z 302 stránek
Titel
1
2
Einleitung
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Rossenbergische Cronica
16
17
18
19
Edice
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
Register
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
Berichtigungen
300
301
302
Název:
Norbert Heermann’s Rosenberg’sche Chronik
Autor:
Klimesch, Johann Matthäus
Rok vydání:
1897
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
302
Obsah:
- 1: Titel
- 3: Einleitung
- 16: Rossenbergische Cronica
- 20: Edice
- 264: Register
- 300: Berichtigungen
upravit
Strana 1
NORBERT HEERMANN’S ROSENBERG'SCHE CHRONIK. Dr. MATTHAUS KLIMESCH. FRAG I887. nigl. böhmischen Gesellschaft der Wis In Commission bei Fr. Rivnac.
NORBERT HEERMANN’S ROSENBERG'SCHE CHRONIK. Dr. MATTHAUS KLIMESCH. FRAG I887. nigl. böhmischen Gesellschaft der Wis In Commission bei Fr. Rivnac.
Strana 2
Strana 3
Einleitung. Zu den Monographien aus alter und neuer Zeit, in denen wir die Schicksale der Herren von Rosenberg dargestellt finden, gehört auch eine handschriftliche Chronik, welche den Wittingauer Propst Norbert Heermann zum Verfasser hat. Diese Chronik enthält neben der Rosenberg'schen Hausgeschichte eine Fülle von Nachrichten, die für die historische—Topographie, sowie für die Cultur-, Kirchen-, Staats- und Kriegsgeschichte von ganz Böhmen sehr wertvoll sind. Für die Geschichte des südlichen Böhmens in der zweiten Hälfte des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildet sie die Hauptquelle. Und doch hat sich trotz ihrer hohen Bedeutung bis jetzt niemand gefunden, der sie durch den Druck veröffentlicht hätte. Auch vermisst man eine eingehende Untersuchung über die Persönlichkeit ihres Verfassers, über die Umstände ihres Entstehens und über ihren Wert; denn bei den wenigen Historikern, welche ihrer Erwähnung thun1), findet man in dieser Hinsicht nur spärliche und dazu noch vielfach unzuverlässige Angaben. Indem ich im Nachfolgenden die besagte Chronik der Oeffent- lichkeit übergebe, will ich vorerst das Wissenswerteste über dieselbe zur Sprache bringen. Die Handschriften, in denen das Werk auf uns gekommen ist, sind meines Wissens folgende: 1) Dudik, Mähren's Geschichtsquellen, I. S. 467 u. ff. Proschko, Das Stift Hohenfurt ; der Letzte der Rosenberge. Pangerl, Die Witigonen, Archiv für österr. Geschichte, LI. S. 513. Mareš, Vácslav Březan, Časopis musea král. českého, LII, Seite 96. Rosenberg'sche Chronik. 1*
Einleitung. Zu den Monographien aus alter und neuer Zeit, in denen wir die Schicksale der Herren von Rosenberg dargestellt finden, gehört auch eine handschriftliche Chronik, welche den Wittingauer Propst Norbert Heermann zum Verfasser hat. Diese Chronik enthält neben der Rosenberg'schen Hausgeschichte eine Fülle von Nachrichten, die für die historische—Topographie, sowie für die Cultur-, Kirchen-, Staats- und Kriegsgeschichte von ganz Böhmen sehr wertvoll sind. Für die Geschichte des südlichen Böhmens in der zweiten Hälfte des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildet sie die Hauptquelle. Und doch hat sich trotz ihrer hohen Bedeutung bis jetzt niemand gefunden, der sie durch den Druck veröffentlicht hätte. Auch vermisst man eine eingehende Untersuchung über die Persönlichkeit ihres Verfassers, über die Umstände ihres Entstehens und über ihren Wert; denn bei den wenigen Historikern, welche ihrer Erwähnung thun1), findet man in dieser Hinsicht nur spärliche und dazu noch vielfach unzuverlässige Angaben. Indem ich im Nachfolgenden die besagte Chronik der Oeffent- lichkeit übergebe, will ich vorerst das Wissenswerteste über dieselbe zur Sprache bringen. Die Handschriften, in denen das Werk auf uns gekommen ist, sind meines Wissens folgende: 1) Dudik, Mähren's Geschichtsquellen, I. S. 467 u. ff. Proschko, Das Stift Hohenfurt ; der Letzte der Rosenberge. Pangerl, Die Witigonen, Archiv für österr. Geschichte, LI. S. 513. Mareš, Vácslav Březan, Časopis musea král. českého, LII, Seite 96. Rosenberg'sche Chronik. 1*
Strana 4
4 Einleitung: 1. Eine nicht signierte Handschrift des gräflich Buquoy’schen Schlossarchives zu Gratzen. Sie bildet, wie überhaupt die übrigen Handschriften alle, einen Papiercodex in Folioformat. Die Seiten sind numeriert, und die letzte davon weist die Zahl 256 auf. Da aber das Blatt, auf welchem sich die Seiten 233 und 234 befanden, aus- gerissen ist, so sind thatsächlich nur 254 Seiten vorhanden. Infolge des Umstandes, dass die Deckel fehlen, sind die zwei letzten Blätter etwas beschädigt. Diese Handschrift ist insoferne unvollständig, als wir bei ihr den Titel, den Dedicationsbrief des Verfassers vom 19. No- vember 1694 und die in den meisten der übrigen Handschriften ent- haltenen Zusätze, die Geschichte der zwei letzten Rosenberger und jene der Wittingauer Canonie betreffend, vermissen. Sie ist, nach den Schriftzügen zu urtheilen, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden. Wegen der zahlreichen, schon von ihrem Urherer her- rührenden Correcturen im Texte halte ich sie für autograph. An den Rändern der Seiten haben zwei verschiedene Leser aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mancherlei Anmerkungen angebracht, aus welchen unter anderem hervorgeht, dass man damals nicht mehr wusste, von wem und wo sie angefertigt worden ist. 2. Die Handschrift Nro. 336 in Ceronis Handschriftensammlung des mährischen Landesarchivs zu Brünn. Dieselbe besitzt 526 nume- rierte Seiten und gehört gleichfalls der zweiten Hälfte des 17. Jahr- hundertes an. Auch sie ist unvollständig, indem sich in ihr weder der oberwähnte Dedicationsbrief, noch die oberwähnten Zusätze finden. Ja selbst von dem eigentlichen Texte fehlt der Sclluss, nämlich alles das, was die zweite Hälfte der Seite 252 und die Seiten 253 bis 256 der Gratzener Handschrift bringen. Wie aus dem Wappen auf dem vorderen ihrer Einbanddeckel ersichtlich ist, befand sie sich einst in der Bibliothek des Grafen Johann Matthias a Turri Val- sassina, Propstes des Brünner Collegiatcapitels und Mitglieds des Breslauer Domcapitels. Im vorigen Jahrhunderte kam sie — man weiss nicht, auf welche Weise — in den Besitz eines fürst. Schwarzen- berg'schen Beamten, Ignaz Maria Froschauer von Sittenberg mit Namen, der sie im Jahre 1779 an den bekannten mährischen Handschriften- sammler Johann Peter Ceroni verkaufte. Im Jahre 1844 wurde sie sammt den übrigen Handschriften aus dem Nachlasse Ceronis für das Brünner Landesarchiv angekauft. Eine weitläufigere Beschreibung erfuhr sie bereits durch Beda Dudik in dessen Werke „Mährens Geschichtsquellen“, I. S. 467 bis 472. 3 Die Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Biblio-
4 Einleitung: 1. Eine nicht signierte Handschrift des gräflich Buquoy’schen Schlossarchives zu Gratzen. Sie bildet, wie überhaupt die übrigen Handschriften alle, einen Papiercodex in Folioformat. Die Seiten sind numeriert, und die letzte davon weist die Zahl 256 auf. Da aber das Blatt, auf welchem sich die Seiten 233 und 234 befanden, aus- gerissen ist, so sind thatsächlich nur 254 Seiten vorhanden. Infolge des Umstandes, dass die Deckel fehlen, sind die zwei letzten Blätter etwas beschädigt. Diese Handschrift ist insoferne unvollständig, als wir bei ihr den Titel, den Dedicationsbrief des Verfassers vom 19. No- vember 1694 und die in den meisten der übrigen Handschriften ent- haltenen Zusätze, die Geschichte der zwei letzten Rosenberger und jene der Wittingauer Canonie betreffend, vermissen. Sie ist, nach den Schriftzügen zu urtheilen, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden. Wegen der zahlreichen, schon von ihrem Urherer her- rührenden Correcturen im Texte halte ich sie für autograph. An den Rändern der Seiten haben zwei verschiedene Leser aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mancherlei Anmerkungen angebracht, aus welchen unter anderem hervorgeht, dass man damals nicht mehr wusste, von wem und wo sie angefertigt worden ist. 2. Die Handschrift Nro. 336 in Ceronis Handschriftensammlung des mährischen Landesarchivs zu Brünn. Dieselbe besitzt 526 nume- rierte Seiten und gehört gleichfalls der zweiten Hälfte des 17. Jahr- hundertes an. Auch sie ist unvollständig, indem sich in ihr weder der oberwähnte Dedicationsbrief, noch die oberwähnten Zusätze finden. Ja selbst von dem eigentlichen Texte fehlt der Sclluss, nämlich alles das, was die zweite Hälfte der Seite 252 und die Seiten 253 bis 256 der Gratzener Handschrift bringen. Wie aus dem Wappen auf dem vorderen ihrer Einbanddeckel ersichtlich ist, befand sie sich einst in der Bibliothek des Grafen Johann Matthias a Turri Val- sassina, Propstes des Brünner Collegiatcapitels und Mitglieds des Breslauer Domcapitels. Im vorigen Jahrhunderte kam sie — man weiss nicht, auf welche Weise — in den Besitz eines fürst. Schwarzen- berg'schen Beamten, Ignaz Maria Froschauer von Sittenberg mit Namen, der sie im Jahre 1779 an den bekannten mährischen Handschriften- sammler Johann Peter Ceroni verkaufte. Im Jahre 1844 wurde sie sammt den übrigen Handschriften aus dem Nachlasse Ceronis für das Brünner Landesarchiv angekauft. Eine weitläufigere Beschreibung erfuhr sie bereits durch Beda Dudik in dessen Werke „Mährens Geschichtsquellen“, I. S. 467 bis 472. 3 Die Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Biblio-
Strana 5
Die Handschriften. 5 thek zu Prag. Sie besitzt steife, mit Pergament überzogene Deckel, auf deren vorderem die Worte „Rosenbergische Chronik, so von Wittingauer Herrn Probsten can. regul. s. Augustini Norbert Heer- mann Sr. Excellenz dem Herrn Graffen von Sternberg dediciret wor- den anno 1694" zu lesen sind. Die Zahl der numerierten Seiten be- trägt 535. Nicht numeriert sind die Seiten der zwei ersten Blätter, auf denen sich der Titel des Werkes und der Dedicationsbrief des Verfassers befinden, sowie die Seiten der 21 letzten Blätter, welche einen „Commentarius in librum praecedentem oder kurtzen Bericht von der Fundation vndt der Qualität des Closters can. regul. sancti Au- gustini zu Wittingaw, wie selbiges von Anfang der Stiefftung bies zu der Saecularisation gestandten, auch welcher Gestalt es hernach wieder restituirt worden vndt hernegst das jus patronatus über daszselbe cum universitate dominii Trebonensis an Ihro fürstl. Gnaden zu Schwartzenberg gediegen seye" enthalten. Diese Handschrift wurde innerhalb der Zeit von 1694 bis 1699 von dem fürstl. Schwarzen- berg'schen Güterdirector Theobald Karl Siebert von Lilienstein, der zugleich auch den erwähnten „Commentarius“ verfasste, angefertigt und ist vollständig. 4. Die Handschrift Nr. 62 in derselben Bibliothek. Da diese und die nachfolgenden Handschriften für die vorliegende Publication von mir nicht verwendet worden sind, so will ich auch keine von ihnen einer Besprechung unterziehen. Nur das Eine könnte erwähnt werden, dass sie sämmtlich dem 18. Jahrhunderte angehören. 5. Die Handschrift Nr. 256 in derselben Bibliothek, nach welcher im Jahre 1834 die Handschrift II. G. 32 in der Bibliothek des Landesmuseums zu Prag angefertigt wurde. 6. Die Handschrift Nr. 378 in derselben Bibliothek. 7. Eine Handschrift des Stiftsarchives zu Hohenfurt. Soviel mir bekannt ist, hat dieselbe bis jetzt nur Isidor Proschko bei der Ab- fassung seiner Werke "Das Stift Hohenfurt“, „Der Letzte der Rosen- berge“ u. a. m. benützt. 8. Die Handschrift Nr. 66 im fürstl. Schwarzenberg'schen Fa- milienarchive zu Krumau. Dieselbe hat insbesondere Matthias Pan- gerl für seine beiden Arbeiten „Das Begräbniss des letzten Herrn von Rosenberg“ (Mittheilungen des Vereines für Gesch. der Deut- schen in Böhmen, XIII. S. 87 u. ff.) und „Die Wittigonen“ (Archiv für österreichische Geschichte, LI. S. 501 u. ff.) verwendet. 9. Eine Handschrift des fürstl. Schwarzenberg'schen Schloss- archives zu Krumau.
Die Handschriften. 5 thek zu Prag. Sie besitzt steife, mit Pergament überzogene Deckel, auf deren vorderem die Worte „Rosenbergische Chronik, so von Wittingauer Herrn Probsten can. regul. s. Augustini Norbert Heer- mann Sr. Excellenz dem Herrn Graffen von Sternberg dediciret wor- den anno 1694" zu lesen sind. Die Zahl der numerierten Seiten be- trägt 535. Nicht numeriert sind die Seiten der zwei ersten Blätter, auf denen sich der Titel des Werkes und der Dedicationsbrief des Verfassers befinden, sowie die Seiten der 21 letzten Blätter, welche einen „Commentarius in librum praecedentem oder kurtzen Bericht von der Fundation vndt der Qualität des Closters can. regul. sancti Au- gustini zu Wittingaw, wie selbiges von Anfang der Stiefftung bies zu der Saecularisation gestandten, auch welcher Gestalt es hernach wieder restituirt worden vndt hernegst das jus patronatus über daszselbe cum universitate dominii Trebonensis an Ihro fürstl. Gnaden zu Schwartzenberg gediegen seye" enthalten. Diese Handschrift wurde innerhalb der Zeit von 1694 bis 1699 von dem fürstl. Schwarzen- berg'schen Güterdirector Theobald Karl Siebert von Lilienstein, der zugleich auch den erwähnten „Commentarius“ verfasste, angefertigt und ist vollständig. 4. Die Handschrift Nr. 62 in derselben Bibliothek. Da diese und die nachfolgenden Handschriften für die vorliegende Publication von mir nicht verwendet worden sind, so will ich auch keine von ihnen einer Besprechung unterziehen. Nur das Eine könnte erwähnt werden, dass sie sämmtlich dem 18. Jahrhunderte angehören. 5. Die Handschrift Nr. 256 in derselben Bibliothek, nach welcher im Jahre 1834 die Handschrift II. G. 32 in der Bibliothek des Landesmuseums zu Prag angefertigt wurde. 6. Die Handschrift Nr. 378 in derselben Bibliothek. 7. Eine Handschrift des Stiftsarchives zu Hohenfurt. Soviel mir bekannt ist, hat dieselbe bis jetzt nur Isidor Proschko bei der Ab- fassung seiner Werke "Das Stift Hohenfurt“, „Der Letzte der Rosen- berge“ u. a. m. benützt. 8. Die Handschrift Nr. 66 im fürstl. Schwarzenberg'schen Fa- milienarchive zu Krumau. Dieselbe hat insbesondere Matthias Pan- gerl für seine beiden Arbeiten „Das Begräbniss des letzten Herrn von Rosenberg“ (Mittheilungen des Vereines für Gesch. der Deut- schen in Böhmen, XIII. S. 87 u. ff.) und „Die Wittigonen“ (Archiv für österreichische Geschichte, LI. S. 501 u. ff.) verwendet. 9. Eine Handschrift des fürstl. Schwarzenberg'schen Schloss- archives zu Krumau.
Strana 6
6 Einleitung: 10. Eine Handschrift des fürstl. Schwarzenberg'schen Schloss- archives zu Wittingau. Dass das Werk thatsächlich von niemand anderem als dem Wittingauer Propste Norbert Heermann herrührt, ersieht man deutlich aus dem Dedicationsbriefe, mit welchem es eingeleitet ist. Es war am 19. November 1694, als Norbert Heermann den be- sagten Dedicationsbrief einem der Exemplare seines Werkes einver- leibte 2) und unmittelbar darauf muss er das betreffende Exemplar dem Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg übersendet oder per- sönlich übergeben haben Den Grund, weshalb er das Werk geschrie- ben und dasselbe dann dem Sternberger und nicht dem Patronats- herrn seines Stiftes, dem Fürsten Ferdinand von Schwarzenberg, ge- widmet, bildet ohne Zweifel der Umstand, dass zwischen ihm und der Wittingauer Herrschaftsverwaltung eine heillose Uneinigkeit herrschte. Bei Processen, wie jene waren, die er in der Zeit von 1672 bis ungefähr 1690 mit der Wittingauer Herrschaft geführt hatte, pflegte man nämlich irgend ein historisches Werk zu producieren, um mit dessen Hilfe die Rechtlichkeit der Sache, die man anstrebte, nachzuweisen und sich überdies einflussreiche Protectoren zu er- werben 3). Was die Lebensgeschichte Norbert Heermanns betrifft, so wurde dieser hochgebildete und ungemein strebsame Mann am 27. Novem- ber 1629 zu Magdeburg in Sachsen geboren und erhielt in der Taufe den Namen Enoch. Am 7. Mai 1649, also noch nicht ganz 20 Jahre alt, trat er als Noviz in das niederösterreichische Stift Klosterneuburg ein, wo er seinen Taufnamen mit dem Klosternamen Norbert ver- tauschte. Seine Einkleidung erfolgte in Klosterneuburg am 24. Mai 1649. Am 12. Juni 1650 legte er in dem genannten Stifte die Or- densgelübde ab und wurde am 26. November 1651 von dem dortigen Propste Bernhard II. (Schmeding) auf die Universität nach Wien ge- schickt, um daselbst Philosophie und Theologie zu studieren. Am 7. Mai 1653 erlangte er die Würde eines Baccalaureus der Philo- sophie, und am 6. April 1654 feierte er seine Primiz. Nachdem er die philosophischen Studien beendigt hatte, wurde er öffentlich zum Magister (Doctor) der Philosophie promoviert (3. September 1654). 2) Dasselbe dürfte noch in einem der herrschaftlichen Archive Böhmens zu finden sein. 3) Vgl. meinen Auisatz „Geschichtschreiber des ehemaligen Cistercienser- stiftes Goldenkron“, Mittheilungen des Vereines für Gesch. der Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 158 u. ff.
6 Einleitung: 10. Eine Handschrift des fürstl. Schwarzenberg'schen Schloss- archives zu Wittingau. Dass das Werk thatsächlich von niemand anderem als dem Wittingauer Propste Norbert Heermann herrührt, ersieht man deutlich aus dem Dedicationsbriefe, mit welchem es eingeleitet ist. Es war am 19. November 1694, als Norbert Heermann den be- sagten Dedicationsbrief einem der Exemplare seines Werkes einver- leibte 2) und unmittelbar darauf muss er das betreffende Exemplar dem Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg übersendet oder per- sönlich übergeben haben Den Grund, weshalb er das Werk geschrie- ben und dasselbe dann dem Sternberger und nicht dem Patronats- herrn seines Stiftes, dem Fürsten Ferdinand von Schwarzenberg, ge- widmet, bildet ohne Zweifel der Umstand, dass zwischen ihm und der Wittingauer Herrschaftsverwaltung eine heillose Uneinigkeit herrschte. Bei Processen, wie jene waren, die er in der Zeit von 1672 bis ungefähr 1690 mit der Wittingauer Herrschaft geführt hatte, pflegte man nämlich irgend ein historisches Werk zu producieren, um mit dessen Hilfe die Rechtlichkeit der Sache, die man anstrebte, nachzuweisen und sich überdies einflussreiche Protectoren zu er- werben 3). Was die Lebensgeschichte Norbert Heermanns betrifft, so wurde dieser hochgebildete und ungemein strebsame Mann am 27. Novem- ber 1629 zu Magdeburg in Sachsen geboren und erhielt in der Taufe den Namen Enoch. Am 7. Mai 1649, also noch nicht ganz 20 Jahre alt, trat er als Noviz in das niederösterreichische Stift Klosterneuburg ein, wo er seinen Taufnamen mit dem Klosternamen Norbert ver- tauschte. Seine Einkleidung erfolgte in Klosterneuburg am 24. Mai 1649. Am 12. Juni 1650 legte er in dem genannten Stifte die Or- densgelübde ab und wurde am 26. November 1651 von dem dortigen Propste Bernhard II. (Schmeding) auf die Universität nach Wien ge- schickt, um daselbst Philosophie und Theologie zu studieren. Am 7. Mai 1653 erlangte er die Würde eines Baccalaureus der Philo- sophie, und am 6. April 1654 feierte er seine Primiz. Nachdem er die philosophischen Studien beendigt hatte, wurde er öffentlich zum Magister (Doctor) der Philosophie promoviert (3. September 1654). 2) Dasselbe dürfte noch in einem der herrschaftlichen Archive Böhmens zu finden sein. 3) Vgl. meinen Auisatz „Geschichtschreiber des ehemaligen Cistercienser- stiftes Goldenkron“, Mittheilungen des Vereines für Gesch. der Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 158 u. ff.
Strana 7
Norbert Heermann. Seine theologischen Studien dauerten vom Jahre 1654 bis zum Jahre 1658. Innerhalb dieser Zeit, nämlich am 23. September 1656, erlangte er von Martin Geiger, dem Official des Passauer Bisthums in Wien, die Befugnis, die Pfarrseelsorge ausüben zu dürfen. Nach Vollendung seiner theologischen Studien kehrte er in das Stift Klosterneuburg zurück (September 1658), wurde aber schon am 3. October des näm- lichen Jahres mit sechs anderen Klosterneuburger Chorherren von seinem Propste Bernhard Schmeding nach Forbes (Borovany) in Süd- böhmen gesendet, um den dortigen Convent zu vervollständigen. Gleich- zeitig bestellte ihn Propst Bernhard zum Administrator des Forbese 1 Klosters, welches Amt er bis zum 15. Juli 1660 verwatete. An dem letztgenannten Tage übernahm er die ihm von demsellben Propste anvertraute Administration der Wittingauer Canonie. Hier harrte seiner ein Leben voll Mühe und Verdruss. Von den Brüdern Peter, Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg im Jahre 1367 gegründet, hatte sich diese Canonie bis zu ihrer ersten Aufhebung im Jahre 1566 eines nicht geringen Wohlstandes erfreut. Als sie dann im Jahre 1631 vom Erzherzoge und nachmaligen Kaiser Ferdinand III. zum zweitenmale ins Dasein gerufen wurde, wurden ihr zugleich auch ihre ehemaligen Rechte und Besitzungen zugesichert. Trotzdem befand sie sich aber in der Zeit, von welcher eben gesprochen wird, ganz und gar in Abhängigkeit von der Wittingauer Herrschaft und von dem Stifte Klosterneuburg, und ihre Einkünfte waren so unzu- reichend, dass in ihr nur ein aus einigen wenigen Chorherren aus Klosterneuburg bestehender Convent erhalten werden konnte. Ihr eigentlicher Vorsteher war der Propst von Klosterneuburg und dieser liess sie durch Administratoren in seinem Namen verwalten. Norbert Heermann war in der Reihenfolge solcher Administratoren der achte. Um diese traurigen Zustände wenigstens einigermassen beseitigen zu können, erwirkte er es, dass ihn sein Propst im Februar 1662 aus dem Conventsverbande von Klosterneuburg entliess und dem Wittingauer Convente für immer zutheilte. Durch sein uneigennütziges und umsichtiges Walten brachte er es schliesslich auch dahin, dass ihn Kaiser Leopold I. zum Propste der Canonie, dem ersten seit deren Wiederherstellung, ernannte, in welchem Amte er am Sonntage Ju- dica (11. März) des Jahres 1663 feierlich installiert wurde. 4) 4) Diese Daten über Norbert Heermann stammen zum grössten Theile aus den Archivalien des Stiftes Klosterneuburg in Niederösterreich. Sie sind
Norbert Heermann. Seine theologischen Studien dauerten vom Jahre 1654 bis zum Jahre 1658. Innerhalb dieser Zeit, nämlich am 23. September 1656, erlangte er von Martin Geiger, dem Official des Passauer Bisthums in Wien, die Befugnis, die Pfarrseelsorge ausüben zu dürfen. Nach Vollendung seiner theologischen Studien kehrte er in das Stift Klosterneuburg zurück (September 1658), wurde aber schon am 3. October des näm- lichen Jahres mit sechs anderen Klosterneuburger Chorherren von seinem Propste Bernhard Schmeding nach Forbes (Borovany) in Süd- böhmen gesendet, um den dortigen Convent zu vervollständigen. Gleich- zeitig bestellte ihn Propst Bernhard zum Administrator des Forbese 1 Klosters, welches Amt er bis zum 15. Juli 1660 verwatete. An dem letztgenannten Tage übernahm er die ihm von demsellben Propste anvertraute Administration der Wittingauer Canonie. Hier harrte seiner ein Leben voll Mühe und Verdruss. Von den Brüdern Peter, Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg im Jahre 1367 gegründet, hatte sich diese Canonie bis zu ihrer ersten Aufhebung im Jahre 1566 eines nicht geringen Wohlstandes erfreut. Als sie dann im Jahre 1631 vom Erzherzoge und nachmaligen Kaiser Ferdinand III. zum zweitenmale ins Dasein gerufen wurde, wurden ihr zugleich auch ihre ehemaligen Rechte und Besitzungen zugesichert. Trotzdem befand sie sich aber in der Zeit, von welcher eben gesprochen wird, ganz und gar in Abhängigkeit von der Wittingauer Herrschaft und von dem Stifte Klosterneuburg, und ihre Einkünfte waren so unzu- reichend, dass in ihr nur ein aus einigen wenigen Chorherren aus Klosterneuburg bestehender Convent erhalten werden konnte. Ihr eigentlicher Vorsteher war der Propst von Klosterneuburg und dieser liess sie durch Administratoren in seinem Namen verwalten. Norbert Heermann war in der Reihenfolge solcher Administratoren der achte. Um diese traurigen Zustände wenigstens einigermassen beseitigen zu können, erwirkte er es, dass ihn sein Propst im Februar 1662 aus dem Conventsverbande von Klosterneuburg entliess und dem Wittingauer Convente für immer zutheilte. Durch sein uneigennütziges und umsichtiges Walten brachte er es schliesslich auch dahin, dass ihn Kaiser Leopold I. zum Propste der Canonie, dem ersten seit deren Wiederherstellung, ernannte, in welchem Amte er am Sonntage Ju- dica (11. März) des Jahres 1663 feierlich installiert wurde. 4) 4) Diese Daten über Norbert Heermann stammen zum grössten Theile aus den Archivalien des Stiftes Klosterneuburg in Niederösterreich. Sie sind
Strana 8
S Einleitung : Schon als Administrator, noch mehr aber als Propst war er be- müht, seiner Canonie Rechte und Einnahmsquellen zu verschaffen, welche derselben bis dahin von der Wittingauer Herrschaft streitig gemacht wurden. Infolge dieser seiner Bemühungen verfeindete er sich derart mit der besagten Herrschaft, dass ein Bediensteter der- selben sogar den Versuch machte, ihn während eines Spazierganges zu er- schiessen. Wenn er trotz des unleidlichen Verhältnisses, welches zwischen ihm und der Wittingauer Herrschaftsverwaltung bestand, bis zu seinem am 26. Mai 1699 erfolgten Tode auf seinem Posten ausharrte, wenn er trotzdem seinem Kloster zu einem nicht unbedeutenden materiellen Wohlstande verhalf, und in dasselbe auch in kirchlicher Hinsicht ein neues Leben brachte 5), und wenn er trotz der vielseitigen und ge- radezu aufreibenden Arbeiten, welche seine Sorge um die Hebung des Klosters im Gefolge hatte, auch noch literarisch thätig war, so ist dies alles ein deutlicher Beweis, dass er eine seltene Geistesstärke besass. Sein Amt hatte er so uneigennützig verwaltet, dass er bei seinem Tode nicht einmal über soviel eigenes Vermögen verfügte, um sich dafür die Versicherung eines über die klösterliche Einfach- heit hinausgehenden Leichenbegängnisses und eines besonderen Anni- versariums zu erwerben. Prunklos wurde er in jenem Grabe vor dem Hochaltare der Wittingauer Stiftskirche bestattet, in welchem einst sein Vorgänger Benedict, der erste Propst des Stiftes, seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Erst fünfzehn Jahre nach seinem Tode nämlich am 30. Mai 1714, stiftete seine leibliche Schwester Anna Sophia, Witwe nach einem Herrn von Bornstett, für ihn ein Seelen- amt, welches alljährlich am 5. Juni, dem Tage vor dem Feste des hl. Norbert, in der Wittingauer Stiftskirche abgehalten werden sollte. 6) Eine merkwürdige Erscheinung bieten die einzelnen Hand- schriften, in denen uns das Werk Norbert Heermanns vorliegt, bezüg- lich ihres Umfanges. Während die Gratzener und die Brünner Hand- schrift lediglich nur die „Rosenberg’sche Chronik“ enthalten, findet mir von dem dortigen Archivar Herrn Wilhelm Köhler bereitwilligst und ohne jeglichen Vorbehalt mitgetheilt worden. wofür ich demselben hiemit den gebü- renden Dank sage. 5) Über die Hausordnung, die er dem Wittingauer Convente gegeben, schreibt ausführlich Vačkář in seiner Monographie „Dějiny někdejší slavné ře- holní kanonie sv. Augustina v Třeboni“, S. 48 u. ff. 6) Handschriftlicher Codex XV. D. 5 in der Prager Universitätsbibliothek S. 523 u. ff., welcher Codex mit der Uberschrift „Vidimationes quorundam docu- mentorum originalium ad canoniam Trebonensem pertinentium" versehen ist.
S Einleitung : Schon als Administrator, noch mehr aber als Propst war er be- müht, seiner Canonie Rechte und Einnahmsquellen zu verschaffen, welche derselben bis dahin von der Wittingauer Herrschaft streitig gemacht wurden. Infolge dieser seiner Bemühungen verfeindete er sich derart mit der besagten Herrschaft, dass ein Bediensteter der- selben sogar den Versuch machte, ihn während eines Spazierganges zu er- schiessen. Wenn er trotz des unleidlichen Verhältnisses, welches zwischen ihm und der Wittingauer Herrschaftsverwaltung bestand, bis zu seinem am 26. Mai 1699 erfolgten Tode auf seinem Posten ausharrte, wenn er trotzdem seinem Kloster zu einem nicht unbedeutenden materiellen Wohlstande verhalf, und in dasselbe auch in kirchlicher Hinsicht ein neues Leben brachte 5), und wenn er trotz der vielseitigen und ge- radezu aufreibenden Arbeiten, welche seine Sorge um die Hebung des Klosters im Gefolge hatte, auch noch literarisch thätig war, so ist dies alles ein deutlicher Beweis, dass er eine seltene Geistesstärke besass. Sein Amt hatte er so uneigennützig verwaltet, dass er bei seinem Tode nicht einmal über soviel eigenes Vermögen verfügte, um sich dafür die Versicherung eines über die klösterliche Einfach- heit hinausgehenden Leichenbegängnisses und eines besonderen Anni- versariums zu erwerben. Prunklos wurde er in jenem Grabe vor dem Hochaltare der Wittingauer Stiftskirche bestattet, in welchem einst sein Vorgänger Benedict, der erste Propst des Stiftes, seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Erst fünfzehn Jahre nach seinem Tode nämlich am 30. Mai 1714, stiftete seine leibliche Schwester Anna Sophia, Witwe nach einem Herrn von Bornstett, für ihn ein Seelen- amt, welches alljährlich am 5. Juni, dem Tage vor dem Feste des hl. Norbert, in der Wittingauer Stiftskirche abgehalten werden sollte. 6) Eine merkwürdige Erscheinung bieten die einzelnen Hand- schriften, in denen uns das Werk Norbert Heermanns vorliegt, bezüg- lich ihres Umfanges. Während die Gratzener und die Brünner Hand- schrift lediglich nur die „Rosenberg’sche Chronik“ enthalten, findet mir von dem dortigen Archivar Herrn Wilhelm Köhler bereitwilligst und ohne jeglichen Vorbehalt mitgetheilt worden. wofür ich demselben hiemit den gebü- renden Dank sage. 5) Über die Hausordnung, die er dem Wittingauer Convente gegeben, schreibt ausführlich Vačkář in seiner Monographie „Dějiny někdejší slavné ře- holní kanonie sv. Augustina v Třeboni“, S. 48 u. ff. 6) Handschriftlicher Codex XV. D. 5 in der Prager Universitätsbibliothek S. 523 u. ff., welcher Codex mit der Uberschrift „Vidimationes quorundam docu- mentorum originalium ad canoniam Trebonensem pertinentium" versehen ist.
Strana 9
Entstehung des Werkes aus Březan's Chronik. 9 man in den übrigen Handschriften auch den oberwähnten Dedications- brief und einen Anhang, bestehend aus einem Wust von Notizen, die sich zumeist auf die Geschichte der zwei letzten Rosenberger und auf jene der Wittingauer Canonie beziehen. Diese Erscheinung beruht nicht etwa auf einem blossen Zufall, sondern sie hat ihren Grund darin, dass das Werk ursprünglich nur aus der „Rosenberg'schen Chronik“ bestand und erst im Jahre 1694, als nämlich Norbert Heer- mann im Begriffe war, es dem Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg zu dedicieren, auch noch durch den in Rede stehenden Anhang er- weitert wurde. Nachdem das Wittingauer Stift im Jahre 1631 wiederhergestellt worden war, war man darin unter anderem auch darauf bedacht, nach den Schicksalen zu forschen, welche es während der zwei ersten Jahrhunderte seines Bestandes erfahren hatte. Diese Forschungen mussten umso eifriger betrieben worden sein, nachdem sich der Propst Norbert Heermann in einige langwierige Processe mit der Wittin- gauer Herrschaft eingelassen hatte. Von den ehemaligen Archivalien des Stiftes war nur mehr ein Theil vorhanden"), und es war deshalb ungemein schwierig, einen Uberblick über die ältere Geschichte des- selben zu gewinnen. Unter solchen Unständen musste sich der Propst jegliche historische Quelle, in welcher überhaupt Nachrichten über sein Stift zu finden waren, dienstbar zu machen suchen. Nebst an- deren derartigen Quellen kam ihm auch eine handschriftliche Chronik des Hauses Rosenberg in böhmischer Sprache in die Hände, eine Chro- nik, die wohl niemand anderen als den letzten Rosenberg'schen Archivar Wenzel Brezan zum Verfasser hatte. Diese Chronik übersetzte er nun ins Deutsche und wurde dadurch der Begründer des nach- folgenden Textes. Dass der in Rede stehende Text wirklich nur die Ubersetzung eines älteren böhmischen Werkes ist, das in der Folgezeit verloren gieng, daran lässt sich nicht im mindesten zweifeln. Theobald Karl Siebert nennt beispielsweise in seinem der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Bibliothek zu Prag beigegebenen polemischen Auf- satze Heermanns Buch geradezu „die Copia einer Rosenberg'schen Chronik". In der Gratzener Handschrift, welche ich für autograph halte, gibt es eine Menge abnormer, entweder durchgestrichener oder auch stehen gebliebener Textbestandtheile, die nur dadurch entstanden 7) Ein Theil dieser Archivalien befand sich z. B. in den Händen der Je- suiten zu Krumau.
Entstehung des Werkes aus Březan's Chronik. 9 man in den übrigen Handschriften auch den oberwähnten Dedications- brief und einen Anhang, bestehend aus einem Wust von Notizen, die sich zumeist auf die Geschichte der zwei letzten Rosenberger und auf jene der Wittingauer Canonie beziehen. Diese Erscheinung beruht nicht etwa auf einem blossen Zufall, sondern sie hat ihren Grund darin, dass das Werk ursprünglich nur aus der „Rosenberg'schen Chronik“ bestand und erst im Jahre 1694, als nämlich Norbert Heer- mann im Begriffe war, es dem Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg zu dedicieren, auch noch durch den in Rede stehenden Anhang er- weitert wurde. Nachdem das Wittingauer Stift im Jahre 1631 wiederhergestellt worden war, war man darin unter anderem auch darauf bedacht, nach den Schicksalen zu forschen, welche es während der zwei ersten Jahrhunderte seines Bestandes erfahren hatte. Diese Forschungen mussten umso eifriger betrieben worden sein, nachdem sich der Propst Norbert Heermann in einige langwierige Processe mit der Wittin- gauer Herrschaft eingelassen hatte. Von den ehemaligen Archivalien des Stiftes war nur mehr ein Theil vorhanden"), und es war deshalb ungemein schwierig, einen Uberblick über die ältere Geschichte des- selben zu gewinnen. Unter solchen Unständen musste sich der Propst jegliche historische Quelle, in welcher überhaupt Nachrichten über sein Stift zu finden waren, dienstbar zu machen suchen. Nebst an- deren derartigen Quellen kam ihm auch eine handschriftliche Chronik des Hauses Rosenberg in böhmischer Sprache in die Hände, eine Chro- nik, die wohl niemand anderen als den letzten Rosenberg'schen Archivar Wenzel Brezan zum Verfasser hatte. Diese Chronik übersetzte er nun ins Deutsche und wurde dadurch der Begründer des nach- folgenden Textes. Dass der in Rede stehende Text wirklich nur die Ubersetzung eines älteren böhmischen Werkes ist, das in der Folgezeit verloren gieng, daran lässt sich nicht im mindesten zweifeln. Theobald Karl Siebert nennt beispielsweise in seinem der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Bibliothek zu Prag beigegebenen polemischen Auf- satze Heermanns Buch geradezu „die Copia einer Rosenberg'schen Chronik". In der Gratzener Handschrift, welche ich für autograph halte, gibt es eine Menge abnormer, entweder durchgestrichener oder auch stehen gebliebener Textbestandtheile, die nur dadurch entstanden 7) Ein Theil dieser Archivalien befand sich z. B. in den Händen der Je- suiten zu Krumau.
Strana 10
10 Einleitung: sein können, dass diese Handschrift nach einer böhmischen Vorlage angefertigt worden ist. Ich will hier einige solcher Textbestandtheile hervorheben. Auf S. 11 und S. 17 wird zur Bezeichnung des Landes Kärnten der Ausdruck „Koritanien“ gebraucht. Derselbe ist entschieden aus dem böhmischen Worte „Korytany“ entstanden. Der Ausdruck „in Capitolio“ auf S. 20 kann nur infolge einer unrichtigen Auf- fassung des böhmischen Wortes „kapitola“ (= Capitel, Capitelsaal) zu Papier gebracht worden sein. Auf S. 14 findet sich mitten in dem Berichte von der Zerstörung der Stadt Hradischtě der Anfang eines . böhmischen Satzes, der da lautet: „Pržed spalenim miesta“ . . . . Obwohl diese Worte sofort, nachdem sie niedergeschrieben worden waren, wieder durchgestrichen und durch den deutschen Satz: „Zuuor ehe die Stat wardt ausgebrendt“ ersetzt worden sind, so sind sie doch ein Beweis, dass der Schreiber bei seiner Arbeit ein böhmisches Werk benützte. Auf eine böhmische Vorlage weisen auch die beiden neben einander stehenden und, was ihre Bedeutung betrifft, gleichen Attribute „Zwikowsky“ und „Klingenberger“ auf S. 25 hin. In der Ubersetzung des Testamentes Woks I. von Rosenberg auf S. 20 bis S. 24 trifft man ungeachtet dessen, dass das Original dieses Testa- mentes nicht in böhmischer, sondern in lateinischer Sprache geschrieben ist, folgende böhmische, nicht corrigierte Wortformen und Sätze an: „Hohenburchu“ (Genitiv von Hohenburch), „gestli gi gmyti chtiegj“ „a nawrati gim Dobrzichowicze“, „Swantem“ (Instrumental von Swant), „Predotowi“ (Dativ von Predota). Auf S. 32 liest man, dass Peter I. von Rosenberg im Jahre 1341 anlässlich eines Streites, in welchem es sich darum handelte, zu beweisen, ob das Rosenberg'sche Geschlecht oder das Geschlecht des Troppauer Fürsten Bolek älter und vor- nehmer sei, nebst anderen seinen Verwandten auch "den Herrn Jor- danum knizie de Hanibalis" vor den König Johann gebracht habe, damit derselbe die Abstammung der Rosenberger von der römischen Fürstenfamilie Orsini bezeuge. Aus einigen Textstellen in der Gratzener Handschrift lässt sich auch auf die Zeit schliessen, in welcher das böhmische Werk, das dem Propste Norbert Heermann zur Vorlage diente, verfasst worden ist. Auf S. 47 wird z. B. der Wortlaut einer lateinischen, sich auf die Gründung des Wittingauer Stiftes beziehenden Inschrift aus der „grossen Pfarrkirche" zu Wittingau (d. i. aus der dortigen ehemaligen Stiftskirche) wiedergegeben. Der Umstand, dass Norbert Heermann für die Kirche seines Stiftes den Namen „Pfarrkirche“ beibehielt, ist ein Beweis, dass er seine Vorlage geradezu sclavisch übersetzte.
10 Einleitung: sein können, dass diese Handschrift nach einer böhmischen Vorlage angefertigt worden ist. Ich will hier einige solcher Textbestandtheile hervorheben. Auf S. 11 und S. 17 wird zur Bezeichnung des Landes Kärnten der Ausdruck „Koritanien“ gebraucht. Derselbe ist entschieden aus dem böhmischen Worte „Korytany“ entstanden. Der Ausdruck „in Capitolio“ auf S. 20 kann nur infolge einer unrichtigen Auf- fassung des böhmischen Wortes „kapitola“ (= Capitel, Capitelsaal) zu Papier gebracht worden sein. Auf S. 14 findet sich mitten in dem Berichte von der Zerstörung der Stadt Hradischtě der Anfang eines . böhmischen Satzes, der da lautet: „Pržed spalenim miesta“ . . . . Obwohl diese Worte sofort, nachdem sie niedergeschrieben worden waren, wieder durchgestrichen und durch den deutschen Satz: „Zuuor ehe die Stat wardt ausgebrendt“ ersetzt worden sind, so sind sie doch ein Beweis, dass der Schreiber bei seiner Arbeit ein böhmisches Werk benützte. Auf eine böhmische Vorlage weisen auch die beiden neben einander stehenden und, was ihre Bedeutung betrifft, gleichen Attribute „Zwikowsky“ und „Klingenberger“ auf S. 25 hin. In der Ubersetzung des Testamentes Woks I. von Rosenberg auf S. 20 bis S. 24 trifft man ungeachtet dessen, dass das Original dieses Testa- mentes nicht in böhmischer, sondern in lateinischer Sprache geschrieben ist, folgende böhmische, nicht corrigierte Wortformen und Sätze an: „Hohenburchu“ (Genitiv von Hohenburch), „gestli gi gmyti chtiegj“ „a nawrati gim Dobrzichowicze“, „Swantem“ (Instrumental von Swant), „Predotowi“ (Dativ von Predota). Auf S. 32 liest man, dass Peter I. von Rosenberg im Jahre 1341 anlässlich eines Streites, in welchem es sich darum handelte, zu beweisen, ob das Rosenberg'sche Geschlecht oder das Geschlecht des Troppauer Fürsten Bolek älter und vor- nehmer sei, nebst anderen seinen Verwandten auch "den Herrn Jor- danum knizie de Hanibalis" vor den König Johann gebracht habe, damit derselbe die Abstammung der Rosenberger von der römischen Fürstenfamilie Orsini bezeuge. Aus einigen Textstellen in der Gratzener Handschrift lässt sich auch auf die Zeit schliessen, in welcher das böhmische Werk, das dem Propste Norbert Heermann zur Vorlage diente, verfasst worden ist. Auf S. 47 wird z. B. der Wortlaut einer lateinischen, sich auf die Gründung des Wittingauer Stiftes beziehenden Inschrift aus der „grossen Pfarrkirche" zu Wittingau (d. i. aus der dortigen ehemaligen Stiftskirche) wiedergegeben. Der Umstand, dass Norbert Heermann für die Kirche seines Stiftes den Namen „Pfarrkirche“ beibehielt, ist ein Beweis, dass er seine Vorlage geradezu sclavisch übersetzte.
Strana 11
Entstehung des Werkes aus Březan's Chronik. 11 Dieser Umstand zwingt uns aber auch, die Entstehung dieser Vorlage in die Zeit von 1566 bis 1631, d. i. in jene Zeit, in welcher die Wit- tingauer Stiftskirche wirklich nur eine gewöhnliche Pfarrkirche war, zu versetzen. Da alle die Urkunden und sonstigen handschriftlichen Quellen, die in Heermanns Buche theils erwähnt, theils ihrem ganzen Inhalte nach wiedergegeben werden, innerhalb der besagten Zeitperiode sonst niemand anderem als nur dem böhmischen Historiker Wenzel Brezan bekannt waren, so kann nur dieser der Urheber des böhmischen Werkes gewesen sein, aus welchem Heermanns Buch entstanden ist. Wenzel Březan war in den Jahren 1594 bis 1618 im Dienste Peter Woks von Rosenberg und dessen Erben, der Herren von Schwanberg, gestanden, 8) und hatte während dieser Zeit auf Grund seiner archi- valischen Forschungen im Ganzen vier historische Monographien über die Herren von Rosenberg verfasst, von denen sich drei, nämlich „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“, 9) „Žiwot Wiléma z Rosenberka“ 10) und „Žiwot Petra Woka z Rosenberka" 11) bis auf unsere Tage erhalten haben, eine aber, in welcher die Schicksale des Rosenberg'schen Hauses von dessen sagenhafter Einwanderung aus Italien nach Böhmen bis zum Jahre 1545, d. i. bis zum Tode Peters des Hinkenden, des drittletzten Majoratsherrn des Hauses, dargestellt waren, zur Zeit leider als verloren anzusehen ist. 12) Wenn uns auch über die letzterwähnte Monographie nur das Wenige bekannt ist, was ich eben über sie gesagt habe, so genügt dieses Wenige im Zu- sammenhange mit dem, was über Wenzel Březan überhaupt gesagt worden ist, doch vollkommen, dass man daraus den Schluss ziehen kann, nur diese Monographie sei von Heermann bei der Anfertigung seines Werkes als Quelle benützt worden. Dass diese Schlussfolge richtig sei, davon kann man sich übri- gens auch überzeugen, wenn man den von Heermann herrührenden 8) Mareš, Václav Březan, Časopis musea království českého, LII. (1878), S. 49 u. ff. 2) Abgedruckt im „Časopis společnosti wlastenského museum w Čechách“ II. (1828), 4. Bd., S. 39—88 10) Abgedruckt im 2. Bande der Staročeská bibliothéka". 11) Abgedruckt im 5. Bande der „Staročeská bibliothéka". 12) Dass die letztere von den vier erwähnten Monographien aus drei Bän- den bestanden habe, wie Mareš (Časopis musea kr. českého, LII., S. 96) und nach ihm Ad. Berger (Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen, XX., S. 201) angeben, lässt sich weder aus Březans Schriften, noch aus einer anderen gleichzeitigen Quelle nachweisen.
Entstehung des Werkes aus Březan's Chronik. 11 Dieser Umstand zwingt uns aber auch, die Entstehung dieser Vorlage in die Zeit von 1566 bis 1631, d. i. in jene Zeit, in welcher die Wit- tingauer Stiftskirche wirklich nur eine gewöhnliche Pfarrkirche war, zu versetzen. Da alle die Urkunden und sonstigen handschriftlichen Quellen, die in Heermanns Buche theils erwähnt, theils ihrem ganzen Inhalte nach wiedergegeben werden, innerhalb der besagten Zeitperiode sonst niemand anderem als nur dem böhmischen Historiker Wenzel Brezan bekannt waren, so kann nur dieser der Urheber des böhmischen Werkes gewesen sein, aus welchem Heermanns Buch entstanden ist. Wenzel Březan war in den Jahren 1594 bis 1618 im Dienste Peter Woks von Rosenberg und dessen Erben, der Herren von Schwanberg, gestanden, 8) und hatte während dieser Zeit auf Grund seiner archi- valischen Forschungen im Ganzen vier historische Monographien über die Herren von Rosenberg verfasst, von denen sich drei, nämlich „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“, 9) „Žiwot Wiléma z Rosenberka“ 10) und „Žiwot Petra Woka z Rosenberka" 11) bis auf unsere Tage erhalten haben, eine aber, in welcher die Schicksale des Rosenberg'schen Hauses von dessen sagenhafter Einwanderung aus Italien nach Böhmen bis zum Jahre 1545, d. i. bis zum Tode Peters des Hinkenden, des drittletzten Majoratsherrn des Hauses, dargestellt waren, zur Zeit leider als verloren anzusehen ist. 12) Wenn uns auch über die letzterwähnte Monographie nur das Wenige bekannt ist, was ich eben über sie gesagt habe, so genügt dieses Wenige im Zu- sammenhange mit dem, was über Wenzel Březan überhaupt gesagt worden ist, doch vollkommen, dass man daraus den Schluss ziehen kann, nur diese Monographie sei von Heermann bei der Anfertigung seines Werkes als Quelle benützt worden. Dass diese Schlussfolge richtig sei, davon kann man sich übri- gens auch überzeugen, wenn man den von Heermann herrührenden 8) Mareš, Václav Březan, Časopis musea království českého, LII. (1878), S. 49 u. ff. 2) Abgedruckt im „Časopis společnosti wlastenského museum w Čechách“ II. (1828), 4. Bd., S. 39—88 10) Abgedruckt im 2. Bande der Staročeská bibliothéka". 11) Abgedruckt im 5. Bande der „Staročeská bibliothéka". 12) Dass die letztere von den vier erwähnten Monographien aus drei Bän- den bestanden habe, wie Mareš (Časopis musea kr. českého, LII., S. 96) und nach ihm Ad. Berger (Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen, XX., S. 201) angeben, lässt sich weder aus Březans Schriften, noch aus einer anderen gleichzeitigen Quelle nachweisen.
Strana 12
12 Einleitung: Text mit dem Texte in den zehn ersten Abschnitten der Monographie „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“, welche einen blossen, im Jahre 1609 entstandenen Auszug aus der verloren gegangenen Monographie Březans über die Rosenberger bilden, vergleicht. In beiden Texten ist ein und dasselbe Material verarbeitet; beide Texte enthalten daher im wesentlichen gleiche, mitunter ungemein wertvolle und zuverlässige, mitunter aber auch durchaus unrichtige Nachrichten. In dem ersterwähnten Texte reiht sich der gesammte Stoff zumeist in chronologischer Ordnung an die Lebensbeschreibungen der hervor- ragendsten Persönlichkeiten des Rosenberg'schen Hauses an, ohne dass der Urheber des Textes die einzelnen solcher Lebensbeschrei- bungen, wie er es anfänglich beabsichtigt haben mochte, numeriert hätte 13). Von der Numerierung der Hauptabschnitte im letzterwähnten Texte abgesehen, begegnet man auch hier einer ganz gleichen Er- scheinung. Wenn nun die Chronik Norbert Heermann’s sowohl hinsichtlich ihres Inhaltes, als auch hinsichtlich der Art und Weise, wie dieser Inhalt zusammengestellt ist, mit den zehn ersten Abschnitten der Monographie „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“ im wesentlichen übereinstimmt, so kann selbstverständlich auch ihr Wert von dem Werte der erwähnten Monographie nicht wesentlich ver- schieden sein, und es muss ihr in dieser Beziehung das nämliche Lob gespendet werden, welches Palacký in seiner „Würdigung der böhmischen Geschichtschreiber“, S. XV. und in seiner Vorrede zum „Žiwot Wiléma z Rosenberka“, S. I., den Werken Brezans zutheil werden lässt. Sie übertrifft andere ähnliche Werke aus früheren Zeiten dadurch, dass in ihr die Resultate von Březans langjäh- rigem und gewissenhaftem Forschen auf dem Gebiete der Rosen- berg'schen Geschichte niedergelegt sind, und dass sie insbesondere zahlreiche Abschriften von Originalurkunden und anderen zuverläs- sigen Quellen enthält. 14) Andererseits lässt sich aber nicht leugnen dass in ihr auch viele falsche, aus unterschobenen Urkunden und aus gedruckten Werken geschöpfte Nachrichten zu finden sind. Dies gilt besonders von ihren ersten Partien. 13) Nur die zwei ersten davon besitzen auch die Bezeichnung „1. Capitel“ und „2. Capitel“. Ausserdem ist der Lebensbeschreibung Johanns II. von Rosen- berg die Ziffer „VIII“, entsprechen! der Numerierung bei Březan, vorgesetzt. 14) Die lateinischen Urkunden sind theils in ihrem ursprünglichen Wort- laute, theils in deutscher Ubersetzung, die böhmischen aber durchaus nur deutsch wiedergegeben.
12 Einleitung: Text mit dem Texte in den zehn ersten Abschnitten der Monographie „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“, welche einen blossen, im Jahre 1609 entstandenen Auszug aus der verloren gegangenen Monographie Březans über die Rosenberger bilden, vergleicht. In beiden Texten ist ein und dasselbe Material verarbeitet; beide Texte enthalten daher im wesentlichen gleiche, mitunter ungemein wertvolle und zuverlässige, mitunter aber auch durchaus unrichtige Nachrichten. In dem ersterwähnten Texte reiht sich der gesammte Stoff zumeist in chronologischer Ordnung an die Lebensbeschreibungen der hervor- ragendsten Persönlichkeiten des Rosenberg'schen Hauses an, ohne dass der Urheber des Textes die einzelnen solcher Lebensbeschrei- bungen, wie er es anfänglich beabsichtigt haben mochte, numeriert hätte 13). Von der Numerierung der Hauptabschnitte im letzterwähnten Texte abgesehen, begegnet man auch hier einer ganz gleichen Er- scheinung. Wenn nun die Chronik Norbert Heermann’s sowohl hinsichtlich ihres Inhaltes, als auch hinsichtlich der Art und Weise, wie dieser Inhalt zusammengestellt ist, mit den zehn ersten Abschnitten der Monographie „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“ im wesentlichen übereinstimmt, so kann selbstverständlich auch ihr Wert von dem Werte der erwähnten Monographie nicht wesentlich ver- schieden sein, und es muss ihr in dieser Beziehung das nämliche Lob gespendet werden, welches Palacký in seiner „Würdigung der böhmischen Geschichtschreiber“, S. XV. und in seiner Vorrede zum „Žiwot Wiléma z Rosenberka“, S. I., den Werken Brezans zutheil werden lässt. Sie übertrifft andere ähnliche Werke aus früheren Zeiten dadurch, dass in ihr die Resultate von Březans langjäh- rigem und gewissenhaftem Forschen auf dem Gebiete der Rosen- berg'schen Geschichte niedergelegt sind, und dass sie insbesondere zahlreiche Abschriften von Originalurkunden und anderen zuverläs- sigen Quellen enthält. 14) Andererseits lässt sich aber nicht leugnen dass in ihr auch viele falsche, aus unterschobenen Urkunden und aus gedruckten Werken geschöpfte Nachrichten zu finden sind. Dies gilt besonders von ihren ersten Partien. 13) Nur die zwei ersten davon besitzen auch die Bezeichnung „1. Capitel“ und „2. Capitel“. Ausserdem ist der Lebensbeschreibung Johanns II. von Rosen- berg die Ziffer „VIII“, entsprechen! der Numerierung bei Březan, vorgesetzt. 14) Die lateinischen Urkunden sind theils in ihrem ursprünglichen Wort- laute, theils in deutscher Ubersetzung, die böhmischen aber durchaus nur deutsch wiedergegeben.
Strana 13
Quellen des Werkes. 13 Um sowohl ihre Vorzüge als auch ihre Mängel nach Gebür beurtheilen zu können, wollen wir zuerst Umschau halten, woher die Quellen stammten, auf deren Grundlage sie entstanden ist. Soviel sich ermitteln lässt, waren Wenzel Březan, dem doch ihr gesammter Inhalt einzig und allein sein Dasein zu verdanken hat, die Rosenberg'schen Ar- chivalien in Wittingau, sowie die Archivalien des Cistercienserklosters in Hohenfurt, des Clarissinnenklosters in Krumau, des Cistercienserklosters in Goldenkron und des Augustiner-Chorherrenklosters in Wittingau zur Verfügung gestanden 15). Ausserdem hatte Březan einen Einblick in das Archiv des Domcapitels in Prag und in jenes der Stadt Krumau ge- nommen; für die letzten Partien des Werkes waren von ihm vielfach auch die Tagebücher der Rosenberger benützt worden; nicht minder hatte er hier und da Berichte aus älteren handschriftlichen Chro- niken, wie z. B. aus der Chronik des Abtes Neplach von Opatowitz, eingeflochten; schliesslich werden von ihm ausdrücklich die Schrift- steller Aeneas Sylvius, Froissard, Thomas Ebendorfer von Haselbach, Dan. Ad. von Weleslawin, Kuthen, Lupač, Dubravius, Hájek, Boregh u. a. m., sowie die böhmische Landtafel und die „Acta religionis" aus dem Jahre 1465 citiert. Dass so manche von diesen vielen Quellen, wie z. B. die Chronik Hájeks und die unterschobenen Urkunden, der historischen Wahrheit geradezu Hohn sprechen, davon hatte er aller- dings keine Ahnung. Er war nämlich ebenso, wie alle anderen Histo- riker seiner Zeit, kein Kritiker, sondern nur ein Compilator. Zur Bestätigung des eben Gesagten will ich den Leser auf einige von den vielen sachlichen Unrichtigkeiten in dem uns vor- liegenden Texte aufmerksam machen. Durchaus unhistorisch ist bei- spielsweise alles das, was dort über die Abstammung der Rosenberger von den römischen Orsinen geschrieben steht, weil die Urkunde vom 8. Juli 1341 ein Falsificat aus dem 16. Jahrhunderte ist, weil sich die Rosenberger vor der Mitte des 15. Jahrhundertes nie auf diese Abstammung berufen haben, und weil es überhaupt unmöglich ist, die Spur von der Existenz irgend eines böhmischen Geschlechtes bis ins 8. oder gar bis ins 6. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Die Er- zählung, dass ein Nachkomme Witeks I., gleichfalls Witek genannt, fünf Söhne gehabt und unter dieselben seine Güter, aber auch fünf verschiedene Wappen vertheilt habe, beweist nur, dass man in Bře- zans Tagen nicht im Stande war, sich das Vorhandensein der damals 15) Die Archivalien der zwei letztgenannten Klöster waren zu Březans Zeiten im Schlossarchive zu Wittingau untergebracht.
Quellen des Werkes. 13 Um sowohl ihre Vorzüge als auch ihre Mängel nach Gebür beurtheilen zu können, wollen wir zuerst Umschau halten, woher die Quellen stammten, auf deren Grundlage sie entstanden ist. Soviel sich ermitteln lässt, waren Wenzel Březan, dem doch ihr gesammter Inhalt einzig und allein sein Dasein zu verdanken hat, die Rosenberg'schen Ar- chivalien in Wittingau, sowie die Archivalien des Cistercienserklosters in Hohenfurt, des Clarissinnenklosters in Krumau, des Cistercienserklosters in Goldenkron und des Augustiner-Chorherrenklosters in Wittingau zur Verfügung gestanden 15). Ausserdem hatte Březan einen Einblick in das Archiv des Domcapitels in Prag und in jenes der Stadt Krumau ge- nommen; für die letzten Partien des Werkes waren von ihm vielfach auch die Tagebücher der Rosenberger benützt worden; nicht minder hatte er hier und da Berichte aus älteren handschriftlichen Chro- niken, wie z. B. aus der Chronik des Abtes Neplach von Opatowitz, eingeflochten; schliesslich werden von ihm ausdrücklich die Schrift- steller Aeneas Sylvius, Froissard, Thomas Ebendorfer von Haselbach, Dan. Ad. von Weleslawin, Kuthen, Lupač, Dubravius, Hájek, Boregh u. a. m., sowie die böhmische Landtafel und die „Acta religionis" aus dem Jahre 1465 citiert. Dass so manche von diesen vielen Quellen, wie z. B. die Chronik Hájeks und die unterschobenen Urkunden, der historischen Wahrheit geradezu Hohn sprechen, davon hatte er aller- dings keine Ahnung. Er war nämlich ebenso, wie alle anderen Histo- riker seiner Zeit, kein Kritiker, sondern nur ein Compilator. Zur Bestätigung des eben Gesagten will ich den Leser auf einige von den vielen sachlichen Unrichtigkeiten in dem uns vor- liegenden Texte aufmerksam machen. Durchaus unhistorisch ist bei- spielsweise alles das, was dort über die Abstammung der Rosenberger von den römischen Orsinen geschrieben steht, weil die Urkunde vom 8. Juli 1341 ein Falsificat aus dem 16. Jahrhunderte ist, weil sich die Rosenberger vor der Mitte des 15. Jahrhundertes nie auf diese Abstammung berufen haben, und weil es überhaupt unmöglich ist, die Spur von der Existenz irgend eines böhmischen Geschlechtes bis ins 8. oder gar bis ins 6. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Die Er- zählung, dass ein Nachkomme Witeks I., gleichfalls Witek genannt, fünf Söhne gehabt und unter dieselben seine Güter, aber auch fünf verschiedene Wappen vertheilt habe, beweist nur, dass man in Bře- zans Tagen nicht im Stande war, sich das Vorhandensein der damals 15) Die Archivalien der zwei letztgenannten Klöster waren zu Březans Zeiten im Schlossarchive zu Wittingau untergebracht.
Strana 14
14 Einleitung: bekannten Wappen der Witikonen historisch zu erklären. Der Be- richt, dass sich ein Witek schon im Jahre 1150 einen Herrn von Rosenberg und von Krumau genannt und geschrieben habe, ist nichts anderes als ein Anachronismus, weil man in den Urkunden erst im Jahre 1250 einem Herrn von Rosenberg und erst im Jahre 1253 einem Herrn von Krumau begegnet. Aus Hájeks Chronik stammt die unrichtige Behauptung, dass es schon im Jahre 1042 einen Witek von Platz gegeben habe und dass ein gewisser Jarosch und ein gewisser Boresch — wohl Boresch von Riesenburg —, dann die Prager Bischöfe Budilow (1226) und Nikolaus (1239—1258) Witikonen gewesen seien. Unterschobenen Urkunden ist die Beschrei- bung jener Heldenthat, welche Peter I. von Rosenberg in einem Kriege zwischen dem französischen Könige Philipp VI. und dem englischen Könige Eduard III. im Jahre 1338 vollführt haben soll, sowie die Nachricht, dass die Brüder Peter II., Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg im Jahre 1360 eine alte Erbfolgeordnung ihres Hauses erneuert haben, u. a. m. entnommen. Aus diesen Beispielen mag der Leser ersehen, wie wenig zuverlässig so manche Daten in unserer Chronik sind. Der Wert des Werkes ändert sich aber bedeu- tend, sobald darin die Ereignisse des 15. Jahrhundertes zur Dar- stellung kommen. Von hier an ist dasselbe fast durchgehends mit den besten archivalischen Quellen belegt, von hier an bildet es deshalb auch eine wahre Zierde in der älteren Historiographie Böhmens. Was den Anhang anbelangt, der sich in den meisten der oben aufgezählten Handschriften findet, so ist auch dieser keine Original- arbeit Norbert Heermanns. Er wurde nämlich ursprünglich in böh- mischer Sprache von einem Wittingauer Bürger des Namens Laurenz Metzer († cca 1683) verfasst und unmittelbar vor dem Jahre 1694 von Heermann ins Deutsche übertragen und dabei nur unbedeutend erweitert. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass in ihm nicht die böhmische Ausgabe der Chronik Hájeks vom Jahre 1541, wie in dem ihm vorausgehenden Haupttexte, sondern die deutsche Ausgabe vom Jahre 1596 citiert wird, was einen abermaligen Beweis liefert, dass uns in dem Gesammtwerke zwei zu verschiedenen Zeiten und von zwei verschiedenen Schriftstellern verfasste Monographien vor- liegen, welche erst Heermann zu einem, allerdings nur lose zusam- menhängenden Ganzen vereinigt hat. Da dieser Anhang also keinen integrierenden Bestandtheil der vorliegenden „Rosenberg’schen Chro- nik" bildet, da ferner sein ursprünglicher, böhmischer Wortlaut aus dem im „Časopis musea král. českého“, 1858, III. 364 u. ff., abge-
14 Einleitung: bekannten Wappen der Witikonen historisch zu erklären. Der Be- richt, dass sich ein Witek schon im Jahre 1150 einen Herrn von Rosenberg und von Krumau genannt und geschrieben habe, ist nichts anderes als ein Anachronismus, weil man in den Urkunden erst im Jahre 1250 einem Herrn von Rosenberg und erst im Jahre 1253 einem Herrn von Krumau begegnet. Aus Hájeks Chronik stammt die unrichtige Behauptung, dass es schon im Jahre 1042 einen Witek von Platz gegeben habe und dass ein gewisser Jarosch und ein gewisser Boresch — wohl Boresch von Riesenburg —, dann die Prager Bischöfe Budilow (1226) und Nikolaus (1239—1258) Witikonen gewesen seien. Unterschobenen Urkunden ist die Beschrei- bung jener Heldenthat, welche Peter I. von Rosenberg in einem Kriege zwischen dem französischen Könige Philipp VI. und dem englischen Könige Eduard III. im Jahre 1338 vollführt haben soll, sowie die Nachricht, dass die Brüder Peter II., Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg im Jahre 1360 eine alte Erbfolgeordnung ihres Hauses erneuert haben, u. a. m. entnommen. Aus diesen Beispielen mag der Leser ersehen, wie wenig zuverlässig so manche Daten in unserer Chronik sind. Der Wert des Werkes ändert sich aber bedeu- tend, sobald darin die Ereignisse des 15. Jahrhundertes zur Dar- stellung kommen. Von hier an ist dasselbe fast durchgehends mit den besten archivalischen Quellen belegt, von hier an bildet es deshalb auch eine wahre Zierde in der älteren Historiographie Böhmens. Was den Anhang anbelangt, der sich in den meisten der oben aufgezählten Handschriften findet, so ist auch dieser keine Original- arbeit Norbert Heermanns. Er wurde nämlich ursprünglich in böh- mischer Sprache von einem Wittingauer Bürger des Namens Laurenz Metzer († cca 1683) verfasst und unmittelbar vor dem Jahre 1694 von Heermann ins Deutsche übertragen und dabei nur unbedeutend erweitert. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass in ihm nicht die böhmische Ausgabe der Chronik Hájeks vom Jahre 1541, wie in dem ihm vorausgehenden Haupttexte, sondern die deutsche Ausgabe vom Jahre 1596 citiert wird, was einen abermaligen Beweis liefert, dass uns in dem Gesammtwerke zwei zu verschiedenen Zeiten und von zwei verschiedenen Schriftstellern verfasste Monographien vor- liegen, welche erst Heermann zu einem, allerdings nur lose zusam- menhängenden Ganzen vereinigt hat. Da dieser Anhang also keinen integrierenden Bestandtheil der vorliegenden „Rosenberg’schen Chro- nik" bildet, da ferner sein ursprünglicher, böhmischer Wortlaut aus dem im „Časopis musea král. českého“, 1858, III. 364 u. ff., abge-
Strana 15
Art und Weise dieser Ausgabe. 15 druckten Artikel „Paměti Třeboňské" von K. Müller bekannt ist, so hielt ich es für überflüssig, ihn nochmals zu veröffentlichen. Bei der Herstellung des nachfolgenden Textes wurde von mir bloss die Gratzener Handschrift benützt, weil sie die älteste von allen ist und sich zufolge angestellter Stichproben in ihrem Wortlaute wenigstens von der Brünner Handschrift und von der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz’schen Bibliothek zu Prag gar nicht unterscheidet. Nur den Titel, den Dedicationsbrief Norbert Heer- manns an den Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg und einige andere, in der Gratzener Handschrift nicht vorhandene oder verwischte Textbestandtheile, wie z. B. alles das, was einst auf dem ausgeris- senen Blatte zwischen den Seiten 232 und 235 geschrieben war, ent- nahm ich der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Biblio- thek zu Prag. Um dem Leser ein möglichst getreues Bild von der be- nützten Handschrift zu bieten, behielt ich im ganzen Grossen die in der- selben vorhandene Orthographie bei. Die Aenderungen, die ich mir diesbezüglich vorzunehmen erlaubte, bestehen bloss darin, dass ich die Substantiva und die substantivisch gebrauchten Redetheile con- sequent mit grossen, alle anderen Redetheile aber mit kleinen An- fangsbuchstaben schrieb, und dass ich die vorgefundene Interpunction durch die moderne ersetzte. Die verschiedenen Notizen, welche sich ausserhalb des Textes der Handschrift finden, verzeichnete ich in den Anmerkungen, in welchen ich übrigens auch noch den Zweck ver- folgte, den Leser mit der einschlägigen Literatur bekannt zu machen, den Text zu erläutern, und die falschen Daten in demselben richtig zu stellen. Die Seitenbezeichnung der Handschrift wurde, in eckige Klammern eingeschlossen, jedesmal vor das Wort gesetzt, mit wel- chem die betreffende Seite beginnt. Laibach, im April des Jahres 1897.
Art und Weise dieser Ausgabe. 15 druckten Artikel „Paměti Třeboňské" von K. Müller bekannt ist, so hielt ich es für überflüssig, ihn nochmals zu veröffentlichen. Bei der Herstellung des nachfolgenden Textes wurde von mir bloss die Gratzener Handschrift benützt, weil sie die älteste von allen ist und sich zufolge angestellter Stichproben in ihrem Wortlaute wenigstens von der Brünner Handschrift und von der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz’schen Bibliothek zu Prag gar nicht unterscheidet. Nur den Titel, den Dedicationsbrief Norbert Heer- manns an den Grafen Adolf Wratislaw von Sternberg und einige andere, in der Gratzener Handschrift nicht vorhandene oder verwischte Textbestandtheile, wie z. B. alles das, was einst auf dem ausgeris- senen Blatte zwischen den Seiten 232 und 235 geschrieben war, ent- nahm ich der Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz'schen Biblio- thek zu Prag. Um dem Leser ein möglichst getreues Bild von der be- nützten Handschrift zu bieten, behielt ich im ganzen Grossen die in der- selben vorhandene Orthographie bei. Die Aenderungen, die ich mir diesbezüglich vorzunehmen erlaubte, bestehen bloss darin, dass ich die Substantiva und die substantivisch gebrauchten Redetheile con- sequent mit grossen, alle anderen Redetheile aber mit kleinen An- fangsbuchstaben schrieb, und dass ich die vorgefundene Interpunction durch die moderne ersetzte. Die verschiedenen Notizen, welche sich ausserhalb des Textes der Handschrift finden, verzeichnete ich in den Anmerkungen, in welchen ich übrigens auch noch den Zweck ver- folgte, den Leser mit der einschlägigen Literatur bekannt zu machen, den Text zu erläutern, und die falschen Daten in demselben richtig zu stellen. Die Seitenbezeichnung der Handschrift wurde, in eckige Klammern eingeschlossen, jedesmal vor das Wort gesetzt, mit wel- chem die betreffende Seite beginnt. Laibach, im April des Jahres 1897.
Strana 16
Roßenbergische Cronika, in welcher beschrieben wirdt, was die Herrn von Roßen- berg vndt wohero sie vndt von wannen sie in dießes Böhmerlandt vndt wie gleich in dieße Gegendt kommen seindt, was ihr erster Zustandt, ihres Auffnehmbens sowohl an Güttern, Landt vndt Leuthen, Herrschafften, als auch Landtsdignitäten vndt Vornehmligkeit, wie von heroischen vndt politischen, ja auch vornehmbist militarischen Thatten geweßen, vndt wie die auch zu Erhaltung ihres so hoch- ansehentlichen fürstlichen Haußes vndt Posteritet vntter einander ein ordentliches Regiment vndt Articklsbrieff zu der Succession nothwendig vndt wohl recht gestiefft, dem- selben nachgelebt vndt gleich einer Richtschnur nach sich gehalten vndt also in alle Weege vor allen andern des Königreichs vornehmbsten Magnaten vndt Herren des Landes sie, die von Roßenberg, das wohlmeritirte Prae vndt Vor- zueg, das ist die forderiste Stelle nach denen Königen in Böhmen, neben andern großen königlichen Gnaden er- worben, genossen vndt bies zum Ende erhalten, mit einem vnsterblichen Lob vndt Ruhm, massen dan ein güttiger Leßer aus dießer kurtzer vndt einfaltiger, jedoch wahr- haffter, aus dessen (sic) getreuer hintterlasßenen Memorien allein vmb der Einfältigen willen gezogenen Verfasßung ableßendt wirdt ferner mögen vernehmben vndt dießer Simplicitet oder Einfalt günstlichen verzeihen.
Roßenbergische Cronika, in welcher beschrieben wirdt, was die Herrn von Roßen- berg vndt wohero sie vndt von wannen sie in dießes Böhmerlandt vndt wie gleich in dieße Gegendt kommen seindt, was ihr erster Zustandt, ihres Auffnehmbens sowohl an Güttern, Landt vndt Leuthen, Herrschafften, als auch Landtsdignitäten vndt Vornehmligkeit, wie von heroischen vndt politischen, ja auch vornehmbist militarischen Thatten geweßen, vndt wie die auch zu Erhaltung ihres so hoch- ansehentlichen fürstlichen Haußes vndt Posteritet vntter einander ein ordentliches Regiment vndt Articklsbrieff zu der Succession nothwendig vndt wohl recht gestiefft, dem- selben nachgelebt vndt gleich einer Richtschnur nach sich gehalten vndt also in alle Weege vor allen andern des Königreichs vornehmbsten Magnaten vndt Herren des Landes sie, die von Roßenberg, das wohlmeritirte Prae vndt Vor- zueg, das ist die forderiste Stelle nach denen Königen in Böhmen, neben andern großen königlichen Gnaden er- worben, genossen vndt bies zum Ende erhalten, mit einem vnsterblichen Lob vndt Ruhm, massen dan ein güttiger Leßer aus dießer kurtzer vndt einfaltiger, jedoch wahr- haffter, aus dessen (sic) getreuer hintterlasßenen Memorien allein vmb der Einfältigen willen gezogenen Verfasßung ableßendt wirdt ferner mögen vernehmben vndt dießer Simplicitet oder Einfalt günstlichen verzeihen.
Strana 17
Titel und Zueignung. 17 Epistola dedicatoria. Excellentissime, illustrissime domine, domine atque prorex celsissime, clementissime!1) Hoc signum magni regis est, quod illustrissima excellentia Vestra meritissimo jure in insignibus auiti stemmatis insignijs gestat, hoc signum et sidus non solum inclytum Boemiae regnum splendore suo frequenter illustrauit, verum etiam obortis multis tempestatibus et aduersitatibus s. catholicae ecclesiae non solum ingenti splendore luxit, sed praesidum (sic, praesidium) quoque eidem attulit eamque stellato clypeo texit ca pro- texit. Candidius quoque ordo s. Augustini benigno sidere inclytae domus Sternbergicae irradiatus est et nominatim ecclesia Trebonensis exstructo in ea ab illustrissimo domino, domino Petro Holitzky de Sternberg etc. sacello in honorem diui martyris Christophori et diuae virginis et martyris Barbarae, in quo et humari voluit.2) Praeterea monasterium Raudnicense can. reg. diui Augustini inter grassantes Hussitarum clades patenti Stern- bergicorum, nominatim Zdenkonis,3) dextera protectum fuit aliudque in Morauia per illustrissimum praesulem Albertum de Sternberg, archiepis- copum Magdeburgensem, insigni pietate fundatum,4) Magdalena quoque 1) Diese Anrede bezieht sich auf Adolf Wratislaw Grafen von Sternberg, Ritter des goldenen Vlieses, einen vielfach ausgezeichneten Staatsmann, der im Jahre 1694 die Stelle eines Oberstburggrafen und ersten Statthalters von Böhmen bekleidete und am 3. September 1703 starb. 2) Diese Kapelle, welche Peter II. Holitzky von Sternberg († 4. Juni 1514) an die Wittingauer Propsteikirche anbauen liess, besteht gegenwärtig noch. Sie bildet die Begräbnisstätte des genannten Sternbergers und dessen Gemahlin Katha- rina von Rosenberg († 1521). Vačkář, Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni, S. 27, 93. 3) Zdeněk II. aus der Konopischter Linie der Herren von Sternberg († 4. December 1476). Um die Raudnitzer Canonie konnte er sich aber aus dem Grunde keine Verdienste erworben haben, weil dieselbe schon im Jahre 1421 von den Taboriten zerstört worden war und nicht mehr wieder ins Leben gerufen wurde. Tomek, Jan Žižka, S. 95. Wir lesen von ihm nur, dass er als Inhaber des ehe- maligen Stiftsgutes in Raudnitz und als Haupt der Katholikenpartei in Böhmen um das Jahr 1470 die Pfarre in Raudnitz unter dem Namen einer Propstei einem Augustiner-Chorherrn verliehen hat. Frind, Kirchengeschichte Böhmens, IV. S. 260. 4) Das hier angedeutete Augustiner-Chorherrenstift ist jenes zu Sternberg in Mähren (gegründet im Jahre 1371, aufgehoben im Jahre 1784). Bilek, Statky a jmění kollejí jesuitských, klášterů a kostelů, S. 301—303. Albert von Sternberg, der Gründer dieses Stiftes, gehörte zu den vertrautesten Räthen K. Karls IV. Zwischen den Jahren 1356 und 1364 bekleidete er die Würde eines Bischofes von Schwerin, erhielt im letzteren Jahre das Bisthum Leitomischl und wurde im Jahre 1369 zum Erzbischofe von Magdeburg befördert. Aber schon im Jahre 1372 vertauschte er dieses Erzbisthum wieder mit dem Bisthume zu Leitomischl, wo er am 14. Jänner 1380. starb. Torquati series archiepiscoporum Magdeburg., Menken, III. 399 u. 400. Frind, Kirchengesch. Böhmens, II. S. 114. Rosenberg'sche Chronik. 2
Titel und Zueignung. 17 Epistola dedicatoria. Excellentissime, illustrissime domine, domine atque prorex celsissime, clementissime!1) Hoc signum magni regis est, quod illustrissima excellentia Vestra meritissimo jure in insignibus auiti stemmatis insignijs gestat, hoc signum et sidus non solum inclytum Boemiae regnum splendore suo frequenter illustrauit, verum etiam obortis multis tempestatibus et aduersitatibus s. catholicae ecclesiae non solum ingenti splendore luxit, sed praesidum (sic, praesidium) quoque eidem attulit eamque stellato clypeo texit ca pro- texit. Candidius quoque ordo s. Augustini benigno sidere inclytae domus Sternbergicae irradiatus est et nominatim ecclesia Trebonensis exstructo in ea ab illustrissimo domino, domino Petro Holitzky de Sternberg etc. sacello in honorem diui martyris Christophori et diuae virginis et martyris Barbarae, in quo et humari voluit.2) Praeterea monasterium Raudnicense can. reg. diui Augustini inter grassantes Hussitarum clades patenti Stern- bergicorum, nominatim Zdenkonis,3) dextera protectum fuit aliudque in Morauia per illustrissimum praesulem Albertum de Sternberg, archiepis- copum Magdeburgensem, insigni pietate fundatum,4) Magdalena quoque 1) Diese Anrede bezieht sich auf Adolf Wratislaw Grafen von Sternberg, Ritter des goldenen Vlieses, einen vielfach ausgezeichneten Staatsmann, der im Jahre 1694 die Stelle eines Oberstburggrafen und ersten Statthalters von Böhmen bekleidete und am 3. September 1703 starb. 2) Diese Kapelle, welche Peter II. Holitzky von Sternberg († 4. Juni 1514) an die Wittingauer Propsteikirche anbauen liess, besteht gegenwärtig noch. Sie bildet die Begräbnisstätte des genannten Sternbergers und dessen Gemahlin Katha- rina von Rosenberg († 1521). Vačkář, Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni, S. 27, 93. 3) Zdeněk II. aus der Konopischter Linie der Herren von Sternberg († 4. December 1476). Um die Raudnitzer Canonie konnte er sich aber aus dem Grunde keine Verdienste erworben haben, weil dieselbe schon im Jahre 1421 von den Taboriten zerstört worden war und nicht mehr wieder ins Leben gerufen wurde. Tomek, Jan Žižka, S. 95. Wir lesen von ihm nur, dass er als Inhaber des ehe- maligen Stiftsgutes in Raudnitz und als Haupt der Katholikenpartei in Böhmen um das Jahr 1470 die Pfarre in Raudnitz unter dem Namen einer Propstei einem Augustiner-Chorherrn verliehen hat. Frind, Kirchengeschichte Böhmens, IV. S. 260. 4) Das hier angedeutete Augustiner-Chorherrenstift ist jenes zu Sternberg in Mähren (gegründet im Jahre 1371, aufgehoben im Jahre 1784). Bilek, Statky a jmění kollejí jesuitských, klášterů a kostelů, S. 301—303. Albert von Sternberg, der Gründer dieses Stiftes, gehörte zu den vertrautesten Räthen K. Karls IV. Zwischen den Jahren 1356 und 1364 bekleidete er die Würde eines Bischofes von Schwerin, erhielt im letzteren Jahre das Bisthum Leitomischl und wurde im Jahre 1369 zum Erzbischofe von Magdeburg befördert. Aber schon im Jahre 1372 vertauschte er dieses Erzbisthum wieder mit dem Bisthume zu Leitomischl, wo er am 14. Jänner 1380. starb. Torquati series archiepiscoporum Magdeburg., Menken, III. 399 u. 400. Frind, Kirchengesch. Böhmens, II. S. 114. Rosenberg'sche Chronik. 2
Strana 18
18 Zueignung. Sternbergica, magnifici Henrici de Rosis, vt cum antiquitate loquamur, lectissima conjux, non tantum in vivis erga ecclesiam hanc liberalissime munifica fuit, sed etiam post fatum suum sepulturae locum in ea sibi elegit et posteritati monumentum posuit.5) Qui ordo proinde debito gratitudinis homagio hanc illustrem domum semper veneratur et veneraturus est. Inter quos et ego, minimus magni patris Augustini filius et obseruantissimus excellentiae Vestrae sacellanus, mihi magnopere gratulor, quod non ita pridem meruerim illustrissimam excellentiam Vestram praesentem et in optima stella Trebonensem ecclesiam illustrantem cum meis canonicis regularibus venerari, vbi animadverti, con- sueto heroibus more pia majorum et praedecessorum suorum memoria illu- strissimam excellentiam Vestram non mediocriter delectari. Vt ergo aliquam oblectationis materiam excellentiae Vestrae praebeam meaeque promissae obligationi satisfaciam, offero, dedico et transmitto illustrissimae excellen- tiae Vestrae chronicam annosam de illustri stemmate et heroicis actis Rosensium, stylo quidem simplici, ut illa tempora ferabant (sic), conscrip- tam, sed nudam veritatem, sine fuco formosiorem, alitophilis repraesen- tantem. Author quidem ex professo solum dominorum Rosensium facta et acta recenset; quia tamen illustris domus Sternbergensis iam aliquot ab hinc saeculis confoederata fuit magnificis dominis Rosensibus et vtrumque nobilissimum stemma non solum matrimonijs ad invicem contractis, sed etiam speciali obseruantiae, amicitiae et fidei vinculo mutuo obstrictum, ideo curaui extrahi per modum compendii seu registri, quod libro subycitur (sic, subjungitur), folio 435. ea, quae specialiter illustrissimam domum Sternbergicam concernunt, nec non genealogiam omnium et singulorum dominorum Rosensium eorumque matrimonia, proles et funera, addito ple- rumque anno et die folio 463., designata semper pagina, ubi ea in hac chronica reperiuntur et vberius explicantur. Confido, quod excellentia Vestra aliquo cum solatio et gustu conspectura sit, quomodo majores et praede- cessores sui praecipua regni Boemiae munia (sic, numina) cum singulari laude et industria obierint, deo, s. ecclesiae, patriae, summis pontificibus et regibus deuoti, pii, observantes et fideles semper extiterint. Et licet haec sidera (vt humana sunt) vicissitudine temporum quandoque visa fuerint ecclipsim subire, interposita non nunquam terrestri umbra impiorum aut malevolorum hominum, tamen semper diuinis fauoribus recreata et potenti numinis dextera protecta gloriosius refulserunt et nunc specialiter per illu- strissimam personam excellentiae Vestrae ad proregiam dignitatem denuo meritissime piorum omnium voto, peculiari autem s. canonici ordinis nostri gratulatione sublimata sunt. Suscipe igitur, excellentissime domine prorex, rude manusculum devoto obsequio Tuo glorioso nomini et stemmati dedi- catum ac imprimis s. canonicum ordinem diui Augustini, deinde pressam cum monasterio ecclesiam Trebonensem, nil aliud quam pristinam sibique 5) Magdalena von Sternberg war eine Tochter Albrechts I. von Sternberg- Konopischt, Herrn auf Grünberg. Sie war seit dem 4. November 1520 mit Hein- rich VII. von Rosenberg vermählt und starb zu Wittingau am 28. Juni 1521. Ihr Grabstein ist noch gegenwärtig in der ehemaligen Stiftskirche zu Wittingau vorhanden.
18 Zueignung. Sternbergica, magnifici Henrici de Rosis, vt cum antiquitate loquamur, lectissima conjux, non tantum in vivis erga ecclesiam hanc liberalissime munifica fuit, sed etiam post fatum suum sepulturae locum in ea sibi elegit et posteritati monumentum posuit.5) Qui ordo proinde debito gratitudinis homagio hanc illustrem domum semper veneratur et veneraturus est. Inter quos et ego, minimus magni patris Augustini filius et obseruantissimus excellentiae Vestrae sacellanus, mihi magnopere gratulor, quod non ita pridem meruerim illustrissimam excellentiam Vestram praesentem et in optima stella Trebonensem ecclesiam illustrantem cum meis canonicis regularibus venerari, vbi animadverti, con- sueto heroibus more pia majorum et praedecessorum suorum memoria illu- strissimam excellentiam Vestram non mediocriter delectari. Vt ergo aliquam oblectationis materiam excellentiae Vestrae praebeam meaeque promissae obligationi satisfaciam, offero, dedico et transmitto illustrissimae excellen- tiae Vestrae chronicam annosam de illustri stemmate et heroicis actis Rosensium, stylo quidem simplici, ut illa tempora ferabant (sic), conscrip- tam, sed nudam veritatem, sine fuco formosiorem, alitophilis repraesen- tantem. Author quidem ex professo solum dominorum Rosensium facta et acta recenset; quia tamen illustris domus Sternbergensis iam aliquot ab hinc saeculis confoederata fuit magnificis dominis Rosensibus et vtrumque nobilissimum stemma non solum matrimonijs ad invicem contractis, sed etiam speciali obseruantiae, amicitiae et fidei vinculo mutuo obstrictum, ideo curaui extrahi per modum compendii seu registri, quod libro subycitur (sic, subjungitur), folio 435. ea, quae specialiter illustrissimam domum Sternbergicam concernunt, nec non genealogiam omnium et singulorum dominorum Rosensium eorumque matrimonia, proles et funera, addito ple- rumque anno et die folio 463., designata semper pagina, ubi ea in hac chronica reperiuntur et vberius explicantur. Confido, quod excellentia Vestra aliquo cum solatio et gustu conspectura sit, quomodo majores et praede- cessores sui praecipua regni Boemiae munia (sic, numina) cum singulari laude et industria obierint, deo, s. ecclesiae, patriae, summis pontificibus et regibus deuoti, pii, observantes et fideles semper extiterint. Et licet haec sidera (vt humana sunt) vicissitudine temporum quandoque visa fuerint ecclipsim subire, interposita non nunquam terrestri umbra impiorum aut malevolorum hominum, tamen semper diuinis fauoribus recreata et potenti numinis dextera protecta gloriosius refulserunt et nunc specialiter per illu- strissimam personam excellentiae Vestrae ad proregiam dignitatem denuo meritissime piorum omnium voto, peculiari autem s. canonici ordinis nostri gratulatione sublimata sunt. Suscipe igitur, excellentissime domine prorex, rude manusculum devoto obsequio Tuo glorioso nomini et stemmati dedi- catum ac imprimis s. canonicum ordinem diui Augustini, deinde pressam cum monasterio ecclesiam Trebonensem, nil aliud quam pristinam sibique 5) Magdalena von Sternberg war eine Tochter Albrechts I. von Sternberg- Konopischt, Herrn auf Grünberg. Sie war seit dem 4. November 1520 mit Hein- rich VII. von Rosenberg vermählt und starb zu Wittingau am 28. Juni 1521. Ihr Grabstein ist noch gegenwärtig in der ehemaligen Stiftskirche zu Wittingau vorhanden.
Strana 19
Zueignung. 19 a fundatione et caesareoregia confirmatione competentem libertatem desi- derantem, in quo (sic, qua) etiam cum rosis praedecessorum Tuorum stellae fulgent ac (dum vota nostra superi secundent) inextinctae vniversae pa- triae nostrae fulgebunt, quarum fulgore splendoreque irradiati tranquillam beatamque vitam nos ducturos confidimus. Excellentiam Vestram cum tota illustrissima domo sua ad felicissimum diuturnumque regimen superum tu- telae, me vero ac Trebonensem ecclesiam praepollenti excellentiae Vestrae protectioni committens immorior. Datum in canonia Trebonensi, 19. Nouem- bris 1694. Illustrissimae excellentiae Vestrae dicatus et obseruantissimus sacellanus Norbertus Heermann, abbatiae Tre- bonensis can. regul. s. Augustini prae- latus et praepositus. 2*
Zueignung. 19 a fundatione et caesareoregia confirmatione competentem libertatem desi- derantem, in quo (sic, qua) etiam cum rosis praedecessorum Tuorum stellae fulgent ac (dum vota nostra superi secundent) inextinctae vniversae pa- triae nostrae fulgebunt, quarum fulgore splendoreque irradiati tranquillam beatamque vitam nos ducturos confidimus. Excellentiam Vestram cum tota illustrissima domo sua ad felicissimum diuturnumque regimen superum tu- telae, me vero ac Trebonensem ecclesiam praepollenti excellentiae Vestrae protectioni committens immorior. Datum in canonia Trebonensi, 19. Nouem- bris 1694. Illustrissimae excellentiae Vestrae dicatus et obseruantissimus sacellanus Norbertus Heermann, abbatiae Tre- bonensis can. regul. s. Augustini prae- latus et praepositus. 2*
Strana 20
20 Von dem Witko Vrsino. [pag. 1.] Von dem Witko Vrsino, wie er anfenglich in diese Gegend hindter die Donau zue dem Behmerlandt kommen sei. 1. Kapitel. Auß den römischen Historien ist genuegsamb kundt vundt wissendt, wie die weltbrait berumbte vundt damallen gewaltige Stadt Rom von dennen frembden Nationen vndt Geschlechtern elendiglich nit einmall ist bekrieget, aingenommen, verhöret vundt verderbet worden, alß nemblichen: erstens vor Cristi Ankommen anno 386 von dennen Senensern Franczosen vundt Deutschen bekrieget, welche, nachdem sie die Römmer bey dem Pach, Allia genandt, auf das Haubt darniedergelegt, straks der Stat Rom zuegeczogen, die eingenommen vundt außgeblindert, ain 6 Monatlang da- rinnen sehr vbel gehauset, biß daß der Camillus, ain romischer Burger, sie wieder darauß uon dannen verdrieben.6) Hernacher aber nach 796 Jahren, das ist anno 410, ein Khonig der Gotten, genandt Allarich, nach zuegebrachter zweiiahriger Belegerung hat er sich endtlichen der Stat bemachtigt, vndt verschaffte die Leuth nit zue mörden, sondern allein an den Beüten sich zue gniegen. Dieß war bei Lebzeiten deß h. Augustini, dahero er nachmallen das Buech von der hailligen Stadt geschrieben.") Bey anno 473 Ricimer, also genandt, ain römischer Furst, hat seinen Schwehervatter, den Kaiser Anthonium, ermördt vndt die Stat Rom an sich gebracht, die gespoliert vndt zum drittenmall außgeblindert.8) Zum viertenmal, alß der tirranische Khonig der Gotten, Totila nammens, gleich- samb mit vnnczellichem Kriegshör in Ittaliam eingefallen, die Stat Rom durch Verratherey eröbert, gespoliert vndt geblindert, außgebrandt vnndt bei dritten Thail der Statmauren herumb, auch andere ansehenlich statliche Gebey abgebrochen, vil 100 Leuth ermördt, also daß selbiger Zeit die 6) Wie schon in der Einleitung erwähnt worden, wurde die Gratzener Handschrift von zwei Lesern aus dem 18. Jahrhunderte, von denen ich den einen mit dem Namen „Glossator I“, den anderen aber mit dem Namen „Glossator II“ bezeichnen will, hier und da mit Randbemerkungen versehen. Glossator I ver- zeichnete an dieser Stelle Folgendes: Hoc de Camillo falsum esse ostendit Vel- serus, 1. I. rer. Boicar., ex Suetonio et Polybio. — Dass die Vertreibung der Gallier ans Rom durch Furius Camillus ins Bereich der Dichtung gehört, das ist gegenwärtig übrigens jedem Obergymnasiasten bekannt. Allgemein bekannt ist auch, dass Rom nicht im Jahre 386, sondern im Jahre 387 v. Chr., u. zw. von den Galliern allein und keineswegs auch von den Germanen erobert worden ist. 7) Glassator I: Haec circiter fundamentalia sunt de Rosensibus. Vidi me- liora in summario historiae Rosensis scilicet a Wenceslao Brzezan, de quo supra dixi. 8) Der hier genannte Kaiser Anthonius ist selbstverständlich niemand anderer als der Kaiser Anthemius (467—472).
20 Von dem Witko Vrsino. [pag. 1.] Von dem Witko Vrsino, wie er anfenglich in diese Gegend hindter die Donau zue dem Behmerlandt kommen sei. 1. Kapitel. Auß den römischen Historien ist genuegsamb kundt vundt wissendt, wie die weltbrait berumbte vundt damallen gewaltige Stadt Rom von dennen frembden Nationen vndt Geschlechtern elendiglich nit einmall ist bekrieget, aingenommen, verhöret vundt verderbet worden, alß nemblichen: erstens vor Cristi Ankommen anno 386 von dennen Senensern Franczosen vundt Deutschen bekrieget, welche, nachdem sie die Römmer bey dem Pach, Allia genandt, auf das Haubt darniedergelegt, straks der Stat Rom zuegeczogen, die eingenommen vundt außgeblindert, ain 6 Monatlang da- rinnen sehr vbel gehauset, biß daß der Camillus, ain romischer Burger, sie wieder darauß uon dannen verdrieben.6) Hernacher aber nach 796 Jahren, das ist anno 410, ein Khonig der Gotten, genandt Allarich, nach zuegebrachter zweiiahriger Belegerung hat er sich endtlichen der Stat bemachtigt, vndt verschaffte die Leuth nit zue mörden, sondern allein an den Beüten sich zue gniegen. Dieß war bei Lebzeiten deß h. Augustini, dahero er nachmallen das Buech von der hailligen Stadt geschrieben.") Bey anno 473 Ricimer, also genandt, ain römischer Furst, hat seinen Schwehervatter, den Kaiser Anthonium, ermördt vndt die Stat Rom an sich gebracht, die gespoliert vndt zum drittenmall außgeblindert.8) Zum viertenmal, alß der tirranische Khonig der Gotten, Totila nammens, gleich- samb mit vnnczellichem Kriegshör in Ittaliam eingefallen, die Stat Rom durch Verratherey eröbert, gespoliert vndt geblindert, außgebrandt vnndt bei dritten Thail der Statmauren herumb, auch andere ansehenlich statliche Gebey abgebrochen, vil 100 Leuth ermördt, also daß selbiger Zeit die 6) Wie schon in der Einleitung erwähnt worden, wurde die Gratzener Handschrift von zwei Lesern aus dem 18. Jahrhunderte, von denen ich den einen mit dem Namen „Glossator I“, den anderen aber mit dem Namen „Glossator II“ bezeichnen will, hier und da mit Randbemerkungen versehen. Glossator I ver- zeichnete an dieser Stelle Folgendes: Hoc de Camillo falsum esse ostendit Vel- serus, 1. I. rer. Boicar., ex Suetonio et Polybio. — Dass die Vertreibung der Gallier ans Rom durch Furius Camillus ins Bereich der Dichtung gehört, das ist gegenwärtig übrigens jedem Obergymnasiasten bekannt. Allgemein bekannt ist auch, dass Rom nicht im Jahre 386, sondern im Jahre 387 v. Chr., u. zw. von den Galliern allein und keineswegs auch von den Germanen erobert worden ist. 7) Glassator I: Haec circiter fundamentalia sunt de Rosensibus. Vidi me- liora in summario historiae Rosensis scilicet a Wenceslao Brzezan, de quo supra dixi. 8) Der hier genannte Kaiser Anthonius ist selbstverständlich niemand anderer als der Kaiser Anthemius (467—472).
Strana 21
Von den Witko Vrsino. 21 Stat 40 Tag lang ödt vndt lähr ohne Inwohner gestanden.") Solches Ver- derben der Stat Rom verursachte manichen ansehenlichen vndt vornemmen Leüth, ihr liebeß Vatterlandt zu uerlassen spag. 2] vndt anderwerts sich zue begeben. Vndter welchen der vornembsten vnd Furstengeschlechtern der Vrsinen auch dieser Witko mit seinem Weibe, Khindern, Freundtschafft vndt Dienern, auch mit nit weniger Anczall Kriegsleüthen von dannen geczogen vndt zue der miternächtigen Gegendt sich gelendet, biß daß er auch an die Thonau kommen ist.10) Selbiger Zeit ist gewesen ain Fürst in Behmen, mit Nahmen Wogen, ain erstgeborner Sohn deß Mnaten. Der war ain Kriegsmahn vnndt sig- hafft. AIß er horete, daß die romischen Cristen herundter ziehen, ist er wieder sie kriegisch aufgeczogen biß an die Granicz vndt bey Weitrach11) mit ihnen geschlagen. Alda ist fast der mehriste Thaill deß romischen Volks geblieben, dahero von derselbigen Zeit an selbige Stadt Waitrach, behmisch ssiroka pomsta, Witoraz, das ist Witkowa poražka, teütsch deß Witko Darniederlegung, genennet worden. Dieser Fürst Witko, alß er bedrachte, ainßmalß sich etwan nieder- zuelassen, sandte er seine Botten an den Fursten Wogen vndt begerte, mit ihme in Fried vnndt in weiter guete Correspondencz ainczuegehen vndt ihn fur seinen Herren annemben; doch daß ihme die Seiten, thaills Gebierg vndt ebener Gegendt deß Behmerlandts aingegeben werden. Der Wogen, alß er die Legation vernommen, gab ihme einen freundtlichen Bescheidt, daß er ihn gern fur ainen Inwohner vndt seinen Diener annemen, auch sein fehrers Begeren ihme gewehren wil, auch daß er ihme dieselbige Gegendt deß Behmerlandts gibt; doch mit dieser Gerechtigkait, solche in- zuehaben, gestalt andere Herren im Landt thuen. Vndt gab ihme zu uer- nemmen, daß er an derselbigen Graniczen, dieweillen anderer Seiten wieder die feindtliche Ainfall nunmehr die Fesstungen schon erbauet seindt, auch ain fesstes Schloß dem Landt bauen wil, massen dan er auch alsobaldt ain Schloß, an Gemairen, tieffen Graben vndt Wallen befesstigt, aufge- richt, dasselbige genandt Graczen,12) vndt solcheß dem Herrn Witko vndt seinem Geschlecht zue schuczen anuertraut vndt befolhen. 9) Die Einnahme Roms durch Totila wurde in der Nacht des 17. De- cember 546 bewerkstelligt. Doch war der Eroberer nichts weniger als ty- rannisch. 10) Die althergebrachte Meinung, der Stammvater der Witikonen sei aus Italien nach Böhmen gekommen, wurde bereits von Pangerl (die Witigonen, Ar- chiv für österr. Gesch., LI, S. 507 u. ff.) gründlich widerlegt. Doch kann ich der Ansicht dieses Historikers, dass das Geschlecht deutschen Ursprunges gewesen sei, durchaus nicht beipflichten; ich bin vielmehr der Überzeugung, dass es in Mähren seine erste Heimat gehabt habe, einer Überzeugung, welche wohl jeder gewinnen muss, der Domečkas vortreffliche Abhandlung „O původu Vítkovcův" (Sborník historický, Jahrg. 1886, S. 206—215, 284—293, 342—352) gelesen hat. 11) Weitra in Nieder-Österreich. 12) Vor dem 13. Jahrhunderte wurde die Gratzener Burg sicherlich nicht erbaut. Zum erstenmale wird sie im Jahre 1284 erwähnt. Pangerl, Urkundenb. des Stiftes Hohenfurt, S. 37.
Von den Witko Vrsino. 21 Stat 40 Tag lang ödt vndt lähr ohne Inwohner gestanden.") Solches Ver- derben der Stat Rom verursachte manichen ansehenlichen vndt vornemmen Leüth, ihr liebeß Vatterlandt zu uerlassen spag. 2] vndt anderwerts sich zue begeben. Vndter welchen der vornembsten vnd Furstengeschlechtern der Vrsinen auch dieser Witko mit seinem Weibe, Khindern, Freundtschafft vndt Dienern, auch mit nit weniger Anczall Kriegsleüthen von dannen geczogen vndt zue der miternächtigen Gegendt sich gelendet, biß daß er auch an die Thonau kommen ist.10) Selbiger Zeit ist gewesen ain Fürst in Behmen, mit Nahmen Wogen, ain erstgeborner Sohn deß Mnaten. Der war ain Kriegsmahn vnndt sig- hafft. AIß er horete, daß die romischen Cristen herundter ziehen, ist er wieder sie kriegisch aufgeczogen biß an die Granicz vndt bey Weitrach11) mit ihnen geschlagen. Alda ist fast der mehriste Thaill deß romischen Volks geblieben, dahero von derselbigen Zeit an selbige Stadt Waitrach, behmisch ssiroka pomsta, Witoraz, das ist Witkowa poražka, teütsch deß Witko Darniederlegung, genennet worden. Dieser Fürst Witko, alß er bedrachte, ainßmalß sich etwan nieder- zuelassen, sandte er seine Botten an den Fursten Wogen vndt begerte, mit ihme in Fried vnndt in weiter guete Correspondencz ainczuegehen vndt ihn fur seinen Herren annemben; doch daß ihme die Seiten, thaills Gebierg vndt ebener Gegendt deß Behmerlandts aingegeben werden. Der Wogen, alß er die Legation vernommen, gab ihme einen freundtlichen Bescheidt, daß er ihn gern fur ainen Inwohner vndt seinen Diener annemen, auch sein fehrers Begeren ihme gewehren wil, auch daß er ihme dieselbige Gegendt deß Behmerlandts gibt; doch mit dieser Gerechtigkait, solche in- zuehaben, gestalt andere Herren im Landt thuen. Vndt gab ihme zu uer- nemmen, daß er an derselbigen Graniczen, dieweillen anderer Seiten wieder die feindtliche Ainfall nunmehr die Fesstungen schon erbauet seindt, auch ain fesstes Schloß dem Landt bauen wil, massen dan er auch alsobaldt ain Schloß, an Gemairen, tieffen Graben vndt Wallen befesstigt, aufge- richt, dasselbige genandt Graczen,12) vndt solcheß dem Herrn Witko vndt seinem Geschlecht zue schuczen anuertraut vndt befolhen. 9) Die Einnahme Roms durch Totila wurde in der Nacht des 17. De- cember 546 bewerkstelligt. Doch war der Eroberer nichts weniger als ty- rannisch. 10) Die althergebrachte Meinung, der Stammvater der Witikonen sei aus Italien nach Böhmen gekommen, wurde bereits von Pangerl (die Witigonen, Ar- chiv für österr. Gesch., LI, S. 507 u. ff.) gründlich widerlegt. Doch kann ich der Ansicht dieses Historikers, dass das Geschlecht deutschen Ursprunges gewesen sei, durchaus nicht beipflichten; ich bin vielmehr der Überzeugung, dass es in Mähren seine erste Heimat gehabt habe, einer Überzeugung, welche wohl jeder gewinnen muss, der Domečkas vortreffliche Abhandlung „O původu Vítkovcův" (Sborník historický, Jahrg. 1886, S. 206—215, 284—293, 342—352) gelesen hat. 11) Weitra in Nieder-Österreich. 12) Vor dem 13. Jahrhunderte wurde die Gratzener Burg sicherlich nicht erbaut. Zum erstenmale wird sie im Jahre 1284 erwähnt. Pangerl, Urkundenb. des Stiftes Hohenfurt, S. 37.
Strana 22
22 Von dem Witko Vrsino. [pag. 3] Der Witko, alß er guet Freundt wardt mit dem Furssten, hat er ihme im Gebürg vndt Stainfelsen ain Schloß angefangen zuebauen vndt selbig auch volendet, solches nach seinem Nahmen Wittigenhaußen 13) genennet, alda seine Wohnung ihme erkhorn, von dannen nachmallen ihmerzue sich mehr vnndt nehender dem Behmerlandt begeben vndt seine Herrschafften erweitert, biß er ihme in kurczer Zeit ain wolgelegenes Ort auf ainem sehr strengen Stainfelß, dem man nit woll beykomen konnen, ob dem Wasserfluß Wultaw erwelet vndt alda ain faines, fesstes Schloß gebaut, vnndt nachdeme ihme aingefallen von seinem bey der Stat Rom ieneßmahlen gehabten lieben Aigenthumb montem rosarum, das ist Rosen- berg, welcheß er hat verlassen müessen, gab er diesem Schloß nach dem- jenigen montem rosarum, das ist Rosenberg, den Nahmen.14) Nachmallen auch in der Ebene Witingaw15) angefangen zue bauen vndt alda vmb die Maraßt seine Jagten gehalten. Ist aber selbiger Zeit aller Orten daher- umben ain Wildnuß, Walder vnndt aine vnfruchtbahre Erde, doch Wildt- bradt von Vogl vnndt Pinnen genuegsamb gewesen, alda er erstenß die Beinstök machen vndt die Bain darinnen bewahren, wie auch die Walder außhauen vnndt die Erdte zum Akern zuerichten lassen vnndt also dieser- seits die Erde gearbaitet vndt ienerseiten sich wieder die Feundt deffen- dieret vnndt gewehret, gleichsamb ainer fessten Mauer in Verhuetung aller Schaden dem Behmerlandt vorgestandten. Nach etlichen Jahren von denselbigen Witkowczen, nemblichen von dem Hainrich, Neuhauß die Stadt, wie auch von dennen anderen andere mehr Schlesser vndt Städte, alß Landtstain, Placz, Aussig, Hradischtko, wo iczo die Stat Tabor stehet, Cromaw, vndt von dem Herren Budwog Budweiß ihr Herkommen vndt Anfang genommen haben.16) Daß nun der Herren von Rosenberg Geschlecht von den Vrsinen 13) Wittinghausen. Auch diese Burg kann nicht vor dem 13. Jahrhunderte erbaut worden sein. 14) Diese auf einem mässigen, von der Moldau umflossenen Hügel gelegene Burg, welche die gleichnamige Stadt beherrscht, wird im Jahre 1250 zum erstenmale genannt und ist wohl erst kurz vorher von Wok I. von Rosenberg erbeut worden. Erben, Regesta Bohemiae et Moraviae, I. S. 579. 15) Die erste urkundliche Erwährung dieses Witikonensitzes fällt ins Jahr 1261. Pangerl, Urkundenb. des Stiftes Hohenfurt, S. 14. 16) Neuhaus, seit dem Jahre 1220 urkundlich. — Landstein bei Neu-Bistritz seit dem Jahre 1282 urkundlich. — Platz, seit dem Jahre 1284 urkundlich. — Ausk oder Ústí a. d. Lužnitz, an dessen Stelle sich gegenwärtig Alt-Tabor er- hebt, seit dem Jahre 1262 urkundlich. Irrthümlicherweise denkt Heermann jedesmal. so oft dieses Ortes Erwähnung geschieht, an Aussig a. d. Elbe. — Hradischtko oder Hradischtě, gegenwärtig Tabor, seit dem Jahre 1232 urkundlich. — Krumau, seit dem Jahre 1253 urkundlich. — Budweis, seit dem Jahre 1251 urkundlich. — Wenn sich auch die Witikonen als Förderer der Besiedlung des südlichen Böhmens ein rühmliches Andenken gesichert haben, so ist es doch sehr fraglich, ob sie thatsächlich auch die Gründer aller der genannten Ortschaften gewesen sind Budweis z. B. haben sie entschieden nicht gegründet.
22 Von dem Witko Vrsino. [pag. 3] Der Witko, alß er guet Freundt wardt mit dem Furssten, hat er ihme im Gebürg vndt Stainfelsen ain Schloß angefangen zuebauen vndt selbig auch volendet, solches nach seinem Nahmen Wittigenhaußen 13) genennet, alda seine Wohnung ihme erkhorn, von dannen nachmallen ihmerzue sich mehr vnndt nehender dem Behmerlandt begeben vndt seine Herrschafften erweitert, biß er ihme in kurczer Zeit ain wolgelegenes Ort auf ainem sehr strengen Stainfelß, dem man nit woll beykomen konnen, ob dem Wasserfluß Wultaw erwelet vndt alda ain faines, fesstes Schloß gebaut, vnndt nachdeme ihme aingefallen von seinem bey der Stat Rom ieneßmahlen gehabten lieben Aigenthumb montem rosarum, das ist Rosen- berg, welcheß er hat verlassen müessen, gab er diesem Schloß nach dem- jenigen montem rosarum, das ist Rosenberg, den Nahmen.14) Nachmallen auch in der Ebene Witingaw15) angefangen zue bauen vndt alda vmb die Maraßt seine Jagten gehalten. Ist aber selbiger Zeit aller Orten daher- umben ain Wildnuß, Walder vnndt aine vnfruchtbahre Erde, doch Wildt- bradt von Vogl vnndt Pinnen genuegsamb gewesen, alda er erstenß die Beinstök machen vndt die Bain darinnen bewahren, wie auch die Walder außhauen vnndt die Erdte zum Akern zuerichten lassen vnndt also dieser- seits die Erde gearbaitet vndt ienerseiten sich wieder die Feundt deffen- dieret vnndt gewehret, gleichsamb ainer fessten Mauer in Verhuetung aller Schaden dem Behmerlandt vorgestandten. Nach etlichen Jahren von denselbigen Witkowczen, nemblichen von dem Hainrich, Neuhauß die Stadt, wie auch von dennen anderen andere mehr Schlesser vndt Städte, alß Landtstain, Placz, Aussig, Hradischtko, wo iczo die Stat Tabor stehet, Cromaw, vndt von dem Herren Budwog Budweiß ihr Herkommen vndt Anfang genommen haben.16) Daß nun der Herren von Rosenberg Geschlecht von den Vrsinen 13) Wittinghausen. Auch diese Burg kann nicht vor dem 13. Jahrhunderte erbaut worden sein. 14) Diese auf einem mässigen, von der Moldau umflossenen Hügel gelegene Burg, welche die gleichnamige Stadt beherrscht, wird im Jahre 1250 zum erstenmale genannt und ist wohl erst kurz vorher von Wok I. von Rosenberg erbeut worden. Erben, Regesta Bohemiae et Moraviae, I. S. 579. 15) Die erste urkundliche Erwährung dieses Witikonensitzes fällt ins Jahr 1261. Pangerl, Urkundenb. des Stiftes Hohenfurt, S. 14. 16) Neuhaus, seit dem Jahre 1220 urkundlich. — Landstein bei Neu-Bistritz seit dem Jahre 1282 urkundlich. — Platz, seit dem Jahre 1284 urkundlich. — Ausk oder Ústí a. d. Lužnitz, an dessen Stelle sich gegenwärtig Alt-Tabor er- hebt, seit dem Jahre 1262 urkundlich. Irrthümlicherweise denkt Heermann jedesmal. so oft dieses Ortes Erwähnung geschieht, an Aussig a. d. Elbe. — Hradischtko oder Hradischtě, gegenwärtig Tabor, seit dem Jahre 1232 urkundlich. — Krumau, seit dem Jahre 1253 urkundlich. — Budweis, seit dem Jahre 1251 urkundlich. — Wenn sich auch die Witikonen als Förderer der Besiedlung des südlichen Böhmens ein rühmliches Andenken gesichert haben, so ist es doch sehr fraglich, ob sie thatsächlich auch die Gründer aller der genannten Ortschaften gewesen sind Budweis z. B. haben sie entschieden nicht gegründet.
Strana 23
Von dem Witko Vrsino. 23 auß Italia oder Welischenlandt herkomen, dauon folgendts auß dem Khonigs Johan Magestatbrieff genuegsamber Beweiß zu uernemben. [pag. 4] Nach etlichen Jahren hat sich das Geschlecht der Herren Witkowiczer sehr erweitert, bemechtigt vndt villerley Herschaften in Behmen vmbfangen. Vnndt obgleich es vermehret gewesen, so ist doch geschehen, daß thaillß desselbigen durch Krieg vndt thaillß gemainem Weltlauf nach wieder abkommen vndt an der Manschafft abgenommen. Vnndt allein nur dieser Herr Witko mit seinen funf Sohnen vberverblieben, welcher von Got mit sonderbahrem Liecht deß Verstandts erleucht, hatte auch villerley Herrschafften, betrachtete derbei, wie er seinem Geschlecht ain wolber- humbtes Wesen auf ewige Zeiten anstöllen, aufrichten vnndt solches in Ainigkait erhalten möchte. Berueffte derowegen seinen eltern Sohn, gab ihme ainen Schildt vnndt einen Fahn mit einer guldenen Rosen im blauben Feldt vnndt demselben zue seinem Aigenthumb vnndt Erbguet das Guet vnndt die Stat Neuhauß. Dem anderen gab er aine weise Rosen im roten Veldt, vndt zum Erbthaill vbergab er ihme das Schloß vndt Herrschafft Landtstain vndt Wittinau. Dem dritten reichte er einen Fahn mit einer Wappen, darinnen aine blabe Rosen im guldenen Veldt, zum deme zue haben vndt zue halten erblichen die Herrschafft Placz. Dem vierten, hat er ihn im seinem Hauß behalten, verordnet ihm, daß er es regiere vnndt laite, damit es nicht zerthailt werde, auf daß allemallen der Eltiste deß Hauses Regierer vndt Schaffer verbleiben solte; der soll alwege die arma paterna, das ist daß vatterliche Wappen, aine rotte Rosen im weisen Veldte, fieren vndt sich gebrauchen. Diese Güeter seindt gewesen deß Hauses von Rosenberg, nemblichen: Wittinghausen, Rosenberg, Cromaw mit ihren weittleiffigen Herrschaften. Dem funfften Sohn gab er aine schwarcze Rosen im guldenen Veldt. Denselben hat er am allerweitisten von sich verschigt vndt gab ihme Aussig sambt ihrer Herrschafft.17) [pag. 5] Vnndt also seindt die Herren von der Rosen in vndter- schiedlichen Gestalten in Behmen vill Jahr lang gewesen vnndt sich be- funden, die auch nach ihren Siczen alß die Herren Rosenberger, Neü- hauser, Placzer, Landtstainer, Aussiger genendt worden. Von welchen die Historien- oder der Geschichten Beschreiber an seinem Ort melden: der Hagko am 119. Plat von dem Witko von Placz, daß er ain Legat oder Abgesandter gewesen zue dem Kaiser Hainrich von dem behmischen Fursten anno domini 1042 ; item Hagko an seinem 205. Plat, in deß behmischen Fursten Friderici dem Closster zue Emauß in Prag gegebenen Brieff anno 17) Darüber, dass dieser ganze Bericht unhistorisch ist, wurde schon in der Einleitung gesprochen. Nach den Ausführungen Pangerls im „Archiv für öster. Geschichte“, LI. S. 501 u. ff., und jenen Domečkas im „Sborník historický“, 1886, S. 206 u. ff. gab es nur vier Hauptlinien unter den Witikonen: die Herren von Neuhaus, die von Krumau, die von Rosenberg und die von Landstein. Die Herrschaften Wittinghausen und Krumau gehörten anfänglich nicht den Rosen- bergern, sondern wurden von diesen erst nach dem Erlöschen der Krumauer Hauptlinie erworben. Ebenso bestand das ursprüngliche heraldische Zeichen der Witikonen nicht in einer fünfblättrigen Heiderose, sondern in einer Teichrose.
Von dem Witko Vrsino. 23 auß Italia oder Welischenlandt herkomen, dauon folgendts auß dem Khonigs Johan Magestatbrieff genuegsamber Beweiß zu uernemben. [pag. 4] Nach etlichen Jahren hat sich das Geschlecht der Herren Witkowiczer sehr erweitert, bemechtigt vndt villerley Herschaften in Behmen vmbfangen. Vnndt obgleich es vermehret gewesen, so ist doch geschehen, daß thaillß desselbigen durch Krieg vndt thaillß gemainem Weltlauf nach wieder abkommen vndt an der Manschafft abgenommen. Vnndt allein nur dieser Herr Witko mit seinen funf Sohnen vberverblieben, welcher von Got mit sonderbahrem Liecht deß Verstandts erleucht, hatte auch villerley Herrschafften, betrachtete derbei, wie er seinem Geschlecht ain wolber- humbtes Wesen auf ewige Zeiten anstöllen, aufrichten vnndt solches in Ainigkait erhalten möchte. Berueffte derowegen seinen eltern Sohn, gab ihme ainen Schildt vnndt einen Fahn mit einer guldenen Rosen im blauben Feldt vnndt demselben zue seinem Aigenthumb vnndt Erbguet das Guet vnndt die Stat Neuhauß. Dem anderen gab er aine weise Rosen im roten Veldt, vndt zum Erbthaill vbergab er ihme das Schloß vndt Herrschafft Landtstain vndt Wittinau. Dem dritten reichte er einen Fahn mit einer Wappen, darinnen aine blabe Rosen im guldenen Veldt, zum deme zue haben vndt zue halten erblichen die Herrschafft Placz. Dem vierten, hat er ihn im seinem Hauß behalten, verordnet ihm, daß er es regiere vnndt laite, damit es nicht zerthailt werde, auf daß allemallen der Eltiste deß Hauses Regierer vndt Schaffer verbleiben solte; der soll alwege die arma paterna, das ist daß vatterliche Wappen, aine rotte Rosen im weisen Veldte, fieren vndt sich gebrauchen. Diese Güeter seindt gewesen deß Hauses von Rosenberg, nemblichen: Wittinghausen, Rosenberg, Cromaw mit ihren weittleiffigen Herrschaften. Dem funfften Sohn gab er aine schwarcze Rosen im guldenen Veldt. Denselben hat er am allerweitisten von sich verschigt vndt gab ihme Aussig sambt ihrer Herrschafft.17) [pag. 5] Vnndt also seindt die Herren von der Rosen in vndter- schiedlichen Gestalten in Behmen vill Jahr lang gewesen vnndt sich be- funden, die auch nach ihren Siczen alß die Herren Rosenberger, Neü- hauser, Placzer, Landtstainer, Aussiger genendt worden. Von welchen die Historien- oder der Geschichten Beschreiber an seinem Ort melden: der Hagko am 119. Plat von dem Witko von Placz, daß er ain Legat oder Abgesandter gewesen zue dem Kaiser Hainrich von dem behmischen Fursten anno domini 1042 ; item Hagko an seinem 205. Plat, in deß behmischen Fursten Friderici dem Closster zue Emauß in Prag gegebenen Brieff anno 17) Darüber, dass dieser ganze Bericht unhistorisch ist, wurde schon in der Einleitung gesprochen. Nach den Ausführungen Pangerls im „Archiv für öster. Geschichte“, LI. S. 501 u. ff., und jenen Domečkas im „Sborník historický“, 1886, S. 206 u. ff. gab es nur vier Hauptlinien unter den Witikonen: die Herren von Neuhaus, die von Krumau, die von Rosenberg und die von Landstein. Die Herrschaften Wittinghausen und Krumau gehörten anfänglich nicht den Rosen- bergern, sondern wurden von diesen erst nach dem Erlöschen der Krumauer Hauptlinie erworben. Ebenso bestand das ursprüngliche heraldische Zeichen der Witikonen nicht in einer fünfblättrigen Heiderose, sondern in einer Teichrose.
Strana 24
24 Von dem Witko von Rosenberg 1184 seindt zue Zeugen angeczogen der Jarosch Witkowiczer, Boresch, deß Witko Sohn auf dem Nouo Castro, das ist Neuhauß oder -schloß.18) Der Budislaus von Rosenberg, alß der Peregrinus nach Rom ge- citierter von dem Prager Bischoffthumbs Ainkommen abgelassen, doch ain Weg alß den anderen Bischof verblieben, auf seine Stelle in Rom erwelt vndt bestat worden, welcher, mit Krankhait vmbgegeben, nach drey Mo- naten alda starb. Auf groß Freudt folgte gleich grosses Laidt der Freundt- 19) schafft. So geschehen anno 1226. Die Neuhauser Witkowiczer haben sich genendt de Noua Domo, bißweilen auch de Nouo Castro. 2. Capitl. Von dem Witko von Rosenberg, von welchem die Succes- sion vndt Nachfolgung der roten Rosen erwiesen wierdt. Anno domini 1150 ist auf Rosenberg vndt Cromau Herr Guber- nator vndt Mehrer deß Hauß von Rosenberg in der Zeit deß Wladislai, so erstlich Fürst vndt nachmall Khonig in Behmen deß Nahmens der ander wardt, der Witko deß Nahmenß schon manicher. Der hat erczaigt vnndt geboren 2 Sohne: Witko, der wardt Herr auf Rosenberg, vnd der Haindrich auf Cromaw. Diese Witko-Sohne waren vmb anno domini 1190.20) [pag. 6] Nicolaus, Canonicus deß Prager Schloß, nach dem Todt deß Bernhardi ist deß Nahmenß der elffte Prager Bischof worden im 18) Ein Witek von Platz, ein Jarosch Witkowitzer und ein Boresch von Neuhaus existieren überhaupt nicht in der Geschichte. Die Urkunde, welcher hier Erwähnung geschieht, mag jene Urkunde aus dem Jahre 1184 sein, durch welche Herzog Friedrich und dessen Oheim Wenzel einen Gütertausch zwischen einem gewissen Hermann und dem Cistercienserstifte Plass genehmigten. In der- selben erscheinen unter anderen wohl ein Bohusch, Castellan in Glatz, und ein Witek, Castellan in Prachen, aber kein Boresch und kein Jarosch als Zeugen. Erben, Regesta, S. 171. 19) Bischof Budilow († 10. Juli 1226 zu Rom) ist entschieden nicht zu den Witikonen zu zählen. 20) Witek, von dem hier mit Unrecht gesagt wird, dass er über die Herr- schaften Roscnberg und Krumau gebot, ist wohl niemand anderer als jener Witek vou Préitz, der in den Urkunden der Jahre 1169 bis 1194 ziemlich häufig genannt wird und nach einander die Würden eines böhmischen Truchsessen, eines Burg- grafen von Glatz und eines solchen von Pracheň bekleidete. Er ist überhaupt der erste urkundlich bekannte Witikone und hinterliess nicht zwei, sondern vier Söhne, nämlich Heinrich, den Stammvater der Herren von Neuhaus, Witek II. (den Alteren), den Stammvater der Herren von Krumau, Witek III. (den Jüngeren), den Stammvater der Herren von Rosenberg, und Witek IV., den Stammvater der Herren von Landstein.
24 Von dem Witko von Rosenberg 1184 seindt zue Zeugen angeczogen der Jarosch Witkowiczer, Boresch, deß Witko Sohn auf dem Nouo Castro, das ist Neuhauß oder -schloß.18) Der Budislaus von Rosenberg, alß der Peregrinus nach Rom ge- citierter von dem Prager Bischoffthumbs Ainkommen abgelassen, doch ain Weg alß den anderen Bischof verblieben, auf seine Stelle in Rom erwelt vndt bestat worden, welcher, mit Krankhait vmbgegeben, nach drey Mo- naten alda starb. Auf groß Freudt folgte gleich grosses Laidt der Freundt- 19) schafft. So geschehen anno 1226. Die Neuhauser Witkowiczer haben sich genendt de Noua Domo, bißweilen auch de Nouo Castro. 2. Capitl. Von dem Witko von Rosenberg, von welchem die Succes- sion vndt Nachfolgung der roten Rosen erwiesen wierdt. Anno domini 1150 ist auf Rosenberg vndt Cromau Herr Guber- nator vndt Mehrer deß Hauß von Rosenberg in der Zeit deß Wladislai, so erstlich Fürst vndt nachmall Khonig in Behmen deß Nahmens der ander wardt, der Witko deß Nahmenß schon manicher. Der hat erczaigt vnndt geboren 2 Sohne: Witko, der wardt Herr auf Rosenberg, vnd der Haindrich auf Cromaw. Diese Witko-Sohne waren vmb anno domini 1190.20) [pag. 6] Nicolaus, Canonicus deß Prager Schloß, nach dem Todt deß Bernhardi ist deß Nahmenß der elffte Prager Bischof worden im 18) Ein Witek von Platz, ein Jarosch Witkowitzer und ein Boresch von Neuhaus existieren überhaupt nicht in der Geschichte. Die Urkunde, welcher hier Erwähnung geschieht, mag jene Urkunde aus dem Jahre 1184 sein, durch welche Herzog Friedrich und dessen Oheim Wenzel einen Gütertausch zwischen einem gewissen Hermann und dem Cistercienserstifte Plass genehmigten. In der- selben erscheinen unter anderen wohl ein Bohusch, Castellan in Glatz, und ein Witek, Castellan in Prachen, aber kein Boresch und kein Jarosch als Zeugen. Erben, Regesta, S. 171. 19) Bischof Budilow († 10. Juli 1226 zu Rom) ist entschieden nicht zu den Witikonen zu zählen. 20) Witek, von dem hier mit Unrecht gesagt wird, dass er über die Herr- schaften Roscnberg und Krumau gebot, ist wohl niemand anderer als jener Witek vou Préitz, der in den Urkunden der Jahre 1169 bis 1194 ziemlich häufig genannt wird und nach einander die Würden eines böhmischen Truchsessen, eines Burg- grafen von Glatz und eines solchen von Pracheň bekleidete. Er ist überhaupt der erste urkundlich bekannte Witikone und hinterliess nicht zwei, sondern vier Söhne, nämlich Heinrich, den Stammvater der Herren von Neuhaus, Witek II. (den Alteren), den Stammvater der Herren von Krumau, Witek III. (den Jüngeren), den Stammvater der Herren von Rosenberg, und Witek IV., den Stammvater der Herren von Landstein.
Strana 25
und der roten Rose 1150—1242. 25 anno 1239 vnndt diesem Ambt bei Regierung deß ainaugeden Khonig Wenceslai mit grosser Sorg vndt Gefahr, dieweil gedachter Khonig mit seinem Bruedern Pršemislaum (sic) Krieg fierete vndt in schwärer Feundt- schafft stunden, vorgestandten in die 19 Jahr lang, starbe anno 1258.21) Anno 1238. Nach außgestandenen schwaren Kriegen, so der Khonig Wenczl mit seinem Bruedern Prsemislao, Markraffen in Mahren, gefieret hatte, haben sie sich etwaß vergliechen, wailen der Markraf guetwillig von dem Krieg ab- vndt sein Kriegsvolk von ainander gelassen vndt sich ihme diemuetiget. Der Khonig aber nam ihme gancz Mahrlandt vndt allein das Olmiczer Landt ihme nur aingeben wollen; ist gleich darauf wieder der Khrieg zwischen ihnen endtstandten. Die Herren Witkowiczer haben getauret dem Markraffen deß Vnbilß halber vnndt geholffen ihme, sich statlich zue wehren, seindt aber waß mat vndt schlecht wieder das kho- nigliche Kriegsher aufgeczogen vnndt geschlagen worden. In diesem Treffen ist vmbkommen der Herr Wok von Rosenberg. Von diesem weiß man nit, weß Sohn er gewesen seye. Der Margraf hat sich mit der Flucha gesaluiert, der anderen seindt manicher gefangen vndt am Halß gestrafft worden. Ain anderer Wok, alß der Furst aus Ossterreich in Mahren ain- gefallen vnndt thaillss Landts außgeblindert, ist mit seinen Befreundten wieder ihme geczogen vundt in dem Krieg geblieben. Deß Witko Sohne, der Boresch, Wok, Witek von Rosenberg, seindt gefangen, aber wieder erlassen worden. Der Boresch ist erstlich gewesen deß Konig Wenceslai Cammerer, nachmallen obrister Cammerer deß Khonigreichs Beheimb worden 22) im anno 1253." Anno 1242. Wok, von diesem an seiner Stölle weitlaifiger. Von dem Witko befindet sich, daß er Herr auf Przibenicz, so nit weit bey Tabor 21) Dieser ganze Abschnitt ist in der Gratzener Handschrift durchgestrichen. Bischof Nikolaus stand übrigens in gar keiner Beziehung zu den Streitigkeiten zwischen dem Könige Wenzel I. und dessen Bruder, dem mährischen Markgrafen Premysl; denn er wurde erst im Jahre 1241, also zwei Jahre nach dem Tode Pře- mysls, zum Bischofe geweiht. In der Reihenfolge der Prager Bischöfe gebürt ihm nicht die elfte, sondern die einundzwanzigste Stelle. Auch darf er keineswegs den Witikonen beigezählt werden. Palacký (Gesch. v. Böhmen, II. a, S. 123) legt ihm das Attribut „von Aujezd“, Erben (Regesta, I. S. 487) aber jenes „von Riesen- burg“ bei. 22) Die Geschichte weiss von allem dem, was in diesem Abschnitte ge- schrieben steht, nichts zu berichten. Auch gehören die beiden hier erwähnten Rosenberger des Namens Wok, von denen der eine im Kampfe gegen K. Wenzel I., der andere im Kampfe gegen Herzog Friedrich II. von Österreich gefallen sein soll, ins Bereich der Dichtung. Dagegen sind die drei Persönlichkeiten Boresch, Wok und Witek historisch. Doch ist Boresch nicht den Witikonen, sondern den Herren von Riesenburg beizuzählen. Wok I. und sein Bruder Witek V. waren Söhne Witeks III. (des Jüngeren) von Prčitz (1194—1236), und der erstere von ihnen (1220—1262) benannte sich nach der von ihm erbauten Burg Rosenberg, während der letztere (1243—1255) seinen Beinamen von der Burg Pribenitz im Gerichtsbezirke und westlich von Tabor hatte.
und der roten Rose 1150—1242. 25 anno 1239 vnndt diesem Ambt bei Regierung deß ainaugeden Khonig Wenceslai mit grosser Sorg vndt Gefahr, dieweil gedachter Khonig mit seinem Bruedern Pršemislaum (sic) Krieg fierete vndt in schwärer Feundt- schafft stunden, vorgestandten in die 19 Jahr lang, starbe anno 1258.21) Anno 1238. Nach außgestandenen schwaren Kriegen, so der Khonig Wenczl mit seinem Bruedern Prsemislao, Markraffen in Mahren, gefieret hatte, haben sie sich etwaß vergliechen, wailen der Markraf guetwillig von dem Krieg ab- vndt sein Kriegsvolk von ainander gelassen vndt sich ihme diemuetiget. Der Khonig aber nam ihme gancz Mahrlandt vndt allein das Olmiczer Landt ihme nur aingeben wollen; ist gleich darauf wieder der Khrieg zwischen ihnen endtstandten. Die Herren Witkowiczer haben getauret dem Markraffen deß Vnbilß halber vnndt geholffen ihme, sich statlich zue wehren, seindt aber waß mat vndt schlecht wieder das kho- nigliche Kriegsher aufgeczogen vnndt geschlagen worden. In diesem Treffen ist vmbkommen der Herr Wok von Rosenberg. Von diesem weiß man nit, weß Sohn er gewesen seye. Der Margraf hat sich mit der Flucha gesaluiert, der anderen seindt manicher gefangen vndt am Halß gestrafft worden. Ain anderer Wok, alß der Furst aus Ossterreich in Mahren ain- gefallen vnndt thaillss Landts außgeblindert, ist mit seinen Befreundten wieder ihme geczogen vundt in dem Krieg geblieben. Deß Witko Sohne, der Boresch, Wok, Witek von Rosenberg, seindt gefangen, aber wieder erlassen worden. Der Boresch ist erstlich gewesen deß Konig Wenceslai Cammerer, nachmallen obrister Cammerer deß Khonigreichs Beheimb worden 22) im anno 1253." Anno 1242. Wok, von diesem an seiner Stölle weitlaifiger. Von dem Witko befindet sich, daß er Herr auf Przibenicz, so nit weit bey Tabor 21) Dieser ganze Abschnitt ist in der Gratzener Handschrift durchgestrichen. Bischof Nikolaus stand übrigens in gar keiner Beziehung zu den Streitigkeiten zwischen dem Könige Wenzel I. und dessen Bruder, dem mährischen Markgrafen Premysl; denn er wurde erst im Jahre 1241, also zwei Jahre nach dem Tode Pře- mysls, zum Bischofe geweiht. In der Reihenfolge der Prager Bischöfe gebürt ihm nicht die elfte, sondern die einundzwanzigste Stelle. Auch darf er keineswegs den Witikonen beigezählt werden. Palacký (Gesch. v. Böhmen, II. a, S. 123) legt ihm das Attribut „von Aujezd“, Erben (Regesta, I. S. 487) aber jenes „von Riesen- burg“ bei. 22) Die Geschichte weiss von allem dem, was in diesem Abschnitte ge- schrieben steht, nichts zu berichten. Auch gehören die beiden hier erwähnten Rosenberger des Namens Wok, von denen der eine im Kampfe gegen K. Wenzel I., der andere im Kampfe gegen Herzog Friedrich II. von Österreich gefallen sein soll, ins Bereich der Dichtung. Dagegen sind die drei Persönlichkeiten Boresch, Wok und Witek historisch. Doch ist Boresch nicht den Witikonen, sondern den Herren von Riesenburg beizuzählen. Wok I. und sein Bruder Witek V. waren Söhne Witeks III. (des Jüngeren) von Prčitz (1194—1236), und der erstere von ihnen (1220—1262) benannte sich nach der von ihm erbauten Burg Rosenberg, während der letztere (1243—1255) seinen Beinamen von der Burg Pribenitz im Gerichtsbezirke und westlich von Tabor hatte.
Strana 26
26 Von dem Witko von Rosenberg gelegen, gewesen ist. Dauon wiert niederer, bey dem husitischen Krieg, gemeldet. Dieser ist ehender alß der Herr Wok gestorben. [pag. 7] Item folio 205 schreibt der Hagek, daß die behmische Herren, alß der Abgesandte deß Khaisers, Falczgraue auß Pahren, von ihnen auß Behmen wieder verreist gewesen, vor dem Kaiser zu erschainen in das Reich gecitierte sich aines beratschlagt, in Erwegung, daß sie lieber wolten ainen gnedigen alß endtrissten, zornigen Khaiser gegen ihnen haben. Dahero sie der Vortrefflichisten vnndt Vornembsten auß ihnen ihr 6 er- wöhlet vnndt nach Regenspurg, alda der Khaiser den Landtag gehalten, im Nahmen ihres Landtsfurssten vndt Herren vndt ganczen Landts, den Hainrich Witkowecz, Sdislaw Lipsky, Zbinco Dubsky, Brschetislaw Theobaldticz, Khengot von Langendorƒ vnndt den Domahost von Ostradow, abgefertigt. Vndt nachdem diese Abgesandten dahin kommen vndt vor dem Kaiser gelassen waren, haben sie ehrlich mit vndterthanigem Ehrerbieten ihr Legation anstat Conradis, ihres Landtsfurssten vndt Herrnß, auch ganczen Landts vor dem Khaiser vorgebracht. Der Kaiser aber, alß ob er mit ihnen nit wol vermainte, hat er auf ain graume Zeit lang auf solch ihr Potschafft ihnen kain Andtwort gegeben, vnndt in solchem Stilstandt schuffe er, 6 Pretter zue bringen, alß wolte er ainem iedwederen auß ihnen den Kop darmit abschlagen lassen, dadurch sie zue erschreken vndt zum Gehorsam vndt Vndterthanigkait ihrem vorigen Fursten Friderico zue brengen. Welcheß er auch also zuewege gebracht, daß sie also erschroken vor dem Kaiser auf ihre Khnie gefallen, seinen Willen zu erfillen vndt den Fürst Fri- dericum wieder fur ihren Herrn anczuenemben zuegesagt vndt sich dem Kaiser daruber auch anstat deß ganczen Landts verschrieben. Seindt also im Frieden 23) von dem Khaiser wieder endtlassen. Das geschach anno 1180, im Monat Julio.2 Item befinde, daß derselbigen Zeit der Herr Nicolaus von der Rosen, ist auß dem Geschlecht der Witkowiczer, ain Bischof in Prag, dieses Nahmenß der 21te, alß ain Prager Canonicus gewesen. Ist zum Bischof erwehlet worden im anno 1239.24) 23) Der Reichstag zu Regensburg, auf welchem die Gesandten aus Böhmen von K. Friedrich I. genöthigt worden sind, den von ihren Parteigenossen ver- triebenen Přemysliden Friedrich wieder als böhmischen Herzog anzuerkennen, wurde nicht im Jahre 1180, sondern im September des Jahres 1182 abgehalten. Palacký, Gesch. v. Böhmen, I. S. 477. Giesebrecht, Gesch. d. deutschen Kaiser- zeit, VI. S. 36. — Welche von den böhmischen Grossen damals in Regensburg anwesend gewesen sind, darüber berichten die gleichzeitigen Quellen nichts; selbst die Hauptquelle für jene Periode in der böhmischen Geschichte, die Fort- setzung des Geschichtswerkes des Abtes Gerlach (Pertz, Monumenta, Scriptores, XVII S. 683—710), nennt keinen von ihnen mit Namen. Ein Heinrich Witkowetz, ein Zdislaw von Lipa, ein Zbyněk von Duba, ein Kenngott von Langendorf — die Ausgabe der Chronik Hájeks vom Jahre 1541 hat für diesen Namen den böhmischen Namen „Znagboh z Dluhe Wsy“ — und ein Domahost von Ostradow befanden sich sicherlich nicht unter ihnen, weil die Prädicate aller dieser Per- sonen im 12. Jahrhunderte überhaupt noch gar nicht bestanden. 24) In der Handschrift folgt hier noch: Dauon zuuorhero. Doch ist dieser Zusatz durchgestrichen.
26 Von dem Witko von Rosenberg gelegen, gewesen ist. Dauon wiert niederer, bey dem husitischen Krieg, gemeldet. Dieser ist ehender alß der Herr Wok gestorben. [pag. 7] Item folio 205 schreibt der Hagek, daß die behmische Herren, alß der Abgesandte deß Khaisers, Falczgraue auß Pahren, von ihnen auß Behmen wieder verreist gewesen, vor dem Kaiser zu erschainen in das Reich gecitierte sich aines beratschlagt, in Erwegung, daß sie lieber wolten ainen gnedigen alß endtrissten, zornigen Khaiser gegen ihnen haben. Dahero sie der Vortrefflichisten vnndt Vornembsten auß ihnen ihr 6 er- wöhlet vnndt nach Regenspurg, alda der Khaiser den Landtag gehalten, im Nahmen ihres Landtsfurssten vndt Herren vndt ganczen Landts, den Hainrich Witkowecz, Sdislaw Lipsky, Zbinco Dubsky, Brschetislaw Theobaldticz, Khengot von Langendorƒ vnndt den Domahost von Ostradow, abgefertigt. Vndt nachdem diese Abgesandten dahin kommen vndt vor dem Kaiser gelassen waren, haben sie ehrlich mit vndterthanigem Ehrerbieten ihr Legation anstat Conradis, ihres Landtsfurssten vndt Herrnß, auch ganczen Landts vor dem Khaiser vorgebracht. Der Kaiser aber, alß ob er mit ihnen nit wol vermainte, hat er auf ain graume Zeit lang auf solch ihr Potschafft ihnen kain Andtwort gegeben, vnndt in solchem Stilstandt schuffe er, 6 Pretter zue bringen, alß wolte er ainem iedwederen auß ihnen den Kop darmit abschlagen lassen, dadurch sie zue erschreken vndt zum Gehorsam vndt Vndterthanigkait ihrem vorigen Fursten Friderico zue brengen. Welcheß er auch also zuewege gebracht, daß sie also erschroken vor dem Kaiser auf ihre Khnie gefallen, seinen Willen zu erfillen vndt den Fürst Fri- dericum wieder fur ihren Herrn anczuenemben zuegesagt vndt sich dem Kaiser daruber auch anstat deß ganczen Landts verschrieben. Seindt also im Frieden 23) von dem Khaiser wieder endtlassen. Das geschach anno 1180, im Monat Julio.2 Item befinde, daß derselbigen Zeit der Herr Nicolaus von der Rosen, ist auß dem Geschlecht der Witkowiczer, ain Bischof in Prag, dieses Nahmenß der 21te, alß ain Prager Canonicus gewesen. Ist zum Bischof erwehlet worden im anno 1239.24) 23) Der Reichstag zu Regensburg, auf welchem die Gesandten aus Böhmen von K. Friedrich I. genöthigt worden sind, den von ihren Parteigenossen ver- triebenen Přemysliden Friedrich wieder als böhmischen Herzog anzuerkennen, wurde nicht im Jahre 1180, sondern im September des Jahres 1182 abgehalten. Palacký, Gesch. v. Böhmen, I. S. 477. Giesebrecht, Gesch. d. deutschen Kaiser- zeit, VI. S. 36. — Welche von den böhmischen Grossen damals in Regensburg anwesend gewesen sind, darüber berichten die gleichzeitigen Quellen nichts; selbst die Hauptquelle für jene Periode in der böhmischen Geschichte, die Fort- setzung des Geschichtswerkes des Abtes Gerlach (Pertz, Monumenta, Scriptores, XVII S. 683—710), nennt keinen von ihnen mit Namen. Ein Heinrich Witkowetz, ein Zdislaw von Lipa, ein Zbyněk von Duba, ein Kenngott von Langendorf — die Ausgabe der Chronik Hájeks vom Jahre 1541 hat für diesen Namen den böhmischen Namen „Znagboh z Dluhe Wsy“ — und ein Domahost von Ostradow befanden sich sicherlich nicht unter ihnen, weil die Prädicate aller dieser Per- sonen im 12. Jahrhunderte überhaupt noch gar nicht bestanden. 24) In der Handschrift folgt hier noch: Dauon zuuorhero. Doch ist dieser Zusatz durchgestrichen.
Strana 27
und der roten Rose 1110—1239. 27 Daß nun der Herren von der Rosen ansehenlicher Nahme lang- wurig in Behmen gewesen sey, beczeügt der behmische Historicus Rutten in seiner Cronik leczten Drucks, pagina 75. Dauon also er schreibet im anno 1110, Monats Octobris.25) [pag. 8] „Der Sobislaws, deß Wladislai Herczogen in Polen iungster Brueder, in Mainung, Fürst in Behmen zue werden, ist in Behmen ge- rugt, alda seindt die Polaken von den Behmen geschlagen vnndt die Rosen- berger auf das Wort genomen worden, ohne Zweiffel darumb, daß sie ihr Vatterlandt manlich gewehret haben.“26) Ain deutscher Historicus, Martinus Borek, diese Geschicht vnndt Vnwesen zwischen den Gebriedern beschreibet im folio 125, da er den jungsten Brueder Borziuogum nennet vndt sagt, daß der Furst Wladi- slauß, nachdem er an seinem Brueder obgesigete, aine Potschafft an den romischen Kaiser abgefertigt; der Abgeordneten seindt gewesen der Her- manus, Prager Bischof, neben ihme ain vornember Herr mit Nahmen Sesima. Zweiffelt mier nit, daß dieser Herr gewesen seve ainer auß dennen Herren von der Rosen.27) Item der Hagko vmb das 1235. Jahr. Uide folio 211. Alß der vngehorsambe vndt wiederspendige Sohn, der Furst Przemislaus, seinem Vatter, dem Khonig Wenceslao ainaugeten, sich wiederseczte vnndt kriegisch wieder ihme aufgestanden, seczt besagter Historikuß Borek, daß bey dem Konig Wenczel gestandten seindt die Herren der vornemisten Geschlechtern, alß nemblichen: die von Rosen- berg,28) Schwamberg, Lamberk, die von Ossek. Die haben gewaltig, be- gierlich vnndt treulich die Reputation vnndt Gerechtigkait deß Vatters wieder das Vnbill vnndt Vorwiczigkait deß Sohns deffendiert vnndt ge- schuczt. Dahero sie am ersten daß Volk deß Przemislai angefallen vnndt 25) Glossator I: Quis est ipse historicus Rutten? Puto legendum Cuthen seu Cuthenus. — Das Citat bezieht sich thatsächlich auf Martin Kuthens magere „Kronika o založení země české“, herausgegeben von Weleslawin im Jahre 1585. 26) Glossator I: Poloni scriptores haec aliter nerrant. — Um zu ersehen, wie sehr die vorliegende Darstellung des Krieges zwischen dem polnischen Kö- nige Boleslaw (nicht Wladislaw) und dem böhmischen Herzoge Wladislaw I. der historischen Wahrheit widerspricht, wolle man Palackýs „Geschichte von Böhmen“, I. S. 374 u. ff., zu Rathe ziehen. Von Mitgliedern des Hauses Rosenberg im Jahre 1110 kann selbstverständlich auch keine Rede sein. 27) Martin Boregks aus Breslau „Bemische Chronicke" erschien im Jahre 1587 zu Wittenberg. Auch sie ist in Bezug auf die Ereignisse des Jahres 1110 schlecht unterrichtet. 28) Glossator I: Error! Non Rosen-, sed Rizembergici. — Dass die Rosen- berger oder, besser gesagt, die Witikonen in dem zwischen K. Wenzel I. und dessen Sohne Přemysl Ottokar geführten Kriege (1248—1849) den König nicht unterstützten, geht sowohl aus den gleichzeitigen Quellen als auch aus Palackýs „Geschichte v. Böhmen", II. a. S. 128 u. ff. deutlich hervor. Es liegt hier offonbar eine Verwechslung der Riesenberger mit den Resenbergern vor. Ebenso wird hier auch das böhmischeGeschlecht der Herren von Löwenberg mit dem krainischen Geschlechte der Herren von Lamberg verwechselt.
und der roten Rose 1110—1239. 27 Daß nun der Herren von der Rosen ansehenlicher Nahme lang- wurig in Behmen gewesen sey, beczeügt der behmische Historicus Rutten in seiner Cronik leczten Drucks, pagina 75. Dauon also er schreibet im anno 1110, Monats Octobris.25) [pag. 8] „Der Sobislaws, deß Wladislai Herczogen in Polen iungster Brueder, in Mainung, Fürst in Behmen zue werden, ist in Behmen ge- rugt, alda seindt die Polaken von den Behmen geschlagen vnndt die Rosen- berger auf das Wort genomen worden, ohne Zweiffel darumb, daß sie ihr Vatterlandt manlich gewehret haben.“26) Ain deutscher Historicus, Martinus Borek, diese Geschicht vnndt Vnwesen zwischen den Gebriedern beschreibet im folio 125, da er den jungsten Brueder Borziuogum nennet vndt sagt, daß der Furst Wladi- slauß, nachdem er an seinem Brueder obgesigete, aine Potschafft an den romischen Kaiser abgefertigt; der Abgeordneten seindt gewesen der Her- manus, Prager Bischof, neben ihme ain vornember Herr mit Nahmen Sesima. Zweiffelt mier nit, daß dieser Herr gewesen seve ainer auß dennen Herren von der Rosen.27) Item der Hagko vmb das 1235. Jahr. Uide folio 211. Alß der vngehorsambe vndt wiederspendige Sohn, der Furst Przemislaus, seinem Vatter, dem Khonig Wenceslao ainaugeten, sich wiederseczte vnndt kriegisch wieder ihme aufgestanden, seczt besagter Historikuß Borek, daß bey dem Konig Wenczel gestandten seindt die Herren der vornemisten Geschlechtern, alß nemblichen: die von Rosen- berg,28) Schwamberg, Lamberk, die von Ossek. Die haben gewaltig, be- gierlich vnndt treulich die Reputation vnndt Gerechtigkait deß Vatters wieder das Vnbill vnndt Vorwiczigkait deß Sohns deffendiert vnndt ge- schuczt. Dahero sie am ersten daß Volk deß Przemislai angefallen vnndt 25) Glossator I: Quis est ipse historicus Rutten? Puto legendum Cuthen seu Cuthenus. — Das Citat bezieht sich thatsächlich auf Martin Kuthens magere „Kronika o založení země české“, herausgegeben von Weleslawin im Jahre 1585. 26) Glossator I: Poloni scriptores haec aliter nerrant. — Um zu ersehen, wie sehr die vorliegende Darstellung des Krieges zwischen dem polnischen Kö- nige Boleslaw (nicht Wladislaw) und dem böhmischen Herzoge Wladislaw I. der historischen Wahrheit widerspricht, wolle man Palackýs „Geschichte von Böhmen“, I. S. 374 u. ff., zu Rathe ziehen. Von Mitgliedern des Hauses Rosenberg im Jahre 1110 kann selbstverständlich auch keine Rede sein. 27) Martin Boregks aus Breslau „Bemische Chronicke" erschien im Jahre 1587 zu Wittenberg. Auch sie ist in Bezug auf die Ereignisse des Jahres 1110 schlecht unterrichtet. 28) Glossator I: Error! Non Rosen-, sed Rizembergici. — Dass die Rosen- berger oder, besser gesagt, die Witikonen in dem zwischen K. Wenzel I. und dessen Sohne Přemysl Ottokar geführten Kriege (1248—1849) den König nicht unterstützten, geht sowohl aus den gleichzeitigen Quellen als auch aus Palackýs „Geschichte v. Böhmen", II. a. S. 128 u. ff. deutlich hervor. Es liegt hier offonbar eine Verwechslung der Riesenberger mit den Resenbergern vor. Ebenso wird hier auch das böhmischeGeschlecht der Herren von Löwenberg mit dem krainischen Geschlechte der Herren von Lamberg verwechselt.
Strana 28
28 Von dem Witko von Rosenberg mit tapfferer, bewehrter Handt die Feundt darniedergelegt vndt also ihnen vndt allen ihren Nachkommenden den Rhum vndt Preiß neben ihrem ehrlichen vndt gueten Nahmen hindterlassen. Welche aber mehr dieses Nahmens Herren von Rosenberg mochten gewesen sein, kan nit leicht zue finden sein, dieweillen der Schrifften, Croniken vndt Denkwurdigkaiten, waß damallen geschehen, gar wenig Ori- ginalia vorhandten. Nichts desto minderer gebieret solches, waß nach vndt nach oder successiue, obwohl nit von derselbigen so langen Zeit, alß in Behmen das Konigreich angefangen, von dem Hauß von Rosenberg, aber erst von anno 1222, wie gedacht, hat außgesuecht können werden, solches nit zue vmbgehen, sondern schrifftlich zu uerfassen, damit deß so hoch- ansehenlichen vndt hochberhumbten Geschlechts dem Verdienst nach die Gedechtnuß bestandig verbleiben sollte vnndt die liebliche Rosen ohne Zerspaltung ihmer wolriechen vndt schmekhen möchte. Dieß sey nun von der Antiquitet vnndt alten Herkomenß dieses Geschlechts im Khonigreich Behem genueg gesagt. [pag. 9.] Von dem Witko von Rosenberg vnd seiner Freundschafft. Witko oder Wittigo von Rosenberg, Regierer vndt Mehrerdeß Hauß von Rosenberg,29) hatte in Behmen vndt Ossterreich maniche Herrschafft, wie auch etliche von dem Bassauer Bistumb gehalten. Darumben er mit sonderbahrer Dienstbarkait vndt Schucz gegen dem gedachten Bistumb sich verschrieben vndt verbunden.30) Ist ain Regierer deß Hauß von Ro- senberg gewesen vmb das 1222. Jahr, in Regierung deß Przemislai, sonsten Ottagaris deß ersten dieß Nahmenß vndt dan dritten Khonigs ihn Behmen. Hat geboren ainen Sohn, Wokonem, der nachmallen worden ist Marschalk deß Khonigreichs Behaimb. Dauon niederer. Der Witko von Neuhauß oder Neuenschloß, dan ich befinde, daß die Herren von Neuhauß sich in etlichen Schriften geschrieben haben „de Nouo Castro“ vndt in etlichen "de Noua Domo,“ wierdt genandt abermallen für ainen Zeüg in dem Priuilegio, so der Przemislaus, sonst Ottagarus, Furst in Össterreich vnndt Margraf in Mahren, ain Sohn deß 31) Khonigs Wenceslay deß Ersten, der Judenschafft gegeben hat anno 1254. 29) Witek III. (der Jüngere) von Preitz, einer der vier urkundlich bekannten Söhne Witeks I. Wenn von ihm auch die Herren von Rosenberg abstammten, so finden wir ihn selbst doch nirgends mit dem Beinamen "von Rosenberg bezeichnet. Dieses Beinamens bediente sich erst sein Sohn Wok I. Die vorhan- denen Daten über ihn sind bei Pangerl, Die Witigonen, a. a. O., S. 553 u. ff, zusammengestellt. 30) Urkunde vom 17. December 1231. Monumenta Boica XXVIII. b, S. 334 u. 336. 31) Witek von Neuhaus, Heinrichs I. von Neuhaus Sohn und Sezemas von Neuhaus Bruder, wird zwar in den Urkunden der Jahre 1223 bis 1256 häufig
28 Von dem Witko von Rosenberg mit tapfferer, bewehrter Handt die Feundt darniedergelegt vndt also ihnen vndt allen ihren Nachkommenden den Rhum vndt Preiß neben ihrem ehrlichen vndt gueten Nahmen hindterlassen. Welche aber mehr dieses Nahmens Herren von Rosenberg mochten gewesen sein, kan nit leicht zue finden sein, dieweillen der Schrifften, Croniken vndt Denkwurdigkaiten, waß damallen geschehen, gar wenig Ori- ginalia vorhandten. Nichts desto minderer gebieret solches, waß nach vndt nach oder successiue, obwohl nit von derselbigen so langen Zeit, alß in Behmen das Konigreich angefangen, von dem Hauß von Rosenberg, aber erst von anno 1222, wie gedacht, hat außgesuecht können werden, solches nit zue vmbgehen, sondern schrifftlich zu uerfassen, damit deß so hoch- ansehenlichen vndt hochberhumbten Geschlechts dem Verdienst nach die Gedechtnuß bestandig verbleiben sollte vnndt die liebliche Rosen ohne Zerspaltung ihmer wolriechen vndt schmekhen möchte. Dieß sey nun von der Antiquitet vnndt alten Herkomenß dieses Geschlechts im Khonigreich Behem genueg gesagt. [pag. 9.] Von dem Witko von Rosenberg vnd seiner Freundschafft. Witko oder Wittigo von Rosenberg, Regierer vndt Mehrerdeß Hauß von Rosenberg,29) hatte in Behmen vndt Ossterreich maniche Herrschafft, wie auch etliche von dem Bassauer Bistumb gehalten. Darumben er mit sonderbahrer Dienstbarkait vndt Schucz gegen dem gedachten Bistumb sich verschrieben vndt verbunden.30) Ist ain Regierer deß Hauß von Ro- senberg gewesen vmb das 1222. Jahr, in Regierung deß Przemislai, sonsten Ottagaris deß ersten dieß Nahmenß vndt dan dritten Khonigs ihn Behmen. Hat geboren ainen Sohn, Wokonem, der nachmallen worden ist Marschalk deß Khonigreichs Behaimb. Dauon niederer. Der Witko von Neuhauß oder Neuenschloß, dan ich befinde, daß die Herren von Neuhauß sich in etlichen Schriften geschrieben haben „de Nouo Castro“ vndt in etlichen "de Noua Domo,“ wierdt genandt abermallen für ainen Zeüg in dem Priuilegio, so der Przemislaus, sonst Ottagarus, Furst in Össterreich vnndt Margraf in Mahren, ain Sohn deß 31) Khonigs Wenceslay deß Ersten, der Judenschafft gegeben hat anno 1254. 29) Witek III. (der Jüngere) von Preitz, einer der vier urkundlich bekannten Söhne Witeks I. Wenn von ihm auch die Herren von Rosenberg abstammten, so finden wir ihn selbst doch nirgends mit dem Beinamen "von Rosenberg bezeichnet. Dieses Beinamens bediente sich erst sein Sohn Wok I. Die vorhan- denen Daten über ihn sind bei Pangerl, Die Witigonen, a. a. O., S. 553 u. ff, zusammengestellt. 30) Urkunde vom 17. December 1231. Monumenta Boica XXVIII. b, S. 334 u. 336. 31) Witek von Neuhaus, Heinrichs I. von Neuhaus Sohn und Sezemas von Neuhaus Bruder, wird zwar in den Urkunden der Jahre 1223 bis 1256 häufig
Strana 29
und seiner Freundschaft 1222—1243. 29 Dieser Nahmen Witko wierdt nit allein in dem Rosenbergerischen vndt Neuhausern Geschlecht, sondern auch in dem Geschlecht der Landt- stainer, Witko de Landstein, ja wol in anderen mehr Geschlechtern da vnndt anderstwo gebraucht vnndt gefunden, dan der Nahme ist ehender gewesen, bey wenigstem eher sie die von Rosenberg sich genenet hatten; dan der vor diesen von ainem sehr ansehenlichen, in Khonigreich gewessten Vorfahrer, welcher soll ain Anfenger gewesen sein der funfferley vndter- schiedlichen Rosen, alß da seindt: rote, guldene, weisse, blaube vndt schwarcze Farbrosen, die er vndter seine Sohne gethaillet, herrueret, selbst aber seinen furstlichen Vrsprung auß den Vrsinis auß wellischem Landt ainen geharnuschten Mahn (sic), der in seiner Handt aine rotte Rosen halten thuet, wie dauon niederer wierdt bey dem Handl, welchen der Herr Peter von Rosenberg mit dem Herczog Bolko bey Zeiten Khonig Joannis gehabt, erwiesen werden.32) [pag. 10] Selbiger Zeit seindt ihr mehr Herren deß Nahmenß Witko gewesen, alß: Witko de Nouo Castro vnndt Witek der Elter, Camerarius. Wierdt genendt fur ainen Zeugen neben anderen in dem Priuilegio, so der Khonig Wenceslaus der Erste, Ottakar ainaugeder, den Brünnern im Mahr- land gegeben anno 1243.33) Der Witko von Rosenberg, Regierer deß Hauses von Rosenberg, hat ainen Bruedern gehabt, den Hainrich von Rosenberg, welcher da geboren hat der Sohne, die Herren gewesen seindt auf Behmischen Cromaw vnndt schrieben sich dauon, alß nemblichen:34) Der Buduoius vndt Witko. Die beede haben gebraucht in ihrem Ssildt oder Wappen ainen Löben, der aine rotte Rosen gehalten. Dan der Buduoius sich sonsten genendt hatte Tschecz, daß ist Tscheniek, vnndt ist obrister Landtrichter gewesen, hat aufgebauet die Capellen Aller genannt; in der Urkunde vom 29. März 1254, in welcher K. Přemysl Ottokar II. die Satzungen der Judenschaft in seinen Ländern verbriefte, erscheint er jedoch nicht. Jireček, Codex jur. Boh, I. 134. Emler, Regesta, II. 7 u. ff. 32) Der Name „Witek" ist entschieden weder italienischen noch deutschen, sondern slavischen Ursprunges. 33) In der angezogenen Urkunde K. Wenzels I. vom Jahre 1243, welche bei Boczek, Codex diplom. et epist. Morav., III. S. 12 u. ff., sowie bei Erben, Regesta, I. S. 506 u. ff., abgedruckt ist, werden folgende Witikonen als Zeugen genannt: 1. Withco camerarius de Prybinich (Bruder Woks I. von Rosenberg), 2. Withco senior, 3. Withco de Novo Castro. 34) Witek III. (der Jüngere) von Préitz hatte allerdings einen Bruder des Namens Heinrich; derselbe schrieb sich aber nicht "von Rosenberg“, sondern „von Neuhaus“ und war nicht der Vater Budivojs und Witeks von Krumau, son- dern der Vater des oberwähnten Witek von Neuhaus und des Sezema von Neu- haus. Die Herren von Krumau stammten also keineswegs von diesem Heinrich, sondern vielmehr von Witek II. (dem Alteren), einem andern Bruder Witeks III, ab. Witek II. hatte einen Sohn, Zawisch von Nechanitz (1216—1257), dessen Söhne Budivoj (1220—1272) und Witek (1220—1277) die ersten ihres Geschlechtes waren, die das locale Prädicat „von Krumau“ führten. Pangerl, a. a. O. Domečka, a. a. O.
und seiner Freundschaft 1222—1243. 29 Dieser Nahmen Witko wierdt nit allein in dem Rosenbergerischen vndt Neuhausern Geschlecht, sondern auch in dem Geschlecht der Landt- stainer, Witko de Landstein, ja wol in anderen mehr Geschlechtern da vnndt anderstwo gebraucht vnndt gefunden, dan der Nahme ist ehender gewesen, bey wenigstem eher sie die von Rosenberg sich genenet hatten; dan der vor diesen von ainem sehr ansehenlichen, in Khonigreich gewessten Vorfahrer, welcher soll ain Anfenger gewesen sein der funfferley vndter- schiedlichen Rosen, alß da seindt: rote, guldene, weisse, blaube vndt schwarcze Farbrosen, die er vndter seine Sohne gethaillet, herrueret, selbst aber seinen furstlichen Vrsprung auß den Vrsinis auß wellischem Landt ainen geharnuschten Mahn (sic), der in seiner Handt aine rotte Rosen halten thuet, wie dauon niederer wierdt bey dem Handl, welchen der Herr Peter von Rosenberg mit dem Herczog Bolko bey Zeiten Khonig Joannis gehabt, erwiesen werden.32) [pag. 10] Selbiger Zeit seindt ihr mehr Herren deß Nahmenß Witko gewesen, alß: Witko de Nouo Castro vnndt Witek der Elter, Camerarius. Wierdt genendt fur ainen Zeugen neben anderen in dem Priuilegio, so der Khonig Wenceslaus der Erste, Ottakar ainaugeder, den Brünnern im Mahr- land gegeben anno 1243.33) Der Witko von Rosenberg, Regierer deß Hauses von Rosenberg, hat ainen Bruedern gehabt, den Hainrich von Rosenberg, welcher da geboren hat der Sohne, die Herren gewesen seindt auf Behmischen Cromaw vnndt schrieben sich dauon, alß nemblichen:34) Der Buduoius vndt Witko. Die beede haben gebraucht in ihrem Ssildt oder Wappen ainen Löben, der aine rotte Rosen gehalten. Dan der Buduoius sich sonsten genendt hatte Tschecz, daß ist Tscheniek, vnndt ist obrister Landtrichter gewesen, hat aufgebauet die Capellen Aller genannt; in der Urkunde vom 29. März 1254, in welcher K. Přemysl Ottokar II. die Satzungen der Judenschaft in seinen Ländern verbriefte, erscheint er jedoch nicht. Jireček, Codex jur. Boh, I. 134. Emler, Regesta, II. 7 u. ff. 32) Der Name „Witek" ist entschieden weder italienischen noch deutschen, sondern slavischen Ursprunges. 33) In der angezogenen Urkunde K. Wenzels I. vom Jahre 1243, welche bei Boczek, Codex diplom. et epist. Morav., III. S. 12 u. ff., sowie bei Erben, Regesta, I. S. 506 u. ff., abgedruckt ist, werden folgende Witikonen als Zeugen genannt: 1. Withco camerarius de Prybinich (Bruder Woks I. von Rosenberg), 2. Withco senior, 3. Withco de Novo Castro. 34) Witek III. (der Jüngere) von Préitz hatte allerdings einen Bruder des Namens Heinrich; derselbe schrieb sich aber nicht "von Rosenberg“, sondern „von Neuhaus“ und war nicht der Vater Budivojs und Witeks von Krumau, son- dern der Vater des oberwähnten Witek von Neuhaus und des Sezema von Neu- haus. Die Herren von Krumau stammten also keineswegs von diesem Heinrich, sondern vielmehr von Witek II. (dem Alteren), einem andern Bruder Witeks III, ab. Witek II. hatte einen Sohn, Zawisch von Nechanitz (1216—1257), dessen Söhne Budivoj (1220—1272) und Witek (1220—1277) die ersten ihres Geschlechtes waren, die das locale Prädicat „von Krumau“ führten. Pangerl, a. a. O. Domečka, a. a. O.
