum sui sigilli munimine roborari. Nota, quod est visum et glossatum per spectabiles dominos Franchinum et Guer- nerium de mandato domini. Expeditum et datum domino Aluvixio Croto per Aluvixium de Sancto Petro etc. 5 20 1438 95. Beschluß des Rats zu Venedig betr. Instruktionen für Orsato Giustiniano und Fran- Mai 16 1438 Mai 16 Venedig. cesco Bono, Gesandte zu K. Albrecht 1. 25 Aus Venedig Staats-A. Deliber. Secreta Senato I Reg. 14 fol. 109b - 111a cop. membr. coaëva. Am Rande neben Alinea 1 ser Antonius Contareno procurator, ser Andreas Mocenigo, ser Franciscus Lauredano, ser Paulus Truno, ser Andreas Mauroceno sapientes consilii, ser Andreas Bernardo sapiens terre ferme. 1 Am 25. Februar 1438 hatte Kardinal Cesarini dem Rat empfohlen, sich mit dem neuen König Albrecht von Ungarn freundschaftlich zu stellen und an ihn eine Gesandtschaft zur Beglückwün- schung zu schicken (Venedig Staats-A. Deliber. Se- creta Senato I Reg. 14 fol. 95b-96a). Noch an dem- selben Tage hatte der Rat dem Kardinal gedankt und die Gesandtschaft in Aussicht gestellt. (Ebd 16. maji 1438. Quod fiat commissio viris nobilibus Orsato Justiniano et Francisco Bono oratoribus ituris ad serenissimum dominum imperatorem Romanorum: Nos Franciscus Foscari dei gratia dux Venetiarum etc. committimus vobis nobili- bus viris Orsato Justiniano et Francisco Bono dilectis civibus et fidelibus nostris, [1] quatenus ire debeatis in nostros solennes oratores ad presentiam serenissimi domini 35 Romanorum ac Hungarie et Boemie etc. regis, cui presentabitis literas nostras creden- tiales, quas vobis fecimus exhiberi, deindeque nos nostramque rempublicam ut devotis- simos ejus filios sue serenitati recommissos facietis cum illis prudentibus et humanis ver- bis, que vobis convenientia videbuntur. [2] Preterea dicetis, quod, postquam sensimus serenitatem suam assumptam esse ad 40 regna Hungarie et Boemie ac ad sacrum imperium, tum ob antiquam benivolentiam et affectionem, quam continue habuimus ad illustrissimos patrem et alios progenitores suos fol. 96ab.) Am 3. März wurde über die Gesandt- schaft im Rat verhandelt, am 6. wurden die in unserem Text erwähnten Gesandten gewählt. (Ebd. 45 fol. 98a.) Am 17. April wurden die Ausgaben für die Gesandten beschlossen, und es wurde festgesettz, daß die Gesandten bei Strafe von je 200 Dukaten gehalten sein sollten, noch während des Monats April ihre Reise anzutreten. (Ebd. fol. 103a.) 30 50
146 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Juli 15 1438 Juli 15 et geserint seu fecerit et geserit in predictis et dependentibus ab eisdem, totum dictus dominus dux ratum gratum et firmum, perinde ac si per ipsum dominum ducem per- sonaliter actum esset, habere et tenere et nullo modo contra facere vel venire promisit et promittit mihi Johanni Francisco Galine, secretario et notario suo infrascripto, velut publice persone stipulanti et recipienti nomine et vice, cujuscumque interest vel in fu- turum interesse possit, sub ipotecha et obligatione omnium bonorum ipsius illustrissimi domini ducis. et inde prefatus illustrissimus dominus dux constituens jussit et rogavit et jubet et rogat de predictis publice confici debere instrumentum unum et plura ejus- dem tenoris per me infrascriptum secretarium et notarium antedictum. actum in castro magno porte Jovis Mediolani porte Vercelline parochie sancti Protaxii in campo extra, 10 videlicet in camera cubiculari prefati illustrissimi domini ducis, anno a nativitate domini nostri Jesu Christi millesimo quadringentesimo trigesimo octavo prima indictione secun- dum cursum civitatis Mediolani die martis quinta decima mensis julii presentibus specta- bilibus viris domino Aluvixio Croto filio quondam domini Nicholi consiliario, Georgio de Sancto Georgio dicto Scaramutia de Vicecomitibus, filio quondam domini Dominici, An- 15 drea de Birago filio domini Mafioli, Jacobo de Ardiciis de Abiate, filio quondam magistri Georgii fixici, et Jacobo de Mediolano camerariis prefati illustrissimi domini ducis inde testibus notis vocatis et specialiter ad predicta rogatis. Post que prefatus illustrissimus dominus dux ad majorem firmitatem predictorum jussit hoc presens instrumentum sui sigilli munimine roborari. Nota, quod est visum et glossatum per spectabiles dominos Franchinum et Guer- nerium de mandato domini. Expeditum et datum domino Aluvixio Croto per Aluvixium de Sancto Petro etc. 5 20 1438 95. Beschluß des Rats zu Venedig betr. Instruktionen für Orsato Giustiniano und Fran- Mai 16 1438 Mai 16 Venedig. cesco Bono, Gesandte zu K. Albrecht 1. 25 Aus Venedig Staats-A. Deliber. Secreta Senato I Reg. 14 fol. 109b - 111a cop. membr. coaëva. Am Rande neben Alinea 1 ser Antonius Contareno procurator, ser Andreas Mocenigo, ser Franciscus Lauredano, ser Paulus Truno, ser Andreas Mauroceno sapientes consilii, ser Andreas Bernardo sapiens terre ferme. 1 Am 25. Februar 1438 hatte Kardinal Cesarini dem Rat empfohlen, sich mit dem neuen König Albrecht von Ungarn freundschaftlich zu stellen und an ihn eine Gesandtschaft zur Beglückwün- schung zu schicken (Venedig Staats-A. Deliber. Se- creta Senato I Reg. 14 fol. 95b-96a). Noch an dem- selben Tage hatte der Rat dem Kardinal gedankt und die Gesandtschaft in Aussicht gestellt. (Ebd 16. maji 1438. Quod fiat commissio viris nobilibus Orsato Justiniano et Francisco Bono oratoribus ituris ad serenissimum dominum imperatorem Romanorum: Nos Franciscus Foscari dei gratia dux Venetiarum etc. committimus vobis nobili- bus viris Orsato Justiniano et Francisco Bono dilectis civibus et fidelibus nostris, [1] quatenus ire debeatis in nostros solennes oratores ad presentiam serenissimi domini 35 Romanorum ac Hungarie et Boemie etc. regis, cui presentabitis literas nostras creden- tiales, quas vobis fecimus exhiberi, deindeque nos nostramque rempublicam ut devotis- simos ejus filios sue serenitati recommissos facietis cum illis prudentibus et humanis ver- bis, que vobis convenientia videbuntur. [2] Preterea dicetis, quod, postquam sensimus serenitatem suam assumptam esse ad 40 regna Hungarie et Boemie ac ad sacrum imperium, tum ob antiquam benivolentiam et affectionem, quam continue habuimus ad illustrissimos patrem et alios progenitores suos fol. 96ab.) Am 3. März wurde über die Gesandt- schaft im Rat verhandelt, am 6. wurden die in unserem Text erwähnten Gesandten gewählt. (Ebd. 45 fol. 98a.) Am 17. April wurden die Ausgaben für die Gesandten beschlossen, und es wurde festgesettz, daß die Gesandten bei Strafe von je 200 Dukaten gehalten sein sollten, noch während des Monats April ihre Reise anzutreten. (Ebd. fol. 103a.) 30 50
Strana 147
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 147 1438 Mai 16 et exellentissimam domum suam, tum etiam ob devotionem nostram, quam habuimus erga divam memoriam serenissimi domini Sigismundi patris et predecessoris sui, sicuti ad mortem ipsius quondam serenissimi domini imperatoris, cujus fuimus devotissimi et op- timi filii, gravi fuimus dolore afflictii, ita et ejus creatione et assumptione ad imperium et regna suprascripta singulari sumus gaudio et letitia repleti 2. et propterea vos mittere deliberavimus ad cesaree ejus majestatis presentiam ad congratulandum nos secum de tanta et tam digna promotione, dispositi eam habere affectionem et filialem devotionem et re- verentiam erga regiam celsitudinem suam, quam habuimus ad prefatum serenissimum dominum imperatorem Sigismundum, et in ejus benivolentia et dilectione perpetuo nos 10 conservare3, offerentes nos et statum nostrum ut devotissimi ejus filii ad cuncta com- modum et honorem majestatis sue concernentia. [3] Insuper quia certi sumus ad Italiam ejus serenitatem pro coronis suis venire, quod ex sinceritate nostra erga majestatem suam laudamus, et nos ut veri filii offerimus omnes favores possibiles ei impendere et liberum et expeditum transitum dare et ejus 15 imperialem celsitudinem honorare et bene tractare, quemadmodum illustrissimos prede- cessores suos facere consuevimus, quoniam intendimus et disponimus filialem devotionem nostram erga sacrum imperium nedum conservare, sed de bono in melius augere. [4] Quia, ut scire potestis in Viena, in manibus egregii viri Andree Ilprant de Viena est quidam pannus aureus, quem mittebamus 4 recolende memorie serenissimo domino 20 imperatori Sigismundo pro censu, quem obligati sumus singulo anno imperio pro re- cognitione terrarum, quas tenemus, imperii, volumus, ut, cum eritis Vienne, ipsum habere procuretis vobiscumque illum ferre. et volumus, quod facta suprascripta expositione pre- fato serenissimo domino regi, postquam in illis partibus steteritis duobus aut tribus die- bus, ad ejus presentiam comparere debeatis et sue regie majestati presentare ipsum panum et dicere, quod illum mittebamus prefato serenissimo domino imperatori Sigis- mundo pro censu nostro primi anni, in quo sumus imperio obligati pro recognitione ter- rarum, quas ab imperio recognoscimus. sed superveniente ipsius morte existente in via remansit in Viena, et nunc vobis injunximus, ut ipsum acciperetis et majestati sue pro debito nostro presentaretis. nam intendimus et penitus disponimus quocumque tempore 30 erga majestatem suam et sacrum imperium facere debitum nostrum. pro informatione autem vestra copiam investitionis 5, quam habuimus, vobis fecimus assignari. et licet in dicta investitione, ut videbitis, fiat mentio, quod nostri tantum successores prestare de- beant sacramentum, ita quod nos nunc sacramentum ei facere non deberemus, tamen, si requireremini, sumus contenti, ut nomine nostro ipsum sacramentum faciatis in forma 35 in dicta copia investitionis contenta ; et ut hoc facere valeatis, vobis dari fecimus nostrum sindacatum opportunum. [5] Deinde“ si serenissima domina regina ibi erit, prefato domino regi subjungetis, quod cum ejus licentia, si ei placet, visitabitis serenissimam dominam reginam, quia sic habetis a nobis in mandatis. qua habita conferatis vos ad presentiam ipsius domine 40 regine, cui presentatis nostris literis credentialibus nos stricte recommittere debeatis et subsequenter dicere, quod profecto de morte serenissimi domini imperatoris patris sui summam habuimus displicentiam et dolorem, quoniam et nos ejus imperialis celsitudinis devotissimi et boni filii eramus et sciebamus serenitatem suam ad nos singularem habere affectionem et amorem. et subsequenter ob ejus intuitum ac etiam, quia diversimode et a) in Vorl. kein Alinca. Uber K. Albrechts Haltung Venedig gegen- Vgl. RTA. 12 nr. 136 art. 1. — In Venedig über wissen wir nichts, abgeschen von der in RTA. war der Tod K. Sigmunds schon am 23. Dezember 1437 bekannt, wie sich aus einem Senatsbeschluß 12, 210 Anm. 3 mitgeteilten Anerkennung der von diesem Tage ergibt (Venedig Staats-A. Deliber. Rechte der Scalas auf Verona und Vicenza. 1 Vgl. RTA. 12, 110 Anm. 3. 50 Secreta Senato I Reg. 14 fol. 83b). 2 Vgl. RTA. 12 nr. 113. Vgl. jedoch S. 100 Z. 33. 25 45 19*
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 147 1438 Mai 16 et exellentissimam domum suam, tum etiam ob devotionem nostram, quam habuimus erga divam memoriam serenissimi domini Sigismundi patris et predecessoris sui, sicuti ad mortem ipsius quondam serenissimi domini imperatoris, cujus fuimus devotissimi et op- timi filii, gravi fuimus dolore afflictii, ita et ejus creatione et assumptione ad imperium et regna suprascripta singulari sumus gaudio et letitia repleti 2. et propterea vos mittere deliberavimus ad cesaree ejus majestatis presentiam ad congratulandum nos secum de tanta et tam digna promotione, dispositi eam habere affectionem et filialem devotionem et re- verentiam erga regiam celsitudinem suam, quam habuimus ad prefatum serenissimum dominum imperatorem Sigismundum, et in ejus benivolentia et dilectione perpetuo nos 10 conservare3, offerentes nos et statum nostrum ut devotissimi ejus filii ad cuncta com- modum et honorem majestatis sue concernentia. [3] Insuper quia certi sumus ad Italiam ejus serenitatem pro coronis suis venire, quod ex sinceritate nostra erga majestatem suam laudamus, et nos ut veri filii offerimus omnes favores possibiles ei impendere et liberum et expeditum transitum dare et ejus 15 imperialem celsitudinem honorare et bene tractare, quemadmodum illustrissimos prede- cessores suos facere consuevimus, quoniam intendimus et disponimus filialem devotionem nostram erga sacrum imperium nedum conservare, sed de bono in melius augere. [4] Quia, ut scire potestis in Viena, in manibus egregii viri Andree Ilprant de Viena est quidam pannus aureus, quem mittebamus 4 recolende memorie serenissimo domino 20 imperatori Sigismundo pro censu, quem obligati sumus singulo anno imperio pro re- cognitione terrarum, quas tenemus, imperii, volumus, ut, cum eritis Vienne, ipsum habere procuretis vobiscumque illum ferre. et volumus, quod facta suprascripta expositione pre- fato serenissimo domino regi, postquam in illis partibus steteritis duobus aut tribus die- bus, ad ejus presentiam comparere debeatis et sue regie majestati presentare ipsum panum et dicere, quod illum mittebamus prefato serenissimo domino imperatori Sigis- mundo pro censu nostro primi anni, in quo sumus imperio obligati pro recognitione ter- rarum, quas ab imperio recognoscimus. sed superveniente ipsius morte existente in via remansit in Viena, et nunc vobis injunximus, ut ipsum acciperetis et majestati sue pro debito nostro presentaretis. nam intendimus et penitus disponimus quocumque tempore 30 erga majestatem suam et sacrum imperium facere debitum nostrum. pro informatione autem vestra copiam investitionis 5, quam habuimus, vobis fecimus assignari. et licet in dicta investitione, ut videbitis, fiat mentio, quod nostri tantum successores prestare de- beant sacramentum, ita quod nos nunc sacramentum ei facere non deberemus, tamen, si requireremini, sumus contenti, ut nomine nostro ipsum sacramentum faciatis in forma 35 in dicta copia investitionis contenta ; et ut hoc facere valeatis, vobis dari fecimus nostrum sindacatum opportunum. [5] Deinde“ si serenissima domina regina ibi erit, prefato domino regi subjungetis, quod cum ejus licentia, si ei placet, visitabitis serenissimam dominam reginam, quia sic habetis a nobis in mandatis. qua habita conferatis vos ad presentiam ipsius domine 40 regine, cui presentatis nostris literis credentialibus nos stricte recommittere debeatis et subsequenter dicere, quod profecto de morte serenissimi domini imperatoris patris sui summam habuimus displicentiam et dolorem, quoniam et nos ejus imperialis celsitudinis devotissimi et boni filii eramus et sciebamus serenitatem suam ad nos singularem habere affectionem et amorem. et subsequenter ob ejus intuitum ac etiam, quia diversimode et a) in Vorl. kein Alinca. Uber K. Albrechts Haltung Venedig gegen- Vgl. RTA. 12 nr. 136 art. 1. — In Venedig über wissen wir nichts, abgeschen von der in RTA. war der Tod K. Sigmunds schon am 23. Dezember 1437 bekannt, wie sich aus einem Senatsbeschluß 12, 210 Anm. 3 mitgeteilten Anerkennung der von diesem Tage ergibt (Venedig Staats-A. Deliber. Rechte der Scalas auf Verona und Vicenza. 1 Vgl. RTA. 12, 110 Anm. 3. 50 Secreta Senato I Reg. 14 fol. 83b). 2 Vgl. RTA. 12 nr. 113. Vgl. jedoch S. 100 Z. 33. 25 45 19*
Strana 148
148 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 16 maxime relatione spectabilis militis et utriusque juris doctoris domini Johannis Francisci de Capitibus Liste sensimus ejus serenitatem sua humanitate sequentem prestigia prefati serenissimi domini genitoris sui ad nos habere singularem benivolentiam, et preterea ex benivolentia et amore, quem continue habuimus ad illustrissimum principem conjugem et dominum suum et excellentissimam domum suam, de assumptione sua et prefati sere- nissimi domini conjugis et domini sui ad regna Hungarie et Boemie ac ad sacrum im- perium plurimum letati sumus et vos elegimus et misimus ad ipsorum presentiam ad declarandum ejus majestati letitiam et consolationem, quam ob hanc suam assumptionem ad regna et imperium suprascriptum sumpsimus et habuimus; et nos offerimus ut optimi ejus filii ad cunta honorem et commodum sue serenitatis concernentia, dispositi sincero 10 corde in benivolentia et devotione sua nos perpetuo conservare. [6] Deinde post duos aut tres dies, postquam feceritis dicte domine regine expo- sitionem suprascriptam, volumus, ut reginali sue majestati nostri parte presentare de- beatis jocale, quod vobis dari fecimus, dicendo ejus serenitati, quod, quamquam sit mi- nimum quid respectu status sui, tamen illud misimus in signum filialis amoris et dilec- 15 tionis nostre, et supplicamus serenitati sue, ut ei libeat ipsum acceptare et tenere in memoriam filialis sinceritatis et devotionis nostre. 7] His autem factis volumus, ut stare ibi debeatis per 10, 12 aut 15 dies et postea ab ipsis serenissimis dominis rege et regina accipere bonam licentiam et repa- triare de novis et condictionibus illarum partium plenissime instructi. [8] Si vero ipsa domina regina ibi non esset, postquam steteritis apud serenissimum dominum regem per aliquot dies, accipiatis, ut prediximus, ab ejus serenitate licentiam pro repatriando, subjungendo, quod, si ei libet, cum licentia sua habetis vos conferre ad pre- sentiam prefate serenissime domine regine. et ita, si ei placebit, vos conferre debeatis ad ipsum locum, ubi ipsa domina regina erit. et presentatis sue serenitati literis nostris cre- 25 dentialibus facietis expositionem suprascriptam ac ei presentabitis munus suprascriptum. [9] Verum si in via, antequam sitis ad presentiam prefati serenissimi domini regis, reperiretis prefatam serenissimam dominam reginam, sumus contenti, ut ad ejus presen- tiam compareatis et faciatis expositionem et munus suprascriptum. [10] Et declaramus vobis intentionis nostre esse, quod, si prefatus serenissimus dominus 30 rex non esset in Viena, vos conferratis ad eum locum, in quo sentietis ejus serenitatem esse. [II] Tempore quo stabitis apud prefatum serenissimum dominum regem, postquam fueritis ad ejus presentiam, visitabitis sub literis nostris credentialibus magnificum co- mitem Mathiconem, si ibi erit, et eum salutare et hortari debeatis nostra parte et facere ei illas oblationes, que vobis videbuntur. [12] Et similiter visitabitis dominum Laurentium magnum comitem, si ibi esse reperiretur. [13] Similiterque visitare debeatis magnificum dominum Gasparem Slik regium can- cellarium et ei facere illas salutationes et oblationes, que convenientes sapientiis vestris videantur, et deinde ei subjungere, quod relatione spectabilis domini Johannis Francisci 40 de Capitibus Liste audivimus, quantum est dominii nostri bonus et optimus advocatus et noster optimus intercessor, quod, licet nobis novum non sit, cum continue per ex- perientiam cognoverimus et viderimus, quantum sit nobis affectus, — nec immerito, cum singularem habeamus ad magnificentiam suam amorem et caritatem, — tamen eidem, quantum plus possumus, regratiamur. preterea dicetis, quod habuimus literas 1 magnificentie 45 sue, quibus nos rogabat, ut, cum promisissemus 2 egregio viro Marquardo prothonotario et nuncio suo ei dare pro solutione privilegiorum nostrorum in mensibus decem ducatos 10000, videlicet omni mense ducatos mille, provideremus omnes ipsos denarios ei dare ad 20 35 5 1 Nicht aufgefunden. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 132.
148 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 16 maxime relatione spectabilis militis et utriusque juris doctoris domini Johannis Francisci de Capitibus Liste sensimus ejus serenitatem sua humanitate sequentem prestigia prefati serenissimi domini genitoris sui ad nos habere singularem benivolentiam, et preterea ex benivolentia et amore, quem continue habuimus ad illustrissimum principem conjugem et dominum suum et excellentissimam domum suam, de assumptione sua et prefati sere- nissimi domini conjugis et domini sui ad regna Hungarie et Boemie ac ad sacrum im- perium plurimum letati sumus et vos elegimus et misimus ad ipsorum presentiam ad declarandum ejus majestati letitiam et consolationem, quam ob hanc suam assumptionem ad regna et imperium suprascriptum sumpsimus et habuimus; et nos offerimus ut optimi ejus filii ad cunta honorem et commodum sue serenitatis concernentia, dispositi sincero 10 corde in benivolentia et devotione sua nos perpetuo conservare. [6] Deinde post duos aut tres dies, postquam feceritis dicte domine regine expo- sitionem suprascriptam, volumus, ut reginali sue majestati nostri parte presentare de- beatis jocale, quod vobis dari fecimus, dicendo ejus serenitati, quod, quamquam sit mi- nimum quid respectu status sui, tamen illud misimus in signum filialis amoris et dilec- 15 tionis nostre, et supplicamus serenitati sue, ut ei libeat ipsum acceptare et tenere in memoriam filialis sinceritatis et devotionis nostre. 7] His autem factis volumus, ut stare ibi debeatis per 10, 12 aut 15 dies et postea ab ipsis serenissimis dominis rege et regina accipere bonam licentiam et repa- triare de novis et condictionibus illarum partium plenissime instructi. [8] Si vero ipsa domina regina ibi non esset, postquam steteritis apud serenissimum dominum regem per aliquot dies, accipiatis, ut prediximus, ab ejus serenitate licentiam pro repatriando, subjungendo, quod, si ei libet, cum licentia sua habetis vos conferre ad pre- sentiam prefate serenissime domine regine. et ita, si ei placebit, vos conferre debeatis ad ipsum locum, ubi ipsa domina regina erit. et presentatis sue serenitati literis nostris cre- 25 dentialibus facietis expositionem suprascriptam ac ei presentabitis munus suprascriptum. [9] Verum si in via, antequam sitis ad presentiam prefati serenissimi domini regis, reperiretis prefatam serenissimam dominam reginam, sumus contenti, ut ad ejus presen- tiam compareatis et faciatis expositionem et munus suprascriptum. [10] Et declaramus vobis intentionis nostre esse, quod, si prefatus serenissimus dominus 30 rex non esset in Viena, vos conferratis ad eum locum, in quo sentietis ejus serenitatem esse. [II] Tempore quo stabitis apud prefatum serenissimum dominum regem, postquam fueritis ad ejus presentiam, visitabitis sub literis nostris credentialibus magnificum co- mitem Mathiconem, si ibi erit, et eum salutare et hortari debeatis nostra parte et facere ei illas oblationes, que vobis videbuntur. [12] Et similiter visitabitis dominum Laurentium magnum comitem, si ibi esse reperiretur. [13] Similiterque visitare debeatis magnificum dominum Gasparem Slik regium can- cellarium et ei facere illas salutationes et oblationes, que convenientes sapientiis vestris videantur, et deinde ei subjungere, quod relatione spectabilis domini Johannis Francisci 40 de Capitibus Liste audivimus, quantum est dominii nostri bonus et optimus advocatus et noster optimus intercessor, quod, licet nobis novum non sit, cum continue per ex- perientiam cognoverimus et viderimus, quantum sit nobis affectus, — nec immerito, cum singularem habeamus ad magnificentiam suam amorem et caritatem, — tamen eidem, quantum plus possumus, regratiamur. preterea dicetis, quod habuimus literas 1 magnificentie 45 sue, quibus nos rogabat, ut, cum promisissemus 2 egregio viro Marquardo prothonotario et nuncio suo ei dare pro solutione privilegiorum nostrorum in mensibus decem ducatos 10000, videlicet omni mense ducatos mille, provideremus omnes ipsos denarios ei dare ad 20 35 5 1 Nicht aufgefunden. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 132.
Strana 149
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 149 festum sancti Johannis proxime futuri,/ et quod revera vellemus in cuntis possibilibus Juni 24 sue magnificentie complacere, sed multis gravati expensis propter guerras et novitates, in quibus ad presens sumus, non possemus de presenti ejus voluntati satisfacere; et ro- gamus, ut in hoc ei libeat nos habere excusatos; et sit certissimus, quod ei observabimus 5 promissionem, quam ei sive dicto Marquardo ejus nomine fecimus, et de mense in men- sem predictos ducatos mille ei dari faciemus. [14. Sollen sich unterwegs in San Vito um die Freilassung eines Deutschen Dieners des Antonio Contareno, den dieser nach Deutschland geschickt hatte, bemühen.] [15. Sollen für die Ausfolgung von Schulden und arrestierten Gütern an Antonio 10 Contareno und andere ihrer Mitbürger wirken. 16] Ceterum, ut de intentione nostra sitis informati, volumus, quod, si per pre- fatum serenissimum dominum regem vel reginam aut alium pro eis ulla vobis fieret mentio de factis Hungarie 1 aut de aliqua alia re non contenta in presenti commissione, dicere debeatis, quod vos misimus ad illas partes solum ad congratulandum nos de eorum 15 assumptione ad regna suprascripta et declarandum bonam sinceritatem et filialem affec- tionem et reverentiam nostram ad serenitatem suam et in aliis materiis nullum vobis de- dimus mandatum, sed quod in reditu vestro dominio nostro reportabitis id, quod vobis dixerint, et cum his et aliis similibus verbis vos ab eis expedire, intelligendo tamen plene, quicquid dicere voluerint, ut in reditu vestro nos particulariter informare valeatis. [17] Verum 2 quia in literis imperialibus, quas habuimus, postquam investiti fuimus de terris imperii, quas tenemus, variatus est stillus suprascriptionis seu tituli, quem per- antea per sacrum imperium nobis scribi fierique consueverat, prout inferius videbitis de- scriptum esse, quam varietatem potius putamus ex quadam inadvertentia aut a cancel- laria quam ex ordine serenissimi domini imperatoris processisse, volumus, quod detis 25 operam essendi cum magnifico domino Gaspare regio cancellario et ei dicere, quod per spectabilem dominum Johannem Franciscum de Capitibus Liste suam magnificentiam alloqui fecimus, que ex sua in nos caritate se obtulit provisuram, sicut idem dominus Johannes Franciscus nobis retulit, quod deinceps primus titulus nobis fieret, de quo eidem regratiamur, et deprecamur magnificentiam suam, quod ita velit adimplere et fa- 30 cere cum effectu. nam hec nulla alia causa querimus, quam ne derogemus ducatui nostro, qui liber ab imperio est; et etiam nullum jus vult, ut deterioris simus conditionis, post- quam cum imperio nos colligavimus ac ab eo accepimus investitionem, quam prius esse- mus, imo melioris. et si factis omnibus possibilibus instantiis hoc obtinere non possetis, quia dictus dominus Gaspar diceret opus esse, ut nominaremur vicarii, volumus, ut in- 35 stetis, quod saltem modificetur res hec in hac forma, videlicet quod addatur primo titulo: „et pro terris nobis concessis vicario.“ Stillus primus, qui petitur continuari, a tergo: Illustri principi Francisco Foscari d Venetiarum sincere nobis dilecto. 20 Stillus novus, qui petitur amoveri, a tergo: uci Illustri principi Francisco Foscari duci Ve- netiarum nostro et imperii sacri vicario etc. et fideli dilecto. In literis: In literis: Illustris princeps sincere dilecte. Illustris princeps fidelis sincere dilecte. [18. Sollen für den vom Papst auf die Abtei s. Marie de Casteliono de Vegla in 45 der Herrschaft der Grafen von Zengg beförderten Laurentius Mihaelis aus Venedig prior s. Petri Casacalba von K. Albrecht Empfehlungsbriefe an die Grafen von Zengg erwirken. 40 1 Mit Ungarn war zu Zeiten K. Sigmunds nur ein Waffenstillstand geschlossen und die Streit- frage bezüglich des Besitzes Dalmatiens in sus- penso gelassen. Vgl. RTA. 11, 197 und 12, 110 Anm. 2. 2 Vgl. zum folgenden RTA. 12 nr. 131.
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 149 festum sancti Johannis proxime futuri,/ et quod revera vellemus in cuntis possibilibus Juni 24 sue magnificentie complacere, sed multis gravati expensis propter guerras et novitates, in quibus ad presens sumus, non possemus de presenti ejus voluntati satisfacere; et ro- gamus, ut in hoc ei libeat nos habere excusatos; et sit certissimus, quod ei observabimus 5 promissionem, quam ei sive dicto Marquardo ejus nomine fecimus, et de mense in men- sem predictos ducatos mille ei dari faciemus. [14. Sollen sich unterwegs in San Vito um die Freilassung eines Deutschen Dieners des Antonio Contareno, den dieser nach Deutschland geschickt hatte, bemühen.] [15. Sollen für die Ausfolgung von Schulden und arrestierten Gütern an Antonio 10 Contareno und andere ihrer Mitbürger wirken. 16] Ceterum, ut de intentione nostra sitis informati, volumus, quod, si per pre- fatum serenissimum dominum regem vel reginam aut alium pro eis ulla vobis fieret mentio de factis Hungarie 1 aut de aliqua alia re non contenta in presenti commissione, dicere debeatis, quod vos misimus ad illas partes solum ad congratulandum nos de eorum 15 assumptione ad regna suprascripta et declarandum bonam sinceritatem et filialem affec- tionem et reverentiam nostram ad serenitatem suam et in aliis materiis nullum vobis de- dimus mandatum, sed quod in reditu vestro dominio nostro reportabitis id, quod vobis dixerint, et cum his et aliis similibus verbis vos ab eis expedire, intelligendo tamen plene, quicquid dicere voluerint, ut in reditu vestro nos particulariter informare valeatis. [17] Verum 2 quia in literis imperialibus, quas habuimus, postquam investiti fuimus de terris imperii, quas tenemus, variatus est stillus suprascriptionis seu tituli, quem per- antea per sacrum imperium nobis scribi fierique consueverat, prout inferius videbitis de- scriptum esse, quam varietatem potius putamus ex quadam inadvertentia aut a cancel- laria quam ex ordine serenissimi domini imperatoris processisse, volumus, quod detis 25 operam essendi cum magnifico domino Gaspare regio cancellario et ei dicere, quod per spectabilem dominum Johannem Franciscum de Capitibus Liste suam magnificentiam alloqui fecimus, que ex sua in nos caritate se obtulit provisuram, sicut idem dominus Johannes Franciscus nobis retulit, quod deinceps primus titulus nobis fieret, de quo eidem regratiamur, et deprecamur magnificentiam suam, quod ita velit adimplere et fa- 30 cere cum effectu. nam hec nulla alia causa querimus, quam ne derogemus ducatui nostro, qui liber ab imperio est; et etiam nullum jus vult, ut deterioris simus conditionis, post- quam cum imperio nos colligavimus ac ab eo accepimus investitionem, quam prius esse- mus, imo melioris. et si factis omnibus possibilibus instantiis hoc obtinere non possetis, quia dictus dominus Gaspar diceret opus esse, ut nominaremur vicarii, volumus, ut in- 35 stetis, quod saltem modificetur res hec in hac forma, videlicet quod addatur primo titulo: „et pro terris nobis concessis vicario.“ Stillus primus, qui petitur continuari, a tergo: Illustri principi Francisco Foscari d Venetiarum sincere nobis dilecto. 20 Stillus novus, qui petitur amoveri, a tergo: uci Illustri principi Francisco Foscari duci Ve- netiarum nostro et imperii sacri vicario etc. et fideli dilecto. In literis: In literis: Illustris princeps sincere dilecte. Illustris princeps fidelis sincere dilecte. [18. Sollen für den vom Papst auf die Abtei s. Marie de Casteliono de Vegla in 45 der Herrschaft der Grafen von Zengg beförderten Laurentius Mihaelis aus Venedig prior s. Petri Casacalba von K. Albrecht Empfehlungsbriefe an die Grafen von Zengg erwirken. 40 1 Mit Ungarn war zu Zeiten K. Sigmunds nur ein Waffenstillstand geschlossen und die Streit- frage bezüglich des Besitzes Dalmatiens in sus- penso gelassen. Vgl. RTA. 11, 197 und 12, 110 Anm. 2. 2 Vgl. zum folgenden RTA. 12 nr. 131.
Strana 150
150 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 16 [19] Et exnunc captum sit, quod expendi possit in uno jocali largiendo serenissime domine regine suprascripte usque ad summam ducatorum 400 de pecuniis nostri comunis. De parte 44. Antrag ser Marcus Foscari procurator sapiens consilii, ser Ieronimus Contareno sapiens terre firme :] Volunt partem ser Antonii Contareno procuratoris et sociorum ex- cepto quantum capitulum, in quo loquitur de visitatione et denariis magnifici Gasparis Slik. nam de ipso capitulo volunt usque ad7 et postea dicatur: ac quod ei distulimus hucusque respondere, tum quia dietim expectabamus salvosconductus et vos mittere posse, tum etiam, quia querebamus videre, si modus erat, quo suis precibus locum dare pos- semus, quoniam vellemus re vera posse in cuntis possibilibus ejus magnificentie com- 10 placere; et tandem, licet multis gravati sumus expensis propter guerras et novitates, in quibus jamdiu fuimus et sumus ad presens, non sine difficultate nostra, tamen parati sumus ei dare medietatem ejus, quod habere debet de mense junii proxime futuri, et aliam medietatem de mense augusti proximi; et rogamus ejus magnificentiam, ut con- sideratis multis expensis nobis occurrentibus nos velit habere excusatos, si in totum ejus 15 votis non satisfacimus, et de predictis remanere contentus. De parte 98, non 0, non sinceri 0. 5 1143s 96. K. Karl VII von Frankreich an K. Albrecht: beglückwünscht ihn zur Thronbestei- zw. gung; wünscht Abschrift eines kaiserlichen Urteils vom Jahre 1423 betr. die Graf- Juni 7 n. 20] schaft Genf; bedauert den Streit in der Kirche und will auf Rat seiner Stände 20 und Gelehrten, mit denen er sich in Bourges beraten hat, eine feierliche Gesandtschaft an den Papst und an das Konzil schicken. [1438 zw. Juni 7 u. 20 Bourges 1.] Aus Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 96a-98b cop. chart. sacc. 18 mit der Uberschrift Copia litterarum regiarum missarum imperatori Alberto per magistrum Joannem de Werdes dictum Lescot in anno domini millesimo quatercentesimo trigesimo octavo. Unser Stück 25 und ebenso nr. 97 und der auf S. 151 Anm. 2 angezogene Brief sind laut Notiz auf fol. 114 a kollationierte Abschriften einer (nach Mitteilung des Archivvorstandes zu Grenoble nicht mehr erhaltenen) Vorlage im Register der Chambre des comptes des Dauphiné. Erwähnt bei du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 3, 298-299 nach un- serer Vorlage. 30 Serenissimo principi fratri et consanguineo nostro carissimo Alberto dei gratia Ro- manorum regi semper augusto ac Hungarie Bohemie etc. regi Carolus eadem gratia Francorum rex salutem et sincere dilectionis mutuum incrementum. magna exultatio et inestimabilis quedam letitia nobis exorta est, cum excellentiam singularem vestre celsi- tudinis ad regia et sacri imperii Romanorum gerenda gubernacula electam intelleximus, 35 cui semper felices successus et omnem agendorum prosperitatem ab eo, per quem reges regnant, donari desideramus, eritque nobis plurima consolatio sepius de vestra personali incolumitate ac cunctis regnorum et dominorum vestrorum negociis ea audire, que leta et prospera sint. de quibus tam per presentem nuncium quam per ceteros velit vestra serenitas nos quam citius reddere certiores. et quoniam, sicuti estimamus, eadem se- 1o renitas de nostra dispositione pariter certiorari cupit, nos favente dei gratia sanitate Zur Datierung ist zu bemerken: das Jahr vom 7. Juni in unserem Text erwähnt wird (vgl. folgt aus dem Inhalt, Monat und Ort folgen aus S. 151 Z. 30ff.), so haben wir in diesem Datum dem Datum des Briefes Karls VII an Kaspar den Terminus a quo; der Terminus ad quem folgt Schlick (vgl. S. 151 Anm. 2) und aus der Erwäh- daraus, daß Beglaubigung und Instruktionen der 45 nung der Versammlung zu Bourges im Text. Diese Französischen Gesandtschaft zum Konzil vom 20. Versammlung wurde am 5. Juni eröffnet (vgl. du Juni datiert sind (vgl. du Fresne de Beaucourt Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. a. a. O. S. 363 Anm. 1), die Gesandtschaft in un- 3, 352) und beschloß am 7. die Absendung einer serem Texte aber als noch bevorstehend bezeichnet Gesandtschaft an Papst und Konzil behufs Ver- wird (vgl. S. 151 Z. 34f.). mittlung (vgl. ebenda S. 354 f.). Da dieser Beschluß 50
150 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 16 [19] Et exnunc captum sit, quod expendi possit in uno jocali largiendo serenissime domine regine suprascripte usque ad summam ducatorum 400 de pecuniis nostri comunis. De parte 44. Antrag ser Marcus Foscari procurator sapiens consilii, ser Ieronimus Contareno sapiens terre firme :] Volunt partem ser Antonii Contareno procuratoris et sociorum ex- cepto quantum capitulum, in quo loquitur de visitatione et denariis magnifici Gasparis Slik. nam de ipso capitulo volunt usque ad7 et postea dicatur: ac quod ei distulimus hucusque respondere, tum quia dietim expectabamus salvosconductus et vos mittere posse, tum etiam, quia querebamus videre, si modus erat, quo suis precibus locum dare pos- semus, quoniam vellemus re vera posse in cuntis possibilibus ejus magnificentie com- 10 placere; et tandem, licet multis gravati sumus expensis propter guerras et novitates, in quibus jamdiu fuimus et sumus ad presens, non sine difficultate nostra, tamen parati sumus ei dare medietatem ejus, quod habere debet de mense junii proxime futuri, et aliam medietatem de mense augusti proximi; et rogamus ejus magnificentiam, ut con- sideratis multis expensis nobis occurrentibus nos velit habere excusatos, si in totum ejus 15 votis non satisfacimus, et de predictis remanere contentus. De parte 98, non 0, non sinceri 0. 5 1143s 96. K. Karl VII von Frankreich an K. Albrecht: beglückwünscht ihn zur Thronbestei- zw. gung; wünscht Abschrift eines kaiserlichen Urteils vom Jahre 1423 betr. die Graf- Juni 7 n. 20] schaft Genf; bedauert den Streit in der Kirche und will auf Rat seiner Stände 20 und Gelehrten, mit denen er sich in Bourges beraten hat, eine feierliche Gesandtschaft an den Papst und an das Konzil schicken. [1438 zw. Juni 7 u. 20 Bourges 1.] Aus Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 96a-98b cop. chart. sacc. 18 mit der Uberschrift Copia litterarum regiarum missarum imperatori Alberto per magistrum Joannem de Werdes dictum Lescot in anno domini millesimo quatercentesimo trigesimo octavo. Unser Stück 25 und ebenso nr. 97 und der auf S. 151 Anm. 2 angezogene Brief sind laut Notiz auf fol. 114 a kollationierte Abschriften einer (nach Mitteilung des Archivvorstandes zu Grenoble nicht mehr erhaltenen) Vorlage im Register der Chambre des comptes des Dauphiné. Erwähnt bei du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 3, 298-299 nach un- serer Vorlage. 30 Serenissimo principi fratri et consanguineo nostro carissimo Alberto dei gratia Ro- manorum regi semper augusto ac Hungarie Bohemie etc. regi Carolus eadem gratia Francorum rex salutem et sincere dilectionis mutuum incrementum. magna exultatio et inestimabilis quedam letitia nobis exorta est, cum excellentiam singularem vestre celsi- tudinis ad regia et sacri imperii Romanorum gerenda gubernacula electam intelleximus, 35 cui semper felices successus et omnem agendorum prosperitatem ab eo, per quem reges regnant, donari desideramus, eritque nobis plurima consolatio sepius de vestra personali incolumitate ac cunctis regnorum et dominorum vestrorum negociis ea audire, que leta et prospera sint. de quibus tam per presentem nuncium quam per ceteros velit vestra serenitas nos quam citius reddere certiores. et quoniam, sicuti estimamus, eadem se- 1o renitas de nostra dispositione pariter certiorari cupit, nos favente dei gratia sanitate Zur Datierung ist zu bemerken: das Jahr vom 7. Juni in unserem Text erwähnt wird (vgl. folgt aus dem Inhalt, Monat und Ort folgen aus S. 151 Z. 30ff.), so haben wir in diesem Datum dem Datum des Briefes Karls VII an Kaspar den Terminus a quo; der Terminus ad quem folgt Schlick (vgl. S. 151 Anm. 2) und aus der Erwäh- daraus, daß Beglaubigung und Instruktionen der 45 nung der Versammlung zu Bourges im Text. Diese Französischen Gesandtschaft zum Konzil vom 20. Versammlung wurde am 5. Juni eröffnet (vgl. du Juni datiert sind (vgl. du Fresne de Beaucourt Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. a. a. O. S. 363 Anm. 1), die Gesandtschaft in un- 3, 352) und beschloß am 7. die Absendung einer serem Texte aber als noch bevorstehend bezeichnet Gesandtschaft an Papst und Konzil behufs Ver- wird (vgl. S. 151 Z. 34f.). mittlung (vgl. ebenda S. 354 f.). Da dieser Beschluß 50
Strana 151
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 151 corporis et rerum nostrarum successibus prospere valemus, parati regie vestre celsitudini 11488 zw. Jиní 7 complacere, cui et sanguinis conjunctio et longeva amicitia nos nexu speciali astringunt, u. 20] necnon confidimus vestros serenissimos affectus regie domui Francorum singulari bene- volentia et fraterna amicitia semper fore conjunctos. in ea quoque fiducia constituti 5 rogamus, quatenus consilio favore et armorum potentatu eidem à domui Francorum in vim antiquissimorum federum nostrorum et veteris amicitie ac propinquitatis' originis fortia auxilia impendatis, que nos et universam nostram prosapiam serenitati vestre ac inclite prosperitati sue fortioribus vinculis alligabunt sicque, dum frater juvabitur a fratre, ne- gocia regnorum ac dominiorum utrorumque favente domino assidue prosperabunt. ce- 10 terum, quia in amicitia lex ista posita est, ut rex abhonesta abnegare nec rebus honestis abesse amicos decet, serenitatem vestram iterato attenteque deprecamur, quatenus copiam sive transcriptum autentiquatum cujusdam diffinitive sententie 1 autoritate imperiali late et recitate Bude in Hungaria anno domini millesimo quatercentesimo vigesimo tertio die sabathi secunda mensis octobris contra consanguineum nostrum principem Aurayce et 15 ad utilitatem atque in favorem carissimi consanguinei nostri Sabaudie ducis super comi- tatu Gebenyensi “ in instrumentum publicum reducte per quemdam notarium imperialem vocatum Antonium olim filium Bartholomei Franchi de Pisis, cujus quidem sententie re- gistrum esse dicitur penes sincere dilectum nostrum virum nobilem et spectabilem Gaspar- dum Sclig cancellarium ultimum imperialem, prout asseritur, per latorem 2 presentium 20 nobis transmittere dignetur. hac equidem copia sive transsumpto autenticato inpresentiarum indigemus pro nonnullarum terrarum et possessionum in Dalphinatu nostro existentium deffensione atque conservatione. confidimus enim id ipsum vos benigne facturos, in quo nobis maximam gratitudinem perficietis. postremo deploranda supra modum prospi- citur d sancte matris ecclesie presens conturbatio, cui ob reverentiam creatoris nostri 25 in certis auxiliis succurrere nos convenit, ne diebus nostris eandem ecclesiam in lamen- tabilem desolationem corruere patiamur, quam regibus et principibus tuendam deffenden- damque commisit divina dispensatio. qua in re piam diligentiam exhibere velit vestra excelsa probitas, et nos pariter piam operam impendemus, ut omnia in tranquillam dis- positionem perducantur. hac de causa de consilio salutari nonnullorum principum de nostra so regali stirpe prelatorum procerum doctorum et magistrorum studiorum atque sapientum virorum regni et Dalphinatus nostrorum in nostra Bicturica civitate ob id ipsum de man- dato nostro congregatorum nostras solemnes ambasiatas ad sanctissimum patrem nostrum summum pontificem et sacrum Basiliense consilium continuo sumus transmissuri, spe- rantes inspirante eo qui est pax nostra quique utraque fecite unum sublato differenciarum 35 pariete pacis salutifere votivum effectum consequi ad laudem et gloriam divine majestatis, scriptum. que vos in cunctis feliciter dirigere et conservare dignetur. 1423 Okt. 2 97. Instruktionen für [Magister Johannes de Werdes gen. Lescot], Gesandten K. Karls VII II43S z10. Juni 7 von Frankreich an K. Albrecht. [1438 zw. Juni 7 u. 20 Bourges 3.] u. 207 Aus Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 99b-1031 cop. chart. saec. 18 mit der Uberschrift Instructiones tradite dicto magistro Joanni Lescot in consilio Dalphinali in discessu suo ad imperatorem. — Vgl. nr. 96 Quellenbeschreibung. Erwähnt bei du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 3, 299 Anm. 1. a) Vorl. eadem. b) Vorl. propinquitate. c) sic! d) Vorl. prospicitatur. e) Vorl. fecis. 1 Nicht aufgefunden. — Uber die Stellung K. 45 Sigmunds zu dem Streit um die Grafschaft Genf vgl. Altmann, Regesten K. Sigmunds nrr. 3302; 4626; 5059-61; 5066; 5079; 5109; 5440; 7445 und Leroux, Nouvelles recherches critiques sur les relations politiques de la France avec l'Alle- 50 magne de 1378 à 1461 S. 172-173. 2 Gleichzeitig empfahl K. Karl VII den nicht- gen. Uberbringer an Kaspar Schlick; dat. Bitturis die junii etc. (Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 98b-99a cop. chart. saec. 18 mit der Uberschrift Copia litterarum missarum domino cancellario im- peratoris.) — Vgl. nr. 96 Quellenbeschreibung. 3 Wegen des Datums vgl. S. 150 Anm. 1.
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 151 corporis et rerum nostrarum successibus prospere valemus, parati regie vestre celsitudini 11488 zw. Jиní 7 complacere, cui et sanguinis conjunctio et longeva amicitia nos nexu speciali astringunt, u. 20] necnon confidimus vestros serenissimos affectus regie domui Francorum singulari bene- volentia et fraterna amicitia semper fore conjunctos. in ea quoque fiducia constituti 5 rogamus, quatenus consilio favore et armorum potentatu eidem à domui Francorum in vim antiquissimorum federum nostrorum et veteris amicitie ac propinquitatis' originis fortia auxilia impendatis, que nos et universam nostram prosapiam serenitati vestre ac inclite prosperitati sue fortioribus vinculis alligabunt sicque, dum frater juvabitur a fratre, ne- gocia regnorum ac dominiorum utrorumque favente domino assidue prosperabunt. ce- 10 terum, quia in amicitia lex ista posita est, ut rex abhonesta abnegare nec rebus honestis abesse amicos decet, serenitatem vestram iterato attenteque deprecamur, quatenus copiam sive transcriptum autentiquatum cujusdam diffinitive sententie 1 autoritate imperiali late et recitate Bude in Hungaria anno domini millesimo quatercentesimo vigesimo tertio die sabathi secunda mensis octobris contra consanguineum nostrum principem Aurayce et 15 ad utilitatem atque in favorem carissimi consanguinei nostri Sabaudie ducis super comi- tatu Gebenyensi “ in instrumentum publicum reducte per quemdam notarium imperialem vocatum Antonium olim filium Bartholomei Franchi de Pisis, cujus quidem sententie re- gistrum esse dicitur penes sincere dilectum nostrum virum nobilem et spectabilem Gaspar- dum Sclig cancellarium ultimum imperialem, prout asseritur, per latorem 2 presentium 20 nobis transmittere dignetur. hac equidem copia sive transsumpto autenticato inpresentiarum indigemus pro nonnullarum terrarum et possessionum in Dalphinatu nostro existentium deffensione atque conservatione. confidimus enim id ipsum vos benigne facturos, in quo nobis maximam gratitudinem perficietis. postremo deploranda supra modum prospi- citur d sancte matris ecclesie presens conturbatio, cui ob reverentiam creatoris nostri 25 in certis auxiliis succurrere nos convenit, ne diebus nostris eandem ecclesiam in lamen- tabilem desolationem corruere patiamur, quam regibus et principibus tuendam deffenden- damque commisit divina dispensatio. qua in re piam diligentiam exhibere velit vestra excelsa probitas, et nos pariter piam operam impendemus, ut omnia in tranquillam dis- positionem perducantur. hac de causa de consilio salutari nonnullorum principum de nostra so regali stirpe prelatorum procerum doctorum et magistrorum studiorum atque sapientum virorum regni et Dalphinatus nostrorum in nostra Bicturica civitate ob id ipsum de man- dato nostro congregatorum nostras solemnes ambasiatas ad sanctissimum patrem nostrum summum pontificem et sacrum Basiliense consilium continuo sumus transmissuri, spe- rantes inspirante eo qui est pax nostra quique utraque fecite unum sublato differenciarum 35 pariete pacis salutifere votivum effectum consequi ad laudem et gloriam divine majestatis, scriptum. que vos in cunctis feliciter dirigere et conservare dignetur. 1423 Okt. 2 97. Instruktionen für [Magister Johannes de Werdes gen. Lescot], Gesandten K. Karls VII II43S z10. Juni 7 von Frankreich an K. Albrecht. [1438 zw. Juni 7 u. 20 Bourges 3.] u. 207 Aus Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 99b-1031 cop. chart. saec. 18 mit der Uberschrift Instructiones tradite dicto magistro Joanni Lescot in consilio Dalphinali in discessu suo ad imperatorem. — Vgl. nr. 96 Quellenbeschreibung. Erwähnt bei du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 3, 299 Anm. 1. a) Vorl. eadem. b) Vorl. propinquitate. c) sic! d) Vorl. prospicitatur. e) Vorl. fecis. 1 Nicht aufgefunden. — Uber die Stellung K. 45 Sigmunds zu dem Streit um die Grafschaft Genf vgl. Altmann, Regesten K. Sigmunds nrr. 3302; 4626; 5059-61; 5066; 5079; 5109; 5440; 7445 und Leroux, Nouvelles recherches critiques sur les relations politiques de la France avec l'Alle- 50 magne de 1378 à 1461 S. 172-173. 2 Gleichzeitig empfahl K. Karl VII den nicht- gen. Uberbringer an Kaspar Schlick; dat. Bitturis die junii etc. (Paris Bibl. nat. cod. lat. 5456 fol. 98b-99a cop. chart. saec. 18 mit der Uberschrift Copia litterarum missarum domino cancellario im- peratoris.) — Vgl. nr. 96 Quellenbeschreibung. 3 Wegen des Datums vgl. S. 150 Anm. 1.
Strana 152
152 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 2�. Juni 7 u. 20) 1423 Okt. 9 Pro instructione et advisamento etc. [1] Est sciendum, quod ad causam castrorum et terrarum Tesii Petre Domene et Falaverii in Dalphinatu existentium dominus princeps Aurayce traxit in causam procura- torem fiscalem Dalphinatus nomine Dalphinali pretendendo terras et castra predictas sibi pertinere virtute certarum substitutionum dudum, ut asserit, factarum per dominum 5 Amedeum filium domini Guillelmi comitem Gebenensem in suo asserto testamento solemni et etiam in quibusdam codicillis per ipsum dominum Amedeum, ut asseritur per dictum principem, conditis, per quas substitutiones dicit se ut filium et heredem domine Marie de Bancio, filie domine Joanne, que fuit filia dicti domini Amedei comitis Gebenensis, fuisse et esse vocatum ad terras et castra predicta, quas sibi ideo petit expediri. [2] Procurator Dalphinatus se opponit dicendo, quod dictus princeps nullum jus habet in terris et castris predictis virtute dictarum substitutionum nec alias nec habere potest pluribus mediis et fundamentis et singulariter, quia alias exordito processu coram imperatore super comitatu Gebenensi a inter dictum dominum principem agentem et dictas substitutiones in medium deducentem et ipsarum virtute petentem dictum comi- 15 tatum Gebenensem sibi adjudicari et dominum ducem Sabaudie se opponentem fuit tandem partibus ad plenum auditis anno domini millesimo quatercentesimo vigesimo tertio et die secunda mensis octobris lata et recitata sententia 1 autoritate imperiali Bude in Hungaria contra dictum dominum principem Aurayce et per eam declaratum dictum comitatum ad eum non pertinere, inferendo propterea dictus procurator Dalphinalis, quod, 20 sicut virtute dictarum assertarum substitutionum non obtinuit ipse princeps dictum comi- tatum, sic nec obtinere debet terras et castra predictas, quas eisdem mediis et causis petit, quibus petebat b coram domino imperatore dictum comitatum, ut apparet copia dicti processus habiti coram imperatore, quam“ pars dicti domini principis produxit in illad causa per eum contra dictum procuratorem Dalphinalem mota, ut predicitur, licet co- 25 piam ipsam ex integro non produxerit nisi in parte pro ipso principe faciente. et ad premissorum justificacionem indiget transscripto autentico et probatorio dicte sententie die et loco quibus supra recitate et in instrumentum publicum redacte per Antonium filium quondam Bartholomei Franchi de Pisis, et cujus sententie registrum esse dicitur penes dominum Gaspardum Sclec cancellarium ultimum imperialem. [3] Et pro quo transscripto habendo rex scribit 2 regi Romanorum et certis aliis in suprascriptione litterarum notatis ad promptius obtinendum dictum registrum, quare fiat exacta diligentia per premissum ad hoc deputatum et obtineatur in forma probatoria et defferat litteras predictas una cum copia earundem. [4] Item visa dicta sententia se informet, quantum melius poterit, dictus commissus, 35 si aliqua alia essent producta in dicto processu, que facere et servire possent ad repel- lendam intentionem dicti domini principis; et si que reperientur, quod etiam deferetur transscriptum. [5] Et si per dictam sententiam non fuerit declaratum pertinere dictum comitatum domino duci Sabaudie, sciatur, qualiter ace quo medio ipsum postea obtinuit, et si ha- 40 buit concessionem imperialem aliasf, quod afferatur copia illius. [6] Item perquirat et advertat, si in processu stante coram imperatore fuerit pro- ductum testamentum prefati domini Amedei et codicilli ejusdem, qui asseruntur fuisse facti millesimo tercentesimo sexagesimo septimo et die decima octava mensis januarii, et quis ipsos recepit seu grossavit. 10 30 1367 Jan. 18 45 a) Vorl. Gebensi. b) Vorl. patebat. c) Vorl. quia. d) Vorl. alia. e) Vorl. nec. f) in Forl. folgt wohl als Wieder- holung ne et si habuit. Vgl. S. 151 Anm. 1. nr. 96.
152 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 2�. Juni 7 u. 20) 1423 Okt. 9 Pro instructione et advisamento etc. [1] Est sciendum, quod ad causam castrorum et terrarum Tesii Petre Domene et Falaverii in Dalphinatu existentium dominus princeps Aurayce traxit in causam procura- torem fiscalem Dalphinatus nomine Dalphinali pretendendo terras et castra predictas sibi pertinere virtute certarum substitutionum dudum, ut asserit, factarum per dominum 5 Amedeum filium domini Guillelmi comitem Gebenensem in suo asserto testamento solemni et etiam in quibusdam codicillis per ipsum dominum Amedeum, ut asseritur per dictum principem, conditis, per quas substitutiones dicit se ut filium et heredem domine Marie de Bancio, filie domine Joanne, que fuit filia dicti domini Amedei comitis Gebenensis, fuisse et esse vocatum ad terras et castra predicta, quas sibi ideo petit expediri. [2] Procurator Dalphinatus se opponit dicendo, quod dictus princeps nullum jus habet in terris et castris predictis virtute dictarum substitutionum nec alias nec habere potest pluribus mediis et fundamentis et singulariter, quia alias exordito processu coram imperatore super comitatu Gebenensi a inter dictum dominum principem agentem et dictas substitutiones in medium deducentem et ipsarum virtute petentem dictum comi- 15 tatum Gebenensem sibi adjudicari et dominum ducem Sabaudie se opponentem fuit tandem partibus ad plenum auditis anno domini millesimo quatercentesimo vigesimo tertio et die secunda mensis octobris lata et recitata sententia 1 autoritate imperiali Bude in Hungaria contra dictum dominum principem Aurayce et per eam declaratum dictum comitatum ad eum non pertinere, inferendo propterea dictus procurator Dalphinalis, quod, 20 sicut virtute dictarum assertarum substitutionum non obtinuit ipse princeps dictum comi- tatum, sic nec obtinere debet terras et castra predictas, quas eisdem mediis et causis petit, quibus petebat b coram domino imperatore dictum comitatum, ut apparet copia dicti processus habiti coram imperatore, quam“ pars dicti domini principis produxit in illad causa per eum contra dictum procuratorem Dalphinalem mota, ut predicitur, licet co- 25 piam ipsam ex integro non produxerit nisi in parte pro ipso principe faciente. et ad premissorum justificacionem indiget transscripto autentico et probatorio dicte sententie die et loco quibus supra recitate et in instrumentum publicum redacte per Antonium filium quondam Bartholomei Franchi de Pisis, et cujus sententie registrum esse dicitur penes dominum Gaspardum Sclec cancellarium ultimum imperialem. [3] Et pro quo transscripto habendo rex scribit 2 regi Romanorum et certis aliis in suprascriptione litterarum notatis ad promptius obtinendum dictum registrum, quare fiat exacta diligentia per premissum ad hoc deputatum et obtineatur in forma probatoria et defferat litteras predictas una cum copia earundem. [4] Item visa dicta sententia se informet, quantum melius poterit, dictus commissus, 35 si aliqua alia essent producta in dicto processu, que facere et servire possent ad repel- lendam intentionem dicti domini principis; et si que reperientur, quod etiam deferetur transscriptum. [5] Et si per dictam sententiam non fuerit declaratum pertinere dictum comitatum domino duci Sabaudie, sciatur, qualiter ace quo medio ipsum postea obtinuit, et si ha- 40 buit concessionem imperialem aliasf, quod afferatur copia illius. [6] Item perquirat et advertat, si in processu stante coram imperatore fuerit pro- ductum testamentum prefati domini Amedei et codicilli ejusdem, qui asseruntur fuisse facti millesimo tercentesimo sexagesimo septimo et die decima octava mensis januarii, et quis ipsos recepit seu grossavit. 10 30 1367 Jan. 18 45 a) Vorl. Gebensi. b) Vorl. patebat. c) Vorl. quia. d) Vorl. alia. e) Vorl. nec. f) in Forl. folgt wohl als Wieder- holung ne et si habuit. Vgl. S. 151 Anm. 1. nr. 96.
Strana 153
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92�101. 153 [7] Et ulterius, quia alias de tempore domini Sigismundi imperatoris ultimo defuncti 11438 21. fuerant habita verba 1 de vicariatu obtinendo pro domino nostro Dalphino et qui vi- Juni 7 u. 20) cariatus fuit, ut relatum existit, concessus, quod se informet de hujusmodi concessione vicariatus, de modo et forma, quibus fuerat concessus, et utrum ad perpetuitatem vel 5 ad tempus et ad quod; et si sit ad tempus, si obtineri posset sine prefictione temporis pro illustri principe domino Ludovico Dalphino primogenito regis Francorum et suis in Dalphinatu successoribus in perpetuum. [8] Et si non in perpetuum, aut saltem usque ad quartum et, si non quartum, tertium in Dalphinatu successorum, et si non aliquo modo promissum, sciatur, sub qua 10 forma poterit obtineri, et quod afferatur forma concessionis et sciatur, quantum de- constaret. [9] Et sciatur, si duraret in tempus a successorum domini moderni imperatoris. [10] Et si fieri possit, obtineatur sub majori et favorabiliori forma pro dicto domino regis Francorum primogenito et ejus in perpetuum in b Dalphinatu successoribus, saltem 15 usque etc., qua fieri poterit. [11] Et in toto regno Arelatensi excepto ducatu Sabaudie, prout alias fuerit ob- tentum 2, ut continetur in vidimus, quod defertur, quod exhibere non videtur expedire, quousque sciatur, si sub ampliori forma posset obtineri, verum tamen secundum quod prefatus commissus reperiet et ejus discretioni et providentie videbitur esse faciendum 20 in omnibus, quod fiat. [12] Consimiliter diligentiam faciat de obtinendo prerogativam seu privilegium super alodialibus, sicut dudum fuerat obtentum et continetur in copia, quam defert, et si illo modo obtinere non posset, quod sciatur, quo modo et sub qua forma, et illius deferatur copia, et sciatur etiam, quantum deconstaret pro littera sigillo et aliis etc. [13] Et si obtineri possit, advertatur, quod fiat sub nomine Ludovici primo- geniti regis Francorum Dalphini Viennensis et pro ipso et ejus in Dalphinatu suc- cessoribus. [14] Et quod, quando dicitur in dicta copia „considerantes quoque grata servicia, que majestati nostre semper exhibuit etc.", „que majestati nostre ejus antecessores ex- 3o hibuerunt etc. et ipse exhibere poterit in futurum etc.“ et alias, fiat sub meliori forma, qua fieri et obtineri poterit. 25 35 98. Aufzeichnung über die Werbung, die auf Rat ƒ des Französischen Gesandten Raoul I1438 Ei de] Gaucourt Hzg. Friedrich der Altere von Österreich an K. Albrecht tun soll betr. Juni 7 bis 20] Bündnis zwischen diesem und dem König von Frankreich, gemeinsames Vorgehen beider in der Kirchenfrage, Plan einer Zusammenkunft in Freiburg i. Uchtland, Familienverbindungen, Verleihung des Dauphiné an den Dauphin, Aushändigung gen. Abschriften. [1438 zu Juni 7-20 3.] 40 Aus Wien H. H. St. A. Urkk. (Oesterreich) conc. chart. Auf der Rückseite von einer Hand des 16. Jahrhunderts Ratslag verstantnus zwischen Franckreich und Osterreich 1438. Erwähnt von Leroux in Nouvelles recherches critiques sur les relations politiques de la France avec l'Allemagne de 1378 à 1461 S. 236 Anm. I, mit dem Datum Totis 1438. — Woher Leroux diese unmögliche Ortsangabe hat, ist nicht ersichtlich. a) Forl. wiederholl in tempus. b) Vorl. om. in. Im Jahre 1435, vgl. du Fresne de Beaucourt, 45 Histoire de Charles VII T. 2, 483 nebst Anm. 4 und Fournier, Le royaume d'Arles et Vienne S. 514. Nach Fournier wären die Verhandlungen ohne Er- gebnis abgebrochen worden. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Am 7. Januar 1378, vgl. Böhmer-Huber, Re- gesten Karls IV nr. 5862. 3 Die Datierung folgt aus dem Zusammenhang dieses Stückes mit den beiden vorigen. 20
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92�101. 153 [7] Et ulterius, quia alias de tempore domini Sigismundi imperatoris ultimo defuncti 11438 21. fuerant habita verba 1 de vicariatu obtinendo pro domino nostro Dalphino et qui vi- Juni 7 u. 20) cariatus fuit, ut relatum existit, concessus, quod se informet de hujusmodi concessione vicariatus, de modo et forma, quibus fuerat concessus, et utrum ad perpetuitatem vel 5 ad tempus et ad quod; et si sit ad tempus, si obtineri posset sine prefictione temporis pro illustri principe domino Ludovico Dalphino primogenito regis Francorum et suis in Dalphinatu successoribus in perpetuum. [8] Et si non in perpetuum, aut saltem usque ad quartum et, si non quartum, tertium in Dalphinatu successorum, et si non aliquo modo promissum, sciatur, sub qua 10 forma poterit obtineri, et quod afferatur forma concessionis et sciatur, quantum de- constaret. [9] Et sciatur, si duraret in tempus a successorum domini moderni imperatoris. [10] Et si fieri possit, obtineatur sub majori et favorabiliori forma pro dicto domino regis Francorum primogenito et ejus in perpetuum in b Dalphinatu successoribus, saltem 15 usque etc., qua fieri poterit. [11] Et in toto regno Arelatensi excepto ducatu Sabaudie, prout alias fuerit ob- tentum 2, ut continetur in vidimus, quod defertur, quod exhibere non videtur expedire, quousque sciatur, si sub ampliori forma posset obtineri, verum tamen secundum quod prefatus commissus reperiet et ejus discretioni et providentie videbitur esse faciendum 20 in omnibus, quod fiat. [12] Consimiliter diligentiam faciat de obtinendo prerogativam seu privilegium super alodialibus, sicut dudum fuerat obtentum et continetur in copia, quam defert, et si illo modo obtinere non posset, quod sciatur, quo modo et sub qua forma, et illius deferatur copia, et sciatur etiam, quantum deconstaret pro littera sigillo et aliis etc. [13] Et si obtineri possit, advertatur, quod fiat sub nomine Ludovici primo- geniti regis Francorum Dalphini Viennensis et pro ipso et ejus in Dalphinatu suc- cessoribus. [14] Et quod, quando dicitur in dicta copia „considerantes quoque grata servicia, que majestati nostre semper exhibuit etc.", „que majestati nostre ejus antecessores ex- 3o hibuerunt etc. et ipse exhibere poterit in futurum etc.“ et alias, fiat sub meliori forma, qua fieri et obtineri poterit. 25 35 98. Aufzeichnung über die Werbung, die auf Rat ƒ des Französischen Gesandten Raoul I1438 Ei de] Gaucourt Hzg. Friedrich der Altere von Österreich an K. Albrecht tun soll betr. Juni 7 bis 20] Bündnis zwischen diesem und dem König von Frankreich, gemeinsames Vorgehen beider in der Kirchenfrage, Plan einer Zusammenkunft in Freiburg i. Uchtland, Familienverbindungen, Verleihung des Dauphiné an den Dauphin, Aushändigung gen. Abschriften. [1438 zu Juni 7-20 3.] 40 Aus Wien H. H. St. A. Urkk. (Oesterreich) conc. chart. Auf der Rückseite von einer Hand des 16. Jahrhunderts Ratslag verstantnus zwischen Franckreich und Osterreich 1438. Erwähnt von Leroux in Nouvelles recherches critiques sur les relations politiques de la France avec l'Allemagne de 1378 à 1461 S. 236 Anm. I, mit dem Datum Totis 1438. — Woher Leroux diese unmögliche Ortsangabe hat, ist nicht ersichtlich. a) Forl. wiederholl in tempus. b) Vorl. om. in. Im Jahre 1435, vgl. du Fresne de Beaucourt, 45 Histoire de Charles VII T. 2, 483 nebst Anm. 4 und Fournier, Le royaume d'Arles et Vienne S. 514. Nach Fournier wären die Verhandlungen ohne Er- gebnis abgebrochen worden. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Am 7. Januar 1378, vgl. Böhmer-Huber, Re- gesten Karls IV nr. 5862. 3 Die Datierung folgt aus dem Zusammenhang dieses Stückes mit den beiden vorigen. 20
Strana 154
154 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Diz ist die werbung, so meins herren gnäd von Osterreich der eltern soll werben zu Juni 7 an dem Rômischen kúng seinen vetter, nach dem und der von Gakort1 das angeben bis 20) hat etc. [1] Item des ersten umbe ain freuntleich verpúntnußin un a verainung zwischen dem Rômischen kúnig un dem kúng von Franchreich un ire paiden furstentúm un das 5 ganz hauß von Osterreich, wie das denn durch dem Rômischen kúng furgenomen wúrde; doch so maint der von Gakort, das ietweideren tail dem andern helfen solte mit allen vermôgen etc. [2] Item das andern stúk, das meins herren gnad von Osterreich der elter loß dem Rômischen kúng seinen vetter wissen: wie die retten von Franchreich nemlich der 10 von Gakort hie gewesen sint pei im un meinent, das der Rômische kúng un der kúng von Franchreich eins werent in dem, das sie mit enandern schriben unserm helige vatter, das er sich in solichem mâß mit dem, so zû sein helikait gehôrt, hielt, das das consilio ze Paßel nút môchtent sachen vinden, dardurch sie mit recht in von dem pappal verstossen môchten nach ze verstossen were. [3] Item dem consilio ze Pasel ein reversal, das die paiden kúng schriben, das si nút fúrnemen enkainerlei ding anzephahen wider des pabst personen, sunder in zen- seczen oder sinen stat nuczit ze verkeiren, dardurch sismate in der heiligen kirlich wúrde: das wolten sie paiden nút gestatten, es were denn, das durch baiden kúng wissen un willen geschen un durch ir ratten un daz sie vorabe ir will darzů geben. 20 dieselben brief sullen ze stúnd gen, umbe das das sie zû baiden sit nút anphahen denn mit paiden kúng wissen un willen. un wie der Rômische kúng schreibet, das man des ein abschrift nem, umbe daz das der kúng von Franchreich desgleich schreibe un daz eins sei. [4] Item umbe merren fruntschaft und dieselben puntnußin ze besließen zwischen 25 dem haûsern von Franchreich un Osterrich ze sûchen un ze habend, davon ist hie ge- reit worden un hand die retten von Franchreich gesûchet, das ein tag pereidt würde gen Freipurg in Otland, da die herren môchtent bein andern sein oder ir fúrst oder treffenlich retten da ze haben auf einem benanten tag, nemlich der dem Rômschen kúng geviel. wiewol hie eitwz durch meins herren gnäd von Osterrich dem altere gemeldet so Nov. 11 ist wúrde uf Martini, das stot nû zům Römischen kúng den tag ze machen un dem von Franriech lassen wissen verschriben. un uf demselben tag sol fravlin Radgonden geantwurt werde un sol si meins herren gnâd da enphahen oder sein gewalt un umbe merren fruntschaft zwischen den haûsern von Franchreich un von Osterrich un zû pai- den seiten gesûchet un furgenomen werden, súnder von dem herzog von Porbon, von 35 knaben un dôrthern, als zû beiden seiten wol gezimet, un die iez pott wol werden fúrbringen. [5] Item von des Dalphinâchten wegen, das der Romsche kúng das dem Dalphin von Franchreich confermiere un im liehen, als andern kúng un kaissern vormäls geton hand, sunderlich der hindrest kaisser sëlig 3. 15 40 a) Vorl. hier u. weiterhin unn. 1 Raoul de Gaucourt, Gouverneur des Dau- phiné, der langjährige Unterhändler zwischen Frankreich und dem Hzg. Friedrich dem Alteren von Österreich, vgl. Anm. 2. 2 Uber die Beziehungen zwischen Frankreich und Hzg. Friedrich dem Alteren von Österreich seit 1427 sowie über den im Jahre 1430 zuerst behandelten Plan einer Heirat zwischen Radegonde, der Tochter K. Karls VII, und Sigismund, dem Sohn Hag. Friedrichs des Alteren von Österreich, vgl. du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 2, 427 ff.; 435; 483 f.; d'Herbomez, Le traité de 1430 entre la France et l'Autriche (Revue des quest. hist. 31, 409 ff.); Leroux, Nouvelles Recherches 45 critiques sur les relations politiques de la France avec l'Allemagne de 1378 à 1461 S. 215 ff. 3 Vgl. nr. 97 art. 7 ff., wonach es sich jedoch nicht nur um die Verleihung des Dauphiné, son- dern des Vikariats im ganzen Kgr. Arelat mit 50 Ausnahme Savoyens handelte.
154 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Diz ist die werbung, so meins herren gnäd von Osterreich der eltern soll werben zu Juni 7 an dem Rômischen kúng seinen vetter, nach dem und der von Gakort1 das angeben bis 20) hat etc. [1] Item des ersten umbe ain freuntleich verpúntnußin un a verainung zwischen dem Rômischen kúnig un dem kúng von Franchreich un ire paiden furstentúm un das 5 ganz hauß von Osterreich, wie das denn durch dem Rômischen kúng furgenomen wúrde; doch so maint der von Gakort, das ietweideren tail dem andern helfen solte mit allen vermôgen etc. [2] Item das andern stúk, das meins herren gnad von Osterreich der elter loß dem Rômischen kúng seinen vetter wissen: wie die retten von Franchreich nemlich der 10 von Gakort hie gewesen sint pei im un meinent, das der Rômische kúng un der kúng von Franchreich eins werent in dem, das sie mit enandern schriben unserm helige vatter, das er sich in solichem mâß mit dem, so zû sein helikait gehôrt, hielt, das das consilio ze Paßel nút môchtent sachen vinden, dardurch sie mit recht in von dem pappal verstossen môchten nach ze verstossen were. [3] Item dem consilio ze Pasel ein reversal, das die paiden kúng schriben, das si nút fúrnemen enkainerlei ding anzephahen wider des pabst personen, sunder in zen- seczen oder sinen stat nuczit ze verkeiren, dardurch sismate in der heiligen kirlich wúrde: das wolten sie paiden nút gestatten, es were denn, das durch baiden kúng wissen un willen geschen un durch ir ratten un daz sie vorabe ir will darzů geben. 20 dieselben brief sullen ze stúnd gen, umbe das das sie zû baiden sit nút anphahen denn mit paiden kúng wissen un willen. un wie der Rômische kúng schreibet, das man des ein abschrift nem, umbe daz das der kúng von Franchreich desgleich schreibe un daz eins sei. [4] Item umbe merren fruntschaft und dieselben puntnußin ze besließen zwischen 25 dem haûsern von Franchreich un Osterrich ze sûchen un ze habend, davon ist hie ge- reit worden un hand die retten von Franchreich gesûchet, das ein tag pereidt würde gen Freipurg in Otland, da die herren môchtent bein andern sein oder ir fúrst oder treffenlich retten da ze haben auf einem benanten tag, nemlich der dem Rômschen kúng geviel. wiewol hie eitwz durch meins herren gnäd von Osterrich dem altere gemeldet so Nov. 11 ist wúrde uf Martini, das stot nû zům Römischen kúng den tag ze machen un dem von Franriech lassen wissen verschriben. un uf demselben tag sol fravlin Radgonden geantwurt werde un sol si meins herren gnâd da enphahen oder sein gewalt un umbe merren fruntschaft zwischen den haûsern von Franchreich un von Osterrich un zû pai- den seiten gesûchet un furgenomen werden, súnder von dem herzog von Porbon, von 35 knaben un dôrthern, als zû beiden seiten wol gezimet, un die iez pott wol werden fúrbringen. [5] Item von des Dalphinâchten wegen, das der Romsche kúng das dem Dalphin von Franchreich confermiere un im liehen, als andern kúng un kaissern vormäls geton hand, sunderlich der hindrest kaisser sëlig 3. 15 40 a) Vorl. hier u. weiterhin unn. 1 Raoul de Gaucourt, Gouverneur des Dau- phiné, der langjährige Unterhändler zwischen Frankreich und dem Hzg. Friedrich dem Alteren von Österreich, vgl. Anm. 2. 2 Uber die Beziehungen zwischen Frankreich und Hzg. Friedrich dem Alteren von Österreich seit 1427 sowie über den im Jahre 1430 zuerst behandelten Plan einer Heirat zwischen Radegonde, der Tochter K. Karls VII, und Sigismund, dem Sohn Hag. Friedrichs des Alteren von Österreich, vgl. du Fresne de Beaucourt, Histoire de Charles VII T. 2, 427 ff.; 435; 483 f.; d'Herbomez, Le traité de 1430 entre la France et l'Autriche (Revue des quest. hist. 31, 409 ff.); Leroux, Nouvelles Recherches 45 critiques sur les relations politiques de la France avec l'Allemagne de 1378 à 1461 S. 215 ff. 3 Vgl. nr. 97 art. 7 ff., wonach es sich jedoch nicht nur um die Verleihung des Dauphiné, son- dern des Vikariats im ganzen Kgr. Arelat mit 50 Ausnahme Savoyens handelte.
Strana 155
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 155 [6] Item das der Römsche küng schaff mit herre Gaspart sein kanzler, das er süchen die registern, so ze Kostencz ! umbe die sentencie der grafschaft von Yenf in Sabvoie wider dem von Schallon dem prinz genant von Oransche, das dem Dalphin derselben ürtails un sentenz môg ein abserift werde ?. 99. IC Heinrich VI von England am Erzbf. Dietrich von Kóln 3: über den Tod K. Sigmumds und sein Verhálinis zu dem künftigen Römischen König. 1438 Fe- bruar 20. Windsor. e Gedruckt in Official correspondence of Thomas Bekynton, ed. G. Williams, Bd. 1, 246- 248 m. 183 nach einer Vorlage in London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 183 cop. chart. saec. 15. : ’ Briefe von Kaufleuten haben schon neulich bekannt gemacht, daß I. Sigmund gestorben sei, Beklagt seinen Tod, seine großen Verdienste um die Kirche, zu denen er sicher noch neue hinzugefügt hätte, und sein Bundesverhältnis zu seinem Vater und ihm selbst hervorhebend. Et quia vacante nune imperio et die, ut accepimus, future electioni statuto 4 divinare non possumus, quis in imperatorem subli- mandus existat 9, ut ei nostros pro mutuis inter nos continuandis affectibus, sicuti in votis habemus, ora- [1488 zu Juni 7 bis 20] 1488 Febr. 20 tores mittamus, reverendissimam paternitatem vestram, in qua multiplex rerum experientia nos edocuit. fiduciam gerere specialem, rogamus attente et ex intimis deprecamur, quatinus, mox atque de imperatore hujusmodi fuerit celebrata electio, eidem alligantias et confederationes, quas cum predecessore suo con- traximus et habuimus, memorari et declarare velitis ac omni solicitudinis studio, quantum possitis, incum- bere, ut et sua serenitas ad continuandum antiquas has affectiones et amicitias vestra mediante industria inducatur, pro quo utique oratores nostros hujusmodi, eum aptum et congruum tempus advenerit, ad ejus- 2 o 2 3 4 5 e o c dem serenitatis presentiam intendimus destinare. anno domini secundum computationem etc. 1487. Dat. in castro nostro de Wyndesove 20 die februarii 100. K. Johann von Kastilien um I. Albrecht: beglückwünscht ihn zu seimer Thron- besteigung; bittet wm hüufigere Nachricht über seine kriegerischen Erfolge; ihm xirz 18) selbst geht es gut; beglaubigt im Angelegenheiten der universalen Kirche seine Ge- sandten. [1438 nach März 18.] In Paris Archives mationales K 1711 [fol. 40Tab] conc. [?] chart. Ohne Datum. die Namen der Gesandten ist Raun gelassen. 101. Die Gesandien des Kónigs von Kastilien [am Baseler Konzil] an IK. Albrecht: bitten ihn anläßlich seiner Wahl zum Rómischen Kónig fiw die Einheit der Kirche aw wirken. 1438 April 27 Basel. Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 3994] cop. chart. coaeva mit. der. Überschrift Litera ambaxiatorum domini nostri regis ad dominum regem Romanorum. 1 Viebneľ zw Ofen, vgl. S. 151 Z. 14 und 152 Z. 18. ? Vgl. wr. 96 wnd mr. 97 artt. 1-6. * Ende Januar 1438 hatte der geheime Rat des Königs beschlossen, daß auf Grund des Bündnisses zwischen dem König und, den Kurfürsten letzteren geschrieben werde, sie möchten memanden zum Kaiser wählen, der ein Feind des Königs sei, und daß Gesandte zu Herzog [Albrecht] geschickt wer- den sollten, wm ihm seine Wahl zum Ritter des Hosenbandordens am K. Sigmunds Statt anzu- zeigen umd ihm eim Bündnis und eine Heirat, wahrscheinlich zwischen dem König und einer der Töchter Albrechts, vorzuschlagen (Proceedings and ordinances of the privy council of England, ed. 60 by Nicolas 5, 86-87 und Vorwort S. XXVIII f.). Und an demselben Tage, von dem unsere nr. 99 da- tiert ist, empfahl und beglaubigte K. Heinrich bei nichtgenanntem magnificus nobilis /[ Kaspar Schlick?] seinen armiger Stephan Zingell, den er zu K. Albrecht von Böhmen und Ungarn, Herzog von Österreich, super quibusdam nostris exequendis negociis, que non parum. cordi habemus, sendet. (Official corre- spondence of Thomas Belwnton p. 68 m. 52; vgl. auch Proceedings etc. 5, 89.) Über die Amwesen- heit eines Boten des Kónigs von England auf dem Frankfurter Wahltage s. ww. 150 avt. 6. — Vgl. dazu S. 32-34. * Vgl. mw. 27. 5 Aus Anm. 1 geht doch wohl hervor, daß man auch in. England. sehr mit dev Wahl K. Albrechts gerechmet hat, 20* 1498 Teby. 20 [1488 nach Fin + 1488 Apr. 27
B. Die Wahl K. Albrechts. e) Verhalten auswärtiger Mächte nr. 92-101. 155 [6] Item das der Römsche küng schaff mit herre Gaspart sein kanzler, das er süchen die registern, so ze Kostencz ! umbe die sentencie der grafschaft von Yenf in Sabvoie wider dem von Schallon dem prinz genant von Oransche, das dem Dalphin derselben ürtails un sentenz môg ein abserift werde ?. 99. IC Heinrich VI von England am Erzbf. Dietrich von Kóln 3: über den Tod K. Sigmumds und sein Verhálinis zu dem künftigen Römischen König. 1438 Fe- bruar 20. Windsor. e Gedruckt in Official correspondence of Thomas Bekynton, ed. G. Williams, Bd. 1, 246- 248 m. 183 nach einer Vorlage in London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 183 cop. chart. saec. 15. : ’ Briefe von Kaufleuten haben schon neulich bekannt gemacht, daß I. Sigmund gestorben sei, Beklagt seinen Tod, seine großen Verdienste um die Kirche, zu denen er sicher noch neue hinzugefügt hätte, und sein Bundesverhältnis zu seinem Vater und ihm selbst hervorhebend. Et quia vacante nune imperio et die, ut accepimus, future electioni statuto 4 divinare non possumus, quis in imperatorem subli- mandus existat 9, ut ei nostros pro mutuis inter nos continuandis affectibus, sicuti in votis habemus, ora- [1488 zu Juni 7 bis 20] 1488 Febr. 20 tores mittamus, reverendissimam paternitatem vestram, in qua multiplex rerum experientia nos edocuit. fiduciam gerere specialem, rogamus attente et ex intimis deprecamur, quatinus, mox atque de imperatore hujusmodi fuerit celebrata electio, eidem alligantias et confederationes, quas cum predecessore suo con- traximus et habuimus, memorari et declarare velitis ac omni solicitudinis studio, quantum possitis, incum- bere, ut et sua serenitas ad continuandum antiquas has affectiones et amicitias vestra mediante industria inducatur, pro quo utique oratores nostros hujusmodi, eum aptum et congruum tempus advenerit, ad ejus- 2 o 2 3 4 5 e o c dem serenitatis presentiam intendimus destinare. anno domini secundum computationem etc. 1487. Dat. in castro nostro de Wyndesove 20 die februarii 100. K. Johann von Kastilien um I. Albrecht: beglückwünscht ihn zu seimer Thron- besteigung; bittet wm hüufigere Nachricht über seine kriegerischen Erfolge; ihm xirz 18) selbst geht es gut; beglaubigt im Angelegenheiten der universalen Kirche seine Ge- sandten. [1438 nach März 18.] In Paris Archives mationales K 1711 [fol. 40Tab] conc. [?] chart. Ohne Datum. die Namen der Gesandten ist Raun gelassen. 101. Die Gesandien des Kónigs von Kastilien [am Baseler Konzil] an IK. Albrecht: bitten ihn anläßlich seiner Wahl zum Rómischen Kónig fiw die Einheit der Kirche aw wirken. 1438 April 27 Basel. Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 3994] cop. chart. coaeva mit. der. Überschrift Litera ambaxiatorum domini nostri regis ad dominum regem Romanorum. 1 Viebneľ zw Ofen, vgl. S. 151 Z. 14 und 152 Z. 18. ? Vgl. wr. 96 wnd mr. 97 artt. 1-6. * Ende Januar 1438 hatte der geheime Rat des Königs beschlossen, daß auf Grund des Bündnisses zwischen dem König und, den Kurfürsten letzteren geschrieben werde, sie möchten memanden zum Kaiser wählen, der ein Feind des Königs sei, und daß Gesandte zu Herzog [Albrecht] geschickt wer- den sollten, wm ihm seine Wahl zum Ritter des Hosenbandordens am K. Sigmunds Statt anzu- zeigen umd ihm eim Bündnis und eine Heirat, wahrscheinlich zwischen dem König und einer der Töchter Albrechts, vorzuschlagen (Proceedings and ordinances of the privy council of England, ed. 60 by Nicolas 5, 86-87 und Vorwort S. XXVIII f.). Und an demselben Tage, von dem unsere nr. 99 da- tiert ist, empfahl und beglaubigte K. Heinrich bei nichtgenanntem magnificus nobilis /[ Kaspar Schlick?] seinen armiger Stephan Zingell, den er zu K. Albrecht von Böhmen und Ungarn, Herzog von Österreich, super quibusdam nostris exequendis negociis, que non parum. cordi habemus, sendet. (Official corre- spondence of Thomas Belwnton p. 68 m. 52; vgl. auch Proceedings etc. 5, 89.) Über die Amwesen- heit eines Boten des Kónigs von England auf dem Frankfurter Wahltage s. ww. 150 avt. 6. — Vgl. dazu S. 32-34. * Vgl. mw. 27. 5 Aus Anm. 1 geht doch wohl hervor, daß man auch in. England. sehr mit dev Wahl K. Albrechts gerechmet hat, 20* 1498 Teby. 20 [1488 nach Fin + 1488 Apr. 27
Strana 156
156 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 Die Gesandten geben ihrem Schmerz über den Tod K. Sigmunds, ihrer Freude über die Wahl K. Albrechts Ausdruck, ersteren bezeichnend als probissimus imperator plenus dierum et gloria jam la- boribus plurimis fatigatus corporalibusque infirmitatibus trictus etatisque pondere gravatus, letzteren als virtute animi par, viribus vero corporis robustior etateque recencior; erinnern an die Ahnlichkeit der Um- stände, da K. Sigmund bei seinem Regierungsantritt mit Hilfe der Könige und Fürsten ein altes Schisma beseitigt, er ein drohendes zu verhindern habe; bitten, obwohl die Bitte ja überflüssig sei, nach seinen Kräften die Einheit der Kirche zu wahren; nec novam rem aggredimur, sed cum celeberrimo predecessore inceptum cum glorioso ejus successore continuamus: felicis enim memorie dominum impera- torem ---, ut se in hiis rebus interponeret, nuper invocavimus 1, qui gratissime nobis responderat 2, sed fati debito, ut deo placuit, preventus non ex toto, ut voluisset, hiis ecclesie anxietatibus succurrere potuit; 10 bitten daher, mit den übrigen Königen und Fürsten vermitteln zu wollen; der König von Kastilien habe durch Briefe Papst und Konzil 3 gebeten a processibus supersedere und seine Vermittlung an- geboten. Dat. ex Basilea 27. aprilis 1438. 5 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 1438 102. Gen. sechs Kurfürsten verbinden sich zur Aufrechterhaltung des Landfriedens in 15 März 21 ihren Gebieten und treffen entsprechende Anordnungen. 1438 März 21 Frankfurt. B aus Berlin Geh. Staats-A. Kästchen 65 lit. A orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite der gleichzeitige Vermerk Einung der kurfursten, als man herzog Al- brechten zu Romischem konig erwelet hat. M coll. München Geh. Staats-A. Verhältnisse des kurpfälzischen Hauses zum Deutschen 20 Reich orig. membr. lit. pat. c. 5 sigg. pend. Das Siegel des Kurfürsten von Sachsen - befindet sich nicht mehr an der Urkunde. Auf der Rückseite unten rechts der gleich- zeitige Vermerk Lantfried 1438. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 349 ab cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum pro pace communi fovenda. Ferner in Dresden H. St. A. Loc. 10669 Kaiser Alberti II Wahl betr. fol. 3 a. 4a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Friedesbrief zu Frangford dorch di korforsten getedinget und von em allen versigilt dorch alle ire lande zu halden etc. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung : Argentinensia nr. 65 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Verbúndnissen und lantfriden zwischen den siben [sic] 30 kurfúrsten. Ohne Siegelspuren und Schnitte. 2 Bll., von denen 11/2 beschrieben sind. Auf fol. 2b nur die von anderer gleichzeitiger Hand herrührende Notiz Abgeschrift von lantfriden und verbúntnissen zwischen den siben [sic] curfúrsten und andern fúrsten. — In Karlsruhe General-Landes-A. Kopialbuch Nr. 511 fol. 37b-39 a cop. chart. saec. 15 ex. mit der Uberschrift Einung der kürfursten gemeinen landen zü güt und hanthab fri- 35 dens ete. Unter dem Stück von anderer Hand Collacionata est. — In Frankfurt Stadt-A. Reichssachen fasc. 46 nr. 3652, 1 cop. chart. coacva mit Verschichungsschnitten. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — Ebenda nr. 3652, 2 cop. chart. coaeva ohne Verschickungsschnitte. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — Ebenda Städtisches Copialbuch betr. den Rheinischen Städtebund von 1381 fol. 168a-169a cop. 40 chart. coaeva. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — In Straßtburg Stadt-A. Série AA fasc. 197 fol. 6 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. — Ebenda fol. 7 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — In Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen auf dem Tage zu Ulme etc. am weissen Sontag anno 1438 nr. 21 cop. chart. coaeva, auf 45 demselben Bogen wie Vorl. O unserer nr. 104 und die Nürnberger Vorl. unserer nr. 130. — In Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäbischen Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 35c (blau) cop. chart. coacva mit Verschickungsschnitten. — Ebenda nr. 45 (blau) cop. chart. coaeva. Mit Siegelspuren und Stichen. — In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva. 2 Bll., auf deren letzter Seite eine Ab- 50 schrift unserer nr. 144 steht. Ubersandt von Konstanz an St. Gallen in Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. Gedruckt bei Goldast, Reichssatzungen 2, 144-145; Koch, Newe und vollständige Samm- lung der Reichsabschiede 1, 153-154; Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 237-238 nr. 104 25 1 Vgl. RTA. 12, 257 Anm. 1. Vgl. ebd. Anm. 2. 3 Vgl. Conc. Bas. 5, 153 Z. 14 ff. 55
156 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 27 Die Gesandten geben ihrem Schmerz über den Tod K. Sigmunds, ihrer Freude über die Wahl K. Albrechts Ausdruck, ersteren bezeichnend als probissimus imperator plenus dierum et gloria jam la- boribus plurimis fatigatus corporalibusque infirmitatibus trictus etatisque pondere gravatus, letzteren als virtute animi par, viribus vero corporis robustior etateque recencior; erinnern an die Ahnlichkeit der Um- stände, da K. Sigmund bei seinem Regierungsantritt mit Hilfe der Könige und Fürsten ein altes Schisma beseitigt, er ein drohendes zu verhindern habe; bitten, obwohl die Bitte ja überflüssig sei, nach seinen Kräften die Einheit der Kirche zu wahren; nec novam rem aggredimur, sed cum celeberrimo predecessore inceptum cum glorioso ejus successore continuamus: felicis enim memorie dominum impera- torem ---, ut se in hiis rebus interponeret, nuper invocavimus 1, qui gratissime nobis responderat 2, sed fati debito, ut deo placuit, preventus non ex toto, ut voluisset, hiis ecclesie anxietatibus succurrere potuit; 10 bitten daher, mit den übrigen Königen und Fürsten vermitteln zu wollen; der König von Kastilien habe durch Briefe Papst und Konzil 3 gebeten a processibus supersedere und seine Vermittlung an- geboten. Dat. ex Basilea 27. aprilis 1438. 5 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 1438 102. Gen. sechs Kurfürsten verbinden sich zur Aufrechterhaltung des Landfriedens in 15 März 21 ihren Gebieten und treffen entsprechende Anordnungen. 1438 März 21 Frankfurt. B aus Berlin Geh. Staats-A. Kästchen 65 lit. A orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite der gleichzeitige Vermerk Einung der kurfursten, als man herzog Al- brechten zu Romischem konig erwelet hat. M coll. München Geh. Staats-A. Verhältnisse des kurpfälzischen Hauses zum Deutschen 20 Reich orig. membr. lit. pat. c. 5 sigg. pend. Das Siegel des Kurfürsten von Sachsen - befindet sich nicht mehr an der Urkunde. Auf der Rückseite unten rechts der gleich- zeitige Vermerk Lantfried 1438. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 349 ab cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum pro pace communi fovenda. Ferner in Dresden H. St. A. Loc. 10669 Kaiser Alberti II Wahl betr. fol. 3 a. 4a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Friedesbrief zu Frangford dorch di korforsten getedinget und von em allen versigilt dorch alle ire lande zu halden etc. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung : Argentinensia nr. 65 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Verbúndnissen und lantfriden zwischen den siben [sic] 30 kurfúrsten. Ohne Siegelspuren und Schnitte. 2 Bll., von denen 11/2 beschrieben sind. Auf fol. 2b nur die von anderer gleichzeitiger Hand herrührende Notiz Abgeschrift von lantfriden und verbúntnissen zwischen den siben [sic] curfúrsten und andern fúrsten. — In Karlsruhe General-Landes-A. Kopialbuch Nr. 511 fol. 37b-39 a cop. chart. saec. 15 ex. mit der Uberschrift Einung der kürfursten gemeinen landen zü güt und hanthab fri- 35 dens ete. Unter dem Stück von anderer Hand Collacionata est. — In Frankfurt Stadt-A. Reichssachen fasc. 46 nr. 3652, 1 cop. chart. coacva mit Verschichungsschnitten. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — Ebenda nr. 3652, 2 cop. chart. coaeva ohne Verschickungsschnitte. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — Ebenda Städtisches Copialbuch betr. den Rheinischen Städtebund von 1381 fol. 168a-169a cop. 40 chart. coaeva. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — In Straßtburg Stadt-A. Série AA fasc. 197 fol. 6 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. — Ebenda fol. 7 cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Titel der Aussteller und Datum sind gekürzt. — In Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen auf dem Tage zu Ulme etc. am weissen Sontag anno 1438 nr. 21 cop. chart. coaeva, auf 45 demselben Bogen wie Vorl. O unserer nr. 104 und die Nürnberger Vorl. unserer nr. 130. — In Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäbischen Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 35c (blau) cop. chart. coacva mit Verschickungsschnitten. — Ebenda nr. 45 (blau) cop. chart. coaeva. Mit Siegelspuren und Stichen. — In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva. 2 Bll., auf deren letzter Seite eine Ab- 50 schrift unserer nr. 144 steht. Ubersandt von Konstanz an St. Gallen in Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. Gedruckt bei Goldast, Reichssatzungen 2, 144-145; Koch, Newe und vollständige Samm- lung der Reichsabschiede 1, 153-154; Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 237-238 nr. 104 25 1 Vgl. RTA. 12, 257 Anm. 1. Vgl. ebd. Anm. 2. 3 Vgl. Conc. Bas. 5, 153 Z. 14 ff. 55
Strana 157
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 157 5 10 (unvollständig); Lünig, Reichsarchiv 5, 228�229 nr. 75; Schneider, Gräfl. Erbachsche Stammtafel 2, 181-182; Minutoli, Friedrich I Kurfürst von Brandenburg S. 132-134 nr. 50; Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 433-435 nr. 794. Regest bei Joannis, Rer. Mogunt. Vol. I p. 752 und bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. I p. 751; Würdtwein, Nova Subsidia dipl. 8 praef. p. 8 nr. 13; Datt, De pace publica 115; Pfister, Geschichte von Schwaben 4, 442; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66; Droysen, Geschichte der Preußischen Politik (1. Aufl.) 1, 620 Anm. 2; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 46-48; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 14. 1438 März 21 Von gotts gnaden wir Diethrich erzbischoffe zu Mencze des heiligen Romschen richs in Dutschen landen erzkanzler Diethrich erzbischoffe zu Colne des heiligen Romi- schen richs in Italia" erzcanzler Rabann erzbischove zu Triere des heiligen Romschen 15 richs in Welschen landen und durch das konigrich zu Arelat erzkanzler Ott pfalzgrave bi Rine herzug in Beyern und des hochgebornen fursten hern Ludwigs pfalzgraven bi Rine des heiligen Romschen richs erztruchsesse und herzugen in Beyern unsers lieben vettern, der noch under sinen jaren ist, furmunder Friederich herzug zu Sachssen des heiligen Romschen richs erzmarschalk und Friederich marggrave zu Brandenburg des 20 heiligen Romschen richs erzkamerer bekennen und tund kunt offembare mit dießem brieve: das wir besûnnen und betrachtet haben solich unordenliche swere und unrede- liche sachen, die zu Tutschen landen deglichen sich verlaufen und begangen werden mit raube brande fientschaft und anders und ie mee und mee inrißen, und das davon noch großer und swerer unrate schade und irrunge den gemeinen landen entsteen und komen 25 mogen. so sin wir auch von des heiligen richs und unsern graven frien ritterschaft und undertanen geistlichen und werntlichen angeruffen hermanet und gebetten worden als kurfursten des heiligen Romischen richs, solichen grossen sweren unordenlichen vor- berurten sachen zu widdersteen darfur zu sin und zu helfen, das soliche unordenlichkeit niddergetrucket werde des haben wir uns alle dem almechtigen gott zulobe dem hei- 30 ligen Romischen riche zu eren und den gemeinen landen und allen fromen luten zu nucze und frommen mit einander fruntlichen und guttlichen underrett und uns zusamen verbunden und vereinet dieße hernachgeschrieben stucke und artickel in allen unsern furstenthumen landen und gebiethen zu halten und auch von den unsern und der wir mechtig sind getruwelichen nach unserm besten vermogen zu bestellen gehalten werden, 35 und vereinen und verbinden uns auch in kraft diß briefs dieselben hernachgeschrieben stucke zu halten und zu bestellen gehalten werden, als vor geschrieben steet, ane alle [I] zum ersten soll der ackerman und wingartman ußer sinem huße mit geverde. siner habe, die man zu den eckern und wingarten die zu buwen und zu arbeiten be- darffe, und of den eckern und wingarten und widder heim zu huße, und als man die 40 fruchte schniden und den wine lesen und das alles infuren sol, sicher sin. [2] item so soll niemant bornen oder brantschaczen oder fur schiessen oder fuwer legen weder tags oder nachts, es si in fientschaft oder ane fientschafte. [3] item sollent alle geistlich lute kindelbetter und auch die, die in swerer krangheit sint, sicher sin und nit besche- diget werden. [4] item sollent kierchen kirchhoffe und wiedemhoffe auch sicher sin 45 und sol daruß nit genomen werden noch auch kein were daruß gescheen. [5] item das niemant dem andern schaden tun solle, er habe ine dann zuvor zu recht herfordert. und ob ime das rechte nit gedihen und widderfaren mocht, so sol er dannoch den nit angrifen noch beschedigen, er habe ime dann das dri tag und dri nacht ganz zuvor in sin huse, da er sin gewonlich wonunge hat, verkundet und sich bewaret. [6] item 50 es sol auch kein reißige knechte sin, der sin eigen pferde habe, er habe€ dann einen a) Mi Italien. b) MIF onhabe.
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 157 5 10 (unvollständig); Lünig, Reichsarchiv 5, 228�229 nr. 75; Schneider, Gräfl. Erbachsche Stammtafel 2, 181-182; Minutoli, Friedrich I Kurfürst von Brandenburg S. 132-134 nr. 50; Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 433-435 nr. 794. Regest bei Joannis, Rer. Mogunt. Vol. I p. 752 und bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. I p. 751; Würdtwein, Nova Subsidia dipl. 8 praef. p. 8 nr. 13; Datt, De pace publica 115; Pfister, Geschichte von Schwaben 4, 442; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 66; Droysen, Geschichte der Preußischen Politik (1. Aufl.) 1, 620 Anm. 2; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 46-48; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 14. 1438 März 21 Von gotts gnaden wir Diethrich erzbischoffe zu Mencze des heiligen Romschen richs in Dutschen landen erzkanzler Diethrich erzbischoffe zu Colne des heiligen Romi- schen richs in Italia" erzcanzler Rabann erzbischove zu Triere des heiligen Romschen 15 richs in Welschen landen und durch das konigrich zu Arelat erzkanzler Ott pfalzgrave bi Rine herzug in Beyern und des hochgebornen fursten hern Ludwigs pfalzgraven bi Rine des heiligen Romschen richs erztruchsesse und herzugen in Beyern unsers lieben vettern, der noch under sinen jaren ist, furmunder Friederich herzug zu Sachssen des heiligen Romschen richs erzmarschalk und Friederich marggrave zu Brandenburg des 20 heiligen Romschen richs erzkamerer bekennen und tund kunt offembare mit dießem brieve: das wir besûnnen und betrachtet haben solich unordenliche swere und unrede- liche sachen, die zu Tutschen landen deglichen sich verlaufen und begangen werden mit raube brande fientschaft und anders und ie mee und mee inrißen, und das davon noch großer und swerer unrate schade und irrunge den gemeinen landen entsteen und komen 25 mogen. so sin wir auch von des heiligen richs und unsern graven frien ritterschaft und undertanen geistlichen und werntlichen angeruffen hermanet und gebetten worden als kurfursten des heiligen Romischen richs, solichen grossen sweren unordenlichen vor- berurten sachen zu widdersteen darfur zu sin und zu helfen, das soliche unordenlichkeit niddergetrucket werde des haben wir uns alle dem almechtigen gott zulobe dem hei- 30 ligen Romischen riche zu eren und den gemeinen landen und allen fromen luten zu nucze und frommen mit einander fruntlichen und guttlichen underrett und uns zusamen verbunden und vereinet dieße hernachgeschrieben stucke und artickel in allen unsern furstenthumen landen und gebiethen zu halten und auch von den unsern und der wir mechtig sind getruwelichen nach unserm besten vermogen zu bestellen gehalten werden, 35 und vereinen und verbinden uns auch in kraft diß briefs dieselben hernachgeschrieben stucke zu halten und zu bestellen gehalten werden, als vor geschrieben steet, ane alle [I] zum ersten soll der ackerman und wingartman ußer sinem huße mit geverde. siner habe, die man zu den eckern und wingarten die zu buwen und zu arbeiten be- darffe, und of den eckern und wingarten und widder heim zu huße, und als man die 40 fruchte schniden und den wine lesen und das alles infuren sol, sicher sin. [2] item so soll niemant bornen oder brantschaczen oder fur schiessen oder fuwer legen weder tags oder nachts, es si in fientschaft oder ane fientschafte. [3] item sollent alle geistlich lute kindelbetter und auch die, die in swerer krangheit sint, sicher sin und nit besche- diget werden. [4] item sollent kierchen kirchhoffe und wiedemhoffe auch sicher sin 45 und sol daruß nit genomen werden noch auch kein were daruß gescheen. [5] item das niemant dem andern schaden tun solle, er habe ine dann zuvor zu recht herfordert. und ob ime das rechte nit gedihen und widderfaren mocht, so sol er dannoch den nit angrifen noch beschedigen, er habe ime dann das dri tag und dri nacht ganz zuvor in sin huse, da er sin gewonlich wonunge hat, verkundet und sich bewaret. [6] item 50 es sol auch kein reißige knechte sin, der sin eigen pferde habe, er habe€ dann einen a) Mi Italien. b) MIF onhabe.
Strana 158
158 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 21 herren oder junckeren, des gebroter und gedingeter knechte er si; und ob der knechte ichts dete widder die vorgeschrieben stucke, mochte dann den sin herre oder juncker ankomen, so sol er ine behalten und rechte uber ine geen lassen. und was sunst reis- siger knechte weren, die eigen pferde und nit herren oder junckeren a hetten, als vor geschrieben steet, die sollent niergent friede trostunge noch gleite haben ane alle ge- verde. [7 item wer der vorgeschrieben stucke eins oder mee uberfure und darwidder dete oder darzu hilfe, das darwidder getan wurde, oder dieselben mit willen wissen oder geverden husete oder hielte, der oder die sollen widder ere und rechte getan han und sollen auch der oder dieselben keinerlei trostunge friede oder gleite haben an keinen stetten oder enden, sunder es sol und mag menglich zu dem oder denselben macht ha� 10 ben sie an libe und gute anzugrifen und daran nit gefrevelt haben, glicher wise und in aller b masse, als ob sie mit des richs hoffegerichte geheischen und mit rechtem urteil verechtet und in die achte getan weren. und darzu so sol derselben libe und gut nie- mant verantworten noch beschiermen in dheinen wege. und in welchem geriechte sie begriffen werdent, so sol man sie an allen intrage behalten und uber sie riechten, als 15 vor geschrieben steet. und soll iglicher kurfurste in allen sinen geriechten bestellen, das das also gehalten und dem nachgangen werde. und wir obgenanten kurfursten alle haben einander und unser iglicher dem andern mit guttem truwen und bi unsern furst- lichen eren und wirden gerett und versprochen alles das, das an dießem briefe geschrie- ben steet, ware veste stete und unverbrochenlich zu halten zu vollenfuren und zu thunde 20 und auch von den unsern, der wir mechtig sind, getruwelich nach unserm besten ver- mogen zu bestellen gehalten werden, alle geverde und argeliste in allen und iglichen vorgeschrieben stucken genzlichen ußgescheiden. und des zu orkonde so hat unser iglicher sin ingesiegele an dießen brieve thun henken, der geben ist zu Frankfort of den fritag nach dem sontag als man singet€ in der heiligen kierchen oculi in dem jare 25 als man schreibe nach Cristi geburt dusent vierhundert drißig und acht jare d. 5 1438 März 21 1142s 103. [Erzbf. Dietrich von Mainz] an nichtgen. Fürsten und Städte: schickt Abschrift 21. der kurfürstlichen Landfriedenseinung; fordert die Fürsten auf, sich ihr anzu- März 21 u. 28/ schließten, die Städte, niemandem Geleit und Sicherheit zu geben, der den Bestim- [ 1438 zw. März 21 und 28 1.] mungen der Einung zuwider handelt. 30 An nichtgen. weltliche Fürsten: W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossatur- buch 23 fol. 351ab cop. membr. coaeva, mit der gleichzeitigen Uberschrift Copia missive ad principes seculares ex parte protestacionis et appellacionis [sic]. — Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nationis German. integra documentorum fasc. 1, 236-237 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 172-174, bei beiden woll nach unserer Vorlage. An nichtgen. Städte: X coll. ebenda fol. 351b-352a cop. membr. coaeva, mit der gleichzeitigen Uberschrift Copia missive ad civitates ex parte concilii et domini pape [sic]. — Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nationis German. integra documentorum fasc. I, 237-239 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 174-175, bei beiden wohl nach unserer Vorlage. 35 [An die Fürsten. Unßern fruntlichen dienst etc. als wir itzunt mit andern kurfursten zu Franckfurt gewest sin und einen Romischen konig ein- mutiglich und ungezweiet von gnaden des almechtigen gots erwelet han, als uwer liebe das wol vernomen mag han, da haben die [An die Städte. Unßern fruntlichen gruß etc. [weiter wie in der ersten Spalte] als wir 45 40 a) W junghern oder herren. b) W al der. c) W singet nach kirchen. d) W add. etc. Die Datierung ergibt sich aus der Gegenüberstellung der Daten unserer nrr. 102 und 105.
158 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 21 herren oder junckeren, des gebroter und gedingeter knechte er si; und ob der knechte ichts dete widder die vorgeschrieben stucke, mochte dann den sin herre oder juncker ankomen, so sol er ine behalten und rechte uber ine geen lassen. und was sunst reis- siger knechte weren, die eigen pferde und nit herren oder junckeren a hetten, als vor geschrieben steet, die sollent niergent friede trostunge noch gleite haben ane alle ge- verde. [7 item wer der vorgeschrieben stucke eins oder mee uberfure und darwidder dete oder darzu hilfe, das darwidder getan wurde, oder dieselben mit willen wissen oder geverden husete oder hielte, der oder die sollen widder ere und rechte getan han und sollen auch der oder dieselben keinerlei trostunge friede oder gleite haben an keinen stetten oder enden, sunder es sol und mag menglich zu dem oder denselben macht ha� 10 ben sie an libe und gute anzugrifen und daran nit gefrevelt haben, glicher wise und in aller b masse, als ob sie mit des richs hoffegerichte geheischen und mit rechtem urteil verechtet und in die achte getan weren. und darzu so sol derselben libe und gut nie- mant verantworten noch beschiermen in dheinen wege. und in welchem geriechte sie begriffen werdent, so sol man sie an allen intrage behalten und uber sie riechten, als 15 vor geschrieben steet. und soll iglicher kurfurste in allen sinen geriechten bestellen, das das also gehalten und dem nachgangen werde. und wir obgenanten kurfursten alle haben einander und unser iglicher dem andern mit guttem truwen und bi unsern furst- lichen eren und wirden gerett und versprochen alles das, das an dießem briefe geschrie- ben steet, ware veste stete und unverbrochenlich zu halten zu vollenfuren und zu thunde 20 und auch von den unsern, der wir mechtig sind, getruwelich nach unserm besten ver- mogen zu bestellen gehalten werden, alle geverde und argeliste in allen und iglichen vorgeschrieben stucken genzlichen ußgescheiden. und des zu orkonde so hat unser iglicher sin ingesiegele an dießen brieve thun henken, der geben ist zu Frankfort of den fritag nach dem sontag als man singet€ in der heiligen kierchen oculi in dem jare 25 als man schreibe nach Cristi geburt dusent vierhundert drißig und acht jare d. 5 1438 März 21 1142s 103. [Erzbf. Dietrich von Mainz] an nichtgen. Fürsten und Städte: schickt Abschrift 21. der kurfürstlichen Landfriedenseinung; fordert die Fürsten auf, sich ihr anzu- März 21 u. 28/ schließten, die Städte, niemandem Geleit und Sicherheit zu geben, der den Bestim- [ 1438 zw. März 21 und 28 1.] mungen der Einung zuwider handelt. 30 An nichtgen. weltliche Fürsten: W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossatur- buch 23 fol. 351ab cop. membr. coaeva, mit der gleichzeitigen Uberschrift Copia missive ad principes seculares ex parte protestacionis et appellacionis [sic]. — Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nationis German. integra documentorum fasc. 1, 236-237 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 172-174, bei beiden woll nach unserer Vorlage. An nichtgen. Städte: X coll. ebenda fol. 351b-352a cop. membr. coaeva, mit der gleichzeitigen Uberschrift Copia missive ad civitates ex parte concilii et domini pape [sic]. — Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nationis German. integra documentorum fasc. I, 237-239 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 174-175, bei beiden wohl nach unserer Vorlage. 35 [An die Fürsten. Unßern fruntlichen dienst etc. als wir itzunt mit andern kurfursten zu Franckfurt gewest sin und einen Romischen konig ein- mutiglich und ungezweiet von gnaden des almechtigen gots erwelet han, als uwer liebe das wol vernomen mag han, da haben die [An die Städte. Unßern fruntlichen gruß etc. [weiter wie in der ersten Spalte] als wir 45 40 a) W junghern oder herren. b) W al der. c) W singet nach kirchen. d) W add. etc. Die Datierung ergibt sich aus der Gegenüberstellung der Daten unserer nrr. 102 und 105.
Strana 159
o 10 15 20 25 80 35 40 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 109-111. kurfursten und wir under andern grosfen merglichen sachen, die deme heiligen riche und den gemeinen landen zu diefer zit an- ligen, besonnen und betrachtet soliche un- ordelich und unredeliche sachen, die zu Dutschen landen tegelich sich vorlaufen han und begangen werden mit raube brant vientschaft und anders und ie me und me inriBen und das davon noch swerer* und grosser unradt schade und irrunge in den gemeinen landen entsteen und komen mo- gen. so sint wir auch von des heiligen richs und unBern graven frihen herren ritterschaft und undertain geistlichen und werntlichen angeruffen und gebeten worden, als kur- fursten des heiligen Romischen richs solichen groBen sweren und unordelichen sachen zu widerstehen darfur zu sin und zu helfen, das die hingeleget und nidergedrucket wer- den. und haben uns davon berett und mit einander verbunden und voreinet solichen sweren und unordenlichen sachen noch unDerm vormogen zu widersteen. want wir nu nit zwifeln, uwer liebe sal auch den- selben unordelichen und sweren sachen gerne helfen zu widersteen, und wir von andern kurfursten also gescheiden sin den fursten graven frihen ritterschaft und steten, die unß gelegen sin, das zu verkonden, so Schicken wir uwer liebe abeschrif¢ solicher einung ! hirinne verslossen, uf das, ab uwer liebe zu wilen were mit andern kurfursten und uns in solicher einung zu sin und das in uwern landen und gebieten auch zu be- stellen gehalden werde. das wullent unf vorschriben wisßen lassen, uf das wir das den andern kurfursten auch vorkunden mo- gen; danne wir hoffen, das von solicher einunge dem heiligen Romischen riche allen unDern landen und luten und auch allen gemeinen landen viel nutz und ere komen und entsteen sulle. datum etc. 159 under andern grosßen [1488 EID. merglichen sweren sachen [weiter wie in der qz 21 estren. Spalte] tegelich sich vorlaufen und begangen werden mit raube vientschaft brant [weifer wie im der ersten Spalte] graven herren ritferschaft und undertan [weiter wie in der ersten Spalte]. und haben uns davon underrett [weiter wie im der erstem Spalte]. want wir nu nit zwifeln, ir und alle fromme lute sollent gerne darzu helfen, das bofie sachen niddergedruckt werden, und wir von andern kurfursten [weiter wie in der ersten Spalte], so schicken wir uch abeschriff solicher vor- gerurten einung hirinne verslossen und be- gern und bitten uch von andern kurfursten und unsern wegen, das ir bi uch und in uwern gepieten niemand geleite sicherheit oder drostunge geben oder geben lassen wollent. datum etc. u.26] ' 104. Pfgr. Otto an gen. Stüdte einzeln: schickt eime Abschrift der kurfürstlichen Land- 14% friedenseimumg und. verlangt, dafl sie niemandem Geleit und Sicherheit geben, der den Bestimmungen der Finumg zauwider handelt. a) W sweren. ! qw. 102. 1438 Mórz 24 Heidelberg. Marz 294
o 10 15 20 25 80 35 40 C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 109-111. kurfursten und wir under andern grosfen merglichen sachen, die deme heiligen riche und den gemeinen landen zu diefer zit an- ligen, besonnen und betrachtet soliche un- ordelich und unredeliche sachen, die zu Dutschen landen tegelich sich vorlaufen han und begangen werden mit raube brant vientschaft und anders und ie me und me inriBen und das davon noch swerer* und grosser unradt schade und irrunge in den gemeinen landen entsteen und komen mo- gen. so sint wir auch von des heiligen richs und unBern graven frihen herren ritterschaft und undertain geistlichen und werntlichen angeruffen und gebeten worden, als kur- fursten des heiligen Romischen richs solichen groBen sweren und unordelichen sachen zu widerstehen darfur zu sin und zu helfen, das die hingeleget und nidergedrucket wer- den. und haben uns davon berett und mit einander verbunden und voreinet solichen sweren und unordenlichen sachen noch unDerm vormogen zu widersteen. want wir nu nit zwifeln, uwer liebe sal auch den- selben unordelichen und sweren sachen gerne helfen zu widersteen, und wir von andern kurfursten also gescheiden sin den fursten graven frihen ritterschaft und steten, die unß gelegen sin, das zu verkonden, so Schicken wir uwer liebe abeschrif¢ solicher einung ! hirinne verslossen, uf das, ab uwer liebe zu wilen were mit andern kurfursten und uns in solicher einung zu sin und das in uwern landen und gebieten auch zu be- stellen gehalden werde. das wullent unf vorschriben wisßen lassen, uf das wir das den andern kurfursten auch vorkunden mo- gen; danne wir hoffen, das von solicher einunge dem heiligen Romischen riche allen unDern landen und luten und auch allen gemeinen landen viel nutz und ere komen und entsteen sulle. datum etc. 159 under andern grosßen [1488 EID. merglichen sweren sachen [weiter wie in der qz 21 estren. Spalte] tegelich sich vorlaufen und begangen werden mit raube vientschaft brant [weifer wie im der ersten Spalte] graven herren ritferschaft und undertan [weiter wie in der ersten Spalte]. und haben uns davon underrett [weiter wie im der erstem Spalte]. want wir nu nit zwifeln, ir und alle fromme lute sollent gerne darzu helfen, das bofie sachen niddergedruckt werden, und wir von andern kurfursten [weiter wie in der ersten Spalte], so schicken wir uch abeschriff solicher vor- gerurten einung hirinne verslossen und be- gern und bitten uch von andern kurfursten und unsern wegen, das ir bi uch und in uwern gepieten niemand geleite sicherheit oder drostunge geben oder geben lassen wollent. datum etc. u.26] ' 104. Pfgr. Otto an gen. Stüdte einzeln: schickt eime Abschrift der kurfürstlichen Land- 14% friedenseimumg und. verlangt, dafl sie niemandem Geleit und Sicherheit geben, der den Bestimmungen der Finumg zauwider handelt. a) W sweren. ! qw. 102. 1438 Mórz 24 Heidelberg. Marz 294
Strana 160
160 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März. 24 An Nördlingen: N aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Herzog Ott verkundt uns unsers herrn kungs wal und der fursten verainung. An Ulm und die mit ihm verbündeten Städte: M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäbi- schen Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 35a (blau) cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Uber- 5 sandt von Ulm an Nördlingen in dem Brief vom 4. Juni 1438, unserer nr. 202. Adresse steht oben vor Ott von gotts gnälden usw. und lautet Den ersamen wisen unßern lieben besundern frwnden burger- maister und raut der statt zû Ulme und andern stetten die mit in in verainunge sin. An Nürnberg: O coll. Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Ver- einigung auf dem Tage zu Ulme etc. am weißen Suntag a. 1438 nr. 20 fol. 1 a cop. chart. coaeva ohne 10 Siegelspuren, aber mit Verschickungsschnitten. Adresse links unten Den ersamen wisen unsern lieben besundern frunden burgermeister und rate der statt zû Nüremberg. Am Rande links von den Anfangs- zeilen steht B. Es folgen auf demselben Bogen die Nürnberger Vorlagen unserer nrr. 130 u. 102. An Konstanz und die Städte des Bodensecbundes: G coll. St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva, mit der Adresse unter dem Stück Den ersamen wisen unsern lieben besundern 15 frunden [bur]germeister und rät der statt zû Costentz und andern stedten defr ver]einigunge an dem Sewe. Datum und Adresse sind durchlöchert. Ubersandt von Konstans an St. Gallen im Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. An Basel: laut Notiz in Basel Staats-A. Oeffnungsbuch I. 1438-1449 p. 5 not. chart. coaeva: Was herzog Otten von der kurfursten einung wegen ze antwurten sie. Das nächstvorhergehende Datum 20 ist sabbato palmarum [April 5] 38. Ott von gotts gnaden pfalzgrave bi Rine a herzug in Beyern und b furmunder etc. Unsern fruntlichen grus zuvor. ersamen wisen lieben besundern € frunde. als wir iczund als ein furmunder und von wegen des hochgepornen fursten unsers lieben 25 vettern herzug Ludwigs mit andern kurfursten zu Franckfurt gewest sin und einen Ro- mischen konig einmutiglich und ungezweiet von gnaden des almechtigen gottes erwelet han, als " ir das wol vernommen mogent han, da haben die kurfursten und wir als ein furmunder und von wegen des obgnanten unsers lieben vettern herzug Ludwigs under andern grossenf merkelichen sachen, die dem heiligen g riche und den gemeinen landen 3o zu dißer zit anligen, besonnen h und betrachtet solche unordenlich und unredelich sachen, die zu Dutschen landen teglich sich verlaufen und begangen werden mit raup fintschaft und anders und ie mee und mee inrissen und das davon noch swerer und grosser un- rate schade und irrunge in den gemeinen landen entsteeni und komen mogen, so sin wir auch von des heiligen richs und unsern graven frien ritterschaft und undertanen 35 geistlichen und werntlichen angeruffen und gebetten worden, als kurfursten des heiligen Romischen richs solchen grossen sweren und unordenlichen sachen zu widdersteen dar- fur zu sin und zu helfen, das die hingelegt und niddergedruckt werden. und haben uns davon underrett und mit einander verbunden und vereinet solchen sweren und un- ordenlichen sachen nach unserm vermogen zu widdersteen. wand wir nu nicht zwi- 40 feln, ire und alle fromme lute sollent gerne darzu helfen, das boße sachen niddergedruckt werden, und wir von andern kurfursten also gescheiden sint, den fursten graven frien ritterschaft und stetten, die uns gelegen sind, das zu verkunden, so schicken wir uch solcher einung abeschrieft hirinne verslossen und begern und bitten uch von anderr kurfursten und unsern k wegen als ein furmunder des obgnanten unsers lieben vettern 45 herzug Ludwigs des pfalzgraven, das ir bi uch und in uwern gepieten niemand geleite sicherheit oder1 drostunge geben oderm geben lassen wollent, die widder die stucke eins oder mee in der vorgeschrieben n einung begriefen deten oder die° uberfuren, und das ir, so man geleits an uch begeret, eigentlichen ußnemen wollent dieihenen, die solche stucke nach data der vorgeschrieben einung uberfaren oder dawidder getan hetten. 50 a) G add. und. b) om. G. c) M besundern lieben gûten. d) M om. als ir — mogent han. e) 6 om. des ob- gnanten. f) MOG add. und. g) M add. Rômischen. h) G besinnet. i) M ersten. k) M om. und unsern. 1) M noch. m) M noch. n) G obgeschriben. o) Mom. die.
160 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März. 24 An Nördlingen: N aus Nördlingen Stadt-A. Missiven v. J. 1438 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Herzog Ott verkundt uns unsers herrn kungs wal und der fursten verainung. An Ulm und die mit ihm verbündeten Städte: M coll. Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäbi- schen Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 35a (blau) cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten. Uber- 5 sandt von Ulm an Nördlingen in dem Brief vom 4. Juni 1438, unserer nr. 202. Adresse steht oben vor Ott von gotts gnälden usw. und lautet Den ersamen wisen unßern lieben besundern frwnden burger- maister und raut der statt zû Ulme und andern stetten die mit in in verainunge sin. An Nürnberg: O coll. Nürnberg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Ver- einigung auf dem Tage zu Ulme etc. am weißen Suntag a. 1438 nr. 20 fol. 1 a cop. chart. coaeva ohne 10 Siegelspuren, aber mit Verschickungsschnitten. Adresse links unten Den ersamen wisen unsern lieben besundern frunden burgermeister und rate der statt zû Nüremberg. Am Rande links von den Anfangs- zeilen steht B. Es folgen auf demselben Bogen die Nürnberger Vorlagen unserer nrr. 130 u. 102. An Konstanz und die Städte des Bodensecbundes: G coll. St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva, mit der Adresse unter dem Stück Den ersamen wisen unsern lieben besundern 15 frunden [bur]germeister und rät der statt zû Costentz und andern stedten defr ver]einigunge an dem Sewe. Datum und Adresse sind durchlöchert. Ubersandt von Konstans an St. Gallen im Brief vom 14. April 1438, unserer nr. 107. An Basel: laut Notiz in Basel Staats-A. Oeffnungsbuch I. 1438-1449 p. 5 not. chart. coaeva: Was herzog Otten von der kurfursten einung wegen ze antwurten sie. Das nächstvorhergehende Datum 20 ist sabbato palmarum [April 5] 38. Ott von gotts gnaden pfalzgrave bi Rine a herzug in Beyern und b furmunder etc. Unsern fruntlichen grus zuvor. ersamen wisen lieben besundern € frunde. als wir iczund als ein furmunder und von wegen des hochgepornen fursten unsers lieben 25 vettern herzug Ludwigs mit andern kurfursten zu Franckfurt gewest sin und einen Ro- mischen konig einmutiglich und ungezweiet von gnaden des almechtigen gottes erwelet han, als " ir das wol vernommen mogent han, da haben die kurfursten und wir als ein furmunder und von wegen des obgnanten unsers lieben vettern herzug Ludwigs under andern grossenf merkelichen sachen, die dem heiligen g riche und den gemeinen landen 3o zu dißer zit anligen, besonnen h und betrachtet solche unordenlich und unredelich sachen, die zu Dutschen landen teglich sich verlaufen und begangen werden mit raup fintschaft und anders und ie mee und mee inrissen und das davon noch swerer und grosser un- rate schade und irrunge in den gemeinen landen entsteeni und komen mogen, so sin wir auch von des heiligen richs und unsern graven frien ritterschaft und undertanen 35 geistlichen und werntlichen angeruffen und gebetten worden, als kurfursten des heiligen Romischen richs solchen grossen sweren und unordenlichen sachen zu widdersteen dar- fur zu sin und zu helfen, das die hingelegt und niddergedruckt werden. und haben uns davon underrett und mit einander verbunden und vereinet solchen sweren und un- ordenlichen sachen nach unserm vermogen zu widdersteen. wand wir nu nicht zwi- 40 feln, ire und alle fromme lute sollent gerne darzu helfen, das boße sachen niddergedruckt werden, und wir von andern kurfursten also gescheiden sint, den fursten graven frien ritterschaft und stetten, die uns gelegen sind, das zu verkunden, so schicken wir uch solcher einung abeschrieft hirinne verslossen und begern und bitten uch von anderr kurfursten und unsern k wegen als ein furmunder des obgnanten unsers lieben vettern 45 herzug Ludwigs des pfalzgraven, das ir bi uch und in uwern gepieten niemand geleite sicherheit oder1 drostunge geben oderm geben lassen wollent, die widder die stucke eins oder mee in der vorgeschrieben n einung begriefen deten oder die° uberfuren, und das ir, so man geleits an uch begeret, eigentlichen ußnemen wollent dieihenen, die solche stucke nach data der vorgeschrieben einung uberfaren oder dawidder getan hetten. 50 a) G add. und. b) om. G. c) M besundern lieben gûten. d) M om. als ir — mogent han. e) 6 om. des ob- gnanten. f) MOG add. und. g) M add. Rômischen. h) G besinnet. i) M ersten. k) M om. und unsern. 1) M noch. m) M noch. n) G obgeschriben. o) Mom. die.
Strana 161
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 161 5 und begern des uwer verschrieben antwort, das wir das den andern kurfursten auch verkunden mogen, das sie und wir wissen mogen, was wir uns alle in den sachen zu uch versehen mogen. datum Heidelberg secunda feria post dominicam letare anno etc. tricesimo octavo. [in verso] Den ersamen wisen unsern lieben besundern frunden burgermeister und rate der stat zu Nordlingen. 1438 März 24 1438 März 24 10 105. Frankfurt an Ulm: in Beantwortung des Ulmer Briefes vom 23. Mürz Junserer nr. 777 läft es wissen, daß nach einer Mitteilung1 des Erzbischofs von Mainz die Kurfürsten einen gemeinen Frieden der Lande gesetzt und sich darauf vereinigt und verbunden haben, wie beiliegende Abschrift zeigt; von weiteren Beschlüssen der Kurfürsten hat es nichts erfahren. 1438 März 28 [Frankfurt]. 1438 März 28 15 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 20 conc. chart. Dat. feria sexta ante dominicam judica anno domini 1438. Auf der Rückseite wohl von derselben Hand Ulme etc. von der fursten einigunge und buntenis wegen. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 nr. 796 nach unserer Vorlage. 20 106. Frankfurt an Nürnberg: gibt Nachricht und sendet Abschrift von dem Landfrieden, den die Kurfürsten vereinbart haben, und schreibt, daß es von kurfürstlicher Seite aufgefordert ist, niemand, der wider diesen Landfrieden handle, Geleite zu geben. 1438 März 30 [Frankfurt]. 1438 März 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 21 conc. chart. Auf der Rückseite woll von derselben Hand Nurenberg der fursten lantfriden abeschrift gesant. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436 nr. 798 nach unserer Vorlage. Unsere fruntliche willige dinste zuvor. fursichtigen ersamen und wisen, besunder 25 lieben frunde. als ir uns geschriben hat 2, daz wir uch von andern notdorftigen meren, die nach der wale unsers gnedigisten herren des Romischen koniges bi uns fur- gnommen und beslossen worden sin, verschriben wissen lassen wollen etc.: ersamen wisen, besunder lieben frunde, des lassen wir uwer fursichtikeit wissen, daz unsere gnedigen herren die korfursten einen gemeinen friden der lande gesaczet und sich daruf zusammen 30 vereinget und verbonden haben 3. und hat unser gnediger herre von Mencze nach irme abescheid uns daz geschriben 4 und verkundiget und solichs begriffs ein abschrift gesant, als wir uch forter abeschrift hieinne verslossen senden. und hat von sinen und der andern korfursten wegen begert, daz wir bi uns und in unserm gebiete nimand geleite sicherheid oder trostunge geben oder geben lassen wollen, die wider die stucke eins oder 35 mee in der obgeschriben einunge begriffen teten oder die uberfuren, und daz wir, so man geleide an uns begert, eigentlich ußnemen wollen diejhenen, die soliche stucke nach data der vorgeschriben einunge uberfaren oder darwider getan hetten. darzu wir doch sost ist uns nit kundig, daz dieselben unsere herren die noch nit geantwurt han 5. korfursten einche sache oder handelunge uf dise zit mee bi uns beslossen haben. dan 4o was wir uwerer fursichtikeit zu willen und dinste getun und bewisen mochten, des weren wir willig und teden iß mit fliße alzit gerne. datum dominica die qua cantatur judica anno 1438. [supra] Nuremberg. 1438 März 30 45 1 Vgl. nr. 103. nr. 76. nr. 102. Vgl. nr. 103. Gegen Mitte April fand zu Mainz eine Be- Deutsche Reichstags-Akten XIII. ratung der [Mittelrheinischen] Städte über die dem kurfürstlichen Landfriedensbund gegenüber einzu- nehmende Haltung statt, an der auch Frankfurt teilnahm (vgl. nr. 196 art. 6). 21
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 161 5 und begern des uwer verschrieben antwort, das wir das den andern kurfursten auch verkunden mogen, das sie und wir wissen mogen, was wir uns alle in den sachen zu uch versehen mogen. datum Heidelberg secunda feria post dominicam letare anno etc. tricesimo octavo. [in verso] Den ersamen wisen unsern lieben besundern frunden burgermeister und rate der stat zu Nordlingen. 1438 März 24 1438 März 24 10 105. Frankfurt an Ulm: in Beantwortung des Ulmer Briefes vom 23. Mürz Junserer nr. 777 läft es wissen, daß nach einer Mitteilung1 des Erzbischofs von Mainz die Kurfürsten einen gemeinen Frieden der Lande gesetzt und sich darauf vereinigt und verbunden haben, wie beiliegende Abschrift zeigt; von weiteren Beschlüssen der Kurfürsten hat es nichts erfahren. 1438 März 28 [Frankfurt]. 1438 März 28 15 In Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 20 conc. chart. Dat. feria sexta ante dominicam judica anno domini 1438. Auf der Rückseite wohl von derselben Hand Ulme etc. von der fursten einigunge und buntenis wegen. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 435 nr. 796 nach unserer Vorlage. 20 106. Frankfurt an Nürnberg: gibt Nachricht und sendet Abschrift von dem Landfrieden, den die Kurfürsten vereinbart haben, und schreibt, daß es von kurfürstlicher Seite aufgefordert ist, niemand, der wider diesen Landfrieden handle, Geleite zu geben. 1438 März 30 [Frankfurt]. 1438 März 30 Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 21 conc. chart. Auf der Rückseite woll von derselben Hand Nurenberg der fursten lantfriden abeschrift gesant. Regest bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 436 nr. 798 nach unserer Vorlage. Unsere fruntliche willige dinste zuvor. fursichtigen ersamen und wisen, besunder 25 lieben frunde. als ir uns geschriben hat 2, daz wir uch von andern notdorftigen meren, die nach der wale unsers gnedigisten herren des Romischen koniges bi uns fur- gnommen und beslossen worden sin, verschriben wissen lassen wollen etc.: ersamen wisen, besunder lieben frunde, des lassen wir uwer fursichtikeit wissen, daz unsere gnedigen herren die korfursten einen gemeinen friden der lande gesaczet und sich daruf zusammen 30 vereinget und verbonden haben 3. und hat unser gnediger herre von Mencze nach irme abescheid uns daz geschriben 4 und verkundiget und solichs begriffs ein abschrift gesant, als wir uch forter abeschrift hieinne verslossen senden. und hat von sinen und der andern korfursten wegen begert, daz wir bi uns und in unserm gebiete nimand geleite sicherheid oder trostunge geben oder geben lassen wollen, die wider die stucke eins oder 35 mee in der obgeschriben einunge begriffen teten oder die uberfuren, und daz wir, so man geleide an uns begert, eigentlich ußnemen wollen diejhenen, die soliche stucke nach data der vorgeschriben einunge uberfaren oder darwider getan hetten. darzu wir doch sost ist uns nit kundig, daz dieselben unsere herren die noch nit geantwurt han 5. korfursten einche sache oder handelunge uf dise zit mee bi uns beslossen haben. dan 4o was wir uwerer fursichtikeit zu willen und dinste getun und bewisen mochten, des weren wir willig und teden iß mit fliße alzit gerne. datum dominica die qua cantatur judica anno 1438. [supra] Nuremberg. 1438 März 30 45 1 Vgl. nr. 103. nr. 76. nr. 102. Vgl. nr. 103. Gegen Mitte April fand zu Mainz eine Be- Deutsche Reichstags-Akten XIII. ratung der [Mittelrheinischen] Städte über die dem kurfürstlichen Landfriedensbund gegenüber einzu- nehmende Haltung statt, an der auch Frankfurt teilnahm (vgl. nr. 196 art. 6). 21
Strana 162
162 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 107. Konstanz an St. Gallen: betr. Beratung einer Antwort auf den Brief des Pfalz- Apr. 14 1438 April 14 [ Konstanz]. grafen Otto. In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Das Stück ist durchlöchert. In dem Brief liegen 1) der Brief des Pfalzgrafen Otto an Konstanz (vgl. Vorl. G unserer nr. 104) und 2) auf einem Bogen Abschriften der 5 kurfürstlichen Vereinbarungen vom 20. und 21. Mürz, unserer nrr. 102 und 144. Sendet einliegend den Brief 1 des Pfalzgrafen Otto, da es nicht weißt, ob St. Gallen ihn auch bekommen hat; hat Ravensburg auch Mitteilung gemacht und es gebeten, den benachbarten Städten Apr.23 auch solchermaßen zu schreiben; bittet St. Gallen, seine Ratsbotschaft uf sant Georiens tag nechst- komende gen Büchorn in die statt zu senden uf denselben tag zu nacht da [zu sin] und der zu bevelhen 10 Apr 24 mornendes frûg von den dingen zu reden, ain antwurt von uns allen nach not[durft zu] setzende, darumb daz sich kain statt in sunder in den dingen vertieffi; denn uns das nach gestalt den sachen [---] besunder 1438 notdurft sin beducht 2. Dat. feria secunda infra octavas pasce anno 1438. Apr. 14 11438 108. Bemerkungen [von Konstanz oder von St. Gallen?] zu der Landfriedenseinung C. der Kurfürsten. [ 1438 c. April 14 3.] Apr. 14) 15 Aus St. Gallen Stadt-A. Notizen (artt. 1 u. 2 am Rande, art. 3 auf beiliegendem Zettel) zu der von Konstanz am 14. April 1438 an St. Gallen übersandten Abschrift des kur- fürstlichen Landfriedensbundes (rgl. oben Z. 5-6), von anderer Hand als die Abschrift. [1] Zu art. 1 fund wohl auch zu artt. 2-4 gehörig] von nr. 102: Stünd wol davor und darnach och. [2] Zu art. 5 von nr. 102: Stünd wol. erlangt oder nút recht erlangt. [3] Zu art. 6 von nr. 102: Stünd wol. so sol der herre sin kuntlichen flizz und ernst darzů tûn, das der knecht behalten und recht uber in gesprochen und vollstreckt werd, oder er solte dem beschadigiten umb sin schaden antwurten. 20 1438 109. Johannes Brelle an Junker Jost im Steinenhuse, Schöffen zu Frankfurt: bittet um 25 ? Apr. 27 Mitteilung der Ansicht Frankfurts über die Landfriedenseinung der Kurfürsten. 1438 April 27. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 92 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Minen früntlichen willigen dinst zůvor. liebe jüngher Joist. als ich uch leste in üwerm huse bade mich etlicher maße zû underrichten, waz miner herren des rads bi 30 üch zů Franckford meinünge were of den radslag 4, so min gnedigen herren die korfursten überkommen und sich under ein verschrieben hetten, daz sich min herren hie heim 5 deste. baß gerichten môchten zû antwürten of die schrifte, so min gnediger herre von Mentze in davon geschrieben 6 hat: also bidden ich ûch aber dinstlichen und flißlichen, so verre 1 nr. 104. 2 Am 17. April 1438 schrieb indes Konstanz an St. Gallen: Ravensburg habe geantwortet, wie si ir frunde der stett ir verainung, ee dem maul und wir in haben geschriben, umb ettwemenige stucke geschriben und si zu in gen Ravenspurg in ir statt zu komen berûft und gemant habent; Ravensburg fürchte daher, daß die Städte den Tag zu Buch- horn nicht beschicken könnten, und bitte, lieber auf sant Jörgen tag fApril 23/ Ratsfreunde nach Ravensburg zu senden und St. Gallen das auch vorzutragen; St. Gallen möge dementsprechend ver- fahren; u. a. m.; dat. feria 5 infra octavas pasce anno etc. 38. (St. Gallen Stadt-A. Missiven des 15. Jahrhs. Faszikel Konstanz orig. chart. lit. clausa 35 c. sig. in v. impr.) 3 Das Datum ergibt sich aus nr. 107 (Quellen- beschreibung). nr. 102. 5 Aus der Tatsache, daß i. J. 1420 ein Her- 40 mann Brelle in Unfrieden von seinen Freunden in Gelnhausen geschieden ist und sich als Neffen des Frankfurter Stadtschreibers Heinrich von Geln- hausen bezeichnet (vgl. Inventare des Frankf. Stadt- archivs 1, 102 nr. 1809), darf man mit Sicherheit 45 schließen, daß die Familie Brelle in Gelnhausen daheim ist. 6 Vgl. nr. 103.
162 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 107. Konstanz an St. Gallen: betr. Beratung einer Antwort auf den Brief des Pfalz- Apr. 14 1438 April 14 [ Konstanz]. grafen Otto. In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Das Stück ist durchlöchert. In dem Brief liegen 1) der Brief des Pfalzgrafen Otto an Konstanz (vgl. Vorl. G unserer nr. 104) und 2) auf einem Bogen Abschriften der 5 kurfürstlichen Vereinbarungen vom 20. und 21. Mürz, unserer nrr. 102 und 144. Sendet einliegend den Brief 1 des Pfalzgrafen Otto, da es nicht weißt, ob St. Gallen ihn auch bekommen hat; hat Ravensburg auch Mitteilung gemacht und es gebeten, den benachbarten Städten Apr.23 auch solchermaßen zu schreiben; bittet St. Gallen, seine Ratsbotschaft uf sant Georiens tag nechst- komende gen Büchorn in die statt zu senden uf denselben tag zu nacht da [zu sin] und der zu bevelhen 10 Apr 24 mornendes frûg von den dingen zu reden, ain antwurt von uns allen nach not[durft zu] setzende, darumb daz sich kain statt in sunder in den dingen vertieffi; denn uns das nach gestalt den sachen [---] besunder 1438 notdurft sin beducht 2. Dat. feria secunda infra octavas pasce anno 1438. Apr. 14 11438 108. Bemerkungen [von Konstanz oder von St. Gallen?] zu der Landfriedenseinung C. der Kurfürsten. [ 1438 c. April 14 3.] Apr. 14) 15 Aus St. Gallen Stadt-A. Notizen (artt. 1 u. 2 am Rande, art. 3 auf beiliegendem Zettel) zu der von Konstanz am 14. April 1438 an St. Gallen übersandten Abschrift des kur- fürstlichen Landfriedensbundes (rgl. oben Z. 5-6), von anderer Hand als die Abschrift. [1] Zu art. 1 fund wohl auch zu artt. 2-4 gehörig] von nr. 102: Stünd wol davor und darnach och. [2] Zu art. 5 von nr. 102: Stünd wol. erlangt oder nút recht erlangt. [3] Zu art. 6 von nr. 102: Stünd wol. so sol der herre sin kuntlichen flizz und ernst darzů tûn, das der knecht behalten und recht uber in gesprochen und vollstreckt werd, oder er solte dem beschadigiten umb sin schaden antwurten. 20 1438 109. Johannes Brelle an Junker Jost im Steinenhuse, Schöffen zu Frankfurt: bittet um 25 ? Apr. 27 Mitteilung der Ansicht Frankfurts über die Landfriedenseinung der Kurfürsten. 1438 April 27. Aus Frankfurt Stadt-A. Kaiserbriefe III nr. 92 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Minen früntlichen willigen dinst zůvor. liebe jüngher Joist. als ich uch leste in üwerm huse bade mich etlicher maße zû underrichten, waz miner herren des rads bi 30 üch zů Franckford meinünge were of den radslag 4, so min gnedigen herren die korfursten überkommen und sich under ein verschrieben hetten, daz sich min herren hie heim 5 deste. baß gerichten môchten zû antwürten of die schrifte, so min gnediger herre von Mentze in davon geschrieben 6 hat: also bidden ich ûch aber dinstlichen und flißlichen, so verre 1 nr. 104. 2 Am 17. April 1438 schrieb indes Konstanz an St. Gallen: Ravensburg habe geantwortet, wie si ir frunde der stett ir verainung, ee dem maul und wir in haben geschriben, umb ettwemenige stucke geschriben und si zu in gen Ravenspurg in ir statt zu komen berûft und gemant habent; Ravensburg fürchte daher, daß die Städte den Tag zu Buch- horn nicht beschicken könnten, und bitte, lieber auf sant Jörgen tag fApril 23/ Ratsfreunde nach Ravensburg zu senden und St. Gallen das auch vorzutragen; St. Gallen möge dementsprechend ver- fahren; u. a. m.; dat. feria 5 infra octavas pasce anno etc. 38. (St. Gallen Stadt-A. Missiven des 15. Jahrhs. Faszikel Konstanz orig. chart. lit. clausa 35 c. sig. in v. impr.) 3 Das Datum ergibt sich aus nr. 107 (Quellen- beschreibung). nr. 102. 5 Aus der Tatsache, daß i. J. 1420 ein Her- 40 mann Brelle in Unfrieden von seinen Freunden in Gelnhausen geschieden ist und sich als Neffen des Frankfurter Stadtschreibers Heinrich von Geln- hausen bezeichnet (vgl. Inventare des Frankf. Stadt- archivs 1, 102 nr. 1809), darf man mit Sicherheit 45 schließen, daß die Familie Brelle in Gelnhausen daheim ist. 6 Vgl. nr. 103.
Strana 163
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 163 ez üch togelich und gelegelichen ist, obe üwer frûnde mit andern der stede fründen icht gûds in den sachen geradslaget und überkommen weren, minen herren oder mir be- schrieben zû wißen zů tûn bi diesem geinwürtigen, want min herren ir antwürt bißher verzogen han. daz wil ich mit willigen dinste allzit gerne verdienen. geben am 5 sontage misericordia domini anno etc. 38. [in verso] Dem ersamen und wisen .. jünghern Joisten ime Steinenhûse scheffen zû Franckenford mim gûden fründe. Johannes Brelle. 1438 Apr. 27 1438 Apr. 27 10 110. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: erklärt, den Bestimmungen des zum Schutz des Landfriedens geschlossenen Kurfürstenbundes nachkommen zu wollen, falls solche auch ihnen gegenüber beobachtet werden und der König nicht anders 1438 April 29 [Frankfurt]. verfüge. 1438 Apr. 29 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Städtisches Copialbuch über den Rheinischen Städtebund von 1381 fol. 169 ab nr. 436 cop. chart. coacvа. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 439�440 nr. 803 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 47 Anm. 1 nach Janssen. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste, gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnade uns hat tün schriben 1: als ir mit andern unsern gnedigen herren den kurfursten zu Franckenfurt gewest sit und einen Romischen konig einmudiclich und ungezweit von gnaden des almechtigen gots erwelet habet, da haben uwer und andere unsere herren der korfursten gnaden under andern grossen und merk- lichen sachen, die dem heilgen riche und den gemeinen landen zu diser zit anligen, besonnen und bedrachtet soliche unordenliche und unredeliche sachen, die zu Dutschen landen tegelich sich verleufen und begangen werden mit raube fintschaft brande und anders und ie mee und mee inrissen, und das davon noch swerer und grosser unrad schade und irrünge in den gemeinen landen ensteen und kommen mogen, und habet so uch davon underrett und mit einander verbonden und vereint solichen sweren sachen nach uwerm vermogen zu widersten, und sit ir von den andern uwern midekorfursten gescheiden, fursten graven frien ritterschaft und steden uch gelegen das zu verkündigen, und schicket uns abeschrift solicher vorgeschriben einunge2 etc.: erwirdiger furste, gnediger lieber herre, des han wir uwerer gnaden brief und auch die abeschrift der s5 einunge oitmûdiclich enphangen und zu guter masse verstanden und sin uwerer gnaden und anderer unserr herren der korfursten meinunge, fridde zu schaffen, als diejhenen, die des fridden notdorftig und begerende sin, faste fro und getruwen, das der allerdurch- luchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster herre der Romische konig auch ein gut gefallen darinne haben und geneiget sin sulle in den landen fridden zu schaffen. 40 und soferre solicher fridde und uberkomunge von andern gein uns und den unsern gehalden und dem nachgegangen wirt, meinen wir dem auch nachzugeen und uns darinne zu halden und zu tûn, als wir billich sollen. were aber, das von unserm gnedigisten herren dem Romische konige uns icht anders davon befolhen wurde, darinne geburte uns sinen gnaden gehorsam zu sin, als uwer gnade wol versteet. und biden uwer furstliche 45 wirdikeit dise unsere antwurt gnediclich zu versteen und ufzûnemen. das wollen wir mit willen gerne verdienen. datum feria tercia post dominicam misericordia domini anno 1438. 25 20 1438 Apr. 29 [supra] Domino Maguntino. Vgl. nr. 103. 2 nr. 102. 21*
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102-111. 163 ez üch togelich und gelegelichen ist, obe üwer frûnde mit andern der stede fründen icht gûds in den sachen geradslaget und überkommen weren, minen herren oder mir be- schrieben zû wißen zů tûn bi diesem geinwürtigen, want min herren ir antwürt bißher verzogen han. daz wil ich mit willigen dinste allzit gerne verdienen. geben am 5 sontage misericordia domini anno etc. 38. [in verso] Dem ersamen und wisen .. jünghern Joisten ime Steinenhûse scheffen zû Franckenford mim gûden fründe. Johannes Brelle. 1438 Apr. 27 1438 Apr. 27 10 110. Frankfurt an Erzbf. Dietrich von Mainz: erklärt, den Bestimmungen des zum Schutz des Landfriedens geschlossenen Kurfürstenbundes nachkommen zu wollen, falls solche auch ihnen gegenüber beobachtet werden und der König nicht anders 1438 April 29 [Frankfurt]. verfüge. 1438 Apr. 29 15 Aus Frankfurt Stadt-A. Städtisches Copialbuch über den Rheinischen Städtebund von 1381 fol. 169 ab nr. 436 cop. chart. coacvа. Gedruckt bei Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz 1, 439�440 nr. 803 nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 47 Anm. 1 nach Janssen. Unsern undertenigen willigen dinst zuvor. erwirdiger furste, gnediger lieber herre. als uwer furstliche gnade uns hat tün schriben 1: als ir mit andern unsern gnedigen herren den kurfursten zu Franckenfurt gewest sit und einen Romischen konig einmudiclich und ungezweit von gnaden des almechtigen gots erwelet habet, da haben uwer und andere unsere herren der korfursten gnaden under andern grossen und merk- lichen sachen, die dem heilgen riche und den gemeinen landen zu diser zit anligen, besonnen und bedrachtet soliche unordenliche und unredeliche sachen, die zu Dutschen landen tegelich sich verleufen und begangen werden mit raube fintschaft brande und anders und ie mee und mee inrissen, und das davon noch swerer und grosser unrad schade und irrünge in den gemeinen landen ensteen und kommen mogen, und habet so uch davon underrett und mit einander verbonden und vereint solichen sweren sachen nach uwerm vermogen zu widersten, und sit ir von den andern uwern midekorfursten gescheiden, fursten graven frien ritterschaft und steden uch gelegen das zu verkündigen, und schicket uns abeschrift solicher vorgeschriben einunge2 etc.: erwirdiger furste, gnediger lieber herre, des han wir uwerer gnaden brief und auch die abeschrift der s5 einunge oitmûdiclich enphangen und zu guter masse verstanden und sin uwerer gnaden und anderer unserr herren der korfursten meinunge, fridde zu schaffen, als diejhenen, die des fridden notdorftig und begerende sin, faste fro und getruwen, das der allerdurch- luchtigiste furste und herre unser gnedigister liebster herre der Romische konig auch ein gut gefallen darinne haben und geneiget sin sulle in den landen fridden zu schaffen. 40 und soferre solicher fridde und uberkomunge von andern gein uns und den unsern gehalden und dem nachgegangen wirt, meinen wir dem auch nachzugeen und uns darinne zu halden und zu tûn, als wir billich sollen. were aber, das von unserm gnedigisten herren dem Romische konige uns icht anders davon befolhen wurde, darinne geburte uns sinen gnaden gehorsam zu sin, als uwer gnade wol versteet. und biden uwer furstliche 45 wirdikeit dise unsere antwurt gnediclich zu versteen und ufzûnemen. das wollen wir mit willen gerne verdienen. datum feria tercia post dominicam misericordia domini anno 1438. 25 20 1438 Apr. 29 [supra] Domino Maguntino. Vgl. nr. 103. 2 nr. 102. 21*
Strana 164
164 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Аpr. 29 111. Nürnberg an Pfgr. Otto: entschuldigt sich wegen der verzögerten Antwort auf seine Zuschrift; will die Frage von dem Geleite in den Städten näher erwägen und führt die Punkte auf, in denen es mit der kurfürstlichen Landfriedensurkunde nicht über- 1438 April 29 [ Nürnberg ]. einstimmt. N aus Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf 5 dem Tage zu Ulme etc. am weissen Suntag anno 1438 nr. 19 cop. chart. coacva mit Ver- schickungsschnitten. Am Rande links der Buchstabe C. O coll. ebenda Briefbuch 13 fol. 160 a-161b cop. chart. coaeva. Uber dem Stück von der- selben Hand Herzog Otten von Peyern und vormunder etc. Dat. feria 4 ante Walpurgis [April 30]. coll. Frankfurt Stadt-A. Reichssachen-Akten nr. 3652, 3 cop. chart. coaeva ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Zwei Folioblätter, von denen nur das erste be- schrieben ist. Oben am Rande von fol. 1a und auf fol. 2b der Vermerk Franckfurt, womit die Bestimmung der Kopie angegeben ist. Auf fol. 2b von einer zweiten zeit- genössischen Hand Abescheid von Nuremberg, ebenda von dritter zeitgenössischer Hand 15 Begriff der fridden zu Eger. F 10 Hochgeborner a fürst und herre. unser willig undertenig dienst sein ewern hoch- geboren gnaden mit fleisse voran bereit. gnediger herre. als wir ewern hochgeboren gnaden auf ewer gnedig schrift 1 und ingeslossen sendung unserr gnedigen herren der kûrfürsten, auch ewerr gnaden als von unsers gnedigen herren .. des pfalnzgraven wegen 20 fürnemens und einung 2, auch von geleits wêgen darumb bei uns zû geben nêhst nach mer worten verschriben und geantwurt haben 3, daz wir ewern furstenlichen gnaden bei unser selbs botschaft darumb antwürten wôlten etc.: also tûn wir ewern hochgeboren gnaden zû wissen, daz wir seid mit der wal eins newen rats bei uns nach unserm her- kommen, auch die ampte bei uns zû fürsehen 4 und mit der weisung des wirdigen heilig- 25 tums 5 so merklichen beladen gewesen sein, daz wir niht wol ee darzû tûn haben mûgen. bitten wir ewer gnade dienstlichen das also gnediclichen und in gût von uns zû ver- nemen. daz nû unser vorgenanten gnedig herren die kurfürsten und ewer gnade mitsampt in von unsers egenanten gnedigen herren des pfalzngrafen wêgen des lands notdurft und gebrêchen bedacht und fürgenomen und etwas einung dagegen gemacht 3o haben, bedunkt uns seliclichen und wol getan. denn von geleits wegen in den stetten zû geben bedunkt uns, des heiligen reichs stetten lig vil und groß daran, wann unser eltern und wir haben uns ie bisher geflissen lawter und aufrecht bei uns damit umb- zûgeen. iedoch wellen wir ewerr gnaden schrift und meinung von geleits wêgen bei uns zû geben gerne also ingedenk sein, als verren daz von andern auch also für- 35 genomen€ und auch also gegen uns gehalten wirdt. dabei erinneren wir ewer gnade auch diemûticlichen, daz oft merklich têge zû uns gelegt und bei uns gesûcht werden, da denn fürsten herren ritter knechte und ander lewte slehte geleit bei uns begeren und haben wellen. so ist das lantgerichte des burggraftůms zû Nüremberg also herkommen: wer das besûchen wil und besûcht, der sol darzû und davon auch slecht frid und geleite 40 a) O om. Hochgeborner — bereit. b) F om. fürgenomen — also. 1 nr. 104. 2 nr. 102. 3 Vgl. S. 132 Anm. 1. 4 Der Rat wurde jedes Jahr — im 14. Jahrh. an Walpurgis [Mai 1], später am 3. Osterfeiertag, also im Jahre 1438 am 15. April — durch Wahl erneuert. Vgl. Chroniken der Deutschen Städte 1, XXVI u. 277 Z. 7. Uber die städtischen Beamten s. ebenda S. 286 Z. 32ff. 5 Die Weisung der Reichskleinodien sollte nach der Bestimmung der päpstlichen Bulle vom 31. De- zember 1424 jährlich am Freitag nach der Oktave von Ostern stattfinden. Vgl. Murr, Journal z. 15 Kunstgesch. 12, 107. — Dieser Freitag war im Jahre 1438 der 25. April. 50
164 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Аpr. 29 111. Nürnberg an Pfgr. Otto: entschuldigt sich wegen der verzögerten Antwort auf seine Zuschrift; will die Frage von dem Geleite in den Städten näher erwägen und führt die Punkte auf, in denen es mit der kurfürstlichen Landfriedensurkunde nicht über- 1438 April 29 [ Nürnberg ]. einstimmt. N aus Nürnberg Kreis-A. S. VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf 5 dem Tage zu Ulme etc. am weissen Suntag anno 1438 nr. 19 cop. chart. coacva mit Ver- schickungsschnitten. Am Rande links der Buchstabe C. O coll. ebenda Briefbuch 13 fol. 160 a-161b cop. chart. coaeva. Uber dem Stück von der- selben Hand Herzog Otten von Peyern und vormunder etc. Dat. feria 4 ante Walpurgis [April 30]. coll. Frankfurt Stadt-A. Reichssachen-Akten nr. 3652, 3 cop. chart. coaeva ohne Ver- schickungsschnitte und Siegelspuren. Zwei Folioblätter, von denen nur das erste be- schrieben ist. Oben am Rande von fol. 1a und auf fol. 2b der Vermerk Franckfurt, womit die Bestimmung der Kopie angegeben ist. Auf fol. 2b von einer zweiten zeit- genössischen Hand Abescheid von Nuremberg, ebenda von dritter zeitgenössischer Hand 15 Begriff der fridden zu Eger. F 10 Hochgeborner a fürst und herre. unser willig undertenig dienst sein ewern hoch- geboren gnaden mit fleisse voran bereit. gnediger herre. als wir ewern hochgeboren gnaden auf ewer gnedig schrift 1 und ingeslossen sendung unserr gnedigen herren der kûrfürsten, auch ewerr gnaden als von unsers gnedigen herren .. des pfalnzgraven wegen 20 fürnemens und einung 2, auch von geleits wêgen darumb bei uns zû geben nêhst nach mer worten verschriben und geantwurt haben 3, daz wir ewern furstenlichen gnaden bei unser selbs botschaft darumb antwürten wôlten etc.: also tûn wir ewern hochgeboren gnaden zû wissen, daz wir seid mit der wal eins newen rats bei uns nach unserm her- kommen, auch die ampte bei uns zû fürsehen 4 und mit der weisung des wirdigen heilig- 25 tums 5 so merklichen beladen gewesen sein, daz wir niht wol ee darzû tûn haben mûgen. bitten wir ewer gnade dienstlichen das also gnediclichen und in gût von uns zû ver- nemen. daz nû unser vorgenanten gnedig herren die kurfürsten und ewer gnade mitsampt in von unsers egenanten gnedigen herren des pfalzngrafen wêgen des lands notdurft und gebrêchen bedacht und fürgenomen und etwas einung dagegen gemacht 3o haben, bedunkt uns seliclichen und wol getan. denn von geleits wegen in den stetten zû geben bedunkt uns, des heiligen reichs stetten lig vil und groß daran, wann unser eltern und wir haben uns ie bisher geflissen lawter und aufrecht bei uns damit umb- zûgeen. iedoch wellen wir ewerr gnaden schrift und meinung von geleits wêgen bei uns zû geben gerne also ingedenk sein, als verren daz von andern auch also für- 35 genomen€ und auch also gegen uns gehalten wirdt. dabei erinneren wir ewer gnade auch diemûticlichen, daz oft merklich têge zû uns gelegt und bei uns gesûcht werden, da denn fürsten herren ritter knechte und ander lewte slehte geleit bei uns begeren und haben wellen. so ist das lantgerichte des burggraftůms zû Nüremberg also herkommen: wer das besûchen wil und besûcht, der sol darzû und davon auch slecht frid und geleite 40 a) O om. Hochgeborner — bereit. b) F om. fürgenomen — also. 1 nr. 104. 2 nr. 102. 3 Vgl. S. 132 Anm. 1. 4 Der Rat wurde jedes Jahr — im 14. Jahrh. an Walpurgis [Mai 1], später am 3. Osterfeiertag, also im Jahre 1438 am 15. April — durch Wahl erneuert. Vgl. Chroniken der Deutschen Städte 1, XXVI u. 277 Z. 7. Uber die städtischen Beamten s. ebenda S. 286 Z. 32ff. 5 Die Weisung der Reichskleinodien sollte nach der Bestimmung der päpstlichen Bulle vom 31. De- zember 1424 jährlich am Freitag nach der Oktave von Ostern stattfinden. Vgl. Murr, Journal z. 15 Kunstgesch. 12, 107. — Dieser Freitag war im Jahre 1438 der 25. April. 50
Strana 165
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102�111. 165 1438 Apr. 29 haben. in sollichen dingen gebûrt uns auch wol zû halten, als unser elteren auf uns bracht haben und als uns wol zûsteet. daz denn solliche ding in der vorgemeldten einung etwas notdurfticlicher und stattlicher begriffen und gesetzt worden wèrn oder noch würden, dewcht uns unsers teils auch vast wol für land und lewte güt und not 5 sein. darinnen wir ewern furstenlichen gnaden unser einfeltig meinung in sunderm getrawen, so wir zü ewern gnaden haben, und als des heiligen reichs getrew undertan auch niht verhalten, sunder offembaren wellen: wir vernêmen in demselben begriff niht, daz der lantfarer pilgrem kaufmann und ander erber und unversprochen lewte, die des heiligen reichs strassen und die lande wandern und pawen, iendert darinnen begriffen, 10 sunder newr der ackermann und weingartman awßer seinem hawse mit sollicher seiner habe, der er zû sollichem seinem pawe und einzüfüren bedarf, gesichert 1, und doch arm lewte in iren hewseren und sust auch mit anderm irem vihe und habe darinnen auch niht befridet sein. als denn darnach geseczt ist 2, daz niemant dem anderen schaden tün sûlle, er hab in dann zůvor zû recht erfordert, bedunkt uns ie, sich wellen 15 ieczunt lûczel lewte an recht vor pillichen geördenten richtern genügen lassen, sunder werden die lewt oft und vil mit und für fremden richteren und gerichten und anders, denn sie an dem heiligen reiche gefreiet und herkomen sein, gevordert fürgenomen und beswèrt. als denn darnach geseczt ist 3: so einem das recht niht gedeihen und wider- faren môchte, so sûll er dennoch niht angreifen noch beschedigen, er hab das denn einem 20 drei tag und drei nacht ganz zůvor in sein hawse, da er sein gewönlich wonung hat, verkündet und sich bewart: das môcht in einem wèg, daz die lewt dardurch etwas vor schaden gewarnt würden, zû loben sein, aber in ander wêge, nemlichen als oft lewte unpillichen widersagen fürnêmen und, so sie denn widersagten, irs fürnêmens fürbaß gelimpf mainten zû haben, auch darumb daz widersagen zügriff und beschedigung, als 25 uns bedunkt, niht geschêhen sôlten denn umb sache, die vor mit pillichen rechten er- clagt und erstanden weren, so hêtt uns gedewcht, derselb artikel hêtt auch besserung bedôrft. wir vernemen auch niht, daz kein hauptmann noch lewte zû im darinnen benennt noch gesetzt sein, die der einung, wo die überfaren würde, nachgiengen, als sich gebüret notdurftig wère und von alter auch herkomen ist. wo denn vormals 3o gemein lantfride sôlliche fride oder einunge fürgenomen sein, da sein ie unsers gedenkens des reichs stette auch zû berüfft und gevorderet worden; nachdem denn des heiligen reichs stette des frids begirig zû fride erberkeit gemeinen nûtz und andern gûten dingen allweg genaigt sein, hofften und getrawten wir, sie sôlten zü gleichen herkomenden dingen nach irer vermüglikeit darinnen und darzů auch dienstlich und willig gewesen 35 und hinfür sein. wir wôlten ie das unsers teils mit andern gerne also tûn. und also bitten wir ewer hochgeborene gnade mit allem fleisse, ir wellet sollich unser schrifte, die wir in lauter gûter meinung tün, gnediclichen gerüchen aufzûnemen und uns und die unseren denselben ewern gnaden hinfür auch günsticlichen bevolhen lassen sein“ gnade fürdrung und güten willen mitteilen, als € wir des zü ewern furstenlichen gnaden ganzen 40 trost und züversicht haben. denne wo wir ewern hochgeboren gnaden dienst und wol- gefallen€ beweisen mochten, das têten wir williclich und gerne. datum feria tercia ante Walpurgis 4 anno domini etc. tricesimo octavo. [supra] Dem hochgeboren fürsten und herren Otten pfalnzgrafen Von dem râte bei Reyn herzogen in Beyren und vormunder etc. zů Nüremberg, 1438 Apr. 29 45 a) om. N. b) Fom. als — haben. c) in O statl des folgenden nur etc. nr. 102 art. 1. nr. 102 art. 5. Ebenda. Die Ursache der Differenz im Datum der Vor- lagen NF einerseits und O anderseits ist nicht ersichtlich
C. Der Landfriedensbund der Kurfürsten nr. 102�111. 165 1438 Apr. 29 haben. in sollichen dingen gebûrt uns auch wol zû halten, als unser elteren auf uns bracht haben und als uns wol zûsteet. daz denn solliche ding in der vorgemeldten einung etwas notdurfticlicher und stattlicher begriffen und gesetzt worden wèrn oder noch würden, dewcht uns unsers teils auch vast wol für land und lewte güt und not 5 sein. darinnen wir ewern furstenlichen gnaden unser einfeltig meinung in sunderm getrawen, so wir zü ewern gnaden haben, und als des heiligen reichs getrew undertan auch niht verhalten, sunder offembaren wellen: wir vernêmen in demselben begriff niht, daz der lantfarer pilgrem kaufmann und ander erber und unversprochen lewte, die des heiligen reichs strassen und die lande wandern und pawen, iendert darinnen begriffen, 10 sunder newr der ackermann und weingartman awßer seinem hawse mit sollicher seiner habe, der er zû sollichem seinem pawe und einzüfüren bedarf, gesichert 1, und doch arm lewte in iren hewseren und sust auch mit anderm irem vihe und habe darinnen auch niht befridet sein. als denn darnach geseczt ist 2, daz niemant dem anderen schaden tün sûlle, er hab in dann zůvor zû recht erfordert, bedunkt uns ie, sich wellen 15 ieczunt lûczel lewte an recht vor pillichen geördenten richtern genügen lassen, sunder werden die lewt oft und vil mit und für fremden richteren und gerichten und anders, denn sie an dem heiligen reiche gefreiet und herkomen sein, gevordert fürgenomen und beswèrt. als denn darnach geseczt ist 3: so einem das recht niht gedeihen und wider- faren môchte, so sûll er dennoch niht angreifen noch beschedigen, er hab das denn einem 20 drei tag und drei nacht ganz zůvor in sein hawse, da er sein gewönlich wonung hat, verkündet und sich bewart: das môcht in einem wèg, daz die lewt dardurch etwas vor schaden gewarnt würden, zû loben sein, aber in ander wêge, nemlichen als oft lewte unpillichen widersagen fürnêmen und, so sie denn widersagten, irs fürnêmens fürbaß gelimpf mainten zû haben, auch darumb daz widersagen zügriff und beschedigung, als 25 uns bedunkt, niht geschêhen sôlten denn umb sache, die vor mit pillichen rechten er- clagt und erstanden weren, so hêtt uns gedewcht, derselb artikel hêtt auch besserung bedôrft. wir vernemen auch niht, daz kein hauptmann noch lewte zû im darinnen benennt noch gesetzt sein, die der einung, wo die überfaren würde, nachgiengen, als sich gebüret notdurftig wère und von alter auch herkomen ist. wo denn vormals 3o gemein lantfride sôlliche fride oder einunge fürgenomen sein, da sein ie unsers gedenkens des reichs stette auch zû berüfft und gevorderet worden; nachdem denn des heiligen reichs stette des frids begirig zû fride erberkeit gemeinen nûtz und andern gûten dingen allweg genaigt sein, hofften und getrawten wir, sie sôlten zü gleichen herkomenden dingen nach irer vermüglikeit darinnen und darzů auch dienstlich und willig gewesen 35 und hinfür sein. wir wôlten ie das unsers teils mit andern gerne also tûn. und also bitten wir ewer hochgeborene gnade mit allem fleisse, ir wellet sollich unser schrifte, die wir in lauter gûter meinung tün, gnediclichen gerüchen aufzûnemen und uns und die unseren denselben ewern gnaden hinfür auch günsticlichen bevolhen lassen sein“ gnade fürdrung und güten willen mitteilen, als € wir des zü ewern furstenlichen gnaden ganzen 40 trost und züversicht haben. denne wo wir ewern hochgeboren gnaden dienst und wol- gefallen€ beweisen mochten, das têten wir williclich und gerne. datum feria tercia ante Walpurgis 4 anno domini etc. tricesimo octavo. [supra] Dem hochgeboren fürsten und herren Otten pfalnzgrafen Von dem râte bei Reyn herzogen in Beyren und vormunder etc. zů Nüremberg, 1438 Apr. 29 45 a) om. N. b) Fom. als — haben. c) in O statl des folgenden nur etc. nr. 102 art. 1. nr. 102 art. 5. Ebenda. Die Ursache der Differenz im Datum der Vor- lagen NF einerseits und O anderseits ist nicht ersichtlich
Strana 166
166 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Dez. 31 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- streit nr. 112-195. 112. Papst Eugen an Erzbf. Dietrich von Mainz und Mf. Friedrich von Branden- burg einzeln 1: hat zu Weihnachten die Nachricht vom Tode Kaiser Sigmunds erhalten; mahnt zu einträchtiger Wahl eines Nachfolgers bzw. zu vorläufiger Ver- schiebung der Wahl, falls die Kurfürsten über die Person des zu Wählenden uneins sind; meldet die bevorstehende Ankunft der Griechen und den baldigen Be- ginn des Konzils zu Ferrara; fordert auf, ihre Gesandten von Basel abzurufen und solche nach Ferrara zu schicken. 1437 Dezember 31 Bologna. 5 An Erzbf. Dietrich von Mainz: M aus Genf Bibl. publ. ms. lat. 27 nr. 46 orig. membr. lit. 10 clausa c. bulla plumb. pend. absc. Auf der Rückseite unter der Adresse Blondus. An Mf. Friedrich von Brandenburg: B coll. ebenda nr. 45 orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. absc. mit der Unterschrift Ja. de Viterbio. Auf der Rückseite die Adresse Dilecto filio nobili viro Fe- derico marchioni Brandiburgensi. Darunter Blondus. — Gedruckt bei (Cherubini), Magnum Bullarium Romanum IX, 239 nach unserer Vorlage und bei Minutoli, Friedrich I Kurfürst von Brandenburg 15 S. 255�256 nr. 165 ohne Quellenangabe. — Erwähnt bei Droysen, Gesch. der Preuß. Politik (1. Aufl.) 1, 617 Anm. 1 und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen König S. 10-11. Eugenius episcopus servus servorum dei venerabilia fratri Theodorico archiepiscopo Dez. 25 Maguntinensi salutem et apostolicam benedictionem. solemni natalis domini nostri die certiores facti sumus clare memorie olim Sigismundum Romanorum imperatorem Hungarie 20 et Boemie regem viam universe carnis ingressum esse. et licet mesti dolentesque audi- verimus eum principem esse sublatum, quem speciali caritate dileximus quemque rebus ecclesie et sedi apostolice affectum esse cognovimus, merorem tamen nostrum magna ex parte levarunt, que de illius contritione, quam moriens habuit, que de illius placida et hilari aviditate ad suscipiendum sacrosanctum dominici corporis viaticum et alia ecclesie 25 sacramenta audivimus. ejus itaque desiderio predicta ratione parumper mitigato in fu- tura tempora in multiplices nomini Christiano nobis et Romane ecclesie impendentes- negotiorum anfractus curas cogitationesque nostras convertimus. de novo enim imperatore deligendo injuncta tibi et aliis electoribus cura nos etiam angit atque anxium facit, cum ea consideramus et ante oculos posita cernimus, que celsi animi injuncte virtutis pru- 30 dentie singularis et devotissimi imprimis ac deditissimi ecclesie et sedi apostolice animi imperatorem presertim hoc tempore desiderari faciunt, qui iminentes cervicibus Christianorum infideles reprimere propulsare, qui dissidentes multis in provinciis b una nobiscum ad pacem reducere, qui anhelantes ad ecclesie scissuram plerosque impios continere reprimere deterrere, qui sedis apostolice auctoritatem, maximum imperatoris munus, defensare et augere, qui deni- 35 que ecclesiam Romanam, cujus erit ipso jure advocatus, protegere sciat possit et pio ac fer- venti zelo id velit. quam ob rem, licet non dubitemus vos omnes ea qua prediti estis virtute bonam et diligentem adhibituros tante rei curam et diu multumque pensaturos, quem ad tanta tamque ardua munera obeundum deligatis, ut tamen id nostris etiam ex- hortationibus ac suasionibus attente faciatis, memoramus imprimis c, ut in facienda elec- 40 tione ipsa unanimes et" concordes et idem omni ex parte sentientes sitis, vos in domino exhortamur. ea enim est nobis de vestra virtute et prudentia fides atque opinio, ut is, quem uniti et concordes duxeritis eligendum, non nisi excellens dante gratiarum domino a) B nobili viro Federico marchioni Brandiburgensi statt venerabili — Maguntinensi. b) B add. Christianos. c) B in primis. d) om. B. 45 1 Da die Originale der päpstlichen Schreiben sich in Genf befinden, scheint es, daß sie gar nicht an die Adressaten gelangt, sondern aufge- fangen und dem Konzil ausgehändigt sind. Oder sind sie aus der Umgebung der betr. Fürsten (durch Vertrauensbruch) in den Besitz des Konzils ge- kommen? In beiden Fällen wären sie mit Resten des Konzilsarchivs schließtlich nach Genf gelangt.
166 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Dez. 31 D. Neutralität und Vermittlung der Kurfürsten und K. Albrechts im Kirchen- streit nr. 112-195. 112. Papst Eugen an Erzbf. Dietrich von Mainz und Mf. Friedrich von Branden- burg einzeln 1: hat zu Weihnachten die Nachricht vom Tode Kaiser Sigmunds erhalten; mahnt zu einträchtiger Wahl eines Nachfolgers bzw. zu vorläufiger Ver- schiebung der Wahl, falls die Kurfürsten über die Person des zu Wählenden uneins sind; meldet die bevorstehende Ankunft der Griechen und den baldigen Be- ginn des Konzils zu Ferrara; fordert auf, ihre Gesandten von Basel abzurufen und solche nach Ferrara zu schicken. 1437 Dezember 31 Bologna. 5 An Erzbf. Dietrich von Mainz: M aus Genf Bibl. publ. ms. lat. 27 nr. 46 orig. membr. lit. 10 clausa c. bulla plumb. pend. absc. Auf der Rückseite unter der Adresse Blondus. An Mf. Friedrich von Brandenburg: B coll. ebenda nr. 45 orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. absc. mit der Unterschrift Ja. de Viterbio. Auf der Rückseite die Adresse Dilecto filio nobili viro Fe- derico marchioni Brandiburgensi. Darunter Blondus. — Gedruckt bei (Cherubini), Magnum Bullarium Romanum IX, 239 nach unserer Vorlage und bei Minutoli, Friedrich I Kurfürst von Brandenburg 15 S. 255�256 nr. 165 ohne Quellenangabe. — Erwähnt bei Droysen, Gesch. der Preuß. Politik (1. Aufl.) 1, 617 Anm. 1 und bei Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen König S. 10-11. Eugenius episcopus servus servorum dei venerabilia fratri Theodorico archiepiscopo Dez. 25 Maguntinensi salutem et apostolicam benedictionem. solemni natalis domini nostri die certiores facti sumus clare memorie olim Sigismundum Romanorum imperatorem Hungarie 20 et Boemie regem viam universe carnis ingressum esse. et licet mesti dolentesque audi- verimus eum principem esse sublatum, quem speciali caritate dileximus quemque rebus ecclesie et sedi apostolice affectum esse cognovimus, merorem tamen nostrum magna ex parte levarunt, que de illius contritione, quam moriens habuit, que de illius placida et hilari aviditate ad suscipiendum sacrosanctum dominici corporis viaticum et alia ecclesie 25 sacramenta audivimus. ejus itaque desiderio predicta ratione parumper mitigato in fu- tura tempora in multiplices nomini Christiano nobis et Romane ecclesie impendentes- negotiorum anfractus curas cogitationesque nostras convertimus. de novo enim imperatore deligendo injuncta tibi et aliis electoribus cura nos etiam angit atque anxium facit, cum ea consideramus et ante oculos posita cernimus, que celsi animi injuncte virtutis pru- 30 dentie singularis et devotissimi imprimis ac deditissimi ecclesie et sedi apostolice animi imperatorem presertim hoc tempore desiderari faciunt, qui iminentes cervicibus Christianorum infideles reprimere propulsare, qui dissidentes multis in provinciis b una nobiscum ad pacem reducere, qui anhelantes ad ecclesie scissuram plerosque impios continere reprimere deterrere, qui sedis apostolice auctoritatem, maximum imperatoris munus, defensare et augere, qui deni- 35 que ecclesiam Romanam, cujus erit ipso jure advocatus, protegere sciat possit et pio ac fer- venti zelo id velit. quam ob rem, licet non dubitemus vos omnes ea qua prediti estis virtute bonam et diligentem adhibituros tante rei curam et diu multumque pensaturos, quem ad tanta tamque ardua munera obeundum deligatis, ut tamen id nostris etiam ex- hortationibus ac suasionibus attente faciatis, memoramus imprimis c, ut in facienda elec- 40 tione ipsa unanimes et" concordes et idem omni ex parte sentientes sitis, vos in domino exhortamur. ea enim est nobis de vestra virtute et prudentia fides atque opinio, ut is, quem uniti et concordes duxeritis eligendum, non nisi excellens dante gratiarum domino a) B nobili viro Federico marchioni Brandiburgensi statt venerabili — Maguntinensi. b) B add. Christianos. c) B in primis. d) om. B. 45 1 Da die Originale der päpstlichen Schreiben sich in Genf befinden, scheint es, daß sie gar nicht an die Adressaten gelangt, sondern aufge- fangen und dem Konzil ausgehändigt sind. Oder sind sie aus der Umgebung der betr. Fürsten (durch Vertrauensbruch) in den Besitz des Konzils ge- kommen? In beiden Fällen wären sie mit Resten des Konzilsarchivs schließtlich nach Genf gelangt.
Strana 167
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 167 1437 Dez. 31 esse possit et maximis, quas supra numeravimus, in ecclesia dei et populo Christiano iminentibus negotiis satisfaciat; sin vero per vestram dissensionem (quod avertat om- nipotens!) aliquid novi suboriretur disturbii, intolerabiles emergerent labores. nichil ergo accuratius a vobis fieri oportere censemus, quam ut concordi et unanimi consensu ipsam 5 electionem faciatis vel, si fortasse suberunt avise, propter quas in unum eundemque eligendum convenire nequeatis, tutius fuerit electionem ipsam aliquantisper differre. effi- ciet namque, ut confidimus, longa et matura deliberatio, ut, quod acceleratio nimia vetabat, dilata consultatio vos unanimes et ejusdem voluntatis reddat. quare si inspirante domino cum bona caritate et comuni consensu electionem predictam facietis, rem nobis 10 acceptissimam et cui an parem in humanis a vobis expectemus non facile dixerimus effeceritis. erimusque prompti et parati, quod bene condigne et laudabiliter factum a vobis audiemus, approbare 1 et favoribus prosequi necessariis, ut per ipsius electi adju- mentum impendentia populo Christiano pericula avertamus, discordias bella et inimicitias tollamus et, cum ecclesie occidentalis unitatem servemus, tum maxime orientalem, ad quod 15 dante domino videmur optima jecisse fundamenta, ipsi occidentali etiam uniamus. nam hodie in consistorio generali fecimus declarationem 2, cujus copiam mittimus interclusamb, et domino concedente ibimus de proximo ad Ferrariense concilium, ubi deo nostro puram sinceram et piam voluntatem nostram dirigente ac juvante ea solide et cum effectu in predicto concilio faciemus fierique curabimus, propter que concilium a principio fuerat 20 congregatum d. et cum carissimum in Christo filium imperatorem Romeorum ac vene rabilem fratrem Constantinopolitanum patriarcham cum multis notabilibus prelatis nobili- busque aliis propediem expectemus jamque pars familie predicti imperatoris Venetias applicuerit cum una ex nostris galeis, unionem ipsorum Grecorum cum ecclesia occidentali concedente domino facere speramus. quare velit tua fraternitase oratores et alios omnes 25 tuos, qui apud Basileam essent, revocare indef et alios oratores omnesque, qui vide- buntur tibi, ad predictum Ferrariense concilium mittere, ut, quantum in te est, postposi- tis emulorum sedis apostolice et nostrorum, qui scandala querunt in ecclesia dei, passio- nibus ea possint in predicto concilio Ferrariensi fieri, que gloriam dei et nominis Christiani exaltationem et sedis apostolice totiusque ecclesie pacem et honorem respiciant et per so que tot olim desiderata seculis Grecorum unio, quam, nisi scandalosi et impii prohibituri sint, in manibus habere videmur, sequi possit. datum g Bononieh anno incarnationis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo pridie kalendas januarii ponti- ficatus nostri anno septimo. [in verso] Venerabili fratri Theoderico archiepis- 35 copo Maguntinensi. 1437 Dez. 31 L. Therunda. 113. Instruktionen für nichtgen. päpstlichen Gesandten3 zu Hzg. Albrecht von Oster- a) M efficiendamque statt efficiet namque. b) B introclusam. c) Mut. d) M congratum. e) B devotio. f) B inde revocare. g) B von hier an mit anderer Tinte und Hand. h) M von Bononie bis zum Schlußt des Taxtes mit anderer Tinte und Hand, wie es scheint, derselben wie in B. 11437 Ende Dez.] 40 1 Vgl. nr. 113 art. 7 und nr. 126. Vgl. Lünig, Reichsarchiv 15 (Spic. eccl. 1), 736-737 nr. 411; Cecconi, Studi storici sul concilio di Firenze p. 462-464 nr. 170; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 659. 3 Aus der Art und Weise, wie der Bischof von Zengg in artt. 4, 9 und 12 erwähnt wird, scheint hervorzugehen, daß zur Zeit der Abfassung dieser Instruktionen der Bischof noch nicht als Gesandter des Papstes zum Herzog von Österreich etc. in 50 Aussicht genommen war. Daß er dann aber doch mit der Mission betraut wurde, zeigen unsere 45 nrr. 149 Anm. und 160; und dazu stimmt, daß Eugen IV am 11. Januar 1438 eine littera passus ausstellte für Johannes episcopus Signensis orator et nuncius apostolicus -- ad diversas mundi partes -- mit 30 socii et familiares; dat. 3. idus januarii pontificatus anno 7 (Rom Vatik. A. Reg. 366 fol. 264 ab cop. chart. coaeva). Auch ein Brief K. Al- brechts an Papst Eugen vom 15. März 1438 aus Ofen berichtet über diese Gesandtschaft. Albrecht schreibt darin: die Rückkehr des päpstlichen Ge- sandten Bfs. Johann von Zengg — K. Sigmund hatte ihn an die Römische Kurie geschickt, vgl.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 167 1437 Dez. 31 esse possit et maximis, quas supra numeravimus, in ecclesia dei et populo Christiano iminentibus negotiis satisfaciat; sin vero per vestram dissensionem (quod avertat om- nipotens!) aliquid novi suboriretur disturbii, intolerabiles emergerent labores. nichil ergo accuratius a vobis fieri oportere censemus, quam ut concordi et unanimi consensu ipsam 5 electionem faciatis vel, si fortasse suberunt avise, propter quas in unum eundemque eligendum convenire nequeatis, tutius fuerit electionem ipsam aliquantisper differre. effi- ciet namque, ut confidimus, longa et matura deliberatio, ut, quod acceleratio nimia vetabat, dilata consultatio vos unanimes et ejusdem voluntatis reddat. quare si inspirante domino cum bona caritate et comuni consensu electionem predictam facietis, rem nobis 10 acceptissimam et cui an parem in humanis a vobis expectemus non facile dixerimus effeceritis. erimusque prompti et parati, quod bene condigne et laudabiliter factum a vobis audiemus, approbare 1 et favoribus prosequi necessariis, ut per ipsius electi adju- mentum impendentia populo Christiano pericula avertamus, discordias bella et inimicitias tollamus et, cum ecclesie occidentalis unitatem servemus, tum maxime orientalem, ad quod 15 dante domino videmur optima jecisse fundamenta, ipsi occidentali etiam uniamus. nam hodie in consistorio generali fecimus declarationem 2, cujus copiam mittimus interclusamb, et domino concedente ibimus de proximo ad Ferrariense concilium, ubi deo nostro puram sinceram et piam voluntatem nostram dirigente ac juvante ea solide et cum effectu in predicto concilio faciemus fierique curabimus, propter que concilium a principio fuerat 20 congregatum d. et cum carissimum in Christo filium imperatorem Romeorum ac vene rabilem fratrem Constantinopolitanum patriarcham cum multis notabilibus prelatis nobili- busque aliis propediem expectemus jamque pars familie predicti imperatoris Venetias applicuerit cum una ex nostris galeis, unionem ipsorum Grecorum cum ecclesia occidentali concedente domino facere speramus. quare velit tua fraternitase oratores et alios omnes 25 tuos, qui apud Basileam essent, revocare indef et alios oratores omnesque, qui vide- buntur tibi, ad predictum Ferrariense concilium mittere, ut, quantum in te est, postposi- tis emulorum sedis apostolice et nostrorum, qui scandala querunt in ecclesia dei, passio- nibus ea possint in predicto concilio Ferrariensi fieri, que gloriam dei et nominis Christiani exaltationem et sedis apostolice totiusque ecclesie pacem et honorem respiciant et per so que tot olim desiderata seculis Grecorum unio, quam, nisi scandalosi et impii prohibituri sint, in manibus habere videmur, sequi possit. datum g Bononieh anno incarnationis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo pridie kalendas januarii ponti- ficatus nostri anno septimo. [in verso] Venerabili fratri Theoderico archiepis- 35 copo Maguntinensi. 1437 Dez. 31 L. Therunda. 113. Instruktionen für nichtgen. päpstlichen Gesandten3 zu Hzg. Albrecht von Oster- a) M efficiendamque statt efficiet namque. b) B introclusam. c) Mut. d) M congratum. e) B devotio. f) B inde revocare. g) B von hier an mit anderer Tinte und Hand. h) M von Bononie bis zum Schlußt des Taxtes mit anderer Tinte und Hand, wie es scheint, derselben wie in B. 11437 Ende Dez.] 40 1 Vgl. nr. 113 art. 7 und nr. 126. Vgl. Lünig, Reichsarchiv 15 (Spic. eccl. 1), 736-737 nr. 411; Cecconi, Studi storici sul concilio di Firenze p. 462-464 nr. 170; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 659. 3 Aus der Art und Weise, wie der Bischof von Zengg in artt. 4, 9 und 12 erwähnt wird, scheint hervorzugehen, daß zur Zeit der Abfassung dieser Instruktionen der Bischof noch nicht als Gesandter des Papstes zum Herzog von Österreich etc. in 50 Aussicht genommen war. Daß er dann aber doch mit der Mission betraut wurde, zeigen unsere 45 nrr. 149 Anm. und 160; und dazu stimmt, daß Eugen IV am 11. Januar 1438 eine littera passus ausstellte für Johannes episcopus Signensis orator et nuncius apostolicus -- ad diversas mundi partes -- mit 30 socii et familiares; dat. 3. idus januarii pontificatus anno 7 (Rom Vatik. A. Reg. 366 fol. 264 ab cop. chart. coaeva). Auch ein Brief K. Al- brechts an Papst Eugen vom 15. März 1438 aus Ofen berichtet über diese Gesandtschaft. Albrecht schreibt darin: die Rückkehr des päpstlichen Ge- sandten Bfs. Johann von Zengg — K. Sigmund hatte ihn an die Römische Kurie geschickt, vgl.
Strana 168
168 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11437 Ende Dez.] reich und nach den Königreichen Ungarn und Böhmen. Bologna 1.] [1437 Ende Dezember V aus Rom Vatik. A. Armar. 39 tom. 7 a fol. 260b -264b nr. 423 cop. chart. saec. 16 ex. W coll. ebenda Armar. 31 tom. 46 fol. 314a-318b cop. chart. saec. 16. Am Schluß fast jeden Alienas etc. A coll. ebenda Bibl. Vatic. cod. Vat. 6950 fol. 333a-340b cop. chart. saec. 16 ex. vel 17. Ferner in London Brit. Mus. Egerton Ms. 1088 fol. 30 a-34b cop. chart. saec. 16 vel 17 mit der Uberschrift Instructio a papa Eugenio IV oratori ad ducem Austriae, regna Ungariae et Bohemiae etc., der hinzugefügt ist Vol. Rubr. pag. 31 [die Vorlage des Abschreibers?]. Gedruckt in Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia 12, 358-364 10 nr. 246 nach V. Erwähnt Deutsche Reichstagsakten 12, 251 Anm. 1. Instructiones a oratoris ad ducem Austrie regna Ungarie et Boemię b. [1] Primo invigilabit idem orator accelerare iter suum versus partes sibi directas e per eam viam, que sibid magis accommoda et expedita videbitur, et si in eundo vel 15 stando contingat eum esse in loco, ubi pecunie alique collecte e essent pro usu conse- quende unionis Grecorum, procurabit ex f facultate sibi data prefatas pecunias arrestari facere 2 et fideliter conservari apud fideles manus, apud quos reperiuntur, ne per Basili- enses sive alium quemcumque distrahi possint, sed in eum potius usum reservari, ad quem pia fidelium devotione collecte sunt. [2 In hoc autem caute agat et discrete, prout in instructionibus g 3 datis domino Johanni de Fabriano plene continetur, et si apud quem principem necessariumh viderit, 20 a) V institutiones ; A instructiones korr. aus institutiones. b) WA add. etc.; von anderer Hand dann Sunt autom Eugenii IV. c) WA decretas. d) WA magis sibi. e) V celeste. f) V et. g) V institucionibus; A instruc- tionibus korr. aus institucionibus. h) V neccie. 25 S. 171 Anm. 2 — sei ihm schr angenehm gewesen; er habe ihn graciosissime angehört; über die An- gelegenheiten, über die der Bischof ihm im Namen des Papstes vorgetragen habe, werde jener aus- führlicher an den Papst berichten; er, Albrecht, habe unmittelbar nach seiner Krönung dem Papst wegen Abel sedis apostolice prothonotarius geschrie- ben und ihn gebeten, diesem Abel das Bistum Agram zu geben; auch habe er brieflich den Bi- schof von Zengg ersucht, die Sache zu fördern; nun höre er, daß der Papst wegen der minor etas Abels Schwierigkeiten mache; er schreibe deshalb von neuem an den Papst und sende den Brief durch seinen familiaris Blasius; der Papst möge seine Bitte gewähren, zumal Abel schr würdig sei; er sei ein Neffe des Matko von Thalloczy, Bans von Dalmatien, qui novissime nunc nostra in as- sumpcione ad gubernacula hujus regni ita se habuit, ut et a me merito honorari debeat et sanctitati vestre carus esse; dat. Bude 15. die mensis marcii 1438. (London Brit. Mus. Addit. Ms. 30.268 fol. 1 u. 2 orig. membr. lit. clausa c.sig. in v. impr.; erwähnt im Neuen Archiv 8, 397.) Zur Datierung dienen folgende Anhaltspunkte : der Tod K. Sigmunds wird in art. 5 erwähnt, er war dem Papst nach nr. 112 am 25. Dezember bekannt geworden; von der Wahl Hzg. Albrechts zum König von Ungarn, die am 18. Dezember er- folgte (vgl. S. 117 Anm. 4), hatte der Papst noch keine Kunde, sie muſte ihm aber jedenfalls in den ersten Tagen des Januar zugehen. In die Zeit zwi- schen dem 25. Dezember 1437 und Anfang Januar 1438 ist also die Abfassung unserer nr. zu setzen. 2 Am 9. Dezember 1437 hatte Papst Eugen eine Bulle kund gegeben, in der er die für die Union mit den Griechen gesammelten Ablaßgelder arre- 30 stiert und sequestriert und diese Sequestration zu beachten befiehlt; dat. Bononie 1437 5. idus decem- bris anno pontificatus 7 (Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Religionssachen, Concilien zu Basel 1431 fol. 4ab cop. chart. coaeva ; erwähnt bei Pückert, Kurfürst- 35 liche Neutralität S. 77 nebst Anm. 1). Am 12. De- zember 1437 hatte er Hzg. Albrecht von Österreich Mitteilung von diesem Sequester gemacht und ihn gebeten, es im Interesse der bevorstehenden Union mit den Griechen in seinen Ländern beobachten 40 zu lassen; dat. Bononie sub anulo nostro secreto die 12. decembris pontif. 7; Unterschrift Cincius (Wien H. H. St. A. Urkunden (Oesterreich) orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr.; erwähnt und z. T. gedruckt bei Kurz, Österreich unter Al- 45 brecht II Bd. 2, 278 nebst Anm. b). Abschriften der päpstlichen Bulle vom 9. Dezember und eines (dem an Heg. Albrecht entsprechenden) Mandats an den Bf. Johannes von Verden vom 15. Dezember befinden sich in Oehringen Hohenloh. Haus-A. G 60 50 copp. chart. coaevae, beide mit Verschickungsschnitten und vom Bischof von Verden an Konrad von Weins- berg übersandt in einem Briefe vom 11. Oktober 1441 (ebd. orig. chart. lit. clausa). — Vgl. auch S. 175 Anm. 3. 3 55 Nicht aufgefunden.
168 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11437 Ende Dez.] reich und nach den Königreichen Ungarn und Böhmen. Bologna 1.] [1437 Ende Dezember V aus Rom Vatik. A. Armar. 39 tom. 7 a fol. 260b -264b nr. 423 cop. chart. saec. 16 ex. W coll. ebenda Armar. 31 tom. 46 fol. 314a-318b cop. chart. saec. 16. Am Schluß fast jeden Alienas etc. A coll. ebenda Bibl. Vatic. cod. Vat. 6950 fol. 333a-340b cop. chart. saec. 16 ex. vel 17. Ferner in London Brit. Mus. Egerton Ms. 1088 fol. 30 a-34b cop. chart. saec. 16 vel 17 mit der Uberschrift Instructio a papa Eugenio IV oratori ad ducem Austriae, regna Ungariae et Bohemiae etc., der hinzugefügt ist Vol. Rubr. pag. 31 [die Vorlage des Abschreibers?]. Gedruckt in Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia 12, 358-364 10 nr. 246 nach V. Erwähnt Deutsche Reichstagsakten 12, 251 Anm. 1. Instructiones a oratoris ad ducem Austrie regna Ungarie et Boemię b. [1] Primo invigilabit idem orator accelerare iter suum versus partes sibi directas e per eam viam, que sibid magis accommoda et expedita videbitur, et si in eundo vel 15 stando contingat eum esse in loco, ubi pecunie alique collecte e essent pro usu conse- quende unionis Grecorum, procurabit ex f facultate sibi data prefatas pecunias arrestari facere 2 et fideliter conservari apud fideles manus, apud quos reperiuntur, ne per Basili- enses sive alium quemcumque distrahi possint, sed in eum potius usum reservari, ad quem pia fidelium devotione collecte sunt. [2 In hoc autem caute agat et discrete, prout in instructionibus g 3 datis domino Johanni de Fabriano plene continetur, et si apud quem principem necessariumh viderit, 20 a) V institutiones ; A instructiones korr. aus institutiones. b) WA add. etc.; von anderer Hand dann Sunt autom Eugenii IV. c) WA decretas. d) WA magis sibi. e) V celeste. f) V et. g) V institucionibus; A instruc- tionibus korr. aus institucionibus. h) V neccie. 25 S. 171 Anm. 2 — sei ihm schr angenehm gewesen; er habe ihn graciosissime angehört; über die An- gelegenheiten, über die der Bischof ihm im Namen des Papstes vorgetragen habe, werde jener aus- führlicher an den Papst berichten; er, Albrecht, habe unmittelbar nach seiner Krönung dem Papst wegen Abel sedis apostolice prothonotarius geschrie- ben und ihn gebeten, diesem Abel das Bistum Agram zu geben; auch habe er brieflich den Bi- schof von Zengg ersucht, die Sache zu fördern; nun höre er, daß der Papst wegen der minor etas Abels Schwierigkeiten mache; er schreibe deshalb von neuem an den Papst und sende den Brief durch seinen familiaris Blasius; der Papst möge seine Bitte gewähren, zumal Abel schr würdig sei; er sei ein Neffe des Matko von Thalloczy, Bans von Dalmatien, qui novissime nunc nostra in as- sumpcione ad gubernacula hujus regni ita se habuit, ut et a me merito honorari debeat et sanctitati vestre carus esse; dat. Bude 15. die mensis marcii 1438. (London Brit. Mus. Addit. Ms. 30.268 fol. 1 u. 2 orig. membr. lit. clausa c.sig. in v. impr.; erwähnt im Neuen Archiv 8, 397.) Zur Datierung dienen folgende Anhaltspunkte : der Tod K. Sigmunds wird in art. 5 erwähnt, er war dem Papst nach nr. 112 am 25. Dezember bekannt geworden; von der Wahl Hzg. Albrechts zum König von Ungarn, die am 18. Dezember er- folgte (vgl. S. 117 Anm. 4), hatte der Papst noch keine Kunde, sie muſte ihm aber jedenfalls in den ersten Tagen des Januar zugehen. In die Zeit zwi- schen dem 25. Dezember 1437 und Anfang Januar 1438 ist also die Abfassung unserer nr. zu setzen. 2 Am 9. Dezember 1437 hatte Papst Eugen eine Bulle kund gegeben, in der er die für die Union mit den Griechen gesammelten Ablaßgelder arre- 30 stiert und sequestriert und diese Sequestration zu beachten befiehlt; dat. Bononie 1437 5. idus decem- bris anno pontificatus 7 (Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Religionssachen, Concilien zu Basel 1431 fol. 4ab cop. chart. coaeva ; erwähnt bei Pückert, Kurfürst- 35 liche Neutralität S. 77 nebst Anm. 1). Am 12. De- zember 1437 hatte er Hzg. Albrecht von Österreich Mitteilung von diesem Sequester gemacht und ihn gebeten, es im Interesse der bevorstehenden Union mit den Griechen in seinen Ländern beobachten 40 zu lassen; dat. Bononie sub anulo nostro secreto die 12. decembris pontif. 7; Unterschrift Cincius (Wien H. H. St. A. Urkunden (Oesterreich) orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. impr.; erwähnt und z. T. gedruckt bei Kurz, Österreich unter Al- 45 brecht II Bd. 2, 278 nebst Anm. b). Abschriften der päpstlichen Bulle vom 9. Dezember und eines (dem an Heg. Albrecht entsprechenden) Mandats an den Bf. Johannes von Verden vom 15. Dezember befinden sich in Oehringen Hohenloh. Haus-A. G 60 50 copp. chart. coaevae, beide mit Verschickungsschnitten und vom Bischof von Verden an Konrad von Weins- berg übersandt in einem Briefe vom 11. Oktober 1441 (ebd. orig. chart. lit. clausa). — Vgl. auch S. 175 Anm. 3. 3 55 Nicht aufgefunden.
Strana 169
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 169 11437 Ende Des.] agat rem ipsam etiam a promissione alicujus partis dictarum pecuniarum, ut vel sic pie sanctissimi domini nostri intentioni satisfacere possit. [3] Si autem acciderit eum per viam esse cum aliquo principe vel prelato, ubi sermo de translatione concilii incideret vel ipse orator eam materiam sibi aggrediendam 5 esse utiliter judicaret, justificaret prefatam translationem exb informationibus superinde et oretenus et in scriptis habitis et utatur etiam instructionibus 1 datis alias domino Johanni Francisco in hac materia ad clare memorie dominum Sigismundum Romanorum impera- torem. enumeret e, quantum opus esse viderit, exorbitantias illorum de Basilea et concus- sione alicujus timoris multorum malorum, que inde sequi possent d facile, si eis per 10 principes licentia aliqua daretur, curet omni studio attrahere quoscumque ad benevolen- tiam sanctissimi domini nostri et adhesionem Ferrariensis concilii. ut e hoc efficere faci- lius possit, declaret bona, que ex f ipso concilio sperantur et circa reductionem Gre- corum et circa reformationem universalis ecclesie dei, respondeat et objectionibus tam in facto dicte translationis quam in oblocutione et falsa infamia curie, prout est plene 15 informatus. [4] Procuret accessum prelatorum ad dictum concilium Ferrariense et missionem legationum principum, cum quibus eum colloqui contigerit, et, si alicubi fieret aliqua mentio de concordia inter sanctissimum dominum nostrum et dominos de Basilea per viam electionis alterius loci pro icumenico concilio: sanctissimum dominum nostrum desi- 20 derare omnem bonam concordiam cum illis patribus et adtractionem eorum ad se in caritate non ficta g; sed adversus aliam partem de motione tertii loci defendat se cum intentione Grecorum et impossibilitate sanctissimi domini nostri, prout in instructionibus alias datis oratori apostolico ad regem Francie et episcopo Signensi 2 ad felicis memorie dominum Sigismundum Romanorum imperatorem plene habetur. habet autem dictas in- 25 structiones idem orator. [5] Cum vero ad presentiam h ducis Alberti pervenerit, post presentationem litera- rum apostolicarum et i benedictionem sanctissimi domini nostri, que mox habet, con- venientibus verbis aperiet, quo dolore affectus fuerit sanctissimus dominus noster audito nuntio mortis clare memorie serenissimi domini imperatoris tum propter singularem devo- 3o tionem erga1 suam majestatem et jacturam dicti illustris principis tum etiam propter privationem tam validi defensoris ecclesię et ardentissimi sancte sedis apostolice zelatoris hoc difficillimo tempore, quo spes maxima pacis et quietis ecclesie in eo posita erat, etm sue illustri dominationi condolendo consolabitur eum pro parte sanctissimi domini nostri declarabitque sibi et pollicebitur", quod, etsi eum ante summe ipse dominus noster 35 dilexerit, nunc tamen et illam veram charitatem sanctitatis ° sue erga quondam p socerum suum in dominationem suam conversam esse velit. [6] Non preteribit, quin referat omnia pietatis et honoris " officia, que sanctitas sua domino imperatori vivo prestare maluisset, magna cum caritate exhibuisse mortuo, offerre r deinde ipsi duci sanctissimums dominum nostrum et omne ejus patrocinium pro- 40 amplitudine honoris et status illustris dominationis sue. nam cum semper eum audiverit desiderare et procurare pacem et libertatem ecclesie nuncque t clarissimi quondam soceri et patris affectum erga ecclesiam et apostolicam sedem dignam hereditatem susceperit, 45 a) V et. b) V et. c) V enumerat; A enumerat korr. in enumeratis; W enumerans. d) WA facile possent. e) om. V. f) V t mit Abkürzungshaken. g) V facta. h) V pristinam, i) om. VA. k) zu em. quas? 1) WA add. olim. m) in V nach dominationi. n) W pollicetur. o) VWA sanctitati. p) V que. q) W honorum. r) V offerret; AW offeret. s) WA sanctissimi domini nostri. t) V nuncquam. 1 Nicht aufgefunden. Vgl. RTA. 12, 251 Anm 1. Die Instruktion für den Bischof von Zengg s. RTA. 12 nr. 27. Vgl. daselbst namentlich 50 art. 8. — Wenn Eugen IV jetzt auf sie zurück- Deutsche Reichstags-Akten XIII. griff, so gab er damit den seit November 1437 auf Drängen Kaiser Sigmunds eingenommenen Stand- punkt (vgl. RTA. 12 nr. 158 und S. 262 Z. 19-20) wieder auf. 22
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 169 11437 Ende Des.] agat rem ipsam etiam a promissione alicujus partis dictarum pecuniarum, ut vel sic pie sanctissimi domini nostri intentioni satisfacere possit. [3] Si autem acciderit eum per viam esse cum aliquo principe vel prelato, ubi sermo de translatione concilii incideret vel ipse orator eam materiam sibi aggrediendam 5 esse utiliter judicaret, justificaret prefatam translationem exb informationibus superinde et oretenus et in scriptis habitis et utatur etiam instructionibus 1 datis alias domino Johanni Francisco in hac materia ad clare memorie dominum Sigismundum Romanorum impera- torem. enumeret e, quantum opus esse viderit, exorbitantias illorum de Basilea et concus- sione alicujus timoris multorum malorum, que inde sequi possent d facile, si eis per 10 principes licentia aliqua daretur, curet omni studio attrahere quoscumque ad benevolen- tiam sanctissimi domini nostri et adhesionem Ferrariensis concilii. ut e hoc efficere faci- lius possit, declaret bona, que ex f ipso concilio sperantur et circa reductionem Gre- corum et circa reformationem universalis ecclesie dei, respondeat et objectionibus tam in facto dicte translationis quam in oblocutione et falsa infamia curie, prout est plene 15 informatus. [4] Procuret accessum prelatorum ad dictum concilium Ferrariense et missionem legationum principum, cum quibus eum colloqui contigerit, et, si alicubi fieret aliqua mentio de concordia inter sanctissimum dominum nostrum et dominos de Basilea per viam electionis alterius loci pro icumenico concilio: sanctissimum dominum nostrum desi- 20 derare omnem bonam concordiam cum illis patribus et adtractionem eorum ad se in caritate non ficta g; sed adversus aliam partem de motione tertii loci defendat se cum intentione Grecorum et impossibilitate sanctissimi domini nostri, prout in instructionibus alias datis oratori apostolico ad regem Francie et episcopo Signensi 2 ad felicis memorie dominum Sigismundum Romanorum imperatorem plene habetur. habet autem dictas in- 25 structiones idem orator. [5] Cum vero ad presentiam h ducis Alberti pervenerit, post presentationem litera- rum apostolicarum et i benedictionem sanctissimi domini nostri, que mox habet, con- venientibus verbis aperiet, quo dolore affectus fuerit sanctissimus dominus noster audito nuntio mortis clare memorie serenissimi domini imperatoris tum propter singularem devo- 3o tionem erga1 suam majestatem et jacturam dicti illustris principis tum etiam propter privationem tam validi defensoris ecclesię et ardentissimi sancte sedis apostolice zelatoris hoc difficillimo tempore, quo spes maxima pacis et quietis ecclesie in eo posita erat, etm sue illustri dominationi condolendo consolabitur eum pro parte sanctissimi domini nostri declarabitque sibi et pollicebitur", quod, etsi eum ante summe ipse dominus noster 35 dilexerit, nunc tamen et illam veram charitatem sanctitatis ° sue erga quondam p socerum suum in dominationem suam conversam esse velit. [6] Non preteribit, quin referat omnia pietatis et honoris " officia, que sanctitas sua domino imperatori vivo prestare maluisset, magna cum caritate exhibuisse mortuo, offerre r deinde ipsi duci sanctissimums dominum nostrum et omne ejus patrocinium pro- 40 amplitudine honoris et status illustris dominationis sue. nam cum semper eum audiverit desiderare et procurare pacem et libertatem ecclesie nuncque t clarissimi quondam soceri et patris affectum erga ecclesiam et apostolicam sedem dignam hereditatem susceperit, 45 a) V et. b) V et. c) V enumerat; A enumerat korr. in enumeratis; W enumerans. d) WA facile possent. e) om. V. f) V t mit Abkürzungshaken. g) V facta. h) V pristinam, i) om. VA. k) zu em. quas? 1) WA add. olim. m) in V nach dominationi. n) W pollicetur. o) VWA sanctitati. p) V que. q) W honorum. r) V offerret; AW offeret. s) WA sanctissimi domini nostri. t) V nuncquam. 1 Nicht aufgefunden. Vgl. RTA. 12, 251 Anm 1. Die Instruktion für den Bischof von Zengg s. RTA. 12 nr. 27. Vgl. daselbst namentlich 50 art. 8. — Wenn Eugen IV jetzt auf sie zurück- Deutsche Reichstags-Akten XIII. griff, so gab er damit den seit November 1437 auf Drängen Kaiser Sigmunds eingenommenen Stand- punkt (vgl. RTA. 12 nr. 158 und S. 262 Z. 19-20) wieder auf. 22
Strana 170
170 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1437 Ende Dez.] gratissimum esset sanctitati sue dominationem illustrem suam eum sibi locum et ho- norem vendicare posse, in quo juvare plurimum posset ecclesiam, nec deesset umquam sibi sanctitas sua in eo, in quo vel deberet vel facere pro eo aliquid posset. 7 Si vero contingeret, quod dicto oratore apud eum existente dux ipse in Roma- norum regem eligeretur, ampliare magis poterit articulum superiorem cum certa spe con- 5 firmationis, quantum spectat ad sedem apostolicam. si tamen concorditer electus esset, ostendet à eo casu sanctissimo domino nostro nihil gratius accidere potuisse. [8] In facto regni Boemie sanctissimum dominum nostrum et omnem ejus operam sic offerat ipsi duci, ut non dubitet sibi ullo modo defuturum, quicquid sibi necessa- rium duxerit, a sanctitate suab pro consecutione dicti regni. et sic se ipsum orator 10 offerat, si quid esset, quod nomine sanctissimi domini nostri in hac re gratum efficere posset pro ipso duce, ostendendo ei sanctissimum“ dominum nostrum summe desiderare, quod regnum illud perveniret ad manus dicti principis et propter accessiones " status sui et propter spem illius regni reductionis ad veram obedientiam sancte matris ecclesie atque pacem omnium illarum partium, commendando e eum pro his, quef laboriosissime et 15 magnis sumptibus in fide cattolica in marchionatu s Moravie h effecit religiosissime. [9] Si autem barones et ceteri Boemi in eum jam consensissent, ut regem ipsum haberent vel imposterum eo ibi existente consentirent, congaudebit glorie sue et offeret dominum nostrum semper paratissimum esse ea omnia facere velle, que ad bonam dis- positionem illarum rerum spectare possent i, sicut requisitus per episcopum Signensem 20 jam pollicitus erat ipse dominus noster domino imperatori k. [10] Ut autem materia illa Boemorum et pro favore concilii Ferrariensis et ad tollendum illud fundamentum dominis de Basilea reduci possit ad ipsum concilium, aggredietur caute et prudenter rem istam apud ipsum principem et dicet sanctissimo domino nostro ex literis 1 domini legati etc. constare oratores regni Boemie non bene 25 contentos, immo in discordia recessisse de Basilea proptereaque verisimile! timendum sit eos, nisi in materia fidei aliud adhibeatur remedium, consistere non possem, sed ad aliquod ° malum facile prosilire debere, quod et dominium et statum suum turbare posset: propterea videretur sanctissimo domino nostro consultum esse et pro ipso duce et pro bono illius regni, quod illa materia referatur ad concilium Ferrariense, ubi sperat dominus 30 noster indubie, quod aliquid boni sequi poterit; et ista spe confortati Boemi mitiores erunt erga ipsum ducem, qui credere debet, quod jam cum dominis de Basilea Boemi concordare vix possent, imo neque ullo modo possent, cum concilium illud ? ex q causis et necessitatibus in bulla 2 superinde confecta allegatis translatum sit Ferrariam non ad impediendum persecutionem Boemorum, sed ad terminandum rem illam facilius deo auxili- 35 ante et auspiciis sanctissimi domini nostri, maxime cum propter Grecos consimili materia in dicto icumenico concilio tractari debeat circa comunionem utriusque speciei r. [1I] Ubi autem spess non esset, quod dictus princeps admitteretur ad guberna- cula illius regni, non obmittatt propterea u orator sive per accessum suum sive per missionem alicujus notabilis persone caute et prudenter cum Boemis tractare v superiorem 40 articulum. et procurabit omni studio, quod dicti Boemi veniant et mittant ad concilium Ferrariense, promittendow eis omnem salvum conductum et securitatem quam voluerint in veniendo stando et revertendo libertatemque proponendi honestis verbis quicquid volu- a) VA ostendetque. b) V add. se [7], A et. c) Wi sanctitatem domini nostri. d) in V undeutlich. e) V com- mendendo. f) V qui. g) V marchionem, obschon etwas verletzt, doch noch sicher zu lesen; WA marchionam. 45 h) V Moramen; WA Morantem. i) V posset. k) WA add. etc. 1) VWA versimilem. m) V possit. n) om. v. o) V aliquid. p) V aliud. q) V et. r) V spei. s) V spem. t) VA obmittatur. u) A add. ipse. v) V trac- taret. w) V premittendo. 1 2 Nicht aufgefunden. Vom 18. September 1437, vgl. Hardouin, Conc. Coll. 9, 698-701; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 1033- 1040; Hefele, Konziliengeschichte 7, 651. 50
170 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1437 Ende Dez.] gratissimum esset sanctitati sue dominationem illustrem suam eum sibi locum et ho- norem vendicare posse, in quo juvare plurimum posset ecclesiam, nec deesset umquam sibi sanctitas sua in eo, in quo vel deberet vel facere pro eo aliquid posset. 7 Si vero contingeret, quod dicto oratore apud eum existente dux ipse in Roma- norum regem eligeretur, ampliare magis poterit articulum superiorem cum certa spe con- 5 firmationis, quantum spectat ad sedem apostolicam. si tamen concorditer electus esset, ostendet à eo casu sanctissimo domino nostro nihil gratius accidere potuisse. [8] In facto regni Boemie sanctissimum dominum nostrum et omnem ejus operam sic offerat ipsi duci, ut non dubitet sibi ullo modo defuturum, quicquid sibi necessa- rium duxerit, a sanctitate suab pro consecutione dicti regni. et sic se ipsum orator 10 offerat, si quid esset, quod nomine sanctissimi domini nostri in hac re gratum efficere posset pro ipso duce, ostendendo ei sanctissimum“ dominum nostrum summe desiderare, quod regnum illud perveniret ad manus dicti principis et propter accessiones " status sui et propter spem illius regni reductionis ad veram obedientiam sancte matris ecclesie atque pacem omnium illarum partium, commendando e eum pro his, quef laboriosissime et 15 magnis sumptibus in fide cattolica in marchionatu s Moravie h effecit religiosissime. [9] Si autem barones et ceteri Boemi in eum jam consensissent, ut regem ipsum haberent vel imposterum eo ibi existente consentirent, congaudebit glorie sue et offeret dominum nostrum semper paratissimum esse ea omnia facere velle, que ad bonam dis- positionem illarum rerum spectare possent i, sicut requisitus per episcopum Signensem 20 jam pollicitus erat ipse dominus noster domino imperatori k. [10] Ut autem materia illa Boemorum et pro favore concilii Ferrariensis et ad tollendum illud fundamentum dominis de Basilea reduci possit ad ipsum concilium, aggredietur caute et prudenter rem istam apud ipsum principem et dicet sanctissimo domino nostro ex literis 1 domini legati etc. constare oratores regni Boemie non bene 25 contentos, immo in discordia recessisse de Basilea proptereaque verisimile! timendum sit eos, nisi in materia fidei aliud adhibeatur remedium, consistere non possem, sed ad aliquod ° malum facile prosilire debere, quod et dominium et statum suum turbare posset: propterea videretur sanctissimo domino nostro consultum esse et pro ipso duce et pro bono illius regni, quod illa materia referatur ad concilium Ferrariense, ubi sperat dominus 30 noster indubie, quod aliquid boni sequi poterit; et ista spe confortati Boemi mitiores erunt erga ipsum ducem, qui credere debet, quod jam cum dominis de Basilea Boemi concordare vix possent, imo neque ullo modo possent, cum concilium illud ? ex q causis et necessitatibus in bulla 2 superinde confecta allegatis translatum sit Ferrariam non ad impediendum persecutionem Boemorum, sed ad terminandum rem illam facilius deo auxili- 35 ante et auspiciis sanctissimi domini nostri, maxime cum propter Grecos consimili materia in dicto icumenico concilio tractari debeat circa comunionem utriusque speciei r. [1I] Ubi autem spess non esset, quod dictus princeps admitteretur ad guberna- cula illius regni, non obmittatt propterea u orator sive per accessum suum sive per missionem alicujus notabilis persone caute et prudenter cum Boemis tractare v superiorem 40 articulum. et procurabit omni studio, quod dicti Boemi veniant et mittant ad concilium Ferrariense, promittendow eis omnem salvum conductum et securitatem quam voluerint in veniendo stando et revertendo libertatemque proponendi honestis verbis quicquid volu- a) VA ostendetque. b) V add. se [7], A et. c) Wi sanctitatem domini nostri. d) in V undeutlich. e) V com- mendendo. f) V qui. g) V marchionem, obschon etwas verletzt, doch noch sicher zu lesen; WA marchionam. 45 h) V Moramen; WA Morantem. i) V posset. k) WA add. etc. 1) VWA versimilem. m) V possit. n) om. v. o) V aliquid. p) V aliud. q) V et. r) V spei. s) V spem. t) VA obmittatur. u) A add. ipse. v) V trac- taret. w) V premittendo. 1 2 Nicht aufgefunden. Vom 18. September 1437, vgl. Hardouin, Conc. Coll. 9, 698-701; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 1033- 1040; Hefele, Konziliengeschichte 7, 651. 50
Strana 171
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 171 11487 Ende Des.] 20 35 erint in dicto concilio, tam in causis fidei quam in reformatione ecclesie tam in capite quam in membris. [12] Procuret bono modo inire cum duce super matrimonio contrahendo inter serenissimum a regem Polonie ac illustrem filiam suam, maxime cum ex literis scriptis 5 ex Polonia habeat e, quod clare memorie dominus imperator pater suus intendebat pro- bono illarum partium rem istam concludere 1 et jam nunciaverat per episcopum Signen- sem 2 sanctissimo domino nostro, quod libenter acceptabat interpositionem sanctitatis sue ad tollendas differentias, que erant inter suam majestatem et ipsum regem Polonie, quod videbatur preambulum et fundamentum tractatus ad sponsalia etc. et in hoc extendet 10 se argumentis et rationibus causisque accommodis ad persuadendum ex d infinitis ferme bonis, que Christianitati ex hoc resultare possent propter unionem ipsorum et regnorum illorum quantaque gloria ipsi duci sequereturf et augmentum status sui, cum se veraciter reputare posset tantum g regem habere filium et se ipsum regem esse trium regnorum cum pace quiete et gloria maxima, quia ipsis duobus concordantibus et Ungari et Boemi 15 facile obtemperarent!, quod alias non esset absque labore et molestia promissione et servitute multa ac i prejudicio utriusque corone, maxime si inter ipsos discordiam ali- quam (quod deus avertat) exoriri contingeret, cum in ipsorum contentione infideles cornua facile k erigerent et in pernitiem regnorum illorum, qui unione istorum duorum supprimi vehementer possent. et in hoc adhibebit advisamenta et modos circa utrumque regem. [13] Studeat idem orator ducem ipsum sanctissimo domino nostro facere benivolum m ex à qua benevolentia et n devotione erga sedem apostolicam persuadere facile poterit domi- nationem suam gloriam maximam et favores multos pro statu suo reportare posse, cum sanctissimus dominus noster ipsum unice° diligat. et aggrediendo factum ecclesie et1 Basiliensium " pestiferam voluntatem conabitur incitare eum et ad favores accedere sanc- 25 tissimi domini nostri et libertatem sedis apostolice atque adhesionem concilii Ferrariensis item si opus esse r videbit, procurabit, quod idem dux scribat patribus de Basilea in optima forma ad reprimendam rabiem ipsorum pro conservatione unionis ecclesie et favore sanctissimi domini nostri et s prosecutione concilii Ferrariensis. hortabitur etiam t do- minationem suam, ut u mittat legationem suam ad concilium Ferrariense et quod mandet 30 etc. universitati Viennensi, quod mittant. in his autem omnibus et in sequestratione pecu- niarum aget, ut supra in primis articulis tangitur. advertat autem, si in Ungarie regem dux electus non esset, pertransire super hoc conniventibus oculis v, donec se ad regnum w Hungarie idem orator transferat, ut regni dispositionem et inclinationem atque desiderium baronum sentire prius posset. [14] Curabit autem in primis pacificare barones et prelatos, discordia x si aliqua laborarent, et y hortari eos ad amorem et concordiam invicem atque ad tuitionem regni et oppressionem hostium infidelium, ut z non minus virtute ipsorum quam situ aa merito clipeus dici possent bb Christianorum, pugnantes cc pro fide cattolica, sicut et patres eorum 45 a) WA add. dominum. b) WA et. c) WA habeatur. d) Vet. e) V firme. f) V sequentur. g) in V undeutlich. h) V attemperarent; A acceptarent korr. aus attenptarent; W acceptarent. i) V hac. k) Werigerent facile. l) V suppremi. m) V et. n) V wiederholl et. o) WA unire. p) om. v. q) V Basiliense. r) Vest. s) Vex. t) VWA et. €) V et. v) V im Text unterstrichen continentibus oculis, an den Rand geschrieben conniventibus oclis (mit Uberstrich) ; in A folgt auf hoc durchstrichen continentibus, dann conniventibus oculis. w) WA add. ipsum. x) folgt in WA auf si. y) V exhortari statl et hortari. z) V et. aa) V si tu. bb) WA possint. cc) W pugnatores. 1 Vgl. dazu RTA. 12 nr. 102 art. 2. 2 K. Sigmund hatte die Sendung des Bischofs von Zengg an die Kurie schon am 10. September angekündigt (vgl. RTA. 12, 241 Z. 39 f.). Am 50 13. Oktober wurde der Bischof noch in Italien er- wartet (vgl. ebd. S. 251 Z. 42b); am 14. November war er in Venedig (vgl. ebd. S. 203 nr. 128) und weilte dort bis in die zweite Dezemberwoche, um dann von Venedig zum Papst zu gehen (erwähnt in dem ebd. S. 204 Z. 46 a ff. angezogenen Vene- tianischen Ratsbeschluß vom 12. Dezember 1437). 22*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 171 11487 Ende Des.] 20 35 erint in dicto concilio, tam in causis fidei quam in reformatione ecclesie tam in capite quam in membris. [12] Procuret bono modo inire cum duce super matrimonio contrahendo inter serenissimum a regem Polonie ac illustrem filiam suam, maxime cum ex literis scriptis 5 ex Polonia habeat e, quod clare memorie dominus imperator pater suus intendebat pro- bono illarum partium rem istam concludere 1 et jam nunciaverat per episcopum Signen- sem 2 sanctissimo domino nostro, quod libenter acceptabat interpositionem sanctitatis sue ad tollendas differentias, que erant inter suam majestatem et ipsum regem Polonie, quod videbatur preambulum et fundamentum tractatus ad sponsalia etc. et in hoc extendet 10 se argumentis et rationibus causisque accommodis ad persuadendum ex d infinitis ferme bonis, que Christianitati ex hoc resultare possent propter unionem ipsorum et regnorum illorum quantaque gloria ipsi duci sequereturf et augmentum status sui, cum se veraciter reputare posset tantum g regem habere filium et se ipsum regem esse trium regnorum cum pace quiete et gloria maxima, quia ipsis duobus concordantibus et Ungari et Boemi 15 facile obtemperarent!, quod alias non esset absque labore et molestia promissione et servitute multa ac i prejudicio utriusque corone, maxime si inter ipsos discordiam ali- quam (quod deus avertat) exoriri contingeret, cum in ipsorum contentione infideles cornua facile k erigerent et in pernitiem regnorum illorum, qui unione istorum duorum supprimi vehementer possent. et in hoc adhibebit advisamenta et modos circa utrumque regem. [13] Studeat idem orator ducem ipsum sanctissimo domino nostro facere benivolum m ex à qua benevolentia et n devotione erga sedem apostolicam persuadere facile poterit domi- nationem suam gloriam maximam et favores multos pro statu suo reportare posse, cum sanctissimus dominus noster ipsum unice° diligat. et aggrediendo factum ecclesie et1 Basiliensium " pestiferam voluntatem conabitur incitare eum et ad favores accedere sanc- 25 tissimi domini nostri et libertatem sedis apostolice atque adhesionem concilii Ferrariensis item si opus esse r videbit, procurabit, quod idem dux scribat patribus de Basilea in optima forma ad reprimendam rabiem ipsorum pro conservatione unionis ecclesie et favore sanctissimi domini nostri et s prosecutione concilii Ferrariensis. hortabitur etiam t do- minationem suam, ut u mittat legationem suam ad concilium Ferrariense et quod mandet 30 etc. universitati Viennensi, quod mittant. in his autem omnibus et in sequestratione pecu- niarum aget, ut supra in primis articulis tangitur. advertat autem, si in Ungarie regem dux electus non esset, pertransire super hoc conniventibus oculis v, donec se ad regnum w Hungarie idem orator transferat, ut regni dispositionem et inclinationem atque desiderium baronum sentire prius posset. [14] Curabit autem in primis pacificare barones et prelatos, discordia x si aliqua laborarent, et y hortari eos ad amorem et concordiam invicem atque ad tuitionem regni et oppressionem hostium infidelium, ut z non minus virtute ipsorum quam situ aa merito clipeus dici possent bb Christianorum, pugnantes cc pro fide cattolica, sicut et patres eorum 45 a) WA add. dominum. b) WA et. c) WA habeatur. d) Vet. e) V firme. f) V sequentur. g) in V undeutlich. h) V attemperarent; A acceptarent korr. aus attenptarent; W acceptarent. i) V hac. k) Werigerent facile. l) V suppremi. m) V et. n) V wiederholl et. o) WA unire. p) om. v. q) V Basiliense. r) Vest. s) Vex. t) VWA et. €) V et. v) V im Text unterstrichen continentibus oculis, an den Rand geschrieben conniventibus oclis (mit Uberstrich) ; in A folgt auf hoc durchstrichen continentibus, dann conniventibus oculis. w) WA add. ipsum. x) folgt in WA auf si. y) V exhortari statl et hortari. z) V et. aa) V si tu. bb) WA possint. cc) W pugnatores. 1 Vgl. dazu RTA. 12 nr. 102 art. 2. 2 K. Sigmund hatte die Sendung des Bischofs von Zengg an die Kurie schon am 10. September angekündigt (vgl. RTA. 12, 241 Z. 39 f.). Am 50 13. Oktober wurde der Bischof noch in Italien er- wartet (vgl. ebd. S. 251 Z. 42b); am 14. November war er in Venedig (vgl. ebd. S. 203 nr. 128) und weilte dort bis in die zweite Dezemberwoche, um dann von Venedig zum Papst zu gehen (erwähnt in dem ebd. S. 204 Z. 46 a ff. angezogenen Vene- tianischen Ratsbeschluß vom 12. Dezember 1437). 22*
Strana 172
172 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Ende Dez.] hactenus fecerunt. et in hoc dominum a nostrum eis offerat et ipse etiam b orator, si qua in re necessitati ipsorum succurrere poterit, exhibeat se plena charitate. [15] Deinde persuadere eis studeat, quod concorditer eum sibi principem eligant, qui in pace vel c in quiete eos regere possit et adversus hostes protegere et tueri. sentiet autem prius caute et prudenter, si vacante regno absque legitimo herede provisio ipsius 5 regni pactione aliqua consuetudine vel privilegio ad sedem apostolicam devoluta esset, et eo casu non negligat jus Romane ecclesie, sed eos hortabitur ac omni studio et dili- gentia inducere curabit, ut apostolice sedi, a qua et coronam predictam et omnem amplitudinem dignitatis regni susceperunt, honorem suum reservare velint memores, quantum preteritis temporibus conjunctum fuerit regnum illud ecclesie Romane, declarando etiam d 10 eis, quantum conducere poterit rebus ipsorum consilium et auxilium providentie sedis e apostolice in hujusmodi provisione, a qua et res publica regni et privatorum omnium maxime dependet. [16] Si autem non constaret provisionem hujusmodi spectare ad sedem apostolicam et barones discordarent aliis regem Polonie aliis ducem Albertum postulantibus, in hoc 15 sit orator circumspectus, ne dubia re existente in favorem alterius partis declinet, sed sit ita indifferens, ut utrumque principem sedi apostolice benivolum conservet convertatque studium suum ad concordandum barones et pacificandum quoad poterit regnum, persuar dendo, ut is f eligatur, qui regno utilis esse possit, non nominando unum magis quam alium, ne alterum offendat. [17] Si autem alter dictorum principum eum favorem consequeretur g in regno, quod verisimiliter res sibi succedere possit, et aliquos suos jam in regno vel haberet vel mitteret pro rei prosecutione, poterit idem orator suis vel illi ispi, qui in regno esset, facere se ita gratum eth eam etiam bonam intentionem erga eum sanctissimi domini nostri provide et caute ostendere, ut, antequam omnino regni i gubernacula suscipiat, primitus signi- 25 ficationem amoris et favoris merito et ipse favorabilis esse posset sanctissimo domino nostro et sedi apostolice. duci vero Alberto, si, prout dicitur, electus esset sive im- posterum eligatur, congaudebit pleno affectu ex parte sanctissimi domini nostri, imo et ecclesie ac k regno propter ipsum, quod talem 1 Hungarie optigerit m habere principem, qui judicet terras in justitia et virtute, hostes longe pellat" juraque regni recuperet et 30 ecclesie membrum notabile ° suo capiti restituat, sed hoc? ita modeste, ne in notam cedat predecessoris q1. pollicebitur autem, si pro favore status sui quicquid pro dicto 1 regno sanctissimus dominus noster poterit facere — poterit autem semper multa —; ipse autem orator, si qua in re honesta requisitus fuerit ab eo, assistat sibi omni favore possibili, ut dictum regnum in pace possideat. ex spe autem favoris s sanctissimi domini nostri curabit ipsum 35 principem in omnibus benivolum obedientem et devotum reddere sanctitati sue et inducere eum ad adhesionem t concilii Ferrariensis, ad quod ut mittat" prelatos suos de regno; instabit omni diligentia et tam ipsi regi quam regno justificabit translationem concilii etc. et recommittet facta ecclesie facietque scribi, ut expedire videbitur, illis dominis de Basilea. poterit dicere idem orator, quod mittente ipso rege prelatos suos ad concilium sanctissimus 40 dominus noster poterit praticare inter ipsos et Grecos contra hostes Christi talia, que poterunt eis cedere ad maximam pacem et quietem in regno ipsorum, quodque et ipse summus pontifex non deerit favoribus suis, sed intelligentiam v, quam clare memorie Sigismundus imperator a sanctitate sua requirebat, intendit cum eis tamquam pater cum 20 a) V dominus noster. b) F etc.; A etc. durchstrichen, übergeschrieben et mit Uberstrich, also etiam c) WA et. 45 d) FWA etc. e) VA sedi. f) V his. g) WA consequetur. h) VWA ut. i) in V regni — amoris et am Rande hinzugefüigt, wold von derselben Hand. k) V de. 1) V add. et. m) V obtingerit. n) V pellet. o) V nota- bili. p) in V undeutlich; WA hec. q) W predecessorum. r) WA predicto statt pro dicto. s) WA favorum. t) VWA hesionem. u) VWA mittant. v) V intelligentia. 1 Vgl. artt. 20-21. 50
172 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1437 Ende Dez.] hactenus fecerunt. et in hoc dominum a nostrum eis offerat et ipse etiam b orator, si qua in re necessitati ipsorum succurrere poterit, exhibeat se plena charitate. [15] Deinde persuadere eis studeat, quod concorditer eum sibi principem eligant, qui in pace vel c in quiete eos regere possit et adversus hostes protegere et tueri. sentiet autem prius caute et prudenter, si vacante regno absque legitimo herede provisio ipsius 5 regni pactione aliqua consuetudine vel privilegio ad sedem apostolicam devoluta esset, et eo casu non negligat jus Romane ecclesie, sed eos hortabitur ac omni studio et dili- gentia inducere curabit, ut apostolice sedi, a qua et coronam predictam et omnem amplitudinem dignitatis regni susceperunt, honorem suum reservare velint memores, quantum preteritis temporibus conjunctum fuerit regnum illud ecclesie Romane, declarando etiam d 10 eis, quantum conducere poterit rebus ipsorum consilium et auxilium providentie sedis e apostolice in hujusmodi provisione, a qua et res publica regni et privatorum omnium maxime dependet. [16] Si autem non constaret provisionem hujusmodi spectare ad sedem apostolicam et barones discordarent aliis regem Polonie aliis ducem Albertum postulantibus, in hoc 15 sit orator circumspectus, ne dubia re existente in favorem alterius partis declinet, sed sit ita indifferens, ut utrumque principem sedi apostolice benivolum conservet convertatque studium suum ad concordandum barones et pacificandum quoad poterit regnum, persuar dendo, ut is f eligatur, qui regno utilis esse possit, non nominando unum magis quam alium, ne alterum offendat. [17] Si autem alter dictorum principum eum favorem consequeretur g in regno, quod verisimiliter res sibi succedere possit, et aliquos suos jam in regno vel haberet vel mitteret pro rei prosecutione, poterit idem orator suis vel illi ispi, qui in regno esset, facere se ita gratum eth eam etiam bonam intentionem erga eum sanctissimi domini nostri provide et caute ostendere, ut, antequam omnino regni i gubernacula suscipiat, primitus signi- 25 ficationem amoris et favoris merito et ipse favorabilis esse posset sanctissimo domino nostro et sedi apostolice. duci vero Alberto, si, prout dicitur, electus esset sive im- posterum eligatur, congaudebit pleno affectu ex parte sanctissimi domini nostri, imo et ecclesie ac k regno propter ipsum, quod talem 1 Hungarie optigerit m habere principem, qui judicet terras in justitia et virtute, hostes longe pellat" juraque regni recuperet et 30 ecclesie membrum notabile ° suo capiti restituat, sed hoc? ita modeste, ne in notam cedat predecessoris q1. pollicebitur autem, si pro favore status sui quicquid pro dicto 1 regno sanctissimus dominus noster poterit facere — poterit autem semper multa —; ipse autem orator, si qua in re honesta requisitus fuerit ab eo, assistat sibi omni favore possibili, ut dictum regnum in pace possideat. ex spe autem favoris s sanctissimi domini nostri curabit ipsum 35 principem in omnibus benivolum obedientem et devotum reddere sanctitati sue et inducere eum ad adhesionem t concilii Ferrariensis, ad quod ut mittat" prelatos suos de regno; instabit omni diligentia et tam ipsi regi quam regno justificabit translationem concilii etc. et recommittet facta ecclesie facietque scribi, ut expedire videbitur, illis dominis de Basilea. poterit dicere idem orator, quod mittente ipso rege prelatos suos ad concilium sanctissimus 40 dominus noster poterit praticare inter ipsos et Grecos contra hostes Christi talia, que poterunt eis cedere ad maximam pacem et quietem in regno ipsorum, quodque et ipse summus pontifex non deerit favoribus suis, sed intelligentiam v, quam clare memorie Sigismundus imperator a sanctitate sua requirebat, intendit cum eis tamquam pater cum 20 a) V dominus noster. b) F etc.; A etc. durchstrichen, übergeschrieben et mit Uberstrich, also etiam c) WA et. 45 d) FWA etc. e) VA sedi. f) V his. g) WA consequetur. h) VWA ut. i) in V regni — amoris et am Rande hinzugefüigt, wold von derselben Hand. k) V de. 1) V add. et. m) V obtingerit. n) V pellet. o) V nota- bili. p) in V undeutlich; WA hec. q) W predecessorum. r) WA predicto statt pro dicto. s) WA favorum. t) VWA hesionem. u) VWA mittant. v) V intelligentia. 1 Vgl. artt. 20-21. 50
Strana 173
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 173 [1437 Ende Dez.] filiis habere in oppressionem a infidelium; nam semper hoc expectaverit b, maxime tamen, postquam assumptus est divina providentia in patrem Christianorum omnium et pastorem dominici ovilis. [18] Et si rex ipse novus vel eo carente regnum expeditionem generalem pararet 5 contra Turcase, ut intelligat piam pontificis summi intentionem, cum omni devotione et reverentia faciet ipse orator publicari indulgentias proficiscentibus etc. curabit in hujus- modi expedicione usque ad effusionem sanguinis omnia facere, que ad dei laudem pacem Christiani nominis et honorem sedis apostolice judicaverit pertinere. alias autem, si ge- neralis " exercitus non fieret, publicare postponat. [19] Sit autem sollicitus etc. eo casu, quo dux ipse regnum Hungarie obtineat, promovere factum matrimonii inter regem Polonie et filiam suam. et ad hoc adhibebit consilium auxiliumque e baronum regni Hungarie, qui hoc alias optarunt et ab imperatore summis studiis expetierunt. si autem in hujusmodi matrimonio dux Albertus sive rex preberet aures, vadat, si opus fuerit, personaliter vel saltem mittat ipse orator ad regem 15 Polonie, ad quem habet literas apostolicas credentiales. [20] Confirmato autem ipso duce Alberto, si rex Hungarie fuerit, in bona et certa devotione sedis apostolice et sanctissimi domini nostri versabitur opera ipsius oratoris apud dictum regem circa duo, que pro laude dei et honore suo in regno Hungarie summe videntur! necessaria, primo ut regnum ipsum in his, que ad ecclesiam spectant, 20 sedi apostolice uniatur, quoniam s sic convenit, et in pristinum statum factum ecclesie redu- catur, sicut fuit tempore omnium divorum regum Hungarie et ultimo tempore Ludovici regis, ponendo sibi ante oculos oblocutiones et infamias clare memorie soceri sui, quod tempore suo regnum illud ita esset alienatum ab ecclesia et quod ecclesie dicti regni tractarentur per laicos non solum in vituperium fidei orthodoxe, sed etiam desolationem ipsius regni, 25 cujus vires potissimum in potentia ecclesiarum consistere certum est. exspecath hoc absque magna persuasione ab ipso et ipse summus pontifex et omnes boni, cum perspectum jam sit sanctitati sue, in quanta libertate conservaverit i semper in dominio suo ecclesias et statum ecclesiasticum, volendo semper, ut redderenturk, que dei sunt, deo et, que cesaris, cesari, et instabit frangere glaciem, ut inde ad curiam haberi possint 1 recursusm 30 debiti etc. 1. [21] Deinde quoniam dicte ecclesie Hungarie habent maximam servitutem et a socero impositam circa contributionem gentium ad exercitus contra omnem dispositionem juris et privilegia libertatum dictarum ecclesiarum, ita ut jam in Hungaria status ecclesia- sticus in deteriori conditione consistat, quam sub Pharaone quondam " fuerit 2, et ideo 35 insistet apud ipsum principem, ut dicte servitutes omnino tollantur, in quo maxime ampliabit famam virtutis sue etc. [22] Recommittat sibi generaliter et, ut expedierit particulariter, facta ecclesiarum 10 a) V opposicionem. b) V exportaverit. c) V Turcas. d) A generales e) WA et auxilium statt auxiliumque. f) Wvideantur. g) misicher ; FWA mon [2]. 1.) Vspectat : W expectat. i) W semper conservaverit. k) FWA redderetur. I) em.; FWA possit. m) VIFA recursum. n) V quodam. K. Sigmund hatte im Streit mil Bonifaz IX durch Ungarisches Reichsgesetz vom Jahre 1404 die Besetzung der hohen Kirchenstellen dem päpst- lichen Einfluß entzogen. Vgl. Feßler -Klein, Ge- 45 schichte von Ungarn 2, 296 f.; 341; 429f.; Göller, K. Sigmunds Kirchenpolitik S. 5 ff.; Beckmann, Der Kampf K. Sigmunds gegen die werdende Welt- macht der Osmanen S. 2 f. u. 32f. — Vgl. auch die gegen Sigmunds Ungarische Kirchenpolitik in 50 dem geheimen Konsistorium vom 22. Januar 1418, das der Approbation K. Sigmunds durch Martin V voranging, erhobenen Vorwürfe bei Fenke, Zwei Tagebücher über das Konstanzer Konzil (Röm. Quartalsschrift für christl. Altertumskunde und für Kirchengeschichte 1, 77) und Finke, Quellen und Forschungen zur Geschichte des Konstanzer Kon- zils S. 237. 2 Vgl. dazu den Schmähbrief auf K. Sigmund aus dem Jahre 1422 in des Andreas von Regens- burg Chronicon Hussitarum (hrsg. von Leidinger S. 382 Z. 31 bis S 383 Z. 2).
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 173 [1437 Ende Dez.] filiis habere in oppressionem a infidelium; nam semper hoc expectaverit b, maxime tamen, postquam assumptus est divina providentia in patrem Christianorum omnium et pastorem dominici ovilis. [18] Et si rex ipse novus vel eo carente regnum expeditionem generalem pararet 5 contra Turcase, ut intelligat piam pontificis summi intentionem, cum omni devotione et reverentia faciet ipse orator publicari indulgentias proficiscentibus etc. curabit in hujus- modi expedicione usque ad effusionem sanguinis omnia facere, que ad dei laudem pacem Christiani nominis et honorem sedis apostolice judicaverit pertinere. alias autem, si ge- neralis " exercitus non fieret, publicare postponat. [19] Sit autem sollicitus etc. eo casu, quo dux ipse regnum Hungarie obtineat, promovere factum matrimonii inter regem Polonie et filiam suam. et ad hoc adhibebit consilium auxiliumque e baronum regni Hungarie, qui hoc alias optarunt et ab imperatore summis studiis expetierunt. si autem in hujusmodi matrimonio dux Albertus sive rex preberet aures, vadat, si opus fuerit, personaliter vel saltem mittat ipse orator ad regem 15 Polonie, ad quem habet literas apostolicas credentiales. [20] Confirmato autem ipso duce Alberto, si rex Hungarie fuerit, in bona et certa devotione sedis apostolice et sanctissimi domini nostri versabitur opera ipsius oratoris apud dictum regem circa duo, que pro laude dei et honore suo in regno Hungarie summe videntur! necessaria, primo ut regnum ipsum in his, que ad ecclesiam spectant, 20 sedi apostolice uniatur, quoniam s sic convenit, et in pristinum statum factum ecclesie redu- catur, sicut fuit tempore omnium divorum regum Hungarie et ultimo tempore Ludovici regis, ponendo sibi ante oculos oblocutiones et infamias clare memorie soceri sui, quod tempore suo regnum illud ita esset alienatum ab ecclesia et quod ecclesie dicti regni tractarentur per laicos non solum in vituperium fidei orthodoxe, sed etiam desolationem ipsius regni, 25 cujus vires potissimum in potentia ecclesiarum consistere certum est. exspecath hoc absque magna persuasione ab ipso et ipse summus pontifex et omnes boni, cum perspectum jam sit sanctitati sue, in quanta libertate conservaverit i semper in dominio suo ecclesias et statum ecclesiasticum, volendo semper, ut redderenturk, que dei sunt, deo et, que cesaris, cesari, et instabit frangere glaciem, ut inde ad curiam haberi possint 1 recursusm 30 debiti etc. 1. [21] Deinde quoniam dicte ecclesie Hungarie habent maximam servitutem et a socero impositam circa contributionem gentium ad exercitus contra omnem dispositionem juris et privilegia libertatum dictarum ecclesiarum, ita ut jam in Hungaria status ecclesia- sticus in deteriori conditione consistat, quam sub Pharaone quondam " fuerit 2, et ideo 35 insistet apud ipsum principem, ut dicte servitutes omnino tollantur, in quo maxime ampliabit famam virtutis sue etc. [22] Recommittat sibi generaliter et, ut expedierit particulariter, facta ecclesiarum 10 a) V opposicionem. b) V exportaverit. c) V Turcas. d) A generales e) WA et auxilium statt auxiliumque. f) Wvideantur. g) misicher ; FWA mon [2]. 1.) Vspectat : W expectat. i) W semper conservaverit. k) FWA redderetur. I) em.; FWA possit. m) VIFA recursum. n) V quodam. K. Sigmund hatte im Streit mil Bonifaz IX durch Ungarisches Reichsgesetz vom Jahre 1404 die Besetzung der hohen Kirchenstellen dem päpst- lichen Einfluß entzogen. Vgl. Feßler -Klein, Ge- 45 schichte von Ungarn 2, 296 f.; 341; 429f.; Göller, K. Sigmunds Kirchenpolitik S. 5 ff.; Beckmann, Der Kampf K. Sigmunds gegen die werdende Welt- macht der Osmanen S. 2 f. u. 32f. — Vgl. auch die gegen Sigmunds Ungarische Kirchenpolitik in 50 dem geheimen Konsistorium vom 22. Januar 1418, das der Approbation K. Sigmunds durch Martin V voranging, erhobenen Vorwürfe bei Fenke, Zwei Tagebücher über das Konstanzer Konzil (Röm. Quartalsschrift für christl. Altertumskunde und für Kirchengeschichte 1, 77) und Finke, Quellen und Forschungen zur Geschichte des Konstanzer Kon- zils S. 237. 2 Vgl. dazu den Schmähbrief auf K. Sigmund aus dem Jahre 1422 in des Andreas von Regens- burg Chronicon Hussitarum (hrsg. von Leidinger S. 382 Z. 31 bis S 383 Z. 2).
Strana 174
174 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11437 Ende Dez.] 1438 Jаn. 6 informatus et adjutus a ab his prelatis, qui libertatem ecclesiasticam desiderant, et b his operam dabit, ut ecclesie ille favore ipsius principis in meliorem statum reducantur, sed ita modeste et circumspecte, ut in hoc principio et deo satisfacere possit et principem, qui nobis utilis esse poterit, non offendat. [23] Casu quo sors imperii ad eum deferatur, faciat orator in facto ecclesie apud 5 eum bonum fundamentum, ita ut omnino nobis favorabilem et adherentem eum habeat sanctissimus dominus noster, a quo expectare debet amplitudinem dignitatis suę. [24] Si autem illic nuntii Basilienses fuerint et tam contra translationem concilii quam contra dominum nostrum machinari aliquid voluerint, defendat se cum justitia sedis apostolice, de qua plene extat informatus. etc. 114. Papst Eugen an Hzg. Friedrich den Alteren von Österreich: dankt ihm für die der Baseler Versammlung gemachten Vorhaltungen; will seinen Wünschen geneigt sein; soll Gen. zum Mf. Wilhelm von Röteln schicken behufs Beendigung der zwi- schen dem Herzog und dem Markgrafen in Sachen der Kirche gepflogenen Ver- handlungen. 1438 Januar 6 Bologna. 10 15 Aus Wien H. H. St.A. Urkk. (Oesterreich) orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. Auf der Rückseite am Rande rechts unten Cincius. Gedruckt bei Kurz, Österreich unter K. Albrecht II Bd. 2, 351�353 Beil. Nr. 28 wohl nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 259-260. 20 Eugenius episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Frederico seniori duci Austrie salutem et apostolicam benedictionem. litteras 1 tue nobilitatis plenas filialis devotionis et fidei libenter legimus et ea, que dilectus filius Gaspar de Frowis decre- torum doctor ecclesie Basiliensis custos nomine tuo graviter et facunde nobis exposuit, libentius audivimus. qui inter cetera nobis enarravit, qualiter celsa tua nobilitas refor- 25 midans pericula et scandala, que in fide Christiana et dei ecclesia Basilee exoriri possent, tanquam catholicus princeps fretus remediis oportunis et possibilibus eis, qui Basilee con- gregati sunt, significari fecisti, ut considerarent, quanta populo Christiano et ecclesie peri- cula imminerent, nisi ab inceptis desisterent, eos rogando, ut nichil contra nos attemp- tarent, sed ea efficere vellent, que in fide et ecclesia scandalum et scissuram paritura non 30 essent, et conservarent unionem ecclesie tot laboribus periculis et impensis in Germania acquisitam. significatum est etiam eis tuo nomine, ut, nisi ab inceptis desistant, quod tua nobilitas disposita est revocare salvum conductum accedentibus et recedentibus a Basilea per te concessum 2. hec et similia verba, ut idem Gaspar retulit, tue nobilitatis nomine Basilee exposita fuerunt, quorum sententias replicare supervacuum est, cum tibi 35 notissima sint. itaque te plurimum in domino commendamus et veris laudibus extollimus, agentes gratias deo, qui te inspiravit ad defensionem fidei et ecclesie sue sancte. hec primum a dicto Gaspare latius et uberius nobis enarrata fuerunt. deinde duo tuo nomine nobis supplicavit, quorum alterum libenter concessimus et tue satisfecimus volun- tati; super reliqua vero petitione et in ceteris rebus tuum et tuorum honorem respici- 40 entibus, sicuti dicto Gaspari diximus, tua filialis devotio nostros favores honeste paratos cum sincera cordis affectione semper habebit. postremo precamur ex corde atque in domino exhortamur tuam nobilitatem, ut hoc sanctum tuum propositum prosequaris. a) V adjutis. b) V ex. 1 Nicht aufgefunden. 2 Vgl. jedoch den Bericht des Konzilsgesandten Konrad Wolf vom 27. März über seine Sendung zu Hzg. Friedrich (in Conc. Bas. 5, 152 Z. 21 ff. und in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins 15 fol. 38b not. orig. chart.) sowie den Geleitsbrief des Herzogs für das Konzil vom 29. Juni 1438, s. nr. 170 Anm.
174 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11437 Ende Dez.] 1438 Jаn. 6 informatus et adjutus a ab his prelatis, qui libertatem ecclesiasticam desiderant, et b his operam dabit, ut ecclesie ille favore ipsius principis in meliorem statum reducantur, sed ita modeste et circumspecte, ut in hoc principio et deo satisfacere possit et principem, qui nobis utilis esse poterit, non offendat. [23] Casu quo sors imperii ad eum deferatur, faciat orator in facto ecclesie apud 5 eum bonum fundamentum, ita ut omnino nobis favorabilem et adherentem eum habeat sanctissimus dominus noster, a quo expectare debet amplitudinem dignitatis suę. [24] Si autem illic nuntii Basilienses fuerint et tam contra translationem concilii quam contra dominum nostrum machinari aliquid voluerint, defendat se cum justitia sedis apostolice, de qua plene extat informatus. etc. 114. Papst Eugen an Hzg. Friedrich den Alteren von Österreich: dankt ihm für die der Baseler Versammlung gemachten Vorhaltungen; will seinen Wünschen geneigt sein; soll Gen. zum Mf. Wilhelm von Röteln schicken behufs Beendigung der zwi- schen dem Herzog und dem Markgrafen in Sachen der Kirche gepflogenen Ver- handlungen. 1438 Januar 6 Bologna. 10 15 Aus Wien H. H. St.A. Urkk. (Oesterreich) orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. Auf der Rückseite am Rande rechts unten Cincius. Gedruckt bei Kurz, Österreich unter K. Albrecht II Bd. 2, 351�353 Beil. Nr. 28 wohl nach unserer Vorlage. Erwähnt ebenda S. 259-260. 20 Eugenius episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Frederico seniori duci Austrie salutem et apostolicam benedictionem. litteras 1 tue nobilitatis plenas filialis devotionis et fidei libenter legimus et ea, que dilectus filius Gaspar de Frowis decre- torum doctor ecclesie Basiliensis custos nomine tuo graviter et facunde nobis exposuit, libentius audivimus. qui inter cetera nobis enarravit, qualiter celsa tua nobilitas refor- 25 midans pericula et scandala, que in fide Christiana et dei ecclesia Basilee exoriri possent, tanquam catholicus princeps fretus remediis oportunis et possibilibus eis, qui Basilee con- gregati sunt, significari fecisti, ut considerarent, quanta populo Christiano et ecclesie peri- cula imminerent, nisi ab inceptis desisterent, eos rogando, ut nichil contra nos attemp- tarent, sed ea efficere vellent, que in fide et ecclesia scandalum et scissuram paritura non 30 essent, et conservarent unionem ecclesie tot laboribus periculis et impensis in Germania acquisitam. significatum est etiam eis tuo nomine, ut, nisi ab inceptis desistant, quod tua nobilitas disposita est revocare salvum conductum accedentibus et recedentibus a Basilea per te concessum 2. hec et similia verba, ut idem Gaspar retulit, tue nobilitatis nomine Basilee exposita fuerunt, quorum sententias replicare supervacuum est, cum tibi 35 notissima sint. itaque te plurimum in domino commendamus et veris laudibus extollimus, agentes gratias deo, qui te inspiravit ad defensionem fidei et ecclesie sue sancte. hec primum a dicto Gaspare latius et uberius nobis enarrata fuerunt. deinde duo tuo nomine nobis supplicavit, quorum alterum libenter concessimus et tue satisfecimus volun- tati; super reliqua vero petitione et in ceteris rebus tuum et tuorum honorem respici- 40 entibus, sicuti dicto Gaspari diximus, tua filialis devotio nostros favores honeste paratos cum sincera cordis affectione semper habebit. postremo precamur ex corde atque in domino exhortamur tuam nobilitatem, ut hoc sanctum tuum propositum prosequaris. a) V adjutis. b) V ex. 1 Nicht aufgefunden. 2 Vgl. jedoch den Bericht des Konzilsgesandten Konrad Wolf vom 27. März über seine Sendung zu Hzg. Friedrich (in Conc. Bas. 5, 152 Z. 21 ff. und in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins 15 fol. 38b not. orig. chart.) sowie den Geleitsbrief des Herzogs für das Konzil vom 29. Juni 1438, s. nr. 170 Anm.