Strana 30
30 Von dem Witko von Rosenberg Hailligen auf dem Prager Schloß, gegen dem Khonigshof hinuber, im anno 1241. Haben auch bekrefftigt die Fundation deß Klosters Hohen- fuhrt, welche gethan ihr Vetter der Woko, Marschalg deß Khonigreichs Behmen, welcheß von dem ihnen ingemain gebierenden Gueth wol vndt 35) ordentlich erbaut im anno 1259. Figur: Ain Lew halt aine rotte Rosen. Der Buduoius mit seiner Ehefraw hat geboren vier Sohne: 1. den Sauisch, der sich geschrieben hat von Falkenstain, sonsten von Ledenicz; von ihme Mehrers niederer; 2. Witko; 3. Wokonem; vndt den 4. Tschen- konem. Ihrer Vatter, der Buduoius, ist nit allein Herr auf Kromau ge- wesen, sondern hat auch gehalten das Schloß Fraumberg vndt den Sicz sambt dem Stätl, genandt Budiuowice, dasselbig er angefangen zue bauen vndt volendet; dahero er dasselbig auch nach seinem Nahmen genennet, 36) so aniczo Behmisch-Budweiß genenet wierdt. Khönig Przemislaus, welcher anderen Herren die Gueter weggenomen, hat ihn auch vmb Fraumberg vndt Budweiß gebracht, hat ihme aber dargegen wiedergeben das Schloß Welisch mit der Stat Gitschin sambt derselbigen ganczen Herrschafft; dahin er auß dem Bechiner vndt Prachner Craiß sich geczogen, alda er seine alte Lebtage verbracht vndt seines Lebenß Lauff geendet.37) Nach ihme sein Sohn, der Tscheniek, [pag. 11. 35) Budiwoj und Witek von Krumau waren thatsächlich an der Errichtung und Ausstattung des Stiftes Hohenfurt betheiligt, indem sie den ihnen zugehörigen Antheil des sogenannten Klosterwaldes diesem Stifte abtraten (1. Juni 1259). Zu- folge der Beschreibung der Wappen beider Brüder, welche sich bei Pangerl, Ur- kundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 6 u. 7, findet, bediente sich nur Witek des oberwähnten Wappenzeichens. Budiwoj ist übrigens nicht identisch mit dem Oberstlandrichter Céč, dem Gründer der Allerheiligen-Kapelle in Prag, aber auch nicht identisch mit Céč von Budweis und von Weleschin. 36) Glossator I : Error! Nunquam Rosenses Buduicium aedificauerunt, Budui- cium Vetus aedificarunt, non Novum: istud enim rex Ottagarus. — Ausser den vier an dieser Stelle erwähnten Söhnen, von denen der vierte jedoch nicht Čeněk, sondern Budiwoj hiess, besass Budiwoj noch einen fünften Sohn, der den Namen Henslin führte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er schon die königliche Burg Frauenberg an der Moldau in seiner Gewalt hatte; denn es pflegte sich erst sein Sohn Witek nach dieser Burg zu nennen. Was schliesslich Budweis betrifft, so war dasselbe nie im Besitze der Witikonen, und dem Budiwoj von Krumau hat weder die eigentliche Stadt, noch auch die sogenannte Altstadt oder Prager Vorstadt ihr Dasein zu verdanken. Vgl. meinen Aufsatz „der erste urkundlich bekannte Besitzer von Weleschin“, Budweiser Kreisblatt, 1879, Nr. 41 u. 44. 37) Glossator I: Error! Gitzinium sub 1306 primo vrbs coepit. R. oppidum, quod postea urbs. Diese Notiz ist dahin zu berichtigen, dass Jičin nicht im Jahre 1306, sondern im Jahre 1302 zu einer Stadt erhoben wurde. Emler, Regesta, II. S. 821. — Ubrigens soll alles das, was im vorliegenden Abschnitte erzählt wird, nicht dem Budiwoj von Krumau, sondern dem Céč von Budweis und von Weleschin widerfahren sein, und zwar eines Hasen wegen, den dieser in den königlichen Wäldern erlegt haben soll. Neplachs von Opatowitz Chronik bei Hieronymus Pez, Scriptores rer. Austr., II. S. 1034 u. 1035. Sicher ist, dass weder
30 Von dem Witko von Rosenberg Hailligen auf dem Prager Schloß, gegen dem Khonigshof hinuber, im anno 1241. Haben auch bekrefftigt die Fundation deß Klosters Hohen- fuhrt, welche gethan ihr Vetter der Woko, Marschalg deß Khonigreichs Behmen, welcheß von dem ihnen ingemain gebierenden Gueth wol vndt 35) ordentlich erbaut im anno 1259. Figur: Ain Lew halt aine rotte Rosen. Der Buduoius mit seiner Ehefraw hat geboren vier Sohne: 1. den Sauisch, der sich geschrieben hat von Falkenstain, sonsten von Ledenicz; von ihme Mehrers niederer; 2. Witko; 3. Wokonem; vndt den 4. Tschen- konem. Ihrer Vatter, der Buduoius, ist nit allein Herr auf Kromau ge- wesen, sondern hat auch gehalten das Schloß Fraumberg vndt den Sicz sambt dem Stätl, genandt Budiuowice, dasselbig er angefangen zue bauen vndt volendet; dahero er dasselbig auch nach seinem Nahmen genennet, 36) so aniczo Behmisch-Budweiß genenet wierdt. Khönig Przemislaus, welcher anderen Herren die Gueter weggenomen, hat ihn auch vmb Fraumberg vndt Budweiß gebracht, hat ihme aber dargegen wiedergeben das Schloß Welisch mit der Stat Gitschin sambt derselbigen ganczen Herrschafft; dahin er auß dem Bechiner vndt Prachner Craiß sich geczogen, alda er seine alte Lebtage verbracht vndt seines Lebenß Lauff geendet.37) Nach ihme sein Sohn, der Tscheniek, [pag. 11. 35) Budiwoj und Witek von Krumau waren thatsächlich an der Errichtung und Ausstattung des Stiftes Hohenfurt betheiligt, indem sie den ihnen zugehörigen Antheil des sogenannten Klosterwaldes diesem Stifte abtraten (1. Juni 1259). Zu- folge der Beschreibung der Wappen beider Brüder, welche sich bei Pangerl, Ur- kundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 6 u. 7, findet, bediente sich nur Witek des oberwähnten Wappenzeichens. Budiwoj ist übrigens nicht identisch mit dem Oberstlandrichter Céč, dem Gründer der Allerheiligen-Kapelle in Prag, aber auch nicht identisch mit Céč von Budweis und von Weleschin. 36) Glossator I : Error! Nunquam Rosenses Buduicium aedificauerunt, Budui- cium Vetus aedificarunt, non Novum: istud enim rex Ottagarus. — Ausser den vier an dieser Stelle erwähnten Söhnen, von denen der vierte jedoch nicht Čeněk, sondern Budiwoj hiess, besass Budiwoj noch einen fünften Sohn, der den Namen Henslin führte. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er schon die königliche Burg Frauenberg an der Moldau in seiner Gewalt hatte; denn es pflegte sich erst sein Sohn Witek nach dieser Burg zu nennen. Was schliesslich Budweis betrifft, so war dasselbe nie im Besitze der Witikonen, und dem Budiwoj von Krumau hat weder die eigentliche Stadt, noch auch die sogenannte Altstadt oder Prager Vorstadt ihr Dasein zu verdanken. Vgl. meinen Aufsatz „der erste urkundlich bekannte Besitzer von Weleschin“, Budweiser Kreisblatt, 1879, Nr. 41 u. 44. 37) Glossator I: Error! Gitzinium sub 1306 primo vrbs coepit. R. oppidum, quod postea urbs. Diese Notiz ist dahin zu berichtigen, dass Jičin nicht im Jahre 1306, sondern im Jahre 1302 zu einer Stadt erhoben wurde. Emler, Regesta, II. S. 821. — Ubrigens soll alles das, was im vorliegenden Abschnitte erzählt wird, nicht dem Budiwoj von Krumau, sondern dem Céč von Budweis und von Weleschin widerfahren sein, und zwar eines Hasen wegen, den dieser in den königlichen Wäldern erlegt haben soll. Neplachs von Opatowitz Chronik bei Hieronymus Pez, Scriptores rer. Austr., II. S. 1034 u. 1035. Sicher ist, dass weder
Strana 31
und seiner Freundschaft 1241—1281. 31 aine Zeit die Herrschafft Welisch gehalten, der nachmallen von dem Khönig Wenceslao, vmb daß er seines Bruedern, deß Zawischen, Todt gerechnet, gestrafft vmb das Guet vndt auch vmb das Leben komen ist, wie dauon anderwerts. Der Witko, ain Brueder dieses Buduoij, mit Sibilla, seinem Weibe, hat geboren zwene Söhne, den Hainrichen vndt Wokonem, so sich ge- schrieben haben von Cromaw, alda sie auch gewohnet vndt geherschet vmb das 1281. Jahr. Ihr Vatter, der Witko, ist Herr auf Cromaw biß in seinen Todt verblieben vndt noch gelebt im anno 1277. Hat etlicheß dem Closster Hohenfuhrt gestifft. Der Sauisch, ain Sohn deß obgedachten Buduoy, ain hochberumbter, ansehenlicher vndt reicher Herr, baldt von seiner Jugendt in freien Künsten, Riterspilen vnndt Kriegswesen woll gelehrt, darczue ain Mensch einer fertigen vnndt sinreichen Außreden nach Gestalt selbigen Weltlauffs, auch ainer zierlichen Statur oder Person, hat bey deß Khonig Przemislay deß 2., auch bey seines Sohnß des Wenczeslai Hof gedienet vnndt sich aineß wunderselczambenß vndt der Wahrhait nit gemaß Gluk vndt Vngluks vndterstandten.38) Es schraibet der Haiko in seiner Kronik, da er erstens beschrieben deß Khonigs Przemislai, sonsten Ottagaris deß Anderen, gewaltiges, sigreiches Herschen vndt Regiment, daß er sein Regiment habe von ainem Mehr an biß an daß andere erweitert vndt alle andere Khonige in Behmen damit vbertroffen, dan er diese nachuolgendte Lander ingehabt, alß nemb- lichen: das Konigreich Behmen, Margraffthumb Mahren, Firstenthumb Ossterreich, Steýrn, Coritanien, Carniolis, daß Noanische Vffer,39) Fio- leten,40) Forum Julij.41) Vnndt alß er also gewaltiger Khonig war, kondte er sich seiner Wurdigkait nit gebrauchen, dan er bose Rathe gefolgt vnndt das ihme aufgetragenes Khaiserthumb nit annemben wollen. Daß Reich hat ihme fur ihren (sic) Khonig genommen Rudolffum, den Grauen von Habspurg. Von seinem Stamm der allerdurchleuchtigiste vndt vnuberwundt- lichiste icziger Kaiser vndt vnßer allergnädigster Herr Herr im Reich vndt Behmen herlich, gluklich vndt ersprießlich regieret. Welcher Graf in dem Reichthumb dem Przemislao sich nit vergleichen mögen; doch in Budiwoj noch irgend einer seiner Nachkommen jemals im Besitze der Burg und des Gutes Welisch südlich von Jičin war. 38) Über Zawisch von Falkenstein, der sich nicht, wie man bis zur neuesten Zeit allgemein meinte, nach der oberösterreichischen Feste Falkenstein am Ranna- Flüsschen, sondern nach der gleichnamigen niederösterreichischen Burg im Ge- richtsbezirke und westlich von Feldsberg benannte, besitzen wir zwei grössere historische Abhandlungen, von denen die eine, „O panu Záwišowi z Rosenberka" (Časopis česk. mus. 1831, S. 55—79), von Palacký, die andere aber, „Zawisch von Falkenstein“ (Mittheilungen des Vereines f. Gesch. der Deutschen in Böhmen, X. S. 145—186), von Pangerl stammt. 30) Portus Naonis oder Pordenone. 40) Wird wohl nichts anderes als die windische Mark zu bedeuten haben, welche Přemysl Ottokar im Jahre 1269 zugleich mit Kärnten geerbt hat. 41) Friaul.
und seiner Freundschaft 1241—1281. 31 aine Zeit die Herrschafft Welisch gehalten, der nachmallen von dem Khönig Wenceslao, vmb daß er seines Bruedern, deß Zawischen, Todt gerechnet, gestrafft vmb das Guet vndt auch vmb das Leben komen ist, wie dauon anderwerts. Der Witko, ain Brueder dieses Buduoij, mit Sibilla, seinem Weibe, hat geboren zwene Söhne, den Hainrichen vndt Wokonem, so sich ge- schrieben haben von Cromaw, alda sie auch gewohnet vndt geherschet vmb das 1281. Jahr. Ihr Vatter, der Witko, ist Herr auf Cromaw biß in seinen Todt verblieben vndt noch gelebt im anno 1277. Hat etlicheß dem Closster Hohenfuhrt gestifft. Der Sauisch, ain Sohn deß obgedachten Buduoy, ain hochberumbter, ansehenlicher vndt reicher Herr, baldt von seiner Jugendt in freien Künsten, Riterspilen vnndt Kriegswesen woll gelehrt, darczue ain Mensch einer fertigen vnndt sinreichen Außreden nach Gestalt selbigen Weltlauffs, auch ainer zierlichen Statur oder Person, hat bey deß Khonig Przemislay deß 2., auch bey seines Sohnß des Wenczeslai Hof gedienet vnndt sich aineß wunderselczambenß vndt der Wahrhait nit gemaß Gluk vndt Vngluks vndterstandten.38) Es schraibet der Haiko in seiner Kronik, da er erstens beschrieben deß Khonigs Przemislai, sonsten Ottagaris deß Anderen, gewaltiges, sigreiches Herschen vndt Regiment, daß er sein Regiment habe von ainem Mehr an biß an daß andere erweitert vndt alle andere Khonige in Behmen damit vbertroffen, dan er diese nachuolgendte Lander ingehabt, alß nemb- lichen: das Konigreich Behmen, Margraffthumb Mahren, Firstenthumb Ossterreich, Steýrn, Coritanien, Carniolis, daß Noanische Vffer,39) Fio- leten,40) Forum Julij.41) Vnndt alß er also gewaltiger Khonig war, kondte er sich seiner Wurdigkait nit gebrauchen, dan er bose Rathe gefolgt vnndt das ihme aufgetragenes Khaiserthumb nit annemben wollen. Daß Reich hat ihme fur ihren (sic) Khonig genommen Rudolffum, den Grauen von Habspurg. Von seinem Stamm der allerdurchleuchtigiste vndt vnuberwundt- lichiste icziger Kaiser vndt vnßer allergnädigster Herr Herr im Reich vndt Behmen herlich, gluklich vndt ersprießlich regieret. Welcher Graf in dem Reichthumb dem Przemislao sich nit vergleichen mögen; doch in Budiwoj noch irgend einer seiner Nachkommen jemals im Besitze der Burg und des Gutes Welisch südlich von Jičin war. 38) Über Zawisch von Falkenstein, der sich nicht, wie man bis zur neuesten Zeit allgemein meinte, nach der oberösterreichischen Feste Falkenstein am Ranna- Flüsschen, sondern nach der gleichnamigen niederösterreichischen Burg im Ge- richtsbezirke und westlich von Feldsberg benannte, besitzen wir zwei grössere historische Abhandlungen, von denen die eine, „O panu Záwišowi z Rosenberka" (Časopis česk. mus. 1831, S. 55—79), von Palacký, die andere aber, „Zawisch von Falkenstein“ (Mittheilungen des Vereines f. Gesch. der Deutschen in Böhmen, X. S. 145—186), von Pangerl stammt. 30) Portus Naonis oder Pordenone. 40) Wird wohl nichts anderes als die windische Mark zu bedeuten haben, welche Přemysl Ottokar im Jahre 1269 zugleich mit Kärnten geerbt hat. 41) Friaul.
Strana 32
32 Von dem Witko von Rosenberg Regierung, Verstandt, Vorsichtigkait, Tugendten [pag. 12] vnndt gueter Erfahrenhait der rhuesamben Regierung sowol, auch in Kriegswesen ist er würdig gewesen, von dem romischen Reich zue ainem romischen Kaiser zue werden. 42) Den Khönig Ottagarum ist die Rew ankommen, hat auch wahr- genommen, wohin diese Sach weiter deüten wierdt, vnndt daß der Kaiser Rudolffus mit ihme vmb die Lander, die er thaillß erhairatet vndt andere mit selczamem Glük vberkomen, wierdt wöllen zue thun haben; vberdieß daß er daß Lehen damalß von ainem Grauen alß seinem Diener, nun aber von ainem romischen Kaiser wierd embfahen müessen: hat sich in seinem Sün bedruebet, vnndt wie dan geschiecht, wan ainer ainmal ainer (sic) deß Weges verfaillet, daß er nit baldt wieder darauf kombt, ist dieser König in ain ärgers vnndt schedlichers Räthe vnndt Vornemmben gerathen vndt an sich aine wildte vnndt gleichsamb tirranische Gestallt zue nemmen angefangen. Doch damit ich wieder zue mainem Vornemmen khere, wie ich ge- sagt, daß der Haiko schreibet auf dem 252. Plat deß 1276. Jahrs, daß die Witkowiczer von Rosenberg, weiß nit waß Vrsachen halber, ihren Khonig vnndt Herren, den Ottagarum, verlassen haben. Dieweil aber der Haiko die Vrsach dessen nit finden mögen, ist diese die Vrsach gewesen, daß der Khonig Przemislaus selbigen Jahrs dem romischen Kaiser Ru- dolpho abgesagt hat vnndt seine Vndterthannen, etliche auß dennen behmischen Herren, welche ihme zue ainem so vnbillichen Krieg wieder den Kaiser nit rathen weder verwilligen wollen, in Haß genommen, vil Vbels ihnen zuegefuegt; dan er den Witkowiczern Aussig, Bezdiezy, dem alten Herrn Vlrico Neuhauß weggenommen vndt ihn auf ain Dorf nahmenß Buk vmbgeseczt; dem Herrn Tschetsch, das ist deß Zawischen Vatter, Fraumberg wegen aineß Hasen, den er in den khonigischen Waldern geheczt hatte, Tachau denen Herren von Krasikowa, Khadn dem Herrn Wilhelm von Egerberg, Laun den Herren Zironum, Kostelecz dem Herrn Borscho von Ossek, Weleschin dem Herrn Michalken, Fridlandt dem Herrn von Dube, Ausst, sonst Grauenstain, ainem Edlman weggenomen;43) [pag 13 Glacz den Herren von Lewenberg, Czaslaw dem Herrn Blahowi, Podiebradt dem Herren Benesch von Chustnik, ain Guet hindter Khaden, gehorig den Minichen zue Postlberg, genomen; den Witben, Waisen vndt Jungfrauen villerley Wiederwartigkait, Drangsall vndt Gewalt zue thuen gestattet; vnndt das, so er dennen Seinigen abgenommen, hat er dennen Außlendern weggeschengt: daß Guet Pauczen, Trautnauisches vnndt 44) Gloczer gab er den Teütschen vnndt den Behmen nichts." 42) Glossator I: Ista necessario scripsit author post annum 1530. 43) Glossator I: Causa apud reges facile invenitur. 41) Dieses ganze Sündenregister stammt entschieden aus Neplachs Chronik. Siehe Hier. Pez, Scriptores rer Austr., II. S. 1034 u. 1035. Wieviel oder, besser gesagt, wie wenig historische Wahrheit darin enthalten ist, darüber wird man genugsam von Palacký in dessen trefflicher Abhandlung „Zeugenverhör über K. Otakar II.“ (Beilage zu dessen „Gesch. v. Böhmen,“ II. a, S. 389 u. ff.) belehrt.
32 Von dem Witko von Rosenberg Regierung, Verstandt, Vorsichtigkait, Tugendten [pag. 12] vnndt gueter Erfahrenhait der rhuesamben Regierung sowol, auch in Kriegswesen ist er würdig gewesen, von dem romischen Reich zue ainem romischen Kaiser zue werden. 42) Den Khönig Ottagarum ist die Rew ankommen, hat auch wahr- genommen, wohin diese Sach weiter deüten wierdt, vnndt daß der Kaiser Rudolffus mit ihme vmb die Lander, die er thaillß erhairatet vndt andere mit selczamem Glük vberkomen, wierdt wöllen zue thun haben; vberdieß daß er daß Lehen damalß von ainem Grauen alß seinem Diener, nun aber von ainem romischen Kaiser wierd embfahen müessen: hat sich in seinem Sün bedruebet, vnndt wie dan geschiecht, wan ainer ainmal ainer (sic) deß Weges verfaillet, daß er nit baldt wieder darauf kombt, ist dieser König in ain ärgers vnndt schedlichers Räthe vnndt Vornemmben gerathen vndt an sich aine wildte vnndt gleichsamb tirranische Gestallt zue nemmen angefangen. Doch damit ich wieder zue mainem Vornemmen khere, wie ich ge- sagt, daß der Haiko schreibet auf dem 252. Plat deß 1276. Jahrs, daß die Witkowiczer von Rosenberg, weiß nit waß Vrsachen halber, ihren Khonig vnndt Herren, den Ottagarum, verlassen haben. Dieweil aber der Haiko die Vrsach dessen nit finden mögen, ist diese die Vrsach gewesen, daß der Khonig Przemislaus selbigen Jahrs dem romischen Kaiser Ru- dolpho abgesagt hat vnndt seine Vndterthannen, etliche auß dennen behmischen Herren, welche ihme zue ainem so vnbillichen Krieg wieder den Kaiser nit rathen weder verwilligen wollen, in Haß genommen, vil Vbels ihnen zuegefuegt; dan er den Witkowiczern Aussig, Bezdiezy, dem alten Herrn Vlrico Neuhauß weggenommen vndt ihn auf ain Dorf nahmenß Buk vmbgeseczt; dem Herrn Tschetsch, das ist deß Zawischen Vatter, Fraumberg wegen aineß Hasen, den er in den khonigischen Waldern geheczt hatte, Tachau denen Herren von Krasikowa, Khadn dem Herrn Wilhelm von Egerberg, Laun den Herren Zironum, Kostelecz dem Herrn Borscho von Ossek, Weleschin dem Herrn Michalken, Fridlandt dem Herrn von Dube, Ausst, sonst Grauenstain, ainem Edlman weggenomen;43) [pag 13 Glacz den Herren von Lewenberg, Czaslaw dem Herrn Blahowi, Podiebradt dem Herren Benesch von Chustnik, ain Guet hindter Khaden, gehorig den Minichen zue Postlberg, genomen; den Witben, Waisen vndt Jungfrauen villerley Wiederwartigkait, Drangsall vndt Gewalt zue thuen gestattet; vnndt das, so er dennen Seinigen abgenommen, hat er dennen Außlendern weggeschengt: daß Guet Pauczen, Trautnauisches vnndt 44) Gloczer gab er den Teütschen vnndt den Behmen nichts." 42) Glossator I: Ista necessario scripsit author post annum 1530. 43) Glossator I: Causa apud reges facile invenitur. 41) Dieses ganze Sündenregister stammt entschieden aus Neplachs Chronik. Siehe Hier. Pez, Scriptores rer Austr., II. S. 1034 u. 1035. Wieviel oder, besser gesagt, wie wenig historische Wahrheit darin enthalten ist, darüber wird man genugsam von Palacký in dessen trefflicher Abhandlung „Zeugenverhör über K. Otakar II.“ (Beilage zu dessen „Gesch. v. Böhmen,“ II. a, S. 389 u. ff.) belehrt.
Strana 33
und seiner Freundschaft 1276. 33 . . Den Man vnndt streitbaren Ritter Zawisch, daß er sich wieder solch deß Khonigs grosses Vnbill gestöllet vnndt zue Beschuczung der Herren ihr Gerechtigkait angemasset, vberdieß auß Vrsachen, alß ob die Khonigin mehr ihne liebete vmb seiner ritterlichen Thatten vnndt ihme mehr vergonnete alß eben dem Konig, deß Landts verwiesen vnndt ver- drieben. AIß nun der Zawisch darwieder weiter nit kondte, befalh er sein Sach Got vnndt hat sich vor dem Grüm deß Khonigs retirieret; auch in frembden Landern er vor dem Konig nit woll sicher sich befundten, zue Erhaltung seines Lebens hat er sich zue deß Khaisers Hof begeben vnndt alda auffgehalten. Der Wok, Witko vnndt Tscheniek, auch seine Vettern, alß sie solches erfaren, habenß nit gern gehöret, daß er ihnen ihren Bruedern auß dem Landt veriagt, seindt drumb auf gewesen vnndt dem Khonig wiederstandten. Der Khonig hat ain Kriegsherr maisstenthaill frembder Nation zuesamben- gebracht vnndt solches auf ihre Gueter gelegt, mit Befelch, daß sie solten plindern, wegnemmen, gefenglich aincziehen vnndt brennen ohne alle Er- barmde. Nach diesem hat er von dem Witko Aussiger begert, daß er mit ihme solte tauschen auf ihr Stadt Hradischtie sambt dem Silberbergwerg herumb gelegenen vmb ain andereß Guet der seinigen, daß ers wollte gern der Cron zueaigenen, diewaill die Stat wol erbauet vndt von reichen Leuthen wolbeseczt vndt fesste gewesen seye. Die Herren von Aussig aber, Herr Sezyma vndt Joan Hrdon, weillen sie ihr aller sichereste Wohnung alda gehabt haben, wollten darczue nit verwilligen.15) AIB hat der Khonig Przemislaus gedacht, wie er die Stadt mit Verratherey möchte kriegen, dan etliche Burger ihme genaigt waren vndt die Stat ihme verrathen wollten. [pag. 14] Der Herr Sezyma, alß er solch Vntrey gewahr worden, gedachte er bey sich selbsten: „Ehe daß vnser Feündt die Stat wieder vnsern Willen bekommen solte, wollte ich die selbsten verbrennen.“ Vnndt waren ainß worden mit ihren Bruedern, haben die Vesste vnndt an ainem wolbequemben Ort wolerbaute Stadt Hradischtko verbrennet an dem aller- grossten Marg, wie am allermaissten Volk darinnen war, dauon solches Schroken, Lermen vnndt Außreissen geschach, daß maniche erdrugt, er- stigt, maniche auß Schroken wie betheürte wissten nit, waß sie haben thuen sollen. Darnach haben sie die Statmauern darniedergerissen vnndt der Erden vergleichen lassen, daß man kaum erkennen mögen, daß alda aine Stat gewesen seye. Diese Stölle ist odt vnndt lahr gestandten schier auf ain 150 Jahr lang, biß daß die Husyten darauf wieder gebaut vnndt 45) Aus dem Umstande, dass die Namen der hier erwähnten drei Herren von Ustí weder in den Urkunden, noch in anderen gleichzeitigen Quellen vor- kommen, kann man leicht ermessen, was von der Hradischter Angelegenheit zu halten ist. In einer böhmischen, aus dem 15. Jahrhunderte stammenden Reim- chronik über Zawisch von Falkenstein wird die Sache so dargestellt, dass Pre- mysl Ottokar den Ort Hradischtě von den Witikonen erworben und an dessen Stelle eine feste Stadt angelegt habe. Zwischen den neuen Bürgern und den ehe- maligen Grundherren seien aber bald Zwistigkeiten entstanden, die endlich zu einer vollständigen Zerstörung der Stadt durch die Witikonen geführt haben. Časopis společnosti wlast. musea w Čechách,“ 1828, I. S. 55 u. ff. Rosenberg'sche Chronik.
und seiner Freundschaft 1276. 33 . . Den Man vnndt streitbaren Ritter Zawisch, daß er sich wieder solch deß Khonigs grosses Vnbill gestöllet vnndt zue Beschuczung der Herren ihr Gerechtigkait angemasset, vberdieß auß Vrsachen, alß ob die Khonigin mehr ihne liebete vmb seiner ritterlichen Thatten vnndt ihme mehr vergonnete alß eben dem Konig, deß Landts verwiesen vnndt ver- drieben. AIß nun der Zawisch darwieder weiter nit kondte, befalh er sein Sach Got vnndt hat sich vor dem Grüm deß Khonigs retirieret; auch in frembden Landern er vor dem Konig nit woll sicher sich befundten, zue Erhaltung seines Lebens hat er sich zue deß Khaisers Hof begeben vnndt alda auffgehalten. Der Wok, Witko vnndt Tscheniek, auch seine Vettern, alß sie solches erfaren, habenß nit gern gehöret, daß er ihnen ihren Bruedern auß dem Landt veriagt, seindt drumb auf gewesen vnndt dem Khonig wiederstandten. Der Khonig hat ain Kriegsherr maisstenthaill frembder Nation zuesamben- gebracht vnndt solches auf ihre Gueter gelegt, mit Befelch, daß sie solten plindern, wegnemmen, gefenglich aincziehen vnndt brennen ohne alle Er- barmde. Nach diesem hat er von dem Witko Aussiger begert, daß er mit ihme solte tauschen auf ihr Stadt Hradischtie sambt dem Silberbergwerg herumb gelegenen vmb ain andereß Guet der seinigen, daß ers wollte gern der Cron zueaigenen, diewaill die Stat wol erbauet vndt von reichen Leuthen wolbeseczt vndt fesste gewesen seye. Die Herren von Aussig aber, Herr Sezyma vndt Joan Hrdon, weillen sie ihr aller sichereste Wohnung alda gehabt haben, wollten darczue nit verwilligen.15) AIB hat der Khonig Przemislaus gedacht, wie er die Stadt mit Verratherey möchte kriegen, dan etliche Burger ihme genaigt waren vndt die Stat ihme verrathen wollten. [pag. 14] Der Herr Sezyma, alß er solch Vntrey gewahr worden, gedachte er bey sich selbsten: „Ehe daß vnser Feündt die Stat wieder vnsern Willen bekommen solte, wollte ich die selbsten verbrennen.“ Vnndt waren ainß worden mit ihren Bruedern, haben die Vesste vnndt an ainem wolbequemben Ort wolerbaute Stadt Hradischtko verbrennet an dem aller- grossten Marg, wie am allermaissten Volk darinnen war, dauon solches Schroken, Lermen vnndt Außreissen geschach, daß maniche erdrugt, er- stigt, maniche auß Schroken wie betheürte wissten nit, waß sie haben thuen sollen. Darnach haben sie die Statmauern darniedergerissen vnndt der Erden vergleichen lassen, daß man kaum erkennen mögen, daß alda aine Stat gewesen seye. Diese Stölle ist odt vnndt lahr gestandten schier auf ain 150 Jahr lang, biß daß die Husyten darauf wieder gebaut vnndt 45) Aus dem Umstande, dass die Namen der hier erwähnten drei Herren von Ustí weder in den Urkunden, noch in anderen gleichzeitigen Quellen vor- kommen, kann man leicht ermessen, was von der Hradischter Angelegenheit zu halten ist. In einer böhmischen, aus dem 15. Jahrhunderte stammenden Reim- chronik über Zawisch von Falkenstein wird die Sache so dargestellt, dass Pre- mysl Ottokar den Ort Hradischtě von den Witikonen erworben und an dessen Stelle eine feste Stadt angelegt habe. Zwischen den neuen Bürgern und den ehe- maligen Grundherren seien aber bald Zwistigkeiten entstanden, die endlich zu einer vollständigen Zerstörung der Stadt durch die Witikonen geführt haben. Časopis společnosti wlast. musea w Čechách,“ 1828, I. S. 55 u. ff. Rosenberg'sche Chronik.
Strana 34
34 Von dem Witko von Rosenberg erbaut aine Stat, dieselbig wieder beseczt, gaben ihr den Nahmen Hra� dischte Hory Tabor.46) Zuuor ehe die Stat wardt außgebrendt, der Herr Sezyma mit den vornembsten Burgern, mit allem dem Seinigen sich nach dem Stadtl Aussig geczogen, welches damallen gar schlecht vndt vnvmbgeringt gewesen; das- selbig haben sie erweitert, erbauet vnndt mit Mauren vmbfangen. Alß nun der Sezyma mit seinen Gebriedern erkandt, daß sie den Khonig mit diesem Werg mehr wieder sie bewegt vndt, wie man spricht, mehr Öll auf das Feyer zuegegossen, haben sie nit lang gesaumet in Behmen, sondern ihrem Bruedern (sic), dem Sauischen, nachgefolgt dem Kaiserßhof zue in Össterreich vndt sich dem Kaiser zum Schucz vnndt in Dienst versprochen; seindt alda aine geraume Zeit an deß Kaisers Hof gewesen, deß Khonigs in Behmen nicht geacht. Anno domini 1278. Der Khonig Przemislaus dichte vnndt drachtete imerdar nach Krieg, den Össterreichern sehr gedroet, welche schon ihr Respect vnndt Zuuersicht zue dem Kaiser gehabt, vndt wie er ihnen ain bluetig Badt will haiczen, auch ihre Kinder in den Wiegen ermörden. [pag. 15] Der Kaiser stundt nit darnach, daß daß Cristenbluet solte ver- gossen werden, sandte seine Potten an den Przemislaum vndt begerdte Fried. Der Przemislaus, obgleich er den Frieden versprochen hatte, so hat er sich doch mit aller Maß wieder den Kaiser zue cziehen gerisstet; vndt alß er maniche behmische Herren zue Hülff nit vberkomen können, hat er auß Thiringen, Maichssen, Polen vnndt anderer Nation mit grossem Versprechen, auf daß sie ihme helffen solten, Volk erlangt, mit solchem Volk dan er in Össterreich geczogen. Vnndt damallen der Zawisch vndt seine Gebrüeder, auch Freündte sandten an Khonig mit Vermelden: „Khonig, wilstu vnß Gnad erczaigen vnndt vnnß gunstig sein, so wollen wier morgen deß Tags dich mit vnsern Leibern löblich bedienen vnndt vnsere Halß neben dem deinigen darnieder legen.“ Hierauf er ihnen geandtwort: "Daß wil ich nit thun, dan ir seit mier vorhin vntrey gewesen vnndt noch sein möchtet.“ Also ist Sauisch mit seinen Freündten verblieben bey dem Kaisers Hof, welcher mit Hülff deß Stephani, vngerischen Konigs, auch stark in das Veldt gerukt wieder den Ottogarum, Khonig in Behmen. Vndt alß der Ottagar geschlagen, ist er in der Schlacht durch Vntrey der Seinigen vmbkommen vnndt ermördt worden. Solch kaiserisch Volkh nachmallen zue Verderben der Behmen auf allen Seiten aingefallen. Da- mallen ist das Behmerlandt draurig vndt sehr bedriebt gewesen vndt in grosse, erschrögliche Verenderung gegen voriger Ansehen kommen. Der Leib deß ermördten Khonig Ottogaris ist auf Znam gefiert vndt bey den Parfüessern Minichen im Closster begraben worden. Nach dem todtlichen Abgang deß Przimislai ist der Zawisch vndt saine Gebrieder wieder mit dem Kaiser Rudolff in das Landt komen vnndt alda mit die (sic) verweiste Khonigin nach dem Ottogaro oder Prze- mislao, seinem wiederwertigen Herrn, Elisabetham, deß Hostislai, bulga- 46) Die unmittelbare Fortsetzung des Textes in der Vorlage lautet: „Pržed spalenim miesta — Vor Verbrennung der Stadt.“ — Doch sind diese Worte vom Schreiber wieder durchgestrichen worden.
34 Von dem Witko von Rosenberg erbaut aine Stat, dieselbig wieder beseczt, gaben ihr den Nahmen Hra� dischte Hory Tabor.46) Zuuor ehe die Stat wardt außgebrendt, der Herr Sezyma mit den vornembsten Burgern, mit allem dem Seinigen sich nach dem Stadtl Aussig geczogen, welches damallen gar schlecht vndt vnvmbgeringt gewesen; das- selbig haben sie erweitert, erbauet vnndt mit Mauren vmbfangen. Alß nun der Sezyma mit seinen Gebriedern erkandt, daß sie den Khonig mit diesem Werg mehr wieder sie bewegt vndt, wie man spricht, mehr Öll auf das Feyer zuegegossen, haben sie nit lang gesaumet in Behmen, sondern ihrem Bruedern (sic), dem Sauischen, nachgefolgt dem Kaiserßhof zue in Össterreich vndt sich dem Kaiser zum Schucz vnndt in Dienst versprochen; seindt alda aine geraume Zeit an deß Kaisers Hof gewesen, deß Khonigs in Behmen nicht geacht. Anno domini 1278. Der Khonig Przemislaus dichte vnndt drachtete imerdar nach Krieg, den Össterreichern sehr gedroet, welche schon ihr Respect vnndt Zuuersicht zue dem Kaiser gehabt, vndt wie er ihnen ain bluetig Badt will haiczen, auch ihre Kinder in den Wiegen ermörden. [pag. 15] Der Kaiser stundt nit darnach, daß daß Cristenbluet solte ver- gossen werden, sandte seine Potten an den Przemislaum vndt begerdte Fried. Der Przemislaus, obgleich er den Frieden versprochen hatte, so hat er sich doch mit aller Maß wieder den Kaiser zue cziehen gerisstet; vndt alß er maniche behmische Herren zue Hülff nit vberkomen können, hat er auß Thiringen, Maichssen, Polen vnndt anderer Nation mit grossem Versprechen, auf daß sie ihme helffen solten, Volk erlangt, mit solchem Volk dan er in Össterreich geczogen. Vnndt damallen der Zawisch vndt seine Gebrüeder, auch Freündte sandten an Khonig mit Vermelden: „Khonig, wilstu vnß Gnad erczaigen vnndt vnnß gunstig sein, so wollen wier morgen deß Tags dich mit vnsern Leibern löblich bedienen vnndt vnsere Halß neben dem deinigen darnieder legen.“ Hierauf er ihnen geandtwort: "Daß wil ich nit thun, dan ir seit mier vorhin vntrey gewesen vnndt noch sein möchtet.“ Also ist Sauisch mit seinen Freündten verblieben bey dem Kaisers Hof, welcher mit Hülff deß Stephani, vngerischen Konigs, auch stark in das Veldt gerukt wieder den Ottogarum, Khonig in Behmen. Vndt alß der Ottagar geschlagen, ist er in der Schlacht durch Vntrey der Seinigen vmbkommen vnndt ermördt worden. Solch kaiserisch Volkh nachmallen zue Verderben der Behmen auf allen Seiten aingefallen. Da- mallen ist das Behmerlandt draurig vndt sehr bedriebt gewesen vndt in grosse, erschrögliche Verenderung gegen voriger Ansehen kommen. Der Leib deß ermördten Khonig Ottogaris ist auf Znam gefiert vndt bey den Parfüessern Minichen im Closster begraben worden. Nach dem todtlichen Abgang deß Przimislai ist der Zawisch vndt saine Gebrieder wieder mit dem Kaiser Rudolff in das Landt komen vnndt alda mit die (sic) verweiste Khonigin nach dem Ottogaro oder Prze- mislao, seinem wiederwertigen Herrn, Elisabetham, deß Hostislai, bulga- 46) Die unmittelbare Fortsetzung des Textes in der Vorlage lautet: „Pržed spalenim miesta — Vor Verbrennung der Stadt.“ — Doch sind diese Worte vom Schreiber wieder durchgestrichen worden.
Strana 35
und seiner Freundschaft 1278. 35 rischen Khonigs, leibliche Dochter,47) ain Weib vber andere schön von Gesicht vnndt Person — ihre Schwester, die Griffina, heiratete dem Konig in Polen, der hieß schwarczer Luscus — sich verhairatet vndt wardt Landtshaubtmann gemacht. Mit ihr erczaigt er ehelichen ainen schonnen Sohn vndt gab ihm seinen Nahm Zawiss; der war gelehrt vnndt nachmallen obrister Maister der Craiczherren bey Vnser lieben Frauen zue Prag ob der Bruken gemacht worden. Hat vndter seinem Commando alle andere Kreiczherren gehabt dieses Ordens.48) [pag. 16] Nit lang lebte ihm die Konigin Elisabetha. Derowegen nach ihrem Todt wolte er ihme nit weniger thun vnndt sein Wappen er- niederigen, fienge an, der Schwester deß Khonigs in Vngern Ladislayj, mit Nahmen Gidka, fleissig auf den Dienst zue warten. Die war aine Nunnen, versprochen im Closter S. Ffranczisci in Prag, darein sie baldt in ihrer Khindhait kommen, dan sie darinnen aine Freundtin gehabt, die Furstin Agneß, deß Przemislai Khonigs in Behmen Mume. Hat ihr so lang auf den Dienst gewart, biß darzue komen, demnach er ihr von Rom di Dispensation zuewegen gebracht, daß sie das Geliebt loß worden vnndt sich verhairaten mag, ihme druber versprochen, daß sie sein ehelich Weib sein wil, die er dan auch gehairatet hat mit Verwilligung deß vngerischen Khonigs alß ihres Bruedern, vndt die Hochzeit wardt gehalten in Mahren. Mit ihr hat er auch geboren ainen Sohn vnndt auf die Khindtstauff ge- laden den vngerischen vndt behmischen Konige.49) Diese beede Khonig haben auf ihn ain Aug gehabt vndt mit haimb- lichem Zorn wieder ihme gespillet, auch, wie sie sich an ihme rechnen 47) Soviel mir bekannt ist, erscheint Kunegunde, Premysl Ottokars II. Witwe und seit dem Jahre 1279 Zawischs Gemahlin, niemals unter dem Namen Elisabeth. Auch war ihr Vater Rostislaw (nicht Hostislaw) bloss ein Ban in der Mačwa (Macsó) und Prätendent von Halitsch, keineswegs aber ein König von Bulgarien. 48) Der Sohn des Zawisch und der Kunegunde hiess nicht Zawisch, sondern Johann. Den Königsaaler Geschichtsquellen (Font. rer. Austr., 1. VIII. S. 65 zufolge trat er, zum Jünglinge herangewachsen, thatsächlich in den Orden der Kreuzherren ein. Zu welcher Würde er es hier aber brachte, darüber erfahren wir nichts. Die Angabe Pangerls in dessen „Zawisch von Falkenstein", a. a. O., S. 186, dass er Propst auf dem Wyschehrad geworden und als solcher am 26. Au- gust 1296 gestorben sei, ist entschieden falsch; denn der Wyschehrader Propst Johann, dessen Ableben die Annalen des Heinrich von Heimburg (Pertz, Monu- meuta, Scriptores, XVII, 718) zum 26. August 1296 melden, war zufolge einer Urkunde im „St. Pauler Formular“ (herausgegeben von Loserth) nicht der Sohn Zawischs und der Kunegunde, sondern ein Bastard K. Přemysl Ottokars II. 49) Die zweite oder, besser gesagt, die dritte Gemahlin Zawischs soll nach Katona, Hist. crit., VI. 615, allerdings Jitka oder Judith geheissen haben; au- thentischere Geschichtsquellen Ungarns nennen sie jedoch Elisabeth. Sie war zu- erst Nonne, u. zw. nicht in Prag, sondern auf der sogenannten Haseninsel. Aus dem Kloster von Miljutin, dem Fürsten Serbiens, entführt, heiratete sie diesen Fürsten, um sich bald wieder von demselben scheiden zu lassen und dem Falken- steiner im Jahre 1287 ihre Hand zu reichen. 3*
und seiner Freundschaft 1278. 35 rischen Khonigs, leibliche Dochter,47) ain Weib vber andere schön von Gesicht vnndt Person — ihre Schwester, die Griffina, heiratete dem Konig in Polen, der hieß schwarczer Luscus — sich verhairatet vndt wardt Landtshaubtmann gemacht. Mit ihr erczaigt er ehelichen ainen schonnen Sohn vndt gab ihm seinen Nahm Zawiss; der war gelehrt vnndt nachmallen obrister Maister der Craiczherren bey Vnser lieben Frauen zue Prag ob der Bruken gemacht worden. Hat vndter seinem Commando alle andere Kreiczherren gehabt dieses Ordens.48) [pag. 16] Nit lang lebte ihm die Konigin Elisabetha. Derowegen nach ihrem Todt wolte er ihme nit weniger thun vnndt sein Wappen er- niederigen, fienge an, der Schwester deß Khonigs in Vngern Ladislayj, mit Nahmen Gidka, fleissig auf den Dienst zue warten. Die war aine Nunnen, versprochen im Closter S. Ffranczisci in Prag, darein sie baldt in ihrer Khindhait kommen, dan sie darinnen aine Freundtin gehabt, die Furstin Agneß, deß Przemislai Khonigs in Behmen Mume. Hat ihr so lang auf den Dienst gewart, biß darzue komen, demnach er ihr von Rom di Dispensation zuewegen gebracht, daß sie das Geliebt loß worden vnndt sich verhairaten mag, ihme druber versprochen, daß sie sein ehelich Weib sein wil, die er dan auch gehairatet hat mit Verwilligung deß vngerischen Khonigs alß ihres Bruedern, vndt die Hochzeit wardt gehalten in Mahren. Mit ihr hat er auch geboren ainen Sohn vnndt auf die Khindtstauff ge- laden den vngerischen vndt behmischen Konige.49) Diese beede Khonig haben auf ihn ain Aug gehabt vndt mit haimb- lichem Zorn wieder ihme gespillet, auch, wie sie sich an ihme rechnen 47) Soviel mir bekannt ist, erscheint Kunegunde, Premysl Ottokars II. Witwe und seit dem Jahre 1279 Zawischs Gemahlin, niemals unter dem Namen Elisabeth. Auch war ihr Vater Rostislaw (nicht Hostislaw) bloss ein Ban in der Mačwa (Macsó) und Prätendent von Halitsch, keineswegs aber ein König von Bulgarien. 48) Der Sohn des Zawisch und der Kunegunde hiess nicht Zawisch, sondern Johann. Den Königsaaler Geschichtsquellen (Font. rer. Austr., 1. VIII. S. 65 zufolge trat er, zum Jünglinge herangewachsen, thatsächlich in den Orden der Kreuzherren ein. Zu welcher Würde er es hier aber brachte, darüber erfahren wir nichts. Die Angabe Pangerls in dessen „Zawisch von Falkenstein", a. a. O., S. 186, dass er Propst auf dem Wyschehrad geworden und als solcher am 26. Au- gust 1296 gestorben sei, ist entschieden falsch; denn der Wyschehrader Propst Johann, dessen Ableben die Annalen des Heinrich von Heimburg (Pertz, Monu- meuta, Scriptores, XVII, 718) zum 26. August 1296 melden, war zufolge einer Urkunde im „St. Pauler Formular“ (herausgegeben von Loserth) nicht der Sohn Zawischs und der Kunegunde, sondern ein Bastard K. Přemysl Ottokars II. 49) Die zweite oder, besser gesagt, die dritte Gemahlin Zawischs soll nach Katona, Hist. crit., VI. 615, allerdings Jitka oder Judith geheissen haben; au- thentischere Geschichtsquellen Ungarns nennen sie jedoch Elisabeth. Sie war zu- erst Nonne, u. zw. nicht in Prag, sondern auf der sogenannten Haseninsel. Aus dem Kloster von Miljutin, dem Fürsten Serbiens, entführt, heiratete sie diesen Fürsten, um sich bald wieder von demselben scheiden zu lassen und dem Falken- steiner im Jahre 1287 ihre Hand zu reichen. 3*
Strana 36
36 Von dem Woko von Rosenberg möchten, gesuecht. Haben derowegen angestifft, gleich wie er an der Khindtstauf hat wollen frolich sein, daß er ist gefangen vndt in die Ge- fengnuß auf das Prager Schloß in den gulden Thurn gethan worden, in welcher Gefengnuß, so drey Jahr lang gewehret, villerley schone Lieder gedicht hat. Seine Brueder haben dem Konig Wenczeslao gedroet, daß sie sich seinetwegen rechen wöllen, haben also dem Konig Mehrers wieder ihme vnndt ihnen selbsten bewegt, also daß er den Sauisch auf Fraum- berg fieren, alda ihme das Endt thuen vndt den Kop mit ainem Pret ab- schlagen lassen, anno 1290, den 24. Tag Monats Augusti. Von dannen ist sein Leich nach dem Hohenfuerter Closter gefieret vndt alda im Am- bitu, in der Capellen, wo die Prelaten ihr Begrebnuß haben, hinbegraben worden. Dieser Herr Zawiss hat ain khostliches Clainot, das ist ain gul- denes Craicz mit Edlstain, mit ainer Partikl Holcz von dem h. Craicz, daran vnser Haill gestorben wardt, diesem Closster khurcz vor seinem Ende verehret. [pag. 17] Deß Zawischen Brueder Tschenko, alß er gehoret, daß der Khonig seinen Brueder hat sterben lassen, hat er dem Khonig offentlich abgesagt, seinen Leithen geschadet vnndt solchen Todt nach hochster Mögligkait gerochen, biß er endtlich auch von deß Khonigs Leuthen wardt gefangen vndt auß Befelch deß Khonigs ihme der Grindt abge- schlagen worden. Die anderen Brüeder deß Zawischen, alß Witko vndt Woko, haben sich vor dem Konig gediemuetigt, Gnad erlangt, vndt daß Leben ihnen geschengt worden; aber ihnen nit aine ihrer Gueter ihnen (sic) weggenommen. Obwollen die Historici schware Vrsachen dem Todt deß Zawischen zuelegen, alß ob er nach dem Leben deß Khonigs hette getracht gehabt, kaine andere aber sie nit finden konnen, alß daß der Sauisch die Gueter, so er gehabt, dem Konig guetwillig nit, sondern ge- nötter abtretten wöllen. Dieß aber zue fehrerm Gericht Gotteß anhaimb- gestöllt. Biß hero von dem Leben deß Herrn Witko von Rosenberg vndt seinen Freündten. Von dem Woko von Rosenberg, Fundatore deß Hohen- ffurter Clossters. Woko ist gewesen des vorgemelten Witko Geschwistersohn 50), nach ihme ain Regierer deß Hauses von Rosenberg, Marschalg deß Khonig- reichs Behmen, wie er dan in seinem Wabben gebraucht ainen Mahn mit ainem Khopf sonnenglanczenden, der an ainer Achšel ain Schwerdt vndt 50) Wok I. war nicht ein Geschwistersohn, sondern ein Sohn Witeks III. (des Jüngeren). Ausführlicheres über ihn findet man bei Pangerl, Wok von Rosenberg, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, IX. S. 1 u. ff.; Nachtrag zum Leben des ersten Herrn v. Rosenberg, a. a. O., XII. S. 286 u. ff.
36 Von dem Woko von Rosenberg möchten, gesuecht. Haben derowegen angestifft, gleich wie er an der Khindtstauf hat wollen frolich sein, daß er ist gefangen vndt in die Ge- fengnuß auf das Prager Schloß in den gulden Thurn gethan worden, in welcher Gefengnuß, so drey Jahr lang gewehret, villerley schone Lieder gedicht hat. Seine Brueder haben dem Konig Wenczeslao gedroet, daß sie sich seinetwegen rechen wöllen, haben also dem Konig Mehrers wieder ihme vnndt ihnen selbsten bewegt, also daß er den Sauisch auf Fraum- berg fieren, alda ihme das Endt thuen vndt den Kop mit ainem Pret ab- schlagen lassen, anno 1290, den 24. Tag Monats Augusti. Von dannen ist sein Leich nach dem Hohenfuerter Closter gefieret vndt alda im Am- bitu, in der Capellen, wo die Prelaten ihr Begrebnuß haben, hinbegraben worden. Dieser Herr Zawiss hat ain khostliches Clainot, das ist ain gul- denes Craicz mit Edlstain, mit ainer Partikl Holcz von dem h. Craicz, daran vnser Haill gestorben wardt, diesem Closster khurcz vor seinem Ende verehret. [pag. 17] Deß Zawischen Brueder Tschenko, alß er gehoret, daß der Khonig seinen Brueder hat sterben lassen, hat er dem Khonig offentlich abgesagt, seinen Leithen geschadet vnndt solchen Todt nach hochster Mögligkait gerochen, biß er endtlich auch von deß Khonigs Leuthen wardt gefangen vndt auß Befelch deß Khonigs ihme der Grindt abge- schlagen worden. Die anderen Brüeder deß Zawischen, alß Witko vndt Woko, haben sich vor dem Konig gediemuetigt, Gnad erlangt, vndt daß Leben ihnen geschengt worden; aber ihnen nit aine ihrer Gueter ihnen (sic) weggenommen. Obwollen die Historici schware Vrsachen dem Todt deß Zawischen zuelegen, alß ob er nach dem Leben deß Khonigs hette getracht gehabt, kaine andere aber sie nit finden konnen, alß daß der Sauisch die Gueter, so er gehabt, dem Konig guetwillig nit, sondern ge- nötter abtretten wöllen. Dieß aber zue fehrerm Gericht Gotteß anhaimb- gestöllt. Biß hero von dem Leben deß Herrn Witko von Rosenberg vndt seinen Freündten. Von dem Woko von Rosenberg, Fundatore deß Hohen- ffurter Clossters. Woko ist gewesen des vorgemelten Witko Geschwistersohn 50), nach ihme ain Regierer deß Hauses von Rosenberg, Marschalg deß Khonig- reichs Behmen, wie er dan in seinem Wabben gebraucht ainen Mahn mit ainem Khopf sonnenglanczenden, der an ainer Achšel ain Schwerdt vndt 50) Wok I. war nicht ein Geschwistersohn, sondern ein Sohn Witeks III. (des Jüngeren). Ausführlicheres über ihn findet man bei Pangerl, Wok von Rosenberg, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, IX. S. 1 u. ff.; Nachtrag zum Leben des ersten Herrn v. Rosenberg, a. a. O., XII. S. 286 u. ff.
Strana 37
Fundator des Hohenfurter Klosters 1259. 37 auf der andern aine rotte Rosen gefieret.51) Ist auch gewesen obrisster Landtshaubtman vber Österreich, Steiermarg vndt Koritanien,52) welche damallen dem Khonigreich Behmen zuegehoret haben. Hat sich verehelicht mit Hedwiken, Grauin von Schaumburg, ainer Dochter deß Herrn Haind- richs von Schaumburg, hindterlassenen Wittib nach dem Herrn Hainrich von Zieringen, welche an ihrer Morgengab, wie auch nach ihrem vorigen 53 Herrn ain ansehenlichs Guet zue ihme gebracht.53) [pag. 18] Dieser Herr Woko hat etliche Lehengueter von dem Bistumb zue Passaw nach seinem Herrn Vatter Witko gehalten, hat sich folgender Gestallt vber dieselbigen verschrieben: „Ich Wok genandt von Rosenberg, Marschalg in Behmen, bekenne mit Zeugnuß dieser Schrifft : Demnach der hochwurdiger Bischof zue Passaw, mein Herr, Otto, auß sonderbahrern Gnaden, vermäg seiner Wolthatten zue seiner Khierchen Diensten hat er mier vorgetragen die Pflicht oder das Juramentum fidelitatis, wie Lehenßgerechtigkait im gemain solches erfordert, derowegen verspreche ich mit mainem gueten Glauben ohne List, ihme vndt der Khierchen in ihren allen Geschefften zue helffen, seine Officiales vndt alle andere seiner Khierchen Diener bey ihrem Recht vndt Gerechtigkait, darinen sie sich gefreiet vndt die bej Lebczeiten maines Vatters, deß Herrn Witko gueten Andenkens, genossen haben, im allen vnuerleczter zue erhalten, weder hinfieran, vmb waß es wölle, zue ihrer Beschwärdte an sie tentieren, sondern sie alß Getreüe vndt Ande- chtige der Passauer Khirchen moglichist zue schuczen. Dieß zue getreuer Volcziehung hab ich mainem Herrn, dem Bischoffe zue Passaw, gegenwar- tigen Brief mit mainem Petschier gefertigt vndt befesstigt gegeben, mit nachgeschriebenen Zeugen, welche da seindt: Hainrich vndt Bernhardt Gebrueder von Schaumberg, Bernhart der Junger von Schaumberg, Vlrich vndt Sibell Gebrueder von Lonstorff, Hainrich vndt Conradt Gebrüeder von Harchhaim, Sighart Pibon, Mainhart genandt Trostelo, Berthold von Haidendorff, Walek von Tonnbach, Truksas von Schaum- berg, Vlrich von Furka, Conrad Stechen, Pilgrin z Tanpachu, Chalbch vndt Hainrich Gebrueder von Falkenstain, Hainrich von Raddeke vndt 51) Wok bediente sich übrigens zweier Wappen. Beide davon sind in den „Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen“, IX. S. 27, be- schrieben. 52) Ist nur bezüglich der Steiermark richtig. 53) Glossator I: Erroneum est fuisse gubernatorem domus, qnia haec di- gnitas coepit sub Carolo IV. Lege f. 45. — Was Hedwig, die Hausfrau Woks von Rosenberg, anbelangt, so entstammte dieselbe jenem berühmten Grafenge- schlechte Oberösterreichs, das sich nach der Burg Schaumberg an der Donau schrieb. Sie war in erster Ehe mit Heinrich V. von Kuenring — das Wort „Zie- ringen“ ist wohl nichts anderes als eine Verstümmelung des Wortes „Kuen- ringen" — vermählt gewesen und gieng nach dem Tode Woks, den sie um das Jahr 1257 geheiratet, noch eine dritte Ehe ein, u. zw. mit dem steierischen Junker Friedrich von Stubenberg. Emler, Regesta, II. S. 68. Pangerl, Urkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, Font. rer. Austr., 2. XXIII. S. 383. Vgl. auch Frölich, Diplom. sac. duc. Stir., II. S. 337.
Fundator des Hohenfurter Klosters 1259. 37 auf der andern aine rotte Rosen gefieret.51) Ist auch gewesen obrisster Landtshaubtman vber Österreich, Steiermarg vndt Koritanien,52) welche damallen dem Khonigreich Behmen zuegehoret haben. Hat sich verehelicht mit Hedwiken, Grauin von Schaumburg, ainer Dochter deß Herrn Haind- richs von Schaumburg, hindterlassenen Wittib nach dem Herrn Hainrich von Zieringen, welche an ihrer Morgengab, wie auch nach ihrem vorigen 53 Herrn ain ansehenlichs Guet zue ihme gebracht.53) [pag. 18] Dieser Herr Woko hat etliche Lehengueter von dem Bistumb zue Passaw nach seinem Herrn Vatter Witko gehalten, hat sich folgender Gestallt vber dieselbigen verschrieben: „Ich Wok genandt von Rosenberg, Marschalg in Behmen, bekenne mit Zeugnuß dieser Schrifft : Demnach der hochwurdiger Bischof zue Passaw, mein Herr, Otto, auß sonderbahrern Gnaden, vermäg seiner Wolthatten zue seiner Khierchen Diensten hat er mier vorgetragen die Pflicht oder das Juramentum fidelitatis, wie Lehenßgerechtigkait im gemain solches erfordert, derowegen verspreche ich mit mainem gueten Glauben ohne List, ihme vndt der Khierchen in ihren allen Geschefften zue helffen, seine Officiales vndt alle andere seiner Khierchen Diener bey ihrem Recht vndt Gerechtigkait, darinen sie sich gefreiet vndt die bej Lebczeiten maines Vatters, deß Herrn Witko gueten Andenkens, genossen haben, im allen vnuerleczter zue erhalten, weder hinfieran, vmb waß es wölle, zue ihrer Beschwärdte an sie tentieren, sondern sie alß Getreüe vndt Ande- chtige der Passauer Khirchen moglichist zue schuczen. Dieß zue getreuer Volcziehung hab ich mainem Herrn, dem Bischoffe zue Passaw, gegenwar- tigen Brief mit mainem Petschier gefertigt vndt befesstigt gegeben, mit nachgeschriebenen Zeugen, welche da seindt: Hainrich vndt Bernhardt Gebrueder von Schaumberg, Bernhart der Junger von Schaumberg, Vlrich vndt Sibell Gebrueder von Lonstorff, Hainrich vndt Conradt Gebrüeder von Harchhaim, Sighart Pibon, Mainhart genandt Trostelo, Berthold von Haidendorff, Walek von Tonnbach, Truksas von Schaum- berg, Vlrich von Furka, Conrad Stechen, Pilgrin z Tanpachu, Chalbch vndt Hainrich Gebrueder von Falkenstain, Hainrich von Raddeke vndt 51) Wok bediente sich übrigens zweier Wappen. Beide davon sind in den „Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen“, IX. S. 27, be- schrieben. 52) Ist nur bezüglich der Steiermark richtig. 53) Glossator I: Erroneum est fuisse gubernatorem domus, qnia haec di- gnitas coepit sub Carolo IV. Lege f. 45. — Was Hedwig, die Hausfrau Woks von Rosenberg, anbelangt, so entstammte dieselbe jenem berühmten Grafenge- schlechte Oberösterreichs, das sich nach der Burg Schaumberg an der Donau schrieb. Sie war in erster Ehe mit Heinrich V. von Kuenring — das Wort „Zie- ringen“ ist wohl nichts anderes als eine Verstümmelung des Wortes „Kuen- ringen" — vermählt gewesen und gieng nach dem Tode Woks, den sie um das Jahr 1257 geheiratet, noch eine dritte Ehe ein, u. zw. mit dem steierischen Junker Friedrich von Stubenberg. Emler, Regesta, II. S. 68. Pangerl, Urkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, Font. rer. Austr., 2. XXIII. S. 383. Vgl. auch Frölich, Diplom. sac. duc. Stir., II. S. 337.
Strana 38
38 Von dem Woko von Rosenberg andere mehr. Datum in Passaw, anno domini 1257, den 10. Tag Monats “ 54) Januarij. Dieser Woko hat gestifft dem Closster zuer Zwetl in Österreich ob der Enss. 5) In waß Hochhait vndt Ansehens, anch Vermögens dieser Herr ist gestöllet gewesen vnndt waß vor Immuniteten vnndt Freyhaiten er vber alle andere Herren propter legalitatem domus suae, vmb seines Haußes Verdiensten von denen Khonigen er erlangt hatte, auß deß Ottogari Ma- gestatbrief khan man wol vernemmen.56) [pag. 19] In seinem Alter hat er auf seine aigenen Cossten ain reiches Kloster auf seiner Herrschafft Rosenberg aufgebauet, erhebt vnndt freigebig wie mit Clanodien, also auch mit Landtgüetern in gewissen Gra- niczen herumb deß Clossters bestifft vnndt begabet, dauon in selbigem Closter Volgendeß geschrieben stehet: „Anno domini 1259, bey Regirung deß gewaltigen Ottogari des Anderen, Khonigs in Behmen, vber Osterreich, Steyr vndt Coritanien, hat angefangen diese Abtey von dem Herrn Wokone von Rosenberg, Marschalken deß Khonigreichs Behaimb, welcher da gewesen ist Landtshaubtman in Steýrmarkh, ist gestorben zue Gracz in Steyermargt anno domini 1262, in der Vigilij zue der allerhailigisten Dreyfaltigkait, von dan dannen (sic) 54) In ihrem ursprünglichen (lateinischen) Wortlaute ist diese Urkunde abgedruckt in der Quellensammlung „Monumenta Boica“, XXIX. b, S. 107, sowie im „Urkundenbuch des Landes ob d. Enns,“ III. S. 235, und bei Emler, Regesta, II. S. 50. — Daselbst lauten die Namen der Zeugen folgendermassen: „Heinricus et Wernhardus fratres de Schovmberch, Wernhardus junior de Schovm- berch, Vlricus et Siboto fratres de Lonstorf, Henricus et Conradus fratres de Hartheim, Sighardus Pibero, Meinhardus dictus Trostelo, Berhtoldus de Haiden- dorf, Waltherus de Tannberch, Hartnidus dapifer de Schovmberch, Vlricus de Furte, Chovnradus Strachener, Pilgrimus de Tannberch, Chalhohus et Heinricus fratres de Valchenstein, Heinricus de Radekke". 55) Das Cistercienserstift Zwettl liegt bekanntlich nicht in Oberösterreich, sondern in Niederösterreich. Worin die erwähnte Stiftung bestand, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich bezieht sich diese Stelle auf eine Urkunde vom Jahre 1256, welche besagt, dass das Landgericht in Linz unter dem Vorsitze Woks den Zwettler Mönchen die Befugnis zuerkannt habe, eine gewisse Menge Salzes frei von Wasser- und Burgmaut in ihr Stift schaffen zu dürfen. Frast, Das Stif- tungenbuch von Zwettl, Font. rer. Austr., 2. III, S. 297. 56) Der Majestätsbrief, anf welchen hier hingewiesen wird, ist eine unter- schobene Urkunde, mittels deren K. Přemysl Ottokar II. am 23. Juni 1264 zu Prag dem Wok von Rosenberg die Burg Sokolči und die Feste Přenitz zueigen gegeben, denselben und dessen Nachkommen zu obersten Richtern und Burg- grafen in Böhmen eingesetzt, ihnen das Bergbaurecht auf ihren Gütern verliehen und eine eigene Eidesleistung gewährt haben soll. Emler, Regesta, II. S. 177 u. 178. Pangerl, Urkundenbuch d. ehem. Stiftes Goldenkron, Font. rer. Aust., 2. XXXVII, S. 12 u. ff. — Die Entstehung dieses Falsificates fällt in die Zeit von 1418 bis 1443. Schmidt, die Fälschung von Kaiser- und Königsurkunden durch Ulrich v. Rosenberg, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 324. u. 325.
38 Von dem Woko von Rosenberg andere mehr. Datum in Passaw, anno domini 1257, den 10. Tag Monats “ 54) Januarij. Dieser Woko hat gestifft dem Closster zuer Zwetl in Österreich ob der Enss. 5) In waß Hochhait vndt Ansehens, anch Vermögens dieser Herr ist gestöllet gewesen vnndt waß vor Immuniteten vnndt Freyhaiten er vber alle andere Herren propter legalitatem domus suae, vmb seines Haußes Verdiensten von denen Khonigen er erlangt hatte, auß deß Ottogari Ma- gestatbrief khan man wol vernemmen.56) [pag. 19] In seinem Alter hat er auf seine aigenen Cossten ain reiches Kloster auf seiner Herrschafft Rosenberg aufgebauet, erhebt vnndt freigebig wie mit Clanodien, also auch mit Landtgüetern in gewissen Gra- niczen herumb deß Clossters bestifft vnndt begabet, dauon in selbigem Closter Volgendeß geschrieben stehet: „Anno domini 1259, bey Regirung deß gewaltigen Ottogari des Anderen, Khonigs in Behmen, vber Osterreich, Steyr vndt Coritanien, hat angefangen diese Abtey von dem Herrn Wokone von Rosenberg, Marschalken deß Khonigreichs Behaimb, welcher da gewesen ist Landtshaubtman in Steýrmarkh, ist gestorben zue Gracz in Steyermargt anno domini 1262, in der Vigilij zue der allerhailigisten Dreyfaltigkait, von dan dannen (sic) 54) In ihrem ursprünglichen (lateinischen) Wortlaute ist diese Urkunde abgedruckt in der Quellensammlung „Monumenta Boica“, XXIX. b, S. 107, sowie im „Urkundenbuch des Landes ob d. Enns,“ III. S. 235, und bei Emler, Regesta, II. S. 50. — Daselbst lauten die Namen der Zeugen folgendermassen: „Heinricus et Wernhardus fratres de Schovmberch, Wernhardus junior de Schovm- berch, Vlricus et Siboto fratres de Lonstorf, Henricus et Conradus fratres de Hartheim, Sighardus Pibero, Meinhardus dictus Trostelo, Berhtoldus de Haiden- dorf, Waltherus de Tannberch, Hartnidus dapifer de Schovmberch, Vlricus de Furte, Chovnradus Strachener, Pilgrimus de Tannberch, Chalhohus et Heinricus fratres de Valchenstein, Heinricus de Radekke". 55) Das Cistercienserstift Zwettl liegt bekanntlich nicht in Oberösterreich, sondern in Niederösterreich. Worin die erwähnte Stiftung bestand, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich bezieht sich diese Stelle auf eine Urkunde vom Jahre 1256, welche besagt, dass das Landgericht in Linz unter dem Vorsitze Woks den Zwettler Mönchen die Befugnis zuerkannt habe, eine gewisse Menge Salzes frei von Wasser- und Burgmaut in ihr Stift schaffen zu dürfen. Frast, Das Stif- tungenbuch von Zwettl, Font. rer. Austr., 2. III, S. 297. 56) Der Majestätsbrief, anf welchen hier hingewiesen wird, ist eine unter- schobene Urkunde, mittels deren K. Přemysl Ottokar II. am 23. Juni 1264 zu Prag dem Wok von Rosenberg die Burg Sokolči und die Feste Přenitz zueigen gegeben, denselben und dessen Nachkommen zu obersten Richtern und Burg- grafen in Böhmen eingesetzt, ihnen das Bergbaurecht auf ihren Gütern verliehen und eine eigene Eidesleistung gewährt haben soll. Emler, Regesta, II. S. 177 u. 178. Pangerl, Urkundenbuch d. ehem. Stiftes Goldenkron, Font. rer. Aust., 2. XXXVII, S. 12 u. ff. — Die Entstehung dieses Falsificates fällt in die Zeit von 1418 bis 1443. Schmidt, die Fälschung von Kaiser- und Königsurkunden durch Ulrich v. Rosenberg, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 324. u. 325.
Strana 39
Fundator des Hohenfurter Klosters 1259. 39 gebracht vnndt in selbigem Closter, so er erst zue bauen angefangen, be- graben worden.57) Seine hindterlassene Fraw Hedwika, leibliche Schwester der Herren Bernharts vndt Hainrichs von Schaumburg, alß sie auf dem Witben- stuel etlich Jahr lang gesessen, hat sie nachmal wieder dem Herrn Fridrich von Stubenberkh im Steyrmargt geheurat vnndt alda anno 1315, den 13. Tag Monats February gestorben vnndt zue Ruenna, in vnnsers Ordens Closter, begraben.58) Obbesagter vnser Ffundator gluklichen Andenkenß hat hindterlassen zwene Sohne, den Herrn Witkonem undt Herrn Hainrichen, welcher Herr Witko alß erster Son deß Herrn Fundatoris ist gestorben anno domini “ 59) 1277, den 22. Tag Monats 7bris. Der Khonig Przemislaus, nachdem er ob dem vngerischen Khonig Bela den Sig erhalten vnndt grosse Peuten erlangt, wolte also sein Got dem Herrn gethanes Geliebt inß Werg stöllen vndt zue Ehren Seiner gotlichen Magestet ain reicheß vnndt ansehenliches Closter erheben, hielte hierumb Rath mit dem Herrn Wokone, seinem Marschalken, vndt ordnete ihn fur den hochsten Walter vndt Beforderer deßelbigen Gebey deß Clossters der h. Dornencron, wendete auch darauf all seine so reiche, auß Vngern hergebrachte Peiten, welcher Herr Paumaister hierczue auf seiner Herschafft ain wolbequembes Ort außgesuecht vndt guetenthaillß seines Guets zue diesem Closster angewändt.6°) [pag. 20] Eine rittermassige Person, genandt Hirsch, koniglicher Haubtman zue Klingenburg, hat die Weite der Herrschafft darezue außgemessen, ist derowegen von den Brüe- dern fur würdig erkendt worden, daß fur seine gehabte Mhue sein Leichnam in ihrem Capitolio,61) wo die Praelaten begraben werden, solte begraben werden, wie dan bißhero der Grabstein mit der Grabschrifft solches be- 62) czeuget. 57) Glossator I: Haec ex tabela templi Altovadensis recitantur. Plura habet ea tabula, quam descripsi et servo. 58) Glossator I: Scriptor videtur esse Cisterciensis Altouadensis. — Glos- sator II: Non sequitur, quia haec sunt omnia discripta ex tabula templi usque ad asteriscum. 59) Siehe Pangerl, Vrkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 382 u. 383. 60) Siehe die unterschobene, mit dem Datum „Prage, feria VI. post Mar- tini (14. November) anno dom. 1264“ versehene Urkunde bei Emler, Regesta, II. S. 181, und bei Pangerl, Urkundenbuch des ehem. Stiftes Goldenkron, S. 11 — Wok von Rosenberg kann schon aus dem Grunde keinen Antheil an der Grün- dung Goldenkrons gehabt haben, weil er zur Zeit, als diese Gründung vor sich gieng, nicht mehr am Leben war. 61) Glossator II verbesserte dieses Wort, indem er darüber „Capitulo“ schrieb. 62) Glossator II: Cur in monasterio Spineae Coronae tumulatus sit Hirsch de Klingenburg, cuius sepulchrum ipse vidi. Hinc colligitur ex hoc errore Capi- tolio vix fuisse monachum authorem huius historiae; cum hoc sit autographum, non errasset in vice monachali capitulo. — Hirzo benannte sich nach der könig- lichen Burg Klingenberg oder Zvikov am Zusammenflusse der Wotawa mit der Mol-
Fundator des Hohenfurter Klosters 1259. 39 gebracht vnndt in selbigem Closter, so er erst zue bauen angefangen, be- graben worden.57) Seine hindterlassene Fraw Hedwika, leibliche Schwester der Herren Bernharts vndt Hainrichs von Schaumburg, alß sie auf dem Witben- stuel etlich Jahr lang gesessen, hat sie nachmal wieder dem Herrn Fridrich von Stubenberkh im Steyrmargt geheurat vnndt alda anno 1315, den 13. Tag Monats February gestorben vnndt zue Ruenna, in vnnsers Ordens Closter, begraben.58) Obbesagter vnser Ffundator gluklichen Andenkenß hat hindterlassen zwene Sohne, den Herrn Witkonem undt Herrn Hainrichen, welcher Herr Witko alß erster Son deß Herrn Fundatoris ist gestorben anno domini “ 59) 1277, den 22. Tag Monats 7bris. Der Khonig Przemislaus, nachdem er ob dem vngerischen Khonig Bela den Sig erhalten vnndt grosse Peuten erlangt, wolte also sein Got dem Herrn gethanes Geliebt inß Werg stöllen vndt zue Ehren Seiner gotlichen Magestet ain reicheß vnndt ansehenliches Closter erheben, hielte hierumb Rath mit dem Herrn Wokone, seinem Marschalken, vndt ordnete ihn fur den hochsten Walter vndt Beforderer deßelbigen Gebey deß Clossters der h. Dornencron, wendete auch darauf all seine so reiche, auß Vngern hergebrachte Peiten, welcher Herr Paumaister hierczue auf seiner Herschafft ain wolbequembes Ort außgesuecht vndt guetenthaillß seines Guets zue diesem Closster angewändt.6°) [pag. 20] Eine rittermassige Person, genandt Hirsch, koniglicher Haubtman zue Klingenburg, hat die Weite der Herrschafft darezue außgemessen, ist derowegen von den Brüe- dern fur würdig erkendt worden, daß fur seine gehabte Mhue sein Leichnam in ihrem Capitolio,61) wo die Praelaten begraben werden, solte begraben werden, wie dan bißhero der Grabstein mit der Grabschrifft solches be- 62) czeuget. 57) Glossator I: Haec ex tabela templi Altovadensis recitantur. Plura habet ea tabula, quam descripsi et servo. 58) Glossator I: Scriptor videtur esse Cisterciensis Altouadensis. — Glos- sator II: Non sequitur, quia haec sunt omnia discripta ex tabula templi usque ad asteriscum. 59) Siehe Pangerl, Vrkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 382 u. 383. 60) Siehe die unterschobene, mit dem Datum „Prage, feria VI. post Mar- tini (14. November) anno dom. 1264“ versehene Urkunde bei Emler, Regesta, II. S. 181, und bei Pangerl, Urkundenbuch des ehem. Stiftes Goldenkron, S. 11 — Wok von Rosenberg kann schon aus dem Grunde keinen Antheil an der Grün- dung Goldenkrons gehabt haben, weil er zur Zeit, als diese Gründung vor sich gieng, nicht mehr am Leben war. 61) Glossator II verbesserte dieses Wort, indem er darüber „Capitulo“ schrieb. 62) Glossator II: Cur in monasterio Spineae Coronae tumulatus sit Hirsch de Klingenburg, cuius sepulchrum ipse vidi. Hinc colligitur ex hoc errore Capi- tolio vix fuisse monachum authorem huius historiae; cum hoc sit autographum, non errasset in vice monachali capitulo. — Hirzo benannte sich nach der könig- lichen Burg Klingenberg oder Zvikov am Zusammenflusse der Wotawa mit der Mol-
Strana 40
40 Von dem Woko von Rosenberg Lecztlichen, weillen die wurdige Antiquitet vndter anderen Brieffen deß Herrn Wokonis Fundatoris, alß nemblichen deß Kschaffts Original in latainischer Sprach vnuerleczter, nit wenig zue der Histori selbiger Zeit nuczlich verhandten, alß hat mich angesehen, denselbigen transfe- rierter dieses Orts beýlegen, vndt lautet also: „Ich Woko von Rosenberg, demnach mier wissendt, daß es aine vnvmbgengliche Sach seye allen zue sterben, vnndt daß ich nunmehr in den leczten Tagen maines Lebenß gestöllet bin, doch noch bey gueter Vernumfft, hab verordnet zue uolbringen vndt zu uerrichten hierundten nachgeseczte Sachen, wil auch, daß von mainen Befreundten die sollen vnueränderlich gehalten werden. Khundt sey allen, dennen dieser gegenwartiger Brief vorkomen wierdt, daß der Hedwiken, mainer lieben Gemahlin, verschafft vndt gegeben habe alles main Guet, so guet das bewegliche, alß alleß main Ainkommen, welcheß sie geniessen vndt haben solle sambt mainen Khindern frey, wie sie selbst wollte, so lang sie in der Reinigkait auf dem Witbenstuel ver- mainte zue siczen. Wan sie aber guetwillig wolte von den Kindern abge- thaillet werden vnndt ehrlich ohne Mahn lebete, daß sie haben solle Po- dehuß mit seiner Gelegenhait, Stropnicz mit ihrer Gelegenhait vnndt Wesseli mit aller Zuegehor, Gmind daß sie aur habe, wie ihr vorhin es verseczt wäre im Geldt, wie auch ir Morgengab, gstallt ich ir in der ersten Heurats- abredt verschrieben hab. Das Guet aber fur Gemündt, welches mit mainem bahren Gelt außgelest habe; wiedergebe ich es der Fraw von Potenstorf gancz. [pag. 21] Wan aber maine Gemahlin ainen anderen Mahn heurathen wolte, so soll sie Stropnicz, Wesseli mit allem ihren Zuegehör, auch Gmundt abtretten; alein ihr Morgengab sambt dem Hof ob dem Swante daß sie habe. Item der Mißverstandt vndt Vnwillen, welcher zwischen mier vndt mainem Vetter Buduogio endtstandten wegen Schintau, cassiere ich also, daß er dem Kloster zum Schlegel gebe vmb Linderung mainer Seelen, wan die an mich mit Rechten fielle, endtweder daß ers selberst hin ab- trette vmb seiner Seelen Linderung, dafern es mit Rechten ihme zuefielle, oder aber auf seine Seell verbleiben lasse; solches ich in sein Gewissen stölle. Item ich bitte vndt rueffe an die Genad maineß Khonigs, daß er 200 Margt Silbers, die ich dennen Prager Canonicis geben hab, erstatte vnndt wiederzuegeben befelhe, vndt dreyssig Margt daß er neme dauon Gelts, dan 30 Margt an Gelt, die haben sollen gegeben werden dem Graffen von Wiertnberg, die ich in Steiermargt zue mier embfangen hab. Von dem vberigen Gelt daß man dennen Bruedern der Prediger in Aussig, so uil dau. Die Goldenkroner Mönche gewährten ihm aber seine letzte Ruhestätte in ihrem Kloster nicht deshalb, weil er das Klostergut ausgemessen, sondern deshalb, weil er dem Kloster das Gut Mugrau vermacht hatte. Pangerl, Urkundenb. des ehem. Stiftes Goldenkron, S. 15 u. ff. Ein Fragment seines Grabsteines, auf dem die Inschrift „Anno ab incarnatione domini 1275, 3. Idus Martij (13. März) obiit Hirzo de Chlingberch“ angebracht gewesen sein soll, ist heute noch in Goldenkron vor- handen. Mörath, Aufstellung von Grabmälern der Abte u. einzelnen Personen in dem Capitelhause zu Goldenkron, Mittheilungen d. k. k. Centralcommission f. Erforschung u. Erhaltung der Kunst- u. histor. Denkmale, XXII. S. 19.
40 Von dem Woko von Rosenberg Lecztlichen, weillen die wurdige Antiquitet vndter anderen Brieffen deß Herrn Wokonis Fundatoris, alß nemblichen deß Kschaffts Original in latainischer Sprach vnuerleczter, nit wenig zue der Histori selbiger Zeit nuczlich verhandten, alß hat mich angesehen, denselbigen transfe- rierter dieses Orts beýlegen, vndt lautet also: „Ich Woko von Rosenberg, demnach mier wissendt, daß es aine vnvmbgengliche Sach seye allen zue sterben, vnndt daß ich nunmehr in den leczten Tagen maines Lebenß gestöllet bin, doch noch bey gueter Vernumfft, hab verordnet zue uolbringen vndt zu uerrichten hierundten nachgeseczte Sachen, wil auch, daß von mainen Befreundten die sollen vnueränderlich gehalten werden. Khundt sey allen, dennen dieser gegenwartiger Brief vorkomen wierdt, daß der Hedwiken, mainer lieben Gemahlin, verschafft vndt gegeben habe alles main Guet, so guet das bewegliche, alß alleß main Ainkommen, welcheß sie geniessen vndt haben solle sambt mainen Khindern frey, wie sie selbst wollte, so lang sie in der Reinigkait auf dem Witbenstuel ver- mainte zue siczen. Wan sie aber guetwillig wolte von den Kindern abge- thaillet werden vnndt ehrlich ohne Mahn lebete, daß sie haben solle Po- dehuß mit seiner Gelegenhait, Stropnicz mit ihrer Gelegenhait vnndt Wesseli mit aller Zuegehor, Gmind daß sie aur habe, wie ihr vorhin es verseczt wäre im Geldt, wie auch ir Morgengab, gstallt ich ir in der ersten Heurats- abredt verschrieben hab. Das Guet aber fur Gemündt, welches mit mainem bahren Gelt außgelest habe; wiedergebe ich es der Fraw von Potenstorf gancz. [pag. 21] Wan aber maine Gemahlin ainen anderen Mahn heurathen wolte, so soll sie Stropnicz, Wesseli mit allem ihren Zuegehör, auch Gmundt abtretten; alein ihr Morgengab sambt dem Hof ob dem Swante daß sie habe. Item der Mißverstandt vndt Vnwillen, welcher zwischen mier vndt mainem Vetter Buduogio endtstandten wegen Schintau, cassiere ich also, daß er dem Kloster zum Schlegel gebe vmb Linderung mainer Seelen, wan die an mich mit Rechten fielle, endtweder daß ers selberst hin ab- trette vmb seiner Seelen Linderung, dafern es mit Rechten ihme zuefielle, oder aber auf seine Seell verbleiben lasse; solches ich in sein Gewissen stölle. Item ich bitte vndt rueffe an die Genad maineß Khonigs, daß er 200 Margt Silbers, die ich dennen Prager Canonicis geben hab, erstatte vnndt wiederzuegeben befelhe, vndt dreyssig Margt daß er neme dauon Gelts, dan 30 Margt an Gelt, die haben sollen gegeben werden dem Graffen von Wiertnberg, die ich in Steiermargt zue mier embfangen hab. Von dem vberigen Gelt daß man dennen Bruedern der Prediger in Aussig, so uil dau. Die Goldenkroner Mönche gewährten ihm aber seine letzte Ruhestätte in ihrem Kloster nicht deshalb, weil er das Klostergut ausgemessen, sondern deshalb, weil er dem Kloster das Gut Mugrau vermacht hatte. Pangerl, Urkundenb. des ehem. Stiftes Goldenkron, S. 15 u. ff. Ein Fragment seines Grabsteines, auf dem die Inschrift „Anno ab incarnatione domini 1275, 3. Idus Martij (13. März) obiit Hirzo de Chlingberch“ angebracht gewesen sein soll, ist heute noch in Goldenkron vor- handen. Mörath, Aufstellung von Grabmälern der Abte u. einzelnen Personen in dem Capitelhause zu Goldenkron, Mittheilungen d. k. k. Centralcommission f. Erforschung u. Erhaltung der Kunst- u. histor. Denkmale, XXII. S. 19.
Strana 41
Fundator des Hohenfurter Klosters 1262. 41 ich ihnen schuldig verbleibe, beczalle; vnndt was dauon vberbleiben wierdt, daß man der Fraw Cristina von Prag dasselbig gebe. Item dem Herman von Letowicz gebe ich das grossere Panoschwicz, daß er mier verzeihe, daß ich mit mainem Herrn vndt Konig, alß er vermaint, wegen seiner nit geredet habe. Dem Vlrico von Hohenburchu hab ich die klainere Ponessowicz geben vndt ihne von allen anderen mainen Guetern loßgeczelt vndt abgefertigt. Item dem Beruten main Dorf Ruzin vorlangst versecztes vmb Gelt, so ich ihme noch heraußgeben sollen, wie dem Swatomiro, meinem Ritter, wol bekandt, oder aber daß sie (sic, er) wiedergebe mainen Khindern das Gelt, welches ich ihme beczalt, wofern er bei dem Dorf verbleiben will. Item mainer Schwestern Khindern gebe ich Prschitschicze in Abwechßlung fur Dobrschichow oder Dobrschisch, gestli gi gmyti chtiegj,63) oder daß sie geben dem Herrn Jeruschen, mainem Geuattern, a nawrati gim Dobrzichowicze. Fur daß, daß ich genossen hab ihr Guet, gebe ih ihnen Vletitz vndt auch die zwei Dorffer, welche der Swatibor vndt Petr inhaben. Item dem Herrn Hostisslao fur 33 Mark Silbers, die ich ihnen schuldig gewesen bin zue beczallen, gebe ich Paschicz, sofern sie so uil wert seindt ; wo aber sie nit so uil wert seindt, daß man daß Vberig auß mainen Guetern darauf beczalle. Dem Beneda zwene [pag. 22. Peinstadl bex Witinau, welche das Honig beczallen, in 10 Margt Silbers, die hab ihme in Versacz verschrieben. Item dem Alberoni von Rotnstain zway grosste Dorffer ob dem Swantem hab ich ihme gegeben, daß er sie inhabe von mainen Khindern in Lehenß Gestallt. Den Maierhof sambt den Akern, benandtlichen Samerschow, so uil darczue Grundstuk seindt, alß nemblichen Ybenstain biß an die behmische Graniczen, mainer Ehege- mahlin. Item ich wil, daß daß Güettel vnndt drey Dorffer Schettowiczerß verkhaufft werden dem Herrn Predotowi vmb 170 Margt Silbers vnndt dauon beczalt werde dennen Bruedern von St. Clement, wofern ihnen die fünff Marg Golteß vollig nit beczalt worden seindt. Vndt funf Margt Goldeß daß man dauon dennen deß Herrn Baworow vndt iczt gedachten Herrn Predotis Khindern bezalle. Vnndt 30 Margt daß man gebe dem- selben Menschen, welcher fur maine Seellen wierdt in Preissen gehen. Daß man auch verkauffe 20 Margt fur 30 Wiener Talenten, vndt 15 Ta- lenten daß man gebe auf Durrenbach vndt 15 auf den Gorsu, vndt wegen deß3 Guets Tegna vndt die vmbligende Dorffer bey guetem Gewissen daß man dem Herren Hosstislao volig vndt gar zalle. Item dem Menschen von Passau fur 20 Margt Silbers in Leinpach daß man gebe zwene Binstadl oder auß Gnaden aine. Item dem Schreiber Rudigero vndt seinem Weibe, auch ihren Erben gabe ich ihnen ain Dorf Khirschbaum frey mit aller Gerechtigkait, doch dergestalt vndt darumben, daß er mainer Gemahlin sein Lebczeiten diene vndt sein Thun im Schreiben verrichte; vnndt auf dem Fall er sich von mainer Ehegemahlin vndt Khindern ledigen wolte, daß anstat selbigen Dorffs 20 Margt Silbers embfahe oder nemme. Item dem Kogiato, mainem Cammerling, hab ich in Stibnicz 3 Binstadl geben, benandtlichen die, so der Richter in seinen Lebczeiten gehabt. Item dem 63) Glossator II: Hic apparet scriptorem fuisse Bohemum; optione enim scribit, et hic liber est autographum.
Fundator des Hohenfurter Klosters 1262. 41 ich ihnen schuldig verbleibe, beczalle; vnndt was dauon vberbleiben wierdt, daß man der Fraw Cristina von Prag dasselbig gebe. Item dem Herman von Letowicz gebe ich das grossere Panoschwicz, daß er mier verzeihe, daß ich mit mainem Herrn vndt Konig, alß er vermaint, wegen seiner nit geredet habe. Dem Vlrico von Hohenburchu hab ich die klainere Ponessowicz geben vndt ihne von allen anderen mainen Guetern loßgeczelt vndt abgefertigt. Item dem Beruten main Dorf Ruzin vorlangst versecztes vmb Gelt, so ich ihme noch heraußgeben sollen, wie dem Swatomiro, meinem Ritter, wol bekandt, oder aber daß sie (sic, er) wiedergebe mainen Khindern das Gelt, welches ich ihme beczalt, wofern er bei dem Dorf verbleiben will. Item mainer Schwestern Khindern gebe ich Prschitschicze in Abwechßlung fur Dobrschichow oder Dobrschisch, gestli gi gmyti chtiegj,63) oder daß sie geben dem Herrn Jeruschen, mainem Geuattern, a nawrati gim Dobrzichowicze. Fur daß, daß ich genossen hab ihr Guet, gebe ih ihnen Vletitz vndt auch die zwei Dorffer, welche der Swatibor vndt Petr inhaben. Item dem Herrn Hostisslao fur 33 Mark Silbers, die ich ihnen schuldig gewesen bin zue beczallen, gebe ich Paschicz, sofern sie so uil wert seindt ; wo aber sie nit so uil wert seindt, daß man daß Vberig auß mainen Guetern darauf beczalle. Dem Beneda zwene [pag. 22. Peinstadl bex Witinau, welche das Honig beczallen, in 10 Margt Silbers, die hab ihme in Versacz verschrieben. Item dem Alberoni von Rotnstain zway grosste Dorffer ob dem Swantem hab ich ihme gegeben, daß er sie inhabe von mainen Khindern in Lehenß Gestallt. Den Maierhof sambt den Akern, benandtlichen Samerschow, so uil darczue Grundstuk seindt, alß nemblichen Ybenstain biß an die behmische Graniczen, mainer Ehege- mahlin. Item ich wil, daß daß Güettel vnndt drey Dorffer Schettowiczerß verkhaufft werden dem Herrn Predotowi vmb 170 Margt Silbers vnndt dauon beczalt werde dennen Bruedern von St. Clement, wofern ihnen die fünff Marg Golteß vollig nit beczalt worden seindt. Vndt funf Margt Goldeß daß man dauon dennen deß Herrn Baworow vndt iczt gedachten Herrn Predotis Khindern bezalle. Vnndt 30 Margt daß man gebe dem- selben Menschen, welcher fur maine Seellen wierdt in Preissen gehen. Daß man auch verkauffe 20 Margt fur 30 Wiener Talenten, vndt 15 Ta- lenten daß man gebe auf Durrenbach vndt 15 auf den Gorsu, vndt wegen deß3 Guets Tegna vndt die vmbligende Dorffer bey guetem Gewissen daß man dem Herren Hosstislao volig vndt gar zalle. Item dem Menschen von Passau fur 20 Margt Silbers in Leinpach daß man gebe zwene Binstadl oder auß Gnaden aine. Item dem Schreiber Rudigero vndt seinem Weibe, auch ihren Erben gabe ich ihnen ain Dorf Khirschbaum frey mit aller Gerechtigkait, doch dergestalt vndt darumben, daß er mainer Gemahlin sein Lebczeiten diene vndt sein Thun im Schreiben verrichte; vnndt auf dem Fall er sich von mainer Ehegemahlin vndt Khindern ledigen wolte, daß anstat selbigen Dorffs 20 Margt Silbers embfahe oder nemme. Item dem Kogiato, mainem Cammerling, hab ich in Stibnicz 3 Binstadl geben, benandtlichen die, so der Richter in seinen Lebczeiten gehabt. Item dem 63) Glossator II: Hic apparet scriptorem fuisse Bohemum; optione enim scribit, et hic liber est autographum.
Strana 42
Von dem Woko von Rosenberg 42 Conrado von Studeling hab ich das Dorf Guttenbrun, welches er vorhin von mier gehalten Lehenß gestalt, fur aigen gegeben auf solche Gestallt, daß er niemallen, so lang er leben wierdt, von mainer Khinder dreüen Diensten nit außseczen wil; auch zwo Millen an dem Stupniczer Pach vndt 4 Beinstädl in Fridrichschlag gedachtem Conradt in 30 Margt Silber, oder wan ihms gedunkte besser zue sein, daß erß halte lehenßweiß. Item waß ich in dem Gunterßreit [pag. 23] beczalter habe, das hab ich dem Galihoten lehenweiß vberandtwart vndt restituire vndt wiedergebe dem Andreae Ritter sein Dorf. Item dem Hohenfuerter Closster hab ich geben Plaben, Neimargt vndt alleß, waß ich selbigenseits der Wultaw habe, vmb meiner vndt meiner Nachkommenden Seelen Linderung, Haill vnndt Erquikung. Item wil auch, daß main Vetter, der Buduoius, dem Lohemilo gebe ains auß meinen Dorffern ienerseits Pritschücz, wo ihme seine Vorsichtigkait hinweisen wierdt. Item wil auch, daß dieser mein Vetter Buduoius demselbigen Ritter, dessen Armbandt ich zue Pfandt zue mier genommen, selbiges Dorf verschreibe, welcheß ihme vorhin verschrieben war, vndt die zwai Dorffer daß sie wieder restituirt werden zue der Khierchen, welche dieser Ritter inhat. Item, daß der Herr Swatomir in 40 Marg Silbers main Dorf Tržebonin verschreibe pfandtsweiß dem Herrn Borsso, damit nachgelassen vnndt vercziehen werde, sofehrn ich in Abwechßlung, die ich auf Stropnicz gethan, ihne etwan zue kurcz gethan; vndt er sol auch nit vill fragen, sondern daß er ihme etwaß zuegebe, dafern er guetwillig von dennen 40 Mergten ablasen wierdt. Item wil, daß main Vetter, der Buduoius, in 50 Margt Silbers verschreibe dem Boziego main Dorf, vndt daß solches gethailt werde vndter maine vndt maineß Bruedern Waisen, daß ist die Diener, deren Vätter von mier kain Lehen gehalten. Vnndt die 14 Roß, so main Brueder hindter ihme verlassen zue Pržibenicz, daß die gleicherweiß vndter sie gethailt werden, ainnerseits vermög gueten Gewissens deß Herrn Prechtelings, Herrn Geberden, Conradt von Turtelingen, andererseits vermög auch gueten Gewissens deß Herrn Swatomyren, Herren Predoten vndt Herrn Hostislay, damit ainem ieden nach seinem Verdienst mochte gegeben werden. Item dem Budielao hab ich main Dorf Pabenwerg verschrieben vnndt gelassen in 40 Wiener Tallenten Gelts, die ich ihme zue geben versprochen mit seinem Weibe, alß ich sie ihme ordentlich verhairatet hatte. Mehr hab ich diesem ainen Hof auf der Rosenberger Vorstat geben. Item dem Grilen in Enczendorf hab ich geben viererley Pfaffenainkommen lehenweiß. Item dem Wierdt von Pierna ver- schaffe ihme 6 Margt Gelts, welche ich ihme zallen sollen, daß ihme die gegeben werden, wie auch meinen Harnisch. Den Hohenfuertern Minichen all mein Silbergeschier vndt die Medey, welche ich an mainer rechten Handt getragen, gebe ich vnndt ain Handtroß. Auf daß nun diese obbe- schriebene Ding fest vnndt steiff gehalten werden, hab ich gegenwartigen Brieff zuer Zeugnuß zue schreiben befohlen [pag. 24] vnndt mit dem In- sigel deß Clossters Bietau vnndt Custoschen der Minderen Brüeder in Graczen, wie auch mit meinem aigenen Insigel zue becrefftigen. Dieß geschah in Gegenwart deß Brueders Gotfrieden vndt Bruedern Otten, beeder Briestern der Prediger Ordenß, deß Herrn Prechtelings, Conradiß Pflegers, Kogaten vnndt Grillenß Cammerlingen, deß Rudigeri Schreiberß
Von dem Woko von Rosenberg 42 Conrado von Studeling hab ich das Dorf Guttenbrun, welches er vorhin von mier gehalten Lehenß gestalt, fur aigen gegeben auf solche Gestallt, daß er niemallen, so lang er leben wierdt, von mainer Khinder dreüen Diensten nit außseczen wil; auch zwo Millen an dem Stupniczer Pach vndt 4 Beinstädl in Fridrichschlag gedachtem Conradt in 30 Margt Silber, oder wan ihms gedunkte besser zue sein, daß erß halte lehenßweiß. Item waß ich in dem Gunterßreit [pag. 23] beczalter habe, das hab ich dem Galihoten lehenweiß vberandtwart vndt restituire vndt wiedergebe dem Andreae Ritter sein Dorf. Item dem Hohenfuerter Closster hab ich geben Plaben, Neimargt vndt alleß, waß ich selbigenseits der Wultaw habe, vmb meiner vndt meiner Nachkommenden Seelen Linderung, Haill vnndt Erquikung. Item wil auch, daß main Vetter, der Buduoius, dem Lohemilo gebe ains auß meinen Dorffern ienerseits Pritschücz, wo ihme seine Vorsichtigkait hinweisen wierdt. Item wil auch, daß dieser mein Vetter Buduoius demselbigen Ritter, dessen Armbandt ich zue Pfandt zue mier genommen, selbiges Dorf verschreibe, welcheß ihme vorhin verschrieben war, vndt die zwai Dorffer daß sie wieder restituirt werden zue der Khierchen, welche dieser Ritter inhat. Item, daß der Herr Swatomir in 40 Marg Silbers main Dorf Tržebonin verschreibe pfandtsweiß dem Herrn Borsso, damit nachgelassen vnndt vercziehen werde, sofehrn ich in Abwechßlung, die ich auf Stropnicz gethan, ihne etwan zue kurcz gethan; vndt er sol auch nit vill fragen, sondern daß er ihme etwaß zuegebe, dafern er guetwillig von dennen 40 Mergten ablasen wierdt. Item wil, daß main Vetter, der Buduoius, in 50 Margt Silbers verschreibe dem Boziego main Dorf, vndt daß solches gethailt werde vndter maine vndt maineß Bruedern Waisen, daß ist die Diener, deren Vätter von mier kain Lehen gehalten. Vnndt die 14 Roß, so main Brueder hindter ihme verlassen zue Pržibenicz, daß die gleicherweiß vndter sie gethailt werden, ainnerseits vermög gueten Gewissens deß Herrn Prechtelings, Herrn Geberden, Conradt von Turtelingen, andererseits vermög auch gueten Gewissens deß Herrn Swatomyren, Herren Predoten vndt Herrn Hostislay, damit ainem ieden nach seinem Verdienst mochte gegeben werden. Item dem Budielao hab ich main Dorf Pabenwerg verschrieben vnndt gelassen in 40 Wiener Tallenten Gelts, die ich ihme zue geben versprochen mit seinem Weibe, alß ich sie ihme ordentlich verhairatet hatte. Mehr hab ich diesem ainen Hof auf der Rosenberger Vorstat geben. Item dem Grilen in Enczendorf hab ich geben viererley Pfaffenainkommen lehenweiß. Item dem Wierdt von Pierna ver- schaffe ihme 6 Margt Gelts, welche ich ihme zallen sollen, daß ihme die gegeben werden, wie auch meinen Harnisch. Den Hohenfuertern Minichen all mein Silbergeschier vndt die Medey, welche ich an mainer rechten Handt getragen, gebe ich vnndt ain Handtroß. Auf daß nun diese obbe- schriebene Ding fest vnndt steiff gehalten werden, hab ich gegenwartigen Brieff zuer Zeugnuß zue schreiben befohlen [pag. 24] vnndt mit dem In- sigel deß Clossters Bietau vnndt Custoschen der Minderen Brüeder in Graczen, wie auch mit meinem aigenen Insigel zue becrefftigen. Dieß geschah in Gegenwart deß Brueders Gotfrieden vndt Bruedern Otten, beeder Briestern der Prediger Ordenß, deß Herrn Prechtelings, Conradiß Pflegers, Kogaten vnndt Grillenß Cammerlingen, deß Rudigeri Schreiberß
Strana 43
Fundator der Hohenfurter Klosters 1262. 43 vnndt anderen mehrern. Geben in Graczen, anno salutis 1262, den 4. Tag Monats Julý.“ 64) Es befindet sich in deß Herrn Vlrich von Rosenberg Kschafft, daß er in seinem hohen Alter in wehrender Krankhait zue Graczen anno 1390 gemacht, wie er vndter anderen Denkwurdigkaiten auch eine solche liebreiche vndt durchdringende Rede zue seinem Sohn gethan, alß nemblichen: „Main Sohn, wier bitten embsig vundt vertraulich, dafern wier etwan ainem vnrecht etwas genommen oder etwan aufgehalten haben, oder aber etwan ainem waß schuldig seindt, dauon wier doch auß Vergessenhait vundt Schmerczen halber in diesem kaine Meldung gethan haben, bitten wier, daß solcheß alleß vmb Gotteß willen restituiret vndt wiederge- geben werde. Mehr bitten wier embsig, allerliebster Sohn, in Ansehung, daß wier dein Vatter seindt, vndt daß wier vill Schulden, dich mit Sorgen zu uerschonen, fur dich beczalt haben vundt dir gnuegsamb Guetter durch vnnß verlassen werden, dahero, so wier etwaß vber 2000 kschafft- weiß hin verehren, daß du willig vndt treulich daß alleß beczallen vndt vollenden werdest.“ 65) Derselben Zeit, alß daß Closter Hohenfuert wardt angefangen vndt darnach auch außgebauet worden, seindt in der Fundation die Herren von Neuhaus für Zeugen angeczogen. 66) Vndt ist also biß hero von dem Leben deß Herrn Woken von Rosenberg angedeutet worden. Von dem Herrn Hainrich von Rosenberg. Der Herr Hainrich, ain Sohn deß Wokonis, Marschalg deß Khonig- reich Behmen, Regierer vnndt Mehrer deß Hauß von Rosenberg vndt zuer Zeiten deß Khonigs Wenceslai deß Anderen obrisster Purgkraff zue 64) Diese mit dem Datum „Gretz (Graz in Steiermark), anno gratie dc- mini 1262, pridie Nonas Junii (4. Juni)“ versehene Urkunde befindet sich im Original im Stiftsarchive zu Hohenfurt. Ich unterlasse es, den Leser auf jeden der zahlreichen Fehler in der vorliegenden Übersetzung aufmerksam zu machen und den Inhalt derselben zu erläutern, zumal der Wortlaut des Originals aus den correcten Abdrücken bei Millauer, Der Ursprung des Cistercienserstiftes Hohenfurt in Böhmen, S. 45, bei Pangerl, Urkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 17—20, und bei Emler, Regesta, II. S. 143—145, allgemein bekannt ist, und zumal auch die Urkunde bereits eine erschöpfende Interpretation in den „Mit- theilungen des Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen“, IX. S. 22 u. fl., er- fahren hat. 65) Aus dem Original auf Pergament im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau. Dasselbe wurde auf der Gratzener Burg am Aschermittwoch (16. Februar) 1390 niedergeschrieben. 66) Siehe die Urkunden vom 19. März 1272, vom 19. März 1274 und vom 12. November 1281 bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 25, 28 und 34.
Fundator der Hohenfurter Klosters 1262. 43 vnndt anderen mehrern. Geben in Graczen, anno salutis 1262, den 4. Tag Monats Julý.“ 64) Es befindet sich in deß Herrn Vlrich von Rosenberg Kschafft, daß er in seinem hohen Alter in wehrender Krankhait zue Graczen anno 1390 gemacht, wie er vndter anderen Denkwurdigkaiten auch eine solche liebreiche vndt durchdringende Rede zue seinem Sohn gethan, alß nemblichen: „Main Sohn, wier bitten embsig vundt vertraulich, dafern wier etwan ainem vnrecht etwas genommen oder etwan aufgehalten haben, oder aber etwan ainem waß schuldig seindt, dauon wier doch auß Vergessenhait vundt Schmerczen halber in diesem kaine Meldung gethan haben, bitten wier, daß solcheß alleß vmb Gotteß willen restituiret vndt wiederge- geben werde. Mehr bitten wier embsig, allerliebster Sohn, in Ansehung, daß wier dein Vatter seindt, vndt daß wier vill Schulden, dich mit Sorgen zu uerschonen, fur dich beczalt haben vundt dir gnuegsamb Guetter durch vnnß verlassen werden, dahero, so wier etwaß vber 2000 kschafft- weiß hin verehren, daß du willig vndt treulich daß alleß beczallen vndt vollenden werdest.“ 65) Derselben Zeit, alß daß Closter Hohenfuert wardt angefangen vndt darnach auch außgebauet worden, seindt in der Fundation die Herren von Neuhaus für Zeugen angeczogen. 66) Vndt ist also biß hero von dem Leben deß Herrn Woken von Rosenberg angedeutet worden. Von dem Herrn Hainrich von Rosenberg. Der Herr Hainrich, ain Sohn deß Wokonis, Marschalg deß Khonig- reich Behmen, Regierer vnndt Mehrer deß Hauß von Rosenberg vndt zuer Zeiten deß Khonigs Wenceslai deß Anderen obrisster Purgkraff zue 64) Diese mit dem Datum „Gretz (Graz in Steiermark), anno gratie dc- mini 1262, pridie Nonas Junii (4. Juni)“ versehene Urkunde befindet sich im Original im Stiftsarchive zu Hohenfurt. Ich unterlasse es, den Leser auf jeden der zahlreichen Fehler in der vorliegenden Übersetzung aufmerksam zu machen und den Inhalt derselben zu erläutern, zumal der Wortlaut des Originals aus den correcten Abdrücken bei Millauer, Der Ursprung des Cistercienserstiftes Hohenfurt in Böhmen, S. 45, bei Pangerl, Urkundenbuch des Stiftes Hohenfurt, S. 17—20, und bei Emler, Regesta, II. S. 143—145, allgemein bekannt ist, und zumal auch die Urkunde bereits eine erschöpfende Interpretation in den „Mit- theilungen des Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen“, IX. S. 22 u. fl., er- fahren hat. 65) Aus dem Original auf Pergament im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau. Dasselbe wurde auf der Gratzener Burg am Aschermittwoch (16. Februar) 1390 niedergeschrieben. 66) Siehe die Urkunden vom 19. März 1272, vom 19. März 1274 und vom 12. November 1281 bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 25, 28 und 34.
Strana 44
44 Von dem Heinrich von Rosenberg Prag,67) hat er mit seiner Fraw Mueter Hedwiken von Schaumberg sich wegen ihrer Versorg freundtlich vnndt gebierlich vergliechen. Auf solche Weiß hat er ir erblich ohne all Exception aingegeben das Plesch berger Guet in Osterreich gelegen, Stropniczer vnndt [pag. 25] Siben- stainisch Güeter daß sie allein ir Lebczeit geniessen solle ohne den Ze- hendt. Vndt der Rosenberger Richter sol ihr heraußgeben 6 Pfundt Wiener Pfening. Vnndt wan sie Got abforderet, so sollen die beede erst besagte Herrschafften wieder auf den Herrn vndt seine Erben fallen. Bey dieser Abrede seindt gewesen der Woko von Witingau, Vlrich von Neu- hauß, Horigerus von Lomnicz vnndt Witko von Wittingau. Dattum dieser Abrede : Anno domini 1300, am Osterertag. 68) Hat sich verhairatet mit Elisabethen von Dobruschko, mit ihr er erczaigt ainen Sohn nahmenß Petr, Agneten, Hedwiken, Johannam vndt Margaretham Dechter. 69) Dauon niederer. Dieser Herr Haindrich von Rosenberg ist dem Hauß Osterreich getrey gewesen, wie auch andere seine Nachkommene. Dan alß der Mannen Stam der behmischen Khonige vndtergangen, hat dieß zuewegen gebracht, daß die Elisabetha, Wittib nach dem Khönig Wenceslao dem Anderen, dem Rudolffo, Kaisers Albrechten Sohn, sey verehelicht gewesen vndt er dadurch zum behmischen Khonig angenommen, aber nit gekrenet worden, dan etliche behmische Herren ihne Rudolffum fur ihren Herrn nit an- 67) Die Chronik Jakobs von Gratzen (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohen- furt, S. 383) nennt Heinrich I. von Rosenberg allerdings einen Marschall und Oberstburggrafen von Böhmen; diese Benennung muss aber als falsch be- zeichnet werden, da sie dem Rosenberger in den Urkunden niemals zutheil wird. Sicher ist nur, dass Herr Heinrich seit dem Jahre 1301 die Würde eines Oberst- landkämmerers bekleidete. Emler, Regesta, II. S. 805, 823, 853, 880, 910, 919, 924, 940, 945, 952. 68) Originalurkunde ddto. 12. April 1300 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, abgedruckt bei Emler, Regesta, II. S. 798. Darin verschrieb Heinrich von Rosenberg seiner Mutter Hedwig das Gut Plessberg in Nieder- österreich als unbedingtes Eigenthum, die Güter Strobnitz in Böhmen und Eiben- stein in Oberösterreich jedoch nur zu lebenslänglichem Nutzgenusse. Der Name „Horigerus“ in der Zeugenreihe ist verunstaltet und soll richtig „Hoygir“ lauten. 69) Dass die Hausfrau Heinrichs I. von Rosenberg Elisabeth geheissen, ist urkundlich beglaubigt. Doch lässt sich nicht mehr ermitteln, aus welchem Ge- schlechte sie abstammte. In einer Hohenfurter Urkunde vom 4. Jänner 1354 be- gegnen wir einem Johann von Dobruschka und in einer Urkunde des Kloster- archivs bei St. Agid in Prag vom 6. März 1343 einem Zawisch von Ujezd, welche beide Männer als Oheime Peters I. von Rosenberg von mütterlicher Seite (avun- culi), also als Brüder der Elisabeth bezeichnet werden. Da die St. Agider Ur- kunde von Peter I. von Rosenberg selbst, die Hohenfurter aber von dem Hohen- furter Abte Albert ausgestellt worden ist, so verdienen bei einer etwaigen Nach- forschung nach Elisabeths Abkunft die Herren von Ujezd entschieden eine grös- sere Beachtung als die Herren von Dobruschka. — Von den hier aufgezählten Töchtern Heinrichs von Rosenberg sind bloss die zwei letzten urkundlich bekannt.
44 Von dem Heinrich von Rosenberg Prag,67) hat er mit seiner Fraw Mueter Hedwiken von Schaumberg sich wegen ihrer Versorg freundtlich vnndt gebierlich vergliechen. Auf solche Weiß hat er ir erblich ohne all Exception aingegeben das Plesch berger Guet in Osterreich gelegen, Stropniczer vnndt [pag. 25] Siben- stainisch Güeter daß sie allein ir Lebczeit geniessen solle ohne den Ze- hendt. Vndt der Rosenberger Richter sol ihr heraußgeben 6 Pfundt Wiener Pfening. Vnndt wan sie Got abforderet, so sollen die beede erst besagte Herrschafften wieder auf den Herrn vndt seine Erben fallen. Bey dieser Abrede seindt gewesen der Woko von Witingau, Vlrich von Neu- hauß, Horigerus von Lomnicz vnndt Witko von Wittingau. Dattum dieser Abrede : Anno domini 1300, am Osterertag. 68) Hat sich verhairatet mit Elisabethen von Dobruschko, mit ihr er erczaigt ainen Sohn nahmenß Petr, Agneten, Hedwiken, Johannam vndt Margaretham Dechter. 69) Dauon niederer. Dieser Herr Haindrich von Rosenberg ist dem Hauß Osterreich getrey gewesen, wie auch andere seine Nachkommene. Dan alß der Mannen Stam der behmischen Khonige vndtergangen, hat dieß zuewegen gebracht, daß die Elisabetha, Wittib nach dem Khönig Wenceslao dem Anderen, dem Rudolffo, Kaisers Albrechten Sohn, sey verehelicht gewesen vndt er dadurch zum behmischen Khonig angenommen, aber nit gekrenet worden, dan etliche behmische Herren ihne Rudolffum fur ihren Herrn nit an- 67) Die Chronik Jakobs von Gratzen (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohen- furt, S. 383) nennt Heinrich I. von Rosenberg allerdings einen Marschall und Oberstburggrafen von Böhmen; diese Benennung muss aber als falsch be- zeichnet werden, da sie dem Rosenberger in den Urkunden niemals zutheil wird. Sicher ist nur, dass Herr Heinrich seit dem Jahre 1301 die Würde eines Oberst- landkämmerers bekleidete. Emler, Regesta, II. S. 805, 823, 853, 880, 910, 919, 924, 940, 945, 952. 68) Originalurkunde ddto. 12. April 1300 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, abgedruckt bei Emler, Regesta, II. S. 798. Darin verschrieb Heinrich von Rosenberg seiner Mutter Hedwig das Gut Plessberg in Nieder- österreich als unbedingtes Eigenthum, die Güter Strobnitz in Böhmen und Eiben- stein in Oberösterreich jedoch nur zu lebenslänglichem Nutzgenusse. Der Name „Horigerus“ in der Zeugenreihe ist verunstaltet und soll richtig „Hoygir“ lauten. 69) Dass die Hausfrau Heinrichs I. von Rosenberg Elisabeth geheissen, ist urkundlich beglaubigt. Doch lässt sich nicht mehr ermitteln, aus welchem Ge- schlechte sie abstammte. In einer Hohenfurter Urkunde vom 4. Jänner 1354 be- gegnen wir einem Johann von Dobruschka und in einer Urkunde des Kloster- archivs bei St. Agid in Prag vom 6. März 1343 einem Zawisch von Ujezd, welche beide Männer als Oheime Peters I. von Rosenberg von mütterlicher Seite (avun- culi), also als Brüder der Elisabeth bezeichnet werden. Da die St. Agider Ur- kunde von Peter I. von Rosenberg selbst, die Hohenfurter aber von dem Hohen- furter Abte Albert ausgestellt worden ist, so verdienen bei einer etwaigen Nach- forschung nach Elisabeths Abkunft die Herren von Ujezd entschieden eine grös- sere Beachtung als die Herren von Dobruschka. — Von den hier aufgezählten Töchtern Heinrichs von Rosenberg sind bloss die zwei letzten urkundlich bekannt.
Strana 45
1300—1312. 45 nemben wolten. Vnndter deren ist gewesen der Babor 70) Klingenberger, Herr auf Klingenberg vnndt Horaždiowicz. Dem Hainrich von Rosenberg ist befolhen worden, daß er daß Schloß Klingenberg kriegisch zue gewinnen (sic), dan der Khonig selbsten gedachten Baworum in Horaždiowicz belegert vnndt angrieffen. Bey solcher Belegerung der Khonig Rudolffuß, daß er zue vill deß Obst in sich geessen, in aine Krankhait deß Durchlauffs gefallen. Der Herr Hainrich von Rosenberg, alß er zue ihme in das Zelt kommen wardt, batte er den Khonig, daß er sich in dieser Krankhait wollte versorgen vndt sich nach Prag in die Cur vmb besser Bequemigkait wolle dragen lassen, daß er interim selbst im Leger verbleiben wölle, bißß die beede Fesstungen gewunnen werden. Der Khonig hat sich kainer Weiß wöllen aufreden lassen, auß dem Leger zue ziehen, biß er endtlichen den 3. July, anno 1307, ehender er zuer Cronung kommen, ist er gestorben. Nach solchem Absterben deß Khonig Rudolffi die khonigliche Räthe nammen das konigliche Signet von der Handt deß Verstorbenen vnndt liessen ain sicher Glait schreiben, sich vor dem Konig zue stellen, alß ob er noch lebete, dem belegerten Bauoro, welcher, weillen er in sich nichts Boses wisste, auf solch sicher Glaidt sich alsobaldten hat in deß Khonigs Zelt finden lassen. Der Herr Hainrich von Rosenberg hat alß anstat deß Khonigs an ihne aine Rede gethan, dan der Zelt war aller mit schonnen Tapeczereien vndt Tapeten geczieret gewesen, vnndt ainthaillß deß Khonigs Beth auch zue sehen wardt, alß ob der Khonig krank dar- auf lege, von ihme begerendt, daß er das Schloß Klingenberg dem Konig aufgeben vndt abtretten thette, daß wegen anderer seiner Gueter die Sach ainen gueten Ausschlag haben solle. Vnndt alß er Bawor zue solchem verwiligt vndt daß Schloß zue vberandtworten versprochen, haben sie ihme angedeutet, daß [pag. 26] er bex der Stat Horaždiowicz vnndt dessen ganczer Herschafft verbleiben wierdt, auch sobaldt er Klingenberg wierdt abgetretten haben, wollen sie auch mit dem Leger von dannen ziehen. Diesem Abreden gemaß man sich beederseits verhalten. Anno domini 1307 ist die Elisabetha von Dobruschka, Ehegemahlin sein Hainrichs von Rosenberg, gestorben, am Tag St. Laurenty deß Martirers. 71) Anno domini 1310 vorgedachter Hainrich von Rosenberg alß ge- wester obrister Purgkraf in Prag ist auf gedachtem Prager Schloß deß Todts verbliechen, am Tag deß St. Prokopij Bekenner, das ist nach dem Zawisch, seinem Vettern, in 20 Jahren. Dieser ist dem Konig Wenceslao dem Anderen lieb gewesen, waß Zawisch böß gemacht, hat dieser alleß 70) In der Vorlage befand sich an dieser Stelle das Wort „Zwikowsky“; doch wurde dasselbe vom Schreiber wieder durchgestrichen und durch das nach- folgende Wort „Klingenberger“ ersetzt. 71) Sowohl die Chronik Jakobs von Gratzen (a. a. O., S. 383) als auch das Hohenfurter Todtenbuch (herausgegeben von Millauer im 6. Bande der „Abhand- lungen d. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften") geben den Tag des hl. Vincenz (22. Jänner) als den Todestag Elisabeths von Rosenberg an.
1300—1312. 45 nemben wolten. Vnndter deren ist gewesen der Babor 70) Klingenberger, Herr auf Klingenberg vnndt Horaždiowicz. Dem Hainrich von Rosenberg ist befolhen worden, daß er daß Schloß Klingenberg kriegisch zue gewinnen (sic), dan der Khonig selbsten gedachten Baworum in Horaždiowicz belegert vnndt angrieffen. Bey solcher Belegerung der Khonig Rudolffuß, daß er zue vill deß Obst in sich geessen, in aine Krankhait deß Durchlauffs gefallen. Der Herr Hainrich von Rosenberg, alß er zue ihme in das Zelt kommen wardt, batte er den Khonig, daß er sich in dieser Krankhait wollte versorgen vndt sich nach Prag in die Cur vmb besser Bequemigkait wolle dragen lassen, daß er interim selbst im Leger verbleiben wölle, bißß die beede Fesstungen gewunnen werden. Der Khonig hat sich kainer Weiß wöllen aufreden lassen, auß dem Leger zue ziehen, biß er endtlichen den 3. July, anno 1307, ehender er zuer Cronung kommen, ist er gestorben. Nach solchem Absterben deß Khonig Rudolffi die khonigliche Räthe nammen das konigliche Signet von der Handt deß Verstorbenen vnndt liessen ain sicher Glait schreiben, sich vor dem Konig zue stellen, alß ob er noch lebete, dem belegerten Bauoro, welcher, weillen er in sich nichts Boses wisste, auf solch sicher Glaidt sich alsobaldten hat in deß Khonigs Zelt finden lassen. Der Herr Hainrich von Rosenberg hat alß anstat deß Khonigs an ihne aine Rede gethan, dan der Zelt war aller mit schonnen Tapeczereien vndt Tapeten geczieret gewesen, vnndt ainthaillß deß Khonigs Beth auch zue sehen wardt, alß ob der Khonig krank dar- auf lege, von ihme begerendt, daß er das Schloß Klingenberg dem Konig aufgeben vndt abtretten thette, daß wegen anderer seiner Gueter die Sach ainen gueten Ausschlag haben solle. Vnndt alß er Bawor zue solchem verwiligt vndt daß Schloß zue vberandtworten versprochen, haben sie ihme angedeutet, daß [pag. 26] er bex der Stat Horaždiowicz vnndt dessen ganczer Herschafft verbleiben wierdt, auch sobaldt er Klingenberg wierdt abgetretten haben, wollen sie auch mit dem Leger von dannen ziehen. Diesem Abreden gemaß man sich beederseits verhalten. Anno domini 1307 ist die Elisabetha von Dobruschka, Ehegemahlin sein Hainrichs von Rosenberg, gestorben, am Tag St. Laurenty deß Martirers. 71) Anno domini 1310 vorgedachter Hainrich von Rosenberg alß ge- wester obrister Purgkraf in Prag ist auf gedachtem Prager Schloß deß Todts verbliechen, am Tag deß St. Prokopij Bekenner, das ist nach dem Zawisch, seinem Vettern, in 20 Jahren. Dieser ist dem Konig Wenceslao dem Anderen lieb gewesen, waß Zawisch böß gemacht, hat dieser alleß 70) In der Vorlage befand sich an dieser Stelle das Wort „Zwikowsky“; doch wurde dasselbe vom Schreiber wieder durchgestrichen und durch das nach- folgende Wort „Klingenberger“ ersetzt. 71) Sowohl die Chronik Jakobs von Gratzen (a. a. O., S. 383) als auch das Hohenfurter Todtenbuch (herausgegeben von Millauer im 6. Bande der „Abhand- lungen d. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften") geben den Tag des hl. Vincenz (22. Jänner) als den Todestag Elisabeths von Rosenberg an.
Strana 46
46 Von dem Peter von Rosenberg wieder zuerecht gebracht. Ist auch bey dem Kschafft deßselbigen Khonigs gewesen neben anderen Herren deß Landts, wie der Hagko seczt folio 273 seiner Historien. 72) Biß hero sey von dem Leben deß Herrn Hainrichs gesagt worden. Von dem Herrn Petr von Rosenberg vndt seinem Leben. Der Herr Peter, ain Sohn deß vorgenandten Herrn Hainrichen, alß er ihme beliebte das Closterleben, begabe er sich in das Hohenfuerter Closster, vnndt alda neben anderen Brüedern deß Habits der Minichen angethan vnndt angelegter ist er vndter dem Gehorsamb vndt Disciplin deß Priorß verblieben. Vnndt alß das Hauß von Rosenberg abgenommen, welches obschon vor diesem gewaltig vermehrt gewesen vndt die wol- riechende Rossen mit villerley Stamblein geczigelt gewesen. Waillen aber ainer nach dem anderen aillendteß abgangen vndt etliche mit dem Alter begabte, alß der Woko vnndt Hinko Herrn von Cromau, daruon kaine Hofnung, zu uermehren das Geschlecht, gewesen, allein dieser Peter in seinen erwachsenen jungen Jahren im Closter sich befunden vndt darinnen sich deß rhuigen Lebenß, wie auch andere dieses Geschlechts gethan, er- freyet. Auf daß nun dieser Mangel erseczt vnndt die lobliche Rosen in diesem Königreich weiter gepflanzt vndt gemehrt werden, wachsen vndt lieblich riechen mochte, obgleich dieser Petr das Geliebt weder Proffeß nit gelaist, jedoch weillen laut Decreti "habitus susceptio impedit matri- monium contrahendum, sed non dirimit contractum“,73) [pag. 27] daß ist „die Embfahung deß Habits verhindert die Hairat, aber bricht nit die Ehe“, derowegen ist ihme verwilligt von dem obrissten romischen Bischof, dem Clemente V., daß er den Habit ablegen, auß dem Kloster gehen, die Herrschaften annemben vnndt auch waiben möge. Dieser ist nach- mallen obrisster Kammerer deß Konigreich Behmen gewesen bei Regierung 74) deß Khonig Joannis vnndt Regierer vndt Mehrer deß Hauses Rosenberg. Dieser Peter hat im anno 1316 mit gewisser Verwilligung deß Konig Joannis in Behmen die Fiolam, anderst Elisabetham, aine Fursstin von Teschen, aine junge Witib nach dem Konig Wenceslao dem Dritten, 72) Siehe Loserth, Die Königsaaler Geschichtsquellen, Font. r. Austr., 1. VIII. S, 183. 73) Glossator I.: Error! Professus fuit ac etiam diaconus. — Glossator II.: Et hinc etiam apparet authorem non fuisse monachum Altovadensem. 74) Die von André herausgegebene Zeitschrift „Hesperus,“ Jg. 1817, Nr. 15, enthält eine von dem Hohenfurter Conventualen Millauer herrührende Abhand- lung, betitelt „Fragmente einer Lebensbeschreibung Peters von Rosenberg“, in welcher hauptsächlich die Frage erörtert wird, ob unser Rosenberger wirklich einmal dem geistlichen Stande angehört habe. In Anbetracht dessen, dass die gleichzeitigen Quellen darüber nichts berichten, und dass Herr Peter schon zu Lebzeiten seines Vaters an der Verwaltung der Rosenberg'schen Güter theilge- nommen, muss diese Frage unbedingt verneint werden.
46 Von dem Peter von Rosenberg wieder zuerecht gebracht. Ist auch bey dem Kschafft deßselbigen Khonigs gewesen neben anderen Herren deß Landts, wie der Hagko seczt folio 273 seiner Historien. 72) Biß hero sey von dem Leben deß Herrn Hainrichs gesagt worden. Von dem Herrn Petr von Rosenberg vndt seinem Leben. Der Herr Peter, ain Sohn deß vorgenandten Herrn Hainrichen, alß er ihme beliebte das Closterleben, begabe er sich in das Hohenfuerter Closster, vnndt alda neben anderen Brüedern deß Habits der Minichen angethan vnndt angelegter ist er vndter dem Gehorsamb vndt Disciplin deß Priorß verblieben. Vnndt alß das Hauß von Rosenberg abgenommen, welches obschon vor diesem gewaltig vermehrt gewesen vndt die wol- riechende Rossen mit villerley Stamblein geczigelt gewesen. Waillen aber ainer nach dem anderen aillendteß abgangen vndt etliche mit dem Alter begabte, alß der Woko vnndt Hinko Herrn von Cromau, daruon kaine Hofnung, zu uermehren das Geschlecht, gewesen, allein dieser Peter in seinen erwachsenen jungen Jahren im Closter sich befunden vndt darinnen sich deß rhuigen Lebenß, wie auch andere dieses Geschlechts gethan, er- freyet. Auf daß nun dieser Mangel erseczt vnndt die lobliche Rosen in diesem Königreich weiter gepflanzt vndt gemehrt werden, wachsen vndt lieblich riechen mochte, obgleich dieser Petr das Geliebt weder Proffeß nit gelaist, jedoch weillen laut Decreti "habitus susceptio impedit matri- monium contrahendum, sed non dirimit contractum“,73) [pag. 27] daß ist „die Embfahung deß Habits verhindert die Hairat, aber bricht nit die Ehe“, derowegen ist ihme verwilligt von dem obrissten romischen Bischof, dem Clemente V., daß er den Habit ablegen, auß dem Kloster gehen, die Herrschaften annemben vnndt auch waiben möge. Dieser ist nach- mallen obrisster Kammerer deß Konigreich Behmen gewesen bei Regierung 74) deß Khonig Joannis vnndt Regierer vndt Mehrer deß Hauses Rosenberg. Dieser Peter hat im anno 1316 mit gewisser Verwilligung deß Konig Joannis in Behmen die Fiolam, anderst Elisabetham, aine Fursstin von Teschen, aine junge Witib nach dem Konig Wenceslao dem Dritten, 72) Siehe Loserth, Die Königsaaler Geschichtsquellen, Font. r. Austr., 1. VIII. S, 183. 73) Glossator I.: Error! Professus fuit ac etiam diaconus. — Glossator II.: Et hinc etiam apparet authorem non fuisse monachum Altovadensem. 74) Die von André herausgegebene Zeitschrift „Hesperus,“ Jg. 1817, Nr. 15, enthält eine von dem Hohenfurter Conventualen Millauer herrührende Abhand- lung, betitelt „Fragmente einer Lebensbeschreibung Peters von Rosenberg“, in welcher hauptsächlich die Frage erörtert wird, ob unser Rosenberger wirklich einmal dem geistlichen Stande angehört habe. In Anbetracht dessen, dass die gleichzeitigen Quellen darüber nichts berichten, und dass Herr Peter schon zu Lebzeiten seines Vaters an der Verwaltung der Rosenberg'schen Güter theilge- nommen, muss diese Frage unbedingt verneint werden.
Strana 47
1316. 47 welcher in Olmicz vmkommen, gehairatet. Die hat ihme kaine Khinder nit geboren, dan sie andern Jahrs, das ist deß 1317., am Tag Mathaiß ihr Leben geendet vndt im Hohenfuerter Closter begraben ist. Fur ihre Seelen diesem Closter gab ihr Ehemahn die Herrschafft Aibenstain, welcheß (sic) per 800 Pfundt Wiener Pfening werth gewesen. Diese Herrschafft ist wegen Schulden von dem Closter alieniert vnndt weg- khommen. 75) Diesem Petro hat sich der Hainrich von der Lippen mit noch geseczten Bürgen verschrieben, daß er von allem Vnlust vndt Feundt- schafft, die er zue ihme gehabt, gancz vndt gar ablasset vnndt mit ihme in rechtschaffene Freundtschafft vndt Confoederationspunt trit, ihme aller- massen beizuestehen wieder iedwederen seinen Feundt (den Khonig auß- genomen) versprechendt, doch mit solcher Mainung: „Wan obbesagter vnser Khonig vndt Herr gedachten Herrn Peter oder aber seine Freundt anstrengte zu uerderben oder zue nichtig machen wieder Got vndt seine Gerechtigkait, so versprechen wier sonder argen List, mehr gedachtem Herrn Peter vndt seinen Freündten zue helffen in aller Gerechtigkait vndt Wahrhait.“ In dem Latainischen stehet also: „Sin autem dictus dominus noster rex nominatum dominum Petrum uel amicos suos conaretur de- struere aut adnihilare contra deum et iustitiam, extunc nos promittimus sine omni fraude prefatum dominum Petrum et amicos eius iuuare etc. in omni iustitia et ueritate. Die Bürgen seindt diese: 1. Der Bohuslaus Furst von Lignicz, 2. Wilhelm von Landstain, 3. Putha von Friedlandt, 4. Hinko Berka vndt auf Glocz, 5. Der Hinko von Hausko, Seindt deß Hinko von Hausko 6. Hinko von der Leipp 7. vndt Tschenko von der Leipp. J Sohne. 76) Geschehen in Prag, anno 1316, am Tag St. Marci Evangelisten. 75) Der Tag des hl. Matthäus (21. September) 1317 wird auch in der Chronik Jakobs von Gratzen und im Hohenfurter Todtenbuch als der Todestag Violas, der ersten Gemahlin Peters von Rosenberg, angegeben. — Das Gut Eibenstein, bestehend aus den Dörfern Eibenstein, Stiftung, Schwarzenbach, Freudenthal und Vierhof (dacz den hoefen, die hoff daz Vreydental) in Oberösterreich, wurde dem Stifte Hohenfurt am 26. September 1318 übergeben, und der Hohenfurter Abt Bartholomäus verpfändete es schon im Jahre 1320 an Buzek von Harrach und Ruben. Pangerl, Urkundenbuch d. Stiftes Hohenfurt, S. 66, 67, 71 u. 72. Urkundenb. d. Landes ob d. Enns, V. S. 369 u. 460. — Die Zeit, in welcher die Verpfändung des Gutes an deu Harracher geschah, wurde von mir in den „Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. der Deutschen in Böhmen,“ XXIX. S. 171, richtig gestellt. 76) Die Namen der Bürgen und zugleich Parteigenossen Heinrichs von Lipa lauten in der Originalurkunde ddto. 25. April 1316, welche sich im fürst. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau befindet und bei Chytil, Cod. diplom. Mora-
1316. 47 welcher in Olmicz vmkommen, gehairatet. Die hat ihme kaine Khinder nit geboren, dan sie andern Jahrs, das ist deß 1317., am Tag Mathaiß ihr Leben geendet vndt im Hohenfuerter Closter begraben ist. Fur ihre Seelen diesem Closter gab ihr Ehemahn die Herrschafft Aibenstain, welcheß (sic) per 800 Pfundt Wiener Pfening werth gewesen. Diese Herrschafft ist wegen Schulden von dem Closter alieniert vnndt weg- khommen. 75) Diesem Petro hat sich der Hainrich von der Lippen mit noch geseczten Bürgen verschrieben, daß er von allem Vnlust vndt Feundt- schafft, die er zue ihme gehabt, gancz vndt gar ablasset vnndt mit ihme in rechtschaffene Freundtschafft vndt Confoederationspunt trit, ihme aller- massen beizuestehen wieder iedwederen seinen Feundt (den Khonig auß- genomen) versprechendt, doch mit solcher Mainung: „Wan obbesagter vnser Khonig vndt Herr gedachten Herrn Peter oder aber seine Freundt anstrengte zu uerderben oder zue nichtig machen wieder Got vndt seine Gerechtigkait, so versprechen wier sonder argen List, mehr gedachtem Herrn Peter vndt seinen Freündten zue helffen in aller Gerechtigkait vndt Wahrhait.“ In dem Latainischen stehet also: „Sin autem dictus dominus noster rex nominatum dominum Petrum uel amicos suos conaretur de- struere aut adnihilare contra deum et iustitiam, extunc nos promittimus sine omni fraude prefatum dominum Petrum et amicos eius iuuare etc. in omni iustitia et ueritate. Die Bürgen seindt diese: 1. Der Bohuslaus Furst von Lignicz, 2. Wilhelm von Landstain, 3. Putha von Friedlandt, 4. Hinko Berka vndt auf Glocz, 5. Der Hinko von Hausko, Seindt deß Hinko von Hausko 6. Hinko von der Leipp 7. vndt Tschenko von der Leipp. J Sohne. 76) Geschehen in Prag, anno 1316, am Tag St. Marci Evangelisten. 75) Der Tag des hl. Matthäus (21. September) 1317 wird auch in der Chronik Jakobs von Gratzen und im Hohenfurter Todtenbuch als der Todestag Violas, der ersten Gemahlin Peters von Rosenberg, angegeben. — Das Gut Eibenstein, bestehend aus den Dörfern Eibenstein, Stiftung, Schwarzenbach, Freudenthal und Vierhof (dacz den hoefen, die hoff daz Vreydental) in Oberösterreich, wurde dem Stifte Hohenfurt am 26. September 1318 übergeben, und der Hohenfurter Abt Bartholomäus verpfändete es schon im Jahre 1320 an Buzek von Harrach und Ruben. Pangerl, Urkundenbuch d. Stiftes Hohenfurt, S. 66, 67, 71 u. 72. Urkundenb. d. Landes ob d. Enns, V. S. 369 u. 460. — Die Zeit, in welcher die Verpfändung des Gutes an deu Harracher geschah, wurde von mir in den „Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. der Deutschen in Böhmen,“ XXIX. S. 171, richtig gestellt. 76) Die Namen der Bürgen und zugleich Parteigenossen Heinrichs von Lipa lauten in der Originalurkunde ddto. 25. April 1316, welche sich im fürst. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau befindet und bei Chytil, Cod. diplom. Mora-
Strana 48
48 Von dem Peter von Rosenberg [pag 28] Also ihret sehr der Hagek in seiner Meldung, so er am 286. Plat mit diesen Worten geseczt: „Selbigen Jahrs, alß der Peter von Rosenberg gehofft, daß der Haindrich von der Leipp aine geraume Zeit in selbigem Gefengnuß verharren wierdt, hat er seine Dochter, mit welcher er sich ehelichen versprochen gehabt, nit nemben wöllen vnndt also deß Geliebts vergessen. Nam ihme zuer Ehe Fiolam, deß wailandt Khönig Wenceslai Ehegemahl.“ 77) Dan, sollte mit gedachter Jungfraw von der Leippe er Herr von Rosenberg Sponsalia gehabt haben vnndt die nit nemben wöllen, wie kondte solcheß möglich sein, daß er in ainem solchen Punt mit ihrem Vatter verblieben wäre, zweiffelßohne daß dieser Gestalt er Herr von der Leipp sich verschrieben, wie auch mit der Freundtschafft es becrefftigt, daß er ainem von der Leipp Agnetam, seine Schwester, verhairatet hat ? So kan das auch nit recht sein, daß er Hainrich von der Leippe selbiger Zeit auf Teutschow solte gefangen gewesen sein, dieweillen in Prag er diese Verschreibung dem Herrn von Rosenberg am St. Marci Tag deß 1316. Jahrs gethan vnndt verrichtet hatte. 78) Zue diesem, dieweillen sich der Peter von Rosenberg vmb den Wilhelmen von Landtstain, welcher dieses Orts fur ainen Burgen geseczt wierdt, alß ihme von dem Khonig vnrecht geschehen, wie der Hagko schreibet, sich angenommen, wie hette er auch nit sollen dem von der Leippe beistehen, den der Hagko an selbigem 286. Plat fur vnschuldigen erkläret? Also geschieht vnrecht dem Herrn von Rosenbérg, alß solte er ain so leichtfertiger Herr vndt vngewisser gewesen sein, daß man doch von ihme alleß Ehrlich- vndt Loblicheß von seiner Jugendt an biß in sein Alter findet. Dan der Khonig, all er mit etlichen Landtherren in Mißverstandt gestanden vndt wieder sie kriegte, den Petr von Rosenberg alß den vornembsten Herrn mit Freundtschafft an sich geczogen, solches er dan auch mit der Heirat Fiolae selbsten angestöllet, vnndt er Petr nit gesaumbt zue Hülff dem Khonig mit seinem Volkh zuegeczogen, treu- viae, VI. S. 71, sowie bei Emler, Regesta, III. S. 125, abgedruckt ist, folgender- massen: Boleslaus, dux Slezie, dom. in Legnicz, Wilelmus de Lantstein, Potho de Fridlant, Hinko Berka, dominus Glacensis, Hinko de Huska, fratres, nostrique (nämlich Heinrichs von Lipa) filii Heinricus et Czenko de Lipa. 77) Hier irrt Hájek durchaus nicht; denn den Königsaaler Geschichtsquellen (Font. rer. Austr., 1, VIII, S. 375) zufolge war Peter von Rosenberg, bevor er die Königswitwe Viola geheiratet, wirklich mit einer Tochter Heinrichs von Lipa verlobt. 78) Dass Heinrich von Lipa am 26. October 1315 auf Befehl des Königs Johann verhaftet worden und bis zum 17. April 1316 in Angerbach, nach anderen Berichten in Týřow (dem obigen „Teutschow*) eingekerkert gewesen ist, ist eine durch zuverlässige Quellen hinreichend beglaubigte Thatsache. Dagegen geschieht einer Schwester Peters von Rosenberg, die einem Herrn von Lipa zur Frau ge- geben worden wäre, in der Geschichte keine einzige Erwähnung. Wahrscheinlich hielt der Verfasser Agnes von Blankenheim, eine Verwandte König Johanns, die mit Heinrich dem Jüngeren von Lipa vermählt gewesen, für eine Rosen- bergerin.
48 Von dem Peter von Rosenberg [pag 28] Also ihret sehr der Hagek in seiner Meldung, so er am 286. Plat mit diesen Worten geseczt: „Selbigen Jahrs, alß der Peter von Rosenberg gehofft, daß der Haindrich von der Leipp aine geraume Zeit in selbigem Gefengnuß verharren wierdt, hat er seine Dochter, mit welcher er sich ehelichen versprochen gehabt, nit nemben wöllen vnndt also deß Geliebts vergessen. Nam ihme zuer Ehe Fiolam, deß wailandt Khönig Wenceslai Ehegemahl.“ 77) Dan, sollte mit gedachter Jungfraw von der Leippe er Herr von Rosenberg Sponsalia gehabt haben vnndt die nit nemben wöllen, wie kondte solcheß möglich sein, daß er in ainem solchen Punt mit ihrem Vatter verblieben wäre, zweiffelßohne daß dieser Gestalt er Herr von der Leipp sich verschrieben, wie auch mit der Freundtschafft es becrefftigt, daß er ainem von der Leipp Agnetam, seine Schwester, verhairatet hat ? So kan das auch nit recht sein, daß er Hainrich von der Leippe selbiger Zeit auf Teutschow solte gefangen gewesen sein, dieweillen in Prag er diese Verschreibung dem Herrn von Rosenberg am St. Marci Tag deß 1316. Jahrs gethan vnndt verrichtet hatte. 78) Zue diesem, dieweillen sich der Peter von Rosenberg vmb den Wilhelmen von Landtstain, welcher dieses Orts fur ainen Burgen geseczt wierdt, alß ihme von dem Khonig vnrecht geschehen, wie der Hagko schreibet, sich angenommen, wie hette er auch nit sollen dem von der Leippe beistehen, den der Hagko an selbigem 286. Plat fur vnschuldigen erkläret? Also geschieht vnrecht dem Herrn von Rosenbérg, alß solte er ain so leichtfertiger Herr vndt vngewisser gewesen sein, daß man doch von ihme alleß Ehrlich- vndt Loblicheß von seiner Jugendt an biß in sein Alter findet. Dan der Khonig, all er mit etlichen Landtherren in Mißverstandt gestanden vndt wieder sie kriegte, den Petr von Rosenberg alß den vornembsten Herrn mit Freundtschafft an sich geczogen, solches er dan auch mit der Heirat Fiolae selbsten angestöllet, vnndt er Petr nit gesaumbt zue Hülff dem Khonig mit seinem Volkh zuegeczogen, treu- viae, VI. S. 71, sowie bei Emler, Regesta, III. S. 125, abgedruckt ist, folgender- massen: Boleslaus, dux Slezie, dom. in Legnicz, Wilelmus de Lantstein, Potho de Fridlant, Hinko Berka, dominus Glacensis, Hinko de Huska, fratres, nostrique (nämlich Heinrichs von Lipa) filii Heinricus et Czenko de Lipa. 77) Hier irrt Hájek durchaus nicht; denn den Königsaaler Geschichtsquellen (Font. rer. Austr., 1, VIII, S. 375) zufolge war Peter von Rosenberg, bevor er die Königswitwe Viola geheiratet, wirklich mit einer Tochter Heinrichs von Lipa verlobt. 78) Dass Heinrich von Lipa am 26. October 1315 auf Befehl des Königs Johann verhaftet worden und bis zum 17. April 1316 in Angerbach, nach anderen Berichten in Týřow (dem obigen „Teutschow*) eingekerkert gewesen ist, ist eine durch zuverlässige Quellen hinreichend beglaubigte Thatsache. Dagegen geschieht einer Schwester Peters von Rosenberg, die einem Herrn von Lipa zur Frau ge- geben worden wäre, in der Geschichte keine einzige Erwähnung. Wahrscheinlich hielt der Verfasser Agnes von Blankenheim, eine Verwandte König Johanns, die mit Heinrich dem Jüngeren von Lipa vermählt gewesen, für eine Rosen- bergerin.
Strana 49
1316—1318. 49 lich ihme geholffen, biß nach Absterben der Khönigin 79) sich mit dem Khonig vervnainigt, wie hernach folgt. Anno domini 1318. Nachdem der Khonig Joannes in grossem Miß- uerstandt mit villen Herren deß Landts vndt besonderlich mit dem Wil- helmen von Landstain gewesen, mit ihnen er vmb etlicher Landtgueter zue thun gehabt, hat sich der Peter von Rosenberg wegen deß Wil- helmen von Landstain al3 [pag. 29] seinen sehr gueten Freündt tapffer angenommen, bittendt den König, daß er sich mit seiner Gnadt zue ihme lenden vundt in die Possession seiner Gueter kainen Aintrag thuen wölle. Der Khonig wolte dem Landtstainer kaine Gnad thuen, vil weniger von seinen Guetern ablassen, es sey, daß der Petr von Rosenberg aller deren seiner Gueter, daran der Khonig sein Recht hab, sonder all Wiederet ab- trette. Derohalben er von Rosenberg mit allen seinen Freündten vndt manichen Herren deß Landeß wieder dem Khonig, dan er von dem Fridrich Herczogen von Osterreich, zue deme er vmb Schucz geflohen, gestörgt wardt, sich aufgehebt vnndt seine Gerechtigkait zue wehren sich bemhuet, also daß er mit seinem Kriegshör inß Feldt sich begeben vndt die Stadt Budweiß stark belegert vnndt an die geseczt, zuringsherumb groß Schaden vnndt Verderben zuegefüegt, insonderhait auf dem Khoni- gischen 80) vnndt Fraumbergerischen. Die andere Herren deß Landts seindt gleichermassen im Harnusch gestandten vndt dem Khonig sich zue wiederseczen Vorhabenß gewesen. Von solchem vnndt diesem Vnwesen in Behmen alß der romische Konig Ludouicus vernommen vnndt vermörgte, daß dardurch zum ainen Verderben deß Khonigreich vndt Abnemmung deß röm. Reichs sich ansehen liesse, auß seiner Schuldigkait er den Konig Joannes vnndt ihme wiederwertige Herren auf ainen gewissen Tag nach Tauß beschrieben vnndt ala (sic) sie zue- samben gebierlichen verainigt vndt vergliechen, also daß der Khonig bey seiner Reputation vndt Wurden vnndt die Herrn bey ihren Güetern vnndt Gerechtig- kaiten verblieben seindt, der Krieg auch beederseits aufgehoret. 81) 79) D. i. der Viola von Teschen, der Gemahlin Peters von Rosenberg. — Uber die Revolution des böhmischen Adels in den Jahren 1315 bis 1318 lese man bei Palacký, Gesch. v. Böhmen, II. b. S. 117 u. ff., sowie bei Schlesinger, Die Deutsch- böhmen u. die Luxemburger, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, VI. S. 1, u. ff., nach. 80) Wenn diese Angabe überhaupt richtig ist, so kann sie sich nur auf die sogenannten künischen Bauern oder Choden bei Taus beziehen. Das Gebiet von Taus war nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, II. b, S. 130, um das Jahr 1318 an Wilhelm Zajic von Waldeck, nach Emler, Domažlice a Chodové ku konci 16. a na začátku věku 17. (Památky arch. a místop., VIII. S. 272) an Wilhelm von Landstein verpfändet. Das Meiste, was bisher über die Choden geschrieben worden ist, findet man bei Pangerl, Die Choden zu Taus, Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XIII. S. 144, aufgezählt. — Nebstbei sei hier zugleich auch bemerkt, dass die Frauenberger Herrschaft um das Jahr 1318 an Wilhelm von Landstein verpfändet gewesen ist. 81) Die Verhandlungen zu Taus haben am 23. April 1318 stattgefunden. Loserth, Königsaaler Geschichtsquellen, Font. r. Austr., 1. VIII, S. 396. Rosenberg'sche Chronik. 4
1316—1318. 49 lich ihme geholffen, biß nach Absterben der Khönigin 79) sich mit dem Khonig vervnainigt, wie hernach folgt. Anno domini 1318. Nachdem der Khonig Joannes in grossem Miß- uerstandt mit villen Herren deß Landts vndt besonderlich mit dem Wil- helmen von Landstain gewesen, mit ihnen er vmb etlicher Landtgueter zue thun gehabt, hat sich der Peter von Rosenberg wegen deß Wil- helmen von Landstain al3 [pag. 29] seinen sehr gueten Freündt tapffer angenommen, bittendt den König, daß er sich mit seiner Gnadt zue ihme lenden vundt in die Possession seiner Gueter kainen Aintrag thuen wölle. Der Khonig wolte dem Landtstainer kaine Gnad thuen, vil weniger von seinen Guetern ablassen, es sey, daß der Petr von Rosenberg aller deren seiner Gueter, daran der Khonig sein Recht hab, sonder all Wiederet ab- trette. Derohalben er von Rosenberg mit allen seinen Freündten vndt manichen Herren deß Landeß wieder dem Khonig, dan er von dem Fridrich Herczogen von Osterreich, zue deme er vmb Schucz geflohen, gestörgt wardt, sich aufgehebt vnndt seine Gerechtigkait zue wehren sich bemhuet, also daß er mit seinem Kriegshör inß Feldt sich begeben vndt die Stadt Budweiß stark belegert vnndt an die geseczt, zuringsherumb groß Schaden vnndt Verderben zuegefüegt, insonderhait auf dem Khoni- gischen 80) vnndt Fraumbergerischen. Die andere Herren deß Landts seindt gleichermassen im Harnusch gestandten vndt dem Khonig sich zue wiederseczen Vorhabenß gewesen. Von solchem vnndt diesem Vnwesen in Behmen alß der romische Konig Ludouicus vernommen vnndt vermörgte, daß dardurch zum ainen Verderben deß Khonigreich vndt Abnemmung deß röm. Reichs sich ansehen liesse, auß seiner Schuldigkait er den Konig Joannes vnndt ihme wiederwertige Herren auf ainen gewissen Tag nach Tauß beschrieben vnndt ala (sic) sie zue- samben gebierlichen verainigt vndt vergliechen, also daß der Khonig bey seiner Reputation vndt Wurden vnndt die Herrn bey ihren Güetern vnndt Gerechtig- kaiten verblieben seindt, der Krieg auch beederseits aufgehoret. 81) 79) D. i. der Viola von Teschen, der Gemahlin Peters von Rosenberg. — Uber die Revolution des böhmischen Adels in den Jahren 1315 bis 1318 lese man bei Palacký, Gesch. v. Böhmen, II. b. S. 117 u. ff., sowie bei Schlesinger, Die Deutsch- böhmen u. die Luxemburger, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, VI. S. 1, u. ff., nach. 80) Wenn diese Angabe überhaupt richtig ist, so kann sie sich nur auf die sogenannten künischen Bauern oder Choden bei Taus beziehen. Das Gebiet von Taus war nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, II. b, S. 130, um das Jahr 1318 an Wilhelm Zajic von Waldeck, nach Emler, Domažlice a Chodové ku konci 16. a na začátku věku 17. (Památky arch. a místop., VIII. S. 272) an Wilhelm von Landstein verpfändet. Das Meiste, was bisher über die Choden geschrieben worden ist, findet man bei Pangerl, Die Choden zu Taus, Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XIII. S. 144, aufgezählt. — Nebstbei sei hier zugleich auch bemerkt, dass die Frauenberger Herrschaft um das Jahr 1318 an Wilhelm von Landstein verpfändet gewesen ist. 81) Die Verhandlungen zu Taus haben am 23. April 1318 stattgefunden. Loserth, Königsaaler Geschichtsquellen, Font. r. Austr., 1. VIII, S. 396. Rosenberg'sche Chronik. 4
Strana 50
50 Von dem Peter von Rosenberg Der Peter von Rosenberg ist auch von Budweiß abgeczogen vnndt seinen Soldaten abgedangt vnndt mit dem Khonig von derselbigen Zeit an alczeit in gueter Correspondencz vndt Vernemmben geblieben, in manichen Veldtzügen außerhalb deß Landts dem Khonig beygewohnet vnndt sich tapffer mit manichen heroischen Thatten sehen lassen. Alß nun der Zug inn Frangreich gienge im 1338. Jahr, ist er mit dem Khonig Johanne dem Khonig in Frankreich Philippo Walesio zue Hülff geczogen wieder den Eduardum, Khonig auß Enge- landt. Wie nun beede Kriegshören gegen ainander gestöllt waren, ist dieser Peter von Rosenberg in deß Feundts Hör hinaingesprungen vnndt ainem Fendrich den grossten sogenandt Sturmfahn mit Macht auß den Henden gerissen vnndt wieder den Poden gestossen vndt zerbrochen vndt sich wieder herauß den Feündten tapfer durchgeschlagen. Auf diese That der Khönig Joannes mit dem Khonig auß Frankreich mit Fleiß haben zuegesehen. Mit dieser so tapfern heroischen That hat er seinem Khonig vndt Herrn, ihme, seinen Erben vndt dem ganczen loblichen behmischen Geschlecht ainen ewigen vndt hochberhumbten Nahmen gemacht, wie dauon [pag. 30] die Khonige Joannes vndt Ladislaus in ihren Magestetbrieffen genuegsamb zeügen. 82) Der Khonig Joannes fur solch tapffere vndt an- sehenliche begangene That, wie auch andere Khonige in Behmen vil grosse Gnaden dennen Herren von Rosenberg erczeigt haben.83) So haben auch alle behmische Herren den Petrum von Rosenberg in grosser Ehrerbietung vnndt Achtsambkait gehalten, ihme auch den Vorczug in allen Sachen gegeben. Derowegen sie Rosenberger wol billich vndt recht in ihren Regalien vnndt Wappen ain schones, wolgestalteß weisses Roß, darauf ain Ge- harnischter, das Rosenbergerische Wappen (sic), von etlich langen Jahren 82) Die betreffenden zwei Majestätsbriefe befinden sich im fürstl. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau. Der erste von ihnen (ddto. Ellbogen, 28. Au- gust 1329) ist übrigens auch bei Emler, Regesta, III. S. 621 u. 622, abgedruckt, und es ertheilt darin König Johann in Anbetracht dessen, dass Herr Peter in dem Kriege des französischen Königs Philipp VI. von Valois gegen die Engländer einen grossen Schaden erlitten und die englische Sturmfahne in seine Gewalt bekommen und zerbrochen hat, den Rosenbergern das Vorrecht, in Zukunft eine Königssteuer von nur 300 Schock Prager Groschen zahlen zu müssen. In dem zweiten Majestätsbriefe (ddto. Ofen, 3. April 1456) erklärt K. Ladislaus die Rosen- berger überhaupt für steuerfrei. Den Nachweis, dass beide Urkunden Fälschungen aus der Zeit Ulrichs II. von Rosenberg sind, liefert Schmidt in seiner trefflichen Abhandlung „Die Fälschung von Kaiser- und Königsurkunden durch Ulrich von Rosenberg,“ Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 328 u. 329; XXXIII. S. 202. 83) Ohne Zweifel ist diese Angabe wieder nur ans gefälschten Urkunden, wie z. B. aus jenen vom 24. April 1325, vom 17. September 1333 und vom 13. Jänner 1334. geschöpft worden. Emler, Regesta, III. S. 424; IV. S. 3. Pangerl, Urkundenb. des ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 83 u. ff.
50 Von dem Peter von Rosenberg Der Peter von Rosenberg ist auch von Budweiß abgeczogen vnndt seinen Soldaten abgedangt vnndt mit dem Khonig von derselbigen Zeit an alczeit in gueter Correspondencz vndt Vernemmben geblieben, in manichen Veldtzügen außerhalb deß Landts dem Khonig beygewohnet vnndt sich tapffer mit manichen heroischen Thatten sehen lassen. Alß nun der Zug inn Frangreich gienge im 1338. Jahr, ist er mit dem Khonig Johanne dem Khonig in Frankreich Philippo Walesio zue Hülff geczogen wieder den Eduardum, Khonig auß Enge- landt. Wie nun beede Kriegshören gegen ainander gestöllt waren, ist dieser Peter von Rosenberg in deß Feundts Hör hinaingesprungen vnndt ainem Fendrich den grossten sogenandt Sturmfahn mit Macht auß den Henden gerissen vnndt wieder den Poden gestossen vndt zerbrochen vndt sich wieder herauß den Feündten tapfer durchgeschlagen. Auf diese That der Khönig Joannes mit dem Khonig auß Frankreich mit Fleiß haben zuegesehen. Mit dieser so tapfern heroischen That hat er seinem Khonig vndt Herrn, ihme, seinen Erben vndt dem ganczen loblichen behmischen Geschlecht ainen ewigen vndt hochberhumbten Nahmen gemacht, wie dauon [pag. 30] die Khonige Joannes vndt Ladislaus in ihren Magestetbrieffen genuegsamb zeügen. 82) Der Khonig Joannes fur solch tapffere vndt an- sehenliche begangene That, wie auch andere Khonige in Behmen vil grosse Gnaden dennen Herren von Rosenberg erczeigt haben.83) So haben auch alle behmische Herren den Petrum von Rosenberg in grosser Ehrerbietung vnndt Achtsambkait gehalten, ihme auch den Vorczug in allen Sachen gegeben. Derowegen sie Rosenberger wol billich vndt recht in ihren Regalien vnndt Wappen ain schones, wolgestalteß weisses Roß, darauf ain Ge- harnischter, das Rosenbergerische Wappen (sic), von etlich langen Jahren 82) Die betreffenden zwei Majestätsbriefe befinden sich im fürstl. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau. Der erste von ihnen (ddto. Ellbogen, 28. Au- gust 1329) ist übrigens auch bei Emler, Regesta, III. S. 621 u. 622, abgedruckt, und es ertheilt darin König Johann in Anbetracht dessen, dass Herr Peter in dem Kriege des französischen Königs Philipp VI. von Valois gegen die Engländer einen grossen Schaden erlitten und die englische Sturmfahne in seine Gewalt bekommen und zerbrochen hat, den Rosenbergern das Vorrecht, in Zukunft eine Königssteuer von nur 300 Schock Prager Groschen zahlen zu müssen. In dem zweiten Majestätsbriefe (ddto. Ofen, 3. April 1456) erklärt K. Ladislaus die Rosen- berger überhaupt für steuerfrei. Den Nachweis, dass beide Urkunden Fälschungen aus der Zeit Ulrichs II. von Rosenberg sind, liefert Schmidt in seiner trefflichen Abhandlung „Die Fälschung von Kaiser- und Königsurkunden durch Ulrich von Rosenberg,“ Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 328 u. 329; XXXIII. S. 202. 83) Ohne Zweifel ist diese Angabe wieder nur ans gefälschten Urkunden, wie z. B. aus jenen vom 24. April 1325, vom 17. September 1333 und vom 13. Jänner 1334. geschöpft worden. Emler, Regesta, III. S. 424; IV. S. 3. Pangerl, Urkundenb. des ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 83 u. ff.