Strana 175
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 175 deus enim fidem et ecclesiam suam juvantibus subministrat consilia et favores, sine quo humane operationes vane et infirme sunt. cetera vero latius tibi explicabit memoratus Gaspar, quem cupimus ut transmittere placeat ad dilectum filium nobilem virum Wilhel- mum marchionem Roettlen, ut sanctum negotium a tua nobilitate cum dicto Wilhelmo 5 incohatum perficiat et ad effectum deducat. datum Bononie anno incarnationis domi- nice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo octavo idus januarii pontificatus nostri anno septimo. 1438 Jan. 6 1438 Jan. 6 [in verso] Dilecto filio nobili viro Frederico seniori duci Austrie. Johannes de Steccatis. 15 10 115. Bruder Johannes Creul, oberster Prokurator des Deutschen Ordens fan der Kurie], an Paul von Rusdorf, Hochmeister des Deutschen Ordens: man erwartet die Grie- chen; der Papst hat briefliche Aufforderungen zum Besuch des Konzils zu Ferrara und zur Arrestierung der aus der Predigt des Griechenablasses eingelaufenen Gelder ergehen lassen; der Papst wird morgen nach Ferrara aufbrechen; man befürchtet große Zwietracht in der Christenheit, es sei denn, daß ein neuer Kaiser mit den Kurfürsten sie verhindere. 1438 Januar 22 Bologna. 1438 Jan. 22 Aus Königsberg Staats-A. Schl. I/a Nr. 175 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Einliegend ein Zettel mit einer für uns gleichgültigen Notiz. Meinen willigen undirtenigen gehorßam mit demutiger entphelung ewer gnaden alle 2o wege zuvorn. allirerwirdigester gnediger liber her homeister. in dem neesten brive 1 han ich ewer gnaden gescriben von den Greken, wi wir alhi der uns von tage zu tage vermuten zu komen, und dorume unser heiliger vater das concilium zu Ferrar hi genant, di ladunge der prelaten dorhin zu komen und auch di aresterunge2 des geldes von dem aplas des concilii zu Basels gevallen, alzo wissentlich ist, hat durch sine brive 25 ernstlich gevordert. zo begere ich zu wissen ewer gnade, das alzo morne unser heiliger Jan. 23 vater wirt ofbrechen zu zinde kein Ferrar. dorumme ich mich mit sinen gnaden bereite und nicht one kost zu zinde, do sin heilikeit sin wirt. got gebe, das is gut si vor di heilige Cristenheit, wen sich großer zuetracht ist zu vermuten, is si, das ein nuwer keiser mit den korfursten dorzu anders wurden denken. item von den Greken wisse so ewer gnade, das men sich erer vormutet, sunder si sin noch nicht gekomen, und in zwivel vele lute dovon reden, dorumme ich nicht worhaftiges ewer gnaden mak vorscriben. [Es 1 Nicht aufgefunden. Am 22. Dezember 1437 hatte Johannes Creul darüber an den Hochmeister folgendes berichtet: 35 nach dem lestzten brive, den ich ewern gnaden ge- sant habe bi der Schivelbeynschen bote, dorinne ich clerlich scribe ewern gnaden von dem gelde, das ge- vallen ist von dem aplas von Basel etc., wi men hi meinet das in der Greken nutz zu brengen ete., und 40 dobi, was ewer gnade dorzu tun mag noch rote gu- der frunde, usgenomen, was ewern gnaden gevelt dorinne zu tünde: alzo ist mir gesant und entwert aber eine bulle [vgl. S. 168 Z. 28 b ff.] und ein briff [wohl entsprechend dem S. 168 Z. 36 b ff. erwähnten] 45 von des bobistes wegen und dobi bevolen di ewern gnaden zu senden. und dorumme sende ich die brive ewern gnaden in dissem cerato, begern, das ewer gnade sich nach dem ersten brive von dissen sachen moge richten und sunderlich mit dissen selben briven aller manunge des concilii von Basel mag zu zit ent- setzen und hi weder antwerten, nachdem ewer gnade wirt seen einunge mit den Dutschen fursten etc. und ich ouch nach gelegenheit derselben sache mit- sampt anderen gelouften ewer gnaden alle zit wil verscriben. hi ist zitunge, das di Greken binnen 10 tagen werden sin zu Venedye, wen eine galeide itzunt von in mit des keisers ritterschaft zu Venedye ist gekomen. von dem herzoge von Meylan und den Venedyern spricht man itzunt nicht mehr. das macht der winter. in allen dissen vorgescriben sachen mag man mit guder muße und bequemikeit varen und ist nicht inne zu ilen, zo ich ... vor habe gescriben ewern gnaden, di got beware gesunt zu langen ziten. dat. zu Bononia des suntages vor des heiligen Cristus tage in dem 37 jare (Königs- berg Staats-A. Schl. I/a Nr. 170 orig. chart. lit. clausa).
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 175 deus enim fidem et ecclesiam suam juvantibus subministrat consilia et favores, sine quo humane operationes vane et infirme sunt. cetera vero latius tibi explicabit memoratus Gaspar, quem cupimus ut transmittere placeat ad dilectum filium nobilem virum Wilhel- mum marchionem Roettlen, ut sanctum negotium a tua nobilitate cum dicto Wilhelmo 5 incohatum perficiat et ad effectum deducat. datum Bononie anno incarnationis domi- nice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo octavo idus januarii pontificatus nostri anno septimo. 1438 Jan. 6 1438 Jan. 6 [in verso] Dilecto filio nobili viro Frederico seniori duci Austrie. Johannes de Steccatis. 15 10 115. Bruder Johannes Creul, oberster Prokurator des Deutschen Ordens fan der Kurie], an Paul von Rusdorf, Hochmeister des Deutschen Ordens: man erwartet die Grie- chen; der Papst hat briefliche Aufforderungen zum Besuch des Konzils zu Ferrara und zur Arrestierung der aus der Predigt des Griechenablasses eingelaufenen Gelder ergehen lassen; der Papst wird morgen nach Ferrara aufbrechen; man befürchtet große Zwietracht in der Christenheit, es sei denn, daß ein neuer Kaiser mit den Kurfürsten sie verhindere. 1438 Januar 22 Bologna. 1438 Jan. 22 Aus Königsberg Staats-A. Schl. I/a Nr. 175 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Einliegend ein Zettel mit einer für uns gleichgültigen Notiz. Meinen willigen undirtenigen gehorßam mit demutiger entphelung ewer gnaden alle 2o wege zuvorn. allirerwirdigester gnediger liber her homeister. in dem neesten brive 1 han ich ewer gnaden gescriben von den Greken, wi wir alhi der uns von tage zu tage vermuten zu komen, und dorume unser heiliger vater das concilium zu Ferrar hi genant, di ladunge der prelaten dorhin zu komen und auch di aresterunge2 des geldes von dem aplas des concilii zu Basels gevallen, alzo wissentlich ist, hat durch sine brive 25 ernstlich gevordert. zo begere ich zu wissen ewer gnade, das alzo morne unser heiliger Jan. 23 vater wirt ofbrechen zu zinde kein Ferrar. dorumme ich mich mit sinen gnaden bereite und nicht one kost zu zinde, do sin heilikeit sin wirt. got gebe, das is gut si vor di heilige Cristenheit, wen sich großer zuetracht ist zu vermuten, is si, das ein nuwer keiser mit den korfursten dorzu anders wurden denken. item von den Greken wisse so ewer gnade, das men sich erer vormutet, sunder si sin noch nicht gekomen, und in zwivel vele lute dovon reden, dorumme ich nicht worhaftiges ewer gnaden mak vorscriben. [Es 1 Nicht aufgefunden. Am 22. Dezember 1437 hatte Johannes Creul darüber an den Hochmeister folgendes berichtet: 35 nach dem lestzten brive, den ich ewern gnaden ge- sant habe bi der Schivelbeynschen bote, dorinne ich clerlich scribe ewern gnaden von dem gelde, das ge- vallen ist von dem aplas von Basel etc., wi men hi meinet das in der Greken nutz zu brengen ete., und 40 dobi, was ewer gnade dorzu tun mag noch rote gu- der frunde, usgenomen, was ewern gnaden gevelt dorinne zu tünde: alzo ist mir gesant und entwert aber eine bulle [vgl. S. 168 Z. 28 b ff.] und ein briff [wohl entsprechend dem S. 168 Z. 36 b ff. erwähnten] 45 von des bobistes wegen und dobi bevolen di ewern gnaden zu senden. und dorumme sende ich die brive ewern gnaden in dissem cerato, begern, das ewer gnade sich nach dem ersten brive von dissen sachen moge richten und sunderlich mit dissen selben briven aller manunge des concilii von Basel mag zu zit ent- setzen und hi weder antwerten, nachdem ewer gnade wirt seen einunge mit den Dutschen fursten etc. und ich ouch nach gelegenheit derselben sache mit- sampt anderen gelouften ewer gnaden alle zit wil verscriben. hi ist zitunge, das di Greken binnen 10 tagen werden sin zu Venedye, wen eine galeide itzunt von in mit des keisers ritterschaft zu Venedye ist gekomen. von dem herzoge von Meylan und den Venedyern spricht man itzunt nicht mehr. das macht der winter. in allen dissen vorgescriben sachen mag man mit guder muße und bequemikeit varen und ist nicht inne zu ilen, zo ich ... vor habe gescriben ewern gnaden, di got beware gesunt zu langen ziten. dat. zu Bononia des suntages vor des heiligen Cristus tage in dem 37 jare (Königs- berg Staats-A. Schl. I/a Nr. 170 orig. chart. lit. clausa).
Strana 176
176 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jan. 22 folgen noch Mitteilungen über private Ordensangelegenheiten. gescriben zu Bononia in dem tage sante Vincentii des heiligen martirers in den jaren unsers hern 14 im 38 jare. [in verso] Dem allirirwirdigesten und grosmachtigen hern hern Pawes von Rusdorff homeister Deutsches ordens minen allirgnedigesten hern und obirsten. Bruder Johannes Crewl Deutsches ordens obirster procurator ewer gnaden demutiger. 11438) 116. K. Karl von Frankreich an die Kurfürsten 1: hat den Besuch des Konzils von Jun 30 Ferrara verboten; fordert auf, ebenfalls dem Baseler Konzil treu zu bleiben; schreibt 10 in demselben Sinne an K. Sigmund. [1438] Januar 30 Tours 2. Aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E I 1i fol. 56a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Littera Christianissimi regis Franchorum contra conciliabulum Ferrariense. Karolus dei gracia Francorum rex illustribus principibus consanguineis et amicis 15 nostris carissimis sacri imperii electoribus salutem et ceptis unionis ecclesie dei operibus felicem exitum. pax nostra Christus dominus, qui et dudum utraque fecit, unum medium parietem materie solvens, ut duos in semetipsam conderet populos! spiritum caritatis conciliacionisque occidentali et orientali ecclesiis hiis ipse diebus immittere visus est, ut utraque admodum sollicita fuerit pacis inire consilia et unitatis, spem in eum 20 proiciens, qui potens est et hanc interjectam dissidii materiam e medio tollere. eo in- spirante cepti creduntur tractatus unionis hujus et pacis, utrinque legaciones misse, con- cordata invicem capitula, electa per sacrum Basiliense concilium civitas Basiliensis 3 Sa- baudia vel Avinio pro celebracione ycumenici concilii, destinati ejusdem Basiliensis con- cilii oratores cum necessariis pecuniis et galeis ad imperatorem et patriarcham Constanti- 25 nopolitanum. postmodum vero accepimus sanctissimum patrem summum pontificem modernum proprios nuncios galeasque Constantinopolim destinasse et eosdem imperatorem et patriarcham, ut ad locum venirent Ferrarie, exhortasse, utpote in quem sacrum Ba- siliense concilium transtulisset 4. quibus rebus et magnatum et spiritualium virorum corda nimium turbata sunt et ducta in stuporem, quippe que contra decreta5 gesta sunt sacri 30 Basiliensis concilii, cui ipse summus pontifex adhesit, cujus et decreta laudavit et appro- bavit 6. dictam proinde translacionem pretensam locique Ferrarie nominacionem seu eleccionem idem sacrum concilium cassavit et annullavit", immo cassam et nullam de- claravit firmavitque illo se nequaquam transferre. cui et nos conformantes decrevimus nullum e regno nostro in locum illum Ferrarie pretextu dictarum translacionis et eleccionis 35 ullatenus convenire. confidimus et principes sanguine federe amicicia nobis junctos id 1 Ebenso schrieb Karl VII an viele andere Für- sten (vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52). Der Brief an den König von Dänemark ist erhalten in Basel Univ.-Bibl. Ms E I 1i fol. 58a cop. chart. coaeva. Der namentlich gegen Schluß im Wortlaut ab- weichende Brief an den Griechischen Kaiser ist gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52-53. 2 Bezüglich des Datums vgl. S. 177 Anm. 2. 3 In dem an den Griechischen Kaiser gerichteten Exemplar des Briefes erwähnt Karl VII bezeich- nenderweise nur die Wahl von Avignon (vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52). 4 Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. 5 Vom 7. September 1434, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 92-98; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 752. 757; Hefele, Konziliengeschichte 7, 587 f. 6 Am 15. November 1434, vgl. Mansi, Conc. Coll. 30, 874-876; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 763-764; Hefele, Konziliengeschichte 7, 590 f. Am 12. Oktober 1437, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 151-158; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 1043- 45 1048; Hefele, Konziliengeschichte 7, 653 f. 40
176 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jan. 22 folgen noch Mitteilungen über private Ordensangelegenheiten. gescriben zu Bononia in dem tage sante Vincentii des heiligen martirers in den jaren unsers hern 14 im 38 jare. [in verso] Dem allirirwirdigesten und grosmachtigen hern hern Pawes von Rusdorff homeister Deutsches ordens minen allirgnedigesten hern und obirsten. Bruder Johannes Crewl Deutsches ordens obirster procurator ewer gnaden demutiger. 11438) 116. K. Karl von Frankreich an die Kurfürsten 1: hat den Besuch des Konzils von Jun 30 Ferrara verboten; fordert auf, ebenfalls dem Baseler Konzil treu zu bleiben; schreibt 10 in demselben Sinne an K. Sigmund. [1438] Januar 30 Tours 2. Aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E I 1i fol. 56a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Littera Christianissimi regis Franchorum contra conciliabulum Ferrariense. Karolus dei gracia Francorum rex illustribus principibus consanguineis et amicis 15 nostris carissimis sacri imperii electoribus salutem et ceptis unionis ecclesie dei operibus felicem exitum. pax nostra Christus dominus, qui et dudum utraque fecit, unum medium parietem materie solvens, ut duos in semetipsam conderet populos! spiritum caritatis conciliacionisque occidentali et orientali ecclesiis hiis ipse diebus immittere visus est, ut utraque admodum sollicita fuerit pacis inire consilia et unitatis, spem in eum 20 proiciens, qui potens est et hanc interjectam dissidii materiam e medio tollere. eo in- spirante cepti creduntur tractatus unionis hujus et pacis, utrinque legaciones misse, con- cordata invicem capitula, electa per sacrum Basiliense concilium civitas Basiliensis 3 Sa- baudia vel Avinio pro celebracione ycumenici concilii, destinati ejusdem Basiliensis con- cilii oratores cum necessariis pecuniis et galeis ad imperatorem et patriarcham Constanti- 25 nopolitanum. postmodum vero accepimus sanctissimum patrem summum pontificem modernum proprios nuncios galeasque Constantinopolim destinasse et eosdem imperatorem et patriarcham, ut ad locum venirent Ferrarie, exhortasse, utpote in quem sacrum Ba- siliense concilium transtulisset 4. quibus rebus et magnatum et spiritualium virorum corda nimium turbata sunt et ducta in stuporem, quippe que contra decreta5 gesta sunt sacri 30 Basiliensis concilii, cui ipse summus pontifex adhesit, cujus et decreta laudavit et appro- bavit 6. dictam proinde translacionem pretensam locique Ferrarie nominacionem seu eleccionem idem sacrum concilium cassavit et annullavit", immo cassam et nullam de- claravit firmavitque illo se nequaquam transferre. cui et nos conformantes decrevimus nullum e regno nostro in locum illum Ferrarie pretextu dictarum translacionis et eleccionis 35 ullatenus convenire. confidimus et principes sanguine federe amicicia nobis junctos id 1 Ebenso schrieb Karl VII an viele andere Für- sten (vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52). Der Brief an den König von Dänemark ist erhalten in Basel Univ.-Bibl. Ms E I 1i fol. 58a cop. chart. coaeva. Der namentlich gegen Schluß im Wortlaut ab- weichende Brief an den Griechischen Kaiser ist gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52-53. 2 Bezüglich des Datums vgl. S. 177 Anm. 2. 3 In dem an den Griechischen Kaiser gerichteten Exemplar des Briefes erwähnt Karl VII bezeich- nenderweise nur die Wahl von Avignon (vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 52). 4 Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. 5 Vom 7. September 1434, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 92-98; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 752. 757; Hefele, Konziliengeschichte 7, 587 f. 6 Am 15. November 1434, vgl. Mansi, Conc. Coll. 30, 874-876; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 763-764; Hefele, Konziliengeschichte 7, 590 f. Am 12. Oktober 1437, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 151-158; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 1043- 45 1048; Hefele, Konziliengeschichte 7, 653 f. 40
Strana 177
o 15 20 2 8 3i 4 4 5 o © e e e o D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195, 177 ipsum facturos. quas ob res vos per caritatem Christi obsecramus, quatenus hujusce nominacioni eleccionique sacri Basiliensis concilii et annullacioni ef^ cassacioni predictis conformare ipsamque penitus amplecti premissorum intuitu nostrique contemplacione velitis pariter et curetis !. super hiis enim serenissimo principi Sigismundo dei gracia Roma- norum imperatori fratri nostro carissimo conscribimus?. si quo modo vestro ministerio aliis cooperantibus optatam in dei ecclesia videamus unitatem (beati oculi, qui hane videre meruerint!) redire etas illa aurea videbitur. quid fidelibus desiderancius? quid accepcius Christo? quando illud vel precipuum mi- graturus ex hoc mundo ad patrem ingeminatis precibus oraverit, ut unum essent ipsius discipuli. non ipsi tantum, sed et qui per verbum eorum in eum essent credituri. exau- ditur autem pro sui reverencia. tantum nos ipsi in obsequium rei hujus bonos emulatores exhibeamus sibi ad gloriam nobis ad meritum et fidelibus cunctis ad salutem. datum Turonis 30. die mensis januarii. felices, qui vinculo hoe unientur caritatis! Natalis de Fribusco etc. 117. Das Baseler Konzil an Hzg. Heinrich von Baiern*: schickt Abschriften der Re- formdekrete [vom 24. Januar 1438]; rechtfertigt die. Suspension des Papstes und schickt Abschrift des Suspensionsdekrets [vom 24. Januar 1438]; bittet, das Konzil kräftigst zu unterstützen umd dem Papst während der Dauer der Suspension wicht zw gehorchen. 1438 Februar 13 Basel +. Aus München Reichs- A. Concilium Basiliense Fasc. 3 orig. membr. lit. clausa. c. bulla plumb. pend. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata uni- versalem ecclesiam representans dilecto ecclesie filio Henrico duci in Bavaria illustri salutem et omnipotentis dei benedictionem. dignum est ducalem celsitudinem, que plurima devocione communi bono universalis ecclesie afficitur, earum rerum habere noti- ciam certiorem, que pro ipsius ecclesie sanandis langoribus et publica salute cleri ac po- [1488] Jan. 80 [1488] Jan. 80 1488 Febr, 13 puli Christiani in hac sancta synodo peraguntur. publicata sunt quidem duo decreta 5, a) in Vorl. weggeschnitten. ! Offenbar kannte Karl VII zur Zeit der Ab- fassung dieses Briefes den Verlauf der Konzils- gesandtschaft nach Konstantinopel noch nicht. Erst am 19. Januar 1438 kelwten die Gesandten zwrück (vgl. Cone. Bas. 5, 141 Z. 3417.) und erstatteten vom 29. Januar bis 4, Februar ihren Bericht (vgl. ebd. S. 142 ff. und S. 274 ff. wr. 49), den das Konzil bald darauf sub brevi compendio «m K. Karl VII schickte (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 38505-351^* cop. chart. saec. 15 mit dem Datum anno etc, de mense februarii etc.). ? Nicht aufgefunden. — Daß übrigens Karl VII den am 9. Dezember 1437 erfolgten Tod K. Sig- munds am 30. Januwr 1438 noch ‚nicht erfahren haben sollte, ist kawm denkbar. Man muß wohl annehmen , daß der Brief, der im einer großen Anzahl von Exemplaren ausgefertigt werden mußte (vgl. S. 176 Anm. 1), schon geraume Zeit vor seiner Absendung verfaßt ist und erst später das Datwn erhalten hat. ® Ebenso hatte das Konzil am 6. Februar an die Universität Erfurt, am 9. an die Stadt Zürich — weitere Adressaten sind uns nicht bekannt ge- Deutsche Reichstags-Akten XIII. worden — geschrieben, auch hier beide Male mit der Bitte, Adressaten möchten gelelwte Männer zum Konzil schicken. (Der Brief an die Universität Erfurt in Würzburg Kreis-A. Geistlicher Schrank lad. 18 nr. 4 Libell II fol. 1115-118^ cop. chart. coaeva und im München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 227 fol. 1552- 156^ cop. chart. saec. 15 med. mit dem Datwm Basilee 8. idus februarii anno -- 1438; gedruckt bei. Wüdtwein, Swbsidia dipl. 7, 138-148 und bei (Horiz), Ad Concordata mat. Germ. integra docum. fasc. 1, 199-204. Der Brief an die Stadt Zürich in Zürich Staats- A. Religionssachen orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. ànpr. mit dem Datum Basilee 5. idus februarii anno -- 1438 und der Unter- schrift B. Vrigdach; gedruckt bei Sinler, Sammlung alter und neuer. Urkunden zur Beleuchtung der Kirchengeschichte, vornehmlich des Schweizerlandes 1, 87-42 nach dem Original; erwähnt bei Hefele, Konziliengeschichte 7, 663 Amm. 2.) * Bezüglich des Datums vgl. S. 178 Anm. 7. 5 Am 24. Januar 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 159-165; Mom. Conc. saec. 15, T. 3, 20-25; Hefele, IKonziliengeschichte 7, 661 f. 23
o 15 20 2 8 3i 4 4 5 o © e e e o D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195, 177 ipsum facturos. quas ob res vos per caritatem Christi obsecramus, quatenus hujusce nominacioni eleccionique sacri Basiliensis concilii et annullacioni ef^ cassacioni predictis conformare ipsamque penitus amplecti premissorum intuitu nostrique contemplacione velitis pariter et curetis !. super hiis enim serenissimo principi Sigismundo dei gracia Roma- norum imperatori fratri nostro carissimo conscribimus?. si quo modo vestro ministerio aliis cooperantibus optatam in dei ecclesia videamus unitatem (beati oculi, qui hane videre meruerint!) redire etas illa aurea videbitur. quid fidelibus desiderancius? quid accepcius Christo? quando illud vel precipuum mi- graturus ex hoc mundo ad patrem ingeminatis precibus oraverit, ut unum essent ipsius discipuli. non ipsi tantum, sed et qui per verbum eorum in eum essent credituri. exau- ditur autem pro sui reverencia. tantum nos ipsi in obsequium rei hujus bonos emulatores exhibeamus sibi ad gloriam nobis ad meritum et fidelibus cunctis ad salutem. datum Turonis 30. die mensis januarii. felices, qui vinculo hoe unientur caritatis! Natalis de Fribusco etc. 117. Das Baseler Konzil an Hzg. Heinrich von Baiern*: schickt Abschriften der Re- formdekrete [vom 24. Januar 1438]; rechtfertigt die. Suspension des Papstes und schickt Abschrift des Suspensionsdekrets [vom 24. Januar 1438]; bittet, das Konzil kräftigst zu unterstützen umd dem Papst während der Dauer der Suspension wicht zw gehorchen. 1438 Februar 13 Basel +. Aus München Reichs- A. Concilium Basiliense Fasc. 3 orig. membr. lit. clausa. c. bulla plumb. pend. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata uni- versalem ecclesiam representans dilecto ecclesie filio Henrico duci in Bavaria illustri salutem et omnipotentis dei benedictionem. dignum est ducalem celsitudinem, que plurima devocione communi bono universalis ecclesie afficitur, earum rerum habere noti- ciam certiorem, que pro ipsius ecclesie sanandis langoribus et publica salute cleri ac po- [1488] Jan. 80 [1488] Jan. 80 1488 Febr, 13 puli Christiani in hac sancta synodo peraguntur. publicata sunt quidem duo decreta 5, a) in Vorl. weggeschnitten. ! Offenbar kannte Karl VII zur Zeit der Ab- fassung dieses Briefes den Verlauf der Konzils- gesandtschaft nach Konstantinopel noch nicht. Erst am 19. Januar 1438 kelwten die Gesandten zwrück (vgl. Cone. Bas. 5, 141 Z. 3417.) und erstatteten vom 29. Januar bis 4, Februar ihren Bericht (vgl. ebd. S. 142 ff. und S. 274 ff. wr. 49), den das Konzil bald darauf sub brevi compendio «m K. Karl VII schickte (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 38505-351^* cop. chart. saec. 15 mit dem Datum anno etc, de mense februarii etc.). ? Nicht aufgefunden. — Daß übrigens Karl VII den am 9. Dezember 1437 erfolgten Tod K. Sig- munds am 30. Januwr 1438 noch ‚nicht erfahren haben sollte, ist kawm denkbar. Man muß wohl annehmen , daß der Brief, der im einer großen Anzahl von Exemplaren ausgefertigt werden mußte (vgl. S. 176 Anm. 1), schon geraume Zeit vor seiner Absendung verfaßt ist und erst später das Datwn erhalten hat. ® Ebenso hatte das Konzil am 6. Februar an die Universität Erfurt, am 9. an die Stadt Zürich — weitere Adressaten sind uns nicht bekannt ge- Deutsche Reichstags-Akten XIII. worden — geschrieben, auch hier beide Male mit der Bitte, Adressaten möchten gelelwte Männer zum Konzil schicken. (Der Brief an die Universität Erfurt in Würzburg Kreis-A. Geistlicher Schrank lad. 18 nr. 4 Libell II fol. 1115-118^ cop. chart. coaeva und im München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 227 fol. 1552- 156^ cop. chart. saec. 15 med. mit dem Datwm Basilee 8. idus februarii anno -- 1438; gedruckt bei. Wüdtwein, Swbsidia dipl. 7, 138-148 und bei (Horiz), Ad Concordata mat. Germ. integra docum. fasc. 1, 199-204. Der Brief an die Stadt Zürich in Zürich Staats- A. Religionssachen orig. membr. lit. clausa c. sig. in v. ànpr. mit dem Datum Basilee 5. idus februarii anno -- 1438 und der Unter- schrift B. Vrigdach; gedruckt bei Sinler, Sammlung alter und neuer. Urkunden zur Beleuchtung der Kirchengeschichte, vornehmlich des Schweizerlandes 1, 87-42 nach dem Original; erwähnt bei Hefele, Konziliengeschichte 7, 663 Amm. 2.) * Bezüglich des Datums vgl. S. 178 Anm. 7. 5 Am 24. Januar 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 159-165; Mom. Conc. saec. 15, T. 3, 20-25; Hefele, IKonziliengeschichte 7, 661 f. 23
Strana 178
178 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 13 saluberrima super ordinata et justa collatione beneficiorum deinceps exercenda absque ulteriori concessione graciarum expectativarum, ex quibus animarum pericula et alia discri- mina multa provenire solita sunt, atque eciam super causis coram suis judicibus tractandis, per que decreta saluti animarum, paci et tranquilitati cunctorum deo aspirante providebitur cessabuntque innumere vexationes regnorum provinciarum ac personarum et inordinationes 5 plurime, que per abusus varios actenus viguerunt, sicuti plenius intelliges ex inspectione decretorum ipsorum, quorum tenorem tue excellencie transmittimus hic inclusum. ceterum hec sancta synodus prospexit cum dolore, quanta adversus salutem universe ecclesie dominus Eugenius papa IIII jugiter agere perseverat, qui jam pluribus annis reformationi ipsius ecclesie, quam totus orbis diu desideravit et pro qua obtinenda jam tria generalia concilia 10 Constanciense Senense et hoc presens Basiliense congregata fuerunt, variis modis resistere compertus est abusus et deformitates confovendo in prejudicium animarum et tocius status ecclesiastici atque insuper dissolutionem hujus concilii bina vice attemptare conatus est in grave scandalum tocius populi Christiani, ut voluntatem suam liberius implere valeret, quam voluntati dei et ejus ordinationi submittere debuerat. sed et insuper graviora gravioribus 15 addens aliud pretensum concilium in Ferraria erigere 1 conatur durante presenti concilio Basiliensi, cui universi principes Christianitatis adheserunt et incorporati sunt et quod ipsemet dominus Eugenius approbavit 2, introducens hoc modo scisma perniciosissimum et, quantum in se est, duo concilia universalem ecclesiam representancia, cum una sit sancta ecclesia catholica nec esse possit nisi unum universale concilium, sicuti jam ante 20 quadriennium eciam ante ipsius domini Eugenii adhesionem hec sancta synodus solemni decreto 3 declaravit expresse decernens, si quod aliud concilium durante isto erigi con- tingeret, non illud fore concilium, sed scismaticorum conventiculum; inducitque idem dominus Eugenius hoc pacto scissuram inter Christianos gravissimam, ut quidam illi pretenso concilio, alii huic sancte synodo adhereant, unde plurima prejudicia fidei ortho- 25 doxe et religioni Christiane sequi possent, nisi provideretur in adversum. et preterita estate hujus divisionis ac scissure jam ipse posuit initia, dum, postquam galeas et alia necessaria pro conductione Grecorum paraveramus et miseramus, ipse alias galeas in Greciam misit divisionem ecclesie Latine in oculis Grecorum ipsorum aperiens in magnum impedimentum unionis prosequende, cui tantis laboribus et sumptibus hec sancta synodus 3o hucusque incubuit, ad que eciam pertinebat nominatio loci pro concilio cum Grecis cele- brando atque portus, ad quem venire debuerant ex conventione cum ipsis habita decreto desuper per nos cum eis solenniter edito 4 et per ipsum dominum Eugenium expresse approbato 5. sed et que per eum atque suos in illa re gesta sint, plenius tua excellen- cia cognoscet, cum oratores nostri nuper ex Grecia regressi suam relationem 6 peregerunt, s5 que, ut arbitramur et sufficienter informati sumus, multa sinistra ex adverso perpetrata continebit 7; nec adeo graviter Christianitatem universam turbare formidat, ut reforma- tionem evitare correctionem effugere et libitum sue voluntatis adimplere possit. que ulterius dissimulare non valens hec sancta synodus neque differre, quominus publice saluti ecclesie et Christianorum, pro qua congregata extitit in nomine Christi, provi- 40 sionem apponat salutarem ipsumque dominum Eugenium inducere laboret ad id agendum, quod pro salute anime sue et ceterorum tenetur efficere, et quamquam adversus eum rigidius procedere licuisset attentis pluribus dilacionibus, que sibi sub spe emendationis Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 3 Am 18. Dezember 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 45-46; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 290; Hefele, Konziliengeschichte 7, 499. Am 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 1 5 Am 15. November 1434, vgl. S. 176 Anm. 6. 6 Vgl. Conc. Bas. 5, 274-357 nr. 49. Der Bericht war schon am 29. Januar-4. Fe- bruar erstattet (vgl. Conc. Bas. 5, 142-145); unser Brief wird also schon im Januar verfaßt sein und hat erst später bei der Absendung sein Datum erhalten. 45 50
178 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 13 saluberrima super ordinata et justa collatione beneficiorum deinceps exercenda absque ulteriori concessione graciarum expectativarum, ex quibus animarum pericula et alia discri- mina multa provenire solita sunt, atque eciam super causis coram suis judicibus tractandis, per que decreta saluti animarum, paci et tranquilitati cunctorum deo aspirante providebitur cessabuntque innumere vexationes regnorum provinciarum ac personarum et inordinationes 5 plurime, que per abusus varios actenus viguerunt, sicuti plenius intelliges ex inspectione decretorum ipsorum, quorum tenorem tue excellencie transmittimus hic inclusum. ceterum hec sancta synodus prospexit cum dolore, quanta adversus salutem universe ecclesie dominus Eugenius papa IIII jugiter agere perseverat, qui jam pluribus annis reformationi ipsius ecclesie, quam totus orbis diu desideravit et pro qua obtinenda jam tria generalia concilia 10 Constanciense Senense et hoc presens Basiliense congregata fuerunt, variis modis resistere compertus est abusus et deformitates confovendo in prejudicium animarum et tocius status ecclesiastici atque insuper dissolutionem hujus concilii bina vice attemptare conatus est in grave scandalum tocius populi Christiani, ut voluntatem suam liberius implere valeret, quam voluntati dei et ejus ordinationi submittere debuerat. sed et insuper graviora gravioribus 15 addens aliud pretensum concilium in Ferraria erigere 1 conatur durante presenti concilio Basiliensi, cui universi principes Christianitatis adheserunt et incorporati sunt et quod ipsemet dominus Eugenius approbavit 2, introducens hoc modo scisma perniciosissimum et, quantum in se est, duo concilia universalem ecclesiam representancia, cum una sit sancta ecclesia catholica nec esse possit nisi unum universale concilium, sicuti jam ante 20 quadriennium eciam ante ipsius domini Eugenii adhesionem hec sancta synodus solemni decreto 3 declaravit expresse decernens, si quod aliud concilium durante isto erigi con- tingeret, non illud fore concilium, sed scismaticorum conventiculum; inducitque idem dominus Eugenius hoc pacto scissuram inter Christianos gravissimam, ut quidam illi pretenso concilio, alii huic sancte synodo adhereant, unde plurima prejudicia fidei ortho- 25 doxe et religioni Christiane sequi possent, nisi provideretur in adversum. et preterita estate hujus divisionis ac scissure jam ipse posuit initia, dum, postquam galeas et alia necessaria pro conductione Grecorum paraveramus et miseramus, ipse alias galeas in Greciam misit divisionem ecclesie Latine in oculis Grecorum ipsorum aperiens in magnum impedimentum unionis prosequende, cui tantis laboribus et sumptibus hec sancta synodus 3o hucusque incubuit, ad que eciam pertinebat nominatio loci pro concilio cum Grecis cele- brando atque portus, ad quem venire debuerant ex conventione cum ipsis habita decreto desuper per nos cum eis solenniter edito 4 et per ipsum dominum Eugenium expresse approbato 5. sed et que per eum atque suos in illa re gesta sint, plenius tua excellen- cia cognoscet, cum oratores nostri nuper ex Grecia regressi suam relationem 6 peregerunt, s5 que, ut arbitramur et sufficienter informati sumus, multa sinistra ex adverso perpetrata continebit 7; nec adeo graviter Christianitatem universam turbare formidat, ut reforma- tionem evitare correctionem effugere et libitum sue voluntatis adimplere possit. que ulterius dissimulare non valens hec sancta synodus neque differre, quominus publice saluti ecclesie et Christianorum, pro qua congregata extitit in nomine Christi, provi- 40 sionem apponat salutarem ipsumque dominum Eugenium inducere laboret ad id agendum, quod pro salute anime sue et ceterorum tenetur efficere, et quamquam adversus eum rigidius procedere licuisset attentis pluribus dilacionibus, que sibi sub spe emendationis Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 3 Am 18. Dezember 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 45-46; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 290; Hefele, Konziliengeschichte 7, 499. Am 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 1 5 Am 15. November 1434, vgl. S. 176 Anm. 6. 6 Vgl. Conc. Bas. 5, 274-357 nr. 49. Der Bericht war schon am 29. Januar-4. Fe- bruar erstattet (vgl. Conc. Bas. 5, 142-145); unser Brief wird also schon im Januar verfaßt sein und hat erst später bei der Absendung sein Datum erhalten. 45 50
Strana 179
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 179 et correctionis indulte sunt, et illis consideratis, que interim ipse peregit, tamen eadem sancta synodus pro sua mansuetudine tantum ad suspensionem ejus ab administratione papali, quam et jam post lapsum termini sibi assignati incurrerat, ad presens procedere duxit, ut per eam ad semitam salutiferam reducatur et universali bono ecclesie dei non tantum pro hoc tempore, sed et pro diebus futuris consulatur. mittimus autem cum presentibus tue excellencie formam decreti1 unacum aliis super ipsa suspensione editi, ubi seriem rerum gestarum et justiciam hujus sancte synodi atque gravitatem contumacie ipsius domini Eugenii lucidius poteris intueri. adjuvet itaque pietas tua in hoc necessitatis opere ecclesiam sanctam dei, princeps inclite et devotissime, cujus protectores defensores 1o et adjutores esse debent principes catholici, et huic sancte synodo pro conservatione legis dei et reductione hominum in viam salutis multo labore decertanti filialem opem impar- tire tuis subditis precipiendo, ut, que per eandem sanctam synodum pro salute publica justis decretis ordinata sunt, cum debita obediencia suscipiant et fideliter ac diligenter observent neque aliquatenus ipsi domino Eugenio hac suspensione durante obediant, ne 15 per potenciam administrationis in deterius prolabatur, sed per hoc ad semitam veritatis et salutis redire provocetur, ceterosque principes tue excellencie confederatos et amicos pariter ad ipsum exhortare, ut omnes uno animo naviculam Petri sanctam videlicet eccle- siam catholicam adjuvent deffendant pariter et protegant, sicut ipsi a domino gladium defensionis susceperunt, portusque et districtus tuorum dominiorum volentibus accedere 20 ad prefatum conventiculum Ferrariense prohibere procures, ut infomentum illius con- venticuli et detrimentum auctoritatis hujus sacri concilii et ecclesie universalis nullatenus a accedat. conveniretque plurimum honori tue ducalis excellencie atque eciam deo aspirante fructum amplissimum ecclesie et tibi in salutem eternam afferret, si nunc aliquos prelatos doctores et viros insignes de tuis dominiis ad hanc sanctam synodum venire exitares ad 25 laborandum nobiscum in vinea domini, sicut eis scripsimus, ut inceptos labores pro refor- matione ecclesie sancte dei in capite et in membris ac universali bono Christiane reli- gionis in hac eadem synodo continuarent, ut perseveranti vigilancia ipsorum cum ceteris patribus zelum honoris dei et saluti animarum gerentibus ecclesia Christi ad bonum et salutare regimen in omnibus statibus et membris ejus reducatur, unde pax salutifera et 30 oportuna tranquilitas universo clero et populo proveniant totaque Christianitas plurima consolatione letetur, fides exaltetur, refloreat devotio et placata ira altissimi, quam pec- cata populi jam longo tempore concitarunt, benignam propitiationem impetremus. erit enim laus et gloria tue celsitudini diebus perpetuis, si pro assecutione tantorum bonorum per se et suos perseveranter operam impenderit et filialem contulerit opem huic sancte 35 synodo pro utilitate ecclesie multo cum labore decertanti decreta ipsius devoto amplexu suscipiens, et presertim hec duo salubriter per nos ultimo edita, tuosque subditos inducens, ut pro reverencia ecclesie dei, quam eadem synodus representat, eisdem fideliter obediant pro suarum animarum salute et gloria nominis Christi, qui tuam excellenciam devo- tissimam in omni prosperitate et salute conservare atque in cunctis dirigere dignetur in 40 longevum. datum Basilee idibus februarii anno a nativitate domini millesimo quadrin- gentesimo tricesimo octavo. [in verso] Dilecto ecclesie filio Henrico duci in Bavaria illustri. 5 1438 Febr. 13 1438 Febr. 13 N. Bovis. 45 118. Papst Eugen an Mf. Wilhelm von Hochberg 2: lobt ihn wegen des Anerbietens seiner Dienste zur Vertcidigung des apostolischen Stuhles gegen die Baseler Versammlung; 1438 Febr. 19 1 Vom 24. Januar 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 165-169; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 25�30; Hefele, Konziliengeschichte 7, 662-663. a) die Worte nullatenus accedat undeutlich, weil korrigiert und auf Rasur. 2 Laut Protokoll Hüglins kam dieses päpstliche Schreiben in der Generalkongregation des Konzils vom 27. März 1438 zur Sprache: -- Deinde facto 23*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 179 et correctionis indulte sunt, et illis consideratis, que interim ipse peregit, tamen eadem sancta synodus pro sua mansuetudine tantum ad suspensionem ejus ab administratione papali, quam et jam post lapsum termini sibi assignati incurrerat, ad presens procedere duxit, ut per eam ad semitam salutiferam reducatur et universali bono ecclesie dei non tantum pro hoc tempore, sed et pro diebus futuris consulatur. mittimus autem cum presentibus tue excellencie formam decreti1 unacum aliis super ipsa suspensione editi, ubi seriem rerum gestarum et justiciam hujus sancte synodi atque gravitatem contumacie ipsius domini Eugenii lucidius poteris intueri. adjuvet itaque pietas tua in hoc necessitatis opere ecclesiam sanctam dei, princeps inclite et devotissime, cujus protectores defensores 1o et adjutores esse debent principes catholici, et huic sancte synodo pro conservatione legis dei et reductione hominum in viam salutis multo labore decertanti filialem opem impar- tire tuis subditis precipiendo, ut, que per eandem sanctam synodum pro salute publica justis decretis ordinata sunt, cum debita obediencia suscipiant et fideliter ac diligenter observent neque aliquatenus ipsi domino Eugenio hac suspensione durante obediant, ne 15 per potenciam administrationis in deterius prolabatur, sed per hoc ad semitam veritatis et salutis redire provocetur, ceterosque principes tue excellencie confederatos et amicos pariter ad ipsum exhortare, ut omnes uno animo naviculam Petri sanctam videlicet eccle- siam catholicam adjuvent deffendant pariter et protegant, sicut ipsi a domino gladium defensionis susceperunt, portusque et districtus tuorum dominiorum volentibus accedere 20 ad prefatum conventiculum Ferrariense prohibere procures, ut infomentum illius con- venticuli et detrimentum auctoritatis hujus sacri concilii et ecclesie universalis nullatenus a accedat. conveniretque plurimum honori tue ducalis excellencie atque eciam deo aspirante fructum amplissimum ecclesie et tibi in salutem eternam afferret, si nunc aliquos prelatos doctores et viros insignes de tuis dominiis ad hanc sanctam synodum venire exitares ad 25 laborandum nobiscum in vinea domini, sicut eis scripsimus, ut inceptos labores pro refor- matione ecclesie sancte dei in capite et in membris ac universali bono Christiane reli- gionis in hac eadem synodo continuarent, ut perseveranti vigilancia ipsorum cum ceteris patribus zelum honoris dei et saluti animarum gerentibus ecclesia Christi ad bonum et salutare regimen in omnibus statibus et membris ejus reducatur, unde pax salutifera et 30 oportuna tranquilitas universo clero et populo proveniant totaque Christianitas plurima consolatione letetur, fides exaltetur, refloreat devotio et placata ira altissimi, quam pec- cata populi jam longo tempore concitarunt, benignam propitiationem impetremus. erit enim laus et gloria tue celsitudini diebus perpetuis, si pro assecutione tantorum bonorum per se et suos perseveranter operam impenderit et filialem contulerit opem huic sancte 35 synodo pro utilitate ecclesie multo cum labore decertanti decreta ipsius devoto amplexu suscipiens, et presertim hec duo salubriter per nos ultimo edita, tuosque subditos inducens, ut pro reverencia ecclesie dei, quam eadem synodus representat, eisdem fideliter obediant pro suarum animarum salute et gloria nominis Christi, qui tuam excellenciam devo- tissimam in omni prosperitate et salute conservare atque in cunctis dirigere dignetur in 40 longevum. datum Basilee idibus februarii anno a nativitate domini millesimo quadrin- gentesimo tricesimo octavo. [in verso] Dilecto ecclesie filio Henrico duci in Bavaria illustri. 5 1438 Febr. 13 1438 Febr. 13 N. Bovis. 45 118. Papst Eugen an Mf. Wilhelm von Hochberg 2: lobt ihn wegen des Anerbietens seiner Dienste zur Vertcidigung des apostolischen Stuhles gegen die Baseler Versammlung; 1438 Febr. 19 1 Vom 24. Januar 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 165-169; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 25�30; Hefele, Konziliengeschichte 7, 662-663. a) die Worte nullatenus accedat undeutlich, weil korrigiert und auf Rasur. 2 Laut Protokoll Hüglins kam dieses päpstliche Schreiben in der Generalkongregation des Konzils vom 27. März 1438 zur Sprache: -- Deinde facto 23*
Strana 180
180 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 19 fordert ihn auf, dieser das Geleit zu kündigen und ihre Mitglieder, wenn sie nicht bis zu dem in dem päpstlichen Rundschreiben [vom 15. Februar] gesetzten Termin, dem 15. März, nachgeben, als Feinde des Papstes und des christlichen Glaubens zu behandeln; schickt Abschrift jenes Schreibens. 1438 Februar 19 Ferrara. W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 324b cop. chart. coaeva. B coll. Basel Univ.-Bibl. Ms. C. V. 36 auf der letzten Seite (der Cod. ist nicht foliiert) cop. chart. sacc. 15. R coll. ebenda Ms. E I 1i fol. 238a cop. chart. coaeva, inseriert in unsere nr. 161. V coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Reg. 1019 fol. 385b cop. chart. saec. 15, inseriert in unsere nr. 161. S coll. der Druck in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 58-59 (Segovia lib. 13 cap. 17). 10 Eugenius a etc. dilecto ecclesie filio nobili Willermo marchioni de Hochbergb domino de Roetelline salutem etd apostolicam benedictionem. summe placet nobis, dilecte fili, fides et devocio tua, quam erga nos ostendis, et oblaciones, quas per organum dilecti filii magistri Petri Rencz e in decretis licenciati fecisti, sunt admodum gratef nobis. facis tu § 15 quidem laudabiliter et h es i maxime commendandus, qui te offers propugnatorem pro eccle- sia dei adversus iniquorum k perfidam synagogam. et 1 quidem nos tibi et sedes apostolica maxime obligamur ex hac tua sincera et sancta voluntate et ex m operibus, que polliceris te prestaturum pro nostra et ipsius sedis status defensione, ex qua re mercedem reportabis a deo et a nobis ultra graciarum actiones condignam retribucionem. ad reprimendam ergo 20 Basilee congregatorum nequiciam et malignitatem velis incumbere totis viribus ac primum revocare omnem salvum conductum, si quem illis forsan hactenus, dum n concilium ibi erat, dedisti, ac postmodum, nisi resipuerint o, lapso tempore per nos in litteris 1 nostris statuto a) in R Eugenius episcopus etc. dilecto filio nobili viro etc. salutem etc. b) W Hehberg; B Hechberch. c) B etc. statt domino de Roetelline d) WRVS etc. statt et — benedictionem. e) W Rouez od. Rovem; R etc.; 25 V ?; S Reucz. f) W grata. g) RB quidem tu. h) W ut; S unde. i) in B nach commendandus. k) R ini-a micorum. 1) WBV si; S equidem. m) W eis. n) S cum. o) W resipuerit. aliquo verbo de certis litteris per dominum Euge- nium papam contra sacrum concilium et ejus sup- posita marchioni de Rôttelin transmissis dominus Ludovicus de Roma prothonotarius ipsas litteras per multas raciones tam juris divini quam humani con- futavit et impugnavit (Solothurn Kantonsbibl. Pro- tokoll Hüglins fol. 39a not. orig. chart.). 1 Gemeint ist das von Eugen IV publizierte De- kret der 2. Session des Konzils zu Ferrara (vgl. S. 37 Z. 6 ff.). — Segovia erzählt, daß der Papst zahlreiche Schreiben mit Einschluß dieses Dekrets nach Deutschland geschickt habe, presertim ut per- secucio fieret patrum in sancta synodo congregatorum, quarum multa pervenerunt ad manus presidentis con- cilii, specialiter directe [unsere nr. 118] marchioni de Rôtelin, quo associante cum multitudine armatorum Julianus presidens a concilio recesserat [am 9. Ja- nuar 1438, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 11 und Conc. Bas. 5, 144 Z. 22]. --- haud defuit dili- gencia parte pape facta publicatis circumcirca Basi- leam literis prefate bisessionis secunde una cum aliis in id ipsum exhortatoriis. sed votis ejus mi- nime annuerunt Germanie civitates. etenim responsum accepit nuncius in quibusdam opidis a Basilea non longe distantibus, quod cives ipsi, cum simplices et propterea differencias inter papam et concilium in- telligere nescientes, eam tamen discernebant Basi- liense concilium concessisse eis indulgencias pro sa- lute animarum suarum, papam vero exhortari, ut spoliari transeuntes per vias et stratas publicas, ipsi so autem nepotes filiique essent eorum, qui stratas publicas tutas esse volentes latrones suspenderant rotaverantque itinerum invasores, et a suorum pa- rentum moribus degenerare non vellent. (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 53-54.) Auch der Erzbischof von 35 Palermo, Nikolaus Tudeschi, berichtet in seiner Rede auf dem Frankfurter Reichstag vom Juni 1442 in ähnlicher Weise: Die 15. dicti mensis fe- bruarii predictus olim Eugenius personaliter tenuit Ferrarie secundam pretensam sessionem dixitque ibi 40 se confirmare acta per suos in prima sessione de- clarando et decernendo de facto gravissimas penas contra existentes in sacro Basiliensi concilio preci- piendoque magistro civium et consulibus Basiliensibus, ut a se expellerent omnes quoscunque causa concilii 45 ibi existentes, item intimando nobilibus et communi- tatibus per Germaniam constitutis, quod portantes victualia ad Basileam possent a quibuscunque Christi fidelibus impune spoliari. sed plures responderunt nunciis hujusmodi notificantibus se velle imitari ve- 50 stigia patrum suorum, qui non spoliaverunt trans- euntes, sed faciebant justiciam contra eos, qui in suis territoriis alios spoliabant. scripsit preterea pre- dictus olim Eugenius litteras ad principes Germanie,
180 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 19 fordert ihn auf, dieser das Geleit zu kündigen und ihre Mitglieder, wenn sie nicht bis zu dem in dem päpstlichen Rundschreiben [vom 15. Februar] gesetzten Termin, dem 15. März, nachgeben, als Feinde des Papstes und des christlichen Glaubens zu behandeln; schickt Abschrift jenes Schreibens. 1438 Februar 19 Ferrara. W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 324b cop. chart. coaeva. B coll. Basel Univ.-Bibl. Ms. C. V. 36 auf der letzten Seite (der Cod. ist nicht foliiert) cop. chart. sacc. 15. R coll. ebenda Ms. E I 1i fol. 238a cop. chart. coaeva, inseriert in unsere nr. 161. V coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Reg. 1019 fol. 385b cop. chart. saec. 15, inseriert in unsere nr. 161. S coll. der Druck in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 58-59 (Segovia lib. 13 cap. 17). 10 Eugenius a etc. dilecto ecclesie filio nobili Willermo marchioni de Hochbergb domino de Roetelline salutem etd apostolicam benedictionem. summe placet nobis, dilecte fili, fides et devocio tua, quam erga nos ostendis, et oblaciones, quas per organum dilecti filii magistri Petri Rencz e in decretis licenciati fecisti, sunt admodum gratef nobis. facis tu § 15 quidem laudabiliter et h es i maxime commendandus, qui te offers propugnatorem pro eccle- sia dei adversus iniquorum k perfidam synagogam. et 1 quidem nos tibi et sedes apostolica maxime obligamur ex hac tua sincera et sancta voluntate et ex m operibus, que polliceris te prestaturum pro nostra et ipsius sedis status defensione, ex qua re mercedem reportabis a deo et a nobis ultra graciarum actiones condignam retribucionem. ad reprimendam ergo 20 Basilee congregatorum nequiciam et malignitatem velis incumbere totis viribus ac primum revocare omnem salvum conductum, si quem illis forsan hactenus, dum n concilium ibi erat, dedisti, ac postmodum, nisi resipuerint o, lapso tempore per nos in litteris 1 nostris statuto a) in R Eugenius episcopus etc. dilecto filio nobili viro etc. salutem etc. b) W Hehberg; B Hechberch. c) B etc. statt domino de Roetelline d) WRVS etc. statt et — benedictionem. e) W Rouez od. Rovem; R etc.; 25 V ?; S Reucz. f) W grata. g) RB quidem tu. h) W ut; S unde. i) in B nach commendandus. k) R ini-a micorum. 1) WBV si; S equidem. m) W eis. n) S cum. o) W resipuerit. aliquo verbo de certis litteris per dominum Euge- nium papam contra sacrum concilium et ejus sup- posita marchioni de Rôttelin transmissis dominus Ludovicus de Roma prothonotarius ipsas litteras per multas raciones tam juris divini quam humani con- futavit et impugnavit (Solothurn Kantonsbibl. Pro- tokoll Hüglins fol. 39a not. orig. chart.). 1 Gemeint ist das von Eugen IV publizierte De- kret der 2. Session des Konzils zu Ferrara (vgl. S. 37 Z. 6 ff.). — Segovia erzählt, daß der Papst zahlreiche Schreiben mit Einschluß dieses Dekrets nach Deutschland geschickt habe, presertim ut per- secucio fieret patrum in sancta synodo congregatorum, quarum multa pervenerunt ad manus presidentis con- cilii, specialiter directe [unsere nr. 118] marchioni de Rôtelin, quo associante cum multitudine armatorum Julianus presidens a concilio recesserat [am 9. Ja- nuar 1438, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 11 und Conc. Bas. 5, 144 Z. 22]. --- haud defuit dili- gencia parte pape facta publicatis circumcirca Basi- leam literis prefate bisessionis secunde una cum aliis in id ipsum exhortatoriis. sed votis ejus mi- nime annuerunt Germanie civitates. etenim responsum accepit nuncius in quibusdam opidis a Basilea non longe distantibus, quod cives ipsi, cum simplices et propterea differencias inter papam et concilium in- telligere nescientes, eam tamen discernebant Basi- liense concilium concessisse eis indulgencias pro sa- lute animarum suarum, papam vero exhortari, ut spoliari transeuntes per vias et stratas publicas, ipsi so autem nepotes filiique essent eorum, qui stratas publicas tutas esse volentes latrones suspenderant rotaverantque itinerum invasores, et a suorum pa- rentum moribus degenerare non vellent. (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 53-54.) Auch der Erzbischof von 35 Palermo, Nikolaus Tudeschi, berichtet in seiner Rede auf dem Frankfurter Reichstag vom Juni 1442 in ähnlicher Weise: Die 15. dicti mensis fe- bruarii predictus olim Eugenius personaliter tenuit Ferrarie secundam pretensam sessionem dixitque ibi 40 se confirmare acta per suos in prima sessione de- clarando et decernendo de facto gravissimas penas contra existentes in sacro Basiliensi concilio preci- piendoque magistro civium et consulibus Basiliensibus, ut a se expellerent omnes quoscunque causa concilii 45 ibi existentes, item intimando nobilibus et communi- tatibus per Germaniam constitutis, quod portantes victualia ad Basileam possent a quibuscunque Christi fidelibus impune spoliari. sed plures responderunt nunciis hujusmodi notificantibus se velle imitari ve- 50 stigia patrum suorum, qui non spoliaverunt trans- euntes, sed faciebant justiciam contra eos, qui in suis territoriis alios spoliabant. scripsit preterea pre- dictus olim Eugenius litteras ad principes Germanie,
Strana 181
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 181 videlicet post 15. diem marcii proxime a futuri tractes tamquam nostros et fidei Christiane Märs 15 hostes, qui, cum essent positi ad pacem ecclesie et populi Christiani, nichil aliud agant, quam ut dividatur ecclesia et gladius ponatur inter fideles. copiam autem litterarum b pre- fatarum mittimusc tibi presentibus inclusam. datum Ferrarie anno incarnacionis do- 5 minid 1438 e 11. kalendas marcii pontificatus nostri anno 7. 1438 Febr. 19 10 119. Erzbf. Dietrich von Mainz an seine Suffragane und deren Kapitel: fordert zur Beschickung einer Synode zu Mainz am 30. März auf behufs Beschlußfassung über die im Konflikt zwischen Papst und Konzil einzunehmende Haltung. [Beischluß] Aufforderung, angesichts der bevorstehenden Königswahl öffentliche Gebete für Ab- wendung aller Uneinigkeit zu veranstalten. 1438 Februar 21 Aschaffenburg. 1438 Febr. 21 An nichtgen. Mainzer Suffragan und dessen Kapitel: W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 105b-106b cop. membr. coaeva mit Uberschrift von derselben Hand Copia littere [sic], in quibus dominus noster scribit suffraganeis deliberare super aliquibus articulis per papam et con- cilium missis et quod respondeant die, ut infra continetur. — Gedruckt bei Gudenus, Cod dipl. Mogunt. 15 4, 232�234 nr. 102 wohl nach unserer Vorlage. — Erwähnt bei Würdtwein, Nova Subsidia dipl. 7, praef. p. 7 nr. 10 und bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 p. 750. An Bf. Friedrich von Worms und sein Kapitel: R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 595 fol. 232 ab cop. chart. coaeva mit der Adresse unter dem Stück Reverendo in Christo patri domino Fre- derico episcopo Wormaciensis ecclesie amico nostro carissimo necnon honorabilibus preposito decano totique 20 capitulo ejusdem ecclesie devotis nobis in Christo sincere dilectis. Gratam et sinceram complacendi voluntatem. reverende pater et amice carissime necnon honorabiles in Christo nobis sinceriter dilecti. inter ceteras nostri pastoralis officii sollicitudines istam, qua pax et ecclesie sancte Romane unitas reformacionisque tam in capite quam in membris prosecucio possent conservari, minimam minime repu- 25 tamus f. qua g in re nisi salubri proveniatur remedio, gravem suboriri veremur scissuram ultra quam calamo perarare valemus, populo dei dispendiosam. sane cum nonnullis de- fluxis diebus sanctissimus in Christo pater et dominus noster dominus Eugenius papa modernus nobis nostrisque sacri Romani imperii coelectoribus sacri Basiliensis concilii ad civitatem Ferrariensem ex causis in bulla 1 sanctitatis sue expressatis nobis exhibita 3o translacionem insinuari nosque requiri fecerit 2, quatenus ad concilium Ferrariense per sanctitatem suam indictum nos duceremus conferendos, porro inclita Germanie nacio in sacra Basiliensi synodo collocata pridie nobis intimavit3, qualiter hujusmodi translacio ad h civitatem Ferrariensem predictam facta eciam contra sacri concilii Basiliensis decreta 35 1) W proximi. b) R prefatarum litterarum. c) in R nach inclusam. d) R dominice. e) R millesimo quadrin- gentesimo 37. f) R reputacionis. g) W quarum: R qua in re über durchstrichenem quarum. h) R in. ut revocarent salvos conductus, si quos concesserant concilio Basiliensi, persequerenturque patres tamquam hostes fidei Christiane. sed plures ex illis non as- sencientes tante iniquitati eciam de novo concesserunt 40 suos salvos conductus sacro Basiliensi concilio (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 594 ab cop. chart sacc. 15; die Rede ist gedrückt bei Würdtwein, Subsidia dipl. 8, 120-350 und in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 1022�1125). — Segovia berichtet dann weiter, die 45 Bürger von Basel hätten den Bischöfen von Al- benga und Ermeland am 4. März erklärt, sie hätten einen solchen Brief des Papstes nicht be- kommen und würden gegebenenfalls dem Konzil sofort davon Mitteilung machen: sie würden ihr 50 dem Konzil gewährtes Geleit dem Papst zum Trotz beobachten (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 54). Vgl. auch Conc. Bas. 5, 148 Z. 17-24. — In dem Pro- tokoll Hüglins über die Berichterstattung des Konrad Wolf, Gesandten des Konzils zu Herzog Friedrich dem Alt. von Österreich, in der Generalkongregation des Konzils vom 27. März 1438 (vgl. S. 174 Anm. 2) heißtt es : - subjungit finaliter, quod quidam magister Petrus nomine domini Eugenii pape portavit litteras dicto domino duci, per quas mandabatur, ut venientes ad concilium caperet incarceraret et bonis spoliaret. qui tamen vacuus recessit (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 38b not. orig. chart.). 1 Vom 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 186. Nicht aufgefunden.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 181 videlicet post 15. diem marcii proxime a futuri tractes tamquam nostros et fidei Christiane Märs 15 hostes, qui, cum essent positi ad pacem ecclesie et populi Christiani, nichil aliud agant, quam ut dividatur ecclesia et gladius ponatur inter fideles. copiam autem litterarum b pre- fatarum mittimusc tibi presentibus inclusam. datum Ferrarie anno incarnacionis do- 5 minid 1438 e 11. kalendas marcii pontificatus nostri anno 7. 1438 Febr. 19 10 119. Erzbf. Dietrich von Mainz an seine Suffragane und deren Kapitel: fordert zur Beschickung einer Synode zu Mainz am 30. März auf behufs Beschlußfassung über die im Konflikt zwischen Papst und Konzil einzunehmende Haltung. [Beischluß] Aufforderung, angesichts der bevorstehenden Königswahl öffentliche Gebete für Ab- wendung aller Uneinigkeit zu veranstalten. 1438 Februar 21 Aschaffenburg. 1438 Febr. 21 An nichtgen. Mainzer Suffragan und dessen Kapitel: W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 105b-106b cop. membr. coaeva mit Uberschrift von derselben Hand Copia littere [sic], in quibus dominus noster scribit suffraganeis deliberare super aliquibus articulis per papam et con- cilium missis et quod respondeant die, ut infra continetur. — Gedruckt bei Gudenus, Cod dipl. Mogunt. 15 4, 232�234 nr. 102 wohl nach unserer Vorlage. — Erwähnt bei Würdtwein, Nova Subsidia dipl. 7, praef. p. 7 nr. 10 und bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1 p. 750. An Bf. Friedrich von Worms und sein Kapitel: R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 595 fol. 232 ab cop. chart. coaeva mit der Adresse unter dem Stück Reverendo in Christo patri domino Fre- derico episcopo Wormaciensis ecclesie amico nostro carissimo necnon honorabilibus preposito decano totique 20 capitulo ejusdem ecclesie devotis nobis in Christo sincere dilectis. Gratam et sinceram complacendi voluntatem. reverende pater et amice carissime necnon honorabiles in Christo nobis sinceriter dilecti. inter ceteras nostri pastoralis officii sollicitudines istam, qua pax et ecclesie sancte Romane unitas reformacionisque tam in capite quam in membris prosecucio possent conservari, minimam minime repu- 25 tamus f. qua g in re nisi salubri proveniatur remedio, gravem suboriri veremur scissuram ultra quam calamo perarare valemus, populo dei dispendiosam. sane cum nonnullis de- fluxis diebus sanctissimus in Christo pater et dominus noster dominus Eugenius papa modernus nobis nostrisque sacri Romani imperii coelectoribus sacri Basiliensis concilii ad civitatem Ferrariensem ex causis in bulla 1 sanctitatis sue expressatis nobis exhibita 3o translacionem insinuari nosque requiri fecerit 2, quatenus ad concilium Ferrariense per sanctitatem suam indictum nos duceremus conferendos, porro inclita Germanie nacio in sacra Basiliensi synodo collocata pridie nobis intimavit3, qualiter hujusmodi translacio ad h civitatem Ferrariensem predictam facta eciam contra sacri concilii Basiliensis decreta 35 1) W proximi. b) R prefatarum litterarum. c) in R nach inclusam. d) R dominice. e) R millesimo quadrin- gentesimo 37. f) R reputacionis. g) W quarum: R qua in re über durchstrichenem quarum. h) R in. ut revocarent salvos conductus, si quos concesserant concilio Basiliensi, persequerenturque patres tamquam hostes fidei Christiane. sed plures ex illis non as- sencientes tante iniquitati eciam de novo concesserunt 40 suos salvos conductus sacro Basiliensi concilio (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 594 ab cop. chart sacc. 15; die Rede ist gedrückt bei Würdtwein, Subsidia dipl. 8, 120-350 und in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 1022�1125). — Segovia berichtet dann weiter, die 45 Bürger von Basel hätten den Bischöfen von Al- benga und Ermeland am 4. März erklärt, sie hätten einen solchen Brief des Papstes nicht be- kommen und würden gegebenenfalls dem Konzil sofort davon Mitteilung machen: sie würden ihr 50 dem Konzil gewährtes Geleit dem Papst zum Trotz beobachten (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 54). Vgl. auch Conc. Bas. 5, 148 Z. 17-24. — In dem Pro- tokoll Hüglins über die Berichterstattung des Konrad Wolf, Gesandten des Konzils zu Herzog Friedrich dem Alt. von Österreich, in der Generalkongregation des Konzils vom 27. März 1438 (vgl. S. 174 Anm. 2) heißtt es : - subjungit finaliter, quod quidam magister Petrus nomine domini Eugenii pape portavit litteras dicto domino duci, per quas mandabatur, ut venientes ad concilium caperet incarceraret et bonis spoliaret. qui tamen vacuus recessit (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 38b not. orig. chart.). 1 Vom 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. 2 Vgl. RTA. 12 nr. 186. Nicht aufgefunden.
Strana 182
182 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 21 dictarum pacis unitatis et reformacionis nimium foret destructiva, ordinarie auctoritatis turbativa et, quod severius commemorabat, hujusmodi translacio tanti sit discidii, per quod spes tocius reformacionis jam facte et faciende cessaret, abusus Romane curie exuberanter succresceret et consequenter plurima pericula maximamque ignominiam in Germanie partibus germinaret. preterea nacio supradicta nos debita requisivit instancia, 5 quatenus decretata b 1 in sacro Basiliensi concilio super sublacione reservacionum, propter quam cuilibet ordinariorum beneficia in diocesi sua vacancia libere incumberet conferre, quibus eciam decretis cautum existit, quod ibi cause debeant tractari et terminari, ubi originem assumpserunt, quodque non omisso medio ad papam, sed ad ordinarium in- mediatum provocari debeat quodque ejusmodi decreta auctoritatem superioribus conser- 10 varent, caritatem in inferioribus corroborarent et innumeris periculis et abusionibus ob- viarent, gratanter acceptare, per nostram metropolim insinuare et publicare ipsumque sacrum Basiliense concilium manutenere et favoribus nostris assistere oportunis utque e de ordine et modo, quibus sanctitati dicti domini nostri aliisque prelatis propter anna- tarum subtraccionem competens fieret provisio, avisare dignaremur, prout hec per dicte 15 nacionis venerabilem oratorem liberalioribus verbis existunt deducta — et quis est, qui harum rerum magnitudinem non ponderabit? rem itaque tam grandem tamque arduam intactam reliquimus d majori et celebriori digestione pertractandam. maturo igitur cum nonnullis doctis devotis et fidelibus nostris dilectis ad id signanter evocatis super pre- missis prehabito consilio arbitrati eramus expedire ad vos aliorumque nostrorum suffra- 20 ganeorum necnon eorundem capitulorum presenciam atque noticiam premissa sub com- pendio perferre post digestam deliberacionem de harum mole rerum consulta vestra, quid circa premissa agendum et concludendum finaliter existat, nobis die subnotato communi- canda expetere et explorare. et quoniam hanc rem celerem desiderare expedicionem nemo est qui non animadvertat, quare, prout antelatum est, certum diem videlicet do- 25 März 30 minicum diem, qua in ecclesia dei judica cantatur, proximo quadragesimali tempore futurum venerabilibus et devotis nobis dilectis decano et capitulo ecclesie nostre Ma- guntine cleroque universo civitatis ejusdem decrevimus indicendum cum intimacione, quatenus hac die cum ceteris sequentibus diebus nobiscum conveniant et constituantur n civitate Maguntina inibi, quid circa premissa agendum sit, pertracturi et consulturi. 30 nec breviorem terminum prefigere conveniebat pretextu eleccionis Romanorum regis in cesarem deo propicio promovendi nobis impeditis. quare vestram exhortamur caritatem in visceribus eciam domini nostri Ihesu Christi exorantes, ut sollicitudo vestra cum capitulo doctis et clericis ecclesie vestre convenire ea, que superius exposita sunt, et ipsa quomodolibet tangencia mature et fideliter pertractare quidve deceat quidve in hiis 35 dedeceat examinare et demum concludere velit, quide in hac re felicius fuerit am- plexandum, nos die superius commemorato de hujusmodi vestris intencionibus pertrac- tatis f deliberatis et conclusis, in quo cciam finaliter exoptatis residere, ad supradictam civitafem Maguntinam per fideles et constantes vestre caritatis oratores certificando dictos- que vestros oratores eatenus deputando et fulciendo, quatenus, si aliquid per nos alios-40 suffraganeos nostros, quibus similia denunciavimus, aut eorum ambassiatores nostrumque clerum supradictum tempore et loco predictis foret pertractandum determinandum et concludendum circa premissa et ipsorum quodlibet ob mandati defectum omitti non oporteat, immo verius sine more dispendio prosequatur, quod canonicum honestumque et visum fuerit expedire pro populo dei ad laudem omnipotentis clemencie atque nobis ad 45 complacenciam valde gratam. super quibus omnibus vestrum efflagitamus in scripto a) om. R. b) R decreta. c) Rutique. d) R relinquimus. e) W quod. 1) R pretactis. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5.
182 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 21 dictarum pacis unitatis et reformacionis nimium foret destructiva, ordinarie auctoritatis turbativa et, quod severius commemorabat, hujusmodi translacio tanti sit discidii, per quod spes tocius reformacionis jam facte et faciende cessaret, abusus Romane curie exuberanter succresceret et consequenter plurima pericula maximamque ignominiam in Germanie partibus germinaret. preterea nacio supradicta nos debita requisivit instancia, 5 quatenus decretata b 1 in sacro Basiliensi concilio super sublacione reservacionum, propter quam cuilibet ordinariorum beneficia in diocesi sua vacancia libere incumberet conferre, quibus eciam decretis cautum existit, quod ibi cause debeant tractari et terminari, ubi originem assumpserunt, quodque non omisso medio ad papam, sed ad ordinarium in- mediatum provocari debeat quodque ejusmodi decreta auctoritatem superioribus conser- 10 varent, caritatem in inferioribus corroborarent et innumeris periculis et abusionibus ob- viarent, gratanter acceptare, per nostram metropolim insinuare et publicare ipsumque sacrum Basiliense concilium manutenere et favoribus nostris assistere oportunis utque e de ordine et modo, quibus sanctitati dicti domini nostri aliisque prelatis propter anna- tarum subtraccionem competens fieret provisio, avisare dignaremur, prout hec per dicte 15 nacionis venerabilem oratorem liberalioribus verbis existunt deducta — et quis est, qui harum rerum magnitudinem non ponderabit? rem itaque tam grandem tamque arduam intactam reliquimus d majori et celebriori digestione pertractandam. maturo igitur cum nonnullis doctis devotis et fidelibus nostris dilectis ad id signanter evocatis super pre- missis prehabito consilio arbitrati eramus expedire ad vos aliorumque nostrorum suffra- 20 ganeorum necnon eorundem capitulorum presenciam atque noticiam premissa sub com- pendio perferre post digestam deliberacionem de harum mole rerum consulta vestra, quid circa premissa agendum et concludendum finaliter existat, nobis die subnotato communi- canda expetere et explorare. et quoniam hanc rem celerem desiderare expedicionem nemo est qui non animadvertat, quare, prout antelatum est, certum diem videlicet do- 25 März 30 minicum diem, qua in ecclesia dei judica cantatur, proximo quadragesimali tempore futurum venerabilibus et devotis nobis dilectis decano et capitulo ecclesie nostre Ma- guntine cleroque universo civitatis ejusdem decrevimus indicendum cum intimacione, quatenus hac die cum ceteris sequentibus diebus nobiscum conveniant et constituantur n civitate Maguntina inibi, quid circa premissa agendum sit, pertracturi et consulturi. 30 nec breviorem terminum prefigere conveniebat pretextu eleccionis Romanorum regis in cesarem deo propicio promovendi nobis impeditis. quare vestram exhortamur caritatem in visceribus eciam domini nostri Ihesu Christi exorantes, ut sollicitudo vestra cum capitulo doctis et clericis ecclesie vestre convenire ea, que superius exposita sunt, et ipsa quomodolibet tangencia mature et fideliter pertractare quidve deceat quidve in hiis 35 dedeceat examinare et demum concludere velit, quide in hac re felicius fuerit am- plexandum, nos die superius commemorato de hujusmodi vestris intencionibus pertrac- tatis f deliberatis et conclusis, in quo cciam finaliter exoptatis residere, ad supradictam civitafem Maguntinam per fideles et constantes vestre caritatis oratores certificando dictos- que vestros oratores eatenus deputando et fulciendo, quatenus, si aliquid per nos alios-40 suffraganeos nostros, quibus similia denunciavimus, aut eorum ambassiatores nostrumque clerum supradictum tempore et loco predictis foret pertractandum determinandum et concludendum circa premissa et ipsorum quodlibet ob mandati defectum omitti non oporteat, immo verius sine more dispendio prosequatur, quod canonicum honestumque et visum fuerit expedire pro populo dei ad laudem omnipotentis clemencie atque nobis ad 45 complacenciam valde gratam. super quibus omnibus vestrum efflagitamus in scripto a) om. R. b) R decreta. c) Rutique. d) R relinquimus. e) W quod. 1) R pretactis. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5.
Strana 183
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. datum in castro nostro Aschaffemburg vicesima prima die mensis fe- responsum. bruarii anno a etc. 38. 183 1438 Febr. 21 Theodericus b dei gracia sancte c Maguntinensis sedis archiepiscopus d sacri imperii per Germaniam archicancellarius et princeps elector. Cedula f. Ut quoque instantis eleccionis Romanorum regis in imperatorem promo- vendi solempnitas votive et sine divisione peragatur et ne in ecclesia dei scissura super- veniat, obsecramus, quatenus in omnibus et singulis ecclesiis vestre diocesis g ordinetur fieri i solempnes processiones k missas de spiritu sancto devotas oraciones et alia bona opera, quibus placata divina miseracio provideat super et de premissis et 1 omnibus 10 Christi fidelibus ad salutem. datum ut supra. 5 120. Papst Eugen an Hzg. Friedrich von Sachsen: meldet die am 8. Februar erfolgte Ankunft der Griechen; ermahnt zu kräftigem Vorgehen gegen die Baseler; beglau- bigt gen. Gesandten. 1438 Februar 23 Ferrara. 1438 Febr. 23 15 Aus Dresden H. St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 8b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Hortatur papa ducem Saxonie, ut mittat suos ambasiatores ad concilium Ferrariense. Eugenius episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Friderico marchioni Missenensi salutem et apostolicam benedictionem. nichil tibi catholico principi et nostro et Romane ecclesie peculiari filio gracius acceptiusque significare possumus quam adventum 20 carissimi in Christo filii nostri Johannis Paleologi Romeorum imperatoris et venerabilis fratris nostri Joseph patriarche Constantinopolitani et prelatorum Grecorum, qui die octava Febr. s presentis mensis Venecias applicuerunt 1 et ad civitatem Ferrariensem pro ycomenico concilio ibidem celebrando subito accessuri sunt. nam ex hujusmodi eorum adventu jacta sunt fundamenta pacis et unionis in fide Christiana et dei ecclesia, quam divina 25 clemencia suffragante nostris eciam temporibus cum grege dominico desuper nobis credito assecuturos esse speramus. verum quia de firmitate tue fidei ac devota et fideli obediencia nunquam dubitavimus, hortamur ex corde tuam nobilitatem eandem in domino requirentes, ut ardorem tue devocionis et fidei in hac dei causa; que ceteris rebus preponenda est, ipsis effectibus ostendas. et, cum fides et ecclesia a te eciam requirant, ut adversantibus so huic pie cause resistas et eos pro viribus conprimas, hortamur nobilitatem tuam, ut assurgas forti animo adversus eos, qui Basilee sunt, et quoscumque alios, qui hanc opta- a) R anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. b) in R Theodericus — elector über dem Stück. c) R om. sancte — sedis. d) R add. Maguntinus. e) in R hier Schluft der Zeile. f) om. R. g) R add. et maxime in pocioribus. h) R ordinetis. i) om. R. k) R add. cum letaniis. 1) R ac. 35 1 Schon am 11. Februar 1438 hatte der Doge von Venedig dem Erzbf. Dietrich von Mainz und dem Hzg. Friedrich von Sachsen Mitteilung von der am 8. Februar erfolgten Ankunft der Grie- chen gemacht und eine Liste mit den Namen der 40 Vornehmsten unter ihnen und mit der Bezeichnung der Provinzen, aus denen sie kamen, gesandt; dat. in nostro ducali palacio die 11. februarii indic- tione prima 1437. (Der Brief an den Erzbischof von Mainz in Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete und 45 nichtsignierte Faszikel] cop. chart. coaeva, der an den Herzog von Sachsen in Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel etc. 1431 fol. 6b cop. chart. coaeva und in Pommers- felden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 216 cop. chart. coaeva.) Vgl. jedoch die Aus- zige aus dem Beschluß des Senats von Venedig vom 14. Februar und aus dem Brief des Senats an den Gesandten bei der Kurie, Marco Dandolo, vom 17. Februar bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle (Revue de l'orient latin 6, 399). Darnach hätte der Senat erst am 14. Februar auf Bitten des Papstes be- schlossen, den Königen von Frankreich, England und Ungarn ebenso wie anderen Fürsten die An- kunft des Griechischen Kaisers, des Patriarchen und ihres Gefolges zu melden. Sollte in den oben erwähnten Briefen des Dogen an die gen. Kur- fürsten das Datum des 11. Februar auf einem Irrtum der Abschreiber beruhen?
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. datum in castro nostro Aschaffemburg vicesima prima die mensis fe- responsum. bruarii anno a etc. 38. 183 1438 Febr. 21 Theodericus b dei gracia sancte c Maguntinensis sedis archiepiscopus d sacri imperii per Germaniam archicancellarius et princeps elector. Cedula f. Ut quoque instantis eleccionis Romanorum regis in imperatorem promo- vendi solempnitas votive et sine divisione peragatur et ne in ecclesia dei scissura super- veniat, obsecramus, quatenus in omnibus et singulis ecclesiis vestre diocesis g ordinetur fieri i solempnes processiones k missas de spiritu sancto devotas oraciones et alia bona opera, quibus placata divina miseracio provideat super et de premissis et 1 omnibus 10 Christi fidelibus ad salutem. datum ut supra. 5 120. Papst Eugen an Hzg. Friedrich von Sachsen: meldet die am 8. Februar erfolgte Ankunft der Griechen; ermahnt zu kräftigem Vorgehen gegen die Baseler; beglau- bigt gen. Gesandten. 1438 Februar 23 Ferrara. 1438 Febr. 23 15 Aus Dresden H. St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 8b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Hortatur papa ducem Saxonie, ut mittat suos ambasiatores ad concilium Ferrariense. Eugenius episcopus servus servorum dei dilecto filio nobili viro Friderico marchioni Missenensi salutem et apostolicam benedictionem. nichil tibi catholico principi et nostro et Romane ecclesie peculiari filio gracius acceptiusque significare possumus quam adventum 20 carissimi in Christo filii nostri Johannis Paleologi Romeorum imperatoris et venerabilis fratris nostri Joseph patriarche Constantinopolitani et prelatorum Grecorum, qui die octava Febr. s presentis mensis Venecias applicuerunt 1 et ad civitatem Ferrariensem pro ycomenico concilio ibidem celebrando subito accessuri sunt. nam ex hujusmodi eorum adventu jacta sunt fundamenta pacis et unionis in fide Christiana et dei ecclesia, quam divina 25 clemencia suffragante nostris eciam temporibus cum grege dominico desuper nobis credito assecuturos esse speramus. verum quia de firmitate tue fidei ac devota et fideli obediencia nunquam dubitavimus, hortamur ex corde tuam nobilitatem eandem in domino requirentes, ut ardorem tue devocionis et fidei in hac dei causa; que ceteris rebus preponenda est, ipsis effectibus ostendas. et, cum fides et ecclesia a te eciam requirant, ut adversantibus so huic pie cause resistas et eos pro viribus conprimas, hortamur nobilitatem tuam, ut assurgas forti animo adversus eos, qui Basilee sunt, et quoscumque alios, qui hanc opta- a) R anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. b) in R Theodericus — elector über dem Stück. c) R om. sancte — sedis. d) R add. Maguntinus. e) in R hier Schluft der Zeile. f) om. R. g) R add. et maxime in pocioribus. h) R ordinetis. i) om. R. k) R add. cum letaniis. 1) R ac. 35 1 Schon am 11. Februar 1438 hatte der Doge von Venedig dem Erzbf. Dietrich von Mainz und dem Hzg. Friedrich von Sachsen Mitteilung von der am 8. Februar erfolgten Ankunft der Grie- chen gemacht und eine Liste mit den Namen der 40 Vornehmsten unter ihnen und mit der Bezeichnung der Provinzen, aus denen sie kamen, gesandt; dat. in nostro ducali palacio die 11. februarii indic- tione prima 1437. (Der Brief an den Erzbischof von Mainz in Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete und 45 nichtsignierte Faszikel] cop. chart. coaeva, der an den Herzog von Sachsen in Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel etc. 1431 fol. 6b cop. chart. coaeva und in Pommers- felden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 216 cop. chart. coaeva.) Vgl. jedoch die Aus- zige aus dem Beschluß des Senats von Venedig vom 14. Februar und aus dem Brief des Senats an den Gesandten bei der Kurie, Marco Dandolo, vom 17. Februar bei Jorga, Notes et extraits pour servir à l'histoire des croisades au 15. siècle (Revue de l'orient latin 6, 399). Darnach hätte der Senat erst am 14. Februar auf Bitten des Papstes be- schlossen, den Königen von Frankreich, England und Ungarn ebenso wie anderen Fürsten die An- kunft des Griechischen Kaisers, des Patriarchen und ihres Gefolges zu melden. Sollte in den oben erwähnten Briefen des Dogen an die gen. Kur- fürsten das Datum des 11. Februar auf einem Irrtum der Abschreiber beruhen?
Strana 184
184 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 23 1438 Febr. 25 1438 Febr. 25 tissimam occidentalis et orientalis ecclesie unionem et statum ecclesie turbare procurant. inspirabit tibi deus in hac re consilia salutaria et vires tuas eciam augebit. nichil enim deo gracius fidei et ecclesie salutarius et nobis acceptius efficere potes et ob hoc dictam sedem et nos plurimum obligatos efficies. preterea commisimus aliqua dilecto filio Jacobo de Oratoribus decretorum doctori oratori nostro nobilitati tue referenda, de quibus eidem tamquam nobis impertiri velis plenam fidem. datum Ferrarie anno incarnacionis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo kalendis marcii pontificatus nostri anno septimo. 121. Johannes Paläologus, Kaiser der Romäer, an die Kurfürsten: meldet seine und seiner Begleitung Ankunft in Venedig und ihre bevorstehende Abreise nach 10 Ferrara; bittet, zum glücklichen und schnellen Ausgang der Unionsverhandlungen beizutragen. 1438 Februar 25 Venedig 5 D aus Dresden H. St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 8b-9a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Imperator Gre- corum scribit electoribus imperii. B coll. Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 222a cop. chart. saec. 15. 15 Febr. 27 1438 Febr. 25 Johannes in Christo deo fidelis imperator et moderator Romeorum Paleologus et semper augustus reverendissimis in Christo patribus et illustribus principibus Romani imperii electoribus salutem. ob sinceram in b domino caritatem et amiciciam et propter bonum commune ac universale Christianorum visum est nobis nostris hiis litteris vestras 20 amicicias de adventu nostro ad partes Ytalie reddere cerciores. quapropter vobis noti- ficamus, quod deo omnipotente favente feliciter ac prospere Venecias applicuimus die Febr. 8 8. ° presentis februarii mensis una cum sanctissimo domino patriarcha Constantinopolitano ceterisve reverendissimis archiepiscopis episcopis et aliis patribus orientalibus. die vero 27.d hujus mensis intendimus hinc recedere Ferrariam petituri, ubi eciam sanctissimus 25 reperitur dominus papa, ut cum omni diligencia et sollicitudine instemus sacri icumenici concilii celebracionem quam cicius fieri posse, pro cujus quidem rei expedicione, cum bonum commune sit omnibus Christianis, nos omnibus aliis neglectis tot adivimus pericula tantosve percepimus labores et exe tam longinquis partibus in medio iemis tamf onerosam tamque difficilem et formidatam suscepimus navigacionem. quapropter vos vehementer so hortamur, quatenus tamquam Christianissimi viri et bonum Christianorum ac unionem ecclesie affectantes sollicitetis instetis et pro g viribus diligenciam adhibeatis, quoh tanta talisve saluberrima res unionis felicem ac celerem exitum consequatur. valete. Veneciis die 25. mensis februarii anno 1438 i. [subtus] Reverendissimis k in Christo patribus ac illustribus principibus Romani imperii elec- toribus amicis karissimis. ex 35 1438 März 4 122. Das Baseler Konzil an die Kurfürsten: schickt zum bevorstehenden Frank- furter Wahltag gen. Gesandte; bittet, sich die Sache der allgemeinen Konzilien angelegen sein zu lassen, im besonderen auch mit Rücksicht auf den Ruhm der 40 Deutschen Nation, auf deren Boden diese Konzilien (nämlich das Konstanzer und Baseler) gefeiert sind. 1438 März 4 Basel. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 217b cop. chart, coaeva. Uber dem Stück von anderer gleichzeitiger Hand Littera sacri concilii Basi- liensis missa electoribus imperii versus Frangfordiam. 45 a) om. D. b) B om. in domino. c) B octavo. d) B vicesima septima. e) B extra statt ex tam. f) D tantum; B tantam. g) B per. h) so DB. i) B domini 1000 quadringentesimo tricesimo octavo. k) die Adresse fehll in B.
184 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Febr. 23 1438 Febr. 25 1438 Febr. 25 tissimam occidentalis et orientalis ecclesie unionem et statum ecclesie turbare procurant. inspirabit tibi deus in hac re consilia salutaria et vires tuas eciam augebit. nichil enim deo gracius fidei et ecclesie salutarius et nobis acceptius efficere potes et ob hoc dictam sedem et nos plurimum obligatos efficies. preterea commisimus aliqua dilecto filio Jacobo de Oratoribus decretorum doctori oratori nostro nobilitati tue referenda, de quibus eidem tamquam nobis impertiri velis plenam fidem. datum Ferrarie anno incarnacionis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo septimo kalendis marcii pontificatus nostri anno septimo. 121. Johannes Paläologus, Kaiser der Romäer, an die Kurfürsten: meldet seine und seiner Begleitung Ankunft in Venedig und ihre bevorstehende Abreise nach 10 Ferrara; bittet, zum glücklichen und schnellen Ausgang der Unionsverhandlungen beizutragen. 1438 Februar 25 Venedig 5 D aus Dresden H. St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 8b-9a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Imperator Gre- corum scribit electoribus imperii. B coll. Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 222a cop. chart. saec. 15. 15 Febr. 27 1438 Febr. 25 Johannes in Christo deo fidelis imperator et moderator Romeorum Paleologus et semper augustus reverendissimis in Christo patribus et illustribus principibus Romani imperii electoribus salutem. ob sinceram in b domino caritatem et amiciciam et propter bonum commune ac universale Christianorum visum est nobis nostris hiis litteris vestras 20 amicicias de adventu nostro ad partes Ytalie reddere cerciores. quapropter vobis noti- ficamus, quod deo omnipotente favente feliciter ac prospere Venecias applicuimus die Febr. 8 8. ° presentis februarii mensis una cum sanctissimo domino patriarcha Constantinopolitano ceterisve reverendissimis archiepiscopis episcopis et aliis patribus orientalibus. die vero 27.d hujus mensis intendimus hinc recedere Ferrariam petituri, ubi eciam sanctissimus 25 reperitur dominus papa, ut cum omni diligencia et sollicitudine instemus sacri icumenici concilii celebracionem quam cicius fieri posse, pro cujus quidem rei expedicione, cum bonum commune sit omnibus Christianis, nos omnibus aliis neglectis tot adivimus pericula tantosve percepimus labores et exe tam longinquis partibus in medio iemis tamf onerosam tamque difficilem et formidatam suscepimus navigacionem. quapropter vos vehementer so hortamur, quatenus tamquam Christianissimi viri et bonum Christianorum ac unionem ecclesie affectantes sollicitetis instetis et pro g viribus diligenciam adhibeatis, quoh tanta talisve saluberrima res unionis felicem ac celerem exitum consequatur. valete. Veneciis die 25. mensis februarii anno 1438 i. [subtus] Reverendissimis k in Christo patribus ac illustribus principibus Romani imperii elec- toribus amicis karissimis. ex 35 1438 März 4 122. Das Baseler Konzil an die Kurfürsten: schickt zum bevorstehenden Frank- furter Wahltag gen. Gesandte; bittet, sich die Sache der allgemeinen Konzilien angelegen sein zu lassen, im besonderen auch mit Rücksicht auf den Ruhm der 40 Deutschen Nation, auf deren Boden diese Konzilien (nämlich das Konstanzer und Baseler) gefeiert sind. 1438 März 4 Basel. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 217b cop. chart, coaeva. Uber dem Stück von anderer gleichzeitiger Hand Littera sacri concilii Basi- liensis missa electoribus imperii versus Frangfordiam. 45 a) om. D. b) B om. in domino. c) B octavo. d) B vicesima septima. e) B extra statt ex tam. f) D tantum; B tantam. g) B per. h) so DB. i) B domini 1000 quadringentesimo tricesimo octavo. k) die Adresse fehll in B.
Strana 185
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 185 D coll. Dresden H. St.A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 6a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand 1438 littera credencialis sacri concilii Basiliensis missa electoribus imperii Frangfordie pro elec- tione regis Romanorum ibidem congregatis. secuntur per eos relata. 1438 März 4 Sacrosancta generalis sinodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata uni- versalem ecclesiam representans venerabilibus archiepiscopis et dilectis ecclesie filiis principibus illustribus electoribus sacri imperii salutem et omnipotentis dei benedic- audivimus vestras excellencias infra dies paucos apud opidum Frangfordense cionem. Maguntine diocesis pro eleccione futuri imperatoris 1 favente domino esse conventuros, 10 quod ex speciali ipsius altissimi providencia factum existimamus, ut hoc tempore haberetur vestra convencio, in qua simul de terreni imperii bona direccioneb ageretis et spirituali regimini ecclesie relevando à vestra prestaretis auxilia cunctisque animis et adunatis viribus ipsi sancte matri ecclesie in multiplicibus langworibus suis velud filii ejus devo- tissimi subveniretis. ut vero ad plenum informentur excellencie vestre de sincera inten- 15 cione hujus sancte sinodi ad omne bonum et prosecucione universa, quam agit et agere cum gracia domini disponit in relevacionem status ecclesiastici ac direccionem salutarem tocius populi Christiani, mittimus 2 ad presenciam vestram legatos nostros cum potestate legati de latere venerabiles Ludiwicume patriarcham Aquilegiensem Nicolaum archiepi- scopum Panormitanum et Franciscum episcopum Warmiensem de hiis rebus sufficienter 20 instructos, quif cuncta referent apercius plenamque veritatem gestorum nostrorum enarrabunt pariter et eorum, que ex adverso g per nonnullos hiis temporibus acta sunt in enervacionem auctoritatis sacrorum conciliorum dissipacionemque reformacionis cum multis laboribus inchoate ac perturbacionem negociorum fidei in regno Bohemie deductorum aliorumque sanctorum operum hujus sacri concilii salutem publicam h Christiane religionis 25 concernencium. dictis i itaque prefatorum legatorum nostrorum plenam credencie fidem exhibeat vestra pietas in hiis, que nostri parte vestris excellenciis exposituri sunt, quos et ecclesie agenda et hujus sacri concilii vestris devocionibus plurimum recommittimus, efficacemque operam impendant k vestre excellencie, ut diebus nostris ecclesia dei regiminis 1 boni direccione juxta sacros canones et regulas sanctorum patrum decretaque 30 generalium conciliorum debite valeat disponi ad honorem dei et salutem animarum pacemque et tranquillitatem cunctorum. vobis enim adjuvantibus attenta eciam dis- posicione, quam in principibus aliarum regionum prospicimus, cuncta prosperari speramus et opera tam in sacro concilio Constanciensi quam in isto cum multis laboribus deducta non obstantibus quibuscunque contradiccionibusm et resistencia " in consumacionem o fe- 35 licem deduci. eritque ? ex hoc laus singularis et inmortalis gloria Germanice nacioni, in qua hec concilia celebrata fuerunt, vestris quoque 1 excellenciis meritum inestimabile erit in conspectu domini, qui easdem in cunctis rebus feliciter dirigere dignetur ad salutem 5 40 a) D Frangfordiense. b) D dileccione. c) D agentis. d) Drevelanda e) D Ladwicum. f) D que. g) D ad- versos. h) D add. tocius. i) P dictisque statt dictis itaque. k) PD impendiant. 1) D boni regiminis. m) D condicionibus. n) D resistenciam. 0) D summacionem. p) P et quia statt eritque. q) om. P. Am 6. März wurde in der Deputatio pro com- munibus des Konzils folgender Antrag gestellt: Quia instat tempus electionis futuri serenissimi do- mini Romanorum [folgt durchstrichen imperatoris 45 regis, ut deus per suam graciam det bonum pro- tectorem et defensorem ecclesie universali, placeat sacris deputacionibus deliberare, quod die sabbati 8. presentis mensis celebretur missa solennis, in qua intersint omnes de sacro concilio necnon omnia col- 50 legia et rectores parrochialium ecclesiarum hujus civitatis Basiliensis, et concedantur indulgencie in- teressentibus (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüg- lins fol. 20 a not. orig. chart.). 2 Vgl. Conc. Bas. 5, 147 (zum 1., 4. u. 5. März). — Uber die Verleihung des Charakters als legati de latere an die Gesandten vgl. auch das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro com- munibus vom 4. März 1438 (Solothurn Kantons bibl. Protokoll Hüglins fol. 15a not. orig. chart.). Deutsche Reichstags-Akten XIII. 24
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 185 D coll. Dresden H. St.A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 6a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand 1438 littera credencialis sacri concilii Basiliensis missa electoribus imperii Frangfordie pro elec- tione regis Romanorum ibidem congregatis. secuntur per eos relata. 1438 März 4 Sacrosancta generalis sinodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata uni- versalem ecclesiam representans venerabilibus archiepiscopis et dilectis ecclesie filiis principibus illustribus electoribus sacri imperii salutem et omnipotentis dei benedic- audivimus vestras excellencias infra dies paucos apud opidum Frangfordense cionem. Maguntine diocesis pro eleccione futuri imperatoris 1 favente domino esse conventuros, 10 quod ex speciali ipsius altissimi providencia factum existimamus, ut hoc tempore haberetur vestra convencio, in qua simul de terreni imperii bona direccioneb ageretis et spirituali regimini ecclesie relevando à vestra prestaretis auxilia cunctisque animis et adunatis viribus ipsi sancte matri ecclesie in multiplicibus langworibus suis velud filii ejus devo- tissimi subveniretis. ut vero ad plenum informentur excellencie vestre de sincera inten- 15 cione hujus sancte sinodi ad omne bonum et prosecucione universa, quam agit et agere cum gracia domini disponit in relevacionem status ecclesiastici ac direccionem salutarem tocius populi Christiani, mittimus 2 ad presenciam vestram legatos nostros cum potestate legati de latere venerabiles Ludiwicume patriarcham Aquilegiensem Nicolaum archiepi- scopum Panormitanum et Franciscum episcopum Warmiensem de hiis rebus sufficienter 20 instructos, quif cuncta referent apercius plenamque veritatem gestorum nostrorum enarrabunt pariter et eorum, que ex adverso g per nonnullos hiis temporibus acta sunt in enervacionem auctoritatis sacrorum conciliorum dissipacionemque reformacionis cum multis laboribus inchoate ac perturbacionem negociorum fidei in regno Bohemie deductorum aliorumque sanctorum operum hujus sacri concilii salutem publicam h Christiane religionis 25 concernencium. dictis i itaque prefatorum legatorum nostrorum plenam credencie fidem exhibeat vestra pietas in hiis, que nostri parte vestris excellenciis exposituri sunt, quos et ecclesie agenda et hujus sacri concilii vestris devocionibus plurimum recommittimus, efficacemque operam impendant k vestre excellencie, ut diebus nostris ecclesia dei regiminis 1 boni direccione juxta sacros canones et regulas sanctorum patrum decretaque 30 generalium conciliorum debite valeat disponi ad honorem dei et salutem animarum pacemque et tranquillitatem cunctorum. vobis enim adjuvantibus attenta eciam dis- posicione, quam in principibus aliarum regionum prospicimus, cuncta prosperari speramus et opera tam in sacro concilio Constanciensi quam in isto cum multis laboribus deducta non obstantibus quibuscunque contradiccionibusm et resistencia " in consumacionem o fe- 35 licem deduci. eritque ? ex hoc laus singularis et inmortalis gloria Germanice nacioni, in qua hec concilia celebrata fuerunt, vestris quoque 1 excellenciis meritum inestimabile erit in conspectu domini, qui easdem in cunctis rebus feliciter dirigere dignetur ad salutem 5 40 a) D Frangfordiense. b) D dileccione. c) D agentis. d) Drevelanda e) D Ladwicum. f) D que. g) D ad- versos. h) D add. tocius. i) P dictisque statt dictis itaque. k) PD impendiant. 1) D boni regiminis. m) D condicionibus. n) D resistenciam. 0) D summacionem. p) P et quia statt eritque. q) om. P. Am 6. März wurde in der Deputatio pro com- munibus des Konzils folgender Antrag gestellt: Quia instat tempus electionis futuri serenissimi do- mini Romanorum [folgt durchstrichen imperatoris 45 regis, ut deus per suam graciam det bonum pro- tectorem et defensorem ecclesie universali, placeat sacris deputacionibus deliberare, quod die sabbati 8. presentis mensis celebretur missa solennis, in qua intersint omnes de sacro concilio necnon omnia col- 50 legia et rectores parrochialium ecclesiarum hujus civitatis Basiliensis, et concedantur indulgencie in- teressentibus (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüg- lins fol. 20 a not. orig. chart.). 2 Vgl. Conc. Bas. 5, 147 (zum 1., 4. u. 5. März). — Uber die Verleihung des Charakters als legati de latere an die Gesandten vgl. auch das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro com- munibus vom 4. März 1438 (Solothurn Kantons bibl. Protokoll Hüglins fol. 15a not. orig. chart.). Deutsche Reichstags-Akten XIII. 24
Strana 186
186 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 4 ecclesie sue sancte et tocius populi Christiani consolacionem. nonas marcii b anno etc. 38 c. [subtus] Venerabilibus archiepiscopis et dilectis ecclesie filiis principibus illustribus electoribus sacri imperii. datum Basilee quarto a 5 1138 März 5 123. Die Germanische Nation am Baseler Konzil an die Kurfürsten: beglaubigt gen. Konzilsgesandte in Sachen ihres Anteils an den Schulden, die das Konzil infolge seiner Bemühungen um Friedensstiftung, Ausrottung der Ketzerei und Union mit den Griechen kontrahiert hat. 1438 März 5 Basel. Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 419a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 205-207 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 143-145. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl K. Albrechts II zum Römischen Könige S. 28 Anm. 2 und bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 19 Anm. 4, bei beiden nach Würdtwein. 10 15. Reverendissimi in Christo patres ac illustres principes et domini domini nostri prestan- tissimi. proficiscuntur inpresenciarum 1 ad vestras reverendissimas et illustres domina- ciones reverendissimi in Christo patres et domini domini Ludovicus patriarcha Aquilegensis, Nicolaus archiepiscopus Panormitanus et Franciscus episcopus Warmiensis ambasiatores presentis sacre generalis sinodi Basiliensis per eandem sinodum ad vestras excellencias 20 deputati eas informaturi de omnibus statum et auctoritatem universalis ecclesie ac exalta- cionem fidei concernentibus. et quoniam ipsa sacra synodus hiis superioribus annis tam pro procuranda pace universis Christicolis, extirpandis heresibus quam eciam reduccione Grecorum ad unitatem ecclesie, quamquam defecerint (quod non speravimus), diversa .* gravissima et inevitabilia debita contraxit 2, in quibus nos cum ipso sacro concilio veluti 25 ipsius membrum potissimum pro bono universalis ecclesie debitores nos reddidimus, com- misimus eapropter dominis patriarche et episcopo nonnulla vestris reverendissimis paterni- tatibus et dominationibus exponenda 2. quare hortamur easdem vestras reverendissimas a) D 4. b) P marci. c) D tricesimo 8. d) Vorl. reduccionem. Noch an demselben Tage, vgl. Conc. Bas. 5, 147 Z. 29 ff. Die Schulden des Konzils im Betrage von 140000 Kammergulden (so gibt das Konzil in den S. 187 Z. 29b ff. und 42b ff. erwähnten Urkun- den sowie in nr. 174 art. 5 an) waren z. T. ver- anlaßt durch das von der Stadt Avignon im Jahre 1437 aufgenommene Darlehen von 70000 Gulden zur Bestreitung der Kosten, die die Einholung der Griechen nach Avignon verursachen würde (vgl. Conc. Bas. 1, 144 f. und 5, 177 ff.). Von dieser Summe hatten die Gesandten des Konzils nach Konstan- tinopel, als sie unverrichteter Sache zurückkehrten, 23000 Dukaten an Avignon zurückgezahlt und 17000 Dukaten waren der Stadt aus Ablaß und Zehnten zugewiesen worden, so daß noch ein Rest von 30000 Dukaten blieb, der sich durch die vom Konzil bewilligten Zinsen um 13000 Dukaten, d. h. auf 43000 Dukaten erhöht hatte. (Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 51.) Gleichwohl stellte das Konzil am 4. März 1438 der Stadt Avignon eine Obli- gation nicht über 43000, sondern über 53 000 Du- katen aus. (Vgl. ebenda.) Irgendwo muß also in 30 den Zahlenangaben Segovias ein Irrtum stecken. — Um sich seiner Schulden zu entledigen, tat das Konzil in den Monaten Märs und April Schritte zur Einsammlung der aus der Predigt des Grie- chenablasses eingegangenen und noch nicht erho- 35 benen Gelder. Am 12. März schrieb die Germa- nische Nation am Baseler Konzil dem Erzbischof von Köln, er möge von den in seiner Diözese und Kirchenprovinz gesammelten Geldern gen. Boten 4000 Kammergulden auszahlen lassen (Wien Hof- 40 bibl. cod. ms. 5116 fol. 421 b. 422a cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. in- tegra documen. fasc. 1, 219�221 und bei Würdt- wein, Subsidia dipl. 7, 157-158). Desgl. an dem- selben Tage an den Bf. Ulrich von Aarhuus, er 45 möge Gen. bei der Einsendung der für das Konzil gesammelten Gelder gewogen sein (Wien l. c. fol. 420b.421b cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix) l. c. 1, 216�219 und bei Würdtwein l. c. 7, 154-156). Zu gleicher Zeit scheint das Konzil sich an den 50 Deutschordens-Hochmeister und an den König von
186 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 4 ecclesie sue sancte et tocius populi Christiani consolacionem. nonas marcii b anno etc. 38 c. [subtus] Venerabilibus archiepiscopis et dilectis ecclesie filiis principibus illustribus electoribus sacri imperii. datum Basilee quarto a 5 1138 März 5 123. Die Germanische Nation am Baseler Konzil an die Kurfürsten: beglaubigt gen. Konzilsgesandte in Sachen ihres Anteils an den Schulden, die das Konzil infolge seiner Bemühungen um Friedensstiftung, Ausrottung der Ketzerei und Union mit den Griechen kontrahiert hat. 1438 März 5 Basel. Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 419a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 205-207 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 143-145. Erwähnt bei Altmann, Die Wahl K. Albrechts II zum Römischen Könige S. 28 Anm. 2 und bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 19 Anm. 4, bei beiden nach Würdtwein. 10 15. Reverendissimi in Christo patres ac illustres principes et domini domini nostri prestan- tissimi. proficiscuntur inpresenciarum 1 ad vestras reverendissimas et illustres domina- ciones reverendissimi in Christo patres et domini domini Ludovicus patriarcha Aquilegensis, Nicolaus archiepiscopus Panormitanus et Franciscus episcopus Warmiensis ambasiatores presentis sacre generalis sinodi Basiliensis per eandem sinodum ad vestras excellencias 20 deputati eas informaturi de omnibus statum et auctoritatem universalis ecclesie ac exalta- cionem fidei concernentibus. et quoniam ipsa sacra synodus hiis superioribus annis tam pro procuranda pace universis Christicolis, extirpandis heresibus quam eciam reduccione Grecorum ad unitatem ecclesie, quamquam defecerint (quod non speravimus), diversa .* gravissima et inevitabilia debita contraxit 2, in quibus nos cum ipso sacro concilio veluti 25 ipsius membrum potissimum pro bono universalis ecclesie debitores nos reddidimus, com- misimus eapropter dominis patriarche et episcopo nonnulla vestris reverendissimis paterni- tatibus et dominationibus exponenda 2. quare hortamur easdem vestras reverendissimas a) D 4. b) P marci. c) D tricesimo 8. d) Vorl. reduccionem. Noch an demselben Tage, vgl. Conc. Bas. 5, 147 Z. 29 ff. Die Schulden des Konzils im Betrage von 140000 Kammergulden (so gibt das Konzil in den S. 187 Z. 29b ff. und 42b ff. erwähnten Urkun- den sowie in nr. 174 art. 5 an) waren z. T. ver- anlaßt durch das von der Stadt Avignon im Jahre 1437 aufgenommene Darlehen von 70000 Gulden zur Bestreitung der Kosten, die die Einholung der Griechen nach Avignon verursachen würde (vgl. Conc. Bas. 1, 144 f. und 5, 177 ff.). Von dieser Summe hatten die Gesandten des Konzils nach Konstan- tinopel, als sie unverrichteter Sache zurückkehrten, 23000 Dukaten an Avignon zurückgezahlt und 17000 Dukaten waren der Stadt aus Ablaß und Zehnten zugewiesen worden, so daß noch ein Rest von 30000 Dukaten blieb, der sich durch die vom Konzil bewilligten Zinsen um 13000 Dukaten, d. h. auf 43000 Dukaten erhöht hatte. (Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 51.) Gleichwohl stellte das Konzil am 4. März 1438 der Stadt Avignon eine Obli- gation nicht über 43000, sondern über 53 000 Du- katen aus. (Vgl. ebenda.) Irgendwo muß also in 30 den Zahlenangaben Segovias ein Irrtum stecken. — Um sich seiner Schulden zu entledigen, tat das Konzil in den Monaten Märs und April Schritte zur Einsammlung der aus der Predigt des Grie- chenablasses eingegangenen und noch nicht erho- 35 benen Gelder. Am 12. März schrieb die Germa- nische Nation am Baseler Konzil dem Erzbischof von Köln, er möge von den in seiner Diözese und Kirchenprovinz gesammelten Geldern gen. Boten 4000 Kammergulden auszahlen lassen (Wien Hof- 40 bibl. cod. ms. 5116 fol. 421 b. 422a cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. in- tegra documen. fasc. 1, 219�221 und bei Würdt- wein, Subsidia dipl. 7, 157-158). Desgl. an dem- selben Tage an den Bf. Ulrich von Aarhuus, er 45 möge Gen. bei der Einsendung der für das Konzil gesammelten Gelder gewogen sein (Wien l. c. fol. 420b.421b cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix) l. c. 1, 216�219 und bei Würdtwein l. c. 7, 154-156). Zu gleicher Zeit scheint das Konzil sich an den 50 Deutschordens-Hochmeister und an den König von
Strana 187
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195, 187 paternitates et excellentissimas dominaciones atque supplicamus cisdem obnixius, ut pre- fatis patriarche et episcopo in hiis, que hac in re per eos vestris excellenciis nostri parte referre contigerit, velitis veluti nobis junetim, si constitueremur, adhibere credencie plenam fidem et, ut deo et ecclesie obsequendo fidem promissam, quantum ad mos pertinobit, e creditoribus eunetis servare possimus, vestra liberalissima favores et presidia impartiri et consensum benignum, prout vos requiri continget, adhibere, ut sic ecclesia universalis Polen gewandt zu haben. Denn am 28. Müwz schrieb der Hocluneister Paul von Rusdorf an das Konzil: die im Ordenslande gesammelten | Gelder 10 seien auf Beschluß der Prälaten, namentlich des im Konzil anwesenden Bischofs von Ermeland, und des gesamten Ordens an gewissen Orten deponiert; er könne daher allein mit seinen Gebietigern über die Gelder micht verfügen ,wnd daher der Bitte 15 des Konzils, sie dessen Abgesandten, Magister Rei- chardus, auszuliefern, micht entsprechen; gen. Rei- chardus seù auch dei den Prülaten gewesen, welche Antwort er erhalten habe, werde er selbst berichten; er bitte, ihm die Ablehnung nicht verawrgen zu 20 wollen; dat. in castro Marienburg 28. die mensis marcii anno 38. (Künigsberg Staats-A. Hochmeister- Registrant 18 p. 508-504 cop. chart. coaeva; ebd. p. 502-503 cine Deutsche Fassung [ Übersetzung ?] cop. chart. coaeva mit dem. Datwn Marienburg - - 25 am sonabend vor judica [März 29] im 38leu jare). Der Brief wurde im Mai im Konzil verlesen zu- gleich mit einem anderen des Königs von Polen, der schrieb: er habe die Ablaßgelder nicht aus- geliefert, da die Germanische Nation seinerzeit 30 geschrieben. habe, er solle sie micht geben nisi suo interveniente consensu; e elle seine Prülaten dar- über beraten lassen (Jom. Conc. saec. 15, T. 3, 116) — Am 14. April schrieb die Germanische Nation am Konzil an den Bischof von Halberstadt, 85 {m zur Erhebung auf den bischôflichen Stuhl Glück «wünschend, zugleich aber auch ihre Ver- wunderung ausdrückend, daß er durch seine Diener einen vom Konzil mit der Einsammlung der Ab- laffgelder deaufwagten Kleriker namens Johannes 40 Sundis habe festnehmen lassen, und forderte von ihm, Mitteilung begründeter Beschwerden oder so- fortige Freilassung des Verhafteten. (Wien Hof- bibl. cod. ms. 5116 fol. 433% cop. chart. coaeva ; gedr. dei (Horiæ) 1 c. 1, 363-365 und. bei Würdt- 45 wein 1. c. 7, 287-289). Gegen den 16. April schrieb das Konzil an etwa 20 umgen. Orte behufs Be- glaubigung seiner mit der Erhebung der Abla ui- gelder belraulen. Abgesandten. (vgl. Formular des Briefes am michtgen. Stadt behufs Beglaubigung 50 des frater B. Sitenbeck in Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 438% cop. chart. coxeva mit der Bemer- kung Littera precedens multiplicata fuit bene per 20 loca et missa per sacrum concilium sub sigillo cereo ipsius, quam conceperunt et detulerunt religiosi 55 viri A. et B. in collectura eis deputata etc.; das Datum fehlt, ergibt sich aber umgefäln aus der im folgenden erwähnten Urkunde). Am 16. April ernannte es michtgen. Geistliche zu Generalkollek- toren und -vezseptoren der Ablaßgelder in den Städten Konstanz und Basel sowie in deren Diö- zesen und dem in nacione Germanica gelegenen Teil der Diözese Lausanne, mit dem Auftrag, die ge- sammelten Gelder baldmöglichst ans Konzil итп die Germamische Nation gelumgen zu lassen, amd mit den nötigen Volhnachten umd Anweisungen über die Art der Erhebung; dat, Basilce 16. kal. maji anno 1438 (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 428b-429b cop. chart. coaeva). Die Germanische Nation am Konzil unterstützte dieses Schreiben dureh, eine litera aperta an alle Ablaßexekutoren in den Städten Konstanz und Chur und in deren Diözesen sowie in den Diözesen Basel und Lau- sanne, soweit sie zum Bereich der Germanischen Nation gehörten, mit der Aufforderung, die ge- sammelten Ablaßgelder den vom Konzil jetzt er- nannten collectores et sublovatores, Zeigern dieses Briefes, auszuliefern (Ebd. fol. 431%4 cop. chart. coueva olme Datum; gedruckt bei (Hovix) l. c. 1, 207-209 und bei Würdtwein 1. ©. 7, 145-147). Zu derselben Zeit ernannte das Konzil den N[ico- Jaus Weigel], den es früher schon zu seinem nun- cius et orator und zum. promotor indulgenciarum in civitate et diocesi Misnensi et ad [felt im Vorl.] nonullas alias partes evmannt halle, zum Gencral- kollektor wnd, -rezeplor behufs Erhebung der Ab- laffgelder unacum assensu et scitu vonerabilis Jo- hannis episcopi Misnensis. [Die Germanische Nà- tion] sclwieb zugleich an. [den Bischof von Meißen] unter Verweis auf die Frnennumgsurkumde des Konzils für gen. Nycolaus, mit der Bitte, diesen zu wnterstützen (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 499*- 430b und 430^ - 431% copp. chart. conevae ohne Datum). Am 29. April ernannte das Konzil den Patriarchen Ludwig von Aquileja, Bf. Georg von Vich und Johann von Bachenstein, die es zugleich zu König Albrecht und in nonnullas intermedias Alamanie partes in wichtigen Angelegenheiten der Kirche und. des Staates schickte (vgl. mw. 175 Anm.), zu Generalkollektoren und -rezeptoren der Adlaß- gelder in den Kirchenprovinzen von Salzburg, Gran und Kalocza umd in den Stüdten und Diözesen von Konstanz, Augsburg, Eichstätt, Würzburg und Bamberg, mit dem Befehl, die gesammelten Gelder baldmöglichst ans Konzil umd an die Germanische Nation gelangen zu lassen, und mit der Erteilung der nötigen Vollmachten umd Anweisungen über die Art der Erhebumg; dat. Basilee 8. kal. maji anno - - 1438 (bd. fol. 481 »- 432 ) cop. chart. coaeva). 24 * 1498 Marz 5
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195, 187 paternitates et excellentissimas dominaciones atque supplicamus cisdem obnixius, ut pre- fatis patriarche et episcopo in hiis, que hac in re per eos vestris excellenciis nostri parte referre contigerit, velitis veluti nobis junetim, si constitueremur, adhibere credencie plenam fidem et, ut deo et ecclesie obsequendo fidem promissam, quantum ad mos pertinobit, e creditoribus eunetis servare possimus, vestra liberalissima favores et presidia impartiri et consensum benignum, prout vos requiri continget, adhibere, ut sic ecclesia universalis Polen gewandt zu haben. Denn am 28. Müwz schrieb der Hocluneister Paul von Rusdorf an das Konzil: die im Ordenslande gesammelten | Gelder 10 seien auf Beschluß der Prälaten, namentlich des im Konzil anwesenden Bischofs von Ermeland, und des gesamten Ordens an gewissen Orten deponiert; er könne daher allein mit seinen Gebietigern über die Gelder micht verfügen ,wnd daher der Bitte 15 des Konzils, sie dessen Abgesandten, Magister Rei- chardus, auszuliefern, micht entsprechen; gen. Rei- chardus seù auch dei den Prülaten gewesen, welche Antwort er erhalten habe, werde er selbst berichten; er bitte, ihm die Ablehnung nicht verawrgen zu 20 wollen; dat. in castro Marienburg 28. die mensis marcii anno 38. (Künigsberg Staats-A. Hochmeister- Registrant 18 p. 508-504 cop. chart. coaeva; ebd. p. 502-503 cine Deutsche Fassung [ Übersetzung ?] cop. chart. coaeva mit dem. Datwn Marienburg - - 25 am sonabend vor judica [März 29] im 38leu jare). Der Brief wurde im Mai im Konzil verlesen zu- gleich mit einem anderen des Königs von Polen, der schrieb: er habe die Ablaßgelder nicht aus- geliefert, da die Germanische Nation seinerzeit 30 geschrieben. habe, er solle sie micht geben nisi suo interveniente consensu; e elle seine Prülaten dar- über beraten lassen (Jom. Conc. saec. 15, T. 3, 116) — Am 14. April schrieb die Germanische Nation am Konzil an den Bischof von Halberstadt, 85 {m zur Erhebung auf den bischôflichen Stuhl Glück «wünschend, zugleich aber auch ihre Ver- wunderung ausdrückend, daß er durch seine Diener einen vom Konzil mit der Einsammlung der Ab- laffgelder deaufwagten Kleriker namens Johannes 40 Sundis habe festnehmen lassen, und forderte von ihm, Mitteilung begründeter Beschwerden oder so- fortige Freilassung des Verhafteten. (Wien Hof- bibl. cod. ms. 5116 fol. 433% cop. chart. coaeva ; gedr. dei (Horiæ) 1 c. 1, 363-365 und. bei Würdt- 45 wein 1. c. 7, 287-289). Gegen den 16. April schrieb das Konzil an etwa 20 umgen. Orte behufs Be- glaubigung seiner mit der Erhebung der Abla ui- gelder belraulen. Abgesandten. (vgl. Formular des Briefes am michtgen. Stadt behufs Beglaubigung 50 des frater B. Sitenbeck in Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 438% cop. chart. coxeva mit der Bemer- kung Littera precedens multiplicata fuit bene per 20 loca et missa per sacrum concilium sub sigillo cereo ipsius, quam conceperunt et detulerunt religiosi 55 viri A. et B. in collectura eis deputata etc.; das Datum fehlt, ergibt sich aber umgefäln aus der im folgenden erwähnten Urkunde). Am 16. April ernannte es michtgen. Geistliche zu Generalkollek- toren und -vezseptoren der Ablaßgelder in den Städten Konstanz und Basel sowie in deren Diö- zesen und dem in nacione Germanica gelegenen Teil der Diözese Lausanne, mit dem Auftrag, die ge- sammelten Gelder baldmöglichst ans Konzil итп die Germamische Nation gelumgen zu lassen, amd mit den nötigen Volhnachten umd Anweisungen über die Art der Erhebung; dat, Basilce 16. kal. maji anno 1438 (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 428b-429b cop. chart. coaeva). Die Germanische Nation am Konzil unterstützte dieses Schreiben dureh, eine litera aperta an alle Ablaßexekutoren in den Städten Konstanz und Chur und in deren Diözesen sowie in den Diözesen Basel und Lau- sanne, soweit sie zum Bereich der Germanischen Nation gehörten, mit der Aufforderung, die ge- sammelten Ablaßgelder den vom Konzil jetzt er- nannten collectores et sublovatores, Zeigern dieses Briefes, auszuliefern (Ebd. fol. 431%4 cop. chart. coueva olme Datum; gedruckt bei (Hovix) l. c. 1, 207-209 und bei Würdtwein 1. ©. 7, 145-147). Zu derselben Zeit ernannte das Konzil den N[ico- Jaus Weigel], den es früher schon zu seinem nun- cius et orator und zum. promotor indulgenciarum in civitate et diocesi Misnensi et ad [felt im Vorl.] nonullas alias partes evmannt halle, zum Gencral- kollektor wnd, -rezeplor behufs Erhebung der Ab- laffgelder unacum assensu et scitu vonerabilis Jo- hannis episcopi Misnensis. [Die Germanische Nà- tion] sclwieb zugleich an. [den Bischof von Meißen] unter Verweis auf die Frnennumgsurkumde des Konzils für gen. Nycolaus, mit der Bitte, diesen zu wnterstützen (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 499*- 430b und 430^ - 431% copp. chart. conevae ohne Datum). Am 29. April ernannte das Konzil den Patriarchen Ludwig von Aquileja, Bf. Georg von Vich und Johann von Bachenstein, die es zugleich zu König Albrecht und in nonnullas intermedias Alamanie partes in wichtigen Angelegenheiten der Kirche und. des Staates schickte (vgl. mw. 175 Anm.), zu Generalkollektoren und -rezeptoren der Adlaß- gelder in den Kirchenprovinzen von Salzburg, Gran und Kalocza umd in den Stüdten und Diözesen von Konstanz, Augsburg, Eichstätt, Würzburg und Bamberg, mit dem Befehl, die gesammelten Gelder baldmöglichst ans Konzil umd an die Germanische Nation gelangen zu lassen, und mit der Erteilung der nötigen Vollmachten umd Anweisungen über die Art der Erhebumg; dat. Basilee 8. kal. maji anno - - 1438 (bd. fol. 481 »- 432 ) cop. chart. coaeva). 24 * 1498 Marz 5
Strana 188
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 5 1438 März 5 188 vestrarum paternitatum et nobilitatum digna merita et liberalitatis obsequia magnifica in eas a felicis memorie suis predecessoribus laudabiliter propagata altis in domino laudum preconiis attollere et, si quando oportunitas se obtulerit, congruis retribucionibus recom- pensare memorialter a astringatur. datum Basilee sub sigillo inclite nacionis Germanice 5. mensis marcii anno etc. 38. [supra] Reverendissimis in Christo patribus et domi- nis dominis nostris archie- piscopis ac illustribus et excellentibus principibus sacri Romani imperii elec- toribus dominis suis prestan- tissimis. Vestrarum paternitatum et excellenciarum devoti oratores prelati doctores et ceteri in sacra Basiliensi sinodo inclitam nacionem Germanicam facientes et representantes. 10 (1138 124. Die Germanische Nation am Basëler Konzil an K. Heinrich von England: das bald Baseler Konzil schickt jetzt Gesandte an ihn, um ihn zum Frieden [mit Frank- 15 nach März 5] reich] und zur Unterstützung des Konzils zu ermahnen; schließt sich den Bitten des Konzils an, indem sie dessen Sache gegenüber dem Papst rechtfertigt; zählt die Anhänger des Konzils auf und berichtet, daß es zum Frankfurter Wahltag gen. Gesandte geschickt habe, um den Kurfürsten die Notwendigkeit und Gerechtigkeit des Vorgehens des Konzils zu beweisen. [1438 bald nach März 51 Basel.] 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 419b-420b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 367-372 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 291-295. Serenissime princeps, rex inclite. honorem simul et exaltacionem vestre regie majestatis tanto amplius ferventi ingentique amore desideramus, quanto plus novimus 25 preclare memorie progenitores vestros et nostram nacionem pocioribus semper benivolen- ciis dulcissimisque conversacionibus et honoribus se mutuo prevenisse, nam, ut b antique nobis commemorant historie, inter nostros et incliti regni Anglie principes vetusta fuere hospicii jura, ut et illi nostris et nostri illis sepe fuerint auxiliati. operatur et nunc adhuc caritas et digna affectio, ut nil eorum reticeamus, que vestre celsitudini noverimus 30 reseranda. cum itaque presens sacrosanctum generale Basiliense concilium ad vestram celsitudinem inpresenciarum suos transmittat oratores 2 ad exponendum eidem nonnulla statum auctoritatem et exaltacionem universalis ecclesie et communem populi Christiani salutem concernencia, inter que duo principaliter perstringimus petitura: primum ut vestra serenitas pacis comoda aperienda pro regis pacifici honore et gloria amplectatur, et 35 secundo, ut veritate et justicia ejusdem sacri concilii pensatis celsitudo ipsa ultro se eidem sacro concilio ecclesiam universalem representanti pro ejus pacifici regis, qui ipsius sponsus a) mideutlich; memoria? b) Forl. et. Das Datum ergibt sich aus Kombination von Z. 47b-48b mit S. 190 Anm. 1. 2 Ein Brief K. Heinrichs VI. von England an das Konzil vom 25. Mai 1438 nennt als die Ge- sandten den Wericus abbas monasterii Boni Montis Cisterciensis ordinis und den Nicolaus Loyseleur ar- cium magister et in theologia bachallarius prepositus Carnotensis. (Paris Archives nationales K 1711 [fol. 520 ab] cop. chart. coaeva; gedruckt in Official Correspondence of Thomas Bekynton ed. G. Wil- liams 2, 53 nr. 216 nach einer Vorlage in London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 216 cop. chart. saec. 15. — Die Pariser Hs. nennt den zweiten 40 Gesandten Viselis statt Loyseleur, meint aber den- selben.) Den Abt von Bonmont nennt auch Se- govia (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 60), und er wird auch wohl Conc. Bas. 5, 147 Z. 15f. gemeint sein. Als zweiter Gesandter wird dagegen am letztge- 45 nannten Orte Dr. Jakob Clant erwähnt (vgl. da- gegen ebenda S. 171 Z. 18). Am 1. März leisteten die Gesandten ihren Eid. (Conc. Bas. 5, 15f.)
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 5 1438 März 5 188 vestrarum paternitatum et nobilitatum digna merita et liberalitatis obsequia magnifica in eas a felicis memorie suis predecessoribus laudabiliter propagata altis in domino laudum preconiis attollere et, si quando oportunitas se obtulerit, congruis retribucionibus recom- pensare memorialter a astringatur. datum Basilee sub sigillo inclite nacionis Germanice 5. mensis marcii anno etc. 38. [supra] Reverendissimis in Christo patribus et domi- nis dominis nostris archie- piscopis ac illustribus et excellentibus principibus sacri Romani imperii elec- toribus dominis suis prestan- tissimis. Vestrarum paternitatum et excellenciarum devoti oratores prelati doctores et ceteri in sacra Basiliensi sinodo inclitam nacionem Germanicam facientes et representantes. 10 (1138 124. Die Germanische Nation am Basëler Konzil an K. Heinrich von England: das bald Baseler Konzil schickt jetzt Gesandte an ihn, um ihn zum Frieden [mit Frank- 15 nach März 5] reich] und zur Unterstützung des Konzils zu ermahnen; schließt sich den Bitten des Konzils an, indem sie dessen Sache gegenüber dem Papst rechtfertigt; zählt die Anhänger des Konzils auf und berichtet, daß es zum Frankfurter Wahltag gen. Gesandte geschickt habe, um den Kurfürsten die Notwendigkeit und Gerechtigkeit des Vorgehens des Konzils zu beweisen. [1438 bald nach März 51 Basel.] 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 419b-420b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 367-372 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 291-295. Serenissime princeps, rex inclite. honorem simul et exaltacionem vestre regie majestatis tanto amplius ferventi ingentique amore desideramus, quanto plus novimus 25 preclare memorie progenitores vestros et nostram nacionem pocioribus semper benivolen- ciis dulcissimisque conversacionibus et honoribus se mutuo prevenisse, nam, ut b antique nobis commemorant historie, inter nostros et incliti regni Anglie principes vetusta fuere hospicii jura, ut et illi nostris et nostri illis sepe fuerint auxiliati. operatur et nunc adhuc caritas et digna affectio, ut nil eorum reticeamus, que vestre celsitudini noverimus 30 reseranda. cum itaque presens sacrosanctum generale Basiliense concilium ad vestram celsitudinem inpresenciarum suos transmittat oratores 2 ad exponendum eidem nonnulla statum auctoritatem et exaltacionem universalis ecclesie et communem populi Christiani salutem concernencia, inter que duo principaliter perstringimus petitura: primum ut vestra serenitas pacis comoda aperienda pro regis pacifici honore et gloria amplectatur, et 35 secundo, ut veritate et justicia ejusdem sacri concilii pensatis celsitudo ipsa ultro se eidem sacro concilio ecclesiam universalem representanti pro ejus pacifici regis, qui ipsius sponsus a) mideutlich; memoria? b) Forl. et. Das Datum ergibt sich aus Kombination von Z. 47b-48b mit S. 190 Anm. 1. 2 Ein Brief K. Heinrichs VI. von England an das Konzil vom 25. Mai 1438 nennt als die Ge- sandten den Wericus abbas monasterii Boni Montis Cisterciensis ordinis und den Nicolaus Loyseleur ar- cium magister et in theologia bachallarius prepositus Carnotensis. (Paris Archives nationales K 1711 [fol. 520 ab] cop. chart. coaeva; gedruckt in Official Correspondence of Thomas Bekynton ed. G. Wil- liams 2, 53 nr. 216 nach einer Vorlage in London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 216 cop. chart. saec. 15. — Die Pariser Hs. nennt den zweiten 40 Gesandten Viselis statt Loyseleur, meint aber den- selben.) Den Abt von Bonmont nennt auch Se- govia (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 60), und er wird auch wohl Conc. Bas. 5, 147 Z. 15f. gemeint sein. Als zweiter Gesandter wird dagegen am letztge- 45 nannten Orte Dr. Jakob Clant erwähnt (vgl. da- gegen ebenda S. 171 Z. 18). Am 1. März leisteten die Gesandten ihren Eid. (Conc. Bas. 5, 15f.)
Strana 189
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 189 est ecclesie, simili honore adherere velit et favere. ad quorum primum, pacem videlicet desideratam amplectendam, excellentissime rex, nostras humiles preces adicimus suppli- cantes obnixius, ut velit ipsa celsitudo ad dci Jaudem et gloriam et ipsius ecclesie supre- mum desiderium ad eam se inclinare pacem bone voluntatis hominibus divinitus polli- citam. et quoniam pertimescimus adversus alteram peticionem vestre serenitati multa iniqua e minus vera suggesta pro parte domini Eugenii pape in parvipendium eeclesie universalis o£ auctoritatis ejusdem, premissi amoris aviditate detenti decrevimus eidem celsitudini aperire hec pauca per oratores ipsos plenius exprimenda: quod, licet hoc sacrum concilium tam bone memorie Martini pape V quam dicti domini Eugenii Romanorum pontifieum auctoritate legitimo fuerit convocatum potissime pro pace tractanda inter fideles quosque, pro extirpacione heresum et reformacione ecclesie in capite et membris facienda et quarto pro reduceione Grecorum ac* diu continuatum, tamen postmodum ipse Euge- nius papa nondum perfectis his omnibus necdum vix inceptis illud absque causa dissolvit! et tandem per ipsum sacrum concilium commonitus, quod.inconsulte dissolvit, consultus revocavit? eidem sacro concilio adherere decreta ipsius servare et omnes favores prestare suis claris literis promittendo. o 10 contra quas quidem adhesionem et promissionem aliquanto post decurso tempore temere veniens preter alias in deum et ecclesiam factas machina- ciones singulis quantumcunque canonice electis in ecclesiis sua reservacione innitendo per eam contra decreta nostra saluberrima aliis providit ecclesias ipsas in divisione damp- nabili ponendo. et demum concilio et ecclesie memoratis reductioni Grecorum evidenter intendentibus studiosa impedimenta prestitit et, ut tanti pretextu boni reductionis Gre- corum concilium ipsum in Ytaliam traduceret et ejus auctoritatem illic pro libito con- futaret, Ferrarie civitatem post alia loca inconsultis motibus elegit, ilic presens sacrum concilium contra ejus determinaciones et decreta quoad hoc saluberrime previsa, eciam priusquam Greci ad portum aliquem Latinum accessissent, transtulit? et extune con- gregacionem scismaticoram, quod presenti subsistente sacro concilio concilium nominare ausus est et conciliabulum existit, celebrare presumpsit multa inibi execranda deo et ecclesie odibilia pro voluntatis libito edendo et constituendo, de facto tunicam inconsutilem 20 25 [1438 bald, nach Marz 5) catholicam videlicet ecclesiam detestabiliter scindendo, quantumque scelus ecclesia ipsa. 30 ab evo perpessa non fuit. que omnia plerique Christiani principes divina utique concita- cione commoniti perpendentes ipsi sacro concilio adherere concluserunt: primum incon- mutabilis ecclesie. devotissimus Albertus Ungarie et Bohemie regnorum rex novellus et Austrie ete. dux illustris suas ad regna hujusmodi concordes assumpciones sacro con- cilio ad participium leticie patefaciens illius benedictionem peciit * et cum congratulacione letabunda devotus recepit ? succedentibus preclaris Bavarie et aliis principibus plurimis. assunt preterea Arragonum Navarre et Portugalie reges et ecclesia Gallicana tota se usque ad mortem auctoritatem ecclesie defensuram ^ professa est. concomitatur et certa racione ? Ispanorum rex inclitus, et assistencia incommutabili Mediolanensis similiter et 35 a) Vorl, a, b) Vorl, defeusura. 40 50 1 Am 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Ann. 8. 2 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Ann, 5. % Am 18. September 1487, vgl. S. 170 Anm 2. 1 Dwch seinen Gesandten Johannes von Erich am 25. Januar 1438, vgl. Conc. Bas. 5, 142 Z. 11 ff. und Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 7. 5 Am 26. Januar 1438, vgl. ebenda. 9 Der Zusalz certa racione wird verständlich, wenn man sich erinnert, welche Haltung in. Wirk- lichkeit der König von Kastilien und seine Ge- sandten im Konzil zu dem Vorgehen der Baseler gegen Fugen IV einnahmen, vgl. RTA. 12, 256 Anm. 3; 257 Anm. 2; 323 Anm. 1 und unsere nr. 101. Bezeichnend dafiw' ist auch eim Brief des Konzils an I. Johann von Kastilien und Leon von Anfang März 1488, in dem es das Dehret über die Suspension des Papstes übersendet, letztere eingehend, zu rechtfertigen sucht und zum Schluß mit folgenden Worten auf das Beispiel anderer Fürsten hinweist: aspicisne Christianissimum illum Francorum regem sentire nobiscum? num sacro con- cilio obedienciam prestitit? anne ambo amicissimi
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 189 est ecclesie, simili honore adherere velit et favere. ad quorum primum, pacem videlicet desideratam amplectendam, excellentissime rex, nostras humiles preces adicimus suppli- cantes obnixius, ut velit ipsa celsitudo ad dci Jaudem et gloriam et ipsius ecclesie supre- mum desiderium ad eam se inclinare pacem bone voluntatis hominibus divinitus polli- citam. et quoniam pertimescimus adversus alteram peticionem vestre serenitati multa iniqua e minus vera suggesta pro parte domini Eugenii pape in parvipendium eeclesie universalis o£ auctoritatis ejusdem, premissi amoris aviditate detenti decrevimus eidem celsitudini aperire hec pauca per oratores ipsos plenius exprimenda: quod, licet hoc sacrum concilium tam bone memorie Martini pape V quam dicti domini Eugenii Romanorum pontifieum auctoritate legitimo fuerit convocatum potissime pro pace tractanda inter fideles quosque, pro extirpacione heresum et reformacione ecclesie in capite et membris facienda et quarto pro reduceione Grecorum ac* diu continuatum, tamen postmodum ipse Euge- nius papa nondum perfectis his omnibus necdum vix inceptis illud absque causa dissolvit! et tandem per ipsum sacrum concilium commonitus, quod.inconsulte dissolvit, consultus revocavit? eidem sacro concilio adherere decreta ipsius servare et omnes favores prestare suis claris literis promittendo. o 10 contra quas quidem adhesionem et promissionem aliquanto post decurso tempore temere veniens preter alias in deum et ecclesiam factas machina- ciones singulis quantumcunque canonice electis in ecclesiis sua reservacione innitendo per eam contra decreta nostra saluberrima aliis providit ecclesias ipsas in divisione damp- nabili ponendo. et demum concilio et ecclesie memoratis reductioni Grecorum evidenter intendentibus studiosa impedimenta prestitit et, ut tanti pretextu boni reductionis Gre- corum concilium ipsum in Ytaliam traduceret et ejus auctoritatem illic pro libito con- futaret, Ferrarie civitatem post alia loca inconsultis motibus elegit, ilic presens sacrum concilium contra ejus determinaciones et decreta quoad hoc saluberrime previsa, eciam priusquam Greci ad portum aliquem Latinum accessissent, transtulit? et extune con- gregacionem scismaticoram, quod presenti subsistente sacro concilio concilium nominare ausus est et conciliabulum existit, celebrare presumpsit multa inibi execranda deo et ecclesie odibilia pro voluntatis libito edendo et constituendo, de facto tunicam inconsutilem 20 25 [1438 bald, nach Marz 5) catholicam videlicet ecclesiam detestabiliter scindendo, quantumque scelus ecclesia ipsa. 30 ab evo perpessa non fuit. que omnia plerique Christiani principes divina utique concita- cione commoniti perpendentes ipsi sacro concilio adherere concluserunt: primum incon- mutabilis ecclesie. devotissimus Albertus Ungarie et Bohemie regnorum rex novellus et Austrie ete. dux illustris suas ad regna hujusmodi concordes assumpciones sacro con- cilio ad participium leticie patefaciens illius benedictionem peciit * et cum congratulacione letabunda devotus recepit ? succedentibus preclaris Bavarie et aliis principibus plurimis. assunt preterea Arragonum Navarre et Portugalie reges et ecclesia Gallicana tota se usque ad mortem auctoritatem ecclesie defensuram ^ professa est. concomitatur et certa racione ? Ispanorum rex inclitus, et assistencia incommutabili Mediolanensis similiter et 35 a) Vorl, a, b) Vorl, defeusura. 40 50 1 Am 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Ann. 8. 2 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Ann, 5. % Am 18. September 1487, vgl. S. 170 Anm 2. 1 Dwch seinen Gesandten Johannes von Erich am 25. Januar 1438, vgl. Conc. Bas. 5, 142 Z. 11 ff. und Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 7. 5 Am 26. Januar 1438, vgl. ebenda. 9 Der Zusalz certa racione wird verständlich, wenn man sich erinnert, welche Haltung in. Wirk- lichkeit der König von Kastilien und seine Ge- sandten im Konzil zu dem Vorgehen der Baseler gegen Fugen IV einnahmen, vgl. RTA. 12, 256 Anm. 3; 257 Anm. 2; 323 Anm. 1 und unsere nr. 101. Bezeichnend dafiw' ist auch eim Brief des Konzils an I. Johann von Kastilien und Leon von Anfang März 1488, in dem es das Dehret über die Suspension des Papstes übersendet, letztere eingehend, zu rechtfertigen sucht und zum Schluß mit folgenden Worten auf das Beispiel anderer Fürsten hinweist: aspicisne Christianissimum illum Francorum regem sentire nobiscum? num sacro con- cilio obedienciam prestitit? anne ambo amicissimi
Strana 190
190 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Sabaudie duces habentur. assunt et principes alii atque communitates multe nimis, bald nach denique et Italia tota preter communitatem Veneciarum forsan pocius hoc temporis cursu März 5] sua quam dei sunt querentem. misit 1 denique idem sacrum concilium ambasiatores suos solempnes videlicet reverendissimos patres Ludovicum patriarcham Aquilegiensem origine ducem illustrem, Nicolaum archiepiscopum Panormitanum in utroque jure celeberrimum virum ex milibus electum et Franciscum episcopum Barmiensem ad imperialem locum Frankfordie ad preclarissimos patres et illustres Romani imperii electores pro futuri Romani regis electione die prefixa convocatos, ut modo probabili illis necessitatem eccle- sie et justiciam ejus demonstrent. que inter alia multa, que emerserunt, pro aliquali summaria informacione describere curavimus, ut de suprascriptis contra aliter referentes 10 vestram reddamus celsitudinem premunitam, eandem unanimiter sinceris affectibus, quan- tum debemus et possumus, secundo loco requirentes et rogantes in domino, quatenus eciam vos catholicum regem in puritate fidei et ecclesie gloriosius flagrantem, quemad- modum apud ecclesiam ipsam indubitata ab omnibus fiducia habemini, in hoc necessitatis articulo ecclesie non deficiatis, sed manifestis operibus et magnificis effectibus vos ipsum 15. ecclesie et concilio exhibere velitis mentem regiam pro adhesione simili declarando, ut exinde memorata ecclesia eciam vestre celsitudinis fulta presidio sua sancta incepta opera ad dei laudem et gloriam feliciter consumare possit et ex hoc ejusdem celsitudinis digna merita et gloriosa opera in eam inclite memorie suis progenitoribus laudabiliter propa- gata altis laudum preconiis gloriosius attollere et, si umquam oportunitas se obtulerit, 20 congruis assurgere teneatur recompensacionum impendiis. reddet preterea vestra regia majestas nacionem nostram et nostrum singulos eidem majestati magnificis meritis extol- lende sedulo sincerius obligatos, quam omnipotens preservare velit, quesumus, hic in tempore incolumem et in futura patria perpetuo feliciter viventem. datum Basilee etc. Hec N. Volrat. 5 25 * 11438 EI. März 8 u. 18/ 125. Erzbf. Dietrich von Mainz an nichtgen. Erzbischof 2: da Adressat gewissen Baie- rischen Herzögen in der Kirchenfrage Rat erteilen soll und sich deshalb an die Kurfürsten gewandt hat, so bittet Absender, die vom Adressaten angesagte Provinzial- synode zu verschieben und vorher die vom Absender auf den 30. März nach Mainz ausgeschriebene Kirchenversammlung zu beschicken. [1438 zwischen März 9 u. 18 so Frankfurt 3.] Aus Würzburg Kreis-A. Geistl. Schrank lad. 18 nr. 4 Libell VI fol. 10b-11b cop. chart. saec. 16 ca. med., wohl Abschrift aus dem Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23, in dem fol. 102b-105a ausgeschnitten ist. Unser Stück trägt die falsche Uberschrift Missiva ad suffraganeos pro concilio provinciali. 35 Gratam atque sinceram complacendi voluntatem. reverende in Christo pater, amice charissime. non sine gravi nostre mentis amaritudine scripta 4 paternitatis vestre rece- pimus, in quibus nobis ceterisque nostris coelectoribus diversitatem, quam nostris tempo- estis, ut affectione et caritate, sic eciam sanguine conjunctissimi? noli igitur, cum in omnibus secum sencias, in re fidei dissentire! aspice carissimos ec- clesie filios reges Aragonum ac Navarre consangui- neos tuos astare nobiscum! aspice inclitum illum Ungarie ac Bohemie regem Albertum, quem non sine altissimi dei nutu ad tanta regna tam subito existi- mavimus evectum! et hic eciam ecclesie carissimus filius sacro concilio sese obtulit pariturum. — (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 347b-350a cop. chart. saec. 15 ohne Datum. Die ungefähre Datierung ergibt sich aber daraus, daß in dem Stück auf das Dekret der 2. Session des Konzils von Ferrara vom 15. Februar 1438 deutlich hingewiesen wird.) 40 Am 5. März, vgl. S. 186 Anm. 1. 2 Man muß in dem Adressaten einen Erzbischof vermuten, da er eine Provinzialsynode berufen hat. Da kann nur der Erzbischof von Salzburg in Be- tracht kommen. s Das Datum ergibt sich aus der Anwesenheit des Erzbischofs von Mainz in Frankfurt, der dort am 9. März eingetroffen ist (vgl. nr. 34 art. 1), und daraus, daß Albrechts Wahl noch bevorsteht. 4 Nicht aufgefunden. 45 50
190 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Sabaudie duces habentur. assunt et principes alii atque communitates multe nimis, bald nach denique et Italia tota preter communitatem Veneciarum forsan pocius hoc temporis cursu März 5] sua quam dei sunt querentem. misit 1 denique idem sacrum concilium ambasiatores suos solempnes videlicet reverendissimos patres Ludovicum patriarcham Aquilegiensem origine ducem illustrem, Nicolaum archiepiscopum Panormitanum in utroque jure celeberrimum virum ex milibus electum et Franciscum episcopum Barmiensem ad imperialem locum Frankfordie ad preclarissimos patres et illustres Romani imperii electores pro futuri Romani regis electione die prefixa convocatos, ut modo probabili illis necessitatem eccle- sie et justiciam ejus demonstrent. que inter alia multa, que emerserunt, pro aliquali summaria informacione describere curavimus, ut de suprascriptis contra aliter referentes 10 vestram reddamus celsitudinem premunitam, eandem unanimiter sinceris affectibus, quan- tum debemus et possumus, secundo loco requirentes et rogantes in domino, quatenus eciam vos catholicum regem in puritate fidei et ecclesie gloriosius flagrantem, quemad- modum apud ecclesiam ipsam indubitata ab omnibus fiducia habemini, in hoc necessitatis articulo ecclesie non deficiatis, sed manifestis operibus et magnificis effectibus vos ipsum 15. ecclesie et concilio exhibere velitis mentem regiam pro adhesione simili declarando, ut exinde memorata ecclesia eciam vestre celsitudinis fulta presidio sua sancta incepta opera ad dei laudem et gloriam feliciter consumare possit et ex hoc ejusdem celsitudinis digna merita et gloriosa opera in eam inclite memorie suis progenitoribus laudabiliter propa- gata altis laudum preconiis gloriosius attollere et, si umquam oportunitas se obtulerit, 20 congruis assurgere teneatur recompensacionum impendiis. reddet preterea vestra regia majestas nacionem nostram et nostrum singulos eidem majestati magnificis meritis extol- lende sedulo sincerius obligatos, quam omnipotens preservare velit, quesumus, hic in tempore incolumem et in futura patria perpetuo feliciter viventem. datum Basilee etc. Hec N. Volrat. 5 25 * 11438 EI. März 8 u. 18/ 125. Erzbf. Dietrich von Mainz an nichtgen. Erzbischof 2: da Adressat gewissen Baie- rischen Herzögen in der Kirchenfrage Rat erteilen soll und sich deshalb an die Kurfürsten gewandt hat, so bittet Absender, die vom Adressaten angesagte Provinzial- synode zu verschieben und vorher die vom Absender auf den 30. März nach Mainz ausgeschriebene Kirchenversammlung zu beschicken. [1438 zwischen März 9 u. 18 so Frankfurt 3.] Aus Würzburg Kreis-A. Geistl. Schrank lad. 18 nr. 4 Libell VI fol. 10b-11b cop. chart. saec. 16 ca. med., wohl Abschrift aus dem Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23, in dem fol. 102b-105a ausgeschnitten ist. Unser Stück trägt die falsche Uberschrift Missiva ad suffraganeos pro concilio provinciali. 35 Gratam atque sinceram complacendi voluntatem. reverende in Christo pater, amice charissime. non sine gravi nostre mentis amaritudine scripta 4 paternitatis vestre rece- pimus, in quibus nobis ceterisque nostris coelectoribus diversitatem, quam nostris tempo- estis, ut affectione et caritate, sic eciam sanguine conjunctissimi? noli igitur, cum in omnibus secum sencias, in re fidei dissentire! aspice carissimos ec- clesie filios reges Aragonum ac Navarre consangui- neos tuos astare nobiscum! aspice inclitum illum Ungarie ac Bohemie regem Albertum, quem non sine altissimi dei nutu ad tanta regna tam subito existi- mavimus evectum! et hic eciam ecclesie carissimus filius sacro concilio sese obtulit pariturum. — (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 347b-350a cop. chart. saec. 15 ohne Datum. Die ungefähre Datierung ergibt sich aber daraus, daß in dem Stück auf das Dekret der 2. Session des Konzils von Ferrara vom 15. Februar 1438 deutlich hingewiesen wird.) 40 Am 5. März, vgl. S. 186 Anm. 1. 2 Man muß in dem Adressaten einen Erzbischof vermuten, da er eine Provinzialsynode berufen hat. Da kann nur der Erzbischof von Salzburg in Be- tracht kommen. s Das Datum ergibt sich aus der Anwesenheit des Erzbischofs von Mainz in Frankfurt, der dort am 9. März eingetroffen ist (vgl. nr. 34 art. 1), und daraus, daß Albrechts Wahl noch bevorsteht. 4 Nicht aufgefunden. 45 50
Strana 191
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr, 112-195, 191 ribus meruimus prospicere inter duo concilia uno eodemque tempore celebranda, demon- strastis, vosque per illustres principes Bavarie duces in eodem vestro cirografo descriptos ipsis et dicionis sue subditis in re tam grandi ad consulendum extitisse requisitos 1, anxius quoque inter tanta disidiorum genera eorundem nostrorum coelectorum atque nostrum s consultacionem, quid in hiis diversitatibus amplectendum sit, postulando, prout hec laciori: ordine scripta vestra eleganter demonstrarant. nec miramur in fam adversa necessitate paternitatem vestram fore perplexam, cum cujuslibet pie mentis animam hane ob rem Singulari afflictione merito arbitremur onustatam. unde, licet ejusdem vesére paternitatis cirografus ceteros archipresules et nostros coelectores, quos circa electionem Romani regis 10 in cesarem deo auspice promovendi occupatos agnovimus, requisiverit, non ab re recen- suimus * ex confidentia speciali, qua. vestram prosequimur caritatem, eandem nostri saltem pro parte consultacionis remedio visitandam. et quoniam pridie similia atque majora nobis obviam dederunt in diversisque partibus nostre metropolis preter spem et vota nostra occurrere ideoque de remedio, quantum possumus, providere curamus oportuno, 15 nostros idcirco suffraganeos prelatos atque doctores in certum diem videlicet. dominicam, qua in ecclesia dei judica peragitur, in Moguntiam evocavimus^? inibi, cui viarum salu- brius sit insistendum, pertractaturi et consulturi *. placeat igitur vestre paternitati diem per vos indictum super provinciali concilio celebrando, si possibile est, aliquamdiu differre mittereque ad predictam civitatem Maguntinam die per nos prefixo vestros oratores, quos :) de hiis, que ibidem avisata et conclusa fuerint, curabimus certificare et nihilominus ista, que deo dante nacto Romano principe hoc in loco? super hiis rebus fuerint avisata, plenius edocere atque vobis pro viribus nobis concessis libenter complacere. 126. Rede des püpstlichen Gesandten, Bfs. Anton von Urbino, vor den Kurfürsten *: verlamgt cinmütige Wahl eines Römischen Königs und Anerkemumg und Besuch 25 bzw. Besendung des Konzils zu Ferrara. [1438 Mira 11 Frankfurt °.] P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 215% cop. chart. coucva mit der gleichzeitigen Überschrift Anno 88. de mense marcii ante medium jejunii oblata est hec subscripta proposicio [?] pape contra sacrum concilium Basiliense coram electoribus imperii Frangfordie per oratores pape. Von anderer Hand ist dann der Über- 30 schrift noch, hinzugefügt Alberti Romanorum regis pie recordacionis, M coll. Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete Fascikel VI] cop. chart. coaeva. “ Es folgt auf dem- selben Blatt Vorl. M unserer sw. 127. D coll. Dresden H.St.A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen : Concilium zu Basel 1431 etc. fol. Sab cop. chart. coaeva mit der Überschrift von anderer gleichzeitiger Hand 1488 36 congregatis principibus electoribus ad oligendum regem Romanorum Frangfordie supervenit a) Мом. recensimus. b) Vorl. evocan mil Selleife; will man evocantes selzon, so mu? mat den Nachsalz mit ideo- que beginnen lasse (lrolz des quo oder nach Streichuny desselben ?). ! Vgl. jedoch Conc. Bas. 5, 146 Z. Gff., wonach Herzog Ernst von Baiern zusammen mit ver- 40 wandten Fürsten schon vor dem 24. Februar seine Parteinahme für das Konzil gegen den Papst brief- lich angezeigt hat. — Vgl. auch nr. 117. ? qw. 119. 3 D. i. Frankfurt. 45 ^ Vgl. über die Mitteilungen, die über die For- derumgen des Bischofs von Urbino am die Kur- Fürsten und über seine angeblichen Drohungen, der Papst werde eventuell das Reich von den Deut- schen auf die Griechen übertragen, nach Basel ge- 50 macht wurden, die interessante Notiz zum 23. Marz in Conc. Bas. 5, 151. с) Vorl. pertractaturum (d. consulturum. 5 Das Datum folgt aus mr. 127, s. Quellen- besclweibung daselbst zw Vorl. D. — Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 88 Amm. 4 und. S. 44f. und ihn folgend Bachmann, Die Deutschen Kónige und die kwrfürstliche Neutralitàt S. 21 und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 14 verlegen irrtümlich die Verhandlungen der Kırfirsten mit den Gesandtschaften des Papstes und des Konzils, also unsere mr. 126; 127; 129, auf den 16. März. Der Irrtum ist entstanden. aus wichtiger Deutung des Wortes pridie in der Neu- tralitütserklàrung vom. 17. Mürz (s. S. 217 Z. 27), das nicht mr „tags zuvor“, sondern auch „„am- Längst“ bedeuten kann. [1438 £10. Mirz 9 a. 18] Márz 90 [1188 Miz 11]
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr, 112-195, 191 ribus meruimus prospicere inter duo concilia uno eodemque tempore celebranda, demon- strastis, vosque per illustres principes Bavarie duces in eodem vestro cirografo descriptos ipsis et dicionis sue subditis in re tam grandi ad consulendum extitisse requisitos 1, anxius quoque inter tanta disidiorum genera eorundem nostrorum coelectorum atque nostrum s consultacionem, quid in hiis diversitatibus amplectendum sit, postulando, prout hec laciori: ordine scripta vestra eleganter demonstrarant. nec miramur in fam adversa necessitate paternitatem vestram fore perplexam, cum cujuslibet pie mentis animam hane ob rem Singulari afflictione merito arbitremur onustatam. unde, licet ejusdem vesére paternitatis cirografus ceteros archipresules et nostros coelectores, quos circa electionem Romani regis 10 in cesarem deo auspice promovendi occupatos agnovimus, requisiverit, non ab re recen- suimus * ex confidentia speciali, qua. vestram prosequimur caritatem, eandem nostri saltem pro parte consultacionis remedio visitandam. et quoniam pridie similia atque majora nobis obviam dederunt in diversisque partibus nostre metropolis preter spem et vota nostra occurrere ideoque de remedio, quantum possumus, providere curamus oportuno, 15 nostros idcirco suffraganeos prelatos atque doctores in certum diem videlicet. dominicam, qua in ecclesia dei judica peragitur, in Moguntiam evocavimus^? inibi, cui viarum salu- brius sit insistendum, pertractaturi et consulturi *. placeat igitur vestre paternitati diem per vos indictum super provinciali concilio celebrando, si possibile est, aliquamdiu differre mittereque ad predictam civitatem Maguntinam die per nos prefixo vestros oratores, quos :) de hiis, que ibidem avisata et conclusa fuerint, curabimus certificare et nihilominus ista, que deo dante nacto Romano principe hoc in loco? super hiis rebus fuerint avisata, plenius edocere atque vobis pro viribus nobis concessis libenter complacere. 126. Rede des püpstlichen Gesandten, Bfs. Anton von Urbino, vor den Kurfürsten *: verlamgt cinmütige Wahl eines Römischen Königs und Anerkemumg und Besuch 25 bzw. Besendung des Konzils zu Ferrara. [1438 Mira 11 Frankfurt °.] P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 215% cop. chart. coucva mit der gleichzeitigen Überschrift Anno 88. de mense marcii ante medium jejunii oblata est hec subscripta proposicio [?] pape contra sacrum concilium Basiliense coram electoribus imperii Frangfordie per oratores pape. Von anderer Hand ist dann der Über- 30 schrift noch, hinzugefügt Alberti Romanorum regis pie recordacionis, M coll. Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete Fascikel VI] cop. chart. coaeva. “ Es folgt auf dem- selben Blatt Vorl. M unserer sw. 127. D coll. Dresden H.St.A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen : Concilium zu Basel 1431 etc. fol. Sab cop. chart. coaeva mit der Überschrift von anderer gleichzeitiger Hand 1488 36 congregatis principibus electoribus ad oligendum regem Romanorum Frangfordie supervenit a) Мом. recensimus. b) Vorl. evocan mil Selleife; will man evocantes selzon, so mu? mat den Nachsalz mit ideo- que beginnen lasse (lrolz des quo oder nach Streichuny desselben ?). ! Vgl. jedoch Conc. Bas. 5, 146 Z. Gff., wonach Herzog Ernst von Baiern zusammen mit ver- 40 wandten Fürsten schon vor dem 24. Februar seine Parteinahme für das Konzil gegen den Papst brief- lich angezeigt hat. — Vgl. auch nr. 117. ? qw. 119. 3 D. i. Frankfurt. 45 ^ Vgl. über die Mitteilungen, die über die For- derumgen des Bischofs von Urbino am die Kur- Fürsten und über seine angeblichen Drohungen, der Papst werde eventuell das Reich von den Deut- schen auf die Griechen übertragen, nach Basel ge- 50 macht wurden, die interessante Notiz zum 23. Marz in Conc. Bas. 5, 151. с) Vorl. pertractaturum (d. consulturum. 5 Das Datum folgt aus mr. 127, s. Quellen- besclweibung daselbst zw Vorl. D. — Altmann, Die Wahl Albrechts II S. 88 Amm. 4 und. S. 44f. und ihn folgend Bachmann, Die Deutschen Kónige und die kwrfürstliche Neutralitàt S. 21 und v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 14 verlegen irrtümlich die Verhandlungen der Kırfirsten mit den Gesandtschaften des Papstes und des Konzils, also unsere mr. 126; 127; 129, auf den 16. März. Der Irrtum ist entstanden. aus wichtiger Deutung des Wortes pridie in der Neu- tralitütserklàrung vom. 17. Mürz (s. S. 217 Z. 27), das nicht mr „tags zuvor“, sondern auch „„am- Längst“ bedeuten kann. [1438 £10. Mirz 9 a. 18] Márz 90 [1188 Miz 11]
Strana 192
192 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 1I] dominus Anthonius episcopus Urbinatensis ambasiator domini Eugenii pape et proposuit infrascripta. Daneben am Rande Ego attuli. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 64-65 nach unserer Vorl. D. Convenistis, reverendissimi patres illustrissimi principes atque incliti domini, pro disponendis sacri imperii rebus, que ut feliciter atque salubriter a vobis terminentur, 5 ingenti cum gaudio cunctus Christianus exspectat populus. quare sanctissimus in Christo pater et dominus noster dominus Eugenius divina providencia papa quartus duo vobis commemorat rogat pariter et hortatur: primum scilicet ut a unanimi concordique sen- tencia atque judicio ad electionem Romanorum regis procedatis, ne ex discordia aliqua forte prebeatur occasio spiritibus ad malum promptis scandalisandib atque scissuram et 10 divisionem provocandi in sacro eciam Romano imperio, quod equidem, etsi omni tempore periculosissimum esse manifestum est, hoc tamen tempore perniciosissimum esset. propterea summo opere" a vobis, reverendissimi atque illustrissimi principes, cavendum est. secundum, quode sanctissimus dominus noster commemorat rogat atque hortatur, hoc quidem est, quod 1 reverendissime atque illustrissime dominaciones vestre talem eligant principem, qui i5 catolicus inprimis existat, pacem et quietem Christiani populi diligat et sciat velit atque possit non modo conservare, verum eciam sacrum Romanum augere imperium, et, ut breviter dicam, talem eligant reverendissime atque illustrissime dominationes vestre prin- cipem, qui sua virtute sapiencia et magnanimitate gratus futurus sit atque utilis summo pontifici, sancte apostolice sedi, ecclesiastico ordini necnon Christiano populo, pro cujus 20 honore gloria et felicitate sanctissimus g ipse dominus noster offert graciam et benivolen- ciam suam atque favores possibiles. sperat tamen atque confidit sanctissimus ipse domi- nus noster non aliter reverendissimas atque illustrissimas dominaciones vestras facturas, quam sacris constitutionibus sancitum atque decretum habetur. verum, reverendissimi patres atque illustrissimi principes, illud videretur h inprimis per vos agendum, ut imminenti- bus i malis celeriter occurreretisk, ne ingravescente morbo hoc pestifero vulnus dei ec- clesie Christianoque populo mortiferum inferatur et insanabile ecce in oculis vestris omniumque Germanie precipue principum et nobilium necnon in tocius inclite Germanice nacionis sinu scisma perniciosissimum fabricatur, in quorum omnium vultu magna corum, cum gloria laude atque salute paucis ante annis exstinctum sopitumque Constancie fuerat. 30 o felicem atque beatam animam dive memorie Sigismundi Romanorum tunc regis et cesaris postea augusti, qui, ut pax et unio dei ecclesie! et Christiano redderetur populo, laboribus periculis expensis tandemquem proprio non pepercit corpori! pro quibus eciam conservandis, quoad inter nos fuit, nichil profecto, quod excogitari posset aut opus esset, pretermisit, o felices atque gloriosissimos" omnes, qui ad ea consilium operam vel fa- 35 vorem prestiterunt! ac quanta vos, reverendissimi patres atque illustrissimi principes, laude gloria honore atque preconio putatis dignissimi judicari, si nunc non solum obvia- veritis hiis imminentibus malis, verum eciam conservaveritis, ut tenemini, pacem atque unitatem in dei ecclesia, honorem vero o et dignitatem summi pontificis Petri succes- soris dominique nostri Jhesu Christi indubitati protexeritis vicarii et apostolice sedis auc- 40 toritatem defenderitis, quam videtis tam impie conculcari atque obrui contra sanctorum patrum decreta ac canonicas sancciones pro pace et salute Christiani populi editas in- violabiliter hactenus custoditas ac eciam observatas p. que ut celeriter atque feliciter agatis, maxime " ipse pontifex noster vos rogat hortatur atque requirit, fidem et devo- cionem obtestatur vestram, quam ad beatissimum apostolorum principem Petrum ipsiusque 45 successorem pariterque ad sanctam apostolicam geritisr sedem, necnon jurate obligacionis 25 a) om. MD. b) om. M. c) P pro tam stall propterea. d) D add. id e) M add. ipse. f) om. M. g) Misanc- titas ipsins domini nostri statl sanctissimus — noster. h) M videtur. I) Peminentibus. k) Moccurretis. l) M ecclesie dei. m) Plandem. n) MD gloriosos. o) PD Christo. p) PD conservatas. q) PD maximus. r) M gerentis. 50
192 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 1I] dominus Anthonius episcopus Urbinatensis ambasiator domini Eugenii pape et proposuit infrascripta. Daneben am Rande Ego attuli. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 64-65 nach unserer Vorl. D. Convenistis, reverendissimi patres illustrissimi principes atque incliti domini, pro disponendis sacri imperii rebus, que ut feliciter atque salubriter a vobis terminentur, 5 ingenti cum gaudio cunctus Christianus exspectat populus. quare sanctissimus in Christo pater et dominus noster dominus Eugenius divina providencia papa quartus duo vobis commemorat rogat pariter et hortatur: primum scilicet ut a unanimi concordique sen- tencia atque judicio ad electionem Romanorum regis procedatis, ne ex discordia aliqua forte prebeatur occasio spiritibus ad malum promptis scandalisandib atque scissuram et 10 divisionem provocandi in sacro eciam Romano imperio, quod equidem, etsi omni tempore periculosissimum esse manifestum est, hoc tamen tempore perniciosissimum esset. propterea summo opere" a vobis, reverendissimi atque illustrissimi principes, cavendum est. secundum, quode sanctissimus dominus noster commemorat rogat atque hortatur, hoc quidem est, quod 1 reverendissime atque illustrissime dominaciones vestre talem eligant principem, qui i5 catolicus inprimis existat, pacem et quietem Christiani populi diligat et sciat velit atque possit non modo conservare, verum eciam sacrum Romanum augere imperium, et, ut breviter dicam, talem eligant reverendissime atque illustrissime dominationes vestre prin- cipem, qui sua virtute sapiencia et magnanimitate gratus futurus sit atque utilis summo pontifici, sancte apostolice sedi, ecclesiastico ordini necnon Christiano populo, pro cujus 20 honore gloria et felicitate sanctissimus g ipse dominus noster offert graciam et benivolen- ciam suam atque favores possibiles. sperat tamen atque confidit sanctissimus ipse domi- nus noster non aliter reverendissimas atque illustrissimas dominaciones vestras facturas, quam sacris constitutionibus sancitum atque decretum habetur. verum, reverendissimi patres atque illustrissimi principes, illud videretur h inprimis per vos agendum, ut imminenti- bus i malis celeriter occurreretisk, ne ingravescente morbo hoc pestifero vulnus dei ec- clesie Christianoque populo mortiferum inferatur et insanabile ecce in oculis vestris omniumque Germanie precipue principum et nobilium necnon in tocius inclite Germanice nacionis sinu scisma perniciosissimum fabricatur, in quorum omnium vultu magna corum, cum gloria laude atque salute paucis ante annis exstinctum sopitumque Constancie fuerat. 30 o felicem atque beatam animam dive memorie Sigismundi Romanorum tunc regis et cesaris postea augusti, qui, ut pax et unio dei ecclesie! et Christiano redderetur populo, laboribus periculis expensis tandemquem proprio non pepercit corpori! pro quibus eciam conservandis, quoad inter nos fuit, nichil profecto, quod excogitari posset aut opus esset, pretermisit, o felices atque gloriosissimos" omnes, qui ad ea consilium operam vel fa- 35 vorem prestiterunt! ac quanta vos, reverendissimi patres atque illustrissimi principes, laude gloria honore atque preconio putatis dignissimi judicari, si nunc non solum obvia- veritis hiis imminentibus malis, verum eciam conservaveritis, ut tenemini, pacem atque unitatem in dei ecclesia, honorem vero o et dignitatem summi pontificis Petri succes- soris dominique nostri Jhesu Christi indubitati protexeritis vicarii et apostolice sedis auc- 40 toritatem defenderitis, quam videtis tam impie conculcari atque obrui contra sanctorum patrum decreta ac canonicas sancciones pro pace et salute Christiani populi editas in- violabiliter hactenus custoditas ac eciam observatas p. que ut celeriter atque feliciter agatis, maxime " ipse pontifex noster vos rogat hortatur atque requirit, fidem et devo- cionem obtestatur vestram, quam ad beatissimum apostolorum principem Petrum ipsiusque 45 successorem pariterque ad sanctam apostolicam geritisr sedem, necnon jurate obligacionis 25 a) om. MD. b) om. M. c) P pro tam stall propterea. d) D add. id e) M add. ipse. f) om. M. g) Misanc- titas ipsins domini nostri statl sanctissimus — noster. h) M videtur. I) Peminentibus. k) Moccurretis. l) M ecclesie dei. m) Plandem. n) MD gloriosos. o) PD Christo. p) PD conservatas. q) PD maximus. r) M gerentis. 50
Strana 193
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 193 [1438 März II] vestre postulat atque requirit vinculum, presertim a vobis reverendissimis patribus, a quibus major est reddenda racio. ea pro deo perficiatis omnia, dum tempus est. omnis enim mora periculosa videtur. quod si hoc (quod absit!) neglexeritis, quid arbitramini dominum nostrum Jhesum Christum, qui ascensurus in celum Petro dixit 1: „Petre, 5 pasce oves meas", de vobis judicaturum, qui supra populos a inter principes catolicos magnas tenetis sedes? fides non exigit experimentum, veritas non requirit angulum. que diu a sanctis patribus probata sunt et a majoribus nostris inviolabiliter observata, in disputacionem ponere phas non est. curiosorum enim et diffidencium est officium ea velle per disputacionem edoceri, que jam per multa ante secula a sanctis sunt probata 10 et diffinita patribus. quid enim tunc censeretis b agendum e, reverendissimi patres ac il- lustrissimi principes, si pro defendendis dignitatibus honoribus d atque dominiis vestris ab hiis, qui ea obpungnare e et f enervare conarentur, quamquam g vobis obnoxiih sub- jectique i essent vasalli legiique vestri, a vobis sub fidelitatis juramento requisiti, ut arma assumerent et vobis pro defensione assisterent, responderent se velle per k disputacionem 15 juris videre, an justam haberetis causam? periculum immineret, mora quidem nocitura esset. quid, inquam, judicaretis de hiism agendum" legiis atque vasallis? non dubito ego: de rigore juris eos dampnandos et reprobandos judicaretis. sacrum Ferrariense concilium jam congregatum est P, ubi sanctissimus dominus noster q personaliter existit una cum sacro collegio reverendissimorum r patrum et dominorum dominorum cardinalium. 20 maximus adest solempnium prelatorum numerus patriarcharum scilicet s archiepiscoporum episcoporum abbatum aliorumque venerabilium magistrorum atque doctorum. jamjam tractatur illud sancte unionis cum orientalibus negocium, tractantur quoque maximo cum desiderio fervore atque caritate tria illa, ad que Basiliense olim concilium indictum et congregatum fuit, quod jam septem senuit annis modico prochdolor cum fructu, ut vident 25 reverendissime atque illustrissime dominaciones vestre, quod profecto vehementer dolendum est. illuc properate, reverendissimi act illustrissimi, queso, principes, ad eundum vel u vestros destinate nuncios atque procuratores, ut participes efficiamini meritorum, glorie atque premiorum, que ex tot tantisque bonis prodibunt, que ibi deo concedente perficien- tur. jam non est in aliquo morandum: legati vestri Basileam pro pace et concordia 3o tractanda missi rejectis pietatum vestrarum muneribus vacui reversi sunt 2. si ea, que a me tunc petebantur 3, perv vos concessa fuissent, jam in pace omnes essemus. ac optimo judicabatis w judicio ea tunc per vos pertractanda, que pro infectis reputata fuere; et, ut finem verbis inponam, repeto omnia et singula, que alias hoc in loco ex parte sanctissimi domini nostri sacrique collegii dixi x rogavi hortatus fui atque requisivi re- 35 verendissimas atque y illustrissimas dominaciones vestras, quibus etsi tunc copiam eorum- dem z dederim, tamen nunc aa eciam curavibb dare, prout in presenti pappiro inferius con- scriptas ce trado 4. rogo itaque hortor et d requiro reverendissimas et e illustrissimas domi- naciones vestras, prout in hac et in f ea continetur, ad laudem et gloriam omnipotentis dei, pacem et unitatem unius sancte katholice et apostolice ecclesie, statum et dignitatem 40 summi pontificis nostrigs sancteque apostolice sedis auctoritatem necnon honorem meritum et salutem reverendissimarum atque illustrissimarum dominacionum vestrarum, tocius postremo Christiani populi consolacionem et quietem. amen. 45 a) M populum. b) M censeritis. c) om. M. d) om. M. e) M repugnare. f) om. M. g) P quiquam. h) Pob- noxie. i) P subjecti qui statt subjectique. k) M pro. I) M disputacione. m) D his. n) M agendis. o) MD add. icomenicum. p) om. M. q) Madd. papa. r) M Romanorum. s) om. M. t) M atque. u) om. PM. v) M om. per vos. w) M judicabitis. x) om. M. y) Met. z) PD eorum. aa) Meciam nunc bb) M dare curavi. cc) D conscriptis. dd) MD atque. ee) D atque. ff) om. MD. gg) om. M. 2 Joh. 21, 17. Vgl. RTA. 12 nr. 200. 3 Vgl. ebenda nrr. 187 u. 188. nr. 127. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 25
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 193 [1438 März II] vestre postulat atque requirit vinculum, presertim a vobis reverendissimis patribus, a quibus major est reddenda racio. ea pro deo perficiatis omnia, dum tempus est. omnis enim mora periculosa videtur. quod si hoc (quod absit!) neglexeritis, quid arbitramini dominum nostrum Jhesum Christum, qui ascensurus in celum Petro dixit 1: „Petre, 5 pasce oves meas", de vobis judicaturum, qui supra populos a inter principes catolicos magnas tenetis sedes? fides non exigit experimentum, veritas non requirit angulum. que diu a sanctis patribus probata sunt et a majoribus nostris inviolabiliter observata, in disputacionem ponere phas non est. curiosorum enim et diffidencium est officium ea velle per disputacionem edoceri, que jam per multa ante secula a sanctis sunt probata 10 et diffinita patribus. quid enim tunc censeretis b agendum e, reverendissimi patres ac il- lustrissimi principes, si pro defendendis dignitatibus honoribus d atque dominiis vestris ab hiis, qui ea obpungnare e et f enervare conarentur, quamquam g vobis obnoxiih sub- jectique i essent vasalli legiique vestri, a vobis sub fidelitatis juramento requisiti, ut arma assumerent et vobis pro defensione assisterent, responderent se velle per k disputacionem 15 juris videre, an justam haberetis causam? periculum immineret, mora quidem nocitura esset. quid, inquam, judicaretis de hiism agendum" legiis atque vasallis? non dubito ego: de rigore juris eos dampnandos et reprobandos judicaretis. sacrum Ferrariense concilium jam congregatum est P, ubi sanctissimus dominus noster q personaliter existit una cum sacro collegio reverendissimorum r patrum et dominorum dominorum cardinalium. 20 maximus adest solempnium prelatorum numerus patriarcharum scilicet s archiepiscoporum episcoporum abbatum aliorumque venerabilium magistrorum atque doctorum. jamjam tractatur illud sancte unionis cum orientalibus negocium, tractantur quoque maximo cum desiderio fervore atque caritate tria illa, ad que Basiliense olim concilium indictum et congregatum fuit, quod jam septem senuit annis modico prochdolor cum fructu, ut vident 25 reverendissime atque illustrissime dominaciones vestre, quod profecto vehementer dolendum est. illuc properate, reverendissimi act illustrissimi, queso, principes, ad eundum vel u vestros destinate nuncios atque procuratores, ut participes efficiamini meritorum, glorie atque premiorum, que ex tot tantisque bonis prodibunt, que ibi deo concedente perficien- tur. jam non est in aliquo morandum: legati vestri Basileam pro pace et concordia 3o tractanda missi rejectis pietatum vestrarum muneribus vacui reversi sunt 2. si ea, que a me tunc petebantur 3, perv vos concessa fuissent, jam in pace omnes essemus. ac optimo judicabatis w judicio ea tunc per vos pertractanda, que pro infectis reputata fuere; et, ut finem verbis inponam, repeto omnia et singula, que alias hoc in loco ex parte sanctissimi domini nostri sacrique collegii dixi x rogavi hortatus fui atque requisivi re- 35 verendissimas atque y illustrissimas dominaciones vestras, quibus etsi tunc copiam eorum- dem z dederim, tamen nunc aa eciam curavibb dare, prout in presenti pappiro inferius con- scriptas ce trado 4. rogo itaque hortor et d requiro reverendissimas et e illustrissimas domi- naciones vestras, prout in hac et in f ea continetur, ad laudem et gloriam omnipotentis dei, pacem et unitatem unius sancte katholice et apostolice ecclesie, statum et dignitatem 40 summi pontificis nostrigs sancteque apostolice sedis auctoritatem necnon honorem meritum et salutem reverendissimarum atque illustrissimarum dominacionum vestrarum, tocius postremo Christiani populi consolacionem et quietem. amen. 45 a) M populum. b) M censeritis. c) om. M. d) om. M. e) M repugnare. f) om. M. g) P quiquam. h) Pob- noxie. i) P subjecti qui statt subjectique. k) M pro. I) M disputacione. m) D his. n) M agendis. o) MD add. icomenicum. p) om. M. q) Madd. papa. r) M Romanorum. s) om. M. t) M atque. u) om. PM. v) M om. per vos. w) M judicabitis. x) om. M. y) Met. z) PD eorum. aa) Meciam nunc bb) M dare curavi. cc) D conscriptis. dd) MD atque. ee) D atque. ff) om. MD. gg) om. M. 2 Joh. 21, 17. Vgl. RTA. 12 nr. 200. 3 Vgl. ebenda nrr. 187 u. 188. nr. 127. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 25
Strana 194
194 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs II 127. Schriftlich überreichte Forderungen 1 des päpstlichen Gesandten, Bfs. Anton von Urbino, an die Kurfürsten. 1438 März 112 Frankfurt. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 215b.216a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Tenor peticionis et requisicionis, de qua supra [s. S. 193 Z. 36 f.] fit mencio, talis est. Vorhergeht unsere nr. 126. M coll. Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete Fascikel VI] cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in P. D coll. Dresden H.St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 5b cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in P. Es folgt auf das Stück die Notiz 1438 martis 11. marcii dominus Anthonius episcopus Urbinensis ambasiator domini Eugenii 10 pape prescripta principibus electoribus videlicet archiepiscopis Maguntino Coloniensi Tre- verensi Ottoni duci Bavarie procuratori comitis palatini Friderico duci Saxonie et Friderico marchioni Brandemburgensi insinuavit pariter et eosdem [Vorl. ejusdem] principes requisivit etc. acta Frangfurdie in stuba pretorii majori hora vesperorum vel quasi. Sanctissimus in Christo pater et a dominus noster dominus Eugenius divina provi- 15 dencia papa quartus et sacrum collegium reverendissimorumb in Christo patrum et dominorum sancte Romane ecclesie cardinalium rogant hortantur atque requirunt reveren- dissimos atque illustrissimos sacri imperii electores tam ecclesiasticos quam seculares, quod c propter dei honorem, universalis ecclesie pacem et unitatem, propter sancte apostolice sedis reverenciam et auctoritatem, propter debitum uniuscujusque fidelis Christiani et 20 precipue katholici principis, propter juramenta in consecracionibus suis per reverendissimos patres dominos archiepiscopos prestita, postremo propter illam spontaneam obligacionem, qua cum imperatoria majestate necnon regum et principum oratoribus prefati domini electores se per cedulam obligarunt 3, licet prius idem promisissent, cum usque Romam suos oratores misissent: ipsos scilicet dominos electores defensuros statum et honorem 25. prefati sanctissimi domini nostri illique se adherere et firmiter obedire, si concilio Basiliensi in illis, que a sua sanctitate petebantur, satisfaceret, quod quidem plene satisfactum esse per decretum 4 ipsius d concilii comprobatum exstitit — propterea super hiis supervacue disputandum videtur —, velint hinc sanctissimi domini nostrie sacrique collegii prefate deliberacioni pie juste sancte et quidem necessarie, ut ex dicte translacionis bulle 5 tenore 30 evidenter apparet, omni ingenio totisque favere viribus assentire atque assistere et ad civitatem Ferrariensem pro ycomenico concilio deputatam, locum quidem electum? et nominatum accomodum omnibus et singulis comprehensum in decreto 6 Grecorum et potissime ipsis Grecis, ut jam constat, accomodum, omnes ipsi reverendissimi patres vel saltem unus g ex eis personaliter se conferant juxta ipsius translacionis bulle senten- 35 ciam. ceterih vero principes et domini electores tam ecclesiastici quam seculares oratores suos et procuratores mittant, prelatos vero magistros et i doctores de provinciis et dominiis suis ad eundum invitent moneant atque requirant, oratores et nuncios, si quos Basilee habent, revocent et alios de! provinciis suis et dominiis, si1 qui ibi sunt, abinde recedere a) om. M. b) M Romanorum. c) om. P. d) M concilii ipsius. e) om. M. f) om. P. g) MD ex eis unus. h) M 40 ceterique. i) MD atque. k) MD de provinciis et dominiis suis. I) om. ID. 1 Unsere nr. 127 ist, von wenigen unbedeutenden Abweichungen abgesehen, identisch mit RTA. 12 nr. 187. Doch enthält sie einige Zusätze, die durch Sperrdruck kenntlich gemacht sind. Wegen dieser Zusätze und der bequemeren Benutzung halber kommt das Stück im vollen Wortlaut zum Ab- druck. — Unsere in RTA. 12, 304 Anm. 1 (vgl. auch S. 305 Anm. 2 u. 4) ausgesprochene und von Haller in den Göttinger Gelehrten Anzeigen Jhrg. 1901 S. 817 beanstandete Vermutung, daß unser Text nur ein Bruchstück sei, ist nunmehr wohl als irrtümlich aufzugeben. Das Datum folgt aus der Quellenbeschreibung 45. unserer Vorlage D. 3 Vgl. RTA. 12, 304 Anm. 3. 4 Vom 5. Februar 1434, vgl. RTA. 11, 23 Anm. 1. Vom 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Vom 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 50 5 6
194 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Märs II 127. Schriftlich überreichte Forderungen 1 des päpstlichen Gesandten, Bfs. Anton von Urbino, an die Kurfürsten. 1438 März 112 Frankfurt. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 215b.216a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Tenor peticionis et requisicionis, de qua supra [s. S. 193 Z. 36 f.] fit mencio, talis est. Vorhergeht unsere nr. 126. M coll. Mainz Stadtbibl. [Ungeordnete Fascikel VI] cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in P. D coll. Dresden H.St. A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. fol. 5b cop. chart. coaeva. Uberschrift wie in P. Es folgt auf das Stück die Notiz 1438 martis 11. marcii dominus Anthonius episcopus Urbinensis ambasiator domini Eugenii 10 pape prescripta principibus electoribus videlicet archiepiscopis Maguntino Coloniensi Tre- verensi Ottoni duci Bavarie procuratori comitis palatini Friderico duci Saxonie et Friderico marchioni Brandemburgensi insinuavit pariter et eosdem [Vorl. ejusdem] principes requisivit etc. acta Frangfurdie in stuba pretorii majori hora vesperorum vel quasi. Sanctissimus in Christo pater et a dominus noster dominus Eugenius divina provi- 15 dencia papa quartus et sacrum collegium reverendissimorumb in Christo patrum et dominorum sancte Romane ecclesie cardinalium rogant hortantur atque requirunt reveren- dissimos atque illustrissimos sacri imperii electores tam ecclesiasticos quam seculares, quod c propter dei honorem, universalis ecclesie pacem et unitatem, propter sancte apostolice sedis reverenciam et auctoritatem, propter debitum uniuscujusque fidelis Christiani et 20 precipue katholici principis, propter juramenta in consecracionibus suis per reverendissimos patres dominos archiepiscopos prestita, postremo propter illam spontaneam obligacionem, qua cum imperatoria majestate necnon regum et principum oratoribus prefati domini electores se per cedulam obligarunt 3, licet prius idem promisissent, cum usque Romam suos oratores misissent: ipsos scilicet dominos electores defensuros statum et honorem 25. prefati sanctissimi domini nostri illique se adherere et firmiter obedire, si concilio Basiliensi in illis, que a sua sanctitate petebantur, satisfaceret, quod quidem plene satisfactum esse per decretum 4 ipsius d concilii comprobatum exstitit — propterea super hiis supervacue disputandum videtur —, velint hinc sanctissimi domini nostrie sacrique collegii prefate deliberacioni pie juste sancte et quidem necessarie, ut ex dicte translacionis bulle 5 tenore 30 evidenter apparet, omni ingenio totisque favere viribus assentire atque assistere et ad civitatem Ferrariensem pro ycomenico concilio deputatam, locum quidem electum? et nominatum accomodum omnibus et singulis comprehensum in decreto 6 Grecorum et potissime ipsis Grecis, ut jam constat, accomodum, omnes ipsi reverendissimi patres vel saltem unus g ex eis personaliter se conferant juxta ipsius translacionis bulle senten- 35 ciam. ceterih vero principes et domini electores tam ecclesiastici quam seculares oratores suos et procuratores mittant, prelatos vero magistros et i doctores de provinciis et dominiis suis ad eundum invitent moneant atque requirant, oratores et nuncios, si quos Basilee habent, revocent et alios de! provinciis suis et dominiis, si1 qui ibi sunt, abinde recedere a) om. M. b) M Romanorum. c) om. P. d) M concilii ipsius. e) om. M. f) om. P. g) MD ex eis unus. h) M 40 ceterique. i) MD atque. k) MD de provinciis et dominiis suis. I) om. ID. 1 Unsere nr. 127 ist, von wenigen unbedeutenden Abweichungen abgesehen, identisch mit RTA. 12 nr. 187. Doch enthält sie einige Zusätze, die durch Sperrdruck kenntlich gemacht sind. Wegen dieser Zusätze und der bequemeren Benutzung halber kommt das Stück im vollen Wortlaut zum Ab- druck. — Unsere in RTA. 12, 304 Anm. 1 (vgl. auch S. 305 Anm. 2 u. 4) ausgesprochene und von Haller in den Göttinger Gelehrten Anzeigen Jhrg. 1901 S. 817 beanstandete Vermutung, daß unser Text nur ein Bruchstück sei, ist nunmehr wohl als irrtümlich aufzugeben. Das Datum folgt aus der Quellenbeschreibung 45. unserer Vorlage D. 3 Vgl. RTA. 12, 304 Anm. 3. 4 Vom 5. Februar 1434, vgl. RTA. 11, 23 Anm. 1. Vom 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Vom 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 50 5 6
Strana 195
2 2 3 4 o o 0 o o 5 o < D. Neutralität und Vermittlung im Kirchonstreit nr. 119-195. 195 compellant sub penis in* dicta translacionis bulla et aliis desuper* emanatis contentis, civitati Dasiliensi aliisque, quibus opus erit, scribant se approbare assistere aique favere velle deliberacioni sanctissimi domini nostri saerique collegii juste pie et necessarie, ut ex dicte translacionis bulle tenore aliisque desuper emanatis evidentor apparet, ad perficiendum ea bona, que rostant, et ad evitanda pericula et scandala, que aliquorum sollieitudine procurantur, ot ut ipsius sancte unionis Grecorum negocium, quod jam in nostris habemus manibus, feliciter. terminetur. Basiliensi. scribant, eidem postremo civitati ut de cetero nomine et sub pretextu concili neminem ibi teneant vel in futurum venientes recipiant. ac eciam provideant et pro viribus ne scisma in dei ecelesia sub quibusvis coloribus in ipsa civitate oriatur in dedecus et perniciem ipsius civitatis Basi- liensis neenon omnium dominorum principum tociusque* inclite Ger- obviare procurent, manice nacionis. 128. Die Kurfürsten an den Griechischen Kaiser: antworten auf dessen. Schreiben. [vom 25. Februar] und kündigen ihre Gesandtschaft zum Papst an, die auch den Kaiser über ihren Eifer für das Werk der Union unterrichten soll. [1438 zwischen März 11 und 19 Frankfurt !.] Aus Dresden H. St..A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 ctc. fol. 94 cop. chart. coaeva mit der. Überschrift Responsio cloctorum imporii imperatori Grecorum, Illustrissime princeps. imperator et domine prestantissime. litteras ?* inclitissime serenitatis vestre vestrum adventum ad littora post obsequiosam nostri recommendacionem. Ytalie potissime propter bonum commune ac universale Christianorum reserantes cum ea qua decuit urbanitate hodie ad nostrum cetum noveritis attigisse, nos pariter, ut salu- berrima unionis materia felicem ac celerem nostris mediantibus operis finem consequatur, lhortaturas. unde, princeps preclarissime, quia aures nostras oratorum sanctissimi domini nostri pape super adventu vestre serenitatis oracio ? pridem nobis faeta certos nos reddere sathagebat aliamque incidentem inferebat materiam, que nostrarum mencium acies deflexit, nostros ambassiatores ad sanctissimum dominum nostrum quantocius transmittendos - - - *, ubi pariter iidem ambasiatores vestre habita celsitudinis copia nostrum zelum, quem gerimus ad sanctissimam unionem, nostramque devocionem eidem excellentissime dominacioni vestre luculenter exponent et demonstrabunt, quam altissimus preservare dignetur ad vota. 129. Rede des Konzilsgesandten, Erebfs. Nikolaus Tudeschi von Palermo *, vor den Kurfürsten. [1438 März 125 Frankfurt.] D aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberg. Ges.-A. Religionssachen A fol. 77a-82) cop. chart. coaeva mit der Überschrift von anderer gleichzeitiger Hand Oracio ambasiatorum a) om. P. b) M emanatis desuper, t Die Dalierung ergibt sich daraus, dafó die Rede des päpstlichen Gesandten vom 11. März er- wähnt wird, gegen den 19. aber die im Text an- gekündigten Gesandten beim Adressaten beglaubigt werden (vgl. wr. 143). ? pw. 121. 3 qw. 126? * Vgl über die Gerüchte, die später über ein hinterhaltiges Auftreten des Erzbischofs von Pa- lermo zu Frankfurt im Konzil im Umlauf waren, die Notiz zum 26. April im Cone. Bas. 5, 158. 5 Nach m. 132 artt. 2 u. 8 traf die Konziüls- c) AJ tocius. d) hier fehll decrevimus odor dergl. gesandischaft mach der Audienz der pápsllichen Gesundten und wmnittelbar Wahleides durch die Kurfürsten in Frankfurt ein umd erhielt alsbald Gehör. Die Audienz der päpst- lichen Gesandten hatte aber am 11, März statt- gehabt, s. mr. 126 u. 127, die Hidesleistung der Kurfürsten war am 12. vormittags vor sich ge- gangen, s. m. 34 art. 3 und aw. 36«(S. 88 Z. 32): also wird am 12. nach Mittag die Konzilsgesandt- schaft zu Wort gekommen sein. Dazu stimmt die Angabe Walthers von Schwarzenberg im m. 71. 25* 1438 Мага И [1488 ZU, Mürz 11 u. 19] [1438 Mdrz 12] nach Ablegumg des .
2 2 3 4 o o 0 o o 5 o < D. Neutralität und Vermittlung im Kirchonstreit nr. 119-195. 195 compellant sub penis in* dicta translacionis bulla et aliis desuper* emanatis contentis, civitati Dasiliensi aliisque, quibus opus erit, scribant se approbare assistere aique favere velle deliberacioni sanctissimi domini nostri saerique collegii juste pie et necessarie, ut ex dicte translacionis bulle tenore aliisque desuper emanatis evidentor apparet, ad perficiendum ea bona, que rostant, et ad evitanda pericula et scandala, que aliquorum sollieitudine procurantur, ot ut ipsius sancte unionis Grecorum negocium, quod jam in nostris habemus manibus, feliciter. terminetur. Basiliensi. scribant, eidem postremo civitati ut de cetero nomine et sub pretextu concili neminem ibi teneant vel in futurum venientes recipiant. ac eciam provideant et pro viribus ne scisma in dei ecelesia sub quibusvis coloribus in ipsa civitate oriatur in dedecus et perniciem ipsius civitatis Basi- liensis neenon omnium dominorum principum tociusque* inclite Ger- obviare procurent, manice nacionis. 128. Die Kurfürsten an den Griechischen Kaiser: antworten auf dessen. Schreiben. [vom 25. Februar] und kündigen ihre Gesandtschaft zum Papst an, die auch den Kaiser über ihren Eifer für das Werk der Union unterrichten soll. [1438 zwischen März 11 und 19 Frankfurt !.] Aus Dresden H. St..A. Loc. 10297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 ctc. fol. 94 cop. chart. coaeva mit der. Überschrift Responsio cloctorum imporii imperatori Grecorum, Illustrissime princeps. imperator et domine prestantissime. litteras ?* inclitissime serenitatis vestre vestrum adventum ad littora post obsequiosam nostri recommendacionem. Ytalie potissime propter bonum commune ac universale Christianorum reserantes cum ea qua decuit urbanitate hodie ad nostrum cetum noveritis attigisse, nos pariter, ut salu- berrima unionis materia felicem ac celerem nostris mediantibus operis finem consequatur, lhortaturas. unde, princeps preclarissime, quia aures nostras oratorum sanctissimi domini nostri pape super adventu vestre serenitatis oracio ? pridem nobis faeta certos nos reddere sathagebat aliamque incidentem inferebat materiam, que nostrarum mencium acies deflexit, nostros ambassiatores ad sanctissimum dominum nostrum quantocius transmittendos - - - *, ubi pariter iidem ambasiatores vestre habita celsitudinis copia nostrum zelum, quem gerimus ad sanctissimam unionem, nostramque devocionem eidem excellentissime dominacioni vestre luculenter exponent et demonstrabunt, quam altissimus preservare dignetur ad vota. 129. Rede des Konzilsgesandten, Erebfs. Nikolaus Tudeschi von Palermo *, vor den Kurfürsten. [1438 März 125 Frankfurt.] D aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberg. Ges.-A. Religionssachen A fol. 77a-82) cop. chart. coaeva mit der Überschrift von anderer gleichzeitiger Hand Oracio ambasiatorum a) om. P. b) M emanatis desuper, t Die Dalierung ergibt sich daraus, dafó die Rede des päpstlichen Gesandten vom 11. März er- wähnt wird, gegen den 19. aber die im Text an- gekündigten Gesandten beim Adressaten beglaubigt werden (vgl. wr. 143). ? pw. 121. 3 qw. 126? * Vgl über die Gerüchte, die später über ein hinterhaltiges Auftreten des Erzbischofs von Pa- lermo zu Frankfurt im Konzil im Umlauf waren, die Notiz zum 26. April im Cone. Bas. 5, 158. 5 Nach m. 132 artt. 2 u. 8 traf die Konziüls- c) AJ tocius. d) hier fehll decrevimus odor dergl. gesandischaft mach der Audienz der pápsllichen Gesundten und wmnittelbar Wahleides durch die Kurfürsten in Frankfurt ein umd erhielt alsbald Gehör. Die Audienz der päpst- lichen Gesandten hatte aber am 11, März statt- gehabt, s. mr. 126 u. 127, die Hidesleistung der Kurfürsten war am 12. vormittags vor sich ge- gangen, s. m. 34 art. 3 und aw. 36«(S. 88 Z. 32): also wird am 12. nach Mittag die Konzilsgesandt- schaft zu Wort gekommen sein. Dazu stimmt die Angabe Walthers von Schwarzenberg im m. 71. 25* 1438 Мага И [1488 ZU, Mürz 11 u. 19] [1438 Mdrz 12] nach Ablegumg des .
Strana 196
196 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Márz 12] sacri concilii Basiliensis exhibita Frangfordie coram principibus electoribus insistentibus electioni regis Romanorum 1438 etc. Oben rechts am Rande Ego attuli. coll. Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 218a 226a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Allegacio seu proposicio legatorum concilii contra papam Eu- genium quartum coram electoribus Frangfordie oretenus proposita per famosissimum urbi et orbi juris utriusque doctorem dominum Nicolaum de Sicilia archiepiscopum Panormi- tanum reverendissimum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 252a�263a cop. chart. coaeva mit der (z. T. ab- geschnittenen) Uberschrift Propfosicio] -5 - principum electorum sacri imperii per reveren- dissimum patrem dominum archiepiscopum Panormitanum ex parte consilii Basiliensis missum. 10 O coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 215 [E 5] fol. 149a-158b cop. chart. saec. 15 mit der gleichzeitigen Uberschrift von anderer Hand Collacio reverendissimi domini archiepiscopi Panormitani nomine concilii Basiliensis ad electores sacri Romani imperii facta Francken- fordie post decessum illustrissimi Sigismundi imperatoris. M coll. München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 15 133 fol. 198a-206 a cop. chart. saec. 15 15 mit Uberschrift von anderer Hand Exhortacio Basiliensis concilii ad presules et principes Franckfordie congregatos pro electione novi imperatoris. Unter dem Stück von dritter Hand Explicit, ut titulus prenotat. Ferner in Wien Hofbibl. cod. ms. 5104 fol. 112b-114b cop. chart. coacva, abbrechend mit den Worten disputacionum rivulos (s. S. 202 Z. 17). — Ebenda cod. ms. 5359 fol. 182 a. 20 184b und fol. 185a-190a cop. chart. coaeva. Am Schluß folgt die Notiz Explicit pro- posicio facta in Franckfordia coram electoribus imperii de mense marcii 38 a reverendissimo domino Panormitano archiepiscopo. deo laus. — In Trier Dombibl. cod. ms. 86 pag. 317- 324 und 333-340 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Posiciones sacri concilii Basiliensis facte in Francfordia per dominum episcopum Panormitanum dominis electoribus sacri im- 25 perii. — In Lüttich Univ.-Bibl. cod. ms. 107 pag. 104-118 cop. chart. saec. 15, ab- brechend mit den Worten apostoli ordinaverunt (s. S. 209 Z. 34). — In Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4118 fol. 102 a-110a cop. chart. coaeva. — Ebenda cod. Regin. 1019 fol. 9a- 22a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Sequitur proposicio facta Francophordie coram -- electoribus per reverendissimum — Panormitanum vulgariter nuncupatum. — Ebenda Bibl. 30. Angelica cod. A 8. 2 fol. 26 a-36b cop. chart. sacc. 15 ex. mit der Uberschrift Collatio facta per reverendissimum archiepiscopum Panormitanum olim abbatem Cyculum coram principibus electoribus in Frankfordia pro electione Romanorum regis congregatis, qui archiepiscopus una cum patriarcha Aquilegiensi scilicet domino Ludovico duce de Dechi ac episcopo Warmensi Germano missi fuerant a sacro concilio generali Basiliensi ad dictos principes ut supra 35 congregatos anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo de mense marcii. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 155-199 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 98-138. Im Auszug in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 108. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S 64-65 nach Würdtwein und unserer 40 Vorl. D; Hefele, Konziliengeschichte 7, 771 nach Würdtwein; Bachmann, Die Deut- schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 21 Anm. 2 nach Würdtwein. 5 P Mecum a tacitus sepenumero cogitavi, patres reverendissimi atque illustrissimi prin- cipes, cum hoc dicendi michi onus reluctare b non valenti repente delatum extitisset, quo dicendi genere serenitates vestre a nobis sacri concilii Basiliensis oratoribus atque legatis 45 adeunde forent. occurrebat namque michi illorum mos, qui, cum viros clarissimos adeunt, primum eorum clarissimas virtutes dote summas et incredibilia preconia eorum oracione ornate composita et mature digesta in medium afferunt, tumc ut rem verissimam pre- dicent et predicatam veluti quodam calcare crescere satagant, tum ut illorum amplissime di- gnitati se gratos et benivolos reddant. nonnulli autem eorum d ade pericie ostentacionem id 50 ipsum agunt. michi autem inpresenciarum vestra nobilitatis f fortune virtutis et ingenii summa ornamenta tacitus cogitanti longe alia adest sentencia. omnium quidem, qui de natura et mori- bus scribunt, imitatus semper sum in hac re vestigia, inquiunt g enim honestius ea preteriri, que nunquam satis cumulate et digne laudari queunt, quam exigua atque levi laudis oracione inniti, cum prestancius sit de inpotencia quam de inpudencia vel h arrogancia posse notari. 55 a) in P am Rande Exordium. b) WO reluctari. c) DWOM tamen. d) M ad eorum. e) om. D. f) WO add. dignitatis. g) DWO inquirunt. h) PWOM et.
196 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Márz 12] sacri concilii Basiliensis exhibita Frangfordie coram principibus electoribus insistentibus electioni regis Romanorum 1438 etc. Oben rechts am Rande Ego attuli. coll. Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 218a 226a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Allegacio seu proposicio legatorum concilii contra papam Eu- genium quartum coram electoribus Frangfordie oretenus proposita per famosissimum urbi et orbi juris utriusque doctorem dominum Nicolaum de Sicilia archiepiscopum Panormi- tanum reverendissimum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 252a�263a cop. chart. coaeva mit der (z. T. ab- geschnittenen) Uberschrift Propfosicio] -5 - principum electorum sacri imperii per reveren- dissimum patrem dominum archiepiscopum Panormitanum ex parte consilii Basiliensis missum. 10 O coll. Melk Stiftsbibl. cod. ms. 215 [E 5] fol. 149a-158b cop. chart. saec. 15 mit der gleichzeitigen Uberschrift von anderer Hand Collacio reverendissimi domini archiepiscopi Panormitani nomine concilii Basiliensis ad electores sacri Romani imperii facta Francken- fordie post decessum illustrissimi Sigismundi imperatoris. M coll. München Hof- u. Staatsbibl. cod. lat. 15 133 fol. 198a-206 a cop. chart. saec. 15 15 mit Uberschrift von anderer Hand Exhortacio Basiliensis concilii ad presules et principes Franckfordie congregatos pro electione novi imperatoris. Unter dem Stück von dritter Hand Explicit, ut titulus prenotat. Ferner in Wien Hofbibl. cod. ms. 5104 fol. 112b-114b cop. chart. coacva, abbrechend mit den Worten disputacionum rivulos (s. S. 202 Z. 17). — Ebenda cod. ms. 5359 fol. 182 a. 20 184b und fol. 185a-190a cop. chart. coaeva. Am Schluß folgt die Notiz Explicit pro- posicio facta in Franckfordia coram electoribus imperii de mense marcii 38 a reverendissimo domino Panormitano archiepiscopo. deo laus. — In Trier Dombibl. cod. ms. 86 pag. 317- 324 und 333-340 cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Posiciones sacri concilii Basiliensis facte in Francfordia per dominum episcopum Panormitanum dominis electoribus sacri im- 25 perii. — In Lüttich Univ.-Bibl. cod. ms. 107 pag. 104-118 cop. chart. saec. 15, ab- brechend mit den Worten apostoli ordinaverunt (s. S. 209 Z. 34). — In Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4118 fol. 102 a-110a cop. chart. coaeva. — Ebenda cod. Regin. 1019 fol. 9a- 22a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Sequitur proposicio facta Francophordie coram -- electoribus per reverendissimum — Panormitanum vulgariter nuncupatum. — Ebenda Bibl. 30. Angelica cod. A 8. 2 fol. 26 a-36b cop. chart. sacc. 15 ex. mit der Uberschrift Collatio facta per reverendissimum archiepiscopum Panormitanum olim abbatem Cyculum coram principibus electoribus in Frankfordia pro electione Romanorum regis congregatis, qui archiepiscopus una cum patriarcha Aquilegiensi scilicet domino Ludovico duce de Dechi ac episcopo Warmensi Germano missi fuerant a sacro concilio generali Basiliensi ad dictos principes ut supra 35 congregatos anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo de mense marcii. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 155-199 und bei Würdtwein, Subsidia diplomatica 7, 98-138. Im Auszug in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 108. Erwähnt bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S 64-65 nach Würdtwein und unserer 40 Vorl. D; Hefele, Konziliengeschichte 7, 771 nach Würdtwein; Bachmann, Die Deut- schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 21 Anm. 2 nach Würdtwein. 5 P Mecum a tacitus sepenumero cogitavi, patres reverendissimi atque illustrissimi prin- cipes, cum hoc dicendi michi onus reluctare b non valenti repente delatum extitisset, quo dicendi genere serenitates vestre a nobis sacri concilii Basiliensis oratoribus atque legatis 45 adeunde forent. occurrebat namque michi illorum mos, qui, cum viros clarissimos adeunt, primum eorum clarissimas virtutes dote summas et incredibilia preconia eorum oracione ornate composita et mature digesta in medium afferunt, tumc ut rem verissimam pre- dicent et predicatam veluti quodam calcare crescere satagant, tum ut illorum amplissime di- gnitati se gratos et benivolos reddant. nonnulli autem eorum d ade pericie ostentacionem id 50 ipsum agunt. michi autem inpresenciarum vestra nobilitatis f fortune virtutis et ingenii summa ornamenta tacitus cogitanti longe alia adest sentencia. omnium quidem, qui de natura et mori- bus scribunt, imitatus semper sum in hac re vestigia, inquiunt g enim honestius ea preteriri, que nunquam satis cumulate et digne laudari queunt, quam exigua atque levi laudis oracione inniti, cum prestancius sit de inpotencia quam de inpudencia vel h arrogancia posse notari. 55 a) in P am Rande Exordium. b) WO reluctari. c) DWOM tamen. d) M ad eorum. e) om. D. f) WO add. dignitatis. g) DWO inquirunt. h) PWOM et.
Strana 197
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 197 11138 Märs 12) cogitabam quoque, quod steriles laudatores ejus, quôd satagunt, oppositum agunt. cum c enim ob exuberantem materiam aut a eorum inbecillitatem ingenii pleraqueb et longe plurima, quam dixerint, necesse sit laudum genera obmittere tacita, videntur aut d non vera aut non digna preconio existimasse tantique rem faciunt, quantum eorum oracio sinit, sicque 5 non laudasse, sed veras laudes ademisse ab auditoribus judicantur. cum enim vere laudes prope divine sint e, quis illef tam sui g fidens, qui auderet sermone finito metiri posse hanc rem infinitam? quis enim vel 1 nobilitate vel dignitate aut probitate vel optimarum arcium studio vel clemencie magnitudine bellorum munimento varietate victoriarum i celeritate conficiendi k mentis aptitudine ! pertinacia in rebelles clemenciam in subditos liberalitate in 10 omnes potest excellenciis vestris conferri, cum nulla res tanta sit ac tam difficilis, quam vestre serenitates" non et° consilio regere et p integritate tueri et virtute conficere possint "? dicam siquidem plane gloriam vestram tantam esse, licet futura sit major, quod tropheis vestris allatura finem non sitr etas, nec ullius ests lument ingenii satis, quod u non dicam ornare, sed enarrare laudes vestras atque v vestrorum progenitorum possit. excusabor 15 preterea propter rerum missarum evidentissimam noticiam, cum neminem hic adesse con- spiciam, quem vester sangwis egregius nobilitatis splendor dignitatumw culmen summa prudencia et illa singularis et quasi divina in cunctis perficiendis mansuetudo atque mo- destia lateant x. parcite ergo michi, principes illustrissimi, si vestras nobilissimas y laudes speciali sermone non descripsi. id enim consulte egi tum propter earum magnitudinem et 20 dicendi infirmitatem ac aa ipsarum rerum evidenciam locupletissimam tum ob mei imbecilli- tatem ingenii. nam si mea jejuna atque indiscreta oracione attingere presumerem vestre nobilitatis excellenciam dignitatum claritatem mentis fortitudinem summam prudenciam maxi- mam temperanciam mores probatissimos ac sacratissimum acbb devotissimum erga deum cc cultum, quibus alios antecellitis multum, siquidem meis verbis viderer dd adimere vestre 25 glorie vestrisque preconiis. unde pace vestra et venia inpetrata huic amplissime dicioni finem inponam et ad alia, ob que ad presencias vestras convenimus, me convertam. z Sacerrimuse ille f Basiliensis cetus in spiritu sancto legitime congregatus sanctam catholicam et universalem ecclesiam representans ad vestras reverendissimas paternitates hos reverendissimos patres et michi dominos prestantissimos patriarcham Aquilegiensem gg 30 virum quidem sanguine dignitate et rerum experiencia prestantissimum, episcopum War- miensem virum profecto undique ih circumspectum et me archiepiscopum ii Panormitanum inter eos minimum quatuor acturos salutacionibus concupitis et dei omnipotentis benedic- tione premissis destinavit kk: primum erit presidii inplorativum, secundum quatuor rerum postulativum, tercium imminentis negocii exhortativum, quartum graciosum oblativum. [I. Ergall primum mu clamat et orat ac clamare et orare compellitur dignitates vestras amplissimas in unum congregatas"u universalis ecclesia per illud sacrum Basiliense con- cilium representata langworibus plena et vehementer sauciata cum propheta sanctis- simo in hec verba oo 1: „apprehende arma et scutum et exurge in adjutorium 40 michi.“ nullius enim est cujusvis religionis Christiane participis cor ita saxeum, pectus ita ferreum, quod auditis ecclesie universalis langworibus et sacri concilii Basiliensis dolo- 35 45 a) D hanc. b) P plerumque. c) P in longe, DWO elonge stall et longe : plurima au emend. in plura ? d) DWO autom. e) DO sunt. 1) om. D. g) P sue fidens inbecillitati. h) om. WO. i) D historiarum. k) P conficiende. 1) M amplitudine. m) om. D. n) D serenitatis. o) D id. p) Dvel. 1) D possit. r) in D übergeschriehen sinit. s) om. D. t) D frumen; M flumen. u) om. D. v) D om. atque — progenitorum. w) P dignitatis. x) PO lateat. y) PWOM amplissimas. z) P ac. aa) W atque. bb) PWOM et. cc) D dei. dd) D viderem. ee) in DPWOM kein Alinea; in P am Rande Narracio. ff) O ista. gg) D Aquiliensem. hih) P utique. ii) O episcopum. kk) in P am Rande 4°r principalia hic proponuntur coram electoribus. 1l) in DPWOM kein Alinea. mm) in P am Rande Primum principale. nn) D add. colligata. oo) in P am Rande Thema. 50 1 Ps. 34, 2.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 197 11138 Märs 12) cogitabam quoque, quod steriles laudatores ejus, quôd satagunt, oppositum agunt. cum c enim ob exuberantem materiam aut a eorum inbecillitatem ingenii pleraqueb et longe plurima, quam dixerint, necesse sit laudum genera obmittere tacita, videntur aut d non vera aut non digna preconio existimasse tantique rem faciunt, quantum eorum oracio sinit, sicque 5 non laudasse, sed veras laudes ademisse ab auditoribus judicantur. cum enim vere laudes prope divine sint e, quis illef tam sui g fidens, qui auderet sermone finito metiri posse hanc rem infinitam? quis enim vel 1 nobilitate vel dignitate aut probitate vel optimarum arcium studio vel clemencie magnitudine bellorum munimento varietate victoriarum i celeritate conficiendi k mentis aptitudine ! pertinacia in rebelles clemenciam in subditos liberalitate in 10 omnes potest excellenciis vestris conferri, cum nulla res tanta sit ac tam difficilis, quam vestre serenitates" non et° consilio regere et p integritate tueri et virtute conficere possint "? dicam siquidem plane gloriam vestram tantam esse, licet futura sit major, quod tropheis vestris allatura finem non sitr etas, nec ullius ests lument ingenii satis, quod u non dicam ornare, sed enarrare laudes vestras atque v vestrorum progenitorum possit. excusabor 15 preterea propter rerum missarum evidentissimam noticiam, cum neminem hic adesse con- spiciam, quem vester sangwis egregius nobilitatis splendor dignitatumw culmen summa prudencia et illa singularis et quasi divina in cunctis perficiendis mansuetudo atque mo- destia lateant x. parcite ergo michi, principes illustrissimi, si vestras nobilissimas y laudes speciali sermone non descripsi. id enim consulte egi tum propter earum magnitudinem et 20 dicendi infirmitatem ac aa ipsarum rerum evidenciam locupletissimam tum ob mei imbecilli- tatem ingenii. nam si mea jejuna atque indiscreta oracione attingere presumerem vestre nobilitatis excellenciam dignitatum claritatem mentis fortitudinem summam prudenciam maxi- mam temperanciam mores probatissimos ac sacratissimum acbb devotissimum erga deum cc cultum, quibus alios antecellitis multum, siquidem meis verbis viderer dd adimere vestre 25 glorie vestrisque preconiis. unde pace vestra et venia inpetrata huic amplissime dicioni finem inponam et ad alia, ob que ad presencias vestras convenimus, me convertam. z Sacerrimuse ille f Basiliensis cetus in spiritu sancto legitime congregatus sanctam catholicam et universalem ecclesiam representans ad vestras reverendissimas paternitates hos reverendissimos patres et michi dominos prestantissimos patriarcham Aquilegiensem gg 30 virum quidem sanguine dignitate et rerum experiencia prestantissimum, episcopum War- miensem virum profecto undique ih circumspectum et me archiepiscopum ii Panormitanum inter eos minimum quatuor acturos salutacionibus concupitis et dei omnipotentis benedic- tione premissis destinavit kk: primum erit presidii inplorativum, secundum quatuor rerum postulativum, tercium imminentis negocii exhortativum, quartum graciosum oblativum. [I. Ergall primum mu clamat et orat ac clamare et orare compellitur dignitates vestras amplissimas in unum congregatas"u universalis ecclesia per illud sacrum Basiliense con- cilium representata langworibus plena et vehementer sauciata cum propheta sanctis- simo in hec verba oo 1: „apprehende arma et scutum et exurge in adjutorium 40 michi.“ nullius enim est cujusvis religionis Christiane participis cor ita saxeum, pectus ita ferreum, quod auditis ecclesie universalis langworibus et sacri concilii Basiliensis dolo- 35 45 a) D hanc. b) P plerumque. c) P in longe, DWO elonge stall et longe : plurima au emend. in plura ? d) DWO autom. e) DO sunt. 1) om. D. g) P sue fidens inbecillitati. h) om. WO. i) D historiarum. k) P conficiende. 1) M amplitudine. m) om. D. n) D serenitatis. o) D id. p) Dvel. 1) D possit. r) in D übergeschriehen sinit. s) om. D. t) D frumen; M flumen. u) om. D. v) D om. atque — progenitorum. w) P dignitatis. x) PO lateat. y) PWOM amplissimas. z) P ac. aa) W atque. bb) PWOM et. cc) D dei. dd) D viderem. ee) in DPWOM kein Alinea; in P am Rande Narracio. ff) O ista. gg) D Aquiliensem. hih) P utique. ii) O episcopum. kk) in P am Rande 4°r principalia hic proponuntur coram electoribus. 1l) in DPWOM kein Alinea. mm) in P am Rande Primum principale. nn) D add. colligata. oo) in P am Rande Thema. 50 1 Ps. 34, 2.
Strana 198
198 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) ribus atque erumpnis non emolliatur, non perturbetur, non expavescat, non denique ad tam incendium immensum contra ecclesiam ipsam paratum extingwendum non inardescat. prochdolor, dum ecclesiam orientalem in unum Christi ovile reducere enisi a sumus, dis- sidium et scisma maximum in ecclesia nostra Latina subortum videmus, et utinam sim- plex scisma et non detestanda heresi admixtum! duo altaria diversis in locis prochdolor erecta conspicimus et utrobique, quod nephandissimum est dicere aut sentire, universalis ecclesia consistere allegatur contra Christi verbum de ecclesia ipsa inquientis: „una est columba mea, sponsa mea“ 24 b q. 1 „omnibus"c 1. offenditur preterea ille fidei articu- lus: „et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam“, quem quisque fidelium in fidei simbulo jugiter profitetur. ipsius ecclesied autoritas non modo contempnitur, sed 10 periculosissime negatur, sacrorum conciliorum parvipenduntur et temerantur decreta, re- formacio ecclesie eluditur et correctio exquisitis vanis coloribus evitatur et, nisi celer- rime deo auctore provideatur maximis discriminibuse, ipsa subicieturf ecclesia et sacro- rum conciliorum auctoritas pro magnis temporibus exulabit. et, quoniam plerique sacrum Basiliense concilium minus juste calumpniantes ab ipso hec mala prodire falso g asserunt, 15 dignentur h pro deo serenitates vestre paululum ad gesta summi pontificis et ad ea, que sacro concilio impingi solent, diligenter animadvertere, ut, cui in hac re plurimumi favoris impendendum sit, facilius discernere valeatis k. 1] Et primo, ut ab ipso summo pontifice exordiar quasi pro ipsarum rerum fun- damento, premitto sacrum et generale concilium dei ecclesiam representans duorum genera- 20 lium conciliorum Constanciensis scilicet et Senensis auctoritate in civitate Basiliensi inclite nacionis Germanice erectum 1 et stabilitum extitit et duorum disposicione summorum ponti- ficum quondam scilicet Martini et domini Eugenii presentis confirmatum obm tria precipue sanctissima quidem opera " consummanda: primo quidem pro extirpacione " heresum p, se- cundo pro pace populo Christiano procuranda, tercio pro dei ecclesie reformacione tam in 25 quantum profecto et quanto tempore illa sacra Basiliensis capite quam in membris. synodus circa primum elaboraverit sumptibus et laboribus non parcendo, attestatur inclitum et potentissimum Bohemie" regnum. nam quod diu efficere magni exercitus gencium armorum gladiis materialibus non valuerunt, ipsa sacra synodus Basiliensis doctrines sermone variisque disputacionibus ac legatorum missionibus deo favente complevit, ita so ut in eodem regno Bohemie omnia pacata esse videantur; et nisi illud saluberrimum extitisset concilium, nempe incendium in illo regno mirum in modum accensum non modo illud regnum vastasset, sed multas finitimas regiones infecisset et consumpsisset, ut in multis locis experiencia, rerum magistra, edocuit. quantum vero profecerit erga Grecorumt reductionem et unionem, nemo est qui nesciat. miserunt namque illius sacri 35 concilii patres ad ipsos varios oratores et “ tandem cum ipsorum Grecorum oratoribus con- vencionibus et pactis super ipsorum unione habitis deferri jusserunt novem milia ducatorum ad civitatem Constantinopolitanam, ut Grecorum prelati in diversis locis consistentes pos- sent ad illam civitatem pro eorum transitu sumptibus sacri concilii convenire, et sic se- cutum est, quod ipsius sacri concilii peccunia et industria Grecorum prelati convenerunt 40 in predicta civitate Constantinopolitana. et ibidem consistentes imperator Romeorum pa- triarcha Constantinopolitanus et plurimi alii prelati jugiter prestolabantur, ut sacrum con- cilium galeas et peccunias juxta convencionem inter eos habitam pro eorum transitu 5 a) PIFO nisi. b) D 14. c) om. D. d) D add. communis. e) DP hiis criminibus statt discriminibus ; W nur criminibus. f) DP subicitur. g) P false. h) in P am Rande Nota. hic pro justificacione actorum sacri 45 concilii super tribus, ad que principaliter congregatum est. i) D unicum. k) D valeamus. 1) in D am Rande von anderer gleichzeitiger Hand Concilium propter tria erectum est, primo extirpacionem heresum. m) P ad. n) Dubera. 0) in P am Rande Circa extirpacionem heresis quid egerit. p) P heresis. ") in D am Rande Circa Bohemos. r) D add. et. s) PO doctrina. t) in D am Rande Circa Grecos. u) in Pam Rande Nota. 50 c. 20 C. 24 q. 1.
198 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) ribus atque erumpnis non emolliatur, non perturbetur, non expavescat, non denique ad tam incendium immensum contra ecclesiam ipsam paratum extingwendum non inardescat. prochdolor, dum ecclesiam orientalem in unum Christi ovile reducere enisi a sumus, dis- sidium et scisma maximum in ecclesia nostra Latina subortum videmus, et utinam sim- plex scisma et non detestanda heresi admixtum! duo altaria diversis in locis prochdolor erecta conspicimus et utrobique, quod nephandissimum est dicere aut sentire, universalis ecclesia consistere allegatur contra Christi verbum de ecclesia ipsa inquientis: „una est columba mea, sponsa mea“ 24 b q. 1 „omnibus"c 1. offenditur preterea ille fidei articu- lus: „et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam“, quem quisque fidelium in fidei simbulo jugiter profitetur. ipsius ecclesied autoritas non modo contempnitur, sed 10 periculosissime negatur, sacrorum conciliorum parvipenduntur et temerantur decreta, re- formacio ecclesie eluditur et correctio exquisitis vanis coloribus evitatur et, nisi celer- rime deo auctore provideatur maximis discriminibuse, ipsa subicieturf ecclesia et sacro- rum conciliorum auctoritas pro magnis temporibus exulabit. et, quoniam plerique sacrum Basiliense concilium minus juste calumpniantes ab ipso hec mala prodire falso g asserunt, 15 dignentur h pro deo serenitates vestre paululum ad gesta summi pontificis et ad ea, que sacro concilio impingi solent, diligenter animadvertere, ut, cui in hac re plurimumi favoris impendendum sit, facilius discernere valeatis k. 1] Et primo, ut ab ipso summo pontifice exordiar quasi pro ipsarum rerum fun- damento, premitto sacrum et generale concilium dei ecclesiam representans duorum genera- 20 lium conciliorum Constanciensis scilicet et Senensis auctoritate in civitate Basiliensi inclite nacionis Germanice erectum 1 et stabilitum extitit et duorum disposicione summorum ponti- ficum quondam scilicet Martini et domini Eugenii presentis confirmatum obm tria precipue sanctissima quidem opera " consummanda: primo quidem pro extirpacione " heresum p, se- cundo pro pace populo Christiano procuranda, tercio pro dei ecclesie reformacione tam in 25 quantum profecto et quanto tempore illa sacra Basiliensis capite quam in membris. synodus circa primum elaboraverit sumptibus et laboribus non parcendo, attestatur inclitum et potentissimum Bohemie" regnum. nam quod diu efficere magni exercitus gencium armorum gladiis materialibus non valuerunt, ipsa sacra synodus Basiliensis doctrines sermone variisque disputacionibus ac legatorum missionibus deo favente complevit, ita so ut in eodem regno Bohemie omnia pacata esse videantur; et nisi illud saluberrimum extitisset concilium, nempe incendium in illo regno mirum in modum accensum non modo illud regnum vastasset, sed multas finitimas regiones infecisset et consumpsisset, ut in multis locis experiencia, rerum magistra, edocuit. quantum vero profecerit erga Grecorumt reductionem et unionem, nemo est qui nesciat. miserunt namque illius sacri 35 concilii patres ad ipsos varios oratores et “ tandem cum ipsorum Grecorum oratoribus con- vencionibus et pactis super ipsorum unione habitis deferri jusserunt novem milia ducatorum ad civitatem Constantinopolitanam, ut Grecorum prelati in diversis locis consistentes pos- sent ad illam civitatem pro eorum transitu sumptibus sacri concilii convenire, et sic se- cutum est, quod ipsius sacri concilii peccunia et industria Grecorum prelati convenerunt 40 in predicta civitate Constantinopolitana. et ibidem consistentes imperator Romeorum pa- triarcha Constantinopolitanus et plurimi alii prelati jugiter prestolabantur, ut sacrum con- cilium galeas et peccunias juxta convencionem inter eos habitam pro eorum transitu 5 a) PIFO nisi. b) D 14. c) om. D. d) D add. communis. e) DP hiis criminibus statt discriminibus ; W nur criminibus. f) DP subicitur. g) P false. h) in P am Rande Nota. hic pro justificacione actorum sacri 45 concilii super tribus, ad que principaliter congregatum est. i) D unicum. k) D valeamus. 1) in D am Rande von anderer gleichzeitiger Hand Concilium propter tria erectum est, primo extirpacionem heresum. m) P ad. n) Dubera. 0) in P am Rande Circa extirpacionem heresis quid egerit. p) P heresis. ") in D am Rande Circa Bohemos. r) D add. et. s) PO doctrina. t) in D am Rande Circa Grecos. u) in Pam Rande Nota. 50 c. 20 C. 24 q. 1.
Strana 199
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 199 destinarent . et nempe neminem latet, quod, si Romanus pontifex ambasiatam falso 11438 Müre 12) nomine sacri concilii ad eos non misisset acb eos per se et suos et suis galeis non sol- licitasset variis promissionibus, ut ad suum conciliabulum e confluerent, ad sacrum Basili- ense concilium indubie profecti fuissent. sacrum tamen concilium volens dare operam, 5 quam inceperat, quatuor galeas navem unam et galeotam cum balistariis et magna pec- cuniarum quantitate juxta inter eos compactata pro eis transvehendis destinavit prod qua quidem re explicanda ultra centum ducatorum milia ipsum sacrum concilium expo- suisse dinoscitur; et ex operae ipsius sacri concilii ipsorum Grecorum reductio in limine videtur, sive ad ipsum dominum papam perveniant sive ad f sacrum concilium. nun- 10 quam enim papa galeas misisset, nisi timuisset illos ad sacrum concilium perventuros. unde cum sacrum concilium fuerit causa cause, satis dici potest, quod sit causa effectus, scilicet future eorum unionis. sileant ergo detractores, qui dicunt sacrum concilium tanto tempore congregatum parum g profecisse h! nam ea egit maxima, qualia per alia concilia non fuerunt gesta. nam cum predicta gravissima sint, videntur pocius miraculo 15 ascribenda, ut in tam brevi tempore, quo concilium congregatum i extitit, explicari po- tuissent. ad pacem k autem reformandam inter varios principes et diversos populos manum non pigre apposuit. attestari hoc possunt Gallia1 Ytalia et multe Germanie erga regiones et legatorum tam cardinalium quam aliorum patrum varie missiones. reformacionem m vero ecclesie saluberrima plurima decreta edidit omnium fere curie Ro- 20 mane inveteratorum abusuum et simoniace pravitatis presertim exstirpativa, reducendo ecclesie statum plurimum collapsum ad priscorum patrum ordinacionem saluberrimam, ut puta " decretum ° 1 de annatis non solvendis, per quas ex Christianitatis omnibus pro- vinciis aurum detestabili adinvencione? ad ipsam curiam Romanam attrahebatur, eccle- siastice dignitates ob intollerabiles soluciones ita conprimebantur, quod aut perpetuo fe- 25 neratoribus remanebant obligate aut ex illorum redditibus nil supererat, quod ad aliquem pium usum potuisset converti. promovebantur plurimi quasi per quandam negociacionem, qui majores et uberiores peccunie sacculos deferebant, et sciencia et moribus divites contempnebantur, et sic teste Augustino pocius fures aut mercennarii ecclesiis preficie- bantur quam veri pastores, ut habetur 2 in c. „tres personas“ 23 q. 4 q. edidit insuper 30 decretum3 de electione; extinxit 4 in futurum abusum graciarum expectativarum, que in- differenter peccunie obtentu absque personarum deletu concedebantur; providit' super beneficiorum collacione ordinariis locorum concedendar, qui per gesta et abusus curie Ro- mane ita compressi sunt et ita in eorum jurisdictionibus exhausti, ut s solus papa omnia occuparett, ac si super eo dumtaxat Christi ecclesia fundata esse videretur. inmemores 35 erant recentes Romani pontifices potestatis aliis apostolis, in quorum loco u successerunt episcopi, tradite, quibus inquit Christus in eos potestatem transferendo: "sicud misit me pater, ego mitto vos“, ut habetur in ewangelio 6 et clarius per beatum Ciprianum episcopum et martirem in c. „loquitur", ubi textus notabilis, 24 q. 17 et in c. „in novo“ 21 di- „ que- stinctione 8. et alibi Christus ad eosdem 9: „vos estis lux mundi", et Mathei 1810: a) in D am Rande Nota. b) Wadd. per hoc. c) in P am Rande hinzugefügt scilicet Ferrariam. d) in P am Rande Nota. e) POM opere. f) WO add. ipsum. g) P parvula. h) P fecisse. i) PHOM stellen um extitit congre- gatum. k) in D am Rande Secundo ad pacem reformandam; in P am Rande Circa pacem. 1) D add. et. m) in D am Rande Tercio ad reformacionem ecclesie; in P am Rande Circa reformacionem ecclesie. n) DP pute; HOM utpote. 0) in D am Rande Decretum de annatis. p) WO invencione. q) Wo 3. r) D conce- dendo; PWOM consulendo. s) D quod. t) D occupavit. u) O locum. v) om. WO. 40 45 50 1 Am 9. Juni 1435, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 104; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 801; Hefele, Konziliengeschichte 7, 596 f. с. 12 C. 23 q. 4. 3 Am 13. Juli 1433, vgl. Mansi l. c. 29, 61-64: Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 402-405; Hefele l. c. 7, 538 f. 5 6 8 9 10 Durch Dekret v. 24. Jan. 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. Durch das in voriger Anm. erwähnte Dekret. Joh. 20, 21. c. 18 C. 24 q. 1. с. 2 D. 21. Matth. 5, 14. Matth. 18, 18. 4
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 199 destinarent . et nempe neminem latet, quod, si Romanus pontifex ambasiatam falso 11438 Müre 12) nomine sacri concilii ad eos non misisset acb eos per se et suos et suis galeis non sol- licitasset variis promissionibus, ut ad suum conciliabulum e confluerent, ad sacrum Basili- ense concilium indubie profecti fuissent. sacrum tamen concilium volens dare operam, 5 quam inceperat, quatuor galeas navem unam et galeotam cum balistariis et magna pec- cuniarum quantitate juxta inter eos compactata pro eis transvehendis destinavit prod qua quidem re explicanda ultra centum ducatorum milia ipsum sacrum concilium expo- suisse dinoscitur; et ex operae ipsius sacri concilii ipsorum Grecorum reductio in limine videtur, sive ad ipsum dominum papam perveniant sive ad f sacrum concilium. nun- 10 quam enim papa galeas misisset, nisi timuisset illos ad sacrum concilium perventuros. unde cum sacrum concilium fuerit causa cause, satis dici potest, quod sit causa effectus, scilicet future eorum unionis. sileant ergo detractores, qui dicunt sacrum concilium tanto tempore congregatum parum g profecisse h! nam ea egit maxima, qualia per alia concilia non fuerunt gesta. nam cum predicta gravissima sint, videntur pocius miraculo 15 ascribenda, ut in tam brevi tempore, quo concilium congregatum i extitit, explicari po- tuissent. ad pacem k autem reformandam inter varios principes et diversos populos manum non pigre apposuit. attestari hoc possunt Gallia1 Ytalia et multe Germanie erga regiones et legatorum tam cardinalium quam aliorum patrum varie missiones. reformacionem m vero ecclesie saluberrima plurima decreta edidit omnium fere curie Ro- 20 mane inveteratorum abusuum et simoniace pravitatis presertim exstirpativa, reducendo ecclesie statum plurimum collapsum ad priscorum patrum ordinacionem saluberrimam, ut puta " decretum ° 1 de annatis non solvendis, per quas ex Christianitatis omnibus pro- vinciis aurum detestabili adinvencione? ad ipsam curiam Romanam attrahebatur, eccle- siastice dignitates ob intollerabiles soluciones ita conprimebantur, quod aut perpetuo fe- 25 neratoribus remanebant obligate aut ex illorum redditibus nil supererat, quod ad aliquem pium usum potuisset converti. promovebantur plurimi quasi per quandam negociacionem, qui majores et uberiores peccunie sacculos deferebant, et sciencia et moribus divites contempnebantur, et sic teste Augustino pocius fures aut mercennarii ecclesiis preficie- bantur quam veri pastores, ut habetur 2 in c. „tres personas“ 23 q. 4 q. edidit insuper 30 decretum3 de electione; extinxit 4 in futurum abusum graciarum expectativarum, que in- differenter peccunie obtentu absque personarum deletu concedebantur; providit' super beneficiorum collacione ordinariis locorum concedendar, qui per gesta et abusus curie Ro- mane ita compressi sunt et ita in eorum jurisdictionibus exhausti, ut s solus papa omnia occuparett, ac si super eo dumtaxat Christi ecclesia fundata esse videretur. inmemores 35 erant recentes Romani pontifices potestatis aliis apostolis, in quorum loco u successerunt episcopi, tradite, quibus inquit Christus in eos potestatem transferendo: "sicud misit me pater, ego mitto vos“, ut habetur in ewangelio 6 et clarius per beatum Ciprianum episcopum et martirem in c. „loquitur", ubi textus notabilis, 24 q. 17 et in c. „in novo“ 21 di- „ que- stinctione 8. et alibi Christus ad eosdem 9: „vos estis lux mundi", et Mathei 1810: a) in D am Rande Nota. b) Wadd. per hoc. c) in P am Rande hinzugefügt scilicet Ferrariam. d) in P am Rande Nota. e) POM opere. f) WO add. ipsum. g) P parvula. h) P fecisse. i) PHOM stellen um extitit congre- gatum. k) in D am Rande Secundo ad pacem reformandam; in P am Rande Circa pacem. 1) D add. et. m) in D am Rande Tercio ad reformacionem ecclesie; in P am Rande Circa reformacionem ecclesie. n) DP pute; HOM utpote. 0) in D am Rande Decretum de annatis. p) WO invencione. q) Wo 3. r) D conce- dendo; PWOM consulendo. s) D quod. t) D occupavit. u) O locum. v) om. WO. 40 45 50 1 Am 9. Juni 1435, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 104; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 801; Hefele, Konziliengeschichte 7, 596 f. с. 12 C. 23 q. 4. 3 Am 13. Juli 1433, vgl. Mansi l. c. 29, 61-64: Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 402-405; Hefele l. c. 7, 538 f. 5 6 8 9 10 Durch Dekret v. 24. Jan. 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. Durch das in voriger Anm. erwähnte Dekret. Joh. 20, 21. c. 18 C. 24 q. 1. с. 2 D. 21. Matth. 5, 14. Matth. 18, 18. 4
Strana 200
200 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 März 12] cunque ligaveritis a super terram, erunt ligatab in celo, et quecunque solveritis super terram, erunt soluta et in celo", et in eodem loco 1: „si peccaverit in te frater tuus " dic ecclesie." nomine autem ecclesie non solum papam intelligi voluit, sed eciam alios prelatos, ut e aperte innuit Jheronimus 2 in c. „omnibus“ 24 q. 1. hinc Gregorius papa sanctitate et sciencia mirificus ad patriarcham Alexandrinum, qui eum in prefacione epi- 5 stole universalem papam appellaverat, rescripsit, quod f tale verbum ita superbum ultra non scriberet g, dicens: „quia aliis detrahitur, cum alteri plus, quam racio exigit, prebe- tur“, submittens: „honorem meum esse non reputo, in quo fratres meos honorem suum perdere cognosco. meus namque est honor universalis ecclesie, meus honor est fratrum meorum solidus vigor. tunc ego sum honoratus, cum singulis quibusque honor debitus 10 non negetur. si vero universalem me h papam vestra sanctitas dixit i, negat se hoc esse, quod me fatetur universum. sed absit hoc! recedant verba, que unitatem inflant, caritatem vulnerant", ut habentur 1 hec in c. „ecce" 99 distinctione 3. idem m beatus Gre- gorius scribens ad defensorem n Cecilie, qui turbabat episcoporum jurisdictionem, sic inter cetera inquit: „si sua unicuique episcoporum jurisdictio non servatur, quid agitur i5 aliud, nisi ute per nos, per quos ecclesiasticus custodiri illesus ordo debuit, confun- datur“, ut legitur 4 11 q. 1 „pervenit". quod autem episcopi in locum apostolorum suc- cesserint et illorum potestatem sortiti sint, bellissime probat beatus ? Augustinus in c. „ quorum vices" 68 distinctione 5, inducens illud psalmiste 6: „pro patribus tuis nati sunt tibi filii: constitues eos principes super omnem terram". hinc Ciprianus in c. „dominus “ 93 20 distinctione 7 episcopos appellat apostolos et eos 1 dixit per Christum electos fuisse. et facit illud psalmiste de Juda 8: „episcopatum r ejus accipiet alter“, denotans Judam tamquam apostolum fuisse episcopum. hinc sanctus Petrus cum omnibus apostolis ecclesie negocia peragebat, ut habundes in actibus apostolorum legitur. edidit insuper sancta synodus Ba- siliensis decretum t 9 de causis imitando illam sanctam sinodum Nycenam, que statuit ne- 25. gocia debere tractari in provinciis u, in quibus orta sunt, ut plenius habetur in libris 10 con- ciliorum et narratur !1 in q. 6 „ neminem". edidit insuper decretum v 12 de conciliis provin- cialibus et sinodalibus celebrandis dans formam, ut jugiter ibi de morum reformacione tractetur ; item de concubinariis w 13, de Judeis 14, de assumpcione x ad apostolicam sedem et ad car- dinalatum 15, de pacificis possessionibus 16 et multis aliis quidem honestissimis ac y ad refor- 30 macionem ecclesie in capite et in membris pertinentibus. et adhuc in ea z reformacionis sed, prochdolor, Romanus pontifex, qui primus et precipuus in materia perseverat aa. hoc sanctissimo opere esse debuit, tamquam bb cui in personam Petri specifice a Christo a) PWOM alligaveritis. b) PWOM alligata et. c) P add. etc. d) om. WO. e) in D am Rande zum Folgenden Nota. f) PWOM ut. g) PWOM rescriberet. h) in DPWO me nach sanctitas. i) P dixerit. k) om. WO. 35 1) D habetur. m) PWOM et alibi idem. n) D defensionem und add. sancte. 0) D quod. p) om. PWOM. q) WO dixit eos. r) PWOM et episcopatum. s) om. PWO. t) in D am Rande Decretum de causis. u) D provincia; PWO provincias. v) in D am Rande De conciliis provincialibus. W) in D am Rande rechts De concubinariis. x) P add. et. y) om. PWOM. z) om. D. aa) D perseverant. bb) P cui tamquam. 1 Matth. 18, 15. c. 20 C. 24 q. 1. с. 5 D. 99. с. 39 С. 11 q. 1. c. 6 D. 68. Ps. 44, 17. c. 25 D. 93. Ps. 108, 8. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. 10 Vgl. RTA. 10, XCVII. 11 с. 16 С. 3 q. 6. 12 Am 26. November 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 74-77; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 525. 528; Hefele, Konziliengeschichte 7, 557 ff. 3 5 6 8 9 13 Am 22. Januar 1435, vgl. Mansi l. c. 29, 40 101�102; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 773-774; Hefele l. c. 7, 593 f. 14 Am 7. September 1434, vgl. Mansi l. c. 29, 98-99; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 757-760; Hefele l. c. 7, 589. 15 Am 24. März 1436, vgl. Mansi l. c. 29, 110- 119; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 847-855; Hefele l. c. 7, 629 ff. 16 Am 9. Juni 1435, vgl. Mansi l. c. 29, 105; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 801-802; Hefele l. c. 50 7, 596 f. 45
200 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 März 12] cunque ligaveritis a super terram, erunt ligatab in celo, et quecunque solveritis super terram, erunt soluta et in celo", et in eodem loco 1: „si peccaverit in te frater tuus " dic ecclesie." nomine autem ecclesie non solum papam intelligi voluit, sed eciam alios prelatos, ut e aperte innuit Jheronimus 2 in c. „omnibus“ 24 q. 1. hinc Gregorius papa sanctitate et sciencia mirificus ad patriarcham Alexandrinum, qui eum in prefacione epi- 5 stole universalem papam appellaverat, rescripsit, quod f tale verbum ita superbum ultra non scriberet g, dicens: „quia aliis detrahitur, cum alteri plus, quam racio exigit, prebe- tur“, submittens: „honorem meum esse non reputo, in quo fratres meos honorem suum perdere cognosco. meus namque est honor universalis ecclesie, meus honor est fratrum meorum solidus vigor. tunc ego sum honoratus, cum singulis quibusque honor debitus 10 non negetur. si vero universalem me h papam vestra sanctitas dixit i, negat se hoc esse, quod me fatetur universum. sed absit hoc! recedant verba, que unitatem inflant, caritatem vulnerant", ut habentur 1 hec in c. „ecce" 99 distinctione 3. idem m beatus Gre- gorius scribens ad defensorem n Cecilie, qui turbabat episcoporum jurisdictionem, sic inter cetera inquit: „si sua unicuique episcoporum jurisdictio non servatur, quid agitur i5 aliud, nisi ute per nos, per quos ecclesiasticus custodiri illesus ordo debuit, confun- datur“, ut legitur 4 11 q. 1 „pervenit". quod autem episcopi in locum apostolorum suc- cesserint et illorum potestatem sortiti sint, bellissime probat beatus ? Augustinus in c. „ quorum vices" 68 distinctione 5, inducens illud psalmiste 6: „pro patribus tuis nati sunt tibi filii: constitues eos principes super omnem terram". hinc Ciprianus in c. „dominus “ 93 20 distinctione 7 episcopos appellat apostolos et eos 1 dixit per Christum electos fuisse. et facit illud psalmiste de Juda 8: „episcopatum r ejus accipiet alter“, denotans Judam tamquam apostolum fuisse episcopum. hinc sanctus Petrus cum omnibus apostolis ecclesie negocia peragebat, ut habundes in actibus apostolorum legitur. edidit insuper sancta synodus Ba- siliensis decretum t 9 de causis imitando illam sanctam sinodum Nycenam, que statuit ne- 25. gocia debere tractari in provinciis u, in quibus orta sunt, ut plenius habetur in libris 10 con- ciliorum et narratur !1 in q. 6 „ neminem". edidit insuper decretum v 12 de conciliis provin- cialibus et sinodalibus celebrandis dans formam, ut jugiter ibi de morum reformacione tractetur ; item de concubinariis w 13, de Judeis 14, de assumpcione x ad apostolicam sedem et ad car- dinalatum 15, de pacificis possessionibus 16 et multis aliis quidem honestissimis ac y ad refor- 30 macionem ecclesie in capite et in membris pertinentibus. et adhuc in ea z reformacionis sed, prochdolor, Romanus pontifex, qui primus et precipuus in materia perseverat aa. hoc sanctissimo opere esse debuit, tamquam bb cui in personam Petri specifice a Christo a) PWOM alligaveritis. b) PWOM alligata et. c) P add. etc. d) om. WO. e) in D am Rande zum Folgenden Nota. f) PWOM ut. g) PWOM rescriberet. h) in DPWO me nach sanctitas. i) P dixerit. k) om. WO. 35 1) D habetur. m) PWOM et alibi idem. n) D defensionem und add. sancte. 0) D quod. p) om. PWOM. q) WO dixit eos. r) PWOM et episcopatum. s) om. PWO. t) in D am Rande Decretum de causis. u) D provincia; PWO provincias. v) in D am Rande De conciliis provincialibus. W) in D am Rande rechts De concubinariis. x) P add. et. y) om. PWOM. z) om. D. aa) D perseverant. bb) P cui tamquam. 1 Matth. 18, 15. c. 20 C. 24 q. 1. с. 5 D. 99. с. 39 С. 11 q. 1. c. 6 D. 68. Ps. 44, 17. c. 25 D. 93. Ps. 108, 8. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. 10 Vgl. RTA. 10, XCVII. 11 с. 16 С. 3 q. 6. 12 Am 26. November 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 74-77; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 525. 528; Hefele, Konziliengeschichte 7, 557 ff. 3 5 6 8 9 13 Am 22. Januar 1435, vgl. Mansi l. c. 29, 40 101�102; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 773-774; Hefele l. c. 7, 593 f. 14 Am 7. September 1434, vgl. Mansi l. c. 29, 98-99; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 757-760; Hefele l. c. 7, 589. 15 Am 24. März 1436, vgl. Mansi l. c. 29, 110- 119; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 847-855; Hefele l. c. 7, 629 ff. 16 Am 9. Juni 1435, vgl. Mansi l. c. 29, 105; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 801-802; Hefele l. c. 50 7, 596 f. 45
Strana 201
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 201 " 11438 dictum fuit non modo semel, sed iterum atque tercio: „si diligis me, pasce oves meas März 12) Johannis ultimo 1, non solum hec omnia decreta respuit, sed eciam illa, que ipsemet in sua adhesione solempni approbavit ? profitendo illud sacrum concilium Basiliense legitime fuisse iniciatum et continuatum prosecucionemque habere debere ad illa sancta opera, 5 ad a que fuit congregatum. quantumb enim magna animadversione hec transgressio digna sit, ut decreta saluberrima ecclesie per papam contempnantur, clare colligi poterit c ex canone Damasi pape sic notabiliter inquientis: „violatores sacrorum canonum voluntarii graviter d a sanctis patribus judicantur et a spiritu sancto, instinctu cujus ac dono dic- tati sunt, dampnantur, quoniam blasphemare spiritum sanctum non incongrue videntur, qui 10 contra eosdem sacros canones non ex necessitate compulsi, sed libenter aliquid aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt e. talis enim presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam, ut jam prelibatum est, contra eum agit, cujus jussu vel nutu et gracia spiritus sancti canones editi sunt." que verba aurea sunt et habentur3 in c. „violatores“ 25 q. 1, que clarissime innuunt in- 15 fidelitate notari eos, qui canones conciliorum voluntarie transgrediuntur, quoniam videntur negare potestatem ecclesie conditrici competere. quo casu absque hesitacionis scrupulo tales in heresis crimen incidunt, ut legitur et notatur in c. „nulli phas“ 19 f distinctione 4. hereticus g enim est non solum, qui errat in articulis fidei, sed eciam qui habet perversum dogma vel novas gignit opiniones diversas a judicio ecclesie, ut est textus 5 cum glossa 20 in Clementinis 1 „de hereticis"; ad idem c. „heresis “ 24 h q. 3 6. hinc dixit glossa singu- laris in c. „sacerdotes et reliqui ecclesie ministri" 2 q. 77: „quod, si prelati non ser- vant canones, potest ab eis recedi sicud ab hereticis et excommunicatis eciam ante sen- tenciam", per quam glossam et per predicta potuisset sacrum concilium domino Eugenio pape quarto presenti subtrahere merito obedienciam ex hoc solo capite, quia sine causa 25 racionabili contempsit recipere decreta sacri concilii super reformacione edita. et preser- tim hoc firmandum i est hodie ex decreto 8 sacri concilii Constanciensis, quo inter cetera declaravit — et sacra Basiliensis ? et Senensis 10 synodus innovavit —, „quod ipsa synodus in spiritu sancto legitime congregata generale concilium faciens et ecclesiam militantem representans potestatem a Christo immediate habet, cui quilibet cujuscunque status vel 30 dignitatis, eciam si papalis existat, obedire tenetur in hiis, que pertinent ad fidem, extir- " pacionem scismatis et ad generalem reformacionem ecclesie dei in capite et in membris" item declaravit 11 dicta sinodus Constanciensis, „quod quicunque cujuscunque status vel dignitatis, eciam si papalis existat, qui mandatis statutis seu ordinacionibus aut preceptis cujuscunque concilii generalis legitime congregati super premissis seu ad ea pertinentibus 35 factis vel faciendis obedire contumaciter contempserit, nisi resipuerit, condigne poenitencie subiciatur et debite puniatur, eciam ad alia, si opus fuerit, juris subsidia k recurrendo !" ex quibus patet fundatam et declaratam sacri concilii auctoritatem in predicto reforma- cionis casu supra summum pontificem. et hoc ipsum ante illud decretum visus est 40 a) PWM ob. b) W quam über getilgten quanta. c) OM potest. d) P setzt graviter nach patribus. e) W consen- serunt; POM consenserint. 1) P di. 19. g) in W am Rande Nota. hereticus est; anßerdem am Rande diese Stelle durch eine auf sie verweisende Hand hervorgehoben. h) DW 14. i) P servandum. k) DW remedia. 1) DPW recurrendum. 45 Joh. 21, 17. Vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. С. 5 С. 25 q. 1. с. 5 D. 19. 5 C. 1 Clem. 5, 3. — Die Wendungen „per- versum dogma" und „hereticus est, qui --- novas opiniones gignit“ finden sich vielmehr in c. 26 C. 50 24 q. 3 und c. 28 C. 24 q. 3. С. 27 С. 24 q. 3. с. 8 С. 2 q. 7. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 3 8 Vom 6. April 1415, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 590 und Hefele, Konziliengeschichte 7, 102 f. 9 Am 26. Juni 1434, vgl. Mansi l. c. 29, 91; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 713; Hefele l. c. 7, 765. 10 Der Redner hat wohl die Appellation des Konzils zu Siena vom 8. März 1424 gegen die Auflösung durch die päpstlichen Präsidenten im Auge, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 1, 53-60. 11 Durch das Dekret vom 6. April 1415, vgl. Anm. 8. 26
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 201 " 11438 dictum fuit non modo semel, sed iterum atque tercio: „si diligis me, pasce oves meas März 12) Johannis ultimo 1, non solum hec omnia decreta respuit, sed eciam illa, que ipsemet in sua adhesione solempni approbavit ? profitendo illud sacrum concilium Basiliense legitime fuisse iniciatum et continuatum prosecucionemque habere debere ad illa sancta opera, 5 ad a que fuit congregatum. quantumb enim magna animadversione hec transgressio digna sit, ut decreta saluberrima ecclesie per papam contempnantur, clare colligi poterit c ex canone Damasi pape sic notabiliter inquientis: „violatores sacrorum canonum voluntarii graviter d a sanctis patribus judicantur et a spiritu sancto, instinctu cujus ac dono dic- tati sunt, dampnantur, quoniam blasphemare spiritum sanctum non incongrue videntur, qui 10 contra eosdem sacros canones non ex necessitate compulsi, sed libenter aliquid aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt e. talis enim presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam, ut jam prelibatum est, contra eum agit, cujus jussu vel nutu et gracia spiritus sancti canones editi sunt." que verba aurea sunt et habentur3 in c. „violatores“ 25 q. 1, que clarissime innuunt in- 15 fidelitate notari eos, qui canones conciliorum voluntarie transgrediuntur, quoniam videntur negare potestatem ecclesie conditrici competere. quo casu absque hesitacionis scrupulo tales in heresis crimen incidunt, ut legitur et notatur in c. „nulli phas“ 19 f distinctione 4. hereticus g enim est non solum, qui errat in articulis fidei, sed eciam qui habet perversum dogma vel novas gignit opiniones diversas a judicio ecclesie, ut est textus 5 cum glossa 20 in Clementinis 1 „de hereticis"; ad idem c. „heresis “ 24 h q. 3 6. hinc dixit glossa singu- laris in c. „sacerdotes et reliqui ecclesie ministri" 2 q. 77: „quod, si prelati non ser- vant canones, potest ab eis recedi sicud ab hereticis et excommunicatis eciam ante sen- tenciam", per quam glossam et per predicta potuisset sacrum concilium domino Eugenio pape quarto presenti subtrahere merito obedienciam ex hoc solo capite, quia sine causa 25 racionabili contempsit recipere decreta sacri concilii super reformacione edita. et preser- tim hoc firmandum i est hodie ex decreto 8 sacri concilii Constanciensis, quo inter cetera declaravit — et sacra Basiliensis ? et Senensis 10 synodus innovavit —, „quod ipsa synodus in spiritu sancto legitime congregata generale concilium faciens et ecclesiam militantem representans potestatem a Christo immediate habet, cui quilibet cujuscunque status vel 30 dignitatis, eciam si papalis existat, obedire tenetur in hiis, que pertinent ad fidem, extir- " pacionem scismatis et ad generalem reformacionem ecclesie dei in capite et in membris" item declaravit 11 dicta sinodus Constanciensis, „quod quicunque cujuscunque status vel dignitatis, eciam si papalis existat, qui mandatis statutis seu ordinacionibus aut preceptis cujuscunque concilii generalis legitime congregati super premissis seu ad ea pertinentibus 35 factis vel faciendis obedire contumaciter contempserit, nisi resipuerit, condigne poenitencie subiciatur et debite puniatur, eciam ad alia, si opus fuerit, juris subsidia k recurrendo !" ex quibus patet fundatam et declaratam sacri concilii auctoritatem in predicto reforma- cionis casu supra summum pontificem. et hoc ipsum ante illud decretum visus est 40 a) PWM ob. b) W quam über getilgten quanta. c) OM potest. d) P setzt graviter nach patribus. e) W consen- serunt; POM consenserint. 1) P di. 19. g) in W am Rande Nota. hereticus est; anßerdem am Rande diese Stelle durch eine auf sie verweisende Hand hervorgehoben. h) DW 14. i) P servandum. k) DW remedia. 1) DPW recurrendum. 45 Joh. 21, 17. Vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. С. 5 С. 25 q. 1. с. 5 D. 19. 5 C. 1 Clem. 5, 3. — Die Wendungen „per- versum dogma" und „hereticus est, qui --- novas opiniones gignit“ finden sich vielmehr in c. 26 C. 50 24 q. 3 und c. 28 C. 24 q. 3. С. 27 С. 24 q. 3. с. 8 С. 2 q. 7. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 3 8 Vom 6. April 1415, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 590 und Hefele, Konziliengeschichte 7, 102 f. 9 Am 26. Juni 1434, vgl. Mansi l. c. 29, 91; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 713; Hefele l. c. 7, 765. 10 Der Redner hat wohl die Appellation des Konzils zu Siena vom 8. März 1424 gegen die Auflösung durch die päpstlichen Präsidenten im Auge, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 1, 53-60. 11 Durch das Dekret vom 6. April 1415, vgl. Anm. 8. 26
Strana 202
202 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 12) aperte sentire Archidiaconus a 1 solempnis doctor in c. „sicud “ 15 distinctione2, ubi per illum textum dicit papam non posse venire contra conciliorum statuta in hiis, que pertinent ad fidem, animarum salutem et ad universalem statum ecclesie. nam talia statuta habent d vim et auctoritatem sicud quatuor ewangelia, ut probatur in dicto c.“ „sicud“ in primo et e prope medium ibi, „quia in hiis velud in quadrato lapide sancte fidei structura con- surgit et cujuslibet vite atque actionis norma existit". hinc Constantinopolitana sinodus, una de quatuor principalioribus, quas ecclesia velud quatuor ewangelia veneratur, edidit ad ecclesie reformacionem ducentos et duos canones, ut habetur in c. „habeo librum“ 16 distinctione 3. et Nicena sinodus inter alias principalior volens corrigere vitam hominum in ecclesiis commo- rancium inposuit multas leges, quas canones vocamus, ut dicit textus in c. „Nicena“ 31 f di- 10 stinctione 4. et licet olim super hac potestate ecclesie supra papam varie forent inter scolasti- cos opiniones, hodie tamen, cum habeamus trium generalium conciliorum declaracionem, Constanciensis scilicet Senensis et Basiliensis, omnis cessare debet hesitacio. nam in declaran- dis sacris scripturis et fide per catholicos tenenda disposicio ecclesie et sic sacri concilii pre- fertur opinionibus magistrorum et eciam summi pontificis, ut in c. „Anastasius“ juncta glossa 15 19 distinctione 5. hinc Jheronimus 5 contra Luciferianum in fine sue disputacionis inquit 6: „poteram omnes tuarum disputacionum rivulos uno ecelesie sole siccare“, de auctoritate concilii generalis loquens, et comparat concilii auctoritatem soli, ut, sicud sol suo ardore humores rivulorum desiccat, ita concilium sua auctoritate omnem contrariam superat argu- mentacionem. et beatus Augustinus ad Januarium asserit7 generalium conciliorum salu- 20 berrimam esse in ecclesia auctoritatem. si saluberrima est, salutem continet; qui ergo auctoritati concilii contradicit, contra salutem agit. idemque Augustinus in plerisque locis hec verba asserit 8: „ewangelio non crederem, nisi me ecclesie auctoritas commoveret“ quasi dicat, quod illa sola dicuntur Christi ewangelia, que ecclesia recipit. nam plerique, eciam de apostolis dicuntur ewangelia scripsisse, sed quia quatuor tantum approbavit ecclesia, 25 scilicet concilia generalia illam representancia, illa sola quatuor et non alia venerantur h. et i quamquam potuisset sacra synodus Basiliensis severe procedere contra papam propter dictorum decretorum contempcionem k et multa alia in citatorio? contenta, volens tamen uti omni mansuetudine et modestia eundem dominum papam Eugenium crebris vicibus per literas et nuncios hincinde missos ammonuit caritative, ut dicta saluberrima decreta susciperet so et alia ageret, que summum pontificem decerent. sed cum monita 1 non proficerentm coacta fuit ipsa sancta synodus manum ad forciora mittere attendens et precavere volens illud Gregorii 10 super Jeremiam, qui dixit „ociose non esse transcurrendum, quod uno peccante ira super omnem populum venit“, sicud fuit Achor peccante, ut in biblia legitur 11 hoc enim secundum eum frequenter accidit, „quando sacerdotes, qui presunt, erga delin- 35 quentes benivoli videri volunt et verentes peccancium lingwas sacerdotalis severitatis immemores nolunt complere, quod scriptum est 12: „peccantem coram omnibus argue, ut 5 a) in W am Rande von anderer gleichzeitiger Hand die Bemerkung Vide Archidiaconum docuisse potestatem con- ciliorum generalium ante concilium Constanciense. b) P contravenire. c) Pdecreto. d) Mprincipio, e) om. P. f) DOM 26. g) in W von derselben Hand wie oben die Randbemerking Jheronimus equiperat auctoritatem con- 40 ciliorum generalium soli. h) O veneramur. i) in D am Rande Nota. k) PHOM contemptum. 1) POM monitis. m) PM proficeret. 1 Guido de Baysio (Archidiaconus) im Rosarium. 2 С. 2 D. 15. 3 с. 6 D. 16. 4 с. 12 D. 31. 5 c. 9 D. 19. 6 Dialogus contra Luciferianos c. 28, bei Migne, Patrologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 190. Ad inquisitiones Januarii lib. 1 c. 1, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 200. 8 Contra epistolam Manichaei lib. 1 c. 4, bei Migne, Patrologia 42 (Augustini Opera t. 8), 176. 9 Vom 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 45 10 Eine Schrift Gregors über Jeremias ist nicht bekannt. Die angezogene Stelle steht vielmehr bei Origenes, In librum Josue homilia 7 c. 6 (in der Ubersetzung des Rufinus), s. Migne, Patrologia G. 12 (Origenis Opera t. 2), 861. 11 Jos. 7. 12 1 Tim. 5, 20. 50
202 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 12) aperte sentire Archidiaconus a 1 solempnis doctor in c. „sicud “ 15 distinctione2, ubi per illum textum dicit papam non posse venire contra conciliorum statuta in hiis, que pertinent ad fidem, animarum salutem et ad universalem statum ecclesie. nam talia statuta habent d vim et auctoritatem sicud quatuor ewangelia, ut probatur in dicto c.“ „sicud“ in primo et e prope medium ibi, „quia in hiis velud in quadrato lapide sancte fidei structura con- surgit et cujuslibet vite atque actionis norma existit". hinc Constantinopolitana sinodus, una de quatuor principalioribus, quas ecclesia velud quatuor ewangelia veneratur, edidit ad ecclesie reformacionem ducentos et duos canones, ut habetur in c. „habeo librum“ 16 distinctione 3. et Nicena sinodus inter alias principalior volens corrigere vitam hominum in ecclesiis commo- rancium inposuit multas leges, quas canones vocamus, ut dicit textus in c. „Nicena“ 31 f di- 10 stinctione 4. et licet olim super hac potestate ecclesie supra papam varie forent inter scolasti- cos opiniones, hodie tamen, cum habeamus trium generalium conciliorum declaracionem, Constanciensis scilicet Senensis et Basiliensis, omnis cessare debet hesitacio. nam in declaran- dis sacris scripturis et fide per catholicos tenenda disposicio ecclesie et sic sacri concilii pre- fertur opinionibus magistrorum et eciam summi pontificis, ut in c. „Anastasius“ juncta glossa 15 19 distinctione 5. hinc Jheronimus 5 contra Luciferianum in fine sue disputacionis inquit 6: „poteram omnes tuarum disputacionum rivulos uno ecelesie sole siccare“, de auctoritate concilii generalis loquens, et comparat concilii auctoritatem soli, ut, sicud sol suo ardore humores rivulorum desiccat, ita concilium sua auctoritate omnem contrariam superat argu- mentacionem. et beatus Augustinus ad Januarium asserit7 generalium conciliorum salu- 20 berrimam esse in ecclesia auctoritatem. si saluberrima est, salutem continet; qui ergo auctoritati concilii contradicit, contra salutem agit. idemque Augustinus in plerisque locis hec verba asserit 8: „ewangelio non crederem, nisi me ecclesie auctoritas commoveret“ quasi dicat, quod illa sola dicuntur Christi ewangelia, que ecclesia recipit. nam plerique, eciam de apostolis dicuntur ewangelia scripsisse, sed quia quatuor tantum approbavit ecclesia, 25 scilicet concilia generalia illam representancia, illa sola quatuor et non alia venerantur h. et i quamquam potuisset sacra synodus Basiliensis severe procedere contra papam propter dictorum decretorum contempcionem k et multa alia in citatorio? contenta, volens tamen uti omni mansuetudine et modestia eundem dominum papam Eugenium crebris vicibus per literas et nuncios hincinde missos ammonuit caritative, ut dicta saluberrima decreta susciperet so et alia ageret, que summum pontificem decerent. sed cum monita 1 non proficerentm coacta fuit ipsa sancta synodus manum ad forciora mittere attendens et precavere volens illud Gregorii 10 super Jeremiam, qui dixit „ociose non esse transcurrendum, quod uno peccante ira super omnem populum venit“, sicud fuit Achor peccante, ut in biblia legitur 11 hoc enim secundum eum frequenter accidit, „quando sacerdotes, qui presunt, erga delin- 35 quentes benivoli videri volunt et verentes peccancium lingwas sacerdotalis severitatis immemores nolunt complere, quod scriptum est 12: „peccantem coram omnibus argue, ut 5 a) in W am Rande von anderer gleichzeitiger Hand die Bemerkung Vide Archidiaconum docuisse potestatem con- ciliorum generalium ante concilium Constanciense. b) P contravenire. c) Pdecreto. d) Mprincipio, e) om. P. f) DOM 26. g) in W von derselben Hand wie oben die Randbemerking Jheronimus equiperat auctoritatem con- 40 ciliorum generalium soli. h) O veneramur. i) in D am Rande Nota. k) PHOM contemptum. 1) POM monitis. m) PM proficeret. 1 Guido de Baysio (Archidiaconus) im Rosarium. 2 С. 2 D. 15. 3 с. 6 D. 16. 4 с. 12 D. 31. 5 c. 9 D. 19. 6 Dialogus contra Luciferianos c. 28, bei Migne, Patrologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 190. Ad inquisitiones Januarii lib. 1 c. 1, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 200. 8 Contra epistolam Manichaei lib. 1 c. 4, bei Migne, Patrologia 42 (Augustini Opera t. 8), 176. 9 Vom 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 45 10 Eine Schrift Gregors über Jeremias ist nicht bekannt. Die angezogene Stelle steht vielmehr bei Origenes, In librum Josue homilia 7 c. 6 (in der Ubersetzung des Rufinus), s. Migne, Patrologia G. 12 (Origenis Opera t. 2), 861. 11 Jos. 7. 12 1 Tim. 5, 20. 50
Strana 203
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 203 11438 März 121 ceteri metum habeant", et iterum 1: „auferte malum de vobismet ipsis", nec zelo dei succensi imitantur apostolum dicentem2: „tradidi hujusmodi hominem sathane in interi- tum carnis, ut spiritus a salvus fiat", nec b illud student c ewangelicum 3 implere, ut, si viderint peccantem, primo secrete conveniant d, post eciam duobus vel tribus testibus ad- 5 hibitis, quod si contempserit et post ecclesie correctionem non fuerit emendatus, de ec- clesia expulsum velud gentilem habeant ac publicanum; et dum uni parcunt, universe ecclesie molliuntur interitum. que ista bonitas, que ista misericordia est uni parcere et omnes in discrimene adducere? polluitur enim ex uno peccatore populus, sicud ex una ove morbida universus grex inficitur". que verba profecto aurea et nota digna in proposito 10 nostro habentur in c. „sed illud" 45 f distinctione 4 citacionem g edidit 5 contra ipsum summum pontificem, ut super predictis et in citatorio contentis, que notoriah dicebantur, infra certum terminum in ea contentum per se vel i alium apud sanctam sinodum com- pareret super premissis et aliis proponendis excusaciones, si quas habebat, allegaturus. qui quidem dominus Eugenius pro obediencia, quam ecclesie sancte dei exhibere debebat, 15 rebellionem obtulit negando ecclesie jurisdiccionem et dissolvendo, quantum in eo fuit, sacrum concilium, si ulterius super dicta citacione procederet, illud transferendo 6 in Ferrariam. in qua re quantum deum et ejus ecclesiam universalem offendit, pena do- cente potuisset k illico cognoscere, nisi sacrum concilium volens adhuc uti omni manswe- tudine presertim ad supplicationem inclite memorie Sigismundi quondam imperatoris et 20 vestrarum reverendissimarum paternitatum atque serenitatum terminum in citatorio con- tentum prorogavit et dumtaxat declaravit nullitatem illius dissolucionis ac eciam in- sinuavit et decrevit7, quod alias statutum fuerat in decreto 8 undecime sessionis, quod ipse- met papa per suam adhesionem approbaverat , in quo cavetur, quod, si papa in futurum presumeret! concilium quoquomodo de facto mutare impedire prorogare vel dissolvere u 25 et infra quatuor menses cum reali satisfactione non resipisceret, extunc a papali admini- stracione ipso jure foret suspensus, que quidem papalis administracio eo ipso ad con- cilium devolveretur, et si penam predictam per duos menses post dictos quatuor animo sustinuerit indurato, usque ad privacionem inclusive contra eundem per concilium generale procederetur". potuisset enim sacrum concilium longe magis aspere contra dictum do- 30 minum Eugenium procedere , quoniam contempnens obedire judicio ecclesie, presertim cum arbitraretur? ecclesiam non habere super hoc potestatem, tamquam hereticus cen- sendus est et ulciscendus. quod primo probatur ex verbis ipsius Christi, dum dixit 10 (Mathei 18 1), quod, si quis ecclesiam non audierit, habendus est tamquam ethnicus et pu- blicanus, quod apercius Jheronimus asserit 11 24 q. 1 „omnibus". que quidem auctoritas 35 cum neminem excluserit, presertim cum tunc Petro loqueretur, eciam papam includit. 6 nec obstat, quod sub nomine fratris hoc dixerit 12: „si peccaverit in te frater tuus etc.“, quoniam omnes apostolos vocavit fratres. dixitr 13 enim ipse s salvator omnibus apostolis : „vos omnes fratres estis, unus' pater vester est, qui in celis est.“ hinc papa omnes „ quod eciam sentit episcopos appellat fratres, ut in c. „quam gravi" „de crimine falsi" 14, 40 a) WO add. ejus. b) PHO neque. c) DM studeret. d) WO corrigant. e) in D übergeschrieben se. f) DM 41. g) in D am Rande Concilium edidit citatorium contra papam. I) DM notorie. i) P add. per. k) P posset. 1) om. WO. m) 10 add. attemptaverit. n) O procedetur. o) in P am Rande Ecclesia seu concilium generale ecclesiam representans contra papam potest procedere. p) PWO arbitratur. q) DPIFOM 23. r) 0 om. dixit — fratres. s) om. P. t) PWM add. enim. 45 50 1 2 3 4 5 6 8 1 Cor. 5, 13. 1 Cor. 5, 5. Matth. 18, 15-17. С. 17 D. 45. Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 12. Oktober 1437, vgl. S. 176 Anm. 7. Am 27. April 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 52-56; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 352�355; Hefele, Konziliengeschichte 7, 531 f. 9 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 10 Matth. 18, 17. 11 c. 20 C. 24 q. 1. 12 Matth. 18, 15. 13 Matth. 23, 8-9. с. 6 X. 5, 20. 14 26"
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 203 11438 März 121 ceteri metum habeant", et iterum 1: „auferte malum de vobismet ipsis", nec zelo dei succensi imitantur apostolum dicentem2: „tradidi hujusmodi hominem sathane in interi- tum carnis, ut spiritus a salvus fiat", nec b illud student c ewangelicum 3 implere, ut, si viderint peccantem, primo secrete conveniant d, post eciam duobus vel tribus testibus ad- 5 hibitis, quod si contempserit et post ecclesie correctionem non fuerit emendatus, de ec- clesia expulsum velud gentilem habeant ac publicanum; et dum uni parcunt, universe ecclesie molliuntur interitum. que ista bonitas, que ista misericordia est uni parcere et omnes in discrimene adducere? polluitur enim ex uno peccatore populus, sicud ex una ove morbida universus grex inficitur". que verba profecto aurea et nota digna in proposito 10 nostro habentur in c. „sed illud" 45 f distinctione 4 citacionem g edidit 5 contra ipsum summum pontificem, ut super predictis et in citatorio contentis, que notoriah dicebantur, infra certum terminum in ea contentum per se vel i alium apud sanctam sinodum com- pareret super premissis et aliis proponendis excusaciones, si quas habebat, allegaturus. qui quidem dominus Eugenius pro obediencia, quam ecclesie sancte dei exhibere debebat, 15 rebellionem obtulit negando ecclesie jurisdiccionem et dissolvendo, quantum in eo fuit, sacrum concilium, si ulterius super dicta citacione procederet, illud transferendo 6 in Ferrariam. in qua re quantum deum et ejus ecclesiam universalem offendit, pena do- cente potuisset k illico cognoscere, nisi sacrum concilium volens adhuc uti omni manswe- tudine presertim ad supplicationem inclite memorie Sigismundi quondam imperatoris et 20 vestrarum reverendissimarum paternitatum atque serenitatum terminum in citatorio con- tentum prorogavit et dumtaxat declaravit nullitatem illius dissolucionis ac eciam in- sinuavit et decrevit7, quod alias statutum fuerat in decreto 8 undecime sessionis, quod ipse- met papa per suam adhesionem approbaverat , in quo cavetur, quod, si papa in futurum presumeret! concilium quoquomodo de facto mutare impedire prorogare vel dissolvere u 25 et infra quatuor menses cum reali satisfactione non resipisceret, extunc a papali admini- stracione ipso jure foret suspensus, que quidem papalis administracio eo ipso ad con- cilium devolveretur, et si penam predictam per duos menses post dictos quatuor animo sustinuerit indurato, usque ad privacionem inclusive contra eundem per concilium generale procederetur". potuisset enim sacrum concilium longe magis aspere contra dictum do- 30 minum Eugenium procedere , quoniam contempnens obedire judicio ecclesie, presertim cum arbitraretur? ecclesiam non habere super hoc potestatem, tamquam hereticus cen- sendus est et ulciscendus. quod primo probatur ex verbis ipsius Christi, dum dixit 10 (Mathei 18 1), quod, si quis ecclesiam non audierit, habendus est tamquam ethnicus et pu- blicanus, quod apercius Jheronimus asserit 11 24 q. 1 „omnibus". que quidem auctoritas 35 cum neminem excluserit, presertim cum tunc Petro loqueretur, eciam papam includit. 6 nec obstat, quod sub nomine fratris hoc dixerit 12: „si peccaverit in te frater tuus etc.“, quoniam omnes apostolos vocavit fratres. dixitr 13 enim ipse s salvator omnibus apostolis : „vos omnes fratres estis, unus' pater vester est, qui in celis est.“ hinc papa omnes „ quod eciam sentit episcopos appellat fratres, ut in c. „quam gravi" „de crimine falsi" 14, 40 a) WO add. ejus. b) PHO neque. c) DM studeret. d) WO corrigant. e) in D übergeschrieben se. f) DM 41. g) in D am Rande Concilium edidit citatorium contra papam. I) DM notorie. i) P add. per. k) P posset. 1) om. WO. m) 10 add. attemptaverit. n) O procedetur. o) in P am Rande Ecclesia seu concilium generale ecclesiam representans contra papam potest procedere. p) PWO arbitratur. q) DPIFOM 23. r) 0 om. dixit — fratres. s) om. P. t) PWM add. enim. 45 50 1 2 3 4 5 6 8 1 Cor. 5, 13. 1 Cor. 5, 5. Matth. 18, 15-17. С. 17 D. 45. Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 12. Oktober 1437, vgl. S. 176 Anm. 7. Am 27. April 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 52-56; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 352�355; Hefele, Konziliengeschichte 7, 531 f. 9 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 10 Matth. 18, 17. 11 c. 20 C. 24 q. 1. 12 Matth. 18, 15. 13 Matth. 23, 8-9. с. 6 X. 5, 20. 14 26"
Strana 204
204 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Mars 12) Jheronimus in dicto c. „omnibus", ubi elegantissime dicit!: „omnibus consideratis puto me non temere dicere alios ita esse in domo dei, ut ipsi sint eadem domus dei, que dicitur edificari super à petram, que unica columba appellatur, que sponsa pulcra sine ruga et macula et ortus conclusus et fons signatus et puteus aque vive et paradisus cum fructu pomorum“, que domus eciam claves accepit ac potestatem ligandid et solvendi. hanc domum si quis corrigentem corripientemque contempserit, sit tibi“, inquite, „tamquam f ethnicus et publi- canus". hec ille. cui quidem satis g videtur concordare Augustinus in c. „quodeunque“ 24 q. 1, ubi inter cetera sic ait 2: "cum excommunicat h ecclesia, et in terra et in celo ligatur excommunicatus; cum ecclesia reconciliat, manet jam in celo reconciliatus. si ergo hoc in eclesia fit k, Petrus, quando claves accepit, ecclesiam sanctam significavit 1". hec Au- 10 gustinus in loco preallegato. ad predicta eciamm facit textus in c. „si qui sunt“ 81 di- stinctione 3, ubi dicitur, quod „non obediens ecclesie ydolatrie peccatum incurrit, Samuele n 4 attestante et beato Gregorio instruente5 peccatum ariolandi esse non obedire et scelus ydolatrie non acquiescere". et Gregorius in moralibus 6 et transsumptive ° 8 q." 1 „sciendum “ q7 sic inquit r: „sis enim quasi ariolandi est t peccatum repugnare u et quasi scelus ydolatrie 15 nolle acquiescere, sola est, que fidei meritum possidet, obediencia, sine qua infidelis esse quisque convinciturw, etsi fidelis esse videatur". et beatus Clemens sic ait: „qui enim rebelliter vivit et discere atque bona agere recusat*, magis diaboli quam Christi membrum esse ostenditur et pocius infidelis quam fidelis esse monstratur“, ut habetur 38 distinctione y c. „si" s. hinc glossa singularis de papa dixit3, „quod, si notorium est crimen ejus quod- so cumque et inde scandalisatur ecclesia et incorrigibilis sitz, quod potest de illo accusari“, sub- dens racionem, „quoniam contumacia a dicitur heresis, ut in dicto c. „si qui presbiteri “ 10, et contumax dicitur infidelis 38 bb distinctione „nullus““11. et dicit verum. nec obstat cc secun- dum illam glossam, quod c. „si papa" 12 preallegatum ponat casum specialem in heresi, ut ea sola possit papa accusari, quia debet intelligi de occulta heresi, et tunc est speciale, quia de 25 alio occulto crimine accusari non potest secus in crimine notorio scandalisante ecclesiam modo predicto. nam dominus papa non comparendo, sed contempnendo citatoriumdd con- cilii videtur pessime sentire de potestate ecclesie. unde glossa notabilis dixit ee alibi 13, quod, in quibus casibus potest papa judicari, concilium generale est judex. nichilominus tamen volens sacrum concilium omni mansuetudine uti et paciencia pro tanta rebellione 30 contra ecclesiam nullam penam contra papam fulminavit, licet in termino statuto et postea prorogato non paruerit I nec infra quatuor menses suam pretensam dissolucionem non re- vocaverit, sed solum occasione predicti decreti et simplicis contumacie eundem suspendit ab administracione papatus et suspensum declaravit 14, quam suspensionem non solum non recepit, sed contemptui contemptum addendo et mala malis accumulando ea intellecta 35 asperrime g5 dicitur processisse contra patres sacri concilii eos exponendo 15 prede et capture cujuscunque et privatos dignitatibus declarando. que res quanta animadversione sit digna, nemo mentis compos ignorat. tercio ultra contemptum in non suscipiendo decretahh a) O add. firmam. b) om. O. c) P add. nuncupatur. d) O solvendi et ligandi. e) om. PO. f) O sicut. g) O videtur satis. h) O excommunicet. i) D sic k) P sit. I) O significat m) om. O. n) O Salomone. o) DPW 40 transsumpcione. p) 0 di. q) O scirem. r) DPO inquam. s) O sic. t) D esse. u) om. D. v) PWM quis- quis; O quiquis. w) O communicatur. x) O recuset. y) Wadd. in. z) O est. aa) D continua ? bb) DWOM 32; P 33. cc) DWM constat; 0 add. quod. dd) PW citacionem. ee) WO alibi dixit. f1) O comparuerit. gg) O dicitur asperrime. hh) PWOM add. sacri. 5 2 3 4 5 6 c. 20 C. 24 q. 1. с. 6 С. 24 q. 1. c. 15 D. 81. 1 Reg. 15, 23. c. 10 C. 8 q. 1. lib. 35 c. 13. c. 10 С. 8 q. 1. c. 16 D. 38. Der Canon be- ginnt jedoch „nullus episcopus". 9 Die aus der Glossa citierte Stelle steht bei c. 6 D. 40 (der mit den Worten „si papa“ beginnt) v. „a fide devius“. 10 c. 1 C. 1 q. 7 oder c. 15 D. 81? 11 c. 16 D. 38. 12 c. 6 D. 40. 13 Ist etwa die Glosse zu c. 6 D. 17 gemeint? 14 Am 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 15 Vgl. S. 37 Z. 5ff. und S. 180 50. Anm. 1. 45
204 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Mars 12) Jheronimus in dicto c. „omnibus", ubi elegantissime dicit!: „omnibus consideratis puto me non temere dicere alios ita esse in domo dei, ut ipsi sint eadem domus dei, que dicitur edificari super à petram, que unica columba appellatur, que sponsa pulcra sine ruga et macula et ortus conclusus et fons signatus et puteus aque vive et paradisus cum fructu pomorum“, que domus eciam claves accepit ac potestatem ligandid et solvendi. hanc domum si quis corrigentem corripientemque contempserit, sit tibi“, inquite, „tamquam f ethnicus et publi- canus". hec ille. cui quidem satis g videtur concordare Augustinus in c. „quodeunque“ 24 q. 1, ubi inter cetera sic ait 2: "cum excommunicat h ecclesia, et in terra et in celo ligatur excommunicatus; cum ecclesia reconciliat, manet jam in celo reconciliatus. si ergo hoc in eclesia fit k, Petrus, quando claves accepit, ecclesiam sanctam significavit 1". hec Au- 10 gustinus in loco preallegato. ad predicta eciamm facit textus in c. „si qui sunt“ 81 di- stinctione 3, ubi dicitur, quod „non obediens ecclesie ydolatrie peccatum incurrit, Samuele n 4 attestante et beato Gregorio instruente5 peccatum ariolandi esse non obedire et scelus ydolatrie non acquiescere". et Gregorius in moralibus 6 et transsumptive ° 8 q." 1 „sciendum “ q7 sic inquit r: „sis enim quasi ariolandi est t peccatum repugnare u et quasi scelus ydolatrie 15 nolle acquiescere, sola est, que fidei meritum possidet, obediencia, sine qua infidelis esse quisque convinciturw, etsi fidelis esse videatur". et beatus Clemens sic ait: „qui enim rebelliter vivit et discere atque bona agere recusat*, magis diaboli quam Christi membrum esse ostenditur et pocius infidelis quam fidelis esse monstratur“, ut habetur 38 distinctione y c. „si" s. hinc glossa singularis de papa dixit3, „quod, si notorium est crimen ejus quod- so cumque et inde scandalisatur ecclesia et incorrigibilis sitz, quod potest de illo accusari“, sub- dens racionem, „quoniam contumacia a dicitur heresis, ut in dicto c. „si qui presbiteri “ 10, et contumax dicitur infidelis 38 bb distinctione „nullus““11. et dicit verum. nec obstat cc secun- dum illam glossam, quod c. „si papa" 12 preallegatum ponat casum specialem in heresi, ut ea sola possit papa accusari, quia debet intelligi de occulta heresi, et tunc est speciale, quia de 25 alio occulto crimine accusari non potest secus in crimine notorio scandalisante ecclesiam modo predicto. nam dominus papa non comparendo, sed contempnendo citatoriumdd con- cilii videtur pessime sentire de potestate ecclesie. unde glossa notabilis dixit ee alibi 13, quod, in quibus casibus potest papa judicari, concilium generale est judex. nichilominus tamen volens sacrum concilium omni mansuetudine uti et paciencia pro tanta rebellione 30 contra ecclesiam nullam penam contra papam fulminavit, licet in termino statuto et postea prorogato non paruerit I nec infra quatuor menses suam pretensam dissolucionem non re- vocaverit, sed solum occasione predicti decreti et simplicis contumacie eundem suspendit ab administracione papatus et suspensum declaravit 14, quam suspensionem non solum non recepit, sed contemptui contemptum addendo et mala malis accumulando ea intellecta 35 asperrime g5 dicitur processisse contra patres sacri concilii eos exponendo 15 prede et capture cujuscunque et privatos dignitatibus declarando. que res quanta animadversione sit digna, nemo mentis compos ignorat. tercio ultra contemptum in non suscipiendo decretahh a) O add. firmam. b) om. O. c) P add. nuncupatur. d) O solvendi et ligandi. e) om. PO. f) O sicut. g) O videtur satis. h) O excommunicet. i) D sic k) P sit. I) O significat m) om. O. n) O Salomone. o) DPW 40 transsumpcione. p) 0 di. q) O scirem. r) DPO inquam. s) O sic. t) D esse. u) om. D. v) PWM quis- quis; O quiquis. w) O communicatur. x) O recuset. y) Wadd. in. z) O est. aa) D continua ? bb) DWOM 32; P 33. cc) DWM constat; 0 add. quod. dd) PW citacionem. ee) WO alibi dixit. f1) O comparuerit. gg) O dicitur asperrime. hh) PWOM add. sacri. 5 2 3 4 5 6 c. 20 C. 24 q. 1. с. 6 С. 24 q. 1. c. 15 D. 81. 1 Reg. 15, 23. c. 10 C. 8 q. 1. lib. 35 c. 13. c. 10 С. 8 q. 1. c. 16 D. 38. Der Canon be- ginnt jedoch „nullus episcopus". 9 Die aus der Glossa citierte Stelle steht bei c. 6 D. 40 (der mit den Worten „si papa“ beginnt) v. „a fide devius“. 10 c. 1 C. 1 q. 7 oder c. 15 D. 81? 11 c. 16 D. 38. 12 c. 6 D. 40. 13 Ist etwa die Glosse zu c. 6 D. 17 gemeint? 14 Am 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 15 Vgl. S. 37 Z. 5ff. und S. 180 50. Anm. 1. 45
Strana 205
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 205 [1438 Märs 12] concilii et in a non parendob juxta citacionis edictum et in fulminando premissas cen- suras concilium Basiliense, quantum in eo fuit, dissolvit nec resipuit in tempore per decretum sibi prefixo. et si ex hoc dissolucionis seu translacionis delicto quilibet papa hoc faciens puniendus sit" modo premissoe, ut in dicto decreto undecime sessionis, 5 longe acrius puniendusf iste papa, qui non solum nunc concilium dissolvit, sed eciam perprius, antequam concilium Basiliense perfecte nasceretur, per dissolucionem suam conatus est illud abortivum facere, sed timens tunc penam imminentem illam dissolucionem revocavit et nullas vires habuisse professus est promittens prosequi sacrum concilium omni favore cum effectu, ut in sua adhesione 1 clare patet. quorum omnium postea im- 10 memor denuo illam dissolucionem pestiferam facere non formidavit assumens hoc delic- tum notorium ecclesiam scandalizans in conswetudinem, unde acrius ex geminato actu puniendus veniebat 25 g q. 2 „ita nos" 2. unde alibi dicit ! textus i notabilis, "quod non est in eum k humanitatis 1 liberalitas conferenda, quim impunitatem admissi sceleris " pocius conswetudini quam emendacioni deputavit“, l. 3 C „de episcopali° audiencia“ 3. perr 15 quam 1 dissolucionem seu translacionem tria violavit decreta: primo Constanciense 4, se- cundum quod eciam causa legitima translacionis subsistente debuit r concilium transferri ad locum ejusdem nacionis: ipse autem de Germania transtulit in Ytaliam. secundo vio- lavit decretum 5 concilii Basiliensis, de quo in dicta s 11. sessione, ubi sanxitum et decla- ratum extitit, quod concilium actu congregatum dissolvi aut de loco in locum mutari sine 20 illius conciliit expresso consensu per Romanum pontificem nullatenus possit, cassavitque irritavit et ' annullavit, si quid forsan in contrarium attemptaretur. quod quidem decretum tamquam editum ante suam adhesionem extitit in ipsa adhesione per eundem dominum Eugenium approbatum. tercio violavit solempne decretum“ in facto Grecorum editum, quod ipse dominus Eugenius specifice approbavit 7, in quo inter cetera ad propositum 25 cavetur, quod sacrum concilium Basiliense deberet stare firmiter in Basilea, donec im- perator Romeorum ad portum ultimum se conferretw, et tunc infra mensem deberent patres de concilio ad locum ycomenicum transire. ipse autem dominus Eugenius longe ante adventum Grecorum transtulit' concilium ad Ytaliam ex eo solo capite, quia per sacrum concilium fuit citatus 3. preterea si omnia predicta cessarent decreta, nemo sani so capitis arbitrari posset suam pretensam dissolucionem valuisse, quia, cum per citacionem sit reus et inferior constitutus, non potuit in facto proprio autorisare presertim concilio irrequisito, quod in illo casu locum superioris tenebat. facit Clementinarum 2 y „de rebus ecclesie z non alienandis" 10 et 51 penultima ff. „de arbitris" 11. insuper si hec dissolucio admitteretur, fieret res pessima exemplo, quia quilibet papa per concilium citatus eciam 35 super heresis aa crimine volens correctionem evitare repente recurreret ad detestabile disso- lucionis concilii refugium, transferendo illud ad lares proprios vel locum sibi tutissimum, sicud dominus Eugenius fecisse dinoscitur. hinc glossa notabilis in dicto c. „si papa“ 12 querit, nunquam possit papa statuere, quod non posset bb de heresi accusari, et re- spondit ce, quod non, quia ex hoc periclitaretur tota ecclesia, quod non licet, ut in c. a) om. O. b) O comparendo. c) OM add. venit. d) 0 om. sit — puniendus. e) P predicto. 1) PW add. venit. g) 0 30. h) in P dicit nach notabilis. i) O notabilis textus. k) O causa. I) P stelll um liberalitatis hu- manitatis. m) O que. n) O criminis. o) DWO episcopis. p) O nam per. q) om. O. r) W debet. s) om. D. t) om. O. u) O cassavit. v) om. O. w) O transferret. x) O citatorium. y) 0 in. z) P id. cle. stall ecclesie. aa) W crimine heresis. bb) W add. papa. cc) PWO respondet. 40 6 1 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 2 с. 25 C. 25 q. 2. 3 l. 3 C. de episcopali audiencia 1, 4. 4 Vom 9. Oktober 1417, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 159; Mon. Conc. saec. 15, T. 1, 1-2 u. T. 2, 50 49; Hefele, Konziliengeschichte 7, 322. 5 Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 45 8 9 12 Vom 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. Am 15. November 1434, vgl. S. 176 Anm. 6. Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 10 c. 2 Clem. 3, 4. 11 c. 51 D. 4, 8. с. 6 D. 40.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 205 [1438 Märs 12] concilii et in a non parendob juxta citacionis edictum et in fulminando premissas cen- suras concilium Basiliense, quantum in eo fuit, dissolvit nec resipuit in tempore per decretum sibi prefixo. et si ex hoc dissolucionis seu translacionis delicto quilibet papa hoc faciens puniendus sit" modo premissoe, ut in dicto decreto undecime sessionis, 5 longe acrius puniendusf iste papa, qui non solum nunc concilium dissolvit, sed eciam perprius, antequam concilium Basiliense perfecte nasceretur, per dissolucionem suam conatus est illud abortivum facere, sed timens tunc penam imminentem illam dissolucionem revocavit et nullas vires habuisse professus est promittens prosequi sacrum concilium omni favore cum effectu, ut in sua adhesione 1 clare patet. quorum omnium postea im- 10 memor denuo illam dissolucionem pestiferam facere non formidavit assumens hoc delic- tum notorium ecclesiam scandalizans in conswetudinem, unde acrius ex geminato actu puniendus veniebat 25 g q. 2 „ita nos" 2. unde alibi dicit ! textus i notabilis, "quod non est in eum k humanitatis 1 liberalitas conferenda, quim impunitatem admissi sceleris " pocius conswetudini quam emendacioni deputavit“, l. 3 C „de episcopali° audiencia“ 3. perr 15 quam 1 dissolucionem seu translacionem tria violavit decreta: primo Constanciense 4, se- cundum quod eciam causa legitima translacionis subsistente debuit r concilium transferri ad locum ejusdem nacionis: ipse autem de Germania transtulit in Ytaliam. secundo vio- lavit decretum 5 concilii Basiliensis, de quo in dicta s 11. sessione, ubi sanxitum et decla- ratum extitit, quod concilium actu congregatum dissolvi aut de loco in locum mutari sine 20 illius conciliit expresso consensu per Romanum pontificem nullatenus possit, cassavitque irritavit et ' annullavit, si quid forsan in contrarium attemptaretur. quod quidem decretum tamquam editum ante suam adhesionem extitit in ipsa adhesione per eundem dominum Eugenium approbatum. tercio violavit solempne decretum“ in facto Grecorum editum, quod ipse dominus Eugenius specifice approbavit 7, in quo inter cetera ad propositum 25 cavetur, quod sacrum concilium Basiliense deberet stare firmiter in Basilea, donec im- perator Romeorum ad portum ultimum se conferretw, et tunc infra mensem deberent patres de concilio ad locum ycomenicum transire. ipse autem dominus Eugenius longe ante adventum Grecorum transtulit' concilium ad Ytaliam ex eo solo capite, quia per sacrum concilium fuit citatus 3. preterea si omnia predicta cessarent decreta, nemo sani so capitis arbitrari posset suam pretensam dissolucionem valuisse, quia, cum per citacionem sit reus et inferior constitutus, non potuit in facto proprio autorisare presertim concilio irrequisito, quod in illo casu locum superioris tenebat. facit Clementinarum 2 y „de rebus ecclesie z non alienandis" 10 et 51 penultima ff. „de arbitris" 11. insuper si hec dissolucio admitteretur, fieret res pessima exemplo, quia quilibet papa per concilium citatus eciam 35 super heresis aa crimine volens correctionem evitare repente recurreret ad detestabile disso- lucionis concilii refugium, transferendo illud ad lares proprios vel locum sibi tutissimum, sicud dominus Eugenius fecisse dinoscitur. hinc glossa notabilis in dicto c. „si papa“ 12 querit, nunquam possit papa statuere, quod non posset bb de heresi accusari, et re- spondit ce, quod non, quia ex hoc periclitaretur tota ecclesia, quod non licet, ut in c. a) om. O. b) O comparendo. c) OM add. venit. d) 0 om. sit — puniendus. e) P predicto. 1) PW add. venit. g) 0 30. h) in P dicit nach notabilis. i) O notabilis textus. k) O causa. I) P stelll um liberalitatis hu- manitatis. m) O que. n) O criminis. o) DWO episcopis. p) O nam per. q) om. O. r) W debet. s) om. D. t) om. O. u) O cassavit. v) om. O. w) O transferret. x) O citatorium. y) 0 in. z) P id. cle. stall ecclesie. aa) W crimine heresis. bb) W add. papa. cc) PWO respondet. 40 6 1 Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 2 с. 25 C. 25 q. 2. 3 l. 3 C. de episcopali audiencia 1, 4. 4 Vom 9. Oktober 1417, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 159; Mon. Conc. saec. 15, T. 1, 1-2 u. T. 2, 50 49; Hefele, Konziliengeschichte 7, 322. 5 Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 45 8 9 12 Vom 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. Am 15. November 1434, vgl. S. 176 Anm. 6. Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 10 c. 2 Clem. 3, 4. 11 c. 51 D. 4, 8. с. 6 D. 40.
Strana 206
206 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 März 19) „sunt “ quidam“ 25 q. 1 1. ita ad propositum nostrum, si papa posset citatus per concilium pro libito illud dissolvere vel transferre, jam periclitaretur tota ecclesia, quia eciam b hereticus non posset“ per concilium ex" predicta dissolucione condempnari. quarto dominus Eugenius durante concilio Basiliensi aliud presumpsit erigere, scilicet in Ferraria, contra decretum 2 sacri concilii editum in nonae sessione3, ubi inter cetera sancta synodus omnibus Christi 5 fidelibus cujuscunque dignitatis aut status, eciam si papalis imperialis aut regalis existant t, sub obtestacione divini judicii et in virtute sancte obediencie et penis contra scismaticos a jure indictis precipit atque mandat, ut durante sacro concilio Basiliensi aliam con- gregacionem sub nomine generalis concilii facere non presumant, et varias penas s contra ad illud accedentes vel illud concilium nominantes et reputantes apponit h, ut in dicto 10 decreto lacius continetur. unde cum dominus Eugenius contrarium i attemptaverit, incidit in penas k scismaticorum a jure editas. scismatici autem sunt ipso1 jure excommunicati, ut in c. „licet" "de electione"4, et quod ibi notatur: „et privari debent sine spe restitucionis corum dignitatibus“, ut in dicto c. „licet“ et clarius in c. „non vosm" 23 q. 5.5 item negari non potest, quin ex hoc translacionis delicto scandaliset" ecclesiam universalem, 15 in quo casu ipse papa concilii judicio subicitur, presertim cum nullo modo velit se de hoc corrigere, ut in decreto 6 undecime sessionis per eundem dominum Eugenium appro- bato 7 et per glossam in dicto c. „si papa“ s. obmitto scandalum, quod toti ecclesie generavit in fulminando varias censuras contra patres sacri concilii ex eo solo, quod ipsum citaverant obmitto varia impedimenta, que ipse prestitit sacro concilio in unionis 20 Grecorum negocio. obmitto symoniacam heresim per curiam ° suam respersam p: omnia enim spiritualia ibidem veluti vilissime merces venalitati exposita sunt, quod quidem symonie crimen et a domino et ab apostolis et" a sacris conciliis Nyceno et Constanti- nopolitano sub gravissimis penis prohibitum esse nemo est quir nesciat, uts 1t q. 1. „sicud episcopus“3 et q. 3 „ex multis“ 10 et q.u 7 „si quis omnem"11 et pulchre per 25 Gregorium in c. „fertur “ 12 et c. „vulnerato pastore “ 13 et c. „eos “14 1 q. 1; et quamquam glossa in c. „si quis pecunia" 79 distinctione 15 dicat papam de simonia accusari non posse, quoniam symonia large dicitur heresis, non stricte, de qua papa accusari potest; nam illa glossa debet intelligi, quando crimen symonie est occultum, quia de occulto crimine papa accusari non potest nisi de heresi; secus, cumw est notoria, quia tunc de ea sicud so de alio quocunque crimine notorio accusari potest, ex quo ecclesiam scandalisat, ut dicit eadem glossa in dicto x c. „si papa" 16. obmitto et y multa alia in citatorio contenta, ex quibus patet concilium potuisse et posse ex multiplici capite severissime procedere contra dominum Eugenium papam, sed paciencia maxima atque z modestia ipsa as synodus semper usa usque ad hanc diem procedere ad finalem sentenciam distulit expectando, si quando 35 papa rediens ad cor velit agnoscere et exequi veritatem. sed hac mansuetudine non ob- stante tot cottidie ipse dominus Eugenius papa bb mala et scandala ingerit contra con- a) P sicut. b) O hereticus sriam. c) W possit. d) 0 de. e) 0 11. f) W existunt. g) O add. apposuit, M apponit. hi) om. O. i) W attemptaverit contrarium. k) in P am Runde penam scismaticorum. 1) O excom- municati ipso jure. m) D nos. n) WO scandalizat. o) PWOM suam curiam p) W resparsam. 1) D ac. 40 r) D quin. s) W v. t) P pa; M prima. 1) O c. v) O dicit. w) O si. x) om. W. y) om. P. z) WM ac ; PO et. aa) O add. sancta. bb) om. O. С. 6 С. 25 q. 1. c. 8 C. 1 q. 1. Der Canon beginnt jedoch mit Vom 18. Dezember 1432, vgl. S. 178 Anm. 3. den Worten: „si quis episcopus“. 10 с. 9 С. 1 q. 3. Es war vielmehr die 8. Sitzung. 11 с. 2 С. 1 q. 7. c. 6 X. 1, 6. 12 c. 28 C. 1 q. 1. c. 42 C. 23 q. 5. 6 Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 13 Die Worte „vulnerato pastore“ gehôren dem Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 2. Teile des c. „fertur“ (c. 28 C. 1 q. 1) an. 14 c. 21 C. 1 q. 1. Anm. 5. 15 c. 9 D. 79. c. 6 D. 40. 16 c. 6 D. 40. 2 5 45 50
206 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 März 19) „sunt “ quidam“ 25 q. 1 1. ita ad propositum nostrum, si papa posset citatus per concilium pro libito illud dissolvere vel transferre, jam periclitaretur tota ecclesia, quia eciam b hereticus non posset“ per concilium ex" predicta dissolucione condempnari. quarto dominus Eugenius durante concilio Basiliensi aliud presumpsit erigere, scilicet in Ferraria, contra decretum 2 sacri concilii editum in nonae sessione3, ubi inter cetera sancta synodus omnibus Christi 5 fidelibus cujuscunque dignitatis aut status, eciam si papalis imperialis aut regalis existant t, sub obtestacione divini judicii et in virtute sancte obediencie et penis contra scismaticos a jure indictis precipit atque mandat, ut durante sacro concilio Basiliensi aliam con- gregacionem sub nomine generalis concilii facere non presumant, et varias penas s contra ad illud accedentes vel illud concilium nominantes et reputantes apponit h, ut in dicto 10 decreto lacius continetur. unde cum dominus Eugenius contrarium i attemptaverit, incidit in penas k scismaticorum a jure editas. scismatici autem sunt ipso1 jure excommunicati, ut in c. „licet" "de electione"4, et quod ibi notatur: „et privari debent sine spe restitucionis corum dignitatibus“, ut in dicto c. „licet“ et clarius in c. „non vosm" 23 q. 5.5 item negari non potest, quin ex hoc translacionis delicto scandaliset" ecclesiam universalem, 15 in quo casu ipse papa concilii judicio subicitur, presertim cum nullo modo velit se de hoc corrigere, ut in decreto 6 undecime sessionis per eundem dominum Eugenium appro- bato 7 et per glossam in dicto c. „si papa“ s. obmitto scandalum, quod toti ecclesie generavit in fulminando varias censuras contra patres sacri concilii ex eo solo, quod ipsum citaverant obmitto varia impedimenta, que ipse prestitit sacro concilio in unionis 20 Grecorum negocio. obmitto symoniacam heresim per curiam ° suam respersam p: omnia enim spiritualia ibidem veluti vilissime merces venalitati exposita sunt, quod quidem symonie crimen et a domino et ab apostolis et" a sacris conciliis Nyceno et Constanti- nopolitano sub gravissimis penis prohibitum esse nemo est quir nesciat, uts 1t q. 1. „sicud episcopus“3 et q. 3 „ex multis“ 10 et q.u 7 „si quis omnem"11 et pulchre per 25 Gregorium in c. „fertur “ 12 et c. „vulnerato pastore “ 13 et c. „eos “14 1 q. 1; et quamquam glossa in c. „si quis pecunia" 79 distinctione 15 dicat papam de simonia accusari non posse, quoniam symonia large dicitur heresis, non stricte, de qua papa accusari potest; nam illa glossa debet intelligi, quando crimen symonie est occultum, quia de occulto crimine papa accusari non potest nisi de heresi; secus, cumw est notoria, quia tunc de ea sicud so de alio quocunque crimine notorio accusari potest, ex quo ecclesiam scandalisat, ut dicit eadem glossa in dicto x c. „si papa" 16. obmitto et y multa alia in citatorio contenta, ex quibus patet concilium potuisse et posse ex multiplici capite severissime procedere contra dominum Eugenium papam, sed paciencia maxima atque z modestia ipsa as synodus semper usa usque ad hanc diem procedere ad finalem sentenciam distulit expectando, si quando 35 papa rediens ad cor velit agnoscere et exequi veritatem. sed hac mansuetudine non ob- stante tot cottidie ipse dominus Eugenius papa bb mala et scandala ingerit contra con- a) P sicut. b) O hereticus sriam. c) W possit. d) 0 de. e) 0 11. f) W existunt. g) O add. apposuit, M apponit. hi) om. O. i) W attemptaverit contrarium. k) in P am Runde penam scismaticorum. 1) O excom- municati ipso jure. m) D nos. n) WO scandalizat. o) PWOM suam curiam p) W resparsam. 1) D ac. 40 r) D quin. s) W v. t) P pa; M prima. 1) O c. v) O dicit. w) O si. x) om. W. y) om. P. z) WM ac ; PO et. aa) O add. sancta. bb) om. O. С. 6 С. 25 q. 1. c. 8 C. 1 q. 1. Der Canon beginnt jedoch mit Vom 18. Dezember 1432, vgl. S. 178 Anm. 3. den Worten: „si quis episcopus“. 10 с. 9 С. 1 q. 3. Es war vielmehr die 8. Sitzung. 11 с. 2 С. 1 q. 7. c. 6 X. 1, 6. 12 c. 28 C. 1 q. 1. c. 42 C. 23 q. 5. 6 Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 13 Die Worte „vulnerato pastore“ gehôren dem Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 2. Teile des c. „fertur“ (c. 28 C. 1 q. 1) an. 14 c. 21 C. 1 q. 1. Anm. 5. 15 c. 9 D. 79. c. 6 D. 40. 16 c. 6 D. 40. 2 5 45 50
Strana 207
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 207 11438 Märs 12] cilium, ut clamare ipsa ecclesia compellatur ad serenitates vestras in unum collectas dicendo et repetendo thema superius propositum 1: „apprehende arma et a scutum et exurge in adjutorium michi". „principesb enim“ seculi", ut inquit Ysidorus, „potestatis adepte culmina exercere debent, cum sacerdotes per sermonem doctrine malos intra ecclesiam 5 positos comprimere non valent d. sepe enim“, ut ipse inquit, „per regnum terrenum celeste regnum proficit, ut, qui intra ecclesiam positi contra fidem et disciplinam agunt, rigore principum conterantur. cognoscant enim principes seculi deo se debere esse reddituros racionem propter ecclesiam, quam Christo tuendam suscipiunt. nam sive augeatur pax et disciplina ecclesie per fideles principes sive solvatur, ille ab e eis racionem exiget f, qui 10 eorum potestati suam ecclesiam credidit committendam“, ut s habetur 23 q. 5 „principes“ 2 et Gregorius ad quosdam principantes sic ait: „sicud excellenciam vestram hostilibus bellis in hac vitah dominus victoriarum fecit luce fulgere, ita oportet eciam inimicis ecclesie ejus omni vivacitate mentis et corporis obviare, quatenus ejus ex i utroque triumpho magis ac k magis innitescat opinio“, ut habetur 23 q. 4 in 1 c. „sicud“ 3. ad idem canon Boni- facii in c. „principis" 96 distinctione 4. hinc in psalmo ipsis principibus dicitur 5: „servite dominom in timore et exultate ei cum tremore". „serviunt enim reges domino in timore religiosa severitate prohibendo atque plectendo, que contra dominum" jussa sunt?“, ut Augustinus inquit in c. „si ecclesia" 23 q. 4 6. sic enim agentes et in favorem ecclesie decertantes — „tanto largiora munera vobis tribuet altissimus, quanto jam largita ad sui 20 nominis gloriam conspicit revocari", ut inquit Gregorius in dicto » c. „sicud q“ 7 [2] Nunc r autem ad ea me converto, que falso per nonnullos calumpniosos ipsi sacro concilio impinguntur. ajunt enim, quod s non deficit per papam, quin decreta sacri concilii reciperentur de annatis et de electione, sed pocius per sacrum con- cilium, quod provisionem ipsi pape facere retardavit; secundot, quod, cum multo tempore 25 in Basilea congregatum " sacrum concilium extiterit, nullum vel modicum fructum edidit; tercio v, quod sacrum concilium non tendit ad bonum publicum, sed ad scisma perpetran- dum; quartow, quod manum apposuit ad ea, que solis summis pontificibus reservari so- lent. ad x primum illud verum est, quod nunquam dominus papa absolute dixit se velle provisione sibi facta illa decreta suscipere, sed ad decretum de electione respondit am- 30 bigue, videlicet quod volebat exspectare electiones. non enim aperiebat, quid sentiret, si proximus superior illas juxta decreti tenorem confirmaret; quin immo negare illam partem videbatur per c. "nonne" "de presumpcionibus y“s et 25 distinctione „qualis"9 quantum vero ad decretum de annatis respondit se velle illud servare, dummodo prius per con- cilium fieret sibi provisio, que per omnes naciones et provincias cum effectu acceptaretur. 35 que condicio erat ita difficilis, ut pene inpossibilis fuerit tunc judicata. quid enim, si una minima provincia defecisset, que huic rei noluisset assensum prebere, an deberet tocius ecclesie salubris impediri provisio? preterea quam difficillimum essetz et minus honestum, quod sacrum concilium mitteret per omnes naciones et provincias ad exquirendum consensum, ac si non haberet facultatem imponendi necessitatem, nemo est, qui aa nesciat. 15 45 a) O etc. statt et — michi. b) in D am Rande Nota. principes seculi preesse debent ecclesie etc. c) om. D. d) D valeant. e) O racionem ab eis f) D exigit. g) 0 om. ut — 96 distinctione. h) D add. ita. i) D ab. k) DO et. 1) om. W. m) 0 om. domino — serviunt. n) P deum. 0) W fuerint? O fiunt. p) om. O. q) 0 add. 23 q. 4. r) in D am Rande Contra concilium falso oblatrantes; in P am Rande Ob- jecta contra concilium. s) in DP am Rande 1. t) in DP am Rande 2. u) in O nach concilium. v) in DP am Rande 3. w) in DP am Rande 4. x) in P am Rande Responsio ad primum. y) DHOM presumpcione. z) Dest. aa) DM quin 50 Ps. 34, 2. c. 20 C. 23 q. 5. 3 c. 48 C. 23 q. 4. Jedenfalls ist D. 97 gemeint, und zwar c. 1 (ecclesiae meae) § 1 am Schluß. 1 2 5 6 8 9 Ps. 2, 11. с. 42 C. 23 q. 4. c. 48 C. 23 q. 4. с. 5 X. 2, 23. c. 4 D. 25.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 207 11438 Märs 12] cilium, ut clamare ipsa ecclesia compellatur ad serenitates vestras in unum collectas dicendo et repetendo thema superius propositum 1: „apprehende arma et a scutum et exurge in adjutorium michi". „principesb enim“ seculi", ut inquit Ysidorus, „potestatis adepte culmina exercere debent, cum sacerdotes per sermonem doctrine malos intra ecclesiam 5 positos comprimere non valent d. sepe enim“, ut ipse inquit, „per regnum terrenum celeste regnum proficit, ut, qui intra ecclesiam positi contra fidem et disciplinam agunt, rigore principum conterantur. cognoscant enim principes seculi deo se debere esse reddituros racionem propter ecclesiam, quam Christo tuendam suscipiunt. nam sive augeatur pax et disciplina ecclesie per fideles principes sive solvatur, ille ab e eis racionem exiget f, qui 10 eorum potestati suam ecclesiam credidit committendam“, ut s habetur 23 q. 5 „principes“ 2 et Gregorius ad quosdam principantes sic ait: „sicud excellenciam vestram hostilibus bellis in hac vitah dominus victoriarum fecit luce fulgere, ita oportet eciam inimicis ecclesie ejus omni vivacitate mentis et corporis obviare, quatenus ejus ex i utroque triumpho magis ac k magis innitescat opinio“, ut habetur 23 q. 4 in 1 c. „sicud“ 3. ad idem canon Boni- facii in c. „principis" 96 distinctione 4. hinc in psalmo ipsis principibus dicitur 5: „servite dominom in timore et exultate ei cum tremore". „serviunt enim reges domino in timore religiosa severitate prohibendo atque plectendo, que contra dominum" jussa sunt?“, ut Augustinus inquit in c. „si ecclesia" 23 q. 4 6. sic enim agentes et in favorem ecclesie decertantes — „tanto largiora munera vobis tribuet altissimus, quanto jam largita ad sui 20 nominis gloriam conspicit revocari", ut inquit Gregorius in dicto » c. „sicud q“ 7 [2] Nunc r autem ad ea me converto, que falso per nonnullos calumpniosos ipsi sacro concilio impinguntur. ajunt enim, quod s non deficit per papam, quin decreta sacri concilii reciperentur de annatis et de electione, sed pocius per sacrum con- cilium, quod provisionem ipsi pape facere retardavit; secundot, quod, cum multo tempore 25 in Basilea congregatum " sacrum concilium extiterit, nullum vel modicum fructum edidit; tercio v, quod sacrum concilium non tendit ad bonum publicum, sed ad scisma perpetran- dum; quartow, quod manum apposuit ad ea, que solis summis pontificibus reservari so- lent. ad x primum illud verum est, quod nunquam dominus papa absolute dixit se velle provisione sibi facta illa decreta suscipere, sed ad decretum de electione respondit am- 30 bigue, videlicet quod volebat exspectare electiones. non enim aperiebat, quid sentiret, si proximus superior illas juxta decreti tenorem confirmaret; quin immo negare illam partem videbatur per c. "nonne" "de presumpcionibus y“s et 25 distinctione „qualis"9 quantum vero ad decretum de annatis respondit se velle illud servare, dummodo prius per con- cilium fieret sibi provisio, que per omnes naciones et provincias cum effectu acceptaretur. 35 que condicio erat ita difficilis, ut pene inpossibilis fuerit tunc judicata. quid enim, si una minima provincia defecisset, que huic rei noluisset assensum prebere, an deberet tocius ecclesie salubris impediri provisio? preterea quam difficillimum essetz et minus honestum, quod sacrum concilium mitteret per omnes naciones et provincias ad exquirendum consensum, ac si non haberet facultatem imponendi necessitatem, nemo est, qui aa nesciat. 15 45 a) O etc. statt et — michi. b) in D am Rande Nota. principes seculi preesse debent ecclesie etc. c) om. D. d) D valeant. e) O racionem ab eis f) D exigit. g) 0 om. ut — 96 distinctione. h) D add. ita. i) D ab. k) DO et. 1) om. W. m) 0 om. domino — serviunt. n) P deum. 0) W fuerint? O fiunt. p) om. O. q) 0 add. 23 q. 4. r) in D am Rande Contra concilium falso oblatrantes; in P am Rande Ob- jecta contra concilium. s) in DP am Rande 1. t) in DP am Rande 2. u) in O nach concilium. v) in DP am Rande 3. w) in DP am Rande 4. x) in P am Rande Responsio ad primum. y) DHOM presumpcione. z) Dest. aa) DM quin 50 Ps. 34, 2. c. 20 C. 23 q. 5. 3 c. 48 C. 23 q. 4. Jedenfalls ist D. 97 gemeint, und zwar c. 1 (ecclesiae meae) § 1 am Schluß. 1 2 5 6 8 9 Ps. 2, 11. с. 42 C. 23 q. 4. c. 48 C. 23 q. 4. с. 5 X. 2, 23. c. 4 D. 25.
Strana 208
208 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) non enim defecissent juris remedia ad eorum, qui tunc restitissent, compulsionem, quam- quam dici possit, quod hec provisionis peticio tamquam ab omni jure et observancia incognita minus justa fuerita, in quantum deberent ecclesie constitui censuales ipsi Ro- mano pontifici. nam nec Christus nec apostoli nec eorum successores in illo summo pontificatu existentes hoc pecierunt. multo minus nec ipse dominus Eugenius hocb petere 5 debuit, qui plurimum in redditibus patrimonii beati Petri exuberat et habundat; et si quandoque sibi e necessitas aliquad acciderite, non desunt sibi juris remedia exigendi caritativum subsidium vel decimas imponendi, prout sui predecessores nonnunquam fecerunt, ut in Clementinis 2 „de decimis f" 1. nam ipsi domino pape nunc habundanti in temporalibus g dare ! redditus ecclesiarum i nichil aliud est quam perdere. si tamen 10 sua k sanctitas decreta illa liberaliter recepisset, sacrum concilium in uno vel alio modo providendi suis necessitatibus minime defuisset. quoad1 secundum factorumm concilii u detractativum supra satis responsum extitit. nam habito respectu ad ea maximao, que egit circa Bohemie regnum et unionis Grecorum negocium et reformacionis materiam, non magno, sed modico tempore predicta explevisse censeri debet. obmitto tempora 15 maxima, que frustra consumpsit cum ipso ? domino 1 super geminata ipsius sacri concilii dissolucione contendendo ac super impedimentis prestitis per ipsum dominum Eugenium in unionis Grecorum negocio, que, cum notissima sint, nullius perswasione indigent. circa r tercium sacrum concilium non ad scisma perpetrandum, sed ad illud tollendum totis viribus intendit, quod diu viguit et viget inter deum et multorum hominum animas 20 ex inveteratis Romanes curie abusibus. si enim sacrum concilium tendisset ad priva- cionem domini Eugenii, exuberantissimam procedendi materiam contra eundem habuisset, ut ex premissis clare patuit. sed tandem, si se ipsum et curiam suam non correxerit, decreta sacri concilii non receperit et auctoritatem ecclesie non cognoverit et ab illo . conciliabulo Ferrariensi non destiterit, imitabitur sacrum concilium Leonem papam in 25 quientem, "quod, quibus prodesse non potest correcio, non debet parcere abscisio oportet enim nos ewangelici 2 meminisse mandati, ut, si nos oculus aut pes aut dextera scandali- saveritt manus u, a v compagew corporis auferatur. nam superfluo extra ecclesiam positis resistimus, si ab hiis, qui intus sunt, vulneramur. abicienda prorsus x est pestifera a sacerdotali vigore hec paciencia, que sibimet peccatis aliorum parcendo non parcit", ut 30 legitur 24 q. 3 „illud" 3. alias y autem non adimpleretur dictum 4 Christi, ut illum pro ethnico et publicano habeamus, qui ecclesiam corripientem z corrigentemque contempserit, nec eciam illud, quod ipse alibi ait 5: „vos estis sal terre. quod si sal evanuerit, ad nichilum aa valet ultra, nisi ut mittatur foras et conculcetur ab hominibus“, de omnibus apostolis loquens eciam Petro non excluso et per consequens nec successore, ut aperte 35, innuit Jheronimus in c. „non omnes episcopi“ 2 q. 7 6; et dicunturbb sal infatuatum mali prelati ce, qui sunt insipidi in predicando et fatui in delinquendo, quos Christus dixit ex- tramittendos et dd abee ecclesia per deposicionem ejiciendos, ut exponit glossa in dicto c. „non omnes". quoad f quartum respondetur, quod, si detractores peragrassent juris cam- pum, talia s5 minime protulissent, cum fere h nil ita arduum sit in ecclesia dei, quod per 40 a) OM fuit. b) om. DW. c) O necessitas sibi. d) om. O. e) WOM accideret. f) DWO decima. g) 0 add. si. h) O dantur ; M datur. i) O ecclesie. k) O sanctitas sua. I) in P am Rande Ad secundum. m) DWOM factum. n) om. DWOM. 0) om. O; zu em. maxime? p) om. 0. q) 0 add. Eugenio. r) in Pam Rande Ad tercium; in O Alinea. s) POM curie Romane t) P add. aut. u) om. O. v) om. D. w) W contagione. x) PWOM est prorsus. y) in P am Rande Nota contra papam. z) O corrigentem corripientemque. an) W 45 nichil. bb) D dicitur. cc) in W am Rande Nota. dd) 0 i. = id est; M id est. ee) O per deposicionem ab ecclesia. If) in P am Rande Ad quartum; in O Atiena. gg) W minime talia. hh) PM vere. С. 2 Clem. 3, 8. 2 Matth. 18, 8. С. 34 C. 24 q. 3. 3 4 6 Matth. 18, 17. Matth. 5, 13. с. 29 C. 2 q. 7. 50
208 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) non enim defecissent juris remedia ad eorum, qui tunc restitissent, compulsionem, quam- quam dici possit, quod hec provisionis peticio tamquam ab omni jure et observancia incognita minus justa fuerita, in quantum deberent ecclesie constitui censuales ipsi Ro- mano pontifici. nam nec Christus nec apostoli nec eorum successores in illo summo pontificatu existentes hoc pecierunt. multo minus nec ipse dominus Eugenius hocb petere 5 debuit, qui plurimum in redditibus patrimonii beati Petri exuberat et habundat; et si quandoque sibi e necessitas aliquad acciderite, non desunt sibi juris remedia exigendi caritativum subsidium vel decimas imponendi, prout sui predecessores nonnunquam fecerunt, ut in Clementinis 2 „de decimis f" 1. nam ipsi domino pape nunc habundanti in temporalibus g dare ! redditus ecclesiarum i nichil aliud est quam perdere. si tamen 10 sua k sanctitas decreta illa liberaliter recepisset, sacrum concilium in uno vel alio modo providendi suis necessitatibus minime defuisset. quoad1 secundum factorumm concilii u detractativum supra satis responsum extitit. nam habito respectu ad ea maximao, que egit circa Bohemie regnum et unionis Grecorum negocium et reformacionis materiam, non magno, sed modico tempore predicta explevisse censeri debet. obmitto tempora 15 maxima, que frustra consumpsit cum ipso ? domino 1 super geminata ipsius sacri concilii dissolucione contendendo ac super impedimentis prestitis per ipsum dominum Eugenium in unionis Grecorum negocio, que, cum notissima sint, nullius perswasione indigent. circa r tercium sacrum concilium non ad scisma perpetrandum, sed ad illud tollendum totis viribus intendit, quod diu viguit et viget inter deum et multorum hominum animas 20 ex inveteratis Romanes curie abusibus. si enim sacrum concilium tendisset ad priva- cionem domini Eugenii, exuberantissimam procedendi materiam contra eundem habuisset, ut ex premissis clare patuit. sed tandem, si se ipsum et curiam suam non correxerit, decreta sacri concilii non receperit et auctoritatem ecclesie non cognoverit et ab illo . conciliabulo Ferrariensi non destiterit, imitabitur sacrum concilium Leonem papam in 25 quientem, "quod, quibus prodesse non potest correcio, non debet parcere abscisio oportet enim nos ewangelici 2 meminisse mandati, ut, si nos oculus aut pes aut dextera scandali- saveritt manus u, a v compagew corporis auferatur. nam superfluo extra ecclesiam positis resistimus, si ab hiis, qui intus sunt, vulneramur. abicienda prorsus x est pestifera a sacerdotali vigore hec paciencia, que sibimet peccatis aliorum parcendo non parcit", ut 30 legitur 24 q. 3 „illud" 3. alias y autem non adimpleretur dictum 4 Christi, ut illum pro ethnico et publicano habeamus, qui ecclesiam corripientem z corrigentemque contempserit, nec eciam illud, quod ipse alibi ait 5: „vos estis sal terre. quod si sal evanuerit, ad nichilum aa valet ultra, nisi ut mittatur foras et conculcetur ab hominibus“, de omnibus apostolis loquens eciam Petro non excluso et per consequens nec successore, ut aperte 35, innuit Jheronimus in c. „non omnes episcopi“ 2 q. 7 6; et dicunturbb sal infatuatum mali prelati ce, qui sunt insipidi in predicando et fatui in delinquendo, quos Christus dixit ex- tramittendos et dd abee ecclesia per deposicionem ejiciendos, ut exponit glossa in dicto c. „non omnes". quoad f quartum respondetur, quod, si detractores peragrassent juris cam- pum, talia s5 minime protulissent, cum fere h nil ita arduum sit in ecclesia dei, quod per 40 a) OM fuit. b) om. DW. c) O necessitas sibi. d) om. O. e) WOM accideret. f) DWO decima. g) 0 add. si. h) O dantur ; M datur. i) O ecclesie. k) O sanctitas sua. I) in P am Rande Ad secundum. m) DWOM factum. n) om. DWOM. 0) om. O; zu em. maxime? p) om. 0. q) 0 add. Eugenio. r) in Pam Rande Ad tercium; in O Alinea. s) POM curie Romane t) P add. aut. u) om. O. v) om. D. w) W contagione. x) PWOM est prorsus. y) in P am Rande Nota contra papam. z) O corrigentem corripientemque. an) W 45 nichil. bb) D dicitur. cc) in W am Rande Nota. dd) 0 i. = id est; M id est. ee) O per deposicionem ab ecclesia. If) in P am Rande Ad quartum; in O Atiena. gg) W minime talia. hh) PM vere. С. 2 Clem. 3, 8. 2 Matth. 18, 8. С. 34 C. 24 q. 3. 3 4 6 Matth. 18, 17. Matth. 5, 13. с. 29 C. 2 q. 7. 50
Strana 209
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 209 11138 März 12] sacra generalia concilia explicari non possit. vidimus enim et legimus summos pontifices in causa heresis scismatis et alterius criminis ad generalia concilia evocari et ibidem ali- quando a se purgasse, nonnumquam absolutos fuisse. aliquando eciam vidimus et legimus eos e per sacra " concilia depositos e, ut in c. „si papa" cum glossa 40 distinctione 1 et 5 in c. „nunc autem" cum glossa sua 21 distinctione 2 et g 22 h distinctione § i „hinc colligitur" 3 et 2 q. 7 §1 „item cum Balaam " 4 — item Jheronimus refert et 2 q. 5 „man- dastism“ 5 et c. „auditum" 6 et 79 distinctione „si duo contra phas“7 juncta glossa —, ac eciam per sacra concilia obedienciam eis fuisse subtractam, ut Marcellino Anastasio Liberio Johanni XII n Benedicto V ° et Johanni XVI p, ut legitur in libro conciliorum 8; et de 10 Anastasio habetur in c. „Anastasius" 19 distinctione 2. item temporibus nostris vidimus obedienciam subtrahi Gregorio et Benedicto in concilio Pysano et tandem in eodem concilio eos q fuisse depositos, et r creatus fuit Alexander. in concilio vero Constanciensi fuit sub- tracta obediencia Johanni Gregorio et Benedicto et tandem Gregorio renunciante depositi fuerunt Benedictus et Johannes et promotus fuits Martinus papa quintus, qui nullo modo 15 potuisset eligi, si illi per sacrum concilium privari minime potuissent; et per consequens vacillaret electio moderni summit pontificis, qui in locum Martini successit. legimus insuper cardinales in sinodo fuisse depositos a patribus de concilio, ut textus refert in c. „ex gestis" „de clericis non residentibus" 10. insuper patriarcha absque restitucionis venia a synodo Calcedonensi fuit depositus, ut in c. „ in tantum“ 21 distinctione 11; et 20 eum deposuerunt sancti patres de concilio, ut ibi habetur. episcopos autem multos u le- gimus et dampnatos et restitutos per sacra concilia, ut in c. „Johannis Crisostumi“ (et in aliquibus libris est palea) 50w distinctione 12 et 11 q. 3 „si * quis episcopus “ 13 et 5 q. 4 „nullus episcopus" 14. item y sinodus exercetz censuram ecclesiasticam 11 q. 3 „certum“ 15 et in c. „si quis episcopus“ 16 et in c. „sicud" „de hereticis“ 17 25 hine Gregorius vir sanctissimus et aa doctissimus dixit 18: „cunctas vero personas, quas veneranda concilia respuunt, respuo, et que bb venerantur, amplector, quia, dum universali sunt cc consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos absolvunt". apostoli quoque simul, non tantum Petrus primum episcopum post domini resurrectionem elegerunt, videlicet Mathiam in locum dd Jude, ut so patet in apostolorum e actibus 19 et in c. „cleros €“ in principio 21 distinctione 2°. quod autem Mathias fuerat ge in episcopum ordinatus, patet per illa verba21 psalmiste adducta. per Petrum : „et episcopatum ejus accipiat ii alter“, de episcopatu Jude loquens, ut inter- pretatur scriptura il in actibus apostolorum 22. demum successive in singulis civitatibus episcopos et presbiteros apostoli ordinaverunt. levitas eciam per eosdem apostolos ordi- 35 natos legimus, quorum maximus fuit beatus Stephanus. subdiaconos quoque et accolitas 40 a) O se aliquando. b) PWOM legimus et vidimus (Pvidemus). c) eos in P nuch concilia. d) O add. generalia. e) PHOM add. fuisse. I) in DWOM in § statt et in c. g) om. PM. h) W 17. i) Pc. k) om. W. 1) Pc. m) D mandatis ; PWO mandantis. n) PXXII. o) em; DPIFOM XIII. p) em.; DPWM XIII ; O XXIII. 1) O hos. r) O ubi. s) om. O. t) om. W. u) O legimus multos v) om. O. w) P1 1. x) 0 om. si — 11 q 3. y) in W die Randbemerkung Synodus habet exercicium jurisdiccionis wnd eine anf den Taxt verweisende Hand. z) P excommunicat et habet statt exercet; et habet üher der Zeile nachgetragen; M excommunicat et exercet. aa) 0 om. et doctissimus. bb) 0 quas. cc) O consensu sunt. dd) 0 loco. ee) W actibus apostolorum. ff) POM clerus. gg) WM fuerit; P foret; O fuit. hh) PWOM accipiet. ii) om. O. 45 50 8 с. 6 D. 40. с. 7 D. 21. dict. Gratiani nach c. 6 D. 22. dict. Gratiani nachc. 41C. 2q. 7. с. 10 С. 2 q. 5. с. 18 С. 2 q. 5. С. 8 D. 79. Vgl. RTA. 10, XCVII. Deutsche Reichstags-Akten XIII. c. 9 D. 19. 10 c. 2 X. 3, 4. 1I c. 9 D. 21. 12 c. 13 D. 50. 13 c. 6 С. 11 q. 3. 14 c. 1 C. 5 q. 4. 15 c. 43 С. 11 q. 3. 16 с. 6 С. 11 q. 3. 17 c. 8 X. 5, 7. 18 Epistolar lib. 1, Indict. 9, epist. 25, bei Migne, Patrologia 77 (Gre- gorii Opera t. 3), 478. 19 Act. c. 1. 20 c. 1 D. 21. 21 Ps. 108, 8. 22 Act. 1, 20. 27
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 209 11138 März 12] sacra generalia concilia explicari non possit. vidimus enim et legimus summos pontifices in causa heresis scismatis et alterius criminis ad generalia concilia evocari et ibidem ali- quando a se purgasse, nonnumquam absolutos fuisse. aliquando eciam vidimus et legimus eos e per sacra " concilia depositos e, ut in c. „si papa" cum glossa 40 distinctione 1 et 5 in c. „nunc autem" cum glossa sua 21 distinctione 2 et g 22 h distinctione § i „hinc colligitur" 3 et 2 q. 7 §1 „item cum Balaam " 4 — item Jheronimus refert et 2 q. 5 „man- dastism“ 5 et c. „auditum" 6 et 79 distinctione „si duo contra phas“7 juncta glossa —, ac eciam per sacra concilia obedienciam eis fuisse subtractam, ut Marcellino Anastasio Liberio Johanni XII n Benedicto V ° et Johanni XVI p, ut legitur in libro conciliorum 8; et de 10 Anastasio habetur in c. „Anastasius" 19 distinctione 2. item temporibus nostris vidimus obedienciam subtrahi Gregorio et Benedicto in concilio Pysano et tandem in eodem concilio eos q fuisse depositos, et r creatus fuit Alexander. in concilio vero Constanciensi fuit sub- tracta obediencia Johanni Gregorio et Benedicto et tandem Gregorio renunciante depositi fuerunt Benedictus et Johannes et promotus fuits Martinus papa quintus, qui nullo modo 15 potuisset eligi, si illi per sacrum concilium privari minime potuissent; et per consequens vacillaret electio moderni summit pontificis, qui in locum Martini successit. legimus insuper cardinales in sinodo fuisse depositos a patribus de concilio, ut textus refert in c. „ex gestis" „de clericis non residentibus" 10. insuper patriarcha absque restitucionis venia a synodo Calcedonensi fuit depositus, ut in c. „ in tantum“ 21 distinctione 11; et 20 eum deposuerunt sancti patres de concilio, ut ibi habetur. episcopos autem multos u le- gimus et dampnatos et restitutos per sacra concilia, ut in c. „Johannis Crisostumi“ (et in aliquibus libris est palea) 50w distinctione 12 et 11 q. 3 „si * quis episcopus “ 13 et 5 q. 4 „nullus episcopus" 14. item y sinodus exercetz censuram ecclesiasticam 11 q. 3 „certum“ 15 et in c. „si quis episcopus“ 16 et in c. „sicud" „de hereticis“ 17 25 hine Gregorius vir sanctissimus et aa doctissimus dixit 18: „cunctas vero personas, quas veneranda concilia respuunt, respuo, et que bb venerantur, amplector, quia, dum universali sunt cc consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos absolvunt". apostoli quoque simul, non tantum Petrus primum episcopum post domini resurrectionem elegerunt, videlicet Mathiam in locum dd Jude, ut so patet in apostolorum e actibus 19 et in c. „cleros €“ in principio 21 distinctione 2°. quod autem Mathias fuerat ge in episcopum ordinatus, patet per illa verba21 psalmiste adducta. per Petrum : „et episcopatum ejus accipiat ii alter“, de episcopatu Jude loquens, ut inter- pretatur scriptura il in actibus apostolorum 22. demum successive in singulis civitatibus episcopos et presbiteros apostoli ordinaverunt. levitas eciam per eosdem apostolos ordi- 35 natos legimus, quorum maximus fuit beatus Stephanus. subdiaconos quoque et accolitas 40 a) O se aliquando. b) PWOM legimus et vidimus (Pvidemus). c) eos in P nuch concilia. d) O add. generalia. e) PHOM add. fuisse. I) in DWOM in § statt et in c. g) om. PM. h) W 17. i) Pc. k) om. W. 1) Pc. m) D mandatis ; PWO mandantis. n) PXXII. o) em; DPIFOM XIII. p) em.; DPWM XIII ; O XXIII. 1) O hos. r) O ubi. s) om. O. t) om. W. u) O legimus multos v) om. O. w) P1 1. x) 0 om. si — 11 q 3. y) in W die Randbemerkung Synodus habet exercicium jurisdiccionis wnd eine anf den Taxt verweisende Hand. z) P excommunicat et habet statt exercet; et habet üher der Zeile nachgetragen; M excommunicat et exercet. aa) 0 om. et doctissimus. bb) 0 quas. cc) O consensu sunt. dd) 0 loco. ee) W actibus apostolorum. ff) POM clerus. gg) WM fuerit; P foret; O fuit. hh) PWOM accipiet. ii) om. O. 45 50 8 с. 6 D. 40. с. 7 D. 21. dict. Gratiani nach c. 6 D. 22. dict. Gratiani nachc. 41C. 2q. 7. с. 10 С. 2 q. 5. с. 18 С. 2 q. 5. С. 8 D. 79. Vgl. RTA. 10, XCVII. Deutsche Reichstags-Akten XIII. c. 9 D. 19. 10 c. 2 X. 3, 4. 1I c. 9 D. 21. 12 c. 13 D. 50. 13 c. 6 С. 11 q. 3. 14 c. 1 C. 5 q. 4. 15 c. 43 С. 11 q. 3. 16 с. 6 С. 11 q. 3. 17 c. 8 X. 5, 7. 18 Epistolar lib. 1, Indict. 9, epist. 25, bei Migne, Patrologia 77 (Gre- gorii Opera t. 3), 478. 19 Act. c. 1. 20 c. 1 D. 21. 21 Ps. 108, 8. 22 Act. 1, 20. 27
Strana 210
210 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) ecclesia procedente tempore sibi constituit. hec leguntur 21 distinctione § a 1 in fine 1. certumque est episcoporum cetum in locum apostolorum surrogatum fore 68 distinctione in c. „quorum vices" 2 et in c. „in novo" 21 distinctione 3 et in c. „dominus“ 93 di- stinctione 4 et in c. „manus quoque“ de consecracione distinctione 5 b 5 cum similibus. eadem ergo e potestate funguntur, ut inquit Augustinus in dicto c. „quorum vices" 6 et tex- 5 tus in dicto c. „manus “ 7. ad d idem e textus notabilis in c. „urbes“ 80 distinctione s, ubi dicitur, quod post adventum Christi apostoli et eorum successores patriarchas et primates posuerunt in certis urbibus, de quibus ibidemf textus in c. „nulli“ 99 distinctione ?. nonne ergo hec potestas a sacris conciliis aliena est, quam sanctos s apostolos et suc- cessores exercuisse legimus, quih hoc non fecissent, si potestas eis non fuisset i, ut k 10 in simili dicit textus in c. „Lugdunensis"1 9m q. 21°? et nimirum. nam et ipsa summi pontificis electio ipsi sacro concilio a n domino delata est e, ut in c. „si“ 79 distinctione 11 et in c. „quia p sancta !“ 63 distinctione 12. et alibi dicit textus notabilis, quod disposi- cione apostolorum ordinante domino primitus episcopi sunt constituti, ut habetur in c. unico r 8 q. 5 13. preterea sacra synodus nomine ipsius sinodi canones edidit ad correc- 15 tionem ecclesie, ut dicit textus in c. „habeo librum" 16 s distinctione 14 et in c. „Ny- cena" 31 t distinctione 15, audit causas speciales u, eciam matrimoniales, et eas decidit ac debitam poenitenciam transgressoribus imponit, ut in c. 1 „de sponsalibus" 16 et in c. „certum" 11 q. 3 17 et in c. „in loco“ 5 q. 4 18 et in c. „quisquis“ 4 q. 5 19, ubi probatur eciam de causis criminalibus contra episcopos movendis v. et nimirum. nam sicud ad concilia provincialia indifferenter omnes cause provinciew deferuntur, ut in c. 20 „scitote" 6 q. 320, eodem modo et forcius in concilio universali tocius universi * cause deferri possunt, ut patet in juribus prius y allegatis. nam et Christus sue ecclesie per generale concilium representate universaliter jurisdictionem tribuit per z illa verba: „si" peccaverit in te etc., die ecclesie; qui aa autembb ecclesiam non audierit, sit tibi sicud ethnicus et publicanus" Mattheus cc 18 dd 21, ubi submisit eo Christus: „amen dico vobis: 25 quecunque alligaveritis super terram, erunt alligataf et in celo etc.gg", per que verba patet, quod sacrishh conciliis competit jurisdictio eciam coactiva, ut li eciam aperte sentit Jheronimus 24 q. 1kk „omnibus" 22. possent et alia" multa allegari multos mm similes casus con- probancia nn. sed predicta sufficiant, ut ° obtrectatoribus os obstruatur. et hec quoad primam partem presidii implorativam cum justificacione sacri pr concilii. 30 [II. Condescendo nunc ad secundam partemr, que est quatuor rerum postulativa. [I] synodus enim sacra Basiliensis, reverendissimi ss patres atque illustrissimi principes, de- a) Pom. § 1. b) D 6. c) P quoque. d) P et ad. e) O item statt ad idem. f) PWOM ibi ad idem. g) om. W. h) D quia. i) PWO affuisset. k) 0 et. 1) P Lugudinensis. m) P 11. n) O delata est a domino. 0) in 35 W am Rande Nota. p) I add. igitur. q) W sanctus durch Punkte getilgt? r) WOM uno; P v mid add. c. . s) WO 21. t) 0 21. u) O spirituales. v) O invehendis. w) om. O. x) O add. tunc. y) PWOM superius. z) O om. per illa verba. aa) o si. bb) Weciam. ec) PM Mathei. dd) P 16. ee) O subjunxit. ff) O li- gata. gg) om. PO. hh) O add. generalibus. ii) PWO quod. kk) P 2. 11) O multa alia. mm) O permultos. nn) Papprobancia. 00) O add. ab. pp) 0 add. hujus Basiliensis. qq) DPW Condescendendo. rr) in D am 40 Rande Secunda pars istius oracionis; in P am Rande Pro parte concilii ab electoribus quatuor petuntur, ss) O om. reverendissimi patres. 1 dict. Gratiani zu D. 21. с. 6 D. 68. c. 2 D. 21. c. 25 D. 93. c. 4 D. 5 de cons. c. 6 D. 68. c. 4 D. 5 de cons. c. 1 D. 80. 10 11 12 13 14 15 16 с. 2 D. 99. с. 10 С. 9 q. 2. ist c. 1 D. 79 gemeint? c. 28 D. 63. c. 1 С. 8 q. 5. c. 6 D. 16. c. 12 D. 31. c. 1 X. 4, 1. 17 18 49 20 21 22 С. 43 С. 11 q. 3. c. 3 С. 5 q. 4. c. 1 С. 4 q. 5. с. 2 С. 6 q. 3. Matth. 18, 15-17. c. 20 C. 24 q. 1. 45 50
210 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 12) ecclesia procedente tempore sibi constituit. hec leguntur 21 distinctione § a 1 in fine 1. certumque est episcoporum cetum in locum apostolorum surrogatum fore 68 distinctione in c. „quorum vices" 2 et in c. „in novo" 21 distinctione 3 et in c. „dominus“ 93 di- stinctione 4 et in c. „manus quoque“ de consecracione distinctione 5 b 5 cum similibus. eadem ergo e potestate funguntur, ut inquit Augustinus in dicto c. „quorum vices" 6 et tex- 5 tus in dicto c. „manus “ 7. ad d idem e textus notabilis in c. „urbes“ 80 distinctione s, ubi dicitur, quod post adventum Christi apostoli et eorum successores patriarchas et primates posuerunt in certis urbibus, de quibus ibidemf textus in c. „nulli“ 99 distinctione ?. nonne ergo hec potestas a sacris conciliis aliena est, quam sanctos s apostolos et suc- cessores exercuisse legimus, quih hoc non fecissent, si potestas eis non fuisset i, ut k 10 in simili dicit textus in c. „Lugdunensis"1 9m q. 21°? et nimirum. nam et ipsa summi pontificis electio ipsi sacro concilio a n domino delata est e, ut in c. „si“ 79 distinctione 11 et in c. „quia p sancta !“ 63 distinctione 12. et alibi dicit textus notabilis, quod disposi- cione apostolorum ordinante domino primitus episcopi sunt constituti, ut habetur in c. unico r 8 q. 5 13. preterea sacra synodus nomine ipsius sinodi canones edidit ad correc- 15 tionem ecclesie, ut dicit textus in c. „habeo librum" 16 s distinctione 14 et in c. „Ny- cena" 31 t distinctione 15, audit causas speciales u, eciam matrimoniales, et eas decidit ac debitam poenitenciam transgressoribus imponit, ut in c. 1 „de sponsalibus" 16 et in c. „certum" 11 q. 3 17 et in c. „in loco“ 5 q. 4 18 et in c. „quisquis“ 4 q. 5 19, ubi probatur eciam de causis criminalibus contra episcopos movendis v. et nimirum. nam sicud ad concilia provincialia indifferenter omnes cause provinciew deferuntur, ut in c. 20 „scitote" 6 q. 320, eodem modo et forcius in concilio universali tocius universi * cause deferri possunt, ut patet in juribus prius y allegatis. nam et Christus sue ecclesie per generale concilium representate universaliter jurisdictionem tribuit per z illa verba: „si" peccaverit in te etc., die ecclesie; qui aa autembb ecclesiam non audierit, sit tibi sicud ethnicus et publicanus" Mattheus cc 18 dd 21, ubi submisit eo Christus: „amen dico vobis: 25 quecunque alligaveritis super terram, erunt alligataf et in celo etc.gg", per que verba patet, quod sacrishh conciliis competit jurisdictio eciam coactiva, ut li eciam aperte sentit Jheronimus 24 q. 1kk „omnibus" 22. possent et alia" multa allegari multos mm similes casus con- probancia nn. sed predicta sufficiant, ut ° obtrectatoribus os obstruatur. et hec quoad primam partem presidii implorativam cum justificacione sacri pr concilii. 30 [II. Condescendo nunc ad secundam partemr, que est quatuor rerum postulativa. [I] synodus enim sacra Basiliensis, reverendissimi ss patres atque illustrissimi principes, de- a) Pom. § 1. b) D 6. c) P quoque. d) P et ad. e) O item statt ad idem. f) PWOM ibi ad idem. g) om. W. h) D quia. i) PWO affuisset. k) 0 et. 1) P Lugudinensis. m) P 11. n) O delata est a domino. 0) in 35 W am Rande Nota. p) I add. igitur. q) W sanctus durch Punkte getilgt? r) WOM uno; P v mid add. c. . s) WO 21. t) 0 21. u) O spirituales. v) O invehendis. w) om. O. x) O add. tunc. y) PWOM superius. z) O om. per illa verba. aa) o si. bb) Weciam. ec) PM Mathei. dd) P 16. ee) O subjunxit. ff) O li- gata. gg) om. PO. hh) O add. generalibus. ii) PWO quod. kk) P 2. 11) O multa alia. mm) O permultos. nn) Papprobancia. 00) O add. ab. pp) 0 add. hujus Basiliensis. qq) DPW Condescendendo. rr) in D am 40 Rande Secunda pars istius oracionis; in P am Rande Pro parte concilii ab electoribus quatuor petuntur, ss) O om. reverendissimi patres. 1 dict. Gratiani zu D. 21. с. 6 D. 68. c. 2 D. 21. c. 25 D. 93. c. 4 D. 5 de cons. c. 6 D. 68. c. 4 D. 5 de cons. c. 1 D. 80. 10 11 12 13 14 15 16 с. 2 D. 99. с. 10 С. 9 q. 2. ist c. 1 D. 79 gemeint? c. 28 D. 63. c. 1 С. 8 q. 5. c. 6 D. 16. c. 12 D. 31. c. 1 X. 4, 1. 17 18 49 20 21 22 С. 43 С. 11 q. 3. c. 3 С. 5 q. 4. c. 1 С. 4 q. 5. с. 2 С. 6 q. 3. Matth. 18, 15-17. c. 20 C. 24 q. 1. 45 50
Strana 211
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 211 precatur exhortatur a et requirit serenitates vestras b, ut tamquam dilectissimi sancte matris ecclesie filii velitis, ut e certe debetis d, omnia decreta ejusdem sancte synodi profecto saluberrima et ecclesie dei in capite et in membris reformativa cum effectu recipere et recipi ace observarif in vestris provinciis diocesibus et dominiis facere et omnem ad 5 hoc efficacem operam exhibere. ludibriosum g namque esset et ecclesie sancte dei decolo- rativum reformacionem ecclesie petere, quam omnes tanto opereh acclamarunt, et super illa decreta saluberrima condere et ea postmodum execucioni minime mancipare, irrita- retur enim plurimum altissimus, cum videret se labiis dumtaxat et non opere honorari, nec serviretis i eidem altissimo in timore juxta k vocem propheticam 1 1. et presertim po- 10 stulat et requirit per viscera misericordie Jhesu Christi et omni obsecracione possibili, utm suspensionis sentenciam 2 jam solempniter decretam et declaratam contra prefatum dominum Eugenium papam ejus contumacia detestabili et scandalosa exigente efficaciter recipere ac publicacioni et ° execucioni mandare paternitates et serenitates vestre, uti debent, dignentur. si enim (quod absit!) hanc suspensionis sentenciam, uti postulat, non 15 recipietis, profecto sine alicujus » hesitacionis scrupulo jam tota ecclesie auctoritas contemp- nibilis redderetur 1. adimeturr facultas huic sacro concilio Basiliensi acs spes ad ulteriorem reformacionem ecclesie procedere. intimidabunturt et tardiores fient u patres ammodo sacra concilia celebrare, cum viderint saluberrima decreta contempni et animad- versionem erga contumaces et delinquentes non admitti. et, qui nequam sunt, efficientur 20 nequiores, cum viderint contempnentes deiw ecclesiam impune abire sequelam habere et favores x inordinatos. si enim facilitas venie intentivum tribuity delinquendi, quid spe- randum est, cum non modo venia delinquenti z datur, sed oportunitas et audacia delin- quendi? supra modum scandescet aa et gloriabitur ipse dominus Eugenius nec amplius sperandum esset de ipsius resipiscencia, cum viderit ecclesiam contempnendo habere favores 25 et sequelam. jambb saluberrimum decretum3 Constanciense „Frequens“, quod est in dei ecclesia ita necessarium sicud oculus in capite, exulabit. ejus omnino cc effectus frustra- bitur, ex quo ipsius disposicio tam da salubris nec quoad potestatem conciliorum neque ee quoad formam celebrandi concilia servaretur f. audite gg, queso, illud hh Gregorii ad Ju- stinum imperatorem, quod legitur 2 q. 5 „quanto“, inquientis: „quod, sicud humiliatis et 30 penitentibus locum venie negare ii non debemus, sic in contumacia persistentibus severos nos esse convenit" 4. hoc ille. „nam kk si canes latrant pro dominis suis", ut inquit Jheronimus 5, quanto nosll forcius omnes latrare debemus pro Christo et ejus sponsa pulcherrima, ecclesia scilicet um universali, quam ita Christus dilexit, ut corpus induerit servile et descenderit ab un altis celorum ad ima terre pro hominum salute et ipsorum in- 35 struccione! cavete insuper o, queso, contrarium facientes, ne in die justi examinis vobis improperetur, quod in Ezechiele propheta describitur 6: „cur non ascendistis ex adverso neque opposuistis vos murum pro domo Israhel, ut staretis in prelio in die domini"? „ex „pro adverso quippe ascendere pr est“, ut inquit Gregorius 43 distinctione „sit 4 rector“ 7, 11438 Märs 12] 40 45 a) PO hortatur. b) in P am Rande primum. c) in DPOM atque statt ut certe. d) P debeatis (od. deberetis)? e) Wet. f) DWO reservari. g) O ludibrium. h) W tempore. i) P serenitates (rgl. Var. 1); M sereni- tatis. k) D om. juxta — propheticam. I) in P am Rande nachgetragen deservirent (ugl. Far. i). m) in D am Rande Ut principes electores recipiant suspensionem pape etc. n) POM et. o) PWOM ac. p) om. W. q) PM reddetur. r) O adimeretur. s) Wet. r) O intimorabuntur. u) O fiunt. v) 0 om. et deliquentes. w) W ecclesiam dei. x) P sic mores. y) P tribuat. z) O delinquendi. aa) P scandalisabit. bb) O nam. cc) O effectus omnino. dd) PHOM ita. ee) W nec. ff) PHOM observaretur. gg) PWOM advertite. 1h) PWOM ad illud. ii) W denegare. kk) DPOM add. et. 1l) O forcius nos. mm) om. O. nn) PWOM de. o0) Pigitur. Pp) P om. ascendere est. qq) PWO si. 50 1 2 3 4 Ps. 2, 11. Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. с. 8 С. 2 q. 5. 5 Contra Rufinum lib. 3 c. 42, bei Migne 23 (Hieronymi Opera t. 2), 510. 6 Ezech. 13, 5. с. 1 D. 43. 27'
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 211 precatur exhortatur a et requirit serenitates vestras b, ut tamquam dilectissimi sancte matris ecclesie filii velitis, ut e certe debetis d, omnia decreta ejusdem sancte synodi profecto saluberrima et ecclesie dei in capite et in membris reformativa cum effectu recipere et recipi ace observarif in vestris provinciis diocesibus et dominiis facere et omnem ad 5 hoc efficacem operam exhibere. ludibriosum g namque esset et ecclesie sancte dei decolo- rativum reformacionem ecclesie petere, quam omnes tanto opereh acclamarunt, et super illa decreta saluberrima condere et ea postmodum execucioni minime mancipare, irrita- retur enim plurimum altissimus, cum videret se labiis dumtaxat et non opere honorari, nec serviretis i eidem altissimo in timore juxta k vocem propheticam 1 1. et presertim po- 10 stulat et requirit per viscera misericordie Jhesu Christi et omni obsecracione possibili, utm suspensionis sentenciam 2 jam solempniter decretam et declaratam contra prefatum dominum Eugenium papam ejus contumacia detestabili et scandalosa exigente efficaciter recipere ac publicacioni et ° execucioni mandare paternitates et serenitates vestre, uti debent, dignentur. si enim (quod absit!) hanc suspensionis sentenciam, uti postulat, non 15 recipietis, profecto sine alicujus » hesitacionis scrupulo jam tota ecclesie auctoritas contemp- nibilis redderetur 1. adimeturr facultas huic sacro concilio Basiliensi acs spes ad ulteriorem reformacionem ecclesie procedere. intimidabunturt et tardiores fient u patres ammodo sacra concilia celebrare, cum viderint saluberrima decreta contempni et animad- versionem erga contumaces et delinquentes non admitti. et, qui nequam sunt, efficientur 20 nequiores, cum viderint contempnentes deiw ecclesiam impune abire sequelam habere et favores x inordinatos. si enim facilitas venie intentivum tribuity delinquendi, quid spe- randum est, cum non modo venia delinquenti z datur, sed oportunitas et audacia delin- quendi? supra modum scandescet aa et gloriabitur ipse dominus Eugenius nec amplius sperandum esset de ipsius resipiscencia, cum viderit ecclesiam contempnendo habere favores 25 et sequelam. jambb saluberrimum decretum3 Constanciense „Frequens“, quod est in dei ecclesia ita necessarium sicud oculus in capite, exulabit. ejus omnino cc effectus frustra- bitur, ex quo ipsius disposicio tam da salubris nec quoad potestatem conciliorum neque ee quoad formam celebrandi concilia servaretur f. audite gg, queso, illud hh Gregorii ad Ju- stinum imperatorem, quod legitur 2 q. 5 „quanto“, inquientis: „quod, sicud humiliatis et 30 penitentibus locum venie negare ii non debemus, sic in contumacia persistentibus severos nos esse convenit" 4. hoc ille. „nam kk si canes latrant pro dominis suis", ut inquit Jheronimus 5, quanto nosll forcius omnes latrare debemus pro Christo et ejus sponsa pulcherrima, ecclesia scilicet um universali, quam ita Christus dilexit, ut corpus induerit servile et descenderit ab un altis celorum ad ima terre pro hominum salute et ipsorum in- 35 struccione! cavete insuper o, queso, contrarium facientes, ne in die justi examinis vobis improperetur, quod in Ezechiele propheta describitur 6: „cur non ascendistis ex adverso neque opposuistis vos murum pro domo Israhel, ut staretis in prelio in die domini"? „ex „pro adverso quippe ascendere pr est“, ut inquit Gregorius 43 distinctione „sit 4 rector“ 7, 11438 Märs 12] 40 45 a) PO hortatur. b) in P am Rande primum. c) in DPOM atque statt ut certe. d) P debeatis (od. deberetis)? e) Wet. f) DWO reservari. g) O ludibrium. h) W tempore. i) P serenitates (rgl. Var. 1); M sereni- tatis. k) D om. juxta — propheticam. I) in P am Rande nachgetragen deservirent (ugl. Far. i). m) in D am Rande Ut principes electores recipiant suspensionem pape etc. n) POM et. o) PWOM ac. p) om. W. q) PM reddetur. r) O adimeretur. s) Wet. r) O intimorabuntur. u) O fiunt. v) 0 om. et deliquentes. w) W ecclesiam dei. x) P sic mores. y) P tribuat. z) O delinquendi. aa) P scandalisabit. bb) O nam. cc) O effectus omnino. dd) PHOM ita. ee) W nec. ff) PHOM observaretur. gg) PWOM advertite. 1h) PWOM ad illud. ii) W denegare. kk) DPOM add. et. 1l) O forcius nos. mm) om. O. nn) PWOM de. o0) Pigitur. Pp) P om. ascendere est. qq) PWO si. 50 1 2 3 4 Ps. 2, 11. Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. с. 8 С. 2 q. 5. 5 Contra Rufinum lib. 3 c. 42, bei Migne 23 (Hieronymi Opera t. 2), 510. 6 Ezech. 13, 5. с. 1 D. 43. 27'
Strana 212
212 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Marz 12] defensione gregis domini voce libera potestatibus a contraire, et in die domini in prelio stare est pravis decertantibus justicie amore resistere". nam, ut inquit canon, „error, cui non resistitur, approbatur et veritas , cum minime defensatur, opprimitur. negligere quippe, cum possis d turbare perversos, nichil aliud est quam fovere f“, 83 distinctione 1 „error". considerare enim oportet, quod bellissime Augustinus 5 inquit: "nemo quippe in ecclesia amplius nocet, quam qui perverse agens nomen vel ordinem sanctitatis et sacerdotis habet. delinquentem namque hunc redarguere nullus presumit et in exemplum culpa vehementer extenditur, quando pro reverencia ordinis peccator honoratur h. episcopus ita- que i, qui talium crimina non corrigit, magis dicendus est canis impudicus quam episco- pus", ut legitur in k eadem distinctione in c. „nemo quippe" 2. nequel, illustrissimi principes 10 et reverendissimi patres, juramentum, si quod per dignitates vestras ipsi domino Eugenio prestitum est aut in assumpcione vestra aut postmodum, hujusm sancte sinodi postulacioni quoquomodo obviare credendum est: nam tale juramentum non ut persone private, sed ut publice et in dignitate apostolica consistenti ° prestitum est. quam ob rem eo a dignitate illa deposito vel suspenso juramentum prestitum ad illi obsequendum vos minime astrin- 15 git p, quoniam " suspenso vel sequestrato dignitatis exercicio suspenditur et sequestratur juramenti execucio, ut clare videtur probari in c. „venerabilem“ in fine „de eleccione" 3 et ibidem per doctores ad idem textus notabilis 15 q. 6 „nos sanctorum" 4 et c. „juratos“ 5, ubi clare habetur, quod domino excommunicato absolvuntur vasalli ipsa excommunicacione durante a fidelitatis et serviciorum prestacione. forcius hoc dicendum, quando realiterr aut 20 formaliter quiss suspenditur a sua dignitate, et presertim cum administracio dignitatis" ad u alium eo tempore devolvitur, quemadmodum in nostro casu papalis potestas ad sanctam synodum devoluta esse dinoscitur. nam tunc virtus et execucio juramenti devol- vitur ad sacram v sinodum, cum sit quid accessorium ad administracionem et execu- cionem dignitatisw, ut in simili aperte probatur ex dicto Augustini super illud 6 epistole 25 ad Hebreos: „translato sacerdocio necesse est, ut legis translacio fiat etc.", ut habetur transsumptive x in c. „translato" "de constitutione" 7. hinc eciam dicimus, quod juramen- tum reale, quale dinoscitur esse vestrum y, est perpetuum ex parte ejus, cui prestatur, quia sic z transit eo aa ipso in successorem in illa dignitate, ac si illi successori specialiter jurasset, ut aperte legitur et notaturbb in c. „veritatis" "de jure jurando" s. unde illius 30 juramenti occasione non ipsi domino Eugenio a dignitate papali suspenso, sed sacro- sancto concilio Basiliensi, in quod potestas papalis devoluta est, obedire tenemini. ex contrario enim sequeretur absurdum, quod pape heretico vel ecclesiam universalem con- fundere volenti tenerentur episcopi ce racione juramenti obedire et quod non obedientes Johanni vicesimo tercio tempore sue capture Constanciedd vel post ejus deposicionem in- 35 currissent perjurium, et idem de hiis, qui juraveruntee Benedicto aut Gregorio, quod minime censendum est racionibus exf predictis. nec juramentum fuit adinventum gs, ut esset iniquitatis vehiculum!h, ut in c. quarto i „de jure jurando"9, quin immo intelligitur prestitum sub tacita condicione, scilicet si res in eodem statu permanserit, quo erat tem- 5 a) O add. nititur. b) WM add. et; 0 add. ex. c) P stellt um cum veritas. d) DP posset. e) O perturbare. 40 f) O favere. g) O inquit Augustinus. h) W veneratur. i) O igitur. k) D c. statt in eadem ; WM nur eadem. I) in W die Randbemerkung Nota. de juramento; in P An electores pape suspenso ex juramento sibi prius prestito sint nunc post suspensionem obligati. m) DPWM huic sancte sinodo. n) DPM postulacionem ; W prestolacione. o) O existenti. p) Wastringet. q) W quin. r) PWOM om. realiter aut. s) W qui. t) om. O. u) O devolvitur eo tempore ad alium. v) PWOM sanctam. w) O dignitatum. x) P translative. y) DW 45 utrum. z) PWO scilicet, an) W de. bb) P notabiliter. cc) D wiederholt episcopi ; PO ipsi. dd) PWOM in Constancia. ee) PWO jurarunt. ff) om. PWOM. gg) 0 add. est. lih) PWOM vinculum. ii) M quinto. с. 3 D. 83. с. 2 D. 83. С. 34 X. 1, 6. 6 c. 4 С. 15 q. 6. c. 5 С. 15 q. 6. Hebr. 7, 12. с. 3 X. 1, 2. c. 14 X. 2, 24. с. 4 X. 2, 24. 50
212 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Marz 12] defensione gregis domini voce libera potestatibus a contraire, et in die domini in prelio stare est pravis decertantibus justicie amore resistere". nam, ut inquit canon, „error, cui non resistitur, approbatur et veritas , cum minime defensatur, opprimitur. negligere quippe, cum possis d turbare perversos, nichil aliud est quam fovere f“, 83 distinctione 1 „error". considerare enim oportet, quod bellissime Augustinus 5 inquit: "nemo quippe in ecclesia amplius nocet, quam qui perverse agens nomen vel ordinem sanctitatis et sacerdotis habet. delinquentem namque hunc redarguere nullus presumit et in exemplum culpa vehementer extenditur, quando pro reverencia ordinis peccator honoratur h. episcopus ita- que i, qui talium crimina non corrigit, magis dicendus est canis impudicus quam episco- pus", ut legitur in k eadem distinctione in c. „nemo quippe" 2. nequel, illustrissimi principes 10 et reverendissimi patres, juramentum, si quod per dignitates vestras ipsi domino Eugenio prestitum est aut in assumpcione vestra aut postmodum, hujusm sancte sinodi postulacioni quoquomodo obviare credendum est: nam tale juramentum non ut persone private, sed ut publice et in dignitate apostolica consistenti ° prestitum est. quam ob rem eo a dignitate illa deposito vel suspenso juramentum prestitum ad illi obsequendum vos minime astrin- 15 git p, quoniam " suspenso vel sequestrato dignitatis exercicio suspenditur et sequestratur juramenti execucio, ut clare videtur probari in c. „venerabilem“ in fine „de eleccione" 3 et ibidem per doctores ad idem textus notabilis 15 q. 6 „nos sanctorum" 4 et c. „juratos“ 5, ubi clare habetur, quod domino excommunicato absolvuntur vasalli ipsa excommunicacione durante a fidelitatis et serviciorum prestacione. forcius hoc dicendum, quando realiterr aut 20 formaliter quiss suspenditur a sua dignitate, et presertim cum administracio dignitatis" ad u alium eo tempore devolvitur, quemadmodum in nostro casu papalis potestas ad sanctam synodum devoluta esse dinoscitur. nam tunc virtus et execucio juramenti devol- vitur ad sacram v sinodum, cum sit quid accessorium ad administracionem et execu- cionem dignitatisw, ut in simili aperte probatur ex dicto Augustini super illud 6 epistole 25 ad Hebreos: „translato sacerdocio necesse est, ut legis translacio fiat etc.", ut habetur transsumptive x in c. „translato" "de constitutione" 7. hinc eciam dicimus, quod juramen- tum reale, quale dinoscitur esse vestrum y, est perpetuum ex parte ejus, cui prestatur, quia sic z transit eo aa ipso in successorem in illa dignitate, ac si illi successori specialiter jurasset, ut aperte legitur et notaturbb in c. „veritatis" "de jure jurando" s. unde illius 30 juramenti occasione non ipsi domino Eugenio a dignitate papali suspenso, sed sacro- sancto concilio Basiliensi, in quod potestas papalis devoluta est, obedire tenemini. ex contrario enim sequeretur absurdum, quod pape heretico vel ecclesiam universalem con- fundere volenti tenerentur episcopi ce racione juramenti obedire et quod non obedientes Johanni vicesimo tercio tempore sue capture Constanciedd vel post ejus deposicionem in- 35 currissent perjurium, et idem de hiis, qui juraveruntee Benedicto aut Gregorio, quod minime censendum est racionibus exf predictis. nec juramentum fuit adinventum gs, ut esset iniquitatis vehiculum!h, ut in c. quarto i „de jure jurando"9, quin immo intelligitur prestitum sub tacita condicione, scilicet si res in eodem statu permanserit, quo erat tem- 5 a) O add. nititur. b) WM add. et; 0 add. ex. c) P stellt um cum veritas. d) DP posset. e) O perturbare. 40 f) O favere. g) O inquit Augustinus. h) W veneratur. i) O igitur. k) D c. statt in eadem ; WM nur eadem. I) in W die Randbemerkung Nota. de juramento; in P An electores pape suspenso ex juramento sibi prius prestito sint nunc post suspensionem obligati. m) DPWM huic sancte sinodo. n) DPM postulacionem ; W prestolacione. o) O existenti. p) Wastringet. q) W quin. r) PWOM om. realiter aut. s) W qui. t) om. O. u) O devolvitur eo tempore ad alium. v) PWOM sanctam. w) O dignitatum. x) P translative. y) DW 45 utrum. z) PWO scilicet, an) W de. bb) P notabiliter. cc) D wiederholt episcopi ; PO ipsi. dd) PWOM in Constancia. ee) PWO jurarunt. ff) om. PWOM. gg) 0 add. est. lih) PWOM vinculum. ii) M quinto. с. 3 D. 83. с. 2 D. 83. С. 34 X. 1, 6. 6 c. 4 С. 15 q. 6. c. 5 С. 15 q. 6. Hebr. 7, 12. с. 3 X. 1, 2. c. 14 X. 2, 24. с. 4 X. 2, 24. 50
Strana 213
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 213 pore juramenti, ut in c. „etsi a Christus" "de jure jurando" 1, et est glossa notabilis in c. „nos sanctorum" 2 preallegato, que videtur velle, quod eciame quoad execucionem con- tractus propter excommunicacionem supervenientem suspenditur juramentum. preterea juramentum simpliciter " alicui prestitum non extenditur e ad causam futuram verisimiliter 5 non cogitatam f tempore juramenti, ut legitur et notatur in c. "cum inter g" „de renun- ciacione" 3 et in c. „veniens" 4 et in c. „Quintavallis" h 5 et c. „peticio" „de jure jurando" 6 et notatur in c. unico „de commodato" i 7. dominus autem Eugenius suspensus esse dinoscitur propter ejus contumaciam nimiam in non comparendo ad citacionem ecclesie et non revocando suam pretensam dissolucionem concilii juxta formam decreti 8 concilii k sacri 10 Basiliensis, que omnia innovatam commissa et prepetrata per ipsum dominum Eugenium post juramentum" a vestris amplissimis dignitatibus eidem domino Eugenio prestitum fuere. item eciam suspensione cessante non est pape obediendum, cum aliqua in se mala precipit vel cum ex ejus mandato verisimiliter timetur futurum scandalum, ut notanter dicit Innocentius in c. „inquisicioni" „de sententia excommunacionis“9 et est de mente glosse in c. 15 „si papa" 40 p distinctione 10 et per doctores in c. „significavit" „de officio ordinarii"11 et in c. „si quando" "de rescriptis" 12. et alibi notanter q dicit 13 idem Innocentius, quod non est papa sustinendus, sir sine magna et racionabili causa et aliis notas vult venire contra universalis statutum t ecclesie. nec quemquam moveat, quod papa suspendi non debeat, cum" et universalis sinodus Constanciensis in decreto 14 suo v in nonnullis casibus ipsum eciam 20 papam suspendatw. et quemadmodum potest pape subtrahi obediencia et in totum deponi per concilia universalia, ut satis * prelibatum est, ita et forcius suspendi; quinimo non modo suspendi, sed eciam excommunicari potest papa per ecclesiam y universalem per z illa verba 15 et auctoritate Christi, ut aa, si quis ecclesiam corrigentem et bb corripientem non audierit, habendum precepit e tamquam ethnicum et publicanum. nam per illa verba 25 jubet dominus excommunicacionem ferri contra contempnentem ecclesiam, ut notabilis dd dicit textus in c. „notandum“ 24 q. 316. que auctoritas eciam locum habet contra papam, ut prelibatum est. [2] secundoee sancta sinodus eadem f Basiliensis postulat et requirit, ut velitis dare omnem operam et omne studium, ut nemo de provinciis diocesibus atque dominiis vestris proficiscatur ad illud pretensum concilium Ferrariense, quod 30 pocius conciliabulum et scismaticorum conventiculum appellandum est, ut in decreto 17 sacri Basiliensis concilii in gg 8. sessione edito continetur. nam sicud unica est ecclesiahh catholica Christo ipsius sponso dicente 18 : „una est columba mea" et fidei articulo hoc profitente ii, ut kk habetur in c. „factus"1l 19 et mm in c. „Novacianus" 20 editonn a Gregorio 21 700 q. 1 et in c. „loquitur" 22 et in c. „scisma" 23 24 q. 1, sic esse non potest nisi pp unicum "1 generale 11438 März 12] 35 40 a) WM ecce. b) om P. c) om. O. d) O alicui simpliciter. e) D suspenditur. f) O cognitam. g) WOM add. P. h) DW cuntavall. i) DW como. k) P stelll um sacri concilii. 1) om. O. m) O add. etc.; M add. et. n) W juramenta. 0) W prestita. p) 0 60. q) D notandum. r) om. O. s) O add. qui. t) WM statum ; PO stellen um ecclesie statutum. u) P ut dicit statt cum et. v) P add. cum. w) O suspendit. x) POM supra. y) W universalem ecclesiam. z) P auctoritate Christi per illa verba stalt per — Christi; M per illa verba et auctoritatem. aa) P quibus. bb) O corripientemque. ec) O precipit. dd) W notabiliter; POM notanter. ee) in D am Rande Secundo; in P am Rande 2 m petitum ab electoribus. fi) in O vor sancta. gg) om. W. lih) O catholica ecclesia. ii) P providente. kk) O et statt ut habetur. 1l) O sancta? mm) om. W. nn) O editis. 00) 0 6. pp) D id. qq) D add. et. 1 с. 26 X. 2, 24. 2 c. 4 С. 15 q. 6. 3 c. 2 X. 1, 9. 4 С. 13 X. 1, 9. 5 с. 23 X. 2, 24. 6 с. 31 X. 2, 24. 50 7 c. un. X. 3, 15. 8 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 45 С. 44 X. 5, 39. 10 c. 6 D. 40. 11 c. 6 X. 1, 31. 12 c. 5 X. 1, 3. 13 Wо? 14 Vom 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8 u. 11. 15 Matth. 18, 17. 16 с. 3 С. 24 q. 3. 17 Vom 18. Dezember 1432, rgl. S. 178 Anm. 3. 18 Cant. 6, 8. 19 c. 5 С. 7 q. 1. 20 c. 6 С. 7 q. 1. 21 Vielmehr von Ciprian. 22 c. 18 C. 24 q. 1. 23 c. 34 С. 24 q. 1.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 213 pore juramenti, ut in c. „etsi a Christus" "de jure jurando" 1, et est glossa notabilis in c. „nos sanctorum" 2 preallegato, que videtur velle, quod eciame quoad execucionem con- tractus propter excommunicacionem supervenientem suspenditur juramentum. preterea juramentum simpliciter " alicui prestitum non extenditur e ad causam futuram verisimiliter 5 non cogitatam f tempore juramenti, ut legitur et notatur in c. "cum inter g" „de renun- ciacione" 3 et in c. „veniens" 4 et in c. „Quintavallis" h 5 et c. „peticio" „de jure jurando" 6 et notatur in c. unico „de commodato" i 7. dominus autem Eugenius suspensus esse dinoscitur propter ejus contumaciam nimiam in non comparendo ad citacionem ecclesie et non revocando suam pretensam dissolucionem concilii juxta formam decreti 8 concilii k sacri 10 Basiliensis, que omnia innovatam commissa et prepetrata per ipsum dominum Eugenium post juramentum" a vestris amplissimis dignitatibus eidem domino Eugenio prestitum fuere. item eciam suspensione cessante non est pape obediendum, cum aliqua in se mala precipit vel cum ex ejus mandato verisimiliter timetur futurum scandalum, ut notanter dicit Innocentius in c. „inquisicioni" „de sententia excommunacionis“9 et est de mente glosse in c. 15 „si papa" 40 p distinctione 10 et per doctores in c. „significavit" „de officio ordinarii"11 et in c. „si quando" "de rescriptis" 12. et alibi notanter q dicit 13 idem Innocentius, quod non est papa sustinendus, sir sine magna et racionabili causa et aliis notas vult venire contra universalis statutum t ecclesie. nec quemquam moveat, quod papa suspendi non debeat, cum" et universalis sinodus Constanciensis in decreto 14 suo v in nonnullis casibus ipsum eciam 20 papam suspendatw. et quemadmodum potest pape subtrahi obediencia et in totum deponi per concilia universalia, ut satis * prelibatum est, ita et forcius suspendi; quinimo non modo suspendi, sed eciam excommunicari potest papa per ecclesiam y universalem per z illa verba 15 et auctoritate Christi, ut aa, si quis ecclesiam corrigentem et bb corripientem non audierit, habendum precepit e tamquam ethnicum et publicanum. nam per illa verba 25 jubet dominus excommunicacionem ferri contra contempnentem ecclesiam, ut notabilis dd dicit textus in c. „notandum“ 24 q. 316. que auctoritas eciam locum habet contra papam, ut prelibatum est. [2] secundoee sancta sinodus eadem f Basiliensis postulat et requirit, ut velitis dare omnem operam et omne studium, ut nemo de provinciis diocesibus atque dominiis vestris proficiscatur ad illud pretensum concilium Ferrariense, quod 30 pocius conciliabulum et scismaticorum conventiculum appellandum est, ut in decreto 17 sacri Basiliensis concilii in gg 8. sessione edito continetur. nam sicud unica est ecclesiahh catholica Christo ipsius sponso dicente 18 : „una est columba mea" et fidei articulo hoc profitente ii, ut kk habetur in c. „factus"1l 19 et mm in c. „Novacianus" 20 editonn a Gregorio 21 700 q. 1 et in c. „loquitur" 22 et in c. „scisma" 23 24 q. 1, sic esse non potest nisi pp unicum "1 generale 11438 März 12] 35 40 a) WM ecce. b) om P. c) om. O. d) O alicui simpliciter. e) D suspenditur. f) O cognitam. g) WOM add. P. h) DW cuntavall. i) DW como. k) P stelll um sacri concilii. 1) om. O. m) O add. etc.; M add. et. n) W juramenta. 0) W prestita. p) 0 60. q) D notandum. r) om. O. s) O add. qui. t) WM statum ; PO stellen um ecclesie statutum. u) P ut dicit statt cum et. v) P add. cum. w) O suspendit. x) POM supra. y) W universalem ecclesiam. z) P auctoritate Christi per illa verba stalt per — Christi; M per illa verba et auctoritatem. aa) P quibus. bb) O corripientemque. ec) O precipit. dd) W notabiliter; POM notanter. ee) in D am Rande Secundo; in P am Rande 2 m petitum ab electoribus. fi) in O vor sancta. gg) om. W. lih) O catholica ecclesia. ii) P providente. kk) O et statt ut habetur. 1l) O sancta? mm) om. W. nn) O editis. 00) 0 6. pp) D id. qq) D add. et. 1 с. 26 X. 2, 24. 2 c. 4 С. 15 q. 6. 3 c. 2 X. 1, 9. 4 С. 13 X. 1, 9. 5 с. 23 X. 2, 24. 6 с. 31 X. 2, 24. 50 7 c. un. X. 3, 15. 8 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 45 С. 44 X. 5, 39. 10 c. 6 D. 40. 11 c. 6 X. 1, 31. 12 c. 5 X. 1, 3. 13 Wо? 14 Vom 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8 u. 11. 15 Matth. 18, 17. 16 с. 3 С. 24 q. 3. 17 Vom 18. Dezember 1432, rgl. S. 178 Anm. 3. 18 Cant. 6, 8. 19 c. 5 С. 7 q. 1. 20 c. 6 С. 7 q. 1. 21 Vielmehr von Ciprian. 22 c. 18 C. 24 q. 1. 23 c. 34 С. 24 q. 1.
Strana 214
214 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 12] concilium ipsam sanctam ecclesiam a catholicam representans, quod, ut ex predictis colli- gitur, hoc tempore congregatum est in urbe Basiliensi nacionis Germanice. et quemad- modum non possunt esse duo apostolici sine lesione illius articuli fidei: „et unam sanc- tam b ecclesiam", ut notat glossa in c. „nonc autem" 7 q. 11, ita nec duo concilia uni- versalia absque lesione d ejusdem fidei articuli e, cum representans debeat correspondere! representato. et, prochdolor, ipse dominus Eugenius, qui scisma semper sacro concilio improperat, in scisma nephandissimum incidit illud conciliabulum erigendo. nec possent serenitates vestre nec quicunque alii sine gravi delicto in utroque loco, Basiliensi scilicet et Ferrariensi, reputare vel credere concilium generale fore, quia unitas ecclesie non capit divisionem. nec in hoc eciam simplicitas vel ignorancia excusats, ut est textus notabilis 10 cum glossa in c. „scisma" 24 q. 12. [3] tercio h hortatur plurimum ac requirit, ut vos maxime, patres i reverendissimi et illustres k domini, qui estis de principalioribus ecclesie universalis 1 columpnis et Christi legati, velitis non deesse ecclesie dei in tanta necessi- tate, sed dignemini presencialiterm ad illam sanctam Basiliensem synodum accedere et una cum aliis patribus necessitatibus ecclesie occurrere et, si impedimento 15 justo detinemini, placeat juxta" juris antiqui" et decretorum sacri concilii? Basiliensis dispo- sicionem et censuram nuncios solempnes vestro nomine ad illam destinare, qui in cunctis vices vestras laudabiliter exequantur q. et ad idem rogat et obtestatur ecclesia hosr prin- cipes s illustrissimos ' seculares avisando serenitates vestras, quod omnes Christianitatis principes in illa Basiliensi sinodo oratores habent, illam dumtaxat in u universalem 20 sinodum recognoscuntr, ibidem cum aliis patribus in vinea domini desudantw. [4] quartox deprecatur et y plurimum exhortatur vestras dignitates amplissimas eadem sancta sinodus, ut velitis interponere vices vestras ingenia vires et potenciam, ut itinera ad illam sanctam Basiliensem" sinodum accedendi sint liberrima ac tutissima, et aa tam illos clarissimos cives Basilienses quam omnes communitates bb finitimas vestris lit- 25 teris exhortari, ut obedienciam honorem et cc favores oportunos illi sancte sinodo ar- denter impendantdd, quemadmodum hactenus deo favente verbis et operibus exhibuerunt. et hec de secunda parte principali. [III. Tercioee, cum paternitates ac serenitates vestre reverendissime in hunc locum Frang- 30 fordensem pro futuri Romanorum regis electione convenerint, obsecrat plurimum et exhortaturff illa sancta synodus fervorem vobis in hac re vehementer laborantibus ingerere cupiens, ut in talem ad tantum fastigium promovendum gg unanimi voto uno spiritu et laudabili concordia vota et desideria vestra velitis dirigere, per quem et hh imperio ac juribus suis pene collapsis sit bene consultum et ecclesia universalis non 35 careat catholico advocato protectore et ii defensore. non enim sanctam sinodum latet, quan- tum per catholicos imperatores profecerit et creverit ecclesia sancta dei. nam, ut attestatur Ysidorus 3, „canones generalium conciliorum a temporibus Constantini inceperuntkk". in pre- cedentibus namque temporibus persecucione fervente docendarum! plebium minime dabatur a) POM catholicam ecclesiam. b) P katholicam; O add. catholicam. c) DM animo. d) W ejusdem articuli fidei 40 lesione. e) O articuli fidei. f) O respondere. g) in P am Rande rechts An ignorancia excuset scismaticum. h) in D am Rande Tercio; in Pram Rande links 3 m petitum. i) O reverendissimi patres. k) O illustrissimi. 1) 0 om. universalis — ecclesie. m) WO principaliter. n) om. W; P ad. o) Pambigui. p) P Basiliensis concilii. q) O exequentur. r) 0 vos. s) om. P. t) om. O. u) om. O. v) O recognoscant. w) O resideant. x) in D am Rande Quarto.; in P am Rande 4 petitum. y) POM ac. z) O synodum Basiliensem. aa) D 45 ut. bb) Pcivitates. cc) om. W. dd) P intendant. ce) in D am Rande Tercia pars oracionis; in P am Rande 3 m principale ; in WOM Alinea. ff) OM hortatur. gg) PW promovendi. hh) om. P. ii) PWOM ac. kk) P ceperunt. 11) P ducendarum. 2 с. 12 С. 7 q. 1. c. 34 С. 24 q. 1. 3 Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hinschius p. 254. 50
214 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 12] concilium ipsam sanctam ecclesiam a catholicam representans, quod, ut ex predictis colli- gitur, hoc tempore congregatum est in urbe Basiliensi nacionis Germanice. et quemad- modum non possunt esse duo apostolici sine lesione illius articuli fidei: „et unam sanc- tam b ecclesiam", ut notat glossa in c. „nonc autem" 7 q. 11, ita nec duo concilia uni- versalia absque lesione d ejusdem fidei articuli e, cum representans debeat correspondere! representato. et, prochdolor, ipse dominus Eugenius, qui scisma semper sacro concilio improperat, in scisma nephandissimum incidit illud conciliabulum erigendo. nec possent serenitates vestre nec quicunque alii sine gravi delicto in utroque loco, Basiliensi scilicet et Ferrariensi, reputare vel credere concilium generale fore, quia unitas ecclesie non capit divisionem. nec in hoc eciam simplicitas vel ignorancia excusats, ut est textus notabilis 10 cum glossa in c. „scisma" 24 q. 12. [3] tercio h hortatur plurimum ac requirit, ut vos maxime, patres i reverendissimi et illustres k domini, qui estis de principalioribus ecclesie universalis 1 columpnis et Christi legati, velitis non deesse ecclesie dei in tanta necessi- tate, sed dignemini presencialiterm ad illam sanctam Basiliensem synodum accedere et una cum aliis patribus necessitatibus ecclesie occurrere et, si impedimento 15 justo detinemini, placeat juxta" juris antiqui" et decretorum sacri concilii? Basiliensis dispo- sicionem et censuram nuncios solempnes vestro nomine ad illam destinare, qui in cunctis vices vestras laudabiliter exequantur q. et ad idem rogat et obtestatur ecclesia hosr prin- cipes s illustrissimos ' seculares avisando serenitates vestras, quod omnes Christianitatis principes in illa Basiliensi sinodo oratores habent, illam dumtaxat in u universalem 20 sinodum recognoscuntr, ibidem cum aliis patribus in vinea domini desudantw. [4] quartox deprecatur et y plurimum exhortatur vestras dignitates amplissimas eadem sancta sinodus, ut velitis interponere vices vestras ingenia vires et potenciam, ut itinera ad illam sanctam Basiliensem" sinodum accedendi sint liberrima ac tutissima, et aa tam illos clarissimos cives Basilienses quam omnes communitates bb finitimas vestris lit- 25 teris exhortari, ut obedienciam honorem et cc favores oportunos illi sancte sinodo ar- denter impendantdd, quemadmodum hactenus deo favente verbis et operibus exhibuerunt. et hec de secunda parte principali. [III. Tercioee, cum paternitates ac serenitates vestre reverendissime in hunc locum Frang- 30 fordensem pro futuri Romanorum regis electione convenerint, obsecrat plurimum et exhortaturff illa sancta synodus fervorem vobis in hac re vehementer laborantibus ingerere cupiens, ut in talem ad tantum fastigium promovendum gg unanimi voto uno spiritu et laudabili concordia vota et desideria vestra velitis dirigere, per quem et hh imperio ac juribus suis pene collapsis sit bene consultum et ecclesia universalis non 35 careat catholico advocato protectore et ii defensore. non enim sanctam sinodum latet, quan- tum per catholicos imperatores profecerit et creverit ecclesia sancta dei. nam, ut attestatur Ysidorus 3, „canones generalium conciliorum a temporibus Constantini inceperuntkk". in pre- cedentibus namque temporibus persecucione fervente docendarum! plebium minime dabatur a) POM catholicam ecclesiam. b) P katholicam; O add. catholicam. c) DM animo. d) W ejusdem articuli fidei 40 lesione. e) O articuli fidei. f) O respondere. g) in P am Rande rechts An ignorancia excuset scismaticum. h) in D am Rande Tercio; in Pram Rande links 3 m petitum. i) O reverendissimi patres. k) O illustrissimi. 1) 0 om. universalis — ecclesie. m) WO principaliter. n) om. W; P ad. o) Pambigui. p) P Basiliensis concilii. q) O exequentur. r) 0 vos. s) om. P. t) om. O. u) om. O. v) O recognoscant. w) O resideant. x) in D am Rande Quarto.; in P am Rande 4 petitum. y) POM ac. z) O synodum Basiliensem. aa) D 45 ut. bb) Pcivitates. cc) om. W. dd) P intendant. ce) in D am Rande Tercia pars oracionis; in P am Rande 3 m principale ; in WOM Alinea. ff) OM hortatur. gg) PW promovendi. hh) om. P. ii) PWOM ac. kk) P ceperunt. 11) P ducendarum. 2 с. 12 С. 7 q. 1. c. 34 С. 24 q. 1. 3 Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hinschius p. 254. 50
Strana 215
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 215 [1438 März 12] facultas. inde Christianitas in diversas hereses seissa est, quia non erat episcopis licencia conveniendi in unum nisi tempore supradicti imperatoris. hic enim Constantinus facultatem Christianis dedit libere congregari. sub hoc eciam sancti patres in concilio Nyceno 1 de omni orbe terrarum convenientes juxta fidem ewangelicam a et apostolicam post aposto- 5 los simbolum tradiderunt, in qua sinodo Arriane perfideib condempnata est blasphemia. secunda universalis sinodus sub Theodosio seniore in Constantinopoli congregata extitit2 in qua Macedo hereticus et sequentes e condempnati fuerunt. tercia d sinodus Ephesina sub minore Theodosio augusto edita Nestorium anathematisavit. quarta sinodus Calce- donensis sub Marciano principe habita est 4, in qua Euticem Constantinopolitanum ab- 10 batem verbi dei et carnis unam naturam pronunciantem cum reliquis hereticis una pa- trum sentencia dampnavit, iste enim e quatuor sancte synodi multas hereses profugarunt et totam catholicam f ecclesiam illustrarunt. et sicud quatuor ewangelii libros, ita hec quatuor concilia ecclesia« catholica veneratur et amplectitur, quia in hiis velud in quadrato lapide sancta h fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque actionis norma 15 consistit, ut legitur in c. „canones" 5 et 1 c. „sicud“ 6 15 distinctione. ipsi principes catholici dederunt facultatem libere catholicis collegiis bona relinquendi. per principes ca- tholicos ecclesia Romana decorata et dotata extitit. et plures alie pene infinite ad ipsum denique imperatorem pro temporalibus habent refugium, sicud imperator ad ecclesiam pro rebus k spiritualibus, ut in c. „cum ad verum" 7 et c. „duo sunt“ 8 96 distinctione. 20 et dum apud catholicos principes Romanum viguit imperium, hereses jugiter ab eccle- sia dei exularunt. [IV. Quarto 1 et ultimo illa sancta sinodus se promtissimamm exhibetn ad omnia, que huic sancte electioni accomoda et oportuna esse possunt et eciam 25 post electionem usque ad assumpcionem dyadematis imperialis. omni igitur cum fiducia tam pro hiis sanctissimis negociis quam pro vestris amplissimis dignitatibus ac personis placeat illa sancta sinodo uti ad omnia commoda et placita. Profecto horum contemplacione nulli rei illa sancta sinodus quantumcunque gra- vissime, quantum cum dei honore poterit, cedet, sed vestre manswetudinis nobilitatis so dignitatis atque fidelitatis erit illam sanctam sinodum venerari honorare et amplecti, prout decet tantos reverendissimos patres et catholicos principes. sperat? enim illa sancta sinodus in domino, quod sine fine verificabitur illud Hylarii dictum 9 in libro „de trinitate" inquientis, „quod hoc" propriumr est ecclesie: dum persequitur, floret, dum opprimitur, crescit, dum contempnitur, proficit, dum arguitur, intelligit, tunc stat, cum 35 superari videtur". hec ille. et tanto forcius hec dei ecclesia prosperabitur, quanto vestro inclito presidio utetur, pro quo quidem presidio vestro ipsi ecclesies universali impen- dendo non modo in hoc seculo gloriam consequimini, sed eciam maximam mercedem in futurum t, quod Christus intuitu sue dilectissime sponse concedere dignetur. amen. a) D ecclesiasticam. b) D profidei. c) PWOM sequaces. d) 0 add. universalis. e) om. O. f) PWO ecclesiam catholicam, g) in O ecclesia nach amplectitur. h) O sacrosancta. i) W add. in. k) P spiritualibus rebus. l) in D am Rande Quarta pars istius oracionis; in P am Rande 4 m principale; in OM Alinea. m) W promptissime. n) D exhibuit. o) O personatibus. p) in D am Rande Nota, q) om. D. r) D obbrobrium. s) POM universali ecclesie. t) PM futuro. 40 Im Jahre 325, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 45 1, 252 ff. Im Jahre 381, vgl. ebd. 2, 1ff. Im Jahre 431, vgl. ebd. 2, 141 ff. Im Jahre 451, vgl. ebd. 2, 410 ff. c. 1 D. 15. c. 2 D. 15. с. 6 D. 96. s c. 10 D. 96. 9 Hilarius Pictaviensis, De Trinitate lib. 7 c. 4 bei Migne, Patrologia 10, 202. — Das Citat ist nicht genau. 6
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 215 [1438 März 12] facultas. inde Christianitas in diversas hereses seissa est, quia non erat episcopis licencia conveniendi in unum nisi tempore supradicti imperatoris. hic enim Constantinus facultatem Christianis dedit libere congregari. sub hoc eciam sancti patres in concilio Nyceno 1 de omni orbe terrarum convenientes juxta fidem ewangelicam a et apostolicam post aposto- 5 los simbolum tradiderunt, in qua sinodo Arriane perfideib condempnata est blasphemia. secunda universalis sinodus sub Theodosio seniore in Constantinopoli congregata extitit2 in qua Macedo hereticus et sequentes e condempnati fuerunt. tercia d sinodus Ephesina sub minore Theodosio augusto edita Nestorium anathematisavit. quarta sinodus Calce- donensis sub Marciano principe habita est 4, in qua Euticem Constantinopolitanum ab- 10 batem verbi dei et carnis unam naturam pronunciantem cum reliquis hereticis una pa- trum sentencia dampnavit, iste enim e quatuor sancte synodi multas hereses profugarunt et totam catholicam f ecclesiam illustrarunt. et sicud quatuor ewangelii libros, ita hec quatuor concilia ecclesia« catholica veneratur et amplectitur, quia in hiis velud in quadrato lapide sancta h fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque actionis norma 15 consistit, ut legitur in c. „canones" 5 et 1 c. „sicud“ 6 15 distinctione. ipsi principes catholici dederunt facultatem libere catholicis collegiis bona relinquendi. per principes ca- tholicos ecclesia Romana decorata et dotata extitit. et plures alie pene infinite ad ipsum denique imperatorem pro temporalibus habent refugium, sicud imperator ad ecclesiam pro rebus k spiritualibus, ut in c. „cum ad verum" 7 et c. „duo sunt“ 8 96 distinctione. 20 et dum apud catholicos principes Romanum viguit imperium, hereses jugiter ab eccle- sia dei exularunt. [IV. Quarto 1 et ultimo illa sancta sinodus se promtissimamm exhibetn ad omnia, que huic sancte electioni accomoda et oportuna esse possunt et eciam 25 post electionem usque ad assumpcionem dyadematis imperialis. omni igitur cum fiducia tam pro hiis sanctissimis negociis quam pro vestris amplissimis dignitatibus ac personis placeat illa sancta sinodo uti ad omnia commoda et placita. Profecto horum contemplacione nulli rei illa sancta sinodus quantumcunque gra- vissime, quantum cum dei honore poterit, cedet, sed vestre manswetudinis nobilitatis so dignitatis atque fidelitatis erit illam sanctam sinodum venerari honorare et amplecti, prout decet tantos reverendissimos patres et catholicos principes. sperat? enim illa sancta sinodus in domino, quod sine fine verificabitur illud Hylarii dictum 9 in libro „de trinitate" inquientis, „quod hoc" propriumr est ecclesie: dum persequitur, floret, dum opprimitur, crescit, dum contempnitur, proficit, dum arguitur, intelligit, tunc stat, cum 35 superari videtur". hec ille. et tanto forcius hec dei ecclesia prosperabitur, quanto vestro inclito presidio utetur, pro quo quidem presidio vestro ipsi ecclesies universali impen- dendo non modo in hoc seculo gloriam consequimini, sed eciam maximam mercedem in futurum t, quod Christus intuitu sue dilectissime sponse concedere dignetur. amen. a) D ecclesiasticam. b) D profidei. c) PWOM sequaces. d) 0 add. universalis. e) om. O. f) PWO ecclesiam catholicam, g) in O ecclesia nach amplectitur. h) O sacrosancta. i) W add. in. k) P spiritualibus rebus. l) in D am Rande Quarta pars istius oracionis; in P am Rande 4 m principale; in OM Alinea. m) W promptissime. n) D exhibuit. o) O personatibus. p) in D am Rande Nota, q) om. D. r) D obbrobrium. s) POM universali ecclesie. t) PM futuro. 40 Im Jahre 325, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 45 1, 252 ff. Im Jahre 381, vgl. ebd. 2, 1ff. Im Jahre 431, vgl. ebd. 2, 141 ff. Im Jahre 451, vgl. ebd. 2, 410 ff. c. 1 D. 15. c. 2 D. 15. с. 6 D. 96. s c. 10 D. 96. 9 Hilarius Pictaviensis, De Trinitate lib. 7 c. 4 bei Migne, Patrologia 10, 202. — Das Citat ist nicht genau. 6
Strana 216
216 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 17 130. Notariatsinstrument über die Erklärung der Kurfürsten, daß sie in dem Streit zwischen Papst Eugen und dem Baseler Konzil neutral sein und mit dem künftigen König das Möglichste zur Beilegung des Zwistes tun wollen. 1438 März 17 Frankfurt. D aus Dresden H. St.A. Urkunden nr. 6484 orig. membr. lit. pat. mit Notariatszeichen; 5 auf der Rückseite die gleichzeitige Aufschrift Instrumentum protestacionis electorum im- perii, ut neque pape neque concilio Basiliensi in eorum differenciis volunt [sic] adherere etc. datum Frangfordie 1438. Registrata B. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 350 ab cop. membr. coaeva ; Anfang und Schlußt gekürzt, s. die Varianten; Uberschrift Sequitur nunc protestacio. 10 Ferner in Basel Univ.-Bibl. Ms. E I 1i fol. 272 ab cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift von der gleichen Hand Protestacio principum electorum imperii Francfordie pro eligendo Romanorum rege congregatorum facta anno domini 1439 [sic] de mense martii. — In Berlin Kgl. Bibl. Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 221 ab cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Tenor protestacionis etc. dominorum electorum imperii. Anfang und Schluß sind 15 gekürzt. — Ebenda Ms. theol. lat. Fol. 556 fol. 39a-40a cop. chart. coaeva, Bruch- stück. — In Einsiedeln Stiftsbibl. Ms. 224 fol. 97 ab cop. chart. sacc. 15, mit dem Notariatszeugnis des Hermannus Butenweg. — In Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 3 [fol. 5b-6a] cop. chart. coaeva. Anfang und Schluß sind gekürzt, das Datum fehlt. — In Görlitz Milichsche Bibliothek cod. ms. 432 fol. 232ab cop. chart. 20 coaeva mit der Uberschrift Copia protestacionis. — In Leipzig Univ.-Bibl. Ms. 176 fol. 218ab cop. chart. saec. 15; Anfang und Schluß sind gekürzt; über dem Stück von anderer Hand des 15. Jhs Protestacio electorum de neutralitate; rechts daneben Anno domini 1438 die 21 [sic] mensis marcii tempore electionis regis Romanorum Frederici [sic] de Austria. — Ebenda Ms. 1328 fol. 219 ab cop. chart. saec. 15; Anfang und Schluß 25 sind gekürzt; dat. anno domini 1438 die 21 [sic] mensis marcii. — Ebenda Ms. 1387 fol. 275b cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; dat. Franckfordie die 17 mensis marcii anno domini 1438; Uberschrift Copia littere dominorum electorum. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung : Ritualia et statuta ecclesiae Mo- guntinae fol. 195 ab cop. chart. coaeva. — Ebenda Hofbibl. cod. ms. lat. 404 fol. 303a- 30 304b cop. chart. saec. 15. — In Nördlingen Stadt-A. Reichssachen fasc. 150 Reichs- ordnungen nr. 3 cop. chart. coaeva. — In Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 200 ab cop. chart. coaeva, mit Uberschrift von derselben Hand in rot Protestacio neutralis per principes electores facta Frangfordie tempore eleccionis Frederici [sic] Romanorum regis contra quondam Eugenium papam quartum et sacrum concilium 35 Basiliense anno 1438 die 17. mensis marcii. — In Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 381 P. II fol. 190 ab cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; Uberschrift Protestacio principum Almanie. — In Solothurn Staats-A. Basler Concil nr. 24 cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand der Vermerk Lecta in generali congregacione die jovis 3. aprilis 1438; darunter 40 von gleichzeitiger Hand Protestacio dominorum electorum facta ante electionem domini Romanorum regis. — In Wien Hofbibl. cod. ms. 4971 fol. 136 a cop. chart. saec. 15, Bruchstück; unter den Zeugen wird der in keiner anderen Vorlage erwähnte Nycolaus Geyßhorn genannt. — Ebenda cod. ms. 5080 fol. 435 ab cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift Protestacio ac responsio, quas anno domini 1438 de mense marcii fecerunt 45 sacri Romani imperii electores in Francfordia pro futuri regis Romanorum electione con- gregati, postquam oratores Basiliensis concilii et Eugenii pape suspensi coram eis propo- suerunt. — Ebenda cod. ms. 5393 fol. 199ab cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; unter dem Stück die Bemerkung Hec est protestacio electorum de non adherendo alicui parcium nec domino pape nec sacro concilio Basiliensi. Der Text wird 50 an verschiedenen Stellen unterbrochen durch Bemerkungen des Vikars von Freising. — Ferner in allen Segovia-Hss. mit dem falschen Datum Francfordie 18. die marcii anno 1438. Gedruckt bei Müller, Reichstagstheatrum 1, 30-32; Lünig, Reichsarchiv 15, 284-286; Dumont, Corps. dipl. 3, 48; Binterim, Pragmatische Geschichte der Deutschen Na- tional- etc. Konzilien 7, 166 Anm. 1; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 109-110; Altmann, 55 Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 88-91 Anhang nr. 8 nach unserer Vorl. D, jedoch mit unrichtiger Archivsignatur und mit Auslassung der Worte Ba- siliense — concilium (s. S. 217 Z. 33-35).
216 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 17 130. Notariatsinstrument über die Erklärung der Kurfürsten, daß sie in dem Streit zwischen Papst Eugen und dem Baseler Konzil neutral sein und mit dem künftigen König das Möglichste zur Beilegung des Zwistes tun wollen. 1438 März 17 Frankfurt. D aus Dresden H. St.A. Urkunden nr. 6484 orig. membr. lit. pat. mit Notariatszeichen; 5 auf der Rückseite die gleichzeitige Aufschrift Instrumentum protestacionis electorum im- perii, ut neque pape neque concilio Basiliensi in eorum differenciis volunt [sic] adherere etc. datum Frangfordie 1438. Registrata B. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 350 ab cop. membr. coaeva ; Anfang und Schlußt gekürzt, s. die Varianten; Uberschrift Sequitur nunc protestacio. 10 Ferner in Basel Univ.-Bibl. Ms. E I 1i fol. 272 ab cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift von der gleichen Hand Protestacio principum electorum imperii Francfordie pro eligendo Romanorum rege congregatorum facta anno domini 1439 [sic] de mense martii. — In Berlin Kgl. Bibl. Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 221 ab cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Tenor protestacionis etc. dominorum electorum imperii. Anfang und Schluß sind 15 gekürzt. — Ebenda Ms. theol. lat. Fol. 556 fol. 39a-40a cop. chart. coaeva, Bruch- stück. — In Einsiedeln Stiftsbibl. Ms. 224 fol. 97 ab cop. chart. sacc. 15, mit dem Notariatszeugnis des Hermannus Butenweg. — In Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 3 [fol. 5b-6a] cop. chart. coaeva. Anfang und Schluß sind gekürzt, das Datum fehlt. — In Görlitz Milichsche Bibliothek cod. ms. 432 fol. 232ab cop. chart. 20 coaeva mit der Uberschrift Copia protestacionis. — In Leipzig Univ.-Bibl. Ms. 176 fol. 218ab cop. chart. saec. 15; Anfang und Schluß sind gekürzt; über dem Stück von anderer Hand des 15. Jhs Protestacio electorum de neutralitate; rechts daneben Anno domini 1438 die 21 [sic] mensis marcii tempore electionis regis Romanorum Frederici [sic] de Austria. — Ebenda Ms. 1328 fol. 219 ab cop. chart. saec. 15; Anfang und Schluß 25 sind gekürzt; dat. anno domini 1438 die 21 [sic] mensis marcii. — Ebenda Ms. 1387 fol. 275b cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; dat. Franckfordie die 17 mensis marcii anno domini 1438; Uberschrift Copia littere dominorum electorum. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung : Ritualia et statuta ecclesiae Mo- guntinae fol. 195 ab cop. chart. coaeva. — Ebenda Hofbibl. cod. ms. lat. 404 fol. 303a- 30 304b cop. chart. saec. 15. — In Nördlingen Stadt-A. Reichssachen fasc. 150 Reichs- ordnungen nr. 3 cop. chart. coaeva. — In Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 200 ab cop. chart. coaeva, mit Uberschrift von derselben Hand in rot Protestacio neutralis per principes electores facta Frangfordie tempore eleccionis Frederici [sic] Romanorum regis contra quondam Eugenium papam quartum et sacrum concilium 35 Basiliense anno 1438 die 17. mensis marcii. — In Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 381 P. II fol. 190 ab cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; Uberschrift Protestacio principum Almanie. — In Solothurn Staats-A. Basler Concil nr. 24 cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand der Vermerk Lecta in generali congregacione die jovis 3. aprilis 1438; darunter 40 von gleichzeitiger Hand Protestacio dominorum electorum facta ante electionem domini Romanorum regis. — In Wien Hofbibl. cod. ms. 4971 fol. 136 a cop. chart. saec. 15, Bruchstück; unter den Zeugen wird der in keiner anderen Vorlage erwähnte Nycolaus Geyßhorn genannt. — Ebenda cod. ms. 5080 fol. 435 ab cop. chart. coaeva, mit der Uberschrift Protestacio ac responsio, quas anno domini 1438 de mense marcii fecerunt 45 sacri Romani imperii electores in Francfordia pro futuri regis Romanorum electione con- gregati, postquam oratores Basiliensis concilii et Eugenii pape suspensi coram eis propo- suerunt. — Ebenda cod. ms. 5393 fol. 199ab cop. chart. coaeva; Anfang und Schluß sind gekürzt; unter dem Stück die Bemerkung Hec est protestacio electorum de non adherendo alicui parcium nec domino pape nec sacro concilio Basiliensi. Der Text wird 50 an verschiedenen Stellen unterbrochen durch Bemerkungen des Vikars von Freising. — Ferner in allen Segovia-Hss. mit dem falschen Datum Francfordie 18. die marcii anno 1438. Gedruckt bei Müller, Reichstagstheatrum 1, 30-32; Lünig, Reichsarchiv 15, 284-286; Dumont, Corps. dipl. 3, 48; Binterim, Pragmatische Geschichte der Deutschen Na- tional- etc. Konzilien 7, 166 Anm. 1; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 109-110; Altmann, 55 Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 88-91 Anhang nr. 8 nach unserer Vorl. D, jedoch mit unrichtiger Archivsignatur und mit Auslassung der Worte Ba- siliense — concilium (s. S. 217 Z. 33-35).
Strana 217
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 217 Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt u. a. bei Droysen, Geschichte der Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 436; Pückert, Kur- fürstliche Neutralität S. 64; Hefele, Konziliengeschichte 7, 772; Voigt, Enca Silvio 1, 154; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 45; v. Kraus, Deut- sche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 34; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 21 Anm. 3 mit der wohl durch Altmanns lücken- haften Druck veranlaßsten Bemerkung, daß in allen ihm bekannten Handschriften, Kopien und Drucken das notwendige Mittelglied ausgefallen sei; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 f.; Loserth, Geschichte des späteren Mittelalters S. 515. März 17 1438 In nomine dominia amen. anno a nativitate ejusdem millesimo quadringentesimo tricesimo octavo indictione prima die vero lune 17. mensis marcii hora vesperorum b vel quasi pontificatus sanctissimi in Christo patris domini nostri domini Eugenii pape quarti anno octavo in nostrum notariorum publicorum testiumque infrascriptorum ad hoc voca- torum et rogatorum presencia personaliter constituti reverendissimi et illustres patres et 15 domini domini Theodericus Maguntinensis, Theodericus Coloniensis et Rabanus Trevi- rensis e archiepiscopi per Germaniam Italiam Galliam et regnum Arelatense archican- cellarii, Otto comes palatinus Reni et dux Bavarie illustris principis domini Ludowici comitis palatini Reni archidapiferi et principis electoris tutor et curator, Fridericus dux Saxonie archimarescallus et lantgravius Turingie etc. et Fridericus marchio Brandem- 20 burgensis archicamerarius et burggravius Nuremburgensis principes electores sacri Romani imperii in hoc loco Franckfordie pro eligendo futuro Romano principe invicem congre- gati quandam protestacionis papiri cedulam ipsorum parte in medium productam per organum egregii viri domini Gregorii Heimburg utriusque juris doctoris eximii alta et intelligibili voce legi mandarunt ac edixerunt protestabantur promiserunt aliaque fecerunt 25 et dixerunt, que ipsa protestacionis cedula clarius continebat, cujus tenor de verbo ad verbum sequitur in hunc modum: Nos etc. sacri Romani imperii principes electores attendentes ad ea, que pridie per reverendum patrem dominum Anthonium episcopum Urbinensem pro parte sanctissimi domini nostri domini Eugenii pape quarti primum, ac ad ea, que deinde per reverendissimos dominos patriarcham Aquilegiensem archiepiscopum Panormitanum et episcopum Warmiensem nomine sacri Basiliensis concilii proposita fuerunt, que utique in adversos sibique contrarios effectus tendere noscuntur d, cum ex hiis, que pro parte sanctissimi domini nostri pape proposita fuerunt, clare liqueat eundem dominum nostrum prefatum sacrum concilium Basiliense minime pro legittimo sacroque concilio tenere nec ullam sibi auctoritatem deferre, rursus ex adverso liquide constet ipsum sacrum Basiliense concilium nullum administracionis papalis exercicium eidem domino nostro pape attribuere, pensantes insuper, quod in diocesibus et territoriis nostris quam plurima edicta processus et mandata penalia nunc a prefato domino nostro, tum ab ipso sacro concilio manancia cotidie publicantur, que similiter ex premissis causis vicissim repugnare videntur: quibus dissidiis sincero corde condolentes non immerito 40 veremur, nisi firmissima fraternaque constancia nostra solidetur integritas, ipsius dissidii scintilla flammas discordie usque ad apicem columpnasque sacri Romani imperii protendat, ut sic utriusque gladii potestate conscissa et confracta alter alteri minime subvenire possit, electio quoque Romani principis per nos de presenti celebranda pretextu cujuscumque censure cavillari queat, ideoque periculis hujusmodi querentes, quantum valemus, occur- 45 rere ac unionem et zelum fraterni amoris inter nos tenacius conservare, ante omnia protestamur, quod per ea, que nunc dicimus, aut per alium quemcumque actum, quem facturi sumus, ab obediencia et reverencia sancte sedis apostolice sancteque matris ecclesie nullo unquam tempore discedere volumus nec in aliquo vacillare, quin immo, prout ex debito Christiane religionis, cujus professores sumus, et sacramenti vinculo tenemur, ipsam 30 35 10 1438 März 17 50 a) W fügt bei etc., Ußt dann den ganzen Eingang ans und fährt gleich fort mit Nos etc. (Z. 26). b) sic. c) D Tra- jectensis. d) D noscantur. e) DW constat. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 28
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 217 Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt u. a. bei Droysen, Geschichte der Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 436; Pückert, Kur- fürstliche Neutralität S. 64; Hefele, Konziliengeschichte 7, 772; Voigt, Enca Silvio 1, 154; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 45; v. Kraus, Deut- sche Geschichte im Ausgang des Mittelalters 1, 34; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 21 Anm. 3 mit der wohl durch Altmanns lücken- haften Druck veranlaßsten Bemerkung, daß in allen ihm bekannten Handschriften, Kopien und Drucken das notwendige Mittelglied ausgefallen sei; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 f.; Loserth, Geschichte des späteren Mittelalters S. 515. März 17 1438 In nomine dominia amen. anno a nativitate ejusdem millesimo quadringentesimo tricesimo octavo indictione prima die vero lune 17. mensis marcii hora vesperorum b vel quasi pontificatus sanctissimi in Christo patris domini nostri domini Eugenii pape quarti anno octavo in nostrum notariorum publicorum testiumque infrascriptorum ad hoc voca- torum et rogatorum presencia personaliter constituti reverendissimi et illustres patres et 15 domini domini Theodericus Maguntinensis, Theodericus Coloniensis et Rabanus Trevi- rensis e archiepiscopi per Germaniam Italiam Galliam et regnum Arelatense archican- cellarii, Otto comes palatinus Reni et dux Bavarie illustris principis domini Ludowici comitis palatini Reni archidapiferi et principis electoris tutor et curator, Fridericus dux Saxonie archimarescallus et lantgravius Turingie etc. et Fridericus marchio Brandem- 20 burgensis archicamerarius et burggravius Nuremburgensis principes electores sacri Romani imperii in hoc loco Franckfordie pro eligendo futuro Romano principe invicem congre- gati quandam protestacionis papiri cedulam ipsorum parte in medium productam per organum egregii viri domini Gregorii Heimburg utriusque juris doctoris eximii alta et intelligibili voce legi mandarunt ac edixerunt protestabantur promiserunt aliaque fecerunt 25 et dixerunt, que ipsa protestacionis cedula clarius continebat, cujus tenor de verbo ad verbum sequitur in hunc modum: Nos etc. sacri Romani imperii principes electores attendentes ad ea, que pridie per reverendum patrem dominum Anthonium episcopum Urbinensem pro parte sanctissimi domini nostri domini Eugenii pape quarti primum, ac ad ea, que deinde per reverendissimos dominos patriarcham Aquilegiensem archiepiscopum Panormitanum et episcopum Warmiensem nomine sacri Basiliensis concilii proposita fuerunt, que utique in adversos sibique contrarios effectus tendere noscuntur d, cum ex hiis, que pro parte sanctissimi domini nostri pape proposita fuerunt, clare liqueat eundem dominum nostrum prefatum sacrum concilium Basiliense minime pro legittimo sacroque concilio tenere nec ullam sibi auctoritatem deferre, rursus ex adverso liquide constet ipsum sacrum Basiliense concilium nullum administracionis papalis exercicium eidem domino nostro pape attribuere, pensantes insuper, quod in diocesibus et territoriis nostris quam plurima edicta processus et mandata penalia nunc a prefato domino nostro, tum ab ipso sacro concilio manancia cotidie publicantur, que similiter ex premissis causis vicissim repugnare videntur: quibus dissidiis sincero corde condolentes non immerito 40 veremur, nisi firmissima fraternaque constancia nostra solidetur integritas, ipsius dissidii scintilla flammas discordie usque ad apicem columpnasque sacri Romani imperii protendat, ut sic utriusque gladii potestate conscissa et confracta alter alteri minime subvenire possit, electio quoque Romani principis per nos de presenti celebranda pretextu cujuscumque censure cavillari queat, ideoque periculis hujusmodi querentes, quantum valemus, occur- 45 rere ac unionem et zelum fraterni amoris inter nos tenacius conservare, ante omnia protestamur, quod per ea, que nunc dicimus, aut per alium quemcumque actum, quem facturi sumus, ab obediencia et reverencia sancte sedis apostolice sancteque matris ecclesie nullo unquam tempore discedere volumus nec in aliquo vacillare, quin immo, prout ex debito Christiane religionis, cujus professores sumus, et sacramenti vinculo tenemur, ipsam 30 35 10 1438 März 17 50 a) W fügt bei etc., Ußt dann den ganzen Eingang ans und fährt gleich fort mit Nos etc. (Z. 26). b) sic. c) D Tra- jectensis. d) D noscantur. e) DW constat. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 28
Strana 218
218 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 17 sedem apostolicam sanctamque universalem ecclesiam matrem nostram sincera mente venerari et illis integraliter obedire. quia vero inter predictum sanctissimum dominum nostrum ac sacrum Basiliense concilium, quod dolenter sustinemus, expresse vigent dis- cordie, adversa quoque cottidie processus et mandata procedunt ab eisdem, que mentes nostras adeo perplexas reddiderunt, ut pro debito fragilitatis humane de illorum viribus 5 habeamus merito dubitare, sed quia pro electione Romani principis impresenciarum con- gregati sumus, cui dum inheremus juxta traditam a divo Karulo quarto Romano impera- tore nobis normam nullis debemus exteris cogitatibus perturbari, sed eidem electioni quietis mentibus intendere, ideoque a edicimus et protestamur ac invicem bona fide pro- mittimus, quod in premissa discordia inter sanctissimum dominum nostrum et sacrum 10 Basiliense concilium nullam partem adversus alteram de presenti quomodolibet fovere pro- ponimus, quin immo, si qua mandata processus vel edicta tam ab ipso domino nostro papa quam a sacro Basiliensi concilio ad nos aut subditos nostros emanare contigerit quascumque penas continencia, nos propter dubium probabile et ad presens indiscussibile b animos nostros suspensos retinebimus, ne ulli parti adversus alteram favere videamur, et 15 in sola ordinaria jurisdictione citra prefatorum tam pape quam concilii supremam pote- statem ecclesiastice policie gubernacula per dioceses et territoria nostra sustentabimus, donec Romanum principem juxta commissum nobis ministerium eligamusc nosque una secum de viis et mediis apcioribus pertractemus, quibus supradicta discordia inter pre- fatum dominum nostrum papam et sacrum Basiliense concilium tollatur e medio ac pacis 20 unionis et tranquillitatis aura respiret. quod si intra sex menses proxime futuros nequeat procurari, quod deus avertat, nos hoc interim et extunc incontinenti cum ipso principe nostro ac pontificibus prelatis ac divini et humani juris peritis deo propicio consulemus; et, quod racio dictaverit, cui parti favendum et obtemperandum sit, id ipsum omnes unanimi consensu et sincero corde cum omnibus pontificibus et prelatis ac reliquis prin- 25 cipibus comitibus baronibus satrapis et optimatibus sacri Romani imperii constancius amplectemur. hanc quoqued nostram professionem protestacionem et certificacionem in- vicem bona fide loco prestiti juramenti promittimus observare ac illi tenacius inherere ac eam ad omnium ejusdem imperii pontificum prelatorum et procerum noticiam perdu- cere, ne, si, quod deus avertat, in ecclesia dei scisma invalescat, ipsum Romanum impe- 30 rium ejus occasione scindatur vel in se dividatur. super quibus omnibus et singulis ? prefati domini principes electores nos notarios publicos infrascriptos, ut sibi tot, quot sufficerent, instrumenta publica conficeremus, instanter requisiverunt. acta sunt hec Franckfordie Maguntinensis dioecesis in minori stubella pretorii ibidem anno indictione die mense hora et pontificatu quibus supra sacro imperio Romano vacante presentibus 35 ibidem reverendis in Christo patribus dominis Johanne Herbipolensi et Friderico Worma- ciensi episcopis necnon venerandis et egregiis dominis Petro Echter decano ac Richardo de Cleen canonico ecclesie Maguntinensis Henrico Erpel preposito ecclesie sancti Severini Coloniensis legum Henrico Leubing canonico Mißnensi similiter legum necnon prefato Gregorio Heimburg utriusque Georgio Fischel similiter utriusque et milite et Hugone Dorre 40 eciam utriusque juris doctoribus testibus! ad premissa vocatis pariter et rogatis. Et 1 ego Theodericus Ebbracht g clericus Padeburnensis diocesis publicus sacra imperiali autoritate notarius, quia dicte protestacioni promissioni omnibusque aliis et sin- gulis premissis, dum sic, ut predicitur, per prefatos reverendissimos et illustrissimos dominos principes electores agerentur et fierent, una cum prenominatis dominis testibus 45 a) sic. b) D induscissibile. c) D eligemus. d) W hanc que statt hanc quoque. e) W schlieft nun mit etc. testes hujus rei etc. f) in D neter Absats, durch etwas Zwischenraum vom vorigen getrennt und stark cin- gerückt, auf dem davor freibleibenden Raum das Notariatszcichen mit der Unterschrift Theodericus. g) mit Schleife am t, Ebbrachter? 1 Vgl. S. 216 Z. 43-44. 50
218 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 17 sedem apostolicam sanctamque universalem ecclesiam matrem nostram sincera mente venerari et illis integraliter obedire. quia vero inter predictum sanctissimum dominum nostrum ac sacrum Basiliense concilium, quod dolenter sustinemus, expresse vigent dis- cordie, adversa quoque cottidie processus et mandata procedunt ab eisdem, que mentes nostras adeo perplexas reddiderunt, ut pro debito fragilitatis humane de illorum viribus 5 habeamus merito dubitare, sed quia pro electione Romani principis impresenciarum con- gregati sumus, cui dum inheremus juxta traditam a divo Karulo quarto Romano impera- tore nobis normam nullis debemus exteris cogitatibus perturbari, sed eidem electioni quietis mentibus intendere, ideoque a edicimus et protestamur ac invicem bona fide pro- mittimus, quod in premissa discordia inter sanctissimum dominum nostrum et sacrum 10 Basiliense concilium nullam partem adversus alteram de presenti quomodolibet fovere pro- ponimus, quin immo, si qua mandata processus vel edicta tam ab ipso domino nostro papa quam a sacro Basiliensi concilio ad nos aut subditos nostros emanare contigerit quascumque penas continencia, nos propter dubium probabile et ad presens indiscussibile b animos nostros suspensos retinebimus, ne ulli parti adversus alteram favere videamur, et 15 in sola ordinaria jurisdictione citra prefatorum tam pape quam concilii supremam pote- statem ecclesiastice policie gubernacula per dioceses et territoria nostra sustentabimus, donec Romanum principem juxta commissum nobis ministerium eligamusc nosque una secum de viis et mediis apcioribus pertractemus, quibus supradicta discordia inter pre- fatum dominum nostrum papam et sacrum Basiliense concilium tollatur e medio ac pacis 20 unionis et tranquillitatis aura respiret. quod si intra sex menses proxime futuros nequeat procurari, quod deus avertat, nos hoc interim et extunc incontinenti cum ipso principe nostro ac pontificibus prelatis ac divini et humani juris peritis deo propicio consulemus; et, quod racio dictaverit, cui parti favendum et obtemperandum sit, id ipsum omnes unanimi consensu et sincero corde cum omnibus pontificibus et prelatis ac reliquis prin- 25 cipibus comitibus baronibus satrapis et optimatibus sacri Romani imperii constancius amplectemur. hanc quoqued nostram professionem protestacionem et certificacionem in- vicem bona fide loco prestiti juramenti promittimus observare ac illi tenacius inherere ac eam ad omnium ejusdem imperii pontificum prelatorum et procerum noticiam perdu- cere, ne, si, quod deus avertat, in ecclesia dei scisma invalescat, ipsum Romanum impe- 30 rium ejus occasione scindatur vel in se dividatur. super quibus omnibus et singulis ? prefati domini principes electores nos notarios publicos infrascriptos, ut sibi tot, quot sufficerent, instrumenta publica conficeremus, instanter requisiverunt. acta sunt hec Franckfordie Maguntinensis dioecesis in minori stubella pretorii ibidem anno indictione die mense hora et pontificatu quibus supra sacro imperio Romano vacante presentibus 35 ibidem reverendis in Christo patribus dominis Johanne Herbipolensi et Friderico Worma- ciensi episcopis necnon venerandis et egregiis dominis Petro Echter decano ac Richardo de Cleen canonico ecclesie Maguntinensis Henrico Erpel preposito ecclesie sancti Severini Coloniensis legum Henrico Leubing canonico Mißnensi similiter legum necnon prefato Gregorio Heimburg utriusque Georgio Fischel similiter utriusque et milite et Hugone Dorre 40 eciam utriusque juris doctoribus testibus! ad premissa vocatis pariter et rogatis. Et 1 ego Theodericus Ebbracht g clericus Padeburnensis diocesis publicus sacra imperiali autoritate notarius, quia dicte protestacioni promissioni omnibusque aliis et sin- gulis premissis, dum sic, ut predicitur, per prefatos reverendissimos et illustrissimos dominos principes electores agerentur et fierent, una cum prenominatis dominis testibus 45 a) sic. b) D induscissibile. c) D eligemus. d) W hanc que statt hanc quoque. e) W schlieft nun mit etc. testes hujus rei etc. f) in D neter Absats, durch etwas Zwischenraum vom vorigen getrennt und stark cin- gerückt, auf dem davor freibleibenden Raum das Notariatszcichen mit der Unterschrift Theodericus. g) mit Schleife am t, Ebbrachter? 1 Vgl. S. 216 Z. 43-44. 50
Strana 219
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 219 presens interfui eaque sic fieri vidi a et audivi, ideoque presens publicum instrumentum per alium me aliunde occupato fideliter scriptum exinde confeci subscripsi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis de eorundem domi- norum principum electorum mandato signavi requisitus in fidem omnium premissorum 1. 5 131. Notariatsinstrument über die Erklärung der Kurfürsten, daß sie gegen alle seit dem 18. Februar sei es vom Papste sei es vom Baseler Konzil ergangenen Man- date und Strafen bzw. Strafandrohungen an das künftige ökumenische Konzil appel- lieren. [1438 März 172 Frankfurt.] 1438 Mürz 17 11438 März 17] 10 15 20 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch nr. 23 fol. 350b -351 a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Sequitur modo appellacio. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 4 [fol. 6 ab] cop. chart. coaeva, ohne Uber- schrift und Datum. A coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 199b cop. chart. coaeva, ohne Datum. Uber- schrift Sequitur tenor appellacionis interposite ab eisdem electoribus pro se et omnibus subditis suis super requisicione utriusque partis quacunque. B coll. Wien Hofbibl. cod. ms 5080 fol. 435b cop. chart. coaeva ohne Datum. Uber- schrift Tenor appellacionis interposite per principes electores imperii a requisicionibus factis hincinde Francfordie per oratores concilii et pape suspensi tempore protestacionis predicte [unserer nr. 130] etc. M coll. Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 234a cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Copia appellacionis interposite ete. N coll. München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung: Ritualia et statuta ecclesiae Mo- guntinae fol. 195b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 225�227 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 163-165. 25 In b nomine domini etc. Nos etc. principes electores in tui notarii etc. d pro- ponimus, quod, cum pridem a reverendissimis ac reverendis patribus et dominis tam sanctissimi domini nostri pape s quam sacri Basiliensis concilii nunciis et 1 oratoribus nonnulle proposiciones exhortaciones et i persuasiones requisiciones et penarum comme- 30 moraciones et in quibusdam articulis comminaciones ad nos processerint k ad diversos sibique contrarios tendentes effectus, quibus conjunctim propter ipsorum repugnanciam parere non valemus, cum ipse dominus noster papa vetare videatur, ne ipsi sacro con- cilio obedientiam vel reverenciam exhibeamus, et ex adverso ipsum sacrum concilium jubeat eundem 1 dominum nostrum sanctissimumm pro suspenso teneri, separatim autem 35 alteri sine contemptu alterius similibus de causis obtemperare non possumus, cumque dietim in diocesibus et territoriis nostris nonnulla edicta processus et mandata penalia tam a prefato domino nostro papa quam a u sacro Basiliensi concilio manare noscantur o quibus simile periculum inesse videtur, nosque de presenti pro eleccione Romani principis simus ? in hoc loco congregati, cui semotis omnibus impedimentis habemus intendere, 40 propter quod in hoc casu discordie inter sanctissimum dominum nostrum papam et sacrum Basiliense concilium nec nobis neque subditis nostris per viam discussionis finalis providere a) om. DW. b) Wom. In — etc.; G In nomine etc.; AM In nomine domini amen. c) A hat etc. nach electores. d) A presencia. e) A ac. f) om. A. g) om. WM. h) A om. et oratoribus. i) om. A. k) A processerunt. l) W ipsum. m) in GAM vor dominum. n) om. A. o) A noscuntur. p) WA sumus. 1 Altmann, Wahl Albrechts II S. 91 schließt aus dem Plural notarii (s. S. 217 Z. 13 u. 218 Z. 32), daß, wie üblich, zwei Notare zugegen gewesen und Name und Signum des zweiten Notars, wohl des Johannes Volprecht (s. nrr. 32 und 33), verschentlich aus- 50 gefallen seien. Es ist jedoch zu beachten, einmal, daß in nrr. 32 und 33 der erste Notar, Dietrich Ebbracht, die Mitarbeit des zweiten ausdrücklich erwähnt (und umgekehrt), was in vorliegendem Falle nicht geschieht, und zweitens, daß in nr. 131, die gleichzeitig mit unserer nr. 130 entstanden sein dürfte, ausdrücklich nur ein Notar zugezogen ist (s. oben Z. 26). — Hingewiesen sei auch auf die Tatsache, daß die Einsiedler Vorlage das No- tariatszeugnis des sonst nicht genannten Hermann Butenweg aufweist (s. S. 216 Z. 18). 2 Das Datum folgt aus Zeile 18. 45 28*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 219 presens interfui eaque sic fieri vidi a et audivi, ideoque presens publicum instrumentum per alium me aliunde occupato fideliter scriptum exinde confeci subscripsi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis de eorundem domi- norum principum electorum mandato signavi requisitus in fidem omnium premissorum 1. 5 131. Notariatsinstrument über die Erklärung der Kurfürsten, daß sie gegen alle seit dem 18. Februar sei es vom Papste sei es vom Baseler Konzil ergangenen Man- date und Strafen bzw. Strafandrohungen an das künftige ökumenische Konzil appel- lieren. [1438 März 172 Frankfurt.] 1438 Mürz 17 11438 März 17] 10 15 20 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch nr. 23 fol. 350b -351 a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Sequitur modo appellacio. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 4 [fol. 6 ab] cop. chart. coaeva, ohne Uber- schrift und Datum. A coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5393 fol. 199b cop. chart. coaeva, ohne Datum. Uber- schrift Sequitur tenor appellacionis interposite ab eisdem electoribus pro se et omnibus subditis suis super requisicione utriusque partis quacunque. B coll. Wien Hofbibl. cod. ms 5080 fol. 435b cop. chart. coaeva ohne Datum. Uber- schrift Tenor appellacionis interposite per principes electores imperii a requisicionibus factis hincinde Francfordie per oratores concilii et pape suspensi tempore protestacionis predicte [unserer nr. 130] etc. M coll. Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 234a cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Copia appellacionis interposite ete. N coll. München Reichs-A. Habel-Conradysche Sammlung: Ritualia et statuta ecclesiae Mo- guntinae fol. 195b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 225�227 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 163-165. 25 In b nomine domini etc. Nos etc. principes electores in tui notarii etc. d pro- ponimus, quod, cum pridem a reverendissimis ac reverendis patribus et dominis tam sanctissimi domini nostri pape s quam sacri Basiliensis concilii nunciis et 1 oratoribus nonnulle proposiciones exhortaciones et i persuasiones requisiciones et penarum comme- 30 moraciones et in quibusdam articulis comminaciones ad nos processerint k ad diversos sibique contrarios tendentes effectus, quibus conjunctim propter ipsorum repugnanciam parere non valemus, cum ipse dominus noster papa vetare videatur, ne ipsi sacro con- cilio obedientiam vel reverenciam exhibeamus, et ex adverso ipsum sacrum concilium jubeat eundem 1 dominum nostrum sanctissimumm pro suspenso teneri, separatim autem 35 alteri sine contemptu alterius similibus de causis obtemperare non possumus, cumque dietim in diocesibus et territoriis nostris nonnulla edicta processus et mandata penalia tam a prefato domino nostro papa quam a u sacro Basiliensi concilio manare noscantur o quibus simile periculum inesse videtur, nosque de presenti pro eleccione Romani principis simus ? in hoc loco congregati, cui semotis omnibus impedimentis habemus intendere, 40 propter quod in hoc casu discordie inter sanctissimum dominum nostrum papam et sacrum Basiliense concilium nec nobis neque subditis nostris per viam discussionis finalis providere a) om. DW. b) Wom. In — etc.; G In nomine etc.; AM In nomine domini amen. c) A hat etc. nach electores. d) A presencia. e) A ac. f) om. A. g) om. WM. h) A om. et oratoribus. i) om. A. k) A processerunt. l) W ipsum. m) in GAM vor dominum. n) om. A. o) A noscuntur. p) WA sumus. 1 Altmann, Wahl Albrechts II S. 91 schließt aus dem Plural notarii (s. S. 217 Z. 13 u. 218 Z. 32), daß, wie üblich, zwei Notare zugegen gewesen und Name und Signum des zweiten Notars, wohl des Johannes Volprecht (s. nrr. 32 und 33), verschentlich aus- 50 gefallen seien. Es ist jedoch zu beachten, einmal, daß in nrr. 32 und 33 der erste Notar, Dietrich Ebbracht, die Mitarbeit des zweiten ausdrücklich erwähnt (und umgekehrt), was in vorliegendem Falle nicht geschieht, und zweitens, daß in nr. 131, die gleichzeitig mit unserer nr. 130 entstanden sein dürfte, ausdrücklich nur ein Notar zugezogen ist (s. oben Z. 26). — Hingewiesen sei auch auf die Tatsache, daß die Einsiedler Vorlage das No- tariatszeugnis des sonst nicht genannten Hermann Butenweg aufweist (s. S. 216 Z. 18). 2 Das Datum folgt aus Zeile 18. 45 28*
Strana 220
220 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 nec a inter hec adversa eligere valemus b: ideoque protestati sumus animos nostros quoad März 17] Febr. 18 omnia hujusmodi adversancia, que a die decima octava februarii proxime preteritad ab ipso domino nostroe sacrovef concilio emanasse contigerit, de presenti suspensos retinere nosque et subditos nostros in sola ordinaria jurisdiccione inconcusseg conservare regere et manutenere. sed quia veremur, ne ipse dominus noster papa sacrumque Basiliense concilium 5 aut ille h vel illi, in quorum favorem mandata i edicta et processus hujusmodi emanarunt, requisicionibus suis inherere non desistant, ex quibus scandala in diocesibus et terri- toriis nostris ac universo Romano imperio suscitari veremur et eleccionem k, cui jam habemus incumbere, pretextu censurarum, que pretendi possent contra personas eligencium aut electi, quomodolibet cavillari: his itaque periculis occurrere ac nostro et subditorum 10 nostrorum ac omnium imperii Romani fidelium saluti providere satagentes ab! omnibus et singulis edictis mandatis preceptis et processibus censurism et penis ac censurarum Febr. 18 et penarum comminacionibus, quas a die decima octava prelibata" emanasse contigerit tam ab ipso domino nostro" quam a sacro Basiliensi concilio, ad sacrum futurum ycomenicum concilium in his scriptis provocamus et appellamus conjunctim et divisim 15 pro nobis ac? nostris et cujuslibet " nostrorum subditis etr generaliter pro universis et singulis sacri Romani imperii fidelibus ac faventibus et adherentibuss nostris quibus- cumque apostolosque nobis dari petimus etc.t primo secundo etc.u subicientes etc. etw protestamur * de intimando y prosequendo etc.z et aa requirimus etc.bb testes etc. cc. 132. Vorschläge eines Ungenannten für die Instruktion einer an das Baseler Konzil 20 zu schickenden kurfürstlichen Gesandtschaft. [1438 März 17 1 Frankfurt.] [1438 März 171 Aus Dresden H.St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 118 ab cop. lod. conc.?] chart. coaeva. Uber dem Stück der Vermerk Ego attuli. Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 206-7 nr. 3b nach unserer Vorlage. Erwähnt von Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 72 Anm. 1; Bachmann a. a. O. S. 30; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1, bei beiden nach unserer Vorlage. 25 Informaciones summarie pro dominis nunciis illustrissimorum etc. dominorum elec- torum Basileam ituris 2. [I) In primis proponendum, qualiter illustrissimi domini nostri principes electores so Franckfordiam more solito convenerunt pro eleccione Romani principis inibi celebranda. [2] Item quod eodem loco reperit se dominus episcopus Urbinensis nuncius et orator sanctissimi domini nostri pape, qui se nomine prefati domini nostri pape petiit audiri, sicut dd auditus est3, nec tamen quicquam extitit sibi responsum. [3] Deinde, postquam omnes domini electores jam missa de spiritu sancto celebrata 35 juramentum super eleccione celebranda prestiterunt 4, ita quod juxta tenorem con- stitutionum 5 dive memorie Karoli IIII nulla persona ad locum Franckfurt intromit- a) W necnon. b) W valeamus. c) BM ideo. d) WM preteriti. e) A add papa. f) A sacroque; add. Basiliensi. g) GAM inconcussa. h) G illi. i) A add. et. k) Welectioni. 1) W ac. m) W om. censuris. n) A mensis prelibati. 0) A papa. p) A et. q) W quibuslibet. r) W om. et generaliter — fidelibus. s) A coherentibus. 40 t) om. A. u) A tercio instanter instancius instantissime. v) A add. prout in instrumentis hujusmodi con- tinetur. w) om. W. x) M protestantes. y) A add. et. z) om. A. aa) om. W. bb) om. A. cc) A omnium et singulorum premissorum. dd) Vorl. sic. 1 Da in art. 6 die Protestation der Kurfürsten vom 17. März schon erwähnt ist, andererseits die Wahl des Königs, die am 18. März erfolgte, noch bevorsteht (s. artt. 1; 4; 9), so muß unser Stück auf den 17. März datiert werden. 2 Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 72 hält unser Stück irrtümlich für die Instruktion der nach der Königswahl nach Basel und Ferrara ab- geordneten Gesandtschaft. Bachmann, Die Deut- schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 30 nimmt an, daß die in unserem Stück vor- 45 geschlagene Gesandtschaft auch wirklich ans Konzil abgegangen sei. Vgl. jedoch S. 41 Z. 3 ff. und Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 2. 3 Vgl. nr. 126. Am 12. März, vgl. nrr. 33 (S. 83 Z. 35); 34 50 art. 3; 35 (S. 88 Z. 32); 71. 5 Vgl. Kap. 2 der Goldenen Bulle.
220 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 nec a inter hec adversa eligere valemus b: ideoque protestati sumus animos nostros quoad März 17] Febr. 18 omnia hujusmodi adversancia, que a die decima octava februarii proxime preteritad ab ipso domino nostroe sacrovef concilio emanasse contigerit, de presenti suspensos retinere nosque et subditos nostros in sola ordinaria jurisdiccione inconcusseg conservare regere et manutenere. sed quia veremur, ne ipse dominus noster papa sacrumque Basiliense concilium 5 aut ille h vel illi, in quorum favorem mandata i edicta et processus hujusmodi emanarunt, requisicionibus suis inherere non desistant, ex quibus scandala in diocesibus et terri- toriis nostris ac universo Romano imperio suscitari veremur et eleccionem k, cui jam habemus incumbere, pretextu censurarum, que pretendi possent contra personas eligencium aut electi, quomodolibet cavillari: his itaque periculis occurrere ac nostro et subditorum 10 nostrorum ac omnium imperii Romani fidelium saluti providere satagentes ab! omnibus et singulis edictis mandatis preceptis et processibus censurism et penis ac censurarum Febr. 18 et penarum comminacionibus, quas a die decima octava prelibata" emanasse contigerit tam ab ipso domino nostro" quam a sacro Basiliensi concilio, ad sacrum futurum ycomenicum concilium in his scriptis provocamus et appellamus conjunctim et divisim 15 pro nobis ac? nostris et cujuslibet " nostrorum subditis etr generaliter pro universis et singulis sacri Romani imperii fidelibus ac faventibus et adherentibuss nostris quibus- cumque apostolosque nobis dari petimus etc.t primo secundo etc.u subicientes etc. etw protestamur * de intimando y prosequendo etc.z et aa requirimus etc.bb testes etc. cc. 132. Vorschläge eines Ungenannten für die Instruktion einer an das Baseler Konzil 20 zu schickenden kurfürstlichen Gesandtschaft. [1438 März 17 1 Frankfurt.] [1438 März 171 Aus Dresden H.St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 118 ab cop. lod. conc.?] chart. coaeva. Uber dem Stück der Vermerk Ego attuli. Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 206-7 nr. 3b nach unserer Vorlage. Erwähnt von Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 72 Anm. 1; Bachmann a. a. O. S. 30; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1, bei beiden nach unserer Vorlage. 25 Informaciones summarie pro dominis nunciis illustrissimorum etc. dominorum elec- torum Basileam ituris 2. [I) In primis proponendum, qualiter illustrissimi domini nostri principes electores so Franckfordiam more solito convenerunt pro eleccione Romani principis inibi celebranda. [2] Item quod eodem loco reperit se dominus episcopus Urbinensis nuncius et orator sanctissimi domini nostri pape, qui se nomine prefati domini nostri pape petiit audiri, sicut dd auditus est3, nec tamen quicquam extitit sibi responsum. [3] Deinde, postquam omnes domini electores jam missa de spiritu sancto celebrata 35 juramentum super eleccione celebranda prestiterunt 4, ita quod juxta tenorem con- stitutionum 5 dive memorie Karoli IIII nulla persona ad locum Franckfurt intromit- a) W necnon. b) W valeamus. c) BM ideo. d) WM preteriti. e) A add papa. f) A sacroque; add. Basiliensi. g) GAM inconcussa. h) G illi. i) A add. et. k) Welectioni. 1) W ac. m) W om. censuris. n) A mensis prelibati. 0) A papa. p) A et. q) W quibuslibet. r) W om. et generaliter — fidelibus. s) A coherentibus. 40 t) om. A. u) A tercio instanter instancius instantissime. v) A add. prout in instrumentis hujusmodi con- tinetur. w) om. W. x) M protestantes. y) A add. et. z) om. A. aa) om. W. bb) om. A. cc) A omnium et singulorum premissorum. dd) Vorl. sic. 1 Da in art. 6 die Protestation der Kurfürsten vom 17. März schon erwähnt ist, andererseits die Wahl des Königs, die am 18. März erfolgte, noch bevorsteht (s. artt. 1; 4; 9), so muß unser Stück auf den 17. März datiert werden. 2 Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 72 hält unser Stück irrtümlich für die Instruktion der nach der Königswahl nach Basel und Ferrara ab- geordneten Gesandtschaft. Bachmann, Die Deut- schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 30 nimmt an, daß die in unserem Stück vor- 45 geschlagene Gesandtschaft auch wirklich ans Konzil abgegangen sei. Vgl. jedoch S. 41 Z. 3 ff. und Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 2. 3 Vgl. nr. 126. Am 12. März, vgl. nrr. 33 (S. 83 Z. 35); 34 50 art. 3; 35 (S. 88 Z. 32); 71. 5 Vgl. Kap. 2 der Goldenen Bulle.
Strana 221
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 221 [1438 März 17] tenda foret ultra numerum ducentarum equiturarum, que pro quolibet electore sunt assignate, solemnis ambassiata sacri concilii se peciit intromitti, que nichilominus ob reverenciam sacri concilii fuit intromissa et deinde ab ipsis dominis electoribus benigne fuit audita 1. [4] Item quod ex hujusmodi proposicione ambassiate tam domini nostri pape quam 5 ipsius sacri concilii ipsi domini electores fuerunt plurimum animo consternati propter adversitatem et divisionem, que imminere videntur. [5] Item quod ipsi domini electores velut Christianissimi principes reparationi et concordie promptissimo animo intendere vellent, nisi negocium, pro quo congregati sunt, eos ocupatos detineret, cui infra prefixum terminum finem imponere coguntur sub debito 10 sacramenti ceterisque penis gravissimis. nec ad alia opera cogitatus suos vertere debent, quibus ipsius eleccionis negocium quomodolibet perturbari posset seu differri. [6] Item aperienda videtur patribus illa protestacionis 2 materia, ut agnoscant, quod omni casu domini nostri electores invicem uniti perseverare volunt et tandem capite constituto, si qua partium dissidencium, hoc est papa vel concilium, viam concordie 15 aperiendam a sine legitima excepcione b recusaverit, unanimiter alteri parti adherere seu parti favere, que justiores persuasiones eorum acceptabit. [7] Item tangendum videtur, quod in hoc loco sunt plures aliorum principum et pontificum nuncii consulentes dominos electores, quidnam faciendum sit dominis suis in hoc articulo discordie, et an processus papales an conciliares hoc durante dissidio debeant 20 amplecti, offerentes se in omnibus velle ipsis dominis electoribus conformare. [8] Exhortandi sunt itaque patres, quatenus ad evitandum inextricabile scisma, quod exoriri posset, si aliud quicquam per ulteriorem processum contra sanctissimum dominum nostrum attemptaretur, velint se ab ulteriori processu retrahere. [9] Et si qua sint ejus sacri synodi decreta, que solo temporis lapsu acriorem 25 fortasse penam exsuscitent vel de se radiant, extunc ita provideatur, ne pene hujusmodi nascantur, sed omnia in statu illo remaneant, in quo saltem fuerunt ante lapsum temporis hujusmodi; similiter si ex quibusvis literis, processibus vel edictis pene quecunque sine ul- teriori fulminacione vel -- - c aut vive legis ministerio immineant, effectus illorum tollatur vel saltem quoad hujusmodi futura suspendatur, donec ipsi domini electores eleccionem 30 Romani principis feliciter consumare et una cum principe Romano reparationi et con- cordie valeant intendere, quam deo propicio cum honore et gloria sancte universalis ecclesie et conservacione auctoritatis sacrorum conciliorum sperant efficere. [10] Sit attentus, qui mittendus erit, quod, si dominus Julianus cardinalis legatus advenerit Basileam offerens seu in medium producens tractatus loci eligendi pro ycumenico 35 concilio etc. 3, ut differatur ille tractatus, donec illustrissimi domini nostri electores cum principe Romano mittant; nam et ipsi animadvertentes dissensionem inter papam et concilium ex hoc articulo prodiise super eo cogitarunt media toto catholico populo, ut speratur, accomoda, que tunc aperient, quibus sperant omnem dissensionem ad concordiam reducere. [11] Item si patres replicent, auctoritatem conciliorum et universalis ecclesie eludi etc., fiat eis bona policitacio, quod principes electores et tota Alamania satis remansit contenta de decretis ipsius concilii reformacionem concernentibus, sed in hoc solo suspen- sionis decreto 4 territa est omnis devota et fidelis anima. in quo si preces dominorum nostrorum electorum exaudierint, indubie speratur, quod tantum auctoritatis huic sacro 45 concilio et omnibus decretis ejus deferetur, quantum 4 conciliis et 4 ewangeliis etc. 40 a) Vorl. aperiendas. b) sic! au emend. excusacione? c) folgt unleserliches Wort; Bachmann liest hominis. Vgl. nr. 129. nr. 130. 3 Vgl. dazu RTA. 12 nrr. 184 artt. 3 u. 5 und 185 art. 7. 4 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 221 [1438 März 17] tenda foret ultra numerum ducentarum equiturarum, que pro quolibet electore sunt assignate, solemnis ambassiata sacri concilii se peciit intromitti, que nichilominus ob reverenciam sacri concilii fuit intromissa et deinde ab ipsis dominis electoribus benigne fuit audita 1. [4] Item quod ex hujusmodi proposicione ambassiate tam domini nostri pape quam 5 ipsius sacri concilii ipsi domini electores fuerunt plurimum animo consternati propter adversitatem et divisionem, que imminere videntur. [5] Item quod ipsi domini electores velut Christianissimi principes reparationi et concordie promptissimo animo intendere vellent, nisi negocium, pro quo congregati sunt, eos ocupatos detineret, cui infra prefixum terminum finem imponere coguntur sub debito 10 sacramenti ceterisque penis gravissimis. nec ad alia opera cogitatus suos vertere debent, quibus ipsius eleccionis negocium quomodolibet perturbari posset seu differri. [6] Item aperienda videtur patribus illa protestacionis 2 materia, ut agnoscant, quod omni casu domini nostri electores invicem uniti perseverare volunt et tandem capite constituto, si qua partium dissidencium, hoc est papa vel concilium, viam concordie 15 aperiendam a sine legitima excepcione b recusaverit, unanimiter alteri parti adherere seu parti favere, que justiores persuasiones eorum acceptabit. [7] Item tangendum videtur, quod in hoc loco sunt plures aliorum principum et pontificum nuncii consulentes dominos electores, quidnam faciendum sit dominis suis in hoc articulo discordie, et an processus papales an conciliares hoc durante dissidio debeant 20 amplecti, offerentes se in omnibus velle ipsis dominis electoribus conformare. [8] Exhortandi sunt itaque patres, quatenus ad evitandum inextricabile scisma, quod exoriri posset, si aliud quicquam per ulteriorem processum contra sanctissimum dominum nostrum attemptaretur, velint se ab ulteriori processu retrahere. [9] Et si qua sint ejus sacri synodi decreta, que solo temporis lapsu acriorem 25 fortasse penam exsuscitent vel de se radiant, extunc ita provideatur, ne pene hujusmodi nascantur, sed omnia in statu illo remaneant, in quo saltem fuerunt ante lapsum temporis hujusmodi; similiter si ex quibusvis literis, processibus vel edictis pene quecunque sine ul- teriori fulminacione vel -- - c aut vive legis ministerio immineant, effectus illorum tollatur vel saltem quoad hujusmodi futura suspendatur, donec ipsi domini electores eleccionem 30 Romani principis feliciter consumare et una cum principe Romano reparationi et con- cordie valeant intendere, quam deo propicio cum honore et gloria sancte universalis ecclesie et conservacione auctoritatis sacrorum conciliorum sperant efficere. [10] Sit attentus, qui mittendus erit, quod, si dominus Julianus cardinalis legatus advenerit Basileam offerens seu in medium producens tractatus loci eligendi pro ycumenico 35 concilio etc. 3, ut differatur ille tractatus, donec illustrissimi domini nostri electores cum principe Romano mittant; nam et ipsi animadvertentes dissensionem inter papam et concilium ex hoc articulo prodiise super eo cogitarunt media toto catholico populo, ut speratur, accomoda, que tunc aperient, quibus sperant omnem dissensionem ad concordiam reducere. [11] Item si patres replicent, auctoritatem conciliorum et universalis ecclesie eludi etc., fiat eis bona policitacio, quod principes electores et tota Alamania satis remansit contenta de decretis ipsius concilii reformacionem concernentibus, sed in hoc solo suspen- sionis decreto 4 territa est omnis devota et fidelis anima. in quo si preces dominorum nostrorum electorum exaudierint, indubie speratur, quod tantum auctoritatis huic sacro 45 concilio et omnibus decretis ejus deferetur, quantum 4 conciliis et 4 ewangeliis etc. 40 a) Vorl. aperiendas. b) sic! au emend. excusacione? c) folgt unleserliches Wort; Bachmann liest hominis. Vgl. nr. 129. nr. 130. 3 Vgl. dazu RTA. 12 nrr. 184 artt. 3 u. 5 und 185 art. 7. 4 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1.
Strana 222
222 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 133. Mürz 17] [Die Kurfürsten] an das Baseler Konzil [Entwurf]: haben die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils gehört; mahnen in dem Prozeß gegen den Papst ein- zuhalten bis zur Wahl eines Römischen Königs; hoffen, mit dessen Hilfe Wege des Friedens zu finden; beglaubigen ihre Gesandten. [1438 März 171 Frankfurt.] Aus Bern Offentliche Bibliothek Ms. 220 fol. 66a cop. chart. saec. 15. Reverendissimi reverendique ac venerabiles patres ceterique viri insignes et egregii domini et amici honorandissimi ac grate et sincere dilecti. constitutis nobis in opido Franckfort Maguntinensis diocesis ac inibi ex norma veteris observancie circa electio- nem regis Romanorum in cesarem promovendi occupatis supervenit sollennis ambassiata vestra nobis cercius intimans ea, que prioris temporis decursu fama nuncciaverat et plu- 10 rimorum ex nostris, qui vobiscum degunt, scripta quique ad nos redierunt, relacio. re- serarunt videlicet ipsum sacrum cetum vestrum nonnullas censuras et penas contra sanc- tissimum dominum nostrum papam edidisse, hortati, quatenus inter decreta sacre sinodi vestre hoc quoque decretum 2 censurarum contra sanctissimum dominum nostrum papam editarum susciperemus 3; et quia paulo ante sanctissimus dominus noster papa per simi- 15 lem ambassiatam suam nobis intimaverat 4 se graves quoque penas contra personas sub nomine universalis concilii Basilee congregatas protulisse, requirens equidem per nos sen- tencie sue faveri sub penis vinculorum, quibus sedi apostolice noscimur obligati: qui- bus quidem adversis sentenciis tamquam telis undique imminentibus sumus in animis nostris gravissime perculsi dolentes in terminis Germanice nacionis scismatis auspicia pré- 20 parari, ubi pridem inveteratum scisma sublatum et futurorum scismatum occasio preclusa est. verum intentis nobis circa Romani principis electionem, licet totis conatibus no- stris circa discidium hujusmodi sedandum elaborare cupiamus, tamen hoc tractatu du- rante non licet quaque divertere. verum a reverendissimis paternitatibus dominacionibus amiciciis et sinceritatibus vestris istud expetimus, quatenus processus vestros, si qui contra 25 prefatum dominum nostrum pendeant, tollere ac ita providere velitis a, ne ex solo tem- poris lapsu ulla contra eundem dominum nostrum pena seu censura currat seu feratur, sed omnia vestri parte in statu, quo nunc sunt, conserventur, donec deo propicio Roma- num principem elegerimus, cum quo de mediis pacis tranquillitatis et concordie inter sa- crum concilium vestrum et prefatum dominum nostrum consulemus, indubie sperantes 30 illas vias aperire, que sacro cetui vestro grate future sint et accepte. ceterum egregiis etc. b, quos ob id ad sacram sinodum vestram destinavimus, de hiis lacius mentem nostram commisimus aperiendam, quam benigne audire et hiis nostris piis votis clementer annuere dignemini, ut pax et reformacio ceteraque bona opera, ob que congregati estis, ab uni- verso Christiano populo diucius sperata sequantur. sacratissimam congregacionem vestram 35 altissimus regere dignetur ad prosperitatem et felicitatem ecclesie sue sacrosancte. datum. (1438 134. Vorschläge eines Ungenannten betr. Vorstellungen einer zum Baseler Konzil zu Mär: 171 schickenden kurfürstlichen Gesandtschaft an die Germanische Nation des Konzils [1438 März 17 und betr. Beglaubigung der Gesandtschaft bei der Stadt Basel. Frankfurt 5.] 40 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 119a cop. [od. conc.?] chart. coacva. n) fehll in Vorl. b) die folgenden zwei Drittel der Zeile sind leer geblieben. Aus der Zusammengehörigkeit der nrr. 132- 135 folgt auch für die nrr. 133-135 das Datum des 17. März (s. S. 220 Anm. 1). 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 3 4 5 Vgl. nr. 129. Vgl. nrr. 126 u. 127. Bezüglich der Datierung vgl. Anm. 1. 45
222 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 133. Mürz 17] [Die Kurfürsten] an das Baseler Konzil [Entwurf]: haben die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils gehört; mahnen in dem Prozeß gegen den Papst ein- zuhalten bis zur Wahl eines Römischen Königs; hoffen, mit dessen Hilfe Wege des Friedens zu finden; beglaubigen ihre Gesandten. [1438 März 171 Frankfurt.] Aus Bern Offentliche Bibliothek Ms. 220 fol. 66a cop. chart. saec. 15. Reverendissimi reverendique ac venerabiles patres ceterique viri insignes et egregii domini et amici honorandissimi ac grate et sincere dilecti. constitutis nobis in opido Franckfort Maguntinensis diocesis ac inibi ex norma veteris observancie circa electio- nem regis Romanorum in cesarem promovendi occupatis supervenit sollennis ambassiata vestra nobis cercius intimans ea, que prioris temporis decursu fama nuncciaverat et plu- 10 rimorum ex nostris, qui vobiscum degunt, scripta quique ad nos redierunt, relacio. re- serarunt videlicet ipsum sacrum cetum vestrum nonnullas censuras et penas contra sanc- tissimum dominum nostrum papam edidisse, hortati, quatenus inter decreta sacre sinodi vestre hoc quoque decretum 2 censurarum contra sanctissimum dominum nostrum papam editarum susciperemus 3; et quia paulo ante sanctissimus dominus noster papa per simi- 15 lem ambassiatam suam nobis intimaverat 4 se graves quoque penas contra personas sub nomine universalis concilii Basilee congregatas protulisse, requirens equidem per nos sen- tencie sue faveri sub penis vinculorum, quibus sedi apostolice noscimur obligati: qui- bus quidem adversis sentenciis tamquam telis undique imminentibus sumus in animis nostris gravissime perculsi dolentes in terminis Germanice nacionis scismatis auspicia pré- 20 parari, ubi pridem inveteratum scisma sublatum et futurorum scismatum occasio preclusa est. verum intentis nobis circa Romani principis electionem, licet totis conatibus no- stris circa discidium hujusmodi sedandum elaborare cupiamus, tamen hoc tractatu du- rante non licet quaque divertere. verum a reverendissimis paternitatibus dominacionibus amiciciis et sinceritatibus vestris istud expetimus, quatenus processus vestros, si qui contra 25 prefatum dominum nostrum pendeant, tollere ac ita providere velitis a, ne ex solo tem- poris lapsu ulla contra eundem dominum nostrum pena seu censura currat seu feratur, sed omnia vestri parte in statu, quo nunc sunt, conserventur, donec deo propicio Roma- num principem elegerimus, cum quo de mediis pacis tranquillitatis et concordie inter sa- crum concilium vestrum et prefatum dominum nostrum consulemus, indubie sperantes 30 illas vias aperire, que sacro cetui vestro grate future sint et accepte. ceterum egregiis etc. b, quos ob id ad sacram sinodum vestram destinavimus, de hiis lacius mentem nostram commisimus aperiendam, quam benigne audire et hiis nostris piis votis clementer annuere dignemini, ut pax et reformacio ceteraque bona opera, ob que congregati estis, ab uni- verso Christiano populo diucius sperata sequantur. sacratissimam congregacionem vestram 35 altissimus regere dignetur ad prosperitatem et felicitatem ecclesie sue sacrosancte. datum. (1438 134. Vorschläge eines Ungenannten betr. Vorstellungen einer zum Baseler Konzil zu Mär: 171 schickenden kurfürstlichen Gesandtschaft an die Germanische Nation des Konzils [1438 März 17 und betr. Beglaubigung der Gesandtschaft bei der Stadt Basel. Frankfurt 5.] 40 Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 119a cop. [od. conc.?] chart. coacva. n) fehll in Vorl. b) die folgenden zwei Drittel der Zeile sind leer geblieben. Aus der Zusammengehörigkeit der nrr. 132- 135 folgt auch für die nrr. 133-135 das Datum des 17. März (s. S. 220 Anm. 1). 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 3 4 5 Vgl. nr. 129. Vgl. nrr. 126 u. 127. Bezüglich der Datierung vgl. Anm. 1. 45
Strana 223
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 223 Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 208 11438 März 171 nr. 3c u. d nach unserer Vorlage. Erwähnt von Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 71 Anm. 1 und von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1. [I.] Nationi Germanice 1. [1] Primo commemorare, qualiter illustrissimi domini nostri electores jam in eo of- ficio explicando congregati sunt, quod divina clementia propter merita majorum nostro- rum ipsi inclite nacioni dispensavit: et ecce ipsis sic adunatis superveniunt cotidiana la- 10 menta et continue suspirie de variis et contrariis requisitionibus, processibus et mandatis ab utraque suprema potestate tam ipsius concilii quam summi pontificis etc., ut in su- perioribus instructionibus 2 enarratur. [2] Item commemorare, quantam laudem et gloriam ipsa natio Germanica et Ro- manum imperium ex hiis, que in concilio Constanciensi gesta fuere, promeruit, ubi in- 15 veteratum scisma cuncto populo Christiano abhorrendum et jam ita radicatum, ut quasi videretur inextirpabile, nichilominus extinctum est: que laus et gloria ac omne premium a deo et hominibus ipsi nationi debitum omnino deperderetur, si in finibus nostre natio- nis scisma gravius revivisceret, quod amodo non esset hominis ad hominem, sed gen- tis contra gentem, et monstruosius esset concilia plura quam plures Romanos pontifices 20 intueri. [3] Item quod sine dubio omnis Germanica natio votis dominorum electorum con- senciet: ideo advertat periculum suum et beneficiorum ac officiorum sibi commissorum, que in territoriis dominorum nostrorum et sibi adherencium consistunt. [4] Videtur itaque ipsius non solum exhortacio, sed quedam quasi comminacio fa- 25 cienda 3. [II.] Item videtur formanda credencia ad civitatem Basiliensem cum hortacione, qua- tenus, si opus fuerit, ipsis nunciis dominorum electorum assistant. 30 135. [Die Kurfürsten] an die Germanische Nation auf dem Bascler Konzil [Entwurf] haben die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils vernommen; können wegen der Königswahl jetzt sich nicht mit der Kirchenfrage beschäftigen; schicken Gesandte zum Konzil; bitten um deren Unterstützung. [1438 März 17 Frankfurt 4.] 11438 März 17] Aus Bern Öffentliche Bibliothek Ms. 220 fol. 66a cop. chart. saec. 15. Reverendi ac venerabiles patres, viri honorabiles et egregii amici honorandissimi ac 35 grate et sincere dilecti. occupatis nobis in hoc loco circa electionis Romani principis negocium Germanice nacioni divina largicione distributum comparuerunt successive in con- spectu nostro primo serenissimi domini nostri pape, deinde sacri concilii Basiliensis oratores contrarias exhortaciones nobis offerentes juxta varietatem eorum, que novissimis diebus tam in ipso sacro Basiliensi concilio quam aput prefatum sanctissimum dominum nostrum per- 40 acta sunt; insuper et cottidie flebiles querele nobis deferuntur a subditis nostris ecclesiasticis, qualiter ab ipso sacro concilio ex una et ab eodem domino nostro parte altera contraria mandata procedant, quibus conjunctim parere sit impossibile, altriutro autem obedire con- temptum parit in alterum. cum autem pro prefato electionis negocio simus adunati, ex- pedit illi attencius incumbere nec ullis occupacionibus perturbari, que dilacionem vel im- 45 1 Natürlich ist hierbei nicht an das Deutsche Volk, wie Bachmann will, sondern an die Germa- nische Nation auf dem Konzil zu denken. 2 3 4 nr. 130 art. 7. Vgl. nr. 181. Bezüglich der Datierung vgl. S. 222 Anm. 1.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 223 Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 208 11438 März 171 nr. 3c u. d nach unserer Vorlage. Erwähnt von Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 71 Anm. 1 und von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1. [I.] Nationi Germanice 1. [1] Primo commemorare, qualiter illustrissimi domini nostri electores jam in eo of- ficio explicando congregati sunt, quod divina clementia propter merita majorum nostro- rum ipsi inclite nacioni dispensavit: et ecce ipsis sic adunatis superveniunt cotidiana la- 10 menta et continue suspirie de variis et contrariis requisitionibus, processibus et mandatis ab utraque suprema potestate tam ipsius concilii quam summi pontificis etc., ut in su- perioribus instructionibus 2 enarratur. [2] Item commemorare, quantam laudem et gloriam ipsa natio Germanica et Ro- manum imperium ex hiis, que in concilio Constanciensi gesta fuere, promeruit, ubi in- 15 veteratum scisma cuncto populo Christiano abhorrendum et jam ita radicatum, ut quasi videretur inextirpabile, nichilominus extinctum est: que laus et gloria ac omne premium a deo et hominibus ipsi nationi debitum omnino deperderetur, si in finibus nostre natio- nis scisma gravius revivisceret, quod amodo non esset hominis ad hominem, sed gen- tis contra gentem, et monstruosius esset concilia plura quam plures Romanos pontifices 20 intueri. [3] Item quod sine dubio omnis Germanica natio votis dominorum electorum con- senciet: ideo advertat periculum suum et beneficiorum ac officiorum sibi commissorum, que in territoriis dominorum nostrorum et sibi adherencium consistunt. [4] Videtur itaque ipsius non solum exhortacio, sed quedam quasi comminacio fa- 25 cienda 3. [II.] Item videtur formanda credencia ad civitatem Basiliensem cum hortacione, qua- tenus, si opus fuerit, ipsis nunciis dominorum electorum assistant. 30 135. [Die Kurfürsten] an die Germanische Nation auf dem Bascler Konzil [Entwurf] haben die Gesandtschaften des Papstes und des Konzils vernommen; können wegen der Königswahl jetzt sich nicht mit der Kirchenfrage beschäftigen; schicken Gesandte zum Konzil; bitten um deren Unterstützung. [1438 März 17 Frankfurt 4.] 11438 März 17] Aus Bern Öffentliche Bibliothek Ms. 220 fol. 66a cop. chart. saec. 15. Reverendi ac venerabiles patres, viri honorabiles et egregii amici honorandissimi ac 35 grate et sincere dilecti. occupatis nobis in hoc loco circa electionis Romani principis negocium Germanice nacioni divina largicione distributum comparuerunt successive in con- spectu nostro primo serenissimi domini nostri pape, deinde sacri concilii Basiliensis oratores contrarias exhortaciones nobis offerentes juxta varietatem eorum, que novissimis diebus tam in ipso sacro Basiliensi concilio quam aput prefatum sanctissimum dominum nostrum per- 40 acta sunt; insuper et cottidie flebiles querele nobis deferuntur a subditis nostris ecclesiasticis, qualiter ab ipso sacro concilio ex una et ab eodem domino nostro parte altera contraria mandata procedant, quibus conjunctim parere sit impossibile, altriutro autem obedire con- temptum parit in alterum. cum autem pro prefato electionis negocio simus adunati, ex- pedit illi attencius incumbere nec ullis occupacionibus perturbari, que dilacionem vel im- 45 1 Natürlich ist hierbei nicht an das Deutsche Volk, wie Bachmann will, sondern an die Germa- nische Nation auf dem Konzil zu denken. 2 3 4 nr. 130 art. 7. Vgl. nr. 181. Bezüglich der Datierung vgl. S. 222 Anm. 1.
Strana 224
224 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 17 pedimentum prestare possint. ideoque reparacioni et concordie inter ipsum sacrum con- cilium et sanctissimum dominum nostrum de presenti non valentes efficacius intendere, quousque divino presidio de temporali principe provideamus, arbitrati sumus ad sacrum concilium Basiliense oratores nostros instructos destinare, qui mentem nostram circa pre- missa lacius explicabunt. et quia nostre Germanice nacioni plus convenit in hoc loco 5 sacri concilii vigilare, ne fructus unionis pridie in Germania per medium Constanciensis concilii quesitus in eadem Germania et in hoc Basiliensi concilio deperdatur, itaque eis- dem oratoribus nostris dedimus in mandatis, quatenus cum prelatis nostre nacionis rem sibi commissam dirigant in fructum, quibus hortamur assistere velitis, prout divine re- muneracionis premium et laudis humane preconium ac ipsius Germanice nacionis pa- 10 cem et tranquillitatem, nostram quoque benivolenciam et gratitudinem consequi deside- ratis. datum. 1438 März 17 136. Die Kurfürsten an das Baseler Konzil 1: wollen nach der Wahl eines Römischen Königs auf die Bitten der gen. Konzilsgesandten antworten; bitten, inzwischen von jedem Vorgehen gegen den Papst abzustehen und durch den Uberbringer dieses 15 Briefes baldmöglichst eine Antwort zu schicken; haben ebenso an den Papst ge- schrieben. 1438 März 17 Frankfurt. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 226b cop. chart, coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Littera supplicatoria dominorum electorum ad sacrum concilium Basiliense pro domino papa. D coll. Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. betr. fol. 8a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Scribunt electores imperii de Frangfordia sacro concilio Basiliensi 1438 etc. Unter dem Stück die Notiz von anderer gleichzeitiger Hand Fuit deliberatum per omnes doctores sub simili forma domino nostro pape esse scribendum; literisque in formam debitam reductis per 25 electores fuit deliberatum pape non esse scribendum. et sic fuit observatum. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 6 [fol. 7b] cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift von derselben Hand Ad concilium. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 353a cop. membr. coaeva mit Uberschrift von gleichzeitiger, aber anderer Hand Missiva ad concilium. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 221�223 und Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 159-160. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751. 20 30 Post debitam recommendacionem. reverendissimi reverendique patres domini et amici necnon a venerabiles et egregii nobis sincere b dilecti. a cum ea qua decuit reverencia 35 reverendissimos patres dominos patriarcham Aquilegiensem archiepiscopum Panormitanum et episcopum Warmiensem vestrarum reverendissimarum paternitatum oratores et legatos pro parte earundem vestrarum paternitatum perorantes gratanter pridie noveritis nos audivisse. et quoniam serenissimo principe domino Sigismundo quondam cesare augusto fatali sorte c absumpto juxta sacrarum constitucionum imperialium hoc in loco in unum 40 collecti circa electionem Romani principis inpresenciarum dietim vacamus, quem deo au- spice confestim habere speramus, cuius eciam suffragio freti ad d dictos vestrarum pater- nitatum oratores et legatos aciem nostrarum mencium super peroratis , prout accomodum fuerit, convertemus, eos eatenus alloquendo, quatenus ipsi vestreque paternitates reveren- dissime et totus mundus nostram devocionem nostrumque zelum, quibus ecclesiam pro- 45 spicimus ‘ universalem, merito recognoscant 5, ut quoque ea clarius enitescant, vestras a) om. G. b) G sinceriter. c) om. W. d) 6 om. ad dictos. e) GW peroratos. f) P prospiramus. g) GW re- cognoscunt. h) W co. Uber die Verlesung des Briefes im Konzil am 22. März vgl. Conc. Bas. 5, 150 Z. 25 ff.
224 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 17 pedimentum prestare possint. ideoque reparacioni et concordie inter ipsum sacrum con- cilium et sanctissimum dominum nostrum de presenti non valentes efficacius intendere, quousque divino presidio de temporali principe provideamus, arbitrati sumus ad sacrum concilium Basiliense oratores nostros instructos destinare, qui mentem nostram circa pre- missa lacius explicabunt. et quia nostre Germanice nacioni plus convenit in hoc loco 5 sacri concilii vigilare, ne fructus unionis pridie in Germania per medium Constanciensis concilii quesitus in eadem Germania et in hoc Basiliensi concilio deperdatur, itaque eis- dem oratoribus nostris dedimus in mandatis, quatenus cum prelatis nostre nacionis rem sibi commissam dirigant in fructum, quibus hortamur assistere velitis, prout divine re- muneracionis premium et laudis humane preconium ac ipsius Germanice nacionis pa- 10 cem et tranquillitatem, nostram quoque benivolenciam et gratitudinem consequi deside- ratis. datum. 1438 März 17 136. Die Kurfürsten an das Baseler Konzil 1: wollen nach der Wahl eines Römischen Königs auf die Bitten der gen. Konzilsgesandten antworten; bitten, inzwischen von jedem Vorgehen gegen den Papst abzustehen und durch den Uberbringer dieses 15 Briefes baldmöglichst eine Antwort zu schicken; haben ebenso an den Papst ge- schrieben. 1438 März 17 Frankfurt. P aus Pommersfelden Gfl. Schönbornsche Bibl. cod. ms. nr. 2726 fol. 226b cop. chart, coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Littera supplicatoria dominorum electorum ad sacrum concilium Basiliense pro domino papa. D coll. Dresden H. St. A. Loc. 10 297 Geh.-A. Religionssachen: Concilium zu Basel 1431 etc. betr. fol. 8a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Scribunt electores imperii de Frangfordia sacro concilio Basiliensi 1438 etc. Unter dem Stück die Notiz von anderer gleichzeitiger Hand Fuit deliberatum per omnes doctores sub simili forma domino nostro pape esse scribendum; literisque in formam debitam reductis per 25 electores fuit deliberatum pape non esse scribendum. et sic fuit observatum. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 6 [fol. 7b] cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift von derselben Hand Ad concilium. W coll. Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 23 fol. 353a cop. membr. coaeva mit Uberschrift von gleichzeitiger, aber anderer Hand Missiva ad concilium. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 221�223 und Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 159-160. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751. 20 30 Post debitam recommendacionem. reverendissimi reverendique patres domini et amici necnon a venerabiles et egregii nobis sincere b dilecti. a cum ea qua decuit reverencia 35 reverendissimos patres dominos patriarcham Aquilegiensem archiepiscopum Panormitanum et episcopum Warmiensem vestrarum reverendissimarum paternitatum oratores et legatos pro parte earundem vestrarum paternitatum perorantes gratanter pridie noveritis nos audivisse. et quoniam serenissimo principe domino Sigismundo quondam cesare augusto fatali sorte c absumpto juxta sacrarum constitucionum imperialium hoc in loco in unum 40 collecti circa electionem Romani principis inpresenciarum dietim vacamus, quem deo au- spice confestim habere speramus, cuius eciam suffragio freti ad d dictos vestrarum pater- nitatum oratores et legatos aciem nostrarum mencium super peroratis , prout accomodum fuerit, convertemus, eos eatenus alloquendo, quatenus ipsi vestreque paternitates reveren- dissime et totus mundus nostram devocionem nostrumque zelum, quibus ecclesiam pro- 45 spicimus ‘ universalem, merito recognoscant 5, ut quoque ea clarius enitescant, vestras a) om. G. b) G sinceriter. c) om. W. d) 6 om. ad dictos. e) GW peroratos. f) P prospiramus. g) GW re- cognoscunt. h) W co. Uber die Verlesung des Briefes im Konzil am 22. März vgl. Conc. Bas. 5, 150 Z. 25 ff.
Strana 225
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 225 1438 März 17 20 reverendissimas paternitates exhortamur eciam in visceribus domini nostri Jhesu Christi obsecrando, quatenus, ne Christiane religionis unio in deteriora dilabi a cernatur, quos- cunque processus atque edicta contra et adversus sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium instituendos et instituenda emissos vel emissa aliquamdiu vestre paternitates 5 dignentur habere in suspenso, contra suam sanctitatem nil attemptando, ne ex temporis lapsu ulla contra eundem dominum nostrum pena seu b censura currat seu feratur. nam favente divina clemencia habito Romano principe ejusdem nobis communicato presidio ad quevis media pacis procedemus, que differenciam et adversitatem inter easdem vestras reverendissimas paternitates et dictum dominum nostrum subortas abducere queant et 1o amputare, non laboribus, non expensis ad ea necessariis et requisitis pro viribus nobis concessis aliquatenus parsuri, indubie sperantes illas vias invenire c, que sacro cetui vestro grate future sint et accepte, in quo deo obsequium non modicum fieri et nostrum zelum, quem ad vestrarum paternitatum amplitudinem pro honore sancte matris ecclesie gerimus, corroborare arbitramur, responsum earundem paternitatum vestrarum cum presencium 15 latore nobis quantocius transmitti devocius exorantes. ad finem eciam, ut dominus nosfer sanctissimus papa Eugenius juxta superius expressata similia dignetur suspendere et su- persedere, eundem scriptis nostris humanioribus dignum duximus requirendum 1. tum Frangfordie 17. d die mensis marcii anno e 38 f. subtus] Reverendissimis 5 reverendisque in Christo patribus dominis et amicis ac venerabilibus et egre- giis nobis sincere dilectis in sacra Basiliensi sinodo congregatis. da- 1138 März 17 25 137. Die Konzilsgesandten, Patriarch Ludwig von Aquileja, Erzbischof Nikolaus von Palermo und Bischof Franz von Ermeland, an das Baseler Konzil2 [Auszug]: über die Wahl K. Albrechts und die Wünsche der Kurfürsten bezüglich des Kon- 1438 März 18 Frankfurt. flikts zwischen Papst und Konzil. 1438 März 18 Nach dem Auszug in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 60 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 18). Erwähnt in Concilium Basiliense 5, 151 Z. 1ff. Schreiben: per omnes electores unanimiter fuisse electum in regem Romanorum Albertum Ungarie 30 et Bohemie regem. significabant eciam desideratum fore eisdem electoribus, ut adversus papam in aliquo non procederetur, quod et ipsi oratores supplicabant 3, donec accederent causas relaturi, ne electores irri- tarentur. 35 138. Vorschläge eines Ungenannten 4 betr. Publikation der kurfürstlichen Neutralitäts- 11438 März 18 erklärung, Annahme der Reformdekrete und hieraus sich ergebende Antwort an die od. [1438 März 18 oder etwas später später) päpstlichen Gesandten und an das Konzil. Frankfurt 5.] a) GW delabi. b) G et. c) DGW aperire. d) D decima septima. e) GW add. etc. f) D tricesimo octavo. g) die Adresse fehli in GW. 1 Vgl. jedoch die gegenteilige Notiz S. 224 Z. 40 24-26. 2 Der (nicht aufgefundene) Brief wurde am Sonntag Lätare [März 237, nach Beendigung der Messe, im Konzil verlesen, vgl. Conc. Bas. 5, 150 Z. 32-151 Z. 9 und die Notiz in Solothurn 45 Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 35a not. orig. chart. 3 Als am 26. April dem Erzbischof von Palermo im Konzil Gesinnungswechsel vorgeworfen wurde, Deutsche Reichstags-Akten XIII. erwiderte er: se non fuisse mutatum in virum al- terum, sed ita esse patriarcham et Warmiensem, quorum tamen nullus erat voti ejus —, seque concilii ex parte ad electores transmissos assecurasse eos, quod expectaretur (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 112). Vgl. auch nr. 157 Anm. 4 Verfasser ist vielleicht Gregor Heimburg, vgl. S. 226 Var. a und ebd. Anm. 2. 5 Die Datierung ergibt sich daraus, daß nach art. 6 die Königswahl schon vorüber ist. 29
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 225 1438 März 17 20 reverendissimas paternitates exhortamur eciam in visceribus domini nostri Jhesu Christi obsecrando, quatenus, ne Christiane religionis unio in deteriora dilabi a cernatur, quos- cunque processus atque edicta contra et adversus sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium instituendos et instituenda emissos vel emissa aliquamdiu vestre paternitates 5 dignentur habere in suspenso, contra suam sanctitatem nil attemptando, ne ex temporis lapsu ulla contra eundem dominum nostrum pena seu b censura currat seu feratur. nam favente divina clemencia habito Romano principe ejusdem nobis communicato presidio ad quevis media pacis procedemus, que differenciam et adversitatem inter easdem vestras reverendissimas paternitates et dictum dominum nostrum subortas abducere queant et 1o amputare, non laboribus, non expensis ad ea necessariis et requisitis pro viribus nobis concessis aliquatenus parsuri, indubie sperantes illas vias invenire c, que sacro cetui vestro grate future sint et accepte, in quo deo obsequium non modicum fieri et nostrum zelum, quem ad vestrarum paternitatum amplitudinem pro honore sancte matris ecclesie gerimus, corroborare arbitramur, responsum earundem paternitatum vestrarum cum presencium 15 latore nobis quantocius transmitti devocius exorantes. ad finem eciam, ut dominus nosfer sanctissimus papa Eugenius juxta superius expressata similia dignetur suspendere et su- persedere, eundem scriptis nostris humanioribus dignum duximus requirendum 1. tum Frangfordie 17. d die mensis marcii anno e 38 f. subtus] Reverendissimis 5 reverendisque in Christo patribus dominis et amicis ac venerabilibus et egre- giis nobis sincere dilectis in sacra Basiliensi sinodo congregatis. da- 1138 März 17 25 137. Die Konzilsgesandten, Patriarch Ludwig von Aquileja, Erzbischof Nikolaus von Palermo und Bischof Franz von Ermeland, an das Baseler Konzil2 [Auszug]: über die Wahl K. Albrechts und die Wünsche der Kurfürsten bezüglich des Kon- 1438 März 18 Frankfurt. flikts zwischen Papst und Konzil. 1438 März 18 Nach dem Auszug in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 60 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 18). Erwähnt in Concilium Basiliense 5, 151 Z. 1ff. Schreiben: per omnes electores unanimiter fuisse electum in regem Romanorum Albertum Ungarie 30 et Bohemie regem. significabant eciam desideratum fore eisdem electoribus, ut adversus papam in aliquo non procederetur, quod et ipsi oratores supplicabant 3, donec accederent causas relaturi, ne electores irri- tarentur. 35 138. Vorschläge eines Ungenannten 4 betr. Publikation der kurfürstlichen Neutralitäts- 11438 März 18 erklärung, Annahme der Reformdekrete und hieraus sich ergebende Antwort an die od. [1438 März 18 oder etwas später später) päpstlichen Gesandten und an das Konzil. Frankfurt 5.] a) GW delabi. b) G et. c) DGW aperire. d) D decima septima. e) GW add. etc. f) D tricesimo octavo. g) die Adresse fehli in GW. 1 Vgl. jedoch die gegenteilige Notiz S. 224 Z. 40 24-26. 2 Der (nicht aufgefundene) Brief wurde am Sonntag Lätare [März 237, nach Beendigung der Messe, im Konzil verlesen, vgl. Conc. Bas. 5, 150 Z. 32-151 Z. 9 und die Notiz in Solothurn 45 Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 35a not. orig. chart. 3 Als am 26. April dem Erzbischof von Palermo im Konzil Gesinnungswechsel vorgeworfen wurde, Deutsche Reichstags-Akten XIII. erwiderte er: se non fuisse mutatum in virum al- terum, sed ita esse patriarcham et Warmiensem, quorum tamen nullus erat voti ejus —, seque concilii ex parte ad electores transmissos assecurasse eos, quod expectaretur (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 112). Vgl. auch nr. 157 Anm. 4 Verfasser ist vielleicht Gregor Heimburg, vgl. S. 226 Var. a und ebd. Anm. 2. 5 Die Datierung ergibt sich daraus, daß nach art. 6 die Königswahl schon vorüber ist. 29
Strana 226
226 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 18 od. später] Aus Dresden H.St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 117b cop. fod. conc.?] chart. coaevа. Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 205- 206 nr. 3a nach unserer Vorlage. Erwähnt von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1 und S. 55 nebst Anm. 1 5 nach unserer Vorlage. [1] Quod domini nostri electores protestacionem 1 pridie factam in publicam formam redigi suisque sigillis faciant corroborari. [2] Item quod eam per singulas dioceses provinciarum suarum publicandam trans- mittant. [3] Item quod vocatis nunciis dominorum Salczburgensis et Magdeburgensis illam eis intiment et etiam domino Bremensi transmittant eandem, rogando eosdem, quatenus cum eis in eadem sententia concurrant. 4] Item a 2 quod domini nostri auctoritatem sacri Basiliensis concilii necnon con- ciliorum generalium ac eciam honorem summi pontificis et sedis apostolice auctoritatem 15 manutenere et defendere intendunt. [5] Item quod domini nostrib decreta sacri Basiliensis concilii circa reformacionem edita ac alia, que vite et actionis nostre normam et rei publice catholice ritum sive sta- tum concernunt, jam recipiant ac invicem sibi promittant alterutri assistere et in eorun- dem manutencione sese mutuo adjuvare ac, si quid in contrarium fuerit apostolica vel 20 alia quavis auctoritate attemptatum, extunc alter alterius appellacioni adherere et c omnia facere, que pro eorum conservacione necessaria fuerint seu quomodolibet oportuna. [6] Item quod ex hiis omnibus colligatur responsum dandum ambaxiatoribus pape et concilio: quod dicetur ambaxiatoribus papalibus hoc modo: „Audierunt domini nostri d proposicionem3 vestram et cunctis, que honorem sanctissimi domini nostri pape respi- 25 ciunt, se promptos offerunt etc. verum quia dissidium inter sanctitatem suam et sacrum concilium prochdolor emersit, illustrissimi domini nostri neutri parti adversus alteram favere proponunt, sed deo duce una cum serenissimo domino rege electo vias et media item con- pacis et concordie, ut in protestacione, totis conatibus pertractare etc." cilio 4: „Audiverunt etc. et quicquid a sacro concilio circa heresum extirpacionem, refor- macionem morum in capite et in membris ac alia e Christiane reipublice regimen con- cernentia emanavit, gratum habent. verum quia dissidium inter sacrum concilium et sanctissimum dominum nostrum“ etc. ut supra. „Audiverunt etc. et profecto auctorita- tem sacrorum conciliorum et sancte matris ecclesie defendere proponunt. verum quia dissidium inter sacrum concilium et sanc- tissimum dominum nostrum" etc. ut supra. 35 10 30 11438 139. Vorschläge eines Ungenannten 5 zur Herstellung der Einheit zwischen Papst und zw. Konzil durch Vermittlung des Römischen Königs und der Kurfürsten: betr. etwaige März 18 u. 20] a) art. 4 stehl in Vorl. auf dem unteren Rande ron fol. 117 b, ist also nachträglich, aber von gleicher Hand hinzu- 40 gefligt. b) om. Vorl. c) Forl. etc. d) om. Forl. 0) Vorl. alias. 1 nr. 130. 2 Nach Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1 und S. 55 Anm. 1 ist der Artikel von Gregor Heimburgs Hand nachgetragen. 8 nr. 126. 4 Die folgenden beiden Fassungen werden dem Konzil zur Auswahl vorgeschlagen. Bachmann a. a. O. S. 206 Anm. 1 hat den Sachverhalt nicht erkannt und nimmt ein Verschen des Abschrei- bers an. 5 Als Verfasser wird Gregor Heimburg anzu- 45 sprechen sein, da das Stück von seiner Hand ge- schrieben ist (vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1).
226 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 März 18 od. später] Aus Dresden H.St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 117b cop. fod. conc.?] chart. coaevа. Gedruckt bei Bachmann, Die Deutschen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 205- 206 nr. 3a nach unserer Vorlage. Erwähnt von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1 und S. 55 nebst Anm. 1 5 nach unserer Vorlage. [1] Quod domini nostri electores protestacionem 1 pridie factam in publicam formam redigi suisque sigillis faciant corroborari. [2] Item quod eam per singulas dioceses provinciarum suarum publicandam trans- mittant. [3] Item quod vocatis nunciis dominorum Salczburgensis et Magdeburgensis illam eis intiment et etiam domino Bremensi transmittant eandem, rogando eosdem, quatenus cum eis in eadem sententia concurrant. 4] Item a 2 quod domini nostri auctoritatem sacri Basiliensis concilii necnon con- ciliorum generalium ac eciam honorem summi pontificis et sedis apostolice auctoritatem 15 manutenere et defendere intendunt. [5] Item quod domini nostrib decreta sacri Basiliensis concilii circa reformacionem edita ac alia, que vite et actionis nostre normam et rei publice catholice ritum sive sta- tum concernunt, jam recipiant ac invicem sibi promittant alterutri assistere et in eorun- dem manutencione sese mutuo adjuvare ac, si quid in contrarium fuerit apostolica vel 20 alia quavis auctoritate attemptatum, extunc alter alterius appellacioni adherere et c omnia facere, que pro eorum conservacione necessaria fuerint seu quomodolibet oportuna. [6] Item quod ex hiis omnibus colligatur responsum dandum ambaxiatoribus pape et concilio: quod dicetur ambaxiatoribus papalibus hoc modo: „Audierunt domini nostri d proposicionem3 vestram et cunctis, que honorem sanctissimi domini nostri pape respi- 25 ciunt, se promptos offerunt etc. verum quia dissidium inter sanctitatem suam et sacrum concilium prochdolor emersit, illustrissimi domini nostri neutri parti adversus alteram favere proponunt, sed deo duce una cum serenissimo domino rege electo vias et media item con- pacis et concordie, ut in protestacione, totis conatibus pertractare etc." cilio 4: „Audiverunt etc. et quicquid a sacro concilio circa heresum extirpacionem, refor- macionem morum in capite et in membris ac alia e Christiane reipublice regimen con- cernentia emanavit, gratum habent. verum quia dissidium inter sacrum concilium et sanctissimum dominum nostrum“ etc. ut supra. „Audiverunt etc. et profecto auctorita- tem sacrorum conciliorum et sancte matris ecclesie defendere proponunt. verum quia dissidium inter sacrum concilium et sanc- tissimum dominum nostrum" etc. ut supra. 35 10 30 11438 139. Vorschläge eines Ungenannten 5 zur Herstellung der Einheit zwischen Papst und zw. Konzil durch Vermittlung des Römischen Königs und der Kurfürsten: betr. etwaige März 18 u. 20] a) art. 4 stehl in Vorl. auf dem unteren Rande ron fol. 117 b, ist also nachträglich, aber von gleicher Hand hinzu- 40 gefligt. b) om. Vorl. c) Forl. etc. d) om. Forl. 0) Vorl. alias. 1 nr. 130. 2 Nach Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1 und S. 55 Anm. 1 ist der Artikel von Gregor Heimburgs Hand nachgetragen. 8 nr. 126. 4 Die folgenden beiden Fassungen werden dem Konzil zur Auswahl vorgeschlagen. Bachmann a. a. O. S. 206 Anm. 1 hat den Sachverhalt nicht erkannt und nimmt ein Verschen des Abschrei- bers an. 5 Als Verfasser wird Gregor Heimburg anzu- 45 sprechen sein, da das Stück von seiner Hand ge- schrieben ist (vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 Anm. 1).
Strana 227
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 227 5 Forderungen und Zugeständnisse einer königlich-kurfürstlichen Gesandtschaft an den [ 1438 zwischen März 18 und 20 Frankfurt 1.] Papst. Aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 116a conc. chart. Uber dem Stück der Vermerk Ego attuli. Erwähnt von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 nebst Anm. 1 u. 2 nach unserer Vorlage. [1438 zw. März 18 1. 20] Modus concordie inter sacrum Basileense concilium et dominum nostrum papam videretur bonus, ut infra. Primo quod domini nostri domini electores deputarent sex nobiles viros doctores, quisque unum, qui proficiscerentur una cum baronibus et nobilibus 2, quos mittent ad do- 10 minum nostrum serenissimum Romanorum regem electum, et peterent a serenitate sua 3, quod concurrere vellet cum modis et praticis per ipsos conceptis, quod duos deputare vellet, quorum unus ad sanctitatem domini nostri una cum tribus ex sex doctoribus, sci- licet a oratoribus dominorum electorum, et alius cum aliis tribus ad sacrum concilium proficisceretur, ad instandum pro infrascriptis, ex quibus sperari posset concordia et bo- 15 num tocius Christiani populi et presertim Germanice nacionis b : [1] Primo quod sanctitas sua tollere dignaretur ea, que ab ipso processerunt circa dissolucionem sacri Basiliensis concilii seu decreta ejusdem, que pro extirpacione heresum, reformacione morum in capite et in membris et pace Christiani populi procuranda, ipsum Basiliense concilium suscipiendo et approbando in premissis. [2] Item quod, quia differencie inter sanctitatem suam et sacrum Basiliense con- cilium exorte ex varietate et discordia eleccionis loci pro futuro ycumenico concilio ce- lebrando processerunt, ideoque “ sanctitas sua adhue negocium eleccionis loci dignetur in manibus serenissimi domini nostri regis Romanorum et illustrissimorum dominorum electo- rum reponere, si et in quantum sacrum Basiliense concilium hoc idem facere velit. [3] Item si quidem nimis gravis videretur sanctissimo domino nostro prima requesta in fine sui, scilicet dum petitur, quatenus approbet concilium in premissis, scilicet refor- macionem concernentibus, ne forte tacite videatur decreta electionum4 collacionum 5 et annatarum 6 etc. approbare, tune saltem obtineatur ab eo, quatenus simpliciter tollat ea, que in contrarium ab eo processerunt d. 4] Et quia sanctitati sue in sacro Basiliensi concilio non est provisum de subven- cione, prout ipse consolatus erat, quod hujusmodi provisio cum residuo reformacionis re- servaretur usque ad dictum ycumenicum concilium. [5] Et quod, si hujusmodi votis dominorum regis et electorum duxerit annuendum, ipsi pro conservacione et augmento honoris sui fidelissime laborabunt in concilio ycome- 35 nico celebrando et alibi semper etc. 20 25 30 40 a) undentlich. b) es folgt durchstrichen Primo quod apud sanctitatem domini nostri instarent, quod sanctitas sua tolleret omnia et singula attemptata, que sanctitas sua circa dissolucionem concilii vel impedimentum bene actorum in sacro concilio Basiliensi et [fehlt in Vorl.] ejusdem decretorum [Vorl. eorum, que] circa reduc- cionem extirpacionem heresum reformacionem in capite vel in membris et pacem populi Christiani paravit [undeutlich], c) sic. d) es folgt durchstrichen cum approbacione eorum, que ante tempus illius processus sue dissolucionis processerunt, ut ita quasi dubium relinquatur id, quod post suam dissolucionem et tunc in fu- turo ycumenico concilio factum esset. sic itaque super validitate corum quam [3) provisione sanctitati sue. 1 Am 18. März ist K. Albrecht gewählt worden (vgl. nrr. 32-35), am 20. wird die kurfürstliche Wahl- 45 gesandtschaft bei K. Albrecht beglaubigt (vgl. S. 93 Anm. 2). Daraus folgt unsere Datierung. Vgl. nr. 36 art. 4 und nr. 39 art. 4a. In der Aufzeichnung vom 18. März, unserer nr. 36, wird in art. 6 ein Verzeichnis der an den König in der Kirchenfrage zu bringenden Wünsche von den Gelehrten und Doktoren, die in Frank- furt waren, verlangt. Ebenso auch noch in der Instruktion nr. 38 art. 4. 4 Vom 13. Juli 1433, vgl. S. 199 Anm. 3. 5 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 199 Anm. 5. Vom 9. Juni 1435, vgl. S. 199 Anm. 1. 29* 6
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 227 5 Forderungen und Zugeständnisse einer königlich-kurfürstlichen Gesandtschaft an den [ 1438 zwischen März 18 und 20 Frankfurt 1.] Papst. Aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 116a conc. chart. Uber dem Stück der Vermerk Ego attuli. Erwähnt von Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 54 nebst Anm. 1 u. 2 nach unserer Vorlage. [1438 zw. März 18 1. 20] Modus concordie inter sacrum Basileense concilium et dominum nostrum papam videretur bonus, ut infra. Primo quod domini nostri domini electores deputarent sex nobiles viros doctores, quisque unum, qui proficiscerentur una cum baronibus et nobilibus 2, quos mittent ad do- 10 minum nostrum serenissimum Romanorum regem electum, et peterent a serenitate sua 3, quod concurrere vellet cum modis et praticis per ipsos conceptis, quod duos deputare vellet, quorum unus ad sanctitatem domini nostri una cum tribus ex sex doctoribus, sci- licet a oratoribus dominorum electorum, et alius cum aliis tribus ad sacrum concilium proficisceretur, ad instandum pro infrascriptis, ex quibus sperari posset concordia et bo- 15 num tocius Christiani populi et presertim Germanice nacionis b : [1] Primo quod sanctitas sua tollere dignaretur ea, que ab ipso processerunt circa dissolucionem sacri Basiliensis concilii seu decreta ejusdem, que pro extirpacione heresum, reformacione morum in capite et in membris et pace Christiani populi procuranda, ipsum Basiliense concilium suscipiendo et approbando in premissis. [2] Item quod, quia differencie inter sanctitatem suam et sacrum Basiliense con- cilium exorte ex varietate et discordia eleccionis loci pro futuro ycumenico concilio ce- lebrando processerunt, ideoque “ sanctitas sua adhue negocium eleccionis loci dignetur in manibus serenissimi domini nostri regis Romanorum et illustrissimorum dominorum electo- rum reponere, si et in quantum sacrum Basiliense concilium hoc idem facere velit. [3] Item si quidem nimis gravis videretur sanctissimo domino nostro prima requesta in fine sui, scilicet dum petitur, quatenus approbet concilium in premissis, scilicet refor- macionem concernentibus, ne forte tacite videatur decreta electionum4 collacionum 5 et annatarum 6 etc. approbare, tune saltem obtineatur ab eo, quatenus simpliciter tollat ea, que in contrarium ab eo processerunt d. 4] Et quia sanctitati sue in sacro Basiliensi concilio non est provisum de subven- cione, prout ipse consolatus erat, quod hujusmodi provisio cum residuo reformacionis re- servaretur usque ad dictum ycumenicum concilium. [5] Et quod, si hujusmodi votis dominorum regis et electorum duxerit annuendum, ipsi pro conservacione et augmento honoris sui fidelissime laborabunt in concilio ycome- 35 nico celebrando et alibi semper etc. 20 25 30 40 a) undentlich. b) es folgt durchstrichen Primo quod apud sanctitatem domini nostri instarent, quod sanctitas sua tolleret omnia et singula attemptata, que sanctitas sua circa dissolucionem concilii vel impedimentum bene actorum in sacro concilio Basiliensi et [fehlt in Vorl.] ejusdem decretorum [Vorl. eorum, que] circa reduc- cionem extirpacionem heresum reformacionem in capite vel in membris et pacem populi Christiani paravit [undeutlich], c) sic. d) es folgt durchstrichen cum approbacione eorum, que ante tempus illius processus sue dissolucionis processerunt, ut ita quasi dubium relinquatur id, quod post suam dissolucionem et tunc in fu- turo ycumenico concilio factum esset. sic itaque super validitate corum quam [3) provisione sanctitati sue. 1 Am 18. März ist K. Albrecht gewählt worden (vgl. nrr. 32-35), am 20. wird die kurfürstliche Wahl- 45 gesandtschaft bei K. Albrecht beglaubigt (vgl. S. 93 Anm. 2). Daraus folgt unsere Datierung. Vgl. nr. 36 art. 4 und nr. 39 art. 4a. In der Aufzeichnung vom 18. März, unserer nr. 36, wird in art. 6 ein Verzeichnis der an den König in der Kirchenfrage zu bringenden Wünsche von den Gelehrten und Doktoren, die in Frank- furt waren, verlangt. Ebenso auch noch in der Instruktion nr. 38 art. 4. 4 Vom 13. Juli 1433, vgl. S. 199 Anm. 3. 5 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 199 Anm. 5. Vom 9. Juni 1435, vgl. S. 199 Anm. 1. 29* 6
Strana 228
228 Wahltag zu Frankfurt März 1438, 1438 140, [Die Kurfürsten] an Papst Eugen und desgleichen an das Baseler Konzil: beglaubigen März 19 1438 März 19 nichtgen. Gesandte in Sachen des Schismas zwischen Papst und Konzil. Märe 19 Frankfurt. 1438 An den Papst: A aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 3525 cop. membr. coaeva mit der Überschrift von. gleichzeitiger Hand Missiva ad dominum papam. — Gedruckt bei Joanmis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751-752; (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra. docum. fasc. 1, 223-224; Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 161-162. An das Baseler Konzil: B ebendaher tol. 3599 cop. membr. coaeva mit der Überschrift von gleichzeitiger Hand Missiva ad concilium. — | Gedruckt bei (Horiz), Ad concordata mat. Germ. integra docwm. fasc. 1, 224-225 und dei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 162. [An den Papst.] Post humillimam recommendacionem de- votissima pedum oseula beatorum. sanctis- sime pater et clementissime domine. cordi nobis semper fuit, quibus remediis quibusve viis differencie materia inter sanctitatem ve- stram ex una neenon sacrum Basiliense con- cilium partibus ex altera nuper, quod haud Sine gravi nostrarum mencium amaritudine referimus *, suborta e medio queat amputari. idcirco nobis circa eleceionem ecclesie ad- vocati Romanorum regis divina favente cle- mencia in cesarem procreandi inpresencia- rum occupatis hane sollicitudinem permaxi- mam eciam recensuimus, que " offendiculum precideret tocius Cristianitatis et qua semi- nari posset semen optate quietis. eapropter per egregios viros presencium latores no- strosque oratores ad vestre © recurrimus pe- des sanctitatis humiliter supplicantes, qua- tenus ipsis nostris oratoribus in perorandis nostri pro parte ad presens fidem dignetur sanctitas vestra impendere creditivam adeo in re tam gravi vestre benignitatis brachium extensura, ut confisa de vestra solita benig- nitate unitas in ecclesia remaneat univer- sali ad laudem dei et non modicum aposto- lice sedis decorem. datum Franckfordie die decima nona mensis marcii anno etc. 38. [An das Konzil.] Post debitam recomendacionem. reveren- dissimi reverendique patres domini et amici necnon venerabiles et egregii nobis sincere dilecti. cordi nobis semper fuit, quibus mediis quibusve viis dissencio inter sacerri- mum vestrarum pa£ernitatum. veverendarum cetum et Cristi vicarium sanctissimum do- minum nostrum papam Eugenium, quod.do- lenter referimus, nuper suborta e medio queat amputari. idcirco super electione * advocati ecclesie regis Romanorum in cesarem deo propitio exaltandi nobis occupatis inter nos- tras sollicitudines maxima hec fuit, que of- fendiculum precideret tocius Cristianitatis et qua seminari posset semen optate tran- quillitatis. eapropter accedentibus ad.ves- iras reverendas paternitates inpresentiarum honorabilibus nostris oratoribus, quos cer- nitis, nostram devocionem nostramque inten- cionem, quam circa premissorum continen- ciam gerimus, exorantibus fidem quesumus adhiberi ereditivam per easdem vestras Je verendas paternitates adeo in re tam gravi mansuetudinis vestre brachium extensuras, ut summam vestrarum reverendarum pater- nilatum prudentiam mundus preconisare pos- sit universus. datum Franckfordie die decima nona mensis marcii anno etc. 38. (1438 141, [Die Kurfürsten] an das Kardimalskollegium: beglaubigen michtgen. Gesandte und bitten um die Mitarbeit des Kollegiums am der Herstellung der Eimigkeit in der €. März 19] Kirche. [1438 c. März 19 Frankfurt. ] Aus Wiwzburg Kreis-A. Mainz - Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 3b4ab cop. membr. coaeva mit der Übersclwift Missiva ad cardinales. Gedrucht bei (Horia), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 227-229 umd 45 bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 165-166. a) A reverimus. b) A quo. c) A vestras. 1 Das Datum ergibt sich aus vw. 140. a) B electionis, 10 20 25 30 35 40
228 Wahltag zu Frankfurt März 1438, 1438 140, [Die Kurfürsten] an Papst Eugen und desgleichen an das Baseler Konzil: beglaubigen März 19 1438 März 19 nichtgen. Gesandte in Sachen des Schismas zwischen Papst und Konzil. Märe 19 Frankfurt. 1438 An den Papst: A aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 3525 cop. membr. coaeva mit der Überschrift von. gleichzeitiger Hand Missiva ad dominum papam. — Gedruckt bei Joanmis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751-752; (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra. docum. fasc. 1, 223-224; Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 161-162. An das Baseler Konzil: B ebendaher tol. 3599 cop. membr. coaeva mit der Überschrift von gleichzeitiger Hand Missiva ad concilium. — | Gedruckt bei (Horiz), Ad concordata mat. Germ. integra docwm. fasc. 1, 224-225 und dei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 162. [An den Papst.] Post humillimam recommendacionem de- votissima pedum oseula beatorum. sanctis- sime pater et clementissime domine. cordi nobis semper fuit, quibus remediis quibusve viis differencie materia inter sanctitatem ve- stram ex una neenon sacrum Basiliense con- cilium partibus ex altera nuper, quod haud Sine gravi nostrarum mencium amaritudine referimus *, suborta e medio queat amputari. idcirco nobis circa eleceionem ecclesie ad- vocati Romanorum regis divina favente cle- mencia in cesarem procreandi inpresencia- rum occupatis hane sollicitudinem permaxi- mam eciam recensuimus, que " offendiculum precideret tocius Cristianitatis et qua semi- nari posset semen optate quietis. eapropter per egregios viros presencium latores no- strosque oratores ad vestre © recurrimus pe- des sanctitatis humiliter supplicantes, qua- tenus ipsis nostris oratoribus in perorandis nostri pro parte ad presens fidem dignetur sanctitas vestra impendere creditivam adeo in re tam gravi vestre benignitatis brachium extensura, ut confisa de vestra solita benig- nitate unitas in ecclesia remaneat univer- sali ad laudem dei et non modicum aposto- lice sedis decorem. datum Franckfordie die decima nona mensis marcii anno etc. 38. [An das Konzil.] Post debitam recomendacionem. reveren- dissimi reverendique patres domini et amici necnon venerabiles et egregii nobis sincere dilecti. cordi nobis semper fuit, quibus mediis quibusve viis dissencio inter sacerri- mum vestrarum pa£ernitatum. veverendarum cetum et Cristi vicarium sanctissimum do- minum nostrum papam Eugenium, quod.do- lenter referimus, nuper suborta e medio queat amputari. idcirco super electione * advocati ecclesie regis Romanorum in cesarem deo propitio exaltandi nobis occupatis inter nos- tras sollicitudines maxima hec fuit, que of- fendiculum precideret tocius Cristianitatis et qua seminari posset semen optate tran- quillitatis. eapropter accedentibus ad.ves- iras reverendas paternitates inpresentiarum honorabilibus nostris oratoribus, quos cer- nitis, nostram devocionem nostramque inten- cionem, quam circa premissorum continen- ciam gerimus, exorantibus fidem quesumus adhiberi ereditivam per easdem vestras Je verendas paternitates adeo in re tam gravi mansuetudinis vestre brachium extensuras, ut summam vestrarum reverendarum pater- nilatum prudentiam mundus preconisare pos- sit universus. datum Franckfordie die decima nona mensis marcii anno etc. 38. (1438 141, [Die Kurfürsten] an das Kardimalskollegium: beglaubigen michtgen. Gesandte und bitten um die Mitarbeit des Kollegiums am der Herstellung der Eimigkeit in der €. März 19] Kirche. [1438 c. März 19 Frankfurt. ] Aus Wiwzburg Kreis-A. Mainz - Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 3b4ab cop. membr. coaeva mit der Übersclwift Missiva ad cardinales. Gedrucht bei (Horia), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 227-229 umd 45 bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 165-166. a) A reverimus. b) A quo. c) A vestras. 1 Das Datum ergibt sich aus vw. 140. a) B electionis, 10 20 25 30 35 40
Strana 229
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 229 20 Reverendissimi patres et prestantissimi domini. post debitam recommendacionem. ap- 11438 C. plicantibus pridie tam sanctissimi domini nostri pape Eugenii quam sacri reverendissi- März 19) morum patrum cetus in Basilea congregatorum oratoribus ad nos hoc in loco super elec- cione Romanorum regis in cesarem deo auspice procreandi collectos nedum diversam, 5 immo a adversorum sententiam effectuum ex ipsorum audita oracione 1 noveritis nos acce- pisse scissure gravis in ecclesia universali, quod dolenter referimus, indicativam. quanta ex re tam dispendiosa amaritudine nostrarum mencium acies extiterint afflicte, ipse no- vit, qui unionem et caritatem diligit et ecclesiam universalem sponsam sibi preclarissi- mam copulavit. unde optantes pacem in ecclesia dei ad vestras per presencium nostrorum 10 oratorum organa dignum duximus recurrere reverendissimas paternitates sub fide et spe indubitata vestrarum paternitatum reverendissimarum summam prudenciam ad semen pa- cis et tranquillitatis in ecclesia dei fore inclinatam fervoremque gerere votivum, devo- cius obsecrando, quatenus nostris oratoribus antedictis in perorandis fidem dignetur sacer cetus vester adhibere creditivam, una cum dictis nostris ambassiatoribus et, prout visum 15 fuerit expedire, vestras preces operas partesque interposituri, quod ecclesia dei in pace conservetur et tranquilla requiescat quiete, in quo ultra mercedem, quam ab eo mere- mini, qui ipsa caritas est, nobis exhibebitis complacenciam omni zelo omnique devocione apud sacrosanctam sedem apostolicam et vestras reverendissimas paternitates sedulo re- compensandam etc. [subtus] Sacrosancto reverendissimorum patrum atque dominorum dominorum sancte sedis aposto- lice cardinalium collegio dominis nostris prestan- tissimis etc. 25 142. [Die Kurfürsten] an nichtgen. Geistlichen 2: beglaubigen nichtgen. Gesandte. ƒ1438 11438 C. С. März 193 Frankfurt.] März 19] Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 354a cop. membr. coaeva mit Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Littera credencialis ete. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 231�232 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 168-169. intellecto pridie ad civitatem Fer- Reverendissime pater et domine prestantissime. rariensem, in quam sanctissimus dominus noster papa Eugenius Basiliense concilium fer- tur transtulisse, paternitatem vestram reverendissimam applicuisse arbitrati sumus orato- ribus nostris, quos ad eundem dominum nostrum ad presens transmittimus, injungere, ut et dicti oratores nostri vestram accedant amplitudinem ipsamque implorare non desinant s5 suas interponere partes, ut scisma in ecclesia dei prochdolor presenti nostro evo subor- tum vestris favoribus et auxiliis e medio tollatur et pacis tranquillitas atque unionis in ecclesia dei instauretur. quare hujusmodi nostris oratoribus, quos cernitis, in hiis, que in- presenciarum vestre reverendissime pertulerint paternitati, fidem in perorandis quesumus per dictam paternitatem vestram adhiberi creditivam, in re tam grandi adeo mature con- 40 sulendo pro fructu optate unionis adipiscendo, ut summa vestre excellencie prudencia apud nos merito veniat recommendanda. 30 a) Vorl. in uno. 1 nrr. 126 u. 129. 2 Haben wir in dem Stück ein allgemeines For- 45 mular zu erblicken oder ist es speziell etwa an Kardinal Cesarini gerichtet, wie wir aus dem Ein- gang schließen möchten? Uber den Verkehr des einen der Gesandten, Gregor Heimburg, mit Ce- sarini in Ferrara vgl. Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 57 nebst Anm. 7. s Das Datum ergibt sich aus nr. 140.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 229 20 Reverendissimi patres et prestantissimi domini. post debitam recommendacionem. ap- 11438 C. plicantibus pridie tam sanctissimi domini nostri pape Eugenii quam sacri reverendissi- März 19) morum patrum cetus in Basilea congregatorum oratoribus ad nos hoc in loco super elec- cione Romanorum regis in cesarem deo auspice procreandi collectos nedum diversam, 5 immo a adversorum sententiam effectuum ex ipsorum audita oracione 1 noveritis nos acce- pisse scissure gravis in ecclesia universali, quod dolenter referimus, indicativam. quanta ex re tam dispendiosa amaritudine nostrarum mencium acies extiterint afflicte, ipse no- vit, qui unionem et caritatem diligit et ecclesiam universalem sponsam sibi preclarissi- mam copulavit. unde optantes pacem in ecclesia dei ad vestras per presencium nostrorum 10 oratorum organa dignum duximus recurrere reverendissimas paternitates sub fide et spe indubitata vestrarum paternitatum reverendissimarum summam prudenciam ad semen pa- cis et tranquillitatis in ecclesia dei fore inclinatam fervoremque gerere votivum, devo- cius obsecrando, quatenus nostris oratoribus antedictis in perorandis fidem dignetur sacer cetus vester adhibere creditivam, una cum dictis nostris ambassiatoribus et, prout visum 15 fuerit expedire, vestras preces operas partesque interposituri, quod ecclesia dei in pace conservetur et tranquilla requiescat quiete, in quo ultra mercedem, quam ab eo mere- mini, qui ipsa caritas est, nobis exhibebitis complacenciam omni zelo omnique devocione apud sacrosanctam sedem apostolicam et vestras reverendissimas paternitates sedulo re- compensandam etc. [subtus] Sacrosancto reverendissimorum patrum atque dominorum dominorum sancte sedis aposto- lice cardinalium collegio dominis nostris prestan- tissimis etc. 25 142. [Die Kurfürsten] an nichtgen. Geistlichen 2: beglaubigen nichtgen. Gesandte. ƒ1438 11438 C. С. März 193 Frankfurt.] März 19] Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 354a cop. membr. coaeva mit Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Littera credencialis ete. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 231�232 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 168-169. intellecto pridie ad civitatem Fer- Reverendissime pater et domine prestantissime. rariensem, in quam sanctissimus dominus noster papa Eugenius Basiliense concilium fer- tur transtulisse, paternitatem vestram reverendissimam applicuisse arbitrati sumus orato- ribus nostris, quos ad eundem dominum nostrum ad presens transmittimus, injungere, ut et dicti oratores nostri vestram accedant amplitudinem ipsamque implorare non desinant s5 suas interponere partes, ut scisma in ecclesia dei prochdolor presenti nostro evo subor- tum vestris favoribus et auxiliis e medio tollatur et pacis tranquillitas atque unionis in ecclesia dei instauretur. quare hujusmodi nostris oratoribus, quos cernitis, in hiis, que in- presenciarum vestre reverendissime pertulerint paternitati, fidem in perorandis quesumus per dictam paternitatem vestram adhiberi creditivam, in re tam grandi adeo mature con- 40 sulendo pro fructu optate unionis adipiscendo, ut summa vestre excellencie prudencia apud nos merito veniat recommendanda. 30 a) Vorl. in uno. 1 nrr. 126 u. 129. 2 Haben wir in dem Stück ein allgemeines For- 45 mular zu erblicken oder ist es speziell etwa an Kardinal Cesarini gerichtet, wie wir aus dem Ein- gang schließen möchten? Uber den Verkehr des einen der Gesandten, Gregor Heimburg, mit Ce- sarini in Ferrara vgl. Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 57 nebst Anm. 7. s Das Datum ergibt sich aus nr. 140.