Strana 51
1336—1341. 51 hero vndt noch woll vor diesem so streitbaren tapfferen Petro haben getragen vnndt dragen thuen. 84) Anno domini 1336. Der Khonig Johannes hat den Petr von Rosenberg vndt Wilhelmen von Landtstain fur die allervornembste Herren 85) vnndt Glider deß Khonigreich Beheimb mit seinem Magestatbrief erhebt. Anno domini 1318. Der Petr von Rosenberg, Cammerer deß Konig- reich Behmen, hat sich zum andermallen verehelicht mit Catharinam (sic) von Wartenberg. Mit derselbigen gebahr er diese Sohne, alß: Hainricum, Petrum, Vdalricum, Jodocum vndt Joannem, vnndt der Dochter : Catha- rinam, Metzenam vnndt Annam. Von diesen wierdt nachfolgendt weit- 86) leiffiger Meldung gethan. Anno domini 1341. Dieser Petr von Rosenberg ist mit dem Konig in Welischlandt außgereisst, vndt dort in der Stadt Ast bey dem König verbleibendte mit dem Fursten von Troppau, Bolko genandt, seindt sie beede wegen der Praeeminenz vndt Fiertrefligkait deß Ge- schlechts hochlichen an ainander gerathen, welche der Khonig nachmallen verainigt vndt mit Magestatbrieffen versorgt, welcher (sic) auß dem La- tainischen lautet also : „Joannes, durch Gottes Gnaden behmischer Konig vndt luczenburger Graf. Thuen kundt allen, daß vor vnnß komen sey der wolgeborne Herr Petr von Rosenberg, obrisster Cammerer deß Khonigreich Behmen, vnser sonderbarer lieber Getreuer, vnserer Hohait supplicierendt, wier wolten ihme vnsere Zeugnuß geben vndter vnserem grossern Insigel vmb seiner Ehren vndt vmb seiner Nachkommenden, wie auch ad perpetuam huius 84) Eines Reitersiegels bedienten sich, soviel ich weiss, die Herren Wok I., Heinrich I., Peter I., Peter IV. Wilhelm und Peter Wok. Selbstverständlich darf aber ein solches Siegel nicht in Zusammenhang mit den erdichteten Heldenthaten des obgenannten Rosenbergers gebracht werden. 85) Siehe die Urkunde K. Johanns vom 1. August 1336 bei Emler, Regesta, IV. S. 127. 86) Es muss wegen Mangels an Quellen unentschieden bleiben, ob sich Peter von Rosenberg thatsächlich schon im Jahre 1318 oder erst später zum zweitenmale vermählt hat. Nicht minder unentschieden muss es bleiben, ob Ka- tharina, seine zweite Hausfrau, dem Geschlechte der Herren von Wartenberg oder jenem der Grafen von Schaumberg angehörte. Jakob von Gratzen, der seine Chronik erst nach dem Jahre 1479 zu schreiben begonnen, lässt diese Hausfrau Peters von Rosenberg allerdings von den Herren von Wartenberg abstammen, und ihm folgte auch Wenzel Březan, der in seinem „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“ (Časopis spol. wlast. museum w Čechách, 1828, IV. S. 45) sogar ihren Vater und ihre Mutter dem Namen nach anzugeben weiss. Aus den Urkunden, sowie aus anderen zuverlässigen Quellen, in denen sie häufig genannt wird, erfahren wir jedoch über ihre Abkunft gar nichts. In ihrem Siegel (siehe Notizenblatt, III. S. 451. u. 452) bediente sie sich nur des Wappens der Rosen- berger. Im entschiedenen Widerspruche mit Jakob von Gratzen und mit Wenzel Brezan steht eine Hohenfurter Originalurkunde vom 1. August 1464 (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 303), in welcher ihr das Attribut "de Sawn- berg“ (Schaumberg) beigegeben ist. 4*
1336—1341. 51 hero vndt noch woll vor diesem so streitbaren tapfferen Petro haben getragen vnndt dragen thuen. 84) Anno domini 1336. Der Khonig Johannes hat den Petr von Rosenberg vndt Wilhelmen von Landtstain fur die allervornembste Herren 85) vnndt Glider deß Khonigreich Beheimb mit seinem Magestatbrief erhebt. Anno domini 1318. Der Petr von Rosenberg, Cammerer deß Konig- reich Behmen, hat sich zum andermallen verehelicht mit Catharinam (sic) von Wartenberg. Mit derselbigen gebahr er diese Sohne, alß: Hainricum, Petrum, Vdalricum, Jodocum vndt Joannem, vnndt der Dochter : Catha- rinam, Metzenam vnndt Annam. Von diesen wierdt nachfolgendt weit- 86) leiffiger Meldung gethan. Anno domini 1341. Dieser Petr von Rosenberg ist mit dem Konig in Welischlandt außgereisst, vndt dort in der Stadt Ast bey dem König verbleibendte mit dem Fursten von Troppau, Bolko genandt, seindt sie beede wegen der Praeeminenz vndt Fiertrefligkait deß Ge- schlechts hochlichen an ainander gerathen, welche der Khonig nachmallen verainigt vndt mit Magestatbrieffen versorgt, welcher (sic) auß dem La- tainischen lautet also : „Joannes, durch Gottes Gnaden behmischer Konig vndt luczenburger Graf. Thuen kundt allen, daß vor vnnß komen sey der wolgeborne Herr Petr von Rosenberg, obrisster Cammerer deß Khonigreich Behmen, vnser sonderbarer lieber Getreuer, vnserer Hohait supplicierendt, wier wolten ihme vnsere Zeugnuß geben vndter vnserem grossern Insigel vmb seiner Ehren vndt vmb seiner Nachkommenden, wie auch ad perpetuam huius 84) Eines Reitersiegels bedienten sich, soviel ich weiss, die Herren Wok I., Heinrich I., Peter I., Peter IV. Wilhelm und Peter Wok. Selbstverständlich darf aber ein solches Siegel nicht in Zusammenhang mit den erdichteten Heldenthaten des obgenannten Rosenbergers gebracht werden. 85) Siehe die Urkunde K. Johanns vom 1. August 1336 bei Emler, Regesta, IV. S. 127. 86) Es muss wegen Mangels an Quellen unentschieden bleiben, ob sich Peter von Rosenberg thatsächlich schon im Jahre 1318 oder erst später zum zweitenmale vermählt hat. Nicht minder unentschieden muss es bleiben, ob Ka- tharina, seine zweite Hausfrau, dem Geschlechte der Herren von Wartenberg oder jenem der Grafen von Schaumberg angehörte. Jakob von Gratzen, der seine Chronik erst nach dem Jahre 1479 zu schreiben begonnen, lässt diese Hausfrau Peters von Rosenberg allerdings von den Herren von Wartenberg abstammen, und ihm folgte auch Wenzel Březan, der in seinem „Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah“ (Časopis spol. wlast. museum w Čechách, 1828, IV. S. 45) sogar ihren Vater und ihre Mutter dem Namen nach anzugeben weiss. Aus den Urkunden, sowie aus anderen zuverlässigen Quellen, in denen sie häufig genannt wird, erfahren wir jedoch über ihre Abkunft gar nichts. In ihrem Siegel (siehe Notizenblatt, III. S. 451. u. 452) bediente sie sich nur des Wappens der Rosen- berger. Im entschiedenen Widerspruche mit Jakob von Gratzen und mit Wenzel Brezan steht eine Hohenfurter Originalurkunde vom 1. August 1464 (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 303), in welcher ihr das Attribut "de Sawn- berg“ (Schaumberg) beigegeben ist. 4*
Strana 52
52 Von dem Peter von Rosenberg rei memoriam, zue ewiger Gedachtnuß dieser Sachen. [pag. 31]. AIß wier dankhbarlichen seine geleisste Dienst angesehen, wie auch seines Hauses Woluerhalten, wie auch wegen der Billigkait, dieweillen wier gegenwartig gewesen seindt vndt angehört, wie dieß im Werg verloffen. Alß wier in dem wellischen Landt in der Stadt Asta waren, hat es sich betroffen, wie wier in vnserer Cammer gewesen vndt alda etliche vnsere schwäre Sachen angehoret vndt erwogen, vnndt haben sich mit vnnß vil der geistlichen vndt weltlichen Fursten, Grauen, Herren vndt Riter, auch Lehensleuth vndt ardere mehr befundten, der Bolko, Troppauer Furst, so mit vnnß dahin kommen, alß ainer besonderer auß vnseren Hofdienern, wie im gleichen der wolgeborne Petr von Rosenberg. Vnndt hat sichs also dem Bolko zuegetragen: Wie er vmb aine Sachen zue vnserem Bette getretten vnndt vber vnnser Betgewandt gegangen vndt nit gangen auf der Erden vmb das Bette, wie es gebiert, der Peter alß vnser obrister Cammerer straffte ihn, wie er vnweißlich gethan vnndt wo er solches gelehrnet habe, daß er darumb am Leben straffmessig wäre. Er aber andtwortet ihme: „Waß hastu mich zue rechtfertigen, dieweilen ich besser bin alß du; ich weiß wol, waß ich thuen solle.“ Vnndt er andtwartet ihme wieder: „Du redest kaine Warhait ; ich bin so guet, alß du bist, vndt wol besser alß du.“ Solcheß alß wier in Gegenwart aller angehöret, haben wier ihnen aufferlegt sich zuefrieden stöllen, daß nachmallen wier die Sach zwischen ihnen an ain Ort brengen wollen. Nach diesem haben wier dem Petro zuegeredt, warumb er also geredt habe, wissendt, daß er auß dem Geschlechter (sic) der Furssten zue Troppau seye. Hat er vnns geandt- wartet, daß ers auch erweisen wil, daß er auß furstlichem Stammen sey, vnndt gesagt: „Dieweillen er wil ain Fürsst sein, hat er es gethan auß seiner Ainfaldt gegen solchen Konig, wie Eur Durchleuchtigkait ist, vndt wieder seinen angebornen Herrn habe er sich wol zue schamen; sofern er aber das gethan zur Verachtung auß Hoffart, ist er wurdig, an dem Leben gestrafft zue werden, darumben, daß er das Crimen laesae Maiestatis begangen vndt sich wieder Eur Hohait versindigt habe.“ Vndt dieß geschah in vnserer Cammer, den Gebuertstag vnser lieben Fraw der Mueter Gottes. Vnndt haben beede vnß gesupplicieret, sprechendt, daß ihnen vmb ihrer Ehren nit gebieret, dauon zue lassen, sondern daß wier ihnen wolten legen ainen geraumen Zeit, auf daß sie beederseits ihre Freundt- schafften möchten hierczue haben vnndt das, waß sie geredet, erweisen. Dieweillen dan die obbesagte Wörter vor vnnß vnndt villen Fiersten vndt Herren sie geredet haben, wier auch erkandten, daß wier anderst, waß zwischen ihnen geschehen sey, nit vergleichen konnen, haben wier ihnen ain Frisst gelegt, daß sie vor vnß erschainen, ain ieder mit seinen Freundten, die Wochen nach der h. Dreyfaltigkait, [pag. 32] wo wier selbiger Zeit sein werden, vndt zwischen daß sie gegen ainander Fried halten sollen, sowoll sie, alß ihre Befreundte vndt Diener. Batten auch weiter, daß diese Sach endtweder durch vnß oder aber durch Mitl anderer gueter Laidt zwischen ihnen mochte vergliechen werden. Es hat dieß aber nit sein konnen, aines wegen, daß sie beede außgesprochen, waß sie seindt, daran ihr Ehren hochlich bedrifft, anderens, dieweillen sie auch vor vnserer Hochhait vndt anderen Leüthen ainander zuegeredet hatten,
52 Von dem Peter von Rosenberg rei memoriam, zue ewiger Gedachtnuß dieser Sachen. [pag. 31]. AIß wier dankhbarlichen seine geleisste Dienst angesehen, wie auch seines Hauses Woluerhalten, wie auch wegen der Billigkait, dieweillen wier gegenwartig gewesen seindt vndt angehört, wie dieß im Werg verloffen. Alß wier in dem wellischen Landt in der Stadt Asta waren, hat es sich betroffen, wie wier in vnserer Cammer gewesen vndt alda etliche vnsere schwäre Sachen angehoret vndt erwogen, vnndt haben sich mit vnnß vil der geistlichen vndt weltlichen Fursten, Grauen, Herren vndt Riter, auch Lehensleuth vndt ardere mehr befundten, der Bolko, Troppauer Furst, so mit vnnß dahin kommen, alß ainer besonderer auß vnseren Hofdienern, wie im gleichen der wolgeborne Petr von Rosenberg. Vnndt hat sichs also dem Bolko zuegetragen: Wie er vmb aine Sachen zue vnserem Bette getretten vnndt vber vnnser Betgewandt gegangen vndt nit gangen auf der Erden vmb das Bette, wie es gebiert, der Peter alß vnser obrister Cammerer straffte ihn, wie er vnweißlich gethan vnndt wo er solches gelehrnet habe, daß er darumb am Leben straffmessig wäre. Er aber andtwortet ihme: „Waß hastu mich zue rechtfertigen, dieweilen ich besser bin alß du; ich weiß wol, waß ich thuen solle.“ Vnndt er andtwartet ihme wieder: „Du redest kaine Warhait ; ich bin so guet, alß du bist, vndt wol besser alß du.“ Solcheß alß wier in Gegenwart aller angehöret, haben wier ihnen aufferlegt sich zuefrieden stöllen, daß nachmallen wier die Sach zwischen ihnen an ain Ort brengen wollen. Nach diesem haben wier dem Petro zuegeredt, warumb er also geredt habe, wissendt, daß er auß dem Geschlechter (sic) der Furssten zue Troppau seye. Hat er vnns geandt- wartet, daß ers auch erweisen wil, daß er auß furstlichem Stammen sey, vnndt gesagt: „Dieweillen er wil ain Fürsst sein, hat er es gethan auß seiner Ainfaldt gegen solchen Konig, wie Eur Durchleuchtigkait ist, vndt wieder seinen angebornen Herrn habe er sich wol zue schamen; sofern er aber das gethan zur Verachtung auß Hoffart, ist er wurdig, an dem Leben gestrafft zue werden, darumben, daß er das Crimen laesae Maiestatis begangen vndt sich wieder Eur Hohait versindigt habe.“ Vndt dieß geschah in vnserer Cammer, den Gebuertstag vnser lieben Fraw der Mueter Gottes. Vnndt haben beede vnß gesupplicieret, sprechendt, daß ihnen vmb ihrer Ehren nit gebieret, dauon zue lassen, sondern daß wier ihnen wolten legen ainen geraumen Zeit, auf daß sie beederseits ihre Freundt- schafften möchten hierczue haben vnndt das, waß sie geredet, erweisen. Dieweillen dan die obbesagte Wörter vor vnnß vnndt villen Fiersten vndt Herren sie geredet haben, wier auch erkandten, daß wier anderst, waß zwischen ihnen geschehen sey, nit vergleichen konnen, haben wier ihnen ain Frisst gelegt, daß sie vor vnß erschainen, ain ieder mit seinen Freundten, die Wochen nach der h. Dreyfaltigkait, [pag. 32] wo wier selbiger Zeit sein werden, vndt zwischen daß sie gegen ainander Fried halten sollen, sowoll sie, alß ihre Befreundte vndt Diener. Batten auch weiter, daß diese Sach endtweder durch vnß oder aber durch Mitl anderer gueter Laidt zwischen ihnen mochte vergliechen werden. Es hat dieß aber nit sein konnen, aines wegen, daß sie beede außgesprochen, waß sie seindt, daran ihr Ehren hochlich bedrifft, anderens, dieweillen sie auch vor vnserer Hochhait vndt anderen Leüthen ainander zuegeredet hatten,
Strana 53
1341. 53 auch daß sie schon solche Sach an ihre Befreundte kommen lassen vndt die ersuecht, mit ihnen auf bestimbten Tag zu erschainen. Vnndt seind also wier zuer selbigen Zeit in vnser Khonigreich Behmen ankommen vndt seindt auch damallen auf vnserm Prager Schloß gewesen. Da khamb auch an der Troppauer Fursst Bolko fast mit allen schlesischen Fürsten vndt villen anderen gueten Herren. Die alle Fierssten zuesamben haben sich zue dem Furssten Bolko bekandt alß zue ihrem Vettern. Vndt der Peter hat auch seinerseits gehabt fast alle die behmische Herren vndt die Grauen von Schaumburg, Grauen von Schwarzenburg vndt vil an- dere Grauen vndt osterreichische Herren vndt auß anderen Lendern, mit dennen sich noch seine Vorfahren befreundt haben 87) durch Ehestandt oder Ehestandt (sic). Hat auch mit ihme gehabt den durchleuchtigen Furssten Gabrielem de Vrsinis vndt den Herrn Jordanum Knizie de Hanibalis, seine Vetter, die anstat vndt im Nahmen aller anderer bey ihrem Vetter, vorbesagtem Petro, vndt seinem ganczen Geschlecht gestanden seindt. Dahero haben wier dieß befunden, daß er ihr Vetter seye mit allem seinem Geschlechte, vnndt daß nach Zerstorung der Stat Rom nit ainerley, sondern manicherley Fürsten außgeczogen sambt ihr Haab vndt Gueter (sic), Weib vndt Khindern in vndterschiedliche Lander vnndt Gegendten vndt alda in Gebürg vndt Wäldern ihnen gelegene Orter zuer Wohnung aufgericht, vndt wie daß in etlichen diesen Lendern gewesen sein Wild- nussen vndt lähre Orter, die Erdte vnfruchtbar, alda sie mit ihrem Ge- sindt vndt Dienern die Herrschafften ihnen erbauet vndt erhebt haben. Zue diesem gedachter Bolko vndt seine Vetter sagten, daß sie nit gewust haben von diesen seinen Vettern vndt daß er Herr Peter auß ihrem Geschlechte sei, darumben, dieweilen er sich schreibet nur gleich anderen Herrenstandts deß Khonigreich Behmen, vndt schreibt sich nit auß den Vrsinis, sondern schreibt sich Petr von Rosenberg. Aber wier alle schreiben vnnß schlesische [pag. 33] Fürssten vnndt ihne fur nit mehr alß fur einen Herrn deß Konigreich Behmen haben. Aber er hat gesagt, daß er so guet sey alß ich oder meine Veter, die schlesische Furssten, vnndt besser; wollten gern wissen, wie er dieß der Warheit gemäß erweisen kan. Der Peter andtwartete darczue: „Waß ich vorhin geredt hab, sags noch vnndt erweisen wil; dan die romische Fursten elter vnndt besser seindt alß die schlesische Fürsten, genuegsamb neulich erhebt vnndt ge- macht, wie Eur Durchleuchtigkait wol weist vndt undere vill ehrliche Leuth. So haben sie auch solche Freyhait, daß sie frey seindt wie andere Fürsten, die frey seindt, vnndt habens von den romischen Khaisern vnndt behmischen Konigen. So seindt auch vnser Geschlecht vndt Herr- schafften frey, gestalt vnsere Priuilegien außweisen, die Eur Durchleucht, auch andere mehr vil guete Leuth gesehen haben. Vnndt wie ich gesagt hab, daß ich so guet bin oder besser, das hab ich geredt, dieweillen wier vnnß erwöllen den Khonig, gestalt wier Eur Durchleucht vnnß fur vnseren Konig vndt Herrn deß Konigreich Behem erwöllet haben. Sie aber seindt Eur Lehenßleüth alß Konigs vnndt der Cron Behmen vndt vnserer alß 87) Glossator I: Hoc dolendum, quod non sit expressius.
1341. 53 auch daß sie schon solche Sach an ihre Befreundte kommen lassen vndt die ersuecht, mit ihnen auf bestimbten Tag zu erschainen. Vnndt seind also wier zuer selbigen Zeit in vnser Khonigreich Behmen ankommen vndt seindt auch damallen auf vnserm Prager Schloß gewesen. Da khamb auch an der Troppauer Fursst Bolko fast mit allen schlesischen Fürsten vndt villen anderen gueten Herren. Die alle Fierssten zuesamben haben sich zue dem Furssten Bolko bekandt alß zue ihrem Vettern. Vndt der Peter hat auch seinerseits gehabt fast alle die behmische Herren vndt die Grauen von Schaumburg, Grauen von Schwarzenburg vndt vil an- dere Grauen vndt osterreichische Herren vndt auß anderen Lendern, mit dennen sich noch seine Vorfahren befreundt haben 87) durch Ehestandt oder Ehestandt (sic). Hat auch mit ihme gehabt den durchleuchtigen Furssten Gabrielem de Vrsinis vndt den Herrn Jordanum Knizie de Hanibalis, seine Vetter, die anstat vndt im Nahmen aller anderer bey ihrem Vetter, vorbesagtem Petro, vndt seinem ganczen Geschlecht gestanden seindt. Dahero haben wier dieß befunden, daß er ihr Vetter seye mit allem seinem Geschlechte, vnndt daß nach Zerstorung der Stat Rom nit ainerley, sondern manicherley Fürsten außgeczogen sambt ihr Haab vndt Gueter (sic), Weib vndt Khindern in vndterschiedliche Lander vnndt Gegendten vndt alda in Gebürg vndt Wäldern ihnen gelegene Orter zuer Wohnung aufgericht, vndt wie daß in etlichen diesen Lendern gewesen sein Wild- nussen vndt lähre Orter, die Erdte vnfruchtbar, alda sie mit ihrem Ge- sindt vndt Dienern die Herrschafften ihnen erbauet vndt erhebt haben. Zue diesem gedachter Bolko vndt seine Vetter sagten, daß sie nit gewust haben von diesen seinen Vettern vndt daß er Herr Peter auß ihrem Geschlechte sei, darumben, dieweilen er sich schreibet nur gleich anderen Herrenstandts deß Khonigreich Behmen, vndt schreibt sich nit auß den Vrsinis, sondern schreibt sich Petr von Rosenberg. Aber wier alle schreiben vnnß schlesische [pag. 33] Fürssten vnndt ihne fur nit mehr alß fur einen Herrn deß Konigreich Behmen haben. Aber er hat gesagt, daß er so guet sey alß ich oder meine Veter, die schlesische Furssten, vnndt besser; wollten gern wissen, wie er dieß der Warheit gemäß erweisen kan. Der Peter andtwartete darczue: „Waß ich vorhin geredt hab, sags noch vnndt erweisen wil; dan die romische Fursten elter vnndt besser seindt alß die schlesische Fürsten, genuegsamb neulich erhebt vnndt ge- macht, wie Eur Durchleuchtigkait wol weist vndt undere vill ehrliche Leuth. So haben sie auch solche Freyhait, daß sie frey seindt wie andere Fürsten, die frey seindt, vnndt habens von den romischen Khaisern vnndt behmischen Konigen. So seindt auch vnser Geschlecht vndt Herr- schafften frey, gestalt vnsere Priuilegien außweisen, die Eur Durchleucht, auch andere mehr vil guete Leuth gesehen haben. Vnndt wie ich gesagt hab, daß ich so guet bin oder besser, das hab ich geredt, dieweillen wier vnnß erwöllen den Khonig, gestalt wier Eur Durchleucht vnnß fur vnseren Konig vndt Herrn deß Konigreich Behem erwöllet haben. Sie aber seindt Eur Lehenßleüth alß Konigs vnndt der Cron Behmen vndt vnserer alß 87) Glossator I: Hoc dolendum, quod non sit expressius.
Strana 54
54 Von dem Peter von Rosenberg deren, welche ihnen ainen Khonig erwöllet vnndt vndter denselben sie seindt vndt vndter der behmischen Cron. Vnndt dieweilen wier frey vnndt sie Lehensleuth seindt vndt haben die Wahl nit wie wier, wie konnen sie besser sein alß wier, die wier seindt Herren des Khonigreich Behmen vnndt vermogen in vnseren Priuilegien, wan Got verhenken thet, daß wir kainen Khonig hetten vndt solten vnß ainen wehlen, daß wier kainen schlesischen Herczog, weder kainen anderen, der vndter der Cron Behmen ist, nit erwohlen, sondern deß Kaisers Sohn oder aineß anderen cristlichen Khonigs Sohn oder ihn selberst oder aber ainen Fursten, welcher ain freyes Landt besiczt vndt vndter ihm hat, gleich ainen auß dem Hauß Bahren oder Österreich oder aber ainen auß an� deren grossen Fürsten, wo vnnß wurdt belieben in der Cristenhait, der da währe guet, fromb vnndt würdig, neben der Cron Behmen vnnß er- wöllen mogen vndt konen, massen hieruber vnsere Priuilegia vnndt vnsers Khonigreich Behmen weitschichtig docieren vndt außweisen? Vnndt er soll die Manier vnndt Gestalt halten vnndt sol schweren mit Anrierung deß hailigen Euangelij, gestalt andere Khonige gethan, insonderhait aber, daß er das Khonigreich mehre in allem, soweit er mit Got vndt Ehren vermäg, vndt nichts alienieren oder dauon thuen, es sey, daß aine solche 88) [pag. 34]. Vnvmbgengligkait wäre, daß er anderst nicht thuen kondte vmb ain gar schwären Vrsachen, vndt das mit Consens vndt Wissen a Rath vndt That der eltisten vnndt vornemben seiner Herren; auch daß er habe vnndt halte die catholische Religion vndt Glauben vndt den vermehren, auch gehorsamb wäre der hailigen Muetter Khierchen. Er soll auch schweren, daß er alle Brief vnndt Begnadungen, so gegeben seindt worden von an- deren Khonigen, allen Inwohnern deß Khonigreich, sowol den geistlichen als weltlichen vnndt sowohl den weltlichen alß den gaistlichen, vndt also allen Inwohnern waß für Standts halten wierdt vnerbrochen ohne ainer Spaltung. Vnndt ob er etwan wolte etliches Neues ordnen zue Fromen vndt Rhuesamben dem ganczen Königreich vnndt das auch nit wäre wieder die Ordnung seiner Forfaren, soll er es thuen mit Rath der Eltissten, Offi- cierer vnndt der Herren, die damallen seine Rath werden, zue Guetem dem Khonigreich. Vnndt wie Eur Durchleucht solcher Gestallt erwellet seindt vnndt solche alle benandte Juramenta Eur Durchleuchtigkait vnnß gelaistet vndt regieret vnnß biß auf den heutigen Tag vermög vnnserer Rechten vnndt Priuilegien der Cron Behmen, weil wier auch wissen, daß Eur Durchleucht ain Sohn seindt deß Kaiser Hainrichen seligister Gedachtnuß, welcher vnnß vnsere Bit gedeuen lassen vnndt Euch vnß gegeben hat, zue deme auch seine vatterliche Erbschafft Eur Durchleucht incorporiert vnndt zue- geaignet der Cron Behaimb, welcheß Eur Durchleucht inhaben vnndt ver- sprechen, daß sie solches, das ist Luczenburg vundt sein Zuegehor, nach 88) Glossator I: Ex hoc loco uidetur, Bohemi habuisse longe alias maie- states de electione regum, quam Friderici II. sub a. d. 1212. datas, quas citat Carolus IV. in suis otiose explicatorijs. — Man ersieht aus dieser Anmerkung, wie beschaffen die historische Kritik noch im vorigen Jahrhunderte gewesen ist.
54 Von dem Peter von Rosenberg deren, welche ihnen ainen Khonig erwöllet vnndt vndter denselben sie seindt vndt vndter der behmischen Cron. Vnndt dieweilen wier frey vnndt sie Lehensleuth seindt vndt haben die Wahl nit wie wier, wie konnen sie besser sein alß wier, die wier seindt Herren des Khonigreich Behmen vnndt vermogen in vnseren Priuilegien, wan Got verhenken thet, daß wir kainen Khonig hetten vndt solten vnß ainen wehlen, daß wier kainen schlesischen Herczog, weder kainen anderen, der vndter der Cron Behmen ist, nit erwohlen, sondern deß Kaisers Sohn oder aineß anderen cristlichen Khonigs Sohn oder ihn selberst oder aber ainen Fursten, welcher ain freyes Landt besiczt vndt vndter ihm hat, gleich ainen auß dem Hauß Bahren oder Österreich oder aber ainen auß an� deren grossen Fürsten, wo vnnß wurdt belieben in der Cristenhait, der da währe guet, fromb vnndt würdig, neben der Cron Behmen vnnß er- wöllen mogen vndt konen, massen hieruber vnsere Priuilegia vnndt vnsers Khonigreich Behmen weitschichtig docieren vndt außweisen? Vnndt er soll die Manier vnndt Gestalt halten vnndt sol schweren mit Anrierung deß hailigen Euangelij, gestalt andere Khonige gethan, insonderhait aber, daß er das Khonigreich mehre in allem, soweit er mit Got vndt Ehren vermäg, vndt nichts alienieren oder dauon thuen, es sey, daß aine solche 88) [pag. 34]. Vnvmbgengligkait wäre, daß er anderst nicht thuen kondte vmb ain gar schwären Vrsachen, vndt das mit Consens vndt Wissen a Rath vndt That der eltisten vnndt vornemben seiner Herren; auch daß er habe vnndt halte die catholische Religion vndt Glauben vndt den vermehren, auch gehorsamb wäre der hailigen Muetter Khierchen. Er soll auch schweren, daß er alle Brief vnndt Begnadungen, so gegeben seindt worden von an- deren Khonigen, allen Inwohnern deß Khonigreich, sowol den geistlichen als weltlichen vnndt sowohl den weltlichen alß den gaistlichen, vndt also allen Inwohnern waß für Standts halten wierdt vnerbrochen ohne ainer Spaltung. Vnndt ob er etwan wolte etliches Neues ordnen zue Fromen vndt Rhuesamben dem ganczen Königreich vnndt das auch nit wäre wieder die Ordnung seiner Forfaren, soll er es thuen mit Rath der Eltissten, Offi- cierer vnndt der Herren, die damallen seine Rath werden, zue Guetem dem Khonigreich. Vnndt wie Eur Durchleucht solcher Gestallt erwellet seindt vnndt solche alle benandte Juramenta Eur Durchleuchtigkait vnnß gelaistet vndt regieret vnnß biß auf den heutigen Tag vermög vnnserer Rechten vnndt Priuilegien der Cron Behmen, weil wier auch wissen, daß Eur Durchleucht ain Sohn seindt deß Kaiser Hainrichen seligister Gedachtnuß, welcher vnnß vnsere Bit gedeuen lassen vnndt Euch vnß gegeben hat, zue deme auch seine vatterliche Erbschafft Eur Durchleucht incorporiert vnndt zue- geaignet der Cron Behaimb, welcheß Eur Durchleucht inhaben vnndt ver- sprechen, daß sie solches, das ist Luczenburg vundt sein Zuegehor, nach 88) Glossator I: Ex hoc loco uidetur, Bohemi habuisse longe alias maie- states de electione regum, quam Friderici II. sub a. d. 1212. datas, quas citat Carolus IV. in suis otiose explicatorijs. — Man ersieht aus dieser Anmerkung, wie beschaffen die historische Kritik noch im vorigen Jahrhunderte gewesen ist.
Strana 55
1341. 55 Euch Eure Nachkommende halten werden alle Khonige in Behmen, wie auß dem daruber gemachten Brief lauterer vnndt clarer zue vernemmen ist“ (sic). AlB wier also beede Thaillen mit Rath viller Fursten vndt Herren, so damallen diesem beigewohnet haben vndt bey vnnß sich befunden haben, Geistliche vnndt Weltliche, angehoret vndt abgehort hatten, zuedem wier auch wissen, daß die Herren in Behmen also von denen Khaisern vndt Khonigen in Behmen vmb villerley gültige Dienst, die sie mit viller Costen- bemhuehung biß auch auf das Bluet Vergiessung mit der Seczung ihrer Leiber gelaistet haben, befreyet seindt, auch vnnß mit villen anderen El- tisten [pag. 35] vndt den vornemen Herren vnser Khonigreich vnndt der Cron Behmen, dan auch vnß mit dennen, welche mit vnnß gegenwartig waren, Gaistlichen vndt Weltlichen, wegen deß Bolko vnndt seiner Vetter, der Fursten in Schlesien, mit Erwegung derer Priuilegien, wie vnndt waß Gestalts sie an die Cron Behmen gewüdmet seindt, wie ihre Priuilegien clarer außweisen, vnß berathschlagt: demselben nach wier ainen Außspruch mit- gethan, also daß der Bolko vnndt seine Vetter allesamb schlesische Fürsten verbleiben sollen laut ihrer Vorfahren alter Priuilegien, ain ied- wederer in seinem Furstenthumb vnndt vndter der Cron deß Khonigreich Behmen, sie vnndt alle ihre Nachkommende, vndt der Petter vndt alle El- tiste vndt vornembste Herren, auch ganczer der Herren Standt, wie auch die gancze Cron deß Khonigreiches Behmen, daß sie sambtlich guete Freundt seindt vnndt verbleiben auch in ihren Freyhaiten, die sie von den Fursten vndt Khonigen in Behmen, von vnseren Vorfahren vndt auch von vnnß, haben. Das thuen wier wegen der Gerechtligkait vnndt damit zue beden Seiten ain iedwederer in seinem Standt verbleibe ohne Ver- hindernuß. Auff ihren Begeren haben wier alß Khonig in Behmen ihnen alß vnseren Vndterthannen vnndt zuer ewigen Gedachtnuß dieser Sachen befolhen, vnnser grossers Zeüchen diesem Brief, dan auch das Sigil vnsers königlichen Magestats anstat der Zeugnuß beizuethuen. Geben in Prag, anno domini 1341, am Tag St. Khiliani“. 89) 89) Ein Transsumpt dieser Urkunde befindet sich im fürstl. Schwarzen- berg'schen Archive zu Wittingau. Dass man es hier mit einer Fälschung zu thun hat, muss wohl jeder, der halbwegs in der böhmischen Geschichte bewandert ist, einsehen, ohne erst die diesbezüglichen Ausführungen bei Pangerl, Die Witigonen, a. a. O., S 116 u. ff., sowie bei Schmidt, Die Fälschung von Kaiser- und Königs- urkunden durch Ulrich von Rosenberg, a. a. O., S. 331 u. 332, gelesen zu haben Meines Dafürhaltens wurde die Urkunde nicht auf Veranlassung Ulrichs II., sondern auf Veranlassung Wilhelms von Rosenberg, u. zw. während des Rang streites des letzteren mit den Fürsten von Plauen (circa 1554 bis 1556), ange fertigt. Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, II. S. 715 u. ff. Wenzel Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka, S. 62—111. Wenn auch Wilhelm von Rosenberg dem böhmischen Landtage zu Prag am 15. Mai 1556 das Schriftstück als Beweismittel vorgelegt hatte, so mochte doch niemand von der Unechtheit desselben mehr überzeugt gewesen sein, als er selbst. Denn nur dann, wenn wir solches voraussetzen, können wir es uns erklären, warum er auch noch in der Folgezeit so eifrig nach etwaigen Bezie-
1341. 55 Euch Eure Nachkommende halten werden alle Khonige in Behmen, wie auß dem daruber gemachten Brief lauterer vnndt clarer zue vernemmen ist“ (sic). AlB wier also beede Thaillen mit Rath viller Fursten vndt Herren, so damallen diesem beigewohnet haben vndt bey vnnß sich befunden haben, Geistliche vnndt Weltliche, angehoret vndt abgehort hatten, zuedem wier auch wissen, daß die Herren in Behmen also von denen Khaisern vndt Khonigen in Behmen vmb villerley gültige Dienst, die sie mit viller Costen- bemhuehung biß auch auf das Bluet Vergiessung mit der Seczung ihrer Leiber gelaistet haben, befreyet seindt, auch vnnß mit villen anderen El- tisten [pag. 35] vndt den vornemen Herren vnser Khonigreich vnndt der Cron Behmen, dan auch vnß mit dennen, welche mit vnnß gegenwartig waren, Gaistlichen vndt Weltlichen, wegen deß Bolko vnndt seiner Vetter, der Fursten in Schlesien, mit Erwegung derer Priuilegien, wie vnndt waß Gestalts sie an die Cron Behmen gewüdmet seindt, wie ihre Priuilegien clarer außweisen, vnß berathschlagt: demselben nach wier ainen Außspruch mit- gethan, also daß der Bolko vnndt seine Vetter allesamb schlesische Fürsten verbleiben sollen laut ihrer Vorfahren alter Priuilegien, ain ied- wederer in seinem Furstenthumb vnndt vndter der Cron deß Khonigreich Behmen, sie vnndt alle ihre Nachkommende, vndt der Petter vndt alle El- tiste vndt vornembste Herren, auch ganczer der Herren Standt, wie auch die gancze Cron deß Khonigreiches Behmen, daß sie sambtlich guete Freundt seindt vnndt verbleiben auch in ihren Freyhaiten, die sie von den Fursten vndt Khonigen in Behmen, von vnseren Vorfahren vndt auch von vnnß, haben. Das thuen wier wegen der Gerechtligkait vnndt damit zue beden Seiten ain iedwederer in seinem Standt verbleibe ohne Ver- hindernuß. Auff ihren Begeren haben wier alß Khonig in Behmen ihnen alß vnseren Vndterthannen vnndt zuer ewigen Gedachtnuß dieser Sachen befolhen, vnnser grossers Zeüchen diesem Brief, dan auch das Sigil vnsers königlichen Magestats anstat der Zeugnuß beizuethuen. Geben in Prag, anno domini 1341, am Tag St. Khiliani“. 89) 89) Ein Transsumpt dieser Urkunde befindet sich im fürstl. Schwarzen- berg'schen Archive zu Wittingau. Dass man es hier mit einer Fälschung zu thun hat, muss wohl jeder, der halbwegs in der böhmischen Geschichte bewandert ist, einsehen, ohne erst die diesbezüglichen Ausführungen bei Pangerl, Die Witigonen, a. a. O., S 116 u. ff., sowie bei Schmidt, Die Fälschung von Kaiser- und Königs- urkunden durch Ulrich von Rosenberg, a. a. O., S. 331 u. 332, gelesen zu haben Meines Dafürhaltens wurde die Urkunde nicht auf Veranlassung Ulrichs II., sondern auf Veranlassung Wilhelms von Rosenberg, u. zw. während des Rang streites des letzteren mit den Fürsten von Plauen (circa 1554 bis 1556), ange fertigt. Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, II. S. 715 u. ff. Wenzel Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka, S. 62—111. Wenn auch Wilhelm von Rosenberg dem böhmischen Landtage zu Prag am 15. Mai 1556 das Schriftstück als Beweismittel vorgelegt hatte, so mochte doch niemand von der Unechtheit desselben mehr überzeugt gewesen sein, als er selbst. Denn nur dann, wenn wir solches voraussetzen, können wir es uns erklären, warum er auch noch in der Folgezeit so eifrig nach etwaigen Bezie-
Strana 56
56 Von dem Peter von Rosenberg 1. Jungfraw Johanna, deß Petri von Rosenberg Schwester, hat sich verhairat dem Herrn N. von Michalowicz, sonsten von Michelsberk oder von Weleschin, dan ihn die Herren Michalczen gehalten; dahero die Johanna genandt war von Michlsperg. Zum anderen hat sie sich ver- hairat dem Herrn N. von Plumlau oder von Krawarsch. Mit ihr hat er geboren Sohne: Henricum, der starb anno 1344, am Tag St. Nikolai, vndt Benedictum. Demselben vndt seinen Erben manlichen Geschlechts der Peter von Rosenberg alß seinem Schwestersohne verschriebe vndt schengte die Herrschafft Plumlaw mit villen Dörffern, anno 1347 90). hungen seiner Vorfahren zu den römischen Ursinen und deren Verwandtschaft forschte. Von solchen Nachforschungen von seiner Seite erhalten wir beispiels- weise durch einen seiner Briefe Kenntnis. Der Inhalt des betreffenden Briefes ist folgender: „Prag, am 6. December 1558. Wilhelm von Rosenberg schreibt dem illustri ac magnifico domino Francisco Vrsino, perpetuo comiti Blagaiae etc., domino consanguineo suo charissimo, er habe vom Grafen Franz von Thurn (a Turri), Hofmeister des Erzherzogs Ferdinand, häufig die Tugenden des Adres- saten rühmen hören, habe auch in Erfahrung gebracht, dass die Ursinen Bluts- verwandte der Rosenberger seien. Obgleich die Vorfahren des Grafen von Blagaj die Vorfahren des Rosenbergers schon längst als stammverwandt anerkannt hätten, wie es aus ihren Zuschriften an die früheren Rosenberger, sowie aus der Gleich- heit des Ursini'schen und des Rosenberg'schen Wappens nachgewiesen werden könne, so sei doch eine solche Anerkennung mit der Zeit in Vergessenheit ge- rathen. Der Tradition zufolge wären Wilhelms Urahnen Ursinen gewesen und hätten vor unvordenklichen Zeiten Italien verlassen und sich in Böhmen ange- siedelt. Da der Graf von Thurn auch des Adressaten bedeutende Kenntnisse in der älteren Geschichte seines Hauses gepriesen habe, und da aus den Rosenberg'schen Archivalien kein klares Bild von der Ursinisch-Rosenberg'schen Verwandtschaft zu erhalten sei, so bitte der Schreiber, der Graf von Blagaj möge in seinen Archiven, Bibliotheken und Kanzleien diesbezüglich nachforschen lassen und ihm das Resultat solcher Nachforschungen mittheilen.“ Codex II. G. 31 im Archive des böhmischen Museums zu Prag, fol. CCCXXXVI u. CCCXXXVII. — Das krai- nische Geschlecht der Grafen von Blagaj war thatsächlich mit den römischen Ursinen, keineswegs aber mit den böhmischen Rosenbergern stammverwandt. Der letzte männliche Sprosse des Geschlechtes, Graf Ludwig Ursini von Blagaj, starb in Laibach am 26. Februar 1897. 90) Johanna, die Schwester Peters I. von Rosenberg, war, wie ich in meiner Abhandlung „Die Herren von Michelsberg als Besitzer von Weleschin“ (Mit- theilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXII. S. 199 u. 200) nachgewiesen habe, mit Benesch I. von Michelsberg vermählt. Dem Hohenfurter Nekrolog (ed. Millauer, S. 9) und der Chronik Jakobs von Gratzen (Font. rer. Austr., 2. XXIII. S. 384) zufolge starb sie am 3. Februar 1317, somit eine ge- raume Zeit vor ihrem Gemahl. Daraus folgt, dass die Behauptung, sie sei eine zweite Ehe mit einem Herrn von Plumenau oder von Krawař eingegangen, falsch ist. Nichtsdestoweniger gibt es drei Quellen, aus denen zu ersehen ist, dass das Rosenberg'sche Haus zur Zeit Peters I. mit den Herren von Plumenau-Krawař verschwägert war. Die zwei ersten davon, nämlich das Hohenfurter Todtenbuch und die Chronik Jakobs von Gratzen, berichten, dass am Tage des hl. Nikolaus
56 Von dem Peter von Rosenberg 1. Jungfraw Johanna, deß Petri von Rosenberg Schwester, hat sich verhairat dem Herrn N. von Michalowicz, sonsten von Michelsberk oder von Weleschin, dan ihn die Herren Michalczen gehalten; dahero die Johanna genandt war von Michlsperg. Zum anderen hat sie sich ver- hairat dem Herrn N. von Plumlau oder von Krawarsch. Mit ihr hat er geboren Sohne: Henricum, der starb anno 1344, am Tag St. Nikolai, vndt Benedictum. Demselben vndt seinen Erben manlichen Geschlechts der Peter von Rosenberg alß seinem Schwestersohne verschriebe vndt schengte die Herrschafft Plumlaw mit villen Dörffern, anno 1347 90). hungen seiner Vorfahren zu den römischen Ursinen und deren Verwandtschaft forschte. Von solchen Nachforschungen von seiner Seite erhalten wir beispiels- weise durch einen seiner Briefe Kenntnis. Der Inhalt des betreffenden Briefes ist folgender: „Prag, am 6. December 1558. Wilhelm von Rosenberg schreibt dem illustri ac magnifico domino Francisco Vrsino, perpetuo comiti Blagaiae etc., domino consanguineo suo charissimo, er habe vom Grafen Franz von Thurn (a Turri), Hofmeister des Erzherzogs Ferdinand, häufig die Tugenden des Adres- saten rühmen hören, habe auch in Erfahrung gebracht, dass die Ursinen Bluts- verwandte der Rosenberger seien. Obgleich die Vorfahren des Grafen von Blagaj die Vorfahren des Rosenbergers schon längst als stammverwandt anerkannt hätten, wie es aus ihren Zuschriften an die früheren Rosenberger, sowie aus der Gleich- heit des Ursini'schen und des Rosenberg'schen Wappens nachgewiesen werden könne, so sei doch eine solche Anerkennung mit der Zeit in Vergessenheit ge- rathen. Der Tradition zufolge wären Wilhelms Urahnen Ursinen gewesen und hätten vor unvordenklichen Zeiten Italien verlassen und sich in Böhmen ange- siedelt. Da der Graf von Thurn auch des Adressaten bedeutende Kenntnisse in der älteren Geschichte seines Hauses gepriesen habe, und da aus den Rosenberg'schen Archivalien kein klares Bild von der Ursinisch-Rosenberg'schen Verwandtschaft zu erhalten sei, so bitte der Schreiber, der Graf von Blagaj möge in seinen Archiven, Bibliotheken und Kanzleien diesbezüglich nachforschen lassen und ihm das Resultat solcher Nachforschungen mittheilen.“ Codex II. G. 31 im Archive des böhmischen Museums zu Prag, fol. CCCXXXVI u. CCCXXXVII. — Das krai- nische Geschlecht der Grafen von Blagaj war thatsächlich mit den römischen Ursinen, keineswegs aber mit den böhmischen Rosenbergern stammverwandt. Der letzte männliche Sprosse des Geschlechtes, Graf Ludwig Ursini von Blagaj, starb in Laibach am 26. Februar 1897. 90) Johanna, die Schwester Peters I. von Rosenberg, war, wie ich in meiner Abhandlung „Die Herren von Michelsberg als Besitzer von Weleschin“ (Mit- theilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXII. S. 199 u. 200) nachgewiesen habe, mit Benesch I. von Michelsberg vermählt. Dem Hohenfurter Nekrolog (ed. Millauer, S. 9) und der Chronik Jakobs von Gratzen (Font. rer. Austr., 2. XXIII. S. 384) zufolge starb sie am 3. Februar 1317, somit eine ge- raume Zeit vor ihrem Gemahl. Daraus folgt, dass die Behauptung, sie sei eine zweite Ehe mit einem Herrn von Plumenau oder von Krawař eingegangen, falsch ist. Nichtsdestoweniger gibt es drei Quellen, aus denen zu ersehen ist, dass das Rosenberg'sche Haus zur Zeit Peters I. mit den Herren von Plumenau-Krawař verschwägert war. Die zwei ersten davon, nämlich das Hohenfurter Todtenbuch und die Chronik Jakobs von Gratzen, berichten, dass am Tage des hl. Nikolaus
Strana 57
† 1347. 57 2. Die Fraw Margaretha hat gehairat dem Herrn Bauor von Strakonicz. Sie starb anno 1357, in der Vigilij St. Viti, ist begraben im Hohenfuerter Closster neben ihrem Herrn Bruedern, auf der lingen 91) Seiten. [Pag. 36] 3. Agnes hat erstlichen gehairat dem Herrn N. von der Leipp vndt zum andermall dem Herrn Rudolffen von Walse, anno 92) 1374. Selbiger Herr Peter Wok von Rosenberg anno 1347 hat seiner Stadt Cromau vil vnndt grosse Begnadungen vndt Freyhaiten gegeben vnndt dieselbig Stat denen khoniglichen Städten gleich erhebt, die Stadt mit Mauren, Thören vndt Pastaien vmbfangen lassen. 93) Von seiner embsigen vnndt brennenden Andacht vnndt dugendtsamen Leben stehet also in dem Mortario deß Hohenfuerter Closters ver- zeichnet: „Anno domini 1347, an dem Tag deß hailigen Calixti Marter ist in Got verschieden loblicher Gedachtnuß der Herr Peter von Rosen- berg, obrisster Cammerer deß Khonigreich Behmen, allergnedigster vndt sonderbahrer Beforderer vndt Fundator dieses Orts, welcher zue Auffer- bauung vnserer Khirchen gegeben 217 fl vndt neben vnseres Hospitalß Stifftung ain Dorff, genandt Wuesselbach 94). Welcher obschon sehr vill (6. Decemb.) 1344 Heinrich von Plumenau, der Sohn einer Schwester Peters I., gestorben ist. In der dritten Quelle hingegen, nämlich in einer Urkunde ddto. Krumau, 23. Februar 1347, bekennt Benesch oder Benedict von Krawař, dass ihm der böhmische Obestkämmerer Peter von Rosenberg, sein Oheim von mütter- licher Seite (avunculus), die Herrschaft Plumenau in Mähren, bestehend aus der Burg und dem Burgflecken gleichen Namens, sowie aus den Ortschaften Sobiesuk, Zarowicz, Prostiegowicze (entweder Prossnitz oder Prostějowiček), Drahans (Dra- han), Otbinslak (entweder Otinowes oder Ottaslawicz), Bohussin (Bousin), Koste- lecz, Marssin, Hartmanicz, Czechowicz und Krassicz, welche derselbe von seinem (des Benesch) seligen Bruder Heinrich von Plumenau erhalten hatte, überlassen hat. Wenn er männliche Nachkommen erhalte, so sollen auch diese nach ihm die Herrschaft erben; wenn jedoch bloss weibliche Nachkommen nach ihm verbleiben, so soll diesen die Hälfte des Wertes der besagten Herrschaft als Heirathsgut von den Rosenbergern ausbezahlt werden, die Herrschaft selbst aber an die letzteren übergehen. Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 402. Emler, O rukopise privilegií pánů z Rosenberka, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften 1877, S. 324. — Diesen Quellen zufolge muss allerdings eine von den Schwestern Peters von Rosenberg mit einem Herrn von Krawař-Plumenau vermählt gewesen sein. Wie sie aber geheissen hat, erfahren wir leider nicht. 91) Dem Nekrologe des Wittingauer Augustinerklosters (Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XVII. S. 221) zufolge starb Mar- gareta von Strakonitz am 15., dem Hohenfurter Nekrologe und der Chronik Jakobs von Gratzen zufolge jedoch am 14. Juni 1357. 92) Dieser Bericht ist durchaus unhistorisch. 93) Die diesbezügliche Urkunde ddto. Krumau am 14. August 1347 ist im Original im Stadtarchive zu Krumau vorhanden. 94) Im Todtenbuche des Stiftes Hohenfurt und in der Chronik Jakobs von
† 1347. 57 2. Die Fraw Margaretha hat gehairat dem Herrn Bauor von Strakonicz. Sie starb anno 1357, in der Vigilij St. Viti, ist begraben im Hohenfuerter Closster neben ihrem Herrn Bruedern, auf der lingen 91) Seiten. [Pag. 36] 3. Agnes hat erstlichen gehairat dem Herrn N. von der Leipp vndt zum andermall dem Herrn Rudolffen von Walse, anno 92) 1374. Selbiger Herr Peter Wok von Rosenberg anno 1347 hat seiner Stadt Cromau vil vnndt grosse Begnadungen vndt Freyhaiten gegeben vnndt dieselbig Stat denen khoniglichen Städten gleich erhebt, die Stadt mit Mauren, Thören vndt Pastaien vmbfangen lassen. 93) Von seiner embsigen vnndt brennenden Andacht vnndt dugendtsamen Leben stehet also in dem Mortario deß Hohenfuerter Closters ver- zeichnet: „Anno domini 1347, an dem Tag deß hailigen Calixti Marter ist in Got verschieden loblicher Gedachtnuß der Herr Peter von Rosen- berg, obrisster Cammerer deß Khonigreich Behmen, allergnedigster vndt sonderbahrer Beforderer vndt Fundator dieses Orts, welcher zue Auffer- bauung vnserer Khirchen gegeben 217 fl vndt neben vnseres Hospitalß Stifftung ain Dorff, genandt Wuesselbach 94). Welcher obschon sehr vill (6. Decemb.) 1344 Heinrich von Plumenau, der Sohn einer Schwester Peters I., gestorben ist. In der dritten Quelle hingegen, nämlich in einer Urkunde ddto. Krumau, 23. Februar 1347, bekennt Benesch oder Benedict von Krawař, dass ihm der böhmische Obestkämmerer Peter von Rosenberg, sein Oheim von mütter- licher Seite (avunculus), die Herrschaft Plumenau in Mähren, bestehend aus der Burg und dem Burgflecken gleichen Namens, sowie aus den Ortschaften Sobiesuk, Zarowicz, Prostiegowicze (entweder Prossnitz oder Prostějowiček), Drahans (Dra- han), Otbinslak (entweder Otinowes oder Ottaslawicz), Bohussin (Bousin), Koste- lecz, Marssin, Hartmanicz, Czechowicz und Krassicz, welche derselbe von seinem (des Benesch) seligen Bruder Heinrich von Plumenau erhalten hatte, überlassen hat. Wenn er männliche Nachkommen erhalte, so sollen auch diese nach ihm die Herrschaft erben; wenn jedoch bloss weibliche Nachkommen nach ihm verbleiben, so soll diesen die Hälfte des Wertes der besagten Herrschaft als Heirathsgut von den Rosenbergern ausbezahlt werden, die Herrschaft selbst aber an die letzteren übergehen. Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 402. Emler, O rukopise privilegií pánů z Rosenberka, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften 1877, S. 324. — Diesen Quellen zufolge muss allerdings eine von den Schwestern Peters von Rosenberg mit einem Herrn von Krawař-Plumenau vermählt gewesen sein. Wie sie aber geheissen hat, erfahren wir leider nicht. 91) Dem Nekrologe des Wittingauer Augustinerklosters (Mittheilungen d. Vereines für Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XVII. S. 221) zufolge starb Mar- gareta von Strakonitz am 15., dem Hohenfurter Nekrologe und der Chronik Jakobs von Gratzen zufolge jedoch am 14. Juni 1357. 92) Dieser Bericht ist durchaus unhistorisch. 93) Die diesbezügliche Urkunde ddto. Krumau am 14. August 1347 ist im Original im Stadtarchive zu Krumau vorhanden. 94) Im Todtenbuche des Stiftes Hohenfurt und in der Chronik Jakobs von
Strana 58
58 Von dem Peter von Rosenberg Guettatten diesem Ort fur sich vnndt seine Vorfaren, wie oben gesagt, gethan, so hat er doch auch anderen Örtern die Verehrung Gotteß an- geordnet; dan er hie nachbeschriebene Khierchen zue Ehren Gotteß vndt seiner Mueter aufferbauet. Erstlich hat er das Jungfraw-Closter in Cromau bauen lassen 95) Item daselbsten hat er auch daß Hospital gebauet.“ 96) Darczue der Conrad von Petrowicz gestifft, wie folgt: Paulus Pragensis et Sderasensis ecclesiarum praepositus, visitator archiepiscopatus eiusdem, sanctae apostolicae sedis capellanus, decretorum doctor, ad notitiam vniuersorum deducimus per praesentes: Constitutus personaliter coram nobis magnificus dominus Petrus de Rosenberg, capita- neus regni Bohemiae, obtulit et exhibuit nobis certa scripta ex tabulis regni Bohemiae extracta cum subscriptionibus atque sigillis officialium praedictarum (?) tabularum, omni uitio et nota suspitionis carentia, postu- lando a nobis debita cum instantia, ut continentiam ipsorum extractorum et factam per haec prouisionem [pag. 37] pijs locis ratam et gratam ha- bere et auctoritate nostri officij approbare et consumare (sic) uelimus atque ea omnia et singula actis Pragensis ecclesiae ad perpetuam rei me- moriam inscribere et annectare faciamus. Quorum profecto scriptorum se- Gratzen, aus welchen beiden dieser Bericht stammt, heisst es, dass Peter von Rosenberg zur Stiftung des Hohenfurter Spitals das Dorf Nesselbach hergegeben hat. — Der hier angegebene Todestag Peters (der Tag des hl. Calixtus oder der 14. October 1347) findet sich auch in der Stiftungsurkunde des Minoriten- und Clarissinnenklosters in Krumau aus dem Jahre 1362, in der Stiftungsurkunde des Spitals in Barau aus dem Jahre 1364 (Borový, Libri erect., I. S. 54), im Todtenbuche des Augustinerklosters zu Wittingau (Loserth, a. a. O., S. 221), im Todtenbuche des Minoritenklosters zu Krumau (Sitzungsberichte d. k. böhm. Ges. d. Wissenschaften, 1887, S. 215) und im Todtenbuche des Clarissinnenklosters zu Krumau (ebendaselbst, S. 225) verzeichnet. 95) Es ist immerhin möglich, dass schon Peter I. von Rosenberg die Grün- dung des Krumauer Clarissinnenklosters angeregt hat. Er selbst aber erlebte den Beginn des Baues dieses Klosters nicht; denn die päpstliche Erlaubnis hiezu erfolgte erst am 6. April 1358, und die Stiftungsurkunde des Klosters wurde gar erst am 24. April 1362 ausgestellt. Originalurkunde des Papstes Innocenz VI. ddto. Avignon, 6. April 1358 im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien. Urkunde der Brüder Peter II., Jodok I., Ulrich I. und Johann I. von Rosenberg ddto. Krumau, 24. April 1362 im „Liber magistralis conventus Boëmo-Crumlo- viensis fratrum Minorum,“ I. fol. 4 u. 5, einem Papiercodex in der Bibliothek der Minoriten zu Krumau. Siehe auch Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, Sitzungs- berichte der k. b. Ges. d. Wissenschaften, 1887, S. 198. 96) Die Urkunde, in welcher dieses dem hl. Jodok geweihten Spitals in Krumau zum erstenmale Erwähnung geschieht, stammt vom 26. October 1334. Darin wird ausdrücklich gesagt, dass das Spital von Peter von Rosenberg erbaut worden ist. Die von diesem und dessen Hausfrau Katharina ausgestellte Dota- tionsurkunde trägt das Datum: Krumau, 15. Juni 1347. Böhm, Das Herrschafts- spital in der Latron zu Krumau, Notizenblatt, III. (1853), S. 449.
58 Von dem Peter von Rosenberg Guettatten diesem Ort fur sich vnndt seine Vorfaren, wie oben gesagt, gethan, so hat er doch auch anderen Örtern die Verehrung Gotteß an- geordnet; dan er hie nachbeschriebene Khierchen zue Ehren Gotteß vndt seiner Mueter aufferbauet. Erstlich hat er das Jungfraw-Closter in Cromau bauen lassen 95) Item daselbsten hat er auch daß Hospital gebauet.“ 96) Darczue der Conrad von Petrowicz gestifft, wie folgt: Paulus Pragensis et Sderasensis ecclesiarum praepositus, visitator archiepiscopatus eiusdem, sanctae apostolicae sedis capellanus, decretorum doctor, ad notitiam vniuersorum deducimus per praesentes: Constitutus personaliter coram nobis magnificus dominus Petrus de Rosenberg, capita- neus regni Bohemiae, obtulit et exhibuit nobis certa scripta ex tabulis regni Bohemiae extracta cum subscriptionibus atque sigillis officialium praedictarum (?) tabularum, omni uitio et nota suspitionis carentia, postu- lando a nobis debita cum instantia, ut continentiam ipsorum extractorum et factam per haec prouisionem [pag. 37] pijs locis ratam et gratam ha- bere et auctoritate nostri officij approbare et consumare (sic) uelimus atque ea omnia et singula actis Pragensis ecclesiae ad perpetuam rei me- moriam inscribere et annectare faciamus. Quorum profecto scriptorum se- Gratzen, aus welchen beiden dieser Bericht stammt, heisst es, dass Peter von Rosenberg zur Stiftung des Hohenfurter Spitals das Dorf Nesselbach hergegeben hat. — Der hier angegebene Todestag Peters (der Tag des hl. Calixtus oder der 14. October 1347) findet sich auch in der Stiftungsurkunde des Minoriten- und Clarissinnenklosters in Krumau aus dem Jahre 1362, in der Stiftungsurkunde des Spitals in Barau aus dem Jahre 1364 (Borový, Libri erect., I. S. 54), im Todtenbuche des Augustinerklosters zu Wittingau (Loserth, a. a. O., S. 221), im Todtenbuche des Minoritenklosters zu Krumau (Sitzungsberichte d. k. böhm. Ges. d. Wissenschaften, 1887, S. 215) und im Todtenbuche des Clarissinnenklosters zu Krumau (ebendaselbst, S. 225) verzeichnet. 95) Es ist immerhin möglich, dass schon Peter I. von Rosenberg die Grün- dung des Krumauer Clarissinnenklosters angeregt hat. Er selbst aber erlebte den Beginn des Baues dieses Klosters nicht; denn die päpstliche Erlaubnis hiezu erfolgte erst am 6. April 1358, und die Stiftungsurkunde des Klosters wurde gar erst am 24. April 1362 ausgestellt. Originalurkunde des Papstes Innocenz VI. ddto. Avignon, 6. April 1358 im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien. Urkunde der Brüder Peter II., Jodok I., Ulrich I. und Johann I. von Rosenberg ddto. Krumau, 24. April 1362 im „Liber magistralis conventus Boëmo-Crumlo- viensis fratrum Minorum,“ I. fol. 4 u. 5, einem Papiercodex in der Bibliothek der Minoriten zu Krumau. Siehe auch Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, Sitzungs- berichte der k. b. Ges. d. Wissenschaften, 1887, S. 198. 96) Die Urkunde, in welcher dieses dem hl. Jodok geweihten Spitals in Krumau zum erstenmale Erwähnung geschieht, stammt vom 26. October 1334. Darin wird ausdrücklich gesagt, dass das Spital von Peter von Rosenberg erbaut worden ist. Die von diesem und dessen Hausfrau Katharina ausgestellte Dota- tionsurkunde trägt das Datum: Krumau, 15. Juni 1347. Böhm, Das Herrschafts- spital in der Latron zu Krumau, Notizenblatt, III. (1853), S. 449.
Strana 59
† 1347. 59 cundum tempus datae illorum series atque tenor sequitur per omnia in haec uerba: Quarto Andreae, M. D. Conradus von Petrowicz bekandte vor denen Officierern der Landt- taffel deß Khonigreich Behmen, daß er sein Erbguet im Dorf, Obiedienicz genandt, mit den Paurenhofen sambt den Zünsen, auf welchen siczt der Kragal, der da zünst ain Schok oder 80 Gr., vier Hennen zue 1 Gr. meihß., der Mar- tinko mit Niklaß, die zallen 1 ſP, 6 Hiener zue 1 Gr. meichß., für 3 Tag Hey maen zue 2 Gr., auf dem Schnit 20 f Getraidts oder daruor 4 Gr. meiß. iahrlichen Zünß, Wainachtenbrodt per 1 Gr.; zue der Obern Lhotta die Paurenhoffe mit den Zünsen, auf welchen siczet der Gira, so zünset 11/2 ſP. Gr., aine Hennen oder 1 Gr. meiß. iahrlichen, vndt Mika, welcher zinset 1 fP Gr. iärlichen, der Nusska 1 fP 8 Gr. iahrlichen vnndt im Schnit 20 fP Getraidts oder 4 Gr. vnndt 2 Hennen; in der Vndtern Lhotta die Paurenhöffe mit dem Zünß, auf welchen siczet der Peter, der da zünset 1 fP 1 Gr. iarlichen, der Martin Tschernuschek 78 Gr., 2 Hennen oder 2 Gr. m., vndt deß Fidlers Merten zinset 28 Gr. iahrlichen, sambt den Ödten, mit Akern, Wiesmeten vnndt ain halb ödteß Teuchtl vndter Obiedienicz, auß welchem Deücht der Kragal zünset 20 Gr m. iahr- lichen, mit dem Waldt hindter dem Hlinowim vndt mit dem Waldt, genandt Daubrawicze, welcher ligt vndter Obiedienicz, mit allem Lust, so darczue gehorig, mit gancz volliger Herligkeit hat gegeben vndt geben mögen zuer Seligkeit seiner Seelen zue dem Altar der hai- ligen Elisabethen in dem Hospital zue Cromaw vndt dessen Altars Ca- pellanen, auch dem Burgermaister vndt Rath selbiger Stadt Cromau, iczigen vndt zuekhunfftigen, zu uersorgen vnndt zu uerpflegen obbeschriebenes Altar vnndt die Zünsen, massen ich dan auf sie vber alle andere Freundt sonderbahrs Verdrauen vndt Hofnung secze vndt ihnen solche Zünß erb- lichen auf Ewigkait abgetretten hab. Zue welcher Stifftung Ladislaus, von Gottes Gnaden behmischer Khonig, sein gnedigeß Verwilligen gegeben. Abgesandter zue der Landtaffel wardt von dem Khonig Johan von Schel- lenberg, Canczler deß Khonigreich Behmen, auß dem Herrenstandt, ist Relator dieser Sachen, zu Uleiß geordnet vndt geschigt. Geschehen anno domini 1489, Donnerstag nach Sti. Viti 97). 97) Der ursprüngliche (böhmische) Text dieser Urkunde ist gegenwärtig im II. Quatern (H. 27) der böhmischen Landtafel zu Prag enthalten, woraus ihn Emler in seiner Publication „Reliquiae tabular. terrae r. Boh.,“ II. S. 436 u. 437, abdrucken liess. Sachliche Unrichtigkeiten finden sich in der vorliegenden Über- setzung nicht. — Der Ort Petrowitz, nach welchem sich der Aussteller der Urkunde, der in den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts das Amt eines Burg- grafen in Krumau bekleidet hatte, benannte, liegt im Gerichtsbezirke und südlich von Seltschan. In demselben Gerichtsbezirke liegen auch die Dörfer Oběděnitz oder Obdenitz, Ober- und Unter-Lhota, wofern die zwei letzteren identisch sind mit den Dörfern Lhota Zemličkowa und Lhota Wilasowa. — Wie leichtfertig der Verfasser unserer Chronik die Quellen benützte, kann unter anderem auch daraus ersehen werden, dass er diese und die folgende Urkunde auf das Krumauer Herrschaftsspital bezog, während dieselben doch eigentlich für das dortige Bürger- spital ausgestellt worden waren.
† 1347. 59 cundum tempus datae illorum series atque tenor sequitur per omnia in haec uerba: Quarto Andreae, M. D. Conradus von Petrowicz bekandte vor denen Officierern der Landt- taffel deß Khonigreich Behmen, daß er sein Erbguet im Dorf, Obiedienicz genandt, mit den Paurenhofen sambt den Zünsen, auf welchen siczt der Kragal, der da zünst ain Schok oder 80 Gr., vier Hennen zue 1 Gr. meihß., der Mar- tinko mit Niklaß, die zallen 1 ſP, 6 Hiener zue 1 Gr. meichß., für 3 Tag Hey maen zue 2 Gr., auf dem Schnit 20 f Getraidts oder daruor 4 Gr. meiß. iahrlichen Zünß, Wainachtenbrodt per 1 Gr.; zue der Obern Lhotta die Paurenhoffe mit den Zünsen, auf welchen siczet der Gira, so zünset 11/2 ſP. Gr., aine Hennen oder 1 Gr. meiß. iahrlichen, vndt Mika, welcher zinset 1 fP Gr. iärlichen, der Nusska 1 fP 8 Gr. iahrlichen vnndt im Schnit 20 fP Getraidts oder 4 Gr. vnndt 2 Hennen; in der Vndtern Lhotta die Paurenhöffe mit dem Zünß, auf welchen siczet der Peter, der da zünset 1 fP 1 Gr. iarlichen, der Martin Tschernuschek 78 Gr., 2 Hennen oder 2 Gr. m., vndt deß Fidlers Merten zinset 28 Gr. iahrlichen, sambt den Ödten, mit Akern, Wiesmeten vnndt ain halb ödteß Teuchtl vndter Obiedienicz, auß welchem Deücht der Kragal zünset 20 Gr m. iahr- lichen, mit dem Waldt hindter dem Hlinowim vndt mit dem Waldt, genandt Daubrawicze, welcher ligt vndter Obiedienicz, mit allem Lust, so darczue gehorig, mit gancz volliger Herligkeit hat gegeben vndt geben mögen zuer Seligkeit seiner Seelen zue dem Altar der hai- ligen Elisabethen in dem Hospital zue Cromaw vndt dessen Altars Ca- pellanen, auch dem Burgermaister vndt Rath selbiger Stadt Cromau, iczigen vndt zuekhunfftigen, zu uersorgen vnndt zu uerpflegen obbeschriebenes Altar vnndt die Zünsen, massen ich dan auf sie vber alle andere Freundt sonderbahrs Verdrauen vndt Hofnung secze vndt ihnen solche Zünß erb- lichen auf Ewigkait abgetretten hab. Zue welcher Stifftung Ladislaus, von Gottes Gnaden behmischer Khonig, sein gnedigeß Verwilligen gegeben. Abgesandter zue der Landtaffel wardt von dem Khonig Johan von Schel- lenberg, Canczler deß Khonigreich Behmen, auß dem Herrenstandt, ist Relator dieser Sachen, zu Uleiß geordnet vndt geschigt. Geschehen anno domini 1489, Donnerstag nach Sti. Viti 97). 97) Der ursprüngliche (böhmische) Text dieser Urkunde ist gegenwärtig im II. Quatern (H. 27) der böhmischen Landtafel zu Prag enthalten, woraus ihn Emler in seiner Publication „Reliquiae tabular. terrae r. Boh.,“ II. S. 436 u. 437, abdrucken liess. Sachliche Unrichtigkeiten finden sich in der vorliegenden Über- setzung nicht. — Der Ort Petrowitz, nach welchem sich der Aussteller der Urkunde, der in den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts das Amt eines Burg- grafen in Krumau bekleidet hatte, benannte, liegt im Gerichtsbezirke und südlich von Seltschan. In demselben Gerichtsbezirke liegen auch die Dörfer Oběděnitz oder Obdenitz, Ober- und Unter-Lhota, wofern die zwei letzteren identisch sind mit den Dörfern Lhota Zemličkowa und Lhota Wilasowa. — Wie leichtfertig der Verfasser unserer Chronik die Quellen benützte, kann unter anderem auch daraus ersehen werden, dass er diese und die folgende Urkunde auf das Krumauer Herrschaftsspital bezog, während dieselben doch eigentlich für das dortige Bürger- spital ausgestellt worden waren.
Strana 60
60 Von dem Peter von Rosenberg [Pag. 38.] Item Primo Victorini, D. 16. Der Conradt von Petrowicz hat sich bekhendt vor dennen Landtofficierern, daß er seinen jahrlichen Zünnß, 9 �P 26 Gr. 2 d., mit den Paurenhöffen, zue Petrowicz ainen Hof vndter ainem Zunnß, auf welchem siczt deß Petrs Sohn, welcher zünset iarlichen 3 fP Groschen, item Paurenhoffe dasselbsten, auf welchen siczt der Marx, der zinset 1 f? 8 Gr., fur 30 Ayer 1 Gr., vmb 2 Hienner 2 Gr., fur die Robot 5 Gr. iarlichen, item der Mlsek zünset 26 Gr. 2 d., der Kuba 44 Gr. iahrlichen, der Milner 11 Gr., der Petr Swietowsky 48 Gr., fur 2 Hanner 2 Gr., fur ainen Tag Hay mahen 2 Gr., fur ainen Tag Schnits 1 Gr. iahrlichen Zünses; in der Vndtern Lhotta Pauerhöffe sambt dem Zünß, auf welchen siczt der Mikschi, welcher zalt 11/2 fP Gr. iahrlichen, der Duschko, der da zalt 86 Gr. des Jahrs, mit den Akern, Wießmeten, Waldern, mit dem Khirchenrecht in Petrowicz vnndt mit allem Lust, waß darczue ge- höret, mit volliger Herligkait alleß dessen, waß er alda selbst gehalten vnndt gehabt, in selbigen Rainen vndt Graniczen hat er geben vndt geben mögen zuer seiner Seelen Seligkait vnndt seiner Vorfaren zue dem Altar der hailigen Elisabethae in der Khirchen des Hospitalß in der Stat Cromaw vnndt dessen Caplan iczigem vndt zuekunfftigen Capellanen vndt ihnen obgedachten Zünß erblich auf ewige Zeiten abgetretten mit dieser Exception vndt Außnemmen, daß er Kunradt die Oberhandt zue diesem Altar vndt Recht erst nach seinem Absterben, vndt zuuor nit, gegeben hat vndt crafft dieser Verschreibung gibt dem Purgermaister vnndt Rath obgedachter Stadt Cromaw, iczigen vndt kunfftigen, also damit sie vndt ihre Nachkommende mochten vnndt solten den Caplan zue diesem Altar ordnen vnndt aufnemmen mit volliger Gewalt; aber solang er Conradt le- bete, solches gedachten Altarß Oberrecht er selbst haben solle vnndt die Caplanen zu uersehen ohne Wiederredt aller Menschen. Zue welche€ Stiff- tung der allerdurchleuchtigste Furst vndt Herr, Herr Wladislaus, von Gotteß Gnaden vngerischer vndt behmischer König, gnedigst verwilligt. Relator zue der Landtaffel ist gewesen dieses der Herr Hainrich von Neu- hauß, obrister Cammerer des Khonigreich Behmen, auß deme Herrnstandt, der obgedachte Ding relationiert, hierczue zu Uleiß abgeordneter. Geschehen anno domini 1494, den Mitwochen nach St. Prokopij. [pag. 39] Victo- rinus ex Wssehrd, tabularum regni Boemiae scriba 98). Dieß ist auß der Landttaffel abgeschrieben auf Befellich der Herren vndt Ritter bey dem volligen Landtrecht. Abgesandter zue der Landtaffel wardt der Putha von Risnburg vnndt Schwihow, obrister Landtrichter deß Konigreich Behmen, auß den Herren zue Uleiß hierczue verordneter. Vndter den Petschafften deß Jeronimi von Skuhrowa anstat deß obristen Landtcam- merer deß Konigreich Behmen vnndt Victorini von Wssehrdt anstat deß obristen Land€schreibers selbigen Khonigreich Behmen. Anno domini 1497, den Ertag vor Cathedrae s. Petri. Nos itaque visitator supradictus, perpendentes attentius omnia et quelibet supradicta in eisdem extractis tabularum designata et expressa 98) Der ursprüngliche (böhmische) Text dieser Urkunde, enthalten im II. Quatern (H. 28) der böhmischen Landtafel zu Prag, findet sich bei Emler, Reli- quiae tab. terrae r. Boh, II. S. 464, abgedruckt.
60 Von dem Peter von Rosenberg [Pag. 38.] Item Primo Victorini, D. 16. Der Conradt von Petrowicz hat sich bekhendt vor dennen Landtofficierern, daß er seinen jahrlichen Zünnß, 9 �P 26 Gr. 2 d., mit den Paurenhöffen, zue Petrowicz ainen Hof vndter ainem Zunnß, auf welchem siczt deß Petrs Sohn, welcher zünset iarlichen 3 fP Groschen, item Paurenhoffe dasselbsten, auf welchen siczt der Marx, der zinset 1 f? 8 Gr., fur 30 Ayer 1 Gr., vmb 2 Hienner 2 Gr., fur die Robot 5 Gr. iarlichen, item der Mlsek zünset 26 Gr. 2 d., der Kuba 44 Gr. iahrlichen, der Milner 11 Gr., der Petr Swietowsky 48 Gr., fur 2 Hanner 2 Gr., fur ainen Tag Hay mahen 2 Gr., fur ainen Tag Schnits 1 Gr. iahrlichen Zünses; in der Vndtern Lhotta Pauerhöffe sambt dem Zünß, auf welchen siczt der Mikschi, welcher zalt 11/2 fP Gr. iahrlichen, der Duschko, der da zalt 86 Gr. des Jahrs, mit den Akern, Wießmeten, Waldern, mit dem Khirchenrecht in Petrowicz vnndt mit allem Lust, waß darczue ge- höret, mit volliger Herligkait alleß dessen, waß er alda selbst gehalten vnndt gehabt, in selbigen Rainen vndt Graniczen hat er geben vndt geben mögen zuer seiner Seelen Seligkait vnndt seiner Vorfaren zue dem Altar der hailigen Elisabethae in der Khirchen des Hospitalß in der Stat Cromaw vnndt dessen Caplan iczigem vndt zuekunfftigen Capellanen vndt ihnen obgedachten Zünß erblich auf ewige Zeiten abgetretten mit dieser Exception vndt Außnemmen, daß er Kunradt die Oberhandt zue diesem Altar vndt Recht erst nach seinem Absterben, vndt zuuor nit, gegeben hat vndt crafft dieser Verschreibung gibt dem Purgermaister vnndt Rath obgedachter Stadt Cromaw, iczigen vndt kunfftigen, also damit sie vndt ihre Nachkommende mochten vnndt solten den Caplan zue diesem Altar ordnen vnndt aufnemmen mit volliger Gewalt; aber solang er Conradt le- bete, solches gedachten Altarß Oberrecht er selbst haben solle vnndt die Caplanen zu uersehen ohne Wiederredt aller Menschen. Zue welche€ Stiff- tung der allerdurchleuchtigste Furst vndt Herr, Herr Wladislaus, von Gotteß Gnaden vngerischer vndt behmischer König, gnedigst verwilligt. Relator zue der Landtaffel ist gewesen dieses der Herr Hainrich von Neu- hauß, obrister Cammerer des Khonigreich Behmen, auß deme Herrnstandt, der obgedachte Ding relationiert, hierczue zu Uleiß abgeordneter. Geschehen anno domini 1494, den Mitwochen nach St. Prokopij. [pag. 39] Victo- rinus ex Wssehrd, tabularum regni Boemiae scriba 98). Dieß ist auß der Landttaffel abgeschrieben auf Befellich der Herren vndt Ritter bey dem volligen Landtrecht. Abgesandter zue der Landtaffel wardt der Putha von Risnburg vnndt Schwihow, obrister Landtrichter deß Konigreich Behmen, auß den Herren zue Uleiß hierczue verordneter. Vndter den Petschafften deß Jeronimi von Skuhrowa anstat deß obristen Landtcam- merer deß Konigreich Behmen vnndt Victorini von Wssehrdt anstat deß obristen Land€schreibers selbigen Khonigreich Behmen. Anno domini 1497, den Ertag vor Cathedrae s. Petri. Nos itaque visitator supradictus, perpendentes attentius omnia et quelibet supradicta in eisdem extractis tabularum designata et expressa 98) Der ursprüngliche (böhmische) Text dieser Urkunde, enthalten im II. Quatern (H. 28) der böhmischen Landtafel zu Prag, findet sich bei Emler, Reli- quiae tab. terrae r. Boh, II. S. 464, abgedruckt.
Strana 61
† 1347 61 ex magnae deuotionis zelo et affectione salutis procedere ac in diuini cultus augmentum, quem nostris optamus augeri temporibus, multipliciter prouenire, iustis et rationabilibus uotis praedicti magnifici domini Petri de Rosenberg exequentis ultimam voluntatem ipsius Conradi de Petrouiz iam uitae functi grato congruente assensu, deuoto eius desideria affectu duximus mancipanda. Praemissis igitur banis et denuntiationibus consuetis in hospitali supradicto, ubi altare praedictum situatum est, obseruatis quoque omnibus, quae circa haec seruari solita sunt et consueta, et nullo contradic- tore apparente altare iam dictum sanctae Elisabeth in titulum ecclesia- sticum et beneficium perpetuum creauimus et erreximus ac praesentatam nobis personam domini Jeronimi de Crumlow, presbiteri Pragensis diocesis, ad idem altare instituimus et confirmauimus, donationes et assignationes cen- suum praedictorum et omnia in ipsis extractis tabularum descripta, prouisa et ordinata in omnibus clausulis, articulis, sententijs, punctis, modis et conditio- nibus expressis in eisdem rata et grata habentes auctoritate nostra ordinaria approbamus, validamus, roboramus et in dei nomine in perpetuum confirmamus atque census eosdem altari iam dicto et ministris ipsius perpetuo annectímus, applicamus, vnimus, incorporamus et inuisceramus eosque de cetero ecclesiastici et non mundani iuris esse uolumus in perpetuum reputari. Quia uero dignum est eos sentire onera, qui rerum commoda complectuntur, et beneficia propter officium instituta esse noscuntur, ideo capellanum [pag. 40] seu ministrum dicti altaris sanctae Elisabethae in hospitali praedicto praesentem et suc- cessores suos tribus missis in ebdomada in perpetuum esse uolumus one- ratos. Prima dominicis diebus de tempore legatur, altera pro defunctis secunda feria celebretur, tertia arbitrio ministri altaris eiusdem, que placuerit et quo die in ebdomadá libuerit, omnimode teneatur. Pro neglecta quoque cuiuslibet unius missae altaris iam dicti minister poena unius g. monete Pragensis mulctabitur in manus domini plebani Crum- louiensis et ecclesiae supradictae irremissibiliter persoluenda et in usus pauperum eroganda. Praeterea pro decore ecclesiae ministri altaris iam dicti omnibus festiuis atque celebribus nec non et dominicis diebus induti superpelicijs processionibus consuetis interesse et in matutinis, uesperis atque solemnijs cum alijs altaristis eiusdem ecclesiae canendo atque legendo debitum sui officij in choro explere teneantur, domino quoque plebano suo reuerentiam debitam et honorem impendere non detractabunt. Quae omnia et singula ut robur obtineant firmissimum et fidem faciant in futurum, actis Pragensis ecclesiae fideliter sunt inserta et plenissime annotata. In quorum fidem et testimonium sigillum, quo pro nostro utimur officio, prae- sentibus est appensum. Datum in castro Pragensi, die secunda mensis Februarij, anno salutis et gratiae millesimo quadringentesimo nonagesimo septimo 99). 99) Da die Bestätigung der oberwähnten Stiftungen Konrads von Petrowitz von Seite des Visitators des Prager Erzbisthums erst auf Grund der am Dienstag vor der Stuhlfeier des hl. Petrus (21. Februar) 1497 angefertigten Abschriften der diesbezüglichen zwei Stiftungsurkunden erfolgte, so kann das Datum, mit welchem sie hier versehen ist, unmöglich richtig sein, und muss es in demselben wohl „die vicesima secunda mensis Februarij“ statt „die secunda m. Febr." heissen.
† 1347 61 ex magnae deuotionis zelo et affectione salutis procedere ac in diuini cultus augmentum, quem nostris optamus augeri temporibus, multipliciter prouenire, iustis et rationabilibus uotis praedicti magnifici domini Petri de Rosenberg exequentis ultimam voluntatem ipsius Conradi de Petrouiz iam uitae functi grato congruente assensu, deuoto eius desideria affectu duximus mancipanda. Praemissis igitur banis et denuntiationibus consuetis in hospitali supradicto, ubi altare praedictum situatum est, obseruatis quoque omnibus, quae circa haec seruari solita sunt et consueta, et nullo contradic- tore apparente altare iam dictum sanctae Elisabeth in titulum ecclesia- sticum et beneficium perpetuum creauimus et erreximus ac praesentatam nobis personam domini Jeronimi de Crumlow, presbiteri Pragensis diocesis, ad idem altare instituimus et confirmauimus, donationes et assignationes cen- suum praedictorum et omnia in ipsis extractis tabularum descripta, prouisa et ordinata in omnibus clausulis, articulis, sententijs, punctis, modis et conditio- nibus expressis in eisdem rata et grata habentes auctoritate nostra ordinaria approbamus, validamus, roboramus et in dei nomine in perpetuum confirmamus atque census eosdem altari iam dicto et ministris ipsius perpetuo annectímus, applicamus, vnimus, incorporamus et inuisceramus eosque de cetero ecclesiastici et non mundani iuris esse uolumus in perpetuum reputari. Quia uero dignum est eos sentire onera, qui rerum commoda complectuntur, et beneficia propter officium instituta esse noscuntur, ideo capellanum [pag. 40] seu ministrum dicti altaris sanctae Elisabethae in hospitali praedicto praesentem et suc- cessores suos tribus missis in ebdomada in perpetuum esse uolumus one- ratos. Prima dominicis diebus de tempore legatur, altera pro defunctis secunda feria celebretur, tertia arbitrio ministri altaris eiusdem, que placuerit et quo die in ebdomadá libuerit, omnimode teneatur. Pro neglecta quoque cuiuslibet unius missae altaris iam dicti minister poena unius g. monete Pragensis mulctabitur in manus domini plebani Crum- louiensis et ecclesiae supradictae irremissibiliter persoluenda et in usus pauperum eroganda. Praeterea pro decore ecclesiae ministri altaris iam dicti omnibus festiuis atque celebribus nec non et dominicis diebus induti superpelicijs processionibus consuetis interesse et in matutinis, uesperis atque solemnijs cum alijs altaristis eiusdem ecclesiae canendo atque legendo debitum sui officij in choro explere teneantur, domino quoque plebano suo reuerentiam debitam et honorem impendere non detractabunt. Quae omnia et singula ut robur obtineant firmissimum et fidem faciant in futurum, actis Pragensis ecclesiae fideliter sunt inserta et plenissime annotata. In quorum fidem et testimonium sigillum, quo pro nostro utimur officio, prae- sentibus est appensum. Datum in castro Pragensi, die secunda mensis Februarij, anno salutis et gratiae millesimo quadringentesimo nonagesimo septimo 99). 99) Da die Bestätigung der oberwähnten Stiftungen Konrads von Petrowitz von Seite des Visitators des Prager Erzbisthums erst auf Grund der am Dienstag vor der Stuhlfeier des hl. Petrus (21. Februar) 1497 angefertigten Abschriften der diesbezüglichen zwei Stiftungsurkunden erfolgte, so kann das Datum, mit welchem sie hier versehen ist, unmöglich richtig sein, und muss es in demselben wohl „die vicesima secunda mensis Februarij“ statt „die secunda m. Febr." heissen.
Strana 62
62 Von dem Peter von Rosenberg „Item dieser Herr Peter von Rosenberg hat die Pfarkhierchen in Cromau, wie auch aine Capellen dran zue Ehren St. Wenczeslay er- bauet 1). Item auf dem Cromauer Schloß Capellen zue Ehren St. Georgij deß Ritters 2). Item in Pržibenicz hat er erbauet zway Capellen, die aine zue Ehren deß h. Adalberti vndt die andere zue Ehren deß h. Georgij. Item im Dorf Brloh die Khierchen zue Ehren St. Mariae Magdalenae gebaut. Item die Pfarkhierchen zue Siselitsch zue Ehren St. Prokopij deß Bekhenners. Item auf dem Witkohauß zue Ehren Fronleichnams Cristi 3). Item alhier ain Spital zue Ehren der hl. Elisabeth gebaut vndt begabt 4). Item bey Gistebnicz gebaut aine Capellen vndt begabt zue Ehren der hailigen Mariae Magdalenen 5). Dessen Belohnung sey der, welcher fur vnß auß Maria geboren ist vnndt lebet in alle vnendliche ewige Ewigkait. Sein Leichnam ist denen seiner Herren Vorfahren Gräbern beigelegt im Kloster Hohenfuert“. [pag. 41.] Zuuor aber vnndt ehender er hat sterben sollen, hat er weitschichtiges Kschafft gethan, waß der Khierchen fur die Seellen hat sollen nach seinem Todt gewendt werden; hat auch verordnet zue vatter- lichen geuolmachtigten Gerhaberin seiner lieben Kinder vnndt aller seiner Herrschafften seine allerliebste Ehegemahlin, gab ihr zue Ruthspflegern vnndt Hülff den Bertholdum vndt Tschenconem, bede Herren von der Leippe, welche solche Mhuewaltung auf sich genommen anno domini 1346. Er selbst aber nach diesem wieder in das Closter gangen, zue seinem ersten Leben gekheret vndt seine vberige Lebzeit in andächtigen Diensten vndt Gottesverehrungen geendet 6). 1) Siehe Ad. M. Böhm, Die Stadtpfarr- und jetzige Erzdechanteikirche des hl. Veit zu Krumau, Notizenblatt, III. (1853), S. 417 u. 442. 2) Siehe Ad. M. Böhm, Die Schlosscapelle zu Krumau, Notizenblatt, II. (1852), S. 359. 3) Über die Gründung der zwei Burgkapellen in Pribenitz, sowie der Kirchen in Berlau, Žiželitz und in Wittinghausen fehlen urkundliche Belege. 4) Glossator II: Nota: Apparet authorem Crumlovij hoc scribere, non Altovadi. — Die Stiftungsurkunde für das Hohenfurter Spital wurde von Peter I. von Rosenberg am 1. September 1347 ausgestellt. Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 88. 5) Jistebnitz bei Tabor gehörte einst zu dem Rosenberg'schen Gute Bu- kowsko. Die Kapelle zu Ehren der hl. Maria Magdalena in der Nähe dieses Städtchens besteht gegenwärtig noch, doch muss es wegen Mangels an urkund- lichen Belegen dahingestellt bleiben, ob sie wirklich von Peter I. von Rosenberg oder von jemand anderem gegründet wurde. 6) Ein Testament Peters I. von Rosenberg ist nicht vorhanden, und was den Bericht betrifft, dass der Rosenberger die letzte Zeit seines Lebens im Hohen- furter Kloster zugebracht hat, so ist derselbe ebenso hinfällig wie jener, dass
62 Von dem Peter von Rosenberg „Item dieser Herr Peter von Rosenberg hat die Pfarkhierchen in Cromau, wie auch aine Capellen dran zue Ehren St. Wenczeslay er- bauet 1). Item auf dem Cromauer Schloß Capellen zue Ehren St. Georgij deß Ritters 2). Item in Pržibenicz hat er erbauet zway Capellen, die aine zue Ehren deß h. Adalberti vndt die andere zue Ehren deß h. Georgij. Item im Dorf Brloh die Khierchen zue Ehren St. Mariae Magdalenae gebaut. Item die Pfarkhierchen zue Siselitsch zue Ehren St. Prokopij deß Bekhenners. Item auf dem Witkohauß zue Ehren Fronleichnams Cristi 3). Item alhier ain Spital zue Ehren der hl. Elisabeth gebaut vndt begabt 4). Item bey Gistebnicz gebaut aine Capellen vndt begabt zue Ehren der hailigen Mariae Magdalenen 5). Dessen Belohnung sey der, welcher fur vnß auß Maria geboren ist vnndt lebet in alle vnendliche ewige Ewigkait. Sein Leichnam ist denen seiner Herren Vorfahren Gräbern beigelegt im Kloster Hohenfuert“. [pag. 41.] Zuuor aber vnndt ehender er hat sterben sollen, hat er weitschichtiges Kschafft gethan, waß der Khierchen fur die Seellen hat sollen nach seinem Todt gewendt werden; hat auch verordnet zue vatter- lichen geuolmachtigten Gerhaberin seiner lieben Kinder vnndt aller seiner Herrschafften seine allerliebste Ehegemahlin, gab ihr zue Ruthspflegern vnndt Hülff den Bertholdum vndt Tschenconem, bede Herren von der Leippe, welche solche Mhuewaltung auf sich genommen anno domini 1346. Er selbst aber nach diesem wieder in das Closter gangen, zue seinem ersten Leben gekheret vndt seine vberige Lebzeit in andächtigen Diensten vndt Gottesverehrungen geendet 6). 1) Siehe Ad. M. Böhm, Die Stadtpfarr- und jetzige Erzdechanteikirche des hl. Veit zu Krumau, Notizenblatt, III. (1853), S. 417 u. 442. 2) Siehe Ad. M. Böhm, Die Schlosscapelle zu Krumau, Notizenblatt, II. (1852), S. 359. 3) Über die Gründung der zwei Burgkapellen in Pribenitz, sowie der Kirchen in Berlau, Žiželitz und in Wittinghausen fehlen urkundliche Belege. 4) Glossator II: Nota: Apparet authorem Crumlovij hoc scribere, non Altovadi. — Die Stiftungsurkunde für das Hohenfurter Spital wurde von Peter I. von Rosenberg am 1. September 1347 ausgestellt. Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 88. 5) Jistebnitz bei Tabor gehörte einst zu dem Rosenberg'schen Gute Bu- kowsko. Die Kapelle zu Ehren der hl. Maria Magdalena in der Nähe dieses Städtchens besteht gegenwärtig noch, doch muss es wegen Mangels an urkund- lichen Belegen dahingestellt bleiben, ob sie wirklich von Peter I. von Rosenberg oder von jemand anderem gegründet wurde. 6) Ein Testament Peters I. von Rosenberg ist nicht vorhanden, und was den Bericht betrifft, dass der Rosenberger die letzte Zeit seines Lebens im Hohen- furter Kloster zugebracht hat, so ist derselbe ebenso hinfällig wie jener, dass
Strana 63
† 1347. 63 Seine Gemahlin hat nach ihme acht Jahr lang gelebt, von welcher ist also im selbigen Hohenfuerter Closter verzeichnet: „Anno domini 1355, den dritten Tag nach Ambrosij starb die wol- ehrwurdige Fraw Catharina von Wartemberg, Verlassene nach dem Herrn Petr von Rosenberg, welche verweist ihren Khündern, so vnmündig waren, die gancze Herrschafften gewaltig vorsichtig geregieret vndt verpflegt vnndt aine andechtige Sorg fur die Armen sowol fur aine iede Khierchen ihrer Herrschafften gehabt, dennen Khierchen, derer selbiger Zeit vber 40 waren, gancze Zier der Meßgewandter zuewegen gericht, diesem Klaster auch sehr vill Guetthatten erczeigt, insonderhait auf die Zier, so zuer Ehren Gottes gebieret. Derowegen hat sie ganczer 6 Pahr fur die Briesster vnndt Mini- stranten gebierende Rökhe des allercostlichisten Zeügs vnndt Perlen zue- wegen gebracht, hat auch mit ihren aigenen Händten daran gearbaitet. Auf ihre erste Anniuersarij Meß haben ihre Sohne ainen guldenen Khellich, mit Perlen vndt Edelgestain geziert, vnndt aine silberne Taffel mit St. Ma- riae Magdalenae Haren, wie auch aine Monstranczen mit dem Zahn deß h. Benedicti fuhr ihre Sell verehret“ 7). Wellen darowegen souil gesagt haben biß hero von dem Herrn Peter vndt seinem Leben. [pag. 42.] Von dem Vlrich von Rosenberg vndt seinen Brüedern. 1. Herr Vlrich, ain Sohn des Peters, obristen Cammerers des Ko� nigreich Behmen, ain Regierer vnndt Mehrer deß Hauß Rosenberg, solches er, nachdem er seine Jahr erreicht, auf sich genommen vnndt hat ihme ain Gemahl genommen, Elisabetham von Wartenberg, mit welcher er die Herren Berthold und Čeněk von Lipa der Katharina von Rosenberg als Mitverweser der Rosenberg'schen Güter beigegeben worden sind; denn zufolge einer Originalurkunde des oberösterreichischen Prämonstratenserstiftes Schlägel residierte Herr Peter am 8. September 1347, also nur einen Monat vor seinem Tode, noch in der Burg zu Krumau und besorgte noch selbst die Geschäfte seines Hauses, und einer Hohenfurter Urkunde ist zu entnehmen, dass kaum neun Monate später, nämlich am 5. Juni 1348, seine Söhne unbedingt über sein Erbe geboten. Urkundenbuch d. Landes ob d. Enns, VII. S. 29—31. Pangerl, Urkundenbuch d. Stiftes Hohenfurt, S. 92. 7) Dieser Bericht stammt aus der lateinischen Chronik Jakobs von Gratzen, und sein ursprünglicher Wortlaut findet sich bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 386, abgedruckt. Derselbe Tag, wie der hier angegebene, nämlich der 7. April 1355, wird auch im Todtenbuch der Minoriten und in jenem der Clarissinnen zu Krumau als Sterbetag Katharinas von Rosenberg bezeichnet, während die Rosenbergerin dem Todtenbuche des Augustinerklosters zu Wittingau zufolge am 4. April und der Stiftungsurkunde des Krumauer Minoriten- und Clarissinnenklosters vom 24. April 1362, sowie der Stiftungsurkunde des Barauer Spitals vom 13. December 1364 zufolge am 14. April das Zeitliche gesegnet hat.
† 1347. 63 Seine Gemahlin hat nach ihme acht Jahr lang gelebt, von welcher ist also im selbigen Hohenfuerter Closter verzeichnet: „Anno domini 1355, den dritten Tag nach Ambrosij starb die wol- ehrwurdige Fraw Catharina von Wartemberg, Verlassene nach dem Herrn Petr von Rosenberg, welche verweist ihren Khündern, so vnmündig waren, die gancze Herrschafften gewaltig vorsichtig geregieret vndt verpflegt vnndt aine andechtige Sorg fur die Armen sowol fur aine iede Khierchen ihrer Herrschafften gehabt, dennen Khierchen, derer selbiger Zeit vber 40 waren, gancze Zier der Meßgewandter zuewegen gericht, diesem Klaster auch sehr vill Guetthatten erczeigt, insonderhait auf die Zier, so zuer Ehren Gottes gebieret. Derowegen hat sie ganczer 6 Pahr fur die Briesster vnndt Mini- stranten gebierende Rökhe des allercostlichisten Zeügs vnndt Perlen zue- wegen gebracht, hat auch mit ihren aigenen Händten daran gearbaitet. Auf ihre erste Anniuersarij Meß haben ihre Sohne ainen guldenen Khellich, mit Perlen vndt Edelgestain geziert, vnndt aine silberne Taffel mit St. Ma- riae Magdalenae Haren, wie auch aine Monstranczen mit dem Zahn deß h. Benedicti fuhr ihre Sell verehret“ 7). Wellen darowegen souil gesagt haben biß hero von dem Herrn Peter vndt seinem Leben. [pag. 42.] Von dem Vlrich von Rosenberg vndt seinen Brüedern. 1. Herr Vlrich, ain Sohn des Peters, obristen Cammerers des Ko� nigreich Behmen, ain Regierer vnndt Mehrer deß Hauß Rosenberg, solches er, nachdem er seine Jahr erreicht, auf sich genommen vnndt hat ihme ain Gemahl genommen, Elisabetham von Wartenberg, mit welcher er die Herren Berthold und Čeněk von Lipa der Katharina von Rosenberg als Mitverweser der Rosenberg'schen Güter beigegeben worden sind; denn zufolge einer Originalurkunde des oberösterreichischen Prämonstratenserstiftes Schlägel residierte Herr Peter am 8. September 1347, also nur einen Monat vor seinem Tode, noch in der Burg zu Krumau und besorgte noch selbst die Geschäfte seines Hauses, und einer Hohenfurter Urkunde ist zu entnehmen, dass kaum neun Monate später, nämlich am 5. Juni 1348, seine Söhne unbedingt über sein Erbe geboten. Urkundenbuch d. Landes ob d. Enns, VII. S. 29—31. Pangerl, Urkundenbuch d. Stiftes Hohenfurt, S. 92. 7) Dieser Bericht stammt aus der lateinischen Chronik Jakobs von Gratzen, und sein ursprünglicher Wortlaut findet sich bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 386, abgedruckt. Derselbe Tag, wie der hier angegebene, nämlich der 7. April 1355, wird auch im Todtenbuch der Minoriten und in jenem der Clarissinnen zu Krumau als Sterbetag Katharinas von Rosenberg bezeichnet, während die Rosenbergerin dem Todtenbuche des Augustinerklosters zu Wittingau zufolge am 4. April und der Stiftungsurkunde des Krumauer Minoriten- und Clarissinnenklosters vom 24. April 1362, sowie der Stiftungsurkunde des Barauer Spitals vom 13. December 1364 zufolge am 14. April das Zeitliche gesegnet hat.
Strana 64
64 Von dem Ulrich von Rosenberg ainen Sohn erczeigt, nahmenß Henricum, vndt Agnetam Dochter. Diese Elisabetha starb im anno 1387, am Tag S. Gregorij Pabst, sonsten 13. Martij 8). 2. Der Hainrich, eltister Brueder dieß Vlrici, zug mit Herman dem Jungern von Miltschin in Krieg in Frankreich, welcher neben dem Khonig auß Frankreich, Filipo dem Sechsten, wieder den Eduardum Dritten, Khonig in Engelandt, in der Schlacht bey der Stadt Crescia gestritten vndt sambt seinem Khonig neben anderen villen Fürsten vnndt dapferen Rittern, darundter wardt auch der Plichta von Zierotin, vmb- kommen anno 1346, am Tag St. Ruffi 2). ReX, VbI tVrpe pVtas sVa Vertere terga BoeMos, PernICles fVerant AngLICa teLa tIbI. O Konig, hast nit wollen zauffen, da auf dich dringen die Hauffen, der Engelender zgleich Waffen dich todt zuer Erden haben geworffen. Von dieser Schlacht schreibet der Frosardus in seiner Histori also : „Der Khonig im Engelandt hat befolhen die Khöpf der Franzosen (zu zählen), so da vmbkommen waren in dieser Schlacht. Befandten ailff Fursten, 80 der Freyherrn, 1200 Riter vndt andere bey 30.000. Auf selbigen Konigs Befelch seindt alle die Vornembsten in den herumbligen- den Margten zuer Erden bestat, vndt ist 3 Tag lang ain Stilstandt ge� macht worden wegen dieser Begrebnuß der todten Corper. Vdalricus, deß Hainrich von Rosenberg in diesem Veldtzug geblie- benen Brueder, alß er im Veldtzug bey dem Khönig auß Frangreich mit dem Furst Carl, deß Johan Khonigs in Behmen Sohn, wardt, fieng er ainen vornemben Fürsten vndt stellet er ihn vor dem Konig auß Frank- reich vndt ihn seiner Durchleuchtigkait vbergab, den der Khonig ver- sorgen lassen. Daß haben maniche dem Herrn von Rosenberg nit ver- gunt, mit Vorgeben, daß er ihn nit, sondern etwan ain anderer solte ge- fangen haben. Vndt etliche wolten solches ihnen selbsten [pag 43] zue- schreiben. Der Khonig ließ den Gefangenen vndter das Hör brengen vndt schueffe dennen, welche sagten, sie hettenß gethan, vor ihme furvber gehen vnndt fragt, auf ainen iedwederen zeigendt oder gewisen, obs der oder iener dich gefangen hat. Andtwortete er mit nichten. Aber alß er er- sehen den Vlrich von Rosenberg geharnischten, mit ainem verguldten Schilt vnndt rotter Rosen darin, kommen, dan sprach er: „Der ist, welcher 6) Dem Hohenfurter Todtenbuche und der Chronik Jakobs von Gratzen zufolge starb die Hausfrau Ulrichs I. von Rosenberg am Tage des hl. Gregor (12. März) 1387, dem Todtenbuche der Minoriten und jenem der Clarissinnen in Krumau zufolge jedoch am 13. März 1387. Dass sie wirklich dem Geschlechte der Herren von Wartenberg entstammte, ersieht man aus dem Todtenbuche des Krumauer Minoritenklosters (Emler, a. a. O., S. 211), wo sie ausdrücklich eine Schwester Beneschs von Wartenberg genannt wird. 9) Im Todtenbuche von Hohenfart und in der Chronik Jakobs von Gratzen ist der 25. August, in den Todtenbüchern der Klöster in Wittingau und in Krumau jedoch der 27. August (der Tag des hl. Rufus) angegeben. Die Schlacht bei Crecy wurde aber weder an dem einen, noch an dem anderen der genannten Tage, sondern am 26. August geschlagen.
64 Von dem Ulrich von Rosenberg ainen Sohn erczeigt, nahmenß Henricum, vndt Agnetam Dochter. Diese Elisabetha starb im anno 1387, am Tag S. Gregorij Pabst, sonsten 13. Martij 8). 2. Der Hainrich, eltister Brueder dieß Vlrici, zug mit Herman dem Jungern von Miltschin in Krieg in Frankreich, welcher neben dem Khonig auß Frankreich, Filipo dem Sechsten, wieder den Eduardum Dritten, Khonig in Engelandt, in der Schlacht bey der Stadt Crescia gestritten vndt sambt seinem Khonig neben anderen villen Fürsten vnndt dapferen Rittern, darundter wardt auch der Plichta von Zierotin, vmb- kommen anno 1346, am Tag St. Ruffi 2). ReX, VbI tVrpe pVtas sVa Vertere terga BoeMos, PernICles fVerant AngLICa teLa tIbI. O Konig, hast nit wollen zauffen, da auf dich dringen die Hauffen, der Engelender zgleich Waffen dich todt zuer Erden haben geworffen. Von dieser Schlacht schreibet der Frosardus in seiner Histori also : „Der Khonig im Engelandt hat befolhen die Khöpf der Franzosen (zu zählen), so da vmbkommen waren in dieser Schlacht. Befandten ailff Fursten, 80 der Freyherrn, 1200 Riter vndt andere bey 30.000. Auf selbigen Konigs Befelch seindt alle die Vornembsten in den herumbligen- den Margten zuer Erden bestat, vndt ist 3 Tag lang ain Stilstandt ge� macht worden wegen dieser Begrebnuß der todten Corper. Vdalricus, deß Hainrich von Rosenberg in diesem Veldtzug geblie- benen Brueder, alß er im Veldtzug bey dem Khönig auß Frangreich mit dem Furst Carl, deß Johan Khonigs in Behmen Sohn, wardt, fieng er ainen vornemben Fürsten vndt stellet er ihn vor dem Konig auß Frank- reich vndt ihn seiner Durchleuchtigkait vbergab, den der Khonig ver- sorgen lassen. Daß haben maniche dem Herrn von Rosenberg nit ver- gunt, mit Vorgeben, daß er ihn nit, sondern etwan ain anderer solte ge- fangen haben. Vndt etliche wolten solches ihnen selbsten [pag 43] zue- schreiben. Der Khonig ließ den Gefangenen vndter das Hör brengen vndt schueffe dennen, welche sagten, sie hettenß gethan, vor ihme furvber gehen vnndt fragt, auf ainen iedwederen zeigendt oder gewisen, obs der oder iener dich gefangen hat. Andtwortete er mit nichten. Aber alß er er- sehen den Vlrich von Rosenberg geharnischten, mit ainem verguldten Schilt vnndt rotter Rosen darin, kommen, dan sprach er: „Der ist, welcher 6) Dem Hohenfurter Todtenbuche und der Chronik Jakobs von Gratzen zufolge starb die Hausfrau Ulrichs I. von Rosenberg am Tage des hl. Gregor (12. März) 1387, dem Todtenbuche der Minoriten und jenem der Clarissinnen in Krumau zufolge jedoch am 13. März 1387. Dass sie wirklich dem Geschlechte der Herren von Wartenberg entstammte, ersieht man aus dem Todtenbuche des Krumauer Minoritenklosters (Emler, a. a. O., S. 211), wo sie ausdrücklich eine Schwester Beneschs von Wartenberg genannt wird. 9) Im Todtenbuche von Hohenfart und in der Chronik Jakobs von Gratzen ist der 25. August, in den Todtenbüchern der Klöster in Wittingau und in Krumau jedoch der 27. August (der Tag des hl. Rufus) angegeben. Die Schlacht bei Crecy wurde aber weder an dem einen, noch an dem anderen der genannten Tage, sondern am 26. August geschlagen.
Strana 65
und seinen Brüdern 1353—1387. 65 mich gefangen hat.“ Darauf hat der Khonig auß Frankreich diesem Ro- senberger vil ansehnliche Verehrungen gethan vnndt ihn ehrlich vndt stat- lich von ihme zue seinen Freündten in Behmen abgefertigt. Von derselben Zeit an der Vlrich von Rosenberg druge oder fuhrete in seiner Wappen in Gestalten Schildt ainer Monstrancz (sic) die Rosen schon zierlich vnndt solches verordnet, daß nach ihme sich die Regierer deß Hauß Rosen- berg dergleichen Wappen gebrauchen sollten. Massen dan sein Sohn der Hainrich vnndt der Peter, deß Herrn Hainrichen (sic), solcheß Wappen gebraucht haben. 10) 3. Der Peter, ihr Brueder, derselbig hat sich ergeben dem gaist- lichen Standt, ain andechtiges Leben gefiert, vill reiche Almosen den Ar- men außgethaillt, vnndt der Diener Gotteß ain getraier Versorger, ist Probst gewesen der khoniglichen Capellen Allerhailigen auf dém Prager Schloß vndt alda sein Leben geendet anno domini 1384, den Tag St. Edmundj. 11) 4. Der Johannes, deß Petri Probsten vndt der vorbenandten Herren Brueder, der hat ain andereß Wappen gefiert, seiner Brueder vndter- schieden, also: 12) Dieser Joannes wierdt genendt fur ainen Zeugen in der guldenen Bullen deß Kaisers Caroli deß 4ten neben anderen Fürsten vndt Herren, darin sich Schlesien vndt das Marggrafftumb Budeschin vndt Gerlicz in- corporiert in Lehens Recht der Cron Behaimb, anno 1353.13) Item bey Zeiten deß Kaisers Caroli ist er im Landtrecht gesessen vndt wierdt ge- nennet darbey, alß die Herren außgesprochen, daß niemandt auf dem Hof deß Herrn Landtschreibers, alda wo die Landtaffel sey, die Wehren 1°) Die Abdrücke der Siegel Ulrichs I., Heinrichs III. und Peters III. von Rosenberg weisen wirklich gothische Nischen, in denen das Rosenberg'sche Wappen sichtbar ist, auf. Die oberwähnte Kriegsthat Ulrichs I., welche zu dieser Erscheinung Veranlassung gegeben haben soll, ist jedoch ganz und gar erdichtet. 11) 16. November 1384. Ebenso in einer Originalurkunde des ehemal. Cla- rissinnenklosters in Krumau (ddto. 1384), sowie in der Chronik Jakobs von Gratzen und in den Nekrologien der Cistercienser in Hohenfurt, der Minoriten in Krumau und der Clarissinnen ebendaselbst. Eine kurze Chronik aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhundertes (ed. Höfler, Font. rer. Austr. 1. VI. S. 72) bringt die un- richtige Jahreszahl 1378. 12) Hier folgt in der Vorlage ein leerer Raum von solcher Ausdehnung, dass er durch zwei Textzeilen ausgefüllt werden könnte; ohne Zweifel wollte hier der Schreiber nachträglich eine Abbildung des Wappens des Rosenbergers an- bringen. Beschreibungen dieses Wappens finden sich bei Pangerl, Urkundenb. v. Hohenfurt, S. 113 u. 127; Urkundenb. v. Goldenkron, S. 173, sowie in meinen Urkunden zur Gesch. v. Poreschin, S. 17 u. 45. — Glossator II: Est hoc insigne Trebonae in columna templi. 13) Originalurkunde im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien mit dem Datum „Prag, 9. October 1355“ (nicht 1353). Der beste von den vielen Abdrücken dieser Urkunde ist wohl der im Cod. diplom. et ep. Moraviae, VIII. 262. Rosenberg'sche Chronik. 5
und seinen Brüdern 1353—1387. 65 mich gefangen hat.“ Darauf hat der Khonig auß Frankreich diesem Ro- senberger vil ansehnliche Verehrungen gethan vnndt ihn ehrlich vndt stat- lich von ihme zue seinen Freündten in Behmen abgefertigt. Von derselben Zeit an der Vlrich von Rosenberg druge oder fuhrete in seiner Wappen in Gestalten Schildt ainer Monstrancz (sic) die Rosen schon zierlich vnndt solches verordnet, daß nach ihme sich die Regierer deß Hauß Rosen- berg dergleichen Wappen gebrauchen sollten. Massen dan sein Sohn der Hainrich vnndt der Peter, deß Herrn Hainrichen (sic), solcheß Wappen gebraucht haben. 10) 3. Der Peter, ihr Brueder, derselbig hat sich ergeben dem gaist- lichen Standt, ain andechtiges Leben gefiert, vill reiche Almosen den Ar- men außgethaillt, vnndt der Diener Gotteß ain getraier Versorger, ist Probst gewesen der khoniglichen Capellen Allerhailigen auf dém Prager Schloß vndt alda sein Leben geendet anno domini 1384, den Tag St. Edmundj. 11) 4. Der Johannes, deß Petri Probsten vndt der vorbenandten Herren Brueder, der hat ain andereß Wappen gefiert, seiner Brueder vndter- schieden, also: 12) Dieser Joannes wierdt genendt fur ainen Zeugen in der guldenen Bullen deß Kaisers Caroli deß 4ten neben anderen Fürsten vndt Herren, darin sich Schlesien vndt das Marggrafftumb Budeschin vndt Gerlicz in- corporiert in Lehens Recht der Cron Behaimb, anno 1353.13) Item bey Zeiten deß Kaisers Caroli ist er im Landtrecht gesessen vndt wierdt ge- nennet darbey, alß die Herren außgesprochen, daß niemandt auf dem Hof deß Herrn Landtschreibers, alda wo die Landtaffel sey, die Wehren 1°) Die Abdrücke der Siegel Ulrichs I., Heinrichs III. und Peters III. von Rosenberg weisen wirklich gothische Nischen, in denen das Rosenberg'sche Wappen sichtbar ist, auf. Die oberwähnte Kriegsthat Ulrichs I., welche zu dieser Erscheinung Veranlassung gegeben haben soll, ist jedoch ganz und gar erdichtet. 11) 16. November 1384. Ebenso in einer Originalurkunde des ehemal. Cla- rissinnenklosters in Krumau (ddto. 1384), sowie in der Chronik Jakobs von Gratzen und in den Nekrologien der Cistercienser in Hohenfurt, der Minoriten in Krumau und der Clarissinnen ebendaselbst. Eine kurze Chronik aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhundertes (ed. Höfler, Font. rer. Austr. 1. VI. S. 72) bringt die un- richtige Jahreszahl 1378. 12) Hier folgt in der Vorlage ein leerer Raum von solcher Ausdehnung, dass er durch zwei Textzeilen ausgefüllt werden könnte; ohne Zweifel wollte hier der Schreiber nachträglich eine Abbildung des Wappens des Rosenbergers an- bringen. Beschreibungen dieses Wappens finden sich bei Pangerl, Urkundenb. v. Hohenfurt, S. 113 u. 127; Urkundenb. v. Goldenkron, S. 173, sowie in meinen Urkunden zur Gesch. v. Poreschin, S. 17 u. 45. — Glossator II: Est hoc insigne Trebonae in columna templi. 13) Originalurkunde im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien mit dem Datum „Prag, 9. October 1355“ (nicht 1353). Der beste von den vielen Abdrücken dieser Urkunde ist wohl der im Cod. diplom. et ep. Moraviae, VIII. 262. Rosenberg'sche Chronik. 5
Strana 66
66 Von dem Ulrich von Rosenberg nit zucken solle, mit seinen Herren Gebrüedern Herrn Peter vndt Vlrichen, wie Landtsordnung, L. 21, zue sehen. 14) Dieser Herr Joann, da er Herr auf Cromau war, hat er die Stat wegen etlichen burgerlichen Gründten, Waiden vnndt Morgen, dauon kaine Geben gegeben worden, verglichen, damit der Gemain 3 Thaile der besten Wai- den vndt Nahrungen vndt der vierte Thaill dennen, so die Reit hatten zinnßbar, kommen sollten. Hie mit diesem Endtschaidt [pag. 44] hat er der zwelff Obermanen Außspruch in dieser Sachen, welche der Stat 2 Thaille vnndt den dritten dennen, die da zinßbahre Gründt gehabt, zuerkendt hatten, reformiert, dan er ain Liebhaber deß gemeinen Nuczens gewesen ist alß ain Nachuolger seines Herrn Vatterß. Solcher streitbahrer vnndt freier Gründt, warumben er sie endt- schieden, Summa ist gewesen 15 Lan, 15 Morgen vnndt 31/2 Saill, bey derer Abzellung ist gewesen der gestrenge N. Weichsl, ain Diener deß Herren, im 1386. Jahr. 15) Sein Gemahl wardt die Elisabetha, Grauin von Halß. Ihr Epita- phium in der Witinauer grossen Khierchen an der Saillen negst deß Chors also mit ihrer Wappen angemacht zue sehen: „Anno dni 1384, den 5. Tag Monats X bris starb die Fraw Elisabetha von Rosenberg, aine Dochter deß Leopoldj Grauen von Halß.“ 16) Ihr Mahn aber, der Johann, ist gestorben im anno domini 1389, den Tag sancti Egidi deß Abbten vndt ist begraben in Wittingau, ligt in dem Chor neben der obbesagten seiner Gemahlin, ist drüber ain grosser marmerstainer Grabstain; hat aber vor seinem Todt ain Geschafft ge- macht, in welchem er in alle Clöster der Franciscaner oder Betlmunichen in Behmen zue 11/2 �� g. vndt zue den Pfaren zue ainem Ferton, daß macht 32 Pfening meissn., geschafft vndt etlichen Vndterthanen etwaß von den iahrlichen Zünsen nachgelassen, ausser den Teütschen bey Wittigen- stain vnndt dennen in Frimburg, denselben nichts. 17) 5. Jodocus, ain Brueder aller deren Obbeschriebenen, wierdt ge- 14) Landesordnung vom Jahre 1561. 15) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 16) Diese Zeitangabe dürfte kaum richtig sein, da mit ihr andere Berichte nicht übereinstimmen. Bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a summow. wýtah, S. 51, und ebenso bei Sedláček, Hrady, III. S. 128, findet man den 5. December 1394, im Nekrolog des Wittingauer Augustinerstiftes den ersten Sonntag im Advent (o. Jahr), im Nekrolog der Minoriten zu Kruman den 30. November (o Jahr) und in jenem der Clarissinnen ebendaselbst den 30. November und zugleich auch den 3. December (o. Jahr). 17) Der Tag des hl. Agidius (1. September) 1389 wird auch in der Chronik Jakobs von Gratzen, sowie im Nekrologe des Stiftes Hohenfurt und in jenem des Clarissinnenklosters zu Krumau als Todestag Johanns I. von Rosenberg be- zeichnet. Das Todtenbuch der Krumauer Minoriten hat den 2. September 1389, Březans „Rosenberské kroniky kr. a. sum. wýtah“ den 1. September 1399. — Das Testament des Rosenbergers, gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau aufbewahrt, ist vom 20. August 1389 datiert.
66 Von dem Ulrich von Rosenberg nit zucken solle, mit seinen Herren Gebrüedern Herrn Peter vndt Vlrichen, wie Landtsordnung, L. 21, zue sehen. 14) Dieser Herr Joann, da er Herr auf Cromau war, hat er die Stat wegen etlichen burgerlichen Gründten, Waiden vnndt Morgen, dauon kaine Geben gegeben worden, verglichen, damit der Gemain 3 Thaile der besten Wai- den vndt Nahrungen vndt der vierte Thaill dennen, so die Reit hatten zinnßbar, kommen sollten. Hie mit diesem Endtschaidt [pag. 44] hat er der zwelff Obermanen Außspruch in dieser Sachen, welche der Stat 2 Thaille vnndt den dritten dennen, die da zinßbahre Gründt gehabt, zuerkendt hatten, reformiert, dan er ain Liebhaber deß gemeinen Nuczens gewesen ist alß ain Nachuolger seines Herrn Vatterß. Solcher streitbahrer vnndt freier Gründt, warumben er sie endt- schieden, Summa ist gewesen 15 Lan, 15 Morgen vnndt 31/2 Saill, bey derer Abzellung ist gewesen der gestrenge N. Weichsl, ain Diener deß Herren, im 1386. Jahr. 15) Sein Gemahl wardt die Elisabetha, Grauin von Halß. Ihr Epita- phium in der Witinauer grossen Khierchen an der Saillen negst deß Chors also mit ihrer Wappen angemacht zue sehen: „Anno dni 1384, den 5. Tag Monats X bris starb die Fraw Elisabetha von Rosenberg, aine Dochter deß Leopoldj Grauen von Halß.“ 16) Ihr Mahn aber, der Johann, ist gestorben im anno domini 1389, den Tag sancti Egidi deß Abbten vndt ist begraben in Wittingau, ligt in dem Chor neben der obbesagten seiner Gemahlin, ist drüber ain grosser marmerstainer Grabstain; hat aber vor seinem Todt ain Geschafft ge- macht, in welchem er in alle Clöster der Franciscaner oder Betlmunichen in Behmen zue 11/2 �� g. vndt zue den Pfaren zue ainem Ferton, daß macht 32 Pfening meissn., geschafft vndt etlichen Vndterthanen etwaß von den iahrlichen Zünsen nachgelassen, ausser den Teütschen bey Wittigen- stain vnndt dennen in Frimburg, denselben nichts. 17) 5. Jodocus, ain Brueder aller deren Obbeschriebenen, wierdt ge- 14) Landesordnung vom Jahre 1561. 15) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 16) Diese Zeitangabe dürfte kaum richtig sein, da mit ihr andere Berichte nicht übereinstimmen. Bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a summow. wýtah, S. 51, und ebenso bei Sedláček, Hrady, III. S. 128, findet man den 5. December 1394, im Nekrolog des Wittingauer Augustinerstiftes den ersten Sonntag im Advent (o. Jahr), im Nekrolog der Minoriten zu Kruman den 30. November (o Jahr) und in jenem der Clarissinnen ebendaselbst den 30. November und zugleich auch den 3. December (o. Jahr). 17) Der Tag des hl. Agidius (1. September) 1389 wird auch in der Chronik Jakobs von Gratzen, sowie im Nekrologe des Stiftes Hohenfurt und in jenem des Clarissinnenklosters zu Krumau als Todestag Johanns I. von Rosenberg be- zeichnet. Das Todtenbuch der Krumauer Minoriten hat den 2. September 1389, Březans „Rosenberské kroniky kr. a. sum. wýtah“ den 1. September 1399. — Das Testament des Rosenbergers, gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau aufbewahrt, ist vom 20. August 1389 datiert.
Strana 67
und seinen Brüdern 1353—1402. 67 nandt fur ainen Zeügen in der Fundation der Academiac Carolis (sic) in Prag vnndter anderen Furssten vndt Herren, anno 1366. 18) Hat ihme zum Gemahl genommen Agnetam von Walse, welche in sehr lieb gehabt vnndt gern das Wort Gotteß predigen gehort, hat derowegen ain Ansehenlicheß gestifft fur die Prediger bey der Pfar- khierchen in Cromau im anno 1380. 19) Item sie auch fundiert daß Jungfrawclosster daselbsten in Cromau. Hat ihren Herren vberlebt, welcher da starb anno 1369, am Tag S. Jo� annis Baptistae vnndt begraben im Hohenfuerter Closster. Sie aber erst nach ihme im anno 1402, den andern Tag nach Seruatij Bischoffen vnndt 20) Bekhenner ihr Leben geendet vnndt ihrem Eheman be€gelegt." [pag. 45] Item gedachte Herren auf Bewilligung deß Kaiser Carolis (sic) haben gebaut das Helffenburger Schloß auf ainem hohen Perg gar vnzutritlichen, doch hierczue wolbequemblichen Ort, vnndt alda in Kriegs Zeiten ihr ainig Retiratam vnndt Schuczhauß, auch Munition gehabt haben. Darauf wardt selbiger Zeit Burggraf mit Nahmen Jaroslaw. 21) Diese obbeschriebenen Herren Gebrueder von Rosenberg haben gemacht oder aber verneuert die Ordnung vnndt Statuten ihres Hauses, dessen (sic) sie sich von alterßhero gebraucht haben auf Maß vndt Gestallt der Fürsten. ZweifelBohne sie ain Exempel genomen von denen behmischen Fürssten, welche vmb Verhietung aller Spaltung vnndt Rumor in dem Landt vndter ainander solche Ordnung gestifft haben. Vnndt der Fürsst Brzetislaus nachmallen solcheß den Rosenbergern becrefftigt im anno 1050 mit Verwilligung der Landtherren, hat geordnet, daß der erstgeborne Sohn oder der eltiste Brueder deß Fürsten alwege deß Vatters Stölle besicze vndt seinen Gebruedern vorstehe, welcheß im anno 1360 der Kaiser Carl der Vierte confirmirt. Dieweillen nun solche Ordnung in die Landt- taffel kommen vndt ainuerleibet ist, siecht mich an, vnuonnoten zue sein, 18) Urkunde ddto. Prag, 30. Juli 1366 bei Dobner, Monumenta hist. Boh., I. S. 243, und in Mon. hist. univ. Prag., II. S. 231. — Glossator II: Error! Nam literae Caroli datae sunt anno 1347. Vide Vitam Arnesti, 1. 19) Glossator I: Qualis haec fundatio est? — Glossator II: Habui huius fundationis originale in manibus, est in archivo coll. Crumlov. S. J.; copiam quoque eius habeo. — Der Ehebund zwischen Jodok von Rosenberg und Agnes von Wallsee bestand seit dem Jahre 1357. Emler, O rukopise privilegií pp. z Ro- senberka, a. a. O., S. 323. — Die Originalurkunde über die hier erwähnte Stiftung, ddto. Krumau, 26. Juni 1380, befindet sich jetzt im Krumauer Stadtarchive; abge- druckt ist sie im Notizenblatt, III. S. 421. 20) Bezüglich Jodoks enthalten die Nekrologe von Hohenfurt, von Krumau nnd von Wittingau, sowie eine vom 24. Juni 1384 datierte Originalurkunde in der Universitätsbibliothek zu Prag die nämlichen Daten; bezüglich der Hausfrau Jodoks aber ist in den Nekrologen der beiden Krumauer Klöster nicht der Tag nach dem hl. Servatius (14 Mai), sondern der 17. Mai 1402 angegeben. 21) Originalurkunde K. Karls IV. für die Rosenberger ddto. Pisa, 21. Mai 1355 im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive in Peterhof bei Netolitz, abgedruckt bei Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 184. 5*
und seinen Brüdern 1353—1402. 67 nandt fur ainen Zeügen in der Fundation der Academiac Carolis (sic) in Prag vnndter anderen Furssten vndt Herren, anno 1366. 18) Hat ihme zum Gemahl genommen Agnetam von Walse, welche in sehr lieb gehabt vnndt gern das Wort Gotteß predigen gehort, hat derowegen ain Ansehenlicheß gestifft fur die Prediger bey der Pfar- khierchen in Cromau im anno 1380. 19) Item sie auch fundiert daß Jungfrawclosster daselbsten in Cromau. Hat ihren Herren vberlebt, welcher da starb anno 1369, am Tag S. Jo� annis Baptistae vnndt begraben im Hohenfuerter Closster. Sie aber erst nach ihme im anno 1402, den andern Tag nach Seruatij Bischoffen vnndt 20) Bekhenner ihr Leben geendet vnndt ihrem Eheman be€gelegt." [pag. 45] Item gedachte Herren auf Bewilligung deß Kaiser Carolis (sic) haben gebaut das Helffenburger Schloß auf ainem hohen Perg gar vnzutritlichen, doch hierczue wolbequemblichen Ort, vnndt alda in Kriegs Zeiten ihr ainig Retiratam vnndt Schuczhauß, auch Munition gehabt haben. Darauf wardt selbiger Zeit Burggraf mit Nahmen Jaroslaw. 21) Diese obbeschriebenen Herren Gebrueder von Rosenberg haben gemacht oder aber verneuert die Ordnung vnndt Statuten ihres Hauses, dessen (sic) sie sich von alterßhero gebraucht haben auf Maß vndt Gestallt der Fürsten. ZweifelBohne sie ain Exempel genomen von denen behmischen Fürssten, welche vmb Verhietung aller Spaltung vnndt Rumor in dem Landt vndter ainander solche Ordnung gestifft haben. Vnndt der Fürsst Brzetislaus nachmallen solcheß den Rosenbergern becrefftigt im anno 1050 mit Verwilligung der Landtherren, hat geordnet, daß der erstgeborne Sohn oder der eltiste Brueder deß Fürsten alwege deß Vatters Stölle besicze vndt seinen Gebruedern vorstehe, welcheß im anno 1360 der Kaiser Carl der Vierte confirmirt. Dieweillen nun solche Ordnung in die Landt- taffel kommen vndt ainuerleibet ist, siecht mich an, vnuonnoten zue sein, 18) Urkunde ddto. Prag, 30. Juli 1366 bei Dobner, Monumenta hist. Boh., I. S. 243, und in Mon. hist. univ. Prag., II. S. 231. — Glossator II: Error! Nam literae Caroli datae sunt anno 1347. Vide Vitam Arnesti, 1. 19) Glossator I: Qualis haec fundatio est? — Glossator II: Habui huius fundationis originale in manibus, est in archivo coll. Crumlov. S. J.; copiam quoque eius habeo. — Der Ehebund zwischen Jodok von Rosenberg und Agnes von Wallsee bestand seit dem Jahre 1357. Emler, O rukopise privilegií pp. z Ro- senberka, a. a. O., S. 323. — Die Originalurkunde über die hier erwähnte Stiftung, ddto. Krumau, 26. Juni 1380, befindet sich jetzt im Krumauer Stadtarchive; abge- druckt ist sie im Notizenblatt, III. S. 421. 20) Bezüglich Jodoks enthalten die Nekrologe von Hohenfurt, von Krumau nnd von Wittingau, sowie eine vom 24. Juni 1384 datierte Originalurkunde in der Universitätsbibliothek zu Prag die nämlichen Daten; bezüglich der Hausfrau Jodoks aber ist in den Nekrologen der beiden Krumauer Klöster nicht der Tag nach dem hl. Servatius (14 Mai), sondern der 17. Mai 1402 angegeben. 21) Originalurkunde K. Karls IV. für die Rosenberger ddto. Pisa, 21. Mai 1355 im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive in Peterhof bei Netolitz, abgedruckt bei Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 184. 5*
Strana 68
68 Von dem Ulrich von Rosenberg alhier dieselbige Wort zue Wort zue seczen; allein summariter wil ich dauon melden. Dessen Mainung vndt Zill ist solches : Auf daß aller Zeiten an ainem das Gubernament dieses Geschlecht vnndt Hauses soll gelegen sein, wan der Vatter nit sey, auf dem Eltissten dieses Geschlechts, darumben, damit das Hauß nit gespalt vndt gemindert werde, sondern in seiner Gencze, Authoritet vnndt Continuation vnndt löblichem Bestandt verbleiben möchte, Particeln oder Species solcher Ordnung seindt diese: 1. Der Sohn von dem Vatter, weder der jungste von dem eltisten Brueder soll die Thaillung der Gueter nit begeren, auch sich abthaillen nit mögen, sondern ainer allein, der soll regieren mit dem ganczen Ge- schlecht, auch Güettern. 2. Wan Got durch den zeitlichen Todt den Herrn Vatter von dieser Weldt abforderte, auf daß der eltisste Brueder die Stölle deß vetter� lichen Regiments halte, die jungern ihme gehorsamen vndt nach seinem Rath sich beschaiden vnndt richten. [pag. 46] 3. Wan ain Lediger auß diesem Geschlecht vndt Hause etwan bey ainem Potentaten sich in Dienste ainlassen, oder aber mit seiner Zeit sich verhairaten (möchte), ist schuldig der Vatter oder eltister Brue- der, in zu uersorgen mit Nothwendigkaiten gebierlichen; wäre er behairat, seine Gemahlin vnndt Gesindel ehrlich außzuhalten, soll ihme hierczue das Ainkommen anweisen. 4. Wan der Regierende, er sey Herr Vatter oder Eltisster dieses Geschlechts, von Got mit Krankhait besuecht wäre, so soll allczeit der Eltisste dieses Geschlechts die mit Bequemigkaiten, Arznaien versorgen, auch gubernieren so lang, biß sie wieder auffkommen. 5. So ain Brueder oder Sohn oder auch ainer auß Vettern ain Guet besesse, daß er dasselbig nit versecze, nit verkauffe ohne Willen deß Regierenden, vndt so ihn wolte der Regierende anderst ihm (sic) seczen, soll er ihme gehorsamen. 6. Das Guet, welcheß ainer ihme selberst ohne deß Hauses er- czaigete, es sey durch Dienst oder nach seinem Weibe vndt auch anderst, soll er alß sein aigen geniessen. 22) Alß sie nun solch lobliche Ordnung ihres Hauses gehabt, die Herren von Rosenberg, haben die etliche ihre guete vnndt liebe Freündte zue diesem Hauß zuegelassen vnndt in aine Gemainschafft getretten. Dan baldt hernach, daß ist anno domini 1370, mit dem hochwurdigen Briester Sesima von Ausst, Brobsten zue Thain vnndt Prager Canonico, der Petr, Johann vndt Vlrich Gebrueder von Rosenberg in den Guetern vnczer- thaillte, dieser Probst an dem Guet, genandt zue Hradischt, wo iczo die Stadt Tabor, daß halb Schloß vnndt der Stadt Ausst, welches nun ver- brandt, den halben Thail mit allerley anderer Zuegehor mit seines leib- 22) Nach einer gefälschten Urkunde mit dem Datum „Prag, 22. Jänner 1360.“ Diese Urkunde wurde am 28. Februar 1493 in die böhmische Landtafel aufgenommen nnd ist gegenwärtig auch gedrukt zu lesen bei Emler, Reliquiae tab. ter., II. S. 454 u. ff. Ausführlicheres darüber liefert Schmidt in den Mit- theilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 332 u. ff.
68 Von dem Ulrich von Rosenberg alhier dieselbige Wort zue Wort zue seczen; allein summariter wil ich dauon melden. Dessen Mainung vndt Zill ist solches : Auf daß aller Zeiten an ainem das Gubernament dieses Geschlecht vnndt Hauses soll gelegen sein, wan der Vatter nit sey, auf dem Eltissten dieses Geschlechts, darumben, damit das Hauß nit gespalt vndt gemindert werde, sondern in seiner Gencze, Authoritet vnndt Continuation vnndt löblichem Bestandt verbleiben möchte, Particeln oder Species solcher Ordnung seindt diese: 1. Der Sohn von dem Vatter, weder der jungste von dem eltisten Brueder soll die Thaillung der Gueter nit begeren, auch sich abthaillen nit mögen, sondern ainer allein, der soll regieren mit dem ganczen Ge- schlecht, auch Güettern. 2. Wan Got durch den zeitlichen Todt den Herrn Vatter von dieser Weldt abforderte, auf daß der eltisste Brueder die Stölle deß vetter� lichen Regiments halte, die jungern ihme gehorsamen vndt nach seinem Rath sich beschaiden vnndt richten. [pag. 46] 3. Wan ain Lediger auß diesem Geschlecht vndt Hause etwan bey ainem Potentaten sich in Dienste ainlassen, oder aber mit seiner Zeit sich verhairaten (möchte), ist schuldig der Vatter oder eltister Brue- der, in zu uersorgen mit Nothwendigkaiten gebierlichen; wäre er behairat, seine Gemahlin vnndt Gesindel ehrlich außzuhalten, soll ihme hierczue das Ainkommen anweisen. 4. Wan der Regierende, er sey Herr Vatter oder Eltisster dieses Geschlechts, von Got mit Krankhait besuecht wäre, so soll allczeit der Eltisste dieses Geschlechts die mit Bequemigkaiten, Arznaien versorgen, auch gubernieren so lang, biß sie wieder auffkommen. 5. So ain Brueder oder Sohn oder auch ainer auß Vettern ain Guet besesse, daß er dasselbig nit versecze, nit verkauffe ohne Willen deß Regierenden, vndt so ihn wolte der Regierende anderst ihm (sic) seczen, soll er ihme gehorsamen. 6. Das Guet, welcheß ainer ihme selberst ohne deß Hauses er- czaigete, es sey durch Dienst oder nach seinem Weibe vndt auch anderst, soll er alß sein aigen geniessen. 22) Alß sie nun solch lobliche Ordnung ihres Hauses gehabt, die Herren von Rosenberg, haben die etliche ihre guete vnndt liebe Freündte zue diesem Hauß zuegelassen vnndt in aine Gemainschafft getretten. Dan baldt hernach, daß ist anno domini 1370, mit dem hochwurdigen Briester Sesima von Ausst, Brobsten zue Thain vnndt Prager Canonico, der Petr, Johann vndt Vlrich Gebrueder von Rosenberg in den Guetern vnczer- thaillte, dieser Probst an dem Guet, genandt zue Hradischt, wo iczo die Stadt Tabor, daß halb Schloß vnndt der Stadt Ausst, welches nun ver- brandt, den halben Thail mit allerley anderer Zuegehor mit seines leib- 22) Nach einer gefälschten Urkunde mit dem Datum „Prag, 22. Jänner 1360.“ Diese Urkunde wurde am 28. Februar 1493 in die böhmische Landtafel aufgenommen nnd ist gegenwärtig auch gedrukt zu lesen bei Emler, Reliquiae tab. ter., II. S. 454 u. ff. Ausführlicheres darüber liefert Schmidt in den Mit- theilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXXII. S. 332 u. ff.
Strana 69
und seinen Brüdern 1360—1382. 69 lichen Bruederß Vlrichen von Ausst Willen, welcher nachmallen mit Brieffen solche Erbung becrefftigt, dem Hauß Rosenberg zuegestellet. 23) Anno domini 1382. Khonig Wenzelslaus hat verainigt die Herren Petrum, Vlricum vndt Joannem von Rosenberg vndt Hainrichen von Neuhauß mit dem osterreichischen Fursten Adalberto, alß sie in Be- schuczung ihrer Freündte, der Graffen von Schaumburg, wieder ihme gekriegt. Der Vertrag durch den Khonig ist volgender Gestalt gemacht: Erst- lichen, daß die Feundtschafft vndt der Krieg schlecht solte aufhoren, vnndt daß sie lieber solten mit ainander guet sein. Der Fursste hat sollen [pag 47] abtretten den Herren von Rosenberg das Schloß vndt Stat Effer- ding. Endtgegen haben die Herren die Gefangenen auß der Gefengnuß (sollen endtlassen) auf Geliebt bey ainem Aidt, wofern den Herren von Rosenberg von dem Fursten obgemelteß Stadt vndt Schloß nit wurdt ab- getretten sein, daß sie sich wieder werden in den Arrest stöllen sollen, der Fursst (ist verpflichtet worden), daß er auch die gefangene Behmen auf ain gewisses Geliebt endtlasse. Lecztlich haben die Herren sich brieflich sollen verobligieren, daß sie auß diesem Schloß Effrding dennen wieder den Fursten kriegenden von Schaumburg wieder den Furssten kaine Rettung thuen wollen; spricht ihnen auch zue, daß er dasselbig Schloß in Schucz haben will. Datum dieses Vertrags: Stadt Behm. Budweiß, anno, ut supra. 24) Offtbesagte Gebrieder von Rosenberg haben angefangen vndt er- hebt daß Kloster in Wittingaw, gar reichlich dasselbig bestifft, wie in der grossen Pfarrkhierchen daselbst diese Oberschrifft solches bezeuget: „Anno domini millesimo trecentesimo sexagesimo septimo, 8. Kalendas Junij fundatum est monasterium canonicorum regularium ordinis sancti Augustini in Tržebon, alias Wittignau, per nobiles dominos dominos de Rosenberg, Jodocum, Petrum, Vlricum et Joannem germanos, primos et principales ipsius monasterij fundatores. Daß ist : Anno domini 1367, den 25. Tag Monats May ist gefundiert das Kloster Canonicorum regularium St. Augustini Ordenß in Wittinau durch die wolgeborne Herren Herren von Rosenberg, den Jodocum, Pe- trum, Vdalricum vnndt Joannem leibliche Gebrüeder, der (sic) ersten vndt 25) vornembisten dieses Klossters Fundatores vnndt Anfenger. 23) Die Urkunde über diese Güterunion dürfte sich im Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau befinden. 24) Originalurkunde ddto. Budweis, 24. Jänner 1382 in zwei Exemplaren, von denen das eine im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien, das andere im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau aufbewahrt ist. Abge- druckt ist die Urkunde bei Kurz, Albrecht III., II. S. 215, und bei Brandl, Codex dipl. et ep. Moraviae, XI. S. 224. Regesten von jenen Urkunden, aus denen die Beziehungen der Rosenberger zum österreichischen Herzoge Albrecht III. in den Jahren 1380 bis 1382 zu ersehen sind, finden sich bei Lichnowsky, Gesch. d. H. Habsburg, IV. Nr. 1534, 1540, 1544, 1569, 1570, 1613, 1643, 1647. 25) Eine Urkunde über die Gründung und erste Dotation dieses Stiftes ist nicht vorhanden; ihre Stelle vertritt die bei Borový, Libri erect., I. S. 62, abge-
und seinen Brüdern 1360—1382. 69 lichen Bruederß Vlrichen von Ausst Willen, welcher nachmallen mit Brieffen solche Erbung becrefftigt, dem Hauß Rosenberg zuegestellet. 23) Anno domini 1382. Khonig Wenzelslaus hat verainigt die Herren Petrum, Vlricum vndt Joannem von Rosenberg vndt Hainrichen von Neuhauß mit dem osterreichischen Fursten Adalberto, alß sie in Be- schuczung ihrer Freündte, der Graffen von Schaumburg, wieder ihme gekriegt. Der Vertrag durch den Khonig ist volgender Gestalt gemacht: Erst- lichen, daß die Feundtschafft vndt der Krieg schlecht solte aufhoren, vnndt daß sie lieber solten mit ainander guet sein. Der Fursste hat sollen [pag 47] abtretten den Herren von Rosenberg das Schloß vndt Stat Effer- ding. Endtgegen haben die Herren die Gefangenen auß der Gefengnuß (sollen endtlassen) auf Geliebt bey ainem Aidt, wofern den Herren von Rosenberg von dem Fursten obgemelteß Stadt vndt Schloß nit wurdt ab- getretten sein, daß sie sich wieder werden in den Arrest stöllen sollen, der Fursst (ist verpflichtet worden), daß er auch die gefangene Behmen auf ain gewisses Geliebt endtlasse. Lecztlich haben die Herren sich brieflich sollen verobligieren, daß sie auß diesem Schloß Effrding dennen wieder den Fursten kriegenden von Schaumburg wieder den Furssten kaine Rettung thuen wollen; spricht ihnen auch zue, daß er dasselbig Schloß in Schucz haben will. Datum dieses Vertrags: Stadt Behm. Budweiß, anno, ut supra. 24) Offtbesagte Gebrieder von Rosenberg haben angefangen vndt er- hebt daß Kloster in Wittingaw, gar reichlich dasselbig bestifft, wie in der grossen Pfarrkhierchen daselbst diese Oberschrifft solches bezeuget: „Anno domini millesimo trecentesimo sexagesimo septimo, 8. Kalendas Junij fundatum est monasterium canonicorum regularium ordinis sancti Augustini in Tržebon, alias Wittignau, per nobiles dominos dominos de Rosenberg, Jodocum, Petrum, Vlricum et Joannem germanos, primos et principales ipsius monasterij fundatores. Daß ist : Anno domini 1367, den 25. Tag Monats May ist gefundiert das Kloster Canonicorum regularium St. Augustini Ordenß in Wittinau durch die wolgeborne Herren Herren von Rosenberg, den Jodocum, Pe- trum, Vdalricum vnndt Joannem leibliche Gebrüeder, der (sic) ersten vndt 25) vornembisten dieses Klossters Fundatores vnndt Anfenger. 23) Die Urkunde über diese Güterunion dürfte sich im Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau befinden. 24) Originalurkunde ddto. Budweis, 24. Jänner 1382 in zwei Exemplaren, von denen das eine im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien, das andere im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau aufbewahrt ist. Abge- druckt ist die Urkunde bei Kurz, Albrecht III., II. S. 215, und bei Brandl, Codex dipl. et ep. Moraviae, XI. S. 224. Regesten von jenen Urkunden, aus denen die Beziehungen der Rosenberger zum österreichischen Herzoge Albrecht III. in den Jahren 1380 bis 1382 zu ersehen sind, finden sich bei Lichnowsky, Gesch. d. H. Habsburg, IV. Nr. 1534, 1540, 1544, 1569, 1570, 1613, 1643, 1647. 25) Eine Urkunde über die Gründung und erste Dotation dieses Stiftes ist nicht vorhanden; ihre Stelle vertritt die bei Borový, Libri erect., I. S. 62, abge-
Strana 70
70 Von dem Ulrich von Rosenberg Diese Gebrueder haben auch daß Closter in Cromaw der Conuen- tualbrieder S. Francisci Ordenß gefundieret. 26) 1. Catharina, aine Schwester der vorbenandten Herren von Rosen� 27) berg, hat sich vermahlicht mit dem Herrn Georgen von Sternberg. 2. Anna, ihre Schwester, hat erhairat den Hainrich von der Leipp, vmb das 1375. Jahr, ist auch derczeit schon erwittibt. 28) [pag. 48] 3. Mezell, ihre Schwester, alß sie von ihren Bruedern dem Herrn Hanns Landtgrauen von Liechtenberg vndt Grauen von Halß ehelichen versprochen, ist sie nach volendter Hairatsabrede in Passaw anno 1353 ihme endtlichen fur seine Ehegemahlin vberandtwort worden. 29) Vmb die Zeit ihrer Gebuert ihr Herr Vatter ist im Krieg bey der Stat Mecz gewesen. Alß er glucklich anhaim kommen, hat Got seiner Gemahlin geholffen vnndt eine Dochter gegeben, welche der Zuefelligkait nach zur Gedechtnuß göttlicher sonderlicher Beschuczung im selbigen Krieg bey der Stadt Mecz die Meczel oder Meczla, sonsten Mezella (ge- nannt wurde), welcher Nahmen, dieweillen es sich geraimbt zuer selbigen 30) Victori vndt Sig zue Mecz, ist ir von dem Herrn Vatter erfundten. druckte Urkunde vom 12. Mai 1367, mittels welcher der Prager Erzbischof Johann dem im Entstehen begriffenen Stifte die Besitzungen der Wittingauer Pfarre zu- eignet. Uber die Zahl und den Umfang dieser Besitzungen werden wir durch eine Originalurkunde des Prager Statthaltereiarchives vom 1. Mai 1371 belehrt. Die Geschichte des Stiftes behandelt Aquilinus Hrdlička in seiner handschriftlichen Monographie „Liber memorabilium parochiae Trebonensis“ (siehe darüber Kalousek, O Hrdličkově kronice klášt. Třeboňského, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften, 1893), und darnach Vačkář in der Publication „Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni.“ 26) Die Stiftungsurkunde dieses Klosters und des damit in Verbindung ge- standenen Clarissinnenklosters trägt das Datum „Krumau, 24. April 1362." 27) Einen Georg von Sternberg hat es im 14. Jahrhunderte nicht gegeben. Die Geschichte kennt auch keine Rosenbergerin aus dem 14. Jahrhunderte, die mit einem Sternberger vermählt gewesen wäre. Dagegen erfahren wir aus einer Urkunde des Stiftes Schlägel vom 8. September 1347 (Urkundenb. d. L. ob d. Enns, VII. S. 29), dass Tobias von Bechin und Kamenitz mit einer der Töchter Peters I. von Rosenberg vermählt (verlobt?) gewesen ist. 28) Anna von Rosenberg starb am 22. December 1388, nachdem sie noch eine zweite Ehe, u. zw. mit Ulrich III. von Neuhaus, geschlossen hatte. Sedláček, Hrady, IV. S. 34. Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, a. a. O., S. 218 u. 227. 29) Vier Urkundenregesten, die sich auf die Sicherstellung des Heiratsgutes dieser Rosenbergerin beziehen, findet man bei Emler, O rukopise privilegií pánů z Rosenberka, a. a. O., S. 320 und 321. — Metze von Rosenberg starb am 3. October 1380 und ihr Gemahl Johann von Leuchtenberg am 7. August 1390. Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, a. a. O., S. 214. Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohen- furt, S. 387. 80) Diese Erzählung ist selbstverständlich erdichtet. Uber den deutschen Frauennamen „Metze“ (deminut. Metzel) siehe Förstemann, Altdeutsches Namen- buch, I. S. 926 u. ff.
70 Von dem Ulrich von Rosenberg Diese Gebrueder haben auch daß Closter in Cromaw der Conuen- tualbrieder S. Francisci Ordenß gefundieret. 26) 1. Catharina, aine Schwester der vorbenandten Herren von Rosen� 27) berg, hat sich vermahlicht mit dem Herrn Georgen von Sternberg. 2. Anna, ihre Schwester, hat erhairat den Hainrich von der Leipp, vmb das 1375. Jahr, ist auch derczeit schon erwittibt. 28) [pag. 48] 3. Mezell, ihre Schwester, alß sie von ihren Bruedern dem Herrn Hanns Landtgrauen von Liechtenberg vndt Grauen von Halß ehelichen versprochen, ist sie nach volendter Hairatsabrede in Passaw anno 1353 ihme endtlichen fur seine Ehegemahlin vberandtwort worden. 29) Vmb die Zeit ihrer Gebuert ihr Herr Vatter ist im Krieg bey der Stat Mecz gewesen. Alß er glucklich anhaim kommen, hat Got seiner Gemahlin geholffen vnndt eine Dochter gegeben, welche der Zuefelligkait nach zur Gedechtnuß göttlicher sonderlicher Beschuczung im selbigen Krieg bey der Stadt Mecz die Meczel oder Meczla, sonsten Mezella (ge- nannt wurde), welcher Nahmen, dieweillen es sich geraimbt zuer selbigen 30) Victori vndt Sig zue Mecz, ist ir von dem Herrn Vatter erfundten. druckte Urkunde vom 12. Mai 1367, mittels welcher der Prager Erzbischof Johann dem im Entstehen begriffenen Stifte die Besitzungen der Wittingauer Pfarre zu- eignet. Uber die Zahl und den Umfang dieser Besitzungen werden wir durch eine Originalurkunde des Prager Statthaltereiarchives vom 1. Mai 1371 belehrt. Die Geschichte des Stiftes behandelt Aquilinus Hrdlička in seiner handschriftlichen Monographie „Liber memorabilium parochiae Trebonensis“ (siehe darüber Kalousek, O Hrdličkově kronice klášt. Třeboňského, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften, 1893), und darnach Vačkář in der Publication „Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni.“ 26) Die Stiftungsurkunde dieses Klosters und des damit in Verbindung ge- standenen Clarissinnenklosters trägt das Datum „Krumau, 24. April 1362." 27) Einen Georg von Sternberg hat es im 14. Jahrhunderte nicht gegeben. Die Geschichte kennt auch keine Rosenbergerin aus dem 14. Jahrhunderte, die mit einem Sternberger vermählt gewesen wäre. Dagegen erfahren wir aus einer Urkunde des Stiftes Schlägel vom 8. September 1347 (Urkundenb. d. L. ob d. Enns, VII. S. 29), dass Tobias von Bechin und Kamenitz mit einer der Töchter Peters I. von Rosenberg vermählt (verlobt?) gewesen ist. 28) Anna von Rosenberg starb am 22. December 1388, nachdem sie noch eine zweite Ehe, u. zw. mit Ulrich III. von Neuhaus, geschlossen hatte. Sedláček, Hrady, IV. S. 34. Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, a. a. O., S. 218 u. 227. 29) Vier Urkundenregesten, die sich auf die Sicherstellung des Heiratsgutes dieser Rosenbergerin beziehen, findet man bei Emler, O rukopise privilegií pánů z Rosenberka, a. a. O., S. 320 und 321. — Metze von Rosenberg starb am 3. October 1380 und ihr Gemahl Johann von Leuchtenberg am 7. August 1390. Emler, Dvě nekrologia Krumlovská, a. a. O., S. 214. Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohen- furt, S. 387. 80) Diese Erzählung ist selbstverständlich erdichtet. Uber den deutschen Frauennamen „Metze“ (deminut. Metzel) siehe Förstemann, Altdeutsches Namen- buch, I. S. 926 u. ff.
Strana 71
und seinen Brüdern 1353—1390. 71 Anno domini 1370. Alß die Herren von Rosenberg in gar gueter freundtlicher Correspondencz vnndt Vernemben mit den Langraffen von Liechtenberg waren, haben sie sich zuesamben verainigt auf dieß Zill, wan der Rosenberger Stam manlichen Geschlechts auffhörete, daß auf ihr Geschwister Khinder, das ist auf ir Schwester Mezel vndt Sigasten oder Sixten Sohne, alle Gueter deß Hauses Rosenberg (doch eine gewisse Summa Gelts zue vertestieren excipierendt) fallen sollten. Diese Erbainung oder Verschreibung der Khaiser Carolus der Vierte vnndt nach ihme auch sein Sohn Wenceslaus, Khonig in Behmen, confirmiert haben. 31) Doch erströgte sich solche nit weiter alß nur auf damallig gegenwartige Zeit. Vnndt obschon das Geschlecht der Rosenberger an aines Mahnß Geschlecht, deß Hainrichen, deß vorbenandten Vlrichen Sohnß, von anno 1390 gehangen wardt, so hat doch Gott der Rosen Zill aufzueheren zue wachßen noch damit nit gelegt, sondern fehrer manigfaldt, wie nach- folgendts nach ainander erkleret vndt angeczeigt wiert, geplanczet. Anno domini 1384. Alß die Herren von Rosenberg, Joannes, Pe- trus, Vlricus vndt Henricus, auf das Graczer Schloß zuesamben kamen, der Joannes vnndt Petrus alß bedagte ihre Mainung haben dem Vlrico vndt seinem Sohn, dem Hainrico, angedeutet, daß sie wolten ihre Gueter, welche ihnen Got ohne die deß Hauses Rosenberg gesegnet vnndt ver- liehen, ihne mit seinem Sohn nach ihrem Todt geniessen lassen, doch also vndt mit dieser Außnehmung, daß [pag. 49.] sie sollten schuldig sein, ihr leczte Willen vnndt Ordnungen ihn allen Punkten, wem sie werden, es sey fur ihr Sellen oder ihren Dienern vndt Vndterthanern, waß ver- schaffen, wurklichen zu erfüllen vnndt zu uerichten; sie sollten sich also gegen ihnen mit Promiss vnndt Versprechen verobligieren vndt verschreiben. Der Vlricus mit seinem Sohne Hainrichen thatten also vndt ver- schrieben sich, daß sie ihren Willen vollig verrichten vnndt dem Kschafft in allem, wie Ehrliche, ain Geniegen thuen wollen, mit dieser Vermel- dung, welcher diese ihre Obligation ihme ordentlicher cediert oder abge- tretten wierdt haben, daß ihme gleicheß Recht alß nemblich dem Herrn Johanni vndt Petro von Rosenberg gebieren vndt zuestehen sollte. Ge- schehen Graczen, vorgeseczten Jahrs, Mitwoch nach Octauam St. Martini. 32) Aine schone Rede vnndt Vermahnung deß Herrn Vlrici zue seinem Sohn. Der Vlrich von Rosenberg, alß er im anno 1390 in seinem so hohen Alter mit ainer Krankhait von Got besuecht ware, vermainte ain genuegsambe Almosen zue thuen vnndt ainen Gueten nach ihm zu uer- lassen, verordnet er vnndt liese beschreiben, daß, wan ihn Got wierdt abgefordert haben, aine gewisse Summa Gelts den armen Leithen vnndt Witfrauen notturfftigen auf dieser Herrschafft, besonderlich aber dem Hohenfurter Closster, alda er sein Begrebnuß ihme ausserwelt, gegeben werde, wie auch etlichen auß seinen getreuen Dienern. Seinen ainigen Sohn vermahnte, daß er Gott furchten sollte, erberlich vndt dugentsamb 81) Die Bestätigung des erwähnten Erbvertrages von Seite K. Karls IV. erfolgte am 19. Jänner 1370. Huber, Die Regesten d. Kaiserreichs unter K. Karl IV., S. 399. 32) 23. November 1384. Peter II. von Rosenberg war damals schon todt.
und seinen Brüdern 1353—1390. 71 Anno domini 1370. Alß die Herren von Rosenberg in gar gueter freundtlicher Correspondencz vnndt Vernemben mit den Langraffen von Liechtenberg waren, haben sie sich zuesamben verainigt auf dieß Zill, wan der Rosenberger Stam manlichen Geschlechts auffhörete, daß auf ihr Geschwister Khinder, das ist auf ir Schwester Mezel vndt Sigasten oder Sixten Sohne, alle Gueter deß Hauses Rosenberg (doch eine gewisse Summa Gelts zue vertestieren excipierendt) fallen sollten. Diese Erbainung oder Verschreibung der Khaiser Carolus der Vierte vnndt nach ihme auch sein Sohn Wenceslaus, Khonig in Behmen, confirmiert haben. 31) Doch erströgte sich solche nit weiter alß nur auf damallig gegenwartige Zeit. Vnndt obschon das Geschlecht der Rosenberger an aines Mahnß Geschlecht, deß Hainrichen, deß vorbenandten Vlrichen Sohnß, von anno 1390 gehangen wardt, so hat doch Gott der Rosen Zill aufzueheren zue wachßen noch damit nit gelegt, sondern fehrer manigfaldt, wie nach- folgendts nach ainander erkleret vndt angeczeigt wiert, geplanczet. Anno domini 1384. Alß die Herren von Rosenberg, Joannes, Pe- trus, Vlricus vndt Henricus, auf das Graczer Schloß zuesamben kamen, der Joannes vnndt Petrus alß bedagte ihre Mainung haben dem Vlrico vndt seinem Sohn, dem Hainrico, angedeutet, daß sie wolten ihre Gueter, welche ihnen Got ohne die deß Hauses Rosenberg gesegnet vnndt ver- liehen, ihne mit seinem Sohn nach ihrem Todt geniessen lassen, doch also vndt mit dieser Außnehmung, daß [pag. 49.] sie sollten schuldig sein, ihr leczte Willen vnndt Ordnungen ihn allen Punkten, wem sie werden, es sey fur ihr Sellen oder ihren Dienern vndt Vndterthanern, waß ver- schaffen, wurklichen zu erfüllen vnndt zu uerichten; sie sollten sich also gegen ihnen mit Promiss vnndt Versprechen verobligieren vndt verschreiben. Der Vlricus mit seinem Sohne Hainrichen thatten also vndt ver- schrieben sich, daß sie ihren Willen vollig verrichten vnndt dem Kschafft in allem, wie Ehrliche, ain Geniegen thuen wollen, mit dieser Vermel- dung, welcher diese ihre Obligation ihme ordentlicher cediert oder abge- tretten wierdt haben, daß ihme gleicheß Recht alß nemblich dem Herrn Johanni vndt Petro von Rosenberg gebieren vndt zuestehen sollte. Ge- schehen Graczen, vorgeseczten Jahrs, Mitwoch nach Octauam St. Martini. 32) Aine schone Rede vnndt Vermahnung deß Herrn Vlrici zue seinem Sohn. Der Vlrich von Rosenberg, alß er im anno 1390 in seinem so hohen Alter mit ainer Krankhait von Got besuecht ware, vermainte ain genuegsambe Almosen zue thuen vnndt ainen Gueten nach ihm zu uer- lassen, verordnet er vnndt liese beschreiben, daß, wan ihn Got wierdt abgefordert haben, aine gewisse Summa Gelts den armen Leithen vnndt Witfrauen notturfftigen auf dieser Herrschafft, besonderlich aber dem Hohenfurter Closster, alda er sein Begrebnuß ihme ausserwelt, gegeben werde, wie auch etlichen auß seinen getreuen Dienern. Seinen ainigen Sohn vermahnte, daß er Gott furchten sollte, erberlich vndt dugentsamb 81) Die Bestätigung des erwähnten Erbvertrages von Seite K. Karls IV. erfolgte am 19. Jänner 1370. Huber, Die Regesten d. Kaiserreichs unter K. Karl IV., S. 399. 32) 23. November 1384. Peter II. von Rosenberg war damals schon todt.
Strana 72
72 Von dem Ulrich von Rosenberg 1356. auf der Welt leben, den Vndterthanen nit vnrecht thun, fur das Hauß von Rosenberg mit allem Fleiß treulichen sorgen vnndt selbig mehren vndt erweitern, darczue er ihme von Gott den Segen gewunscht, vndt also sein Leben lieblich im Herren geendet den Tag Translationis D. (sic) Wenceslai. 33) In selbigem noch vnuersehrten Kschafft, welcher auf Parga- ment in Latein geschrieben, stehen mehr andere vndterschiedliche Ver- ordnungen. [pag. 50] Derselbigen Zeit, alß Kaiser Carl seligsten Andenkenß hat wollen den Michalowiczer Waisen fur den Brandeiser Waldt negst Alten-Punczl gelegenen wieder erstatten vndt beczallen, wie auch daß, so er selbst alda in Bunczl gehabt hat, seindt die Herren von Rosenberg eben derselbigen Waisen Gerhaben gewesen. Vndt alß sie sahen, daß es mit kainem Fromen der Weisen wäre, haben sie zue solchem Kauf weder zue kainer Erstattung nit verwilligen wollen. Hiervber ercziernte sich der Kaiser, zug auf ihre Gueter im Pilsner Craiß, vor den Margt, ge- nandt Straschicz, vnndt wolte sie also mit Macht hierczue brengen. Alß die Rosenberger solchs sahen, haben sie alle ihre Herren, Ritter, wie auch der (sic) Erczbischof vnndt andere Freundt zuesammen gefordert vndt ihnen vorgetragen, wie der Kaiser sie mit Gewalt vmb den Prand- eiser Waldt bringen will, warumben er sie auch beangstiget, verderbet. Dahero der Erzbischoff mit ganczer Herren- vndt Ritterschafft zue dem Kaiser hingeraiset vndt ihn gebetten, daß er von seinem Vornemmen ab- stehen wolle, dan es möchte zue Schaden vndt zue wier (sic, zuewider?) ihren Freihaiten dardurch geschehen. Der Khonig liesse sich lenden vndt befahl seinem Volgk sich zue befriedigen. Die von Rosenberg haben der- gleichen ir Volkh von ainder (sic) gelassen vnndt (sind) mit ihrem Khonig vndt Herrn ainß worden, welcher auch ihnen sich verobligiert, daß er forthin mit ihnen vndt ihren Erben vmb kaine Guetter kaine Wieder- wartigkait anthuen will, massen er dan auch alle seine nachkommende Khonige in Behmen hierczue verobligirt hat, sie auch endtgegen ihme versprochen, alle Trew vndt Vndterthanigkait alß ihrem Herrn zue halten. 34) Geschehen im anno 1356. Bißhero von dem Leben deß Herrn Vlrici genuegsamb angeczaigt. Nun volgt auch von seinem Sohn, dem Haimico. 357 33) 4. März 1390. Ebenso alle übrigen Berichte über die Zeit des Abster- bens Ulrichs I. Nur in der Rosenberg'schen Chronik des 15. Jahrhunderts (Font. rer. Austr., 1. VI, S. 72) findet sich hiefür das unrichtige Jahr 1389. 34) Näheres über diese Fehde ist in meiner Abhandlung „Die Herren von Michelsberg als Besitzer von Weleschin,“ Mittheilungen d. V. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXII. S. 345 u. ff., zu finden, wo auch die einschlägigen Quellen citiert werden. 35) Glossater II : Multa de Ulrico narrari poterant, quae omissa hoc loco sunt.
72 Von dem Ulrich von Rosenberg 1356. auf der Welt leben, den Vndterthanen nit vnrecht thun, fur das Hauß von Rosenberg mit allem Fleiß treulichen sorgen vnndt selbig mehren vndt erweitern, darczue er ihme von Gott den Segen gewunscht, vndt also sein Leben lieblich im Herren geendet den Tag Translationis D. (sic) Wenceslai. 33) In selbigem noch vnuersehrten Kschafft, welcher auf Parga- ment in Latein geschrieben, stehen mehr andere vndterschiedliche Ver- ordnungen. [pag. 50] Derselbigen Zeit, alß Kaiser Carl seligsten Andenkenß hat wollen den Michalowiczer Waisen fur den Brandeiser Waldt negst Alten-Punczl gelegenen wieder erstatten vndt beczallen, wie auch daß, so er selbst alda in Bunczl gehabt hat, seindt die Herren von Rosenberg eben derselbigen Waisen Gerhaben gewesen. Vndt alß sie sahen, daß es mit kainem Fromen der Weisen wäre, haben sie zue solchem Kauf weder zue kainer Erstattung nit verwilligen wollen. Hiervber ercziernte sich der Kaiser, zug auf ihre Gueter im Pilsner Craiß, vor den Margt, ge- nandt Straschicz, vnndt wolte sie also mit Macht hierczue brengen. Alß die Rosenberger solchs sahen, haben sie alle ihre Herren, Ritter, wie auch der (sic) Erczbischof vnndt andere Freundt zuesammen gefordert vndt ihnen vorgetragen, wie der Kaiser sie mit Gewalt vmb den Prand- eiser Waldt bringen will, warumben er sie auch beangstiget, verderbet. Dahero der Erzbischoff mit ganczer Herren- vndt Ritterschafft zue dem Kaiser hingeraiset vndt ihn gebetten, daß er von seinem Vornemmen ab- stehen wolle, dan es möchte zue Schaden vndt zue wier (sic, zuewider?) ihren Freihaiten dardurch geschehen. Der Khonig liesse sich lenden vndt befahl seinem Volgk sich zue befriedigen. Die von Rosenberg haben der- gleichen ir Volkh von ainder (sic) gelassen vnndt (sind) mit ihrem Khonig vndt Herrn ainß worden, welcher auch ihnen sich verobligiert, daß er forthin mit ihnen vndt ihren Erben vmb kaine Guetter kaine Wieder- wartigkait anthuen will, massen er dan auch alle seine nachkommende Khonige in Behmen hierczue verobligirt hat, sie auch endtgegen ihme versprochen, alle Trew vndt Vndterthanigkait alß ihrem Herrn zue halten. 34) Geschehen im anno 1356. Bißhero von dem Leben deß Herrn Vlrici genuegsamb angeczaigt. Nun volgt auch von seinem Sohn, dem Haimico. 357 33) 4. März 1390. Ebenso alle übrigen Berichte über die Zeit des Abster- bens Ulrichs I. Nur in der Rosenberg'schen Chronik des 15. Jahrhunderts (Font. rer. Austr., 1. VI, S. 72) findet sich hiefür das unrichtige Jahr 1389. 34) Näheres über diese Fehde ist in meiner Abhandlung „Die Herren von Michelsberg als Besitzer von Weleschin,“ Mittheilungen d. V. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXII. S. 345 u. ff., zu finden, wo auch die einschlägigen Quellen citiert werden. 35) Glossater II : Multa de Ulrico narrari poterant, quae omissa hoc loco sunt.
Strana 73
Von dem Heinrich von Rosenberg 1374—1399. 73 [pag. 51.) Von dem Herrn Hainrich, welcher alleinig ver- blieben war vndter den Rosenbergern. Dieser Herr Hainrich, ain Sohn deß vorbemelten Herrn Vlrichen von Rosenberg, Gubernator vnndt Mehrer deß Hauses von Rosenberg, obrister Cammerer deß Khonigreich Behmen vnndt nachmallen obrister Purgkraf 36) bei Regierung deß Khonig Wenceslai, dieß Nahmenß deß IIII. Konigs in Behmen, mit Rath seines Herrn Vatters hat sich vermäh- licht mit der Freylin Barbara, leiblicher Dochter deß Herrn Hainrich von Schaumburg, im 1374. Jahr, hat erczeigt mit ihr ainen Sohn, Pe- trum, vnndt aine Dochter, Ludmillam. 37) Diese seine Ehegemahlin Fraw Barbara starb anno 1398, den 5. Tag Monats Martij vndt begraben ist in dem Hohenfuhrter Closster. Nach ainem Jahr, das ist anno 1399, legte er ab das Trauren nach seiner ersten Gemahlin, hat dieser Herr Hainrich von Rosenberg zum anderen gehairatet vnndt ihme zuer Ehe genommen die Jungfraw Else, sonsten Elisabetham, aine Dochter deß Herrn Peter von Krawarsch oder Plumlau. Vnndt weillen er Herr Preitegam auf den dritten vnndt sie die Jungfraw Praut auf den 4. Gradt des Gebliets mit ainander waren gesipt, den geistlichen Rechten nach auf ihr beeder Bitten gab der Pabst Bonifacius der 9te saine Dispensation vndt befalh drüber dem Ercz- bischof in Prag, Wolbram genandt, daß er ain schrifftlich Bewillig- vnndt Becrefftigung geben solte, welcheß ihnen auch wiederfahren im anno 1399. 38) Anno domini 1392. Alß dieser Hainrich von Rosenberg mit seinem Herrn alß dem Konig Wenceslao auß dem Landt in das Reich ver- raisste, befalhe er alle seine Herrschafften dem Hainrich von Neuhauß, hatte auch ainen grossen Vnwillen mit den Budweisern wegen der Strassen, Mautten, seiner Leuth Aufhaltungen, Jagten im Wasser, Bachen, auch in Waldern, wie auch wegen sicher Glaidt vnndt Graniczen. Er batte [pag. 52 derohalben den besagten Hainrichen von Neuhauß, dieweillen fur Stat- halter im Landt der Khonig Verordnete verliesse, alß den Joan, Branden- burger Margkrafen, den Wolbram, Erczbischoffen zue Prag, vndt Hinko von Hohenstain, Landtrichter deß Khonigreich Behaimb, daß er anstat vndt im Nahmen sein Hainrichs von Rosenberg an obbesagte Stadthalter 36) Oberstkämmerer ist er nie gewesen, Oberstburggraf jedoch nur vom 2. April 1396 bis zum Jahre 1398 und in den Jahren 1402 und 1403. Codex diplom. et ep. Moraviae, XII. S. 286—288. Emler, Reliquiae tabul. terrae, I. S. 561—581. Palacky, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 147 u. 201. 37) Das Beilager Heinrichs von Rosenberg und der Barbara von Schaun- berg fand in der ersten Hälfte des Monats März 1380 statt, nachdem der Ehe- vertrag schon am 6. April 1374 geschlossen worden war. Urkundenb. d. L. ob d. Enns, VIII. S. 691—693. Notizenblatt, I. (1851), S. 374 u. 375. — Von einer Tochter aus dieser Ehe ist mir nichts bekannt. 38) Siehe Font. rer. Austr., 1. VI, S. 73. Die angezogene Urkunde des Papstes Bonifaz IX. dürfte sich im Wittingauer Archive befinden.
Von dem Heinrich von Rosenberg 1374—1399. 73 [pag. 51.) Von dem Herrn Hainrich, welcher alleinig ver- blieben war vndter den Rosenbergern. Dieser Herr Hainrich, ain Sohn deß vorbemelten Herrn Vlrichen von Rosenberg, Gubernator vnndt Mehrer deß Hauses von Rosenberg, obrister Cammerer deß Khonigreich Behmen vnndt nachmallen obrister Purgkraf 36) bei Regierung deß Khonig Wenceslai, dieß Nahmenß deß IIII. Konigs in Behmen, mit Rath seines Herrn Vatters hat sich vermäh- licht mit der Freylin Barbara, leiblicher Dochter deß Herrn Hainrich von Schaumburg, im 1374. Jahr, hat erczeigt mit ihr ainen Sohn, Pe- trum, vnndt aine Dochter, Ludmillam. 37) Diese seine Ehegemahlin Fraw Barbara starb anno 1398, den 5. Tag Monats Martij vndt begraben ist in dem Hohenfuhrter Closster. Nach ainem Jahr, das ist anno 1399, legte er ab das Trauren nach seiner ersten Gemahlin, hat dieser Herr Hainrich von Rosenberg zum anderen gehairatet vnndt ihme zuer Ehe genommen die Jungfraw Else, sonsten Elisabetham, aine Dochter deß Herrn Peter von Krawarsch oder Plumlau. Vnndt weillen er Herr Preitegam auf den dritten vnndt sie die Jungfraw Praut auf den 4. Gradt des Gebliets mit ainander waren gesipt, den geistlichen Rechten nach auf ihr beeder Bitten gab der Pabst Bonifacius der 9te saine Dispensation vndt befalh drüber dem Ercz- bischof in Prag, Wolbram genandt, daß er ain schrifftlich Bewillig- vnndt Becrefftigung geben solte, welcheß ihnen auch wiederfahren im anno 1399. 38) Anno domini 1392. Alß dieser Hainrich von Rosenberg mit seinem Herrn alß dem Konig Wenceslao auß dem Landt in das Reich ver- raisste, befalhe er alle seine Herrschafften dem Hainrich von Neuhauß, hatte auch ainen grossen Vnwillen mit den Budweisern wegen der Strassen, Mautten, seiner Leuth Aufhaltungen, Jagten im Wasser, Bachen, auch in Waldern, wie auch wegen sicher Glaidt vnndt Graniczen. Er batte [pag. 52 derohalben den besagten Hainrichen von Neuhauß, dieweillen fur Stat- halter im Landt der Khonig Verordnete verliesse, alß den Joan, Branden- burger Margkrafen, den Wolbram, Erczbischoffen zue Prag, vndt Hinko von Hohenstain, Landtrichter deß Khonigreich Behaimb, daß er anstat vndt im Nahmen sein Hainrichs von Rosenberg an obbesagte Stadthalter 36) Oberstkämmerer ist er nie gewesen, Oberstburggraf jedoch nur vom 2. April 1396 bis zum Jahre 1398 und in den Jahren 1402 und 1403. Codex diplom. et ep. Moraviae, XII. S. 286—288. Emler, Reliquiae tabul. terrae, I. S. 561—581. Palacky, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 147 u. 201. 37) Das Beilager Heinrichs von Rosenberg und der Barbara von Schaun- berg fand in der ersten Hälfte des Monats März 1380 statt, nachdem der Ehe- vertrag schon am 6. April 1374 geschlossen worden war. Urkundenb. d. L. ob d. Enns, VIII. S. 691—693. Notizenblatt, I. (1851), S. 374 u. 375. — Von einer Tochter aus dieser Ehe ist mir nichts bekannt. 38) Siehe Font. rer. Austr., 1. VI, S. 73. Die angezogene Urkunde des Papstes Bonifaz IX. dürfte sich im Wittingauer Archive befinden.