Strana 230
230 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 143. [Die Kurfürsten] an Johannes, Kaiser der Romäer: schicken, um dem drohenden [1438 c. März 191 Schisma vorzubeugen, ihre Gesandten und beglaubigen sie. März 19] Frankfurt.] Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 352b-353a cop. membr coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift von anderer Hand f?] Missiva ad dominum 5 imperatorem Romeorum. Gedruckt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 752; (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 232-233; Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 169. pridie ad nostram veridico ser- Invictissime princeps et prestantissime domine. mone deductum existit audienciam ad locum Ferrariensem, in quem sanctissimus domi- 10 nus noster papa Eugenius concilium Basiliense dicitur transtulisse, vestram serenitatem applicuisse. et quoniam, ut ex oratione nobis tam pro parte ejusdem domini nostri quam eciam patrum in sacra synodo Basiliensi congregatorum nobis facta2 convincere potera- mus, nil aliud his in rebus accelerare videtur, nisi, quod haut sine gravi mencium no- strarum amaritudine referimus, grave scismatis dissidium orthodoxe fidei cultoribus enor- 15 miter prejudicatur. quod ut zelatores unionis in ecclesia dei, quantum in nobis est, pre- venire satagentes hinc sumpta occasione ad vestram per presentes nostros oratores recur- rimus celsitudinem affectuose rogantes, quatenus predictis oratoribus nostris nostri pro parte impresenciarum in perorandis fidem accomodare velitis creditivam ipsis consiliis et favoribus vestris in re tam gravi assistendo adeo votivis, prout unitatem diligitis in ec-20 clesia universali et nos de vestra preclarissima magnificencia confidenciam recepimus sin- gularem. [subtus] Illustrissimo principi ac domino domino Johanni Romeorum imperatori domino nostro pre- stantissimo. 25 1438 Märs 20 144. Gen. sechs Kurfürsten verbinden sich zur Herstellung der Einheit in der Kirche und halten dem erwählten Römischen König und den übrigen geistlichen und 1438 März 20 weltlichen Deutschen Fürsten den Beitritt zu dieser Einung offen. Frankfurt. M aus München Geh. Staats-A. Kasten roth 23 orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. 30 laesis. Auf der Rückseite unten rechts von gleichzeitiger Hand Unio principum ad pre- veniendum scisma Basiliense 1438. D coll. Dresden H. St.A. Urkunden nr. 6486 orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Vereinunge der kurfürsten umb der zweitracht zwischen dem babiste unde dem concilio am donnerstage nach oculi [März 20]. W coll. Wien H. H. St. A. Filiale Mainzer Urkk. orig. membr. lit. pat. c. 5 sigg. pend., 1 avulso. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Vereinung der kurefursten als von der zweitracht wegen, so dann ist zuschen unserm heiligen vatter dem babst und dem hei- ligen concilio zu Basel. Darunter von derselben Hand eine nicht zu entziffernde Notiz. B coll. Berlin Geh. Staats-A. Kästchen 65 Lit. B orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. 40 Ferner in Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 348b-349a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum ex parte dissensionis inter concilium et papam suborte. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Samm- lung: Argentinensia nr. 67 cop. chart. coaeva ohne Siegelspuren und Schnitte. — Ebenda Habel-Conradysche Sammlung: Ritualia et statuta ecclesiae Moguntinae fol. 196a cop. 45 chart. coaeva. — In Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 49a cop. chart. coaeva, ohne Datum. Aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. — In Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 26a (blau) cop. chart. coaeva mit Schnitten; übersandt im Schreiben Ulms an Nördlingen vom 35 1 Das Datum folgt aus nr. 140. nrr. 126 u. 129. 50
230 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 143. [Die Kurfürsten] an Johannes, Kaiser der Romäer: schicken, um dem drohenden [1438 c. März 191 Schisma vorzubeugen, ihre Gesandten und beglaubigen sie. März 19] Frankfurt.] Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 352b-353a cop. membr coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift von anderer Hand f?] Missiva ad dominum 5 imperatorem Romeorum. Gedruckt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 752; (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 232-233; Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 169. pridie ad nostram veridico ser- Invictissime princeps et prestantissime domine. mone deductum existit audienciam ad locum Ferrariensem, in quem sanctissimus domi- 10 nus noster papa Eugenius concilium Basiliense dicitur transtulisse, vestram serenitatem applicuisse. et quoniam, ut ex oratione nobis tam pro parte ejusdem domini nostri quam eciam patrum in sacra synodo Basiliensi congregatorum nobis facta2 convincere potera- mus, nil aliud his in rebus accelerare videtur, nisi, quod haut sine gravi mencium no- strarum amaritudine referimus, grave scismatis dissidium orthodoxe fidei cultoribus enor- 15 miter prejudicatur. quod ut zelatores unionis in ecclesia dei, quantum in nobis est, pre- venire satagentes hinc sumpta occasione ad vestram per presentes nostros oratores recur- rimus celsitudinem affectuose rogantes, quatenus predictis oratoribus nostris nostri pro parte impresenciarum in perorandis fidem accomodare velitis creditivam ipsis consiliis et favoribus vestris in re tam gravi assistendo adeo votivis, prout unitatem diligitis in ec-20 clesia universali et nos de vestra preclarissima magnificencia confidenciam recepimus sin- gularem. [subtus] Illustrissimo principi ac domino domino Johanni Romeorum imperatori domino nostro pre- stantissimo. 25 1438 Märs 20 144. Gen. sechs Kurfürsten verbinden sich zur Herstellung der Einheit in der Kirche und halten dem erwählten Römischen König und den übrigen geistlichen und 1438 März 20 weltlichen Deutschen Fürsten den Beitritt zu dieser Einung offen. Frankfurt. M aus München Geh. Staats-A. Kasten roth 23 orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. 30 laesis. Auf der Rückseite unten rechts von gleichzeitiger Hand Unio principum ad pre- veniendum scisma Basiliense 1438. D coll. Dresden H. St.A. Urkunden nr. 6486 orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Vereinunge der kurfürsten umb der zweitracht zwischen dem babiste unde dem concilio am donnerstage nach oculi [März 20]. W coll. Wien H. H. St. A. Filiale Mainzer Urkk. orig. membr. lit. pat. c. 5 sigg. pend., 1 avulso. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Vereinung der kurefursten als von der zweitracht wegen, so dann ist zuschen unserm heiligen vatter dem babst und dem hei- ligen concilio zu Basel. Darunter von derselben Hand eine nicht zu entziffernde Notiz. B coll. Berlin Geh. Staats-A. Kästchen 65 Lit. B orig. membr. lit. pat. c. 6 sigg. pend. 40 Ferner in Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 348b-349a cop. membr. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum ex parte dissensionis inter concilium et papam suborte. — In München Reichs-A. Habel-Conradysche Samm- lung: Argentinensia nr. 67 cop. chart. coaeva ohne Siegelspuren und Schnitte. — Ebenda Habel-Conradysche Sammlung: Ritualia et statuta ecclesiae Moguntinae fol. 196a cop. 45 chart. coaeva. — In Stuttgart Staats-A. Einungen mit Adel und Reichsstädten fasc. 5d nr. 49a cop. chart. coaeva, ohne Datum. Aus dem Ulmer Stadtarchiv stammend. — In Nördlingen Stadt-A. Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 26a (blau) cop. chart. coaeva mit Schnitten; übersandt im Schreiben Ulms an Nördlingen vom 35 1 Das Datum folgt aus nr. 140. nrr. 126 u. 129. 50
Strana 231
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 231 5 10 15 20 25 19. November 1438. — Ebenda nr. 35b (blau) cop. chart. coaeva mit Schnitten. — 1438 März 20 Ebenda Reichssachen fasc. 150 Reichsordnungen nr. 3 cop. chart. coaeva. — In Nürn- berg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem tage zu Ulme etc. am weissen Sontag anno 1438 nr. 20 fol. 1 b cop. chart. coaeva; auf dem- selben Bogen wie Vorl. O unserer nr. 104. — In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva, auf der vierten Seite eines Blattes, auf dessen drei ersten Seiten unsere nr. 102 steht. Das Blatt war Einschluß in den Brief der Stadt Kon- stanz an St. Gallen vom 14. April 1438, unserer nr. 107. — In Straßtburg Stadt-A. Série AA fase. 179 fol. 40b cop. chart. coaeva mit Schnitten, ohne Datum. — Ebenda fasc. 180 fol. 29 cop. chart. coaeva mit Schnitten. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Der kúrefursten einunge. — In Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 2 [fol. 5 a) cop. chart. coaeva. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 233a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum, si papam et concilium concordare possent. — In Ludwigsburg Kgl. Staatsfilialarchiv Nr. 1, Saal 3, Lade 1036 Fragmenta antiquiora von Reichssteuer und -verfassungen 1438 1579 (aus dem Mergentheimer Deutch- ordens-Archiv stammend) cop. chart. coaeva. — In Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 221b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Concordia electorum im- perii facta Francfordie anno 38. Gedruckt bei Müller, Reichstagstheatrum unter Friedrich V Bd. 1, 30; Wencker, Appar. et instr. archivorum p. 334-335; Goldast, Politische Reichshändel 8, 214; Walpott, De electorum juribus praerogativis p. 34-36; Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 235-236 nr. 103; Lünig, Reichsarchiv 5, 227-228 nr. 74; Dumont, Corps dipl. III, 1 p. 48; (Hoffmann), Selecta de unionibus electorum p. 203-204 nr. 4; Schneider, Gräfl. Er- bachsche Stammtafel 2, 176; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 91�92 Anhang nr. 9 nach unserer Vorlage D. Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt bei Würdtwein, Nova Subsidia dipl., praef. 7-8 nr. 11; Droysen, Geschichte der Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 435; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 65; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 45-46; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 34-35; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 23; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 nebst Anm. 2. 30 Von gots gnaden wir Dietherich a zu Mentzeb in Dutschen landen, Dietherich zû Collen in Italien herzog zu Westfolen c und Engers, Raban zů Trier d durche Welsche lant und das konigrich zû Arelat f erzbischofe und erzcancelere, Otte pfalzgrave bi Rine g 35 herzog in Beyern € und i des hochgebornen fürsten herren Ludwigs pfalzgraven bi Rine des heiligen Romischen richs erzdruchseßen und herzogen in Beyern unsers lieben vettern, der nach under sinen jaren ist, fûrmonder k, Friderich 1 herzog zu Sahßenm etc. lantgrave in Türingen " und marggrave zu Mißen, Friderich marggrave zu Brandenburg ° etc. p und burggrave zû Nurenberg 1 alle des heiligen Romischen richs kurfursten bekennen und tun 40 kunt offenliche mit disem briefe. als leider itzunt sich ein swere und sôrgliche zwei- traht und mißehellunge zuschen unserm heiligen vatter dem babeste und dem heiligen concilio zu Basel 1 erhaben und erstanden s hat, dadurch sere zu besorgen ist, wo soliche zweitraht niht füglich und gûtlich gedempt und nidergelacht worde, das dan davon ein clegelich scissmat und unverwontlich schade der heiligen Cristenheit entsten mochte, 45 das wir uns darumb und ein solichs zu fúrkommen " dem almehtigen got zu lobe und zû eren dem heiligen Cristenglauben zu sterkunge allen Dutschen landen zu troste und nutze uns samentlichen mit einander versprochen und verbunden han versprechen und verbinden uns in kraft dis briefs, also das wir sementliche und getruwelichen darzů arbeiten raten und helfen wollen nach unserm besten vermogen, das soliche zweitraht 50 nidergelacht gutlichen gestillet werde und einekeit der heiligen kirchen blibe. und obe 55 a) B stets Dieterich. b) W Meincz. c) W Westfalen; B Westfaln. d) W Triere. e) B in Gallia und durch statt durch — und. f) W Anelath ; B Areladt. g) DB add. und. h) B Beiern. i) DB om. und — jaren ist. k) DB add. etc. 1) B stets Frederich; W stets Friederich. m) W Sachsen. n) W Duringen; B Doringen. o) WB Brandenburg. p) D om. etc. q) W Nuremberg; B Nüremberg. r) WBasell. s) B entstanden. t) D scissura. u) B verkomen.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 231 5 10 15 20 25 19. November 1438. — Ebenda nr. 35b (blau) cop. chart. coaeva mit Schnitten. — 1438 März 20 Ebenda Reichssachen fasc. 150 Reichsordnungen nr. 3 cop. chart. coaeva. — In Nürn- berg Kreis-A. S VI 101/2 Nr. 6 Acta die Verhandlungen und Vereinung auf dem tage zu Ulme etc. am weissen Sontag anno 1438 nr. 20 fol. 1 b cop. chart. coaeva; auf dem- selben Bogen wie Vorl. O unserer nr. 104. — In St. Gallen Stadt-A. Truck VII nr. 6 Stück 1 cop. chart. coaeva, auf der vierten Seite eines Blattes, auf dessen drei ersten Seiten unsere nr. 102 steht. Das Blatt war Einschluß in den Brief der Stadt Kon- stanz an St. Gallen vom 14. April 1438, unserer nr. 107. — In Straßtburg Stadt-A. Série AA fase. 179 fol. 40b cop. chart. coaeva mit Schnitten, ohne Datum. — Ebenda fasc. 180 fol. 29 cop. chart. coaeva mit Schnitten. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Der kúrefursten einunge. — In Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 2 [fol. 5 a) cop. chart. coaeva. — In Görlitz Milichsche Bibl. cod. ms. 432 fol. 233a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Unio principum electorum, si papam et concilium concordare possent. — In Ludwigsburg Kgl. Staatsfilialarchiv Nr. 1, Saal 3, Lade 1036 Fragmenta antiquiora von Reichssteuer und -verfassungen 1438 1579 (aus dem Mergentheimer Deutch- ordens-Archiv stammend) cop. chart. coaeva. — In Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 221b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Concordia electorum im- perii facta Francfordie anno 38. Gedruckt bei Müller, Reichstagstheatrum unter Friedrich V Bd. 1, 30; Wencker, Appar. et instr. archivorum p. 334-335; Goldast, Politische Reichshändel 8, 214; Walpott, De electorum juribus praerogativis p. 34-36; Gudenus, Cod. dipl. Mogunt. 4, 235-236 nr. 103; Lünig, Reichsarchiv 5, 227-228 nr. 74; Dumont, Corps dipl. III, 1 p. 48; (Hoffmann), Selecta de unionibus electorum p. 203-204 nr. 4; Schneider, Gräfl. Er- bachsche Stammtafel 2, 176; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 91�92 Anhang nr. 9 nach unserer Vorlage D. Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. Erwähnt bei Würdtwein, Nova Subsidia dipl., praef. 7-8 nr. 11; Droysen, Geschichte der Preuß. Politik (2. Aufl.) 1, 435; Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 65; Altmann, Die Wahl Albrechts II zum Römischen Könige S. 45-46; v. Kraus, Deutsche Geschichte im Ausgange des Mittelalters 1, 34-35; Bachmann, Die Deutschen Könige und die kur- fürstliche Neutralität S. 23; Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 52 nebst Anm. 2. 30 Von gots gnaden wir Dietherich a zu Mentzeb in Dutschen landen, Dietherich zû Collen in Italien herzog zu Westfolen c und Engers, Raban zů Trier d durche Welsche lant und das konigrich zû Arelat f erzbischofe und erzcancelere, Otte pfalzgrave bi Rine g 35 herzog in Beyern € und i des hochgebornen fürsten herren Ludwigs pfalzgraven bi Rine des heiligen Romischen richs erzdruchseßen und herzogen in Beyern unsers lieben vettern, der nach under sinen jaren ist, fûrmonder k, Friderich 1 herzog zu Sahßenm etc. lantgrave in Türingen " und marggrave zu Mißen, Friderich marggrave zu Brandenburg ° etc. p und burggrave zû Nurenberg 1 alle des heiligen Romischen richs kurfursten bekennen und tun 40 kunt offenliche mit disem briefe. als leider itzunt sich ein swere und sôrgliche zwei- traht und mißehellunge zuschen unserm heiligen vatter dem babeste und dem heiligen concilio zu Basel 1 erhaben und erstanden s hat, dadurch sere zu besorgen ist, wo soliche zweitraht niht füglich und gûtlich gedempt und nidergelacht worde, das dan davon ein clegelich scissmat und unverwontlich schade der heiligen Cristenheit entsten mochte, 45 das wir uns darumb und ein solichs zu fúrkommen " dem almehtigen got zu lobe und zû eren dem heiligen Cristenglauben zu sterkunge allen Dutschen landen zu troste und nutze uns samentlichen mit einander versprochen und verbunden han versprechen und verbinden uns in kraft dis briefs, also das wir sementliche und getruwelichen darzů arbeiten raten und helfen wollen nach unserm besten vermogen, das soliche zweitraht 50 nidergelacht gutlichen gestillet werde und einekeit der heiligen kirchen blibe. und obe 55 a) B stets Dieterich. b) W Meincz. c) W Westfalen; B Westfaln. d) W Triere. e) B in Gallia und durch statt durch — und. f) W Anelath ; B Areladt. g) DB add. und. h) B Beiern. i) DB om. und — jaren ist. k) DB add. etc. 1) B stets Frederich; W stets Friederich. m) W Sachsen. n) W Duringen; B Doringen. o) WB Brandenburg. p) D om. etc. q) W Nuremberg; B Nüremberg. r) WBasell. s) B entstanden. t) D scissura. u) B verkomen.
Strana 232
232 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 20 1438 März 20 wir die sachen niht gutlichen gefinden nach nidergeleien konten (das der almehtige got verbiede!), so wollen wir doch nach rate unser verstendigen gelerten und wisen frunden und rete a uns eintrehtekliche und als Cristenliche fursten in den sachen bi geinander b d halten € und bliben und niht von einander scheiden und auch unsern gnedigsten herren den erweleten Romischen konig underteniklichen und demüteclich laßen bitten, das sin 5 koniglich gnade und wir in solichen obegeschriben sachen uns von einander niht laßen scheiden. so getruwen wir, das alle andere fursten geistlich und werntlich ganz Dutsches landes sich von uns in solicher obegeschriben gutlichere und 1 redelicher einunge nit scheiden sollen nach wollen, die wir auch alle gern in dise unser einunge in obegerorter g maße nemen wollen, usgescheiden alle argeliste und geverde. und des zu orkunde so 10 hat unser iglicher sin ingesigel an h disen brief tun henken. der geben ist zu Frang- fort i off dornstag nach dem sontage als man in der heiligen kirchen singet oculi anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. 1438 145. [Die Kurfürsten] an K. [Heinrich] von England: haben seinen Brief betr. das März 20 drohende Schisma in Frankfurt erhalten; wollen durch Gesandte zwischen Papst 15 und Konzil zu vermitteln suchen und den neugewählten König Albrecht bitten, sich diesen Bemühungen anzuschließen; bitten auch ihn darum; senden Abschrift ihrer Neutralitätserklärung. 1438 März 20 Frankfurt. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 353b�354a cop. membr. coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift Missiva ad regem Anglie. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 229�231 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 166-168. 20 Serenissime et invictissime princeps et domine. convenientes apud opidum Franck- fordense de proximo pro futura1 Romanorum regis eleccione fienda vestre majestatis literas! nobis oblatas recepimus negocium discordie inter sanctissimum dominum nostrum 25 papam et sacrum Basiliense concilium incidentis accuracius continentes. serenissime princeps. neque gloria hujus felicis officii erit dignitas regia comitatura, cum inter altis- simos apices, quos religiosa celsitudo de catholice fidei disciplina complectitur, cure non modice fuerit, ut perniciosum scisma quorumdam ambicione dudum conflatum ac demum imperatoriis studiis precio et labore extinctum jam in dei ecclesia evitetur. gratias qui- 30 dem inmortales reddimus regiis desideriis, que sub modio dragmam deperituram inter discordes hominum voluntates Christi tunicam inconsutilem et lumine consciencie querere et opere studio indivisam conservare affectant, eandem nichilominus regiam celsitudinem avisantes, quatenus his diebus ante et post eleccionem Romanorum regis pro pace et con- cordia ac unitate inter prefatos summum pontificem etm Basiliense concilium vendicanda " 35 diversos tractatus intercepimus et resumpsimus. ad quam intendentes nec laboribus parcere volumus ? nec impensis. mittimus solempnes ambassiatores nostros inter eosdem summum pontificem et paternitates pro posse concordiam tractaturos aliosque oratores nostros ad serenissimum dominum principem Albertum regem Ungarie et Bohemie ducem- que Austrie in Romanorum regem per nos divino spiramine concorditer electum eidem 40 supplicaturos, ut officio et labore sue interposicionis pro tam sancto concordie opere con- sequendo nostris se optatibus, ut speramus, in premissis conformare dignetur. quare, serenissime princeps, ut vestra regia magnitudo religioso" progenitorum suorum studio a) D add. bi. b) WBeinander. c) D bliben und halden. d) om. W. e) DB gotlicher ; W gottlicher. f) D obge- schribener; B obgeschrebener. g) an— brief in D nach tun hengen. h) B Franckfurt. i) Bam. k) D statt 45 anno — octavo die Worle des jars als man schreib nach Cristi unsers herren geburt dusent virhundert dreissig und acht jare. 1) su emend. futuri? m) om. Vorl. n) Forl. vendicandum. 0) Vorl. diversis. p) Vorl. volimus. q) Vorl. religiosa. Nicht aufgefunden. Vgl. dazu S. 32 Z. 39ff.
232 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 20 1438 März 20 wir die sachen niht gutlichen gefinden nach nidergeleien konten (das der almehtige got verbiede!), so wollen wir doch nach rate unser verstendigen gelerten und wisen frunden und rete a uns eintrehtekliche und als Cristenliche fursten in den sachen bi geinander b d halten € und bliben und niht von einander scheiden und auch unsern gnedigsten herren den erweleten Romischen konig underteniklichen und demüteclich laßen bitten, das sin 5 koniglich gnade und wir in solichen obegeschriben sachen uns von einander niht laßen scheiden. so getruwen wir, das alle andere fursten geistlich und werntlich ganz Dutsches landes sich von uns in solicher obegeschriben gutlichere und 1 redelicher einunge nit scheiden sollen nach wollen, die wir auch alle gern in dise unser einunge in obegerorter g maße nemen wollen, usgescheiden alle argeliste und geverde. und des zu orkunde so 10 hat unser iglicher sin ingesigel an h disen brief tun henken. der geben ist zu Frang- fort i off dornstag nach dem sontage als man in der heiligen kirchen singet oculi anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. 1438 145. [Die Kurfürsten] an K. [Heinrich] von England: haben seinen Brief betr. das März 20 drohende Schisma in Frankfurt erhalten; wollen durch Gesandte zwischen Papst 15 und Konzil zu vermitteln suchen und den neugewählten König Albrecht bitten, sich diesen Bemühungen anzuschließen; bitten auch ihn darum; senden Abschrift ihrer Neutralitätserklärung. 1438 März 20 Frankfurt. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 353b�354a cop. membr. coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift Missiva ad regem Anglie. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 229�231 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 166-168. 20 Serenissime et invictissime princeps et domine. convenientes apud opidum Franck- fordense de proximo pro futura1 Romanorum regis eleccione fienda vestre majestatis literas! nobis oblatas recepimus negocium discordie inter sanctissimum dominum nostrum 25 papam et sacrum Basiliense concilium incidentis accuracius continentes. serenissime princeps. neque gloria hujus felicis officii erit dignitas regia comitatura, cum inter altis- simos apices, quos religiosa celsitudo de catholice fidei disciplina complectitur, cure non modice fuerit, ut perniciosum scisma quorumdam ambicione dudum conflatum ac demum imperatoriis studiis precio et labore extinctum jam in dei ecclesia evitetur. gratias qui- 30 dem inmortales reddimus regiis desideriis, que sub modio dragmam deperituram inter discordes hominum voluntates Christi tunicam inconsutilem et lumine consciencie querere et opere studio indivisam conservare affectant, eandem nichilominus regiam celsitudinem avisantes, quatenus his diebus ante et post eleccionem Romanorum regis pro pace et con- cordia ac unitate inter prefatos summum pontificem etm Basiliense concilium vendicanda " 35 diversos tractatus intercepimus et resumpsimus. ad quam intendentes nec laboribus parcere volumus ? nec impensis. mittimus solempnes ambassiatores nostros inter eosdem summum pontificem et paternitates pro posse concordiam tractaturos aliosque oratores nostros ad serenissimum dominum principem Albertum regem Ungarie et Bohemie ducem- que Austrie in Romanorum regem per nos divino spiramine concorditer electum eidem 40 supplicaturos, ut officio et labore sue interposicionis pro tam sancto concordie opere con- sequendo nostris se optatibus, ut speramus, in premissis conformare dignetur. quare, serenissime princeps, ut vestra regia magnitudo religioso" progenitorum suorum studio a) D add. bi. b) WBeinander. c) D bliben und halden. d) om. W. e) DB gotlicher ; W gottlicher. f) D obge- schribener; B obgeschrebener. g) an— brief in D nach tun hengen. h) B Franckfurt. i) Bam. k) D statt 45 anno — octavo die Worle des jars als man schreib nach Cristi unsers herren geburt dusent virhundert dreissig und acht jare. 1) su emend. futuri? m) om. Vorl. n) Forl. vendicandum. 0) Vorl. diversis. p) Vorl. volimus. q) Vorl. religiosa. Nicht aufgefunden. Vgl. dazu S. 32 Z. 39ff.
Strana 233
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 233 insectetur, ex sinceris affectibus eidem supplicamus, quatenus ad tante rei perfectionem suos destinare et pro concordia totis viribus insudare in dei ecclesia imperet et laboret. super eo eciam vestra regia celsitudo desiderat informari de intencione nostra circa agenda in futurum. scire optamus vestram regiam majestatem, quod protesta- 5 cionem 1 fecimus concorditer, cujus copiam mittimus presentibus inclusam, ad corrobora- cionem cujus omnes provincie Germanice nacionis concurrunt ipsam protestacionis senten- ciam approbantes, collaboraturi unanimi consensu ad dictum dissidium tollendum auspice deo fructuose, offerentes nos, serenissime princeps, vestre regie majestati promptos atque paratos, quam adaugeat victoria et pace omnipotens felicibus incrementis. datum 10 Franckfordie nostro sub sigillo 20. mensis marcii anno etc. 38. 1438 Мärz 20 1438 März 20 146. Gen. sechs Kurfürsten an fungen. Erzbischof]: senden Abschrift ihrer Einung, ihrer Neutralitätserklärung und ihrer Appellation und bitten um des Adressaten 1438 März 21 Frankfurt. Beitritt. 1438 März 21 15 20 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 352a cop. membr. coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift Missiva ad spirituales ex parte protestacionis et appellacionis. G coll. Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 23 [fol. 24a] cop. chart. coaeva. Uberschrift von gleicher Hand Als den bischofen geschrieben ist von der einung wieder das zisma, obe sich das machen würde. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 233�235 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 170-172. Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. als Unßer fruntlich dinst zuvor. erwirdiger in got vater, besunder lieber frunt. wir itzunt umme der kure und wale willen eins Romischen koniges, den wir auch ein- 25 mutiglichen erwelet und erkoren haben, zu Franckfort gewest sin, da sint dahin auch komen gewest unsers heiligen vaters des babists und auch des heiligen conciliums zu Baßel treffeliche frunde, die uns danne uf beider sit furbracht und zu versteen geben haben soliche große widderwertikeit, die nuewelichen zuschen dem obgnanten unßerm heiligen vater dem babst€ und dem vorgnanten heiligen concilio zu Baßel uferstanden 3o sin, die wir danne mit unßern gelerten und wißen frunden und rethen betrachetet und fur hant genomen haben, was uns in sulchen anligend zweitrachten zu thun und zu halten bequeme und nutzlichen gesin mochte. und sin zu rathe einig worden und ein- trechtiglich uberkomen, das wir uns dem almechtigen gote zu lobe und gemeinen Cristenluten zu hulf und e troste halten und bi einander bliben wollen, als Cristen- 35 lichen fursten angehoret, und in aller maße, als dieße ingeslosßen copia und 1 abeschrift einer einunge2 einer g protestacion3 und appellacion4, der h wir alhie uberkomen sin und uffentlich gethan haben und uwer liebe senden, vollenclicher inhaldende i. wolden wir nicht laßen, sunder uch soliche unßere eintracht zu wissen thun, wanne wir nicht zwifeln, es sulle daruß vil gutes der heiligen kirchen entsteen und sunderlichen davon 40 ganzer Dutscher zungen erschinen. und bitten uwer liebe mit sunderm fliße und ernste, das ir mit uwern suffraganien prelaten und geistlikeit zu unß in solich unßer eintrechti- keitk fallen und des mit uns einig sin und werden und die alßo durch uwer provincien, da es sich geburet, verkundigen laßen wollent und unß das auch durch uwer erbar bot- schaft lasßen vorsteen und des uns uweren brief, den ir unß erzbischof Dieterich zu Mentze 45 zu schicken und 1 ubergeben ---m, das wir uns darnach wisßen zu richten. wir haben a) Vorl. insudore. b) Vorl. victoriam. c) W babsts d) G anliegenden. e) C add. zu. 1) 6 om. und abeschrift. g) 6 und. h) 6 die. i) 6 innehalten. k) einikeit. 1) 6 add. zit. m) hier fehll offenbar etwas. nr. 130. 2 nr. 144. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 nr. 130. nr. 131. 30
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 233 insectetur, ex sinceris affectibus eidem supplicamus, quatenus ad tante rei perfectionem suos destinare et pro concordia totis viribus insudare in dei ecclesia imperet et laboret. super eo eciam vestra regia celsitudo desiderat informari de intencione nostra circa agenda in futurum. scire optamus vestram regiam majestatem, quod protesta- 5 cionem 1 fecimus concorditer, cujus copiam mittimus presentibus inclusam, ad corrobora- cionem cujus omnes provincie Germanice nacionis concurrunt ipsam protestacionis senten- ciam approbantes, collaboraturi unanimi consensu ad dictum dissidium tollendum auspice deo fructuose, offerentes nos, serenissime princeps, vestre regie majestati promptos atque paratos, quam adaugeat victoria et pace omnipotens felicibus incrementis. datum 10 Franckfordie nostro sub sigillo 20. mensis marcii anno etc. 38. 1438 Мärz 20 1438 März 20 146. Gen. sechs Kurfürsten an fungen. Erzbischof]: senden Abschrift ihrer Einung, ihrer Neutralitätserklärung und ihrer Appellation und bitten um des Adressaten 1438 März 21 Frankfurt. Beitritt. 1438 März 21 15 20 W aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 352a cop. membr. coaeva mit gleichzeitiger Uberschrift Missiva ad spirituales ex parte protestacionis et appellacionis. G coll. Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 23 [fol. 24a] cop. chart. coaeva. Uberschrift von gleicher Hand Als den bischofen geschrieben ist von der einung wieder das zisma, obe sich das machen würde. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 233�235 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 170-172. Regest bei Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 168. als Unßer fruntlich dinst zuvor. erwirdiger in got vater, besunder lieber frunt. wir itzunt umme der kure und wale willen eins Romischen koniges, den wir auch ein- 25 mutiglichen erwelet und erkoren haben, zu Franckfort gewest sin, da sint dahin auch komen gewest unsers heiligen vaters des babists und auch des heiligen conciliums zu Baßel treffeliche frunde, die uns danne uf beider sit furbracht und zu versteen geben haben soliche große widderwertikeit, die nuewelichen zuschen dem obgnanten unßerm heiligen vater dem babst€ und dem vorgnanten heiligen concilio zu Baßel uferstanden 3o sin, die wir danne mit unßern gelerten und wißen frunden und rethen betrachetet und fur hant genomen haben, was uns in sulchen anligend zweitrachten zu thun und zu halten bequeme und nutzlichen gesin mochte. und sin zu rathe einig worden und ein- trechtiglich uberkomen, das wir uns dem almechtigen gote zu lobe und gemeinen Cristenluten zu hulf und e troste halten und bi einander bliben wollen, als Cristen- 35 lichen fursten angehoret, und in aller maße, als dieße ingeslosßen copia und 1 abeschrift einer einunge2 einer g protestacion3 und appellacion4, der h wir alhie uberkomen sin und uffentlich gethan haben und uwer liebe senden, vollenclicher inhaldende i. wolden wir nicht laßen, sunder uch soliche unßere eintracht zu wissen thun, wanne wir nicht zwifeln, es sulle daruß vil gutes der heiligen kirchen entsteen und sunderlichen davon 40 ganzer Dutscher zungen erschinen. und bitten uwer liebe mit sunderm fliße und ernste, das ir mit uwern suffraganien prelaten und geistlikeit zu unß in solich unßer eintrechti- keitk fallen und des mit uns einig sin und werden und die alßo durch uwer provincien, da es sich geburet, verkundigen laßen wollent und unß das auch durch uwer erbar bot- schaft lasßen vorsteen und des uns uweren brief, den ir unß erzbischof Dieterich zu Mentze 45 zu schicken und 1 ubergeben ---m, das wir uns darnach wisßen zu richten. wir haben a) Vorl. insudore. b) Vorl. victoriam. c) W babsts d) G anliegenden. e) C add. zu. 1) 6 om. und abeschrift. g) 6 und. h) 6 die. i) 6 innehalten. k) einikeit. 1) 6 add. zit. m) hier fehll offenbar etwas. nr. 130. 2 nr. 144. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 nr. 130. nr. 131. 30
Strana 234
234 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 27 1438 März 21 auch desglichen unßerm allergnedigsten herren dem erwelten Romischen konige geschriben und zu wisßen gethan in meinung und getruwen, das sin konigliche gnade sulche unßer einikeit mit uns auch furnemen und halten sulle, und hoffen und getruwen zu got, das wir durch unßere erbeit, die wir thun wollen, und unßer einikeit in der heiligen kirchen auch einung und fride machen und Dutzsche lant vor unvorwintlichen schaden bewaren 5 wollen, gote deme almechtigen zu ere und zu lobe. geben zu Franckfurt am fritag nach dem suntag oculi anno dominib etc. 38. Von gotz gnaden Diterich€ zu Mentz Diterich zu Collen und Rabann zu Tryere erzbischofe etc. Otto phalzgrave bi Rine herzog in Beyern und furmunder etc. 10 Friderich herzog zu Sachßen lantgrave in Doringen und marggrave zu Misßen und Friderich marggrave zu Bran- denburg etc. und burggrave zu Noremburg alle des heiligen Romischen richs kurfursten etc. 1438 März 27 147. Das Baseler Konzil an die Kurfürsten: antwortet auf ihren Rat, den Prozeß 15 gegen Papst Eugen für eine Weile einzustellen, rechtfertigt sein Verhalten und übersendet einliegend das Dekret der 32. Session. 1438 März 27 Basel. Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 94a�95 a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Responsum sacri concilii ad elec- tores imperii etc. 20 Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legittime congregata uni- versalem ecclesiam representans venerabilibus archiepiscopis et illustribus principibus electoribus sacri imperii salutem et omnipotentis dei benediccionem. literas 2 excellen- ciarum vestrarum accepimus inter cetera suadentes, ut in processu contra dominum Euge- nium papam quartum inchoato per aliquod tempus supersedere vellemus; nam vestris 25 animis non modica spes erat cum auxilio futuri regis Romanorum, cujus eleccioni dili- genter operam tunc impendebatis, oportuna media querere, quibus saluti universalis ecclesie provideri valeret. quanta vero semper fuerit hujus sancte synodi mansuetudo et paci- encia, ipse vestre excellencie cognoverunt. que quidem synodus pro reformacione eccle- sie et aliis rebus salutem publicam concernentibus congregata per sex annos primum so operam dedit, ut ipse dominus Eugenius aliquam in curia sua et universa ecclesia emenda- cionem ac reformacionem apponeret dirigendo se ipsum et ceteros in viam salutis, ipsum- que ad hoc et decretorum edicione et plurimis suavibus admonicionibus inducere labo- ravit. expectatis autem prefatis sex annis non solum nulla regiminis sui melioracio secuta est, imo, quod dolenter referimus, deteriores abusus accrescere comperti sunt in 35 contemptum auctoritatis sacrorum conciliorum et desolacionem status ecclesiastici atque gravissimam divine majestatis offensam, omnia tamen patienter tolleravit hec sancta synodus expectans jugiter, si dominus Eugenius aliquando in viam sibi ac ceteris saluti- feram suum converteret animum. sed abutens hujus sancte synodi paciencia ipsam, quam vice altera dissolvere temptaverat contra consensum ipsius, iterum modis et coloribus 10 exquisitis in locum sue voluntati deditum transferre sine ipsius consensu et ejus opera dissipare voluit absque quacumque reformacione suscepta sicque sacrorum conciliorum auctoritatem sue subdere voluntati in conculcacionem veritatis illius catholice in sacro Constanciensi concilio declarate de obediencia per Romanum pontificem generali concilio universalem ecclesiam representanti prestanda. et ut comode hanc synodum transferre 45 a) 6 zü lobe und eren. b) om. 6. c) 6 add. etc. und lüst alles Ubrige fort. 1 Nicht aufgefunden. 2 nr. 136.
234 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 27 1438 März 21 auch desglichen unßerm allergnedigsten herren dem erwelten Romischen konige geschriben und zu wisßen gethan in meinung und getruwen, das sin konigliche gnade sulche unßer einikeit mit uns auch furnemen und halten sulle, und hoffen und getruwen zu got, das wir durch unßere erbeit, die wir thun wollen, und unßer einikeit in der heiligen kirchen auch einung und fride machen und Dutzsche lant vor unvorwintlichen schaden bewaren 5 wollen, gote deme almechtigen zu ere und zu lobe. geben zu Franckfurt am fritag nach dem suntag oculi anno dominib etc. 38. Von gotz gnaden Diterich€ zu Mentz Diterich zu Collen und Rabann zu Tryere erzbischofe etc. Otto phalzgrave bi Rine herzog in Beyern und furmunder etc. 10 Friderich herzog zu Sachßen lantgrave in Doringen und marggrave zu Misßen und Friderich marggrave zu Bran- denburg etc. und burggrave zu Noremburg alle des heiligen Romischen richs kurfursten etc. 1438 März 27 147. Das Baseler Konzil an die Kurfürsten: antwortet auf ihren Rat, den Prozeß 15 gegen Papst Eugen für eine Weile einzustellen, rechtfertigt sein Verhalten und übersendet einliegend das Dekret der 32. Session. 1438 März 27 Basel. Aus Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 94a�95 a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift von derselben Hand Responsum sacri concilii ad elec- tores imperii etc. 20 Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legittime congregata uni- versalem ecclesiam representans venerabilibus archiepiscopis et illustribus principibus electoribus sacri imperii salutem et omnipotentis dei benediccionem. literas 2 excellen- ciarum vestrarum accepimus inter cetera suadentes, ut in processu contra dominum Euge- nium papam quartum inchoato per aliquod tempus supersedere vellemus; nam vestris 25 animis non modica spes erat cum auxilio futuri regis Romanorum, cujus eleccioni dili- genter operam tunc impendebatis, oportuna media querere, quibus saluti universalis ecclesie provideri valeret. quanta vero semper fuerit hujus sancte synodi mansuetudo et paci- encia, ipse vestre excellencie cognoverunt. que quidem synodus pro reformacione eccle- sie et aliis rebus salutem publicam concernentibus congregata per sex annos primum so operam dedit, ut ipse dominus Eugenius aliquam in curia sua et universa ecclesia emenda- cionem ac reformacionem apponeret dirigendo se ipsum et ceteros in viam salutis, ipsum- que ad hoc et decretorum edicione et plurimis suavibus admonicionibus inducere labo- ravit. expectatis autem prefatis sex annis non solum nulla regiminis sui melioracio secuta est, imo, quod dolenter referimus, deteriores abusus accrescere comperti sunt in 35 contemptum auctoritatis sacrorum conciliorum et desolacionem status ecclesiastici atque gravissimam divine majestatis offensam, omnia tamen patienter tolleravit hec sancta synodus expectans jugiter, si dominus Eugenius aliquando in viam sibi ac ceteris saluti- feram suum converteret animum. sed abutens hujus sancte synodi paciencia ipsam, quam vice altera dissolvere temptaverat contra consensum ipsius, iterum modis et coloribus 10 exquisitis in locum sue voluntati deditum transferre sine ipsius consensu et ejus opera dissipare voluit absque quacumque reformacione suscepta sicque sacrorum conciliorum auctoritatem sue subdere voluntati in conculcacionem veritatis illius catholice in sacro Constanciensi concilio declarate de obediencia per Romanum pontificem generali concilio universalem ecclesiam representanti prestanda. et ut comode hanc synodum transferre 45 a) 6 zü lobe und eren. b) om. 6. c) 6 add. etc. und lüst alles Ubrige fort. 1 Nicht aufgefunden. 2 nr. 136.
Strana 235
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 235 valeret, legacionem nostram in Constantinopolim destinatam multipliciter perturbavit aliam- que legacionem cum aliis galleis et pecuniis in Greciam misit diversis practicis Grecos ad se trahere laborans, ut sub a hoc colore universam ecclesiam sue subiceret voluntati. que conspiciens hec sancta synodus et ruinam ecclesie gravissimam considerans ad ejus 5 citationem ! procedere duxit, ut sic ipsius ecclesie auctoritas et veritas ac integritas fidei in urgentissima necessitate iminencium adversitatum conservari valeret. jam vero post citacionem ipsam fere octo mensibus expectavimus, et que interim egerit ipse dominus Eugenius adversus hanc sanctam synodum et universam ecclesiam quantaque in dies agit scisma gravissimum per conciliaboli Ferrariensis ereccionem et concinnacionem inducendo 10 suppositaque hujus sancte synodi et ejus adherentes variis persecucionum generibus impe- tendo, jam vestras excellencias latere non credimus. que nichilominus in plurima paciencia hucusque sustinuimus non deficientes animis nostris, ut dei honorem et ecclesie salutem prosequamur. verum ut adversus jacula ipsius domini Eugenii ecclesia defendatur et non penitus victa succumbat, non conveniens visum est processum inchoatum abrumpere 15 aut deserere, ne et nostra dissimulacione illi gravissimo scismati, quo animas hominum jugiter illaqueare conspicitur per conventiculi Ferrariensis continuacionem, favere videremur. omnia tamen cum debita maturitate juxta negociorum exigenciam agere duximus et nuper, cum in processu, qui vigore citacionis dudum emanate agitur, promotores hujus sacri concilii et procurator fiscalis articulos suos in nostra publica sessione produxissent 2, 20 ubi terminum ad dicendum contra eosdem articulos et ipsos admitti videndum potuisse- mus ad octavam diem, ipsum ad primam diem juridicam post pascha assignavimus, licet ipse dominus Eugenius majora gravamina adversus ecclesiam dei jugiter multiplicare con- spiciatur et hanc sanctam synodum novis injuriis et persecucionibus impetere, prout ex tenore bullarum3 suarum cuidam nobili c hujus patrie directarum adhuc hodie comperi- 25 mus, quarum copiam mittimus presentibus inclusam. ita autem domino favente in om- nibus procedemus, ut coram deo et toto mundo possimus debitam reddere racionem. laudamus et commendamus plurimam devocionem et caritatem, quam ad salutem univer- salis ecclesie procurandam vestre excellencie semper gerunt, que eciam nostros oratores nuper ad easdem in Frangfordia destinatos benignissime receperunt atque cum plurimis 30 favoribus et honoribus humanissime tractarunt, sicuti ex eorum literis 1 informati sumus. sed et vestram sapienciam ac bonitatem preclaris laudibus attollere debet universus orbis pro felici eleccione carissimi ecclesie filii Alberti regis Ungarie etc. ad regnum et impe- rium Romanum, quam cum multa diligencia et gratissima concordia deo favente pere- gistis. divinamque clemenciam singulari propiciacione populum Christianum aspexisse 35 credimus, dum vestris cordibus inspiravit tam virtuosum tamque catholicum principem ad regenda imperii gubernacula assumere, cujus interventu non modicam consolacionem universe ecclesie donari speramus. ceterum vestris excellenciis tenorem decreti 5 in nostra novissima sessione promulgati transmittimus pariter et epistole 6 nostre universis directe fidelibus, ex quibus justiciam hujus sancte synodi in prosecucione publice salutis plenius 40 intelligetis, quamquam de eadem justicia et veritate ipsas excellencias vestras non parum 1438 März 27 a) Vorl. super. b) in Vorl. am Rande neben der mit diesem Worte beginnenden Zeile Concilium non vult tollere processus. c) in Vorl. hierneben am Rande Habetur supra [ro?] oadem bulla de verbo ad verbum et est proxima precedens hoc signum [folgt ein kreuzälinliches Zeichen]. 45 1 Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 2 In der 32. Session am 24. März 1438, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 82ff., wo die 150 Ar- tikel der Promotoren und des Fiskalprokurators aufgeführt sind, und Conc. Bas. 5, 151 Z. 27 bis 152 Z. 4. nr. 118. 1 Vgl. nr. 137. 5 Vom 24. März 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 170-178; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 75-82; Hefele, Konziliengeschichte 7, 673. Nicht aufgefunden. 3 30*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 235 valeret, legacionem nostram in Constantinopolim destinatam multipliciter perturbavit aliam- que legacionem cum aliis galleis et pecuniis in Greciam misit diversis practicis Grecos ad se trahere laborans, ut sub a hoc colore universam ecclesiam sue subiceret voluntati. que conspiciens hec sancta synodus et ruinam ecclesie gravissimam considerans ad ejus 5 citationem ! procedere duxit, ut sic ipsius ecclesie auctoritas et veritas ac integritas fidei in urgentissima necessitate iminencium adversitatum conservari valeret. jam vero post citacionem ipsam fere octo mensibus expectavimus, et que interim egerit ipse dominus Eugenius adversus hanc sanctam synodum et universam ecclesiam quantaque in dies agit scisma gravissimum per conciliaboli Ferrariensis ereccionem et concinnacionem inducendo 10 suppositaque hujus sancte synodi et ejus adherentes variis persecucionum generibus impe- tendo, jam vestras excellencias latere non credimus. que nichilominus in plurima paciencia hucusque sustinuimus non deficientes animis nostris, ut dei honorem et ecclesie salutem prosequamur. verum ut adversus jacula ipsius domini Eugenii ecclesia defendatur et non penitus victa succumbat, non conveniens visum est processum inchoatum abrumpere 15 aut deserere, ne et nostra dissimulacione illi gravissimo scismati, quo animas hominum jugiter illaqueare conspicitur per conventiculi Ferrariensis continuacionem, favere videremur. omnia tamen cum debita maturitate juxta negociorum exigenciam agere duximus et nuper, cum in processu, qui vigore citacionis dudum emanate agitur, promotores hujus sacri concilii et procurator fiscalis articulos suos in nostra publica sessione produxissent 2, 20 ubi terminum ad dicendum contra eosdem articulos et ipsos admitti videndum potuisse- mus ad octavam diem, ipsum ad primam diem juridicam post pascha assignavimus, licet ipse dominus Eugenius majora gravamina adversus ecclesiam dei jugiter multiplicare con- spiciatur et hanc sanctam synodum novis injuriis et persecucionibus impetere, prout ex tenore bullarum3 suarum cuidam nobili c hujus patrie directarum adhuc hodie comperi- 25 mus, quarum copiam mittimus presentibus inclusam. ita autem domino favente in om- nibus procedemus, ut coram deo et toto mundo possimus debitam reddere racionem. laudamus et commendamus plurimam devocionem et caritatem, quam ad salutem univer- salis ecclesie procurandam vestre excellencie semper gerunt, que eciam nostros oratores nuper ad easdem in Frangfordia destinatos benignissime receperunt atque cum plurimis 30 favoribus et honoribus humanissime tractarunt, sicuti ex eorum literis 1 informati sumus. sed et vestram sapienciam ac bonitatem preclaris laudibus attollere debet universus orbis pro felici eleccione carissimi ecclesie filii Alberti regis Ungarie etc. ad regnum et impe- rium Romanum, quam cum multa diligencia et gratissima concordia deo favente pere- gistis. divinamque clemenciam singulari propiciacione populum Christianum aspexisse 35 credimus, dum vestris cordibus inspiravit tam virtuosum tamque catholicum principem ad regenda imperii gubernacula assumere, cujus interventu non modicam consolacionem universe ecclesie donari speramus. ceterum vestris excellenciis tenorem decreti 5 in nostra novissima sessione promulgati transmittimus pariter et epistole 6 nostre universis directe fidelibus, ex quibus justiciam hujus sancte synodi in prosecucione publice salutis plenius 40 intelligetis, quamquam de eadem justicia et veritate ipsas excellencias vestras non parum 1438 März 27 a) Vorl. super. b) in Vorl. am Rande neben der mit diesem Worte beginnenden Zeile Concilium non vult tollere processus. c) in Vorl. hierneben am Rande Habetur supra [ro?] oadem bulla de verbo ad verbum et est proxima precedens hoc signum [folgt ein kreuzälinliches Zeichen]. 45 1 Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. 2 In der 32. Session am 24. März 1438, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 82ff., wo die 150 Ar- tikel der Promotoren und des Fiskalprokurators aufgeführt sind, und Conc. Bas. 5, 151 Z. 27 bis 152 Z. 4. nr. 118. 1 Vgl. nr. 137. 5 Vom 24. März 1438, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 170-178; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 75-82; Hefele, Konziliengeschichte 7, 673. Nicht aufgefunden. 3 30*
Strana 236
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 27 1438 März 27 236 informatas esse arbitremur, que semper tamquam columpne firmissime sustentacioni uni- versalis ecclesie inter hujus seculi procellosas fluctuaciones et prosecucioni boni communis operam efficacem impendere velint. ex qua re coram deo et hominibus immortalem glo- riam et premia uberrima devociones vestre consequentura, quas in omnibus prosperare et feliciter dirigere dignetur Jesus Christus. datum Basilee 6. kalendas aprilis anno a 5 nativitate domini 1438. 11438 kurz vor Mär. 30] 148. Papst Eugen an K. Albrecht: freut sich über seine Wahl zum Römischen König, und ermahnt ihn, sein Scepter zum Heil der Kirche und mit Gerechtigkeit zu [1438 kurz vor März 3017 Ferrara. führen. V aus Rom Vatik. Arch. Reg. 359 fol. 97 a-98a cop. chart. coacvа. B coll. ebd. Bibl. Barberini XXX 74 fol. 213b. 215b cop. chart. sacc. 16 ex. vel 17. C coll. ebd Bibl. Chigi D VII 101 fol. 79ab cop. chart. coacva. Gedruckt bei Raynald, Annales eccl. ad a. 1438 nr. 23 nach V und bei Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 55-58 nr. 13 nach Raynald. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Undatierte Briefe 15 nr. 16 nach Raynald. 10 Carissimo in Cristo filio Alberto Romanorum et b Ungharie et Boemie regi illustri salutem etc.c maximam in domino consolationem suscepimus, carissime fili, et ultra quam dici posset d letati sumus, cum audierimus te ad gubernacula Romani imperii esse electum. electorum vero prudentiam plurimum commendamus, qui vota sua direxerunt 20 in virum secundum cor nostrum et dignum, in quem insignia imperii conferantur. etenim, cum sis princeps summae sapientia summa virtute et erga deum pietate et religione sin- gulari, nihil rectius nihil ! nobis acceptius fieri potuit hoc tempore quam eum eligi, qui esset aptissimus ad tante dignitatis onus sustinendum ad g propagandam h fidem catho- licam ad pacificandum populum Cristianum ad defendendos fideles ab oppressionibus in- 25 fidelium ad tutandam dei ecclesiam ad omnia denique agenda, que boni et fidelis prin- cipis officium requirit. nam cum tua virtus et animi magnitudo sit tanta, quanta in tali rege postulatur, cum tuus zelus devotionis et ardor fidei commendetur i ab omnibus, vires autem et potentia tibi tales adsint, ut facile possis et virtutem k et devotionem ostendere: procul dubio speramus te eum esse futurum, qui partes Europe liberes ab infidelium do- 30 minatu, qui sanctam dei ecclesiam totis viribus protegas et extollas, qui pacem indigen- tibus largiaris. sed quoniam diligentibus deum, ut ait apostolus, omnia cooperantur in bonum, ut fructus virtutum tuarum facilius consequi valeas 1, primum oculos tue men- tis in eum dirigas, per quem regnant reges et imperia subsistunt, ut per semitam man- datorum suorum proficiscentem exaudiat deus et prosperum faciat iter tuum, fidem catho- 35 licam propagandam ecclesiam Romanam omnium ecclesiarum et tuam in Cristo matrem tibi colendam et tuendam suscipias sedem apostolicam et Jesu Cristi in terris vicarium a) Vorl. consequenter. b) BC ac. c) om. B. d) B possit. e) B add. prudentia et. f) B nec. g) B et. h) V propugnandam. i) C commandetur. k) B virtute et devotione. I) B add. quam. 1 Dieses Schreiben des Papstes ist offenbar auf die erste private Nachricht von der Wahl K. Al- brechts verfaßt worden: Eugen erwähnt noch nicht seine Benachrichtigung durch den Bischof von Urbino, der bei der Wahl zugegen gewesen war, und er verweist noch nicht auf die seinem Legaten in Ungarn, Böhmen und Mähren, dem Bischof Johannes von Zengg, gewordene Weisung. Beides geschieht jedoch in nr. 149, als cin Schreiben des Bischofs von Urbino inzwischen eingetroffen war. 10 Ob durch den zweiten Brief des Papstes (nr. 149) unsere nr. crsetzt ist oder ob beide an den König abgegangen sind, ist schwer zu entscheiden; daraus, daß K. Albrecht in nr. 160 nur von einem Schrei- ben des Papstes spricht, möchte man auf ersteres 45 schließten. Jedenfalls aber kann unser Stück, da die Wahl am 18. März stattgefunden hatte, nur ganz kurz vor nr. 149 geschrieben sein.
Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 27 1438 März 27 236 informatas esse arbitremur, que semper tamquam columpne firmissime sustentacioni uni- versalis ecclesie inter hujus seculi procellosas fluctuaciones et prosecucioni boni communis operam efficacem impendere velint. ex qua re coram deo et hominibus immortalem glo- riam et premia uberrima devociones vestre consequentura, quas in omnibus prosperare et feliciter dirigere dignetur Jesus Christus. datum Basilee 6. kalendas aprilis anno a 5 nativitate domini 1438. 11438 kurz vor Mär. 30] 148. Papst Eugen an K. Albrecht: freut sich über seine Wahl zum Römischen König, und ermahnt ihn, sein Scepter zum Heil der Kirche und mit Gerechtigkeit zu [1438 kurz vor März 3017 Ferrara. führen. V aus Rom Vatik. Arch. Reg. 359 fol. 97 a-98a cop. chart. coacvа. B coll. ebd. Bibl. Barberini XXX 74 fol. 213b. 215b cop. chart. sacc. 16 ex. vel 17. C coll. ebd Bibl. Chigi D VII 101 fol. 79ab cop. chart. coacva. Gedruckt bei Raynald, Annales eccl. ad a. 1438 nr. 23 nach V und bei Fejér, Cod. dipl. regni Hung. 11, 55-58 nr. 13 nach Raynald. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Undatierte Briefe 15 nr. 16 nach Raynald. 10 Carissimo in Cristo filio Alberto Romanorum et b Ungharie et Boemie regi illustri salutem etc.c maximam in domino consolationem suscepimus, carissime fili, et ultra quam dici posset d letati sumus, cum audierimus te ad gubernacula Romani imperii esse electum. electorum vero prudentiam plurimum commendamus, qui vota sua direxerunt 20 in virum secundum cor nostrum et dignum, in quem insignia imperii conferantur. etenim, cum sis princeps summae sapientia summa virtute et erga deum pietate et religione sin- gulari, nihil rectius nihil ! nobis acceptius fieri potuit hoc tempore quam eum eligi, qui esset aptissimus ad tante dignitatis onus sustinendum ad g propagandam h fidem catho- licam ad pacificandum populum Cristianum ad defendendos fideles ab oppressionibus in- 25 fidelium ad tutandam dei ecclesiam ad omnia denique agenda, que boni et fidelis prin- cipis officium requirit. nam cum tua virtus et animi magnitudo sit tanta, quanta in tali rege postulatur, cum tuus zelus devotionis et ardor fidei commendetur i ab omnibus, vires autem et potentia tibi tales adsint, ut facile possis et virtutem k et devotionem ostendere: procul dubio speramus te eum esse futurum, qui partes Europe liberes ab infidelium do- 30 minatu, qui sanctam dei ecclesiam totis viribus protegas et extollas, qui pacem indigen- tibus largiaris. sed quoniam diligentibus deum, ut ait apostolus, omnia cooperantur in bonum, ut fructus virtutum tuarum facilius consequi valeas 1, primum oculos tue men- tis in eum dirigas, per quem regnant reges et imperia subsistunt, ut per semitam man- datorum suorum proficiscentem exaudiat deus et prosperum faciat iter tuum, fidem catho- 35 licam propagandam ecclesiam Romanam omnium ecclesiarum et tuam in Cristo matrem tibi colendam et tuendam suscipias sedem apostolicam et Jesu Cristi in terris vicarium a) Vorl. consequenter. b) BC ac. c) om. B. d) B possit. e) B add. prudentia et. f) B nec. g) B et. h) V propugnandam. i) C commandetur. k) B virtute et devotione. I) B add. quam. 1 Dieses Schreiben des Papstes ist offenbar auf die erste private Nachricht von der Wahl K. Al- brechts verfaßt worden: Eugen erwähnt noch nicht seine Benachrichtigung durch den Bischof von Urbino, der bei der Wahl zugegen gewesen war, und er verweist noch nicht auf die seinem Legaten in Ungarn, Böhmen und Mähren, dem Bischof Johannes von Zengg, gewordene Weisung. Beides geschieht jedoch in nr. 149, als cin Schreiben des Bischofs von Urbino inzwischen eingetroffen war. 10 Ob durch den zweiten Brief des Papstes (nr. 149) unsere nr. crsetzt ist oder ob beide an den König abgegangen sind, ist schwer zu entscheiden; daraus, daß K. Albrecht in nr. 160 nur von einem Schrei- ben des Papstes spricht, möchte man auf ersteres 45 schließten. Jedenfalls aber kann unser Stück, da die Wahl am 18. März stattgefunden hatte, nur ganz kurz vor nr. 149 geschrieben sein.
Strana 237
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 237 11438 kurz vor März 30] debita veneratione, sicut decet fidelem principem, prosequaris, ames unitatem in ecclesia dei, scismata prohibeas, ecclesiasticas personas earumque libertatem sub a alarum tuarum protectione suscipias, hec esse opera et officia boni et justi principis recorderis. que qui non sequuntur, regum autb imperatorum nomen usurpare‘ digni, vero qui recte et jure 5 reges aut imperatores appellari debeant, esse non possunt. deinde justitiam, virtutum re- ginam, sine qua rerum publicarum status et regnorum culmina dilabuntur, diligenter se- quaris habens eam operum tuorum ducem, recta judicia fieri procures, subvenias miseris, erigas oppressos, injuriam patientibus opem afferas, premia d virtutibus, vitiis penam meri- tam constituas, que due precipuee sunt justitie partes. hec ad te ducti singulari ca- 10 ritate, qua complectimur personam tuam, scribimus tanquam pater ad filium, quem dili- git in Cristo, non quidem, ut diffidamus ulla ex parte de tua sapientia et virtute, quem scimus esse prudentissimum, sed ut cognoscas ex his verbis precipuam erga te nostram ac paternam affectionem. regna vero, que omnipotens deus tue cure commisit, conser- vare studeas in justitia pace et caritate et cultu dei, procurans inter cetera, ut ecclesia 15 Romana et apostolica sedes in illis pristinam suam auctoritatem et dignitatem recuperet per studium diligentie tue. hec si egeris, prout a certo tenemus, aderit tibi deus adju- tor et protector omnium in se sperantium, statuet supra petram pedes tuos, subministrabit rectas cogitationes, consilia adjuvabit, exaudiet vota tua, perficiet opera et te proteget scuto protectionis sue. nos quidem semper assistemus tibi apud deum orationibus nostris, fa- 20 vores et auxilia impendemus, quantum permiserit fragilitas nostra, et, cum certissima in spe simus te imitaturum vestigia predecessorum tuorum, quorum virtus et devotio ab ec- clesia laudatur, certe in omnibus tuum honorem statum exaltationem et gloriam concer- nentibus offerimus nos paratos et promptos juxta commodum nostre imbecillitatis ad ob- sequendum serenitati tue. datum Ferrarie etc. 25 149. Papst Eugen an K. Albrecht: gratuliert zur Wahl zum Römischen König, von der 11438 C. er durch einen Brief des Bischofs von Urbino gehört hat; ermahnt ihn, der Römi-Mürz 30f schen Kirche, deren Schutzherr und Schirmer er ist, zu dienen, namentlich in Sachen der bevorstehenden Union mit den Griechen, die ruchlosen Versuche der Bascler zurückzuweisen und das Konzil von Ferrara anzuerkennen; verweist auf [ 1438 die Mitteilungen seines Legaten, des Bischofs Johannes von Zengg. С. März 30 1] Ferrarа. 30 35 C aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 71a-73b cop. membr. saec. 15 mit Uber- schrift von einer anderen Hand des 15. Jahrhdts. Copia litterarum domini Eugenii pape ad regem Romanorum noviter electum, per quas exhortatur imperatorem ad exterminandum impios conatus illorum, qui sub specie concilii Basilee existunt, et recognoscendum sacrum Ferrariense ycumenicum concilium. R coll. Rom Vatik. Arch. Armar. 39 tom. 7a fol. 274 b-275b nr. 439 cop. chart. saec. 16 cx. (vel 17?) mit Inhaltsangabe wohl von derselben Hand am Rande. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Nr. 4131 angeblich nach einer (jetzt nicht auffindbaren) Vorlage im Wiener H.H.St. A. Ohne Datum. 40 Eugenius etc. carissimo in Christo filio Alberto f in Romanorum regem electo ac g Ungarie et Bohemie regi illustri salutem h etc. primum quidem referimus gratias om- nipotenti deo i, a quo sancta inspiracio profecta est in mentibus venerabilium fratrum et 45 a) B add. umbra. b) B et. c) in B korr. aus usurpantur. d) B proemia. e) in B vor partes. f) om. R. g) om. R. h) om. C. i) R dei. 1 Das Datum folgt aus S. 239 Anm. I, indem wohl mit Sicherheit anzunchmen ist, daß zwischen der am Schluß dieses Schreibens erwähnten Be- auftragung des Bischofs von Zengg und dessen Ernennung zum Legaten ein ursächlicher Zu- sammenhang besteht.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 237 11438 kurz vor März 30] debita veneratione, sicut decet fidelem principem, prosequaris, ames unitatem in ecclesia dei, scismata prohibeas, ecclesiasticas personas earumque libertatem sub a alarum tuarum protectione suscipias, hec esse opera et officia boni et justi principis recorderis. que qui non sequuntur, regum autb imperatorum nomen usurpare‘ digni, vero qui recte et jure 5 reges aut imperatores appellari debeant, esse non possunt. deinde justitiam, virtutum re- ginam, sine qua rerum publicarum status et regnorum culmina dilabuntur, diligenter se- quaris habens eam operum tuorum ducem, recta judicia fieri procures, subvenias miseris, erigas oppressos, injuriam patientibus opem afferas, premia d virtutibus, vitiis penam meri- tam constituas, que due precipuee sunt justitie partes. hec ad te ducti singulari ca- 10 ritate, qua complectimur personam tuam, scribimus tanquam pater ad filium, quem dili- git in Cristo, non quidem, ut diffidamus ulla ex parte de tua sapientia et virtute, quem scimus esse prudentissimum, sed ut cognoscas ex his verbis precipuam erga te nostram ac paternam affectionem. regna vero, que omnipotens deus tue cure commisit, conser- vare studeas in justitia pace et caritate et cultu dei, procurans inter cetera, ut ecclesia 15 Romana et apostolica sedes in illis pristinam suam auctoritatem et dignitatem recuperet per studium diligentie tue. hec si egeris, prout a certo tenemus, aderit tibi deus adju- tor et protector omnium in se sperantium, statuet supra petram pedes tuos, subministrabit rectas cogitationes, consilia adjuvabit, exaudiet vota tua, perficiet opera et te proteget scuto protectionis sue. nos quidem semper assistemus tibi apud deum orationibus nostris, fa- 20 vores et auxilia impendemus, quantum permiserit fragilitas nostra, et, cum certissima in spe simus te imitaturum vestigia predecessorum tuorum, quorum virtus et devotio ab ec- clesia laudatur, certe in omnibus tuum honorem statum exaltationem et gloriam concer- nentibus offerimus nos paratos et promptos juxta commodum nostre imbecillitatis ad ob- sequendum serenitati tue. datum Ferrarie etc. 25 149. Papst Eugen an K. Albrecht: gratuliert zur Wahl zum Römischen König, von der 11438 C. er durch einen Brief des Bischofs von Urbino gehört hat; ermahnt ihn, der Römi-Mürz 30f schen Kirche, deren Schutzherr und Schirmer er ist, zu dienen, namentlich in Sachen der bevorstehenden Union mit den Griechen, die ruchlosen Versuche der Bascler zurückzuweisen und das Konzil von Ferrara anzuerkennen; verweist auf [ 1438 die Mitteilungen seines Legaten, des Bischofs Johannes von Zengg. С. März 30 1] Ferrarа. 30 35 C aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 71a-73b cop. membr. saec. 15 mit Uber- schrift von einer anderen Hand des 15. Jahrhdts. Copia litterarum domini Eugenii pape ad regem Romanorum noviter electum, per quas exhortatur imperatorem ad exterminandum impios conatus illorum, qui sub specie concilii Basilee existunt, et recognoscendum sacrum Ferrariense ycumenicum concilium. R coll. Rom Vatik. Arch. Armar. 39 tom. 7a fol. 274 b-275b nr. 439 cop. chart. saec. 16 cx. (vel 17?) mit Inhaltsangabe wohl von derselben Hand am Rande. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Nr. 4131 angeblich nach einer (jetzt nicht auffindbaren) Vorlage im Wiener H.H.St. A. Ohne Datum. 40 Eugenius etc. carissimo in Christo filio Alberto f in Romanorum regem electo ac g Ungarie et Bohemie regi illustri salutem h etc. primum quidem referimus gratias om- nipotenti deo i, a quo sancta inspiracio profecta est in mentibus venerabilium fratrum et 45 a) B add. umbra. b) B et. c) in B korr. aus usurpantur. d) B proemia. e) in B vor partes. f) om. R. g) om. R. h) om. C. i) R dei. 1 Das Datum folgt aus S. 239 Anm. I, indem wohl mit Sicherheit anzunchmen ist, daß zwischen der am Schluß dieses Schreibens erwähnten Be- auftragung des Bischofs von Zengg und dessen Ernennung zum Legaten ein ursächlicher Zu- sammenhang besteht.
Strana 238
238 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 dilectorum filiorum nostrorum nobilium virorum sacri Romani imperii electorum, qui, ut a C. Märzso ex litteris 1 venerabilis fratris Antonii episcopi Urbinatensis nuncii nostri intelleximus, per- sonam tuam clarissimis et regiis virtutibus eminentem unanimi consensu nulloque eorum discrepante in Romanorum regem elegerunt. deinde reipublice Christiane acb ecclesie et sedi apostolice nobisque et serenitati tue congratulamur, cum ex hujusmodi electione sub te catholico et justo principe deo auctore Christianam religionem ampliari firmiter speramus. exspectabuntc itaque omnes catholici, cum ad eos hujus " electionis noticia pervenerit, et hi precipue, qui fidei zelo pacem desiderant, ut confestim salutares fructus in dei ecclesia et Christiana religione proveniant, quos te eciame tacente singularis tua virtus ac devocionis et fidei tue precipuus ardor omnibus polliceri videtur. propterea 10 per viscera Jhesu Christi sublimitatem tuam rogamus eandem ex corde in domino ex- hortantes, ut magnitudine tui animi assurgas et ad populorum tibi commissorum salutem omnes tuas cogitationes convertas eas in domino ponens, sine cujus directione vana et infirma sunt hominum consilia. que cum‘ ita esse speremus s, quid h nos et ipsa sedes apo- stolica expectamus? facile nobis persuademus, ut, cum hujus tui fastigii et pie devocio- 15 nis primicias ipsi Romane ecclesie et dicte sedi i, cujus advocatus et defensor, et nobis, quorum peculiaris k filius existis, in primis debeas1 magnum quoddam ac preclarum et te principe cattolico dignum ex hac tua exaltacione eciam" sola tua auctoritate videmur suscepisse adjumentum, presertim hoc in tempore, quo degeneres filii admodum pauci im- pudenter adversus patrem et suum pontificem insurrexerunt cattolice ecclesie dissidium 20 aperte molientes, non considerantes causam n sanctissime et ° optate unionis occidentalis et orientalis ecclesie, cujus tractatum misericors deus dedit in manibus nostris et eam, ut ipsius dei clemencia speramus, ad optatum finem deducemus, quin imo veluti ab incre- mento fidei cattolice abhorrentes ? hujusmodi unionem omni studio impedire et tollere co- nantur, quo nichil indignius nichilve paci et unitati ecclesie 1 maxime hoc tempore per- 25 niciosius contingerer posses quis t nisi a racione alienus non intelligat? quin imo eo ma- gis detestandum u execrandumque judicandum ? est, quo hoc scelus tam insolenter et im- pie ante oculos tuos attemptatur etiam in ipsa Germania, ubi in Constanciensi concilio inveteratum scisma cooperante illustris memorie Sigismundo Romanorum imperatore sem- per augusto patre tuo dei clemencia sublatum extititw. tuum igitur est, fili carissime, so veluti veri filii et legitimi successoris, illud sanctissimum unionis et pacis opus imitari et ad perpetuum meritum perpetuamque ipsius patris tui memoriam tot laboribus impen- sis et periculis comperatum omni studio et diligencia conservare et huic sanctissime et expectate occidentalis et orientalis ecclesie y unioni pro viribus tuis, que profecto maxime sunt, assistere. que quidem recte et religiose tua magnitudo effecerit, si illorum perdi- 35 torum z hominum, qui sub specie concilii Basilee existunt, conatus impios compresseris confregeris pariter atque exterminaveris et hoc sacrum Ferrariense icomenicum conci- lium recognoveris, quemadmodum teneris. hoc a te precipue fides ipsa et ecclesia re- quirit et te ut cattolicum filium et pugilem fidei precatur, ut aa in hoc sancto negotio in- cumbas. que cum abb te deo propitio stabilita erunt, omnia in fide Christiana et dei 10 ecclesia ad ipsius dei gloriam ac tui nominis laudem sempiternam fideliter eventura esse sperandum cc est. inspirabit siquidem deus tuam mentem et vires tuas dd etiam augebit, si pro tua singulari devocione actiones tuas ad ipsius dei laudem et fidei incrementum et decus nostrum et sedis predicte referes. nihil enim inter tuas preclarissimas virtutes 5 a) om. C. b) R et. c) Respectabunt. d) R hujusmodi. e) R om. eciam — polliceri. f) om. R. g) R spera- 15 mus. h) R om. quid — ut. i) R add. apostolice. k) C pecularis. 1) R exhibere placeat statt debeas. m) R et. n) R eam. o) om. R. p) R adherentes. q) om. C. r) C om. contingere posse. s) em.; R potest. t) R om. quis — intelligat. u) Catestandum. v) om. R. w) Rest. x) C om. et pacis. y) om. R. z) R predictorum. aa) C et. bb) R stolli um deo propitio a te. cc) R speranda. dd) C tuam. 1 Nicht aufgefunden. 50
238 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 dilectorum filiorum nostrorum nobilium virorum sacri Romani imperii electorum, qui, ut a C. Märzso ex litteris 1 venerabilis fratris Antonii episcopi Urbinatensis nuncii nostri intelleximus, per- sonam tuam clarissimis et regiis virtutibus eminentem unanimi consensu nulloque eorum discrepante in Romanorum regem elegerunt. deinde reipublice Christiane acb ecclesie et sedi apostolice nobisque et serenitati tue congratulamur, cum ex hujusmodi electione sub te catholico et justo principe deo auctore Christianam religionem ampliari firmiter speramus. exspectabuntc itaque omnes catholici, cum ad eos hujus " electionis noticia pervenerit, et hi precipue, qui fidei zelo pacem desiderant, ut confestim salutares fructus in dei ecclesia et Christiana religione proveniant, quos te eciame tacente singularis tua virtus ac devocionis et fidei tue precipuus ardor omnibus polliceri videtur. propterea 10 per viscera Jhesu Christi sublimitatem tuam rogamus eandem ex corde in domino ex- hortantes, ut magnitudine tui animi assurgas et ad populorum tibi commissorum salutem omnes tuas cogitationes convertas eas in domino ponens, sine cujus directione vana et infirma sunt hominum consilia. que cum‘ ita esse speremus s, quid h nos et ipsa sedes apo- stolica expectamus? facile nobis persuademus, ut, cum hujus tui fastigii et pie devocio- 15 nis primicias ipsi Romane ecclesie et dicte sedi i, cujus advocatus et defensor, et nobis, quorum peculiaris k filius existis, in primis debeas1 magnum quoddam ac preclarum et te principe cattolico dignum ex hac tua exaltacione eciam" sola tua auctoritate videmur suscepisse adjumentum, presertim hoc in tempore, quo degeneres filii admodum pauci im- pudenter adversus patrem et suum pontificem insurrexerunt cattolice ecclesie dissidium 20 aperte molientes, non considerantes causam n sanctissime et ° optate unionis occidentalis et orientalis ecclesie, cujus tractatum misericors deus dedit in manibus nostris et eam, ut ipsius dei clemencia speramus, ad optatum finem deducemus, quin imo veluti ab incre- mento fidei cattolice abhorrentes ? hujusmodi unionem omni studio impedire et tollere co- nantur, quo nichil indignius nichilve paci et unitati ecclesie 1 maxime hoc tempore per- 25 niciosius contingerer posses quis t nisi a racione alienus non intelligat? quin imo eo ma- gis detestandum u execrandumque judicandum ? est, quo hoc scelus tam insolenter et im- pie ante oculos tuos attemptatur etiam in ipsa Germania, ubi in Constanciensi concilio inveteratum scisma cooperante illustris memorie Sigismundo Romanorum imperatore sem- per augusto patre tuo dei clemencia sublatum extititw. tuum igitur est, fili carissime, so veluti veri filii et legitimi successoris, illud sanctissimum unionis et pacis opus imitari et ad perpetuum meritum perpetuamque ipsius patris tui memoriam tot laboribus impen- sis et periculis comperatum omni studio et diligencia conservare et huic sanctissime et expectate occidentalis et orientalis ecclesie y unioni pro viribus tuis, que profecto maxime sunt, assistere. que quidem recte et religiose tua magnitudo effecerit, si illorum perdi- 35 torum z hominum, qui sub specie concilii Basilee existunt, conatus impios compresseris confregeris pariter atque exterminaveris et hoc sacrum Ferrariense icomenicum conci- lium recognoveris, quemadmodum teneris. hoc a te precipue fides ipsa et ecclesia re- quirit et te ut cattolicum filium et pugilem fidei precatur, ut aa in hoc sancto negotio in- cumbas. que cum abb te deo propitio stabilita erunt, omnia in fide Christiana et dei 10 ecclesia ad ipsius dei gloriam ac tui nominis laudem sempiternam fideliter eventura esse sperandum cc est. inspirabit siquidem deus tuam mentem et vires tuas dd etiam augebit, si pro tua singulari devocione actiones tuas ad ipsius dei laudem et fidei incrementum et decus nostrum et sedis predicte referes. nihil enim inter tuas preclarissimas virtutes 5 a) om. C. b) R et. c) Respectabunt. d) R hujusmodi. e) R om. eciam — polliceri. f) om. R. g) R spera- 15 mus. h) R om. quid — ut. i) R add. apostolice. k) C pecularis. 1) R exhibere placeat statt debeas. m) R et. n) R eam. o) om. R. p) R adherentes. q) om. C. r) C om. contingere posse. s) em.; R potest. t) R om. quis — intelligat. u) Catestandum. v) om. R. w) Rest. x) C om. et pacis. y) om. R. z) R predictorum. aa) C et. bb) R stolli um deo propitio a te. cc) R speranda. dd) C tuam. 1 Nicht aufgefunden. 50
Strana 239
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 239 tua serenitas preciosius nihilque gloriosius habet quam “ devotio et fides, que tantum in 11438 C. te augeri debet, quantum hujus amplissime tue dignitatis splendor postulat et requirit. Märzв0) ceterum, ne de tua devocione, que certe maxima est, diffidere videamur, finem hortatio- nibus facimus b in magnitudine tui animi pari religione conjuncta plurimum e confidentes et ita confidentes, ut tua sublimitas " non permittat hanc occasionem desuper tibi datam ad dei honorem fidei et ecclesie et dicte sedis et nostri statuse decus et ad perpetuam tui nominis gloriam non redundare. reliquum est, carissime fili, ut f tibis persuadeas nos pro pace fidei et ecclesie et pro amplitudine et honore tuo conservando atque tuendo cum omni cordis sinceritate et ipsis effectibus semper dispositos et paratos esse h, quem- 10 admodum a venerabili fratre nostro Johanne episcopo Seginensi i nuncio nostro cum po- testate legati 1 tua sublimitas latius intelligere poterit. datum Ferrarie k. 150. Informationen des Erzbischofs von Mainz für die Gesandten seiner Suffragane. 1143s März 30) [ 1438 März 30 Mainz 2.] 25 Aus Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 209b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift von derselben Hand Avisamenta proposita [oder composita?] ex parte re- verendissimi domini Maguntini ambassiatoribus suffraganeorum. [1] Primo quomodo domini principes electores fecerunt protestacionem 3, que lecta et ejus copia tradita est. [2] Item quod hujusmodi protestacio data est pro responsione ambassiatoribus sacri 20 concilii ac eciam nunciis sanctissimi domini nostri pape. [3] Item quomodo domini principes prefati unierunt 4 se in facto predicto maxime ad finém, ut apcius possint! esse mediatores. 4] Item quod domini prelibati miserunt 5 ambassiatores suos ad sacrum concilium ad attemptandum de loco congruenti n serenissimo domino Romanorum regi. et -- -m [5] Item prefati domini mittunt 6 ambassiatam solempnem numero duodecim ad dic- tum dominum regem rogaturi, ut majestas sua ad id cooperetur. [6] Item ipsi domini scripserunt 7 domino regi Anglie, qui nuncium suum habuit in Franckfordia, rogantes, ut concurrat. similiter scripserunt 8 dominis archiepiscopis Salez- burgensi et Magdeburgensi, qui nuncios suos habuerunt Franckfordie, et pari forma Bre- 3o mensi et Rigensi° archiepiscopis rogantes, quod cum suis provinciis concurrant. 7] Item commiserunt ambassiatoribus suis transeuntibus ad papam, ut loquantur cum imperatore Grecorum ?, qui nuncium habuit Franckfordie, et patriarcha » Constantinopoli- tano, ut concurrant in materia unionis etc. 15 35 a) Restatl quam — fides die Worte devotione et fide. b) R faciamus. c) R pluri. d) R riederholt tua. e) C statum; CR add. et. f) 0 quod. g) C om. tibi persuadeas. h) C invenies slatt esse. i) R Signensi. k) R add. etc. 1) Forl. possunt. m) hier därfle ausgefallen sein ad sanctissimum dominum nostrum papam, und zwar infolge des srriefachen ad. n) Forl. concernenti. 0) Vorl. Rugensi. p) Vorl. patriarche. Am 30. März 1438 schrieb Eugen IV an den Bischof Johannes von Zengg: cum te dudum ad 40 Ungarie et Bohemie ac marchionatus Moravie partes pro nonnullis arduis negociis peragendis honorem dei Romane ecclesie et apostolice sedis ac ipsorum regno- rum bonum statum concernentibus duxerimus desti- nandum [vgl. Raynald, Ann. eccl. ad a. 1438 nr. 45 21 und oben S. 165 Anm. 3], so ernenne er ihn, da er wünsche, ut mandata nostra eo possis effi- cacius adimplere, quo digniori titulo et ampliori fueris a nobis facultate munitus, zum legatus missus in den gen. Ländern; dat. Ferrarie anno etc. 38 3. kal. aprilis anno 8 (Rom Vatik. A. Reg. 367 fol. 29a cop. chart. coaeva; auf fol. 30 a folgen vier einzelne Vollmachten für den neuen Le- gaten). 2 Das Datum ergibt sich aus nrr. 119 u. 153. nr. 130. nr. 144. Vgl. nr. 140. Vgl. nr. 36 art. 4; nr. 37; nr. 39. nr. 145. Vgl. nr. 146. Vgl. nr. 143. 5 G 9
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 239 tua serenitas preciosius nihilque gloriosius habet quam “ devotio et fides, que tantum in 11438 C. te augeri debet, quantum hujus amplissime tue dignitatis splendor postulat et requirit. Märzв0) ceterum, ne de tua devocione, que certe maxima est, diffidere videamur, finem hortatio- nibus facimus b in magnitudine tui animi pari religione conjuncta plurimum e confidentes et ita confidentes, ut tua sublimitas " non permittat hanc occasionem desuper tibi datam ad dei honorem fidei et ecclesie et dicte sedis et nostri statuse decus et ad perpetuam tui nominis gloriam non redundare. reliquum est, carissime fili, ut f tibis persuadeas nos pro pace fidei et ecclesie et pro amplitudine et honore tuo conservando atque tuendo cum omni cordis sinceritate et ipsis effectibus semper dispositos et paratos esse h, quem- 10 admodum a venerabili fratre nostro Johanne episcopo Seginensi i nuncio nostro cum po- testate legati 1 tua sublimitas latius intelligere poterit. datum Ferrarie k. 150. Informationen des Erzbischofs von Mainz für die Gesandten seiner Suffragane. 1143s März 30) [ 1438 März 30 Mainz 2.] 25 Aus Berlin Kgl. Bibliothek Ms. theol. lat. Fol. 486 fol. 209b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift von derselben Hand Avisamenta proposita [oder composita?] ex parte re- verendissimi domini Maguntini ambassiatoribus suffraganeorum. [1] Primo quomodo domini principes electores fecerunt protestacionem 3, que lecta et ejus copia tradita est. [2] Item quod hujusmodi protestacio data est pro responsione ambassiatoribus sacri 20 concilii ac eciam nunciis sanctissimi domini nostri pape. [3] Item quomodo domini principes prefati unierunt 4 se in facto predicto maxime ad finém, ut apcius possint! esse mediatores. 4] Item quod domini prelibati miserunt 5 ambassiatores suos ad sacrum concilium ad attemptandum de loco congruenti n serenissimo domino Romanorum regi. et -- -m [5] Item prefati domini mittunt 6 ambassiatam solempnem numero duodecim ad dic- tum dominum regem rogaturi, ut majestas sua ad id cooperetur. [6] Item ipsi domini scripserunt 7 domino regi Anglie, qui nuncium suum habuit in Franckfordia, rogantes, ut concurrat. similiter scripserunt 8 dominis archiepiscopis Salez- burgensi et Magdeburgensi, qui nuncios suos habuerunt Franckfordie, et pari forma Bre- 3o mensi et Rigensi° archiepiscopis rogantes, quod cum suis provinciis concurrant. 7] Item commiserunt ambassiatoribus suis transeuntibus ad papam, ut loquantur cum imperatore Grecorum ?, qui nuncium habuit Franckfordie, et patriarcha » Constantinopoli- tano, ut concurrant in materia unionis etc. 15 35 a) Restatl quam — fides die Worte devotione et fide. b) R faciamus. c) R pluri. d) R riederholt tua. e) C statum; CR add. et. f) 0 quod. g) C om. tibi persuadeas. h) C invenies slatt esse. i) R Signensi. k) R add. etc. 1) Forl. possunt. m) hier därfle ausgefallen sein ad sanctissimum dominum nostrum papam, und zwar infolge des srriefachen ad. n) Forl. concernenti. 0) Vorl. Rugensi. p) Vorl. patriarche. Am 30. März 1438 schrieb Eugen IV an den Bischof Johannes von Zengg: cum te dudum ad 40 Ungarie et Bohemie ac marchionatus Moravie partes pro nonnullis arduis negociis peragendis honorem dei Romane ecclesie et apostolice sedis ac ipsorum regno- rum bonum statum concernentibus duxerimus desti- nandum [vgl. Raynald, Ann. eccl. ad a. 1438 nr. 45 21 und oben S. 165 Anm. 3], so ernenne er ihn, da er wünsche, ut mandata nostra eo possis effi- cacius adimplere, quo digniori titulo et ampliori fueris a nobis facultate munitus, zum legatus missus in den gen. Ländern; dat. Ferrarie anno etc. 38 3. kal. aprilis anno 8 (Rom Vatik. A. Reg. 367 fol. 29a cop. chart. coaeva; auf fol. 30 a folgen vier einzelne Vollmachten für den neuen Le- gaten). 2 Das Datum ergibt sich aus nrr. 119 u. 153. nr. 130. nr. 144. Vgl. nr. 140. Vgl. nr. 36 art. 4; nr. 37; nr. 39. nr. 145. Vgl. nr. 146. Vgl. nr. 143. 5 G 9
Strana 240
240 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 30] [8] Scriptum a 1 est dominis suffraganeis, qui non in propria persona fuerunt Franckfordie, quod concurrant ipsi et eorum clerus et dioceses cum eorum metropolitano domino reverendissimo Maguntino innitendo firmiter protestacioni et quod eundem dominum Maguntinum de hoc certificent per suas patentes litteras. [9] Item quod iidem suffraganei mittant, si non habent, et, si habent ambassiatores 5 seu procuratores in concilio Basiliensi aut curia, committant, ut concurrant cum ambas- siatoribus dominorum electorum. [10] Item quod avisetur interim, quod decreta concilii proficua nacioni Germanice maneant meliori modo, quo fieri poterit. [11] Item avisetur de modo providendi pape et cardinalibus et aliis prelatis pre- 10 tendentibus se fore lesos per decretum 2 annatarum sublatarum. [12] Item habetis copiam etc. interclusam in littera reverendissimi domini Magun- tini, ut scitis, qua commititur“ ambassiatoribus domini Constanciensis 3. [13] Item domini principes intendunt conservare omnem obedienciam et preeminen- ciam ac honorem sedis apostolice, ita ut auctoritas sacrorum conciliorum maneat et non 15 supprimatur. [14] Item habetis copiam unionis 4 dominorum principum electorum. [15] Item de consultacione cleri Maguntini in contrariis processibus et mandatis litigancium. [16] Item habetis copiam litterarum 5 imperatoris Grecorum et regis Anglie. [17] Item in casu — quod deus avertat per suam infinitam misericordiam —, quod dominus serenissimus Romanorum rex et domini principes electores per suas ambassiatas non possunt procurare aut adinvenire pacem et concordiam inter partes etc., tunc ex- pedit mature deliberare audito per ambasiatores, que parcium racionabiliores et equiores vias amplexata fuisset, cui parcium adherendum sit, et " erit necesse tunc iterum con- 25 venire. 20 1438 151. Berichterstattung der Konzilsgesandten über ihre Tätigkeit auf dem Frankfurter Apr. 3 1438 April 3 Basel. Wahltage. Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 28) cop. membr. saec. 15. Der Cod. ist nicht foliiert. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatie. 4181 fol. 28b.29a 30 (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Wien Hofbibl. cod. ms. 5049; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). — Ge- druckt Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 108-109. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 270a cop. chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 155 Z. 1-12. 35 Apr. 3 [Erzählung Segovias.] De neutralitate vero ipsa innotuit, quando redeuntibus ex Francfordia oratoribus con- cilii, patriarcha Aquilegiensi Panormitano archiepiscopo et Warmiensi episcopo, de gestis per eos relacio facta est per secundum eo- rum, proposicione6 sua coram electoribus [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Die jovis aprilis tercia fuit habita ge- neralis congregacio. et reverendissimi patres domini patriarcha Aquilegiensis archiepis- copus Panormitanus episcopus Warmiensis 10 nuper emissi ad Franckfordiam ad prin- cipes electores, qui ibi convenerant ad eli- a) in Forl. kein Alinea. b) Vorl. add. ambassiatoribus. c) em.; Forl. comitetur. d) undeutlich; scheinbar it. 2 3 4 5 Nicht aufgefunden. Vom 9. Juni 1435, vgl. S. 199 Anm. 1. Dieser art. ist unverständlich. nr. 144. Sind damit die Briefe der Kurfürsten an die Genannten (unsere nrr. 143 u. 145) gemeint? Oder der Genannten an die Kurfürsten (vgl. nr. 121 und 45 S. 232 Z. 25)? 6 nr. 129.
240 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 Märs 30] [8] Scriptum a 1 est dominis suffraganeis, qui non in propria persona fuerunt Franckfordie, quod concurrant ipsi et eorum clerus et dioceses cum eorum metropolitano domino reverendissimo Maguntino innitendo firmiter protestacioni et quod eundem dominum Maguntinum de hoc certificent per suas patentes litteras. [9] Item quod iidem suffraganei mittant, si non habent, et, si habent ambassiatores 5 seu procuratores in concilio Basiliensi aut curia, committant, ut concurrant cum ambas- siatoribus dominorum electorum. [10] Item quod avisetur interim, quod decreta concilii proficua nacioni Germanice maneant meliori modo, quo fieri poterit. [11] Item avisetur de modo providendi pape et cardinalibus et aliis prelatis pre- 10 tendentibus se fore lesos per decretum 2 annatarum sublatarum. [12] Item habetis copiam etc. interclusam in littera reverendissimi domini Magun- tini, ut scitis, qua commititur“ ambassiatoribus domini Constanciensis 3. [13] Item domini principes intendunt conservare omnem obedienciam et preeminen- ciam ac honorem sedis apostolice, ita ut auctoritas sacrorum conciliorum maneat et non 15 supprimatur. [14] Item habetis copiam unionis 4 dominorum principum electorum. [15] Item de consultacione cleri Maguntini in contrariis processibus et mandatis litigancium. [16] Item habetis copiam litterarum 5 imperatoris Grecorum et regis Anglie. [17] Item in casu — quod deus avertat per suam infinitam misericordiam —, quod dominus serenissimus Romanorum rex et domini principes electores per suas ambassiatas non possunt procurare aut adinvenire pacem et concordiam inter partes etc., tunc ex- pedit mature deliberare audito per ambasiatores, que parcium racionabiliores et equiores vias amplexata fuisset, cui parcium adherendum sit, et " erit necesse tunc iterum con- 25 venire. 20 1438 151. Berichterstattung der Konzilsgesandten über ihre Tätigkeit auf dem Frankfurter Apr. 3 1438 April 3 Basel. Wahltage. Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 28) cop. membr. saec. 15. Der Cod. ist nicht foliiert. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatie. 4181 fol. 28b.29a 30 (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Wien Hofbibl. cod. ms. 5049; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). — Ge- druckt Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 108-109. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 270a cop. chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 155 Z. 1-12. 35 Apr. 3 [Erzählung Segovias.] De neutralitate vero ipsa innotuit, quando redeuntibus ex Francfordia oratoribus con- cilii, patriarcha Aquilegiensi Panormitano archiepiscopo et Warmiensi episcopo, de gestis per eos relacio facta est per secundum eo- rum, proposicione6 sua coram electoribus [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Die jovis aprilis tercia fuit habita ge- neralis congregacio. et reverendissimi patres domini patriarcha Aquilegiensis archiepis- copus Panormitanus episcopus Warmiensis 10 nuper emissi ad Franckfordiam ad prin- cipes electores, qui ibi convenerant ad eli- a) in Forl. kein Alinea. b) Vorl. add. ambassiatoribus. c) em.; Forl. comitetur. d) undeutlich; scheinbar it. 2 3 4 5 Nicht aufgefunden. Vom 9. Juni 1435, vgl. S. 199 Anm. 1. Dieser art. ist unverständlich. nr. 144. Sind damit die Briefe der Kurfürsten an die Genannten (unsere nrr. 143 u. 145) gemeint? Oder der Genannten an die Kurfürsten (vgl. nr. 121 und 45 S. 232 Z. 25)? 6 nr. 129.
Strana 241
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 241 imperii lecta patribus, prout ipse eam nota- verat scripturam sexterni unius fere conti- nentem. [Es folgt ein kurzer Auszug aus unserer nr. 129.] post lecturam vero dicte proposicionis oratores ipsi retulerunt respon- sionem sibi datam ab electoribus imperii: eos fateri concilium generale Basilee re- cognoscentes ejus auctoritatem illudque velle manutenere ac defendere salvum conductum 10 concedentes 1 ; sed quantum ad acceptacio- nem decreti 2 de suspensione supersedendum esse eisdem videbatur, qui intendebant se regere prout in scriptura concepta de neu- tralitate tenoris sequentis. [Es folgt unsere 15 nr. 130. 5 gendum Romanorum regem, fecerunt rela- 1438 Аpг. 3 cionem de successu eorum et gestis de hiis, que proposuerant 3 principibus, que in scrip- tis deinde eis dederant; quomodo Antonius et Galeacius nunctii pape Eugenii eos pre- venerant, contra concilium Basiliense multa mala proposuerant 4; quomodo protestacio- nem 5 ante electionem principes fecerant ad satisfaciendum comminacioni fulminacionis tam pape quam concilii, ne impedirentur in electione, ne eciam discordia in electione practicari posset, ad que impetrandab et discordiam parandam summopere laborat quidam inveteratus, cujus nomen honestatis gratia obticuerunt c 6 152. Das Baseler Konzil an K. Albrecht: fordert ihn auf, für die Freilassung gen. Konzilsgesandten und anderer, die infolge päpstlicher Strafloserklärung gefangen ge- nommen sind, und für die Sicherheit der Wege zum Konzil zu sorgen; beabsichtigt, [1438 April 67 Basel. an ihn eine Gesandtschaft zu schicken. [1138 Aрr. 6) 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 350ab cop. chart. sacc. 15. Sacrosancta etc. carissimo ecclesie filio Alberto regi Ungarie et Bohemie electo in regem et imperatorem Romanorum salutem etc. scribimus tue serenitati per alias lit- teras s nostras plumbatas, quas defert presens nuncius, de statu hujus sacri concilii et hiis, que agit pro defensione ecclesie ac justicie et veritatis, pariterque de prosecucionibus, 25 quas dominus Eugenius papa quartus adversus idem sacrum concilium excitat, ut harum medio possit contra salutem publicam universalis ecclesie et auctoritatem sacrorum con- ciliorum generalium suam adimplere voluntatem scismaque gravissimum in conventiculi Ferrariensis erectione accensum d majoribus adaugere incrementis, sed prefatarum pro- secucionum effectus magis in dies clarescunt, dum quamplures venientes in hanc civita- so tem capiuntur, spoliantur et carceribus mancipantur. die quoque hesterna 9 duo nostri 4pr. 31 oratores, Dionisius Sabruves in theologia magister et Stheffanus Ploverii decretorum doctor, quos ad regem Christianissimum Francie et illustrem Burgundie ducem miseramus, re- deuntes a legacione sua prope portas hujus civitatis captivati fuerunt 1° et ad castrum a) W Anthoninus. b) cm.; W impetrata. c) W obtinuerunt. d) Vorl. accensus. 35 1 Daß die Kurfürsten dem Konzil sicheres Geleit erteilt hatten, sagt Segovia: sed et prefatis publi- cacionibus literarum papalium [s. S. 180 Anm. 1 obstitit per electores concessus salvus conductus accedentibus --- a concilio, dum imperium vacabat. 40 (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 54.) Eine Urkunde darüber ist nicht bekannt geworden. 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 3 Vgl. nr. 129. 4 Vgl. nr. 126 und nr. 169 Anm. 45 5 nr. 130. 6 Der ungen. Verfasser der Aufzeichnung fügt hinzu: sed tamen alias bene sciebatur, quod fuit ille Rabanus nuper auxilio sacri concilii ad ecclesiam Deutsche Reichstags-Akten XIII. Treverensem promotus, qui seductus per ipsos ora- tores pape studuit practicare, si que mala inicere potuisset. (Conc. Bas. 5, 155 Z. 13 ff.) Das Datum folgt aus Anm. 9, wenn anders die dort angezogene Notiz richtig ist. Nicht aufgefunden. 9 Nach Conc. Bas. 5, 171 Z. 11 war dies der 5. April. 10 Gegen den 22. Mai 1438 schrieb das Baseler Konzil an den Mf. Wilhelm von Hochberg, Herrn von Röteln und Sausenberg, Landvogt [des Hzgs. Friedrich von Osterreich] im Elsaßt: es sei hoch- erfreut über sein Anerbieten, für die Sicherheit der Wege Sorge zu tragen und seine Diener unentgelt- lich zum Geleit zur Verfügung zu stellen; durch 31
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 241 imperii lecta patribus, prout ipse eam nota- verat scripturam sexterni unius fere conti- nentem. [Es folgt ein kurzer Auszug aus unserer nr. 129.] post lecturam vero dicte proposicionis oratores ipsi retulerunt respon- sionem sibi datam ab electoribus imperii: eos fateri concilium generale Basilee re- cognoscentes ejus auctoritatem illudque velle manutenere ac defendere salvum conductum 10 concedentes 1 ; sed quantum ad acceptacio- nem decreti 2 de suspensione supersedendum esse eisdem videbatur, qui intendebant se regere prout in scriptura concepta de neu- tralitate tenoris sequentis. [Es folgt unsere 15 nr. 130. 5 gendum Romanorum regem, fecerunt rela- 1438 Аpг. 3 cionem de successu eorum et gestis de hiis, que proposuerant 3 principibus, que in scrip- tis deinde eis dederant; quomodo Antonius et Galeacius nunctii pape Eugenii eos pre- venerant, contra concilium Basiliense multa mala proposuerant 4; quomodo protestacio- nem 5 ante electionem principes fecerant ad satisfaciendum comminacioni fulminacionis tam pape quam concilii, ne impedirentur in electione, ne eciam discordia in electione practicari posset, ad que impetrandab et discordiam parandam summopere laborat quidam inveteratus, cujus nomen honestatis gratia obticuerunt c 6 152. Das Baseler Konzil an K. Albrecht: fordert ihn auf, für die Freilassung gen. Konzilsgesandten und anderer, die infolge päpstlicher Strafloserklärung gefangen ge- nommen sind, und für die Sicherheit der Wege zum Konzil zu sorgen; beabsichtigt, [1438 April 67 Basel. an ihn eine Gesandtschaft zu schicken. [1138 Aрr. 6) 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 350ab cop. chart. sacc. 15. Sacrosancta etc. carissimo ecclesie filio Alberto regi Ungarie et Bohemie electo in regem et imperatorem Romanorum salutem etc. scribimus tue serenitati per alias lit- teras s nostras plumbatas, quas defert presens nuncius, de statu hujus sacri concilii et hiis, que agit pro defensione ecclesie ac justicie et veritatis, pariterque de prosecucionibus, 25 quas dominus Eugenius papa quartus adversus idem sacrum concilium excitat, ut harum medio possit contra salutem publicam universalis ecclesie et auctoritatem sacrorum con- ciliorum generalium suam adimplere voluntatem scismaque gravissimum in conventiculi Ferrariensis erectione accensum d majoribus adaugere incrementis, sed prefatarum pro- secucionum effectus magis in dies clarescunt, dum quamplures venientes in hanc civita- so tem capiuntur, spoliantur et carceribus mancipantur. die quoque hesterna 9 duo nostri 4pr. 31 oratores, Dionisius Sabruves in theologia magister et Stheffanus Ploverii decretorum doctor, quos ad regem Christianissimum Francie et illustrem Burgundie ducem miseramus, re- deuntes a legacione sua prope portas hujus civitatis captivati fuerunt 1° et ad castrum a) W Anthoninus. b) cm.; W impetrata. c) W obtinuerunt. d) Vorl. accensus. 35 1 Daß die Kurfürsten dem Konzil sicheres Geleit erteilt hatten, sagt Segovia: sed et prefatis publi- cacionibus literarum papalium [s. S. 180 Anm. 1 obstitit per electores concessus salvus conductus accedentibus --- a concilio, dum imperium vacabat. 40 (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 54.) Eine Urkunde darüber ist nicht bekannt geworden. 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 3 Vgl. nr. 129. 4 Vgl. nr. 126 und nr. 169 Anm. 45 5 nr. 130. 6 Der ungen. Verfasser der Aufzeichnung fügt hinzu: sed tamen alias bene sciebatur, quod fuit ille Rabanus nuper auxilio sacri concilii ad ecclesiam Deutsche Reichstags-Akten XIII. Treverensem promotus, qui seductus per ipsos ora- tores pape studuit practicare, si que mala inicere potuisset. (Conc. Bas. 5, 155 Z. 13 ff.) Das Datum folgt aus Anm. 9, wenn anders die dort angezogene Notiz richtig ist. Nicht aufgefunden. 9 Nach Conc. Bas. 5, 171 Z. 11 war dies der 5. April. 10 Gegen den 22. Mai 1438 schrieb das Baseler Konzil an den Mf. Wilhelm von Hochberg, Herrn von Röteln und Sausenberg, Landvogt [des Hzgs. Friedrich von Osterreich] im Elsaßt: es sei hoch- erfreut über sein Anerbieten, für die Sicherheit der Wege Sorge zu tragen und seine Diener unentgelt- lich zum Geleit zur Verfügung zu stellen; durch 31
Strana 242
242 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Apr. 6] Tuttensteyn Argentinensis diocesis perducti. dicebantque captores eorum se ex hoc facto consequi magnam absolucionem a Romano pontifice. quorum nomina sunt Johans de Gerolczeck bastardus, Johans von Bolhunck, Gaspar Tur. aliique plures, ut Bernardus Mercerii, Johannes Sac mercatores Tornacensis diocesis, cum certis aliis per comitem de Loupf et alii per alios capti fuerunt et assidue capiuntur adversus salvum conductum 5 inclite memorie defuncti imperatoris et dilecti ecclesie filii Frederici ducis Austrie, in cu- jus dominio prefati oratores nostri fuerunt. allegant ipsi captores se habuisse bullas li- cencie a domino Eugenio papa IV, ut scripsimus 1 tue serenitati. diversis nobilibus circumvicinis scripsit2 bullas, per quas intimabat, ut tractaret nos ut hostes suos et fidei Christiane. invocat itaque tuum auxilium ecclesia dei, rex serenissime, ut eam, que pro 1o querenda reformacione et salute hominum in Germania aspirante domino congregari vo- luit, non sic opprimi et conculcari paciaris per predonum multitudinem, quos ad rapinas sectandas ipse dominus Eugenius excitat in perdicionem animarum suarum, qui omnes in viam salutis dirigere deberet. provideat tua serenitas pro reverencia Christi Jhesu ipsius ecclesie sponsi, qui tuam bonitatem, sicuti confidimus, ad occurrendum malis in- 15 surgentibus sublimari vult super imperiale solium, ut illico hujuscemodi predacionibus ac latrociniis obvietur et jam captorum oratorum nostrorum pro re publica et universali ec- clesia paciencium persecucionem aliorumque in hanc urbem veniencium aut ex ea rece- dencium similiter detentorum sine mora fiat expedicio. et exnunc super ea litteras di- rigat tua providencia regia dilectis ecclesie filiis Frederico duci Austrie illustri, venera- 20 bili episcopo Argentinensi, marchioni de Baden, civibus Basiliensibus, Argentinensibus et Friburgensibus, comiti de Lupf et eciam prefatis detentoribus ipsorum oratorum ac ce- teris, quibus opus erit, ut talia in hiis partibus cessare faciant cum effectu. similiter scri- bere velit eadem serenitas cuidam capitaneo nomine Vocisig Bock commoranti in castro Argentine diocesis, liberet a carcere Odilonem nepotem venerabilis episcopi Constancien- 25 sis legati hujus sacri concilii in tuo regno Bohemie, quem jam longo tempore detinuit, et alios, si quos in veniendo ad hoc sacrum concilium aut recedendo ab eodem captiva- verit, de cetero ab hiis invasionibus cessaturus, de ulterioribusque et amplioribus reme- diis subveniat tua serenitas, ut ad hanc civitatem tutus undique pateat accessus, in qua sacrum concilium sancta opera perficere possit cum multis laboribus inchoata pro salute 30 hominum, que calidus hostis humani generis variis artibus perturbare nititur, et ecclesia dei in sua auctoritate et stabilitate adversus omnes persecuciones illibata servetur. in- tendimus denique ad tuam serenitatem alios nostros oratores transmittere 3, qui de om- nichts könne er den Ruhm Hzg. Friedrichs des Alteren von Österreich, dessen Geschäfte er besorge, zur gemeinsamen Ehre der Deutschen Nation so verbreiten; es bitte ihn, dafür zu sorgen, daß die Konzilsgesandten Dyonisius de Sabrevois und Ste- phanus Ploverii, die in Burg Landeck festgehalten würden, und andere seiner Mitglieder ihm zurück- gegeben werden; er werde dadurch nicht nur dem Konzil, sondern auch dem König von Frankreich und dem Herzog von Burgund, von denen gen. Gesandte zurückkehrten, zu Liebe handeln; er möge ihm Mitteilung darüber machen. (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 434 ab cop. chart. coaeva. Das Datum fehlt, doch ergibt sich die ungefähre Da- tierung aus dem im folgenden herangezogenen Schreiben.) Am 22. Mai schrieb die Germanische Nation auf dem Baseler Konzil gleichfalls an den Mf. Wilhelm von Hochberg und bat ihn, seinem Versprechen gemäß als Landvogt des Hzgs. Fried- rich d. Alteren von Österreich für die Freilassung der Konzilsgesandten zu sorgen, damit Herren und 35 Prälaten und andere Nationen nicht klagen noch sagen dürften, daß solche Ungerechtigkeit in Deut- schen Landen und im Geleit eines solch großten Fürsten wie des Hags. Friedrich geschehe; dat. Basel am heiligen uffarttag anno 38. (Ebd. fol. 40 434b cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix), Ad Con- cordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 239-241 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 176-177). Nach Conc. Bas. 5, 171 Z. 8ff. erstatteten die bei- den Gesandten am 20. Juli 1438 ihren Gesandt- 45 schaftsbericht. Wie stimmt zu allen diesen Daten die Tatsache, daß Stephanus Ploverii schon am 29. April in Basel als Zeuge bei Verhandlungen auftritt (vgl. Conc. Bas. 5, 230 Z. 34)? Nicht aufgefunden. Vgl. nr. 118 und S. 180 Anm. 1. Vgl. S. 187 Z. 42b ff. und nr. 175 Anm. 50 3
242 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Apr. 6] Tuttensteyn Argentinensis diocesis perducti. dicebantque captores eorum se ex hoc facto consequi magnam absolucionem a Romano pontifice. quorum nomina sunt Johans de Gerolczeck bastardus, Johans von Bolhunck, Gaspar Tur. aliique plures, ut Bernardus Mercerii, Johannes Sac mercatores Tornacensis diocesis, cum certis aliis per comitem de Loupf et alii per alios capti fuerunt et assidue capiuntur adversus salvum conductum 5 inclite memorie defuncti imperatoris et dilecti ecclesie filii Frederici ducis Austrie, in cu- jus dominio prefati oratores nostri fuerunt. allegant ipsi captores se habuisse bullas li- cencie a domino Eugenio papa IV, ut scripsimus 1 tue serenitati. diversis nobilibus circumvicinis scripsit2 bullas, per quas intimabat, ut tractaret nos ut hostes suos et fidei Christiane. invocat itaque tuum auxilium ecclesia dei, rex serenissime, ut eam, que pro 1o querenda reformacione et salute hominum in Germania aspirante domino congregari vo- luit, non sic opprimi et conculcari paciaris per predonum multitudinem, quos ad rapinas sectandas ipse dominus Eugenius excitat in perdicionem animarum suarum, qui omnes in viam salutis dirigere deberet. provideat tua serenitas pro reverencia Christi Jhesu ipsius ecclesie sponsi, qui tuam bonitatem, sicuti confidimus, ad occurrendum malis in- 15 surgentibus sublimari vult super imperiale solium, ut illico hujuscemodi predacionibus ac latrociniis obvietur et jam captorum oratorum nostrorum pro re publica et universali ec- clesia paciencium persecucionem aliorumque in hanc urbem veniencium aut ex ea rece- dencium similiter detentorum sine mora fiat expedicio. et exnunc super ea litteras di- rigat tua providencia regia dilectis ecclesie filiis Frederico duci Austrie illustri, venera- 20 bili episcopo Argentinensi, marchioni de Baden, civibus Basiliensibus, Argentinensibus et Friburgensibus, comiti de Lupf et eciam prefatis detentoribus ipsorum oratorum ac ce- teris, quibus opus erit, ut talia in hiis partibus cessare faciant cum effectu. similiter scri- bere velit eadem serenitas cuidam capitaneo nomine Vocisig Bock commoranti in castro Argentine diocesis, liberet a carcere Odilonem nepotem venerabilis episcopi Constancien- 25 sis legati hujus sacri concilii in tuo regno Bohemie, quem jam longo tempore detinuit, et alios, si quos in veniendo ad hoc sacrum concilium aut recedendo ab eodem captiva- verit, de cetero ab hiis invasionibus cessaturus, de ulterioribusque et amplioribus reme- diis subveniat tua serenitas, ut ad hanc civitatem tutus undique pateat accessus, in qua sacrum concilium sancta opera perficere possit cum multis laboribus inchoata pro salute 30 hominum, que calidus hostis humani generis variis artibus perturbare nititur, et ecclesia dei in sua auctoritate et stabilitate adversus omnes persecuciones illibata servetur. in- tendimus denique ad tuam serenitatem alios nostros oratores transmittere 3, qui de om- nichts könne er den Ruhm Hzg. Friedrichs des Alteren von Österreich, dessen Geschäfte er besorge, zur gemeinsamen Ehre der Deutschen Nation so verbreiten; es bitte ihn, dafür zu sorgen, daß die Konzilsgesandten Dyonisius de Sabrevois und Ste- phanus Ploverii, die in Burg Landeck festgehalten würden, und andere seiner Mitglieder ihm zurück- gegeben werden; er werde dadurch nicht nur dem Konzil, sondern auch dem König von Frankreich und dem Herzog von Burgund, von denen gen. Gesandte zurückkehrten, zu Liebe handeln; er möge ihm Mitteilung darüber machen. (Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 434 ab cop. chart. coaeva. Das Datum fehlt, doch ergibt sich die ungefähre Da- tierung aus dem im folgenden herangezogenen Schreiben.) Am 22. Mai schrieb die Germanische Nation auf dem Baseler Konzil gleichfalls an den Mf. Wilhelm von Hochberg und bat ihn, seinem Versprechen gemäß als Landvogt des Hzgs. Fried- rich d. Alteren von Österreich für die Freilassung der Konzilsgesandten zu sorgen, damit Herren und 35 Prälaten und andere Nationen nicht klagen noch sagen dürften, daß solche Ungerechtigkeit in Deut- schen Landen und im Geleit eines solch großten Fürsten wie des Hags. Friedrich geschehe; dat. Basel am heiligen uffarttag anno 38. (Ebd. fol. 40 434b cop. chart. coaeva; gedr. bei (Horix), Ad Con- cordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 239-241 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 176-177). Nach Conc. Bas. 5, 171 Z. 8ff. erstatteten die bei- den Gesandten am 20. Juli 1438 ihren Gesandt- 45 schaftsbericht. Wie stimmt zu allen diesen Daten die Tatsache, daß Stephanus Ploverii schon am 29. April in Basel als Zeuge bei Verhandlungen auftritt (vgl. Conc. Bas. 5, 230 Z. 34)? Nicht aufgefunden. Vgl. nr. 118 und S. 180 Anm. 1. Vgl. S. 187 Z. 42b ff. und nr. 175 Anm. 50 3
Strana 243
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 243 5 nibus hiis et aliis eandem tuam serenitatem plenius informabunt ad gloriam omnipotentis dei, qui tuam serenitatem in prosperis successibus et bonorum cunctorum incrementis fe- liciter conservare et dirigere dignetur. datum etc. 153. Erzbf. Dietrich von Mainz an die Bischöfe von Augsburg, Straßburg, Chur und Hildesheim: wundert sich, daß sie die Mainzer Synode vom 30. März trotz seiner Aufforderung nicht beschickt haben; sendet abschriftlich die Urkunden der kurfürst- lichen Protestation, [Appellation] und Union und fordert kraft seiner Metropolitan- 1438 April 7 Aschaffenburg. gewalt auf, sich diesem Vorgehen anzuschließen. [1438 Аpr. 6) 1438 Apr. 7 10 15 Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 125b cop. membr. coaeva mit der gleichzeitigen Uberschrift von anderer Hand Missiva domini missa ad suffraganeos suos ex parte domini pape et Basiliensis concilii etc. Unter dem Stück Episcopis Augustensi Argentinensi Curiensi et Hildensemensi cum copiis appellacionis protestacionis ac unionis litterarum introclusis. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogun. 4, 240�241 nr. 106 wohl nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rer. Mogunt. Vol. 1, 750 u. 752. sa- Gratam in Christo complacendi voluntatem. reverende pater, amice carissime. tis liquide ex scriptis nostris 1 vestre paternitati dudum de mense februarii factis illius- Febr. modi dura et discidii materia, que inter sanctissimum in Christo patrem et dominum no- strum dominum Eugenium papam quartum ex una necnon sacrosanctum Basiliense con- 20 cilium partibus ex altera suscitata existit, alias perchdolor plus noto nato a innotescere potuit amaritudinem hoc pretextu animum nostrum perfulgentem habunde demonstranti- bus, et non inmerito, cum hec res ecclesiasticum statum verisimiliter innumeris commo- vere dispendiis et populi salutem Christiani impedire conspiciatur. idcirco certum ter- minum videlicet diem dominicam, qua in ecclesia dei judica decantabatur proxime pre- März3o 25 terita, vestre caritati pariter et aliis nostris suffraganeis insinuavimus exhortatique fuimus, quatenus hac die vestros constantes et litteratos viros in Magunciam transmitteretis inibi cum aliis dicta die ad hujusmodi locum evocatis interessendum atque in re tam ardua pertractandum et concludendum, quod necessarium foret et oportunum. et quia pluribus aliis ad eundem locum predicta die suos notabiles oratores mittentibus vos repperimus, 30 de quo satis miramur, nec venisse nec misisse, ideo cum hiis, quorum copia illuxerat, id quod expedierat, pertractatum fuit et conclusum, ubi inter cetera exhibita hec fuere, que presentibus inseruntur, per nos vestre caritati transmittuntur, que siquidem potissime per nostros coelectores super electione Romanorum regis novissime Franckfordie consti- autos digesta fuerunt fabricata et conclusa unde, cum hujusmodi protestacionis 2 et unio- 35 nis 3 effectus claudere prestolatur quosvis adherere nobis ipsisque coelectoribus nostris satagentes sitque nobis creditum eam ipsam per nostram eciam metropolim publicare et vota eorum, qui scuto protestacionum et unionum predictarum cupierint manuteneri, vigilanter explorare, vobis earundem copiam duximus mittendam atque insinuandam. quo- circa vestram deprecamur caritatem necnon eandem metropolitica requirimus auctoritate, 40 quatenus una cum coelectoribus nostris antelatis atque nobis vos vestrumque clerum uni- versum vestreque dicioni suppositos status eciam cujuscunque provisioni nostre hujusmodi subjugare sub umbra et viribus earum respirare nosque, prout antelatum est, de hujus- modi vestra vestrorumque intencionum quantocius certificare velit, in quo deo obsequium vos arbitramur exhibere et facietis nobis complacenciam vicaria exhibicione responden- 45 dam. datum Aschaffenburg 7. aprilis anno etc. 38. 1438 Teodericus. Apr. 7 a) die Stelle ist verderbt. 1 2 nr. 119. nr. 130. 8 nr. 144. 31 *
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 243 5 nibus hiis et aliis eandem tuam serenitatem plenius informabunt ad gloriam omnipotentis dei, qui tuam serenitatem in prosperis successibus et bonorum cunctorum incrementis fe- liciter conservare et dirigere dignetur. datum etc. 153. Erzbf. Dietrich von Mainz an die Bischöfe von Augsburg, Straßburg, Chur und Hildesheim: wundert sich, daß sie die Mainzer Synode vom 30. März trotz seiner Aufforderung nicht beschickt haben; sendet abschriftlich die Urkunden der kurfürst- lichen Protestation, [Appellation] und Union und fordert kraft seiner Metropolitan- 1438 April 7 Aschaffenburg. gewalt auf, sich diesem Vorgehen anzuschließen. [1438 Аpr. 6) 1438 Apr. 7 10 15 Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 125b cop. membr. coaeva mit der gleichzeitigen Uberschrift von anderer Hand Missiva domini missa ad suffraganeos suos ex parte domini pape et Basiliensis concilii etc. Unter dem Stück Episcopis Augustensi Argentinensi Curiensi et Hildensemensi cum copiis appellacionis protestacionis ac unionis litterarum introclusis. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogun. 4, 240�241 nr. 106 wohl nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rer. Mogunt. Vol. 1, 750 u. 752. sa- Gratam in Christo complacendi voluntatem. reverende pater, amice carissime. tis liquide ex scriptis nostris 1 vestre paternitati dudum de mense februarii factis illius- Febr. modi dura et discidii materia, que inter sanctissimum in Christo patrem et dominum no- strum dominum Eugenium papam quartum ex una necnon sacrosanctum Basiliense con- 20 cilium partibus ex altera suscitata existit, alias perchdolor plus noto nato a innotescere potuit amaritudinem hoc pretextu animum nostrum perfulgentem habunde demonstranti- bus, et non inmerito, cum hec res ecclesiasticum statum verisimiliter innumeris commo- vere dispendiis et populi salutem Christiani impedire conspiciatur. idcirco certum ter- minum videlicet diem dominicam, qua in ecclesia dei judica decantabatur proxime pre- März3o 25 terita, vestre caritati pariter et aliis nostris suffraganeis insinuavimus exhortatique fuimus, quatenus hac die vestros constantes et litteratos viros in Magunciam transmitteretis inibi cum aliis dicta die ad hujusmodi locum evocatis interessendum atque in re tam ardua pertractandum et concludendum, quod necessarium foret et oportunum. et quia pluribus aliis ad eundem locum predicta die suos notabiles oratores mittentibus vos repperimus, 30 de quo satis miramur, nec venisse nec misisse, ideo cum hiis, quorum copia illuxerat, id quod expedierat, pertractatum fuit et conclusum, ubi inter cetera exhibita hec fuere, que presentibus inseruntur, per nos vestre caritati transmittuntur, que siquidem potissime per nostros coelectores super electione Romanorum regis novissime Franckfordie consti- autos digesta fuerunt fabricata et conclusa unde, cum hujusmodi protestacionis 2 et unio- 35 nis 3 effectus claudere prestolatur quosvis adherere nobis ipsisque coelectoribus nostris satagentes sitque nobis creditum eam ipsam per nostram eciam metropolim publicare et vota eorum, qui scuto protestacionum et unionum predictarum cupierint manuteneri, vigilanter explorare, vobis earundem copiam duximus mittendam atque insinuandam. quo- circa vestram deprecamur caritatem necnon eandem metropolitica requirimus auctoritate, 40 quatenus una cum coelectoribus nostris antelatis atque nobis vos vestrumque clerum uni- versum vestreque dicioni suppositos status eciam cujuscunque provisioni nostre hujusmodi subjugare sub umbra et viribus earum respirare nosque, prout antelatum est, de hujus- modi vestra vestrorumque intencionum quantocius certificare velit, in quo deo obsequium vos arbitramur exhibere et facietis nobis complacenciam vicaria exhibicione responden- 45 dam. datum Aschaffenburg 7. aprilis anno etc. 38. 1438 Teodericus. Apr. 7 a) die Stelle ist verderbt. 1 2 nr. 119. nr. 130. 8 nr. 144. 31 *
Strana 244
244 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 8 154. Erzbf. Dietrich von Mainz an nichtgen. Ordensgeistlichen: schicht abschriftlich die Urkunden der kurfürstlichen Protestation, Appellation und Union und verlangt kraft seiner Metropolitangewalt den Anschluß an das Vorgehen der Kurfürsten. 1438 April 8 Aschaffenburg. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 126a cop. membr. 5 coacva mit Uberschrift von anderer I?] gleichzeitiger Hand Missiva missa per dominum Maguntinum ad religiosos sue diocesis inter dominum papam et concilium Basiliense. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogun. 4, 242�243 nr. 107 woll nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751. Salutem et sinceram in domino karitatem. religiose in Christo nobis sinceriter di- 10 lecte. quanta amaritudine nostre mentis sinceritas nedum propter diversitatem, verum adversitatem nuper inter sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium quartum ex una et sacrum Basiliense consilium partibus ex altera subortam comota sit, ipse novit, qui nichil ignorat, cum durante hoc dissidii genere dispendiosum existat succidere lolium," quod frugem reipublice statusque ecclesiastici impedire assueverat et quod sitit mundus 15 universus semen plantare pacis optate. quare nobis cum reverendis in Christo patribus illustribusque principibus sacri Romani imperii et nostris coelectoribus super Romanorum regis eleccione deo duce felicibus demandata auspiciis proxime in Franckfordia receptis pro humanitatum nostrarum debito, quam hujus rei dispendiosa procella merito reddit fluctuantem, potissime ut cavillacionem pertinacium excludere possemus, nobis providimus 20 quibusdam salubribus protestacionis 1 appellacionis 2 et unionis 3 medelis, quibus siquidem verisimiliter conscienciarum nostrarum puritas in tantis animarum nostrarum angustiis re- levamen suscipere valeat et tutelam. nichil enim ausibus temerariis aggressi sumus, sed ut, cum contrariorum evolaverint effectuum mandata atque processus, alicujus securitatis aura possemus respirare. quarum quidem protestacionis appellacionis et unionis tunc 25 decretarum copias tibi presentibus interclusas duximus insinuandas in domino devocionem tuam sinceriter exhortantes auctoritateque metropolitica requirentes, quatenus inspectis at- que intellectis hujusmodi protestacionis appellacionis atque unionis effectibus cum fiducia in earum robore conquiescas, nobiscum concurras atque juxta omnem vim ac effectum earundem nostrarum provisionum nobis adhereas et de tua adhesione aut voluntate scrip- 30 tis et munimentis tuis autenticis nos edocere et certificare quantocius cures nobis ad com- placenciam valde gratam. datum Aschaffenburg die octava mensis apprilis anno etc. 38. 1143s 155. Aufzeichnung über die Forderungen [nichtgen. kurfürstlicher Gesandten 1] an das Apr. 12/ Bascler Konzil betr. die Suspension des Prozesses gegen den Papst sowie über die Antwort, die der Erzbischof von Palermo namens der vom Konzil mit der Antwort 35 Beauftragten erteilt hat. [1438 April 12 Basel 5. ] Aus Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 27 und 28 [fol. 31a] cop. chart. coacva. 1438 Apr. 8 [I.] Diß ist nach viel worten der besloß der vôrlegünge und fürderunge, als für dem heiligen concilio of das erste male geschehen ist. [1] Petitur, ut patribus sacri concilii libeat inclinare se et intendere ad capitula certa pacis tractatusque concordie, quibus magnis imminentibus dispendiis succurratur consulaturque ecclesie sancte, que frustra truncato capite certa membra habere se jactat. 10 a) Vorl. wiederholt aura. nr. 130. nr. 131. nr. 144. 1 180. Die Namen der Gesandten geben nrr. 174 u. 45 Das Datum folgt aus nr. 156.
244 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 8 154. Erzbf. Dietrich von Mainz an nichtgen. Ordensgeistlichen: schicht abschriftlich die Urkunden der kurfürstlichen Protestation, Appellation und Union und verlangt kraft seiner Metropolitangewalt den Anschluß an das Vorgehen der Kurfürsten. 1438 April 8 Aschaffenburg. Aus Würzburg Kreis-A. Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturbuch 23 fol. 126a cop. membr. 5 coacva mit Uberschrift von anderer I?] gleichzeitiger Hand Missiva missa per dominum Maguntinum ad religiosos sue diocesis inter dominum papam et concilium Basiliense. Gedruckt bei Gudenus, Cod. dipl. Mogun. 4, 242�243 nr. 107 woll nach unserer Vorlage. Erwähnt bei Joannis, Rerum Mogunt. Vol. 1, 751. Salutem et sinceram in domino karitatem. religiose in Christo nobis sinceriter di- 10 lecte. quanta amaritudine nostre mentis sinceritas nedum propter diversitatem, verum adversitatem nuper inter sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium quartum ex una et sacrum Basiliense consilium partibus ex altera subortam comota sit, ipse novit, qui nichil ignorat, cum durante hoc dissidii genere dispendiosum existat succidere lolium," quod frugem reipublice statusque ecclesiastici impedire assueverat et quod sitit mundus 15 universus semen plantare pacis optate. quare nobis cum reverendis in Christo patribus illustribusque principibus sacri Romani imperii et nostris coelectoribus super Romanorum regis eleccione deo duce felicibus demandata auspiciis proxime in Franckfordia receptis pro humanitatum nostrarum debito, quam hujus rei dispendiosa procella merito reddit fluctuantem, potissime ut cavillacionem pertinacium excludere possemus, nobis providimus 20 quibusdam salubribus protestacionis 1 appellacionis 2 et unionis 3 medelis, quibus siquidem verisimiliter conscienciarum nostrarum puritas in tantis animarum nostrarum angustiis re- levamen suscipere valeat et tutelam. nichil enim ausibus temerariis aggressi sumus, sed ut, cum contrariorum evolaverint effectuum mandata atque processus, alicujus securitatis aura possemus respirare. quarum quidem protestacionis appellacionis et unionis tunc 25 decretarum copias tibi presentibus interclusas duximus insinuandas in domino devocionem tuam sinceriter exhortantes auctoritateque metropolitica requirentes, quatenus inspectis at- que intellectis hujusmodi protestacionis appellacionis atque unionis effectibus cum fiducia in earum robore conquiescas, nobiscum concurras atque juxta omnem vim ac effectum earundem nostrarum provisionum nobis adhereas et de tua adhesione aut voluntate scrip- 30 tis et munimentis tuis autenticis nos edocere et certificare quantocius cures nobis ad com- placenciam valde gratam. datum Aschaffenburg die octava mensis apprilis anno etc. 38. 1143s 155. Aufzeichnung über die Forderungen [nichtgen. kurfürstlicher Gesandten 1] an das Apr. 12/ Bascler Konzil betr. die Suspension des Prozesses gegen den Papst sowie über die Antwort, die der Erzbischof von Palermo namens der vom Konzil mit der Antwort 35 Beauftragten erteilt hat. [1438 April 12 Basel 5. ] Aus Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 27 und 28 [fol. 31a] cop. chart. coacva. 1438 Apr. 8 [I.] Diß ist nach viel worten der besloß der vôrlegünge und fürderunge, als für dem heiligen concilio of das erste male geschehen ist. [1] Petitur, ut patribus sacri concilii libeat inclinare se et intendere ad capitula certa pacis tractatusque concordie, quibus magnis imminentibus dispendiis succurratur consulaturque ecclesie sancte, que frustra truncato capite certa membra habere se jactat. 10 a) Vorl. wiederholt aura. nr. 130. nr. 131. nr. 144. 1 180. Die Namen der Gesandten geben nrr. 174 u. 45 Das Datum folgt aus nr. 156.
Strana 245
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 245 [2] Item ut prefate paternitates eorum processus contra dominum nostrum sanc- 11438 Apr 12) tissimum suspendere, terminos nedum prorogare, sed et quiescere facereque omnia, que ad pacem quietem et concordiam suffragari volunt, dignentur mansuete recipere amplec- tique benignius etc. [II. Responsio tunc data per dominum archiepiscopum Panormitanum fuit in hiis verbis. [1] Videtur pluribus patribus concilii sacri et presertim hiis, qui michi adjuncti sunt ad respondendum vobis, quod illa suspensio processuum sine magna confusione ecclesie sancte et sacri concilii non possit fieri, sed tamen melius deliberabitur et dabitur vobis 10 responsum. 5 156. Verhandlungen zwischen der Gesandtschaft der Kurfürsten und dem Baseler Kon- 1438 zil. 1438 April 12 Basel. pr. 12 Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 29) cop. membr. sacc. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 29b (Jo. de Segovia l. c.) cop. 15 chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Wien Hofbibl. cod. ms. 5049; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R.) — Gedruckt Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 111. Tagebuchaufzeichnung cines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 270b cop. chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 156 Z. 3-13. [Erzählung Segovias.] [a. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Vigilia pasce 12. hujus post celebratum officium oratores quatuor nomine electorum 25 imperii perlectis credencialibus litteris 1 or- gano Joannis de Lysura proposuerunt con- testantes dominos suos plenissime informa- tos esse de veritate et justicia sacri Basi- siliensis concilii gestorumque ejus ex pro- 3o posicione 2 Panormitani archiepiscopi et alias quodque firmati essent manutenere et defendere preeminenciam universalis gene- raliumque auctoritatem conciliorum et inde- fesse laborare --- a Basiliensis concilii, post 35 hec autem commemorantes eos ab inicio pro concilio semper fuisse, qui non obstante dis- solucione ad concilium miserant oratores suos et nichilominus inter concilium et papam interponentes se, ut dissolucionem revocaret, 40 alios ad eum miserant 3, que instante Sigis- mundo imperatore eisdemque electoribus re- vocata fuerat. quoniam vero dissidium idem, quod dolenter referebant, diebus hiis [ Tagebuchaufzeichnung cines Ungenannten.) ſa. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Die sabbati in vigilia pasche 12. aprilis Apr. 12 episcopus Lausanensis fecit officium benedi- cendo cereum baptisma. post a hoc princi- pes electores fecerunt legere suam litte- ram 4 credencialem. ea lecta quatuor ora- tores eorum dicebant se ituros ad papam ad tractandum cum eo de pace inter ipsum et sacrum concilium componenda et aucto- ritatem universalis ecclesie conservandam. et, ut ea securius obtinere valerent, suppli- carunt ipsi oratores, ut concilium vellet sus- pendere omnes processus contra papam car- dinales et alios secum stantes et ut eis ve- lociter daret responsum. 20 45 a) hier felll offenbar etwas, pro honore od. dergleichen. a) in W Randnotiz in rol Oratores electorum ituri ad papam supplicant suspendi processum pape. 1 Vgl. nr. 140. nr. 129. 3 4 Vgl. RTA 10 nrr. 383-387. Vgl. nr. 140.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 245 [2] Item ut prefate paternitates eorum processus contra dominum nostrum sanc- 11438 Apr 12) tissimum suspendere, terminos nedum prorogare, sed et quiescere facereque omnia, que ad pacem quietem et concordiam suffragari volunt, dignentur mansuete recipere amplec- tique benignius etc. [II. Responsio tunc data per dominum archiepiscopum Panormitanum fuit in hiis verbis. [1] Videtur pluribus patribus concilii sacri et presertim hiis, qui michi adjuncti sunt ad respondendum vobis, quod illa suspensio processuum sine magna confusione ecclesie sancte et sacri concilii non possit fieri, sed tamen melius deliberabitur et dabitur vobis 10 responsum. 5 156. Verhandlungen zwischen der Gesandtschaft der Kurfürsten und dem Baseler Kon- 1438 zil. 1438 April 12 Basel. pr. 12 Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 29) cop. membr. sacc. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 29b (Jo. de Segovia l. c.) cop. 15 chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Wien Hofbibl. cod. ms. 5049; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R.) — Gedruckt Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 111. Tagebuchaufzeichnung cines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 270b cop. chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 156 Z. 3-13. [Erzählung Segovias.] [a. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Vigilia pasce 12. hujus post celebratum officium oratores quatuor nomine electorum 25 imperii perlectis credencialibus litteris 1 or- gano Joannis de Lysura proposuerunt con- testantes dominos suos plenissime informa- tos esse de veritate et justicia sacri Basi- siliensis concilii gestorumque ejus ex pro- 3o posicione 2 Panormitani archiepiscopi et alias quodque firmati essent manutenere et defendere preeminenciam universalis gene- raliumque auctoritatem conciliorum et inde- fesse laborare --- a Basiliensis concilii, post 35 hec autem commemorantes eos ab inicio pro concilio semper fuisse, qui non obstante dis- solucione ad concilium miserant oratores suos et nichilominus inter concilium et papam interponentes se, ut dissolucionem revocaret, 40 alios ad eum miserant 3, que instante Sigis- mundo imperatore eisdemque electoribus re- vocata fuerat. quoniam vero dissidium idem, quod dolenter referebant, diebus hiis [ Tagebuchaufzeichnung cines Ungenannten.) ſa. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Die sabbati in vigilia pasche 12. aprilis Apr. 12 episcopus Lausanensis fecit officium benedi- cendo cereum baptisma. post a hoc princi- pes electores fecerunt legere suam litte- ram 4 credencialem. ea lecta quatuor ora- tores eorum dicebant se ituros ad papam ad tractandum cum eo de pace inter ipsum et sacrum concilium componenda et aucto- ritatem universalis ecclesie conservandam. et, ut ea securius obtinere valerent, suppli- carunt ipsi oratores, ut concilium vellet sus- pendere omnes processus contra papam car- dinales et alios secum stantes et ut eis ve- lociter daret responsum. 20 45 a) hier felll offenbar etwas, pro honore od. dergleichen. a) in W Randnotiz in rol Oratores electorum ituri ad papam supplicant suspendi processum pape. 1 Vgl. nr. 140. nr. 129. 3 4 Vgl. RTA 10 nrr. 383-387. Vgl. nr. 140.
Strana 246
1438 Apr. 12 246 inter concilium et papam esset contraria mandantes et gladio spirituali se invicem vindicantes, optantes manutenere auctorita- tem ecclesie et universalium conciliorum, sed in pace et unitate, mitterent eos ad conci- lium et ad papam. deprecabantur igitur duo, ut patres benigne susciperent interpo- sicionem a eorum volentesque eciam ipsi dic- tam auctoritatem manutenere in unitate et pace suspenderent processum adversus pa- pam inchoatum, quoniam aggravacione facta irritate amplius partes vix trahi ad concor- diam possent. 10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Respondit autem concilii presidens, refe- rens pape demerita, presertim quia continuo magis ac magis expugnaret concilii b auc- toritatem sanctam synodum vocans ! perfidam synagogam et congregatos mandans perse- qui tanquam fidei Christiane hostes, propter quod sancte synodo necesse erat ad sui de- fensionem intendere, ad quam pertinente pe- ticione eorum post deliberacionem respon- deri posset. ipsi enim, qui incorporati, scie- bant morem concilii. [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Respondebat presidens, quod sacre de- 15 putaciones necesse haberent desuper delibe- rare quodque alias dominis suis ad scripta eorum sufficienter concilium responderit 2 quodque idem responsum ipsi eciam merito possent, si placet, habere pro responso. 20 25 [c. Antwort des Erzbischofs von Palermo.] Eisdem vero post hoc majorem primo instanciam facientibus illico responderi Pa- normitanus pleniori verbo commemorans sy- nodalis processus causas et, quanta cum man- suetudine concilium processisset nec excom- municans nec c deponens papam in termino jam transacto, dicebat in eorum esse arbi- trio recessum vel expectacionem responsionis. 30 11438 Apr. 15/ 157. Antwort des Kardinals von Arles und des Erzbischofs von Palermo an die Ge- 35 sandten der Kurfürsten. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [ 1438 April 153 Basel. B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 29) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. ms. 4181 fol. 29b (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. 4182; Wien Hofbibl. cod. 5049; Florenz 40 Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 111-112. a) R eorum interposicionem. b) R auctoritatem concilii. c) B aut. Vgl. S. 180 Z. 17. nr. 147. Segovia gibt das Datum feria tercia post pasca [April 15] (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 111). Die 1 Beratungen fanden coram patribus in capitulo ma- joris ecclesie statt, nicht in einer Generalkongre- 45 gation des Konzils.
1438 Apr. 12 246 inter concilium et papam esset contraria mandantes et gladio spirituali se invicem vindicantes, optantes manutenere auctorita- tem ecclesie et universalium conciliorum, sed in pace et unitate, mitterent eos ad conci- lium et ad papam. deprecabantur igitur duo, ut patres benigne susciperent interpo- sicionem a eorum volentesque eciam ipsi dic- tam auctoritatem manutenere in unitate et pace suspenderent processum adversus pa- pam inchoatum, quoniam aggravacione facta irritate amplius partes vix trahi ad concor- diam possent. 10 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Respondit autem concilii presidens, refe- rens pape demerita, presertim quia continuo magis ac magis expugnaret concilii b auc- toritatem sanctam synodum vocans ! perfidam synagogam et congregatos mandans perse- qui tanquam fidei Christiane hostes, propter quod sancte synodo necesse erat ad sui de- fensionem intendere, ad quam pertinente pe- ticione eorum post deliberacionem respon- deri posset. ipsi enim, qui incorporati, scie- bant morem concilii. [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Respondebat presidens, quod sacre de- 15 putaciones necesse haberent desuper delibe- rare quodque alias dominis suis ad scripta eorum sufficienter concilium responderit 2 quodque idem responsum ipsi eciam merito possent, si placet, habere pro responso. 20 25 [c. Antwort des Erzbischofs von Palermo.] Eisdem vero post hoc majorem primo instanciam facientibus illico responderi Pa- normitanus pleniori verbo commemorans sy- nodalis processus causas et, quanta cum man- suetudine concilium processisset nec excom- municans nec c deponens papam in termino jam transacto, dicebat in eorum esse arbi- trio recessum vel expectacionem responsionis. 30 11438 Apr. 15/ 157. Antwort des Kardinals von Arles und des Erzbischofs von Palermo an die Ge- 35 sandten der Kurfürsten. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [ 1438 April 153 Basel. B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 29) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. ms. 4181 fol. 29b (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. 4182; Wien Hofbibl. cod. 5049; Florenz 40 Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 111-112. a) R eorum interposicionem. b) R auctoritatem concilii. c) B aut. Vgl. S. 180 Z. 17. nr. 147. Segovia gibt das Datum feria tercia post pasca [April 15] (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 111). Die 1 Beratungen fanden coram patribus in capitulo ma- joris ecclesie statt, nicht in einer Generalkongre- 45 gation des Konzils.
Strana 247
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 247 (Cum vero in deliberacione ageretur, utrum materia! ponenda esset ad deputacio- nes pro habenda deliberacione, quoniam senciebatur deliberacionem futuram ibidem esse dilacionem minime concedi et sic electores possent scandalizari, prout visum est delibe- rancium parti majori, responsum fuit per Arelatensem et Panormitanum consequenter 5 oratoribus ipsis:) quamvis continuaretur processus, natura ejus requirente, ut morose fieret, quod satis esset eis spacii papam accedentes requirere, priusquam desuper ferretur sen- tencia ei a 2, (quod ipsis verbo dicebatur nulla scriptura desuper danda, ne papa ex fir- mata dilacione amplius superbiret 3). 11438 Apr. 15] 10 15 158. Pfgr. Stephan an den Kardinal Ludwig von Arles, den Patriarchen von Aquileja und alle übrigen in Basel unter dem Vorwand des Generalkonzils weilenden Väter: ist durch ein Schreiben und durch gen. Gesandten des Papstes unterrichtet worden, daß sie ihr früheres Versprechen nicht gehalten hätten, vielmehr durch ihr ganzes Vorgehen den Papst seiner Rechte zu berauben und ihn, das Haupt aller, zu einem Bischöflein zu machen suchten; fordert sie daher auf, alle Schritte gegen den Papst zu widerrufen, widrigenfalls er das ihnen gewährte Geleit aufsagen und den Papst 1438 April 30 Meisenheim. gegen sie unterstützen werde. 1138 Аpг. 30 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 435 b. 436a cop. chart. saec. 15. Gedruckt bei Mansi, Conc. Coll. 31, 243-244. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55. 20 Reverendissimi reverendique in Christo patres et domini ceterique in Basilea sub pretextu generalis concilii constituti debita recommendacione premissa. ex scriptis4 sanctissimi domini nostri domini Eugenii divina providencia pape quarti domini nostri metuendissimi necnon relacione venerabilis viri magistri Heinrici Maſheim prepositi ec- clesie sancti Pauli Wormaciensis sue sanctitatis oratoris 5 clare informati de emulacione 25 a) R et. Die in nr. 156 enthaltene Bitte der kurfürst- lichen Gesandlen um Aufschub des Prozesses gegen den Papst. Am 26. April erwiderte der Erzbischof von 30 Palermo auf den Vorwurf des Gesinnungswechsels bezüglich der Fortführung des Prozesses gegen den Papst, den kurfürstlichen Gesandten sei geant- wortet worden, quod expectaretur (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 112). Vgl. auch S. 225 Anm. 3. Eine gleichzeitige Aufzeichnung besagt über die Gesandtschaft der Kurfürsten und deren Ver- handlungen mit dem Konzil: -- et statim facta electione [näml. K. Albrechts] hiidem principes vo- lentes se interponere pro pace tractanda inter sacrum 40 concilium Basiliense et papam Eugenium IV jam sus- pensum ab administracione papali ab eodem sacro concilio deputarunt quatuor egregios doctores et unum abbatem, qui nomine ipsorum principum tractare ha- bebant pacem predictam. hii primo accesserunt ad 45 concilium et eidem supplicabant nomine principum suorum, quatenus dignaretur concilium superscdere ab ulterioribus processibus pape; ipsi accessuri essent ad papam et sperarent posse media pacis invenire inter concilium et papam, nichil in spem responde- 50 batur eis per concilium nisi in genere, quod media pacis honesta nunquam concilium refutasset nec re- 35 futaret, sed manus suas noluit per promissiones li- gare erga papam, qui stante illa promissione aliquid novi posset attemptare in grave prejudicium et le- sionem sacri concilii, si non possit ei per ulteriores processus obviari etc. (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436 a not. orig. chart.; gedr. bei Mansi, Conc. Coll. 31, 196; erwähnt bei Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 4.) Die Angabe über die Zahl der Gesandten ist ein Irrtum: es waren nicht vier, sondern drei Doktoren, vgl. nr. 174. 4 Nicht aufgefunden. 5 Uber die Maßtregelung des Heinrich Maßtheim, qui diversos contra sacrum concilium et ejus suppo- sita papales exequitur processus, durch das Konzil vgl. das Protokoll Hüglins zum 26. und 29. Mära 1438. (Solothurn Kantons bibl. Protokoll Hüglins fol. 36h u. 40 a nott. chartt. coaevae.) Am 18. Oktober 1438 kassierte Eugen IV alle (einzeln aufgeführten) Maßt- regeln der prelati et ecclesiastice persone Basilee constitute gegen den magister Heinricus Maißheim litterarum apostolicarum abbreviator, prepositus sancti Pauli Wormacionsis, seinen nuncius et officialis, unter Berufung auf ein Schreiben von 19. kal. septembris [Aug. 14] pontificatus anno 8; dat. Ferrarie - - 1438 -. 15. kal novembris pontificatus anno 8 (Rom Vatik. A. Reg. 375 fol. 42b�44 a cop. chart. coaeva.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 247 (Cum vero in deliberacione ageretur, utrum materia! ponenda esset ad deputacio- nes pro habenda deliberacione, quoniam senciebatur deliberacionem futuram ibidem esse dilacionem minime concedi et sic electores possent scandalizari, prout visum est delibe- rancium parti majori, responsum fuit per Arelatensem et Panormitanum consequenter 5 oratoribus ipsis:) quamvis continuaretur processus, natura ejus requirente, ut morose fieret, quod satis esset eis spacii papam accedentes requirere, priusquam desuper ferretur sen- tencia ei a 2, (quod ipsis verbo dicebatur nulla scriptura desuper danda, ne papa ex fir- mata dilacione amplius superbiret 3). 11438 Apr. 15] 10 15 158. Pfgr. Stephan an den Kardinal Ludwig von Arles, den Patriarchen von Aquileja und alle übrigen in Basel unter dem Vorwand des Generalkonzils weilenden Väter: ist durch ein Schreiben und durch gen. Gesandten des Papstes unterrichtet worden, daß sie ihr früheres Versprechen nicht gehalten hätten, vielmehr durch ihr ganzes Vorgehen den Papst seiner Rechte zu berauben und ihn, das Haupt aller, zu einem Bischöflein zu machen suchten; fordert sie daher auf, alle Schritte gegen den Papst zu widerrufen, widrigenfalls er das ihnen gewährte Geleit aufsagen und den Papst 1438 April 30 Meisenheim. gegen sie unterstützen werde. 1138 Аpг. 30 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 435 b. 436a cop. chart. saec. 15. Gedruckt bei Mansi, Conc. Coll. 31, 243-244. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 55. 20 Reverendissimi reverendique in Christo patres et domini ceterique in Basilea sub pretextu generalis concilii constituti debita recommendacione premissa. ex scriptis4 sanctissimi domini nostri domini Eugenii divina providencia pape quarti domini nostri metuendissimi necnon relacione venerabilis viri magistri Heinrici Maſheim prepositi ec- clesie sancti Pauli Wormaciensis sue sanctitatis oratoris 5 clare informati de emulacione 25 a) R et. Die in nr. 156 enthaltene Bitte der kurfürst- lichen Gesandlen um Aufschub des Prozesses gegen den Papst. Am 26. April erwiderte der Erzbischof von 30 Palermo auf den Vorwurf des Gesinnungswechsels bezüglich der Fortführung des Prozesses gegen den Papst, den kurfürstlichen Gesandten sei geant- wortet worden, quod expectaretur (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 112). Vgl. auch S. 225 Anm. 3. Eine gleichzeitige Aufzeichnung besagt über die Gesandtschaft der Kurfürsten und deren Ver- handlungen mit dem Konzil: -- et statim facta electione [näml. K. Albrechts] hiidem principes vo- lentes se interponere pro pace tractanda inter sacrum 40 concilium Basiliense et papam Eugenium IV jam sus- pensum ab administracione papali ab eodem sacro concilio deputarunt quatuor egregios doctores et unum abbatem, qui nomine ipsorum principum tractare ha- bebant pacem predictam. hii primo accesserunt ad 45 concilium et eidem supplicabant nomine principum suorum, quatenus dignaretur concilium superscdere ab ulterioribus processibus pape; ipsi accessuri essent ad papam et sperarent posse media pacis invenire inter concilium et papam, nichil in spem responde- 50 batur eis per concilium nisi in genere, quod media pacis honesta nunquam concilium refutasset nec re- 35 futaret, sed manus suas noluit per promissiones li- gare erga papam, qui stante illa promissione aliquid novi posset attemptare in grave prejudicium et le- sionem sacri concilii, si non possit ei per ulteriores processus obviari etc. (Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436 a not. orig. chart.; gedr. bei Mansi, Conc. Coll. 31, 196; erwähnt bei Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 4.) Die Angabe über die Zahl der Gesandten ist ein Irrtum: es waren nicht vier, sondern drei Doktoren, vgl. nr. 174. 4 Nicht aufgefunden. 5 Uber die Maßtregelung des Heinrich Maßtheim, qui diversos contra sacrum concilium et ejus suppo- sita papales exequitur processus, durch das Konzil vgl. das Protokoll Hüglins zum 26. und 29. Mära 1438. (Solothurn Kantons bibl. Protokoll Hüglins fol. 36h u. 40 a nott. chartt. coaevae.) Am 18. Oktober 1438 kassierte Eugen IV alle (einzeln aufgeführten) Maßt- regeln der prelati et ecclesiastice persone Basilee constitute gegen den magister Heinricus Maißheim litterarum apostolicarum abbreviator, prepositus sancti Pauli Wormacionsis, seinen nuncius et officialis, unter Berufung auf ein Schreiben von 19. kal. septembris [Aug. 14] pontificatus anno 8; dat. Ferrarie - - 1438 -. 15. kal novembris pontificatus anno 8 (Rom Vatik. A. Reg. 375 fol. 42b�44 a cop. chart. coaeva.
Strana 248
248 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 30 invidia et nulla penitus caritate, que caritas in conciliis generalibus ante omnia vigere deberet, majoris partis prelatorum et incorporatorum ex vobis sencientesque vos omnino immemores bulle 1 pollicitacionis vestre in casum et eventum, quo sanctitas sua olim con- cilio Basiliensi adhereret, prout adhesit 2, in qua polliciti fuistis pedes ejus ut beati Petri osculari eumque ut vicarium Christi habere ac pro capite concilii ejusdem tenere omnino 5 ad eum respicere debere eique complacere obsequi et, quantum cum deo possetis, deser- vire velle, — obtulistis eciam, quidquid dici aut excogitari posset, fidelissime vos facturos pro omni honore et statu tam sue sanctitatis quam omnium suorum.. non videmus vos juxta pollicitaciones vestras in ipso concilio processisse nec sanctitatem suam et sedem apostolicam contra turbatores suos et emulos defendisse et ejus auctoritatem conservasse 10 et manutenuisse, sed ejus sanctitatem in eodem per vos supplantatam parvipensam et tamquam minimum ex vestris spretam ejusque auctoritatem et potestatem a deo imme- diate sibi ac Romanis pontificibus concessam et collatam per diversa decreta vestra, per que auctoritas et plenitudo potestatis sue enervatur et diminuitur, sublatam, monarchiam quoque sedis apostolice, que a sanctis patribus instituta et firmiter fundata est, laceratam, 15 Christi fideles eciam per indulgencias a vobis absque consensu pape concessas 3 deceptos fuisse et, quod deterius est, optatam unionem Grecorum vos impedire scismaque invete- ratum renovare et novum ydolum in dei ecclesia per suspensionem 4 sanctitatis sue ab administracione papatus, que in nullo deliquit, suscitare temptastis et in dies temptatis, ex qua eciam quivis sane mentis concipere potest, paternitates vestras inveteratum scisma 20 hujusmodi renovare ac sanctitatem suam et sedem apostolicam suis juribus destituere et de papa, qui caput omnium est, qui in diviciis ad resistendum inimicis sanctitatis sue et sedis apostolice habundare deberet, episcopolum facere velle, et quia perpendimus, nisi obvietur, paternitates vestras ad graviora contra sanctitatem suam processuras, re- quisiti vigore decreti 5 ac bulleb sue sanctitatis ac moniti per ejusdem sue sanctitatis 25 oratorem prefatum, ut in omnibus mandatis sue sanctitatis obedire ac sue sanctitati et sedi apostolice contra paternitates vestras et civitatem Basiliensem assistere vellemus, ne autem recedamus a vestigiis progenitorum nostrorum, qui semper devotissimi filii Romani pontificis et sedis apostolice fuerunt, sed ut eorum vestigia sequamur, ac considerantes et videntes requisicionem et monicionem hujusmodi fore justam et consonam racioni roga- 30 mus paternitates vestras, quatenus pro bono reipublice, pace et unione conservanda et Grecorum reductione, qui ad sanctitatem suam venerunt, ne tantum bonum frustreturb, omnia et singula per paternitates vestras decretata ordinata et attemptata necnon suspensionem sanctitatissue ab administracione papatus, ne de fidei fractione seu pollicitacionis c apud hos, qui intenciones vestras cognoscunt, notari possitis, pro honore vestro revocare et 35 mandatis sue sanctitatis in omnibus plene parere et obedire velitis. pro hiis nos vestre paternitates ad quevis grata strictissime obligabunt. casu autem (quod absit!), quo pre- missa non feceritis, quod non speramus, extunc, quia filii obediencie sanctitatis sue et se- dis apostolice esse volumus, vestris paternitatibus intimamus et significamus, quod salvum conductum vestris paternitatibus et olim concilio Basiliensi per nos concessum revocamus 40 per presentes vosque certificamus, quod sanctitatem suam, sedem apostolicam et ejus auc- toritatem et potestatem in omnibus locis totis viribus nostris atque nostrorum auxilio me- diante defendere et manutenere et contra vestras paternitates et incorporatos ac ad Ba- a) ons. Vorl. by on. Vorl. c) Vorl. pollicitatione. Unter dem Stück Ja. de Viterbo, über dem Stück links am Rande A. de Florencia, rechts M. de Pis- toria !i De curia.) 1 Vom 7. November 1433, vgl. Mansi 29, 72-74 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 509-511. Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11 nr. 61. 3 Am 14. April 1436, vgl. Mansi, Conc. Cobl. 29, 45 121-133 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 877-882. 4 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 5 Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. 6 Vgl. S. 180 Anm. 1. 50
248 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 30 invidia et nulla penitus caritate, que caritas in conciliis generalibus ante omnia vigere deberet, majoris partis prelatorum et incorporatorum ex vobis sencientesque vos omnino immemores bulle 1 pollicitacionis vestre in casum et eventum, quo sanctitas sua olim con- cilio Basiliensi adhereret, prout adhesit 2, in qua polliciti fuistis pedes ejus ut beati Petri osculari eumque ut vicarium Christi habere ac pro capite concilii ejusdem tenere omnino 5 ad eum respicere debere eique complacere obsequi et, quantum cum deo possetis, deser- vire velle, — obtulistis eciam, quidquid dici aut excogitari posset, fidelissime vos facturos pro omni honore et statu tam sue sanctitatis quam omnium suorum.. non videmus vos juxta pollicitaciones vestras in ipso concilio processisse nec sanctitatem suam et sedem apostolicam contra turbatores suos et emulos defendisse et ejus auctoritatem conservasse 10 et manutenuisse, sed ejus sanctitatem in eodem per vos supplantatam parvipensam et tamquam minimum ex vestris spretam ejusque auctoritatem et potestatem a deo imme- diate sibi ac Romanis pontificibus concessam et collatam per diversa decreta vestra, per que auctoritas et plenitudo potestatis sue enervatur et diminuitur, sublatam, monarchiam quoque sedis apostolice, que a sanctis patribus instituta et firmiter fundata est, laceratam, 15 Christi fideles eciam per indulgencias a vobis absque consensu pape concessas 3 deceptos fuisse et, quod deterius est, optatam unionem Grecorum vos impedire scismaque invete- ratum renovare et novum ydolum in dei ecclesia per suspensionem 4 sanctitatis sue ab administracione papatus, que in nullo deliquit, suscitare temptastis et in dies temptatis, ex qua eciam quivis sane mentis concipere potest, paternitates vestras inveteratum scisma 20 hujusmodi renovare ac sanctitatem suam et sedem apostolicam suis juribus destituere et de papa, qui caput omnium est, qui in diviciis ad resistendum inimicis sanctitatis sue et sedis apostolice habundare deberet, episcopolum facere velle, et quia perpendimus, nisi obvietur, paternitates vestras ad graviora contra sanctitatem suam processuras, re- quisiti vigore decreti 5 ac bulleb sue sanctitatis ac moniti per ejusdem sue sanctitatis 25 oratorem prefatum, ut in omnibus mandatis sue sanctitatis obedire ac sue sanctitati et sedi apostolice contra paternitates vestras et civitatem Basiliensem assistere vellemus, ne autem recedamus a vestigiis progenitorum nostrorum, qui semper devotissimi filii Romani pontificis et sedis apostolice fuerunt, sed ut eorum vestigia sequamur, ac considerantes et videntes requisicionem et monicionem hujusmodi fore justam et consonam racioni roga- 30 mus paternitates vestras, quatenus pro bono reipublice, pace et unione conservanda et Grecorum reductione, qui ad sanctitatem suam venerunt, ne tantum bonum frustreturb, omnia et singula per paternitates vestras decretata ordinata et attemptata necnon suspensionem sanctitatissue ab administracione papatus, ne de fidei fractione seu pollicitacionis c apud hos, qui intenciones vestras cognoscunt, notari possitis, pro honore vestro revocare et 35 mandatis sue sanctitatis in omnibus plene parere et obedire velitis. pro hiis nos vestre paternitates ad quevis grata strictissime obligabunt. casu autem (quod absit!), quo pre- missa non feceritis, quod non speramus, extunc, quia filii obediencie sanctitatis sue et se- dis apostolice esse volumus, vestris paternitatibus intimamus et significamus, quod salvum conductum vestris paternitatibus et olim concilio Basiliensi per nos concessum revocamus 40 per presentes vosque certificamus, quod sanctitatem suam, sedem apostolicam et ejus auc- toritatem et potestatem in omnibus locis totis viribus nostris atque nostrorum auxilio me- diante defendere et manutenere et contra vestras paternitates et incorporatos ac ad Ba- a) ons. Vorl. by on. Vorl. c) Vorl. pollicitatione. Unter dem Stück Ja. de Viterbo, über dem Stück links am Rande A. de Florencia, rechts M. de Pis- toria !i De curia.) 1 Vom 7. November 1433, vgl. Mansi 29, 72-74 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 509-511. Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11 nr. 61. 3 Am 14. April 1436, vgl. Mansi, Conc. Cobl. 29, 45 121-133 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 877-882. 4 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 5 Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. 6 Vgl. S. 180 Anm. 1. 50
Strana 249
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 249 da- sileam venientes et inde recedentes assistere sue sanctitati volumus, prout tenemur. tum in castro nostro Meýsenheym Maguntinensis diocesis nostro sub sigillo die ultima mensis aprilis anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. 1438 Apr. 30 [supra] Reverendissimis reverendisque in Christo patribus et dominis dominis Ludovico cardinali Arelatensi patriarche Aquilegiensi archiepiscopis episcopis electis et abbatibus ceterisque in Basilea sub pretextu generalis concilii constitutis. Earundem vestrarum reveren- dissimarum paternitatum Stepha- nus comes palatinus Reni ac Ba- varie dux. 10 15 159. [Die Germanische Nation] auf dem Baseler Konzil an Pfgr. Stephan 1: einige Väter des Konzils haben aus Rücksicht auf das Haus Baiern seinen erschrecklichen Brief nicht öffentlich bekannt gemacht, sondern nur einigen Mitgliedern der Ger- manischen Nation mitgeteilt, um nicht infolge der sonst entstehenden Erregung stren- gere Maßregeln ergreifen zu müssen; bittet ihn, zu gelegener Zeit dem Konzil in angemessenerem Tone zu schreiben, es anzuerkennen und zu fördern; verteidigt das Vorgehen des Konzils gegen den Papst; hofft auf baldigen vollständigen Ab- [1438 bald nach schluß der Einigung zwischen den Böhmen und der Kirche. April 30 27 Basel. 11438 bald nach Apr. 30] 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 436b. 438b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 372-379 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 296-301. Illustris princeps et domine graciosissime. post oraciones tam debitas quam de- votas ad creatorem nostrum semper preoblatas. hiis paucis diebus preteritis vestra celsitudo unam suam litteram 3 non sacro Basiliensi concilio, prout omnes Christiani re- ges et principes nullo prorsus excepto dietim fide et devocione preclari suis litteris pro- 25 fitentur et scribunt, sed dominis Ludovico cardinali Arelatensi, patriarche Aquilegiensi archiepiscopis episcopis electis et abbatibus ceterisque in Basilea sub pretextu generalis concilii constitutis transmisit presentandam designantem inter cetera informacione cujusdam Heinrici Maßheim eandem excellenciam clarius didicisse eosdem cardinalem patriarcham archiepiscopos episcopos abbates etc. utique sacrum generale Basiliense concilium facientes 30 et representantes emulacione invidiaque laborare nec ulla caritate frui adversus dominum nostrum papam, prout polliciti fuerunt 4 obsequi eidem, cum ipse sacro concilio adhereret, — hoc primo —, secundo eosdem per diversa decreta sua auctoritatem et potestatem ipsius domini nostri enervasse et diminuisse et, quod minus decet catholicum asserere, Christi- fideles per indulgencias decepisse, quod ecclesie et fidei prorsus alienum est et horren- 35 dum, denique optatam Grecorum unionem impedire. quibus sic perhorrendis litteris per nonnullos prestanciores hujus sacri concilii patres primitus previsis et perlectis iidem pa- tres tante tamque nobilis ex antiquo progenite domus Bavarie benigna consideracione permoti litteram ipsam veluti domum ipsam scandalizantem in publicum usquequaque non produxerunt, sed eam nostre Germanice nacionis, de qua dicta domus existit, paucis ad- 40 modum prelatis doctoribus et personis eandem domum ceteris magis zelantibus commu- nicarunt, ut advisacione et operacione convenientibus nos vestram nobilitatem melius red- deremus informatam, et quibus modis et viis hoc scriptum silencio tegeretur, ne, si for- Auch der alte Rat der Stadt Basel, dem alle wichtigeren Sachen zugingen, hat zu Anfang Mai 45 über diesen Brief des Pfgr. Stephan foder über einen an Basel besonders gerichteten, der jetzt ver- loren ist?] beraten, laut Notiz in Basel Staats-A. Oeffnungsbuch I (1438-1449) p. 7 not. chart. coaeva ; Deutsche Reichstags-Akten XIII. das nächstvorhergehende Datum ist jovis prima maji 38. 2 Das Datum folgt aus nr. 158. nr. 158. 4 Vgl. S. 248 Anm. 1. 32
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 249 da- sileam venientes et inde recedentes assistere sue sanctitati volumus, prout tenemur. tum in castro nostro Meýsenheym Maguntinensis diocesis nostro sub sigillo die ultima mensis aprilis anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. 1438 Apr. 30 [supra] Reverendissimis reverendisque in Christo patribus et dominis dominis Ludovico cardinali Arelatensi patriarche Aquilegiensi archiepiscopis episcopis electis et abbatibus ceterisque in Basilea sub pretextu generalis concilii constitutis. Earundem vestrarum reveren- dissimarum paternitatum Stepha- nus comes palatinus Reni ac Ba- varie dux. 10 15 159. [Die Germanische Nation] auf dem Baseler Konzil an Pfgr. Stephan 1: einige Väter des Konzils haben aus Rücksicht auf das Haus Baiern seinen erschrecklichen Brief nicht öffentlich bekannt gemacht, sondern nur einigen Mitgliedern der Ger- manischen Nation mitgeteilt, um nicht infolge der sonst entstehenden Erregung stren- gere Maßregeln ergreifen zu müssen; bittet ihn, zu gelegener Zeit dem Konzil in angemessenerem Tone zu schreiben, es anzuerkennen und zu fördern; verteidigt das Vorgehen des Konzils gegen den Papst; hofft auf baldigen vollständigen Ab- [1438 bald nach schluß der Einigung zwischen den Böhmen und der Kirche. April 30 27 Basel. 11438 bald nach Apr. 30] 20 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 436b. 438b cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 372-379 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 296-301. Illustris princeps et domine graciosissime. post oraciones tam debitas quam de- votas ad creatorem nostrum semper preoblatas. hiis paucis diebus preteritis vestra celsitudo unam suam litteram 3 non sacro Basiliensi concilio, prout omnes Christiani re- ges et principes nullo prorsus excepto dietim fide et devocione preclari suis litteris pro- 25 fitentur et scribunt, sed dominis Ludovico cardinali Arelatensi, patriarche Aquilegiensi archiepiscopis episcopis electis et abbatibus ceterisque in Basilea sub pretextu generalis concilii constitutis transmisit presentandam designantem inter cetera informacione cujusdam Heinrici Maßheim eandem excellenciam clarius didicisse eosdem cardinalem patriarcham archiepiscopos episcopos abbates etc. utique sacrum generale Basiliense concilium facientes 30 et representantes emulacione invidiaque laborare nec ulla caritate frui adversus dominum nostrum papam, prout polliciti fuerunt 4 obsequi eidem, cum ipse sacro concilio adhereret, — hoc primo —, secundo eosdem per diversa decreta sua auctoritatem et potestatem ipsius domini nostri enervasse et diminuisse et, quod minus decet catholicum asserere, Christi- fideles per indulgencias decepisse, quod ecclesie et fidei prorsus alienum est et horren- 35 dum, denique optatam Grecorum unionem impedire. quibus sic perhorrendis litteris per nonnullos prestanciores hujus sacri concilii patres primitus previsis et perlectis iidem pa- tres tante tamque nobilis ex antiquo progenite domus Bavarie benigna consideracione permoti litteram ipsam veluti domum ipsam scandalizantem in publicum usquequaque non produxerunt, sed eam nostre Germanice nacionis, de qua dicta domus existit, paucis ad- 40 modum prelatis doctoribus et personis eandem domum ceteris magis zelantibus commu- nicarunt, ut advisacione et operacione convenientibus nos vestram nobilitatem melius red- deremus informatam, et quibus modis et viis hoc scriptum silencio tegeretur, ne, si for- Auch der alte Rat der Stadt Basel, dem alle wichtigeren Sachen zugingen, hat zu Anfang Mai 45 über diesen Brief des Pfgr. Stephan foder über einen an Basel besonders gerichteten, der jetzt ver- loren ist?] beraten, laut Notiz in Basel Staats-A. Oeffnungsbuch I (1438-1449) p. 7 not. chart. coaeva ; Deutsche Reichstags-Akten XIII. das nächstvorhergehende Datum ist jovis prima maji 38. 2 Das Datum folgt aus nr. 158. nr. 158. 4 Vgl. S. 248 Anm. 1. 32
Strana 250
250 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 san hac re in publicum procedente ecclesia commoveretur in debitam descendere ulcio- bald nach nem. nos itaque tam benignas quam gratuitas patrum eorundem communicacionem et Apr. 30) advisacionem debita graciarum peractione suscipientes deprecati fuimus, ut juxta ipsorum summam benignitatem et prudenciam scripta hec tegerent, qui vellemus quantocius ad vestre nobilitatis et excellencie noticiam deducere, sperantes, quod eadem scripta ex certa 5 sua sciencia minime emanassent. sic quidem, illustris princeps, mente et intencione fide- libus, prout tenemur, premissa ad vestre nobilitatis intelligenciam deducimus attenciorem unanimiter eidem nobilitati suadentes eamque exhortantes et rogantes in domino, ut eadem nobilitas hujusmodi scriptis per vos prorsus subticitis a similibus de cetero abstineatis, quin imo loco et tempore convenientibus captatis aliquid convenientis, sicut ceteri soliti 10 sunt catholici principes, ipsi sacro concilio rescribere illudque et ecclesiam totam ejus no- mine veraciter representatam, sicut catholicum decet principem, recognoscere et pro vi- ribus promovere eique adherere et obtemperare velitis, ut sic prefatis scriptis sepultis ec- clesia universalis vestris dignis et laudabilibus meritis in vos a felicis memorie vestris progenitoribus laudabiliter propagatis, si umquam opportunitas se obtulerit, non immerito 15 assurgere astringatur. reddidit 1 autem hiis superioribus diebus ipsum sacrum concilium de suis veritate et catholica justicia cunctos Christianos reges et principes plenius infor- matos, et quoniam hujusmodi vestre littere, quasi sitis earundem veritatis et justicie in- scius, id deposcunt, hec pauca pro informacione aliquali summaria, quantum ad presens sufficere cernimus, eidem excellencie apperimus, ut eam reddamus aliquantulum contra 20 aliter minus vere referentes premunitam. noscat igitur eadem vestra excellencia, quod 2, licet hoc sacrum concilium tam bone memorie Martini pape V quam dicti domini nostri Eugenii Romanorum pontificum auctoritatibus legitime fuisset convocatum pro tribus saluti fidelium expedientibus, videlicet pro pace tractanda inter principes, pro extirpa- cione heresum et reformacione ecclesie in capite et in membris facienda, et quarto pro 25 reductione Grecorum diucius desiderata, pro qua quidem reductione ipse dominus noster Eugenius papa ad presens sacrum concilium eosdem remiserat Grecos, utque suam cum eodem concilio unionem acceptarent, prout promiserunt et patentibus desuper confectis litteris 3 tam per Grecos quam sacrum concilium firmatum fuit, tamen postmodum ipse dominus noster papa, antequam premissa fierent necdum plene incepta fuissent, conci- 30 lium ipsum absque causa, quamquam non posset, dissolvit 4 et tandem per ipsum sacrum concilium commonitus dissolucionem, quam inconsulte fecerat, revocavit 5 eidem sacro con- cilio adherere, decreta ipsius servare et omnes favores illi prestare suis bullis promittendo. contra quas quidem adhesionem et promissionem aliquanto post decurso tempore denuo veniens preter alias ipsi sacro concilio et ecclesie factas molestias, de quibus longum esset 35 enarrare, singulis quantumcunque canonice ad ecclesiarum monasteriorum et dignitatum regimina juxta decretorum ejusdem concilii et juris communis disposicionem electis re- servacione abolita innitendo aliis providit, ecclesias ipsas in divisione dampnabili po- nendo, et demum concilio et ecclesie memoratis reductioni Grecorum evidenter inten- dentibus studiosa impedimenta prestitit inhibendo Avinionenses, ne peccuniam pro hu- 40 jusmodi reductione sacro concilio promissas exbursarent, ut sic ecclesia deficiente ip- sos Grecos contra sua promissa ipsi sacro concilio sollempniter facta ad se traheret et pretextu eorundem reductionis Grecorum concilium ipsum in Italiam traduceret et illic ejus auctoritatem et decreta saluberrima confutaret, suos ambasiatores, quos ex hoc sacro concilio studiose extraxit, ipsum sacrum concilium preveniendo transmisit, pro qui- 45 4 Am 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 1 Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch S. 235 Z. 38. 2 Von hier bis S. 251 Z. 13 ist der Wortlaut Anm. 3. des Briefes, von unbedeutenden Anderungen ab- Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. geschen, identisch mit nr. 124, s. S. 189 Z. 8-30. 3 Am 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 50
250 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 san hac re in publicum procedente ecclesia commoveretur in debitam descendere ulcio- bald nach nem. nos itaque tam benignas quam gratuitas patrum eorundem communicacionem et Apr. 30) advisacionem debita graciarum peractione suscipientes deprecati fuimus, ut juxta ipsorum summam benignitatem et prudenciam scripta hec tegerent, qui vellemus quantocius ad vestre nobilitatis et excellencie noticiam deducere, sperantes, quod eadem scripta ex certa 5 sua sciencia minime emanassent. sic quidem, illustris princeps, mente et intencione fide- libus, prout tenemur, premissa ad vestre nobilitatis intelligenciam deducimus attenciorem unanimiter eidem nobilitati suadentes eamque exhortantes et rogantes in domino, ut eadem nobilitas hujusmodi scriptis per vos prorsus subticitis a similibus de cetero abstineatis, quin imo loco et tempore convenientibus captatis aliquid convenientis, sicut ceteri soliti 10 sunt catholici principes, ipsi sacro concilio rescribere illudque et ecclesiam totam ejus no- mine veraciter representatam, sicut catholicum decet principem, recognoscere et pro vi- ribus promovere eique adherere et obtemperare velitis, ut sic prefatis scriptis sepultis ec- clesia universalis vestris dignis et laudabilibus meritis in vos a felicis memorie vestris progenitoribus laudabiliter propagatis, si umquam opportunitas se obtulerit, non immerito 15 assurgere astringatur. reddidit 1 autem hiis superioribus diebus ipsum sacrum concilium de suis veritate et catholica justicia cunctos Christianos reges et principes plenius infor- matos, et quoniam hujusmodi vestre littere, quasi sitis earundem veritatis et justicie in- scius, id deposcunt, hec pauca pro informacione aliquali summaria, quantum ad presens sufficere cernimus, eidem excellencie apperimus, ut eam reddamus aliquantulum contra 20 aliter minus vere referentes premunitam. noscat igitur eadem vestra excellencia, quod 2, licet hoc sacrum concilium tam bone memorie Martini pape V quam dicti domini nostri Eugenii Romanorum pontificum auctoritatibus legitime fuisset convocatum pro tribus saluti fidelium expedientibus, videlicet pro pace tractanda inter principes, pro extirpa- cione heresum et reformacione ecclesie in capite et in membris facienda, et quarto pro 25 reductione Grecorum diucius desiderata, pro qua quidem reductione ipse dominus noster Eugenius papa ad presens sacrum concilium eosdem remiserat Grecos, utque suam cum eodem concilio unionem acceptarent, prout promiserunt et patentibus desuper confectis litteris 3 tam per Grecos quam sacrum concilium firmatum fuit, tamen postmodum ipse dominus noster papa, antequam premissa fierent necdum plene incepta fuissent, conci- 30 lium ipsum absque causa, quamquam non posset, dissolvit 4 et tandem per ipsum sacrum concilium commonitus dissolucionem, quam inconsulte fecerat, revocavit 5 eidem sacro con- cilio adherere, decreta ipsius servare et omnes favores illi prestare suis bullis promittendo. contra quas quidem adhesionem et promissionem aliquanto post decurso tempore denuo veniens preter alias ipsi sacro concilio et ecclesie factas molestias, de quibus longum esset 35 enarrare, singulis quantumcunque canonice ad ecclesiarum monasteriorum et dignitatum regimina juxta decretorum ejusdem concilii et juris communis disposicionem electis re- servacione abolita innitendo aliis providit, ecclesias ipsas in divisione dampnabili po- nendo, et demum concilio et ecclesie memoratis reductioni Grecorum evidenter inten- dentibus studiosa impedimenta prestitit inhibendo Avinionenses, ne peccuniam pro hu- 40 jusmodi reductione sacro concilio promissas exbursarent, ut sic ecclesia deficiente ip- sos Grecos contra sua promissa ipsi sacro concilio sollempniter facta ad se traheret et pretextu eorundem reductionis Grecorum concilium ipsum in Italiam traduceret et illic ejus auctoritatem et decreta saluberrima confutaret, suos ambasiatores, quos ex hoc sacro concilio studiose extraxit, ipsum sacrum concilium preveniendo transmisit, pro qui- 45 4 Am 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 1 Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch S. 235 Z. 38. 2 Von hier bis S. 251 Z. 13 ist der Wortlaut Anm. 3. des Briefes, von unbedeutenden Anderungen ab- Am 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. geschen, identisch mit nr. 124, s. S. 189 Z. 8-30. 3 Am 7. September 1434, vgl. S. 176 Anm. 5. 50
Strana 251
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 251 bus ut ambasiatoribus sacri concilii littere 1 sub ejus bulla clandestine falso bullate com- 11438 bald nach perte fuerunt, qui se ejusdem domini nostri pape et ipsius concilii ambasiatores concor- Apr. 30/ des Grecis affirmare non erubuerunt, priusquam ipsius sacri concilii ambasiatores veri accedere potuissent. quibus sic preter bonos mores in decepcionem et suppressionem sacri concilii instauratis idem dominus noster Eugenius presens sacrum concilium absque ejus consilio et assensu ejus, priusquam ipsi Greci ad portum Latinum appropinquassent, contra ejus ordinaciones et decreta saluberrima in contrarium facta et edita in civitatem Ferrariensem transtulit 2 de facto et extunc congregacionem scismaticorum, quod presenti subsistente sacro concilio concilium nominare ausus est et conciliabulum existit, celebrare 10 incepit et presumpsit multa execranda deo et ecclesie odibilia pro voluntatis libito edendo ac personas sacri concilii earumque res et bona cunctis prede supponendo de facto tu- nicam inconsutilem catholicam videlicet ecclesiam detestabiliter scindendo, quantum scelus ecclesia ipsa ab evo perpessa non fuit. quibus sic indebite gestis et perpetratis in ec- clesia Christi, quam, ut prediximus, ipsum sacrum concilium representat et cui omnis in 15 terra a deo conspicitur collata potestas cuique omnis fidelis, eciam si papalis existat, in premissis obedire tenetur, obviare disposuit cupiens deo propicio premissa omnia, propter que concilium ipsum congregatum extitit, feliciter adimplere pro exaltacione ecclesie et fidei et ipsius auctoritate ecclesie et sacrorum conciliorum incommutabiliter servanda, eciam si in martirio sisti patres deberent. que vestre nobilitati voluimus, ut premisimus, 20 desideranter aperire, ut eam redderemus aliquantulum de premissis veritate et justicia ad- visatam, prout plenius regibus et principibus cunctis in scriptis' novimus per ipsum sa- crum concilium reseratum. preterea nondum ad plenum Bohemi sunt ecclesie uniti, quos modo serenissimus princeps et dominus noster graciosissimus dominus Albertus Romano- rum electus ac Hungarie et Bohemie rex illustrissimus super communione sub utraque 25 specie determinacioni et ordinacioni prefati sacri Basiliensis concilii submittit denuo at- que remittit, quos firmiter speramus ad ecclesiam in omnibus ex integro reduci et ei uniri ad laudem et gloriam omnipotentis dei, qui vestram excellenciam dirigere et con- servare dignetur in omni prosperitate et salute ad vota. datum Basilee etc. 5 30 160. K. Albrecht an Papst Eugen 4: dankt für des Papstes Unterstützung bei der Er- 138 Mai 3 langung der Kronen von Ungarn und Böhmen sowie bei der Wahl zum Römischen König; hat letztere Würde nur auf vielfaches Drängen angenommen; empfiehlt sich und seine Reiche der päpstlichen Milde; entschuldigt sich, daß er noch keine Ge- sandtschaft geschickt hat; will das binnen kurzem tun und alles versuchen zur Her- 1438 Mai 3 Wien. stellung der Einigkeit in der Kirche. 35 40 P aus Rom Bibl. Vatic. cod. Pal. 381 P. II fol. 191 ab cop. chart. coaeva. V coll. ebd. Vatik. A. Armar. 39 tom. 7a fol. 275b- 276b nr. 440 cop. chart. saec. 16 ex. (od. 172) mit der Uberschrift Eugenio pape [Vorl. papa] quarto; die Unterschrift steht unter dem Text; am Rande Inhaltsangabe, wohl von derselben Hand. S coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 404 a] cop. chart. coaeva. C coll. Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 73b-74b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- 45 Das Minoritätsdekret vom 7. Mai 1437, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 980-981. 2 Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. s Vgl. S. 250 Anm. 1. 1 Segovia bemerkt zu diesem Briefe: Oratores hii synodales, patriarcha et Johannes Pulchripatris [s. nrr. 190 u. 179], Georgius quoque imperatoris [s. nr. 178] non retulere concilio de litteris regis ipsius per diem ante datis preinserti salviconductus 50 [s. nr. 162], quibus pape scripsit [folgt Inhaltsan- gabe unserer or,]. intelligi ex hiis potest, si paratus erat, prout a concilio poscebatur, mandare observari suspensionis decretum aliasque implere concilii peti- ciones, prout spes dabatur per litteras ejus ad con- cilium sub data 30. die mensis predicti [unsere nr. 176] notificantes [folgt kurze Inhaltsangabe des Briefes] (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 122). Se- govia konstatiert hier also einen Widerspruch in den Briefen K. Albrechts an den Papst vom 3. Mai und an das Konzil vom 30. Mai. 32
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 251 bus ut ambasiatoribus sacri concilii littere 1 sub ejus bulla clandestine falso bullate com- 11438 bald nach perte fuerunt, qui se ejusdem domini nostri pape et ipsius concilii ambasiatores concor- Apr. 30/ des Grecis affirmare non erubuerunt, priusquam ipsius sacri concilii ambasiatores veri accedere potuissent. quibus sic preter bonos mores in decepcionem et suppressionem sacri concilii instauratis idem dominus noster Eugenius presens sacrum concilium absque ejus consilio et assensu ejus, priusquam ipsi Greci ad portum Latinum appropinquassent, contra ejus ordinaciones et decreta saluberrima in contrarium facta et edita in civitatem Ferrariensem transtulit 2 de facto et extunc congregacionem scismaticorum, quod presenti subsistente sacro concilio concilium nominare ausus est et conciliabulum existit, celebrare 10 incepit et presumpsit multa execranda deo et ecclesie odibilia pro voluntatis libito edendo ac personas sacri concilii earumque res et bona cunctis prede supponendo de facto tu- nicam inconsutilem catholicam videlicet ecclesiam detestabiliter scindendo, quantum scelus ecclesia ipsa ab evo perpessa non fuit. quibus sic indebite gestis et perpetratis in ec- clesia Christi, quam, ut prediximus, ipsum sacrum concilium representat et cui omnis in 15 terra a deo conspicitur collata potestas cuique omnis fidelis, eciam si papalis existat, in premissis obedire tenetur, obviare disposuit cupiens deo propicio premissa omnia, propter que concilium ipsum congregatum extitit, feliciter adimplere pro exaltacione ecclesie et fidei et ipsius auctoritate ecclesie et sacrorum conciliorum incommutabiliter servanda, eciam si in martirio sisti patres deberent. que vestre nobilitati voluimus, ut premisimus, 20 desideranter aperire, ut eam redderemus aliquantulum de premissis veritate et justicia ad- visatam, prout plenius regibus et principibus cunctis in scriptis' novimus per ipsum sa- crum concilium reseratum. preterea nondum ad plenum Bohemi sunt ecclesie uniti, quos modo serenissimus princeps et dominus noster graciosissimus dominus Albertus Romano- rum electus ac Hungarie et Bohemie rex illustrissimus super communione sub utraque 25 specie determinacioni et ordinacioni prefati sacri Basiliensis concilii submittit denuo at- que remittit, quos firmiter speramus ad ecclesiam in omnibus ex integro reduci et ei uniri ad laudem et gloriam omnipotentis dei, qui vestram excellenciam dirigere et con- servare dignetur in omni prosperitate et salute ad vota. datum Basilee etc. 5 30 160. K. Albrecht an Papst Eugen 4: dankt für des Papstes Unterstützung bei der Er- 138 Mai 3 langung der Kronen von Ungarn und Böhmen sowie bei der Wahl zum Römischen König; hat letztere Würde nur auf vielfaches Drängen angenommen; empfiehlt sich und seine Reiche der päpstlichen Milde; entschuldigt sich, daß er noch keine Ge- sandtschaft geschickt hat; will das binnen kurzem tun und alles versuchen zur Her- 1438 Mai 3 Wien. stellung der Einigkeit in der Kirche. 35 40 P aus Rom Bibl. Vatic. cod. Pal. 381 P. II fol. 191 ab cop. chart. coaeva. V coll. ebd. Vatik. A. Armar. 39 tom. 7a fol. 275b- 276b nr. 440 cop. chart. saec. 16 ex. (od. 172) mit der Uberschrift Eugenio pape [Vorl. papa] quarto; die Unterschrift steht unter dem Text; am Rande Inhaltsangabe, wohl von derselben Hand. S coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 404 a] cop. chart. coaeva. C coll. Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 73b-74b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- 45 Das Minoritätsdekret vom 7. Mai 1437, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 980-981. 2 Am 18. September 1437, vgl. S. 170 Anm. 2. s Vgl. S. 250 Anm. 1. 1 Segovia bemerkt zu diesem Briefe: Oratores hii synodales, patriarcha et Johannes Pulchripatris [s. nrr. 190 u. 179], Georgius quoque imperatoris [s. nr. 178] non retulere concilio de litteris regis ipsius per diem ante datis preinserti salviconductus 50 [s. nr. 162], quibus pape scripsit [folgt Inhaltsan- gabe unserer or,]. intelligi ex hiis potest, si paratus erat, prout a concilio poscebatur, mandare observari suspensionis decretum aliasque implere concilii peti- ciones, prout spes dabatur per litteras ejus ad con- cilium sub data 30. die mensis predicti [unsere nr. 176] notificantes [folgt kurze Inhaltsangabe des Briefes] (Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 122). Se- govia konstatiert hier also einen Widerspruch in den Briefen K. Albrechts an den Papst vom 3. Mai und an das Konzil vom 30. Mai. 32
Strana 252
252 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 3 schrift von anderer gleichzeitiger Hand Copia litterarum domini Alberti electi in regem Romanorum ad dominum Eugenium papam, quibus regraciatur domino nostro de ingenti affectione etc.; zum Datum ist am Rande die Jahreszahl 1438 hinzugefigt und zu der Unterschrift ebenfalls am Rande die Bemerkung Subscripcio literarum preinsertarum, alles wie auch die Unterschrift selbst mit anderer Tinte und in kleinerer Schrift, aber scheinbar von derselben Hand wie der Text. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 122. 5 Beatissime pater et domine a reverendissime. maximas referre habemus b vestre c sanctitati gratiarum " actiones pro illa ingenti affectione ejusdem sanctitatis erga nostram personam ? et ferventi desiderio, quod gerit ad exaltacionem et amplitudinem f nostre 5 10 regie dignitatis, quodque pridem, dum h adhuc solis titulis Ungarie et Boemie regnorum insigniremur i, eadem sanctitas pro nobis exhibuit in missione 1 reverendi patris Johan- nis episcopi Seginensis k legati vestre sanctitatis ac 1 consiliarii nostri, qui in favorem no- strum parte vestre sanctitatis ad assecucionemm prefatorum regnorum multa nobis attu- lit atque obtulit n. tandemque in loco Franckfurdensi eadem vestra? sanctitas iterum per 15 venerabilem episcopum Urbinensem » 2 apud sacri imperii electores favores vestros " ad- jecit et nunc in novissima bulla3 vestre sanctitatis et per organum prefati episcopi Segi- nensisr eadem sanctitas vestra s de electione nostra ad culmen sacri Romani facta im- perii quam plurimum nobis congratulari videtur cum recommendatione vestre sanctitatis et sancte sedis apostolice, ad cujus tuicionem tamquam advocatum t et filium nos eadem 20 sanctitas quam plurimum adhortatur. nos autem, beatissime pater, qui teste deo u ad Romani regni fastigium nullo v unquam studio anhelavimus, qui nos et sapiencia atque potencia insufficientem cognoscimus et hodie tanto orbis regiminew nos reputamus in- dignum nec pati voluimus x, ut nostro assensu aliqua pro assequenda re tam ardua inter- cessio fieret, tamen y requisiti pridem per solempnes oratores venerabilium et illustrium 25 sacri Romani imperii principum electorum admonitique : satis stricte per prefatum epi- scopum Seginensem aa parte ejusdem vestre sanctitatis multorumque Italie et Alamanie principum ac consanguineorum nostrorum Austrie ducum juniorum onus sacri Romani imperii super humeros nostros recepimus nulla ambicione nulloque honorebb allectice (deus novit), sed pure ad laudem dei et pro republica Christiana d tuicione ecclesie et oppres- 30 sione gencium barbararum, potissime in dei ete vestre sanctitatis sedisque apostolice f presidio atque auxilio confidentes, quod nos sub tanto tamque gravi onere succumbere non sinet. etgg hechh vestre sanctitati ex debito nostro notificare statuimus rogantes ex intimis, ut nos atque regna nostra vestra ii sanctitas dignetur habere solita clemencia re- commissos nobisque non imputetur, si usque modo kk non visitavimus oratoribus nostris 35 vestram sanctitatem. sumus enim dispositi in brevi nostros adn vestre sanctitatis con- spectum transmittere atque incumbere totis conatibus pro votiva unione ecclesie deo auspice consequenda. volumus enim pacis et unionis opus laboribus et impensis um glo- riosissimi quondam domini et patris nostri imperatorisn Sigismundi partum, quantum ab alto concessum fuerit, omni studio conservare offerentes nos in singulis, que conferre po- 40 terunt ad dei honorem ecclesie pacem vestreque sanctitatis et apostolice sedis statum atque decus, omni sinceritate et pp promptitudine benivolos et paratos. personam sancti- a) S reverendissime domine. b) I debemus. c) C sanctitati vestre. d) SC acciones graciarum. e) om. V. f) P amplectitudinem. g) S nostri stati nostre — dignitatis. h) V cum. i) P insigaremur; V insigneremur. k) V Signensis. 1) SC et. m) PFC execucionem. n) Vom, atque obtulit. o) S e. s. v. p) V Urbinatensem. 45 q) F nostros. r) V Signanensis. s) Pom. vestra; SC e. v s. t) om. C. u) S deo teste. v) S vero. w) S rogimini. x) S volumus. y) V tandem. z) C monitique. aa) V Signinensem. bb) P cher onere als onore. cc) V electi oder decti. dd) S Christianissima. ee) om. V. ff) om. V. gg) om. S. lih) V nec anstatl et hec. ii) S s. v. kk) S usquequo. 1I) om. F. mm) om. S. nn) om. C. o0) V vestre. pp) C ac. Vgl. nr. 113. In der Inhaltswiedergabe dieses Briefes bei Segovia (s. S. 251 Anm. 4) ist irrtümlich aus den 1 beiden Bischöfen von Zengg und Urbino ein Ur- 50 banus episcopus Seginensis geworden. nr. 149.
252 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 3 schrift von anderer gleichzeitiger Hand Copia litterarum domini Alberti electi in regem Romanorum ad dominum Eugenium papam, quibus regraciatur domino nostro de ingenti affectione etc.; zum Datum ist am Rande die Jahreszahl 1438 hinzugefigt und zu der Unterschrift ebenfalls am Rande die Bemerkung Subscripcio literarum preinsertarum, alles wie auch die Unterschrift selbst mit anderer Tinte und in kleinerer Schrift, aber scheinbar von derselben Hand wie der Text. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 122. 5 Beatissime pater et domine a reverendissime. maximas referre habemus b vestre c sanctitati gratiarum " actiones pro illa ingenti affectione ejusdem sanctitatis erga nostram personam ? et ferventi desiderio, quod gerit ad exaltacionem et amplitudinem f nostre 5 10 regie dignitatis, quodque pridem, dum h adhuc solis titulis Ungarie et Boemie regnorum insigniremur i, eadem sanctitas pro nobis exhibuit in missione 1 reverendi patris Johan- nis episcopi Seginensis k legati vestre sanctitatis ac 1 consiliarii nostri, qui in favorem no- strum parte vestre sanctitatis ad assecucionemm prefatorum regnorum multa nobis attu- lit atque obtulit n. tandemque in loco Franckfurdensi eadem vestra? sanctitas iterum per 15 venerabilem episcopum Urbinensem » 2 apud sacri imperii electores favores vestros " ad- jecit et nunc in novissima bulla3 vestre sanctitatis et per organum prefati episcopi Segi- nensisr eadem sanctitas vestra s de electione nostra ad culmen sacri Romani facta im- perii quam plurimum nobis congratulari videtur cum recommendatione vestre sanctitatis et sancte sedis apostolice, ad cujus tuicionem tamquam advocatum t et filium nos eadem 20 sanctitas quam plurimum adhortatur. nos autem, beatissime pater, qui teste deo u ad Romani regni fastigium nullo v unquam studio anhelavimus, qui nos et sapiencia atque potencia insufficientem cognoscimus et hodie tanto orbis regiminew nos reputamus in- dignum nec pati voluimus x, ut nostro assensu aliqua pro assequenda re tam ardua inter- cessio fieret, tamen y requisiti pridem per solempnes oratores venerabilium et illustrium 25 sacri Romani imperii principum electorum admonitique : satis stricte per prefatum epi- scopum Seginensem aa parte ejusdem vestre sanctitatis multorumque Italie et Alamanie principum ac consanguineorum nostrorum Austrie ducum juniorum onus sacri Romani imperii super humeros nostros recepimus nulla ambicione nulloque honorebb allectice (deus novit), sed pure ad laudem dei et pro republica Christiana d tuicione ecclesie et oppres- 30 sione gencium barbararum, potissime in dei ete vestre sanctitatis sedisque apostolice f presidio atque auxilio confidentes, quod nos sub tanto tamque gravi onere succumbere non sinet. etgg hechh vestre sanctitati ex debito nostro notificare statuimus rogantes ex intimis, ut nos atque regna nostra vestra ii sanctitas dignetur habere solita clemencia re- commissos nobisque non imputetur, si usque modo kk non visitavimus oratoribus nostris 35 vestram sanctitatem. sumus enim dispositi in brevi nostros adn vestre sanctitatis con- spectum transmittere atque incumbere totis conatibus pro votiva unione ecclesie deo auspice consequenda. volumus enim pacis et unionis opus laboribus et impensis um glo- riosissimi quondam domini et patris nostri imperatorisn Sigismundi partum, quantum ab alto concessum fuerit, omni studio conservare offerentes nos in singulis, que conferre po- 40 terunt ad dei honorem ecclesie pacem vestreque sanctitatis et apostolice sedis statum atque decus, omni sinceritate et pp promptitudine benivolos et paratos. personam sancti- a) S reverendissime domine. b) I debemus. c) C sanctitati vestre. d) SC acciones graciarum. e) om. V. f) P amplectitudinem. g) S nostri stati nostre — dignitatis. h) V cum. i) P insigaremur; V insigneremur. k) V Signensis. 1) SC et. m) PFC execucionem. n) Vom, atque obtulit. o) S e. s. v. p) V Urbinatensem. 45 q) F nostros. r) V Signanensis. s) Pom. vestra; SC e. v s. t) om. C. u) S deo teste. v) S vero. w) S rogimini. x) S volumus. y) V tandem. z) C monitique. aa) V Signinensem. bb) P cher onere als onore. cc) V electi oder decti. dd) S Christianissima. ee) om. V. ff) om. V. gg) om. S. lih) V nec anstatl et hec. ii) S s. v. kk) S usquequo. 1I) om. F. mm) om. S. nn) om. C. o0) V vestre. pp) C ac. Vgl. nr. 113. In der Inhaltswiedergabe dieses Briefes bei Segovia (s. S. 251 Anm. 4) ist irrtümlich aus den 1 beiden Bischöfen von Zengg und Urbino ein Ur- 50 banus episcopus Seginensis geworden. nr. 149.
Strana 253
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 253 5 tatis vestre sanam et incolumem conservare dignetur altissimus feliciter et longeve regi- mini ecclesie sue sancte. datum Vienne die a 3. mensis maji regnorum nostrorum Romanib et Ungarie etc. anno“ primo d [supra] Sanctissimo in Christo patri et domino nostro domino Eugenio sacre Ro- mane et universalis ecclesie summo pon- tifici. Vestre sanctitatis devotus e filius Alber- tus dei gratia Romanorum rex semper au- gustus ac Ungarie Dalmacie Croacie etc. rex, electus rex f Boemie, dux Austrie Sti- rie g etc. necnon marchio Moravie etc. h Guaspar 1438 Mai 3 10 161. Ausführungen des Johannes von Ragusa, Gesandten des Baseler Konzils 1, vor 1438 fc. König Albrecht. 1438 ſc. Mai 4]2 Wien. Mai 4] 15 20 25 35 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E 1i fol. 204 a-249 a cop. chart. coaeva, von zwei Händen geschrieben (vgl. die Varianten). Eine dritte Hand, wahrscheinlich die Ragusas, hat die Rede hier und da korrigiert und mit Zusätzen, Inhaltsangaben und Schlußnotiz verschen. Von einer vierten Hand ist folgende gleichzeitige Uberschrift Proposicio re- verendi magistri Johannis de Raguso coram rege Romanorum Alberto et ambasiatoribus electorum de auctoritate et processu sacri concilii Basiliensis et contra Eugenium quartum. Die Schlußnotis von der dritten Hand lautet Explicit propositio magistri Johannis de Ragusio ordinis fratrum predicatorum postea episcopi Argensis, quam fecit in efectu coram rege Romanorum Alberto Wienna in defensionem sacri concilii Basiliensis contra papam Eugenium quartum anno domini 1438 die 15. [sic] mensis maji tempore, quo prefato regi per ambasciatores electorum offerrebatur regni Romanorum electio, qui et post acceptationem prefate interfuerunt propositioni una cum magistris et doctoribus universitatis Wiennen- sis. — In neuerer Zeit hat Iselin hier und da am Rande Textverbesserungen vor- geschlagen. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Regin. 1019 fol. 335 a-398b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Tractatus sive propositio domini Joannis de Ragusio facta coram rege Roma- norum Vienne in defensionem sacri concilii Basiliensis contra papam Eugenium und mit der Schlußnotiz wie in B. Wohl Abschrift von B. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberg. Ges.- A. Religionssachen A fol. 87 ab cop. chart. coaeva, nur die acht Schlußpetitionen enthaltend und mit der Uberschrift Pe- titiones ambasiatorum sacri concilii Basiliensis coram domino Alberto Romanorum rege etc. Wienne 1438 [die Worte coram -1438 sind von anderer Hand hinzugefügt]. Ferner in Basel Univ.-Bibl. Ms. E 1 1k fol. 272a�295b und fol. 239a�271b conc. chart. Uberschrift von anderer, aber gleichzeitiger Hand Relacio ambasiatorum concilii Basi- liensis ad Albertum regem Ungarie. Diese Vorlage, die zahllose Korrekturen und Zu- sätze aufweist und dadurch den Uberblick schr erschwert, ist offenbar Ragusas Konzept für Vorl. B. — Ubrigens scheint der Cod. noch an vielen Stellen Vorarbeiten Ragusas für seine Rede zu enthalten, die hier jedoch nicht weiter zu berücksichtigen sind. a) om. VC. b) PVS Romanorum. c) om. V. d) SC primo anno. e) S devotissimus. f) in P durchgestrichen. g) om. S. h) om. SC. i) om. VC. 1 Vgl. zu der Gesandtschaft des Johannes von Ragusa und des Johannes Pulchripatris (Beaupère), die am 5. März zu König Albrecht aufgebrochen 45 waren, die Notizen in Conc. Bas. 5, 147 Z. 12 ff. und 148 Z. 1ff. — Schon am 27. Februar 1438 hatte das Baseler Konzil die gen. Gesandten bei Ulrich von Rosenberg in wichtigen Angelegenheiten, die sie ihm auseinandersetzen sollten, damit er zu 50 Gunsten des Konzils auf den König einwirke, be- glaubigt; dat. Basilee 3 kal. martii 1438 (Wittin- gau Schwarzenberg. Archiv Urkunden Nr. 140 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. und (ein zweites Exemplar) cop. chart. coaeva, mit der Unterschrift 55 Bertoldus). 2 Das Datum des 15. Mai, das die Schlußnotiz der Vorlagen B und R bietet, kann nicht richtig sein. Denn schon am 10. Mai schreibt K. Albrecht dem Konzil über die stattgehabte Audienz der Ge- sandten (s. nr. 166). Dagegen ergibt sich aus der 8. Petitio am Schluſ der Ausführungen, daß die Erneuerung des freien Geleits für das Konzil durch K. Albrecht noch nicht erfolgt war. Dies geschah aber am 4. Mai (s. nr. 162). Also spätestens am 4. Mai, wahrscheinlich etwas früher, muſ Ragusa seine Ausführungen gemacht haben.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 253 5 tatis vestre sanam et incolumem conservare dignetur altissimus feliciter et longeve regi- mini ecclesie sue sancte. datum Vienne die a 3. mensis maji regnorum nostrorum Romanib et Ungarie etc. anno“ primo d [supra] Sanctissimo in Christo patri et domino nostro domino Eugenio sacre Ro- mane et universalis ecclesie summo pon- tifici. Vestre sanctitatis devotus e filius Alber- tus dei gratia Romanorum rex semper au- gustus ac Ungarie Dalmacie Croacie etc. rex, electus rex f Boemie, dux Austrie Sti- rie g etc. necnon marchio Moravie etc. h Guaspar 1438 Mai 3 10 161. Ausführungen des Johannes von Ragusa, Gesandten des Baseler Konzils 1, vor 1438 fc. König Albrecht. 1438 ſc. Mai 4]2 Wien. Mai 4] 15 20 25 35 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E 1i fol. 204 a-249 a cop. chart. coaeva, von zwei Händen geschrieben (vgl. die Varianten). Eine dritte Hand, wahrscheinlich die Ragusas, hat die Rede hier und da korrigiert und mit Zusätzen, Inhaltsangaben und Schlußnotiz verschen. Von einer vierten Hand ist folgende gleichzeitige Uberschrift Proposicio re- verendi magistri Johannis de Raguso coram rege Romanorum Alberto et ambasiatoribus electorum de auctoritate et processu sacri concilii Basiliensis et contra Eugenium quartum. Die Schlußnotis von der dritten Hand lautet Explicit propositio magistri Johannis de Ragusio ordinis fratrum predicatorum postea episcopi Argensis, quam fecit in efectu coram rege Romanorum Alberto Wienna in defensionem sacri concilii Basiliensis contra papam Eugenium quartum anno domini 1438 die 15. [sic] mensis maji tempore, quo prefato regi per ambasciatores electorum offerrebatur regni Romanorum electio, qui et post acceptationem prefate interfuerunt propositioni una cum magistris et doctoribus universitatis Wiennen- sis. — In neuerer Zeit hat Iselin hier und da am Rande Textverbesserungen vor- geschlagen. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Regin. 1019 fol. 335 a-398b cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Tractatus sive propositio domini Joannis de Ragusio facta coram rege Roma- norum Vienne in defensionem sacri concilii Basiliensis contra papam Eugenium und mit der Schlußnotiz wie in B. Wohl Abschrift von B. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenberg. Ges.- A. Religionssachen A fol. 87 ab cop. chart. coaeva, nur die acht Schlußpetitionen enthaltend und mit der Uberschrift Pe- titiones ambasiatorum sacri concilii Basiliensis coram domino Alberto Romanorum rege etc. Wienne 1438 [die Worte coram -1438 sind von anderer Hand hinzugefügt]. Ferner in Basel Univ.-Bibl. Ms. E 1 1k fol. 272a�295b und fol. 239a�271b conc. chart. Uberschrift von anderer, aber gleichzeitiger Hand Relacio ambasiatorum concilii Basi- liensis ad Albertum regem Ungarie. Diese Vorlage, die zahllose Korrekturen und Zu- sätze aufweist und dadurch den Uberblick schr erschwert, ist offenbar Ragusas Konzept für Vorl. B. — Ubrigens scheint der Cod. noch an vielen Stellen Vorarbeiten Ragusas für seine Rede zu enthalten, die hier jedoch nicht weiter zu berücksichtigen sind. a) om. VC. b) PVS Romanorum. c) om. V. d) SC primo anno. e) S devotissimus. f) in P durchgestrichen. g) om. S. h) om. SC. i) om. VC. 1 Vgl. zu der Gesandtschaft des Johannes von Ragusa und des Johannes Pulchripatris (Beaupère), die am 5. März zu König Albrecht aufgebrochen 45 waren, die Notizen in Conc. Bas. 5, 147 Z. 12 ff. und 148 Z. 1ff. — Schon am 27. Februar 1438 hatte das Baseler Konzil die gen. Gesandten bei Ulrich von Rosenberg in wichtigen Angelegenheiten, die sie ihm auseinandersetzen sollten, damit er zu 50 Gunsten des Konzils auf den König einwirke, be- glaubigt; dat. Basilee 3 kal. martii 1438 (Wittin- gau Schwarzenberg. Archiv Urkunden Nr. 140 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. und (ein zweites Exemplar) cop. chart. coaeva, mit der Unterschrift 55 Bertoldus). 2 Das Datum des 15. Mai, das die Schlußnotiz der Vorlagen B und R bietet, kann nicht richtig sein. Denn schon am 10. Mai schreibt K. Albrecht dem Konzil über die stattgehabte Audienz der Ge- sandten (s. nr. 166). Dagegen ergibt sich aus der 8. Petitio am Schluſ der Ausführungen, daß die Erneuerung des freien Geleits für das Konzil durch K. Albrecht noch nicht erfolgt war. Dies geschah aber am 4. Mai (s. nr. 162). Also spätestens am 4. Mai, wahrscheinlich etwas früher, muſ Ragusa seine Ausführungen gemacht haben.
Strana 254
254 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1488 „Convenit a ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione ſc. Mai 4) erant et expugnabantur“, primi Machabeorum 5. capitulo 1. Quia, serenissime rex et illustrissime atque gloriosissime princeps, sancta et uni- versalis ecclesia Basilee in spiritu sancto legittime congregata ad duos principaliter fines ad majestatem vestram destinare nos curavit pro presenti, prout et eximius doctor 5 dominus et magister meus magister Johannes2 luculentissime proposuit3, ad congratu- landum videlicet et congaudendum majestati vestre, immo verius ecclesie toti et Christiane religioni super prosperis et felicibus successibus, quibus gloriosus et sublimis deus eandem majestatem vestram hiis diebus exaltare et glorificare dignatus est exaltando ipsam vide- licet et assumendo ad multa inclita regna et dominia Hungarie videlicet Bohemie Dal- 10 macie Croacieque, et quod in spe firma habebat ulterius de futura ad regnum Romanorum promocione, prout et inpresenciarum gracia illius, per quem omnes reges regnant et con- ditores legum justa decernunt, gaudenter et exultanter cernimus et videmus, et ad in- formandum eandem majestatem vestram de quibusdam, que justiciam et veritatem ejusdem sacri concilii Basiliensis concernunt et ostendunt, et cum de primo actum sit disertissime 15 per eundem dominum et magistrum meum, restat jam juxta voluntatem et ordinacionem suam, ut secundum prosequar, etsi non paribus stilo et sapiencia, eisdem tamen, spero, bona voluntate et zelo; protestor tamen inprimis et coram deo profiteor, quod ea, què dicturus sum in presenti, non odio aut amore vel quacumque alia passione vel affeccione particulari motus, sed tantummodo zelo fidei, zelo reipublice Christiane, zelo ecclesiastice 20 reformacionis, zelo et amore veritatis, zelo inquam obediencie, qua per universalem eccle- siam jussus sum, dicam, que prosecuturus sum et dicturus. et per consequens non animo injuriandi alicui statui vel persone quantecumque vel cujuscumque dignitatis, quin immo id peragam cum maximo dolore et amaritudine cordis, si forsan interdum cogente veri- tate et justicia contingat me aliquid durius loqui et a solita exhorbitare mansuetudine, 25 nisi forte quis injuriam reputet et ad animum revocet, quod non debet justicie defensionem et declaracionem veritatis. etenim, ut quidam dicit, plerumque hoc tempore obsequium amicos, veritas odium parit. verumptamen cum Seneca malo veris offendere quam tacendo et adulando placere, quia, ut ait 4 noster e Dalmata sanctissimus Jeronimus contra Ruffinum, Pictagore preceptum fuit post deum veritatem colendam, que sola homines 3o deo proximos facit, licet etiam ex hiis, que dicturus sum, multi dominorum et amicorum meorum fortasse, cum audierint vel legerint hec, scandalum capient. verumptamen decet professionem meam dicere et facere, prout Aristotiles docuit in ethicis 5, videlicet quod duobus existentibus amicis sanctum est prehonorare veritatem. amicus siquidem Plato, amicus Socrates, ut ille solitus erat dicere, sed tamen magis amica veritas, que, ut 35 quidam dicit, est virtus, quad quis omni timore vel fraude seposita cum quadam spiritus libertate, quod recte sentit, efatur. protestor insuper, quod in presenti non intendo ali- quid asserere, quod asserendum non est, quin immo subicio omnia dicta mea correctioni sancte matris ecclesie et eam representantis sancte universalis sinodi Basiliensis, que in hiis, que ad fidem et bonos mores pertinent, in statuendo et diffiniendo juxta veritatis 40 vocem errare non potest. quia vero ea, de quibus dicturus sum, magna et ardua sunt totamque concernencia ecclesiam et quoad materiam dicendorum satis longa et prolixa, 6 a) in B gaus oben anf der ersten Seile, wohl con Ragusas Hand, Prima pars. b) R principales. c) R magister. d) R quavis statt qua quis. 1 Machab. 5, 16. 2 Johannes Pulchripatris, vgl. S. 253 Anm. 1. a Die Ausführungen des Johannes Pulchripatris sind nicht aufgefunden worden. Vgl. jedoch nr. 4 Contra Rufinum lib. 2 c. 39, bei Migne, Pa- 45 trologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 507. Ethica Nicomachea 1, 4 (Aristoteles Latine ed. Acad. Reg. Boruss. p. 538). 179.
254 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1488 „Convenit a ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione ſc. Mai 4) erant et expugnabantur“, primi Machabeorum 5. capitulo 1. Quia, serenissime rex et illustrissime atque gloriosissime princeps, sancta et uni- versalis ecclesia Basilee in spiritu sancto legittime congregata ad duos principaliter fines ad majestatem vestram destinare nos curavit pro presenti, prout et eximius doctor 5 dominus et magister meus magister Johannes2 luculentissime proposuit3, ad congratu- landum videlicet et congaudendum majestati vestre, immo verius ecclesie toti et Christiane religioni super prosperis et felicibus successibus, quibus gloriosus et sublimis deus eandem majestatem vestram hiis diebus exaltare et glorificare dignatus est exaltando ipsam vide- licet et assumendo ad multa inclita regna et dominia Hungarie videlicet Bohemie Dal- 10 macie Croacieque, et quod in spe firma habebat ulterius de futura ad regnum Romanorum promocione, prout et inpresenciarum gracia illius, per quem omnes reges regnant et con- ditores legum justa decernunt, gaudenter et exultanter cernimus et videmus, et ad in- formandum eandem majestatem vestram de quibusdam, que justiciam et veritatem ejusdem sacri concilii Basiliensis concernunt et ostendunt, et cum de primo actum sit disertissime 15 per eundem dominum et magistrum meum, restat jam juxta voluntatem et ordinacionem suam, ut secundum prosequar, etsi non paribus stilo et sapiencia, eisdem tamen, spero, bona voluntate et zelo; protestor tamen inprimis et coram deo profiteor, quod ea, què dicturus sum in presenti, non odio aut amore vel quacumque alia passione vel affeccione particulari motus, sed tantummodo zelo fidei, zelo reipublice Christiane, zelo ecclesiastice 20 reformacionis, zelo et amore veritatis, zelo inquam obediencie, qua per universalem eccle- siam jussus sum, dicam, que prosecuturus sum et dicturus. et per consequens non animo injuriandi alicui statui vel persone quantecumque vel cujuscumque dignitatis, quin immo id peragam cum maximo dolore et amaritudine cordis, si forsan interdum cogente veri- tate et justicia contingat me aliquid durius loqui et a solita exhorbitare mansuetudine, 25 nisi forte quis injuriam reputet et ad animum revocet, quod non debet justicie defensionem et declaracionem veritatis. etenim, ut quidam dicit, plerumque hoc tempore obsequium amicos, veritas odium parit. verumptamen cum Seneca malo veris offendere quam tacendo et adulando placere, quia, ut ait 4 noster e Dalmata sanctissimus Jeronimus contra Ruffinum, Pictagore preceptum fuit post deum veritatem colendam, que sola homines 3o deo proximos facit, licet etiam ex hiis, que dicturus sum, multi dominorum et amicorum meorum fortasse, cum audierint vel legerint hec, scandalum capient. verumptamen decet professionem meam dicere et facere, prout Aristotiles docuit in ethicis 5, videlicet quod duobus existentibus amicis sanctum est prehonorare veritatem. amicus siquidem Plato, amicus Socrates, ut ille solitus erat dicere, sed tamen magis amica veritas, que, ut 35 quidam dicit, est virtus, quad quis omni timore vel fraude seposita cum quadam spiritus libertate, quod recte sentit, efatur. protestor insuper, quod in presenti non intendo ali- quid asserere, quod asserendum non est, quin immo subicio omnia dicta mea correctioni sancte matris ecclesie et eam representantis sancte universalis sinodi Basiliensis, que in hiis, que ad fidem et bonos mores pertinent, in statuendo et diffiniendo juxta veritatis 40 vocem errare non potest. quia vero ea, de quibus dicturus sum, magna et ardua sunt totamque concernencia ecclesiam et quoad materiam dicendorum satis longa et prolixa, 6 a) in B gaus oben anf der ersten Seile, wohl con Ragusas Hand, Prima pars. b) R principales. c) R magister. d) R quavis statt qua quis. 1 Machab. 5, 16. 2 Johannes Pulchripatris, vgl. S. 253 Anm. 1. a Die Ausführungen des Johannes Pulchripatris sind nicht aufgefunden worden. Vgl. jedoch nr. 4 Contra Rufinum lib. 2 c. 39, bei Migne, Pa- 45 trologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 507. Ethica Nicomachea 1, 4 (Aristoteles Latine ed. Acad. Reg. Boruss. p. 538). 179.
Strana 255
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 255 ideo et ut securius et magis expedite intentum exequamur, scriptis deinceps agemus et 1438 ſc. prosequemur 1, que animo pro presenti dicenda concepimus. et quia in rebus arduis Mai 4) tanto securius agitur, quanto ex firmiori proceditur fundamento, ideo pro predictorum ordinata execucione et firma occurrit ex testimoniis veritatis in eternum fundatis a, scilicet b 5 ex sacrarum scripturarum eloquiis, sumendum thema, quod propositum est, videlicet: „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione erant et expugnabantur“. In c quibus quidem verbis omnis mea, quam in presenti prosecuturus sum, intencio exprimitur manifeste. et primo racionabilis et legittima ipsius sacri Basiliensis 10 concilii convencio seu congregacio in eo, quod dicit: „convenit ecclesia". se- cundo ipsius congregate ecclesie potestas et auctoritas summa, cum dicit: „convenit ecclesia magna". tercio exprimit finem et causas, propter quemd et quas prefatum sacrum concilium congregatum est, cum dicit: „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione erant et expugna- 15 bantur", prima igitur pars tractabit de racionabili et legittima congregacione generalium conciliorum et per consequens nostri Basiliensis concilii; secunda de suprema ipsorum conciliorum generalium potestate et auctoritate; tercia de fine et causis, propter quem et quas oportet et necesse est eadem generalia concilia congregari et per consequens celebrari. quibus profecto debite et recte deductis et sane intellectis speramus in domino, 20 quod nullus e jam locus alicui racioni ! et intellectui s ingenti deumque timenti obloquendi murmurandi insultandi detrahendique nostre sancte sinodo Basiliensi remanebit, quin immo horum agnita veritate ipsam ut ecclesiam sanctam catholicam et sponsam Christi, ut matrem omnium Christifidelium, ut articulum fidei absque quocumque scrupulo se- quentur et honorabunt. I. Quantum igitur ad prosecucionem primi reperimus, quod secundum diversa tem- pora diversus fuit modus congregacionis generalium et universalium conci- liorum, quia aliter in primitiva ecclesia nondum diffusa per orbem, aliter post ipsius diffusionem, tempore quo principes seculi et maxime imperatores Romani ceperunt reci- so pere lumen fidei, aliter temporibus, quibus viri ecclesiastici et precipue Romanus pontifex fuerunt habiti in honore et ceperunt potencia et diviciis habundare, precipue post divi- sionem orientalis ecclesie ab occidentali, aliterque jam nunc temporibus nostris a tempore magni Constanciensis concilii. etenim juxta magistrum in historiis scolasticis in primitiva ecclesia Jherosolimis quatuor leguntur per apostolos concilia celebrata. primum de sub- 35 stitucione Mathie in apostolum loco Jude actuum primo capitulo 2, secundum de eleccione 7 diaconorum actuum 6. capitulo 3, tercium de sublacione circumcisionis et aliorum lega- lium actuum 15 4, quartum de permissione observancie quorumdam legalium quoad eos, qui ex Judeis conversi erant, dummodo non ponerent in eis spem, actuum 21. 5 et quoad primum quidem ille ipsum profecto congregavit, qui precepit eis, ne ab Jherosolimis dis- 40 cederent, sed promissionem patris expectarent, ipse scilicet dominus noster Jhesus Christus, unde et post ascensionem ejus juxta preceptum reversi sunt Jherosolimam, et manebant apostoli simul in parte superiori cenaculi, ubi postmodum ad substitucionem Mathie pro- cesserunt. de secundo autem clarum est, quod ipsum 12 apostoli convocaverunt. sic 25 45 a) R fundate. b) om. R. c) in B kein Alinea. d) B quam. e) B undeutlich; Rullus. f) B racioni korr. aus racione; R racione. g) B intellectui korr. für intellectu; R intellectu. 1 Das soll wohl heißten, daß Ragusa die folgen- den Ausführungen vorgelesen hat. Act. 1, 13-26. Act. 6, 1-6. Act. 15, 5 ff. Act. 21, 18 ff.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 255 ideo et ut securius et magis expedite intentum exequamur, scriptis deinceps agemus et 1438 ſc. prosequemur 1, que animo pro presenti dicenda concepimus. et quia in rebus arduis Mai 4) tanto securius agitur, quanto ex firmiori proceditur fundamento, ideo pro predictorum ordinata execucione et firma occurrit ex testimoniis veritatis in eternum fundatis a, scilicet b 5 ex sacrarum scripturarum eloquiis, sumendum thema, quod propositum est, videlicet: „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione erant et expugnabantur“. In c quibus quidem verbis omnis mea, quam in presenti prosecuturus sum, intencio exprimitur manifeste. et primo racionabilis et legittima ipsius sacri Basiliensis 10 concilii convencio seu congregacio in eo, quod dicit: „convenit ecclesia". se- cundo ipsius congregate ecclesie potestas et auctoritas summa, cum dicit: „convenit ecclesia magna". tercio exprimit finem et causas, propter quemd et quas prefatum sacrum concilium congregatum est, cum dicit: „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui in tribulacione erant et expugna- 15 bantur", prima igitur pars tractabit de racionabili et legittima congregacione generalium conciliorum et per consequens nostri Basiliensis concilii; secunda de suprema ipsorum conciliorum generalium potestate et auctoritate; tercia de fine et causis, propter quem et quas oportet et necesse est eadem generalia concilia congregari et per consequens celebrari. quibus profecto debite et recte deductis et sane intellectis speramus in domino, 20 quod nullus e jam locus alicui racioni ! et intellectui s ingenti deumque timenti obloquendi murmurandi insultandi detrahendique nostre sancte sinodo Basiliensi remanebit, quin immo horum agnita veritate ipsam ut ecclesiam sanctam catholicam et sponsam Christi, ut matrem omnium Christifidelium, ut articulum fidei absque quocumque scrupulo se- quentur et honorabunt. I. Quantum igitur ad prosecucionem primi reperimus, quod secundum diversa tem- pora diversus fuit modus congregacionis generalium et universalium conci- liorum, quia aliter in primitiva ecclesia nondum diffusa per orbem, aliter post ipsius diffusionem, tempore quo principes seculi et maxime imperatores Romani ceperunt reci- so pere lumen fidei, aliter temporibus, quibus viri ecclesiastici et precipue Romanus pontifex fuerunt habiti in honore et ceperunt potencia et diviciis habundare, precipue post divi- sionem orientalis ecclesie ab occidentali, aliterque jam nunc temporibus nostris a tempore magni Constanciensis concilii. etenim juxta magistrum in historiis scolasticis in primitiva ecclesia Jherosolimis quatuor leguntur per apostolos concilia celebrata. primum de sub- 35 stitucione Mathie in apostolum loco Jude actuum primo capitulo 2, secundum de eleccione 7 diaconorum actuum 6. capitulo 3, tercium de sublacione circumcisionis et aliorum lega- lium actuum 15 4, quartum de permissione observancie quorumdam legalium quoad eos, qui ex Judeis conversi erant, dummodo non ponerent in eis spem, actuum 21. 5 et quoad primum quidem ille ipsum profecto congregavit, qui precepit eis, ne ab Jherosolimis dis- 40 cederent, sed promissionem patris expectarent, ipse scilicet dominus noster Jhesus Christus, unde et post ascensionem ejus juxta preceptum reversi sunt Jherosolimam, et manebant apostoli simul in parte superiori cenaculi, ubi postmodum ad substitucionem Mathie pro- cesserunt. de secundo autem clarum est, quod ipsum 12 apostoli convocaverunt. sic 25 45 a) R fundate. b) om. R. c) in B kein Alinea. d) B quam. e) B undeutlich; Rullus. f) B racioni korr. aus racione; R racione. g) B intellectui korr. für intellectu; R intellectu. 1 Das soll wohl heißten, daß Ragusa die folgen- den Ausführungen vorgelesen hat. Act. 1, 13-26. Act. 6, 1-6. Act. 15, 5 ff. Act. 21, 18 ff.
Strana 256
256 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 enim dicitur in textu 1: „convocantes autem 12 multitudinem discipulorum dixerunt etc." ſc. Mai 4/ de tercio autem habetur, quod communi inspiracione et voluntate congregati sunt. ita enim scribitur 2, quod „convenerunt apostoli et seniores videre de verbo hoc". de quarto autem videtur, quod per Jacobum apostolum congregatum fuerit vel saltim communi voto ut precedens. ita enim scribitur 3: „sequenti autem die introibat Paulus nobiscum ad Jacobum omnesque collecti sunt seniores". ultra predicta videntur et alia duo in actibus apostolorum fuisse celebrata concilia, videlicet cum apostoli, qui erant Jherosolimis, au- dientes, quod Samaria recepisset verbum dei, miserunt ad eos Petrum et Johannem, actuum 8. capitulo 4: non enim sine magna deliberatione et magno consilio factum esse existimandum est, ut tales ac tanti ab apostolis Samariam mitterentur; deinde, cum 10 Jherosolimis facta fuisset disceptacio adversus Petrum ab hiis, qui erant ex circumcisione pro eo, quod introiisset ad domum Cornelii centurionis gentilis et manducasset cum eo, actuum 11.5: neque enim primus apostolorum Petrus argutus fuisset neque ipse purgasset se de objectis adversus ipsum nisi in presencia apostolorum, ex quo erant Jherosolimis. preter predicta creditur et aliud celebratum fuisse concilium ab apostolis, licet nesciatur 15 ubi, quando videlicet simbolum, quod minus dicitur, in unum congregati ediderunt et, ut in omnem terram exiret sonus ipsorum, se per orbem predicaturi diviserunt. unde Ambrosius°: „„et tibi dabo claves regni celorum"7 — clavem Petri fidem esse Petri dixerim, per quam celos aperuit, inferna penetravit securus, maria calcavit intrepidus. clavem istam arbitror duodecim artificum operacione conflatam: duodecim enim apostolorum 20 simbolo fides sancta concepta est, qui velut periti artifices in unum convenientes clavem suo concilio “ conflaverunt. clavem enim quandam ipsum simbolum dixerim, per quod reserantur diaboli tenebre, ut lux Christi adveniat, aperiuntur consciencie clausa pectora, ut justicie fulgeant opera manifesta.“ hec ille. manifestum est autem, quod nullius pre- dictorum conciliorum convocacio aut congregacio Petro specialiter attribuitur, quamvis in 25 omnibus ipse adesset presens. ex quo ulterius sequitur, quod ex praxi apostolorum non habetur, quod solus Petrus vel soli sui successores in cathedra Romana existentes habeant" congregare et convocare concilia universalia, et per consequens, quod nec Petrus neque sui successores soli habent hoc ex privilegio Christi, patet, quia, si sic, reliqui apostoli non derogassent Petro in hoc maxime ipso presente nec eciam suo exemplo ceteris ipsius 3o futuris successoribus. si ergo hoc ad eos aliquando pertinebat, hoc fuit ex permissione aut ordinacione ecclesie vel forte ex usurpata potestate, sicut facile posset deduci in plu- ribus aliis. postb divisionem vero et dispersionem apostolorum per orbem usque ad tempora Constantini magni non reperimus aliquod universale fuisse concilium celebratum, licet fortassis multe particulares et provinciales sinodi precesserint, sicut de Ancyrana c 8 35 et Neocesariensi ? sinodis existimatur. in precedentibus namque annis ab apostolis sci- licet usque ad tempora predicti Constantini magni persecutione fervente tirannorum non erat, qui de omni orbe terrarum patres in unum congregaret. quare Christianitas ipsa illo intermedio tempore multis heresibus scissuris et perturbacionibus laborabat, unde Constantinus fuit primus, qui suscepta fide et sacro baptismate patres et episcopos de 40 omni orbe terrarum Nyceam urbem Bitinie pro universali sinodo celebranda congre- a) R consilio. b) in B am Rande, wahrscheinlich ron Ragusas Hand, Auctoritate imperatoris congregantur uni- versalia concilia. c) BR Anquiritana. Act. 6, 2. Act. 15, 6. Act. 21, 18. Act. 8, 14. 5 Act. 11, 2 ff. 6 Sermones nr. 33, bei Migne, Patrologia 17 (Ambrosii Opera t. 2, 2), 633. Matth. 16, 18. 8 Im Jahre 314, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 45 1, 219 ff. Zwischen 314 u. 325, vgl. ebd. 1, 242 ff. 50
256 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 enim dicitur in textu 1: „convocantes autem 12 multitudinem discipulorum dixerunt etc." ſc. Mai 4/ de tercio autem habetur, quod communi inspiracione et voluntate congregati sunt. ita enim scribitur 2, quod „convenerunt apostoli et seniores videre de verbo hoc". de quarto autem videtur, quod per Jacobum apostolum congregatum fuerit vel saltim communi voto ut precedens. ita enim scribitur 3: „sequenti autem die introibat Paulus nobiscum ad Jacobum omnesque collecti sunt seniores". ultra predicta videntur et alia duo in actibus apostolorum fuisse celebrata concilia, videlicet cum apostoli, qui erant Jherosolimis, au- dientes, quod Samaria recepisset verbum dei, miserunt ad eos Petrum et Johannem, actuum 8. capitulo 4: non enim sine magna deliberatione et magno consilio factum esse existimandum est, ut tales ac tanti ab apostolis Samariam mitterentur; deinde, cum 10 Jherosolimis facta fuisset disceptacio adversus Petrum ab hiis, qui erant ex circumcisione pro eo, quod introiisset ad domum Cornelii centurionis gentilis et manducasset cum eo, actuum 11.5: neque enim primus apostolorum Petrus argutus fuisset neque ipse purgasset se de objectis adversus ipsum nisi in presencia apostolorum, ex quo erant Jherosolimis. preter predicta creditur et aliud celebratum fuisse concilium ab apostolis, licet nesciatur 15 ubi, quando videlicet simbolum, quod minus dicitur, in unum congregati ediderunt et, ut in omnem terram exiret sonus ipsorum, se per orbem predicaturi diviserunt. unde Ambrosius°: „„et tibi dabo claves regni celorum"7 — clavem Petri fidem esse Petri dixerim, per quam celos aperuit, inferna penetravit securus, maria calcavit intrepidus. clavem istam arbitror duodecim artificum operacione conflatam: duodecim enim apostolorum 20 simbolo fides sancta concepta est, qui velut periti artifices in unum convenientes clavem suo concilio “ conflaverunt. clavem enim quandam ipsum simbolum dixerim, per quod reserantur diaboli tenebre, ut lux Christi adveniat, aperiuntur consciencie clausa pectora, ut justicie fulgeant opera manifesta.“ hec ille. manifestum est autem, quod nullius pre- dictorum conciliorum convocacio aut congregacio Petro specialiter attribuitur, quamvis in 25 omnibus ipse adesset presens. ex quo ulterius sequitur, quod ex praxi apostolorum non habetur, quod solus Petrus vel soli sui successores in cathedra Romana existentes habeant" congregare et convocare concilia universalia, et per consequens, quod nec Petrus neque sui successores soli habent hoc ex privilegio Christi, patet, quia, si sic, reliqui apostoli non derogassent Petro in hoc maxime ipso presente nec eciam suo exemplo ceteris ipsius 3o futuris successoribus. si ergo hoc ad eos aliquando pertinebat, hoc fuit ex permissione aut ordinacione ecclesie vel forte ex usurpata potestate, sicut facile posset deduci in plu- ribus aliis. postb divisionem vero et dispersionem apostolorum per orbem usque ad tempora Constantini magni non reperimus aliquod universale fuisse concilium celebratum, licet fortassis multe particulares et provinciales sinodi precesserint, sicut de Ancyrana c 8 35 et Neocesariensi ? sinodis existimatur. in precedentibus namque annis ab apostolis sci- licet usque ad tempora predicti Constantini magni persecutione fervente tirannorum non erat, qui de omni orbe terrarum patres in unum congregaret. quare Christianitas ipsa illo intermedio tempore multis heresibus scissuris et perturbacionibus laborabat, unde Constantinus fuit primus, qui suscepta fide et sacro baptismate patres et episcopos de 40 omni orbe terrarum Nyceam urbem Bitinie pro universali sinodo celebranda congre- a) R consilio. b) in B am Rande, wahrscheinlich ron Ragusas Hand, Auctoritate imperatoris congregantur uni- versalia concilia. c) BR Anquiritana. Act. 6, 2. Act. 15, 6. Act. 21, 18. Act. 8, 14. 5 Act. 11, 2 ff. 6 Sermones nr. 33, bei Migne, Patrologia 17 (Ambrosii Opera t. 2, 2), 633. Matth. 16, 18. 8 Im Jahre 314, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 45 1, 219 ff. Zwischen 314 u. 325, vgl. ebd. 1, 242 ff. 50
Strana 257
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 257 gavit 1, in qua condempnata Arriana heresi juxta fidem evangelicam et apostolicam se- 1438 IC. cundum post apostolos ecclesie simbolum tradiderunt. hujus itaque exemplo succedentes Mai 4) fideles et catholici imperatores sequentes universales sinodos pro diversis emergentibus negociis et heresibus extirpandis congregaverunt. sic divus Theodosius senior secundam 5 universalem sinodum contra Macedonium spiritum sanctum deum esse negantem in Con- stantinopoli congregavit 2. sic Theodosius junior indixit a terciam contra Nestorium duas in Christo personas asserentem in Epheso celebrandam 3. hoc modo quartam Marcianus princeps contra Euthicem Constantinopolitanum abbatem in Christo verbi dei et carnis unam pronunciantem naturam aliosque quamplurimos hereticos in Calcedonensi civitate 10 collegit 4. sic Justinianus contra Theodorum et alios hereticos quintam in Constantino- poli sinodum congregavit 5. sic Constantinus, ejusdem Justiniani 6 filius, ibidem in Con- stantinopoli sextam collegit 7 contra Anthiochenum episcopum Macharium aliosque mo- notelitas hereticos unam scilicet in Christo ponentes voluntatem. sic Constantinus, Yrene regine filius, septimam in Nycea, ubi et prima collecta fuerat, contra iconomacos id est 15 sacrarum imaginum impugnatores jussit sinodum congregari s. sic denique octavam in Constantinopoli Basilius et Constantinus imperatores contra Phocium Constantinopolitane sedis invasorem congregarunt ?, quam tamen Greci inter universales sinodos non com- putant, ultra predictas octo sinodos non legimus universales alias communes occidentali et orientali ecclesie. licet autem imperatores generalia concilia convocarent et in eisdem 20 aliquando personaliter adessent instituerentque aliquos ex nobilissimis et prudentissimis de suis, qui in diffinitionibus sanctorum patrum adessent judicesque vocarentur non a sentencia prestandab, sed propter sanctorum patrum colligenda vota et concordanda et tandem pronunciandam sentenciam in eam partem, in quamc major pars sancte sinodi declinasset, quemadmodum in Calcedonensi sinodo legimus hujusmodi judices fuisse in- 25 stitutos Anatholium gloriosissimum magistrum militum, Paladium magnificentissimum sacrorum pretoriorum prefectum, Vincomalum magnificentissimum sacrorum officiorum magistrum, nunquam tamen in eisdem conciliis universalibus alicujus dominii juris- diccionis aut potestatis usurparunt aut ostenderunt supercilium, quin immo semper ut protectores et defensores atque filii sancte matris ecclesie omni cum mansuetudine humi- so litate et devocione se exhibuerunt obedientes. unde et ille magnus imperator Constan- tinus, cum in congregacionem intrasset sancte sinodi apud Nyceam et per ipsum con- gregate, non in throno aureo, non in sede aliorum superexcedenti sedes, sed in sela minori sedit in medio sancte sinodi. et cum aliqui episcoporum unus contra alium li- bellos eidem offerrent, eos suscipiens et ad ignem proiciens dixit 10 ad episcopos: "deus 35 vos constituit sacerdotes et potestatem dedit de nobis judicandi. et ideo nos a vobis recte judicamur. vos autem non potestis ab hominibus judicari, propter quod dei solius inter vos expectate judicium et vestra jurgia, quecumque sunt, ad illud reserventur examen. vos etenim nobis a deo dati estis dii, et conveniens non est, ut homo judicet deos, sed illos ille solus, de quo dictum est 11: „deus stetit in congregacione deorum in 40 medioque discernit etc.“". cujus exemplum et factum recitat beatus Gregorius registri sui libro quinto 12 hortans Mauritium imperatorem ad debitam ministris ecclesie dei re- a) BR induxit. b) om. R. c) B quam korr. für qua; R qua. Im Jahre 325, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 1, 252 ff. 45 2 Im Jahre 381, vgl. ebd. 2, 1 ff. 3 Im Jahre 431, vgl. ebd. 2, 141 ff. 4 Im Jahre 451, vgl. ebd. 2, 410 ff. 5 Im Jahre 553, vgl. ebd. 2, 854 ff. 6 Vielmehr des Kaisers Konstans. 507 Im Jahre 680-681, vgl. Hefele, Konzilien- geschichte 3, 249 ff. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 8 Im Jahre 787, vgl. ebd. 3, 441 ff. 9 Im Jahre 869, vgl. ebd. 4, 384 ff. 10 Vgl. Rufinus, Hist. eccl. lib. 1 cap. 2 bei Migne, Patrologia 21, 468. 11 Ps. 81, 1. 12 Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist. 36, in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 317 f. und (als epist. 40) bei Migne, Patro- logia 77 (Gregorii Opera t. 3), 765 f. 33
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 257 gavit 1, in qua condempnata Arriana heresi juxta fidem evangelicam et apostolicam se- 1438 IC. cundum post apostolos ecclesie simbolum tradiderunt. hujus itaque exemplo succedentes Mai 4) fideles et catholici imperatores sequentes universales sinodos pro diversis emergentibus negociis et heresibus extirpandis congregaverunt. sic divus Theodosius senior secundam 5 universalem sinodum contra Macedonium spiritum sanctum deum esse negantem in Con- stantinopoli congregavit 2. sic Theodosius junior indixit a terciam contra Nestorium duas in Christo personas asserentem in Epheso celebrandam 3. hoc modo quartam Marcianus princeps contra Euthicem Constantinopolitanum abbatem in Christo verbi dei et carnis unam pronunciantem naturam aliosque quamplurimos hereticos in Calcedonensi civitate 10 collegit 4. sic Justinianus contra Theodorum et alios hereticos quintam in Constantino- poli sinodum congregavit 5. sic Constantinus, ejusdem Justiniani 6 filius, ibidem in Con- stantinopoli sextam collegit 7 contra Anthiochenum episcopum Macharium aliosque mo- notelitas hereticos unam scilicet in Christo ponentes voluntatem. sic Constantinus, Yrene regine filius, septimam in Nycea, ubi et prima collecta fuerat, contra iconomacos id est 15 sacrarum imaginum impugnatores jussit sinodum congregari s. sic denique octavam in Constantinopoli Basilius et Constantinus imperatores contra Phocium Constantinopolitane sedis invasorem congregarunt ?, quam tamen Greci inter universales sinodos non com- putant, ultra predictas octo sinodos non legimus universales alias communes occidentali et orientali ecclesie. licet autem imperatores generalia concilia convocarent et in eisdem 20 aliquando personaliter adessent instituerentque aliquos ex nobilissimis et prudentissimis de suis, qui in diffinitionibus sanctorum patrum adessent judicesque vocarentur non a sentencia prestandab, sed propter sanctorum patrum colligenda vota et concordanda et tandem pronunciandam sentenciam in eam partem, in quamc major pars sancte sinodi declinasset, quemadmodum in Calcedonensi sinodo legimus hujusmodi judices fuisse in- 25 stitutos Anatholium gloriosissimum magistrum militum, Paladium magnificentissimum sacrorum pretoriorum prefectum, Vincomalum magnificentissimum sacrorum officiorum magistrum, nunquam tamen in eisdem conciliis universalibus alicujus dominii juris- diccionis aut potestatis usurparunt aut ostenderunt supercilium, quin immo semper ut protectores et defensores atque filii sancte matris ecclesie omni cum mansuetudine humi- so litate et devocione se exhibuerunt obedientes. unde et ille magnus imperator Constan- tinus, cum in congregacionem intrasset sancte sinodi apud Nyceam et per ipsum con- gregate, non in throno aureo, non in sede aliorum superexcedenti sedes, sed in sela minori sedit in medio sancte sinodi. et cum aliqui episcoporum unus contra alium li- bellos eidem offerrent, eos suscipiens et ad ignem proiciens dixit 10 ad episcopos: "deus 35 vos constituit sacerdotes et potestatem dedit de nobis judicandi. et ideo nos a vobis recte judicamur. vos autem non potestis ab hominibus judicari, propter quod dei solius inter vos expectate judicium et vestra jurgia, quecumque sunt, ad illud reserventur examen. vos etenim nobis a deo dati estis dii, et conveniens non est, ut homo judicet deos, sed illos ille solus, de quo dictum est 11: „deus stetit in congregacione deorum in 40 medioque discernit etc.“". cujus exemplum et factum recitat beatus Gregorius registri sui libro quinto 12 hortans Mauritium imperatorem ad debitam ministris ecclesie dei re- a) BR induxit. b) om. R. c) B quam korr. für qua; R qua. Im Jahre 325, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 1, 252 ff. 45 2 Im Jahre 381, vgl. ebd. 2, 1 ff. 3 Im Jahre 431, vgl. ebd. 2, 141 ff. 4 Im Jahre 451, vgl. ebd. 2, 410 ff. 5 Im Jahre 553, vgl. ebd. 2, 854 ff. 6 Vielmehr des Kaisers Konstans. 507 Im Jahre 680-681, vgl. Hefele, Konzilien- geschichte 3, 249 ff. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 8 Im Jahre 787, vgl. ebd. 3, 441 ff. 9 Im Jahre 869, vgl. ebd. 4, 384 ff. 10 Vgl. Rufinus, Hist. eccl. lib. 1 cap. 2 bei Migne, Patrologia 21, 468. 11 Ps. 81, 1. 12 Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist. 36, in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 317 f. und (als epist. 40) bei Migne, Patro- logia 77 (Gregorii Opera t. 3), 765 f. 33
Strana 258
258 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ſc. Mai 4] verenciam exhibendam ita dicens: „non indignetur sacerdotibus dominus meus, sed ex- cellenti consideracione propter cum, cujus sunt servi, ita eis dominetur, ut debitam re- verenciam impendat, quia illi aliquando in divinis eloquiis dii, aliquando angeli nomi- nantur, exodo 22 a1: „diis non detrahes" et Malachie 2 2: „labia sacerdotis custodiunt scienciam et legem requirent de ore ejus, quia angelus domini exercituum est". unde 5 Constantinus inquit: „non est dignum, ut nos deos judicemus". quid mirum, si vestra pietas illos dignetur honorare, quibus in suo eloquio honorem tribuens eos angelos aut deos etiam ipse deus appellat? unde, cum ibidem Constantino principi scripte oblate abhominaciones contra ipsos fuissent, libellos accusacionis accepit ac in eorum conspectu illos incendit dicens: „vos dii estis a deo vero constituti; inter vos causas vestras dis- 10 ponite, quia dignum non est, ut nos judicemus deos"". hec ille. hoc idem senciebat divus imperator Basilius, qui in accione decima octave sinodi loquens de laicis ita dicit s: "de vobis autem laicis, tam qui in dignitatibus quam qui absolute conversamini, quid am- plius dicam? non habeo, quam quod nullo modo vobis licet de ecclesiasticis causis ser- monem movere neque penitus resistere integritati ecclesie et universali sinodo adversari. 15 hec enim investigare et querere patriarcharum pontificum et sacerdotum est, qui regi- minis officium sortiti sunt, qui sanctificandi, qui solvendi et ligandi potestatem habent, qui ecclesiasticas et celestes adepti sunt claves, non nostrum, qui pasci debemus, qui sanctificari, qui ligari vel a ligamento solvi egemus. quantecumque enim religionis et sapiencie laicus existat vel eciam si universa virtute interius polleat, donec laicus est, 20 ovis vocari non desinit. rursusque episcopus, quantacumque sit irreverencia plenus et nudus omni virtute, donec antistes est et veritatis verbum recte predicaverit, pastoris et dignitatis dampna non pacietur. que ergo vobis racio est in ordine ovium constitutis pastores verborum subtilitate discuciendi et ea, que super illos sunt, querendi et am- biendi? oportet nos ergo cum timore et fide sincera hos audire et a facie eorum vereri, 25 cum sint ministri domini omnipotentis et hujus formam possideant, et nichil amplius quam ea, que nostri ordinis sunt, requirere. nunc autem, ut videmus, adeo multos ma- licia in insaniam accendit, ut obliviscentes proprii ordinis et, quod pedes sint, minime cogitantes legem ponere velint oculis, non ut natura se habet, sed ut ipsi cupiunt, et sin- guli ad accusandum quidem majores semper sunt promptissimi, ad corrigendum autem 30 quidquam eorum, in quibus accusantur et criminantur, sunt pigerrimi.“ hec ille devo- tissimus imperator Basilius. predicta autem auctoritas universales sinodos convocandi mansit apud imperatores, ut videtur, usque ad divisionem ecclesie orientalis ab occiden- tali. unde et Karolus magnus, a tempore cujus videtur ecclesiarum divisio sumpsisse occasionem, constituit 4 sinodum cum Adriano papa Rome in ecclesia Lateranensi, ut s5 habetur 5 in decretis distinctione 63 „Adrianus", quamvis dicta sinodus inter universales locum non habeat. post divisionem vero ecclesiarum auctoritas dicta concilia universalia congregandi fuit de facto ad summum pontificem devoluta, quia, ut dictum est, antea soli imperatores convocabant. et hujus signum est e, quia, cum Marcianus imperator in Calcedonensi civitate quartam sinodum indixisset celebrandam, Leo papa, qui tunc cathe- 40 dram Romanam obtinebat, maximus in sanctitate et doctrina, epistolis et legacionibus instetit, quantum potuit, apud eundem principem et Pulcheriam imperatricem, ut dicta sinodus in Ytalia celebraretur, nec obtinuit. pro qua sinodo in Ytalia celebranda etiam a) Vorl. 23. b) B decima korr. (anscheinend von Ragusa) für decime; R decima. c) om. R. Exod. 22, 28. Malach. 2, 7. 3 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 188. Vgl. ebenda col. 407. Angeblich im Jahre 774, vgl. Hefele, Kon- ziliengeschichte 3, 620 f. und Abel-Simson, Jahr- 45 bücher des Fränkischen Reiches unter Karl d. Gr., 2. Aufl., 1, 175-178. c. 22 D. 63.
258 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ſc. Mai 4] verenciam exhibendam ita dicens: „non indignetur sacerdotibus dominus meus, sed ex- cellenti consideracione propter cum, cujus sunt servi, ita eis dominetur, ut debitam re- verenciam impendat, quia illi aliquando in divinis eloquiis dii, aliquando angeli nomi- nantur, exodo 22 a1: „diis non detrahes" et Malachie 2 2: „labia sacerdotis custodiunt scienciam et legem requirent de ore ejus, quia angelus domini exercituum est". unde 5 Constantinus inquit: „non est dignum, ut nos deos judicemus". quid mirum, si vestra pietas illos dignetur honorare, quibus in suo eloquio honorem tribuens eos angelos aut deos etiam ipse deus appellat? unde, cum ibidem Constantino principi scripte oblate abhominaciones contra ipsos fuissent, libellos accusacionis accepit ac in eorum conspectu illos incendit dicens: „vos dii estis a deo vero constituti; inter vos causas vestras dis- 10 ponite, quia dignum non est, ut nos judicemus deos"". hec ille. hoc idem senciebat divus imperator Basilius, qui in accione decima octave sinodi loquens de laicis ita dicit s: "de vobis autem laicis, tam qui in dignitatibus quam qui absolute conversamini, quid am- plius dicam? non habeo, quam quod nullo modo vobis licet de ecclesiasticis causis ser- monem movere neque penitus resistere integritati ecclesie et universali sinodo adversari. 15 hec enim investigare et querere patriarcharum pontificum et sacerdotum est, qui regi- minis officium sortiti sunt, qui sanctificandi, qui solvendi et ligandi potestatem habent, qui ecclesiasticas et celestes adepti sunt claves, non nostrum, qui pasci debemus, qui sanctificari, qui ligari vel a ligamento solvi egemus. quantecumque enim religionis et sapiencie laicus existat vel eciam si universa virtute interius polleat, donec laicus est, 20 ovis vocari non desinit. rursusque episcopus, quantacumque sit irreverencia plenus et nudus omni virtute, donec antistes est et veritatis verbum recte predicaverit, pastoris et dignitatis dampna non pacietur. que ergo vobis racio est in ordine ovium constitutis pastores verborum subtilitate discuciendi et ea, que super illos sunt, querendi et am- biendi? oportet nos ergo cum timore et fide sincera hos audire et a facie eorum vereri, 25 cum sint ministri domini omnipotentis et hujus formam possideant, et nichil amplius quam ea, que nostri ordinis sunt, requirere. nunc autem, ut videmus, adeo multos ma- licia in insaniam accendit, ut obliviscentes proprii ordinis et, quod pedes sint, minime cogitantes legem ponere velint oculis, non ut natura se habet, sed ut ipsi cupiunt, et sin- guli ad accusandum quidem majores semper sunt promptissimi, ad corrigendum autem 30 quidquam eorum, in quibus accusantur et criminantur, sunt pigerrimi.“ hec ille devo- tissimus imperator Basilius. predicta autem auctoritas universales sinodos convocandi mansit apud imperatores, ut videtur, usque ad divisionem ecclesie orientalis ab occiden- tali. unde et Karolus magnus, a tempore cujus videtur ecclesiarum divisio sumpsisse occasionem, constituit 4 sinodum cum Adriano papa Rome in ecclesia Lateranensi, ut s5 habetur 5 in decretis distinctione 63 „Adrianus", quamvis dicta sinodus inter universales locum non habeat. post divisionem vero ecclesiarum auctoritas dicta concilia universalia congregandi fuit de facto ad summum pontificem devoluta, quia, ut dictum est, antea soli imperatores convocabant. et hujus signum est e, quia, cum Marcianus imperator in Calcedonensi civitate quartam sinodum indixisset celebrandam, Leo papa, qui tunc cathe- 40 dram Romanam obtinebat, maximus in sanctitate et doctrina, epistolis et legacionibus instetit, quantum potuit, apud eundem principem et Pulcheriam imperatricem, ut dicta sinodus in Ytalia celebraretur, nec obtinuit. pro qua sinodo in Ytalia celebranda etiam a) Vorl. 23. b) B decima korr. (anscheinend von Ragusa) für decime; R decima. c) om. R. Exod. 22, 28. Malach. 2, 7. 3 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 188. Vgl. ebenda col. 407. Angeblich im Jahre 774, vgl. Hefele, Kon- ziliengeschichte 3, 620 f. und Abel-Simson, Jahr- 45 bücher des Fränkischen Reiches unter Karl d. Gr., 2. Aufl., 1, 175-178. c. 22 D. 63.
Strana 259
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 259 5 35 prius apud Theodosium juniorem idem Leo papa insteterat, unde in quadam epistola 1 1438 ſc. ita scribit: „Gloriosissimo et clementissimo Theodosio augusto Leo episcopus et sancta si- Mai 4) nodus, que in urbe Roma convenit. litteris clementie vestre etc., omnes partium nostrarum ecclesie, omnes mansuetudini vestre cum gemitibus et lacrimis supplicant sacerdotes, ut generalem sinodum jubeatis intra Ytaliam celebrari, que omnes offensiones ita aut repellat aut mitiget, ne aliquid ultra sit vel in fide dubium vel in caritate divisum.“ hec ille. et iterum idem in alia epistola 2 ad eundem Theodosium: „concilium universale intra Yta- liam, sicut sinodus, que ab hanc causam Rome convenit, mecum petit, clemencia vestra concedat etc.". quod tamen nec ab ipso Theodosio nec a suis successoribus Marciano 10 et Valentiniano imperatoribus obtinere potuit, quin immo sinodus, quam petebat, non in Ytalia, sed in Calcedonensi civitate de jussu predictorum Marciani et Valentiniani im- peratorum extitit celebrata, unde predicti imperatores eidem Calcedonensi sinodo scri- bentes ita scribunt3: „Imperatores cesares Valentinianus et Marcianus victores et trium- phatores maximi semper augusti sancto concilio, quod sacro nostro decreto Calcedone 15 collectum est etc.". et hec auctoritas concilia convocandi mansit apud summum ponti- ficem regulariter usque ad tempora magni concilii Constanciensis, in quo propter negli- genciam summorum pontificum statutum fuit 4, ut certis deinceps celebrarentur temporibus, videlicet primum post ipsum in quinquennium, secundum in septennium et deinceps de decennio in decennium perpetuis temporibus frequentarentur. si igitur concilia per apostolos 20 celebrata censentur legittima, quia communi voto apostolorum celebrata sunt, si similiter sequencia legittima sunt ut Nycenum Constantinopolitanum Ephesinum Calcedonense etc., quia jussu et mandato imperatorum congregata sunt, si consequenter rata sunt Latera- nense Viennense Lugdunense et alia subsequencia, quia summorum pontificum ordinacione acta sunt, si denique Papiense et Senense ratum est, quia juxta ordinacionem concilii 25 Constanciensis in quinquennium post ipsum extitit congregatum, quanto magis hoc Basi- liense concilium legittimum censebitur, est et erit, quod modis predictis omnibus extitit congregatum? nam si commune votum omnium Christianorum queritur, si recte inspi- ciatur, duplex commune votum in ipsius congregacione, precedens scilicet et subsequens, invenitur. nam cum in Constanciensi concilio omnis ecclesia catholica concurrerit et 30 statuerit, quod post ipsum Constanciense concilium aliud in quinquennium et aliud in septennium celebrari deberet, cujusmodi est concilium hoc Basiliense, quod a fine illius Senensis incepit in septennium celebrari, patet, quod communi voto precedenti universe ecclesie est et extitit congregatum. similiter, postquam fuit congregatum, non remansit princeps in universa Christianitate nostra aut patria, qui huic sacratissimo Basiliensi con- cilio non adheserit et se eidem medio juramento expresse vel interpretative per suos ambassiatores vel legittimos procuratores non incorporaverit, eciam ipse sanctissimus do- minus Eugenius cum omnibus suis reverendissimis cardinalibus aliisque patriarchis pri- matibus archiepiscopis episcopis abbatibus religionibus aliisque inferioribus cujuscumque dignitatis. qui revera consensus universorum subsequens legittimat et legittimam facit 40 congregacionem precedentem, dato etiam, quod inlegittime seu a casu fuisset congre- si ulterius jussio mandatum et consensus imperatorum exigitur, quid apercius et gata. manifestius favoribus piissimi dive memorie Sigismundi olim imperatoris patris vestri? mox enim, ut interpellatus fuit Nuremberge, ut opem ferret nondum congregato, sed in proximo congregando in Basilea concilio, benigno et prompto animo annuit et consensit 45 a) B crpit korr. für incepit. Epist. 44, bei Migne, Patrologia 54 (Leonis I Оpera t. 1), 829 ſf. Epist. 69, ebd. 890 ff. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 274. Am 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4 und 211 Anm. 3. 3 33*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 259 5 35 prius apud Theodosium juniorem idem Leo papa insteterat, unde in quadam epistola 1 1438 ſc. ita scribit: „Gloriosissimo et clementissimo Theodosio augusto Leo episcopus et sancta si- Mai 4) nodus, que in urbe Roma convenit. litteris clementie vestre etc., omnes partium nostrarum ecclesie, omnes mansuetudini vestre cum gemitibus et lacrimis supplicant sacerdotes, ut generalem sinodum jubeatis intra Ytaliam celebrari, que omnes offensiones ita aut repellat aut mitiget, ne aliquid ultra sit vel in fide dubium vel in caritate divisum.“ hec ille. et iterum idem in alia epistola 2 ad eundem Theodosium: „concilium universale intra Yta- liam, sicut sinodus, que ab hanc causam Rome convenit, mecum petit, clemencia vestra concedat etc.". quod tamen nec ab ipso Theodosio nec a suis successoribus Marciano 10 et Valentiniano imperatoribus obtinere potuit, quin immo sinodus, quam petebat, non in Ytalia, sed in Calcedonensi civitate de jussu predictorum Marciani et Valentiniani im- peratorum extitit celebrata, unde predicti imperatores eidem Calcedonensi sinodo scri- bentes ita scribunt3: „Imperatores cesares Valentinianus et Marcianus victores et trium- phatores maximi semper augusti sancto concilio, quod sacro nostro decreto Calcedone 15 collectum est etc.". et hec auctoritas concilia convocandi mansit apud summum ponti- ficem regulariter usque ad tempora magni concilii Constanciensis, in quo propter negli- genciam summorum pontificum statutum fuit 4, ut certis deinceps celebrarentur temporibus, videlicet primum post ipsum in quinquennium, secundum in septennium et deinceps de decennio in decennium perpetuis temporibus frequentarentur. si igitur concilia per apostolos 20 celebrata censentur legittima, quia communi voto apostolorum celebrata sunt, si similiter sequencia legittima sunt ut Nycenum Constantinopolitanum Ephesinum Calcedonense etc., quia jussu et mandato imperatorum congregata sunt, si consequenter rata sunt Latera- nense Viennense Lugdunense et alia subsequencia, quia summorum pontificum ordinacione acta sunt, si denique Papiense et Senense ratum est, quia juxta ordinacionem concilii 25 Constanciensis in quinquennium post ipsum extitit congregatum, quanto magis hoc Basi- liense concilium legittimum censebitur, est et erit, quod modis predictis omnibus extitit congregatum? nam si commune votum omnium Christianorum queritur, si recte inspi- ciatur, duplex commune votum in ipsius congregacione, precedens scilicet et subsequens, invenitur. nam cum in Constanciensi concilio omnis ecclesia catholica concurrerit et 30 statuerit, quod post ipsum Constanciense concilium aliud in quinquennium et aliud in septennium celebrari deberet, cujusmodi est concilium hoc Basiliense, quod a fine illius Senensis incepit in septennium celebrari, patet, quod communi voto precedenti universe ecclesie est et extitit congregatum. similiter, postquam fuit congregatum, non remansit princeps in universa Christianitate nostra aut patria, qui huic sacratissimo Basiliensi con- cilio non adheserit et se eidem medio juramento expresse vel interpretative per suos ambassiatores vel legittimos procuratores non incorporaverit, eciam ipse sanctissimus do- minus Eugenius cum omnibus suis reverendissimis cardinalibus aliisque patriarchis pri- matibus archiepiscopis episcopis abbatibus religionibus aliisque inferioribus cujuscumque dignitatis. qui revera consensus universorum subsequens legittimat et legittimam facit 40 congregacionem precedentem, dato etiam, quod inlegittime seu a casu fuisset congre- si ulterius jussio mandatum et consensus imperatorum exigitur, quid apercius et gata. manifestius favoribus piissimi dive memorie Sigismundi olim imperatoris patris vestri? mox enim, ut interpellatus fuit Nuremberge, ut opem ferret nondum congregato, sed in proximo congregando in Basilea concilio, benigno et prompto animo annuit et consensit 45 a) B crpit korr. für incepit. Epist. 44, bei Migne, Patrologia 54 (Leonis I Оpera t. 1), 829 ſf. Epist. 69, ebd. 890 ff. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 274. Am 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4 und 211 Anm. 3. 3 33*
Strana 260
260 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1138 cunctisque venientibus seu venire debentibus ad concilium predictum suum salvumcon- Ic. Mai 4/ ductum prestitit 1 amplissimum in forma debita et sufficienti, successive suos solempnes ambassiatores destinavit, prefecit2 denique illi, in protectorem et defensorem bone me- morie illustrissimum principem Wylhelmum ducem Bavarie, scripsit3 universis regibus et principibus Christianitatis cunctisque imperii et suorum regnorum subditis, ut ad illud prelatos suos et ambassiatores mitterent illique assisterent et faverent favoribus oportunis. post hec in Ytalia constitutus videns et considerans afflictiones oppressiones et impug- naciones sanctissimi domini Eugenii, quas eidem per primam suam pretensam disso- lucionem 4 inferebat, cottidianis non destitit suis ambassiatoribus nunciis et epistolis con- solari patres et animare, qui in ipso erant pro re publica laborantes. et ne aliquis de 10 sua sanctissima intencione devocione et adhesione, quibus eidem sacro concilio alligabatur, hesitaret, bullam auream patentem 5, per quam universis Christifidelibus de bona sue voluntatis disposicione notum esset, per suos transmisit solempnes ambassiatores. demum quantum apud hunc eundem sanctissimum Eugenium ante sue imperialis corone adep- cionem insteterit, ut suam primam pretensam dissolucionem hujus sacri concilii revocaret, 15 immo et nullam fuisse declararet, ipsa eadem sancta sinodus vices rependere cupiens et gratitudinem ipsum eundem speciali decreto“ in nona sessione in sue proteccionis tutelam suscipiens ita testatur dicens: „inter justicie opera nil justius nilque dignius esse constat quam eos, qui pro universalis ecclesie utilitate sollicitudinis studia utilesque labores im- pendunt, ipsius ecclesie munire presidiis adversus ea presertim incommoda, que in eos 20 pro impensis ecclesie dei obsequiis moliuntur. cum itaque carissimus ecclesie filius et ejusdem fidelissimus advocatus Sigismundus Romanorum Hungarie Bohemie Dalmatie Croatieque etc. rex pro universalis ecclesie utilitate hujus sacri concilii generalis eam representantis proteccionem in se suscipiens ipsique constanter adherens sue laudabilis sollicitudinis studiis virtuosisque laboribus operam impenderit tam cum domino Eugenio 25 papa quarto, ut attemptatam ipsius concilii dissolucionem revocando ipsi concilio adhereret, quam etiam cum ceteris Christianitatis principibus et prelatis dominisque ac comunitatibus ipsius sacri concilii favorem et augmentum studuerit et studeat multipliciter promovere, idcirco digne gratitudinis vicem rependens hec sancta sinodus sub specialis sue protec- cionis munimine ipsum suscepit et suscipit necnon quoscumque processus etc.“ per que 30 manifeste sancta sinodus declarat, quanta devocione quantaque proteccione idem dive pieque memorie imperator sibi fuerit affectus. quantum etiam post imperialis corone adepcionem pro honore ipsius concilii laboraverit, ipse finalis effectus comprobavit, nam susceptis imperialibus insigniis mox adveniens Basileam tantum effecit, ut idem sanctissi- mus Eugenius cuncta attemptata in prejudicium hujus sacri concilii revocaret nullaque s5 esse b vel fuisse patentissimis litteris 7 declararet profitendo et attestando ipsum concilium Basiliense legittime inchoatum et prosecutum fuisse omniaque ipsius decreta facta et fienda velle acceptare manutenere et exequi. et ne diucius immorer in hac parte, — ipse idem piissimus et dive memorie Sigismundus imperator pater vester, quamdiu vixit, in hac vita semper ipsi sacro concilio summa cum devocione et affeccione adhesit et, quantum 40 in ultimo doluerit de perturbacione ipsius concilii, que processit ex clandestina et furtiva bullatione cujusdam pretensi decreti 8 in facto eleccionis loci pro icumenico concilio cum Grecis celebrando, ipse sue ambassiate et littere 3, quas ad concilium direxit, luce clarius a) R ipsius. b) R fuisse vel esse. Vgl. RTA. 10 nr. 102. Vgl. ebd. nr. 109. Nicht aufgefunden. Vgl. RTA. 10, 137 und nr. 135. 4 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. 5 6 „ Vgl. RTA. 10 nr. 394. Vgl. ebd. nr. 396. Vgl. RTA. 11, 122 Anm 5. Vgl. RTA. 12 nr. 143. Vgl. cbd. nrr. 144 u. 146-153. 45 50
260 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1138 cunctisque venientibus seu venire debentibus ad concilium predictum suum salvumcon- Ic. Mai 4/ ductum prestitit 1 amplissimum in forma debita et sufficienti, successive suos solempnes ambassiatores destinavit, prefecit2 denique illi, in protectorem et defensorem bone me- morie illustrissimum principem Wylhelmum ducem Bavarie, scripsit3 universis regibus et principibus Christianitatis cunctisque imperii et suorum regnorum subditis, ut ad illud prelatos suos et ambassiatores mitterent illique assisterent et faverent favoribus oportunis. post hec in Ytalia constitutus videns et considerans afflictiones oppressiones et impug- naciones sanctissimi domini Eugenii, quas eidem per primam suam pretensam disso- lucionem 4 inferebat, cottidianis non destitit suis ambassiatoribus nunciis et epistolis con- solari patres et animare, qui in ipso erant pro re publica laborantes. et ne aliquis de 10 sua sanctissima intencione devocione et adhesione, quibus eidem sacro concilio alligabatur, hesitaret, bullam auream patentem 5, per quam universis Christifidelibus de bona sue voluntatis disposicione notum esset, per suos transmisit solempnes ambassiatores. demum quantum apud hunc eundem sanctissimum Eugenium ante sue imperialis corone adep- cionem insteterit, ut suam primam pretensam dissolucionem hujus sacri concilii revocaret, 15 immo et nullam fuisse declararet, ipsa eadem sancta sinodus vices rependere cupiens et gratitudinem ipsum eundem speciali decreto“ in nona sessione in sue proteccionis tutelam suscipiens ita testatur dicens: „inter justicie opera nil justius nilque dignius esse constat quam eos, qui pro universalis ecclesie utilitate sollicitudinis studia utilesque labores im- pendunt, ipsius ecclesie munire presidiis adversus ea presertim incommoda, que in eos 20 pro impensis ecclesie dei obsequiis moliuntur. cum itaque carissimus ecclesie filius et ejusdem fidelissimus advocatus Sigismundus Romanorum Hungarie Bohemie Dalmatie Croatieque etc. rex pro universalis ecclesie utilitate hujus sacri concilii generalis eam representantis proteccionem in se suscipiens ipsique constanter adherens sue laudabilis sollicitudinis studiis virtuosisque laboribus operam impenderit tam cum domino Eugenio 25 papa quarto, ut attemptatam ipsius concilii dissolucionem revocando ipsi concilio adhereret, quam etiam cum ceteris Christianitatis principibus et prelatis dominisque ac comunitatibus ipsius sacri concilii favorem et augmentum studuerit et studeat multipliciter promovere, idcirco digne gratitudinis vicem rependens hec sancta sinodus sub specialis sue protec- cionis munimine ipsum suscepit et suscipit necnon quoscumque processus etc.“ per que 30 manifeste sancta sinodus declarat, quanta devocione quantaque proteccione idem dive pieque memorie imperator sibi fuerit affectus. quantum etiam post imperialis corone adepcionem pro honore ipsius concilii laboraverit, ipse finalis effectus comprobavit, nam susceptis imperialibus insigniis mox adveniens Basileam tantum effecit, ut idem sanctissi- mus Eugenius cuncta attemptata in prejudicium hujus sacri concilii revocaret nullaque s5 esse b vel fuisse patentissimis litteris 7 declararet profitendo et attestando ipsum concilium Basiliense legittime inchoatum et prosecutum fuisse omniaque ipsius decreta facta et fienda velle acceptare manutenere et exequi. et ne diucius immorer in hac parte, — ipse idem piissimus et dive memorie Sigismundus imperator pater vester, quamdiu vixit, in hac vita semper ipsi sacro concilio summa cum devocione et affeccione adhesit et, quantum 40 in ultimo doluerit de perturbacione ipsius concilii, que processit ex clandestina et furtiva bullatione cujusdam pretensi decreti 8 in facto eleccionis loci pro icumenico concilio cum Grecis celebrando, ipse sue ambassiate et littere 3, quas ad concilium direxit, luce clarius a) R ipsius. b) R fuisse vel esse. Vgl. RTA. 10 nr. 102. Vgl. ebd. nr. 109. Nicht aufgefunden. Vgl. RTA. 10, 137 und nr. 135. 4 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. 5 6 „ Vgl. RTA. 10 nr. 394. Vgl. ebd. nr. 396. Vgl. RTA. 11, 122 Anm 5. Vgl. RTA. 12 nr. 143. Vgl. cbd. nrr. 144 u. 146-153. 45 50
Strana 261
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 261 1138 Ic. Mai 4] manifestant et declarant. et licet, prout debebat ex sue imperialis majestatis officio, semper pacem et concordiam inter sacrum concilium et papam procuraverit et manu- tenuerit, nunquam tamen passus fuit ledi vel in modico sacri concilii justiciam vel ipsius auctoritatem, sciens et considerans, prout ipse prudentissimus et sagacissimus erat, quod, si vel in modico ecclesie auctoritas lederetur, maxima nedum presentibus, sed futuris temporibus et multa incomoda reipublice Christiane sequerentur. si denique summi pontificis auctoritas queritur, non utique unius solius, sed duorum summorum pontificum auctoritate sacrum Basiliense concilium congregatur. felicis etenim recordacionis Martinus papa quintus appropinquante termino, quo juxta disposicionem Constanciensis et Senensis 10 conciliorum in Basilea concilium deberet celebrari, reverendissimo domino cardinali sancti Angeli, quem jam ad Germaniam legatum instituerat 1 et Bohemiam, plenam potestatem tradidit 2 concilium idem nomine sedis apostolice inchoandi et celebrandi et omnia illa in ipso prosequendi, que oportuna viderentur reipublice Christiane expedire. demum ipso Martino defuncto, antequam celebrari inchoaretur Basilee concilium, modernus summus 15 pontifex dominus Eugenius illico post assumpcionem suam commissionem, quam prede- cessor suus prefato domino cardinali dederat, suis litteris3 confirmavit. si denique postremo ordinacio et auctoritas Constanciensis et Senensis conciliorum exigatur, clarum est ipsam non deesse. nam juxta statutum † Constanciensis concilii a fine Senensis in septennium in loco per dictum concilium Senense ordinatum et deputatum extitit inchoa- 20 tum. ex qua deductione verissima manifeste patet, quod, si ullo unquam in tempore a principio nascentis ecclesie aliquod universale concilium fuit legittime et racionabiliter congregatum, maxime est istud concilium Basiliense, quia omni modo legittimo et racio- nabili quo omnia precedencia congregatum extitit et usque nunc prosecutum et celebratum. et quoad suam legittimam congregacionem et prosecucionem testis est ipse Eugenius 25 sanctissimus, qui in bulla 5 revocacionis sue prime pretense dissolucionis, quam a principio attemptavit, ita dicit: „Eugenius episcopus servus servorum dei etc. ad perpetuam rei dudum sacrum generale Basiliense concilium per generalium Constan- memoriam. ciensis et Senensis conciliorum statuta ordinacionesque felicis recordacionis Martini pape quinti ac nostram pro extirpacione heresum pace populi Christiani ac generali reforma- 30 cione ecclesie in capite et in membris et pertinentibus ad ea legittime inchoatum ex certis causis in aliis nostris litteris “ expressis de fratrum nostrorum sancte Romane ecclesie cardinalium consilio a dissolvimus etc." et infra: „decernimus et declaramus prefatum generale concilium Basiliense a tempore predicte sue inchoacionis legittime continuatum fuisse et esse prosecucionem semper habuisse continuari ac prosecucionem habere debere 35 ad predicta et pertinentia ad ea, proinde ac si nulla dissolucio facta fuisset, quin immo prefatam dissolucionem irritam et inanem de consilio et assensu simili declarantes ipsum sacrum generale Basiliense concilium pure simpliciter et cum effectu ac omni devocione et favore prosequimur et prosequi intendimus.“ hec ille. et hoc de primo principali, scilicet de legittima congregacione sacri concilii Basiliensis. 5 40 III. Quantum b ad secundum, videlicet de summa auctoritate ecclesie et eam re- presentantium generalium conciliorum legittime congregatorum, licet ex sanctis evangeliis, ex actibus apostolorum, ex gestis conciliorum et ex dictis sanctorum multa a) B concilio. b) in B am Rande, anscheincnd von Ragusa, 2a pars. 45 3 Vgl. RTA. 10, 133 Anm. 5. Vgl. ebd. S. 133 Anm. 4. Vgl. ebd. S. 137 Anm. 3. Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. s 5 Vom 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 6 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 261 1138 Ic. Mai 4] manifestant et declarant. et licet, prout debebat ex sue imperialis majestatis officio, semper pacem et concordiam inter sacrum concilium et papam procuraverit et manu- tenuerit, nunquam tamen passus fuit ledi vel in modico sacri concilii justiciam vel ipsius auctoritatem, sciens et considerans, prout ipse prudentissimus et sagacissimus erat, quod, si vel in modico ecclesie auctoritas lederetur, maxima nedum presentibus, sed futuris temporibus et multa incomoda reipublice Christiane sequerentur. si denique summi pontificis auctoritas queritur, non utique unius solius, sed duorum summorum pontificum auctoritate sacrum Basiliense concilium congregatur. felicis etenim recordacionis Martinus papa quintus appropinquante termino, quo juxta disposicionem Constanciensis et Senensis 10 conciliorum in Basilea concilium deberet celebrari, reverendissimo domino cardinali sancti Angeli, quem jam ad Germaniam legatum instituerat 1 et Bohemiam, plenam potestatem tradidit 2 concilium idem nomine sedis apostolice inchoandi et celebrandi et omnia illa in ipso prosequendi, que oportuna viderentur reipublice Christiane expedire. demum ipso Martino defuncto, antequam celebrari inchoaretur Basilee concilium, modernus summus 15 pontifex dominus Eugenius illico post assumpcionem suam commissionem, quam prede- cessor suus prefato domino cardinali dederat, suis litteris3 confirmavit. si denique postremo ordinacio et auctoritas Constanciensis et Senensis conciliorum exigatur, clarum est ipsam non deesse. nam juxta statutum † Constanciensis concilii a fine Senensis in septennium in loco per dictum concilium Senense ordinatum et deputatum extitit inchoa- 20 tum. ex qua deductione verissima manifeste patet, quod, si ullo unquam in tempore a principio nascentis ecclesie aliquod universale concilium fuit legittime et racionabiliter congregatum, maxime est istud concilium Basiliense, quia omni modo legittimo et racio- nabili quo omnia precedencia congregatum extitit et usque nunc prosecutum et celebratum. et quoad suam legittimam congregacionem et prosecucionem testis est ipse Eugenius 25 sanctissimus, qui in bulla 5 revocacionis sue prime pretense dissolucionis, quam a principio attemptavit, ita dicit: „Eugenius episcopus servus servorum dei etc. ad perpetuam rei dudum sacrum generale Basiliense concilium per generalium Constan- memoriam. ciensis et Senensis conciliorum statuta ordinacionesque felicis recordacionis Martini pape quinti ac nostram pro extirpacione heresum pace populi Christiani ac generali reforma- 30 cione ecclesie in capite et in membris et pertinentibus ad ea legittime inchoatum ex certis causis in aliis nostris litteris “ expressis de fratrum nostrorum sancte Romane ecclesie cardinalium consilio a dissolvimus etc." et infra: „decernimus et declaramus prefatum generale concilium Basiliense a tempore predicte sue inchoacionis legittime continuatum fuisse et esse prosecucionem semper habuisse continuari ac prosecucionem habere debere 35 ad predicta et pertinentia ad ea, proinde ac si nulla dissolucio facta fuisset, quin immo prefatam dissolucionem irritam et inanem de consilio et assensu simili declarantes ipsum sacrum generale Basiliense concilium pure simpliciter et cum effectu ac omni devocione et favore prosequimur et prosequi intendimus.“ hec ille. et hoc de primo principali, scilicet de legittima congregacione sacri concilii Basiliensis. 5 40 III. Quantum b ad secundum, videlicet de summa auctoritate ecclesie et eam re- presentantium generalium conciliorum legittime congregatorum, licet ex sanctis evangeliis, ex actibus apostolorum, ex gestis conciliorum et ex dictis sanctorum multa a) B concilio. b) in B am Rande, anscheincnd von Ragusa, 2a pars. 45 3 Vgl. RTA. 10, 133 Anm. 5. Vgl. ebd. S. 133 Anm. 4. Vgl. ebd. S. 137 Anm. 3. Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. s 5 Vom 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. 6 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3.
Strana 262
262 Wabltag zu Frankfurt März 1438. 1438 scripserim et in unum collegerim 1, que et paratus sum communicare, licet modica sint et Ic. Mai 1) rudia, habere volentibus, tamen, quia tempus non patitur omnia dicere et proferre, in presenti tantum, quibus sub terminis et sub qua forma dicta suprema ecclesie auctoritas in magna Constanciensi sinodo declarata2 sit et quomodo in presenti sacro Basiliensi concilio confirmata existit et renovata 3, aperiam pronunc. Etenim prefata magna Constanciensis sinodus volens formare processum contra Johannem papam XXIII ob sua scelera et fugam ipsius a sancta sinodo, ut de pro- cessu suo nulli dubium aliquod remaneret, declaravit potestatem ecclesie et conciliorum ipsam representantium sub duobus articulis, ex quibus tamquam firmissimis fundamentis ad ulteriora usque ad deposicionem finalem in virtute omnipoten- 10 tis dei processit, quorum duorum articulorum forma talis est et effectus: „In “ nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti hec sancta sinodus Constan- ciensis generale concilium faciens pro extirpacione scismatis ac unionis et reformacionis ecclesie dei in capite et in membris fienda etc. ad laudem etc. et primo declarat, quod ipsa in spiritu sancto legittime congregata generale concilium faciens et ecclesiam 15 catholicam representans potestatem a Christo immediate habet, cui quilibet, cujuscumque status vel dignitatis, etiam si papalis, existat, obedire tenetur in hiis, que pertinent ad fidem et extirpacionem dicti scismatis et reformacionem dicte ecclesie in capite et in „Item declarat, quod quicumque, cujuscumque condicionis status digni- membris.“ tatis, etiam si papalis, existat, qui mandatis statutis ordinacionibus seu preceptis hujus 20 sacre sinodi et cujuscumque alterius concilii generalis legittime congregati super premis- sis seu ad ea pertinentibus factis vel fiendis obedire contumaciter presumpserit, nisi re- sipuerit, condigne penitencie subiciatur et debite puniatur eciam ad alia juris subsidia, si opus fuerit, recurrendo." ex predictis duobus articulis plura patent. et primo, quod quodlibet concilium generale legittime congregatum universalem et militantem ecclesiam 25 representat patet hoc ex principio primi articuli et eciam ex modo procedendi ipsius Constanciensis concilii tam in preallegato articulo quam in omnibus aliis decretis, in qui- bus semper asserit se ecclesiam militantem representare. qua racione autem ipsa Constan- ciensis sinodus representabat universalem ecclesiam, eadem racione et alia generalia con- cilia legittime congregata. secundo, quod quodlibet concilium generale legittime congre 30 gatum potestatem a Christo immediate habet et per consequens non a papa aut a quo- cumque alio homine puro. tertio, quod cuilibet tali concilio legittime congregato quilibet fidelis, etiam papa, tenetur obedire in tribus, videlicet in hiis, que ad fidem pertinent, ad extirpacionem scismatis et ad generalem reformacionem ecclesie dei in capite et in membris. quarto similiter et € in hiis, que ad ea pertinent, et per consequens in omni- 35 bus, quia nichil est, quod ad regimen populi Christiani respectu salutis vite eterne con- sequende pertineat, quod non ad fidem, ad reformacionem et ad pacem ecclesie reduca- tur. quinto, quod quilibet fidelis, etiam papa, qui mandatis statutis ordinacionibus et preceptis cujuslibet concilii generalis legittime congregati super premissis seu ad ea per- tinentibus et ita in omnibus, que ad bonum ecclesie regimen spectant, obedire contu- 40 maciter contempserit, potest per concilium debite puniri et condigne penitencie sub- ici. horum igitur articulorum prefata sancta sinodus Constanciensis suffulta firmitate processit ad citacionem pape Johannis, ad suspensionem ipsius, ad deposicionem et ad in- flictionem aliarum penarum, similiter ad depositionem Petri de Luna et tandem ad sub- stitucionem pape Martini et ad omnia alia agenda, que pro extirpacione heresum et pro 45 reformacione ecclesie in capite et in membris atque pertinentibus ad ea necessaria erant a) in B am Rande rom Schreiber Articuli Constantiensis sinodi de potestate concillorum. b) om. R. 1 Vgl. S. 253 Z. 38-39. Am 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8. Am 26. Juni 1434, vgl. S. 201 Anm. 9.
262 Wabltag zu Frankfurt März 1438. 1438 scripserim et in unum collegerim 1, que et paratus sum communicare, licet modica sint et Ic. Mai 1) rudia, habere volentibus, tamen, quia tempus non patitur omnia dicere et proferre, in presenti tantum, quibus sub terminis et sub qua forma dicta suprema ecclesie auctoritas in magna Constanciensi sinodo declarata2 sit et quomodo in presenti sacro Basiliensi concilio confirmata existit et renovata 3, aperiam pronunc. Etenim prefata magna Constanciensis sinodus volens formare processum contra Johannem papam XXIII ob sua scelera et fugam ipsius a sancta sinodo, ut de pro- cessu suo nulli dubium aliquod remaneret, declaravit potestatem ecclesie et conciliorum ipsam representantium sub duobus articulis, ex quibus tamquam firmissimis fundamentis ad ulteriora usque ad deposicionem finalem in virtute omnipoten- 10 tis dei processit, quorum duorum articulorum forma talis est et effectus: „In “ nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti hec sancta sinodus Constan- ciensis generale concilium faciens pro extirpacione scismatis ac unionis et reformacionis ecclesie dei in capite et in membris fienda etc. ad laudem etc. et primo declarat, quod ipsa in spiritu sancto legittime congregata generale concilium faciens et ecclesiam 15 catholicam representans potestatem a Christo immediate habet, cui quilibet, cujuscumque status vel dignitatis, etiam si papalis, existat, obedire tenetur in hiis, que pertinent ad fidem et extirpacionem dicti scismatis et reformacionem dicte ecclesie in capite et in „Item declarat, quod quicumque, cujuscumque condicionis status digni- membris.“ tatis, etiam si papalis, existat, qui mandatis statutis ordinacionibus seu preceptis hujus 20 sacre sinodi et cujuscumque alterius concilii generalis legittime congregati super premis- sis seu ad ea pertinentibus factis vel fiendis obedire contumaciter presumpserit, nisi re- sipuerit, condigne penitencie subiciatur et debite puniatur eciam ad alia juris subsidia, si opus fuerit, recurrendo." ex predictis duobus articulis plura patent. et primo, quod quodlibet concilium generale legittime congregatum universalem et militantem ecclesiam 25 representat patet hoc ex principio primi articuli et eciam ex modo procedendi ipsius Constanciensis concilii tam in preallegato articulo quam in omnibus aliis decretis, in qui- bus semper asserit se ecclesiam militantem representare. qua racione autem ipsa Constan- ciensis sinodus representabat universalem ecclesiam, eadem racione et alia generalia con- cilia legittime congregata. secundo, quod quodlibet concilium generale legittime congre 30 gatum potestatem a Christo immediate habet et per consequens non a papa aut a quo- cumque alio homine puro. tertio, quod cuilibet tali concilio legittime congregato quilibet fidelis, etiam papa, tenetur obedire in tribus, videlicet in hiis, que ad fidem pertinent, ad extirpacionem scismatis et ad generalem reformacionem ecclesie dei in capite et in membris. quarto similiter et € in hiis, que ad ea pertinent, et per consequens in omni- 35 bus, quia nichil est, quod ad regimen populi Christiani respectu salutis vite eterne con- sequende pertineat, quod non ad fidem, ad reformacionem et ad pacem ecclesie reduca- tur. quinto, quod quilibet fidelis, etiam papa, qui mandatis statutis ordinacionibus et preceptis cujuslibet concilii generalis legittime congregati super premissis seu ad ea per- tinentibus et ita in omnibus, que ad bonum ecclesie regimen spectant, obedire contu- 40 maciter contempserit, potest per concilium debite puniri et condigne penitencie sub- ici. horum igitur articulorum prefata sancta sinodus Constanciensis suffulta firmitate processit ad citacionem pape Johannis, ad suspensionem ipsius, ad deposicionem et ad in- flictionem aliarum penarum, similiter ad depositionem Petri de Luna et tandem ad sub- stitucionem pape Martini et ad omnia alia agenda, que pro extirpacione heresum et pro 45 reformacione ecclesie in capite et in membris atque pertinentibus ad ea necessaria erant a) in B am Rande rom Schreiber Articuli Constantiensis sinodi de potestate concillorum. b) om. R. 1 Vgl. S. 253 Z. 38-39. Am 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8. Am 26. Juni 1434, vgl. S. 201 Anm. 9.
Strana 263
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 263 pro illo tempore et oportuna. clarum est autem ecclesie auctoritatem tam in foro inte- 1438 SC. riori quoad remissionem peccatorum quam in foro exteriori, quo ecclesia excomunicat Mui 4] judicialiter et absolvit, citat, suspendit et deponit, pertinere ad fidem, quia dicere oppo- situm est manifesta heresis. dicere enim, quod ecclesia non habet potestatem remittere peccata excommunicare deponere etc., expresse est hereticum et impietas Catharorum. ulterius ad fidem pertinet scire certitudinaliter, ad quem statum in ecclesia hujusmodi po- testas spiritualis pertinet, sacerdotalem scilicet vel laicalem vel ad utrumque, ut fideles sciant, quando sunt ligati vel soluti et ad quem in necessitatibus debeant recurrere. ul- terius manifestum est ad fidem pertinere credere, quod hujusmodi potestas et claves ec- 10 clesie sunt tantummodo in statu sacerdotali et non laicali. et ulterius ad fidem pertinet scire, an hujusmodi potestas sit in omnibus sacerdotibus equalis etiam secundum exerci- cium, ita ut quilibet sacerdos possit agere in quemlibet tam laicum quam sacerdotem, vel in uno major et in alio minor et in aliquo nulla, si nullum subjectum habuerit vel nul- lam jurisdictionem. consequenter ad fidem pertinet scire, in quo est a hujusmodi eccle- 15 siastice potestatis secundum summum et supremum suum gradum plenitudo, scilicet vel in uno solo vel in pluribus vel in tota congregacione episcoporum et sacerdotum, preci- pue prout sunt in unum locum ad celebrandum concilium legittime congregati, ad hoc, ut fideles sciant, cui magis obligati sint ad obediendum et cujus ligamina magis sint ti- menda, precipue cum inter eos contradictio fuerit, sicut est modo prochdolor inter con- 20 cilium et papam, ne forte, cum ligati sunt, credant se solutos et e converso ligatos, dum sint soluti. cum itaque sancta et magna Constanciensis sinodus declaraverit et diffini- verit tantam esse in concilio generali quolibet legittime congregato potestatem, ut eciam ei papa subiciatur in tribus predictis et pertinentibus ad ea et per consequens in omni- bus et, si non obedierit, debite subiciatur punicioni, necesse est dicere, quod plenitudo 25 ecclesiastice potestatis secundum supremum suum gradum juxta dictam declaracionem sit in ipso concilio legittime congregato. et cum ulterius predicta declaracio fidem concer- nat, ut dictum est, propter claves, sequitur, quod, si vere et bene declaravit, quod de- claracio sua tamquam veritas fidei sit a cunctis Christifidelibus amplectanda tenenda et defendenda, eciam, si opus fuerit, usque ad animam et sanguinem. si autem false et 30 male dicta sinodus declaravit et contra intencionem Christi, a quo immediate dependet omnis ecclesie potestas, sequitur, quod talis declaracio et assercio fuerit et sit heretica et falsa. et per consequens ipsum concilium et omnes, qui eam fecerunt et secundum eam processerunt, fuerunt heretici et in heresi constituti. similiter et omnes reges et princi- pes, immo et tota ecclesia catholica, qui dicto concilio Constanciensi virtute illius decla- 35 racionis in suis processibus faverunt, adheserunt et eosdem execucioni demandaverunt. et ulterius totum erat invalidum, irritum et inane, quicquid virtute talis declaracionis et as- sercionis false et heretice per dictum concilium factum est et exinde secutum. et ita de- posicio Johannis et Petri de Luna nulla fuit, similiter substitucio pape Martini nulla, et consequenter cardinales per eum facti non sunt nec fuerunt cardinales, et ulterius nec 40 ipse sanctissimus dominus Eugenius, qui eidem Martino successit, erit papa, si dicta de- claracio erit heretica et falsa. et sic jam nostra ecclesia staret et esset in confusione maxima sine papa sine cardinalibus et cum paucis fortasse episcopis et aliis recte ordi- natis sacerdotibus, que assercio quam sit periculosa et omnino heretica, nemo est intel- lectum habens, qui non intelligat. preterea, sicut dicit 1 Augustinus de sacra scriptura: 45 „si ipsa sacra scriptura esset vel crederetur falsa vel in modica sui parte, tota de falsi- tate suspecta redderetur et per consequens nullam in se haberet firmitatem, quia, qua ra- cione in una sui parte esset falsa vel suspecta, eadem racione et in alia et ita in omni- 5 a) om. R. 1 Wir haben die Stelle nicht auffinden können. 50 Einen ähnlichen Gedanken spricht Augustin aus in Epist. 28 c. 3, 3, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 112-113.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 263 pro illo tempore et oportuna. clarum est autem ecclesie auctoritatem tam in foro inte- 1438 SC. riori quoad remissionem peccatorum quam in foro exteriori, quo ecclesia excomunicat Mui 4] judicialiter et absolvit, citat, suspendit et deponit, pertinere ad fidem, quia dicere oppo- situm est manifesta heresis. dicere enim, quod ecclesia non habet potestatem remittere peccata excommunicare deponere etc., expresse est hereticum et impietas Catharorum. ulterius ad fidem pertinet scire certitudinaliter, ad quem statum in ecclesia hujusmodi po- testas spiritualis pertinet, sacerdotalem scilicet vel laicalem vel ad utrumque, ut fideles sciant, quando sunt ligati vel soluti et ad quem in necessitatibus debeant recurrere. ul- terius manifestum est ad fidem pertinere credere, quod hujusmodi potestas et claves ec- 10 clesie sunt tantummodo in statu sacerdotali et non laicali. et ulterius ad fidem pertinet scire, an hujusmodi potestas sit in omnibus sacerdotibus equalis etiam secundum exerci- cium, ita ut quilibet sacerdos possit agere in quemlibet tam laicum quam sacerdotem, vel in uno major et in alio minor et in aliquo nulla, si nullum subjectum habuerit vel nul- lam jurisdictionem. consequenter ad fidem pertinet scire, in quo est a hujusmodi eccle- 15 siastice potestatis secundum summum et supremum suum gradum plenitudo, scilicet vel in uno solo vel in pluribus vel in tota congregacione episcoporum et sacerdotum, preci- pue prout sunt in unum locum ad celebrandum concilium legittime congregati, ad hoc, ut fideles sciant, cui magis obligati sint ad obediendum et cujus ligamina magis sint ti- menda, precipue cum inter eos contradictio fuerit, sicut est modo prochdolor inter con- 20 cilium et papam, ne forte, cum ligati sunt, credant se solutos et e converso ligatos, dum sint soluti. cum itaque sancta et magna Constanciensis sinodus declaraverit et diffini- verit tantam esse in concilio generali quolibet legittime congregato potestatem, ut eciam ei papa subiciatur in tribus predictis et pertinentibus ad ea et per consequens in omni- bus et, si non obedierit, debite subiciatur punicioni, necesse est dicere, quod plenitudo 25 ecclesiastice potestatis secundum supremum suum gradum juxta dictam declaracionem sit in ipso concilio legittime congregato. et cum ulterius predicta declaracio fidem concer- nat, ut dictum est, propter claves, sequitur, quod, si vere et bene declaravit, quod de- claracio sua tamquam veritas fidei sit a cunctis Christifidelibus amplectanda tenenda et defendenda, eciam, si opus fuerit, usque ad animam et sanguinem. si autem false et 30 male dicta sinodus declaravit et contra intencionem Christi, a quo immediate dependet omnis ecclesie potestas, sequitur, quod talis declaracio et assercio fuerit et sit heretica et falsa. et per consequens ipsum concilium et omnes, qui eam fecerunt et secundum eam processerunt, fuerunt heretici et in heresi constituti. similiter et omnes reges et princi- pes, immo et tota ecclesia catholica, qui dicto concilio Constanciensi virtute illius decla- 35 racionis in suis processibus faverunt, adheserunt et eosdem execucioni demandaverunt. et ulterius totum erat invalidum, irritum et inane, quicquid virtute talis declaracionis et as- sercionis false et heretice per dictum concilium factum est et exinde secutum. et ita de- posicio Johannis et Petri de Luna nulla fuit, similiter substitucio pape Martini nulla, et consequenter cardinales per eum facti non sunt nec fuerunt cardinales, et ulterius nec 40 ipse sanctissimus dominus Eugenius, qui eidem Martino successit, erit papa, si dicta de- claracio erit heretica et falsa. et sic jam nostra ecclesia staret et esset in confusione maxima sine papa sine cardinalibus et cum paucis fortasse episcopis et aliis recte ordi- natis sacerdotibus, que assercio quam sit periculosa et omnino heretica, nemo est intel- lectum habens, qui non intelligat. preterea, sicut dicit 1 Augustinus de sacra scriptura: 45 „si ipsa sacra scriptura esset vel crederetur falsa vel in modica sui parte, tota de falsi- tate suspecta redderetur et per consequens nullam in se haberet firmitatem, quia, qua ra- cione in una sui parte esset falsa vel suspecta, eadem racione et in alia et ita in omni- 5 a) om. R. 1 Wir haben die Stelle nicht auffinden können. 50 Einen ähnlichen Gedanken spricht Augustin aus in Epist. 28 c. 3, 3, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 112-113.
Strana 264
264 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 bus“, ita pari racione, si unum concilium generale legittime congregatum et legittime ſc. Mai 4/ celebratum declararet vel statueret aliquid, quod esset a fide devium aut falsum, tota sa- crorum conciliorum et ecclesie auctoritas vacillaret, quia, qua racione unum, eadem ra- cione et aliud et per consequens omnia in confusione remanerent, quod eciam dicere aut sentire omnino est absurdum et hereticum. quod autem dicti articuli seu decreta sic declarata tenenda sint et approbanda tamquam articuli fidei a cunctis Christifidelibus, ostendit idem Constanciense concilium et Martinus in bullis 1 suis, qui inter articulos a interrogatorios, quibus suspecti de heresi interrogari debent, tales duos interseruit: pri- mus, „utrum teneat credat et asserat, quod quodlibet concilium generale et etiam Constan- ciense universalem ecclesiam representat"; item „utrum credat, quod illud, quod sacrum 10 concilium Constanciense universalem ecclesiam representans approbavit et approbat in fa- vorem fidei et ad salutem animarum, quod hoc est ab universis Christifidelibus appro- bandum et tenendum et, quod condempnavit et condempnat esse fidei vel bonis moribus contrarium, hoc ab eisdem esse pro condempnato credendum tenendum et asserendum". hec ibi. clarum est autem declaracionem predictorum articulorum ad fidem pertinere, ut 15 ostensum est, et per consequens ab universis Christifidelibus approbandi et tenendi sunt. item, quod superioritas ecclesie et eam representantis generalis concilii supra pa- pam in dictis articulis declarata sit credenda et tenenda a cunctis Christifidelibus tam- quam quid necessarium ad salutem, patet per idem concilium Constanciense in declara- cione cujusdam articuli Johannis Wicleff, quem eciam felicis recordacionis Martinus b papa 20 quintus cum aliis articulis condempnatis in suis bullis 2 interserit, cujus tenor et declara- cionis ejusdem sequitur et est talis: „non est de necessitate salutis credere Romanam ecclesiam esse supremam inter alias ecclesias". „error, si per Romanam ecclesiam intel- ligatur universalis ecclesia aut concilium generale aut pro quanto negaret primatum summi pontificis super alias ecclesias particulares." hec ibi, in cujus articuli declaracione patet, 25 quod per Romanam ecclesiam aliquando intelligatur universalis ecclesia, aliquando conci- lium generale ipsam representans, aliquando et ut in pluribus ipsa ecclesia Romana par- ticularis, scilicet ipsius Romane urbis. et ulterius patet ab opposito ipsius articuli, quod de necessitate salutis est credere Romanam ecclesiam, prout Romana ecclesia significat universalem ecclesiam vel concilium generale ipsam representans, esse supremam inter 30 alias ecclesias et per consequens super ecclesiam Romanam vel summum pontificem par- ticulariter sumptam, item quod de necessitate salutis est primatum summi pontificis cre- dere super alias ecclesias particulares. quod predicti articuli de potestate concilii con- cernunt fidem, testatum fuit hoc sacrum Basiliense concilium a principio, quando jam omnes reges et principes incorporati erant et major pars cardinalium presens aderat — 35 etenim ad minus erant septem presentes, ex quibus adhuc extant quinque in vita —, in multis suis decretis epistolis et responsionibus sinodalibus. unde in responsione3 sino- dali, que incipit „Cogitanti“, inter alia ita sancta sinodus loquitur ad oratores Eugenii pape: "hoc etsi pluribus racionibus et auctoritatibus probari posset, satis est auctoritatem universalis ecclesie adducere, ipsa enim errare non potest, et quicquid determinet scripto 40 aut consuetudine universali faciat, ejusdem reverencie et auctoritatis est, cujus sacra scriptura. unde, si in evangelio scriptum reperiremus decretum illud Constanciensis concilii, quod papa tenetur " obedire concilio etc., hoc ereticum esset revocare in dubium, sic eciam 5 a) fu B am Rande vom Schreiber Articuli ex bulla Martini pape V in Constantia. b) in B am Rande vom Schreiber Martinus papa V in bulla. c) in B am Rande vom Schreiber Sinodus Basiliensis. d) R obedire tenetur. 45 1 Vom 22. Februar 1418, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 1204-1215. Die betr. Artikel s. ebd. col. 1211. — Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 7, 345-349. 2 Vgl. Anm. 1. — Der betr. Artikel ist der 41., vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 1209. 3 Vom 3. September 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 239�267 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 234-258. 50
264 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 bus“, ita pari racione, si unum concilium generale legittime congregatum et legittime ſc. Mai 4/ celebratum declararet vel statueret aliquid, quod esset a fide devium aut falsum, tota sa- crorum conciliorum et ecclesie auctoritas vacillaret, quia, qua racione unum, eadem ra- cione et aliud et per consequens omnia in confusione remanerent, quod eciam dicere aut sentire omnino est absurdum et hereticum. quod autem dicti articuli seu decreta sic declarata tenenda sint et approbanda tamquam articuli fidei a cunctis Christifidelibus, ostendit idem Constanciense concilium et Martinus in bullis 1 suis, qui inter articulos a interrogatorios, quibus suspecti de heresi interrogari debent, tales duos interseruit: pri- mus, „utrum teneat credat et asserat, quod quodlibet concilium generale et etiam Constan- ciense universalem ecclesiam representat"; item „utrum credat, quod illud, quod sacrum 10 concilium Constanciense universalem ecclesiam representans approbavit et approbat in fa- vorem fidei et ad salutem animarum, quod hoc est ab universis Christifidelibus appro- bandum et tenendum et, quod condempnavit et condempnat esse fidei vel bonis moribus contrarium, hoc ab eisdem esse pro condempnato credendum tenendum et asserendum". hec ibi. clarum est autem declaracionem predictorum articulorum ad fidem pertinere, ut 15 ostensum est, et per consequens ab universis Christifidelibus approbandi et tenendi sunt. item, quod superioritas ecclesie et eam representantis generalis concilii supra pa- pam in dictis articulis declarata sit credenda et tenenda a cunctis Christifidelibus tam- quam quid necessarium ad salutem, patet per idem concilium Constanciense in declara- cione cujusdam articuli Johannis Wicleff, quem eciam felicis recordacionis Martinus b papa 20 quintus cum aliis articulis condempnatis in suis bullis 2 interserit, cujus tenor et declara- cionis ejusdem sequitur et est talis: „non est de necessitate salutis credere Romanam ecclesiam esse supremam inter alias ecclesias". „error, si per Romanam ecclesiam intel- ligatur universalis ecclesia aut concilium generale aut pro quanto negaret primatum summi pontificis super alias ecclesias particulares." hec ibi, in cujus articuli declaracione patet, 25 quod per Romanam ecclesiam aliquando intelligatur universalis ecclesia, aliquando conci- lium generale ipsam representans, aliquando et ut in pluribus ipsa ecclesia Romana par- ticularis, scilicet ipsius Romane urbis. et ulterius patet ab opposito ipsius articuli, quod de necessitate salutis est credere Romanam ecclesiam, prout Romana ecclesia significat universalem ecclesiam vel concilium generale ipsam representans, esse supremam inter 30 alias ecclesias et per consequens super ecclesiam Romanam vel summum pontificem par- ticulariter sumptam, item quod de necessitate salutis est primatum summi pontificis cre- dere super alias ecclesias particulares. quod predicti articuli de potestate concilii con- cernunt fidem, testatum fuit hoc sacrum Basiliense concilium a principio, quando jam omnes reges et principes incorporati erant et major pars cardinalium presens aderat — 35 etenim ad minus erant septem presentes, ex quibus adhuc extant quinque in vita —, in multis suis decretis epistolis et responsionibus sinodalibus. unde in responsione3 sino- dali, que incipit „Cogitanti“, inter alia ita sancta sinodus loquitur ad oratores Eugenii pape: "hoc etsi pluribus racionibus et auctoritatibus probari posset, satis est auctoritatem universalis ecclesie adducere, ipsa enim errare non potest, et quicquid determinet scripto 40 aut consuetudine universali faciat, ejusdem reverencie et auctoritatis est, cujus sacra scriptura. unde, si in evangelio scriptum reperiremus decretum illud Constanciensis concilii, quod papa tenetur " obedire concilio etc., hoc ereticum esset revocare in dubium, sic eciam 5 a) fu B am Rande vom Schreiber Articuli ex bulla Martini pape V in Constantia. b) in B am Rande vom Schreiber Martinus papa V in bulla. c) in B am Rande vom Schreiber Sinodus Basiliensis. d) R obedire tenetur. 45 1 Vom 22. Februar 1418, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 1204-1215. Die betr. Artikel s. ebd. col. 1211. — Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 7, 345-349. 2 Vgl. Anm. 1. — Der betr. Artikel ist der 41., vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 1209. 3 Vom 3. September 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 239�267 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 234-258. 50
Strana 265
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 265 1438 ſo. Mai 4] et hereticum erit, si quis illi decreto contumaciter contradicat". item ibidem: „cum papa tenetur obedire statutis ordinacionibus et preceptis cujuscumque concilii in hiis, que per- tinent ad fidem, scisma et reformacionem ecclesie in capite et in membris, et, si non obediverit, puniri potest, constat in hiis casibus ipsum fore inferiorem concilio et conci- 5 lium majus eo, cum possit reformare statuere mandare et punire. inferior autem legem superioris tollere non potest nec ipsum suum superiorem extinguere vel annichilare. alio- quin implicaret evidentem contradictionem: tenetur obedire, non tenetur, quia potest dissolvere. cum ergo concilium hic congregatum sit propter causas predictas et inter alia statuerit sub magna pena, ne quis procuraret dissolvi vel mutari ipsum, papa, cum illi 10 obedire teneatur, nullatenus dissolvere potest, alioquin, si potest dissolvere, non tenetur obedire". ex quo necessario infertur, quod aut decretum predictum non valet aut dis- solucio, quia sibi invicem contradicunt. item in eadem responsione: „preterea ante tem- pus concilii Constanciensis nullum dubium erat, quod congregato concilio super facto fidei contra papam papa illud dissolvere non poterat, quia, si potuisset dissolvere, potuisset 15 non judicari, quod tamen sibi non licebat, quia in fide devius potest per concilium ju- dicari. ergo, sicut in isto casu, ita dicendum est nunc congregato concilio super refor- macione generali in capite et in membris, quia isti tres casus fidei scismatis et reforma- cionis sub eadem declaracione concilii Constanciensis continentur", item in responsione 1, que incipit „Speravit": „quid ergo roboris vel firmitatis in ecclesia manebit, si sacrorum 20 conciliorum mutabit auctoritas, per quam post sacra evangelia, quicquid habemus fidei, elucidatum est? absit a nobis, ut tale pestiferum vuinus inferri paciamur! preterea et aliud enorme prejudicium sequeretur, quod tam concilium illud, quod noviter ipse Euge- nius celebrari instituit, quam alia futura Romanis pontificibus in ipso limine nullo con- tradicente dissolvere fas esset. ex quo quanta mala possint succedere, quis satis enarra- 25 bit? si insurgant in ecclesia hereses errores supersticiones vicia deformitates ac bella et cetera omnia, que Christianam religionem perturbare possent et in precipicium ducere, si papa velit ecclesiam notorie et incorrigibiliter scandalizare et devorare plebem domini sicut escam panis et fidem catholicam tandem pervertere, concilium vel non congrega- bitur papa prohibente vel congregatum eo mandante dissolvetur. cassetur ergo concilium so Constanciense et decreta sanctorum patrum, que declarant in hiis, que universalem statum ecclesie concernunt, papam nichil posse immutare. frustra enim membranas occupant, si unico verbo papa potest illa irritare. et, quod deterius est, auctoritate ecclesie talia posse videretur, si post hujusmodi b contradictionem inter concilium et papam ortam concilium quasi victum liti cederet et ipsum et alios Romanos pontifices in possessione dissolvendi 35 concilia poneret. que tandem spes erit, quod prefatus dominus Eugenius decretac hujus sacri concilii servet et servari faciat, si ipsum concilium spernat recognoscere? quibus eciam remediis uti poterimus, ut statutis hic promulgandis non contraveniat, si ipsum concilium, per quod statuta fiunt, irritari paciamur? mallemus mori quam tanto errori per ignaviam cedere". et infra subditur: „si d dominus Eugenius sanctam ecclesiam non audierit, quam 40 hoc concilium representat, oportebit tandem haberi sicut ethnicum et publicanum, si eccle- siam amplius offendere non vult, recognoscere necesse habet hoc verum fuisse et esse con- cilium ipsumque dissolvere nequivisse et e illi pure ac sine simulacione adherere". item in eadem: „testis est Christianus orbis paciencie et mansuetudinis nostre. nunquam in annali- bus legitur Romanum pontificem notorie scandalizantem ecclesiam tam suppliciter obsecra- 45 tum, tam instanter monitum et requisitum ac tam diu sicque pacienter ab ecclesia expecta- tum. cogit nos ammodo zelus domus dei et catholice veritatis defensio vehemencius insur- sed dicunt quidam, quod gere et acriora contra morbum induratum adhibere remedia". a) BR preter; Iselin korr. preterea. b) B hujus. c) om. B. d) vor si wird in BR, wohl versehentlich, wiederholt malimus mori quam — cedere. e) R ac. 50 1 Vom 16. Juni 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 267�273 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 373-377. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 34
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 265 1438 ſo. Mai 4] et hereticum erit, si quis illi decreto contumaciter contradicat". item ibidem: „cum papa tenetur obedire statutis ordinacionibus et preceptis cujuscumque concilii in hiis, que per- tinent ad fidem, scisma et reformacionem ecclesie in capite et in membris, et, si non obediverit, puniri potest, constat in hiis casibus ipsum fore inferiorem concilio et conci- 5 lium majus eo, cum possit reformare statuere mandare et punire. inferior autem legem superioris tollere non potest nec ipsum suum superiorem extinguere vel annichilare. alio- quin implicaret evidentem contradictionem: tenetur obedire, non tenetur, quia potest dissolvere. cum ergo concilium hic congregatum sit propter causas predictas et inter alia statuerit sub magna pena, ne quis procuraret dissolvi vel mutari ipsum, papa, cum illi 10 obedire teneatur, nullatenus dissolvere potest, alioquin, si potest dissolvere, non tenetur obedire". ex quo necessario infertur, quod aut decretum predictum non valet aut dis- solucio, quia sibi invicem contradicunt. item in eadem responsione: „preterea ante tem- pus concilii Constanciensis nullum dubium erat, quod congregato concilio super facto fidei contra papam papa illud dissolvere non poterat, quia, si potuisset dissolvere, potuisset 15 non judicari, quod tamen sibi non licebat, quia in fide devius potest per concilium ju- dicari. ergo, sicut in isto casu, ita dicendum est nunc congregato concilio super refor- macione generali in capite et in membris, quia isti tres casus fidei scismatis et reforma- cionis sub eadem declaracione concilii Constanciensis continentur", item in responsione 1, que incipit „Speravit": „quid ergo roboris vel firmitatis in ecclesia manebit, si sacrorum 20 conciliorum mutabit auctoritas, per quam post sacra evangelia, quicquid habemus fidei, elucidatum est? absit a nobis, ut tale pestiferum vuinus inferri paciamur! preterea et aliud enorme prejudicium sequeretur, quod tam concilium illud, quod noviter ipse Euge- nius celebrari instituit, quam alia futura Romanis pontificibus in ipso limine nullo con- tradicente dissolvere fas esset. ex quo quanta mala possint succedere, quis satis enarra- 25 bit? si insurgant in ecclesia hereses errores supersticiones vicia deformitates ac bella et cetera omnia, que Christianam religionem perturbare possent et in precipicium ducere, si papa velit ecclesiam notorie et incorrigibiliter scandalizare et devorare plebem domini sicut escam panis et fidem catholicam tandem pervertere, concilium vel non congrega- bitur papa prohibente vel congregatum eo mandante dissolvetur. cassetur ergo concilium so Constanciense et decreta sanctorum patrum, que declarant in hiis, que universalem statum ecclesie concernunt, papam nichil posse immutare. frustra enim membranas occupant, si unico verbo papa potest illa irritare. et, quod deterius est, auctoritate ecclesie talia posse videretur, si post hujusmodi b contradictionem inter concilium et papam ortam concilium quasi victum liti cederet et ipsum et alios Romanos pontifices in possessione dissolvendi 35 concilia poneret. que tandem spes erit, quod prefatus dominus Eugenius decretac hujus sacri concilii servet et servari faciat, si ipsum concilium spernat recognoscere? quibus eciam remediis uti poterimus, ut statutis hic promulgandis non contraveniat, si ipsum concilium, per quod statuta fiunt, irritari paciamur? mallemus mori quam tanto errori per ignaviam cedere". et infra subditur: „si d dominus Eugenius sanctam ecclesiam non audierit, quam 40 hoc concilium representat, oportebit tandem haberi sicut ethnicum et publicanum, si eccle- siam amplius offendere non vult, recognoscere necesse habet hoc verum fuisse et esse con- cilium ipsumque dissolvere nequivisse et e illi pure ac sine simulacione adherere". item in eadem: „testis est Christianus orbis paciencie et mansuetudinis nostre. nunquam in annali- bus legitur Romanum pontificem notorie scandalizantem ecclesiam tam suppliciter obsecra- 45 tum, tam instanter monitum et requisitum ac tam diu sicque pacienter ab ecclesia expecta- tum. cogit nos ammodo zelus domus dei et catholice veritatis defensio vehemencius insur- sed dicunt quidam, quod gere et acriora contra morbum induratum adhibere remedia". a) BR preter; Iselin korr. preterea. b) B hujus. c) om. B. d) vor si wird in BR, wohl versehentlich, wiederholt malimus mori quam — cedere. e) R ac. 50 1 Vom 16. Juni 1433, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 267�273 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 373-377. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 34
Strana 266
266 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dicta decreta fuerunt facta in Constancia ante unionem trium obedienciarum et ita non [c. Mai 4) per universalem ecclesiam; sed dicendum, quod, licet fuerint prima vice promulgata tan- tummodo per obedienciam Johannis, vigore quorum processum fuit contra eundem Johan- nem, tamen et cetere obediencie, postquam fuerunt unite concilio, eadem decreta appro- baverunt et practicaverunt. nam cum nacio Hispanorum pro firmo teneret Petrum de Luna verum et indubitatum fuisse ipsorum papam, ut patet ex tercio capitulo Narbonen- sis 1, nullo modo ad privacionem et deposicionem illius consensissent nec eciam processis- sent nisi dictorum decretorum presupposita veritate et auctoritate conciliorum, quam in prefato capitulo confitentur. alioquin ipso facto demonstrassent se fuisse in preteritum scismaticos aut fecisse deponendo papam ipsorum, quod facere non poterant, et per con- 10 sequens non fuisse depositum et ita successorem2 suum, qui eidem, ut famabatur, suc- cesserat, fuisse papam quoad ipsos. quod autem Hispani tenuerint Benedictum pro vero ipsorum papa, patet ex dicto tercio capitulo Narbonensis, in quo ita dicitur: "quia do- mini reges et principes et alii de obediencia ejusdem domini Benedicti dicunt esse cer- tissimum, quod non possunt licite obedire alicui in papam eligendo ut vero pape, nisi prius 15 vacaret papatus morte aut renunciacione dicti domini Benedicti pure et licite libere facta, prout de jure divino pariter et humano tenetur, vel per justam et legittimam ipsius deposicionem seu deposicionis declaracionem ac ejectionem a papatu per dictum con- cilium vel ejus auctoritate fiendam, propterea in favorem dicte unionis consequende est concordatum inter serenissimum regem Romanorum et alios dominos de concilio Con- 20 stanciensi, quod ab eis sacrum generale concilium appellatur, et inter ambassiatores et procuratores dictorum dominorum regum et principum, qui sunt de obediencia dicti do- mini Benedicti, quod, antequam ad electionem unici summi pontificis procedi valeat per dictum concilium vel per alios, ad quos pertineat, procedatur, per dictum concilium sic unitum contra eundem dominum Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare 25 papatui pure et libere, prout de jure divino pariter et humano tenetur, aut eciam quo- modolibet delinquentem, prout de jure divino pariter et humano potest et debet, procedib per dictam justam et legittimam ejus deposicionem seu deposicionis declaracionem et alias, ut prefertur." hec ibi. in quo capitulo manifestissime dicta nacio ostendit se dic- tum dominum Benedictum pro vero et indubitato papa tenuisse, cum dicitur: „dicunt so esse certissimum, quod non possunt licite obedire etc.“ confitentur etiam potestatem sacri concilii, cum dicunt in compactatis: „quod, antequam ad electionem unici summi pontificis procedi valeat, procedatur per dictum concilium contra eundem dominum Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare papatui aut quomodolibet delin- quentem, prout de jure divino pariter et humano potest et debet procedi etc.“ et ad- 35 vertendum atque valde attendendum, quod non solum dicunt „nolentem aut subter- fugientem renunciare papatui“, sed addunt „aut etiam quomodolibet delinquentem" ad ostendendum, quod papa subicitur judicio concilii non solum in hiis, que pertinent ad fidem et scisma, sed eciam in quolibet crimine precipue notorio et scandalizante eccle- siam et maxime, si incorrigibilis appareat, similiter obediencia Johannis tenebat ipsum 40 Johannem pro vero et indubitato summo pontifice et ipsum concilium Constanciense usque ad ipsius deposicionem, ut patet ex toto processu ipsius concilii, et ut universalem ecclesiam representans omnes suos processus contra Johannem tamquam contra summum pontificem fulminavit. aut igitur fecit, quod potuit, aut quod non potuit. si fecit, quod potuit, habetur propositum, quia non aliunde potuit nisi stante dictorum decretorum 45 veritate. si fecit, quod non potuit, sequitur, quod Johannes non fuit depositus et per 5 a) hier fehlt ein Wort. b) sic. 1 Vom 13. Dezember 1415, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 812-817. — Das 3. Kapitel ebd. col. 814. Clemens VIII. Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 7, 396; Pastor, Geschichte der Päpste 1, 208-210 u. 501; Valois, La France et le grand schisme d'occident 4, 455 ff. 50
266 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dicta decreta fuerunt facta in Constancia ante unionem trium obedienciarum et ita non [c. Mai 4) per universalem ecclesiam; sed dicendum, quod, licet fuerint prima vice promulgata tan- tummodo per obedienciam Johannis, vigore quorum processum fuit contra eundem Johan- nem, tamen et cetere obediencie, postquam fuerunt unite concilio, eadem decreta appro- baverunt et practicaverunt. nam cum nacio Hispanorum pro firmo teneret Petrum de Luna verum et indubitatum fuisse ipsorum papam, ut patet ex tercio capitulo Narbonen- sis 1, nullo modo ad privacionem et deposicionem illius consensissent nec eciam processis- sent nisi dictorum decretorum presupposita veritate et auctoritate conciliorum, quam in prefato capitulo confitentur. alioquin ipso facto demonstrassent se fuisse in preteritum scismaticos aut fecisse deponendo papam ipsorum, quod facere non poterant, et per con- 10 sequens non fuisse depositum et ita successorem2 suum, qui eidem, ut famabatur, suc- cesserat, fuisse papam quoad ipsos. quod autem Hispani tenuerint Benedictum pro vero ipsorum papa, patet ex dicto tercio capitulo Narbonensis, in quo ita dicitur: "quia do- mini reges et principes et alii de obediencia ejusdem domini Benedicti dicunt esse cer- tissimum, quod non possunt licite obedire alicui in papam eligendo ut vero pape, nisi prius 15 vacaret papatus morte aut renunciacione dicti domini Benedicti pure et licite libere facta, prout de jure divino pariter et humano tenetur, vel per justam et legittimam ipsius deposicionem seu deposicionis declaracionem ac ejectionem a papatu per dictum con- cilium vel ejus auctoritate fiendam, propterea in favorem dicte unionis consequende est concordatum inter serenissimum regem Romanorum et alios dominos de concilio Con- 20 stanciensi, quod ab eis sacrum generale concilium appellatur, et inter ambassiatores et procuratores dictorum dominorum regum et principum, qui sunt de obediencia dicti do- mini Benedicti, quod, antequam ad electionem unici summi pontificis procedi valeat per dictum concilium vel per alios, ad quos pertineat, procedatur, per dictum concilium sic unitum contra eundem dominum Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare 25 papatui pure et libere, prout de jure divino pariter et humano tenetur, aut eciam quo- modolibet delinquentem, prout de jure divino pariter et humano potest et debet, procedib per dictam justam et legittimam ejus deposicionem seu deposicionis declaracionem et alias, ut prefertur." hec ibi. in quo capitulo manifestissime dicta nacio ostendit se dic- tum dominum Benedictum pro vero et indubitato papa tenuisse, cum dicitur: „dicunt so esse certissimum, quod non possunt licite obedire etc.“ confitentur etiam potestatem sacri concilii, cum dicunt in compactatis: „quod, antequam ad electionem unici summi pontificis procedi valeat, procedatur per dictum concilium contra eundem dominum Benedictum nolentem aut subterfugientem renunciare papatui aut quomodolibet delin- quentem, prout de jure divino pariter et humano potest et debet procedi etc.“ et ad- 35 vertendum atque valde attendendum, quod non solum dicunt „nolentem aut subter- fugientem renunciare papatui“, sed addunt „aut etiam quomodolibet delinquentem" ad ostendendum, quod papa subicitur judicio concilii non solum in hiis, que pertinent ad fidem et scisma, sed eciam in quolibet crimine precipue notorio et scandalizante eccle- siam et maxime, si incorrigibilis appareat, similiter obediencia Johannis tenebat ipsum 40 Johannem pro vero et indubitato summo pontifice et ipsum concilium Constanciense usque ad ipsius deposicionem, ut patet ex toto processu ipsius concilii, et ut universalem ecclesiam representans omnes suos processus contra Johannem tamquam contra summum pontificem fulminavit. aut igitur fecit, quod potuit, aut quod non potuit. si fecit, quod potuit, habetur propositum, quia non aliunde potuit nisi stante dictorum decretorum 45 veritate. si fecit, quod non potuit, sequitur, quod Johannes non fuit depositus et per 5 a) hier fehlt ein Wort. b) sic. 1 Vom 13. Dezember 1415, vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 812-817. — Das 3. Kapitel ebd. col. 814. Clemens VIII. Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 7, 396; Pastor, Geschichte der Päpste 1, 208-210 u. 501; Valois, La France et le grand schisme d'occident 4, 455 ff. 50
Strana 267
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 267 consequens nec papa Martinus fuit papa et ita nec, qui ei succedit, Eugenius. et ita 1488 [c. omnia in pristinam redeunt confusionem, et tota illa obediencia Johannis gravissime in Mai 4] fide erravit usurpans sibi potestatem, quam non habebat a Christo, supra summum pon- tificem et contra eum et, quod deterius est, statuendo et promulgando talia decreta, que 5 hereticam saperent pravitatem. item non est dubium, quin alter contendencium fuerit verus papa, alioquin ecclesia per quadraginta annos caruisset summo pontifice, quod non est dicendum, quia non est verisimile, quod Christus dimisisset ecclesiam suam tanto tem- pore truncatam principali membro. si ergo fuit alter contendencium verus papa, malicia et ambicio multorum antipaparum non potuit ei prejudicium ferre in jure suo, ita ut 10 scisma dicatur sufficiens causa deposicionis sue. nisi ergo ecclesia habuisset potestatem in dictis decretis declaratam, nunquam tres obediencie simul juncte processissent ad de- posicionem illorum, qui se pro summis pontificibus gerebant, vel, si processissent, hoc de facto fecissent et non de jure, et per consequens factum eorum non teneret. et ul- terius electio Martini et suorum successorum nulla esset. et ita tota ecclesia gravissime 15 errasset in fide et gravius induxisset ecclesie periculum, quam ante fuerit. et si ita contigisset, utique non solum illius concilii fides vacillaret, sed eciam omnium preceden- cium conciliorum et totius ecclesie universalis, quia non videtur ratio, quare potius unum concilium legitime congregatum et celebratum debeat immune esse ab errore vel econtra quam aliud, ut dictum est. preterea, si alie due obediencie, Benedicti scilicet 20 et Gregorii, credidissent predicta decreta falsam sapere doctrinam, utique in ipsarum incorporatione seu unione excepissent ea et contra eadem proclamassent, sicut nacio Hispanica excepit gesta et facta concilii Pisani et eciam facta Johannis et Gregorii, ut patet ex quarto capitulo 1 Narbonensis. preterea predicta decreta post omnimodam trium obedienciarum unionem non erant abscondita aut occulta, sed publica et mani- 25 festa sicut et cetera facta et acta concilii. si ergo fuisset suspecta in aliquo, absque dubio sancta synodus declarasset ea aut penitus extirpasset, ne videretur sua taciturni- tate errorem approbasse — etenim „error, cui non resistitur, approbatur" 2 —, quod tamen non fecit, quin imo eadem confirmavit et ut articulos fidei ab omnibus Christifidelibus tenenda declaravit, ut patuit paulo ante. preterea sinodus ex tribus obedienciis plene so et sufficienter congregata sinodum Constanciensem pro tempore, quo ex sola Johannis obediencia constabat, in nullo dampnat, in nullo reprehendit, in nullo corrigit, immo ex fundamentis in ea fundatis ad ulteriora processit, videlicet ad depositionem Benedicti, cujus depositionis sententiam 3 sancta sinodus fundavit in illo textu 4 ewangelii: „si peccaverit in te frater tuus etc., dic ecclesie.“ ad reformacionem ecclesie in capite et 35 in membris atque ex predictis articulis et decretis edidit illud saluberrimum de frequenti generalium conciliorum celebracione decretum 5, quod incipit „Frequens“, in quo que- dam pape committuntur et quedam omnino prohibentur, ut patebit, quod utique sancta sinodus non presumpsisset, nisi se talem habere potestatem credidisset. et preterea ar- ticuli 6 jam paulo ante expressi, qui in bulla Martini inseruntur, fuerunt facti et editi 40 unione facta omnium trium obedientiarum in persona Martini, in quibus articulis, ut patuit, veritas supradictorum duorum articulorum exprimitur in effectu, dum declarant superioritatem universalis ecclesie concilii generalis et Romani pontificis; et ulterius in articulis predictis interrogatoriis nulla distinccio fit de concilio Constanciensi unius dua- rum vel trium obedientiarum, sed simpliciter, utrum concilium Constantiense etc. quod si fuisset aliqua dubietas, profecto fuisset declarata, ut dictum est. fatendum est itaque et firmiter tenendum dictam veritatem auctoritatem ecclesie et conciliorum generalium de- 15 Matth. 18, 15. 1 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 814-815. 5 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4 und 2 с. 3 D. 83. 3 Vom 26. Juli 1417, vgl. Mansi, Conc. Coll. 211 Anm. 9. 6 Vgl. S. 264 Anm. 1. 50 27, 1141f. 34*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 267 consequens nec papa Martinus fuit papa et ita nec, qui ei succedit, Eugenius. et ita 1488 [c. omnia in pristinam redeunt confusionem, et tota illa obediencia Johannis gravissime in Mai 4] fide erravit usurpans sibi potestatem, quam non habebat a Christo, supra summum pon- tificem et contra eum et, quod deterius est, statuendo et promulgando talia decreta, que 5 hereticam saperent pravitatem. item non est dubium, quin alter contendencium fuerit verus papa, alioquin ecclesia per quadraginta annos caruisset summo pontifice, quod non est dicendum, quia non est verisimile, quod Christus dimisisset ecclesiam suam tanto tem- pore truncatam principali membro. si ergo fuit alter contendencium verus papa, malicia et ambicio multorum antipaparum non potuit ei prejudicium ferre in jure suo, ita ut 10 scisma dicatur sufficiens causa deposicionis sue. nisi ergo ecclesia habuisset potestatem in dictis decretis declaratam, nunquam tres obediencie simul juncte processissent ad de- posicionem illorum, qui se pro summis pontificibus gerebant, vel, si processissent, hoc de facto fecissent et non de jure, et per consequens factum eorum non teneret. et ul- terius electio Martini et suorum successorum nulla esset. et ita tota ecclesia gravissime 15 errasset in fide et gravius induxisset ecclesie periculum, quam ante fuerit. et si ita contigisset, utique non solum illius concilii fides vacillaret, sed eciam omnium preceden- cium conciliorum et totius ecclesie universalis, quia non videtur ratio, quare potius unum concilium legitime congregatum et celebratum debeat immune esse ab errore vel econtra quam aliud, ut dictum est. preterea, si alie due obediencie, Benedicti scilicet 20 et Gregorii, credidissent predicta decreta falsam sapere doctrinam, utique in ipsarum incorporatione seu unione excepissent ea et contra eadem proclamassent, sicut nacio Hispanica excepit gesta et facta concilii Pisani et eciam facta Johannis et Gregorii, ut patet ex quarto capitulo 1 Narbonensis. preterea predicta decreta post omnimodam trium obedienciarum unionem non erant abscondita aut occulta, sed publica et mani- 25 festa sicut et cetera facta et acta concilii. si ergo fuisset suspecta in aliquo, absque dubio sancta synodus declarasset ea aut penitus extirpasset, ne videretur sua taciturni- tate errorem approbasse — etenim „error, cui non resistitur, approbatur" 2 —, quod tamen non fecit, quin imo eadem confirmavit et ut articulos fidei ab omnibus Christifidelibus tenenda declaravit, ut patuit paulo ante. preterea sinodus ex tribus obedienciis plene so et sufficienter congregata sinodum Constanciensem pro tempore, quo ex sola Johannis obediencia constabat, in nullo dampnat, in nullo reprehendit, in nullo corrigit, immo ex fundamentis in ea fundatis ad ulteriora processit, videlicet ad depositionem Benedicti, cujus depositionis sententiam 3 sancta sinodus fundavit in illo textu 4 ewangelii: „si peccaverit in te frater tuus etc., dic ecclesie.“ ad reformacionem ecclesie in capite et 35 in membris atque ex predictis articulis et decretis edidit illud saluberrimum de frequenti generalium conciliorum celebracione decretum 5, quod incipit „Frequens“, in quo que- dam pape committuntur et quedam omnino prohibentur, ut patebit, quod utique sancta sinodus non presumpsisset, nisi se talem habere potestatem credidisset. et preterea ar- ticuli 6 jam paulo ante expressi, qui in bulla Martini inseruntur, fuerunt facti et editi 40 unione facta omnium trium obedientiarum in persona Martini, in quibus articulis, ut patuit, veritas supradictorum duorum articulorum exprimitur in effectu, dum declarant superioritatem universalis ecclesie concilii generalis et Romani pontificis; et ulterius in articulis predictis interrogatoriis nulla distinccio fit de concilio Constanciensi unius dua- rum vel trium obedientiarum, sed simpliciter, utrum concilium Constantiense etc. quod si fuisset aliqua dubietas, profecto fuisset declarata, ut dictum est. fatendum est itaque et firmiter tenendum dictam veritatem auctoritatem ecclesie et conciliorum generalium de- 15 Matth. 18, 15. 1 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 27, 814-815. 5 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4 und 2 с. 3 D. 83. 3 Vom 26. Juli 1417, vgl. Mansi, Conc. Coll. 211 Anm. 9. 6 Vgl. S. 264 Anm. 1. 50 27, 1141f. 34*
Strana 268
268 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 clarantem fuisse per universalem dictam Constantiensem sinodum declaratam tentam et ſc. Mai 41 practicatam et eandem ad fidem pertinere. quapropter beatus Gregorius a loquens de quatuor generalibus conciliis, que ipsum precesserant, (et habetur 1 distinctione 15 „si- cut“) ita dicit: „sicut sancti evangelii quatuor libros, sic quatuor concilia suscipere et venerari me fateor, Nicenum scilicet, in quo perversum Arrii dogma destruitur, Con- 5 stantinopolitanum quoque, in quo Eunomii et Macedonii error convincitur, Ephesinum eciam primum, in quo Nestorii impietas judicatur, Calcedonense vero, in quo Euticetis et Dioscori pravitas est reprobata. hec tota devocione complector, integerrima appro- bacione custodio, quia in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque communis accionis norma existit.“ et infra subdens causam 10 tante veneracionis dicit: „cunctas vero, quas prefata veneranda concilia personas re- spuunt, respuo, que venerantur, amplector, quia, dum universali sunt consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos ab- solvunt". hec ille. ecce causa, quare sanctus Gregorius predicta quatuor concilia sus- cipit ut quatuor sancti evangelii libros, quia videlicet universali consensu sunt constituta 15 et per consequens se et non illa destruit, quisquis presumpserit contra illa agere. se, inquit, destruit, non illa, quia contra illa agendo peccat et id, quod fit, nullius est ro- boris vel momenti illis scilicet statutis conciliorum in suo robore permanentibus. quid autem universalius consensu Constantiensis concilii, in quo omnis ecclesia catholica con- venit et in quo ex dicto fundamento due partes duarum obedienciarum consenserunt, ut 20 hii, quos pro papa coluerant, ipsorum exigentibus demeritis deponerentur, quod et tercia pars in suum fieri consensisset, nisi ille consulcius, scilicet Gregorius, sponte cessisset? cum igitur omnia concilia generalia legitime congregata et celebrata sint unius auctori- tatis et potestatis et ea, que in ipsis statuuntur, universali consensu fiunt et decernuntur, merito sicut predicta quatuor, sic et subsequencia reliqua ut sancta evangelia sunt vene- 25 randa et colenda, alioquin se et non illa destruit, quisquis contra statuta illorum agere presumpserit. de hoc autem decreto Gregorii „sicut quatuor ewangelia etc.“ ifa Jo- hannes diaconus ecclesie Romane in libro, quem de vita ejusdem sancti Gregorii com- pilavit, libro 2. c. 3. refert 2: „sinodicam3 quoque suam Gregorius secundum priscum pre- decessorum suorum morem Johanni Constantinopolitano, Eulogio Alexandrino, Gregorio so Anthioceno, Johanni Jherosolimitano destinavit, que ita se habet: „consideranti michi, quod impar meritis etc."", et subdit consequenter in quarto capitulo: „preterea, „quia corde", inquit, „creditur ad justitiam, ore autem confessio fit ad salutem"4, sicut sancti ewangelii quatuor libros, sic quatuor concilia suscipere et venerari me fateor, Nichenum scilicet, in quo perversum Arrii dogma destruitur, Constantinopolitanum quoque, in quo Eunomii et 35 Macedonii error convincitur, Ephesinum etiam primum, in quo Nestorii impietas judica- tur, Calcedonense vero, in quo Euticetis Dioscorique pravitas reprobatur, tota devocione complector, integerrima approbacione custodio, quia in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque accionis norma existit. quisquis eorum soliditatem non tenet, eciam si lapis esse cernitur, tamen extra edificium jacet. quintum 40 quoque concilium pariter veneror, in quo epistola 5, que Ibe dicitur, erroris plena, repro- batur et Theodorus personam mediatoris dei et hominum in duabus substantiis separans ad impietatis perfidiam cecidisse convincitur, scripta quoque Theodorici, per que beati Cirilli fides reprehenditur, ausu demencie prolata refutantur. cunctas vero personas, quas a) in B am Rande vom Schreiber Gregorius. 45 c. 2 D. 15. 2 Vgl. Migne, Patrologia 75 (Gregorii I Opera t. 1), 88-90. 3 Epistolar. lib. 1, Indict. 9, epist. 24, in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 28-37 und (als epist. 25) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 468 ff. Röm. 10, 10. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 241. 50
268 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 clarantem fuisse per universalem dictam Constantiensem sinodum declaratam tentam et ſc. Mai 41 practicatam et eandem ad fidem pertinere. quapropter beatus Gregorius a loquens de quatuor generalibus conciliis, que ipsum precesserant, (et habetur 1 distinctione 15 „si- cut“) ita dicit: „sicut sancti evangelii quatuor libros, sic quatuor concilia suscipere et venerari me fateor, Nicenum scilicet, in quo perversum Arrii dogma destruitur, Con- 5 stantinopolitanum quoque, in quo Eunomii et Macedonii error convincitur, Ephesinum eciam primum, in quo Nestorii impietas judicatur, Calcedonense vero, in quo Euticetis et Dioscori pravitas est reprobata. hec tota devocione complector, integerrima appro- bacione custodio, quia in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque communis accionis norma existit.“ et infra subdens causam 10 tante veneracionis dicit: „cunctas vero, quas prefata veneranda concilia personas re- spuunt, respuo, que venerantur, amplector, quia, dum universali sunt consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos ab- solvunt". hec ille. ecce causa, quare sanctus Gregorius predicta quatuor concilia sus- cipit ut quatuor sancti evangelii libros, quia videlicet universali consensu sunt constituta 15 et per consequens se et non illa destruit, quisquis presumpserit contra illa agere. se, inquit, destruit, non illa, quia contra illa agendo peccat et id, quod fit, nullius est ro- boris vel momenti illis scilicet statutis conciliorum in suo robore permanentibus. quid autem universalius consensu Constantiensis concilii, in quo omnis ecclesia catholica con- venit et in quo ex dicto fundamento due partes duarum obedienciarum consenserunt, ut 20 hii, quos pro papa coluerant, ipsorum exigentibus demeritis deponerentur, quod et tercia pars in suum fieri consensisset, nisi ille consulcius, scilicet Gregorius, sponte cessisset? cum igitur omnia concilia generalia legitime congregata et celebrata sint unius auctori- tatis et potestatis et ea, que in ipsis statuuntur, universali consensu fiunt et decernuntur, merito sicut predicta quatuor, sic et subsequencia reliqua ut sancta evangelia sunt vene- 25 randa et colenda, alioquin se et non illa destruit, quisquis contra statuta illorum agere presumpserit. de hoc autem decreto Gregorii „sicut quatuor ewangelia etc.“ ifa Jo- hannes diaconus ecclesie Romane in libro, quem de vita ejusdem sancti Gregorii com- pilavit, libro 2. c. 3. refert 2: „sinodicam3 quoque suam Gregorius secundum priscum pre- decessorum suorum morem Johanni Constantinopolitano, Eulogio Alexandrino, Gregorio so Anthioceno, Johanni Jherosolimitano destinavit, que ita se habet: „consideranti michi, quod impar meritis etc."", et subdit consequenter in quarto capitulo: „preterea, „quia corde", inquit, „creditur ad justitiam, ore autem confessio fit ad salutem"4, sicut sancti ewangelii quatuor libros, sic quatuor concilia suscipere et venerari me fateor, Nichenum scilicet, in quo perversum Arrii dogma destruitur, Constantinopolitanum quoque, in quo Eunomii et 35 Macedonii error convincitur, Ephesinum etiam primum, in quo Nestorii impietas judica- tur, Calcedonense vero, in quo Euticetis Dioscorique pravitas reprobatur, tota devocione complector, integerrima approbacione custodio, quia in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque accionis norma existit. quisquis eorum soliditatem non tenet, eciam si lapis esse cernitur, tamen extra edificium jacet. quintum 40 quoque concilium pariter veneror, in quo epistola 5, que Ibe dicitur, erroris plena, repro- batur et Theodorus personam mediatoris dei et hominum in duabus substantiis separans ad impietatis perfidiam cecidisse convincitur, scripta quoque Theodorici, per que beati Cirilli fides reprehenditur, ausu demencie prolata refutantur. cunctas vero personas, quas a) in B am Rande vom Schreiber Gregorius. 45 c. 2 D. 15. 2 Vgl. Migne, Patrologia 75 (Gregorii I Opera t. 1), 88-90. 3 Epistolar. lib. 1, Indict. 9, epist. 24, in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 28-37 und (als epist. 25) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 468 ff. Röm. 10, 10. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 241. 50
Strana 269
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 269 prefata concilia veneranda respuunt, respuo, quas venerantur, amplector, quia, dum uni- 138 [c. versali sunt consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumit aut solvere, Mai 4) quos ligant, aut ligare, quos solvunt. quisquis ergo aliud sapit, anathema sit! quisquis vero predictarum sinodorum fidem tenet, pax ei sit a deo patre per Jesum Christum filium ejus!“ hec Gregorius. et subdit prefatus conpilator quinto capitulo: „hoc modo, post- quam Gregorius fundamentum fidei sue secundum priscum predecessorum suorum ponti- ficum morem luculenter apostolicis thronis exposuit, animadvertens ideo se etc.“ quare autem dicta epistola dicta fuerit sinodica, declarat Albinus a doctor 2, qui fuit defensor Gregorii septimi, qui in suo defensorio loquens de predicto textu „sicut sancti ewan- 10 gelii etc." ita dicit: „hanc autem sinodalem epistolam idem apostolicus statim post ordi- nacionem suam conposuit et reliquis patriarchis, quippe Constantinopolitano Alexandrino Anthioceno Jherosolimitano transmisit. consuetudo enim erat eo tempore, ut quilibet in aliqua patriarchalium sedium noviter ordinatus se predictas quatuor sinodos custodire re- liquis sedibus transmissa epistola profiteretur, antequam nomen ejus apud reliquas sedes 15 in dipticiis describi mereretur. nomen videlicet predecessoris ejus licet defuncti relique sedes computabant inter viventes, donec ipsius noviter intronizati presulis sinodicam re- ciperent epistolam, que, quia eundem episcopum quatuor sinodos recepisse denotavit, hoc sibi nomen id est sinodicam ab eisdem sinodis non incongrue videtur mutuasse. hanc autem consuetudinem fuisse illius temporis idem sanctissimus papa testatur in epistola 20 ad Secundinum servum dei inclusum, quam ut usque ad tempora beati pape Adriani, quippe ad Karolum regem perdurasse Johannes Romane ecclesie diaconus asserit 4, qui vitam sancti Gregorii ex precepto Johannis pape fideliter conscripsit. sed utrum adhuc eadem consuetudo perduret, ignoro, quam tamen prefatis temporibus fuisse non dubito. patet igitur evidentissime, quam magne auctoritatis sint illa quatuor concilia, que sanctus 25 Gregorius, immo per ipsum spiritus sanctus non semel, ut predictum est, sed sepius et ewangeliis comparat et omnes ab eisdem dissencientes anathematizat, que et quilibet no- vicius patriarcha se observaturum per epistolam suam reliquis sedibus profiteri debebat, si se inter catholicos patriarchas in dipticiis describi volebat". hec ille. qualiter autem idem Gregorius predicto Secundino incluso scribat, habetur in registro 5 in epistola ad 30 eundem, in qua ita dicit: "valde autem libenter accepi, quod tua me caritas de sua du- bitacione requisivit, an orientales ecclesie fidem atque doctrinam sancte memorie Leonis sequantur, ne fortasse earum sensus inter semetipsas pro trium capitulorum defensione di- visus sit. inde certam dilectionem tuam esse desidero, quia predicte sanctissime orientales ecclesie uno sensu, una doctrina fidem ejusdem sancte memorie Leonis tenent sanctam- 35 que Calcedonensem sinodum ita nobiscum custodiunt atque venerantur, ut nullus esse episcopus reputetur, qui ejusdem sinodi defensor sectatorque non fuerit. hinc est eciam, 5 a) in B am Rande rom Schreiber Albinus doctor. 1 Die folgenden Worte stehen nicht in der Wie- dergabe des Briefes bei Johannes diaconus, son- 40 dern nur in dem Briefe selbst (s. S. 268 Anm. 3). 2 Albinus ist ein kirchlicher Schriftsteller aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; er starb als Kardinal von Santa Croce i. J. 1198. Seine „Gesta“, enthalten im cod. Ottobon. 3057 der Bibl. Vatic., sind noch nicht ediert. Vgl. über ihn Cenni, Monumenta dominationis pontificiac, t. 1 praef. p. XXVIII nr. 25 und t. 2 praef. p. IV. XIII nr. 2-12 (über sein Leben namentlich t. 2 praef. p. VIII nr. 7); Stevenson, Osservazioni 50 sulla Collectio Canonum di Deusdedit (Archivio della R. socictà Romana di storia patria 8, 305- 45 398) p. 331-334; 350 ff.; 357-360; 360-398 passim; Die Kanonessammlung des Kardinals Deusdedit Bd. 1, hrsg. von Wolf von Glanvell, S. XXXVII- XL. — Ob das obengenannte „Defensorium“ ein Bestandteil der „Gesta“ ist, können wir nicht fest- stellen, ist aber wahrscheinlich. 3 Epistolar. lib. 9, Indict. 2, epist. 147, in Mon. Germ. hist., Epist. II, Registrum Gregorii I t. 2, 142-149 und (als epist. 52) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 982 ff. Lib. 4 cap. 23, bei Migne, Patrologia 75 (Gre- gorii I Opera t. 1), 187. 5 Vgl. Anm. 3.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 269 prefata concilia veneranda respuunt, respuo, quas venerantur, amplector, quia, dum uni- 138 [c. versali sunt consensu constituta, se et non illa destruit, quisquis presumit aut solvere, Mai 4) quos ligant, aut ligare, quos solvunt. quisquis ergo aliud sapit, anathema sit! quisquis vero predictarum sinodorum fidem tenet, pax ei sit a deo patre per Jesum Christum filium ejus!“ hec Gregorius. et subdit prefatus conpilator quinto capitulo: „hoc modo, post- quam Gregorius fundamentum fidei sue secundum priscum predecessorum suorum ponti- ficum morem luculenter apostolicis thronis exposuit, animadvertens ideo se etc.“ quare autem dicta epistola dicta fuerit sinodica, declarat Albinus a doctor 2, qui fuit defensor Gregorii septimi, qui in suo defensorio loquens de predicto textu „sicut sancti ewan- 10 gelii etc." ita dicit: „hanc autem sinodalem epistolam idem apostolicus statim post ordi- nacionem suam conposuit et reliquis patriarchis, quippe Constantinopolitano Alexandrino Anthioceno Jherosolimitano transmisit. consuetudo enim erat eo tempore, ut quilibet in aliqua patriarchalium sedium noviter ordinatus se predictas quatuor sinodos custodire re- liquis sedibus transmissa epistola profiteretur, antequam nomen ejus apud reliquas sedes 15 in dipticiis describi mereretur. nomen videlicet predecessoris ejus licet defuncti relique sedes computabant inter viventes, donec ipsius noviter intronizati presulis sinodicam re- ciperent epistolam, que, quia eundem episcopum quatuor sinodos recepisse denotavit, hoc sibi nomen id est sinodicam ab eisdem sinodis non incongrue videtur mutuasse. hanc autem consuetudinem fuisse illius temporis idem sanctissimus papa testatur in epistola 20 ad Secundinum servum dei inclusum, quam ut usque ad tempora beati pape Adriani, quippe ad Karolum regem perdurasse Johannes Romane ecclesie diaconus asserit 4, qui vitam sancti Gregorii ex precepto Johannis pape fideliter conscripsit. sed utrum adhuc eadem consuetudo perduret, ignoro, quam tamen prefatis temporibus fuisse non dubito. patet igitur evidentissime, quam magne auctoritatis sint illa quatuor concilia, que sanctus 25 Gregorius, immo per ipsum spiritus sanctus non semel, ut predictum est, sed sepius et ewangeliis comparat et omnes ab eisdem dissencientes anathematizat, que et quilibet no- vicius patriarcha se observaturum per epistolam suam reliquis sedibus profiteri debebat, si se inter catholicos patriarchas in dipticiis describi volebat". hec ille. qualiter autem idem Gregorius predicto Secundino incluso scribat, habetur in registro 5 in epistola ad 30 eundem, in qua ita dicit: "valde autem libenter accepi, quod tua me caritas de sua du- bitacione requisivit, an orientales ecclesie fidem atque doctrinam sancte memorie Leonis sequantur, ne fortasse earum sensus inter semetipsas pro trium capitulorum defensione di- visus sit. inde certam dilectionem tuam esse desidero, quia predicte sanctissime orientales ecclesie uno sensu, una doctrina fidem ejusdem sancte memorie Leonis tenent sanctam- 35 que Calcedonensem sinodum ita nobiscum custodiunt atque venerantur, ut nullus esse episcopus reputetur, qui ejusdem sinodi defensor sectatorque non fuerit. hinc est eciam, 5 a) in B am Rande rom Schreiber Albinus doctor. 1 Die folgenden Worte stehen nicht in der Wie- dergabe des Briefes bei Johannes diaconus, son- 40 dern nur in dem Briefe selbst (s. S. 268 Anm. 3). 2 Albinus ist ein kirchlicher Schriftsteller aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; er starb als Kardinal von Santa Croce i. J. 1198. Seine „Gesta“, enthalten im cod. Ottobon. 3057 der Bibl. Vatic., sind noch nicht ediert. Vgl. über ihn Cenni, Monumenta dominationis pontificiac, t. 1 praef. p. XXVIII nr. 25 und t. 2 praef. p. IV. XIII nr. 2-12 (über sein Leben namentlich t. 2 praef. p. VIII nr. 7); Stevenson, Osservazioni 50 sulla Collectio Canonum di Deusdedit (Archivio della R. socictà Romana di storia patria 8, 305- 45 398) p. 331-334; 350 ff.; 357-360; 360-398 passim; Die Kanonessammlung des Kardinals Deusdedit Bd. 1, hrsg. von Wolf von Glanvell, S. XXXVII- XL. — Ob das obengenannte „Defensorium“ ein Bestandteil der „Gesta“ ist, können wir nicht fest- stellen, ist aber wahrscheinlich. 3 Epistolar. lib. 9, Indict. 2, epist. 147, in Mon. Germ. hist., Epist. II, Registrum Gregorii I t. 2, 142-149 und (als epist. 52) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 982 ff. Lib. 4 cap. 23, bei Migne, Patrologia 75 (Gre- gorii I Opera t. 1), 187. 5 Vgl. Anm. 3.
Strana 270
270 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut, quociens in quatuor precipuis sedibus antistites ordinantur, sinodales sibi epistolas vi- ſc. Mai 1/ cissim mittant, in quibus sanctam sinodum Calcedonensem cum aliis generalibus sinodis custodire fateantur, sicut et nos aversamur atque anathemate plectendos dicimus, si quis de fide ejusdem sinodi aliquid imminuere vel in ea aliquid addere presumat. nam sino- dus, que post eam generaliter facta est, idcirco a nobis recipitur, quia ejusdem sinodi in 5 omnibus sequax honorem illius auctoritatemque custodit". et infra eadem epistola: „sancta Calcedonensis sinodus usque ad diffinicionem fidei et prolacionem a canonum de generalibus causis locuta est. nam post prolacionem canonum specialia episcoporum so- pire curavit". hec ille. in quibus verbis Gregorii primo advertendum est, in quanta veneracione fuerit tempore prefati doctoris et pape Calcedonensis sinodus et relique ge- 10 nerales, ita ut nullus fuisse episcopus reputaretur, qui ejusdem sinodi defensor sectator- que non fuisset etc. deinde, quod non solum in universalibus conciliis negocia fidei et generales cause tractantur, sed eciam speciales episcoporum cause ventilantur et sopiun- tur. ulterius b summa intencione attendenda sunt prefati doctoris verba in supradicto capitulo „sicut“ 1, quibus dicit: "cunctas vero personas, quas prefata veneranda concilia 15 respuunt, respuo, quas venerantur, amplector, et quisquis presumit aut solvere, quos ligant, aut ligare, quos solvunt etc.“, quia non licet cuiquam nec pape eciam per appellacionem vel alias de sententia concilii judicare nec absolvere, quos ligant, nec ligare, quos ipsa concilia absolvunt, quod tamen modernus dominus Eugenius non advertit, qui eciam post suam simulatam adhesionem cepit appellaciones factas a sinodo recipere 20 et cognoscere de causis, in quibus jam sinodus finem posuerat, et per consequens eos, quos ex justis et racionabilibus causis justicia mediante sancta sinodus excommunica- verat, ipse absolvere et, quos eadem absolverat, ipse excommunicare, non attendens, quod a sancta et electa sinodo appellari non potest, quin imo, qui appellat, non solum ana- thema, sed eciam hereticus est, ut habetur ex concilio Calcedonensi " et recitatur in libro 25 conciliorum Ysidori 2, ubi ita dicitur: „regula est, ut ab electa sinodo non liceat appellare. isti igitur hac ipsa sunt electione dampnati item hec est fides patrum: qui preter ista sapit, hereticus est, qui aliter sapit, anathema sit". hec ibi. et quod ab ipso summo pontifice ad universalem sinodum appellari possite, ut patet per Augustinumf in epis- tola 3 ad Glorium et Eleusium 5, ubi de sententia pape Melchiadis loquitur et aliorum s0 quorundam episcoporum, quos Constantinus imperator Romam miserat ad conjudicandum cum eodem papa in causa disturbii orti in Affrica inter Cecilianum episcopum Cartha- ginensem injuste per septuaginta episcopos Affrice condempnatum et ejectum de cathedra et Donatum, quem loco dicti Ceciliani intruserant, ubi Augustinus declarans, qua inten- cione pars Donati voluit, ut causa sua tractaretur apud ecclesias transmarinas scilicet in 35 Roma, ita dicit: „elegerunt, sicut dicitur, duas agere causas cum Ceciliano apud eccle- sias transmarinas parati ad utrumque, ut, si eum potuissent quacunque versucia false criminacionis evincere, saciarent plenissime cupiditatem suam; si autem non possent, in eadem quidem perversitate durarent, si jam tamen quasi haberent, quod dicerent malos judices se esse perpessos, que vox est omnium malorum litigatorum, cum fuerint eciam 40 manifestissima veritate superati, quasi non eis adhuc dici possit et justissime dici: ecce putemus illos episcopos, qui Rome judicarunt, non bonos judices fuisse. restabat adhuc plenarium ecclesie universe concilium, ubi eciam cum ipsis judicibus causa posset agitari, a) BR lacionibus. b) in BR am Rande Non licet pape de sentencia concilii judicare. c) in BR am Rande He- reticus et anathema est, qui ab universali sinodo appellat. d) in B am Rande Calcedononsis sinodus. e) in 45 R am Rande A papa ad generale concilium appellari possit. f) in BR am Rande Augustinus de Ceciliano et Donato. g) B Eleosium korr. aus Eleusium. 3 Epistolar. Classis II, epist. 43 cap. 7, 19, bci c. 2 D. 15. 2 Unter den Canones des Konzils von Chalcedon Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 169. findet sich diese Regel weder in den Konzilien- sammlungen noch bei Pseudo-Isidor. 50
270 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut, quociens in quatuor precipuis sedibus antistites ordinantur, sinodales sibi epistolas vi- ſc. Mai 1/ cissim mittant, in quibus sanctam sinodum Calcedonensem cum aliis generalibus sinodis custodire fateantur, sicut et nos aversamur atque anathemate plectendos dicimus, si quis de fide ejusdem sinodi aliquid imminuere vel in ea aliquid addere presumat. nam sino- dus, que post eam generaliter facta est, idcirco a nobis recipitur, quia ejusdem sinodi in 5 omnibus sequax honorem illius auctoritatemque custodit". et infra eadem epistola: „sancta Calcedonensis sinodus usque ad diffinicionem fidei et prolacionem a canonum de generalibus causis locuta est. nam post prolacionem canonum specialia episcoporum so- pire curavit". hec ille. in quibus verbis Gregorii primo advertendum est, in quanta veneracione fuerit tempore prefati doctoris et pape Calcedonensis sinodus et relique ge- 10 nerales, ita ut nullus fuisse episcopus reputaretur, qui ejusdem sinodi defensor sectator- que non fuisset etc. deinde, quod non solum in universalibus conciliis negocia fidei et generales cause tractantur, sed eciam speciales episcoporum cause ventilantur et sopiun- tur. ulterius b summa intencione attendenda sunt prefati doctoris verba in supradicto capitulo „sicut“ 1, quibus dicit: "cunctas vero personas, quas prefata veneranda concilia 15 respuunt, respuo, quas venerantur, amplector, et quisquis presumit aut solvere, quos ligant, aut ligare, quos solvunt etc.“, quia non licet cuiquam nec pape eciam per appellacionem vel alias de sententia concilii judicare nec absolvere, quos ligant, nec ligare, quos ipsa concilia absolvunt, quod tamen modernus dominus Eugenius non advertit, qui eciam post suam simulatam adhesionem cepit appellaciones factas a sinodo recipere 20 et cognoscere de causis, in quibus jam sinodus finem posuerat, et per consequens eos, quos ex justis et racionabilibus causis justicia mediante sancta sinodus excommunica- verat, ipse absolvere et, quos eadem absolverat, ipse excommunicare, non attendens, quod a sancta et electa sinodo appellari non potest, quin imo, qui appellat, non solum ana- thema, sed eciam hereticus est, ut habetur ex concilio Calcedonensi " et recitatur in libro 25 conciliorum Ysidori 2, ubi ita dicitur: „regula est, ut ab electa sinodo non liceat appellare. isti igitur hac ipsa sunt electione dampnati item hec est fides patrum: qui preter ista sapit, hereticus est, qui aliter sapit, anathema sit". hec ibi. et quod ab ipso summo pontifice ad universalem sinodum appellari possite, ut patet per Augustinumf in epis- tola 3 ad Glorium et Eleusium 5, ubi de sententia pape Melchiadis loquitur et aliorum s0 quorundam episcoporum, quos Constantinus imperator Romam miserat ad conjudicandum cum eodem papa in causa disturbii orti in Affrica inter Cecilianum episcopum Cartha- ginensem injuste per septuaginta episcopos Affrice condempnatum et ejectum de cathedra et Donatum, quem loco dicti Ceciliani intruserant, ubi Augustinus declarans, qua inten- cione pars Donati voluit, ut causa sua tractaretur apud ecclesias transmarinas scilicet in 35 Roma, ita dicit: „elegerunt, sicut dicitur, duas agere causas cum Ceciliano apud eccle- sias transmarinas parati ad utrumque, ut, si eum potuissent quacunque versucia false criminacionis evincere, saciarent plenissime cupiditatem suam; si autem non possent, in eadem quidem perversitate durarent, si jam tamen quasi haberent, quod dicerent malos judices se esse perpessos, que vox est omnium malorum litigatorum, cum fuerint eciam 40 manifestissima veritate superati, quasi non eis adhuc dici possit et justissime dici: ecce putemus illos episcopos, qui Rome judicarunt, non bonos judices fuisse. restabat adhuc plenarium ecclesie universe concilium, ubi eciam cum ipsis judicibus causa posset agitari, a) BR lacionibus. b) in BR am Rande Non licet pape de sentencia concilii judicare. c) in BR am Rande He- reticus et anathema est, qui ab universali sinodo appellat. d) in B am Rande Calcedononsis sinodus. e) in 45 R am Rande A papa ad generale concilium appellari possit. f) in BR am Rande Augustinus de Ceciliano et Donato. g) B Eleosium korr. aus Eleusium. 3 Epistolar. Classis II, epist. 43 cap. 7, 19, bci c. 2 D. 15. 2 Unter den Canones des Konzils von Chalcedon Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 169. findet sich diese Regel weder in den Konzilien- sammlungen noch bei Pseudo-Isidor. 50
Strana 271
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 271 1438 Ic. ut, si male judicasse convicti essent, eorum sententie solverentur, quod, utrum fecerint, probent. non a enim non esse factum facile probamus ex eo, quod totus orbis non eis Mai 47 comunicat. aut, si factum est, eciam ibi sunt victi, quod ipsa eorum separacio mani- festat". hec Augustinus. etenim prefati Donatiste duplici de causa elegerunt et procu- 5 raverunt apud Constantinum imperatorem, ut disceptacio contra Cecilianum in transma- rinis ecclesiis ageretur, Rome scilicet vel alibi. dicebant enim apud se: „si probaveri- mus aliquod crimen contra Cecilianum, justificabitur causa nostra; si autem in nullo cri- mine ipsum convincere poterimus, non deficiet nobis in excusacionem nostri dicere, quod malos judices perpessi fuerimus et quod papa et alii conjudices episcopi parciales fue- 10 rint". sed contra hanc impiam excusacionem arguit Augustinus, quod hec excusacio non erat sufficiens, quia dato, quod papa et alii episcopi male judicassent, nichilominus ad- huc restabat universe ecclesie concilium, ad quod a papa et aliis judicibus provocare et appellare poterant, ubi eciam cum ipsis judicibus causa posset agitari, ut, si male judi- casse convicti essent, eorum sentencie solverentur, idest revocarentur et annullarentur. 15 et hec est expressa intencio Augustini in predicto loco. ex quo habetur, quod a sen- tentia pape eciam in criminalibus ad concilium universe ecclesie potest provocari et ap- pellari et concilium de ipsius sententia judicare et eam annullare et revocare, si mala fuerit. quod autem inter illos episcopos, qui Rome judicarunt, fuerit principalis Melchia- des papa, patet in eadem epistola Augustini in pluribus locis. narrat enim predictus 20 doctor sub hiis verbis: „dictos Donatistas petiisse a Constantino tunc imperatore judices episcopos, qui de suis questionibus, que in Affrica exorte pacis vinculum dirimebant, ar- bitro medio judicarent, quod posteaquam factum est, presente Ceciliano et illis, qui ad- versus eum navigaverant, judicante Melchiade tunc Romane urbis episcopo cum collegis suis, quos ad preces Donatistarum miserat imperator, nichil in Cecilianum probari potuit 25 ac per hoc in episcopatu confirmato Donatum, qui adversus eum tunc aderat, inproba- tum". hec Augustinus. item circa medium epistole: „et tamen qualis ipsius Melchiadis ultima est prolata sententia, quam innocens, quam integra, quam provida atque pacifica, qua neque collegas, in quibus nichil constiterat, de collegio suo ausus est removere et Donato solo, quem tocius mali principem invenerat, maxime culpato sanitatis recuperande 30 opcionem ceteris liberam fecit.“ ex quibus clarum est, quod Augustinus loquitur princi- paliter de sententia pape Melchiadis, qui in dicto judicio, licet et alii secum conjudica- verint, fuerat principalis. item idem Augustinus, et habentur ejus verba 2 q. 7 1, puto, ubi ita dicitb: „cum Petrus a Paulo posteriore corrigitur et pacis atque veritatis vinculo custodito ad martirium promovetur, quanto facilius et forcius, quod per universe ecclesie 35 statuta firmatum est, vel unius episcopi auctoritate vel unius provincie concilio preferen- dum est etc.?" in quibus verbis arguit Augustinus: si Petrus apostolus Pauli posterioris correctionem sustinuit et ipsius cessit sententie, quanto magis, quod per universe ecclesie statuta firmatum est, preferendum est unius episcopi auctoritati vel unius provincie con- cilio, unius episcopi scilicet Romani. nam plus fuit, quod Petrus cederet unius hominis 40 sententie scilicet Pauli, quam quod successor suus cedat sententie universe ecclesie. quare, si Petrus cessit Paulo, multo magis successor suus cedere debet ecclesie universe. quare c et hoc modo in conciliis universalibus sepe et sepissime et pluries sententie pape fuerunt examinate, de novo vise, ita ac si ipse nunquam judicasset nec aliquam tulisset senten- tiam, quod e converso de sententiis universalium sinodorum nunquam legitur. et ut de 45 pluribus pauca referam, in concilio Calcedonensi in nona sessione 2 ejusdem examinata a) in BR am Rande Concilium universale de sententia pape judicare potest et ab eodem ad concilium appellari. b) in B am Rande Augustinus de Petro et Paulo. c) in B am Rande De Bassiano et Stephano in concilio Calcedonensi. 50 1 с. 35 С. 2 q. 7. 2 Vielmehr in der 11. Sitzung. Vgl. Mansi, Conc. Соll. 7, 271ff.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 271 1438 Ic. ut, si male judicasse convicti essent, eorum sententie solverentur, quod, utrum fecerint, probent. non a enim non esse factum facile probamus ex eo, quod totus orbis non eis Mai 47 comunicat. aut, si factum est, eciam ibi sunt victi, quod ipsa eorum separacio mani- festat". hec Augustinus. etenim prefati Donatiste duplici de causa elegerunt et procu- 5 raverunt apud Constantinum imperatorem, ut disceptacio contra Cecilianum in transma- rinis ecclesiis ageretur, Rome scilicet vel alibi. dicebant enim apud se: „si probaveri- mus aliquod crimen contra Cecilianum, justificabitur causa nostra; si autem in nullo cri- mine ipsum convincere poterimus, non deficiet nobis in excusacionem nostri dicere, quod malos judices perpessi fuerimus et quod papa et alii conjudices episcopi parciales fue- 10 rint". sed contra hanc impiam excusacionem arguit Augustinus, quod hec excusacio non erat sufficiens, quia dato, quod papa et alii episcopi male judicassent, nichilominus ad- huc restabat universe ecclesie concilium, ad quod a papa et aliis judicibus provocare et appellare poterant, ubi eciam cum ipsis judicibus causa posset agitari, ut, si male judi- casse convicti essent, eorum sentencie solverentur, idest revocarentur et annullarentur. 15 et hec est expressa intencio Augustini in predicto loco. ex quo habetur, quod a sen- tentia pape eciam in criminalibus ad concilium universe ecclesie potest provocari et ap- pellari et concilium de ipsius sententia judicare et eam annullare et revocare, si mala fuerit. quod autem inter illos episcopos, qui Rome judicarunt, fuerit principalis Melchia- des papa, patet in eadem epistola Augustini in pluribus locis. narrat enim predictus 20 doctor sub hiis verbis: „dictos Donatistas petiisse a Constantino tunc imperatore judices episcopos, qui de suis questionibus, que in Affrica exorte pacis vinculum dirimebant, ar- bitro medio judicarent, quod posteaquam factum est, presente Ceciliano et illis, qui ad- versus eum navigaverant, judicante Melchiade tunc Romane urbis episcopo cum collegis suis, quos ad preces Donatistarum miserat imperator, nichil in Cecilianum probari potuit 25 ac per hoc in episcopatu confirmato Donatum, qui adversus eum tunc aderat, inproba- tum". hec Augustinus. item circa medium epistole: „et tamen qualis ipsius Melchiadis ultima est prolata sententia, quam innocens, quam integra, quam provida atque pacifica, qua neque collegas, in quibus nichil constiterat, de collegio suo ausus est removere et Donato solo, quem tocius mali principem invenerat, maxime culpato sanitatis recuperande 30 opcionem ceteris liberam fecit.“ ex quibus clarum est, quod Augustinus loquitur princi- paliter de sententia pape Melchiadis, qui in dicto judicio, licet et alii secum conjudica- verint, fuerat principalis. item idem Augustinus, et habentur ejus verba 2 q. 7 1, puto, ubi ita dicitb: „cum Petrus a Paulo posteriore corrigitur et pacis atque veritatis vinculo custodito ad martirium promovetur, quanto facilius et forcius, quod per universe ecclesie 35 statuta firmatum est, vel unius episcopi auctoritate vel unius provincie concilio preferen- dum est etc.?" in quibus verbis arguit Augustinus: si Petrus apostolus Pauli posterioris correctionem sustinuit et ipsius cessit sententie, quanto magis, quod per universe ecclesie statuta firmatum est, preferendum est unius episcopi auctoritati vel unius provincie con- cilio, unius episcopi scilicet Romani. nam plus fuit, quod Petrus cederet unius hominis 40 sententie scilicet Pauli, quam quod successor suus cedat sententie universe ecclesie. quare, si Petrus cessit Paulo, multo magis successor suus cedere debet ecclesie universe. quare c et hoc modo in conciliis universalibus sepe et sepissime et pluries sententie pape fuerunt examinate, de novo vise, ita ac si ipse nunquam judicasset nec aliquam tulisset senten- tiam, quod e converso de sententiis universalium sinodorum nunquam legitur. et ut de 45 pluribus pauca referam, in concilio Calcedonensi in nona sessione 2 ejusdem examinata a) in BR am Rande Concilium universale de sententia pape judicare potest et ab eodem ad concilium appellari. b) in B am Rande Augustinus de Petro et Paulo. c) in B am Rande De Bassiano et Stephano in concilio Calcedonensi. 50 1 с. 35 С. 2 q. 7. 2 Vielmehr in der 11. Sitzung. Vgl. Mansi, Conc. Соll. 7, 271ff.
Strana 272
272 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 fuit causa Bassiani et Stephani episcoporum, quorum quilibet se pro episcopo Ephesio- ſc. Mai 4/ rum gerebat, non obstante, quod Bassianus fuisset depositus et Stephanus constitutus non solum per Romanum pontificem, sed eciam per alios tres patriarchas. unde Stephanus adversarius prefati Bassiani dixit ad judices concilii: „jubeat vestra paternitas episcopos, qui sunt hic, venire, ut appareat veritas coram vestra magnificencia". gloriosissimi ju- dices dixerunt: "pro qua re vocas reverendissimos episcopos?“ Stephanus reverendissimus episcopus Ephesi dixit: "ut testentur de universis, que gesta sunt, quoniam ipse subin- travit in sanctam ecclesiam cum gladiis et harenariis et aliis quibusdam et sedit in sede. et pro hoc expulsus est a sanctis patribus et a venerabili regie civitatis Rome Leone et a sanctissimo sancte memorie Flaviano Constantinopolitane urbis et ab Alexandrino et 10 Antioceno. ab hiis enim expulsus est, ecclesiastico judicio mea humilitas constituta. cog- noverunt omnes et consenserunt et sancte memorie Theodosius imperator et universa si- nodus etc." et infra idem Stephanus episcopus: „sunt hic episcopi“, inquit, „veniant hic " et fateantur, si aliter dico, jubeat ergo vestra magnificencia venire eos. numquid cum eis ordinatus est? superintravit ibi, hodie quatuor anni sunt: et Romanus episcopus 15 eum deposuit et Alexandrinus eum damnavitb. videat epistolam scriptam a beatissimo papa Leone vestra magnificencia". et, ne diucius immorer, quia processus longus est inter partes, in effectu ambo per sanctam sinodum fuerunt depositi. unde post multam altri- cacionem gloriosissimi judices dixerunt ad sanctam sinodum: „omnibus examinatis de Bassiano et Stephano reverendissimis episcopis, relectis eciam canonibus, dicat sancta si- 20 nodus de episcopo Ephesiorum, quid ei videtur". reverendissimi episcopi clamaverunt: „justicia Bassianum vocat. regule valeant!“ gloriosissimie judices dixerunt: „nobis qui- dem videtur neque Bassianum reverendissimum dignum existere, ut sit Ephesiorum civi- tatis episcopus, quoniam ex invasione violenta episcopatum sibimet vendicavit, neque Ste- phanum reverendissimum episcopum, qui per conjuracionem et similes excogitaciones epi- 25 scopatum sibimet acquisivit; justum vero esse, ut eligatur alter, qui et fidem integre sciat et vita noscatur ornatus, ut esse possit episcopus. totum autem concilio sancto re- linquimus, quatenus sententiam, que in hac causa fuerit visa, depromat", sancta sinodus clamavit: „hec justa sententia est, hoc dei judicium est, Christus judicavit causam, deus per vos judicavit, hec sententia Christi est, canones et leges vos custodistis. multos 3o annos judicibus, multos annos concilio!“ hec ibi. ubi aperte claret, quod non obstante sententia d pape Romani et aliorum patriarcharum, qua fuit depositus Bassianus episcopus et Stephanus constitutus, concilium judicavit. et primo pro Bassiano dedit sententiam, cum dixit: „justitia Bassianum vocat, regule valeant“, licet postmodum ad meliorem in- formationem judicum utrumque a sede Ephesina depulerit. nec opposuerunt se Pascasius s5 et alii legati pape, qui dicto concilio intererant, quasi pape fieret injuria aut aliis patri- archis pro eo, quod concilium eos judicialiter audire voluerit, quos ipse Romanus ponti- fex et alii patriarche audiverant et inter eos sententiam tulerant alterum dampnando, al- terum justificando, immo eandem sententiam concilii tam ipsi sedis apostolice legati quam Anatholius, qui aderat, patriarcha Constantinopolitanus, sicut et alii, approbarunt, ut patet 40 ibidem in gestis dicte sinodi et sessionis. hoc modo etiam in octava sinodo sententia1 Nicolai pape inter Ignacium et Phocium examinatur et sinodaliter terminatur 2, et in multis aliis. non ergo summus pontifex sanctissimus dominus Eugenius debuit aut potuit appellaciones a sinodo interjectas recipere nec causas per sinodum terminatas de novo ventilare et multominus li- gare, quos absolvit, vel absolvere, quos ligavit, quin imo debebat et facere et dicere cum 45 5 a) so BR; Mansi huc. b) so Mansi; BR deposuit. c) in B am Rande Sentencia pape et aliorum patriarcharum in concilio universali revocatur. d) in R€am Rande die gleiche Notiz wie in Variante c. 1 2 Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 4, 409; 418 ff.; Vom Jahre 863, vgl. Mansi, Conc. Coll. 15, 178 u. 244 und 16, 106. Vgl. auch Hefele, Kon- 423 f. ziliengeschichte 4, 269-272. 50
272 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 fuit causa Bassiani et Stephani episcoporum, quorum quilibet se pro episcopo Ephesio- ſc. Mai 4/ rum gerebat, non obstante, quod Bassianus fuisset depositus et Stephanus constitutus non solum per Romanum pontificem, sed eciam per alios tres patriarchas. unde Stephanus adversarius prefati Bassiani dixit ad judices concilii: „jubeat vestra paternitas episcopos, qui sunt hic, venire, ut appareat veritas coram vestra magnificencia". gloriosissimi ju- dices dixerunt: "pro qua re vocas reverendissimos episcopos?“ Stephanus reverendissimus episcopus Ephesi dixit: "ut testentur de universis, que gesta sunt, quoniam ipse subin- travit in sanctam ecclesiam cum gladiis et harenariis et aliis quibusdam et sedit in sede. et pro hoc expulsus est a sanctis patribus et a venerabili regie civitatis Rome Leone et a sanctissimo sancte memorie Flaviano Constantinopolitane urbis et ab Alexandrino et 10 Antioceno. ab hiis enim expulsus est, ecclesiastico judicio mea humilitas constituta. cog- noverunt omnes et consenserunt et sancte memorie Theodosius imperator et universa si- nodus etc." et infra idem Stephanus episcopus: „sunt hic episcopi“, inquit, „veniant hic " et fateantur, si aliter dico, jubeat ergo vestra magnificencia venire eos. numquid cum eis ordinatus est? superintravit ibi, hodie quatuor anni sunt: et Romanus episcopus 15 eum deposuit et Alexandrinus eum damnavitb. videat epistolam scriptam a beatissimo papa Leone vestra magnificencia". et, ne diucius immorer, quia processus longus est inter partes, in effectu ambo per sanctam sinodum fuerunt depositi. unde post multam altri- cacionem gloriosissimi judices dixerunt ad sanctam sinodum: „omnibus examinatis de Bassiano et Stephano reverendissimis episcopis, relectis eciam canonibus, dicat sancta si- 20 nodus de episcopo Ephesiorum, quid ei videtur". reverendissimi episcopi clamaverunt: „justicia Bassianum vocat. regule valeant!“ gloriosissimie judices dixerunt: „nobis qui- dem videtur neque Bassianum reverendissimum dignum existere, ut sit Ephesiorum civi- tatis episcopus, quoniam ex invasione violenta episcopatum sibimet vendicavit, neque Ste- phanum reverendissimum episcopum, qui per conjuracionem et similes excogitaciones epi- 25 scopatum sibimet acquisivit; justum vero esse, ut eligatur alter, qui et fidem integre sciat et vita noscatur ornatus, ut esse possit episcopus. totum autem concilio sancto re- linquimus, quatenus sententiam, que in hac causa fuerit visa, depromat", sancta sinodus clamavit: „hec justa sententia est, hoc dei judicium est, Christus judicavit causam, deus per vos judicavit, hec sententia Christi est, canones et leges vos custodistis. multos 3o annos judicibus, multos annos concilio!“ hec ibi. ubi aperte claret, quod non obstante sententia d pape Romani et aliorum patriarcharum, qua fuit depositus Bassianus episcopus et Stephanus constitutus, concilium judicavit. et primo pro Bassiano dedit sententiam, cum dixit: „justitia Bassianum vocat, regule valeant“, licet postmodum ad meliorem in- formationem judicum utrumque a sede Ephesina depulerit. nec opposuerunt se Pascasius s5 et alii legati pape, qui dicto concilio intererant, quasi pape fieret injuria aut aliis patri- archis pro eo, quod concilium eos judicialiter audire voluerit, quos ipse Romanus ponti- fex et alii patriarche audiverant et inter eos sententiam tulerant alterum dampnando, al- terum justificando, immo eandem sententiam concilii tam ipsi sedis apostolice legati quam Anatholius, qui aderat, patriarcha Constantinopolitanus, sicut et alii, approbarunt, ut patet 40 ibidem in gestis dicte sinodi et sessionis. hoc modo etiam in octava sinodo sententia1 Nicolai pape inter Ignacium et Phocium examinatur et sinodaliter terminatur 2, et in multis aliis. non ergo summus pontifex sanctissimus dominus Eugenius debuit aut potuit appellaciones a sinodo interjectas recipere nec causas per sinodum terminatas de novo ventilare et multominus li- gare, quos absolvit, vel absolvere, quos ligavit, quin imo debebat et facere et dicere cum 45 5 a) so BR; Mansi huc. b) so Mansi; BR deposuit. c) in B am Rande Sentencia pape et aliorum patriarcharum in concilio universali revocatur. d) in R€am Rande die gleiche Notiz wie in Variante c. 1 2 Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 4, 409; 418 ff.; Vom Jahre 863, vgl. Mansi, Conc. Coll. 15, 178 u. 244 und 16, 106. Vgl. auch Hefele, Kon- 423 f. ziliengeschichte 4, 269-272. 50
Strana 273
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 273 beato papa Gregorio 1: „cunctas vero, quas prefata veneranda concilia personas respuunt, 1438 [c. respuo, quas venerantur, amplector, quia, dum universali sunt consensu constituta, se et Mai 4] non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos absolvunt." hoc modo se habuit sanctus Damasus a papa, cujus epistolam 2 sanctus Ambrosius suis 5 interserit epistolis, quam epistolam idem Damasus dirigebat judicibus per sinodum Ca- puensem 3 deputatis in causa Bonosi episcopi, in qua manifeste ostendit sibi non licere ju- dicare de causis, in quibus est per sinodum preventus, et multo minus, in quibus jam sancta sinodus finem imposuit. refert itaque Ambrosius Damasum ita illis scripsisse ju- dicibus: „vel pro veritate vel pro modestia nostram sententiam sciscitare voluistis, sed cum 10 hujusmodi fuerit concilii Capuensis judicium, ut finitimos Bonoso ac ejus accusatoribus judices tribueret, ut precipue Macedones cum episcopo Thesalonicensi de ejus factis cog- noscerent, advertimus, quod nobis judicandi forma conpetere non posset. nam si integra esset hodie sinodus, recte de hiis, que conprehendit vestrorum scriptorum series; decer- neremus. vestrum est igitur, qui hoc recepistis judicium, sententiam ferre de omnibus nec 15 refugiendi vel elabendi vel accusatoribus vel accusato copiam dare. vicem enim sinodi accepistis, quos ad examinandum sinodus elegit. denique cum Bonosus episcopus post judicium vestrum misisset ad fratrem nostrum Ambrosium, qui ejus sententiam consuleret interdictam sibi ecclesiam irrumpere atque ingredi, responsum est ei, quod nichil te- merandum foret, sed omnia modeste pacientique ordine ferenda nec contra sententiam 20 vestram temptandum aliquid, ut, quod videtur vobis justicie convenire, statueretis, quibus sinodus dederat auctoritatem. ideo primum est, ut hii judicent, quibus facultas judicandi est data. vos enim tocius, ut scripsimus, sinodi vice decernitis, nos quasi de sinodi auc- toritate judicare non convenit". et post aliqua in fine epistole idem Damasus subdit: „unde vestre normam expectamus sententie". hec ille. quod autem testimonio Ambrosii 25 dicta epistola sit Damasi pape, patet ex precedenti et sequenti epistolis ejusdem doctoris Ambrosii videlicet ex 71. et ex 72. in b qua epistola plurima notanda sunt. et primo, quod dictum Capuense concilium non fuit universale concilium, sed tantummodo pro- vinciale vel ad plus patriarchale patriarchatus Romani, patet, quia inter octo universalia concilia non connumeratur Capuense concilium, ut infra patebit in professione Romani pontificis. secundo, quod causa, de qua dicit Damasus papa sibi non conpetere formam judicandi, non est causa statum universalis ecclesie concernens, sed unius particularis epi- scopi, Bonosi scilicet, de quo fit mentio. tercio, quod dicta causa non erat per dictum concilium terminata, sed tantum commissa quibusdam judicibus finitimis accusatoribus et accusato. quarto, quod illi judices deputati causam eis per sinodum commissam post se- 35 gregacionem concilii ad ipsum papam Damasum detulerunt. quinto, quomodo non de- dignatur papa Damasus inniti auctoritati Ambrosii eciam tunc temporis viventis, ad quem idem Bonosus post dictorum judicum sententiam in consulendo recursum habuerat, et dicentis, quod nichil temerandum foret nec contra sententiam predictorum judicum aliquid temptan- dum. sexto et conclusionaliter, quod hic sanctissimus Damasus papa detulit illi particulari 40 sinodo in causa particulari, que nec erat per concilium terminata, sed commissa tantum- modo judicibus quibusdam, qui eciam non stante sinodo eam in finitimis partibus accusatoribus et accusato deciderent, et quomodo, ex quo per concilium causa erat commissa quibusdam, fatetur se de ea non posse judicare, similiter nec de sinodi auctoritate et quod in pre- dicta causa tandem normam sententie predictorum judicum expectaret, et quod dicit, si 30 45 a) in B am Rande Damasus papa de Bonoso. b) in B am Rande Nota bene. 1221 ff. und Hefele, Konziliengeschichte 2, 53 Anm. 3 und 4. 3 Im Jahre 391, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 2, 52-53. 1 Vgl. S. 268 Anm. 3. 2 S. Ambrosii Epistolar. Classis I, Epistola de causa Bonosi, bei Migne, Patrologia 16 (Ambrosii Opera t. 3), 1222�1224. — Uber die Zweifel wegen 50 der Autorschaft des Briefes vgl. Migne l. c. col. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 35
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 273 beato papa Gregorio 1: „cunctas vero, quas prefata veneranda concilia personas respuunt, 1438 [c. respuo, quas venerantur, amplector, quia, dum universali sunt consensu constituta, se et Mai 4] non illa destruit, quisquis presumpserit absolvere, quos ligant, aut ligare, quos absolvunt." hoc modo se habuit sanctus Damasus a papa, cujus epistolam 2 sanctus Ambrosius suis 5 interserit epistolis, quam epistolam idem Damasus dirigebat judicibus per sinodum Ca- puensem 3 deputatis in causa Bonosi episcopi, in qua manifeste ostendit sibi non licere ju- dicare de causis, in quibus est per sinodum preventus, et multo minus, in quibus jam sancta sinodus finem imposuit. refert itaque Ambrosius Damasum ita illis scripsisse ju- dicibus: „vel pro veritate vel pro modestia nostram sententiam sciscitare voluistis, sed cum 10 hujusmodi fuerit concilii Capuensis judicium, ut finitimos Bonoso ac ejus accusatoribus judices tribueret, ut precipue Macedones cum episcopo Thesalonicensi de ejus factis cog- noscerent, advertimus, quod nobis judicandi forma conpetere non posset. nam si integra esset hodie sinodus, recte de hiis, que conprehendit vestrorum scriptorum series; decer- neremus. vestrum est igitur, qui hoc recepistis judicium, sententiam ferre de omnibus nec 15 refugiendi vel elabendi vel accusatoribus vel accusato copiam dare. vicem enim sinodi accepistis, quos ad examinandum sinodus elegit. denique cum Bonosus episcopus post judicium vestrum misisset ad fratrem nostrum Ambrosium, qui ejus sententiam consuleret interdictam sibi ecclesiam irrumpere atque ingredi, responsum est ei, quod nichil te- merandum foret, sed omnia modeste pacientique ordine ferenda nec contra sententiam 20 vestram temptandum aliquid, ut, quod videtur vobis justicie convenire, statueretis, quibus sinodus dederat auctoritatem. ideo primum est, ut hii judicent, quibus facultas judicandi est data. vos enim tocius, ut scripsimus, sinodi vice decernitis, nos quasi de sinodi auc- toritate judicare non convenit". et post aliqua in fine epistole idem Damasus subdit: „unde vestre normam expectamus sententie". hec ille. quod autem testimonio Ambrosii 25 dicta epistola sit Damasi pape, patet ex precedenti et sequenti epistolis ejusdem doctoris Ambrosii videlicet ex 71. et ex 72. in b qua epistola plurima notanda sunt. et primo, quod dictum Capuense concilium non fuit universale concilium, sed tantummodo pro- vinciale vel ad plus patriarchale patriarchatus Romani, patet, quia inter octo universalia concilia non connumeratur Capuense concilium, ut infra patebit in professione Romani pontificis. secundo, quod causa, de qua dicit Damasus papa sibi non conpetere formam judicandi, non est causa statum universalis ecclesie concernens, sed unius particularis epi- scopi, Bonosi scilicet, de quo fit mentio. tercio, quod dicta causa non erat per dictum concilium terminata, sed tantum commissa quibusdam judicibus finitimis accusatoribus et accusato. quarto, quod illi judices deputati causam eis per sinodum commissam post se- 35 gregacionem concilii ad ipsum papam Damasum detulerunt. quinto, quomodo non de- dignatur papa Damasus inniti auctoritati Ambrosii eciam tunc temporis viventis, ad quem idem Bonosus post dictorum judicum sententiam in consulendo recursum habuerat, et dicentis, quod nichil temerandum foret nec contra sententiam predictorum judicum aliquid temptan- dum. sexto et conclusionaliter, quod hic sanctissimus Damasus papa detulit illi particulari 40 sinodo in causa particulari, que nec erat per concilium terminata, sed commissa tantum- modo judicibus quibusdam, qui eciam non stante sinodo eam in finitimis partibus accusatoribus et accusato deciderent, et quomodo, ex quo per concilium causa erat commissa quibusdam, fatetur se de ea non posse judicare, similiter nec de sinodi auctoritate et quod in pre- dicta causa tandem normam sententie predictorum judicum expectaret, et quod dicit, si 30 45 a) in B am Rande Damasus papa de Bonoso. b) in B am Rande Nota bene. 1221 ff. und Hefele, Konziliengeschichte 2, 53 Anm. 3 und 4. 3 Im Jahre 391, vgl. Hefele, Konziliengeschichte 2, 52-53. 1 Vgl. S. 268 Anm. 3. 2 S. Ambrosii Epistolar. Classis I, Epistola de causa Bonosi, bei Migne, Patrologia 16 (Ambrosii Opera t. 3), 1222�1224. — Uber die Zweifel wegen 50 der Autorschaft des Briefes vgl. Migne l. c. col. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 35
Strana 274
274 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 integra esset sinodus, id est si ipsa sinodus manum non apposuisset. si ergo sic Damasus Ic. Mai 4) papa profitetur se non posse cognoscere de causa, quam particularis sinodus delegaverat, quomodo modernus summus pontifex usurpat sibi potestatem judicandi de causis jam totaliter per universalem sinodum terminatis? unde a nec in nacionali quoque concilio papa obtinere potuit, ut episcopi depositi per concilium tale et excommunicati per ipsum 5 absolverentur et restituerentur ecclesie, de qua ejecti fuerant. unde dum episcopus qui- dam Appiarius 1 nomine per Carthaginense concilium in Affrica ob sua scelera fuisset de- positus appellassetque ad Romanum pontificem et recursum habuisset misissetque Romanus pontifex legatos suos in Affricam pro restitucione prefati depositi, nequaquam episcopi in concilio 2 existentes consenserunt, nisi in quantum hec potestas fuisset tradita per concilium 10 Nicenum ipsi Romano pontifici et concessa. et cum produceretur quoddam decretum sub nomine Niceni concilii per legatos pape, quod tamen non erat, omnis Affricana si- nodus 3 convenit in hoc, ut pro veris exemplaribus canonum Nicenorum Constantinopolim Alexandriam et Antiochiam mitteretur, quorum omnino sententia irrefragabilis et invio- labilis maneret. unde et sancta sinodus, in qua et sanctus Augustinus doctor ecclesie 15 presens erat, diffinitive dixit: „omnia, que in Niceno concilio statuta sunt, nobis omnibus placent". et Jocundus episcopus ecclesie Sufficule legatus provincie Bisacene dixit: „quod statutum est in Niceno concilio, violari a quoquam nullatenus potest". missis igitur nunciis ad predictas ecclesias orientales et receptis atque apportatis veris exem- plaribus sub sigillis et subscripcionibus trium patriarcharum nec aliquam talem potestatem 20 traditam Romano pontifici per dictam Nicenam sinodum deprehendentes taliter in effectu Celestino pape rescripserunt 4: „Dominob dilectissimo et honorabili fatri Celestino", et infra: „Domine frater. prefato itaque debite salutacionis officio inpenso deprecamur, ut deinceps ad vestras aures hinc venientes non facilius admittatis nec a nobis excommuni- catos in communionem ultra velitis excipere, quia hoc eciam Niceno concilio definitum 25 facile advertit venerabilitas tua. nam etsi de inferioribus clericis vel laicis videtur ibi precaveri, quanto magis hoc de episcopis voluit observari, ne in sua provincia commu- nione suspensi a tua sanctitate prepropere vel indebite videantur communioni restitui! pres- biterorum quoque et sequencium clericorum improba refugia, sicut te dignum est, repellat sanctitas tua, quia et nulla patrum diffinicione hoc ecclesie derogatum est Affricane et so decreta Nicena sive inferioris gradus clericos sive ipsos episcopos suis metropolitanis apertissime commiserunt. prudentissime enim justissimeque viderunt quecumque negocia in suis locis, ubi orta sunt, finienda nec unicuique providenciam sancti spiritus defu- turam, qua equitas a Christi sacerdotibus et prudenter videatur et constantissime teneatur, maxime quia unicuique concessum est, si judicio offensus fuerit cognitorum, ad concilia 35 sue provincie vel eciam universale provocare, nisi forte quisquam est, qui credat uni- cuilibet posse deum nostrum examinis inspirare justiciam et innumerabilibus congregatis in concilium sacerdotibus denegare. aut quomodo ipsum transmarinum judicium ratum erit, ad quod testium necessarie persone vel propter sexus vel propter senectutis infirmi- tatem vel multis aliis intercurrentibus impedimentis adduci non poterunt? nam ut aliqui 40 tamquam a tue sanctitatis latere mittantur, nulla invenimus patrum sinodo constitutum, quia illud, quod pridem per eundem coepiscopum nostrum Faustinum tamquam ex parte Niceni concilii exinde transmisistis, in conciliis seu exemplaribus verioribus, que acce- pimus, Niceni a sancto Cirillo coepiscopo nostro Alexandrine ecclesie et a venerabili Attico a) in B am Rande De Appiario in concilio Cartaginensi. b) in B am Rande Epistola Affricani concilii ad papam 45 Celestinum. Vgl. zum folgenden Hefele, Konziliengeschichte 2, 120 ff.; 133 ff.; 137f. Im Jahre 418, vgl. Hefele l. c. 121. 3 Im Mai 419, vgl. Hefele l. c. 122�125. Die Akten bei Mansi, Conc. Coll. 4, 401-415. 1Im Jahre 424, vgl. Mansi, Conc. Coll. 3, 839- 844 und 4, 515 f. 50
274 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 integra esset sinodus, id est si ipsa sinodus manum non apposuisset. si ergo sic Damasus Ic. Mai 4) papa profitetur se non posse cognoscere de causa, quam particularis sinodus delegaverat, quomodo modernus summus pontifex usurpat sibi potestatem judicandi de causis jam totaliter per universalem sinodum terminatis? unde a nec in nacionali quoque concilio papa obtinere potuit, ut episcopi depositi per concilium tale et excommunicati per ipsum 5 absolverentur et restituerentur ecclesie, de qua ejecti fuerant. unde dum episcopus qui- dam Appiarius 1 nomine per Carthaginense concilium in Affrica ob sua scelera fuisset de- positus appellassetque ad Romanum pontificem et recursum habuisset misissetque Romanus pontifex legatos suos in Affricam pro restitucione prefati depositi, nequaquam episcopi in concilio 2 existentes consenserunt, nisi in quantum hec potestas fuisset tradita per concilium 10 Nicenum ipsi Romano pontifici et concessa. et cum produceretur quoddam decretum sub nomine Niceni concilii per legatos pape, quod tamen non erat, omnis Affricana si- nodus 3 convenit in hoc, ut pro veris exemplaribus canonum Nicenorum Constantinopolim Alexandriam et Antiochiam mitteretur, quorum omnino sententia irrefragabilis et invio- labilis maneret. unde et sancta sinodus, in qua et sanctus Augustinus doctor ecclesie 15 presens erat, diffinitive dixit: „omnia, que in Niceno concilio statuta sunt, nobis omnibus placent". et Jocundus episcopus ecclesie Sufficule legatus provincie Bisacene dixit: „quod statutum est in Niceno concilio, violari a quoquam nullatenus potest". missis igitur nunciis ad predictas ecclesias orientales et receptis atque apportatis veris exem- plaribus sub sigillis et subscripcionibus trium patriarcharum nec aliquam talem potestatem 20 traditam Romano pontifici per dictam Nicenam sinodum deprehendentes taliter in effectu Celestino pape rescripserunt 4: „Dominob dilectissimo et honorabili fatri Celestino", et infra: „Domine frater. prefato itaque debite salutacionis officio inpenso deprecamur, ut deinceps ad vestras aures hinc venientes non facilius admittatis nec a nobis excommuni- catos in communionem ultra velitis excipere, quia hoc eciam Niceno concilio definitum 25 facile advertit venerabilitas tua. nam etsi de inferioribus clericis vel laicis videtur ibi precaveri, quanto magis hoc de episcopis voluit observari, ne in sua provincia commu- nione suspensi a tua sanctitate prepropere vel indebite videantur communioni restitui! pres- biterorum quoque et sequencium clericorum improba refugia, sicut te dignum est, repellat sanctitas tua, quia et nulla patrum diffinicione hoc ecclesie derogatum est Affricane et so decreta Nicena sive inferioris gradus clericos sive ipsos episcopos suis metropolitanis apertissime commiserunt. prudentissime enim justissimeque viderunt quecumque negocia in suis locis, ubi orta sunt, finienda nec unicuique providenciam sancti spiritus defu- turam, qua equitas a Christi sacerdotibus et prudenter videatur et constantissime teneatur, maxime quia unicuique concessum est, si judicio offensus fuerit cognitorum, ad concilia 35 sue provincie vel eciam universale provocare, nisi forte quisquam est, qui credat uni- cuilibet posse deum nostrum examinis inspirare justiciam et innumerabilibus congregatis in concilium sacerdotibus denegare. aut quomodo ipsum transmarinum judicium ratum erit, ad quod testium necessarie persone vel propter sexus vel propter senectutis infirmi- tatem vel multis aliis intercurrentibus impedimentis adduci non poterunt? nam ut aliqui 40 tamquam a tue sanctitatis latere mittantur, nulla invenimus patrum sinodo constitutum, quia illud, quod pridem per eundem coepiscopum nostrum Faustinum tamquam ex parte Niceni concilii exinde transmisistis, in conciliis seu exemplaribus verioribus, que acce- pimus, Niceni a sancto Cirillo coepiscopo nostro Alexandrine ecclesie et a venerabili Attico a) in B am Rande De Appiario in concilio Cartaginensi. b) in B am Rande Epistola Affricani concilii ad papam 45 Celestinum. Vgl. zum folgenden Hefele, Konziliengeschichte 2, 120 ff.; 133 ff.; 137f. Im Jahre 418, vgl. Hefele l. c. 121. 3 Im Mai 419, vgl. Hefele l. c. 122�125. Die Akten bei Mansi, Conc. Coll. 4, 401-415. 1Im Jahre 424, vgl. Mansi, Conc. Coll. 3, 839- 844 und 4, 515 f. 50
Strana 275
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 275 Constantinopolitano antistite ex autentico missis, que eciam ante hoc per Innocencium 1438 ſc. Mai 4/ presbiterum et Marcellum subdiaconum, per quos ad nos ab eis directa sunt, venerabilis memorie Bonifacio episcopo decessori vestro a nobis transmissa sunt in quibus tale aliquid non potuimus reperire. executores eciam clericos vestros quibuscunque petentibus 5 nolite mittere, nolite concedere, ne fumosum typum seculi in ecclesiam Christi, que lucem simplicitatis et humilitatis diem domini videre cupientibus prefert, videamur inducere. nam de fratre nostro Faustino amoto jam pro suis nephandis nequiciis de Christi eccle- sia dolendo Appiario securi sumus, quod eum probitate ac moderacione tue sanctitatis salva fraterna caritate ulterius in Affrica minime paciaris etc." in cujus epistole serie 10 multa animadvertenda sunt. et primo, quod illa provincia seu nacio Affricana in nullo voluit obedire Romano pontifici nisi in hiis tantum, que sibi per Nicenum concilium fuerant attributa, et similiter faciebant omnes alii patriarchatus, unde, ut habetur 1 in ecclesiastica historia, dictum fuit in concilio Niceno, ut apud Alexandriam et in urbe Roma vetusta consuetudo servetur, quia vel ille Egipti vel hic suburbicarum ecclesiarum 15 sollicitudinem gerat; et, ut dictum est 2, octava sinodus similiter priscam consuetudinem decernit in omnibus conservari. et per consequens illi de Affrica noluerunt pati, ut ex- communicati per eos et depositi per papam absolverentur et reponerentur nec quod pres- biteri et alii clerici condempnati in provincia per suos superiores haberent refugia ad suam sanctitatem per appellacionem vel alias. et racio ipsorum erat, quia nulla patrum 20 diffinicione hoc erat ecclesie Affricane derogatum, deinde quia decreta Nicena sive in- ferioris gradus clericos sive ipsos episcopos suis metropolitanis apertissime commiserunt. et notande sunt raciones, que sequuntur, quia multum justificant decretum3 de causis sacri concilii Basiliensis. etenim justum est, inquiunt, ut negocia, ubi orta sunt, finem capiant, tum quia non est putandum, quod spiritus sanctus desit prelatis ecclesie, qui 25 judicare debent, tum eciam, quia unicuique concessum est, si judicio offensus fuerit cognitorum seu judicum, ad concilia sue provincie vel eciam universale provocare. ubi ulterius notandum est, quod unicuique, qui in judicio suorum ordinariorum offensus est vel forte credit se offensum, concessum est, ut pocius ad concilia sue provincie vel eciam universale provocare possit quam ad papam, cujus racio est, quia pocius credendum est 30 deum nostrum examinis inspirare justiciam innumerabilibus id est multis et pluribus in concilio sacerdotibus congregatis quam uni cuilibet scilicet singulis a et particulari et per consequens soli pape. et hec profecto b racio bene notanda est, quia nunquam Christus alicui persone particulari et soli ordinate ad ecclesie regimen promisit indefectibilem sui assistenciam, sed semper pluribus, sicut ibi 4: „ubicunque fuerint congregati duo vel tres 35 etc." et ibi, quando dixit 5 omnibus apostolis: „ecce ego vobiscum sum usque ad con- sumacionem seculi". unde Origenes c, ut allegatur a pluribus, super epistola ad Roma- nos c. 15. ita inquit s, „quod nulli unquam apostolorum nullive fidelium singulariter vo- luerat Christus dicere, quod multitudini ecclesie pluraliter dixit: "ecce ego vobiscum sum omnibus diebus usque ad consumacionem seculi", nunquam dixit: „ego tecum sum"". 40 hec ille. quapropter et beatus Bernardus d inquit 7: „lepra proprii consilii eo perniciosior est, quo magis occulta; et quanto ea quis habundat, tanto sibi sanior esse videtur. hec illorum est, qui zelum dei habent, sed non secundum scientiam sequentes errorem suum et obstinati in eo, ut nullius velint consiliis acquiescere. hii sunt unitatis divisores, inimici a) BR singuli. b) B prefecto. c) in B am Rande Origenes. d) in B am Rande Bernardus. 6 Die Stelle haben wir in der angegebenen Schrift des Origenes nicht finden können. Vgl. S. Bernardi Sermo III in tempore re- surrectionis c. 4, bei Migne, Patrologia 183 (S. Bernardi Opera t. 2), 290. 45 1 Vgl. Rufinus, Hist. eccl. lib. 1 cap. 6, bei Migne, Patrologia 21, 473. 2 Das ist ein Irrtum, vgl. jedoch S. 278 Z. 8 ff. 3 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. 4 Matth. 18, 20. 5 Matth. 28, 20. 50 35*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 275 Constantinopolitano antistite ex autentico missis, que eciam ante hoc per Innocencium 1438 ſc. Mai 4/ presbiterum et Marcellum subdiaconum, per quos ad nos ab eis directa sunt, venerabilis memorie Bonifacio episcopo decessori vestro a nobis transmissa sunt in quibus tale aliquid non potuimus reperire. executores eciam clericos vestros quibuscunque petentibus 5 nolite mittere, nolite concedere, ne fumosum typum seculi in ecclesiam Christi, que lucem simplicitatis et humilitatis diem domini videre cupientibus prefert, videamur inducere. nam de fratre nostro Faustino amoto jam pro suis nephandis nequiciis de Christi eccle- sia dolendo Appiario securi sumus, quod eum probitate ac moderacione tue sanctitatis salva fraterna caritate ulterius in Affrica minime paciaris etc." in cujus epistole serie 10 multa animadvertenda sunt. et primo, quod illa provincia seu nacio Affricana in nullo voluit obedire Romano pontifici nisi in hiis tantum, que sibi per Nicenum concilium fuerant attributa, et similiter faciebant omnes alii patriarchatus, unde, ut habetur 1 in ecclesiastica historia, dictum fuit in concilio Niceno, ut apud Alexandriam et in urbe Roma vetusta consuetudo servetur, quia vel ille Egipti vel hic suburbicarum ecclesiarum 15 sollicitudinem gerat; et, ut dictum est 2, octava sinodus similiter priscam consuetudinem decernit in omnibus conservari. et per consequens illi de Affrica noluerunt pati, ut ex- communicati per eos et depositi per papam absolverentur et reponerentur nec quod pres- biteri et alii clerici condempnati in provincia per suos superiores haberent refugia ad suam sanctitatem per appellacionem vel alias. et racio ipsorum erat, quia nulla patrum 20 diffinicione hoc erat ecclesie Affricane derogatum, deinde quia decreta Nicena sive in- ferioris gradus clericos sive ipsos episcopos suis metropolitanis apertissime commiserunt. et notande sunt raciones, que sequuntur, quia multum justificant decretum3 de causis sacri concilii Basiliensis. etenim justum est, inquiunt, ut negocia, ubi orta sunt, finem capiant, tum quia non est putandum, quod spiritus sanctus desit prelatis ecclesie, qui 25 judicare debent, tum eciam, quia unicuique concessum est, si judicio offensus fuerit cognitorum seu judicum, ad concilia sue provincie vel eciam universale provocare. ubi ulterius notandum est, quod unicuique, qui in judicio suorum ordinariorum offensus est vel forte credit se offensum, concessum est, ut pocius ad concilia sue provincie vel eciam universale provocare possit quam ad papam, cujus racio est, quia pocius credendum est 30 deum nostrum examinis inspirare justiciam innumerabilibus id est multis et pluribus in concilio sacerdotibus congregatis quam uni cuilibet scilicet singulis a et particulari et per consequens soli pape. et hec profecto b racio bene notanda est, quia nunquam Christus alicui persone particulari et soli ordinate ad ecclesie regimen promisit indefectibilem sui assistenciam, sed semper pluribus, sicut ibi 4: „ubicunque fuerint congregati duo vel tres 35 etc." et ibi, quando dixit 5 omnibus apostolis: „ecce ego vobiscum sum usque ad con- sumacionem seculi". unde Origenes c, ut allegatur a pluribus, super epistola ad Roma- nos c. 15. ita inquit s, „quod nulli unquam apostolorum nullive fidelium singulariter vo- luerat Christus dicere, quod multitudini ecclesie pluraliter dixit: "ecce ego vobiscum sum omnibus diebus usque ad consumacionem seculi", nunquam dixit: „ego tecum sum"". 40 hec ille. quapropter et beatus Bernardus d inquit 7: „lepra proprii consilii eo perniciosior est, quo magis occulta; et quanto ea quis habundat, tanto sibi sanior esse videtur. hec illorum est, qui zelum dei habent, sed non secundum scientiam sequentes errorem suum et obstinati in eo, ut nullius velint consiliis acquiescere. hii sunt unitatis divisores, inimici a) BR singuli. b) B prefecto. c) in B am Rande Origenes. d) in B am Rande Bernardus. 6 Die Stelle haben wir in der angegebenen Schrift des Origenes nicht finden können. Vgl. S. Bernardi Sermo III in tempore re- surrectionis c. 4, bei Migne, Patrologia 183 (S. Bernardi Opera t. 2), 290. 45 1 Vgl. Rufinus, Hist. eccl. lib. 1 cap. 6, bei Migne, Patrologia 21, 473. 2 Das ist ein Irrtum, vgl. jedoch S. 278 Z. 8 ff. 3 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. 4 Matth. 18, 20. 5 Matth. 28, 20. 50 35*
Strana 276
276 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] pacis, caritatis expertes, vanitate tumentes, placentes sibi et magni in oculis suis. et que major superbia, quam ut unus homo toti congregacioni judicium suum preferat, tamquam ipse solus habeat spiritum dei? „idolatrie scelus est nolle acquiescere et quasi peccatum ariolandi a repugnare" 1". hec ille. item valde notanda est racio quoad illud, quod dictum est 2, quod negocia ibi terminari debent, ubi orta sunt, cum ait 3, quomodo ipsum trans- marinum judicium id est Romanum vel pape ratum et firmum erit, si necessarie persone ad testimonium reddendum defuerint. ulterius valde attendendum est precipue univer- sali ecclesie et concilio et cavendum, quod non omnia decreta, que pro eminencia illius sedis Romane vel alterius cujuscunque consueverunt adduci, tamquam de celo lapsa sint illico accipienda, sed probandi sunt spiritus, an ex deo sint, et exquirenda decretorum 10 racio, auctoritas dicentis et finis et an in causa propria, et, quantum possibile est, recur- rendum est ad originalia vera et probata, sicut et illud sanctissimum Carthaginense con- cilium 4, in quo preter tot sanctissimos patres, qui erant numero ducenti 18, etiam illa maxima ecclesie columpna sanctus Augustinus b doctor interfuit, qui, dum legati pape proferrent quoddam decretum, ut dictum est 5, sub nomine Niceni concilii, quod tamen 15 non erat, respondit 6: "et hoc nos servaturos profitemur salva diligenciori inquisitione con- cilii Niceni". etenim sepe convicti fuerunt sedis apostolice legati in conciliis aliquos canones sub nomine Niceni concilii protulisse, qui tamen illius concilii non erant, sed Sardicensis e cujusdam, quod Augustinus asserit 7 non catholicorum, sed hereticorum fuisse conciliabolum, sicut patet hic et eciam in Calcedonensi concilio. etenim hic, scilicet in 20 Carthaginensi sinodo, protulerunt quoddam decretum ex parte pape Zozimi sub nomine concilii Niceni, cujus vigore excommunicatos et depositos episcopos volebat absolvere et reponere pro libito voluntatis; quod tamen decretum non fuisse concilii Niceni veris ha- bitis exemplaribus a tribus patriarchis orientalibus, precipue testimonio illius gloriosissimi et maximi doctoris Cirilli Alexandrini patriarche, clarissime ostensum est. similiter in 25 Calcedonensi sinodo, dum ageretur de sublimacione ecclesie Constantinopolitane produ- cerenturque canones Niceni concilii, Pascasinus sedis apostolice vicarius dixit 8: „trecen- torum 18 sanctorum patrum canon sextus: ecclesia Romana semper habuit primatum. teneat autem et Egiptus, ut episcopus Alexandrie omnem habeat potestatem, quoniam et Romano episcopo hec est consuetudo etc." ex adverso autem Constantinus, vir devo- so tissimus, secretarius divini consistorii, recitavit: "regula sexta trecentorum decem et octo sanctorum patrum: antique consuetudines teneant in Egipto, ut Alexandrinus episcopus omnem habeat potestatem etc.“ cujus decreti tamen, ut habetur in supradicto Affricano concilio, juxta exemplaria transmissa a patriarchis orientalibus supradictis tenor talis est ?: „antiqui mores obtineant, qui apud Egiptum sunt et Libiam et Pentapolim, ita ut Alex- 35 andrinus episcopus horum omnium exhibeat sollicitudinem, quia et urbis Rome episcopo similis mos est. similiter autem et circa Anthiochiam et in ceteris provinciis privilegia propria serventur metropolitanis ecclesie." si ergo illud nacionale concilium Carthaginense non permisit, ut papa absolveret, quos illud ligaverit, aut ligaret, quos ipsum absolverat, nec quod de causis jam per ipsum terminatis se impediret, quanto justius et magis nullo 40 modo sancta universalis sinodus debet hoc sustinere, cujus sententia et diffinicio prevalet sententie pape et que habet eciam de ipso papa judicare? quod" autem Sardicense con- cilium fuerit heretichorum seu Arrianorum, de quo paulo ante fecimus mentionem, patet 5 a) BR ydolatrandi statt ariolandi repugnare. b) in B am Rande Augustinus. c) is B am Rande De concilio Sardicensi. d) quod — Arriani fecerunt.“ hec ille steld in B auf einem Papierzettel, der zuischen fol. 216 b 45 €. 217 a eingeheftet ist; er ist ron anderer, wahrscheinlich Ragusas Hand geschrieben. 1 2 3 5 1 Reg. 15, 23. Vgl. S. 274 Z. 32-33. Vgl. ebd. Z. 38. Vom Mai 419, vgl. S. 274 Anm. 3. Vgl. S. 274 Z. IIf. 6 9 Vgl. Mansi Conc. Coll. 4, 406. Vgl. S. 277 Anm. I; 3; 4. Vgl. Mansi l. c. 7, 443. Vgl. cbd. 4, 410. 50
276 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] pacis, caritatis expertes, vanitate tumentes, placentes sibi et magni in oculis suis. et que major superbia, quam ut unus homo toti congregacioni judicium suum preferat, tamquam ipse solus habeat spiritum dei? „idolatrie scelus est nolle acquiescere et quasi peccatum ariolandi a repugnare" 1". hec ille. item valde notanda est racio quoad illud, quod dictum est 2, quod negocia ibi terminari debent, ubi orta sunt, cum ait 3, quomodo ipsum trans- marinum judicium id est Romanum vel pape ratum et firmum erit, si necessarie persone ad testimonium reddendum defuerint. ulterius valde attendendum est precipue univer- sali ecclesie et concilio et cavendum, quod non omnia decreta, que pro eminencia illius sedis Romane vel alterius cujuscunque consueverunt adduci, tamquam de celo lapsa sint illico accipienda, sed probandi sunt spiritus, an ex deo sint, et exquirenda decretorum 10 racio, auctoritas dicentis et finis et an in causa propria, et, quantum possibile est, recur- rendum est ad originalia vera et probata, sicut et illud sanctissimum Carthaginense con- cilium 4, in quo preter tot sanctissimos patres, qui erant numero ducenti 18, etiam illa maxima ecclesie columpna sanctus Augustinus b doctor interfuit, qui, dum legati pape proferrent quoddam decretum, ut dictum est 5, sub nomine Niceni concilii, quod tamen 15 non erat, respondit 6: "et hoc nos servaturos profitemur salva diligenciori inquisitione con- cilii Niceni". etenim sepe convicti fuerunt sedis apostolice legati in conciliis aliquos canones sub nomine Niceni concilii protulisse, qui tamen illius concilii non erant, sed Sardicensis e cujusdam, quod Augustinus asserit 7 non catholicorum, sed hereticorum fuisse conciliabolum, sicut patet hic et eciam in Calcedonensi concilio. etenim hic, scilicet in 20 Carthaginensi sinodo, protulerunt quoddam decretum ex parte pape Zozimi sub nomine concilii Niceni, cujus vigore excommunicatos et depositos episcopos volebat absolvere et reponere pro libito voluntatis; quod tamen decretum non fuisse concilii Niceni veris ha- bitis exemplaribus a tribus patriarchis orientalibus, precipue testimonio illius gloriosissimi et maximi doctoris Cirilli Alexandrini patriarche, clarissime ostensum est. similiter in 25 Calcedonensi sinodo, dum ageretur de sublimacione ecclesie Constantinopolitane produ- cerenturque canones Niceni concilii, Pascasinus sedis apostolice vicarius dixit 8: „trecen- torum 18 sanctorum patrum canon sextus: ecclesia Romana semper habuit primatum. teneat autem et Egiptus, ut episcopus Alexandrie omnem habeat potestatem, quoniam et Romano episcopo hec est consuetudo etc." ex adverso autem Constantinus, vir devo- so tissimus, secretarius divini consistorii, recitavit: "regula sexta trecentorum decem et octo sanctorum patrum: antique consuetudines teneant in Egipto, ut Alexandrinus episcopus omnem habeat potestatem etc.“ cujus decreti tamen, ut habetur in supradicto Affricano concilio, juxta exemplaria transmissa a patriarchis orientalibus supradictis tenor talis est ?: „antiqui mores obtineant, qui apud Egiptum sunt et Libiam et Pentapolim, ita ut Alex- 35 andrinus episcopus horum omnium exhibeat sollicitudinem, quia et urbis Rome episcopo similis mos est. similiter autem et circa Anthiochiam et in ceteris provinciis privilegia propria serventur metropolitanis ecclesie." si ergo illud nacionale concilium Carthaginense non permisit, ut papa absolveret, quos illud ligaverit, aut ligaret, quos ipsum absolverat, nec quod de causis jam per ipsum terminatis se impediret, quanto justius et magis nullo 40 modo sancta universalis sinodus debet hoc sustinere, cujus sententia et diffinicio prevalet sententie pape et que habet eciam de ipso papa judicare? quod" autem Sardicense con- cilium fuerit heretichorum seu Arrianorum, de quo paulo ante fecimus mentionem, patet 5 a) BR ydolatrandi statt ariolandi repugnare. b) in B am Rande Augustinus. c) is B am Rande De concilio Sardicensi. d) quod — Arriani fecerunt.“ hec ille steld in B auf einem Papierzettel, der zuischen fol. 216 b 45 €. 217 a eingeheftet ist; er ist ron anderer, wahrscheinlich Ragusas Hand geschrieben. 1 2 3 5 1 Reg. 15, 23. Vgl. S. 274 Z. 32-33. Vgl. ebd. Z. 38. Vom Mai 419, vgl. S. 274 Anm. 3. Vgl. S. 274 Z. IIf. 6 9 Vgl. Mansi Conc. Coll. 4, 406. Vgl. S. 277 Anm. I; 3; 4. Vgl. Mansi l. c. 7, 443. Vgl. cbd. 4, 410. 50
Strana 277
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 277 1438 per Augustinum in epistola 1 Eleusio Glorio et Felicibus scripta, in qua ita dicit: „tunc [c. accepto volumine Sardicensis concilii statuta considerans legi Athanasium episcopum Alex- Mai 4] andrinum catholicum, cujus maxime adversus Arrianos acerrimarum disputationum con- flictus emicuit, et Jullium eclesie Romane episcopum nichilominus catholicum illo concilio 5 Sardicensi fuisse improbatos. unde aput nos constitit Arrianorum fuisse concilium, quibus isti episcopi catholici vehementissime resistebant. item 2 idem profertur quoddam volumen, ubi volebant ostendere Sardicense concilium ad episcopos Afros, qui erant communionis Donati, dedisse litteras etc." hec ille. item idem Augustinus contra Cresconium gramati- cum libro 3. inquit 3: „disce, quod nescis, Sardicense concilium Arrianorum fuit"; item 10 libro 4.4: „ejusdem Sardicense concilium, non te lateat, Arriani fecerunt". hec ille. et quoad preeminenciam diffinicionis et sententie concilii generalis, licet clarum sit, tamen et auctoritate et exemplo ostendendum est, et quoad auctoritatem occurrit Jeronimus" cujus dicta habentur 93 distinctione c. „legimus“ 5, ubi ita dicit: „si auctoritas queritur, major est orbis urbe", ubi glossa colligit argumentum, quod statutum concilii prejudicat 15 statuto pape: exemplo quidem, quia nunquam reperitur, quod papa aut sui presidentes contradicente concilio vel majori parte aliquid obtinuerint, sed bene e contrario contra- dicente papa et suis sententia universalis concilii obtinuit non solum in hiis, que ad fidem pertinent, sed eciam in hiis, que ad privilegia dignitatem et libertatem ecclesiarum per- tinent, et non solum in conciliis universalibus, sed eciam in nacionalibus et localibus, ut 20 patuit. et in universali quidem concilio, patet in 12. sessione et 16. accione concilii Calcedonensis b, ubi publice contradicentibus Pascasino et Lucencio, qui pro papa aderant, nec ullo modo consencientibus sinodus obtinuit, ut ecclesia Constantinopolitana precede- ret Alexandrinam et post Romanam locum secundum obtineret gauderetque patriarcha Constantinopolitanus eisdem privilegiis honoribus et dignitatibus in suo patriarchatu, qui- 25 bus et gaudet Romanus in suo. unde post multam predictorum Pascasini et Lucencii contradiccionem et multorum jurium hine inde produccionem gloriosissimi judices dixe- runt 6: „ex hiis, que gesta sunt vel ab unoquoque deposita, perpendimus ante omnia quidem primatum et honorem precipuum secundum canones antique Rome reveren- dissimo archiepiscopo conservari, oportere autem sanctissimum archiepiscopum regie 30 Constantinopolis urbis nove Rome eisdem primatibus honoris et ipsum dignum esse et potestatem habere ordinare metropolitas in Asiana et Pontica et Trachica diocesibus etc.“ et in fine idem judices dixerunt ad sanctam sinodum: "hec a nobis inspecta sunt. que autem videntur, sanctum et universale concilium docere dignetur.“ reveren- dissimi episcopi dixerunt: "hec justa sententia, hoc omnes dicimus, hec omnibus pla- 35 cent, hoc justum decretum. que constituta sunt, valeant. hec justa sententia, omnia ordinate decreta sunt.“ post dictam sententiam sinodi Lucencius reverendissimus epi- scopus dixit: „sedes apostolica nobis precepit presentibus, ut humiliari non debeat; ideo quecunque d in prejudicium canonum vel regularum hesterna die gesta sunt nobis ab- sentibus, sublimitatem vestram petimus, ut circumducie jubeatis; sin alias, contra- 40 diccio nostra hiis gestis inhereat, ut noverimus, quid apostolico viro universalis ecclesie pape referre debeamus, ut ipse aut de sue sedis injuria aut de canonum eversione pos- sit ferre sententiam." post quorum dicta et contradiccionem Johannes reverendissimus episcopus Sebastie dixit ad judices: „omnes in sententia vestre magnificencie permane- a) in B am Rande Yeronimus. b) in B am Rande Calcedonensis synodus. c) BR add. hoc omnes dicimus. d) BR quesumus, ut, que statt quecunque. e) BR add. non. 15 Epistolar. Classis II, epist. 44 c. 3, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 176. In dem Briefe Augustins geht dieser Passus voran. Contra Cresconium grammaticum lib. 3 c. 34, 50 bei Migne, Patrologia 43 (Augustini Opera t. 9), 516. Ebd. lib. 4 c. 44, bei Migne l. c. 576. Nicht genau citiert. 5 с. 24 D. 93. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 451 u. 454.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 277 1438 per Augustinum in epistola 1 Eleusio Glorio et Felicibus scripta, in qua ita dicit: „tunc [c. accepto volumine Sardicensis concilii statuta considerans legi Athanasium episcopum Alex- Mai 4] andrinum catholicum, cujus maxime adversus Arrianos acerrimarum disputationum con- flictus emicuit, et Jullium eclesie Romane episcopum nichilominus catholicum illo concilio 5 Sardicensi fuisse improbatos. unde aput nos constitit Arrianorum fuisse concilium, quibus isti episcopi catholici vehementissime resistebant. item 2 idem profertur quoddam volumen, ubi volebant ostendere Sardicense concilium ad episcopos Afros, qui erant communionis Donati, dedisse litteras etc." hec ille. item idem Augustinus contra Cresconium gramati- cum libro 3. inquit 3: „disce, quod nescis, Sardicense concilium Arrianorum fuit"; item 10 libro 4.4: „ejusdem Sardicense concilium, non te lateat, Arriani fecerunt". hec ille. et quoad preeminenciam diffinicionis et sententie concilii generalis, licet clarum sit, tamen et auctoritate et exemplo ostendendum est, et quoad auctoritatem occurrit Jeronimus" cujus dicta habentur 93 distinctione c. „legimus“ 5, ubi ita dicit: „si auctoritas queritur, major est orbis urbe", ubi glossa colligit argumentum, quod statutum concilii prejudicat 15 statuto pape: exemplo quidem, quia nunquam reperitur, quod papa aut sui presidentes contradicente concilio vel majori parte aliquid obtinuerint, sed bene e contrario contra- dicente papa et suis sententia universalis concilii obtinuit non solum in hiis, que ad fidem pertinent, sed eciam in hiis, que ad privilegia dignitatem et libertatem ecclesiarum per- tinent, et non solum in conciliis universalibus, sed eciam in nacionalibus et localibus, ut 20 patuit. et in universali quidem concilio, patet in 12. sessione et 16. accione concilii Calcedonensis b, ubi publice contradicentibus Pascasino et Lucencio, qui pro papa aderant, nec ullo modo consencientibus sinodus obtinuit, ut ecclesia Constantinopolitana precede- ret Alexandrinam et post Romanam locum secundum obtineret gauderetque patriarcha Constantinopolitanus eisdem privilegiis honoribus et dignitatibus in suo patriarchatu, qui- 25 bus et gaudet Romanus in suo. unde post multam predictorum Pascasini et Lucencii contradiccionem et multorum jurium hine inde produccionem gloriosissimi judices dixe- runt 6: „ex hiis, que gesta sunt vel ab unoquoque deposita, perpendimus ante omnia quidem primatum et honorem precipuum secundum canones antique Rome reveren- dissimo archiepiscopo conservari, oportere autem sanctissimum archiepiscopum regie 30 Constantinopolis urbis nove Rome eisdem primatibus honoris et ipsum dignum esse et potestatem habere ordinare metropolitas in Asiana et Pontica et Trachica diocesibus etc.“ et in fine idem judices dixerunt ad sanctam sinodum: "hec a nobis inspecta sunt. que autem videntur, sanctum et universale concilium docere dignetur.“ reveren- dissimi episcopi dixerunt: "hec justa sententia, hoc omnes dicimus, hec omnibus pla- 35 cent, hoc justum decretum. que constituta sunt, valeant. hec justa sententia, omnia ordinate decreta sunt.“ post dictam sententiam sinodi Lucencius reverendissimus epi- scopus dixit: „sedes apostolica nobis precepit presentibus, ut humiliari non debeat; ideo quecunque d in prejudicium canonum vel regularum hesterna die gesta sunt nobis ab- sentibus, sublimitatem vestram petimus, ut circumducie jubeatis; sin alias, contra- 40 diccio nostra hiis gestis inhereat, ut noverimus, quid apostolico viro universalis ecclesie pape referre debeamus, ut ipse aut de sue sedis injuria aut de canonum eversione pos- sit ferre sententiam." post quorum dicta et contradiccionem Johannes reverendissimus episcopus Sebastie dixit ad judices: „omnes in sententia vestre magnificencie permane- a) in B am Rande Yeronimus. b) in B am Rande Calcedonensis synodus. c) BR add. hoc omnes dicimus. d) BR quesumus, ut, que statt quecunque. e) BR add. non. 15 Epistolar. Classis II, epist. 44 c. 3, bei Migne, Patrologia 33 (Augustini Opera t. 2), 176. In dem Briefe Augustins geht dieser Passus voran. Contra Cresconium grammaticum lib. 3 c. 34, 50 bei Migne, Patrologia 43 (Augustini Opera t. 9), 516. Ebd. lib. 4 c. 44, bei Migne l. c. 576. Nicht genau citiert. 5 с. 24 D. 93. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 451 u. 454.
Strana 278
278 mus". viri illustrissimi judices dixerunt: „quod interlocuti sumus, tota sinodus conpro- bavit." et hic fuit finis illius sententie, quam licet postmodum Leo papa modis omnibus sibi possibilibus litteris et epistolis ad imperatorem et ad diversos alios impungnaverit et rejecerit et multi post eum summi pontifices succedentes, nichilominus decretum et sententia concilii obtinuit, unde et depost semper Constantinopolitanus, eciam in sequen- tibus universalibus conciliis, precessit Alexandrinum et usus est eisdem honoribus in suo patriarchatu, quibus et Romanus in suo et Alexandrinus in suo et alii in suis similiter. unde et octava sinodus renovans hujusmodi patriarchalium ecclesiarum privilegia ita dicit 1: „Item sancta et universalis Nicena prior sinodus antiquamb consuetudinem jubet servari per Egiptum et provincias, que sub ipsa sunt, ita ut horum omnium Alexandri- 10 nus episcopus habeat potestatem, dicens: „quia in Romanorum civitate hujusmodi mos prevaluit": qua pro causa et hec sancta et magna sinodus tam in seniori et nova Roma quam in sede Antiochie ac Jherosolimorum priscam consuetudinem decernit in omnibus conservari, ita ut earum presules universorum metropolitanorum, qui ab ipsis promoventur, habeant potestatem convocandi eos urgente necessitate ad sinodalem conventum vel eciam 15 ad arcendum illos et corrigendum, cum fama eos super quibusdam delictis forsitan oc- cupaverit.“ hec ibi. quod eciam concilium universale habeat potestatem de ipso papa judicare, preter vulgaria decreta seu glosas doctorum, ut est capitulum 2 „si papa" cum sua glosa, manifeste ostendit decretum quoddam octave sinodie, quod ita loqui- tur 3: „porro si sinodus universalis fuerit congregata et facta fuerit eciam de sancta 20 Romanorum ecclesia quevis ambiguitas et controversia, oportet venerabiliter et cùm con- venienti reverencia de proposita questione sciscitari et solucionem accipere et aut pro- ficere aut profectum facere, non tamen audacter sententiam dicere contra senioris Rome summos pontifices." hec ibi. ex quo canone patet, quod universalis sinodus potest et habet judicare de papa et dicere sententiam contra ipsum, non tamen audacter, sed cum 25 convenienti reverencia. unde negacio non cadit neque determinat sententiam, sed tantum- modo adverbium „audacter"; alioquin superflueret dictum adverbium „audacter“, quia, si voluisset negare sententiam, plane dixisset „non tamen sententiam dicere". preterea frustra in sinodo universali proponeretur questio contra papam, sciscitaretur de ipsa, quereretur solutio, si non posset sinodus tandem ferre sententiam pro vel contra. hoc 30 modo sanctus Gregorius papa se ipsum ecclesie et congregacioni episcoporum subjectum senciebat, qui, ut habetur 2 q. 7 „si quis“4, ita de se ipso dicit: „si quis nos super hiis redarguere voluerit vel extra auctoritatem nos facere contenderit, veniat ad sedem apostolicam, ut ibi ante confessionem beati Petri mecum juste decertet, quatenus ibi unus ex nobis sententiam suscipiat suam." hec ille. ubi primo advertendum est, quod 35 nullo inferiorum denegatur redargucio superioris male agentis vel ultra auctoritatem vel potestatem sibi ex officio conpetentem facientis, cum dicit: „si quis nos etc.“, sicut paulo ante eisdem causa et questione idem ait5: „Paulus dicit6 : „seniorem ne increpaveris“; sed hec ejus regula tunc est observanda, cum culpa senioris suo exemplo non trahit ad interitum corda junioris; ubi autem senior juvenibus exemplum ad interitum prebet, ibi 40 districta increpacione feriendus est. nam scriptum est : „laqueus juvenum omnes nos" et rursus 8: „maledictus puer centum annorum"". hec ille. secundo in dictis suis verbis de- clarat, ubi inferiores debent ipsum redarguere, cum dicit: „veniat ad sedem apostoli- 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 [c. Mai 4] a) in B am Rande s a synodus. b) BR antequam; schon Iselin em. antiquam. c) in B am Rande 8 a synodus. 1 Can. 17 des 8. allgem. Konzils, rgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 170f. c. 6 D. 40. Vgl. S. 204 Z. 20 ff. Can. 21 des 8. allgem. Konzils, vgl. Mansi l. č. 174. c. 42 C. 2 q. 7. c. 28 C. 2 q. 7. Timoth. 5, 1. Jes. 42, 22. Jes. 65, 20. Schon im Decretum Gratiani nicht genau citiert. 5 6 45 50
278 mus". viri illustrissimi judices dixerunt: „quod interlocuti sumus, tota sinodus conpro- bavit." et hic fuit finis illius sententie, quam licet postmodum Leo papa modis omnibus sibi possibilibus litteris et epistolis ad imperatorem et ad diversos alios impungnaverit et rejecerit et multi post eum summi pontifices succedentes, nichilominus decretum et sententia concilii obtinuit, unde et depost semper Constantinopolitanus, eciam in sequen- tibus universalibus conciliis, precessit Alexandrinum et usus est eisdem honoribus in suo patriarchatu, quibus et Romanus in suo et Alexandrinus in suo et alii in suis similiter. unde et octava sinodus renovans hujusmodi patriarchalium ecclesiarum privilegia ita dicit 1: „Item sancta et universalis Nicena prior sinodus antiquamb consuetudinem jubet servari per Egiptum et provincias, que sub ipsa sunt, ita ut horum omnium Alexandri- 10 nus episcopus habeat potestatem, dicens: „quia in Romanorum civitate hujusmodi mos prevaluit": qua pro causa et hec sancta et magna sinodus tam in seniori et nova Roma quam in sede Antiochie ac Jherosolimorum priscam consuetudinem decernit in omnibus conservari, ita ut earum presules universorum metropolitanorum, qui ab ipsis promoventur, habeant potestatem convocandi eos urgente necessitate ad sinodalem conventum vel eciam 15 ad arcendum illos et corrigendum, cum fama eos super quibusdam delictis forsitan oc- cupaverit.“ hec ibi. quod eciam concilium universale habeat potestatem de ipso papa judicare, preter vulgaria decreta seu glosas doctorum, ut est capitulum 2 „si papa" cum sua glosa, manifeste ostendit decretum quoddam octave sinodie, quod ita loqui- tur 3: „porro si sinodus universalis fuerit congregata et facta fuerit eciam de sancta 20 Romanorum ecclesia quevis ambiguitas et controversia, oportet venerabiliter et cùm con- venienti reverencia de proposita questione sciscitari et solucionem accipere et aut pro- ficere aut profectum facere, non tamen audacter sententiam dicere contra senioris Rome summos pontifices." hec ibi. ex quo canone patet, quod universalis sinodus potest et habet judicare de papa et dicere sententiam contra ipsum, non tamen audacter, sed cum 25 convenienti reverencia. unde negacio non cadit neque determinat sententiam, sed tantum- modo adverbium „audacter"; alioquin superflueret dictum adverbium „audacter“, quia, si voluisset negare sententiam, plane dixisset „non tamen sententiam dicere". preterea frustra in sinodo universali proponeretur questio contra papam, sciscitaretur de ipsa, quereretur solutio, si non posset sinodus tandem ferre sententiam pro vel contra. hoc 30 modo sanctus Gregorius papa se ipsum ecclesie et congregacioni episcoporum subjectum senciebat, qui, ut habetur 2 q. 7 „si quis“4, ita de se ipso dicit: „si quis nos super hiis redarguere voluerit vel extra auctoritatem nos facere contenderit, veniat ad sedem apostolicam, ut ibi ante confessionem beati Petri mecum juste decertet, quatenus ibi unus ex nobis sententiam suscipiat suam." hec ille. ubi primo advertendum est, quod 35 nullo inferiorum denegatur redargucio superioris male agentis vel ultra auctoritatem vel potestatem sibi ex officio conpetentem facientis, cum dicit: „si quis nos etc.“, sicut paulo ante eisdem causa et questione idem ait5: „Paulus dicit6 : „seniorem ne increpaveris“; sed hec ejus regula tunc est observanda, cum culpa senioris suo exemplo non trahit ad interitum corda junioris; ubi autem senior juvenibus exemplum ad interitum prebet, ibi 40 districta increpacione feriendus est. nam scriptum est : „laqueus juvenum omnes nos" et rursus 8: „maledictus puer centum annorum"". hec ille. secundo in dictis suis verbis de- clarat, ubi inferiores debent ipsum redarguere, cum dicit: „veniat ad sedem apostoli- 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 [c. Mai 4] a) in B am Rande s a synodus. b) BR antequam; schon Iselin em. antiquam. c) in B am Rande 8 a synodus. 1 Can. 17 des 8. allgem. Konzils, rgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 170f. c. 6 D. 40. Vgl. S. 204 Z. 20 ff. Can. 21 des 8. allgem. Konzils, vgl. Mansi l. č. 174. c. 42 C. 2 q. 7. c. 28 C. 2 q. 7. Timoth. 5, 1. Jes. 42, 22. Jes. 65, 20. Schon im Decretum Gratiani nicht genau citiert. 5 6 45 50
Strana 279
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 279 [C. cam etc.“, ubi per sedem apostolicam non intelligit se ipsum, quia suspectum esset ju- 1438 dicium, quia in causa propria nemo potest esse reus et judex, sed neque suam curiam Mai 1] aut cardinales, cum tales non sint neque possint esse judices pape utpote sibi servientes. unde oportet, quod per sedem apostolicam intelligatur vel concilium patriarchale patri- 5 archatus Romani, coram quo patriarche Romani consueverant se de objectis eis vere vel false criminibus purgare, quemadmodum sanctissimus Jeronimus in libro virorum illu- strium refert 1 de Damaso papa, qui a suis subditis de adulterio accusatus cum 42 episcopis se purgavit. similiter de Symaco papa, qui, ut in dictis causa et questione habetur 2, „in Romana sinodo dignitate sua spoliatus prius statui suo pristino reddi de- 10 cernitur, ut tunc veniret ad causam, et, si ita recte videretur, accusancium proposi- tionibus responderet. digna res visa est maximo numero sacerdotum atque meretur ef- fectum. et cum postmodum ordinaretur, quomodo esset accusandus prefatus papa, ut causam diceret, occurrebat, sed ab emulis est impeditus.“ hec ibi. ex quo patet preci- pue, quid intelligat Gregorius per sedem apostolicam in predictis verbis, quia revera 15 patriarchale concilium, coram quo et Damasus se purgavit et a quo Symacus sua digni- tate spoliatus fuit in pristinum gradum restitutus. coram tali sinodo idem Symacus papa protulit examinandam quandam scripturam, qua cautum erat, ut, dum Romanum pontificem ex hoc seculo migrare contingeret, non sine prefecti pretorii urbis Rome consultacione cujusquam nova celebraretur eleccio 3, ita inter alia dicens: „unum tamen, 20 quod occurrit, venerando ordini vestro intimare non differo, inter alia scripturam quan- dam illustrissime memorie Basilium a, quasi pro ecclesiastice amore substantie conscripsisse refero, in qua nullus Romane ecclesie interfuit vel subscripsit antistes, per quem po- tuisset sortiri legitimam firmitatem; ne ergo inde disputem, unde potest vestrum judicare concilium, requiratur et deferatur in medium, ut ex leccione cognoscatis, cujusmodi 25 possit habere substantiam. sancta sinodus respondit: „deferatur in medium, ut, cujus- modi sit, possit agnosci etc.“". ex qua sententia manifeste patet, quod prefatus pontifex non ausus fuit suum judicium preferre sinodi judicio, quin immo, ut nulla remaneret disputacio apud ipsum de dicta scriptura, sancte sinodi requirit judicium, et ut in me- dium deferatur et examinetur, exposcit, manifeste ostendendo pocius standum judicio so concilii quam suo. cujus peticioni sinodus ipsa acquievit. habentur hec 96. distinc- tione c. „bene quidem “ 4. hoc modo et Hilarius papa existimans suam sententiam et ordinacionem non esse sufficientem ad claudendum aditum ad illicita, sancte sinodi ex- poscit judicium, de quo habetur 35 q. 95: „Hilarius episcopus urbis Rome sinodo presi- dens inquit: „quod quis commisit illicite aut a predecessoribus suis admissum invenitur, 35 si proprium periculum vult vitare, dampnabit“". et infra: „quod ut deinceps possit tenacius custodiri, si placet, omnes sententias et subscripciones proprias commodate, ut sinodali judicio aditus claudatur illicitus“". hec ille. hoc modo tamquam ad supremum tribunal Nicolaus papa regis Lotarii correccionem refert ad ecclesiam, de quo habetur 11 q. 3 „precipue" 6, ubi ipse Nicolaus papa ad Lotarium regem loquitur sic: „preci- 40 pue Gualdrade pelicis tue et dudum a te repudiate communionem declina. excommu- nicata est enim et ab omni contubernio Christianorum sequestrata.“ et infra: „ceterum precave, ne quando nobis secundum domini preceptum duos aut tres testes adhibeamus, a) BR Basilii quam statt Basilium quasi. 3 In dem gen. Werk des Hieronymus steht nichts 45 dergleichen. Dagegen findet sich die Nachricht im Liber pontificalis ed. Duchesne 1, 212, wo aber die Zahl der Bischöfe auf 44 angegeben ist. 2 An der angegebenen Stelle findet sich das Citat nicht. Vgl. jedoch Liber pontificalis ed. 50 Duchesne 1, 260 und 264. 5 6 Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 2, 643 f. с. 1 D. 96. с. 3 С. 35 q. 9. с. 3 С. 11 q. 3.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 279 [C. cam etc.“, ubi per sedem apostolicam non intelligit se ipsum, quia suspectum esset ju- 1438 dicium, quia in causa propria nemo potest esse reus et judex, sed neque suam curiam Mai 1] aut cardinales, cum tales non sint neque possint esse judices pape utpote sibi servientes. unde oportet, quod per sedem apostolicam intelligatur vel concilium patriarchale patri- 5 archatus Romani, coram quo patriarche Romani consueverant se de objectis eis vere vel false criminibus purgare, quemadmodum sanctissimus Jeronimus in libro virorum illu- strium refert 1 de Damaso papa, qui a suis subditis de adulterio accusatus cum 42 episcopis se purgavit. similiter de Symaco papa, qui, ut in dictis causa et questione habetur 2, „in Romana sinodo dignitate sua spoliatus prius statui suo pristino reddi de- 10 cernitur, ut tunc veniret ad causam, et, si ita recte videretur, accusancium proposi- tionibus responderet. digna res visa est maximo numero sacerdotum atque meretur ef- fectum. et cum postmodum ordinaretur, quomodo esset accusandus prefatus papa, ut causam diceret, occurrebat, sed ab emulis est impeditus.“ hec ibi. ex quo patet preci- pue, quid intelligat Gregorius per sedem apostolicam in predictis verbis, quia revera 15 patriarchale concilium, coram quo et Damasus se purgavit et a quo Symacus sua digni- tate spoliatus fuit in pristinum gradum restitutus. coram tali sinodo idem Symacus papa protulit examinandam quandam scripturam, qua cautum erat, ut, dum Romanum pontificem ex hoc seculo migrare contingeret, non sine prefecti pretorii urbis Rome consultacione cujusquam nova celebraretur eleccio 3, ita inter alia dicens: „unum tamen, 20 quod occurrit, venerando ordini vestro intimare non differo, inter alia scripturam quan- dam illustrissime memorie Basilium a, quasi pro ecclesiastice amore substantie conscripsisse refero, in qua nullus Romane ecclesie interfuit vel subscripsit antistes, per quem po- tuisset sortiri legitimam firmitatem; ne ergo inde disputem, unde potest vestrum judicare concilium, requiratur et deferatur in medium, ut ex leccione cognoscatis, cujusmodi 25 possit habere substantiam. sancta sinodus respondit: „deferatur in medium, ut, cujus- modi sit, possit agnosci etc.“". ex qua sententia manifeste patet, quod prefatus pontifex non ausus fuit suum judicium preferre sinodi judicio, quin immo, ut nulla remaneret disputacio apud ipsum de dicta scriptura, sancte sinodi requirit judicium, et ut in me- dium deferatur et examinetur, exposcit, manifeste ostendendo pocius standum judicio so concilii quam suo. cujus peticioni sinodus ipsa acquievit. habentur hec 96. distinc- tione c. „bene quidem “ 4. hoc modo et Hilarius papa existimans suam sententiam et ordinacionem non esse sufficientem ad claudendum aditum ad illicita, sancte sinodi ex- poscit judicium, de quo habetur 35 q. 95: „Hilarius episcopus urbis Rome sinodo presi- dens inquit: „quod quis commisit illicite aut a predecessoribus suis admissum invenitur, 35 si proprium periculum vult vitare, dampnabit“". et infra: „quod ut deinceps possit tenacius custodiri, si placet, omnes sententias et subscripciones proprias commodate, ut sinodali judicio aditus claudatur illicitus“". hec ille. hoc modo tamquam ad supremum tribunal Nicolaus papa regis Lotarii correccionem refert ad ecclesiam, de quo habetur 11 q. 3 „precipue" 6, ubi ipse Nicolaus papa ad Lotarium regem loquitur sic: „preci- 40 pue Gualdrade pelicis tue et dudum a te repudiate communionem declina. excommu- nicata est enim et ab omni contubernio Christianorum sequestrata.“ et infra: „ceterum precave, ne quando nobis secundum domini preceptum duos aut tres testes adhibeamus, a) BR Basilii quam statt Basilium quasi. 3 In dem gen. Werk des Hieronymus steht nichts 45 dergleichen. Dagegen findet sich die Nachricht im Liber pontificalis ed. Duchesne 1, 212, wo aber die Zahl der Bischöfe auf 44 angegeben ist. 2 An der angegebenen Stelle findet sich das Citat nicht. Vgl. jedoch Liber pontificalis ed. 50 Duchesne 1, 260 und 264. 5 6 Vgl. Hefele, Konziliengeschichte 2, 643 f. с. 1 D. 96. с. 3 С. 35 q. 9. с. 3 С. 11 q. 3.
Strana 280
280 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ſc. Mai 4] immo vero sancte hoc ecclesie dicamus, et, quod non optamus, de cetero fias cunctis sicut ethnicus et publicanus.“ hec ille. simili modo et sanctus Gregorius correccionem Johannis Constantinopolitani patriarche pro eo, quod universalem se appellabat patri- archam, ad ecclesiam velut ad supremum tribunal in terris retulit, cujus verba recitantur in alio tractatu 1 super illo verbo 2 Christi „dic ecclesie". ex quibus satis claret summum pontificem non debere extolli super universale concilium, ex quo eciam patriarchalibus suis conciliis ipse erat subjectus. verum ut ad id, unde per longam disgressionem discessimus, revertamur, videlicet ad principale nostrum intentum, quod erat papam non debere neque posse contravenire statutis et decretis universalium conciliorum vel ea de- struere, quod si fecerit, non illa, sed se ipsum destruit, ut sanctus dicebat 3 Gregorius, 10 quod et Augustinusa confirmat sermone 51. contra Pelagianos 4, ubi asserit ministris ecclesie hanc esse auctoritatem, quod ejus fundatissime veritatis canon talis est, quod „quisquis contra hunc inexpugnabilem murum arietat, ipse confringitur.“ hec ille. ecce, quam concorditer spiritus sanctus locutus est per has duas ecclesie columpnas, Gre- gorium dico et Augustinum. ille enim dicit: „se et non illa destruit, quisquis pre- 15 sumpserit", hic autem: „quisquis contra hunc inexpugnabilem murum arietat, ipse con- fringitur.“ fateor igitur, quod papa nec quicumque alius potest destruere statuta con- cilii generalis, que sanctus papa Gregorius dicit nec se nec alium excipiens, sed genera- liter: „quisquis presumpserit.“ et si contra canonem matris ecclesie, quem dicit Au- gustinus murum inexpugnabilem, arietat, ipse confringitur et, si destruere presumat, se 20 ipsum destruit et non illa. quapropter Zacharias b Calcedonensis episcopus, ut habetur 5 in gestis octavi concilii accione sexta, dum sibi obiceretur sententia Romani pontificis, dixit: „pape Nicolai et aliorum patriarcharum canon princeps est et secundum illum agentes nil faciunt extra id, quod decet. cum vero extra hunc faciunt sive papa Nicolaus sive alius quis, non acquiescimus. --- et ita, si facta sunt hec a Nicolao, cum canone 25 sequimur et convenimus et roboramus et contraria illis non sapimus. si vero sunt facta extra jus vel canonem, non nos illa vituperamus seu proicimus, sed canon". hec ille. ecce manifestum et gloriosum testimonium, quod canon princeps est pape Nicolai et aliorum patriarcharum! non ergo papa supra canones, sed canones supra papam, quia canon princeps est pape. quare, si sanctissimus dominus Eugenius contra canonem vel 3o canones universalis ecclesie, videlicet „Frequens" 6 et superiorem 7 declaracionem, fecerit aut facit aliquid, non acquiescimus, sed neque ea, que fecit, nos vituperamus aut proicimus, sed pocius ipse canon proicit ac vituperat. item Zozimus papa, et habetur 25 q. 1 „contra“s, ita dicit: „contra statuta patrum condere aliquid vel mutare nec hujus quidem sedis potest auctoritas. apud nos enim inconvulsis radicibus vivit anti- 35 quitas, cui decreta patrum sanxerunt reverenciam." hec ille. ecce, quam aperte hic papa ait, quod contra statuta patrum nec hujus quidem sedis potest auctoritas et, si non potest faciendo utique contra, nichil facit. sed pocius ipse papa confringitur, ut Augustinus dicit, et se ipsum destruit, ut Gregorius ait. item eisdem causa et questione c. „sunt quidam" 9 dicit Urbanus “ papa: „sunt quidam dicentes Romano pontifici semper licuisse 40 5 a) in B am Rande vom Schreiber Augustinus. b) in B am Rande vom Schreiber Zacharias Calcedonensis. c) in B am Rande Zozimus papa. d) in B am Rande vom Schreiber Urbanus papa. 1 Wohl Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist 44 in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 338 f. und (als epist. 18) bei Migne, Patro- logia 77 (Gregorii Opera t. 3), 738 f. 2 Matth. 18, 17. 3 Vgl. S. 268 Anm. 1-3. 4 Sermo 294, de baptismo parvulorum contra Pelagianos, cap. 18, bei Migne, Patrologia 38 (Au- gustini Opera t. 5a), 1346. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 87. 6 Vgl. S. 205 Anm. 4 und 211 Anm. 3. Vermutlich ist zu emendieren superioritatis, 45 und gemeint ist das Konstanzer Dekret vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 11ff. c. 7 С. 25 q. 1. 9 c. 6 С. 25 q. 1. 50
280 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ſc. Mai 4] immo vero sancte hoc ecclesie dicamus, et, quod non optamus, de cetero fias cunctis sicut ethnicus et publicanus.“ hec ille. simili modo et sanctus Gregorius correccionem Johannis Constantinopolitani patriarche pro eo, quod universalem se appellabat patri- archam, ad ecclesiam velut ad supremum tribunal in terris retulit, cujus verba recitantur in alio tractatu 1 super illo verbo 2 Christi „dic ecclesie". ex quibus satis claret summum pontificem non debere extolli super universale concilium, ex quo eciam patriarchalibus suis conciliis ipse erat subjectus. verum ut ad id, unde per longam disgressionem discessimus, revertamur, videlicet ad principale nostrum intentum, quod erat papam non debere neque posse contravenire statutis et decretis universalium conciliorum vel ea de- struere, quod si fecerit, non illa, sed se ipsum destruit, ut sanctus dicebat 3 Gregorius, 10 quod et Augustinusa confirmat sermone 51. contra Pelagianos 4, ubi asserit ministris ecclesie hanc esse auctoritatem, quod ejus fundatissime veritatis canon talis est, quod „quisquis contra hunc inexpugnabilem murum arietat, ipse confringitur.“ hec ille. ecce, quam concorditer spiritus sanctus locutus est per has duas ecclesie columpnas, Gre- gorium dico et Augustinum. ille enim dicit: „se et non illa destruit, quisquis pre- 15 sumpserit", hic autem: „quisquis contra hunc inexpugnabilem murum arietat, ipse con- fringitur.“ fateor igitur, quod papa nec quicumque alius potest destruere statuta con- cilii generalis, que sanctus papa Gregorius dicit nec se nec alium excipiens, sed genera- liter: „quisquis presumpserit.“ et si contra canonem matris ecclesie, quem dicit Au- gustinus murum inexpugnabilem, arietat, ipse confringitur et, si destruere presumat, se 20 ipsum destruit et non illa. quapropter Zacharias b Calcedonensis episcopus, ut habetur 5 in gestis octavi concilii accione sexta, dum sibi obiceretur sententia Romani pontificis, dixit: „pape Nicolai et aliorum patriarcharum canon princeps est et secundum illum agentes nil faciunt extra id, quod decet. cum vero extra hunc faciunt sive papa Nicolaus sive alius quis, non acquiescimus. --- et ita, si facta sunt hec a Nicolao, cum canone 25 sequimur et convenimus et roboramus et contraria illis non sapimus. si vero sunt facta extra jus vel canonem, non nos illa vituperamus seu proicimus, sed canon". hec ille. ecce manifestum et gloriosum testimonium, quod canon princeps est pape Nicolai et aliorum patriarcharum! non ergo papa supra canones, sed canones supra papam, quia canon princeps est pape. quare, si sanctissimus dominus Eugenius contra canonem vel 3o canones universalis ecclesie, videlicet „Frequens" 6 et superiorem 7 declaracionem, fecerit aut facit aliquid, non acquiescimus, sed neque ea, que fecit, nos vituperamus aut proicimus, sed pocius ipse canon proicit ac vituperat. item Zozimus papa, et habetur 25 q. 1 „contra“s, ita dicit: „contra statuta patrum condere aliquid vel mutare nec hujus quidem sedis potest auctoritas. apud nos enim inconvulsis radicibus vivit anti- 35 quitas, cui decreta patrum sanxerunt reverenciam." hec ille. ecce, quam aperte hic papa ait, quod contra statuta patrum nec hujus quidem sedis potest auctoritas et, si non potest faciendo utique contra, nichil facit. sed pocius ipse papa confringitur, ut Augustinus dicit, et se ipsum destruit, ut Gregorius ait. item eisdem causa et questione c. „sunt quidam" 9 dicit Urbanus “ papa: „sunt quidam dicentes Romano pontifici semper licuisse 40 5 a) in B am Rande vom Schreiber Augustinus. b) in B am Rande vom Schreiber Zacharias Calcedonensis. c) in B am Rande Zozimus papa. d) in B am Rande vom Schreiber Urbanus papa. 1 Wohl Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist 44 in Mon. Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 338 f. und (als epist. 18) bei Migne, Patro- logia 77 (Gregorii Opera t. 3), 738 f. 2 Matth. 18, 17. 3 Vgl. S. 268 Anm. 1-3. 4 Sermo 294, de baptismo parvulorum contra Pelagianos, cap. 18, bei Migne, Patrologia 38 (Au- gustini Opera t. 5a), 1346. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 87. 6 Vgl. S. 205 Anm. 4 und 211 Anm. 3. Vermutlich ist zu emendieren superioritatis, 45 und gemeint ist das Konstanzer Dekret vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 11ff. c. 7 С. 25 q. 1. 9 c. 6 С. 25 q. 1. 50
Strana 281
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112�195. 281 novas condere leges, quod et nos non solum non negamus, sed eciam valde affirmamus. 1438 ſc. Mai 4] sciendum vero summopere est, quia inde novas leges potest condere, unde ewangeliste nequaquam aliquid dixerunt. ubi vero aperte dominus vel ejus apostoli et eos sequentes sancti patres aliquid sententialiter diffinierunt, ibi non novam legem Romanus pontifex 5 dare, sed pocius, quod predicatum est, usque ad animam et sanguinem confirmare debet. si enim, quod docuerunt apostoli et prophete, destruere (quod absit!) niteretur, non sen- tentiam dare, sed magis errare convinceretur. sed hoc procul sit ab eis, qui semper do- mini ecclesiam contra luporum insidias optime custodierunt.“ hec ille. ubi manifeste dicit Urbanus, quod, ubi sancti patres aliquid sententialiter diffinierunt, quemadmodum 1o in accionibus et sessionibus sacrorum generalium conciliorum fit, in quibus decreta et statuta sententialiter diffiniuntur, ibi non novam legem Romanus pontifex dare debet, sed pocius, quod predicatum statutum et diffinitum est, usque ad animam et sanguinem con- firmare; quod si destruere niteretur, non sententiam dare, sed pocius errare convinceretur. quapropter eadem causa q. et c. „ si ea destruerem" 1 Gregorius a sanctus scribens Felici 15 episcopo ita dicit: „si ea destruerem, que antecessores nostri statuerunt, non constructor, sed eversor juste conprobarer, testante veritatis voce, que ait 2: "omne regnum in se ipsum divisum non stabit et omnis scientia et lex adversum se divisa destruetur.““ hec ille. igitur, ut Leob papa Anatholio episcopo scribit 25 q. 1 3: „que ad perpetuam or- dinata sunt generaliter utilitatem, nulla commutacione varientur nec ad privatum tra- 20 hantur commodum, que ad bonum sunt commune prefixa, sed manentibus terminis, quos constituerunt patres, ne injuste usurpetur alienum, sed intra fines proprios atque legit- timos, prout quisque valuerit, in latitudine se exerceat caritatis." hec ille. ut ergo papa constructor et non eversor juste conprobetur, ea, que ad perpetuam generaliter sunt or- dinata ecclesie universalis utilitatem, nulla commutacione variare debet, cujusmodi sunt 25 generalium conciliorum statuta perpetuam ecclesie utilitatem concernencia, inter que pre- cipuum est decretum 4 concilii Constantiensis „Frequens“ de generalium conciliorum con- tinua celebracione, quod neminem magis quam apostolicum observare oportet, dicente Gelasio' papa ibidem c. "confidimus": "confidimus", inquit, „quod nullus jam vera- citer Christianus ignoret uniuscujusque sinodi constitutum, quod universalis ecclesie pro- 3o bavit assensus, nullam magis exequi sedem pre ceteris oportere quam primam.“ hec ille. clarum est autem, quod dictum constitutum sinodi Constanciensis universalis ecclesie probavit assensus. oportet igitur sedem apostolicam dictum decretum „Frequens" pre ceteris exequi et facere oppositum non potest, quia contra „oportet" non est remedium. nam verbum „oportet" inducit necessitatem, ut dicunt juriste et notatur in glossa 3 c. 35 „cum ab uno" „de re judicata" libro 6 6. ad quod quidem propositum facit c. "habeo librum" distinctione 16 7 (vide in decreto); similiter eadem distinctione c. „sancta"s se- cundum intellectum Hugonis 9. et merito. nam ex eo, quod sedes prima sive apostolica sanctorum patrum irrefragabiliter custodivit statuta, semper sui judicii et sententie pre ceteris sedibus obtinuit firmitatem. unde in octavo d concilio accione quarta 10 et simi- 40 liter in epistola 11 ad Phocium, que incipit „Postquam“, Nicolai pape habetur, quod „universitas credencium a Romana ecclesia doctrinam fidei requirit et deposcit criminum absolucionem, qui dei gratia digni sunt, quoniam caput ecclesiarum est, a qua rectitu- a) in B am Rande vom Schreiber Gregorius. b) desgl. Leo papa. c) desgl. Gelasius. d) desgl. Octava sinodus. 45 1 Vielmehr c. 4 C. 25 q. 2. 2 Luc. 11, 17. 3 c. 3 С. 25 q. 1. 4 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. c. 1 С. 25 q. 1. c. 4 in VI° 2, 14. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 5 6 c. 6 D. 16. c. 8 D. 16. In seiner (ungedruckten) „Summa“ zum Dekret. 10 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 53 ff. 11 Vgl. ebd. 16, 68 ff. 36 9
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112�195. 281 novas condere leges, quod et nos non solum non negamus, sed eciam valde affirmamus. 1438 ſc. Mai 4] sciendum vero summopere est, quia inde novas leges potest condere, unde ewangeliste nequaquam aliquid dixerunt. ubi vero aperte dominus vel ejus apostoli et eos sequentes sancti patres aliquid sententialiter diffinierunt, ibi non novam legem Romanus pontifex 5 dare, sed pocius, quod predicatum est, usque ad animam et sanguinem confirmare debet. si enim, quod docuerunt apostoli et prophete, destruere (quod absit!) niteretur, non sen- tentiam dare, sed magis errare convinceretur. sed hoc procul sit ab eis, qui semper do- mini ecclesiam contra luporum insidias optime custodierunt.“ hec ille. ubi manifeste dicit Urbanus, quod, ubi sancti patres aliquid sententialiter diffinierunt, quemadmodum 1o in accionibus et sessionibus sacrorum generalium conciliorum fit, in quibus decreta et statuta sententialiter diffiniuntur, ibi non novam legem Romanus pontifex dare debet, sed pocius, quod predicatum statutum et diffinitum est, usque ad animam et sanguinem con- firmare; quod si destruere niteretur, non sententiam dare, sed pocius errare convinceretur. quapropter eadem causa q. et c. „ si ea destruerem" 1 Gregorius a sanctus scribens Felici 15 episcopo ita dicit: „si ea destruerem, que antecessores nostri statuerunt, non constructor, sed eversor juste conprobarer, testante veritatis voce, que ait 2: "omne regnum in se ipsum divisum non stabit et omnis scientia et lex adversum se divisa destruetur.““ hec ille. igitur, ut Leob papa Anatholio episcopo scribit 25 q. 1 3: „que ad perpetuam or- dinata sunt generaliter utilitatem, nulla commutacione varientur nec ad privatum tra- 20 hantur commodum, que ad bonum sunt commune prefixa, sed manentibus terminis, quos constituerunt patres, ne injuste usurpetur alienum, sed intra fines proprios atque legit- timos, prout quisque valuerit, in latitudine se exerceat caritatis." hec ille. ut ergo papa constructor et non eversor juste conprobetur, ea, que ad perpetuam generaliter sunt or- dinata ecclesie universalis utilitatem, nulla commutacione variare debet, cujusmodi sunt 25 generalium conciliorum statuta perpetuam ecclesie utilitatem concernencia, inter que pre- cipuum est decretum 4 concilii Constantiensis „Frequens“ de generalium conciliorum con- tinua celebracione, quod neminem magis quam apostolicum observare oportet, dicente Gelasio' papa ibidem c. "confidimus": "confidimus", inquit, „quod nullus jam vera- citer Christianus ignoret uniuscujusque sinodi constitutum, quod universalis ecclesie pro- 3o bavit assensus, nullam magis exequi sedem pre ceteris oportere quam primam.“ hec ille. clarum est autem, quod dictum constitutum sinodi Constanciensis universalis ecclesie probavit assensus. oportet igitur sedem apostolicam dictum decretum „Frequens" pre ceteris exequi et facere oppositum non potest, quia contra „oportet" non est remedium. nam verbum „oportet" inducit necessitatem, ut dicunt juriste et notatur in glossa 3 c. 35 „cum ab uno" „de re judicata" libro 6 6. ad quod quidem propositum facit c. "habeo librum" distinctione 16 7 (vide in decreto); similiter eadem distinctione c. „sancta"s se- cundum intellectum Hugonis 9. et merito. nam ex eo, quod sedes prima sive apostolica sanctorum patrum irrefragabiliter custodivit statuta, semper sui judicii et sententie pre ceteris sedibus obtinuit firmitatem. unde in octavo d concilio accione quarta 10 et simi- 40 liter in epistola 11 ad Phocium, que incipit „Postquam“, Nicolai pape habetur, quod „universitas credencium a Romana ecclesia doctrinam fidei requirit et deposcit criminum absolucionem, qui dei gratia digni sunt, quoniam caput ecclesiarum est, a qua rectitu- a) in B am Rande vom Schreiber Gregorius. b) desgl. Leo papa. c) desgl. Gelasius. d) desgl. Octava sinodus. 45 1 Vielmehr c. 4 C. 25 q. 2. 2 Luc. 11, 17. 3 c. 3 С. 25 q. 1. 4 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4. c. 1 С. 25 q. 1. c. 4 in VI° 2, 14. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 5 6 c. 6 D. 16. c. 8 D. 16. In seiner (ungedruckten) „Summa“ zum Dekret. 10 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 53 ff. 11 Vgl. ebd. 16, 68 ff. 36 9
Strana 282
282 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dinem atque ordinem in cunctis utilitatibus atque ecclesiasticis institucionibus omnes ſc. Mai 4/ ecclesie exquirunt, quia ipsa Romana ecclesia canonicas et sinodicas sanctorum patrum sancciones inviolabiliter atque irrefragabiliter retinet, et exhinc est, quod ejus judicium firmum est.“ hec ibi. ecce, unde Romani pontificis judicium et sententia firmitatem ha- buerunt, ex inviolabili videlicet et irrefragabili observancia canonum et sanxionum sanc- torum patrum! et in hoc fundantur omnes textus in decreto positi, qui dicunt senten- tiam pape a nemine retractari posse; in hoc fundatur textus ejusdem Nicolai pape 9 q. 3 „patet" 1; similiter textus, qui habetur 17 q. 4 a 2: „nemini est permissum de sedis apostolice judicio judicare aut illius sententiam retractare“, quia videlicet semper presumiturb judicium et sententiam pape sanctorum patrum canonibus et regulis con- 10 venire. ubi vero manifeste sententia et judicium pape dinoscuntur sanctorum patrum regulis obviare et manifestam in se continere iniquitatem sive in fide sive in bonis mo- ribus aut etiam in ecclesiasticis disciplinis, certe cum Paulo resistendum est sibi in fa- ciem, precipue per concilium universale, nec ullo modo consenciendum. licet enim magne auctoritatis sint sancciones et epistole decretales summorum pontificum et magna 15 veneracione digne, ubi tamen sanctorum patrum statutis obviant, nec assentimus eis nec nos vituperamus eas, ut Zacharias Calcedonensis ait 3, sed canon scilicet sanctorum patrum, unde distinctione 19. c. „ita dominus" post id, quod dicitur: „verum hanc petre istius sacratissimam firmitatem etc." subjungitur in paragrafo: „hoc autem intelligendum est de illis sanccionibus vel decretalibus epistolis, in quibus nec precedencium patrum 20 decretis nec ewangelicis preceptis aliquid contrarium invenitur“ 4. hec ibi, prout et su- perius 5 dixerat Urbanus papa. redeant igitur ad cor nostri summi pontifices moderni et recognoscant se non dominos sacrorum conciliorum canonum sed custodes nec posse pro libito voluntatis sue sanctorum patrum statuta infringere aut mutare! dicant cum Nicolaoc papa, qui in concilio suo ex tota Romana ecclesia congregato octave sinodi 25 accione 7 c. 6 dicit 6: „quoniam oportet nos majorum nostrorum statuta immoto mentis intuitu conservare et in omnibus sanctorum patrum semper dogmata venerari“ sic etiam idem ad imperatorem Michaelem dicebat": „hanc sanctam apostolicam eccle- siam caput omnium ecclesiarum, que semper sanctorum patrum sincerissimas auctoritates in omnibus actibus sequitur." hec ibi. ecce inquit: „semper sanctorum patrum sin- 30 cerissimas auctoritates“, non propriam voluntatem „in omnibus actibus sequitur", sic eciam docebat Leod papa ad Anastasium dicens 8: „a regulis prestatutis nulla aut ne- gligencia aut presumpcione est decedendum.“ Gelasiuse eciam papa, et habetur ? de consecracione distinctione 1 c. „basilicas“, ita et pulchre ad propositum dicit: „cum enim decreta venerabilium sanccionum nos quoque magnopere custodire nitamur ac sine 35 illorum dispendio eciam illa, que pro alicujus utilitatis fortasse compendio videantur, laxanda non concedamus cumque nos contra salutarium reverenciam regularum cupiamus temere nichil dicere et cum sedes apostolica superior omnibus favente do- mino, que paternis canonibus sunt prefixa, pio devotoque studeat tenere proposito, satis indignum est quemquam vel pontificum vel ordinum subsequencium hanc observanciam 40 refutare, quam beati Petri sedem et sequi videat et docere". hec ille. ubi glossa super verbo „utilitatis“ quasi dicat ita: „servamus ea, quod nec alicujus utilitate ea infirmamus, quia eciam ea, que utilitas suadet relaxari, non relaxamus in prejudicium canonum" 5 a) BR 3. b) BR presumuntur c) in B am Rande vom Schreiber Nicolaus. d) desgl. Leo. e) desgl. Gelasius. с. 10 С. 9 q. 3. c. 30 С. 17 q. 4. 3 Vgl. S. 280 Anm. 5. с. 7 D. 19. Vgl. S. 280 Anm. 9. 2 4 5 6 8 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 109. Vgl. ebd. 15, 170. Vgl. ebd. 5, 1281 (cap. II). c. 6 D. 1 de cons. 15
282 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dinem atque ordinem in cunctis utilitatibus atque ecclesiasticis institucionibus omnes ſc. Mai 4/ ecclesie exquirunt, quia ipsa Romana ecclesia canonicas et sinodicas sanctorum patrum sancciones inviolabiliter atque irrefragabiliter retinet, et exhinc est, quod ejus judicium firmum est.“ hec ibi. ecce, unde Romani pontificis judicium et sententia firmitatem ha- buerunt, ex inviolabili videlicet et irrefragabili observancia canonum et sanxionum sanc- torum patrum! et in hoc fundantur omnes textus in decreto positi, qui dicunt senten- tiam pape a nemine retractari posse; in hoc fundatur textus ejusdem Nicolai pape 9 q. 3 „patet" 1; similiter textus, qui habetur 17 q. 4 a 2: „nemini est permissum de sedis apostolice judicio judicare aut illius sententiam retractare“, quia videlicet semper presumiturb judicium et sententiam pape sanctorum patrum canonibus et regulis con- 10 venire. ubi vero manifeste sententia et judicium pape dinoscuntur sanctorum patrum regulis obviare et manifestam in se continere iniquitatem sive in fide sive in bonis mo- ribus aut etiam in ecclesiasticis disciplinis, certe cum Paulo resistendum est sibi in fa- ciem, precipue per concilium universale, nec ullo modo consenciendum. licet enim magne auctoritatis sint sancciones et epistole decretales summorum pontificum et magna 15 veneracione digne, ubi tamen sanctorum patrum statutis obviant, nec assentimus eis nec nos vituperamus eas, ut Zacharias Calcedonensis ait 3, sed canon scilicet sanctorum patrum, unde distinctione 19. c. „ita dominus" post id, quod dicitur: „verum hanc petre istius sacratissimam firmitatem etc." subjungitur in paragrafo: „hoc autem intelligendum est de illis sanccionibus vel decretalibus epistolis, in quibus nec precedencium patrum 20 decretis nec ewangelicis preceptis aliquid contrarium invenitur“ 4. hec ibi, prout et su- perius 5 dixerat Urbanus papa. redeant igitur ad cor nostri summi pontifices moderni et recognoscant se non dominos sacrorum conciliorum canonum sed custodes nec posse pro libito voluntatis sue sanctorum patrum statuta infringere aut mutare! dicant cum Nicolaoc papa, qui in concilio suo ex tota Romana ecclesia congregato octave sinodi 25 accione 7 c. 6 dicit 6: „quoniam oportet nos majorum nostrorum statuta immoto mentis intuitu conservare et in omnibus sanctorum patrum semper dogmata venerari“ sic etiam idem ad imperatorem Michaelem dicebat": „hanc sanctam apostolicam eccle- siam caput omnium ecclesiarum, que semper sanctorum patrum sincerissimas auctoritates in omnibus actibus sequitur." hec ibi. ecce inquit: „semper sanctorum patrum sin- 30 cerissimas auctoritates“, non propriam voluntatem „in omnibus actibus sequitur", sic eciam docebat Leod papa ad Anastasium dicens 8: „a regulis prestatutis nulla aut ne- gligencia aut presumpcione est decedendum.“ Gelasiuse eciam papa, et habetur ? de consecracione distinctione 1 c. „basilicas“, ita et pulchre ad propositum dicit: „cum enim decreta venerabilium sanccionum nos quoque magnopere custodire nitamur ac sine 35 illorum dispendio eciam illa, que pro alicujus utilitatis fortasse compendio videantur, laxanda non concedamus cumque nos contra salutarium reverenciam regularum cupiamus temere nichil dicere et cum sedes apostolica superior omnibus favente do- mino, que paternis canonibus sunt prefixa, pio devotoque studeat tenere proposito, satis indignum est quemquam vel pontificum vel ordinum subsequencium hanc observanciam 40 refutare, quam beati Petri sedem et sequi videat et docere". hec ille. ubi glossa super verbo „utilitatis“ quasi dicat ita: „servamus ea, quod nec alicujus utilitate ea infirmamus, quia eciam ea, que utilitas suadet relaxari, non relaxamus in prejudicium canonum" 5 a) BR 3. b) BR presumuntur c) in B am Rande vom Schreiber Nicolaus. d) desgl. Leo. e) desgl. Gelasius. с. 10 С. 9 q. 3. c. 30 С. 17 q. 4. 3 Vgl. S. 280 Anm. 5. с. 7 D. 19. Vgl. S. 280 Anm. 9. 2 4 5 6 8 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 109. Vgl. ebd. 15, 170. Vgl. ebd. 5, 1281 (cap. II). c. 6 D. 1 de cons. 15
Strana 283
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112�195. 283 ſc. ecce, quod Romanus pontifex venerabiles sancciones magnopere et pio ac devoto studio 1438 nititur custodire nec pro utilitate alicujus in prejudicium canonis relaxare! videant autem Mai 4) moderni summi pontifices cum nonobstanciis eorum, si non omnia patrum statuta jam in vanum membranas occupant! videat et hoc sacrum Basiliense concilium, ut sepe dixi 5 in ipso existens, si non in vanum laborabit statuta multa et decreta promulgando, nisi circa hujusmodi nonobstancias apponat et adinveniat remedia! videte, quomodo summi et sancti antiqui pontifices suo exemplo ad observanciam paternarum regularum alios in- vitabant, et videte, quomodo nunc prochdolor suo exemplo contrario totam ecclesiam faciunt a sanctorum patrum regulis deviare, cum tamen Hormisda a papa 25 q. 1 c. „prima" 1 dicat: „prima salus est recte fidei regulam custodire et a constitutis patrum nullatenus deviare." et merito, quia, ut Fabianus b papa 11 q. 3 c. „qui omnipotentem" 2 dicit: „qui omnipotentem deum metuit, nec contra ewangelium Christi nec contra apostolos nec contra prophetas vel c sanctorum patrum instituta agere aliquid ullo modo consentit“. hec ille, vides, quam aperte dicit hic pontifex neminem, qui deum metuit, non solum 15 debere agere, sed nec consentire contra sanctorum patrum instituta, quod precipue per- tinet ad Romanos pontifices, quibus nullum magis oportet exequi sanctorum patrum in- stituta. item sanctus Anselmus " Lucensis episcopus in libro 3, quem in defensionem decretorum Gregorii septimi composuit, qui liber habetur 4 in libraria ecclesie cathedralis in Ratispona in parvo volumine in pergameno et in littera antiqua, cujus inicium est in 20 rubro: „Incipit liber sancti Anselmi Lucensis episcopi“, ipse itaque prefatus sanctus An- selmus in secundo libro prescripti operis, cum precedentibus conciliis et decretis et pre- cipue prime septime et octave sinodi ostendisset nullum jus ad seculares potestates pertinere de beneficiis ecclesiasticis disponendi responderetque ad constitucionem 5 Nicolai pape, qui decreto sinodi statuerat, ut e obeuntef apostolico pontifice successor eligeretur 25 et electio ejus regi notificaretur etc., post multa ita subdit: „sed ut tandem invincibili gladio feriamus, prefatus Nicolaus, unus scilicet patriarcha, cum quolibet episcoporum concilio non potuit abrumpere, immo nec mutare non obviancia fidei prefata decreta sanctorum quinque patriarcharum, scilicet Romani Alexandrini Anthiocheni Jheroso- lomitani Constantinopolitani, et, ut ex numero prefatis sinodis apposito colligi potest, sancto- 30 rum patrum mille ducenti quinquaginta et eo amplius — tot quippe leguntur prefatas con- stituciones suis temporibus statuisse —, in quibus non inveniuntur quicquam regie potestati in pontificum eleccione seu promocione concessisse etc". et infra: „et quamvis decretum, de quo agimus, a prefatis ecclesie legibus penitus enervetur g, videamus tamen adhuc, quid de eo iterum ecclesie et seculi legesh censeant, ut penitus evacuetur. ex sinodo 35 pape Hilarii i c. 4 6: „illud, quod quisque commisit episcopus illicite aut a decessoribus invenit admissum, si proprium vult vitare periculum, dampnabit: nam in se, quidquid in alio non resecabit, inveniet". Gelasius k Cresconio, Johanni et Mesale episcopis inter cetera 7: „decessorum statuta, sicut legitima et justa successorem custodire convenit, ita a) in B am Rande vom Schreiber Hormisda. b) desgl. Fabianus. c) R add. contra. d) in B am Rande vom Schreiber Anselmus Lucensis. e) om. BR. f) BR absente. g) BR enerventur. h) R add. sou. i) in B am Rande vom Schreiber Hilarius. k) desgl. Gelasius 10 40 1 c. 9 С. 25 q. 1. 2 c. 95 С. 11 q. 3. 3 Gemeint ist des Kardinals Deusdedit Liber 45 contra invasores et symoniacos (Mon. Germ. hist., Libelli de lite imperatorum et pontificum t. 2, 292�365), der früher dem Anselm von Lucca zu- geschrieben wurde, indes von Giesebrecht im Mün- chener Histor. Jahrbuch 1866 S. 183 und von 50 Sackur im Neuen Archiv 16, 349 ff. als ein Werk des Deusdedit erwiesen ist. 4 Jetzt verschollen, vgl. Mon. Germ. hist. l. c. S. 299 Z. 14. 5 Vom April 1059, vgl. Mon. Germ. hist., Leges IV, Const. 1 nrr. 382 und 383. Vgl. dazu Scheffer- Boichorst, Die Neuordnung der Papstwahl durch Nikolaus II S. 93. 6 Vom Jahre 465, vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 961. 7 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 8, 133. 36*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112�195. 283 ſc. ecce, quod Romanus pontifex venerabiles sancciones magnopere et pio ac devoto studio 1438 nititur custodire nec pro utilitate alicujus in prejudicium canonis relaxare! videant autem Mai 4) moderni summi pontifices cum nonobstanciis eorum, si non omnia patrum statuta jam in vanum membranas occupant! videat et hoc sacrum Basiliense concilium, ut sepe dixi 5 in ipso existens, si non in vanum laborabit statuta multa et decreta promulgando, nisi circa hujusmodi nonobstancias apponat et adinveniat remedia! videte, quomodo summi et sancti antiqui pontifices suo exemplo ad observanciam paternarum regularum alios in- vitabant, et videte, quomodo nunc prochdolor suo exemplo contrario totam ecclesiam faciunt a sanctorum patrum regulis deviare, cum tamen Hormisda a papa 25 q. 1 c. „prima" 1 dicat: „prima salus est recte fidei regulam custodire et a constitutis patrum nullatenus deviare." et merito, quia, ut Fabianus b papa 11 q. 3 c. „qui omnipotentem" 2 dicit: „qui omnipotentem deum metuit, nec contra ewangelium Christi nec contra apostolos nec contra prophetas vel c sanctorum patrum instituta agere aliquid ullo modo consentit“. hec ille, vides, quam aperte dicit hic pontifex neminem, qui deum metuit, non solum 15 debere agere, sed nec consentire contra sanctorum patrum instituta, quod precipue per- tinet ad Romanos pontifices, quibus nullum magis oportet exequi sanctorum patrum in- stituta. item sanctus Anselmus " Lucensis episcopus in libro 3, quem in defensionem decretorum Gregorii septimi composuit, qui liber habetur 4 in libraria ecclesie cathedralis in Ratispona in parvo volumine in pergameno et in littera antiqua, cujus inicium est in 20 rubro: „Incipit liber sancti Anselmi Lucensis episcopi“, ipse itaque prefatus sanctus An- selmus in secundo libro prescripti operis, cum precedentibus conciliis et decretis et pre- cipue prime septime et octave sinodi ostendisset nullum jus ad seculares potestates pertinere de beneficiis ecclesiasticis disponendi responderetque ad constitucionem 5 Nicolai pape, qui decreto sinodi statuerat, ut e obeuntef apostolico pontifice successor eligeretur 25 et electio ejus regi notificaretur etc., post multa ita subdit: „sed ut tandem invincibili gladio feriamus, prefatus Nicolaus, unus scilicet patriarcha, cum quolibet episcoporum concilio non potuit abrumpere, immo nec mutare non obviancia fidei prefata decreta sanctorum quinque patriarcharum, scilicet Romani Alexandrini Anthiocheni Jheroso- lomitani Constantinopolitani, et, ut ex numero prefatis sinodis apposito colligi potest, sancto- 30 rum patrum mille ducenti quinquaginta et eo amplius — tot quippe leguntur prefatas con- stituciones suis temporibus statuisse —, in quibus non inveniuntur quicquam regie potestati in pontificum eleccione seu promocione concessisse etc". et infra: „et quamvis decretum, de quo agimus, a prefatis ecclesie legibus penitus enervetur g, videamus tamen adhuc, quid de eo iterum ecclesie et seculi legesh censeant, ut penitus evacuetur. ex sinodo 35 pape Hilarii i c. 4 6: „illud, quod quisque commisit episcopus illicite aut a decessoribus invenit admissum, si proprium vult vitare periculum, dampnabit: nam in se, quidquid in alio non resecabit, inveniet". Gelasius k Cresconio, Johanni et Mesale episcopis inter cetera 7: „decessorum statuta, sicut legitima et justa successorem custodire convenit, ita a) in B am Rande vom Schreiber Hormisda. b) desgl. Fabianus. c) R add. contra. d) in B am Rande vom Schreiber Anselmus Lucensis. e) om. BR. f) BR absente. g) BR enerventur. h) R add. sou. i) in B am Rande vom Schreiber Hilarius. k) desgl. Gelasius 10 40 1 c. 9 С. 25 q. 1. 2 c. 95 С. 11 q. 3. 3 Gemeint ist des Kardinals Deusdedit Liber 45 contra invasores et symoniacos (Mon. Germ. hist., Libelli de lite imperatorum et pontificum t. 2, 292�365), der früher dem Anselm von Lucca zu- geschrieben wurde, indes von Giesebrecht im Mün- chener Histor. Jahrbuch 1866 S. 183 und von 50 Sackur im Neuen Archiv 16, 349 ff. als ein Werk des Deusdedit erwiesen ist. 4 Jetzt verschollen, vgl. Mon. Germ. hist. l. c. S. 299 Z. 14. 5 Vom April 1059, vgl. Mon. Germ. hist., Leges IV, Const. 1 nrr. 382 und 383. Vgl. dazu Scheffer- Boichorst, Die Neuordnung der Papstwahl durch Nikolaus II S. 93. 6 Vom Jahre 465, vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 961. 7 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 8, 133. 36*
Strana 284
284 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 eciam debet male facta corrigere". Pelagius a Armentario magistro militum inter cetera 1: ſc. Mai 4/ "posteaquam ecclesie jura documentorum quoque intercedencium fuerint auctoritate fir- mata, nullatenus ab hiis discedendi liberam pontifex, vel si velit, permittatur habere licenciam". Adrianus b Engelrammo 2: „constituciones contra sancta decreta Romanorum presulum nullius sint momenti". Gregorius in registro 3: „imperiali constitucione aperte 5 sanxitum est, ut ea, que contra leges fiunt, non solum inutilia, sed eciam pro infectis habenda sint". ex Romanis legibus 4: "id tantum de sacra responsione substanciam mutuetur, quod legum auxilia prosequuntur". item: „generale preceptum beneficio speciali anteferendum est". et item: „contra jus rescripta non valeant, quocunque modo fuerint impetrata. quod enim publica jura prescribunt, magis sequi judices debent". et 10 infra: „personalia rescripta, que cum jure concordant, valeant more veterum; et negocii, de quo loquitur nostra rescripcio, fines late sententie terminis censeatur. speciale autem si quid legibus ac juri importat injuriam, abolitum extirpetur". item: „illa sacra unius- cujusque supplicantis desiderio concessa prevaleant et effectum mancipentur, que cum juris et legum racione concordant. ea vero, que subrepcione vel falsis precibus forsitan im- 15 petrantur, nullum supplicantibus ferant remedium". hiis itaque decursis patet prefatum decretum nullius momenti esse nec unquam aliquid virium habuisse. et hec dicens non prejudico beate memorie pape Nicolao nec quitquam ejusdem honori derogo, patrum sen- tentias dei spiritu conditas sequendo. homo quippe fuit eique, ut contra fas ageret, sur- ripi potuit. nec mirum hoc eidem contigisse, cum quidam ipsius decessor inveniatur 20 quedam decrevisse et meliori usus consilio postea immutasse. siquidem enim Bonifacius legitur ex decreto 5 constituisse Vigilium diaconum sibi in pontificatu succedere; quod quia Romano clero visum est canonibus adversari, presente clero ab eodem suppositum est igni ante confessionem beati Petri apostoli. et certe prefatus Nicolaus divino metu concussus hoc idem fecisset, si tunc tot patrum sententias in unum collectas vidisset 25 easque suo decreto tam concorditer adversari perpendisset". hec ille. quante vero pre- fatus Anselmus episcopus Lucensis doctrine fuerit, ex libris, unde predicta sunt assumpta, luce clarius patere potest et eciam ex hiis, que habentur de eo in historia pape Gregorii septimi, ubi ita habetur 6: „Gregorius namque veluti fons erat, Anselmus quasi rivulus ab illo fluebat et arida irrigabat; ille quasi caput totum corpus gubernabat, iste ceu so manus studiosa, quod injunctum est, peragebat; ille sicut sol illuminavit omnia, iste velut splendor declarat singula". et multa alia. de sanctitate quoque ejusdem in eadem historia, in qua et multa ejusdem narrantur miracula, ita dicitur 7: „quante vero sancti- tatis tractator iste fuerit, scilicet Anselmus, de quo loquitur, partim ex lectione gestorum ejus animadvertimus, partim ex relacione religiosorum fratrum, qui se de longinquo ad 35 sepulchrum ejus per revelacionem invitatos venisse et a gravibus atque diutinis laboribus absque mora liberatos fuisse testati sunt, perpendimus etc.“ item Albinus d doctor, de quo superius fecimus mencionem s, in predicto suo defensorio, ubi supra, ita eciam de reliquis inferioribus conciliis dicit: „sed neque reliqua concilia parvi pendere debemus, in quibus multa nusquam alibi inventa, ecclesiastice tamen disposicioni necessaria reperimus, que 40 quidem a superioribus autenticis sanccionibus nullo modo discrepant, cum Christiane religioni apertissime, conveniant. hujusmodi, inquam, capitula in quibuslibet conciliis in- a) in B am Rande vom Schreiber Pelagius. b) desgl. Adrianus. c) desgl. Gregorius. d) in B am Rande Albinus. 1 Vgl. Jaffé, Reg. pontif. 1014. dem Briefe Papst Johanns VIII an Kaiser Lud- 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae et Capitula wig II, vgl. Jaffé, Reg. pontif. 3011. 5 Angilrami, ed. Hinschius p. 764, c. 36. Vgl. Liber pontif., ed. Duchesne 1, 281, c. 57. Epistolar. lib. 9, Indict. 2, epist. 197, in Mon. Vgl. Pauls von Bernried Vita Gregorii VII bei Germ. hist., Epist. II, Registrum Gregorii I t. 2, Watterich, Vitae pontificum 1, 540. 186 Z. 30 f. und (als epist. 7) bei Migne, Patro- Vgl. ebd. S. 541. s logia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 947. Vgl. S. 269 Z. 8 ff. Diese und die folgenden Stellen stammen aus 15 50
284 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 eciam debet male facta corrigere". Pelagius a Armentario magistro militum inter cetera 1: ſc. Mai 4/ "posteaquam ecclesie jura documentorum quoque intercedencium fuerint auctoritate fir- mata, nullatenus ab hiis discedendi liberam pontifex, vel si velit, permittatur habere licenciam". Adrianus b Engelrammo 2: „constituciones contra sancta decreta Romanorum presulum nullius sint momenti". Gregorius in registro 3: „imperiali constitucione aperte 5 sanxitum est, ut ea, que contra leges fiunt, non solum inutilia, sed eciam pro infectis habenda sint". ex Romanis legibus 4: "id tantum de sacra responsione substanciam mutuetur, quod legum auxilia prosequuntur". item: „generale preceptum beneficio speciali anteferendum est". et item: „contra jus rescripta non valeant, quocunque modo fuerint impetrata. quod enim publica jura prescribunt, magis sequi judices debent". et 10 infra: „personalia rescripta, que cum jure concordant, valeant more veterum; et negocii, de quo loquitur nostra rescripcio, fines late sententie terminis censeatur. speciale autem si quid legibus ac juri importat injuriam, abolitum extirpetur". item: „illa sacra unius- cujusque supplicantis desiderio concessa prevaleant et effectum mancipentur, que cum juris et legum racione concordant. ea vero, que subrepcione vel falsis precibus forsitan im- 15 petrantur, nullum supplicantibus ferant remedium". hiis itaque decursis patet prefatum decretum nullius momenti esse nec unquam aliquid virium habuisse. et hec dicens non prejudico beate memorie pape Nicolao nec quitquam ejusdem honori derogo, patrum sen- tentias dei spiritu conditas sequendo. homo quippe fuit eique, ut contra fas ageret, sur- ripi potuit. nec mirum hoc eidem contigisse, cum quidam ipsius decessor inveniatur 20 quedam decrevisse et meliori usus consilio postea immutasse. siquidem enim Bonifacius legitur ex decreto 5 constituisse Vigilium diaconum sibi in pontificatu succedere; quod quia Romano clero visum est canonibus adversari, presente clero ab eodem suppositum est igni ante confessionem beati Petri apostoli. et certe prefatus Nicolaus divino metu concussus hoc idem fecisset, si tunc tot patrum sententias in unum collectas vidisset 25 easque suo decreto tam concorditer adversari perpendisset". hec ille. quante vero pre- fatus Anselmus episcopus Lucensis doctrine fuerit, ex libris, unde predicta sunt assumpta, luce clarius patere potest et eciam ex hiis, que habentur de eo in historia pape Gregorii septimi, ubi ita habetur 6: „Gregorius namque veluti fons erat, Anselmus quasi rivulus ab illo fluebat et arida irrigabat; ille quasi caput totum corpus gubernabat, iste ceu so manus studiosa, quod injunctum est, peragebat; ille sicut sol illuminavit omnia, iste velut splendor declarat singula". et multa alia. de sanctitate quoque ejusdem in eadem historia, in qua et multa ejusdem narrantur miracula, ita dicitur 7: „quante vero sancti- tatis tractator iste fuerit, scilicet Anselmus, de quo loquitur, partim ex lectione gestorum ejus animadvertimus, partim ex relacione religiosorum fratrum, qui se de longinquo ad 35 sepulchrum ejus per revelacionem invitatos venisse et a gravibus atque diutinis laboribus absque mora liberatos fuisse testati sunt, perpendimus etc.“ item Albinus d doctor, de quo superius fecimus mencionem s, in predicto suo defensorio, ubi supra, ita eciam de reliquis inferioribus conciliis dicit: „sed neque reliqua concilia parvi pendere debemus, in quibus multa nusquam alibi inventa, ecclesiastice tamen disposicioni necessaria reperimus, que 40 quidem a superioribus autenticis sanccionibus nullo modo discrepant, cum Christiane religioni apertissime, conveniant. hujusmodi, inquam, capitula in quibuslibet conciliis in- a) in B am Rande vom Schreiber Pelagius. b) desgl. Adrianus. c) desgl. Gregorius. d) in B am Rande Albinus. 1 Vgl. Jaffé, Reg. pontif. 1014. dem Briefe Papst Johanns VIII an Kaiser Lud- 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae et Capitula wig II, vgl. Jaffé, Reg. pontif. 3011. 5 Angilrami, ed. Hinschius p. 764, c. 36. Vgl. Liber pontif., ed. Duchesne 1, 281, c. 57. Epistolar. lib. 9, Indict. 2, epist. 197, in Mon. Vgl. Pauls von Bernried Vita Gregorii VII bei Germ. hist., Epist. II, Registrum Gregorii I t. 2, Watterich, Vitae pontificum 1, 540. 186 Z. 30 f. und (als epist. 7) bei Migne, Patro- Vgl. ebd. S. 541. s logia 77 (Gregorii I Opera t. 3), 947. Vgl. S. 269 Z. 8 ff. Diese und die folgenden Stellen stammen aus 15 50
Strana 285
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 285 venta nullatenus ab aliquo catholico sunt contempnenda, presertim cum ipsa reliqua con- 1438 fc. Mui 4] cilia ex sacratissimarum auctoritate sanccionum descendisse non dubitentur, que per sin- gulas provincias bina episcoporum concilia annuatim fieri firmissime decernunt". et infra: „patet ergo, quod autentice sancciones eciam provincialia concilia fieri precipiunt, quod 5 incassum preciperent, nisi et nos eorundem conciliorum probabiles sententias observare decernerent. unde et in tertio Tolletano concilio universali decretum est 1: „qui con- cilia orthodoxorum episcoporum consona sanctissimis quatuor conciliis non recipit, ana- thema sit". quicumque igitur vel horum conciliorum a racionabilibus statutis obviare conatur, eciam a superioribus autenticis sanccionibus in periculum suum dissentire pro- 10 batur. beatus quoque Ysidorus in quadam sua prefacione de canonibus c. 11 2 predictis racionibus astipulatur hoc modo: „nosse eciam oportet, licet cetera non infirmentur, quatuor esse principalia concilia." hiis autem enumeratis subinfert in eodem capitulo: „sed, et si qua sunt concilia, que sancti patres spiritu dei pleni sanxerunt, post istorum quatuor auctoritatem omni manent stabilita vigore.“ est ergo dignum, ut et hujusmodi 15 conciliorum statutis obtemperetur. si enim non parve stulticie constat, si quis cujuslibet unius hominis sano consilio acquiescere detractat, quanto magis reprehensibile videtur, si quis impudenter resistit hujusmodi conciliorum statutis non unius, sed plurimorum sapientum auctoritate et judicio prolatis atque probatis. nempe hujusmodi conciliis plures catholici et eximii doctores interfuisse leguntur, ut in Affricanis conciliis legati sedis apostolice 20 Faustinus Honoratus Urbanus episcopi et Aurelius Carthaginensis archiepiscopus, item ipse vir omnium virtutum beatus Augustinus Yppone Regiensis episcopus, quem sanctus Celestinus vir apostolicus in decretis suis ita nobis commendat 3: „Augustinum“, inquit, „sancte recordacionis virum pro vita sua atque meritis in nostra communione semper habuimus nec unquam hunc sinistre suspicionis saltem rumor aspersit, quem tante scientie 25 olim fuisse meminimus, ut inter magistros etiam a meis predecessoribus haberetur.“ bene ergo de eo omnes in commune senserunt, utpote qui ubique cunctis, et amori fuerit et honori. huic eciam Augustino, ut liber sancti Liberati testatur 4, Theodosius imperator per sacram suam b mandavit, ut se Ephesino concilio presentaret. sed heu! tam egregius doctor ante mundo subtractus est, quam ad illum invitatoria Romani principis epistola 30 pervenisset. hii igitur, quos predixi, et alii innumerabiles sancti patres Affricanis con- ciliis interfuere, immo et prefuere. sic eciam sanctus Marinus Arelatensi concilio per sanctum Silvestrum papam approbato, sic sanctus Cesarius Agatensi, sanctus Hylarius Arau- sicensi d, sanctus Albinus Aurelianensi, sanctus Bonifacius Maguntinensi concilio, sic eciam alii aliis conciliis non soli, sed cum pluribus aliis sanctis patribus interfuisse leguntur, qui in Chri- 35 stiana religione et doctrina tam insignes fuisse creduntur, ut vel unius eorum singulari ju- dicio obviare nimium esset temerarium. ergo multorum sapientum judicio non acquiescere multo magis est intollerabile in hiis dumtaxat capitulis, que predictis autenticis statutis non adversantur, sed institucioni Christiane religionis procul dubio suffragantur. nam juxta beati Augustini sententiam " judicium pro nullius persone reverencia est recipiendum, 40 si quid canonice veritati in aliquo concilio vel alicubi reperitur adversum. preterea sancta et veneranda sinodus Calcedonensis eciam provincialia concilia ante ipsum transacta canonizasse non dubitatur, ita decernens c. primo 6: „regulas sanctorum patrum per singula nunc usque concilia constitutas proprium robur habere decrevimus." hec autem concilia 45 a) B consiliorum. b) su emend. (mil Iselin) epistolam? c) in B am Rande Arelatensi concilio. d) B anscheinend Arauciensi korr. aus Arausicensi; oder umgekehrt? 1 Can. 22 der 3. Synode zu Toledo (589), vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 987. 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hin- schius p. 20. 50 3 Im Jahre 431, vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 455 f. und Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hinschius p. 557. A Vgl. S. Liberati Breviarium causae Nestoria- norum et Eutychianorum, bei Galland, Bibliotheca veter. patrum 12, 128. 5 Wir haben das Citat nicht feststellen können. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 357-358.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 285 venta nullatenus ab aliquo catholico sunt contempnenda, presertim cum ipsa reliqua con- 1438 fc. Mui 4] cilia ex sacratissimarum auctoritate sanccionum descendisse non dubitentur, que per sin- gulas provincias bina episcoporum concilia annuatim fieri firmissime decernunt". et infra: „patet ergo, quod autentice sancciones eciam provincialia concilia fieri precipiunt, quod 5 incassum preciperent, nisi et nos eorundem conciliorum probabiles sententias observare decernerent. unde et in tertio Tolletano concilio universali decretum est 1: „qui con- cilia orthodoxorum episcoporum consona sanctissimis quatuor conciliis non recipit, ana- thema sit". quicumque igitur vel horum conciliorum a racionabilibus statutis obviare conatur, eciam a superioribus autenticis sanccionibus in periculum suum dissentire pro- 10 batur. beatus quoque Ysidorus in quadam sua prefacione de canonibus c. 11 2 predictis racionibus astipulatur hoc modo: „nosse eciam oportet, licet cetera non infirmentur, quatuor esse principalia concilia." hiis autem enumeratis subinfert in eodem capitulo: „sed, et si qua sunt concilia, que sancti patres spiritu dei pleni sanxerunt, post istorum quatuor auctoritatem omni manent stabilita vigore.“ est ergo dignum, ut et hujusmodi 15 conciliorum statutis obtemperetur. si enim non parve stulticie constat, si quis cujuslibet unius hominis sano consilio acquiescere detractat, quanto magis reprehensibile videtur, si quis impudenter resistit hujusmodi conciliorum statutis non unius, sed plurimorum sapientum auctoritate et judicio prolatis atque probatis. nempe hujusmodi conciliis plures catholici et eximii doctores interfuisse leguntur, ut in Affricanis conciliis legati sedis apostolice 20 Faustinus Honoratus Urbanus episcopi et Aurelius Carthaginensis archiepiscopus, item ipse vir omnium virtutum beatus Augustinus Yppone Regiensis episcopus, quem sanctus Celestinus vir apostolicus in decretis suis ita nobis commendat 3: „Augustinum“, inquit, „sancte recordacionis virum pro vita sua atque meritis in nostra communione semper habuimus nec unquam hunc sinistre suspicionis saltem rumor aspersit, quem tante scientie 25 olim fuisse meminimus, ut inter magistros etiam a meis predecessoribus haberetur.“ bene ergo de eo omnes in commune senserunt, utpote qui ubique cunctis, et amori fuerit et honori. huic eciam Augustino, ut liber sancti Liberati testatur 4, Theodosius imperator per sacram suam b mandavit, ut se Ephesino concilio presentaret. sed heu! tam egregius doctor ante mundo subtractus est, quam ad illum invitatoria Romani principis epistola 30 pervenisset. hii igitur, quos predixi, et alii innumerabiles sancti patres Affricanis con- ciliis interfuere, immo et prefuere. sic eciam sanctus Marinus Arelatensi concilio per sanctum Silvestrum papam approbato, sic sanctus Cesarius Agatensi, sanctus Hylarius Arau- sicensi d, sanctus Albinus Aurelianensi, sanctus Bonifacius Maguntinensi concilio, sic eciam alii aliis conciliis non soli, sed cum pluribus aliis sanctis patribus interfuisse leguntur, qui in Chri- 35 stiana religione et doctrina tam insignes fuisse creduntur, ut vel unius eorum singulari ju- dicio obviare nimium esset temerarium. ergo multorum sapientum judicio non acquiescere multo magis est intollerabile in hiis dumtaxat capitulis, que predictis autenticis statutis non adversantur, sed institucioni Christiane religionis procul dubio suffragantur. nam juxta beati Augustini sententiam " judicium pro nullius persone reverencia est recipiendum, 40 si quid canonice veritati in aliquo concilio vel alicubi reperitur adversum. preterea sancta et veneranda sinodus Calcedonensis eciam provincialia concilia ante ipsum transacta canonizasse non dubitatur, ita decernens c. primo 6: „regulas sanctorum patrum per singula nunc usque concilia constitutas proprium robur habere decrevimus." hec autem concilia 45 a) B consiliorum. b) su emend. (mil Iselin) epistolam? c) in B am Rande Arelatensi concilio. d) B anscheinend Arauciensi korr. aus Arausicensi; oder umgekehrt? 1 Can. 22 der 3. Synode zu Toledo (589), vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 987. 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hin- schius p. 20. 50 3 Im Jahre 431, vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 455 f. und Decretales Pseudo-Isidorianae, ed. Hinschius p. 557. A Vgl. S. Liberati Breviarium causae Nestoria- norum et Eutychianorum, bei Galland, Bibliotheca veter. patrum 12, 128. 5 Wir haben das Citat nicht feststellen können. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 357-358.
Strana 286
286 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ante ipsum Calcedonense leguntur fuisse Anciranum Neocesariense, que et Niceno con- ſc. Mai 4/ cilio antiquiora traduntur, item Gangrense Sardicense Anthiochenum Laodicense. ergo eadem et in Calcedonensi sinodo non dubitantur esse roborata, que eciam cum Affricanis canonibus beatus Adrianus papa Karolo imperatori ad disponendas ecclesias in regno suo Rome tradidisse legitur 1. quapropter nec provincialium conciliorum statuta a quolibet temere sunt respuenda, que et apostolica sedes censuit recipienda." hec ille. et infra: „ipsa quoque sacratissima concilia, ex quibus statuta nostri apostolici profluxerant, adeo amplexati sunt sancti patres, ut, sicut ipsorum scripta testantur, pocius se ipsos diversis tormentis affligi, immo se pocius crudeliter occidi permitterent quam violatoribus earun- dem sanccionum consentire vellent. ob hanc siquidem causam magnus Athanasius 10 patriarcha Alexandrinus post diversas calamitates in exilium deportatur. ob hoc eciam Felix papa Romanus ab episcopatu expulsus martirio legitur coronatus, et multi ejus pres- biteri diaconi a et reliqui ex clero eciam intra ecclesiam ob eandem causam heu crude- lissime occisi leguntur, videlicet quia sectatoribus Arrii in violacione Niceni concilii assentire nolebant. hec autem et innumerabilia hujusmodi ex ecclesiasticis historiis 15 affatim colligere poteris. dicat ergo quis, quomodo noster apostolicus sine suo periculo vel pocius exicio negligere possit, quando tam inevitabilium sanccionum non dico viola- toribus, sed impungnatoribus ex debito officii sui nonb obviaret, quibus ipsos sanctos patres eciam usque ad sanguinem restitisse non ignoraret. quamvis enim modo quidam non tam aperte cum Arrio et reliquis heresiarchis fidem sanctorum patrum impungnent, tamen 20 eorum moralibus statutis cum ipsa quidem fide per eosdem sanctos patres eodem tem- pore eadem subscriptione roboratis obstinate resistunt, que et cum eadem fide ex sacra- tissimo fonte scripturarum emanaverunt. sed in hac eorum nephandissima rebellione eciam ipsam fidem sanctorum patrum probantur annulare, cum in autenticis sanccionibus auctoritatem illorum pro nichilo ducant, qui et fidem suam auctoritate confirmaverant. 25 unde Hilarius “ papa 2: „non minus“, inquit, „in sanctarum tradicionum sancciones de- linquitur, quam et in ipsius domini injuriam prosilitur". unde et quidam de ecclesiasticis statutis sibi sumpserunt scandala et hereses et scismata condiderunt, ut Novaciani in recepcione penitencium. nullatenus sane alicui fides sanctorum patrum proderit, qui eorum canonicis atque moralibus preceptis non obedire, sed pertinaciter resistere stu- 30 duerit. nam, ut Jacobus frater domini testatur3, fides sine operibus mortua est, qualem et demones habere fatetur 4. non ergo minus est resistendum pertinacibus autenticarum institucionum impungnatoribus quam sacre fidei violatoribus, cum et demonibus assimi- lentur, quicunque institucionem sanctorum patrum in fide tantum, non eciam in conver- sacione pro viribus suis sectantur, qui et culpam, quam humanum fuit committere, dia- 35 bolico instinctu non timent pertinaciter defendere.“ hec ille. quid plura? longum esset adducere singulorum tam sanctorum quam summorum pontificum testimonia, quibus manifeste ostenditur papam non debere nec posse generalium conciliorum et eciam aliorum inferiorum per eadem generalia concilia approbatorum canones et statuta pro libito sue voluntatis tollere et mutare. verumtamen pro conclusione manifestissima predicte in- 40 tencionis et conclusionis catholice adducatur primus canon octavi universalis concilii d, cujus rubrica talis est 5: „De custodiendis et conservandis omnino expositis antea et tra- ditis ecclesie canonibus" textus vero talis est: „Per equam et regiam divine justicie viam inoffense incedere volentes veluti quasdam lampades semper lucentes et illuminantes gressus nostros, qui secundum deum sunt, sanctorum patrum diffiniciones et sensus re- 45 5 a) BR diacones. b) om. BR. c) in B am Rande Hylarius papa. d) in B am Rande 8 synodus. Im Jahre 774, vgl. Abel-Simson, Jahrbücher des Fränkischen Reichs 1, 179 f. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 930. Jacob. 2, 26. Jacob. 2, 19. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 160.
286 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ante ipsum Calcedonense leguntur fuisse Anciranum Neocesariense, que et Niceno con- ſc. Mai 4/ cilio antiquiora traduntur, item Gangrense Sardicense Anthiochenum Laodicense. ergo eadem et in Calcedonensi sinodo non dubitantur esse roborata, que eciam cum Affricanis canonibus beatus Adrianus papa Karolo imperatori ad disponendas ecclesias in regno suo Rome tradidisse legitur 1. quapropter nec provincialium conciliorum statuta a quolibet temere sunt respuenda, que et apostolica sedes censuit recipienda." hec ille. et infra: „ipsa quoque sacratissima concilia, ex quibus statuta nostri apostolici profluxerant, adeo amplexati sunt sancti patres, ut, sicut ipsorum scripta testantur, pocius se ipsos diversis tormentis affligi, immo se pocius crudeliter occidi permitterent quam violatoribus earun- dem sanccionum consentire vellent. ob hanc siquidem causam magnus Athanasius 10 patriarcha Alexandrinus post diversas calamitates in exilium deportatur. ob hoc eciam Felix papa Romanus ab episcopatu expulsus martirio legitur coronatus, et multi ejus pres- biteri diaconi a et reliqui ex clero eciam intra ecclesiam ob eandem causam heu crude- lissime occisi leguntur, videlicet quia sectatoribus Arrii in violacione Niceni concilii assentire nolebant. hec autem et innumerabilia hujusmodi ex ecclesiasticis historiis 15 affatim colligere poteris. dicat ergo quis, quomodo noster apostolicus sine suo periculo vel pocius exicio negligere possit, quando tam inevitabilium sanccionum non dico viola- toribus, sed impungnatoribus ex debito officii sui nonb obviaret, quibus ipsos sanctos patres eciam usque ad sanguinem restitisse non ignoraret. quamvis enim modo quidam non tam aperte cum Arrio et reliquis heresiarchis fidem sanctorum patrum impungnent, tamen 20 eorum moralibus statutis cum ipsa quidem fide per eosdem sanctos patres eodem tem- pore eadem subscriptione roboratis obstinate resistunt, que et cum eadem fide ex sacra- tissimo fonte scripturarum emanaverunt. sed in hac eorum nephandissima rebellione eciam ipsam fidem sanctorum patrum probantur annulare, cum in autenticis sanccionibus auctoritatem illorum pro nichilo ducant, qui et fidem suam auctoritate confirmaverant. 25 unde Hilarius “ papa 2: „non minus“, inquit, „in sanctarum tradicionum sancciones de- linquitur, quam et in ipsius domini injuriam prosilitur". unde et quidam de ecclesiasticis statutis sibi sumpserunt scandala et hereses et scismata condiderunt, ut Novaciani in recepcione penitencium. nullatenus sane alicui fides sanctorum patrum proderit, qui eorum canonicis atque moralibus preceptis non obedire, sed pertinaciter resistere stu- 30 duerit. nam, ut Jacobus frater domini testatur3, fides sine operibus mortua est, qualem et demones habere fatetur 4. non ergo minus est resistendum pertinacibus autenticarum institucionum impungnatoribus quam sacre fidei violatoribus, cum et demonibus assimi- lentur, quicunque institucionem sanctorum patrum in fide tantum, non eciam in conver- sacione pro viribus suis sectantur, qui et culpam, quam humanum fuit committere, dia- 35 bolico instinctu non timent pertinaciter defendere.“ hec ille. quid plura? longum esset adducere singulorum tam sanctorum quam summorum pontificum testimonia, quibus manifeste ostenditur papam non debere nec posse generalium conciliorum et eciam aliorum inferiorum per eadem generalia concilia approbatorum canones et statuta pro libito sue voluntatis tollere et mutare. verumtamen pro conclusione manifestissima predicte in- 40 tencionis et conclusionis catholice adducatur primus canon octavi universalis concilii d, cujus rubrica talis est 5: „De custodiendis et conservandis omnino expositis antea et tra- ditis ecclesie canonibus" textus vero talis est: „Per equam et regiam divine justicie viam inoffense incedere volentes veluti quasdam lampades semper lucentes et illuminantes gressus nostros, qui secundum deum sunt, sanctorum patrum diffiniciones et sensus re- 45 5 a) BR diacones. b) om. BR. c) in B am Rande Hylarius papa. d) in B am Rande 8 synodus. Im Jahre 774, vgl. Abel-Simson, Jahrbücher des Fränkischen Reichs 1, 179 f. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 930. Jacob. 2, 26. Jacob. 2, 19. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 16, 160.
Strana 287
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 287 tinere debemus. quapropter et has ut secunda eloquia secundum magnum et sapien- 1438 ſc. tissimum Dionisium estimantes et arbitrantes eciam de eis cum divino David enixe ca- Mai 4) nimus 1: „mandatum domini lucidum illuminans oculos" et 2 „lucerna pedibus meis lex tua et lumen semitis meis" et cum proverbiatore 3 dicimus: „mandatum lucerna est et lex lux" et cum magnifico Ysaya 4: „quia lux precepta tua super terram." luci enim veraciter assimilate sunt divinorum canonum hortaciones et dissuasiones, secundum quod discernitur melius a pejori et expediens atque proficuum ab eo, quod non expedire, sed obesse dinoscitur. igitur regulas, que sancte catholice ac apostolice ecclesie tam a sanctis famosissimis apostolis quam ab orthodoxorum universalibus necnon et localibus conciliis to vel eciam a quolibet deiloquo patre atque magistro ecclesie tradite sunt, servare ac custo- dire profitemur hiis et propriam vitam et morem regentes et omnem sacerdocii catha- logum, sed et omnes, qui Christiano censentur vocabulo, penis et dampnacionibus et e di- verso recepcionibus ac justificacionibus, que per illas prolate sunt et diffinite, subici canonice decernentes. tenere quippe tradiciones, quas accepimus sive per sermonem sive 15 per epistolam sanctorum, qui antea fulserunt, Paulus admonet 5 aperte magnus apostolus." hec ibi. ecce quanta gloria universalium conciliorum canones a sanctissimis patribus attol- luntur! ecce quomodo ut a secunda eloquia secundum magnum et sapientissimum Dio- nisium a sanctis patribus existimantur et arbitrantur atque ut divine littere et prima eloquia summo honore venerantur et cum eisdem a sanctis patribus divinis verbis attol- 20 luntur, quibus et divina lex domini inmaculata! ecce supremam et immensam in terris auctoritatem, quam universalis ecclesia servare et custodire profitetur, cujus penis et dampnacionibus, recepcionibus denique ac justificacionibus omnis sacerdocii cathalogus et omnes, qui Christiano censentur vocabulo, sanctorum patrum diffinicione canonice subi- ciuntur! illi ergo Romanum pontificem ab hac subjeccione, ab hoc universalis ecclesie 25 canone excipiant, qui ipsum a cathalogo sacerdocii et a Christiano vocabulo excipere et alienare suis perversis adulacionibus moliuntur. ecce habes hic manifestissimam justi- ficacionem sacri generalis ac universalis concilii Constanciensis, in quo declaratur papam in tribus et pertinentibus ad ea subici et posse puniri! in hoc similiter canone habes ipsum subjectum in omnibus. loquitur enim generaliter non se restringens ad ea, que so fidei sunt, aut ad ea, que statum universalis ecclesie concernunt. ait enim: „luci enim veraciter assimilate sunt etc., secundum quod decernitur melius a pejori etc." clarum est autem, quod non solum in predictis duobus casibus decernitur ex sacris canonibus melius a pejori, sed in omnibus, quibus homo potest dirigi ad finem felicitatis eterne conse- quendum vel prohiberi ab eodem. clarum est eciam, quod in regulis apostolicis et uni- 35 versalium conciliorum, quas hic orthodoxi patres servare et custodire profitentur, con- tinentur alia quam ad predictos solos duos casus pertinencia, quarum penis et damp- nacionibus atque justificacionibus predicti sancti patres omnem sacerdocii cathalogum atque omnes, qui Christiano censentur vocabulo, subici canonice decernunt. undeb et summi pontifices non hec aut illa, sed simpliciter eciam usque ad unum apicem ea, que 40 facta erant in conciliis generalibus, se servare et custodire profitebantur. unde Leoc papa nonus ad Petrum Anthiocenum, ubi de septem universalibus conciliis professionem faciens dicit 6: „quidquid supradicta septem universalia concilia senserunt et collaudaverunt, sencio et collaudo." item ex libro " diurno habetur 7 professio Romani pontificis et habe- 5 45 a) om. R. b) in B am Rande Papa profitetur concilia. c) in B am Rande vom Schreiber Leo. d) desgl. ex libro diurno. 1 2 3 4 Ps. 18, 9. Ps. 118, 105. Prov. 6, 23. Das Citat findet sich bei Jesaias nicht. 52 Thess. 2, 15. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 19, 66. Vgl. Liber diurnus Roman. pontificum ed. Sickel p. 91 f.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 287 tinere debemus. quapropter et has ut secunda eloquia secundum magnum et sapien- 1438 ſc. tissimum Dionisium estimantes et arbitrantes eciam de eis cum divino David enixe ca- Mai 4) nimus 1: „mandatum domini lucidum illuminans oculos" et 2 „lucerna pedibus meis lex tua et lumen semitis meis" et cum proverbiatore 3 dicimus: „mandatum lucerna est et lex lux" et cum magnifico Ysaya 4: „quia lux precepta tua super terram." luci enim veraciter assimilate sunt divinorum canonum hortaciones et dissuasiones, secundum quod discernitur melius a pejori et expediens atque proficuum ab eo, quod non expedire, sed obesse dinoscitur. igitur regulas, que sancte catholice ac apostolice ecclesie tam a sanctis famosissimis apostolis quam ab orthodoxorum universalibus necnon et localibus conciliis to vel eciam a quolibet deiloquo patre atque magistro ecclesie tradite sunt, servare ac custo- dire profitemur hiis et propriam vitam et morem regentes et omnem sacerdocii catha- logum, sed et omnes, qui Christiano censentur vocabulo, penis et dampnacionibus et e di- verso recepcionibus ac justificacionibus, que per illas prolate sunt et diffinite, subici canonice decernentes. tenere quippe tradiciones, quas accepimus sive per sermonem sive 15 per epistolam sanctorum, qui antea fulserunt, Paulus admonet 5 aperte magnus apostolus." hec ibi. ecce quanta gloria universalium conciliorum canones a sanctissimis patribus attol- luntur! ecce quomodo ut a secunda eloquia secundum magnum et sapientissimum Dio- nisium a sanctis patribus existimantur et arbitrantur atque ut divine littere et prima eloquia summo honore venerantur et cum eisdem a sanctis patribus divinis verbis attol- 20 luntur, quibus et divina lex domini inmaculata! ecce supremam et immensam in terris auctoritatem, quam universalis ecclesia servare et custodire profitetur, cujus penis et dampnacionibus, recepcionibus denique ac justificacionibus omnis sacerdocii cathalogus et omnes, qui Christiano censentur vocabulo, sanctorum patrum diffinicione canonice subi- ciuntur! illi ergo Romanum pontificem ab hac subjeccione, ab hoc universalis ecclesie 25 canone excipiant, qui ipsum a cathalogo sacerdocii et a Christiano vocabulo excipere et alienare suis perversis adulacionibus moliuntur. ecce habes hic manifestissimam justi- ficacionem sacri generalis ac universalis concilii Constanciensis, in quo declaratur papam in tribus et pertinentibus ad ea subici et posse puniri! in hoc similiter canone habes ipsum subjectum in omnibus. loquitur enim generaliter non se restringens ad ea, que so fidei sunt, aut ad ea, que statum universalis ecclesie concernunt. ait enim: „luci enim veraciter assimilate sunt etc., secundum quod decernitur melius a pejori etc." clarum est autem, quod non solum in predictis duobus casibus decernitur ex sacris canonibus melius a pejori, sed in omnibus, quibus homo potest dirigi ad finem felicitatis eterne conse- quendum vel prohiberi ab eodem. clarum est eciam, quod in regulis apostolicis et uni- 35 versalium conciliorum, quas hic orthodoxi patres servare et custodire profitentur, con- tinentur alia quam ad predictos solos duos casus pertinencia, quarum penis et damp- nacionibus atque justificacionibus predicti sancti patres omnem sacerdocii cathalogum atque omnes, qui Christiano censentur vocabulo, subici canonice decernunt. undeb et summi pontifices non hec aut illa, sed simpliciter eciam usque ad unum apicem ea, que 40 facta erant in conciliis generalibus, se servare et custodire profitebantur. unde Leoc papa nonus ad Petrum Anthiocenum, ubi de septem universalibus conciliis professionem faciens dicit 6: „quidquid supradicta septem universalia concilia senserunt et collaudaverunt, sencio et collaudo." item ex libro " diurno habetur 7 professio Romani pontificis et habe- 5 45 a) om. R. b) in B am Rande Papa profitetur concilia. c) in B am Rande vom Schreiber Leo. d) desgl. ex libro diurno. 1 2 3 4 Ps. 18, 9. Ps. 118, 105. Prov. 6, 23. Das Citat findet sich bei Jesaias nicht. 52 Thess. 2, 15. 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 19, 66. Vgl. Liber diurnus Roman. pontificum ed. Sickel p. 91 f.