Strana 74
74 Von dem Heinrich von Rosenberg die Clag vnndt Action wieder die Budweiser fiere. Welcher Herr von Neu- hauß also gethan vnndt wieder Budweiser vor dennen Herren Stadthaltern sich beschweret, wie sie die Rosenbergerischen Leidth auf den Strassen irren, auch an anderen Sachen auf deß Herrn Herrschafften Schaden thuen vndter dem Praetext aineß Magestatbrieffs, welchen sie von dem Khonig Joanne außgewirgt, solchen sie wieder Praeiuditium vnndt zue Nachtl deß hohern Standts ihrer Priuilegien nit geniessen sollten. Da haben die Herren Stadthalter diese Sachen mit Fleiß erwogen vnndt vermög der von dem Khönig ihnen brieflichen hindterlassenen Pleni- potenz vnndt vollen Gewalt, daß sie möchten im Abwesen deß Konigs in Sachen der Leidt Gerechtigkaiten, Endtschaidt vnndt Ausspruch schopfen vnndt thuen vnndt die also crefftig sein vnndt verbleiben solten, samb sie durch aigene Person deß Khonigs geschehen wären, haben darowegen dauon also außgesprochen: Dieweillen es genuegsamb erwiesen, daß die Bud� weiser ainen Brief von dem Khonig Joanne zue Nachtl vndt Schaden dennen Herren Standtsherren vndt Rittern zuewegen gebracht, deme gleich baldt damallen die von Rosenberg nit wollen statgeben, wie in auch der Khönig selbst mit seinem Sohn Carolo gesehen vndt in dennen Stuken, wo es den hohen Herren- vndt Riterstandt betroffen, gar nit guetgehaissen, sondern den Budweisern anbefolhen haben, daß sie die Sachen sollten vndterlassen, dan daß sie anderes auch nit befinden, sondern daß sie den Budweisern genuegsamb befelhen vnndt verbieten, daß sie zue solchen Sachen nimmer kheren, sondern die bey Rhue lassen sollten bey Pehen- fall hundert Margt lettigen Silbers in vnsere Cammer zu uerfallen; vndt wofern sie hier aber wieder den Herrn von Rosenberg oder ainen Herrn oder Ritter sich weiter vergrieffeten, daß sie auch 10 Mark letigen Silbers geben sollten. Geschehen dieser Auspruch in [pag. 53] Prag auf dem Schloß deß h. Wenceslay, in selbiger nach Pfingsten gefallenen 39) Quatemberszeit obgedachten Jahrs. Dieser Auspruch hat drumb den Vnwillen zwischen den Parthaien nit aufgehebt, sondern die Budweiser haben ihre Zueflucht zue dem Khonig Wenceslaus genommen vnndt von ihrem Vornemen nit aufhoren wollen. Vnndt alß Khonig Wenceslaus im anno 1402 am maissten wegen der Feundtschafft vnndt Molestation, welche gegen ihme die hohere Stende deß Khonigreich Behaimb gehabt, durch Sigismundum den vngerischen König, seinen Brueder, auch andere Furssten vnndt Herrn in Behmen, seine Befreundte, Ritter vnndt Adelßleuthe, welche da in dem Bundt mit Jobsten, mahrischem Margkraffen, alß seinem Vetter waren, verarrestieret vnndt gefenglich aingeczogen wardt, ist er dem Herrn Hainrich von Rosen- berg alß obrissten Purggraffen vnndt dem vornemissten Herrn vnndt Ge- treuen seines Landts, vermain schon zum zwaitenmahl, in die Gefengnuß gelieffert worden, welcher gewust, wohin mit ihme fehrer in die Ver- wahrung, alß erstlichen auf Prschibenicz, sein Schloß vndt Margt negstens bey Tabor gelegen, sich zue verfuegen. Nachmahlen er Herr Hainrich von 39) 5.—8. Juni 1392. Diesem Datum widerspricht aber der Umstand, dass damals nicht Hynek von Hohenstein, sondern Andreas von Duba Oberstland- richter gewesen ist.
74 Von dem Heinrich von Rosenberg die Clag vnndt Action wieder die Budweiser fiere. Welcher Herr von Neu- hauß also gethan vnndt wieder Budweiser vor dennen Herren Stadthaltern sich beschweret, wie sie die Rosenbergerischen Leidth auf den Strassen irren, auch an anderen Sachen auf deß Herrn Herrschafften Schaden thuen vndter dem Praetext aineß Magestatbrieffs, welchen sie von dem Khonig Joanne außgewirgt, solchen sie wieder Praeiuditium vnndt zue Nachtl deß hohern Standts ihrer Priuilegien nit geniessen sollten. Da haben die Herren Stadthalter diese Sachen mit Fleiß erwogen vnndt vermög der von dem Khönig ihnen brieflichen hindterlassenen Pleni- potenz vnndt vollen Gewalt, daß sie möchten im Abwesen deß Konigs in Sachen der Leidt Gerechtigkaiten, Endtschaidt vnndt Ausspruch schopfen vnndt thuen vnndt die also crefftig sein vnndt verbleiben solten, samb sie durch aigene Person deß Khonigs geschehen wären, haben darowegen dauon also außgesprochen: Dieweillen es genuegsamb erwiesen, daß die Bud� weiser ainen Brief von dem Khonig Joanne zue Nachtl vndt Schaden dennen Herren Standtsherren vndt Rittern zuewegen gebracht, deme gleich baldt damallen die von Rosenberg nit wollen statgeben, wie in auch der Khönig selbst mit seinem Sohn Carolo gesehen vndt in dennen Stuken, wo es den hohen Herren- vndt Riterstandt betroffen, gar nit guetgehaissen, sondern den Budweisern anbefolhen haben, daß sie die Sachen sollten vndterlassen, dan daß sie anderes auch nit befinden, sondern daß sie den Budweisern genuegsamb befelhen vnndt verbieten, daß sie zue solchen Sachen nimmer kheren, sondern die bey Rhue lassen sollten bey Pehen- fall hundert Margt lettigen Silbers in vnsere Cammer zu uerfallen; vndt wofern sie hier aber wieder den Herrn von Rosenberg oder ainen Herrn oder Ritter sich weiter vergrieffeten, daß sie auch 10 Mark letigen Silbers geben sollten. Geschehen dieser Auspruch in [pag. 53] Prag auf dem Schloß deß h. Wenceslay, in selbiger nach Pfingsten gefallenen 39) Quatemberszeit obgedachten Jahrs. Dieser Auspruch hat drumb den Vnwillen zwischen den Parthaien nit aufgehebt, sondern die Budweiser haben ihre Zueflucht zue dem Khonig Wenceslaus genommen vnndt von ihrem Vornemen nit aufhoren wollen. Vnndt alß Khonig Wenceslaus im anno 1402 am maissten wegen der Feundtschafft vnndt Molestation, welche gegen ihme die hohere Stende deß Khonigreich Behaimb gehabt, durch Sigismundum den vngerischen König, seinen Brueder, auch andere Furssten vnndt Herrn in Behmen, seine Befreundte, Ritter vnndt Adelßleuthe, welche da in dem Bundt mit Jobsten, mahrischem Margkraffen, alß seinem Vetter waren, verarrestieret vnndt gefenglich aingeczogen wardt, ist er dem Herrn Hainrich von Rosen- berg alß obrissten Purggraffen vnndt dem vornemissten Herrn vnndt Ge- treuen seines Landts, vermain schon zum zwaitenmahl, in die Gefengnuß gelieffert worden, welcher gewust, wohin mit ihme fehrer in die Ver- wahrung, alß erstlichen auf Prschibenicz, sein Schloß vndt Margt negstens bey Tabor gelegen, sich zue verfuegen. Nachmahlen er Herr Hainrich von 39) 5.—8. Juni 1392. Diesem Datum widerspricht aber der Umstand, dass damals nicht Hynek von Hohenstein, sondern Andreas von Duba Oberstland- richter gewesen ist.
Strana 75
1392—1402. 75 Rosenberg brachte ihn mit seinen Kriegsleuthen an seinen Herrschaffts- gründten biß Cromau, alda er sich mit ihme auch nit gesaumbt, sondern foderte er ihn mit zimlicher Anczall zue Roß biß nach Wien in den Gewalt vnndt Verhafftung deß Furssten zue Ossterreich, dan es ist schon alleß dieß zuuorhero von seinem Brueder Sigismundo vndt dennen ihme wiederwertigen Freundten woll recht vnndt billich seiner Vngeschik- ligkait halber, dieweillen er selbsten zum Recht nit stehen wöllen, was 40) mit ihme waiter hat sollen vorgenommen werden, angesponen worden.4 Der Joannes, Markraf zue Görlicz, ain Brueder deß Konig Wenceslai, vnndt Procopius, Marggraf in Mahren, sein Vetter, alß sie gehort hatten von solchem vnglukselligen Zuestandt ihreß lieben Freundts, haben sie es schmerczlich getragen, daß man mit ihme alß solchem Pottentaten schon zum andermallen also leichtfertig vmbgehet, haben zuesambengebracht etwaß von Kriegvolkh vnndt dermit geczogen biß vor Prag, in Mainung, ihme so bedrengten zue helffen vnndt ihne zue erledigen. [pag. 54.] Nachdem sie aber seindt bericht worden, daß man ihn weiter in der Rosenberger Verwahrung auf Cromau gelieffert hatte, seindt sie Willenß gewesen, von dannen ihne mit gewehrter Handt zue gewinnen. Alß sie aber weiter vernohmen, daß er auß dem Landt biß in Ossterreich ist ge- lieffert worden, dahero sie wahrgenomen, wie daß dieser ihrer Zug vmbsonst vnndt vergeblich ware, vber das auch, daß der Rosenberger starg im Feldt ligt vnndt ihnen Wiederstandt zue thuen fertig ist, alß haben sie daß vngewisse Kriegsglukh, zuemahlen weilén sie ihrem allerliebsten Freundt dardurch nit helffen kondten, nit versuechen wöllen vnndt haben wieder nach Hauß gekheret vnndt den Khonig Wenceslaum in gotlichen Drost vnndt Erledigung befolhen. 41) Derselbigen Zeit seindt vill der behmischen Landtherren kriegisch wieder dem Khonig aufgestandten; ethche Städt aber besorgten sich, auf daß die khonigliche Schlosser, so wol auch ihre Gueter in die Ruin vnndt das Verderben nit gerathen möchten, haben sie sich dennen Herren er- geben bey schwaren Straffen vnndt Verbindtnussen, mit Versprechen die Trey vnndt Laibaigenschafften, massen dan also die bekriegte Wudnauer dem Herrn Hainrich von Rosenberg gethan. 42) Auch derselbigen Zeit hat gedachter Hainrich von Rosenberg mit Hulff vndt Beistandt des Ercz- herczogen (sic) auß Össterreich mit anderen mehr seiner Freundt, Ritter vnndt Adel, nit allein auß Behmen, sondern auch auß Ossterreich vnndt andersthero, die er selbiger Zeit ihme zue Hulf hat haben mogen, die Stadt Budweiß kriegisch belegert, in Willenß, sie auch wie die zue 40) Die zweite Gefangenschaft K. Wenzels IV. dauerte vom 6. März 1402 bis 11. November 1403. Palacky, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 141 u. ff. 41) Herzog Johann von Görlitz und Markgraf Prokop von Mähren konnten zur Zeit, als K. Wenzel nach Österreich abgeführt wurde (Juli 1402), für die Befreiung des letzteren nichts gethan haben, weil jener nicht mehr am Leben war und dieser sich ebenso, wie Wenzel, in Gefangenschaft befand. 4°) Die Einnahme der Stadt Wodňan durch Heinrich III. von Rosenberg, sowie die Erwerbung einer vorübergehenden Herrschaft der Rosenberger über diese Stadt fand nicht im Jahre 1402, sondern im Jahre 1395 statt.
1392—1402. 75 Rosenberg brachte ihn mit seinen Kriegsleuthen an seinen Herrschaffts- gründten biß Cromau, alda er sich mit ihme auch nit gesaumbt, sondern foderte er ihn mit zimlicher Anczall zue Roß biß nach Wien in den Gewalt vnndt Verhafftung deß Furssten zue Ossterreich, dan es ist schon alleß dieß zuuorhero von seinem Brueder Sigismundo vndt dennen ihme wiederwertigen Freundten woll recht vnndt billich seiner Vngeschik- ligkait halber, dieweillen er selbsten zum Recht nit stehen wöllen, was 40) mit ihme waiter hat sollen vorgenommen werden, angesponen worden.4 Der Joannes, Markraf zue Görlicz, ain Brueder deß Konig Wenceslai, vnndt Procopius, Marggraf in Mahren, sein Vetter, alß sie gehort hatten von solchem vnglukselligen Zuestandt ihreß lieben Freundts, haben sie es schmerczlich getragen, daß man mit ihme alß solchem Pottentaten schon zum andermallen also leichtfertig vmbgehet, haben zuesambengebracht etwaß von Kriegvolkh vnndt dermit geczogen biß vor Prag, in Mainung, ihme so bedrengten zue helffen vnndt ihne zue erledigen. [pag. 54.] Nachdem sie aber seindt bericht worden, daß man ihn weiter in der Rosenberger Verwahrung auf Cromau gelieffert hatte, seindt sie Willenß gewesen, von dannen ihne mit gewehrter Handt zue gewinnen. Alß sie aber weiter vernohmen, daß er auß dem Landt biß in Ossterreich ist ge- lieffert worden, dahero sie wahrgenomen, wie daß dieser ihrer Zug vmbsonst vnndt vergeblich ware, vber das auch, daß der Rosenberger starg im Feldt ligt vnndt ihnen Wiederstandt zue thuen fertig ist, alß haben sie daß vngewisse Kriegsglukh, zuemahlen weilén sie ihrem allerliebsten Freundt dardurch nit helffen kondten, nit versuechen wöllen vnndt haben wieder nach Hauß gekheret vnndt den Khonig Wenceslaum in gotlichen Drost vnndt Erledigung befolhen. 41) Derselbigen Zeit seindt vill der behmischen Landtherren kriegisch wieder dem Khonig aufgestandten; ethche Städt aber besorgten sich, auf daß die khonigliche Schlosser, so wol auch ihre Gueter in die Ruin vnndt das Verderben nit gerathen möchten, haben sie sich dennen Herren er- geben bey schwaren Straffen vnndt Verbindtnussen, mit Versprechen die Trey vnndt Laibaigenschafften, massen dan also die bekriegte Wudnauer dem Herrn Hainrich von Rosenberg gethan. 42) Auch derselbigen Zeit hat gedachter Hainrich von Rosenberg mit Hulff vndt Beistandt des Ercz- herczogen (sic) auß Össterreich mit anderen mehr seiner Freundt, Ritter vnndt Adel, nit allein auß Behmen, sondern auch auß Ossterreich vnndt andersthero, die er selbiger Zeit ihme zue Hulf hat haben mogen, die Stadt Budweiß kriegisch belegert, in Willenß, sie auch wie die zue 40) Die zweite Gefangenschaft K. Wenzels IV. dauerte vom 6. März 1402 bis 11. November 1403. Palacky, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 141 u. ff. 41) Herzog Johann von Görlitz und Markgraf Prokop von Mähren konnten zur Zeit, als K. Wenzel nach Österreich abgeführt wurde (Juli 1402), für die Befreiung des letzteren nichts gethan haben, weil jener nicht mehr am Leben war und dieser sich ebenso, wie Wenzel, in Gefangenschaft befand. 4°) Die Einnahme der Stadt Wodňan durch Heinrich III. von Rosenberg, sowie die Erwerbung einer vorübergehenden Herrschaft der Rosenberger über diese Stadt fand nicht im Jahre 1402, sondern im Jahre 1395 statt.
Strana 76
76 Von dem Heinrich von Rosenberg Wudna, daß sie sich ihme verschreiben, dahin zue bringen. Vnndt alß er solcheß an sie brengen lassen, haben sie sich in dennen Verschreibungen ersehen, welche sie dungten hart zue sein, begerten auch, sie wollten von ihnen abcziehen vnndt ihnen Frist seczen, in dieser Sach sich zue be- denkhen. Alß aber ihnen solcheß nit gehen mögen, begerten sie Frisst auf ain halbeß vnndt nachmallen ain Fiertl Jahr, auf daß sie sich druber bedenkhen möchten. AIß sie aber gesehen, daß man ohne gewisse Abredt nit abcziehen wölle, bedrachteten derbey ihrer vndt ihrer Stadt gegen- wartigen grossen Schaden vndt Verderben, so ihnen darin vndt auch heraussten [pag. 55] an ihren Güetern, Höffen, Gründten, Dorfschafften vnndt den armen der Stadt zuegehorigen Leuthen geschehen wären, be- gaben sich in aine Abredt, so nachfolgendten Inhalts geschen: „Wier Burgermaister vnndt Rath, auch Eltiste der Gemain vnß in Rath zuegegebene vnndt gancze Gemain der Stadt Budweiß bekennen mit diesem Brief vor möniglichen, die ihn sehen oder ablesendt anheren werden, daß wier vnnß vergliechen haben mit dem wolgebornen Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg vnndt seinen Mitgenossen vndt Gehülffen, vnndt versprechen, nach Abczueg von dieser vnserer Stadt heraußzuegeben zwene auß den Herren vndt Adelßpersonnen vmb das, so wier waß wieder dem Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg vndt allen seinen Hilffgenossenen, welche ihme hiehero zue Hülff kommen seindt, solten gethan haben. Vndt dafern diese Herren vnndt Edleüth wieder ainander wären, so soll der oberste Oberman zwischen vnnß sein der hochwurdige Briester Johan, Laitemischler Bischof. Waß er also zwischen vnnß alß der hochste Oberman thuen vndt außsprechen wierdt, versprechen wier, solches zue halten vndter dennen Peenfall vndt Straffen, wie die Budnauer sich ver- schrieben haben. Zue Vrkundt diesem haben wier diesem vnser Stadtinsigel zuegedrugt. So geben ist“ (sic).43) Die Budweiser haben dieß nit halten wollen, sondern sich mit dem Konig, der schon wieder deß Arrests loßgewesen, endtschuldigt vndt auß- geredt, mit Vorgeben, sie hettens beym Konig erhalten, daß solche Frist vnndt Tractation auß gewissen vnndt gebierlichen Vrsachen sey allerdings aufgehebt worden. Aber der Herr Hainrich von Rosenberg starg darauf gestandten, damit die Sach vermög ihrer Verschreibung an ihre Stölle möchte gebracht werden, nit allein bei dem Konig Wenceslao solches gesuecht, sondern auch durch Schreiben bey dem vngerischen Konig Sigismundo angehalten vnndt die Sachen auch dahin gebracht, daß er den Budweisern von seiner Seiten auß den Herren den Petr Kameniczky vndt Petr Machowsky vnndt auß der Adlschafft den Widowczer vndt Kosowczer zu verhören vnndt freundtlicher Mainung sich zu uersuechen gegeben. Nachdem sich diese Oberleuth etlicher Sachen [pag. 56] halber nit verainigen konnen, hat solcheß der hochste Oberman, der Bischoff zue Leitemischl, auf sich genommen, die Sachen mit allem Fleiß vnndt Beobachtung zwischen den Parthaien bewogen vnndt dieß befunden, daß die Budweiser dem Herrn von Rosenberg vnrecht seindt, vnndt daß sie zue 48) Urkunde vom 18. März 1411 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, abgedruckt im Archiv český, III. S. 275.
76 Von dem Heinrich von Rosenberg Wudna, daß sie sich ihme verschreiben, dahin zue bringen. Vnndt alß er solcheß an sie brengen lassen, haben sie sich in dennen Verschreibungen ersehen, welche sie dungten hart zue sein, begerten auch, sie wollten von ihnen abcziehen vnndt ihnen Frist seczen, in dieser Sach sich zue be- denkhen. Alß aber ihnen solcheß nit gehen mögen, begerten sie Frisst auf ain halbeß vnndt nachmallen ain Fiertl Jahr, auf daß sie sich druber bedenkhen möchten. AIß sie aber gesehen, daß man ohne gewisse Abredt nit abcziehen wölle, bedrachteten derbey ihrer vndt ihrer Stadt gegen- wartigen grossen Schaden vndt Verderben, so ihnen darin vndt auch heraussten [pag. 55] an ihren Güetern, Höffen, Gründten, Dorfschafften vnndt den armen der Stadt zuegehorigen Leuthen geschehen wären, be- gaben sich in aine Abredt, so nachfolgendten Inhalts geschen: „Wier Burgermaister vnndt Rath, auch Eltiste der Gemain vnß in Rath zuegegebene vnndt gancze Gemain der Stadt Budweiß bekennen mit diesem Brief vor möniglichen, die ihn sehen oder ablesendt anheren werden, daß wier vnnß vergliechen haben mit dem wolgebornen Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg vnndt seinen Mitgenossen vndt Gehülffen, vnndt versprechen, nach Abczueg von dieser vnserer Stadt heraußzuegeben zwene auß den Herren vndt Adelßpersonnen vmb das, so wier waß wieder dem Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg vndt allen seinen Hilffgenossenen, welche ihme hiehero zue Hülff kommen seindt, solten gethan haben. Vndt dafern diese Herren vnndt Edleüth wieder ainander wären, so soll der oberste Oberman zwischen vnnß sein der hochwurdige Briester Johan, Laitemischler Bischof. Waß er also zwischen vnnß alß der hochste Oberman thuen vndt außsprechen wierdt, versprechen wier, solches zue halten vndter dennen Peenfall vndt Straffen, wie die Budnauer sich ver- schrieben haben. Zue Vrkundt diesem haben wier diesem vnser Stadtinsigel zuegedrugt. So geben ist“ (sic).43) Die Budweiser haben dieß nit halten wollen, sondern sich mit dem Konig, der schon wieder deß Arrests loßgewesen, endtschuldigt vndt auß- geredt, mit Vorgeben, sie hettens beym Konig erhalten, daß solche Frist vnndt Tractation auß gewissen vnndt gebierlichen Vrsachen sey allerdings aufgehebt worden. Aber der Herr Hainrich von Rosenberg starg darauf gestandten, damit die Sach vermög ihrer Verschreibung an ihre Stölle möchte gebracht werden, nit allein bei dem Konig Wenceslao solches gesuecht, sondern auch durch Schreiben bey dem vngerischen Konig Sigismundo angehalten vnndt die Sachen auch dahin gebracht, daß er den Budweisern von seiner Seiten auß den Herren den Petr Kameniczky vndt Petr Machowsky vnndt auß der Adlschafft den Widowczer vndt Kosowczer zu verhören vnndt freundtlicher Mainung sich zu uersuechen gegeben. Nachdem sich diese Oberleuth etlicher Sachen [pag. 56] halber nit verainigen konnen, hat solcheß der hochste Oberman, der Bischoff zue Leitemischl, auf sich genommen, die Sachen mit allem Fleiß vnndt Beobachtung zwischen den Parthaien bewogen vnndt dieß befunden, daß die Budweiser dem Herrn von Rosenberg vnrecht seindt, vnndt daß sie zue 48) Urkunde vom 18. März 1411 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, abgedruckt im Archiv český, III. S. 275.
Strana 77
1400—1411. 77 solchen Beschwerungen vndt Vnainigkait mit ihren Insolentien vndt For- wiczigkait Vrsach gegeben, befilcht vnndt schafft, daß beede Parten sich der vorhin gemachter Abreden gemäß verhalten, die Budweiser aber daß dem Herrn von Rosenberg vber sich ainen Brief nachgeseczten Inhalts machen vndt den mit ihrer Stadt Insigel gefertigten in seinen Gewalt innerhalb 14 Tagen auf dem Schloß Cromau ainhendigen vnndt vberliffern sollen: „Wier Burgermaister, Rathmane vndt Geschworne dem Rath zuege- gebene, auch die gancze Gemain der Stadt Behm.-Budweiß thuen kundt vndt bekennen hie mit diesem Brief ingemain vor jedermöniglichen, die ihn sehen oder ablesen anheren werden, daß, nachdem wier vnnß begeben haben auf den durchleuchtigen Furssten vndt Bischoffen den Briester Joan, auß Gottes Gnaden Bischoffen zue Leitemischl, wier versprechen vndt ge- loben an aufs hochst treulich vndt cristlich, mit vnsern rechten vnndt rainen Treu vndt Glauben, seiner Gnaden Außspruch, welchen er vnnß mit vnserer Verwilligung auf vnser Bit gethan, zue halten ohne alle Ver- leczung. Vndt dafern wier etwaß wieder solchen Außspruch wurden thuen in ainem Stukh, so bekennen wier, daß wier vndt vnsere Nachkommende werden verfallen sein alle die Straffen vndt Peenfähl, massen die Stadt Budnian dem Herrn von Rosenberg vndt seinen Nachkomenden verfallen ist. Diesem zuer Vrkundt haben wier vnser gemainer Stadt Insigel mit vnserem gueten Willen diesem Brieff anhengken lassen. So geben vndt ge- schrieben“ (sic). 44) Aber der Brieff deß Auspruchs ist geben vndt geschrieben gewest in Zwitta, vor (sic) Cristi Geburt im anno 1411, den Mitwoch vor Luciae. 45) Der Khonig Wenczl hat die beede Ausprüch zwischen dem Herrn von Rosenberg vndt den Budweisern confirmiert, becrefftigt vndt derbey ernstlich durch Schreiben anbefolhen, daß sie solche Abrednusse vndt ihre Verschreibungen redlich vndt aufrichtig halten sollen, anno domini 1412. 46) [pag. 57]. Nach dieser Abhandlung finde ich in langen Jahren nichts, daß etwan ain schadlicher Mißverstandt zwischen dem Hauß von Rosen- berg vndt den Budweisern sollte gewesen sein, sondern alß sie etwaß durch den Husytischen Krieg bedrengt waren, seindt sie doch mit dem Rosenberger in guetem Vernehmen verblieben vndt mit dem Herrn Hain- richen sambtliche bißhin anno domini 1453 wieder die Husiten auch bey- samben gehalten vndt ainander geholffen. Dauon folgendts auf seinem Orth. Anno domini 1400. Der Konig Wencel, ain Sohn deß Caroli deß Vierten, hat zum andermahl geheiratet vnndt nam ihme zuer Ehe die Jungfraw Zioffiam, deß Joannis Bahrfursten von Minichen Dochter. Nach verbrachter Hochzeit nach altem Recht vndt Gewonhait selbige zue Konigin in Behmen solleniter gekrennet wardt, bei welcher Sollenitet der 44) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 45) Zwittau 9. December 1411. Siehe Archiv český, III. S. 275 u. 276. 46) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
1400—1411. 77 solchen Beschwerungen vndt Vnainigkait mit ihren Insolentien vndt For- wiczigkait Vrsach gegeben, befilcht vnndt schafft, daß beede Parten sich der vorhin gemachter Abreden gemäß verhalten, die Budweiser aber daß dem Herrn von Rosenberg vber sich ainen Brief nachgeseczten Inhalts machen vndt den mit ihrer Stadt Insigel gefertigten in seinen Gewalt innerhalb 14 Tagen auf dem Schloß Cromau ainhendigen vnndt vberliffern sollen: „Wier Burgermaister, Rathmane vndt Geschworne dem Rath zuege- gebene, auch die gancze Gemain der Stadt Behm.-Budweiß thuen kundt vndt bekennen hie mit diesem Brief ingemain vor jedermöniglichen, die ihn sehen oder ablesen anheren werden, daß, nachdem wier vnnß begeben haben auf den durchleuchtigen Furssten vndt Bischoffen den Briester Joan, auß Gottes Gnaden Bischoffen zue Leitemischl, wier versprechen vndt ge- loben an aufs hochst treulich vndt cristlich, mit vnsern rechten vnndt rainen Treu vndt Glauben, seiner Gnaden Außspruch, welchen er vnnß mit vnserer Verwilligung auf vnser Bit gethan, zue halten ohne alle Ver- leczung. Vndt dafern wier etwaß wieder solchen Außspruch wurden thuen in ainem Stukh, so bekennen wier, daß wier vndt vnsere Nachkommende werden verfallen sein alle die Straffen vndt Peenfähl, massen die Stadt Budnian dem Herrn von Rosenberg vndt seinen Nachkomenden verfallen ist. Diesem zuer Vrkundt haben wier vnser gemainer Stadt Insigel mit vnserem gueten Willen diesem Brieff anhengken lassen. So geben vndt ge- schrieben“ (sic). 44) Aber der Brieff deß Auspruchs ist geben vndt geschrieben gewest in Zwitta, vor (sic) Cristi Geburt im anno 1411, den Mitwoch vor Luciae. 45) Der Khonig Wenczl hat die beede Ausprüch zwischen dem Herrn von Rosenberg vndt den Budweisern confirmiert, becrefftigt vndt derbey ernstlich durch Schreiben anbefolhen, daß sie solche Abrednusse vndt ihre Verschreibungen redlich vndt aufrichtig halten sollen, anno domini 1412. 46) [pag. 57]. Nach dieser Abhandlung finde ich in langen Jahren nichts, daß etwan ain schadlicher Mißverstandt zwischen dem Hauß von Rosen- berg vndt den Budweisern sollte gewesen sein, sondern alß sie etwaß durch den Husytischen Krieg bedrengt waren, seindt sie doch mit dem Rosenberger in guetem Vernehmen verblieben vndt mit dem Herrn Hain- richen sambtliche bißhin anno domini 1453 wieder die Husiten auch bey- samben gehalten vndt ainander geholffen. Dauon folgendts auf seinem Orth. Anno domini 1400. Der Konig Wencel, ain Sohn deß Caroli deß Vierten, hat zum andermahl geheiratet vnndt nam ihme zuer Ehe die Jungfraw Zioffiam, deß Joannis Bahrfursten von Minichen Dochter. Nach verbrachter Hochzeit nach altem Recht vndt Gewonhait selbige zue Konigin in Behmen solleniter gekrennet wardt, bei welcher Sollenitet der 44) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 45) Zwittau 9. December 1411. Siehe Archiv český, III. S. 275 u. 276. 46) Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
Strana 78
78 Von dem Heinrich von Rosenberg Herr Hainrich von Rosenberg alß der allervornembste Herr die Cron Khonigreich Behaimbs getragen hat. 47) Vmb dieselbige Zeit schriebe der Konig Wenceslaus ain freundtliches Schreiben an den Herrn Hainrich von Rosenberg, batte fur den Swa- tomir von Daudleb, der seinen Sicz gehabt na Horkim, das ist auf dem Haissen, alß er etwaß wieder dem Herrn von Rosenberg vnndt der Landts- statuten oder Gebur gethan hatte, dieweillen der Khonig ihn zue Gnaden aufgenommen, daß er ihme auch sein Verbrechen wieder ihne verczeihen vndt mit nichtig Argem gedenken wölle, sondern ihn lieben alß seinen Diener; dan sonsten selbiger Zeiten die Herren von Rosenberg ihrer Diener Verbrechen ernstlich gestrafft hatten. Hat also statgeben deß Kaisers Intercession, ihme sein Verbrechen gunstiglichen nachgelassen, doch mit dieser Wahrnung, daß er sich hinfieran huetten solte, wieder ihme zue thuen, vnndt seinen Wiedersachern nit beywohnen, weder helffen. 48) Bey Zeiten deß Khonig Wenczelß, alß der Hainrich von Rosenberg fur alnen auß denen hochssten Obermanen vndter den Herren deß Landts in Verainigung des Khonig Wenczels mit seinem Brueder, dem Sigmundt vngerischen Konig, vnndt Jobsten Marggraffen in Mahren, seinem Vettern, am maisten wegen Ainrichtung gueter Ordnung vnndt Frieden dem Landt hinaußgegeben wardt [pag. 58] vnndt das alleß, waß gebierete, beobachtlich erwogen, vmb das Frombe deß Landts sorgete, mit denen Herren Obermanen wegen villerle" strittigen Sachen endtschieden vnndt außgesprochen hatte, diewaillen aber der behmische Konig gueter vnndt wurdiger Leuth zue Räthen bedorffete, hat der vngerische Konig durch seinen gewaltdragenden Außspruch ihne fur den obrissten Purggrauen in Prag vnndt Khonigs Wenceslai Rath, fur den vordersten Rath vndter den Weldtlichen vnbeweglich becrefftigt vndt erkläret, vndt der Konig Wenczl ihne auch im Rath zue gebrauchen versprochen. 49) Anno domini 1403 hat der Konig Sigmundt in Vngern von dem Pabst Bonifacio dem 9. groß Wiederwertigkait gelitten, welcher da in der Spaltung der Khierchen vmb Erhaltung der babstischen Wurdigkait von dem Ladislao, deß Caroli Khonigen in Neapulien Sohne, gestörgter den Sigismundum, vngerischen Konig, vmb das Konigreich vnndt die zue- gehorige Lander zue brengen vnndt den anderen darein ainczuefieren sich bemhuete vnndt anders mehr Wiederwertigeß wieder ihme erwegte, wie auß diesem hie nachgeseczten Clagschreiben mit Mehrerm zu uernemen. 47) Siehe die Beschreibung der Feierlichkeiten bei der Krönung der Kö- nigin Sophia von einem Augenzeugen bei Pelzel, Wenceslaus, Urkundenb. Nr. 165. Diese Krönung fand am 15. März 1400 statt, nachdem die Königin schon seit dem 2. Mai 1389 mit K. Wenzel vermählt gewesen. 48) Nach Schriftstücken im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wit- tingau. Der Ort, in welchem der Wladyke Swatomir seinen Sitz hatte, ist das Dorf Hurka südöstlich von Budweis. 49) Siehe die Urkunde vom 2. April 1396 bei Brandl, Cod. diplom. et. ep. Moraviae, XII. S. 286, sowie die Urkunde vom 12. August 1401 bei Palacký, Archiv český, I. S. 66.
78 Von dem Heinrich von Rosenberg Herr Hainrich von Rosenberg alß der allervornembste Herr die Cron Khonigreich Behaimbs getragen hat. 47) Vmb dieselbige Zeit schriebe der Konig Wenceslaus ain freundtliches Schreiben an den Herrn Hainrich von Rosenberg, batte fur den Swa- tomir von Daudleb, der seinen Sicz gehabt na Horkim, das ist auf dem Haissen, alß er etwaß wieder dem Herrn von Rosenberg vnndt der Landts- statuten oder Gebur gethan hatte, dieweillen der Khonig ihn zue Gnaden aufgenommen, daß er ihme auch sein Verbrechen wieder ihne verczeihen vndt mit nichtig Argem gedenken wölle, sondern ihn lieben alß seinen Diener; dan sonsten selbiger Zeiten die Herren von Rosenberg ihrer Diener Verbrechen ernstlich gestrafft hatten. Hat also statgeben deß Kaisers Intercession, ihme sein Verbrechen gunstiglichen nachgelassen, doch mit dieser Wahrnung, daß er sich hinfieran huetten solte, wieder ihme zue thuen, vnndt seinen Wiedersachern nit beywohnen, weder helffen. 48) Bey Zeiten deß Khonig Wenczelß, alß der Hainrich von Rosenberg fur alnen auß denen hochssten Obermanen vndter den Herren deß Landts in Verainigung des Khonig Wenczels mit seinem Brueder, dem Sigmundt vngerischen Konig, vnndt Jobsten Marggraffen in Mahren, seinem Vettern, am maisten wegen Ainrichtung gueter Ordnung vnndt Frieden dem Landt hinaußgegeben wardt [pag. 58] vnndt das alleß, waß gebierete, beobachtlich erwogen, vmb das Frombe deß Landts sorgete, mit denen Herren Obermanen wegen villerle" strittigen Sachen endtschieden vnndt außgesprochen hatte, diewaillen aber der behmische Konig gueter vnndt wurdiger Leuth zue Räthen bedorffete, hat der vngerische Konig durch seinen gewaltdragenden Außspruch ihne fur den obrissten Purggrauen in Prag vnndt Khonigs Wenceslai Rath, fur den vordersten Rath vndter den Weldtlichen vnbeweglich becrefftigt vndt erkläret, vndt der Konig Wenczl ihne auch im Rath zue gebrauchen versprochen. 49) Anno domini 1403 hat der Konig Sigmundt in Vngern von dem Pabst Bonifacio dem 9. groß Wiederwertigkait gelitten, welcher da in der Spaltung der Khierchen vmb Erhaltung der babstischen Wurdigkait von dem Ladislao, deß Caroli Khonigen in Neapulien Sohne, gestörgter den Sigismundum, vngerischen Konig, vmb das Konigreich vnndt die zue- gehorige Lander zue brengen vnndt den anderen darein ainczuefieren sich bemhuete vnndt anders mehr Wiederwertigeß wieder ihme erwegte, wie auß diesem hie nachgeseczten Clagschreiben mit Mehrerm zu uernemen. 47) Siehe die Beschreibung der Feierlichkeiten bei der Krönung der Kö- nigin Sophia von einem Augenzeugen bei Pelzel, Wenceslaus, Urkundenb. Nr. 165. Diese Krönung fand am 15. März 1400 statt, nachdem die Königin schon seit dem 2. Mai 1389 mit K. Wenzel vermählt gewesen. 48) Nach Schriftstücken im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wit- tingau. Der Ort, in welchem der Wladyke Swatomir seinen Sitz hatte, ist das Dorf Hurka südöstlich von Budweis. 49) Siehe die Urkunde vom 2. April 1396 bei Brandl, Cod. diplom. et. ep. Moraviae, XII. S. 286, sowie die Urkunde vom 12. August 1401 bei Palacký, Archiv český, I. S. 66.
Strana 79
1400—1403. 79 „Sigismundus, von Gotteß Gnaden Konig in Vngern, Dalmatien, Croatien etc., Brandenburger Marggraf, deß h. remischen Reichs Vicarius generalis vnndt Gubernator deß Konigreich Behmen, dem hochwurdigisten in Cristo Vatter vndt Fursten Herrn Joanni, Bischoffen in Leithemischl, Hainrichen von Rosenberg, obrissten Purkraffen zue Prag, Brschenko von Skala vnndt Schwihof, Hofmaister deß Hoffes, Ottiken dem Eltern von Bertschowa, Vndtercammerer, Vlrichen von Neuhauß, Minczmeister, vnndt allen anderen anstat vnserer Gubernierenden vnndt Rathen deß Konigreich Behaimb, vnseren lieben Getreuen, endtbieten den Grueß vnndt getreuen Fleiß in hier nachgehenden [pag. 59] Handlungen schwerer auf vnnß kommender Dinge. Vnndt obwoll wier begeren den Frieden, so werden wier doch hochstem Vermögen nach die vnß zuegemässte Beschwernussen zue endtschuldigen angeraiczt, aufgewikeldt, dieweill die Vngestimigkait so hohen Vnbillß vnndt Vnrechts, so vnnß von dem (wier müessen sagen) allerhochsten Bischoffen Bonifacio dem Neundten ohne Schuldt, welches Got vndt vnser aigenes Gewissen alß ain Zeug mit der Samfftmietigkait stillen wierdt, vnnß zum öffteren geschiecht (sic). Dan alß wier aingesehen in vnser Gewissen vndt alleß in vnserem Gemuet wol erwogen, sehen wier in der Warhait, können auch nit erkennen vnnsere so grosse Schuldt, warumben wier die pabstliche Person vber alle Massen wieder vnnß so vngnädig haben solten. Ob vnser Geschlecht solches verdienet, sintemallen es mit aller Andacht vnndt Ehrerbietung biß auf die Stundt dem romischen Bischoffen in allwege wardt zuegethan, darumben es mit solcher Wiederwertigkait sollte angefallen werden, durch Handlung deß Pabsten von des Reichs so lang außgehaltenem Recht vndt Gerechtigkait sollte abdrungen werden, auch deß erblichen, durch die vatterliche Erbschafft angebierenden Ko- nigreichs sollte priuiert vndt benohmen werden? Diesen nun in der Ge- wißhait langist in dem pabstlichen Gemueth wieder vnnß enczundenen Zorn haben wier mit Geduldt thaillß schwärlich gelitten, auch mit gebierender, andechtiger Diemuet den zue stillen erdulden, haben derowegen die Guet- tigkait vnndt gueten Willen zwischen ihr Hailigkait vnndt vnnß zue er- halten durch Potschafften sehr fleissig bemuehet. Aber laider andereß kaines, alß nur (also sagendt) aineß Endtzundenen Feundtschafft, Zorn, anstat deß (sic) vatterlichen Benedeuung lauter Schmach vndt Schenden wier erhalten konnen, also daß von vnnß ieneß mag gesagt werden: „Wier haben den Frieden gehalten, vndt der ist nit kommen; wier haben Gueteß gesuecht, [pag. 60] vndt ist endtstanden die Aufrhuer“. So ist dieß auch fast aller Weldt bekandt, wie er Pabst sich endtzundet zue vnserem Ver- derben, dieweillen er auch das, so er sollen verwehren vndt dessen wol mechtig war, vnserm Lehensmahn, dem Dislao Batno, von der Regierung zue helffen (sic). So hat er aber durch ainen Cardinalen, seinen Legaten, vnseres Geschlechts Feundt seligen, selbigen Ladislaum durch vngleiche Handlung gestörgt vndt im gehaimben Consistorio zue erlangen vnndt zue hallten, zue erlangen (sic) dem Titulo (sic) vnserer Khönigreich offentlich declarieret vndt erkleret. Solche Halßstarigkait wieder vnnß deß aller- hochsten Bischoff von Tag zue Tag gemehrte wier gesehen, damit aber anstat der Tugendt der khandtlichen Gedult die Forcht der Sinden vnndt
1400—1403. 79 „Sigismundus, von Gotteß Gnaden Konig in Vngern, Dalmatien, Croatien etc., Brandenburger Marggraf, deß h. remischen Reichs Vicarius generalis vnndt Gubernator deß Konigreich Behmen, dem hochwurdigisten in Cristo Vatter vndt Fursten Herrn Joanni, Bischoffen in Leithemischl, Hainrichen von Rosenberg, obrissten Purkraffen zue Prag, Brschenko von Skala vnndt Schwihof, Hofmaister deß Hoffes, Ottiken dem Eltern von Bertschowa, Vndtercammerer, Vlrichen von Neuhauß, Minczmeister, vnndt allen anderen anstat vnserer Gubernierenden vnndt Rathen deß Konigreich Behaimb, vnseren lieben Getreuen, endtbieten den Grueß vnndt getreuen Fleiß in hier nachgehenden [pag. 59] Handlungen schwerer auf vnnß kommender Dinge. Vnndt obwoll wier begeren den Frieden, so werden wier doch hochstem Vermögen nach die vnß zuegemässte Beschwernussen zue endtschuldigen angeraiczt, aufgewikeldt, dieweill die Vngestimigkait so hohen Vnbillß vnndt Vnrechts, so vnnß von dem (wier müessen sagen) allerhochsten Bischoffen Bonifacio dem Neundten ohne Schuldt, welches Got vndt vnser aigenes Gewissen alß ain Zeug mit der Samfftmietigkait stillen wierdt, vnnß zum öffteren geschiecht (sic). Dan alß wier aingesehen in vnser Gewissen vndt alleß in vnserem Gemuet wol erwogen, sehen wier in der Warhait, können auch nit erkennen vnnsere so grosse Schuldt, warumben wier die pabstliche Person vber alle Massen wieder vnnß so vngnädig haben solten. Ob vnser Geschlecht solches verdienet, sintemallen es mit aller Andacht vnndt Ehrerbietung biß auf die Stundt dem romischen Bischoffen in allwege wardt zuegethan, darumben es mit solcher Wiederwertigkait sollte angefallen werden, durch Handlung deß Pabsten von des Reichs so lang außgehaltenem Recht vndt Gerechtigkait sollte abdrungen werden, auch deß erblichen, durch die vatterliche Erbschafft angebierenden Ko- nigreichs sollte priuiert vndt benohmen werden? Diesen nun in der Ge- wißhait langist in dem pabstlichen Gemueth wieder vnnß enczundenen Zorn haben wier mit Geduldt thaillß schwärlich gelitten, auch mit gebierender, andechtiger Diemuet den zue stillen erdulden, haben derowegen die Guet- tigkait vnndt gueten Willen zwischen ihr Hailigkait vnndt vnnß zue er- halten durch Potschafften sehr fleissig bemuehet. Aber laider andereß kaines, alß nur (also sagendt) aineß Endtzundenen Feundtschafft, Zorn, anstat deß (sic) vatterlichen Benedeuung lauter Schmach vndt Schenden wier erhalten konnen, also daß von vnnß ieneß mag gesagt werden: „Wier haben den Frieden gehalten, vndt der ist nit kommen; wier haben Gueteß gesuecht, [pag. 60] vndt ist endtstanden die Aufrhuer“. So ist dieß auch fast aller Weldt bekandt, wie er Pabst sich endtzundet zue vnserem Ver- derben, dieweillen er auch das, so er sollen verwehren vndt dessen wol mechtig war, vnserm Lehensmahn, dem Dislao Batno, von der Regierung zue helffen (sic). So hat er aber durch ainen Cardinalen, seinen Legaten, vnseres Geschlechts Feundt seligen, selbigen Ladislaum durch vngleiche Handlung gestörgt vndt im gehaimben Consistorio zue erlangen vnndt zue hallten, zue erlangen (sic) dem Titulo (sic) vnserer Khönigreich offentlich declarieret vndt erkleret. Solche Halßstarigkait wieder vnnß deß aller- hochsten Bischoff von Tag zue Tag gemehrte wier gesehen, damit aber anstat der Tugendt der khandtlichen Gedult die Forcht der Sinden vnndt
Strana 80
80 Von dem Heinrich von Rosenberg die Furia bey vnnß kain Stat haben, massen dan gancz gewiß, daß er Pabst zue vnserm Schnit nit allein die Sichel, sondern auch die Segenß in vnsere Konigreich vndt vnserem Geschlechte das Schwerdt anstat der aposstolischen Benediction vnndt Segen zue gebrauchen (sic). In Bedrach- tung, daß auß dem Schacz vnserr Konigreiche ainer grossere Boßhait wieder vnß verursachen möchte, das Konigreich auch wegen der Feundt deß Kraiczeß, wegen etlicher bösen Leüthe an vnß Seczen iczo villeicht abnehmen möchte, alß wollen wier solcheß zue verthaidigen vnndt vnnß zue beschuczen negst aller Mögligkait vnnß bemhuen, damit vnnß solche Schuldt nit zuegemassen werde. Alß wollen wier vndt crafft vnnser Macht mit diesem koniglichen Außspruch in allem Ernst ernstlichen befelhen vnndt verbieten, daß von heutigem Tag vndt Zeit von niemandem in dem Konigreich Behmen, in waß fur Craiß es wölle, waß Standts oder Wur- digkait vndt Wesens der seye, ainhaimbisch oder frembder, daß sie kaine pabstliche Gaben, weder Nuczungen oder Zehendten in die pabstliche Cammer, mit waß Gewalt seiner es seye, ainnemben, begeren, noch ain- fordern mögen. Item so sollen auch weder babstliche oder der Legaten, auch von den Potten kaine Brief, waß fur Inhalts vndt Endtbietungen die waren oder ainigen Gewalt in sich hielten, von niemandem, es sey heim- blich oder offentlich, nit angenommen werden. [pag. 61] Dafern aber ohne vnser Wissen vndt Willen etwan derselbigen wären angenommen worden, wollen wier, daß dieselbigen kaine Macht noch Wurkung vermögen sollen. Auf daß nun dieses vnser Interdictum vndt geschehenes Verbott ernstlich gehalten werde, euch obbesagten Gubernierenden deß Khonigreich Behaimb allen sambtlichen wier erstlich befelhen mit diesem Brieff vndt gebieten eurer Trey bey Erhaltung vnserer Gnad vnndt bey Peenfall allerschwarissten Zornß (massen euch allen solches zuestehet), insonderhait den Herren Erczbischoffen, Bischoffen vndt ihren Vicarien, daß sie allem Volkh ingemain dieses vnser Gebot vndt Verbot schrifftlich vnndt anderer Gestallt khundt vndt wissen machen sollen. Derowegen gebieten wier auß vnserer Macht allen sambtlichen in- gemain mit diesem Brief, daß ir auch alleß Ernsts gebieten sollet diese vnsere Sachen, damit dieses vnnser Gebot vndt Verbot ohne menigliche Wiederredt in allen Stukhen vollig vndt ernstlich gehalten werde, solang euch von vnnß ain anderes nit wierdt anbefolhen. Dieselbigen auch, welche waß Gestalts Vrsachen sich darwieder stölleten, in allewege sollt ihr sie mit obbesagter vnserer Gewalt darczue ernstlich beczwingen. Nachgehendts aber, da etwan ainer waß fur Schreiben von Rom, es sey von sich selbst oder durch andere, solicitierte oder soli- citieren liesse vnndt die verkhündigen wolte, wöllen wier, weillen er sich dieser vnserer Gebot vndt Verbott nicht forchten thette, daß er gefenglich aingeczogen werde, wie auch andere, die sich darein mischeten, ihrer Praebenten solten benohmen werden vnndt ihre Guetter in vnsere Cammer genommen crafft dieses vnseren Brieffs. Dattum in Prespurg, in der Vigil “ 50) deß h. Laurentij, anno domini 1403. 50) Diese Urkunde war ursprünglich ohne Zweifel in lateinischer Sprache geschrieben. Im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau befindet sich
80 Von dem Heinrich von Rosenberg die Furia bey vnnß kain Stat haben, massen dan gancz gewiß, daß er Pabst zue vnserm Schnit nit allein die Sichel, sondern auch die Segenß in vnsere Konigreich vndt vnserem Geschlechte das Schwerdt anstat der aposstolischen Benediction vnndt Segen zue gebrauchen (sic). In Bedrach- tung, daß auß dem Schacz vnserr Konigreiche ainer grossere Boßhait wieder vnß verursachen möchte, das Konigreich auch wegen der Feundt deß Kraiczeß, wegen etlicher bösen Leüthe an vnß Seczen iczo villeicht abnehmen möchte, alß wollen wier solcheß zue verthaidigen vnndt vnnß zue beschuczen negst aller Mögligkait vnnß bemhuen, damit vnnß solche Schuldt nit zuegemassen werde. Alß wollen wier vndt crafft vnnser Macht mit diesem koniglichen Außspruch in allem Ernst ernstlichen befelhen vnndt verbieten, daß von heutigem Tag vndt Zeit von niemandem in dem Konigreich Behmen, in waß fur Craiß es wölle, waß Standts oder Wur- digkait vndt Wesens der seye, ainhaimbisch oder frembder, daß sie kaine pabstliche Gaben, weder Nuczungen oder Zehendten in die pabstliche Cammer, mit waß Gewalt seiner es seye, ainnemben, begeren, noch ain- fordern mögen. Item so sollen auch weder babstliche oder der Legaten, auch von den Potten kaine Brief, waß fur Inhalts vndt Endtbietungen die waren oder ainigen Gewalt in sich hielten, von niemandem, es sey heim- blich oder offentlich, nit angenommen werden. [pag. 61] Dafern aber ohne vnser Wissen vndt Willen etwan derselbigen wären angenommen worden, wollen wier, daß dieselbigen kaine Macht noch Wurkung vermögen sollen. Auf daß nun dieses vnser Interdictum vndt geschehenes Verbott ernstlich gehalten werde, euch obbesagten Gubernierenden deß Khonigreich Behaimb allen sambtlichen wier erstlich befelhen mit diesem Brieff vndt gebieten eurer Trey bey Erhaltung vnserer Gnad vnndt bey Peenfall allerschwarissten Zornß (massen euch allen solches zuestehet), insonderhait den Herren Erczbischoffen, Bischoffen vndt ihren Vicarien, daß sie allem Volkh ingemain dieses vnser Gebot vndt Verbot schrifftlich vnndt anderer Gestallt khundt vndt wissen machen sollen. Derowegen gebieten wier auß vnserer Macht allen sambtlichen in- gemain mit diesem Brief, daß ir auch alleß Ernsts gebieten sollet diese vnsere Sachen, damit dieses vnnser Gebot vndt Verbot ohne menigliche Wiederredt in allen Stukhen vollig vndt ernstlich gehalten werde, solang euch von vnnß ain anderes nit wierdt anbefolhen. Dieselbigen auch, welche waß Gestalts Vrsachen sich darwieder stölleten, in allewege sollt ihr sie mit obbesagter vnserer Gewalt darczue ernstlich beczwingen. Nachgehendts aber, da etwan ainer waß fur Schreiben von Rom, es sey von sich selbst oder durch andere, solicitierte oder soli- citieren liesse vnndt die verkhündigen wolte, wöllen wier, weillen er sich dieser vnserer Gebot vndt Verbott nicht forchten thette, daß er gefenglich aingeczogen werde, wie auch andere, die sich darein mischeten, ihrer Praebenten solten benohmen werden vnndt ihre Guetter in vnsere Cammer genommen crafft dieses vnseren Brieffs. Dattum in Prespurg, in der Vigil “ 50) deß h. Laurentij, anno domini 1403. 50) Diese Urkunde war ursprünglich ohne Zweifel in lateinischer Sprache geschrieben. Im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau befindet sich
Strana 81
1403—1410. 81 Anno domini 1410 Wladislaus Jagello, Khonig in Pollen, hat aine Veldtschlacht gehalten mit den Craiczherren in Praissen vndt hat sie auf das Haubt geschlagen. Von dieser Sachen schreibet er weitschichtig an den Herrn Hainrich von Rosenberg in seinem latainischen Schreiben, so auf teutsch also lautet : [pag. 62] „Wladislaus, auß Gotteß Gnad Konig in Pollen vnndt allerhochster Fürsst in Littaw vnndt Erbe deß Landt Neissen,51) dem wolgebornen Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg, vnserm allerliebsten Freundt, Gesundt vnndt standthaffte sambliche Kundtschafft. Wolgeborner vnser allerliebster Freundt! Halte wol darfur, daß euch noch nit vergessen sey, wie daß wier euch vndt anderen mehrern wolgebornen Herren der cristlichen Religion zuegethannen das Vnbill vndt Vnrecht, so wier vor ain 24 Jahren vnndt baldt darauf, da wier den cristlichen Glauben angenomen haben, von den Brüedern der Craiczherren in Preussen gelitten, zu uernemben gegeben, begerendt vndt vns hochstem Verlangen nach winschendt, mit ihnen in ain Gleicheß zue kommen vnndt in der Ainigkait deß Friedenß dennen zwischen vnß vndt ihnen Craiczherren mit unserem Reiche vnndt ihrer Ordnung loblich confirmierten vnndt geschehenen, mit apostolischem, kaiserlichem, vnserer Vorfahrer vnndt derer Vorfahrer, seli- gister Gedachtnuß der Khonige in Pollen vnndt ihres Ordenß, (sic, In- sigeln?) befesstigten Brieffen gemaß zue leben. Sie aber vngeacht vnserer Diemuet, Willens vnndt Mainung, auch der Verträg vnndt solcher Ver- schreibungen, die wier alczeit gebierlichen gehalten haben, fur nichtig ge- schaczt. Vnndt alß wier in weiter Gegendt vnseres Landts verreist waren vnndt kaine Sorg drugen vber obbesagten Vertrag zue ihren Anschlegen, haben sie ihre Ehre vergessen, in vnsere Lender Krniensko vnndt Na- klonsko 52) mit gesameltem Kriegsherr feündtlich aingefallen vnndt die durch Feierbrunst in Aschen gelegt, Vnczucht, Bedrengnussen, Nothzwang, Todt- schlege, Kierchenspolierung vndt andereß ohne Zahl Schandlicheß verybet, etliche vesste Heüser vndt Fesstungen in selbigen Landern, welche mit grossen Vncossten vndt Mhue erbaut gewesen, darniedergerissen vndt zue nichtig gebracht, vnserer khoniglichen Wurden zue Hon vndt Spot. [pag. 63] So haben sie weder wegen dieser, ia anderer mehr vnß angethanen Wiederwertigkait, Vnrecht vndt Vnbilliches, so wier von ihnen erlitten, auf vnsere Erforderung nit andtworten wollen, sondern immer mehr sich vnß wiederseczt. eine böhmische Übersetzung derselben aus dem 16. Jahrhundert, und erst eine Abschrift der böhmischen Übersetzung scheint die Vorlage zu der vorliegenden deutschen Übersetzung abgegeben zu haben. Der deutsche Text findet sich auch schon bei Pelzel, Wenceslaus, Urkb. Nr. 188, S. 92 u. ff., abgedruckt. Ein Auszug aus dem böhmischen Texte ist im „Archiv Český“, III. S. 474, enthalten. — Die Eigennamen „Bertschowa“ und „Dislao Batno“ in unserem Texte sind ver- schrieben; statt des ersteren soll es „Bergowa“ und statt des letzteren „Ladislao Parvo“ heissen. 51) Entweder Masovien oder Nyeschow. 52) Das Gebiet um Koronow und jenes um Nakyel. Rosenberg'sche Chronik. 6
1403—1410. 81 Anno domini 1410 Wladislaus Jagello, Khonig in Pollen, hat aine Veldtschlacht gehalten mit den Craiczherren in Praissen vndt hat sie auf das Haubt geschlagen. Von dieser Sachen schreibet er weitschichtig an den Herrn Hainrich von Rosenberg in seinem latainischen Schreiben, so auf teutsch also lautet : [pag. 62] „Wladislaus, auß Gotteß Gnad Konig in Pollen vnndt allerhochster Fürsst in Littaw vnndt Erbe deß Landt Neissen,51) dem wolgebornen Herrn Herrn Hainrich von Rosenberg, vnserm allerliebsten Freundt, Gesundt vnndt standthaffte sambliche Kundtschafft. Wolgeborner vnser allerliebster Freundt! Halte wol darfur, daß euch noch nit vergessen sey, wie daß wier euch vndt anderen mehrern wolgebornen Herren der cristlichen Religion zuegethannen das Vnbill vndt Vnrecht, so wier vor ain 24 Jahren vnndt baldt darauf, da wier den cristlichen Glauben angenomen haben, von den Brüedern der Craiczherren in Preussen gelitten, zu uernemben gegeben, begerendt vndt vns hochstem Verlangen nach winschendt, mit ihnen in ain Gleicheß zue kommen vnndt in der Ainigkait deß Friedenß dennen zwischen vnß vndt ihnen Craiczherren mit unserem Reiche vnndt ihrer Ordnung loblich confirmierten vnndt geschehenen, mit apostolischem, kaiserlichem, vnserer Vorfahrer vnndt derer Vorfahrer, seli- gister Gedachtnuß der Khonige in Pollen vnndt ihres Ordenß, (sic, In- sigeln?) befesstigten Brieffen gemaß zue leben. Sie aber vngeacht vnserer Diemuet, Willens vnndt Mainung, auch der Verträg vnndt solcher Ver- schreibungen, die wier alczeit gebierlichen gehalten haben, fur nichtig ge- schaczt. Vnndt alß wier in weiter Gegendt vnseres Landts verreist waren vnndt kaine Sorg drugen vber obbesagten Vertrag zue ihren Anschlegen, haben sie ihre Ehre vergessen, in vnsere Lender Krniensko vnndt Na- klonsko 52) mit gesameltem Kriegsherr feündtlich aingefallen vnndt die durch Feierbrunst in Aschen gelegt, Vnczucht, Bedrengnussen, Nothzwang, Todt- schlege, Kierchenspolierung vndt andereß ohne Zahl Schandlicheß verybet, etliche vesste Heüser vndt Fesstungen in selbigen Landern, welche mit grossen Vncossten vndt Mhue erbaut gewesen, darniedergerissen vndt zue nichtig gebracht, vnserer khoniglichen Wurden zue Hon vndt Spot. [pag. 63] So haben sie weder wegen dieser, ia anderer mehr vnß angethanen Wiederwertigkait, Vnrecht vndt Vnbilliches, so wier von ihnen erlitten, auf vnsere Erforderung nit andtworten wollen, sondern immer mehr sich vnß wiederseczt. eine böhmische Übersetzung derselben aus dem 16. Jahrhundert, und erst eine Abschrift der böhmischen Übersetzung scheint die Vorlage zu der vorliegenden deutschen Übersetzung abgegeben zu haben. Der deutsche Text findet sich auch schon bei Pelzel, Wenceslaus, Urkb. Nr. 188, S. 92 u. ff., abgedruckt. Ein Auszug aus dem böhmischen Texte ist im „Archiv Český“, III. S. 474, enthalten. — Die Eigennamen „Bertschowa“ und „Dislao Batno“ in unserem Texte sind ver- schrieben; statt des ersteren soll es „Bergowa“ und statt des letzteren „Ladislao Parvo“ heissen. 51) Entweder Masovien oder Nyeschow. 52) Das Gebiet um Koronow und jenes um Nakyel. Rosenberg'sche Chronik. 6
Strana 82
82 Von dem Heinrich von Rosenberg Alß wier nun gesehen hatten, daß von diesen Craiczherren vnß vndt vnserem Konigreich die endtliche Ruin vor den Augen, mit vnseren Ge- schlechtern seindt wier wieder sie in daß Veldt geczogen, auf daß doch durch dieses sie mochten zue der Satisfaction vndt Genuegthuung vnnß leichterer gebracht werden. Aber auch dieß vnnß nit erspriessen wollen, sondern alß wier vnnß schon zum Angrieff geschigt hatten vndt genueg- samb zue vnserem Schucz stark waren, wollten doch noch von der krie- gischen Endtzindung ablassen vndt die Hendte vom Angriff abwenden wegen gehabten Abschayhen, das cristlich Bluet zu uergiessen, dan alß wier vnser Kriegsherr im Feldt in Ordnung gestellet hatten, haben wier stilgehalten vndt gewartet, damit etwan ihr Winnigkait vndter ihnen sich möchte stillen. Sie aber haben aigenen Schaden nit verczeihen wollen, haben gewaltig begierig angefangen zue dichten, zue dem Krieg vnnß vndt die Vnserigen mit manichem Druczen anreiczendt. Dan sie gleich damallen zwey Schwerdter bloß vnß gereicht, sprechendt: „Nun greuff vnuercziglich zum Streit! Hie reichen wier dier zwey Schwerdt, damit du dich desto sicherer möchtest wehren.“ Dieselbige wier mit diemuetigem Gemüeth an� genommen vnndt darauf also mit ihnen zue Abwend- vndt Bestraffung so grossen Vnrechts vndt Fraiuels nit ohne groß Weinen vndt Vergiessung der Zeher (welches vnnß ain Vrsach ainer grossen Niederlag endtworffen), Gotteß Hulf angerueffendt (sic), zue dem Streit geschritten, [pag. 64] die- weillen wier anderst nit thuen konnen, daß dan wier vnß stets mit den Cristen zue thuen abgesindert haben. Vnndt alß wier zuesamengeschlagen haben, der Gewalt deß Aller- hochsten hat sie zerschmettert vndt vnß ob ihnen den Sig vnndt Triumpf verliehen. Nun haben wier verstanden, wie selbige Creuczherren vor euch vndt anderen ehrlichen Cristen von vnnß villerley vndt maniche erdichte Sachen, so vnserem gueten Nahmen zum Nachtheill tugen, erdichten, falsch vorgebende, alß ob wier vnß hetten zuesambengebracht ain Kriegsher von villen Haiden, die durch die Hende vndt Waffen der Haiden nieder- geschlagene mit Fiessen getretten, vndt daß wier weiter gedenken, die cristliche Religion außzuerotten. Hieruber wollen wier eur Vertreuligkait bericht haben die Ding, welche bey dieser vndt anderen Schlachten, welche mehr zwischen vnnß vndt gedachten Craiczherren vmb Korumnau vndt Tucholi 53) geschehen seindt, cristlich ordentlichen Process gemaß geschen. Ja auch alleß Andereß in vnseren Kriegsleiffen alß catholischer Religion Zuegethane vnndt der römischen Khierchen Sohne, darbey wier alwege andechtig ge- standen sein, erlehrnet, weder auch kaine Andere zuer Hulf gehabt alß nur vnnß vndt vnserm allerliebsten Brueder dem Alexandro, Woiwoden in Littau, 54) dienende Völker. So haben wier auch kainen Willen niemallen gehabt, die Barbaros vndt haidnische Volker zue vnserer Hulf zue berueffen. An dennen aber, welche seindt vnser Herrschafften zuegethan vndt in unseren 53) Koronow und Tucholya. Uber die Niederlagen des deutschen Ritter- ordens bei diesen beiden Orten berichtet weitläufiger Dlugoss, Historia Polonica, XI. S. 291 u. ff. 54) Witold von Lithauen. .
82 Von dem Heinrich von Rosenberg Alß wier nun gesehen hatten, daß von diesen Craiczherren vnß vndt vnserem Konigreich die endtliche Ruin vor den Augen, mit vnseren Ge- schlechtern seindt wier wieder sie in daß Veldt geczogen, auf daß doch durch dieses sie mochten zue der Satisfaction vndt Genuegthuung vnnß leichterer gebracht werden. Aber auch dieß vnnß nit erspriessen wollen, sondern alß wier vnnß schon zum Angrieff geschigt hatten vndt genueg- samb zue vnserem Schucz stark waren, wollten doch noch von der krie- gischen Endtzindung ablassen vndt die Hendte vom Angriff abwenden wegen gehabten Abschayhen, das cristlich Bluet zu uergiessen, dan alß wier vnser Kriegsherr im Feldt in Ordnung gestellet hatten, haben wier stilgehalten vndt gewartet, damit etwan ihr Winnigkait vndter ihnen sich möchte stillen. Sie aber haben aigenen Schaden nit verczeihen wollen, haben gewaltig begierig angefangen zue dichten, zue dem Krieg vnnß vndt die Vnserigen mit manichem Druczen anreiczendt. Dan sie gleich damallen zwey Schwerdter bloß vnß gereicht, sprechendt: „Nun greuff vnuercziglich zum Streit! Hie reichen wier dier zwey Schwerdt, damit du dich desto sicherer möchtest wehren.“ Dieselbige wier mit diemuetigem Gemüeth an� genommen vnndt darauf also mit ihnen zue Abwend- vndt Bestraffung so grossen Vnrechts vndt Fraiuels nit ohne groß Weinen vndt Vergiessung der Zeher (welches vnnß ain Vrsach ainer grossen Niederlag endtworffen), Gotteß Hulf angerueffendt (sic), zue dem Streit geschritten, [pag. 64] die- weillen wier anderst nit thuen konnen, daß dan wier vnß stets mit den Cristen zue thuen abgesindert haben. Vnndt alß wier zuesamengeschlagen haben, der Gewalt deß Aller- hochsten hat sie zerschmettert vndt vnß ob ihnen den Sig vnndt Triumpf verliehen. Nun haben wier verstanden, wie selbige Creuczherren vor euch vndt anderen ehrlichen Cristen von vnnß villerley vndt maniche erdichte Sachen, so vnserem gueten Nahmen zum Nachtheill tugen, erdichten, falsch vorgebende, alß ob wier vnß hetten zuesambengebracht ain Kriegsher von villen Haiden, die durch die Hende vndt Waffen der Haiden nieder- geschlagene mit Fiessen getretten, vndt daß wier weiter gedenken, die cristliche Religion außzuerotten. Hieruber wollen wier eur Vertreuligkait bericht haben die Ding, welche bey dieser vndt anderen Schlachten, welche mehr zwischen vnnß vndt gedachten Craiczherren vmb Korumnau vndt Tucholi 53) geschehen seindt, cristlich ordentlichen Process gemaß geschen. Ja auch alleß Andereß in vnseren Kriegsleiffen alß catholischer Religion Zuegethane vnndt der römischen Khierchen Sohne, darbey wier alwege andechtig ge- standen sein, erlehrnet, weder auch kaine Andere zuer Hulf gehabt alß nur vnnß vndt vnserm allerliebsten Brueder dem Alexandro, Woiwoden in Littau, 54) dienende Völker. So haben wier auch kainen Willen niemallen gehabt, die Barbaros vndt haidnische Volker zue vnserer Hulf zue berueffen. An dennen aber, welche seindt vnser Herrschafften zuegethan vndt in unseren 53) Koronow und Tucholya. Uber die Niederlagen des deutschen Ritter- ordens bei diesen beiden Orten berichtet weitläufiger Dlugoss, Historia Polonica, XI. S. 291 u. ff. 54) Witold von Lithauen. .
Strana 83
1410. 83 Lendern wohnen, soll niemand mangeln, dieweillen villerley Konige vndt Furssten der Cristen, al83 der Herr Sigkmundt, vngerischer Konig, ia auch sie die Craiczherren selberst, in ihren Kriegsheren frembder Nation vndt Glaubenß, alß die Jagsen, Khunnen vndt Boßnauer, gemainiglich zue Hilff [pag. 65] genossen haben. Warumben sie dan vnnß vnsere Gerechtigkait vermainen zue wehren, dan allen Crisstenfurssten solches zue gebrauchen erlaubt? Obs deßwegen, daß die vorgesagten Craiczherren, vnsere Feunde, ihrer gifftigen Znngen nach mit zuesambenbrachten Erdichtungen vnndt vorgesagten Lugeu zue Verleimbung (sic) vnseren Nahmen vber vnnß bey euch geklagt haben, vermainendt, vnnß von der cristlichen Religion vnndt dem Gehorsamb der romischen Khierchen abczueschaiden, daß doch wier berait seindt, vnser Leben, Hab vndt Guet durch allerley Gefahr daran zue seczen, ehender wier wieder die cristliche Religion oder die romische Khierchen im etwas zu uerschulden (sic)? Vnndt lengst hetten wier euch dieses Vnrechts Vrsachen angeczeuget. Aber souilmallen alß wier vnsere Poten, die euch von vnserem schmahlichen Vnrecht berichteten, abfertigen wöllen, niemallen die Creiczherren sie durchpassieren, sondern endtweder gefangen, oder aber durch den Todt in Verderben gebracht, dan sie sich besorgten, daß euch vnsere Schreiben von ihrem Vornemben nit mechten anczeugen ihr Vngerechtigkait vndt vnsere Gerechtigkait. Vnndt also sie mit ihren Anschlegen verhindert haben, daß vnsere richtige Gerechtigkait euch verborgen gewesen. Derowegen bitten wier eur Vertreuligkait, daß ihr dennen Creucz- herren vndt anderen, welche vnnseren Nahmenß leblich- wurdige Ge- dachtnuß bey euch vndterstehen zu uerklainern, wan sie das Vnrecht von vnnß mit Vngestim berichten, nit glaubet, weder sich auf ihr schandtliche Verleimbungen nit wellet bewegen lassen, sondern mehr alß ain recht- schafner Liebhaber der Gerechtigkait, die wier auß Goteß Gnaden zue haben vnß erkennen, darbey treulich verbleiben vnndt anderen cristlichen Inwohnern, welche die offt besagte Creiczherren mit ihren vngleichen An- gaben wieder vnnß möchten bewegen, rathen, daß sie nit wollen wieder vnnß, sondern mit vnnß zuefrieden sein, dan wier allwegen mit Cristen zue streitten gehast haben; daß aber, waß mit diesen Creiczherren ge- schehen, das haben wier thuen müessen, weillen wier gesehen, daß wier von ihnen wegen der vnß ohne Vrsach abgenomnen Gueter nichts Gebier- liches wieder vberkommen konnen. So wollten wier vnnß auch gern von dem Streitten endthalten, wan nur die besagte vnndt andere vnsere Feundte wieder vnß sich nit aufleunten vndt vnß außforderten. Wer aber wieder vnnß aufstehen wurdt, [pag. 66] demselben muessen wier vnumb- genglich zue vnserem vndt der Vnserigen Schucz mit gotlichen Beistandts wiederstehen. Datum in der Jungen Wladislauia,55) den 11. Tag Monats 9bris, anno domini 1410. Anno domini 1407, den Freytag vor Georgij, der Pfarer zue Cromaw, Hostislaus, welcher zugleich wardt Canczler der Rosenberger, mit Wissen vndt gewisser Verwilligung deß Herrn Hainrich von Rosenberg, Gubernatoris deß Hauses Rosenberg, hat abgehandelt fur 310 ff gr. 55) Inowraclaw oder Jung-Breslau (lat. Juniwladislauia) in Preussisch-Polen. 6*
1410. 83 Lendern wohnen, soll niemand mangeln, dieweillen villerley Konige vndt Furssten der Cristen, al83 der Herr Sigkmundt, vngerischer Konig, ia auch sie die Craiczherren selberst, in ihren Kriegsheren frembder Nation vndt Glaubenß, alß die Jagsen, Khunnen vndt Boßnauer, gemainiglich zue Hilff [pag. 65] genossen haben. Warumben sie dan vnnß vnsere Gerechtigkait vermainen zue wehren, dan allen Crisstenfurssten solches zue gebrauchen erlaubt? Obs deßwegen, daß die vorgesagten Craiczherren, vnsere Feunde, ihrer gifftigen Znngen nach mit zuesambenbrachten Erdichtungen vnndt vorgesagten Lugeu zue Verleimbung (sic) vnseren Nahmen vber vnnß bey euch geklagt haben, vermainendt, vnnß von der cristlichen Religion vnndt dem Gehorsamb der romischen Khierchen abczueschaiden, daß doch wier berait seindt, vnser Leben, Hab vndt Guet durch allerley Gefahr daran zue seczen, ehender wier wieder die cristliche Religion oder die romische Khierchen im etwas zu uerschulden (sic)? Vnndt lengst hetten wier euch dieses Vnrechts Vrsachen angeczeuget. Aber souilmallen alß wier vnsere Poten, die euch von vnserem schmahlichen Vnrecht berichteten, abfertigen wöllen, niemallen die Creiczherren sie durchpassieren, sondern endtweder gefangen, oder aber durch den Todt in Verderben gebracht, dan sie sich besorgten, daß euch vnsere Schreiben von ihrem Vornemben nit mechten anczeugen ihr Vngerechtigkait vndt vnsere Gerechtigkait. Vnndt also sie mit ihren Anschlegen verhindert haben, daß vnsere richtige Gerechtigkait euch verborgen gewesen. Derowegen bitten wier eur Vertreuligkait, daß ihr dennen Creucz- herren vndt anderen, welche vnnseren Nahmenß leblich- wurdige Ge- dachtnuß bey euch vndterstehen zu uerklainern, wan sie das Vnrecht von vnnß mit Vngestim berichten, nit glaubet, weder sich auf ihr schandtliche Verleimbungen nit wellet bewegen lassen, sondern mehr alß ain recht- schafner Liebhaber der Gerechtigkait, die wier auß Goteß Gnaden zue haben vnß erkennen, darbey treulich verbleiben vnndt anderen cristlichen Inwohnern, welche die offt besagte Creiczherren mit ihren vngleichen An- gaben wieder vnnß möchten bewegen, rathen, daß sie nit wollen wieder vnnß, sondern mit vnnß zuefrieden sein, dan wier allwegen mit Cristen zue streitten gehast haben; daß aber, waß mit diesen Creiczherren ge- schehen, das haben wier thuen müessen, weillen wier gesehen, daß wier von ihnen wegen der vnß ohne Vrsach abgenomnen Gueter nichts Gebier- liches wieder vberkommen konnen. So wollten wier vnnß auch gern von dem Streitten endthalten, wan nur die besagte vnndt andere vnsere Feundte wieder vnß sich nit aufleunten vndt vnß außforderten. Wer aber wieder vnnß aufstehen wurdt, [pag. 66] demselben muessen wier vnumb- genglich zue vnserem vndt der Vnserigen Schucz mit gotlichen Beistandts wiederstehen. Datum in der Jungen Wladislauia,55) den 11. Tag Monats 9bris, anno domini 1410. Anno domini 1407, den Freytag vor Georgij, der Pfarer zue Cromaw, Hostislaus, welcher zugleich wardt Canczler der Rosenberger, mit Wissen vndt gewisser Verwilligung deß Herrn Hainrich von Rosenberg, Gubernatoris deß Hauses Rosenberg, hat abgehandelt fur 310 ff gr. 55) Inowraclaw oder Jung-Breslau (lat. Juniwladislauia) in Preussisch-Polen. 6*
Strana 84
Von dem Heinrich von Rosenberg 84 behmisch mit dem Maister Johan Stanko Maurern zue gewölben der ganczen Khierchen dasselbsten vnndt allerley Arbeit, waß darinnen zue thuen vonnöten gewesen ist, wie auch die Stainmeczerarbait, darauß ge- haute Staine darczue, die andere Notturfften haben ihme sollen zuegegeben werden, auf solchen Zill, daß er daß Werg innerhalb 3 Jahren verfertige; vnndt da er Maister Stanko, aufm Fall er daß Werg vngeuolendter mit Todt abgienge, stöllte er anstat seiner den Maister Krschisch, seinen Bruedern, diesem allem ain volligeß Genuegen zue laissten. 56) Vndt ist also diese Khierchen gluklich in gedachter Zeit außgebauet worden. Welche Khierchen wardt gefundiert zuuor vmb das 1340. Jahr von dem Herrn Petro von Rosenberg bei Zeiten deß Khonig Joannis deß Blindten. Anno domini 1412 gedachter Herr Hainrich von Rosenberg ist von Got mit ainer Leibskrankhait besuecht worden, berueffte derowegen seinen gaistlichen Seelsorger, den Cromauer Pfarer Hostislaum, seinen Canczler; erstlich versorgte er seine Sellen, nachgehendts ain mündlicheß Testament vorgedachtem Pfarer Hostislaum (sic) gethan vnndt seinen leczten Willen angedeutet. Mit welchem er fur vordersten Gehrhaben seines Sohns, Dochter vnndt Ehegemahls, auch aller Herschafften gemacht den Tschenko von Wartenberg: ihme sollen alle Burggrauen gehorsamen. Ihme zue Hülff vnndt Rath gabe er den Johan von Neuhauß vndt Hainrichen von Krawarsch. Sein Waibe soll bey ihren Khindern verbleiben, biß sie er- wachsen, es sey, daß sie wieder sich verhairaten wolte; alß sollen ihr die Gerhaben ihr Morgengab heraußgeben. [pag. 67] Wan der vorderste Gerhab, Herr Tscheniek, vor Er- wachßung der Waisen sturbete, so sollen die andere zwene fur ainen sein vnndt die Versorg vndt Regiment haben. Alle die Schulden daß sie nach seinem Absterben, wie auch dem Gesindl ihres Lohns halber beczalt werden. Wo ainem auß den Vndterthannen vnrecht geschehen wäre, die Waisen daß sie es erstatten. Den Vlrich, jungen Herrn von Rosenberg, auch die Jungfraw Cata- rinam, seine Schwesster, der Herr Tschenko alf3 seine Geschwisterkhinder daß er nit möge ohne Wissen vndt Willen der anderen Mitgerhaben ehelich versprechen. Der Waisen ihr Clainodien daß die gancz beisamben verbleiben vnndt darmit nit rieren, es sey, mit Frommen der Waisen. Wan der junge Herr sturbe, so soll die Schwesster alleß erben aller Guetter. Die Purkraffen auf die Herrschafften daß man auß den Dienern deß 56) Hostislaw, Pfarrer von Krumau und zugleich Decan des Teindleser oder Doudleber Kirchendistrictes, gehörte seiner Abstammung nach dem Geschlechte der Wladyken von Bilsko an Die Urkunde vom 22. April 1407, in welcher der zwischen ihm und dem Baumeister Johann abgeschlossene Vertrag verbrieft ist, befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Krumau. Einen Auszug daraus veröffentlichte Böhm im Notizenblatt, III. S. 442.
Von dem Heinrich von Rosenberg 84 behmisch mit dem Maister Johan Stanko Maurern zue gewölben der ganczen Khierchen dasselbsten vnndt allerley Arbeit, waß darinnen zue thuen vonnöten gewesen ist, wie auch die Stainmeczerarbait, darauß ge- haute Staine darczue, die andere Notturfften haben ihme sollen zuegegeben werden, auf solchen Zill, daß er daß Werg innerhalb 3 Jahren verfertige; vnndt da er Maister Stanko, aufm Fall er daß Werg vngeuolendter mit Todt abgienge, stöllte er anstat seiner den Maister Krschisch, seinen Bruedern, diesem allem ain volligeß Genuegen zue laissten. 56) Vndt ist also diese Khierchen gluklich in gedachter Zeit außgebauet worden. Welche Khierchen wardt gefundiert zuuor vmb das 1340. Jahr von dem Herrn Petro von Rosenberg bei Zeiten deß Khonig Joannis deß Blindten. Anno domini 1412 gedachter Herr Hainrich von Rosenberg ist von Got mit ainer Leibskrankhait besuecht worden, berueffte derowegen seinen gaistlichen Seelsorger, den Cromauer Pfarer Hostislaum, seinen Canczler; erstlich versorgte er seine Sellen, nachgehendts ain mündlicheß Testament vorgedachtem Pfarer Hostislaum (sic) gethan vnndt seinen leczten Willen angedeutet. Mit welchem er fur vordersten Gehrhaben seines Sohns, Dochter vnndt Ehegemahls, auch aller Herschafften gemacht den Tschenko von Wartenberg: ihme sollen alle Burggrauen gehorsamen. Ihme zue Hülff vnndt Rath gabe er den Johan von Neuhauß vndt Hainrichen von Krawarsch. Sein Waibe soll bey ihren Khindern verbleiben, biß sie er- wachsen, es sey, daß sie wieder sich verhairaten wolte; alß sollen ihr die Gerhaben ihr Morgengab heraußgeben. [pag. 67] Wan der vorderste Gerhab, Herr Tscheniek, vor Er- wachßung der Waisen sturbete, so sollen die andere zwene fur ainen sein vnndt die Versorg vndt Regiment haben. Alle die Schulden daß sie nach seinem Absterben, wie auch dem Gesindl ihres Lohns halber beczalt werden. Wo ainem auß den Vndterthannen vnrecht geschehen wäre, die Waisen daß sie es erstatten. Den Vlrich, jungen Herrn von Rosenberg, auch die Jungfraw Cata- rinam, seine Schwesster, der Herr Tschenko alf3 seine Geschwisterkhinder daß er nit möge ohne Wissen vndt Willen der anderen Mitgerhaben ehelich versprechen. Der Waisen ihr Clainodien daß die gancz beisamben verbleiben vnndt darmit nit rieren, es sey, mit Frommen der Waisen. Wan der junge Herr sturbe, so soll die Schwesster alleß erben aller Guetter. Die Purkraffen auf die Herrschafften daß man auß den Dienern deß 56) Hostislaw, Pfarrer von Krumau und zugleich Decan des Teindleser oder Doudleber Kirchendistrictes, gehörte seiner Abstammung nach dem Geschlechte der Wladyken von Bilsko an Die Urkunde vom 22. April 1407, in welcher der zwischen ihm und dem Baumeister Johann abgeschlossene Vertrag verbrieft ist, befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Krumau. Einen Auszug daraus veröffentlichte Böhm im Notizenblatt, III. S. 442.
Strana 85
1412. 85 Hauses Rosenberg mache, vnndt daß sie den Gerhaben das Geliebt thuen sollen; vnndt wan die Waisen vnmindig von dieser Welt Got abforderte, so sollen die Herschafften auf gleichen Thaill auf die Gerhaben fallen, welche ihnen der Pfarer Hostißlauß hat abtretten sollen. Nachdem nun der Herr Hainrich von Rosenberg also von seinem Hause geordnete, ist er im Got mit guetem Gewissen vnndt rhuigem Gemieth auf seinem Schloß Cromaw den Tag St. Panthaleonis deß Mar- tererß verschieden. 57) Seine Leich ist nach dem Closter Hohenfuert zuer Begrebnuß gefiert vndt dort in der grossen Khierchen im Chor an der lingen Seiten neben seiner Fraw Muetter begraben worden. Nach verrichter cristlicher Begrebnuß vndt der Exequien seindt zuesambenkommen die Herren Gerhaben mit dem Hosstislao vnndt allen Purg- grauen der Herrschafften deß Hauses Rosenberg [pag. 68] vnndt deß Herrn Hainrichen, Gubernatoriß des Hauses Rosenberg seligen, leczten Willen von dem Hosstislao vernohmen vnndt sich schrifftlich verbundten haben, demselben allerdings genuegsambe Volcziehung zu thun. Diese seindt deß Hauses Rosenberg Purgraffen vndt Diener gewesen : Diwisch von Talenberg, sonsten von Miltschin, wahr Oberpfleger. Die Purggraffen waren: 1. Der Andre von Zasmuk auf Cromaw. 2. Joann Smrtschka auf dem grossen Schloß Przybenicz. 3. Hainrich auf dem klainern Schloß. 4. Herman von Kurschiho auf Srubku. 5. Joann Kuß auf Sbierhof. 6. Adalbertuß von Krasselowa auf Helffenburg. 7. Joann von Krasselowa auf Chustnicz. 8. Leopoldt von Krasselowa auf Graczen. 9. Bohuslaw von Petrowicz auf dem grossen Schloß Rosenberg. 10. Petr von Mladoticz auf dem klaineren. 11. Mathes Weichßl auf Maidtstain. 12. Petr Fuchs zue Weleschin. 13. Wolffart auf dem Bor. 14. Jarosch z Libtsche auf Hradischtko. 15. Petr Harachers auf Witkohauß. 16. Wilhelm von Petrowicz auf Hradku. 17. Matieg von Strschepcze auf Ledenicz. 18. Drkole von Lhotta auf Podiehuß. 19. Ogirsch auf der Tiche oder Stille. 57) Der Tag des hl. Pantaleon (28. Juli) 1412 wird auch in den beiden Rosenberg'schen Chroniken aus dem 15. Jahrhundert (Font rer. Austr., 1. VI. S. 73; Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen, XII. S. 353) und in der Chronik Jacobs von Gratzen, sowie im Nekrologe des Stiftes Hohenfurt und in jenem des ehemaligen Clarissinnenklosters in Krumau als der Todestag Heinrichs III. von Rosenberg bezeichnet. Das bezügliche Datum im Nekrologe des Krumauer Mi- noritenklosters (26. Juli 1411) ist falsch.
1412. 85 Hauses Rosenberg mache, vnndt daß sie den Gerhaben das Geliebt thuen sollen; vnndt wan die Waisen vnmindig von dieser Welt Got abforderte, so sollen die Herschafften auf gleichen Thaill auf die Gerhaben fallen, welche ihnen der Pfarer Hostißlauß hat abtretten sollen. Nachdem nun der Herr Hainrich von Rosenberg also von seinem Hause geordnete, ist er im Got mit guetem Gewissen vnndt rhuigem Gemieth auf seinem Schloß Cromaw den Tag St. Panthaleonis deß Mar- tererß verschieden. 57) Seine Leich ist nach dem Closter Hohenfuert zuer Begrebnuß gefiert vndt dort in der grossen Khierchen im Chor an der lingen Seiten neben seiner Fraw Muetter begraben worden. Nach verrichter cristlicher Begrebnuß vndt der Exequien seindt zuesambenkommen die Herren Gerhaben mit dem Hosstislao vnndt allen Purg- grauen der Herrschafften deß Hauses Rosenberg [pag. 68] vnndt deß Herrn Hainrichen, Gubernatoriß des Hauses Rosenberg seligen, leczten Willen von dem Hosstislao vernohmen vnndt sich schrifftlich verbundten haben, demselben allerdings genuegsambe Volcziehung zu thun. Diese seindt deß Hauses Rosenberg Purgraffen vndt Diener gewesen : Diwisch von Talenberg, sonsten von Miltschin, wahr Oberpfleger. Die Purggraffen waren: 1. Der Andre von Zasmuk auf Cromaw. 2. Joann Smrtschka auf dem grossen Schloß Przybenicz. 3. Hainrich auf dem klainern Schloß. 4. Herman von Kurschiho auf Srubku. 5. Joann Kuß auf Sbierhof. 6. Adalbertuß von Krasselowa auf Helffenburg. 7. Joann von Krasselowa auf Chustnicz. 8. Leopoldt von Krasselowa auf Graczen. 9. Bohuslaw von Petrowicz auf dem grossen Schloß Rosenberg. 10. Petr von Mladoticz auf dem klaineren. 11. Mathes Weichßl auf Maidtstain. 12. Petr Fuchs zue Weleschin. 13. Wolffart auf dem Bor. 14. Jarosch z Libtsche auf Hradischtko. 15. Petr Harachers auf Witkohauß. 16. Wilhelm von Petrowicz auf Hradku. 17. Matieg von Strschepcze auf Ledenicz. 18. Drkole von Lhotta auf Podiehuß. 19. Ogirsch auf der Tiche oder Stille. 57) Der Tag des hl. Pantaleon (28. Juli) 1412 wird auch in den beiden Rosenberg'schen Chroniken aus dem 15. Jahrhundert (Font rer. Austr., 1. VI. S. 73; Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen, XII. S. 353) und in der Chronik Jacobs von Gratzen, sowie im Nekrologe des Stiftes Hohenfurt und in jenem des ehemaligen Clarissinnenklosters in Krumau als der Todestag Heinrichs III. von Rosenberg bezeichnet. Das bezügliche Datum im Nekrologe des Krumauer Mi- noritenklosters (26. Juli 1411) ist falsch.
Strana 86
86 Von dem Heinrich von Rosenberg 20. Joan von Hodowicz zue Lutaw. 21. Spicz auf Tschetschowicz. 22. Joann auf Wittingaw. 23. Joann von Sstietny auf Sobislaw. Dattum dieser Abrede vndt Verschreibung : Cromau, am Tag Himmel- 58) fart Mariae, anno domini 1412. [pag. 69] Der Zeit die Herren von Janowicz, so vornemmben ihren Sicz gehabt auf Risenburg, haben Feundtschafft gehabt mit dem Hauß Rosenberg. Die Vrsach war diese, daß ihr Vorfahrer der Przibik von Janowicz ainer hat fur ainen Purkraffen bey dem Herrn von Rosen- berg auf ainem Casstel nahmenß Tschietschowicze gedienet. Man kan nit wissen, waß Vrsachen halber er solcheß dem Herrn Hainrich von Rosen- berg al8 damalligem Gubernatori deß Hauses Rosenberg nit abtretten wöllen, daß also der Herr ihn mit Kriegsmacht becziehen vnndt gewinnen muessen. Vnndt alß er ihn vberkommen, hat er ihn gestrafft vndt alß ainem der Rechten Wiederspenigen den Khop abschmeissen lassen. Vndt obzwar dessen Vettern bey Zeiten deß Herrn Vlrich wie auch bey Zeiten deß Herrn Hainrichs von Rosenberg alß vorgenandten seines Sohnes destwegen wol vber 30 Jahr lang nichts sich vermörken lassen, obgleich sie es vbel befunden, iedoch suechten sie Vrsachen in dem hohen Alter deß Herrn Hainrichen, dal ist von dem 1409 an, mit Ainfäll vndt Straiffen auf die Herrschafften deß Hauß von Rosenberg vnndt Hinweg- nehmung der Leuth vnndt Viechs, vnndter der Gestalt sie anderen ihren Feundten, deren ainem mit Nahmen Nicolaß von Husy, so Herr auf Husy war, nachiagten. Diesem seindt die von Rosenberg mit ihren Dienern stark wieder- standen, daß also, weillen er lebete, sie ihrem Willen nach nichts thuen kondten; biß daß der Herr gestorben wardt, haben sie nachmallen ange- fangen, an denn Waisenguetern grossen Schaden zue thuen. Weillen aber die Rosenbergerische Waisen ansehenliche Gerhaben gehabt vermög obgedachten Kschaffts deß Herrn Hainrichen, seindt sie auch durch sie vor diesen Janowiczern geschuczt vnndt versorgt worden. Auß deren Gerhaben ainer, nahmenß Herr Johan von Neuhauß, von diesen Sachen an den Konig Wenceslaum volgenden Inhalts geschrieben: „Konig, main gnedigster Herr! Maine ihmer wehrende Dienste wisse deine Gnad vorhero. Nachdem deiner Gnad getaurt hatte der wailandt Herr Hainrich von Rosenberg, main lieber Brueder, wie ich auch selbiges getauret, wie ihne die von Risenburg vnschuldig verderben, alß bat er deine Gnad, wollest solcheß stellen vndt sich hierczue gnedig erczeigen. Deine Gnadt wolle wissen, daß mier [pag. 70] vnndt dem Herru Tschenko, auch dem Herrn Hainrich von Krawarsch diese Waisen vnndt ihre Güeter von ihrem seligen Vatter vndt mainem Brueder anbefolhen sein. Derowegen 58) Originalurkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, ein Auszug daraus befindet sich im Archiv český, VI. S. 26 u. 27. — Die Wappen von fünfzehn der hier aufgezählten Burggrafen sind abgebildet bei Sedláček, Hrady, III. S. 107.
86 Von dem Heinrich von Rosenberg 20. Joan von Hodowicz zue Lutaw. 21. Spicz auf Tschetschowicz. 22. Joann auf Wittingaw. 23. Joann von Sstietny auf Sobislaw. Dattum dieser Abrede vndt Verschreibung : Cromau, am Tag Himmel- 58) fart Mariae, anno domini 1412. [pag. 69] Der Zeit die Herren von Janowicz, so vornemmben ihren Sicz gehabt auf Risenburg, haben Feundtschafft gehabt mit dem Hauß Rosenberg. Die Vrsach war diese, daß ihr Vorfahrer der Przibik von Janowicz ainer hat fur ainen Purkraffen bey dem Herrn von Rosen- berg auf ainem Casstel nahmenß Tschietschowicze gedienet. Man kan nit wissen, waß Vrsachen halber er solcheß dem Herrn Hainrich von Rosen- berg al8 damalligem Gubernatori deß Hauses Rosenberg nit abtretten wöllen, daß also der Herr ihn mit Kriegsmacht becziehen vnndt gewinnen muessen. Vnndt alß er ihn vberkommen, hat er ihn gestrafft vndt alß ainem der Rechten Wiederspenigen den Khop abschmeissen lassen. Vndt obzwar dessen Vettern bey Zeiten deß Herrn Vlrich wie auch bey Zeiten deß Herrn Hainrichs von Rosenberg alß vorgenandten seines Sohnes destwegen wol vber 30 Jahr lang nichts sich vermörken lassen, obgleich sie es vbel befunden, iedoch suechten sie Vrsachen in dem hohen Alter deß Herrn Hainrichen, dal ist von dem 1409 an, mit Ainfäll vndt Straiffen auf die Herrschafften deß Hauß von Rosenberg vnndt Hinweg- nehmung der Leuth vnndt Viechs, vnndter der Gestalt sie anderen ihren Feundten, deren ainem mit Nahmen Nicolaß von Husy, so Herr auf Husy war, nachiagten. Diesem seindt die von Rosenberg mit ihren Dienern stark wieder- standen, daß also, weillen er lebete, sie ihrem Willen nach nichts thuen kondten; biß daß der Herr gestorben wardt, haben sie nachmallen ange- fangen, an denn Waisenguetern grossen Schaden zue thuen. Weillen aber die Rosenbergerische Waisen ansehenliche Gerhaben gehabt vermög obgedachten Kschaffts deß Herrn Hainrichen, seindt sie auch durch sie vor diesen Janowiczern geschuczt vnndt versorgt worden. Auß deren Gerhaben ainer, nahmenß Herr Johan von Neuhauß, von diesen Sachen an den Konig Wenceslaum volgenden Inhalts geschrieben: „Konig, main gnedigster Herr! Maine ihmer wehrende Dienste wisse deine Gnad vorhero. Nachdem deiner Gnad getaurt hatte der wailandt Herr Hainrich von Rosenberg, main lieber Brueder, wie ich auch selbiges getauret, wie ihne die von Risenburg vnschuldig verderben, alß bat er deine Gnad, wollest solcheß stellen vndt sich hierczue gnedig erczeigen. Deine Gnadt wolle wissen, daß mier [pag. 70] vnndt dem Herru Tschenko, auch dem Herrn Hainrich von Krawarsch diese Waisen vnndt ihre Güeter von ihrem seligen Vatter vndt mainem Brueder anbefolhen sein. Derowegen 58) Originalurkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau, ein Auszug daraus befindet sich im Archiv český, VI. S. 26 u. 27. — Die Wappen von fünfzehn der hier aufgezählten Burggrafen sind abgebildet bei Sedláček, Hrady, III. S. 107.
Strana 87
1412—1413. 87 bitte ich deine Gnad, du wollest nit gestatten, diese Weisen fehrer ohne Verschuldt zue derben, vnndt sich hierin gnedig erczaigen, auf daß ihnen werde wieder gethan ihrer Vnschuldt nach. Daß verdiene vmb deine Gnaden ich sambt anderer Freundtschafft gedachter Waisen williglich. Dafern deine Gnad Sach nit ainstollen thuet, so wisse, daß ich diese Weisen sambt anderer Freundtschafft deffendieren vndt beschuczen wil vnndt nit lassen sie derben, so lang ich werde mögen, auch auf alle die graiffen, so wieder sie helffen oder waßfurerley Gestallt beforderen. Hoffe deiner Gnaden, daß dieß wieder deine Gnadt nit sein wierdt. Dattum Crumpnaw, dominico die in vigilia Assumptionis beatae Mariae “ 59) virginis, anno 1412. Auf dieß von dem Hauß Rosenberg gethaneß Schreiben gab Raczko von Janowicz dem Konig dieß zuer Andtwort: „Maine statte Dienst endtbiete der koniglichen Gnaden vndt mainem gnedigen Herrn. Also wie mier seine Gnad befolhen, daß ich den Stil- standt mit dem Herrn Tschenko, von Neuhauß vnndt dem Herrn Hain- richen von Plumblau verbürge, so weiß Got, daß ich mit ihnen vnndt denselben Weisen nichts zue thuen hab, allein alleß Gueteß; wolte ihnen auch gern dienstlich sein. So hab ich auch zue thuen gehabt allein mit dem Herrn von Rosenberg vnndt mit dennen, welche neben dem von Rosenberg mier abgesagt vnndt mich verderbet haben. Vndt welche mich verderbet haben, an dennen mier Got geholffen, an dennen bin ich ge- sinnet, mainer Schaden mich zu erhollen, so vüll ich werde mögen. Auch welche mier abgesagt haben neben dem Herrn von Rosenberg vndt noch nit in mainem Gewalt seindt, mit dennen wil ich thuen, wie mier die königliche Gnad wierdt befelhen. So vertraue ich auch dennen Herren Gerhaben, wofern sie etwaß zue mier haben, daß sie miers anczeugen wie guete Herren. Anno domini 1413 der Khonig Wencslaus hat beschrieben auf ainen gewissen Tag dem Raczko von Janowicz mit dennen Rosenberge- rischen Gerhaben auf Totschnik zue erschainen vnndt zue ainem ge- rechten vbermanischen Endtschaidt. Die Parthaien waren erschienen [pag. 71.] vnndt durch königlichen Außspruch vergliechen vnndt verainigt. Aber nachmallen, alß der Raczko von Janowicz vber den konigl. Auspruch ge- schritten vndt fehrer Schaden dennen, so bey dem Hauß Rosenberg ge- halten, gethan, schriebe der Konig dem Herrn Tschenko, Gerhaben der Rosenberger Weisen, daß er sich wieder ihme zuer Wehr schike, daß der Khonig auch selbst wieder ihme ziehen will. Der Raczko von Janowicz aber, alß er verstandten, daß er wieder dem Khonig vndt dem Landt nicht erhalten wierdt, hat er sich dem Konig gediemuetigt vnndt in ainen fehrern Stillstandt, endtlichen Frieden vndt 5°) D. i. am 14. August 1412. — Concept im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. — Ausser dem Wenigen, was über die Fehde zwischen den Janowitzern und den Verwesern der Rosenberg'schen Güter bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a O., S. 53, erzählt wird, ist mir über diese Fehde nichts bekannt.
1412—1413. 87 bitte ich deine Gnad, du wollest nit gestatten, diese Weisen fehrer ohne Verschuldt zue derben, vnndt sich hierin gnedig erczaigen, auf daß ihnen werde wieder gethan ihrer Vnschuldt nach. Daß verdiene vmb deine Gnaden ich sambt anderer Freundtschafft gedachter Waisen williglich. Dafern deine Gnad Sach nit ainstollen thuet, so wisse, daß ich diese Weisen sambt anderer Freundtschafft deffendieren vndt beschuczen wil vnndt nit lassen sie derben, so lang ich werde mögen, auch auf alle die graiffen, so wieder sie helffen oder waßfurerley Gestallt beforderen. Hoffe deiner Gnaden, daß dieß wieder deine Gnadt nit sein wierdt. Dattum Crumpnaw, dominico die in vigilia Assumptionis beatae Mariae “ 59) virginis, anno 1412. Auf dieß von dem Hauß Rosenberg gethaneß Schreiben gab Raczko von Janowicz dem Konig dieß zuer Andtwort: „Maine statte Dienst endtbiete der koniglichen Gnaden vndt mainem gnedigen Herrn. Also wie mier seine Gnad befolhen, daß ich den Stil- standt mit dem Herrn Tschenko, von Neuhauß vnndt dem Herrn Hain- richen von Plumblau verbürge, so weiß Got, daß ich mit ihnen vnndt denselben Weisen nichts zue thuen hab, allein alleß Gueteß; wolte ihnen auch gern dienstlich sein. So hab ich auch zue thuen gehabt allein mit dem Herrn von Rosenberg vnndt mit dennen, welche neben dem von Rosenberg mier abgesagt vnndt mich verderbet haben. Vndt welche mich verderbet haben, an dennen mier Got geholffen, an dennen bin ich ge- sinnet, mainer Schaden mich zu erhollen, so vüll ich werde mögen. Auch welche mier abgesagt haben neben dem Herrn von Rosenberg vndt noch nit in mainem Gewalt seindt, mit dennen wil ich thuen, wie mier die königliche Gnad wierdt befelhen. So vertraue ich auch dennen Herren Gerhaben, wofern sie etwaß zue mier haben, daß sie miers anczeugen wie guete Herren. Anno domini 1413 der Khonig Wencslaus hat beschrieben auf ainen gewissen Tag dem Raczko von Janowicz mit dennen Rosenberge- rischen Gerhaben auf Totschnik zue erschainen vnndt zue ainem ge- rechten vbermanischen Endtschaidt. Die Parthaien waren erschienen [pag. 71.] vnndt durch königlichen Außspruch vergliechen vnndt verainigt. Aber nachmallen, alß der Raczko von Janowicz vber den konigl. Auspruch ge- schritten vndt fehrer Schaden dennen, so bey dem Hauß Rosenberg ge- halten, gethan, schriebe der Konig dem Herrn Tschenko, Gerhaben der Rosenberger Weisen, daß er sich wieder ihme zuer Wehr schike, daß der Khonig auch selbst wieder ihme ziehen will. Der Raczko von Janowicz aber, alß er verstandten, daß er wieder dem Khonig vndt dem Landt nicht erhalten wierdt, hat er sich dem Konig gediemuetigt vnndt in ainen fehrern Stillstandt, endtlichen Frieden vndt 5°) D. i. am 14. August 1412. — Concept im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. — Ausser dem Wenigen, was über die Fehde zwischen den Janowitzern und den Verwesern der Rosenberg'schen Güter bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a O., S. 53, erzählt wird, ist mir über diese Fehde nichts bekannt.
Strana 88
88 Von dem Ulrich von Rosenberg guetes Vernemben mit seinen Wiederwartigen getretten, vnndt also solche Feundtschafft zwischen ihnen verschwunden. Bißhero gnueg von dem Leben deß Herrn Hainrichs von Rosenberg vnndt etlichen Verleiff in seinen Lebczeiten. Iczo aber weiter von der Historien seines Sohnß, dem (sic) Herrn Vlrich, zue schreitten. Von dem Herrn Vlrichen Rosenbergerischen Herrn vndt etlichen Kriegs- vndt anderen Verleüffen, so bey seiner Lebczeit geschehen vndt verloffen. Der Herr Vlrich von Rosenberg, ain Sohn deß vorbeschriebenen Hainrichen, ain Regierer vndt Mehrer deß Hauß Rosenberg, obrister Purggraf zue Prag 60) vndt Generalhaubtman der romischen Seiten im Konigreich Behmen in dennen allergrossten Kriegen, welche baldt von Anfang seiner Herschafft an biß seineß Lebenß Endt hin (sic). Bey seiner Zeit haben geregieret ihn Behmen: Wenceslaus der Vierte, Sigkmundt, Albrecht, Ladislauß vnndt George behmische Konige. Dieser hat ainen elteren Brueder gehabt, aber ainer anderen Mueter, wie oben gedacht, welchem sein Herr Vatter anno domini 1396 in seiner Khindthait vermählicht fur Ehegemahlin die Jungfraw Annam, Landt- grauin von Leichtenburg vndt Grauin von Halß, welche auch ain klaineß Magdlein wardt. Dieser Herr hat ihme im anno 1406 durch Mitl deß Herrn Hainrich von Neuhauß [pag. 72] aine Verpflegung von seinem Herrn Vatter, nemblichen, daß er selbst anderer mit seinem Leibdiener sein vnndt die Cost oben im Krumauer Schloß, wie auch sein Weib selbst fünffte, zue deme auch seine 12 Roß auf dem Fueter haben möge vndt zue taglichen Notwendigkaiten zu erczeugen an bahrem Geldt 320f" gr. Prager Mincz, außgewisen gehabt. Geschah nachmallen, daß nach derselbigen Zeit der ehelichen Verpflichtung in 11 Jahren, das ist im 1406, vnuolczogneren Ehestandts vndt Heirat durch den Todtenfall er sein Leben geendet. Sein 61) Leichnam begraben in der grosser Khierchen in Wittingau. 6°) Das Amt eines Oberstburggrafen von Böhmen bekleidete Ulrich II. von Rosenberg, über den auch eine eigene Monographie von Johann Mark im zweiten Jahresbericht des Staats-Realgymnasiums im Krumau vorliegt, erst seit dem Jahre 1431. 61) Peter III., Ulrichs II. von Rosenberg älterer Bruder, starb den beiden Rosenberg'schen Chroniken aus dem 15. Jahrhundert, sowie dem Nekrolog des ehemaligen Clarissinnenklosters in Krumau und jenem des Mincritenklosters ebendaselbst zufolge am 7. December 1406. Die erwähnten zwei Rosenberg'schen Chroniken berichten überdies, dass er in Budweis aus dem Leben geschieden und in Hohenfurt begraben worden ist. Da sich aber im Hohenfurter Nekrolog sein Sterbetag nicht verzeichnet findet, so ist es wahrscheinlicher, dass er seine letzte Ruhestätte im Stifte zu Wittingau gefunden hat. — Uber die Heirat zwischen diesem Rosenberger und Anna von Leuchtenberg ist mir nichts Näheres bekannt.
88 Von dem Ulrich von Rosenberg guetes Vernemben mit seinen Wiederwartigen getretten, vnndt also solche Feundtschafft zwischen ihnen verschwunden. Bißhero gnueg von dem Leben deß Herrn Hainrichs von Rosenberg vnndt etlichen Verleiff in seinen Lebczeiten. Iczo aber weiter von der Historien seines Sohnß, dem (sic) Herrn Vlrich, zue schreitten. Von dem Herrn Vlrichen Rosenbergerischen Herrn vndt etlichen Kriegs- vndt anderen Verleüffen, so bey seiner Lebczeit geschehen vndt verloffen. Der Herr Vlrich von Rosenberg, ain Sohn deß vorbeschriebenen Hainrichen, ain Regierer vndt Mehrer deß Hauß Rosenberg, obrister Purggraf zue Prag 60) vndt Generalhaubtman der romischen Seiten im Konigreich Behmen in dennen allergrossten Kriegen, welche baldt von Anfang seiner Herschafft an biß seineß Lebenß Endt hin (sic). Bey seiner Zeit haben geregieret ihn Behmen: Wenceslaus der Vierte, Sigkmundt, Albrecht, Ladislauß vnndt George behmische Konige. Dieser hat ainen elteren Brueder gehabt, aber ainer anderen Mueter, wie oben gedacht, welchem sein Herr Vatter anno domini 1396 in seiner Khindthait vermählicht fur Ehegemahlin die Jungfraw Annam, Landt- grauin von Leichtenburg vndt Grauin von Halß, welche auch ain klaineß Magdlein wardt. Dieser Herr hat ihme im anno 1406 durch Mitl deß Herrn Hainrich von Neuhauß [pag. 72] aine Verpflegung von seinem Herrn Vatter, nemblichen, daß er selbst anderer mit seinem Leibdiener sein vnndt die Cost oben im Krumauer Schloß, wie auch sein Weib selbst fünffte, zue deme auch seine 12 Roß auf dem Fueter haben möge vndt zue taglichen Notwendigkaiten zu erczeugen an bahrem Geldt 320f" gr. Prager Mincz, außgewisen gehabt. Geschah nachmallen, daß nach derselbigen Zeit der ehelichen Verpflichtung in 11 Jahren, das ist im 1406, vnuolczogneren Ehestandts vndt Heirat durch den Todtenfall er sein Leben geendet. Sein 61) Leichnam begraben in der grosser Khierchen in Wittingau. 6°) Das Amt eines Oberstburggrafen von Böhmen bekleidete Ulrich II. von Rosenberg, über den auch eine eigene Monographie von Johann Mark im zweiten Jahresbericht des Staats-Realgymnasiums im Krumau vorliegt, erst seit dem Jahre 1431. 61) Peter III., Ulrichs II. von Rosenberg älterer Bruder, starb den beiden Rosenberg'schen Chroniken aus dem 15. Jahrhundert, sowie dem Nekrolog des ehemaligen Clarissinnenklosters in Krumau und jenem des Mincritenklosters ebendaselbst zufolge am 7. December 1406. Die erwähnten zwei Rosenberg'schen Chroniken berichten überdies, dass er in Budweis aus dem Leben geschieden und in Hohenfurt begraben worden ist. Da sich aber im Hohenfurter Nekrolog sein Sterbetag nicht verzeichnet findet, so ist es wahrscheinlicher, dass er seine letzte Ruhestätte im Stifte zu Wittingau gefunden hat. — Uber die Heirat zwischen diesem Rosenberger und Anna von Leuchtenberg ist mir nichts Näheres bekannt.
Strana 89
1396—1451. 89 Anno domini 1412. Nach Absterben deß Herrn Hainrich von Rosen- berg, wie oben gemeldt, hat sich der Herr Tschenko von Wartenberg def Regiments deß Hauß von Rosenberg laut deß Herrn Hainrich von Rosen- berg Testament angenommen, den jungen Herrn zuer Andacht vnndt freien Khünsten ziehen lassen, alle die Herrschafften gebierlich vndt cristlich getreu zum Frommben der Weisen versorgt vnndt versehen. Aine Schuldt wierdt ihme zuegemessen, daß er die Miniche in Cromaw vmb ihr vnordn- liches vndt argerliches Leben vndt, daß sie nachtlicher Waillen die Laitern etc. (sic), nit gestrafft, auch daß er vndter zwaierley Gestalt die Com- munion gepassiert, darczue auch den jungen Herren gefiert vndt auf allen Herrschafften gebotten, daß die Pfarer anderst nit thuen solten, allß nur vndter zwaierley Gestalt. Vndt welche solches nit thuen wolten, gab er vber sie mit dem Herrn Vlrich von Rosenberg ain Decret, daß sie inner- halb 6 Wochen sich weg machen vndt der Herrschafft Rosenbergerischen Hauses miessig sein solten. Das geschah anno domini 1417.62) Dieses Jahrs, alß der Herr Vlrich seine Jahr erreicht hatte, drat ihme ab der Herr Tschenko alle die Herrschafften, vndt gleich wardt ihme auch vermahlicht die Catharina von Wartemberg, welche mit ihme vber 17 Jahrlang gelebt vnndt nachmallen im 1436. Jahr, den 30. Tag Maij starbe.83) Ist begraben in Witingaw in der grossen Khierchen. Mit ihr erczaigt er Hainrichen, Jobsten vndt Johannem Sohne, auch Agnetam, Lidmillam vndt Prechtam Tochter.64) Anderen Jahrs hernach, das ist 1437, hat Herr Vlrich von Rosen- berg zum [pag. 73] andermal gehairat vnndt nahm ihm zum (sic) Ge- mahlin die Elisabetham von Schwamberg, aine Dochter deß Herrn Hinko Kruschina von Schwamberg, welcher da den Herrn mit dennen Taboritern vndt Piskern vergliechen hat im anno 1442. Diese Elisabetha nach 14 Jahren ihr Leben geendet, das ist im 65) anno 1451, vndt ligt begraben in Wittingau. 62) Das in Rede stehende Decret Čeněks von Wartenberg und Ulrichs II. von Rosenberg wurde am 17. Juni 1417 auf den Rosenberg'schen Herrschaften verkündet. Scriptores rer. Bohem., III. S. 23. 63) Bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a. O., S. 54, wird der 3. Mai 1436 als der Todestag Katharinas von Wartenberg an- gegeben. 64) Glossator II : Infra f. 114 adhuc 3 alias filias recenset. — Die drei Rosen- bergerinnen, Barbara, Johanna und Margareta, welche auf pag. (nicht fol.) 114 des Manuscriptes den Töchtern Ulrichs II. von Rosenberg beigezählt werden, sind unter die Kinder Johanns II. von Rosenberg einzureihen. 65) Ulrich II. von Rosenberg pflegte in seinen Briefen den Hynek Kruschina von Schwanberg allerdings seinen Schwiegervater (test) zu nennen, und umgekehrt that solches auch der Schwanberger in seinen Briefen dem Rosenberger gegen- über (Archiv český, III. S. 370 u. ff.). Ob aber diese Benennung wörtlich zu nehmen ist, oder ob sie nur eine Höflichkeitsformel bildet, die deshalb angewendet wurde, weil Hynek Kruschinas Sohn Bohuslav von Schwanberg mit Ulrichs Tochter Ludmilla vermählt war, vermag ich wegen Mangels an anderen dies- bezüglichen Quellen nicht zu entscheiden. War Ulrich II. von Rosenberg that-
1396—1451. 89 Anno domini 1412. Nach Absterben deß Herrn Hainrich von Rosen- berg, wie oben gemeldt, hat sich der Herr Tschenko von Wartenberg def Regiments deß Hauß von Rosenberg laut deß Herrn Hainrich von Rosen- berg Testament angenommen, den jungen Herrn zuer Andacht vnndt freien Khünsten ziehen lassen, alle die Herrschafften gebierlich vndt cristlich getreu zum Frommben der Weisen versorgt vnndt versehen. Aine Schuldt wierdt ihme zuegemessen, daß er die Miniche in Cromaw vmb ihr vnordn- liches vndt argerliches Leben vndt, daß sie nachtlicher Waillen die Laitern etc. (sic), nit gestrafft, auch daß er vndter zwaierley Gestalt die Com- munion gepassiert, darczue auch den jungen Herren gefiert vndt auf allen Herrschafften gebotten, daß die Pfarer anderst nit thuen solten, allß nur vndter zwaierley Gestalt. Vndt welche solches nit thuen wolten, gab er vber sie mit dem Herrn Vlrich von Rosenberg ain Decret, daß sie inner- halb 6 Wochen sich weg machen vndt der Herrschafft Rosenbergerischen Hauses miessig sein solten. Das geschah anno domini 1417.62) Dieses Jahrs, alß der Herr Vlrich seine Jahr erreicht hatte, drat ihme ab der Herr Tschenko alle die Herrschafften, vndt gleich wardt ihme auch vermahlicht die Catharina von Wartemberg, welche mit ihme vber 17 Jahrlang gelebt vnndt nachmallen im 1436. Jahr, den 30. Tag Maij starbe.83) Ist begraben in Witingaw in der grossen Khierchen. Mit ihr erczaigt er Hainrichen, Jobsten vndt Johannem Sohne, auch Agnetam, Lidmillam vndt Prechtam Tochter.64) Anderen Jahrs hernach, das ist 1437, hat Herr Vlrich von Rosen- berg zum [pag. 73] andermal gehairat vnndt nahm ihm zum (sic) Ge- mahlin die Elisabetham von Schwamberg, aine Dochter deß Herrn Hinko Kruschina von Schwamberg, welcher da den Herrn mit dennen Taboritern vndt Piskern vergliechen hat im anno 1442. Diese Elisabetha nach 14 Jahren ihr Leben geendet, das ist im 65) anno 1451, vndt ligt begraben in Wittingau. 62) Das in Rede stehende Decret Čeněks von Wartenberg und Ulrichs II. von Rosenberg wurde am 17. Juni 1417 auf den Rosenberg'schen Herrschaften verkündet. Scriptores rer. Bohem., III. S. 23. 63) Bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a. O., S. 54, wird der 3. Mai 1436 als der Todestag Katharinas von Wartenberg an- gegeben. 64) Glossator II : Infra f. 114 adhuc 3 alias filias recenset. — Die drei Rosen- bergerinnen, Barbara, Johanna und Margareta, welche auf pag. (nicht fol.) 114 des Manuscriptes den Töchtern Ulrichs II. von Rosenberg beigezählt werden, sind unter die Kinder Johanns II. von Rosenberg einzureihen. 65) Ulrich II. von Rosenberg pflegte in seinen Briefen den Hynek Kruschina von Schwanberg allerdings seinen Schwiegervater (test) zu nennen, und umgekehrt that solches auch der Schwanberger in seinen Briefen dem Rosenberger gegen- über (Archiv český, III. S. 370 u. ff.). Ob aber diese Benennung wörtlich zu nehmen ist, oder ob sie nur eine Höflichkeitsformel bildet, die deshalb angewendet wurde, weil Hynek Kruschinas Sohn Bohuslav von Schwanberg mit Ulrichs Tochter Ludmilla vermählt war, vermag ich wegen Mangels an anderen dies- bezüglichen Quellen nicht zu entscheiden. War Ulrich II. von Rosenberg that-
Strana 90
90 Von dem Ulrich von Rosenberg Anno domini 1418 aine Schwesster des Herrn Vlrichen, nahmenß Catharina, ain Freylein von Rosenberg, alß sie ihre Jahr erreicht, war sie von ihrem Herrn Bruedern zum Standt der Ehe versprochen dem Herrn Reinprechten dem Jungern von Walse, vnndt nach geuolendter Hochzeit ist sie mit ihme in Österreich verreisst. Alda, nachdem sie ihren Herrn vberlebt hatte, die Gueter Hohenek, Rossas vndt Sausenekh in ihrer Morgengab ihr Lebczeit ingehabt.66) Nach vnuersehenem vndt vnglükselligem todtlichen Abgang deß Konig Wenczeslay deß Vierten hat der Zischko ain Aufruer verursacht in der Neustadt zue Prag, alda die Rathspersonnen von dem Rathauß auß den Fenstern herundtergeworffen vnndt ermördt worden. Nachgehendt im Landt ain Vnrueh vnndt greulicher bluetiger Krieg endtstanden.67) Der Herr von Rosenberg ist mit aller seiner Macht dem Zischko wiederstandten, vnndt das alleß mit Willen seineß Kaisers Sigismundi, behmischen vndt vngerischen Khonigs, alß seines Herrnß gethan, deme ihr (sic, er), wie gebieret, trew geblieben. Von deme ihme ain brieflicher Befelch in Latain vberschigt worden, also: „Sigmundt, von Gottes Gnaden romischer Khonig, zue allen Zeiten Mehrer deßs Reichs vndt vngerischer, behmischer, Dalmater vnndt Croater Konig. Wolgeborner, hochwurdiger, vnnß getreuer, angenemer vndt ver- trauter Lieber! Ir habt vnnß zue wissen gethan, wie daß der Zischka, ain sonderbahrer Beschuczer vndt Beforderer der Wikleffischen Ihrthumben, an iczo in vnserm Konigreich Behaim zue Schaden der wahren Religion, ia auch der ganczen Cristenhait das, so sich anfangt zue rottiren, vnndt sächlich zweimal verheiratet, und war seine zweite Gemahlin thatsächlich eine Tochter Hynek Kruschinas von Schwanberg, so muss diese seine zweite Gemahlin um ein Bedeutendes jünger gewesen sein, als er selbst; denn ihr Vater war zu- folge zweier Urkunden des Prämonstratenserstiftes Tepl (Archiv český, VI. S. 464 u. 465) im Jahre 1412 noch minderjährig. Auch kann die fragliche Heirat des Rosenbergers mit der Schwanbergerin nicht schon im J. 1437, sondern erst um das Jahr 1443 stattgefunden haben, weil Ulrich von Rosenberg und Hynek Kru- schina von Schwanberg erst von dem letztgenannten Jahre an einander die Be- zeichnung „Schwiegervater“ beizulegen pflegten. Der Grabstätte der fraglichen Schwanbergerin in der Wittingauer Stiftskirche erwähnt übrigens auch Vačkář in seiner Monographie „Dějiny n. řeh. kanonie sv. Augustina v Třeboni“, S. 95; doch nennt Vačkář diese Schwanbergerin nicht Elisabeth, sondern Katharina. — Was den oberwähnten Ausgleich zwischen Ulrich von Rosenberg und den Tabo- rern (ohne die Piseker) betrifft, so wurde derselbe am 14. Juli 1442 bewerkstel- ligt. Archiv český, III. S. 526. 66) Katharina von Rosenberg wurde zu Wittingau im Jahre 1405 geboren und starb nach dem 7. April 1454. Ihr oberwähnter Gemahl, Hauptmann des Landes ob der Enns, war an dem letztgenannten Tage nicht mehr am Leben. Wolfgang und Reimbrecht von Wallsee waren ihre Söhne. Notizenblatt, II. (1852), S. 12. — Font. rer. Austr. 1. VI, S. 73. — Archiv f. Kunde österr. Geschichts- quellen, XII. S. 353, woselbst die falsche Angabe: „Idem (d. i. Katharinas Ge- mahl) obiit sabato ante Joannem Bapt. (21. Juni) 1455.“ 67) Siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 420 u. ff.
90 Von dem Ulrich von Rosenberg Anno domini 1418 aine Schwesster des Herrn Vlrichen, nahmenß Catharina, ain Freylein von Rosenberg, alß sie ihre Jahr erreicht, war sie von ihrem Herrn Bruedern zum Standt der Ehe versprochen dem Herrn Reinprechten dem Jungern von Walse, vnndt nach geuolendter Hochzeit ist sie mit ihme in Österreich verreisst. Alda, nachdem sie ihren Herrn vberlebt hatte, die Gueter Hohenek, Rossas vndt Sausenekh in ihrer Morgengab ihr Lebczeit ingehabt.66) Nach vnuersehenem vndt vnglükselligem todtlichen Abgang deß Konig Wenczeslay deß Vierten hat der Zischko ain Aufruer verursacht in der Neustadt zue Prag, alda die Rathspersonnen von dem Rathauß auß den Fenstern herundtergeworffen vnndt ermördt worden. Nachgehendt im Landt ain Vnrueh vnndt greulicher bluetiger Krieg endtstanden.67) Der Herr von Rosenberg ist mit aller seiner Macht dem Zischko wiederstandten, vnndt das alleß mit Willen seineß Kaisers Sigismundi, behmischen vndt vngerischen Khonigs, alß seines Herrnß gethan, deme ihr (sic, er), wie gebieret, trew geblieben. Von deme ihme ain brieflicher Befelch in Latain vberschigt worden, also: „Sigmundt, von Gottes Gnaden romischer Khonig, zue allen Zeiten Mehrer deßs Reichs vndt vngerischer, behmischer, Dalmater vnndt Croater Konig. Wolgeborner, hochwurdiger, vnnß getreuer, angenemer vndt ver- trauter Lieber! Ir habt vnnß zue wissen gethan, wie daß der Zischka, ain sonderbahrer Beschuczer vndt Beforderer der Wikleffischen Ihrthumben, an iczo in vnserm Konigreich Behaim zue Schaden der wahren Religion, ia auch der ganczen Cristenhait das, so sich anfangt zue rottiren, vnndt sächlich zweimal verheiratet, und war seine zweite Gemahlin thatsächlich eine Tochter Hynek Kruschinas von Schwanberg, so muss diese seine zweite Gemahlin um ein Bedeutendes jünger gewesen sein, als er selbst; denn ihr Vater war zu- folge zweier Urkunden des Prämonstratenserstiftes Tepl (Archiv český, VI. S. 464 u. 465) im Jahre 1412 noch minderjährig. Auch kann die fragliche Heirat des Rosenbergers mit der Schwanbergerin nicht schon im J. 1437, sondern erst um das Jahr 1443 stattgefunden haben, weil Ulrich von Rosenberg und Hynek Kru- schina von Schwanberg erst von dem letztgenannten Jahre an einander die Be- zeichnung „Schwiegervater“ beizulegen pflegten. Der Grabstätte der fraglichen Schwanbergerin in der Wittingauer Stiftskirche erwähnt übrigens auch Vačkář in seiner Monographie „Dějiny n. řeh. kanonie sv. Augustina v Třeboni“, S. 95; doch nennt Vačkář diese Schwanbergerin nicht Elisabeth, sondern Katharina. — Was den oberwähnten Ausgleich zwischen Ulrich von Rosenberg und den Tabo- rern (ohne die Piseker) betrifft, so wurde derselbe am 14. Juli 1442 bewerkstel- ligt. Archiv český, III. S. 526. 66) Katharina von Rosenberg wurde zu Wittingau im Jahre 1405 geboren und starb nach dem 7. April 1454. Ihr oberwähnter Gemahl, Hauptmann des Landes ob der Enns, war an dem letztgenannten Tage nicht mehr am Leben. Wolfgang und Reimbrecht von Wallsee waren ihre Söhne. Notizenblatt, II. (1852), S. 12. — Font. rer. Austr. 1. VI, S. 73. — Archiv f. Kunde österr. Geschichts- quellen, XII. S. 353, woselbst die falsche Angabe: „Idem (d. i. Katharinas Ge- mahl) obiit sabato ante Joannem Bapt. (21. Juni) 1455.“ 67) Siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. a, S. 420 u. ff.
Strana 91
1405—1454. 91 dennen Ihrtumben anhangendeß Volkh wieder euch, zue Schaden vndt Ruin eurer Gueter zuesamenbringt. Fur solches Auisiren vndt eure Treye wier euch sehr dankhen, wier auch bey dieser eur Trey mit vnserm koniglichen Begeren euch ersuechen vndt bitten, im gleichen auch gebietten, daß ir mit besagtem [pag. 74] Zischko Kheczern in kainen Frieden ain- gehet, sondern seine Macht mit aller eurer Störkhe zertrenet vnndt wieder ihne vndt seine Hülfgenossene, so offter es die Gelegenhait gibt, auch kriegisch nach allem euren Vermögen auf sein vnndt ziehen werdet vndt ihme feundtsellig begegnet. Derohalben ihr auch dem Kragirsch von Landtsstain, Haubtman in Budweiß, vnserem lieben Getreuen, zue wieder- stehen dem obbesagten Zischka vndt allen Anderen seines Anhangs, zue Hulff vndt Rettung nach eurem hochsten Vermögen nit vndterlasset bey- zuespringen. Ir erweiset vnnserer Hochhait damit ain Belieben vnndt eurer wurkliche Trey. Datum in vnserem Veldtleger negst dem Kladruber Closster, Sambstag vor dem Sontag Inuocauit, vnserer Reiche, deß vngerischen im “ 68) 34., deß romischen im 11. vndt deß behmischen im ersten Jahr. In ainem anderen Schreiben baldt nach diesem schriebe an ihne der Kaiser Sykmundt also: „Vlrich von Rosenberg! Dein Schreiben haben wier wol vernommen, insonderhait da du vnns schreibest von den Taboritern. Wisse, daß wier gotlob schon alhier vnndt bemhüen vnß, daß die alhieische Taboriter dennen auf dem Hradischko nit vill Hülff geben werden. Derohalben ge- bieten, daß du fort den Tabor auf dem Hradischtko von ainander zer- straiest vndt zerschlaiffest. Im Fal aber du dieß iczo nit thuen kontest, so wöllen wier, daß du alsobaldt ohne Verschub mit dem Volk zue Roß vndt zue Fueß vnnß zue Hülff kommest, dan wier darauf verblieben, daß wier der Taboriten Vnwesen vnndt Grailigkait nit mehr laiden wöllen, sondern solcheß mit der Hülff Gotteß vermainen zue stöllen. Geben auffm Wischerad, den Freitag nach Pfingsten, anno vnserer Reiche, deß hun- gerischen im 34. vndt deß rommischen im 10. Jahr.“ 69) Hierauf Herr Vlrich von Rosenberg, welcher nit aine klaine Macht gehabt nit allein von seinen Vndterthannen, sondern auch auß Ossterreich vndt Bairen, auch andersthero, darmit er dem Konig zuegeczogen, den Tabor oder Hradischtko belegert. Vnndt alß er zwo Wochen vmbgelegert hatte, fieng ihn an starg mit Beschiessen auß Stuken zue gewinnen. In- dem da er auf mehrer Volkh gewartet, dan es hat sollen sich mit ihme mit seinem Volkh zue Roß vndt zue Fueß coniungieren der Hainrich [pag. 75] von Puechperk auß Konigs Befelch, vber dieß auch auf Begeren haben die ossterreichische Fursten kommen sollen, zu dem ist der Mi- kulaß von Husy mit grossem Volk nachtlichen vor Petri vndt Paulj den Belegerten zue Hülff komen, welcher alsobaldt in die Stat wardt ainge- 68) D. i. am 8. Februar 1121. Der lateinische Wortlaut dieses Briefes ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. des Hussitenkrieges, I. S. 63, nach dem Original im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau abgedruckt. 69) D. i. am 31. Mai 1420. Das böhmische Original dieses Briefes ist im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau vorhanden. Ein Abdruck des- selben ist im Archiv český, I. S. 12, zu finden.
1405—1454. 91 dennen Ihrtumben anhangendeß Volkh wieder euch, zue Schaden vndt Ruin eurer Gueter zuesamenbringt. Fur solches Auisiren vndt eure Treye wier euch sehr dankhen, wier auch bey dieser eur Trey mit vnserm koniglichen Begeren euch ersuechen vndt bitten, im gleichen auch gebietten, daß ir mit besagtem [pag. 74] Zischko Kheczern in kainen Frieden ain- gehet, sondern seine Macht mit aller eurer Störkhe zertrenet vnndt wieder ihne vndt seine Hülfgenossene, so offter es die Gelegenhait gibt, auch kriegisch nach allem euren Vermögen auf sein vnndt ziehen werdet vndt ihme feundtsellig begegnet. Derohalben ihr auch dem Kragirsch von Landtsstain, Haubtman in Budweiß, vnserem lieben Getreuen, zue wieder- stehen dem obbesagten Zischka vndt allen Anderen seines Anhangs, zue Hulff vndt Rettung nach eurem hochsten Vermögen nit vndterlasset bey- zuespringen. Ir erweiset vnnserer Hochhait damit ain Belieben vnndt eurer wurkliche Trey. Datum in vnserem Veldtleger negst dem Kladruber Closster, Sambstag vor dem Sontag Inuocauit, vnserer Reiche, deß vngerischen im “ 68) 34., deß romischen im 11. vndt deß behmischen im ersten Jahr. In ainem anderen Schreiben baldt nach diesem schriebe an ihne der Kaiser Sykmundt also: „Vlrich von Rosenberg! Dein Schreiben haben wier wol vernommen, insonderhait da du vnns schreibest von den Taboritern. Wisse, daß wier gotlob schon alhier vnndt bemhüen vnß, daß die alhieische Taboriter dennen auf dem Hradischko nit vill Hülff geben werden. Derohalben ge- bieten, daß du fort den Tabor auf dem Hradischtko von ainander zer- straiest vndt zerschlaiffest. Im Fal aber du dieß iczo nit thuen kontest, so wöllen wier, daß du alsobaldt ohne Verschub mit dem Volk zue Roß vndt zue Fueß vnnß zue Hülff kommest, dan wier darauf verblieben, daß wier der Taboriten Vnwesen vnndt Grailigkait nit mehr laiden wöllen, sondern solcheß mit der Hülff Gotteß vermainen zue stöllen. Geben auffm Wischerad, den Freitag nach Pfingsten, anno vnserer Reiche, deß hun- gerischen im 34. vndt deß rommischen im 10. Jahr.“ 69) Hierauf Herr Vlrich von Rosenberg, welcher nit aine klaine Macht gehabt nit allein von seinen Vndterthannen, sondern auch auß Ossterreich vndt Bairen, auch andersthero, darmit er dem Konig zuegeczogen, den Tabor oder Hradischtko belegert. Vnndt alß er zwo Wochen vmbgelegert hatte, fieng ihn an starg mit Beschiessen auß Stuken zue gewinnen. In- dem da er auf mehrer Volkh gewartet, dan es hat sollen sich mit ihme mit seinem Volkh zue Roß vndt zue Fueß coniungieren der Hainrich [pag. 75] von Puechperk auß Konigs Befelch, vber dieß auch auf Begeren haben die ossterreichische Fursten kommen sollen, zu dem ist der Mi- kulaß von Husy mit grossem Volk nachtlichen vor Petri vndt Paulj den Belegerten zue Hülff komen, welcher alsobaldt in die Stat wardt ainge- 68) D. i. am 8. Februar 1121. Der lateinische Wortlaut dieses Briefes ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. des Hussitenkrieges, I. S. 63, nach dem Original im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau abgedruckt. 69) D. i. am 31. Mai 1420. Das böhmische Original dieses Briefes ist im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau vorhanden. Ein Abdruck des- selben ist im Archiv český, I. S. 12, zu finden.
Strana 92
92 Von dem Ulrich von Rosenberg lassen, daß Rosenbergerisch Volk aber sich dessen nit versehen vndt kainen Wiederstandt gethan. Zue morgenst, das ist am Tag Petri vndt Pauli, wie der Tag ange- brochen, ist der Niklaß von Husy mit seinem Volkh tapffer aus der Stat heraußgefallen, an das Rosenbergerisch Volkh starg geseczt vndt alleß das Volk zertrendt vnndt verdrieben, welche da vill Beuthen, Proffiant vndt Stik verlassen haben. In diesem Außfall ist der Kragirsch von Landtstain, Haubtman zue Budweiß, ain tapferer teutscher Mahn, vndt andere mehr Teutschen, welche vor diesem vill Schaden den Behmen zuegefiegt hatten, vmbkommen. Zugen auch selbiger Zeit der romischen Seiten zue Hülff in Behmen die osterreichische Fürssten Albrecht vndt Ernest, vnndt wie sie kaum innerhalb zwai Wochen erst nach dem Außfall vnndt Zertrennung deß Herrn Rosenbergers Volk von Tabor auf Budweiß ankommen waren, ist dem Herrn solch ihrer Zug nichtignucz gewesen. 70) Von diesem vnglükseligen Success vndt Zuefall schrieb claglich vnndt bedriebter der Herr von Rosenberg an den Khaiser Sigismundum, an- czeigendt, wie er nit allein ainen grossen Schaden, sondern auch Spot derentwegen dragen mueß, deme der Kaiser wieder also zuegeschrieben: „Wolgeborner, Getreuer, besonders Lieber! Vnnß ist sehr laid, daß du von dennen Taboritern auß dem Veldt bist verdrungen worden, vndt daß dier nach deinem Willen nit ist ergangen; dan wier haben durch vnsere Potschafft schon zuewegen gebracht, daß dir die Österreicher solten haben geholffen Dieweillen es aber geschehen, so wollen wier, daß vnserer Sohn Furst Albrecht graten Wegs auf vnnß zuekhere vndt ziehe, bey vnnß in diesen Verleiffen zue sein. Du aber dich dahaimb vber die Deinigen sehen lasse alß ain Herr, damit sie wissen, daß du ihr Herr vndt ihrer machtig seiest, vndt wissen, daß dier gehorsamben sollen. Geben im Veld- leger am Vffer vor Prag, Montag nach St. Paulj, anno vnserer Reiche, deß hungerischen im 34. vndt deß romischen im 10ten.71) Ad mandatum domini regis Michael cancell., Pragen. canonicus. [pag. 76]. Nach solcher Victori vndt Sig seindt die Taboriter mehr freidig vnndt störker worden, dan der Zischka in den Prachner Craiß gerukt vnndt die Stat Prachaticz mit Sturm eröbert, bey 200 der Leuth 70) Über die Niederlage Ulrichs von Rosenberg bei Tabor befindet sich ein genauerer Bericht in den Font. rer. Austr., 1, II, S. 371 und 372, sowie bei Tomek, Žižka, S. 48 u. ff. — Leopold von Kraig, Herr von Landstein und Haupt- mann in Budweis, ist in dem Kampfe bei Tabor (29. Juni 1420) nicht gefallen; denn wir begegnen ihm in den Urkunden noch bis zum Jahre 1433. Stippel, Landstein vom Jahre 1381—1433, Jahresbericht des Gymnasiums zu Eger 1895, S. 9—12. 71) D. i. am 1. Juli 1420. Das böhmische Original dieses Briefes ist im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Abdruck davon im Archiv český, I. S. 14. u. 15.
92 Von dem Ulrich von Rosenberg lassen, daß Rosenbergerisch Volk aber sich dessen nit versehen vndt kainen Wiederstandt gethan. Zue morgenst, das ist am Tag Petri vndt Pauli, wie der Tag ange- brochen, ist der Niklaß von Husy mit seinem Volkh tapffer aus der Stat heraußgefallen, an das Rosenbergerisch Volkh starg geseczt vndt alleß das Volk zertrendt vnndt verdrieben, welche da vill Beuthen, Proffiant vndt Stik verlassen haben. In diesem Außfall ist der Kragirsch von Landtstain, Haubtman zue Budweiß, ain tapferer teutscher Mahn, vndt andere mehr Teutschen, welche vor diesem vill Schaden den Behmen zuegefiegt hatten, vmbkommen. Zugen auch selbiger Zeit der romischen Seiten zue Hülff in Behmen die osterreichische Fürssten Albrecht vndt Ernest, vnndt wie sie kaum innerhalb zwai Wochen erst nach dem Außfall vnndt Zertrennung deß Herrn Rosenbergers Volk von Tabor auf Budweiß ankommen waren, ist dem Herrn solch ihrer Zug nichtignucz gewesen. 70) Von diesem vnglükseligen Success vndt Zuefall schrieb claglich vnndt bedriebter der Herr von Rosenberg an den Khaiser Sigismundum, an- czeigendt, wie er nit allein ainen grossen Schaden, sondern auch Spot derentwegen dragen mueß, deme der Kaiser wieder also zuegeschrieben: „Wolgeborner, Getreuer, besonders Lieber! Vnnß ist sehr laid, daß du von dennen Taboritern auß dem Veldt bist verdrungen worden, vndt daß dier nach deinem Willen nit ist ergangen; dan wier haben durch vnsere Potschafft schon zuewegen gebracht, daß dir die Österreicher solten haben geholffen Dieweillen es aber geschehen, so wollen wier, daß vnserer Sohn Furst Albrecht graten Wegs auf vnnß zuekhere vndt ziehe, bey vnnß in diesen Verleiffen zue sein. Du aber dich dahaimb vber die Deinigen sehen lasse alß ain Herr, damit sie wissen, daß du ihr Herr vndt ihrer machtig seiest, vndt wissen, daß dier gehorsamben sollen. Geben im Veld- leger am Vffer vor Prag, Montag nach St. Paulj, anno vnserer Reiche, deß hungerischen im 34. vndt deß romischen im 10ten.71) Ad mandatum domini regis Michael cancell., Pragen. canonicus. [pag. 76]. Nach solcher Victori vndt Sig seindt die Taboriter mehr freidig vnndt störker worden, dan der Zischka in den Prachner Craiß gerukt vnndt die Stat Prachaticz mit Sturm eröbert, bey 200 der Leuth 70) Über die Niederlage Ulrichs von Rosenberg bei Tabor befindet sich ein genauerer Bericht in den Font. rer. Austr., 1, II, S. 371 und 372, sowie bei Tomek, Žižka, S. 48 u. ff. — Leopold von Kraig, Herr von Landstein und Haupt- mann in Budweis, ist in dem Kampfe bei Tabor (29. Juni 1420) nicht gefallen; denn wir begegnen ihm in den Urkunden noch bis zum Jahre 1433. Stippel, Landstein vom Jahre 1381—1433, Jahresbericht des Gymnasiums zu Eger 1895, S. 9—12. 71) D. i. am 1. Juli 1420. Das böhmische Original dieses Briefes ist im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Abdruck davon im Archiv český, I. S. 14. u. 15.
Strana 93
1419—1420. 93 darin erbarmlich ermördt vnndt in Brandt gestekht,72) von dannen auf den Guetern deß Closters Guldencron Schaden gethan, plundert vnndt verhöret, biß er kam in das Kloster, welches er ödt gefunden, dan die Miniche, von seiner Grausambkaidt herendt vnndt zeitlich die Khierchen- klainoder versorgt vndt ihre Gerechtigkaiten bewahrt, haben sie das Closter verlassen, anderwerts sich begeben vndt ihre Halß gesaluiert vndt erret. Das Closster er in Brandt gestögt vnndt zerstöret, obschon der damalige Abbt darin, Rugierus, am Sontag vor Allerhailligen die Budweiser embsig angesprochen, daß sie ihme mit ihren auf das maist, so uil sie mögen, Geharnischten vndt auch Schiczen mit ihren Armbrüssten wieder dem Zischko, welcher sich dauon nit weit an ainem Berg sehr versamelt hatte, zue Hulf kommen wolten bei Tagtag (sic) vnndt Nacht vndt sich nit saumen, dieweillen er willenß wäre, das Closter anczuefallen. Aber die Budweiser, weillen sie sich waß vngenuegsamb vndt math wieder deß Zischko Volk vndt Macht befandten, haben sie solche Hulf dem Closter nit gethan. Also dieser Rugierus mit anderen seinen Bruedern auß dem Closter geczogen, zuuor eher der Zischka sie vberfallen. 73) Der Herr Vlrich hatte sein Kriegsher auf seinen Herschafften in Beraithschafft vnndt gestattete nit, seinen Herrschafften Schaden anczue- thuen, sondern ihnen stark wiederstandten, auch die Guldencroner Closters- guetter, welche von den Husyten aingenommen, gespoliert vnndt verderbt wahren, deren er sich angenomen, seinen Herrschafften zuegeaignet, daß die Feundt sich deren nit mehr haben konnen bemechtigen. Derselbigen Zeit, anno domini 1419, der Vlrich von Rosenberg, alß er die Budner ihme fur Wiedersacher gehabt, welche da dem [pag. 77 Zischko vnndt den Taboritern sich zuegesellet, welcheß sie wieder ihre Verschreibungen, damit sie sich dem Hauß Rosenberg verschrieben hatten, nit haben thuen sollen, dahero brachte er zuesamben ain Kriegsher, zuege auf sie zue vnndt bemechtigte sich der Stadt, die Statmauren herumben verschleiffen lassen anbefolhen. Die Budner aber diemuetigtten sich vor dem Herrn alß ihrem Schuczer vndt verschrieben sich zum andermahlen also : „Wier Richter, Rathsmahnen vnndt die gancze Gemain der Stadt Budnian allesambtlich, ainheliglich vnndt ingemain hie mit diesem Brief 72) Hier ist wohl die zweite Einnahme der Stadt Prachatitz durch die Ta- boriten (12. November 1420) gemeint. Palacký, Geschichte von Böhmen, III. b, S. 171, und Tomek, Jan Žižka, S. 67, geben übereinstimmend mit Laurenz von Březina (Font. rer. Austr. 1, II, S. 425) die Zahl der in den Gassen und in den Häusern der Stadt getödteten Bürger auf 230 und die Zahl der in der Sacristei der Prachatitzer Kirche verbrannten Personen auf 85 an. 73) Siehe den Brief des Goldenkroner Abtes Rüdiger an die Budweiser bei Pangerl, Urkundenb. des ehemaligen Stiftes Goldenkron, S. 418. Pangerl hat das Schreiben des Abtes mit dem Datum „28. October 1425“ versehen; da aber nach dem Berichte Tomeks (Jan Žižka, S. 62—66) die Taboriten im Herbste 1420 zu- meist das südliche Böhmen zum Schauplatze ihrer kriegerischen Unternehmungen machten, so kann der Brief füglich auch am 27. October 1420 geschrieben wor- den sein. Mit dem letzterwähnten Datum stimmen die Traditionen des Golden- kroner Stiftes überein.
1419—1420. 93 darin erbarmlich ermördt vnndt in Brandt gestekht,72) von dannen auf den Guetern deß Closters Guldencron Schaden gethan, plundert vnndt verhöret, biß er kam in das Kloster, welches er ödt gefunden, dan die Miniche, von seiner Grausambkaidt herendt vnndt zeitlich die Khierchen- klainoder versorgt vndt ihre Gerechtigkaiten bewahrt, haben sie das Closter verlassen, anderwerts sich begeben vndt ihre Halß gesaluiert vndt erret. Das Closster er in Brandt gestögt vnndt zerstöret, obschon der damalige Abbt darin, Rugierus, am Sontag vor Allerhailligen die Budweiser embsig angesprochen, daß sie ihme mit ihren auf das maist, so uil sie mögen, Geharnischten vndt auch Schiczen mit ihren Armbrüssten wieder dem Zischko, welcher sich dauon nit weit an ainem Berg sehr versamelt hatte, zue Hulf kommen wolten bei Tagtag (sic) vnndt Nacht vndt sich nit saumen, dieweillen er willenß wäre, das Closter anczuefallen. Aber die Budweiser, weillen sie sich waß vngenuegsamb vndt math wieder deß Zischko Volk vndt Macht befandten, haben sie solche Hulf dem Closter nit gethan. Also dieser Rugierus mit anderen seinen Bruedern auß dem Closter geczogen, zuuor eher der Zischka sie vberfallen. 73) Der Herr Vlrich hatte sein Kriegsher auf seinen Herschafften in Beraithschafft vnndt gestattete nit, seinen Herrschafften Schaden anczue- thuen, sondern ihnen stark wiederstandten, auch die Guldencroner Closters- guetter, welche von den Husyten aingenommen, gespoliert vnndt verderbt wahren, deren er sich angenomen, seinen Herrschafften zuegeaignet, daß die Feundt sich deren nit mehr haben konnen bemechtigen. Derselbigen Zeit, anno domini 1419, der Vlrich von Rosenberg, alß er die Budner ihme fur Wiedersacher gehabt, welche da dem [pag. 77 Zischko vnndt den Taboritern sich zuegesellet, welcheß sie wieder ihre Verschreibungen, damit sie sich dem Hauß Rosenberg verschrieben hatten, nit haben thuen sollen, dahero brachte er zuesamben ain Kriegsher, zuege auf sie zue vnndt bemechtigte sich der Stadt, die Statmauren herumben verschleiffen lassen anbefolhen. Die Budner aber diemuetigtten sich vor dem Herrn alß ihrem Schuczer vndt verschrieben sich zum andermahlen also : „Wier Richter, Rathsmahnen vnndt die gancze Gemain der Stadt Budnian allesambtlich, ainheliglich vnndt ingemain hie mit diesem Brief 72) Hier ist wohl die zweite Einnahme der Stadt Prachatitz durch die Ta- boriten (12. November 1420) gemeint. Palacký, Geschichte von Böhmen, III. b, S. 171, und Tomek, Jan Žižka, S. 67, geben übereinstimmend mit Laurenz von Březina (Font. rer. Austr. 1, II, S. 425) die Zahl der in den Gassen und in den Häusern der Stadt getödteten Bürger auf 230 und die Zahl der in der Sacristei der Prachatitzer Kirche verbrannten Personen auf 85 an. 73) Siehe den Brief des Goldenkroner Abtes Rüdiger an die Budweiser bei Pangerl, Urkundenb. des ehemaligen Stiftes Goldenkron, S. 418. Pangerl hat das Schreiben des Abtes mit dem Datum „28. October 1425“ versehen; da aber nach dem Berichte Tomeks (Jan Žižka, S. 62—66) die Taboriten im Herbste 1420 zu- meist das südliche Böhmen zum Schauplatze ihrer kriegerischen Unternehmungen machten, so kann der Brief füglich auch am 27. October 1420 geschrieben wor- den sein. Mit dem letzterwähnten Datum stimmen die Traditionen des Golden- kroner Stiftes überein.
Strana 94
94 Von dem Ulrich von Rosenberg allen bekennen offentlich, welche diesen Brief sehen oder lesendt anheren werden, daß wier allesambt die gancze Gemain mit vnserm gueten Bedacht vundt Rathsschöpfung, auch mit vnserer aller guetem Willen angelobt vnndt geschworen haben dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg vnndt seinen Nachkommen vmb dieß, daß er vnnß verwillige, die Stat wiederumb mit Mauren zu vmbfangen vndt mit Graben, wie es zuuor ge- wesen, zue bewahren. Nach diesem, sofern wier ihn mit waß ercziernet haben oder ainige Schaden auß dieser Stadt auf den Herrschafften oder dem Herrn geschehen sein möchten, so globen wier ihme rechte Leibai- genschafft vndt Vndterthanigkait in allen dennen Stukhen, massen wier dessen seinem Vatter vndt anderen Herren, so mit ihme gewesen seindt in demselben Krieg, vber vnß ainen Brief gegeben haben, dauon solcher ain Mehrers vndt weitlauffiger beczeüget. Diesem allen zuer Steyr der Ge- wißhait vnndt steiffer Haltung vrkundigen wier mit zue diesem Brief an- gehengtem vnnserer Stadt Insigel. So da gegeben in Budnian, anno domini “ 74) 1420, dominica, qua canitur Reminiscere. Dieses Jahrs, am Tag Bricti die Taboriter haben gewunnen deß Herrn von Rosenberg gewaltig fesstes Schloß Pržibenicz solchergestalt: Es waren in diesem Schloß 14 Taboriter gefangene, mit Namen der Pfaf Koranda, ain Haubtman der Taboriter, welcher, alß er mit etlichen seinen Bruedern nach Bechin geritten, habendt von dem Hainrichen Beffl 75) alß Herrn auf Bechin ain sicher Glaidt, [pag. 78] ist von deß Herrn von Rosenberg Leuthen gefangen vnndt sambt denen seinen Ge- ferdten auf das Schloß in Thurm in ain Stok gelegt worden. Solcher Stok alßer waß alt vndt faullen Holczes gewesen, haben sie sich leucht derauß gewinnen konnen, den sie aufrechts gestöllet vnndt darnach hinauf gekrochen vnndt etliche Thieren außgebrochen, biß daß sie auf den Wachter in sein Stibl, so den Thurm verwalt hatte, kommen seindt. Den haben sie gebunden vnndt den Thurm selbst bemechtiget vnndt beseczt. Alß nun ainer, der hieß Odolan, so die Gefangenen versorget vndt zue ihnen geschauet, nechsten Morgenß frue mit sambt dem Tag selberst an- derer auf den Thurm gegangen, in Mainung, seinem Brauch nach zue den Gefangenen zue schauen, alßobaldt er in den Thurm gedretten, diese bederseits auf ihn laurende sprangen herfur vnndt fiengen beede vndt in den Thurm, darinnen sie selbst gesessen waren, hinaingeworffen. Aber den Odolan liessen sie auf Trau vndt Glauben loß, vnndt hat ihnen ver- sprochen, auf Tabor zue lauffen vnndt dort andeuten, wie daß die Gefan- gene ihnen auß der Gefengnuß geholffen hatten vndt sich deß Thurmß bemachtiget, daß man sie zue retten vnndt die Fesstung ainnemmen solten (sic), iczo seýe aine guete Gelegenhait darczue. Vndt er that also vnndt solche Fesstung ihnen verrathen, den die Thaboritter baldt aingeczogen vndt gefenglich versorgen lassen, damit er fur die Warhait ain Gescheng, 74) Urkunde vom 3. März 1420 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Wie die Stadt Wodňan schon zu Ende des Monates August oder im September desselben Jahres wieder von den Taboriten erobert und besetzt wor- den ist, darüber wird in den Scriptores rer. Boh., III. S. 46 berichtet. 75) D. i. Heinrich Leffel von Lažan und Krakowetz, Herr auf Bechin.
94 Von dem Ulrich von Rosenberg allen bekennen offentlich, welche diesen Brief sehen oder lesendt anheren werden, daß wier allesambt die gancze Gemain mit vnserm gueten Bedacht vundt Rathsschöpfung, auch mit vnserer aller guetem Willen angelobt vnndt geschworen haben dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg vnndt seinen Nachkommen vmb dieß, daß er vnnß verwillige, die Stat wiederumb mit Mauren zu vmbfangen vndt mit Graben, wie es zuuor ge- wesen, zue bewahren. Nach diesem, sofern wier ihn mit waß ercziernet haben oder ainige Schaden auß dieser Stadt auf den Herrschafften oder dem Herrn geschehen sein möchten, so globen wier ihme rechte Leibai- genschafft vndt Vndterthanigkait in allen dennen Stukhen, massen wier dessen seinem Vatter vndt anderen Herren, so mit ihme gewesen seindt in demselben Krieg, vber vnß ainen Brief gegeben haben, dauon solcher ain Mehrers vndt weitlauffiger beczeüget. Diesem allen zuer Steyr der Ge- wißhait vnndt steiffer Haltung vrkundigen wier mit zue diesem Brief an- gehengtem vnnserer Stadt Insigel. So da gegeben in Budnian, anno domini “ 74) 1420, dominica, qua canitur Reminiscere. Dieses Jahrs, am Tag Bricti die Taboriter haben gewunnen deß Herrn von Rosenberg gewaltig fesstes Schloß Pržibenicz solchergestalt: Es waren in diesem Schloß 14 Taboriter gefangene, mit Namen der Pfaf Koranda, ain Haubtman der Taboriter, welcher, alß er mit etlichen seinen Bruedern nach Bechin geritten, habendt von dem Hainrichen Beffl 75) alß Herrn auf Bechin ain sicher Glaidt, [pag. 78] ist von deß Herrn von Rosenberg Leuthen gefangen vnndt sambt denen seinen Ge- ferdten auf das Schloß in Thurm in ain Stok gelegt worden. Solcher Stok alßer waß alt vndt faullen Holczes gewesen, haben sie sich leucht derauß gewinnen konnen, den sie aufrechts gestöllet vnndt darnach hinauf gekrochen vnndt etliche Thieren außgebrochen, biß daß sie auf den Wachter in sein Stibl, so den Thurm verwalt hatte, kommen seindt. Den haben sie gebunden vnndt den Thurm selbst bemechtiget vnndt beseczt. Alß nun ainer, der hieß Odolan, so die Gefangenen versorget vndt zue ihnen geschauet, nechsten Morgenß frue mit sambt dem Tag selberst an- derer auf den Thurm gegangen, in Mainung, seinem Brauch nach zue den Gefangenen zue schauen, alßobaldt er in den Thurm gedretten, diese bederseits auf ihn laurende sprangen herfur vnndt fiengen beede vndt in den Thurm, darinnen sie selbst gesessen waren, hinaingeworffen. Aber den Odolan liessen sie auf Trau vndt Glauben loß, vnndt hat ihnen ver- sprochen, auf Tabor zue lauffen vnndt dort andeuten, wie daß die Gefan- gene ihnen auß der Gefengnuß geholffen hatten vndt sich deß Thurmß bemachtiget, daß man sie zue retten vnndt die Fesstung ainnemmen solten (sic), iczo seýe aine guete Gelegenhait darczue. Vndt er that also vnndt solche Fesstung ihnen verrathen, den die Thaboritter baldt aingeczogen vndt gefenglich versorgen lassen, damit er fur die Warhait ain Gescheng, 74) Urkunde vom 3. März 1420 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Wie die Stadt Wodňan schon zu Ende des Monates August oder im September desselben Jahres wieder von den Taboriten erobert und besetzt wor- den ist, darüber wird in den Scriptores rer. Boh., III. S. 46 berichtet. 75) D. i. Heinrich Leffel von Lažan und Krakowetz, Herr auf Bechin.
Strana 95
1420—1437. 95 oder auch vmb der Lug die Straff verdienter habe. AlBobaldt darauf die Thaboritter gesambter kamen an mit zimblicher Menge Volkhs, daß Schloß Schloß (sic) Przibenicz sturmbten alsobaldten vndt gewahnen das Schloß, dan die Gefangene, so auf dem Thurm waren, machten ain sehr groß Geschrey, alß sie die Taboriter ziehen sahen, vnndt schrien mit ganczer Gurgel : „Thabor her, Tabor her,“ daß die, so darinnen wahren, gleich- samb erschrokene vndt von Sinnen, dieweillen sie nit gewist, waß da ge- schiecht. Vndt als der [pag. 79] Haubtman wolte auf den Thurm gehen vndt sehen, waß dieß wäre, hat nit geköndt weder zuer Porten zue tretten darumben, daß die auf dem Thurm ihnen vil Staine beraitet, von dem Thurm herundter darmit geworffen haben, biß die Feundt in die Vesstung hinain kommen seindt, derselben sich bemechtigt vndt mit ihrem Volk beseczt. Vnndt alß die, so auf dem anderen Schloß gegenhinuber vber dem Wasser waren, dieses, waß da geschehen, gesehen haben, seindt sie er- schroken vnndt dauon außgerissen vndt endtloffen, ain ieder, wohin er gekonndt, vndt alleß alda verlassen. Also aines Tags mit wunderselczamber Gestalt zwaier fesster Heiser fast vneroberlich deß Herrn von Rosenberg die Taboriter vberkommen. Bey solchem Ainnemben ist nur aincziger, nahmenß Kunesch, ge- blieben, die anderen seindt gefangen worden. Auf diesen Hausern ist Vnczal bares Guet an Klanodien, Pechern, Ringen von Golt vndt Silber, Halßbandt, Medalien vndt Edelgestain, Kelich vndt Monstranczen, auch aine Bischoffnimpfl mit dem Pastoral auß dem Kloster Miliwska zu uerwahren gegebenes, von Biechern vndt Ornaten vnndt vill theurer Klaider vndt Zoblpelcz vndt Mardern gefundten worden; dan die Vmbligenden, sowol Weltliche alß Gaistliche, gaben es in diese Örter zu uerwahren, der Hofnung, daß ihnen sicher sein werden. Aber durch solche Eroberung alleß verlohren vndt denen Taboritern worden.76) Solcher Heuser hielten die Taboriter in vber 16 Jahr lang vndt thatten dauon grosse Schaden, Verderben vndt Rauberey. Der Herr von Rosenberg embfandt es mit schwärem Gemuet, daß vor diesem sein gewesstes Erbguet mueß iczo sein aine Spelunken der Lotrbueben, hat derowegen mit den Taboriten ain Vergleich gethan vnndt gab ihnen fur dieß Hauß 900 f" gr. behm. Prager Mincz vnndt bei dem Kaiser Sigismundo ihnen zuewegen gebracht zur Erbschafft das Luno- wiczer vndt Auschtieczker Guet. Sie endtgegen diesem dem Herrn die Fesstung abgetretten auf das Zil, daß er sie abbrechen, zerstören vndt mit der Erde vergleichen lasse, [pag. 80] vndt daß solche nimmermehr auf alle ewige Zeiten gebauet werde. Daß haben beede Parthaien ainander brieflichen versichert anno domini 1437.77) 76) Nach Laurenz von Březina, Font. rer. Austr., 1. II, S. 428 u. 429. Siehe auch Script. rer. Boh., III. S. 42 u. 474. 77) Originalurkunde ddto. „na Hradišti (Tabor), 1437, den sv. Prokopa (4. Juli)“ im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Regest davon im Archiv český, III. S. 518. — Siehe auch die Urkunde vom 16. October 1436 im Archiv český, III. S. 450, mittels welcher ein Ausgleich zwischen K.
1420—1437. 95 oder auch vmb der Lug die Straff verdienter habe. AlBobaldt darauf die Thaboritter gesambter kamen an mit zimblicher Menge Volkhs, daß Schloß Schloß (sic) Przibenicz sturmbten alsobaldten vndt gewahnen das Schloß, dan die Gefangene, so auf dem Thurm waren, machten ain sehr groß Geschrey, alß sie die Taboriter ziehen sahen, vnndt schrien mit ganczer Gurgel : „Thabor her, Tabor her,“ daß die, so darinnen wahren, gleich- samb erschrokene vndt von Sinnen, dieweillen sie nit gewist, waß da ge- schiecht. Vndt als der [pag. 79] Haubtman wolte auf den Thurm gehen vndt sehen, waß dieß wäre, hat nit geköndt weder zuer Porten zue tretten darumben, daß die auf dem Thurm ihnen vil Staine beraitet, von dem Thurm herundter darmit geworffen haben, biß die Feundt in die Vesstung hinain kommen seindt, derselben sich bemechtigt vndt mit ihrem Volk beseczt. Vnndt alß die, so auf dem anderen Schloß gegenhinuber vber dem Wasser waren, dieses, waß da geschehen, gesehen haben, seindt sie er- schroken vnndt dauon außgerissen vndt endtloffen, ain ieder, wohin er gekonndt, vndt alleß alda verlassen. Also aines Tags mit wunderselczamber Gestalt zwaier fesster Heiser fast vneroberlich deß Herrn von Rosenberg die Taboriter vberkommen. Bey solchem Ainnemben ist nur aincziger, nahmenß Kunesch, ge- blieben, die anderen seindt gefangen worden. Auf diesen Hausern ist Vnczal bares Guet an Klanodien, Pechern, Ringen von Golt vndt Silber, Halßbandt, Medalien vndt Edelgestain, Kelich vndt Monstranczen, auch aine Bischoffnimpfl mit dem Pastoral auß dem Kloster Miliwska zu uerwahren gegebenes, von Biechern vndt Ornaten vnndt vill theurer Klaider vndt Zoblpelcz vndt Mardern gefundten worden; dan die Vmbligenden, sowol Weltliche alß Gaistliche, gaben es in diese Örter zu uerwahren, der Hofnung, daß ihnen sicher sein werden. Aber durch solche Eroberung alleß verlohren vndt denen Taboritern worden.76) Solcher Heuser hielten die Taboriter in vber 16 Jahr lang vndt thatten dauon grosse Schaden, Verderben vndt Rauberey. Der Herr von Rosenberg embfandt es mit schwärem Gemuet, daß vor diesem sein gewesstes Erbguet mueß iczo sein aine Spelunken der Lotrbueben, hat derowegen mit den Taboriten ain Vergleich gethan vnndt gab ihnen fur dieß Hauß 900 f" gr. behm. Prager Mincz vnndt bei dem Kaiser Sigismundo ihnen zuewegen gebracht zur Erbschafft das Luno- wiczer vndt Auschtieczker Guet. Sie endtgegen diesem dem Herrn die Fesstung abgetretten auf das Zil, daß er sie abbrechen, zerstören vndt mit der Erde vergleichen lasse, [pag. 80] vndt daß solche nimmermehr auf alle ewige Zeiten gebauet werde. Daß haben beede Parthaien ainander brieflichen versichert anno domini 1437.77) 76) Nach Laurenz von Březina, Font. rer. Austr., 1. II, S. 428 u. 429. Siehe auch Script. rer. Boh., III. S. 42 u. 474. 77) Originalurkunde ddto. „na Hradišti (Tabor), 1437, den sv. Prokopa (4. Juli)“ im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Regest davon im Archiv český, III. S. 518. — Siehe auch die Urkunde vom 16. October 1436 im Archiv český, III. S. 450, mittels welcher ein Ausgleich zwischen K.
Strana 96
96 Von dem Ulrich von Rosenberg Vnndt wie solches volbracht vndt die Fesstung wieder dem Herrn am Tage Procopij von den Taboriten abgetretten ware, seindt (sic) aller- seits das Baurenvolkh zuegeloffen (dan sie fro waren, daß ihrer Beschä- diger Neste oder Standt verderbt wierdt), mit Hauen, Schauffeln, Schlegel vndt anderem zum Abbrechen bequemen Zeug das Hauß darniedergerissen, zerschlaifft vndt die Graben verfiert vndt verschittet. Vnndt hat also die Rauberait (sic) von selbigem Ort aufgehort, welcheß auf diesen Tag also darniederligt. Dieses Jahr haben die Prager dem Herrn von Rosenberg auch die Herrschafft Susalicz weggenommen. 78) Eben dieses Jahrs war Herr von Rosenberg, wie daß auf seiner Seiten der Krieg schlechten Fortgang genohmen, vnndt wohin es kunfftig deüten möchte, wol bedacht, begabe sich mit dem Zischko in aine Trac- tation vndt machte mit den Taboritern von sich ain Stilstandtsbrieff, wie auch sie ihme in diesen Worten: „Wier Joann, genandt Zischka von Trocznow, Chwal von Ma- chowicz, Zbinko von Buchow, Pawlik von Muzicz vnndt die Gemain zue Pissek alß Glauwiger bekennen hie mit diesem Brief ingemain vor jedermöniglichen, die ihn sehen oder lesen hören werden, daß wier ainge- tretten seindt vnndt tretten ain in ainen recht cristlichen Stillstandt biß hin in die Fastnacht vnndt denselben ganczen Ertag mit dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg sambt allen den Seinigen. Versprechen auch, diesen gewissen Stilstandt ihme zue halten mit vnserem gueten cristlichen Glauben mit allen vnseren Gemainden bey Verpfendung zehen- tausendt fß gr. gueten Silbers Prager Wehrung. Vnndt wier obbeschriebene Glauwiger sowol Bürgen vndt Haubtleüthe der Stat Piska, Richter, Burger- maister, [pag. 81] Rathmanen, wie auch die gancze Gemain dieser Stadt, neben ihnen vndt fur sie gesambt mit ainer vnczerthailten Handt ver- sprechen, den obbesagten Accord vndt Vertrag bex zehentausendt fß gr. zue halten; aber daß obbesagter Herr Vlrich von Rosenberg vnnß auch halten soll auf allen seinen Herschafften diese vier Stukh: 1. daß daß Wort Gottes frey sein solle, 2. daß der Leichnam Goteß vndt sein hailiges Bluet werde außgespendiert vndt gegeben allen Glaubigen ohne Außnehmung der Personen, 3. daß der Pfaffen Stifftungen oder Gueter zerbrochen werden, 4. die Todtsinde auf seinen Güetern solle er verwehren, auf allerlengist er kan vnndt mag, vnndt das bey obgedachter Verpfendung. Wofern wier aber nit hielten obgesagten Stilstandt (das Got nit geben wolle), so sollen vnndt geloben wier, obbesagtes Pfandts von der Ver- mahnung an innerhalb aineß Monats Volziehung auf Cromaw oder Graczen, Siegmund und der Stadt Tabor durch Ulrich von Rosenberg und Pribik von Klenau hergestellt worden ist. Das in dieser Urkunde den Bewohnern von Tabor versprochene Gut des Prämonstratenser-Nonnenklosters in Launowitz wurde den- selben vom Kaiser am 30. Jänner 1437 wirklich verschrieben; ob ein Gleiches auch mit dem Gute Ustí a. d. Lužnitz (Alt-Tabor) geschah, ist mir nicht bekannt. Siehe Archiv český, III. S. 515; I. S. 496. 78) Žiželitz. Das Jahr der Eroberung dieser Burg durch die Prager ist wohl das Jahr 1420.