Strana 288
288 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 tur 16 distinctione c. „sancta" 1, ubi ita papa octo sancta universalia concilia profitetur: ſc. Mai 4) „sancta octo universalia concilia, primum Nicenum, Constantinopolitanum secundum, Ephesinum tercium, Calcedonense quartum, quintum et sextum, item Constantinopolitanum septimum, item Nicenum, octavum quoque Constantinopolitanum usque ad unum apicem immutilata servare et pari honore et veneracione digna habere et, que predicaverunt et statuerunt, omnibus modis sequi et predicare et, quecunque condempnaverunt, ore et corde condempnare confiteor.“ hec ibi. ecce, quomodo Leo papa nonus absque excepcione quacunque, quitquid septem universalia concilia senserunt et collaudaverunt, sentit et col- laudat! vide, quomodo professio pape habet, quod eciam usque ad unum apicem de hiis, que octo concilia universalia predicaverunt et statuerunt, ore et corde profitetur se velle 10 servare sequi et predicare! et clarum est, quod in predictis octo conciliis universalibus non solum ea, que ad fidem pertinent, sed eciam, que ad cujuslibet vite atque comunis accionis normam existunt“ necessaria b, ut Gregorius dixit 2, continentur. ecce in quanta veneracione et devocione habita sunt sacra universalia concilia et statuta atque decreta eorumdem apud antiquos sanctissimos summos pontifices, cum eciam, ut dictum est, usque 15 ad unum apicem immutilata custodire et servare se profitebantur! non presumebant dicere pro libito voluntatis eis contra statuta conciliorum aut sanctorum patrum aliquid licere, sed corde ore et totis conatibus ea venerari servare et servari facere promittebant. videat deus et vindicet sponsam suam ecclesiam de non pastoribus, sed lupis, non custodibus, sed prostitutoribus, qui eam spretis sanctorum regulis pro libito voluntatis conantur pro- 20 stituere! hoc modo etiam reges, precipue dum ab heresi convertebantur, fidem pro- fitebantur conciliorum, quemadmodum fecit ille Christianissimus Gottorum et Hispaniarum rex Recaredus, qui in medio tertii concilii Toletani constitutus ita post cetera dixit ad synodum: „expedit enim nobis id ore profiteri, quod corde credimus, secundum celeste mandatum, quo dicitur 4: „corde enim creditur ad justitiam, ore autem confessio fit ad 25 salutem.“ proinde, sicut anathematizo Arrium cum omnibus dogmatibus et complicibus suis, qui unigenitum dei filium a paterna degenerem asserebat esse substantia nec a patre genitum, sed ex nichilo dicebat esse creatum, vel omnia concilia malignantium, que adversus sanctam synodum Nycenam extiterunt, ita in honorem et in laudem dei fidem sanctam Nyceni observo concilii et honoro ea, que contra eundem recte fidei pestem so Arrium trecentorum decem et octo sancta episcopalis scripsit synodus. amplector itaque et teneo fidem centum quinquaginta episcoporum Constantinopolim congregatorum, que Macedonium spiritus sancti substantiam minorantem et a patris et filii unitate et essentia segregantem jugulo veritatis interemit, prime quoque Ephesine synodi fidem, que ad- versus Nestorium ejusque doctrinam lata est, credo pariter et honoro; similiter et Calce- 35 donensis concilii fidem, quam plenam sanctitate et eruditione adversus Euticem et Dyo- scorum protulit, cum omni ecclesia catholica reverenter suscipio. omnium quoque ortho- doxorum venerabilium sacerdotum concilia, que ab ipsis suprascriptis quatuor synodis fidei puritate non dissonant, pari veneratione observo." hec ille. similiter et episcopi et alii, qui ab heresi Arriana convertebantur, profitebantur predicta quatuor concilia et alia 40 eisdem consona, ut patet ex eodem concilio Toletano, ubi post predictam professionem regis ponitur professio 5 episcoporum in hunc modum: „confitemur enim nos ex heresi Arriana toto corde, tota anima et de tota mente nostra ad ecclesiam catholicam fuisse conversos etc." et infra: „proinde fidem sanctam, quam religiosissimus dominus noster 5 a) BRexistit. b) om. BR. c) hoc modo — seculorum amen (s. S. 289 Z. 30) fehlt in B. Es ist ein Verweisungs- 45 zeichen da O14-. Also stand der feldende Passus wahrscheinlich auf einem Blatt, das verloren gegangen ist. 3 c. 8 D. 16. Vgl. S. 268 Anm. 3. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 980. 4 5 Röm. 10, 10. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 986.
288 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 tur 16 distinctione c. „sancta" 1, ubi ita papa octo sancta universalia concilia profitetur: ſc. Mai 4) „sancta octo universalia concilia, primum Nicenum, Constantinopolitanum secundum, Ephesinum tercium, Calcedonense quartum, quintum et sextum, item Constantinopolitanum septimum, item Nicenum, octavum quoque Constantinopolitanum usque ad unum apicem immutilata servare et pari honore et veneracione digna habere et, que predicaverunt et statuerunt, omnibus modis sequi et predicare et, quecunque condempnaverunt, ore et corde condempnare confiteor.“ hec ibi. ecce, quomodo Leo papa nonus absque excepcione quacunque, quitquid septem universalia concilia senserunt et collaudaverunt, sentit et col- laudat! vide, quomodo professio pape habet, quod eciam usque ad unum apicem de hiis, que octo concilia universalia predicaverunt et statuerunt, ore et corde profitetur se velle 10 servare sequi et predicare! et clarum est, quod in predictis octo conciliis universalibus non solum ea, que ad fidem pertinent, sed eciam, que ad cujuslibet vite atque comunis accionis normam existunt“ necessaria b, ut Gregorius dixit 2, continentur. ecce in quanta veneracione et devocione habita sunt sacra universalia concilia et statuta atque decreta eorumdem apud antiquos sanctissimos summos pontifices, cum eciam, ut dictum est, usque 15 ad unum apicem immutilata custodire et servare se profitebantur! non presumebant dicere pro libito voluntatis eis contra statuta conciliorum aut sanctorum patrum aliquid licere, sed corde ore et totis conatibus ea venerari servare et servari facere promittebant. videat deus et vindicet sponsam suam ecclesiam de non pastoribus, sed lupis, non custodibus, sed prostitutoribus, qui eam spretis sanctorum regulis pro libito voluntatis conantur pro- 20 stituere! hoc modo etiam reges, precipue dum ab heresi convertebantur, fidem pro- fitebantur conciliorum, quemadmodum fecit ille Christianissimus Gottorum et Hispaniarum rex Recaredus, qui in medio tertii concilii Toletani constitutus ita post cetera dixit ad synodum: „expedit enim nobis id ore profiteri, quod corde credimus, secundum celeste mandatum, quo dicitur 4: „corde enim creditur ad justitiam, ore autem confessio fit ad 25 salutem.“ proinde, sicut anathematizo Arrium cum omnibus dogmatibus et complicibus suis, qui unigenitum dei filium a paterna degenerem asserebat esse substantia nec a patre genitum, sed ex nichilo dicebat esse creatum, vel omnia concilia malignantium, que adversus sanctam synodum Nycenam extiterunt, ita in honorem et in laudem dei fidem sanctam Nyceni observo concilii et honoro ea, que contra eundem recte fidei pestem so Arrium trecentorum decem et octo sancta episcopalis scripsit synodus. amplector itaque et teneo fidem centum quinquaginta episcoporum Constantinopolim congregatorum, que Macedonium spiritus sancti substantiam minorantem et a patris et filii unitate et essentia segregantem jugulo veritatis interemit, prime quoque Ephesine synodi fidem, que ad- versus Nestorium ejusque doctrinam lata est, credo pariter et honoro; similiter et Calce- 35 donensis concilii fidem, quam plenam sanctitate et eruditione adversus Euticem et Dyo- scorum protulit, cum omni ecclesia catholica reverenter suscipio. omnium quoque ortho- doxorum venerabilium sacerdotum concilia, que ab ipsis suprascriptis quatuor synodis fidei puritate non dissonant, pari veneratione observo." hec ille. similiter et episcopi et alii, qui ab heresi Arriana convertebantur, profitebantur predicta quatuor concilia et alia 40 eisdem consona, ut patet ex eodem concilio Toletano, ubi post predictam professionem regis ponitur professio 5 episcoporum in hunc modum: „confitemur enim nos ex heresi Arriana toto corde, tota anima et de tota mente nostra ad ecclesiam catholicam fuisse conversos etc." et infra: „proinde fidem sanctam, quam religiosissimus dominus noster 5 a) BRexistit. b) om. BR. c) hoc modo — seculorum amen (s. S. 289 Z. 30) fehlt in B. Es ist ein Verweisungs- 45 zeichen da O14-. Also stand der feldende Passus wahrscheinlich auf einem Blatt, das verloren gegangen ist. 3 c. 8 D. 16. Vgl. S. 268 Anm. 3. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 980. 4 5 Röm. 10, 10. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 986.
Strana 289
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 289 patefecit in medio concilii et manu sua subscripsit, hanc et nos tenemus, hanc confitemur 1488 Ic. Mai 4] pariter et suscipimus, hanc in populis predicare atque docere promittimus. hec est vera fides, quam omnis ecclesia dei per totum mundum tenet, catholica esse creditur et probatur. cui hec fides non placet aut non placuerit, sit anathema maranatha in 5 adventu domini nostri Jhesu Christi! qui fidem spernit Nyceni concilii et Constantinopo- litani 150 episcoporum veramque esse non dixerit, anathema sit! qui fidem Ephesine synodi prime et Calcedonensis non tenet et ea non delectatur, anathema sit! qui con- cilia omnia orthodoxorum episcoporum consona conciliorum Nyceni Constantinopolitani primi Ephesini et Calcedonensis non recipit, anathema sit!“ et infra: „constitutiones 1o vero sanctorum conciliorum Nyceni Ephesini Constantinopolitani vel Calcedonensis, quas gratissima aure audivimus et consensione nostra veras esse probavimus, de toto corde et de tota anima et de tota mente nostra subscripsimus nichil ad cognitionem veritatis lu- cidius arbitrantes, quam que supradictorum conciliorum continent auctoritates." item idem episcopi in aliis anathematizationibus paulo ante supradicta dixerunt !: „quicumque alibi 15 fidem et communionem catholicam preter ecclesiam universalem esse credit, illam dicimus ecclesiam, quam Nyceni Constantinopolitani Ephesini primi et Calcedonensis concilii de- creta tenent pariter et honorant, anathema sit!“ in fine vero dictarum anathema- tizationum ita concludunt supradicti episcopi: „qui unquam fidem hanc sanctam depra- vare corrumpere mutare temptaverit aut ab eadem fide vel communione catholica, quam 20 nuper sumus deo miserante adepti, se separare vel dissociare voluerit, sit deo et universo mundo crimine infidelitatis in eternum obnoxius! floreat autem sancta ecclesia catholica per omnem mundum pacatissime et emineat doctrina sanctitate et potestate! si qui intra eam fuerint communicaverintque, hii audiant ad dexteram patris positi: „venite, benedicti patris mei, percipite regnum, quod vobis paratum est ab origine mundi" 2! si qui autem 25 ab ea recesserint ejusque detraxerint fidei et communionem respuerint, hii audiant ore divino in die judicii: „discedite a me, maledicti; nescio vos; ite in ignem eternum, qui paratus est dyabolo et angelis ejus"3 ! sint ergo dampnata in celo et in terra, quecum- que per hanc catholicam fidem dampnantur, et sint accepta in celo et in terra, quecum- que per hanc fidem accipiuntur, regnante domino nostro Jhesu Christo, qui cum patre non a sine causa autem nec 30 et spiritu sancto est gloria in secula seculorum! amen." absque merito in tanta veneracione sacrorum conciliorum canones habiti sunt a sanctis patribus et habendi sunt tantamque supremam auctoritatem habent, ita ut necopapa nec aliqua particularis persona contra ea agere posset, quia instinctu spiritus sancti editi sunt et fiunt. etenim cum in conciliis legitime congregatis et celebratis spiritus sanctus pre- 35 sideat, utique ea, que in ipsis communi et unanimi sententia publice per modum legis statuuntur, instinctu spiritus sancti indubitanter fieri creduntur. et quod hoc ita sit, hoc primo nobis Christus promisit Mathei 18 4: „ubicunque duo vel tres fuerint in nomine meo congregati, ibi sum in medio eorum.“ clarum est autem, quod, ubicunque est Christus, ibi est spiritus sanctus, cum se inseparabiliter concomitentur. si ergo, ubi- 40 cunque sunt duo vel tres in Christi nomine congregati, ibi se Christus adesse fatetur, quanto magis, si tota ecclesia insimul convenerit ad extirpacionem heresum, ad refor- macionem morum, ad pacem populi Christiani, ad ea procuranda, que dei honorem, sa- lutem animarum et tocius reipublice Christiane bonum concernunt! hoc modo arguit sancta Calcedonensis sinodus ' in gestis suis accione duodecima: „si enim dominus duobus 45 simul episcopis se interesse promisit, quanto magis pluribus etc.“ unde et Celestinus a) in B am Rande Quod in conciliis presidet spiritus sanctus. b) desgl. Calcedonensis synodus. c) desgl. Ce- lestinus papa. 50 1 3 Vgl. ebd. 985. Matth. 25, 34. Matth. 25, 41. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Matth. 18, 20. 5 Die Stelle findet sich in der 12. Actio (Mansi, Conc. Coll. 7, 294ff.) nicht. 37
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 289 patefecit in medio concilii et manu sua subscripsit, hanc et nos tenemus, hanc confitemur 1488 Ic. Mai 4] pariter et suscipimus, hanc in populis predicare atque docere promittimus. hec est vera fides, quam omnis ecclesia dei per totum mundum tenet, catholica esse creditur et probatur. cui hec fides non placet aut non placuerit, sit anathema maranatha in 5 adventu domini nostri Jhesu Christi! qui fidem spernit Nyceni concilii et Constantinopo- litani 150 episcoporum veramque esse non dixerit, anathema sit! qui fidem Ephesine synodi prime et Calcedonensis non tenet et ea non delectatur, anathema sit! qui con- cilia omnia orthodoxorum episcoporum consona conciliorum Nyceni Constantinopolitani primi Ephesini et Calcedonensis non recipit, anathema sit!“ et infra: „constitutiones 1o vero sanctorum conciliorum Nyceni Ephesini Constantinopolitani vel Calcedonensis, quas gratissima aure audivimus et consensione nostra veras esse probavimus, de toto corde et de tota anima et de tota mente nostra subscripsimus nichil ad cognitionem veritatis lu- cidius arbitrantes, quam que supradictorum conciliorum continent auctoritates." item idem episcopi in aliis anathematizationibus paulo ante supradicta dixerunt !: „quicumque alibi 15 fidem et communionem catholicam preter ecclesiam universalem esse credit, illam dicimus ecclesiam, quam Nyceni Constantinopolitani Ephesini primi et Calcedonensis concilii de- creta tenent pariter et honorant, anathema sit!“ in fine vero dictarum anathema- tizationum ita concludunt supradicti episcopi: „qui unquam fidem hanc sanctam depra- vare corrumpere mutare temptaverit aut ab eadem fide vel communione catholica, quam 20 nuper sumus deo miserante adepti, se separare vel dissociare voluerit, sit deo et universo mundo crimine infidelitatis in eternum obnoxius! floreat autem sancta ecclesia catholica per omnem mundum pacatissime et emineat doctrina sanctitate et potestate! si qui intra eam fuerint communicaverintque, hii audiant ad dexteram patris positi: „venite, benedicti patris mei, percipite regnum, quod vobis paratum est ab origine mundi" 2! si qui autem 25 ab ea recesserint ejusque detraxerint fidei et communionem respuerint, hii audiant ore divino in die judicii: „discedite a me, maledicti; nescio vos; ite in ignem eternum, qui paratus est dyabolo et angelis ejus"3 ! sint ergo dampnata in celo et in terra, quecum- que per hanc catholicam fidem dampnantur, et sint accepta in celo et in terra, quecum- que per hanc fidem accipiuntur, regnante domino nostro Jhesu Christo, qui cum patre non a sine causa autem nec 30 et spiritu sancto est gloria in secula seculorum! amen." absque merito in tanta veneracione sacrorum conciliorum canones habiti sunt a sanctis patribus et habendi sunt tantamque supremam auctoritatem habent, ita ut necopapa nec aliqua particularis persona contra ea agere posset, quia instinctu spiritus sancti editi sunt et fiunt. etenim cum in conciliis legitime congregatis et celebratis spiritus sanctus pre- 35 sideat, utique ea, que in ipsis communi et unanimi sententia publice per modum legis statuuntur, instinctu spiritus sancti indubitanter fieri creduntur. et quod hoc ita sit, hoc primo nobis Christus promisit Mathei 18 4: „ubicunque duo vel tres fuerint in nomine meo congregati, ibi sum in medio eorum.“ clarum est autem, quod, ubicunque est Christus, ibi est spiritus sanctus, cum se inseparabiliter concomitentur. si ergo, ubi- 40 cunque sunt duo vel tres in Christi nomine congregati, ibi se Christus adesse fatetur, quanto magis, si tota ecclesia insimul convenerit ad extirpacionem heresum, ad refor- macionem morum, ad pacem populi Christiani, ad ea procuranda, que dei honorem, sa- lutem animarum et tocius reipublice Christiane bonum concernunt! hoc modo arguit sancta Calcedonensis sinodus ' in gestis suis accione duodecima: „si enim dominus duobus 45 simul episcopis se interesse promisit, quanto magis pluribus etc.“ unde et Celestinus a) in B am Rande Quod in conciliis presidet spiritus sanctus. b) desgl. Calcedonensis synodus. c) desgl. Ce- lestinus papa. 50 1 3 Vgl. ebd. 985. Matth. 25, 34. Matth. 25, 41. Deutsche Reichstags-Akten XIII. Matth. 18, 20. 5 Die Stelle findet sich in der 12. Actio (Mansi, Conc. Coll. 7, 294ff.) nicht. 37
Strana 290
290 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] papa scribens ad sinodum in Epheso constitutam ita dicit 1: „spiritus sancti testatur presenciam congregacio sacerdotum. certum est enim, quod legimus, quia nec potest veritas ipsa mentiri, cujus in euvangelio ista sententia est 2: „ubi duo vel tres congregati fuerint in nomine meo, ibi et ego sum in medio eorum.“ quod cum ita est —, nam si nec huic tam brevi numero spiritus sanctus deest, quanto magis eum nunc interesse credimus 5 in unum conventum turbe sanctorum! sanctum namque concilium est pro debita vene- racione collectum, in quo utique nunc apostolorum frequentissime illius, quam legimus, congregacionis aspicienda reverencia est nunquam hiis defuit, quem receperant predi- candum. affuit semper hiis dominus et magister nec docentes a suo doctore deserti sunt. docebat ille, qui miserat; docebat, qui et dixerat, quid docerent; docebat, qui in apostolis 10 suis se confirmat audiri.“ hec Celestinus. hoc eciam sancti apostoli exemplis declara- verunt actuum 15 a3, cum dixerunt: „visum est spiritui sancto et nobis etc.“ cum enim eadem ecclesia catholica et apostolica semper a principio usque in finem seculi perseveret, non deerit ille in congregacione universalis ecclesie, qui ait 4: „ecce ego vobiscum sum usque ad consummacionem seculi.“ eciam in aliis conciliis, que post apostolos legitime 15 celebrata sunt et celebrabuntur usque in finem seculi, unde de concilio Niceno legitur 5 in gestis Calcedonensis conciliib, „quod spiritus sanctus manifeste ibi patribus consedit" et subjungitur „spiritum sanctum ea ordinare, que in hujusmodi conciliis ordinantur. ergo qui retractat ea, spiritus sancti cassat gratiam. sancta sinodus dixit: omnes hoc dicimus: „anathema, qui retractat."“ hec ibi. similiter Innocencius papa et Bonifacius ad Rusti- 20 cum Narbonensem inquit 6: „sanctos patres in Nicea spiritu sancto suggerente — et aliter credendum non est — sibimet canones statuerunt.“ similiter Leod papa ad Anatholium Constantinopolitanum dicit7: „illa", inquit, „Nicenorum canonum per spiritum sanctum ordinata condicio nulla est usquam ex parte solubilis, cum tanto divinitus privilegio sit sancta sinodus consecrata.“ et iterum ad eundem 8: „Nicenos canones usque in finem 25 mundi mansuros per sanctos patres conditos, qui apud nos in suis constitucionibus vivunt, et si quid per aliquem aliter statuendo presumeretur, sine cunctacione cassatur.“ hec ille. quare in conclusione octavi conciliie, cum causa, cur ei obediendum sit, exprimitur, ita dicitur °: „hunc scilicet Phocium resistentem huic sancte et universali sinodo repulimus et anathematizavimus atque a tota catholica et apostolica ecclesia fecimus alienum per 30 datam nobis potestatem in spiritu sancto a primo et magno pontifice nostro et deo liberatore ac salvatore cunctorum etc.“ et infra: „nullatenus ergo audeat quis eorum, qui Christiano vocabulo digni sunt quique regimen pastorale sortiti sunt aut ab alio regi videntur, contrarium quitquam gerere sancte hujus et universalis sinodi ac per hoc in- veniatur omnipotenti deo contradicens et illius consilium et judicium spernens. dicit 10 35 enim alicubi Paulus magnus apostolus: „igitur, qui spernit vos, non hominem spernit, sed deum vivum, qui dedit spiritum sanctum suum in vos". dicit autem et quidam deilo- quorum nostrorum: „si quis scissum a veritate sequitur, regnum dei non possidebit, sed in ghehenna condempnabitur". et rursus: „si quis in aliena sententia ambulat, hic non est Christi, hujusmodi ne commisceamini, ut non cum eo pereatis", quis enim nesciat, quod 40 in medio sancte hujus et universalis sinodi fuerit incomprehensibilis et incircumscriptus a) BR 14. b) in B am Rande Calcedonensis synodus. c) desgl. Innocencius et Bonifatius. d) desgl. Leo. e) desgl. 8a synodus. 1 2 4 5 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 1283. Matth. 18, 20. Act. 15, 28. Matth. 28, 20. Wir haben die Stelle nicht auffinden können. Die Stelle findet sich in dem Brief Bonifacius I an Erzbf. Hilarius von Narbonne, vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 305 f. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 202. s Vgl. ebd. 203. Vgl. ebd. 16, 199. 1 Thess. 4, 8. 9 10
290 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] papa scribens ad sinodum in Epheso constitutam ita dicit 1: „spiritus sancti testatur presenciam congregacio sacerdotum. certum est enim, quod legimus, quia nec potest veritas ipsa mentiri, cujus in euvangelio ista sententia est 2: „ubi duo vel tres congregati fuerint in nomine meo, ibi et ego sum in medio eorum.“ quod cum ita est —, nam si nec huic tam brevi numero spiritus sanctus deest, quanto magis eum nunc interesse credimus 5 in unum conventum turbe sanctorum! sanctum namque concilium est pro debita vene- racione collectum, in quo utique nunc apostolorum frequentissime illius, quam legimus, congregacionis aspicienda reverencia est nunquam hiis defuit, quem receperant predi- candum. affuit semper hiis dominus et magister nec docentes a suo doctore deserti sunt. docebat ille, qui miserat; docebat, qui et dixerat, quid docerent; docebat, qui in apostolis 10 suis se confirmat audiri.“ hec Celestinus. hoc eciam sancti apostoli exemplis declara- verunt actuum 15 a3, cum dixerunt: „visum est spiritui sancto et nobis etc.“ cum enim eadem ecclesia catholica et apostolica semper a principio usque in finem seculi perseveret, non deerit ille in congregacione universalis ecclesie, qui ait 4: „ecce ego vobiscum sum usque ad consummacionem seculi.“ eciam in aliis conciliis, que post apostolos legitime 15 celebrata sunt et celebrabuntur usque in finem seculi, unde de concilio Niceno legitur 5 in gestis Calcedonensis conciliib, „quod spiritus sanctus manifeste ibi patribus consedit" et subjungitur „spiritum sanctum ea ordinare, que in hujusmodi conciliis ordinantur. ergo qui retractat ea, spiritus sancti cassat gratiam. sancta sinodus dixit: omnes hoc dicimus: „anathema, qui retractat."“ hec ibi. similiter Innocencius papa et Bonifacius ad Rusti- 20 cum Narbonensem inquit 6: „sanctos patres in Nicea spiritu sancto suggerente — et aliter credendum non est — sibimet canones statuerunt.“ similiter Leod papa ad Anatholium Constantinopolitanum dicit7: „illa", inquit, „Nicenorum canonum per spiritum sanctum ordinata condicio nulla est usquam ex parte solubilis, cum tanto divinitus privilegio sit sancta sinodus consecrata.“ et iterum ad eundem 8: „Nicenos canones usque in finem 25 mundi mansuros per sanctos patres conditos, qui apud nos in suis constitucionibus vivunt, et si quid per aliquem aliter statuendo presumeretur, sine cunctacione cassatur.“ hec ille. quare in conclusione octavi conciliie, cum causa, cur ei obediendum sit, exprimitur, ita dicitur °: „hunc scilicet Phocium resistentem huic sancte et universali sinodo repulimus et anathematizavimus atque a tota catholica et apostolica ecclesia fecimus alienum per 30 datam nobis potestatem in spiritu sancto a primo et magno pontifice nostro et deo liberatore ac salvatore cunctorum etc.“ et infra: „nullatenus ergo audeat quis eorum, qui Christiano vocabulo digni sunt quique regimen pastorale sortiti sunt aut ab alio regi videntur, contrarium quitquam gerere sancte hujus et universalis sinodi ac per hoc in- veniatur omnipotenti deo contradicens et illius consilium et judicium spernens. dicit 10 35 enim alicubi Paulus magnus apostolus: „igitur, qui spernit vos, non hominem spernit, sed deum vivum, qui dedit spiritum sanctum suum in vos". dicit autem et quidam deilo- quorum nostrorum: „si quis scissum a veritate sequitur, regnum dei non possidebit, sed in ghehenna condempnabitur". et rursus: „si quis in aliena sententia ambulat, hic non est Christi, hujusmodi ne commisceamini, ut non cum eo pereatis", quis enim nesciat, quod 40 in medio sancte hujus et universalis sinodi fuerit incomprehensibilis et incircumscriptus a) BR 14. b) in B am Rande Calcedonensis synodus. c) desgl. Innocencius et Bonifatius. d) desgl. Leo. e) desgl. 8a synodus. 1 2 4 5 6 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 1283. Matth. 18, 20. Act. 15, 28. Matth. 28, 20. Wir haben die Stelle nicht auffinden können. Die Stelle findet sich in dem Brief Bonifacius I an Erzbf. Hilarius von Narbonne, vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 305 f. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 202. s Vgl. ebd. 203. Vgl. ebd. 16, 199. 1 Thess. 4, 8. 9 10
Strana 291
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 291 [c. Christus ac dominus, qui dixit 1: „ubi sunt duo vel tres in nomine meo congregati, ibi 1438 sum in medio eorum“, et voluntate ipsius omnia a deo mota sancta hec et universalis Mai 4) sinodus et tractaverit et fecerit? et quoniam dicit2 omnipotens deus per Ysaie prophete vocem: „et dabo clavem domus David super humerum ejus; et aperiet, et non erit, qui 5 claudat, et claudet, et non erit, qui aperiet“, et iterum scriptura Job dicit 3: „si de- struxerit, quis edificabit? si clauserit contra hominem, quis aperiet?“, certum est, quod, quisquis voluerit aperire januam, quam sancta hec et universalis sinodus clausit vel claudere temptaverit, quam aperuit, dei hostis et impungnator invenietur et ostendetur et super terram et in celis." hec ibi. ubi primo notandum, quod hec sancta sinodus asserit se 10 repulisse Phocium ab ecclesia per datam sibi potestatem non ab homine neque a papa, sed ab ipso primo et magno pontifice deo liberatore ac salvatore cunctorum, prout et supra in prima et quinta accione ejusdem octavi concilii habetur, ubi dicitur 4: „sanctis- simi vicarii senioris Rome et nos, qui reliquarum sedium vicarii sumus, hec omnia dis- solvimus hodie gratia Jhesu Christi, qui nobis dedit summi sacerdocii potestatem ligandi 15 atque solvendi“, prout eciam et Helpidius a, vir spectabilis, ad concilium Calcedonense dixit, ut in prima legitur accione 5: „hodie cunctorum deus verbum salvator vobis se ad judicandum tradidit et patitur judicantes et honorat potestate decreti“, quo videlicet dixit°: „quecunque ligaveritis etc.“, conformiter ad id, quod magna Constantiensis sinodus dicit se a Christo immediate habere potestatem. deinde advertendum est, quomodo 20 dictum decretum 7 prohibet, ne quis eorum, qui Christiano vocabulo digni sunt et qui sortiti sunt regimen pastorale, aliquid dicte sancte sinodi contrarium animo scilicet vel opere gerat; alioquin deo contradicens invenietur et ipsius concilium et judicium spernens. a qua prohibitione generali ille summum pontificem excipiet, qui eum a Christianitatis vocabulo et a cura pastorali excipere et alienare curaverit vel qui papam existimat ex 25 assumpta papatus dignitate factum fuisse inpeccabilem, ita quod contraveniendo dicte pro- hibicioni non posset esse deo contradicens nec ipsius concilium aut judicium spernere ul- terius. et valde attendendum est in eo, quod subditur: „si quis scissum a veritate se- quitur etc.“ et „si quis in aliena sententia ambulat etc." etenim quilibet scissus est a veritate, qui diffinicionibus in hiis, que pertinent ad salutem, sancte et universalis sinodi 30 non assentit et in aliena sententia ambulat, qui ejusdem sancte sinodi judicio et sen- tentie contradicit et hoc propter indefectibilem assistentiam Christi et ipsius sancti spiritus, qui non sinit eandem sanctam sinodum in suis diffinicionibus errare vel judiciis et propter supremam potestatem et auctoritatem clavium, que tanta ac talis est, ut certum sit, quod, quisquis nullo exempto voluerit aperire januam, quam sancta et universalis sinodus clausit vel claudere temptaverit, quam aperuit, dei hostis et impungnator invenietur et osten- detur et super terram et in celis. item gloriosissimus et piissimus Ricaredus“ rex Hispaniorum et Galliarum, qui Gotorum gentem et multas alias ab heresi Arriana ad fidem catho- licam convertit, sinodum terciam Tolletanam ita dicens alloquitur 8: „unde valde per- necessarium esse perspexi vestram in unum convenire beatitudinem habens sententie do- minice fidem, qua dicit9: „ubi duo vel tres collecti fuerint in nomine meo, ibi ero in medio eorum.“ credo enim beatam sancte trinitatis divinitatem vestro sancto inter- esse concilio et ideo tamquam ante conspectum dei ita in medio vestrum fidem meam protuli conscius ad modum sententie divine dicentis 10: „non celavi misericordiam et veri- 35 40 45 a) in B am Rande Helpidius in concilio Calcedonensi. b) desgl. Magna Constantiensis synodus. c) desgl. Re- caredus Yspaniarum rex. 1 Matth. 18, 20. Jes. 22, 22. 3 Job 12, 14. 4 Das Citat findet sich an den angeführten 50 Stellen nicht. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 619. 6 Matth. 18, 18. Vgl. S. 290 Anm. 9. 8 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 979 f. 9 Matth. 18, 20. 10 Ps. 40, 11. 37*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 291 [c. Christus ac dominus, qui dixit 1: „ubi sunt duo vel tres in nomine meo congregati, ibi 1438 sum in medio eorum“, et voluntate ipsius omnia a deo mota sancta hec et universalis Mai 4) sinodus et tractaverit et fecerit? et quoniam dicit2 omnipotens deus per Ysaie prophete vocem: „et dabo clavem domus David super humerum ejus; et aperiet, et non erit, qui 5 claudat, et claudet, et non erit, qui aperiet“, et iterum scriptura Job dicit 3: „si de- struxerit, quis edificabit? si clauserit contra hominem, quis aperiet?“, certum est, quod, quisquis voluerit aperire januam, quam sancta hec et universalis sinodus clausit vel claudere temptaverit, quam aperuit, dei hostis et impungnator invenietur et ostendetur et super terram et in celis." hec ibi. ubi primo notandum, quod hec sancta sinodus asserit se 10 repulisse Phocium ab ecclesia per datam sibi potestatem non ab homine neque a papa, sed ab ipso primo et magno pontifice deo liberatore ac salvatore cunctorum, prout et supra in prima et quinta accione ejusdem octavi concilii habetur, ubi dicitur 4: „sanctis- simi vicarii senioris Rome et nos, qui reliquarum sedium vicarii sumus, hec omnia dis- solvimus hodie gratia Jhesu Christi, qui nobis dedit summi sacerdocii potestatem ligandi 15 atque solvendi“, prout eciam et Helpidius a, vir spectabilis, ad concilium Calcedonense dixit, ut in prima legitur accione 5: „hodie cunctorum deus verbum salvator vobis se ad judicandum tradidit et patitur judicantes et honorat potestate decreti“, quo videlicet dixit°: „quecunque ligaveritis etc.“, conformiter ad id, quod magna Constantiensis sinodus dicit se a Christo immediate habere potestatem. deinde advertendum est, quomodo 20 dictum decretum 7 prohibet, ne quis eorum, qui Christiano vocabulo digni sunt et qui sortiti sunt regimen pastorale, aliquid dicte sancte sinodi contrarium animo scilicet vel opere gerat; alioquin deo contradicens invenietur et ipsius concilium et judicium spernens. a qua prohibitione generali ille summum pontificem excipiet, qui eum a Christianitatis vocabulo et a cura pastorali excipere et alienare curaverit vel qui papam existimat ex 25 assumpta papatus dignitate factum fuisse inpeccabilem, ita quod contraveniendo dicte pro- hibicioni non posset esse deo contradicens nec ipsius concilium aut judicium spernere ul- terius. et valde attendendum est in eo, quod subditur: „si quis scissum a veritate se- quitur etc.“ et „si quis in aliena sententia ambulat etc." etenim quilibet scissus est a veritate, qui diffinicionibus in hiis, que pertinent ad salutem, sancte et universalis sinodi 30 non assentit et in aliena sententia ambulat, qui ejusdem sancte sinodi judicio et sen- tentie contradicit et hoc propter indefectibilem assistentiam Christi et ipsius sancti spiritus, qui non sinit eandem sanctam sinodum in suis diffinicionibus errare vel judiciis et propter supremam potestatem et auctoritatem clavium, que tanta ac talis est, ut certum sit, quod, quisquis nullo exempto voluerit aperire januam, quam sancta et universalis sinodus clausit vel claudere temptaverit, quam aperuit, dei hostis et impungnator invenietur et osten- detur et super terram et in celis. item gloriosissimus et piissimus Ricaredus“ rex Hispaniorum et Galliarum, qui Gotorum gentem et multas alias ab heresi Arriana ad fidem catho- licam convertit, sinodum terciam Tolletanam ita dicens alloquitur 8: „unde valde per- necessarium esse perspexi vestram in unum convenire beatitudinem habens sententie do- minice fidem, qua dicit9: „ubi duo vel tres collecti fuerint in nomine meo, ibi ero in medio eorum.“ credo enim beatam sancte trinitatis divinitatem vestro sancto inter- esse concilio et ideo tamquam ante conspectum dei ita in medio vestrum fidem meam protuli conscius ad modum sententie divine dicentis 10: „non celavi misericordiam et veri- 35 40 45 a) in B am Rande Helpidius in concilio Calcedonensi. b) desgl. Magna Constantiensis synodus. c) desgl. Re- caredus Yspaniarum rex. 1 Matth. 18, 20. Jes. 22, 22. 3 Job 12, 14. 4 Das Citat findet sich an den angeführten 50 Stellen nicht. 5 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 619. 6 Matth. 18, 18. Vgl. S. 290 Anm. 9. 8 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 9, 979 f. 9 Matth. 18, 20. 10 Ps. 40, 11. 37*
Strana 292
292 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 tatem tuam a congregatione multa.““ hec ille. item Ennodius a Romane ecclesie dia- ſc. Mai 4) conus contra obtrectatores quarte sinodi Romane ita dicit 1: „cur in perniciem vestram leditis sacerdotale concilium? cur laceratis sententiam, in qua inspirante Christo ora- cula superna patuerunt et inter deum atque homines interpres existit lingua pontificum?“ hec ille. item in tertio concilio Toletano in primo decreto ita dicitur 2: „nullus 5 deinceps ad promerendos honores eclesiasticos contra canonum statuta aspiret indignus; nichil ex hoc fiat, quod sancti patres spiritu dei pleni sanxerunt debere non fieri et, qui presumpserit, severitate priorum canonum distringatur.“ quid plura? quod spiritus sanctus regat dirigat et sanctificet ecclesiam et per consequens universales sinodos, que ipsam ecclesiam representant, est articulus b fidei, quem cotidie tam in minori 10 quam in majori simbolo profitemur. et in minori quidem sic: "credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam, sanctorum communionem, remissionem peccatorum“, ubi ante omnia articulorum ordo et connexio est magna cum diligencia attendendus. primo enim ponitur articulus de spiritu sancto, cum dicitur: „credo in spiritum sanctum“, qui respicit ipsum spiritum sanctum secundum se et ut deus est. cui immediate adjungitur 15 articulus de ecclesia cum consequenti ad ipsam, cum dicit: „sanctam ecclesiam catholi- cam, sanctorum communionem." qui articulus secundum Albertum Magnum in expo- sicione 3 simboli, quam ponit in tractatu „de officio misse“, resolvitur ad proprium opus spiritus sancti, hoc est: „credo in spiritum sanctum“, non solum secundum se, sicut dixit precedens articulus, sed eciam: credo in eum secundum proprium opus ejus, quod 20 est, quod sanctificat ecclesiam. --- quod autem additur „sanctorum communionem“, non facit alium articulum, sed declarat eundem, quia ad sanctitatis ecclesie perfectionem per- tinet sanctorum communio, sicut enim in homine spiritus hominis, qui est in ipso, bona unius membri vehit ad profectum alterius, sicut ex cerebro sensum et motum, ex corde vitalem et pulsantem spiritum et ex stomacho et epate cibum et naturalem spiritum, 25 ita spiritus Christi in corpore mistico a capite Christo et aliis membris nobilibus, sicut est beata virgo, apostoli, sancti martires et alii sancti excellentes, vehit bona in omnia ecclesie membra et sic efficitur commune, quod est uniuscujusque proprium, et sic sanctitas in ecclesia perficitur". secundum hoc orabat David dicens 4: „participem me fac, deus, omnium timencium te et custodiencium mandata tua.“ secundum hoo dixit 5 30 dominus Moysi: „tollam de spiritu tuo et dabo septuaginta viris etc." deinde, ut dicit 6 idem Albertus, Symon Chananeus, qui zelotes interpretatur, addidit „remissionem pecca- torum“, quod est secundum opus spiritus sancti et est sensus: „credo in spiritum sanctum, qui facit remissionem peccatorum. --- non enim fit remissio peccati nisi in spiritu sancto secundum illud Johannis vicesimo 7: „accipite spiritum sanctum. quorum 35 remiseritis peccata etc."" hec ille. est ergo duplex opus, quod secundum dictos arti- culos spiritus sanctus in ecclesiam efficit: primum est sanctificacio, secundum remissio peccatorum. „et sanctitatem quidem“, ut idem doctor dicit s, „profundit in sacramentis et virtutibus et donis, que dat ad sanctitatis perfectionem, et tandem in miraculis et donis gratis datis, sicut sapientia scientia fides discrecio spirituum operacio sanitatum pro- 40 phecia et hujusmodi, que dat spiritus sanctus ad sanctitatis ecclesie demonstracionem". remissionem quoque peccatorum precipue quoad lapsos operatur per potestatem cla- vium. ait itaque: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam, sanctorum a) in B am Rande Enodius. b) desgl. Articulus fidei est credere ecclesiam dei regi a spiritu sancto. c) desgl. Albertus Magnus. 45 1 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 8, 286. 2 Vgl. ebd. 9, 992. 3 Vgl. Albertus Magnus, De sacrificio Missae, Tract. 2 cap. 9 art. 9, in Alberti Magni Miscel- lanea ed. Jammy (Lugduni 1651), T. 21, 36. 4 6 Ps. 118, 63. Num. 11, 25. Vgl. Albertus Magnus l. c. art. 10. Joh. 20, 22. An der in Anm. 3 angegebenen Stelle. 50
292 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 tatem tuam a congregatione multa.““ hec ille. item Ennodius a Romane ecclesie dia- ſc. Mai 4) conus contra obtrectatores quarte sinodi Romane ita dicit 1: „cur in perniciem vestram leditis sacerdotale concilium? cur laceratis sententiam, in qua inspirante Christo ora- cula superna patuerunt et inter deum atque homines interpres existit lingua pontificum?“ hec ille. item in tertio concilio Toletano in primo decreto ita dicitur 2: „nullus 5 deinceps ad promerendos honores eclesiasticos contra canonum statuta aspiret indignus; nichil ex hoc fiat, quod sancti patres spiritu dei pleni sanxerunt debere non fieri et, qui presumpserit, severitate priorum canonum distringatur.“ quid plura? quod spiritus sanctus regat dirigat et sanctificet ecclesiam et per consequens universales sinodos, que ipsam ecclesiam representant, est articulus b fidei, quem cotidie tam in minori 10 quam in majori simbolo profitemur. et in minori quidem sic: "credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam, sanctorum communionem, remissionem peccatorum“, ubi ante omnia articulorum ordo et connexio est magna cum diligencia attendendus. primo enim ponitur articulus de spiritu sancto, cum dicitur: „credo in spiritum sanctum“, qui respicit ipsum spiritum sanctum secundum se et ut deus est. cui immediate adjungitur 15 articulus de ecclesia cum consequenti ad ipsam, cum dicit: „sanctam ecclesiam catholi- cam, sanctorum communionem." qui articulus secundum Albertum Magnum in expo- sicione 3 simboli, quam ponit in tractatu „de officio misse“, resolvitur ad proprium opus spiritus sancti, hoc est: „credo in spiritum sanctum“, non solum secundum se, sicut dixit precedens articulus, sed eciam: credo in eum secundum proprium opus ejus, quod 20 est, quod sanctificat ecclesiam. --- quod autem additur „sanctorum communionem“, non facit alium articulum, sed declarat eundem, quia ad sanctitatis ecclesie perfectionem per- tinet sanctorum communio, sicut enim in homine spiritus hominis, qui est in ipso, bona unius membri vehit ad profectum alterius, sicut ex cerebro sensum et motum, ex corde vitalem et pulsantem spiritum et ex stomacho et epate cibum et naturalem spiritum, 25 ita spiritus Christi in corpore mistico a capite Christo et aliis membris nobilibus, sicut est beata virgo, apostoli, sancti martires et alii sancti excellentes, vehit bona in omnia ecclesie membra et sic efficitur commune, quod est uniuscujusque proprium, et sic sanctitas in ecclesia perficitur". secundum hoc orabat David dicens 4: „participem me fac, deus, omnium timencium te et custodiencium mandata tua.“ secundum hoo dixit 5 30 dominus Moysi: „tollam de spiritu tuo et dabo septuaginta viris etc." deinde, ut dicit 6 idem Albertus, Symon Chananeus, qui zelotes interpretatur, addidit „remissionem pecca- torum“, quod est secundum opus spiritus sancti et est sensus: „credo in spiritum sanctum, qui facit remissionem peccatorum. --- non enim fit remissio peccati nisi in spiritu sancto secundum illud Johannis vicesimo 7: „accipite spiritum sanctum. quorum 35 remiseritis peccata etc."" hec ille. est ergo duplex opus, quod secundum dictos arti- culos spiritus sanctus in ecclesiam efficit: primum est sanctificacio, secundum remissio peccatorum. „et sanctitatem quidem“, ut idem doctor dicit s, „profundit in sacramentis et virtutibus et donis, que dat ad sanctitatis perfectionem, et tandem in miraculis et donis gratis datis, sicut sapientia scientia fides discrecio spirituum operacio sanitatum pro- 40 phecia et hujusmodi, que dat spiritus sanctus ad sanctitatis ecclesie demonstracionem". remissionem quoque peccatorum precipue quoad lapsos operatur per potestatem cla- vium. ait itaque: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam, sanctorum a) in B am Rande Enodius. b) desgl. Articulus fidei est credere ecclesiam dei regi a spiritu sancto. c) desgl. Albertus Magnus. 45 1 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 8, 286. 2 Vgl. ebd. 9, 992. 3 Vgl. Albertus Magnus, De sacrificio Missae, Tract. 2 cap. 9 art. 9, in Alberti Magni Miscel- lanea ed. Jammy (Lugduni 1651), T. 21, 36. 4 6 Ps. 118, 63. Num. 11, 25. Vgl. Albertus Magnus l. c. art. 10. Joh. 20, 22. An der in Anm. 3 angegebenen Stelle. 50
Strana 293
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 293 comunionem, remissionem peccatorum“ ad innuendum, quod secundum statum et cursum 1438 ſc. vite presentis spiritus sanctus incessanter et infallibiliter influit et comunicat ecclesie Mai 4] sanctificacionem, secundum quam purificatur secundum triplicem ierarchicum actum, vi- delicet per abolicionem peccatorum et errorum nature corrupte innatorum, quod precipue 5 fit per sacramentum baptismi, quod pertinet ad actum purgacionis; post hec illuminatur per virtutes tam theologicas quam morales, specialiter quoad intellectum per fidem scientiam et sapientiam; perficitur tandem per dona spiritus sancti et dictam sanctorum comunionem. fit autem remissio peccatorum per potestatem clavium. est ergo articulus fidei, quod spiritus sanctus infallibiliter influit et comunicat ecclesie sanctificacionem et 10 peccatorum remissionem, secundum quam purificatur tam ab erroribus quoad intellectum quam a viciis quoad voluntatem et affectum, prout ipse dominus promiserat sibi Mathei 16 1, cum dixit, loquens de ecclesia: „et porte inferi non prevalebunt adversus eam“, ubi per portas inferi intelliguntur hereses atque vicia, ut exponit Jheronimus dicens 2: „ego portas inferi vicia reor atque peccata vel certe hereticorum doctrinas, per quas illecti 15 homines ducuntur ad tartarum." cum ergo fideles profitentur dicentes: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam etc.“, nil aliud profitentur, nisi quod ecclesia ca- tholica in suis diffinicionibus declaracionibus statutis et doctrinis sit immunis ab omni perverso dogmate et errore, et hoc per clavem scientie, per quam valet respectu vite eterne verum a falso discernere, quod precipue fit, dum est insimul in unum locum legi- 20 time congregata generale concilium faciens, et ulterius, quod potestatem habeat peccata dimittendi. unde et in majori simbolo additur „apostolicam ecclesiam", quia in aposto- lorum indefectibili doctrina et potestate fundata est. additur eciam „unam", quia extra unitatem ecclesie neque doctrina vere est fidei neque secura ligandi aut solvendi potestas. cum itaque dicitur: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam,“ sensus 25 est, ac si diceremus: „credo in spiritum sanctum, sanctam ecclesiam catholicam sancti- ficantem gubernantem et dirigentem sufficienter et infallibiliter in hiis, que pertinent ad salutem sive quoad credenda sive quoad agenda pertineant.“ et bene advertendum, quod nusquam articulus fidei profitetur Petrum aut Paulum sive Martinum aut Eugenium, sed tantum ecclesiam ad ostendendum, quod predicta duo, scilicet firmitas fidei et auc- 30 toritas clavium, ecclesie principaliter et totaliter data sunt et nulli particulari, nisi quantum in ecclesia fuerit. unde et Albertus a in loco, ubi supra 3: „quod spiritus sanctus datur et mittitur ad sanctificandam creaturam, que sanctitas nunquam fallit in ecclesia, sed nonnun- quam fallit in persona". unde et comunio sanctorum et remissio peccatorum non alicui persone singulari, Petro scilicet aut Paulo, sed ipsi ecclesie conjunguntur ad clare osten- 35 dendum, quod predicta inseparabiliter et indefectibiliter ad ecclesiam pertinent. est ergo articulus fidei ecclesiam sanctam in suis diffinicionibus statutis et declaracionibus in hiis, que fidei et que necessaria sunt ad salutem, non posse errare, et non solum est arti- culus, sed quoad doctrinam primus et janua omnium aliorum, quo sublato nichil firmum in fide et credulitate remaneret. nam „nec ewangelio crederem“, ut inquit 4 Augustinus b, 40 „nisi me ecclesie auctoritas conpelleret". et per consequens, si non ewangelio crederetur, neque hiis, que in ewangelio de Christo referuntur. clarum est autem diffiniciones et declaraciones ecclesie per ecclesiam fieri non divisam nec dispersam, sed, ut est in unum locum representative congregata, quod fit in universalibus conciliis. que et nomen et vices et auctoritatem in ipsis suis diffinicionibus ecclesie retinent, hoc videtur notari 45 actuum 15, cum dicitur 5 in epistola apostolorum: „placuit apostolis et senioribus a) in B am Rande Albertus Magnus. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Concilia auctoritatem retinent ecclesie. 1 Matth. 16, 18. 2 Commentarius in evangelium Matthaei lib. 3 сар. 16, bei Migne, Patrologia 26 (Hieronymi 50 Opera t. 7), 122. 3 4 Vgl. S. 292 Anm. 3. Vgl. S. 202 Anm. 8. Act. 15, 22.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 293 comunionem, remissionem peccatorum“ ad innuendum, quod secundum statum et cursum 1438 ſc. vite presentis spiritus sanctus incessanter et infallibiliter influit et comunicat ecclesie Mai 4] sanctificacionem, secundum quam purificatur secundum triplicem ierarchicum actum, vi- delicet per abolicionem peccatorum et errorum nature corrupte innatorum, quod precipue 5 fit per sacramentum baptismi, quod pertinet ad actum purgacionis; post hec illuminatur per virtutes tam theologicas quam morales, specialiter quoad intellectum per fidem scientiam et sapientiam; perficitur tandem per dona spiritus sancti et dictam sanctorum comunionem. fit autem remissio peccatorum per potestatem clavium. est ergo articulus fidei, quod spiritus sanctus infallibiliter influit et comunicat ecclesie sanctificacionem et 10 peccatorum remissionem, secundum quam purificatur tam ab erroribus quoad intellectum quam a viciis quoad voluntatem et affectum, prout ipse dominus promiserat sibi Mathei 16 1, cum dixit, loquens de ecclesia: „et porte inferi non prevalebunt adversus eam“, ubi per portas inferi intelliguntur hereses atque vicia, ut exponit Jheronimus dicens 2: „ego portas inferi vicia reor atque peccata vel certe hereticorum doctrinas, per quas illecti 15 homines ducuntur ad tartarum." cum ergo fideles profitentur dicentes: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam etc.“, nil aliud profitentur, nisi quod ecclesia ca- tholica in suis diffinicionibus declaracionibus statutis et doctrinis sit immunis ab omni perverso dogmate et errore, et hoc per clavem scientie, per quam valet respectu vite eterne verum a falso discernere, quod precipue fit, dum est insimul in unum locum legi- 20 time congregata generale concilium faciens, et ulterius, quod potestatem habeat peccata dimittendi. unde et in majori simbolo additur „apostolicam ecclesiam", quia in aposto- lorum indefectibili doctrina et potestate fundata est. additur eciam „unam", quia extra unitatem ecclesie neque doctrina vere est fidei neque secura ligandi aut solvendi potestas. cum itaque dicitur: „credo in spiritum sanctum, sanctam catholicam ecclesiam,“ sensus 25 est, ac si diceremus: „credo in spiritum sanctum, sanctam ecclesiam catholicam sancti- ficantem gubernantem et dirigentem sufficienter et infallibiliter in hiis, que pertinent ad salutem sive quoad credenda sive quoad agenda pertineant.“ et bene advertendum, quod nusquam articulus fidei profitetur Petrum aut Paulum sive Martinum aut Eugenium, sed tantum ecclesiam ad ostendendum, quod predicta duo, scilicet firmitas fidei et auc- 30 toritas clavium, ecclesie principaliter et totaliter data sunt et nulli particulari, nisi quantum in ecclesia fuerit. unde et Albertus a in loco, ubi supra 3: „quod spiritus sanctus datur et mittitur ad sanctificandam creaturam, que sanctitas nunquam fallit in ecclesia, sed nonnun- quam fallit in persona". unde et comunio sanctorum et remissio peccatorum non alicui persone singulari, Petro scilicet aut Paulo, sed ipsi ecclesie conjunguntur ad clare osten- 35 dendum, quod predicta inseparabiliter et indefectibiliter ad ecclesiam pertinent. est ergo articulus fidei ecclesiam sanctam in suis diffinicionibus statutis et declaracionibus in hiis, que fidei et que necessaria sunt ad salutem, non posse errare, et non solum est arti- culus, sed quoad doctrinam primus et janua omnium aliorum, quo sublato nichil firmum in fide et credulitate remaneret. nam „nec ewangelio crederem“, ut inquit 4 Augustinus b, 40 „nisi me ecclesie auctoritas conpelleret". et per consequens, si non ewangelio crederetur, neque hiis, que in ewangelio de Christo referuntur. clarum est autem diffiniciones et declaraciones ecclesie per ecclesiam fieri non divisam nec dispersam, sed, ut est in unum locum representative congregata, quod fit in universalibus conciliis. que et nomen et vices et auctoritatem in ipsis suis diffinicionibus ecclesie retinent, hoc videtur notari 45 actuum 15, cum dicitur 5 in epistola apostolorum: „placuit apostolis et senioribus a) in B am Rande Albertus Magnus. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Concilia auctoritatem retinent ecclesie. 1 Matth. 16, 18. 2 Commentarius in evangelium Matthaei lib. 3 сар. 16, bei Migne, Patrologia 26 (Hieronymi 50 Opera t. 7), 122. 3 4 Vgl. S. 292 Anm. 3. Vgl. S. 202 Anm. 8. Act. 15, 22.
Strana 294
294 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 cum omni ecclesia eligere viros ex eis etc." clarum est autem, quod ibi non erat omnis Ic. Mai 4) ecclesia, id est omnes Christifideles, quia dictam epistolam apostoli, qui erant Jherosolimis in concilio, scribebant fidelibus, qui erant Anthiochie. erat igitur ibi omnis ecclesia re- presentative. et actus ipsius electionis ipsi ecclesie attribuitur sed hoc clarius demon- stratur in concilio Niceno in professione fidei catholice, ubi concilium condempnans 5 Arrium et ejus sequaces ita sancta sinodus in persona tocius ecclesie dicit 1: „eos autem, qui dicunt: "erat tempus, quando non erat, et priusquam nasceretur, non erat“, et, quod nullis subsistentibus factus est aut ex alia substantia vel essencia, dicunt esse con- vertibilem aut mutabilem filium dei, hos anathematizat catholica et apostolica ecclesia." hec ibi. clarum est autem, quod in dicto concilio Niceno non fuit collecta tota uni- 10 versalis ecclesia, sed tantum trecenti decem et octo patres et nichilominus, quia dictum concilium obtinebat vices et auctoritatem universalis ecclesie, non dixit: „concilium hoc dampnat“, licet et sic dicendo bene fuisset dictum, sed ait: „hos anathematizat catholica et apostolica ecclesia“, ad innuendum concilium generale universalem representare ecclesiam et ejus vicem et auctoritatem gerere in omnibus. quam quidem sententiam a 15 sanctis patribus latam, ut Ruffinus refert 2 in decimo libro ecclesiastice historie, dum ad Constantinum deferetur, tamquam a deo prolatam venerabiliter suscepit. unde idem Ruffinus ibidem ait: „cum in Niceno concilio post diutinum multumque tractatum pla- cuisset omnibus ac velut uno cunctorum ore et corde decerneretur homousion seribi debere, id est ejusdem cum patre substantie filium confiteri, idque omnium firma sententiă pro- 20 nunciaretur decem et septem Arrii perfidiam et blasphemiam sequentibus, dumque de- ferretur ad Constantinum sacerdotalis concilii sententia, ille tamquam a deo prolatam veneratur, cui si quis temptasset obniti, velut contra divina statuta venientem in exilium se protestatur acturum." hec ibi. hoc idem quoad principale intentum. patet per Augustinum b hoc sermone contra Pelagianos et fuit superius allegatum 3, ubi ita dicit: 25 „matris ecclesie hanc esse auctoritatem, quod ejus fundatissime veritatis canon talis est, quod, quisquis contra hunc inexpungnabilem murum arietat, ipse confringitur.“ clarum est autem, quod canon seu regula sancte matris ecclesie non editur aut statuitur nisi in concilio generali et universali ecclesia. quem nichilominus sancte matri ecclesie Augustinus tribuit. ad idem est sanctissimus Jeronimusc contra Luciferianum hereticum, qui unum so canonem concilii generalis post multas argumentaciones in fine addidit, ita dicens 4: "hoc unico ecclesie sole poteram a principio omnium argumentacionum tuarum rivulos desic- care.“ quia d igitur in sacris generalibus conciliis legitime congregatis et celebratis spiri- tus sanctus presidet et ipse Christus dominus in medio sancte congregacionis adest, ut fir- missimis testimoniis probatum est, ideo ea, que in eis statuuntur declarantur ordinantur s5 et diffiniuntur, sive fidem sive mores sive ecclesiasticos ritus sive quocunque modo reli- gionem concernunt Christianam, instinctu et inspiracione spiritus sancti firmiter facta et statuta creduntur. quare et agentes seu presumentes contra ea principaliter peccare et blasphemare dicuntur in spiritum sanctum. unde Damasus e papa ad Aurelium archiepi- scopum de servandis canonibus sanctorum patrum et decretis in conciliis editis, prout 40 refert 5 Ysidorus in libro conciliorum in principio, ita scribit: „Reverendissimo fratri atque episcopo Aurelio Damasus. scripta sanctitatis tue debita veneracione suscepimus a) in B am Rande vom Schreiber Ruffinus in ecclesiastica historia. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Jheronimus. d) in BR am Rande Quod violatores canonum peccant in spiritum sunctum et ipsum blasphemant. e) in B am Rande Damasus papa. 45 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 1343 und Hefele, Konziliengeschichte 1, 314 ff. Vgl. Migne, Patrologia 21, 472. 3 Vgl. S. 280 Anm. 4. 4 Vgl. S. 202 Anm. 6. 5 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae ed. Hin- schius p. 21.
294 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 cum omni ecclesia eligere viros ex eis etc." clarum est autem, quod ibi non erat omnis Ic. Mai 4) ecclesia, id est omnes Christifideles, quia dictam epistolam apostoli, qui erant Jherosolimis in concilio, scribebant fidelibus, qui erant Anthiochie. erat igitur ibi omnis ecclesia re- presentative. et actus ipsius electionis ipsi ecclesie attribuitur sed hoc clarius demon- stratur in concilio Niceno in professione fidei catholice, ubi concilium condempnans 5 Arrium et ejus sequaces ita sancta sinodus in persona tocius ecclesie dicit 1: „eos autem, qui dicunt: "erat tempus, quando non erat, et priusquam nasceretur, non erat“, et, quod nullis subsistentibus factus est aut ex alia substantia vel essencia, dicunt esse con- vertibilem aut mutabilem filium dei, hos anathematizat catholica et apostolica ecclesia." hec ibi. clarum est autem, quod in dicto concilio Niceno non fuit collecta tota uni- 10 versalis ecclesia, sed tantum trecenti decem et octo patres et nichilominus, quia dictum concilium obtinebat vices et auctoritatem universalis ecclesie, non dixit: „concilium hoc dampnat“, licet et sic dicendo bene fuisset dictum, sed ait: „hos anathematizat catholica et apostolica ecclesia“, ad innuendum concilium generale universalem representare ecclesiam et ejus vicem et auctoritatem gerere in omnibus. quam quidem sententiam a 15 sanctis patribus latam, ut Ruffinus refert 2 in decimo libro ecclesiastice historie, dum ad Constantinum deferetur, tamquam a deo prolatam venerabiliter suscepit. unde idem Ruffinus ibidem ait: „cum in Niceno concilio post diutinum multumque tractatum pla- cuisset omnibus ac velut uno cunctorum ore et corde decerneretur homousion seribi debere, id est ejusdem cum patre substantie filium confiteri, idque omnium firma sententiă pro- 20 nunciaretur decem et septem Arrii perfidiam et blasphemiam sequentibus, dumque de- ferretur ad Constantinum sacerdotalis concilii sententia, ille tamquam a deo prolatam veneratur, cui si quis temptasset obniti, velut contra divina statuta venientem in exilium se protestatur acturum." hec ibi. hoc idem quoad principale intentum. patet per Augustinum b hoc sermone contra Pelagianos et fuit superius allegatum 3, ubi ita dicit: 25 „matris ecclesie hanc esse auctoritatem, quod ejus fundatissime veritatis canon talis est, quod, quisquis contra hunc inexpungnabilem murum arietat, ipse confringitur.“ clarum est autem, quod canon seu regula sancte matris ecclesie non editur aut statuitur nisi in concilio generali et universali ecclesia. quem nichilominus sancte matri ecclesie Augustinus tribuit. ad idem est sanctissimus Jeronimusc contra Luciferianum hereticum, qui unum so canonem concilii generalis post multas argumentaciones in fine addidit, ita dicens 4: "hoc unico ecclesie sole poteram a principio omnium argumentacionum tuarum rivulos desic- care.“ quia d igitur in sacris generalibus conciliis legitime congregatis et celebratis spiri- tus sanctus presidet et ipse Christus dominus in medio sancte congregacionis adest, ut fir- missimis testimoniis probatum est, ideo ea, que in eis statuuntur declarantur ordinantur s5 et diffiniuntur, sive fidem sive mores sive ecclesiasticos ritus sive quocunque modo reli- gionem concernunt Christianam, instinctu et inspiracione spiritus sancti firmiter facta et statuta creduntur. quare et agentes seu presumentes contra ea principaliter peccare et blasphemare dicuntur in spiritum sanctum. unde Damasus e papa ad Aurelium archiepi- scopum de servandis canonibus sanctorum patrum et decretis in conciliis editis, prout 40 refert 5 Ysidorus in libro conciliorum in principio, ita scribit: „Reverendissimo fratri atque episcopo Aurelio Damasus. scripta sanctitatis tue debita veneracione suscepimus a) in B am Rande vom Schreiber Ruffinus in ecclesiastica historia. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Jheronimus. d) in BR am Rande Quod violatores canonum peccant in spiritum sunctum et ipsum blasphemant. e) in B am Rande Damasus papa. 45 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 4, 1343 und Hefele, Konziliengeschichte 1, 314 ff. Vgl. Migne, Patrologia 21, 472. 3 Vgl. S. 280 Anm. 4. 4 Vgl. S. 202 Anm. 6. 5 Vgl. Decretales Pseudo-Isidorianae ed. Hin- schius p. 21.
Strana 295
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 295 etc." et infra: „quia violatores voluntarii canonum graviter a sanctis patribus vindicantur 1438 ſc. et a spiritu sancto, cujus instinctu ac dono dictati sunt, dampnantur, quoniam blasphe- Mai 4] mare spiritum sanctum non incongrue videntur, qui contra eosdem sanctos canones non necessitate conpulsi, sed libenter, ut prefixum est, aliquid, aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt talis enim presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam, ut jam prelibatum est, contra eum agit, cujus nisu et gratia idem sancti editi sunt canones. diabolica vero nequicia plerosque subtiliter fallere solet et ita quorumdam imprudenciam per similitudinem pie- tatis sepissime illudit, ut pro salubribus nocitura persuadeat. idcirco norma sanctorum 10 canonum, qui sunt spiritu dei editi et tocius mundi reverencia consecrati, fideliter a nobis est scienda et diligenter tractanda, ne quoquomodo sanctorum patrum statuta absque inevi- tabili necessitate, quod absit, transgrediamur, sed fidelissime per ea gradientes cum eis, qui eos instinctu condiderunt divino, mercedis gloriam et laborum cumulum eorum meritis auxiliante domino habere mereamur." hec ille. ecce, quam aperte hic sanctus Romanus 15 pontifex asserit sanctorum patrum canones instinctu ac dono spiritus sancti dictatos et conditos et tocius mundi reverencia consecratos! ecce, quam aperte dicit, quod violatores voluntarii canonum (neminem excipiens, immo et se ipsum includens, cum dicit in fine: „idcirco norma sanctorum canonum fideliter a nobis est scienda et fideliter tractanda etc.“) a sancto spiritu dampnantur et quod blasphemare spiritum sanctum non incongrue vi- 20 dentur, qui contra eosdem sanctos canones proterve agunt, quodque talis presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam contra eum agit, cujus nisu et gratia idem sunt editi canones, quod eciam diabolica nequicia plerosque fallere solet, ut pro salubribus nocitura persuadeat, quod fit, dum sancti canones ob- mittuntur et adinvenciones nove humana presumpcione adinvente locum habent et se- 25 quelam. videant igitur nostri summi pontifices moderni, qui absque inevitabili necessitate sublatis et postpositis sanctorum patrum canonibus voluntarii violatores sanctorum ca- nonum existunt et pro libito voluntatis propriis adinvencionibus nituntur Christi ecclesiam regere seu pocius prostituere nec paciuntur, ut eis dicatur eciam a tota ecclesia sponsa Christi matre omnium Christifidelium : „cur ita facis"! videant, si sic agendo peccent in so spiritum sanctum et eundem diabolica nequicia blasphemant! unde et Hylarius papa inquit 1: „non minus in sanctarum traditionum delinquitur sanctiones, quam si in ipsius domini injuriam prosiliatur". taliter eciam agentes non solum, ut dictum est, peccant in spiritum sanctum, sed eciam ipsi quodammodo fidei et catholice discipline irrogant in- juriam. unde Zozimus papa Aurelio et universis episcopis per Affricam et Gallias etc. 35 constitutis dicit 2: „cum adversus statuta sanctorum patrum venitur, non tantum illorum prudencie atque sententie, que in evum victura sanxerunt, sed ipsi quodammodo fidei et catholice discipline irrogatur injuria. quid enim tam sanctum et venerabile est sicut penitus non exorbitare ab itinere majorum, quorum canonum statuta veluti quedam fun- damenta sunt ferendis fidei nostre ponderibus." hec ille. immo tales nec catholicam et 40 apostolicam fidem nec quatuor sancta ewangelia utiliter et efficaciter ad profectum suum retinere vel credere probantur et se et hereticos et excommunicatos manifeste declarant, unde Leo b papa primus ad Leonem Augustum 3: „non sunt omnino inter catholicos com- putandi, qui diffinitiones venerabilis synodi Nicene et sancti Calcedonensis concilii regulas non sequuntur." hec ille. et iterum idem in capitulo "de libellis“ 20 distinctione ita 45 scribit 4: „quam ob causam luculencius et magna voce pronunciare non timeo, quod, qui 5 a) in B am Rande Zozimus. b) desgl. Leo. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 930. Vgl. ebd. 4, 361. 3 Vgl. ebd. 6, 340. с. 1 D. 20.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 295 etc." et infra: „quia violatores voluntarii canonum graviter a sanctis patribus vindicantur 1438 ſc. et a spiritu sancto, cujus instinctu ac dono dictati sunt, dampnantur, quoniam blasphe- Mai 4] mare spiritum sanctum non incongrue videntur, qui contra eosdem sanctos canones non necessitate conpulsi, sed libenter, ut prefixum est, aliquid, aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt talis enim presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam, ut jam prelibatum est, contra eum agit, cujus nisu et gratia idem sancti editi sunt canones. diabolica vero nequicia plerosque subtiliter fallere solet et ita quorumdam imprudenciam per similitudinem pie- tatis sepissime illudit, ut pro salubribus nocitura persuadeat. idcirco norma sanctorum 10 canonum, qui sunt spiritu dei editi et tocius mundi reverencia consecrati, fideliter a nobis est scienda et diligenter tractanda, ne quoquomodo sanctorum patrum statuta absque inevi- tabili necessitate, quod absit, transgrediamur, sed fidelissime per ea gradientes cum eis, qui eos instinctu condiderunt divino, mercedis gloriam et laborum cumulum eorum meritis auxiliante domino habere mereamur." hec ille. ecce, quam aperte hic sanctus Romanus 15 pontifex asserit sanctorum patrum canones instinctu ac dono spiritus sancti dictatos et conditos et tocius mundi reverencia consecratos! ecce, quam aperte dicit, quod violatores voluntarii canonum (neminem excipiens, immo et se ipsum includens, cum dicit in fine: „idcirco norma sanctorum canonum fideliter a nobis est scienda et fideliter tractanda etc.“) a sancto spiritu dampnantur et quod blasphemare spiritum sanctum non incongrue vi- 20 dentur, qui contra eosdem sanctos canones proterve agunt, quodque talis presumpcio manifeste unum genus est blasphemancium spiritum sanctum, quoniam contra eum agit, cujus nisu et gratia idem sunt editi canones, quod eciam diabolica nequicia plerosque fallere solet, ut pro salubribus nocitura persuadeat, quod fit, dum sancti canones ob- mittuntur et adinvenciones nove humana presumpcione adinvente locum habent et se- 25 quelam. videant igitur nostri summi pontifices moderni, qui absque inevitabili necessitate sublatis et postpositis sanctorum patrum canonibus voluntarii violatores sanctorum ca- nonum existunt et pro libito voluntatis propriis adinvencionibus nituntur Christi ecclesiam regere seu pocius prostituere nec paciuntur, ut eis dicatur eciam a tota ecclesia sponsa Christi matre omnium Christifidelium : „cur ita facis"! videant, si sic agendo peccent in so spiritum sanctum et eundem diabolica nequicia blasphemant! unde et Hylarius papa inquit 1: „non minus in sanctarum traditionum delinquitur sanctiones, quam si in ipsius domini injuriam prosiliatur". taliter eciam agentes non solum, ut dictum est, peccant in spiritum sanctum, sed eciam ipsi quodammodo fidei et catholice discipline irrogant in- juriam. unde Zozimus papa Aurelio et universis episcopis per Affricam et Gallias etc. 35 constitutis dicit 2: „cum adversus statuta sanctorum patrum venitur, non tantum illorum prudencie atque sententie, que in evum victura sanxerunt, sed ipsi quodammodo fidei et catholice discipline irrogatur injuria. quid enim tam sanctum et venerabile est sicut penitus non exorbitare ab itinere majorum, quorum canonum statuta veluti quedam fun- damenta sunt ferendis fidei nostre ponderibus." hec ille. immo tales nec catholicam et 40 apostolicam fidem nec quatuor sancta ewangelia utiliter et efficaciter ad profectum suum retinere vel credere probantur et se et hereticos et excommunicatos manifeste declarant, unde Leo b papa primus ad Leonem Augustum 3: „non sunt omnino inter catholicos com- putandi, qui diffinitiones venerabilis synodi Nicene et sancti Calcedonensis concilii regulas non sequuntur." hec ille. et iterum idem in capitulo "de libellis“ 20 distinctione ita 45 scribit 4: „quam ob causam luculencius et magna voce pronunciare non timeo, quod, qui 5 a) in B am Rande Zozimus. b) desgl. Leo. Vgl. Mansi, Conc. Coll. 7, 930. Vgl. ebd. 4, 361. 3 Vgl. ebd. 6, 340. с. 1 D. 20.
Strana 296
296 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 illa, que diximus sanctorum patrum statuta, que apud nos canones pretitulantur, sive sit Ic. Mai 4/ episcopus sive sit clericus sive laicus, non indifferenter id est indistincte convincitur re- cipere nec catholicam nec apostolicam fidem nec quatuor sancta ewangelia utiliter et efficaciter ad profectum suum retinere vel credere probatur.“ hec ille. et loquitur hic textus secundum Hugonem 1 et Archidiaconum 2 de statutis conciliorum et apostolicorum, quando contempnuntur, quia transgressores eorum contempnendo reprobando et asserendo ipsa non esse servanda ipso jure sunt dampnati tamquam heretici, 19 distinctione „nulli" 3. et ibi notatur per glosam et doctores, quod tales ipso jure sunt excommunicati. et quam- quam in dicto c. „nulli" videatur loqui Gregorius de preceptis apostolice sedis, multo magis tamen de statutis et preceptis ecclesie universalis intelligendum est arguendo a 1o majori. nec mirum, quia, cum doctrina conciliorum generalium sit saluberrima, ut in- quit 4 Augustinus a, qui ab eadem doctrina conciliorum recedit, necesse est, ut ab eadem salute recedat, et tanto amplius, quanto longius et pertinacius ab eadem receditur, et maxime, cum nec ipsa ewangelia auctoritatem haberent, nisi in quantum ea universalis ecclesia autorizat. nam, ut idem inquit 5 Augustinus b, „non crederem ewangelio, nisi 15 me auctoritas ecclesie compelleret ad credendum.“ merito itaque et ut heretici et ut ex- communicati ab ecclesia condempnantur, qui ejusdem ecclesie decreta et statuta pertinaciter impugnant, quia eorum auctoritate vacillante eciam ewangeliorum auc- toritas vacillaret. quapropter, ut idem Augustinus ait 6 in libro „de dogmatibus ecclesiasticis“, „in re dubia multum id est maxime valet ecclesie auctoritas, a qua tam- 20 quam infallibili regula nullo modo est discedendum." de qua idem Augustinus libro 2 „de baptismo contra Donatistas" ita inquit 7: „nec nos ipsi“ — loquendo de se et de Cipriano — „tale quid auderemus asserere nisi universalis ecclesie concordissima auctori- tate firmati, cui et ipse sine dubio cederet, si jam illo tempore questionis hujusmodi veritas declarata per plenarium concilium solidaretur.“ hec ille. in quibus attendendum est, 25 quod pro eodem accipit, sicut et idem sunt auctoritas ecclesie universalis et auctoritas concilii plenarii, quia ecclesia universalis nichil diffinit aut declarat, nisi prout est in unum congregata universale concilium faciens, prout etiam aliqualiter inferius deducetur. quemadmodum et Jeronimusd auctoritatem ecclesie recipit in epistola s ad Damasum papam de simbolo fidei inquirens novum et vetus testamentum: „recepimus in eôrum so librorum numero, quem sancte catholice ecclesie tradit auctoritas, que quidem vetus et novum testamentum nonnisi apostolorum et Nicene sinodi auctoritate suscepta sunt.“ hoc modo et primum concilium Toletanum loquitur? conformiter ad Jeronimum de scripturis sanctis: „si quis dixerit vel crediderit alias scripturas, preter quas ecclesia catholica recipit, in auctoritate habendas vel esse venerandas, anathema sit!“ fateantur 35 igitur nostri summi pontifices moderni de canonibus sacrorum generalium et universalium conciliorum, quod idem Leoe papa scribens ad Marcianum Augustum asserit de ca- nonibus Niceni concilii, de quibus dicit 1°, „quod nulla possunt inprobitate convelli, nulla novitate violari"! dicant eciam, ut ipse ait11: „in quo opere auxiliante Christo fideliter exequendo necesse est me perseverantem exhibere famulatum, quoniam dispensacio michi 40 credita est et ad meum tendit reatum, si paternarum regule sanccionum, que spiritu dei inspirante sunt condite, me, quod absit, cojubente seu connivente violentur"! hec ille. 5 a) in B am Rande Augustinus. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Augustinus. d) desgl. Jheronimus. e) desgl. Leo. Vgl. S. 281 Anm. 9. Vgl. S. 202 Anm. 1. c. 5 D. 19. Vgl. S. 202 Anm. 7. Vgl. S. 202 Anm. 8. In dem gen. Werk des Augustinus findet sich die angeführte Stelle nicht. 1 2 3 4 5 7 Vgl. Migne, Patrologia 43 (Augustini Opera t. 9), 129 (cap. 4). 8 In den Briefen des Hieronymus an Damasus I findet sich die angeführte Stelle nicht. Im Jahre 400, vgl. Mansi, Conc. Coll. 3, 1004. 10 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 191. Vgl. ebenda. 11 45 50
296 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 illa, que diximus sanctorum patrum statuta, que apud nos canones pretitulantur, sive sit Ic. Mai 4/ episcopus sive sit clericus sive laicus, non indifferenter id est indistincte convincitur re- cipere nec catholicam nec apostolicam fidem nec quatuor sancta ewangelia utiliter et efficaciter ad profectum suum retinere vel credere probatur.“ hec ille. et loquitur hic textus secundum Hugonem 1 et Archidiaconum 2 de statutis conciliorum et apostolicorum, quando contempnuntur, quia transgressores eorum contempnendo reprobando et asserendo ipsa non esse servanda ipso jure sunt dampnati tamquam heretici, 19 distinctione „nulli" 3. et ibi notatur per glosam et doctores, quod tales ipso jure sunt excommunicati. et quam- quam in dicto c. „nulli" videatur loqui Gregorius de preceptis apostolice sedis, multo magis tamen de statutis et preceptis ecclesie universalis intelligendum est arguendo a 1o majori. nec mirum, quia, cum doctrina conciliorum generalium sit saluberrima, ut in- quit 4 Augustinus a, qui ab eadem doctrina conciliorum recedit, necesse est, ut ab eadem salute recedat, et tanto amplius, quanto longius et pertinacius ab eadem receditur, et maxime, cum nec ipsa ewangelia auctoritatem haberent, nisi in quantum ea universalis ecclesia autorizat. nam, ut idem inquit 5 Augustinus b, „non crederem ewangelio, nisi 15 me auctoritas ecclesie compelleret ad credendum.“ merito itaque et ut heretici et ut ex- communicati ab ecclesia condempnantur, qui ejusdem ecclesie decreta et statuta pertinaciter impugnant, quia eorum auctoritate vacillante eciam ewangeliorum auc- toritas vacillaret. quapropter, ut idem Augustinus ait 6 in libro „de dogmatibus ecclesiasticis“, „in re dubia multum id est maxime valet ecclesie auctoritas, a qua tam- 20 quam infallibili regula nullo modo est discedendum." de qua idem Augustinus libro 2 „de baptismo contra Donatistas" ita inquit 7: „nec nos ipsi“ — loquendo de se et de Cipriano — „tale quid auderemus asserere nisi universalis ecclesie concordissima auctori- tate firmati, cui et ipse sine dubio cederet, si jam illo tempore questionis hujusmodi veritas declarata per plenarium concilium solidaretur.“ hec ille. in quibus attendendum est, 25 quod pro eodem accipit, sicut et idem sunt auctoritas ecclesie universalis et auctoritas concilii plenarii, quia ecclesia universalis nichil diffinit aut declarat, nisi prout est in unum congregata universale concilium faciens, prout etiam aliqualiter inferius deducetur. quemadmodum et Jeronimusd auctoritatem ecclesie recipit in epistola s ad Damasum papam de simbolo fidei inquirens novum et vetus testamentum: „recepimus in eôrum so librorum numero, quem sancte catholice ecclesie tradit auctoritas, que quidem vetus et novum testamentum nonnisi apostolorum et Nicene sinodi auctoritate suscepta sunt.“ hoc modo et primum concilium Toletanum loquitur? conformiter ad Jeronimum de scripturis sanctis: „si quis dixerit vel crediderit alias scripturas, preter quas ecclesia catholica recipit, in auctoritate habendas vel esse venerandas, anathema sit!“ fateantur 35 igitur nostri summi pontifices moderni de canonibus sacrorum generalium et universalium conciliorum, quod idem Leoe papa scribens ad Marcianum Augustum asserit de ca- nonibus Niceni concilii, de quibus dicit 1°, „quod nulla possunt inprobitate convelli, nulla novitate violari"! dicant eciam, ut ipse ait11: „in quo opere auxiliante Christo fideliter exequendo necesse est me perseverantem exhibere famulatum, quoniam dispensacio michi 40 credita est et ad meum tendit reatum, si paternarum regule sanccionum, que spiritu dei inspirante sunt condite, me, quod absit, cojubente seu connivente violentur"! hec ille. 5 a) in B am Rande Augustinus. b) desgl. Augustinus. c) desgl. Augustinus. d) desgl. Jheronimus. e) desgl. Leo. Vgl. S. 281 Anm. 9. Vgl. S. 202 Anm. 1. c. 5 D. 19. Vgl. S. 202 Anm. 7. Vgl. S. 202 Anm. 8. In dem gen. Werk des Augustinus findet sich die angeführte Stelle nicht. 1 2 3 4 5 7 Vgl. Migne, Patrologia 43 (Augustini Opera t. 9), 129 (cap. 4). 8 In den Briefen des Hieronymus an Damasus I findet sich die angeführte Stelle nicht. Im Jahre 400, vgl. Mansi, Conc. Coll. 3, 1004. 10 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 191. Vgl. ebenda. 11 45 50
Strana 297
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 297 1438 ubi primo nota, quod paternarum sanccionum regule spiritu dei inspirante sunt condite; [c. deinde stabilitatem et firmitatem earundem, quia nulla possunt inprobitate convelli, nulla Mai 4) novitate violari, quoniam, ut idem Leo ait in epistola ! de approbacione fidei Calce- donensis concilii, que incipit „Omnem“, infirmum atque irritum est, quicquid contra ca- 5 nones Nicenos fit, quorum se asserit custodem. deinde nota, quod in predictorum ca- nonum custodia necesse est summum pontificem perseverantem exhibere famulatum. tali quidem necessitate, que ad reatum obligat, quia, ut dictum est 2, se et non illa destruit, quisquis presumpserit agere contra illa, prout idem Leo ait 3: „contra statuta canonum paternorum, que ante longissime etatis annos in urbe Nycea spiritualibus sunt fundata 10 decretis, nichil cuiquam audere conceditur, ita ut, si quis diversum aliquid decernere velit, se potius minuat, quam illa corrumpat. que si, ut opportet, a cunctis pontificibus intemerata serventur, per universas eclesias tranquila erit pax et firma concordia, nulle de mensura honorum dissensiones, nulle de ordinationibus lites, nulle de privilegiis am- biguitates, nulla erunt de alieni usurpatione certamina, sed equo jure caritatis rationa- 15 bilis et morum offitiorumque ordo servabitur.“ hec ille. sed heu prochdolor inspiciantur prefati Niceni canones, qui in tanta veneratione habebantur quemadmodum ewangelia, quomodo juxta eos summi pontifices a multis jam temporibus dei ecclesiam rexerint, quo- modo secundum alios succedencium conciliorum canones! ecce, quomodo blasphematur spiritus sanctus, ecce quomodo fidei et catholice discipline inrogatur injuria! o utinam 20 attenderetur et oculo mentis consideraretur verbum 4 Christi, quo ait: „qui peccaverit in patrem et filium, remittetur ei; qui autem blasphemiam dixerit in spiritum sanctum, non remittetur ei neque hic neque in futuro seculo.“ et licet secundum doctores communiter talis irremissibilitas finali inpenitencie attribuatur, timeo tamen, ne et alium sensum ha- beat, nam, ut ostensum est firmissimis testimoniis, violatores voluntarii canonum a 25 spiritu sancto dampnantur et blasphemare spiritum sanctum non incongrue videntur, in quantum contra ipsum spiritum sanctum secundum se agunt, cujus nisu et gratia idem editi sunt canones, quod peccatum est infinitum intensive seu ratione objecti respectu persone, in quam peccatur, quia persona divina est. verumtamen predicti violatores et aliter peccant in spiritum sanctum, in quantum peccant in ecclesiam suo regimini attri- so butam, quod eciam infinitum est quodammodo ratione extensionis respectu materie, circa quam peccatur. etenim a qui vicio gule peccat, peccatum illud non transit in alium per se, licet per accidens multipliciter, sed in se ipsum et in corpus suum tantum. qui eciam peccato luxurie peccat, licet peccatum suum transit in unam personam, duas, tres vel eciam plures, verumtamen non transit in infinitas. et ita discurrendo per reliqua peccata tam 35 corporalia quam spiritualia qui autem peccat in ecclesiam quoquomodo vel, dum non est congregata, ut non congregetur pro bono universalis ecclesie, impedimentum prestando vel, dum est congregata, non completis, quantum humanitus fieri potest, hiis, pro quibus congregata est, dat occasionem, ne prosecucionem habeat per dissolucionem vel alias, vel dum ea, que pro bono universali statuenda vel diffinienda sunt, impedit, ne fiant, 40 aut, postquam statuta declarata et diffinita sunt ea, que ecclesie conveniunt, contempnit, impugnat et, ne prosecucionem habeant, prestat impedimentum, absque dubio peccat in omnes, quotquot sunt protunc vel erunt in futurum in ecclesia, eciam si mundus in eternum duraret, et per consequens in infinitum extensive preter intencionem, qua pec- catur in spiritum sanctum, secundum quod deus est. et ita duplici ex capite peccatum, 45 quod in ecclesiam committitur et concilium, quod ipsam representat, infinitum quodam- modo redditur, videlicet ratione objecti et ratione materie aliis existentibus uno modo a) in B am Rande vom Schreiber Nota de peccato in spiritum sanctum. 1 2 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 226�227. Vgl. S. 268 Anm. 1-3. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 196. Matth. 12, 32 und Luc. 12, 10. 38
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 297 1438 ubi primo nota, quod paternarum sanccionum regule spiritu dei inspirante sunt condite; [c. deinde stabilitatem et firmitatem earundem, quia nulla possunt inprobitate convelli, nulla Mai 4) novitate violari, quoniam, ut idem Leo ait in epistola ! de approbacione fidei Calce- donensis concilii, que incipit „Omnem“, infirmum atque irritum est, quicquid contra ca- 5 nones Nicenos fit, quorum se asserit custodem. deinde nota, quod in predictorum ca- nonum custodia necesse est summum pontificem perseverantem exhibere famulatum. tali quidem necessitate, que ad reatum obligat, quia, ut dictum est 2, se et non illa destruit, quisquis presumpserit agere contra illa, prout idem Leo ait 3: „contra statuta canonum paternorum, que ante longissime etatis annos in urbe Nycea spiritualibus sunt fundata 10 decretis, nichil cuiquam audere conceditur, ita ut, si quis diversum aliquid decernere velit, se potius minuat, quam illa corrumpat. que si, ut opportet, a cunctis pontificibus intemerata serventur, per universas eclesias tranquila erit pax et firma concordia, nulle de mensura honorum dissensiones, nulle de ordinationibus lites, nulle de privilegiis am- biguitates, nulla erunt de alieni usurpatione certamina, sed equo jure caritatis rationa- 15 bilis et morum offitiorumque ordo servabitur.“ hec ille. sed heu prochdolor inspiciantur prefati Niceni canones, qui in tanta veneratione habebantur quemadmodum ewangelia, quomodo juxta eos summi pontifices a multis jam temporibus dei ecclesiam rexerint, quo- modo secundum alios succedencium conciliorum canones! ecce, quomodo blasphematur spiritus sanctus, ecce quomodo fidei et catholice discipline inrogatur injuria! o utinam 20 attenderetur et oculo mentis consideraretur verbum 4 Christi, quo ait: „qui peccaverit in patrem et filium, remittetur ei; qui autem blasphemiam dixerit in spiritum sanctum, non remittetur ei neque hic neque in futuro seculo.“ et licet secundum doctores communiter talis irremissibilitas finali inpenitencie attribuatur, timeo tamen, ne et alium sensum ha- beat, nam, ut ostensum est firmissimis testimoniis, violatores voluntarii canonum a 25 spiritu sancto dampnantur et blasphemare spiritum sanctum non incongrue videntur, in quantum contra ipsum spiritum sanctum secundum se agunt, cujus nisu et gratia idem editi sunt canones, quod peccatum est infinitum intensive seu ratione objecti respectu persone, in quam peccatur, quia persona divina est. verumtamen predicti violatores et aliter peccant in spiritum sanctum, in quantum peccant in ecclesiam suo regimini attri- so butam, quod eciam infinitum est quodammodo ratione extensionis respectu materie, circa quam peccatur. etenim a qui vicio gule peccat, peccatum illud non transit in alium per se, licet per accidens multipliciter, sed in se ipsum et in corpus suum tantum. qui eciam peccato luxurie peccat, licet peccatum suum transit in unam personam, duas, tres vel eciam plures, verumtamen non transit in infinitas. et ita discurrendo per reliqua peccata tam 35 corporalia quam spiritualia qui autem peccat in ecclesiam quoquomodo vel, dum non est congregata, ut non congregetur pro bono universalis ecclesie, impedimentum prestando vel, dum est congregata, non completis, quantum humanitus fieri potest, hiis, pro quibus congregata est, dat occasionem, ne prosecucionem habeat per dissolucionem vel alias, vel dum ea, que pro bono universali statuenda vel diffinienda sunt, impedit, ne fiant, 40 aut, postquam statuta declarata et diffinita sunt ea, que ecclesie conveniunt, contempnit, impugnat et, ne prosecucionem habeant, prestat impedimentum, absque dubio peccat in omnes, quotquot sunt protunc vel erunt in futurum in ecclesia, eciam si mundus in eternum duraret, et per consequens in infinitum extensive preter intencionem, qua pec- catur in spiritum sanctum, secundum quod deus est. et ita duplici ex capite peccatum, 45 quod in ecclesiam committitur et concilium, quod ipsam representat, infinitum quodam- modo redditur, videlicet ratione objecti et ratione materie aliis existentibus uno modo a) in B am Rande vom Schreiber Nota de peccato in spiritum sanctum. 1 2 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 226�227. Vgl. S. 268 Anm. 1-3. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Vgl. Mansi, Conc. Coll. 6, 196. Matth. 12, 32 und Luc. 12, 10. 38
Strana 298
298 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 infinitis, scilicet ratione objecti et ita quodammodo irremissibile, quia quoad materiam Ic. Mai 4) taliter peccans raro aut numquam satisfacere potest peccare etenim per fragilitatem vel ignoranciam contra canones humanum est; sed impedire universalis ecclesie bonum, diabolicum est et secundum se irremissibile peccatum. unde et secundum hanc causam eciam puto adjunctum articulum de ecclesia articulo spiritus sancti ad innuendum, quod, qui peccat in ecclesiam, peccat consequenter in spiritum sanctum, quod absque dubio propter sui magnitudinem irremissibile quodammodo reputatur. sed heu prochdolor sanctissimus dominus Eugenius modernus papa quartus non attendens ad legitimam pre- fati sacri Basiliensis concilii congregacionem, non attendens ejusdem sancte sinodi supre- mam auctoritatem, que directe fidem concernit, non attendens tam sanctas sanctorum 10 patrum moniciones, non attendens magnitudinem peccati, quo voluntarii violatores canonum incurrunt, quia non solum blasphemant spiritum sanctum et in ipsum quodammodo peccant peccato irremissibili, sed eciam fidei et catholice discipline irrogant injuriam, in ipso sue inchoacionis principio ipsam sanctam sinodum sua pretensa dissolucione prima 1 nisus est extinguere ac per hoc supradictum articulum fidei tam solempniter tam mature talique 15 ac tanto universe ecclesie catholice unanimi consensu in magna Constantiensi sinodo declarato ex toto annullare, cui cum resisteretur per sanctam sinodum et virtute dietorum articulorum declaratum fuisset2 in secunda sessione dictam suam pretensam dissolucionem nullam fuisse nulliusque roboris vel momenti, quod facto ceperat practicare, rursus doctrina confirmare cepit et asserere. unde non attendens ad supradictas sanctorum patrum sen- 20 tentias bulla3, que incipit „Deus novit", que suo nomine fuit per orbem publicata, sex inter alias in effectu posuit proposicionesa. quarum primab talis est: papa superior est concilio universali nisi in duobus casibus, videlicet in casu heresis et in perturbacione status ecclesie universalis. secunda, quod ipse concilium legitime congregatum potuit et potest cum cardinalibus, immo per se dissolvere, prout fecit. tertia, quod ipse papa 25 potest omnia decreta conciliorum pro libito sue voluntatis revocare nisi in casibus pre- dictis et quod oppositum sapientes sunt heretici. quarta, quod citacio et comminatio suspensionis pape est contra jus divinum et humanum et sapit heresim. quinta, quod pauci, qui convenerunt in principio Basilee, non possunt ecclesiam universalem represen- tare sine pape auctoritate. sexta, quod concilium Basiliense hereticum postulat petens so declarari Basilee continuo ab inchoacione concilii semper concilium fuisse. que pro- positiones quantum sint adverse superius per sanctorum patrum sententias declarate veri- tati, omnis habens intellectum luce clarius intelligere potest et percipere, et precipue pre- fatis articulis Constantiensis sinodi, in quibus contra primam propositionem cavetur, quod in reformacione generali et in pertinentibus ad eam et ad alia duo, de quibus fit mencio, 35 papa tenetur obedire concilio generali. est eciam contra communem doctrinam juristarum, qui predictis duobus casibus addunt alios, unde Hugucio 4 et Archidiaconus 5 extendendo glosam, que habetur‘ in capitulo „sicut“ 15 distinctione, dicunt, quod non solum in hiis, que ad articulos fidei pertinent et ad generalem ecclesie statum, sed eciam in hiis, que pertinent ad salutem, concilium generale potest inponere legem pape nec in predictis 40 potest papa destruere seu revocare statuta concilii. et hec extensio eciam secundum ipsos colligitur ex littera predicti capituli „sicut" diligenter inspecta, ubi dicitur: „quia a) in B am Rande vom Schreiber Assertiones Eugenii IV in bulla „Deus novit“. b) in B sind dieser und die fol- genden Artikel vom Schreiber mit entsprechenden Ziffern am Rande verschen. e) in B am Rande vom Schreiber Improbacio earundem. 45 1 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. Am 15. Februar 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 21�23 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 124-126. 3 Vom 13. September 1433, vgl. RTA. 11, 16 Z. 29 ff. und 20. Z. 38 ff. 4 Vgl. S. 281 Anm. 9. 5 Vgl. S. 202 Anm. 1. c. 2 D. 15. 50
298 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 infinitis, scilicet ratione objecti et ita quodammodo irremissibile, quia quoad materiam Ic. Mai 4) taliter peccans raro aut numquam satisfacere potest peccare etenim per fragilitatem vel ignoranciam contra canones humanum est; sed impedire universalis ecclesie bonum, diabolicum est et secundum se irremissibile peccatum. unde et secundum hanc causam eciam puto adjunctum articulum de ecclesia articulo spiritus sancti ad innuendum, quod, qui peccat in ecclesiam, peccat consequenter in spiritum sanctum, quod absque dubio propter sui magnitudinem irremissibile quodammodo reputatur. sed heu prochdolor sanctissimus dominus Eugenius modernus papa quartus non attendens ad legitimam pre- fati sacri Basiliensis concilii congregacionem, non attendens ejusdem sancte sinodi supre- mam auctoritatem, que directe fidem concernit, non attendens tam sanctas sanctorum 10 patrum moniciones, non attendens magnitudinem peccati, quo voluntarii violatores canonum incurrunt, quia non solum blasphemant spiritum sanctum et in ipsum quodammodo peccant peccato irremissibili, sed eciam fidei et catholice discipline irrogant injuriam, in ipso sue inchoacionis principio ipsam sanctam sinodum sua pretensa dissolucione prima 1 nisus est extinguere ac per hoc supradictum articulum fidei tam solempniter tam mature talique 15 ac tanto universe ecclesie catholice unanimi consensu in magna Constantiensi sinodo declarato ex toto annullare, cui cum resisteretur per sanctam sinodum et virtute dietorum articulorum declaratum fuisset2 in secunda sessione dictam suam pretensam dissolucionem nullam fuisse nulliusque roboris vel momenti, quod facto ceperat practicare, rursus doctrina confirmare cepit et asserere. unde non attendens ad supradictas sanctorum patrum sen- 20 tentias bulla3, que incipit „Deus novit", que suo nomine fuit per orbem publicata, sex inter alias in effectu posuit proposicionesa. quarum primab talis est: papa superior est concilio universali nisi in duobus casibus, videlicet in casu heresis et in perturbacione status ecclesie universalis. secunda, quod ipse concilium legitime congregatum potuit et potest cum cardinalibus, immo per se dissolvere, prout fecit. tertia, quod ipse papa 25 potest omnia decreta conciliorum pro libito sue voluntatis revocare nisi in casibus pre- dictis et quod oppositum sapientes sunt heretici. quarta, quod citacio et comminatio suspensionis pape est contra jus divinum et humanum et sapit heresim. quinta, quod pauci, qui convenerunt in principio Basilee, non possunt ecclesiam universalem represen- tare sine pape auctoritate. sexta, quod concilium Basiliense hereticum postulat petens so declarari Basilee continuo ab inchoacione concilii semper concilium fuisse. que pro- positiones quantum sint adverse superius per sanctorum patrum sententias declarate veri- tati, omnis habens intellectum luce clarius intelligere potest et percipere, et precipue pre- fatis articulis Constantiensis sinodi, in quibus contra primam propositionem cavetur, quod in reformacione generali et in pertinentibus ad eam et ad alia duo, de quibus fit mencio, 35 papa tenetur obedire concilio generali. est eciam contra communem doctrinam juristarum, qui predictis duobus casibus addunt alios, unde Hugucio 4 et Archidiaconus 5 extendendo glosam, que habetur‘ in capitulo „sicut“ 15 distinctione, dicunt, quod non solum in hiis, que ad articulos fidei pertinent et ad generalem ecclesie statum, sed eciam in hiis, que pertinent ad salutem, concilium generale potest inponere legem pape nec in predictis 40 potest papa destruere seu revocare statuta concilii. et hec extensio eciam secundum ipsos colligitur ex littera predicti capituli „sicut" diligenter inspecta, ubi dicitur: „quia a) in B am Rande vom Schreiber Assertiones Eugenii IV in bulla „Deus novit“. b) in B sind dieser und die fol- genden Artikel vom Schreiber mit entsprechenden Ziffern am Rande verschen. e) in B am Rande vom Schreiber Improbacio earundem. 45 1 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. Am 15. Februar 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 21�23 und Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 124-126. 3 Vom 13. September 1433, vgl. RTA. 11, 16 Z. 29 ff. und 20. Z. 38 ff. 4 Vgl. S. 281 Anm. 9. 5 Vgl. S. 202 Anm. 1. c. 2 D. 15. 50
Strana 299
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 299 in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque 1438 sc. communis accionis norma existit“, ubi cujuslibet vite et communis accionis norma refertur Mai 4] ad salutem accionis pro informacione, ut sit sensus, quod papa tenetur approbare neces- sario statuta conciliorum respicientia fidem aut normam informacionis vite Christiane. 5 hoc idem tenet Dominicus de sancto Geminiano ibidem, ubi dicit 1: „nota istam glosam, quia eam tenent Hugucius et Archidiaconus“, et est racio secundum ipsum, quia in hiis, que pertinent ad fidem et salutem et generalem statum ecclesie, non licet pape venire contra statuta concilii, quia in hiis potest accusari et dampnari a concilio, ut notatur 40 distinctione „si papa" 2. et secundum ipsum pro isto dicto optime facit textus in c. 10 „habeo librum" 16 distinctione 3. ibi oportet, quod est verbum necessitatis proprie sump- tum, ut notat glosa in c. „cum ab uno" "de re judicata" libro 6 4. et est textus de hoc secundum intellectum Hugucii a in c. „sancta" 16 distinctione 5. prefati doctores idem dicunt in pluribus aliis locis. item Antonius de Butrio in „tractatu de scismate" ponit septem casus, in quibus papa subicitur concilio generali et in quibus pocius est standum 15 determinacioni concilii quam pape, quos ibi videat, qui videre voluerit. ego tamen dico, quod papa simpliciter in omnibus subicitur universali concilio et eidem tenetur obedire secundum statum gradum atque ordinem suum nec potest destruere aut revocare que- cumque et cujuscumque condicionis decreta concilii universalis, sive ad fidem sive ad generalem statum sive ad salutem sive ad quamcumque aliam causam pertineant, ut in 20 superioribus et alibi tactum est, post decretum 7 Constantiensis concilii, in quo cavetur, quod in illis tribus et in pertinentibus ad ea papa subicitur etc., quia nichil est in ecclesia dei, quod non pertineat ad aliquod trium predictorum. non tamen nego eidem conpetere epicheiam, que est legum interpretatrix, que non destruit aut revocat legem, sed in casu aliquo particulari et raro et non sine maxima et urgenti causa non contra, 25 sed preter legem facit. que potissime virtus epicheie locum habet in hiis, que concernunt correccionem morum et punicionem criminum. in quibus multi juristarum non intelligentes hujusmodi virtutis condicionem dixerunt papam posse revocare hujusmodi statuta, quod dictum secundum proprietatem sermonis non subsistit in veritate, quia revocare idem est quod legem totaliter tollere, quod nullo modo papa potest facere. ideo hunc modum di- 3o cendi alii corrigentes dixerunt, quod contra hujusmodi statuta et decreta, que correccionem et punicionem concernunt, papa potest venire, quod tamen non potest in aliis. sed et hic modus dicendi est insufficiens, quia indefinita proposicione loquitur, que equipollet universali in legibus, quia, sicut papa non potest hujusmodi statuta totaliter tollere et revocare, ita non potest universaliter venire contra ea nisi, ut dictum est, raro et ut in 35 paucioribus et tunc eciam ex causa urgente et rationabili, in quo casu eciam non venitur contra legem, quamvis preter legem fiat, quia, si talis casus seu circumstancie tempore, quo ferebatur lex, occurrisset, ipsa lege fuisset exceptus vel secundum exigenciam circum- stanciarum fuisset moderatus. et hec virtus epicheie, que moderatrix et interpretatrix legum est, est ita annexa supremo principi in re publica sive spirituali sive temporali, 40 ut ab eo salva republica tolli non possit. causa autem erroris juristarum predictorum in dicto modo dicendi fuit et est consuetudo seu pocius abusus Romanorum pontificum, quo de epicheia fecerunt legem et de lege epicheiam, dum preter legem, immo et contra semper agentes cum eorum nonobstanciis raro aut nunquam sequi legem et secundum a) BR Hugucius. 45 1 In dem (ungedruckten) Werk „Super distinc- tionibus decreti"? Vgl. über Dominicus de Sancto Geminiano (c. 1400) Schulte, Geschichte der Quellen und Literatur des Canonischen Rechts 2, 294 ff. c. 6 D. 40. 50 3 с. 6 D. 16. 4 c. 4 in VI° 2, 14. 5 c. 8 D. 16. 6 Gemeint ist wohl der bei Mansi, Conc. Coll. 27, 313-330 nur z. T. gedruckte Traktat des An- tonius de Butrio zu Gunsten des Konzils von Pisa. 7 Vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 16 ff. 38 *
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 299 in hiis velut in quadrato lapide sancte fidei structura consurgit et cujuslibet vite atque 1438 sc. communis accionis norma existit“, ubi cujuslibet vite et communis accionis norma refertur Mai 4] ad salutem accionis pro informacione, ut sit sensus, quod papa tenetur approbare neces- sario statuta conciliorum respicientia fidem aut normam informacionis vite Christiane. 5 hoc idem tenet Dominicus de sancto Geminiano ibidem, ubi dicit 1: „nota istam glosam, quia eam tenent Hugucius et Archidiaconus“, et est racio secundum ipsum, quia in hiis, que pertinent ad fidem et salutem et generalem statum ecclesie, non licet pape venire contra statuta concilii, quia in hiis potest accusari et dampnari a concilio, ut notatur 40 distinctione „si papa" 2. et secundum ipsum pro isto dicto optime facit textus in c. 10 „habeo librum" 16 distinctione 3. ibi oportet, quod est verbum necessitatis proprie sump- tum, ut notat glosa in c. „cum ab uno" "de re judicata" libro 6 4. et est textus de hoc secundum intellectum Hugucii a in c. „sancta" 16 distinctione 5. prefati doctores idem dicunt in pluribus aliis locis. item Antonius de Butrio in „tractatu de scismate" ponit septem casus, in quibus papa subicitur concilio generali et in quibus pocius est standum 15 determinacioni concilii quam pape, quos ibi videat, qui videre voluerit. ego tamen dico, quod papa simpliciter in omnibus subicitur universali concilio et eidem tenetur obedire secundum statum gradum atque ordinem suum nec potest destruere aut revocare que- cumque et cujuscumque condicionis decreta concilii universalis, sive ad fidem sive ad generalem statum sive ad salutem sive ad quamcumque aliam causam pertineant, ut in 20 superioribus et alibi tactum est, post decretum 7 Constantiensis concilii, in quo cavetur, quod in illis tribus et in pertinentibus ad ea papa subicitur etc., quia nichil est in ecclesia dei, quod non pertineat ad aliquod trium predictorum. non tamen nego eidem conpetere epicheiam, que est legum interpretatrix, que non destruit aut revocat legem, sed in casu aliquo particulari et raro et non sine maxima et urgenti causa non contra, 25 sed preter legem facit. que potissime virtus epicheie locum habet in hiis, que concernunt correccionem morum et punicionem criminum. in quibus multi juristarum non intelligentes hujusmodi virtutis condicionem dixerunt papam posse revocare hujusmodi statuta, quod dictum secundum proprietatem sermonis non subsistit in veritate, quia revocare idem est quod legem totaliter tollere, quod nullo modo papa potest facere. ideo hunc modum di- 3o cendi alii corrigentes dixerunt, quod contra hujusmodi statuta et decreta, que correccionem et punicionem concernunt, papa potest venire, quod tamen non potest in aliis. sed et hic modus dicendi est insufficiens, quia indefinita proposicione loquitur, que equipollet universali in legibus, quia, sicut papa non potest hujusmodi statuta totaliter tollere et revocare, ita non potest universaliter venire contra ea nisi, ut dictum est, raro et ut in 35 paucioribus et tunc eciam ex causa urgente et rationabili, in quo casu eciam non venitur contra legem, quamvis preter legem fiat, quia, si talis casus seu circumstancie tempore, quo ferebatur lex, occurrisset, ipsa lege fuisset exceptus vel secundum exigenciam circum- stanciarum fuisset moderatus. et hec virtus epicheie, que moderatrix et interpretatrix legum est, est ita annexa supremo principi in re publica sive spirituali sive temporali, 40 ut ab eo salva republica tolli non possit. causa autem erroris juristarum predictorum in dicto modo dicendi fuit et est consuetudo seu pocius abusus Romanorum pontificum, quo de epicheia fecerunt legem et de lege epicheiam, dum preter legem, immo et contra semper agentes cum eorum nonobstanciis raro aut nunquam sequi legem et secundum a) BR Hugucius. 45 1 In dem (ungedruckten) Werk „Super distinc- tionibus decreti"? Vgl. über Dominicus de Sancto Geminiano (c. 1400) Schulte, Geschichte der Quellen und Literatur des Canonischen Rechts 2, 294 ff. c. 6 D. 40. 50 3 с. 6 D. 16. 4 c. 4 in VI° 2, 14. 5 c. 8 D. 16. 6 Gemeint ist wohl der bei Mansi, Conc. Coll. 27, 313-330 nur z. T. gedruckte Traktat des An- tonius de Butrio zu Gunsten des Konzils von Pisa. 7 Vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 16 ff. 38 *
Strana 300
300 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ipsam facere in talibus voluerunt. preterea dato, quod non essent nisi illi duo casus, ſc. Mai 4) adhuc dissolvendo concilium in illos incidit etenim dissolvendo concilium, cum non potest, agit contra dictos articulos, qui, ut declaratum est, ad fidem pertinent. similiter nichil est, quod ita possit perturbare statum universalis ecclesie quam perturbando et dissolvendo ipsam eccle- siam pro statu et reformacione atque ad bonum ipsius universalis ecclesie congregatam. item 5 papa incorrigibiliter scandalizans et notorie ecclesiam dei potest puniri per concilium (di- stinctione 40 „si papa"1 in glosa). et ratio est, quia, cum papa sit caput ministeriale ecclesie, facile posset in subditis corrumpere mores et sic totum corpus inficere, nisi sibi resisteretur. et si ecclesia non posset ipsum corrigere, sequitur, quod Christus insufficienter sue ecclesie providisset. potestas enim pape et aliorum data est in edificacionem et non in de- 10 struccionem, ut apostolus dicit 2. exempla sunt de Johanne duodecimo et Johanne 23, qui fuerunt depositi ob scandalum, quo ecclesiam dei scandalizabant. contra secundam propositionem est expresse ejusdem concilii Constantiensis capitulum 3, quod incipit „Fre- quens“, cujus tenor sequitur in forma et est talis: „Frequens generalium conciliorum celebracio agri dominici precipua cultura est, que vepres spinas et tribulos heresum 15 errorum et scismatum extirpat, excessus corrigit, deformata reformat vineam domini ad frugem uberrime fertilitatis adducit. illorum vero neglectus premissa disseminat atque fovet, ut preteritorum temporum recordacio et presencium consideracio ante oculos nostros ponunt. eapropter hoc perpetuo edicto statuimus decernimus atque ordinamus, ut ammodo con- cilia generalia celebrentur, ita quod primum a fine hujus concilii in quinquennium im 20 mediate sequens, secundum vero a fine illius immediate sequentis concilii in septennium et deinceps de decennio in decennium perpetuo celebrentur in locis, que summus ponti- fex per mensem ante finem cujuslibet concilii approbante et consenciente concilio vel in ejus defectum concilium ipsum deputare et assignare teneatur, ut sic per quandam con- tinuacionem semper aut concilium vigeat aut per termini pendenciam expectetur, quem 25 terminum liceat summo pontifici de fratrum suorum sancte Romane ecclesie cardinalium consilio ob emergentes forte casus breviare, sed nullatenus prorogetur. locum autem pro futuro concilio celebrando absque evidenti necessitate non mutet, sed, si forte casus ali- quis occurrerit, quo necessarium videretur ipsum locum mutari, puta obsidionis, guerrarum, pestis aut similium, tunc liceat summo pontifici de predictorum fratrum suorum aut 30 duarum parcium ipsorum consensu atque subscripcione alium locum prius deputato loco viciniorem et aptum, sub eadem tamen nacione subrogare, nisi idem vel simile impedi- mentum per totam illam nacionem vigeret, et tunc ad aliquem viciniorem alterius nacionis locum aptum hujusmodi concilium poterit convocari, ad quem prelati et alii, qui ad con- cilium solent convocari, accedere teneantur, ac si a principio locus ille fuisset deputatus. 35 quam tamen loci mutacionem et termini abbreviacionem per annum ante prefixum ter- minum teneatur summus pontifex legitime et solempniter publicare et intimare, ut ad ipsum concilium celebrandum predicti possint statuto tempore convenire". hec ibi, in dicto decreto multa tanguntur. et primo, quantam utilitatem ecclesie dei frequens gene- ralium conciliorum celebracio afferat et quantum dampnum eorumdem neglectus. 2° sta- 40 tuuntur tempora, quibus dicta sacra concilia celebrentur. 3° traditur modus, qualiter sint loca eligenda, in quibus dicta concilia celebranda sunt. tam autem circa tempus quam circa locum quedam summo pontifici permittuntur, quedam vero prohibentur: circa tem- pus permittitur summo pontifici, ut ob emergentes casus tempus et terminum futuri con- cilii possit abbreviare; prohibetur autem, ut nullatenus dictum tempus vel terminus 45 prorogetur. circa locum eciam permittitur eidem, ut per mensem ante finem cujuslibet a) in B am Rande vom Schreiber Capitulum „Frequens“ quoad celebrationem conciliorum. c. 6 D. 40. 2 Cor. 10, 8. 3 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4.
300 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ipsam facere in talibus voluerunt. preterea dato, quod non essent nisi illi duo casus, ſc. Mai 4) adhuc dissolvendo concilium in illos incidit etenim dissolvendo concilium, cum non potest, agit contra dictos articulos, qui, ut declaratum est, ad fidem pertinent. similiter nichil est, quod ita possit perturbare statum universalis ecclesie quam perturbando et dissolvendo ipsam eccle- siam pro statu et reformacione atque ad bonum ipsius universalis ecclesie congregatam. item 5 papa incorrigibiliter scandalizans et notorie ecclesiam dei potest puniri per concilium (di- stinctione 40 „si papa"1 in glosa). et ratio est, quia, cum papa sit caput ministeriale ecclesie, facile posset in subditis corrumpere mores et sic totum corpus inficere, nisi sibi resisteretur. et si ecclesia non posset ipsum corrigere, sequitur, quod Christus insufficienter sue ecclesie providisset. potestas enim pape et aliorum data est in edificacionem et non in de- 10 struccionem, ut apostolus dicit 2. exempla sunt de Johanne duodecimo et Johanne 23, qui fuerunt depositi ob scandalum, quo ecclesiam dei scandalizabant. contra secundam propositionem est expresse ejusdem concilii Constantiensis capitulum 3, quod incipit „Fre- quens“, cujus tenor sequitur in forma et est talis: „Frequens generalium conciliorum celebracio agri dominici precipua cultura est, que vepres spinas et tribulos heresum 15 errorum et scismatum extirpat, excessus corrigit, deformata reformat vineam domini ad frugem uberrime fertilitatis adducit. illorum vero neglectus premissa disseminat atque fovet, ut preteritorum temporum recordacio et presencium consideracio ante oculos nostros ponunt. eapropter hoc perpetuo edicto statuimus decernimus atque ordinamus, ut ammodo con- cilia generalia celebrentur, ita quod primum a fine hujus concilii in quinquennium im 20 mediate sequens, secundum vero a fine illius immediate sequentis concilii in septennium et deinceps de decennio in decennium perpetuo celebrentur in locis, que summus ponti- fex per mensem ante finem cujuslibet concilii approbante et consenciente concilio vel in ejus defectum concilium ipsum deputare et assignare teneatur, ut sic per quandam con- tinuacionem semper aut concilium vigeat aut per termini pendenciam expectetur, quem 25 terminum liceat summo pontifici de fratrum suorum sancte Romane ecclesie cardinalium consilio ob emergentes forte casus breviare, sed nullatenus prorogetur. locum autem pro futuro concilio celebrando absque evidenti necessitate non mutet, sed, si forte casus ali- quis occurrerit, quo necessarium videretur ipsum locum mutari, puta obsidionis, guerrarum, pestis aut similium, tunc liceat summo pontifici de predictorum fratrum suorum aut 30 duarum parcium ipsorum consensu atque subscripcione alium locum prius deputato loco viciniorem et aptum, sub eadem tamen nacione subrogare, nisi idem vel simile impedi- mentum per totam illam nacionem vigeret, et tunc ad aliquem viciniorem alterius nacionis locum aptum hujusmodi concilium poterit convocari, ad quem prelati et alii, qui ad con- cilium solent convocari, accedere teneantur, ac si a principio locus ille fuisset deputatus. 35 quam tamen loci mutacionem et termini abbreviacionem per annum ante prefixum ter- minum teneatur summus pontifex legitime et solempniter publicare et intimare, ut ad ipsum concilium celebrandum predicti possint statuto tempore convenire". hec ibi, in dicto decreto multa tanguntur. et primo, quantam utilitatem ecclesie dei frequens gene- ralium conciliorum celebracio afferat et quantum dampnum eorumdem neglectus. 2° sta- 40 tuuntur tempora, quibus dicta sacra concilia celebrentur. 3° traditur modus, qualiter sint loca eligenda, in quibus dicta concilia celebranda sunt. tam autem circa tempus quam circa locum quedam summo pontifici permittuntur, quedam vero prohibentur: circa tem- pus permittitur summo pontifici, ut ob emergentes casus tempus et terminum futuri con- cilii possit abbreviare; prohibetur autem, ut nullatenus dictum tempus vel terminus 45 prorogetur. circa locum eciam permittitur eidem, ut per mensem ante finem cujuslibet a) in B am Rande vom Schreiber Capitulum „Frequens“ quoad celebrationem conciliorum. c. 6 D. 40. 2 Cor. 10, 8. 3 Vom 9. Oktober 1417, vgl. S. 205 Anm. 4.
Strana 301
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 301 [c. concilii eodem concilio approbante et consenciente locum pro futuro concilio celebrando 1438 valeat, immo teneatur deputare et assignare et in defectum ejus, casu quo ipse nollet, Mai 4] ipsum concilium potest et debet locum predictum deputare et assignare absque ipso. prohibetur autem eidem, ut locum pro futuro concilio celebrando deputatum absque 5 evidenti neccessitate non mutet. qua necessitate evidenti imminente permittitur eidem, ut certis modis et condicionibus dictum locum permutare possit. et advertendum, quod in dicto decreto nulla dispositio circa concilium actu congregatum pape conceditur seu permittitur neque quoad loci permutacionem neque quoad temporis duracionem, ut vi- delicet abbreviet vel proroget aut pro libito suo dissolvat, sed omnia, que sibi conce- 10 duntur, sive ad tempus sive ad locum pertineant, non stante concilio pro futuri concilii disposicione debitis et certis adjunctis circumstanciis eidem conceduntur, si ergo pro- hibetur non stante concilio futuri concilii termini prorogacio, quanto magis congregato concilio est sibi dissolucio prohibita! et si ante finem concilii per mensem non sibi per- mittitur absoluta eleccio loci pro futuro concilio celebrando absque approbacione concilii 15 et ipsius assensu, quanto magis stante concilio erit sibi prohibita de loco ad locum con- cilii sine consensu ejusdem mutacio! si, inquam, non potest terminum futuri concilii prorogare, quanto magis stante concilio ipsum dissolvendo non poterit pro libito sue vo- luntatis ad aliud tempus protrahere! et tamen sanctissimus dominus Eugenius in pre- dicta sua pretensa prima dissolucione 1 attemptavit predicta omnia, quia et concilium dis- 20 solvit et tempus ad decem et octo menses prorogavit et civitatem Bononiensem assignavit pro concilio per eum indicto celebrando nullis circumstanciis seu condicionibus expressis in predicto capitulo „Frequens" absque consilio et assensu concilii, immo ipso concilio contradicente et reclamante. et quia sic fecit et nulliter, ideo nullum fuit, quod fecit, tertia proposicio se ipsam proutmet sanctitas sua confessa est in sua revocacione 2. 25 destruit, quia necesse est, quod aut omnes sancti patres, quorum sententias superius in- duximus, et ipsum concilium Constantiense extitissent heretici aut illi, qui dictam pro- positionem confinxerunt. contra quartam est omnino jus divinum, quod indistincte fraternam correccionem persuadet et imperat, de qua nec active nec passive aliquis ex- imitur. et tandem post duplicem correccionem precipit, quod ecclesie denuncietur, quam 3o si non audierit, ut ethnicus et publicanus habeatur. sed denunciacio non fit nisi judici; ergo per judicem, scilicet ecclesiam, quam concilium generale representat, potest papa citari, et potest exercere omnes actus jurisdictionis in criminibus, de quibus potest accu- sari. igitur non est contra jus divinum. hoc alias 3 latissime extitit declaratum in ex- positione dicti textus 4 "dic ecclesie". similiter neque est contra jus humanum, quia Con- 35 stantiense concilium, ut habitum est in reformacione ecclesie in capite et in membris, dicit 5, quod papa tenetur obedire et, si contumaciter contempserit, condigne pene subiciatur et puniatur. necesse est igitur, quod aut concilium Constantiense heresim statuerit aut ipse Eugenius et illi sapiant heresim, qui dictam propositionem interseruerunt illi bulle. contra quintam est, quia illi pauci erant legitime congregati utpote auctoritate duorum con- 40 ciliorum et duorum summorum pontificum, ut in prima parte extitit declaratum; et per consequens habebant immediate potestatem a Christo juxta dictum decretum 6 Constan- tiense. igitur poterant representare ecclesiam militantem, sicut et vere representabant eciam, postquam se ab ipso subtraxit concilio, per quam subtraccionem non ipsam auc- toritatem papalem subtraxit a sinodo, sed se ipsum papali dignitate reddidit indignum 45 1 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. 2 Vom 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. Vgl. S. 280 Z. 5 ff.? Oder ist ein besonderer 50 Traktat Ragusas über das gen. Bibelwort gemeint? 4 5 6 Matth. 18, 15. Vgl. S. 262 Z. 19 ff. Vgl. ebd. Z. 15 f.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 301 [c. concilii eodem concilio approbante et consenciente locum pro futuro concilio celebrando 1438 valeat, immo teneatur deputare et assignare et in defectum ejus, casu quo ipse nollet, Mai 4] ipsum concilium potest et debet locum predictum deputare et assignare absque ipso. prohibetur autem eidem, ut locum pro futuro concilio celebrando deputatum absque 5 evidenti neccessitate non mutet. qua necessitate evidenti imminente permittitur eidem, ut certis modis et condicionibus dictum locum permutare possit. et advertendum, quod in dicto decreto nulla dispositio circa concilium actu congregatum pape conceditur seu permittitur neque quoad loci permutacionem neque quoad temporis duracionem, ut vi- delicet abbreviet vel proroget aut pro libito suo dissolvat, sed omnia, que sibi conce- 10 duntur, sive ad tempus sive ad locum pertineant, non stante concilio pro futuri concilii disposicione debitis et certis adjunctis circumstanciis eidem conceduntur, si ergo pro- hibetur non stante concilio futuri concilii termini prorogacio, quanto magis congregato concilio est sibi dissolucio prohibita! et si ante finem concilii per mensem non sibi per- mittitur absoluta eleccio loci pro futuro concilio celebrando absque approbacione concilii 15 et ipsius assensu, quanto magis stante concilio erit sibi prohibita de loco ad locum con- cilii sine consensu ejusdem mutacio! si, inquam, non potest terminum futuri concilii prorogare, quanto magis stante concilio ipsum dissolvendo non poterit pro libito sue vo- luntatis ad aliud tempus protrahere! et tamen sanctissimus dominus Eugenius in pre- dicta sua pretensa prima dissolucione 1 attemptavit predicta omnia, quia et concilium dis- 20 solvit et tempus ad decem et octo menses prorogavit et civitatem Bononiensem assignavit pro concilio per eum indicto celebrando nullis circumstanciis seu condicionibus expressis in predicto capitulo „Frequens" absque consilio et assensu concilii, immo ipso concilio contradicente et reclamante. et quia sic fecit et nulliter, ideo nullum fuit, quod fecit, tertia proposicio se ipsam proutmet sanctitas sua confessa est in sua revocacione 2. 25 destruit, quia necesse est, quod aut omnes sancti patres, quorum sententias superius in- duximus, et ipsum concilium Constantiense extitissent heretici aut illi, qui dictam pro- positionem confinxerunt. contra quartam est omnino jus divinum, quod indistincte fraternam correccionem persuadet et imperat, de qua nec active nec passive aliquis ex- imitur. et tandem post duplicem correccionem precipit, quod ecclesie denuncietur, quam 3o si non audierit, ut ethnicus et publicanus habeatur. sed denunciacio non fit nisi judici; ergo per judicem, scilicet ecclesiam, quam concilium generale representat, potest papa citari, et potest exercere omnes actus jurisdictionis in criminibus, de quibus potest accu- sari. igitur non est contra jus divinum. hoc alias 3 latissime extitit declaratum in ex- positione dicti textus 4 "dic ecclesie". similiter neque est contra jus humanum, quia Con- 35 stantiense concilium, ut habitum est in reformacione ecclesie in capite et in membris, dicit 5, quod papa tenetur obedire et, si contumaciter contempserit, condigne pene subiciatur et puniatur. necesse est igitur, quod aut concilium Constantiense heresim statuerit aut ipse Eugenius et illi sapiant heresim, qui dictam propositionem interseruerunt illi bulle. contra quintam est, quia illi pauci erant legitime congregati utpote auctoritate duorum con- 40 ciliorum et duorum summorum pontificum, ut in prima parte extitit declaratum; et per consequens habebant immediate potestatem a Christo juxta dictum decretum 6 Constan- tiense. igitur poterant representare ecclesiam militantem, sicut et vere representabant eciam, postquam se ab ipso subtraxit concilio, per quam subtraccionem non ipsam auc- toritatem papalem subtraxit a sinodo, sed se ipsum papali dignitate reddidit indignum 45 1 Vom 18. Dezember 1431, vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. 2 Vom 15. Dezember 1433, vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. Vgl. S. 280 Z. 5 ff.? Oder ist ein besonderer 50 Traktat Ragusas über das gen. Bibelwort gemeint? 4 5 6 Matth. 18, 15. Vgl. S. 262 Z. 19 ff. Vgl. ebd. Z. 15 f.
Strana 302
302 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dicente sancto martire Cipriano in epistola 1 ad Antonianum loquens de Novaciano: „epi- ſc. Mai a) scopatum autem tenere non posset, eciam si episcopus prius factus a coepiscoporum suorum corpore et ab ecclesie unitate discederet, quando apostolus admoneat 2, ut in- vicem nosmet ipsos sustineamus nec ab unitate, quam deus constituit, recedamus, et dicat sustinentes invicem in dilectione satis agentes servare unitatem spiritus in conjunccione 5 pacis. qui ergo nec unitatem spiritus nec conjunccionem pacis observat et se ab ecclesie vinculo atque a sacerdotum collegio separat, episcopi nec potestatem potest habere nec honorem, qui episcopatus nec unitatem voluit tenere nec pacem.“ hec ille. pro quorum verborum intellectu advertendum, quod in dictis verbis loquitur Ciprianus de Novaciano, qui contra Cornelium se in papatu erexerat. unde de episcopatu Romano loquitur, quia 10 post assumpcionem Cornelii ad papatum Novacianus scisma faciens se a paucis episcopis in papam eligi fecit. dicit itaque Ciprianus, quod prefatus Novacianus, eciam si prius factus fuisset episcopus et fuisset verus papa, tamen episcopatum seu papatum tenere non posset, si a episcoporum suorum corpore et ab ecclesie unitate discederet. simili modo et in hac causa dicere possumus de Eugenio, quia, licet fuisset verus papa, tamen papatum 15 tenere non potest, ex quo se a coepiscoporum suorum corpore et ab unitate ecclesie sepa- ravit a sancta sinodo legitime congregata recedendo. representabant igitur illi pauci le- gitime congregati universalem ecclesiam nec separatio illa sui a sinodo illi synodo nocuit, sed ipsum dignitate et papatu indignum reddidit. etenim non in multitudine tantum do- minus, sed eciam sepe juxta verbum3 Christi: „ubi duo vel tres in nomine ipsius con- 20 sextam propositionem ipsemet dominus Eugenius ex facto ostendit gregati sunt etc.“ esse falsam, quia, si sancta Basiliensis sinodus postulabat ab eo aliquid hereticum, nullo modo debebat consentire, quin immo contra heresim postulatam debebat usque ad animam et sanguinem certare et pungnare, quod tamen non fecit, quia bullis autenticis predictam suam dissolucionem nullam et irritam fuisse declaravit quodque a tempore sue inchoacionis 25 Basiliense concilium fuit legitime continuatum et prosecucionem semper habuit, continuari ac prosecucionem habere debere ad tria in dictis articulis posita et pertinencia ad ea, proinde ac si nulla dissolucio facta fuisset, ut superius 4 in fine prime partis patuit. revo- cavit eciam predictam bullam 5 „Deus novit" et alias duas 6 et simpliciter omnia, quit- quid contra auctoritatem dicti concilii Basiliensis attemptatum fuerat vel assertum, sub so- hiis verbis: „intendimus preterea, ut mentis nostre integritas ac devocio, quam ad uni- versale sacrum Basiliense concilium gerimus, omnibus constet evidenter, duas nostras litteras pridem in palacio nostro promulgatas — nam tercias, quarum tenor de verbo ad verbum inferius describitur, que dicuntur incipere „Deus novit“, cum a nobis aut de scitu nostro numquam emanarunt, licet superfluum videatur, quod non extat revocare, 35 tamen, quia petitum est, et ad cautelam, si ullo umquam tempore apparerent — et alias quascumque et quitquid per nos aut nostro nomine in prejudicium aut derogacionem predicti sacri Basiliensis concilii seu contra ejus auctoritatem factum et attemptatum seu assertum est, cassamus irritamus revocamus et annullamus nullas et irritas fuisse et esse declaramus.“ hec ibi. post predictam vero prime dissolucionis revocacionem et ad- 40 hesionem ad concilium prefati sanctissimi domini Eugenii legati et ambasiatores ejusdem, qui de novo advenerant et presidentes vocabantur, videlicet reverendissimi in Christo patres et domini domini cardinalis Nicolaus presbiter tituli sancte Crucis in Jherusalem, cardinalis Julianus diaconus tituli sancti Angeli, archiepiscopus Tarantinus, episcopus Paduanus et abbas monasterii sancte Justine de Padua, in eorum incorporacione jura- 45 Vgl. Cypriani Opera ed. Hartel in Corp. Vgl. S. 261 Z. 25 ff. 5 Scriptor. eccl. Latin. III, Pars II p. 643 (Epi- Vom 13. September 1433, vgl. RTA. 11, 16 stulae 55 c. 24). Z. 29 ff. und 20 Z. 38 ff. 6 Vom 29. Juli und 13. September 1433, vgl. Eph. 4, 2 u. 3. Matth. 18, 20. RTA. 11, 15 Z. 4 ff., 16 Z. 29 f.; 21 Z. 19 f. 50
302 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 dicente sancto martire Cipriano in epistola 1 ad Antonianum loquens de Novaciano: „epi- ſc. Mai a) scopatum autem tenere non posset, eciam si episcopus prius factus a coepiscoporum suorum corpore et ab ecclesie unitate discederet, quando apostolus admoneat 2, ut in- vicem nosmet ipsos sustineamus nec ab unitate, quam deus constituit, recedamus, et dicat sustinentes invicem in dilectione satis agentes servare unitatem spiritus in conjunccione 5 pacis. qui ergo nec unitatem spiritus nec conjunccionem pacis observat et se ab ecclesie vinculo atque a sacerdotum collegio separat, episcopi nec potestatem potest habere nec honorem, qui episcopatus nec unitatem voluit tenere nec pacem.“ hec ille. pro quorum verborum intellectu advertendum, quod in dictis verbis loquitur Ciprianus de Novaciano, qui contra Cornelium se in papatu erexerat. unde de episcopatu Romano loquitur, quia 10 post assumpcionem Cornelii ad papatum Novacianus scisma faciens se a paucis episcopis in papam eligi fecit. dicit itaque Ciprianus, quod prefatus Novacianus, eciam si prius factus fuisset episcopus et fuisset verus papa, tamen episcopatum seu papatum tenere non posset, si a episcoporum suorum corpore et ab ecclesie unitate discederet. simili modo et in hac causa dicere possumus de Eugenio, quia, licet fuisset verus papa, tamen papatum 15 tenere non potest, ex quo se a coepiscoporum suorum corpore et ab unitate ecclesie sepa- ravit a sancta sinodo legitime congregata recedendo. representabant igitur illi pauci le- gitime congregati universalem ecclesiam nec separatio illa sui a sinodo illi synodo nocuit, sed ipsum dignitate et papatu indignum reddidit. etenim non in multitudine tantum do- minus, sed eciam sepe juxta verbum3 Christi: „ubi duo vel tres in nomine ipsius con- 20 sextam propositionem ipsemet dominus Eugenius ex facto ostendit gregati sunt etc.“ esse falsam, quia, si sancta Basiliensis sinodus postulabat ab eo aliquid hereticum, nullo modo debebat consentire, quin immo contra heresim postulatam debebat usque ad animam et sanguinem certare et pungnare, quod tamen non fecit, quia bullis autenticis predictam suam dissolucionem nullam et irritam fuisse declaravit quodque a tempore sue inchoacionis 25 Basiliense concilium fuit legitime continuatum et prosecucionem semper habuit, continuari ac prosecucionem habere debere ad tria in dictis articulis posita et pertinencia ad ea, proinde ac si nulla dissolucio facta fuisset, ut superius 4 in fine prime partis patuit. revo- cavit eciam predictam bullam 5 „Deus novit" et alias duas 6 et simpliciter omnia, quit- quid contra auctoritatem dicti concilii Basiliensis attemptatum fuerat vel assertum, sub so- hiis verbis: „intendimus preterea, ut mentis nostre integritas ac devocio, quam ad uni- versale sacrum Basiliense concilium gerimus, omnibus constet evidenter, duas nostras litteras pridem in palacio nostro promulgatas — nam tercias, quarum tenor de verbo ad verbum inferius describitur, que dicuntur incipere „Deus novit“, cum a nobis aut de scitu nostro numquam emanarunt, licet superfluum videatur, quod non extat revocare, 35 tamen, quia petitum est, et ad cautelam, si ullo umquam tempore apparerent — et alias quascumque et quitquid per nos aut nostro nomine in prejudicium aut derogacionem predicti sacri Basiliensis concilii seu contra ejus auctoritatem factum et attemptatum seu assertum est, cassamus irritamus revocamus et annullamus nullas et irritas fuisse et esse declaramus.“ hec ibi. post predictam vero prime dissolucionis revocacionem et ad- 40 hesionem ad concilium prefati sanctissimi domini Eugenii legati et ambasiatores ejusdem, qui de novo advenerant et presidentes vocabantur, videlicet reverendissimi in Christo patres et domini domini cardinalis Nicolaus presbiter tituli sancte Crucis in Jherusalem, cardinalis Julianus diaconus tituli sancti Angeli, archiepiscopus Tarantinus, episcopus Paduanus et abbas monasterii sancte Justine de Padua, in eorum incorporacione jura- 45 Vgl. Cypriani Opera ed. Hartel in Corp. Vgl. S. 261 Z. 25 ff. 5 Scriptor. eccl. Latin. III, Pars II p. 643 (Epi- Vom 13. September 1433, vgl. RTA. 11, 16 stulae 55 c. 24). Z. 29 ff. und 20 Z. 38 ff. 6 Vom 29. Juli und 13. September 1433, vgl. Eph. 4, 2 u. 3. Matth. 18, 20. RTA. 11, 15 Z. 4 ff., 16 Z. 29 f.; 21 Z. 19 f. 50
Strana 303
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 303 verunt 1 propriis manibus fideliter laborare pro statu et honore sacri concilii Basiliensis et 1138 ſc. ejus decreta defendere et manutere et specialiter decretum2 concilii Constantiensis, quod Mai 4] continet prefatos duos articulos auctoritatem generalium conciliorum declarantes. postremo et ultimo post incorporacionem predictorum dicti articuli et auctoritas ecclesie in eisdem 5 declarata fuerunt 3 innovati in sessione 18. sub forma, que sequitur: „Sacrosancta etc. ad perpetuam rei memoriam. ad magnam ecclesie catholice utilitatem pertinere dinoscitur, ut ipsius auctoritas, cui omnes subesse tenentur, in sacro olim Constantiensi concilio declarata, sepius manifestetur et ad omnium noticiam perducatur, et quemadmodum non- nulla concilia precedencium sinodorum salubres instituciones ac declaraciones renovare 10 consueverunt, ita et hec sancta sinodus necessariam illam declaracionem de generalium conciliorum auctoritate in dicto Constantiensi concilio promulgatam sub eodem, qui se- quitur, tenore innovat. primum, quod generalis sinodus etc.“ ecce, quantis testimoniis ostenditur predicta fidei veritas, quantis auctoritatibus recipit firmitatem! sed mirandum, et ultra, quam dici potest, stupendum, quod hanc veritatem sole clariorem adhuc multi 15 videre respuunt; sed etsi vident, nichilominus impungnant suis potius passionibus quam ipsi veritati et fidei faventes. mirares? insurget unus hereticus, insurget malus homo, ut satis posset domesticis et nostri temporis exemplis declarari, et suis simulacionibus astuciis et coloratis persuasionibus multos decipiet, ducet post se populos, sua nova et perversa doctrina provincias multas inficiet et regna. et ecce ipsa universalis ecclesia 20 veritatem annunciat, fidem predicat, ubi sit ecclesiastice potestatis, sine qua non potest esse salus, plenitudo, ostendit, et multi sunt, qui adhuc refugiunt, multi sunt, qui claudunt oculos, ne videant celum, ne veritatem fidei agnoscant et pocius unius ho- minis voluntatem deficere in fide et in moribus potentem sequuntur quam tocius ecclesie firmam et inconcussam atque infallibilem veritatem! ecce Constanciensis sino- 25 dus doctrina dictam ecclesie veritatem et fidei docuit, facto practicavit, suis decretis ita tenendum, ita senciendum, ita asserendum et predicandum cunctis Christifidelibus mandavit! ecce Basiliensis sinodus jam per septem annos et ultra decretis epistolis et variis ambassiatis universum orbem et universam Christianitatem monuit instetit et, quantum potuit, laboravit, ut dicta veritas fidei cordibus infigeretur fidelium! so ecce idem sanctissimus dominus Eugenius, qui hanc eandem expungnabat veritatem, tandem ipsam confessus est et, quicquid contra eam per se ipsum vel alias suo nomine facto vel verbo attemptatum vel assertum fuerat, revocavit et irritum atque nullum fuisse declaravit suique postmodum publice confessi sunt et jurarunt! et nichilominus multi adhuc utinam ignorancia pocius quam protervia aut malicia eciam manifeste et palam 35 cum magno ipsius ecclesie discrimine dictam veritatem non desinunt a lacessere et im- pungnare, qui tandem, ut firmiter speramus, juxta promissionem Christi aut agnita veritate sencient et confitebuntur cum ecclesia, quod senciendum et confitendum est, aut saltem, quia veritas semper vincit et ecclesia, contra quam juxta vocem 4 domini porte non pre- valent inferorum, resilient et non proficient amplius ad laudem domini nostri Jhesu 40 Christi, qui est verus sponsus custos et conservator ecclesie. amen. Hec autem tam longa narracione prosecuti sumus profecto, ut majestas vestra to- tusque orbis percipiat sanctam sinodum Basiliensem jam a septem annis non in vanum laborasse nec in vacuum cucurrisse, non rem presentis seculi fuisse prosecutam, sed pro fide, pro legibus paternis, pro justicia, pro libertate ecclesie, pro ipsa veritate certasse 45 et agonizasse. certat nunc pro presenti et agonizat intenditque eciam usque ad animam a) so emendiert schon Iselin; BR deserunt. 1 Am 24. April 1434, vgl. RTA. 11, 196 Z. 17 ff. Vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 4 ff. 3 Am 26. Juni 1434, vgl. S. 201 Anm. 9. Matth. 16, 18.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 303 verunt 1 propriis manibus fideliter laborare pro statu et honore sacri concilii Basiliensis et 1138 ſc. ejus decreta defendere et manutere et specialiter decretum2 concilii Constantiensis, quod Mai 4] continet prefatos duos articulos auctoritatem generalium conciliorum declarantes. postremo et ultimo post incorporacionem predictorum dicti articuli et auctoritas ecclesie in eisdem 5 declarata fuerunt 3 innovati in sessione 18. sub forma, que sequitur: „Sacrosancta etc. ad perpetuam rei memoriam. ad magnam ecclesie catholice utilitatem pertinere dinoscitur, ut ipsius auctoritas, cui omnes subesse tenentur, in sacro olim Constantiensi concilio declarata, sepius manifestetur et ad omnium noticiam perducatur, et quemadmodum non- nulla concilia precedencium sinodorum salubres instituciones ac declaraciones renovare 10 consueverunt, ita et hec sancta sinodus necessariam illam declaracionem de generalium conciliorum auctoritate in dicto Constantiensi concilio promulgatam sub eodem, qui se- quitur, tenore innovat. primum, quod generalis sinodus etc.“ ecce, quantis testimoniis ostenditur predicta fidei veritas, quantis auctoritatibus recipit firmitatem! sed mirandum, et ultra, quam dici potest, stupendum, quod hanc veritatem sole clariorem adhuc multi 15 videre respuunt; sed etsi vident, nichilominus impungnant suis potius passionibus quam ipsi veritati et fidei faventes. mirares? insurget unus hereticus, insurget malus homo, ut satis posset domesticis et nostri temporis exemplis declarari, et suis simulacionibus astuciis et coloratis persuasionibus multos decipiet, ducet post se populos, sua nova et perversa doctrina provincias multas inficiet et regna. et ecce ipsa universalis ecclesia 20 veritatem annunciat, fidem predicat, ubi sit ecclesiastice potestatis, sine qua non potest esse salus, plenitudo, ostendit, et multi sunt, qui adhuc refugiunt, multi sunt, qui claudunt oculos, ne videant celum, ne veritatem fidei agnoscant et pocius unius ho- minis voluntatem deficere in fide et in moribus potentem sequuntur quam tocius ecclesie firmam et inconcussam atque infallibilem veritatem! ecce Constanciensis sino- 25 dus doctrina dictam ecclesie veritatem et fidei docuit, facto practicavit, suis decretis ita tenendum, ita senciendum, ita asserendum et predicandum cunctis Christifidelibus mandavit! ecce Basiliensis sinodus jam per septem annos et ultra decretis epistolis et variis ambassiatis universum orbem et universam Christianitatem monuit instetit et, quantum potuit, laboravit, ut dicta veritas fidei cordibus infigeretur fidelium! so ecce idem sanctissimus dominus Eugenius, qui hanc eandem expungnabat veritatem, tandem ipsam confessus est et, quicquid contra eam per se ipsum vel alias suo nomine facto vel verbo attemptatum vel assertum fuerat, revocavit et irritum atque nullum fuisse declaravit suique postmodum publice confessi sunt et jurarunt! et nichilominus multi adhuc utinam ignorancia pocius quam protervia aut malicia eciam manifeste et palam 35 cum magno ipsius ecclesie discrimine dictam veritatem non desinunt a lacessere et im- pungnare, qui tandem, ut firmiter speramus, juxta promissionem Christi aut agnita veritate sencient et confitebuntur cum ecclesia, quod senciendum et confitendum est, aut saltem, quia veritas semper vincit et ecclesia, contra quam juxta vocem 4 domini porte non pre- valent inferorum, resilient et non proficient amplius ad laudem domini nostri Jhesu 40 Christi, qui est verus sponsus custos et conservator ecclesie. amen. Hec autem tam longa narracione prosecuti sumus profecto, ut majestas vestra to- tusque orbis percipiat sanctam sinodum Basiliensem jam a septem annis non in vanum laborasse nec in vacuum cucurrisse, non rem presentis seculi fuisse prosecutam, sed pro fide, pro legibus paternis, pro justicia, pro libertate ecclesie, pro ipsa veritate certasse 45 et agonizasse. certat nunc pro presenti et agonizat intenditque eciam usque ad animam a) so emendiert schon Iselin; BR deserunt. 1 Am 24. April 1434, vgl. RTA. 11, 196 Z. 17 ff. Vom 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 4 ff. 3 Am 26. Juni 1434, vgl. S. 201 Anm. 9. Matth. 16, 18.
Strana 304
304 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 et sanguinem certare et agonizare pro predictis cum Matathia voce magna dicendo 1: ſc. Mai 4] „etsi omnes gentes regi obediunt Anthiocho, ut discedant unusquisque a servitute legis patrum suorum et consenciant mandatis ejus, ego et filii mei et fratres mei obediemus legi patrum nostrorum. propicius sit nobis deus. non est nobis utile relinquere legem et justicias dei". non audiemus verba regis Anthiochi nec sacrificabimus transgredientes 5 legis nostre mandata, ut eamus altera via, quin imo ipsa sancta sinodus cum eodem sancto patre Matathia jam voce magna clamat2 ad omnes Christifideles: „omnis, qui zelum habet legis statuens testamentum, exeat post me.“ et iterum 3: „nunc confortata est superbia et castigacio et tempus eversionis et ira indignacionis. nunc ergo, o filii, emulatores estote legis et date animas vestras pro testamento patrum et mementote 10 operum patrum, qui fecerunt in generacionibus suis, et accipietis gloriam magnam et nomen eternum. Abraham nonne in temptacione inventus est fidelis et reputatum est ei ad justiciam? Joseph in tempore angustie sue custodivit mandatum et factus est do- minus Egipti. Phinees pater noster zelando zelum dei accepit testamentum sacerdocii eterni. Jhesus, dum implevit verbum, factus est dux in Jsrael. Caleph, dum testi- 15 ficatur in ecclesia, accepit hereditatem. David in sua misericordia consecutus est sedem regni in secula. Helias, dum zelat zelum legis, receptus est in celum. Ananias Azarias Mizael credentes liberati sunt de flamma. Daniel in sua simplicitate liberatus est de ore leonum. et ita cogitate per omnem generacionem et generacionem, quia omnes, qui sperant in eum, non infirmantur. et a verbis viri peccatoris ne timueritis, quia gloria ejus stercus et ver- 20 mis est. hodie extollitur et cras non invenietur, quia conversus est in terram suam et cogi- tacio ejus periet. vos ergo, filii, confortamini et viriliter agite in lege, quia, cum fe- ceritis, que vobis precepta sunt in lege a domino deo vestro, in ipsa gloriosi eritis.“ hec habentur primi Machabeorum 2 c. ad laudem omnipotentis dei. et hoc de secundo principali. 25 [III.] Quantum a vero ad tertium, videlicet de fine et de causis, propter quem et quas sacrum Basiliense concilium extitit congregatum, jam note sunt toti orbi et in themate proposito exprimuntur. etenim dicitur, quod „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui erant in tribulacione et expugnabantur“ 4. 30 Christi etenim fideles dupliciter considerantur: vel in unum collective vel singulariter distributive. et collective dupliciter quidem: velut dispersi per orbem, fide tamen et moribus ac cerimoniis pertinentibus ad salutem conjuncti vel eciam ut in unum locum legitime congregati ad negocia Christifidelium auctoritative disponenda. et quantum qui- dem ad utramque predictam consideracionem collectivam Christifideles rationem habent 35 et nomen comuniter ecclesie simul et matris, sed, ut sunt in unum congregati, proprie concilium vel synodus nuncupantur. considerantur eciam dupliciter distributive vel prout unusquisque ut singularis persona comparatur ad multitudinem utroque jam dicto modo consideratam, cujus est pars et cui subicitur. et sic omnes fideles cujuscunque status et dignitatis, eciam si papa sit et imperator, vocantur filii sancte matris ecclesie vel ut 40 unusquisque particularis comparatur ad unumquemque alium particulariter consideratum, cui caritate conjungitur. et sic omnes fideles cujuscunque status, eciam si papa sit, omnes fratres in Christo vocantur. „convenit ergo ecclesia magna cogitare, quid faceret fratri- bus etc.“ etenim ecclesia Basilee in Christi nomine congregata ab ipso sue congregationis principio cogitare cepit omni cum diligencia, quid faceret fratribus, id est qualiter pro- 45 videret non solum materno affectu, sed eciam fraterno, ut nichil de affectu amoris et a) i B am Rande wold von Ragusa 3a pars. 1 2 1 Machab. 2, 19. Ebenda. Ebd. 2, 49-64. Ebd. 5, 16.
304 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 et sanguinem certare et agonizare pro predictis cum Matathia voce magna dicendo 1: ſc. Mai 4] „etsi omnes gentes regi obediunt Anthiocho, ut discedant unusquisque a servitute legis patrum suorum et consenciant mandatis ejus, ego et filii mei et fratres mei obediemus legi patrum nostrorum. propicius sit nobis deus. non est nobis utile relinquere legem et justicias dei". non audiemus verba regis Anthiochi nec sacrificabimus transgredientes 5 legis nostre mandata, ut eamus altera via, quin imo ipsa sancta sinodus cum eodem sancto patre Matathia jam voce magna clamat2 ad omnes Christifideles: „omnis, qui zelum habet legis statuens testamentum, exeat post me.“ et iterum 3: „nunc confortata est superbia et castigacio et tempus eversionis et ira indignacionis. nunc ergo, o filii, emulatores estote legis et date animas vestras pro testamento patrum et mementote 10 operum patrum, qui fecerunt in generacionibus suis, et accipietis gloriam magnam et nomen eternum. Abraham nonne in temptacione inventus est fidelis et reputatum est ei ad justiciam? Joseph in tempore angustie sue custodivit mandatum et factus est do- minus Egipti. Phinees pater noster zelando zelum dei accepit testamentum sacerdocii eterni. Jhesus, dum implevit verbum, factus est dux in Jsrael. Caleph, dum testi- 15 ficatur in ecclesia, accepit hereditatem. David in sua misericordia consecutus est sedem regni in secula. Helias, dum zelat zelum legis, receptus est in celum. Ananias Azarias Mizael credentes liberati sunt de flamma. Daniel in sua simplicitate liberatus est de ore leonum. et ita cogitate per omnem generacionem et generacionem, quia omnes, qui sperant in eum, non infirmantur. et a verbis viri peccatoris ne timueritis, quia gloria ejus stercus et ver- 20 mis est. hodie extollitur et cras non invenietur, quia conversus est in terram suam et cogi- tacio ejus periet. vos ergo, filii, confortamini et viriliter agite in lege, quia, cum fe- ceritis, que vobis precepta sunt in lege a domino deo vestro, in ipsa gloriosi eritis.“ hec habentur primi Machabeorum 2 c. ad laudem omnipotentis dei. et hoc de secundo principali. 25 [III.] Quantum a vero ad tertium, videlicet de fine et de causis, propter quem et quas sacrum Basiliense concilium extitit congregatum, jam note sunt toti orbi et in themate proposito exprimuntur. etenim dicitur, quod „convenit ecclesia magna cogitare, quid facerent fratribus suis, qui erant in tribulacione et expugnabantur“ 4. 30 Christi etenim fideles dupliciter considerantur: vel in unum collective vel singulariter distributive. et collective dupliciter quidem: velut dispersi per orbem, fide tamen et moribus ac cerimoniis pertinentibus ad salutem conjuncti vel eciam ut in unum locum legitime congregati ad negocia Christifidelium auctoritative disponenda. et quantum qui- dem ad utramque predictam consideracionem collectivam Christifideles rationem habent 35 et nomen comuniter ecclesie simul et matris, sed, ut sunt in unum congregati, proprie concilium vel synodus nuncupantur. considerantur eciam dupliciter distributive vel prout unusquisque ut singularis persona comparatur ad multitudinem utroque jam dicto modo consideratam, cujus est pars et cui subicitur. et sic omnes fideles cujuscunque status et dignitatis, eciam si papa sit et imperator, vocantur filii sancte matris ecclesie vel ut 40 unusquisque particularis comparatur ad unumquemque alium particulariter consideratum, cui caritate conjungitur. et sic omnes fideles cujuscunque status, eciam si papa sit, omnes fratres in Christo vocantur. „convenit ergo ecclesia magna cogitare, quid faceret fratri- bus etc.“ etenim ecclesia Basilee in Christi nomine congregata ab ipso sue congregationis principio cogitare cepit omni cum diligencia, quid faceret fratribus, id est qualiter pro- 45 videret non solum materno affectu, sed eciam fraterno, ut nichil de affectu amoris et a) i B am Rande wold von Ragusa 3a pars. 1 2 1 Machab. 2, 19. Ebenda. Ebd. 2, 49-64. Ebd. 5, 16.
Strana 305
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 305 ſc. caritatis obmitteret Christifidelibus sibi materno et fraterno affectu amoris conjunctis, qui 1438 erant in tribulacione et expugnabantur varie et multipliciter, videlicet ab heresibus, ab Mai 4) intestinis sedicionibus, a viciis, a scismatibus et ab infidelibus inimicis domini nostri Jesu Christi. convenit ergo ecclesia magna in Basilea primo propter extirpacionem heresum, 5 que in diversis partibus orbis pullulabant, secundo propter pacem in populo Christiano procurandam, tertio propter faciendam reformacionem ecclesie dei in capite et in mem- bris, quarto propter unionem obtinendam occidentalis et orientalis ecclesiarum, que jam a multis centenis annorum divise et disgregate ab invicem ipso adversario pacis diabulo procurante in maximum detrimentum et desolacionem divini cultus et religionis Christiane, perstiterunt, et ut communiter cogitaretur, quomodo Turcis et aliis infidelibus posset per Christifideles obviari. quibus quidem causis nulle umquam in ecclesia fuere pociores, nulle revera unquam magis necessarie. et aliorum quidem in preteritum celebratorum conciliorum quedam pro heresibus submovendis, quedam pro reformacione facienda, quedam pro scis- matibus tollendis, quedam pro pace populi Christiani et regnorum procuranda, quedam 15 pro repellendis incursibus adversariorum et inimicorum crucis Christi, quedam eciam pro recuperanda terra sancta aliisque invasis terris et possessis ab eisdem adversariis cele- brata sunt, raro tamen, ut estimo, usque nunc pro hiis simul conjunctim aliquod extitit concilium congregatum. si ergo in preteritum una ex dictis causis urgente cogebatur ecclesia congregari, quanto magis instantibus temporibus omnibus simul concurrentibus 20 dictis causis? fateor itaque, quod, si ecclesia jam non esset congregata, quod esset omnino de novo congreganda nec umquam dissolvenda, donec provisum fuisset in causis, propter quas congregaretur, quantum humanitus cum dei adjutorio fieri posset. et quantum quidem circa primam partem sancta synodus Basiliensis laboraverit, quot im- pensas et quot labores sustinuerit, notum est jam toti Christianitati et maxime serenitati 25 vestre. plus etenim gratia dei profuerunt illius sancte sinodi verba et amicabiles tractatus atque ambasiate et legaciones plurime quam multi inantea apparati exercitus. ubicunque eciam sancta synodus vel scintillam erroris percipere potuit vel in libris vel in personis aut in patriis, adstatim dedit pro posse operam ad ipsam sopiendam, in tantum, quod eciam ad regnum Boßne in confinibus Hungarie Dalmacie Croacieque regnorum vestrorum situm, quod jam a pluribus centenis annorum diversis extitit heresibus et erroribus, maxime Manicheorum Patarenorumque, respersum et infectum et per consequens ab ecclesia sepa- ratum et precisum, suos ambasiatores nuncios et legatos transmisit et revera, nisi mors secuta fuisset illuc transmissi episcopi, principalis legati ecclesie, multum fructum in illo regno vel fortasse jam totalem reductionem fuisset ecclesia consecuta 1. pro pace eciam 35 populi Christiani et regnorum inter se dissidencium fecit et facit sancta synodus cotidie, quantum potuit et potest. nam a principio sue creacionis illico extinxit2 discordiam, que circa Basileam oriebatur inter illustrissimos principes duces Burgundie et Austrie Fredericum seniorem, vestre serenitatis consanguineos; adstatim eciam sua opera dissoluta fuit 3 quedam non parva congregacio vel pocius conspiracio supra Renum circa Wor- 40 maciam quorundam sedicionem facere in populo et patriis volencium. post hec pro pace Treverensis Maguntinensis Bambergensis Herbipolensis Trajectensis Magdeburgensis et aliarum ecclesiarum Germanie, pro pace eciam ducum Bavarie et similiter ducum Saxonie inter se intestina bella gerencium aliorumque in diversis partibus Germanie consistencium, quantum potuit, laboravit; pro pace denique regnorum Francie et Anglie et regni Polonie 45 cum Prutenis, pro pacificacione incliti regni vestri Bohemie, pro pace regni Dacie cum civitatibus quibusdam maritimis, pro pace Italie non parcendo laboribus nec impensis fecit, quod potuit, mittendo ambasiatas innumeras quodammodo varias et diversas et non solum semel ad eandem patriam, sed iteratis vicibus pluries et pluries, et non solum 10 30 1 Vgl. dazu Conc. Bas. 2, 195 Z. 23-26; 316 Z. 50 4�6; 417 Z. 12-19; 419 Z. 10-15; 5, 118 Z. 35-37. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 Vgl. RTA. 10, 139-140. 3 Vgl. RTA. 10, 228�231. 39
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 305 ſc. caritatis obmitteret Christifidelibus sibi materno et fraterno affectu amoris conjunctis, qui 1438 erant in tribulacione et expugnabantur varie et multipliciter, videlicet ab heresibus, ab Mai 4) intestinis sedicionibus, a viciis, a scismatibus et ab infidelibus inimicis domini nostri Jesu Christi. convenit ergo ecclesia magna in Basilea primo propter extirpacionem heresum, 5 que in diversis partibus orbis pullulabant, secundo propter pacem in populo Christiano procurandam, tertio propter faciendam reformacionem ecclesie dei in capite et in mem- bris, quarto propter unionem obtinendam occidentalis et orientalis ecclesiarum, que jam a multis centenis annorum divise et disgregate ab invicem ipso adversario pacis diabulo procurante in maximum detrimentum et desolacionem divini cultus et religionis Christiane, perstiterunt, et ut communiter cogitaretur, quomodo Turcis et aliis infidelibus posset per Christifideles obviari. quibus quidem causis nulle umquam in ecclesia fuere pociores, nulle revera unquam magis necessarie. et aliorum quidem in preteritum celebratorum conciliorum quedam pro heresibus submovendis, quedam pro reformacione facienda, quedam pro scis- matibus tollendis, quedam pro pace populi Christiani et regnorum procuranda, quedam 15 pro repellendis incursibus adversariorum et inimicorum crucis Christi, quedam eciam pro recuperanda terra sancta aliisque invasis terris et possessis ab eisdem adversariis cele- brata sunt, raro tamen, ut estimo, usque nunc pro hiis simul conjunctim aliquod extitit concilium congregatum. si ergo in preteritum una ex dictis causis urgente cogebatur ecclesia congregari, quanto magis instantibus temporibus omnibus simul concurrentibus 20 dictis causis? fateor itaque, quod, si ecclesia jam non esset congregata, quod esset omnino de novo congreganda nec umquam dissolvenda, donec provisum fuisset in causis, propter quas congregaretur, quantum humanitus cum dei adjutorio fieri posset. et quantum quidem circa primam partem sancta synodus Basiliensis laboraverit, quot im- pensas et quot labores sustinuerit, notum est jam toti Christianitati et maxime serenitati 25 vestre. plus etenim gratia dei profuerunt illius sancte sinodi verba et amicabiles tractatus atque ambasiate et legaciones plurime quam multi inantea apparati exercitus. ubicunque eciam sancta synodus vel scintillam erroris percipere potuit vel in libris vel in personis aut in patriis, adstatim dedit pro posse operam ad ipsam sopiendam, in tantum, quod eciam ad regnum Boßne in confinibus Hungarie Dalmacie Croacieque regnorum vestrorum situm, quod jam a pluribus centenis annorum diversis extitit heresibus et erroribus, maxime Manicheorum Patarenorumque, respersum et infectum et per consequens ab ecclesia sepa- ratum et precisum, suos ambasiatores nuncios et legatos transmisit et revera, nisi mors secuta fuisset illuc transmissi episcopi, principalis legati ecclesie, multum fructum in illo regno vel fortasse jam totalem reductionem fuisset ecclesia consecuta 1. pro pace eciam 35 populi Christiani et regnorum inter se dissidencium fecit et facit sancta synodus cotidie, quantum potuit et potest. nam a principio sue creacionis illico extinxit2 discordiam, que circa Basileam oriebatur inter illustrissimos principes duces Burgundie et Austrie Fredericum seniorem, vestre serenitatis consanguineos; adstatim eciam sua opera dissoluta fuit 3 quedam non parva congregacio vel pocius conspiracio supra Renum circa Wor- 40 maciam quorundam sedicionem facere in populo et patriis volencium. post hec pro pace Treverensis Maguntinensis Bambergensis Herbipolensis Trajectensis Magdeburgensis et aliarum ecclesiarum Germanie, pro pace eciam ducum Bavarie et similiter ducum Saxonie inter se intestina bella gerencium aliorumque in diversis partibus Germanie consistencium, quantum potuit, laboravit; pro pace denique regnorum Francie et Anglie et regni Polonie 45 cum Prutenis, pro pacificacione incliti regni vestri Bohemie, pro pace regni Dacie cum civitatibus quibusdam maritimis, pro pace Italie non parcendo laboribus nec impensis fecit, quod potuit, mittendo ambasiatas innumeras quodammodo varias et diversas et non solum semel ad eandem patriam, sed iteratis vicibus pluries et pluries, et non solum 10 30 1 Vgl. dazu Conc. Bas. 2, 195 Z. 23-26; 316 Z. 50 4�6; 417 Z. 12-19; 419 Z. 10-15; 5, 118 Z. 35-37. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 Vgl. RTA. 10, 139-140. 3 Vgl. RTA. 10, 228�231. 39
Strana 306
306 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 de infima aut mediocri condicione personarum, sed eciam de suprema, cujusmodi sunt car- ſc. Mai 4) dinales patriarche archiepiscopi episcopi abbates magistri et doctores, quos per orbem tamquam angelos pacis pro pace in populo Christiano procuranda destinavit omni cum diligencia et transmisit. et licet non in omnibus enumeratis partibus usquequaque secuta fuerit plena pax juxta ecclesie desiderium, profecit tamen in singulis alibi plenam pacem, alibi treuguas vel abstinencias guerrarum, alibi disposicionem ad pacem, alibi odiorum mitigacionem juxta negociorum et locorum diversitatem et qualitatem procurando, unde nec ex parte synodi nec ex parte laborum ipsius defuit, quin ubique plena pax in Christi populo sequeretur. neque enim scintilla discordie in aliqua parte Christianitatis audiri vel percipi potuit, ad quam extinguendam non illico sancta sinodus occurrerit. unionem 10 quoque ecclesiarum occidentalis et orientalis maximis cum impensis et laboribus a prin- cipio aggressa est sancta sinodus et persecuta, quantum potuit, et revera juxta judicium meum, nisi impedimenta prestita fuissent, unio predicta felici et optato fine conclusa ex- titisset ad magnum incrementum fidei catholice et religionis Christiane. circa quoque re- formacionem ecclesie in capite et in membris multa sancta synodus a principio sue con- 15 gregationis cogitavit, multa disposuit et multo plura execucioni demandasset, nisi a di- versis varia fuissent eidem impedimenta prestita. edidit nichilominus plurima toti ecclesie salubria decreta, videlicet super debitis electionibus prelatorum et bonorum pastorum fa- ciendis 1, super conciliis generalibus et provincialibus deinceps celebrandis et de excessi- bus clericorum in eisdem corrigendis 2, super divino cultu debito modo et decenti cèle 20 brando 3, super debita vita et honestate ministrorum ecclesie dei 4, super electione futuro- rum Romanorum pontificum 5, super numero et qualitate cardinalium de singulis nacioni- bus et regionibus proporcionabiliter pro salubri regimine ecclesie dei assumendorum 6, super collatione ecclesiasticorum beneficiorum, prout ab antiquo universalia concilia et sancti patres decreverunt, debito modo facienda 7, super causis coram judicibus in parti- 25 bus a quibusque ordinate tractandis s, super indebitis et illicitis ac symoniacis exaccionibus annatarum et ceteris in collatione beneficiorum submovendis ", super alienacione terrarum et dominiorum tam Romane ecclesie quam aliarum non facienda 10 aliisque quamplurimis rebus, quas hic et nunc numerare longum esset, ipsius ecclesie et tocius Christiani populi pacem concernentibus et salutem. 5 30 [IIIa. Verum cum ob tantis b ac talibus et tam necessariis causis b legitime sanctam Ba- siliensem sinodum congregatam talibusque ac tantis summa cum diligentia intentam operi- bus humani generis cerneret inimicus, qui eciam a principio humanis invidit profectibus, motus invidia modis et viis variis cepit eam impugnare et suis sanctis intencionibus et 35 operibus varia prestare impedimenta eos maxime contra eam commovendo, qui ipsam potissime et maxime ex officio manutenere et fovere atque protegere debuerant, ipsum videlicet summum pontificem cum sibi adherentibus, sanctissimum scilicet Eugenium modernum, qui, quod cum maximo dolore ad memoriam revocare et referre sancta sinodus cogitur, in ipso sue congregationis exordio conatus est eam per suam 40 a) B partis ; R parte. b) sic. 1 Vgl. S. 199 Anm. 3. Am 27. April 1433 (Dekret über die allgemeinen Konzilien), vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 52-56; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 352-355; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 531-533, und am 26. November 1433 (Dekret über die Provinzialsynoden), vgl. S. 200 Anm. 12. 3 Damit sind wohl die im Dekret über die Pro- vinzialsynoden getroffenen Bestimmungen gemeint. Vgl. S. 200 Anm. 13. Vgl. S. 200 Anm. 15. Vgl. ebenda. Vgl. S. 199 Anm. 5. Vgl. S. 177 Anm. 5. a Vgl. S. 199 Anm. 1. 10 Am 18. Dezember 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 47; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 291; Hefele, Konziliengeschichte 7, 499. 4 5 6 8 45 50
306 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 de infima aut mediocri condicione personarum, sed eciam de suprema, cujusmodi sunt car- ſc. Mai 4) dinales patriarche archiepiscopi episcopi abbates magistri et doctores, quos per orbem tamquam angelos pacis pro pace in populo Christiano procuranda destinavit omni cum diligencia et transmisit. et licet non in omnibus enumeratis partibus usquequaque secuta fuerit plena pax juxta ecclesie desiderium, profecit tamen in singulis alibi plenam pacem, alibi treuguas vel abstinencias guerrarum, alibi disposicionem ad pacem, alibi odiorum mitigacionem juxta negociorum et locorum diversitatem et qualitatem procurando, unde nec ex parte synodi nec ex parte laborum ipsius defuit, quin ubique plena pax in Christi populo sequeretur. neque enim scintilla discordie in aliqua parte Christianitatis audiri vel percipi potuit, ad quam extinguendam non illico sancta sinodus occurrerit. unionem 10 quoque ecclesiarum occidentalis et orientalis maximis cum impensis et laboribus a prin- cipio aggressa est sancta sinodus et persecuta, quantum potuit, et revera juxta judicium meum, nisi impedimenta prestita fuissent, unio predicta felici et optato fine conclusa ex- titisset ad magnum incrementum fidei catholice et religionis Christiane. circa quoque re- formacionem ecclesie in capite et in membris multa sancta synodus a principio sue con- 15 gregationis cogitavit, multa disposuit et multo plura execucioni demandasset, nisi a di- versis varia fuissent eidem impedimenta prestita. edidit nichilominus plurima toti ecclesie salubria decreta, videlicet super debitis electionibus prelatorum et bonorum pastorum fa- ciendis 1, super conciliis generalibus et provincialibus deinceps celebrandis et de excessi- bus clericorum in eisdem corrigendis 2, super divino cultu debito modo et decenti cèle 20 brando 3, super debita vita et honestate ministrorum ecclesie dei 4, super electione futuro- rum Romanorum pontificum 5, super numero et qualitate cardinalium de singulis nacioni- bus et regionibus proporcionabiliter pro salubri regimine ecclesie dei assumendorum 6, super collatione ecclesiasticorum beneficiorum, prout ab antiquo universalia concilia et sancti patres decreverunt, debito modo facienda 7, super causis coram judicibus in parti- 25 bus a quibusque ordinate tractandis s, super indebitis et illicitis ac symoniacis exaccionibus annatarum et ceteris in collatione beneficiorum submovendis ", super alienacione terrarum et dominiorum tam Romane ecclesie quam aliarum non facienda 10 aliisque quamplurimis rebus, quas hic et nunc numerare longum esset, ipsius ecclesie et tocius Christiani populi pacem concernentibus et salutem. 5 30 [IIIa. Verum cum ob tantis b ac talibus et tam necessariis causis b legitime sanctam Ba- siliensem sinodum congregatam talibusque ac tantis summa cum diligentia intentam operi- bus humani generis cerneret inimicus, qui eciam a principio humanis invidit profectibus, motus invidia modis et viis variis cepit eam impugnare et suis sanctis intencionibus et 35 operibus varia prestare impedimenta eos maxime contra eam commovendo, qui ipsam potissime et maxime ex officio manutenere et fovere atque protegere debuerant, ipsum videlicet summum pontificem cum sibi adherentibus, sanctissimum scilicet Eugenium modernum, qui, quod cum maximo dolore ad memoriam revocare et referre sancta sinodus cogitur, in ipso sue congregationis exordio conatus est eam per suam 40 a) B partis ; R parte. b) sic. 1 Vgl. S. 199 Anm. 3. Am 27. April 1433 (Dekret über die allgemeinen Konzilien), vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 52-56; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 352-355; Hefele, Konzilien- geschichte 7, 531-533, und am 26. November 1433 (Dekret über die Provinzialsynoden), vgl. S. 200 Anm. 12. 3 Damit sind wohl die im Dekret über die Pro- vinzialsynoden getroffenen Bestimmungen gemeint. Vgl. S. 200 Anm. 13. Vgl. S. 200 Anm. 15. Vgl. ebenda. Vgl. S. 199 Anm. 5. Vgl. S. 177 Anm. 5. a Vgl. S. 199 Anm. 1. 10 Am 18. Dezember 1432, vgl. Mansi, Conc. Coll. 29, 47; Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 291; Hefele, Konziliengeschichte 7, 499. 4 5 6 8 45 50
Strana 307
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 307 primam pretensam dissolucionem 1 extinguere ac viis et modis sibi possibilibus omnino 1438 Ic. Mai 4] annullare, quod tamen nullo modo auctoritative poterat, prout in secunda parte fuit dif- fuse declaratum, ad cujus dissolucionis revocationem et ut ab inceptis contradictionibus et impugnacionibus sua sanctitas desisteret, multo tempore et cum magnis laboribus studiis 5 et sollicitudinibus laboratum est destinando ambasiatas et legaciones varias tam ad ipsum eundem summum pontificem quam ad omnes reges et principes catholicos ceterosque Christifideles. nam in ipso inicio concilii ad ipsum eundem summum pontificem desti- natus fuit dominus meus magister Johannes 2 hic presens 3. quo nondum reverso iterum post ipsum destinati fuerunt domini Jacobus de Sirck et officialis Parisiensis in utroque 10 jure doctor 4. post ipsos iterum et tercio fuerunt transmissi 5 domini episcopus Lausa- nensis et decanus Trajectensis ad nichil aliud, nisi ut sanctitas sua cum sacro concilio concurrere dignaretur ad ea, que salutem concernerent ecclesie tociusque populi Christiani, velletque reformacionem tam in se quam in aliis, scilicet tam in capite quam in membris, prout in sua assumpcione juraverat bullisque patentissimis confirmaverat 6, susciperet. ad 15 hoc laboravit summa instancia et omni, qua potuit, diligencia dive memorie Sigismundus imperator, pater vester, tunc in Italia constitutus tam per ambasiatores, cum esset extra Urbem, quam eciam cum esset in urbe Romana propria in persona constitutus. ad hoc eciam laboravit Christianissimus rex Francie. ad hoc laboraverunt reverendissimi patres illustresque principes sacri imperii electores, illustres duces Burgondie et Sabaudie et alii 20 quamplures reges et principes, per quorum tandem medium cum maximis laboribus, ut dictum est, obtenta fuit prime dissolucionis pretense revocacio et ad eandem sanctam synodum ipsius Eugenii adhesio 7. et nichilominus illlo intermedio tempore illius pretense dissolucionis et impugnacionis nichil obmissum est per sacrum concilium, quod ad incliti jam vestri regni Bohemie pacificacionem et unionem Grecorum pertineret atque ad illa 25 sancta opera, propter que congregatum fuerat ipsum sanctum concilium, prout et tempus et materia paciebantur. illo namque perturbacionis et expugnacionis in tempore et vo- cacio eorum, qui regnum Bohemie perturbabant, facta est et cum ipsis per multos menses in Basilea de ipsorum differenciis disputatum et agitatum, multi de modo pacis tractatus habiti, multe hincinde, scilicet de concilio ad Bohemiam et de Bohemia ad concilium, so fuerunt ambasiate destinate ; illo eciam in tempore transmissi fuerunt Constantinopolim ad imperatorem Grecorum et patriarcham duo religiosi viris, unus episcopus et alter ma- gister in theologia, ad inchoandum tractatum pro unione ecclesiarum consequenda; illo in tempore multe ambasiate destinate fuerunt ad regna et partes Christianitatis dissidentes et multe paces seu concordie procurate; multa eciam de supradictis decretis illo in tem- 35 pore pro reformatione ecclesie fuerunt edita; et, ut in paucis multa concludam, non ob- stantibus cunctis contradictionibus et omnibus conatibus prefati summi pontificis in con- trarium attemptatis sancta synodus supra firmam fidei petram fundata cuncta libere et prompte executa est, que juxta temporis et materie oportunitatem exequi potuerunt. adepta vero dicte pretense dissolucionis magnis cum laboribus, ut dictum est, revocacione, 40 cum jam speraretur ipsum sanctissimum Eugenium cum effectu debere adherere concilio et decreta ejus pro reformatione ecclesie edita et edenda aliaque opera bonum publicum concernencia omni favore et devocione amplecti atque eidem concilio obedire, sicut ipse tenebatur et in sua simulata adhesione promiserat, ipse nichilominus ex adverso nullam reformationem per concilium factam visus est acceptare, quin immo in contemptum et 45 50 1 5 6 Vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. Vgl. ebd. 145 Z. 28 ff. Vgl. S. 254 Z. 5f. Vgl. RTA. 10, 209 Z. 18 f. Vgl. ebd. 298 Z. 24 ff. Gemeint ist die Wahlkapitulation Eugens IV v. J. 1431, vgl. Raynald, Ann. eccl. ad a. 1431 nrr. 5-7; Hefele, Konziliengeschichte 7, 429; Pastor, Geschichte der Päpste 1, 216. Vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. Bf. Antonius von Suda und Albertus de Crispis, vgl. RTA. 11, 217 Anm. 1. 39 *
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 307 primam pretensam dissolucionem 1 extinguere ac viis et modis sibi possibilibus omnino 1438 Ic. Mai 4] annullare, quod tamen nullo modo auctoritative poterat, prout in secunda parte fuit dif- fuse declaratum, ad cujus dissolucionis revocationem et ut ab inceptis contradictionibus et impugnacionibus sua sanctitas desisteret, multo tempore et cum magnis laboribus studiis 5 et sollicitudinibus laboratum est destinando ambasiatas et legaciones varias tam ad ipsum eundem summum pontificem quam ad omnes reges et principes catholicos ceterosque Christifideles. nam in ipso inicio concilii ad ipsum eundem summum pontificem desti- natus fuit dominus meus magister Johannes 2 hic presens 3. quo nondum reverso iterum post ipsum destinati fuerunt domini Jacobus de Sirck et officialis Parisiensis in utroque 10 jure doctor 4. post ipsos iterum et tercio fuerunt transmissi 5 domini episcopus Lausa- nensis et decanus Trajectensis ad nichil aliud, nisi ut sanctitas sua cum sacro concilio concurrere dignaretur ad ea, que salutem concernerent ecclesie tociusque populi Christiani, velletque reformacionem tam in se quam in aliis, scilicet tam in capite quam in membris, prout in sua assumpcione juraverat bullisque patentissimis confirmaverat 6, susciperet. ad 15 hoc laboravit summa instancia et omni, qua potuit, diligencia dive memorie Sigismundus imperator, pater vester, tunc in Italia constitutus tam per ambasiatores, cum esset extra Urbem, quam eciam cum esset in urbe Romana propria in persona constitutus. ad hoc eciam laboravit Christianissimus rex Francie. ad hoc laboraverunt reverendissimi patres illustresque principes sacri imperii electores, illustres duces Burgondie et Sabaudie et alii 20 quamplures reges et principes, per quorum tandem medium cum maximis laboribus, ut dictum est, obtenta fuit prime dissolucionis pretense revocacio et ad eandem sanctam synodum ipsius Eugenii adhesio 7. et nichilominus illlo intermedio tempore illius pretense dissolucionis et impugnacionis nichil obmissum est per sacrum concilium, quod ad incliti jam vestri regni Bohemie pacificacionem et unionem Grecorum pertineret atque ad illa 25 sancta opera, propter que congregatum fuerat ipsum sanctum concilium, prout et tempus et materia paciebantur. illo namque perturbacionis et expugnacionis in tempore et vo- cacio eorum, qui regnum Bohemie perturbabant, facta est et cum ipsis per multos menses in Basilea de ipsorum differenciis disputatum et agitatum, multi de modo pacis tractatus habiti, multe hincinde, scilicet de concilio ad Bohemiam et de Bohemia ad concilium, so fuerunt ambasiate destinate ; illo eciam in tempore transmissi fuerunt Constantinopolim ad imperatorem Grecorum et patriarcham duo religiosi viris, unus episcopus et alter ma- gister in theologia, ad inchoandum tractatum pro unione ecclesiarum consequenda; illo in tempore multe ambasiate destinate fuerunt ad regna et partes Christianitatis dissidentes et multe paces seu concordie procurate; multa eciam de supradictis decretis illo in tem- 35 pore pro reformatione ecclesie fuerunt edita; et, ut in paucis multa concludam, non ob- stantibus cunctis contradictionibus et omnibus conatibus prefati summi pontificis in con- trarium attemptatis sancta synodus supra firmam fidei petram fundata cuncta libere et prompte executa est, que juxta temporis et materie oportunitatem exequi potuerunt. adepta vero dicte pretense dissolucionis magnis cum laboribus, ut dictum est, revocacione, 40 cum jam speraretur ipsum sanctissimum Eugenium cum effectu debere adherere concilio et decreta ejus pro reformatione ecclesie edita et edenda aliaque opera bonum publicum concernencia omni favore et devocione amplecti atque eidem concilio obedire, sicut ipse tenebatur et in sua simulata adhesione promiserat, ipse nichilominus ex adverso nullam reformationem per concilium factam visus est acceptare, quin immo in contemptum et 45 50 1 5 6 Vgl. RTA. 10, 147 Anm. 3. Vgl. ebd. 145 Z. 28 ff. Vgl. S. 254 Z. 5f. Vgl. RTA. 10, 209 Z. 18 f. Vgl. ebd. 298 Z. 24 ff. Gemeint ist die Wahlkapitulation Eugens IV v. J. 1431, vgl. Raynald, Ann. eccl. ad a. 1431 nrr. 5-7; Hefele, Konziliengeschichte 7, 429; Pastor, Geschichte der Päpste 1, 216. Vgl. RTA. 11, 122 Anm. 5. Bf. Antonius von Suda und Albertus de Crispis, vgl. RTA. 11, 217 Anm. 1. 39 *
Strana 308
308 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 parvipensionem nedum decretorum hujus sancte synodi, sed primarum quatuor uni- ſc. Mai 4/ versalium, quas sanctus papa Gregorius veluti quatuor ewangelia acceptat et veneratur, ut dictum est 1, necnon et aliarum subsequencium dampnabilibus inherendo reservacioni- bus electiones prelatorum canonicas cepit ex toto infringere, ita quod a principio sue assumpcionis vix sit una ecclesia, que vacaverit, in qua electo canonice non intrusum dederit adversarium, ex quo multa scandala divisiones et scismata in ecclesiis vacantibus, occisiones quoque hominum, guerre, depopulaciones patriarum atque desolaciones eccle- siarum et pauperum orte sunt et cotidie oriuntur; translaciones quoque prelatorum eis invitis contra sanctorum patrum et sacrorum canonum, specialiter sacri concilii Constan- tiensis, statuta faciebat et in dies facit, revera in magnum scandalum populi Christiani; 1o abusus quoque pristinos in exactionibus vacanciarum et in rebus ecclesiasticis et spiri- tualibus symoniacam pravitatem continuat incessanter, et, ut ad aures sancte synodi pervenit, in majorem parvipensionem et contemptum decretorum et reformacionis a pre- latis et aliis inferioribus, qui in abusibus et contra ecclesie reformationem sibi consenciunt vel pro obtinendis beneficiis videntur assentire, de dampnatis reservacionibus et solvendis 15 vacanciis exigit juramenta; cepit insuper appellationes factas a synodo recipere et cogno- scere de causis, in quibus jam sancta sinodus finem posuerat, et per consequens eos, quos ex justis et rationabilibus causis justicia mediante sancta synodus excommunicaverat, ipse absolvere et, quos eadem absolverat, ipse excommunicare, non attendens ad ea, que circa istam materiam superius in secunda parte dicta sunt, multaque alia de die in diem 20 contra hujusmodi conciliorum et sanctorum patrum decreta et multo graviora attemptare. cum itaque sancta sinodus Basiliensis, licet cum maxima cordis amaritudine, predicta per- penderet et videret, quod eciam exemplo summi pontificis inferiores parvipendebant re- formationem ecclesie et decreta concilii parvipensionisque et contemptus occasionem capie- bant offenderentque ex consequenti per contemptum veritatem fidei circa auctoritatem 25 ecclesie, ut dictum est, in conciliis declaratam, non valens sancta sinodus dissimulare diucius decrevit ipsum summum pontificem pie et mansuete attentum reddere super pre- dictis et ex humilitate ac materna mansuetudine obsecrare ut patrem, quatenus dignaretur reformationem ecclesie jam a multis temporibus promissam populo Christiano acceptare et eam, quantum in ipso erat, executioni tam in curia sua quam alibi demandare vellet- 30 que sancte synodo realiter et cum effectu adherere, sicut prius verbis et litteris ad- heserat, opere eciam concurrere cum ea ad illa sancta opera, propter que ab inicio ex- titerat congregata. unde, et antequam ad monicionem publicam sancta sinodus procederet, ipsum quampluribus ambasiatis et legacionibus litterisque et epistolis oportune et im- portune monuit. nam statim post revocationem supradicte dissolucionis et suam ad con- 35 cilium adhesionem sancta synodus, quanto humilius potuit, sanctitatem suam per dominum episcopum Cerviensem ambasiatorem suum atque ad suam sanctitatem revertentem ob- secrata est 2 super predictis et monuit et precipue, ut decretum3 de electionibus prela- torum, ex cujus nonobservacione, ut dictum est, multa scandala divisiones et scismata in ecclesiis vacantibus insurgebant et insurgunt cotidie, observaret. quo non curante et 40 in dies crescentibus scissuris et perturbacionibus in ecclesiis diversis iterum et secundario sancta sinodus misit* abbatem sancte Justine de Padua, ambasiatorem et unum de presi- dentibus in concilio ipsius, monendo suam sanctitatem et supplicando eidem ut prius. quo eciam parvipendendo adiit5 sancta sinodus pulsare et tercio destinando duos reverendissimos de pocioribus sancte Romane ecclesie cardinales, videlicet dominum sancte Crucis, qui 45 erat eciam presidens, et dominum sancti Petri ad vincula, revera cum magnis sumptibus- 5 1 2 3 Vgl. S. 268 Z. 2ff. Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 840. Vgl. S. 199 Anm. 3. 4 Am 12. Juli 1434, vgl. Conc. Bas. 3, 148 Z. 20. Im September 1434, vgl. RTA. 11, 572 Anm. 2.
308 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 parvipensionem nedum decretorum hujus sancte synodi, sed primarum quatuor uni- ſc. Mai 4/ versalium, quas sanctus papa Gregorius veluti quatuor ewangelia acceptat et veneratur, ut dictum est 1, necnon et aliarum subsequencium dampnabilibus inherendo reservacioni- bus electiones prelatorum canonicas cepit ex toto infringere, ita quod a principio sue assumpcionis vix sit una ecclesia, que vacaverit, in qua electo canonice non intrusum dederit adversarium, ex quo multa scandala divisiones et scismata in ecclesiis vacantibus, occisiones quoque hominum, guerre, depopulaciones patriarum atque desolaciones eccle- siarum et pauperum orte sunt et cotidie oriuntur; translaciones quoque prelatorum eis invitis contra sanctorum patrum et sacrorum canonum, specialiter sacri concilii Constan- tiensis, statuta faciebat et in dies facit, revera in magnum scandalum populi Christiani; 1o abusus quoque pristinos in exactionibus vacanciarum et in rebus ecclesiasticis et spiri- tualibus symoniacam pravitatem continuat incessanter, et, ut ad aures sancte synodi pervenit, in majorem parvipensionem et contemptum decretorum et reformacionis a pre- latis et aliis inferioribus, qui in abusibus et contra ecclesie reformationem sibi consenciunt vel pro obtinendis beneficiis videntur assentire, de dampnatis reservacionibus et solvendis 15 vacanciis exigit juramenta; cepit insuper appellationes factas a synodo recipere et cogno- scere de causis, in quibus jam sancta sinodus finem posuerat, et per consequens eos, quos ex justis et rationabilibus causis justicia mediante sancta synodus excommunicaverat, ipse absolvere et, quos eadem absolverat, ipse excommunicare, non attendens ad ea, que circa istam materiam superius in secunda parte dicta sunt, multaque alia de die in diem 20 contra hujusmodi conciliorum et sanctorum patrum decreta et multo graviora attemptare. cum itaque sancta sinodus Basiliensis, licet cum maxima cordis amaritudine, predicta per- penderet et videret, quod eciam exemplo summi pontificis inferiores parvipendebant re- formationem ecclesie et decreta concilii parvipensionisque et contemptus occasionem capie- bant offenderentque ex consequenti per contemptum veritatem fidei circa auctoritatem 25 ecclesie, ut dictum est, in conciliis declaratam, non valens sancta sinodus dissimulare diucius decrevit ipsum summum pontificem pie et mansuete attentum reddere super pre- dictis et ex humilitate ac materna mansuetudine obsecrare ut patrem, quatenus dignaretur reformationem ecclesie jam a multis temporibus promissam populo Christiano acceptare et eam, quantum in ipso erat, executioni tam in curia sua quam alibi demandare vellet- 30 que sancte synodo realiter et cum effectu adherere, sicut prius verbis et litteris ad- heserat, opere eciam concurrere cum ea ad illa sancta opera, propter que ab inicio ex- titerat congregata. unde, et antequam ad monicionem publicam sancta sinodus procederet, ipsum quampluribus ambasiatis et legacionibus litterisque et epistolis oportune et im- portune monuit. nam statim post revocationem supradicte dissolucionis et suam ad con- 35 cilium adhesionem sancta synodus, quanto humilius potuit, sanctitatem suam per dominum episcopum Cerviensem ambasiatorem suum atque ad suam sanctitatem revertentem ob- secrata est 2 super predictis et monuit et precipue, ut decretum3 de electionibus prela- torum, ex cujus nonobservacione, ut dictum est, multa scandala divisiones et scismata in ecclesiis vacantibus insurgebant et insurgunt cotidie, observaret. quo non curante et 40 in dies crescentibus scissuris et perturbacionibus in ecclesiis diversis iterum et secundario sancta sinodus misit* abbatem sancte Justine de Padua, ambasiatorem et unum de presi- dentibus in concilio ipsius, monendo suam sanctitatem et supplicando eidem ut prius. quo eciam parvipendendo adiit5 sancta sinodus pulsare et tercio destinando duos reverendissimos de pocioribus sancte Romane ecclesie cardinales, videlicet dominum sancte Crucis, qui 45 erat eciam presidens, et dominum sancti Petri ad vincula, revera cum magnis sumptibus- 5 1 2 3 Vgl. S. 268 Z. 2ff. Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 840. Vgl. S. 199 Anm. 3. 4 Am 12. Juli 1434, vgl. Conc. Bas. 3, 148 Z. 20. Im September 1434, vgl. RTA. 11, 572 Anm. 2.
Strana 309
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 309 1438 ſc. Mai 4] et impensis. quibus ulterius non proficientibus iterum missus est 1 ad sanctitatem suam magister Symon Freron bone memorie magister et civis Parisiensis, qui postmodum coam- basiator meus existens in Grecia in Constantinopoli peste defunctus est 2. post ipsum missi sunt3 duo alii magistri Matheus videlicet Menage et Johannes Backestein de Hungaria. post istos iterato per dominum cardinalem sancte Crucis monuit4 ipsum sancta synodus et ulterius 5 per duos magistros in theologia, scilicet Dionisium, ambasiatorem ad concilium alme universitatis Parisiensis matris nostre, jam opera dicti domini Eugenii, ut fuit heri expositum, diris carceribus mancipatum 6 et Henricum de Wormacia. quid plura? revera non occurrunt memorie tot ambasiate, quante misse sunt ad sanctitatem suam pro refor- 10 matione tam ecclesie quam sue curie acceptanda, que tamen in nullo profecerunt. cum autem videret sancta synodus suas preces et instancias locum apud sanctitatem suam non habere, nec tamen sic admonicionem publicam currere voluit, sed interposuit, ut in prio- ribus fecerat, dive memorie imperatorem patrem vestrum, Christianissimum regem Francie, sacri imperii reverendissimos et illustrissimos electores aliosque reges et principes. qui 15 cum nec ipsi summa instancia atque diligencia apud sanctitatem suam proficerent, iterum sancta sinodus paci et unitati ecclesie consulendo non, ut potuerat et debuerat, cucurrit, sed per annum et annos suspendit suam publicam monicionem pacienter expectando, si tandem ad cor rediens dominus Eugenius reformationi decretisque concilii consensum preberet cum effectu. et a cum interim sancta synodus summa cum diligentia pro unione 20 ecclesiarum et Grecorum laboraret, nisus est ipse summus pontifex omni modo sibi pos- sibili prosecucionem ipsam tam apud Grecos in Constantinopoli quam eciam in ipsa synodo Basiliensi et in civitate Avinionensi, prout speciali tractatu declarabitur 7, impedire. quid plura? multa alia singularia et particularia fama publica veridicorumque relatione ad aures sancte synodi de ipso eodem summo pontifice delata sunt, ut est alienatio ad 25 ecclesiam Romanam pertinencium terrarum, perjurium, depopulacio per guerras patriarum civitatum et opidorum, ut est civitatis Penestrine et opidi Butri ruina, interfectio nobilium et bonorum civium et alia multa, que absque dubio nostra parvitas de tanta b indignitate pontificis “ erubescit nedum dicere palam et publice, verum eciam cogitare ; sed ea tantum modo referre cogimur et jussi sumus, que palam et publice sanctam dei ecclesiam scan- so dalizant. cum itaque sancta sinodus cerneret tantarum ambasiatarum litterarumque et epistolarum caritativam monicionem apud eundem pontificem minime proficere, tantorum regum et principum non exaudiri preces ipsamque multam inauditamque pacientiam concilii non in emendacionem ipsius, sed in deterioracionem et grave ecclesie scandalum cedere videretque cuncta jugiter in pejus ruere et omnia in dies conturbari, magis pluri- 35 mis anxiata doloribus cepit sedulo cogitare, quid in hiis rebus actura esset per amplius quidve expediencius esset gregi dominico: vel dimittere sic unum hominem facere de ecclesia, quod vellet, et quod eam regeret secundum pristinas curie Romane turpitudines abusus symonias exactiones innumerasque et importabiles tirannides et recedere, cum jam per septem annos in vanum quoad reformationem ipso summo pontifice impediente la- 40 borasset, vel ex officio et potestate sibi a domino tradita ad ulteriora remedia procedere et tandem vehementer gregi dominico, quem in totalem desolacionem per incrementa scandalorum divisionum et deformitatum decidere formidabat, compassa, attendens eciam, 5 a) in B am Rande De Grecis. b) BR tanto. c) BR pontifice. Im September 1434, vgl. Conc. Bas. 3, 203 45 Z. 19 ff. 2 Im Juli 1436, vgl. Conc. Bas. 1 nr. 43. 3 Im Juni 1435, vgl. Conc. Bas. 3, 409 Z. 7 ff. 4 Wann? 5 Im Januar 1437, vgl. Mon. Conc. saec. 15, 50 T. 2, 930 u. 942. 6 Vgl. S. 241 Z. 31 ff. 7 Damit dürfte Johann von Ragusa woll seine unvollendet gebliebene Geschichte der Unionsver- handlungen im Auge haben, die Haller im Conc. Bas. 1, 331-364 zum Abdruck gebracht hat.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 309 1438 ſc. Mai 4] et impensis. quibus ulterius non proficientibus iterum missus est 1 ad sanctitatem suam magister Symon Freron bone memorie magister et civis Parisiensis, qui postmodum coam- basiator meus existens in Grecia in Constantinopoli peste defunctus est 2. post ipsum missi sunt3 duo alii magistri Matheus videlicet Menage et Johannes Backestein de Hungaria. post istos iterato per dominum cardinalem sancte Crucis monuit4 ipsum sancta synodus et ulterius 5 per duos magistros in theologia, scilicet Dionisium, ambasiatorem ad concilium alme universitatis Parisiensis matris nostre, jam opera dicti domini Eugenii, ut fuit heri expositum, diris carceribus mancipatum 6 et Henricum de Wormacia. quid plura? revera non occurrunt memorie tot ambasiate, quante misse sunt ad sanctitatem suam pro refor- 10 matione tam ecclesie quam sue curie acceptanda, que tamen in nullo profecerunt. cum autem videret sancta synodus suas preces et instancias locum apud sanctitatem suam non habere, nec tamen sic admonicionem publicam currere voluit, sed interposuit, ut in prio- ribus fecerat, dive memorie imperatorem patrem vestrum, Christianissimum regem Francie, sacri imperii reverendissimos et illustrissimos electores aliosque reges et principes. qui 15 cum nec ipsi summa instancia atque diligencia apud sanctitatem suam proficerent, iterum sancta sinodus paci et unitati ecclesie consulendo non, ut potuerat et debuerat, cucurrit, sed per annum et annos suspendit suam publicam monicionem pacienter expectando, si tandem ad cor rediens dominus Eugenius reformationi decretisque concilii consensum preberet cum effectu. et a cum interim sancta synodus summa cum diligentia pro unione 20 ecclesiarum et Grecorum laboraret, nisus est ipse summus pontifex omni modo sibi pos- sibili prosecucionem ipsam tam apud Grecos in Constantinopoli quam eciam in ipsa synodo Basiliensi et in civitate Avinionensi, prout speciali tractatu declarabitur 7, impedire. quid plura? multa alia singularia et particularia fama publica veridicorumque relatione ad aures sancte synodi de ipso eodem summo pontifice delata sunt, ut est alienatio ad 25 ecclesiam Romanam pertinencium terrarum, perjurium, depopulacio per guerras patriarum civitatum et opidorum, ut est civitatis Penestrine et opidi Butri ruina, interfectio nobilium et bonorum civium et alia multa, que absque dubio nostra parvitas de tanta b indignitate pontificis “ erubescit nedum dicere palam et publice, verum eciam cogitare ; sed ea tantum modo referre cogimur et jussi sumus, que palam et publice sanctam dei ecclesiam scan- so dalizant. cum itaque sancta sinodus cerneret tantarum ambasiatarum litterarumque et epistolarum caritativam monicionem apud eundem pontificem minime proficere, tantorum regum et principum non exaudiri preces ipsamque multam inauditamque pacientiam concilii non in emendacionem ipsius, sed in deterioracionem et grave ecclesie scandalum cedere videretque cuncta jugiter in pejus ruere et omnia in dies conturbari, magis pluri- 35 mis anxiata doloribus cepit sedulo cogitare, quid in hiis rebus actura esset per amplius quidve expediencius esset gregi dominico: vel dimittere sic unum hominem facere de ecclesia, quod vellet, et quod eam regeret secundum pristinas curie Romane turpitudines abusus symonias exactiones innumerasque et importabiles tirannides et recedere, cum jam per septem annos in vanum quoad reformationem ipso summo pontifice impediente la- 40 borasset, vel ex officio et potestate sibi a domino tradita ad ulteriora remedia procedere et tandem vehementer gregi dominico, quem in totalem desolacionem per incrementa scandalorum divisionum et deformitatum decidere formidabat, compassa, attendens eciam, 5 a) in B am Rande De Grecis. b) BR tanto. c) BR pontifice. Im September 1434, vgl. Conc. Bas. 3, 203 45 Z. 19 ff. 2 Im Juli 1436, vgl. Conc. Bas. 1 nr. 43. 3 Im Juni 1435, vgl. Conc. Bas. 3, 409 Z. 7 ff. 4 Wann? 5 Im Januar 1437, vgl. Mon. Conc. saec. 15, 50 T. 2, 930 u. 942. 6 Vgl. S. 241 Z. 31 ff. 7 Damit dürfte Johann von Ragusa woll seine unvollendet gebliebene Geschichte der Unionsver- handlungen im Auge haben, die Haller im Conc. Bas. 1, 331-364 zum Abdruck gebracht hat.
Strana 310
310 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 quod in judicio dei eam oporteret reddere rationem super tantorum dissimulacione malorum Ic. Mai 4) et scandalorum, quibus corrigendis pro salute tocius Christiane plebis ex officio suo et ex potestate, quam super cunctos fideles cujuscunque auctoritatis, eciam si papalis existant, a Christo immediate accepit, totis viribus incumbere teneretur, ne eciam coram deo et hominibus veniret reprehendenda gravissime, si in hac urgentissima ecclesie ne- cessitate suum, prout tenetur, exequi negligeret officium fugeretque ut mercenarius dere- linquendo gregem lupis et bestiis devorandum, decrevit prefata sancta sinodus eundem sanctissimum Eugenium publice monere et citare, quatenus infra certum tempus, ut in dicto citatorio! continetur, per se vel alium ad hoc legitime deputatum coram eadem sancta synodo pro sui defensione aut excusacione super premissis et aliis fortasse pro- 10 ponendis alleganda compareret. verum cum ex hac leni et caritativa monicione speraret eundem sanctissimum dominum Eugenium ad se et ad cor reversurum sancta synodus et ejusdem emendacionem et ecclesie rerum in melius directionem, ipse e converso obstinato animo in deteriora prorupit iteratoque ausus est ecclesiam dei et eam spiritum sanctum dirigentem blasphemare, ipsam videlicet sanctam synodum iterato pretense dissolvendo. 15 etenim infra tempus, quo juxta monicionem tenebatur coram suo legitimo et indubitato judice responsurus super premissis et aliis per se vel alium comparere correctionemque et emendacionem suscipere, non solum non comparuit, sed nec minimam excusacionem, si quam haberet, transmittere curavit, quin immo correctionem ipsam et emendacionem fugiens nisus est ipsum judicem tollere et destruere dissolucionem et translacionem con- 20 cilii, quam de jure non poterat, de facto pendente termino attemptando, cum tamen altera jam vice dissolucionem ipsius concilii per eum attemptatam revocasset ipsam omnino irritam fuisse et inanem declarans, ut jam sepius dictum est, non attendens, quod in- cideret in Sillam vitare cupiens Caribdim. etenim volens futurum vitare ecclesie ju- dicium in idem incidit et in penam, quam vitare cupiebat. etenim undecime sessionis 25 ejusdem sacri concilii Basiliensis decretum2 ita habet, „quod, si ipse Romanus pontifex aut alie persone ipsum concilium quoquomodo de facto impedire mutare prorogare dissol- vere operam dederint et infra quatuor menses cum reali satisfactione non resipuerint, tunc Romanus pontifex a papali et alie predicte persone a suarum dignitatum administracione sint ipso facto suspensi, que quidem papalis administracio ad sacrum concilium ipso jure so devolvatur ; quod si penas predictas per duos menses post dictos quatuor animo sustinuerit indurato, tam contra Romanum pontificem quam predictas personas usque ad privacionem inclusive per concilium generale procedatur.“ hec ibi. non potest autem hoc decretum ipse sanctissimus dominus Eugenius subterfugere, quasi non ei suum aut apostolice sedis prebuisset consensum, cum ipsum decretum ante prime pretense dissolucionis revocacionem 35 fuisset editum et per ipsum postmodum in sua revocacione et adhesione acceptatum pro- fitendo ipsum concilium Basiliense a tempore sue inchoacionis legitime continuatum fuisse et prosecucionem semper habuisse continuari ac prosecucionem habere debere ad pre- dicta, videlicet ad extirpacionem heresum, ad pacem populi Christiani et ad generalem reformationem ecclesie dei in capite et in membris et pertinentibus ad ea. quid autem 40 aliud est legitimam habuisse prosecucionem nisi in hiis, que per ipsum sacrum concilium facta et gesta sunt ac decretata ad predicta, et pertinentibus ad ea, inter que frequens generalium conciliorum sine impedimento celebracio videtur potissimum juxta magni con- cilii Constanciensis auctoritatem? preterea non tantum attemptavit dissolvere, quod non poterat, sed eciam scismaticum conciliabulum in Ferraria contra universalis ecclesie legi- 45 time congregatum et continuatum juxta eciam ipsius professionem concilium erigere pro- curavit et de facto erexit contra ejusdem synodi Basiliensis prohibicionem et decretum 3, 5 Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 3Vom 18. Dezember 1432, rgl. S. 178 Anm. 3.
310 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 quod in judicio dei eam oporteret reddere rationem super tantorum dissimulacione malorum Ic. Mai 4) et scandalorum, quibus corrigendis pro salute tocius Christiane plebis ex officio suo et ex potestate, quam super cunctos fideles cujuscunque auctoritatis, eciam si papalis existant, a Christo immediate accepit, totis viribus incumbere teneretur, ne eciam coram deo et hominibus veniret reprehendenda gravissime, si in hac urgentissima ecclesie ne- cessitate suum, prout tenetur, exequi negligeret officium fugeretque ut mercenarius dere- linquendo gregem lupis et bestiis devorandum, decrevit prefata sancta sinodus eundem sanctissimum Eugenium publice monere et citare, quatenus infra certum tempus, ut in dicto citatorio! continetur, per se vel alium ad hoc legitime deputatum coram eadem sancta synodo pro sui defensione aut excusacione super premissis et aliis fortasse pro- 10 ponendis alleganda compareret. verum cum ex hac leni et caritativa monicione speraret eundem sanctissimum dominum Eugenium ad se et ad cor reversurum sancta synodus et ejusdem emendacionem et ecclesie rerum in melius directionem, ipse e converso obstinato animo in deteriora prorupit iteratoque ausus est ecclesiam dei et eam spiritum sanctum dirigentem blasphemare, ipsam videlicet sanctam synodum iterato pretense dissolvendo. 15 etenim infra tempus, quo juxta monicionem tenebatur coram suo legitimo et indubitato judice responsurus super premissis et aliis per se vel alium comparere correctionemque et emendacionem suscipere, non solum non comparuit, sed nec minimam excusacionem, si quam haberet, transmittere curavit, quin immo correctionem ipsam et emendacionem fugiens nisus est ipsum judicem tollere et destruere dissolucionem et translacionem con- 20 cilii, quam de jure non poterat, de facto pendente termino attemptando, cum tamen altera jam vice dissolucionem ipsius concilii per eum attemptatam revocasset ipsam omnino irritam fuisse et inanem declarans, ut jam sepius dictum est, non attendens, quod in- cideret in Sillam vitare cupiens Caribdim. etenim volens futurum vitare ecclesie ju- dicium in idem incidit et in penam, quam vitare cupiebat. etenim undecime sessionis 25 ejusdem sacri concilii Basiliensis decretum2 ita habet, „quod, si ipse Romanus pontifex aut alie persone ipsum concilium quoquomodo de facto impedire mutare prorogare dissol- vere operam dederint et infra quatuor menses cum reali satisfactione non resipuerint, tunc Romanus pontifex a papali et alie predicte persone a suarum dignitatum administracione sint ipso facto suspensi, que quidem papalis administracio ad sacrum concilium ipso jure so devolvatur ; quod si penas predictas per duos menses post dictos quatuor animo sustinuerit indurato, tam contra Romanum pontificem quam predictas personas usque ad privacionem inclusive per concilium generale procedatur.“ hec ibi. non potest autem hoc decretum ipse sanctissimus dominus Eugenius subterfugere, quasi non ei suum aut apostolice sedis prebuisset consensum, cum ipsum decretum ante prime pretense dissolucionis revocacionem 35 fuisset editum et per ipsum postmodum in sua revocacione et adhesione acceptatum pro- fitendo ipsum concilium Basiliense a tempore sue inchoacionis legitime continuatum fuisse et prosecucionem semper habuisse continuari ac prosecucionem habere debere ad pre- dicta, videlicet ad extirpacionem heresum, ad pacem populi Christiani et ad generalem reformationem ecclesie dei in capite et in membris et pertinentibus ad ea. quid autem 40 aliud est legitimam habuisse prosecucionem nisi in hiis, que per ipsum sacrum concilium facta et gesta sunt ac decretata ad predicta, et pertinentibus ad ea, inter que frequens generalium conciliorum sine impedimento celebracio videtur potissimum juxta magni con- cilii Constanciensis auctoritatem? preterea non tantum attemptavit dissolvere, quod non poterat, sed eciam scismaticum conciliabulum in Ferraria contra universalis ecclesie legi- 45 time congregatum et continuatum juxta eciam ipsius professionem concilium erigere pro- curavit et de facto erexit contra ejusdem synodi Basiliensis prohibicionem et decretum 3, 5 Am 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. Vom 27. April 1433, vgl. S. 203 Anm. 8. 3Vom 18. Dezember 1432, rgl. S. 178 Anm. 3.
Strana 311
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 311 quod in nona 1 sua sessione extitit promulgatum, in quo ita cavetur: „sicut unica est 1438 1c. ecclesia sancta catholica Christo ipsius sponso dicente 2: „una est columba, mea dilecta Mai 4) mea" et fidei articulo profitente, cum unitas divisionem non capiat, sic esse non potest nisi unicum generale concilium ipsam sanctam ecclesiam catholicam representans. cum ergo in hac civitate Basiliensi decretis sacrorum generalium conciliorum Constantiensis et Senensis et duorum Romanorum approbacione pontificum, scilicet felicis recordationis Martini quinti et Eugenii quarti, generale concilium institutum et stabilitum sit atque in spiritu sancto legitime congregatum, isto durante concilio constat aliud generale concilium alibi esse non posse. quicunque igitur hoc sacro durante concilio aliam congregationem 10 sub nomine generalis concilii erigere aut facere presumpserit, non catholice ecclesie con- cilium, sed scismaticorum conventiculum erigere aut facere convincitur. idcirco hec sancta synodus omnes Christifideles cujuscunque status aut dignitatis, eciam si papalis imperialis aut regalis existant, sub obtestacione divini judicii admonet et hortatur et in virtute sancte obediencie et sub penis contra scismaticos districte indictis a jure precipit 15 atque mandat, ne hoc sacro concilio durante aliquam congregacionem sub nomine gene- ralis concilii, que revera non esset concilium, facere aut congregare nec ad ipsam tam- quam ad generale concilium eciam pretextu cujusvis juramenti accedere aut interesse aut recurrere quoquomodo neque pro concilio generali habere reputare aut eciam nominare presumant, eciam si jam actu indictum pretendatur sive in futurum indici attemptetur.“ 20 hec ibi. et manifestum est, quod et hoc decretum ipse dominus Eugenius sicut et alia in sua adhesione acceptavit. licet autem adveniente termino dicte citacionis et monicionis necessitatibus et utilitatibus consideratis universalis ecclesie ipsiusque sanctissimi domini Eugenii attemptatorum et contumacie magnitudine eadem sancta sinodus absque ulteriori expectacione in ea re procedere potuisset, volens tamen nichilominus cum omni man- 25 suetudine et benignitate agere ad instanciam inclite memorie Sigismundi Romanorum im- peratoris patris vestri et reverendissimorum ceterorumque illustrium principum sacri im- perii electorum per sexaginta dies adhuc censuit3 differendum, ut, si forte motus ipsius domini Eugenii animus sancte synodi paciencia ad sui ipsius et universalis ecclesie sa- lutem inclinari valeret. licet ulterius, cum plenius attempata per eundem sacro innotuissent 3o concilio, illico in termino aliorum sexaginta dierum potuisset, ut dictum est, procedere, nichilominus ipsa sancta synodus non immemor materne pietatis adhuc expectare voluit et declarans 4 pretensas dissolucionem et translacionem nullas esse penitus nulliusque mo- menti et roboris cum omnibus inde secutis pretermissaque celeriori condignarum inflictione penarum eas dumtaxat penas adversus prefatum dominum Eugenium extunc promulgare 35 duxit sancta synodus, que adversus Romanos pontifices sacra generalia concilia dissolvere et perturbare temptantes fuerunt ordinate, videlicet, prout paulo ante recensitum est 5, quod, nisi infra quatuor menses a die dissolucionis et translacionis per eum attemptate resipi- sceret cum satisfactione reali, ab omni administratione papali esset ipso facto suspensus. cum vero jam et primus terminus sexaginta dierum indultorum post contumaciam accu- 40 satam et alius quatuor mensium post diem pretense dissolucionis et translacionis elapsi fuissent pendentibusque ipsis dilacionibus correctio aut emendatio nulla conspiceretur pro- venire, immo pocius in pejus omnia ruere et in dies eundem dominum Eugenium mala malis accumulare precipue in continua rebellione et in inobediencia adversus universalem sanctam synodum et ipsius decreta persistendo continuandoque inauditum scisma in 45 erectione et manutencione illius scismatici Ferrariensis conciliabuli ceterosque abusus et deformitates superius enumeratas in magnam divine majestatis offensam et interitum 5 Es war vielmehr die 8. Sitzung. Vgl. den- selben Irrtum in nr. 128 (S. 206 Anm. 3). 2 Cant. 6, 8. 3 4 5 Am 7. Oktober 1437, vgl. RTA. 12, 254 Anm. 3. Am 12. Oktober 1437, vgl. S. 176 Anm. 7. Vgl. S. 310 Z. 26 f.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 311 quod in nona 1 sua sessione extitit promulgatum, in quo ita cavetur: „sicut unica est 1438 1c. ecclesia sancta catholica Christo ipsius sponso dicente 2: „una est columba, mea dilecta Mai 4) mea" et fidei articulo profitente, cum unitas divisionem non capiat, sic esse non potest nisi unicum generale concilium ipsam sanctam ecclesiam catholicam representans. cum ergo in hac civitate Basiliensi decretis sacrorum generalium conciliorum Constantiensis et Senensis et duorum Romanorum approbacione pontificum, scilicet felicis recordationis Martini quinti et Eugenii quarti, generale concilium institutum et stabilitum sit atque in spiritu sancto legitime congregatum, isto durante concilio constat aliud generale concilium alibi esse non posse. quicunque igitur hoc sacro durante concilio aliam congregationem 10 sub nomine generalis concilii erigere aut facere presumpserit, non catholice ecclesie con- cilium, sed scismaticorum conventiculum erigere aut facere convincitur. idcirco hec sancta synodus omnes Christifideles cujuscunque status aut dignitatis, eciam si papalis imperialis aut regalis existant, sub obtestacione divini judicii admonet et hortatur et in virtute sancte obediencie et sub penis contra scismaticos districte indictis a jure precipit 15 atque mandat, ne hoc sacro concilio durante aliquam congregacionem sub nomine gene- ralis concilii, que revera non esset concilium, facere aut congregare nec ad ipsam tam- quam ad generale concilium eciam pretextu cujusvis juramenti accedere aut interesse aut recurrere quoquomodo neque pro concilio generali habere reputare aut eciam nominare presumant, eciam si jam actu indictum pretendatur sive in futurum indici attemptetur.“ 20 hec ibi. et manifestum est, quod et hoc decretum ipse dominus Eugenius sicut et alia in sua adhesione acceptavit. licet autem adveniente termino dicte citacionis et monicionis necessitatibus et utilitatibus consideratis universalis ecclesie ipsiusque sanctissimi domini Eugenii attemptatorum et contumacie magnitudine eadem sancta sinodus absque ulteriori expectacione in ea re procedere potuisset, volens tamen nichilominus cum omni man- 25 suetudine et benignitate agere ad instanciam inclite memorie Sigismundi Romanorum im- peratoris patris vestri et reverendissimorum ceterorumque illustrium principum sacri im- perii electorum per sexaginta dies adhuc censuit3 differendum, ut, si forte motus ipsius domini Eugenii animus sancte synodi paciencia ad sui ipsius et universalis ecclesie sa- lutem inclinari valeret. licet ulterius, cum plenius attempata per eundem sacro innotuissent 3o concilio, illico in termino aliorum sexaginta dierum potuisset, ut dictum est, procedere, nichilominus ipsa sancta synodus non immemor materne pietatis adhuc expectare voluit et declarans 4 pretensas dissolucionem et translacionem nullas esse penitus nulliusque mo- menti et roboris cum omnibus inde secutis pretermissaque celeriori condignarum inflictione penarum eas dumtaxat penas adversus prefatum dominum Eugenium extunc promulgare 35 duxit sancta synodus, que adversus Romanos pontifices sacra generalia concilia dissolvere et perturbare temptantes fuerunt ordinate, videlicet, prout paulo ante recensitum est 5, quod, nisi infra quatuor menses a die dissolucionis et translacionis per eum attemptate resipi- sceret cum satisfactione reali, ab omni administratione papali esset ipso facto suspensus. cum vero jam et primus terminus sexaginta dierum indultorum post contumaciam accu- 40 satam et alius quatuor mensium post diem pretense dissolucionis et translacionis elapsi fuissent pendentibusque ipsis dilacionibus correctio aut emendatio nulla conspiceretur pro- venire, immo pocius in pejus omnia ruere et in dies eundem dominum Eugenium mala malis accumulare precipue in continua rebellione et in inobediencia adversus universalem sanctam synodum et ipsius decreta persistendo continuandoque inauditum scisma in 45 erectione et manutencione illius scismatici Ferrariensis conciliabuli ceterosque abusus et deformitates superius enumeratas in magnam divine majestatis offensam et interitum 5 Es war vielmehr die 8. Sitzung. Vgl. den- selben Irrtum in nr. 128 (S. 206 Anm. 3). 2 Cant. 6, 8. 3 4 5 Am 7. Oktober 1437, vgl. RTA. 12, 254 Anm. 3. Am 12. Oktober 1437, vgl. S. 176 Anm. 7. Vgl. S. 310 Z. 26 f.
Strana 312
312 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Christifidelium animarum tantis malis dissimulando assensum prebere videretur et, ne fa- ſc. Mai 4/ cilitas venie incentivum tribueret delinquendi, ipsa sancta synodus in virtute omnipotentis dei, in cujus nomine congregata existit et a quo immediate potestatem super universos fideles cujuscunque dignitatis, eciam si papalis existant, ut premissum est, accepit, ipsum dominum Eugenium ab omni administratione papatus in spiritualibus et temporalibus 5 suspensum esse declaravit et de facto suspendit juxta modum et formam in decreto 1 pre- dicte suspensionis contentos speransque, quod ex hujusmodi medicine apposicione a tandem ipse dominus Eugenius reversus ad cor, sicut et prius fecit, infra terminum recognoscet sanctam matrem ecclesiam ejusque salubria monita et decreta acceptabit custodiet serva- bitque et servari procurabit ab omnibus juxta sui pontificatus officium, quod tamen (do- 10 lenter referimus) non creditur attentis jam per ipsum post dictam suspensionem attemp- tatis et innovatis. etenim preter alias pretensas penas privaciones et censuras, quas in supposita sacri concilii innovavit, mandat et precipit civibus Basiliensibus, ut infra 30 dies a data suarum litterarum omnes, qui ibi sunt causa concilii, nisi per se recesserint, ab ipsa eorum civitate abiciant, alioquin regentes penas excommunicacionis et civitas seu po- 15 pulus interdicti sentencias incurrant ipso facto; prohibet eciam, ne mercimonia aliaque ad usum hominum necessaria Basileam deferantur, alioquin portantes possint a cunctis Christifidelibus spoliari, prout hec et alia in quodam suo pretenso decreto 2 plenius con- tinentur. principes insuper ac dominos aliosque potentes modis possibilibus incitat, ut adversus illam sanctam synodum insurgant et ipsius supposita tamquam suos et fidei 20 Christiane hostes persequantur, unde et cujusdam sue littere, quam cuidam nobili prope Basileam commoranti transmisit, effectus et tenor talis est. [Es folgt der Brief Papst Eugens an den Markgrafen von Hochberg, unsere nr. 118.] sed, o sanctissime Eugenie, suntne hec merita tue sancte matris ecclesie? ecce illam, quantum in te est et in tua voluntate, neci et morti exponis, pro qua dominus noster Jesus Christus mortuus est, dum 25 sibi ea, que ad usum hominum sunt necessaria, subtrahis! ecce illam perfidam syna- gogam appellas 3, quam paulo ante in tua adhesione omni devocione et favore prosequi promisisti! ecce illos appellas hostes tuos, qui te jam per septem annos tanta paciencia supportarunt! illos appellas fidei Christiane hostes, qui ab inicio summis studiis vigiliis et laboribus hereses extirpare, fidem ampliare defendere et augere procurarunt ! sed forte so ideo nos appellas fidei Christiane hostes, quia fidem Christianam defendendo tibi resistimus. et profecto ita est. etenim in superioribus suis pretensis litteris penalibus omnes penas per ipsum licet nulliter fulminatas se velle relaxare innuit, omnes vult haberi pro infectis quoad illos, qui infra terminum per eum assignatum sue fuerint obedientes voluntati. unde omnia remitti vult, dummodo sue voluntati hec sancta sinodus obediat. sed, ut verbis 35 ejusdem sancte sinodi utar, profecto, serenissime cesar, fuissemus et nos parati sue com- placere voluntati, si sua voluntas divine non repugnasset veritati. etenim hic articulus, de quo disceptamus, fidem concernit, qui sine interitu salutis negligi non potest, ut su- perius in secunda parte diffuse extitit declaratum. hic est articulus, quem universi Christi- fideles profitentur, dum quilibet dicit cum apostolis: „credo sanctam ecclesiam catho- 40 licam", non utique Petrum, non Paulum, non Martinum, non denique Eugenium. non ergo potest sancta synodus illum deserere, qui est via veritas et vita, ut hominis morituri defectibilis impleat voluntatem. non potest consentire, ut solidam veritatem ecclesie in vacillacionem adducat, ut stabilitas et firmitas veritatum, quas ipsa ecclesia declaravit, ficta reddatur, quibus frustratis nec pax nec ordo nec decor nec ipsa fides in Christiana 45 religione manerent. et cum ante quadriennium adversus primam dissolucionem presenti- a) B apposicionem. 1 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. In dem Briefe an den Markgrafen von Hoch- berg, vgl. S. 180 Z. 17.
312 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Christifidelium animarum tantis malis dissimulando assensum prebere videretur et, ne fa- ſc. Mai 4/ cilitas venie incentivum tribueret delinquendi, ipsa sancta synodus in virtute omnipotentis dei, in cujus nomine congregata existit et a quo immediate potestatem super universos fideles cujuscunque dignitatis, eciam si papalis existant, ut premissum est, accepit, ipsum dominum Eugenium ab omni administratione papatus in spiritualibus et temporalibus 5 suspensum esse declaravit et de facto suspendit juxta modum et formam in decreto 1 pre- dicte suspensionis contentos speransque, quod ex hujusmodi medicine apposicione a tandem ipse dominus Eugenius reversus ad cor, sicut et prius fecit, infra terminum recognoscet sanctam matrem ecclesiam ejusque salubria monita et decreta acceptabit custodiet serva- bitque et servari procurabit ab omnibus juxta sui pontificatus officium, quod tamen (do- 10 lenter referimus) non creditur attentis jam per ipsum post dictam suspensionem attemp- tatis et innovatis. etenim preter alias pretensas penas privaciones et censuras, quas in supposita sacri concilii innovavit, mandat et precipit civibus Basiliensibus, ut infra 30 dies a data suarum litterarum omnes, qui ibi sunt causa concilii, nisi per se recesserint, ab ipsa eorum civitate abiciant, alioquin regentes penas excommunicacionis et civitas seu po- 15 pulus interdicti sentencias incurrant ipso facto; prohibet eciam, ne mercimonia aliaque ad usum hominum necessaria Basileam deferantur, alioquin portantes possint a cunctis Christifidelibus spoliari, prout hec et alia in quodam suo pretenso decreto 2 plenius con- tinentur. principes insuper ac dominos aliosque potentes modis possibilibus incitat, ut adversus illam sanctam synodum insurgant et ipsius supposita tamquam suos et fidei 20 Christiane hostes persequantur, unde et cujusdam sue littere, quam cuidam nobili prope Basileam commoranti transmisit, effectus et tenor talis est. [Es folgt der Brief Papst Eugens an den Markgrafen von Hochberg, unsere nr. 118.] sed, o sanctissime Eugenie, suntne hec merita tue sancte matris ecclesie? ecce illam, quantum in te est et in tua voluntate, neci et morti exponis, pro qua dominus noster Jesus Christus mortuus est, dum 25 sibi ea, que ad usum hominum sunt necessaria, subtrahis! ecce illam perfidam syna- gogam appellas 3, quam paulo ante in tua adhesione omni devocione et favore prosequi promisisti! ecce illos appellas hostes tuos, qui te jam per septem annos tanta paciencia supportarunt! illos appellas fidei Christiane hostes, qui ab inicio summis studiis vigiliis et laboribus hereses extirpare, fidem ampliare defendere et augere procurarunt ! sed forte so ideo nos appellas fidei Christiane hostes, quia fidem Christianam defendendo tibi resistimus. et profecto ita est. etenim in superioribus suis pretensis litteris penalibus omnes penas per ipsum licet nulliter fulminatas se velle relaxare innuit, omnes vult haberi pro infectis quoad illos, qui infra terminum per eum assignatum sue fuerint obedientes voluntati. unde omnia remitti vult, dummodo sue voluntati hec sancta sinodus obediat. sed, ut verbis 35 ejusdem sancte sinodi utar, profecto, serenissime cesar, fuissemus et nos parati sue com- placere voluntati, si sua voluntas divine non repugnasset veritati. etenim hic articulus, de quo disceptamus, fidem concernit, qui sine interitu salutis negligi non potest, ut su- perius in secunda parte diffuse extitit declaratum. hic est articulus, quem universi Christi- fideles profitentur, dum quilibet dicit cum apostolis: „credo sanctam ecclesiam catho- 40 licam", non utique Petrum, non Paulum, non Martinum, non denique Eugenium. non ergo potest sancta synodus illum deserere, qui est via veritas et vita, ut hominis morituri defectibilis impleat voluntatem. non potest consentire, ut solidam veritatem ecclesie in vacillacionem adducat, ut stabilitas et firmitas veritatum, quas ipsa ecclesia declaravit, ficta reddatur, quibus frustratis nec pax nec ordo nec decor nec ipsa fides in Christiana 45 religione manerent. et cum ante quadriennium adversus primam dissolucionem presenti- a) B apposicionem. 1 2 Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. Vom 15. Februar 1438, vgl. S. 37 Anm. 5. In dem Briefe an den Markgrafen von Hoch- berg, vgl. S. 180 Z. 17.
Strana 313
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 313 bus septem sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus et sedis apostolice legato diceremus 1: 1438 ſc. „malumus mori quam tanto errori per ignaviam cedere. —- hic articulus, de quo discepta- Mai 4) mus, fidem concernit, qui sine interitu salutis negligi non potest“, non possumus nunc dicere: „faveamus errori; salutem nostram negligamus.“ non debemus esse homicide 5 animarum nostrarum et aliorum fidelium, ut dominum Eugenium et successores suos po- namus in possessionem dissolvendi generalia concilia contra consensum eorundem et ipsis nullatenus obediendi, alioquin cassetur concilium Constanciense et decreta sanctorum patrum, que declarant in hiis, que universalem statum ecclesie concernunt, in hiis, que fidei sunt, que pacis, que reformacionis, et impertinentibus ad ea papam nichil posse mutare. 10 frustra etenim membranas occupant, si unico verbo potest illa immutare et, quod de- terius est, quod auctoritate ecclesie talia posse videatur, si post hujusmodi contra- dictionem inter concilium et papam ortam concilium quasi victum liti cederet et ipsum et alios Romanos pontifices in possessionem dissolvendi concilia poneret. propter hoc ergo appellat nos fidei Christiane hostes, quia non consentimus voluntati sue, ut auctori- 15 tatem sacrorum conciliorum conculcet, veritatem et stabilitatem ecclesie prosternat, ne sub umbra adducere Grecos in Ferariam, ad locum sue voluntati deditum, aliisque exquisitis coloribus maximam confusionem et plagam gravissimam universe inducat ecclesie, fidem catholicam ledat reformacionemque ipsius ecclesie, quam tantis laboribus pro honore dei creatoris et redemptoris nostri et animarum salute tam diu quesivimus, supprimat et im- 20 pediat. additque preterea in fine supradicte cedule 2 sue, quod, cum essemus ad pacem ecclesie et populi Christiani positi, nichil aliud agimus, quam ut dividatur ecclesia et gladius ponatur inter fideles. sed quoad hoc sint nobis testes ipsa inclita regna, ipsi principatus, ipse Germanice ecclesie, in quibus sancta synodus summo studio summisque laboribus pacem et concordiam procuravit! dicat ipse Christianissimus rex Francie, 25 dicat inclitum regnum Bohemie, dicat illustrissimus rex Dacie, dicant serenissimus rex Polonie et magnus magister Prusie, dicant illustrissimi duces Bavarie, reddant testi- monium veritati, de quibus superius facta est memoria, reverendissimi presules Germanie, si sancta sinodus Basiliensis pacem vel gladium in ipsis procuravit, si pro unitate vel divisione laboravit! dicat et ipsa Italia, quis usque nunc fovit ipsius discordiam, quis, so ne tam solemnis ambasiata ejusdem sancte synodi cum optato fructu pacis reverteretur, impedivit, quis se caput parcium divisionum et ligarum instituit! loquatur et ipsa solo equata civitas Penestrina, dicat et ipsum Butrii opidum desolatum! loquantur multi cives et nobiles interfecti multeque alie partes Ytalie, cujus aut quorum opera remanent et re- manseruut desolate! desinat igitur pro deo sanctissimus dominus Eugenius sanctam si- 35 nodum Basiliensem aut blandiciis allicere aut comminacionibus deterrere aut impetere injuriis aut inauditorum criminum imposicione lacescere, ut veritatem fidem justiciam et auctoritatem ecclesie deseramus! si seviat quevis persecucio, deum omnipotentem orabi- mus, qui sanctis patribus nostris omnia pro defensione catholice veritatis virtutem tolle- randi inspiravit, ut et nobis ad ipsius veritatis defensionem sueque sancte ecclesie con- 40 servacionem usque ad animam et sanguinem resistendi fortitudinem prebeat, in quem nimi- rum firmiter et sine ulla cordium hesitacione omnem nostram proicimus fiduciam. de- sistat, quesumus, ipse dominus sanctissimus Eugenius pro reverencia dei, pro integritate fidei catholice, que semper in Latina permansit ecclesia, ac sublacione perpetrati per eum scismatis ab intemptatis conatibus, cui nec victualia nec necessaria tolli nec quicquam, 45 quod suum sit, eripi sancta sinodus exquisivit, sed ut acquiesceret veritati et ecclesiam dei debite gubernari assentiret eaque efficeret, que essent pro sua et omnium Christi- fidelium salute. In der Konzilsantwort „Speravit hactenus“ vom 16. Juni 1433, vgl. S. 265 Anm. 1. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 Der Brief an den Markgrafen von Hochberg, unsere nr. 118. 40
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 313 bus septem sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus et sedis apostolice legato diceremus 1: 1438 ſc. „malumus mori quam tanto errori per ignaviam cedere. —- hic articulus, de quo discepta- Mai 4) mus, fidem concernit, qui sine interitu salutis negligi non potest“, non possumus nunc dicere: „faveamus errori; salutem nostram negligamus.“ non debemus esse homicide 5 animarum nostrarum et aliorum fidelium, ut dominum Eugenium et successores suos po- namus in possessionem dissolvendi generalia concilia contra consensum eorundem et ipsis nullatenus obediendi, alioquin cassetur concilium Constanciense et decreta sanctorum patrum, que declarant in hiis, que universalem statum ecclesie concernunt, in hiis, que fidei sunt, que pacis, que reformacionis, et impertinentibus ad ea papam nichil posse mutare. 10 frustra etenim membranas occupant, si unico verbo potest illa immutare et, quod de- terius est, quod auctoritate ecclesie talia posse videatur, si post hujusmodi contra- dictionem inter concilium et papam ortam concilium quasi victum liti cederet et ipsum et alios Romanos pontifices in possessionem dissolvendi concilia poneret. propter hoc ergo appellat nos fidei Christiane hostes, quia non consentimus voluntati sue, ut auctori- 15 tatem sacrorum conciliorum conculcet, veritatem et stabilitatem ecclesie prosternat, ne sub umbra adducere Grecos in Ferariam, ad locum sue voluntati deditum, aliisque exquisitis coloribus maximam confusionem et plagam gravissimam universe inducat ecclesie, fidem catholicam ledat reformacionemque ipsius ecclesie, quam tantis laboribus pro honore dei creatoris et redemptoris nostri et animarum salute tam diu quesivimus, supprimat et im- 20 pediat. additque preterea in fine supradicte cedule 2 sue, quod, cum essemus ad pacem ecclesie et populi Christiani positi, nichil aliud agimus, quam ut dividatur ecclesia et gladius ponatur inter fideles. sed quoad hoc sint nobis testes ipsa inclita regna, ipsi principatus, ipse Germanice ecclesie, in quibus sancta synodus summo studio summisque laboribus pacem et concordiam procuravit! dicat ipse Christianissimus rex Francie, 25 dicat inclitum regnum Bohemie, dicat illustrissimus rex Dacie, dicant serenissimus rex Polonie et magnus magister Prusie, dicant illustrissimi duces Bavarie, reddant testi- monium veritati, de quibus superius facta est memoria, reverendissimi presules Germanie, si sancta sinodus Basiliensis pacem vel gladium in ipsis procuravit, si pro unitate vel divisione laboravit! dicat et ipsa Italia, quis usque nunc fovit ipsius discordiam, quis, so ne tam solemnis ambasiata ejusdem sancte synodi cum optato fructu pacis reverteretur, impedivit, quis se caput parcium divisionum et ligarum instituit! loquatur et ipsa solo equata civitas Penestrina, dicat et ipsum Butrii opidum desolatum! loquantur multi cives et nobiles interfecti multeque alie partes Ytalie, cujus aut quorum opera remanent et re- manseruut desolate! desinat igitur pro deo sanctissimus dominus Eugenius sanctam si- 35 nodum Basiliensem aut blandiciis allicere aut comminacionibus deterrere aut impetere injuriis aut inauditorum criminum imposicione lacescere, ut veritatem fidem justiciam et auctoritatem ecclesie deseramus! si seviat quevis persecucio, deum omnipotentem orabi- mus, qui sanctis patribus nostris omnia pro defensione catholice veritatis virtutem tolle- randi inspiravit, ut et nobis ad ipsius veritatis defensionem sueque sancte ecclesie con- 40 servacionem usque ad animam et sanguinem resistendi fortitudinem prebeat, in quem nimi- rum firmiter et sine ulla cordium hesitacione omnem nostram proicimus fiduciam. de- sistat, quesumus, ipse dominus sanctissimus Eugenius pro reverencia dei, pro integritate fidei catholice, que semper in Latina permansit ecclesia, ac sublacione perpetrati per eum scismatis ab intemptatis conatibus, cui nec victualia nec necessaria tolli nec quicquam, 45 quod suum sit, eripi sancta sinodus exquisivit, sed ut acquiesceret veritati et ecclesiam dei debite gubernari assentiret eaque efficeret, que essent pro sua et omnium Christi- fidelium salute. In der Konzilsantwort „Speravit hactenus“ vom 16. Juni 1433, vgl. S. 265 Anm. 1. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 2 Der Brief an den Markgrafen von Hochberg, unsere nr. 118. 40
Strana 314
314 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] [IIIb.] Sed quo tendit hec nostra tam longa narracio? revera, serenissime rex, ut veritas et justicia sancte matris ecclesie in universali sinodo Basiliensi representate cunctis emineat et luceat omnibus, qui sunt in domo domini, et maxime regibus et principibus, qui potestatem ob Christi tuendam ecclesiam et ejus fidem veritatem et justiciam defen- 5 dendam a domino susceperunt, permaximeque tue celsitudini, quam divina pietas jam pre ceteris nostri evi principibus gloriosissime sublimavit et singularem ipsius ecclesie fideique propugnatorem et defensorem constituit. agnosce igitur, serenissime et Christia- nissime principum, dignitatem tuam, quam nuper tantorum regnorum adepcione divinitus assecutus es! agnosce et officium tuum atque ministerium, quod tibi injunctum est! 10 agnosce dispensacionem tibi creditam! vide necessitates et oppressiones sancte matris ecclesie! considera ipsius veritatem et justiciam! consurge in auxilium ejus, sume de- fensionem! apprehende arma et scutum justicie, prebe te in murum pro domo domini! neque enim fas est, ut avertas faciem tuam a peticione tue matris ecclesie. „peticionem unam parvulam ego“, inquit ! cum Betsabee ecclesia ad Salomonem, „hodie deprecor a 15 te, ne confundas faciem meam“, videlicet considera et cognosce veritatem atque justiciam meam et juxta regalis, immo imperialis majestatis officium ipsam protege et defende! si enim tempore Johannis pape XII ob suam lubricam vitam dei ecclesiam scandali- santis cardinales et Romanus populus non stante generali concilio pro correctione ipsius recursum ad Ottonem imperatorem habuerunt, qui Romam adveniens ipsum papam ob 20 sua scelera a papatu impune et irreprehensibiliter deposuit aliumque sibi in papatu sub- stituit 2, quanto magis ecclesia insimul congregata merito nunc debet habere recursum et habet ad majestatem vestram, illius imperatoris dignitate et officio locumtenentem et successorem, contra scilicet dominum Eugenium, ipsius ecclesie oppres- sorem, scandalizatorem notorium, ecclesiastice auctoritatis nedum contemptorem, sed 25 sacrilegum invasorem, nutritorem inauditi scismatis, rebellem et inobedientem ecclesie matri sue incorrigibilem et contumacem manifestum. et si ille imperator ad peticionem cardinalium et populi Romani zelo fidei et devocionis contra scandalizantem papam in- surrexit, quanto magis serenitas vestra ad peticionem ecclesie universalis in unum in spiritu sancto legitime congregate juxta sententiam et dictamen ipsius non quidem eidem so necessaria vite subtrahendo nec ipsum aut suos prede et gladiis latronum exponendo, prout ipse, quantum in eo est, sanctam synodum exposuit, sed juxta canonicas et eccle- siasticas sanctorumque patrum sanctiones debet insurgere contra sic opprimentem et scan- dalizantem ecclesiam! ad a quod revera sollicite et viriliter peragendum licet deberet sufficienter et efficaciter inducere majestatem vestram ipsa obedientia, qua quisque fidelis 35 cujuscunque dignitatis, eciam si papalis aut imperialis existat, cuilibet concilio generali legitime congregato tenetur obedire, ipsum eciam regale et imperiale officium, quo jam teneris et astrictus es ipsam ecclesiam a suis oppressoribus defendere, ipsa insuper veritas fidei et justicia concilii et manifesta oppressio Eugenii, permaxime tamen inducere debet majestatem vestram ad obediendum et ordinaciones atque decreta ipsius sancte synodi 40 Basiliensis exequendum ipsum speciale et solemne juramentum, quo a principio in sua incorporacione eciam tempore prime pretense dissolucionis per suos solemnes ambasiatores, ex quibus sunt hic adhuc aliqui presentes, tamquam devotus et catholicus filius eclesie juravit, sicut et universi principes et omnes cardinales postmodum, immo et ipse sanctis- simus Eugenius in revocacione prime sue pretense dissolucionis et adhesione ad concilium 45 a) in B am Rande Motiva, quibus rex inducitur ad procedendum contra Eugenium. 3 Reg. 2, 20. Im Jahre 963, vgl. Dümmler, Jahrbücher der Deutschen Geschichte: Kaiser Otto d. Gr. S. 353.
314 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Ic. Mai 4] [IIIb.] Sed quo tendit hec nostra tam longa narracio? revera, serenissime rex, ut veritas et justicia sancte matris ecclesie in universali sinodo Basiliensi representate cunctis emineat et luceat omnibus, qui sunt in domo domini, et maxime regibus et principibus, qui potestatem ob Christi tuendam ecclesiam et ejus fidem veritatem et justiciam defen- 5 dendam a domino susceperunt, permaximeque tue celsitudini, quam divina pietas jam pre ceteris nostri evi principibus gloriosissime sublimavit et singularem ipsius ecclesie fideique propugnatorem et defensorem constituit. agnosce igitur, serenissime et Christia- nissime principum, dignitatem tuam, quam nuper tantorum regnorum adepcione divinitus assecutus es! agnosce et officium tuum atque ministerium, quod tibi injunctum est! 10 agnosce dispensacionem tibi creditam! vide necessitates et oppressiones sancte matris ecclesie! considera ipsius veritatem et justiciam! consurge in auxilium ejus, sume de- fensionem! apprehende arma et scutum justicie, prebe te in murum pro domo domini! neque enim fas est, ut avertas faciem tuam a peticione tue matris ecclesie. „peticionem unam parvulam ego“, inquit ! cum Betsabee ecclesia ad Salomonem, „hodie deprecor a 15 te, ne confundas faciem meam“, videlicet considera et cognosce veritatem atque justiciam meam et juxta regalis, immo imperialis majestatis officium ipsam protege et defende! si enim tempore Johannis pape XII ob suam lubricam vitam dei ecclesiam scandali- santis cardinales et Romanus populus non stante generali concilio pro correctione ipsius recursum ad Ottonem imperatorem habuerunt, qui Romam adveniens ipsum papam ob 20 sua scelera a papatu impune et irreprehensibiliter deposuit aliumque sibi in papatu sub- stituit 2, quanto magis ecclesia insimul congregata merito nunc debet habere recursum et habet ad majestatem vestram, illius imperatoris dignitate et officio locumtenentem et successorem, contra scilicet dominum Eugenium, ipsius ecclesie oppres- sorem, scandalizatorem notorium, ecclesiastice auctoritatis nedum contemptorem, sed 25 sacrilegum invasorem, nutritorem inauditi scismatis, rebellem et inobedientem ecclesie matri sue incorrigibilem et contumacem manifestum. et si ille imperator ad peticionem cardinalium et populi Romani zelo fidei et devocionis contra scandalizantem papam in- surrexit, quanto magis serenitas vestra ad peticionem ecclesie universalis in unum in spiritu sancto legitime congregate juxta sententiam et dictamen ipsius non quidem eidem so necessaria vite subtrahendo nec ipsum aut suos prede et gladiis latronum exponendo, prout ipse, quantum in eo est, sanctam synodum exposuit, sed juxta canonicas et eccle- siasticas sanctorumque patrum sanctiones debet insurgere contra sic opprimentem et scan- dalizantem ecclesiam! ad a quod revera sollicite et viriliter peragendum licet deberet sufficienter et efficaciter inducere majestatem vestram ipsa obedientia, qua quisque fidelis 35 cujuscunque dignitatis, eciam si papalis aut imperialis existat, cuilibet concilio generali legitime congregato tenetur obedire, ipsum eciam regale et imperiale officium, quo jam teneris et astrictus es ipsam ecclesiam a suis oppressoribus defendere, ipsa insuper veritas fidei et justicia concilii et manifesta oppressio Eugenii, permaxime tamen inducere debet majestatem vestram ad obediendum et ordinaciones atque decreta ipsius sancte synodi 40 Basiliensis exequendum ipsum speciale et solemne juramentum, quo a principio in sua incorporacione eciam tempore prime pretense dissolucionis per suos solemnes ambasiatores, ex quibus sunt hic adhuc aliqui presentes, tamquam devotus et catholicus filius eclesie juravit, sicut et universi principes et omnes cardinales postmodum, immo et ipse sanctis- simus Eugenius in revocacione prime sue pretense dissolucionis et adhesione ad concilium 45 a) in B am Rande Motiva, quibus rex inducitur ad procedendum contra Eugenium. 3 Reg. 2, 20. Im Jahre 963, vgl. Dümmler, Jahrbücher der Deutschen Geschichte: Kaiser Otto d. Gr. S. 353.
Strana 315
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 315 per suos juraverunt, videlicet ipsius sancte synodi Basiliensis statum servare et honorem 1438 [c. ipsius decreta facta vel fienda manutenere et defendere et, quantum ad ipsam majestatem Mai 4] vestram attinet, in suis dominiis exequi facere et servare. ad hoc movere debet majestatem vestram exemplum piissimi et devotissimi ad ecclesiam dive memorie impera- toris patris vestri, cujus inter omnia preclara et divina opera, que suis peregit tempori- bus, illud potissimum et maximum ab omni seculo extimatur, quod videlicet celeberrimum illud et magnum Constanciense concilium magna cum sollicitudine et magnis laboribus congregaverit atque manutenuerit, in quo multa bona facta et procurata sunt. nam in ipso scisma illud inveteratum evulsum extitit et excisum; in ipso auctoritas ecclesie olim 10 suppressa et oppressa ambiciosorum opera declarata et manifesta fuit et supra cande- labrum ecclesie posita, quam modernus sanctissimus dominus Eugenius nichilominus omnino supprimere et extinguere suis operibus et oppressionibus satagit; in ipso deni- que Johannes 23 propter sua crimina primo ab administratione papatus fuit suspensus, deinde totaliter depositus ac eidem tandem per ecclesiam universalem felicis recordationis 15 papa Martinus quintus substitutus. quam suspensionem et deposicionem Johannis et Martini substitucionem nullo modo dive memorie pater vester aliique reges et principes, qui Johannem pro papa habuerant, ratam et gratam habuissent, nisi pro certo credi- dissent generalem sinodum universalem ecclesiam representantem id auctoritate sibi im- mediate a Christo collata potuisse efficere seque teneri ad obedienciam ipsius synodi et 20 debere acceptare et exequi, quicquid sancta sinodus virtute omnipotentis dei determinat ordinat precipit et decernit; in ipso eciam sacro Constanciensi concilio inchoata fuit re- formatio ecclesie in capite et in membris, licet ibidem perfecta non fuerit, quia non potuit fieri statim transitus de extremo ad extremum ; ordinatum tamen fuit et promissum, quod in concilio in quinquennio celebrando deberet perfici, quod tamen non est factum illis 25 impedientibus potissimum, qui eam maxime et ex officio promovere debuerant, a quibus eciam et in isto usque nunc extitit impedita et, quantum in eis est, impeditur. si igitur prefatus pater vester dive memorie tantum laboravit pro nondum congregata ecclesia, ut congregaretur et, postquam fuit congregata, ne dissolveretur, non obstante fuga et con- tradictionibus Johannis, quem idem pater vester pro vero et suo papa coluerat et usque 3o ad suam deposicionem coluerit, ipsumque nondum depositum ad peticionem et mandatum sancte synodi, dum fugeret, captivavit, quanto magis serenitas vestra debet manutenere et defendere jam congregatam ecclesiam et synodum generalem! quantum eciam pre- fatus dive memorie pater vester ad istud sacrum concilium Basiliense affectus fuerit, quantam devocionem habuerit, superius in prima parte aliqualiter dictum est 1, et sciunt hii, qui mentem et intencionem ipsius noverunt in secretis, eciam usque ad extremam horam vite sue presentis. nunquam enim passus fuit auctoritatem concilii ledi in aliquo, quin immo et modis, quibus potuit, induxit sanctissimum dominum Eugenium, ut eandem auctoritatem ecclesie recognosceret, quod et fecit verbis absque dubio, non factis. nichil preterea tantum in hoc seculo sepedictus dive memorie pater vester desideravit quam 40 ecclesie sancte dei suis diebus videre reformacionem in capite et in membris, que, ut ipse solitus erat dicere, nullo modo fieri poterat nec potest nisi per concilium generale. sicut igitur, gloriosissime princeps, ecclesia Basilee congregata jam te divino nutu cogno- scit, prout ex toto corde desiderabat et continuis precibus altissimum exorabat, prefati patris vestri successorem et heredem in regnis et dominiis amplissimis et pro ipso in 45 supremo culmine et vertice dominiorum, scilicet in ipso regno Romanorum, constitutis, sic te cupit et desiderat, prout eciam veracissime credit et sperat, cognoscere successorem et heredem virtutum ipsius et devocionis erga deum ecclesiam et fidem catholicam ipsam- que prefatam sanctam synodum. sicut itaque in dominiis successisti, sic, deprecamur, 5 35 Vgl. S. 259 Z. 42 ff. 40*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 315 per suos juraverunt, videlicet ipsius sancte synodi Basiliensis statum servare et honorem 1438 [c. ipsius decreta facta vel fienda manutenere et defendere et, quantum ad ipsam majestatem Mai 4] vestram attinet, in suis dominiis exequi facere et servare. ad hoc movere debet majestatem vestram exemplum piissimi et devotissimi ad ecclesiam dive memorie impera- toris patris vestri, cujus inter omnia preclara et divina opera, que suis peregit tempori- bus, illud potissimum et maximum ab omni seculo extimatur, quod videlicet celeberrimum illud et magnum Constanciense concilium magna cum sollicitudine et magnis laboribus congregaverit atque manutenuerit, in quo multa bona facta et procurata sunt. nam in ipso scisma illud inveteratum evulsum extitit et excisum; in ipso auctoritas ecclesie olim 10 suppressa et oppressa ambiciosorum opera declarata et manifesta fuit et supra cande- labrum ecclesie posita, quam modernus sanctissimus dominus Eugenius nichilominus omnino supprimere et extinguere suis operibus et oppressionibus satagit; in ipso deni- que Johannes 23 propter sua crimina primo ab administratione papatus fuit suspensus, deinde totaliter depositus ac eidem tandem per ecclesiam universalem felicis recordationis 15 papa Martinus quintus substitutus. quam suspensionem et deposicionem Johannis et Martini substitucionem nullo modo dive memorie pater vester aliique reges et principes, qui Johannem pro papa habuerant, ratam et gratam habuissent, nisi pro certo credi- dissent generalem sinodum universalem ecclesiam representantem id auctoritate sibi im- mediate a Christo collata potuisse efficere seque teneri ad obedienciam ipsius synodi et 20 debere acceptare et exequi, quicquid sancta sinodus virtute omnipotentis dei determinat ordinat precipit et decernit; in ipso eciam sacro Constanciensi concilio inchoata fuit re- formatio ecclesie in capite et in membris, licet ibidem perfecta non fuerit, quia non potuit fieri statim transitus de extremo ad extremum ; ordinatum tamen fuit et promissum, quod in concilio in quinquennio celebrando deberet perfici, quod tamen non est factum illis 25 impedientibus potissimum, qui eam maxime et ex officio promovere debuerant, a quibus eciam et in isto usque nunc extitit impedita et, quantum in eis est, impeditur. si igitur prefatus pater vester dive memorie tantum laboravit pro nondum congregata ecclesia, ut congregaretur et, postquam fuit congregata, ne dissolveretur, non obstante fuga et con- tradictionibus Johannis, quem idem pater vester pro vero et suo papa coluerat et usque 3o ad suam deposicionem coluerit, ipsumque nondum depositum ad peticionem et mandatum sancte synodi, dum fugeret, captivavit, quanto magis serenitas vestra debet manutenere et defendere jam congregatam ecclesiam et synodum generalem! quantum eciam pre- fatus dive memorie pater vester ad istud sacrum concilium Basiliense affectus fuerit, quantam devocionem habuerit, superius in prima parte aliqualiter dictum est 1, et sciunt hii, qui mentem et intencionem ipsius noverunt in secretis, eciam usque ad extremam horam vite sue presentis. nunquam enim passus fuit auctoritatem concilii ledi in aliquo, quin immo et modis, quibus potuit, induxit sanctissimum dominum Eugenium, ut eandem auctoritatem ecclesie recognosceret, quod et fecit verbis absque dubio, non factis. nichil preterea tantum in hoc seculo sepedictus dive memorie pater vester desideravit quam 40 ecclesie sancte dei suis diebus videre reformacionem in capite et in membris, que, ut ipse solitus erat dicere, nullo modo fieri poterat nec potest nisi per concilium generale. sicut igitur, gloriosissime princeps, ecclesia Basilee congregata jam te divino nutu cogno- scit, prout ex toto corde desiderabat et continuis precibus altissimum exorabat, prefati patris vestri successorem et heredem in regnis et dominiis amplissimis et pro ipso in 45 supremo culmine et vertice dominiorum, scilicet in ipso regno Romanorum, constitutis, sic te cupit et desiderat, prout eciam veracissime credit et sperat, cognoscere successorem et heredem virtutum ipsius et devocionis erga deum ecclesiam et fidem catholicam ipsam- que prefatam sanctam synodum. sicut itaque in dominiis successisti, sic, deprecamur, 5 35 Vgl. S. 259 Z. 42 ff. 40*
Strana 316
316 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 eidem succede in obedientia defensione et protectione sancte matris ecclesie et ipsam re- ſe. Mai 4) presentantis sancte sinodi Basiliensis! ad hoc debet inducere majestatem vestram con- sideracio periculorum et scandalorum, que futuris temporibus ecclesie sequerentur, si modo ecclesie auctoritas succumberet. etenim diebus nostris nunquam amplius generale aliquod concilium videremus. si enim ordinacionem ecclesie jam seriose in illo magno Con- stanciensi concilio super frequenti conciliorum generalium celebracione factam tamquam recentem ipsi Romani pontifices toto nisu extinguere moliuntur, quid facerent in futurum, si modo in ipso inicio et in ipso origine ordinacionis ipsius ecclesie auctoritatem supe- rarent? an non occurit memorie, qualiter papa Martinus, cui deus parcat, in Papia et in Senis illusit ecclesie in facto celebracionis concilii, quod debebat in quinquennium post 10 Constanciense celebrari et ecclesie procurari reformacio et perfici? quare hoc evidenti argumento profecto mens nostra convincitur, quod nunquam diebus nostris et fortasse neque diebus filiorum eorum, qui nos sequentur, aliquod universale concilium videremus, si modo auctoritas ecclesie vinceretur; et per consequens nunquam reformacionem conse- queremur ecclesie, unde totus mundus ut prius in brevi repleretur heresibus, succrescerent 15 scismata, divisiones regnorum et desolaciones patriarum sequerentur et, dum ad volun- tatem unius hominis defectibilis et sepe perniciosi et mali, cui non posset dici1 : „cur ita facis?“, ecclesia et mundus regeretur, omnia absque dubio in pejus et deterius ruerent. ea, que dicimus, experiencia manifestat. a tempore enim, quo Romani pontifices gene- ralia seu eciam patriarchalia non permiserunt concilia celebrari, omnia supradicta mala 20 in Christi ecclesia succreverunt dum vero ad concilia ventum est, gratia spiritus sancti, in cujus nomine congregantur, omnia ceperunt in melius reparari, quia et scismata sublata sunt et hereses extirpate, concordie dissidencium Christianorum procurate plurime, vicia quoque ac deformitates ceperunt supprimi et ecclesia in decus antiquum et priscam sanc- torum patrum formam revocari. in quibus profecto permaxime usque nunc sancta sinodus 25 Basiliensis profecisset, nisi, ut sepedictum est, impugnacio sanctissimi domini Eugenii maxima impedimenta prestitisset. si ulterius, quod possibile est, nunc suppressa auctori- tate ecclesie futuris temporibus papa esset vel efficeretur hereticus, si denique symoniacus notorius, si dilapidator bonorum ecclesie, si tirannus, si pluribus irretitus criminibus dei ecclesiam notorie scandalizans, si denique catervatim secum duceret animas fidelium in 30 baratrum damnacionis, si, inquam, ipse antichristus papa efficeretur, quod utique sibi facile non minus erit, si voluerit et deus permiserit, quam cuidam femelle 2, que, ut fertur, per tres annos illam sedem occupatam tenuit, ad quem pro correctione ipsius recursus habebitur nisi a ad ecclesiam juxta doctrinam3 Christi? quomodo hoc fieri poterit, si ex solius voluntate pape congregacio concilii dependeat et in ipsius potestate sit, dum et 35 quando voluerit eciam congregatum dissolvere aut mutare? nunquam profecto talis pro sui correctione congregari ecclesiam permitteret, quin immo et congregatam illico dissol- veret vel de loco ad locum transferret et mutaret, quo vellet, et nunquam de eo posset haberi justicia, faceretque de ecclesia et de fide atque universa Christianitate, quicquid vellet, imperatores deponeret, de populo ad populum regna transferret, dominia sub-40 verteret mundumque pro sue libito voluntatis confunderet nec ei posset ab aliquo dici 4: „cur ita facis?“ consideret itaque majestas vestra, consideret eciam ipse orbis, quali peri- culo futuris temporibus exponeretur ecclesia, si nunc in sua auctoritate, quod deus avertat, succumberet. nonne perniciosum exemplum transiret in posteros? nonne omnes futuri Ro- mani pontifices eciam quantumcunque mali dicere possent et dicerent: „sic egit Eugenius; 45 sic fecit ; sic dissolvit non semel, sed pluries, et ecclesia in auctoritate, quam se habere pre- 5 a) BE si. 1 Job 9, 12. Die Päpstin Johanna. 3 Matth. 18, 15. Job 9, 12.
316 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 eidem succede in obedientia defensione et protectione sancte matris ecclesie et ipsam re- ſe. Mai 4) presentantis sancte sinodi Basiliensis! ad hoc debet inducere majestatem vestram con- sideracio periculorum et scandalorum, que futuris temporibus ecclesie sequerentur, si modo ecclesie auctoritas succumberet. etenim diebus nostris nunquam amplius generale aliquod concilium videremus. si enim ordinacionem ecclesie jam seriose in illo magno Con- stanciensi concilio super frequenti conciliorum generalium celebracione factam tamquam recentem ipsi Romani pontifices toto nisu extinguere moliuntur, quid facerent in futurum, si modo in ipso inicio et in ipso origine ordinacionis ipsius ecclesie auctoritatem supe- rarent? an non occurit memorie, qualiter papa Martinus, cui deus parcat, in Papia et in Senis illusit ecclesie in facto celebracionis concilii, quod debebat in quinquennium post 10 Constanciense celebrari et ecclesie procurari reformacio et perfici? quare hoc evidenti argumento profecto mens nostra convincitur, quod nunquam diebus nostris et fortasse neque diebus filiorum eorum, qui nos sequentur, aliquod universale concilium videremus, si modo auctoritas ecclesie vinceretur; et per consequens nunquam reformacionem conse- queremur ecclesie, unde totus mundus ut prius in brevi repleretur heresibus, succrescerent 15 scismata, divisiones regnorum et desolaciones patriarum sequerentur et, dum ad volun- tatem unius hominis defectibilis et sepe perniciosi et mali, cui non posset dici1 : „cur ita facis?“, ecclesia et mundus regeretur, omnia absque dubio in pejus et deterius ruerent. ea, que dicimus, experiencia manifestat. a tempore enim, quo Romani pontifices gene- ralia seu eciam patriarchalia non permiserunt concilia celebrari, omnia supradicta mala 20 in Christi ecclesia succreverunt dum vero ad concilia ventum est, gratia spiritus sancti, in cujus nomine congregantur, omnia ceperunt in melius reparari, quia et scismata sublata sunt et hereses extirpate, concordie dissidencium Christianorum procurate plurime, vicia quoque ac deformitates ceperunt supprimi et ecclesia in decus antiquum et priscam sanc- torum patrum formam revocari. in quibus profecto permaxime usque nunc sancta sinodus 25 Basiliensis profecisset, nisi, ut sepedictum est, impugnacio sanctissimi domini Eugenii maxima impedimenta prestitisset. si ulterius, quod possibile est, nunc suppressa auctori- tate ecclesie futuris temporibus papa esset vel efficeretur hereticus, si denique symoniacus notorius, si dilapidator bonorum ecclesie, si tirannus, si pluribus irretitus criminibus dei ecclesiam notorie scandalizans, si denique catervatim secum duceret animas fidelium in 30 baratrum damnacionis, si, inquam, ipse antichristus papa efficeretur, quod utique sibi facile non minus erit, si voluerit et deus permiserit, quam cuidam femelle 2, que, ut fertur, per tres annos illam sedem occupatam tenuit, ad quem pro correctione ipsius recursus habebitur nisi a ad ecclesiam juxta doctrinam3 Christi? quomodo hoc fieri poterit, si ex solius voluntate pape congregacio concilii dependeat et in ipsius potestate sit, dum et 35 quando voluerit eciam congregatum dissolvere aut mutare? nunquam profecto talis pro sui correctione congregari ecclesiam permitteret, quin immo et congregatam illico dissol- veret vel de loco ad locum transferret et mutaret, quo vellet, et nunquam de eo posset haberi justicia, faceretque de ecclesia et de fide atque universa Christianitate, quicquid vellet, imperatores deponeret, de populo ad populum regna transferret, dominia sub-40 verteret mundumque pro sue libito voluntatis confunderet nec ei posset ab aliquo dici 4: „cur ita facis?“ consideret itaque majestas vestra, consideret eciam ipse orbis, quali peri- culo futuris temporibus exponeretur ecclesia, si nunc in sua auctoritate, quod deus avertat, succumberet. nonne perniciosum exemplum transiret in posteros? nonne omnes futuri Ro- mani pontifices eciam quantumcunque mali dicere possent et dicerent: „sic egit Eugenius; 45 sic fecit ; sic dissolvit non semel, sed pluries, et ecclesia in auctoritate, quam se habere pre- 5 a) BE si. 1 Job 9, 12. Die Päpstin Johanna. 3 Matth. 18, 15. Job 9, 12.
Strana 317
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 317 tendebat, succubuit.“ similiter et futuri reges et principes dicere poterunt tali tempore: „sic 1438 ſc. et sic factum est inter concilium et papam illique illius temporis principes papam pocius Mai 41 secuti sunt quam sinodum.“ et sic ex consequenti pernicioso exemplo tota Christianitas et fides catholica ruere possit in deterius et in heresim contempnendo articulum fidei, qui pro- 5 fitetur ecclesiam sanctam catholicam, non autem Petrum, Paulum aut Eugenium vel quem- cunque alium in illa sede Romana collocatum quantumcunque sanctum vel bonum. ad hoc et quarto movere debet majestatem vestram spes futurorum bonorum. nam si regalis animus vester fidei puritatem per extirpacionem heresum, si pacem populi Christiani, si reformacionem ecclesie, si diversarum ecclesiarum unionem, si tandem Christiane reli- gionis ampliacionem et extirpacionem Turchorum aliorumque inimicorum crucis Christi cupit optat et disiderat, prout eciam et ex assumpta dignitate tenetur et ex preteritis fama publica et opinio bone voluntatis vestre apud universos Christicolas declaravit, videat, queso, et consideret majestas vestra, qualia jam in predictis sancta sinodus fun- damenta jecerit, qualem dederit rebus predictis disposicionem qualemque habeat volun- 15 tatem et devocionem proficisci ulterius in predictis! ecce sancta sinodus offert se prompto animo libera voluntate laborare cum majestate vestra in predictis, quantum humanitus fieri poterit, nec umquam vos deserere, donec deo propicio cuncta fuerint feliciter con- sumata! et quoad ampliacionem Christiane religionis, extirpacionem supradictorum Turchorum aliorumque inimicorum crucis Christi quoque recuperacionemque terre sancte, 20 si usque illuc deus et zelus fidei animam vestram protenderit et extenderit, vult laborare toto posse cum omnibus regibus et principibus cunctisque Christifidelibus tam ecclesiasticis quam secularibus, ut majestati vestre pro sancte sue intencionis prosecucione assistant consiliis et auxiliis possibilibus et oportunis. etenim si, ut dictum est superius, non solum pro omnibus supradictis, sed eciam pro singulis feliciter consumandis et perficiendis 25 sacra antiquitus per imperatores vel summos pontifices concilia congregabantur, quanto magis nunc pro omnibus simul conjunctis? unde si non esset actu congregatum, revera summa cum diligencia per majestatem vestram predicta cum felicitate deducere et con- summare cupientem esset, ut de novo congregaretur, procurandum et multo magis jam congregatum in domo vestra et taliter dispositum manutenendum defendendumque et pro- so tegendum. postremo ad hoc faciendum debet inducere majestatem vestram vivum et ante b oculos majestatis vestre positum exemplar Christianissimi regis Francorum, qui ab antiquo authonomatice id est per excellenciam propter zelum fidei ecclesieque defensionem vocatus est et vocatur Christianissimus, qui predicto zelo motus vicesima januarii nuper Jan. 20 preteriti in Turonensi civitate congregata tam prelatorum quam principum et nobilium 35 sui regni multitudine copiosa finalem conclusionem in hiis rebus accipiens declaravit se velle stare cum sacro concilio Basiliensi ipsiusque ecclesie anctoritatem velle eciam, si opus sit, usque ad animam et sanguinem defendere inhibuitque cunctis suis regnicolis tam ecclesiasticis quam aliis sub penis gravissimis, ne aliquis audeat de cetero intrare Italiam occasione illius Ferrariensis conciliabuli vel in fomentum et nutrimentum jam 40 introducti per sanctissimum dominum Eugenium scismatis. hanc suam conclusionem et intentionem litteris 1 et ambasiatis declaravit suis consanguineis et confederatis regibus et principibus exhortando et monendo eosdem, quatenus pro pace ecclesie et ipsius auctori- tate defendenda velint secum stare in conclusione predicta et cum ipso concurrere in fa- vorem ecclesie sancte dei et eam representantis sancte sinodi Basiliensis. ad quod facien- 45 dum jam se declaraverunt serenissimi reges Aragonum et Navarre, illustrissimi principes duces Sabaudie Britanie et Mediolanensis; similiter in dies expectatur similis declaratio 10 a) R humanius. b) von hier an schreibt in B cine andere Hand. 1 Vgl. nr. 116.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 317 tendebat, succubuit.“ similiter et futuri reges et principes dicere poterunt tali tempore: „sic 1438 ſc. et sic factum est inter concilium et papam illique illius temporis principes papam pocius Mai 41 secuti sunt quam sinodum.“ et sic ex consequenti pernicioso exemplo tota Christianitas et fides catholica ruere possit in deterius et in heresim contempnendo articulum fidei, qui pro- 5 fitetur ecclesiam sanctam catholicam, non autem Petrum, Paulum aut Eugenium vel quem- cunque alium in illa sede Romana collocatum quantumcunque sanctum vel bonum. ad hoc et quarto movere debet majestatem vestram spes futurorum bonorum. nam si regalis animus vester fidei puritatem per extirpacionem heresum, si pacem populi Christiani, si reformacionem ecclesie, si diversarum ecclesiarum unionem, si tandem Christiane reli- gionis ampliacionem et extirpacionem Turchorum aliorumque inimicorum crucis Christi cupit optat et disiderat, prout eciam et ex assumpta dignitate tenetur et ex preteritis fama publica et opinio bone voluntatis vestre apud universos Christicolas declaravit, videat, queso, et consideret majestas vestra, qualia jam in predictis sancta sinodus fun- damenta jecerit, qualem dederit rebus predictis disposicionem qualemque habeat volun- 15 tatem et devocionem proficisci ulterius in predictis! ecce sancta sinodus offert se prompto animo libera voluntate laborare cum majestate vestra in predictis, quantum humanitus fieri poterit, nec umquam vos deserere, donec deo propicio cuncta fuerint feliciter con- sumata! et quoad ampliacionem Christiane religionis, extirpacionem supradictorum Turchorum aliorumque inimicorum crucis Christi quoque recuperacionemque terre sancte, 20 si usque illuc deus et zelus fidei animam vestram protenderit et extenderit, vult laborare toto posse cum omnibus regibus et principibus cunctisque Christifidelibus tam ecclesiasticis quam secularibus, ut majestati vestre pro sancte sue intencionis prosecucione assistant consiliis et auxiliis possibilibus et oportunis. etenim si, ut dictum est superius, non solum pro omnibus supradictis, sed eciam pro singulis feliciter consumandis et perficiendis 25 sacra antiquitus per imperatores vel summos pontifices concilia congregabantur, quanto magis nunc pro omnibus simul conjunctis? unde si non esset actu congregatum, revera summa cum diligencia per majestatem vestram predicta cum felicitate deducere et con- summare cupientem esset, ut de novo congregaretur, procurandum et multo magis jam congregatum in domo vestra et taliter dispositum manutenendum defendendumque et pro- so tegendum. postremo ad hoc faciendum debet inducere majestatem vestram vivum et ante b oculos majestatis vestre positum exemplar Christianissimi regis Francorum, qui ab antiquo authonomatice id est per excellenciam propter zelum fidei ecclesieque defensionem vocatus est et vocatur Christianissimus, qui predicto zelo motus vicesima januarii nuper Jan. 20 preteriti in Turonensi civitate congregata tam prelatorum quam principum et nobilium 35 sui regni multitudine copiosa finalem conclusionem in hiis rebus accipiens declaravit se velle stare cum sacro concilio Basiliensi ipsiusque ecclesie anctoritatem velle eciam, si opus sit, usque ad animam et sanguinem defendere inhibuitque cunctis suis regnicolis tam ecclesiasticis quam aliis sub penis gravissimis, ne aliquis audeat de cetero intrare Italiam occasione illius Ferrariensis conciliabuli vel in fomentum et nutrimentum jam 40 introducti per sanctissimum dominum Eugenium scismatis. hanc suam conclusionem et intentionem litteris 1 et ambasiatis declaravit suis consanguineis et confederatis regibus et principibus exhortando et monendo eosdem, quatenus pro pace ecclesie et ipsius auctori- tate defendenda velint secum stare in conclusione predicta et cum ipso concurrere in fa- vorem ecclesie sancte dei et eam representantis sancte sinodi Basiliensis. ad quod facien- 45 dum jam se declaraverunt serenissimi reges Aragonum et Navarre, illustrissimi principes duces Sabaudie Britanie et Mediolanensis; similiter in dies expectatur similis declaratio 10 a) R humanius. b) von hier an schreibt in B cine andere Hand. 1 Vgl. nr. 116.
Strana 318
318 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 serenissimi regis Castelle et Legionis et etiam regis Portugalie et regis Scocie. multi ſc. Mai 4) etiam illustrissimorum principum vestre inclite nacionis Germanice eandem mentem gerunt. sed ne videantur membra caput precedere, expectant magno cum desiderio vestre jam imperialis majestatis declaracionem. [IIIc. 5 Ultimo a, ut non videamur nostra tantum asserere et ea, que possent dici ex ad- verso, clausis seu conniventibus oculis pertransire, ad tria vel quatuor potissimum, que communiter in oppositum pro parte sanctissimi domini Eugenii indu- cuntur, respondendum est. dicunt itaque aliqui, quod hujusmodi processus inductus contra papam poterit esse scismatis inductivus, pro quo tamen extirpando multis tem- 10 poribus et expensis laboratum est. sed ad hoc cum Christo 1 respondemus, quia, „etsi necesse est, ut veniant scandala, ve tamen illi homini, per quem scandalum venit". et, ut dicit 2 apostolus, „oportet hereses esse, ut hii, qui probati sunt, manifesti fiant", nam clarum est non concilium, sed ipsum dominum Eugenium scisma inducere, cum scan- dalisans ecclesiam non vult per ecclesiam corrigi, sed se ab ipsa separat et aliud scis- 15 maticum conventiculum in Ferraria erigit. nam eadem est nunc sinodus Basiliensis, que a principio fuerat, cujus et ipse dominus Eugenius superioritatem et auctoritatem con- fessus est, ut sepe jam dictum est, et recognovit per pretense dissolucionis prioris revo- cacionem et adhesionem ad eandem. non se sancta sinodus ab ipso Eugenio separavit, non recessit ab ipso, non ipsum, antequam se separasset, ejecit, sed e converso, quantum 20 potuit, laboravit, ut ipsum sibi conjungeret nedum amoris et caritatis vinculo, sed eciam corporaliter. quare, si aliquod scandalum vel scisma oriretur ex hujusmodi defensione auctoritatis ecclesie, non ipsi concilio vero et indubitato ac justo pape judici imputan- dum est, sed ipsi reo incorrigibili et in aperta rebellione persistenti, fugienti ecclesie judicium seque ab ipsa separanti verumtamen non est timendum de scismate, eciam 25 si ipse, quod deus avertat, in rebellione perseveret, quia non est dubium, quin eam partem tandem omnes sequentur fideles, quam majestatem vestram, Christianissimum regem Francorum aliosque reges et principes sequi viderint. preterea, si propter ti- morem scismatis ecclesia obmittat nunc correctionem pape presentis et ipsi cedat, eadem racione et alterius et similiter tercii et quarti et per consequens omnium, et sic nun- 30 quam veniret papa corrigendus, quantumcunque esset hereticus et malus et ecclesiam scandalisans. quod profecto in maximum prejudicium cederet fidei ecclesie et salutis animarum. preterea ecclesia crudelissime peccaret, si papam a fide deviantem et eccle- siam dei notorie scandalisantem et perturbantem sine debita punicione in inferno punien- dum dimitteret. nam si in die judicii de quolibet suo filio redditura sit racionem, quanto s5 magis de suo membro principali, cujusmodi est papa. nam, ut dicit canon 24. q. 3 3: „tam sacerdos quam reliqui fideles omnes summam debent habere curam de hiis, qui pereunt, quatenus eorum redargucione aut corrigantur a peccatis aut, si incorrigibiles apparuerint, ab ecclesia separentur.“ hec ibi. ubi glosa dicit: „hic est argumentum, quod iste textus 4: „si peccaverit" spectat ad omnes" et in glosa: „separentur ergo sacer- 40 dotes, habent officium excommunicandi etc.“ preterea, si papa non posset corrigi per ec- clesiam vel correctio sua propter timorem scismatis obmitteretur, cum sit peccabilis et pena sit medicina peccati, cui nisi purgetur debetur dampnacio eterna, esset miserabilior omnibus hominibus non habens medicamen pene hujus vite, quod per judicem morbo a) in B amt Rande Nota objecta et responsiones. 45 Matth. 18, 7. 1 Cor. 11, 19. 3 С. 14 C. 24 q. 3. Matth. 18, 15.
318 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 serenissimi regis Castelle et Legionis et etiam regis Portugalie et regis Scocie. multi ſc. Mai 4) etiam illustrissimorum principum vestre inclite nacionis Germanice eandem mentem gerunt. sed ne videantur membra caput precedere, expectant magno cum desiderio vestre jam imperialis majestatis declaracionem. [IIIc. 5 Ultimo a, ut non videamur nostra tantum asserere et ea, que possent dici ex ad- verso, clausis seu conniventibus oculis pertransire, ad tria vel quatuor potissimum, que communiter in oppositum pro parte sanctissimi domini Eugenii indu- cuntur, respondendum est. dicunt itaque aliqui, quod hujusmodi processus inductus contra papam poterit esse scismatis inductivus, pro quo tamen extirpando multis tem- 10 poribus et expensis laboratum est. sed ad hoc cum Christo 1 respondemus, quia, „etsi necesse est, ut veniant scandala, ve tamen illi homini, per quem scandalum venit". et, ut dicit 2 apostolus, „oportet hereses esse, ut hii, qui probati sunt, manifesti fiant", nam clarum est non concilium, sed ipsum dominum Eugenium scisma inducere, cum scan- dalisans ecclesiam non vult per ecclesiam corrigi, sed se ab ipsa separat et aliud scis- 15 maticum conventiculum in Ferraria erigit. nam eadem est nunc sinodus Basiliensis, que a principio fuerat, cujus et ipse dominus Eugenius superioritatem et auctoritatem con- fessus est, ut sepe jam dictum est, et recognovit per pretense dissolucionis prioris revo- cacionem et adhesionem ad eandem. non se sancta sinodus ab ipso Eugenio separavit, non recessit ab ipso, non ipsum, antequam se separasset, ejecit, sed e converso, quantum 20 potuit, laboravit, ut ipsum sibi conjungeret nedum amoris et caritatis vinculo, sed eciam corporaliter. quare, si aliquod scandalum vel scisma oriretur ex hujusmodi defensione auctoritatis ecclesie, non ipsi concilio vero et indubitato ac justo pape judici imputan- dum est, sed ipsi reo incorrigibili et in aperta rebellione persistenti, fugienti ecclesie judicium seque ab ipsa separanti verumtamen non est timendum de scismate, eciam 25 si ipse, quod deus avertat, in rebellione perseveret, quia non est dubium, quin eam partem tandem omnes sequentur fideles, quam majestatem vestram, Christianissimum regem Francorum aliosque reges et principes sequi viderint. preterea, si propter ti- morem scismatis ecclesia obmittat nunc correctionem pape presentis et ipsi cedat, eadem racione et alterius et similiter tercii et quarti et per consequens omnium, et sic nun- 30 quam veniret papa corrigendus, quantumcunque esset hereticus et malus et ecclesiam scandalisans. quod profecto in maximum prejudicium cederet fidei ecclesie et salutis animarum. preterea ecclesia crudelissime peccaret, si papam a fide deviantem et eccle- siam dei notorie scandalisantem et perturbantem sine debita punicione in inferno punien- dum dimitteret. nam si in die judicii de quolibet suo filio redditura sit racionem, quanto s5 magis de suo membro principali, cujusmodi est papa. nam, ut dicit canon 24. q. 3 3: „tam sacerdos quam reliqui fideles omnes summam debent habere curam de hiis, qui pereunt, quatenus eorum redargucione aut corrigantur a peccatis aut, si incorrigibiles apparuerint, ab ecclesia separentur.“ hec ibi. ubi glosa dicit: „hic est argumentum, quod iste textus 4: „si peccaverit" spectat ad omnes" et in glosa: „separentur ergo sacer- 40 dotes, habent officium excommunicandi etc.“ preterea, si papa non posset corrigi per ec- clesiam vel correctio sua propter timorem scismatis obmitteretur, cum sit peccabilis et pena sit medicina peccati, cui nisi purgetur debetur dampnacio eterna, esset miserabilior omnibus hominibus non habens medicamen pene hujus vite, quod per judicem morbo a) in B amt Rande Nota objecta et responsiones. 45 Matth. 18, 7. 1 Cor. 11, 19. 3 С. 14 C. 24 q. 3. Matth. 18, 15.
Strana 319
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 319 peccati opponitur, sed ipse solus, tamquam de quo nulla cura sit, absque retractivo freno 1438 ſc. Mai 4] iret in supplicium eternum. o miserabilis condicio, o perdita humana presumpcio, o quam periculosa tam universali ecclesie quam ipsi asserenti pape assercio! deinde di- cent alii, quod dominus Eugenius juste se separat ab illa sinodo, tum quia nimis illis reformacionibus opprimitur et quoad statum suum nulla sibi provisio per concilium de- putatur, tum quia in dicto concilio multi dicuntur et reputantur esse ipsius inimici. sed, queso, serenissime rex, consideret majestas vestra, si oppressio dici debeat, quod papa a patriarchis primatibus archiepiscopis episcopis abbatibus aliisque inferioribus in con- firmacione vel collacione beneficiorum, in dispensacionibus absolucionibus aliisque spiri- 10 tualibus exerciciis nil symoniace exigat, a quibus prius multa milia extorquebantur adeo inhumaniter, quod temporalia sua impignorare et distrahere conabantur, desolabantur ecclesie et multa mala inde sequebantur! estne oppressio, quod ordo sit in ecclesia sancta dei et quod caput non sit totum corpus nec oculus manus nec manus pedes, sed, sicut in corpore naturali omnia membra suum habent officium nec unum usurpat exer- 15 cicium alterius, ita et in ecclesia, que est corpus Christi, in quo tamen usque nunc per deformacionem omnia esse voluit caput, Romanus scilicet pontifex, et omnium inferiorum membrorum officia et exercicia usurpavit? non hoc sanctus Gregorius a oppressionem reputabat, qui referente 1 Johanne, qui ejus vitam descripsit, "singula b ecclesiastici juris officia singulis quibusque personis sigillatim committi jubebat asserens, quia, „sicut in 20 uno corpore multa membra habemus, omnia autem membra non eundem actum habent“, ita in ecclesie corpore secundum veridicam Pauli sententiam 2 in uno eodem spiritu alii conferendum est hoc officium, alii committendum est illud neque uni quantumlibet exer- citate persone uno tempore duarum rerum committenda officia, quia, si totum corpus oculus, ubi auditus? sicut enim varietas membrorum per diversa officia et robur cor- 25 poris servat et pulcritudinem representat, ita varietas personarum per diversa nichilo- minus officia distributa et fortitudinem et venustatem sancte dei ecclesie manifestat. et sicut indecorum est, ut in corpore humano alterum membrum alterius fungatur officio, ita nimirum noxium simulque turpissimum, si singula rerum ministeria personis totidem non fuerint distributa". hec ille. est igitur oppressio, quod gradatim et ordinate con- so firmaciones et collaciones beneficiorum omnium graduum in ecclesia per superiores illorum immediatos absque omni exactione pecuniarum confirmentur et notis virtutibus et con- versacione probatis aliasque dignis et modo debito atque honesto conferantur? estne oppressio ordinare, ne clerici juvenes, qui studio et discipline curam debent adhibere, Romanam curiam pro beneficiis et gratiis expectativis adeundo eciam de remotissimis 35 et ultimis Christianitatis partibus stando impetrando redeundo et tandem litigando et va- gando studia negligant, patrimonium expendant, parentes depauperent, principatus et regna pecuniis evacuent, ecclesias, quas acquirunt, destruant, beneficia symoniace et in- honestis questibus acquirant, mortem cupiant et (utinam non!) procurent aliquando alio- rum, sepe sine justo titulo beneficia possideant, rancorem et jurgia nutriant, pluralitate 40 beneficiorum ambicionem pompam et superbiam foveant et nonnumquam sua corpora et animas simul perdant in dei offensam et detrimentum animarum plurimarum? estne dicenda oppressio, quod rustici de suis aratris vel alii pauperes ecclesiastici vel seculares ad curiam Romanam eciam a remotissimis locis et pro rebus minimis non trahantur in causam, prout hactenus indifferenter actum est, sed quod in partibus coram judicibus 45 ecclesiasticis vel secularibus secundum causarum qualitatem fiat justicie complementum, que omnia hactenus ad curiam Romanam sola cupiditate et insaciabilitate pecunie tracta 5 a) in B am Rande Gregorius. b) hier setst in B wieder die erste Hand ein. Vgl. Migne, Patrologia 75 (S. Gregorii Opera 2 Röm. 12, 4. t. 1), 110-111.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 319 peccati opponitur, sed ipse solus, tamquam de quo nulla cura sit, absque retractivo freno 1438 ſc. Mai 4] iret in supplicium eternum. o miserabilis condicio, o perdita humana presumpcio, o quam periculosa tam universali ecclesie quam ipsi asserenti pape assercio! deinde di- cent alii, quod dominus Eugenius juste se separat ab illa sinodo, tum quia nimis illis reformacionibus opprimitur et quoad statum suum nulla sibi provisio per concilium de- putatur, tum quia in dicto concilio multi dicuntur et reputantur esse ipsius inimici. sed, queso, serenissime rex, consideret majestas vestra, si oppressio dici debeat, quod papa a patriarchis primatibus archiepiscopis episcopis abbatibus aliisque inferioribus in con- firmacione vel collacione beneficiorum, in dispensacionibus absolucionibus aliisque spiri- 10 tualibus exerciciis nil symoniace exigat, a quibus prius multa milia extorquebantur adeo inhumaniter, quod temporalia sua impignorare et distrahere conabantur, desolabantur ecclesie et multa mala inde sequebantur! estne oppressio, quod ordo sit in ecclesia sancta dei et quod caput non sit totum corpus nec oculus manus nec manus pedes, sed, sicut in corpore naturali omnia membra suum habent officium nec unum usurpat exer- 15 cicium alterius, ita et in ecclesia, que est corpus Christi, in quo tamen usque nunc per deformacionem omnia esse voluit caput, Romanus scilicet pontifex, et omnium inferiorum membrorum officia et exercicia usurpavit? non hoc sanctus Gregorius a oppressionem reputabat, qui referente 1 Johanne, qui ejus vitam descripsit, "singula b ecclesiastici juris officia singulis quibusque personis sigillatim committi jubebat asserens, quia, „sicut in 20 uno corpore multa membra habemus, omnia autem membra non eundem actum habent“, ita in ecclesie corpore secundum veridicam Pauli sententiam 2 in uno eodem spiritu alii conferendum est hoc officium, alii committendum est illud neque uni quantumlibet exer- citate persone uno tempore duarum rerum committenda officia, quia, si totum corpus oculus, ubi auditus? sicut enim varietas membrorum per diversa officia et robur cor- 25 poris servat et pulcritudinem representat, ita varietas personarum per diversa nichilo- minus officia distributa et fortitudinem et venustatem sancte dei ecclesie manifestat. et sicut indecorum est, ut in corpore humano alterum membrum alterius fungatur officio, ita nimirum noxium simulque turpissimum, si singula rerum ministeria personis totidem non fuerint distributa". hec ille. est igitur oppressio, quod gradatim et ordinate con- so firmaciones et collaciones beneficiorum omnium graduum in ecclesia per superiores illorum immediatos absque omni exactione pecuniarum confirmentur et notis virtutibus et con- versacione probatis aliasque dignis et modo debito atque honesto conferantur? estne oppressio ordinare, ne clerici juvenes, qui studio et discipline curam debent adhibere, Romanam curiam pro beneficiis et gratiis expectativis adeundo eciam de remotissimis 35 et ultimis Christianitatis partibus stando impetrando redeundo et tandem litigando et va- gando studia negligant, patrimonium expendant, parentes depauperent, principatus et regna pecuniis evacuent, ecclesias, quas acquirunt, destruant, beneficia symoniace et in- honestis questibus acquirant, mortem cupiant et (utinam non!) procurent aliquando alio- rum, sepe sine justo titulo beneficia possideant, rancorem et jurgia nutriant, pluralitate 40 beneficiorum ambicionem pompam et superbiam foveant et nonnumquam sua corpora et animas simul perdant in dei offensam et detrimentum animarum plurimarum? estne dicenda oppressio, quod rustici de suis aratris vel alii pauperes ecclesiastici vel seculares ad curiam Romanam eciam a remotissimis locis et pro rebus minimis non trahantur in causam, prout hactenus indifferenter actum est, sed quod in partibus coram judicibus 45 ecclesiasticis vel secularibus secundum causarum qualitatem fiat justicie complementum, que omnia hactenus ad curiam Romanam sola cupiditate et insaciabilitate pecunie tracta 5 a) in B am Rande Gregorius. b) hier setst in B wieder die erste Hand ein. Vgl. Migne, Patrologia 75 (S. Gregorii Opera 2 Röm. 12, 4. t. 1), 110-111.
Strana 320
320 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 sunt? et revera fuit res valde miseranda et deflenda. quod enim unius hominis cupi- [c. Mai 4/ ditas non possit impleri nec valeat, non est mirum, quia, ut dicit 1 scriptura: „avarus non impletur pecunia" et sicut ydropicus, quanto plus bibit, tanto sitit per amplius, sed quod reges principes aliique domini tam ecclesiastici quam seculares passi sint et pa- ciantur hoc modo sua regna et dominia evacuari pecuniis, destrui ecclesias suosque dis- trahi subditos, tam importabile jugum a tantamque tirannidem et oppressionem, hoc est super modum mirabile, quod videlicet totus mundus concurrerit et concurrat ad unius hominis insaciabilem implendam cupiditatem. hoc est profecto importabile jugum, hec oppressio, quibus jam tot annis et temporibus tota Christi ecclesia oppressa jacuit, non ipsa reformacio, quam ipse dominus Eugenius oppressionem vocat. et si quidem illi the- 10 sauri et ille pecunie, que illuc ex toto mundo congregabantur, in usus pauperum, in redempcionem captivorum, in extirpacionem heresum, in propagacionem fidei, in bonum commune reipublice Christiane expositi fuissent, adhuc supportabile esset et tolleran- dum. sed quod defuncto papa nesciatur, quo ille tante pecunie devenerint quisque eas absorbuerit, revera agentes et consencientes parem penam merentur et incurrunt. quo 15 vero ad provisionem ipsius pape submotis dictis deformitatibus et illicitis extorsionibus a curia Romana patres sacri concilii multo tempore laboraverunt, multas vias et modos excogitaverunt, sed nullus modus locum habere potuit impedientibus hiis, qui pro summo pontifice ibi erant, non ob aliud, nisi ut, cum nullus reperiretur modus eis gratus, pos- sent in pristinis abusibus et deformitatibus remanere. tandem cum sui nollent ad ali- 20 quam honestam provisionem consentire, cogitaverunt patres concilii propter hoc non de- bere obmittere reformacionem considerantes, quod ecclesia nunquam sibi deficiet, si erit aliquando indigens juxta statum suum et sue condicionem dignitatis, sed quod ad di- tandos nepotes aliosque suos consanguineos et affines ecclesie inferiores debeant fieri censuales, nimis hoc irracionabile visum est Christus hoc non docuit, non apostoli, non 25 sancti patres. summi pontifices hoc umquam practicarunt. si papa religiose et tran- quille vixerit, prout tantum decet pontificem, adeo habunde sibi et suis provisum est tam per patrimonium sancti Petri quam per varios census in diversis regnis, quod opus non habebit inferiorum jura ledere et adeo supradictas iniquas exactiones exercere. ad id, quod ulterius obicitur, quod nonnulli sint in concilio, qui contra suam sanctitatem so procedunt et moventur ex odio, respondemus, quod opera sacri concilii manifesta sunt et nichil in ipso in occulto agitur. unde juxta doctrinam 2 Christi, si verbis non cre- ditur, credatur operibus. numquid reformaciones supratacte sanctissime sunt, numquid diu mundo promisse? numquid diu cum tedio ab universis fidelibus expectate? bonum profecto odium, si odium dici meretur, quod turpitudines notorias tollit et ecclesiam dei 35 in decus antiquum et priscum honorem reparat et reducit! quid petit sacrum concilium a domino Eugenio, nisi ut deum timeat, sacra decreta magni Constanciensis concilii et hujus Basiliensis ad laudem dei et universalis ecclesie profectum edita acceptet custodiat et servet et ab aliis, prout decet summum pontificem, inviolabiliter observari faciat et procuret? sed iterum diceret aliquis: „ibi sunt tales et tales“, fortasse ex nomine ali- 40 quos designando, „de regnis et dominiis talium vel talium": judicet majestas vestra, quis tales sue instituit sanctitati inimicos! nonne adstatim, cum esset factus pater om- nium Christifidelium, exb officio nec debebat nisi pacem in populo Christiano procurare, ipse nichilominus partem cepit et se caput instituit parcium et esse voluit? non ergo aliis, si ita esset, imputandum est nisi sue sanctitati, qui in unam partem declinavit, 45 cum esset communis omnium. preterea omnes in illa sancta sinodo constituti in in- 5 a) son hier an his zum Schluſ schreibt wieder die zweite Hand. b) etwa rmaustellen nec debebat ex officio? Eccl. 5, 9. 2 Joh. 10, 38.
320 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 sunt? et revera fuit res valde miseranda et deflenda. quod enim unius hominis cupi- [c. Mai 4/ ditas non possit impleri nec valeat, non est mirum, quia, ut dicit 1 scriptura: „avarus non impletur pecunia" et sicut ydropicus, quanto plus bibit, tanto sitit per amplius, sed quod reges principes aliique domini tam ecclesiastici quam seculares passi sint et pa- ciantur hoc modo sua regna et dominia evacuari pecuniis, destrui ecclesias suosque dis- trahi subditos, tam importabile jugum a tantamque tirannidem et oppressionem, hoc est super modum mirabile, quod videlicet totus mundus concurrerit et concurrat ad unius hominis insaciabilem implendam cupiditatem. hoc est profecto importabile jugum, hec oppressio, quibus jam tot annis et temporibus tota Christi ecclesia oppressa jacuit, non ipsa reformacio, quam ipse dominus Eugenius oppressionem vocat. et si quidem illi the- 10 sauri et ille pecunie, que illuc ex toto mundo congregabantur, in usus pauperum, in redempcionem captivorum, in extirpacionem heresum, in propagacionem fidei, in bonum commune reipublice Christiane expositi fuissent, adhuc supportabile esset et tolleran- dum. sed quod defuncto papa nesciatur, quo ille tante pecunie devenerint quisque eas absorbuerit, revera agentes et consencientes parem penam merentur et incurrunt. quo 15 vero ad provisionem ipsius pape submotis dictis deformitatibus et illicitis extorsionibus a curia Romana patres sacri concilii multo tempore laboraverunt, multas vias et modos excogitaverunt, sed nullus modus locum habere potuit impedientibus hiis, qui pro summo pontifice ibi erant, non ob aliud, nisi ut, cum nullus reperiretur modus eis gratus, pos- sent in pristinis abusibus et deformitatibus remanere. tandem cum sui nollent ad ali- 20 quam honestam provisionem consentire, cogitaverunt patres concilii propter hoc non de- bere obmittere reformacionem considerantes, quod ecclesia nunquam sibi deficiet, si erit aliquando indigens juxta statum suum et sue condicionem dignitatis, sed quod ad di- tandos nepotes aliosque suos consanguineos et affines ecclesie inferiores debeant fieri censuales, nimis hoc irracionabile visum est Christus hoc non docuit, non apostoli, non 25 sancti patres. summi pontifices hoc umquam practicarunt. si papa religiose et tran- quille vixerit, prout tantum decet pontificem, adeo habunde sibi et suis provisum est tam per patrimonium sancti Petri quam per varios census in diversis regnis, quod opus non habebit inferiorum jura ledere et adeo supradictas iniquas exactiones exercere. ad id, quod ulterius obicitur, quod nonnulli sint in concilio, qui contra suam sanctitatem so procedunt et moventur ex odio, respondemus, quod opera sacri concilii manifesta sunt et nichil in ipso in occulto agitur. unde juxta doctrinam 2 Christi, si verbis non cre- ditur, credatur operibus. numquid reformaciones supratacte sanctissime sunt, numquid diu mundo promisse? numquid diu cum tedio ab universis fidelibus expectate? bonum profecto odium, si odium dici meretur, quod turpitudines notorias tollit et ecclesiam dei 35 in decus antiquum et priscum honorem reparat et reducit! quid petit sacrum concilium a domino Eugenio, nisi ut deum timeat, sacra decreta magni Constanciensis concilii et hujus Basiliensis ad laudem dei et universalis ecclesie profectum edita acceptet custodiat et servet et ab aliis, prout decet summum pontificem, inviolabiliter observari faciat et procuret? sed iterum diceret aliquis: „ibi sunt tales et tales“, fortasse ex nomine ali- 40 quos designando, „de regnis et dominiis talium vel talium": judicet majestas vestra, quis tales sue instituit sanctitati inimicos! nonne adstatim, cum esset factus pater om- nium Christifidelium, exb officio nec debebat nisi pacem in populo Christiano procurare, ipse nichilominus partem cepit et se caput instituit parcium et esse voluit? non ergo aliis, si ita esset, imputandum est nisi sue sanctitati, qui in unam partem declinavit, 45 cum esset communis omnium. preterea omnes in illa sancta sinodo constituti in in- 5 a) son hier an his zum Schluſ schreibt wieder die zweite Hand. b) etwa rmaustellen nec debebat ex officio? Eccl. 5, 9. 2 Joh. 10, 38.
Strana 321
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 321 corporatione sua juraverunt et jurant non secundum odium aut passionem aliquam, sed 1438 ſc. secundum deum et conscienciam procedere in rebus concilii et dare vota sua. non est Mai 4] ergo verisimile, quod illi patres omnes ex odio procedant suam conscienciam dampnantes et animam, attentis precipue modis, quos jam sancta sinodus per septem annos tenuit 5 erga eundem dominum Eugenium, et patienciaa, quam habuit. revera non est signum odii, ubi tot caritative moniciones precesserunt, tanta humanitas et patiencia interfuit. dicant igitur adversarii, quicquid de sancta synodo Basiliensi voluerint, quia revera mo- destia ipsius et justicia nota est omnibus hominibus etc.! dicunt preterea nonnulli, quod papa est superior et dominus omnium ecclesiasticorum. quod ergo ecclesiastici in 10 unum locum congregati insurgant contra ipsorum superiorem et dominum, ipsum accu- sent, ipsum judicent, ipsum condempnent et deponant, non videtur justum neque con- sonum racioni, cum inferior non habet potestatem in suum superiorem et dominum. pre- terea est res mali exempli, quia exemplo clericorum possent insurgere et alii inferiores contra suos dominos et superiores, ex quo tota respublica posset verti in confusionem. 15 sed taliter arguentes timeo ne id agant malicia pocius quam ignorancia, cum eciam vetule et muliercule sciant magnam esse distanciam atque differenciam inter ecclesiasticum et secularem principatum, quam ipsa veritas per se ipsam aperire dignata est in ewangeliis suis, cum facta contencione inter discipulos suos, quis eorum videretur esse major, Luce 22 ait 1: „reges gencium dominantur eorum et, qui potestatem habent super eos, bene- 20 fici vocantur. vos autem non sic, sed qui major est in vobis, fiat sicut minor et, qui precessor est, sicut ministrator." in quibus verbis dominus apertam differenciam posuit inter seculare et ecclesiasticum dominium, „quia reges gencium dominantur subditis suis, vos autem non". sic inquit ad discipulos. unde reges et domini seculares secundum se plenum habent dominium tam in subditis quam in rebus suis. unde Petrus apostolus in prima sua epistola canonica capitulo 2 servos admonet 2 dicens: „servi subditi estote in omni timore dominis, non tantum bonis et modestis, sed eciam discolis". non autem sic ecclesiastici principes respectu suorum subditorum ecclesiasticorum et rerum, que sunt ec- clesie, quia, licet ecclesia sit vera domina et merum habeat dominium omnium bonorum tam spiritualium quam temporalium sibi ab imperatoribus regibus dominis aliisque Christi- 3o fidelibus donatorum, sive ad possessionem sive ad dominium civitatum castrorum et aliorum pertineant sive eciam sint mobilia vel immobilia, tamen ecclesiastici principes et presules, qui sunt pro tempore, in ecclesia non sunt mere domini, sed ministri et dis- pensatores. et hujus signum est, quia nec papa nec alii inferiores possunt alienare res ecclesie nisi in melius commutando, quod utique sic faciendo non est alienare, sed po- 35 cius augere. et racio est, quia principes et alii Christifideles dotantes et ditantes eccle- siam non intendebant nec intenderunt dare et donare bona sua huic vel illi particulari sacerdoti vel episcopo, sed simpliciter ipsi ecclesie ad continuandum divinum cultum, quantum in eis fuit, perpetuo. unde qui pro tempore ministri sunt ecclesiarum, non sunt domini, sed pro tempore, pro quo sunt, ministri sunt et dispensatores bonorum ec- 40 clesie, propter quod et apostolus dicebat 3: „sic nos existimet homo ut ministros et dis- pensatores misteriorum dei etc." unde sanctus Thomas 2a 2e q. 100 argumento in- quit 4: „prelatus ecclesie non est spiritualium rerum dominus, sed dispensator secundum illud 1 Chorinthios 4: „sic nos existimet homo etc.““ et infra eodem argumento de papa dicit 5, quod „papa potest incurrere vicium symonie, sicut et quilibet alius homo. 45 peccatum enim tanto in aliqua persona est gravius, quanto majorem obtinet locum. quamvis enim res ecclesie sint ejus ut principalis c dispensatoris, non tamen sunt ejus 25 a) BR patienciam. b) in BR am Rande Nota de dominis eclesie. c) B principaliter. 50 1 2 3 Luc. 22, 25-26. 1 Petr. 2, 18. 1 Kor. 4, 1. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 4 Vgl. Thomae Aquinatis Opera omnia, ed. Fretté et Maré, Vol. 4 p. 115. 5 Ebd. p. 116. 41
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 321 corporatione sua juraverunt et jurant non secundum odium aut passionem aliquam, sed 1438 ſc. secundum deum et conscienciam procedere in rebus concilii et dare vota sua. non est Mai 4] ergo verisimile, quod illi patres omnes ex odio procedant suam conscienciam dampnantes et animam, attentis precipue modis, quos jam sancta sinodus per septem annos tenuit 5 erga eundem dominum Eugenium, et patienciaa, quam habuit. revera non est signum odii, ubi tot caritative moniciones precesserunt, tanta humanitas et patiencia interfuit. dicant igitur adversarii, quicquid de sancta synodo Basiliensi voluerint, quia revera mo- destia ipsius et justicia nota est omnibus hominibus etc.! dicunt preterea nonnulli, quod papa est superior et dominus omnium ecclesiasticorum. quod ergo ecclesiastici in 10 unum locum congregati insurgant contra ipsorum superiorem et dominum, ipsum accu- sent, ipsum judicent, ipsum condempnent et deponant, non videtur justum neque con- sonum racioni, cum inferior non habet potestatem in suum superiorem et dominum. pre- terea est res mali exempli, quia exemplo clericorum possent insurgere et alii inferiores contra suos dominos et superiores, ex quo tota respublica posset verti in confusionem. 15 sed taliter arguentes timeo ne id agant malicia pocius quam ignorancia, cum eciam vetule et muliercule sciant magnam esse distanciam atque differenciam inter ecclesiasticum et secularem principatum, quam ipsa veritas per se ipsam aperire dignata est in ewangeliis suis, cum facta contencione inter discipulos suos, quis eorum videretur esse major, Luce 22 ait 1: „reges gencium dominantur eorum et, qui potestatem habent super eos, bene- 20 fici vocantur. vos autem non sic, sed qui major est in vobis, fiat sicut minor et, qui precessor est, sicut ministrator." in quibus verbis dominus apertam differenciam posuit inter seculare et ecclesiasticum dominium, „quia reges gencium dominantur subditis suis, vos autem non". sic inquit ad discipulos. unde reges et domini seculares secundum se plenum habent dominium tam in subditis quam in rebus suis. unde Petrus apostolus in prima sua epistola canonica capitulo 2 servos admonet 2 dicens: „servi subditi estote in omni timore dominis, non tantum bonis et modestis, sed eciam discolis". non autem sic ecclesiastici principes respectu suorum subditorum ecclesiasticorum et rerum, que sunt ec- clesie, quia, licet ecclesia sit vera domina et merum habeat dominium omnium bonorum tam spiritualium quam temporalium sibi ab imperatoribus regibus dominis aliisque Christi- 3o fidelibus donatorum, sive ad possessionem sive ad dominium civitatum castrorum et aliorum pertineant sive eciam sint mobilia vel immobilia, tamen ecclesiastici principes et presules, qui sunt pro tempore, in ecclesia non sunt mere domini, sed ministri et dis- pensatores. et hujus signum est, quia nec papa nec alii inferiores possunt alienare res ecclesie nisi in melius commutando, quod utique sic faciendo non est alienare, sed po- 35 cius augere. et racio est, quia principes et alii Christifideles dotantes et ditantes eccle- siam non intendebant nec intenderunt dare et donare bona sua huic vel illi particulari sacerdoti vel episcopo, sed simpliciter ipsi ecclesie ad continuandum divinum cultum, quantum in eis fuit, perpetuo. unde qui pro tempore ministri sunt ecclesiarum, non sunt domini, sed pro tempore, pro quo sunt, ministri sunt et dispensatores bonorum ec- 40 clesie, propter quod et apostolus dicebat 3: „sic nos existimet homo ut ministros et dis- pensatores misteriorum dei etc." unde sanctus Thomas 2a 2e q. 100 argumento in- quit 4: „prelatus ecclesie non est spiritualium rerum dominus, sed dispensator secundum illud 1 Chorinthios 4: „sic nos existimet homo etc.““ et infra eodem argumento de papa dicit 5, quod „papa potest incurrere vicium symonie, sicut et quilibet alius homo. 45 peccatum enim tanto in aliqua persona est gravius, quanto majorem obtinet locum. quamvis enim res ecclesie sint ejus ut principalis c dispensatoris, non tamen sunt ejus 25 a) BR patienciam. b) in BR am Rande Nota de dominis eclesie. c) B principaliter. 50 1 2 3 Luc. 22, 25-26. 1 Petr. 2, 18. 1 Kor. 4, 1. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 4 Vgl. Thomae Aquinatis Opera omnia, ed. Fretté et Maré, Vol. 4 p. 115. 5 Ebd. p. 116. 41
Strana 322
322 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut domini et possessoris." hec ille. et Petrus apostolus in epistola, qua supra, c. 5 ſc. Mai 1) loquens ad ecclesiasticos pastores inquit 1: „pascite, qui in vobis est, gregem dei provi- dentes non coacte, sed spontanee secundum deum, neque turpis lucri gracia, sed vo- luntarie neque ut dominantes in cleris, sed forma facti gregis ex animo etc.“, ubi inquit Petrus "neque ut dominantes in cleris", cujus utique sentencie deberent bene meminisci et opere implere a sui successores summi pontifices et non velle supercilio seculari do- minari cleris nec eciam usurpare jurisdictionem sive secularem sive spiritualem aliorum. princeps igitur secularis et vere dominus suorum, quantum cum deo justicia permittit; princeps vero ecclesiasticus respectu clericorum non est dominus, sed pastor. unde et dominus ad ostendendum subditos secularium dominorum omnino subdi dominis suis, 10 semper quantum dictat racio naturalis, dicit aliquando: "reges gencium dominantur eorum“, aliquando: „exercent potestatem in eos“, aliquando: „potestatem habent ip- sorum", aliquando: „potestatem habent super ipsos“; cum autem dicit 2: "vos autem non sic vel non erit inter vos etc.", removet absque dubio illam secularem potestatem a prelatis et pastoribus ecclesie respectu suorum subditorum cleri. unde Petrus apostolus 15 loquens ad ecclesiasticos: "vos estis", inquit 3, „genus electum, regale sacerdocium, gens sancta etc.“ regale inquit et non servile sacerdocium, quia Christus noluit ministros suos et sacerdotes regi per suos superiores tamquam servos, sed tamquam liberos et fratres, ut manifesta esset distinctio spiritualis et secularis regiminis. unde et ad tollen- dam omnimodam ambicionem a cetu apostolico interdixit eis magisterii nomen, quod 20 inter omnia nomina designancia dignitatem minimum esse videtur, Mathei 23 4: „nolite vocari rabbi. unus est enim magister vester." et subjungit: „vos autem omnes fratres estis." non est ergo episcopus vel papa dominus cleri aut bonorum ecclesie et multo- minus dominiorum et regnorum secularium, sed quoad bona ecclesie et ad clerum est pastor minister et dispensator. si igitur pastor in lupum, minister in furem, dispensator 25 convertatur in dissipatorem, numquid ecclesia non habet potestatem sibi providendi? utique et inferiores quidem ecclesie seu congregaciones contra suum malum immediatum prelatum habent recursum ad ulteriorem superiorem prelatum, quemadmodum capitulum contra dilapidatorem vel alias malum episcopum habet recursum ad archiepiscopum et, si archiepiscopus malus fuerit, iterum contra eundem recursus est ad primatem et ultrâ so ad patriarcham et ultimo ad papam. sed si papa malus fuerit, lupus, dilapidator et scan- dalizans ecclesiam, quis eum corriget? dimisitne Christus ecclesiam suam, pro qua san- guinem suum fudit, quam tanto precio emit, in manibus unius hominis defectibilis et quantumcunque mali, eam dilapidantis et scandalizantis prostituentis et destruentis, et quod non possit sibi saltim per totam ecclesiam dici 5: „cur ita facis?“ neque corrigi? 35 absit hoc a mente cujuslibet fidelis et veri Christiani! credendum est itaque et fide tenendum, quod Christus tale sue ecclesie regimen providit et instituit, ut nemo in ec- clesia sit, qui possit impune peccare vel habeat licenciam impune peccandi, et multo magis, ne secum ducat catervatim populos in baratrum dampnacionis. licet itaque uni- versalis ecclesia possit potestate sibi a domino collata in malum papam insurgere et 40 ipsum punire et deponere, non tamen servi possunt aut debent insurgere in suos do- minos nec inferiores congregaciones in suos prelatos nisi per modum dictum habendo recursum ad suos superiores. sed de hac dominacione pape quid devotissimus doctor Bernardus b senciat in libro „de consideracione“ ad Eugenium, videamus! ait enim libro secundo capitulo sexto c 6 sic: „quod habuit Petrus, hoc dedit, sollicitudinem, ut dixi, super 45 a) R impleri; B implere korr. aus impleri. b) in B am Rande Bernardus. c) BR torcio. 1 3 4 1 Petr. 5, 2-3. Luс. 22, 26. 1 Petr. 2, 9. Matth. 23, 8. 5 Job 10, 38. Vgl. Migne, Patrologia 182 (S. Bernardi Opera t. 1), 748. 50
322 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 ut domini et possessoris." hec ille. et Petrus apostolus in epistola, qua supra, c. 5 ſc. Mai 1) loquens ad ecclesiasticos pastores inquit 1: „pascite, qui in vobis est, gregem dei provi- dentes non coacte, sed spontanee secundum deum, neque turpis lucri gracia, sed vo- luntarie neque ut dominantes in cleris, sed forma facti gregis ex animo etc.“, ubi inquit Petrus "neque ut dominantes in cleris", cujus utique sentencie deberent bene meminisci et opere implere a sui successores summi pontifices et non velle supercilio seculari do- minari cleris nec eciam usurpare jurisdictionem sive secularem sive spiritualem aliorum. princeps igitur secularis et vere dominus suorum, quantum cum deo justicia permittit; princeps vero ecclesiasticus respectu clericorum non est dominus, sed pastor. unde et dominus ad ostendendum subditos secularium dominorum omnino subdi dominis suis, 10 semper quantum dictat racio naturalis, dicit aliquando: "reges gencium dominantur eorum“, aliquando: „exercent potestatem in eos“, aliquando: „potestatem habent ip- sorum", aliquando: „potestatem habent super ipsos“; cum autem dicit 2: "vos autem non sic vel non erit inter vos etc.", removet absque dubio illam secularem potestatem a prelatis et pastoribus ecclesie respectu suorum subditorum cleri. unde Petrus apostolus 15 loquens ad ecclesiasticos: "vos estis", inquit 3, „genus electum, regale sacerdocium, gens sancta etc.“ regale inquit et non servile sacerdocium, quia Christus noluit ministros suos et sacerdotes regi per suos superiores tamquam servos, sed tamquam liberos et fratres, ut manifesta esset distinctio spiritualis et secularis regiminis. unde et ad tollen- dam omnimodam ambicionem a cetu apostolico interdixit eis magisterii nomen, quod 20 inter omnia nomina designancia dignitatem minimum esse videtur, Mathei 23 4: „nolite vocari rabbi. unus est enim magister vester." et subjungit: „vos autem omnes fratres estis." non est ergo episcopus vel papa dominus cleri aut bonorum ecclesie et multo- minus dominiorum et regnorum secularium, sed quoad bona ecclesie et ad clerum est pastor minister et dispensator. si igitur pastor in lupum, minister in furem, dispensator 25 convertatur in dissipatorem, numquid ecclesia non habet potestatem sibi providendi? utique et inferiores quidem ecclesie seu congregaciones contra suum malum immediatum prelatum habent recursum ad ulteriorem superiorem prelatum, quemadmodum capitulum contra dilapidatorem vel alias malum episcopum habet recursum ad archiepiscopum et, si archiepiscopus malus fuerit, iterum contra eundem recursus est ad primatem et ultrâ so ad patriarcham et ultimo ad papam. sed si papa malus fuerit, lupus, dilapidator et scan- dalizans ecclesiam, quis eum corriget? dimisitne Christus ecclesiam suam, pro qua san- guinem suum fudit, quam tanto precio emit, in manibus unius hominis defectibilis et quantumcunque mali, eam dilapidantis et scandalizantis prostituentis et destruentis, et quod non possit sibi saltim per totam ecclesiam dici 5: „cur ita facis?“ neque corrigi? 35 absit hoc a mente cujuslibet fidelis et veri Christiani! credendum est itaque et fide tenendum, quod Christus tale sue ecclesie regimen providit et instituit, ut nemo in ec- clesia sit, qui possit impune peccare vel habeat licenciam impune peccandi, et multo magis, ne secum ducat catervatim populos in baratrum dampnacionis. licet itaque uni- versalis ecclesia possit potestate sibi a domino collata in malum papam insurgere et 40 ipsum punire et deponere, non tamen servi possunt aut debent insurgere in suos do- minos nec inferiores congregaciones in suos prelatos nisi per modum dictum habendo recursum ad suos superiores. sed de hac dominacione pape quid devotissimus doctor Bernardus b senciat in libro „de consideracione“ ad Eugenium, videamus! ait enim libro secundo capitulo sexto c 6 sic: „quod habuit Petrus, hoc dedit, sollicitudinem, ut dixi, super 45 a) R impleri; B implere korr. aus impleri. b) in B am Rande Bernardus. c) BR torcio. 1 3 4 1 Petr. 5, 2-3. Luс. 22, 26. 1 Petr. 2, 9. Matth. 23, 8. 5 Job 10, 38. Vgl. Migne, Patrologia 182 (S. Bernardi Opera t. 1), 748. 50
Strana 323
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 323 ecclesias. numquid dominacionem? audi ipsum: „non", ait a 1, „dominantes in clero, sed 1438 [c. forma facti gregis". et ne dictum sola humilitate putes, non eciam veritate, vox domini est Mai 1] et in ewangelio 2: „reges gencium dominantur eorum, et qui potestatem habent super eos, benefici vocantur“, et infert: „vos autem non sic." planum est: apostolis dominatus 5 interdicitur. i b ergo et tu et tibi usurpare aude e aut dominans apostolatum aut aposto- licus d dominatum: plane ab alterutro prohiberis si utrumque habere velis, perdes utrum- que. alioquin non te exceptum illorum numero putes, de quibus queritur3 deus: „ipsi regnaverunt, et non ex me ; principes extiterunt, et non eos novi". jam si regnare sine deo juvat, habes gloriam, sed non apud deum. at si interdictum tenemus memorie, audiamus 10 edictum 4: „qui major est vestrum“, ait, „fiat sicut minor; et qui precessor est, sicut qui ministrat.“ forma apostolica hec est: dominacio interdicitur, indicitur ministracio, que et commendatur ipsius exemplo legislatoris, qui adjungit 5: „ego autem in medio vestrum sum, sicut qui ministrat". quis se jam titulo hoc ingloriosum putet, quo se prius dominus glorie presignivit? merito Paulus gloriatur dicens 6: „ministri Christi sunt et ego““. hec 15 ille. item idem libro tercio capitulo primo ad eundem ita dicit 7: „dispensacio tibi per ordinem ecclesiasticum tradita est, non data sane possessio. si pergis usurpare et hanc, contradicit tibi, qui dicit s: „meus est orbis terrarum et plenitudo ejus." non tu ille, de quo propheta ait 9: „et erit omnis terra possessio ejus". Christus hic est, qui possessionem sibi vendicat et jure creacionis et merito redempcionis et dono patris °. cui enim alteri 20 dictum est 1°: „postula a me, et dabo tibi gentes hereditatem tuam et possessionem terminos terre“? possessionem et dominium cede huic : tu curam illius habe. pars tua hec : ultra ne extendas manum. quid, inquis? non negas preesse et dominari vetas? plane sic. quasi non bene presit, qui preest in sollicitudine. numquid non et villa villico et dominus parvus subjectus est pedagogo? nec tamen ville ille nec isf sui domini dominus est. ita et tu 25 presis, ut provideas, ut consulas, ut procures, ut servias. presis, ut prosis; presis ut servus fidelis et prudens, quem dominus constituit super familiam suam. ad quid? ut tu des illis escam in tempore 11, hoc est ut dispenses, non imperes. hoc fac et dominari non affectes homini homo, ut non dominetur tui omnis injusticia. --- nullum tibi venenum, nullum gladium magis formido quam libidinem dominandi." hec ille, item idem in eodem 3o opere libro 4 capitulo 7 ita dicit 12: „consideres ante omnia sanctam Romanam ecclesiam, cui deo auctore prees, ecclesiarum matrem esse, non dominam, te vero non dominum episcoporum, sed unum ex ipsis." hec ille. ex quibus verbis clare apparet, quid pre- fatus devotissimus doctor senserit in veritate de dominacione Romani pontificis, quia, si non ministrare velit sollicite, sed dominari, ipsum utrumque debere perdere et apostolatum 35 scilicet et dominatum. unde inquit in prima auctoritate: „si utrumque habere velis, perdis utrumque“, quia revera, dum Romanus pontifex pastoralem curam in tirannidem vel seculare dominium convertit, debet ab utroque per ecclesiam deponi. habes ex secunda auctoritate, quod Romano pontifici dispensacio commissa est, non donatum imperium quodque libido dominandi est sibi magis nociva quam gladius aut venenum. habes 40 ulterius, quod ecclesia Romana est mater aliarum ecclesiarum, non domina, et quod ipse non est dominus episcoporum, sed unus ex ipsis g. preterea ecclesia universalis et eam representans concilium generale non est subjecta vel subjectum aliquo modo pape. sed a) BR ut. b) BR hunc. c) BR audes. d) BR apostolatus. e) BR patrum. f) BR hiis. g) hicr folgt in B noch 1/3 Seite mil Zitaten; sie sind durchgestrichen und mit dem Vermerk Vacat versehen. 15 1 1Petr. 5, 3. 2 Luс. 22, 25-26. 3 Ose 8, 4. Luc. 22, 26. Luc. 22, 27. 2 Cor. 11, 23. 4 5 6 50 Vgl. Migne l. c. 758 f. Ps. 49, 12. Ps. 103, 24. 10 Ps. 2, 8. Matth. 24, 45. 12 Vgl. Migne l. c. 788. 7 8 9 11 41*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 323 ecclesias. numquid dominacionem? audi ipsum: „non", ait a 1, „dominantes in clero, sed 1438 [c. forma facti gregis". et ne dictum sola humilitate putes, non eciam veritate, vox domini est Mai 1] et in ewangelio 2: „reges gencium dominantur eorum, et qui potestatem habent super eos, benefici vocantur“, et infert: „vos autem non sic." planum est: apostolis dominatus 5 interdicitur. i b ergo et tu et tibi usurpare aude e aut dominans apostolatum aut aposto- licus d dominatum: plane ab alterutro prohiberis si utrumque habere velis, perdes utrum- que. alioquin non te exceptum illorum numero putes, de quibus queritur3 deus: „ipsi regnaverunt, et non ex me ; principes extiterunt, et non eos novi". jam si regnare sine deo juvat, habes gloriam, sed non apud deum. at si interdictum tenemus memorie, audiamus 10 edictum 4: „qui major est vestrum“, ait, „fiat sicut minor; et qui precessor est, sicut qui ministrat.“ forma apostolica hec est: dominacio interdicitur, indicitur ministracio, que et commendatur ipsius exemplo legislatoris, qui adjungit 5: „ego autem in medio vestrum sum, sicut qui ministrat". quis se jam titulo hoc ingloriosum putet, quo se prius dominus glorie presignivit? merito Paulus gloriatur dicens 6: „ministri Christi sunt et ego““. hec 15 ille. item idem libro tercio capitulo primo ad eundem ita dicit 7: „dispensacio tibi per ordinem ecclesiasticum tradita est, non data sane possessio. si pergis usurpare et hanc, contradicit tibi, qui dicit s: „meus est orbis terrarum et plenitudo ejus." non tu ille, de quo propheta ait 9: „et erit omnis terra possessio ejus". Christus hic est, qui possessionem sibi vendicat et jure creacionis et merito redempcionis et dono patris °. cui enim alteri 20 dictum est 1°: „postula a me, et dabo tibi gentes hereditatem tuam et possessionem terminos terre“? possessionem et dominium cede huic : tu curam illius habe. pars tua hec : ultra ne extendas manum. quid, inquis? non negas preesse et dominari vetas? plane sic. quasi non bene presit, qui preest in sollicitudine. numquid non et villa villico et dominus parvus subjectus est pedagogo? nec tamen ville ille nec isf sui domini dominus est. ita et tu 25 presis, ut provideas, ut consulas, ut procures, ut servias. presis, ut prosis; presis ut servus fidelis et prudens, quem dominus constituit super familiam suam. ad quid? ut tu des illis escam in tempore 11, hoc est ut dispenses, non imperes. hoc fac et dominari non affectes homini homo, ut non dominetur tui omnis injusticia. --- nullum tibi venenum, nullum gladium magis formido quam libidinem dominandi." hec ille, item idem in eodem 3o opere libro 4 capitulo 7 ita dicit 12: „consideres ante omnia sanctam Romanam ecclesiam, cui deo auctore prees, ecclesiarum matrem esse, non dominam, te vero non dominum episcoporum, sed unum ex ipsis." hec ille. ex quibus verbis clare apparet, quid pre- fatus devotissimus doctor senserit in veritate de dominacione Romani pontificis, quia, si non ministrare velit sollicite, sed dominari, ipsum utrumque debere perdere et apostolatum 35 scilicet et dominatum. unde inquit in prima auctoritate: „si utrumque habere velis, perdis utrumque“, quia revera, dum Romanus pontifex pastoralem curam in tirannidem vel seculare dominium convertit, debet ab utroque per ecclesiam deponi. habes ex secunda auctoritate, quod Romano pontifici dispensacio commissa est, non donatum imperium quodque libido dominandi est sibi magis nociva quam gladius aut venenum. habes 40 ulterius, quod ecclesia Romana est mater aliarum ecclesiarum, non domina, et quod ipse non est dominus episcoporum, sed unus ex ipsis g. preterea ecclesia universalis et eam representans concilium generale non est subjecta vel subjectum aliquo modo pape. sed a) BR ut. b) BR hunc. c) BR audes. d) BR apostolatus. e) BR patrum. f) BR hiis. g) hicr folgt in B noch 1/3 Seite mil Zitaten; sie sind durchgestrichen und mit dem Vermerk Vacat versehen. 15 1 1Petr. 5, 3. 2 Luс. 22, 25-26. 3 Ose 8, 4. Luc. 22, 26. Luc. 22, 27. 2 Cor. 11, 23. 4 5 6 50 Vgl. Migne l. c. 758 f. Ps. 49, 12. Ps. 103, 24. 10 Ps. 2, 8. Matth. 24, 45. 12 Vgl. Migne l. c. 788. 7 8 9 11 41*
Strana 324
324 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 e converso papa in omnibus ecclesie subicitur, ut patet ex superius dictis in secunda ſc. Mai 4) parte. non est ergo similis argumentacio: „servi et subditi non possunt nec debent suos dominos et superiores corrigere. ergo nec universale concilium papam", quia est omnino contraria condicio in utrisque, quia universalis ecclesia et sinodus est domina regina et sponsa et papa est servus et minister. unde qui instigant papam et dant sibi consilium, ut se contra suam dominam et matrem erigat, ipsi procurant in republica confusionem et ut inferiores contra superiores et servi contra dominos se erigant et insurgant. unde de potestate ecclesie ita beatus Ambrosius in prefacione dedicacionis altaris majoris Medio- lanensis ecclesie decantat 1: „per Christum dominum nostrum, qui eminenciam potestatis accepte ecclesie contulit, quam pro honore suscepto reginam constituit et sponsam, cujus 10 sublimitati universa subjecit." hec ille. unde si eminenciam potestatis accepte ecclesie contulit, nulla potestas potest ea esse major in terris et, si universa sublimitati ecclesie subjecit, ergo et papam. consequencia predicta patet per apostolum ad Hebreos 2 c. 2, ubi similiter arguit ex textu psalmiste 3: „omnia subjecisti sub pedibus ejus etc.": „in eo enim", inquit, „quod omnia subjecit ei, nichil dimisit non subjectum.“ hoc modo 15 Jheronimus loquitur 4 in epistola „de septem ordinibus ecclesie" ad Damasum papam, ubi de septimo et supremo ecclesie ordine loquens ait: „omnem enim potestatem suam deus discipulis suis dedit et Moysen deum dici voluit Pharaonis." hec ille. clarum est autem discipulos representasse ecclesiam, ut Augustinus ait 5 in libro „de unico baptismo“, et est alibi allegatus 6. si ergo eminenciam potestatis et omnem potestatem deus dedit ecclesie, 20 sequitur, quod et concilio universali eandem universalem ecclesiam representanti, cum nec ipsa ecclesia possit habere exercicium sue eminentissime et omnis potestatis nisi in unum congregata. preterea in nulla congregacione inferiori includitur prelatus seu superior aut dominus. non enim in racione capituli includitur episcopus nec in multitudine servorum includitur dominus. unde respectu talis multitudinis semper superior est superior et do- 25 minus semper est dominus. non autem sic est in universali ecclesia vel sinodo eam re- presentanti, a qua nullus eximitur nisi infidelis hereticus vel scismaticus. unde quilibet particularis, quantecunque dignitatis fuerit, respectu talis universalis multitudinis semper est subjectus pars et membrum. nec revera talis universalis multitudinis aliquis parti- cularis proprie potest dici caput nisi solus dominus Jesus Christus. unde Gregorius a in 30 registro ad Johannem episcopum Constantinopolitanum epistola 265 ita dicit 7: „certe Paulus apostolus cum audiret quosdam dicere: „ego sum Pauli, ego Appollo, ego vero Cephe", hanc dilaceracionem corporis dominici, per quam membra dei aliis quodammodo se capitibus sociabant, vehementissime perhorrescens exclamavit dicens 8: " numquid Paulus pro vobis crucifixus est aut in nomine Pauli baptisati estis?“ si ergo ille membra do- 35 minici corporis certis extra Christum quasi capitibus et ipsis apostolis subici particialiter evitavit, tu quid Christo universalis scilicet ecclesie capiti in extremo judicii dicturus es examine, qui cuncta ejus membra tibimet conaris universalis appellacione supponere? quis, rogo, in hoc tam perverso vocabulo, nisi ille ad imitandum proponitur, qui despectis angelorum legionibus secum socialiter constitutis ad culmen conatus est singularitatis 40 erumpere, ut et nulli subesse et solus omnibus preesse videretur, qui eciam dixit : „in celum 5 a) in B am Rande Gregorius. 1 Diese Schrift des h. Ambrosius haben wir nicht feststellen können. Hebr. 2, 8. 3 Ps. 8, 8. 4 Vgl. Migne, Patrologia 30 (Hieronymi Opera t. 11), 163. Die Schrift ist apokryph. 5 In dem „Liber de unico baptismo contra Pe- tilianum“ (Migne, Patrologia 43, 595-614) haben wir die Stelle nicht feststellen können. 6 Das ist ein Irrtum. S. 296 Z. 22 wird der „Liber de baptismo contra Donatistas“ angezogen. Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist. 44, in Mon. 15 Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 340-341 und (als epist. 18) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 1), 739-740. 8 1 Cor. 1, 13. Jes. 14, 13. 50
324 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 e converso papa in omnibus ecclesie subicitur, ut patet ex superius dictis in secunda ſc. Mai 4) parte. non est ergo similis argumentacio: „servi et subditi non possunt nec debent suos dominos et superiores corrigere. ergo nec universale concilium papam", quia est omnino contraria condicio in utrisque, quia universalis ecclesia et sinodus est domina regina et sponsa et papa est servus et minister. unde qui instigant papam et dant sibi consilium, ut se contra suam dominam et matrem erigat, ipsi procurant in republica confusionem et ut inferiores contra superiores et servi contra dominos se erigant et insurgant. unde de potestate ecclesie ita beatus Ambrosius in prefacione dedicacionis altaris majoris Medio- lanensis ecclesie decantat 1: „per Christum dominum nostrum, qui eminenciam potestatis accepte ecclesie contulit, quam pro honore suscepto reginam constituit et sponsam, cujus 10 sublimitati universa subjecit." hec ille. unde si eminenciam potestatis accepte ecclesie contulit, nulla potestas potest ea esse major in terris et, si universa sublimitati ecclesie subjecit, ergo et papam. consequencia predicta patet per apostolum ad Hebreos 2 c. 2, ubi similiter arguit ex textu psalmiste 3: „omnia subjecisti sub pedibus ejus etc.": „in eo enim", inquit, „quod omnia subjecit ei, nichil dimisit non subjectum.“ hoc modo 15 Jheronimus loquitur 4 in epistola „de septem ordinibus ecclesie" ad Damasum papam, ubi de septimo et supremo ecclesie ordine loquens ait: „omnem enim potestatem suam deus discipulis suis dedit et Moysen deum dici voluit Pharaonis." hec ille. clarum est autem discipulos representasse ecclesiam, ut Augustinus ait 5 in libro „de unico baptismo“, et est alibi allegatus 6. si ergo eminenciam potestatis et omnem potestatem deus dedit ecclesie, 20 sequitur, quod et concilio universali eandem universalem ecclesiam representanti, cum nec ipsa ecclesia possit habere exercicium sue eminentissime et omnis potestatis nisi in unum congregata. preterea in nulla congregacione inferiori includitur prelatus seu superior aut dominus. non enim in racione capituli includitur episcopus nec in multitudine servorum includitur dominus. unde respectu talis multitudinis semper superior est superior et do- 25 minus semper est dominus. non autem sic est in universali ecclesia vel sinodo eam re- presentanti, a qua nullus eximitur nisi infidelis hereticus vel scismaticus. unde quilibet particularis, quantecunque dignitatis fuerit, respectu talis universalis multitudinis semper est subjectus pars et membrum. nec revera talis universalis multitudinis aliquis parti- cularis proprie potest dici caput nisi solus dominus Jesus Christus. unde Gregorius a in 30 registro ad Johannem episcopum Constantinopolitanum epistola 265 ita dicit 7: „certe Paulus apostolus cum audiret quosdam dicere: „ego sum Pauli, ego Appollo, ego vero Cephe", hanc dilaceracionem corporis dominici, per quam membra dei aliis quodammodo se capitibus sociabant, vehementissime perhorrescens exclamavit dicens 8: " numquid Paulus pro vobis crucifixus est aut in nomine Pauli baptisati estis?“ si ergo ille membra do- 35 minici corporis certis extra Christum quasi capitibus et ipsis apostolis subici particialiter evitavit, tu quid Christo universalis scilicet ecclesie capiti in extremo judicii dicturus es examine, qui cuncta ejus membra tibimet conaris universalis appellacione supponere? quis, rogo, in hoc tam perverso vocabulo, nisi ille ad imitandum proponitur, qui despectis angelorum legionibus secum socialiter constitutis ad culmen conatus est singularitatis 40 erumpere, ut et nulli subesse et solus omnibus preesse videretur, qui eciam dixit : „in celum 5 a) in B am Rande Gregorius. 1 Diese Schrift des h. Ambrosius haben wir nicht feststellen können. Hebr. 2, 8. 3 Ps. 8, 8. 4 Vgl. Migne, Patrologia 30 (Hieronymi Opera t. 11), 163. Die Schrift ist apokryph. 5 In dem „Liber de unico baptismo contra Pe- tilianum“ (Migne, Patrologia 43, 595-614) haben wir die Stelle nicht feststellen können. 6 Das ist ein Irrtum. S. 296 Z. 22 wird der „Liber de baptismo contra Donatistas“ angezogen. Epistolar. lib. 5, Indict. 13, epist. 44, in Mon. 15 Germ. hist., Epist. I, Registrum Gregorii I t. 1, 340-341 und (als epist. 18) bei Migne, Patrologia 77 (Gregorii I Opera t. 1), 739-740. 8 1 Cor. 1, 13. Jes. 14, 13. 50
Strana 325
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 325 conscendam, super astra celi exaltabo solium meum, sedebo in monte testamenti in lateribus 1438 [C. Mai 4/ aquilonis, ascendam super altitudinem nubium, similis ero altissimo?“ quid enim fratres tui omnes ecclesie universalis episcopi, nisi astra celi sunt, quorum vita simul et lingua inter peccata erroresque hominum quasi inter noctis tenebras lucent? quibus dum cupis 5 temetipsum vocabulo elato preponere eorumque nomen tui comparacione calcare, quid aliud dicis nisi: „in celum conscendam, super astra celi exaltabo solium meum"? an non universi episcopi nubes sunt, qui et verbis predicacionis pluunt et bonorum operum luce choruscant, quos, dum vestra fraternitas despiciens sub se premere conatur, quid aliud dicit nisi hoc, quod ab antiquo hoste dicitur: „ascendam super altitudinem nubium?" 10 que cuncta ego cum flens conspicio et occulta dei judicia pertimesco, augentur lacrime, gemitus se in meo corde non capiunt, quod ille pater sanctissimus dompnus Johannes tante abstinencie atque humilitatis vir familiarium seductione linguarum ad tantam superbiam erupit, ut in appetitu perversi nominis illi esse conetur similis, qui, dum superbe esse similis deo voluit, eciam donate similitudinis graciam amisit et ideo veram beatitudinem perdidit, 15 quia falsam gloriam quesivit. certe Petrus apostolus primus membrum sancte et uni- versalis ecclesie, Paulus Andreas Johannes quid aliud quam singularum sunt plebium capita? et tamen sub uno capite omnes membra. atque, ut cuncta brevi cingulo locucionis astringam, sancti ante legem, sancti sub lege, sancti sub gracia? omnes hi perficientes corpus domini in membris sunt ecclesie constituti, et nemo se unquam universalem vo- 20 cari voluit. vestra autem sanctitas agnoscat, quantum apud se tumeat, qui illo nomine vocari appetit, quo vocari nullus presumpsit, qui veraciter sanctus fuit. numquid non, sicut vestra fraternitas novit, per venerandum Calcedonense concilium hujus apostolice sedis antistites, cui deo disponente deservio, universales oblato honore vocati sunt? sed tamen ullus numquam tali vocabulo appellari voluit, nullus hoc sibi temerarium nomen 25 arripuit.“ hec Gregorius. o utinam hunc sanctissimum patrem columpnam ecclesie ipsorum predecessorem nostri moderni summi pontifices attenderent et ejus vitam atque doctrinam sequerentur! ecce hic doctor et summus pontifex exponit Paulum apostolum vitasse voluisse, ne membra corporis dominici certis extra Christum quasi capitibus, eciam ipsis apostolis, ipsi, inquam, Petro participaliter subicerentur! et ecce Petri successores, 3o quam jam facto obliti nominibus et ministri et dispensatoris et servi servorum Christi sibi attribuunt omnia, que Christi sunt propria, ita ut et capita absolute et sponsi et domini universalis ecclesie nuncupentur, quasi ipsi sint pro ecclesia crucifixi, quasi in nomine ipsorum sint fideles baptisati, quasi ipsi proprio sanguine Christi ecclesiam redemerint, quasi ipsam proprii sanguinis precio emerint! "numquid“, inquit, „apostolus Paulus pro- 35 vobis crucifixus est aut in nomine Pauli baptisati estis"? utique non. et si non, quare ergo alius dicit: „ego sum Pauli, ego sum Appollo, ego sum Cephe"? et revera ad- vertendum est, quia, si Paulus increpavit inferiores et discipulos apostolorum, qui vel per ignoranciam vel humilitatem in hoc errare poterant, quid dixisset de Petro, quid de Appollo, quid de aliis, qui fideles sic dividere attemptassent? multo magis, si unus loco Christi 40 totum ecclesie Christi corpus sibi subicere presumpsisset? numquid non in faciem eidem Paulus restitisset, quemadmodum et alias fecit adversus Petrum absque dubio in re minori delinquentem? utique, si ulterius ille Johannes Constantinopolitanus patriarcha solum propter universalitatis vocabulum, quod grece ycumenicos appellatur, illi a sancto papa Gregorio assimilatur, qui dixit: „in celum conscendam, super astra celi exaltabo solium 45 meum, sedebo in monte testamenti in lateribus aquilonis, ascendam super altitudinem nubium, similis ero altissimo", quid dicendum est de illis, qui non solum universalitatis vocabulo, sed re et facto nituntur universalem ecclesiam subicere et tamquam ancillam pedibus conculcare supprimere et prostituere? neque enim ille Johannes Constantinopoli- tanus patriarcha volebat se ipsum toti preferre ecclesie, sive distributive sive collective 50 consideretur ecclesia, sed tantummodo gloriabatur et gaudebat universalitatis vocabulo,
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 325 conscendam, super astra celi exaltabo solium meum, sedebo in monte testamenti in lateribus 1438 [C. Mai 4/ aquilonis, ascendam super altitudinem nubium, similis ero altissimo?“ quid enim fratres tui omnes ecclesie universalis episcopi, nisi astra celi sunt, quorum vita simul et lingua inter peccata erroresque hominum quasi inter noctis tenebras lucent? quibus dum cupis 5 temetipsum vocabulo elato preponere eorumque nomen tui comparacione calcare, quid aliud dicis nisi: „in celum conscendam, super astra celi exaltabo solium meum"? an non universi episcopi nubes sunt, qui et verbis predicacionis pluunt et bonorum operum luce choruscant, quos, dum vestra fraternitas despiciens sub se premere conatur, quid aliud dicit nisi hoc, quod ab antiquo hoste dicitur: „ascendam super altitudinem nubium?" 10 que cuncta ego cum flens conspicio et occulta dei judicia pertimesco, augentur lacrime, gemitus se in meo corde non capiunt, quod ille pater sanctissimus dompnus Johannes tante abstinencie atque humilitatis vir familiarium seductione linguarum ad tantam superbiam erupit, ut in appetitu perversi nominis illi esse conetur similis, qui, dum superbe esse similis deo voluit, eciam donate similitudinis graciam amisit et ideo veram beatitudinem perdidit, 15 quia falsam gloriam quesivit. certe Petrus apostolus primus membrum sancte et uni- versalis ecclesie, Paulus Andreas Johannes quid aliud quam singularum sunt plebium capita? et tamen sub uno capite omnes membra. atque, ut cuncta brevi cingulo locucionis astringam, sancti ante legem, sancti sub lege, sancti sub gracia? omnes hi perficientes corpus domini in membris sunt ecclesie constituti, et nemo se unquam universalem vo- 20 cari voluit. vestra autem sanctitas agnoscat, quantum apud se tumeat, qui illo nomine vocari appetit, quo vocari nullus presumpsit, qui veraciter sanctus fuit. numquid non, sicut vestra fraternitas novit, per venerandum Calcedonense concilium hujus apostolice sedis antistites, cui deo disponente deservio, universales oblato honore vocati sunt? sed tamen ullus numquam tali vocabulo appellari voluit, nullus hoc sibi temerarium nomen 25 arripuit.“ hec Gregorius. o utinam hunc sanctissimum patrem columpnam ecclesie ipsorum predecessorem nostri moderni summi pontifices attenderent et ejus vitam atque doctrinam sequerentur! ecce hic doctor et summus pontifex exponit Paulum apostolum vitasse voluisse, ne membra corporis dominici certis extra Christum quasi capitibus, eciam ipsis apostolis, ipsi, inquam, Petro participaliter subicerentur! et ecce Petri successores, 3o quam jam facto obliti nominibus et ministri et dispensatoris et servi servorum Christi sibi attribuunt omnia, que Christi sunt propria, ita ut et capita absolute et sponsi et domini universalis ecclesie nuncupentur, quasi ipsi sint pro ecclesia crucifixi, quasi in nomine ipsorum sint fideles baptisati, quasi ipsi proprio sanguine Christi ecclesiam redemerint, quasi ipsam proprii sanguinis precio emerint! "numquid“, inquit, „apostolus Paulus pro- 35 vobis crucifixus est aut in nomine Pauli baptisati estis"? utique non. et si non, quare ergo alius dicit: „ego sum Pauli, ego sum Appollo, ego sum Cephe"? et revera ad- vertendum est, quia, si Paulus increpavit inferiores et discipulos apostolorum, qui vel per ignoranciam vel humilitatem in hoc errare poterant, quid dixisset de Petro, quid de Appollo, quid de aliis, qui fideles sic dividere attemptassent? multo magis, si unus loco Christi 40 totum ecclesie Christi corpus sibi subicere presumpsisset? numquid non in faciem eidem Paulus restitisset, quemadmodum et alias fecit adversus Petrum absque dubio in re minori delinquentem? utique, si ulterius ille Johannes Constantinopolitanus patriarcha solum propter universalitatis vocabulum, quod grece ycumenicos appellatur, illi a sancto papa Gregorio assimilatur, qui dixit: „in celum conscendam, super astra celi exaltabo solium 45 meum, sedebo in monte testamenti in lateribus aquilonis, ascendam super altitudinem nubium, similis ero altissimo", quid dicendum est de illis, qui non solum universalitatis vocabulo, sed re et facto nituntur universalem ecclesiam subicere et tamquam ancillam pedibus conculcare supprimere et prostituere? neque enim ille Johannes Constantinopoli- tanus patriarcha volebat se ipsum toti preferre ecclesie, sive distributive sive collective 50 consideretur ecclesia, sed tantummodo gloriabatur et gaudebat universalitatis vocabulo,
Strana 326
326 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 [c. Паi 4] quo eciam usque in presentem diem omnes sui successores gloriati sunt et gloriantur. sed ut ad id, unde discessimus, revertamur, ecce expresse hic sanctus pontifex papa Gregorius inquit: „certe", inquit, ut omne genus abiciat dubietatis, „Petrus apostolus primus mem- brum sancte et universalis ecclesie, Paulus Andreas Johannes quid aliud quam singularum sunt plebium capita et tamen sub uno capite omnes membra" et, ut omnia brevi cingulo 5 locucionis astringat, inquit: „sancti ante legem, sancti sub lege, sancti sub gracia, omnes hii perficientes corpus domini in membris sunt ecclesie constituti". illi ergo papam a con- sorcio Petri, Pauli, Andree, Johannis aliorumque apostolorum segregent, illi a consorcio omnium sanctorum, qui ab inicio fuerunt sunt et usque ad finem seculi erunt, separent, qui ipsum non inter membra ecclesie computant, sed tumide toti ecclesie universali ante- 10 ponunt et preferunt. et non solum est papa membrum ecclesie, ut patuit per dictum Gregorium et patet per c. „de electione" „significasti“ 1, sed eciam est filius ecclesie. unde Euaristus papa secunda epistola ita dicit 2: „Euaristus urbis Rome episcopus per Egiptum domino conglutinatis fratribus in domino salutem. unum nos fratres sentire oportet et agere, ut, sicut legimus, in nobis unum cor et una anima esse probetur. scimus 13 namque, sicut et a patribus accepimus, Christum esse caput, cujus et membra. sumus. ipse enim est sponsus, ecclesia sponsa, cujus nos filii sumus, et ideo unum patrem habemus deum in celis etc.“ item ad idem est Anacletus papa 12 q. 2 „qui abstulerit“ 3 similiter et Calixtus papa 12 distinctione c. „non decet“ 4, ubi sic dicit: „sicut filius venit facere voluntatem patris, sic et nos debemus implere voluntatem matris nostre, que 20 est ecclesia." et Augustinus in libro "de simbolo“ 5: „non habebit deum patrem, qui noluerit ecclesiam habere matrem.“ nec solum est filius, sed ut regine et sponse domini para- nimphus, ut patet per devotissimum doctorem Bernardum, qui ad Eugenium „de con- sideracione" ait 6, quod ipse Eugenius erat paranimphus sponse id est ecclesie sancte dei, non solum paranimphus, sed eciam servus. in cujus signum sanctus Gregorius servum 25 servorum dei se inscripsit in suis epistolis, quam inscripcionem eciam usque nunc (utinam ita re, sicut verbis!) summi pontifices suis in litteris observant. si itaque papa in veritate est minister et dispensator ecclesie, si membrum, si filius, si denique paranimphus et servus, quomodo audet supra matrem et supra dominam suam se erigere et dicere, quod ipse est pater matris sue et dominus domine sue ac regine et sponse domini sui? sed so dicunt: „vicarius Christi est et ita loco Christi habendus est.“ ad hoc dicimus, quod et ceteri episcopi vicarii Christi sunt et ipsum dominum representant, dicente 7 Jheronimo in epistola „de septem ordinibus ecclesie" ad Damasum papam, ubi de ordine episcopali loquitur: „de hoc", inquit, „officio amplius disputare nichil possum, quoniam, quicquid in clericis consecratum esse predixi, episcopum solum habere manifestum est: in illis esse partes 35 et membra virtutum, in episcopo plenitudinem divinitatis corporaliter habitare. atque ita est, ut in episcopis dominum, in presbiteris apostolos, qui et ipsi sunt, recognoscas". et infra: „omnem enim potestatem suam deus discipulis suis dedit." hec ille. dicimus eciam, quod vicarii regum et dominorum in genere multi sunt, quidam respectu subditorum et servorum, cui juxta placitum dominorum aliquando fortasse cura plenaria et dominium 40 subditorum committitur, alii vero respectu sponse et filiorum in absencia domini, quibus utique non dominium, sed pura et mera dispensacio et ministerium committitur. qui si infideles et mali inveniantur velintque sponsam regis deturpare et prostituere filiosque in servitutem redigere, numquid fidelis pudica et casta sponsa omnique virtute adornata debet hoc pati et sufferre? numquid veri filii iniqui dispensatoris et ministri debent cum patiencia 45 1 c. 4 X. 1, 6. 2 Vgl. Migne, Patrologia G. 5, 1051. с. 6 С. 12 q. 2. c. 1 D. 12. 5 Vgl. Migne, Patrologia 40 (Augustini Opera t. 6), 668. 6 Vgl. Migne, Patrologia 182 (S. Bernardi Opera t. 1), 788. Vgl. S. 324 Anm. 4. 50
326 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 [c. Паi 4] quo eciam usque in presentem diem omnes sui successores gloriati sunt et gloriantur. sed ut ad id, unde discessimus, revertamur, ecce expresse hic sanctus pontifex papa Gregorius inquit: „certe", inquit, ut omne genus abiciat dubietatis, „Petrus apostolus primus mem- brum sancte et universalis ecclesie, Paulus Andreas Johannes quid aliud quam singularum sunt plebium capita et tamen sub uno capite omnes membra" et, ut omnia brevi cingulo 5 locucionis astringat, inquit: „sancti ante legem, sancti sub lege, sancti sub gracia, omnes hii perficientes corpus domini in membris sunt ecclesie constituti". illi ergo papam a con- sorcio Petri, Pauli, Andree, Johannis aliorumque apostolorum segregent, illi a consorcio omnium sanctorum, qui ab inicio fuerunt sunt et usque ad finem seculi erunt, separent, qui ipsum non inter membra ecclesie computant, sed tumide toti ecclesie universali ante- 10 ponunt et preferunt. et non solum est papa membrum ecclesie, ut patuit per dictum Gregorium et patet per c. „de electione" „significasti“ 1, sed eciam est filius ecclesie. unde Euaristus papa secunda epistola ita dicit 2: „Euaristus urbis Rome episcopus per Egiptum domino conglutinatis fratribus in domino salutem. unum nos fratres sentire oportet et agere, ut, sicut legimus, in nobis unum cor et una anima esse probetur. scimus 13 namque, sicut et a patribus accepimus, Christum esse caput, cujus et membra. sumus. ipse enim est sponsus, ecclesia sponsa, cujus nos filii sumus, et ideo unum patrem habemus deum in celis etc.“ item ad idem est Anacletus papa 12 q. 2 „qui abstulerit“ 3 similiter et Calixtus papa 12 distinctione c. „non decet“ 4, ubi sic dicit: „sicut filius venit facere voluntatem patris, sic et nos debemus implere voluntatem matris nostre, que 20 est ecclesia." et Augustinus in libro "de simbolo“ 5: „non habebit deum patrem, qui noluerit ecclesiam habere matrem.“ nec solum est filius, sed ut regine et sponse domini para- nimphus, ut patet per devotissimum doctorem Bernardum, qui ad Eugenium „de con- sideracione" ait 6, quod ipse Eugenius erat paranimphus sponse id est ecclesie sancte dei, non solum paranimphus, sed eciam servus. in cujus signum sanctus Gregorius servum 25 servorum dei se inscripsit in suis epistolis, quam inscripcionem eciam usque nunc (utinam ita re, sicut verbis!) summi pontifices suis in litteris observant. si itaque papa in veritate est minister et dispensator ecclesie, si membrum, si filius, si denique paranimphus et servus, quomodo audet supra matrem et supra dominam suam se erigere et dicere, quod ipse est pater matris sue et dominus domine sue ac regine et sponse domini sui? sed so dicunt: „vicarius Christi est et ita loco Christi habendus est.“ ad hoc dicimus, quod et ceteri episcopi vicarii Christi sunt et ipsum dominum representant, dicente 7 Jheronimo in epistola „de septem ordinibus ecclesie" ad Damasum papam, ubi de ordine episcopali loquitur: „de hoc", inquit, „officio amplius disputare nichil possum, quoniam, quicquid in clericis consecratum esse predixi, episcopum solum habere manifestum est: in illis esse partes 35 et membra virtutum, in episcopo plenitudinem divinitatis corporaliter habitare. atque ita est, ut in episcopis dominum, in presbiteris apostolos, qui et ipsi sunt, recognoscas". et infra: „omnem enim potestatem suam deus discipulis suis dedit." hec ille. dicimus eciam, quod vicarii regum et dominorum in genere multi sunt, quidam respectu subditorum et servorum, cui juxta placitum dominorum aliquando fortasse cura plenaria et dominium 40 subditorum committitur, alii vero respectu sponse et filiorum in absencia domini, quibus utique non dominium, sed pura et mera dispensacio et ministerium committitur. qui si infideles et mali inveniantur velintque sponsam regis deturpare et prostituere filiosque in servitutem redigere, numquid fidelis pudica et casta sponsa omnique virtute adornata debet hoc pati et sufferre? numquid veri filii iniqui dispensatoris et ministri debent cum patiencia 45 1 c. 4 X. 1, 6. 2 Vgl. Migne, Patrologia G. 5, 1051. с. 6 С. 12 q. 2. c. 1 D. 12. 5 Vgl. Migne, Patrologia 40 (Augustini Opera t. 6), 668. 6 Vgl. Migne, Patrologia 182 (S. Bernardi Opera t. 1), 788. Vgl. S. 324 Anm. 4. 50
Strana 327
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 327 tantam patris et matris suamque ignominiam sufferre? absque dubio hoc nullus sane 1438 ſc. mentis eciam in humanis quantumcunque degenerans assereret. clarum est autem et fide Mai 4) apostolo creditum, quod ecclesia sponsa Christi est ipso apostolo inquiente 1 etc. singulique fideles filii dei sunt dicente Johanne ewangelista 2: "quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem filios dei fieri". si ergo papa, vicarius Christi, dispensator et minister ecclesie ac filiorum ejus, scandaliset ecclesiam, sponsam Christi deturpet et prostituat suis malis operibus et exemplis filiosque ipsius suis oppressionibus et tyrannide in servitutem redigat, debetne sustinere sponsa Christi? debetne consentire? debentne primogeniti ecclesie filii, episcopi scilicet, reges et principes, debentne subsequentes prelati doctores 10 magistri et alii patris simul et matris Christi scilicet et ecclesie ignominiam sustinere? absit! quin immo et absque dubio tam sponsa quam filii debent facere, prout et quem- admodum ipse sponsus ecclesie deus et dominus noster Jhesus Christus docuit inquiens nec aliquem excipiens ad omnes discipulos, inter quos et Petrus aderat: „vos estis sal terre. quod si sal evanuerit, ad nichilum valet ultra, nisi ut mittatur foras et ab ho- 15 minibus conculcetur“ et alibi 4: „si oculus tuus dexter scandalisat te, erue eum et proice abs te. expedit enim tibi, ut pereat unum membrorum tuorum, quam totum corpus tuum eat in gehennam.“ clarum est autem papam inter membra ecclesie, ut jam dictum est 5 per Gregorium, contineri, qui si ecclesiam scandaliset, expedit ecclesie utique, ut pocius ipse solus pereat et ab hominibus conculcetur, quam totum corpus scandalo suo, 20 exemplis scilicet et operibus malis, eat in gehennam. 5 [IIId. Hiis igitur, que dicta exposita et narrata sunt, ita se in veritate habentibus et fundatis attendens sancta sinodus suam veritatem innocenciam et justiciam te tamquam carissimum filium, tamquam singularem protectorem et defensorum ecclesie, ut justissimum 25 principem, ut veritatis amatorem hodie per nos tuam majestatem rogat hortatur monet et per viscera misericordie dei implorat, ut eidem tua majestas in sua justicia velit assistere et eam defendere, petitque ab eadem regali majestate vestra in effectu, que sequuntur. [1 Et primo a quatenus exnunc vestra majestas acceptet rata grataque habeat omnia 30 et singula decreta, que pro reformacione ecclesie sancte dei in capite et in membris facta sunt, et precipue super electionibus prelatorum per suos immediate superiores confir- mandis, de collacione 7 beneficiorum per eos, ad quos de jure communi spectat, et de causis' in partibus debite prosequendis, eaque in toto imperio omnibusque regnis et do- miniis exequi faciat et mandet ab omnibus observari. [2] Secundo quod majestas vestra dignetur decretum? de suspensione sanctissimi domini Eugenii tamquam filius obediencieb sancte matris ecclesie recipere servare et servari facere per omnia regna et dominia vestra, ita quod durante tempore suspensionis nullus dicto domino Eugenio juxta formam dicte suspensionis nec in spiritualibus nec in temporalibus obediat. [3] Tertio quod majestas vestra illud scismaticum concilium Ferrariense neque legiti- mum concilium reputet neque nominet necc permittat, quantum in ipso d erit, reputari ab aliis tale vel nominari quodque exnunc mandet omnibus suis subditis in cunctis regnis et dominiis sub penis gravissimis et formidabilibus, ne aliquis deinceps audeat intrare 35 40 a) D beginnt hier mit Primo statt Et primo. b) Dobediens. c) D neque. d) D ipsa. 45 1 4 5 Joh. 3, 29 oder Apoc. 21, 9? Joh. 1, 12. Matth. 5. 13. Matth. 5, 29. Vgl. S. 325 Z. 15 ff. 6 8 9 Am 13. Juli 1433, vgl. S. 199 Anm. 3. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 199 Anm. 5. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 327 tantam patris et matris suamque ignominiam sufferre? absque dubio hoc nullus sane 1438 ſc. mentis eciam in humanis quantumcunque degenerans assereret. clarum est autem et fide Mai 4) apostolo creditum, quod ecclesia sponsa Christi est ipso apostolo inquiente 1 etc. singulique fideles filii dei sunt dicente Johanne ewangelista 2: "quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem filios dei fieri". si ergo papa, vicarius Christi, dispensator et minister ecclesie ac filiorum ejus, scandaliset ecclesiam, sponsam Christi deturpet et prostituat suis malis operibus et exemplis filiosque ipsius suis oppressionibus et tyrannide in servitutem redigat, debetne sustinere sponsa Christi? debetne consentire? debentne primogeniti ecclesie filii, episcopi scilicet, reges et principes, debentne subsequentes prelati doctores 10 magistri et alii patris simul et matris Christi scilicet et ecclesie ignominiam sustinere? absit! quin immo et absque dubio tam sponsa quam filii debent facere, prout et quem- admodum ipse sponsus ecclesie deus et dominus noster Jhesus Christus docuit inquiens nec aliquem excipiens ad omnes discipulos, inter quos et Petrus aderat: „vos estis sal terre. quod si sal evanuerit, ad nichilum valet ultra, nisi ut mittatur foras et ab ho- 15 minibus conculcetur“ et alibi 4: „si oculus tuus dexter scandalisat te, erue eum et proice abs te. expedit enim tibi, ut pereat unum membrorum tuorum, quam totum corpus tuum eat in gehennam.“ clarum est autem papam inter membra ecclesie, ut jam dictum est 5 per Gregorium, contineri, qui si ecclesiam scandaliset, expedit ecclesie utique, ut pocius ipse solus pereat et ab hominibus conculcetur, quam totum corpus scandalo suo, 20 exemplis scilicet et operibus malis, eat in gehennam. 5 [IIId. Hiis igitur, que dicta exposita et narrata sunt, ita se in veritate habentibus et fundatis attendens sancta sinodus suam veritatem innocenciam et justiciam te tamquam carissimum filium, tamquam singularem protectorem et defensorum ecclesie, ut justissimum 25 principem, ut veritatis amatorem hodie per nos tuam majestatem rogat hortatur monet et per viscera misericordie dei implorat, ut eidem tua majestas in sua justicia velit assistere et eam defendere, petitque ab eadem regali majestate vestra in effectu, que sequuntur. [1 Et primo a quatenus exnunc vestra majestas acceptet rata grataque habeat omnia 30 et singula decreta, que pro reformacione ecclesie sancte dei in capite et in membris facta sunt, et precipue super electionibus prelatorum per suos immediate superiores confir- mandis, de collacione 7 beneficiorum per eos, ad quos de jure communi spectat, et de causis' in partibus debite prosequendis, eaque in toto imperio omnibusque regnis et do- miniis exequi faciat et mandet ab omnibus observari. [2] Secundo quod majestas vestra dignetur decretum? de suspensione sanctissimi domini Eugenii tamquam filius obediencieb sancte matris ecclesie recipere servare et servari facere per omnia regna et dominia vestra, ita quod durante tempore suspensionis nullus dicto domino Eugenio juxta formam dicte suspensionis nec in spiritualibus nec in temporalibus obediat. [3] Tertio quod majestas vestra illud scismaticum concilium Ferrariense neque legiti- mum concilium reputet neque nominet necc permittat, quantum in ipso d erit, reputari ab aliis tale vel nominari quodque exnunc mandet omnibus suis subditis in cunctis regnis et dominiis sub penis gravissimis et formidabilibus, ne aliquis deinceps audeat intrare 35 40 a) D beginnt hier mit Primo statt Et primo. b) Dobediens. c) D neque. d) D ipsa. 45 1 4 5 Joh. 3, 29 oder Apoc. 21, 9? Joh. 1, 12. Matth. 5. 13. Matth. 5, 29. Vgl. S. 325 Z. 15 ff. 6 8 9 Am 13. Juli 1433, vgl. S. 199 Anm. 3. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 199 Anm. 5. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 177 Anm. 5. Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1.
Strana 328
328 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Italiam occasione dicti conciliabuli in fomentum et nutrimentum jam introducti scismatis ſc. Mai 4) per sanctissimum dominum Eugenium, quemadmodum et Christianissimus rex Francorum fecisse cognoscitur 1, quin immo mandet omnibus, si qui forte in Ferraria sunt de imperio vel de suis regnis a et b dominiis, quatenus sub penis in dicta suspensione contentis debeant infra certum tempus per majestatem vestram statuendum inde recedere et ad concilium Basiliense vel ad propria remeare. 4 Quarto sancta synodus majestatem vestram exorat et deprecatur, quatenus ad instar piissimi et divi cesaris patris vestri mittat Basileam aliquem principem c maturum prudentem et probatum, qui sit protector illius sacri concilii vestreque majestatis personam representet in agendis, quia et hoc illi patres arbitrantur in decus maximum et magni- 10 ficenciam vestre regie et imperialis majestatis cedere ipsique sancte synodo proficere permaxime. [5] Quinto rogat sancta synodus, quatenus majestas vestra ordinet et det operam efficacem, ut de toto imperio ac de singulis regnis vestris et dominiis aliqui prelati in competenti numero ad dictum sacrum concilium veniant et, qui per se venire non pote- 15 runt, quod per suos procuratores legittimos in illo sancto concilio compareant, de d uni- versitatibus eciam magistri et doctores et alii, qui de jure vel consuetudine ad generalia concilia venire tenentur, ad celerius commodius et felicius exequendum ea, propter que sancta synodus congregata est. [6] Sexto ut serenitas vestra et majestas tam de predictis hic per nos expressis 20 quam aliis actibus omnibus factis et agendis in futurum informari possit luculencius et clarius et de singulis, que dictim aguntur in illo sancto concilio et agentur, rogat, quatenus mittat oratores suos imperiales prelatos videlicet aliquos aliosquee, prout vestre majestati videbitur oportunum, prout et sepedictus dive memorie imperator pater vester semper suos speciales suo nomine habuit et tenuit. [7] Septimo rogat et deprecatur sancta synodus, quatenus majestas vestra con- clusionem in predictis, ut firmiter credit et sperat, juxta suam voluntatem, immo verius veritatem et justiciam capiendam denunciet singulis regibus principibus et dominis Christianitatis maximeque sibi consanguinitate affinitate vel quacumque confederacione conjunctis exhortando eosdem et monendo, quatenus et ipsi velint una cum majestate 30 vestra in tam piis et necessariis concurrere negociis. [8) Ultimo exorat et deprecatur eadem sancta synodus majestatem vestram, prout et heri suis litteris 2 et nos nomine ipsius fecimus, pro celeri provisione quoad suam securi- tatem et libertatem necnon et liberacionem captivorum secundum modos et vias heri vestre expositas majestati vel alias, prout eidem vestre majestati videbitur expedire f. Rogamus tandem tota, qua possumus, cordis nostri devocione altissimi omnipotentis dei pietatem, quatenus sic vestram majestatem in consiliis dirigat, sic in agendis et exe- quendis protegat, sic in cunctis tueatur, quatenus omnia reipublice Christiane te gubernante teque populo Christiano presidente in melius dirigi nostris mereamur temporibus intueri, glorificari scilicet nomen domini nostri Jesu Christi fidemque ipsius in gentibus propagari, 40 populum Christianum diu desiderata pace frui, ecclesiam dei, prout oportunum est, re- formari, omnes, qui Christiano nomine censentur, in unam sinceram et ortodoxam fidem atque catholicam unitatem convenire, sacrorum conciliorum auctoritatem, prout necesse est, et justiciam exaltari cunctaque juxta desideria cordis vestri feliciter succedere et per- petuam nominis vestri famam et honorem inclite domus vestre Austrie laudemque et 45 gloriam illius, qui vos sua miseracione vocavit ad tanta principatuum fastigia, qui est in secula seculorum benedictus. amen. 5 25 35 a) om. D. b) om. BRD. c) D fügt am Rande hinsu vel nobilem. d) D et de. e) D et alios statt aliosque. f) hier endel D. 1 Vgl. nr. 116. 2 nr. 152. 50
328 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Italiam occasione dicti conciliabuli in fomentum et nutrimentum jam introducti scismatis ſc. Mai 4) per sanctissimum dominum Eugenium, quemadmodum et Christianissimus rex Francorum fecisse cognoscitur 1, quin immo mandet omnibus, si qui forte in Ferraria sunt de imperio vel de suis regnis a et b dominiis, quatenus sub penis in dicta suspensione contentis debeant infra certum tempus per majestatem vestram statuendum inde recedere et ad concilium Basiliense vel ad propria remeare. 4 Quarto sancta synodus majestatem vestram exorat et deprecatur, quatenus ad instar piissimi et divi cesaris patris vestri mittat Basileam aliquem principem c maturum prudentem et probatum, qui sit protector illius sacri concilii vestreque majestatis personam representet in agendis, quia et hoc illi patres arbitrantur in decus maximum et magni- 10 ficenciam vestre regie et imperialis majestatis cedere ipsique sancte synodo proficere permaxime. [5] Quinto rogat sancta synodus, quatenus majestas vestra ordinet et det operam efficacem, ut de toto imperio ac de singulis regnis vestris et dominiis aliqui prelati in competenti numero ad dictum sacrum concilium veniant et, qui per se venire non pote- 15 runt, quod per suos procuratores legittimos in illo sancto concilio compareant, de d uni- versitatibus eciam magistri et doctores et alii, qui de jure vel consuetudine ad generalia concilia venire tenentur, ad celerius commodius et felicius exequendum ea, propter que sancta synodus congregata est. [6] Sexto ut serenitas vestra et majestas tam de predictis hic per nos expressis 20 quam aliis actibus omnibus factis et agendis in futurum informari possit luculencius et clarius et de singulis, que dictim aguntur in illo sancto concilio et agentur, rogat, quatenus mittat oratores suos imperiales prelatos videlicet aliquos aliosquee, prout vestre majestati videbitur oportunum, prout et sepedictus dive memorie imperator pater vester semper suos speciales suo nomine habuit et tenuit. [7] Septimo rogat et deprecatur sancta synodus, quatenus majestas vestra con- clusionem in predictis, ut firmiter credit et sperat, juxta suam voluntatem, immo verius veritatem et justiciam capiendam denunciet singulis regibus principibus et dominis Christianitatis maximeque sibi consanguinitate affinitate vel quacumque confederacione conjunctis exhortando eosdem et monendo, quatenus et ipsi velint una cum majestate 30 vestra in tam piis et necessariis concurrere negociis. [8) Ultimo exorat et deprecatur eadem sancta synodus majestatem vestram, prout et heri suis litteris 2 et nos nomine ipsius fecimus, pro celeri provisione quoad suam securi- tatem et libertatem necnon et liberacionem captivorum secundum modos et vias heri vestre expositas majestati vel alias, prout eidem vestre majestati videbitur expedire f. Rogamus tandem tota, qua possumus, cordis nostri devocione altissimi omnipotentis dei pietatem, quatenus sic vestram majestatem in consiliis dirigat, sic in agendis et exe- quendis protegat, sic in cunctis tueatur, quatenus omnia reipublice Christiane te gubernante teque populo Christiano presidente in melius dirigi nostris mereamur temporibus intueri, glorificari scilicet nomen domini nostri Jesu Christi fidemque ipsius in gentibus propagari, 40 populum Christianum diu desiderata pace frui, ecclesiam dei, prout oportunum est, re- formari, omnes, qui Christiano nomine censentur, in unam sinceram et ortodoxam fidem atque catholicam unitatem convenire, sacrorum conciliorum auctoritatem, prout necesse est, et justiciam exaltari cunctaque juxta desideria cordis vestri feliciter succedere et per- petuam nominis vestri famam et honorem inclite domus vestre Austrie laudemque et 45 gloriam illius, qui vos sua miseracione vocavit ad tanta principatuum fastigia, qui est in secula seculorum benedictus. amen. 5 25 35 a) om. D. b) om. BRD. c) D fügt am Rande hinsu vel nobilem. d) D et de. e) D et alios statt aliosque. f) hier endel D. 1 Vgl. nr. 116. 2 nr. 152. 50
Strana 329
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 329 162. K. Albrecht erneuert dem Baseler Konzil das Geleit. 1438 Mai 4 Wien. 1438 Mai 4 10 In Genf Bibl. publ. m. l. 27 nr. 50 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. absc. In Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 3a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Salvus conductus sacri concilii Basiliensis. — In Solothurn Staats-A. Basler Konzil Nr. 17b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Novus salvus conductus domini Roma- norum regis Alberti et confirmacio per eundem salvorum conductuum imperatoris defuncti. Ebd. fol. 18 a dasselbe in deutscher Ubersetzung. — In Basel Univ.-Bibl. Ms. E I. 1i fol. 182 ab cop. chart. coaeva. — In Paris Archives nationales K 1711 [fol. 415ab] cop. chart. coaeva. — Ferner in allen Segovia-Hss. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 119-120. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Nr. 3908 nach einer Vorlage des Wiener H. H. St. A. K. Albrecht bestätigt cum consilio egregiorum oratorum venerabilium et illustrium sacri Romani imperii electorum aliorumque principum et sapientum dem Basler Konzil das von K. Sigmund verliehene 15 Geleit 1 und verleiht ihm sein und des Reiches Geleit aufs neue. nos enim cum electoribus nostris pro felici concordia inter sacrum Basiliense concilium et sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium consequenda insudamus omnique studio et labore intendimus, ut scissura in dei ecclesia evitetur unioque concupita proveniat et Christianus populus in pacis plenitudine requiescat. Dat. Wienne die 4. mensis maji anno 1438 regni nostri anno 1. 20 163. Die Erzbischöfe Dietrich von Mainz, [Dietrich von Köln, Raban von Trier und Pfgr. Otto bei Rhein 2] an das Baseler Konzil: bitten nochmals dringend, das Konzil möge mit Rücksicht auf das Reich und seinen neuen König von weiterem Vorgehen in dem Prozesse gegen den Papst abstehen, und verwahren sich andernfalls gegen jede Schuld an dem Ausbruch eines Schismas. 1438 Mai 6 Frankfurt. 1438 Мai 6 25 Aus Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 26 [fol. 30b] cop. chart. coaeva. Reverendissimi reverendique patres, domini et amici predilecti ceterique viri venera- biles et egregii. pridem nobis unacum aliis nostris sacri Romani imperii principibus coelectoribus pro eleccione Romanorum regis tunc imminente in Franckfordia constitutis inter cetera salutem reipublice Christiane concernencia, quibus equalibus animis vigilanter so intendebamus, hoc nobis precipue cordi fuit, ut periculosissimo toti ecclesie dissidio, quod ex relacionibus et proposicionibus3 tam vestri sacerrimi cetus quam sanctissimi domini nostri Eugenii pape venerabilium oratorum et legatorum in dicto loco presencialiter tunc eciam apud nos existencium publice factis inter reverendissimas vestras paternitates et sanctissimum dominum nostrum papam vigere patulo cognovimus, congruis mediis occurrere 35 ipsumque deo auctore e medio tollere possemus. itaque primum scriptis 4 nostris vestras reverendissimas paternitates obnixius exhortati fuimus, ut processus et mandata quoscumque contra dictum dominum Eugenium fulminatos et emissos in suspenso tenere ac ab ulteriori processu adversus sanctitatem suam forsitan instaurando ad aliquod tempus supersedere velletis, cum nostris animis non modica spes fuerit cum auxilio futuri principis Romanorum, 40 cujus eleccioni tunc operam dedimus, oportuna media querere, quibus saluti ecclesie pro- videri valeret. et quia divina favente bonitate de hujusmodi principe omnium nostrum unanimi consensu electo post paucorum tunc curriculum dierum providimus populo Christiano, protinus ipsius serenitati decretum 5 hujusmodi nostre eleccionis per sollempnes nostros oratores et nuncios transmisimus instancius supplicantes eidem, ut in hac re pacis 45 1 Vgl. RTA. 10 nr. 101. Daß nicht nur der Erzbischof von Mainz, sondern die gen. vier Fürsten Aussteller dieses Briefes sind, folgt wohl mit Sicherheit aus nr. 164. Deutsche Reichstags-Akten XIII. nrr. 126; 127; 129. nr. 136. nr. 33. 42
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 329 162. K. Albrecht erneuert dem Baseler Konzil das Geleit. 1438 Mai 4 Wien. 1438 Mai 4 10 In Genf Bibl. publ. m. l. 27 nr. 50 orig. membr. lit. pat. c. sig. pend. absc. In Wien H.H. St. A. Reichsregistraturbuch M fol. 3a cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Salvus conductus sacri concilii Basiliensis. — In Solothurn Staats-A. Basler Konzil Nr. 17b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Novus salvus conductus domini Roma- norum regis Alberti et confirmacio per eundem salvorum conductuum imperatoris defuncti. Ebd. fol. 18 a dasselbe in deutscher Ubersetzung. — In Basel Univ.-Bibl. Ms. E I. 1i fol. 182 ab cop. chart. coaeva. — In Paris Archives nationales K 1711 [fol. 415ab] cop. chart. coaeva. — Ferner in allen Segovia-Hss. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 119-120. Regest bei Lichnowsky, Geschichte des Hauses Habsburg Bd. 5 Regg. Nr. 3908 nach einer Vorlage des Wiener H. H. St. A. K. Albrecht bestätigt cum consilio egregiorum oratorum venerabilium et illustrium sacri Romani imperii electorum aliorumque principum et sapientum dem Basler Konzil das von K. Sigmund verliehene 15 Geleit 1 und verleiht ihm sein und des Reiches Geleit aufs neue. nos enim cum electoribus nostris pro felici concordia inter sacrum Basiliense concilium et sanctissimum dominum nostrum papam Eugenium consequenda insudamus omnique studio et labore intendimus, ut scissura in dei ecclesia evitetur unioque concupita proveniat et Christianus populus in pacis plenitudine requiescat. Dat. Wienne die 4. mensis maji anno 1438 regni nostri anno 1. 20 163. Die Erzbischöfe Dietrich von Mainz, [Dietrich von Köln, Raban von Trier und Pfgr. Otto bei Rhein 2] an das Baseler Konzil: bitten nochmals dringend, das Konzil möge mit Rücksicht auf das Reich und seinen neuen König von weiterem Vorgehen in dem Prozesse gegen den Papst abstehen, und verwahren sich andernfalls gegen jede Schuld an dem Ausbruch eines Schismas. 1438 Mai 6 Frankfurt. 1438 Мai 6 25 Aus Gießten Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 26 [fol. 30b] cop. chart. coaeva. Reverendissimi reverendique patres, domini et amici predilecti ceterique viri venera- biles et egregii. pridem nobis unacum aliis nostris sacri Romani imperii principibus coelectoribus pro eleccione Romanorum regis tunc imminente in Franckfordia constitutis inter cetera salutem reipublice Christiane concernencia, quibus equalibus animis vigilanter so intendebamus, hoc nobis precipue cordi fuit, ut periculosissimo toti ecclesie dissidio, quod ex relacionibus et proposicionibus3 tam vestri sacerrimi cetus quam sanctissimi domini nostri Eugenii pape venerabilium oratorum et legatorum in dicto loco presencialiter tunc eciam apud nos existencium publice factis inter reverendissimas vestras paternitates et sanctissimum dominum nostrum papam vigere patulo cognovimus, congruis mediis occurrere 35 ipsumque deo auctore e medio tollere possemus. itaque primum scriptis 4 nostris vestras reverendissimas paternitates obnixius exhortati fuimus, ut processus et mandata quoscumque contra dictum dominum Eugenium fulminatos et emissos in suspenso tenere ac ab ulteriori processu adversus sanctitatem suam forsitan instaurando ad aliquod tempus supersedere velletis, cum nostris animis non modica spes fuerit cum auxilio futuri principis Romanorum, 40 cujus eleccioni tunc operam dedimus, oportuna media querere, quibus saluti ecclesie pro- videri valeret. et quia divina favente bonitate de hujusmodi principe omnium nostrum unanimi consensu electo post paucorum tunc curriculum dierum providimus populo Christiano, protinus ipsius serenitati decretum 5 hujusmodi nostre eleccionis per sollempnes nostros oratores et nuncios transmisimus instancius supplicantes eidem, ut in hac re pacis 45 1 Vgl. RTA. 10 nr. 101. Daß nicht nur der Erzbischof von Mainz, sondern die gen. vier Fürsten Aussteller dieses Briefes sind, folgt wohl mit Sicherheit aus nr. 164. Deutsche Reichstags-Akten XIII. nrr. 126; 127; 129. nr. 136. nr. 33. 42
Strana 330
330 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Мai 6 unionis et tranquillitatis procurande dexteram sui auxilii nobis porrigere dignaretur, fir- missimam in domino, cujus res agebatur, spem collocantes, quod serenitas sua pro uni- versalis ecclesie bono hujusmodi nostre supplicacioni placido faveret aspectu, deinde sine pigritacione eciam vestro sacratissimo cetui novissime nostros sollempnes oratores et nuncios ob eandem causam ad sanctitatem domini nostri apostolici predicti communiter ituros destinare non cessantes. verum quia non sine gravi cordis merore per nos et coelectores nostros intellecto, qualiter pro parte eorum et nostra super hac re suspensionis processuum ac interrupcione et abrupcione ulterioris processus contra dominum nostrum sanctissimum a vestro cetu per dictos nostros oratores et nuncios sincerius petita 1 precibus hujusmodi supplicibus minime exauditis eos quasi vacuos abire permisistis multoque acrius vestri 10 processus predicti prosecucioni intendentes, non immerito mirari compellimur, quod, qui nos et coelectores nostros tamquam columpnas firmissimas, ut a sustentacioni universalis ecclesie inter hujus seculi procellosas fluctuaciones et prosecucioni boni communis operam efficacem impendere velimus, litteris 2 vestris sincerius hortamini, hanc peciunculam super solius videlicet modici temporis dilacione factam exaudire tractastisb, attento presertim, quod 15 nostre intencionis omnino semper fuit et erit in omnibus premissis, ut auctoritas sacrorum conciliorum semper veneranda salvetur, quam utique ex dicto continuato dissidio in non modicam ruinam lapsumque in nostra etate irrecuperabiliter multis venire respectibus in caritate non ficta veremur. quapropter simili caritate, que omnia sperat et omnia credit, ducti ab incepto hujusmodi opere nichilominus non cessantes vestras inclitas paterni- 20 tates denuo pulsamus et per viscera misericordie dei nostri obsecramus, ut ad sacrum Romanum imperium, cui gratum et acceptum vestre concioni, ut eisdem vestris scriptis fatemini, principem et gubernatorem pariterque fidei protectorem et ecclesie advocatum per manus nostras dedit deus, respectum condebitum habentes ab ulteriori processu contra dominum nostrum sanctissimum prefatum juxta priora nostra desideria et peticiones tam 25 in scriptis quam verbo per oratores nostros seriosius explicatas abstinere velitis, ut sic ad dicta pacis et unionis media cum auxilio memorati serenissimi principis, cuius responsa super premissis desideranter prestolamur, concedente principe pacis domino nostro Jesu Christo pertingere valeamus, certificantes paternitates vestras reverendissimas, quod, si utique frequens nostrarum precum instancia animos vestros flectere nequaquam valet atque pro 30 cessus vestri ulteriores suum progressum per petiti temporis breves inducias habuerint contra sanctissimum dominum nostrum, hoc est fit et agitur preter voluntatem nostram atque assensum. et si, quod deus avertat, exinde alicujus scissure fomentum ac scandalum intollerabile universali ecclesie surrexerit, speramus, quod nichil nobis in hoc imputari valeat negligencie desidie aut culpe, sed quod altissimus dei filius et totus mundus nos 35 in hoc merito, cum omne id quod in nobis fuit impensum est ad hujusmodi scandala precavenda, debeant habere immunes et insontes. datum in Franckfordia die 6. mensis maji anno etc. 38. 5 1438 Mai 6 Theodericus Maguncie etc. 1438 Mai 6 164. Die Erzbischöfe Dietrich von Mainz, Dietrich von Köln, Raban von Trier und 40 Pfgr. Otto bei Rhein an K. Albrecht: machen Mitteilung von dem Kurfürstentage zu Frankfurt vom 4. Mai und von ihrem abermaligen Schreiben an das Konzil; bitten, sich ihrem Vorgehen anzuschließen. 1438 Mai 6 Frankfurt. Aus Gießen Unin.-Bibl. cod nr. 650 Stück 29 [fol. 31 a. 32 a] cop. chart. coaera. a) om Vorl. b) sic! su em. traxistis? 45 1 Vgl. nrr. 155-157. 2 nr. 147.
330 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Мai 6 unionis et tranquillitatis procurande dexteram sui auxilii nobis porrigere dignaretur, fir- missimam in domino, cujus res agebatur, spem collocantes, quod serenitas sua pro uni- versalis ecclesie bono hujusmodi nostre supplicacioni placido faveret aspectu, deinde sine pigritacione eciam vestro sacratissimo cetui novissime nostros sollempnes oratores et nuncios ob eandem causam ad sanctitatem domini nostri apostolici predicti communiter ituros destinare non cessantes. verum quia non sine gravi cordis merore per nos et coelectores nostros intellecto, qualiter pro parte eorum et nostra super hac re suspensionis processuum ac interrupcione et abrupcione ulterioris processus contra dominum nostrum sanctissimum a vestro cetu per dictos nostros oratores et nuncios sincerius petita 1 precibus hujusmodi supplicibus minime exauditis eos quasi vacuos abire permisistis multoque acrius vestri 10 processus predicti prosecucioni intendentes, non immerito mirari compellimur, quod, qui nos et coelectores nostros tamquam columpnas firmissimas, ut a sustentacioni universalis ecclesie inter hujus seculi procellosas fluctuaciones et prosecucioni boni communis operam efficacem impendere velimus, litteris 2 vestris sincerius hortamini, hanc peciunculam super solius videlicet modici temporis dilacione factam exaudire tractastisb, attento presertim, quod 15 nostre intencionis omnino semper fuit et erit in omnibus premissis, ut auctoritas sacrorum conciliorum semper veneranda salvetur, quam utique ex dicto continuato dissidio in non modicam ruinam lapsumque in nostra etate irrecuperabiliter multis venire respectibus in caritate non ficta veremur. quapropter simili caritate, que omnia sperat et omnia credit, ducti ab incepto hujusmodi opere nichilominus non cessantes vestras inclitas paterni- 20 tates denuo pulsamus et per viscera misericordie dei nostri obsecramus, ut ad sacrum Romanum imperium, cui gratum et acceptum vestre concioni, ut eisdem vestris scriptis fatemini, principem et gubernatorem pariterque fidei protectorem et ecclesie advocatum per manus nostras dedit deus, respectum condebitum habentes ab ulteriori processu contra dominum nostrum sanctissimum prefatum juxta priora nostra desideria et peticiones tam 25 in scriptis quam verbo per oratores nostros seriosius explicatas abstinere velitis, ut sic ad dicta pacis et unionis media cum auxilio memorati serenissimi principis, cuius responsa super premissis desideranter prestolamur, concedente principe pacis domino nostro Jesu Christo pertingere valeamus, certificantes paternitates vestras reverendissimas, quod, si utique frequens nostrarum precum instancia animos vestros flectere nequaquam valet atque pro 30 cessus vestri ulteriores suum progressum per petiti temporis breves inducias habuerint contra sanctissimum dominum nostrum, hoc est fit et agitur preter voluntatem nostram atque assensum. et si, quod deus avertat, exinde alicujus scissure fomentum ac scandalum intollerabile universali ecclesie surrexerit, speramus, quod nichil nobis in hoc imputari valeat negligencie desidie aut culpe, sed quod altissimus dei filius et totus mundus nos 35 in hoc merito, cum omne id quod in nobis fuit impensum est ad hujusmodi scandala precavenda, debeant habere immunes et insontes. datum in Franckfordia die 6. mensis maji anno etc. 38. 5 1438 Mai 6 Theodericus Maguncie etc. 1438 Mai 6 164. Die Erzbischöfe Dietrich von Mainz, Dietrich von Köln, Raban von Trier und 40 Pfgr. Otto bei Rhein an K. Albrecht: machen Mitteilung von dem Kurfürstentage zu Frankfurt vom 4. Mai und von ihrem abermaligen Schreiben an das Konzil; bitten, sich ihrem Vorgehen anzuschließen. 1438 Mai 6 Frankfurt. Aus Gießen Unin.-Bibl. cod nr. 650 Stück 29 [fol. 31 a. 32 a] cop. chart. coaera. a) om Vorl. b) sic! su em. traxistis? 45 1 Vgl. nrr. 155-157. 2 nr. 147.
Strana 331
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 331 Allerdurchlüchtigster fürste und herre. unsere willige undertenige schüldige dinste zû aller zit mit fliß zûvor. gnedigster lieber herre. als wir mit den andern unsern mitkûrfürsten als von der wale und küre wegen eins Romischen künigs, die sich zû tün gebürte, lest zů Franckfürt waren, da bedachten wir under andern der gemeinen Cristen- 5 heit gebrechen und doch mit swerem mißfallen unsere gemûte sôlich zweitracht, so dann iczunt erhaben ist zwûschen dem heiligen concilio zû Basel und unserm heiligen vater dem babste, und nachdem uns die fast swere wider und leit ist, namen wir für mit unsern frunden beide gelerten und leien sôliche wege und ratslege, die uns dann zü ein- tracht allerbeqwemste sin bedüchten. und under anderm so liessen wir dem heiligen 10 concilio zû Basel schriben 1, das wir unser sendebotten zû in und fortan zû unserm heiligen vater dem babste schiecken und das sie in den sachen wieder unsern heiligen vater den babste nit forter procedieren und tûn, sunder die sache gûtlichen und in dem stat sie weren sten und bliben laßen wolten; dann wir, als wir hoffen, mit dem Romischen kûnige, der erwelet würde, alle wege, die darzů gedienen und nûczlichen gesin môchten 15 sôlich zweitracht und unwillen hinzûlegen, süchen laßen, und das auch die macht und gewalt des heiligen conciliums, unsers heiligen vatters des babstes und des stüls zû Rome nit nidergedrückt und versmeht würde, darzů flißlichen arbeiten raten und helfen wolten, als wir und die andern mitkürfürsten sôlichs unser gesanten bottschaft an sie zû werben volliglicher bevolhen han, als sôlichs alles und anders mee uwern koniclichen gnaden 20 unsere frunde, die iczûnt bi uwern gnaden sint2, als wir daran nit zwifeln, wole an- bracht und fürgeben haben. uf sôlich unser und der andern unsern mitkûrfursten schrieft dasselbe concilium uns und den andern in einer bûllen 3 wiedergeschrieben und geant- wort und dabi etliche abeschrieft eins decrets 4 und ander briefe 5 mit geschieckt hat, darin wir danne versten, das sie von sölicher fürtfarunge widder unsern heiligen vater 25 den babst nit lassen, sunder in irem furnemmen ie procedieren wollen, als sie auch, als uns dann fürkommen ist, angefangen 6 und, als wir vernemmen, dadurch die vettere zû Basel darin sich auch gezweiet und gepartiet han 7, daruß nun allem Cristemvolk großer 1438 Mui 6 1 3 30 45 50 Vgl. nrr. 136 und 140b. Vgl. nrr. 43-48. nr. 147. 4 Vgl. S. 235 Anm. 5. 5 Damit ist das Schreiben des Konzils an alle Christgläubigen vom 15. März 1438 (gedr. Mansi, Conc. Coll. 29, 305-315 und Mon. Conc. saec. 15, 35 T. 3, 66-74) gemeint, wonach S. 235 Anm. 6 und S. 250 Anm. I zu berichtigen sind. Am 28. April erfolgte die Kontumazerklärung gegen den Papst und seine Anhänger, weil sie auf die Ladung des Konzils nicht erschienen waren, 40 vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 114-115, wo die Erklärung gedruckt ist, und Conc. Bas. 5, 159 Z. 20 bis 160 Z. 7. 7. Am 25. und 26. April versuchten Deputierte der Germanischen und Gallikanischen Nation die Spanische und Italienische Nation, die gegen die Kontumazerklärung des Papstes und die Fortfüh- rung des Prozesses gegen ihn waren, umzustimmen. Am 26. mußtte deshalb sogar die Generalkongre- gation, in der die Kontumazerklärung stattfinden sollte, auf den 28. April vertagt werden, vgl. Conc. Bas. 5, 157-158, wo höchst interessante Motive für den Widerstand namentlich der Italiener ange- führt werden. Die Versuche blieben erfolglos. Am 28. April wurden für den König von Kastilien, die Spanische Nation, den Herzog von Mailand, den Erzbischof von Mailand, die Italienische Na- tion Protesterklärungen gegen die bevorstehende Kontumazerklärung verlesen, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 113 und Conc. Bas. 5, 159 Z. 3-20 und 160 Z. 7-28; die Protesterklärungen selbst in Paris Archives nationales K 1711 [fol. 394b-397a] copp. chartt. coaevae. In den Protesten des Erzbischofs von Mailand und der Italienischen Nation wird ausdrücklich auf die ungefähr zwei Wochen vor- her stattgehabten Verhandlungen mit den Gesandten der Kurfürsten hingewiesen: in dem Protest der Italienischen Nation heißtt es, man solle die Kur- fürsten nicht täuschen, denen man verbis Hoff- nung auf Einstellung des Prozesses gegeben habe, während man jetzt das Gegenteil zu betreiben scheine, in dem des Erzbischofs von Mailand: man solle das den Kurfürsten gegebene Versprechen nicht verletzen; die kurfürstlichen Gesandten könn- ten den Papst kaum erreicht haben; die Kurfürsten repräsentierten fast ganz Deutschland, d. h. maxi- mam Christianitatis partem. — Uber die Vorgänge in der Generalkongregation vom 28. April berichtet auch eine Aufzeichnung in Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 381 Pars II fol. 191b-192a cop. chart. coaeva, 42 2
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 331 Allerdurchlüchtigster fürste und herre. unsere willige undertenige schüldige dinste zû aller zit mit fliß zûvor. gnedigster lieber herre. als wir mit den andern unsern mitkûrfürsten als von der wale und küre wegen eins Romischen künigs, die sich zû tün gebürte, lest zů Franckfürt waren, da bedachten wir under andern der gemeinen Cristen- 5 heit gebrechen und doch mit swerem mißfallen unsere gemûte sôlich zweitracht, so dann iczunt erhaben ist zwûschen dem heiligen concilio zû Basel und unserm heiligen vater dem babste, und nachdem uns die fast swere wider und leit ist, namen wir für mit unsern frunden beide gelerten und leien sôliche wege und ratslege, die uns dann zü ein- tracht allerbeqwemste sin bedüchten. und under anderm so liessen wir dem heiligen 10 concilio zû Basel schriben 1, das wir unser sendebotten zû in und fortan zû unserm heiligen vater dem babste schiecken und das sie in den sachen wieder unsern heiligen vater den babste nit forter procedieren und tûn, sunder die sache gûtlichen und in dem stat sie weren sten und bliben laßen wolten; dann wir, als wir hoffen, mit dem Romischen kûnige, der erwelet würde, alle wege, die darzů gedienen und nûczlichen gesin môchten 15 sôlich zweitracht und unwillen hinzûlegen, süchen laßen, und das auch die macht und gewalt des heiligen conciliums, unsers heiligen vatters des babstes und des stüls zû Rome nit nidergedrückt und versmeht würde, darzů flißlichen arbeiten raten und helfen wolten, als wir und die andern mitkürfürsten sôlichs unser gesanten bottschaft an sie zû werben volliglicher bevolhen han, als sôlichs alles und anders mee uwern koniclichen gnaden 20 unsere frunde, die iczûnt bi uwern gnaden sint2, als wir daran nit zwifeln, wole an- bracht und fürgeben haben. uf sôlich unser und der andern unsern mitkûrfursten schrieft dasselbe concilium uns und den andern in einer bûllen 3 wiedergeschrieben und geant- wort und dabi etliche abeschrieft eins decrets 4 und ander briefe 5 mit geschieckt hat, darin wir danne versten, das sie von sölicher fürtfarunge widder unsern heiligen vater 25 den babst nit lassen, sunder in irem furnemmen ie procedieren wollen, als sie auch, als uns dann fürkommen ist, angefangen 6 und, als wir vernemmen, dadurch die vettere zû Basel darin sich auch gezweiet und gepartiet han 7, daruß nun allem Cristemvolk großer 1438 Mui 6 1 3 30 45 50 Vgl. nrr. 136 und 140b. Vgl. nrr. 43-48. nr. 147. 4 Vgl. S. 235 Anm. 5. 5 Damit ist das Schreiben des Konzils an alle Christgläubigen vom 15. März 1438 (gedr. Mansi, Conc. Coll. 29, 305-315 und Mon. Conc. saec. 15, 35 T. 3, 66-74) gemeint, wonach S. 235 Anm. 6 und S. 250 Anm. I zu berichtigen sind. Am 28. April erfolgte die Kontumazerklärung gegen den Papst und seine Anhänger, weil sie auf die Ladung des Konzils nicht erschienen waren, 40 vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 114-115, wo die Erklärung gedruckt ist, und Conc. Bas. 5, 159 Z. 20 bis 160 Z. 7. 7. Am 25. und 26. April versuchten Deputierte der Germanischen und Gallikanischen Nation die Spanische und Italienische Nation, die gegen die Kontumazerklärung des Papstes und die Fortfüh- rung des Prozesses gegen ihn waren, umzustimmen. Am 26. mußtte deshalb sogar die Generalkongre- gation, in der die Kontumazerklärung stattfinden sollte, auf den 28. April vertagt werden, vgl. Conc. Bas. 5, 157-158, wo höchst interessante Motive für den Widerstand namentlich der Italiener ange- führt werden. Die Versuche blieben erfolglos. Am 28. April wurden für den König von Kastilien, die Spanische Nation, den Herzog von Mailand, den Erzbischof von Mailand, die Italienische Na- tion Protesterklärungen gegen die bevorstehende Kontumazerklärung verlesen, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 113 und Conc. Bas. 5, 159 Z. 3-20 und 160 Z. 7-28; die Protesterklärungen selbst in Paris Archives nationales K 1711 [fol. 394b-397a] copp. chartt. coaevae. In den Protesten des Erzbischofs von Mailand und der Italienischen Nation wird ausdrücklich auf die ungefähr zwei Wochen vor- her stattgehabten Verhandlungen mit den Gesandten der Kurfürsten hingewiesen: in dem Protest der Italienischen Nation heißtt es, man solle die Kur- fürsten nicht täuschen, denen man verbis Hoff- nung auf Einstellung des Prozesses gegeben habe, während man jetzt das Gegenteil zu betreiben scheine, in dem des Erzbischofs von Mailand: man solle das den Kurfürsten gegebene Versprechen nicht verletzen; die kurfürstlichen Gesandten könn- ten den Papst kaum erreicht haben; die Kurfürsten repräsentierten fast ganz Deutschland, d. h. maxi- mam Christianitatis partem. — Uber die Vorgänge in der Generalkongregation vom 28. April berichtet auch eine Aufzeichnung in Rom Bibl. Vatic. cod. Palat. 381 Pars II fol. 191b-192a cop. chart. coaeva, 42 2
Strana 332
332 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 6 Mai 4 unrat entsten und swerer teilunge werden môchte, als zû besorgen ist, wo darzû mit ernste und fliße nit getan wurde. und darumbe so han ich erzbischof Dyetherich zu Meincz, nachdem mir sôlich schrift und antwort von dem concilio geschieckt und worden ist, die allen andern minen mitkürfursten verkündiget, ine dabi geschrieben und gebetten, als mich das nach gelegenheit der sachen ein notdorfte sin beduchte, das sie of einen tag nemlich den sontag jubilate nehst vergangen gein Franckfürt bi ein kommen oder aber das ir iglicher sin gelerten frunde uf den egenanten tag gein Franckfürt schiecken wolte, sich von den sachen zû underreden, was fürter darinne zu tünde si, of das dadürch ander me intrege von beiden siten verhût werden môchten. und uf sôlichs haben wir unser gelerten frunde of dem obgnanten tage alda bi ein gehabt, die dann geratslaget han, das 10 gût nûczlich und beqwem und uns auch gebürlich si, das wir anderwerb und herticlicher dem concilio uf die vorgerürten meinunge alle sachen zwûschen in und dem babste güt- lichen ansten und in irem statt bliben zû laßen schriben sollen, ob die vettere in dem concilio ie in sôlichem irem furnemmen besten und widder den babst fortfaren wolten und sich die sach in unrat machen wolte, das wir darabe nit verwieß dülden, sunder 15 uns gein gott uwern gnaden und allermenglichs Cristenlûten, das sôlichs ane unser schûlt rate und date beschehe und geschehen were, entschüldigen und quitieren môgen. und wiewole nün die hochgebornen frunde und mitkürfürsten der herzog zû Sahßen und marggreve zu Brandenbürg uf sôlichem tage ire gelerten frunde nit gehabt hant, so hat uns andern doch güt nûcze und beqweme beducht sin, das ein ander schrieft dem concilio 20 zû dun à sie und das auch die obgnanten unsere frunde von Sassen und von Branden- bürg daran ein wolegefallen han sollen. und haben also dem concilio zů Basel nach rate derselben unser gelerten frunde ein ander geschriefte1 getan und geschieckt in maße, als wir dann uwern koniclichen gnaden desselben briefs und damit auch der antwort2 von dem concilio abeschrift herinne verslossen schiecken. und also wolten wir nit laßen, wir 25 wolten sôlichs uwer küniclichen maiestat zû wiessen thûn, als billich ist, und bietten die- selbe uwer koniclich gnade demûticlichen mit undertenigem flisse und ernste, obe das were, das die vettere zů Basel ire bottschaft bi uwern gnaden hetten oder senden würden, als wir dann versteen, das sie iczunt ire treffliche bottschaft zû uwern gnaden uff dem wege haben 3 und uwer gnade umbe adhesien und mit in zû steen bietten würden, das 3o sich dann uwer gnade in dem gein dem concilio und irer bottschaft vornemmen und tün wolle, das sich zû eintracht und dem heiligen Römischen riche, der gemeinen Cristen- heit und allen Dütschen landen zü ere friede nûcze und frommen machen und kommen môge, darzů wir dann mit denselben uwern kôniclichen gnaden mit allem fliße, als wir dann darinne angefangen han und fürter thûn, hilflich und bistendig sin wollen nach allem 35 unserm vermôgen, wie sich das gebüren wirdet, und auch das uwer gnade ir auch sôlichs uwer gnaden frunde zû Ferrare, obe ir die da habent oder were, das ir die gein Ferrare nach nit gesant hettent und doch sendent würdent, zû wießen zu thün, sich in irer werbung darnoch wießen zů riechten, als wir dann sölichs auch unsern mitkürfürsten und andern sendebotten zü Ferrare geschrieben 4 und zû wießen getan han, das uwer gnade 40 also von uns in gûtem versten wolle. dann wir ie meinen, das sôliche schrift dem concilio also zü sin geen werde, das sie fürter in der sache und zweitracht sôlich ir furnemmen und processe die zit ufhalten sollen, biß das durch uwer kôniclich gnade und unsern bi- stand die wege fünden und fürgeben, dadürch die sachen gûtlich hingeleget werden a) Vorl. dem. 45 in der die Gegner und Anhänger der Fortführung des Prozesses gegen den Papst namentlich aufge- zählt werden. 1 nr. 163. 3 nr. 147. Vgl. S. 45 Z. 19 ff. Nicht aufgefunden.
332 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 6 Mai 4 unrat entsten und swerer teilunge werden môchte, als zû besorgen ist, wo darzû mit ernste und fliße nit getan wurde. und darumbe so han ich erzbischof Dyetherich zu Meincz, nachdem mir sôlich schrift und antwort von dem concilio geschieckt und worden ist, die allen andern minen mitkürfursten verkündiget, ine dabi geschrieben und gebetten, als mich das nach gelegenheit der sachen ein notdorfte sin beduchte, das sie of einen tag nemlich den sontag jubilate nehst vergangen gein Franckfürt bi ein kommen oder aber das ir iglicher sin gelerten frunde uf den egenanten tag gein Franckfürt schiecken wolte, sich von den sachen zû underreden, was fürter darinne zu tünde si, of das dadürch ander me intrege von beiden siten verhût werden môchten. und uf sôlichs haben wir unser gelerten frunde of dem obgnanten tage alda bi ein gehabt, die dann geratslaget han, das 10 gût nûczlich und beqwem und uns auch gebürlich si, das wir anderwerb und herticlicher dem concilio uf die vorgerürten meinunge alle sachen zwûschen in und dem babste güt- lichen ansten und in irem statt bliben zû laßen schriben sollen, ob die vettere in dem concilio ie in sôlichem irem furnemmen besten und widder den babst fortfaren wolten und sich die sach in unrat machen wolte, das wir darabe nit verwieß dülden, sunder 15 uns gein gott uwern gnaden und allermenglichs Cristenlûten, das sôlichs ane unser schûlt rate und date beschehe und geschehen were, entschüldigen und quitieren môgen. und wiewole nün die hochgebornen frunde und mitkürfürsten der herzog zû Sahßen und marggreve zu Brandenbürg uf sôlichem tage ire gelerten frunde nit gehabt hant, so hat uns andern doch güt nûcze und beqweme beducht sin, das ein ander schrieft dem concilio 20 zû dun à sie und das auch die obgnanten unsere frunde von Sassen und von Branden- bürg daran ein wolegefallen han sollen. und haben also dem concilio zů Basel nach rate derselben unser gelerten frunde ein ander geschriefte1 getan und geschieckt in maße, als wir dann uwern koniclichen gnaden desselben briefs und damit auch der antwort2 von dem concilio abeschrift herinne verslossen schiecken. und also wolten wir nit laßen, wir 25 wolten sôlichs uwer küniclichen maiestat zû wiessen thûn, als billich ist, und bietten die- selbe uwer koniclich gnade demûticlichen mit undertenigem flisse und ernste, obe das were, das die vettere zů Basel ire bottschaft bi uwern gnaden hetten oder senden würden, als wir dann versteen, das sie iczunt ire treffliche bottschaft zû uwern gnaden uff dem wege haben 3 und uwer gnade umbe adhesien und mit in zû steen bietten würden, das 3o sich dann uwer gnade in dem gein dem concilio und irer bottschaft vornemmen und tün wolle, das sich zû eintracht und dem heiligen Römischen riche, der gemeinen Cristen- heit und allen Dütschen landen zü ere friede nûcze und frommen machen und kommen môge, darzů wir dann mit denselben uwern kôniclichen gnaden mit allem fliße, als wir dann darinne angefangen han und fürter thûn, hilflich und bistendig sin wollen nach allem 35 unserm vermôgen, wie sich das gebüren wirdet, und auch das uwer gnade ir auch sôlichs uwer gnaden frunde zû Ferrare, obe ir die da habent oder were, das ir die gein Ferrare nach nit gesant hettent und doch sendent würdent, zû wießen zu thün, sich in irer werbung darnoch wießen zů riechten, als wir dann sölichs auch unsern mitkürfürsten und andern sendebotten zü Ferrare geschrieben 4 und zû wießen getan han, das uwer gnade 40 also von uns in gûtem versten wolle. dann wir ie meinen, das sôliche schrift dem concilio also zü sin geen werde, das sie fürter in der sache und zweitracht sôlich ir furnemmen und processe die zit ufhalten sollen, biß das durch uwer kôniclich gnade und unsern bi- stand die wege fünden und fürgeben, dadürch die sachen gûtlich hingeleget werden a) Vorl. dem. 45 in der die Gegner und Anhänger der Fortführung des Prozesses gegen den Papst namentlich aufge- zählt werden. 1 nr. 163. 3 nr. 147. Vgl. S. 45 Z. 19 ff. Nicht aufgefunden.
Strana 333
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 333 môgen, und das uwere gnade und unsere frunde trefflicher gehôrt werden und Dutschen landen nûcze und frommen bringen sollen. dieselbe uwer kôniclich gnade der almechtig gott zû erhohûnge und merung des richs gemeinen landen zû frieden und frommen lange zit seliclichen sparen wolle. datum Franckfort am dinstag nach dem sontag jubilate 5 anno etc. 38. [subtus] Dem allerdürchlüchtig- sten hochgebornen fürsten und herren hern Albrechten etc. Uwer gnaden undertenige Dyetherich zû Meincze Dyetherich zů Colne Raban zû Triere erzbischofe und Ott pfalzgrave bi Rine herzog in Beyern und fürmunder etc. alle des richs kûrfürsten. 1438 Mai 6 1438 Mai 6 15 10 165. [Die Germanische Nation] auf dem Baseler Konzil an [nichtgen. Pfalzgrafen ] 1: 11438 nach schickt abschriftlich den Brief des Pfgr. Stephan an das Baseler Konzil und den Mai 8] Brief der Germanischen Nation an Pfgr. Stephan; bittet ihn, seinen Bruder zu ver- anlassen, daß er in Zukunft solche Schreiben unterlasse und zu gelegener Zeit seinen Schritt wieder gutmache, indem er das Konzil anerkenne; will in gen. Angelegenheit seinem Wunsche entsprechen. [1438 bald nach Mai 8] 2 Basel. Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 438 b-439a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 365-367 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 289-291, bei beiden wohl nach unserer Vorlage. Illustrissime princeps et graciosissime domine nobis semper recolende. post nostras 20 humiles semper premissas oraciones. vestre magnificencie carus germanus eciam princeps nobis colendus dominus dux Stephanus paucis hiis diebus presenti sacro generali concilio suas destinavit literas 3, quarum copias soli vestre celsitudini et nulli alteri principum patefacimus presentibus ac transmittimus interclusas. cui quidam germano propter zelum nimium, quem ad vestram inclitam domum Bavarie gerimus, scripsimus 4 ac fecimus corde 25 et animo ferventibus, prout ipsi domino" Christianissimis semper operibus per orbem famato b perstrinximus expedire et in copia nostre litere ipsi germano per nos directe eciam pre- sentibus interclusa videbit vestra excellencia plenius contineri. admonemus igitur et hor- tamur eandem vestram excellenciam presentibus quibus valemus et possumus unanimiter in domino precantes, quatenus eundem germanum a similibus de cetero scribendis et ne so dicto Heinrico aut aliis de cetero pro libito falsa nephandaque contra ipsum sacrum con- cilium referentibus fidem credencie nequaquam adhibeat, sed premissa scripta compensando aliquibus proximis tempore et loco captatis concilium ipsum sacrum devotius recognoscere debeat, velitis inducere pariter et informare, prout modis prudentibus et viis scietis et poteritis omnimodo, ut alii omnes Christiani reges et principes faciunt fideliter et re- 35 cognoscunt. ex hoc enim ab omnipotenti deo meritum obtinebitis et ab ecclesia tota laudem ab olim in vos et c eandem vestram inclitam domum a suis progenitoribus magni- ficis operibus laudabiliter propagatam reportabitis continuo et adaugetis. dabimus eciam operas nostras et sollicitudines debitas, ut ille vestre celsitudinis Johannes Beýr scultetus in Enßheim ab indebitis vexacionibus per ipsum sacrum concilium relevetur, prout eadem 40 celsitudo ipsi sacro concilio suis literis 5 8. die presentis mensis maji scriptis clarius ex- Mai 8 plicavit, quam ad incrementum ecclesie et fidei ac subditorum omnium optamus feliciter diucius perseverari. scriptum Basilee. a) Vorl. domini, b) Forl. famate. c) Forl. ut. Es kann unter den Brüdern des Pfgr. Stephan 45 hier wohl nur an Pfgr. Otto von Mosbach gedacht werden. Das Datum ergibt sich aus Z. 40. 4 5 nr. 158. nr. 159. Nicht aufgefunden.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 333 môgen, und das uwere gnade und unsere frunde trefflicher gehôrt werden und Dutschen landen nûcze und frommen bringen sollen. dieselbe uwer kôniclich gnade der almechtig gott zû erhohûnge und merung des richs gemeinen landen zû frieden und frommen lange zit seliclichen sparen wolle. datum Franckfort am dinstag nach dem sontag jubilate 5 anno etc. 38. [subtus] Dem allerdürchlüchtig- sten hochgebornen fürsten und herren hern Albrechten etc. Uwer gnaden undertenige Dyetherich zû Meincze Dyetherich zů Colne Raban zû Triere erzbischofe und Ott pfalzgrave bi Rine herzog in Beyern und fürmunder etc. alle des richs kûrfürsten. 1438 Mai 6 1438 Mai 6 15 10 165. [Die Germanische Nation] auf dem Baseler Konzil an [nichtgen. Pfalzgrafen ] 1: 11438 nach schickt abschriftlich den Brief des Pfgr. Stephan an das Baseler Konzil und den Mai 8] Brief der Germanischen Nation an Pfgr. Stephan; bittet ihn, seinen Bruder zu ver- anlassen, daß er in Zukunft solche Schreiben unterlasse und zu gelegener Zeit seinen Schritt wieder gutmache, indem er das Konzil anerkenne; will in gen. Angelegenheit seinem Wunsche entsprechen. [1438 bald nach Mai 8] 2 Basel. Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5116 fol. 438 b-439a cop. chart. coaeva. Gedruckt bei (Horix), Ad Concordata nat. Germ. int. docum. fasc. 1, 365-367 und bei Würdtwein, Subsidia diplom. 7, 289-291, bei beiden wohl nach unserer Vorlage. Illustrissime princeps et graciosissime domine nobis semper recolende. post nostras 20 humiles semper premissas oraciones. vestre magnificencie carus germanus eciam princeps nobis colendus dominus dux Stephanus paucis hiis diebus presenti sacro generali concilio suas destinavit literas 3, quarum copias soli vestre celsitudini et nulli alteri principum patefacimus presentibus ac transmittimus interclusas. cui quidam germano propter zelum nimium, quem ad vestram inclitam domum Bavarie gerimus, scripsimus 4 ac fecimus corde 25 et animo ferventibus, prout ipsi domino" Christianissimis semper operibus per orbem famato b perstrinximus expedire et in copia nostre litere ipsi germano per nos directe eciam pre- sentibus interclusa videbit vestra excellencia plenius contineri. admonemus igitur et hor- tamur eandem vestram excellenciam presentibus quibus valemus et possumus unanimiter in domino precantes, quatenus eundem germanum a similibus de cetero scribendis et ne so dicto Heinrico aut aliis de cetero pro libito falsa nephandaque contra ipsum sacrum con- cilium referentibus fidem credencie nequaquam adhibeat, sed premissa scripta compensando aliquibus proximis tempore et loco captatis concilium ipsum sacrum devotius recognoscere debeat, velitis inducere pariter et informare, prout modis prudentibus et viis scietis et poteritis omnimodo, ut alii omnes Christiani reges et principes faciunt fideliter et re- 35 cognoscunt. ex hoc enim ab omnipotenti deo meritum obtinebitis et ab ecclesia tota laudem ab olim in vos et c eandem vestram inclitam domum a suis progenitoribus magni- ficis operibus laudabiliter propagatam reportabitis continuo et adaugetis. dabimus eciam operas nostras et sollicitudines debitas, ut ille vestre celsitudinis Johannes Beýr scultetus in Enßheim ab indebitis vexacionibus per ipsum sacrum concilium relevetur, prout eadem 40 celsitudo ipsi sacro concilio suis literis 5 8. die presentis mensis maji scriptis clarius ex- Mai 8 plicavit, quam ad incrementum ecclesie et fidei ac subditorum omnium optamus feliciter diucius perseverari. scriptum Basilee. a) Vorl. domini, b) Forl. famate. c) Forl. ut. Es kann unter den Brüdern des Pfgr. Stephan 45 hier wohl nur an Pfgr. Otto von Mosbach gedacht werden. Das Datum ergibt sich aus Z. 40. 4 5 nr. 158. nr. 159. Nicht aufgefunden.
Strana 334
334 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 166. K. Albrecht an das Baseler Konzil: bittet in Ubereinstimmung mit dem Vorgehen Mai 10 der Kurfürsten, dem er sich angeschlossen hat, um Suspension des Prozesses gegen den Papst; hat sofort seine Gesandten zum Papst geschicht, um zusammen mit den dort weilenden Gesandten der Kurfürsten für die Herstellung der Eintracht zu wirken. 1438 Mai 10 Wien. Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 408 ab] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Littera domini regis Romanorum ad sacrum concilium. Reverendissimi reverendique in Christo patres et domini ac venerabiles et egregii nobis sincere grateque dilecti. quantum cordi nostro amaritudinis ac turbacionis in- duxerit illa dissensio diversitasque suscitata inter vos et sanctissimum dominum Eugenium 10 summum pontificem, vix possemus edicere, cum, nisi celeriter et salubriter provideatur, non videmus nisi sanctam dei ecclesiam in scisma horrendum et Christianum populum in maxima dispendia et scandala destructum iri et pro tanto, licet pridem, dum adhuc ducali atque regali titulis potiremur, disposueramus tanquam catholicus princeps pro . tollendis hujusmodi differenciis nos sponte interponere, tamen nunc dispensacione şummi 15 dei licet immeriti ad culmen sacri Romani imperii sublimati cognoscimus nostre dignitati tanquam ecclesie advocato hoc onus subeundum magis ac magis incunbere et ita auspice domino instituimus pro hujusmodi sedandis discordiis et ecclesia dei in felici et votiva unitate conservanda omnes possibiles operas nostras conflare. verum, reverendissimi patres, venientibus nuper ad nostre regie majestatis presenciam egregiis oratoribus vestris magistro 20 Pulchripatris et magistro Johanne de Ragusio 1 in presencia oratorum2 venerabilium et illustrium sacri imperii principum electorum ipsis gratam audienciam prebuimus, fuitque et tunc temporis apud nos ambaxiata3 sanctissimi domini summi pontificis. omnibusque auditis et intellectis informati sufficienter remansimus per eorundem electorum nostrorum oratores de modis honestis ac salubribus, quos concepisse videntur apud partes pro hujus- 25 modi votiva mediacione prosequenda, quam tanquam aptam et unioni ecclesie dei accom- modam et reipublice Christiane perutilem laudandam duximus et eam pie amplexati sumus 4. ob quam rem vestras reverendissimas paternitates adhortamur et in visceribus domini nostri Jhesu Christi efficacissime obsecramus et obtestamur, quatenus, si unionem ecclesie diligitis, si pacem populi Christiani caripenditis, si vobis felix successus omnium 30 rerum peragendarum cure est, quemadmodum minime hesitamus, exnunc vestre pa- ternitates velint quoscunque processus atque edicta contra et adversus dominum apo- stolicum emissos vel emissa habere ad competens tempus in suspenso contra suam sancti- tatem vigore illorum nil penitus ulterius attemptando, ne ex temporis lapsu ulla contra eundem dominum apostolicum pena seu censura currat seu feratur. nam divino adjuti 35 auxilio missis e vestigio ad sanctitatem ejusdem summi pontificis oratoribus nostris am- 1 Vgl. nr. 161. — Am 13. Mai nahm K. Albrecht brechts zu der Einung und der Protesterklärung der Kurfürsten ist nicht bekannt geworden. Je- die beiden Gesandten wegen ihrer großen Ver- doch sagt Thomas Ebendorfer in einer Rede vom dienste zu lebenslänglichen Räten und Familiaren 11. September 1447: Ibi electus est --- Albertus 40 an, laut Notizen in Wien H. H. St. A. Reichsregistra- dux Austrie ---, qui istam protestacionem intravit turbuch M fol. 4b nott. chartt. coaevae, mit dem et sigillavit, vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg Datum die 13. maji; Regesten bei Lichnowsky, Ge- schichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nrr. 3914 S. 58 Anm. 5. 5 Die Gesandtschaft K. Albrechts traf erst am und 3915 wohl nach dem Reichsregistraturbuch. Die Urkunde für Ragusa in Abschrift in Basel 1. Juli in Ferrara ein, wie aus folgender Notiz 45 im Diarium des Andrea da Santa Croce hervor- Univ.-Bibl. Ms. E I. 1i fol. 193a cop. chart. coaeva, geht: Kalendis julii Pataviensis episcopus Alberti aber mit dem falschen Datum 1438 die 17. mensis maji. Romanorum electi regis orator ad pontificem venit 2 Vgl. nr. 168. cum magna militum comitiva ob primam ejus elec- 3 tionem, qui honorabiliter recepti fuere (Florenz Bibl. 50 Vgl. ebenda. 4 Laur. cod. Gaddi 48 fol. 38b not. chart. saec. 15). Eine offizielle Beitrittserklärung König Al-
334 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 166. K. Albrecht an das Baseler Konzil: bittet in Ubereinstimmung mit dem Vorgehen Mai 10 der Kurfürsten, dem er sich angeschlossen hat, um Suspension des Prozesses gegen den Papst; hat sofort seine Gesandten zum Papst geschicht, um zusammen mit den dort weilenden Gesandten der Kurfürsten für die Herstellung der Eintracht zu wirken. 1438 Mai 10 Wien. Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 408 ab] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Littera domini regis Romanorum ad sacrum concilium. Reverendissimi reverendique in Christo patres et domini ac venerabiles et egregii nobis sincere grateque dilecti. quantum cordi nostro amaritudinis ac turbacionis in- duxerit illa dissensio diversitasque suscitata inter vos et sanctissimum dominum Eugenium 10 summum pontificem, vix possemus edicere, cum, nisi celeriter et salubriter provideatur, non videmus nisi sanctam dei ecclesiam in scisma horrendum et Christianum populum in maxima dispendia et scandala destructum iri et pro tanto, licet pridem, dum adhuc ducali atque regali titulis potiremur, disposueramus tanquam catholicus princeps pro . tollendis hujusmodi differenciis nos sponte interponere, tamen nunc dispensacione şummi 15 dei licet immeriti ad culmen sacri Romani imperii sublimati cognoscimus nostre dignitati tanquam ecclesie advocato hoc onus subeundum magis ac magis incunbere et ita auspice domino instituimus pro hujusmodi sedandis discordiis et ecclesia dei in felici et votiva unitate conservanda omnes possibiles operas nostras conflare. verum, reverendissimi patres, venientibus nuper ad nostre regie majestatis presenciam egregiis oratoribus vestris magistro 20 Pulchripatris et magistro Johanne de Ragusio 1 in presencia oratorum2 venerabilium et illustrium sacri imperii principum electorum ipsis gratam audienciam prebuimus, fuitque et tunc temporis apud nos ambaxiata3 sanctissimi domini summi pontificis. omnibusque auditis et intellectis informati sufficienter remansimus per eorundem electorum nostrorum oratores de modis honestis ac salubribus, quos concepisse videntur apud partes pro hujus- 25 modi votiva mediacione prosequenda, quam tanquam aptam et unioni ecclesie dei accom- modam et reipublice Christiane perutilem laudandam duximus et eam pie amplexati sumus 4. ob quam rem vestras reverendissimas paternitates adhortamur et in visceribus domini nostri Jhesu Christi efficacissime obsecramus et obtestamur, quatenus, si unionem ecclesie diligitis, si pacem populi Christiani caripenditis, si vobis felix successus omnium 30 rerum peragendarum cure est, quemadmodum minime hesitamus, exnunc vestre pa- ternitates velint quoscunque processus atque edicta contra et adversus dominum apo- stolicum emissos vel emissa habere ad competens tempus in suspenso contra suam sancti- tatem vigore illorum nil penitus ulterius attemptando, ne ex temporis lapsu ulla contra eundem dominum apostolicum pena seu censura currat seu feratur. nam divino adjuti 35 auxilio missis e vestigio ad sanctitatem ejusdem summi pontificis oratoribus nostris am- 1 Vgl. nr. 161. — Am 13. Mai nahm K. Albrecht brechts zu der Einung und der Protesterklärung der Kurfürsten ist nicht bekannt geworden. Je- die beiden Gesandten wegen ihrer großen Ver- doch sagt Thomas Ebendorfer in einer Rede vom dienste zu lebenslänglichen Räten und Familiaren 11. September 1447: Ibi electus est --- Albertus 40 an, laut Notizen in Wien H. H. St. A. Reichsregistra- dux Austrie ---, qui istam protestacionem intravit turbuch M fol. 4b nott. chartt. coaevae, mit dem et sigillavit, vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg Datum die 13. maji; Regesten bei Lichnowsky, Ge- schichte des Hauses Habsburg 5 Regg. nrr. 3914 S. 58 Anm. 5. 5 Die Gesandtschaft K. Albrechts traf erst am und 3915 wohl nach dem Reichsregistraturbuch. Die Urkunde für Ragusa in Abschrift in Basel 1. Juli in Ferrara ein, wie aus folgender Notiz 45 im Diarium des Andrea da Santa Croce hervor- Univ.-Bibl. Ms. E I. 1i fol. 193a cop. chart. coaeva, geht: Kalendis julii Pataviensis episcopus Alberti aber mit dem falschen Datum 1438 die 17. mensis maji. Romanorum electi regis orator ad pontificem venit 2 Vgl. nr. 168. cum magna militum comitiva ob primam ejus elec- 3 tionem, qui honorabiliter recepti fuere (Florenz Bibl. 50 Vgl. ebenda. 4 Laur. cod. Gaddi 48 fol. 38b not. chart. saec. 15). Eine offizielle Beitrittserklärung König Al-
Strana 335
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 335 baxiatoribus electorum nostrorum, qui apud suam sanctitatem sunt, adjungendis illud idem assequi nos speramus et ad quevis optate pacis ac unionis media procedemus, quibus intervenientibus hujusmodi periculosa discordia feliciter aufferatur. nec revera parcemus laboribus nec impensis, ut sacrum unionis opus gloriosissimi quondam domini et patris 5 nostri cesaris Sigismundi studiis et sudore quesitum partumque nostro evo sub nostroque regimine pro viribus conservemus, sperantes in domino deo nostro, quod talia tamque salubria media inspirare dignabitur, que grata fuerint et accepta et que pacem ecclesie conferent et toti populo Christiano. vos autem, reverendissimi patres, divine majestati exhibebitis acceptissimum obsequium, ecclesie dei honorem consequemini, a mundo famam 10 immortalem et nobis complacienciam gratissimam impendetis erga vestras paternitates et sacram synodum summis studiis compensandam. datum Wienne die 10. mensis maji regnorum nostrorum anno primo. 1438 Mai 10 1438 Mai 10 15 Albertus dei gracia Romanorum rex semper augustus ac Hungarie Dalmacie Croacie etc. rex, electus rex Boemie et dux Austrie etc. Ad mandatum domini regis Gaspar Slicke miles cancellarius etc. 167. K. Albrecht an Straßburg und Basel einzeln: hat dem Baseler Konzil das Geleit Kaiser Sigmunds erneuert und mahnt zu dessen Beobachtung. 1438 Mai 10 Wien. 1438 Мai 10 An Straßburg: S aus Straßtburg Stadt-A. Série AA fasc. 198 fol. 6 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Die Unterfertigung rührt von anderer Hand her. An Basel: B coll. Basel Staats-A. Geh. Reg. H. E. 1 cop. chart. coaeva. Zwischen dem Titel des Königs und dem Text die Adresse Den ersamen burgermeister und rat der statt zu Basel unsern und des richs lieben getruwen. Die Unterfertigung fehlt. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand 25 Herr Hans von Stubenberg hobtman, herr Hans Lân, herr Fridrich vom Graben, herr Leukart Hanricher, Lupalt Aspach, Meydburg, grafen von Pfannenberg, graf Ulrich von Schowenberg, nach etwas Zwischen- raum meister Ulrich, meister Hanns Hinderbach secretarii, secretarius regius Michel Phullendorff; darunter von anderer gleichzeitiger Hand Copia littere regis Alberti. — C coll. ebenda Hintere Kanzlei B. O. 2 fol. 26b cop. chart. coaeva. Adresse über dem Stück, gleichlautend mit B. Die Unterfertigung lautet 30 Ad mandatum domini regis. — Ferner in Wien H. H.St. A. Handschriften cod. ms. 773 fol. 23ab cop. chart. saec. 15. — Erwähnt Conc. Bas. 5, 165 Z. 11. 20 Albrecht von gots genaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des richs und zu Hungern etc. kunig, erwelter kunig zu Beheim und hertzog zu Osterrich etc. a. Ersamen lieben getruen als ir wol wisset, das unser liber herre und vatter 35 kayser Sigmund seliger das heilig concilium zu Basel bey seinen zeiten gehanthabt und allen leuten dorzu und dovon ziehende und do wonende seiner genaden und des heilgen richs geleyte und sicherheit gegeben hat 1: also sey wir mit unsern b und des heilgen richs kurfursten eins worden, das wir solich zwitracht, die zwischen denselben€ heilgen concilio und unserm heilgen vater dem babst sind, mit der hilff gotes understeen wollen, 40 als wir dann unser trefflich botschafft 2 dorumb ußgesandt haben, und hoffen zu got, die sach sollen d zu gutem ende komen. und doruff so haben wir dem egenanten concilio unsers liben hern und vaters des keysers und des heilgen richs geleyt bestett und ver- newet 3, als wir dann pflichtig sein als ein Romischer kunig des heilgen richs geleyte zu hanthaben. und dorumb so begern wir von euch und gebiten euch ernstlich und vestig- 45 lich mit disem brif, das ir schaffet und doran seyt, das solich unser und des richs geleyte a) om. B. b) S unserm. c) BC demselben. d) BC solle Vgl. RTA. 10 nr. 101. Vgl. S. 334 Anm. 5. nr. 162.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 335 baxiatoribus electorum nostrorum, qui apud suam sanctitatem sunt, adjungendis illud idem assequi nos speramus et ad quevis optate pacis ac unionis media procedemus, quibus intervenientibus hujusmodi periculosa discordia feliciter aufferatur. nec revera parcemus laboribus nec impensis, ut sacrum unionis opus gloriosissimi quondam domini et patris 5 nostri cesaris Sigismundi studiis et sudore quesitum partumque nostro evo sub nostroque regimine pro viribus conservemus, sperantes in domino deo nostro, quod talia tamque salubria media inspirare dignabitur, que grata fuerint et accepta et que pacem ecclesie conferent et toti populo Christiano. vos autem, reverendissimi patres, divine majestati exhibebitis acceptissimum obsequium, ecclesie dei honorem consequemini, a mundo famam 10 immortalem et nobis complacienciam gratissimam impendetis erga vestras paternitates et sacram synodum summis studiis compensandam. datum Wienne die 10. mensis maji regnorum nostrorum anno primo. 1438 Mai 10 1438 Mai 10 15 Albertus dei gracia Romanorum rex semper augustus ac Hungarie Dalmacie Croacie etc. rex, electus rex Boemie et dux Austrie etc. Ad mandatum domini regis Gaspar Slicke miles cancellarius etc. 167. K. Albrecht an Straßburg und Basel einzeln: hat dem Baseler Konzil das Geleit Kaiser Sigmunds erneuert und mahnt zu dessen Beobachtung. 1438 Mai 10 Wien. 1438 Мai 10 An Straßburg: S aus Straßtburg Stadt-A. Série AA fasc. 198 fol. 6 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Die Unterfertigung rührt von anderer Hand her. An Basel: B coll. Basel Staats-A. Geh. Reg. H. E. 1 cop. chart. coaeva. Zwischen dem Titel des Königs und dem Text die Adresse Den ersamen burgermeister und rat der statt zu Basel unsern und des richs lieben getruwen. Die Unterfertigung fehlt. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand 25 Herr Hans von Stubenberg hobtman, herr Hans Lân, herr Fridrich vom Graben, herr Leukart Hanricher, Lupalt Aspach, Meydburg, grafen von Pfannenberg, graf Ulrich von Schowenberg, nach etwas Zwischen- raum meister Ulrich, meister Hanns Hinderbach secretarii, secretarius regius Michel Phullendorff; darunter von anderer gleichzeitiger Hand Copia littere regis Alberti. — C coll. ebenda Hintere Kanzlei B. O. 2 fol. 26b cop. chart. coaeva. Adresse über dem Stück, gleichlautend mit B. Die Unterfertigung lautet 30 Ad mandatum domini regis. — Ferner in Wien H. H.St. A. Handschriften cod. ms. 773 fol. 23ab cop. chart. saec. 15. — Erwähnt Conc. Bas. 5, 165 Z. 11. 20 Albrecht von gots genaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des richs und zu Hungern etc. kunig, erwelter kunig zu Beheim und hertzog zu Osterrich etc. a. Ersamen lieben getruen als ir wol wisset, das unser liber herre und vatter 35 kayser Sigmund seliger das heilig concilium zu Basel bey seinen zeiten gehanthabt und allen leuten dorzu und dovon ziehende und do wonende seiner genaden und des heilgen richs geleyte und sicherheit gegeben hat 1: also sey wir mit unsern b und des heilgen richs kurfursten eins worden, das wir solich zwitracht, die zwischen denselben€ heilgen concilio und unserm heilgen vater dem babst sind, mit der hilff gotes understeen wollen, 40 als wir dann unser trefflich botschafft 2 dorumb ußgesandt haben, und hoffen zu got, die sach sollen d zu gutem ende komen. und doruff so haben wir dem egenanten concilio unsers liben hern und vaters des keysers und des heilgen richs geleyt bestett und ver- newet 3, als wir dann pflichtig sein als ein Romischer kunig des heilgen richs geleyte zu hanthaben. und dorumb so begern wir von euch und gebiten euch ernstlich und vestig- 45 lich mit disem brif, das ir schaffet und doran seyt, das solich unser und des richs geleyte a) om. B. b) S unserm. c) BC demselben. d) BC solle Vgl. RTA. 10 nr. 101. Vgl. S. 334 Anm. 5. nr. 162.
Strana 336
Mai 10 1488 Mai 10 336 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 hey euch und in ewern gebiten allermeniglich ab und zu dem concilium ziehend gehalden werd und das nicht ufhaltung und gefengknus der leüt gescheen, als dann byz her getan worden ist, doruf dann vil ubels und zwitrecht in der heilgen kirchen ensteen * mocht, das wir und unsere kurfursten des " nymmer zu solicher ° eynung, die wir dann arbeiten, gehelffen mochten. doran tut ir uns ein sunderlich wolgevallen. geben zu Wienn am s samptztag nach sand Johanns tag ante portam latinam unser reiche in dem ersten iare. [in verso] Den ersamen meisteren und rat der stat zu Straßburg unsern und des reichs lieben getruen. De mandato domni vegis. [438 168, Gen. Konzilsgesandte zu K. Albrecht an das Baseler Konzil [Auszug] : über ihre 10 Audienz beim König, das Auftreten der päpstlichen Gesandten, die Erneuerung des Geleits für das Konzil durch den König, den Unwillen des Königs über die, die das Konzil verlassen und sich nach Ferrara begeben haben, das Wohlwollen des Königs für das Konzil und seine Absicht, den Frieden herzustellen und an einem dritten Orte nach Bai 10] die Umion mit der Griechischen Kirche durchzuführen. [1438 nach Mai 10 * Wien.] 15 Erzihhumg Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A IIT 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 32) cop. membr. saec, 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. ms. Vatic. 4181 fol. 31% (Jo. de Segovia Z. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia Rom I. c. cod. 4182; Wien Hofbibl. cod. 5049; Florenz Bibl. Lawr. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). — Gedruckt Mon. Cone. saec. 15, T. 3, 119. Tagebuchaufzeichnung eines. Ungenamnten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 274b cop. 20 chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 164-165. [Erzählung Segovias.] Per litteras autem dictorum oratorum [d. 4. Joannes Puleripatris et Joannes de Ragusio] innotuit, quod dilata audiencia, donec au- disset oratores electorum imperii sex ecclesia- sticos et sex laicos presentantes eleccionem factam de persona ejus ad imperium. post receperat eos honorifice ad dexteram suam eciam post acceptacionem imperii in die convivii audivissetque eos benigne per tres horas ac, prout cognoverant apertis indiciis, rex ipse ejusque consiliarii omnes nimis fue- runt conmoti audito de litteris? pape sua- dentibus depredaciones spolia et^ capti- vaciones facta oratorum ex Francia redeun- cium adstatimque salvo conductu, cujus copiam mittebant, nomine imperii concesso ?, dederat litteras * contra illos captivatores et alios circumvicinos, vt confestim liberaren- e [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Et primo littere dominorum oratorum sacri concilii videlicet Johannis Puleripatris et © Johannis de Ragusio [scil lecte sunt] 25 in effectu continentes, quod dominus rex ipse dedit eis publicam audienciam in pre- sencia oratorum principum electorum prin-» cipum prelatorum magistrorum in copiosa multitudine congregatorum et quod oratores s pape Eugenii videlicet episcopus Segnensis et Johannes Polemar non erant audit et quod proposicio 5 oratorum concili duravit a secunda hora post meridiem usque ad quintam inclusive et multum placabiliter resonuit et inculcata fuit auribus omnium astancium audiencium et quod oracio * nunc- tiorum pape fuit omnibus amara. rex eciam recepit displicenter, quod archiepiscopi car- dinales episcopi, qui in sacro concilio diucius 4o 36 to a) B ersten. b) BC dester minner stačí des nymmer. o) B solichen. d) À add. captivaciones fieri ccntra cele- brantes concilium et necessarias illis apportantes, similiter et de. 1 Das Datum ergibt sich daraus, daß in unserem zweiten Text der Brief K. Albrechts an Basel vom 10. Mai 1438, vgl. wr. 167, erwühnt wird. — Ver- lesen wurde der Brief der Konzilsgesandten in der Generalkongregation vom 6. Juni 1438, vgl. Conc. Bas. 5, 164. e) om. W. ? Vgl. S. 180 Anm. 1. 3 m. 162. 4 Nicht aufgefunden. 45 5 qw. 161. 8 Nicht überliefert.
Mai 10 1488 Mai 10 336 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 hey euch und in ewern gebiten allermeniglich ab und zu dem concilium ziehend gehalden werd und das nicht ufhaltung und gefengknus der leüt gescheen, als dann byz her getan worden ist, doruf dann vil ubels und zwitrecht in der heilgen kirchen ensteen * mocht, das wir und unsere kurfursten des " nymmer zu solicher ° eynung, die wir dann arbeiten, gehelffen mochten. doran tut ir uns ein sunderlich wolgevallen. geben zu Wienn am s samptztag nach sand Johanns tag ante portam latinam unser reiche in dem ersten iare. [in verso] Den ersamen meisteren und rat der stat zu Straßburg unsern und des reichs lieben getruen. De mandato domni vegis. [438 168, Gen. Konzilsgesandte zu K. Albrecht an das Baseler Konzil [Auszug] : über ihre 10 Audienz beim König, das Auftreten der päpstlichen Gesandten, die Erneuerung des Geleits für das Konzil durch den König, den Unwillen des Königs über die, die das Konzil verlassen und sich nach Ferrara begeben haben, das Wohlwollen des Königs für das Konzil und seine Absicht, den Frieden herzustellen und an einem dritten Orte nach Bai 10] die Umion mit der Griechischen Kirche durchzuführen. [1438 nach Mai 10 * Wien.] 15 Erzihhumg Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A IIT 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 32) cop. membr. saec, 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. ms. Vatic. 4181 fol. 31% (Jo. de Segovia Z. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia Rom I. c. cod. 4182; Wien Hofbibl. cod. 5049; Florenz Bibl. Lawr. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R). — Gedruckt Mon. Cone. saec. 15, T. 3, 119. Tagebuchaufzeichnung eines. Ungenamnten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 274b cop. 20 chart. saec. 15. — Gedruckt Conc. Bas. 5, 164-165. [Erzählung Segovias.] Per litteras autem dictorum oratorum [d. 4. Joannes Puleripatris et Joannes de Ragusio] innotuit, quod dilata audiencia, donec au- disset oratores electorum imperii sex ecclesia- sticos et sex laicos presentantes eleccionem factam de persona ejus ad imperium. post receperat eos honorifice ad dexteram suam eciam post acceptacionem imperii in die convivii audivissetque eos benigne per tres horas ac, prout cognoverant apertis indiciis, rex ipse ejusque consiliarii omnes nimis fue- runt conmoti audito de litteris? pape sua- dentibus depredaciones spolia et^ capti- vaciones facta oratorum ex Francia redeun- cium adstatimque salvo conductu, cujus copiam mittebant, nomine imperii concesso ?, dederat litteras * contra illos captivatores et alios circumvicinos, vt confestim liberaren- e [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Et primo littere dominorum oratorum sacri concilii videlicet Johannis Puleripatris et © Johannis de Ragusio [scil lecte sunt] 25 in effectu continentes, quod dominus rex ipse dedit eis publicam audienciam in pre- sencia oratorum principum electorum prin-» cipum prelatorum magistrorum in copiosa multitudine congregatorum et quod oratores s pape Eugenii videlicet episcopus Segnensis et Johannes Polemar non erant audit et quod proposicio 5 oratorum concili duravit a secunda hora post meridiem usque ad quintam inclusive et multum placabiliter resonuit et inculcata fuit auribus omnium astancium audiencium et quod oracio * nunc- tiorum pape fuit omnibus amara. rex eciam recepit displicenter, quod archiepiscopi car- dinales episcopi, qui in sacro concilio diucius 4o 36 to a) B ersten. b) BC dester minner stačí des nymmer. o) B solichen. d) À add. captivaciones fieri ccntra cele- brantes concilium et necessarias illis apportantes, similiter et de. 1 Das Datum ergibt sich daraus, daß in unserem zweiten Text der Brief K. Albrechts an Basel vom 10. Mai 1438, vgl. wr. 167, erwühnt wird. — Ver- lesen wurde der Brief der Konzilsgesandten in der Generalkongregation vom 6. Juni 1438, vgl. Conc. Bas. 5, 164. e) om. W. ? Vgl. S. 180 Anm. 1. 3 m. 162. 4 Nicht aufgefunden. 45 5 qw. 161. 8 Nicht überliefert.
Strana 337
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 337 11438 nach Mai 10) tur, quodque mitteret oratores suos ad conci- steterant, ad papam se diverterunt; et quod lium eos, qui fuerant Sigismundi predecessoris, rex innovavit3 salvum conductum in omni Lubicensem episcopum et dictum Georgium" forma in singulis capitulis et articulis, prout Vischel, essetque rex ipse bene dispositus quondam Sigismundus Romanorum imperator 5 pro concilio nec recognosceret Ferrariense suus antecessor sacro concilio dedit, cujus conciliabulum, sed vellet se interponere ad salvi conductus littere copia erat publice pacem, ut tercius locus haberetur in Ger- lecta; item quod rex litteras 4 suas miserat mania pro unione facienda Grecorum, con- civitati Basiliensi, ut manutenerent concilium mendantes vero personam ejus de justicia defenderent suum salvum conductum contra 1o constancia et rectitudine attestabantur eum quoscunque 5. multum odio habere inconstantes, eos pre- sertim, qui primo pro Basiliensi concilio et postmodum erant pro Ferrariensi concilia- bulo; Signensem vero episcopum, oratorem 15 pape, coram rege proposuisse spacio hore unius, qui non placuerat propterea, quod notasset concilium Constanciense velut ex decreto 1 ibidem facto de potestate concilii supra papam, dicens, quod illa materia majori 20 discussione indigebat. notificabant preterea regem disponere se cum potenti exercitu ad ingressum regni Bohemie, cujus coronam recepturus, cui frater regis Polonie obvius erat cum decem milibus 2. 25 169. K. Heinrich fvon England] an Erzbf. Dietrich von Köln: hat den Brief der Kur- 11488 bald fürsten nebst Abschrift ihrer Protestation erhalten; ist hoch erfreut über die Wahl nach Mai 12) des Römischen Königs; will sobald als möglich seine Gesandten zu den Kurfürsten schicken, um im Einverständnis mit ihnen Mittel zur Vermeidung des Schismas aus- findig zu machen; wünscht von Zeit zu Zeit Nachricht über das Wohlergehen des Adressaten. [1438 bald nach Mai 12 6.) 30 35 L aus London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 73 cop. chart. saec. 15. O coll. Oxford University Library Ashmolean Collection cod. ms. 789 fol. 280 conc. chart. In der Intitulatio ist der volle Titel des Adressaten, für die Grußsformel sind fünf Fassungen zur Auswahl gegeben. Gedruckt in Official correspondence of Thomas Bekynton ed. G. Williams, Bd. 1, 94-96 nr. 73 nach unseren Vorlagen. a) R Georium. 1 Vom 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8 und S. 262 Z. 4 ff. 2 Segovia fügt hinzu: auditis premissis felicibus novis de prosperitate concilii presidens gracias deo agebat et regi juxta morem, factaque est generalis processio pro salute prosperoque regis successu --- (Мon. Cоnc. sаeс. 15, Т. 3, 119). nr. 162. 4 nr. 167. 5 In der Vorlage zu unserem Text folgt die Be- merkung, der Bf. Nikodemus von Freising, Rat des Königs, der Bischof von Novara, Gesandter 50 des Herzogs von Mailand, und sehr viele andere Deutsche Reichstags-Akten XIII. 40 45 hätten in demselben Sinne geschrieben, versichernd, quod rex vult omnino usque ad animam et san- guinem manutenere sacrum concilium et defendere ejus decreta et auctoritatem universalis ecclesie sem- per defendere. (Conc. Bas. 5, 165 Z. 13 ff.) 6 Williams setzt das Schreiben in das Jahr 1440, meint aber nachträglich (p. CCIV Note 3), daß das Jahr 1438 eher passe. — Unsere Datierung folgt daraus, daß der Brief offenbar die Antwort auf das Schreiben des Kurfürsten vom 20. März (unsere nr. 145) ist, diese Antwort aber am 12. Mai im geheimen Rate des Königs von England be- schlossen worden ist, vgl. S. 33 Z. 24 ff. 43
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 337 11438 nach Mai 10) tur, quodque mitteret oratores suos ad conci- steterant, ad papam se diverterunt; et quod lium eos, qui fuerant Sigismundi predecessoris, rex innovavit3 salvum conductum in omni Lubicensem episcopum et dictum Georgium" forma in singulis capitulis et articulis, prout Vischel, essetque rex ipse bene dispositus quondam Sigismundus Romanorum imperator 5 pro concilio nec recognosceret Ferrariense suus antecessor sacro concilio dedit, cujus conciliabulum, sed vellet se interponere ad salvi conductus littere copia erat publice pacem, ut tercius locus haberetur in Ger- lecta; item quod rex litteras 4 suas miserat mania pro unione facienda Grecorum, con- civitati Basiliensi, ut manutenerent concilium mendantes vero personam ejus de justicia defenderent suum salvum conductum contra 1o constancia et rectitudine attestabantur eum quoscunque 5. multum odio habere inconstantes, eos pre- sertim, qui primo pro Basiliensi concilio et postmodum erant pro Ferrariensi concilia- bulo; Signensem vero episcopum, oratorem 15 pape, coram rege proposuisse spacio hore unius, qui non placuerat propterea, quod notasset concilium Constanciense velut ex decreto 1 ibidem facto de potestate concilii supra papam, dicens, quod illa materia majori 20 discussione indigebat. notificabant preterea regem disponere se cum potenti exercitu ad ingressum regni Bohemie, cujus coronam recepturus, cui frater regis Polonie obvius erat cum decem milibus 2. 25 169. K. Heinrich fvon England] an Erzbf. Dietrich von Köln: hat den Brief der Kur- 11488 bald fürsten nebst Abschrift ihrer Protestation erhalten; ist hoch erfreut über die Wahl nach Mai 12) des Römischen Königs; will sobald als möglich seine Gesandten zu den Kurfürsten schicken, um im Einverständnis mit ihnen Mittel zur Vermeidung des Schismas aus- findig zu machen; wünscht von Zeit zu Zeit Nachricht über das Wohlergehen des Adressaten. [1438 bald nach Mai 12 6.) 30 35 L aus London Lambeth Library cod. ms. 211 nr. 73 cop. chart. saec. 15. O coll. Oxford University Library Ashmolean Collection cod. ms. 789 fol. 280 conc. chart. In der Intitulatio ist der volle Titel des Adressaten, für die Grußsformel sind fünf Fassungen zur Auswahl gegeben. Gedruckt in Official correspondence of Thomas Bekynton ed. G. Williams, Bd. 1, 94-96 nr. 73 nach unseren Vorlagen. a) R Georium. 1 Vom 6. April 1415, vgl. S. 201 Anm. 8 und S. 262 Z. 4 ff. 2 Segovia fügt hinzu: auditis premissis felicibus novis de prosperitate concilii presidens gracias deo agebat et regi juxta morem, factaque est generalis processio pro salute prosperoque regis successu --- (Мon. Cоnc. sаeс. 15, Т. 3, 119). nr. 162. 4 nr. 167. 5 In der Vorlage zu unserem Text folgt die Be- merkung, der Bf. Nikodemus von Freising, Rat des Königs, der Bischof von Novara, Gesandter 50 des Herzogs von Mailand, und sehr viele andere Deutsche Reichstags-Akten XIII. 40 45 hätten in demselben Sinne geschrieben, versichernd, quod rex vult omnino usque ad animam et san- guinem manutenere sacrum concilium et defendere ejus decreta et auctoritatem universalis ecclesie sem- per defendere. (Conc. Bas. 5, 165 Z. 13 ff.) 6 Williams setzt das Schreiben in das Jahr 1440, meint aber nachträglich (p. CCIV Note 3), daß das Jahr 1438 eher passe. — Unsere Datierung folgt daraus, daß der Brief offenbar die Antwort auf das Schreiben des Kurfürsten vom 20. März (unsere nr. 145) ist, diese Antwort aber am 12. Mai im geheimen Rate des Königs von England be- schlossen worden ist, vgl. S. 33 Z. 24 ff. 43
Strana 338
[1438 bald nach Mai 12] 338 Wahltag zu Frankfurt März 1438, Henricus dei gracia etc reverendissimo in Christo patri ac illustri principi Theoderico archiepiscopo Coloniensi etc. amico nostro carissimo salutem et pro ecclesiastica unitate omni diligentia et studio decertare. reverendissime pater et illustris princeps, amice noster carissime. receptis pridie vestris, carissimorum quoque nostrorum sacri Romani imperii principum electorum literis * una eum inclusa quadam protestacionis * copia noster quidem interior homo intellecta agendorum vestrorum felici conductione totus in gaudium et altissimi gloriam resolutus est, exinde singulariter consolatus, quod pro regimine et directione pre- dieti sacri Romani imperii tam concorditer tamque ordinatissime procedentes in victorio- sissimum principem, quem universus cireum adjacentium provinciarum populus ad culmen imperii sue serenitatis id exigentibus meritis dignissimum acclamabat, nominacione con- cordi vota direxistis. ex iis profecto sancte" unanimitatis et concordie, quas in eligendo observastis, initiis data palam omnibus optima spes est, quod status imperialis culminis ad laudem dei et ecclesie Christiane ac publicum tocius imperii bonum sub tanto tamque potente et glorioso principe prosperis semper et graciosis auspiciis pocietur, quod ipsum ut fiat totis revera precordiis et cupimus et precamur. ceterum, reverendissime pater, sanctum hune zelum, quem eirca vitandum modis omniUus schisma pestiferum, quód ex discordiis inter sanctissimum dominum nostrum papam et patres Basile constitutos nasoiturum timetur, animo concepistis et opere prosequimini, non secus quam precipuis attollendum laudibus arbitramur. suasionum non immemores nostros primum ad principes electores predictos quantócius decrevimus ergo et disposuimus vestrarum in ea parte transmittere ambassiatores et nuncios ad hoc ipsum, ut in prosecucione ipsius sacratissimi negocii nos invicem intelligere valeamus ? et illa favente domino excogitare media com- munique voto prosequi, quibus. ecclesiastice compagis integritas in tuto conservari poterit et nefandum hujusmodi schisma devitari. prosperis votivisque successibus et aliis, que nos libenter audituros censebitis, nos dé tempore in tempus libeat reddere certiores. et feliciter ac diu, optamus, ad ecclesiastice pacis directionem et tutelam reverendissimam paternitatem vestram preservet et faveat summus ecclesie pastor et sponsus Jesus Christus. datum eto. rogamus demum, quatinus de status vestri a) O sanotis. ! aw. 145. furi wnd seien bezüglich der Antwort auf die ? qw. 180. künftige Gesandtschaft des Königs von England nil aliud verbo nobis * Am 5. Mai hatten die Anfang Můrz nach Jingland abgegangenen Konzilsgesandten (s. mw. 124) sich ihres Auftrags vor dem Englischen König entledigt, vgl. ihre Proposicio in Rom Bibl. Vatic. vod. Regin. 1020 fol. 70%-76% cop. chart. sacc. 15. Am 12. Mai war im geheimen Rat des Königs über eine Gesandtschaft zum Konzil und zum Papst, über ein eventuelles Zusammengehen mit dem Römischen Könige in der Kirchenfrage und über die gegebenenfalls eine Zeitlang zu beobachtende Neutralität Beschluß gefaßt (vgl. Proceedings and ordinances of the privy cowncil of England, ed. by Nicolas 5, 96-98 umd Einleitung zw lit. Be S. 83f.). Am 14. Mai war ebenda über die den Konzilsgesandten zw. erteilende Antwort verhandelt worden (vgl. Proceedings 1. c. p. 99-100). Am 19. Mai wwde die Antwort erteilt (vgl. Conc. Bas. 5, 171 Z. 19f.). Wohl bald nach dem 19. Mai schrieb einer der (S. 188 Anm. 2 erwähnten) Kon"ilsgesandlen aus England an den Abt von Vezelay: --- sie hätten dieselben Forderungen gestellt wie der Erzbischof von Palermo in Frank- an das Konzil verwiesen ; responsum est, sed certi sumus, guod rex pari passu ambulabit eum. rego Romanorum et electoribus sacri imperii; - -- eim Doktor aws Venedig, Kollektor und Spezialgesandier des Papstes [gemeint ist Piero da Monte], habe ihnen vielen Schimpf bereitet, sicut alii ambaxiatoribus sacri concilii in Frankfordia, Sed sieut non prevaluerunt illi, neo iste; - - - er habe gehört, daß den Englischen Bischöfen im Konzil befohlen sei, nach Ferrara zu gehen oder. zu ilwen Kirchen zwrückzukelren, doch considerata conclusione regis, que est non separari a rege Ro- manorum et electoribus imperii und angesichts der Absicht des Königs, eine Gesandtschaft an das Konzil wie an den Papst zw schicken, glaube er, daß jener Befehl, wenn wirklich ergangen, wider- rufen sei. -- - (Paris Archives nationales K 1711 [fol. 413@b] cop. chart, coweva olme Datum.) Die Berichterstattung des einen der beiden Konzils- gesandten nach seiner Rückkehr aus England er- folgte am 21, Juli (vgl. Conc. Bas. 5, 171 Z. 17 ff.). — Vgl. auch Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 103. 5 0 20 25 30 35 40 45 50
[1438 bald nach Mai 12] 338 Wahltag zu Frankfurt März 1438, Henricus dei gracia etc reverendissimo in Christo patri ac illustri principi Theoderico archiepiscopo Coloniensi etc. amico nostro carissimo salutem et pro ecclesiastica unitate omni diligentia et studio decertare. reverendissime pater et illustris princeps, amice noster carissime. receptis pridie vestris, carissimorum quoque nostrorum sacri Romani imperii principum electorum literis * una eum inclusa quadam protestacionis * copia noster quidem interior homo intellecta agendorum vestrorum felici conductione totus in gaudium et altissimi gloriam resolutus est, exinde singulariter consolatus, quod pro regimine et directione pre- dieti sacri Romani imperii tam concorditer tamque ordinatissime procedentes in victorio- sissimum principem, quem universus cireum adjacentium provinciarum populus ad culmen imperii sue serenitatis id exigentibus meritis dignissimum acclamabat, nominacione con- cordi vota direxistis. ex iis profecto sancte" unanimitatis et concordie, quas in eligendo observastis, initiis data palam omnibus optima spes est, quod status imperialis culminis ad laudem dei et ecclesie Christiane ac publicum tocius imperii bonum sub tanto tamque potente et glorioso principe prosperis semper et graciosis auspiciis pocietur, quod ipsum ut fiat totis revera precordiis et cupimus et precamur. ceterum, reverendissime pater, sanctum hune zelum, quem eirca vitandum modis omniUus schisma pestiferum, quód ex discordiis inter sanctissimum dominum nostrum papam et patres Basile constitutos nasoiturum timetur, animo concepistis et opere prosequimini, non secus quam precipuis attollendum laudibus arbitramur. suasionum non immemores nostros primum ad principes electores predictos quantócius decrevimus ergo et disposuimus vestrarum in ea parte transmittere ambassiatores et nuncios ad hoc ipsum, ut in prosecucione ipsius sacratissimi negocii nos invicem intelligere valeamus ? et illa favente domino excogitare media com- munique voto prosequi, quibus. ecclesiastice compagis integritas in tuto conservari poterit et nefandum hujusmodi schisma devitari. prosperis votivisque successibus et aliis, que nos libenter audituros censebitis, nos dé tempore in tempus libeat reddere certiores. et feliciter ac diu, optamus, ad ecclesiastice pacis directionem et tutelam reverendissimam paternitatem vestram preservet et faveat summus ecclesie pastor et sponsus Jesus Christus. datum eto. rogamus demum, quatinus de status vestri a) O sanotis. ! aw. 145. furi wnd seien bezüglich der Antwort auf die ? qw. 180. künftige Gesandtschaft des Königs von England nil aliud verbo nobis * Am 5. Mai hatten die Anfang Můrz nach Jingland abgegangenen Konzilsgesandten (s. mw. 124) sich ihres Auftrags vor dem Englischen König entledigt, vgl. ihre Proposicio in Rom Bibl. Vatic. vod. Regin. 1020 fol. 70%-76% cop. chart. sacc. 15. Am 12. Mai war im geheimen Rat des Königs über eine Gesandtschaft zum Konzil und zum Papst, über ein eventuelles Zusammengehen mit dem Römischen Könige in der Kirchenfrage und über die gegebenenfalls eine Zeitlang zu beobachtende Neutralität Beschluß gefaßt (vgl. Proceedings and ordinances of the privy cowncil of England, ed. by Nicolas 5, 96-98 umd Einleitung zw lit. Be S. 83f.). Am 14. Mai war ebenda über die den Konzilsgesandten zw. erteilende Antwort verhandelt worden (vgl. Proceedings 1. c. p. 99-100). Am 19. Mai wwde die Antwort erteilt (vgl. Conc. Bas. 5, 171 Z. 19f.). Wohl bald nach dem 19. Mai schrieb einer der (S. 188 Anm. 2 erwähnten) Kon"ilsgesandlen aus England an den Abt von Vezelay: --- sie hätten dieselben Forderungen gestellt wie der Erzbischof von Palermo in Frank- an das Konzil verwiesen ; responsum est, sed certi sumus, guod rex pari passu ambulabit eum. rego Romanorum et electoribus sacri imperii; - -- eim Doktor aws Venedig, Kollektor und Spezialgesandier des Papstes [gemeint ist Piero da Monte], habe ihnen vielen Schimpf bereitet, sicut alii ambaxiatoribus sacri concilii in Frankfordia, Sed sieut non prevaluerunt illi, neo iste; - - - er habe gehört, daß den Englischen Bischöfen im Konzil befohlen sei, nach Ferrara zu gehen oder. zu ilwen Kirchen zwrückzukelren, doch considerata conclusione regis, que est non separari a rege Ro- manorum et electoribus imperii und angesichts der Absicht des Königs, eine Gesandtschaft an das Konzil wie an den Papst zw schicken, glaube er, daß jener Befehl, wenn wirklich ergangen, wider- rufen sei. -- - (Paris Archives nationales K 1711 [fol. 413@b] cop. chart, coweva olme Datum.) Die Berichterstattung des einen der beiden Konzils- gesandten nach seiner Rückkehr aus England er- folgte am 21, Juli (vgl. Conc. Bas. 5, 171 Z. 17 ff.). — Vgl. auch Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 103. 5 0 20 25 30 35 40 45 50
Strana 339
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 339 170. K. Albrecht an Papst Eugen: hat nach Basel geschrieben, man möge von weiterem Vorgehen gegen den Papst abstehen; bittet ihn desgleichen; schickt seine Gesandten zu ihm, damit sie zusammen mit den schon bei ihm weilenden Gesandten der Kurfürsten für die Herstellung von Frieden und Einheit wirken. 1438 Mai 13 Wien. 1438 Мai 13 5 Aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 77a-78b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift von anderer gleichzeitiger Hand Dolet rex Romanorum differenciam suscitatam inter papam et patres Basiliensis concilii hortaturque dominum nostrum, ut velit super- sedere ab omnibus processibus emissis adversus dictos Basilienses. Beatissime pater et domine reverendissime. si cordi nostro ingeritur turbacionis 1o materia, si mens nostra variis angustiis efficiatur perplexa propter dissensionem et diffe- renciam suscitatam inter vestram sanctitatem et illos reverendos patres Basiliensis concilii ibique degentes, non miretur vestra beatitudo, cum ex ea, si bene inspexerimus, illud eximium pacis et unionis opus sudoribus et sumptibus divi quondam domini et patris nostri cesaris Sigismundi benedicte memorie quesitum factumque perditum iri et, nisi 15 celeriter succurratur, inveteratum scisma resurgere et Christianum populum in maxima dispendia atque scandala corruere conspiciamus a. doleremus utique et nobis hanc in- felicissimam sortem reputaremus, si sub nostri regiminis tempore tanta discrimina atque pericula deberent emergere in ecclesia sancta dei. et quamvis pridem, dum in minoribus constituti essemus, institueramus tanquam catholicus princeps pro tollendis sopiendisque 20 hujusmodi differenciis nos grato interponere animo, tamen nunc vocacione et dispensacione summi dei licet immeriti ad imperialis dignitatis fastigium sublimati cognoscimus officio atque sollicitudini nostre magis ac magis incumbere tanquam ecclesie advocato hoc onus subeundi, itaque auspice domino, ut hujusmodi dissensionis fomentum penitus evellatur et ecclesia dei in votiva unitate feliciter conservetur, disponimus omnes possibiles operas 25 nostras addicere. et quia venerabiles et illustres nostri et sacri imperii principes elec- tores in id ipsum concurrunt affectantque et intendunt, ut pro extirpacione hujusmodi differencie omnis labor extendatur, quem et ipsi jam subierunt mittendo oratores suos ad patres Basiliensis concilii et ulterius ad vestram sanctitatem nosque ad simile mediacionis opus suis oratoribus ad nostram majestatem tramissis devotissime invitarunt, idcirco 3o scripsimus 1 subito ad Basileam et patres ipsos omni qua potuimus efficacia requisivimus, quatinus a quibusdam processibus seu edictis adversus vestram sanctitatem forsitan emissis supersedeant ulterius nil attemptando, ut sic paccatis parcium mentibus apcior nobis mediacionis via prebeatur, vestram sanctitatem humili studio et majori qua possumus efficacia pariter obsecrantes et in visceribus domini nostri Jhesu Christi devotissime ex- 35 hortantes, quatinus eadem vestra sanctitas etiam velit ab omnibus processibus et actibus ulterioribus penitus supersedere, ne per asperacionem processuum nobis interposicionis semita precludatur. nam divina nobis gracia assistente missis 2 e vestigio ad vestre sancti- tatis presenciam oratoribus nostris adjungendis oratoribus electorum nostrorum, qui apud vestram sanctitatem jam esse debent constituti 3, ad quevis concupite pacis et unionis 40 votive media fideliter intendemus sperantes in divino auxilio, quod talia tamquam salubria concedere dignabitur media, que grata et accepta fuerint, conferencia pacem ecclesie et toti populo Christiano. in eo utique vestra sanctitas omnipotenti deo se reddet gratissimam, ecclesie dabit pacem cum maxima et immortali fama nobisque faciet singularem graciam erga eandem vestram sanctitatem et sedem apostolicam omni diligencia promerendam. 45 a) Forl. conspicamus. 2 nr. 166. Vgl. S. 334 Anm. 5. 8 Vgl. nr. 174. 43*)
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 339 170. K. Albrecht an Papst Eugen: hat nach Basel geschrieben, man möge von weiterem Vorgehen gegen den Papst abstehen; bittet ihn desgleichen; schickt seine Gesandten zu ihm, damit sie zusammen mit den schon bei ihm weilenden Gesandten der Kurfürsten für die Herstellung von Frieden und Einheit wirken. 1438 Mai 13 Wien. 1438 Мai 13 5 Aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 77a-78b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift von anderer gleichzeitiger Hand Dolet rex Romanorum differenciam suscitatam inter papam et patres Basiliensis concilii hortaturque dominum nostrum, ut velit super- sedere ab omnibus processibus emissis adversus dictos Basilienses. Beatissime pater et domine reverendissime. si cordi nostro ingeritur turbacionis 1o materia, si mens nostra variis angustiis efficiatur perplexa propter dissensionem et diffe- renciam suscitatam inter vestram sanctitatem et illos reverendos patres Basiliensis concilii ibique degentes, non miretur vestra beatitudo, cum ex ea, si bene inspexerimus, illud eximium pacis et unionis opus sudoribus et sumptibus divi quondam domini et patris nostri cesaris Sigismundi benedicte memorie quesitum factumque perditum iri et, nisi 15 celeriter succurratur, inveteratum scisma resurgere et Christianum populum in maxima dispendia atque scandala corruere conspiciamus a. doleremus utique et nobis hanc in- felicissimam sortem reputaremus, si sub nostri regiminis tempore tanta discrimina atque pericula deberent emergere in ecclesia sancta dei. et quamvis pridem, dum in minoribus constituti essemus, institueramus tanquam catholicus princeps pro tollendis sopiendisque 20 hujusmodi differenciis nos grato interponere animo, tamen nunc vocacione et dispensacione summi dei licet immeriti ad imperialis dignitatis fastigium sublimati cognoscimus officio atque sollicitudini nostre magis ac magis incumbere tanquam ecclesie advocato hoc onus subeundi, itaque auspice domino, ut hujusmodi dissensionis fomentum penitus evellatur et ecclesia dei in votiva unitate feliciter conservetur, disponimus omnes possibiles operas 25 nostras addicere. et quia venerabiles et illustres nostri et sacri imperii principes elec- tores in id ipsum concurrunt affectantque et intendunt, ut pro extirpacione hujusmodi differencie omnis labor extendatur, quem et ipsi jam subierunt mittendo oratores suos ad patres Basiliensis concilii et ulterius ad vestram sanctitatem nosque ad simile mediacionis opus suis oratoribus ad nostram majestatem tramissis devotissime invitarunt, idcirco 3o scripsimus 1 subito ad Basileam et patres ipsos omni qua potuimus efficacia requisivimus, quatinus a quibusdam processibus seu edictis adversus vestram sanctitatem forsitan emissis supersedeant ulterius nil attemptando, ut sic paccatis parcium mentibus apcior nobis mediacionis via prebeatur, vestram sanctitatem humili studio et majori qua possumus efficacia pariter obsecrantes et in visceribus domini nostri Jhesu Christi devotissime ex- 35 hortantes, quatinus eadem vestra sanctitas etiam velit ab omnibus processibus et actibus ulterioribus penitus supersedere, ne per asperacionem processuum nobis interposicionis semita precludatur. nam divina nobis gracia assistente missis 2 e vestigio ad vestre sancti- tatis presenciam oratoribus nostris adjungendis oratoribus electorum nostrorum, qui apud vestram sanctitatem jam esse debent constituti 3, ad quevis concupite pacis et unionis 40 votive media fideliter intendemus sperantes in divino auxilio, quod talia tamquam salubria concedere dignabitur media, que grata et accepta fuerint, conferencia pacem ecclesie et toti populo Christiano. in eo utique vestra sanctitas omnipotenti deo se reddet gratissimam, ecclesie dabit pacem cum maxima et immortali fama nobisque faciet singularem graciam erga eandem vestram sanctitatem et sedem apostolicam omni diligencia promerendam. 45 a) Forl. conspicamus. 2 nr. 166. Vgl. S. 334 Anm. 5. 8 Vgl. nr. 174. 43*)
Strana 340
[1438] Mai 18 1488 Mai 17 340 Wahltag zu Frankfurt März 1438. personam sanctitatis vestre sanam et incolumem conservare dignetur altissimus feliciter et longeve ad* regnum ecclesie sue sancte. datum Vienne die 13. maji regnorum nostrorum anno primo. 171. K. Albrecht an alle Reichsangehôrigen: verlangt. Unterstützung für den Ritter und Doktor Jörg Fischel, den er beauftragt hat, das dem Baseler Konzil gewährte Geleit mittelm zu können. 1438 Mai 17 Wien. Kunig Albrechts geleit dem concilio geben. A coll. ebenda fol. 10% cop. chart. coaeva von. anderer Hand als B. zu Unger Dalmacien Croacien etc. kunig erwelter kunig ze Behem und herzog ze Ósterrich etc. embieten allen und jeglichen fursten geistlichen und weltlichen grafen frien herren rittern und * knechten burgermeistern reten und gemeinden und sust allen unsern und des richs undertanen und getruwen, die mit disem briefe ^ ermant werden, unser gnade und alles git. jeczend dem heiligen concilio zu Basel unser und des heiligen richs geleit und sicherheit von Romscher kuniglicher macht vernuwet und gegeben haben !, daz jederman abe und zu frie ziehen mögen in form, als daz bi unsers? lieben herren und vatters des keisers seligen zit gewesen und gehalten ist — wir haben ouch den strengen Gerig ! Vislin ritter und doctor beder rechten unsern besundern lieben getruwen widerumbe 5 gen Basel ge- send solich unser geleit zu hanthaben, daz wir, und daz rich darin nit verachtet werden — : darumbe so" emphelhen? wir uch allen und uwer jeglichem und gebieten uch oucli von kuniglicher macht ernstlich und vesteclich mit disem briefe, wo uch der egenante Geric * von unsern und des! richs wegen anerüft solich unser sicherheit und geleit dem heiligen concilio ze halten, daz ir im denn" darin furderlich und hilflich sit daz ze hanthaben *. l) om. W, i) AW bevellien, ! qw. 162. * Ат 10. Juni 1438 schrieb Jórg Vischlin, Statthalter des Römischen Königs im Konzil zu Basel, am die zw Breisach versammelten Städte- boten: er habe mit ilmen im Auftrage des Rö- mischen Königs ebwas zu reden; sie deshalb am nächsten Montag [Jum 16] zu ilun und dem Markgrafen von Róteln nach Basel kommen; Näheres werden ihnen Ludwig Bremer, Rudolf von Kilchheim umd der alte Zumftmeister 5 zu handhaben; hofft zusammen mit den Kurfürsten zwischen Konzil und Papst ver- B aus Basel Staat$-A. Hint. Canzl. BO 2 fol. 9% cop. chart. coaeva mit der Überschrift 10 W coll. Wien H. H. St. A. Handschriften cod. 773 fol. 23% cop. chart. sace. 15, Wir Albrecht von gotz gnaden Römscher kunig zu allen ziten merrer des richs und 15 erwirdigen hochgeborn edeln und lieben getruwen, wand. wir 20 25 а) от. Vorl. b) WVHungern, c) om. AW. d) B briefen. e) B uuserm. f) AW Gerigon Visellin. g) AW darumbe, k) AW Gerige. 1) AW add. heilgen. m) A dann; om. W. Vischlin den botten, so zu BryBach gowesen sint, 30 einen brief gesant, den wir ich harin verschlossen sendent; und uf solichen brief habent uns die veston Ludwig Brenner und Rüdolff von Kileheym, sodann meister Hanman Sehmidlin geseit, das sie bi unserm möchten herren dem lantvogt zů Basel gewésen sient, mit 30 dem sie zü Basel für rate giengent uf meinung, das derselb unfer herre der lantvogt meind sich mit den von Basel zü underredeud solicher wilder swerer und miBtrüwlicher lóiff halb, so sieh denu ietz an allen enden bandelend und machend. als sie nů für 40 von Freiburg mitteilen, die er hierdurch beglaubige ; dat. Basel an zistag vor corporis Christi anno ete. 38. (Straßburg Stadt-A. Serie A A fasc. 134 nr. 96 orig. chart. lit. clausa.) Am 11. Juni schieben die in Breisach versammelten Städteboten von Basel, Colmar, Schlettstadt, Freiburg, Breisach wnd Neuenburg an Albrecht Schalch, zw Zeit Ammeister, Claus Schanlit und Adam Ryff, Alt- ammeister zu Straßburg, Cün zum Trubel und Wolff helm Bock, deren jedem der Brief zugestellt werden soll, unter anderm: - - - des hat her Jórg rat kiment, do Mndent sie her Jórg Vischlin vor- gnant ouch doselbs. mit dem rett unfer herie der lantvogt und geb im zü verstend, warumb er do were. do sprech her Jórg Vischlin, er were von unBers allergnádigisten herren des Rómschen ote. : kungs bevelhenif wégen ouch do, uf solichen sachen mit den von Basel zü redende; dann im der iecz- bedocht unfer allergnádigister herre der kung bevolhen und gewalt geben hétt, als er sie ouch des brief sehen ließ, das er die strafjlen zü beiden concilien 50 u
[1438] Mai 18 1488 Mai 17 340 Wahltag zu Frankfurt März 1438. personam sanctitatis vestre sanam et incolumem conservare dignetur altissimus feliciter et longeve ad* regnum ecclesie sue sancte. datum Vienne die 13. maji regnorum nostrorum anno primo. 171. K. Albrecht an alle Reichsangehôrigen: verlangt. Unterstützung für den Ritter und Doktor Jörg Fischel, den er beauftragt hat, das dem Baseler Konzil gewährte Geleit mittelm zu können. 1438 Mai 17 Wien. Kunig Albrechts geleit dem concilio geben. A coll. ebenda fol. 10% cop. chart. coaeva von. anderer Hand als B. zu Unger Dalmacien Croacien etc. kunig erwelter kunig ze Behem und herzog ze Ósterrich etc. embieten allen und jeglichen fursten geistlichen und weltlichen grafen frien herren rittern und * knechten burgermeistern reten und gemeinden und sust allen unsern und des richs undertanen und getruwen, die mit disem briefe ^ ermant werden, unser gnade und alles git. jeczend dem heiligen concilio zu Basel unser und des heiligen richs geleit und sicherheit von Romscher kuniglicher macht vernuwet und gegeben haben !, daz jederman abe und zu frie ziehen mögen in form, als daz bi unsers? lieben herren und vatters des keisers seligen zit gewesen und gehalten ist — wir haben ouch den strengen Gerig ! Vislin ritter und doctor beder rechten unsern besundern lieben getruwen widerumbe 5 gen Basel ge- send solich unser geleit zu hanthaben, daz wir, und daz rich darin nit verachtet werden — : darumbe so" emphelhen? wir uch allen und uwer jeglichem und gebieten uch oucli von kuniglicher macht ernstlich und vesteclich mit disem briefe, wo uch der egenante Geric * von unsern und des! richs wegen anerüft solich unser sicherheit und geleit dem heiligen concilio ze halten, daz ir im denn" darin furderlich und hilflich sit daz ze hanthaben *. l) om. W, i) AW bevellien, ! qw. 162. * Ат 10. Juni 1438 schrieb Jórg Vischlin, Statthalter des Römischen Königs im Konzil zu Basel, am die zw Breisach versammelten Städte- boten: er habe mit ilmen im Auftrage des Rö- mischen Königs ebwas zu reden; sie deshalb am nächsten Montag [Jum 16] zu ilun und dem Markgrafen von Róteln nach Basel kommen; Näheres werden ihnen Ludwig Bremer, Rudolf von Kilchheim umd der alte Zumftmeister 5 zu handhaben; hofft zusammen mit den Kurfürsten zwischen Konzil und Papst ver- B aus Basel Staat$-A. Hint. Canzl. BO 2 fol. 9% cop. chart. coaeva mit der Überschrift 10 W coll. Wien H. H. St. A. Handschriften cod. 773 fol. 23% cop. chart. sace. 15, Wir Albrecht von gotz gnaden Römscher kunig zu allen ziten merrer des richs und 15 erwirdigen hochgeborn edeln und lieben getruwen, wand. wir 20 25 а) от. Vorl. b) WVHungern, c) om. AW. d) B briefen. e) B uuserm. f) AW Gerigon Visellin. g) AW darumbe, k) AW Gerige. 1) AW add. heilgen. m) A dann; om. W. Vischlin den botten, so zu BryBach gowesen sint, 30 einen brief gesant, den wir ich harin verschlossen sendent; und uf solichen brief habent uns die veston Ludwig Brenner und Rüdolff von Kileheym, sodann meister Hanman Sehmidlin geseit, das sie bi unserm möchten herren dem lantvogt zů Basel gewésen sient, mit 30 dem sie zü Basel für rate giengent uf meinung, das derselb unfer herre der lantvogt meind sich mit den von Basel zü underredeud solicher wilder swerer und miBtrüwlicher lóiff halb, so sieh denu ietz an allen enden bandelend und machend. als sie nů für 40 von Freiburg mitteilen, die er hierdurch beglaubige ; dat. Basel an zistag vor corporis Christi anno ete. 38. (Straßburg Stadt-A. Serie A A fasc. 134 nr. 96 orig. chart. lit. clausa.) Am 11. Juni schieben die in Breisach versammelten Städteboten von Basel, Colmar, Schlettstadt, Freiburg, Breisach wnd Neuenburg an Albrecht Schalch, zw Zeit Ammeister, Claus Schanlit und Adam Ryff, Alt- ammeister zu Straßburg, Cün zum Trubel und Wolff helm Bock, deren jedem der Brief zugestellt werden soll, unter anderm: - - - des hat her Jórg rat kiment, do Mndent sie her Jórg Vischlin vor- gnant ouch doselbs. mit dem rett unfer herie der lantvogt und geb im zü verstend, warumb er do were. do sprech her Jórg Vischlin, er were von unBers allergnádigisten herren des Rómschen ote. : kungs bevelhenif wégen ouch do, uf solichen sachen mit den von Basel zü redende; dann im der iecz- bedocht unfer allergnádigister herre der kung bevolhen und gewalt geben hétt, als er sie ouch des brief sehen ließ, das er die strafjlen zü beiden concilien 50 u
Strana 341
1 o 0 20 25 3 4 4 0 o o o e D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. daz kompt uns von uwern jeglichem ze grossem und sunderlichem dank, 341 wand wir und unser und des heiligen richs kurfursten uns in die sache * zwuschent dem heiligen con- cilio und unserm heiligen vatter dem bobst geleit haben und darin arbeiten und getruwen zu gott, wir wellen si in ein güt einikeit bringen der ganzen Cristenheit ze trost und ze nucz. geben zu Wien versigelt ^ mit unserm kuniglichen ufgetrucketem ingesigel nacb Crists © geburte 1400 * und darnach in dem 38? jare am nehsten sampstag nach sant Sophien tag unser rich in dem ersten jare !. 172. Papst Eugen am K. Albrecht: ist erfreut über des Königs‘ Gesimmumg, die dieser durch seinen Brief vom 3. Mai kund gegeben hat; hofft, duß diese Gesiamung noch tiefer sei, als es in dem Briefe ausgedrückt ist; mahnt im Interesse der Bekümpfung der. Ungläubigen zur Unterdrückung des schismatischen Treibens der Baseler; er- wartet des Künigs Gesandte unmd wird diesen seine Absichten deutlich auseinander- setzen. 1438 Mai 18 Ferrara. a) AW sachen. b) ou. B. c) W Christi, d) AW vierzehonhundert jare. e) AW achtunadrissigiston. f) om. AW. gen Basel und ouch gen Verrers schirmen befriden und beleiten solt mit hilf und züschüb der herren und stetten, so denn do umb gesessen werent, bitz uf zite, das sin gnad selbs darzü komen und besehen, ob er die zwei concilium vereinbaren mócht etc. so sie nü samenthaft für ein rate zi Basel kiment, bégêrten sio, das man inen etlich von don râten züschibe, mit denen woltend sie etwas reden in- geheimde, und das alßdänn dieselben solichs [úv- bréchten an die, so es denn notdurftig were. des würdent inen etlich zügeordent. mit denen habent sie nů gerett und sient ie so dief hinder die saclien kómen von semlicher rôiberig und úbcldat wegen, so denn dem concilio ách und andern ufier den driven slossen Fründenstein Züllhusen und Jungholez be- scheen und zügefügt sint, daz her Jorg Vischlin meint von unfers gnádigisten herren des Rómschen kánges wégen, so denn unfer hetr der lantvogt von unfler gnadigen horschaft von Osterrich wegen und unser fründ von Basel von ir selbs wégen darzü tün wellent, si es sach, das ir ouch darzü geneigt wórent, so woltend sie mit des richs und unfer gnidigen herschaft von Osterrich bauern und stétten darzü t&u sich do. fárschlahen und underston die und ct- licho me zů straffende, das andere cin bispel daran nément, und meinent ouch das semlichs gar wol zü tünd, si der anders unverzogenlich darzü tün welle. denn versehenlich ist, das sie alle drü unbecóstiget und nüt mit lüten besetzt sient. darumb nü ieglich statt ir erber treffenlich bottschaft mit vollem gewalt dor sachen wol underwiset uf mentag zü nacht nechst [Juni 16] zů Basel haben sóllent sich uf ein end âne wider hinder sich bringen dovon zü underredende. wánn es sich nii ietz also gelickt hett, daz unBors gnádigisten herren des küngs statthalter mit den riehstetten und unfer herre der lantvogt mit unfer gnâdigen herschaft von Osterrich ete. lantschaft und stetten selbs darzü tün wellent, so getrüwent wir úch wol, daz ir ouch darzü geneigt sient, daz semlich übels gestraffe& und abgeton werde. harumb, lieben "herren und güte fmündo, so wellent semlichs inge- heimde bringen bi ách, an vie es denn zü bringonde ist, und ńwere bottschaft uf semlich zite zi Basel haben, umb das den sachen mit rat nochgangen werde. daz bedunkt uns ein groß notdurft sin. wellent ir denn gern, so sol üwere bottschaít zü BryBach wol der sachen grüntlicher underwiset werden, denn es zi schribende zu Jang were. be- sigelt mit der vesten Conmans von Bolsenhem und Wernhors von Pforr ingesigeln von unfer aller wegen; dat, vigilia festi corporis Christi anno ete. 830 octavo. (bd. nr. 6 orig. chart. lit. clausa e. 2 sigg. in v. impr.) — Am 29. Juni tat Hzg. Friedrich der Ältere von Österreich allen seinen Untertanen, besonders im Hlsaß, Sundgau, Breisgau und Schwaben Teumd : er stelle hiermit auf Veranlassung IC. Albrechts fir alle Besucher des Baseler Konzils einen Geleitsbrief aus, damit weniger Irrung zwischen Papst und Konzil sei; K. Albrecht beabsichtige durch Vermittlumg der Kurfürsten Papst und Konzil zu einigen; sie möchten daher zur Vermeidumg jeder Irrung für Schutz und Sicherheit der Konzilsbesucher Sorge tragen und dem Mfn. Wilhelm von Hochberg, Herrn in Róteln, seinem ballivus, wenn nótig, dazu behilflich, sein; dat. in Inspruga die sanctorum Petri et Pauli anno domini ete, 38 (Solothuwn Staats-A. Basler Koszil fol. 25%b in lateinischer, fol. 26 dasselbe in deutscher Sprache, copp. chart. coaevae). An demselben Tage übersandte der Herzog vor- stehenden Erlaß seinem ballivus im Elsaß, dem Mfn. Wilhelm von Hochberg, mit dem Auftrag, für seine Bekanntmachung zw sorgen; dat. in Ins- prugg Petri et Pauli anno domini etc. 38 (ebd. fol. 25, 4n. lateinischer Sprache, cop. chart. coaeva; Unter- fertigung Dominus dux per se ipsum). Beide Briefe wwden im Konzil verlesen (daher die lateinische Übersetzung !), und zwar in. der Generalkongregation vom 7. Juli 1438 (vgl. Cone. Bas. 5, 170, Z. 7-14 und Mon. Cone. saec. 15, T. 3, 55). 1488 Mai 17 1438 Mai 18
1 o 0 20 25 3 4 4 0 o o o e D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. daz kompt uns von uwern jeglichem ze grossem und sunderlichem dank, 341 wand wir und unser und des heiligen richs kurfursten uns in die sache * zwuschent dem heiligen con- cilio und unserm heiligen vatter dem bobst geleit haben und darin arbeiten und getruwen zu gott, wir wellen si in ein güt einikeit bringen der ganzen Cristenheit ze trost und ze nucz. geben zu Wien versigelt ^ mit unserm kuniglichen ufgetrucketem ingesigel nacb Crists © geburte 1400 * und darnach in dem 38? jare am nehsten sampstag nach sant Sophien tag unser rich in dem ersten jare !. 172. Papst Eugen am K. Albrecht: ist erfreut über des Königs‘ Gesimmumg, die dieser durch seinen Brief vom 3. Mai kund gegeben hat; hofft, duß diese Gesiamung noch tiefer sei, als es in dem Briefe ausgedrückt ist; mahnt im Interesse der Bekümpfung der. Ungläubigen zur Unterdrückung des schismatischen Treibens der Baseler; er- wartet des Künigs Gesandte unmd wird diesen seine Absichten deutlich auseinander- setzen. 1438 Mai 18 Ferrara. a) AW sachen. b) ou. B. c) W Christi, d) AW vierzehonhundert jare. e) AW achtunadrissigiston. f) om. AW. gen Basel und ouch gen Verrers schirmen befriden und beleiten solt mit hilf und züschüb der herren und stetten, so denn do umb gesessen werent, bitz uf zite, das sin gnad selbs darzü komen und besehen, ob er die zwei concilium vereinbaren mócht etc. so sie nü samenthaft für ein rate zi Basel kiment, bégêrten sio, das man inen etlich von don râten züschibe, mit denen woltend sie etwas reden in- geheimde, und das alßdänn dieselben solichs [úv- bréchten an die, so es denn notdurftig were. des würdent inen etlich zügeordent. mit denen habent sie nů gerett und sient ie so dief hinder die saclien kómen von semlicher rôiberig und úbcldat wegen, so denn dem concilio ách und andern ufier den driven slossen Fründenstein Züllhusen und Jungholez be- scheen und zügefügt sint, daz her Jorg Vischlin meint von unfers gnádigisten herren des Rómschen kánges wégen, so denn unfer hetr der lantvogt von unfler gnadigen horschaft von Osterrich wegen und unser fründ von Basel von ir selbs wégen darzü tün wellent, si es sach, das ir ouch darzü geneigt wórent, so woltend sie mit des richs und unfer gnidigen herschaft von Osterrich bauern und stétten darzü t&u sich do. fárschlahen und underston die und ct- licho me zů straffende, das andere cin bispel daran nément, und meinent ouch das semlichs gar wol zü tünd, si der anders unverzogenlich darzü tün welle. denn versehenlich ist, das sie alle drü unbecóstiget und nüt mit lüten besetzt sient. darumb nü ieglich statt ir erber treffenlich bottschaft mit vollem gewalt dor sachen wol underwiset uf mentag zü nacht nechst [Juni 16] zů Basel haben sóllent sich uf ein end âne wider hinder sich bringen dovon zü underredende. wánn es sich nii ietz also gelickt hett, daz unBors gnádigisten herren des küngs statthalter mit den riehstetten und unfer herre der lantvogt mit unfer gnâdigen herschaft von Osterrich ete. lantschaft und stetten selbs darzü tün wellent, so getrüwent wir úch wol, daz ir ouch darzü geneigt sient, daz semlich übels gestraffe& und abgeton werde. harumb, lieben "herren und güte fmündo, so wellent semlichs inge- heimde bringen bi ách, an vie es denn zü bringonde ist, und ńwere bottschaft uf semlich zite zi Basel haben, umb das den sachen mit rat nochgangen werde. daz bedunkt uns ein groß notdurft sin. wellent ir denn gern, so sol üwere bottschaít zü BryBach wol der sachen grüntlicher underwiset werden, denn es zi schribende zu Jang were. be- sigelt mit der vesten Conmans von Bolsenhem und Wernhors von Pforr ingesigeln von unfer aller wegen; dat, vigilia festi corporis Christi anno ete. 830 octavo. (bd. nr. 6 orig. chart. lit. clausa e. 2 sigg. in v. impr.) — Am 29. Juni tat Hzg. Friedrich der Ältere von Österreich allen seinen Untertanen, besonders im Hlsaß, Sundgau, Breisgau und Schwaben Teumd : er stelle hiermit auf Veranlassung IC. Albrechts fir alle Besucher des Baseler Konzils einen Geleitsbrief aus, damit weniger Irrung zwischen Papst und Konzil sei; K. Albrecht beabsichtige durch Vermittlumg der Kurfürsten Papst und Konzil zu einigen; sie möchten daher zur Vermeidumg jeder Irrung für Schutz und Sicherheit der Konzilsbesucher Sorge tragen und dem Mfn. Wilhelm von Hochberg, Herrn in Róteln, seinem ballivus, wenn nótig, dazu behilflich, sein; dat. in Inspruga die sanctorum Petri et Pauli anno domini ete, 38 (Solothuwn Staats-A. Basler Koszil fol. 25%b in lateinischer, fol. 26 dasselbe in deutscher Sprache, copp. chart. coaevae). An demselben Tage übersandte der Herzog vor- stehenden Erlaß seinem ballivus im Elsaß, dem Mfn. Wilhelm von Hochberg, mit dem Auftrag, für seine Bekanntmachung zw sorgen; dat. in Ins- prugg Petri et Pauli anno domini etc. 38 (ebd. fol. 25, 4n. lateinischer Sprache, cop. chart. coaeva; Unter- fertigung Dominus dux per se ipsum). Beide Briefe wwden im Konzil verlesen (daher die lateinische Übersetzung !), und zwar in. der Generalkongregation vom 7. Juli 1438 (vgl. Cone. Bas. 5, 170, Z. 7-14 und Mon. Cone. saec. 15, T. 3, 55). 1488 Mai 17 1438 Mai 18
Strana 342
342 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 18 C aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 75a-77b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift von anderer gleichzeitiger Hand Hortatur dominus noster papa regem Romanorum, ne fiat scisma in dei ecclesia, persuasiones multas inserendo. Zum Datum ist am Rande scheinbar von derselben Hand die Jahreszahl 1438 hinzugefügt. R coll. Rom Vatik. Arch. Armar. 30 tom. 7a fol. 276b-277b nr. 441 cop. chart. saec. 16 5 ex. vel 17. Am Rande von derselben Hand Commendat papa prudentissimi Romanorum regis responsum, ipsum hortatur ad sumendum arma contra illos, qui unionem ecclesie turbare nituntur schandalosis machinationibus [R marchionationibus]. Die Vorl. ist an einigen Stellen durchlöchert. Eugenius a etc. Carissimo in Christo filio Alberto Romanorum Ungarie et Bohemie regi illustri sa- lutem etc. certitudinem inconcussam, quam dudum de sinceritate tue fidei et regia de- Mai 3 vocione conceperamus, tue ' sublimitatis littere date 1 Vienne tercia mensis maji confirmarunt penitus atque auxerunt. nam inter cetera tua serenitas his suis litteris cum sinceritate cordis se obtulit paratam (ut verbis suis utamur) in singulis, que conferre poterunt ad dei honorem 15 ecclesie pacem nostric et sedis apostolice statum atque decus. que oblacio cattolico d principe digna eo gracior existit et majorem in domino leticiam nobis attulit, quia non dubitamus hanc tuam optimam et sanctam disposicionem in corde tue celsitudinis magis infixam esse, quam his litteris declarasti e. est quidem generosi et excelsi animi pollici- taciones s suas moderari, ut, cum facultas agendi oblata fuerit, majora exequatur, quam 20 dixerit, et sua verba a suis actionibus penitus h superentur. itaque te plurimum com- mendantes et singularibus et i veris laudibus extollentes agimus gracias deo, quod ani- mum tuum ardore devocionis et fidei armatum regiis dignitatibus et supprema seculari k dignitate munitum 1 eciam effecerit, magnitatemm itaque tuam per misericordiam Jesu Christi exhortantes, ut assurgas adversus eos, qui pacem fidei cattolice et exoptatam diu 25 occidentalis et orientalis ecclesie unionem turbare et nostram et sedis apostolice auctori- tatem opprimere conantur, tuum igitur" munus est, carissime fili, curare hec vulnera ecclesie et sedi apostolice illata auctoritate sapiencia ac° magnitudine animi tui, nec paciaris, ut ante oculos tuos a paucis quidem privatis passionibus et ambicione inflammatis fiat in dei ecclesia 4 scisma, cujus nomen valde horrendum est et res r ipsa pernitiosa s. 30 maxime hoc a te tanquam ecclesie advocato et primario principe omnes cattolici expectant et non solum expectant, sed firmiter sperant, ut, antequam malum hujusmodi radices alcius figat magisque corroboretur, oportune provideas auctoritate et potencia tua, ut extirpatis sentibust salutares fructus in dei ecclesia parias et sedem apostolicam et amplitudinem ac u auctoritatem suam v tuearis atque conserves. nemo enim est nisi harum rerum iniquus 35 existimator, qui aliter de te sibi persuadere et credere possit. nam deus ipse, cujus causa agitur, tuis profecto actionibus obsecundabitw. quis dubitare poterit ecclesiam et sedem apostolicam adulterinis paucorum machinacionibus oppressam vires et dignitatem suam non recuperaturam esse, cum certissimum sit ad hoc sanctum opus perficiendum neque voluntatem neque studium neque sapienciam neque vires tibi defuturas esse? ait siquidem 40 eterna veritas, cujus in terris immeriti vices gerimus: „ero vobiscum usque ad consum- macionem seculi 2." loquebatur enim veritas ipsa Petro apostolorum principi cum x ceteris apostolis ecclesiam referentibus, quam divina clemencia nunquam deserturam y esse polli- cetur. quare, fili carissime, hac presertim confidencia fretus z hanc victorie palmam, que 10 a) in C ron derselben Hand, die die Uberschrift geschrieben hat (vgl. Quellenbeschreibung unter C), übergeschrieben. 45 b) R me. c) C nostram. d) R add. atque. e) R declarastis. f) R celsi. g) R sollicitaciones. h) om. C. i) R verisque. k) om. R. 1) C invictum. m) C om. magnitatem — exhortantes. 1) hier folgt in R fili ca- rissime. 0) R et. p) R hec. q) Recclesia dei. r) Rre. s) R perniciosum. t) C scutibus. u) Ret. v) In R korr. aus tuam. w) Robservabit. x) R et, y) C diserturam. z) C fictus. 1 nr. 160. 2 Matth. 28, 20. 50
342 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 18 C aus Chartres Bibl. publ. Ms. 263 (446) fol. 75a-77b cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift von anderer gleichzeitiger Hand Hortatur dominus noster papa regem Romanorum, ne fiat scisma in dei ecclesia, persuasiones multas inserendo. Zum Datum ist am Rande scheinbar von derselben Hand die Jahreszahl 1438 hinzugefügt. R coll. Rom Vatik. Arch. Armar. 30 tom. 7a fol. 276b-277b nr. 441 cop. chart. saec. 16 5 ex. vel 17. Am Rande von derselben Hand Commendat papa prudentissimi Romanorum regis responsum, ipsum hortatur ad sumendum arma contra illos, qui unionem ecclesie turbare nituntur schandalosis machinationibus [R marchionationibus]. Die Vorl. ist an einigen Stellen durchlöchert. Eugenius a etc. Carissimo in Christo filio Alberto Romanorum Ungarie et Bohemie regi illustri sa- lutem etc. certitudinem inconcussam, quam dudum de sinceritate tue fidei et regia de- Mai 3 vocione conceperamus, tue ' sublimitatis littere date 1 Vienne tercia mensis maji confirmarunt penitus atque auxerunt. nam inter cetera tua serenitas his suis litteris cum sinceritate cordis se obtulit paratam (ut verbis suis utamur) in singulis, que conferre poterunt ad dei honorem 15 ecclesie pacem nostric et sedis apostolice statum atque decus. que oblacio cattolico d principe digna eo gracior existit et majorem in domino leticiam nobis attulit, quia non dubitamus hanc tuam optimam et sanctam disposicionem in corde tue celsitudinis magis infixam esse, quam his litteris declarasti e. est quidem generosi et excelsi animi pollici- taciones s suas moderari, ut, cum facultas agendi oblata fuerit, majora exequatur, quam 20 dixerit, et sua verba a suis actionibus penitus h superentur. itaque te plurimum com- mendantes et singularibus et i veris laudibus extollentes agimus gracias deo, quod ani- mum tuum ardore devocionis et fidei armatum regiis dignitatibus et supprema seculari k dignitate munitum 1 eciam effecerit, magnitatemm itaque tuam per misericordiam Jesu Christi exhortantes, ut assurgas adversus eos, qui pacem fidei cattolice et exoptatam diu 25 occidentalis et orientalis ecclesie unionem turbare et nostram et sedis apostolice auctori- tatem opprimere conantur, tuum igitur" munus est, carissime fili, curare hec vulnera ecclesie et sedi apostolice illata auctoritate sapiencia ac° magnitudine animi tui, nec paciaris, ut ante oculos tuos a paucis quidem privatis passionibus et ambicione inflammatis fiat in dei ecclesia 4 scisma, cujus nomen valde horrendum est et res r ipsa pernitiosa s. 30 maxime hoc a te tanquam ecclesie advocato et primario principe omnes cattolici expectant et non solum expectant, sed firmiter sperant, ut, antequam malum hujusmodi radices alcius figat magisque corroboretur, oportune provideas auctoritate et potencia tua, ut extirpatis sentibust salutares fructus in dei ecclesia parias et sedem apostolicam et amplitudinem ac u auctoritatem suam v tuearis atque conserves. nemo enim est nisi harum rerum iniquus 35 existimator, qui aliter de te sibi persuadere et credere possit. nam deus ipse, cujus causa agitur, tuis profecto actionibus obsecundabitw. quis dubitare poterit ecclesiam et sedem apostolicam adulterinis paucorum machinacionibus oppressam vires et dignitatem suam non recuperaturam esse, cum certissimum sit ad hoc sanctum opus perficiendum neque voluntatem neque studium neque sapienciam neque vires tibi defuturas esse? ait siquidem 40 eterna veritas, cujus in terris immeriti vices gerimus: „ero vobiscum usque ad consum- macionem seculi 2." loquebatur enim veritas ipsa Petro apostolorum principi cum x ceteris apostolis ecclesiam referentibus, quam divina clemencia nunquam deserturam y esse polli- cetur. quare, fili carissime, hac presertim confidencia fretus z hanc victorie palmam, que 10 a) in C ron derselben Hand, die die Uberschrift geschrieben hat (vgl. Quellenbeschreibung unter C), übergeschrieben. 45 b) R me. c) C nostram. d) R add. atque. e) R declarastis. f) R celsi. g) R sollicitaciones. h) om. C. i) R verisque. k) om. R. 1) C invictum. m) C om. magnitatem — exhortantes. 1) hier folgt in R fili ca- rissime. 0) R et. p) R hec. q) Recclesia dei. r) Rre. s) R perniciosum. t) C scutibus. u) Ret. v) In R korr. aus tuam. w) Robservabit. x) R et, y) C diserturam. z) C fictus. 1 nr. 160. 2 Matth. 28, 20. 50
Strana 343
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 343 1438 Mai 18 omnes seculares triumphos sine ulla dubitacione superat, tibi divinitus reservatam forti animo assumas. habemus quidem principes Christiane religionis favorabiles, qui tollerare non possint, ut scisma, cujus cicatrices adhuc extant, in dei ecclesia reviviscata. prop- terea procrastinandum non est, presertim hoc tempore, quo, ut fama ipsa et littere b de- 5 nunciant e, Christi nominis inimici magnam classem ac exercitum adversus Christianos parare dicuntur, ut unica ecclesia eorum viribus una cum celsitudine tua et aliis Christianis principibus deo propicio resistere et ipsorum impetus comprimere valeamus. consideret tua sapiencia, quanto majora fidei et ecclesie pericula imminerent d, si ea opprimeretur scismate, a quo continuo omnia malorum genera pululant e. ceterum magnitudo rei 10 ampliores postulat hortaciones, quibus uteremur, nisi tue nature repugnarent, quam scimus hoc salutare opus omnibus suis animi viribus complexam fuisse, et expectaremus f tuos oratores propere, ut scribis 1, ad presenciam nostram venturos, a quibus putamus nonnulla, que litteris mandari non debent, nos audituros esse. quibus mentem nostram aperte ex- plicabimus in omnibus dei honorem fidei incrementum unionem fidelium et statum et 15 honorem tuum concernentibus. tantum denique dixerimus, quod, quamquam Christianorum et ecclesie 5 respublica maxime hoc tempore fluctibus agitetur, nobis tamen ambobus unam mentem et voluntatem habentibus ad dei honorem constitutam h firmiter sperandum est omnia ipsius dei clemencia in Christiana religione et ecclesia prospere et feliciter eventura. nos vero, qui ad ampliandam tuam dignitatem atque statum et honorem sincera 20 cordis affeccione dispositi sumus, ita eciam ad fidei et occidentalis et i orientalis ecclesie unionem et reformacionem ecclesie dispositi k sumus, ut mundus aperte intelligere poterit nos hujusmodi tam pias et salutares causas ceteris aliis rebus preposuisse. datum Ferrarie 18. maji anno octavo. [1438/ Mai 18 25 30 173. Antwort Papst Eugens auf die Bitten der kurfürstlichen Gesandten: will wegen €1438 c. Verlegung des Konzils an einen dritten Ort erst den Rat des Römischen Königs Nai 28) wie der übrigen Könige und Fürsten, deren Gesandtschaften ihm angekündigt sind, vernehmen; die Kurfürsten sollen mit dem Römischen Könige an einem geeigneten Orte zusammenkommen; er selbst will dahin seine bevollmächtigte Gesandtschaft schicken, die gegebenenfalls auch über einen dritten Ort abschließten soll; ist bereit, von weiteren Schritten gegen die Baseler abzustehen, wenn diese desgleichen tun. [1438 c. Mai 28 2 Ferrara]. 35 40 45 M aus München Reichs-A. Concilium Basiliense Fasz. 3 cop. chart. coaeva, eingelegt in ein Schreiben Papst Eugens an Hzg. Heinrich von Baiern vom 10. August 1438. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 96 ab cop. chart. coaeva. Die Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Responsio Eugenii pape data oratoribus regis [sic] et principum electorum. repetitur eciam supra [s. Vorl. E]. E coll. ebenda fol. 93 ab cop. chart. coaeva. Das Stück folgt unmittelbar auf Vorl. D unserer nr. 174. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Pal. 381 P. II fol. 192 ab cop. chart. coaeva, ohne Datum; Uberschrift Responsio data per dominum nostrum electoribus imperii. F coll. Florenz Bibl. Laur. cod. Strozz. 33 fol. 182ab cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift Responsio data in Ferraria per sanctissimum dominum nostrum Eugenium ambas- siatoribus dominorum electorum. coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 38 [fol. 36 ab] cop. chart. coaeva. Uberschrift von einer Hand saec. 17 od. 18 Ejusdem pontificis [unmittelbar vorher geht Eugens Schreiben an die Kurfürsten von 1438 Mai 28, unsere nr. 174] responsio legato elec- torum data. G a) R reminiscat. b) R litera. c) R denunciat. d) R imminent. e) R pollulant. f) R expectamus. g) C eccle- sia. h) in R durch Punkle unter dem Wort getilgt. i) R om. et orientalis. k) R inflammati. 50 1 nr. 160. Vgl. auch nr. 170. 2 Das Datum ergibt sich aus nr. 174.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 343 1438 Mai 18 omnes seculares triumphos sine ulla dubitacione superat, tibi divinitus reservatam forti animo assumas. habemus quidem principes Christiane religionis favorabiles, qui tollerare non possint, ut scisma, cujus cicatrices adhuc extant, in dei ecclesia reviviscata. prop- terea procrastinandum non est, presertim hoc tempore, quo, ut fama ipsa et littere b de- 5 nunciant e, Christi nominis inimici magnam classem ac exercitum adversus Christianos parare dicuntur, ut unica ecclesia eorum viribus una cum celsitudine tua et aliis Christianis principibus deo propicio resistere et ipsorum impetus comprimere valeamus. consideret tua sapiencia, quanto majora fidei et ecclesie pericula imminerent d, si ea opprimeretur scismate, a quo continuo omnia malorum genera pululant e. ceterum magnitudo rei 10 ampliores postulat hortaciones, quibus uteremur, nisi tue nature repugnarent, quam scimus hoc salutare opus omnibus suis animi viribus complexam fuisse, et expectaremus f tuos oratores propere, ut scribis 1, ad presenciam nostram venturos, a quibus putamus nonnulla, que litteris mandari non debent, nos audituros esse. quibus mentem nostram aperte ex- plicabimus in omnibus dei honorem fidei incrementum unionem fidelium et statum et 15 honorem tuum concernentibus. tantum denique dixerimus, quod, quamquam Christianorum et ecclesie 5 respublica maxime hoc tempore fluctibus agitetur, nobis tamen ambobus unam mentem et voluntatem habentibus ad dei honorem constitutam h firmiter sperandum est omnia ipsius dei clemencia in Christiana religione et ecclesia prospere et feliciter eventura. nos vero, qui ad ampliandam tuam dignitatem atque statum et honorem sincera 20 cordis affeccione dispositi sumus, ita eciam ad fidei et occidentalis et i orientalis ecclesie unionem et reformacionem ecclesie dispositi k sumus, ut mundus aperte intelligere poterit nos hujusmodi tam pias et salutares causas ceteris aliis rebus preposuisse. datum Ferrarie 18. maji anno octavo. [1438/ Mai 18 25 30 173. Antwort Papst Eugens auf die Bitten der kurfürstlichen Gesandten: will wegen €1438 c. Verlegung des Konzils an einen dritten Ort erst den Rat des Römischen Königs Nai 28) wie der übrigen Könige und Fürsten, deren Gesandtschaften ihm angekündigt sind, vernehmen; die Kurfürsten sollen mit dem Römischen Könige an einem geeigneten Orte zusammenkommen; er selbst will dahin seine bevollmächtigte Gesandtschaft schicken, die gegebenenfalls auch über einen dritten Ort abschließten soll; ist bereit, von weiteren Schritten gegen die Baseler abzustehen, wenn diese desgleichen tun. [1438 c. Mai 28 2 Ferrara]. 35 40 45 M aus München Reichs-A. Concilium Basiliense Fasz. 3 cop. chart. coaeva, eingelegt in ein Schreiben Papst Eugens an Hzg. Heinrich von Baiern vom 10. August 1438. D coll. Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 96 ab cop. chart. coaeva. Die Uberschrift von anderer gleichzeitiger Hand Responsio Eugenii pape data oratoribus regis [sic] et principum electorum. repetitur eciam supra [s. Vorl. E]. E coll. ebenda fol. 93 ab cop. chart. coaeva. Das Stück folgt unmittelbar auf Vorl. D unserer nr. 174. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Pal. 381 P. II fol. 192 ab cop. chart. coaeva, ohne Datum; Uberschrift Responsio data per dominum nostrum electoribus imperii. F coll. Florenz Bibl. Laur. cod. Strozz. 33 fol. 182ab cop. membr. saec. 15 mit der Uber- schrift Responsio data in Ferraria per sanctissimum dominum nostrum Eugenium ambas- siatoribus dominorum electorum. coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650 Stück 38 [fol. 36 ab] cop. chart. coaeva. Uberschrift von einer Hand saec. 17 od. 18 Ejusdem pontificis [unmittelbar vorher geht Eugens Schreiben an die Kurfürsten von 1438 Mai 28, unsere nr. 174] responsio legato elec- torum data. G a) R reminiscat. b) R litera. c) R denunciat. d) R imminent. e) R pollulant. f) R expectamus. g) C eccle- sia. h) in R durch Punkle unter dem Wort getilgt. i) R om. et orientalis. k) R inflammati. 50 1 nr. 160. Vgl. auch nr. 170. 2 Das Datum ergibt sich aus nr. 174.
Strana 344
344 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 c. Mai 287 P coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409a] cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Copia responsionis, que dicitur data per dominum nostrum papam ambaxiatoribus electorum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436a cop. chart. coaeva. L coll. Leipzig Univ.-Bibl. Ms. 1387 fol. 276 ab cop. chart. coaeva mit Uberschrift von 5 derselben Hand Sequitur responsum domini Eugenii super scripta universitatis studii Lipczensis. Darunter von derselben Hand Dilectis filiis rectori magistris doctoribus et universitati studii Lipezensis. Das Stück war ursprünglich woll Einlage in ein nicht aufgefundenes päpstliches Schreiben an die Universität Leipzig von c. 10. August 1438. Vermutlich ist auch die eben erwähnte Adresse dem päpstlichen Schreiben entnommen 10 und gehört eigentlich nicht unmittelbar zu unserem Stück. K coll. Königsberg Staats-A. Schl. II/a Nr. 40 cop. chart. coaeva mit Verschickungs- schnitten, also wohl Einschlußt in cinen (nicht mehr vorhandenen) Brief Papst Eugens an den Ordenshochmeister Paul von Rusdorf. Ferner in Venedig Markusbibl. cod. lat. Z 167 fol. 19b.20a cop. chart. saec. 15 (Abschrift 15 von F); in Rom Bibl. Vatic. côd. Vatic. 4184 fol. 287b�288a cop. chart. saec. 15 (Ab- schrift von F) und in allen Segovia-Hss. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 213-216; Würdt- wein, Subsidia dipl. 7, 151-153; Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 123-124. Per a ea, que nobis prudenter et accurate exposuistis, studium atque diligentiam 20 venerabilium fratrum et b dilectorum filiorum sacri Romani imperii electorum ad extin- guendum e exortas in dei ecclesia dissensiones tutandamqued ipsius pacem et unitatem plene intelligimus e plurimumque commendamus, propter que apostolica sedes preter di- vinam mercedem pronior efficitur ad retributionem condignam; et quoniam ex his, que exposuistis, id videbatur eis f potissimum ad pacem conferre, ut in alium locum pro 25 ycumenico concilio consentire dignaremur, idem s a nobis fieri eorum nomine cum in- stantia petivistis. ad quod profecto citius et specialiush dedissemus responsum, nisi carissimi in i Christo filii nostri Alberti regis Romanorum illustris aliorumque regum et principum Christianorumk oratores in dies expectaremus, quorum consilia in hac re hoc presertim tempore pretermittenda non sunt. verum quia nobis1 et aliis multis hecm ex- 30 pectatio videtur, quod majores possit difficultates rebus agendis inferre, respondendum duximus, quod, quamquam hic concilium ycumenicum legitime sit" jam ° incohatum et loci hujus mutatio possetp facile sanctam " Grecorum r unionem evertere et propterea de alio loco non videatur s neccessaria consideratio, nichilominus ob t vestram et aliorum instantiam equum esse judicavimus ipsius regis Romanorum et aliorum regum et prin- 35 cipum, de quorum oratoribus ad nos infra paucos dies destinandis noticiam habuimus, in ea re querere u et prestolari v consilia, ut sic tam ardua res, quanto majori totius ecclesie unanimitatew sit, tanto salubrius dirigatur. quamobrem hortamur acy requirimus prefatos electores, ut interea apud eundem regem Romanorum, cui etiam super eadem z re scribimus 1, in aliquo aa idoneo bb Germanie loco ce convenire velint, ad quem nos legatos 40 nostros constituimus dd destinare de sincera nostra intentione et mente promptissima ad conservationem pacis ecclesie ad felicem consumationem desiderate ee unionis Grecorum necnon de nostra innocentia et justitia plenissime informatos, qui inf nostris justi- ficationibus auditigg potestatem habebunt, eorum interventu per omnem honestam hh viam a) R ad b) F ac. c) F extinguendas. d) LK tutandumque. e) F intelleximus. f) om. K. g) K idemque. 45 h) K add. vobis. i) in Christo om. RFGPWK. k) om. K. 1) FGK vobis. m) W videtur, quod hec expec- tacio. n) in L sit swischen hic und concilium. 0) om. R ; FP jam vor sit ; W hic statl jam vor sit. p) RPWI. possit. q) R factam. r) L unionem Grecorum. s) FL videtur. t) L ad. u) RPW requirere. v) RI postu- lare ; GK postulari. W) GW unitate. x) I fit. y) DROPWL et. z) L ea. aa) RW alio. bb) om. R. cc) in G loco nach idoneo. dd) D statuimus. ee) om. RPH. ff) om. PW. gg) PHauditis. hh) D honesta- 50 tem vestram statt honestam viam. Nicht aufgefunden.
344 Wahltag zu Frankfurt März 1438. [1438 c. Mai 287 P coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409a] cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Copia responsionis, que dicitur data per dominum nostrum papam ambaxiatoribus electorum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436a cop. chart. coaeva. L coll. Leipzig Univ.-Bibl. Ms. 1387 fol. 276 ab cop. chart. coaeva mit Uberschrift von 5 derselben Hand Sequitur responsum domini Eugenii super scripta universitatis studii Lipczensis. Darunter von derselben Hand Dilectis filiis rectori magistris doctoribus et universitati studii Lipezensis. Das Stück war ursprünglich woll Einlage in ein nicht aufgefundenes päpstliches Schreiben an die Universität Leipzig von c. 10. August 1438. Vermutlich ist auch die eben erwähnte Adresse dem päpstlichen Schreiben entnommen 10 und gehört eigentlich nicht unmittelbar zu unserem Stück. K coll. Königsberg Staats-A. Schl. II/a Nr. 40 cop. chart. coaeva mit Verschickungs- schnitten, also wohl Einschlußt in cinen (nicht mehr vorhandenen) Brief Papst Eugens an den Ordenshochmeister Paul von Rusdorf. Ferner in Venedig Markusbibl. cod. lat. Z 167 fol. 19b.20a cop. chart. saec. 15 (Abschrift 15 von F); in Rom Bibl. Vatic. côd. Vatic. 4184 fol. 287b�288a cop. chart. saec. 15 (Ab- schrift von F) und in allen Segovia-Hss. Gedruckt bei (Horix), Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 213-216; Würdt- wein, Subsidia dipl. 7, 151-153; Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 123-124. Per a ea, que nobis prudenter et accurate exposuistis, studium atque diligentiam 20 venerabilium fratrum et b dilectorum filiorum sacri Romani imperii electorum ad extin- guendum e exortas in dei ecclesia dissensiones tutandamqued ipsius pacem et unitatem plene intelligimus e plurimumque commendamus, propter que apostolica sedes preter di- vinam mercedem pronior efficitur ad retributionem condignam; et quoniam ex his, que exposuistis, id videbatur eis f potissimum ad pacem conferre, ut in alium locum pro 25 ycumenico concilio consentire dignaremur, idem s a nobis fieri eorum nomine cum in- stantia petivistis. ad quod profecto citius et specialiush dedissemus responsum, nisi carissimi in i Christo filii nostri Alberti regis Romanorum illustris aliorumque regum et principum Christianorumk oratores in dies expectaremus, quorum consilia in hac re hoc presertim tempore pretermittenda non sunt. verum quia nobis1 et aliis multis hecm ex- 30 pectatio videtur, quod majores possit difficultates rebus agendis inferre, respondendum duximus, quod, quamquam hic concilium ycumenicum legitime sit" jam ° incohatum et loci hujus mutatio possetp facile sanctam " Grecorum r unionem evertere et propterea de alio loco non videatur s neccessaria consideratio, nichilominus ob t vestram et aliorum instantiam equum esse judicavimus ipsius regis Romanorum et aliorum regum et prin- 35 cipum, de quorum oratoribus ad nos infra paucos dies destinandis noticiam habuimus, in ea re querere u et prestolari v consilia, ut sic tam ardua res, quanto majori totius ecclesie unanimitatew sit, tanto salubrius dirigatur. quamobrem hortamur acy requirimus prefatos electores, ut interea apud eundem regem Romanorum, cui etiam super eadem z re scribimus 1, in aliquo aa idoneo bb Germanie loco ce convenire velint, ad quem nos legatos 40 nostros constituimus dd destinare de sincera nostra intentione et mente promptissima ad conservationem pacis ecclesie ad felicem consumationem desiderate ee unionis Grecorum necnon de nostra innocentia et justitia plenissime informatos, qui inf nostris justi- ficationibus auditigg potestatem habebunt, eorum interventu per omnem honestam hh viam a) R ad b) F ac. c) F extinguendas. d) LK tutandumque. e) F intelleximus. f) om. K. g) K idemque. 45 h) K add. vobis. i) in Christo om. RFGPWK. k) om. K. 1) FGK vobis. m) W videtur, quod hec expec- tacio. n) in L sit swischen hic und concilium. 0) om. R ; FP jam vor sit ; W hic statl jam vor sit. p) RPWI. possit. q) R factam. r) L unionem Grecorum. s) FL videtur. t) L ad. u) RPW requirere. v) RI postu- lare ; GK postulari. W) GW unitate. x) I fit. y) DROPWL et. z) L ea. aa) RW alio. bb) om. R. cc) in G loco nach idoneo. dd) D statuimus. ee) om. RPH. ff) om. PW. gg) PHauditis. hh) D honesta- 50 tem vestram statt honestam viam. Nicht aufgefunden.