96 Von dem Ulrich von Rosenberg Vnndt wie solches volbracht vndt die Fesstung wieder dem Herrn am Tage Procopij von den Taboriten abgetretten ware, seindt (sic) aller- seits das Baurenvolkh zuegeloffen (dan sie fro waren, daß ihrer Beschä- diger Neste oder Standt verderbt wierdt), mit Hauen, Schauffeln, Schlegel vndt anderem zum Abbrechen bequemen Zeug das Hauß darniedergerissen, zerschlaifft vndt die Graben verfiert vndt verschittet. Vnndt hat also die Rauberait (sic) von selbigem Ort aufgehort, welcheß auf diesen Tag also darniederligt. Dieses Jahr haben die Prager dem Herrn von Rosenberg auch die Herrschafft Susalicz weggenommen. 78) Eben dieses Jahrs war Herr von Rosenberg, wie daß auf seiner Seiten der Krieg schlechten Fortgang genohmen, vnndt wohin es kunfftig deüten möchte, wol bedacht, begabe sich mit dem Zischko in aine Trac- tation vndt machte mit den Taboritern von sich ain Stilstandtsbrieff, wie auch sie ihme in diesen Worten: „Wier Joann, genandt Zischka von Trocznow, Chwal von Ma- chowicz, Zbinko von Buchow, Pawlik von Muzicz vnndt die Gemain zue Pissek alß Glauwiger bekennen hie mit diesem Brief ingemain vor jedermöniglichen, die ihn sehen oder lesen hören werden, daß wier ainge- tretten seindt vnndt tretten ain in ainen recht cristlichen Stillstandt biß hin in die Fastnacht vnndt denselben ganczen Ertag mit dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg sambt allen den Seinigen. Versprechen auch, diesen gewissen Stilstandt ihme zue halten mit vnserem gueten cristlichen Glauben mit allen vnseren Gemainden bey Verpfendung zehen- tausendt fß gr. gueten Silbers Prager Wehrung. Vnndt wier obbeschriebene Glauwiger sowol Bürgen vndt Haubtleüthe der Stat Piska, Richter, Burger- maister, [pag. 81] Rathmanen, wie auch die gancze Gemain dieser Stadt, neben ihnen vndt fur sie gesambt mit ainer vnczerthailten Handt ver- sprechen, den obbesagten Accord vndt Vertrag bex zehentausendt fß gr. zue halten; aber daß obbesagter Herr Vlrich von Rosenberg vnnß auch halten soll auf allen seinen Herschafften diese vier Stukh: 1. daß daß Wort Gottes frey sein solle, 2. daß der Leichnam Goteß vndt sein hailiges Bluet werde außgespendiert vndt gegeben allen Glaubigen ohne Außnehmung der Personen, 3. daß der Pfaffen Stifftungen oder Gueter zerbrochen werden, 4. die Todtsinde auf seinen Güetern solle er verwehren, auf allerlengist er kan vnndt mag, vnndt das bey obgedachter Verpfendung. Wofern wier aber nit hielten obgesagten Stilstandt (das Got nit geben wolle), so sollen vnndt geloben wier, obbesagtes Pfandts von der Ver- mahnung an innerhalb aineß Monats Volziehung auf Cromaw oder Graczen, Siegmund und der Stadt Tabor durch Ulrich von Rosenberg und Pribik von Klenau hergestellt worden ist. Das in dieser Urkunde den Bewohnern von Tabor versprochene Gut des Prämonstratenser-Nonnenklosters in Launowitz wurde den- selben vom Kaiser am 30. Jänner 1437 wirklich verschrieben; ob ein Gleiches auch mit dem Gute Ustí a. d. Lužnitz (Alt-Tabor) geschah, ist mir nicht bekannt. Siehe Archiv český, III. S. 515; I. S. 496. 78) Žiželitz. Das Jahr der Eroberung dieser Burg durch die Prager ist wohl das Jahr 1420.
Strana 97
1420—1421. 97 wo vnnß vnsere Glauwiger hinweisen werden, zue laissten. Vnndt wan wier solch besagtes Pfandt in ainem Monat nit wurdten erlegen, so geben wier dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg oder seinen Purgkraffen vollige Macht vndt Recht, daß sie mögen erstlich vnnß vndt den (sic) Vnserigen aller Maß vndt Gestallt zu uerklagen, stöllen, aufhalten, schaczen so lang, biß wier ihnen daß obberuerte Pfandt nit endtrichten wurden. Dießem allem zue fesster Haltung haben wier vnsere Petschafften diesem Brief angehengt. So geben vnndt geschrieben anno von Cristi “ 79) Gebuhrt 1420, den Montag in Octaua St. Martini. [pag. 82] In diesem Jahr der Kaiser Sigmundt hat in allen Craisen des Konigraich Behmen anß dennen Herren vndt Ritterstandt ihme Gewogene wieder die Taboriter zue Haubtleuthen, den Herrn Vlrich von Rosenberg vndt neben ihme den Herrn Wenczl von Dubbe vnndt den Herrn von Sternberg in den Bechiner vndt Prachner Craissen geordnet vndt mit seinem Magestatbrief sambtliche bestöllet, deß Dattum: Kutten- berg, den Ertag nach Egidj. 80) Derselbigen Zeit haben die Taboriter so uil zuewegen gericht, daß fasst alle die Herren im Landt, so sie anderst vor ihrer Grausambkait sicher sein wollen, sich zue ihren erst obgedachten Artikelln verschreiben. Es ist damallen aine elende Zeit gewesen; manicher hat geschrieben, mit Mundt, mit dem Sigl bekennet, im Herczen aber ain Andereß gedacht. Zue welchen Artikeln der Herr von Rosenberg thaillß auch verwilligt, daß er die auf seinen Herrschafften halten will, also : „Ich Vlrich von Rosenberg gebe allen Herren, Ritern, Edlleüthen, Burgern vnndt allen anderen gemainen Leuthen, wo die in dem Nahmen Gotteß versamblet versamblet (sic) wären, zu uernemben, daß die vier Stukhe, vmb welche die Prager, auch andere guete Leuth gestandten sein, Ihre konigliche Würden verwilligt biß zue ainer ordentlichen Verhör; dahero ich auch dennen vier Stuken die Freihait gestatte auf mainen Herr- schafften gleichfallß biß auf daß ordentlicheß Verhör. Da aber etwan wer darmit nit vergnigt sein vndt das Landt weiter verderben vnndt welche Vnordnungen fieren wollte, so verhof ich allen gueten Leüthen, daß sie darczue thuen, damit solche Vnordnungen verstöllet, vndt mier, auch allen anderen Liebhabern deß gemainen Nuczenß verhülflich sein werden. Geben den Freitag St. Marci, anno 1421.“ 81) [pag. 83] Derselbigen Zeit, alß der Herr von Rosenberg zue solchen 79) D. i. am 18. November 1420. Das Original dieser Urkunde in böhmischer Sprache befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Abdruck davon ist im Archiv český, III. S. 280, vorhanden. 80) D. i. am 3. September 1420. Das lateinische Original dieser Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Regest derselben bei Altmann, Die Urkundenregesten K. Sigmunds, I. S. 301, Nr. 4265. — Unter dem hier erwähnten Herrn von Sternberg ist Peter von Sternberg († 1. November 1420 in der Schlacht bei Wyschehrad) zu verstehen. 81) Das böhmische Original dieser zu Krumau am 25. April 1421 ausge- stellten Urkunde befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive in Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 225 abgedruckt. Rosenberg'sche Chronik.
1420—1421. 97 wo vnnß vnsere Glauwiger hinweisen werden, zue laissten. Vnndt wan wier solch besagtes Pfandt in ainem Monat nit wurdten erlegen, so geben wier dem wolgebornen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg oder seinen Purgkraffen vollige Macht vndt Recht, daß sie mögen erstlich vnnß vndt den (sic) Vnserigen aller Maß vndt Gestallt zu uerklagen, stöllen, aufhalten, schaczen so lang, biß wier ihnen daß obberuerte Pfandt nit endtrichten wurden. Dießem allem zue fesster Haltung haben wier vnsere Petschafften diesem Brief angehengt. So geben vnndt geschrieben anno von Cristi “ 79) Gebuhrt 1420, den Montag in Octaua St. Martini. [pag. 82] In diesem Jahr der Kaiser Sigmundt hat in allen Craisen des Konigraich Behmen anß dennen Herren vndt Ritterstandt ihme Gewogene wieder die Taboriter zue Haubtleuthen, den Herrn Vlrich von Rosenberg vndt neben ihme den Herrn Wenczl von Dubbe vnndt den Herrn von Sternberg in den Bechiner vndt Prachner Craissen geordnet vndt mit seinem Magestatbrief sambtliche bestöllet, deß Dattum: Kutten- berg, den Ertag nach Egidj. 80) Derselbigen Zeit haben die Taboriter so uil zuewegen gericht, daß fasst alle die Herren im Landt, so sie anderst vor ihrer Grausambkait sicher sein wollen, sich zue ihren erst obgedachten Artikelln verschreiben. Es ist damallen aine elende Zeit gewesen; manicher hat geschrieben, mit Mundt, mit dem Sigl bekennet, im Herczen aber ain Andereß gedacht. Zue welchen Artikeln der Herr von Rosenberg thaillß auch verwilligt, daß er die auf seinen Herrschafften halten will, also : „Ich Vlrich von Rosenberg gebe allen Herren, Ritern, Edlleüthen, Burgern vnndt allen anderen gemainen Leuthen, wo die in dem Nahmen Gotteß versamblet versamblet (sic) wären, zu uernemben, daß die vier Stukhe, vmb welche die Prager, auch andere guete Leuth gestandten sein, Ihre konigliche Würden verwilligt biß zue ainer ordentlichen Verhör; dahero ich auch dennen vier Stuken die Freihait gestatte auf mainen Herr- schafften gleichfallß biß auf daß ordentlicheß Verhör. Da aber etwan wer darmit nit vergnigt sein vndt das Landt weiter verderben vnndt welche Vnordnungen fieren wollte, so verhof ich allen gueten Leüthen, daß sie darczue thuen, damit solche Vnordnungen verstöllet, vndt mier, auch allen anderen Liebhabern deß gemainen Nuczenß verhülflich sein werden. Geben den Freitag St. Marci, anno 1421.“ 81) [pag. 83] Derselbigen Zeit, alß der Herr von Rosenberg zue solchen 79) D. i. am 18. November 1420. Das Original dieser Urkunde in böhmischer Sprache befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Abdruck davon ist im Archiv český, III. S. 280, vorhanden. 80) D. i. am 3. September 1420. Das lateinische Original dieser Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Regest derselben bei Altmann, Die Urkundenregesten K. Sigmunds, I. S. 301, Nr. 4265. — Unter dem hier erwähnten Herrn von Sternberg ist Peter von Sternberg († 1. November 1420 in der Schlacht bei Wyschehrad) zu verstehen. 81) Das böhmische Original dieser zu Krumau am 25. April 1421 ausge- stellten Urkunde befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive in Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 225 abgedruckt. Rosenberg'sche Chronik.
Strana 98
98 Von dem Ulrich von Rosenberg Artikeln verwilligt, hat er sonderlich bei dem behmischen Volk auf seinen Herrschafften geordnet, auf daß daß Wort Gotteß gebredigt werde in der Rainigkait vnndt gerecht, auch die Niessung deß Sacrament deß Altarß vnndter baiderlei Gestallt allen geraicht werde; dahero nit ainmall vndter dem Volk das Disputieren, Zanken vndt Feindtseligkaiten, ia auch Rauf- hendel endtstanden seindt. Wie dessen Exempel in Wesseli geschah, alß mit dem Pfarern dasselbsten auf Befellich deß Herrn in der Khierchen verkindigt, wie auch mit Mikulanden Richter angedeutet wardt, daß der Leib vnndt Blueth Cristi den glaubigen Crissten in beder Gestalt sollte gegeben werden, daß der Herr solcheß mit Leib vnndt Guet deffendieren vnndt verandtworten wil. Nach zwaien Tagen kam zum Mikulando Richter aine Adlsperson nahmenß Liepaldt mit etlichen der Seinigen; hat auch sich betrofen, daß zue dem Richter der Wesseler Pfarer mit ainem anderen Pfaffen vnndter sie kommen waren, vnndt hebten an zue disputieren mit ainander wegen der Embfahung deß hochwurdigen Sacraments. Hierauf der Lipoldt die Pfarer mit allen ihren Gemainen fur Kheczer gescholten. Der Pfarer ver- andtwartet es, daß sie kaine Kheczer seien. Nach diesem der Lipoldt den Pfaffen beim Grundt erdapt vnndt seiner gniege geschlagen, die anderen des Lipolden Gehülffen zuer Wehr gegrieffen vnndt die Pfaffen todten wollten. Die Burger seindt zuesamen geloffen vndt haben die Pfaffen ge- wehrt. Darnach haben sie vor dem Herrn drumben zue thun gehabt, vndt dieweil dieß in dem Richterhauß geschehen, der Richter solches wol ver- wehren konnen, ist er von dem Herrn bestrafft worden. Dahero nit woll sicher, in den Schengheusern der Religion halber zue disputieren; dan offt erwachsen darauß Schleg vndt Rauffhandl. Obwoll der Herr von Rosenberg dennen Artikeln etwaß Lufft gegeben, so hat er doch alß von dem apostolischen Stuel vermahnter, die abczuewehren, dauon abgelassen vnndt nachmallen dieselben nit beliebet, sondern bey hochster Mögligkait die römische deffendiert vnndt verthaidigt, der Prager vndt Taboriter Pfaffen Lehr aber sich gewiederigt vnndt zue- nichtig gemacht. Dahero der Littauer Fürsst Zigmundt, [pag. 84] mit seinem Zuenahmen Coribut, den Herrn mit volgendem offenen Brieff ver- mahnet: „Sigismundus, von Gottes Gnaden Littauer Furst, von dem aller- durchleuchtigisten Furssten vnndt Herrn Herrn Alexandro, sonsten Wi- tolden, gotlicher Gnaden Lüttauer Fursten, Erforderter, zum Schucz vnndt Erledigung gotlichen Testaments vndt zue befriedigen vndt zue ordnen das Landt Behmen Gegebener vnndt von dem Herren-, Rütter- vndt Adlstandt, sowoll den Prager Herrn vnndt anderen Stetten, ingemain allen dennen dem gotlichen Testament Zuegethanen völlig vnndt sonder Verwürrung in Ainhöligkait Angenommener. Dem wolgebornen Herrn Vlrich von Rosen- berg endtbieten wier vnsere Gunst, Lieb vndt alleß Gueteß, begehrendt, daß er sich dem gotlichen Testament nit mehr wiedersecze, Gottes Warhait mit der Schrifft clar beczeügte nit wiederspreche vnndt die nit beenge, vnsers Herrn Vetters, deß grossen obbesagten Fursten, Landter nit verderbe, sondern daß er selbst personlich, oder aber ainen Geuol- mechtigkten diese kunfftige Pfingsten vn3 auff Prag gebe vnndt sende,
98 Von dem Ulrich von Rosenberg Artikeln verwilligt, hat er sonderlich bei dem behmischen Volk auf seinen Herrschafften geordnet, auf daß daß Wort Gotteß gebredigt werde in der Rainigkait vnndt gerecht, auch die Niessung deß Sacrament deß Altarß vnndter baiderlei Gestallt allen geraicht werde; dahero nit ainmall vndter dem Volk das Disputieren, Zanken vndt Feindtseligkaiten, ia auch Rauf- hendel endtstanden seindt. Wie dessen Exempel in Wesseli geschah, alß mit dem Pfarern dasselbsten auf Befellich deß Herrn in der Khierchen verkindigt, wie auch mit Mikulanden Richter angedeutet wardt, daß der Leib vnndt Blueth Cristi den glaubigen Crissten in beder Gestalt sollte gegeben werden, daß der Herr solcheß mit Leib vnndt Guet deffendieren vnndt verandtworten wil. Nach zwaien Tagen kam zum Mikulando Richter aine Adlsperson nahmenß Liepaldt mit etlichen der Seinigen; hat auch sich betrofen, daß zue dem Richter der Wesseler Pfarer mit ainem anderen Pfaffen vnndter sie kommen waren, vnndt hebten an zue disputieren mit ainander wegen der Embfahung deß hochwurdigen Sacraments. Hierauf der Lipoldt die Pfarer mit allen ihren Gemainen fur Kheczer gescholten. Der Pfarer ver- andtwartet es, daß sie kaine Kheczer seien. Nach diesem der Lipoldt den Pfaffen beim Grundt erdapt vnndt seiner gniege geschlagen, die anderen des Lipolden Gehülffen zuer Wehr gegrieffen vnndt die Pfaffen todten wollten. Die Burger seindt zuesamen geloffen vndt haben die Pfaffen ge- wehrt. Darnach haben sie vor dem Herrn drumben zue thun gehabt, vndt dieweil dieß in dem Richterhauß geschehen, der Richter solches wol ver- wehren konnen, ist er von dem Herrn bestrafft worden. Dahero nit woll sicher, in den Schengheusern der Religion halber zue disputieren; dan offt erwachsen darauß Schleg vndt Rauffhandl. Obwoll der Herr von Rosenberg dennen Artikeln etwaß Lufft gegeben, so hat er doch alß von dem apostolischen Stuel vermahnter, die abczuewehren, dauon abgelassen vnndt nachmallen dieselben nit beliebet, sondern bey hochster Mögligkait die römische deffendiert vnndt verthaidigt, der Prager vndt Taboriter Pfaffen Lehr aber sich gewiederigt vnndt zue- nichtig gemacht. Dahero der Littauer Fürsst Zigmundt, [pag. 84] mit seinem Zuenahmen Coribut, den Herrn mit volgendem offenen Brieff ver- mahnet: „Sigismundus, von Gottes Gnaden Littauer Furst, von dem aller- durchleuchtigisten Furssten vnndt Herrn Herrn Alexandro, sonsten Wi- tolden, gotlicher Gnaden Lüttauer Fursten, Erforderter, zum Schucz vnndt Erledigung gotlichen Testaments vndt zue befriedigen vndt zue ordnen das Landt Behmen Gegebener vnndt von dem Herren-, Rütter- vndt Adlstandt, sowoll den Prager Herrn vnndt anderen Stetten, ingemain allen dennen dem gotlichen Testament Zuegethanen völlig vnndt sonder Verwürrung in Ainhöligkait Angenommener. Dem wolgebornen Herrn Vlrich von Rosen- berg endtbieten wier vnsere Gunst, Lieb vndt alleß Gueteß, begehrendt, daß er sich dem gotlichen Testament nit mehr wiedersecze, Gottes Warhait mit der Schrifft clar beczeügte nit wiederspreche vnndt die nit beenge, vnsers Herrn Vetters, deß grossen obbesagten Fursten, Landter nit verderbe, sondern daß er selbst personlich, oder aber ainen Geuol- mechtigkten diese kunfftige Pfingsten vn3 auff Prag gebe vnndt sende,
Strana 99
1422—1425. 99 oder wo wier derselbigen Zeit sein wurden. Wier wöllen dier vndt allen den Deinigen zue vnnß abgeordneten ain sicher Gleith von allen dennen, auf welche du Sorg dragen thetest, wie auch von vnß zuewegen richten, daß du möchtest kommen vndt wieder abschaiden ohne allen Schaden mit allen denen Dainigen. Wofern aber du solches nit thuen wirst, so werden wier wissen, daß du daines Willenß bist, vndt daß dier die Verderbung dieses Landts lieb sey, dieweillen du zue nichtig Gleichem dich zue begeben Vorhabens seiest, daß wier doch mittelst gotlicher Hülf wolten dahin gedacht sein mit Rath der Herren deß Landts, der Prager Herren, Ritter, Adls, Stette vndt anderer Gemainden dem gotlichen Testamento genaigten, wie wier solches mochten stöllen, auf daß die Freyhait gotlichen Testaments vnbe- drengt, daß Landt der Cron Behaimben weiter vnuerderbet verbleibe. Hierauf begeren wier deiner endtlichen Andtwort. Geben den Donnerstag “ 82) am Cristi Himmelauffart, anno domini 1422. Hierauf war dem Herrn von Rosenberg sich zue bedenkhen sehr angelegen, waß er auf dieß Schreiben andtwarten solle. Nachdem er alle Ding wol [pag. 85] erwogen, fertigte er diesen Fursten wieder ab mit ainem freundtlichen Schreiben, wie daß er dem gotlichen Testament sich niemall hatte wiedergestöllet, vnndt auch nach nit willenß ist ; die Ordnung vnndt gemainer Nucz vndt Frommeß sey ihme sehr lieb, vnndt alß will er zuer solcher Tractation, doch gegen vorhero zuegesendten sichern Gleiths, anstat seiner nit vndterlassen, auf genandte Zeit vndt Tag zu erschainen abczueordnen. Damallen, obgleich das gancze Landt sich wieder den Kaiser Sigmunden sich gerotierte vndt ihn fur ihren Herrn nit haben wollten, ist doch der Herr von Rosenberg seinem Khonig vndt Herrn getrey verblieben vndt in seinen Beschwernussen vmb Hülff geflehet, massen er auch selbigen Jahrs von diesen allen Dingen, vndt wie er starke Feundt wieder sich habe, sich befierchtendt, daß sie ihn vmb seine Güeter nicht brengen, dem König er es thaursamb angedeutet, vndt wie er, vmb daß er dem Konig beistehet vndt seinetwegen streittet, in grossen Schaden sey gebracht worden.83) Der Kaiser schigte sich gleich selbiger Zeit zue dem gelegten Reichstag nach Niergenberg, ermandte auch den Herrn von Rosenberg fleissig, daß er sich wegen seines Frommenß personlich mit ihme, zuuor aber mit ainer geczimmenden Hülff seine Schlosser vndt Stette versorgter 84) vndt bestöllter, aufmachen wolte. 82) D. i. am 21. Mai 1422. Das böhmische Original dieses Briefes befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 239, abgedruckt. 83) Siehe den Brief Ulrichs von Rosenberg an K. Siegmund im Archiv český, III. S. 7. Palacký versetzte diesen undatierten Brief in das Jahr 1425. 84) Ein Brief K. Siegmunds an Ulrich von Rosenberg dtto. Ebersberg, 14. Juli 1422 befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, I. S. 16, abgedruckt. Darin ladet der Kaiser den Rosen- 7*
1422—1425. 99 oder wo wier derselbigen Zeit sein wurden. Wier wöllen dier vndt allen den Deinigen zue vnnß abgeordneten ain sicher Gleith von allen dennen, auf welche du Sorg dragen thetest, wie auch von vnß zuewegen richten, daß du möchtest kommen vndt wieder abschaiden ohne allen Schaden mit allen denen Dainigen. Wofern aber du solches nit thuen wirst, so werden wier wissen, daß du daines Willenß bist, vndt daß dier die Verderbung dieses Landts lieb sey, dieweillen du zue nichtig Gleichem dich zue begeben Vorhabens seiest, daß wier doch mittelst gotlicher Hülf wolten dahin gedacht sein mit Rath der Herren deß Landts, der Prager Herren, Ritter, Adls, Stette vndt anderer Gemainden dem gotlichen Testamento genaigten, wie wier solches mochten stöllen, auf daß die Freyhait gotlichen Testaments vnbe- drengt, daß Landt der Cron Behaimben weiter vnuerderbet verbleibe. Hierauf begeren wier deiner endtlichen Andtwort. Geben den Donnerstag “ 82) am Cristi Himmelauffart, anno domini 1422. Hierauf war dem Herrn von Rosenberg sich zue bedenkhen sehr angelegen, waß er auf dieß Schreiben andtwarten solle. Nachdem er alle Ding wol [pag. 85] erwogen, fertigte er diesen Fursten wieder ab mit ainem freundtlichen Schreiben, wie daß er dem gotlichen Testament sich niemall hatte wiedergestöllet, vnndt auch nach nit willenß ist ; die Ordnung vnndt gemainer Nucz vndt Frommeß sey ihme sehr lieb, vnndt alß will er zuer solcher Tractation, doch gegen vorhero zuegesendten sichern Gleiths, anstat seiner nit vndterlassen, auf genandte Zeit vndt Tag zu erschainen abczueordnen. Damallen, obgleich das gancze Landt sich wieder den Kaiser Sigmunden sich gerotierte vndt ihn fur ihren Herrn nit haben wollten, ist doch der Herr von Rosenberg seinem Khonig vndt Herrn getrey verblieben vndt in seinen Beschwernussen vmb Hülff geflehet, massen er auch selbigen Jahrs von diesen allen Dingen, vndt wie er starke Feundt wieder sich habe, sich befierchtendt, daß sie ihn vmb seine Güeter nicht brengen, dem König er es thaursamb angedeutet, vndt wie er, vmb daß er dem Konig beistehet vndt seinetwegen streittet, in grossen Schaden sey gebracht worden.83) Der Kaiser schigte sich gleich selbiger Zeit zue dem gelegten Reichstag nach Niergenberg, ermandte auch den Herrn von Rosenberg fleissig, daß er sich wegen seines Frommenß personlich mit ihme, zuuor aber mit ainer geczimmenden Hülff seine Schlosser vndt Stette versorgter 84) vndt bestöllter, aufmachen wolte. 82) D. i. am 21. Mai 1422. Das böhmische Original dieses Briefes befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 239, abgedruckt. 83) Siehe den Brief Ulrichs von Rosenberg an K. Siegmund im Archiv český, III. S. 7. Palacký versetzte diesen undatierten Brief in das Jahr 1425. 84) Ein Brief K. Siegmunds an Ulrich von Rosenberg dtto. Ebersberg, 14. Juli 1422 befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, I. S. 16, abgedruckt. Darin ladet der Kaiser den Rosen- 7*
Strana 100
100 Von dem Ulrich von Rosenberg Nachdem aber der Herr von Rosenberg solch seine Reiß bedracht sehr gefehrlich zue sein, batte er den Kaiser diemuetig, daß er seiner Sachen nit vergessen wolte, dan ihme gefehrlich, ia wol vnmöglich sey, sich auf solche Reiß zue begeben, sondern daß er seine Abgesandte dahin abfertigen will.85) Indeme kombt an den Herrn ain Schreiben von dem Wilhelmen von Potenstain vndt Buschko, Cromauer Purgkraffen, den vordersten Haubtleuthen deß Rosenbergerischen Kriegvolkhs, darinen sie sich sehr beclagt haben, wie daß Volkh auf des Herrn Fesstungen vndt Schlessern am Proffiant vndt anderen Sachen große Noth laiden (sic), vndt daß sie nit verbleiben wöllen. Sie hettenß kaum mit Bitten von allen erlangt, daß sie noch drey Wochen lang verbleiben wollten. Ist derowegen dem Herrn warauf (sic) zue gedenken, wan er nit vmb seine Schlosser komen will; dan die Taboritten sich sehr störkhen.86) Es war derselbigen Zeit, das ist im 1425. Jahr, auf Rosenberg fur Purggraffen der Reinprecht Polhaimer, welcher anstat seines Herrn in Stilstandt getretten wardt mit Joan Smill von Kremß, Joan von Dra- honicz, auf Maschkowicz wonhafft, [pag. 86] mit Raczko von Drahonicz, Joan Raubiken von Hlawatcze, wonhafft auf Habrschi, vndt Wilhalmen Kosaken von Hlawatecz, wonhafft auf Rzimau.87) Selbiger Jahren haben diese Ritterßleüth sich dem Herrn von Rosenberg in Stillstandt verschrieben : 1. Der Chwal von Machowicz, 2. Mathiaß von Chlumtschan, 3. Petr vndt Joan von Swegschowa, 4. Merten von Seinkowicz, 5. Smil von Krscheschicz, 6. Alexa von Neuendorf auf Sedlecz, 7. Prschibik von Klenowiho, 8. Niclaß von Lamberg, berger zum Reichstage nach Regensburg (nicht nach Nürnberg) ein. Der Brief des Kaisers, in welchem der Rosenberger zu einem Reichstage nach Nürnberg eingeladen wird, stammt vom 16. März 1430. Archiv český, I. S. 30. 85) Wahrscheinlich bezieht sich diese Stelle auf den undatierten Brief Ul- richs von Rosenberg an den Kaiser, welchen Palacký im Archiv český, III. S. 11. veröffentlicht und dabei in die Zeit des Iglauer Landtages (Juni 1436) versetzt hat. 86) Der böhmische Originalbrief Wilhelms von Potenstein und Bnzeks von Ruben, auf welchen sich diese Stelle bezieht, wurde zu Krumau am 26. Juli 1422 ausgestellt; er befindet sich jetzt im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Arch. český, III, S. 6 u. 7. abgedruckt. 87) Die diesbezügliche Urkunde vom 6. August 1425 befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau. Der Polheimer stand nicht im Dienste Ulrichs von Rosenberg, sondern im Dienste Reimbrechts von Wallsee, Schwagers des Rosenbergers, dem die Herrschaft Rosenberg im Jahre 1420 für 4000 Schock Groschen verpfändet worden war.
100 Von dem Ulrich von Rosenberg Nachdem aber der Herr von Rosenberg solch seine Reiß bedracht sehr gefehrlich zue sein, batte er den Kaiser diemuetig, daß er seiner Sachen nit vergessen wolte, dan ihme gefehrlich, ia wol vnmöglich sey, sich auf solche Reiß zue begeben, sondern daß er seine Abgesandte dahin abfertigen will.85) Indeme kombt an den Herrn ain Schreiben von dem Wilhelmen von Potenstain vndt Buschko, Cromauer Purgkraffen, den vordersten Haubtleuthen deß Rosenbergerischen Kriegvolkhs, darinen sie sich sehr beclagt haben, wie daß Volkh auf des Herrn Fesstungen vndt Schlessern am Proffiant vndt anderen Sachen große Noth laiden (sic), vndt daß sie nit verbleiben wöllen. Sie hettenß kaum mit Bitten von allen erlangt, daß sie noch drey Wochen lang verbleiben wollten. Ist derowegen dem Herrn warauf (sic) zue gedenken, wan er nit vmb seine Schlosser komen will; dan die Taboritten sich sehr störkhen.86) Es war derselbigen Zeit, das ist im 1425. Jahr, auf Rosenberg fur Purggraffen der Reinprecht Polhaimer, welcher anstat seines Herrn in Stilstandt getretten wardt mit Joan Smill von Kremß, Joan von Dra- honicz, auf Maschkowicz wonhafft, [pag. 86] mit Raczko von Drahonicz, Joan Raubiken von Hlawatcze, wonhafft auf Habrschi, vndt Wilhalmen Kosaken von Hlawatecz, wonhafft auf Rzimau.87) Selbiger Jahren haben diese Ritterßleüth sich dem Herrn von Rosenberg in Stillstandt verschrieben : 1. Der Chwal von Machowicz, 2. Mathiaß von Chlumtschan, 3. Petr vndt Joan von Swegschowa, 4. Merten von Seinkowicz, 5. Smil von Krscheschicz, 6. Alexa von Neuendorf auf Sedlecz, 7. Prschibik von Klenowiho, 8. Niclaß von Lamberg, berger zum Reichstage nach Regensburg (nicht nach Nürnberg) ein. Der Brief des Kaisers, in welchem der Rosenberger zu einem Reichstage nach Nürnberg eingeladen wird, stammt vom 16. März 1430. Archiv český, I. S. 30. 85) Wahrscheinlich bezieht sich diese Stelle auf den undatierten Brief Ul- richs von Rosenberg an den Kaiser, welchen Palacký im Archiv český, III. S. 11. veröffentlicht und dabei in die Zeit des Iglauer Landtages (Juni 1436) versetzt hat. 86) Der böhmische Originalbrief Wilhelms von Potenstein und Bnzeks von Ruben, auf welchen sich diese Stelle bezieht, wurde zu Krumau am 26. Juli 1422 ausgestellt; er befindet sich jetzt im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Arch. český, III, S. 6 u. 7. abgedruckt. 87) Die diesbezügliche Urkunde vom 6. August 1425 befindet sich im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau. Der Polheimer stand nicht im Dienste Ulrichs von Rosenberg, sondern im Dienste Reimbrechts von Wallsee, Schwagers des Rosenbergers, dem die Herrschaft Rosenberg im Jahre 1420 für 4000 Schock Groschen verpfändet worden war.
Strana 101
1422—1436. 101 9. Kamarit von Zirownicz, 10. Lewa von Mnichu, 11. Jakub Kromeschin z Brschesowicz,88) 12. Herr Joann von Strazie, sonsten Placz, 13. Herr Joann von Potczstain, sonst von Rainpach,89) 14. Herr Joan von Ziampach, 15. gestrenger Wilhelm Kostka von Postupicz, 16. Hinko von Calenicz, 17. Zdenko Sladkj von Touchowicz, 18. Raczko von Chlewicz vnndt Malsin, 19. Marsche von Holleschicz, 20. Petr von Czychalowa, 21. Boschtiech von Telczowicz, 22. Přzibik von Prschedboržicz, 23. Benesch von Mislin auf Kupi, 24. Prschibik von Chotycžiny, 25. Zeichan von Herolticz, 26. Joann Schicz von Zaluschan, 27. Andre von Rschimowicz, 28. Andre Kartag, 29. Tuma von Chotiemicz, 30. Diwisch von Tuchonicz, [Pag. 87] 31. Benesch von Krschiffsudowa, 32. Janek von der Suche, 33. Petr vndt Haschek von Gaißrukhen, 34. Zdenko von Lukawcze, 35. Kwiat (sic) von Sulegewicz, 36. Siman von Hrosinegowicz, 37. Ottik von Loschi, 38. Joan Blech von Tieschnicz, Haubtman auf Bechin, 39. Waczlawko von Brumowicz, 40. Herwort von Otradonicz, 41. Nicolauß von Horschicz, 42. Joan Vnka von Neustupowa, 43. Joan Krasa von Kopitecz, 44. Parduß von Hradku, 45. Albrecht Ruth von Dirny, 46. Wenczl Tutschap, 47. Georg von Drahowa, 48. Magnuß von Brscheßnicz, 49. Joann von Wilemowicz, 50. Andre von Hradku, 51. gestrenger Niclaß von Krchleb, 52. Joan Stebinak von Skryi, 88) Glossator II: Wrzesowicz. 89) Glossator I: Ziampach. KATEDRA POMOCNÝCH VĚD
1422—1436. 101 9. Kamarit von Zirownicz, 10. Lewa von Mnichu, 11. Jakub Kromeschin z Brschesowicz,88) 12. Herr Joann von Strazie, sonsten Placz, 13. Herr Joann von Potczstain, sonst von Rainpach,89) 14. Herr Joan von Ziampach, 15. gestrenger Wilhelm Kostka von Postupicz, 16. Hinko von Calenicz, 17. Zdenko Sladkj von Touchowicz, 18. Raczko von Chlewicz vnndt Malsin, 19. Marsche von Holleschicz, 20. Petr von Czychalowa, 21. Boschtiech von Telczowicz, 22. Přzibik von Prschedboržicz, 23. Benesch von Mislin auf Kupi, 24. Prschibik von Chotycžiny, 25. Zeichan von Herolticz, 26. Joann Schicz von Zaluschan, 27. Andre von Rschimowicz, 28. Andre Kartag, 29. Tuma von Chotiemicz, 30. Diwisch von Tuchonicz, [Pag. 87] 31. Benesch von Krschiffsudowa, 32. Janek von der Suche, 33. Petr vndt Haschek von Gaißrukhen, 34. Zdenko von Lukawcze, 35. Kwiat (sic) von Sulegewicz, 36. Siman von Hrosinegowicz, 37. Ottik von Loschi, 38. Joan Blech von Tieschnicz, Haubtman auf Bechin, 39. Waczlawko von Brumowicz, 40. Herwort von Otradonicz, 41. Nicolauß von Horschicz, 42. Joan Vnka von Neustupowa, 43. Joan Krasa von Kopitecz, 44. Parduß von Hradku, 45. Albrecht Ruth von Dirny, 46. Wenczl Tutschap, 47. Georg von Drahowa, 48. Magnuß von Brscheßnicz, 49. Joann von Wilemowicz, 50. Andre von Hradku, 51. gestrenger Niclaß von Krchleb, 52. Joan Stebinak von Skryi, 88) Glossator II: Wrzesowicz. 89) Glossator I: Ziampach. KATEDRA POMOCNÝCH VĚD
Strana 102
102 Von dem Ulrich von Rosenberg 53. Diwisch von Tcihonicz 54. vndt Tschernin von Doschicz. 90) Anno domini 1422 der Joann von Chrembs war ain Diener vnndt Purgkraf zue Rosenberg, hat sich nit wol verhalten vndt wardt gefenglich aingezogen. Al3 ihme nun vmb den Halß geloffen, verschriebe er sich dem Herrn von Rosenberg. Solche Verschreibung verneuerte er nach 20 Jahren auch anstat seiner Sohne. Nach dieser Straf besserte sich der Joan Smil vnndt that Schaden auff der Herrschafft mit Schwerdt vndt Feier anno 1426.91) Anno 1423, den Freitag nach dem Sontag Quasimodogeniti haben 90) Die Regesten von einigen dieser Verschreibungen sind im Archiv český, III. S. 497 u. ff., enthalten. Die Verschreibung Chwals von Machowitz stammt vom 11. November 1426, die des Matthias von Chlumtschan vom 7. Nov. 1428, die der Brüder Peter Zmrzlik und Johann Zmrzlik von Swejschin (nicht Swejschow) auf Orlik vom 25. November 1426 und vom 1. Jänner 1429, die des Pribik von Klenau vom 8. December 1126, die des Nikolaus von Lamberg auf Retschitz und des Gamuret von Serowitz (Kamarit von Žirownitz) vom 30. November 1428, die des Jakob Kromeschin von Březowitz vom 30. November 1428, die des Andreas von Rimowitz, des Andreas Kartaj, des Tóma von Chotěmitz auf Wlaschim, des Diwisch von Tichonitz (nicht Tuchonitz), des Benesch von Křiwsudow, des Janek von Sucha, der Brüder Peter und Haschek von Kozihřbet (Geissrücken) und des Zdeněk von Lukawetz vom 13. Juli 1430, die des Simon von Hroznějowitz (Hro- sinegowicz) und des Ottik von Loží vom 2. Februar und vom 16. October 1432, die des Johann Bleh von Těschnitz vom 24. October 1434 und die des Johann Pardus von Hradek vom 28. September 1433. Die richtige Schreibung der Namen der übrigen von den oben aufgezählten Männern wäre folgende: Martin Paldra von Stankowitz (nicht Seinkowicz), Smil von Křeschitz auf Pořitsch, Alexa von Neudorf auf Sedletz, Léwa von Mnich, Johann von Platz oder Stráž, Johann von Potenstein, anders von Zampach, Johann Kolda von Žampach, Wilhelm Kostka von Postupitz auf Hradek, Hynek von Kalenitz, Zdeněk Sladký von Tauchowitz, Ratzek Chlewetz von Malschin, Maresch von Holeschitz, Peter von Čichalow, Božtěch von Teltschowitz, Přibik von Předbořitz, Benesch von Myschlin auf Koupí, Petřík (nicht Přibik) von Chotiřina, Čejchan von Heroltitz, Johann Schitz von Zalužan, Kunat (nicht Kwiat) von Sulejowitz auf Winterberg, Wáclawek von Brumowitz, Herbert von Otradowitz auf Mitrowitz, Nikolaus von Hořitz, Johann Unka von Neustupow, Johann Krása von Skopytetz, Albrecht Rót von Dirna, Wenzel von Tučap, Georg von Drachow, Majnusch von Breznitz, Johann von Wilemowitz, Andreas von Hradek, Nikolaus von Krchleb, Johann Stebnak von Ričan und Skryje, Diwisch von Tichonitz, Černin von Tožitz. 91) Die erste von den hier erwähnten Verschreibungen Johann Smils von Krems (ddto. 18. October 1422) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau, die zweite (ddto. Krumau, 25. Juli 1444) in jenem zu Libějitz. Die letztere ist bei Pangerl, Urkundenb. d. ehem. Stiftes Goldenkron, S. 447 u. ff., abgedruckt. Eine actenmässige Lebensgeschichte Johann Smils von Krems, der, nebenbei bemerkt, niemals Burggraf in Rosenberg gewesen ist, hat Wagner im Časopis musea kr. českého, LXII. S. 169 u. ff., veröffentlicht.
102 Von dem Ulrich von Rosenberg 53. Diwisch von Tcihonicz 54. vndt Tschernin von Doschicz. 90) Anno domini 1422 der Joann von Chrembs war ain Diener vnndt Purgkraf zue Rosenberg, hat sich nit wol verhalten vndt wardt gefenglich aingezogen. Al3 ihme nun vmb den Halß geloffen, verschriebe er sich dem Herrn von Rosenberg. Solche Verschreibung verneuerte er nach 20 Jahren auch anstat seiner Sohne. Nach dieser Straf besserte sich der Joan Smil vnndt that Schaden auff der Herrschafft mit Schwerdt vndt Feier anno 1426.91) Anno 1423, den Freitag nach dem Sontag Quasimodogeniti haben 90) Die Regesten von einigen dieser Verschreibungen sind im Archiv český, III. S. 497 u. ff., enthalten. Die Verschreibung Chwals von Machowitz stammt vom 11. November 1426, die des Matthias von Chlumtschan vom 7. Nov. 1428, die der Brüder Peter Zmrzlik und Johann Zmrzlik von Swejschin (nicht Swejschow) auf Orlik vom 25. November 1426 und vom 1. Jänner 1429, die des Pribik von Klenau vom 8. December 1126, die des Nikolaus von Lamberg auf Retschitz und des Gamuret von Serowitz (Kamarit von Žirownitz) vom 30. November 1428, die des Jakob Kromeschin von Březowitz vom 30. November 1428, die des Andreas von Rimowitz, des Andreas Kartaj, des Tóma von Chotěmitz auf Wlaschim, des Diwisch von Tichonitz (nicht Tuchonitz), des Benesch von Křiwsudow, des Janek von Sucha, der Brüder Peter und Haschek von Kozihřbet (Geissrücken) und des Zdeněk von Lukawetz vom 13. Juli 1430, die des Simon von Hroznějowitz (Hro- sinegowicz) und des Ottik von Loží vom 2. Februar und vom 16. October 1432, die des Johann Bleh von Těschnitz vom 24. October 1434 und die des Johann Pardus von Hradek vom 28. September 1433. Die richtige Schreibung der Namen der übrigen von den oben aufgezählten Männern wäre folgende: Martin Paldra von Stankowitz (nicht Seinkowicz), Smil von Křeschitz auf Pořitsch, Alexa von Neudorf auf Sedletz, Léwa von Mnich, Johann von Platz oder Stráž, Johann von Potenstein, anders von Zampach, Johann Kolda von Žampach, Wilhelm Kostka von Postupitz auf Hradek, Hynek von Kalenitz, Zdeněk Sladký von Tauchowitz, Ratzek Chlewetz von Malschin, Maresch von Holeschitz, Peter von Čichalow, Božtěch von Teltschowitz, Přibik von Předbořitz, Benesch von Myschlin auf Koupí, Petřík (nicht Přibik) von Chotiřina, Čejchan von Heroltitz, Johann Schitz von Zalužan, Kunat (nicht Kwiat) von Sulejowitz auf Winterberg, Wáclawek von Brumowitz, Herbert von Otradowitz auf Mitrowitz, Nikolaus von Hořitz, Johann Unka von Neustupow, Johann Krása von Skopytetz, Albrecht Rót von Dirna, Wenzel von Tučap, Georg von Drachow, Majnusch von Breznitz, Johann von Wilemowitz, Andreas von Hradek, Nikolaus von Krchleb, Johann Stebnak von Ričan und Skryje, Diwisch von Tichonitz, Černin von Tožitz. 91) Die erste von den hier erwähnten Verschreibungen Johann Smils von Krems (ddto. 18. October 1422) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau, die zweite (ddto. Krumau, 25. Juli 1444) in jenem zu Libějitz. Die letztere ist bei Pangerl, Urkundenb. d. ehem. Stiftes Goldenkron, S. 447 u. ff., abgedruckt. Eine actenmässige Lebensgeschichte Johann Smils von Krems, der, nebenbei bemerkt, niemals Burggraf in Rosenberg gewesen ist, hat Wagner im Časopis musea kr. českého, LXII. S. 169 u. ff., veröffentlicht.
Strana 103
1422—1433. 103 die Husyten mit den Taboritern an Wittingaw ihr Heil versuecht, vndt anno 1424, dominica Exaudj brendten sie ab das Closster Hohenfuhrt, daß Statl vndt Margt Priedal vndt der (sic) Sicz Straschicz. 92) Anno domini 1433 daß Kriegsher der Waisen mit ihrem Haubt- man Joann Tschapko von Saan, Buschko von Smolotel, Pfleger, alß sie [pag. 88] durch die Rosenbergerische Wittingauer Herrschafft zugen, machten nit wenig Schäden, insonderhait sie die Teücht abgraben vndt abgefischt. Vndt alß sie kamen biß auf Weleschin, aine Maill von Cromaw, sandte an sie der Herr von Rosenberg, sie solten ihme sicher Gleid schiken, daß er gern mit ihnen zuesamben kommen vndt freundtlich mit ihnen tractieren wolte. Die Waisen haben dem Herrn ain genuegsames schrifftliches sicher Glaidt geschigt den Ertag vor Mitterfassten, daß er in 100 Pferten zue ihnen auf Weleschin kommen, mit ihnen tractieren vndt auch von dannen wieder ohne Schaden schaiden möge.93) Alß nun der Herr auf bestimbten Tag vndter das Gesindl kommen, verglieche er sich mit ihnen, massen deß Herrn hier volgendte Verschrei- bung in sich begreiffet, in diesen Worten: „Wier Vlrich von Rosenberg bekennen hie mit diesem Brief jeder- man, die ihn sehen oder ablesendt anheren werden, daß den Mitwoch vor Mitfassten auf Weleschin wier mit dennen Edlen Buschko von Smolotel, Pflegern, mit Jeniken von Maczkow vnndt mit anderen Eltissten der Waisen Kriegshers ain solchen Vertrag gemacht haben, da3 sie vnnß vndt vnsere Leidt nit sollen verderben, wie auch alle vnsere vnndt vnserer Edleuth vndt Diener Teuchte sollen bei gueter Rhue verbleiben, vnab- gegraben, weder anderer kainer Gestalt angetasster, von diesem Georgi Tag an biß ain Jar lang. Daruor wier dem Edlen Czape von Saan alß obrissten Regenten der Waisen Kriegshers oder aber, da er endtzwischen mit Todt abgieng, welcher selbiger Zeit fur obrissten Regenten gedachten Kriegshers der Waisen sein wurde, sollen geben 400 f� gr. Prager Wehrung, oder mit gueter Geltmüncz in selbiger Wehrung, LX gr. fur ain ſP geraitet, wie in diesem Landt braichig, oder aber mit vngerischen Gulden, jeden per 26 gr. gerait, die bey dem Herrn Niclaß von Landt- stain, sonsten von Strzella, oder bey seinen Brüedern auf Strschella zue Handten obbesagten Herrn Tschapko Haubtmans, Buschko Pflegern vnndt Eltissten der Waisen Kriegshers auf den Tag St. Martini negst herrukenden 92) Der Sonntag Quasimodogeniti des Jahres 1423 fiel mit dem 16. April zusammen. Dass die Einäscherung des Stiftes Hohenfurt durch die Taboriten nicht am Sonntage Exaudi (4. Juni) 1424, sondern schon vor dem Jahre 1423 stattgefunden, ersieht man aus der Popravčí kniha panův z Rožmberka (ed. Mareš), S. 47. Tomek (Žižka, S. 142) versetzt übereinstimmend mit Březan (Časopis mus- w Čechách, 1828, IV. S. 57) diese Einäscherung auf den 24. Mai 1422. Selbstver- ständlich fand die Zerstörung von Priethal und Straschitz nicht an demselben Tage statt. 93) Der Geleitsbrief Buzeks von Smolotil, Amtmannes der Orphaniten, für Ulrich von Rosenberg (ddto. 17. März 1433) ist gegenwärtig im Schwarzenberg- schen Archive zu Wittingau aufbewahrt ; ein Regest davon befindet sich im Archiv český, III. S. 506.
1422—1433. 103 die Husyten mit den Taboritern an Wittingaw ihr Heil versuecht, vndt anno 1424, dominica Exaudj brendten sie ab das Closster Hohenfuhrt, daß Statl vndt Margt Priedal vndt der (sic) Sicz Straschicz. 92) Anno domini 1433 daß Kriegsher der Waisen mit ihrem Haubt- man Joann Tschapko von Saan, Buschko von Smolotel, Pfleger, alß sie [pag. 88] durch die Rosenbergerische Wittingauer Herrschafft zugen, machten nit wenig Schäden, insonderhait sie die Teücht abgraben vndt abgefischt. Vndt alß sie kamen biß auf Weleschin, aine Maill von Cromaw, sandte an sie der Herr von Rosenberg, sie solten ihme sicher Gleid schiken, daß er gern mit ihnen zuesamben kommen vndt freundtlich mit ihnen tractieren wolte. Die Waisen haben dem Herrn ain genuegsames schrifftliches sicher Glaidt geschigt den Ertag vor Mitterfassten, daß er in 100 Pferten zue ihnen auf Weleschin kommen, mit ihnen tractieren vndt auch von dannen wieder ohne Schaden schaiden möge.93) Alß nun der Herr auf bestimbten Tag vndter das Gesindl kommen, verglieche er sich mit ihnen, massen deß Herrn hier volgendte Verschrei- bung in sich begreiffet, in diesen Worten: „Wier Vlrich von Rosenberg bekennen hie mit diesem Brief jeder- man, die ihn sehen oder ablesendt anheren werden, daß den Mitwoch vor Mitfassten auf Weleschin wier mit dennen Edlen Buschko von Smolotel, Pflegern, mit Jeniken von Maczkow vnndt mit anderen Eltissten der Waisen Kriegshers ain solchen Vertrag gemacht haben, da3 sie vnnß vndt vnsere Leidt nit sollen verderben, wie auch alle vnsere vnndt vnserer Edleuth vndt Diener Teuchte sollen bei gueter Rhue verbleiben, vnab- gegraben, weder anderer kainer Gestalt angetasster, von diesem Georgi Tag an biß ain Jar lang. Daruor wier dem Edlen Czape von Saan alß obrissten Regenten der Waisen Kriegshers oder aber, da er endtzwischen mit Todt abgieng, welcher selbiger Zeit fur obrissten Regenten gedachten Kriegshers der Waisen sein wurde, sollen geben 400 f� gr. Prager Wehrung, oder mit gueter Geltmüncz in selbiger Wehrung, LX gr. fur ain ſP geraitet, wie in diesem Landt braichig, oder aber mit vngerischen Gulden, jeden per 26 gr. gerait, die bey dem Herrn Niclaß von Landt- stain, sonsten von Strzella, oder bey seinen Brüedern auf Strschella zue Handten obbesagten Herrn Tschapko Haubtmans, Buschko Pflegern vnndt Eltissten der Waisen Kriegshers auf den Tag St. Martini negst herrukenden 92) Der Sonntag Quasimodogeniti des Jahres 1423 fiel mit dem 16. April zusammen. Dass die Einäscherung des Stiftes Hohenfurt durch die Taboriten nicht am Sonntage Exaudi (4. Juni) 1424, sondern schon vor dem Jahre 1423 stattgefunden, ersieht man aus der Popravčí kniha panův z Rožmberka (ed. Mareš), S. 47. Tomek (Žižka, S. 142) versetzt übereinstimmend mit Březan (Časopis mus- w Čechách, 1828, IV. S. 57) diese Einäscherung auf den 24. Mai 1422. Selbstver- ständlich fand die Zerstörung von Priethal und Straschitz nicht an demselben Tage statt. 93) Der Geleitsbrief Buzeks von Smolotil, Amtmannes der Orphaniten, für Ulrich von Rosenberg (ddto. 17. März 1433) ist gegenwärtig im Schwarzenberg- schen Archive zu Wittingau aufbewahrt ; ein Regest davon befindet sich im Archiv český, III. S. 506.
Strana 104
104 Von dem Ulrich von Rosenberg bex vnseren wahren Ehren vndt cristlichem Glauben, solches Geldt, wie oben, abczuelegen. Vnndt wier Joann von Rosenberg, Mathiaß Waixl von Wietrschinie, Markwart von Buksicz vndt Carl von Rschitschan geloben mit vnserer gueten Trau vndt Glauben gesambter vndt [pag. 89] vnczer- thailter Handt fur den obbeschriebenen vnsern gnedigen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg, mit ihme vndt sambt ihme, daß er solches Gelt sol vndt wier neben seiner Gnaden sollen leissten vnndt erlegen auf Strschella, wie obgeschrieben stehet. Diesem zuer Befesstigung vndt Zeugnuß wier Schuldiger vndt Bürgen haben vnsere Petschafften diesem Brief zuege- drugt. So geben ist auf Cromaw, anno von Cristi Gebuert im 1433., auf dem Tag Mitfassten. Endtgegen die vorgeschriebene Tschapko vndt Bußko haben sich gleichermassen bei ihren Ehren vnndt Cristenglauben dem Herrn ver- schrieben am Sontag Letare, daß sie seinen Herrschafften nit schaden wöllen, sowol an den Teuchten, al allem Anderen.94) Anno domini 1434. Alß nun niemandt auß den Landtherren vndt Ihnwohnern dieses Konigreichs vor diesem so schadlichen Kriegsher sicher sein mögen, haben sich der Herr Vlrich von Rosenberg mit denen Herren- vndt Ritterstandts vndt Altstettern in Prag sambtlichen ainß be- rathen, wie man daß Kriegsvolk, es sey außrotten oder aber in Gehorsamb vndt Ordnung brengen möchte. Dieweillen aber aine solche druczige, vnnücze vnndt greuliche Menge kainem Rechte weder Ordnung vndter- worffen sein wöllen, alß haben die Herren mit den Pragern vnndt dennen auß dem Pülsner Craiß ihr Kriegsvolkh zuesamengeschigt vnndt seindt wieder sie zuesamengerukht in dem Kaurschimer Crais zue dem Dorf Wrbtschani vnndt auf dennen Ebenen alda sich gelegt. So seindt der Taboriter vnndt der Waisen Kriegsuolk sehr stark von dannen auch nit weit gelegen, daß also deß behmischen aller Mahn berissten Volkes beeder- seits wol bedegter vber 16.000 starg gewesen. Die Herren haben zue dem Kriegsvolkh der Waisen gesandt in Mainung, zu uerschonen deß behmischen Gebluets, vndt ihnen sagen lassen, wofern sie mit ihnen in ainen mitlmassigen Vergleich aingehen wolten, daß sie sich mit ihnen in aine freundtliche Handlung wolten begeben. Hierauf der grosse Prokop mit den anderen Haubtleuthen deß Waisenhers gar sehr druczig vnndt stolcz geandtwartet, sprechendt, daß wier in kaine Weg solchs nit thuen, sondern vnserer Brueder in der Neustat falscher Weiß vergossenes vnschuldigeß Blueth rechnen wöllen, vndt haben alsobalden auf die Herren zue mit den Stuken zue spilen angefangen. Alß die Herren solcheß wahrgenommen, vndt daß da kain Schercz sey, seindt sie ain wenig von dieser Stölle weiter gerugkt. Die Weisen aber vermainten, daß Herren außreissen thetten, haben sie ihre Wagenburg geöffnet vnndt straken Wegs auf die Herren ohne alle Ordnung [pag. 90] stark gedrungen. Alß die Herren solches gesehen, haben sie 94) Die Urkunde Ulrichs von Rosenberg für die Orphaniten (ddto. Krumau, 22. März 1433) finde ich nirgends abgedruckt; dagegen befindet sich ein Regest der Gegenurkunde Čapeks von Saan und Buzeks von Smolotil für Ulrich (ddto. 22. März 1433) im Archiv český, III. S. 506.
104 Von dem Ulrich von Rosenberg bex vnseren wahren Ehren vndt cristlichem Glauben, solches Geldt, wie oben, abczuelegen. Vnndt wier Joann von Rosenberg, Mathiaß Waixl von Wietrschinie, Markwart von Buksicz vndt Carl von Rschitschan geloben mit vnserer gueten Trau vndt Glauben gesambter vndt [pag. 89] vnczer- thailter Handt fur den obbeschriebenen vnsern gnedigen Herrn Herrn Vlrich von Rosenberg, mit ihme vndt sambt ihme, daß er solches Gelt sol vndt wier neben seiner Gnaden sollen leissten vnndt erlegen auf Strschella, wie obgeschrieben stehet. Diesem zuer Befesstigung vndt Zeugnuß wier Schuldiger vndt Bürgen haben vnsere Petschafften diesem Brief zuege- drugt. So geben ist auf Cromaw, anno von Cristi Gebuert im 1433., auf dem Tag Mitfassten. Endtgegen die vorgeschriebene Tschapko vndt Bußko haben sich gleichermassen bei ihren Ehren vnndt Cristenglauben dem Herrn ver- schrieben am Sontag Letare, daß sie seinen Herrschafften nit schaden wöllen, sowol an den Teuchten, al allem Anderen.94) Anno domini 1434. Alß nun niemandt auß den Landtherren vndt Ihnwohnern dieses Konigreichs vor diesem so schadlichen Kriegsher sicher sein mögen, haben sich der Herr Vlrich von Rosenberg mit denen Herren- vndt Ritterstandts vndt Altstettern in Prag sambtlichen ainß be- rathen, wie man daß Kriegsvolk, es sey außrotten oder aber in Gehorsamb vndt Ordnung brengen möchte. Dieweillen aber aine solche druczige, vnnücze vnndt greuliche Menge kainem Rechte weder Ordnung vndter- worffen sein wöllen, alß haben die Herren mit den Pragern vnndt dennen auß dem Pülsner Craiß ihr Kriegsvolkh zuesamengeschigt vnndt seindt wieder sie zuesamengerukht in dem Kaurschimer Crais zue dem Dorf Wrbtschani vnndt auf dennen Ebenen alda sich gelegt. So seindt der Taboriter vnndt der Waisen Kriegsuolk sehr stark von dannen auch nit weit gelegen, daß also deß behmischen aller Mahn berissten Volkes beeder- seits wol bedegter vber 16.000 starg gewesen. Die Herren haben zue dem Kriegsvolkh der Waisen gesandt in Mainung, zu uerschonen deß behmischen Gebluets, vndt ihnen sagen lassen, wofern sie mit ihnen in ainen mitlmassigen Vergleich aingehen wolten, daß sie sich mit ihnen in aine freundtliche Handlung wolten begeben. Hierauf der grosse Prokop mit den anderen Haubtleuthen deß Waisenhers gar sehr druczig vnndt stolcz geandtwartet, sprechendt, daß wier in kaine Weg solchs nit thuen, sondern vnserer Brueder in der Neustat falscher Weiß vergossenes vnschuldigeß Blueth rechnen wöllen, vndt haben alsobalden auf die Herren zue mit den Stuken zue spilen angefangen. Alß die Herren solcheß wahrgenommen, vndt daß da kain Schercz sey, seindt sie ain wenig von dieser Stölle weiter gerugkt. Die Weisen aber vermainten, daß Herren außreissen thetten, haben sie ihre Wagenburg geöffnet vnndt straken Wegs auf die Herren ohne alle Ordnung [pag. 90] stark gedrungen. Alß die Herren solches gesehen, haben sie 94) Die Urkunde Ulrichs von Rosenberg für die Orphaniten (ddto. Krumau, 22. März 1433) finde ich nirgends abgedruckt; dagegen befindet sich ein Regest der Gegenurkunde Čapeks von Saan und Buzeks von Smolotil für Ulrich (ddto. 22. März 1433) im Archiv český, III. S. 506.
Strana 105
1433—1435. 105 sich gegen ihnen gewendt vndt in ihre Wagenburg hinaingesprungen, ihr Her zertrenneten vndt vertilget, vil gefangen, die anderen in die Flucht ver- drieben, vil Beuth alda nach ihnen, vber 60 Stukh Geschücz vnndt mit Proffiant vnndt allerlei Güetern, auch Kriegsmunition in die 8 f Wagen, vberkommen haben. An dieser Walstat erschlagene waren: der grosse Prokop, sonsten Holy, ain Haubtman deß Veldtzugs, Prokop der Kleiner, Wolf, Stani- slaw, Michalko vundt etliche andere Pfaffen. Nach diesem Sig haben die Herren sich gelendet nach der Stadt Behmischen Brodt, die Gefangene mitgefiert vnndt alda vmb dieselben sich gethaillet. Waß aber derer Gefangenen auf die Pilsner betroffen, die alle drieben sie in ain Hauß, dasselbig zuegespert vnndt verbrendt haben; waß aber der Prager Thaill bedroffen oder anderer Herren, die haben sie nit verderbt, sondern auf Burgschafft loßgelassen. Man hat daruor gehalten, daß derselbigen nit weit aineß Tausendt verbrendt waren.95) Desselbigen Jahrs der Herr Vlrich von Rosenberg, weillen ihme wolgerathen wieder die Waisen, belegerte er das fesste Castel Lomnicz, aine Mail von Wittingau gelegen, welche Vestung in den vnstatten Zeiten vndterschiedlich Herren gehabt. Vndter anderen habens ingehabt die Kragirsche, nachmallen der Tschenko von Wartenberg vndt auf Wesseli, hernach sie in den Gewalt der Taboriter kommen; die haben sie mit ihrem Volk beseczt gehabt vnndt von dannen grosse Schaden gethan.96) Die Taboriter wolteten (sic) die Vesstung profiantieren vnndt die Belegerten retten, haben 48 Wagen mit Munition vndt Profiant beladen, bey 1000 Mahn zue Roß vndt Fueß zuesambgebracht vnndt darmit nach Lomnicz geczogen vnndt die Profiant hinain, weillen man ihrer Störke nit parieren vndt wiederstehen konnen, gebracht. Vndt im Wiederkeren haben sie sich gelendet auf Deschni zue, alda sie vber Nacht geblieben, von dannen volgenden Morgenß auf Tschernowicz zuegeczogen. Vnndt alß sie Krschetsch erreicht, aine halbe Mail von Tschernowicz, seindt die Herren mit ihrem Volkh auch dahin ankommen vndt sie an allen Seiten stark vmbberingt vundt bedrengt, dan sie hierczue ain gelegenes Ort gehabt. Alda haben zue beden Seiten auf ainander von Mittag an biß auf den Abendt auß Püchßen, Armbrussten geschossen vndt mit allerlei anderen Wehren zuegeschlagen, [pag. 91] daß vill Roß vnndt Leuth beederseit darniedergelegen. Alß nun die Taboriter gesehen hatten, daß mit ihnen gefehrlich stehe, schikten auf Tabor vmb Hulff vnndt Rettung, endtzwischen aber das Dorf, so genandt Gräbern, 7) damit ihnen liecht seye, in Brandt gestögt. 95) Vgl. mit diesen Angaben die Darstellung der Lipaner Schlacht bei Pa lacký, Gesch. v. Böhmen, III, c, S. 163 u. ff. 96) Die Belagerung der Burg Lomnitz durch den Rosenberger fand nich im Jahre 1434 statt, sondern begann im März 1435 und dauerte bis zum 12. No vember desselben Jahres. Urkunde vom letztgenannten Tage im fürstl. Schwarzen- berg'schen Archive zu Wittingau. Bartoscheks v. Drahonitz Chronik bei Dobner, Mon. hist. Boh., I. S. 192. 97) Ist wohl nur eine Verdeutschung des Ortsnamens „Oudolf“.
1433—1435. 105 sich gegen ihnen gewendt vndt in ihre Wagenburg hinaingesprungen, ihr Her zertrenneten vndt vertilget, vil gefangen, die anderen in die Flucht ver- drieben, vil Beuth alda nach ihnen, vber 60 Stukh Geschücz vnndt mit Proffiant vnndt allerlei Güetern, auch Kriegsmunition in die 8 f Wagen, vberkommen haben. An dieser Walstat erschlagene waren: der grosse Prokop, sonsten Holy, ain Haubtman deß Veldtzugs, Prokop der Kleiner, Wolf, Stani- slaw, Michalko vundt etliche andere Pfaffen. Nach diesem Sig haben die Herren sich gelendet nach der Stadt Behmischen Brodt, die Gefangene mitgefiert vnndt alda vmb dieselben sich gethaillet. Waß aber derer Gefangenen auf die Pilsner betroffen, die alle drieben sie in ain Hauß, dasselbig zuegespert vnndt verbrendt haben; waß aber der Prager Thaill bedroffen oder anderer Herren, die haben sie nit verderbt, sondern auf Burgschafft loßgelassen. Man hat daruor gehalten, daß derselbigen nit weit aineß Tausendt verbrendt waren.95) Desselbigen Jahrs der Herr Vlrich von Rosenberg, weillen ihme wolgerathen wieder die Waisen, belegerte er das fesste Castel Lomnicz, aine Mail von Wittingau gelegen, welche Vestung in den vnstatten Zeiten vndterschiedlich Herren gehabt. Vndter anderen habens ingehabt die Kragirsche, nachmallen der Tschenko von Wartenberg vndt auf Wesseli, hernach sie in den Gewalt der Taboriter kommen; die haben sie mit ihrem Volk beseczt gehabt vnndt von dannen grosse Schaden gethan.96) Die Taboriter wolteten (sic) die Vesstung profiantieren vnndt die Belegerten retten, haben 48 Wagen mit Munition vndt Profiant beladen, bey 1000 Mahn zue Roß vndt Fueß zuesambgebracht vnndt darmit nach Lomnicz geczogen vnndt die Profiant hinain, weillen man ihrer Störke nit parieren vndt wiederstehen konnen, gebracht. Vndt im Wiederkeren haben sie sich gelendet auf Deschni zue, alda sie vber Nacht geblieben, von dannen volgenden Morgenß auf Tschernowicz zuegeczogen. Vnndt alß sie Krschetsch erreicht, aine halbe Mail von Tschernowicz, seindt die Herren mit ihrem Volkh auch dahin ankommen vndt sie an allen Seiten stark vmbberingt vundt bedrengt, dan sie hierczue ain gelegenes Ort gehabt. Alda haben zue beden Seiten auf ainander von Mittag an biß auf den Abendt auß Püchßen, Armbrussten geschossen vndt mit allerlei anderen Wehren zuegeschlagen, [pag. 91] daß vill Roß vnndt Leuth beederseit darniedergelegen. Alß nun die Taboriter gesehen hatten, daß mit ihnen gefehrlich stehe, schikten auf Tabor vmb Hulff vnndt Rettung, endtzwischen aber das Dorf, so genandt Gräbern, 7) damit ihnen liecht seye, in Brandt gestögt. 95) Vgl. mit diesen Angaben die Darstellung der Lipaner Schlacht bei Pa lacký, Gesch. v. Böhmen, III, c, S. 163 u. ff. 96) Die Belagerung der Burg Lomnitz durch den Rosenberger fand nich im Jahre 1434 statt, sondern begann im März 1435 und dauerte bis zum 12. No vember desselben Jahres. Urkunde vom letztgenannten Tage im fürstl. Schwarzen- berg'schen Archive zu Wittingau. Bartoscheks v. Drahonitz Chronik bei Dobner, Mon. hist. Boh., I. S. 192. 97) Ist wohl nur eine Verdeutschung des Ortsnamens „Oudolf“.
Strana 106
106 Von dem Ulrich von Rosenberg Hierauf ihnen von Tabor 300 zue Roß vndt Fueß zue Hulff ge- schigt wardt (sic) ; aber die Herren solche im Marschiren thaill darnieder- gehauen vndt das vberig gefangen genommen. AlB nun Miternacht wardt, seindt die Herren die Taboriter angefallen vnndt mitt ainander starg ge- schlagen. Bey solchem Scharmiczel ist ain so sehr grosses Geschrey worden, daß mans gehort habe aine gancze Maill Wegs weit, dan es sonsten zue Nacht merglich vndt laut ist. Drangen also starg die Herren auf die Taboriter, daß sie sich muessten auß ihren Wagenburgen begeben vnndt die Flucht in die Walder, vndt wohin ainer nur gemöcht, genommen. Die vberigen, die nit darnieder bei Zeiten seindt gemacht gewesen, die hat man gefangen. Von der Seiten der Taboriter seindt geblieben: der Herr Hroch, Pfaff Hanß Aufruer vnndt vill andere mehr der Vornembsten. Nach diesem Sieg sie sich vmb die Gefangene gethaillet, vndt ain ieder die auf ihre Schlosser geordnet. Der Herr von Rosenberg die seinigen etliche auf Chaustnik, andere auf Sobislaw vnndt Thaill auf Wittinau thuen lassen. Dieß haben die Herren darumben gethan vndt gleichsamb aine klaine Kriegswolken von ainander gedrieben, dan die Taboriter haben wiederumben ainen Veldtzug zuesamben machen vnndt mit anderen Ge- mainen sich coniungieren vnndt gegen Kuttenberg vndt Nimburg begeben wöllen. Wan sie zue solchem ihren Vornemben kommen wären, hetten die Herren ihnen nichts thuen konnen; derowegen die Herren deßen ingedeng: „Principijs obsta.“ Daß geschah den Freitag nach Assumptionis Mariae virginis, den Tag Agapiti Marterers, die anderen den Sontag nach St. Vrbano, in dem Ort bey Krschetsch, anno, ut supra, 1434.98) Vnndt also wardt die andere schedliche Niederlag der Waisen vndt Taboriter ains Jahrs, auch Wiedererhebung der Herren; dan ihnen nit geloffen vmb ainen Riem, sondern vmb die gancze Haut. Nach dieser Niederlag der Herr von Rosenberg sich gestergt mit Volkh, kambe wieder vor Lomnicz vnndt stiermte die, bekam sie auch ersten Sturmß; die alda verbliebene Kriegsleüth, welche im Sturm nit geblieben, die schueffe er fangen vndt auf andere seine Schlesser fieren vnndt gefenglich versorgen. Die Vestung vndt der Morder Auffendthaltung ließ er abbrechen, zerschleiffen, die Graben zuuerwerffen vnndt mit der Erden vergleichen, welche von derselbigen Zait an nit mehr gebauet [pag 92] worden; allein ain Margt alda wardt erbaut, welcher von der- 98) Die Schlacht bei Křeč muss kurz vor dem 11. September 1435 geschlagen worden sein (Archiv č., I. S. 41). Das Jahr 1434 ist entschieden unrichtig, u. zw. schon aus dem Grunde, weil in diesem Jahre der Tag des hl. Agapit (18. August) nicht ein Freitag, sondern ein Mittwoch war. Obgleich auch im Jahre 1435 der Tag des hl. Agapit nicht mit dem Freitage nach der Himmelfahrt Mariens zu- sammenfiel, so muss die Schlacht bei Křeč doch in dieses Jahr versetzt werden, u. zw. auf den 18. (Tag des hl. Agapit) und 19. August (Freitag nach Mariä Himmelfahrt) Siehe Theobalds Hussitenkrieg, S. 423 u. 425 (Ausg vom Jahre 1750).
106 Von dem Ulrich von Rosenberg Hierauf ihnen von Tabor 300 zue Roß vndt Fueß zue Hulff ge- schigt wardt (sic) ; aber die Herren solche im Marschiren thaill darnieder- gehauen vndt das vberig gefangen genommen. AlB nun Miternacht wardt, seindt die Herren die Taboriter angefallen vnndt mitt ainander starg ge- schlagen. Bey solchem Scharmiczel ist ain so sehr grosses Geschrey worden, daß mans gehort habe aine gancze Maill Wegs weit, dan es sonsten zue Nacht merglich vndt laut ist. Drangen also starg die Herren auf die Taboriter, daß sie sich muessten auß ihren Wagenburgen begeben vnndt die Flucht in die Walder, vndt wohin ainer nur gemöcht, genommen. Die vberigen, die nit darnieder bei Zeiten seindt gemacht gewesen, die hat man gefangen. Von der Seiten der Taboriter seindt geblieben: der Herr Hroch, Pfaff Hanß Aufruer vnndt vill andere mehr der Vornembsten. Nach diesem Sieg sie sich vmb die Gefangene gethaillet, vndt ain ieder die auf ihre Schlosser geordnet. Der Herr von Rosenberg die seinigen etliche auf Chaustnik, andere auf Sobislaw vnndt Thaill auf Wittinau thuen lassen. Dieß haben die Herren darumben gethan vndt gleichsamb aine klaine Kriegswolken von ainander gedrieben, dan die Taboriter haben wiederumben ainen Veldtzug zuesamben machen vnndt mit anderen Ge- mainen sich coniungieren vnndt gegen Kuttenberg vndt Nimburg begeben wöllen. Wan sie zue solchem ihren Vornemben kommen wären, hetten die Herren ihnen nichts thuen konnen; derowegen die Herren deßen ingedeng: „Principijs obsta.“ Daß geschah den Freitag nach Assumptionis Mariae virginis, den Tag Agapiti Marterers, die anderen den Sontag nach St. Vrbano, in dem Ort bey Krschetsch, anno, ut supra, 1434.98) Vnndt also wardt die andere schedliche Niederlag der Waisen vndt Taboriter ains Jahrs, auch Wiedererhebung der Herren; dan ihnen nit geloffen vmb ainen Riem, sondern vmb die gancze Haut. Nach dieser Niederlag der Herr von Rosenberg sich gestergt mit Volkh, kambe wieder vor Lomnicz vnndt stiermte die, bekam sie auch ersten Sturmß; die alda verbliebene Kriegsleüth, welche im Sturm nit geblieben, die schueffe er fangen vndt auf andere seine Schlesser fieren vnndt gefenglich versorgen. Die Vestung vndt der Morder Auffendthaltung ließ er abbrechen, zerschleiffen, die Graben zuuerwerffen vnndt mit der Erden vergleichen, welche von derselbigen Zait an nit mehr gebauet [pag 92] worden; allein ain Margt alda wardt erbaut, welcher von der- 98) Die Schlacht bei Křeč muss kurz vor dem 11. September 1435 geschlagen worden sein (Archiv č., I. S. 41). Das Jahr 1434 ist entschieden unrichtig, u. zw. schon aus dem Grunde, weil in diesem Jahre der Tag des hl. Agapit (18. August) nicht ein Freitag, sondern ein Mittwoch war. Obgleich auch im Jahre 1435 der Tag des hl. Agapit nicht mit dem Freitage nach der Himmelfahrt Mariens zu- sammenfiel, so muss die Schlacht bei Křeč doch in dieses Jahr versetzt werden, u. zw. auf den 18. (Tag des hl. Agapit) und 19. August (Freitag nach Mariä Himmelfahrt) Siehe Theobalds Hussitenkrieg, S. 423 u. 425 (Ausg vom Jahre 1750).
Strana 107
1434—1435. 107 selbigen Zeit der Eroberung dessen mit gewehrter Handt zue der Herr� schafft deß Rosenberger Hauses zuegethan verbleibet.99) Desselbigen Jahrs der Kaiser Sigmundt war zue Wasel auf dem verwilligten Consilio am maisten, vmb daß er die Behmen in den Reli- gionssachen verainigen möchte. Alß ain angeborner Erbe deß Königreich drug er ob dem Zwispalt vndt bluetiger Feundtschafft in Behmen groß Laid, bemuehete er sich allermassen, damit sie, wan das Konigreich alß ain vngestümbeß Mehr wieder befridigt, ihne fur ihren Herren erkenneten vnndt annemeten. Wan nun er kainen ansehenlichen, getreuissten vnndt wurdigisten Herrn in dem Khonigreich, deme er die Sach vollig zue walten vndt handlen, auch allerley Mitl vndt Wege, den Frieden zue suechen, anbefelhete, vber den Herrn Vlrichen von Rosenberg finden mögen, hat er durch seinen Magestatbrief, daß er im Nahmen deß Konigs mit volliger Macht nit allein den Frieden tractierete vndt handlete, sondern auch die koniglichen Gueter regieren vndt darmit schaffen sollte, ihme befolhen mit diesen Worten: „Animo deliberato et ex certa scientia no- bilem Vlricum de Rosenberg, fidelem nostrum dilectum, de cuius fidei preclara constantia et singularis prouidentiae industria fiduciam gerimus singularem, de consilio fidelium et dilectorum nostrorum fecimus, constitui- mus, creauimus et ordinauimus ac tenore presentium facimus, constituimus, creamus et ordinamus nostrum uerum, legitimum, certum et indubitatum procuratorem, actorem, factorem negotiorumque nostrorum gestorem, dantes et concedentes eidem plenam et omnimodam potestatem ad inter- ponendum se nostro nomine et auctoritate nostra ex omni possibilitate, ut pax, unio et concordia in ipso regno nostro Boemiae ac serius circum uicinis reformetur auspice domino et sequatur. Datum Basiliae, anno domini 1434, die ultima mensis Februarij. „Mit vnserem gueten Bedacht vnndt gewissen Willen haben wier den wolgebornen Vlrichen von Rosenberg, vnseren lieben Getraüen, zue seiner gewaltig standthafften Trey vndt vorsichtigem Fleiß wier das Vertrauen dragen, mit sonderbahrem Rath vnserer lieben Getraien gemacht, bestöllet vndt verordnet vnndt laut dieses Briefs machen, bestollen vndt verordnen wier vnseren rechten, ordentlichen, gewissen vnndt vnfailbaren Volmech- tigen, Procuratorem vnndt vnserer Sachen Waltern, geben vndt verleihen ihme auch volligen [pag. 93] allermassen Gewalt, sich in vnserem Nahmen mit vnserer Gewalt nach aller Mogligkait ainczuelegen, auf daß Fried vndt Ainigkait in demselbigen vnsern Konigreich Behemb, auch denen angelegenen Landern verneuert, auch mit der Hulf Gotteß aingebracht werde. Datum zue Basl, anno domini 1434, leczten Tag Monats Fe- bruarij.“ 1) Auf dieß obbeschriebene kaiserlich Magestatsvolmachtigkait hat der Herr Vlrich von Rosenberg all seine Mhue angewendet, auf daß er dem Kaisers, seines Konigs vndt Herrn, Begern vndt Willen ain Gniegen 99) Die Urkunde, mittels welcher Bedrich von Stražnitz und die Taborer Lomnitz dem Rosenberger abgetreten haben, stammt vom 12. November 1435 und befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 1) Originalurkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
1434—1435. 107 selbigen Zeit der Eroberung dessen mit gewehrter Handt zue der Herr� schafft deß Rosenberger Hauses zuegethan verbleibet.99) Desselbigen Jahrs der Kaiser Sigmundt war zue Wasel auf dem verwilligten Consilio am maisten, vmb daß er die Behmen in den Reli- gionssachen verainigen möchte. Alß ain angeborner Erbe deß Königreich drug er ob dem Zwispalt vndt bluetiger Feundtschafft in Behmen groß Laid, bemuehete er sich allermassen, damit sie, wan das Konigreich alß ain vngestümbeß Mehr wieder befridigt, ihne fur ihren Herren erkenneten vnndt annemeten. Wan nun er kainen ansehenlichen, getreuissten vnndt wurdigisten Herrn in dem Khonigreich, deme er die Sach vollig zue walten vndt handlen, auch allerley Mitl vndt Wege, den Frieden zue suechen, anbefelhete, vber den Herrn Vlrichen von Rosenberg finden mögen, hat er durch seinen Magestatbrief, daß er im Nahmen deß Konigs mit volliger Macht nit allein den Frieden tractierete vndt handlete, sondern auch die koniglichen Gueter regieren vndt darmit schaffen sollte, ihme befolhen mit diesen Worten: „Animo deliberato et ex certa scientia no- bilem Vlricum de Rosenberg, fidelem nostrum dilectum, de cuius fidei preclara constantia et singularis prouidentiae industria fiduciam gerimus singularem, de consilio fidelium et dilectorum nostrorum fecimus, constitui- mus, creauimus et ordinauimus ac tenore presentium facimus, constituimus, creamus et ordinamus nostrum uerum, legitimum, certum et indubitatum procuratorem, actorem, factorem negotiorumque nostrorum gestorem, dantes et concedentes eidem plenam et omnimodam potestatem ad inter- ponendum se nostro nomine et auctoritate nostra ex omni possibilitate, ut pax, unio et concordia in ipso regno nostro Boemiae ac serius circum uicinis reformetur auspice domino et sequatur. Datum Basiliae, anno domini 1434, die ultima mensis Februarij. „Mit vnserem gueten Bedacht vnndt gewissen Willen haben wier den wolgebornen Vlrichen von Rosenberg, vnseren lieben Getraüen, zue seiner gewaltig standthafften Trey vndt vorsichtigem Fleiß wier das Vertrauen dragen, mit sonderbahrem Rath vnserer lieben Getraien gemacht, bestöllet vndt verordnet vnndt laut dieses Briefs machen, bestollen vndt verordnen wier vnseren rechten, ordentlichen, gewissen vnndt vnfailbaren Volmech- tigen, Procuratorem vnndt vnserer Sachen Waltern, geben vndt verleihen ihme auch volligen [pag. 93] allermassen Gewalt, sich in vnserem Nahmen mit vnserer Gewalt nach aller Mogligkait ainczuelegen, auf daß Fried vndt Ainigkait in demselbigen vnsern Konigreich Behemb, auch denen angelegenen Landern verneuert, auch mit der Hulf Gotteß aingebracht werde. Datum zue Basl, anno domini 1434, leczten Tag Monats Fe- bruarij.“ 1) Auf dieß obbeschriebene kaiserlich Magestatsvolmachtigkait hat der Herr Vlrich von Rosenberg all seine Mhue angewendet, auf daß er dem Kaisers, seines Konigs vndt Herrn, Begern vndt Willen ain Gniegen 99) Die Urkunde, mittels welcher Bedrich von Stražnitz und die Taborer Lomnitz dem Rosenberger abgetreten haben, stammt vom 12. November 1435 und befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 1) Originalurkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
Strana 108
108 Von dem Ulrich von Rosenberg laisste; hat er derowegen mit dennen dem Kaiser Wiederwartigen vill- faltige Handlung gehabt, biß er nachmallen im anno 1436 den edlen Ritter Prschibik von Klenowiho zue sich genomen vndt die Taboritter, alß sie zue ihme auf Wittingaw gesandt hatten ihren Obrissten, den Bedrschich von Straznicz, mit etlichen anderen der Eltissten im (sic, Namen) vndt anstat der ganczen Gemain derselbigen Stadt Hradischt- Tabor, mit dem Kaiser Sigismundo vergliechen dieser Gestallt: 1. Daß erstlichen ihr Pfaff Bedrschich mit der Taboriter Gemain von dem Testament Gottes nit mit Gewalt solle gedrungen werden, vndt da ihme etwaß Besseres gewisen wurdt, daß er sich bessere. 2. Der Kaiser daß er diese Stadt auch mit Stadtsigill alß seine Stadt befreye vnndt alle die Gerechtigkaiten, so wailandt die Stadt Sezi- mowo Aussti vermögt mit aller von altershero gehabter Zuegehor, auf sy vberführe. 3. Den Rath daß sie sechs Jahr lang selberst seczen solten, nach Außgang der Zeit der Konig. Jedoch daß sie der Geschwornen Pflicht, wie andere Stedt, nit solten vndterworffen sein. 4. In khaine Krieg daß sie von dem Kaiser solten geczogen werden, es sey in deß Landts Notturfft, neben anderen Stedten daß sie ziehen; auch daß sie kaine Krieg bey 2 Jahren nit, es sey denn wieder die Außlender, fieren sollten. 5. Die Gefangene daß sie beederseits erlassen werden. 6. Dem Khonig sein stetter Zunnß, der soll von der Stadt Tabor fortgehen iahrlichen zue 10 fP gr., halb Georgi vndt Gally so uil. 7. Der Khonig auß sonderbahrer Gnad hat ihnen verschrieben 2500 fl gr. an dem Guet vndt Probstey Ziuniowicz2) vndt ihnen solches abgetretten. [pag. 94] 8. Die Gemain hat sollen dem Konig ain Gelieb thuen vndt sich verschreiben. 9. Die Gueter von ihnen in Behmen, Ossterreich vndt Mahrlandt eroberte haben sollen alle wieder abgetretten werden; aber ihre Diener daß sie es forthalten sollen. 10. Lecztlichen, daß sie mit Ordnung vnndt dem Rechte nach leben vndt kainen Gewalt brauchen sollten. Zue diesem auf Papier gestellten Vertrag haben zuegedrugt der Herr Vlrich von Rosenberg, Prschibik von Klenowy, Pfaff Bedrschich vnndt die Taboriter-Gemaine; doch mit diesem Geding, wan der Konig hierczue verwilligen wurdte, daß ers ihnen be- crefftige mit seinem Magestatbrief. Geschen vndt geschrieben: Wittinau, anno, ut supra. 3) Anno domini 1437. Wie der Konig Sigmundt gestorben wardt, die Herren Behmen, der Vlrich von Rosenberg, Mainhardt von Neuhauß 2) Launowitz. 3) Das böhmische Original dieses Compromisses (ddto. Wittingau, 16. Oc- tober 1436) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Arch. český, III. S. 450 u. 451 abgedruckt. Die Beurtheilung des Compromisses ven Seite K. Siegmunds (ddto. Prag, 22. October 1436) findet sich im Arch. český, I. S. 44 u. 45; die endliche Bestätigung desselben erfolgte am 18. November 1436. Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. c, S. 243.
108 Von dem Ulrich von Rosenberg laisste; hat er derowegen mit dennen dem Kaiser Wiederwartigen vill- faltige Handlung gehabt, biß er nachmallen im anno 1436 den edlen Ritter Prschibik von Klenowiho zue sich genomen vndt die Taboritter, alß sie zue ihme auf Wittingaw gesandt hatten ihren Obrissten, den Bedrschich von Straznicz, mit etlichen anderen der Eltissten im (sic, Namen) vndt anstat der ganczen Gemain derselbigen Stadt Hradischt- Tabor, mit dem Kaiser Sigismundo vergliechen dieser Gestallt: 1. Daß erstlichen ihr Pfaff Bedrschich mit der Taboriter Gemain von dem Testament Gottes nit mit Gewalt solle gedrungen werden, vndt da ihme etwaß Besseres gewisen wurdt, daß er sich bessere. 2. Der Kaiser daß er diese Stadt auch mit Stadtsigill alß seine Stadt befreye vnndt alle die Gerechtigkaiten, so wailandt die Stadt Sezi- mowo Aussti vermögt mit aller von altershero gehabter Zuegehor, auf sy vberführe. 3. Den Rath daß sie sechs Jahr lang selberst seczen solten, nach Außgang der Zeit der Konig. Jedoch daß sie der Geschwornen Pflicht, wie andere Stedt, nit solten vndterworffen sein. 4. In khaine Krieg daß sie von dem Kaiser solten geczogen werden, es sey in deß Landts Notturfft, neben anderen Stedten daß sie ziehen; auch daß sie kaine Krieg bey 2 Jahren nit, es sey denn wieder die Außlender, fieren sollten. 5. Die Gefangene daß sie beederseits erlassen werden. 6. Dem Khonig sein stetter Zunnß, der soll von der Stadt Tabor fortgehen iahrlichen zue 10 fP gr., halb Georgi vndt Gally so uil. 7. Der Khonig auß sonderbahrer Gnad hat ihnen verschrieben 2500 fl gr. an dem Guet vndt Probstey Ziuniowicz2) vndt ihnen solches abgetretten. [pag. 94] 8. Die Gemain hat sollen dem Konig ain Gelieb thuen vndt sich verschreiben. 9. Die Gueter von ihnen in Behmen, Ossterreich vndt Mahrlandt eroberte haben sollen alle wieder abgetretten werden; aber ihre Diener daß sie es forthalten sollen. 10. Lecztlichen, daß sie mit Ordnung vnndt dem Rechte nach leben vndt kainen Gewalt brauchen sollten. Zue diesem auf Papier gestellten Vertrag haben zuegedrugt der Herr Vlrich von Rosenberg, Prschibik von Klenowy, Pfaff Bedrschich vnndt die Taboriter-Gemaine; doch mit diesem Geding, wan der Konig hierczue verwilligen wurdte, daß ers ihnen be- crefftige mit seinem Magestatbrief. Geschen vndt geschrieben: Wittinau, anno, ut supra. 3) Anno domini 1437. Wie der Konig Sigmundt gestorben wardt, die Herren Behmen, der Vlrich von Rosenberg, Mainhardt von Neuhauß 2) Launowitz. 3) Das böhmische Original dieses Compromisses (ddto. Wittingau, 16. Oc- tober 1436) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Arch. český, III. S. 450 u. 451 abgedruckt. Die Beurtheilung des Compromisses ven Seite K. Siegmunds (ddto. Prag, 22. October 1436) findet sich im Arch. český, I. S. 44 u. 45; die endliche Bestätigung desselben erfolgte am 18. November 1436. Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. c, S. 243.
Strana 109
1436—1438. 109 vndt Hanusch von Kolowrat auf Zebrak, neben ihnen etliche mehr Herren sambt den Pragern, haben ihnen zum Konig erwolt den Herczog Albrechten von Össterreich, deß Kaisers Sigismundi Schwähern, deme sie noch in Leb- czeiten deß Kaisers wol genaigt waren. Aber der mehrisste Thaill der Herren, Ritter vnndt khoniglichen Stedte derwieder waren, dan sie ihnen erwelten den Furssten Casimirum, deß polnischen Konigs Wladislai leiblichen Bruedern. Dauon aber endtstandten aine grosse Zertrenung im Landt vndt Krieg. Dieser Albrecht, Herczog in Össterreich, erinderete sich deß Spruchs, daß man sich lang zum Krieg schiken sollte, damit er desto ehender obsige, beraitete er sich zeitlich zum Krieg vndt kriegisch mit grosser Kriegsmacht in daß Landt gerugt vndt Prag zuegeczogen. Der Herr von Rosenberg sambt ihme genaigten Herren mit ihme zugen. Der Herr von Neuhauß hatte in seiner Versorg die konigliche Regalien vndt deß Landts Priuilegien samb dem Schloß Carlstain, gab herfur die Cron deß Landts, vndt waß zuer Crenung deß Konig Albrechten ge- bierete; vnndt ist gekrenet worden auf dem Prager Schloß wieder dem Willen der mehrern Inwohner deß Landts. Bey seiner Cronung druge der Herr Vlrich von Rosenberg den Apffel mit dem Kreücz.4) Nach diesem waren die Polaken in daß Landt kommen deß Konigs Wiederwartigen zue Hülff vndt legten sich bey Tabor. Der Konig Albrecht sterkte sein Kriegsher, deme etliche Reichsfursten zue Hulff kommen. Der Herr [pag. 95] von Rosenberg mit seinen 4000 Mahn wolgerusster, so er vndter seinem Commando gehabt, rukte er auch auf Tabor zue auß Befelch deß Konigs. Auf dieser Raiß ist ihme fort vndt fort mehr Volk zuekommen. So hat auch zue ihme der junge Brandenburger mit 500 Pferden, zue Fueß noch vil mehr, auch vber 4 fP Wagen gestossen. Vnndt alß sie vor Tabor ankomen, lagerten sie sich alda vndt schlugen ihre Zelt weitschichtig. Dieß geschah im anno domini 1438. Dieß war der ander Zug vnndt Leger vor Tabor deß Herrn von Rosenberg. Die Gegenbahrt mit ihren Polaken, alß sie verstanden, daß sie wieder solche Macht nit bestehen kondten, insonderhait weillen schon im Landt der gekrente Konig war, begaben sie sich mit ihnen in aine Tractation, Konig Albrecht daß er verwillige mit ainem sichern Gleit, auf daß von ihrer Seiten benandtlichen der Wegwoda Poznansky Sudiwog von Ostro- roha, Joan von Tentschin, Weywoda Sudmirsky, vnndt der Starosta Lubelsky, von dieser Seiten der Hincze von Pirgstain, Alesch von Sternberg, sonsten von Holicz, Petr von Zwirscheticz, Georg von Gunstat vndt Podiebradt, Joan von Rusinowa, Prschibik von Klenowy vndt Pfaf Bedřzich von Straschnicz zue Gisel kommen mochten. Gab ihnen derowegen das sicher Gleidt, vndt zue fesster Haltung dessen wardt darein geseczt fur ainen Burgen neben anderen Herren dieser Herr Vlrich von Rosenberg.b) 4) Bei der Krönung K. Albrechts (29. Juni 1438) trug Ulrich von Rosen- berg nicht den goldenen Apfel, sondern gemeinschaftlich mit Meinhard von Neu- haus, Nikolaus Zajíc von Kost und Hanusch von Kolowrat die Krone vor dem König. Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. c, S. 312. 5) Der Geleitsbrief der polnischen Partei für einige Herren von der Partei
1436—1438. 109 vndt Hanusch von Kolowrat auf Zebrak, neben ihnen etliche mehr Herren sambt den Pragern, haben ihnen zum Konig erwolt den Herczog Albrechten von Össterreich, deß Kaisers Sigismundi Schwähern, deme sie noch in Leb- czeiten deß Kaisers wol genaigt waren. Aber der mehrisste Thaill der Herren, Ritter vnndt khoniglichen Stedte derwieder waren, dan sie ihnen erwelten den Furssten Casimirum, deß polnischen Konigs Wladislai leiblichen Bruedern. Dauon aber endtstandten aine grosse Zertrenung im Landt vndt Krieg. Dieser Albrecht, Herczog in Össterreich, erinderete sich deß Spruchs, daß man sich lang zum Krieg schiken sollte, damit er desto ehender obsige, beraitete er sich zeitlich zum Krieg vndt kriegisch mit grosser Kriegsmacht in daß Landt gerugt vndt Prag zuegeczogen. Der Herr von Rosenberg sambt ihme genaigten Herren mit ihme zugen. Der Herr von Neuhauß hatte in seiner Versorg die konigliche Regalien vndt deß Landts Priuilegien samb dem Schloß Carlstain, gab herfur die Cron deß Landts, vndt waß zuer Crenung deß Konig Albrechten ge- bierete; vnndt ist gekrenet worden auf dem Prager Schloß wieder dem Willen der mehrern Inwohner deß Landts. Bey seiner Cronung druge der Herr Vlrich von Rosenberg den Apffel mit dem Kreücz.4) Nach diesem waren die Polaken in daß Landt kommen deß Konigs Wiederwartigen zue Hülff vndt legten sich bey Tabor. Der Konig Albrecht sterkte sein Kriegsher, deme etliche Reichsfursten zue Hulff kommen. Der Herr [pag. 95] von Rosenberg mit seinen 4000 Mahn wolgerusster, so er vndter seinem Commando gehabt, rukte er auch auf Tabor zue auß Befelch deß Konigs. Auf dieser Raiß ist ihme fort vndt fort mehr Volk zuekommen. So hat auch zue ihme der junge Brandenburger mit 500 Pferden, zue Fueß noch vil mehr, auch vber 4 fP Wagen gestossen. Vnndt alß sie vor Tabor ankomen, lagerten sie sich alda vndt schlugen ihre Zelt weitschichtig. Dieß geschah im anno domini 1438. Dieß war der ander Zug vnndt Leger vor Tabor deß Herrn von Rosenberg. Die Gegenbahrt mit ihren Polaken, alß sie verstanden, daß sie wieder solche Macht nit bestehen kondten, insonderhait weillen schon im Landt der gekrente Konig war, begaben sie sich mit ihnen in aine Tractation, Konig Albrecht daß er verwillige mit ainem sichern Gleit, auf daß von ihrer Seiten benandtlichen der Wegwoda Poznansky Sudiwog von Ostro- roha, Joan von Tentschin, Weywoda Sudmirsky, vnndt der Starosta Lubelsky, von dieser Seiten der Hincze von Pirgstain, Alesch von Sternberg, sonsten von Holicz, Petr von Zwirscheticz, Georg von Gunstat vndt Podiebradt, Joan von Rusinowa, Prschibik von Klenowy vndt Pfaf Bedřzich von Straschnicz zue Gisel kommen mochten. Gab ihnen derowegen das sicher Gleidt, vndt zue fesster Haltung dessen wardt darein geseczt fur ainen Burgen neben anderen Herren dieser Herr Vlrich von Rosenberg.b) 4) Bei der Krönung K. Albrechts (29. Juni 1438) trug Ulrich von Rosen- berg nicht den goldenen Apfel, sondern gemeinschaftlich mit Meinhard von Neu- haus, Nikolaus Zajíc von Kost und Hanusch von Kolowrat die Krone vor dem König. Palacký, Gesch. v. Böhmen, III. c, S. 312. 5) Der Geleitsbrief der polnischen Partei für einige Herren von der Partei
Strana 110
110 Von dem Ulrich von Rosenberg. Alß nun die Parten zuesamben kommen, handleten sie vmb den Frieden. Alß sie aber zue beeder Seiten ohne Bluetsvergiessung woll ab- gehandlet hatten, seindt sie von ainander geschieden, vnndt obbeschriebene Herren mit dem Ritterstandt vnndt Taboritern, auch anderen Stetten den Albrechtum fur ihren Konig angenommen vnudt das Geliebt alß ihrem Herrn gelaist. 6) Alß nun der Konig Albrecht auch diesen Vnwillen mit dem polni- schen König befriedigt, wegen deß gemainen Nuczenß machte er zwaý obrisste Haubtleuth deß Landts, nemblichen ainen den Herrn Vlrich von Rosenberg vndt den anderen Herrn Manhardt von Neuhauß. Solche Haubtmanschafften sollen anfangen von negsten Pfingsten an biß vber ain Jahr mit diesem Geding: 1. Auf daß in wehrendem solchem Ambt ain ieder zuer Reputation stets halten solle 250 Pferdt wol beriten vnndt berisster. 2. Der Konig versprach auf solche ainem jeden Haubtman iahrlichen 12800 f. quartalweiß zue 3200 f. zue czallen. [pag. 96] 3. Mit solchem Volk haben sie sollen verwehren allerley frembde Ainfal in das Landt oder im Landt Spaltungen vndt Aufrueren. 4. Auch solten damit die Reputation deß Konig vndt den gemainen Nuczen schuczen mit hochster Vermögenhait. 5. Die, so da gefangen wurden, daß sie in die Hendt deß Konigs vberliffert werden, damit man andere Gefangene darmit abwechßlen kondte. 6. Die Haubtleuth wan sie von den Feundten, mit diesem gerissten Volk tapffer, ritterlich fechtendt, Schaden erlitten, verspricht der Khonig solche zue erstatten. 7. Wan nun ainer oder der ander Haubtman dieses Ambt auf sich lenger dragen nit wollte oder möchte, soll ers wissen lassen an 4 Wochen vor dem Quartal. Der Konig soll gleichen Willenß vnndt Macht befuegt sein, ihnen dieses Ambt aufczuekindigen. Datum in Prespurg, Sontag vor St. Pangratij, anno 1439.7) Damit deß Konigs Wil vndt Mainung den Stenden khundt seye, gabs schrifftlich zu uernemen also: „Wier Albrecht, von Gotteß Gnaden romischer Konig, ain Mehrer deß Reichs, in Vngern, Behmen, Dalmatien, Chroatien Khönig vndt Herczog in Össterreich, endtbieten dennen wolgebornen, edlen, gestrengen K. Albrechts (ddto. 31. August 1438) ist im Archiv český, III. S. 462, abgedruckt. Von dem hier erwähnten Geleitsbriefe für die polnische Partei ist mir nichts bekannt. 6) Als König wurde Albrecht von der polnisch gesinnten Partei niemals an- erkannt. 7) D. i. am 10. Mai 1439. Siehe diesbezüglich Scriptores rerum Boh., III. S. 113 u. 114. Das nachfolgende, sich auf diese Ernennung beziehende Circular- schreiben des Königs an den Adel, die Geistlichkeit und die Städte Böhmens (ddto. Pressburg, 10. Mai 1439) ist im Archiv český, III. S. 463 abgedruckt.
110 Von dem Ulrich von Rosenberg. Alß nun die Parten zuesamben kommen, handleten sie vmb den Frieden. Alß sie aber zue beeder Seiten ohne Bluetsvergiessung woll ab- gehandlet hatten, seindt sie von ainander geschieden, vnndt obbeschriebene Herren mit dem Ritterstandt vnndt Taboritern, auch anderen Stetten den Albrechtum fur ihren Konig angenommen vnudt das Geliebt alß ihrem Herrn gelaist. 6) Alß nun der Konig Albrecht auch diesen Vnwillen mit dem polni- schen König befriedigt, wegen deß gemainen Nuczenß machte er zwaý obrisste Haubtleuth deß Landts, nemblichen ainen den Herrn Vlrich von Rosenberg vndt den anderen Herrn Manhardt von Neuhauß. Solche Haubtmanschafften sollen anfangen von negsten Pfingsten an biß vber ain Jahr mit diesem Geding: 1. Auf daß in wehrendem solchem Ambt ain ieder zuer Reputation stets halten solle 250 Pferdt wol beriten vnndt berisster. 2. Der Konig versprach auf solche ainem jeden Haubtman iahrlichen 12800 f. quartalweiß zue 3200 f. zue czallen. [pag. 96] 3. Mit solchem Volk haben sie sollen verwehren allerley frembde Ainfal in das Landt oder im Landt Spaltungen vndt Aufrueren. 4. Auch solten damit die Reputation deß Konig vndt den gemainen Nuczen schuczen mit hochster Vermögenhait. 5. Die, so da gefangen wurden, daß sie in die Hendt deß Konigs vberliffert werden, damit man andere Gefangene darmit abwechßlen kondte. 6. Die Haubtleuth wan sie von den Feundten, mit diesem gerissten Volk tapffer, ritterlich fechtendt, Schaden erlitten, verspricht der Khonig solche zue erstatten. 7. Wan nun ainer oder der ander Haubtman dieses Ambt auf sich lenger dragen nit wollte oder möchte, soll ers wissen lassen an 4 Wochen vor dem Quartal. Der Konig soll gleichen Willenß vnndt Macht befuegt sein, ihnen dieses Ambt aufczuekindigen. Datum in Prespurg, Sontag vor St. Pangratij, anno 1439.7) Damit deß Konigs Wil vndt Mainung den Stenden khundt seye, gabs schrifftlich zu uernemen also: „Wier Albrecht, von Gotteß Gnaden romischer Konig, ain Mehrer deß Reichs, in Vngern, Behmen, Dalmatien, Chroatien Khönig vndt Herczog in Össterreich, endtbieten dennen wolgebornen, edlen, gestrengen K. Albrechts (ddto. 31. August 1438) ist im Archiv český, III. S. 462, abgedruckt. Von dem hier erwähnten Geleitsbriefe für die polnische Partei ist mir nichts bekannt. 6) Als König wurde Albrecht von der polnisch gesinnten Partei niemals an- erkannt. 7) D. i. am 10. Mai 1439. Siehe diesbezüglich Scriptores rerum Boh., III. S. 113 u. 114. Das nachfolgende, sich auf diese Ernennung beziehende Circular- schreiben des Königs an den Adel, die Geistlichkeit und die Städte Böhmens (ddto. Pressburg, 10. Mai 1439) ist im Archiv český, III. S. 463 abgedruckt.
Strana 111
1439. 111 Herren, auch allen Stetten, Lehensleuthen, auch allen anderen geistlichen vndt weltlichen vnseren vndt vnsers Konigreich Behaimb Vndterthannen, lieben Getreuen, vnser konigliche Gnadt vndt alleß Guets. Wolgeborne, edl, gestrenge vndt vorsichtige vnser liebe Getraie! Demnach wier vnser fleissigen Sachen halber, die wier iczo vnß vorge- nommen haben, euch nit also versorgen konnen, alß wierß gern wolten, sehen wier darumben mit allem Fleiß vnndt Bemhueung, wie vnnser Konigreich Behmen in vnserm Abwesen mochte versorgt (werden) vndt in der Siessigkait deß lieben Friedens biß auf vnser Ankumfft bestehen. Dahero nit auß ainer Faill oder Vnuorsichtigkait, sondern mit guetem Bedacht vnndt Rath vnserer lieben Getraien haben wier gemacht vndt machen auß vnnser koniglichen Macht in Behmen vndt Wissenschafft, seczen fur vnsere vndt vnsers ganczen Konigreich Behmen Haubtleuthe den wolgebornen Vlrichvon Rosenberg vndt Maitharten (sic) von Neuhauß, vnsere liebe Getreue. Dan wiers besser befunden vndt nuczlicher, auch ehrlicher, euch fur Haubleuth (sic) vndt Forsteher die Herren deß Landts, alß etwen frembder Nation zue geben. Derowegen wier [pag. 97] euch allen Obbesagten ingemain vndt ainem ieden insonderhait gebieten, be- geren vndt bitten, daß ihr besagtem Vlrichen vndt Mainharten, von vnnß crafft dieseš Briefs euch vorgestolten Haubtleüthen, gehorsamet also, wie vnß selbsten, zue ihnen in Notten fliehet vnndt ihnen zue Frommen deß gemainen Nuczenß mit eurer rathlichen Hülf beiwohnet. Auch wan sie auß euch, wene es wolle, oder aber alesambt mit vnserem Nahmen auß dragendem Ambt wegen vnnser Ehrlicheß vndt dieseß Landts gemaines Nuczens ainer auß ihnen oder sie beede beschriebe oder beschriebeten, deß ihr euch zue ihnen verfueget vnndt ratet, alß ir vnnß vnndt euch selbsten zue thuen schuldig seiet. Item, wo die Notturfft erforderte, wieder die Feundt vndt Beschediger deß Landts kriegisch aufzucziehen, auch, wie sie es anbefelhen würdten, zue thuen ohne alle Wiederredt, Endtschuldigung oder Saumbnussen bey vnserer Gnad, so lang wier euch ain Anderes nit zuendtbieten. Dan dafern wer auß waßfurerlei Wiederwertigkait oder aber auß3 Vnwillen (welcheß vnß nit vorkombt) derselbigen Vlrichen vndt Main- harten, vnserer Haubtleüth, nit achtete, villeicht nicht wolte gehorsamen, dieser vndt ain solcher thette erstlichen wieder vnß vndt die Gerech- tigkaiten deß Landts; wier wurden auch vermörken, daß der nit stunde vmb den gemainen Nuczen, sondern vmb Verderbung dieses Landts, welches wier ainem solchen nit kondten fur guet haben. Diesem allen, waß ob- stehet, vmb besser Gewißhait vndt Vrkhundt haben wier befolhen vnser koniglichen Magestat zue diesem Brieff anczuehengen. Welcher gegeben ist in Preßburg, anno von Cristi Gebuhrt 1439, Sontag nach St. Stanislai, vnserer Konigreich in dem anderen. In diesen Jahren hat die Konigin Elisabetha, hindterlassene Wittib nach dem vorgemelten Konig Albrechten, welcher nit 2 Jahr in Behmen geregiert, zum öffteren an den Herrn von Rosenberg geschrieben vndt Potschafften gethan mit embsigem Begeren, daß er ihre vndt deß Sohnß Ladislai, ihren Khündts, Gerechtigkait, damit sie vmb das Konigreich Behmen nit gebracht werden, mit allem Fleiß deffendiere vndt darum bey den Stendten handle. Vndter anderen Schreiben aber dieß allein von Wort
1439. 111 Herren, auch allen Stetten, Lehensleuthen, auch allen anderen geistlichen vndt weltlichen vnseren vndt vnsers Konigreich Behaimb Vndterthannen, lieben Getreuen, vnser konigliche Gnadt vndt alleß Guets. Wolgeborne, edl, gestrenge vndt vorsichtige vnser liebe Getraie! Demnach wier vnser fleissigen Sachen halber, die wier iczo vnß vorge- nommen haben, euch nit also versorgen konnen, alß wierß gern wolten, sehen wier darumben mit allem Fleiß vnndt Bemhueung, wie vnnser Konigreich Behmen in vnserm Abwesen mochte versorgt (werden) vndt in der Siessigkait deß lieben Friedens biß auf vnser Ankumfft bestehen. Dahero nit auß ainer Faill oder Vnuorsichtigkait, sondern mit guetem Bedacht vnndt Rath vnserer lieben Getraien haben wier gemacht vndt machen auß vnnser koniglichen Macht in Behmen vndt Wissenschafft, seczen fur vnsere vndt vnsers ganczen Konigreich Behmen Haubtleuthe den wolgebornen Vlrichvon Rosenberg vndt Maitharten (sic) von Neuhauß, vnsere liebe Getreue. Dan wiers besser befunden vndt nuczlicher, auch ehrlicher, euch fur Haubleuth (sic) vndt Forsteher die Herren deß Landts, alß etwen frembder Nation zue geben. Derowegen wier [pag. 97] euch allen Obbesagten ingemain vndt ainem ieden insonderhait gebieten, be- geren vndt bitten, daß ihr besagtem Vlrichen vndt Mainharten, von vnnß crafft dieseš Briefs euch vorgestolten Haubtleüthen, gehorsamet also, wie vnß selbsten, zue ihnen in Notten fliehet vnndt ihnen zue Frommen deß gemainen Nuczenß mit eurer rathlichen Hülf beiwohnet. Auch wan sie auß euch, wene es wolle, oder aber alesambt mit vnserem Nahmen auß dragendem Ambt wegen vnnser Ehrlicheß vndt dieseß Landts gemaines Nuczens ainer auß ihnen oder sie beede beschriebe oder beschriebeten, deß ihr euch zue ihnen verfueget vnndt ratet, alß ir vnnß vnndt euch selbsten zue thuen schuldig seiet. Item, wo die Notturfft erforderte, wieder die Feundt vndt Beschediger deß Landts kriegisch aufzucziehen, auch, wie sie es anbefelhen würdten, zue thuen ohne alle Wiederredt, Endtschuldigung oder Saumbnussen bey vnserer Gnad, so lang wier euch ain Anderes nit zuendtbieten. Dan dafern wer auß waßfurerlei Wiederwertigkait oder aber auß3 Vnwillen (welcheß vnß nit vorkombt) derselbigen Vlrichen vndt Main- harten, vnserer Haubtleüth, nit achtete, villeicht nicht wolte gehorsamen, dieser vndt ain solcher thette erstlichen wieder vnß vndt die Gerech- tigkaiten deß Landts; wier wurden auch vermörken, daß der nit stunde vmb den gemainen Nuczen, sondern vmb Verderbung dieses Landts, welches wier ainem solchen nit kondten fur guet haben. Diesem allen, waß ob- stehet, vmb besser Gewißhait vndt Vrkhundt haben wier befolhen vnser koniglichen Magestat zue diesem Brieff anczuehengen. Welcher gegeben ist in Preßburg, anno von Cristi Gebuhrt 1439, Sontag nach St. Stanislai, vnserer Konigreich in dem anderen. In diesen Jahren hat die Konigin Elisabetha, hindterlassene Wittib nach dem vorgemelten Konig Albrechten, welcher nit 2 Jahr in Behmen geregiert, zum öffteren an den Herrn von Rosenberg geschrieben vndt Potschafften gethan mit embsigem Begeren, daß er ihre vndt deß Sohnß Ladislai, ihren Khündts, Gerechtigkait, damit sie vmb das Konigreich Behmen nit gebracht werden, mit allem Fleiß deffendiere vndt darum bey den Stendten handle. Vndter anderen Schreiben aber dieß allein von Wort
Strana 112
112 Von dem Ulrich von Rosenberg. zue Wort, welcheß sie in behmischer Sprach gethan, alhier anczuecziehen, wie uolgt: „Elisabetha, von Gotteß Gnaden vngerische Konigin, Erbin deß Konigreich Behaimben vndt Fursstin von Össterreich. Wolgeborner, lieber Getreuer! Demnach wier vnlegst (sic) vnsere ansehenliche Potschafft zue dem gemainen Landtag in Prag gethan, euch zue wissen gemacht vnsere vndt deß durchleuchtigen [pag. 98] Fursten Khonigs Ladislai, vnsers lieben Sohnß, angelegene Sachen, vndt waß fur Vrsachen halber wier mit solcher vnserer Potschafft so lang saumen miessen, alß wier mit kainem Rechte bedrengt waren von etlichen deß Vngerlandts, welche den Konig in Polen wieder Got vndt das Recht, vnß vndt vnserem Sohn zue schaden, in das Landt gebracht hatten; ob nun gleich gedachte vnsere Potschaffter den Landtag versaumbet, dan sie ehender von vnnß nit gekont iczt besagter Vrsachen halber außgefertigt werden, jedoch haben sie solche Potschafft auf etliche Herren, Ritter vndt Stette deß Landts, welche noch alda in Prag beisamen verblieben waren, gebracht vnndt vnser Begeren vndt Mainung ihnen vorgelegt, derauff sie aine solche Andtwort bekommen: dieweil der Landtag nit beisamen, kondten sie ihnen auf ir Potschafft kaine Andtwort geben, wan sie aber beýsamen weren, daß sie vnser Begeren gern wolten auf die Herren, Ritter vndt Stette brengen; vnndt dieweillen wier vernemben, daß ir abermallen den Landtag nach Prag auf Jakobj gelegt vndt grosser Sachen deß Konigreich halber zue reden gesinnet: derowegen wier dich sehr hoch bitten vndt vermahnen wie auch begeren, daß du vnserer vndt vnsers Sohns ingedeng seiest, damit wier an vnserer Gerechtigkait nit verkhurczt werden, in Ansehung alter Priuilegien, Gewonhaiten vnndt der guldenen Bullen Documenta, welche dieß Konigreich hat vndt clar andeüten, daß keine Wölung deß behmischen Konigs vndt Herrn geschehen solle, solang welcher Erbe des- selbigen Landts sowol Waibeß- alß Mahnsgeschlechts ist oder verbleibet, vndt wan etwaß vber dieß erfolgete, daß solcheß nit cräfftig sein solle, massen dan dieß die Briefe der guldenen Bullen volliger beczeügen. Damit daß, vnser lieber Getreuer, mörkest, waß vnsere Vhrvoreltern vndt Eltern der Cron Gueteß erzeugt, sie gemehrt vnndt grof gemacht hatten, vndt daß ir iczt verstrichener Zeiten, wie sie seligster Gedechtnuß den Konig Albrecht, vnsern allerliebsten Gemahl, fur ihren Herrn vndt Konig angenommen, vor ihme angedeutet habt, daß ir das nit gethan habt wegen der alten Verschreibungen zwischen denen Landern geschehenen, sondern allein fur vns alß ainer rechten Erbin dieses Landts. So habt ir auch bex selbiger Potschafft, so ir vertigen Jahrs zue vnß in Vngern gethan habt, zuendtbotten, begerendt, daß wier alß aine Erbin in das Behmerlandt kommen solten vndt vnsere Crenung embfahen. Derohalben, lieber Getreuer, sey befliessen ob vnserer Gerechtigkait, hülf vndt rath, auf daß wier bey solcher sambt vnserem Sohn erhalten werden ! Wier halten fur gewiß deruor, [pag. 99] daß du darfur von Got groß Lohn vndt von den Menschen groß Lob vberkomen werdet (sic), dennen diesem Landt vmbligenden, der Cron gebierenden Landern, welche vnß vndt vnseren Erben geschworen, werdet ir vil Gueteß thuen vndt sie alle- sambt in Ainigkait behalten vndt ihr selbst bei der Gerechtigkait ver
112 Von dem Ulrich von Rosenberg. zue Wort, welcheß sie in behmischer Sprach gethan, alhier anczuecziehen, wie uolgt: „Elisabetha, von Gotteß Gnaden vngerische Konigin, Erbin deß Konigreich Behaimben vndt Fursstin von Össterreich. Wolgeborner, lieber Getreuer! Demnach wier vnlegst (sic) vnsere ansehenliche Potschafft zue dem gemainen Landtag in Prag gethan, euch zue wissen gemacht vnsere vndt deß durchleuchtigen [pag. 98] Fursten Khonigs Ladislai, vnsers lieben Sohnß, angelegene Sachen, vndt waß fur Vrsachen halber wier mit solcher vnserer Potschafft so lang saumen miessen, alß wier mit kainem Rechte bedrengt waren von etlichen deß Vngerlandts, welche den Konig in Polen wieder Got vndt das Recht, vnß vndt vnserem Sohn zue schaden, in das Landt gebracht hatten; ob nun gleich gedachte vnsere Potschaffter den Landtag versaumbet, dan sie ehender von vnnß nit gekont iczt besagter Vrsachen halber außgefertigt werden, jedoch haben sie solche Potschafft auf etliche Herren, Ritter vndt Stette deß Landts, welche noch alda in Prag beisamen verblieben waren, gebracht vnndt vnser Begeren vndt Mainung ihnen vorgelegt, derauff sie aine solche Andtwort bekommen: dieweil der Landtag nit beisamen, kondten sie ihnen auf ir Potschafft kaine Andtwort geben, wan sie aber beýsamen weren, daß sie vnser Begeren gern wolten auf die Herren, Ritter vndt Stette brengen; vnndt dieweillen wier vernemben, daß ir abermallen den Landtag nach Prag auf Jakobj gelegt vndt grosser Sachen deß Konigreich halber zue reden gesinnet: derowegen wier dich sehr hoch bitten vndt vermahnen wie auch begeren, daß du vnserer vndt vnsers Sohns ingedeng seiest, damit wier an vnserer Gerechtigkait nit verkhurczt werden, in Ansehung alter Priuilegien, Gewonhaiten vnndt der guldenen Bullen Documenta, welche dieß Konigreich hat vndt clar andeüten, daß keine Wölung deß behmischen Konigs vndt Herrn geschehen solle, solang welcher Erbe des- selbigen Landts sowol Waibeß- alß Mahnsgeschlechts ist oder verbleibet, vndt wan etwaß vber dieß erfolgete, daß solcheß nit cräfftig sein solle, massen dan dieß die Briefe der guldenen Bullen volliger beczeügen. Damit daß, vnser lieber Getreuer, mörkest, waß vnsere Vhrvoreltern vndt Eltern der Cron Gueteß erzeugt, sie gemehrt vnndt grof gemacht hatten, vndt daß ir iczt verstrichener Zeiten, wie sie seligster Gedechtnuß den Konig Albrecht, vnsern allerliebsten Gemahl, fur ihren Herrn vndt Konig angenommen, vor ihme angedeutet habt, daß ir das nit gethan habt wegen der alten Verschreibungen zwischen denen Landern geschehenen, sondern allein fur vns alß ainer rechten Erbin dieses Landts. So habt ir auch bex selbiger Potschafft, so ir vertigen Jahrs zue vnß in Vngern gethan habt, zuendtbotten, begerendt, daß wier alß aine Erbin in das Behmerlandt kommen solten vndt vnsere Crenung embfahen. Derohalben, lieber Getreuer, sey befliessen ob vnserer Gerechtigkait, hülf vndt rath, auf daß wier bey solcher sambt vnserem Sohn erhalten werden ! Wier halten fur gewiß deruor, [pag. 99] daß du darfur von Got groß Lohn vndt von den Menschen groß Lob vberkomen werdet (sic), dennen diesem Landt vmbligenden, der Cron gebierenden Landern, welche vnß vndt vnseren Erben geschworen, werdet ir vil Gueteß thuen vndt sie alle- sambt in Ainigkait behalten vndt ihr selbst bei der Gerechtigkait ver
Strana 113
1440. 113 bleiben, dan wier vndt vnser Sohn solches kunfftig mit Gnaden bedenkhen wollen. So wollen vndt vermainen wier mit allen vnseren Lendern, auch mit dennen, so vnß geschworen haben, nach eurem Rath zue allem Nucz- baren vndt Gueten zue thuen. Merket auch, ob etwan eine Wehlung ge- schehe wieder vnsere Gerechtigkait, daß solches nit gedeuen wurdt zue der Cron Ainigkait, so ihr vndt wier begeren, sondern zue ainer grossen Aufruer (welches Got nit geben wolle). Wier aber vertrauen dier vndt hoffen vollig, daß hierin vnser vndt vnseren Sohns Guetes versorgt wierdt. Hab es fur gewiß, daß wier dieß nit vergessen, sondern, wilß Got, mit allem Gueten vergelten. Actum, ut supra.“ 8) Ob nun gleich der Herr von Rosenberg dieser koniglichen Wittib vndt ihrer Waisen ir Gerechtigkait fleissig vnndt treulich bey den Stendten deffendierte, waillen aber diesem der mehriste Thaill zuewieder wahren vndt ihnen ainen anderen Konig, auß dem Hauß Bairen den Fursten Albrecht, erwölten, mit seiner Vorbit hat er erstens gar wenig außgericht, biß nachmallen, alß es nach dem Willen der Behmen nit gehen kondte, dan der romische Konig dieser Wohlung nit verwilligen, weder der Baier- fierst zue Schaden deß jungen Erben Konig Ladislay Gerechtigkait kaine Stat geben wollen, ist also der Konigin Elisabethe Begeren ain Geniegen geschehen. Solcheß die Konigin dankbarlich angenommen vnndt nach- gehendts ain andereß Schreiben an den Herrn Vlrich von Rosenberg gethan, also : „Wolgeborner, vnß besonders lieber Getreuer! Wier haben ver- nommen vndt genczlich deruor halten auß dem Gehor, daß du auß dem, waß vnß vndt dem allerdurchleuchtigsten Fursten Herrn Ladislao, obge- dachter Konigreiche König etc., vnserem allerliebsten Sohn, zue Frommen geschehen, habst vndt embfindest groß Freudt. Destwegen wier dier an- fiegen, daß vnnß gotlob wol vndt gluklich gehet; dan vil der vngerischen Herren, welche wieder vnß vndt vorbesagten vnsern Sohn gethan, nunmehr sie sich zue Gnaden ergeben vnndt zue vnnß getretten vndt dem Konig in Polen nach vnserer Anlehren absagen sollen. Wier wolen auch nach vn- serem Gedunken, so vil wier immer werden konnen, mit Volk aufkomen, sollches wieder dem polischen Konig vndt anderen vnseren Feundten nach Offen zue wenden vnndt ihrer Wiederwertigkait zuewieder stehen. Diese neue Zeutung schreiben wier dier (zu) deiner sonderlichen Freudt. Wier seindt berichtet vndt docieret, daß der gemaine Landttag, welcher auf iczt vergangenen Martini nach Prag ist gelegt gewesen, weiter verschoben sey so wissen wier nit, wan vnndt [pag. 100] wo der sein solle. Derohalben bitten wier dich vberauß fleissig, daß du vnß ohne Verczug andeutest, wan vndt wo der Landtag wierdt sein sollen, daß wier vnß wissen wie zu uerhalten vndt vnser Pottschafft auf bestimbten Tag dahin abczuefer- tigen; dan wier wolten nit gern vorbenandten vnseren Sohns vndt vnser Fromeß verabsaumen. Wier glauben dier, daß du es thun wierst, wie auch alleß dessen, waß vnser Frommeß vndt Forderliches wäre, fleissig vndt 8) Das Original dieses Schreibens befindet sich im fürstl. Schwarzenberg- schen Archive zu Wittingau und ist ohne Datum. Nach Palacký, der es im Arch. český, III. S. 17, abdrucken liess, stammt es aus dem Monate Juli 1440. Rosenberg'sche Chronik. 8
1440. 113 bleiben, dan wier vndt vnser Sohn solches kunfftig mit Gnaden bedenkhen wollen. So wollen vndt vermainen wier mit allen vnseren Lendern, auch mit dennen, so vnß geschworen haben, nach eurem Rath zue allem Nucz- baren vndt Gueten zue thuen. Merket auch, ob etwan eine Wehlung ge- schehe wieder vnsere Gerechtigkait, daß solches nit gedeuen wurdt zue der Cron Ainigkait, so ihr vndt wier begeren, sondern zue ainer grossen Aufruer (welches Got nit geben wolle). Wier aber vertrauen dier vndt hoffen vollig, daß hierin vnser vndt vnseren Sohns Guetes versorgt wierdt. Hab es fur gewiß, daß wier dieß nit vergessen, sondern, wilß Got, mit allem Gueten vergelten. Actum, ut supra.“ 8) Ob nun gleich der Herr von Rosenberg dieser koniglichen Wittib vndt ihrer Waisen ir Gerechtigkait fleissig vnndt treulich bey den Stendten deffendierte, waillen aber diesem der mehriste Thaill zuewieder wahren vndt ihnen ainen anderen Konig, auß dem Hauß Bairen den Fursten Albrecht, erwölten, mit seiner Vorbit hat er erstens gar wenig außgericht, biß nachmallen, alß es nach dem Willen der Behmen nit gehen kondte, dan der romische Konig dieser Wohlung nit verwilligen, weder der Baier- fierst zue Schaden deß jungen Erben Konig Ladislay Gerechtigkait kaine Stat geben wollen, ist also der Konigin Elisabethe Begeren ain Geniegen geschehen. Solcheß die Konigin dankbarlich angenommen vnndt nach- gehendts ain andereß Schreiben an den Herrn Vlrich von Rosenberg gethan, also : „Wolgeborner, vnß besonders lieber Getreuer! Wier haben ver- nommen vndt genczlich deruor halten auß dem Gehor, daß du auß dem, waß vnß vndt dem allerdurchleuchtigsten Fursten Herrn Ladislao, obge- dachter Konigreiche König etc., vnserem allerliebsten Sohn, zue Frommen geschehen, habst vndt embfindest groß Freudt. Destwegen wier dier an- fiegen, daß vnnß gotlob wol vndt gluklich gehet; dan vil der vngerischen Herren, welche wieder vnß vndt vorbesagten vnsern Sohn gethan, nunmehr sie sich zue Gnaden ergeben vnndt zue vnnß getretten vndt dem Konig in Polen nach vnserer Anlehren absagen sollen. Wier wolen auch nach vn- serem Gedunken, so vil wier immer werden konnen, mit Volk aufkomen, sollches wieder dem polischen Konig vndt anderen vnseren Feundten nach Offen zue wenden vnndt ihrer Wiederwertigkait zuewieder stehen. Diese neue Zeutung schreiben wier dier (zu) deiner sonderlichen Freudt. Wier seindt berichtet vndt docieret, daß der gemaine Landttag, welcher auf iczt vergangenen Martini nach Prag ist gelegt gewesen, weiter verschoben sey so wissen wier nit, wan vnndt [pag. 100] wo der sein solle. Derohalben bitten wier dich vberauß fleissig, daß du vnß ohne Verczug andeutest, wan vndt wo der Landtag wierdt sein sollen, daß wier vnß wissen wie zu uerhalten vndt vnser Pottschafft auf bestimbten Tag dahin abczuefer- tigen; dan wier wolten nit gern vorbenandten vnseren Sohns vndt vnser Fromeß verabsaumen. Wier glauben dier, daß du es thun wierst, wie auch alleß dessen, waß vnser Frommeß vndt Forderliches wäre, fleissig vndt 8) Das Original dieses Schreibens befindet sich im fürstl. Schwarzenberg- schen Archive zu Wittingau und ist ohne Datum. Nach Palacký, der es im Arch. český, III. S. 17, abdrucken liess, stammt es aus dem Monate Juli 1440. Rosenberg'sche Chronik. 8
Strana 114
114 Von dem Ulrich von Rosenberg verhülflich sein wierdest, massen wier vnß dessen zue dier fleissig ver- sehen. Wissest auch, wan vnsere Sachen (ob Got woll) ainen Fortgang werden gewinnen, deiner gedenkendt wollen wier vnß gegen dier gnedig verhalten vndt mit allem Gueten es gedenken vndt auf alle Czeit ergeczen. Dattum in Prespurg, den Tag St. Barbarae Jungfraw vndt Marterin Gotteß, anno von Cristi Gebuhrt 1441.“ 9) Ein Princzenstainer10) wardt dieß 1441. Jahrs ain Diener deß Herrn Vlrichen von Rosenberg. Deß anderen Jahrs, alß die Konigin ihrer Mainung nach ir Volk nach Presspurg verordnet vnndt geschigt hatte, ist es wol gelungen. Dauon sie dem Herrn also schreibet: „Wier geben dier zu uernemben, daß heutigen Tags vnser Haubtfeundt, der König auß Polen, mit seinen Gehülffen, welche da vnnß vndt vnseren Getreuen, alß sie sich nahendt vnserer Stat Preßburg begaben, zue schaden vermeinten, mit vberauß grossem Schaden vnndt Schandt sie wieder dauon geczogen, dan er alda auf die 3000 Pferdt loß verlohren vnndt nit weniger an dem Volkh. “ 11) Dattum Preßburg, den Montag vor Petri Stuelfeiertag, anno 1442. In diesen Jahren hat sich der Herr von Rosenberg wegen allen Mußverstandts mit den Taboritern, Piskern vndt Budnauern mitelst deß Herrn Hinko Kruschino von Schwamberg alß verstandigen vndt kluegen Herrn vergliechen vndt mit ihnen in ainem friedlichen Wesen wardt. 12) Auf Begeren deß romischen Konigs Friderici hat er sich aingelegt zwischen beede Partaien, das ist etliche össterreichische Herren anstat deß ganczen Landts an ainem vndt der Taboriter behmische Seiten anderen Thaillß, welche selbiger Jahre grosse Schaden im Ossterreich gethan hatten. Vndt alß er die auf gewissen Tag nach Cromau beschrieben, verglieche er sie der Gebier nach. Die [pag. 101] Taboriten liessen ab von allerley Ainfall in Ossterreich biß auf den negsten erwelten Konig, von Schaczungen der össterreischen (sic) Leuth vndt namben daruor 2000 vngerische f. vnndt bekrefftigten den Frieden gegen ainander mit brieflichen Versicherungen. Der romische Konig wardt dessen ser fro, auch alle die Ossterreicher, daß sie dermalen vor dennen wildten behmischen 13) Kriegern aine Zeit lang werden frey sein. 1445. 9) D. i. am 4. Dezember 1441. Das Original in böhmischer Sprache befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 19 u. 20, abgedruckt. 10) Wird wohl „Sprinzensteiner" heissen müssen. 11) Das Original in böhmischer Sprache (ddto. 19. Februar 1442) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 21, abgedruckt. Doch ist in dem Abdrucke die Zahl der Pferde und Krieger nicht angegeben, welche der Polenkönig verloren hatte. 12) Siehe die Regesten der Urkunden vom 14. Juli und 16. August 1442 sowie vom 25. Juni 1444 im Archiv český, III. S. 526 und 529. 13) Der durch Ulrich von Rosenberg, Reimbrecht von Polheim und die Hauptleute von Weitra und Zwettl bewerktstelligte Vergleich zwischen den Ta- borern und den Österreichern hat das Datum „Krumau, 18. Juni 1445“. Obwohl den Taborern die versprochene Summe von 2000 fl. erst im Jahre 1447 ausbe-
114 Von dem Ulrich von Rosenberg verhülflich sein wierdest, massen wier vnß dessen zue dier fleissig ver- sehen. Wissest auch, wan vnsere Sachen (ob Got woll) ainen Fortgang werden gewinnen, deiner gedenkendt wollen wier vnß gegen dier gnedig verhalten vndt mit allem Gueten es gedenken vndt auf alle Czeit ergeczen. Dattum in Prespurg, den Tag St. Barbarae Jungfraw vndt Marterin Gotteß, anno von Cristi Gebuhrt 1441.“ 9) Ein Princzenstainer10) wardt dieß 1441. Jahrs ain Diener deß Herrn Vlrichen von Rosenberg. Deß anderen Jahrs, alß die Konigin ihrer Mainung nach ir Volk nach Presspurg verordnet vnndt geschigt hatte, ist es wol gelungen. Dauon sie dem Herrn also schreibet: „Wier geben dier zu uernemben, daß heutigen Tags vnser Haubtfeundt, der König auß Polen, mit seinen Gehülffen, welche da vnnß vndt vnseren Getreuen, alß sie sich nahendt vnserer Stat Preßburg begaben, zue schaden vermeinten, mit vberauß grossem Schaden vnndt Schandt sie wieder dauon geczogen, dan er alda auf die 3000 Pferdt loß verlohren vnndt nit weniger an dem Volkh. “ 11) Dattum Preßburg, den Montag vor Petri Stuelfeiertag, anno 1442. In diesen Jahren hat sich der Herr von Rosenberg wegen allen Mußverstandts mit den Taboritern, Piskern vndt Budnauern mitelst deß Herrn Hinko Kruschino von Schwamberg alß verstandigen vndt kluegen Herrn vergliechen vndt mit ihnen in ainem friedlichen Wesen wardt. 12) Auf Begeren deß romischen Konigs Friderici hat er sich aingelegt zwischen beede Partaien, das ist etliche össterreichische Herren anstat deß ganczen Landts an ainem vndt der Taboriter behmische Seiten anderen Thaillß, welche selbiger Jahre grosse Schaden im Ossterreich gethan hatten. Vndt alß er die auf gewissen Tag nach Cromau beschrieben, verglieche er sie der Gebier nach. Die [pag. 101] Taboriten liessen ab von allerley Ainfall in Ossterreich biß auf den negsten erwelten Konig, von Schaczungen der össterreischen (sic) Leuth vndt namben daruor 2000 vngerische f. vnndt bekrefftigten den Frieden gegen ainander mit brieflichen Versicherungen. Der romische Konig wardt dessen ser fro, auch alle die Ossterreicher, daß sie dermalen vor dennen wildten behmischen 13) Kriegern aine Zeit lang werden frey sein. 1445. 9) D. i. am 4. Dezember 1441. Das Original in böhmischer Sprache befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 19 u. 20, abgedruckt. 10) Wird wohl „Sprinzensteiner" heissen müssen. 11) Das Original in böhmischer Sprache (ddto. 19. Februar 1442) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau und ist im Archiv český, III. S. 21, abgedruckt. Doch ist in dem Abdrucke die Zahl der Pferde und Krieger nicht angegeben, welche der Polenkönig verloren hatte. 12) Siehe die Regesten der Urkunden vom 14. Juli und 16. August 1442 sowie vom 25. Juni 1444 im Archiv český, III. S. 526 und 529. 13) Der durch Ulrich von Rosenberg, Reimbrecht von Polheim und die Hauptleute von Weitra und Zwettl bewerktstelligte Vergleich zwischen den Ta- borern und den Österreichern hat das Datum „Krumau, 18. Juni 1445“. Obwohl den Taborern die versprochene Summe von 2000 fl. erst im Jahre 1447 ausbe-
Strana 115
1441—1447. 115 Deß darauf volgenden Jahrs in der Fassten staffierte sich der Herr Vlrich von Rosenberg auß vndt reiste hin (zu) dem romischen Konig Friderico in die Neustat vndt alda Seiner Maiestet maniches Notwendige ain etlich Tag nach ainander vorgebracht. Nach Verrichtung aber deß Landts sowoll seiner aigener Sachen, da er wieder nach Hauß keren wolte, gab ihme der Konig zue ainem Gleidtsman vmb bessere Sicherhait vnndt Tractation den Herrn Joann Prukner, Joann Maroltingern vndt Johan von Taubenhaimu, seine Diener, mit ainem offenen Brief, befelhendt dennen Össterreichern, daß, so offt er reissen wurde, sie ihm frey, ohne ainige Verhinderung den Durchzug vergunstigen, vnndt wo er hinkeren thette, zue fuettern oder mit Nachtlegerung nach der Gebier ehrlich trac- tieren solten. Welchen sie biß auf seine Herrschafft Cromau selbige Osster- reicher Herren begleitet vndt nach embfangenem Dankh von ihme wieder nach dem romischen Konig verreist. 14) Nachdem nun der Herr Vlrich vber 30 Jahr daß Hauß geregiert, mit manichen Sorgfertigkaiten, wie auch Alters halber abgenommen, auch schon zum andermall verwitbet wardt, nahm er ihme in seinem Herczen vor, nachdem er schon erwachßene vndt zue der Mhue taugliche Sohne gehabt, seine vberige Lebtage in Rhue vndt Andacht zu uerzehren. Dahero berueffte er seine Sohne, den Haindrich, Joannem vndt Jobsten, in Beisein deß erwurdigen Joannis Capistrani, gelehrten vnndt andechtigen Dieners seines Hauses, zeugete er ihnen an hie nachuolgende seine Mainung, daß er das Regiment seines Hauß, begerendt selbst Fried vndt Rhue zue geniessen in seinen vberigen Tagen, gesinnet sey ihnen zue vbergeben auf Maß vndt Gestalt, wie folgt : Erstlichen, daß sie zuuorderst gegen ihme alß gegen ihrem Herrn Vatter alle sunliche Schuldigkaiten vndt Ehrerbietung verhalten, sie selbst aber in Lieb vndt Ainigkait vndter ainander verbleiben vnndt ihme zue seiner Gelegenhait vndt Aufendthaltung diese Sachen, alß nemblichen an bahrem Gelt 200 fP gr., Habern 1000 st., Khorn 150 st. 15), [pag. 102 zwey Drailingvesser gueten Weinß, Malcz 8, Hiener auß dem Wittinauer Gericht 400 iahrlichen liffern vndt geben solten. Vndt wan ein Teucht gefischt wurdt, auf seinen Befellich daß ihme gegeben werde biß auf 3 Zuber Kharpffen. Item nam er im auß am Gelt auß der Fischung deß Boschileczer Teucht 200 f?, auß dem Binauer Teucht 100 fP, auß dem Lomniczer 200 fP gr., alleß Prager Muncz. Darbey hat er außgeczaichnet nit ain Wenigeß, waß, weme vndt wo am Gelte hat sollen gegeben, wie auch auf das Gebey gelegt werten. zahlt wurde, so bekannten sie sich doch schon am 25. Juli 1445 durch eine eigene Urkunde zu diesem Vergleiche. Die diesbezüglichen Urkunden befinden sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 14) Nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 144 u. 145, erstreckte sich die Zeit des Aufenthaltes Ulrichs von Rosenberg und anderer Barone und Ritter aus Böhmen am Hofe K. Friedrichs über einen Theil des Monats April und über die erste Hälfte des Monates Mai 1446. 15) Glossator I: Hoc mirum, quod neque Capistranus nec alius post Ro- sensibus persuaserit Franiscanum monasterium erigendum. 8*
1441—1447. 115 Deß darauf volgenden Jahrs in der Fassten staffierte sich der Herr Vlrich von Rosenberg auß vndt reiste hin (zu) dem romischen Konig Friderico in die Neustat vndt alda Seiner Maiestet maniches Notwendige ain etlich Tag nach ainander vorgebracht. Nach Verrichtung aber deß Landts sowoll seiner aigener Sachen, da er wieder nach Hauß keren wolte, gab ihme der Konig zue ainem Gleidtsman vmb bessere Sicherhait vnndt Tractation den Herrn Joann Prukner, Joann Maroltingern vndt Johan von Taubenhaimu, seine Diener, mit ainem offenen Brief, befelhendt dennen Össterreichern, daß, so offt er reissen wurde, sie ihm frey, ohne ainige Verhinderung den Durchzug vergunstigen, vnndt wo er hinkeren thette, zue fuettern oder mit Nachtlegerung nach der Gebier ehrlich trac- tieren solten. Welchen sie biß auf seine Herrschafft Cromau selbige Osster- reicher Herren begleitet vndt nach embfangenem Dankh von ihme wieder nach dem romischen Konig verreist. 14) Nachdem nun der Herr Vlrich vber 30 Jahr daß Hauß geregiert, mit manichen Sorgfertigkaiten, wie auch Alters halber abgenommen, auch schon zum andermall verwitbet wardt, nahm er ihme in seinem Herczen vor, nachdem er schon erwachßene vndt zue der Mhue taugliche Sohne gehabt, seine vberige Lebtage in Rhue vndt Andacht zu uerzehren. Dahero berueffte er seine Sohne, den Haindrich, Joannem vndt Jobsten, in Beisein deß erwurdigen Joannis Capistrani, gelehrten vnndt andechtigen Dieners seines Hauses, zeugete er ihnen an hie nachuolgende seine Mainung, daß er das Regiment seines Hauß, begerendt selbst Fried vndt Rhue zue geniessen in seinen vberigen Tagen, gesinnet sey ihnen zue vbergeben auf Maß vndt Gestalt, wie folgt : Erstlichen, daß sie zuuorderst gegen ihme alß gegen ihrem Herrn Vatter alle sunliche Schuldigkaiten vndt Ehrerbietung verhalten, sie selbst aber in Lieb vndt Ainigkait vndter ainander verbleiben vnndt ihme zue seiner Gelegenhait vndt Aufendthaltung diese Sachen, alß nemblichen an bahrem Gelt 200 fP gr., Habern 1000 st., Khorn 150 st. 15), [pag. 102 zwey Drailingvesser gueten Weinß, Malcz 8, Hiener auß dem Wittinauer Gericht 400 iahrlichen liffern vndt geben solten. Vndt wan ein Teucht gefischt wurdt, auf seinen Befellich daß ihme gegeben werde biß auf 3 Zuber Kharpffen. Item nam er im auß am Gelt auß der Fischung deß Boschileczer Teucht 200 f?, auß dem Binauer Teucht 100 fP, auß dem Lomniczer 200 fP gr., alleß Prager Muncz. Darbey hat er außgeczaichnet nit ain Wenigeß, waß, weme vndt wo am Gelte hat sollen gegeben, wie auch auf das Gebey gelegt werten. zahlt wurde, so bekannten sie sich doch schon am 25. Juli 1445 durch eine eigene Urkunde zu diesem Vergleiche. Die diesbezüglichen Urkunden befinden sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 14) Nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 144 u. 145, erstreckte sich die Zeit des Aufenthaltes Ulrichs von Rosenberg und anderer Barone und Ritter aus Böhmen am Hofe K. Friedrichs über einen Theil des Monats April und über die erste Hälfte des Monates Mai 1446. 15) Glossator I: Hoc mirum, quod neque Capistranus nec alius post Ro- sensibus persuaserit Franiscanum monasterium erigendum. 8*
Strana 116
116 Von dem Ulrich von Rosenberg Lecztlichen hat er ihme auf dem Schloß Cromaw gewisse Zimmer zue bewohnen ausserkorn. Die Berednuß geschah im anno domini 1451, den 16) 13. 9bris, so bekrefftigt mit zehen Insiglen. Alß nun die obbeschriebene Sohne deß Herrn das Regiment deß Hauß Rosenberg angenommen laut selbiger Berednuß, erwelten sie vndter ainander den Hainrich alß eltisten Bruedern fur den Regierer, welches er auch zue sich genommen vnndt gebierlichen das Hauß Rosenberg geregieret bey 5 Jahren nach ainander. Von welchem an seinem Orth. Nach Absterben deß Herrn Hainrich von Rosenberg ist das Re- giment auf den Herrn Johann gefallen, dan sonst kainer darczue genueg- samb wardt. Den Herrn Vatter haben das Alter vnndt die Krankaiten sehr geirret; der Herr Jobst aber alß iungster Brueder ihme deß geist- lichen vndt briesterlichen Lebens beliebte, sich darczue begab. Dieweillen aber der Herr Hannß seinem lieben Vatter nit allczeit recht, wie der alten Leuth Gebrauch, thuen oder sein kondte, hat er nit ainmal einen Mißuerstandt mit ihme erleiden müessen, also daß er lieber, wo moglich gewesen wäre, den Herrn Vatter hette lassen regieren. Die Diener aber vndt Getreue dieses Hauses vndt hochstgedachte Purggrauen liessens ihnen vbel gefallen vndt legten sich nit ainmal darein, wie auch andere mehr ehrliche Leuthe, vnndt vergliecheten wiederumben den Herrn Vatter mit dem Herrn Sohn im anno 1457, also daß der Herr Vatter von seiner Seiten 1. dem Herrn Hannsen, seinem Sohn, die Regierung aller seiner Herr- schafften abgetretten, versprechendt, ihne hierin nit zue ihren ; 2. daß er niemandem in die Lanndt- oder Hofftaffel nichts wil ain- schreiben lassen ohne Wissen seines Sohns; 3. der Ordnung deß Hauses gemáß brieflicher Docierung daß er den Sohn nit soll auß der Regierung fieren; 4. khaine Gelter soll er nit aufhalten noch endtlehnen, weder waß verseczen oder verkauffen; 5. daß er neben dem Sohn zue den Schuldtverschreibungen seine Petschafft wierdt zuedrukhen. Dieser Brief ist mit 15 Siglen becrefftigt. [pag. 103] Diesem endtgegen verschriebe sich der Herr Sohn dem Herrn Vatter, daß er will iedeß Jahr zuuorderst 200 fP gr. auf Lust vndt Notturfften lifferen, ihr 13 Camerlingen vndt Reitknechten Seiner Gn. ire Jahrsbesoldungen beczallen vndt auf 13 Roß das Fueter vndt andere Not- turfften geben; 2. in vnumbgenglichen Notturfften, so ihme schwar zu verstehen werden, daß er von dem Herrn Vatter Raths pflegen will, ausser dessen Ir Gnaden nit zue molestieren, damit sie lieber mochten allerley Gelegen- haiten gueten Willenß geniessen, sonder ainigen Sorg woll versorgt sein; 3. daß er auch nit soll iemandem etwas in die Landttaffel ohne 16) Sedláček, Hrady, III. S. 29. — Uber den Eifer, mit welchem Johann Capistranus, der hier mit Unrecht ein Diener des Hauses Rosenberg genannt wird, für die katholische Sache in Mähren und in Böhmen gewirkt hat, siehe das Buch „Capistranus triumphans“.
116 Von dem Ulrich von Rosenberg Lecztlichen hat er ihme auf dem Schloß Cromaw gewisse Zimmer zue bewohnen ausserkorn. Die Berednuß geschah im anno domini 1451, den 16) 13. 9bris, so bekrefftigt mit zehen Insiglen. Alß nun die obbeschriebene Sohne deß Herrn das Regiment deß Hauß Rosenberg angenommen laut selbiger Berednuß, erwelten sie vndter ainander den Hainrich alß eltisten Bruedern fur den Regierer, welches er auch zue sich genommen vnndt gebierlichen das Hauß Rosenberg geregieret bey 5 Jahren nach ainander. Von welchem an seinem Orth. Nach Absterben deß Herrn Hainrich von Rosenberg ist das Re- giment auf den Herrn Johann gefallen, dan sonst kainer darczue genueg- samb wardt. Den Herrn Vatter haben das Alter vnndt die Krankaiten sehr geirret; der Herr Jobst aber alß iungster Brueder ihme deß geist- lichen vndt briesterlichen Lebens beliebte, sich darczue begab. Dieweillen aber der Herr Hannß seinem lieben Vatter nit allczeit recht, wie der alten Leuth Gebrauch, thuen oder sein kondte, hat er nit ainmal einen Mißuerstandt mit ihme erleiden müessen, also daß er lieber, wo moglich gewesen wäre, den Herrn Vatter hette lassen regieren. Die Diener aber vndt Getreue dieses Hauses vndt hochstgedachte Purggrauen liessens ihnen vbel gefallen vndt legten sich nit ainmal darein, wie auch andere mehr ehrliche Leuthe, vnndt vergliecheten wiederumben den Herrn Vatter mit dem Herrn Sohn im anno 1457, also daß der Herr Vatter von seiner Seiten 1. dem Herrn Hannsen, seinem Sohn, die Regierung aller seiner Herr- schafften abgetretten, versprechendt, ihne hierin nit zue ihren ; 2. daß er niemandem in die Lanndt- oder Hofftaffel nichts wil ain- schreiben lassen ohne Wissen seines Sohns; 3. der Ordnung deß Hauses gemáß brieflicher Docierung daß er den Sohn nit soll auß der Regierung fieren; 4. khaine Gelter soll er nit aufhalten noch endtlehnen, weder waß verseczen oder verkauffen; 5. daß er neben dem Sohn zue den Schuldtverschreibungen seine Petschafft wierdt zuedrukhen. Dieser Brief ist mit 15 Siglen becrefftigt. [pag. 103] Diesem endtgegen verschriebe sich der Herr Sohn dem Herrn Vatter, daß er will iedeß Jahr zuuorderst 200 fP gr. auf Lust vndt Notturfften lifferen, ihr 13 Camerlingen vndt Reitknechten Seiner Gn. ire Jahrsbesoldungen beczallen vndt auf 13 Roß das Fueter vndt andere Not- turfften geben; 2. in vnumbgenglichen Notturfften, so ihme schwar zu verstehen werden, daß er von dem Herrn Vatter Raths pflegen will, ausser dessen Ir Gnaden nit zue molestieren, damit sie lieber mochten allerley Gelegen- haiten gueten Willenß geniessen, sonder ainigen Sorg woll versorgt sein; 3. daß er auch nit soll iemandem etwas in die Landttaffel ohne 16) Sedláček, Hrady, III. S. 29. — Uber den Eifer, mit welchem Johann Capistranus, der hier mit Unrecht ein Diener des Hauses Rosenberg genannt wird, für die katholische Sache in Mähren und in Böhmen gewirkt hat, siehe das Buch „Capistranus triumphans“.
Strana 117
1451—1457. 117 Willen deß Herrn Vatterß ainuerleiben, noch weggeben weder sich ain- schuldigen; 4. daß durch guetwilliges Vbergeben der Regirung von dem Herrn Vatter vnndt durch guetwilliges (sic) Acceptierung dessen von dem Sohn die Ordnung deß Hauses nit verleczet, vnndt wan der Herr Vatter die Regierung von ihme wieder begerete, daß ers bereit ist abczuestehen; jedoch daß der Herr Vatter die Schulden vbernembe vndt den Herrn Hansen deren loßzellen solte. Geben diese beede Abrednusse auf Cromaw, Sambstag vor St. Sophiae, anno, ut supra. 17) Nit lang hernach mueßgefielle dem Herrn Vlrichen die Wohnung zue Cromau, wie dan geschiecht, daß dem Alter allenthalben verdrießlich ist, multa senem circumueniunt incommoda, daß villerley, wie der Poet spricht, Verdrießligkaiten daß Alter vmbbegreiffen. Derowegen, alß er die Stölle wechßeln wolte, machte er mit dem Sohn aine andere Abrede, also : AlB daß er ihme vollig mit allem Gewalt alle seine Herrschafften vndt Schlosser vbergibt ausser allein daß Schloß Maidstain, zue welchem daß er ihme iahrlichen zue reichen 500 fB gr. an demselben nehist angelegenen Dorffern außweisen vndt abtretten sollte. Ale die Schulden deß Herrn Vatters vber sich zue nemben, allerley Magestatbriefe vndt Priuilegien, die dridtet ihm der Herr Vatter in seinen Gewalt ab. Wan Got den Herrn Vater von der Weldt berueffte, daß er Herr Sohn sich deß Schloß Maidstain impatronieren solle; doch daß der Herr Vatter möge verschaffen an Klanodien, Geldt vndt anderen Fahrnussen nach seinem Willen. Im Fal aber der Herr Hannß vorher mit Todt abgienge vor dem Herrn Vatter, daß der Herr Vatter alleß mechtig wäre, wie auch seiner Khinder Vormundtschafft, es were dan, daß ers selbst nit annemben wollte. Diese Abredt hat Konig Ladislauß mit dem Magestat becrefftigt. Deren Dattum Wien, den Mitwochen nach Jacobi deß Grossern, anno domini 1457.18) [pag. 104] Zue dieser Abredt soll mehr der Herr Sohn schuldig sein, nach Verneurung der Wirdtschafft auf Maidstain 500 fß gr. behm. herauß- zuegeben, deß Herrn Vatterß Risstungen auf Maidstain fieren vndt den Herrn Vatter nach Prag zue dem Quatember ehrlichen außfertigen vundt etliche Victualien zue lifferen. 19) Diese Abreden seindt nit Vrsach gewesen, den Mißuerstandt zwischen dem Herrn Vatter vnndt Herrn Sohne (sic, zu beheben); dan der Herr Hannß an den Konig Georgen muessen gelangen lassen, alß er sich nit vergleichen konnen, da er ihme etliche notwendige vndt zue seiner Noturfft sehr angelegene Brieffe nit heraußgeben wollen. Der Konig dieß vernahme, vnndt daß kainer besser alß die Freundt sich selberst verainigen mögen, 17) Urkunden ddto. Krumau, 14. Mai 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 18) Urkunde ddto. 27. Juli 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 19) Urkunde ddto. 30. Juli 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
1451—1457. 117 Willen deß Herrn Vatterß ainuerleiben, noch weggeben weder sich ain- schuldigen; 4. daß durch guetwilliges Vbergeben der Regirung von dem Herrn Vatter vnndt durch guetwilliges (sic) Acceptierung dessen von dem Sohn die Ordnung deß Hauses nit verleczet, vnndt wan der Herr Vatter die Regierung von ihme wieder begerete, daß ers bereit ist abczuestehen; jedoch daß der Herr Vatter die Schulden vbernembe vndt den Herrn Hansen deren loßzellen solte. Geben diese beede Abrednusse auf Cromaw, Sambstag vor St. Sophiae, anno, ut supra. 17) Nit lang hernach mueßgefielle dem Herrn Vlrichen die Wohnung zue Cromau, wie dan geschiecht, daß dem Alter allenthalben verdrießlich ist, multa senem circumueniunt incommoda, daß villerley, wie der Poet spricht, Verdrießligkaiten daß Alter vmbbegreiffen. Derowegen, alß er die Stölle wechßeln wolte, machte er mit dem Sohn aine andere Abrede, also : AlB daß er ihme vollig mit allem Gewalt alle seine Herrschafften vndt Schlosser vbergibt ausser allein daß Schloß Maidstain, zue welchem daß er ihme iahrlichen zue reichen 500 fB gr. an demselben nehist angelegenen Dorffern außweisen vndt abtretten sollte. Ale die Schulden deß Herrn Vatters vber sich zue nemben, allerley Magestatbriefe vndt Priuilegien, die dridtet ihm der Herr Vatter in seinen Gewalt ab. Wan Got den Herrn Vater von der Weldt berueffte, daß er Herr Sohn sich deß Schloß Maidstain impatronieren solle; doch daß der Herr Vatter möge verschaffen an Klanodien, Geldt vndt anderen Fahrnussen nach seinem Willen. Im Fal aber der Herr Hannß vorher mit Todt abgienge vor dem Herrn Vatter, daß der Herr Vatter alleß mechtig wäre, wie auch seiner Khinder Vormundtschafft, es were dan, daß ers selbst nit annemben wollte. Diese Abredt hat Konig Ladislauß mit dem Magestat becrefftigt. Deren Dattum Wien, den Mitwochen nach Jacobi deß Grossern, anno domini 1457.18) [pag. 104] Zue dieser Abredt soll mehr der Herr Sohn schuldig sein, nach Verneurung der Wirdtschafft auf Maidstain 500 fß gr. behm. herauß- zuegeben, deß Herrn Vatterß Risstungen auf Maidstain fieren vndt den Herrn Vatter nach Prag zue dem Quatember ehrlichen außfertigen vundt etliche Victualien zue lifferen. 19) Diese Abreden seindt nit Vrsach gewesen, den Mißuerstandt zwischen dem Herrn Vatter vnndt Herrn Sohne (sic, zu beheben); dan der Herr Hannß an den Konig Georgen muessen gelangen lassen, alß er sich nit vergleichen konnen, da er ihme etliche notwendige vndt zue seiner Noturfft sehr angelegene Brieffe nit heraußgeben wollen. Der Konig dieß vernahme, vnndt daß kainer besser alß die Freundt sich selberst verainigen mögen, 17) Urkunden ddto. Krumau, 14. Mai 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 18) Urkunde ddto. 27. Juli 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 19) Urkunde ddto. 30. Juli 1457 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.
Strana 118
118 Von dem Ulrich von Rosenberg, 1461 u. 1462. schriebe an den erwurdigen Jobsten von Rosenberg, Preßlauer Bischoffen, dieß Herrn Vlrichen Sohne, befelhendt, daß er personlich sich nach Cro- mau verfuege vnndt den Vnwillen zwischen seinem Herrn Vatter vnndt seinem Brueder vergleiche. 20) Der Bischoff auf koniglichen Befelch, wie er dan hierczue von Natur obligiert, machte sich auf vndter sie, vnndt nachdem sie beede, Herr Vatter vndt Sohn, sich crefftiglich verschrieben, daß sie auf seinem Auß- spruch vnndt Außschlag verbleiben wolten, verglieche er sie mit dieser leczten Abrede: Erstlichen hat er aufgehebt allen Vnwillen, Vnlust vnndt Vnainig- kaiten vnndt zuenichten gemacht. 2. Daß der Herr Vatter wieder von dem Schloß Maidstaiu auf Cromaw in seine alte Zimmer ziehen wolle, vndt der Herr Hannß daß er den Herrn Vatter mit seinen Dienern ehrlich außhalte. 3. Das Schloß Maidstain daß der Herr Vatter dem Herrn Sohn Johanni abstehe mit allem dem, waß darin, wie auch seine Schulden. 4. Die konigliche Brieffe vnndt Priuilegien daß sie in gesambter Gewalt zue Cromau in ainem sichern Ort verbleiben. 5. Die verseczte Klanodien daß der Herr Hannß außlese vndt der Herr Vlrich die nit mehr versecze. Geschehen Cromaw, den Montag nach vnser lieben Frauen Himel- fahrt, anno domini 1461.21) Nach solchem Außspruch deß hochwurdigen Bischoffs, seines Sohns, hat sich Herr Vlrich wiederumben nach Cromau begeben vnndt alda mit dem Alter vnndt Krankhaiten vbermahnter mehr gelegen alß herumbge- gangen. Vndt demnach er auch sein Hauß wol geordnet vndt mit seinem Sohn sich vergliechen, ließe er vor sich berueffen seinen Sohn, ihme manicherley heilsambe Vermahnung gethan, auch daß er sich nit wolle von der catholischen Religion weder durch Lieb noch Laidt nit verdringen lassen, insonderhait dem Konig Georgen solches zuelieb nit sein, sonsten ihme alle schuldige Vndterthanigen gehorsamb halte. [pag. 105] Nach dieser gleich zue ainer Leczung gethanen Ver- mahnung, al3 er selbst an sich gewahrgenomen seines Verabschaidens, ge- dachte er seiner lieben Seellen, liesse berueffen seinen Crommauer Pfarer, den erwurdigen Wenceslaum,22) welcher mit ihme in manichen Streitten vndt Wiederwartigkaiten gewesen ist. Nachdem er sich gebierlichen darczue geschigt gemacht, das hochheiligistes Viaticum, Cristi Leib vndt Blueth, embfangen, seine Seel in Gottes Hendt befolhen vnndt also das Leben 20) Siehe den Wortlaut des Briefes K. Georgs an Ulrich von Rosenberg ddto. Kuttenberg, 7. April 1461 bei Sedláček, Hrady, III. S. 70 u. 71. 21) D. i. am 17. August 1461. Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 22) Der damalige Pfarrer in Krumau und zugleich Archidiacon der Be- chiner Kirchenprovinz und Decan des Doudleber Sprengels führte nicht den Namen „Wenzel“, sondern den Namen „Nikolaus“. Siehe meine Urkunden und Regesten zur Gesch. v. Poreschin, S. 95.
118 Von dem Ulrich von Rosenberg, 1461 u. 1462. schriebe an den erwurdigen Jobsten von Rosenberg, Preßlauer Bischoffen, dieß Herrn Vlrichen Sohne, befelhendt, daß er personlich sich nach Cro- mau verfuege vnndt den Vnwillen zwischen seinem Herrn Vatter vnndt seinem Brueder vergleiche. 20) Der Bischoff auf koniglichen Befelch, wie er dan hierczue von Natur obligiert, machte sich auf vndter sie, vnndt nachdem sie beede, Herr Vatter vndt Sohn, sich crefftiglich verschrieben, daß sie auf seinem Auß- spruch vnndt Außschlag verbleiben wolten, verglieche er sie mit dieser leczten Abrede: Erstlichen hat er aufgehebt allen Vnwillen, Vnlust vnndt Vnainig- kaiten vnndt zuenichten gemacht. 2. Daß der Herr Vatter wieder von dem Schloß Maidstaiu auf Cromaw in seine alte Zimmer ziehen wolle, vndt der Herr Hannß daß er den Herrn Vatter mit seinen Dienern ehrlich außhalte. 3. Das Schloß Maidstain daß der Herr Vatter dem Herrn Sohn Johanni abstehe mit allem dem, waß darin, wie auch seine Schulden. 4. Die konigliche Brieffe vnndt Priuilegien daß sie in gesambter Gewalt zue Cromau in ainem sichern Ort verbleiben. 5. Die verseczte Klanodien daß der Herr Hannß außlese vndt der Herr Vlrich die nit mehr versecze. Geschehen Cromaw, den Montag nach vnser lieben Frauen Himel- fahrt, anno domini 1461.21) Nach solchem Außspruch deß hochwurdigen Bischoffs, seines Sohns, hat sich Herr Vlrich wiederumben nach Cromau begeben vnndt alda mit dem Alter vnndt Krankhaiten vbermahnter mehr gelegen alß herumbge- gangen. Vndt demnach er auch sein Hauß wol geordnet vndt mit seinem Sohn sich vergliechen, ließe er vor sich berueffen seinen Sohn, ihme manicherley heilsambe Vermahnung gethan, auch daß er sich nit wolle von der catholischen Religion weder durch Lieb noch Laidt nit verdringen lassen, insonderhait dem Konig Georgen solches zuelieb nit sein, sonsten ihme alle schuldige Vndterthanigen gehorsamb halte. [pag. 105] Nach dieser gleich zue ainer Leczung gethanen Ver- mahnung, al3 er selbst an sich gewahrgenomen seines Verabschaidens, ge- dachte er seiner lieben Seellen, liesse berueffen seinen Crommauer Pfarer, den erwurdigen Wenceslaum,22) welcher mit ihme in manichen Streitten vndt Wiederwartigkaiten gewesen ist. Nachdem er sich gebierlichen darczue geschigt gemacht, das hochheiligistes Viaticum, Cristi Leib vndt Blueth, embfangen, seine Seel in Gottes Hendt befolhen vnndt also das Leben 20) Siehe den Wortlaut des Briefes K. Georgs an Ulrich von Rosenberg ddto. Kuttenberg, 7. April 1461 bei Sedláček, Hrady, III. S. 70 u. 71. 21) D. i. am 17. August 1461. Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 22) Der damalige Pfarrer in Krumau und zugleich Archidiacon der Be- chiner Kirchenprovinz und Decan des Doudleber Sprengels führte nicht den Namen „Wenzel“, sondern den Namen „Nikolaus“. Siehe meine Urkunden und Regesten zur Gesch. v. Poreschin, S. 95.
Strana 119
Von d. Johann v. R. u. seinen Geschwistern 1444. 119 geendet den Tag Vitalis deß Marterers, im anno 1462.23) Sein Leichnam wardt gefiert zuer Begrebnuß in das Hohenfuerter Closster vndt alda in seiner Vätter Graber beigelegter begraben. Bißhero sei genueg gesagt von dem Leben dieses Herrn Vlrichen von Rosenberg gesagt (sic). Nun schreite ich weiter zue der Historien seiner Erben. VIII. Von Joanne dem fridsamben Herrn von Rosenberg vndt seinen Gesipten vndt Freundschaft. Der Herr Joann, ain Sohn des vorbeschriebenen Vlrichen, Regierern vnndt Mehrern deß Hauses Rosenberg, ain Haubtman in Slesien, zue Laußnicz vnndt Landtsrechtbeisiczer, bei Regierung deß Khonig Ma- thiaschen ain obrister Landtcammerer deß Konigreich Behaimben, hielt er auf sich die Regierung deß Hauß Rosenberg bey 16 Jahr lang. Der Czeit regierten im Konigreich Beheimb der Laislauß, nach ihme Georg vndt Mathiasch vnndt Wladislaus, Khonige ihn Behmen. [pag. 106] Waillen aber er ainen elteren Bruedern, den Hainrich, gehabt, wiert von deme vndt seinem Leben erstlich angedeutet. Der Hainrich von Rosenberg, alß er seine mundige Jahren erreichte, reiste er mit Verwilligung seines Herrn Vatters zue Hoff dem Khaiser Friderico in die Neustat hindter Wien vnndt ist alda verblieben, biß sein Herr Vatter vmb ihme an den Kaiser bitlichen geschrieben, daß er in von seinem Hof ab nach Hauß zue cziehen beurlauben wölle, den erwurdigen Wenceslaum, seinen Capellan,24) abgefertigt vrsachen seiner Krankhaiten vnndt damalliger kriegischen Gefehrligkaiten, also daß er ihn vnumbgenglich zue Hauß bedörffte zue seiner selbst vnndt anderer seiner Khinder vndt Güetter (sic). Diese Potschafft tthatte er im anno 1444. Der Khönig andtwartete dem Herrn von Rosenberg wieder freundt- licher Weiß, wie er vor ihme aine Reiß habe in die oberteutsche Lender vnndt ihn nit gern von ihme dieser Zeit lassen wollte, begerte an dem Herrn, daß er ihne ihm lassen wolte biß zue glücklicher in das Reich Wiederkunfft. Ist also er mit dem Konig in die oberteutsche Lender ge- raist, vnndt bey Wiederankunfft wardt er ehrlich von deß Kaisers Hof nach Hauß endtgelassen (sic) vmb Michaeli Zeit selbigen Jahrs. Er ist in den Ritterspillen vnndt Khurczweillen, insonderhait im Turnieren woll belehrnet vnndt ain versuechter Soldat vndt Kriegsman. Im Treffen gebrauchte er sich gemainiglich der Copien oder Lanczen, 23) D. i. am 28. April 1462. Dasselbe Datum ist auch im Hohenfurter Ne- krologe, sowie bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a. O., S. 60, vorhanden. 24) Dieser Kapellan Ulrichs von Rosenberg ist wohl niemand anderer als jener Wenzel von Krumau, der nachmals Decan des Prager Domcapitels und Administrator des Prager Erzbisthums geworden ist.