Strana 345
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 345 15 concordiam praticandi tractandib et amplectendie et, si aliterd dissensio sopiri non 11438 C. possit et e expediens sit et 1 rebus gerendis s accommodum h, de alio tuto et libero loco, Mai 28) quantum i in nobis est, etiam agendi tractandi et concludendik, ut sic cum caritate et pace ad expeditionem unionis Grecorum et aliorum operum sanctorum 1 procedatur. ad 5 id vero, quod postulastis, ut ab ulteriori processu contra existentes in Basilea abstinere dignaremur, respondemus: quod nos adversus eos nunquam aliquid nisi neccessitate com- pulsi fecimus et, licet quotidie sedi apostolice nobis et nostris intollerabilia gravamina per eos inferantur, tamen pro bono pacis libenter condescendimus, si prefati electores sic provideant, quod ipsi de Basilea ab inceptis gravaminibus et aliis novitatibus superse- 10 deantm. quod si per illos aliter attemptatum fuerit, exnunc coram deo et hominibus de nostra sinceritate et, quod per nos pax et unitas ecclesie non deficit n, protestamur. 174. Papst Eugen an die Kurfürsten in ihrer Gesamtheit und an jeden einzeln 1: hat ihren gen. Gesandten seine Antwort erteilt, die er beilegt, und bittet, alle Hindernisse zu beseitigen, die der Einheit der Kirche und der Griechenunion im Wege stehen. 1438 Mai 28 Ferrara. G aus Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 37 [fol. 36a] cop. chart. coaeva. D coll. Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 93 a cop. chart. coaeva ohne Adresse, Tagesdatum und Pontifikatsjahr. Uberschrift von anderer Hand 1438 Presentata in campo ante castrum Freuwensteyn feria quarta post Johannis bap- tiste [Juni 25] etc. responsum pape factum ambasiatoribus omnium electorum sacri im- perii Ferrarie. 1438 Mai 28 20 Eugenius episcopus servus servorum dei venerabilibus° fratribus et dilectis filiis nobilibus viris Romani imperii electoribus salutem et apostolicam benedictionem. ve- nerunt 2 proximis diebus ad nos dilecti filii Johannes abbas de Mulbronn ordinis Cyster- 25 ciensis, Heinricus de Erpel » prepositus sancti Severini Coloniensis decretorum doctor, Johannes de Lysura" decretorum doctor et Gregorius Heymburg3 juris r utriusque doctor oratores vestris et nonnulla nobis parte vestra dixerunt ostendencia bonam vo- luntatem t disposicionemque vestram u ad pacem unionemque in dei ecclesia conservan- dam. distulimus respondere eis per aliquot v dies expectantes, si forte, ut dicebatur, in- so terea venirent oratores carissimi in Christo filii nostri electi in regemw Romanorum. sed cum illi nimis differrent utiliusque videretur ipsos vestros x oratores expedire 4 quam re- 35 a) L practicandam. b) P placitandi; E add. et concludendi; L tractandum. c) F amplectandi ; L amplectendum. d) L aliqua. e) R ut. 1) Wac. g) W agendis. h) L occasio nec dum statt accomodum. i) E quantum- cunque. k) PL agendum tractandum et concludendum. 1) ERFGPWK sanctorum operum. m) D super- sederint; L supersedantur. n) 6 defecit. 0) D dilecto filio nobili viro duci Saxonie statt venerabilibus — electoribus. p) D Eripol. q) D Lisura. r) D utrinsque juris. s) D nostri und add. omnium electorum. t) D mentem. u) D nostram. v) D aliquod. w) D Romanorum imperatorem. x) D oratores vestros. Letzteres folgt aus Var. o. Am 5. Mai schrieb Ambrogio Traversari aus 40 Ferrara an einen Mönch Michael u. a.: - -- legati electorum imperii huc adplicuerunt exspectanturque imperatoris nuntii, et confidimus tantis tonitruis aures et corda nostrorum exscutienda sive componenda ma- gis ad saniora consilia subscipienda. (Traversarii 45 epistolae, ed. Cannetus-Mehus col. 628.) — Im Diarium des Andrea da Santa Croce heißét es von dieser Gesandtschaft: Basiliensibus ab eorum co- natibus minime desistentibus electores imperii ar- chiepiscopus Coloniensis Maguntinus et Treverensis 50 ac electores seculares alii ad Eugenium papam de- stinarunt, qui Ferrariam egressi sunt post pasca resurrectionis [April 13] petentes se interponere velle, ut hec cessaret dissencio. (Florenz Bibl. Laur. cod. Gaddi 48 fol. 37b not. chart. saec. 15.) Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Gregor Heimburg war im Auftrage der Kur- fürsten von Sachsen und Brandenburg an der Ge- sandtschaft nach Basel, Ferrara und wieder nach Basel beteiligt und verbrauchte in den fast 15 Wochen, die sie währte, 180 Gulden, von denen jeder der beiden Fürsten die Hälfte zu zahlen hatte (vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 4). Gleichfalls am 28. Mai stellte Papst Eugen einen Geleitsbrief für die vier gen. Gesandten cum eorum sociis et familiaribus numero equitibus 30 aus; dat. 5. kalendas junii. (Rom Vatik. Archiv Reg. 366 fol. 298a cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Salvus conductus pro oratoribus sacri imperii electorum.) 44
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 345 15 concordiam praticandi tractandib et amplectendie et, si aliterd dissensio sopiri non 11438 C. possit et e expediens sit et 1 rebus gerendis s accommodum h, de alio tuto et libero loco, Mai 28) quantum i in nobis est, etiam agendi tractandi et concludendik, ut sic cum caritate et pace ad expeditionem unionis Grecorum et aliorum operum sanctorum 1 procedatur. ad 5 id vero, quod postulastis, ut ab ulteriori processu contra existentes in Basilea abstinere dignaremur, respondemus: quod nos adversus eos nunquam aliquid nisi neccessitate com- pulsi fecimus et, licet quotidie sedi apostolice nobis et nostris intollerabilia gravamina per eos inferantur, tamen pro bono pacis libenter condescendimus, si prefati electores sic provideant, quod ipsi de Basilea ab inceptis gravaminibus et aliis novitatibus superse- 10 deantm. quod si per illos aliter attemptatum fuerit, exnunc coram deo et hominibus de nostra sinceritate et, quod per nos pax et unitas ecclesie non deficit n, protestamur. 174. Papst Eugen an die Kurfürsten in ihrer Gesamtheit und an jeden einzeln 1: hat ihren gen. Gesandten seine Antwort erteilt, die er beilegt, und bittet, alle Hindernisse zu beseitigen, die der Einheit der Kirche und der Griechenunion im Wege stehen. 1438 Mai 28 Ferrara. G aus Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 37 [fol. 36a] cop. chart. coaeva. D coll. Dresden H. St. A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 93 a cop. chart. coaeva ohne Adresse, Tagesdatum und Pontifikatsjahr. Uberschrift von anderer Hand 1438 Presentata in campo ante castrum Freuwensteyn feria quarta post Johannis bap- tiste [Juni 25] etc. responsum pape factum ambasiatoribus omnium electorum sacri im- perii Ferrarie. 1438 Mai 28 20 Eugenius episcopus servus servorum dei venerabilibus° fratribus et dilectis filiis nobilibus viris Romani imperii electoribus salutem et apostolicam benedictionem. ve- nerunt 2 proximis diebus ad nos dilecti filii Johannes abbas de Mulbronn ordinis Cyster- 25 ciensis, Heinricus de Erpel » prepositus sancti Severini Coloniensis decretorum doctor, Johannes de Lysura" decretorum doctor et Gregorius Heymburg3 juris r utriusque doctor oratores vestris et nonnulla nobis parte vestra dixerunt ostendencia bonam vo- luntatem t disposicionemque vestram u ad pacem unionemque in dei ecclesia conservan- dam. distulimus respondere eis per aliquot v dies expectantes, si forte, ut dicebatur, in- so terea venirent oratores carissimi in Christo filii nostri electi in regemw Romanorum. sed cum illi nimis differrent utiliusque videretur ipsos vestros x oratores expedire 4 quam re- 35 a) L practicandam. b) P placitandi; E add. et concludendi; L tractandum. c) F amplectandi ; L amplectendum. d) L aliqua. e) R ut. 1) Wac. g) W agendis. h) L occasio nec dum statt accomodum. i) E quantum- cunque. k) PL agendum tractandum et concludendum. 1) ERFGPWK sanctorum operum. m) D super- sederint; L supersedantur. n) 6 defecit. 0) D dilecto filio nobili viro duci Saxonie statt venerabilibus — electoribus. p) D Eripol. q) D Lisura. r) D utrinsque juris. s) D nostri und add. omnium electorum. t) D mentem. u) D nostram. v) D aliquod. w) D Romanorum imperatorem. x) D oratores vestros. Letzteres folgt aus Var. o. Am 5. Mai schrieb Ambrogio Traversari aus 40 Ferrara an einen Mönch Michael u. a.: - -- legati electorum imperii huc adplicuerunt exspectanturque imperatoris nuntii, et confidimus tantis tonitruis aures et corda nostrorum exscutienda sive componenda ma- gis ad saniora consilia subscipienda. (Traversarii 45 epistolae, ed. Cannetus-Mehus col. 628.) — Im Diarium des Andrea da Santa Croce heißét es von dieser Gesandtschaft: Basiliensibus ab eorum co- natibus minime desistentibus electores imperii ar- chiepiscopus Coloniensis Maguntinus et Treverensis 50 ac electores seculares alii ad Eugenium papam de- stinarunt, qui Ferrariam egressi sunt post pasca resurrectionis [April 13] petentes se interponere velle, ut hec cessaret dissencio. (Florenz Bibl. Laur. cod. Gaddi 48 fol. 37b not. chart. saec. 15.) Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Gregor Heimburg war im Auftrage der Kur- fürsten von Sachsen und Brandenburg an der Ge- sandtschaft nach Basel, Ferrara und wieder nach Basel beteiligt und verbrauchte in den fast 15 Wochen, die sie währte, 180 Gulden, von denen jeder der beiden Fürsten die Hälfte zu zahlen hatte (vgl. Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 56 Anm. 4). Gleichfalls am 28. Mai stellte Papst Eugen einen Geleitsbrief für die vier gen. Gesandten cum eorum sociis et familiaribus numero equitibus 30 aus; dat. 5. kalendas junii. (Rom Vatik. Archiv Reg. 366 fol. 298a cop. chart. coaeva mit der Uber- schrift Salvus conductus pro oratoribus sacri imperii electorum.) 44
Strana 346
346 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 28 1438 Mai 28 tinere, fecimus dictis oratoribus vestris a responsionem !, cujus b copiam mittimus inter- clusam. que quidem talis est, ut non dubitemus eam vobis futuram omnino gratam. quare commendantes nos de optima disposicione nostra in predictis hortamur in domino, ut totis viribus laboretis d, quatenus ipsa nostra e responsio quantocius execucioni deman- detur atque omnia! tollantur obstacula, per que unitas catholice ecclesie unioque Gre- 5 corum turbari possent seu impediri. datum Ferrarie anno incarnacionis dominice 1438 g quinto h kalendas junii pontificatus nostri anno octavo. [supra] Venerabilibus i fratribus et dilectis filiis nobilibus viris Romani imperii electoribus. A.k de Magio. [1438 kurz vor Mai 30] 175. Forderungen gen. Konzilsgesandten 2 an K. Albrecht, in Wien mündlich vorgetragen 10 und dann schriftlich überreicht 3. [ 1438 kurz vor Mai 30 4 Wien.] R aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 98 ab cop. chart. coaevа. U coll. ebenda Urkunden nr. 6507, 4 cop. chart. coaeva. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 35 [fol. 34b-35 a] cop. chart. coaeva. Die 15 Absatzziffern sind aufgelöst, also Secundo, Tercio usw. Peticiones ex parte ambasiatorum sacri concilii Basiliensis universalem ecclesiam representantis per reverendissimos in Christo patres dominos L. patriarcham Aquilegiensem et G. episcopum Vicensem ac Johannem de Bachenstein archidiaconum Zagerbiensem oratores coram regia celsitudine domini regis Romanorum in Wyenna verbo exposite. [1] Primo quatenus suam solita devocione et religiosissima probitate velit auctoritatem sacrorum conciliorum generalium et presertim dicti sacri concilii Basiliensis manutenere et defendere veritatemque fidei catholice in concilio Constanciensi declaratam tueri et protegere ac decreta sancte sinodi Basiliensis pro reformacione ecclesie in capite et in membris pro honore dei et salute animarum edita, ut in execucionem deducantur, devote suscipere et 25 juvare permittereque, ut libere absque inpedimento perficiat opus reformacionis ecclesie in capite et in membris. ad quam reformacionem effectualiter peragendam multis jam sollempnibus professionibus publicatis " per totam Christianam regionem se obligavit. 2°. Quod suspensionem domini Eugenii pape ab administracione papatus per uni- versalem ecclesiam " factam P observet ac per totum imperium observari faciat. 3°. Ut « prefatum sacrum concilium r Basiliense manuteneat et a persecucionibus violenciis et oppressionibus s liberet. 4t°. Ut disponat de aliquo nobilit protectore, qui nomine et vice ejus protegat manuteneat et defendat sacrum concilium et omnia illius supposita provideatque adversus depredaciones spoliaciones et captivaciones et ut " omnes libere ad sacrum concilium 35 venire possint. 20 30 a) om. D und add. introclusam. b) D om. cujus — interclusam. c) D tibi. d) D labores. e) G vestra. f) G omnino. g) D millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. h) D om. quinto — octavo. i) in D felill die Adresse. k) D Jo. de Cruce. 1) G Zagrabiensem. m) in U folgt obligata ausgestrichen, dann suo. n) G pu- blicis ; U add. et. o) in R folgt ausgestricken formam. p) RUsanctam. q) G Quod. r) G stelll um Basiliense 40 concilium. s) G opprobriis. 1) G notabili. u) om. G. nr. 173. 2 Am 29. März wurde im Konzil der Beschluß zu dieser Gesandtschaft gefaßt (vgl. Conc. Bas. 5, 154 Z. 6 f. und die Protokollnotiz Hüglins über die Beschlüsse der Deputacio pro communibus vom 26. März in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüg- lins fol. 38a not. orig. chart.), am 18. April legten die Gesandten den üblichen Eid ab (vgl. Conc. Bas. 5, 156 Z. 23 ff.), am 28. April erhiellen sie die Stel- lung als legati de latere (vgl. ebd. S. 160 Z. 31ff.), am 30. April machte sich der Patriarch von Aquileja auf den Weg (vgl. ebd. S. 161 Z. 4 ff.) und am 1. Mai der Bischof von Vich (vgl. ebd. S. 161 Z. 8 ff. und eine hs. Notiz in Paris Bibl. nat. cod. 45 ms. lat. 1511 fol. 88b not. membr. coaeva). 3 Letzteres ergibt sich aus der Antwort der kö- niglichen Gesandten auf dem Reichstag zu Nürn- berg im Juli 1438. Die Datierung folgt aus nr. 176. 50
346 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 28 1438 Mai 28 tinere, fecimus dictis oratoribus vestris a responsionem !, cujus b copiam mittimus inter- clusam. que quidem talis est, ut non dubitemus eam vobis futuram omnino gratam. quare commendantes nos de optima disposicione nostra in predictis hortamur in domino, ut totis viribus laboretis d, quatenus ipsa nostra e responsio quantocius execucioni deman- detur atque omnia! tollantur obstacula, per que unitas catholice ecclesie unioque Gre- 5 corum turbari possent seu impediri. datum Ferrarie anno incarnacionis dominice 1438 g quinto h kalendas junii pontificatus nostri anno octavo. [supra] Venerabilibus i fratribus et dilectis filiis nobilibus viris Romani imperii electoribus. A.k de Magio. [1438 kurz vor Mai 30] 175. Forderungen gen. Konzilsgesandten 2 an K. Albrecht, in Wien mündlich vorgetragen 10 und dann schriftlich überreicht 3. [ 1438 kurz vor Mai 30 4 Wien.] R aus Dresden H. St.A. Loc. 4369 Wittenb. Ges.-A. Religionssachen A fol. 98 ab cop. chart. coaevа. U coll. ebenda Urkunden nr. 6507, 4 cop. chart. coaeva. G coll. Gießen Univ.-Bibl. cod. nr. 650. Stück 35 [fol. 34b-35 a] cop. chart. coaeva. Die 15 Absatzziffern sind aufgelöst, also Secundo, Tercio usw. Peticiones ex parte ambasiatorum sacri concilii Basiliensis universalem ecclesiam representantis per reverendissimos in Christo patres dominos L. patriarcham Aquilegiensem et G. episcopum Vicensem ac Johannem de Bachenstein archidiaconum Zagerbiensem oratores coram regia celsitudine domini regis Romanorum in Wyenna verbo exposite. [1] Primo quatenus suam solita devocione et religiosissima probitate velit auctoritatem sacrorum conciliorum generalium et presertim dicti sacri concilii Basiliensis manutenere et defendere veritatemque fidei catholice in concilio Constanciensi declaratam tueri et protegere ac decreta sancte sinodi Basiliensis pro reformacione ecclesie in capite et in membris pro honore dei et salute animarum edita, ut in execucionem deducantur, devote suscipere et 25 juvare permittereque, ut libere absque inpedimento perficiat opus reformacionis ecclesie in capite et in membris. ad quam reformacionem effectualiter peragendam multis jam sollempnibus professionibus publicatis " per totam Christianam regionem se obligavit. 2°. Quod suspensionem domini Eugenii pape ab administracione papatus per uni- versalem ecclesiam " factam P observet ac per totum imperium observari faciat. 3°. Ut « prefatum sacrum concilium r Basiliense manuteneat et a persecucionibus violenciis et oppressionibus s liberet. 4t°. Ut disponat de aliquo nobilit protectore, qui nomine et vice ejus protegat manuteneat et defendat sacrum concilium et omnia illius supposita provideatque adversus depredaciones spoliaciones et captivaciones et ut " omnes libere ad sacrum concilium 35 venire possint. 20 30 a) om. D und add. introclusam. b) D om. cujus — interclusam. c) D tibi. d) D labores. e) G vestra. f) G omnino. g) D millesimo quadringentesimo tricesimo octavo. h) D om. quinto — octavo. i) in D felill die Adresse. k) D Jo. de Cruce. 1) G Zagrabiensem. m) in U folgt obligata ausgestrichen, dann suo. n) G pu- blicis ; U add. et. o) in R folgt ausgestricken formam. p) RUsanctam. q) G Quod. r) G stelll um Basiliense 40 concilium. s) G opprobriis. 1) G notabili. u) om. G. nr. 173. 2 Am 29. März wurde im Konzil der Beschluß zu dieser Gesandtschaft gefaßt (vgl. Conc. Bas. 5, 154 Z. 6 f. und die Protokollnotiz Hüglins über die Beschlüsse der Deputacio pro communibus vom 26. März in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüg- lins fol. 38a not. orig. chart.), am 18. April legten die Gesandten den üblichen Eid ab (vgl. Conc. Bas. 5, 156 Z. 23 ff.), am 28. April erhiellen sie die Stel- lung als legati de latere (vgl. ebd. S. 160 Z. 31ff.), am 30. April machte sich der Patriarch von Aquileja auf den Weg (vgl. ebd. S. 161 Z. 4 ff.) und am 1. Mai der Bischof von Vich (vgl. ebd. S. 161 Z. 8 ff. und eine hs. Notiz in Paris Bibl. nat. cod. 45 ms. lat. 1511 fol. 88b not. membr. coaeva). 3 Letzteres ergibt sich aus der Antwort der kö- niglichen Gesandten auf dem Reichstag zu Nürn- berg im Juli 1438. Die Datierung folgt aus nr. 176. 50
Strana 347
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 347 [1438 kurz vor Mai 30] 20 25 5t°. Cum sacrum concilium debitum suum fecerit in convencionibus servandis erga Grecos mittendo ambasiatores solempnes cum galeis et pecuniis et a aliis necessariis, et in hiis tantum exposuit, quod adhuc remanet ecclesia obligata quasib in 70 milibus du- catorum dominis Avinionensibus et in “ aliis magnis summis diversis creditoribus et merca- 5 toribus, que omnia ascendunt ad summam 140 milium florenorum de camera: qua de re dignetur regia celsitudo benignis favoribus et auxiliis adjuvare, ut pecunie, que ex indulgenciis in suis regnis et dominiis provenerunt, necnon decima d impositae libere le- vari et exigi possint juxta continenciam literarum a prefato sacro concilio emanatarum et idem faciat per universam Germaniam observari, ut inde f satisfieri possit creditoribus 10 supradictis, presertim Avinionensibus et Anthonio de Albertis, cui debentur quinque milia florenorum g auri de camera, cui sunt obligati duodecim de prestancioribus sacri concilii 1. 6t°. Ut excitet prelatos et ecclesiasticos viros inclite nacionis Germanice, ut in bono numero ad sanctam sinodum Basiliensem veniant saluti tocius orbis consulturi et cum 15 ceteris patribus sacri concilii ad dei laudem et ecclesie reformacionem debite provisuri. 7mo. Ut debito modo sua regia majestas providere dignetur atque inhibere per universam Germaniam, ne h quis presumat ad conventiculum i Ferrariense pertransire et literas summi pontificis aut ipsius conventiculi in Germania publicare in prejudicium sacri concilii et suppositorum ejusdem. 8vo. Ut scribere dignetur serenissimis dominis regibus Anglie Polonie et Scotie illustribusque ducibus Almanie ac universis principibus sacri imperii precipue k inclite nacionis Germanie, quatenus decreta sacri concilii Basiliensis debite suscipiant manu- teneant et defendant, potissime que pro reformacione ecclesie in capite et in membris edita dinoscuntur. [9] Postremo cum dominus patriarcha Aquilegiensis pro recuperacione patrimonii patriarchatus Aquilegiensis multos labores pertulerit et sentenciam2 diffinitivam contra detentores et occupatores bonorum ecclesie optinuerit, ut pro illius execucione prestet auxilium et favorem pro juvamine et auxilio brachii spiritualis 1. 30 176. K. Albrecht an das Baseler Konzil3: verweist wegen seiner Antwort auf die Vor- stellungen gen. Konzilsgesandten auf den am 13. Juli bevorstehenden Reichstag zu Nürnberg; bittet das Konzil, seine Gesandten dorthin zu schicken; fordert die Rück- verweisung der Streitsache zwischen gen. baierischen Herzogen vor das kaiserliche 1438 Mai 30 Wien. Tribunal. 1438 Маi 30 35 40 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E. I. 1 i. fol. 100b-101a cop. chart. coaeva. Uberschrift von Iselins Hand Alia Alberti regis Romanorum, qua respondet de legatione ad se concilii et petit, ut controversia Ludovici et Henrici ducum Bavariae ad concilium delata ad se remittatur. coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 408b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Alia litera ejusdem domini regis ad sacrum concilium. Vorhergeht unsere nr. 166. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 106 und in Conc. Bas. 5, 167 Z. 30. P Reverendissimi reverendique in Christo patres acm venerabiles et egregii sincere accedentes nuper nostram majestatem venerabiles Ludovicus patriarcha grateque dilecti. 45 a) G ac. b) om. G. c) om. RU. d) U decuma. e) RU exposita. f) G exinde. g) 6 floreni. h) G om. ne quis presumat. i) RU concilium. k) U principue. 1) G secularis. m) Pom. ac venerabiles. Vgl. dazu S. 186 Anm. 2. Am 23. Dezember 1435, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 837 und Conc. Bas. 3, 606 Z. 24. 1 3 Uber die Verlesung dieses Briefes in der Generalkongregation vom 27. Juni vgl. Conc. Bas. 5, 167 Z. 30. 44*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 347 [1438 kurz vor Mai 30] 20 25 5t°. Cum sacrum concilium debitum suum fecerit in convencionibus servandis erga Grecos mittendo ambasiatores solempnes cum galeis et pecuniis et a aliis necessariis, et in hiis tantum exposuit, quod adhuc remanet ecclesia obligata quasib in 70 milibus du- catorum dominis Avinionensibus et in “ aliis magnis summis diversis creditoribus et merca- 5 toribus, que omnia ascendunt ad summam 140 milium florenorum de camera: qua de re dignetur regia celsitudo benignis favoribus et auxiliis adjuvare, ut pecunie, que ex indulgenciis in suis regnis et dominiis provenerunt, necnon decima d impositae libere le- vari et exigi possint juxta continenciam literarum a prefato sacro concilio emanatarum et idem faciat per universam Germaniam observari, ut inde f satisfieri possit creditoribus 10 supradictis, presertim Avinionensibus et Anthonio de Albertis, cui debentur quinque milia florenorum g auri de camera, cui sunt obligati duodecim de prestancioribus sacri concilii 1. 6t°. Ut excitet prelatos et ecclesiasticos viros inclite nacionis Germanice, ut in bono numero ad sanctam sinodum Basiliensem veniant saluti tocius orbis consulturi et cum 15 ceteris patribus sacri concilii ad dei laudem et ecclesie reformacionem debite provisuri. 7mo. Ut debito modo sua regia majestas providere dignetur atque inhibere per universam Germaniam, ne h quis presumat ad conventiculum i Ferrariense pertransire et literas summi pontificis aut ipsius conventiculi in Germania publicare in prejudicium sacri concilii et suppositorum ejusdem. 8vo. Ut scribere dignetur serenissimis dominis regibus Anglie Polonie et Scotie illustribusque ducibus Almanie ac universis principibus sacri imperii precipue k inclite nacionis Germanie, quatenus decreta sacri concilii Basiliensis debite suscipiant manu- teneant et defendant, potissime que pro reformacione ecclesie in capite et in membris edita dinoscuntur. [9] Postremo cum dominus patriarcha Aquilegiensis pro recuperacione patrimonii patriarchatus Aquilegiensis multos labores pertulerit et sentenciam2 diffinitivam contra detentores et occupatores bonorum ecclesie optinuerit, ut pro illius execucione prestet auxilium et favorem pro juvamine et auxilio brachii spiritualis 1. 30 176. K. Albrecht an das Baseler Konzil3: verweist wegen seiner Antwort auf die Vor- stellungen gen. Konzilsgesandten auf den am 13. Juli bevorstehenden Reichstag zu Nürnberg; bittet das Konzil, seine Gesandten dorthin zu schicken; fordert die Rück- verweisung der Streitsache zwischen gen. baierischen Herzogen vor das kaiserliche 1438 Mai 30 Wien. Tribunal. 1438 Маi 30 35 40 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E. I. 1 i. fol. 100b-101a cop. chart. coaeva. Uberschrift von Iselins Hand Alia Alberti regis Romanorum, qua respondet de legatione ad se concilii et petit, ut controversia Ludovici et Henrici ducum Bavariae ad concilium delata ad se remittatur. coll. Paris Archives nationales K 1711 [fol. 408b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Alia litera ejusdem domini regis ad sacrum concilium. Vorhergeht unsere nr. 166. Erwähnt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 106 und in Conc. Bas. 5, 167 Z. 30. P Reverendissimi reverendique in Christo patres acm venerabiles et egregii sincere accedentes nuper nostram majestatem venerabiles Ludovicus patriarcha grateque dilecti. 45 a) G ac. b) om. G. c) om. RU. d) U decuma. e) RU exposita. f) G exinde. g) 6 floreni. h) G om. ne quis presumat. i) RU concilium. k) U principue. 1) G secularis. m) Pom. ac venerabiles. Vgl. dazu S. 186 Anm. 2. Am 23. Dezember 1435, vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 2, 837 und Conc. Bas. 3, 606 Z. 24. 1 3 Uber die Verlesung dieses Briefes in der Generalkongregation vom 27. Juni vgl. Conc. Bas. 5, 167 Z. 30. 44*
Strana 348
348 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 30 Juli 13 1438 Мai 30 Aquilegiensis princeps Georgius episcopus Vicensis et Johannes de Bachenstein a decre- torum doctor ambasiatores vestri nobis grate dilecti nobis aliqua ardua vestri parte tam legaliter quam prudenter exposuerunt 1. quos gratanter audivimus. et quia nos super petitis per eos usque ad congregacionem Nuremberge fiendam videlicet in festo sancte Margarethe proxime futuro, ad quam nostros solennes destinabimus oratores, ex certis racionabilibus causis supercedimus respondere, vestras reverendissimas paternitates serio- sius adhortamur, quatenus vestre paternitates cum paciencia hujusmodi terminum presto- lari et ibidem suos oratores transmittere velint. nos autem in hujusmodi peticionibus vestris sic cooperabimur et faciemus, quod de nobis merito poteritis contentari, taliter quod cedet ad laudem et honorem dei et defensionem ecclesie universalis. ceterum quia i0 quedam causa inter illustres principes Ludovicum ab una et Henricum partibus ab altera comites palatinos Reni et duces Bavarie avunculos nostros carissimos coram sacro con- cilio et vestris paternitatibus ad presens vertitur 2, idcirco rogamus vestras paternitates, quatenus vestre paternitates predictam causam cum omnibus suis dependentibus emer- gentibus et connexis ad nostrum imperiale tribunal, ad quod de jure spectare dignosci- 15 tur, remittere velint 3. nos autem offerimus ambas partes aut per amicabilem compo- sicionem aut per rigorem justicie absque protraccione omnimode convenire. datum Wienne die 30. mensis maji regnorum nostrorum anno primo. [subtus] Reverendissimis ' reverendisque Albertus dei gracia Romanorum rex ac venerabilibus et egregiis in Christo semperc augustus ac Hungarie Dalmacie 20 Croacie etc. rex, electus rex Boemie et dux patribus et dominis sacrosancte generali Basiliensi sinodo in spiritu sancto legitime Haustrie etc. congregate universalem ecclesiam repre- sentanti amicis nostris carissimis et grate et sincere nobis dilectis. 5 Ad d mandatum domini regis Hermannus Hecht. 25 1438 Juni 6 177. Papst Eugen an die Reichsstädte in Schwaben 1: übersendet seine Antwort auf die Vorstellungen der kurfürstlichen Gesandten; bittet den von ihm in dieser Ant- wort geforderten Tag zu beschicken und zur Verhütung des drohenden Schismas beizutragen; Näheres wird Nicolaus von Cusa, des Uberbringer dieses Schreibens, mitteilen. 1438 Juni 6 Ferrara. 30 Aus Ulm Stadt-A. Urkunden orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. avulsa. Auf der Rückseite unten am Rande rechts von der Bulle Blondus. Eugenius episcopus servus servorum dei dilectis filiis civibus civitatum imperialium Suevie salutem et apostolicam benedictionem. cum venerabiles fratres et dilecti filii sacri Romani imperii electores nobis per suos oratores cum instancia supplicarint 5, ut in 35 alium locum ab isto pro ycomenico concilio consentire eciam et ab inceptis processibus contra aliquos, qui Basilee in scandalum ecclesie remanserunt, abstinere dignaremur, que a) B B Rachenstein; P Bachesten. b) in P felill die Adresse. c) B om. semper — Haustrie. d) in P fehlt die Unterfertigung. nr. 175. 2 Vgl. dazu Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 105-106 und Conc. Bas. 5, 148 Z. 29 ff. Nach Segovia sollte schon am 7. April den im Text erwähnten Konzilsgesandten der Auftrag er- teilt werden, die Streitsache an den König zu bringen, ut coram eo de pace tractaretur. (Mon. Conc. sаec. 15, T. 3, 106.) 4 Von diesem Schreiben machten am 10. Juli 1438 Ulm, Memmingen, Gmünd, Dinkelsbühl, 40 Kaufbeuren und Kempten, die zu Ulm tagten, in einer Nachschrift ihres Einladungsschreibens zu einem Tage des Städtebundes zu Ulm am 20. Juli Nördlingen Mitteilung; dat. Ulme -- uf donrstag vor Margarethe anno -- 38. (Nördlingen Stadt-A. 45 Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 16 (blau) orig. chart. lit. clausa). 5 Vgl. nrr. 173 u. 174.
348 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Mai 30 Juli 13 1438 Мai 30 Aquilegiensis princeps Georgius episcopus Vicensis et Johannes de Bachenstein a decre- torum doctor ambasiatores vestri nobis grate dilecti nobis aliqua ardua vestri parte tam legaliter quam prudenter exposuerunt 1. quos gratanter audivimus. et quia nos super petitis per eos usque ad congregacionem Nuremberge fiendam videlicet in festo sancte Margarethe proxime futuro, ad quam nostros solennes destinabimus oratores, ex certis racionabilibus causis supercedimus respondere, vestras reverendissimas paternitates serio- sius adhortamur, quatenus vestre paternitates cum paciencia hujusmodi terminum presto- lari et ibidem suos oratores transmittere velint. nos autem in hujusmodi peticionibus vestris sic cooperabimur et faciemus, quod de nobis merito poteritis contentari, taliter quod cedet ad laudem et honorem dei et defensionem ecclesie universalis. ceterum quia i0 quedam causa inter illustres principes Ludovicum ab una et Henricum partibus ab altera comites palatinos Reni et duces Bavarie avunculos nostros carissimos coram sacro con- cilio et vestris paternitatibus ad presens vertitur 2, idcirco rogamus vestras paternitates, quatenus vestre paternitates predictam causam cum omnibus suis dependentibus emer- gentibus et connexis ad nostrum imperiale tribunal, ad quod de jure spectare dignosci- 15 tur, remittere velint 3. nos autem offerimus ambas partes aut per amicabilem compo- sicionem aut per rigorem justicie absque protraccione omnimode convenire. datum Wienne die 30. mensis maji regnorum nostrorum anno primo. [subtus] Reverendissimis ' reverendisque Albertus dei gracia Romanorum rex ac venerabilibus et egregiis in Christo semperc augustus ac Hungarie Dalmacie 20 Croacie etc. rex, electus rex Boemie et dux patribus et dominis sacrosancte generali Basiliensi sinodo in spiritu sancto legitime Haustrie etc. congregate universalem ecclesiam repre- sentanti amicis nostris carissimis et grate et sincere nobis dilectis. 5 Ad d mandatum domini regis Hermannus Hecht. 25 1438 Juni 6 177. Papst Eugen an die Reichsstädte in Schwaben 1: übersendet seine Antwort auf die Vorstellungen der kurfürstlichen Gesandten; bittet den von ihm in dieser Ant- wort geforderten Tag zu beschicken und zur Verhütung des drohenden Schismas beizutragen; Näheres wird Nicolaus von Cusa, des Uberbringer dieses Schreibens, mitteilen. 1438 Juni 6 Ferrara. 30 Aus Ulm Stadt-A. Urkunden orig. membr. lit. clausa c. bulla plumb. pend. avulsa. Auf der Rückseite unten am Rande rechts von der Bulle Blondus. Eugenius episcopus servus servorum dei dilectis filiis civibus civitatum imperialium Suevie salutem et apostolicam benedictionem. cum venerabiles fratres et dilecti filii sacri Romani imperii electores nobis per suos oratores cum instancia supplicarint 5, ut in 35 alium locum ab isto pro ycomenico concilio consentire eciam et ab inceptis processibus contra aliquos, qui Basilee in scandalum ecclesie remanserunt, abstinere dignaremur, que a) B B Rachenstein; P Bachesten. b) in P felill die Adresse. c) B om. semper — Haustrie. d) in P fehlt die Unterfertigung. nr. 175. 2 Vgl. dazu Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 105-106 und Conc. Bas. 5, 148 Z. 29 ff. Nach Segovia sollte schon am 7. April den im Text erwähnten Konzilsgesandten der Auftrag er- teilt werden, die Streitsache an den König zu bringen, ut coram eo de pace tractaretur. (Mon. Conc. sаec. 15, T. 3, 106.) 4 Von diesem Schreiben machten am 10. Juli 1438 Ulm, Memmingen, Gmünd, Dinkelsbühl, 40 Kaufbeuren und Kempten, die zu Ulm tagten, in einer Nachschrift ihres Einladungsschreibens zu einem Tage des Städtebundes zu Ulm am 20. Juli Nördlingen Mitteilung; dat. Ulme -- uf donrstag vor Margarethe anno -- 38. (Nördlingen Stadt-A. 45 Akten des Schwäb. Städtebundes IV, 3 v. J. 1438 nr. 16 (blau) orig. chart. lit. clausa). 5 Vgl. nrr. 173 u. 174.
Strana 349
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 349 quidem eciam, ut certi reddebamur, petituri erant oratores carissimi in Christo filii nostri Alberti regis Romanorum illustris, nosque de consilio venerabilium fratrum nostrorum sancte Romane ecclesie cardinalium eis, prout in copia presentibus interclusa continetur, duxerimus respondendum 1, vestram devotionem hortamur atque requirimus, ut ad die- 5 tam, quam in responsione predicta postulavimus, mittere velitis et juxta vestram con- suetam fidem atque devotionem sancte sedis apostolice auctoritati favere ac justicie et innocentie nostre assistere studeatis, quemadmodum plene confidimus atque speramus, ut sic per vestram et aliorum principum assistentiam pestiferum illud et inveteratum scisma in natione Germanie tantis tamque piis laboribus exstinctum paucorum quorundam ho- 10 minum odio et ambitione non solum in eadem natione non renovetur, sed pax detur ecclesie et unitas maneat illibata. super quibus plura vestre devotioni dicet dilectus filius Nicolaus de Cusa prepositus sancti Floriani lator hujus. datum Ferrarie anno incarnationis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo octavo octavo idus junii pon- tificatus nostri anno octavo. 15 [in verso] Dilectis filiis civibus civitatum imperialium Suevie. 1438 Jиni 6 1438 Juni 6 Ja. Branchatius. 20 178. Ausführungen des Dr. Georg Fischel, Gesandten K. Albrechts, in der General- 11138 Juni IH kongregation des Baseler Konzils: Dank des Königs für den Glückwunsch und die Erteilung des Segens durch das Konzil, für die Gesandtschaft und Schreiben an ihn und für die Uberlassung von 14000 Gulden aus dem Griechenablaß; Erteilung des Geleits; Zufriedenheit des Königs mit dem überlegten und abwartenden Vorgehen des Konzils gegen den Papst; Absicht, an diesen Gesandte zu schicken, und Bitte, daher den Prozeß gegen ihn zu sistieren; Bestellung des Bischofs von Lübeck und des Redners zu königlichen Gesandten in Konzil. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [1438 Juni 142 Basel. 25 30 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 32) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 120. Prefatus vero Georgius “ litteris 3 credencialibus perlectis dicebat Romanorum regem concilio agere gracias pro benediccione sibi data congratulacioneque ac solemnitate de assumpcione ejus ad regna Ungarie 1 et Bohemie, pro ambasiata 5 quoque et litteris 6 35 destinatis ad eum pecuniaque sibi concessa collecta ex indulgenciis attingente, ut jam concilio fuerat relatum, ad summam 14 milium florenorum. offerebat autem personam suaque regna ad quevis sancte synodo grata. dicebat consequenter auditis depredacionibus et captivacione oratorum ac de insecuritate stratarum permultum doluisse regem, qui volens libertatem ac securitatem in sacro concilio esse concesserat suum saluum con- 40 ductum 7 modo quo predecessor ejus ad illiusque execucionem miserat eum ut protec- a) R Georius. 4 nr. 173. Das Datum ergibt sich daraus, daß diese Ausführungen an demselben Tage wie die öffent- 45 liche Verlesung des Geleits K. Albrechts stattfanden (vgl. S. 350 Z. 19). Letzteres war aber nach Conc. Bas. 5, 165 Z. 31 am 14. Juni. Nicht aufgefunden. Vgl. S. 189 Anm. 4 und 5. 5 Vgjl. nr. 161. 6 Gemeint ist wohl das S. 241 Z. 22 ff. erwähnte, aber nicht wieder aufgefundene Schreiben des Konzils an K. Albrecht. nr. 162.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 349 quidem eciam, ut certi reddebamur, petituri erant oratores carissimi in Christo filii nostri Alberti regis Romanorum illustris, nosque de consilio venerabilium fratrum nostrorum sancte Romane ecclesie cardinalium eis, prout in copia presentibus interclusa continetur, duxerimus respondendum 1, vestram devotionem hortamur atque requirimus, ut ad die- 5 tam, quam in responsione predicta postulavimus, mittere velitis et juxta vestram con- suetam fidem atque devotionem sancte sedis apostolice auctoritati favere ac justicie et innocentie nostre assistere studeatis, quemadmodum plene confidimus atque speramus, ut sic per vestram et aliorum principum assistentiam pestiferum illud et inveteratum scisma in natione Germanie tantis tamque piis laboribus exstinctum paucorum quorundam ho- 10 minum odio et ambitione non solum in eadem natione non renovetur, sed pax detur ecclesie et unitas maneat illibata. super quibus plura vestre devotioni dicet dilectus filius Nicolaus de Cusa prepositus sancti Floriani lator hujus. datum Ferrarie anno incarnationis dominice millesimo quadringentesimo tricesimo octavo octavo idus junii pon- tificatus nostri anno octavo. 15 [in verso] Dilectis filiis civibus civitatum imperialium Suevie. 1438 Jиni 6 1438 Juni 6 Ja. Branchatius. 20 178. Ausführungen des Dr. Georg Fischel, Gesandten K. Albrechts, in der General- 11138 Juni IH kongregation des Baseler Konzils: Dank des Königs für den Glückwunsch und die Erteilung des Segens durch das Konzil, für die Gesandtschaft und Schreiben an ihn und für die Uberlassung von 14000 Gulden aus dem Griechenablaß; Erteilung des Geleits; Zufriedenheit des Königs mit dem überlegten und abwartenden Vorgehen des Konzils gegen den Papst; Absicht, an diesen Gesandte zu schicken, und Bitte, daher den Prozeß gegen ihn zu sistieren; Bestellung des Bischofs von Lübeck und des Redners zu königlichen Gesandten in Konzil. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [1438 Juni 142 Basel. 25 30 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 32) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 120. Prefatus vero Georgius “ litteris 3 credencialibus perlectis dicebat Romanorum regem concilio agere gracias pro benediccione sibi data congratulacioneque ac solemnitate de assumpcione ejus ad regna Ungarie 1 et Bohemie, pro ambasiata 5 quoque et litteris 6 35 destinatis ad eum pecuniaque sibi concessa collecta ex indulgenciis attingente, ut jam concilio fuerat relatum, ad summam 14 milium florenorum. offerebat autem personam suaque regna ad quevis sancte synodo grata. dicebat consequenter auditis depredacionibus et captivacione oratorum ac de insecuritate stratarum permultum doluisse regem, qui volens libertatem ac securitatem in sacro concilio esse concesserat suum saluum con- 40 ductum 7 modo quo predecessor ejus ad illiusque execucionem miserat eum ut protec- a) R Georius. 4 nr. 173. Das Datum ergibt sich daraus, daß diese Ausführungen an demselben Tage wie die öffent- 45 liche Verlesung des Geleits K. Albrechts stattfanden (vgl. S. 350 Z. 19). Letzteres war aber nach Conc. Bas. 5, 165 Z. 31 am 14. Juni. Nicht aufgefunden. Vgl. S. 189 Anm. 4 und 5. 5 Vgjl. nr. 161. 6 Gemeint ist wohl das S. 241 Z. 22 ff. erwähnte, aber nicht wieder aufgefundene Schreiben des Konzils an K. Albrecht. nr. 162.
Strana 350
350 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Juni 14] torem, prout de hoc litteras 1 haberet apertas parte ejus requirendi omnes assistere sibi ad hujusmodi proteccionem. tertio loco attestabatur regem omnesque suos valde contentos fuisse de patribus, qui tanta cum maturitate et expectacione processissent in facto pape. et quoniam intendebat oratores suos ad eum mittere, supplicabat concilio supersedere, donec responsum haberet. postremo, quod constituisset Lubicensem episcopum seque 5 oratores suos in sancta Basiliensi synodo, quemadmodum erant pro olim Sigismundo patre suo. [1438 Juni 14 u. 16) 179. Berichterstattung des Johannes Pulchripatris in der Generalkongregation des Baseler Konzils über seine Gesandtschaft zu K. Albrecht. (Nach der Erzählung des Jo- hannes von Segovia.) [ 1438 Juni 14 und 16 2 Basel.] 10 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 33) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Monc. Conc. saec. 15, T. 3, 120-121. 15 Finita hujus proposicione 3 dictus Joannes Pulchripatris cum eo a rege regressus 4 perlecta missiva 5 illius ample suadente, ut in processu pape omnino supersederetur utque intencionem regis talem esse patres intelligerent exhortantem requirentem ac contestantem sic fieri debere, publicata 6 quoque littera7 originali salvi conductus concessi, retulit de proposicione 8 per semetipsum coram rege facta parte concilii cum themate 9 : „rex in 20 eternum vive" congratulantem de assumpcione ejus ad regna tria in mensibus tribus, exponentem rursus, quomodo ecclesia diebus hiis nimium collapsa foret in periculo con- stituta ruine tocius, inter alias illa assignata causa, quoniam eam regeret pastor a Zacharia propheta descriptus dicente 10: „hec dicit dominus ad me: adhuc sume tibi vasa pastoris stulti, quia ecce ego suscitabo pastorem in terra, qui derelicta non visitabit, dispersum 25 non queret et contritum non sanabit et id, quod stat, non enutriet et carnes pinguium comedet et ungulas eorum dissolvet. o pastor et idolum, derelinquens gregem! gladius super brachium ejus et super oculum dexterum ejus! brachium ejus ariditate siccabi- tur et oculus dexter ejus tenebrescens obscurabitur." exposuerat autem verba prophete hujus convenire pape Eugenio, in cujus persona a primo anno sui pontificatus so signa hec apparuerant, brachio oculoque ejus dextris obtenebracioneque ariditate vul- neratis. et licet parum convalisset, manerent tamen signa hec continuo. subjunxerat autem post ejusmodi expositam prophetiam, quamvis ex culpa pastoris status ecclesie periculo subjaceret, magna tamen fidelium spes esset auxilio regis ipsius prosperari; propter quod gracie deo agende erant, qui tante necessitatis tempore de tali providisset rege Ro-35 manorum succursuro ecclesie necessitatibus. retulit preterea de modo per ipsum colle- a) R hujusmodi. 1 Nicht aufgefunden. 2 Das Datum des 14. Juni ergibt sich aus S. 349 Anm. 2. — Indes scheint Johannes Pul- chripatris an diesem Tage mit seiner Bericht- erstattung nicht fertig geworden zu sein; denn am 16. Juni beschloß die Deputacio pro communibus, quod hodie post prandium detur audiencia magistro Johanni Pulcripatris ad continuandam suam rela- cionem super facto sue ambassiate ad regem Ro- manorum (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 71b not. orig. chart.). nr. 178. Daß Johannes von Ragusa bei König Albrecht zurückgeblieben war, folgt aus S. 368 Z. 20 f. 5 nr. 166? 6 Am 14 Juni, vgl. Conc. Bas. 5, 165 Z. 31. 7 nr. 162. 8 Wir kennen nur die Propositionen des Johannes von Ragusa, des anderen der beiden Gesandten, 45 unsere nr. 161. 9 2 Esdr. 2, 3. 10 Zachar. 10, 15-17. 40 3
350 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Juni 14] torem, prout de hoc litteras 1 haberet apertas parte ejus requirendi omnes assistere sibi ad hujusmodi proteccionem. tertio loco attestabatur regem omnesque suos valde contentos fuisse de patribus, qui tanta cum maturitate et expectacione processissent in facto pape. et quoniam intendebat oratores suos ad eum mittere, supplicabat concilio supersedere, donec responsum haberet. postremo, quod constituisset Lubicensem episcopum seque 5 oratores suos in sancta Basiliensi synodo, quemadmodum erant pro olim Sigismundo patre suo. [1438 Juni 14 u. 16) 179. Berichterstattung des Johannes Pulchripatris in der Generalkongregation des Baseler Konzils über seine Gesandtschaft zu K. Albrecht. (Nach der Erzählung des Jo- hannes von Segovia.) [ 1438 Juni 14 und 16 2 Basel.] 10 B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 33) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Monc. Conc. saec. 15, T. 3, 120-121. 15 Finita hujus proposicione 3 dictus Joannes Pulchripatris cum eo a rege regressus 4 perlecta missiva 5 illius ample suadente, ut in processu pape omnino supersederetur utque intencionem regis talem esse patres intelligerent exhortantem requirentem ac contestantem sic fieri debere, publicata 6 quoque littera7 originali salvi conductus concessi, retulit de proposicione 8 per semetipsum coram rege facta parte concilii cum themate 9 : „rex in 20 eternum vive" congratulantem de assumpcione ejus ad regna tria in mensibus tribus, exponentem rursus, quomodo ecclesia diebus hiis nimium collapsa foret in periculo con- stituta ruine tocius, inter alias illa assignata causa, quoniam eam regeret pastor a Zacharia propheta descriptus dicente 10: „hec dicit dominus ad me: adhuc sume tibi vasa pastoris stulti, quia ecce ego suscitabo pastorem in terra, qui derelicta non visitabit, dispersum 25 non queret et contritum non sanabit et id, quod stat, non enutriet et carnes pinguium comedet et ungulas eorum dissolvet. o pastor et idolum, derelinquens gregem! gladius super brachium ejus et super oculum dexterum ejus! brachium ejus ariditate siccabi- tur et oculus dexter ejus tenebrescens obscurabitur." exposuerat autem verba prophete hujus convenire pape Eugenio, in cujus persona a primo anno sui pontificatus so signa hec apparuerant, brachio oculoque ejus dextris obtenebracioneque ariditate vul- neratis. et licet parum convalisset, manerent tamen signa hec continuo. subjunxerat autem post ejusmodi expositam prophetiam, quamvis ex culpa pastoris status ecclesie periculo subjaceret, magna tamen fidelium spes esset auxilio regis ipsius prosperari; propter quod gracie deo agende erant, qui tante necessitatis tempore de tali providisset rege Ro-35 manorum succursuro ecclesie necessitatibus. retulit preterea de modo per ipsum colle- a) R hujusmodi. 1 Nicht aufgefunden. 2 Das Datum des 14. Juni ergibt sich aus S. 349 Anm. 2. — Indes scheint Johannes Pul- chripatris an diesem Tage mit seiner Bericht- erstattung nicht fertig geworden zu sein; denn am 16. Juni beschloß die Deputacio pro communibus, quod hodie post prandium detur audiencia magistro Johanni Pulcripatris ad continuandam suam rela- cionem super facto sue ambassiate ad regem Ro- manorum (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 71b not. orig. chart.). nr. 178. Daß Johannes von Ragusa bei König Albrecht zurückgeblieben war, folgt aus S. 368 Z. 20 f. 5 nr. 166? 6 Am 14 Juni, vgl. Conc. Bas. 5, 165 Z. 31. 7 nr. 162. 8 Wir kennen nur die Propositionen des Johannes von Ragusa, des anderen der beiden Gesandten, 45 unsere nr. 161. 9 2 Esdr. 2, 3. 10 Zachar. 10, 15-17. 40 3
Strana 351
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 351 gamque ejus donacionis pecuniarum ex indulgenciis regi Romanorum, quod illas ex diversis locis apportatas congregatas in cumulo uno eisdemque ostensas nomine sacri concilii de- dissent regi vigore facultatis eis concesse kalendis marcii 1; ut, quoniam rex ipse indi- geret subvencione pro defensione regni Ungarie contra perfidam Turcorum gentem, super 5 collectis pecuniis indulgenciarum in terris et dominiis ac opido Wiennensi collectarum concordare, super illis componere ac disponere possent. ipse autem Joannes Pulchripatris dicebat in una bursa regis parte datos sibi fuisse ducentos ducatos cum graciarum accione, et ad mandatum concilii illos curialiter offerens, quos magister hospicii pro tempore sui recessus dederat sibi unam bursam ducatis plenam, numeratis postea ducentis. 11438 Juni I- 1. 16] März I 1o 180. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandtschaft mit dem Baseler Konzil. Juni 14 Basel. 1438 1438 Juni I4 Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 34) cop. membr. saec. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32b -33a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 15 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. — Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3. 123-125. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 275 ab cop. chart. saec. 15. — Gedruckt in Conc. Bas. 5, 166 Z. 1-37. [Erzählung Segovias.] 20 [a. Erklärung des königlichen Gesandlen Georg Fischel und Ausführungen des Jo- hannes von Lysura als Sprechers der kur- fürstlichen Gesandten.] Die vero 14. mensis hujus [nach Verle- 25 sung der drei Geleitsbriefe K. Sigmunds und des Geleitsbriefes 2 K. Albrechts] Georgio a imperatoris, Joanni de Lysura, Henrico b de Erpel preposito saneti Severini et Georgio c Haymberg d oratoribus electorum imperii so constitutis inter prelatos a sinistro latere per Georgium e ipsum predicto: habere se in mandatis a rege, ut assisteret et conformaret se cum oratoribus electorum imperii prop- terea, quod deliberata Francfordie‘ per elec- 35 tores essent de intencione sua, et ita fuisset scriptum 3 eidem, ut simul cum eisdem sup- plicaret, Joannes de Lysura exposuit se collegasque suos papam adiisse Ferrarie constitutum, qui immediate secunda die 40 eorum accessus post prandium familiarem [ Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] [a. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Item 4 domini Johannes de Lizura Ma- Juni 14 guntinensis, Henricus Erpil Coloniensis ar- chiepiscoporum, Gregorius Brandinburgensis marchionis 5 principum electorum oratores aa proposuerunt: quomodo ipsi tres unacum abbate in Mulbrun missi per principes elec- tores bb ad papam Eugenium quartum au- dienciam gratam ab ipso papa in Ferraria obtinuissent at auditores eis dati erant, cum quibus per plurimos dies familiarem habue- runt collacionem tractantes de viis pacis inter ipsum papam et concilium Basiliense, ut receperant in commisso a dominis suis; et post plura ipsis dominis proponentibus in mentem incidit et deliberarunt ac eis videbatur multum expediens et accomodum, ut pape proponerent hunc modum, videlicet a) R Georio. b) R Heinrico. c) R Georio. d) R Haim- berg. e) R Georium. f) R Franckfordie. aa) om. W. bb) Welectorum. 1 Der Tag, an dem die Gesandten den üblichen Eid vor ihrer Abreise leisteten, vgl. Conc. Bas. 5, 45 147 Z. 12 ff. nr. 162. Nicht aufgefunden. 3 4 In der Generalkongregation vom 14. Juni nach der Publikation des Geleits K. Albrechts, vgl. Conc. Bas. 5, 165 Z. 25 ff. 5 Gregor Heimburg war zugleich auch Gesandter des Sächsischen Kurfürsten, vgl. S. 345 Anm. 3.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 351 gamque ejus donacionis pecuniarum ex indulgenciis regi Romanorum, quod illas ex diversis locis apportatas congregatas in cumulo uno eisdemque ostensas nomine sacri concilii de- dissent regi vigore facultatis eis concesse kalendis marcii 1; ut, quoniam rex ipse indi- geret subvencione pro defensione regni Ungarie contra perfidam Turcorum gentem, super 5 collectis pecuniis indulgenciarum in terris et dominiis ac opido Wiennensi collectarum concordare, super illis componere ac disponere possent. ipse autem Joannes Pulchripatris dicebat in una bursa regis parte datos sibi fuisse ducentos ducatos cum graciarum accione, et ad mandatum concilii illos curialiter offerens, quos magister hospicii pro tempore sui recessus dederat sibi unam bursam ducatis plenam, numeratis postea ducentis. 11438 Juni I- 1. 16] März I 1o 180. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandtschaft mit dem Baseler Konzil. Juni 14 Basel. 1438 1438 Juni I4 Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 34) cop. membr. saec. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32b -33a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 15 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. — Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3. 123-125. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 275 ab cop. chart. saec. 15. — Gedruckt in Conc. Bas. 5, 166 Z. 1-37. [Erzählung Segovias.] 20 [a. Erklärung des königlichen Gesandlen Georg Fischel und Ausführungen des Jo- hannes von Lysura als Sprechers der kur- fürstlichen Gesandten.] Die vero 14. mensis hujus [nach Verle- 25 sung der drei Geleitsbriefe K. Sigmunds und des Geleitsbriefes 2 K. Albrechts] Georgio a imperatoris, Joanni de Lysura, Henrico b de Erpel preposito saneti Severini et Georgio c Haymberg d oratoribus electorum imperii so constitutis inter prelatos a sinistro latere per Georgium e ipsum predicto: habere se in mandatis a rege, ut assisteret et conformaret se cum oratoribus electorum imperii prop- terea, quod deliberata Francfordie‘ per elec- 35 tores essent de intencione sua, et ita fuisset scriptum 3 eidem, ut simul cum eisdem sup- plicaret, Joannes de Lysura exposuit se collegasque suos papam adiisse Ferrarie constitutum, qui immediate secunda die 40 eorum accessus post prandium familiarem [ Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] [a. Ausführungen der kurfürstlichen Ge- sandten.] Item 4 domini Johannes de Lizura Ma- Juni 14 guntinensis, Henricus Erpil Coloniensis ar- chiepiscoporum, Gregorius Brandinburgensis marchionis 5 principum electorum oratores aa proposuerunt: quomodo ipsi tres unacum abbate in Mulbrun missi per principes elec- tores bb ad papam Eugenium quartum au- dienciam gratam ab ipso papa in Ferraria obtinuissent at auditores eis dati erant, cum quibus per plurimos dies familiarem habue- runt collacionem tractantes de viis pacis inter ipsum papam et concilium Basiliense, ut receperant in commisso a dominis suis; et post plura ipsis dominis proponentibus in mentem incidit et deliberarunt ac eis videbatur multum expediens et accomodum, ut pape proponerent hunc modum, videlicet a) R Georio. b) R Heinrico. c) R Georio. d) R Haim- berg. e) R Georium. f) R Franckfordie. aa) om. W. bb) Welectorum. 1 Der Tag, an dem die Gesandten den üblichen Eid vor ihrer Abreise leisteten, vgl. Conc. Bas. 5, 45 147 Z. 12 ff. nr. 162. Nicht aufgefunden. 3 4 In der Generalkongregation vom 14. Juni nach der Publikation des Geleits K. Albrechts, vgl. Conc. Bas. 5, 165 Z. 25 ff. 5 Gregor Heimburg war zugleich auch Gesandter des Sächsischen Kurfürsten, vgl. S. 345 Anm. 3.
Strana 352
352 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Juni 14 audienciam eis tribuerat per duas horas; postmodum autem laborassent continuo pro habenda responsione cum deputatis, neque putaverunt se talem potuisse obtinere certe gratissimam eis, cujus verba recitabat, estque tenoris sequentis [es folgt unsere nr. 173]. alloquebatur autem ipse Johannes de Lysura post notificatam ab eo dictam responsionem magnas commendaciones dominorum suorum electorum imperii contestatus eorum esse intencionis, ut in dieta, de qua fiebat mencio, partes concilii et pape comparerent. auditis vero illis, si concordia haberi posset, bene quidem, sin autem, rex ipse et electores imperii cogitarent ac providerent de modo tenendo et illum facerent observari, quodque bene attenderent patres concilii super hujus- modi, quia, cum res ipsa tangeret tantum bonum, sicut unio erat Grecorum, ut fieret aut impediretur, quod oporteret providere adversus impeditores, et adiciebat, quod hoc non deberet per patres reputari grave, ut coram rege suisque electoribus partes com- parerent concilii et pape, quoniam simile jam actum fuerat tempore Pisani concilii in certa dieta Francfordie a tenta 1 ; nec eciam gravis eis videretur petita dilacio, quia longa non esset, neque patres arbitrari deberent materiam processus pape reputandam esse facilem, quia facile non esset subtrahere se ab illius obediencia, quem semper assueti essent venerari et cui Christiana religio super omnes obedivit. visum namque fuerat mon- strante experiencia in preterito scismate, quemadmodum principes vix trahi potuerunt, qui se pro altera parte declararunt, ita ut necesse fuerat Sigismundum regem Roma- norum super ea re per mundum personaliter ire. postremo autem dicebat nominacionem loci et temporis quoad dietam condictam pa- pam reliquisse disposicioni regis Romanorum et electorum imperii, premaxime autem regis. quod ipsi principes electores una cum rege Romanorum convenirent in aliquo loco Ger- manie certa die, ad quam dominus papa suos haberet oratores mittere et ibidem pro parte pape proponerentur omnia ea, que pro excusacione et justificacione pape viderentur, tractaretur et practicaretur concordia inter papam et concilium, quod, si sic sopiri non possent dissidia, practicaretur de alio loco celebrandi concilii; et quod papa hujusmodi 10 eorum exposicioni annuit multum graciose, postquam hec sibi exposuerant. subsequenter idem oratores supplicarunt, ut concilium supersederet in processu pape, ut principes convenire juxta ipsa cum papa per eos con- 15 clusa in aliquo loco cum rege Romanorum valeant et audire justiciam pape ejusque excusacionem et practicare, que pro meliori videbuntur. - 5 20 25 30 35 40 [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Ad dicta hec presidens concilii generali respondit sermone super expositis per con- [b. Antwort des Konzilspräsidenten Kardinals von Arles. Post hoc dominus Arelatensis respondit, 45 quod sacrum concilium nunquam ipsis ora- a) R Franckfordie. 1 Im Januar 1409, vgl. RTA. 6, 377-444.
352 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Juni 14 audienciam eis tribuerat per duas horas; postmodum autem laborassent continuo pro habenda responsione cum deputatis, neque putaverunt se talem potuisse obtinere certe gratissimam eis, cujus verba recitabat, estque tenoris sequentis [es folgt unsere nr. 173]. alloquebatur autem ipse Johannes de Lysura post notificatam ab eo dictam responsionem magnas commendaciones dominorum suorum electorum imperii contestatus eorum esse intencionis, ut in dieta, de qua fiebat mencio, partes concilii et pape comparerent. auditis vero illis, si concordia haberi posset, bene quidem, sin autem, rex ipse et electores imperii cogitarent ac providerent de modo tenendo et illum facerent observari, quodque bene attenderent patres concilii super hujus- modi, quia, cum res ipsa tangeret tantum bonum, sicut unio erat Grecorum, ut fieret aut impediretur, quod oporteret providere adversus impeditores, et adiciebat, quod hoc non deberet per patres reputari grave, ut coram rege suisque electoribus partes com- parerent concilii et pape, quoniam simile jam actum fuerat tempore Pisani concilii in certa dieta Francfordie a tenta 1 ; nec eciam gravis eis videretur petita dilacio, quia longa non esset, neque patres arbitrari deberent materiam processus pape reputandam esse facilem, quia facile non esset subtrahere se ab illius obediencia, quem semper assueti essent venerari et cui Christiana religio super omnes obedivit. visum namque fuerat mon- strante experiencia in preterito scismate, quemadmodum principes vix trahi potuerunt, qui se pro altera parte declararunt, ita ut necesse fuerat Sigismundum regem Roma- norum super ea re per mundum personaliter ire. postremo autem dicebat nominacionem loci et temporis quoad dietam condictam pa- pam reliquisse disposicioni regis Romanorum et electorum imperii, premaxime autem regis. quod ipsi principes electores una cum rege Romanorum convenirent in aliquo loco Ger- manie certa die, ad quam dominus papa suos haberet oratores mittere et ibidem pro parte pape proponerentur omnia ea, que pro excusacione et justificacione pape viderentur, tractaretur et practicaretur concordia inter papam et concilium, quod, si sic sopiri non possent dissidia, practicaretur de alio loco celebrandi concilii; et quod papa hujusmodi 10 eorum exposicioni annuit multum graciose, postquam hec sibi exposuerant. subsequenter idem oratores supplicarunt, ut concilium supersederet in processu pape, ut principes convenire juxta ipsa cum papa per eos con- 15 clusa in aliquo loco cum rege Romanorum valeant et audire justiciam pape ejusque excusacionem et practicare, que pro meliori videbuntur. - 5 20 25 30 35 40 [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Ad dicta hec presidens concilii generali respondit sermone super expositis per con- [b. Antwort des Konzilspräsidenten Kardinals von Arles. Post hoc dominus Arelatensis respondit, 45 quod sacrum concilium nunquam ipsis ora- a) R Franckfordie. 1 Im Januar 1409, vgl. RTA. 6, 377-444.
Strana 353
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 353 cilium esse deliberandum, subjungens autem toribus principum supplicavit, ut alium lo- a semetipso loqui in adversum petite di- cum pape offerrent vel et convencionem lacionis dicebat: quamvis crederet intencio- principum, ut ipsi de justicia pape vel con- nem electorum imperii sinceram, tamen quod cilii per dominos Panormitanum et Lodo- 5 ex altera a parte contractus claudicaret, vide- wicum de Roma -- - aa licet pape, quoniam omnia hec fierent, ut patres tedio affecti recederent. 1438 Juni 14 [c. Erklärung des Erzbischofs von Lyon.] [c. Erwiderung Lysuras; Erklärung des Kardinals von Arles und des Erzbischofs 10 von Palermo; Entschuldigung Lysuras.] Super quo Lysura replicante contestando sinceram esse intencionem electorum repli- carunt Arelatensis et Panormitanus, quia notasset concilium dicens diffamaciones hinc- 15 inde fieri et tamen citatorium1 emanasset in- formacione previa. ille autem excusavit se, quod non dixisset: „ex parte concilii.“ Post dominus archiepiscopus Lugdonensis dixitbb, quomodo plurimi patres non bene poterant intelligere ea, que dominus Johannes de Lizura dixit nomine ipsorum oratorum propter ejus vocem gracilem et depressam, non bene elevatam, ut ipsi domini dignaren- tur sacro concilio eorum exposicionem dare in scriptis. [d. Erklärung des procurator fidei.] 20 Procurator autem fidei dicebat materiam hanc pertinere ad statum ecclesie et fidei, sed per dilaciones hujusmodi parari vias ad magna pericula utriusque ; ideoque protestare- tur, quitquit periculi accideret, synodo sancte 25 non imputandum esse, que parata erat semper ad prosecucionem. [d. Entgegnung des Johannes von Lysura.] Dominus vero Lizura respondit, quod pauca verba contineret ipsa eorum peticio in effectu, videlicet quod concilium supersederet a pro- cessu pape et permitteret principes cum Romanorum rege convenire et audire ex- cusacionem pape. 30 ſe. Erklärung des procurator fidei Nikolaus Amici.] Propterea magister Nicolaus ce Amici pro- testabatur, quod, si ex hac practica prin- cipum fides universalis ecclesie ejusque auc- toritas lederetur, quod non stet per sacrum concilium, sed per illos, qui ista querunt devia. 35 181. Ausführungen der kurfürstlichen Gesandten in der Germanischen Nation am Baseler Konzil. (Nach der Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.) 1438 Juni 14 Basel. 1438 Juni 14 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 275b cop. chart. saec. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 166 Z. 40-167 Z. 6. Eadem die 2 iidem oratores3 convocatis suppositis Germanice nacionis eadem 4 ibi exposuerunt comminantes privacionem beneficiorum, si quis non obediret ipsis principibus 40 in hac peticione, et hoc per magistrum Gregorium de Swinnford. sed Lizura post eum dixit, quod non intenderent stringere votum suum; si tamen non condescenderet nacio votis principum, dubitaret de turbacione. a) R parte altera. b) R replicanti. aa) hier fehlen in W mehrere Worte. bh) om. W. ec) W irrtümlich Johannes. 45 1 2 Vom 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. D. h. wie nr. 180. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Die in nr. 180 genannten. Vgl. nr. 180. 45
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 353 cilium esse deliberandum, subjungens autem toribus principum supplicavit, ut alium lo- a semetipso loqui in adversum petite di- cum pape offerrent vel et convencionem lacionis dicebat: quamvis crederet intencio- principum, ut ipsi de justicia pape vel con- nem electorum imperii sinceram, tamen quod cilii per dominos Panormitanum et Lodo- 5 ex altera a parte contractus claudicaret, vide- wicum de Roma -- - aa licet pape, quoniam omnia hec fierent, ut patres tedio affecti recederent. 1438 Juni 14 [c. Erklärung des Erzbischofs von Lyon.] [c. Erwiderung Lysuras; Erklärung des Kardinals von Arles und des Erzbischofs 10 von Palermo; Entschuldigung Lysuras.] Super quo Lysura replicante contestando sinceram esse intencionem electorum repli- carunt Arelatensis et Panormitanus, quia notasset concilium dicens diffamaciones hinc- 15 inde fieri et tamen citatorium1 emanasset in- formacione previa. ille autem excusavit se, quod non dixisset: „ex parte concilii.“ Post dominus archiepiscopus Lugdonensis dixitbb, quomodo plurimi patres non bene poterant intelligere ea, que dominus Johannes de Lizura dixit nomine ipsorum oratorum propter ejus vocem gracilem et depressam, non bene elevatam, ut ipsi domini dignaren- tur sacro concilio eorum exposicionem dare in scriptis. [d. Erklärung des procurator fidei.] 20 Procurator autem fidei dicebat materiam hanc pertinere ad statum ecclesie et fidei, sed per dilaciones hujusmodi parari vias ad magna pericula utriusque ; ideoque protestare- tur, quitquit periculi accideret, synodo sancte 25 non imputandum esse, que parata erat semper ad prosecucionem. [d. Entgegnung des Johannes von Lysura.] Dominus vero Lizura respondit, quod pauca verba contineret ipsa eorum peticio in effectu, videlicet quod concilium supersederet a pro- cessu pape et permitteret principes cum Romanorum rege convenire et audire ex- cusacionem pape. 30 ſe. Erklärung des procurator fidei Nikolaus Amici.] Propterea magister Nicolaus ce Amici pro- testabatur, quod, si ex hac practica prin- cipum fides universalis ecclesie ejusque auc- toritas lederetur, quod non stet per sacrum concilium, sed per illos, qui ista querunt devia. 35 181. Ausführungen der kurfürstlichen Gesandten in der Germanischen Nation am Baseler Konzil. (Nach der Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.) 1438 Juni 14 Basel. 1438 Juni 14 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 275b cop. chart. saec. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 166 Z. 40-167 Z. 6. Eadem die 2 iidem oratores3 convocatis suppositis Germanice nacionis eadem 4 ibi exposuerunt comminantes privacionem beneficiorum, si quis non obediret ipsis principibus 40 in hac peticione, et hoc per magistrum Gregorium de Swinnford. sed Lizura post eum dixit, quod non intenderent stringere votum suum; si tamen non condescenderet nacio votis principum, dubitaret de turbacione. a) R parte altera. b) R replicanti. aa) hier fehlen in W mehrere Worte. bh) om. W. ec) W irrtümlich Johannes. 45 1 2 Vom 31. Juli 1437, vgl. RTA. 12, 235 Anm. 5. D. h. wie nr. 180. Deutsche Reichstags-Akten XIII. 3 Die in nr. 180 genannten. Vgl. nr. 180. 45
Strana 354
354 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 182. Anbringen der kurfürstlichen Gesandten an die Konzilsdeputationen: bitten im Namen [Junij16 des Römischen Königs und der Kurfürsten, da der Papst sich zur Beschickung eines Tages bereit erklärt hat, den König und Kurfürsten behufs Herstellung der kirch- lichen Einheit berufen sollen, bis dahin den Prozeß gegen den Papst einzustellen. 1438 [Juni] 16 1. P aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Cedula data in deputacionibus per ambaxiatores electorum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Anno domini 1438 die martis 16. julii oratores principum electorum, de quibus proxime supra dictum est in eodem folio [vorhergeht die päpstliche Antwort an die kurfürstlichen 10 Gesandten unsere nr. 173, s. dort Quellenbeschreibung unter WJ, de papa revenerunt ad concilium Basiliense et ad quatuor sacras deputaciones ejus hanc supplicacionem porrexerunt. Gedruckt bei (Horix) Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 242�243 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 178-179. Besprochen bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 75 Anm. I; Bachmann, Die Deut- 15 schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 37-38; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 58 Anm. 3. Quia serenissimus dominus noster rex Romanorum sancte universalis ecclesie ad- vocatus et illustrissimi domini nostri Romani imperii principes electores pro tractatu con- cordie inter hoc sacrum concilium et sanctissimum dominum nostrum papam se inter- 20 ponendo sanctitas sua jam consenserit ? ad hujusmodi tractatum peragendum suos ora- tores in diem et locum per eosdem dominos nostros regem et electores indicendos cum plena potestate destinare aliasque ad tractatum et pacem optima prebuit auspicia con- cordie, supplicatur pro parte prefatorum serenissimi domini nostri regis Romanorum et illustrissimorum principum dominorum electorum, quatenus paternitates vestre reverendissime 25 dignentur ab omnibus ulterioribus processibus contra prefatum sanctissimum dominum nostrum et alios pretextu hujusmodi dissidii institutis seu fulminatis usque in illum diem pendente tractatu benigne supersedere et ad hujusmodi tractatum se similiter promptos exhibere, ut amplior discordia cum ecclesie scissura valeat evitari neque per hanc syno- dum stare videatur, quominus unio et concordia in ecclesia dei conservetur, attento, quod so ipse gloriosissimus dominus rex et illustrissimi domini principes electores polliciti sunt se auctoritatem sancte matris ecclesie et sacrorum generalium conciliorum pro toto posse defensaturos. [1438 183. Beratungen cines Ausschusses3 von 50 4 Konzilsmitgliedern über die den kur- z�. Juni 17 1 Das Datum in der Uberschrift zu unserer n. 21] Vorl. W, die auch Würdtwein gibt, ist falsch, wie schon daraus folgt, daß im Jahre 1438 der 16. Juli nicht auf einen Dienstag fiel. Aber auch die Monatsangabe ist unrichtig. Die Gesandten kehrten schon in Juni zurück, traten zuerst am 14. Juni in der Generalkongregation des Konzils auf (vgl. nr. 180) und wurden am 28. Juni ver- abschiedet (vgl. nr. 191). In die Zwischenzeit ist unsere nr. zu setzen, und zwar, wie sich aus Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 125 ergibt, auf den dritten Tag nach dem ersten Auftreten der Gesandten am 14. Juni, d. i. auf den 16. Juni, der aber auch kein Dienstag, sondern ein Montag war. Darnach erledigen sich auch Bachmanns Bemerkungen über das Datum des Stückes. Vgl. auch Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 58 Anm. 3. — Für die Deputacio pro communibus wird das Datum des 16. Juni bestätigt durch die Protokollnotiz Hüglins in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 7b 35 not. orig. chart. 2 Vgl. nr. 173. 8 Uber die Einsetzung dieses Ausschusses vgl. außer nr. 184 noch folgenden Beschlußs der Deputacio pro communibus vom 17. Juni: Super 40 supplicacione dominorum ambassiatorum serenissimi domini Romanorum regis et illustrissimorum princi- pum dominorum sacri imperii electorum etc. placuit, quod reverendissimus dominus cardinalis presidens convocet aliquos notabiles prelatos et alios dominos 45 de sacro concilio de omni nacione, qui habeant exa- minare materiam per dictos dominos ambassiatores propositam et videre de modo responsionis, ut cras in sacris deputacionibus eis auditis maturius valeat deliberari (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins 50 fol. 72b not. orig. chart.). 4 Die Zahl der Mitglieder gibt Segovia l. c. S. 125.
354 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 182. Anbringen der kurfürstlichen Gesandten an die Konzilsdeputationen: bitten im Namen [Junij16 des Römischen Königs und der Kurfürsten, da der Papst sich zur Beschickung eines Tages bereit erklärt hat, den König und Kurfürsten behufs Herstellung der kirch- lichen Einheit berufen sollen, bis dahin den Prozeß gegen den Papst einzustellen. 1438 [Juni] 16 1. P aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Cedula data in deputacionibus per ambaxiatores electorum. W coll. Wien Hofbibl. cod. ms. 5080 fol. 436b cop. chart. coaeva mit der Uberschrift Anno domini 1438 die martis 16. julii oratores principum electorum, de quibus proxime supra dictum est in eodem folio [vorhergeht die päpstliche Antwort an die kurfürstlichen 10 Gesandten unsere nr. 173, s. dort Quellenbeschreibung unter WJ, de papa revenerunt ad concilium Basiliense et ad quatuor sacras deputaciones ejus hanc supplicacionem porrexerunt. Gedruckt bei (Horix) Ad concordata nat. Germ. integra docum. fasc. 1, 242�243 und bei Würdtwein, Subsidia dipl. 7, 178-179. Besprochen bei Pückert, Kurfürstliche Neutralität S. 75 Anm. I; Bachmann, Die Deut- 15 schen Könige und die kurfürstliche Neutralität S. 37-38; Joachimsohn, Gregor Heim- burg S. 58 Anm. 3. Quia serenissimus dominus noster rex Romanorum sancte universalis ecclesie ad- vocatus et illustrissimi domini nostri Romani imperii principes electores pro tractatu con- cordie inter hoc sacrum concilium et sanctissimum dominum nostrum papam se inter- 20 ponendo sanctitas sua jam consenserit ? ad hujusmodi tractatum peragendum suos ora- tores in diem et locum per eosdem dominos nostros regem et electores indicendos cum plena potestate destinare aliasque ad tractatum et pacem optima prebuit auspicia con- cordie, supplicatur pro parte prefatorum serenissimi domini nostri regis Romanorum et illustrissimorum principum dominorum electorum, quatenus paternitates vestre reverendissime 25 dignentur ab omnibus ulterioribus processibus contra prefatum sanctissimum dominum nostrum et alios pretextu hujusmodi dissidii institutis seu fulminatis usque in illum diem pendente tractatu benigne supersedere et ad hujusmodi tractatum se similiter promptos exhibere, ut amplior discordia cum ecclesie scissura valeat evitari neque per hanc syno- dum stare videatur, quominus unio et concordia in ecclesia dei conservetur, attento, quod so ipse gloriosissimus dominus rex et illustrissimi domini principes electores polliciti sunt se auctoritatem sancte matris ecclesie et sacrorum generalium conciliorum pro toto posse defensaturos. [1438 183. Beratungen cines Ausschusses3 von 50 4 Konzilsmitgliedern über die den kur- z�. Juni 17 1 Das Datum in der Uberschrift zu unserer n. 21] Vorl. W, die auch Würdtwein gibt, ist falsch, wie schon daraus folgt, daß im Jahre 1438 der 16. Juli nicht auf einen Dienstag fiel. Aber auch die Monatsangabe ist unrichtig. Die Gesandten kehrten schon in Juni zurück, traten zuerst am 14. Juni in der Generalkongregation des Konzils auf (vgl. nr. 180) und wurden am 28. Juni ver- abschiedet (vgl. nr. 191). In die Zwischenzeit ist unsere nr. zu setzen, und zwar, wie sich aus Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 125 ergibt, auf den dritten Tag nach dem ersten Auftreten der Gesandten am 14. Juni, d. i. auf den 16. Juni, der aber auch kein Dienstag, sondern ein Montag war. Darnach erledigen sich auch Bachmanns Bemerkungen über das Datum des Stückes. Vgl. auch Joachimsohn, Gregor Heimburg S. 58 Anm. 3. — Für die Deputacio pro communibus wird das Datum des 16. Juni bestätigt durch die Protokollnotiz Hüglins in Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 7b 35 not. orig. chart. 2 Vgl. nr. 173. 8 Uber die Einsetzung dieses Ausschusses vgl. außer nr. 184 noch folgenden Beschlußs der Deputacio pro communibus vom 17. Juni: Super 40 supplicacione dominorum ambassiatorum serenissimi domini Romanorum regis et illustrissimorum princi- pum dominorum sacri imperii electorum etc. placuit, quod reverendissimus dominus cardinalis presidens convocet aliquos notabiles prelatos et alios dominos 45 de sacro concilio de omni nacione, qui habeant exa- minare materiam per dictos dominos ambassiatores propositam et videre de modo responsionis, ut cras in sacris deputacionibus eis auditis maturius valeat deliberari (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins 50 fol. 72b not. orig. chart.). 4 Die Zahl der Mitglieder gibt Segovia l. c. S. 125.
Strana 355
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. fürstlichen Gesandten zu erteilende Antwort. [1438 zwischen Juni 17 u. 211 11138 EU. Basel. Janí 17 t. 21) 355 Nach dem Bericht bei Johannes de Segovia lib. 13 cap. 35-37 (Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 125-139). In dem Ausschuß sprechen sich die majores principum loca tenentes dafür aus, daß auf drei Monate der Prozeß gegen den Papst ausgesetzt und von der Vernehmung der Zeugen und jeder anderen damit in Verbindung stehenden Handlung abgeschen werde. Dagegen gibt ein Ungenannter ex in- ferioribus deputatis auf Befehl des Präsidenten und der Vertreter des konziliaren Standpunktes folgende Darlegungen. In einem ersten Teil zählt er die Gründe auf, weshalb ein Aufschub des Prozesses nicht gewährt werden könne. Im zweiten Teil führt er aus: gegen die Gefahren, die dem Konzil vom Papst drohten, gebe es vier Mittel, nämlich Unterwerfung unter den Papst, Absetzung des Papstes und Neuwahl, allseitige Suspension des Prozesses nach Wunsch der Fürsten, Fortsetzung des Prozesses cum debita maturitate; da die beiden ersten Mittel aus Gründen, die er darlegt, nicht anwendbar seien, handle es sich also darum, welches von den beiden letzten Mitteln vorzuziehen sei; er entscheidet sich für das letzte, daß nämlich zur deposicio des Papstes noch nicht geschritten, dagegen mit dem Zeugenverhör wegen der dem Papste (in der Zitation des Konzils vom 31. Juli 1437) zur Last gelegten crimina fortgefahren werde. Im dritten Teil sucht er die vier Motive zu widerlegen, die nach Meinung der kurfürstlichen 20 Gesandten den Aufschub des Prozesses erforderten 2, nämlich einmal, daß die Könige darum bäten, sodann daß durch Langmut des Konzils in dem Prozeß der Papst dem Frieden geneigt gemacht werde, drittens, daß aus der Beschleunigung des Prozesses dem Konzil Vorwürfe erwachsen würden, zumal der Papst nur gereizt und zu seiner Verteidigung gegen das Konzil vorgegangen sei, viertens, daß aus der Fortsetzung des Prozesses ein Schisma entstehen würde. Er schloß: quoniam allegata per oratores recipere poterant responsionem congruam, multe vero ra- ciones demonstrarent concilium desistere non debere ab inchoato processu, sed quod ejus matura continua- cio, ut crimina objecta probarentur, esset oportune remedium defensionis et concilio et patribus constitutis in eo ; fieret igitur satis interposicioni principum, quando eorum intervencione a sentencia deposicionis, que aliis ex causis ferenda veniebat, supersederetur. 10 15 25 5 30 184. Antrag des Konzilspräsidenten Kardinals von Arles an die Konzilsdeputationen I1488 c. betr. Antwort an die Gesandten des Römischen Königs und der Kurfürsten: die Junt 21] Gesandten sollen wegen der Schwierigkeit der Sache ohne Bescheid verabschiedet und eine Gesandtschaft des Konzils zur Uberbringung der Antwort in Aussicht ge- [1438 stellt werden; die Deputationen mögen entsprechenden Beschluß fassen. С. Juni 213 Basel.] 35 40 P aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Cedula missa ad deputaciones per dominum Arelatensem, secundum quam fuit data responsio verbo ambaxiatoribus electorum. S coll. Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 75b cop. chart. coaeva, inseriert in das Protokoll über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 25. Juni 1438. Uberschrift Ex parte domini cardinalis Arelatensis presidentis hujus sacri concilii. Cum sacra deputacio de communibus hiis diebus avisasset, ut ego nonnullos de prestancioribus patribus hujus sacri concilii convocarem in loco capitulari majoris ecclesie Basiliensis ad videndum et deliberandum super peticione 4 exhibita per egregios dominos 45 oratores serenissimi et gloriosissimia regis Romanorum ac reverendissimorum patrum et illustrissimorum principum dominorum electorum sacri imperii et alie sacre deputaciones a) S add. domini. 50 1 Die Datierung ergibt sich aus S. 354 Anm. 3 und nrr. 184 u. 185. Diese Angabe bildet eine Ergänzung unserer nr. 180, in der diese von den kurfürstlichen Ge- sandten vorgebrachten Motive nicht erwähnt sind. — Das Datum folgt daraus, daß am 21. Juni schon die Deputacio fidei über den Antrag des Präsidenten beriet, vgl. S. 361 Anm. 1. 4 nr. 182. 45*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. fürstlichen Gesandten zu erteilende Antwort. [1438 zwischen Juni 17 u. 211 11138 EU. Basel. Janí 17 t. 21) 355 Nach dem Bericht bei Johannes de Segovia lib. 13 cap. 35-37 (Mon. Conc. sacc. 15, T. 3, 125-139). In dem Ausschuß sprechen sich die majores principum loca tenentes dafür aus, daß auf drei Monate der Prozeß gegen den Papst ausgesetzt und von der Vernehmung der Zeugen und jeder anderen damit in Verbindung stehenden Handlung abgeschen werde. Dagegen gibt ein Ungenannter ex in- ferioribus deputatis auf Befehl des Präsidenten und der Vertreter des konziliaren Standpunktes folgende Darlegungen. In einem ersten Teil zählt er die Gründe auf, weshalb ein Aufschub des Prozesses nicht gewährt werden könne. Im zweiten Teil führt er aus: gegen die Gefahren, die dem Konzil vom Papst drohten, gebe es vier Mittel, nämlich Unterwerfung unter den Papst, Absetzung des Papstes und Neuwahl, allseitige Suspension des Prozesses nach Wunsch der Fürsten, Fortsetzung des Prozesses cum debita maturitate; da die beiden ersten Mittel aus Gründen, die er darlegt, nicht anwendbar seien, handle es sich also darum, welches von den beiden letzten Mitteln vorzuziehen sei; er entscheidet sich für das letzte, daß nämlich zur deposicio des Papstes noch nicht geschritten, dagegen mit dem Zeugenverhör wegen der dem Papste (in der Zitation des Konzils vom 31. Juli 1437) zur Last gelegten crimina fortgefahren werde. Im dritten Teil sucht er die vier Motive zu widerlegen, die nach Meinung der kurfürstlichen 20 Gesandten den Aufschub des Prozesses erforderten 2, nämlich einmal, daß die Könige darum bäten, sodann daß durch Langmut des Konzils in dem Prozeß der Papst dem Frieden geneigt gemacht werde, drittens, daß aus der Beschleunigung des Prozesses dem Konzil Vorwürfe erwachsen würden, zumal der Papst nur gereizt und zu seiner Verteidigung gegen das Konzil vorgegangen sei, viertens, daß aus der Fortsetzung des Prozesses ein Schisma entstehen würde. Er schloß: quoniam allegata per oratores recipere poterant responsionem congruam, multe vero ra- ciones demonstrarent concilium desistere non debere ab inchoato processu, sed quod ejus matura continua- cio, ut crimina objecta probarentur, esset oportune remedium defensionis et concilio et patribus constitutis in eo ; fieret igitur satis interposicioni principum, quando eorum intervencione a sentencia deposicionis, que aliis ex causis ferenda veniebat, supersederetur. 10 15 25 5 30 184. Antrag des Konzilspräsidenten Kardinals von Arles an die Konzilsdeputationen I1488 c. betr. Antwort an die Gesandten des Römischen Königs und der Kurfürsten: die Junt 21] Gesandten sollen wegen der Schwierigkeit der Sache ohne Bescheid verabschiedet und eine Gesandtschaft des Konzils zur Uberbringung der Antwort in Aussicht ge- [1438 stellt werden; die Deputationen mögen entsprechenden Beschluß fassen. С. Juni 213 Basel.] 35 40 P aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von derselben Hand Cedula missa ad deputaciones per dominum Arelatensem, secundum quam fuit data responsio verbo ambaxiatoribus electorum. S coll. Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 75b cop. chart. coaeva, inseriert in das Protokoll über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 25. Juni 1438. Uberschrift Ex parte domini cardinalis Arelatensis presidentis hujus sacri concilii. Cum sacra deputacio de communibus hiis diebus avisasset, ut ego nonnullos de prestancioribus patribus hujus sacri concilii convocarem in loco capitulari majoris ecclesie Basiliensis ad videndum et deliberandum super peticione 4 exhibita per egregios dominos 45 oratores serenissimi et gloriosissimia regis Romanorum ac reverendissimorum patrum et illustrissimorum principum dominorum electorum sacri imperii et alie sacre deputaciones a) S add. domini. 50 1 Die Datierung ergibt sich aus S. 354 Anm. 3 und nrr. 184 u. 185. Diese Angabe bildet eine Ergänzung unserer nr. 180, in der diese von den kurfürstlichen Ge- sandten vorgebrachten Motive nicht erwähnt sind. — Das Datum folgt daraus, daß am 21. Juni schon die Deputacio fidei über den Antrag des Präsidenten beriet, vgl. S. 361 Anm. 1. 4 nr. 182. 45*
Strana 356
356 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 concurrissent, ego illud feci de mandato dominacionum vestrarum reverendissimarum, et, 6. Juni 21/ licet materia ipsa pluribus diebus aperta fuerit, cum tamen hujusmodi peticio res ar- duissimas contineat, que propter sui magnitudinem et gravitatem exacciori deliberacione opus habent, nec sic in brevi posse commode expediri videatur, unde et prefati domini oratores, qui nondum suis dominis mittentibus per eos gesta retulerunt, possent nimia mora pregravari a, videretur per sacras deputaciones disponendum, ut premissa dictis dominis oratoribus insinuentur et commendentur tam dicti domini mittentes quam ipsi oratores sibique graciarum acciones debite referantur cum intimacione, quod sacrum concilium super dicta peticione sua, quanto accuracius poterit, deliberabit et, quod de- super visum fuerit, notificabit predictis gloriosissimo domino regi et dominis electoribus 10 aut saltim domino decano eorundem dominorum electorum. 5 €1438 185. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem zur Beratung der Antwort C. an die Gesandten ernannten Ausschuß des Baseler Konzils. (Nach der Erzählung Jиni 21] des Johannes von Segovia.) [ 1438 c. Juni 211./ B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 38) cop. membr. sacc. 15. 15 R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 36b (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 139. [a. Ausführungen der kurfürstlichen Gesandten.] (Post hujusmodi allegacionem 2, cui principum oratores non responderunt vel dedig- nati aut veriti auditum eis deesse, adhuc tercio deputati convenere, materiaque posita ad deputaciones oratores electorum sencientes minus ibidem 3 quam deputatis coram ob- tinere posse proposuere:) quomodo cum papa, ita cum patribus familiariter conferre vellent pro habendo responso, ut illud esset speciale, non vero generale juxta avisamentum 1 25 presidentis positum, quod merito reputari poterat pro negativo. supplicabant igitur, ut concilium in dietam per regem Romanorum et electores imperii tenendam consenciens illo mitteret oratores suos cum plena potestate ad concordandum et quod interim a pro- cessu supersederetur. 20 [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Ad hec presidens concilii premittens non hujus, sed nomine suo loqui, multa dicebat, quare illorum peticionem fieri non deceret et quomodo jam papa fecisset, quantum in se erat, contra patres concilii eciam petens execucionem a principibus contra illos, quodque ho- nestum non foret concilium artari, quoniam una dilacio aliam et alia aliam post se tra- heret consequenter, quod erat ex intencione pape ad concilii exinanicionem. 30 35 a) S gravari. 1 Die Verhandlungen fanden statt nach Beendi- gung der Ausschußtberatungen und Uberweisung der Angelegenheit an die Konzilsdeputationen (s. Z. 22-23); am 21. Juni aber trat die Deputacio fidei auf Grund des Antrages des Konzilspräsidenten (nr. 184) in die Beratungen ein (vgl. S. 361 Anm. 1). Daraus ergibt sich unsere Datierung. 2 nr. 183. 3 Gleichwohl wandten sich die Gesandten am 21. Juni an die Deputationen, wie das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro com- munibus vom 21. Juni zeigt: Ad sacram deputa- cionem venerunt dominus Johannes de Lisura et Gre- gorius ambassiatores dominorum electorum dicentes se intellexisse, quod aliqui dicunt se debere conten- tari de generali responso propter arduitatem negocii 40 et quod postea specialius eis responderetur. idcirco si hoc esset dictum, vellent respondere, sin autem, non esset opus, supplicantes, ut attentis circumstan- tiis rerum et tempore et quod hec est prima peticio serenissimi domini regis Romanorum, fiat speciale et 45 gratum responsum (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 73b not. orig. chart.). nr. 184.
356 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 concurrissent, ego illud feci de mandato dominacionum vestrarum reverendissimarum, et, 6. Juni 21/ licet materia ipsa pluribus diebus aperta fuerit, cum tamen hujusmodi peticio res ar- duissimas contineat, que propter sui magnitudinem et gravitatem exacciori deliberacione opus habent, nec sic in brevi posse commode expediri videatur, unde et prefati domini oratores, qui nondum suis dominis mittentibus per eos gesta retulerunt, possent nimia mora pregravari a, videretur per sacras deputaciones disponendum, ut premissa dictis dominis oratoribus insinuentur et commendentur tam dicti domini mittentes quam ipsi oratores sibique graciarum acciones debite referantur cum intimacione, quod sacrum concilium super dicta peticione sua, quanto accuracius poterit, deliberabit et, quod de- super visum fuerit, notificabit predictis gloriosissimo domino regi et dominis electoribus 10 aut saltim domino decano eorundem dominorum electorum. 5 €1438 185. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem zur Beratung der Antwort C. an die Gesandten ernannten Ausschuß des Baseler Konzils. (Nach der Erzählung Jиni 21] des Johannes von Segovia.) [ 1438 c. Juni 211./ B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 38) cop. membr. sacc. 15. 15 R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 36b (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia Rom l. c. cod. Vatic. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 139. [a. Ausführungen der kurfürstlichen Gesandten.] (Post hujusmodi allegacionem 2, cui principum oratores non responderunt vel dedig- nati aut veriti auditum eis deesse, adhuc tercio deputati convenere, materiaque posita ad deputaciones oratores electorum sencientes minus ibidem 3 quam deputatis coram ob- tinere posse proposuere:) quomodo cum papa, ita cum patribus familiariter conferre vellent pro habendo responso, ut illud esset speciale, non vero generale juxta avisamentum 1 25 presidentis positum, quod merito reputari poterat pro negativo. supplicabant igitur, ut concilium in dietam per regem Romanorum et electores imperii tenendam consenciens illo mitteret oratores suos cum plena potestate ad concordandum et quod interim a pro- cessu supersederetur. 20 [b. Antwort des Konzilspräsidenten.] Ad hec presidens concilii premittens non hujus, sed nomine suo loqui, multa dicebat, quare illorum peticionem fieri non deceret et quomodo jam papa fecisset, quantum in se erat, contra patres concilii eciam petens execucionem a principibus contra illos, quodque ho- nestum non foret concilium artari, quoniam una dilacio aliam et alia aliam post se tra- heret consequenter, quod erat ex intencione pape ad concilii exinanicionem. 30 35 a) S gravari. 1 Die Verhandlungen fanden statt nach Beendi- gung der Ausschußtberatungen und Uberweisung der Angelegenheit an die Konzilsdeputationen (s. Z. 22-23); am 21. Juni aber trat die Deputacio fidei auf Grund des Antrages des Konzilspräsidenten (nr. 184) in die Beratungen ein (vgl. S. 361 Anm. 1). Daraus ergibt sich unsere Datierung. 2 nr. 183. 3 Gleichwohl wandten sich die Gesandten am 21. Juni an die Deputationen, wie das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro com- munibus vom 21. Juni zeigt: Ad sacram deputa- cionem venerunt dominus Johannes de Lisura et Gre- gorius ambassiatores dominorum electorum dicentes se intellexisse, quod aliqui dicunt se debere conten- tari de generali responso propter arduitatem negocii 40 et quod postea specialius eis responderetur. idcirco si hoc esset dictum, vellent respondere, sin autem, non esset opus, supplicantes, ut attentis circumstan- tiis rerum et tempore et quod hec est prima peticio serenissimi domini regis Romanorum, fiat speciale et 45 gratum responsum (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 73b not. orig. chart.). nr. 184.
Strana 357
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 357 [1438 [c. Erklärung des Erzbischofs von Lyon.] Lugdunensis vero archiepiscopus contestabatur, cum dudum propter vulneracionem Juni 21) ducis Bavarie Ludovici primi ambasiatoris regis Francie Constancie factam 1 allegaretur, quod in Almania securitas non esset ad celebracionem concilii generalis, se ipso princi- paliter operante et assecurante in regno Francie prestitus fuerat consensus, ut omnes de illo dominio venirent ad concilium Basiliense; et tamen diebus illis evidenter monstrabatur, quod ex nulla nacione preterquam Francie aliqui captivarentur. non vero hec diceret propterea, quod vellet ex aliis fieri, sed cum subditi regis ita se viderent tractari, quo- modo consentire possent, ut concilium celebraretur in alio remociori Almanie loco, Basilea 10 distante a Francia per tria miliaria dumtaxat. quare oportebat eos consulere regem et alios principes suos, priusquam consentirent, ut alio loco concilium celebraretur. C. [d. Ausführungen Georg Fischels.] Tacentibus ad hec oratoribus " electorum imperii Georgius b Vischel ambasiator im- peratoris dicebat, si patribus non videbatur supersedendum : in processu, quod agerent, 15 prout sibi videretur, sed bonum erat mitti per concilium ad illam dietam. 186. K. Albrecht an das Baseler Konzil: wiederholt die Bitte, namentlich mit Rücksicht auf das Zustandekommen der Union mit den Griechen von weiterem Vorgehen gegen [1438] den Papst abzulassen, da auch der Papst zum Entgegenkommen bereit ist. Juni 21 Prag. 11438/ Jиni 21 20 Aus Basel Staats-A. St. 1 J cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten, die zu K. Albrechts Brief an Basel 1438 Juni 23, unserer nr. 187, passen. Uber dem Stück Copia. Reverendissimi ac reverendi venerabilesque in Christo patres ac egregii grate sin- cereque dilecti. etsi semper magnus nobis in dei ecclesiam affectus fuerit magnaque observancia, ita ut ab ineunte etate sic vitam nostram instituerimus, quod sacram reli- 25 gionem et zelum domus dei primas semper in nobis partes habuisse ex regimine ducatus nostri conjicere " omnes et perspecte tenere possunt, eo tamen nunc ferventius ad con- servationem unionis exarsimus, quo jam nobis id pre ceteris principibus ex officio in- cumbere videatur. suscepimus enim gubernacula sacri Romani imperii, quod in quietem Christiani populi protectionem sacrosancte Romane ecclesie et defensionem apostolice sedis 3o deus ipse et dominus noster Jesus instituere et ordinare dignatus est quamobrem cum ex discordiis (prochdolor) inter sanctissimum dominum nostrum papam et paternitates vestras gravia dispendia et scissure manifesta pericula ecclesie dei imminere videremus, scripsimus 2 illico post acceptacionem nostram tam sanctissimo domino nostro pape quam eciam reverendissimis paternitatibus vestris, ut ab omni ulteriori innovacione et processu 35 supersederetis, quoad usque nos unacum principibus electoribus, qui ad hoc dispositi et nos ipsos requirere videbantur, pacis et concordie media querere et invenire nostra inter- posicione possemus, ut sic non solum unio occidentalis ecclesie conservaretur, sed et unio orientalium nobiscum unanimi consensu sequeretur, quam nos multiplici respectu valde cordi habemus, presertim cum novissime ex litteris serenissimi imperatoris Romeorum 40 ad nos scriptis intellexerimus omnimodam eorum disposicionem ad unionem consequendam, pro qua tam sanctissimus dominus noster quam ipsi labores multos non absque gravibus expensis, ut intelleximus, subierunt; et jam dei clemencia ita factum est, ut, quantum ad a) R electorum oratoribus. b) R Georius. c) R in processu supersedendum. d) Vorl. connicere. 45 2 Vgl. Riezler, Geschichte Baierns 3, 238. nrr. 166 u. 170. 3 Nicht aufgefunden.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 357 [1438 [c. Erklärung des Erzbischofs von Lyon.] Lugdunensis vero archiepiscopus contestabatur, cum dudum propter vulneracionem Juni 21) ducis Bavarie Ludovici primi ambasiatoris regis Francie Constancie factam 1 allegaretur, quod in Almania securitas non esset ad celebracionem concilii generalis, se ipso princi- paliter operante et assecurante in regno Francie prestitus fuerat consensus, ut omnes de illo dominio venirent ad concilium Basiliense; et tamen diebus illis evidenter monstrabatur, quod ex nulla nacione preterquam Francie aliqui captivarentur. non vero hec diceret propterea, quod vellet ex aliis fieri, sed cum subditi regis ita se viderent tractari, quo- modo consentire possent, ut concilium celebraretur in alio remociori Almanie loco, Basilea 10 distante a Francia per tria miliaria dumtaxat. quare oportebat eos consulere regem et alios principes suos, priusquam consentirent, ut alio loco concilium celebraretur. C. [d. Ausführungen Georg Fischels.] Tacentibus ad hec oratoribus " electorum imperii Georgius b Vischel ambasiator im- peratoris dicebat, si patribus non videbatur supersedendum : in processu, quod agerent, 15 prout sibi videretur, sed bonum erat mitti per concilium ad illam dietam. 186. K. Albrecht an das Baseler Konzil: wiederholt die Bitte, namentlich mit Rücksicht auf das Zustandekommen der Union mit den Griechen von weiterem Vorgehen gegen [1438] den Papst abzulassen, da auch der Papst zum Entgegenkommen bereit ist. Juni 21 Prag. 11438/ Jиni 21 20 Aus Basel Staats-A. St. 1 J cop. chart. coaeva mit Verschickungsschnitten, die zu K. Albrechts Brief an Basel 1438 Juni 23, unserer nr. 187, passen. Uber dem Stück Copia. Reverendissimi ac reverendi venerabilesque in Christo patres ac egregii grate sin- cereque dilecti. etsi semper magnus nobis in dei ecclesiam affectus fuerit magnaque observancia, ita ut ab ineunte etate sic vitam nostram instituerimus, quod sacram reli- 25 gionem et zelum domus dei primas semper in nobis partes habuisse ex regimine ducatus nostri conjicere " omnes et perspecte tenere possunt, eo tamen nunc ferventius ad con- servationem unionis exarsimus, quo jam nobis id pre ceteris principibus ex officio in- cumbere videatur. suscepimus enim gubernacula sacri Romani imperii, quod in quietem Christiani populi protectionem sacrosancte Romane ecclesie et defensionem apostolice sedis 3o deus ipse et dominus noster Jesus instituere et ordinare dignatus est quamobrem cum ex discordiis (prochdolor) inter sanctissimum dominum nostrum papam et paternitates vestras gravia dispendia et scissure manifesta pericula ecclesie dei imminere videremus, scripsimus 2 illico post acceptacionem nostram tam sanctissimo domino nostro pape quam eciam reverendissimis paternitatibus vestris, ut ab omni ulteriori innovacione et processu 35 supersederetis, quoad usque nos unacum principibus electoribus, qui ad hoc dispositi et nos ipsos requirere videbantur, pacis et concordie media querere et invenire nostra inter- posicione possemus, ut sic non solum unio occidentalis ecclesie conservaretur, sed et unio orientalium nobiscum unanimi consensu sequeretur, quam nos multiplici respectu valde cordi habemus, presertim cum novissime ex litteris serenissimi imperatoris Romeorum 40 ad nos scriptis intellexerimus omnimodam eorum disposicionem ad unionem consequendam, pro qua tam sanctissimus dominus noster quam ipsi labores multos non absque gravibus expensis, ut intelleximus, subierunt; et jam dei clemencia ita factum est, ut, quantum ad a) R electorum oratoribus. b) R Georius. c) R in processu supersedendum. d) Vorl. connicere. 45 2 Vgl. Riezler, Geschichte Baierns 3, 238. nrr. 166 u. 170. 3 Nicht aufgefunden.
Strana 358
358 sanctissimum dominum nostrum spectat, bonam spem concordie conceperimus a. intelleximus enim ex insinuacione venerabilis Johannis abbatis de Molorbrun, qui unus fuit ex ora- toribus dominorum principum electorum apud summum pontificem 1, et consequenter ex litteris 2 sanctitatis sue beatitudinem ipsius sanctissimi domini nostri pape ad preces nostras et aliorum principum optime inclinatam et omnino dispositam esse ad illa omnia, que pacem et concordiam et conservacionem unionis ecclesie dei concernere viderentur, sicut ex ipsis oratoribus dominorum principum electorum, qui, ut super hiis vobiscum essent, per Basileam iter facere debuerunt, plene intellexisse paternitates vestras non dubitamus, de quo summas gracias agimus deo nostro et clemencie sanctitatis sue. et quamquam speramus b paternitates vestras id ipsum sapere et in dei ecclesia cum con- 10 sensu ambulare velle, tamen pro pietate nostra in ecclesiam iterum paternitates vestras hortamur et requirimus, ut, donec ista, sicut speramus b, cito disponantur in bonum, ex quo sanctissimus dominus noster papa nobis condescendit supersedere ab ulteriori processu contra paternitates vestras, ita velitis et vos nichil innovare aut attemptare contra sancti- tatem suam et libertatem apostolice sedis, cujus nos advocatus sumus, vel contra reve- 15 rendissimos dominos sancte Romane ecclesie cardinales aut impedire administracionem corum vel aliquid aliud directe vel indirecte facere, quod in prejudicium eciam temporali- tatis status Romane ecclesie cedere possit, quod et nobis eciam audire grave esset et ad consequendam concordiam et pacem, quam laboribus nostris procurare intendimus, diffi- cultates multas afferre posset nos eciam nomen scismatis, sicut oratoribus vestris Vienne 20 diximus, maxime perhorescimus, cum sciamus, sive augeatur pax et disciplina ecclesie sive solvatur, reddituros nos esse in districto judicio illi racionem, qui nobis ecclesiam suam credidit esse committendam. unionem itaque vigiliis et laboribus felicis recorda- cionis Sigismundi imperatoris patris nostri et aliorum principum consecutam nostris tem- poribus pro salute et honore nostro scindi nullomodo paciemur. datum Prage die 25 21. mensis junii regnorum nostrorum anno primo. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 114387 Juni 21 [1438/ Juni 21 Albertus dei gratia Romanorum rex etc. 11438) 187. K. Albrecht an Basel: schicht abschriftlich seinen Brief an das Baseler Konzil Juni 23 [vom 21. Juni und mahnt die Stadt, nicht zuzulassen, daſ das Konzil das Ver- fahren gegen den Papst fortsetze 3. [14387 Juni 23 Prag. 30 Aus Basel Staats-A. St. 1 J orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unter der Adresse von anderer gleichzeitiger Hand Presentata sabbati 12. julii anno etc. 38. Dem Briefe lag eine Abschrift von K. Albrechts Brief ans Konzil vom 21. Juni, unserer nr. 186, bei. Albrecht von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs und zu Ungern etc. kunig erwelter kunig zu Behem und herczog zu Osterreich etc. Ersamen und lieben getruen. wir schreiben 4 yczund den vêttern in dem hei- ligen concili zu Basel sy ernstlich bittunde, daz sy kein newickeyt mit processen wider unsern heiligen vatter den pabst oder seine cardinalen anfahen, sunder alle sach in gut anstan lassen, nach dem und seine heilikeit alle sach zu unsern und des heiligen reichs 35 a) Vorl. concepimus. b) Vorl. speremus. 40 1 Vgl. nr. 174. Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch S. 344 Z. 39-40. Am 26. Juni schrieb Hermann Hecht, des Rö- mischen Königs Protonotar, an Basel: die Stadt möge den Brief des Königs an das Konzil ſvom 21. Juni] diesem übergeben und ihn durch gegen- wärtigen Boten wissen lassen, wann dieser ihnen die Briefe überliefert habe; es sei gut, wenn das Konzil durch diesen Boten dem König eine Ant- wort übermittele; der König werde, so Gott wolle, nächsten Sonntag [Juni 29] zu Prag zum Böhmi- schen König gekrönt werden; dat. Prag do. n. 45 Joh. tag ze sunwend a. etc. 38. (Basel Staats-A. St. 1 J orig. chart. lit. clausa.) 4 nr. 186.
358 sanctissimum dominum nostrum spectat, bonam spem concordie conceperimus a. intelleximus enim ex insinuacione venerabilis Johannis abbatis de Molorbrun, qui unus fuit ex ora- toribus dominorum principum electorum apud summum pontificem 1, et consequenter ex litteris 2 sanctitatis sue beatitudinem ipsius sanctissimi domini nostri pape ad preces nostras et aliorum principum optime inclinatam et omnino dispositam esse ad illa omnia, que pacem et concordiam et conservacionem unionis ecclesie dei concernere viderentur, sicut ex ipsis oratoribus dominorum principum electorum, qui, ut super hiis vobiscum essent, per Basileam iter facere debuerunt, plene intellexisse paternitates vestras non dubitamus, de quo summas gracias agimus deo nostro et clemencie sanctitatis sue. et quamquam speramus b paternitates vestras id ipsum sapere et in dei ecclesia cum con- 10 sensu ambulare velle, tamen pro pietate nostra in ecclesiam iterum paternitates vestras hortamur et requirimus, ut, donec ista, sicut speramus b, cito disponantur in bonum, ex quo sanctissimus dominus noster papa nobis condescendit supersedere ab ulteriori processu contra paternitates vestras, ita velitis et vos nichil innovare aut attemptare contra sancti- tatem suam et libertatem apostolice sedis, cujus nos advocatus sumus, vel contra reve- 15 rendissimos dominos sancte Romane ecclesie cardinales aut impedire administracionem corum vel aliquid aliud directe vel indirecte facere, quod in prejudicium eciam temporali- tatis status Romane ecclesie cedere possit, quod et nobis eciam audire grave esset et ad consequendam concordiam et pacem, quam laboribus nostris procurare intendimus, diffi- cultates multas afferre posset nos eciam nomen scismatis, sicut oratoribus vestris Vienne 20 diximus, maxime perhorescimus, cum sciamus, sive augeatur pax et disciplina ecclesie sive solvatur, reddituros nos esse in districto judicio illi racionem, qui nobis ecclesiam suam credidit esse committendam. unionem itaque vigiliis et laboribus felicis recorda- cionis Sigismundi imperatoris patris nostri et aliorum principum consecutam nostris tem- poribus pro salute et honore nostro scindi nullomodo paciemur. datum Prage die 25 21. mensis junii regnorum nostrorum anno primo. 5 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 114387 Juni 21 [1438/ Juni 21 Albertus dei gratia Romanorum rex etc. 11438) 187. K. Albrecht an Basel: schicht abschriftlich seinen Brief an das Baseler Konzil Juni 23 [vom 21. Juni und mahnt die Stadt, nicht zuzulassen, daſ das Konzil das Ver- fahren gegen den Papst fortsetze 3. [14387 Juni 23 Prag. 30 Aus Basel Staats-A. St. 1 J orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. Unter der Adresse von anderer gleichzeitiger Hand Presentata sabbati 12. julii anno etc. 38. Dem Briefe lag eine Abschrift von K. Albrechts Brief ans Konzil vom 21. Juni, unserer nr. 186, bei. Albrecht von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs und zu Ungern etc. kunig erwelter kunig zu Behem und herczog zu Osterreich etc. Ersamen und lieben getruen. wir schreiben 4 yczund den vêttern in dem hei- ligen concili zu Basel sy ernstlich bittunde, daz sy kein newickeyt mit processen wider unsern heiligen vatter den pabst oder seine cardinalen anfahen, sunder alle sach in gut anstan lassen, nach dem und seine heilikeit alle sach zu unsern und des heiligen reichs 35 a) Vorl. concepimus. b) Vorl. speremus. 40 1 Vgl. nr. 174. Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch S. 344 Z. 39-40. Am 26. Juni schrieb Hermann Hecht, des Rö- mischen Königs Protonotar, an Basel: die Stadt möge den Brief des Königs an das Konzil ſvom 21. Juni] diesem übergeben und ihn durch gegen- wärtigen Boten wissen lassen, wann dieser ihnen die Briefe überliefert habe; es sei gut, wenn das Konzil durch diesen Boten dem König eine Ant- wort übermittele; der König werde, so Gott wolle, nächsten Sonntag [Juni 29] zu Prag zum Böhmi- schen König gekrönt werden; dat. Prag do. n. 45 Joh. tag ze sunwend a. etc. 38. (Basel Staats-A. St. 1 J orig. chart. lit. clausa.) 4 nr. 186.
Strana 359
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 359 11438/ Juni 23 kurfursten henden zu seczen sich erboten hat, als ir dann das in der abschrifft1 hyrinne verslossen eigentlicher vernemen werdet. und wann uns nû der heiligen Romischen kir- chen eynikeyt vast anleyt, die zu behalten wir uns mit allem fleiß mitsampt den vor- genanten kurfursten arbeytten und dorynne gerne legen wollen, dorumb begern wir von 5 euch mit fleisse euch ernstlich gebietunde, were sach, daz die obgenanten vettere in dem concili unserr schreiben und begerung villeicht verachten und furder wider den babst procediren wollten, das wir doch nicht hoffen, daz ir dann mit allem fleis und sunderm wêgen doran seyt und das mit nichte gestattet, sunder, als ferre ir moget, weret, daz kein scisma in der heiligen kirchen beschech, wann, do got vor sey, solt eynig scisma 10 dovon komen, daz das nicht allein der Cristenheyt schaden, sunder uns und ganczen Deutschen landen schand und laster bringen môcht, nach dem und solich scisma bey unsern czeiten und in Deutschen landen in unserr stat ufferstanden were. und wir ge- trawen euch wol, ir werdet das wol underkomen der Cristenheit zu trost und uns und dem riche zu eren. P geben zu Prag an sant Johanns baptiste abend unserer riche im 15 ersten jaren. [in verso] Den ersamen burgermeister und rat der stat zu Basel unsern und des reichs lieben getrüen. Ad mandatum domini regis Hermannus Heecht. [1438] Juni 23 20 188. Adam Riff, Altammeister der Stadt Straßburg, an Straßburg: berichtet über die 1438 Verhandlungen der königlichen und kurfürstlichen Gesandten mit dem Baseler Konzil, Juni 23 wegen eines Ausgleichs mit dem Papste; rechtfertigt sich gegen die Vorwürfe seiner 1438 Juni 23. Neider. 25 Aus Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 180 fol. 28 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. In verso der gleichzeitige Straßburger Vermerk her Adam Riff in concilio. Die Nachschrift schließt sich der Datierung ohne Absatz an. Die sehr zahlreichen Haken über u haben wir, da sie denjenigen über i und y vollkommen gleichen, also sicher be- deutungslos sind, unberücksichtigt gelassen. ú setzen wir nur, wenn in der Vorl. über dem u ein einfacher Punkt steht. Ersamen fursuhtigen und wisen lieben herren. ich enbut uch minen gewilligen 30 dienst zûvor. lieben herren ich habe uch vormols geschriben 2, in welcher moß unser allergnedigisten herren des Römschen etc. kuniges, ouch unser gnedigen herren der kur- fúrsten, andere fursten und herren bottschafta an das heilige consilium zů Basel geworben und sú gebetten habent under vil andern worten, daz sú iren willen geben solich con- zilium an eine ander stat legen woltent, noch dem und daz ein nottel inne haltet, die ich 35 uch herinne verslossen sende 3: lieben herren, also hett daz consilium debitaten darzů gemaht 4, ein entwürt uf miner gnedigen herren forderung zû setzen. die hant nû ein entwûrt 5 gesetzet und uns die lossen hörren lesen. sollich entwurt zûmol swerlich wider unsern heiligen vatter den bobest ist in vil punten. also begertent mine herren, daz men innen ein coppige ir entwûrt gebe. daz woltent sú nit tûn und meintent, su mûstent 40 sú vor an daz concilium bringen. also sint nû des kúniges von Franckerich bottschaften und des kúniges von Spangen bottschaft mit unsern herren eis worden und ist ein ander nottel6 vergriffen, die men an daz concilium morne bringen sol, und hant beslossen, Juni 24 daz min herre von Passowe und min herre von Ougespurg an fritag enweg rittent und Juni 27 a) fehlt in orig. b) orig. men mit Uberstrich. 45 nr. 186. Nicht aufgefunden. Liegt nicht mehr bei. Gemeint ist wohl nr. 182. 4 5 Vgl. nr. 183. Nicht aufgefunden. Nicht aufgefunden.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 359 11438/ Juni 23 kurfursten henden zu seczen sich erboten hat, als ir dann das in der abschrifft1 hyrinne verslossen eigentlicher vernemen werdet. und wann uns nû der heiligen Romischen kir- chen eynikeyt vast anleyt, die zu behalten wir uns mit allem fleiß mitsampt den vor- genanten kurfursten arbeytten und dorynne gerne legen wollen, dorumb begern wir von 5 euch mit fleisse euch ernstlich gebietunde, were sach, daz die obgenanten vettere in dem concili unserr schreiben und begerung villeicht verachten und furder wider den babst procediren wollten, das wir doch nicht hoffen, daz ir dann mit allem fleis und sunderm wêgen doran seyt und das mit nichte gestattet, sunder, als ferre ir moget, weret, daz kein scisma in der heiligen kirchen beschech, wann, do got vor sey, solt eynig scisma 10 dovon komen, daz das nicht allein der Cristenheyt schaden, sunder uns und ganczen Deutschen landen schand und laster bringen môcht, nach dem und solich scisma bey unsern czeiten und in Deutschen landen in unserr stat ufferstanden were. und wir ge- trawen euch wol, ir werdet das wol underkomen der Cristenheit zu trost und uns und dem riche zu eren. P geben zu Prag an sant Johanns baptiste abend unserer riche im 15 ersten jaren. [in verso] Den ersamen burgermeister und rat der stat zu Basel unsern und des reichs lieben getrüen. Ad mandatum domini regis Hermannus Heecht. [1438] Juni 23 20 188. Adam Riff, Altammeister der Stadt Straßburg, an Straßburg: berichtet über die 1438 Verhandlungen der königlichen und kurfürstlichen Gesandten mit dem Baseler Konzil, Juni 23 wegen eines Ausgleichs mit dem Papste; rechtfertigt sich gegen die Vorwürfe seiner 1438 Juni 23. Neider. 25 Aus Straßburg Stadt-A. Série AA fasc. 180 fol. 28 orig. chart. lit. clausa c. sig. in v. impr. In verso der gleichzeitige Straßburger Vermerk her Adam Riff in concilio. Die Nachschrift schließt sich der Datierung ohne Absatz an. Die sehr zahlreichen Haken über u haben wir, da sie denjenigen über i und y vollkommen gleichen, also sicher be- deutungslos sind, unberücksichtigt gelassen. ú setzen wir nur, wenn in der Vorl. über dem u ein einfacher Punkt steht. Ersamen fursuhtigen und wisen lieben herren. ich enbut uch minen gewilligen 30 dienst zûvor. lieben herren ich habe uch vormols geschriben 2, in welcher moß unser allergnedigisten herren des Römschen etc. kuniges, ouch unser gnedigen herren der kur- fúrsten, andere fursten und herren bottschafta an das heilige consilium zů Basel geworben und sú gebetten habent under vil andern worten, daz sú iren willen geben solich con- zilium an eine ander stat legen woltent, noch dem und daz ein nottel inne haltet, die ich 35 uch herinne verslossen sende 3: lieben herren, also hett daz consilium debitaten darzů gemaht 4, ein entwürt uf miner gnedigen herren forderung zû setzen. die hant nû ein entwûrt 5 gesetzet und uns die lossen hörren lesen. sollich entwurt zûmol swerlich wider unsern heiligen vatter den bobest ist in vil punten. also begertent mine herren, daz men innen ein coppige ir entwûrt gebe. daz woltent sú nit tûn und meintent, su mûstent 40 sú vor an daz concilium bringen. also sint nû des kúniges von Franckerich bottschaften und des kúniges von Spangen bottschaft mit unsern herren eis worden und ist ein ander nottel6 vergriffen, die men an daz concilium morne bringen sol, und hant beslossen, Juni 24 daz min herre von Passowe und min herre von Ougespurg an fritag enweg rittent und Juni 27 a) fehlt in orig. b) orig. men mit Uberstrich. 45 nr. 186. Nicht aufgefunden. Liegt nicht mehr bei. Gemeint ist wohl nr. 182. 4 5 Vgl. nr. 183. Nicht aufgefunden. Nicht aufgefunden.
Strana 360
360 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 daz unser herren der kurfursten rete warten sullent der entwürt bitz noch dem zwôlften Juni 23 tage. und rittent die andern alle enweg. also han ich ouch einen urlop genommen Juni 17 und bin an zinstag in der naht ufgesessen zû Basel und der von Basel diener zwene mit mir genommen bitz gon Brisach und habe Jeger zů Basel gelossen, das er úch und mir die entwûrt bringe, uf daz das ich sú den stetten zû wissen getûn müge; denne es waz nit eine notdúrft, daz ich lenger do bleiben were. also ich nû uf hute für Brisach heruß kommen bin, so ist mir Peter Bentkirch bekommen und hett mir einen brief broht, darinne mir der ammeister geschriben hatt dobenan zû bliben etc. lieben herren. do verstont ir wol, daz es nit notdurftig were gewesen. so bin ich ouch mit gûtem willen gescheiden und bin also uf hute zwo stunden noch mittage gon Ettenhein kommen und 10 ist mir min brun hengest hinken worden vornan, daz er niergent kommen kann. also han ich mir den smit dozû lossen lûgen und wil ime daz beste thun etc. lieben herren. ich bin in einer grossen treffenlichen bottschaft dobenan gesin von uwer und ander stette wegen, do mir in uwerme nammen vil eren erbotten ist, und ich getruwe, ich habe das allerbeste geton und selten keinen tag vor 12 gessen, ettewenne so es drú sleht, und 15 habe tag und naht wenig ruwe gehebet. also kommet mir für, wie ich mit maniger klapperige ußgetragen wûrde ? und das men gerett, ich dûge mich uß, ich lige zû Basel und sige zû Ettenhein. lieben herren ich habe wol darfür, daz men lute findet, die mir der eren verbinnent, und weis doch wol, ir dûrftent nut funthundert guldin dafür nemen. doch mir würt der welte lon. nû gann ich iederman der eren und unmůsse wol und 20 will uch bitten, daz ir mich fürbaz sparent, dânne ich habe mir fürgenommen eine zit mit der gottes hulfe zû Ettenhein zû sinde und des minen ouch lûgen. do wissent uch noch zû rihtende. ouch, lieben herren, von der rechenunge, also ich uß bin gewesen, kan ich nit besliessen, Jeger si danne wider zû mir kommen. wann der zû mir kommet, geben an dem heiligen subenen obent in 25 so wil ich sú besliessen und uch schicken. dem 38. ior. 5 1438 Juni 23 [Nachschrift] Lieben herren. schribent die nottel abe und schickent mir sú wide- rumbe, dann ich ir bedurflich bin. ouch so het des kuniges von Argun und des herzogen von Meigelonnb botschaft min herren zûgeseit von ir herschaft wegen, iren willen in allem fürnemen zû unsern herren willen setzen wôllent. [in verso] Den ersamen fürsúhtigen und wisen meister und der statt Stroß- burg minen lieben herren. Adam Riffe altammeister der statt zů Straßburg. 30 [1438 189. Beschlüsse1 der Deputationen des Baseler Konzils über die Bitte der kurfürstlichen 2. 1438 35 Gesandten (nr. 182) und den Antrag des Konzilspräsidenten (nr. 184). Juni 25 1.277 zwischen Juni 25 und 27 2.) Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von der- selben Hand Conclusio facta super precedente cedula [d. i. nr. 184]. Super supplicacione 3 dominorum ambaxiatorum serenissimi regis Romanorum et electorum sacri imperii petencium acceptari tractatum concordie etc. et dietam necnon 40 supersedere a processu contra papam et alios necnon avisamento 4 reverendissimi domini cardinalis presidentis super responso dando dictis oratoribus etc. concordant tres sacre a) orig. kaum würde. b) orig. Meigelon mit Uberstrich über n. 1 Und zwar in der Redaktion des Zwölferaus- schusses, wie die Fassung (vgl. Z. 42) zeigt. 2 Das Datum ergibt sich aus S. 361 Anm. 2 und nr. 190. 3 nr. 182. nr. 184. 45
360 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 daz unser herren der kurfursten rete warten sullent der entwürt bitz noch dem zwôlften Juni 23 tage. und rittent die andern alle enweg. also han ich ouch einen urlop genommen Juni 17 und bin an zinstag in der naht ufgesessen zû Basel und der von Basel diener zwene mit mir genommen bitz gon Brisach und habe Jeger zů Basel gelossen, das er úch und mir die entwûrt bringe, uf daz das ich sú den stetten zû wissen getûn müge; denne es waz nit eine notdúrft, daz ich lenger do bleiben were. also ich nû uf hute für Brisach heruß kommen bin, so ist mir Peter Bentkirch bekommen und hett mir einen brief broht, darinne mir der ammeister geschriben hatt dobenan zû bliben etc. lieben herren. do verstont ir wol, daz es nit notdurftig were gewesen. so bin ich ouch mit gûtem willen gescheiden und bin also uf hute zwo stunden noch mittage gon Ettenhein kommen und 10 ist mir min brun hengest hinken worden vornan, daz er niergent kommen kann. also han ich mir den smit dozû lossen lûgen und wil ime daz beste thun etc. lieben herren. ich bin in einer grossen treffenlichen bottschaft dobenan gesin von uwer und ander stette wegen, do mir in uwerme nammen vil eren erbotten ist, und ich getruwe, ich habe das allerbeste geton und selten keinen tag vor 12 gessen, ettewenne so es drú sleht, und 15 habe tag und naht wenig ruwe gehebet. also kommet mir für, wie ich mit maniger klapperige ußgetragen wûrde ? und das men gerett, ich dûge mich uß, ich lige zû Basel und sige zû Ettenhein. lieben herren ich habe wol darfür, daz men lute findet, die mir der eren verbinnent, und weis doch wol, ir dûrftent nut funthundert guldin dafür nemen. doch mir würt der welte lon. nû gann ich iederman der eren und unmůsse wol und 20 will uch bitten, daz ir mich fürbaz sparent, dânne ich habe mir fürgenommen eine zit mit der gottes hulfe zû Ettenhein zû sinde und des minen ouch lûgen. do wissent uch noch zû rihtende. ouch, lieben herren, von der rechenunge, also ich uß bin gewesen, kan ich nit besliessen, Jeger si danne wider zû mir kommen. wann der zû mir kommet, geben an dem heiligen subenen obent in 25 so wil ich sú besliessen und uch schicken. dem 38. ior. 5 1438 Juni 23 [Nachschrift] Lieben herren. schribent die nottel abe und schickent mir sú wide- rumbe, dann ich ir bedurflich bin. ouch so het des kuniges von Argun und des herzogen von Meigelonnb botschaft min herren zûgeseit von ir herschaft wegen, iren willen in allem fürnemen zû unsern herren willen setzen wôllent. [in verso] Den ersamen fürsúhtigen und wisen meister und der statt Stroß- burg minen lieben herren. Adam Riffe altammeister der statt zů Straßburg. 30 [1438 189. Beschlüsse1 der Deputationen des Baseler Konzils über die Bitte der kurfürstlichen 2. 1438 35 Gesandten (nr. 182) und den Antrag des Konzilspräsidenten (nr. 184). Juni 25 1.277 zwischen Juni 25 und 27 2.) Aus Paris Archives nationales K 1711 [fol. 409b] cop. chart. coaeva. Am Rande von der- selben Hand Conclusio facta super precedente cedula [d. i. nr. 184]. Super supplicacione 3 dominorum ambaxiatorum serenissimi regis Romanorum et electorum sacri imperii petencium acceptari tractatum concordie etc. et dietam necnon 40 supersedere a processu contra papam et alios necnon avisamento 4 reverendissimi domini cardinalis presidentis super responso dando dictis oratoribus etc. concordant tres sacre a) orig. kaum würde. b) orig. Meigelon mit Uberstrich über n. 1 Und zwar in der Redaktion des Zwölferaus- schusses, wie die Fassung (vgl. Z. 42) zeigt. 2 Das Datum ergibt sich aus S. 361 Anm. 2 und nr. 190. 3 nr. 182. nr. 184. 45
Strana 361
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 361 5 deputaciones 1 cum ipso avisamento, quarta de communibus2 dedit quatuor deputatos, 1138 EW. videlicet reverendissimum dominum Lugdunensem, episcopum Burgensem, abbates de Jиni 25 Zambachariis et in Grossach a, qui cum deputatis aliarum sacrarum deputacionum videant 1. 277 de modo et forma responsionis hujusmodi fiende et, si omnes possent concordari de aliquo bono responso, se expediant, sin autem, fiat responsum juxta deliberaciones sacrarum deputacionum desuper habitas, quodque cum prefatis deputatis intersint domini presidentes et notarii singularum deputacionum. 190. Verlesung der Beschlüsse des Zwölferausschusses in der Generalkongregation des 1438 Juni 27 Baseler Konzils betr. Verabschiedung der kurfürstlichen Gesandten. (Nach der Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.) 1438 Juni 27 Basel. 10 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 278 a [richtiger 276 a] cop. chart. saec. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 167 Z. 31-168 Z. 6. Deinde 3 concordata dominorum de duodecim [scl. lecta sunt], inter que unum, vide- licet quod illi oratores electorum, qui nuper de papa venerant et pecierant, ut sacrum 15 concilium suspenderet omnes ulteriores processus contra papam et alios et acceptaret dietam, in qua principes cum rege convenire debent ibique audire pape Eugenii excu- saciones et tractare pacem inter papam et concilium etc., redeant ad dominos suos, re- ferant eis, que cum papa egerint, et quod sacrum concilium per proprios oratores ipsis principibus velit respondere super postulatis ipsorum oratorum taliter, quod merito debeant 20 contentari. 191. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Baseler Konzil: Antwort des 1438 Jиni 28 Konzils auf die Forderungen der Gesandten. 1438 Juni 28 Basel. Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A. III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 38) cop. membr. saec. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 36b-37a (Jo. de Segovia l. c.) 25 cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. — Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 139-140. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 278 a [richtiger 276a] cop. chart. saec. 15. — Gedruckt in Conc. Bas. 5, 168 Z. 11-22. 30 [Erzählung Segovias.] [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Congregacione denique ultima mensis hujus Die sabbati 28. junii post vesperas decan- Juni 28 oratoribus prefatis sedentibus in bancha si- tatas per patres concilii ob solempnitatem a) Vorl. de Ingrascahtht statt in Grossach. 45 Die Deputacio fidei hatte ihren Beschluß am 35 21. Juni gefaßt, wie aus Hüglins Protokoll über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 21. Juni hervorgeht: Sacra deputacio fidei intimavit sacre deputacioni pro communibus deliberacionem hodie captam super avisamento [d. i. nr. 184] re- 40 sponsionis dande dominis oratoribus electorum, vide- licet quod placet avisamentum in forma et quod detur eis responsio in loco capitulari vel alibi, ubi dictis oratoribus placuerit (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 73a not. orig. chart.). 2 Die Deputacio pro communibus hatte den oben im Text wörtlich wiedergegebenen Beschluß in ihrer Sitzung vom 25. Juni gefaßt; das Ergebnis der Abstimmung über den Vorschlag des Präsidenten Deutsche Reichstags-Akten XIII. (unsere nr. 184) war folgendes gewesen: Scrutatis votis singulorum dominorum super preinserto avi- samento [vgl. nr. 184 Quellenbeschreibung unter S] reperta sunt cum ipso avisamento 24 vota, quod detur certum responsum simpliciter: 16, quod detur spes supersedendi: 9, diversa vota 7. quibus sum- matis reverendus pater dominus Lausanensis pre- sidens conclusit a majori parte (Solothurn Kan- tonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 75b not. orig. chart.). s D. h. in der Generalkongregation vom 27. Juni 1438 nach Verlesung des Briefes K. Al- brechts vom 30. Mai 1438, unserer nr. 176 (Conc. Bas. 5, 167 Z. 29-31). 46
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 361 5 deputaciones 1 cum ipso avisamento, quarta de communibus2 dedit quatuor deputatos, 1138 EW. videlicet reverendissimum dominum Lugdunensem, episcopum Burgensem, abbates de Jиni 25 Zambachariis et in Grossach a, qui cum deputatis aliarum sacrarum deputacionum videant 1. 277 de modo et forma responsionis hujusmodi fiende et, si omnes possent concordari de aliquo bono responso, se expediant, sin autem, fiat responsum juxta deliberaciones sacrarum deputacionum desuper habitas, quodque cum prefatis deputatis intersint domini presidentes et notarii singularum deputacionum. 190. Verlesung der Beschlüsse des Zwölferausschusses in der Generalkongregation des 1438 Juni 27 Baseler Konzils betr. Verabschiedung der kurfürstlichen Gesandten. (Nach der Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.) 1438 Juni 27 Basel. 10 Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 278 a [richtiger 276 a] cop. chart. saec. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 167 Z. 31-168 Z. 6. Deinde 3 concordata dominorum de duodecim [scl. lecta sunt], inter que unum, vide- licet quod illi oratores electorum, qui nuper de papa venerant et pecierant, ut sacrum 15 concilium suspenderet omnes ulteriores processus contra papam et alios et acceptaret dietam, in qua principes cum rege convenire debent ibique audire pape Eugenii excu- saciones et tractare pacem inter papam et concilium etc., redeant ad dominos suos, re- ferant eis, que cum papa egerint, et quod sacrum concilium per proprios oratores ipsis principibus velit respondere super postulatis ipsorum oratorum taliter, quod merito debeant 20 contentari. 191. Verhandlungen der kurfürstlichen Gesandten mit dem Baseler Konzil: Antwort des 1438 Jиni 28 Konzils auf die Forderungen der Gesandten. 1438 Juni 28 Basel. Erzählung Segovias: B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A. III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 38) cop. membr. saec. 15. — R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 36b-37a (Jo. de Segovia l. c.) 25 cop. chart. saec. 15. — Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. — Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 139-140. Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten: W aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 278 a [richtiger 276a] cop. chart. saec. 15. — Gedruckt in Conc. Bas. 5, 168 Z. 11-22. 30 [Erzählung Segovias.] [Tagebuchaufzeichnung eines Ungenannten.] Congregacione denique ultima mensis hujus Die sabbati 28. junii post vesperas decan- Juni 28 oratoribus prefatis sedentibus in bancha si- tatas per patres concilii ob solempnitatem a) Vorl. de Ingrascahtht statt in Grossach. 45 Die Deputacio fidei hatte ihren Beschluß am 35 21. Juni gefaßt, wie aus Hüglins Protokoll über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 21. Juni hervorgeht: Sacra deputacio fidei intimavit sacre deputacioni pro communibus deliberacionem hodie captam super avisamento [d. i. nr. 184] re- 40 sponsionis dande dominis oratoribus electorum, vide- licet quod placet avisamentum in forma et quod detur eis responsio in loco capitulari vel alibi, ubi dictis oratoribus placuerit (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 73a not. orig. chart.). 2 Die Deputacio pro communibus hatte den oben im Text wörtlich wiedergegebenen Beschluß in ihrer Sitzung vom 25. Juni gefaßt; das Ergebnis der Abstimmung über den Vorschlag des Präsidenten Deutsche Reichstags-Akten XIII. (unsere nr. 184) war folgendes gewesen: Scrutatis votis singulorum dominorum super preinserto avi- samento [vgl. nr. 184 Quellenbeschreibung unter S] reperta sunt cum ipso avisamento 24 vota, quod detur certum responsum simpliciter: 16, quod detur spes supersedendi: 9, diversa vota 7. quibus sum- matis reverendus pater dominus Lausanensis pre- sidens conclusit a majori parte (Solothurn Kan- tonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 75b not. orig. chart.). s D. h. in der Generalkongregation vom 27. Juni 1438 nach Verlesung des Briefes K. Al- brechts vom 30. Mai 1438, unserer nr. 176 (Conc. Bas. 5, 167 Z. 29-31). 46
Strana 362
362 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jиni 28 nistra oratoribus deputata secularium princi- beatorum Petri et Pauli apostolorum, quorum pum presidens concilii commemorans exposita vigilia festivitatis fuit, tenebatur generalis per eos, cum in Ferrariam transivissent", congregacio specialiter indicta ad dandum inter alia ex parte dominorum suorum promis- responsum oratoribus electorum super eorum sionem factam eos servaturos semper genera- peticione, videlicet ut supersedeatur ab ul- lium conciliorum auctoritatem et pro honore teriori processu contra papam et alios ad Basiliensis concilii laboraturos, fuissetque tempus, ut mittatur ad dietam, in qua prin- plenius observatum, quod per patres fuerat cipes cum rege laborare intendunt pro con- eisdem promissum, ut in processu ante eorum cordia inter papam et concilium. et respon- regressum non concluderetur, commemorata sum fuit eis verbo per dominum cardinalem 10 deliberacione 1 deputacionum in generali con- Arelatensem presidentem nomine concilii in effectu, quod sacrum concilium super hac gregacione conclusa 2 parte concilii respondit eis, quoniam materia per eos proposita ar- eorum peticione, que est res arduissima dua foret nec facile expedibilis, quod re- tangens fidem, velit melius deliberare ac cedere possent, et deliberacionem desuper maturius et accepta conclusione sancta do- 15 captandum concilium notificaret per suos minos suos per suos proprios oratores ... aa aut certificare de sua intencione. nuncios imperatori et electoribus vel decano eorum, commendabat autem mittendos eos de bono zelo ac solicitudine, quoniam super pace ecclesie laborarent, diligenciam quoque et labores ipsorum oratorum, illos rogans dominis suis exponere necessitates ac per- secuciones, quas concilium paciebatur, et nichilominus modestiam ac expectacionem patrum in processu pape contra ipsos at- temptantis, ut eciam exposuisset eos prede. Georgio ambasiatore imperatoris ad hec respondenti seque et collegas offerenti exponere favorabiliter dominis suis concilii responsum illorumque parte supplicanti, ut, quomodo papa fecisset, dari per concilium responsum magis formale, presidens attesta- batur dati responsi congruenciam illudque melius fore cedula3 capciosa pape, cujus ex parte claudicabat contractus nichil aliud intendentis nisi concilii dissolucionem; cer- tum quoque foret idque oratores ipsi experti fuissent, eciam si verbo non diceret, facto tamen in processu pape per concilium supersederi jam ab anno citra processu post que verba Joannes de durante. Lysura dicebat intellexisse per deputatos concilii deliberari super privacione residen- cium in curia pape et, quoniam per hoc im- pediri posset pacis tractatus, suorum do- minorum parte supplicabat, ne ultra proce- 5 20 25 30 35 40 45 a) B transmisissent. b) R Georio. aa) hier fehlt in W ein Wort. 1 2 nr. 189. Vgl. nr. 190. nr. 173.
362 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Jиni 28 nistra oratoribus deputata secularium princi- beatorum Petri et Pauli apostolorum, quorum pum presidens concilii commemorans exposita vigilia festivitatis fuit, tenebatur generalis per eos, cum in Ferrariam transivissent", congregacio specialiter indicta ad dandum inter alia ex parte dominorum suorum promis- responsum oratoribus electorum super eorum sionem factam eos servaturos semper genera- peticione, videlicet ut supersedeatur ab ul- lium conciliorum auctoritatem et pro honore teriori processu contra papam et alios ad Basiliensis concilii laboraturos, fuissetque tempus, ut mittatur ad dietam, in qua prin- plenius observatum, quod per patres fuerat cipes cum rege laborare intendunt pro con- eisdem promissum, ut in processu ante eorum cordia inter papam et concilium. et respon- regressum non concluderetur, commemorata sum fuit eis verbo per dominum cardinalem 10 deliberacione 1 deputacionum in generali con- Arelatensem presidentem nomine concilii in effectu, quod sacrum concilium super hac gregacione conclusa 2 parte concilii respondit eis, quoniam materia per eos proposita ar- eorum peticione, que est res arduissima dua foret nec facile expedibilis, quod re- tangens fidem, velit melius deliberare ac cedere possent, et deliberacionem desuper maturius et accepta conclusione sancta do- 15 captandum concilium notificaret per suos minos suos per suos proprios oratores ... aa aut certificare de sua intencione. nuncios imperatori et electoribus vel decano eorum, commendabat autem mittendos eos de bono zelo ac solicitudine, quoniam super pace ecclesie laborarent, diligenciam quoque et labores ipsorum oratorum, illos rogans dominis suis exponere necessitates ac per- secuciones, quas concilium paciebatur, et nichilominus modestiam ac expectacionem patrum in processu pape contra ipsos at- temptantis, ut eciam exposuisset eos prede. Georgio ambasiatore imperatoris ad hec respondenti seque et collegas offerenti exponere favorabiliter dominis suis concilii responsum illorumque parte supplicanti, ut, quomodo papa fecisset, dari per concilium responsum magis formale, presidens attesta- batur dati responsi congruenciam illudque melius fore cedula3 capciosa pape, cujus ex parte claudicabat contractus nichil aliud intendentis nisi concilii dissolucionem; cer- tum quoque foret idque oratores ipsi experti fuissent, eciam si verbo non diceret, facto tamen in processu pape per concilium supersederi jam ab anno citra processu post que verba Joannes de durante. Lysura dicebat intellexisse per deputatos concilii deliberari super privacione residen- cium in curia pape et, quoniam per hoc im- pediri posset pacis tractatus, suorum do- minorum parte supplicabat, ne ultra proce- 5 20 25 30 35 40 45 a) B transmisissent. b) R Georio. aa) hier fehlt in W ein Wort. 1 2 nr. 189. Vgl. nr. 190. nr. 173.
Strana 363
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 363 1438 deretur, ne, si privarentur illi et isti, pax fieri non posset. ad que Panormitanus ar- chiepiscopus non esse utendum hiis terminis, quia papa a principio sue dissolucionis pri- vasset patres facta postea declaracione puri- ficatas fuisse condiciones sue translacionis duplicis, unde ecclesia nullo modo adquiescere potuisset dissolucioni pape, quia sic tota- liter destruebatur auctoritas ejus: sic enim, 10 quando contra papam hereticum vel alias ecclesie destructorem per concilium pro- cederetur, ipse diceret: „dissolvo, si am- plius contra me procedatur." adiciebat rur- sus papam in responsione 1 complacuisse eis 15 de vento dicentem se velle desistere, quoniam oportebat, ut revocaret omnes bullas, quas contra concilium dedisset, et hoc ipsi debue- rant obtinere; item, quod non oportebat per concilium de novo privari in curia pape 20 residentes privacione jam facta vigore de- cretorum: et qui declarat, non aliquid agit noviter. utendum vero esset terminis illis, ut execuciones non fierent, quas tamen papa continue faciebat, prout ipse Panormitanus 25 viderat in una missiva, quod Placentinus cardinalis impetrari fecisset beneficia incor- porati unius. et tunc plures ex patribus ac- clamarunt idem factum fuisse de beneficiis aliorum multorum et post recessum dictorum 30 oratorum a presencia pape ac eciam, cum essent presentes. ipse autem Joannes : de Lysura replicavit ideo non peciisse revo- cacionem bullarum pape contra concilium, quia presupposuerant, quod in Almania illis 35 non obediretur nec fuisset obeditum. cui verbo obsistens unus ex oratoribus concilii captivatis, qui post relacionem tunc primo in concilio comparebant, exclamavit pro- ponens, quam durissime ipse et alii fuissent 40 tractati in carceribus per predones. Jиní 28 192. Berichterstattung des Patriarchen von Aquileja in der Generalkongregation des 11138 Juni 28/ Baseler Konzils über seine Gesandtschaft zu K. Albrecht. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [1438 Juni 282 Basel.] a) R Johannes. 45 1 nr. 173. Nach Conc. Bas. 5, 168 Z. 7 ist der Patriarch von Aquileja am 27. Juni nach Mittag nach Basel zurückgekehrt; am 28. hat er dann seinen Bericht erstattet, wie das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 28. Juni ergibt: Placuit, quod hodie post vesperas teneatur congregacio generalis ad audiendum reveren- 46*
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 363 1438 deretur, ne, si privarentur illi et isti, pax fieri non posset. ad que Panormitanus ar- chiepiscopus non esse utendum hiis terminis, quia papa a principio sue dissolucionis pri- vasset patres facta postea declaracione puri- ficatas fuisse condiciones sue translacionis duplicis, unde ecclesia nullo modo adquiescere potuisset dissolucioni pape, quia sic tota- liter destruebatur auctoritas ejus: sic enim, 10 quando contra papam hereticum vel alias ecclesie destructorem per concilium pro- cederetur, ipse diceret: „dissolvo, si am- plius contra me procedatur." adiciebat rur- sus papam in responsione 1 complacuisse eis 15 de vento dicentem se velle desistere, quoniam oportebat, ut revocaret omnes bullas, quas contra concilium dedisset, et hoc ipsi debue- rant obtinere; item, quod non oportebat per concilium de novo privari in curia pape 20 residentes privacione jam facta vigore de- cretorum: et qui declarat, non aliquid agit noviter. utendum vero esset terminis illis, ut execuciones non fierent, quas tamen papa continue faciebat, prout ipse Panormitanus 25 viderat in una missiva, quod Placentinus cardinalis impetrari fecisset beneficia incor- porati unius. et tunc plures ex patribus ac- clamarunt idem factum fuisse de beneficiis aliorum multorum et post recessum dictorum 30 oratorum a presencia pape ac eciam, cum essent presentes. ipse autem Joannes : de Lysura replicavit ideo non peciisse revo- cacionem bullarum pape contra concilium, quia presupposuerant, quod in Almania illis 35 non obediretur nec fuisset obeditum. cui verbo obsistens unus ex oratoribus concilii captivatis, qui post relacionem tunc primo in concilio comparebant, exclamavit pro- ponens, quam durissime ipse et alii fuissent 40 tractati in carceribus per predones. Jиní 28 192. Berichterstattung des Patriarchen von Aquileja in der Generalkongregation des 11138 Juni 28/ Baseler Konzils über seine Gesandtschaft zu K. Albrecht. (Nach der Erzählung des Johannes von Segovia.) [1438 Juni 282 Basel.] a) R Johannes. 45 1 nr. 173. Nach Conc. Bas. 5, 168 Z. 7 ist der Patriarch von Aquileja am 27. Juni nach Mittag nach Basel zurückgekehrt; am 28. hat er dann seinen Bericht erstattet, wie das Protokoll Hüglins über die Sitzung der Deputacio pro communibus vom 28. Juni ergibt: Placuit, quod hodie post vesperas teneatur congregacio generalis ad audiendum reveren- 46*
Strana 364
364 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Juni 28/ B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A. III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 33) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 121-122. Aquilegiensis vero patriarcha attulit litteras regis [folgt Auszug aus unserer nr. 176]. referebat autem postremo de honoribus in via atque Wyenne " concilii contemplacione sibi collegisque b factis, a quibus replicacione facta super responso regis tandem perman- sisset Nurenberge€ respondendum esse, ideoque manserant dietam exspectaturi. sibi- que redeunti per ducem Henricum" factos fuisse magnos honores dicentem se inclinatum, 10 ut pax inter Ludovicum eumque tractaretur, sed regem voluisse per se ipsum causam terminare, et, utcumque concilium cum eo ageret, semper vellet cum concilio tenere. dux vero Ernestus frater Guilelmi protectoris dudum concilii, quod constantissimus esset, ex- hortans patres viriliter agere pro reformacione ecclesie in capite, quam prosequebantur. ipse autem firmissime credens spiritum sanctum adesse sancte Basiliensi synodo vellet 15 exequi omnem determinacionem ejus; et quamvis jam confractus antiquitate pro ser- vicio tamen spiritus sancti vellet ad expensas proprias personaliter Basileam venire et defendere patres. 1438 193. Auszug aus einem Briefe Bf. Georgs von Vich, Konzilsgesandten zu K. Albrecht: Juni betr. Ablaßgelder; Ausführungen des Bischofs vor dem König; bevorstehenden Reichs- 20 zweite Hälfte) tag zu Nürnberg; Wohlwollen des Königs für das Konzil. (Nach der Tagebuch- aufzeichnung eines Ungenannten.) [1438 Juni zweite Hälfte 1.] Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 279a [richtiger 277a] cop. chart. sacc. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 170 Z. 14-24. Deinde 2 lecte erant littere domini Georgii episcopi Vicensis oratoris concilii con- 25 tinentis inter alia: quomodo peccunias de indulgenciis plurium milium in locis pluribus habere posset; quod sacrum concilium mittat litteras, et transmittentur peccunie; quod fecerat proposicionem3 ex parte concilii in Wyenna coram rege; quod copiam petenti regi dedit hujusmodi sue proposicionis; quod ad instanciam regis ad festum sancte Mar- Juli is garethe velit constitui in Nurenberga in convencione, quam rex et electores principes aut so sui oratores ibi celebrabunt; quod sentit mentem regis totaliter concordare cum mente concilii; quod concilium sit constans ad continuandum inceptum salubriter. (1438 194. Hzg. Filippo Maria von Mailand an K. Albrecht4: mahnt zu energischem Vor- nach gehen gegen die papstfeindlichen Umtriebe der Franzosen im Baseler Konzil, denen Juli 2] a) R Winne. b) R add. suis. c) R Nuremberge. d) R Heinricum. 35 dissimum patrem dominum Aquilegiensem super sua ambassiata facta apud serenissimum dominum Romanorum regem (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 77a not. orig. chart). Diese ungefähre Datierung folgt aus der folgenden Anm. 2 D. h. in der Generalkongregation vom 7. Juli 1438 nach Beschlußfassung über die Beschickung des Nürnberger Reichstages vom 13. Juli und nach Verlesung von Briefen des Hzgs. Friedrich d. A. von Österreich. Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch die Bericht- erstattung des Johannes von Bachenstein und des Bfs. von Vich in lit. G der Abt. „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Uber den Umschwung in der Haltung des Her- 40 zogs von Mailand zu dem Konflikt zwischen Papst und Konzil vgl. außer Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 64; 113; 143 u. Conc. Bas. 5, 149; 157-160 (vgl. jedoch S. 169) auch Preiswerk, Der Einfluß Ara- gons auf den Prozeß des Baseler Konzils gegen 45 Papst Eugen IV (Baseler Dissert. 1902) S. 49-52.
364 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 Juni 28/ B aus Basel Univ.-Bibl. Ms. A. III 41 (Jo. de Segovia lib. 13 cap. 33) cop. membr. saec. 15. R coll. Rom Bibl. Vatic. cod. Vatic. 4181 fol. 32a (Jo. de Segovia l. c.) cop. chart. saec. 15. Ferner in den Hss. des Segovia in Rom l. c. cod. 4182; Florenz Bibl. Laur. Plut. 16 cod. 11 (Abschrift von R); Wien Hofbibl. cod. 5049. Gedruckt in Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 121-122. Aquilegiensis vero patriarcha attulit litteras regis [folgt Auszug aus unserer nr. 176]. referebat autem postremo de honoribus in via atque Wyenne " concilii contemplacione sibi collegisque b factis, a quibus replicacione facta super responso regis tandem perman- sisset Nurenberge€ respondendum esse, ideoque manserant dietam exspectaturi. sibi- que redeunti per ducem Henricum" factos fuisse magnos honores dicentem se inclinatum, 10 ut pax inter Ludovicum eumque tractaretur, sed regem voluisse per se ipsum causam terminare, et, utcumque concilium cum eo ageret, semper vellet cum concilio tenere. dux vero Ernestus frater Guilelmi protectoris dudum concilii, quod constantissimus esset, ex- hortans patres viriliter agere pro reformacione ecclesie in capite, quam prosequebantur. ipse autem firmissime credens spiritum sanctum adesse sancte Basiliensi synodo vellet 15 exequi omnem determinacionem ejus; et quamvis jam confractus antiquitate pro ser- vicio tamen spiritus sancti vellet ad expensas proprias personaliter Basileam venire et defendere patres. 1438 193. Auszug aus einem Briefe Bf. Georgs von Vich, Konzilsgesandten zu K. Albrecht: Juni betr. Ablaßgelder; Ausführungen des Bischofs vor dem König; bevorstehenden Reichs- 20 zweite Hälfte) tag zu Nürnberg; Wohlwollen des Königs für das Konzil. (Nach der Tagebuch- aufzeichnung eines Ungenannten.) [1438 Juni zweite Hälfte 1.] Aus Wien Hofbibl. cod. ms. 5111 fol. 279a [richtiger 277a] cop. chart. sacc. 15. Gedruckt in Conc. Bas. 5, 170 Z. 14-24. Deinde 2 lecte erant littere domini Georgii episcopi Vicensis oratoris concilii con- 25 tinentis inter alia: quomodo peccunias de indulgenciis plurium milium in locis pluribus habere posset; quod sacrum concilium mittat litteras, et transmittentur peccunie; quod fecerat proposicionem3 ex parte concilii in Wyenna coram rege; quod copiam petenti regi dedit hujusmodi sue proposicionis; quod ad instanciam regis ad festum sancte Mar- Juli is garethe velit constitui in Nurenberga in convencione, quam rex et electores principes aut so sui oratores ibi celebrabunt; quod sentit mentem regis totaliter concordare cum mente concilii; quod concilium sit constans ad continuandum inceptum salubriter. (1438 194. Hzg. Filippo Maria von Mailand an K. Albrecht4: mahnt zu energischem Vor- nach gehen gegen die papstfeindlichen Umtriebe der Franzosen im Baseler Konzil, denen Juli 2] a) R Winne. b) R add. suis. c) R Nuremberge. d) R Heinricum. 35 dissimum patrem dominum Aquilegiensem super sua ambassiata facta apud serenissimum dominum Romanorum regem (Solothurn Kantonsbibl. Protokoll Hüglins fol. 77a not. orig. chart). Diese ungefähre Datierung folgt aus der folgenden Anm. 2 D. h. in der Generalkongregation vom 7. Juli 1438 nach Beschlußfassung über die Beschickung des Nürnberger Reichstages vom 13. Juli und nach Verlesung von Briefen des Hzgs. Friedrich d. A. von Österreich. Nicht aufgefunden. Vgl. jedoch die Bericht- erstattung des Johannes von Bachenstein und des Bfs. von Vich in lit. G der Abt. „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Uber den Umschwung in der Haltung des Her- 40 zogs von Mailand zu dem Konflikt zwischen Papst und Konzil vgl. außer Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 64; 113; 143 u. Conc. Bas. 5, 149; 157-160 (vgl. jedoch S. 169) auch Preiswerk, Der Einfluß Ara- gons auf den Prozeß des Baseler Konzils gegen 45 Papst Eugen IV (Baseler Dissert. 1902) S. 49-52.
Strana 365
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 365 sich entgegen dem Wunsche des Königs und der Kurfürsten viele Deutsche an- 11438 nach [1438 nach Juli 2 17 Mailand. geschlossen haben. Juli 2] Aus Dresden Königl. Bibl. Ms. 172c fol. 38 a-40 a cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Regi Albertho Romanorum etc. et duci Austrie, ut prohibeat, ne procedatur ad deposi- cionem pape. Neben der Uberschrift ist am linken Rande vom Schreiber bemerkt De materia concilii generalis. Gedruckt von Herschel im Serapeum 17, 315-317 nach unserer Vorlage. Serenissime principum et invictissime domine, domine mi singularissime, pre- positis recommendacionibus infinitis. etsi continuo ad ecclesiam sanctam dei illam devo- 10 cionem reverenciamque habuerim, que a quocunque katholico principe est habenda, et pro viribus tam in sacro Basiliensi consilio quam aliter fecerim, quidquid possibile michi fuit, ut scisma et divisionem ecclesie prohiberem, postea, cum“ tamen intellexi majestatem vestram, ut est religiosissima et Christianissima, sic eciam omnia procurare et facere pro avertendis malis ipsius ecclesie, magis ac magis in disposicione mea confirmatus, imo eciam 15 auctus sum, michi perswadens, quod non possum nisi rem piam et sanctam facere imit- tando vestigia domini mei regis. hac igitur spe fretus et per singulos magis intendens ad prohibicionem scismatis et divisionis ecclesie significabo, quod imminet periculum scandali ac erroris, nisi majestas vestra statim occurrat. scribunt oratores mei in sacro Basiliensi consilio existentes, quod, licet ibi se vestre majestatis sollemnis orator satis 20 atque satis institerit et continuo instet 2, ut supersedeatur a processu contra summum ponti- ficem, donec videatur, an possit fieri composicio inter prefatum consilium et ipsum summum pontificem pro scismate prohibendo, licet eciam oratores dominorum sacri imperii elec- torum fecerint illud idem 3, nichil tamen adhuc obtinere potuerunt, imo ipsi dominorum electorum oratores vacui et cum verbis generalibus retromissi fuerunt 4 opera maxime Gallicorum, qui passione sua ducti nolunt de pace et composicione verbum audire 5, imo depposicionem pape et consequenter scisma et divisionem ecclesie magis ac magis acce- lerant. addunt eciam oratores ipsi mei, quod aliqui et non pauci ex Germanis votum Gallicorum sequuntur nec ad mandata vestre sublimitatis et prefatorum .. dominorum electorum in contrarium eis facta habent ullum respectum, non eciam ad mala et scan- 3o dala, que ex depposicione pape secutura sunt. denique vero concludunt, quod, nisi aliter serenitas vestra dictis Gallicis vultum ostendat et ita faciat, ut intelligant, quod non in- tendit supportare errores ipsorum, et ulterius dictos Germanos strictius moneat ac retra- hat a favoribus Gallicorum ipsorum et concurrencium cum eis, Germanorum presencia summi pontificis depposicio sequeturb et consequenter universus orbis deponetur in scan- 35 dalo et errore contra mentem vestre sublimitatis et dominorum electorum ac eciam ali- orum dominorum et principum, quibus ista non placent, imo contra voluntatem domini regis Francie, qui suos monuit“ in consilio existentes, ut scisma prohibeant et pro- curent unionem ecclesie, licet ipsi non attento domini sui mandato contrarium operen- tur. quare c, serenissime rex et domine, supplico devotissime pro malis ecclesie aver- a) in Vorl. korr. für quam. b) om. Vorl. c) hier ist in Vorl. com Schreiber am Rande bemerkt Cautele, ut evi- tetur deposicio pape. 25 40 50 Die Datierung ergibt sich daraus, daß die in dem Briefe erwähnte Stellungnahme des Königs von Frankreich am 2. Juli im Konzil bekannt 45 wurde (vgl. Conc. Bas. 5, 168 Z. 31ff. Die Nach- richt davon mußste dann erst nach Mailand ge- langen, che der Herzog den Brief schreiben konnte. Man würde also als terminus post quem die zweite Juliwoche erhalten. 2 Vgl. nrr. 178; 180 (S. 351 Z. 31-37); 185 (S. 357 Z. 13-15). 3 Vgl. nrr. 180; 181; 182; 185. 4 Am 28. Juni, vgl. nr. 191. 5 Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 100 und Preiswerk, Der Einfluß Aragons S. 54. 6 Vgl. dazu Conc. Bas. 5, 168 Z. 31ff.; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 100 u. 141f.; Preiswerk, Der Einfluß Aragons S. 54.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 365 sich entgegen dem Wunsche des Königs und der Kurfürsten viele Deutsche an- 11438 nach [1438 nach Juli 2 17 Mailand. geschlossen haben. Juli 2] Aus Dresden Königl. Bibl. Ms. 172c fol. 38 a-40 a cop. chart. saec. 15 mit der Uberschrift Regi Albertho Romanorum etc. et duci Austrie, ut prohibeat, ne procedatur ad deposi- cionem pape. Neben der Uberschrift ist am linken Rande vom Schreiber bemerkt De materia concilii generalis. Gedruckt von Herschel im Serapeum 17, 315-317 nach unserer Vorlage. Serenissime principum et invictissime domine, domine mi singularissime, pre- positis recommendacionibus infinitis. etsi continuo ad ecclesiam sanctam dei illam devo- 10 cionem reverenciamque habuerim, que a quocunque katholico principe est habenda, et pro viribus tam in sacro Basiliensi consilio quam aliter fecerim, quidquid possibile michi fuit, ut scisma et divisionem ecclesie prohiberem, postea, cum“ tamen intellexi majestatem vestram, ut est religiosissima et Christianissima, sic eciam omnia procurare et facere pro avertendis malis ipsius ecclesie, magis ac magis in disposicione mea confirmatus, imo eciam 15 auctus sum, michi perswadens, quod non possum nisi rem piam et sanctam facere imit- tando vestigia domini mei regis. hac igitur spe fretus et per singulos magis intendens ad prohibicionem scismatis et divisionis ecclesie significabo, quod imminet periculum scandali ac erroris, nisi majestas vestra statim occurrat. scribunt oratores mei in sacro Basiliensi consilio existentes, quod, licet ibi se vestre majestatis sollemnis orator satis 20 atque satis institerit et continuo instet 2, ut supersedeatur a processu contra summum ponti- ficem, donec videatur, an possit fieri composicio inter prefatum consilium et ipsum summum pontificem pro scismate prohibendo, licet eciam oratores dominorum sacri imperii elec- torum fecerint illud idem 3, nichil tamen adhuc obtinere potuerunt, imo ipsi dominorum electorum oratores vacui et cum verbis generalibus retromissi fuerunt 4 opera maxime Gallicorum, qui passione sua ducti nolunt de pace et composicione verbum audire 5, imo depposicionem pape et consequenter scisma et divisionem ecclesie magis ac magis acce- lerant. addunt eciam oratores ipsi mei, quod aliqui et non pauci ex Germanis votum Gallicorum sequuntur nec ad mandata vestre sublimitatis et prefatorum .. dominorum electorum in contrarium eis facta habent ullum respectum, non eciam ad mala et scan- 3o dala, que ex depposicione pape secutura sunt. denique vero concludunt, quod, nisi aliter serenitas vestra dictis Gallicis vultum ostendat et ita faciat, ut intelligant, quod non in- tendit supportare errores ipsorum, et ulterius dictos Germanos strictius moneat ac retra- hat a favoribus Gallicorum ipsorum et concurrencium cum eis, Germanorum presencia summi pontificis depposicio sequeturb et consequenter universus orbis deponetur in scan- 35 dalo et errore contra mentem vestre sublimitatis et dominorum electorum ac eciam ali- orum dominorum et principum, quibus ista non placent, imo contra voluntatem domini regis Francie, qui suos monuit“ in consilio existentes, ut scisma prohibeant et pro- curent unionem ecclesie, licet ipsi non attento domini sui mandato contrarium operen- tur. quare c, serenissime rex et domine, supplico devotissime pro malis ecclesie aver- a) in Vorl. korr. für quam. b) om. Vorl. c) hier ist in Vorl. com Schreiber am Rande bemerkt Cautele, ut evi- tetur deposicio pape. 25 40 50 Die Datierung ergibt sich daraus, daß die in dem Briefe erwähnte Stellungnahme des Königs von Frankreich am 2. Juli im Konzil bekannt 45 wurde (vgl. Conc. Bas. 5, 168 Z. 31ff. Die Nach- richt davon mußste dann erst nach Mailand ge- langen, che der Herzog den Brief schreiben konnte. Man würde also als terminus post quem die zweite Juliwoche erhalten. 2 Vgl. nrr. 178; 180 (S. 351 Z. 31-37); 185 (S. 357 Z. 13-15). 3 Vgl. nrr. 180; 181; 182; 185. 4 Am 28. Juni, vgl. nr. 191. 5 Vgl. Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 100 und Preiswerk, Der Einfluß Aragons S. 54. 6 Vgl. dazu Conc. Bas. 5, 168 Z. 31ff.; Mon. Conc. saec. 15, T. 3, 100 u. 141f.; Preiswerk, Der Einfluß Aragons S. 54.
Strana 366
366 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 tendis, ut dignemini Germanis omnibus ita mandare ac taliter eos stringere, quod de nach Juli 2) cetero errores Gallicorum nullo modo sequantur, imo cum aliis in prohibenda deposicione pape et obtinenda supersessione processus juxta votum vestre majestatis omnino concurrrant, dignemini preterea et mediantibus litteris ac eciam oratoribus ad ipsum consilium trans- mittendis ita clare loqui, quod omnes intelligant majestatem vestram scisma non velle nec aliquid fieri, ex quo possit id quovis modo procedere, et quod, si aliqui presumpserint quidquam tale temptare, sublimitas vestra male contenta reddetur nec aliqualiter tolle- rabit. expedit enim, ut vestra majestas magis a urgentibus verbis utatur, quam hactenus factum sit, quia tanta est levitas aliquorum existencium in ipso consilio, tanta eciam libido scandala faciendi, ut nequaquam retrahi possint cum venustate verborum, imo dfffi- 10 cile erit ipsos cum asperitate prohibere. est eciam, ut intelligo, dictum consilium ut pluri- mum in manibus vulgarium personarum et nichil habencium, que, ut populares sunt, avi- dissime sunt rerum novarum, putantes, quod ex deposicione pape et alterius eleccione debeant ad majora conscendere et depressas condiciones suas augere b. que vulgares per- sone micia verba non timent nec moveri solent, nisi calcaribus urgeantur, et propterea 15 magis expedit, ut cohibeantur acerbius. dignemini insuper ordinare et providere, quod ex regnis ac dominiis vestris, quo plures fieri possit, prelati et religiosi ac litterati viri subito vadant ad prefatum consilium, qui depposicionem summi pontificis prohibeant et aliis rebus intendant pro pace ecclesie componenda, sintque ipsi mittendi tales ac tot, quod sublimitas vestra possit in ipso consilio, quidquid velit, sicuti decens est. si enim 20 majestas vestra dieto modo providerit, erit pars sua ita potens meis mediantibus, qui eciam sui sunt, quod poterit omnia in ipso consilio modo suo disponere. sed accèleret, obsecro, vestra sublimitas provisionem hujuscemodi, dum habetur in processu dilacio, nec expectet providere post scandalum, quia postea non faciliter provideret, ubi nunc, si cito fecerit, quidquid voluerit, obtinebit. denique vero suscipiat has preces meas ea bona mente, qua 25 fuerit, et certa sit, quod post reverenciam ac devocionem ad ecclesiam dei meam preci- pue me movet devocio ac fides, quam ad vestram majestatem habeo, ut predicta com- memorem, quia nollem, ut in dictis rebus sacri concilii aut in aliis quibusvis quidquam fieret, quod esset a mente vestre sublimitatis alienum, quam ut omnipotens deus perpetuo felicitare et conservare dignetur, supplex exoro. datum Mediolani etc. 5 30 Filippus etc. 11438 nach Juli 127 195. Informationen für die bei K. Albrecht weilenden Konzilsgesandten, [Bf. Georg von Vich, Magister Johannes von Ragusa und Dr. Johannes von Bachenstein]: sollen ge- gewisse Behauptungen des Königs in seinem Briefe an das Konzil [vom 21. Juni] zurückweisen. [1438 nach Juli 12 Basel 17. 35 Aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E. I 1i fol. 280 a�283a cop. chart. coaeva, mit Randnotizen und Korrekturen von Iselins Hand. Jesus. Informaciones quedam ad dominos oratores sacri concilii Basiliensis apud serenissimum Romanorum regem consistentes. Inprimis dicto serenissimo domino regi post salutaciones recommendaciones et bene- dictiones solitas et oportunas dicent et intimabunt nomine d nonnullorum prestanciorum 10 a) om. Vorl. b) hier ist in Forl. vom Schreiber bemerkt Nota in promotorialibus missivis. c) hier ist in Vorl. rom Schreiber am Rande bemerkt Ubi supplicatur, quod scriptum grato animo suscipiatur. d) Forl. nominis. Das Datum ergibt sich daraus, daß des 12 Juli der Stadt Basel zugestellt ist, um ihn dem 45 Königs Brief vom 21. Juni, unsere nr. 186, am Konzil zu übermitteln (vgl. S. 358 Z. 32-34).
366 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 tendis, ut dignemini Germanis omnibus ita mandare ac taliter eos stringere, quod de nach Juli 2) cetero errores Gallicorum nullo modo sequantur, imo cum aliis in prohibenda deposicione pape et obtinenda supersessione processus juxta votum vestre majestatis omnino concurrrant, dignemini preterea et mediantibus litteris ac eciam oratoribus ad ipsum consilium trans- mittendis ita clare loqui, quod omnes intelligant majestatem vestram scisma non velle nec aliquid fieri, ex quo possit id quovis modo procedere, et quod, si aliqui presumpserint quidquam tale temptare, sublimitas vestra male contenta reddetur nec aliqualiter tolle- rabit. expedit enim, ut vestra majestas magis a urgentibus verbis utatur, quam hactenus factum sit, quia tanta est levitas aliquorum existencium in ipso consilio, tanta eciam libido scandala faciendi, ut nequaquam retrahi possint cum venustate verborum, imo dfffi- 10 cile erit ipsos cum asperitate prohibere. est eciam, ut intelligo, dictum consilium ut pluri- mum in manibus vulgarium personarum et nichil habencium, que, ut populares sunt, avi- dissime sunt rerum novarum, putantes, quod ex deposicione pape et alterius eleccione debeant ad majora conscendere et depressas condiciones suas augere b. que vulgares per- sone micia verba non timent nec moveri solent, nisi calcaribus urgeantur, et propterea 15 magis expedit, ut cohibeantur acerbius. dignemini insuper ordinare et providere, quod ex regnis ac dominiis vestris, quo plures fieri possit, prelati et religiosi ac litterati viri subito vadant ad prefatum consilium, qui depposicionem summi pontificis prohibeant et aliis rebus intendant pro pace ecclesie componenda, sintque ipsi mittendi tales ac tot, quod sublimitas vestra possit in ipso consilio, quidquid velit, sicuti decens est. si enim 20 majestas vestra dieto modo providerit, erit pars sua ita potens meis mediantibus, qui eciam sui sunt, quod poterit omnia in ipso consilio modo suo disponere. sed accèleret, obsecro, vestra sublimitas provisionem hujuscemodi, dum habetur in processu dilacio, nec expectet providere post scandalum, quia postea non faciliter provideret, ubi nunc, si cito fecerit, quidquid voluerit, obtinebit. denique vero suscipiat has preces meas ea bona mente, qua 25 fuerit, et certa sit, quod post reverenciam ac devocionem ad ecclesiam dei meam preci- pue me movet devocio ac fides, quam ad vestram majestatem habeo, ut predicta com- memorem, quia nollem, ut in dictis rebus sacri concilii aut in aliis quibusvis quidquam fieret, quod esset a mente vestre sublimitatis alienum, quam ut omnipotens deus perpetuo felicitare et conservare dignetur, supplex exoro. datum Mediolani etc. 5 30 Filippus etc. 11438 nach Juli 127 195. Informationen für die bei K. Albrecht weilenden Konzilsgesandten, [Bf. Georg von Vich, Magister Johannes von Ragusa und Dr. Johannes von Bachenstein]: sollen ge- gewisse Behauptungen des Königs in seinem Briefe an das Konzil [vom 21. Juni] zurückweisen. [1438 nach Juli 12 Basel 17. 35 Aus Basel Univ.-Bibl. Ms. E. I 1i fol. 280 a�283a cop. chart. coaeva, mit Randnotizen und Korrekturen von Iselins Hand. Jesus. Informaciones quedam ad dominos oratores sacri concilii Basiliensis apud serenissimum Romanorum regem consistentes. Inprimis dicto serenissimo domino regi post salutaciones recommendaciones et bene- dictiones solitas et oportunas dicent et intimabunt nomine d nonnullorum prestanciorum 10 a) om. Vorl. b) hier ist in Forl. vom Schreiber bemerkt Nota in promotorialibus missivis. c) hier ist in Vorl. rom Schreiber am Rande bemerkt Ubi supplicatur, quod scriptum grato animo suscipiatur. d) Forl. nominis. Das Datum ergibt sich daraus, daß des 12 Juli der Stadt Basel zugestellt ist, um ihn dem 45 Königs Brief vom 21. Juni, unsere nr. 186, am Konzil zu übermitteln (vgl. S. 358 Z. 32-34).
Strana 367
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 367 patrum dicti sacri concilii Basiliensis, qualiter hiis fere diebus quedam littera 1 missiva 11438 nach sue serenitatis nominis per nuncium quendam presentata extitit reverendissimo patri et Juli 12) domino domino cardinali Arelatensi, que dicto sacro concilio ex sui suprascripcione dirigi videbatur. qui quidem dominus Arelatensis tanquam sacri concilii generalis presidens juxta 5 ejusdem concilii laudabilem consuetudinem hactenus observatam illam litteram, antequam in publicum adduceretur, perlegit. ex cujus serie in vehementem admiracionem et animi languorem adductus nonnullos ex prestancioribus patribus sacri concilii in unum con- vocavit, qui et sacri concilii et ipsius principis honorem appertissime zelabantur, presertim de inclita natione Germanica, quibus prefate littere tenorem atque intrinsecum intellectum 10 communicavit consiliumque peciit, ut de more in talibus sacri concilii existit, si illa littera in publica congregacione omnium patrum protunc legi deberet. qui omnes de hac re consulti uno spiritu, unica voce ad honorem dicti sacri concilii et libertatem ac prefati domini regis decorem animadvertentes, ut minime protunc in publicum dicta littera ve- niret, consilium dederunt arbitrantes consultius fore, ut ipse serenissimus princeps, an ex 15 certa sua sciencia emanasset, consuli deberet. non enim poterant aliquo cogitatu dicti patres percipere, quod dicta littera ipsius principis serenissimi saltim ex omnibus suis partibus noticiam indubitatam habuisset, tum quia erat contra solitum stilum ac devocionem suam ferventissimam, quibus ad dictum sacrum concilium solitus est scribere, tum quia fere videbatur in effectu contra suam responsionem 2 oratoribus sacri concilii in Wienna datam, non minus contra libertatem sacri concilii a deo tributam et per dive memorie domini Sigismundi Romanorum imperatoris patris sui ac sue serenitatis salvum conduc- tum3 confirmatam, scandalizassetque, si fuisset in propatulo lecta, omnium suppositorum sacri concilii corda et presertim pusillorum animos intimidasset et ipsum dominum Euge- nium papam illius littere tenore confisum ad majorem obstinationem solito perduxisset; 25 jurisque indubitati existit, ut, si princeps ea, que dura esse videretur, eciam ad proprios subditos stabit, equanimiter ferre debet, si sui subditi, quibus stabit, repente non parent, sed causas admiracionis et exasperacionis prius ad eundem principem expectantes secun- dam jussionem rescribunt, longeque benignius hoc idem debet princeps in ecclesia per hoc sacrum concilium representata equo animo tollerare, que sue serenitatis et cunctorum 3o fidelium noscitur esse mater et magistra. cause autem, que dictos patres commoverunt et ad hac consultacionem moverunt, specialius loquendo tales sunt, que sequuntur. [1] Inprimis cavetur inter cetera in dicta littera, quod sua serenitas suscepit regi- minis imperialis gubernacula in quietem populi Christiani, protectionem sacrosancte Ro- mane ecclesie et defensionem apostolice sedis, que verba satis dubia sunt. Romana enim 35 ecclesia solet duppliciter sumi. uno modo in specie per Romanam ecclesiam, que repre- sentatur per papam et collegium cardinalium, alio modo in genere scilicet per ecclesiam universalem, que representatur per sacrum Basiliense concilium vel aliud universale in futurum legitime congregandum. profecto, si accipitur in illa littera priori modo, scilicet in specie, prout sonare videntur inferiora verba illius littere, ubi serenitas sua dicit se 40 advocatum apostolice sedis, multum nempe ecclesie sancte dei universali et sacro Basi- liensi concilio illam representanti detraheretura, quoniam ipse serenissimus princeps esse debet, prout creditur esse, advocatus defensor et protector principaliter ecclesie universalis, que est Christi sponsa intacta et inmaculata sine ruga et sine macula et impeccabilis ex divino privilegio 4 ac dignoscitur esse mater ipsius imperatoris et cunctorum fidelium, que 45 ecclesia universalis, ut in sacro Constanciensi concilio declaratum extitit 5, a deo imme- diate potestatem super omnes, cujuscunque dignitatis et auctoritatis sint, etiam si papali 20 a) Vorl. detrahentur. b) Vorl. ipsi 50 2 3 nr. 186. Vgl. nr. 168. Vgl. nr. 162. Cant. 6, 8. Am 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 4ff.
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 367 patrum dicti sacri concilii Basiliensis, qualiter hiis fere diebus quedam littera 1 missiva 11438 nach sue serenitatis nominis per nuncium quendam presentata extitit reverendissimo patri et Juli 12) domino domino cardinali Arelatensi, que dicto sacro concilio ex sui suprascripcione dirigi videbatur. qui quidem dominus Arelatensis tanquam sacri concilii generalis presidens juxta 5 ejusdem concilii laudabilem consuetudinem hactenus observatam illam litteram, antequam in publicum adduceretur, perlegit. ex cujus serie in vehementem admiracionem et animi languorem adductus nonnullos ex prestancioribus patribus sacri concilii in unum con- vocavit, qui et sacri concilii et ipsius principis honorem appertissime zelabantur, presertim de inclita natione Germanica, quibus prefate littere tenorem atque intrinsecum intellectum 10 communicavit consiliumque peciit, ut de more in talibus sacri concilii existit, si illa littera in publica congregacione omnium patrum protunc legi deberet. qui omnes de hac re consulti uno spiritu, unica voce ad honorem dicti sacri concilii et libertatem ac prefati domini regis decorem animadvertentes, ut minime protunc in publicum dicta littera ve- niret, consilium dederunt arbitrantes consultius fore, ut ipse serenissimus princeps, an ex 15 certa sua sciencia emanasset, consuli deberet. non enim poterant aliquo cogitatu dicti patres percipere, quod dicta littera ipsius principis serenissimi saltim ex omnibus suis partibus noticiam indubitatam habuisset, tum quia erat contra solitum stilum ac devocionem suam ferventissimam, quibus ad dictum sacrum concilium solitus est scribere, tum quia fere videbatur in effectu contra suam responsionem 2 oratoribus sacri concilii in Wienna datam, non minus contra libertatem sacri concilii a deo tributam et per dive memorie domini Sigismundi Romanorum imperatoris patris sui ac sue serenitatis salvum conduc- tum3 confirmatam, scandalizassetque, si fuisset in propatulo lecta, omnium suppositorum sacri concilii corda et presertim pusillorum animos intimidasset et ipsum dominum Euge- nium papam illius littere tenore confisum ad majorem obstinationem solito perduxisset; 25 jurisque indubitati existit, ut, si princeps ea, que dura esse videretur, eciam ad proprios subditos stabit, equanimiter ferre debet, si sui subditi, quibus stabit, repente non parent, sed causas admiracionis et exasperacionis prius ad eundem principem expectantes secun- dam jussionem rescribunt, longeque benignius hoc idem debet princeps in ecclesia per hoc sacrum concilium representata equo animo tollerare, que sue serenitatis et cunctorum 3o fidelium noscitur esse mater et magistra. cause autem, que dictos patres commoverunt et ad hac consultacionem moverunt, specialius loquendo tales sunt, que sequuntur. [1] Inprimis cavetur inter cetera in dicta littera, quod sua serenitas suscepit regi- minis imperialis gubernacula in quietem populi Christiani, protectionem sacrosancte Ro- mane ecclesie et defensionem apostolice sedis, que verba satis dubia sunt. Romana enim 35 ecclesia solet duppliciter sumi. uno modo in specie per Romanam ecclesiam, que repre- sentatur per papam et collegium cardinalium, alio modo in genere scilicet per ecclesiam universalem, que representatur per sacrum Basiliense concilium vel aliud universale in futurum legitime congregandum. profecto, si accipitur in illa littera priori modo, scilicet in specie, prout sonare videntur inferiora verba illius littere, ubi serenitas sua dicit se 40 advocatum apostolice sedis, multum nempe ecclesie sancte dei universali et sacro Basi- liensi concilio illam representanti detraheretura, quoniam ipse serenissimus princeps esse debet, prout creditur esse, advocatus defensor et protector principaliter ecclesie universalis, que est Christi sponsa intacta et inmaculata sine ruga et sine macula et impeccabilis ex divino privilegio 4 ac dignoscitur esse mater ipsius imperatoris et cunctorum fidelium, que 45 ecclesia universalis, ut in sacro Constanciensi concilio declaratum extitit 5, a deo imme- diate potestatem super omnes, cujuscunque dignitatis et auctoritatis sint, etiam si papali 20 a) Vorl. detrahentur. b) Vorl. ipsi 50 2 3 nr. 186. Vgl. nr. 168. Vgl. nr. 162. Cant. 6, 8. Am 6. April 1415, vgl. S. 262 Z. 4ff.
Strana 368
368 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 prefulgeant dignitate, in hiis, que concernunt fidem, extinctionem scismatis et reformaci- nach Juli 12) onem ecclesie tam in capite quam in membris, recepit, ut in dicto concilio Constanciensi lacius continetur. ecclesia autem Romana in specie sumpta non est ecclesia universalis, sed membrum de ipsa ecclesia universali, ut glossa de. doc.1 doctissimi asserunt; et huic ecclesie universali a Christo in personam Petri claves ligandi et solvendi collate fuerunt, ut inquiunt Augustinus 2, Jeronimus 3, Ciprianus 4 et ceteri doctores. papa autem pro tempore existens est peccabilis et potest esse hereticus et scandalizator ecclesie uni- versalis et incorrigibilis. merito igitur, licet imperator pro tempore existens sit et esse debeat defensor et advocatus ecclesie universalis et pape, quatenus recte incedit, ac tamen ecclesie universali tanquam sponse Christi et matri omnium fidelium et que impec- 10 cabilis est astringitur magis. [2] Secundo in dicta littera, dum nominantur sacrum concilium et papa, prefertur ipse papa contra solitum stilum sue serenitatis, que ecclesiam universalem, in qua inclu- ditur ipsa Romana ecclesia, et in scribendo et nuncios ac legatos utriusque suscipiendo solita est preferre et prehonorare. [3] Tercio in Grecorum reductione et adventu videtur potiores partes attribuere sollicitudinis sumptibus et laboribus ipsius summi pontificis nullamque in hac parte de ipso sacro Basiliensi concilio mencionem faciens, cum sciunt ipsi patres principem ipsum non latere, presertim ex informacione venerabilis fratris Johannis de Ragusio apud suam serenitatem nomine sacri concilii inpresenciarum consistentis 5, quantos diuturnos labores 20 intollerabiles fere sumptus ipsum sacrum Basiliense concilium pro hac Grecorum reducti- one perpessum est. audentque ipsi patres dicere, quod, nisi ipsum sacrum concilium hanc unionis materiam inchoasset sepenumero legatos et pecunias ad ipsos Grecos mittendo et ad hanc rem invitando, nullatenus ad istas partes confluxissent. nec ipse dominus papa eos zelo fidei ad se perduxit, sed ut sacrum Basiliense concilium hoc Grecorum com- 25 mento dissolveret, ut per ejus dissolucionem correctionem effugeret et ecclesie reformacio- nem eluderet, que omnia ex suis actibus et gestis luce clarius comprehendi possunt. [4] Quarto agit sua serenitas seu agere videtur summas gracias clemencie sanctitatis domini pape in eo, quod ad concordiam et pacis media ad literas‘ serenitatis sue per- pendit inclinatum. si enim cedula 7 illa, que ab ipso domino papa per oratores domi- 30 norum sacri imperii electorum adducta est, diligenter ponderetur, nonnisi captiones frustra- torias, dilaciones, correctionis evitacionem, reformacionis elusionem et hujus sancte synodi Basiliensis dissolucionem continet, nec aliud ipse summus pontifex atque pro eo in sacro concilio existentes aut ad ipsum venientes jugiter toto ingenio exquisierunt. que enim auctoritas, que libertas sacris conciliis relinquetur, si, postquam reformacionem ecclesie 35 inceperint, processum contra abusiones pape inchoaverint, per ipsum papam re infecta dissolvi possint aut directe: aut pretextu tercii loci noviter eligendi? et ut omittamus, quod omnis concilii translacio est ejus quasi dissolucio et peremptio, libertas tamen et auctoritas ipsorum sacrorum conciliorum illico tollitur, cum ad nudam summi pontificis peticionem presertim inquisiti dissolvuntur aut ad alia loca transferuntur. quo denique 10 pacto ipsum sacrum Basiliense concilium poterit in alio loco ipsum summum pontificem modernum aut ejus presidentes seu legatos admittere, cum ab omni papatus administra- cione in spiritualibus et temporalibus eundem legitime suspenderit 8? non enim conflic- a) Vorl. directa. b) Vorl. papatu. 5 15 1 Wir haben diese Glosse nicht feststellen können. 2 In Joannis evangelium Tractatus 118 c. 19 bei Migne, Patrologia 35 (Augustini Opera t. 3b), 1949; Sermo 295 c. 2 ebd. 38 (Augustini Opera t. 5a), 1349 und öfter. Adversus Jovinianum lib. 1 c. 26 bei Migne, Patrologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 258? 4 De catholice ecclesie unitate, in Cypriani Opera 45 ed. Hartel 1, 212 f. Vgl. nr. 161. nr. 170. nr. 173. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 50
368 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 prefulgeant dignitate, in hiis, que concernunt fidem, extinctionem scismatis et reformaci- nach Juli 12) onem ecclesie tam in capite quam in membris, recepit, ut in dicto concilio Constanciensi lacius continetur. ecclesia autem Romana in specie sumpta non est ecclesia universalis, sed membrum de ipsa ecclesia universali, ut glossa de. doc.1 doctissimi asserunt; et huic ecclesie universali a Christo in personam Petri claves ligandi et solvendi collate fuerunt, ut inquiunt Augustinus 2, Jeronimus 3, Ciprianus 4 et ceteri doctores. papa autem pro tempore existens est peccabilis et potest esse hereticus et scandalizator ecclesie uni- versalis et incorrigibilis. merito igitur, licet imperator pro tempore existens sit et esse debeat defensor et advocatus ecclesie universalis et pape, quatenus recte incedit, ac tamen ecclesie universali tanquam sponse Christi et matri omnium fidelium et que impec- 10 cabilis est astringitur magis. [2] Secundo in dicta littera, dum nominantur sacrum concilium et papa, prefertur ipse papa contra solitum stilum sue serenitatis, que ecclesiam universalem, in qua inclu- ditur ipsa Romana ecclesia, et in scribendo et nuncios ac legatos utriusque suscipiendo solita est preferre et prehonorare. [3] Tercio in Grecorum reductione et adventu videtur potiores partes attribuere sollicitudinis sumptibus et laboribus ipsius summi pontificis nullamque in hac parte de ipso sacro Basiliensi concilio mencionem faciens, cum sciunt ipsi patres principem ipsum non latere, presertim ex informacione venerabilis fratris Johannis de Ragusio apud suam serenitatem nomine sacri concilii inpresenciarum consistentis 5, quantos diuturnos labores 20 intollerabiles fere sumptus ipsum sacrum Basiliense concilium pro hac Grecorum reducti- one perpessum est. audentque ipsi patres dicere, quod, nisi ipsum sacrum concilium hanc unionis materiam inchoasset sepenumero legatos et pecunias ad ipsos Grecos mittendo et ad hanc rem invitando, nullatenus ad istas partes confluxissent. nec ipse dominus papa eos zelo fidei ad se perduxit, sed ut sacrum Basiliense concilium hoc Grecorum com- 25 mento dissolveret, ut per ejus dissolucionem correctionem effugeret et ecclesie reformacio- nem eluderet, que omnia ex suis actibus et gestis luce clarius comprehendi possunt. [4] Quarto agit sua serenitas seu agere videtur summas gracias clemencie sanctitatis domini pape in eo, quod ad concordiam et pacis media ad literas‘ serenitatis sue per- pendit inclinatum. si enim cedula 7 illa, que ab ipso domino papa per oratores domi- 30 norum sacri imperii electorum adducta est, diligenter ponderetur, nonnisi captiones frustra- torias, dilaciones, correctionis evitacionem, reformacionis elusionem et hujus sancte synodi Basiliensis dissolucionem continet, nec aliud ipse summus pontifex atque pro eo in sacro concilio existentes aut ad ipsum venientes jugiter toto ingenio exquisierunt. que enim auctoritas, que libertas sacris conciliis relinquetur, si, postquam reformacionem ecclesie 35 inceperint, processum contra abusiones pape inchoaverint, per ipsum papam re infecta dissolvi possint aut directe: aut pretextu tercii loci noviter eligendi? et ut omittamus, quod omnis concilii translacio est ejus quasi dissolucio et peremptio, libertas tamen et auctoritas ipsorum sacrorum conciliorum illico tollitur, cum ad nudam summi pontificis peticionem presertim inquisiti dissolvuntur aut ad alia loca transferuntur. quo denique 10 pacto ipsum sacrum Basiliense concilium poterit in alio loco ipsum summum pontificem modernum aut ejus presidentes seu legatos admittere, cum ab omni papatus administra- cione in spiritualibus et temporalibus eundem legitime suspenderit 8? non enim conflic- a) Vorl. directa. b) Vorl. papatu. 5 15 1 Wir haben diese Glosse nicht feststellen können. 2 In Joannis evangelium Tractatus 118 c. 19 bei Migne, Patrologia 35 (Augustini Opera t. 3b), 1949; Sermo 295 c. 2 ebd. 38 (Augustini Opera t. 5a), 1349 und öfter. Adversus Jovinianum lib. 1 c. 26 bei Migne, Patrologia 23 (Hieronymi Opera t. 2), 258? 4 De catholice ecclesie unitate, in Cypriani Opera 45 ed. Hartel 1, 212 f. Vgl. nr. 161. nr. 170. nr. 173. Am 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. 50
Strana 369
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 369 tamus de rebus temporalibus aut de spiritualibus talibus, que transactione aut composi- 1143s nach cione quadam de litigio tolli possint, sed de ipsa fide ecclesie atque fundamentis eccle- Juli 127 siastice potestatis, que composicionem humanam non capiunt, sed sola dispos cione divina deciduntur; nec personis quibusvis de hiis judicare permissum a est, sed solius sancte uni- 5 versalis sinodib judicio reservantur. in hiis autem preter reverenciam nil spectat ad terrenos principes, quin immo ab ipsa universali ecclesia informacionem recipere debent et deliberata per eam reverenter exequi 1. ad sacerdotes enim deus voluit, ut jura testantur, que ecclesie disponenda sunt, pertinere, non ad seculi potestates, quas, si fideles sunt ecclesie sue, sacerdotibus velint esse subjectas. Christiani enim imperatores pro eterna 10 vita pontificibus indigent, pontifices autem pro rebus temporalibus tantummodo impera- torum utuntur auxilio, ita enim dubia fidei universalibus sinodis reservata sunt, ut a solis summis pontificibus decidi non valeant. egit ergo papa in illa cedula 2, que sue private utilitatis sunt, non e, que universalis ecclesie et sacrorum conciliorum ipsam represen- tancium auctoritatem et libertatem concernunt. ad contenta tamen in illa cedula per 15 oratores sacri concilii patriarcham etc. vive vocis organo latius sue serenitati respon- debitur 3. [5] Quinto in dicta littera videtur sua serenitas non modo hortari, sed etiam requi- rere patres sacri concilii, ut, donec iste tractatus concordie, qui inceptus videtur, disponatur in bonum, supersedere ab ulteriori processu contra sanctitatem domini nostri et libertatem 20 apostolice sedis velint, quemadmodum ipse summus pontifex nichil innovare contra patres sacri concilii pollicitus extitit. mirantur namque patres sacri concilii, quod in hac materia sua serenitas non modo hortetur, sed etiam requirat. unde arbitrati sunt, quod ex sua certa sciencia illa verba non processerint. sapiunt enim necessitatem quandam ex parte concilii, ac si ex debito supersedere teneatur, cum nulla necessitate ad id astringatur 25 nec honestate. quin imo peccato patres sacri concilii astringerentur, si tanto incendio, quod in dei ecclesia prochdolor accensum est, illico non occurrerent, presertim erga incorrigibilem " et contra dei ecclesiam obstinatum, cum ex precepto 4 divino, qui eccle- siam contempserit, tanquam ethnicus et publicanus habendus sit. unde ipse Christus Petrum e, cui claves celorum promiserat, dum non saperet ea, que dei erant, Sathanam appellavit dicens 5: „vade retro Sathanas. non sapis ea, que dei sunt". sacrum tamen Basiliense concilium nunquam abhorruit pacem, nunquam ipsam refugit, sed toto nisu eam perquisivit ac perquirit, veram tamen pacem, que secundum deum procedit, non autem illam, quam mundus dare solet; quin imo, ut Jeronimus attestatur 6, pax non est deside- randa nisi hominibus recte voluntatis. ubi enim non est recta voluntas secundum deum 35 et ordinacionem ecclesie sue sancte, ibi pax recta esse non potest. nec erat opus, quod sua serenitas exortaretur aut requirat, quod sacrum concilium non procederet contra sedis apostolice libertatem. hec enim verba sacro concilio universali non competunt, quod disponente deo atque suadente spiritu sancto ipsius concilii auctore nil illicitum, nil in- justum, nil denique inhonestumf facere posset, cum generalia concilia presertim in con- 40 cernentibus fidei et potestatis ecclesiastice fundamenta errare non possint. abusus tamen curie Romane toti orbi notorie detestabiles hoc sacrum concilium nisum est atque annuente deo nitetur precidere, quia, ut ecclesie reformacionem faciat, ab omnibus fere principibus concupitum inter cetera congregatum extitit. 30 a) Vorl. premissum. b) Vorl. sinodus. c) om. Vorl. d) Vorl. incorrigibile. e) Vorl. Petri. f) Forl. inhonestatum. 45 1 Vgl. RTA. 11, 78 Z. 9-10. nr. 173. 3 Vgl. lit. G. der Abt. „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Matth. 18, 17. Dentsche Reichstags-Akten XIII. 5 Matth. 16, 23 und Mark. 8, 33. 6 Nicht wörtlich, aber inhaltlich so im Commen- tarius in Isaiam prophetam lib. 16 c. 58 bei Migne, Patrologia 24 (Hieronymi Opera t. 4), 581. 47
D. Neutralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 369 tamus de rebus temporalibus aut de spiritualibus talibus, que transactione aut composi- 1143s nach cione quadam de litigio tolli possint, sed de ipsa fide ecclesie atque fundamentis eccle- Juli 127 siastice potestatis, que composicionem humanam non capiunt, sed sola dispos cione divina deciduntur; nec personis quibusvis de hiis judicare permissum a est, sed solius sancte uni- 5 versalis sinodib judicio reservantur. in hiis autem preter reverenciam nil spectat ad terrenos principes, quin immo ab ipsa universali ecclesia informacionem recipere debent et deliberata per eam reverenter exequi 1. ad sacerdotes enim deus voluit, ut jura testantur, que ecclesie disponenda sunt, pertinere, non ad seculi potestates, quas, si fideles sunt ecclesie sue, sacerdotibus velint esse subjectas. Christiani enim imperatores pro eterna 10 vita pontificibus indigent, pontifices autem pro rebus temporalibus tantummodo impera- torum utuntur auxilio, ita enim dubia fidei universalibus sinodis reservata sunt, ut a solis summis pontificibus decidi non valeant. egit ergo papa in illa cedula 2, que sue private utilitatis sunt, non e, que universalis ecclesie et sacrorum conciliorum ipsam represen- tancium auctoritatem et libertatem concernunt. ad contenta tamen in illa cedula per 15 oratores sacri concilii patriarcham etc. vive vocis organo latius sue serenitati respon- debitur 3. [5] Quinto in dicta littera videtur sua serenitas non modo hortari, sed etiam requi- rere patres sacri concilii, ut, donec iste tractatus concordie, qui inceptus videtur, disponatur in bonum, supersedere ab ulteriori processu contra sanctitatem domini nostri et libertatem 20 apostolice sedis velint, quemadmodum ipse summus pontifex nichil innovare contra patres sacri concilii pollicitus extitit. mirantur namque patres sacri concilii, quod in hac materia sua serenitas non modo hortetur, sed etiam requirat. unde arbitrati sunt, quod ex sua certa sciencia illa verba non processerint. sapiunt enim necessitatem quandam ex parte concilii, ac si ex debito supersedere teneatur, cum nulla necessitate ad id astringatur 25 nec honestate. quin imo peccato patres sacri concilii astringerentur, si tanto incendio, quod in dei ecclesia prochdolor accensum est, illico non occurrerent, presertim erga incorrigibilem " et contra dei ecclesiam obstinatum, cum ex precepto 4 divino, qui eccle- siam contempserit, tanquam ethnicus et publicanus habendus sit. unde ipse Christus Petrum e, cui claves celorum promiserat, dum non saperet ea, que dei erant, Sathanam appellavit dicens 5: „vade retro Sathanas. non sapis ea, que dei sunt". sacrum tamen Basiliense concilium nunquam abhorruit pacem, nunquam ipsam refugit, sed toto nisu eam perquisivit ac perquirit, veram tamen pacem, que secundum deum procedit, non autem illam, quam mundus dare solet; quin imo, ut Jeronimus attestatur 6, pax non est deside- randa nisi hominibus recte voluntatis. ubi enim non est recta voluntas secundum deum 35 et ordinacionem ecclesie sue sancte, ibi pax recta esse non potest. nec erat opus, quod sua serenitas exortaretur aut requirat, quod sacrum concilium non procederet contra sedis apostolice libertatem. hec enim verba sacro concilio universali non competunt, quod disponente deo atque suadente spiritu sancto ipsius concilii auctore nil illicitum, nil in- justum, nil denique inhonestumf facere posset, cum generalia concilia presertim in con- 40 cernentibus fidei et potestatis ecclesiastice fundamenta errare non possint. abusus tamen curie Romane toti orbi notorie detestabiles hoc sacrum concilium nisum est atque annuente deo nitetur precidere, quia, ut ecclesie reformacionem faciat, ab omnibus fere principibus concupitum inter cetera congregatum extitit. 30 a) Vorl. premissum. b) Vorl. sinodus. c) om. Vorl. d) Vorl. incorrigibile. e) Vorl. Petri. f) Forl. inhonestatum. 45 1 Vgl. RTA. 11, 78 Z. 9-10. nr. 173. 3 Vgl. lit. G. der Abt. „Reichstag zu Nürnberg Juli 1438“. Matth. 18, 17. Dentsche Reichstags-Akten XIII. 5 Matth. 16, 23 und Mark. 8, 33. 6 Nicht wörtlich, aber inhaltlich so im Commen- tarius in Isaiam prophetam lib. 16 c. 58 bei Migne, Patrologia 24 (Hieronymi Opera t. 4), 581. 47
Strana 370
370 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 nach Juli 12) [6] Sexto in eadem littera continetur, quod nullomodo adversus summum pontificem, sed nec contra reverendissimos dominos sancte Romane ecclesie cardinales agere aut im- pedire administracionem eorum dicti patres sacri concilii velint vel aliquid aliud directe vel indirecte facere, quod in prejudicium etiam temporalitatis status Romane ecclesie cedere possit, quod et sue serenitati etiam audire grave esset. que verba plurimum dictis patri- bus molesta fuere. videntur enim suspensionis decretum 1 contra ipsum summum ponti- ficem editum infringere et violare aut illi plurimum detrahere. nam si ipse summus pontifex legitime suspensus est ac ipsi cardinales eum sequentes in contemptum ecclesie in varias censuras ecclesiasticas inciderunt, cur eorum administracio de facto presumpta in contemptum clavium ecclesie non impedietur, cum „error, cui non resistitur, appro- 1o bari videatur, et veritas, cum minime defensatur, opprimitur “ 2? ridiculosum namque esset decreta edere et ea execucioni et effectui minime demandare, cum et ipse princeps sere- nissimus tanquam protector deffensor atque advocatus ecclesie ipsam suspensionem et cetera sacri concilii decreta usque ad animam et sanguinem manutenere defendere et exe cucioni ad requisicionem ecclesie mandare b debeat, quod ut faciat, per binam sacri con- 15 cilii legacionem3 reverenter hortatus requisitus et admonitus est. 7] Septimo dicitur in eadem littera, quod etiam nomine scismatis sua serenitas perhorrescit, cum, sive augeatur pax et disciplina ecclesie sive solvatur, redditura sit in districto judicio illi racionem, qui sue serenitati ecclesiam suam credidit esse committen- dam etc. commendant dicti patres sacri concilii pium et laudabile c propositum sue 20 serenitatis in eo, quod dicit se scisma perhorrescere et ad ecclesie pacem velle intendere, et in hoc dicti patres sacri concilii cum sua serenitate concurrunt. nam scisma per- horrescunt et pacem ecclesie veram concupiscunt. sed sua debet serenitas advertere, quod scisma facit ipse summus pontifex, qui altare in Ferraria seu scismaticorum con- venticulum contra sanctam Basiliensem synodum erexit, patres ad ejus correctionem et 25 ecclesie reformacionem tendentes variis censuris privacionibus conviciis multipharie la- cessivit et eos tamquam hereticos et scismaticos prede et teterrimo carceri exposuit. non enim sacrum concilium facit scisma, si pape defectus, sue curied abusus corrigere et tollere intendit atque si eundem in contemptu ecclesie perseverantem a papatus fastigio deposuerit. non enim concilium in hiis se dividit aut dividet ab ecclesia, quam ipsum so concilium representat. scisma autem nil aliud sonat quam divisio ab ecclesia. unde ipse papa in non parendo e mandatis et ordinacionibus ecclesie scisma facit ac faciet. nam testante 4 sancto Cypriano episcopo et martire ille alienus est, prophanus est, hostis est, habere non potest deum patrem, qui universalis ecclesie non tenet unitatem. an concilium Pisanum scisma fecit, quia summum pontificem deposuit? quid dicendum de Constan- 35 ciensi et de reliquis universalibus sinodis, que nonnullos summos pontifices deposuerunt, quibusdam vero obedienciam suis demeritis exigentibus subtraxerunt? pugnare ergo debet ipse princeps, ut pax ecclesie augeatur et ecclesie disciplina non solvatur. quod profecto faciet, si libertatem auctoritatem et decreta universalis ecclesie manutenebit de- fendet et proteget. hoc enim est proprium principis, scilicet servire deo in timore, ut 40 ea, que contra domini jussa attemptantur, religiosa severitate prohibeat atque plectatur. [8] Octavo et ultimo dicitur in fine ejusdem littere, quod sua serenitas unionem vigiliis divi Sigismundi quondam imperatoris et aliorum principum consecutam suis tem- poribus scindi nullo modo pacietur. profecto verba illa, si recte intelliguntur, prout in- telligi debent, magna commendacione digna sunt. nam papa ipse et sui sequaces ecclesie 45 5 a) om. Vort. b) Vorl. mandari. c) Vorl. laudabiliter. d) Vorl. cure. e) Vorl. parando. a Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. c. 3 D. 83. Vgl. nrr. 162 u. 175. 4 In „De catholice ecclesie unitate“ (vgl. Cy- priani Opera ed. Hartel 1, 209-233) finden sich inhaltlich, aber nicht wörtlich gleichlautende Stellen.
370 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11438 nach Juli 12) [6] Sexto in eadem littera continetur, quod nullomodo adversus summum pontificem, sed nec contra reverendissimos dominos sancte Romane ecclesie cardinales agere aut im- pedire administracionem eorum dicti patres sacri concilii velint vel aliquid aliud directe vel indirecte facere, quod in prejudicium etiam temporalitatis status Romane ecclesie cedere possit, quod et sue serenitati etiam audire grave esset. que verba plurimum dictis patri- bus molesta fuere. videntur enim suspensionis decretum 1 contra ipsum summum ponti- ficem editum infringere et violare aut illi plurimum detrahere. nam si ipse summus pontifex legitime suspensus est ac ipsi cardinales eum sequentes in contemptum ecclesie in varias censuras ecclesiasticas inciderunt, cur eorum administracio de facto presumpta in contemptum clavium ecclesie non impedietur, cum „error, cui non resistitur, appro- 1o bari videatur, et veritas, cum minime defensatur, opprimitur “ 2? ridiculosum namque esset decreta edere et ea execucioni et effectui minime demandare, cum et ipse princeps sere- nissimus tanquam protector deffensor atque advocatus ecclesie ipsam suspensionem et cetera sacri concilii decreta usque ad animam et sanguinem manutenere defendere et exe cucioni ad requisicionem ecclesie mandare b debeat, quod ut faciat, per binam sacri con- 15 cilii legacionem3 reverenter hortatus requisitus et admonitus est. 7] Septimo dicitur in eadem littera, quod etiam nomine scismatis sua serenitas perhorrescit, cum, sive augeatur pax et disciplina ecclesie sive solvatur, redditura sit in districto judicio illi racionem, qui sue serenitati ecclesiam suam credidit esse committen- dam etc. commendant dicti patres sacri concilii pium et laudabile c propositum sue 20 serenitatis in eo, quod dicit se scisma perhorrescere et ad ecclesie pacem velle intendere, et in hoc dicti patres sacri concilii cum sua serenitate concurrunt. nam scisma per- horrescunt et pacem ecclesie veram concupiscunt. sed sua debet serenitas advertere, quod scisma facit ipse summus pontifex, qui altare in Ferraria seu scismaticorum con- venticulum contra sanctam Basiliensem synodum erexit, patres ad ejus correctionem et 25 ecclesie reformacionem tendentes variis censuris privacionibus conviciis multipharie la- cessivit et eos tamquam hereticos et scismaticos prede et teterrimo carceri exposuit. non enim sacrum concilium facit scisma, si pape defectus, sue curied abusus corrigere et tollere intendit atque si eundem in contemptu ecclesie perseverantem a papatus fastigio deposuerit. non enim concilium in hiis se dividit aut dividet ab ecclesia, quam ipsum so concilium representat. scisma autem nil aliud sonat quam divisio ab ecclesia. unde ipse papa in non parendo e mandatis et ordinacionibus ecclesie scisma facit ac faciet. nam testante 4 sancto Cypriano episcopo et martire ille alienus est, prophanus est, hostis est, habere non potest deum patrem, qui universalis ecclesie non tenet unitatem. an concilium Pisanum scisma fecit, quia summum pontificem deposuit? quid dicendum de Constan- 35 ciensi et de reliquis universalibus sinodis, que nonnullos summos pontifices deposuerunt, quibusdam vero obedienciam suis demeritis exigentibus subtraxerunt? pugnare ergo debet ipse princeps, ut pax ecclesie augeatur et ecclesie disciplina non solvatur. quod profecto faciet, si libertatem auctoritatem et decreta universalis ecclesie manutenebit de- fendet et proteget. hoc enim est proprium principis, scilicet servire deo in timore, ut 40 ea, que contra domini jussa attemptantur, religiosa severitate prohibeat atque plectatur. [8] Octavo et ultimo dicitur in fine ejusdem littere, quod sua serenitas unionem vigiliis divi Sigismundi quondam imperatoris et aliorum principum consecutam suis tem- poribus scindi nullo modo pacietur. profecto verba illa, si recte intelliguntur, prout in- telligi debent, magna commendacione digna sunt. nam papa ipse et sui sequaces ecclesie 45 5 a) om. Vort. b) Vorl. mandari. c) Vorl. laudabiliter. d) Vorl. cure. e) Vorl. parando. a Vom 24. Januar 1438, vgl. S. 179 Anm. 1. c. 3 D. 83. Vgl. nrr. 162 u. 175. 4 In „De catholice ecclesie unitate“ (vgl. Cy- priani Opera ed. Hartel 1, 209-233) finden sich inhaltlich, aber nicht wörtlich gleichlautende Stellen.
Strana 371
D. Neufralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 371 5 25 unionem nisi sunt scindere atque cotidie ipsam lacerare non desinunt per ea, que in 1138 nach proximo capitulo dicta sunt, ipseque Romanus pontifex et sui unionem ecclesie scindent Juli 12) et scisma facient, si decretis ordinacionibus atque mandatis sancte ecclesie universalis per hoc sacrum concilium representate non obtemperabunt. scisma enim faciunt, ut supra dictum est, qui ab unitate ecclesie universalis recedunt, qui dogma et censuras ecclesie contempnunt, qui in papatu violencia temeritate aut presumpcione quadam se intrudunt, non autem, qui papam sinodaliter suspendunt a aut legitime deponunt aut qui ab ecclesia universali legitime ad illam sedem vocantur b. et si contrarium diceretur, daretur facultas summis pontificibus sub colore scismatis vitandi impune scandalizandi et confundendi 1o ecclesiam universalem, reformacionem omnimodam ecclesie contempnendi, correctionem fugiendi, quod sentire alienum ab humanis mentibus esse debet. si autem illa prefata verba sua serenitas ad corticem, prout prima fronte sonare videntur, intelligeret, scilicet quod nullomodo pacietur papam deponi aut alium in ejus locum surrogari, attendat sua serenitas, ne ex hiis verbis libertatem ecclesie violet, salvum conductum per dive me- 15 morie Sigismundum imperatorem patrem suum huic sacro concilio concessum et per suam serenitatem noviter recensitum ! conturbet et infringat! quid enim, pro deo, sacris con- ciliis prodesset in edicione decretorum et statutorum libertate frui, nisi eadem libertate occupare , si obstinacione illius, qui illorum executor esse debet, contempnuntur atque violantur? attendat sua serenitas, quod canone attestante 2 violatores decretorum ecclesie 20 non solum graviter a sanctis patribus judicantur, sed a sancto spiritu, instinctu cujus ac dono dictata sunt, dampnantur, quoniam blasphemare spiritum sanctum non incongrue videretur, qui contra eadem decreta non necessitate compulsi, sed libenter aliquid aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt. talis enim presumptio, ut idem canon attestatur, manifestum unum genus est blasphemandi in spiri- tum sanctum, quoniam, ut prelibatum est, contra eum agunt, cujus nisu et gracia decreta ipsa sancta edita sunt. Consideret ex premissis regia celsitudo, si dicti patres admiracione et langore ex dicte littere tenore digne affecti sint, si tanquam sacri concilii et sue serenitatis honoris zelatores, ut dicta littera in publicum non prodiret sua serenitate prius non consulta, 30 consulte moti sint! consideret ergo sua serenitas, an ex sua mente illa verba processerint et an suam serenitatem deceat, ut talia verba in publicum edant; et, prout sua serenitas maturo d digesto consilio in illius littere lectura disposuerit, id profecto dicti patres agent. commissam tamen ecclesiam sanctam dei matrem suam sibi faciunt et ipsa universalia sancta concilia ipsam representancia, que in primordio ipsius nascentis ecclesie magnos 35 et ineffabiles favores, ut jura testantur, a suis divis predecessoribus merito reportarunt. E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. 196. Ausgaben Frankfurts aus Anlaß der Wahl K. Albrechts. Juli 12. 1438 März 22 bis 1438 März 22 bis Juli 12 Aus Frankfurt Stadt-A, artt. 1-8 aus Rechenbuch 1437, und zwar art. 1 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 46b, artt. 2-4 unter der Rubrik UB- geben winschenke in der vierten Rechnung fol. 76b, art. 5 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 47b, art. 6 unter der Rubrik Ußgeben zu zerunge in der vierten Rechnung fol. 58a, art. 7 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 48a, art. 8 unter der Rubrik Ußgeben zu zerunge in der vierten 45 a) Vorl. suspendere. b) Vorl. voca. c) im folgenden fehlt wohl etwas. d) Vorl. matura digesta concilio. 1 nr. 162. 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidoriance, ed. Hin- schius p. 21. 47*
D. Neufralität und Vermittlung im Kirchenstreit nr. 112-195. 371 5 25 unionem nisi sunt scindere atque cotidie ipsam lacerare non desinunt per ea, que in 1138 nach proximo capitulo dicta sunt, ipseque Romanus pontifex et sui unionem ecclesie scindent Juli 12) et scisma facient, si decretis ordinacionibus atque mandatis sancte ecclesie universalis per hoc sacrum concilium representate non obtemperabunt. scisma enim faciunt, ut supra dictum est, qui ab unitate ecclesie universalis recedunt, qui dogma et censuras ecclesie contempnunt, qui in papatu violencia temeritate aut presumpcione quadam se intrudunt, non autem, qui papam sinodaliter suspendunt a aut legitime deponunt aut qui ab ecclesia universali legitime ad illam sedem vocantur b. et si contrarium diceretur, daretur facultas summis pontificibus sub colore scismatis vitandi impune scandalizandi et confundendi 1o ecclesiam universalem, reformacionem omnimodam ecclesie contempnendi, correctionem fugiendi, quod sentire alienum ab humanis mentibus esse debet. si autem illa prefata verba sua serenitas ad corticem, prout prima fronte sonare videntur, intelligeret, scilicet quod nullomodo pacietur papam deponi aut alium in ejus locum surrogari, attendat sua serenitas, ne ex hiis verbis libertatem ecclesie violet, salvum conductum per dive me- 15 morie Sigismundum imperatorem patrem suum huic sacro concilio concessum et per suam serenitatem noviter recensitum ! conturbet et infringat! quid enim, pro deo, sacris con- ciliis prodesset in edicione decretorum et statutorum libertate frui, nisi eadem libertate occupare , si obstinacione illius, qui illorum executor esse debet, contempnuntur atque violantur? attendat sua serenitas, quod canone attestante 2 violatores decretorum ecclesie 20 non solum graviter a sanctis patribus judicantur, sed a sancto spiritu, instinctu cujus ac dono dictata sunt, dampnantur, quoniam blasphemare spiritum sanctum non incongrue videretur, qui contra eadem decreta non necessitate compulsi, sed libenter aliquid aut proterve agunt aut loqui presumunt aut facere volentibus sponte consenciunt. talis enim presumptio, ut idem canon attestatur, manifestum unum genus est blasphemandi in spiri- tum sanctum, quoniam, ut prelibatum est, contra eum agunt, cujus nisu et gracia decreta ipsa sancta edita sunt. Consideret ex premissis regia celsitudo, si dicti patres admiracione et langore ex dicte littere tenore digne affecti sint, si tanquam sacri concilii et sue serenitatis honoris zelatores, ut dicta littera in publicum non prodiret sua serenitate prius non consulta, 30 consulte moti sint! consideret ergo sua serenitas, an ex sua mente illa verba processerint et an suam serenitatem deceat, ut talia verba in publicum edant; et, prout sua serenitas maturo d digesto consilio in illius littere lectura disposuerit, id profecto dicti patres agent. commissam tamen ecclesiam sanctam dei matrem suam sibi faciunt et ipsa universalia sancta concilia ipsam representancia, que in primordio ipsius nascentis ecclesie magnos 35 et ineffabiles favores, ut jura testantur, a suis divis predecessoribus merito reportarunt. E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. 196. Ausgaben Frankfurts aus Anlaß der Wahl K. Albrechts. Juli 12. 1438 März 22 bis 1438 März 22 bis Juli 12 Aus Frankfurt Stadt-A, artt. 1-8 aus Rechenbuch 1437, und zwar art. 1 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 46b, artt. 2-4 unter der Rubrik UB- geben winschenke in der vierten Rechnung fol. 76b, art. 5 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 47b, art. 6 unter der Rubrik Ußgeben zu zerunge in der vierten Rechnung fol. 58a, art. 7 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der vierten Rechnung fol. 48a, art. 8 unter der Rubrik Ußgeben zu zerunge in der vierten 45 a) Vorl. suspendere. b) Vorl. voca. c) im folgenden fehlt wohl etwas. d) Vorl. matura digesta concilio. 1 nr. 162. 2 Vgl. Decretales Pseudo-Isidoriance, ed. Hin- schius p. 21. 47*
Strana 372
372 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 22 bis Juli 12 Rechnung fol. 58a; artt. 9-13 aus Rechenbuch 1438, und zwar art. 9 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der ersten Rechnung fol. 37b, art. 10 unter der Rubrik Ußgeben zerunge in der ersten Rechnung fol. 58a, art. 11 unter der Rubrik Ußgeben zu phorde- gelt in der ersten Rechnung fol. 62b, art. 12 unter der Rubrik Ußgeben presencie in der ersten Rechnung fol. 79b, art. 13 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der ersten Rechnung fol. 39a nott. chartt. coaevae. 5 Мärz 22 Märs 29 Apr. 5 Apr. 5 Apr. 19 Apr. 26 Apr. 26 [1] [Sabbato ante letare]: item 1 lb. 13 sh. 5 hl. der kerzenmechern 10 kerzen genant wandelkerzen den burgermeistern zu machen fur schefte und anders uß des rades alden kerzen zu nuczen in der zit des richs kore. — item 2 gulden 7 sh. Gypelhennen, als er ußgeben habe die fleschen zu dragen den win den korfursten und andern zu 10 schenken in des richs kore, als sie 14 tage hie waren und man vierwerbe umb schankte den fursten 1. — item 14 hl. umb einen sack kolen, den die uf der Oppenhemer porten in diser kore gelegen han. — item 3 lb. 9 sh. 3 hl. zwein gesellen in sunderheid be- stalt, die 14 tage und nacht under der storme gewest iczunt in des richs kure. — item 1 lb. 14 sh. 6 hl. aber der alden wechtern under der storme zwein, die auch 13 a tage 15 tages bi den andern zwein under der stormeglocken waren zu warten uf die vor- zeichen, die in geben waren, obe sich einch ufleuf gemacht hette. — item 4 sh. 4 hl. umb zober den gewapenten luden, die bestalt waren, iren born darin zu machen. [2] Item sabbato ante letare: 34 lb. 19 sh. 3 hl. Nota b den hantwerken nachts Item sabbato ante judica: 20 lb. 19 sh. 7 hl. uf den stoben zu des riches 20 kore. Item in vigilia palmarum: 27 lb. 19 sh. 1 hl. 5] [Sabbato ante palmarum]: item 4 sh. umb 3 lb. liechte, als man uf dem Romer noczte, da die fursten zu der kore hie waren. [6] [Sabbato ante quasimodogeniti]: item 8 lb. 12 sh. han verzeret Jacob Straln- berg und Clas Appenhemer mit etlichen knechten und winstichern dri tage gen Mencze, 25 als die stede dar bescheiden hatten von der einunge2 wegen der fursten. [7] [Sabbato ante misericordiam domini]: item 2 sh. 6 hl. den boden geschankt, als sie die fleschen rieben zu der fursten zukonft zu des richs kore. — item 9 gulden worden geschankt der korfursten schribern fur etliche bedebriefe 3, als man an den fur- sten erworben hatte in daz land zu Elsaß zu schriben von des korns wegen. die briefe 30 doch nit ubersant worden. [8] [Sabbato ante misericordiam domini]: item 18 lb. 11 sh. 2 hl. han des rades frunde etliche male bi ein verzeret in der zit der welunge unsers gnedigisten herren des konigs, als sie dieselbe zit stedigs bi ein versament waren und der zufallende sache warten und ußrachten und alle bestellunge taden 4. — item 14 gulden 6 sh. han aber 35 verzeret Jacob Stralnberg und Clas Appenhemer mit etlichen iren knechten 5 tage zu schiffe gen Wormß, als die stede dar bescheiden hatten 5 zu reden von unsers herren des konigs und auch der von Mencz wegen. [9] [In vigilia penthecostes] : item 20 gulden Walther Swarczenberg fur sine muwe und versumenis, als er 10 wochen von des rades wegen bi unserm herren konig Al-40 Мärz 22 Мai 31 a) sic. b) Nota — kore in Forl. am Rende. Zum 6. März findet sich im Bürgermeister- buch die Notiz: Item den fursten alle woche zwirnt zu schenken; dat. feria 5. post invocavit (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 78 a not. chart. соаеvа). 2 nr. 102. 3 Vgl. nr. 63. 4 Im Frankfurter Botenbuch findet sich noch folgende undatierte Notiz: Item 14 sh. 2 heller, als des rades frunde in der schriberi in der zit der kure und auch vor und nach umb eppel beren brec- zeln und anders verzerten (Frankfurt Stadt-A. 15 Botenbuch 1437 fol. 11a not. chart. coaeva). 5 Von diesem Wormser Städtetage wissen wir sonst nichts.
372 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 März 22 bis Juli 12 Rechnung fol. 58a; artt. 9-13 aus Rechenbuch 1438, und zwar art. 9 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der ersten Rechnung fol. 37b, art. 10 unter der Rubrik Ußgeben zerunge in der ersten Rechnung fol. 58a, art. 11 unter der Rubrik Ußgeben zu phorde- gelt in der ersten Rechnung fol. 62b, art. 12 unter der Rubrik Ußgeben presencie in der ersten Rechnung fol. 79b, art. 13 unter der Rubrik Einzelinge ußgeben in der ersten Rechnung fol. 39a nott. chartt. coaevae. 5 Мärz 22 Märs 29 Apr. 5 Apr. 5 Apr. 19 Apr. 26 Apr. 26 [1] [Sabbato ante letare]: item 1 lb. 13 sh. 5 hl. der kerzenmechern 10 kerzen genant wandelkerzen den burgermeistern zu machen fur schefte und anders uß des rades alden kerzen zu nuczen in der zit des richs kore. — item 2 gulden 7 sh. Gypelhennen, als er ußgeben habe die fleschen zu dragen den win den korfursten und andern zu 10 schenken in des richs kore, als sie 14 tage hie waren und man vierwerbe umb schankte den fursten 1. — item 14 hl. umb einen sack kolen, den die uf der Oppenhemer porten in diser kore gelegen han. — item 3 lb. 9 sh. 3 hl. zwein gesellen in sunderheid be- stalt, die 14 tage und nacht under der storme gewest iczunt in des richs kure. — item 1 lb. 14 sh. 6 hl. aber der alden wechtern under der storme zwein, die auch 13 a tage 15 tages bi den andern zwein under der stormeglocken waren zu warten uf die vor- zeichen, die in geben waren, obe sich einch ufleuf gemacht hette. — item 4 sh. 4 hl. umb zober den gewapenten luden, die bestalt waren, iren born darin zu machen. [2] Item sabbato ante letare: 34 lb. 19 sh. 3 hl. Nota b den hantwerken nachts Item sabbato ante judica: 20 lb. 19 sh. 7 hl. uf den stoben zu des riches 20 kore. Item in vigilia palmarum: 27 lb. 19 sh. 1 hl. 5] [Sabbato ante palmarum]: item 4 sh. umb 3 lb. liechte, als man uf dem Romer noczte, da die fursten zu der kore hie waren. [6] [Sabbato ante quasimodogeniti]: item 8 lb. 12 sh. han verzeret Jacob Straln- berg und Clas Appenhemer mit etlichen knechten und winstichern dri tage gen Mencze, 25 als die stede dar bescheiden hatten von der einunge2 wegen der fursten. [7] [Sabbato ante misericordiam domini]: item 2 sh. 6 hl. den boden geschankt, als sie die fleschen rieben zu der fursten zukonft zu des richs kore. — item 9 gulden worden geschankt der korfursten schribern fur etliche bedebriefe 3, als man an den fur- sten erworben hatte in daz land zu Elsaß zu schriben von des korns wegen. die briefe 30 doch nit ubersant worden. [8] [Sabbato ante misericordiam domini]: item 18 lb. 11 sh. 2 hl. han des rades frunde etliche male bi ein verzeret in der zit der welunge unsers gnedigisten herren des konigs, als sie dieselbe zit stedigs bi ein versament waren und der zufallende sache warten und ußrachten und alle bestellunge taden 4. — item 14 gulden 6 sh. han aber 35 verzeret Jacob Stralnberg und Clas Appenhemer mit etlichen iren knechten 5 tage zu schiffe gen Wormß, als die stede dar bescheiden hatten 5 zu reden von unsers herren des konigs und auch der von Mencz wegen. [9] [In vigilia penthecostes] : item 20 gulden Walther Swarczenberg fur sine muwe und versumenis, als er 10 wochen von des rades wegen bi unserm herren konig Al-40 Мärz 22 Мai 31 a) sic. b) Nota — kore in Forl. am Rende. Zum 6. März findet sich im Bürgermeister- buch die Notiz: Item den fursten alle woche zwirnt zu schenken; dat. feria 5. post invocavit (Frankfurt Stadt-A. Bürgermeisterbuch 1437 fol. 78 a not. chart. соаеvа). 2 nr. 102. 3 Vgl. nr. 63. 4 Im Frankfurter Botenbuch findet sich noch folgende undatierte Notiz: Item 14 sh. 2 heller, als des rades frunde in der schriberi in der zit der kure und auch vor und nach umb eppel beren brec- zeln und anders verzerten (Frankfurt Stadt-A. 15 Botenbuch 1437 fol. 11a not. chart. coaeva). 5 Von diesem Wormser Städtetage wissen wir sonst nichts.
Strana 373
E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. 373 1438 brecht nuwe gekorn uß gewest ist sinen gnaden glucks zu wunschen zu siner nuwen März22 bis wirdikeit 1. Juli 22 Mai 31 [10] [In vigilia penthecostes]: item 102 gulden hat verzeret Walther Swarczenberg selbdritte 10 wochen zu unserm herren konig Albrecht, als er von nuwen gekorn was, 5 sinen gnaden gluckes zu wunschen und andere des rades sache zu manen, mit schifflon geleide in die canzelli und allen sachen. [11] Item in vigilia penthecostes 171/2 lb. Walther Swarczenberg 10 wochen von Mai 31 eim perde zu unserm herren konige Albrecht. [12] [In vigilia penthecostes]: item 2 lb. 1 sh. 1 hl. Walther Swarczenberg, als Mai 31 10 er 10 wochen bi unserm herren konige Albrecht uß gewest ist. [13] [Sabbato post Kiliani]: item 137 gulden 3 sh. 1 hl. hat gekostet der win- Juli 12 schank unsern herren den korfursten andern fursten und herren, die hie waren in der zit, als man unsern herren konig Albrecht zu Romischem konige hie koß mit allen sachen. 15 197. Ausgaben Nürnbergs aus Anlaß der Wahl K. Albrechts. 1438 Februar 5 bis Jиni 11. 1138 Fobr. 5 bis Juni II Aus Nürnberg Kreis-A., und zwar I aus Jahresregister IV fol. 251a; 251b; 290b; 291 a; 291b; 292a; 292b; 293a, II aus cod. ms. nr. 490 Schenkbuch 1422-1445 fol. 137 a nott. chartt. coaevae. [I. [14. Bürgermeisterperiode des Jahres 1437 feria 4. post purificacionis Marie bis feria 4. post Kunigundis.] Item dedimus 4 lb. 13 sh. 8 haller, verzerten Paulus Vörchtel und Karl Holczschuher gen der Cadoltzburg von antwurt wegen der verainung in Francken und auch von frids wegen einzugeen 2. item dedimus 1 lb. 51/2 sh. haller potenlons zu dem pfalzgrafen bei Rein, als wir antwurten 3 zu einem brief 4 von stat- 25 haltens wegen, dieweil kein haubt were. [15. Bürgermeisterperiode des Jahres 1437 feria 4. post Kunigundis bis sabbato post Benedicti.] Item dedimus 52 lb. 16 sh. haller, das Karl Holezschuher und Bar- tholmes Neythart verzerten gen Ulm zu dem tag auf den eritag nach invocavit, als sie uns denn darumb verschriben hetten 5. [1. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 sabbato post Benedicti abbatis bis feria 4. ante Ambrosii.] Item dedimus primo 1 lb. 3 sh. 6 haller Hannsen Hôhel von einem pferd, das er herzog Otten poten gen Regenspurg€ gelihen hett, als er uns verkündet, das kung Albrecht von Hungern zu einem Romischen kung erwelt was worden. item dedimus magistro Johanni Marquardi unserm procurator und dem Kriczelmer 3 lb. haller 35 von 3 instrumenten von etlichen unsern freihaiten 7. item dedimus 18 sh. 10 haller zerung Sigmunden Eschenfelder, als er gen Ulme rait und in den newen Romischen item dedimus 1 lb. 3 sh. zweien unsern soldnern zerung gen kung verkundet 8. Weissenburg und Winßheim her zu uns zu komen, als uns die von Ulme ein tag geseczt hetten auf den suntag judica?. item dedimus 3 lb. 71/2 sh. haller einem poten gen März 30 Franckfurt, als die kurfürsten da waren, zu den von Franckfurt, der fünf tag do still lag und do auf ein antwurt warte, und als er herheim kom, do lief er wider zu den Riethennern von unser schuld wegen. item dedimus 6 lb. 11 sh. 4 haller, das Bertold Volkmeir und Conrat Paumgarttner verzerten gen der Cadolczpurg zum marggrafen zu 30 40 1438 Febr. 5 bis März 5 1438 Мärz 5 his März 23 März 4 1138 Märs 22 bis Apr. 2 20 45 1 2 4 5 Vgl. nrr. 62; 74; 78; 82. Vgl. nr. 11. nr. 8. Vgl. nr. 4. Vgl. nrr. 13-16. 6 8 9 Vgl. nr. 72. Vgl. S. 25 Z. 26 f. und nrr. 85 u. 87. Vgl. nr. 72. Vgl. nr. 17.
E. Städtische Ausgaben nr. 196-198. 373 1438 brecht nuwe gekorn uß gewest ist sinen gnaden glucks zu wunschen zu siner nuwen März22 bis wirdikeit 1. Juli 22 Mai 31 [10] [In vigilia penthecostes]: item 102 gulden hat verzeret Walther Swarczenberg selbdritte 10 wochen zu unserm herren konig Albrecht, als er von nuwen gekorn was, 5 sinen gnaden gluckes zu wunschen und andere des rades sache zu manen, mit schifflon geleide in die canzelli und allen sachen. [11] Item in vigilia penthecostes 171/2 lb. Walther Swarczenberg 10 wochen von Mai 31 eim perde zu unserm herren konige Albrecht. [12] [In vigilia penthecostes]: item 2 lb. 1 sh. 1 hl. Walther Swarczenberg, als Mai 31 10 er 10 wochen bi unserm herren konige Albrecht uß gewest ist. [13] [Sabbato post Kiliani]: item 137 gulden 3 sh. 1 hl. hat gekostet der win- Juli 12 schank unsern herren den korfursten andern fursten und herren, die hie waren in der zit, als man unsern herren konig Albrecht zu Romischem konige hie koß mit allen sachen. 15 197. Ausgaben Nürnbergs aus Anlaß der Wahl K. Albrechts. 1438 Februar 5 bis Jиni 11. 1138 Fobr. 5 bis Juni II Aus Nürnberg Kreis-A., und zwar I aus Jahresregister IV fol. 251a; 251b; 290b; 291 a; 291b; 292a; 292b; 293a, II aus cod. ms. nr. 490 Schenkbuch 1422-1445 fol. 137 a nott. chartt. coaevae. [I. [14. Bürgermeisterperiode des Jahres 1437 feria 4. post purificacionis Marie bis feria 4. post Kunigundis.] Item dedimus 4 lb. 13 sh. 8 haller, verzerten Paulus Vörchtel und Karl Holczschuher gen der Cadoltzburg von antwurt wegen der verainung in Francken und auch von frids wegen einzugeen 2. item dedimus 1 lb. 51/2 sh. haller potenlons zu dem pfalzgrafen bei Rein, als wir antwurten 3 zu einem brief 4 von stat- 25 haltens wegen, dieweil kein haubt were. [15. Bürgermeisterperiode des Jahres 1437 feria 4. post Kunigundis bis sabbato post Benedicti.] Item dedimus 52 lb. 16 sh. haller, das Karl Holezschuher und Bar- tholmes Neythart verzerten gen Ulm zu dem tag auf den eritag nach invocavit, als sie uns denn darumb verschriben hetten 5. [1. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 sabbato post Benedicti abbatis bis feria 4. ante Ambrosii.] Item dedimus primo 1 lb. 3 sh. 6 haller Hannsen Hôhel von einem pferd, das er herzog Otten poten gen Regenspurg€ gelihen hett, als er uns verkündet, das kung Albrecht von Hungern zu einem Romischen kung erwelt was worden. item dedimus magistro Johanni Marquardi unserm procurator und dem Kriczelmer 3 lb. haller 35 von 3 instrumenten von etlichen unsern freihaiten 7. item dedimus 18 sh. 10 haller zerung Sigmunden Eschenfelder, als er gen Ulme rait und in den newen Romischen item dedimus 1 lb. 3 sh. zweien unsern soldnern zerung gen kung verkundet 8. Weissenburg und Winßheim her zu uns zu komen, als uns die von Ulme ein tag geseczt hetten auf den suntag judica?. item dedimus 3 lb. 71/2 sh. haller einem poten gen März 30 Franckfurt, als die kurfürsten da waren, zu den von Franckfurt, der fünf tag do still lag und do auf ein antwurt warte, und als er herheim kom, do lief er wider zu den Riethennern von unser schuld wegen. item dedimus 6 lb. 11 sh. 4 haller, das Bertold Volkmeir und Conrat Paumgarttner verzerten gen der Cadolczpurg zum marggrafen zu 30 40 1438 Febr. 5 bis März 5 1438 Мärz 5 his März 23 März 4 1138 Märs 22 bis Apr. 2 20 45 1 2 4 5 Vgl. nrr. 62; 74; 78; 82. Vgl. nr. 11. nr. 8. Vgl. nr. 4. Vgl. nrr. 13-16. 6 8 9 Vgl. nr. 72. Vgl. S. 25 Z. 26 f. und nrr. 85 u. 87. Vgl. nr. 72. Vgl. nr. 17.
Strana 374
374 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 2 bis 16 März 31 1438 verantwurten die rede, die hie auf den marggrafen gangen was 1, als er zu Franck- Febr. 5 bis furt auf der kûr was. item 1 lb. 10 sh. 4 haller einen poten zu herzog Otten, als Jundiler uns verschriben hette von dem newen Romischen kunig, das wir im danksbriefe schriben 2. item dedimus 2 lb. 16 sh. haller Paulsen Heczelstorffer potenlons, als er den newen Romischen kung gen Eger und gen Prag verkundet3. item dedimus 5 3 guldein in gold zweien unsern soldnern zerung gen Ulme und gen Augspurg, als wir in verkundeten 4 den newen erwelten Romischen kunig. recepit herr Erhart Haller unum pro 1 lb. 2 sh. facit 3 lb. 6 sh. [2. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. ante Ambrosii bis feria quarta post pasce et post Tiburcii et Valeriani] Item dedimus 10 sh. einen poten zu liebung, 10 der uns einen briefe von den von Franckfurt bracht, als sie uns verschriben 5, was die herren auf der kur fur sich genomen hetten. item dedimus 47 guldein landswerung 1 lb. 3 sh. haller, die Karl Holezschuher und Bartlomes Neithart verzerten, als sie zu Ulme waren 6 am montag nach judica, als sie uns verkundet hetten unser erbere rats- bottschaft auf denselben tag bei in zu sein, die guldein unum pro 1 lb 2 sh. haller facit 15 als 52 lb. 17 sh. 10 haller. item dedimus 5 lb. 7 sh. haller, das Bartolmes verzert zum marschalk von Pappenheim von gesellschaft wegen sant Gorgen schilts 7. item 11 sh. 71/2 haller einen poten trinkgelt, als uns herzog Ott schraib 8 von der ainigung wegen, die die kurfürsten gemacht hetten als von frids wegen. item dedimus 101/2 sh. haller einem poten, als Haupt marschalk Bartolmes Neithart geschrieben hett und einen 20 Apr. 15 tage geseczt hett auf den eritag nach ostern 10. 1138 [3. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria quarta post pasce et post Tiburcii Apr. 16 bis et Valeriani bis feria 4 post Nevey etc.] Item dedimus 14 lb. 3 sh. haller, das Conrat Pawmgarttner und Bartlomes Neithart verzert zu hern Haupt marschalk gen Pappenheim, Маi 16 dabei sant Gorgen gesellschaft was etc 11, als der rate wol waiß. item dedimus 25 10 guldein in gold herzog Otten poten 12, als er das potenbrot an uns gewan, als der new Romisch kung erwelt was worden, unum pro 1 lb. 2 sh. facit 11 lb. haller. item 8 sh. 2 haller einen poten gen Weissenburg, als man in verschriben het 13 zu uns zu komen von der schrift 14 wegen, die uns die von Ulme getan hetten. item dedimus 18 sh. 4 haller einem poten, als der hauptman sant Gorgen gesellschaft her schraib 15 der 30 von Hürnheim. item dedimus 1 lb. 61/2 sh. einem poten, als wir den von Ulme ein antwurt schriben 1“, als man von in abgeschiden was 17, das in ein iede stat ir meinung schreiben solte. item 1 lb. 16 sh. haller, das Sebalt Pomer verzeret gein der Cadolcz- purg, als man dem marggrafen zu wissen tête die newen mere bei dem kunig zu Wyen. item dedimus 6 lb. 6 sh halber potenlons gen Uberling und gen Schafhawsen 35 und als der bot krank ward und sie uns ein andre bottschaft santen von der schrift wegen, die wir an sie begerten 1s, als der rat wol weste. item dedimus 2 lb. 14 sh. haller Friczen Wagenknecht zu potenlon zu herzog Otten, als er uns der kurfursten ainigung 19 verschraib 20, dorauf wir im ein antwurt21 schickten. item 10 guldein in gold Johanni Ulmer zu potenbrot, als er uns von Franckfurt mit sein selbs knechten 40 1 11 Vgl. vorige Anm. Worauf bezieht sich das? Auf des Mark- 12 nr. 72. grafen Bewerbung um die Königswürde? 13 nr. 17? Vgl. nr. 72. 3 14 Vgl. nr. 16? Vgl. ebenda. 15 Vgl. S. 137 Z. 1. Vgl. ebenda. 16 nr. 26. nr. 71 oder nr. 106? 17 Vgl. nrr. 19; 22, 26. nr. 22. 18 Vgl. S. 136 Anm. 6.. Vgl. S. 136 Z. 23 ff. nr. 104. nr. 102. nr. 102. nr. 104. 10 Vgl. S. 136 Z. 26ff. nr. 111. 4 5 6 45 7 19 20 21 50
374 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 1438 Apr. 2 bis 16 März 31 1438 verantwurten die rede, die hie auf den marggrafen gangen was 1, als er zu Franck- Febr. 5 bis furt auf der kûr was. item 1 lb. 10 sh. 4 haller einen poten zu herzog Otten, als Jundiler uns verschriben hette von dem newen Romischen kunig, das wir im danksbriefe schriben 2. item dedimus 2 lb. 16 sh. haller Paulsen Heczelstorffer potenlons, als er den newen Romischen kung gen Eger und gen Prag verkundet3. item dedimus 5 3 guldein in gold zweien unsern soldnern zerung gen Ulme und gen Augspurg, als wir in verkundeten 4 den newen erwelten Romischen kunig. recepit herr Erhart Haller unum pro 1 lb. 2 sh. facit 3 lb. 6 sh. [2. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. ante Ambrosii bis feria quarta post pasce et post Tiburcii et Valeriani] Item dedimus 10 sh. einen poten zu liebung, 10 der uns einen briefe von den von Franckfurt bracht, als sie uns verschriben 5, was die herren auf der kur fur sich genomen hetten. item dedimus 47 guldein landswerung 1 lb. 3 sh. haller, die Karl Holezschuher und Bartlomes Neithart verzerten, als sie zu Ulme waren 6 am montag nach judica, als sie uns verkundet hetten unser erbere rats- bottschaft auf denselben tag bei in zu sein, die guldein unum pro 1 lb 2 sh. haller facit 15 als 52 lb. 17 sh. 10 haller. item dedimus 5 lb. 7 sh. haller, das Bartolmes verzert zum marschalk von Pappenheim von gesellschaft wegen sant Gorgen schilts 7. item 11 sh. 71/2 haller einen poten trinkgelt, als uns herzog Ott schraib 8 von der ainigung wegen, die die kurfürsten gemacht hetten als von frids wegen. item dedimus 101/2 sh. haller einem poten, als Haupt marschalk Bartolmes Neithart geschrieben hett und einen 20 Apr. 15 tage geseczt hett auf den eritag nach ostern 10. 1138 [3. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria quarta post pasce et post Tiburcii Apr. 16 bis et Valeriani bis feria 4 post Nevey etc.] Item dedimus 14 lb. 3 sh. haller, das Conrat Pawmgarttner und Bartlomes Neithart verzert zu hern Haupt marschalk gen Pappenheim, Маi 16 dabei sant Gorgen gesellschaft was etc 11, als der rate wol waiß. item dedimus 25 10 guldein in gold herzog Otten poten 12, als er das potenbrot an uns gewan, als der new Romisch kung erwelt was worden, unum pro 1 lb. 2 sh. facit 11 lb. haller. item 8 sh. 2 haller einen poten gen Weissenburg, als man in verschriben het 13 zu uns zu komen von der schrift 14 wegen, die uns die von Ulme getan hetten. item dedimus 18 sh. 4 haller einem poten, als der hauptman sant Gorgen gesellschaft her schraib 15 der 30 von Hürnheim. item dedimus 1 lb. 61/2 sh. einem poten, als wir den von Ulme ein antwurt schriben 1“, als man von in abgeschiden was 17, das in ein iede stat ir meinung schreiben solte. item 1 lb. 16 sh. haller, das Sebalt Pomer verzeret gein der Cadolcz- purg, als man dem marggrafen zu wissen tête die newen mere bei dem kunig zu Wyen. item dedimus 6 lb. 6 sh halber potenlons gen Uberling und gen Schafhawsen 35 und als der bot krank ward und sie uns ein andre bottschaft santen von der schrift wegen, die wir an sie begerten 1s, als der rat wol weste. item dedimus 2 lb. 14 sh. haller Friczen Wagenknecht zu potenlon zu herzog Otten, als er uns der kurfursten ainigung 19 verschraib 20, dorauf wir im ein antwurt21 schickten. item 10 guldein in gold Johanni Ulmer zu potenbrot, als er uns von Franckfurt mit sein selbs knechten 40 1 11 Vgl. vorige Anm. Worauf bezieht sich das? Auf des Mark- 12 nr. 72. grafen Bewerbung um die Königswürde? 13 nr. 17? Vgl. nr. 72. 3 14 Vgl. nr. 16? Vgl. ebenda. 15 Vgl. S. 137 Z. 1. Vgl. ebenda. 16 nr. 26. nr. 71 oder nr. 106? 17 Vgl. nrr. 19; 22, 26. nr. 22. 18 Vgl. S. 136 Anm. 6.. Vgl. S. 136 Z. 23 ff. nr. 104. nr. 102. nr. 102. nr. 104. 10 Vgl. S. 136 Z. 26ff. nr. 111. 4 5 6 45 7 19 20 21 50
Strana 375
‚ ® E. Stüdtische Ausgaben nr. 196-198. 815 und pferden bottschaft tete !, als der new kunig erwelt was worden, jussu consilii; und dieselb bottschaft kam .2 or nach herzog Otten bottschaft?. die gulden unum pro 1 Ib. 2 sh. faeit 11 lb. haller. - item dedimus 1 guldein in gold Johanni Ulmers diener zu liebung, als er uns die vorgeschriben neWén mere von dem newen kunig von Franck- furt bracht, facit 1 lb. 2 sh. haller. [4. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. post Nerey etc. bis feria 4. ante Viti] Item dedimus 10 sh. 6 haller einem poten gen Bamberg von unsers herren des kimigs brief 3 wegen, der Paulsen Vorchtel zu Wienn geantwurt ward. item de- dimus 2 guldein Steffan des newen kunigs pfeiffer zu liebung, unum pro I lb. 2 sh. facit 2 Ib. 4 sh. haller. item dedimus 1 lb. 16 sh. 2 haller zu potenlon einem poten zu laufen gen Ulm und andern reichsstetten mit briefen *. item dedimus 16 sh. 2 haller einem poten zu laufen gen Windsheim und gen Weissemburg. item dedimus 2 florenos unser frawen der kunigin pfeiffer; recepit Paulus Vórchtel. item dedimus 1!/, lb. haller Hannsen Pesler, die er verzert gen Augspurg von .abschrift wegen, die er dem rate daselbst bracht von herzogen Ernsts vereinung wegen ?. item dedimus * 896 florenos 15!/, sh. in gold 5 Ib. 15!/; sh. newer. "kost die rail, die Pauls Vórchtel und Sebalt Pómer teten gen Wienn zu unserm herren dem kunig *, als man im gelücks wünscht und als sie daselbs erwurben ein gemein bestetigung des wirdigen heiligtums unter seinem kuniglichem insigel$. desselben gelts kam in die canzlei hern Casparn Sligken selbs 300 floreni Ungerisch; und ist beredt worden, was man fur die maiestat geben sol und ander brief, ob man die nemen wil, als in dem puch zwischen den türn folio 105 ge- schriben steet. | ` [M] [2. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. Ambrosii bis feria 4. post pasce.] Item [scil. propinaviums] des bischoffs von Meinez reten? 8 quart. faciunt 1 Ib. 6 sh. 8 hall. item hern Hansen von Parsberg und "hern Peter von Helburek '? 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item dem von Weynsperg!! 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. o a 2 o 2 o 8 haller. item herzog Ludwig pfalzgraf bei Rein reten 8 guart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item des bischoffs von Koln reten 8 quart. faciunt 1 Ib. 6 sh. 8 haller. item so des bischoffs von Trier reten 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item des herzogen von Sahssen reten 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. 198. Ausgaben Colmars aus Anlaf der Wahl K. Albrechis. bis Jum 14. Aus Colmar Stadt-A. Kaufhausbuch 1437/38 pag. 91; 31; 33; 37 mott. chart. coaevae. [1438] Februar 23 3 e [1] [In der andern wochen, was der sonnentag vor sant Mathys tag apostoli nem- lich der pfaffen vastnacht]: item der meister Margwart und der meister Gilge rittent gon Straßburg, als gemeinen richstatten dahin vertaget was sich zü unterreden von der stucke ! Vgl. m. 71. ? Vgl. nr. 72. 3 nr, 199? 1 nr. 200. 6 6 briefe uber das wirdig heiligtum unter dem kůnig- lichen insigel außbrachten, die uns darnach hie unter der maiestat geben wůrden. des gab man 300 guldein Ungrisch her Caspar Slicken in die canzlei. ? Vgl. mr. 74; 81; 82; 88; 855 87. 5 Vgl. S. 25 Amm. 6. 9 Vgl. zu der Anwesenheit der kwrfürstlichen Wahlgesandten in Nürnberg 8. 93 Z. If. und 31f. 40 Vgl. RTA. 10 m. 629. Diese Ausgabenotiz findet sich auch in Nürn- berg Kreis- A. cod. ms. nr. 487 Schenkbuch Kai- 45 sern und Konigen 1400-1481 mot. chart. coueva, 50 und zwar in folgender Iassung: Dedimus 896 guldein 6 Ib. newer 11 sh. kost die fart, die Pauls Vorchtel und Sebalt Pdmer teten gen Wien zu dem er- welten Römischen kunig, als man im glucks wünschte und sie da ein gemein bestetigung und auch ein 1 Etwa die Gesandten des Markgrafen Friedrich von Brandenburg, die namentlich aufgefülwt wären, weil sie in Nürnberg‘ als Nachbaren bekannter waren als die Gesandten der übrigen Kurfürsten? ! Vgl. S. 97 Anm. 4, 1438 Febr, 5 bis Juni 1 1498 Mai 16 bis Juni 11 1438 Apr. 2 bis 16 [1438] Fehr, 23 bís Juni 14 Febr. 98 bís März 1
‚ ® E. Stüdtische Ausgaben nr. 196-198. 815 und pferden bottschaft tete !, als der new kunig erwelt was worden, jussu consilii; und dieselb bottschaft kam .2 or nach herzog Otten bottschaft?. die gulden unum pro 1 Ib. 2 sh. faeit 11 lb. haller. - item dedimus 1 guldein in gold Johanni Ulmers diener zu liebung, als er uns die vorgeschriben neWén mere von dem newen kunig von Franck- furt bracht, facit 1 lb. 2 sh. haller. [4. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. post Nerey etc. bis feria 4. ante Viti] Item dedimus 10 sh. 6 haller einem poten gen Bamberg von unsers herren des kimigs brief 3 wegen, der Paulsen Vorchtel zu Wienn geantwurt ward. item de- dimus 2 guldein Steffan des newen kunigs pfeiffer zu liebung, unum pro I lb. 2 sh. facit 2 Ib. 4 sh. haller. item dedimus 1 lb. 16 sh. 2 haller zu potenlon einem poten zu laufen gen Ulm und andern reichsstetten mit briefen *. item dedimus 16 sh. 2 haller einem poten zu laufen gen Windsheim und gen Weissemburg. item dedimus 2 florenos unser frawen der kunigin pfeiffer; recepit Paulus Vórchtel. item dedimus 1!/, lb. haller Hannsen Pesler, die er verzert gen Augspurg von .abschrift wegen, die er dem rate daselbst bracht von herzogen Ernsts vereinung wegen ?. item dedimus * 896 florenos 15!/, sh. in gold 5 Ib. 15!/; sh. newer. "kost die rail, die Pauls Vórchtel und Sebalt Pómer teten gen Wienn zu unserm herren dem kunig *, als man im gelücks wünscht und als sie daselbs erwurben ein gemein bestetigung des wirdigen heiligtums unter seinem kuniglichem insigel$. desselben gelts kam in die canzlei hern Casparn Sligken selbs 300 floreni Ungerisch; und ist beredt worden, was man fur die maiestat geben sol und ander brief, ob man die nemen wil, als in dem puch zwischen den türn folio 105 ge- schriben steet. | ` [M] [2. Bürgermeisterperiode des Jahres 1438 feria 4. Ambrosii bis feria 4. post pasce.] Item [scil. propinaviums] des bischoffs von Meinez reten? 8 quart. faciunt 1 Ib. 6 sh. 8 hall. item hern Hansen von Parsberg und "hern Peter von Helburek '? 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item dem von Weynsperg!! 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. o a 2 o 2 o 8 haller. item herzog Ludwig pfalzgraf bei Rein reten 8 guart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item des bischoffs von Koln reten 8 quart. faciunt 1 Ib. 6 sh. 8 haller. item so des bischoffs von Trier reten 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. item des herzogen von Sahssen reten 8 quart. faciunt 1 lb. 6 sh. 8 haller. 198. Ausgaben Colmars aus Anlaf der Wahl K. Albrechis. bis Jum 14. Aus Colmar Stadt-A. Kaufhausbuch 1437/38 pag. 91; 31; 33; 37 mott. chart. coaevae. [1438] Februar 23 3 e [1] [In der andern wochen, was der sonnentag vor sant Mathys tag apostoli nem- lich der pfaffen vastnacht]: item der meister Margwart und der meister Gilge rittent gon Straßburg, als gemeinen richstatten dahin vertaget was sich zü unterreden von der stucke ! Vgl. m. 71. ? Vgl. nr. 72. 3 nr, 199? 1 nr. 200. 6 6 briefe uber das wirdig heiligtum unter dem kůnig- lichen insigel außbrachten, die uns darnach hie unter der maiestat geben wůrden. des gab man 300 guldein Ungrisch her Caspar Slicken in die canzlei. ? Vgl. mr. 74; 81; 82; 88; 855 87. 5 Vgl. S. 25 Amm. 6. 9 Vgl. zu der Anwesenheit der kwrfürstlichen Wahlgesandten in Nürnberg 8. 93 Z. If. und 31f. 40 Vgl. RTA. 10 m. 629. Diese Ausgabenotiz findet sich auch in Nürn- berg Kreis- A. cod. ms. nr. 487 Schenkbuch Kai- 45 sern und Konigen 1400-1481 mot. chart. coueva, 50 und zwar in folgender Iassung: Dedimus 896 guldein 6 Ib. newer 11 sh. kost die fart, die Pauls Vorchtel und Sebalt Pdmer teten gen Wien zu dem er- welten Römischen kunig, als man im glucks wünschte und sie da ein gemein bestetigung und auch ein 1 Etwa die Gesandten des Markgrafen Friedrich von Brandenburg, die namentlich aufgefülwt wären, weil sie in Nürnberg‘ als Nachbaren bekannter waren als die Gesandten der übrigen Kurfürsten? ! Vgl. S. 97 Anm. 4, 1438 Febr, 5 bis Juni 1 1498 Mai 16 bis Juni 11 1438 Apr. 2 bis 16 [1438] Fehr, 23 bís Juni 14 Febr. 98 bís März 1
Strana 376
376 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11434) wegen, unser herre graf Emmiche den stetten verzeichent geben hatte als von einer einunge Fcbr. 23 bis oder verschribung wegen, ouch als unser gnediger heren herzog Ludewig gemeinen rich- Juni 14 stetten geschriben1 hatt und erzoigt sich einen verweser des richs, sit unser gnedigester herre der kaiser seliger gedechtniß abgangen ist. worent 6 tage uß mit 5 pferden. costet in zerunge in pferdelon und in allem 51/2 lb. 2 sh. 4 d. Apr. 27 [2] [In der andern wochen, was der sonnentag nach sant Marx tag]: item der meister bis Mai3 Margwart reit gon Sleczstatt zû der richstette botten als von der bottschaft wegen zû unserm gnedigesten herren dem erwelten kûnige zû tünde. was zwen tage uß mit zweien pferden. costet in zerunge in pferdelon und in allem 1 lb. minus 3 d. [3] [In der 4. wochen, was der sonnentag cantate vor sant Pancracien]: item der 10 meister Gilge reit gon Sleczstatt zû der richstette botten aber von der bottschaft zû unserm herren dem erwelten Römischen kunge a zû tünde. waz zwen tage uß mit zweien pferden. aber reit er morndes wider gon Sleczstatt mit inen zü redende die bottschaft zû verziehende. was uber nacht uß mit zweien pferden. costent die beden ritte mit einem bottenlon gon Ehenheim in zerunge in pferdelon und in allem zûsamen 1 lb. 4 sh. 15 [4] [In der 8. wochen, was der sonnentag der heiligen drivaltikeit nach den pfingst- tage]: item der meister Margwart reit mit dem meister Gilgen gon Sleczstatt, da die botten von gemeiner richstette wegen zû unserm allergnedigesten herren dem erwelten Römischen kunige morndes von statt geritten sin soltent und ein ander tag gon Straß- burg gemacht wart. was zwen tage uß mit drigen pferden. costet in zerunge in 20 pferdelon und in allem 11 sh. 2 d. Mai II bis 17 Jnni 8 his 14 a) úber durchstrichenem keiser. 1 nr. 4. Druck von Friedrich Andreas Perthes, Aktiengesellschaft, Gotha.
376 Wahltag zu Frankfurt März 1438. 11434) wegen, unser herre graf Emmiche den stetten verzeichent geben hatte als von einer einunge Fcbr. 23 bis oder verschribung wegen, ouch als unser gnediger heren herzog Ludewig gemeinen rich- Juni 14 stetten geschriben1 hatt und erzoigt sich einen verweser des richs, sit unser gnedigester herre der kaiser seliger gedechtniß abgangen ist. worent 6 tage uß mit 5 pferden. costet in zerunge in pferdelon und in allem 51/2 lb. 2 sh. 4 d. Apr. 27 [2] [In der andern wochen, was der sonnentag nach sant Marx tag]: item der meister bis Mai3 Margwart reit gon Sleczstatt zû der richstette botten als von der bottschaft wegen zû unserm gnedigesten herren dem erwelten kûnige zû tünde. was zwen tage uß mit zweien pferden. costet in zerunge in pferdelon und in allem 1 lb. minus 3 d. [3] [In der 4. wochen, was der sonnentag cantate vor sant Pancracien]: item der 10 meister Gilge reit gon Sleczstatt zû der richstette botten aber von der bottschaft zû unserm herren dem erwelten Römischen kunge a zû tünde. waz zwen tage uß mit zweien pferden. aber reit er morndes wider gon Sleczstatt mit inen zü redende die bottschaft zû verziehende. was uber nacht uß mit zweien pferden. costent die beden ritte mit einem bottenlon gon Ehenheim in zerunge in pferdelon und in allem zûsamen 1 lb. 4 sh. 15 [4] [In der 8. wochen, was der sonnentag der heiligen drivaltikeit nach den pfingst- tage]: item der meister Margwart reit mit dem meister Gilgen gon Sleczstatt, da die botten von gemeiner richstette wegen zû unserm allergnedigesten herren dem erwelten Römischen kunige morndes von statt geritten sin soltent und ein ander tag gon Straß- burg gemacht wart. was zwen tage uß mit drigen pferden. costet in zerunge in 20 pferdelon und in allem 11 sh. 2 d. Mai II bis 17 Jnni 8 his 14 a) úber durchstrichenem keiser. 1 nr. 4. Druck von Friedrich Andreas Perthes, Aktiengesellschaft, Gotha.
- Ia: Titul
- I: Inhaltsübersicht
- 1: Edice