Von d. Johann v. R. u. seinen Geschwistern 1444. 119 geendet den Tag Vitalis deß Marterers, im anno 1462.23) Sein Leichnam wardt gefiert zuer Begrebnuß in das Hohenfuerter Closster vndt alda in seiner Vätter Graber beigelegter begraben. Bißhero sei genueg gesagt von dem Leben dieses Herrn Vlrichen von Rosenberg gesagt (sic). Nun schreite ich weiter zue der Historien seiner Erben. VIII. Von Joanne dem fridsamben Herrn von Rosenberg vndt seinen Gesipten vndt Freundschaft. Der Herr Joann, ain Sohn des vorbeschriebenen Vlrichen, Regierern vnndt Mehrern deß Hauses Rosenberg, ain Haubtman in Slesien, zue Laußnicz vnndt Landtsrechtbeisiczer, bei Regierung deß Khonig Ma- thiaschen ain obrister Landtcammerer deß Konigreich Behaimben, hielt er auf sich die Regierung deß Hauß Rosenberg bey 16 Jahr lang. Der Czeit regierten im Konigreich Beheimb der Laislauß, nach ihme Georg vndt Mathiasch vnndt Wladislaus, Khonige ihn Behmen. [pag. 106] Waillen aber er ainen elteren Bruedern, den Hainrich, gehabt, wiert von deme vndt seinem Leben erstlich angedeutet. Der Hainrich von Rosenberg, alß er seine mundige Jahren erreichte, reiste er mit Verwilligung seines Herrn Vatters zue Hoff dem Khaiser Friderico in die Neustat hindter Wien vnndt ist alda verblieben, biß sein Herr Vatter vmb ihme an den Kaiser bitlichen geschrieben, daß er in von seinem Hof ab nach Hauß zue cziehen beurlauben wölle, den erwurdigen Wenceslaum, seinen Capellan,24) abgefertigt vrsachen seiner Krankhaiten vnndt damalliger kriegischen Gefehrligkaiten, also daß er ihn vnumbgenglich zue Hauß bedörffte zue seiner selbst vnndt anderer seiner Khinder vndt Güetter (sic). Diese Potschafft tthatte er im anno 1444. Der Khönig andtwartete dem Herrn von Rosenberg wieder freundt- licher Weiß, wie er vor ihme aine Reiß habe in die oberteutsche Lender vnndt ihn nit gern von ihme dieser Zeit lassen wollte, begerte an dem Herrn, daß er ihne ihm lassen wolte biß zue glücklicher in das Reich Wiederkunfft. Ist also er mit dem Konig in die oberteutsche Lender ge- raist, vnndt bey Wiederankunfft wardt er ehrlich von deß Kaisers Hof nach Hauß endtgelassen (sic) vmb Michaeli Zeit selbigen Jahrs. Er ist in den Ritterspillen vnndt Khurczweillen, insonderhait im Turnieren woll belehrnet vnndt ain versuechter Soldat vndt Kriegsman. Im Treffen gebrauchte er sich gemainiglich der Copien oder Lanczen, 23) D. i. am 28. April 1462. Dasselbe Datum ist auch im Hohenfurter Ne- krologe, sowie bei Březan, Rosenberské kroniky krátký a summownj wýtah, a. a. O., S. 60, vorhanden. 24) Dieser Kapellan Ulrichs von Rosenberg ist wohl niemand anderer als jener Wenzel von Krumau, der nachmals Decan des Prager Domcapitels und Administrator des Prager Erzbisthums geworden ist.
Strana 120
120 Von d. Johann v. Rosenberg u. seinen Geschwistern hielte auch zum öffteren fur Khurczweill daß Thurnieren. Alß nun seine Fraw Schwesster, die Perchta, ihn zum öffteren schrifftlich vermandte, er wolle von dem Thurnieren ablassen vnndt seiner gueten Gesundt vndt Lebenß nit so gering schaczen, warauf er ihr geandtwortet, daß er will ain gueter Turnierer sein, wan er gleich solte endten das Leben sein. Es hatte der Margraf von Brandenburg, ain heroischer Mahn, deme der Nahme wardt Achilles,25) Lust, mit ihme zue turnieren, massen dan auch hierczue derselbige Margraf alleß bestöllet, wie vndt wan solches Turnieren hat geschehen sollen. Wie dan ohn Zweiffel darczue kommen, wo nit der Todt deß Herrn Hainrichs endtzwischen getretten wäre. 26) [pag. 107] Anno domini 1449. Alß nun manicherley Vndterhand- lungen vndt Tractionen verloffen waren wegen deß erwachssenen Vnuillents zwischen dem Vlrich von Neuhauß vnndt Georgen von Kunstat, welcher ihme Vlrico, alß er sich der Pragstat bemechtigte, seinen Vatter, den Mainharten von Neuhauß, gefangen vndt in die Gefengnuß nach Podie- bradt fieren lassen, ist der Herr Hainrich anstat seines Herrn Vatterß Vlrichen, welcher zue solchen Tractationen etwaß deß Alters halber zu erschainen nit woll qualificiert sich befunden, auf deß Herrn von Neuhauß Seiten fur ainen Oberman gegeben worden, welcher mit der Hulf Gotteß darbey seines Theillß sich befliessen, biß nachmallen sambt anderen Herren in Ansehung, daß dieß aine sehr schwäre vnndt aine Sach, so Bluets Vergiessung beederseits betröffen wöllen, ware, er beede Thaillen zue der Verainigung vndt Vergleich gebracht, daß beede Thaillen zuefrieden sich ainander verschrieben vnndt auf der Obermahnen Ausspruch verblieben seindt. 27) Der Georg von Kunstat protestierte gegen dem Herrn Hainrich von Rosenberg also : „Georg von Kunstat vndt Podiebradt. Herr Hainrich von Rosenberg! Wie ich dier vnndt deinen Ge- bruedern getaurt hatte vber den Herrn Vlrichen von Rosenberg, euren Vatter, wie er sich mier hatte verschrieben, daß er mainen mutwilligen Feündten mit helffen wölle, dahero wan er solchen seinen hohen Worten nit hette wollen ain Gniegen thuen, sondern anstat einer Hülff wikelte vndt erwegte er den Vlrich von Neuhauß, Koldinum, Bedrschichen vndt andere maine Feundt wieder mich, welche vorhin sich dessen nit durfften vndterstehen. Vndt obgleich ich mit ihme destwegen verainigt worden zue Iglaw, so hat er mier doch abermallen die Maß nit gehalten, sondern sich 25) D. i. Albrecht mit dem Beinamen Achilles. 26) Glossator I : W Brzezan scribit decurrisse et primo victum, deinde vic- torem fuisse. — Siehe Časopis spol. wlast museum w Čechách, 1828, IV. S. 66, sowie Archiv český, VII. S. 208 u. 209. 27) Die Fehde zwischen Ulrich von Neuhaus und Georg von Kunstadt und Poděbrad, beziehungsweise zwischen der Strakonitzer und der Poděbrader Con- föderation begann im September 1448 und dauerte mit einigen Unterbrechungen bis zum 3. August 1450. Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 203—243. — Die Urkunden, in denen die Aussöhnung beider Parteien zu Pilgram am 3. August 1450 verbrieft wurde, sind im Archiv český, II. S. 284—287, abgedruckt.
120 Von d. Johann v. Rosenberg u. seinen Geschwistern hielte auch zum öffteren fur Khurczweill daß Thurnieren. Alß nun seine Fraw Schwesster, die Perchta, ihn zum öffteren schrifftlich vermandte, er wolle von dem Thurnieren ablassen vnndt seiner gueten Gesundt vndt Lebenß nit so gering schaczen, warauf er ihr geandtwortet, daß er will ain gueter Turnierer sein, wan er gleich solte endten das Leben sein. Es hatte der Margraf von Brandenburg, ain heroischer Mahn, deme der Nahme wardt Achilles,25) Lust, mit ihme zue turnieren, massen dan auch hierczue derselbige Margraf alleß bestöllet, wie vndt wan solches Turnieren hat geschehen sollen. Wie dan ohn Zweiffel darczue kommen, wo nit der Todt deß Herrn Hainrichs endtzwischen getretten wäre. 26) [pag. 107] Anno domini 1449. Alß nun manicherley Vndterhand- lungen vndt Tractionen verloffen waren wegen deß erwachssenen Vnuillents zwischen dem Vlrich von Neuhauß vnndt Georgen von Kunstat, welcher ihme Vlrico, alß er sich der Pragstat bemechtigte, seinen Vatter, den Mainharten von Neuhauß, gefangen vndt in die Gefengnuß nach Podie- bradt fieren lassen, ist der Herr Hainrich anstat seines Herrn Vatterß Vlrichen, welcher zue solchen Tractationen etwaß deß Alters halber zu erschainen nit woll qualificiert sich befunden, auf deß Herrn von Neuhauß Seiten fur ainen Oberman gegeben worden, welcher mit der Hulf Gotteß darbey seines Theillß sich befliessen, biß nachmallen sambt anderen Herren in Ansehung, daß dieß aine sehr schwäre vnndt aine Sach, so Bluets Vergiessung beederseits betröffen wöllen, ware, er beede Thaillen zue der Verainigung vndt Vergleich gebracht, daß beede Thaillen zuefrieden sich ainander verschrieben vnndt auf der Obermahnen Ausspruch verblieben seindt. 27) Der Georg von Kunstat protestierte gegen dem Herrn Hainrich von Rosenberg also : „Georg von Kunstat vndt Podiebradt. Herr Hainrich von Rosenberg! Wie ich dier vnndt deinen Ge- bruedern getaurt hatte vber den Herrn Vlrichen von Rosenberg, euren Vatter, wie er sich mier hatte verschrieben, daß er mainen mutwilligen Feündten mit helffen wölle, dahero wan er solchen seinen hohen Worten nit hette wollen ain Gniegen thuen, sondern anstat einer Hülff wikelte vndt erwegte er den Vlrich von Neuhauß, Koldinum, Bedrschichen vndt andere maine Feundt wieder mich, welche vorhin sich dessen nit durfften vndterstehen. Vndt obgleich ich mit ihme destwegen verainigt worden zue Iglaw, so hat er mier doch abermallen die Maß nit gehalten, sondern sich 25) D. i. Albrecht mit dem Beinamen Achilles. 26) Glossator I : W Brzezan scribit decurrisse et primo victum, deinde vic- torem fuisse. — Siehe Časopis spol. wlast museum w Čechách, 1828, IV. S. 66, sowie Archiv český, VII. S. 208 u. 209. 27) Die Fehde zwischen Ulrich von Neuhaus und Georg von Kunstadt und Poděbrad, beziehungsweise zwischen der Strakonitzer und der Poděbrader Con- föderation begann im September 1448 und dauerte mit einigen Unterbrechungen bis zum 3. August 1450. Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 203—243. — Die Urkunden, in denen die Aussöhnung beider Parteien zu Pilgram am 3. August 1450 verbrieft wurde, sind im Archiv český, II. S. 284—287, abgedruckt.
Strana 121
1448—1450. 121 wieder mich mit dem Margraffen auß Maichssen alß mainem muettwil- ligen Feündte sich coniungiert vndt gesambt. Dieweillen du nun sein Sohn vndt schuldig bist, seinem Gehaiß zue gehorsamen, zugestu anstat seiner, mier vndt anderen meinen Freundten zue schaden, in das Veldt vnndt nunmehr schon ainen Anfang an mier gethan hast, alß du der Fraw Catharina Jaroschin, welche in mainer Vormundtschafft ist, ihr Guet Bezowicz zerstören lassen. Ob nun du main angeborner Brueder dem Gebliet nach seiest, damit aber du nit sagest, daß ich wieder dich vnrecht handlete, mit diesem meinem Brief bei meinen Ehren wieder dich vndt alle deine Diener vndt Vndterthanen protestierendt verhuette ich mich sambt allen mainen Dienern vndt Vndterthannen, daß ich dier, weder den Deinigen mit nichten wil verpflicht sein. Geben im Veldt bey Buschtiedorf, “ 28) den Mitwoch vor Trinitatis, anno domini 1450. [pag. 108] Nach etlichen Tagen zug der Georg von Kunstat ab von Buschtiehrad, sonsten Buschtiedorf, alda er den Herrn Fridrich Busstie- hradsky von Kolobrat belegert hatte, liesse zwar etlich seines Volkhs daruor, mit den Vberigen zug er starg in Pilsner Craiß wieder dem Herrn Hainrich von Rosenberg vndt seinen Befreundten. Welcher, alß er wahrgenommen den Gewalt vndt Störkhe deß Podiebrader, zu uerhueten mehrer Schaden, machte mit dem Herrn Georgen Stilstandt biß auf Georgi deß negst volgenden Jahrs. Vnndt also mitlerweillen sein diese zwene Brüeder, dan sie an ainander geschrieben haben, wieder guete Freundt worden. 29) Desselbigen Jahrs dieser Herr Hainrich anstat seines Herrn Vatters war auf dem Landtag zue Beneschau, dauon Eneas Syluius in seiner Epistin an den Joann von Karuial Cardinalen Meldung thuet mit diesen Worten: „Wie sie von ainander haben schaiden sollen, kham zue vnß der Hainrich von Rosenberg vndt sagte, daß er, durch vatterliches Schreiben vermandt, haimberts nit kheren solle, es wäre dan, daß er vnnß mit sich brenge, vnnß mit stetten Bitten molestierendt, dahin bewandten, daß wier mit ihme gefaren seindt. Vnndt alß wier nahendt an Tabor kommen waren vndt war die Mittagsstundt, albste die Taboriter den Hainrich vernohmen, batten sie, daß er Herr Hainrich bei ihnen ainkheren vnndt mit ihnen das Mittagmall verzeren wölle. Er fragte mich, ob ich mitkommen wille. Ich sagte, daß ich nit mehr wil Herberg haben bey den 28) D. i. Buschtěhrad, am 27. Mai 1450. — Katharina Jaroschin war die Witwe des Jarosch von Drahonitz und Božejowitz (nicht Bezowitz). Siehe Archiv český, IV. S. 30. — Während man den Absagebrief Georgs von Poděbrad an Ulrich II. von Rosenberg mit dem nämlichen Datum im Archiv český, V. S. 268 u. 269, abgedruckt findet, so ist das vorliegende Schreiben, dessen ursprünglicher Wortlaut böhmisch gewesen sein muss, noch nirgends veröffentlicht worden. 29) Gemeint ist hier der Wildsteiner Vertrag vom 11. Juni 1450. Derselbe war übrigens nicht bloss für Heinrich von Rosenberg und Georg von Poděbrad, sondern auch für die meisten der übrigen Mitglieder der beiden einander be- kämpfenden Parteien bindend. Siehe die Urkunden und die Regesten im Archiv český, II. S. 274—284; III. S. 545 u. 546. — Die Burg Buschtěhrad war damals nicht ein Eigenthum Friedrichs, sondern ein solches Heinrichs von Kolowrat.
1448—1450. 121 wieder mich mit dem Margraffen auß Maichssen alß mainem muettwil- ligen Feündte sich coniungiert vndt gesambt. Dieweillen du nun sein Sohn vndt schuldig bist, seinem Gehaiß zue gehorsamen, zugestu anstat seiner, mier vndt anderen meinen Freundten zue schaden, in das Veldt vnndt nunmehr schon ainen Anfang an mier gethan hast, alß du der Fraw Catharina Jaroschin, welche in mainer Vormundtschafft ist, ihr Guet Bezowicz zerstören lassen. Ob nun du main angeborner Brueder dem Gebliet nach seiest, damit aber du nit sagest, daß ich wieder dich vnrecht handlete, mit diesem meinem Brief bei meinen Ehren wieder dich vndt alle deine Diener vndt Vndterthanen protestierendt verhuette ich mich sambt allen mainen Dienern vndt Vndterthannen, daß ich dier, weder den Deinigen mit nichten wil verpflicht sein. Geben im Veldt bey Buschtiedorf, “ 28) den Mitwoch vor Trinitatis, anno domini 1450. [pag. 108] Nach etlichen Tagen zug der Georg von Kunstat ab von Buschtiehrad, sonsten Buschtiedorf, alda er den Herrn Fridrich Busstie- hradsky von Kolobrat belegert hatte, liesse zwar etlich seines Volkhs daruor, mit den Vberigen zug er starg in Pilsner Craiß wieder dem Herrn Hainrich von Rosenberg vndt seinen Befreundten. Welcher, alß er wahrgenommen den Gewalt vndt Störkhe deß Podiebrader, zu uerhueten mehrer Schaden, machte mit dem Herrn Georgen Stilstandt biß auf Georgi deß negst volgenden Jahrs. Vnndt also mitlerweillen sein diese zwene Brüeder, dan sie an ainander geschrieben haben, wieder guete Freundt worden. 29) Desselbigen Jahrs dieser Herr Hainrich anstat seines Herrn Vatters war auf dem Landtag zue Beneschau, dauon Eneas Syluius in seiner Epistin an den Joann von Karuial Cardinalen Meldung thuet mit diesen Worten: „Wie sie von ainander haben schaiden sollen, kham zue vnß der Hainrich von Rosenberg vndt sagte, daß er, durch vatterliches Schreiben vermandt, haimberts nit kheren solle, es wäre dan, daß er vnnß mit sich brenge, vnnß mit stetten Bitten molestierendt, dahin bewandten, daß wier mit ihme gefaren seindt. Vnndt alß wier nahendt an Tabor kommen waren vndt war die Mittagsstundt, albste die Taboriter den Hainrich vernohmen, batten sie, daß er Herr Hainrich bei ihnen ainkheren vnndt mit ihnen das Mittagmall verzeren wölle. Er fragte mich, ob ich mitkommen wille. Ich sagte, daß ich nit mehr wil Herberg haben bey den 28) D. i. Buschtěhrad, am 27. Mai 1450. — Katharina Jaroschin war die Witwe des Jarosch von Drahonitz und Božejowitz (nicht Bezowitz). Siehe Archiv český, IV. S. 30. — Während man den Absagebrief Georgs von Poděbrad an Ulrich II. von Rosenberg mit dem nämlichen Datum im Archiv český, V. S. 268 u. 269, abgedruckt findet, so ist das vorliegende Schreiben, dessen ursprünglicher Wortlaut böhmisch gewesen sein muss, noch nirgends veröffentlicht worden. 29) Gemeint ist hier der Wildsteiner Vertrag vom 11. Juni 1450. Derselbe war übrigens nicht bloss für Heinrich von Rosenberg und Georg von Poděbrad, sondern auch für die meisten der übrigen Mitglieder der beiden einander be- kämpfenden Parteien bindend. Siehe die Urkunden und die Regesten im Archiv český, II. S. 274—284; III. S. 545 u. 546. — Die Burg Buschtěhrad war damals nicht ein Eigenthum Friedrichs, sondern ein solches Heinrichs von Kolowrat.
Strana 122
122 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Regligionsfeündten. Der Hainrich bedriebete sich, dan er hette gern die Stat besichtigt vndt mich allein zue lassen nit dörffte. Haben allesambt mier solchs ver ubel gehabt, sprechendt, ich seye hart, vnfreündtlich vnndt wildt, dem Herrn sein Begeren zu uerwilligen. So spricht der Prokop: 30) „Wan wierstu dan in die Stadt kommen ?" Iczo wierst mögen reden, waßdu vor gewolt hast, vnndt deinem Gewissen ain Geniegen thuen.“ Diese deß Prokops Wort hatten mich bewegt, vnndt bin in die Stat hinaingangen; hab aber darin weder geessen noch ge- drunkhen. Vnndt alß der Herr von Rosenberg vndt ich mit ihme wieder dauon sich aufgemacht, seindt wier komen auf Sobißlaw vndt von dannen auf Cromaw, latainisch genandt Curuam Insulam, das ist crumpe Aw. Ada (sic) ich den eltissten Herrn von Rosenberg angetroffen.“ Biß hieher der Eneas.31) Es hatten der Herr Vatter wie auch der Sohn mit diesem hoch- ansehenlich gelehrten Mahn nit allein guete Kundtschafft, sondern aine vortreffliche Freundtschafft, gestallt derselbigen Zeit mit allen anderen ansehenlichen Leüthen, dan sie wahren Liebhaber der freyen Khunsten vndt Andacht. [pag. 109] Anno domini 1453. Der Hainrich von Rosenberg, nachdeme er in der Welt nit wenig versuecht vnndt aineß Manbahren Alter (sic, hatte), hat er sich mit Rath deß Herrn Vatters verliebt zum Ehestandt die Jungfraw Agnetem, deß Joann Graffen von Schauenburg leibliche Dochter, welcher ihr Herr Vatter zuer Morgengab gab 4000 Ducaten. Er Herr Breutigam endtgegen gabe 6000 Ducaten vnndt ver- schriebe an der Herrschaft Graczen. Vnndt alß sie zuesamb gefiegt waren, lebten sie mit ainander in Lieb vndt Ainigkait, doch nit lang, wie volgendt angeczeügt wiert.32) Alß der Kaiser auf diemuetigeß Bitten den Stendten nit wollte den 30) D. i. Prokop von Rabenstein, einer der Begleiter des Aneas Silvius. 31) Der Beneschauer Landtag wurde nicht im Jahre 1450, sondern im Juli 1451 abgehalten. Das hier angezogene Schreiben des Aneas Silvius hat das Datum „Wiener-Neustadt, 21. August 1451" und ist in dem Werke „Epistole Enee Siluij“, Nr. 130, abgedruckt. 32) Der bezügliche Ehecontract (ddto. Linz, 23. Februar 1453) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Diesem Contracte zufolge wurde das Heiratsgut der Braut nicht bloss auf der Gratzener, sondern auch auf der Weleschiner Herrschaft versichert, Das Beilager scheint aber erst am 24. September 1453 zu Eferding stattgefunden zu haben. An diesem Tage entsagte nämlich Gräfin Agnes allen Ansprüchen auf die Güter ihres Vaters, solange männliche Nachkommen des Hauses Schaunberg vorhanden sein würden. (Noti- zenblatt, II. (1852), S. 326). Später wurde die Versicherung des Heiratsgutes der Gräfin auf die Herrschaft Rosenberg übertragen. Am 13. Mai 1461 beurkun- dete K. Georg, eine Hälfte des auf der Herrschaft Rosenberg versicherten Heirats- gutes der verstorbenen Agnes von Schaunberg, der Witwe nach Heinrich von Rosenberg und nachmaligen Hausfrau des Grafen Michael von Hardeck und Retz, Burggrafen von Magdeburg, Johann II. von Rosenberg gegeben, die andere Hälfte jedoch sich selbst vorbehalten zu haben. (Archiv český, III. S. 569).
122 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Regligionsfeündten. Der Hainrich bedriebete sich, dan er hette gern die Stat besichtigt vndt mich allein zue lassen nit dörffte. Haben allesambt mier solchs ver ubel gehabt, sprechendt, ich seye hart, vnfreündtlich vnndt wildt, dem Herrn sein Begeren zu uerwilligen. So spricht der Prokop: 30) „Wan wierstu dan in die Stadt kommen ?" Iczo wierst mögen reden, waßdu vor gewolt hast, vnndt deinem Gewissen ain Geniegen thuen.“ Diese deß Prokops Wort hatten mich bewegt, vnndt bin in die Stat hinaingangen; hab aber darin weder geessen noch ge- drunkhen. Vnndt alß der Herr von Rosenberg vndt ich mit ihme wieder dauon sich aufgemacht, seindt wier komen auf Sobißlaw vndt von dannen auf Cromaw, latainisch genandt Curuam Insulam, das ist crumpe Aw. Ada (sic) ich den eltissten Herrn von Rosenberg angetroffen.“ Biß hieher der Eneas.31) Es hatten der Herr Vatter wie auch der Sohn mit diesem hoch- ansehenlich gelehrten Mahn nit allein guete Kundtschafft, sondern aine vortreffliche Freundtschafft, gestallt derselbigen Zeit mit allen anderen ansehenlichen Leüthen, dan sie wahren Liebhaber der freyen Khunsten vndt Andacht. [pag. 109] Anno domini 1453. Der Hainrich von Rosenberg, nachdeme er in der Welt nit wenig versuecht vnndt aineß Manbahren Alter (sic, hatte), hat er sich mit Rath deß Herrn Vatters verliebt zum Ehestandt die Jungfraw Agnetem, deß Joann Graffen von Schauenburg leibliche Dochter, welcher ihr Herr Vatter zuer Morgengab gab 4000 Ducaten. Er Herr Breutigam endtgegen gabe 6000 Ducaten vnndt ver- schriebe an der Herrschaft Graczen. Vnndt alß sie zuesamb gefiegt waren, lebten sie mit ainander in Lieb vndt Ainigkait, doch nit lang, wie volgendt angeczeügt wiert.32) Alß der Kaiser auf diemuetigeß Bitten den Stendten nit wollte den 30) D. i. Prokop von Rabenstein, einer der Begleiter des Aneas Silvius. 31) Der Beneschauer Landtag wurde nicht im Jahre 1450, sondern im Juli 1451 abgehalten. Das hier angezogene Schreiben des Aneas Silvius hat das Datum „Wiener-Neustadt, 21. August 1451" und ist in dem Werke „Epistole Enee Siluij“, Nr. 130, abgedruckt. 32) Der bezügliche Ehecontract (ddto. Linz, 23. Februar 1453) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Diesem Contracte zufolge wurde das Heiratsgut der Braut nicht bloss auf der Gratzener, sondern auch auf der Weleschiner Herrschaft versichert, Das Beilager scheint aber erst am 24. September 1453 zu Eferding stattgefunden zu haben. An diesem Tage entsagte nämlich Gräfin Agnes allen Ansprüchen auf die Güter ihres Vaters, solange männliche Nachkommen des Hauses Schaunberg vorhanden sein würden. (Noti- zenblatt, II. (1852), S. 326). Später wurde die Versicherung des Heiratsgutes der Gräfin auf die Herrschaft Rosenberg übertragen. Am 13. Mai 1461 beurkun- dete K. Georg, eine Hälfte des auf der Herrschaft Rosenberg versicherten Heirats- gutes der verstorbenen Agnes von Schaunberg, der Witwe nach Heinrich von Rosenberg und nachmaligen Hausfrau des Grafen Michael von Hardeck und Retz, Burggrafen von Magdeburg, Johann II. von Rosenberg gegeben, die andere Hälfte jedoch sich selbst vorbehalten zu haben. (Archiv český, III. S. 569).
Strana 123
1451—1461. 123 jungen Konig in das Landt heraußgeben, danenhero sowol die Össter- reicher alß die Behmen, vnndt waß da lebete, sich erhoben vndt vber den Khaiser der Neuenstat zuegeczogen, hierczue dan der Herr Hainrich brachte zuesamben 800 wol außgerisster Mahn vnndt 200 Pferdt. War nit der Leczte darbey, sondern kam zue Hulff dem Vlrich Eiczingern bex der Neüstat inß Veldt. Wie er nun sich in Ossterreich vndt in diesem Zug heroisch verhalten bey Ainnemung der Schlosser Milbachs, Pelmach vndt Otr, schreibet von ihme der Hagko in seinem Blat 427.33) Der Khaiser wardt mit diesem so ernsthafften Annemben vmb den Konig Ladislaum dahin gebracht, daß er dem Begeren der Vndterthannen verwilligen müesste, vnndt gab herauß den Ladislaum, welchen der Hainrich von Rosenberg ansehenlich mit seinen Behmen in Wien be- gleitet vndt fur seinen Herrn mit aller gebierenden Ehr vnndt Vndtertha- nigkait angenommen.34) Alß der Konig Ladislauß desselbigen Jahrs inß (sic) Regiment vndt Konigreich erreicht, wardt er mit absonderlicher Gunst dem Herrn Vlrich genaigt; dahero er ihn fur den obrissten Haubtman deß Landt Schlesien vndt Laußnicz bestöllet, in solchem Ambt hat er in gebierenden Ortern geordnet Vndterhaubtleüth. Vberdieß gab er ihme die Stadt 35) Budweiß. 33) Der Krieg gegen K. Friedrich III. begann am 28. Juli 1452 und dauerte bis zum 1. September desselben Jahres. (Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 305 u. ff.). Die Kriegsmacht des Rosenbergers soll nach einem Berichte in den Scriptores rer. Boh., III. 159, 400 Reisige und mehr als 2000 Fussknechte be- tragen haben. Aneas Silvius, Vita Friderici (ed. Kollar), S. 376, gibt überein- stimmend mit unserem Texte 800 Fussknechte und 200 Reiter an. — Unter den drei hier angeführten Schlössern sind die gegenwärtigen Ortschaften Mühlbach, Pölla (?) und Ort in Niederösterreich zu verstehen. (Dobner, Monumenta hist. Boemiae, IV. S. 180). 34) Die Auslieferung des Ladislaus Posthumus an die Belagerer von Wiener- Neustadt erfolgte am 4. September, die Ankunft desselben in Wien am 13. Sep- tember 1452. 35) Das hier Gesagte bezieht sich nicht auf Ulrich II., sondern auf dessen Sohn Heinrich IV. von Rosenberg. Dem letzteren zeigte Ulrich Eizinger schon am 4. December 1453 an, er werde angegangen werden, sich mit der Prinzessin Elisabeth, des Königs Schwester, wegen deren Vermählung mit dem polnischen Könige Kasimir nach Polen zu begeben, und wenn er zurückgekehrt sein werde, werde man ihm die Landeshauptmannschaft in Schlesien anvertrauen. (Original im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau). Demzufolge muss Herrn Heinrich das Amt eines Landeshauptmanns in Schlesien bereits im Februar 1454 urkundlich zugesichert worden sein. Eingeführt wurde er in dieses Amt erst kurz vor dem 26. December 1454. (Archiv český, VII. S. 208). Die Urkunde, mittels welcher ihm K. Ladislaus die Stadt Budweis auf Lebenszeit verschrieben, wurde zu Prag am 2. December 1453 ausgestellt. (Palacký, Urkundl: Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, Font. rer. Austr., 2. XX, S. 68 u. 69). Wie die Budweiser die Realisierung der königlichen Verschreibung vereitelt haben, darüber wird im Časopis česk. museum, 1831, III, S. 284—289, sowie in
1451—1461. 123 jungen Konig in das Landt heraußgeben, danenhero sowol die Össter- reicher alß die Behmen, vnndt waß da lebete, sich erhoben vndt vber den Khaiser der Neuenstat zuegeczogen, hierczue dan der Herr Hainrich brachte zuesamben 800 wol außgerisster Mahn vnndt 200 Pferdt. War nit der Leczte darbey, sondern kam zue Hulff dem Vlrich Eiczingern bex der Neüstat inß Veldt. Wie er nun sich in Ossterreich vndt in diesem Zug heroisch verhalten bey Ainnemung der Schlosser Milbachs, Pelmach vndt Otr, schreibet von ihme der Hagko in seinem Blat 427.33) Der Khaiser wardt mit diesem so ernsthafften Annemben vmb den Konig Ladislaum dahin gebracht, daß er dem Begeren der Vndterthannen verwilligen müesste, vnndt gab herauß den Ladislaum, welchen der Hainrich von Rosenberg ansehenlich mit seinen Behmen in Wien be- gleitet vndt fur seinen Herrn mit aller gebierenden Ehr vnndt Vndtertha- nigkait angenommen.34) Alß der Konig Ladislauß desselbigen Jahrs inß (sic) Regiment vndt Konigreich erreicht, wardt er mit absonderlicher Gunst dem Herrn Vlrich genaigt; dahero er ihn fur den obrissten Haubtman deß Landt Schlesien vndt Laußnicz bestöllet, in solchem Ambt hat er in gebierenden Ortern geordnet Vndterhaubtleüth. Vberdieß gab er ihme die Stadt 35) Budweiß. 33) Der Krieg gegen K. Friedrich III. begann am 28. Juli 1452 und dauerte bis zum 1. September desselben Jahres. (Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 305 u. ff.). Die Kriegsmacht des Rosenbergers soll nach einem Berichte in den Scriptores rer. Boh., III. 159, 400 Reisige und mehr als 2000 Fussknechte be- tragen haben. Aneas Silvius, Vita Friderici (ed. Kollar), S. 376, gibt überein- stimmend mit unserem Texte 800 Fussknechte und 200 Reiter an. — Unter den drei hier angeführten Schlössern sind die gegenwärtigen Ortschaften Mühlbach, Pölla (?) und Ort in Niederösterreich zu verstehen. (Dobner, Monumenta hist. Boemiae, IV. S. 180). 34) Die Auslieferung des Ladislaus Posthumus an die Belagerer von Wiener- Neustadt erfolgte am 4. September, die Ankunft desselben in Wien am 13. Sep- tember 1452. 35) Das hier Gesagte bezieht sich nicht auf Ulrich II., sondern auf dessen Sohn Heinrich IV. von Rosenberg. Dem letzteren zeigte Ulrich Eizinger schon am 4. December 1453 an, er werde angegangen werden, sich mit der Prinzessin Elisabeth, des Königs Schwester, wegen deren Vermählung mit dem polnischen Könige Kasimir nach Polen zu begeben, und wenn er zurückgekehrt sein werde, werde man ihm die Landeshauptmannschaft in Schlesien anvertrauen. (Original im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau). Demzufolge muss Herrn Heinrich das Amt eines Landeshauptmanns in Schlesien bereits im Februar 1454 urkundlich zugesichert worden sein. Eingeführt wurde er in dieses Amt erst kurz vor dem 26. December 1454. (Archiv český, VII. S. 208). Die Urkunde, mittels welcher ihm K. Ladislaus die Stadt Budweis auf Lebenszeit verschrieben, wurde zu Prag am 2. December 1453 ausgestellt. (Palacký, Urkundl: Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, Font. rer. Austr., 2. XX, S. 68 u. 69). Wie die Budweiser die Realisierung der königlichen Verschreibung vereitelt haben, darüber wird im Časopis česk. museum, 1831, III, S. 284—289, sowie in
Strana 124
124 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern Desselbigen Jahrs fertigte ab der Konig Ladislaus aine ansehen- liche Potschafft mit ainer brieflichen Volmacht zue dem Casimiro, König in Polen, nach Preßlau, dahin der Tag gelegt wardt von Dato deß Brieffs inner zwaien Wochen, zue tractieren zwischen ihme Konig in Polen vnndt der Furstin Elisabethen, deß Konigs Ladislai Schwestern, wegen Ehestandts. Die Abgesandte von Konig Ladislao waren: Joan Bischoff in Vlmicz, Otto Pfalczgraf vom Rein, deß Khönigs Gesipter, Hainrich von Rosenberg, Reinprecht von Walse, Hainrich von der Leipp, deß Konig- reichs Behmen Marschalk, Georg von Krawarsch vndt Straschnicz, Vlrich Aiczinger von Aiczingen, Reinprecht von Aiberstorf, obrister Camerer in Ossterreich, Steffan Aloes, Furstthumb Ossterreichs Canczler, [pag. 110] Steffan z Wardy, ain Doctor der gaistlichen Rechten, Sig- mundt Aiczinger, Forsstmaister in Össterreich, Wolffgang Hinderholczer vnndt Oswaldt Reicholf. Datum Brieffs: Brin, am Tag Jacobj.36) AlB gedachte Abgesanten die Sachen an ain guetes Ort brachten, wolte der Konig Ladislaus auß seiner genedigen Affection, auf daß diese polnische Konigin begleidet vnndt dem Konig gepraesentiert würdte. Haben sich auf solche Reiß aufs statlichist vngesparten aigenen Vncosstens der Herr Hainrich von Rosenberg vndt Zdenko Sternberger vndt auf Ko- nopischt außgestaffiert vnndt mit der Khonigin nach Krakau im anno 1454, Sambstag Apoloniae ankommen, so ihnen von dem Konig Ladislao ist anbefolhen gewesen. Welche von dem Khonig sollenniter vnndt statlich seindt embfangen vnndt verehret alß anstat deß Konigs Außgesandte; darnach seindt alle Sollennia, die Hochczeit vndt der Konigin Cronung vorubergangen, deme sie beygewohnet. Vnndt nach embfangenen ehrlichen Praesenten von dem polnischen Konig nach etlichen Tagen sie wieder nach Hauß gekheret haben.37) Nach verrichter dieser Reiß, alß der Herr Hainrich wiederumben auß Polen kommen, name der Konig Lislauß (sic) ihne zue einem Veldt- dienst auf vnndt verschriebe sich ihme mit solchem Brieff: „Wier Ladislaus, von Gottes Gnaden vngerischer, behmischer, meinem Aufsatze „Eine Episode aus d. Gesch. v. Budweis“, Budweiser Kreisblatt, 1880, Nr. 67, weitläufiger berichtet. 36) Der Vollmachtsbrief K. Ladislaus’ für den Olmützer Bischof Johann, für den Pfalzgrafen Otto, für Heinrich von Rosenberg, für Reimbrecht von Wallsee, für Heinrich von Lipa, für Georg von Krawař und Straschnitz, für Ulrich Eizinger, für Reimbrecht von Ebersdorf (nicht Aiberstorf), für Stephan Sloth (nicht Aloes, aber auch nicht Aloch, wie der Name in Font. rer. Austr., 2. XX, S. 63, gedruckt ist), für Stephan von Warda, für Siegmund Eizinger, für Wolfgang Hinterholzer und für Oswald Reitholf hat das Datum „Brünn, am St. Jakobs-Abend (24. Juli) 1453" und befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch- Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad. a. a. O. S. 63, abgedruckt. — Das Datum „am Tag Jacobj“ (25. Juli) ist falsch. 37) Über die Verlobung und die Hochzeit der Königin Elisabeth, welche thatsächlich am Tage der hl. Apollonia (9. Febr.) 1454 in Krakau ihrem Bräutigam übergeben worden ist, siehe Dlugoss, Historia Polonica, S. 100, 121, 126 u. ff.
124 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern Desselbigen Jahrs fertigte ab der Konig Ladislaus aine ansehen- liche Potschafft mit ainer brieflichen Volmacht zue dem Casimiro, König in Polen, nach Preßlau, dahin der Tag gelegt wardt von Dato deß Brieffs inner zwaien Wochen, zue tractieren zwischen ihme Konig in Polen vnndt der Furstin Elisabethen, deß Konigs Ladislai Schwestern, wegen Ehestandts. Die Abgesandte von Konig Ladislao waren: Joan Bischoff in Vlmicz, Otto Pfalczgraf vom Rein, deß Khönigs Gesipter, Hainrich von Rosenberg, Reinprecht von Walse, Hainrich von der Leipp, deß Konig- reichs Behmen Marschalk, Georg von Krawarsch vndt Straschnicz, Vlrich Aiczinger von Aiczingen, Reinprecht von Aiberstorf, obrister Camerer in Ossterreich, Steffan Aloes, Furstthumb Ossterreichs Canczler, [pag. 110] Steffan z Wardy, ain Doctor der gaistlichen Rechten, Sig- mundt Aiczinger, Forsstmaister in Össterreich, Wolffgang Hinderholczer vnndt Oswaldt Reicholf. Datum Brieffs: Brin, am Tag Jacobj.36) AlB gedachte Abgesanten die Sachen an ain guetes Ort brachten, wolte der Konig Ladislaus auß seiner genedigen Affection, auf daß diese polnische Konigin begleidet vnndt dem Konig gepraesentiert würdte. Haben sich auf solche Reiß aufs statlichist vngesparten aigenen Vncosstens der Herr Hainrich von Rosenberg vndt Zdenko Sternberger vndt auf Ko- nopischt außgestaffiert vnndt mit der Khonigin nach Krakau im anno 1454, Sambstag Apoloniae ankommen, so ihnen von dem Konig Ladislao ist anbefolhen gewesen. Welche von dem Khonig sollenniter vnndt statlich seindt embfangen vnndt verehret alß anstat deß Konigs Außgesandte; darnach seindt alle Sollennia, die Hochczeit vndt der Konigin Cronung vorubergangen, deme sie beygewohnet. Vnndt nach embfangenen ehrlichen Praesenten von dem polnischen Konig nach etlichen Tagen sie wieder nach Hauß gekheret haben.37) Nach verrichter dieser Reiß, alß der Herr Hainrich wiederumben auß Polen kommen, name der Konig Lislauß (sic) ihne zue einem Veldt- dienst auf vnndt verschriebe sich ihme mit solchem Brieff: „Wier Ladislaus, von Gottes Gnaden vngerischer, behmischer, meinem Aufsatze „Eine Episode aus d. Gesch. v. Budweis“, Budweiser Kreisblatt, 1880, Nr. 67, weitläufiger berichtet. 36) Der Vollmachtsbrief K. Ladislaus’ für den Olmützer Bischof Johann, für den Pfalzgrafen Otto, für Heinrich von Rosenberg, für Reimbrecht von Wallsee, für Heinrich von Lipa, für Georg von Krawař und Straschnitz, für Ulrich Eizinger, für Reimbrecht von Ebersdorf (nicht Aiberstorf), für Stephan Sloth (nicht Aloes, aber auch nicht Aloch, wie der Name in Font. rer. Austr., 2. XX, S. 63, gedruckt ist), für Stephan von Warda, für Siegmund Eizinger, für Wolfgang Hinterholzer und für Oswald Reitholf hat das Datum „Brünn, am St. Jakobs-Abend (24. Juli) 1453" und befindet sich gegenwärtig im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch- Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad. a. a. O. S. 63, abgedruckt. — Das Datum „am Tag Jacobj“ (25. Juli) ist falsch. 37) Über die Verlobung und die Hochzeit der Königin Elisabeth, welche thatsächlich am Tage der hl. Apollonia (9. Febr.) 1454 in Krakau ihrem Bräutigam übergeben worden ist, siehe Dlugoss, Historia Polonica, S. 100, 121, 126 u. ff.
Strana 125
1453—1457. 125 dalmater vndt croater König, Herczog in Ossterreich vnndt Markraffe in Mahren, thuen khundt hie mit diesem Brief, daß vnser lieber Ge- treuer, Haubtman in Slesien, vnnß zue Diensten mit 200 Pferdten kommen solle, wan wier ihn hierczue wurden beschreiben. Vnndt sobaldt er auß seinem Hauß wierdt außreiten, soll ihme alsobalden von demsel- bigen Tag an die Dienstbesoldung angehen, biß er wieder auf Znam komme, vndt daß zue ainem vngerischen f. die Wochen auf ain Pferdt, oder aber souil Müncz, alß damallen der Gulden gelten wierdt. Vnndt wan er auf Znam kommen wierdt, alda sollen die Pferde gemusstert werden. So wollen wier ihme fur vollige Schäden gestehen, solang er in solchen vnseren Diensten stehen wierdt, biß auch wiederumb auf Znam hin. Waß aber vor Schaden er alda nemmen wierdt, oder aber die, welche er mit sich wierdt haben, auf Erkandtnuß des Herrn Hainrichs, die sollen ihme vndt auch dennen, so mit ihme sein werden, ehrlich be- czallt werden. Daß versprechen wier ihme mit vnserem koniglichen Worth vest zue halten ohne List. Dattum Offen, Fraitags nach Ambrosi, vnserer Reiche deß vngerischen im 16. vnndt deß behmischen in dem dritten “ 38) anno. [pag. 111] Anno domini 1455. Vermög solcher Bestalung ist Herr Hainrich von Rosenberg auf Befelch deß Konigs auf den Herbst in Vngern zue Diensten mit seinen woluersuechten Lancžierern ankommen vnndt wieder die Feundt, die Haiden, sich ritterlich, manhafft vndt dapffer gehalten vnndt von dem Konig den Dank erhalten vnndt nachmallen von dem König ehrlich endtlassen worden. 39) Welcher alßer im Zurukherauf- reisen in Wien krank worden vnndt alda sein Leben geendet im anno domini 1457, den 25. Tag Marty. Man hat vermuetet, daß er mit seinen etlichen Lanczierern etwaß solten im Wein außgedrunken haben. Sein todter Leichnam ist nach Hohenfuert zuer Begrebnuß gebracht vnndt von dem Herrn Vatter, seiner Ehegemahlin vnndt der Freundtschaft mit manichem Wainen vnndt Clagen zuer Erde bestat worden. Seiner hindter- lassenen Waisen sambt ihren Guetern namen sich an die Freundt vnndt versorgten sie. 40) Nach Absterben deß Herrn Hainrichs, Regierern deß Hauses Rosen- 38) D. i. am 9. April 1456. Ein Abruck des im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau verwahrten böhmischen Originals befindet sich im Archiv český, VII. S. 213 und 214. Die vorliegende Übersetzung ist weder vollständig noch fehlerfrei. 39) Die hier erwähnte Expedition des Rosenbergers fand nicht im Jahre 1455, sondern im Herbste 1456 statt. Auch geschah die obige Verschreibung des Königs nicht anlässlich dieser Expedition, sondern anlässlich eines beabsichtigten Krieges des Königs gegen K. Friedrich III. 40) Nach dem Hohenfurter Nekrolog und nach der Chronik Jakobs von Gratzen ist Heinrich von Rosenberg am 25. Jänner 1456, nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 406, am 25. Jänner 1457 gestorben. Mit Rücksicht auf den Brief des Rosenbergers an seinen Vater Ulrich II. (ddto. Wien, 12. Jänner 1457) im Archiv český, VII. S. 215, scheint mir die Angabe Palackýs die einzig richtige zu sein.
1453—1457. 125 dalmater vndt croater König, Herczog in Ossterreich vnndt Markraffe in Mahren, thuen khundt hie mit diesem Brief, daß vnser lieber Ge- treuer, Haubtman in Slesien, vnnß zue Diensten mit 200 Pferdten kommen solle, wan wier ihn hierczue wurden beschreiben. Vnndt sobaldt er auß seinem Hauß wierdt außreiten, soll ihme alsobalden von demsel- bigen Tag an die Dienstbesoldung angehen, biß er wieder auf Znam komme, vndt daß zue ainem vngerischen f. die Wochen auf ain Pferdt, oder aber souil Müncz, alß damallen der Gulden gelten wierdt. Vnndt wan er auf Znam kommen wierdt, alda sollen die Pferde gemusstert werden. So wollen wier ihme fur vollige Schäden gestehen, solang er in solchen vnseren Diensten stehen wierdt, biß auch wiederumb auf Znam hin. Waß aber vor Schaden er alda nemmen wierdt, oder aber die, welche er mit sich wierdt haben, auf Erkandtnuß des Herrn Hainrichs, die sollen ihme vndt auch dennen, so mit ihme sein werden, ehrlich be- czallt werden. Daß versprechen wier ihme mit vnserem koniglichen Worth vest zue halten ohne List. Dattum Offen, Fraitags nach Ambrosi, vnserer Reiche deß vngerischen im 16. vnndt deß behmischen in dem dritten “ 38) anno. [pag. 111] Anno domini 1455. Vermög solcher Bestalung ist Herr Hainrich von Rosenberg auf Befelch deß Konigs auf den Herbst in Vngern zue Diensten mit seinen woluersuechten Lancžierern ankommen vnndt wieder die Feundt, die Haiden, sich ritterlich, manhafft vndt dapffer gehalten vnndt von dem Konig den Dank erhalten vnndt nachmallen von dem König ehrlich endtlassen worden. 39) Welcher alßer im Zurukherauf- reisen in Wien krank worden vnndt alda sein Leben geendet im anno domini 1457, den 25. Tag Marty. Man hat vermuetet, daß er mit seinen etlichen Lanczierern etwaß solten im Wein außgedrunken haben. Sein todter Leichnam ist nach Hohenfuert zuer Begrebnuß gebracht vnndt von dem Herrn Vatter, seiner Ehegemahlin vnndt der Freundtschaft mit manichem Wainen vnndt Clagen zuer Erde bestat worden. Seiner hindter- lassenen Waisen sambt ihren Guetern namen sich an die Freundt vnndt versorgten sie. 40) Nach Absterben deß Herrn Hainrichs, Regierern deß Hauses Rosen- 38) D. i. am 9. April 1456. Ein Abruck des im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau verwahrten böhmischen Originals befindet sich im Archiv český, VII. S. 213 und 214. Die vorliegende Übersetzung ist weder vollständig noch fehlerfrei. 39) Die hier erwähnte Expedition des Rosenbergers fand nicht im Jahre 1455, sondern im Herbste 1456 statt. Auch geschah die obige Verschreibung des Königs nicht anlässlich dieser Expedition, sondern anlässlich eines beabsichtigten Krieges des Königs gegen K. Friedrich III. 40) Nach dem Hohenfurter Nekrolog und nach der Chronik Jakobs von Gratzen ist Heinrich von Rosenberg am 25. Jänner 1456, nach Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. a, S. 406, am 25. Jänner 1457 gestorben. Mit Rücksicht auf den Brief des Rosenbergers an seinen Vater Ulrich II. (ddto. Wien, 12. Jänner 1457) im Archiv český, VII. S. 215, scheint mir die Angabe Palackýs die einzig richtige zu sein.
Strana 126
126 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. berg, nam auf sich mit Bewilligung deß Herrn Vatters die Regierung deß Hauses der Herr Hannß, welcher sonsten im Abwesen deß Herrn Hainrichs alleß geregiert hatte. Dieses Herrn Hannsen Ehegemahlin ist gewesen Anna, Fursstin von Großglogau in Oberslesyen, welche ihme ihr Herr Vatter, Fursst Hainrich, deß Nahmenß der zehende Furst in Glogau vnndt Freistat, in Prag im anno domini 1454, alß er selbigen Jahrs von dem Konig Ladislao selbiger Zeit auf dem Altstetter Rathauß in Prag den 18. Tag February daß Lehen embfangen hat, verehelicht. Haben zuesamen gelebt vber 12 Jahr lang vnndt diese Khinder auß dem Segen Gottes mit ainander erczeigt, alß: Hainrichen, Wokonem, Petrum vndt Vlrichen Sohne, Catarinam, Barbaram vndt Margaretam Zwilngen, Hedwiken, Elisabetham vndt Johannam, so Jungfraw verblieben, Döchter. Darczue, waß todt gebohren wardt, waren derer in allem ihr 11. Dauon 41) an seinem Ordt weitleiffiger." Der ehrwürdige Jobst von Rosenberg, ein Brueder deß vorgenandten Herrn Johannis, der ist von Jugendt an fleissig, gelehrsamb gewesen vnndt gestuedieret, auch andechtig gewesen, dan ihne [pag. 112] daß weltliche Leben vandt Lasster sehr verdrossen. Ist in dem 20. Jahr seiner Lebczeit Priesster worden von dem Sigismundo, Bischoffen in Salczburg, alda in Salczburg anno domini 1453, am Freytag St. Bartholomei, ist er Sub- diacon, Sambstag hernach Diacon, vndt den dritten, daß ist Sontags, ist er Briester worden.42) Desselbigen Jahrs wardt er auch zum Thumbprobst auf dem Prager Schloß gemacht vndt durch Crafft des babstlichen Stuels darczue confirmiert worden.43) Er ist auch gewesen ain Maister in Stra- konicz der Ritter vndt St. Johannis Jerosolimitani Ordenß in Behmen vnndt Acolitus diocesis Pragensis. Ain sehr gelehrter, darczue andechtiger Herr starb im anno domini 1456, den 6. Februarij, der Petrus, Preßlauer Bischoff, vnndt das gancze Preßlauer Capitel haben ihne selbigen Jahrs, den 8. Tag Martij, fur Bischoffen erwöhlet, der Pabst Calixtus V. sambt den Cardinalen solche Wohlung verwilligt vnndt, daß er solchen Bischoff- thumbs geniessen sollte, im 27. Jahre seines Alters becrefftigt. Dahero sie an ihne vndt seinen Herrn Vatter einen mit Nahmen Petrum von Warten- berg vnndt neben ihme auch den Wenczl Slabsky von Warndorff auf Cromau abgefertigt, daß er solche Wöhlung annemme. Vndt alß Abge- sandten dahin kommen waren, er Herr Jobst sambt dem Herrn Vatter solcher ehrlichen Sachen nit wiederstrebten, sondern mit Hülff Gotteß die 41) Da Herr Johann II. von Rosenberg dem Hohenfurter Todtenbuche zu- folge am 8. November 1472, seine Hausfrau, die Herzogin Anna, aber erst am 17. December 1483 gestorben ist, so betrug die Zeit ihres ehelichen Zusammen- lebens nicht 12, sondern mehr als 18 Jahre. 42) Die diesbezügliche Originalurkunde des Salzburger Erzbischofes Siegmund (ddto. Salzburg, 26. August 1453) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau; ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S 100, abgedruckt. 43) Die Beförderung Jodoks von Rosenberg zum Dompropst in Prag durch den Papst Nikolaus V. fand nicht im Jahre 1453, sondern schon am 11. Jänner 1450 statt. Jodok war damals beiläufig 20 Jahre alt. Palacký, a. a. O.
126 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. berg, nam auf sich mit Bewilligung deß Herrn Vatters die Regierung deß Hauses der Herr Hannß, welcher sonsten im Abwesen deß Herrn Hainrichs alleß geregiert hatte. Dieses Herrn Hannsen Ehegemahlin ist gewesen Anna, Fursstin von Großglogau in Oberslesyen, welche ihme ihr Herr Vatter, Fursst Hainrich, deß Nahmenß der zehende Furst in Glogau vnndt Freistat, in Prag im anno domini 1454, alß er selbigen Jahrs von dem Konig Ladislao selbiger Zeit auf dem Altstetter Rathauß in Prag den 18. Tag February daß Lehen embfangen hat, verehelicht. Haben zuesamen gelebt vber 12 Jahr lang vnndt diese Khinder auß dem Segen Gottes mit ainander erczeigt, alß: Hainrichen, Wokonem, Petrum vndt Vlrichen Sohne, Catarinam, Barbaram vndt Margaretam Zwilngen, Hedwiken, Elisabetham vndt Johannam, so Jungfraw verblieben, Döchter. Darczue, waß todt gebohren wardt, waren derer in allem ihr 11. Dauon 41) an seinem Ordt weitleiffiger." Der ehrwürdige Jobst von Rosenberg, ein Brueder deß vorgenandten Herrn Johannis, der ist von Jugendt an fleissig, gelehrsamb gewesen vnndt gestuedieret, auch andechtig gewesen, dan ihne [pag. 112] daß weltliche Leben vandt Lasster sehr verdrossen. Ist in dem 20. Jahr seiner Lebczeit Priesster worden von dem Sigismundo, Bischoffen in Salczburg, alda in Salczburg anno domini 1453, am Freytag St. Bartholomei, ist er Sub- diacon, Sambstag hernach Diacon, vndt den dritten, daß ist Sontags, ist er Briester worden.42) Desselbigen Jahrs wardt er auch zum Thumbprobst auf dem Prager Schloß gemacht vndt durch Crafft des babstlichen Stuels darczue confirmiert worden.43) Er ist auch gewesen ain Maister in Stra- konicz der Ritter vndt St. Johannis Jerosolimitani Ordenß in Behmen vnndt Acolitus diocesis Pragensis. Ain sehr gelehrter, darczue andechtiger Herr starb im anno domini 1456, den 6. Februarij, der Petrus, Preßlauer Bischoff, vnndt das gancze Preßlauer Capitel haben ihne selbigen Jahrs, den 8. Tag Martij, fur Bischoffen erwöhlet, der Pabst Calixtus V. sambt den Cardinalen solche Wohlung verwilligt vnndt, daß er solchen Bischoff- thumbs geniessen sollte, im 27. Jahre seines Alters becrefftigt. Dahero sie an ihne vndt seinen Herrn Vatter einen mit Nahmen Petrum von Warten- berg vnndt neben ihme auch den Wenczl Slabsky von Warndorff auf Cromau abgefertigt, daß er solche Wöhlung annemme. Vndt alß Abge- sandten dahin kommen waren, er Herr Jobst sambt dem Herrn Vatter solcher ehrlichen Sachen nit wiederstrebten, sondern mit Hülff Gotteß die 41) Da Herr Johann II. von Rosenberg dem Hohenfurter Todtenbuche zu- folge am 8. November 1472, seine Hausfrau, die Herzogin Anna, aber erst am 17. December 1483 gestorben ist, so betrug die Zeit ihres ehelichen Zusammen- lebens nicht 12, sondern mehr als 18 Jahre. 42) Die diesbezügliche Originalurkunde des Salzburger Erzbischofes Siegmund (ddto. Salzburg, 26. August 1453) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Ar- chive zu Wittingau; ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S 100, abgedruckt. 43) Die Beförderung Jodoks von Rosenberg zum Dompropst in Prag durch den Papst Nikolaus V. fand nicht im Jahre 1453, sondern schon am 11. Jänner 1450 statt. Jodok war damals beiläufig 20 Jahre alt. Palacký, a. a. O.
Strana 127
1453—1483. 127 Würdigkait auf sich genommen, nach Preßlaw verreisst vnndt gluklich auf die Stölle sich geseczt, die Khierchen Cristi geregieret.44) Zum öffteren thatte er latainischen predigen, dan er nit wol der teütschen Sprach er- fahren, dieweillen er nit vil war in teutschen Lendern gewesen, sondern in Italia gestudieret vnndt zuesamb der welschen wol erlernet. Doch damit seine Predigen dem Volk bekandt vndt zue Nucz wurden, hat er die durch den bei sich gehabten Translatorem verteutschen lassen. Der Petr Waixl von Wietrschnj wardt sein Diener im 1462.45) Joannes de Petrouicz wardt zue Dobronicz Purkraf bex Zeiten deß Herrn Vlrichs, Haubtmans in Slesien, dan deß Herrn Joannis, im 1458.46) Dieser erwurdiger Jobst hielte schon das Bistumb zue Preßlau, wie der Konig Georg im Königreich Behmen gekröndt wardt, dene die Preßlauer, wie auch die Furssten im Landt samb allen Stenden, wie auch er Bischoff, fur ihren Herrn nit annemben wolten, daß also nit klaine Wiederreden zwischen [pag. 113] ihnen vnndt dem Konig in Behmen, dan auch den behmischen Stenden, so starg destwegen an Slesien ge- schrieben hatten, endtstanden waren. Nach Niederlegung durch den pabst- lichen Stuel solcher Vnwillen nahmen der Bischoff vnndt die Preßlauer den Georgen fur Konig vnndt ihren Herrn an vndt bey ihme treulich in seinen grossen Wiederwartigkaiten, so er von dem Pabst gelitten, ge- standten, dan wieder ihne Georgen bei dem babstlichen Hof im Consistorio ain Process baldt von Anfang seines Konigreich wardt vorgenommen vundt gehandlet. Erbarmete sich auch seiner, alß er gesehen, wie er sich dem pabstlichen Stuel gediemuetiget, vndt daß er das Priesterthumb allermassen verschonet vnndt geschuczt hatte. Batte derowegen fur ihne an dem Pabst Paulo dem Anderen im anno 1466; aber es war alles schon vmbsonst, daß wieder dem Khonig wardt der Process schon geschlossen vnndt pu- bliciert, in welichem nit allein in die greuliche Vermaledeung (sic), sondern auch mit Endtseczung der khoniglichen Wurden in die allergrosste Ver- achtung ist verdambt worden. Bey solcher Beschaffenhait ist der Bischoff erst von dem Konig gewichen, wieder ihme endtstanden, auch andere er- wegt vnndt wieder ihme den Krieg gefiert im anno domini 1467. AlB der Konig Georg von dem Pabst in Paan wardt gethan, ist er Jobst, Preßlauer Bischoff, erstlichen mit seinen Schlesigern von ihme 44) Jodok von Rosenberg, der die ihm zugedachte Würde eines Bischofes von Breslau am 29. März 1456 angenommen hatte, wurde in dieser Würde vom Papste Calixtus III. (nicht Calixtus V.) bestätigt. 45) Uber die Wladyken Wyschně von Wettern (Větřní) siehe Památky arch. a místopisné, V. S. 140—142, sowie Sedláček, Hrady, III. S. 92 u. 93. — Peter Wyschně von Wettern wird in den Urkunden der Jahre 1433 bis 1480 häufig genannt. 46) Johann von Petrowitz war in den Jahren 1459 bis 1466 Burggraf in Krumau, aber niemals ein solcher in Dobronitz. Besitzer von Dobronitz (nicht Burggraf) war damals der Wladyke Johann von Dobronitz, der in den Jahren 1457 bis 1467 das Amt eines Rosenberg'schen Hauptmanns in Soběslau bekleidete. Dass Ulrich II. von Rosenberg mit der Landeshauptmannschaft in Schlesien nichts zu thun hatte, wurde schon oben erwähnt.
1453—1483. 127 Würdigkait auf sich genommen, nach Preßlaw verreisst vnndt gluklich auf die Stölle sich geseczt, die Khierchen Cristi geregieret.44) Zum öffteren thatte er latainischen predigen, dan er nit wol der teütschen Sprach er- fahren, dieweillen er nit vil war in teutschen Lendern gewesen, sondern in Italia gestudieret vnndt zuesamb der welschen wol erlernet. Doch damit seine Predigen dem Volk bekandt vndt zue Nucz wurden, hat er die durch den bei sich gehabten Translatorem verteutschen lassen. Der Petr Waixl von Wietrschnj wardt sein Diener im 1462.45) Joannes de Petrouicz wardt zue Dobronicz Purkraf bex Zeiten deß Herrn Vlrichs, Haubtmans in Slesien, dan deß Herrn Joannis, im 1458.46) Dieser erwurdiger Jobst hielte schon das Bistumb zue Preßlau, wie der Konig Georg im Königreich Behmen gekröndt wardt, dene die Preßlauer, wie auch die Furssten im Landt samb allen Stenden, wie auch er Bischoff, fur ihren Herrn nit annemben wolten, daß also nit klaine Wiederreden zwischen [pag. 113] ihnen vnndt dem Konig in Behmen, dan auch den behmischen Stenden, so starg destwegen an Slesien ge- schrieben hatten, endtstanden waren. Nach Niederlegung durch den pabst- lichen Stuel solcher Vnwillen nahmen der Bischoff vnndt die Preßlauer den Georgen fur Konig vnndt ihren Herrn an vndt bey ihme treulich in seinen grossen Wiederwartigkaiten, so er von dem Pabst gelitten, ge- standten, dan wieder ihne Georgen bei dem babstlichen Hof im Consistorio ain Process baldt von Anfang seines Konigreich wardt vorgenommen vundt gehandlet. Erbarmete sich auch seiner, alß er gesehen, wie er sich dem pabstlichen Stuel gediemuetiget, vndt daß er das Priesterthumb allermassen verschonet vnndt geschuczt hatte. Batte derowegen fur ihne an dem Pabst Paulo dem Anderen im anno 1466; aber es war alles schon vmbsonst, daß wieder dem Khonig wardt der Process schon geschlossen vnndt pu- bliciert, in welichem nit allein in die greuliche Vermaledeung (sic), sondern auch mit Endtseczung der khoniglichen Wurden in die allergrosste Ver- achtung ist verdambt worden. Bey solcher Beschaffenhait ist der Bischoff erst von dem Konig gewichen, wieder ihme endtstanden, auch andere er- wegt vnndt wieder ihme den Krieg gefiert im anno domini 1467. AlB der Konig Georg von dem Pabst in Paan wardt gethan, ist er Jobst, Preßlauer Bischoff, erstlichen mit seinen Schlesigern von ihme 44) Jodok von Rosenberg, der die ihm zugedachte Würde eines Bischofes von Breslau am 29. März 1456 angenommen hatte, wurde in dieser Würde vom Papste Calixtus III. (nicht Calixtus V.) bestätigt. 45) Uber die Wladyken Wyschně von Wettern (Větřní) siehe Památky arch. a místopisné, V. S. 140—142, sowie Sedláček, Hrady, III. S. 92 u. 93. — Peter Wyschně von Wettern wird in den Urkunden der Jahre 1433 bis 1480 häufig genannt. 46) Johann von Petrowitz war in den Jahren 1459 bis 1466 Burggraf in Krumau, aber niemals ein solcher in Dobronitz. Besitzer von Dobronitz (nicht Burggraf) war damals der Wladyke Johann von Dobronitz, der in den Jahren 1457 bis 1467 das Amt eines Rosenberg'schen Hauptmanns in Soběslau bekleidete. Dass Ulrich II. von Rosenberg mit der Landeshauptmannschaft in Schlesien nichts zu thun hatte, wurde schon oben erwähnt.
Strana 128
128 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern gewichen vnndt schwäre Stöß mit dem König gehabt. Lecztlichen, nachdem der Konig Georg sich stets diemuetiget vnndt alleß den romischen Stuels Befelchen nach gethan, allein daß er von der Communion vndter zwaien Gestallten nit ablassen wolte, erbarmbte er dan dem Bischoff von Preßlau, welcher wieder an den Pabst fur ihne intercedierte, bittendte, daß er deß Pahns möchte absoluiert sein.47) Anno domini 1459 der Herr Hannß verschriebe alle Gueter deß Hauß Rosenbergs dem Herrn Jobsten, Bischoffen in Preßlau.48) Nach manichen vnndt villen schwären außgestandenen arbaitsamen Wahltungen ist gedachter erwurdiger Herr vndt Bischoffe in aine Krank- hait der Lenden im anno 1462 gefallen vnndt sein Leben samfftmuetig vnndt still geendet in seiner Stadt Neiß den 12. Tag Xbris.49) Sein Corper ist begraben worden in der Khierchen bey St. Joannis deß Tauffers in Preßlau. Obschon sein Herr Brueder, der Herr Hannß, alß Regierer deß Hauses Rosenberg vmb den Corper geschigt, daß der nach Cromau gebracht werde, haben in die Prelaten dasselbst nit heraußgeben wollen, sagendt, dieweillen er ihnen lieb gewesen sey lebendig, so wöllen wier auch ohne ihme todten nit sein. Sie selbsten alda haben ihn erlich be- graben; die Abgesandten aber seindt lehr wieder zurukh kommen. [pag. 114] Der vorbesagten Herren ihre Schwestern seindt gewesen diese : Die erste, Agnes, diese ist Jungfraw verblieben vndt niemahlen ge- hairat. Ir Versorg vnndt Wohnung hat sie von dem Regierenden deß Hauß von Rosenberg ir außgewiesen gehabt zue Wittingau, welcher zue ihrer besseren Vndterhaltung der Mairhof, Haschlowsky genandt, mit Teüchten, Waldern, Veldtgründten vndt Robothen nach Lomnicz gehorigen 47) Über die Beziehungen Jodoks von Rosenberg zu K. Georg siehe Pa- lacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 324 u. ff., 339 u. ff., sowie Eschenloer, Historia Vratislaviensis (Scriptotes rer. Siles. VII). 48] Urkunde ddto. 31. August 1459 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Mittels dieser Urkunde versicherte Johann von Rosenberg seinem Bruder Jodok 200.000 Schock Groschen, die ihm dieser geliehen hatte, auf seinen Herrschaften Krumau, Rosenberg, Gratzen, Choustnik sammt der Stadt Soběslau, Wittingau, Weleschin, Helfenburg, Sedlčan, Klingenberg, Lomnitz, Pribenitz und Maidstein, sowie auf den ihm verpfändeten Gütern der Klöster Goldenkron und Mühlhausen. (Sedláček, Hrady, III. S. 30). 49) Glossator I: Error videtur in numero. Debet esse 1467. — Im Hohen- furter Todtenbuch wird der 15. December 1467, in Březans Rosenberské kroniky kr. a sum. výtah, S. 67, der 12. December 1467, im Tagebuche des M. Johann Frauenburg (Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S. 504) jedoch der 13. December 1467 als Todestag Jodoks von Rosenberg angegeben. Da Johann Frauenburg Augenzeuge des am 16. December 1467 veranstalteten Begräbnisses des Rosenbergers in Breslau gewesen ist, und da er sich auch schon am 13. December 1467 in Breslau aufgehalten hat, so muss sein Bericht als der glaubwürdigste von allen angesehen werden. Das Grab- mal Jodoks von Rosenberg im Breslauer Dome findet man bei Jungwitz, Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe, abgebildet und beschrieben.
128 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern gewichen vnndt schwäre Stöß mit dem König gehabt. Lecztlichen, nachdem der Konig Georg sich stets diemuetiget vnndt alleß den romischen Stuels Befelchen nach gethan, allein daß er von der Communion vndter zwaien Gestallten nit ablassen wolte, erbarmbte er dan dem Bischoff von Preßlau, welcher wieder an den Pabst fur ihne intercedierte, bittendte, daß er deß Pahns möchte absoluiert sein.47) Anno domini 1459 der Herr Hannß verschriebe alle Gueter deß Hauß Rosenbergs dem Herrn Jobsten, Bischoffen in Preßlau.48) Nach manichen vnndt villen schwären außgestandenen arbaitsamen Wahltungen ist gedachter erwurdiger Herr vndt Bischoffe in aine Krank- hait der Lenden im anno 1462 gefallen vnndt sein Leben samfftmuetig vnndt still geendet in seiner Stadt Neiß den 12. Tag Xbris.49) Sein Corper ist begraben worden in der Khierchen bey St. Joannis deß Tauffers in Preßlau. Obschon sein Herr Brueder, der Herr Hannß, alß Regierer deß Hauses Rosenberg vmb den Corper geschigt, daß der nach Cromau gebracht werde, haben in die Prelaten dasselbst nit heraußgeben wollen, sagendt, dieweillen er ihnen lieb gewesen sey lebendig, so wöllen wier auch ohne ihme todten nit sein. Sie selbsten alda haben ihn erlich be- graben; die Abgesandten aber seindt lehr wieder zurukh kommen. [pag. 114] Der vorbesagten Herren ihre Schwestern seindt gewesen diese : Die erste, Agnes, diese ist Jungfraw verblieben vndt niemahlen ge- hairat. Ir Versorg vnndt Wohnung hat sie von dem Regierenden deß Hauß von Rosenberg ir außgewiesen gehabt zue Wittingau, welcher zue ihrer besseren Vndterhaltung der Mairhof, Haschlowsky genandt, mit Teüchten, Waldern, Veldtgründten vndt Robothen nach Lomnicz gehorigen 47) Über die Beziehungen Jodoks von Rosenberg zu K. Georg siehe Pa- lacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 324 u. ff., 339 u. ff., sowie Eschenloer, Historia Vratislaviensis (Scriptotes rer. Siles. VII). 48] Urkunde ddto. 31. August 1459 im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Mittels dieser Urkunde versicherte Johann von Rosenberg seinem Bruder Jodok 200.000 Schock Groschen, die ihm dieser geliehen hatte, auf seinen Herrschaften Krumau, Rosenberg, Gratzen, Choustnik sammt der Stadt Soběslau, Wittingau, Weleschin, Helfenburg, Sedlčan, Klingenberg, Lomnitz, Pribenitz und Maidstein, sowie auf den ihm verpfändeten Gütern der Klöster Goldenkron und Mühlhausen. (Sedláček, Hrady, III. S. 30). 49) Glossator I: Error videtur in numero. Debet esse 1467. — Im Hohen- furter Todtenbuch wird der 15. December 1467, in Březans Rosenberské kroniky kr. a sum. výtah, S. 67, der 12. December 1467, im Tagebuche des M. Johann Frauenburg (Palacký, Urkundl. Beiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S. 504) jedoch der 13. December 1467 als Todestag Jodoks von Rosenberg angegeben. Da Johann Frauenburg Augenzeuge des am 16. December 1467 veranstalteten Begräbnisses des Rosenbergers in Breslau gewesen ist, und da er sich auch schon am 13. December 1467 in Breslau aufgehalten hat, so muss sein Bericht als der glaubwürdigste von allen angesehen werden. Das Grab- mal Jodoks von Rosenberg im Breslauer Dome findet man bei Jungwitz, Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe, abgebildet und beschrieben.
Strana 129
1443—1488 129 zuegegeben wardt auf solche Gestalt, daß nach ihrem Absterben solcher Hof ain Weg alß den anderen mit den Forwergen vndt aller Gebier bey dem Hauß Rosenberg verbleiben solte vndt sie ihn nit weggeben konnen: doch auf ain hundert f" g. daß sie vertestieren möge. Diese Vergleichung ist mittelst deß Herrn Bohuslaw von Schwamberg, obristen Landthoff- maistern deß Konigreich Behaimben, zwischen der obbesagten Jungfraw vnndt dem Herrn Hainrich, Regierern deß Hauses, zue Cromau im anno 1474, in Ascensione domini geschehen.50) Bey solcher Gueterversorg sie woll verbleiben mögen. Vnndt alß nun Bedagte verczehrte sie ihre Lebczeiten im Betten, andechtigen, gots- ferchtigen vnndt friedsamen Wandl, lecztlichen auch mit dem Alter vndt Krankhaiten vberhaubtet, starbe im anno domini 1488. Ihr Leibe ist be- graben in Wittingau. 51) 2. Die Ludmilla, ist durch ihren Herrn Vatter Vlrichen von Ro- senberg ehelichen versprochen worden dem Bohuslaw von Schwamberg, welche er ihme auch zuer Ehe namb im anno 1451.52) 3. Die Prechta, ihre Schwesster, wardt verhairat dem Hannß von Liechtenstain im anno domini 1449, den Sontag vor Martini, vnndt den Donnerstag nach Martini ist sie mit ihrem Ehegemahl von Cromau auß in Steiermargt verreisst. Welche mit ihrem Herrn mehr Clag- alß Freuden- tage gehabt, vill Beschwernussen, Vnrecht, auch Mangel von ihme erlitten vnndt versuecht, also daß sie an ihren Herrn Vatter vndt ihre Gebrüeder zum öfftern taursamb dauon schreiben müessen. Vnndt alß sie ihren Herrn vberlebte, kame sie wieder zue ihren Freundten auf Cromau auß Steier- 53) margt vndt alda ihr Betagen (sic) geendet." 50) D. i. am 19. Mai 1474. In der diesbezüglichen Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau wird der in Rede stehende Meierhof „Haschkowsky“ genannt. Wahrscheinlich ist es jener Meierhof bei Lomnitz, der gegenwärtig den Namen „Schalaun“ führt. 51) Ausführlicheres über sie ist im Sborník historický, 1882, enthalten, wo der 25. Juli 1488 als ihr Todestag bezeichnet wird. 52) Ludmilla war die jüngste von den Töchtern Ulrichs II. von Rosenberg. Ihre Verlobung mit Bohuslaw, dem Sohne des Hynek Kruschina von Schwanberg, muss schon um das Jahr 1443 stattgefunden haben, ihre Hochzeit dagegen wurde erst im Februar 1452 gefeiert. Archiv český, III. S. 370; XI. S. 260. 53) Die Verlobung Perchtas von Rosenberg mit Johann aus der Nikolsburger Linie der Herren von Liechtenstein hatte bereits am 9. Februar 1449, u. zw. in Krumau, stattgefunden. Dass die Hochzeit beider am Sonntage vor Martini (9. No- vember) 1449 gefeiert wurde, bezeugt auch die Rosenberg'sche Chronik aus dem 15. Jahrhunderte (Archiv für Kunde öster. Geschichtsquellen, XII. S. 354). Ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatte die Rosenbergerin nach ihrer Vermählung nicht in Steiermark, sondern zu Nikolsburg in Südmähren, sowie zu Feldsberg und zu Wien in Niederösterreich, in welch letzterer Stadt sie auch ihr freudenloses Da- sein beschloss (2. Mai I476), nachdem ihr Gemahl schon im Jahre 1473 das Zeit- liche gesegnet hatte. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Familiengruft der Liechtensteiner im Schottenkloster zu Wien. Sedláček, Listy paní Perchty Lichten- šteinské z Rožmberka (Archiv český, XI. S. 241—281). Eine umfangreichere 9 Rosenberg'sche Chronik.
1443—1488 129 zuegegeben wardt auf solche Gestalt, daß nach ihrem Absterben solcher Hof ain Weg alß den anderen mit den Forwergen vndt aller Gebier bey dem Hauß Rosenberg verbleiben solte vndt sie ihn nit weggeben konnen: doch auf ain hundert f" g. daß sie vertestieren möge. Diese Vergleichung ist mittelst deß Herrn Bohuslaw von Schwamberg, obristen Landthoff- maistern deß Konigreich Behaimben, zwischen der obbesagten Jungfraw vnndt dem Herrn Hainrich, Regierern deß Hauses, zue Cromau im anno 1474, in Ascensione domini geschehen.50) Bey solcher Gueterversorg sie woll verbleiben mögen. Vnndt alß nun Bedagte verczehrte sie ihre Lebczeiten im Betten, andechtigen, gots- ferchtigen vnndt friedsamen Wandl, lecztlichen auch mit dem Alter vndt Krankhaiten vberhaubtet, starbe im anno domini 1488. Ihr Leibe ist be- graben in Wittingau. 51) 2. Die Ludmilla, ist durch ihren Herrn Vatter Vlrichen von Ro- senberg ehelichen versprochen worden dem Bohuslaw von Schwamberg, welche er ihme auch zuer Ehe namb im anno 1451.52) 3. Die Prechta, ihre Schwesster, wardt verhairat dem Hannß von Liechtenstain im anno domini 1449, den Sontag vor Martini, vnndt den Donnerstag nach Martini ist sie mit ihrem Ehegemahl von Cromau auß in Steiermargt verreisst. Welche mit ihrem Herrn mehr Clag- alß Freuden- tage gehabt, vill Beschwernussen, Vnrecht, auch Mangel von ihme erlitten vnndt versuecht, also daß sie an ihren Herrn Vatter vndt ihre Gebrüeder zum öfftern taursamb dauon schreiben müessen. Vnndt alß sie ihren Herrn vberlebte, kame sie wieder zue ihren Freundten auf Cromau auß Steier- 53) margt vndt alda ihr Betagen (sic) geendet." 50) D. i. am 19. Mai 1474. In der diesbezüglichen Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau wird der in Rede stehende Meierhof „Haschkowsky“ genannt. Wahrscheinlich ist es jener Meierhof bei Lomnitz, der gegenwärtig den Namen „Schalaun“ führt. 51) Ausführlicheres über sie ist im Sborník historický, 1882, enthalten, wo der 25. Juli 1488 als ihr Todestag bezeichnet wird. 52) Ludmilla war die jüngste von den Töchtern Ulrichs II. von Rosenberg. Ihre Verlobung mit Bohuslaw, dem Sohne des Hynek Kruschina von Schwanberg, muss schon um das Jahr 1443 stattgefunden haben, ihre Hochzeit dagegen wurde erst im Februar 1452 gefeiert. Archiv český, III. S. 370; XI. S. 260. 53) Die Verlobung Perchtas von Rosenberg mit Johann aus der Nikolsburger Linie der Herren von Liechtenstein hatte bereits am 9. Februar 1449, u. zw. in Krumau, stattgefunden. Dass die Hochzeit beider am Sonntage vor Martini (9. No- vember) 1449 gefeiert wurde, bezeugt auch die Rosenberg'sche Chronik aus dem 15. Jahrhunderte (Archiv für Kunde öster. Geschichtsquellen, XII. S. 354). Ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatte die Rosenbergerin nach ihrer Vermählung nicht in Steiermark, sondern zu Nikolsburg in Südmähren, sowie zu Feldsberg und zu Wien in Niederösterreich, in welch letzterer Stadt sie auch ihr freudenloses Da- sein beschloss (2. Mai I476), nachdem ihr Gemahl schon im Jahre 1473 das Zeit- liche gesegnet hatte. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Familiengruft der Liechtensteiner im Schottenkloster zu Wien. Sedláček, Listy paní Perchty Lichten- šteinské z Rožmberka (Archiv český, XI. S. 241—281). Eine umfangreichere 9 Rosenberg'sche Chronik.
Strana 130
130 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. 4. Die Barbara, hat dem Herrn von Biberstain geheiratet gehabt. [pag. 115] 5. Die Johanna, ist in ihrer Jugendt gestorben, wie ihr Epitaphium an dem Grabstain in der Wittingauer Khierchen zue sehen ist. 6. Die Margareta, die ist in dem Cromauer Closster aine Nunnen gestorben im anno domini 1489 oder 1479, am Tag Margarethae.54) Anno domini 1463 ist der Herr Hannß alß ain friedsamber Herr mit den Budweisern in guetem Vernemben gewesen; dahero, damit er ihnen erweise seine Gunst, befalh er durch ain Patent offentlich an seine Vndterthannen, wie sie sich gegen ihnen verhalten sollen.55) Anno domini 1456. Der Konig Ladislauß wardt dem Joann von Rosenberg nit weniger gunstig, alß er gethan seinem Bruedern, dem Hainrich; befalhe ihme derowegen daß Ambt vnndt die Haubtmanschafft in Slesien vndt Marggrafthumb Laußnicz, welcheß er in aller fleißigen Treu auf sich gehalten, wie auch nach der Cronung deß Konigs Georgen 56) darczue becrefftigt wardt." Obschon die Schlesier nach dem Todt deß Konigs Ladislai den König Georgen fur ihren Herrn nit annemben, weder ihme schweren wöllen, nichtsdestoweniger erkandte ihn Hannß von Rosenberg fur seinen Herrn vnndt des Titels der schlesischen Haubtmanschafft sich gebraucht, vndt nach Befriedigung der Schlesier ist er in Schlesien gereisst vndt sich volig der Haubtmanschafft angenommen. Die Stendte deß Konigreichs haben dem Herrn Johann von Rosenberg vorherr geseczter vndter die Schlessiger nit ainerley Schreiben gethan, sie vermannendt, daß sie von der Cron vnabgesinderte den Georgen fur den Konig mit gebierender Aidtspflicht annemmen solten, Die Schlesier waren von etlichen gaistlichen sowol weltlichen Furssten gestörgt, wolten es nit thuen vnndt den Konig Georgen fur ihren Herrn anczuenemmen sich gewaigert, biß nachmallen sie durch den Pabst Pium 57) darczue gebracht vnndt mit dem Konig verainigt worden. Arbeit über Perchta von Rosenberg hat in der jüngsten Zeit der Grazer Uni- versitätsprofessor Krones in der Zeitschrift d. Vereines für die Gesch. Mährens u. Schlesiens veröffentlicht. 54) Wie schon vorhin erwähnt worden, waren diese drei Rosenbergerinen nicht Schwestern, sondern Töchter Johanns II. von Rosenberg. 55) Dieses Patent (ddto. Krumau, 18. October 1463) ist im Archiv český VII. S, 245, abgedruckt. 56) Das Amt eines Landeshauptmanns in Schlesien scheint Johann von Rosenberg nicht schon im Jahre 1456, sondern erst nach dem Tode seines Bruders Heinrich, nämlich nach dem 25. Jänner 1457, erhalten zu haben. Als Inhaber dieses Amtes wird er zum erstenmale in einem Briefe des Königs Ladislaus vom 19. Februar 1457 genannt. Palacký, Urkundl. Aeiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S. 107. 57) Einer der Briefe der böhmischen Stände an die unbotmäßigen Schlesier und Lausitzer (ddto 9. September 1458) ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 161 u. 162, abgedruckt. Der erwähnte Vergleich zwischen K. Georg und der
130 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. 4. Die Barbara, hat dem Herrn von Biberstain geheiratet gehabt. [pag. 115] 5. Die Johanna, ist in ihrer Jugendt gestorben, wie ihr Epitaphium an dem Grabstain in der Wittingauer Khierchen zue sehen ist. 6. Die Margareta, die ist in dem Cromauer Closster aine Nunnen gestorben im anno domini 1489 oder 1479, am Tag Margarethae.54) Anno domini 1463 ist der Herr Hannß alß ain friedsamber Herr mit den Budweisern in guetem Vernemben gewesen; dahero, damit er ihnen erweise seine Gunst, befalh er durch ain Patent offentlich an seine Vndterthannen, wie sie sich gegen ihnen verhalten sollen.55) Anno domini 1456. Der Konig Ladislauß wardt dem Joann von Rosenberg nit weniger gunstig, alß er gethan seinem Bruedern, dem Hainrich; befalhe ihme derowegen daß Ambt vnndt die Haubtmanschafft in Slesien vndt Marggrafthumb Laußnicz, welcheß er in aller fleißigen Treu auf sich gehalten, wie auch nach der Cronung deß Konigs Georgen 56) darczue becrefftigt wardt." Obschon die Schlesier nach dem Todt deß Konigs Ladislai den König Georgen fur ihren Herrn nit annemben, weder ihme schweren wöllen, nichtsdestoweniger erkandte ihn Hannß von Rosenberg fur seinen Herrn vnndt des Titels der schlesischen Haubtmanschafft sich gebraucht, vndt nach Befriedigung der Schlesier ist er in Schlesien gereisst vndt sich volig der Haubtmanschafft angenommen. Die Stendte deß Konigreichs haben dem Herrn Johann von Rosenberg vorherr geseczter vndter die Schlessiger nit ainerley Schreiben gethan, sie vermannendt, daß sie von der Cron vnabgesinderte den Georgen fur den Konig mit gebierender Aidtspflicht annemmen solten, Die Schlesier waren von etlichen gaistlichen sowol weltlichen Furssten gestörgt, wolten es nit thuen vnndt den Konig Georgen fur ihren Herrn anczuenemmen sich gewaigert, biß nachmallen sie durch den Pabst Pium 57) darczue gebracht vnndt mit dem Konig verainigt worden. Arbeit über Perchta von Rosenberg hat in der jüngsten Zeit der Grazer Uni- versitätsprofessor Krones in der Zeitschrift d. Vereines für die Gesch. Mährens u. Schlesiens veröffentlicht. 54) Wie schon vorhin erwähnt worden, waren diese drei Rosenbergerinen nicht Schwestern, sondern Töchter Johanns II. von Rosenberg. 55) Dieses Patent (ddto. Krumau, 18. October 1463) ist im Archiv český VII. S, 245, abgedruckt. 56) Das Amt eines Landeshauptmanns in Schlesien scheint Johann von Rosenberg nicht schon im Jahre 1456, sondern erst nach dem Tode seines Bruders Heinrich, nämlich nach dem 25. Jänner 1457, erhalten zu haben. Als Inhaber dieses Amtes wird er zum erstenmale in einem Briefe des Königs Ladislaus vom 19. Februar 1457 genannt. Palacký, Urkundl. Aeiträge zur Gesch. Böhmens im Zeitalter Georgs v. Poděbrad, S. 107. 57) Einer der Briefe der böhmischen Stände an die unbotmäßigen Schlesier und Lausitzer (ddto 9. September 1458) ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 161 u. 162, abgedruckt. Der erwähnte Vergleich zwischen K. Georg und der
Strana 131
1456—1464. 131 Die Stat Iglaw in Mahren wolte gleichermassen den Konig Georgen nit annemben, schriebe derohalben der Konig an den Herrn Hansen von Rosenberg freundtlichen mit diesen Worten: „Dem wolgebornen Johann von Rosenberg, Haubtman in Schlesien, vnserm lieben Getreuen. Georg, von Gottes Genaden pehmischer Konig vndt Marggraff in Mahren. [pag. 116] Wolgeborner, lieber Getreuer! Wisse, daß vnsere Sachen im Mahrlandt, gotlob, wol bestellet seindt, ausser Iglaw, der Stadt, welche, alß man daruor gerugt, hat sich accommodiert vundt bequembet, vnndt nach Abczug dauon sie sich wieder gesindert vnndt vnnß rebelliert. Nun ist sie aber berennet. Wier lassen dich auch wissen, daß vnnß nothwendige Sachen dieser Cron ankommen, welcher halben wier an dich fleissig be- geren, daß du personlich mit deinen Diennern zue Roß vndt Fueß, auch mit dem Drittl aller deiner Leüth, derer du besiczest, mit Wägen, Geschücz vnndt anderer Kriegsrisstungen, auch Profiant auf 4 Wochen lang mit- nemmen (sic) vundt auf den negsten Laurenczentag vnfeilbahr auf Iglau dich verfuegest, alda wier zuesamben kommen vnndt, waß vnß Guetes an- sehen wierdt, dasselbig vornemben werden. Insimili die vmb dich ligende Edlleuth, dennen, so dier nit gehorig, mit vndt in vnserem Nahmen be- schreibe, daß sie auf vnser Begern der Cron Behaimb, vnnß vnndt ihnen zue Guetem, ain jedwederer auß ihnen mit seiner Person vndt dem dritten Mahn ihrer Leüth, neben dier sich aufmachen vnndt ancziehen, wie wier dan ihnen solches zueendtrauen (sic). Wier trauen vndt glauben dier, daß du vmb der Cron Behaimb, vnseren vnndt deines Fromen vndt Nuczenß damit nichts versaumen werdest. Das wöllen wier dier vndt ihnen allen in allem Gueten gedenkhen. Geben auf Nachod, den Mitwochen nach Jacobj, Apostels del3 Herrn, vnserer Konigreiche im ersten (sic, Jahr).“ 58) Der Herr von Rosenberg hat sich dem koniglichen Begeren nach verhalten vndt mit aller Macht nach Iglau geczogen vndt auf dem be- stimbten Tag Laurentij vor der Stadt sich gelegert. 59) Die Burger diemuetigeten sich dem Konig, begerten ihn (sic) auf die Gestallt alß andere mahrische Stette ihn fur ihren Herrn anczue- nemmen; solches sie erhalten vundt von dem Konig zue Gnaden ange- nommen worden. Daß geschach im anno domini 1458. 60) Der Khonig George hat nichtsdestominderer baldt da vndt anderstwo mit seinen Wiedersachern kriegen müessen. Dan im anno domini 1464 zug auch mit der Herr Hannß von Rosenberg in Mahren mit seinem Volk, deme der Konig sein Volk vertrauter alda in Mahren ihn fur den obrissten Haubtman bestöllet, [pag. 117] befelhendt, daß er, die ihme zue- Stadt Breslau wurde am 13. Jänner 1460 geschlossen. Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 122 u. 123. 58) D. i. am 26. Juli 1458. Ein Abdruck des böhmischen Wortlautes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, V. S. 274. 59) Persönlich hat Johann II. von Rosenberg an dem Feldzuge K. Georgs gegen Herzog Albrecht VI. von Österreich und gegen die Iglauer nicht theilge- nommen. 60) U. zw. am 15. November. Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 163. 9*)
1456—1464. 131 Die Stat Iglaw in Mahren wolte gleichermassen den Konig Georgen nit annemben, schriebe derohalben der Konig an den Herrn Hansen von Rosenberg freundtlichen mit diesen Worten: „Dem wolgebornen Johann von Rosenberg, Haubtman in Schlesien, vnserm lieben Getreuen. Georg, von Gottes Genaden pehmischer Konig vndt Marggraff in Mahren. [pag. 116] Wolgeborner, lieber Getreuer! Wisse, daß vnsere Sachen im Mahrlandt, gotlob, wol bestellet seindt, ausser Iglaw, der Stadt, welche, alß man daruor gerugt, hat sich accommodiert vundt bequembet, vnndt nach Abczug dauon sie sich wieder gesindert vnndt vnnß rebelliert. Nun ist sie aber berennet. Wier lassen dich auch wissen, daß vnnß nothwendige Sachen dieser Cron ankommen, welcher halben wier an dich fleissig be- geren, daß du personlich mit deinen Diennern zue Roß vndt Fueß, auch mit dem Drittl aller deiner Leüth, derer du besiczest, mit Wägen, Geschücz vnndt anderer Kriegsrisstungen, auch Profiant auf 4 Wochen lang mit- nemmen (sic) vundt auf den negsten Laurenczentag vnfeilbahr auf Iglau dich verfuegest, alda wier zuesamben kommen vnndt, waß vnß Guetes an- sehen wierdt, dasselbig vornemben werden. Insimili die vmb dich ligende Edlleuth, dennen, so dier nit gehorig, mit vndt in vnserem Nahmen be- schreibe, daß sie auf vnser Begern der Cron Behaimb, vnnß vnndt ihnen zue Guetem, ain jedwederer auß ihnen mit seiner Person vndt dem dritten Mahn ihrer Leüth, neben dier sich aufmachen vnndt ancziehen, wie wier dan ihnen solches zueendtrauen (sic). Wier trauen vndt glauben dier, daß du vmb der Cron Behaimb, vnseren vnndt deines Fromen vndt Nuczenß damit nichts versaumen werdest. Das wöllen wier dier vndt ihnen allen in allem Gueten gedenkhen. Geben auf Nachod, den Mitwochen nach Jacobj, Apostels del3 Herrn, vnserer Konigreiche im ersten (sic, Jahr).“ 58) Der Herr von Rosenberg hat sich dem koniglichen Begeren nach verhalten vndt mit aller Macht nach Iglau geczogen vndt auf dem be- stimbten Tag Laurentij vor der Stadt sich gelegert. 59) Die Burger diemuetigeten sich dem Konig, begerten ihn (sic) auf die Gestallt alß andere mahrische Stette ihn fur ihren Herrn anczue- nemmen; solches sie erhalten vundt von dem Konig zue Gnaden ange- nommen worden. Daß geschach im anno domini 1458. 60) Der Khonig George hat nichtsdestominderer baldt da vndt anderstwo mit seinen Wiedersachern kriegen müessen. Dan im anno domini 1464 zug auch mit der Herr Hannß von Rosenberg in Mahren mit seinem Volk, deme der Konig sein Volk vertrauter alda in Mahren ihn fur den obrissten Haubtman bestöllet, [pag. 117] befelhendt, daß er, die ihme zue- Stadt Breslau wurde am 13. Jänner 1460 geschlossen. Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 122 u. 123. 58) D. i. am 26. Juli 1458. Ein Abdruck des böhmischen Wortlautes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, V. S. 274. 59) Persönlich hat Johann II. von Rosenberg an dem Feldzuge K. Georgs gegen Herzog Albrecht VI. von Österreich und gegen die Iglauer nicht theilge- nommen. 60) U. zw. am 15. November. Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 163. 9*)
Strana 132
132 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. wieder seindt, zuem Gehorsamb brenge. Der Herr Hannß von Rosenberg that dem koniglichen Befellich nach, vndt im anno 1464 sagte er ab def Konigs vndt seinen Feundten, vndter anderen dem Hinko von Liechtenberg, Herrn auf Bietau, vnndt alß ain obrisster Veldthaubtman mit seinem behmischen Veldther vnndt Rittersleuthen zug auf ihne zue. Er Hinko aber, da er gesehen seine Gefahr, hat nit erwartet das behmische Kriegsher, befalh alle seine Schlosser seinen Haubtleuthen, begab sich in die Flucht. Der Johann von Rosenberg namb alle seine Schlosser ain sambt den Herr- schafften, ausser ainem, so genandt Cornstein. Das hat den Behmen grof Mhue angethan, dan sie lagen aine zimbliche Zeit daruor, biß sie das ge- wohnen. 61) Der Liechtenburger aber nam sein Refugium vndt Zueflucht zue dem römischen Stuel, bittendt vnndt anczeugendt embsiglich, waß ihme von dem Hannsen von Rosenberg geschiecht; Ir Hailligkait wölle sich seiner erbarmen vndt ihme Rosenberger anbefelhen, daß er von seinem Vor- nemmen abkere, von der Belegerung deß Schloß Cornstainß, daruor er noch lage, ablasse, sowoll auß den anderen Schlossern sein Volk wieder nach Behmen khere vnndt ihme seine Herrschaften vollig ainraume. Der Pabst vber solches zahrrliches Bitten deß Hinko befalhe seinem Legaten, dem Rudolffo Bischoffen von Lauant, den er selbiger Zeit an den Kaiser abgefertigt hatte, daß er den Herrn von Rosenberg freundtlich vermahne vandt ihme im Nahmen Ihr Hailigkait anczaige vnndt befelhe, daß er, von solchem feundtseligen Vornemmben wieder dem Hinko, össter- reichischen Herrn, wie auch von fehrer Bekriegung seines Schloß auf- horendt, mit seinem Volk haimberts khere vnndt seine Herrschafften gancz zuefrieden lasse, mit diesem Zuesacz, dafern er in seinem Vngehorsamb vnndt Despicierung deß romischen Stuels fortstunde, daß im die Straf nit außbleiben wurdt. 62) Der Herr Hanß hatte allweg das Vertrauen zue der romischen Khierchen, wandte ain wieder solche Clag seine genuegsambe Andtwort vnndt dem Legaten vorgelegt, daß nit der Religion halber oder auß ainem Vor- wicz dieser Krieg wieder den Hinko Liechtenburger endtstandten, sondern wegen seiner wieder dem Konig feundtseliger Wiederspanigkait, dieweillen er, ain Inwohner deß Marggrafthumbs Mahren, den Konig vorseczlich fur 61) Über den Streit zwischen K. Georg und Hynek von Lichtenburg und Vöttau siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 322 u ff. — Welchen Antheil Johann II. von Rosenberg an dem Kriege gegen den widerspenstigen Lichten- burger genommen, ist aus Palackýs Darstellung nicht ersichtlich. Soviel ist aber gewiss, dass nicht er, sondern der Ritter Ulrich von Militschin den Oberbefehl über die im Dienste des Königs stehenden Truppen bei der Belagerung der Burg Zornstein hatte. 62) Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Schreiben, in welchem Bischof Rudolf von Lavant im Auftrage des Papstes den Rosenberger ermahnte, von je- glicher Feindseligkeit gegen Hynek von Lichtenburg abzulassen, zu Wiener-Neu- stadt am 18. März 1465 ausgestellt wurde; denn dieses Datum besitzt auch das diesbezügliche Schreiben des Bischofes an den böhmischen und mährischen Clerus. Palacký. Urkundl. Beiträge etc., S. 342 u. ff.
132 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. wieder seindt, zuem Gehorsamb brenge. Der Herr Hannß von Rosenberg that dem koniglichen Befellich nach, vndt im anno 1464 sagte er ab def Konigs vndt seinen Feundten, vndter anderen dem Hinko von Liechtenberg, Herrn auf Bietau, vnndt alß ain obrisster Veldthaubtman mit seinem behmischen Veldther vnndt Rittersleuthen zug auf ihne zue. Er Hinko aber, da er gesehen seine Gefahr, hat nit erwartet das behmische Kriegsher, befalh alle seine Schlosser seinen Haubtleuthen, begab sich in die Flucht. Der Johann von Rosenberg namb alle seine Schlosser ain sambt den Herr- schafften, ausser ainem, so genandt Cornstein. Das hat den Behmen grof Mhue angethan, dan sie lagen aine zimbliche Zeit daruor, biß sie das ge- wohnen. 61) Der Liechtenburger aber nam sein Refugium vndt Zueflucht zue dem römischen Stuel, bittendt vnndt anczeugendt embsiglich, waß ihme von dem Hannsen von Rosenberg geschiecht; Ir Hailligkait wölle sich seiner erbarmen vndt ihme Rosenberger anbefelhen, daß er von seinem Vor- nemmen abkere, von der Belegerung deß Schloß Cornstainß, daruor er noch lage, ablasse, sowoll auß den anderen Schlossern sein Volk wieder nach Behmen khere vnndt ihme seine Herrschaften vollig ainraume. Der Pabst vber solches zahrrliches Bitten deß Hinko befalhe seinem Legaten, dem Rudolffo Bischoffen von Lauant, den er selbiger Zeit an den Kaiser abgefertigt hatte, daß er den Herrn von Rosenberg freundtlich vermahne vandt ihme im Nahmen Ihr Hailigkait anczaige vnndt befelhe, daß er, von solchem feundtseligen Vornemmben wieder dem Hinko, össter- reichischen Herrn, wie auch von fehrer Bekriegung seines Schloß auf- horendt, mit seinem Volk haimberts khere vnndt seine Herrschafften gancz zuefrieden lasse, mit diesem Zuesacz, dafern er in seinem Vngehorsamb vnndt Despicierung deß romischen Stuels fortstunde, daß im die Straf nit außbleiben wurdt. 62) Der Herr Hanß hatte allweg das Vertrauen zue der romischen Khierchen, wandte ain wieder solche Clag seine genuegsambe Andtwort vnndt dem Legaten vorgelegt, daß nit der Religion halber oder auß ainem Vor- wicz dieser Krieg wieder den Hinko Liechtenburger endtstandten, sondern wegen seiner wieder dem Konig feundtseliger Wiederspanigkait, dieweillen er, ain Inwohner deß Marggrafthumbs Mahren, den Konig vorseczlich fur 61) Über den Streit zwischen K. Georg und Hynek von Lichtenburg und Vöttau siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, IV. b, S. 322 u ff. — Welchen Antheil Johann II. von Rosenberg an dem Kriege gegen den widerspenstigen Lichten- burger genommen, ist aus Palackýs Darstellung nicht ersichtlich. Soviel ist aber gewiss, dass nicht er, sondern der Ritter Ulrich von Militschin den Oberbefehl über die im Dienste des Königs stehenden Truppen bei der Belagerung der Burg Zornstein hatte. 62) Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Schreiben, in welchem Bischof Rudolf von Lavant im Auftrage des Papstes den Rosenberger ermahnte, von je- glicher Feindseligkeit gegen Hynek von Lichtenburg abzulassen, zu Wiener-Neu- stadt am 18. März 1465 ausgestellt wurde; denn dieses Datum besitzt auch das diesbezügliche Schreiben des Bischofes an den böhmischen und mährischen Clerus. Palacký. Urkundl. Beiträge etc., S. 342 u. ff.
Strana 133
1464—1466. 133 seinen Herrn, den daß gancze Landt daruor angenomen, nit annemben wollen: hierin daß er Rosenberger die Hochhait deß Khonigs vndt seine Reputation schuczet vnndt beschuczet vndt dem Hinko mit nichten schuldig ist. 63) Nach Eroberung vndt Beseczung [pag. 118] deß Schloß Cornsteinß kherte er wieder nach Hauß, vndt nachdem etwaß vom Sterbewetter zue Cromau sich verlauten lassen, begab er sich mit seiner Hoffstadt nach Maidtstain, alda, dieweillen das Wetter noch gesundt wardt, verhüelte er sich aine Zeit lang wohnendt. Anno domini 1466. Al3 neben dem Jobst von Rosenberg, Preßlauer Bischoff, etliche behmische Herren, benandtlich der Zdenko von Sternberg, obrister Purgkraf in Prag, Johan von Haßnburg, obrister Landtrichter deß khoniglichen Hoffs in Behmen, Vlrich von Hasnburg, Jaroslaw von Sternberg, Hannß von Sternberg vnndt neben ihnen imgleichen der Hannß von Rosenberg, sie mit dem Khonig gewisser Vrsachen halber nit zuefrieden waren, maisstentheillß, daß ihnen villerley Vnrecht vber ihre Recht vndt Gerechtigkaiten geschehen wäre, zue vngleichen Kriegen daß er zoge, daß er geringe Mincz schlagen lassete, seine Rathschleg mit haichlerischen vnndt geringfertigen Leüthen hielte vndt schliessete, in Summa andere mehr Beschwörnussen wieder den Konig gehabt, verschrieben sie sich sambtlichen wieder ihne zuer Beschuczung ihrer Freyheiten vnndt Ge- rechtigkeiten. 64) Wie nun der Khonig vernahmen (sic), warumb diese Herren wieder ihme wahren, versprach er ihnen der Gebier nach hierinnen zue reme- 65) dieren. Der Herr Hannß sambt den anderen Herren begindte wieder mit dem Konig guet zue sein, ausser der Herr Zdenko von Sternberg, welcher vmb etliche allein seine aigene Person betreffende Sachen mit dem Konig zue thuen gehabt vnndt mit ihme nit verainigt wardt, sondern ie lenger, ie mehr man zue beeden Seiten dem Mißuerstandt vndtergehaczt, biß endt- lichen der Konig wieder dem Zdenko kriegisch endtstunde vnndt sein Schloß belegert vnndt angegrieffen. Der Zdenko aber hatte Verdrostung vnndt wardt gestörgt von dem Khonig in Vngern vndt auß dem Reich vnndt khundte nit verderbet werden, sondern dem Konig ain grossen vndt mhuseligen Krieg angefangen. Mitler Zeit, was ihme der Khonig wegk- genommen, daß hat er alleß wieder bekommen. Waß dieß fur ain Miß- verstandt zwischen dem Zdenko von Sternberg vndt dem Konig Georgen gewesen, auß dem hieundten gelegten Schreiben, welches der Herr Jan von Rosenberg mit gedachtem Zdenco gethan haben, wierdt mans verstehen konnen, dessen Inhalt ist das Wort zue Wort also : 63) Bei Palacký, a. a. O., S. 344 und 345, ist ein ähnlicher Brief des Olmützer Bischofes Protas an den Lavanter Bischof (ddto. Wischau, 27. März 1465) abgedruckt. 64) Gemeint ist hier die zu Grünberg am 28. November 1465 geschlossene Conföderation der missvergnügten Barone Böhmens. Ein Abdruck der Conföde- rationsurkunde befindet sich im Archiv český, IV. S. 110—114. 65) Siehe Archiv český, IV. S. 123 u. ff., 127 u. ff.
1464—1466. 133 seinen Herrn, den daß gancze Landt daruor angenomen, nit annemben wollen: hierin daß er Rosenberger die Hochhait deß Khonigs vndt seine Reputation schuczet vnndt beschuczet vndt dem Hinko mit nichten schuldig ist. 63) Nach Eroberung vndt Beseczung [pag. 118] deß Schloß Cornsteinß kherte er wieder nach Hauß, vndt nachdem etwaß vom Sterbewetter zue Cromau sich verlauten lassen, begab er sich mit seiner Hoffstadt nach Maidtstain, alda, dieweillen das Wetter noch gesundt wardt, verhüelte er sich aine Zeit lang wohnendt. Anno domini 1466. Al3 neben dem Jobst von Rosenberg, Preßlauer Bischoff, etliche behmische Herren, benandtlich der Zdenko von Sternberg, obrister Purgkraf in Prag, Johan von Haßnburg, obrister Landtrichter deß khoniglichen Hoffs in Behmen, Vlrich von Hasnburg, Jaroslaw von Sternberg, Hannß von Sternberg vnndt neben ihnen imgleichen der Hannß von Rosenberg, sie mit dem Khonig gewisser Vrsachen halber nit zuefrieden waren, maisstentheillß, daß ihnen villerley Vnrecht vber ihre Recht vndt Gerechtigkaiten geschehen wäre, zue vngleichen Kriegen daß er zoge, daß er geringe Mincz schlagen lassete, seine Rathschleg mit haichlerischen vnndt geringfertigen Leüthen hielte vndt schliessete, in Summa andere mehr Beschwörnussen wieder den Konig gehabt, verschrieben sie sich sambtlichen wieder ihne zuer Beschuczung ihrer Freyheiten vnndt Ge- rechtigkeiten. 64) Wie nun der Khonig vernahmen (sic), warumb diese Herren wieder ihme wahren, versprach er ihnen der Gebier nach hierinnen zue reme- 65) dieren. Der Herr Hannß sambt den anderen Herren begindte wieder mit dem Konig guet zue sein, ausser der Herr Zdenko von Sternberg, welcher vmb etliche allein seine aigene Person betreffende Sachen mit dem Konig zue thuen gehabt vnndt mit ihme nit verainigt wardt, sondern ie lenger, ie mehr man zue beeden Seiten dem Mißuerstandt vndtergehaczt, biß endt- lichen der Konig wieder dem Zdenko kriegisch endtstunde vnndt sein Schloß belegert vnndt angegrieffen. Der Zdenko aber hatte Verdrostung vnndt wardt gestörgt von dem Khonig in Vngern vndt auß dem Reich vnndt khundte nit verderbet werden, sondern dem Konig ain grossen vndt mhuseligen Krieg angefangen. Mitler Zeit, was ihme der Khonig wegk- genommen, daß hat er alleß wieder bekommen. Waß dieß fur ain Miß- verstandt zwischen dem Zdenko von Sternberg vndt dem Konig Georgen gewesen, auß dem hieundten gelegten Schreiben, welches der Herr Jan von Rosenberg mit gedachtem Zdenco gethan haben, wierdt mans verstehen konnen, dessen Inhalt ist das Wort zue Wort also : 63) Bei Palacký, a. a. O., S. 344 und 345, ist ein ähnlicher Brief des Olmützer Bischofes Protas an den Lavanter Bischof (ddto. Wischau, 27. März 1465) abgedruckt. 64) Gemeint ist hier die zu Grünberg am 28. November 1465 geschlossene Conföderation der missvergnügten Barone Böhmens. Ein Abdruck der Conföde- rationsurkunde befindet sich im Archiv český, IV. S. 110—114. 65) Siehe Archiv český, IV. S. 123 u. ff., 127 u. ff.
Strana 134
134 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. „Dem allerhochwurdigissten, in Got geistlichen Herrn Thassen, Bischoff zue Olmücz, vnß lieben Freundt. [pag. 119] Allerhochwurdigister, in Got Gaistlicher lieber! Eur Gnaden vnsere Dienst beuoran. Eür Gn. wöllen wissen, daß, nachdem auf diesem gemainen Landtag deß Landts Notturfften vnndt vnsere vor dem Konig von dem ehrwurdigen Preßlauer Pischoffen sowol von vnß vndt vnseren Freundten dem Konig, Herren vndt Ritern vnndt ganczem Landt weitschichtig seindt vorgetragen worden, wie wier von unserem Herren vndt Konig solten neben vnserem altherkommenden Recht vndt Gerechtig- kaiten gehalten werden, darbey ist auch gedacht, wie der Konig Eur Gn. aine Schrifft gewiesen, welche vnn3 vndt vnsere etliche Freundt hochlichen bedrifft, daß doch vber die Seele vndt Ehre hocher nit sein kan. Welche Sachen von dem Konig Eur Gn. gewisen seindt vnndt Eur Gn. dem Herrn von Rosenberg vndt mier auff dem Grienberg all3 vnnser Herr vndt Freundt vnnß auß3 ainem Zetl gesagt haben, vnndt insonderhait, daß ich Zdenko von Sternberg, alß ich bex dem allerdurchleüchtigisten romischen Kaiser in der Neuenstat gewesen, alda solte getractieret haben mit dem Herrn Vorbachern, daß dem Konig mit Gifft vergeben oder er vmbgebracht werde, vndt daß wier deß Kaisers Sohn für vnnsern Herrn genommen haben, auch daß ich Zdenko von Sternberg bey Ihr Gn. soll Gubernator in Behmen werden, daß mier der Kaiser alle Jahr 10000 f. geben soll, vndt der Preßlauer Bischoff, auch der Herr von Rosenberg sollen in ganczen schle- sischen Landern für Haubtleuth sein, dennen daß er alle Jahr 15000 f. geben wil, die Herren von Hasenburg daß sie Haubtleuth sollen im lauß- niczer Landt sein, daß ihnen alle Jahr sollen gegeben werden 6000 f., der Herr Hanusch Vorbacher der soll Marggraf in Mahren werden, vndt vil andere mehr Sachen, die vnsere Ehr antreffen. Wie nun diese Sachen vndt vnser fehrer Notturfft vndt Vnschuldt wardt vorgebracht, alda der König vor dem ganczen Landtag also geredet, daß er gegen Eur Gn. von vnß solche Sachen niemallen gewisen habe, weder vnß nit genennet. Nach diesem baldt wiese der Gitschinsky vor dem Konig vndt ganczem Landtag ainen Brieff von Eur Gn., sagendt, daß ihr ihme ihn zuegeschrieben, daß Eur Gn. vnnß von dennen Sachen nit so weit gesagt hetten. Vnndt baldt darauf der Konig aine harte Red ge- than : „Nun sehet ihr, daß diesem nit also sey. Eur Gn. wisset woll, daß ir vnnß diese Sachen geredt habt alß vnser Freundt, vndt daß wier vnß sollche Sachen nit erdacht haben, welche Schandt der Konig vber euch vnndt vnnß3 füeret, massen dan bey diesem Landtag vor vnserem Gesindt von E. G. vndt vnnß grosse Reden vorgeloffen, daß der Konig solches E. G. niemal geczeugt hette, vndt daß erdichte Sachen wären. Sintemallen wier [pag. 120] Eur Gn. völig glauben al/3 vnserem Herrn vndt Freundt, daß ir vnß dessen ain Zeugnuß geben werdet mit eurem Brief neben dieser erforderten vnser Notturfft, dan wier haben vnsere Vnschuldt angemeldet dem allerdurchleuchtigisten romischen Kaiser, Konigen vnndt Furssten al83 die (sic), welche mit solchen vndt dergleichen Puebenstuken vnschuldig. Dan der König den Brief von dem Herrn Gitschinsky alsobaldt aufgehebt, solche Sachen möchten vnß vndt euch zue grossem Schaden vndt kunfftigem Spot gereichen. Wier versehen
134 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. „Dem allerhochwurdigissten, in Got geistlichen Herrn Thassen, Bischoff zue Olmücz, vnß lieben Freundt. [pag. 119] Allerhochwurdigister, in Got Gaistlicher lieber! Eur Gnaden vnsere Dienst beuoran. Eür Gn. wöllen wissen, daß, nachdem auf diesem gemainen Landtag deß Landts Notturfften vnndt vnsere vor dem Konig von dem ehrwurdigen Preßlauer Pischoffen sowol von vnß vndt vnseren Freundten dem Konig, Herren vndt Ritern vnndt ganczem Landt weitschichtig seindt vorgetragen worden, wie wier von unserem Herren vndt Konig solten neben vnserem altherkommenden Recht vndt Gerechtig- kaiten gehalten werden, darbey ist auch gedacht, wie der Konig Eur Gn. aine Schrifft gewiesen, welche vnn3 vndt vnsere etliche Freundt hochlichen bedrifft, daß doch vber die Seele vndt Ehre hocher nit sein kan. Welche Sachen von dem Konig Eur Gn. gewisen seindt vnndt Eur Gn. dem Herrn von Rosenberg vndt mier auff dem Grienberg all3 vnnser Herr vndt Freundt vnnß auß3 ainem Zetl gesagt haben, vnndt insonderhait, daß ich Zdenko von Sternberg, alß ich bex dem allerdurchleüchtigisten romischen Kaiser in der Neuenstat gewesen, alda solte getractieret haben mit dem Herrn Vorbachern, daß dem Konig mit Gifft vergeben oder er vmbgebracht werde, vndt daß wier deß Kaisers Sohn für vnnsern Herrn genommen haben, auch daß ich Zdenko von Sternberg bey Ihr Gn. soll Gubernator in Behmen werden, daß mier der Kaiser alle Jahr 10000 f. geben soll, vndt der Preßlauer Bischoff, auch der Herr von Rosenberg sollen in ganczen schle- sischen Landern für Haubtleuth sein, dennen daß er alle Jahr 15000 f. geben wil, die Herren von Hasenburg daß sie Haubtleuth sollen im lauß- niczer Landt sein, daß ihnen alle Jahr sollen gegeben werden 6000 f., der Herr Hanusch Vorbacher der soll Marggraf in Mahren werden, vndt vil andere mehr Sachen, die vnsere Ehr antreffen. Wie nun diese Sachen vndt vnser fehrer Notturfft vndt Vnschuldt wardt vorgebracht, alda der König vor dem ganczen Landtag also geredet, daß er gegen Eur Gn. von vnß solche Sachen niemallen gewisen habe, weder vnß nit genennet. Nach diesem baldt wiese der Gitschinsky vor dem Konig vndt ganczem Landtag ainen Brieff von Eur Gn., sagendt, daß ihr ihme ihn zuegeschrieben, daß Eur Gn. vnnß von dennen Sachen nit so weit gesagt hetten. Vnndt baldt darauf der Konig aine harte Red ge- than : „Nun sehet ihr, daß diesem nit also sey. Eur Gn. wisset woll, daß ir vnnß diese Sachen geredt habt alß vnser Freundt, vndt daß wier vnß sollche Sachen nit erdacht haben, welche Schandt der Konig vber euch vnndt vnnß3 füeret, massen dan bey diesem Landtag vor vnserem Gesindt von E. G. vndt vnnß grosse Reden vorgeloffen, daß der Konig solches E. G. niemal geczeugt hette, vndt daß erdichte Sachen wären. Sintemallen wier [pag. 120] Eur Gn. völig glauben al/3 vnserem Herrn vndt Freundt, daß ir vnß dessen ain Zeugnuß geben werdet mit eurem Brief neben dieser erforderten vnser Notturfft, dan wier haben vnsere Vnschuldt angemeldet dem allerdurchleuchtigisten romischen Kaiser, Konigen vnndt Furssten al83 die (sic), welche mit solchen vndt dergleichen Puebenstuken vnschuldig. Dan der König den Brief von dem Herrn Gitschinsky alsobaldt aufgehebt, solche Sachen möchten vnß vndt euch zue grossem Schaden vndt kunfftigem Spot gereichen. Wier versehen
Strana 135
1465—1467. 135 vnnß zue Got dem Allmechtigen, daß wier vmb kaineß wegen in solchem Spot stöken wöllen; denn E. Gn. wissen, daß ir vnnß bei meinem Diener vnndt Pflegern, dem Wrabský, imgleichen zuendtbotten habt, derbey ehr- liche Leuth gewesen seindt. Massen wier dan zue E. G. kaine andere, al3 diese Hofnung haben, daß ihr euch werdet darauff vergewisset wissen vndt vnnß dieß nit verenderet, sondern ain Zeugnuß bey diesem Potten zuesendet. Datum Strakonicz, feria tertia, ipso die St. Siluestri, anno 66) 1466. Joann von Rosenberg vndt Sdenko von Sternberg, obrisster Purgkraff in Prag. Anno domini 1467. Der Herr Hannß von Rosenberg neben seinem Bruedern Jobst, Pischof zue Preßlau, sambt Zdenko von Sternberg, auch mit anderen Herren (wie erst gedacht), alß sie sich wieder dem König wegen ihrer Rechts vnndt Landesgerechtigkaiten geseczt hatten, fest vnndt steiff bei ainander hielten. Wie aber der Khönig von seiner Person, waß an ihme gelegen war, wurklichen wieder recht gethan, so begabe sich der Hanns von Rosenberg auch wieder zum Khonig mit aller gebierenden Vndterthanigkait vnndt hulffe ihme, den Krieg wieder die Feundt deß Konigs fierendt. 67) Der Herr Zdenko aber mit dem Herrn von Neuhauß seindt mehr wieder dem Konig schwirig worden vnndt seinen Leithen geschadet, deme der Konig den 12. May derentwegen zuegeschrieben Vrsachen halber deß Peter von Osstrometsche vnndt Burgan von der Lipp, welche, alß sie bei dem Konig hielten vndt mergten, wie daß der Zdenko von Sternberg ie mehr vndt mehr sich störkete, dan ihme in wenig Tagen erstlichen 300 vndt zum anderen 200 Pferdt auf Neuhauß zue Hülff zuekommen seindt, besorgten sie sich, daß er mit Straiffen ihnen Schaden möchte zuefuegen, oder aber daß er deß konigischen Volkh, welche seine Zdenkoniß Schlosser belegert hatten, etwan vnuersehens nit vberfielle vnndt erlegte, haben dero- wegen dem Fursten Victorino dauon angeczeuget, daß er seinem Herrn Vatter, dem Konig Georgen, schriebe, daß rathsamb [pag. 121] ware, daß er mit dem Herrn von Rosenberg wieder ihn auf Neuhauß zugen vmb Verhuetung grosserer Gefahr vnndt aufzuehalten seineß Volkhs, damit seine deß Zdenko Schlosser desto sicherer mochten begriegt vndt erobert werden. 68) Dem Konig dieser Rat nit vbel gefiell, dahero befilcht er schrifftlichen also : 66) D. i. am 31. December 1465. — Ein Abdruck des böhmischen Wort- lautes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, IV. S. 118 u. 119. — Unter dem hier erwähnten Hanusch Vorbacher ist niemand anderer, als der Freiherr Hans Rohrbacher, eine tonangebende Persönlichkeit am Hofe Kaiser Friedrichs III., zu verstehen. 67) Die Aussöhnung des Rosenbergers mit K. Georg hat bereits im Jahre 1466 stattgefunden. 68) Ob der hier erwähnte Brief des Peter von Ostrometsch und des Burian von Lipa an den Prinzen Victorin noch in irgend einem Archive vorhanden ist und welchen Datums etwa dieser Brief war, ist mir gänzlich unbekannt.
1465—1467. 135 vnnß zue Got dem Allmechtigen, daß wier vmb kaineß wegen in solchem Spot stöken wöllen; denn E. Gn. wissen, daß ir vnnß bei meinem Diener vnndt Pflegern, dem Wrabský, imgleichen zuendtbotten habt, derbey ehr- liche Leuth gewesen seindt. Massen wier dan zue E. G. kaine andere, al3 diese Hofnung haben, daß ihr euch werdet darauff vergewisset wissen vndt vnnß dieß nit verenderet, sondern ain Zeugnuß bey diesem Potten zuesendet. Datum Strakonicz, feria tertia, ipso die St. Siluestri, anno 66) 1466. Joann von Rosenberg vndt Sdenko von Sternberg, obrisster Purgkraff in Prag. Anno domini 1467. Der Herr Hannß von Rosenberg neben seinem Bruedern Jobst, Pischof zue Preßlau, sambt Zdenko von Sternberg, auch mit anderen Herren (wie erst gedacht), alß sie sich wieder dem König wegen ihrer Rechts vnndt Landesgerechtigkaiten geseczt hatten, fest vnndt steiff bei ainander hielten. Wie aber der Khönig von seiner Person, waß an ihme gelegen war, wurklichen wieder recht gethan, so begabe sich der Hanns von Rosenberg auch wieder zum Khonig mit aller gebierenden Vndterthanigkait vnndt hulffe ihme, den Krieg wieder die Feundt deß Konigs fierendt. 67) Der Herr Zdenko aber mit dem Herrn von Neuhauß seindt mehr wieder dem Konig schwirig worden vnndt seinen Leithen geschadet, deme der Konig den 12. May derentwegen zuegeschrieben Vrsachen halber deß Peter von Osstrometsche vnndt Burgan von der Lipp, welche, alß sie bei dem Konig hielten vndt mergten, wie daß der Zdenko von Sternberg ie mehr vndt mehr sich störkete, dan ihme in wenig Tagen erstlichen 300 vndt zum anderen 200 Pferdt auf Neuhauß zue Hülff zuekommen seindt, besorgten sie sich, daß er mit Straiffen ihnen Schaden möchte zuefuegen, oder aber daß er deß konigischen Volkh, welche seine Zdenkoniß Schlosser belegert hatten, etwan vnuersehens nit vberfielle vnndt erlegte, haben dero- wegen dem Fursten Victorino dauon angeczeuget, daß er seinem Herrn Vatter, dem Konig Georgen, schriebe, daß rathsamb [pag. 121] ware, daß er mit dem Herrn von Rosenberg wieder ihn auf Neuhauß zugen vmb Verhuetung grosserer Gefahr vnndt aufzuehalten seineß Volkhs, damit seine deß Zdenko Schlosser desto sicherer mochten begriegt vndt erobert werden. 68) Dem Konig dieser Rat nit vbel gefiell, dahero befilcht er schrifftlichen also : 66) D. i. am 31. December 1465. — Ein Abdruck des böhmischen Wort- lautes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, IV. S. 118 u. 119. — Unter dem hier erwähnten Hanusch Vorbacher ist niemand anderer, als der Freiherr Hans Rohrbacher, eine tonangebende Persönlichkeit am Hofe Kaiser Friedrichs III., zu verstehen. 67) Die Aussöhnung des Rosenbergers mit K. Georg hat bereits im Jahre 1466 stattgefunden. 68) Ob der hier erwähnte Brief des Peter von Ostrometsch und des Burian von Lipa an den Prinzen Victorin noch in irgend einem Archive vorhanden ist und welchen Datums etwa dieser Brief war, ist mir gänzlich unbekannt.
Strana 136
136 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. „Dem wolgebornen Johann von Rosenberg, vnnß3 Rath vndt liebem Getraien. Georg, von Gotteß Gnaden behmischer Konig vnndt Marggraff in Mähren etc. Wolgeborner, lieber Getreuer! Wier beschiken dich zum öffteren, mit allem Fleiß begehrendt vnndt dich vermahnendt, daß du wiedersagest dem Zdenko von Sternberg vndt dem Neuhauser. Wier vernemben aber noch nichts, ob du ihnen hast abgesagt; derowegen, so du es noch nit gethan hast, vermahnen wier dich vnndt begeren, aufs allerhochst wier konnen, dal du nun alsobaldt sonder aller Außrede vnndt Verschub ihnen absagest, dan es ist hoch vonnötten, massen wier dier auch in Abschrifft zuesenden, waß er Zdenko vor sich nimbt, samelt sich inwillenß, vnseren Getreuen etwan Schaden zue thuen. Aber ob Got woll, wan du ihme absagst vnndt wurklichen dich im Veldt wissen werdest, wierdt er nit wissen, waß er zuuor thuen soll, vnndt wier auch mit der Hulf Gottes die Sachen, so wier vnnß vorgenommen haben, zue einem besseren Ende brengen, dan ihme, ob Got woll, zue ainer Bedrengnuß vnndt Verderben sein werden. Sonsten, da du Verweillen nemest, vnnß etwan zue ainer Verachtung vndt dier zum Schaden thuen werdest, vndt wurst manichen zue Schaden bringen, dennen er schaden kondte. Wan du aber absagen wierst mit Gots Hülf, wiert er es nit thuen konnen. So wurdt es vnnß auch sehr laid sein. Wier zweiffeln nit, daß du es also thun wirst, wie wier dier zueschreiben. Solst auch erfaren, daß wier diers mit allem Gueten wöllen gedenkhen. Datum Prag, Montags nach St. Stanislai, anno 7 69) Vnndter vnserem Handtsignet. 1467. Auf dieß wieder der Herr Hannß mit verborgenem Schreiben, damit, wan das Schreiben von den Feundten vndterfangen wurdt, damit seine Haimbligkait mit dem Konig nit vernemmen kondten, schreibet: „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigister Herr Herr! Maine vndterthanigsten Dienste. Daß E. M. mich beschrieben haben, daß ich in denen Sachen mich nit saumen sollte, al3 sollen E. M. wissen, daß die Sach darumben verlengert, wie E. M. von mainem Diener vernemben werden, welcher iczo bey E. M. ist. [pag. 122] Derohalben, sofern die Sach nit also baldt sein möchte, wie es E. M. ich durch mainen Diener hab wissen lassen, so schiken sie etliche hundert Pferdt, wol 2 oder 3 hundert, so wil ich nit feiren. Feria V. ante Sophiae.“ 70) Nach diesem er sich baldt in das Veldt gesamblet, sein Volk ge- musstert vndt das Volk auß den Craisen zue Roß vndt Fueß auf Befellich deß Konigs zuesambenbeschrieben vnndt darauf dem Zdenko abczuesagen nit vndterlassen selbigen Jahrs, den 19. Junij.71) 69) D. i. am 11. (nicht 12.) Mai 1467. — Der böhmische Wortlaut dieses Briefes ist aus dem im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau ver- wahrten Original abgedruckt im Archiv český, V. S. 295 u. 296. 70) D. i. am 14. Mai 1467. 71) Der im Archiv český, VII. S. 283, abgedruckte Absagebrief Johanns II.
136 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. „Dem wolgebornen Johann von Rosenberg, vnnß3 Rath vndt liebem Getraien. Georg, von Gotteß Gnaden behmischer Konig vnndt Marggraff in Mähren etc. Wolgeborner, lieber Getreuer! Wier beschiken dich zum öffteren, mit allem Fleiß begehrendt vnndt dich vermahnendt, daß du wiedersagest dem Zdenko von Sternberg vndt dem Neuhauser. Wier vernemben aber noch nichts, ob du ihnen hast abgesagt; derowegen, so du es noch nit gethan hast, vermahnen wier dich vnndt begeren, aufs allerhochst wier konnen, dal du nun alsobaldt sonder aller Außrede vnndt Verschub ihnen absagest, dan es ist hoch vonnötten, massen wier dier auch in Abschrifft zuesenden, waß er Zdenko vor sich nimbt, samelt sich inwillenß, vnseren Getreuen etwan Schaden zue thuen. Aber ob Got woll, wan du ihme absagst vnndt wurklichen dich im Veldt wissen werdest, wierdt er nit wissen, waß er zuuor thuen soll, vnndt wier auch mit der Hulf Gottes die Sachen, so wier vnnß vorgenommen haben, zue einem besseren Ende brengen, dan ihme, ob Got woll, zue ainer Bedrengnuß vnndt Verderben sein werden. Sonsten, da du Verweillen nemest, vnnß etwan zue ainer Verachtung vndt dier zum Schaden thuen werdest, vndt wurst manichen zue Schaden bringen, dennen er schaden kondte. Wan du aber absagen wierst mit Gots Hülf, wiert er es nit thuen konnen. So wurdt es vnnß auch sehr laid sein. Wier zweiffeln nit, daß du es also thun wirst, wie wier dier zueschreiben. Solst auch erfaren, daß wier diers mit allem Gueten wöllen gedenkhen. Datum Prag, Montags nach St. Stanislai, anno 7 69) Vnndter vnserem Handtsignet. 1467. Auf dieß wieder der Herr Hannß mit verborgenem Schreiben, damit, wan das Schreiben von den Feundten vndterfangen wurdt, damit seine Haimbligkait mit dem Konig nit vernemmen kondten, schreibet: „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigister Herr Herr! Maine vndterthanigsten Dienste. Daß E. M. mich beschrieben haben, daß ich in denen Sachen mich nit saumen sollte, al3 sollen E. M. wissen, daß die Sach darumben verlengert, wie E. M. von mainem Diener vernemben werden, welcher iczo bey E. M. ist. [pag. 122] Derohalben, sofern die Sach nit also baldt sein möchte, wie es E. M. ich durch mainen Diener hab wissen lassen, so schiken sie etliche hundert Pferdt, wol 2 oder 3 hundert, so wil ich nit feiren. Feria V. ante Sophiae.“ 70) Nach diesem er sich baldt in das Veldt gesamblet, sein Volk ge- musstert vndt das Volk auß den Craisen zue Roß vndt Fueß auf Befellich deß Konigs zuesambenbeschrieben vnndt darauf dem Zdenko abczuesagen nit vndterlassen selbigen Jahrs, den 19. Junij.71) 69) D. i. am 11. (nicht 12.) Mai 1467. — Der böhmische Wortlaut dieses Briefes ist aus dem im fürstl. Schwarzenberg’schen Archive zu Wittingau ver- wahrten Original abgedruckt im Archiv český, V. S. 295 u. 296. 70) D. i. am 14. Mai 1467. 71) Der im Archiv český, VII. S. 283, abgedruckte Absagebrief Johanns II.
Strana 137
1467. 137 Der Konig Georg schikte ain solches Schreiben dem Herrn von Rosenberg: „Demnach du vnnß schreibest, wie du daczue gethan hast, die Vn- ainigkait zwischen den Budweisern zue pacifieren, ist vnß von dier solches sehr angenem, daß du darumben solchen Fleiß gehabt hast. 72) Vnndt wie du von vnß begerest, wier wolten dier neue Zeitung wissen lassen: wan wier nun alleß schrieben, wurdt es ain langeß Ding sein. Alain das wisse, daß auß Goteß Verleihung vnnß vndt den Vnserigen wieder die Feundt es gar woll ergehet; dan da ainigeß Scharmiczeln geschiecht, haben die Vnsern das Veldt erhalten. Sie thuen vnnß auch sonsten kainen grosseren Schaden, allein mit dem Prennen. Dahero sie darbey sehr am Volkh Schaden embfangen, dan bey dem Stadtl Wrutku, welcheß sie außgebrandt, bey 50 ihrer darniedergelegt, ausser der Beschadigten, vndt bey der Tepl bey 80 darniedergeschlagen, ausser deren, welche in den Haisern verfallenen verbrendt seindt. Vill seindt Verwundte, dan sie alle alda zuesamben- kommen waren. Iczo haben die Vnserigen auch darniedergemacht den Wolffstain von Střzibra,73) ihr 50 gefangen, vnndt wenig gemangelt, daß er aufs Haubt nit ist nidergelegt worden. So hat auch der Schoff von Waldstain 74) mit dem Hannß Hasen ain Scharmiczel gehabt, doch mit Gots Hulff den Placz erhalten, obschon er weniger Volk gehabt, alß der Haaß. Ir 8 seindt auf dem Placz geblieben, vndter welchen der wailandt Edler Wenczl von Gensstain von Skalky, vnndt auf 30 gefangen, dar- unter etliche von Adl. Deß Zdenko Schlesser wier fort vnndt fort bekriegen, haben auch mit ainem, genandt Helffenburg, das Ort gewunnen, hoffen, mit Got daß wier in khurczem mit den anderen aine Endtschafft machen werden. Item diesen vergangenen Sambstag, daß ist den 15. Junij,75) die Launer traffen zue Hauffen mit dem Volk deß Vlrich Hasen vnndt schlugen auf ainander. Der Hasischen wahren mehr zue Roß, vndt die Launer waren allein mit ihren Wagen vndt Fueßfolkh, also daß die Vnse- rigen sich erwehrdt, von dennen anderen ainen Geadelten gefangen vnndt ain 16 Pferdt darniedergeschossen vndt etwaß verwundt haben. [pag. 123] Es ist zwar dier wol bekandt, wie der Bischof mit den von Rosenberg an Zdeněk von Sternberg und Heinrich von Neuhaus stammt nicht vom 19. Juni, sondern vom 23. Mai 1467. 72) Über die hier erwähnte Uneinigkeit zwischen den böhmischen und den deutschen Bürgern in Budweis, sewie über die Ermordung des Andreas Puklice von Wstuh am 25. Mai 1467 siehe den im Časopis česk. museum, 1846, S. 163 bis 211, abgedruckten weitläufigen Bericht. 73) Zweifelsohne Wilhelm von Wolfstein, einer Burg bei Mies. 74) Glossator I.: Sskopek z Waldsstaina. — Sonst findet sich bei diesem Waldsteiner stets nur der Vorname „Felix“ (Štastný) vor. 75) Im Jahre 1467, aus welchem dieser Brief unstreitig stammt, fiel nicht der 15., sondern der 13. Juni mit einem Samstag zusammen. Wahrscheinlich hat hier Heermann oder schon Brezan d€n Tag, an welchem der erwähnte Kampf zwischen den Launern und dem Kriegsvolke Ulrichs von Hasenburg und Kost stattgefunden, mit dem Ausstellungstage des Briefes verwechselt.
1467. 137 Der Konig Georg schikte ain solches Schreiben dem Herrn von Rosenberg: „Demnach du vnnß schreibest, wie du daczue gethan hast, die Vn- ainigkait zwischen den Budweisern zue pacifieren, ist vnß von dier solches sehr angenem, daß du darumben solchen Fleiß gehabt hast. 72) Vnndt wie du von vnß begerest, wier wolten dier neue Zeitung wissen lassen: wan wier nun alleß schrieben, wurdt es ain langeß Ding sein. Alain das wisse, daß auß Goteß Verleihung vnnß vndt den Vnserigen wieder die Feundt es gar woll ergehet; dan da ainigeß Scharmiczeln geschiecht, haben die Vnsern das Veldt erhalten. Sie thuen vnnß auch sonsten kainen grosseren Schaden, allein mit dem Prennen. Dahero sie darbey sehr am Volkh Schaden embfangen, dan bey dem Stadtl Wrutku, welcheß sie außgebrandt, bey 50 ihrer darniedergelegt, ausser der Beschadigten, vndt bey der Tepl bey 80 darniedergeschlagen, ausser deren, welche in den Haisern verfallenen verbrendt seindt. Vill seindt Verwundte, dan sie alle alda zuesamben- kommen waren. Iczo haben die Vnserigen auch darniedergemacht den Wolffstain von Střzibra,73) ihr 50 gefangen, vnndt wenig gemangelt, daß er aufs Haubt nit ist nidergelegt worden. So hat auch der Schoff von Waldstain 74) mit dem Hannß Hasen ain Scharmiczel gehabt, doch mit Gots Hulff den Placz erhalten, obschon er weniger Volk gehabt, alß der Haaß. Ir 8 seindt auf dem Placz geblieben, vndter welchen der wailandt Edler Wenczl von Gensstain von Skalky, vnndt auf 30 gefangen, dar- unter etliche von Adl. Deß Zdenko Schlesser wier fort vnndt fort bekriegen, haben auch mit ainem, genandt Helffenburg, das Ort gewunnen, hoffen, mit Got daß wier in khurczem mit den anderen aine Endtschafft machen werden. Item diesen vergangenen Sambstag, daß ist den 15. Junij,75) die Launer traffen zue Hauffen mit dem Volk deß Vlrich Hasen vnndt schlugen auf ainander. Der Hasischen wahren mehr zue Roß, vndt die Launer waren allein mit ihren Wagen vndt Fueßfolkh, also daß die Vnse- rigen sich erwehrdt, von dennen anderen ainen Geadelten gefangen vnndt ain 16 Pferdt darniedergeschossen vndt etwaß verwundt haben. [pag. 123] Es ist zwar dier wol bekandt, wie der Bischof mit den von Rosenberg an Zdeněk von Sternberg und Heinrich von Neuhaus stammt nicht vom 19. Juni, sondern vom 23. Mai 1467. 72) Über die hier erwähnte Uneinigkeit zwischen den böhmischen und den deutschen Bürgern in Budweis, sewie über die Ermordung des Andreas Puklice von Wstuh am 25. Mai 1467 siehe den im Časopis česk. museum, 1846, S. 163 bis 211, abgedruckten weitläufigen Bericht. 73) Zweifelsohne Wilhelm von Wolfstein, einer Burg bei Mies. 74) Glossator I.: Sskopek z Waldsstaina. — Sonst findet sich bei diesem Waldsteiner stets nur der Vorname „Felix“ (Štastný) vor. 75) Im Jahre 1467, aus welchem dieser Brief unstreitig stammt, fiel nicht der 15., sondern der 13. Juni mit einem Samstag zusammen. Wahrscheinlich hat hier Heermann oder schon Brezan d€n Tag, an welchem der erwähnte Kampf zwischen den Launern und dem Kriegsvolke Ulrichs von Hasenburg und Kost stattgefunden, mit dem Ausstellungstage des Briefes verwechselt.
Strana 138
138 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Preßlauern in Minstrberg vndt Frankenstain durch Verratherey ain- kommen; wisse, daß wier vill Volkh der Vnserigen wieder sie dahin ab- gesandt haben, sie aber vor denen Vnserigen auß dem Veldt in die Stadt Frankenstein sich begeben, die Vnserigen sich daruor gelegt, daß sie nit daruon mögen, obwoll sie dauon das Ort verlassen wollen, seindt aber von den Vnserigen wieder hinaingedrieben, haben grosse Hungersnoth. Wie wier berichtet seindt, daß des Bischoffen, vnndt welche mit ihnen seindt, bey 5 oder 600 zue Pferdt vnndt wol bex 5000 zue Fueß seindt. Wier hoffen zue Got, daß sie sich darinnen nit lang werden halten mögen; wan gleich sie werden wollen dauon mit Schanden außreissen, so wierdts doch ohne ihren Schaden nit ablauffen. So haben wier auch dahin abgeordnet den durchleuchtigen Victorinum, vnseren Sohn, die Vnseren zue störkhen, wie auch der Edle Albrecht Kostka auß Mahren imgleichen ihnen zue Hülff woll stark zuecziehet. Sie haben auch ainen Anschlag mit Verratherey an Troppaw geseczt, derselbigen sich zue impatronieren, aber vnnser Haubtman, der Bernhart Berka,75a) alß ers vernahme, zernichtet er solches vnndt sich der Stadt bemachtigt, also daf3 die Burgerschafft sich auf Gnad begeben hatten (sic). Von den Fürssten, dem Ludwiken aus Meichssen vndt dem von Brandenburg, wisse, wie wier verstehen, daß sie sich gegen vnnß haben vndt werden haben sehr freundtlich vnndt redlich; bey ihnnen wier iczo vnser Potschafft haben. Zue dem Fursstentag nach Nurnberg 76) werden wier nit schiken, vnndt obgleich wier die Vnserigen darbey nit werden haben, so haben wier die Manier, daß wier dennoch werden wissen, waß alda gehandlet wierdt. Wisse auch, daß, wie sie sich dresten deß vngerischen vndt auch polischen Konigs, daß sie wieder vnß nichts thuen werden. Dessen wier vergewisst sein, dan sie sich gegen vnnß al3 vnsere liebe Brueder guet stöllen vndt halten. Wisse imgleichen, daß dieß Dienstvolk ist (sic), so in Preussen ist, kainem oder niemandtem wieder vnnß nit ziehen wiert, sondern die in zimblicher Anczal innerhalb 4 Wochen vnß zuecziehen sollen, es sey, daß der polnische Konig für seine Notturfft von sich die nit endtlassen kondte. Bergelegter schiken wier dier etlicher vnterfangener Schreiben, darauß du deß3 Zdenko Trost vernemmest. Abschrifft aines vndterfangenen Briefs, den der Zdenko von Sternberg dem Zecho von Opatowicz vndt dem Russen von Tzirnicz 77) Haubtleuthen vndt anderen derselbigen Zeit auf dem Schloß Sternberg Belegerten (sic, geschickt hat). „Zdenko von Sternberg, obrisster Purgkraf zue Prag vndt Ober. haubtman der Prelaten, Herren, Ritterschafft vndt Stetten, so in dem Ge- horsamb deß heiligen Vatterß stehen. [pag. 124] Wier lassen euch wissen, daß der polnische Konig per- 75 a) D. i. Bernhard Birka von Násilí. 76) Dieser Fürstentag war allerdings auf den 15. Juni 1467. ausgeschrieben, begann aber erst am 8. Juli 1467. Demnach steht meiner Annahme, dass der vor- liegende Brief am 15. Juni 1467 geschrieben worden ist, nichts im Wege. 77) Žich von Opatow und Rus von Tschemin, Dienstleute des Sternbergers.
138 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Preßlauern in Minstrberg vndt Frankenstain durch Verratherey ain- kommen; wisse, daß wier vill Volkh der Vnserigen wieder sie dahin ab- gesandt haben, sie aber vor denen Vnserigen auß dem Veldt in die Stadt Frankenstein sich begeben, die Vnserigen sich daruor gelegt, daß sie nit daruon mögen, obwoll sie dauon das Ort verlassen wollen, seindt aber von den Vnserigen wieder hinaingedrieben, haben grosse Hungersnoth. Wie wier berichtet seindt, daß des Bischoffen, vnndt welche mit ihnen seindt, bey 5 oder 600 zue Pferdt vnndt wol bex 5000 zue Fueß seindt. Wier hoffen zue Got, daß sie sich darinnen nit lang werden halten mögen; wan gleich sie werden wollen dauon mit Schanden außreissen, so wierdts doch ohne ihren Schaden nit ablauffen. So haben wier auch dahin abgeordnet den durchleuchtigen Victorinum, vnseren Sohn, die Vnseren zue störkhen, wie auch der Edle Albrecht Kostka auß Mahren imgleichen ihnen zue Hülff woll stark zuecziehet. Sie haben auch ainen Anschlag mit Verratherey an Troppaw geseczt, derselbigen sich zue impatronieren, aber vnnser Haubtman, der Bernhart Berka,75a) alß ers vernahme, zernichtet er solches vnndt sich der Stadt bemachtigt, also daf3 die Burgerschafft sich auf Gnad begeben hatten (sic). Von den Fürssten, dem Ludwiken aus Meichssen vndt dem von Brandenburg, wisse, wie wier verstehen, daß sie sich gegen vnnß haben vndt werden haben sehr freundtlich vnndt redlich; bey ihnnen wier iczo vnser Potschafft haben. Zue dem Fursstentag nach Nurnberg 76) werden wier nit schiken, vnndt obgleich wier die Vnserigen darbey nit werden haben, so haben wier die Manier, daß wier dennoch werden wissen, waß alda gehandlet wierdt. Wisse auch, daß, wie sie sich dresten deß vngerischen vndt auch polischen Konigs, daß sie wieder vnß nichts thuen werden. Dessen wier vergewisst sein, dan sie sich gegen vnnß al3 vnsere liebe Brueder guet stöllen vndt halten. Wisse imgleichen, daß dieß Dienstvolk ist (sic), so in Preussen ist, kainem oder niemandtem wieder vnnß nit ziehen wiert, sondern die in zimblicher Anczal innerhalb 4 Wochen vnß zuecziehen sollen, es sey, daß der polnische Konig für seine Notturfft von sich die nit endtlassen kondte. Bergelegter schiken wier dier etlicher vnterfangener Schreiben, darauß du deß3 Zdenko Trost vernemmest. Abschrifft aines vndterfangenen Briefs, den der Zdenko von Sternberg dem Zecho von Opatowicz vndt dem Russen von Tzirnicz 77) Haubtleuthen vndt anderen derselbigen Zeit auf dem Schloß Sternberg Belegerten (sic, geschickt hat). „Zdenko von Sternberg, obrisster Purgkraf zue Prag vndt Ober. haubtman der Prelaten, Herren, Ritterschafft vndt Stetten, so in dem Ge- horsamb deß heiligen Vatterß stehen. [pag. 124] Wier lassen euch wissen, daß der polnische Konig per- 75 a) D. i. Bernhard Birka von Násilí. 76) Dieser Fürstentag war allerdings auf den 15. Juni 1467. ausgeschrieben, begann aber erst am 8. Juli 1467. Demnach steht meiner Annahme, dass der vor- liegende Brief am 15. Juni 1467 geschrieben worden ist, nichts im Wege. 77) Žich von Opatow und Rus von Tschemin, Dienstleute des Sternbergers.
Strana 139
1467. 139 sonlich, sobaldt ain Kern im Feldt sein wiert, vnß zue Hulf komen will, vndt daß er in khurczen Tagen etlich Taussendt zue Roß senden will, daß auch alle die Stet, auch in Mahren, von dem Georgen abgewichen seindt, vber ihne auch durch alle Lender der Pan verkhundigt wiert, das Kreucz wierdt gebredigt. So haben auch etlich vil tausendt Leuth das Creucz angenommen. Dieß solt ihr gewiß wissen, daß der Bischoƒ zue Preßlau mit anderen Herren, vnseren Freundten, sambt den Preßlauern zue Veldt ligt vndt hat ausserkornen Volkhs m 20, daß er auch dem Georgen ge- nomen Minsterberg, Frankenstain, die Warth, wissen nit, waß das vierte Ort sey. Ligt schon bey Glocz, die Vorstat haben sie verbrendt, vnndt im Außfall auß der Stat seindt vil auß der Stat derniedergelegt vnndt auch vill ihrer gefangen worden, vnndt ligen iczo hart am Statgraben. Im Mahrlandt der Herr Matausch vnndt Herr Steffan vndt andere vnsere Befreundte aillen zimblich vnndt brennen die ab, welche vor mainen Schlossern ligen. So hab ich auch schon bex ailff hundert Pferdt, vndt taglich kommen mier mehr zue. Derohalben ihr, maine liebe Getraie, bitte vndt vertraue euch, daß ir euch werdet wehren wie ehrliche guete Leuth. « 78) Ex Noua Domo, dominica post Corporis Christi 1467. Dieser iczt besagter Brief wardt also vndterfangen: Einer, Nahmenß Chwal, auß dem belegerten Schloß Sternberg mit ainem Bauren, so ihne durchfieren sollen, erstlichen ist er auf Neuhauß fortkommen. Vndt alß er wieder von Neuhauß zueruk mit iczt gedachtem Schreiben sambt vndt dem Bauren gegangen, seindt sie beede gefangen in der Octau Fronleichnam Cristi 79) vndt nach Wlaschim gebracht worden. Die Herren zue Wlaschim waren der Burgan vnndt Niclaß Gebrüeder Tertschken von Leip; die hielten es mit dem König. Alß nun die Ge- fangenen befragt worden, warumben sie auf Neuhauß seindt abgefertigt worden, zeugten sie an, daß wegen der Verwundten, deren vill in Sternberg wären, daß sie kainen Arczt haben. Fehrer sagten sie, daß sie groß Noth am Wasser haben, kaum wochentlich ainen Brunnen vol, dan sie gefundten, daß das Wasser nit mehr hoher stehe, alß zwaier Claffter hoch, das vberig lauter triebeß. Das Wasser sey auch roth, vndt konnenß nit brauchen vnabgesottener. Deß Pierß daß sie nur noch 5 Faß haben vndt deß Weinß ainen Zuber vol fur die Krankhen vndt Beschaidigkten. Andereß hetten sie; aber bey Mangl deß Wassers wierdt ihnen auch nit khlekhen. Haben auch erczellet, souil al3 [pag. 125] man mit Stukhen auf Schloß gespielt, daß ihnen kain Schaden nit geschiecht, ausser ainigeßmall bey Durchgang deß Schuß seindt ihr etlich beschedigt worden. Aber solcheß Ort wieder verbauet haben, daß ihnen das Spillen mit Stuken nit schaden kan. Haben auch gesagt, daß zue Neuhauß vndterschiedliche Pahnen seindt geschehen vndt verkhundigt worden, auch von dem Prediger dieß angedeutet, daß, wan ainer 12 kheczerischen Khindter vndt souil Weiber wer vmbbrechte vndt in ihrem Blueth sich wiesche vnndt gleich daruber 78) D. i. am 31. Mai 1467. — Unter dem hier erwähnten Herrn Stephan ist wohl Stephan von Lichtenburg zu verstehen. 79) D. i. am 4. Juni.
1467. 139 sonlich, sobaldt ain Kern im Feldt sein wiert, vnß zue Hulf komen will, vndt daß er in khurczen Tagen etlich Taussendt zue Roß senden will, daß auch alle die Stet, auch in Mahren, von dem Georgen abgewichen seindt, vber ihne auch durch alle Lender der Pan verkhundigt wiert, das Kreucz wierdt gebredigt. So haben auch etlich vil tausendt Leuth das Creucz angenommen. Dieß solt ihr gewiß wissen, daß der Bischoƒ zue Preßlau mit anderen Herren, vnseren Freundten, sambt den Preßlauern zue Veldt ligt vndt hat ausserkornen Volkhs m 20, daß er auch dem Georgen ge- nomen Minsterberg, Frankenstain, die Warth, wissen nit, waß das vierte Ort sey. Ligt schon bey Glocz, die Vorstat haben sie verbrendt, vnndt im Außfall auß der Stat seindt vil auß der Stat derniedergelegt vnndt auch vill ihrer gefangen worden, vnndt ligen iczo hart am Statgraben. Im Mahrlandt der Herr Matausch vnndt Herr Steffan vndt andere vnsere Befreundte aillen zimblich vnndt brennen die ab, welche vor mainen Schlossern ligen. So hab ich auch schon bex ailff hundert Pferdt, vndt taglich kommen mier mehr zue. Derohalben ihr, maine liebe Getraie, bitte vndt vertraue euch, daß ir euch werdet wehren wie ehrliche guete Leuth. « 78) Ex Noua Domo, dominica post Corporis Christi 1467. Dieser iczt besagter Brief wardt also vndterfangen: Einer, Nahmenß Chwal, auß dem belegerten Schloß Sternberg mit ainem Bauren, so ihne durchfieren sollen, erstlichen ist er auf Neuhauß fortkommen. Vndt alß er wieder von Neuhauß zueruk mit iczt gedachtem Schreiben sambt vndt dem Bauren gegangen, seindt sie beede gefangen in der Octau Fronleichnam Cristi 79) vndt nach Wlaschim gebracht worden. Die Herren zue Wlaschim waren der Burgan vnndt Niclaß Gebrüeder Tertschken von Leip; die hielten es mit dem König. Alß nun die Ge- fangenen befragt worden, warumben sie auf Neuhauß seindt abgefertigt worden, zeugten sie an, daß wegen der Verwundten, deren vill in Sternberg wären, daß sie kainen Arczt haben. Fehrer sagten sie, daß sie groß Noth am Wasser haben, kaum wochentlich ainen Brunnen vol, dan sie gefundten, daß das Wasser nit mehr hoher stehe, alß zwaier Claffter hoch, das vberig lauter triebeß. Das Wasser sey auch roth, vndt konnenß nit brauchen vnabgesottener. Deß Pierß daß sie nur noch 5 Faß haben vndt deß Weinß ainen Zuber vol fur die Krankhen vndt Beschaidigkten. Andereß hetten sie; aber bey Mangl deß Wassers wierdt ihnen auch nit khlekhen. Haben auch erczellet, souil al3 [pag. 125] man mit Stukhen auf Schloß gespielt, daß ihnen kain Schaden nit geschiecht, ausser ainigeßmall bey Durchgang deß Schuß seindt ihr etlich beschedigt worden. Aber solcheß Ort wieder verbauet haben, daß ihnen das Spillen mit Stuken nit schaden kan. Haben auch gesagt, daß zue Neuhauß vndterschiedliche Pahnen seindt geschehen vndt verkhundigt worden, auch von dem Prediger dieß angedeutet, daß, wan ainer 12 kheczerischen Khindter vndt souil Weiber wer vmbbrechte vndt in ihrem Blueth sich wiesche vnndt gleich daruber 78) D. i. am 31. Mai 1467. — Unter dem hier erwähnten Herrn Stephan ist wohl Stephan von Lichtenburg zu verstehen. 79) D. i. am 4. Juni.
Strana 140
140 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. selbst auch vmbgebracht würdt, daß er aller seiner Sinden endtledigt vndt das ewige Leben erreichen wurdt. Von diesen Sachen die obbeschriebenen Herren Trtschken dem König zuegeschrieben vndt seczen gleich darczue, daß gleich in dem Punkto der Scharfrichter kam, welchen man dem Chwalen gedroet, aber nichts ge- schehen. Sagte dennoch dieß : „Vndt solte ich gleich auf den Todt gehen, so waiß ich von nichten mehr ; allein schueffe mier der Herr Zdenko, daß ich ihnen sage, daß er sie schon lengst geretet hette, wan ich mich deß Rosenbergers Bößwichts nit besorgte, welcher ob mier verratherisch ge- handlet, wan ich euch retten vnndt endtsagen thette, daß er mier nit nach- ziehe. Vnndt also die Belegerten auf diesem Schloß nit allein, sondern auch auf Konopischt, Leschnie vndt Raudnicz schlechte oder gar kaine Hülff vberkommen konnen von ihrem Herrn, dem Zdenko von Sternberg.“ 80) Damallen war aine wunderselczambe vnndt verkherte Maniera. Dieser- seits der Hannß von Rosenberg halff dem Konig, vnndt ienerseits in Slesien sein Brueder, der Preßlauer Bischoff, wieder dem Konig stritte. Endtzwischen der Hannß von Rosenberg schrib zum öffteren an den Konig vmb Hülff, daß er etlich Volk zue ihme in selbigen Craiß kheren wolte, dennen Piskern vndt Wudnanern daß er befelhe, auch aufzuecziehen; auch daß er etliche hundert Pferdt vnuerzuglich sende, zuuor ehe man das Veldt raume, dieweillen der Feundt wieder ihme an Reitern starkh vndt taglich sich störket. Sonsten kundte ers nit wagen. Auf den Fall er saumete, so wil er seine Schlesser mit Prouiant versehen, dan sonst die Bekrieg- vndt Ainnembung mit grossem Schaden deß Konigs müessten verlengert werden. 81) Vmb dieselbige Zeit der König bemachtigt sich deß Zdenko Stadt vndt Schloßes Raudnicz, nachdem die Belegerten auf 3 Wochen Frist zue bedenken genomen, wo nit endtzwischen ir Herr ihnen succuriere. 82) Daß Volk kerete er mit seinem Sohn, dem Hainrich, nach dem Pilsner Craiß, an das Ort, wo der Rosenberger begerte. Alß sie kammen, selbsten auch mit seinem Volkh aufgebrochen vndt mit ihnen sich coniungiert. [pag. 126) Vnndt also sambtlichen nach Neuhauß gerugt vndt belegert, dan alda der Zdenko mit seinem Volk gewesen vndt dessen nit wenig gehabt hat. Vndt alß sie alda etlich Wochen lang gelegen, die Belegerten betrengten sie sehr, dan fast kainer auß der Stat hinauß sicher sehen dörffen, vndt des Volkhs Menge halber groß Hunger angefangen, die Pferdte manglten auch deß Fuetters. In wehrender Zeit fienge man der Neuhauserischen bey 27. Die waren alle teutsche Leuth vndt kamen in deß Herrn von Rosenberg Ge- fengnuß, die er nachmallen auf Begeren deß Herrn Neuhausers den Ertag 83) nach Bartholomey ohne Rantion loß vndt frey endtlassen. 80) Siehe Archiv český, VII. S. 288 u. 289. 81) Siehe Archiv český, VII. S. 298. 82) Die Capitulation der Raudnitzer Besatzung erfolgte am 21. Juni, die Ubergabe der Raudnitzer Burg an K. Georg am 12. Juli 1467. Archiv český, V. S. 298 u. 299. 83) D. i. am 25. August 1467.
140 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. selbst auch vmbgebracht würdt, daß er aller seiner Sinden endtledigt vndt das ewige Leben erreichen wurdt. Von diesen Sachen die obbeschriebenen Herren Trtschken dem König zuegeschrieben vndt seczen gleich darczue, daß gleich in dem Punkto der Scharfrichter kam, welchen man dem Chwalen gedroet, aber nichts ge- schehen. Sagte dennoch dieß : „Vndt solte ich gleich auf den Todt gehen, so waiß ich von nichten mehr ; allein schueffe mier der Herr Zdenko, daß ich ihnen sage, daß er sie schon lengst geretet hette, wan ich mich deß Rosenbergers Bößwichts nit besorgte, welcher ob mier verratherisch ge- handlet, wan ich euch retten vnndt endtsagen thette, daß er mier nit nach- ziehe. Vnndt also die Belegerten auf diesem Schloß nit allein, sondern auch auf Konopischt, Leschnie vndt Raudnicz schlechte oder gar kaine Hülff vberkommen konnen von ihrem Herrn, dem Zdenko von Sternberg.“ 80) Damallen war aine wunderselczambe vnndt verkherte Maniera. Dieser- seits der Hannß von Rosenberg halff dem Konig, vnndt ienerseits in Slesien sein Brueder, der Preßlauer Bischoff, wieder dem Konig stritte. Endtzwischen der Hannß von Rosenberg schrib zum öffteren an den Konig vmb Hülff, daß er etlich Volk zue ihme in selbigen Craiß kheren wolte, dennen Piskern vndt Wudnanern daß er befelhe, auch aufzuecziehen; auch daß er etliche hundert Pferdt vnuerzuglich sende, zuuor ehe man das Veldt raume, dieweillen der Feundt wieder ihme an Reitern starkh vndt taglich sich störket. Sonsten kundte ers nit wagen. Auf den Fall er saumete, so wil er seine Schlesser mit Prouiant versehen, dan sonst die Bekrieg- vndt Ainnembung mit grossem Schaden deß Konigs müessten verlengert werden. 81) Vmb dieselbige Zeit der König bemachtigt sich deß Zdenko Stadt vndt Schloßes Raudnicz, nachdem die Belegerten auf 3 Wochen Frist zue bedenken genomen, wo nit endtzwischen ir Herr ihnen succuriere. 82) Daß Volk kerete er mit seinem Sohn, dem Hainrich, nach dem Pilsner Craiß, an das Ort, wo der Rosenberger begerte. Alß sie kammen, selbsten auch mit seinem Volkh aufgebrochen vndt mit ihnen sich coniungiert. [pag. 126) Vnndt also sambtlichen nach Neuhauß gerugt vndt belegert, dan alda der Zdenko mit seinem Volk gewesen vndt dessen nit wenig gehabt hat. Vndt alß sie alda etlich Wochen lang gelegen, die Belegerten betrengten sie sehr, dan fast kainer auß der Stat hinauß sicher sehen dörffen, vndt des Volkhs Menge halber groß Hunger angefangen, die Pferdte manglten auch deß Fuetters. In wehrender Zeit fienge man der Neuhauserischen bey 27. Die waren alle teutsche Leuth vndt kamen in deß Herrn von Rosenberg Ge- fengnuß, die er nachmallen auf Begeren deß Herrn Neuhausers den Ertag 83) nach Bartholomey ohne Rantion loß vndt frey endtlassen. 80) Siehe Archiv český, VII. S. 288 u. 289. 81) Siehe Archiv český, VII. S. 298. 82) Die Capitulation der Raudnitzer Besatzung erfolgte am 21. Juni, die Ubergabe der Raudnitzer Burg an K. Georg am 12. Juli 1467. Archiv český, V. S. 298 u. 299. 83) D. i. am 25. August 1467.
Strana 141
1467. 141 Baldt darauf derselbigen Zeit der Legat deß Pabst vermandte stark den Rosenberger, daß er wieder dem Zdenko nit kriegen, noch dem Konig beistehen sollte, sondern ihn alß ainen der Ehren vnndt koniglichen Wurden Beraubten vnndt in den allerergsten Pan Verbandten allermassen maiden vnndt mit anderen gehorsamben Khindern der Khierchen wieder ihme khriegen. Der Herr von Rosenberg druber kaum bewegter verwilligte der- selbigen Zeiten darczue, daß der pabstliche Legat vndter ihnen den Frieden machen soll 84); aber von dem Khonig wolte er noch nit weichen. Solche Pacification vndt Befriedigung zwischen dem Zdenko vndt Rosenbergern ist dieser Gestallt von der Seiten deß Rosenbergers bekrefftigt: „Ich Hannß von Rosenberg bekenne mit diesem Brief vor mäni- glichen, die ihn sehen oder lesendt heren werden, daß ich aingetretten bin vndt crafft dieses Brieffs tredte in ain wahren vnndt cristlichen Frieden mit dem wolgebornen Herrn Zdenko von Sternberg vnndt dem Herrn Hainrichen von Neuhauß, wie auch mit allen dennen Dienern vndt Leüthen vndt Vndterthannen, geistlichen vndt weltlichen, mittelst deß hochwurdi- gisten in Got geistlichen Herren Herrn Bischoffen zue Ferara vndt Ihr pebstlichen Hailligkait gestifften, von Dato dieses Brieffs an biß in die khunfftige Liechtmessen vnndt auch den ganczen Tag derselbigen Liecht- messen biß zue Vndtergang der Sohnen, ihnen natirlichen Lauffs nach. Vndt im Fall etwaß endtzwischen geschahe sonder List vnndt zue Schaden wäre erst gedachtem Herrn Zdenko vndt Herrn von Neuhauß oder ainem auß den Ihrigen, so sollen ihr vier vnnserer beederseits Diener, von mainer Seiten zwene vndt ihrer Seiten auch zwene, druber erkennen. Vnndt wie sie es wurden ausprechen, das soll nach embfangenem Schaden innerhalb 4 Wochen gewiß erstatet werden. Dieß alleß, waß hie obbeschrieben ist, soll vndt verspreche ich fur mich vndt [pag. 127] alle meine Diener, Leüthe vndt Vndterthannen bey Ehren vndt Glauben zue halten ehrlich vndt cristtreulich ohne ainiges Verbrechen. Diesem zue fesster Haltung vnndt Gewißhait hab ich main aigen Petschafft zue diesem Brief anhengen lassen. Auch zue fehrer Vrkundt vndt Zeugnuß erbatte ich die edlen Herren Vlrichen Raubiken von Hlawatecz, Purkraffen auf Maidstain, Jarohniewa von Vsussi, Kunaschen von Machowicz, Purkraffen auf Weleschin, vndt Wenczlen Wlaschka von Miloniowicz, daß sie ihre Petschafften neben der mainigen vndt mainer zue Vrkundt obbeschriebenen Dingen zue diesem Brief angehengt haben. So geben in Cromaw, anno domini 1467, den Freitag St. Dionisij.“ 85) Nach diesem also gestifften Frieden zwischen dem Herrn von Rosen- berg vndt den Herren von Sternberg vndt Neuhausern zuege der Rosen- berger ab von Neuhauß mit seinem Volkh, selbst aber reisete er nach Prag dem Konig zue. Endtzwischen hatte der Zdenko von Sternberg 84) Siehe die Regesten der Urkunden des Legaten Laurenz Rovarella ddto Passau, 2. September 1467, und Linz, 30. September 1467, bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 481 u. 486, sowie die Urkunden im Archiv český, VII. S. 299, 302 u. 303. 85) D. i. am 9. October 1467. Der böhmische Wortlaut dieser Urkunde ist aus dem Original abgedruckt im Archiv český, IV. S. 147.
1467. 141 Baldt darauf derselbigen Zeit der Legat deß Pabst vermandte stark den Rosenberger, daß er wieder dem Zdenko nit kriegen, noch dem Konig beistehen sollte, sondern ihn alß ainen der Ehren vnndt koniglichen Wurden Beraubten vnndt in den allerergsten Pan Verbandten allermassen maiden vnndt mit anderen gehorsamben Khindern der Khierchen wieder ihme khriegen. Der Herr von Rosenberg druber kaum bewegter verwilligte der- selbigen Zeiten darczue, daß der pabstliche Legat vndter ihnen den Frieden machen soll 84); aber von dem Khonig wolte er noch nit weichen. Solche Pacification vndt Befriedigung zwischen dem Zdenko vndt Rosenbergern ist dieser Gestallt von der Seiten deß Rosenbergers bekrefftigt: „Ich Hannß von Rosenberg bekenne mit diesem Brief vor mäni- glichen, die ihn sehen oder lesendt heren werden, daß ich aingetretten bin vndt crafft dieses Brieffs tredte in ain wahren vnndt cristlichen Frieden mit dem wolgebornen Herrn Zdenko von Sternberg vnndt dem Herrn Hainrichen von Neuhauß, wie auch mit allen dennen Dienern vndt Leüthen vndt Vndterthannen, geistlichen vndt weltlichen, mittelst deß hochwurdi- gisten in Got geistlichen Herren Herrn Bischoffen zue Ferara vndt Ihr pebstlichen Hailligkait gestifften, von Dato dieses Brieffs an biß in die khunfftige Liechtmessen vnndt auch den ganczen Tag derselbigen Liecht- messen biß zue Vndtergang der Sohnen, ihnen natirlichen Lauffs nach. Vndt im Fall etwaß endtzwischen geschahe sonder List vnndt zue Schaden wäre erst gedachtem Herrn Zdenko vndt Herrn von Neuhauß oder ainem auß den Ihrigen, so sollen ihr vier vnnserer beederseits Diener, von mainer Seiten zwene vndt ihrer Seiten auch zwene, druber erkennen. Vnndt wie sie es wurden ausprechen, das soll nach embfangenem Schaden innerhalb 4 Wochen gewiß erstatet werden. Dieß alleß, waß hie obbeschrieben ist, soll vndt verspreche ich fur mich vndt [pag. 127] alle meine Diener, Leüthe vndt Vndterthannen bey Ehren vndt Glauben zue halten ehrlich vndt cristtreulich ohne ainiges Verbrechen. Diesem zue fesster Haltung vnndt Gewißhait hab ich main aigen Petschafft zue diesem Brief anhengen lassen. Auch zue fehrer Vrkundt vndt Zeugnuß erbatte ich die edlen Herren Vlrichen Raubiken von Hlawatecz, Purkraffen auf Maidstain, Jarohniewa von Vsussi, Kunaschen von Machowicz, Purkraffen auf Weleschin, vndt Wenczlen Wlaschka von Miloniowicz, daß sie ihre Petschafften neben der mainigen vndt mainer zue Vrkundt obbeschriebenen Dingen zue diesem Brief angehengt haben. So geben in Cromaw, anno domini 1467, den Freitag St. Dionisij.“ 85) Nach diesem also gestifften Frieden zwischen dem Herrn von Rosen- berg vndt den Herren von Sternberg vndt Neuhausern zuege der Rosen- berger ab von Neuhauß mit seinem Volkh, selbst aber reisete er nach Prag dem Konig zue. Endtzwischen hatte der Zdenko von Sternberg 84) Siehe die Regesten der Urkunden des Legaten Laurenz Rovarella ddto Passau, 2. September 1467, und Linz, 30. September 1467, bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 481 u. 486, sowie die Urkunden im Archiv český, VII. S. 299, 302 u. 303. 85) D. i. am 9. October 1467. Der böhmische Wortlaut dieser Urkunde ist aus dem Original abgedruckt im Archiv český, IV. S. 147.
Strana 142
142 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. sein Kriegsvolk in Osstereich vmb Weitrach, Ottenschlag vndt Graffen- schlag herumben, thatte er an grossen Schaden damit seinen Feündten. Selbiges Volk (man kan nit wissen, obs mit seinem Wissen) dem Herrn von Rosenberg sein Graniczhauß, nemblichen die Stadt vndt Schloß Graczen, aingenomen vnndt verbrendt. Bey dieser Action seindt die Leidt nit erschlagen, sondern nur die Vornembsten gefangen vndt in Ossterreich gefiert worden. Der Veldhaubtman deß Herrn Sternbergers mit dem Wil- helmen Purkraffen, welcher an die Stöll deß Vlrichen Dworscheczky geseczt wardt, welcher vor diesem mit dem Zigkmundt von Miroschowicz, Purkraffen in Waitrach, in bessem Willen war vndt vüll Wiederwärtiges ihme anthette, die Potten gestöllet, die Leith gefangen genommen vndt hiedurch ain Vrsach zue Ainnembung Graczen gegeben, dauon dan der Miroschowsky nit ainmall durch Schreiben offenbart, daß er daß erleben wierdt, daß er auch auch (sic) das Schloß verrathen wierdt, auf diesem Schloß hatte ain gewisses Vernemben vndt ihme die Gelegenheit vndt Zue- tritt zuer Ainnembung gewisen vnndt allso an seiner Geliebt, so er seinem Herrn, dem Rosenberger, gethan, vergessen, der ihme anuertrautter Vesstung 86) selbst aigener Verrather worden. Wie nun dem Sternbergerischen Kriegsvolk dieß gelingt, haben sie sich vmbgethan, solchergestallt auch Cromau zu uberkommen, alß sie vor- hero ainen Drumelschlager auf die Speh außgesandten, daß er die Stadt- mauren vndt die Tieffe deß Wassers herumb fliessendts außkundige, auch allerley Gelegenhaiten, wo man am allerbequemissten mit dem Volk in die Stat fallen möchte. Alß nun etlich Tag lang dieser Kundtschaffter vndt zuer Verratherey Angelehrneter sich in der Stadt aufgehalten hatte vndt die Ding also hand- lete, wardt ain anderer Pueb in selbiger Verrichtung zue ihme geschigt worden von dem Zikmundt, Purkraffen zue Weitrach, vnndt kammen beede auf dem Ring vndt redeten von diesen Dingen mit ainander. [pag. 128) Von diesem ihrer beeden Gesprach vernahme etwaß Wenigs ainer gar vnachtsamber, schlechter Mensch vnndt ließ baldt dauon wissen in der Stille dem Gericht, daß in der Stadt Verrather seindt. Hier- uber vnuerczuglich das Gericht die beede gefangen aingeczogen vnndt wol versorgt, auf den anderen Tag darauf sie mit der strengen Frag fragen lassen, welche bekandten, waß ihre Verrichtung alda gewesen wardt. Druber seindt sie beede alda, wie auf die Verräther gebiert, gefierthaillter justi- ficiert vnndt ihr Endt genomen. Soll also der von dem Waitracher Pur- kraffen an den anderen Verräther geschikter Pueb noch mit der Andtwort wiederkommen. Das wardt das andere Ainnemben deß Schloß Graczen. 86) Die Einnahme der Stadt und der Burg Gratzen durch das Kriegsvolk Zdeněks von Sternberg geschah nicht nach dem 9. October, sondern schon am 14. August 1467. (Časopis musea kr. česk., 1881, S. 74.) — Mit Rücksicht auf den im Archiv český, VII. S. 294 u. 295, abgedruckten Brief Johanns von Rosen- berg halte ich dafür, dass jener „Burggraf Wilhelm“, der den Leuten Zdeněks Gratzen in die Hände gespielt, niemand anderer war, als Wilhelm Rendel von Ouschawa, Hauptmann des Rosenberg'schen Kriegsvolkes.
142 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. sein Kriegsvolk in Osstereich vmb Weitrach, Ottenschlag vndt Graffen- schlag herumben, thatte er an grossen Schaden damit seinen Feündten. Selbiges Volk (man kan nit wissen, obs mit seinem Wissen) dem Herrn von Rosenberg sein Graniczhauß, nemblichen die Stadt vndt Schloß Graczen, aingenomen vnndt verbrendt. Bey dieser Action seindt die Leidt nit erschlagen, sondern nur die Vornembsten gefangen vndt in Ossterreich gefiert worden. Der Veldhaubtman deß Herrn Sternbergers mit dem Wil- helmen Purkraffen, welcher an die Stöll deß Vlrichen Dworscheczky geseczt wardt, welcher vor diesem mit dem Zigkmundt von Miroschowicz, Purkraffen in Waitrach, in bessem Willen war vndt vüll Wiederwärtiges ihme anthette, die Potten gestöllet, die Leith gefangen genommen vndt hiedurch ain Vrsach zue Ainnembung Graczen gegeben, dauon dan der Miroschowsky nit ainmall durch Schreiben offenbart, daß er daß erleben wierdt, daß er auch auch (sic) das Schloß verrathen wierdt, auf diesem Schloß hatte ain gewisses Vernemben vndt ihme die Gelegenheit vndt Zue- tritt zuer Ainnembung gewisen vnndt allso an seiner Geliebt, so er seinem Herrn, dem Rosenberger, gethan, vergessen, der ihme anuertrautter Vesstung 86) selbst aigener Verrather worden. Wie nun dem Sternbergerischen Kriegsvolk dieß gelingt, haben sie sich vmbgethan, solchergestallt auch Cromau zu uberkommen, alß sie vor- hero ainen Drumelschlager auf die Speh außgesandten, daß er die Stadt- mauren vndt die Tieffe deß Wassers herumb fliessendts außkundige, auch allerley Gelegenhaiten, wo man am allerbequemissten mit dem Volk in die Stat fallen möchte. Alß nun etlich Tag lang dieser Kundtschaffter vndt zuer Verratherey Angelehrneter sich in der Stadt aufgehalten hatte vndt die Ding also hand- lete, wardt ain anderer Pueb in selbiger Verrichtung zue ihme geschigt worden von dem Zikmundt, Purkraffen zue Weitrach, vnndt kammen beede auf dem Ring vndt redeten von diesen Dingen mit ainander. [pag. 128) Von diesem ihrer beeden Gesprach vernahme etwaß Wenigs ainer gar vnachtsamber, schlechter Mensch vnndt ließ baldt dauon wissen in der Stille dem Gericht, daß in der Stadt Verrather seindt. Hier- uber vnuerczuglich das Gericht die beede gefangen aingeczogen vnndt wol versorgt, auf den anderen Tag darauf sie mit der strengen Frag fragen lassen, welche bekandten, waß ihre Verrichtung alda gewesen wardt. Druber seindt sie beede alda, wie auf die Verräther gebiert, gefierthaillter justi- ficiert vnndt ihr Endt genomen. Soll also der von dem Waitracher Pur- kraffen an den anderen Verräther geschikter Pueb noch mit der Andtwort wiederkommen. Das wardt das andere Ainnemben deß Schloß Graczen. 86) Die Einnahme der Stadt und der Burg Gratzen durch das Kriegsvolk Zdeněks von Sternberg geschah nicht nach dem 9. October, sondern schon am 14. August 1467. (Časopis musea kr. česk., 1881, S. 74.) — Mit Rücksicht auf den im Archiv český, VII. S. 294 u. 295, abgedruckten Brief Johanns von Rosen- berg halte ich dafür, dass jener „Burggraf Wilhelm“, der den Leuten Zdeněks Gratzen in die Hände gespielt, niemand anderer war, als Wilhelm Rendel von Ouschawa, Hauptmann des Rosenberg'schen Kriegsvolkes.
Strana 143
1467—1468. 143 Dan zuuor wardt Graczen auch im anno 1325 87) von dem Hannß Bsdiny, der Taboriter anstat deß Zischko erwohltem Haubtman, eröbert, außgeblundert vnndt außgebrendt. Alda ist auch der Pfaf Ozelka, Pfarrer zue Petrowicz, in ainem Vaß verbrendt worden. Deß anderen Jahrs, das ist 1468, alß der polnische König etlicher- massen den Konig in Behmen mit dennen ihme wiederwartigen Herren be- friedigt hatte vnndt der Zdenko von Sternberg zue diesem Friedt sich ebenermassen verschrieben in Neuhauß, Donnerstag nach Blasij, 88) von dieser Zeit an hebte an der Herr von Rosenberg, mit dem Herrn von Sternberg wieder guet zue sein, vndt halffen hernach ainander treulich. Dief3 Jahrs wardt ain Mißuerstandt kommen zwischen dem Kaiser vndt dem Herrn von Rosenberg. Dahero dan mit offenem gesigelten Brieff neben dem Herrn von Rosenberg absagten dem Kaiser die hier undter- schriebene Herren Ritter, deß Hauß Rosenberg Diener, dieser Vrsachen halber, daß der Konig Georg ainen offenen Krieg wieder dem Khaiser fierte vnndt ihn gancz vnndt gar zu uerderben angestrengte. Zue solchem Krieg dan der Konig guete Gelegenheit gehabt, dieweillen er in dem vor- beschriebenen Stillstandt mit dennen ihme wiederwertigen Herren sich ver- ainigte. Deß Absagbrieffs ist dieser Inhalt: „Dem allerdurchleuchtigisten Furssten vnndt Herrn Herrn Friderico, romischem Kaiser vnndt Herzogen in Össterreich. Wilhelm Rendl von Vschaw, Haubtman, Hermann mit seinem Bruedern von Selenicz, Markwart von Camenicz, Vlrich von Rschitschan, Buschko von Buschicz, Wilhelm von Daudleb, Hainrich Sadlo von Kladruben, Matieg von Holkau, Vlrich vndt Peter von Liechtenffeldt, Swatomir von Kutha, Hainrich Kotz von Dobrsche, Ztibor von Kwase- gowicz, Magnuß von Rohozowa, Benesch z Sadlna, Hrzek von Bud- kowa, Buzek von Radkowicz, Wenczl Ficzthumb. Ebener Gestalt sagte auch ab neben dem [pag. 129] Herrn sein Diener, der Erasim von Michs (sic). Wier wahrnen vnnß wieder Eur k. M. neben dem wolgebornen Herrn Johan von Rosenberg alß vnserem gnedigen Herrn, also daß, waß wier neben seiner Gn. anfangen werden wieder E. k. M. vnndt allen dennen Airigen vnndt Gehulffen, vermainen wier mit nichten schuldig zue sein vnndt neben seiner Gnaden im Fried vndt Vnfrieden zue stehen. Geben auf Cromau, Mitwochen nach dem Palmsontag, anno domini 1468.“ 89) 87) 1425 ist die richtige Jahreszahl. 88) Der Friede zwischen K. Georg und dem katholischen Herrenbunde kam am 11. Jänner 1468 zustande. Am Donnerstag nach St. Blasius (4. Febr.) 1468 wurden von Zdeněk von Sternberg nur noch dessen Burgen in Österreich in den vereinbarten Frieden einbezogen. Archiv český, IV. S. 153—164. 89) D. i. am 13. April 1468. — Mit demselben Datum ist auch der im Archiv český, VII. S. 319 u. 320, abgedruckte Absagebrief Johanns von Rosen- berg an den Kaiser versehen. — Die Namen einiger von den hier aufgezählten Ministerialen des Rosenbergers sind verschrieben. So ist z. B. Ouschawa, Zelenitz, Buzitz, Kladrubetz, Kout und Michnitz statt Vschaw, Selenitz, Buschitz, Kla- druben, Kutha und Michs zu setzen.
1467—1468. 143 Dan zuuor wardt Graczen auch im anno 1325 87) von dem Hannß Bsdiny, der Taboriter anstat deß Zischko erwohltem Haubtman, eröbert, außgeblundert vnndt außgebrendt. Alda ist auch der Pfaf Ozelka, Pfarrer zue Petrowicz, in ainem Vaß verbrendt worden. Deß anderen Jahrs, das ist 1468, alß der polnische König etlicher- massen den Konig in Behmen mit dennen ihme wiederwartigen Herren be- friedigt hatte vnndt der Zdenko von Sternberg zue diesem Friedt sich ebenermassen verschrieben in Neuhauß, Donnerstag nach Blasij, 88) von dieser Zeit an hebte an der Herr von Rosenberg, mit dem Herrn von Sternberg wieder guet zue sein, vndt halffen hernach ainander treulich. Dief3 Jahrs wardt ain Mißuerstandt kommen zwischen dem Kaiser vndt dem Herrn von Rosenberg. Dahero dan mit offenem gesigelten Brieff neben dem Herrn von Rosenberg absagten dem Kaiser die hier undter- schriebene Herren Ritter, deß Hauß Rosenberg Diener, dieser Vrsachen halber, daß der Konig Georg ainen offenen Krieg wieder dem Khaiser fierte vnndt ihn gancz vnndt gar zu uerderben angestrengte. Zue solchem Krieg dan der Konig guete Gelegenheit gehabt, dieweillen er in dem vor- beschriebenen Stillstandt mit dennen ihme wiederwertigen Herren sich ver- ainigte. Deß Absagbrieffs ist dieser Inhalt: „Dem allerdurchleuchtigisten Furssten vnndt Herrn Herrn Friderico, romischem Kaiser vnndt Herzogen in Össterreich. Wilhelm Rendl von Vschaw, Haubtman, Hermann mit seinem Bruedern von Selenicz, Markwart von Camenicz, Vlrich von Rschitschan, Buschko von Buschicz, Wilhelm von Daudleb, Hainrich Sadlo von Kladruben, Matieg von Holkau, Vlrich vndt Peter von Liechtenffeldt, Swatomir von Kutha, Hainrich Kotz von Dobrsche, Ztibor von Kwase- gowicz, Magnuß von Rohozowa, Benesch z Sadlna, Hrzek von Bud- kowa, Buzek von Radkowicz, Wenczl Ficzthumb. Ebener Gestalt sagte auch ab neben dem [pag. 129] Herrn sein Diener, der Erasim von Michs (sic). Wier wahrnen vnnß wieder Eur k. M. neben dem wolgebornen Herrn Johan von Rosenberg alß vnserem gnedigen Herrn, also daß, waß wier neben seiner Gn. anfangen werden wieder E. k. M. vnndt allen dennen Airigen vnndt Gehulffen, vermainen wier mit nichten schuldig zue sein vnndt neben seiner Gnaden im Fried vndt Vnfrieden zue stehen. Geben auf Cromau, Mitwochen nach dem Palmsontag, anno domini 1468.“ 89) 87) 1425 ist die richtige Jahreszahl. 88) Der Friede zwischen K. Georg und dem katholischen Herrenbunde kam am 11. Jänner 1468 zustande. Am Donnerstag nach St. Blasius (4. Febr.) 1468 wurden von Zdeněk von Sternberg nur noch dessen Burgen in Österreich in den vereinbarten Frieden einbezogen. Archiv český, IV. S. 153—164. 89) D. i. am 13. April 1468. — Mit demselben Datum ist auch der im Archiv český, VII. S. 319 u. 320, abgedruckte Absagebrief Johanns von Rosen- berg an den Kaiser versehen. — Die Namen einiger von den hier aufgezählten Ministerialen des Rosenbergers sind verschrieben. So ist z. B. Ouschawa, Zelenitz, Buzitz, Kladrubetz, Kout und Michnitz statt Vschaw, Selenitz, Buschitz, Kla- druben, Kutha und Michs zu setzen.
Strana 144
144 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Es haben auch mehr, wie auch der Herr selbsten, abgesagt. Durch dieses gab groß zue thuen der Herr von Rosenberg dem babstlichen Legaten vnndt anderen mehr Bischoffen, ehe daß er sich von dem Konig lenden ließ. AlB aber er dem Herrn die Khierchendienst auf allen Herrschafften aingestöllet hatte vnndt ihn sambt dem Konig in den Pahn gethan, durch dieß all3 mit Gewalt gezwungener seczte er ab von dem Konig Georgen vndt zue der ihme wiederwartigen Seiten vndt mit dem vngerischen Konig Matiaschen weitleiffig durch den obbeschriebenen Legaten, den er zu Uleiß nach Vlmicz abgefertigt, Octava Assumptionis Marie geschehener Vermitlung vnndt Verainigung getretten, in welcher Verainigung die obbesagte Abkündigung deß Rosenbergers Diener vndt allerhandt Feundtschafft aufgehoben, vnndt anstat dieser hat der Herr von Rosenberg auf dem Tag des hl. Craicz Erhebung dem Konig Georgen ab- sagen, wie er dan auf solche Weiß hat sollen deß Panns endtlassen werden. 90) Die Herren Hasen, wie der Herr von Rosenberg also dem Konig abgesagt, saumbten sie nit vndt sagten ihme wieder von deß Konigs Seiten ab; der erste wardt der Lew von Roßthall, obrister Hofmaister deß Ko- nigreich Beheimben, vndt vill andere. 91) Der Herr von Rosenberg wardt von der Seiten deß Konigs sehr tranegliert vndt bedrenget, also daß er an den Konig Mathia mit grosser Bit offters vmb Hulff geschrieben, sich beclagendt, daß die Feundt sich schon ainthaills seiner Herschaften be- machtigt, seine Leuth ie lenger, ie mehr betrieben, beangstigen, auch vber seine Grundt vndt Poden schon biß hin auf Passau vndt in Össterreich Ainfälle thuen vnndt nit ainem Herrn derselben Gegendten grossen Schaden angethan, auch die Leuth auffangen vndt wegfueren."2) Wiewollen nun ihre Macht groß war, so haben doch ainander der Rosenberger mit dem Sternberger redlich wieder sie geholffen vndt nit vberwunden lassen. Der Herr Zdenko, da er aller seiner Gueter loß war, die ihme der Konig aingenomen hatte, verglieche er sich mit dem Herrn von Rosenberg, 90) Lateinische Originalurkunde (ddto. Krumau, 31. August 1468) im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 560 u. 561, und eine böhmische Ubersetzung im Archiv český, VII., S. 346 —349, abgedruckt. Johann von Rosenberg erklärt sich darin mit den Olmützer Abmachungen vom 22. August 1468 einverstanden, durch welche ihn der ungarische König Matthias, sowie die päpstlichen Legaten Laurenz Ro- varella (Bischof von Ferrara) und Rudolf von Rüdesheim (Bischof von Breslau) mit der römischen Curie, mit dem katholischen Herrenbunde in Böhmen und mit Kaiser Friedrich III. ausgesöhnt haben. 91) Ein Regest des Absagebriefes Leos von Rožmital und Blatna an Johann von Rosenberg (ddto. Blatna, 23. April 1469) ist im Archiv český, III. S. 577, abgedruckt. — Bekanntlich gehörte Leo von Rožmital nicht der Sippe der Herren von Hasenburg an. 92) Siehe den Auszug aus dem Briefe Johanns von Rosenberg an König Mattbias von Ungarn (ddto. Krumau, 16. August 1469) bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 603.
144 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Es haben auch mehr, wie auch der Herr selbsten, abgesagt. Durch dieses gab groß zue thuen der Herr von Rosenberg dem babstlichen Legaten vnndt anderen mehr Bischoffen, ehe daß er sich von dem Konig lenden ließ. AlB aber er dem Herrn die Khierchendienst auf allen Herrschafften aingestöllet hatte vnndt ihn sambt dem Konig in den Pahn gethan, durch dieß all3 mit Gewalt gezwungener seczte er ab von dem Konig Georgen vndt zue der ihme wiederwartigen Seiten vndt mit dem vngerischen Konig Matiaschen weitleiffig durch den obbeschriebenen Legaten, den er zu Uleiß nach Vlmicz abgefertigt, Octava Assumptionis Marie geschehener Vermitlung vnndt Verainigung getretten, in welcher Verainigung die obbesagte Abkündigung deß Rosenbergers Diener vndt allerhandt Feundtschafft aufgehoben, vnndt anstat dieser hat der Herr von Rosenberg auf dem Tag des hl. Craicz Erhebung dem Konig Georgen ab- sagen, wie er dan auf solche Weiß hat sollen deß Panns endtlassen werden. 90) Die Herren Hasen, wie der Herr von Rosenberg also dem Konig abgesagt, saumbten sie nit vndt sagten ihme wieder von deß Konigs Seiten ab; der erste wardt der Lew von Roßthall, obrister Hofmaister deß Ko- nigreich Beheimben, vndt vill andere. 91) Der Herr von Rosenberg wardt von der Seiten deß Konigs sehr tranegliert vndt bedrenget, also daß er an den Konig Mathia mit grosser Bit offters vmb Hulff geschrieben, sich beclagendt, daß die Feundt sich schon ainthaills seiner Herschaften be- machtigt, seine Leuth ie lenger, ie mehr betrieben, beangstigen, auch vber seine Grundt vndt Poden schon biß hin auf Passau vndt in Össterreich Ainfälle thuen vnndt nit ainem Herrn derselben Gegendten grossen Schaden angethan, auch die Leuth auffangen vndt wegfueren."2) Wiewollen nun ihre Macht groß war, so haben doch ainander der Rosenberger mit dem Sternberger redlich wieder sie geholffen vndt nit vberwunden lassen. Der Herr Zdenko, da er aller seiner Gueter loß war, die ihme der Konig aingenomen hatte, verglieche er sich mit dem Herrn von Rosenberg, 90) Lateinische Originalurkunde (ddto. Krumau, 31. August 1468) im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Ein Auszug daraus ist bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 560 u. 561, und eine böhmische Ubersetzung im Archiv český, VII., S. 346 —349, abgedruckt. Johann von Rosenberg erklärt sich darin mit den Olmützer Abmachungen vom 22. August 1468 einverstanden, durch welche ihn der ungarische König Matthias, sowie die päpstlichen Legaten Laurenz Ro- varella (Bischof von Ferrara) und Rudolf von Rüdesheim (Bischof von Breslau) mit der römischen Curie, mit dem katholischen Herrenbunde in Böhmen und mit Kaiser Friedrich III. ausgesöhnt haben. 91) Ein Regest des Absagebriefes Leos von Rožmital und Blatna an Johann von Rosenberg (ddto. Blatna, 23. April 1469) ist im Archiv český, III. S. 577, abgedruckt. — Bekanntlich gehörte Leo von Rožmital nicht der Sippe der Herren von Hasenburg an. 92) Siehe den Auszug aus dem Briefe Johanns von Rosenberg an König Mattbias von Ungarn (ddto. Krumau, 16. August 1469) bei Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 603.
Strana 145
1468—1469. 145 wie vndten Inhaltß, daß er ihme abgetretten hat Sobislau vndt das Schloß Chaustnik, welche er mit seinem Volk beseczt vndt etlich hundert zue Pferdt von dem Konig Mathia auß Vngern dem Herrn von Rosenberg zue Hulff geschigte darein gebracht vndt mit ihnen sich statlich gewehret. [pag. 130] Ir sambtlicher Contract wardt also : „Wier Johan von Rosenberg, Herr auf Cromaw, vndt Zdenko von Sternberg, obrister Purkraf in Prag vndt obrister Haubtman der Prelaten, Fursten, Herren vnndt der cristlichen Gemaindten in dem Gehorsamb deß hailigen Vatterß verharrenden in der löblichen Cron Behaimben, Hainrich von Neuhauß, Jaroslauß von Sternberg, Haubtman in Sechsstetten, vndt Hannß von Sternberg bekennen mit diesem Brief, der ihn sehen oder lesendt anhören wierd: Demnach ain Mißuerstandt zwischen vnnß beder- seits endtstandten war, druber vnß der Pischof zue Passaw het verheren vndt vernemmen vndt gewiß endtlich endtschaiden sollen, so haben aber wier vnß gotlob selberst freundtlich vndter ainander vergliechen vnndt endtlichen verainigt, daß nunmehr zwischen vnnß vndt vnseren Khindern destwegen kain Rechtshandel vomnötten ist. Vndt wier obbeschriebener Johann von Rosenberg sollen abtretten vnndt thuen abtretten das Schloß Chaustnik vnndt die Stadt Sobislaw mehrgedachtem Herrn Zdenko in seine Gewalt, vnndt er soll es halten vnndt damit schaffen vnndt gebieten oder seine Sohne oder aber, weme ers wurdt anbefelhen, so lang immer dieser Krieg wegen der catholischen Religion wehren wierdt. Vnndt wan Got geben wierdt diesen Sachen ain Endt vndt Verainigung, vndt wier ihme Herrn Zdenko oder seinen Sohnen 4 Wochen vorhero wurden wissen lassen, so soll er vnnß oder vnseren Khindern vndt deme Gerhaben, welchen wier bestöllen werden sollen, die obbesagte Schloß sambt der Stadt wieder ab- czuetretten schuldig sein ohne alle Verwürrung vndt Wiederrede, ainigen Schaden darauf vngeschlagen. Vndt wier sollen ihnen auf dieser Herschafft verlassen das, so wier vnseren Pflegern geczalt haben, mit allem Proffiant, Geschücz, Munition; zue diesem auch die Zunßhienner vndt alles Getraidt, waß zue dieser Herrschafft vndt den Herren von Rosenberg gebieret. Wan sie aber vnnß diese vnsere obbesagte Schlosser wieder werden abtretten, so sollen sie vnnß alda lassen das Geschücz, Pulffer, Pfeillen, massen wier es ihnen auf den Schlossern verlassen vndt abgetretten haben. Vnndt das geloben wier beede sambt vnseren Khindern ainander mit vnserem gueten Cristenglauben ohne falsche List treulich zue halten vnndt zu erhalten sonder ainiges Verbrechen. Diesem zue Befesstigung vndt Gewißhait haben wier vnsere aigene Petschafften zue diesem Brieff anhengen lassen mit vnserem gueten Willen, haben auch erbetten die wolgeborne Herren Herrn Wenzl Tia-[pag. 131]waka von Schwamberg, den gestrengen Herrn Joan von Kotzau vndt die Edlen Joann Russen von Tschemin vndt Petr von Mikowicz, daß sie auch ihre aigene Petschafften neben den vnserigen zue- gehangen der zuer Zeugnuß willen zue diesem Brieff, doch ihnen ohne Schaden. Der geben vndt geschrieben ist Ertags St. Francisci, anno von Cristi Gebuhrt deß 1468.“ 93) 93) D. i. am 4. October 1468. Rosenberg'sche Chronik. 10
1468—1469. 145 wie vndten Inhaltß, daß er ihme abgetretten hat Sobislau vndt das Schloß Chaustnik, welche er mit seinem Volk beseczt vndt etlich hundert zue Pferdt von dem Konig Mathia auß Vngern dem Herrn von Rosenberg zue Hulff geschigte darein gebracht vndt mit ihnen sich statlich gewehret. [pag. 130] Ir sambtlicher Contract wardt also : „Wier Johan von Rosenberg, Herr auf Cromaw, vndt Zdenko von Sternberg, obrister Purkraf in Prag vndt obrister Haubtman der Prelaten, Fursten, Herren vnndt der cristlichen Gemaindten in dem Gehorsamb deß hailigen Vatterß verharrenden in der löblichen Cron Behaimben, Hainrich von Neuhauß, Jaroslauß von Sternberg, Haubtman in Sechsstetten, vndt Hannß von Sternberg bekennen mit diesem Brief, der ihn sehen oder lesendt anhören wierd: Demnach ain Mißuerstandt zwischen vnnß beder- seits endtstandten war, druber vnß der Pischof zue Passaw het verheren vndt vernemmen vndt gewiß endtlich endtschaiden sollen, so haben aber wier vnß gotlob selberst freundtlich vndter ainander vergliechen vnndt endtlichen verainigt, daß nunmehr zwischen vnnß vndt vnseren Khindern destwegen kain Rechtshandel vomnötten ist. Vndt wier obbeschriebener Johann von Rosenberg sollen abtretten vnndt thuen abtretten das Schloß Chaustnik vnndt die Stadt Sobislaw mehrgedachtem Herrn Zdenko in seine Gewalt, vnndt er soll es halten vnndt damit schaffen vnndt gebieten oder seine Sohne oder aber, weme ers wurdt anbefelhen, so lang immer dieser Krieg wegen der catholischen Religion wehren wierdt. Vnndt wan Got geben wierdt diesen Sachen ain Endt vndt Verainigung, vndt wier ihme Herrn Zdenko oder seinen Sohnen 4 Wochen vorhero wurden wissen lassen, so soll er vnnß oder vnseren Khindern vndt deme Gerhaben, welchen wier bestöllen werden sollen, die obbesagte Schloß sambt der Stadt wieder ab- czuetretten schuldig sein ohne alle Verwürrung vndt Wiederrede, ainigen Schaden darauf vngeschlagen. Vndt wier sollen ihnen auf dieser Herschafft verlassen das, so wier vnseren Pflegern geczalt haben, mit allem Proffiant, Geschücz, Munition; zue diesem auch die Zunßhienner vndt alles Getraidt, waß zue dieser Herrschafft vndt den Herren von Rosenberg gebieret. Wan sie aber vnnß diese vnsere obbesagte Schlosser wieder werden abtretten, so sollen sie vnnß alda lassen das Geschücz, Pulffer, Pfeillen, massen wier es ihnen auf den Schlossern verlassen vndt abgetretten haben. Vnndt das geloben wier beede sambt vnseren Khindern ainander mit vnserem gueten Cristenglauben ohne falsche List treulich zue halten vnndt zu erhalten sonder ainiges Verbrechen. Diesem zue Befesstigung vndt Gewißhait haben wier vnsere aigene Petschafften zue diesem Brieff anhengen lassen mit vnserem gueten Willen, haben auch erbetten die wolgeborne Herren Herrn Wenzl Tia-[pag. 131]waka von Schwamberg, den gestrengen Herrn Joan von Kotzau vndt die Edlen Joann Russen von Tschemin vndt Petr von Mikowicz, daß sie auch ihre aigene Petschafften neben den vnserigen zue- gehangen der zuer Zeugnuß willen zue diesem Brieff, doch ihnen ohne Schaden. Der geben vndt geschrieben ist Ertags St. Francisci, anno von Cristi Gebuhrt deß 1468.“ 93) 93) D. i. am 4. October 1468. Rosenberg'sche Chronik. 10
Strana 146
146 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Der Herr Zdenko hat Sohne gehabt den Zdislaw, Hannsen vndt 94) Georgen von Sternberg. Der Herr Hannß von Rosenberg schriebe selbigen Jahrs an den Passauer Bischoffen, auß welchem dieses Herrn ehrliches, lobliches Ge- muet zue dem gemainem Wesen beliebendt zu uernemben ist, wie volgt: „Hochwurdiger Vatter! AIß wier vnsere Abgesandte bey Eur Hoch- wurden wie auch bei dennen Furssten in Nierenberg gehabt auß Vrsachen, wie wier sehr an vnserer Seelen, Ehren vndt allem dem, waß vnß vndt vnsere Nachkomenden ansiecht, angetasstet seindt, insonderhait von dem Zdenko an manichen villen ansehenlichen Örtern vor Geistlichen vndt Welt- lichen mit Vnrecht vnnß angebendt vndt angethanen, massen ichs ihme durch Abgesandte, benandtlich den erwürdigen Guldencroner Abbten vndt andere, so mit ihme waren, zue wissen lassen, darumben ich dan mit ihme Zdenko vndt dem Herrn Neuhausern ainen Krieg angefangen, dieweillen er sich weder freundtlich zue mier verhalten, alß ihnen gebieret hatte, sondern vnangesagter ihrer Ehren wieder mich vndt die Mainigen mich gespoliert, die Mainigen gemordt, gebrändt, auch mainen Dienern vnndt den armen Wittiben mainer Verpflegung vnuersehener Weiß geschadet, solche Schaden ich nit ainmal, sondern mehrermallen von ihnen erlitten, aber nichts helffen wollen; nachdeme ich nun ob mier vnndt den Mainigen aine solche Sach sahe, sagte ich maine Ehr bey ihnen an vnndt wehrete ich mich vndt die Mainigen alß ainer, den sie muetwilliger Waiß darczue vndt diesem Vnbill verursachten: alß möchtet ihr vernemmen, daß nit auß mier, sondern auß ihnen die Sach hergeriert, daß sie ohne dieß nit sein wollten. Ich ver- nembe auch bey diesem, hochwurdiger Vatter, daß Eur Begier stets vndt forthin seye, wie ichs auß den Doctoribuß vernommen, die ich nach Passau gesandt, daß ich deß Kriegs mit dem Herrn Zdenko vndt dem Herrn von Neuhauß abstehe, vndt nit allein den Krieg zwischen mier vndt ihnen zue heren, sondern [pag. 132] auch, wie ichs fehrers vermörke, es sehr guet wahre, andere Kriege zue vndterfangen, vnndt daß ihr die Wege vndt Mittel vornemmet vndt dorczue thuet, damit in dem ganczen Konigreich Behmen vnndt den vmbligenden incorporierten Lendern alle die Kriege vndt solches Vbel aufgehebt werden, vnndt dorczue helffen mit, damit der hail- lige Vatter guetlich vnndt gnadig erkennen wolle die hohe grosse Noth dieses Konigreich, auch bey dem Kaiser vnndt, wo es weiter noth, bey dem heiligen Reich die Sach anbrengen vndt forderen wollet, vnndt das wegen dieser vber alle andere Notturfft, damit der Gotteßdienst nit ver- derbet, die fromen gaistlichen vndt weltlichen Cristen deß Konigreich Behmen bedrengt, weder beangstigt werden; dan mit diesem Verlauff, welcher iczo in Behmen ist, allen die Niederstierczung der Andacht vndt Gotsforcht ist, dan zuuor, ehender ichs gedenken mag, wie auch in Behmen ain Zwispalt im Glauben gewesen, wie auch in Mahren darbey dan bey seligster Gedechtnuß deß Kaisers Sigkmunden Regierung schwäre Sachen sich angefangen vndt lang gestanden seindt, alß Krieg, Feurbrünsten, Mordt 94) Soviel mir bekannt ist, hatte Zdeněk von Sternberg nebst den hier ge- nannten auch noch zwei andere Söhne, von denen der eine Ladislaus, der andere aber Jaroslaw hieß.
146 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. Der Herr Zdenko hat Sohne gehabt den Zdislaw, Hannsen vndt 94) Georgen von Sternberg. Der Herr Hannß von Rosenberg schriebe selbigen Jahrs an den Passauer Bischoffen, auß welchem dieses Herrn ehrliches, lobliches Ge- muet zue dem gemainem Wesen beliebendt zu uernemben ist, wie volgt: „Hochwurdiger Vatter! AIß wier vnsere Abgesandte bey Eur Hoch- wurden wie auch bei dennen Furssten in Nierenberg gehabt auß Vrsachen, wie wier sehr an vnserer Seelen, Ehren vndt allem dem, waß vnß vndt vnsere Nachkomenden ansiecht, angetasstet seindt, insonderhait von dem Zdenko an manichen villen ansehenlichen Örtern vor Geistlichen vndt Welt- lichen mit Vnrecht vnnß angebendt vndt angethanen, massen ichs ihme durch Abgesandte, benandtlich den erwürdigen Guldencroner Abbten vndt andere, so mit ihme waren, zue wissen lassen, darumben ich dan mit ihme Zdenko vndt dem Herrn Neuhausern ainen Krieg angefangen, dieweillen er sich weder freundtlich zue mier verhalten, alß ihnen gebieret hatte, sondern vnangesagter ihrer Ehren wieder mich vndt die Mainigen mich gespoliert, die Mainigen gemordt, gebrändt, auch mainen Dienern vnndt den armen Wittiben mainer Verpflegung vnuersehener Weiß geschadet, solche Schaden ich nit ainmal, sondern mehrermallen von ihnen erlitten, aber nichts helffen wollen; nachdeme ich nun ob mier vnndt den Mainigen aine solche Sach sahe, sagte ich maine Ehr bey ihnen an vnndt wehrete ich mich vndt die Mainigen alß ainer, den sie muetwilliger Waiß darczue vndt diesem Vnbill verursachten: alß möchtet ihr vernemmen, daß nit auß mier, sondern auß ihnen die Sach hergeriert, daß sie ohne dieß nit sein wollten. Ich ver- nembe auch bey diesem, hochwurdiger Vatter, daß Eur Begier stets vndt forthin seye, wie ichs auß den Doctoribuß vernommen, die ich nach Passau gesandt, daß ich deß Kriegs mit dem Herrn Zdenko vndt dem Herrn von Neuhauß abstehe, vndt nit allein den Krieg zwischen mier vndt ihnen zue heren, sondern [pag. 132] auch, wie ichs fehrers vermörke, es sehr guet wahre, andere Kriege zue vndterfangen, vnndt daß ihr die Wege vndt Mittel vornemmet vndt dorczue thuet, damit in dem ganczen Konigreich Behmen vnndt den vmbligenden incorporierten Lendern alle die Kriege vndt solches Vbel aufgehebt werden, vnndt dorczue helffen mit, damit der hail- lige Vatter guetlich vnndt gnadig erkennen wolle die hohe grosse Noth dieses Konigreich, auch bey dem Kaiser vnndt, wo es weiter noth, bey dem heiligen Reich die Sach anbrengen vndt forderen wollet, vnndt das wegen dieser vber alle andere Notturfft, damit der Gotteßdienst nit ver- derbet, die fromen gaistlichen vndt weltlichen Cristen deß Konigreich Behmen bedrengt, weder beangstigt werden; dan mit diesem Verlauff, welcher iczo in Behmen ist, allen die Niederstierczung der Andacht vndt Gotsforcht ist, dan zuuor, ehender ichs gedenken mag, wie auch in Behmen ain Zwispalt im Glauben gewesen, wie auch in Mahren darbey dan bey seligster Gedechtnuß deß Kaisers Sigkmunden Regierung schwäre Sachen sich angefangen vndt lang gestanden seindt, alß Krieg, Feurbrünsten, Mordt 94) Soviel mir bekannt ist, hatte Zdeněk von Sternberg nebst den hier ge- nannten auch noch zwei andere Söhne, von denen der eine Ladislaus, der andere aber Jaroslaw hieß.
Strana 147
1467—1468. 147 vndt andereß mehr Vbel. Dan ich dauon gehoret in mainem iungen Alter von mainem Herrn Vatter vnndt anderen Ansehenlichen, daß, als der Kaiser die Sachen nit stillen kundte, er bey dem hailigen Vatter erhalten vnndt zuewegen gebracht Compactaten, vnndt hiedurch das Konigreich wieder befriedigt worden seye vnndt das Vbel, so in dem Landt schwebete, vndter- fangen worden ; dan nit allein, waß im Landt Vbels geschach, sondern auß den vmbligenden Lendern starke Ainfall in das Landt geschehen waren, damit aber nichts Bessers außgericht, sondern mehrer Vbelß kommen. Derowegen vermainte ich, wan diese Sachen mit der Guete vndt guetem Rath mitelst gotlichen Beistandts gehandlet wurden vndt durch solche hier czuestendigen Lauff, dan dieser Gestalt man (ob Got wolle) vill Gotteß Ehr vndt Lob wie auch der gueten gaistlich vndt weltlichen Crissten er- halten wurdt.“ 95) Durch dieses Schreiben wierdt vermörgt die gewaltige Vorsichtigkait dieses Herren vndt sein guetliches Gemuet vnndt Hercz. Begerte nit wegen der Religion das Menschenbluet zu uergiessen, wie damallen der Gaistlichen Räthe darczue messeten vndt ihne den ehrlichen Heren mit Gewalt darczue geczwungen hatten. Anno domini 1468 der Herr Johan von Rosenberg mit dem Joan, deß Zdenko Konopischter von Sternberg Sohne, am Ertag vor St. Jacobj kammen mit ihrem Kriegsherr im Craiß vor Budnian. Aber sie machten am ersten in dem Waldt, so genandt Khueberg, ainen Hindterhalt von maissten Thaillß (sic) der Reiter, vndt dem wenigeren, [pag. 133] kaum 30 Pferden, aber frisch der Stadt zue sich getumelt hatten. Die Budnaner, al3 sie gesehen klainen Hauffen der Feundt, drungen sie sehr stark auss der Stadt, am maissten das Fueßvolk, vnndt haben ihnen nachgeseczt ohne alle Ordnung vndt sie weit von der Stadt gedrieben. In diesem seindt die Feundt auß dem Hindterhalt herfuer vndt haben ihnen den Paß verhauet, auf sie gedrungen mit nit (sic) Niederschiessen vndt Hauen, daß also alda der Budnaner geblieben bex 250, die anderen gefangen vndt nach Cromaw gefuhrt vndt auf Wittinau vnndt Neuhauß gedrieben worden; der anderen etwaß wenigs, waß sich hin vndt herr verloffen vndt in den Waldern sich saluierten, wieder zueruk in die Stat kommen. Verursachte dieß clagliche Zeutungen, Wainen vndt Clagen sehr grosses in der Stadt erwegte. 96) Waßfur voll Vnwesenß vnndt Ellendts damahlen Zeiten waren, also daß der, welcher vnlegst (sic) ihr Schuczherr, der Herr von Rosenberg, 25) Dieser Brief an den Passauer Bischof Ulrich von Nussdorf dürfte nach der Beendigung des Nürnberger Reichstages (nach dem 11. August 1467), jedoch noch vor dem 2. September 1467 geschrieben worden sein. Siehe Palacký Urkundl. Beiträge etc., S. 481 u. 482. 96) Den Sieg über die Wodňaner vom 19. Juli 1468 haben lediglich Johann von Sternberg und Heinrich von Neuhaus erfochten. Johann von Rosenberg war damals noch ein Anhänger König Georgs, und es konnten demzufolge die Gefan- genen weder nach Krumau, noch nach Wittingau abgeführt worden sein. Siehe darüber die brieflichen Mittheilungen im Archiv český, VII. S. 339, und bei Pa- lacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 545, sowie den annalistischen Bericht in den Scriptores rer. Boh., III. S. 191. 10*
1467—1468. 147 vndt andereß mehr Vbel. Dan ich dauon gehoret in mainem iungen Alter von mainem Herrn Vatter vnndt anderen Ansehenlichen, daß, als der Kaiser die Sachen nit stillen kundte, er bey dem hailigen Vatter erhalten vnndt zuewegen gebracht Compactaten, vnndt hiedurch das Konigreich wieder befriedigt worden seye vnndt das Vbel, so in dem Landt schwebete, vndter- fangen worden ; dan nit allein, waß im Landt Vbels geschach, sondern auß den vmbligenden Lendern starke Ainfall in das Landt geschehen waren, damit aber nichts Bessers außgericht, sondern mehrer Vbelß kommen. Derowegen vermainte ich, wan diese Sachen mit der Guete vndt guetem Rath mitelst gotlichen Beistandts gehandlet wurden vndt durch solche hier czuestendigen Lauff, dan dieser Gestalt man (ob Got wolle) vill Gotteß Ehr vndt Lob wie auch der gueten gaistlich vndt weltlichen Crissten er- halten wurdt.“ 95) Durch dieses Schreiben wierdt vermörgt die gewaltige Vorsichtigkait dieses Herren vndt sein guetliches Gemuet vnndt Hercz. Begerte nit wegen der Religion das Menschenbluet zu uergiessen, wie damallen der Gaistlichen Räthe darczue messeten vndt ihne den ehrlichen Heren mit Gewalt darczue geczwungen hatten. Anno domini 1468 der Herr Johan von Rosenberg mit dem Joan, deß Zdenko Konopischter von Sternberg Sohne, am Ertag vor St. Jacobj kammen mit ihrem Kriegsherr im Craiß vor Budnian. Aber sie machten am ersten in dem Waldt, so genandt Khueberg, ainen Hindterhalt von maissten Thaillß (sic) der Reiter, vndt dem wenigeren, [pag. 133] kaum 30 Pferden, aber frisch der Stadt zue sich getumelt hatten. Die Budnaner, al3 sie gesehen klainen Hauffen der Feundt, drungen sie sehr stark auss der Stadt, am maissten das Fueßvolk, vnndt haben ihnen nachgeseczt ohne alle Ordnung vndt sie weit von der Stadt gedrieben. In diesem seindt die Feundt auß dem Hindterhalt herfuer vndt haben ihnen den Paß verhauet, auf sie gedrungen mit nit (sic) Niederschiessen vndt Hauen, daß also alda der Budnaner geblieben bex 250, die anderen gefangen vndt nach Cromaw gefuhrt vndt auf Wittinau vnndt Neuhauß gedrieben worden; der anderen etwaß wenigs, waß sich hin vndt herr verloffen vndt in den Waldern sich saluierten, wieder zueruk in die Stat kommen. Verursachte dieß clagliche Zeutungen, Wainen vndt Clagen sehr grosses in der Stadt erwegte. 96) Waßfur voll Vnwesenß vnndt Ellendts damahlen Zeiten waren, also daß der, welcher vnlegst (sic) ihr Schuczherr, der Herr von Rosenberg, 25) Dieser Brief an den Passauer Bischof Ulrich von Nussdorf dürfte nach der Beendigung des Nürnberger Reichstages (nach dem 11. August 1467), jedoch noch vor dem 2. September 1467 geschrieben worden sein. Siehe Palacký Urkundl. Beiträge etc., S. 481 u. 482. 96) Den Sieg über die Wodňaner vom 19. Juli 1468 haben lediglich Johann von Sternberg und Heinrich von Neuhaus erfochten. Johann von Rosenberg war damals noch ein Anhänger König Georgs, und es konnten demzufolge die Gefan- genen weder nach Krumau, noch nach Wittingau abgeführt worden sein. Siehe darüber die brieflichen Mittheilungen im Archiv český, VII. S. 339, und bei Pa- lacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 545, sowie den annalistischen Bericht in den Scriptores rer. Boh., III. S. 191. 10*
Strana 148
148 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. wardt, vndt sie ihn fur ihren Vornemben vndt getreuen Haubtman hielten vndt neben ihme sich auch tapffer gehalten haben, nun ihrer Haubtfeundt worden ist nit allein darumben, daß sie sich angehalten dem verfluechten kheczerischen König Georgen, sondern auch anderer grossen Vrsachen halber ! Dieses Jahrs, den 20. Octobris, der erwurdige Laurentius, Bischoff zue Ferara, pabstlicher Legat, den Johann von Rosenberg auß Crafft deß romischen Bischof ordnete vnndt brieflichen bestattigte fur den allerobristen Commissarium oder Vorsteher vndt Beschüczer der ro- mischen Religion in Behmen wieder die Husyten vndt den wiederrueffenen Georgen. 97) Die Briesster daß sie bey Priuier- vnndt Endtseczung der Praebenten offentlich verkhündigen den Laidten, daf sie von dem Konig abseczen, ihne nit gehorsamen, weder vor Konig halten, sondern die, so wieder ihme kriegen wolten, mit dem Kreücz zeichnen, mit vberflüssigen Indulgentien die zue Krieg anraiczen. 98) Laut solchem pabstlichen Befellich der Rosen- berger vill der Herren, Ritter vndt Stette mit Fleiß ermahnte, daß sie von dem Konig abkeren vndt wieder ihm kriegen solten. Nit ainer der romischen Seiten waren an dem Gewissen verbunden, ob sie gleich mit dem Konig wol zuefrieden waren, mit solcher pabstlichen Bullen alß durch ainen Donner erschroken vnndt beczwungen, den Konig verlassen vnndt zue dem Matiasch, vngerischem Konig, getretten seindt. Dieß Jahrs der Herr Hannß von Rosenberg schriebe an die Herren Hasen, vermanendt sie Ambts halber, daß sie sich dem Konig wiederstöllen sollten, also: [pag. 134] „Euch dennen wolgebornen Herren Hasen, dier, Herr Hannß vnndt Herr Vlrich von Hasenburg vnndt Kosti, zeuge an vundt wissen lasse, daß an mich kommen seindt grosse Sachen von dem hailigen Vatter Seiner Hailigkait, dan er mier alle cristliche Vbungen, den Geist- lichen sowol alß Weltlichen vndt allen auf mainen Herrschafften, dafern ich mich nit absindere von dem Konig Georgen Podiebrader, weillandt behmischem Konig, vmb daß ich (sic, er) seine Geliebte nit gehalten, ain- gestöllet. Vnndt alß ich vermörgt solche gewisse Sach von dem hailigen Vatter, dan ich (sic, er) geschworen Got, allen Hailigen, Engeln vnndt dem h. Vatter anstat Gottes, hab derowegen also, wie maine Vorfaren ge- halten bei dem Gehorsamb deß apostolischen Stuels, mich von ihme abge- sindert, wieder ihme den Krieg zue fieren. Wie ich vermain, daß solche grosse Sachen von dem h. Vatter euch solten vnuerholt sein, daß ir auch darczue thuet vnndt wieder ihme mit Krieg neben dem hailigen Reich, den Fursten vndt Herren vndter der Cron Behaimb vndt anderen ehrlichen Crissten aufstehet. 27) Diese durch keine andere Quelle verbürgte Nachricht mag der flüchtigen Benützung eines Briefes des Legaten Laurenz an Johann von Rosenberg (ddto Linz, 22. November 1468) ihr Dasein zu verdanken haben. Siehe Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 561. 98) Siehe die Regesten der beiden päpstlichen Bullen vom 31. Jänner und 18. März 1469 bei Palacký, a. a. O., S. 563.
148 Von d. Johann v. Rosenberg u. s. Geschwistern. wardt, vndt sie ihn fur ihren Vornemben vndt getreuen Haubtman hielten vndt neben ihme sich auch tapffer gehalten haben, nun ihrer Haubtfeundt worden ist nit allein darumben, daß sie sich angehalten dem verfluechten kheczerischen König Georgen, sondern auch anderer grossen Vrsachen halber ! Dieses Jahrs, den 20. Octobris, der erwurdige Laurentius, Bischoff zue Ferara, pabstlicher Legat, den Johann von Rosenberg auß Crafft deß romischen Bischof ordnete vnndt brieflichen bestattigte fur den allerobristen Commissarium oder Vorsteher vndt Beschüczer der ro- mischen Religion in Behmen wieder die Husyten vndt den wiederrueffenen Georgen. 97) Die Briesster daß sie bey Priuier- vnndt Endtseczung der Praebenten offentlich verkhündigen den Laidten, daf sie von dem Konig abseczen, ihne nit gehorsamen, weder vor Konig halten, sondern die, so wieder ihme kriegen wolten, mit dem Kreücz zeichnen, mit vberflüssigen Indulgentien die zue Krieg anraiczen. 98) Laut solchem pabstlichen Befellich der Rosen- berger vill der Herren, Ritter vndt Stette mit Fleiß ermahnte, daß sie von dem Konig abkeren vndt wieder ihm kriegen solten. Nit ainer der romischen Seiten waren an dem Gewissen verbunden, ob sie gleich mit dem Konig wol zuefrieden waren, mit solcher pabstlichen Bullen alß durch ainen Donner erschroken vnndt beczwungen, den Konig verlassen vnndt zue dem Matiasch, vngerischem Konig, getretten seindt. Dieß Jahrs der Herr Hannß von Rosenberg schriebe an die Herren Hasen, vermanendt sie Ambts halber, daß sie sich dem Konig wiederstöllen sollten, also: [pag. 134] „Euch dennen wolgebornen Herren Hasen, dier, Herr Hannß vnndt Herr Vlrich von Hasenburg vnndt Kosti, zeuge an vundt wissen lasse, daß an mich kommen seindt grosse Sachen von dem hailigen Vatter Seiner Hailigkait, dan er mier alle cristliche Vbungen, den Geist- lichen sowol alß Weltlichen vndt allen auf mainen Herrschafften, dafern ich mich nit absindere von dem Konig Georgen Podiebrader, weillandt behmischem Konig, vmb daß ich (sic, er) seine Geliebte nit gehalten, ain- gestöllet. Vnndt alß ich vermörgt solche gewisse Sach von dem hailigen Vatter, dan ich (sic, er) geschworen Got, allen Hailigen, Engeln vnndt dem h. Vatter anstat Gottes, hab derowegen also, wie maine Vorfaren ge- halten bei dem Gehorsamb deß apostolischen Stuels, mich von ihme abge- sindert, wieder ihme den Krieg zue fieren. Wie ich vermain, daß solche grosse Sachen von dem h. Vatter euch solten vnuerholt sein, daß ir auch darczue thuet vnndt wieder ihme mit Krieg neben dem hailigen Reich, den Fursten vndt Herren vndter der Cron Behaimb vndt anderen ehrlichen Crissten aufstehet. 27) Diese durch keine andere Quelle verbürgte Nachricht mag der flüchtigen Benützung eines Briefes des Legaten Laurenz an Johann von Rosenberg (ddto Linz, 22. November 1468) ihr Dasein zu verdanken haben. Siehe Palacký, Urkundl. Beiträge etc., S. 561. 98) Siehe die Regesten der beiden päpstlichen Bullen vom 31. Jänner und 18. März 1469 bei Palacký, a. a. O., S. 563.
Strana 149
1468—1472. 149 Derowegen thue ich euch zue wissen, vermahnendt, dan mier also der h. Vatter befolhen, welche ich guete Cristen vndter der Cron Behmen erreichen möchte, daß ich sie von Ihr Hailigkeit vermane, daß sie sich also haben vnndt vmb die cristliche Religion streitten. Welcher es nit thuen wolte, daß er ihnen biß in das vierte Glied alle cristliche Ybungen speret, zue deme auch alle zeitliche Ordnungen vndt darczue Zuehorungen der Erwürdigen vndt Edlen absaget, massen dan die Ding weitschichtiger von Ihr Hailigkait außkommen. Got gebe, daß ir diese Ding wurklich vndt cristlich annemmet, wie ich dan euch dauon deß h. Vatters Befellich vermeldt.“ 99) Der Rosenberger, alß er also mit dem Pan von dem römischen Pischoff beangstiget wardt, auf daß er durch den Gehorsamb der romischen Kierchen möchte l0ß werden dauon, ordnete der Pabst aine Legation. Der Hannß von Rosenberg hat sich gancz von dem verachten beh- mischen Konig Georgen abgesindert vndt dratte zue dem Matiasch, vn- gerischem Konig, den er fur seinen treuen Diener vndt Vndterthan an� genomen vnndt sich auf iahrliche Besoldung ihme verschrieben hat also: „Wier Mathiaß, auß Gotteß (sic, Gnaden) vngerischer vndt beh- mischer König etc., thuen khundt iedermöniglichen, daß wier den wolge- bornen Hannß von Rosenberg aufgenommen in vnseren Dienst, vndt ist nun schon vnserer Diener vndt Vndterthan lieber, getreuer, von Dato dieses Brieffs auf ain gancz voligeß Jahr lang, also daß wier ihme fur das Jahr seiner getreuen Dienst geben sollen zwai tausendt gueter vnge- rischer f., vndt er Hannß von Rosenberg [pag. 135] solle vnnß treulich vnndt recht ohne List diennen vndt helffen wieder allerhandt vnsere Feundt, wie ehrlichem Diener zuestehet. Vmb besser Gewißhait haben wier lassen vnser konigliches Petschafft hier czue diesem Brief anhangen. So geschehen Vlmicz, Sambstag vor Sophiae, anno von Cristi Gebuhrt 1469, vnserer Reiche deß vngerischen im zwölfften vndt behmischen Cronung (sic) deß ersten." 1) Anderen Jahrs der Konig solchen Brief ihme verneuert vnndt nennet ihn den obristen Cammerer deß Konigreich Behaimb. 2) Der Herr von Rosenberg offt beschrieben mit souil schwären Be- mhueungen, so in gleich den schwären Burden darniedergedrugt, muedt worden, die ihme auch in seinem Alter Krankhaiten zum (sic) Abkhurczung seines Lebenß verursachten. Dahero, alß er im anno 1472 an sich aine schwere Krankait gewahr worden, vndt daß sichs auch mit ihme zum Todt nahete, machte er ain Testament vnndt ließ es im Latain beschreiben mit khurczen Worten, in welchem er seine Waisen vndt Herrschafft ver- 99) Das böhmische Concept dieses Briefes findet sich im Archiv český, VII. S. 352, abgedruckt. Dem Abdrucke ist vom Herausgeber das Datum „14.—20. Sep- tember 1468“ beigegeben worden. 1) D. i. am 13. Mai 1469. — Ein Abdruck des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich im Archiv český, VII. S. 378. 2) Des Titels eines Oberstkämmerers von Böhmen bediente sich Johann von Rosenberg bereits am 24. April 1469. Archiv český, VII. S. 668.
1468—1472. 149 Derowegen thue ich euch zue wissen, vermahnendt, dan mier also der h. Vatter befolhen, welche ich guete Cristen vndter der Cron Behmen erreichen möchte, daß ich sie von Ihr Hailigkeit vermane, daß sie sich also haben vnndt vmb die cristliche Religion streitten. Welcher es nit thuen wolte, daß er ihnen biß in das vierte Glied alle cristliche Ybungen speret, zue deme auch alle zeitliche Ordnungen vndt darczue Zuehorungen der Erwürdigen vndt Edlen absaget, massen dan die Ding weitschichtiger von Ihr Hailigkait außkommen. Got gebe, daß ir diese Ding wurklich vndt cristlich annemmet, wie ich dan euch dauon deß h. Vatters Befellich vermeldt.“ 99) Der Rosenberger, alß er also mit dem Pan von dem römischen Pischoff beangstiget wardt, auf daß er durch den Gehorsamb der romischen Kierchen möchte l0ß werden dauon, ordnete der Pabst aine Legation. Der Hannß von Rosenberg hat sich gancz von dem verachten beh- mischen Konig Georgen abgesindert vndt dratte zue dem Matiasch, vn- gerischem Konig, den er fur seinen treuen Diener vndt Vndterthan an� genomen vnndt sich auf iahrliche Besoldung ihme verschrieben hat also: „Wier Mathiaß, auß Gotteß (sic, Gnaden) vngerischer vndt beh- mischer König etc., thuen khundt iedermöniglichen, daß wier den wolge- bornen Hannß von Rosenberg aufgenommen in vnseren Dienst, vndt ist nun schon vnserer Diener vndt Vndterthan lieber, getreuer, von Dato dieses Brieffs auf ain gancz voligeß Jahr lang, also daß wier ihme fur das Jahr seiner getreuen Dienst geben sollen zwai tausendt gueter vnge- rischer f., vndt er Hannß von Rosenberg [pag. 135] solle vnnß treulich vnndt recht ohne List diennen vndt helffen wieder allerhandt vnsere Feundt, wie ehrlichem Diener zuestehet. Vmb besser Gewißhait haben wier lassen vnser konigliches Petschafft hier czue diesem Brief anhangen. So geschehen Vlmicz, Sambstag vor Sophiae, anno von Cristi Gebuhrt 1469, vnserer Reiche deß vngerischen im zwölfften vndt behmischen Cronung (sic) deß ersten." 1) Anderen Jahrs der Konig solchen Brief ihme verneuert vnndt nennet ihn den obristen Cammerer deß Konigreich Behaimb. 2) Der Herr von Rosenberg offt beschrieben mit souil schwären Be- mhueungen, so in gleich den schwären Burden darniedergedrugt, muedt worden, die ihme auch in seinem Alter Krankhaiten zum (sic) Abkhurczung seines Lebenß verursachten. Dahero, alß er im anno 1472 an sich aine schwere Krankait gewahr worden, vndt daß sichs auch mit ihme zum Todt nahete, machte er ain Testament vnndt ließ es im Latain beschreiben mit khurczen Worten, in welchem er seine Waisen vndt Herrschafft ver- 99) Das böhmische Concept dieses Briefes findet sich im Archiv český, VII. S. 352, abgedruckt. Dem Abdrucke ist vom Herausgeber das Datum „14.—20. Sep- tember 1468“ beigegeben worden. 1) D. i. am 13. Mai 1469. — Ein Abdruck des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich im Archiv český, VII. S. 378. 2) Des Titels eines Oberstkämmerers von Böhmen bediente sich Johann von Rosenberg bereits am 24. April 1469. Archiv český, VII. S. 668.
Strana 150
150 Von d. Wok von Rosenberg u. s. Gebrüdern. ordnete dem Herrn Reinprecht von Walsee vnndt Bernharten Grauen von Schaumburg. Zue der Khierchen dem Guldencroner Closster an Schultverschrei- bungen daß man abschlage 3000 vngerischer f., dem Closster zue Milauß auch von der gleichen Summe 2000 vngerischer f.; vnndt dafern an den Schuldtverschreibungen diese 5000 f. sich nit möchten findten, daß manß compliere vndt erfille auß der erblichen Gueter Ainkommen. Seiner Ehegemahlin soll ihr ihre Morgengab oder Heiratguet an dem Sobißlauer vndt Chustnik (sic) gegeben werden. Vnndt nachdem der Herr Zdenko von Sternberg vermög ainer an- derer Berednuß hat sollen Sobißlau vndt Chustnik, solang der Krieg der Religion halber wehrete, halten, daß dem Herrn anstat dieser beeden die Herrschafft Helffenburg abgetretten werde. Die andere, Cromauer, Wit- tingauer, Graczer vndt Rosenberger, Herschafften schaffte er vorbeschrie- benen Gerhaben, daß sie die nit zerthaillen, sondern den Waisen erhalten sollten. 3) [pag. 136] Nach dieser also Bestöllung kherte er sich zue Got dem Herrn mit inniglicher, herzlicher Bueß, suechendt die rechte vndt wahre Rhue seines Gewissens, welche er in Niessung deß allerhailsamissten Opffers Cristi embfundten. Zue seiner vorstehender Reiß gestörkhter, mit Verlangen, sich mit dieser argen Welt voller Vngerechtigkait vnndt Plage zue schaiden vndt mit Cristo dem Herrn zue sein, endete er lieblich in Cristo sein Leben auf seinem Schloß Cromau den Tag Quatuor coronato- rum, sonst den 8. Tag Monats Nouembris. 4) Sein todter Leichnam wardt von der Furstin Anna, seiner allerliebsten Gemahlin, vndt liebster Freundt- schafft in das Closster Hohenfuhrt mit Clagen gefiert vndt gebierlich dem cristlichen Brauch nach zue den Grebern seiner Vorfahren beigelegt vndt begraben worden. Vnndt also wierdt geendet von dem Leben deß Herrn Hannsen von Rosenberg. Nun wierdt gesagt von seinen Khindern. Von dem verwaisten Wokone vndt seinen Gebriedern. Der Herr Wok, ain Sohn des iczt beschriebenen Herrn Hannsen, ain Regierer vndt Mehrer deß Hauß Rosenberg vndt Haubtman deß Konig- reich Behmen bey Regierung deß Konig in Behmen Ladislai deß Anderen dieß Nahmenß, ist im anno nach Cristi Gebuert deß 1459., den 18. Tag Monats Julij, am Tag St. Alexij, der 9. Stundt im Aufgang der Sohne ge- 3) Glossator I: Vnde illae summae debitorum duplicis monasterij? Sigis- mundus caesar, uel ipsa monasteria suis obligatorijs literis inscripserunt dominis. — Im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau sind zwei Testamente Johanns II. von Rosenberg vorhanden, das eine vom 10. August 1467, das andere vom Jahre 1472. Die obige Mittheilung ist dem zweiten Testamente entnommen. 4) Dieser Tag wird auch im Hohenfurter Nekrolog und in der Chronik Jakobs von Gratzen als Todestag Johanns von Rosenberg angegeben.
150 Von d. Wok von Rosenberg u. s. Gebrüdern. ordnete dem Herrn Reinprecht von Walsee vnndt Bernharten Grauen von Schaumburg. Zue der Khierchen dem Guldencroner Closster an Schultverschrei- bungen daß man abschlage 3000 vngerischer f., dem Closster zue Milauß auch von der gleichen Summe 2000 vngerischer f.; vnndt dafern an den Schuldtverschreibungen diese 5000 f. sich nit möchten findten, daß manß compliere vndt erfille auß der erblichen Gueter Ainkommen. Seiner Ehegemahlin soll ihr ihre Morgengab oder Heiratguet an dem Sobißlauer vndt Chustnik (sic) gegeben werden. Vnndt nachdem der Herr Zdenko von Sternberg vermög ainer an- derer Berednuß hat sollen Sobißlau vndt Chustnik, solang der Krieg der Religion halber wehrete, halten, daß dem Herrn anstat dieser beeden die Herrschafft Helffenburg abgetretten werde. Die andere, Cromauer, Wit- tingauer, Graczer vndt Rosenberger, Herschafften schaffte er vorbeschrie- benen Gerhaben, daß sie die nit zerthaillen, sondern den Waisen erhalten sollten. 3) [pag. 136] Nach dieser also Bestöllung kherte er sich zue Got dem Herrn mit inniglicher, herzlicher Bueß, suechendt die rechte vndt wahre Rhue seines Gewissens, welche er in Niessung deß allerhailsamissten Opffers Cristi embfundten. Zue seiner vorstehender Reiß gestörkhter, mit Verlangen, sich mit dieser argen Welt voller Vngerechtigkait vnndt Plage zue schaiden vndt mit Cristo dem Herrn zue sein, endete er lieblich in Cristo sein Leben auf seinem Schloß Cromau den Tag Quatuor coronato- rum, sonst den 8. Tag Monats Nouembris. 4) Sein todter Leichnam wardt von der Furstin Anna, seiner allerliebsten Gemahlin, vndt liebster Freundt- schafft in das Closster Hohenfuhrt mit Clagen gefiert vndt gebierlich dem cristlichen Brauch nach zue den Grebern seiner Vorfahren beigelegt vndt begraben worden. Vnndt also wierdt geendet von dem Leben deß Herrn Hannsen von Rosenberg. Nun wierdt gesagt von seinen Khindern. Von dem verwaisten Wokone vndt seinen Gebriedern. Der Herr Wok, ain Sohn des iczt beschriebenen Herrn Hannsen, ain Regierer vndt Mehrer deß Hauß Rosenberg vndt Haubtman deß Konig- reich Behmen bey Regierung deß Konig in Behmen Ladislai deß Anderen dieß Nahmenß, ist im anno nach Cristi Gebuert deß 1459., den 18. Tag Monats Julij, am Tag St. Alexij, der 9. Stundt im Aufgang der Sohne ge- 3) Glossator I: Vnde illae summae debitorum duplicis monasterij? Sigis- mundus caesar, uel ipsa monasteria suis obligatorijs literis inscripserunt dominis. — Im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau sind zwei Testamente Johanns II. von Rosenberg vorhanden, das eine vom 10. August 1467, das andere vom Jahre 1472. Die obige Mittheilung ist dem zweiten Testamente entnommen. 4) Dieser Tag wird auch im Hohenfurter Nekrolog und in der Chronik Jakobs von Gratzen als Todestag Johanns von Rosenberg angegeben.
Strana 151
1456—1474. 151 boren. Von seinen Thatten vndt Leben wierd bey seiner Regierung ange- deutet werden. [pag. 137] Sein eltister Brueder, der Hainrich, ist geboren worden im anno domini 1456, den 5. Tag Monats Julij in der 23. Stundt. 5) Nach seinem Herrn Vatter im 16. Jahr seines Alters namb er sich deß Regiments an, dieweill die Gerhaben alß Außlender des behmischen Wesen vnerfahrne weiter darbei nit verbleiben wollten, seiner Frau Mueter alß der Glogauer Furstin Raths pflegete. Welche, alß es wardt nach 3 oder 4 Wochen nach Absterben ihres Herrn, berueffte ihren Sohn, den Hain- rich, vnndt ihme die Lehr gegeben, wie er von dem Grundt auß die Ver- pflegung deß Hauses anfange, daß er dem Niclaß Canczler befelhe, zue beschreiben alle die Schulden, so nach Absterbenß3 deß Herrn seligen ver- blieben seindt. Alß nun dieß ordentlich beschrieben wardt, die Fraw Wittib solche Verczeichnuß zue ihr embfieng vndt wol aufgehebt vnndt den (sic) dem Purkraffen, weder dem Crommauer Pfarern, sehendt, daß ihr Sohn, der Hainrich, noch kindisch vnndt nit reiffen Verstandts wardt, nit wollen heraußgeben, sondern dem Herrn Bohuslaw von Schwamberg, welcher neben der Weisen vnndt der Rosenbergerischen Güetter, dieweillen grosse Notturfft gewesen ist, dem Hauß Rosenberg vorgestanden, dauon niederer angeczeugt wierdt. Die Fraw Wittib hat sollen daß Verczeichnuß ab- schreiben lassen auf Maidstain vnndt dasselbig ihme zuesenden. Selbsten hat sie zue Sedlecz ir Versorg vnndt Wohnung gehabt. Oben ist angedeutet von dennen Herren von Lobkowicz, wie die dennen Herren von Rosenberg in Gefengknuß kommen seindt. Alhier wil ich, dießes zue gedenken, der Konigin ain Schreiben vnndt so Uillen an- cziehen. 6) „Johanna, mit Gottes Gnaden behmische Konigin vndt Marggraffin in Mahren. Dem wolgebornen Hainrich von Rosenberg vndt auf Crommaw, vnserm lieben Getreuen. Wolgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier seindt dessen von dier gar fro, daß dem wolgebornen Diepolten von Lobkowicz, vnserem Diener lieben vndt getreuen, auf vnser Begeren fehrer Frist biß auf Galli gegeben sey. Das wollen wier dier mit allem Guetten gedenken. Aber es dunket vnnß, daß dieß aine vnerhorte oder vngewohnliche Sach sey, ihme wissen lassen auf andere Schlosser sich zue stöllen; vnndt im Abwesen seiner möchte er doch etwan ainem in ainen Argwohn nit aigenwillig fallen, ob- gleich wier von ihme anderst nit halten, alß daß er sich nunmehr bey diesem Lauf also, wie Ehrlichen gebieret, verhalten wierdt. Doch bey solcher Bewandtnuß [pag. 138] dieser Sach begeren wier dieß, an dich mit ganczlicher Hofnung glaubendt, daß du noch dieß vnsertwegen thuen 5) Nach Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, a. a. O., S. 71, wurde Heinrich V. von Rosenberg am 25. Juni 1456 geboren. 6) Glossator I: Lobkowiczij captivi Rosensium. Sed quo anno? Quo folio? Ex meo ms. Bohemico capti subinde ad 1468, cum defecit Joannes a Georgio rege. — Uber die Gefangennahme Johann Popels von Lobkowitz und dessen Sohnes Theobald, sowie über das Lebensende des ersteren und die Freilassung des letzteren siehe Sedláček, Hrady, III. S. 112.
1456—1474. 151 boren. Von seinen Thatten vndt Leben wierd bey seiner Regierung ange- deutet werden. [pag. 137] Sein eltister Brueder, der Hainrich, ist geboren worden im anno domini 1456, den 5. Tag Monats Julij in der 23. Stundt. 5) Nach seinem Herrn Vatter im 16. Jahr seines Alters namb er sich deß Regiments an, dieweill die Gerhaben alß Außlender des behmischen Wesen vnerfahrne weiter darbei nit verbleiben wollten, seiner Frau Mueter alß der Glogauer Furstin Raths pflegete. Welche, alß es wardt nach 3 oder 4 Wochen nach Absterben ihres Herrn, berueffte ihren Sohn, den Hain- rich, vnndt ihme die Lehr gegeben, wie er von dem Grundt auß die Ver- pflegung deß Hauses anfange, daß er dem Niclaß Canczler befelhe, zue beschreiben alle die Schulden, so nach Absterbenß3 deß Herrn seligen ver- blieben seindt. Alß nun dieß ordentlich beschrieben wardt, die Fraw Wittib solche Verczeichnuß zue ihr embfieng vndt wol aufgehebt vnndt den (sic) dem Purkraffen, weder dem Crommauer Pfarern, sehendt, daß ihr Sohn, der Hainrich, noch kindisch vnndt nit reiffen Verstandts wardt, nit wollen heraußgeben, sondern dem Herrn Bohuslaw von Schwamberg, welcher neben der Weisen vnndt der Rosenbergerischen Güetter, dieweillen grosse Notturfft gewesen ist, dem Hauß Rosenberg vorgestanden, dauon niederer angeczeugt wierdt. Die Fraw Wittib hat sollen daß Verczeichnuß ab- schreiben lassen auf Maidstain vnndt dasselbig ihme zuesenden. Selbsten hat sie zue Sedlecz ir Versorg vnndt Wohnung gehabt. Oben ist angedeutet von dennen Herren von Lobkowicz, wie die dennen Herren von Rosenberg in Gefengknuß kommen seindt. Alhier wil ich, dießes zue gedenken, der Konigin ain Schreiben vnndt so Uillen an- cziehen. 6) „Johanna, mit Gottes Gnaden behmische Konigin vndt Marggraffin in Mahren. Dem wolgebornen Hainrich von Rosenberg vndt auf Crommaw, vnserm lieben Getreuen. Wolgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier seindt dessen von dier gar fro, daß dem wolgebornen Diepolten von Lobkowicz, vnserem Diener lieben vndt getreuen, auf vnser Begeren fehrer Frist biß auf Galli gegeben sey. Das wollen wier dier mit allem Guetten gedenken. Aber es dunket vnnß, daß dieß aine vnerhorte oder vngewohnliche Sach sey, ihme wissen lassen auf andere Schlosser sich zue stöllen; vnndt im Abwesen seiner möchte er doch etwan ainem in ainen Argwohn nit aigenwillig fallen, ob- gleich wier von ihme anderst nit halten, alß daß er sich nunmehr bey diesem Lauf also, wie Ehrlichen gebieret, verhalten wierdt. Doch bey solcher Bewandtnuß [pag. 138] dieser Sach begeren wier dieß, an dich mit ganczlicher Hofnung glaubendt, daß du noch dieß vnsertwegen thuen 5) Nach Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, a. a. O., S. 71, wurde Heinrich V. von Rosenberg am 25. Juni 1456 geboren. 6) Glossator I: Lobkowiczij captivi Rosensium. Sed quo anno? Quo folio? Ex meo ms. Bohemico capti subinde ad 1468, cum defecit Joannes a Georgio rege. — Uber die Gefangennahme Johann Popels von Lobkowitz und dessen Sohnes Theobald, sowie über das Lebensende des ersteren und die Freilassung des letzteren siehe Sedláček, Hrady, III. S. 112.
Strana 152
152 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. wierst vnndt ihme beschreiben wierst seinem Erbieten nach auf sein Schloß Lobkowicz vundt niergendt anderst hin, daß er dardurch möchte genueg- thuen seinem Versprechen vnndt Verpfendung. Wan du das thuest, wierstu vnnß ain sonderbahres Wolgefallen erczaigen. Ex Mielnik, feria quarta, “ 7) ipso die Gothardi, sub signeto annuli nostri, anno domini 1474." Auf dieß Schreiben andtwartet der Herr also : „Allerdurchleuchtigiste Konigin, maine gnädigiste Fraw Fraw! Eur k. M. seindt maine Dienst beuor an. Demnach Eur k. Mt. mier zuegeschrie- ben wegen deß Herrn Diepolt von Lobkowicz, betreffendt seines Geliebts vndt begerendt, wan er sich zue stöllen vermandt solte werden, daß ihme durch main Schreiben auf Lobkowicz zue wissen gethan werde: Eur k. M. wollen berüchtet sein, daß mier dieß zue enderen nit wol zuestehet, war- czue er sich gegen mier selbst personlich verobligierte vnndt verpflicht hatte. Dahero ich traue, daß E. k. M. mier solches nit fur vnguet halten wolten. Aber wo ich in anderem Eur k. M. diennen möchte, das will ich gerne thuen. Ex Crumlov, feria quarta post Stanislai, anno 1474.“ 8) Diesen Vnwillen zwischen den obgedachten Parthen vergliche vnndt verainigte der Herr Bohuslaw von Schwamberg.9) Die Herren von Rosenberg haben gewaltig das Pergwerg erhebt vndt gebauet vnndt Vrsacher gewesen, daß Golt vndt Silber bey Cromau herumben vndt anderstwo sehr gebauet, vndt also dardurch ihnen selbst vndt auch dem ganzen Landt woll geholffen haben. 10) Der Herr Zdenko von Sternberg hat nach Befriedigung deß Landts bei dem Konig starkh angehalten vmb Restituirung seiner Schlosser vndt Gueter. Weillen aber die Konige so aillendts sich nit vergleichen mögen vndt endtzwischen ihne sein Todtenfall vberaillt hatte, hat solches vner- örtert verlassen. Hat maisstenthaillß3 in Budweiß gewohnet, alda auch sein 11) Cörper rhuet. 7) D. i. am 4. Mai 1474. — Das böhmische Original dieses Briefes ist im Archiv český, V. S. 352, abgedruckt. 8) D. i. am 11. Mai 1474. — Ein Abdruck des böhmischen Conceptes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, V. S. 352 u. 353. 9) Glossator I: Bohuslaus Cygneus componit Henricum a Rosis cum Dio- baldo Lobkowicio et Anna Rizembergica, eius matre, in ms. Bohemico, f. 124, 125. — Die von Bohuslaw von Schwanberg getroffene schriftliche Entscheidung (ddto. 14. Jänner 1475) befindet sich im fürst. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Darnach sollte Theobald von Lobkowitz seinen Ansprüchen auf die Herrschaft Rosenberg, die einst sein Vater käuflich erworben hatte, entsagen, wofür ihm ein Capital von 7000 ungarischen Gulden auf der Rosenberg'schen Stadt Sedlčan, sowie auf anderen Liegenschaften der Rosenberger versichert wurde. 10) Eine beträchtliche Zahl von Urkunden, die sich auf den Rosenberg’- schen Bergbau der damaligen Zeit beziehen, findet man im Codex II. G. 31 im Archive des Landesmuseums zu Prag. 11) Glosssator I: Zdenko a Stellis pacata sub Wladislao utcumque Bohe- mia arces suas repetit; sed mors receptionem impedit. Cum porro 1475, XII. Febr. iuxta Weleslauini Kalendarium compositio inter Wladislaum et Matthiam
152 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. wierst vnndt ihme beschreiben wierst seinem Erbieten nach auf sein Schloß Lobkowicz vundt niergendt anderst hin, daß er dardurch möchte genueg- thuen seinem Versprechen vnndt Verpfendung. Wan du das thuest, wierstu vnnß ain sonderbahres Wolgefallen erczaigen. Ex Mielnik, feria quarta, “ 7) ipso die Gothardi, sub signeto annuli nostri, anno domini 1474." Auf dieß Schreiben andtwartet der Herr also : „Allerdurchleuchtigiste Konigin, maine gnädigiste Fraw Fraw! Eur k. M. seindt maine Dienst beuor an. Demnach Eur k. Mt. mier zuegeschrie- ben wegen deß Herrn Diepolt von Lobkowicz, betreffendt seines Geliebts vndt begerendt, wan er sich zue stöllen vermandt solte werden, daß ihme durch main Schreiben auf Lobkowicz zue wissen gethan werde: Eur k. M. wollen berüchtet sein, daß mier dieß zue enderen nit wol zuestehet, war- czue er sich gegen mier selbst personlich verobligierte vnndt verpflicht hatte. Dahero ich traue, daß E. k. M. mier solches nit fur vnguet halten wolten. Aber wo ich in anderem Eur k. M. diennen möchte, das will ich gerne thuen. Ex Crumlov, feria quarta post Stanislai, anno 1474.“ 8) Diesen Vnwillen zwischen den obgedachten Parthen vergliche vnndt verainigte der Herr Bohuslaw von Schwamberg.9) Die Herren von Rosenberg haben gewaltig das Pergwerg erhebt vndt gebauet vnndt Vrsacher gewesen, daß Golt vndt Silber bey Cromau herumben vndt anderstwo sehr gebauet, vndt also dardurch ihnen selbst vndt auch dem ganzen Landt woll geholffen haben. 10) Der Herr Zdenko von Sternberg hat nach Befriedigung deß Landts bei dem Konig starkh angehalten vmb Restituirung seiner Schlosser vndt Gueter. Weillen aber die Konige so aillendts sich nit vergleichen mögen vndt endtzwischen ihne sein Todtenfall vberaillt hatte, hat solches vner- örtert verlassen. Hat maisstenthaillß3 in Budweiß gewohnet, alda auch sein 11) Cörper rhuet. 7) D. i. am 4. Mai 1474. — Das böhmische Original dieses Briefes ist im Archiv český, V. S. 352, abgedruckt. 8) D. i. am 11. Mai 1474. — Ein Abdruck des böhmischen Conceptes dieses Briefes befindet sich im Archiv český, V. S. 352 u. 353. 9) Glossator I: Bohuslaus Cygneus componit Henricum a Rosis cum Dio- baldo Lobkowicio et Anna Rizembergica, eius matre, in ms. Bohemico, f. 124, 125. — Die von Bohuslaw von Schwanberg getroffene schriftliche Entscheidung (ddto. 14. Jänner 1475) befindet sich im fürst. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. Darnach sollte Theobald von Lobkowitz seinen Ansprüchen auf die Herrschaft Rosenberg, die einst sein Vater käuflich erworben hatte, entsagen, wofür ihm ein Capital von 7000 ungarischen Gulden auf der Rosenberg'schen Stadt Sedlčan, sowie auf anderen Liegenschaften der Rosenberger versichert wurde. 10) Eine beträchtliche Zahl von Urkunden, die sich auf den Rosenberg’- schen Bergbau der damaligen Zeit beziehen, findet man im Codex II. G. 31 im Archive des Landesmuseums zu Prag. 11) Glosssator I: Zdenko a Stellis pacata sub Wladislao utcumque Bohe- mia arces suas repetit; sed mors receptionem impedit. Cum porro 1475, XII. Febr. iuxta Weleslauini Kalendarium compositio inter Wladislaum et Matthiam
Strana 153
1474—1489. 153 [pag. 139] Der Pfandtschiling deß Guets Chustnik vnndt Sobißlaw hat sich auch mit ihme geendet, vnndt die Rosenberger Herren haben sich wieder derrer angenommen. 12) Von gedachten Herrn Sternbergers Leben vnndt Todt beczeugen vndter anderen Denkwurdigkaiten diese obgleich ainfeltige Versus: Epitaphium magnifici domini Zdenconis de Sternberg hic sepulti. Lethi diem plange, o turbida Bohemia, Amisso Atlante forti, qui dare curabat Pristinae te paci, quod nece nunc approbat. O pater omnipotens, cui rerum summa potestas, Accipito hunc spiritum, Tartara ne uideat. AlB nun daß Behmerlandt nach Verainigung ainen Konig, den Wla- dislaum, erkandte, hat der vorhero gedachter Herr Hainrich Rosenberger al3 vnuolkomlichen Verstandts die Regierung deß Hauses seinem iungsten Brueder, dem Wokoni, im anno domini 1475, Donnerstag St. Bartholomei, mit ainer Abrede zue Graczen auf diese Weiß abgetretten: 1. Erstlichen, daßder Herr Wok das Regiment 3 Jahr lang auf sich habe, auf Cromau wohnen vnndt er Herr Hainrich auf Rosenbergvnndt mit dieser Herrschafft schaffen vnndt die geniessen sollte ohne Verhindernuß. 2. Dieser Herr Hainrich gab völlige Macht dem Herrn Brueder, in erforderter notwendiger Notturfft mit Rath der Freundte vndt sonderlich deß Herrn Bohuslai von Schwamberg ainen Thaill der Herrschafften zu uerkauffen. 3. Lecztlichen, nach Außgang der drey Jahre waß ain iedwederer vor sich nemen vndt thuen wollte, daß ers thue mit Rath deß Herrn Bohuslaw von Schwamberg vnndt deß Herrn von Walsee. 13) Dahero vnndt also ist zu uernemmen, daß offtbesagter Herr Hain- rich zue reiffem vnndt guetem Verstandt nie kommen ist sein Lebtage; dan nachgehendts von selbigem Jahr wierdt seiner vndter dennen Herren Gebrueder Brieffen kaine Meldung gethan. Starb im anno domini 1489, Monats May den 21. Tag, ist begraben im Closster Hohenfuert. 14) [pag. 140] Anno domini 1475, am Fraitag Himmelfart Mariae, auch den andern Tag hernach kommen hergeflogen Haischrekhen mit langen zerthaillten Nasen vnndt fliegen vber die Stat Cromau, vnndt zue reges facta sit arcesque restitutae, necesse est Zdenckonem ante Februarium decessisse. — Zdeněk von Sternberg starb am 4. December 1476 zu Wiener-Neu- stadt und wurde in der Klosterkirche der Dominicaner in Budweis begraben. 12) Dies ist nur bezüglich der Herrschaft Choustnik richtig. Die Stadt So- běslau sammt Zugehör kam erst am 5. Februar 1481 wieder in den Besitz der Rosenberger. Sedláček, Hrady, III. S. 162. 13) Die diesbezügliche Urkunde (ddto. Gratzen, 24 August 1475) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. — Wok II. war nicht der jüngste, sondern der älteste der Brüder Heinrichs V. Unter dem hier er- wähnten Herrn von Wallsee ist Reimbrecht von Wallsee, ein Sohn Katharinas von Rosenberg, zu verstehen. 14) Ebenso wird auch im Hohenfurter Nekrolog berichtet.
1474—1489. 153 [pag. 139] Der Pfandtschiling deß Guets Chustnik vnndt Sobißlaw hat sich auch mit ihme geendet, vnndt die Rosenberger Herren haben sich wieder derrer angenommen. 12) Von gedachten Herrn Sternbergers Leben vnndt Todt beczeugen vndter anderen Denkwurdigkaiten diese obgleich ainfeltige Versus: Epitaphium magnifici domini Zdenconis de Sternberg hic sepulti. Lethi diem plange, o turbida Bohemia, Amisso Atlante forti, qui dare curabat Pristinae te paci, quod nece nunc approbat. O pater omnipotens, cui rerum summa potestas, Accipito hunc spiritum, Tartara ne uideat. AlB nun daß Behmerlandt nach Verainigung ainen Konig, den Wla- dislaum, erkandte, hat der vorhero gedachter Herr Hainrich Rosenberger al3 vnuolkomlichen Verstandts die Regierung deß Hauses seinem iungsten Brueder, dem Wokoni, im anno domini 1475, Donnerstag St. Bartholomei, mit ainer Abrede zue Graczen auf diese Weiß abgetretten: 1. Erstlichen, daßder Herr Wok das Regiment 3 Jahr lang auf sich habe, auf Cromau wohnen vnndt er Herr Hainrich auf Rosenbergvnndt mit dieser Herrschafft schaffen vnndt die geniessen sollte ohne Verhindernuß. 2. Dieser Herr Hainrich gab völlige Macht dem Herrn Brueder, in erforderter notwendiger Notturfft mit Rath der Freundte vndt sonderlich deß Herrn Bohuslai von Schwamberg ainen Thaill der Herrschafften zu uerkauffen. 3. Lecztlichen, nach Außgang der drey Jahre waß ain iedwederer vor sich nemen vndt thuen wollte, daß ers thue mit Rath deß Herrn Bohuslaw von Schwamberg vnndt deß Herrn von Walsee. 13) Dahero vnndt also ist zu uernemmen, daß offtbesagter Herr Hain- rich zue reiffem vnndt guetem Verstandt nie kommen ist sein Lebtage; dan nachgehendts von selbigem Jahr wierdt seiner vndter dennen Herren Gebrueder Brieffen kaine Meldung gethan. Starb im anno domini 1489, Monats May den 21. Tag, ist begraben im Closster Hohenfuert. 14) [pag. 140] Anno domini 1475, am Fraitag Himmelfart Mariae, auch den andern Tag hernach kommen hergeflogen Haischrekhen mit langen zerthaillten Nasen vnndt fliegen vber die Stat Cromau, vnndt zue reges facta sit arcesque restitutae, necesse est Zdenckonem ante Februarium decessisse. — Zdeněk von Sternberg starb am 4. December 1476 zu Wiener-Neu- stadt und wurde in der Klosterkirche der Dominicaner in Budweis begraben. 12) Dies ist nur bezüglich der Herrschaft Choustnik richtig. Die Stadt So- běslau sammt Zugehör kam erst am 5. Februar 1481 wieder in den Besitz der Rosenberger. Sedláček, Hrady, III. S. 162. 13) Die diesbezügliche Urkunde (ddto. Gratzen, 24 August 1475) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. — Wok II. war nicht der jüngste, sondern der älteste der Brüder Heinrichs V. Unter dem hier er- wähnten Herrn von Wallsee ist Reimbrecht von Wallsee, ein Sohn Katharinas von Rosenberg, zu verstehen. 14) Ebenso wird auch im Hohenfurter Nekrolog berichtet.
Strana 154
154 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern Wettern dem Wancko von Wettern Edlman frassen auf das Graümet vndt den Habern vndt flugen so dig gleich ainer Wolken, so den Sonnenschein verschattet haben vmb der grossen Menge ihrer. 15) Anno domini 1476 die Teutschen auß Össterreich, deren Haubtman wardt Herr Scherffenberger, zuegen auf die Graczer Herrschafft an We- leschin an, den sie auch aingenommen vnndt alda den Leuthen deß Herrn von Rosenberg groß Schaden zuegefuegt. Vnndt obwol die Rosenberge- rischen mit den Cromauern vndt Wittingauern zuesamb sie wegkverdrieben vndt etwaß ihr gefangen genomen, so haben doch die Teutschen das Guet mit Vieh vnndt Leuthen deß maissten Thaillß in Teutschlandt ge- bracht. Dahero der Herr Bohuslaw dem Kaiser dieses durch Schreiben getauret vnndt protestieret, dieweillen ihme Gewalt vnndt Vnrecht von seinen Vndterthanen geschiecht, vnndt wie sie seinen Diener vnangesagter gefangen hetten; darumben daß er sich willenß ist wieder zue rechnen vnndt die ihme anverdrautte Herrschafften zue deffendieren vnndt negst maisster Mögligkait sich zue erhollen. 16) So haben auch die Osterreicher den Behmen abgesagt, vnndt also ainander neuer Scharmüczel erstandten vnndt nit wenigeß Verderben mit sich gebracht. Wenczl von Brscheschan, Purgkraf auff Ottenschlag im 1478.17) Nachdem nun der Herr Woko von seinem Herrn Bruedern, wie ob- gedacht, die Regierung deß Hauses ihme abgetretten auf sich hatte, weillen er etwaß noch zue iung, mit Rath seiner Fraw Muetter vnndt der Freundt- schafft in solchem wehrenden Vnfrieden vnndt Notturfften seines Hauses erbatte er den Herrn Bohuslaw Schwamberger, daß er auf sich die vatter- liche Procur- vndt Gerbhabschafft nemmen vndt das Hauß Rosenberg zue ihrem Nucz vndt Frommen regieren wolte. Deme er sich mit seinem Bruedern, dem Petr, als ihrem Vatter befolhen hatte, dan der Herr Hannß3 von Rosenberg, guetter Gedechtnuß ihrer Vatter, an ihren Erbschafften neben dem Konig Matiaschen sehr vill [pag. 141] zuegeseczt vnndt ver- lohren mehr alß welcher ainer Herr in Behmen. Hat derowegen dieser Herr also wol gethan vnndt auß Lieb, so er zue ihnen gehabt, auch wegen der Schwegerschafft, dieweillen er ihr Mahm aine fur Ehegemahl gehabt, wie obgedacht worden, vnndt haben sich ainß vndter ainander also beredet im 1474: M. 15) Im Jahre 1475 ist das Fest der Himmelfahrt Mariens (15. August) nicht mit einem Freitag, sondern mit einem Dienstag zusammengefallen. 16) Eine Abschrift des Absagebriefes Bohuslaws von Schwanberg an den Kaiser (ddto. 10. September 1476) befindet sich im Archive des Landesmuseums zu Prag. — Die Plünderung der Rosenberg'schen Ortschaften in Südböhmen durch Bernhard von Schärfenberg hatte jedoch schon im September 1475 stattgefunden. Siehe Böhm, Zur Gesch. der österreichisch-böhmischen Grenzfehden (Notizen- blatt 1855, S. 502); Mareš, Jindřich Roubík z Hlavatec (Časopis musea kr. če- ského, 1881, S. 217 u. ff.); Cori, Die Grenzfehden zwischen Böhmen u. Ober- österreich zur Zeit des K. Friedrich III. (44. Bericht über das Museum Fran- cisco-Carolinum in Linz.) 17) Wenzel von Březan war ein Ministeriale der Herren von Sternberg.
154 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern Wettern dem Wancko von Wettern Edlman frassen auf das Graümet vndt den Habern vndt flugen so dig gleich ainer Wolken, so den Sonnenschein verschattet haben vmb der grossen Menge ihrer. 15) Anno domini 1476 die Teutschen auß Össterreich, deren Haubtman wardt Herr Scherffenberger, zuegen auf die Graczer Herrschafft an We- leschin an, den sie auch aingenommen vnndt alda den Leuthen deß Herrn von Rosenberg groß Schaden zuegefuegt. Vnndt obwol die Rosenberge- rischen mit den Cromauern vndt Wittingauern zuesamb sie wegkverdrieben vndt etwaß ihr gefangen genomen, so haben doch die Teutschen das Guet mit Vieh vnndt Leuthen deß maissten Thaillß in Teutschlandt ge- bracht. Dahero der Herr Bohuslaw dem Kaiser dieses durch Schreiben getauret vnndt protestieret, dieweillen ihme Gewalt vnndt Vnrecht von seinen Vndterthanen geschiecht, vnndt wie sie seinen Diener vnangesagter gefangen hetten; darumben daß er sich willenß ist wieder zue rechnen vnndt die ihme anverdrautte Herrschafften zue deffendieren vnndt negst maisster Mögligkait sich zue erhollen. 16) So haben auch die Osterreicher den Behmen abgesagt, vnndt also ainander neuer Scharmüczel erstandten vnndt nit wenigeß Verderben mit sich gebracht. Wenczl von Brscheschan, Purgkraf auff Ottenschlag im 1478.17) Nachdem nun der Herr Woko von seinem Herrn Bruedern, wie ob- gedacht, die Regierung deß Hauses ihme abgetretten auf sich hatte, weillen er etwaß noch zue iung, mit Rath seiner Fraw Muetter vnndt der Freundt- schafft in solchem wehrenden Vnfrieden vnndt Notturfften seines Hauses erbatte er den Herrn Bohuslaw Schwamberger, daß er auf sich die vatter- liche Procur- vndt Gerbhabschafft nemmen vndt das Hauß Rosenberg zue ihrem Nucz vndt Frommen regieren wolte. Deme er sich mit seinem Bruedern, dem Petr, als ihrem Vatter befolhen hatte, dan der Herr Hannß3 von Rosenberg, guetter Gedechtnuß ihrer Vatter, an ihren Erbschafften neben dem Konig Matiaschen sehr vill [pag. 141] zuegeseczt vnndt ver- lohren mehr alß welcher ainer Herr in Behmen. Hat derowegen dieser Herr also wol gethan vnndt auß Lieb, so er zue ihnen gehabt, auch wegen der Schwegerschafft, dieweillen er ihr Mahm aine fur Ehegemahl gehabt, wie obgedacht worden, vnndt haben sich ainß vndter ainander also beredet im 1474: M. 15) Im Jahre 1475 ist das Fest der Himmelfahrt Mariens (15. August) nicht mit einem Freitag, sondern mit einem Dienstag zusammengefallen. 16) Eine Abschrift des Absagebriefes Bohuslaws von Schwanberg an den Kaiser (ddto. 10. September 1476) befindet sich im Archive des Landesmuseums zu Prag. — Die Plünderung der Rosenberg'schen Ortschaften in Südböhmen durch Bernhard von Schärfenberg hatte jedoch schon im September 1475 stattgefunden. Siehe Böhm, Zur Gesch. der österreichisch-böhmischen Grenzfehden (Notizen- blatt 1855, S. 502); Mareš, Jindřich Roubík z Hlavatec (Časopis musea kr. če- ského, 1881, S. 217 u. ff.); Cori, Die Grenzfehden zwischen Böhmen u. Ober- österreich zur Zeit des K. Friedrich III. (44. Bericht über das Museum Fran- cisco-Carolinum in Linz.) 17) Wenzel von Březan war ein Ministeriale der Herren von Sternberg.
Strana 155
1474—1478. 155 Gegen dieser Berednuß der Herr Gerhab sich also verschrieben: I0IOOI. 18) Nach verrichten beeder Seiten gegen ainander Verschreibungen hat sich dieser Herr von Schwamberg alleß Fleisses vnndt Trey deß Regi- ments deß Hauses angenommen, vndt weillen noch alleweillen Vnrhue vnndt Krieg, wie in Behmen, so auch mit den Österreichern, wehreten vnndt schadliche Ainfahl in Behmen geschehen waren, dan die Chlumer vndt Suchdoler 19) von den Ossterreichern gar offt haben laiden muessen, darumben er mit seinem vnndt seiner Freundtschafft Volkh zum offter dem Hauß Ro- senberg zue Hulff geczogen vnndt die Feundt durch ainander geiagt, endt- zwischen auch allwege deß Hauses Schuldenlast nach vnndt nach geledigt, gemindert vnndt das Fromme der Weisen seines aigenes Gesundts vnge- sparter gesuecht. Bey Zeiten dieß Schwambergers seindt gewesen Diener deß Hauß von Rosenberg diese : 1476: Joan Lukowský von Trusenicz, Haubtman zue Sobislaw; 20) 1477: Jobst von Prak, Haubtman in Wittingau, vndt Rusin von Bzy, sein Gehulff vndt anderer Haubtman, 1478;21) 22) 1477: Petr Stupenský z Huschnie, Haubtman zue Rosenberg; Huslaw (sic) von Schwamberg; 23) Kundrat von Petrowicz, Purkaf (sic) zue Cromaw; Prschibik Had von Pabienicz, Regent auf Krumaw; Suk, Purkraf zue Chustnik, Gregor Klaricz, Cammerschreiber vndt Mitregent, Wenczl von Rowný, Kanczler, Jobst von Prak, erstens Haubtman auf Wittingaw, 1477, nach- mallen auf Rosenberg, 1478, Leonhardt Markwart von Hradko, Haubtman auf Wittingaw. Demnach beederseits die Ossterreicher so wol auch der Bohuslaw von Schwamberg in dem Verderben ainander verdrossen, hat man zwischen beeden Thaillen, dem Kaiser, seinem österreichischen Volk vndt auch dem Bohuslaw von Schwamberg vndt Behmen, gehandlet vndt abgehandlet durch [pag. 142] den Herrn Benesch von Weitmillen vndt Burgan von Guetten- stain erstlichen ven dem Palmsontag biß Pfingsten vndt andermalß von Egidij biß neuen Jahrs. 24) Ist aber der Abredt nach der Stilstandt nit 1476, 1478: 1476: 1478: 18) Dass hier die Aufnahme des Wortlautes beider Verträge unterblieb, ist umso mehr zu bedauern, als die diesbezuglichen Schriftstücke gegenwärtig wahr- scheinlich gar nicht mehr existieren. 19) Die Bewohner von Chlumetz und Suchenthal bei Wittingau. Siehe Archiv český, VIII. S. 127 u. 157. 20) Derselbe war wohl ein Ministeriale der Herren von Sternberg. 21) Jodok von Bruck uud Ruzín von Bzí. 22) Peter Stupenský von Huzná. 23) Bohuslaw von Schwanberg. 24) Mir ist nur ein derartiger Vertrag zwischeu Bohuslaw von Schwanberg und K. Friedrich III. bekannt. Derselbe wurde in Wien am 20. April 1477 ge- schlossen, und es vereinigten sich darin beide Parteien zu einem Waffenstillstande
1474—1478. 155 Gegen dieser Berednuß der Herr Gerhab sich also verschrieben: I0IOOI. 18) Nach verrichten beeder Seiten gegen ainander Verschreibungen hat sich dieser Herr von Schwamberg alleß Fleisses vnndt Trey deß Regi- ments deß Hauses angenommen, vndt weillen noch alleweillen Vnrhue vnndt Krieg, wie in Behmen, so auch mit den Österreichern, wehreten vnndt schadliche Ainfahl in Behmen geschehen waren, dan die Chlumer vndt Suchdoler 19) von den Ossterreichern gar offt haben laiden muessen, darumben er mit seinem vnndt seiner Freundtschafft Volkh zum offter dem Hauß Ro- senberg zue Hulff geczogen vnndt die Feundt durch ainander geiagt, endt- zwischen auch allwege deß Hauses Schuldenlast nach vnndt nach geledigt, gemindert vnndt das Fromme der Weisen seines aigenes Gesundts vnge- sparter gesuecht. Bey Zeiten dieß Schwambergers seindt gewesen Diener deß Hauß von Rosenberg diese : 1476: Joan Lukowský von Trusenicz, Haubtman zue Sobislaw; 20) 1477: Jobst von Prak, Haubtman in Wittingau, vndt Rusin von Bzy, sein Gehulff vndt anderer Haubtman, 1478;21) 22) 1477: Petr Stupenský z Huschnie, Haubtman zue Rosenberg; Huslaw (sic) von Schwamberg; 23) Kundrat von Petrowicz, Purkaf (sic) zue Cromaw; Prschibik Had von Pabienicz, Regent auf Krumaw; Suk, Purkraf zue Chustnik, Gregor Klaricz, Cammerschreiber vndt Mitregent, Wenczl von Rowný, Kanczler, Jobst von Prak, erstens Haubtman auf Wittingaw, 1477, nach- mallen auf Rosenberg, 1478, Leonhardt Markwart von Hradko, Haubtman auf Wittingaw. Demnach beederseits die Ossterreicher so wol auch der Bohuslaw von Schwamberg in dem Verderben ainander verdrossen, hat man zwischen beeden Thaillen, dem Kaiser, seinem österreichischen Volk vndt auch dem Bohuslaw von Schwamberg vndt Behmen, gehandlet vndt abgehandlet durch [pag. 142] den Herrn Benesch von Weitmillen vndt Burgan von Guetten- stain erstlichen ven dem Palmsontag biß Pfingsten vndt andermalß von Egidij biß neuen Jahrs. 24) Ist aber der Abredt nach der Stilstandt nit 1476, 1478: 1476: 1478: 18) Dass hier die Aufnahme des Wortlautes beider Verträge unterblieb, ist umso mehr zu bedauern, als die diesbezuglichen Schriftstücke gegenwärtig wahr- scheinlich gar nicht mehr existieren. 19) Die Bewohner von Chlumetz und Suchenthal bei Wittingau. Siehe Archiv český, VIII. S. 127 u. 157. 20) Derselbe war wohl ein Ministeriale der Herren von Sternberg. 21) Jodok von Bruck uud Ruzín von Bzí. 22) Peter Stupenský von Huzná. 23) Bohuslaw von Schwanberg. 24) Mir ist nur ein derartiger Vertrag zwischeu Bohuslaw von Schwanberg und K. Friedrich III. bekannt. Derselbe wurde in Wien am 20. April 1477 ge- schlossen, und es vereinigten sich darin beide Parteien zu einem Waffenstillstande
Strana 156
156 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. gehalten worden, dan die Teutschen haben nit aufgehort, Schaden zue thuen. Danenhero der Schwamberger mit aller Macht seines Volkhs vmdt der Rosenbergerischen dritten Mahns, ohne die Besolten vndt Reiterey, auch der dienstbahren Edelleuth vndt seiner Diener, so personlich bei vndt mit ihme aufgeczogen aufgemanter, die Cromauer gaben 10 Pferdt hierczue, welches alleß zuesamben geczogen wardt deß Monats Octobriß, damit auch nit gefeiret, sondern denen Teutschen im Brennen die Leuth weg in Behmen geführt, gethan vndt angethan hatte. Der Khaiser begerte am Schwamberger, daß er den Stilstandt weiter halte biß auf Liechtmessen, daß er ihme will ain Billich erstatten, vndt beschreib ihn nach Crembs mit ainem sicheren Glaidt auf den Tag der hailligen 3 Konig. Vnndt ist also der Krieg abermallen nit wegen deß Stilstandts, sondern der Khelte halber darniedergelegen. 25) Selbiger Zeit hat der Herr Graffeneker, deß Herrn Woken von Rosenberg Schwager, Graczen ingehabt. Nachdem er sich aber besorgte, daß weillen der vngerische Konig seinen Vatter finge, damit er auch alda nit gefangen werde, begabe er sich auf Cromaw mit 20 seiner Soldaten vndt alda aine Zeit lang sich aufgehalten. Alda ist mit gehandlet vndt er- handlet worden, daß er Graczen wieder dem Hauß von Rosenberg ab- getretten. 26) Der Bohuslaw von Schwamberg anstat deß Herrn Zdenko von Stern- berg ist von dem Konig Matiasch gemacht worden zue Haubtman vber alle Lander deß Konigreich Behaimben, hat auch auf sich gehabt daß obristen Hoffmaisters Ambt deß Konigreich Behaimb, ist auch der Budweiser, Pilsner vndt anderer Stette, die bey dem Konig Mathiaß gehalten haben, obrisster Regent gewesen. 27) Es ist vorhero angedeutet, daß der Raubik vergangener Jahre habe aingenommen Netolicz vndt druber von dem Konig Wladislao ihme eine Verschreibung zuewegen gebracht. AlB haben der Bohuslaw von Schwam- berg mit dem Herrn Wokone von Rosenberg, damit die möchten wieder dem Hauß Rosenberg restituiret sein, beede darczue gethan, vndt nach- dem sie bei 2000 Volkhs zuesambenbrachten, nammen sie es dem Raubik bis zum nächstkünftigen St. Michaelstage (29. September 1477). Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7113. Monumenta Habsburgica, I. S. 505. — Dieser Waffenstillstand wurde am 24. September 1477 bis zum 1. Jänner 1478, am 31. December 1477 bis zum 24. April 1478 und am 19. Juni 1478 bis zum 15. Juni 1479 verlängert. Monumenta Habsburg., II. S. 516, 517 u. 670. 25) Diese Stelle bezieht sich auf den Kremser Landtag, der auf den 6. Jänner 1478 anberaumt gewesen ist. Siehe Monumenta Habsburgica, II. S. 127. 26) Gratzen war nicht an Wolf von Grafeneck, den Schwager Woks II. von Rosenberg, sondern an den Vater desselben, den Freiherrn Ulrich von Gra- feneck, verpfändet. Ausgelöst wurde die Herrschaft von den Rosenbergern erst nach dem Tode Wolfs von Grafeneck, nämlich im Jahre 1486. Siehe die ungemein fehlerhaft abgedruckten Urkunden bei Teichl, Gesch. v. Gratzen, S. 324 u. 325. 27) Die Würde eines Landeshauptmanns wurde dem Schwanberger bei der Zusammenkunft der Anhänger des Königs Matthias in Budweis in den letzten Tagen des Monates Jänner 1477 verliehen. Siehe Archiv český, VI. S. 54.
156 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. gehalten worden, dan die Teutschen haben nit aufgehort, Schaden zue thuen. Danenhero der Schwamberger mit aller Macht seines Volkhs vmdt der Rosenbergerischen dritten Mahns, ohne die Besolten vndt Reiterey, auch der dienstbahren Edelleuth vndt seiner Diener, so personlich bei vndt mit ihme aufgeczogen aufgemanter, die Cromauer gaben 10 Pferdt hierczue, welches alleß zuesamben geczogen wardt deß Monats Octobriß, damit auch nit gefeiret, sondern denen Teutschen im Brennen die Leuth weg in Behmen geführt, gethan vndt angethan hatte. Der Khaiser begerte am Schwamberger, daß er den Stilstandt weiter halte biß auf Liechtmessen, daß er ihme will ain Billich erstatten, vndt beschreib ihn nach Crembs mit ainem sicheren Glaidt auf den Tag der hailligen 3 Konig. Vnndt ist also der Krieg abermallen nit wegen deß Stilstandts, sondern der Khelte halber darniedergelegen. 25) Selbiger Zeit hat der Herr Graffeneker, deß Herrn Woken von Rosenberg Schwager, Graczen ingehabt. Nachdem er sich aber besorgte, daß weillen der vngerische Konig seinen Vatter finge, damit er auch alda nit gefangen werde, begabe er sich auf Cromaw mit 20 seiner Soldaten vndt alda aine Zeit lang sich aufgehalten. Alda ist mit gehandlet vndt er- handlet worden, daß er Graczen wieder dem Hauß von Rosenberg ab- getretten. 26) Der Bohuslaw von Schwamberg anstat deß Herrn Zdenko von Stern- berg ist von dem Konig Matiasch gemacht worden zue Haubtman vber alle Lander deß Konigreich Behaimben, hat auch auf sich gehabt daß obristen Hoffmaisters Ambt deß Konigreich Behaimb, ist auch der Budweiser, Pilsner vndt anderer Stette, die bey dem Konig Mathiaß gehalten haben, obrisster Regent gewesen. 27) Es ist vorhero angedeutet, daß der Raubik vergangener Jahre habe aingenommen Netolicz vndt druber von dem Konig Wladislao ihme eine Verschreibung zuewegen gebracht. AlB haben der Bohuslaw von Schwam- berg mit dem Herrn Wokone von Rosenberg, damit die möchten wieder dem Hauß Rosenberg restituiret sein, beede darczue gethan, vndt nach- dem sie bei 2000 Volkhs zuesambenbrachten, nammen sie es dem Raubik bis zum nächstkünftigen St. Michaelstage (29. September 1477). Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7113. Monumenta Habsburgica, I. S. 505. — Dieser Waffenstillstand wurde am 24. September 1477 bis zum 1. Jänner 1478, am 31. December 1477 bis zum 24. April 1478 und am 19. Juni 1478 bis zum 15. Juni 1479 verlängert. Monumenta Habsburg., II. S. 516, 517 u. 670. 25) Diese Stelle bezieht sich auf den Kremser Landtag, der auf den 6. Jänner 1478 anberaumt gewesen ist. Siehe Monumenta Habsburgica, II. S. 127. 26) Gratzen war nicht an Wolf von Grafeneck, den Schwager Woks II. von Rosenberg, sondern an den Vater desselben, den Freiherrn Ulrich von Gra- feneck, verpfändet. Ausgelöst wurde die Herrschaft von den Rosenbergern erst nach dem Tode Wolfs von Grafeneck, nämlich im Jahre 1486. Siehe die ungemein fehlerhaft abgedruckten Urkunden bei Teichl, Gesch. v. Gratzen, S. 324 u. 325. 27) Die Würde eines Landeshauptmanns wurde dem Schwanberger bei der Zusammenkunft der Anhänger des Königs Matthias in Budweis in den letzten Tagen des Monates Jänner 1477 verliehen. Siehe Archiv český, VI. S. 54.
Strana 157
1474—1478. 157 wieder mit Macht vnndt diemuetigeten ihn. Die Leuth gelobten ihnen an; doch nichts [pag. 143] desto minderer deß Konigs Verschreibung vnange- griffen, haben sie dem Raubik seine daran verschriebene Summa endt- richtet vnndt also Netolicz wieder dem Hauß Rosenberg zuegestöllet. 28) Desselbigen Jahrs auf den anderen Tag nach Mariae Gebuhrt ist das Schloß Herschlag bestigen von dem obbeschriebenen Bernhardt Scherffenberger vndt den Freistettern vndt anderen der Ossterreicher, deß anderen Jahrs aber hernach gancz zerstöret vnndt verwust worden, also daß nit ain Stain auf dem anderen geblieben. Dessen wardt Herr ainer mit Nahmen Herr Hlawatsch, welcher ihn aingenommen im 1475. Jahr in Viglia (sic) St. Andreae von den Ossterreichern, den (sic) sie sich hatten bemechtigt im 1433 sambt dem Herrn von Schwamberg. 29) Item es wardt auch aingenommen vnndter dem Stilstandt mit Fortl am Sonntag Judica 30) die Stadt Rosenberg, welche man bestigen nacht- licher Weille, dieselbig gar außgeblindert gancz vnndt die Herrschafft sehr beraubt vndt abgebrent. Das wardt geschehen durch den Scherffen- berger, so der Freistetter Haubtman gewesen ist, welcher nachmallen von dem Herrn Woken von Krumaw vndt durch sein zuesambgebrachtes Volk vberfallen vmdt auß der Herrschafft verdrieben. Demnach vergangenen Jahrs der Stilstandt gemacht wardt biß auf das 1478. Jahr. Nachdem aber solcher Stilstandt voruber wardt, ist wieder getroffen worden biß auf Georgij. Inmittelst sollen die Mitler, das ist dar Herr Hanns von Werdenberg vnndt Reinprecht von Walsee, vmb Restituirung der Schäden durch sicher Gleith zwischen denen Parthaien handlen. 31) Selbigen 1478. Jahrs in der Fasstnacht ist der Bohuslaw von Schwamberg durch den Khaisers (sic) Matiaschen Abgesandten, alß Jaro- slaum von Boschkowicz, durch ain freundtliches-Brieffel, alß hette er mit ihme besonderlich wegen notwendigen fleissigen Sachen zue reden, ge- lokter in Behm.-Budweiß gefangen worden, in die Aisen gethan ohne ainige Schuldt vndt von dannen also gebracht worden biß auf das Schloß Spilberg ob der Stadt Brün vndt alda zue Brün etlich Wochen verblieben, 28, Netolitz haben die Rosenberger erst nach dem Tode Heinrich Roubiks von Hlawatetz, nämlich am 11. December 1477, wiedererlangt. Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 521 u. ff. 29) Die letzte von diesen Angaben muss nach den Ausführungen bei Mareš, Jindřich Roubík z Hlavatec (Časopis musea kr. česk., 1881, S. 87) und bei Sedláček, Hrady, III, S. 285, sowie nach einer Urkunde im Archiv český, VIII. S. 148 u. 149, darart richtiggestellt werden, dass Herschlag erst am 20. September 1474 in den gemeinschaftlichen Besitz Georgs von Schaun berg und Heinrichs von Rosenberg kam. Wenn überhaupt die Feste durch Bernhard von Schärfen- berg erobert und ein Jahr darauf zerstört worden ist, so kann ersteres nur im Jahre 1477 und letzteres nur im Jahre 1478 geschehen sein. 30) D. i. am 23. März 1477. 31) Siehe die diesbezügliche Urkunde bei Chmel, Monumenta Habsburgica, II. S. 516 u. 517. — Darnach war der erste von den beiden Friedensvermittlern der Graf Haug (nicht Hans) von Werdenberg.
1474—1478. 157 wieder mit Macht vnndt diemuetigeten ihn. Die Leuth gelobten ihnen an; doch nichts [pag. 143] desto minderer deß Konigs Verschreibung vnange- griffen, haben sie dem Raubik seine daran verschriebene Summa endt- richtet vnndt also Netolicz wieder dem Hauß Rosenberg zuegestöllet. 28) Desselbigen Jahrs auf den anderen Tag nach Mariae Gebuhrt ist das Schloß Herschlag bestigen von dem obbeschriebenen Bernhardt Scherffenberger vndt den Freistettern vndt anderen der Ossterreicher, deß anderen Jahrs aber hernach gancz zerstöret vnndt verwust worden, also daß nit ain Stain auf dem anderen geblieben. Dessen wardt Herr ainer mit Nahmen Herr Hlawatsch, welcher ihn aingenommen im 1475. Jahr in Viglia (sic) St. Andreae von den Ossterreichern, den (sic) sie sich hatten bemechtigt im 1433 sambt dem Herrn von Schwamberg. 29) Item es wardt auch aingenommen vnndter dem Stilstandt mit Fortl am Sonntag Judica 30) die Stadt Rosenberg, welche man bestigen nacht- licher Weille, dieselbig gar außgeblindert gancz vnndt die Herrschafft sehr beraubt vndt abgebrent. Das wardt geschehen durch den Scherffen- berger, so der Freistetter Haubtman gewesen ist, welcher nachmallen von dem Herrn Woken von Krumaw vndt durch sein zuesambgebrachtes Volk vberfallen vmdt auß der Herrschafft verdrieben. Demnach vergangenen Jahrs der Stilstandt gemacht wardt biß auf das 1478. Jahr. Nachdem aber solcher Stilstandt voruber wardt, ist wieder getroffen worden biß auf Georgij. Inmittelst sollen die Mitler, das ist dar Herr Hanns von Werdenberg vnndt Reinprecht von Walsee, vmb Restituirung der Schäden durch sicher Gleith zwischen denen Parthaien handlen. 31) Selbigen 1478. Jahrs in der Fasstnacht ist der Bohuslaw von Schwamberg durch den Khaisers (sic) Matiaschen Abgesandten, alß Jaro- slaum von Boschkowicz, durch ain freundtliches-Brieffel, alß hette er mit ihme besonderlich wegen notwendigen fleissigen Sachen zue reden, ge- lokter in Behm.-Budweiß gefangen worden, in die Aisen gethan ohne ainige Schuldt vndt von dannen also gebracht worden biß auf das Schloß Spilberg ob der Stadt Brün vndt alda zue Brün etlich Wochen verblieben, 28, Netolitz haben die Rosenberger erst nach dem Tode Heinrich Roubiks von Hlawatetz, nämlich am 11. December 1477, wiedererlangt. Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 521 u. ff. 29) Die letzte von diesen Angaben muss nach den Ausführungen bei Mareš, Jindřich Roubík z Hlavatec (Časopis musea kr. česk., 1881, S. 87) und bei Sedláček, Hrady, III, S. 285, sowie nach einer Urkunde im Archiv český, VIII. S. 148 u. 149, darart richtiggestellt werden, dass Herschlag erst am 20. September 1474 in den gemeinschaftlichen Besitz Georgs von Schaun berg und Heinrichs von Rosenberg kam. Wenn überhaupt die Feste durch Bernhard von Schärfen- berg erobert und ein Jahr darauf zerstört worden ist, so kann ersteres nur im Jahre 1477 und letzteres nur im Jahre 1478 geschehen sein. 30) D. i. am 23. März 1477. 31) Siehe die diesbezügliche Urkunde bei Chmel, Monumenta Habsburgica, II. S. 516 u. 517. — Darnach war der erste von den beiden Friedensvermittlern der Graf Haug (nicht Hans) von Werdenberg.
Strana 158
158 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. biß ihme der Konig ainen Tag benendt, sich auff Offen vor seiner Person zue stöllen, das ist von dem Osstermontag innerhalb 4 Wochen. Alß er sich aber mit dem marischen Bischof vndt Herren ehender vor der Zeit gestöllet vndt den Konig neben deß Königs vnndt anderer Furssten fur ihme geschehenen Intercessionen gebetten, ihne deß Arressts zue endt- lassen, liesse ihn der Konig nach etlicher Zeit loß. Endtzwischen hat der Hinko, Sohn deß Herrn von Sternberg, [pag. 144] das Hauß Rosenberg verwaltet vndt regieret mit allem Fleiß vndt Achtsambkait. Haben sich 32) auch mit dem Herrn Wokhen treulich bemhuet vmb Erledigung deß Herren. Vnndt alß dieser Herr Hincko mit 40 Pferdt gegen Budweiß nach Wittingaw, dan ihme deß Feundts halben derselben Strassen nach am siche- rissten gedunkete, hat doch nit endtgehen mögen mit den Feundten von Franmberg der Seiten deß Ladisslai zue scharmiczieren; hat derowegen müessen scharmüczieren, also daß von iener Seiten sie den iungen Petr Drachowecz darnieder gemacht, vnndt dieserseits dem Herrn von Schwam- berg ainer, so Zankl hieß, verwundet wardt. Dieß geschach den Sambstag vor Sontag Quasimodo geniti. 33) Der Herr Wok, alß er ain Schreiben außgebracht von seinem Herrn, dem Barfurssten, vnndt Konig Wladislaio in Behmen an den Konig Ma- tiaschen, reisste er nach Offen, daß er besueche seinen erwolten Vatter, den Herrn Bohuslaw von Schwamberg, in seiner Gefengnußs, vnndt darbey brachte das an ihne : „Lieber Herr Vatter! Demnach ich euch maine Herrschafften anuer- trauet hab, vndt ihr habt main vnndt mainer Brueder Frommes fleissig gehandlet vnndt sorget, daruor ich euch hochlich dankhe, bin auch, ob Got woll, gesinnet sambt mainen Bruedern, gegen euch solches zu uer- diennen. Dieweillen aber der Almechtig diese Gefengnuß auf euch ver- hengt, die Minicher iung- vndt alte Furssten aber mier gerathen, also wie ich euch guetwillig das Regiment maines Hauses abgetretten vnndt ir es auch auf sich guetwillig angenommen habt, daß ich euch vmb Resignier- vnndt Abfierung wieder dessen begeren sollte mit diesem fehren Vermel- den, daß ich vrsach diesen eur Arrests mit mainen Herrschafften in aine grosse Gefahr gestöllt wäre: derowegen, main Herr Vatter, ich bitte euch, daß ir mier solches Regiment wieder vollig abtretten werdet. Ich wil mit der Hülff Gotteß das Fromme maineß Hauses, doch ohne Außschliessung “ 34) eures Raths, zue suechen nit vndterlassen." 32) Über Bohuslaw von Schwanherg siehe Časopis mus. kr. česk., 1830, S. 267—271, sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. a, S. 170 u. ff. — Aus einigen im Archiv český, III. S. 388 u. ff.; VI. S. 60, 162, 163 u. 166, abgedruckten Briefen erfahren wir Näheres über seine Gefangennahme am 30. Jänner 1478 (also nicht in der Fastnacht oder am 3. Februar) und über seine Schicksale in der Gefangenschaft. Sein Nachfolger in der Verwaltung der Rosenberg'schen Güter war sein ältester Sohn Hynek. 33) D. i. am 28. März 1478. 34) Der böhmische Wortlaut dieses Briefes ist im Archiv český, IX. S. 219, abgedruckt.
158 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. biß ihme der Konig ainen Tag benendt, sich auff Offen vor seiner Person zue stöllen, das ist von dem Osstermontag innerhalb 4 Wochen. Alß er sich aber mit dem marischen Bischof vndt Herren ehender vor der Zeit gestöllet vndt den Konig neben deß Königs vnndt anderer Furssten fur ihme geschehenen Intercessionen gebetten, ihne deß Arressts zue endt- lassen, liesse ihn der Konig nach etlicher Zeit loß. Endtzwischen hat der Hinko, Sohn deß Herrn von Sternberg, [pag. 144] das Hauß Rosenberg verwaltet vndt regieret mit allem Fleiß vndt Achtsambkait. Haben sich 32) auch mit dem Herrn Wokhen treulich bemhuet vmb Erledigung deß Herren. Vnndt alß dieser Herr Hincko mit 40 Pferdt gegen Budweiß nach Wittingaw, dan ihme deß Feundts halben derselben Strassen nach am siche- rissten gedunkete, hat doch nit endtgehen mögen mit den Feundten von Franmberg der Seiten deß Ladisslai zue scharmiczieren; hat derowegen müessen scharmüczieren, also daß von iener Seiten sie den iungen Petr Drachowecz darnieder gemacht, vnndt dieserseits dem Herrn von Schwam- berg ainer, so Zankl hieß, verwundet wardt. Dieß geschach den Sambstag vor Sontag Quasimodo geniti. 33) Der Herr Wok, alß er ain Schreiben außgebracht von seinem Herrn, dem Barfurssten, vnndt Konig Wladislaio in Behmen an den Konig Ma- tiaschen, reisste er nach Offen, daß er besueche seinen erwolten Vatter, den Herrn Bohuslaw von Schwamberg, in seiner Gefengnußs, vnndt darbey brachte das an ihne : „Lieber Herr Vatter! Demnach ich euch maine Herrschafften anuer- trauet hab, vndt ihr habt main vnndt mainer Brueder Frommes fleissig gehandlet vnndt sorget, daruor ich euch hochlich dankhe, bin auch, ob Got woll, gesinnet sambt mainen Bruedern, gegen euch solches zu uer- diennen. Dieweillen aber der Almechtig diese Gefengnuß auf euch ver- hengt, die Minicher iung- vndt alte Furssten aber mier gerathen, also wie ich euch guetwillig das Regiment maines Hauses abgetretten vnndt ir es auch auf sich guetwillig angenommen habt, daß ich euch vmb Resignier- vnndt Abfierung wieder dessen begeren sollte mit diesem fehren Vermel- den, daß ich vrsach diesen eur Arrests mit mainen Herrschafften in aine grosse Gefahr gestöllt wäre: derowegen, main Herr Vatter, ich bitte euch, daß ir mier solches Regiment wieder vollig abtretten werdet. Ich wil mit der Hülff Gotteß das Fromme maineß Hauses, doch ohne Außschliessung “ 34) eures Raths, zue suechen nit vndterlassen." 32) Über Bohuslaw von Schwanherg siehe Časopis mus. kr. česk., 1830, S. 267—271, sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. a, S. 170 u. ff. — Aus einigen im Archiv český, III. S. 388 u. ff.; VI. S. 60, 162, 163 u. 166, abgedruckten Briefen erfahren wir Näheres über seine Gefangennahme am 30. Jänner 1478 (also nicht in der Fastnacht oder am 3. Februar) und über seine Schicksale in der Gefangenschaft. Sein Nachfolger in der Verwaltung der Rosenberg'schen Güter war sein ältester Sohn Hynek. 33) D. i. am 28. März 1478. 34) Der böhmische Wortlaut dieses Briefes ist im Archiv český, IX. S. 219, abgedruckt.
Strana 159
1475—1478. 159 Vberdieß hatt er noch daß Regiment deß Hauses auf sich 3 Jahr. lang gehabt; doch bewilligte er, daß der Herr Wok das Regiment vbernam. Vnndt wie er auß Vngern kam, dratte er ihme es vollig vndt guetwillig ab. [pag. 145] Die Vrsach deß Schwambergers Gefengnuß ist gewesen, (möchte der Konig Mathiaß andere vorwenden), daß er Schwamberger wieder den jungen Konig Ladislaum mit anderen, so sich an den vngerischen Konig hielten, nit practicieren vnndt puntieren wöllen, obwollen er nichts vor sich in Tractierung deß Friedenß ohne seinen al3 seines Herrens Willen genommen, weder wieder Recht, Ordnung vnndt Gerechtigkait ge- lebt, vil weniger darumben, daß er das Landt mehr aufrieren oder ver- derben lassen sollte, nit gestandten, sondern lieber mit den Teutschen sich herumbengeiagt, auch darczue nit zuegelassen, den Paan wieder die Husyten zue Crommau dem Pfarer zue publicieren vndt zu uerkindigen im 1477. Jahr. Der Jobst von Pruk, Haubtman zue Wittingau, ist von ainem Streiff auß Ossterreich kommen ohne Schaden vnndt geczogen bey Zwetl voruber auf Weitrach vnndt von dannen auf Kameik vnndt nach Litschaw vndt dan auch biß auf Wittingau; hat erobert bey 1200 vngerischer Gulden, der Gefangenen brachte er mit 66, aber nit vill Viech. Vnndt dieweillen ihme dießmallen gelungen, hette er Lust, etwaß Mehrers an Gelt vndt Viech zu eriagen. 35) Nachmallen, den Freitag von Vrbani, fielle der Leonhart von Hradko, Mithaubtman zue Wittingaw, in Ossterreich bey Waiden, bekam vnndt nam hinweg alda anderthalb fP Khue vndt 24 Roßwerg (sic), vndt wan ers nit vmb aine halbe Stundt vsrsaumbt hette, hette er mogen haben bey 16 f? der Khue. Wardt auß auf diesem Streiff stark mit 200 Reutern vndt 800 zue Fueß. 36) Der Herr Woko hat schon in dem Monat Octobris, am Tag vnser lieben Frauen, wieder die Regierung auf sich gehabt. 37) Nun wollen wier wieder zue der Historien deß Herrn Woken kheren. Alß3 nun, wie obgedacht, im anno 1475 der Herr Wok das Regiment deß Hauß Rosenberg dem Herrn von Schwamberg abgetretten hatte, be- gabe er sich zue dem Ludwiko Pahrfurssten vndt seinem Sohne nach Minichen vndt zuesagte sich in Diensten. Aber er ist mehreren Thaill3 35) Dies geschah am 31. März 1477. — Siehe den mit diesem Berichte nicht ganz übereinstimmenden Brief Jodoks von Bruck an Bohuslaw von Schwanberg (ddto. Wittingau, 1. April 1477) im Archiv český, III. S. 385 u. 386. 36) Diesem Berichte zufolge wäre Leonhard Markward von Hradek an 22. Mai 1478 in Niederösterreich eingefallen. Aus einem seiner Briefe (abgedruckt im Archiv český, IX. S. 235) geht aber hervor, dass er sich an diesem Tage noch in Wit- tingau aufhielt. Dagegen lesen wir in seinem Briefe an den Krumauer Burg- grafen Konrad von Petrowitz vom 4. Juni 1478 (Archiv český, IX. S. 237 u. 238), er sei mit seinem Kriegsvolke in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1478 bis hinter die niederösterreichische Ortschaft Weiden gekommen und habe dort 21/2 Schock Kühe und 2 Schock Schafe erbeutet. 37) Im October ist nie ein Marienfest gefeiert worden. Entschieden muss man hier den Monat September 1478 annehmen, in welchem Wok von Rosenberg thatsächlich schon die Güter seines Hauses verwaltete.
1475—1478. 159 Vberdieß hatt er noch daß Regiment deß Hauses auf sich 3 Jahr. lang gehabt; doch bewilligte er, daß der Herr Wok das Regiment vbernam. Vnndt wie er auß Vngern kam, dratte er ihme es vollig vndt guetwillig ab. [pag. 145] Die Vrsach deß Schwambergers Gefengnuß ist gewesen, (möchte der Konig Mathiaß andere vorwenden), daß er Schwamberger wieder den jungen Konig Ladislaum mit anderen, so sich an den vngerischen Konig hielten, nit practicieren vnndt puntieren wöllen, obwollen er nichts vor sich in Tractierung deß Friedenß ohne seinen al3 seines Herrens Willen genommen, weder wieder Recht, Ordnung vnndt Gerechtigkait ge- lebt, vil weniger darumben, daß er das Landt mehr aufrieren oder ver- derben lassen sollte, nit gestandten, sondern lieber mit den Teutschen sich herumbengeiagt, auch darczue nit zuegelassen, den Paan wieder die Husyten zue Crommau dem Pfarer zue publicieren vndt zu uerkindigen im 1477. Jahr. Der Jobst von Pruk, Haubtman zue Wittingau, ist von ainem Streiff auß Ossterreich kommen ohne Schaden vnndt geczogen bey Zwetl voruber auf Weitrach vnndt von dannen auf Kameik vnndt nach Litschaw vndt dan auch biß auf Wittingau; hat erobert bey 1200 vngerischer Gulden, der Gefangenen brachte er mit 66, aber nit vill Viech. Vnndt dieweillen ihme dießmallen gelungen, hette er Lust, etwaß Mehrers an Gelt vndt Viech zu eriagen. 35) Nachmallen, den Freitag von Vrbani, fielle der Leonhart von Hradko, Mithaubtman zue Wittingaw, in Ossterreich bey Waiden, bekam vnndt nam hinweg alda anderthalb fP Khue vndt 24 Roßwerg (sic), vndt wan ers nit vmb aine halbe Stundt vsrsaumbt hette, hette er mogen haben bey 16 f? der Khue. Wardt auß auf diesem Streiff stark mit 200 Reutern vndt 800 zue Fueß. 36) Der Herr Woko hat schon in dem Monat Octobris, am Tag vnser lieben Frauen, wieder die Regierung auf sich gehabt. 37) Nun wollen wier wieder zue der Historien deß Herrn Woken kheren. Alß3 nun, wie obgedacht, im anno 1475 der Herr Wok das Regiment deß Hauß Rosenberg dem Herrn von Schwamberg abgetretten hatte, be- gabe er sich zue dem Ludwiko Pahrfurssten vndt seinem Sohne nach Minichen vndt zuesagte sich in Diensten. Aber er ist mehreren Thaill3 35) Dies geschah am 31. März 1477. — Siehe den mit diesem Berichte nicht ganz übereinstimmenden Brief Jodoks von Bruck an Bohuslaw von Schwanberg (ddto. Wittingau, 1. April 1477) im Archiv český, III. S. 385 u. 386. 36) Diesem Berichte zufolge wäre Leonhard Markward von Hradek an 22. Mai 1478 in Niederösterreich eingefallen. Aus einem seiner Briefe (abgedruckt im Archiv český, IX. S. 235) geht aber hervor, dass er sich an diesem Tage noch in Wit- tingau aufhielt. Dagegen lesen wir in seinem Briefe an den Krumauer Burg- grafen Konrad von Petrowitz vom 4. Juni 1478 (Archiv český, IX. S. 237 u. 238), er sei mit seinem Kriegsvolke in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1478 bis hinter die niederösterreichische Ortschaft Weiden gekommen und habe dort 21/2 Schock Kühe und 2 Schock Schafe erbeutet. 37) Im October ist nie ein Marienfest gefeiert worden. Entschieden muss man hier den Monat September 1478 annehmen, in welchem Wok von Rosenberg thatsächlich schon die Güter seines Hauses verwaltete.
Strana 160
160 Von d Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. auf seinen Herrschafften gewesen in denselbigen gefehrlichen Zeiten vndt geholffen, die vor den Feundten [pag. 146] zue schuczen, alß bei dem Hof, dan er von den Furssten besonders geliebet wardt, dieweillen er sich ehrlich, loblich vnndt ritterlich gehalten hat. Anno domini 1478 nahme er auf sich wieder das Regiment vnndt seine Sachen wol achtsamb vnndt vorsichtig furet, vnndt wan er nach Prag kam, wohnete er in seinem Hauß in der alten Stadt Prag, auf dem alten Khollmargt, dardurch man hat gehen hindten hinauß konnen in die lange Gassen, darinnen er noch ain andereß Hauß gehabt, welcheß seine Vorfahrer bey Regierung deß Konig Wenczelß gekaufft. Darinnen er hat pflegen, wie obgedacht, zue wohnen vndt auch seine Brüeder biß auf die Zeit, al8 die Landttaffel auß dem Königshoffe auf das Prager Schloß gedragen seindt worden. Darnach haben sie ihre Hauser oben gehabt. Desselbigen Jahrs 1478 ist er auf ain sicher Glaidt von dem Kaiser sambt dem Herrn Hannsen von Schwamberg, den Frieden zue tractieren, nach Crembs in anderthalb hundert Pferdten gereisst vndt alda zue ainem fehrer Frieden mit dem Kaiser getroffen. Laut daruor verstrichenen Jahrs geschehenen Accordts zwischen dem vngerischen vndt behmischen Konig er sich zue dem Ladislao begab vnndt ihme treulich diente. 38) Vnndt weillen er sich selbst nach dem Konig nach Prag nicht begeben khündte, fertigte er seiner Diener ainen dahin mit Credenczschreiben, welcher seine Legation also verrichtet: „Allerdurchleuchtigster Konig vnndt allergnedigster Herr Herr! Ich bin an Eur k. M. von mainem Herrn, dem Woken von Rosenberg, ge- schigt, welcher mier befalch, auf daß Credenzschreiben E. k. M. dieses zue reden: Erstlich bittet Eur k. M. er, daß Sie ihme nit wollen ver ubel haben, daß er selbst personlich zue E. k. M. nit komen sey, dan es ist auß dieser Vrsach solches geschehen, daß ihme mit dennen Össter- reichern gehabten Stilstandts der Termin verflossen den Tag St. Viti, dahero besorget er sich, daß in seinem Abwesen er von den Feundten [pag. 147] nit erlitte, welche auf ihne ohne alle Vrsach gegrieffen haben. Sintemahlen er noch in wehrendem Stilstandt von ihnen grossen Schaden empfangen mit Brandt, Mordt vnndt Hinverfuerung seiner Laidt vndt anderens, so bittet E. k. M. main Herr diemüetig, daß dieselben ihme hierinen nit wolten vor vbel haben. Anderenf3: Demnach Eur k. M. Vndterthan, der Herr von Bibr- stein, seine Schwester gehairatet, von welchem main Herr nit erlangen kan, daß er ihr ihre Morgengab versicheren wollte, wie Recht vndt Ge� 38) Die hier erwähnten (erfolglosen) Friedensunterhandlungen in Krems fanden nicht im Jahre 1478, sondern am 6. Juni 1479 statt und wurden nicht von Wok von Rosenberg selbst, sondern von dessen Abgesandten gepfiogen. (Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7274. — Archiv český, VI. S. 185.) Ohne diese Berichtigung wäre der Bericht, dass im vorhergehenden Jahre ein „Accord" zwischen dem ungarischen und dem böhmischen Könige geschehen sei, falsch; denn unter diesem „Accord“ kann nur der endgiltige Friede zwischen den beiden Königen vom 7. December 1478 verstanden werden. (Monumenta Habsburg., III. S. 225—236 u. 252—262. — Archiv český, V. S. 377 u. ff.).
160 Von d Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. auf seinen Herrschafften gewesen in denselbigen gefehrlichen Zeiten vndt geholffen, die vor den Feundten [pag. 146] zue schuczen, alß bei dem Hof, dan er von den Furssten besonders geliebet wardt, dieweillen er sich ehrlich, loblich vnndt ritterlich gehalten hat. Anno domini 1478 nahme er auf sich wieder das Regiment vnndt seine Sachen wol achtsamb vnndt vorsichtig furet, vnndt wan er nach Prag kam, wohnete er in seinem Hauß in der alten Stadt Prag, auf dem alten Khollmargt, dardurch man hat gehen hindten hinauß konnen in die lange Gassen, darinnen er noch ain andereß Hauß gehabt, welcheß seine Vorfahrer bey Regierung deß Konig Wenczelß gekaufft. Darinnen er hat pflegen, wie obgedacht, zue wohnen vndt auch seine Brüeder biß auf die Zeit, al8 die Landttaffel auß dem Königshoffe auf das Prager Schloß gedragen seindt worden. Darnach haben sie ihre Hauser oben gehabt. Desselbigen Jahrs 1478 ist er auf ain sicher Glaidt von dem Kaiser sambt dem Herrn Hannsen von Schwamberg, den Frieden zue tractieren, nach Crembs in anderthalb hundert Pferdten gereisst vndt alda zue ainem fehrer Frieden mit dem Kaiser getroffen. Laut daruor verstrichenen Jahrs geschehenen Accordts zwischen dem vngerischen vndt behmischen Konig er sich zue dem Ladislao begab vnndt ihme treulich diente. 38) Vnndt weillen er sich selbst nach dem Konig nach Prag nicht begeben khündte, fertigte er seiner Diener ainen dahin mit Credenczschreiben, welcher seine Legation also verrichtet: „Allerdurchleuchtigster Konig vnndt allergnedigster Herr Herr! Ich bin an Eur k. M. von mainem Herrn, dem Woken von Rosenberg, ge- schigt, welcher mier befalch, auf daß Credenzschreiben E. k. M. dieses zue reden: Erstlich bittet Eur k. M. er, daß Sie ihme nit wollen ver ubel haben, daß er selbst personlich zue E. k. M. nit komen sey, dan es ist auß dieser Vrsach solches geschehen, daß ihme mit dennen Össter- reichern gehabten Stilstandts der Termin verflossen den Tag St. Viti, dahero besorget er sich, daß in seinem Abwesen er von den Feundten [pag. 147] nit erlitte, welche auf ihne ohne alle Vrsach gegrieffen haben. Sintemahlen er noch in wehrendem Stilstandt von ihnen grossen Schaden empfangen mit Brandt, Mordt vnndt Hinverfuerung seiner Laidt vndt anderens, so bittet E. k. M. main Herr diemüetig, daß dieselben ihme hierinen nit wolten vor vbel haben. Anderenf3: Demnach Eur k. M. Vndterthan, der Herr von Bibr- stein, seine Schwester gehairatet, von welchem main Herr nit erlangen kan, daß er ihr ihre Morgengab versicheren wollte, wie Recht vndt Ge� 38) Die hier erwähnten (erfolglosen) Friedensunterhandlungen in Krems fanden nicht im Jahre 1478, sondern am 6. Juni 1479 statt und wurden nicht von Wok von Rosenberg selbst, sondern von dessen Abgesandten gepfiogen. (Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7274. — Archiv český, VI. S. 185.) Ohne diese Berichtigung wäre der Bericht, dass im vorhergehenden Jahre ein „Accord" zwischen dem ungarischen und dem böhmischen Könige geschehen sei, falsch; denn unter diesem „Accord“ kann nur der endgiltige Friede zwischen den beiden Königen vom 7. December 1478 verstanden werden. (Monumenta Habsburg., III. S. 225—236 u. 252—262. — Archiv český, V. S. 377 u. ff.).
Strana 161
1478—1479. 161 brauch ist; so hat er auch nach ihr das Heuratguet am Gelt embfangen, vnndt doch die Verschreibung maines Herrn hieruber ihme nicht resti- tuiren weder zuerukgeben will: bittet derowegen Eur k. M. main Herr diemuetig, daß Eur k. M. dem Herrn Bibersstain schraiben vnndt befelhen wollten, daß er maines Herrn Schwesster ihr verhairatet Gegenmorgengab ihr versichere, wie recht vnndt gebreuchig ist; imgleichen auch daß er den Assecurationßbrieff, dieweillen main Herr ihme das Gelt vnndt seiner Schwesster Morgengab allerdings abgefiert vndt beczalt hatte, zueruk mainem Herrn gebe. Das will gegen Eur k. M. main Herr verdienen.“ 39) Diese Potschafft der Konig mit Gnaden angehort vundt darauf gnedig geandtwortet, daß er sein billiches Begeren in gueter Gedachtnuß haben will. Dieses Jahrs der Herr Sdeslauß von Sternberg auf Bechin hat ainen Teücht gemacht bey Dinin. Dermit versengte er etwaß der Grundt den Rosenbergerischen Leüthen, sich aber vmb Restituir- oder Erstattung daruor mit dem Herrn Woko vergliechen. 40) Der Konig Wladislauß hat dem Herrn Woken zuuor, ehender er ihme noch geschworen, ain freundtliches Schreiben gethan vndt zuege- sendet also: „Wolgeborner, vnnß Lieber! Wier halten daruor, daß dier vnuer- halten sey, [pag. 148] daß nunmehr, Got sey es gedankht, zwischen vnnß vnndt dem allerdurchleuchtigsten Furssten vndt Herrn Matiaschen, vnge- rischem König, vnserem lieben Bruedern vndt Freundt, ain gancz volkomb- licher Vertrag geschlossen sey. So hat vnnß fur guet vndt notwendig mit vnserem Rath angesehen, ainen Landttag zue seczen, diesen vnndt solchen Vertrag offenbar zue machen, wie auch wegen anderer vnserer vmdt der behm. Cron notwendigen Dinge. So seczen wier nun solchen Landtag auf Prag auf den erst kommenden St. Wenczeslay Tag. Begeren dich vnndt drauen dier, daß du zue diesem Lantag personlich nach Prag kommen wierst. Alda werden die Ding weitschichtiger angedeutet, warumb dieser Landtag gelegt wierdt. Solche Ding dan auch mit deinem vnndt anderer vnnseren lieben Getreuen Rath werden vorgenommen: Erstlich, waß da zue der Ehre Gotteß, dan auch vnnßerem Frommen vnndt der ganczen Cron Behaimb zue Nuczen gedeuen möchte. Wisse auch, daß wier mit vnseren Rathen darob verblieben seindt, auff daß die Lotrsbueben vundt Faullenczer, die den Leüthen auf den Strassen vndt anderstwo Schaden thuen, niergendts solten gelitten weder gefödert werden, wie wier dan dier es zuendtrauen, daß du die in den Kratschmen aufheben, ihnen 39) Diese Botschaft muss zwischen dem 15. Juni und dem 18. August 1479 an den König Wladislav II. überbracht worden sein, weil der Waffenstillstand zwischen Wok II. von Rosenberg einerseits und K. Friedrich III. und den Öster- reichern andererseits, von dessen Ablauf am 15. Juni 1479 hier Erwähnung ge- schieht, am 18. August 1479 bereits wieder erneuert wurde. 40) Der Boschiletzer Teich, um den es sich hier handelt, ist wahrscheinlich schon in der zweiten Hälfte des 14 Jahrhunderts entstanden und wurde im Jahre 1430, nachdem er eingegangen war, wieder neu hergestellt. Im Jahre 1479 kann er demnach nicht angelegt, sondern nur erweitert worden sein. Horák, Die Teich- wirtschaft mit besond. Rücksicht auf d. südl. Böhmen, S. 6. Rosenberg'sche Chronik. 11
1478—1479. 161 brauch ist; so hat er auch nach ihr das Heuratguet am Gelt embfangen, vnndt doch die Verschreibung maines Herrn hieruber ihme nicht resti- tuiren weder zuerukgeben will: bittet derowegen Eur k. M. main Herr diemuetig, daß Eur k. M. dem Herrn Bibersstain schraiben vnndt befelhen wollten, daß er maines Herrn Schwesster ihr verhairatet Gegenmorgengab ihr versichere, wie recht vnndt gebreuchig ist; imgleichen auch daß er den Assecurationßbrieff, dieweillen main Herr ihme das Gelt vnndt seiner Schwesster Morgengab allerdings abgefiert vndt beczalt hatte, zueruk mainem Herrn gebe. Das will gegen Eur k. M. main Herr verdienen.“ 39) Diese Potschafft der Konig mit Gnaden angehort vundt darauf gnedig geandtwortet, daß er sein billiches Begeren in gueter Gedachtnuß haben will. Dieses Jahrs der Herr Sdeslauß von Sternberg auf Bechin hat ainen Teücht gemacht bey Dinin. Dermit versengte er etwaß der Grundt den Rosenbergerischen Leüthen, sich aber vmb Restituir- oder Erstattung daruor mit dem Herrn Woko vergliechen. 40) Der Konig Wladislauß hat dem Herrn Woken zuuor, ehender er ihme noch geschworen, ain freundtliches Schreiben gethan vndt zuege- sendet also: „Wolgeborner, vnnß Lieber! Wier halten daruor, daß dier vnuer- halten sey, [pag. 148] daß nunmehr, Got sey es gedankht, zwischen vnnß vnndt dem allerdurchleuchtigsten Furssten vndt Herrn Matiaschen, vnge- rischem König, vnserem lieben Bruedern vndt Freundt, ain gancz volkomb- licher Vertrag geschlossen sey. So hat vnnß fur guet vndt notwendig mit vnserem Rath angesehen, ainen Landttag zue seczen, diesen vnndt solchen Vertrag offenbar zue machen, wie auch wegen anderer vnserer vmdt der behm. Cron notwendigen Dinge. So seczen wier nun solchen Landtag auf Prag auf den erst kommenden St. Wenczeslay Tag. Begeren dich vnndt drauen dier, daß du zue diesem Lantag personlich nach Prag kommen wierst. Alda werden die Ding weitschichtiger angedeutet, warumb dieser Landtag gelegt wierdt. Solche Ding dan auch mit deinem vnndt anderer vnnseren lieben Getreuen Rath werden vorgenommen: Erstlich, waß da zue der Ehre Gotteß, dan auch vnnßerem Frommen vnndt der ganczen Cron Behaimb zue Nuczen gedeuen möchte. Wisse auch, daß wier mit vnseren Rathen darob verblieben seindt, auff daß die Lotrsbueben vundt Faullenczer, die den Leüthen auf den Strassen vndt anderstwo Schaden thuen, niergendts solten gelitten weder gefödert werden, wie wier dan dier es zuendtrauen, daß du die in den Kratschmen aufheben, ihnen 39) Diese Botschaft muss zwischen dem 15. Juni und dem 18. August 1479 an den König Wladislav II. überbracht worden sein, weil der Waffenstillstand zwischen Wok II. von Rosenberg einerseits und K. Friedrich III. und den Öster- reichern andererseits, von dessen Ablauf am 15. Juni 1479 hier Erwähnung ge- schieht, am 18. August 1479 bereits wieder erneuert wurde. 40) Der Boschiletzer Teich, um den es sich hier handelt, ist wahrscheinlich schon in der zweiten Hälfte des 14 Jahrhunderts entstanden und wurde im Jahre 1430, nachdem er eingegangen war, wieder neu hergestellt. Im Jahre 1479 kann er demnach nicht angelegt, sondern nur erweitert worden sein. Horák, Die Teich- wirtschaft mit besond. Rücksicht auf d. südl. Böhmen, S. 6. Rosenberg'sche Chronik. 11
Strana 162
162 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. auß den Stetten vnndt Dorffschafften nachiagen vnndt, damit ihnen wieder- fahre ihr Recht, werdest anstöllen lassen, damit sie dem Frommen nit schaden noch ihren. Vnndt da ainer etwan solche nit iagen oder die fordern thette, zue solchem solstu dich verhalten alß zue ainem Landts- beschaidiger. Nach Vernemung nun dieses zweiffelt vnnß nit, daß du dich also wierst verhalten, wie wier es dier zueschreiben. So wollen wier es dier auch mit allem Gueten gedenkhen. Geben Prag, den Montag nach Mariae Himmelfahrt, vnserr Reiche im 9. Jahr.“ 41) Anno 1480. Die leibliche Gebrieder von Sternberg, Herr Jaroslaw [pag. 149] vndt Zdeslaw, haben gemacht den Sablater Teücht, vnndt waß dermit von Gründten deß Dorfs, Teutsch-Lhota genandt, versengt; haben sie es ihren Leuthen erstatet vndt vberdieß absonderlichen begnadet vnndt mit ihren Brieffen befesstigt 1481. 42) Selbigen Jahrs die Gebrueder Diepolt, Wenczl vndt Ladißlauß von Lobkowicz vndt auf Chlumecz kaufften von dem Herrn Woko von Rosenberg das Guet Kržepenicz vmb 1200 Dukaten, doch die Wieder- lesung ihme vorbehalten. 43) Bey Zeiten vnndt Regierung deß Kaisers Caroli deß Vierten haben die Rosenberger ain Hospital zue Rom in der Stadt auferbauen lassen fur die behmische Pülgramen zue ainer Aufendthaltung vnndt haben ihnen vorbehalten daß Recht vnndt Gerechtigkait, nach ihrem Guetdunkhen den Rector drein zue seczen mit Confirmation der Päbste. Es ist iczt gedacht, daß die Herren von Rosenberg solches Spital ge- fundieret fur die Behmen in Rom vnndt den Pfleger auß Oberrechten darein almahlen geseczt haben. Alß nun ain Pfleger deßen ainßmalß gestorben war, wolten die Herren, Herr Wok vnndt seine Brueder, ainen hinain- seczen, so ain Canonicus Wratislauiensis wardt, nahmenß Michaelem Salczman, vnndt ihme das Spital zue uerpflegen befelhen, massen dan, wie Herr Peter in Bononia studierete, seines habenden Rechts halber das Ort zue beseczen sich angemeldet. Aber der Pabst mit seinen Räthen, insonder- hait auf Anhalten aineß Bischoffs Joannis de Melinis, solches Ambt ainem 41) Diese Datierung ist entschieden unrichtig; denn seinem Inhalte nach gehört dieser Brief in das Jahr 1479, u. zw. in die Zeit vor der Eröffnung des St. Wenzelslandtages in Prag (28. September), während er nach dem vorliegenden Datum erst am 21. August 1480 ausgestellt worden wäre. Ich halte dafür, dass der Abschreiber aus Versehen den Montag nach Mariä Himmelfahrt statt des Montags nach der Octave Mariä Himmelfahrt gesetzt hat, und dass somit das richtige Datum der 23. August 1479 ist. — Die Beschlüsse des Prager St. Wen- zelslandtages vom Jahre 1479, bei welchem Landtage sich Wok II. von Rosen- berg thatsächlich eingefunden hat, sind im Archiv český, IV. S. 496 u. ff. ab- gedruckt. 42) Eine Abschrift der betreffenden Urkunde (ddto Bechin, 21. Juli 1481) befindet sich im Codex Rosenbergicus (II. G. 31, fol. 87, b) im Archive des Landesmuseums zu Prag. Eine gleiche Urkunde wurde an demselben Tage auch für die Insassen des Dorfes Zablat ausgestellt. A. a O., fol. LVI. b. 43) Křepenitz war kein eigentliches Gut, sondern bildete bis dahin nur einen Bestandtheil der Rosenberg'schen Herrschaft Seltschan.
162 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. auß den Stetten vnndt Dorffschafften nachiagen vnndt, damit ihnen wieder- fahre ihr Recht, werdest anstöllen lassen, damit sie dem Frommen nit schaden noch ihren. Vnndt da ainer etwan solche nit iagen oder die fordern thette, zue solchem solstu dich verhalten alß zue ainem Landts- beschaidiger. Nach Vernemung nun dieses zweiffelt vnnß nit, daß du dich also wierst verhalten, wie wier es dier zueschreiben. So wollen wier es dier auch mit allem Gueten gedenkhen. Geben Prag, den Montag nach Mariae Himmelfahrt, vnserr Reiche im 9. Jahr.“ 41) Anno 1480. Die leibliche Gebrieder von Sternberg, Herr Jaroslaw [pag. 149] vndt Zdeslaw, haben gemacht den Sablater Teücht, vnndt waß dermit von Gründten deß Dorfs, Teutsch-Lhota genandt, versengt; haben sie es ihren Leuthen erstatet vndt vberdieß absonderlichen begnadet vnndt mit ihren Brieffen befesstigt 1481. 42) Selbigen Jahrs die Gebrueder Diepolt, Wenczl vndt Ladißlauß von Lobkowicz vndt auf Chlumecz kaufften von dem Herrn Woko von Rosenberg das Guet Kržepenicz vmb 1200 Dukaten, doch die Wieder- lesung ihme vorbehalten. 43) Bey Zeiten vnndt Regierung deß Kaisers Caroli deß Vierten haben die Rosenberger ain Hospital zue Rom in der Stadt auferbauen lassen fur die behmische Pülgramen zue ainer Aufendthaltung vnndt haben ihnen vorbehalten daß Recht vnndt Gerechtigkait, nach ihrem Guetdunkhen den Rector drein zue seczen mit Confirmation der Päbste. Es ist iczt gedacht, daß die Herren von Rosenberg solches Spital ge- fundieret fur die Behmen in Rom vnndt den Pfleger auß Oberrechten darein almahlen geseczt haben. Alß nun ain Pfleger deßen ainßmalß gestorben war, wolten die Herren, Herr Wok vnndt seine Brueder, ainen hinain- seczen, so ain Canonicus Wratislauiensis wardt, nahmenß Michaelem Salczman, vnndt ihme das Spital zue uerpflegen befelhen, massen dan, wie Herr Peter in Bononia studierete, seines habenden Rechts halber das Ort zue beseczen sich angemeldet. Aber der Pabst mit seinen Räthen, insonder- hait auf Anhalten aineß Bischoffs Joannis de Melinis, solches Ambt ainem 41) Diese Datierung ist entschieden unrichtig; denn seinem Inhalte nach gehört dieser Brief in das Jahr 1479, u. zw. in die Zeit vor der Eröffnung des St. Wenzelslandtages in Prag (28. September), während er nach dem vorliegenden Datum erst am 21. August 1480 ausgestellt worden wäre. Ich halte dafür, dass der Abschreiber aus Versehen den Montag nach Mariä Himmelfahrt statt des Montags nach der Octave Mariä Himmelfahrt gesetzt hat, und dass somit das richtige Datum der 23. August 1479 ist. — Die Beschlüsse des Prager St. Wen- zelslandtages vom Jahre 1479, bei welchem Landtage sich Wok II. von Rosen- berg thatsächlich eingefunden hat, sind im Archiv český, IV. S. 496 u. ff. ab- gedruckt. 42) Eine Abschrift der betreffenden Urkunde (ddto Bechin, 21. Juli 1481) befindet sich im Codex Rosenbergicus (II. G. 31, fol. 87, b) im Archive des Landesmuseums zu Prag. Eine gleiche Urkunde wurde an demselben Tage auch für die Insassen des Dorfes Zablat ausgestellt. A. a O., fol. LVI. b. 43) Křepenitz war kein eigentliches Gut, sondern bildete bis dahin nur einen Bestandtheil der Rosenberg'schen Herrschaft Seltschan.
Strana 163
1479—1483. 163 Welischen verehret vnndt auß ersten Furien seineß Gewalts die Herren vmb ihr Recht gebracht. Welches, obzwar sie es mit viller vornemben Potentaten Vorbit deffendieret mit nit geringen offteren dahin geschigten Vncossten, die Welschen aber den Außlenderen dahin zue komen nit vergunten, biß zueleczt die Herren von Rosenberg so€ches Hospital ver- kaufft vnndt ihnen Rhue geschafft. 44) Anno domini 1482 verehelicht sich der Herr Wok vnndt nahme ihme zuem Gemahl die Jungfrau Margareten, deß Herrn Burgan Grauen von Guttenstain, Khonigreichs Beheimb Cammermaisters, eheleibliche Dochter. Diese Heurat ist mit Brief vndt Sigillen befesstigt worden bey Verlierung 3000 vngerischer f., wierdt auch der Tag [pag. 150] zue der Copulation, das ist Sontags nach den hailigen drey Konigen von Dato deß Briefs innerhalb 2 Jahren (sic, festgesetzt). Ist zue uerstehen, da die Jungfraw noch zue jung war. Actum der Abredt: Freitag nach Ambrosij, anno 1480, auf Strakonicz, durch den Bohuslaw vnndt Hannsen, Groß- maister zue Strakonicz. 45) Anno domini 1482, den Ertag St. Hipoliti, hielte der Konig Wla- dislauß ain statliches Turnieren auf der Altenstat Placz, vndt Herr Wok al3 in Ritterspillen erfahrner Herr auf deß Konigs Seiten getur- nieret vnndt statlich sich gehalten, dan er in seiner Jugendt manichen Scharmiczel außgestandten. 16) Anno domini 1482, deß Monats Novemb., ist auf Kromaw kommen der Joannes Cardinalis de Aragonia, pabstlicher Legat, deme vorhero der Herr Wok bey 50 Pferdt endtgegen abgefertigt biß zue dem Waldt, Klaffer genandt, gegen Passauer Strassen, welche ihn dan biß auf Cromau beglaitet haben. 47) Anno domini 1483 verschriebe sich der Herr Wok gegen deßs Kaisers Magestatbrieff dem Kaiser Friderico auf ainen treuen, bestendigen vnndt vertreulichen Frieden auf ewige Zeiten. 48) 44) Siehe diesbezüglich die Monographie „Das böhm. Pilgerhaus in Rom“ von Anton de Waal, sowie die Abhandlung „Zur Gesch. des böhm. Hospitals in Rom“ von Pangerl in den Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen. XII. S. 205 u. ff. 45) D. i. am 7. April 1480. Die Urkunde befindet sich im fürstl. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau. Falls die in ihr enthaltenen Bestimmungen pünktlich erfüllt worden sind, muss die Vermählung Woks II. von Rosenberg mit seiner Braut am 13. Jänner 1482 stattgefunden haben. 46) Glossator I: Troiani ludi Pragae a rege W. celebrati. — Ausführlicheres über dieses Turnier vom 13. August 1482 ist im Chronicon Benessii Krabice de Waitmile bei Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV. S. 76, enthalten. 47) Die Anwesenheit dieses Cardinals in Krumau fällt nicht in das Jahr 1482, sondern in das Jahr 1483. In Krumau ertheilte er am 15. November 1483 den Pfarrkirchen in Poletitz, Cernitz und Höritz und in Wittingau am 16. November 1483 der Stiftskirche in Hohenfurt Indulgenzen. Pargerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 538 u. 622, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 347—349. 48) Ein Regest der diesbezüglichen Urkunde (ddto. Krumau, 14. September 1483) ist bei Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7627, abgedruckt. 11*
1479—1483. 163 Welischen verehret vnndt auß ersten Furien seineß Gewalts die Herren vmb ihr Recht gebracht. Welches, obzwar sie es mit viller vornemben Potentaten Vorbit deffendieret mit nit geringen offteren dahin geschigten Vncossten, die Welschen aber den Außlenderen dahin zue komen nit vergunten, biß zueleczt die Herren von Rosenberg so€ches Hospital ver- kaufft vnndt ihnen Rhue geschafft. 44) Anno domini 1482 verehelicht sich der Herr Wok vnndt nahme ihme zuem Gemahl die Jungfrau Margareten, deß Herrn Burgan Grauen von Guttenstain, Khonigreichs Beheimb Cammermaisters, eheleibliche Dochter. Diese Heurat ist mit Brief vndt Sigillen befesstigt worden bey Verlierung 3000 vngerischer f., wierdt auch der Tag [pag. 150] zue der Copulation, das ist Sontags nach den hailigen drey Konigen von Dato deß Briefs innerhalb 2 Jahren (sic, festgesetzt). Ist zue uerstehen, da die Jungfraw noch zue jung war. Actum der Abredt: Freitag nach Ambrosij, anno 1480, auf Strakonicz, durch den Bohuslaw vnndt Hannsen, Groß- maister zue Strakonicz. 45) Anno domini 1482, den Ertag St. Hipoliti, hielte der Konig Wla- dislauß ain statliches Turnieren auf der Altenstat Placz, vndt Herr Wok al3 in Ritterspillen erfahrner Herr auf deß Konigs Seiten getur- nieret vnndt statlich sich gehalten, dan er in seiner Jugendt manichen Scharmiczel außgestandten. 16) Anno domini 1482, deß Monats Novemb., ist auf Kromaw kommen der Joannes Cardinalis de Aragonia, pabstlicher Legat, deme vorhero der Herr Wok bey 50 Pferdt endtgegen abgefertigt biß zue dem Waldt, Klaffer genandt, gegen Passauer Strassen, welche ihn dan biß auf Cromau beglaitet haben. 47) Anno domini 1483 verschriebe sich der Herr Wok gegen deßs Kaisers Magestatbrieff dem Kaiser Friderico auf ainen treuen, bestendigen vnndt vertreulichen Frieden auf ewige Zeiten. 48) 44) Siehe diesbezüglich die Monographie „Das böhm. Pilgerhaus in Rom“ von Anton de Waal, sowie die Abhandlung „Zur Gesch. des böhm. Hospitals in Rom“ von Pangerl in den Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen. XII. S. 205 u. ff. 45) D. i. am 7. April 1480. Die Urkunde befindet sich im fürstl. Schwar- zenberg'schen Archive zu Wittingau. Falls die in ihr enthaltenen Bestimmungen pünktlich erfüllt worden sind, muss die Vermählung Woks II. von Rosenberg mit seiner Braut am 13. Jänner 1482 stattgefunden haben. 46) Glossator I: Troiani ludi Pragae a rege W. celebrati. — Ausführlicheres über dieses Turnier vom 13. August 1482 ist im Chronicon Benessii Krabice de Waitmile bei Dobner, Monumenta historica Boemiae, IV. S. 76, enthalten. 47) Die Anwesenheit dieses Cardinals in Krumau fällt nicht in das Jahr 1482, sondern in das Jahr 1483. In Krumau ertheilte er am 15. November 1483 den Pfarrkirchen in Poletitz, Cernitz und Höritz und in Wittingau am 16. November 1483 der Stiftskirche in Hohenfurt Indulgenzen. Pargerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 538 u. 622, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 347—349. 48) Ein Regest der diesbezüglichen Urkunde (ddto. Krumau, 14. September 1483) ist bei Chmel, Regesta Friderici III. Rom. imper., Nr. 7627, abgedruckt. 11*
Strana 164
164 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. Anno domini 1484. AlB nun daß Schloß Helffenburg vnndt Borauer Guet in der Malowiczer Hendt kommen, von ilmen, alß dem Wenczl Wltschko von Zeinowa, dem Herrn Hainrichen Prissenken, sonsten Grauen von Hardek, pro 12000 vngerischer f. verkaufft worden. Dieser Prußing wardt gesipt mit dem Hauß Rosenberg, vnndt der Herr Wok war sein Gerhab gewesen. 49) Dieses Jahrs der Herr Wok von Rosenberg hat verfertigt den grossen neuen Teucht bey Dechtern, welchen zuuorhero der Herr Gerhab Bohuslaw von Schwamberg außgemessen vndt bauen lassen. Vnndt weilen darmit den Deschenern etlich Lahn der Gründt versengt worden, thatte endtgegen der Herr Wok ainen gebierlichen Endtgeldt, die statte Zünß ringerte er ihnen, alßo daß sie darmit woll haben können begnieget [pag. 151] sein. Mit diesem Teucht ist auch versengt ain Dorf, genandt Humno, dem Closster Hohenfuert gehorig. Daruor seindt diese Dorffer gegeben, alß: Chudiegowicz vndt Girschitschko. 50) Anno domini 1486 ist auf dem damalß gehaltenen Landtag auf Ko- nigs Begeren an die Stende, daß sie dem Konig aine Bern verwilligen vnndt abfieren diesem zue Hulf (sic) ; verwilligte sich auch der Herr Wok von Rosenberg, daß ers auch geben wolle, doch gegen genuegsamer konig- licher brieflichen Versorg, vnndt ließe die von seinen Leuthen ainforderen vnndt dem Bohuslaw Malowiczer vndt Georgen Witha, koniglichen Ambt- leüthen vndt Ainnembern, abfieren. Fridericus comes Schaumbergensis, canonicus ecclesiae Salzburgensis, auunculus domini Wokonis. Anno 1489, am Tag St. Viti vmb die Vesperzeit, schlug der Dunner auf den Wittinauer Khierchenthurn vnndt hat sie angeczindt, welche von diesem Feüer wardt verbrunnen. Anno domini 1490 wardt der Herr Wok von Rosenberg Haubtman deß Konigreich Behaim mit dem Herrn Hannsen von Janowicz, ob- ristem Purkraffen zue Prag. Dieses Jahrs nach Absterben deß Matiaschen, vngerischen Konigs, dem Konig Ladislao zue Ehren vndt ihme selbst 49) Dass Wenzel Wlček von Čenov (nicht Zeinowa) in den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts im Besitze der Burg und der Herrschaft Helfenburg ge- wesen, ist urkundlich beglaubigt; dem Geschlechte der Ritter von Malowitz ge- hörte er jedoch nicht an, sondern war mit demselben blos verschwägert. Ob die hier erwähnte Erwerbung der Herrschaft von Seite des Grafen Heinrich von Hardeck, Schwagers Woks II. von Rosenberg, wirklich im Jahre 1484 stattfand, ist mir nicht bekannt. Sicher ist nur, dass des Grafen Heinrich Sohn, Graf Ulrich von Hardeck und Machland, die Herrschaft noch am 11. März 1502 sein eigen nannte. Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31. fol. 17 a. 50) Von der hier erwähnten, den Bewohnern von Dechtern (nicht den De- schenern) zu theil gewordenen Entschädigung ist mir nichts bekannt. Hinsichtlich der dem Stifte Hohenfurt zutheil gewordenen Entschädigung ziehe man die Ur- kunde vom 1. April 1479 bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 334 u. 335, zu Rathe.
164 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. Anno domini 1484. AlB nun daß Schloß Helffenburg vnndt Borauer Guet in der Malowiczer Hendt kommen, von ilmen, alß dem Wenczl Wltschko von Zeinowa, dem Herrn Hainrichen Prissenken, sonsten Grauen von Hardek, pro 12000 vngerischer f. verkaufft worden. Dieser Prußing wardt gesipt mit dem Hauß Rosenberg, vnndt der Herr Wok war sein Gerhab gewesen. 49) Dieses Jahrs der Herr Wok von Rosenberg hat verfertigt den grossen neuen Teucht bey Dechtern, welchen zuuorhero der Herr Gerhab Bohuslaw von Schwamberg außgemessen vndt bauen lassen. Vnndt weilen darmit den Deschenern etlich Lahn der Gründt versengt worden, thatte endtgegen der Herr Wok ainen gebierlichen Endtgeldt, die statte Zünß ringerte er ihnen, alßo daß sie darmit woll haben können begnieget [pag. 151] sein. Mit diesem Teucht ist auch versengt ain Dorf, genandt Humno, dem Closster Hohenfuert gehorig. Daruor seindt diese Dorffer gegeben, alß: Chudiegowicz vndt Girschitschko. 50) Anno domini 1486 ist auf dem damalß gehaltenen Landtag auf Ko- nigs Begeren an die Stende, daß sie dem Konig aine Bern verwilligen vnndt abfieren diesem zue Hulf (sic) ; verwilligte sich auch der Herr Wok von Rosenberg, daß ers auch geben wolle, doch gegen genuegsamer konig- licher brieflichen Versorg, vnndt ließe die von seinen Leuthen ainforderen vnndt dem Bohuslaw Malowiczer vndt Georgen Witha, koniglichen Ambt- leüthen vndt Ainnembern, abfieren. Fridericus comes Schaumbergensis, canonicus ecclesiae Salzburgensis, auunculus domini Wokonis. Anno 1489, am Tag St. Viti vmb die Vesperzeit, schlug der Dunner auf den Wittinauer Khierchenthurn vnndt hat sie angeczindt, welche von diesem Feüer wardt verbrunnen. Anno domini 1490 wardt der Herr Wok von Rosenberg Haubtman deß Konigreich Behaim mit dem Herrn Hannsen von Janowicz, ob- ristem Purkraffen zue Prag. Dieses Jahrs nach Absterben deß Matiaschen, vngerischen Konigs, dem Konig Ladislao zue Ehren vndt ihme selbst 49) Dass Wenzel Wlček von Čenov (nicht Zeinowa) in den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts im Besitze der Burg und der Herrschaft Helfenburg ge- wesen, ist urkundlich beglaubigt; dem Geschlechte der Ritter von Malowitz ge- hörte er jedoch nicht an, sondern war mit demselben blos verschwägert. Ob die hier erwähnte Erwerbung der Herrschaft von Seite des Grafen Heinrich von Hardeck, Schwagers Woks II. von Rosenberg, wirklich im Jahre 1484 stattfand, ist mir nicht bekannt. Sicher ist nur, dass des Grafen Heinrich Sohn, Graf Ulrich von Hardeck und Machland, die Herrschaft noch am 11. März 1502 sein eigen nannte. Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31. fol. 17 a. 50) Von der hier erwähnten, den Bewohnern von Dechtern (nicht den De- schenern) zu theil gewordenen Entschädigung ist mir nichts bekannt. Hinsichtlich der dem Stifte Hohenfurt zutheil gewordenen Entschädigung ziehe man die Ur- kunde vom 1. April 1479 bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 334 u. 335, zu Rathe.
Strana 165
1479—1495. 165 vndt seines Hauses (sic) ausstaffieret er sich aufs statlichist nach Offen in Vngern zue der Kronung.51) Vnndt nachdem etliche Schlosser bestiegen vnndt beraubt waren, vermandte der Herr Regierer seine Herren Gebrüeder, daß sie ihrer in seinem Abwesen fleissig wahrnemen vndt den Leuthen die Fahrt in Osster- reich verbieten sollten; aber woll in Baren, dieweillen sie mit den Furssten guet correspondieren, daß ihnen auch ihr Reisen werde sicherer sein. Anno domini 1491 bex Smrschow hat der Herr Wok ainen Teucht machen lassen vnndt darmit etliche Grundt versengt, daruor er wieder aine billiche Erstattung zue thuen beuolhen. 52) Anno domini 1493. Alß nun der Herr Wok die Burt deß Guber- naments deß Hauses Rosenberg etlich Jahr lang an sich erhalten, solches Laster gern von sich legen wolte, thette er zue seinem Brueder diese Reden: „Lieber Herr Brueder etc.“ Ist doch nichts ohne Verwilligung deß Konigs verübergangen, [pag. 152] wie auß diesem nachgehenden Schreiben deß Herrn Woken zue uernemben ist : „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigster Herr! Euer k. M. seindt maine vndterthanigste Dienst beuor. Allergnedigster Konig! Eur k. Mt. habe ich zu uernemben gegeben bey mainem Bruedern dem Peter, daß ich die Haubtmanschafft aufsage. Vnndt weiter berichte, daß ich wegen Mangl maines Gesundts nunmehr schon maine Herrschafften vndt maine Stölle abgetretten mainem Bruedern, dem Petro von Rosenberg. Bey nun solcher der Sachen Beschaffenhait Euer k. M. wöllen es versorgen vnndt denen Herren in das Landtrecht zu uernemben geben, auf daß der Petr von Rosenberg, main Brueder, in das Landtrecht auf maine Stölle ange- nommen seye. Wilß Got, auf die negst kommende Fassten-, oder aber auf diese Wainachtenquatember wil ich noch selberst kommen. Allergnedigster Konig ! Ich befelhe E. k. M. den Herrn Peter, mainen Brueder, vnndt bitte, E. k. M. wollen sein gnedigster Herr sein. Vnndt weillen er allwege E. k. M. gern gedienet, so wierdt er iczo vmbsouilmehr mit allem Fleiß E. k. M. alß seinem gnedigsten Herrn dienen. Vnndt obschon ich mainem Brueder maine Herrschafften vnndt Stölle abgetretten hab, dennoch wil E. k. M. ich gern dienen alß mainem gnedigsten Herrn, massen wier dan 51 Dass Wok II. von Rosenberg bei der Krönung K. Wladislaws II. in Stuhlweissenburg (nícht in Ofen) am 21. September 1490 anwesend war, wird auch durch andere Quellen bestätigt. Die Landeshauptmannschaft hatte ihm, sowie dem Oberstburggrafen Johann von Janowitz, dem Nikolaus Trčka von Lipa auf Lich- tenburg und dem Unterkämmerer Albrecht von Leskowetz der König schon bei dessen Abreise aus Böhmen (um den 23. Juni 1490) anvertraut. Doch wurde er in diesem Amte in der Zeit seines Aufenthaltes in Ungarn von seinem Bruder Peter IV. vertreten und übte dasselbe zum erstenmale erst auf dem Landtage in Beneschau am 7. December 1490 persönlich aus. Archiv český, V. S. 438. Siehe auch Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. a, S. 339—348. 52) An der Herstellung des Teiches Kotzléřow, um den es sich hier handelt, wurde in den Jahren 1491 bis 1495 gearbeitet. Horák, Die Teichwirtschaft mit Rücksicht auf d. südl. Böhmen, S. 7.
1479—1495. 165 vndt seines Hauses (sic) ausstaffieret er sich aufs statlichist nach Offen in Vngern zue der Kronung.51) Vnndt nachdem etliche Schlosser bestiegen vnndt beraubt waren, vermandte der Herr Regierer seine Herren Gebrüeder, daß sie ihrer in seinem Abwesen fleissig wahrnemen vndt den Leuthen die Fahrt in Osster- reich verbieten sollten; aber woll in Baren, dieweillen sie mit den Furssten guet correspondieren, daß ihnen auch ihr Reisen werde sicherer sein. Anno domini 1491 bex Smrschow hat der Herr Wok ainen Teucht machen lassen vnndt darmit etliche Grundt versengt, daruor er wieder aine billiche Erstattung zue thuen beuolhen. 52) Anno domini 1493. Alß nun der Herr Wok die Burt deß Guber- naments deß Hauses Rosenberg etlich Jahr lang an sich erhalten, solches Laster gern von sich legen wolte, thette er zue seinem Brueder diese Reden: „Lieber Herr Brueder etc.“ Ist doch nichts ohne Verwilligung deß Konigs verübergangen, [pag. 152] wie auß diesem nachgehenden Schreiben deß Herrn Woken zue uernemben ist : „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigster Herr! Euer k. M. seindt maine vndterthanigste Dienst beuor. Allergnedigster Konig! Eur k. Mt. habe ich zu uernemben gegeben bey mainem Bruedern dem Peter, daß ich die Haubtmanschafft aufsage. Vnndt weiter berichte, daß ich wegen Mangl maines Gesundts nunmehr schon maine Herrschafften vndt maine Stölle abgetretten mainem Bruedern, dem Petro von Rosenberg. Bey nun solcher der Sachen Beschaffenhait Euer k. M. wöllen es versorgen vnndt denen Herren in das Landtrecht zu uernemben geben, auf daß der Petr von Rosenberg, main Brueder, in das Landtrecht auf maine Stölle ange- nommen seye. Wilß Got, auf die negst kommende Fassten-, oder aber auf diese Wainachtenquatember wil ich noch selberst kommen. Allergnedigster Konig ! Ich befelhe E. k. M. den Herrn Peter, mainen Brueder, vnndt bitte, E. k. M. wollen sein gnedigster Herr sein. Vnndt weillen er allwege E. k. M. gern gedienet, so wierdt er iczo vmbsouilmehr mit allem Fleiß E. k. M. alß seinem gnedigsten Herrn dienen. Vnndt obschon ich mainem Brueder maine Herrschafften vnndt Stölle abgetretten hab, dennoch wil E. k. M. ich gern dienen alß mainem gnedigsten Herrn, massen wier dan 51 Dass Wok II. von Rosenberg bei der Krönung K. Wladislaws II. in Stuhlweissenburg (nícht in Ofen) am 21. September 1490 anwesend war, wird auch durch andere Quellen bestätigt. Die Landeshauptmannschaft hatte ihm, sowie dem Oberstburggrafen Johann von Janowitz, dem Nikolaus Trčka von Lipa auf Lich- tenburg und dem Unterkämmerer Albrecht von Leskowetz der König schon bei dessen Abreise aus Böhmen (um den 23. Juni 1490) anvertraut. Doch wurde er in diesem Amte in der Zeit seines Aufenthaltes in Ungarn von seinem Bruder Peter IV. vertreten und übte dasselbe zum erstenmale erst auf dem Landtage in Beneschau am 7. December 1490 persönlich aus. Archiv český, V. S. 438. Siehe auch Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. a, S. 339—348. 52) An der Herstellung des Teiches Kotzléřow, um den es sich hier handelt, wurde in den Jahren 1491 bis 1495 gearbeitet. Horák, Die Teichwirtschaft mit Rücksicht auf d. südl. Böhmen, S. 7.
Strana 166
166 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. 1491—1508. allesambt E. k. M. gern gedienet haben vnndt noch, ob Got woll, dienen 53) werden. Dattum Crumlow, feria V. ante St. Nicolai, anno 1493. Wok von Rosenberg." Vnndt also vermög dieser koniglicher Verwilligung vndt guetwilliger Verbleibung nam der Herr Petr auf sich das Gubernament deß Hauses vnndt auch die Landtshaubtmannschafft. Vndt der Herr Wok seine Tage im Frieden zue Wittingau bey 12 Jahr lang mit Weib vndt Khindern gefieret, biß daß er auch sein Leben gevolendet anno 1505, Montags, den 1. Tag Monats Septembriß, vmb Mitternacht auf den Ertag, so da wardt der Tag St. Egidij Abbten. Von dannen sein Corper mit grossem Trauren vndt Clagen erstlich auf Cromau vndt von dannen nach Hohenfurt in das Closster gefiert vndt dort begraben vndt seinen Vorfahren bey- gelegt ist. 54) [pag. 153] Er wardt ain barmhereziger Herr gegen den armen Leuthen, nit stolcz, im Reden freundtlich gegen dem Reichen vndt sowol Armen, fraidig, kurczweillig, lustig. Zue der Waidtmanschafft vndt die Hannen zuesamenzuelassen hat er grossen Lust gehabt. Seines todtlichen Abgangs maniche Ritters- vnndt Edelleuth, wie auch Burgerschafft vnndt der gemaine Mahn, alle mit ainander, sehr getaurt vnndt beclagt vnndt bewainet haben, daß sie ainen solchen Herrn verlohren haben. In Wittingaw hat er das Schloß maisstenthaillß auferbauet mit vill gueten Khellern vnndt Gewelben. Zuuor, wo das Schloß zuuor ain schlechts Gebey war, so man ge- nennet „grosser Hof“, darbey Roßstallen, Getraidtcassten vndt Breyhauß, dieß ist vngewelbt, sondern nur mit Plankhen vmbgeczaindt gewesen. Dieser Herr Wok hat auch auf der Herrschafft Wittingau gemacht die Teücht Groß-Tissy, Koczlirschow vndt Rudu. 55) Biß hiehero von dem Leben deß Herrn Woko vnndt seinem Ende angeczeugt. Anno domini 1494 der Hainrich Czakowecz war ain getraier Diener vndt Rath deß Herrn Woko auf Wittingaw. 53) D. i. am 5. December 1493. — Der Vertrag jedoch, in welchem Wok II. von Rosenberg seinem Bruder Peter IV. die Rosenberg'schen Herrschaften und Güter mit Ausnahme der Herrschaft Wittingau, des Gutes Wiederpolen, des Dorfes Humeln, sämmtlicher zu der damals schon aufgelassenen Burg Masch- kowetz gehörigen Roboten und der Schutzherrschaft über das Chorherrenstift Forbes abgetreten hatte, wurde am 4. December 1493 geschlossen. (Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.) 54) Der 1. September 1505 wird auch im Hohenfurter Nekrolog und in der dritten Fortsetzung der Chronik Jakobs von Gratzen als Todestag Woks II. von Rosenberg angegeben. 55) Wie schon vorhin erwähnt worden, fällt die Errichtung des Teiches Kotzléřow in die Jahre 1491 bis 1495, während der Teich Gross-Tisy um das Jahr 1505 und der Teich Ruda im Jahre 1508 entstanden ist. Horák, die Teich- wirtschaft, S. 7.
166 Von d. Wok v. Rosenberg u. s. Gebrüdern. 1491—1508. allesambt E. k. M. gern gedienet haben vnndt noch, ob Got woll, dienen 53) werden. Dattum Crumlow, feria V. ante St. Nicolai, anno 1493. Wok von Rosenberg." Vnndt also vermög dieser koniglicher Verwilligung vndt guetwilliger Verbleibung nam der Herr Petr auf sich das Gubernament deß Hauses vnndt auch die Landtshaubtmannschafft. Vndt der Herr Wok seine Tage im Frieden zue Wittingau bey 12 Jahr lang mit Weib vndt Khindern gefieret, biß daß er auch sein Leben gevolendet anno 1505, Montags, den 1. Tag Monats Septembriß, vmb Mitternacht auf den Ertag, so da wardt der Tag St. Egidij Abbten. Von dannen sein Corper mit grossem Trauren vndt Clagen erstlich auf Cromau vndt von dannen nach Hohenfurt in das Closster gefiert vndt dort begraben vndt seinen Vorfahren bey- gelegt ist. 54) [pag. 153] Er wardt ain barmhereziger Herr gegen den armen Leuthen, nit stolcz, im Reden freundtlich gegen dem Reichen vndt sowol Armen, fraidig, kurczweillig, lustig. Zue der Waidtmanschafft vndt die Hannen zuesamenzuelassen hat er grossen Lust gehabt. Seines todtlichen Abgangs maniche Ritters- vnndt Edelleuth, wie auch Burgerschafft vnndt der gemaine Mahn, alle mit ainander, sehr getaurt vnndt beclagt vnndt bewainet haben, daß sie ainen solchen Herrn verlohren haben. In Wittingaw hat er das Schloß maisstenthaillß auferbauet mit vill gueten Khellern vnndt Gewelben. Zuuor, wo das Schloß zuuor ain schlechts Gebey war, so man ge- nennet „grosser Hof“, darbey Roßstallen, Getraidtcassten vndt Breyhauß, dieß ist vngewelbt, sondern nur mit Plankhen vmbgeczaindt gewesen. Dieser Herr Wok hat auch auf der Herrschafft Wittingau gemacht die Teücht Groß-Tissy, Koczlirschow vndt Rudu. 55) Biß hiehero von dem Leben deß Herrn Woko vnndt seinem Ende angeczeugt. Anno domini 1494 der Hainrich Czakowecz war ain getraier Diener vndt Rath deß Herrn Woko auf Wittingaw. 53) D. i. am 5. December 1493. — Der Vertrag jedoch, in welchem Wok II. von Rosenberg seinem Bruder Peter IV. die Rosenberg'schen Herrschaften und Güter mit Ausnahme der Herrschaft Wittingau, des Gutes Wiederpolen, des Dorfes Humeln, sämmtlicher zu der damals schon aufgelassenen Burg Masch- kowetz gehörigen Roboten und der Schutzherrschaft über das Chorherrenstift Forbes abgetreten hatte, wurde am 4. December 1493 geschlossen. (Urkunde im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau.) 54) Der 1. September 1505 wird auch im Hohenfurter Nekrolog und in der dritten Fortsetzung der Chronik Jakobs von Gratzen als Todestag Woks II. von Rosenberg angegeben. 55) Wie schon vorhin erwähnt worden, fällt die Errichtung des Teiches Kotzléřow in die Jahre 1491 bis 1495, während der Teich Gross-Tisy um das Jahr 1505 und der Teich Ruda im Jahre 1508 entstanden ist. Horák, die Teich- wirtschaft, S. 7.
Strana 167
Von d. Peter v. Rosenberg. 1462—1502. 167 Von dem Herrn Petro. Der Petr, ain Gubernator des Hauses von Rosenberg, von welchem vorhero Meldung geschehen, wardt geboren im anno 1462, deß Monats Januarij deß 17. Tags St. Antonij, die ander Stundt auf die Nacht. Dieser Herr liesse sich alßobaldten in seiner Khindhait zue allem Gueten ziehen, also daß er sein Geschlecht nit allein mit freien, an sich gelehrneten Khünsten, sondern auch mit dugentsamem Wandel geczieret hatte, welches er mit allem Fleiß auf sich gefasst, gestalt er dan von seinem Praeceptore mit zwaien Schreiben beschrieben wardt also: [pag. 154] „Dem wolgebornen Herrn Herrn Bohuslao von Schwam- berg, deß zue Hungern vnndt Behmen Konigs oberstem Haubtman aller Landter deß Konigreich Behmen anstat Seiner Mayestät vndt obr. Landt- hofmaister des Konigreich Behaimbs, mainem gnedigen Herrn. Wolgeborner, gnediger Herr Herr! Eur Gn. seindt meine Gebet be- uoran. Vnndt fuege Dero zue wissen, daß mein gnediger Herr Petr von Rosen- berg gotlob gesundt ist vnndt studieret mit allem Fleiß die Tugenden vndt ist gehorsamb E. Gn. Gebotten vnndt auch mier, waß ich ihme sagen thue. Dieß sag ich in gewisser Warhait: wan er aines Burgers Sohn wäre, kondte ich kainen Gehorsameren nit haben. Hab derowegen kainen Zwaiffel von ihme, dan ain solcher Gehorsamb vnndt Tugendt, ob Got woll, wierdt Ihr Gnaden zue allem Gueten bringen, also daß Eur Gn. vnndt die gancze Freundtschafft, wie auch wier alle werden dessen fro sein. Derowegen, gnediger Herr, weillen Eur Gn. ihn zue diesem geist- lichen Ritterswesen ihn gegeben haben, anstat der Roß vndt Ritterswaffen müssen wier haben Buecher mehrers Costens all3 zuuor. Wolten derowegen E. Gn. guldene Muncz vndt Gelt alhero senden, damit ich möchte die Sachen erczaigen, Ihr Gn. hieran nit zu uerhinderen oder abczuesaumen, dan wier schon kaine haben. Verwundern sich auch E. Gn. gar nit, daß ich so uill f. schon verczert hab; dan die Beklaidung deß Herrn vnndt auch deß Dieners vber die 100 f. cosstet, die Cost ist theur, wie anderes alleß. Alß ich die Sachen geschaczt hab, legte ich maines ainfeltigen vndt armen Thaillß ain 150 f.; fur Ihr Gn. kan ich es nit also haben. So werden auch fur Ir Gn. kaine besondere Speisen nit vorgetragen, alß wie deß Landts Gebrauch ist, wenig vndt schlecht. Der Allmechtige gebe E. Gn. ain langes Leben. Datum Bononiae, anno 1477, in die Natiuitatis gloriosae virginis Mariae. Alexander von Cromau, Eur Gn. Caplan.“ 56) 57) Anno 1499 der Hainrich von Stiekrsche war Purkraf auf Chustnik. Der von dieser wie oben ebener Sachen. [pag. 155] „An den Edlen Kunraten von Petrowicz, Purkraffen auf Cromaw, zueczustellen. 56) Das böhmische Original dieses Briefes (ddto. Bologna, 8. September 1477) ist im Archiv český, IX. S. 213 u. 214, abgedruckt. 57) Dieses Amt bekleidete Heinrich von Stěkře noch am 17. Jänner 1502. An dem genannten Tage gestattete nämlich Peter IV. von Rosenberg, dass Heinrich
Von d. Peter v. Rosenberg. 1462—1502. 167 Von dem Herrn Petro. Der Petr, ain Gubernator des Hauses von Rosenberg, von welchem vorhero Meldung geschehen, wardt geboren im anno 1462, deß Monats Januarij deß 17. Tags St. Antonij, die ander Stundt auf die Nacht. Dieser Herr liesse sich alßobaldten in seiner Khindhait zue allem Gueten ziehen, also daß er sein Geschlecht nit allein mit freien, an sich gelehrneten Khünsten, sondern auch mit dugentsamem Wandel geczieret hatte, welches er mit allem Fleiß auf sich gefasst, gestalt er dan von seinem Praeceptore mit zwaien Schreiben beschrieben wardt also: [pag. 154] „Dem wolgebornen Herrn Herrn Bohuslao von Schwam- berg, deß zue Hungern vnndt Behmen Konigs oberstem Haubtman aller Landter deß Konigreich Behmen anstat Seiner Mayestät vndt obr. Landt- hofmaister des Konigreich Behaimbs, mainem gnedigen Herrn. Wolgeborner, gnediger Herr Herr! Eur Gn. seindt meine Gebet be- uoran. Vnndt fuege Dero zue wissen, daß mein gnediger Herr Petr von Rosen- berg gotlob gesundt ist vnndt studieret mit allem Fleiß die Tugenden vndt ist gehorsamb E. Gn. Gebotten vnndt auch mier, waß ich ihme sagen thue. Dieß sag ich in gewisser Warhait: wan er aines Burgers Sohn wäre, kondte ich kainen Gehorsameren nit haben. Hab derowegen kainen Zwaiffel von ihme, dan ain solcher Gehorsamb vnndt Tugendt, ob Got woll, wierdt Ihr Gnaden zue allem Gueten bringen, also daß Eur Gn. vnndt die gancze Freundtschafft, wie auch wier alle werden dessen fro sein. Derowegen, gnediger Herr, weillen Eur Gn. ihn zue diesem geist- lichen Ritterswesen ihn gegeben haben, anstat der Roß vndt Ritterswaffen müssen wier haben Buecher mehrers Costens all3 zuuor. Wolten derowegen E. Gn. guldene Muncz vndt Gelt alhero senden, damit ich möchte die Sachen erczaigen, Ihr Gn. hieran nit zu uerhinderen oder abczuesaumen, dan wier schon kaine haben. Verwundern sich auch E. Gn. gar nit, daß ich so uill f. schon verczert hab; dan die Beklaidung deß Herrn vnndt auch deß Dieners vber die 100 f. cosstet, die Cost ist theur, wie anderes alleß. Alß ich die Sachen geschaczt hab, legte ich maines ainfeltigen vndt armen Thaillß ain 150 f.; fur Ihr Gn. kan ich es nit also haben. So werden auch fur Ir Gn. kaine besondere Speisen nit vorgetragen, alß wie deß Landts Gebrauch ist, wenig vndt schlecht. Der Allmechtige gebe E. Gn. ain langes Leben. Datum Bononiae, anno 1477, in die Natiuitatis gloriosae virginis Mariae. Alexander von Cromau, Eur Gn. Caplan.“ 56) 57) Anno 1499 der Hainrich von Stiekrsche war Purkraf auf Chustnik. Der von dieser wie oben ebener Sachen. [pag. 155] „An den Edlen Kunraten von Petrowicz, Purkraffen auf Cromaw, zueczustellen. 56) Das böhmische Original dieses Briefes (ddto. Bologna, 8. September 1477) ist im Archiv český, IX. S. 213 u. 214, abgedruckt. 57) Dieses Amt bekleidete Heinrich von Stěkře noch am 17. Jänner 1502. An dem genannten Tage gestattete nämlich Peter IV. von Rosenberg, dass Heinrich
Strana 168
168 Von d. Peter v. Rosenberg. Edler, main geliebter Freundt! Neben mainem Gebet (sic). AlB ich nun mit dem wolgebornen Herrn Herrn Petr von Rosenberg nach Welisch- landt hab verreisen sollen, ist mier angedeutet worden, daß sich der Herr also stöllen sollte, all3 wan er nit derselbige wäre, vnndt das biß auf ain Jahr oder zwai. Ich habe gethan solang, alß ich gemögt habe; weillen aber Ir Gn. von villen erkandt, hab ich mich also verhalten müessen, damit der Herr nit sol gespotet werden. Sonsten ist er verhalten gewesen ain anderthalb Jahr lang, vndt dem Befelch deß Herren Bohuslaw von Schwamberg in allem hat er gehorsamet vnndt noch gehorsamen wil, daß an Ihr Gn. nichts zue straffen ist. Er lehrnet alle Dugendten, daß, ob Got woll, alle sich dessen erfreyen werden. Derowegen, Herr Purkraf, schigt guldene Pfening, damit ich dem Herrn die nothwendige Buecher auf Alle Hailigen kauffen möge, dan ich hab schon kaine f. mehr. Ir Gn. vertrauen euch am allermaissten, daß ir ihn nit verlassen werdet. Ir Gn. haben in Bononia kaine solche Freundt, die ihme auf gewisse Zeit vor- stregten, vnndt ich vergewisse euch mit buhr lauterer Wahrhait, daß, waß ihr iczo werdet außgeben, ihr es werdet wol angewandt haben. Main Herr erfreiet sich eurer gueter Gesundthait vnndt gueter Wolfahrt. Waß ich aber werde thuen konnen, das wil ich gern thuen. Datum Bononiae, in die Natiuitatis Mariae virginis beatissimae, anno 1477. Alexander von Cromaw, Caplan.“ 58) Deß anderen Jahrs, wie die Pesst grassierte in Bononia, ist er von seinem Brueder Woken nach Hauß erfordert worden. Das Gelt haben sie ihme auch hinaingeschigt. 59) [pag. 156] Dieser Herr Petr hat ainen iungsten Brueder gehabt, den Herrn Vlrich, welcher geboren war im anno 1471, den Tag St. Antonij, in der anderen Stundt in die Nacht. 60) Der ist von seinem Herrn Brueder Wokone, dem Regierer, baldt ain Knab auf die Studia mit dem Wenczl Picetino, welcher nachmallen wardt Pfarer zue Cromaw, in Bono- niam (sic, geschickt worden), welcher in den Tugendtenstudýs wol auf- genommen hat. Dieser ist allczeit verblieben vnbehairat vndt seinem Herrn Bruedern in der Regierung mit allem treuen Fleiß fleissig beigestanden vndt geholffen, vndt haben sich sehr fein ainig bedragen. Mit seinem stillen Leben vndt Guete hat er öffterer die Strenge der Justicz in Be- straffung der Bösen bey dem Herrn Gubernierenden gelindert vnndt ge- mindert. Ain Herr also in seinem Thuen mittelmassig, ist von iederman von Stěkře, sein Burggraf in Choustnik, dessen Bruder Wolker, Hauptmann in Choustnik, und Anna, die Schwester beider, dieselben Localitäten in der Burg Soběslau, welche ihre Mutter bei Lebzeiten bewohnt hatte, bis zu ihrem Lebens- ende behalten. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 16. a). 58) Ein Abdruck des böhmischen Originals dieses Briefes (ddto. Bologna, 8. September 1477) befindet sich im Archiv český, IX. S. 213. 59) Siehe den Brief des Magisters Nikolaus aus Budweis an Bohuslaw von Schwanberg (ddto. Trient, 22. September 1478) im Archiv český, VI. S. 172. 60) D. i. am 17. Jänner 1471.
168 Von d. Peter v. Rosenberg. Edler, main geliebter Freundt! Neben mainem Gebet (sic). AlB ich nun mit dem wolgebornen Herrn Herrn Petr von Rosenberg nach Welisch- landt hab verreisen sollen, ist mier angedeutet worden, daß sich der Herr also stöllen sollte, all3 wan er nit derselbige wäre, vnndt das biß auf ain Jahr oder zwai. Ich habe gethan solang, alß ich gemögt habe; weillen aber Ir Gn. von villen erkandt, hab ich mich also verhalten müessen, damit der Herr nit sol gespotet werden. Sonsten ist er verhalten gewesen ain anderthalb Jahr lang, vndt dem Befelch deß Herren Bohuslaw von Schwamberg in allem hat er gehorsamet vnndt noch gehorsamen wil, daß an Ihr Gn. nichts zue straffen ist. Er lehrnet alle Dugendten, daß, ob Got woll, alle sich dessen erfreyen werden. Derowegen, Herr Purkraf, schigt guldene Pfening, damit ich dem Herrn die nothwendige Buecher auf Alle Hailigen kauffen möge, dan ich hab schon kaine f. mehr. Ir Gn. vertrauen euch am allermaissten, daß ir ihn nit verlassen werdet. Ir Gn. haben in Bononia kaine solche Freundt, die ihme auf gewisse Zeit vor- stregten, vnndt ich vergewisse euch mit buhr lauterer Wahrhait, daß, waß ihr iczo werdet außgeben, ihr es werdet wol angewandt haben. Main Herr erfreiet sich eurer gueter Gesundthait vnndt gueter Wolfahrt. Waß ich aber werde thuen konnen, das wil ich gern thuen. Datum Bononiae, in die Natiuitatis Mariae virginis beatissimae, anno 1477. Alexander von Cromaw, Caplan.“ 58) Deß anderen Jahrs, wie die Pesst grassierte in Bononia, ist er von seinem Brueder Woken nach Hauß erfordert worden. Das Gelt haben sie ihme auch hinaingeschigt. 59) [pag. 156] Dieser Herr Petr hat ainen iungsten Brueder gehabt, den Herrn Vlrich, welcher geboren war im anno 1471, den Tag St. Antonij, in der anderen Stundt in die Nacht. 60) Der ist von seinem Herrn Brueder Wokone, dem Regierer, baldt ain Knab auf die Studia mit dem Wenczl Picetino, welcher nachmallen wardt Pfarer zue Cromaw, in Bono- niam (sic, geschickt worden), welcher in den Tugendtenstudýs wol auf- genommen hat. Dieser ist allczeit verblieben vnbehairat vndt seinem Herrn Bruedern in der Regierung mit allem treuen Fleiß fleissig beigestanden vndt geholffen, vndt haben sich sehr fein ainig bedragen. Mit seinem stillen Leben vndt Guete hat er öffterer die Strenge der Justicz in Be- straffung der Bösen bey dem Herrn Gubernierenden gelindert vnndt ge- mindert. Ain Herr also in seinem Thuen mittelmassig, ist von iederman von Stěkře, sein Burggraf in Choustnik, dessen Bruder Wolker, Hauptmann in Choustnik, und Anna, die Schwester beider, dieselben Localitäten in der Burg Soběslau, welche ihre Mutter bei Lebzeiten bewohnt hatte, bis zu ihrem Lebens- ende behalten. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 16. a). 58) Ein Abdruck des böhmischen Originals dieses Briefes (ddto. Bologna, 8. September 1477) befindet sich im Archiv český, IX. S. 213. 59) Siehe den Brief des Magisters Nikolaus aus Budweis an Bohuslaw von Schwanberg (ddto. Trient, 22. September 1478) im Archiv český, VI. S. 172. 60) D. i. am 17. Jänner 1471.
Strana 169
1457—1514. 169 geliebet worden, wie auch im Reden mässig, daß kainer von ihme ain böses Wort nit gehort. Der Hoffart vnndt dem Gaicz ist er sehr gram gewesen. In Summa: er ist ain Herr gewesen nit in die Weldt, sondern ainem gotsfertigen Leben vnndt Wandel genaigt. In den Brieffen wierdt er mit seinen Brüedern nit ainmahl begrieffen. Anno domini 1513, Freitag nach Aller Hailigen, das ist den 4. 9bris, hat er sein Leben geendet. Seine Diener waren laut Verzeichnuß im 1503. Jahr in Abczallung ihnen ihrer halbiahrigen Besoldung: Hannß Zinispan, ohne Fueter auf 2 Pferdt hat gehabt 20 f? ; der Wraschda, ohne Fueter auf 2 Roß 20 f?; Hannß Polak, ohne Fueter auf 2 Roß 20 fP; Wolf Zinispan, Purkraf, auf 2 Roß ohne Fueter 20 ſl; Pardubiczer, mit Fuetter auf 2 Roß 71/2 ſ?; Jarohniew Sadlo, Ffischmaister, daß halb Jahr auf 2 Roß mitsambt dem Fueter 20 fP; Joan Zahorka, ohne Pferdt, halbiahrig 10 fP. Der Camerling hielte er 12. Vndter ihnen wardt der Georg Zinispan, Drachowsky, Ogirsch vndt Nicklaß [pag. 157] Sadlo. Der Schreiber hat er gehabt funff, ainen Apoteker, drey Drommetter vndt anderes Gesindtl der Khöch, Khellerer, Stallknechte, Jager, Fischknechte vnndt aine zimbliche Anczahl der Handtwergsleuth. Der vorbenandten Herren Schwesstern wahren: Die Jungfraw Catharina, wardt geboren im anno nach Cristi Ge- burt 1457, den 17. Tag Augusti in der 4. Stundt. In ihrer Khindthait, anno 1461, wardt sie von ihrem Herrn Vatter dem Herrn Georgen Stern- berger auch noch Khindt, del Herrn Zdenkonis von Konopischt Sohne, ehelich versprochen auf diese Weiß, daß, wan sie Got wurdt leben lassen, sie nach 11 Jahren die ihrigen sein solten. Haben dieß beederseits mit Brieffen befesstigt bey Verpfendung 2000 f� gr. 1) Sie war aber diesem Herrn nit zuethaill worden, sondern befindet sich, daß sie sey dem Herrn Petro Holiczky von Sternberg vndt auf Leschno verehelicht worden den Tag St. Joannis deß Tauffers im 1476. Jahr, wie der Brief, damit er Herr Bohuslaw ihr die Morgengab 1500 vngerischer f. verschrieben, be- czeuget. 62) Diese Fraw hat guet konnen auß den Armbrusten schiessen, sich auch darin sonderlich delectieret, dan derselbigen Zeit nit allein die Manner zue solchen ritterlichen Dingen, sondern auch die Weiber Vrsach gehabt. Diese Eheleuth haben mit ainander in Lieb vndt Ainigkait vber 36 Jahr lang gelebt. Dennoch vberlebte die Fraw Catharina ihren Herrn, welcher auf seinem Schloß Leschno etlich Wochen krank gelegen vnndt nachmallen gestorben, den 4. Tag Junij, anno 1514. Sein Leichnam ist durch seinen Sohn, den Herrn Hansen, vnndt die Freundt auf Wittinau 61) Ein Regest des diesbezüglichen Reverses Zdeneks von Sternberg (ddto Olmütz, 20. Jänner 1461) ist im Archiv český, III. S. 569, abgedruckt. 62) Dass die Vermählung Katharinas von Rosenberg mit Peter von Sternberg wirklich am Tage Johanns des Täufers (24. Juni) 1476 stattgefunden, ersieht man auch aus einem im Archiv český, IX. S. 159 u. 160, abgedruckten Briefe Bohu- slaws von Schwanberg an den Krumauer Burggrafen Konrad von Petrowitz (ddto. Beneschau, 9. Mai 1476).
1457—1514. 169 geliebet worden, wie auch im Reden mässig, daß kainer von ihme ain böses Wort nit gehort. Der Hoffart vnndt dem Gaicz ist er sehr gram gewesen. In Summa: er ist ain Herr gewesen nit in die Weldt, sondern ainem gotsfertigen Leben vnndt Wandel genaigt. In den Brieffen wierdt er mit seinen Brüedern nit ainmahl begrieffen. Anno domini 1513, Freitag nach Aller Hailigen, das ist den 4. 9bris, hat er sein Leben geendet. Seine Diener waren laut Verzeichnuß im 1503. Jahr in Abczallung ihnen ihrer halbiahrigen Besoldung: Hannß Zinispan, ohne Fueter auf 2 Pferdt hat gehabt 20 f? ; der Wraschda, ohne Fueter auf 2 Roß 20 f?; Hannß Polak, ohne Fueter auf 2 Roß 20 fP; Wolf Zinispan, Purkraf, auf 2 Roß ohne Fueter 20 ſl; Pardubiczer, mit Fuetter auf 2 Roß 71/2 ſ?; Jarohniew Sadlo, Ffischmaister, daß halb Jahr auf 2 Roß mitsambt dem Fueter 20 fP; Joan Zahorka, ohne Pferdt, halbiahrig 10 fP. Der Camerling hielte er 12. Vndter ihnen wardt der Georg Zinispan, Drachowsky, Ogirsch vndt Nicklaß [pag. 157] Sadlo. Der Schreiber hat er gehabt funff, ainen Apoteker, drey Drommetter vndt anderes Gesindtl der Khöch, Khellerer, Stallknechte, Jager, Fischknechte vnndt aine zimbliche Anczahl der Handtwergsleuth. Der vorbenandten Herren Schwesstern wahren: Die Jungfraw Catharina, wardt geboren im anno nach Cristi Ge- burt 1457, den 17. Tag Augusti in der 4. Stundt. In ihrer Khindthait, anno 1461, wardt sie von ihrem Herrn Vatter dem Herrn Georgen Stern- berger auch noch Khindt, del Herrn Zdenkonis von Konopischt Sohne, ehelich versprochen auf diese Weiß, daß, wan sie Got wurdt leben lassen, sie nach 11 Jahren die ihrigen sein solten. Haben dieß beederseits mit Brieffen befesstigt bey Verpfendung 2000 f� gr. 1) Sie war aber diesem Herrn nit zuethaill worden, sondern befindet sich, daß sie sey dem Herrn Petro Holiczky von Sternberg vndt auf Leschno verehelicht worden den Tag St. Joannis deß Tauffers im 1476. Jahr, wie der Brief, damit er Herr Bohuslaw ihr die Morgengab 1500 vngerischer f. verschrieben, be- czeuget. 62) Diese Fraw hat guet konnen auß den Armbrusten schiessen, sich auch darin sonderlich delectieret, dan derselbigen Zeit nit allein die Manner zue solchen ritterlichen Dingen, sondern auch die Weiber Vrsach gehabt. Diese Eheleuth haben mit ainander in Lieb vndt Ainigkait vber 36 Jahr lang gelebt. Dennoch vberlebte die Fraw Catharina ihren Herrn, welcher auf seinem Schloß Leschno etlich Wochen krank gelegen vnndt nachmallen gestorben, den 4. Tag Junij, anno 1514. Sein Leichnam ist durch seinen Sohn, den Herrn Hansen, vnndt die Freundt auf Wittinau 61) Ein Regest des diesbezüglichen Reverses Zdeneks von Sternberg (ddto Olmütz, 20. Jänner 1461) ist im Archiv český, III. S. 569, abgedruckt. 62) Dass die Vermählung Katharinas von Rosenberg mit Peter von Sternberg wirklich am Tage Johanns des Täufers (24. Juni) 1476 stattgefunden, ersieht man auch aus einem im Archiv český, IX. S. 159 u. 160, abgedruckten Briefe Bohu- slaws von Schwanberg an den Krumauer Burggrafen Konrad von Petrowitz (ddto. Beneschau, 9. Mai 1476).
Strana 170
170 Von d. Peter v. Rosenberg. beglaitet vndt in der Capellen, welche der Gotselige auferbaut in der grossen Khierchen, begraben worden. Die Fraw Catharina Wittib hat in selbiger Stat ain Hauß gehabt vndt alda ihre Wohnung bliebet, alda sie ihr vberige Tag in Gotsforcht zuegebracht biß anno 1521. In der Zeit der Infection gienge sie in das Badthauß, alda geschrepffet, wie berichtet wierdt, mit 22 Khopffeln, ließ ir auch zwaimall haken, [pag. 158] derdurch ir fast das Gebluet endt- gangen alß nun auß ainem bedagten vnndt crafftlosen Menschen, darczue dan auch zuegeschlagen aine Hücz, gleich ainem Fueber. So ist sie auch vndter dem inficierten Gesindl gelegen, dan diese Fraw sich der Leüt gancz nit geschichen. Ist sie also inficiert worden vndt ain Zeichen am rechten Fueß vberkommen. Dieser Fraw schrieb der Herr Peter Gubernator mit diesen Worten zue : „Wolgeborne Fraw Fraw, maine geliebste Schwesster! Ir schreibet mier, daß vber euch Got der Herr aine Krankhait verhengt, welcheß ich euch auß rechtem Herczen vnndt Trey nit gerne vergonne, sondern hoffe zue Got, daß, weillen ir derwieder aine Arczney embpfangen vndt be- halten, daß euch dauon geholffen wierdt. Darbey wie ir schreibet, bege- rendt, daß ich euren Sohn sambt seinen Khindern euretwegen mier wolte lassen befolhen sein vndt ihne in seiner Zueflucht zue mier nit zu uer- lassen, wie auch betreffendt def gueten Willenß, dafern ihr auf eurer vorigen Mainung verbleibet vnndt ain Kschafft gethan habt, ich hab aber, maine allerliebste Fraw Schwesster, dieß Vertrauen zue Got, daß er euch das Leben verlengern wiert. Aber ir möchtet euch darauf verlassen, da- fern euch Got abforderen thette, daß ich allen mainen möglichen Fleiß anwenden will, damit nach eurem Willen deme allem ain Geniegen ge- schehe. Wil auch euren Sohn mit seinen Khindern nit verlassen, dan ich ihnen solcheß allß dem angeborenen Geblueth schuldig zue thuen bin. Ex Radossowicz, dominica post festum Assumptionis gloriosissimae virginis Mariae, anno 1521.“ 63) Der Herr Holiczky, ir Sohn, kham vnndt fundt sie noch lebendig, welche nachmallen starb den Ertag nach Himmelfart Mariae, die neundte 64) Stundt vor Mittag. 63) D. i. Radoschowitz, am 18. August 1521. 64) D. i. am 20. August 1521. Siehe den mit demselben Datum versehenen Brief im Archiv český, XII. S. 40. — Eine Copie des Testamentes dieser Rosen- bergerin (ddto. Wittingau, 3. Juli 1521) befindet sich im Codex diplom. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CXI—CXIII. Darin werden insbesondere dem Abte Johann und dem Convente des Chorherren- stiftes in Wittingau 900 Schock Meißener Groschen mit der Bestimmung ver- macht, dass diese Summe zur Herstellung eines Teiches verwendet werde. Für den Nutzgenuss des Teiches soll das Stift drei Gedächtnistage in jedem Jahre, den ersten für die Vorfahren der Erblasserin, den zweiten für deren Gemahl Peter Holitzky von Sternberg und den dritten für sie selbst, mit den üblichen Ceremonien begehen. Ferner wird das Stift verpflichtet, an jedem Sonntage nach der Predigt der Erblasserin und der ganzen Verwandtschaft derselben im Gebete gedenken
170 Von d. Peter v. Rosenberg. beglaitet vndt in der Capellen, welche der Gotselige auferbaut in der grossen Khierchen, begraben worden. Die Fraw Catharina Wittib hat in selbiger Stat ain Hauß gehabt vndt alda ihre Wohnung bliebet, alda sie ihr vberige Tag in Gotsforcht zuegebracht biß anno 1521. In der Zeit der Infection gienge sie in das Badthauß, alda geschrepffet, wie berichtet wierdt, mit 22 Khopffeln, ließ ir auch zwaimall haken, [pag. 158] derdurch ir fast das Gebluet endt- gangen alß nun auß ainem bedagten vnndt crafftlosen Menschen, darczue dan auch zuegeschlagen aine Hücz, gleich ainem Fueber. So ist sie auch vndter dem inficierten Gesindl gelegen, dan diese Fraw sich der Leüt gancz nit geschichen. Ist sie also inficiert worden vndt ain Zeichen am rechten Fueß vberkommen. Dieser Fraw schrieb der Herr Peter Gubernator mit diesen Worten zue : „Wolgeborne Fraw Fraw, maine geliebste Schwesster! Ir schreibet mier, daß vber euch Got der Herr aine Krankhait verhengt, welcheß ich euch auß rechtem Herczen vnndt Trey nit gerne vergonne, sondern hoffe zue Got, daß, weillen ir derwieder aine Arczney embpfangen vndt be- halten, daß euch dauon geholffen wierdt. Darbey wie ir schreibet, bege- rendt, daß ich euren Sohn sambt seinen Khindern euretwegen mier wolte lassen befolhen sein vndt ihne in seiner Zueflucht zue mier nit zu uer- lassen, wie auch betreffendt def gueten Willenß, dafern ihr auf eurer vorigen Mainung verbleibet vnndt ain Kschafft gethan habt, ich hab aber, maine allerliebste Fraw Schwesster, dieß Vertrauen zue Got, daß er euch das Leben verlengern wiert. Aber ir möchtet euch darauf verlassen, da- fern euch Got abforderen thette, daß ich allen mainen möglichen Fleiß anwenden will, damit nach eurem Willen deme allem ain Geniegen ge- schehe. Wil auch euren Sohn mit seinen Khindern nit verlassen, dan ich ihnen solcheß allß dem angeborenen Geblueth schuldig zue thuen bin. Ex Radossowicz, dominica post festum Assumptionis gloriosissimae virginis Mariae, anno 1521.“ 63) Der Herr Holiczky, ir Sohn, kham vnndt fundt sie noch lebendig, welche nachmallen starb den Ertag nach Himmelfart Mariae, die neundte 64) Stundt vor Mittag. 63) D. i. Radoschowitz, am 18. August 1521. 64) D. i. am 20. August 1521. Siehe den mit demselben Datum versehenen Brief im Archiv český, XII. S. 40. — Eine Copie des Testamentes dieser Rosen- bergerin (ddto. Wittingau, 3. Juli 1521) befindet sich im Codex diplom. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CXI—CXIII. Darin werden insbesondere dem Abte Johann und dem Convente des Chorherren- stiftes in Wittingau 900 Schock Meißener Groschen mit der Bestimmung ver- macht, dass diese Summe zur Herstellung eines Teiches verwendet werde. Für den Nutzgenuss des Teiches soll das Stift drei Gedächtnistage in jedem Jahre, den ersten für die Vorfahren der Erblasserin, den zweiten für deren Gemahl Peter Holitzky von Sternberg und den dritten für sie selbst, mit den üblichen Ceremonien begehen. Ferner wird das Stift verpflichtet, an jedem Sonntage nach der Predigt der Erblasserin und der ganzen Verwandtschaft derselben im Gebete gedenken
Strana 171
1460—1521. 171 Zuuor, eher sie starb, gesegnet sie alle sambtlichen, gar claglich vmb Gottes willen bittendt, dafehr sie etwan belaidiget hette, insonderhait ihren allerliebsten Herrn Bruedern vndt ihre liebe Herren Vettern, daß sie ihrs verczeihen. [pag. 159] Die Begrebnuß wardt ir geburlichen angestöllt vndt ge- than, vndt ist gelegt worden bex ihrem Herrn in ihrer Capellen. Die Jungfraw Barbara vnndt Jungfraw Margaretha Zwillingen, seindt geboren worden im anno domini 1460, den 8. Tag Monats Junij nach der 11. Stundt. Die Jungfraw Barbara ist von ihrem Herrn Vatter vnndt dem Bi- schoffen zue Preßlaw, Herrn Jobsten, dem Herrn Hannsen, deß Herrn Wenczelß, Bibrstainer Herrn auf Sarau vnndt Brschekaw, Sohne, zue der Ehe versprochen worden, vndt bey 2000 vngerischer f., daß sie in 11 Jahren ihres Alters ihme werden sollte, dafern sie das Leben haben wierdt, verpfendet. Geschahe dieße Verschreibung anno 1466. Vndt diese Ehe ist nachmallen in seiner Zeit glücklichen volbracht worden, dan ihr Herr Brueder, derr Herr Hainrich, vndt ihre Fraw Muetter, die Fursstin von Glogaw, richteten ihr die Hochczeit auß im anno 1474. 65) Die Jungfraw Margareta, die nam an sich das gaistliche Leben, begab sich in Cromauer Jungfraw-Closster, nam den Orden an vndt alda ihr Leben in Andacht geendet. Die Jungfraw Hedwika, wardt gebohren im anno domini 1464, den 20. Tag Monats Januarij bey der 14ten Stundt. Aine iunge Wittib, welche von dem Herrn Bohuslaw von Schwamberg vndt dem Herrn Woken, ihrem Herrn Bruedern, erstlichen verhairat worden dem Herrn Wolffen, Frey- herrn von Graffenekh, vnndt zue ihrem Heuratguet 600 vngerische f. (sic, erhalten hat), welcher nit lang mit ihr lebte, sondern starb im anno domini 1480, in dem 18. Jahr ihres Alters ist sie zum andermallen dem Herrn Dobiaßen von Boschkowicz vndt Schwarczenberg verhairatet worden ; die Hochczeit vnndt Außrichtung that ihr Herr Brueder Herr Wok, Gu- beriender (sic), im 1482. Jahr. 66) zu lassen, an jedem Freitage in den Quatemberzeiten fünf Laib Brot unter fünf Arme zu vertheilen und jedes Jahr in der Quatemberzeit vor Weichnachten zwei Arme mit zehn Ellen Tuch zu beschenken. 65) Einer im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 19. a, enthaltenen Urkunde K. Wladislaws II. zufolge war Johann von Biberstein am 7. August 1492 nicht mehr am Leben. An dem genannten Tage belehnte nämlich der König in Ofen die Brüder Wok, Peter und Ulrich von Rosenberg wegen der ihm von denselben geleisteten Dienste mit der Hinterlassenschaft des Bibersteiners (Stadt und Burg Soraw (Sorau), Stadt und Burg Peskaw (Beeskow), Stadt und Burg Storkaw (Storkow) in dem heutigen Königreiche Preussen, welche Hinterlassenschaft an ihn als Herzog von Schlesien infolge Heimfalles gediehen war. 66) Die Heirat Hedwigs von Rosenberg mit Wolf von Grafeneck dürfte im Jahre 1476 geschlossen worden sein; denn am 6. Mai dieses Jahres beurkundeten Bohuslaw von Schwanberg und Wok von Rosenberg gemeinschaftlich in Krumau, dass sie der genannten Rosenbergerin die Mitgift im Betrage von 600 ungarischen
1460—1521. 171 Zuuor, eher sie starb, gesegnet sie alle sambtlichen, gar claglich vmb Gottes willen bittendt, dafehr sie etwan belaidiget hette, insonderhait ihren allerliebsten Herrn Bruedern vndt ihre liebe Herren Vettern, daß sie ihrs verczeihen. [pag. 159] Die Begrebnuß wardt ir geburlichen angestöllt vndt ge- than, vndt ist gelegt worden bex ihrem Herrn in ihrer Capellen. Die Jungfraw Barbara vnndt Jungfraw Margaretha Zwillingen, seindt geboren worden im anno domini 1460, den 8. Tag Monats Junij nach der 11. Stundt. Die Jungfraw Barbara ist von ihrem Herrn Vatter vnndt dem Bi- schoffen zue Preßlaw, Herrn Jobsten, dem Herrn Hannsen, deß Herrn Wenczelß, Bibrstainer Herrn auf Sarau vnndt Brschekaw, Sohne, zue der Ehe versprochen worden, vndt bey 2000 vngerischer f., daß sie in 11 Jahren ihres Alters ihme werden sollte, dafern sie das Leben haben wierdt, verpfendet. Geschahe dieße Verschreibung anno 1466. Vndt diese Ehe ist nachmallen in seiner Zeit glücklichen volbracht worden, dan ihr Herr Brueder, derr Herr Hainrich, vndt ihre Fraw Muetter, die Fursstin von Glogaw, richteten ihr die Hochczeit auß im anno 1474. 65) Die Jungfraw Margareta, die nam an sich das gaistliche Leben, begab sich in Cromauer Jungfraw-Closster, nam den Orden an vndt alda ihr Leben in Andacht geendet. Die Jungfraw Hedwika, wardt gebohren im anno domini 1464, den 20. Tag Monats Januarij bey der 14ten Stundt. Aine iunge Wittib, welche von dem Herrn Bohuslaw von Schwamberg vndt dem Herrn Woken, ihrem Herrn Bruedern, erstlichen verhairat worden dem Herrn Wolffen, Frey- herrn von Graffenekh, vnndt zue ihrem Heuratguet 600 vngerische f. (sic, erhalten hat), welcher nit lang mit ihr lebte, sondern starb im anno domini 1480, in dem 18. Jahr ihres Alters ist sie zum andermallen dem Herrn Dobiaßen von Boschkowicz vndt Schwarczenberg verhairatet worden ; die Hochczeit vnndt Außrichtung that ihr Herr Brueder Herr Wok, Gu- beriender (sic), im 1482. Jahr. 66) zu lassen, an jedem Freitage in den Quatemberzeiten fünf Laib Brot unter fünf Arme zu vertheilen und jedes Jahr in der Quatemberzeit vor Weichnachten zwei Arme mit zehn Ellen Tuch zu beschenken. 65) Einer im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 19. a, enthaltenen Urkunde K. Wladislaws II. zufolge war Johann von Biberstein am 7. August 1492 nicht mehr am Leben. An dem genannten Tage belehnte nämlich der König in Ofen die Brüder Wok, Peter und Ulrich von Rosenberg wegen der ihm von denselben geleisteten Dienste mit der Hinterlassenschaft des Bibersteiners (Stadt und Burg Soraw (Sorau), Stadt und Burg Peskaw (Beeskow), Stadt und Burg Storkaw (Storkow) in dem heutigen Königreiche Preussen, welche Hinterlassenschaft an ihn als Herzog von Schlesien infolge Heimfalles gediehen war. 66) Die Heirat Hedwigs von Rosenberg mit Wolf von Grafeneck dürfte im Jahre 1476 geschlossen worden sein; denn am 6. Mai dieses Jahres beurkundeten Bohuslaw von Schwanberg und Wok von Rosenberg gemeinschaftlich in Krumau, dass sie der genannten Rosenbergerin die Mitgift im Betrage von 600 ungarischen
Strana 172
172 Von d. Peter v. Rosenberg. Alß3 sie nun zum andermallen Wittib wardt, ist sie von dem Herrn Peter Regierenden wieder verhairat worden dem Herrn Gregorio Storchen- berger [pag. 160] im anno 1496. Starb sie auf Piergenstain vor ihrem Herrn im 1520. Jahr, Sambstag vor Sigismundj. Auf Verordnung ihres Herrn Bruedern, deß Herrn Petr, seindt Gotteßdienst auf allen denen Herrschafften deß Hauses Rosenberg von den Gaistlichen gehalten vndt verricht worden. 67) Die Jungfraw Elisabetha, wardt geboren im anno 1466, den 16. Tag Februarij. 68) AIß sie zue ihren mundigen Jahren komen wardt, ist sie von dem Herrn Woken Gubernator, ihrem Brueder, dem Herrn Prusinger, Freyherrn von Stetnberg vndt Grauen von Hardek, mit 1500 Ducatten zuer Morgengab zuer Ehe gegeben worden. Verschriebe er ir erstlich die Helffenburger Herrschafft; nachdem es der Herr Gubernator wieder gelest, das Rosenberger Guet. Vnndt wie es zum Verkaufft (sic) komen, lecztlich verschriebe er ihr das Ostrburger Guet im Vndteren Ostereich vnndt das Guet Wilderstorf im anno 1505. Zue dieser Verschreibung verwilligte ihr 69) Sohn, der Vlrich, Graf von Hardekh. Gulden schuldig seien, und versprachen zugleich, diese ihre Schuld in einem Jahre in dem niederösterreichischen Städtchen Litschau zu begleichen. Gleich- wohl wurde das Geld erst im Jahre 1485 dem Tobias von Boskowitz, dem zweiten Gemahle Hedwigs, ausbezahlt, u. zw. in Neuhaus bei Gelegenheit der Hochzeit Heinrichs von Neuhaus. (Liber obligat. II, fol. 261, im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau). 67) Derselbe Tag, d. i. der 28. April 1520, wird auch in einem Briefe Heinrichs VII. von Rosenberg an dessen Oheim Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 2. Mai 1520) als Todestag der Frau Hedwig bezeichnet. In diesem Briefe berichtete der Schreiber unter anderem auch, dass er bereits dem Ver- langen Gregors von Starhemberg nachgekommen sei und das Abhalten von Seelen- ämtern für seine verstorbene Tante in den Kirchen der Wittingauer Herrschaft angeordnet habe. (Archiv český, XII. S. 15.) — Hedwig von Rosenberg hielt sich seit ihrer Vermählung mit dem Starhemberger (11. Februar 1496) zumeist auf der oberösterreichischen Burg Pührnstein auf, woselbst sie auch ihr Leben be- schloss. Gemeinschaftlich mit diesem ihren Gemahl gründete und dotierte sie im Jahre 1509 eine öffentliche Kapelle in dem benachbarten Dorfe Steinbruch, in welcher der letztere nach seinem Tode (1522) beigesetzt wurde, während sie selbst ihre letzte Ruhestätte in der Pfarrkirche zu Helmonsöd fand. (Strnadt, Versuch einer Gesch. d. passauischen Herrschaft im oberen Mühlviertel, 20. Bericht über d. Museum Francisco-Carolinum in Linz, S. 273 u. 274). 68) Bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, a. a. O., S. 75, findet man statt des 16. den 14. Februar 1466. 69) Es ist selbstverständlich, dass die hier erwähnten Verschreibungen nur Versicherungen des Heiratsgutes der Rosenbergerin durch deren Gemahl Heinrich von Hardeck zu bedeuten haben. Die Güter Helfenburg in Böhmen, Rosenberg, Osterburg und Wilfersdorf (nicht Wilderstorf) in Niederösterreich waren gegen Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts thatsächlich ein Eigenthum der Prueschenken von Stettenberg und Grafen von Hardeck und Machland. Die Vermählung der Rosenbergerin fand im Jahre 1483 statt.
172 Von d. Peter v. Rosenberg. Alß3 sie nun zum andermallen Wittib wardt, ist sie von dem Herrn Peter Regierenden wieder verhairat worden dem Herrn Gregorio Storchen- berger [pag. 160] im anno 1496. Starb sie auf Piergenstain vor ihrem Herrn im 1520. Jahr, Sambstag vor Sigismundj. Auf Verordnung ihres Herrn Bruedern, deß Herrn Petr, seindt Gotteßdienst auf allen denen Herrschafften deß Hauses Rosenberg von den Gaistlichen gehalten vndt verricht worden. 67) Die Jungfraw Elisabetha, wardt geboren im anno 1466, den 16. Tag Februarij. 68) AIß sie zue ihren mundigen Jahren komen wardt, ist sie von dem Herrn Woken Gubernator, ihrem Brueder, dem Herrn Prusinger, Freyherrn von Stetnberg vndt Grauen von Hardek, mit 1500 Ducatten zuer Morgengab zuer Ehe gegeben worden. Verschriebe er ir erstlich die Helffenburger Herrschafft; nachdem es der Herr Gubernator wieder gelest, das Rosenberger Guet. Vnndt wie es zum Verkaufft (sic) komen, lecztlich verschriebe er ihr das Ostrburger Guet im Vndteren Ostereich vnndt das Guet Wilderstorf im anno 1505. Zue dieser Verschreibung verwilligte ihr 69) Sohn, der Vlrich, Graf von Hardekh. Gulden schuldig seien, und versprachen zugleich, diese ihre Schuld in einem Jahre in dem niederösterreichischen Städtchen Litschau zu begleichen. Gleich- wohl wurde das Geld erst im Jahre 1485 dem Tobias von Boskowitz, dem zweiten Gemahle Hedwigs, ausbezahlt, u. zw. in Neuhaus bei Gelegenheit der Hochzeit Heinrichs von Neuhaus. (Liber obligat. II, fol. 261, im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau). 67) Derselbe Tag, d. i. der 28. April 1520, wird auch in einem Briefe Heinrichs VII. von Rosenberg an dessen Oheim Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 2. Mai 1520) als Todestag der Frau Hedwig bezeichnet. In diesem Briefe berichtete der Schreiber unter anderem auch, dass er bereits dem Ver- langen Gregors von Starhemberg nachgekommen sei und das Abhalten von Seelen- ämtern für seine verstorbene Tante in den Kirchen der Wittingauer Herrschaft angeordnet habe. (Archiv český, XII. S. 15.) — Hedwig von Rosenberg hielt sich seit ihrer Vermählung mit dem Starhemberger (11. Februar 1496) zumeist auf der oberösterreichischen Burg Pührnstein auf, woselbst sie auch ihr Leben be- schloss. Gemeinschaftlich mit diesem ihren Gemahl gründete und dotierte sie im Jahre 1509 eine öffentliche Kapelle in dem benachbarten Dorfe Steinbruch, in welcher der letztere nach seinem Tode (1522) beigesetzt wurde, während sie selbst ihre letzte Ruhestätte in der Pfarrkirche zu Helmonsöd fand. (Strnadt, Versuch einer Gesch. d. passauischen Herrschaft im oberen Mühlviertel, 20. Bericht über d. Museum Francisco-Carolinum in Linz, S. 273 u. 274). 68) Bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, a. a. O., S. 75, findet man statt des 16. den 14. Februar 1466. 69) Es ist selbstverständlich, dass die hier erwähnten Verschreibungen nur Versicherungen des Heiratsgutes der Rosenbergerin durch deren Gemahl Heinrich von Hardeck zu bedeuten haben. Die Güter Helfenburg in Böhmen, Rosenberg, Osterburg und Wilfersdorf (nicht Wilderstorf) in Niederösterreich waren gegen Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts thatsächlich ein Eigenthum der Prueschenken von Stettenberg und Grafen von Hardeck und Machland. Die Vermählung der Rosenbergerin fand im Jahre 1483 statt.
Strana 173
1466—1522. 173 Ihr Herr Gemahl starb im 1510. Jahr, vndt sie mit ihren Sohnen Hannsen vndt Vlrichen vmb das Heuratguet sich freundtlichen vergliechen. 70) Die Jungfraw Johanna, wardt geboren den Mitwoch nach Egidij im 1467. Jahr. 71) Die starb in ihrer iungfreulicher Blue deß 1482. Jahrs, den 24. Septembris, vnndt ist begraben in Wittingaw, auf der rechten Handt dem Chor zue, wie das Epitaphium auf ainem Stain außgehauen neben dem grossen Marmerstain ob dem Gewelb biß haitigen Tags zue sehen ist. Nun wollen wier wieder zue dem Herrn Petr kheren. Alß nun diesem Herrn auß sonderbarer Freundtschafft der Herr Wilhelm von Pernstain auf Helffenstain, obrisster Marschalg deß Konigreich Behmen vndt obrisster Cammerer der Landttaffel def Landtrechteß in Brin, alß er wardt ain Gerhab oder Testamentariuß der Waisen vndt Dechter nach weilandt dem Herrn Georgen von Straschnicz, sonsten Krawarsch, ver- ehelichte er dem Herrn (sic) die Fraw [pag. 161] Elisabetham, Wittib nach dem Herrn Bertholdo von der Leippe, welche wardt auf dem 4. Staffel der Bluetsfreundtschafft mit diesem ihren Herrn Gemahl gesipt, wardt sie doch durch Gnad des romischen Stuels becrefftigt. So ist auch zwischen den Parthen dieses beredet worden: 1. Daß er sie biß auf aine gewisse Zeit lassen solle in ihrem Wittibstandt. 2. Daß er sie bey der Religion vndter Zwaierley lassen solle. 3. Ihr Guet Strasch- nicz daß er ohne ihr Wissen vndt Willen nit verkauffe. 4. Gegen 3000 Dukaten ihres Heuratguets an Straznicz daß er ihr 6000 Dukaten zuer Morgengab verhairate vnndt versichere. 72) Zue dieser Abrede haben gedrugt der Benesch von Waitmillen, Burggraf auf Carlstain vndt Minczmaister zue Khuttenberg, welcher diese Ehe gehandlet, vnndt Ludwik von Weitmillen vndt die Edlen Hannß Sa- horka von Sahorschi, Wilhelm von Michnicz, Hannß von Lechowicz vndt Sigmundt Waleczky von Mirowa, der Zeit Haubtman auf Cromau. Actum anno domini 1483, Mitwochen, am Tag Abdonis. 73) Mit dieser seiner Ehegemahlin erczaigt vndt gebahr Herr Peter aine 70) Soviel mir bekannt ist, hat Graf Heinrich von Hardeck drei Söhne, Johann, Ulrich und Julius, hinterlassen. Der zweite von ihnen hatte am 20. Juli 1501 die Grafschaft Glatz käuflich erworben, und als er am 12. März 1502 zu Prag mit dieser Grafschaft vom Könige Wladislaw II. belehnt wurde, erhielt Peter IV. von Rosenberg für sich und seine männliche Nachkommenschaft die Zusicherung der Nachfolge in derselben, falls die Grafen von Hardeck im Manns- stamme aussterben würden. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. 17, 18 u. 155. — Grünhagen u. Markgraf, Lehens- u. Besitzurkunden Schlesiens, II. S. 190. — Vgl. auch Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 26 u. ff.) 71) D. i. am 2. September 1467. 72) Glossator I: Videtur ex linea Straznicensium Krawariorum fuisse ultima. 73) D. i. am 30. Juli 1483. — Ein Regest dieser Urkunde ist im Archiv český, VI. S. 515, abgedruckt. Darin wird der Lichtmesstag (2. Februar) 1484 als jener Tag bezeichnet, bis zu welchem Elisabeth von Krawař im Witwenstande verbleiben sollte.
1466—1522. 173 Ihr Herr Gemahl starb im 1510. Jahr, vndt sie mit ihren Sohnen Hannsen vndt Vlrichen vmb das Heuratguet sich freundtlichen vergliechen. 70) Die Jungfraw Johanna, wardt geboren den Mitwoch nach Egidij im 1467. Jahr. 71) Die starb in ihrer iungfreulicher Blue deß 1482. Jahrs, den 24. Septembris, vnndt ist begraben in Wittingaw, auf der rechten Handt dem Chor zue, wie das Epitaphium auf ainem Stain außgehauen neben dem grossen Marmerstain ob dem Gewelb biß haitigen Tags zue sehen ist. Nun wollen wier wieder zue dem Herrn Petr kheren. Alß nun diesem Herrn auß sonderbarer Freundtschafft der Herr Wilhelm von Pernstain auf Helffenstain, obrisster Marschalg deß Konigreich Behmen vndt obrisster Cammerer der Landttaffel def Landtrechteß in Brin, alß er wardt ain Gerhab oder Testamentariuß der Waisen vndt Dechter nach weilandt dem Herrn Georgen von Straschnicz, sonsten Krawarsch, ver- ehelichte er dem Herrn (sic) die Fraw [pag. 161] Elisabetham, Wittib nach dem Herrn Bertholdo von der Leippe, welche wardt auf dem 4. Staffel der Bluetsfreundtschafft mit diesem ihren Herrn Gemahl gesipt, wardt sie doch durch Gnad des romischen Stuels becrefftigt. So ist auch zwischen den Parthen dieses beredet worden: 1. Daß er sie biß auf aine gewisse Zeit lassen solle in ihrem Wittibstandt. 2. Daß er sie bey der Religion vndter Zwaierley lassen solle. 3. Ihr Guet Strasch- nicz daß er ohne ihr Wissen vndt Willen nit verkauffe. 4. Gegen 3000 Dukaten ihres Heuratguets an Straznicz daß er ihr 6000 Dukaten zuer Morgengab verhairate vnndt versichere. 72) Zue dieser Abrede haben gedrugt der Benesch von Waitmillen, Burggraf auf Carlstain vndt Minczmaister zue Khuttenberg, welcher diese Ehe gehandlet, vnndt Ludwik von Weitmillen vndt die Edlen Hannß Sa- horka von Sahorschi, Wilhelm von Michnicz, Hannß von Lechowicz vndt Sigmundt Waleczky von Mirowa, der Zeit Haubtman auf Cromau. Actum anno domini 1483, Mitwochen, am Tag Abdonis. 73) Mit dieser seiner Ehegemahlin erczaigt vndt gebahr Herr Peter aine 70) Soviel mir bekannt ist, hat Graf Heinrich von Hardeck drei Söhne, Johann, Ulrich und Julius, hinterlassen. Der zweite von ihnen hatte am 20. Juli 1501 die Grafschaft Glatz käuflich erworben, und als er am 12. März 1502 zu Prag mit dieser Grafschaft vom Könige Wladislaw II. belehnt wurde, erhielt Peter IV. von Rosenberg für sich und seine männliche Nachkommenschaft die Zusicherung der Nachfolge in derselben, falls die Grafen von Hardeck im Manns- stamme aussterben würden. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. 17, 18 u. 155. — Grünhagen u. Markgraf, Lehens- u. Besitzurkunden Schlesiens, II. S. 190. — Vgl. auch Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 26 u. ff.) 71) D. i. am 2. September 1467. 72) Glossator I: Videtur ex linea Straznicensium Krawariorum fuisse ultima. 73) D. i. am 30. Juli 1483. — Ein Regest dieser Urkunde ist im Archiv český, VI. S. 515, abgedruckt. Darin wird der Lichtmesstag (2. Februar) 1484 als jener Tag bezeichnet, bis zu welchem Elisabeth von Krawař im Witwenstande verbleiben sollte.
Strana 174
174 Von d. Peter v. Rosenberg. Dochter Barbaram. Diese starb in ihren vnmündigen Jahren. Ihre Fraw Mueter schiede auch mit dieser Weldt im anno domini 1500, den 1. Tag Monats Mai, sonst am Tag Filippi vndt Jacobi,74) vndt in dem Hohen- fuerter Closter begraben. Dessen Zeugnuß in diesen Worten verlassen: „Diese andechtige Fraw, auß gotsfertiger Andacht bewegt, gab sie iren mit Golt vndt den theurissten Perlen gestigten Rok, welchen sie nach ihrem so ansehenlichen vndt hochgebornen Standt gehabt, auf Kassulen vndt Dalmatiken zue machen vndt hundert f. Wiener Müncz vom Macherlohn ; ain Humeral, welcheß sie selbst mit Perlen vndt Goldt gestigt hatte mit aigenen Hendten, auch zwene guldene Ring, mit Saffiren verseczt, diesem Closter mit solcher Zier dem Gottesdienst verehret.“ 75) Der Herr Petr lebte 61 Jahr vndt 38 Wochen. [pag. 162] Anno domini 1493. Nachdem der Herr Wok guetwillig daß Regiment dem Herrn Petro abgetretten, wie oben gedacht, in ainer gewissen Manier, alß nam Herr Petr dieses auf sich vndt deme mit allem wachtsamen Fleiß seinem Hauß vorgestanden. Vnndt dieweillen der Herr Wok auch die Landtsoberhaubtmanschafft von sich abgelegt vnndt von dem Konig dessen endtlassen wardt, alß legte der Konig solches Ambt auf ihne Herrn Petr, daß er Ihr Mayestät Stölle im Abwesen dero im Landt halte, daß Landt regire, welches er mit Hulff vndt Beistandt deß Herrn Wilhelmen von Pernstain vndt anderer Officierer vnndt Landtherren mit grossem Fleiß vnndt Sorgfeltigkait, daß er dessen auch nit ainmall vberdriessig wardt, insonderhait, wie die Behmen nit ainig im Abwesen deß Konigs Wladislay waren, gefueret vnndt auf sich gehalten, wie von ihme der Herr Hassenstainer 76) schöner bahr Versus gemacht, also: „Hunc omnem coetum regni, qui flectit habenas, Exsuperat Petri nobilitas Rosei." Daß ist: "Du, Peter, welcher du bist deß alleransehenlichen Geschlechts, So bistu auch diesem nach ain solcher Fierer der Behmen." Er wardt ain grauitetischer, verstandiger Herr vnndt aine abson- derlich Genadt bey dem Konig gehabt, also daß der Konig ihn biß- weillen an seiner Taffel beim Essen gehabt hat vndt ihne gern in seinen Verstandtsreden angehöret. Der Konig hat nit allein die Haubtmanschafft ihme geben, sondern auch das Cammerrecht vorderist ihme anbeuolhen, wie dauon ain konig- licher Brief beczeuget mit diesen Worten: 74) Dem nämlichen Datum begegnet man in der ersten Fortsetzung der Chronik Jakobs von Gratzen, während das Hohenfurter Todtenbuch den 2. Mai 1500 als ihren Todestag angibt. 75) In der Quelle, aus welcher diese Angabe stammt, heisst es, dass es Peter IV. von Rosenberg gewesen sei, der die genannten Wertgegenstände nach dem Tode seiner Hausfrau dem Stifte Hohenfurt geschenkt habe. (Pangerl, Ur- kundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 390.) 76) D. i. der bekannte Humanist Buhuslaw von Lobkowitz und Hassenstein.
174 Von d. Peter v. Rosenberg. Dochter Barbaram. Diese starb in ihren vnmündigen Jahren. Ihre Fraw Mueter schiede auch mit dieser Weldt im anno domini 1500, den 1. Tag Monats Mai, sonst am Tag Filippi vndt Jacobi,74) vndt in dem Hohen- fuerter Closter begraben. Dessen Zeugnuß in diesen Worten verlassen: „Diese andechtige Fraw, auß gotsfertiger Andacht bewegt, gab sie iren mit Golt vndt den theurissten Perlen gestigten Rok, welchen sie nach ihrem so ansehenlichen vndt hochgebornen Standt gehabt, auf Kassulen vndt Dalmatiken zue machen vndt hundert f. Wiener Müncz vom Macherlohn ; ain Humeral, welcheß sie selbst mit Perlen vndt Goldt gestigt hatte mit aigenen Hendten, auch zwene guldene Ring, mit Saffiren verseczt, diesem Closter mit solcher Zier dem Gottesdienst verehret.“ 75) Der Herr Petr lebte 61 Jahr vndt 38 Wochen. [pag. 162] Anno domini 1493. Nachdem der Herr Wok guetwillig daß Regiment dem Herrn Petro abgetretten, wie oben gedacht, in ainer gewissen Manier, alß nam Herr Petr dieses auf sich vndt deme mit allem wachtsamen Fleiß seinem Hauß vorgestanden. Vnndt dieweillen der Herr Wok auch die Landtsoberhaubtmanschafft von sich abgelegt vnndt von dem Konig dessen endtlassen wardt, alß legte der Konig solches Ambt auf ihne Herrn Petr, daß er Ihr Mayestät Stölle im Abwesen dero im Landt halte, daß Landt regire, welches er mit Hulff vndt Beistandt deß Herrn Wilhelmen von Pernstain vndt anderer Officierer vnndt Landtherren mit grossem Fleiß vnndt Sorgfeltigkait, daß er dessen auch nit ainmall vberdriessig wardt, insonderhait, wie die Behmen nit ainig im Abwesen deß Konigs Wladislay waren, gefueret vnndt auf sich gehalten, wie von ihme der Herr Hassenstainer 76) schöner bahr Versus gemacht, also: „Hunc omnem coetum regni, qui flectit habenas, Exsuperat Petri nobilitas Rosei." Daß ist: "Du, Peter, welcher du bist deß alleransehenlichen Geschlechts, So bistu auch diesem nach ain solcher Fierer der Behmen." Er wardt ain grauitetischer, verstandiger Herr vnndt aine abson- derlich Genadt bey dem Konig gehabt, also daß der Konig ihn biß- weillen an seiner Taffel beim Essen gehabt hat vndt ihne gern in seinen Verstandtsreden angehöret. Der Konig hat nit allein die Haubtmanschafft ihme geben, sondern auch das Cammerrecht vorderist ihme anbeuolhen, wie dauon ain konig- licher Brief beczeuget mit diesen Worten: 74) Dem nämlichen Datum begegnet man in der ersten Fortsetzung der Chronik Jakobs von Gratzen, während das Hohenfurter Todtenbuch den 2. Mai 1500 als ihren Todestag angibt. 75) In der Quelle, aus welcher diese Angabe stammt, heisst es, dass es Peter IV. von Rosenberg gewesen sei, der die genannten Wertgegenstände nach dem Tode seiner Hausfrau dem Stifte Hohenfurt geschenkt habe. (Pangerl, Ur- kundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 390.) 76) D. i. der bekannte Humanist Buhuslaw von Lobkowitz und Hassenstein.
Strana 175
1493—1500. 175 „Dem Edlen Hansen von Swogowicz vndt auƒ Neuem Stranow, vnserm lieben Getreuen. 77) Edler, vnser lieber Getreuer! Dir sey vnnerborgen, daß wier auf Begeren vndt Bitten der Herren, Ritter vndt ganczer behmischen Gemain hierczue verwilligt, auf daß das Cammerrecht zweimall im Jahr gehalten werde, daß ist [pag. 163] auf Martini vnndt auf den 12. Monats Aprilis, welcheß Recht wier anstat vnserer wier (sic) befolhen haben dem wolge- bornen Petro von Rosenberg, Landtshaubtman def3 Konigreich Behemb, vnserem lieben Getreuen, welchem wier zuegeordnet haben etliche Vor- nembiste auß dem Herren- vnndt Ritterstandt. Derowegen wier dan dich begeren mit Fleiß, daß du vmb den gemainen Nuczen darczuethuest vnndt auf bestimbte Zeiten zue dem Recht dich finden lassest vnndt neben dem besagten Petro vndt anderen Richtern zue dem, waß recht ist, deinem Verstandt nach zum bessten redest. Wier wollen es dier mit vnserer Gnadt vndt allem Gueten erstatten. Geben in Offen, Montag nach Mariae Gebuhrt, vnserer Reiche del vngerischen im achten vndt deß behmischen im dreyvndtzwainczigisten (sic, Jahr).“ 78) Anno domini 1497. Der Konig Wladislaus befalh dem Herrn Re- gierenden def Hauß Rosenbers (sic), an seiner stat das Konigreich Be- haimb zue verwalten vnndt zue regieren, vnndt selbst ist er wieder nach Vngern verreist. In diesem so sorgfeltigen Ambt der Landtshaubtman- schafft vnndt Gubernierung gestöllter, hat er nit ainen ihme wiederwartigen vnndt muetwilligen Behmen, welche das gemaine Wesen zue bedrachten gleich- wie die Esel auf die Bruken sich zwingen lassen, gehabt. Hat derowegen dem Konig also clagen müessen: „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigster Herr Herr! Eur k. M. seindt maine vndterthanige Dienst beuor. Allergnedigster Konig ! Al8 nun bex Verreisen E. k. M. mier befolhen vnndt gebotten haben, wan waß solches ware, das ich mit Rath der Herren vndt Ritter thuen sollte: aber E. k. M. wollen wissen, daß ich mich also verhalten hab vndt die Herren vndt Ritter gebetten, welche in dem Landtrecht siczen, daß sie zue mier komen, dan ich an sie zue bringen hab vnndt mit ihnen Raths pflegen wolte etlicher nothwendiger vndt dem Konigreich gemainer Sachen halben. Darbey ich auch gebetten den Herrn Albrechten Hofmaister, daß er auch derbex seye. Waß aber fur ainen Gehorsamb vnndt Willigkait sie hierinnen erczaigt, werden E. k. M., wan er zue Eur k. M. kommen 77) D. i. Johann von Sowojowitz auf Neu-Stranow. 78) In der Angabe des Jahres der Regierung K. Wladislaws II. in Ungarn und des Jahres der Regierung desselben in Böhmen besteht ein Widerspruch. Zufolge der ersten Angabe wäre der vorliegende Brief am 10. September 1498, zufolge der zweiten Angabe am 9. September 1493 ausgestellt worden. Wenn überhaupt eine von diesen beiden Zeitbestimmungen richtig ist, so kann es nur die erste sein, weil Peter IV. von Rosenberg im Jahre 1493 noch nicht Landes- hauptmann war. — Der Wortlaut des böhmischen Originals dieses Briefes ist im Archiv český, X. S. 84, abgedruckt. Hier wird nicht der 12. April, sondern das Heilthumsfest, d. i. der Freitag nach Quasimodogeniti, als der zweite Termin zur Abhaltung des Kammerrechtes bezeichnet.
1493—1500. 175 „Dem Edlen Hansen von Swogowicz vndt auƒ Neuem Stranow, vnserm lieben Getreuen. 77) Edler, vnser lieber Getreuer! Dir sey vnnerborgen, daß wier auf Begeren vndt Bitten der Herren, Ritter vndt ganczer behmischen Gemain hierczue verwilligt, auf daß das Cammerrecht zweimall im Jahr gehalten werde, daß ist [pag. 163] auf Martini vnndt auf den 12. Monats Aprilis, welcheß Recht wier anstat vnserer wier (sic) befolhen haben dem wolge- bornen Petro von Rosenberg, Landtshaubtman def3 Konigreich Behemb, vnserem lieben Getreuen, welchem wier zuegeordnet haben etliche Vor- nembiste auß dem Herren- vnndt Ritterstandt. Derowegen wier dan dich begeren mit Fleiß, daß du vmb den gemainen Nuczen darczuethuest vnndt auf bestimbte Zeiten zue dem Recht dich finden lassest vnndt neben dem besagten Petro vndt anderen Richtern zue dem, waß recht ist, deinem Verstandt nach zum bessten redest. Wier wollen es dier mit vnserer Gnadt vndt allem Gueten erstatten. Geben in Offen, Montag nach Mariae Gebuhrt, vnserer Reiche del vngerischen im achten vndt deß behmischen im dreyvndtzwainczigisten (sic, Jahr).“ 78) Anno domini 1497. Der Konig Wladislaus befalh dem Herrn Re- gierenden def Hauß Rosenbers (sic), an seiner stat das Konigreich Be- haimb zue verwalten vnndt zue regieren, vnndt selbst ist er wieder nach Vngern verreist. In diesem so sorgfeltigen Ambt der Landtshaubtman- schafft vnndt Gubernierung gestöllter, hat er nit ainen ihme wiederwartigen vnndt muetwilligen Behmen, welche das gemaine Wesen zue bedrachten gleich- wie die Esel auf die Bruken sich zwingen lassen, gehabt. Hat derowegen dem Konig also clagen müessen: „Allerdurchleuchtigister Konig, main allergnedigster Herr Herr! Eur k. M. seindt maine vndterthanige Dienst beuor. Allergnedigster Konig ! Al8 nun bex Verreisen E. k. M. mier befolhen vnndt gebotten haben, wan waß solches ware, das ich mit Rath der Herren vndt Ritter thuen sollte: aber E. k. M. wollen wissen, daß ich mich also verhalten hab vndt die Herren vndt Ritter gebetten, welche in dem Landtrecht siczen, daß sie zue mier komen, dan ich an sie zue bringen hab vnndt mit ihnen Raths pflegen wolte etlicher nothwendiger vndt dem Konigreich gemainer Sachen halben. Darbey ich auch gebetten den Herrn Albrechten Hofmaister, daß er auch derbex seye. Waß aber fur ainen Gehorsamb vnndt Willigkait sie hierinnen erczaigt, werden E. k. M., wan er zue Eur k. M. kommen 77) D. i. Johann von Sowojowitz auf Neu-Stranow. 78) In der Angabe des Jahres der Regierung K. Wladislaws II. in Ungarn und des Jahres der Regierung desselben in Böhmen besteht ein Widerspruch. Zufolge der ersten Angabe wäre der vorliegende Brief am 10. September 1498, zufolge der zweiten Angabe am 9. September 1493 ausgestellt worden. Wenn überhaupt eine von diesen beiden Zeitbestimmungen richtig ist, so kann es nur die erste sein, weil Peter IV. von Rosenberg im Jahre 1493 noch nicht Landes- hauptmann war. — Der Wortlaut des böhmischen Originals dieses Briefes ist im Archiv český, X. S. 84, abgedruckt. Hier wird nicht der 12. April, sondern das Heilthumsfest, d. i. der Freitag nach Quasimodogeniti, als der zweite Termin zur Abhaltung des Kammerrechtes bezeichnet.
Strana 176
176 Von d. Peter v. Rosenberg. wierdt, vernemmen mögen, wie auch, waß mier fur ain Respect mit ihrem Rathgeben geschiecht. Vndter anderem aber, [pag. 164] alß ich ihnen vor- gebracht wegen deß Herrn Risenburger, wie er sich gegen mier vngehor- samb verhelt, die Teutschen bey ihme aufhelt vndt fiedert wieder die vmb- ligende Lander, main Schreiben, welches ich ihme destwegen gethan, wie auch seine Andtwort, die er mier auf main Schreiben gegeben, vorge- wiesen, bittendt derbey, daß sie hierinnen mich, daß ich Eur k. M. Stöll verwalte, nit, sondern auf E. k. M. Ansehen mich dießfalß beherczigen vnndt versorgen wollten. Es hat nichts geholffen, haben alleß sein lassen. Hab ihnen auch zue Gemuet gefiert, waß damallen bex Kutenberg ge- schlossen wegen deß Diebstals vndt Mordt, welche in diesem Konigreich geschehen, daß sie es vornemben wolten, damit es möchte vndterfangen werden, daß man darnach mier kaine Schuldt gebe, alß ob mit mier waß versaumbt wäre; wofern sie waß vornemben wollen, daß an mier meinen dragenden Ambts halber nichts solle ervunden werden: sie haben doch zue nichtig gegrieffen. In dem Landtrecht ist auch kaine Ordnung. Wan Eur k. M. mich anderst nit versorgen werden, so werdt ich wenig E. k. M. Nuczen schaffen. Aber betreffendt den Herrn von Pernstain, deme hab ich kaine Schuldt zue geben; wolte, daß die anderen sich also gegen mier verhüelten. Nicht mehrers wolte ich begeren. Ex Praga, feria sexta ante Calixti, anno 1497.“ 79) Der Khonig, alß er vernahme solche Beschwernussen, thete er dem negsten Landttag aine Potschafft mit seinem offenen Mandat, ernstlich be- felhendt, daß zue dem Herrn von Rosenberg al8 anstat deß Konigs Ein- gesecztem alle die Inwohner wurklichen Gehorsamb laisten sollten bey Vermaidung schwerer Vngnad vnndt koniglichen Zornß. Hiedurch etliche sich bewegen lassen vnndt waß williger gewesen seindt. 80) Anno domini 1499. Der Konig hat verordnet, wie vil Zunß oder Interesse die Juden von dennen den Cristen geliehenen Summen nemen sollen, vndt wan sie mehrers nemmeten, dem Konig aine Pokuta verfallen sollten, die der Konig dem Herrn von Rosenberg gegeben hat. 81) Dieses 1499. Jahrs der Hainrich Prussink, Graf von Hardek, alß er seinem vnmundigen Sohn Vlrichen alle seine Guetter vnndt Herrschafften in Behmen, die er damallen gehabt [pag. 165] oder haben mögen, vber- geben, machte er auß sonderbahrem Vertrauen vndt Freundtschafft den Herrn Petr von Rosenberg, seinen Schwagern, aller derer Gueter vndt 79) Glossator I: Querelae de barone Rizembergico, haud dubie Henrico, Puthae filio. — Ein Abdruck des böhmischen Wortlautes dieses Briefes (ddto Prag, 13. October 1497) befindet sich im Archiv český, X. S. 77 u. 78. — Die vollständigen Namen der hier erwähnten Personen sind: Albrecht Libsteinský von Kolowrat, Puta Schwihowský von Riesenberg, Wilhelm von Pernstein. 80) Siehe Archiv český, X. S. 80, sowie Sborník historický, 1886, S. 372. 81) Die zwei Urkunden K. Wladislaws II., auf welche sich diese Stelle bezieht, stammen nicht aus dem Jahre 1499; die erste von ihnen wurde viel- mehr schon am 19. Mai 1497, die zweite aber am 5. April 1498 ausgestellt. Die erste ist im Archiv český, V. S. 478—481, die zweite ebendaselbst, X. S. 82, ab- gedruckt.
176 Von d. Peter v. Rosenberg. wierdt, vernemmen mögen, wie auch, waß mier fur ain Respect mit ihrem Rathgeben geschiecht. Vndter anderem aber, [pag. 164] alß ich ihnen vor- gebracht wegen deß Herrn Risenburger, wie er sich gegen mier vngehor- samb verhelt, die Teutschen bey ihme aufhelt vndt fiedert wieder die vmb- ligende Lander, main Schreiben, welches ich ihme destwegen gethan, wie auch seine Andtwort, die er mier auf main Schreiben gegeben, vorge- wiesen, bittendt derbey, daß sie hierinnen mich, daß ich Eur k. M. Stöll verwalte, nit, sondern auf E. k. M. Ansehen mich dießfalß beherczigen vnndt versorgen wollten. Es hat nichts geholffen, haben alleß sein lassen. Hab ihnen auch zue Gemuet gefiert, waß damallen bex Kutenberg ge- schlossen wegen deß Diebstals vndt Mordt, welche in diesem Konigreich geschehen, daß sie es vornemben wolten, damit es möchte vndterfangen werden, daß man darnach mier kaine Schuldt gebe, alß ob mit mier waß versaumbt wäre; wofern sie waß vornemben wollen, daß an mier meinen dragenden Ambts halber nichts solle ervunden werden: sie haben doch zue nichtig gegrieffen. In dem Landtrecht ist auch kaine Ordnung. Wan Eur k. M. mich anderst nit versorgen werden, so werdt ich wenig E. k. M. Nuczen schaffen. Aber betreffendt den Herrn von Pernstain, deme hab ich kaine Schuldt zue geben; wolte, daß die anderen sich also gegen mier verhüelten. Nicht mehrers wolte ich begeren. Ex Praga, feria sexta ante Calixti, anno 1497.“ 79) Der Khonig, alß er vernahme solche Beschwernussen, thete er dem negsten Landttag aine Potschafft mit seinem offenen Mandat, ernstlich be- felhendt, daß zue dem Herrn von Rosenberg al8 anstat deß Konigs Ein- gesecztem alle die Inwohner wurklichen Gehorsamb laisten sollten bey Vermaidung schwerer Vngnad vnndt koniglichen Zornß. Hiedurch etliche sich bewegen lassen vnndt waß williger gewesen seindt. 80) Anno domini 1499. Der Konig hat verordnet, wie vil Zunß oder Interesse die Juden von dennen den Cristen geliehenen Summen nemen sollen, vndt wan sie mehrers nemmeten, dem Konig aine Pokuta verfallen sollten, die der Konig dem Herrn von Rosenberg gegeben hat. 81) Dieses 1499. Jahrs der Hainrich Prussink, Graf von Hardek, alß er seinem vnmundigen Sohn Vlrichen alle seine Guetter vnndt Herrschafften in Behmen, die er damallen gehabt [pag. 165] oder haben mögen, vber- geben, machte er auß sonderbahrem Vertrauen vndt Freundtschafft den Herrn Petr von Rosenberg, seinen Schwagern, aller derer Gueter vndt 79) Glossator I: Querelae de barone Rizembergico, haud dubie Henrico, Puthae filio. — Ein Abdruck des böhmischen Wortlautes dieses Briefes (ddto Prag, 13. October 1497) befindet sich im Archiv český, X. S. 77 u. 78. — Die vollständigen Namen der hier erwähnten Personen sind: Albrecht Libsteinský von Kolowrat, Puta Schwihowský von Riesenberg, Wilhelm von Pernstein. 80) Siehe Archiv český, X. S. 80, sowie Sborník historický, 1886, S. 372. 81) Die zwei Urkunden K. Wladislaws II., auf welche sich diese Stelle bezieht, stammen nicht aus dem Jahre 1499; die erste von ihnen wurde viel- mehr schon am 19. Mai 1497, die zweite aber am 5. April 1498 ausgestellt. Die erste ist im Archiv český, V. S. 478—481, die zweite ebendaselbst, X. S. 82, ab- gedruckt.
Strana 177
1497—1518. 177 Herrschafften ainen gewaltdragenden Gerhaben, daß er biß zue deß be- sagten Vlrici mundigen Jahren darmit schaffen vndt verwalten sollte, welches der Herr angenommen vndt etlich Jahr diese Gerhabschafft auf sich gehalten, nachmallen seinem Basel die Herrschafften abgetretten. 82) Der Radek war Purkraf auf Miltschin bei Zeiten deß Herrn Petr. 83) Der Herr Reichart von Rschitschan Haubtman zue Sobißlau, 1499. Nach ihme der Wenczl von Trschebomißlicz Haubtman alda, 1500. 84) Mikulasch, Rosenbergerischer Canczler, von dem Herrn Petro mit Geldt lehenweiß gefödert. 85) Der Wenczl von Rowny, Canczler deß alten Petr von Rosenberg, hat nit wenig Gueter vberkommen seiner Diensten halber von dem Herrn von Rosenberg. Solches Guet er nachmallen alleß zue der Cromauer Pfar vnndt dennen Capellanen mit Klanodien vndt der Bibliotek gegeben, ain Hauß ihnen mit grossen Vncossten angefangen zue bauen im 1514, darein er nachmallen gewisse Personnen aingefiert. Uide im libro! 86) Epitaphium Wenceslai de Rowne, antiqui cancellarij, ad altare Omnium sanctorum positum: Cuius in assiduo regnabat pectore uirtus, Manabat sapiens ore Minerua suo, Mox ad consilia Roseorum tractus honesta; Hic docuit causas continua re graues. Magnus, proh dolor, occubuit pietate fideque Maecenas cleri, Crumlouiana salus. Namque sacerdotum multum uenerabilis ordo Anne patrem Numam consona uoce probat. 82) Siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 26 u. 27. 83) Radek oder Hradek war nicht Burggraf, sondern Bürger von Militschin. 84) Das Amt eines Soběslauer Hauptmannes übte bis zum Jahre 1499 Wenzel von Třebomyslitz, von da an Reinhard (nicht Reichard) von Ričan aus. 85) Derselbe ist wohl identisch mit jenem Nikolaus von Pilgram, der zwar im Jahre 1470, aber nicht mehr zur Zeit der Regierung Peters IV. von Rosen- berg, Rosenberg'scher Protonotar oder Kanzler gewesen ist. (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 322.) 86) Das hier erwähnte Haus in Krumau, sowie seine reichhaltige Bibliothek übergab Wenzel von Ruben (Rovná) den Kaplänen an der Krumauer Pfarrkirche am 2. November 1518. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. XXIX. b u. ff.) — Das Buch, auf welches hier hingewiesen wird, war sicherlich eines von den Büchern Wenzels von Ruben, welche heute noch an dem in ihnen vorhandenen Distichon „Author constructe domus en me legat amicis; Grates nunc habeo, Vencesilae, pias“ leicht zu erkennen sind. Rosenberg'sche Chronik. 12
1497—1518. 177 Herrschafften ainen gewaltdragenden Gerhaben, daß er biß zue deß be- sagten Vlrici mundigen Jahren darmit schaffen vndt verwalten sollte, welches der Herr angenommen vndt etlich Jahr diese Gerhabschafft auf sich gehalten, nachmallen seinem Basel die Herrschafften abgetretten. 82) Der Radek war Purkraf auf Miltschin bei Zeiten deß Herrn Petr. 83) Der Herr Reichart von Rschitschan Haubtman zue Sobißlau, 1499. Nach ihme der Wenczl von Trschebomißlicz Haubtman alda, 1500. 84) Mikulasch, Rosenbergerischer Canczler, von dem Herrn Petro mit Geldt lehenweiß gefödert. 85) Der Wenczl von Rowny, Canczler deß alten Petr von Rosenberg, hat nit wenig Gueter vberkommen seiner Diensten halber von dem Herrn von Rosenberg. Solches Guet er nachmallen alleß zue der Cromauer Pfar vnndt dennen Capellanen mit Klanodien vndt der Bibliotek gegeben, ain Hauß ihnen mit grossen Vncossten angefangen zue bauen im 1514, darein er nachmallen gewisse Personnen aingefiert. Uide im libro! 86) Epitaphium Wenceslai de Rowne, antiqui cancellarij, ad altare Omnium sanctorum positum: Cuius in assiduo regnabat pectore uirtus, Manabat sapiens ore Minerua suo, Mox ad consilia Roseorum tractus honesta; Hic docuit causas continua re graues. Magnus, proh dolor, occubuit pietate fideque Maecenas cleri, Crumlouiana salus. Namque sacerdotum multum uenerabilis ordo Anne patrem Numam consona uoce probat. 82) Siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 26 u. 27. 83) Radek oder Hradek war nicht Burggraf, sondern Bürger von Militschin. 84) Das Amt eines Soběslauer Hauptmannes übte bis zum Jahre 1499 Wenzel von Třebomyslitz, von da an Reinhard (nicht Reichard) von Ričan aus. 85) Derselbe ist wohl identisch mit jenem Nikolaus von Pilgram, der zwar im Jahre 1470, aber nicht mehr zur Zeit der Regierung Peters IV. von Rosen- berg, Rosenberg'scher Protonotar oder Kanzler gewesen ist. (Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 322.) 86) Das hier erwähnte Haus in Krumau, sowie seine reichhaltige Bibliothek übergab Wenzel von Ruben (Rovná) den Kaplänen an der Krumauer Pfarrkirche am 2. November 1518. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. XXIX. b u. ff.) — Das Buch, auf welches hier hingewiesen wird, war sicherlich eines von den Büchern Wenzels von Ruben, welche heute noch an dem in ihnen vorhandenen Distichon „Author constructe domus en me legat amicis; Grates nunc habeo, Vencesilae, pias“ leicht zu erkennen sind. Rosenberg'sche Chronik. 12
Strana 178
178 Von d. Peter v. Rosenberg. Coniugem sequitur tribus octogintaque annis. Amborum praesens continet ossa lapis. [pag. 166] His, lector, pietatis opus, precor, exhibe dictis, Vt animas iubeat Christus adire polos. 87) Anno domini 1500. Die Leuth auf der Rosenberger Guetern haben stark Bier gebreuet, dauon der Herr Regierer gueten Nuczen gehabt; dan von der Herrschafft Cromau, das ist auß der Stadt Netolicz, Khalschin vnndt den Dorffschafften, darin man gabraiet hat, von der Fastnacht an biß Pfingsten hin auf 300 f? meißn. zuesamenkommen. Die Leuth haben sich wol gehabt, vndt ist im Landt wolfeill gewesen. Derselben Zeit haben gar dicht in den Dorffern Bier gebreuet. Dero- wegen nit ainerley Wiederwertigkait vnndt Wiederstandt zwischen der Burger- vndt Bauerschafft endtstanden, vndt also die Herren darczue ver- ursachet, daß sie nach vndt nach bey gemach ihnen selbsten die Brey- hauser erhebt vnndt den Stetten, ia auch den Dorffschafften die Nahrungen genommen. Der Herr Peter aber ist allen seinen Vndterthanen, welche sich nehren wollen, sehr genaigt gewesen, insonderhait half er der Gaistligkait, vndt waß seine Vorfahren gestifft haben, darober auch die Handt gehalten. Im anno 1501 der erwurdige Priester Bartholomeuß der Eltiste vnndt Caspar Miteinsidler der Wildtnuß St. Antonij in Hairaffel hindter Freyburg kamen zue ihme vndt batten ihn diemuetig, daß er ihnen etwan aines Ainkomenß vmb besser Erhalten ihrer auf derselbigen Wildtnuß, damit sie nit noth hetten, darauß zue gehen, verkaufft werde (sic) vmb 200 f? gr. Der Herr Regierer wolte nit, daß seiner Vorfaren Fundation abnemmen sollte, sondern mehr erwachsen möchte, verkauffte er ihnen fur die Summa zehen fP gr. iahrlichen Zünß an der Mauth zue Freyburg vndt ihnen mit seinem Brieff vberandtwortet Ertags, Erfindung St. Stephanis Marterers. 88) Dennen hat er auch die Getraidtzehendt gelassen, das Getraidtkorn zue 9 gr., den Habern zue 6 gr. meißn., im Dorf Osenk vndt Nieder-Mordt- schlag auf selbiger Herrschafft [pag. 167] im anno 1519 vnndt gab ihnen noch zue fur 271 ſ 51 gr. 3 d. meißn. Item er hat sie auch von der Herrschafft Wittingau mit Fischen versehen. 89) 87) Dem Hohenfurter Nekrolog zufolge ist Wenzel von Ruben am 29. Jänner 1531 gestorben. Der Altar zu Ehren Aller Heiligen in der Krumauer Pfarrkirche, vor welchem er begraben worden ist, war einer von den Altären, die er errichtet und dotiert hatte. Die wichtigeren Daten über ihn findet man bei Schmidt, Das Rittergut Ruben, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXV, S. 87 u. ff., und bei Tadra, Formulář kanceláře Rožmberské, Sitzungs- berichte d. k. böhm. Gesellsch. d. W., 1890, S. 244 u. ff., zusammengetragen. 88) D. i. am 3. August 1501. 89) Je eine Abschrift der beiden diesbezüglichen Urkunden (ddto. Krumau, 5. April 1519) befindet sich in einem Copialbuche des mährischen Stiftes Raigern ; eine Abschrift der zweiten Urkunde ist übrigens auch im Codex diplomat. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXV. b u. ff.,
178 Von d. Peter v. Rosenberg. Coniugem sequitur tribus octogintaque annis. Amborum praesens continet ossa lapis. [pag. 166] His, lector, pietatis opus, precor, exhibe dictis, Vt animas iubeat Christus adire polos. 87) Anno domini 1500. Die Leuth auf der Rosenberger Guetern haben stark Bier gebreuet, dauon der Herr Regierer gueten Nuczen gehabt; dan von der Herrschafft Cromau, das ist auß der Stadt Netolicz, Khalschin vnndt den Dorffschafften, darin man gabraiet hat, von der Fastnacht an biß Pfingsten hin auf 300 f? meißn. zuesamenkommen. Die Leuth haben sich wol gehabt, vndt ist im Landt wolfeill gewesen. Derselben Zeit haben gar dicht in den Dorffern Bier gebreuet. Dero- wegen nit ainerley Wiederwertigkait vnndt Wiederstandt zwischen der Burger- vndt Bauerschafft endtstanden, vndt also die Herren darczue ver- ursachet, daß sie nach vndt nach bey gemach ihnen selbsten die Brey- hauser erhebt vnndt den Stetten, ia auch den Dorffschafften die Nahrungen genommen. Der Herr Peter aber ist allen seinen Vndterthanen, welche sich nehren wollen, sehr genaigt gewesen, insonderhait half er der Gaistligkait, vndt waß seine Vorfahren gestifft haben, darober auch die Handt gehalten. Im anno 1501 der erwurdige Priester Bartholomeuß der Eltiste vnndt Caspar Miteinsidler der Wildtnuß St. Antonij in Hairaffel hindter Freyburg kamen zue ihme vndt batten ihn diemuetig, daß er ihnen etwan aines Ainkomenß vmb besser Erhalten ihrer auf derselbigen Wildtnuß, damit sie nit noth hetten, darauß zue gehen, verkaufft werde (sic) vmb 200 f? gr. Der Herr Regierer wolte nit, daß seiner Vorfaren Fundation abnemmen sollte, sondern mehr erwachsen möchte, verkauffte er ihnen fur die Summa zehen fP gr. iahrlichen Zünß an der Mauth zue Freyburg vndt ihnen mit seinem Brieff vberandtwortet Ertags, Erfindung St. Stephanis Marterers. 88) Dennen hat er auch die Getraidtzehendt gelassen, das Getraidtkorn zue 9 gr., den Habern zue 6 gr. meißn., im Dorf Osenk vndt Nieder-Mordt- schlag auf selbiger Herrschafft [pag. 167] im anno 1519 vnndt gab ihnen noch zue fur 271 ſ 51 gr. 3 d. meißn. Item er hat sie auch von der Herrschafft Wittingau mit Fischen versehen. 89) 87) Dem Hohenfurter Nekrolog zufolge ist Wenzel von Ruben am 29. Jänner 1531 gestorben. Der Altar zu Ehren Aller Heiligen in der Krumauer Pfarrkirche, vor welchem er begraben worden ist, war einer von den Altären, die er errichtet und dotiert hatte. Die wichtigeren Daten über ihn findet man bei Schmidt, Das Rittergut Ruben, Mittheilungen d. Vereines f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, XXV, S. 87 u. ff., und bei Tadra, Formulář kanceláře Rožmberské, Sitzungs- berichte d. k. böhm. Gesellsch. d. W., 1890, S. 244 u. ff., zusammengetragen. 88) D. i. am 3. August 1501. 89) Je eine Abschrift der beiden diesbezüglichen Urkunden (ddto. Krumau, 5. April 1519) befindet sich in einem Copialbuche des mährischen Stiftes Raigern ; eine Abschrift der zweiten Urkunde ist übrigens auch im Codex diplomat. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXV. b u. ff.,
Strana 179
1500—1531. 179 Diese Stifftung thatte dieser Herr Petter dem Closter zue Hohen- fuhrt fur die Seel seiner Gemahlin, der Fraw Elisabethen von Krawarsch: „Wier Peter von Rosenberg etc. bekhennen vndt thuen kundt ieder- meniglichen ingemain, die ihn sehen oder lesendt anheren werden: Dem- nach das menschliche Geschlecht der Vbertrettung gotlicher Gebot halber in aine so Erniederung gestierczt, daß durch den Todt, dessen Gedacht- nuß bitter ist, seine Endtschafft nemmen mueß, dahero ainem iedwederen Menschen vonnotten ist, darauf wachtsamb zue gedenkhen vnndt in der Weldt also handlen vndt wandlen, daß er in ienem kunfftigen Landt der Lebendigen ainen Thaill haben mochte, hierinnen nit allein gedenken ihme selbsten wolzuethuen, sondern auch derselbigen nit vergessen, welche ihn alhier treulich in Got geliebet, ihr Vertrauen vndt Hofnung in ihn vnfail- bar gelegt haben; dieweillen nun die wolgeborne Fraw Fraw Elisabetha von Krawarsch vndt Straschnicz, vnsere liebste Gemahlin seligen Anden- kenß, auß Willen Gotteß deß Allmechtigen von dieser Weldt abgeschie- den ist, derer Seelen der allmechtige guetige Goth vermög seiner vner- grundtlicher Barmherczigkait wolle gnedig sein, welche in aller Tugendt, getrew, ehrlich vnndt gehorsamblich alle die Tage, solang vnnß der All- mechtige mit ainander zue sein vergonnet, gegen vnß sich verhalten, wie auf eine frome, ehrliche, wolerczogene Fraw gebieret, nach vnserem Willen gelebet vndt vnnß niemal mit nichten erczirnet, nach welcher dan auch vnnß3 vndt vnserem Hauß Rosenberg an dem zeitlichen Guet aine ansehen- liche Vermehrung geschehen mit dem Schloß Straschnicz, welcher (sic) ihr erblich wardt, dasselbig sie vnnß alß ihrem Gemahl vndt auß sonderbarer Lieb vnndt ihrem gueten freien Willen zuer Erbschafft gegeben hat; dieweillen wier nun vnnß erinderen vnndt stets gedenken ihr gegen vnnß ehrlobliches Verhalten, wolten auch vnß gegen ihr wieder dankbarlich zue sein wissen fur solche Wolthat, so vnnß vndt vnserem Hauß von ir wiederfaren ist, auch wegen der ehelichen Treu vndt Lieb ain Gedechtnuß nach ihr zue thuen vndt dem lieben Got zue ihrer Seelen Ringerung vnndt Fromem von vnnßerem Guet wurklich zu erthaillen: dahero mit guetem [pag. 168] Bedacht vndt vorgehendem reiffen Rath, derczeit, da wiers wol zue thuen vermögt alß ain rechter Erb vnndt Herr, auch Gubernator vnserer Herr- schafften, welche vnß Rosenbergern der Allmechtige auß seiner hailigen gne- digen Freigebigkait gegeben hat, vnser Dorf, genandt Khaltenbrun, mit den Baurenhoffen, mit Gelt- vndt Getraidtzunsen, mit Hiennern, Magen, der Maut, vnndt waß fur den Kren ainkombt, sambt dem Waldt "an der Taschen“ vnndt noch ainem anderen, genandt „Pretterholcz“, welcher Zunße vnndt Ainkommen sambt den Reithen iahrlichen ainkombt in ainer Summa vier fP vnndt 18 Groschen behm. Prager Müncz vndt 5 Pfening ausser der Maut vndt von dem Khren die Gebier, auch Forsstgelt, welches auß dennen Waldern kombt, Habern 53 Züber, Magen 3 Zuber vndt 1/4, vorhanden. Mittels der ersten Urkunde verkaufte Peter IV. von Rosenberg den Eremiten in Heuraffel um bare 261 (nicht 271) Schock, 51 Groschen und 3 Pfe- nige meißnisch den Getreidezehent in seinen Dörfern Asang und Unter-Markt- schlag, mittels der zweiten jedoch um bare 560 Schock meißnisch eine jährliche Abgabe von 8 Zubern Karpfen auf der Herrschaft Wittingau. 12*
1500—1531. 179 Diese Stifftung thatte dieser Herr Petter dem Closter zue Hohen- fuhrt fur die Seel seiner Gemahlin, der Fraw Elisabethen von Krawarsch: „Wier Peter von Rosenberg etc. bekhennen vndt thuen kundt ieder- meniglichen ingemain, die ihn sehen oder lesendt anheren werden: Dem- nach das menschliche Geschlecht der Vbertrettung gotlicher Gebot halber in aine so Erniederung gestierczt, daß durch den Todt, dessen Gedacht- nuß bitter ist, seine Endtschafft nemmen mueß, dahero ainem iedwederen Menschen vonnotten ist, darauf wachtsamb zue gedenkhen vnndt in der Weldt also handlen vndt wandlen, daß er in ienem kunfftigen Landt der Lebendigen ainen Thaill haben mochte, hierinnen nit allein gedenken ihme selbsten wolzuethuen, sondern auch derselbigen nit vergessen, welche ihn alhier treulich in Got geliebet, ihr Vertrauen vndt Hofnung in ihn vnfail- bar gelegt haben; dieweillen nun die wolgeborne Fraw Fraw Elisabetha von Krawarsch vndt Straschnicz, vnsere liebste Gemahlin seligen Anden- kenß, auß Willen Gotteß deß Allmechtigen von dieser Weldt abgeschie- den ist, derer Seelen der allmechtige guetige Goth vermög seiner vner- grundtlicher Barmherczigkait wolle gnedig sein, welche in aller Tugendt, getrew, ehrlich vnndt gehorsamblich alle die Tage, solang vnnß der All- mechtige mit ainander zue sein vergonnet, gegen vnß sich verhalten, wie auf eine frome, ehrliche, wolerczogene Fraw gebieret, nach vnserem Willen gelebet vndt vnnß niemal mit nichten erczirnet, nach welcher dan auch vnnß3 vndt vnserem Hauß Rosenberg an dem zeitlichen Guet aine ansehen- liche Vermehrung geschehen mit dem Schloß Straschnicz, welcher (sic) ihr erblich wardt, dasselbig sie vnnß alß ihrem Gemahl vndt auß sonderbarer Lieb vnndt ihrem gueten freien Willen zuer Erbschafft gegeben hat; dieweillen wier nun vnnß erinderen vnndt stets gedenken ihr gegen vnnß ehrlobliches Verhalten, wolten auch vnß gegen ihr wieder dankbarlich zue sein wissen fur solche Wolthat, so vnnß vndt vnserem Hauß von ir wiederfaren ist, auch wegen der ehelichen Treu vndt Lieb ain Gedechtnuß nach ihr zue thuen vndt dem lieben Got zue ihrer Seelen Ringerung vnndt Fromem von vnnßerem Guet wurklich zu erthaillen: dahero mit guetem [pag. 168] Bedacht vndt vorgehendem reiffen Rath, derczeit, da wiers wol zue thuen vermögt alß ain rechter Erb vnndt Herr, auch Gubernator vnserer Herr- schafften, welche vnß Rosenbergern der Allmechtige auß seiner hailigen gne- digen Freigebigkait gegeben hat, vnser Dorf, genandt Khaltenbrun, mit den Baurenhoffen, mit Gelt- vndt Getraidtzunsen, mit Hiennern, Magen, der Maut, vnndt waß fur den Kren ainkombt, sambt dem Waldt "an der Taschen“ vnndt noch ainem anderen, genandt „Pretterholcz“, welcher Zunße vnndt Ainkommen sambt den Reithen iahrlichen ainkombt in ainer Summa vier fP vnndt 18 Groschen behm. Prager Müncz vndt 5 Pfening ausser der Maut vndt von dem Khren die Gebier, auch Forsstgelt, welches auß dennen Waldern kombt, Habern 53 Züber, Magen 3 Zuber vndt 1/4, vorhanden. Mittels der ersten Urkunde verkaufte Peter IV. von Rosenberg den Eremiten in Heuraffel um bare 261 (nicht 271) Schock, 51 Groschen und 3 Pfe- nige meißnisch den Getreidezehent in seinen Dörfern Asang und Unter-Markt- schlag, mittels der zweiten jedoch um bare 560 Schock meißnisch eine jährliche Abgabe von 8 Zubern Karpfen auf der Herrschaft Wittingau. 12*
Strana 180
180 Von d. Peter v. Rosenberg. Hunner 78; item das Dorf, genandt Schüldt, waß darinen das Vnserig ist, mit den Baurenhoffen, Gelt- vndt Getraidzünsen, derer Zünsen vnndt Ainkommenß sambt den Reithen deß Jahrs ainkombt in der Summa 1 fP vnndt 43 gr. behm. Prager Mincz vndt 5 Pfening, Habern 18 Züber; item ain Dorf, genandt Stain, mitsambt den Bauerhoffen, mit Gelt- vndt Getraidtzünsen, deren iahrlichen ainkombt 1 ff 4 gr. behm. vndt 5 Pfe- ning obgedachter Muncz, Khorn 8 Zuber vndt Habern 21 Züber, 16 Hün- ner; item ain Dorff, genandt Schleglainß vnndter dem Roßberg, mit- sambt den Pauerhoffen vnndt dem Zünß, dessen iahrlichen ainkombt 1 fp 12 gr. 1 d. obbeschriebener Müncze, in welchen obbeschriebenen Dorffern sambt den Reithen ist ain iahrlicher Zünß mit allem Fleiß zuesambengeraitet 8 ſP 19 gr. vndt 2 d. Prager Breg vndt Müncze, Khorn 8 Züber, Habern 92 Züber, Magen 3 Züber vndt 1/4 vnndt Hünner 94, zue deme, waß die Mauth, die Schenghauser oder Kratschmen vnndt Forsstgelter zue Khalten- brun außtregt, welche Zünsungen nit ainerley seindt vndt in gewisser Summa nit konnen gelegt werden, massen sie vnnß schuldig gewesen seindt zue zallen, gestalt in dem pergamenen Registerbuech teutscher Sprach mit ganczem Fleiß außdruklichen beschrieben vndt mit vnserem Sigel be- stattet vndt becrefftigt begrieffen; die Dorffer, alle Paurenhoffe mit den Gelt- vndt Getraidtzünsen, mit Hiennern, geakerten vndt vngeakerten Gründen, mit Wiesmaden, Reithen, mit groß vndt kleinen Waiden vnndt endtlichen mit allem dem Recht vnndt Zuegehorungen, mit ganczer volliger Herligkait, gestalt wier es selbsten nach vnseren [pag. 169] Vorfahren gehalten vnndt geniczt haben, vndt wie die in ihren Reinen vndt Graniczen von Alters hero gelegen, vnnß alda weder vnseren Gebrüedern, Erben, Nachkommenden vndt Zuekunfftigen nichts alß nur den Pach neben Khalten- brun, den wier zue vnserem Schloß Rosenberg brauchen, kain ainiges Recht oder Singularitet nit vorbehalten, der glorwurdigisten Jungfraw Mariae, Mueter Gottes, vnserer sonderbahrer Hofnung, vndt ihren Dienern, dem hochwurdigen in Got Vatter vndt andechtigen Tomaß Abbten vndt ganczem Conuentui vnnsers Hohenfuerter Clossters Cisterciensium Ordenß, vnserem besonders lieben Vatter vnndt Caplanen, vndt allen ihren Nach- kommenden, alda, wo vnser Begrebnuß ist, vnserer lieben Eltern vndt Vorfahrern Bainer rhuen, alda auch obbesagter vnser lieben Gemahlin Corper rhuet, fur deroselben Seelen haben wier gegeben, abgetretten, vndt crafft dieses Brieffs geben wier vnndt dretten ab zue ainem rechten Erb- guet mit volliger Herrschafft, also daß die obbeschriebene Abbt vnndt das gancz Conuent vnndt alle ihre Nachkomende auf Ewigkait die obbe- sagte Dorffer, Zünsen vnndt Renten vermög obgedachten, auf Pergament geschriebenen vnndt mit vnserem Sigil besigelten Registern, welche wier ihnen zue dem obgedachten Hohenfuerter Closter gegeben haben, halten, derer gebrauchen grundtlich vndt frey, auch erblich, wie ihre aigene, ohne alle vnsere vndt vnserer Brueder, wie auch aller vnserer Erben, Nachkommenden vndt Zuekunfftigen Verhindernuß. Welcher Abbt vnndt Conuent obgedachtes, iczige vndt alle ihre Nachkommende, sollen sie allein fur offtbesagtes Erbguet schuldig sein, ainen Gotsdienst deß Jahrs ainmall, das ist ain Anniuersarium, fur die Seell obbeschriebener Frauen Elisabethae, vnnserer Gemahlin, am Tag ihres Abschiedts sollenniter vndt
180 Von d. Peter v. Rosenberg. Hunner 78; item das Dorf, genandt Schüldt, waß darinen das Vnserig ist, mit den Baurenhoffen, Gelt- vndt Getraidzünsen, derer Zünsen vnndt Ainkommenß sambt den Reithen deß Jahrs ainkombt in der Summa 1 fP vnndt 43 gr. behm. Prager Mincz vndt 5 Pfening, Habern 18 Züber; item ain Dorf, genandt Stain, mitsambt den Bauerhoffen, mit Gelt- vndt Getraidtzünsen, deren iahrlichen ainkombt 1 ff 4 gr. behm. vndt 5 Pfe- ning obgedachter Muncz, Khorn 8 Zuber vndt Habern 21 Züber, 16 Hün- ner; item ain Dorff, genandt Schleglainß vnndter dem Roßberg, mit- sambt den Pauerhoffen vnndt dem Zünß, dessen iahrlichen ainkombt 1 fp 12 gr. 1 d. obbeschriebener Müncze, in welchen obbeschriebenen Dorffern sambt den Reithen ist ain iahrlicher Zünß mit allem Fleiß zuesambengeraitet 8 ſP 19 gr. vndt 2 d. Prager Breg vndt Müncze, Khorn 8 Züber, Habern 92 Züber, Magen 3 Züber vndt 1/4 vnndt Hünner 94, zue deme, waß die Mauth, die Schenghauser oder Kratschmen vnndt Forsstgelter zue Khalten- brun außtregt, welche Zünsungen nit ainerley seindt vndt in gewisser Summa nit konnen gelegt werden, massen sie vnnß schuldig gewesen seindt zue zallen, gestalt in dem pergamenen Registerbuech teutscher Sprach mit ganczem Fleiß außdruklichen beschrieben vndt mit vnserem Sigel be- stattet vndt becrefftigt begrieffen; die Dorffer, alle Paurenhoffe mit den Gelt- vndt Getraidtzünsen, mit Hiennern, geakerten vndt vngeakerten Gründen, mit Wiesmaden, Reithen, mit groß vndt kleinen Waiden vnndt endtlichen mit allem dem Recht vnndt Zuegehorungen, mit ganczer volliger Herligkait, gestalt wier es selbsten nach vnseren [pag. 169] Vorfahren gehalten vnndt geniczt haben, vndt wie die in ihren Reinen vndt Graniczen von Alters hero gelegen, vnnß alda weder vnseren Gebrüedern, Erben, Nachkommenden vndt Zuekunfftigen nichts alß nur den Pach neben Khalten- brun, den wier zue vnserem Schloß Rosenberg brauchen, kain ainiges Recht oder Singularitet nit vorbehalten, der glorwurdigisten Jungfraw Mariae, Mueter Gottes, vnserer sonderbahrer Hofnung, vndt ihren Dienern, dem hochwurdigen in Got Vatter vndt andechtigen Tomaß Abbten vndt ganczem Conuentui vnnsers Hohenfuerter Clossters Cisterciensium Ordenß, vnserem besonders lieben Vatter vnndt Caplanen, vndt allen ihren Nach- kommenden, alda, wo vnser Begrebnuß ist, vnserer lieben Eltern vndt Vorfahrern Bainer rhuen, alda auch obbesagter vnser lieben Gemahlin Corper rhuet, fur deroselben Seelen haben wier gegeben, abgetretten, vndt crafft dieses Brieffs geben wier vnndt dretten ab zue ainem rechten Erb- guet mit volliger Herrschafft, also daß die obbeschriebene Abbt vnndt das gancz Conuent vnndt alle ihre Nachkomende auf Ewigkait die obbe- sagte Dorffer, Zünsen vnndt Renten vermög obgedachten, auf Pergament geschriebenen vnndt mit vnserem Sigil besigelten Registern, welche wier ihnen zue dem obgedachten Hohenfuerter Closter gegeben haben, halten, derer gebrauchen grundtlich vndt frey, auch erblich, wie ihre aigene, ohne alle vnsere vndt vnserer Brueder, wie auch aller vnserer Erben, Nachkommenden vndt Zuekunfftigen Verhindernuß. Welcher Abbt vnndt Conuent obgedachtes, iczige vndt alle ihre Nachkommende, sollen sie allein fur offtbesagtes Erbguet schuldig sein, ainen Gotsdienst deß Jahrs ainmall, das ist ain Anniuersarium, fur die Seell obbeschriebener Frauen Elisabethae, vnnserer Gemahlin, am Tag ihres Abschiedts sollenniter vndt
Strana 181
1500. 181 andechtig, doch den Abendt zuuor die Vigilien gesungen vnndt des vol- genden Tags die haillige Meß darauf auch gesungen, zu uerrichten. Bey solchem Khierchendienst vnndt Gedechtnuß, damit es durch die Briesster vnndt gedachte Clostersbrueder mit mehrerm Fleiß vnndt Willigkait ge- schehe vnndt ihr vmb souil grossere Lieb vnndt Andacht zue erczaigen, denselbigen Tag wierdt ihnen der Abbt vber die ordinari Speiß aine Speiß mehrer von ainem Essenfischen zue geben schuldig sein. Dan wier wollen, daß solcher Gotsdienst fur die obbesagte vnsere liebste Gemahlin von dem Abbt vnndt Conuentu desto andechtiger vnndt mit grosserer Lieb geschehe vnndt verrichtet werde, [pag. 170] dahero wier sonsten dem Abbten vnndt Conuentui kaine andere Beschwer weder Mhue nit aufferlegen. Dieweillen wier aber gern wollten, daß dieß vnsere Stifftung in ihrer fesster Wehrung ohne alle Bewegung auf Ewigkait verbleibe, massen wier dan zue Got dem Herrn deß vessten Vertrauens seindt, daß es geschehen wiert, haben wier obbeschriebener Peter alß ain Erb vnndt Herr vndt volmechtigter Gubernator vnserer Herrschafft Rosenberg vnnß verobligiert vnndt ver- bunden vnndt crafft dieses Briefs verbinden vndt auch vnsere Brüeder vnndt alle vnsere Erben, Nachkommende vnndt Zuekunfftige, wier auch fur vnß, fur vnsere Brueder, wie auch fur vnnsere Zuekunfftige vndt Nachkommende versprochen haben vnndt crafft dieses Briefs versprechen bey Ehren vnndt Glauben, bey Verlierung der Gnaden Gottes hie vndt auf iener Weldt vnndt bex ewiger Verdamnuß, daß wier dieses Erbguet, Gelt- vndt Getraidtzünsen vnndt obgedachtes Ainkomen, weder wier noch vnsere Brueder, weder vnsere Erben vndt Nachkommenden vnndt Zue- kunfftigen, von dem Closter vnndt dem Hohenfuerter Abbten vndt Conuent in Ewigkait niemahlen nit alienieren oder wegnemmen, weder ihnen vndter waß Farben oder mit waß erdachten Gestallten etwan aine Verwürrung oder Verhindernuß thuen werden, darwieder wier vnnß weder der kecze- rischen Leuth, derer in diesem Landt auß Verhengnuß Gotteß villerley seindt, noch neue Gesecz oder Ordnungen der Menschen, welche wieder Got, zue Spot der hailigen Khierchen vnndt Geringerung deß allgemeinen cristlichen Rechtenß wieder die Closter, Gotsheüser vnndt der (sic) Gaist- ligkait durch Gottesdienst welche (sic) erdicht oder kunfftig aufs neu mochten erdicht werden, noch niechtig anderes mit nichten vnnß zum Behelff nemendt. Ob aber ainer auß vnnß Gebruedern von Rosenberg oder auß vnseren Erben, Nachkommen vnndt Khunfftigen vber das (sic) obbeschrie- bene Vesprechung vndt Verbundtnuß etwan khunfftiger Zeit durch Teuffels Anreiczung vnndt Versuechung verfuerter sich dasselbig vndterstunde vundt diese Eřbschafft vnndt obgedachtes Ainkomen, allesambt mit ainander oder etwan ainen den allergeringsten Thaill, dem Hohenfuerter Closster vndt dem [pag. 171] Abbten vndt Conuent wegnemmen thette oder ihnen etwan aine Verwuhrung drinnen oder Verhinderung thette mit seiner Macht oder waßfur erdichter massen auf das grieffe, haimblich oder offentlich, selbst durch sich oder durch ainen anderen, ain solcher sey verfluecht mit dem götlichen Fluech vndt falle in den Zorn Gottes, vnndt das bittere Laiden vndt Sterben vnsers Got Cristi deß Herrn daß an ihme alß an ainem hellischen Verdambten vergeblich seye, vndt in alleraiserister seiner Noth, in seiner Sterbstundt, daß er endtseczt seye der Vorbit der
1500. 181 andechtig, doch den Abendt zuuor die Vigilien gesungen vnndt des vol- genden Tags die haillige Meß darauf auch gesungen, zu uerrichten. Bey solchem Khierchendienst vnndt Gedechtnuß, damit es durch die Briesster vnndt gedachte Clostersbrueder mit mehrerm Fleiß vnndt Willigkait ge- schehe vnndt ihr vmb souil grossere Lieb vnndt Andacht zue erczaigen, denselbigen Tag wierdt ihnen der Abbt vber die ordinari Speiß aine Speiß mehrer von ainem Essenfischen zue geben schuldig sein. Dan wier wollen, daß solcher Gotsdienst fur die obbesagte vnsere liebste Gemahlin von dem Abbt vnndt Conuentu desto andechtiger vnndt mit grosserer Lieb geschehe vnndt verrichtet werde, [pag. 170] dahero wier sonsten dem Abbten vnndt Conuentui kaine andere Beschwer weder Mhue nit aufferlegen. Dieweillen wier aber gern wollten, daß dieß vnsere Stifftung in ihrer fesster Wehrung ohne alle Bewegung auf Ewigkait verbleibe, massen wier dan zue Got dem Herrn deß vessten Vertrauens seindt, daß es geschehen wiert, haben wier obbeschriebener Peter alß ain Erb vnndt Herr vndt volmechtigter Gubernator vnserer Herrschafft Rosenberg vnnß verobligiert vnndt ver- bunden vnndt crafft dieses Briefs verbinden vndt auch vnsere Brüeder vnndt alle vnsere Erben, Nachkommende vnndt Zuekunfftige, wier auch fur vnß, fur vnsere Brueder, wie auch fur vnnsere Zuekunfftige vndt Nachkommende versprochen haben vnndt crafft dieses Briefs versprechen bey Ehren vnndt Glauben, bey Verlierung der Gnaden Gottes hie vndt auf iener Weldt vnndt bex ewiger Verdamnuß, daß wier dieses Erbguet, Gelt- vndt Getraidtzünsen vnndt obgedachtes Ainkomen, weder wier noch vnsere Brueder, weder vnsere Erben vndt Nachkommenden vnndt Zue- kunfftigen, von dem Closter vnndt dem Hohenfuerter Abbten vndt Conuent in Ewigkait niemahlen nit alienieren oder wegnemmen, weder ihnen vndter waß Farben oder mit waß erdachten Gestallten etwan aine Verwürrung oder Verhindernuß thuen werden, darwieder wier vnnß weder der kecze- rischen Leuth, derer in diesem Landt auß Verhengnuß Gotteß villerley seindt, noch neue Gesecz oder Ordnungen der Menschen, welche wieder Got, zue Spot der hailigen Khierchen vnndt Geringerung deß allgemeinen cristlichen Rechtenß wieder die Closter, Gotsheüser vnndt der (sic) Gaist- ligkait durch Gottesdienst welche (sic) erdicht oder kunfftig aufs neu mochten erdicht werden, noch niechtig anderes mit nichten vnnß zum Behelff nemendt. Ob aber ainer auß vnnß Gebruedern von Rosenberg oder auß vnseren Erben, Nachkommen vnndt Khunfftigen vber das (sic) obbeschrie- bene Vesprechung vndt Verbundtnuß etwan khunfftiger Zeit durch Teuffels Anreiczung vnndt Versuechung verfuerter sich dasselbig vndterstunde vundt diese Eřbschafft vnndt obgedachtes Ainkomen, allesambt mit ainander oder etwan ainen den allergeringsten Thaill, dem Hohenfuerter Closster vndt dem [pag. 171] Abbten vndt Conuent wegnemmen thette oder ihnen etwan aine Verwuhrung drinnen oder Verhinderung thette mit seiner Macht oder waßfur erdichter massen auf das grieffe, haimblich oder offentlich, selbst durch sich oder durch ainen anderen, ain solcher sey verfluecht mit dem götlichen Fluech vndt falle in den Zorn Gottes, vnndt das bittere Laiden vndt Sterben vnsers Got Cristi deß Herrn daß an ihme alß an ainem hellischen Verdambten vergeblich seye, vndt in alleraiserister seiner Noth, in seiner Sterbstundt, daß er endtseczt seye der Vorbit der
Strana 182
182 Von d. Peter v. Rosenberg. glorwürdigisten Jungfraw vndt Muetter Gottes Mariae, aller lieben Haili- gen, vndt also aller Hulf l0ß daß er drette vor das gestrenge Gericht Gotteß deß Allmechtigen, vnndt solcher Vnbills vndt Vnrecht halber ver- urthaillter mit dem Juda, Verrather Cristi, daß er gehe in die ewige Verdamnuß. Vber dieß alleß haben wier Petr von Rosenberg obbeschrie- bener versprochen vnndt crafft dieses Briefs versprechen fur mich selbst vnndt fur alle maine Brueder, Erben, Zuekunfftige vndt Nachkomende, dafern ainer auf die obbenandte, durch vnnß obbesagtem Closster gunstig- lich gestiffte vnndt zuegeaignete Erbschafft grieffe, mit waßfur Recht es wölle, daß wier dieß Closster darinnen vnndt den Abbten sambt Conuent sollen vnndt verbunden sein vorzuestehen vnndt zu uersorgen vnndt die Sach von allerley Verwürrungen außfieren vnndt endtledigen mit vnseren aigenen Cossten vndt Zehrung, ohne allen ihren Schaden, also damit diese Erbschafft ohne ainige Verkhürczung alleß bey gedachtem Closter auf Ewigkait verbleibe ohne Zerreissen, Verhindernuß vnndt allerley Ver- wirrung. Diesem zuer fessten Zeugnuß vnndt wurgklicher Haltung haben wier vnser aigen grossere Petschafft befolhen diesem Brief anczuehengkhen, vnndt mehrer vrkundtlicher Zeugnuß haben wier gebetten den wolgebornen Herrn Herrn Vlricum von Rosenberg, vnseren liebsten Herrn Bruedern, daß er seine aigene Petschafft auch hat zue diesem Brief anhengen lassen. Der gegeben auf Cromaw, den 18. Tag Monats Maij, anno nach Cristi “ 90) Geburt deß 1500. gnedigen Jahrs. Anno domini 1501 war aine rittermassige Person, nahmens Wenczl Dworscheczky von Olbramowicz, zue Sobißlaw wohnendt, der vndter beiderley Gestallt Religions, hatte grosse Vngunst von dem Priester Bar- tholomeo, Pfarer daselbsten, litte von ihme manicherley Verspottung. Der begab sich anderstwohin. Vnndt all3 seine Haußfraw, [pag. 172] die Fraw Barbara, alda hindter ihme verblieben, ist sie in die Khierchen gegangen, der Pfarer aber sie wieder heraußgefiert. Das thatte er auß Gehaisch seiner Obrigkait. Etliche Schueller, lose Bueben, alß3 dieses ehrlicheß Weib mit ihrem Mahn vndt Güetel auß der Stadt zuge, haben sie sie außgelaitet. Der Herr ließ die Schueller etlich Tag vndt Nacht mit der Schachteley abstraffen vnndt der Stat verweisen, welche nit wiederkommen dorffen. Von derselben Zeit an gar wenig der Schueller sich alda auf- halten, vndt ist auch alda gar ain schlechtes Studium. Der Johann Kapliczer, Rosenbergerischer Canczler, in seinem Alter begabe er sich in das geistliche Leben vndt wardt Capellan deß Altarß der hailigen Aposteln in der Cromauer Pfarkhierchen ; ist aingeseczt wordeu deß 1501. Jahrs, verczerte also in diesem geistlichen Standt gotsfurchtig 90) Ein Abdruck des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 370 u. ff. — Für diejenigen, welche keine Gelegenheit haben werden, den böhmischen Text mit dem vorlie- genden zu vergleichen, sei hier angemerkt, dass der Schreiber unserer Vorlage dem Worte „pokrezemne“ (Wirtshaussteuer) irrthümlich die Bedeutung einer Krensteuer beigelegt hat.
182 Von d. Peter v. Rosenberg. glorwürdigisten Jungfraw vndt Muetter Gottes Mariae, aller lieben Haili- gen, vndt also aller Hulf l0ß daß er drette vor das gestrenge Gericht Gotteß deß Allmechtigen, vnndt solcher Vnbills vndt Vnrecht halber ver- urthaillter mit dem Juda, Verrather Cristi, daß er gehe in die ewige Verdamnuß. Vber dieß alleß haben wier Petr von Rosenberg obbeschrie- bener versprochen vnndt crafft dieses Briefs versprechen fur mich selbst vnndt fur alle maine Brueder, Erben, Zuekunfftige vndt Nachkomende, dafern ainer auf die obbenandte, durch vnnß obbesagtem Closster gunstig- lich gestiffte vnndt zuegeaignete Erbschafft grieffe, mit waßfur Recht es wölle, daß wier dieß Closster darinnen vnndt den Abbten sambt Conuent sollen vnndt verbunden sein vorzuestehen vnndt zu uersorgen vnndt die Sach von allerley Verwürrungen außfieren vnndt endtledigen mit vnseren aigenen Cossten vndt Zehrung, ohne allen ihren Schaden, also damit diese Erbschafft ohne ainige Verkhürczung alleß bey gedachtem Closter auf Ewigkait verbleibe ohne Zerreissen, Verhindernuß vnndt allerley Ver- wirrung. Diesem zuer fessten Zeugnuß vnndt wurgklicher Haltung haben wier vnser aigen grossere Petschafft befolhen diesem Brief anczuehengkhen, vnndt mehrer vrkundtlicher Zeugnuß haben wier gebetten den wolgebornen Herrn Herrn Vlricum von Rosenberg, vnseren liebsten Herrn Bruedern, daß er seine aigene Petschafft auch hat zue diesem Brief anhengen lassen. Der gegeben auf Cromaw, den 18. Tag Monats Maij, anno nach Cristi “ 90) Geburt deß 1500. gnedigen Jahrs. Anno domini 1501 war aine rittermassige Person, nahmens Wenczl Dworscheczky von Olbramowicz, zue Sobißlaw wohnendt, der vndter beiderley Gestallt Religions, hatte grosse Vngunst von dem Priester Bar- tholomeo, Pfarer daselbsten, litte von ihme manicherley Verspottung. Der begab sich anderstwohin. Vnndt all3 seine Haußfraw, [pag. 172] die Fraw Barbara, alda hindter ihme verblieben, ist sie in die Khierchen gegangen, der Pfarer aber sie wieder heraußgefiert. Das thatte er auß Gehaisch seiner Obrigkait. Etliche Schueller, lose Bueben, alß3 dieses ehrlicheß Weib mit ihrem Mahn vndt Güetel auß der Stadt zuge, haben sie sie außgelaitet. Der Herr ließ die Schueller etlich Tag vndt Nacht mit der Schachteley abstraffen vnndt der Stat verweisen, welche nit wiederkommen dorffen. Von derselben Zeit an gar wenig der Schueller sich alda auf- halten, vndt ist auch alda gar ain schlechtes Studium. Der Johann Kapliczer, Rosenbergerischer Canczler, in seinem Alter begabe er sich in das geistliche Leben vndt wardt Capellan deß Altarß der hailigen Aposteln in der Cromauer Pfarkhierchen ; ist aingeseczt wordeu deß 1501. Jahrs, verczerte also in diesem geistlichen Standt gotsfurchtig 90) Ein Abdruck des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich bei Pangerl, Urkundenb. d. Stiftes Hohenfurt, S. 370 u. ff. — Für diejenigen, welche keine Gelegenheit haben werden, den böhmischen Text mit dem vorlie- genden zu vergleichen, sei hier angemerkt, dass der Schreiber unserer Vorlage dem Worte „pokrezemne“ (Wirtshaussteuer) irrthümlich die Bedeutung einer Krensteuer beigelegt hat.
Strana 183
1500—1511. 183 seine vberige Lebtage.91) Wardt damallen fur Pfarer zue Cromau der er- wurdige Wenczeslaus Picetinus. Der Schuba 92) wardt Pfleger auf dem Witkohauß im 1501. Anno domini 1502 der Herr Peter brachte ihme von dem Konig Wladislao zuewegen die Stat Prachaticz, ain Guet zue der Wische- rader Probstay gehoriges, fur aigen vndt erblich vnndt hielte es gancz vellig in Possess.93) Dieses Jahrs, nach Embfengnuß Mariae, schikten sich der Herr Peter mit dem Herrn Hainrich von Neuhauß vndt dem Herrn Canczler, Herrn Johann von Sselnberg, zue dem Konig in Vngern vnndt nahmen also den Wege fur sich deß gemainen Nuczes halben. 94) Die Sohne deß Herrn waren bey dem Herrn Gubernierenden, das ist der Herr Hannß, Jobst, Peter vndt Hainrich, vnndt vmb dieselbige Zeit hat Herr Wok mit dem Herrn Hannsen von Schwamberg, Groß- maister, [pag. 173] von Wittingaw auf Strakonicz verreisen sollen, bat, daß der Herr Gubernator sie mit ihme vnndt wieder darnach auf Wit- tingaw zu uerreisen erlauben wollte. Derselbigen Zeit wolte der Herr Peter Fraumberg kauffen; dan der Herr Wilhelm Pernstainer vor allen anderen ihme, wan ihme sein gehabter Anschlag fortgangen wäre, zu uergonnen versprochen. Waiß nit, warumben es nit geschehen sey.95) Anno domini 1504. Der Herr Hainrich von Neuhauß Sontag nach Walentini verhairatet seiner Dochter aine bey Peenfall 1000 f� gr. 96) Anno domini 1505. Daß Latraner Thor im Behmischen Cromaw vndt den Thurn ob ihr, welche (sic) auf heunt noch stehet, wie auch die Pastey auf der Neustat ob der Jungfrauen Parkraben hat man pauen lassen. 97) Der Priester Hannß, Abbt deß Wittingauer Clossters im 1505. 91) Wegen Mangels an anderen einschlägigen Quellen ist es mir nicht möglich, zu bestimmen, inwieweit diese Stelle im ganzen der historischen Wahr- heit entspricht; nur das Eine ist sicher, dass sich Johann Kaplitzer nicht erst in seinem Alter, sondern vielmehr schon in seinen jungen Jahren dem geistlichen Stande gewidmet hat, da er bereits im Jahre 1458 Priester, in den Jahren 1459 bis 1465 Pfarrer in Militschin und dann erst eine Zeit lang Secretär der Rosen- berger gewesen ist. 92) D. i. Johann Schuba von Humňan. 93) Als erblichen Pfandbesitz hatte Peter IV. von Rosenberg die Stadt Prachatitz sammt Zugehör bereits am 5. October 1501 erworben. (Meßner, Pra- chatitz, S. 28.) 94) Uber den Zweck dieser Reise siehe Archiv český, VI. S. 278 u. ff. X. S. 108, sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 62 u. 63. 95) Die landesfürstliche Burg Frauenberg ist sammt ihrer Zugehör seit dem 1. Mai 1490 an Wilhelm von Pernstein verpfändet gewesen. (Archiv český, X. S. 375). 96) D. i. am 18. Februar 1504. — Urkundlich ist bloß eine einzige Tochter Heinrichs von Neuhaus, nämlich Anna, bekannt. Diese wurde erst im Jahre 1511 verheiratet. (Archiv český, XI. S. 411 u. 412). 97) Nach Vačkář, Dějiny někd. řehol. kanonie sv. Augustina v Třeboni,
1500—1511. 183 seine vberige Lebtage.91) Wardt damallen fur Pfarer zue Cromau der er- wurdige Wenczeslaus Picetinus. Der Schuba 92) wardt Pfleger auf dem Witkohauß im 1501. Anno domini 1502 der Herr Peter brachte ihme von dem Konig Wladislao zuewegen die Stat Prachaticz, ain Guet zue der Wische- rader Probstay gehoriges, fur aigen vndt erblich vnndt hielte es gancz vellig in Possess.93) Dieses Jahrs, nach Embfengnuß Mariae, schikten sich der Herr Peter mit dem Herrn Hainrich von Neuhauß vndt dem Herrn Canczler, Herrn Johann von Sselnberg, zue dem Konig in Vngern vnndt nahmen also den Wege fur sich deß gemainen Nuczes halben. 94) Die Sohne deß Herrn waren bey dem Herrn Gubernierenden, das ist der Herr Hannß, Jobst, Peter vndt Hainrich, vnndt vmb dieselbige Zeit hat Herr Wok mit dem Herrn Hannsen von Schwamberg, Groß- maister, [pag. 173] von Wittingaw auf Strakonicz verreisen sollen, bat, daß der Herr Gubernator sie mit ihme vnndt wieder darnach auf Wit- tingaw zu uerreisen erlauben wollte. Derselbigen Zeit wolte der Herr Peter Fraumberg kauffen; dan der Herr Wilhelm Pernstainer vor allen anderen ihme, wan ihme sein gehabter Anschlag fortgangen wäre, zu uergonnen versprochen. Waiß nit, warumben es nit geschehen sey.95) Anno domini 1504. Der Herr Hainrich von Neuhauß Sontag nach Walentini verhairatet seiner Dochter aine bey Peenfall 1000 f� gr. 96) Anno domini 1505. Daß Latraner Thor im Behmischen Cromaw vndt den Thurn ob ihr, welche (sic) auf heunt noch stehet, wie auch die Pastey auf der Neustat ob der Jungfrauen Parkraben hat man pauen lassen. 97) Der Priester Hannß, Abbt deß Wittingauer Clossters im 1505. 91) Wegen Mangels an anderen einschlägigen Quellen ist es mir nicht möglich, zu bestimmen, inwieweit diese Stelle im ganzen der historischen Wahr- heit entspricht; nur das Eine ist sicher, dass sich Johann Kaplitzer nicht erst in seinem Alter, sondern vielmehr schon in seinen jungen Jahren dem geistlichen Stande gewidmet hat, da er bereits im Jahre 1458 Priester, in den Jahren 1459 bis 1465 Pfarrer in Militschin und dann erst eine Zeit lang Secretär der Rosen- berger gewesen ist. 92) D. i. Johann Schuba von Humňan. 93) Als erblichen Pfandbesitz hatte Peter IV. von Rosenberg die Stadt Prachatitz sammt Zugehör bereits am 5. October 1501 erworben. (Meßner, Pra- chatitz, S. 28.) 94) Uber den Zweck dieser Reise siehe Archiv český, VI. S. 278 u. ff. X. S. 108, sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 62 u. 63. 95) Die landesfürstliche Burg Frauenberg ist sammt ihrer Zugehör seit dem 1. Mai 1490 an Wilhelm von Pernstein verpfändet gewesen. (Archiv český, X. S. 375). 96) D. i. am 18. Februar 1504. — Urkundlich ist bloß eine einzige Tochter Heinrichs von Neuhaus, nämlich Anna, bekannt. Diese wurde erst im Jahre 1511 verheiratet. (Archiv český, XI. S. 411 u. 412). 97) Nach Vačkář, Dějiny někd. řehol. kanonie sv. Augustina v Třeboni,
Strana 184
184 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1506. Nach Absterben deß Herrn Woken, eltissten Brueders, nam sich an der Herr Petr laut Accordts der Herrschafft Wittingaw, vnndt waß der Gotselige mehr ingehabt, brachte alle seine Herrschafften in aine schone Ordnung vnndt regieret die in suessem Frieden. Bedrachtete alß ain verstandiger Herr die Kriegsleüff, welche etwan endtstehen möchten; dahero er das Geschucz, Falkenetlen, Haug- wiczen vnndt nit wenig Stuk groß vndt klaine, mit seinem Nahmen vnndt Wabben liesse er giessen. Gebrauchtete hierczue zwaier Maister, ainen Puchssenmaister, Hannsen von Budnian, vndt den anderen von Iglaw, welche er auf Schwihof, alda die Mustr der gröberen Stukhen zue be- sichtigen vnndt abczuenemen, erstlichen abgefertigt. Anno domini 1507. Derweillen die Stadt Wittingaw wegen deß gemösigen Grundts baldt anfangs zuer Fesstung gelegen wardt, dieser Herr liesse er der Seiten auf Mittag, vor dem Schwainczer Thor, statliche Wahlen mit Basstaien vnndt tieffen Graben machen, massen dan auf den haintigen Tags zue sehen, Aber die Friedzeit im Behmerlandt bey denen nachkommenden Herren hat gemacht, daß diese Arbait nichts ist geacht worden. Er ließ auch bey 200 Zentn. Saniter, vndt waß mehr darczue gehoret, kauffen, ließ auch aisene Kuglen machen, auch ain groß schon gegossenes Stuk von dem Herrn Ladislao Sternberger mit seinem Wappen vnndt solchem Text (sic, kaufen). Dasselbig zalt er auß terminweiß vndt beczahlts im 1522. Jahr. Ist dessen quitiert worden von dem Herrn Hansen von Sternberg, Herrn auf Bechin. [pag. 174] Der Herr Hannß von Rosenberg ist auf Strakonicz ge- wesen Exspectans bey dem Herrn Johanne von Schwamberger (sic), welcher alt vnndt offt krank wardt. Nach seinem Absterben bekam er die Stölle im 1507., den 9. Tag Martij.98) Die Khinder deß Herrn Woken seindt gewesen bey dem Herrn von Sternberg Holiczky29) auf Sternberg. Von danen verdrüebe sie der Sterb auf Leschno circa Praesentationis b. Mariae 1507. Dieses Jahrs ist der Margt Kaplicz außgebrunen, 1507. Item dieß Jahrs Miltschin ist bey zwaimahlen gleichsamb aller ver- brendt worden. Es habenß außgebrendt ihr zwene Brenner. Der aine wardt gefangen von des Herrn Petr Holiczky Leüthen, wardt in die Stadt Sobi- slaw zum Recht gegeben, bekandte auch, daß er ain Heffe voll mit Pulffer in ainen Stadl gelegt. Von diesem Feyer ist zum andermal die aine Seiten gancz vndt gar abbrunnen. Aber wie das erste Feuer außkomen, findet man keine Gedechtnuß. Diesen Brenner hat der Herr Reinardt von Rzit� S. 25 u. 26, stand in diesem Jahre der Wittingauer Canonie der Abt Bartho- lomäus vor. 28) Johann von Rosenberg folgte dem Johann von Schwamberg, der im Jahre 1511 aus dem Leben geschieden ist, erst am 19. November 1511 in der Würde eines Grandpriors des Johanniterordens nach, nachdem er schon seit dem 9. März 1507 als Coadjutor (Exspectans) die Ordensgeschäfte geführt hatte. (Frind, Kirchengesch. Böhmens, IV. S. 205.) 9°) D. i. Peter Holitzky von Sternberg.
184 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1506. Nach Absterben deß Herrn Woken, eltissten Brueders, nam sich an der Herr Petr laut Accordts der Herrschafft Wittingaw, vnndt waß der Gotselige mehr ingehabt, brachte alle seine Herrschafften in aine schone Ordnung vnndt regieret die in suessem Frieden. Bedrachtete alß ain verstandiger Herr die Kriegsleüff, welche etwan endtstehen möchten; dahero er das Geschucz, Falkenetlen, Haug- wiczen vnndt nit wenig Stuk groß vndt klaine, mit seinem Nahmen vnndt Wabben liesse er giessen. Gebrauchtete hierczue zwaier Maister, ainen Puchssenmaister, Hannsen von Budnian, vndt den anderen von Iglaw, welche er auf Schwihof, alda die Mustr der gröberen Stukhen zue be- sichtigen vnndt abczuenemen, erstlichen abgefertigt. Anno domini 1507. Derweillen die Stadt Wittingaw wegen deß gemösigen Grundts baldt anfangs zuer Fesstung gelegen wardt, dieser Herr liesse er der Seiten auf Mittag, vor dem Schwainczer Thor, statliche Wahlen mit Basstaien vnndt tieffen Graben machen, massen dan auf den haintigen Tags zue sehen, Aber die Friedzeit im Behmerlandt bey denen nachkommenden Herren hat gemacht, daß diese Arbait nichts ist geacht worden. Er ließ auch bey 200 Zentn. Saniter, vndt waß mehr darczue gehoret, kauffen, ließ auch aisene Kuglen machen, auch ain groß schon gegossenes Stuk von dem Herrn Ladislao Sternberger mit seinem Wappen vnndt solchem Text (sic, kaufen). Dasselbig zalt er auß terminweiß vndt beczahlts im 1522. Jahr. Ist dessen quitiert worden von dem Herrn Hansen von Sternberg, Herrn auf Bechin. [pag. 174] Der Herr Hannß von Rosenberg ist auf Strakonicz ge- wesen Exspectans bey dem Herrn Johanne von Schwamberger (sic), welcher alt vnndt offt krank wardt. Nach seinem Absterben bekam er die Stölle im 1507., den 9. Tag Martij.98) Die Khinder deß Herrn Woken seindt gewesen bey dem Herrn von Sternberg Holiczky29) auf Sternberg. Von danen verdrüebe sie der Sterb auf Leschno circa Praesentationis b. Mariae 1507. Dieses Jahrs ist der Margt Kaplicz außgebrunen, 1507. Item dieß Jahrs Miltschin ist bey zwaimahlen gleichsamb aller ver- brendt worden. Es habenß außgebrendt ihr zwene Brenner. Der aine wardt gefangen von des Herrn Petr Holiczky Leüthen, wardt in die Stadt Sobi- slaw zum Recht gegeben, bekandte auch, daß er ain Heffe voll mit Pulffer in ainen Stadl gelegt. Von diesem Feyer ist zum andermal die aine Seiten gancz vndt gar abbrunnen. Aber wie das erste Feuer außkomen, findet man keine Gedechtnuß. Diesen Brenner hat der Herr Reinardt von Rzit� S. 25 u. 26, stand in diesem Jahre der Wittingauer Canonie der Abt Bartho- lomäus vor. 28) Johann von Rosenberg folgte dem Johann von Schwamberg, der im Jahre 1511 aus dem Leben geschieden ist, erst am 19. November 1511 in der Würde eines Grandpriors des Johanniterordens nach, nachdem er schon seit dem 9. März 1507 als Coadjutor (Exspectans) die Ordensgeschäfte geführt hatte. (Frind, Kirchengesch. Böhmens, IV. S. 205.) 9°) D. i. Peter Holitzky von Sternberg.
Strana 185
1506—1522. 185 schan, damaliger Haubtman zue Sobislaw, auf Befellich del Herrn Regie- renden hinrichten lassen. Anno domini 1508, den Freitag vor Pfingsten, 1) accordieret der Herr Peter von Rosenberg mit dem Georg Rambhaub von der Tiere 2) vmb die Verpflegung deß Schloß Rosenberg, daß also dieser benandte Georg Rabnhaubt soll das Schloß Rosenberg pflegen vnndt Burggrauf (sic) darauf sein auf folgender Gestalt : Item er soll selbstanderer sein beritten auf allen Fall, wo vnndt wohin ihme von dem Herrn wurdt geschafft oder befolhen werden. So soll er auch haben im oberen Schlof gueter zwey zue Fueß mit gueter Gewehr vndt ainen Torhüetter. Item dem Schreiber deß Herrn sol er die Cost mit ihme geben vnndt Hey aufs Roß. Von dieser Verpfleg soll ihme der Herr geben alle Jahr 103 f" vndt 10 gr. Prager Müncz, oder aber souil ainer gib- vndt gabiger Müncz in diesem behm. Landt, vndterschiedlichen, das ist 511/2 � 5 gr. nach Dato dieses Briefs auf negstkunfftigen Galli vnndt den anderen Thaill, 511/2 fP 5 gr., auf Georgi baldt darauf kommenden, vnndt also nach vnndt nach alle obbeschriebene Termine, solang er das Schloß halten vndt be- grieffener Gestallt verpflegen wierdt. Hierczue der Herr ihme mehr [pag. 175] geben solle die Zünßaier vnndt Khaeß dieser Herrschafft Ro- senberg ; item Mautkharpfen, waß ihrer kombt in der Haidt, Rosenthall vndt Mischlanech. Item die Aker, welche zue dem Schloß gehoren, vnndt den Hof in Metlicz soll er auch geniessen mit aller Zuegehor; item die Haseniagt auf dieser Herrschafft; mehr ainen Pach Wultawicze; mehr das Wasser, so da fleisst bei der Haidt, soweit daß Wasser vndt der Pach zue dem Schloß gebieret. Item das Brenholcz soll er ihme hauen vndt nemmen auß dem Waldt Thomaßberg, allein souil die Notturfft zum Schloß erfordert, kainem anderen niergendthin er dauon nichts verkauffen solle. Item, wo dem obbeschriebenen Herrn bedunkete, das Schloß mit ainem anderen Pfleger zue bestöllen, oder aber daß ihme Georgen Rabnhaubt nit gedunkte, weiter das Schloß zu uerpflegen, so wierdt aine Partheie der anderen mogen dauon ain Jahr zuuorhero wissen lassen vnndt endt- weder bei Georgi oder Galli Zeiten solches aufsagen. Item, waßfur Gewehr ihme Rambhaubt bei dem Schloß abgetretten seindt, die seindt absonderlich verzeichnet auf ain Register vndter deß Herrn Seiner Gn. vndt deß Rambnhaubts Petschafften. Solche sollen von ihme Rambnhaubt bei Abtrettung deß Schlosser (sic) Ir Gn. dem Herrn aingeandtwort werden. Zue Vrkhundt dieses haben Ir Gn. vnudt der Rabn- haubt zue diesem Brief ihre Petschafften zue diesem Brief (sic) zue- gedrugt. Der Herr Peter mit dem Herrn Hannsen, gewestem Preßlauer Bischoffen, vnndt dem Herrn Prager Purkraffen selbigen 1508. Jahrs waren von dem Konig abgesandte in das Markrafthumb Mahren nach Olmicz auf den Landtag zue Vergleichung etlicher Vnainigkaiten zwischen den Stenden vnndt den Frieden zue stabilieren, auch zue erseczen das Landt- 1) D. i. am 9. Juni 1508. 2) D. i. Suchá, ein Rittersitz bei Budweis.
1506—1522. 185 schan, damaliger Haubtman zue Sobislaw, auf Befellich del Herrn Regie- renden hinrichten lassen. Anno domini 1508, den Freitag vor Pfingsten, 1) accordieret der Herr Peter von Rosenberg mit dem Georg Rambhaub von der Tiere 2) vmb die Verpflegung deß Schloß Rosenberg, daß also dieser benandte Georg Rabnhaubt soll das Schloß Rosenberg pflegen vnndt Burggrauf (sic) darauf sein auf folgender Gestalt : Item er soll selbstanderer sein beritten auf allen Fall, wo vnndt wohin ihme von dem Herrn wurdt geschafft oder befolhen werden. So soll er auch haben im oberen Schlof gueter zwey zue Fueß mit gueter Gewehr vndt ainen Torhüetter. Item dem Schreiber deß Herrn sol er die Cost mit ihme geben vnndt Hey aufs Roß. Von dieser Verpfleg soll ihme der Herr geben alle Jahr 103 f" vndt 10 gr. Prager Müncz, oder aber souil ainer gib- vndt gabiger Müncz in diesem behm. Landt, vndterschiedlichen, das ist 511/2 � 5 gr. nach Dato dieses Briefs auf negstkunfftigen Galli vnndt den anderen Thaill, 511/2 fP 5 gr., auf Georgi baldt darauf kommenden, vnndt also nach vnndt nach alle obbeschriebene Termine, solang er das Schloß halten vndt be- grieffener Gestallt verpflegen wierdt. Hierczue der Herr ihme mehr [pag. 175] geben solle die Zünßaier vnndt Khaeß dieser Herrschafft Ro- senberg ; item Mautkharpfen, waß ihrer kombt in der Haidt, Rosenthall vndt Mischlanech. Item die Aker, welche zue dem Schloß gehoren, vnndt den Hof in Metlicz soll er auch geniessen mit aller Zuegehor; item die Haseniagt auf dieser Herrschafft; mehr ainen Pach Wultawicze; mehr das Wasser, so da fleisst bei der Haidt, soweit daß Wasser vndt der Pach zue dem Schloß gebieret. Item das Brenholcz soll er ihme hauen vndt nemmen auß dem Waldt Thomaßberg, allein souil die Notturfft zum Schloß erfordert, kainem anderen niergendthin er dauon nichts verkauffen solle. Item, wo dem obbeschriebenen Herrn bedunkete, das Schloß mit ainem anderen Pfleger zue bestöllen, oder aber daß ihme Georgen Rabnhaubt nit gedunkte, weiter das Schloß zu uerpflegen, so wierdt aine Partheie der anderen mogen dauon ain Jahr zuuorhero wissen lassen vnndt endt- weder bei Georgi oder Galli Zeiten solches aufsagen. Item, waßfur Gewehr ihme Rambhaubt bei dem Schloß abgetretten seindt, die seindt absonderlich verzeichnet auf ain Register vndter deß Herrn Seiner Gn. vndt deß Rambnhaubts Petschafften. Solche sollen von ihme Rambnhaubt bei Abtrettung deß Schlosser (sic) Ir Gn. dem Herrn aingeandtwort werden. Zue Vrkhundt dieses haben Ir Gn. vnudt der Rabn- haubt zue diesem Brief ihre Petschafften zue diesem Brief (sic) zue- gedrugt. Der Herr Peter mit dem Herrn Hannsen, gewestem Preßlauer Bischoffen, vnndt dem Herrn Prager Purkraffen selbigen 1508. Jahrs waren von dem Konig abgesandte in das Markrafthumb Mahren nach Olmicz auf den Landtag zue Vergleichung etlicher Vnainigkaiten zwischen den Stenden vnndt den Frieden zue stabilieren, auch zue erseczen das Landt- 1) D. i. am 9. Juni 1508. 2) D. i. Suchá, ein Rittersitz bei Budweis.
Strana 186
186 Von d. Peter v. Rosenberg. recht mit dauglichen Personnen, wie auch etlicher anderer notwendiger Sachen anczueordnen.3) Adam von Drahonicz, Purkraf auf Helffenburg. Der Herr Gubernator, alß er wahrgenommen aine gefahrliche Maur gleichsamb zum Ainfallen in dem oberen Schloß Cromau gegen der Stadt ob der Wultau von dem Eke biß zue dem alten Thurn, daß sie sich sehr gespalten hatte, liesse er sie abtragen vnndt brachte mit Bit zue- wegen von dem durchleuchtigen Wolffgang, Pfalczgraffen vom Rein, daß er ihme seinen Baumaister von Purghausen, nahmenß Vlrich Peßniczer, [pag. 176] hingelassen, vnndt die Arbeit im anno 1508 nach ainander verrichten lassen vndt solche geendet die Maur betreffendt im 1513. anno, welcheß biß Dato stehet. Alda vnndt an ainem Erker vnndter den Glaß- fenstern in Placz hinain die Wappen deß Herrn Peters vnndt seiner Ge- mahlin, weilandt Fraw Elisabethen von Krawarsch, vnndt deß Herrn Pernstainers alß Testamentarij zue sehen seindt. 4) Anno domini 1508 machte er ainen Wechßel mit dem Herrn Con- radt Kragirschen auf Fisstricz vnndt Jungem Bunczl fur seine Dorffer Strschibrschecz, waß er alda gehabt, Dorf Luttau vnndt das Dorf Chlum mit gewisser Außrainung ainer (sic) iedwederen Gründen vndt Schuldig- kaiten, daß also diese Dorffer nunmehr gehoren solten auf Fisstricz, vmb das Dorf Drischl mit ihrer (sic) aller von altershero zuestendiger Gebier vnndt Ainkommen, daß dieß nunmehr auf Wittingau gebieren solte; dan sie (sic) sonsten dieser Herschafft zuegelegen war.5) Wolff Zinispan von Herschlag, Haubtman zue Wittingau, 1507. Al3 nun derselbigen Zeit der Herr Hainrich von Neuhauß ge- storben war,6) machte er zue Testamentarien seiner Khinder vndt der Herrschafften der (sic) Minsterbergerischen Fursstin Catharine, gebornen von Saß, vndt die Fursstin Anna, seine Gemahlin, den Petr, Gubernator deß Hauses Rosenberg, vndt Georg Hrobsky von Sedlcze. Nachdem nun die 3) Siehe das Schreiben K. Wladislaws II. an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Ofen, 30. Juli 1508) im Archiv český, VI. S. 378 u 379. Darin werden der Rosenberger, der ehemalige Großwardeiner (nicht Breslauer) Bischof Johann Filipetz und der Prager Burggraf Zdeněk Leo von Rožmital als diejenigen be- zeichnet, welche den König auf dem St. Bartholomäus-Landtage in Olmütz (24. August 1508) vertreten sollten. Die zwei Erstgenannten wohnten thatsächlich diesem Landtage bei, der Letztgenannte jedoch nicht. 4) Eine gute Abbildung des in Rede stehenden Erkers befindet sich bei Sedláček, Hrady, III. S. 31. — Ebendaselbst, S. 34, heißt es, dass es Pfalzgraf Wilhelm am Rhein gewesen, der dem Rosenberger den Baumeister Pesnitzer zugeschickt hatte. Sedláčeks Angabe ist entschieden die richtigere. 5) Eine Abschrift der diesbezüglichen Urkunde (ddto. Wittingau, 29. Mai 1508) befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. XXV. b. u. XXVI. — Für das Dorf Drischl (Cep) überließ der Rosenberger dem Kraiger nicht bloß die Dörfer Strschibrschecz (Silberlos), Luttau und Chlum (Chlumetz), sondern auch die beiden Teiche "na Zahrzebie" und „na Wysokem boru". 6) Heinrich v. N. starb am 17. Jänner 1507.
186 Von d. Peter v. Rosenberg. recht mit dauglichen Personnen, wie auch etlicher anderer notwendiger Sachen anczueordnen.3) Adam von Drahonicz, Purkraf auf Helffenburg. Der Herr Gubernator, alß er wahrgenommen aine gefahrliche Maur gleichsamb zum Ainfallen in dem oberen Schloß Cromau gegen der Stadt ob der Wultau von dem Eke biß zue dem alten Thurn, daß sie sich sehr gespalten hatte, liesse er sie abtragen vnndt brachte mit Bit zue- wegen von dem durchleuchtigen Wolffgang, Pfalczgraffen vom Rein, daß er ihme seinen Baumaister von Purghausen, nahmenß Vlrich Peßniczer, [pag. 176] hingelassen, vnndt die Arbeit im anno 1508 nach ainander verrichten lassen vndt solche geendet die Maur betreffendt im 1513. anno, welcheß biß Dato stehet. Alda vnndt an ainem Erker vnndter den Glaß- fenstern in Placz hinain die Wappen deß Herrn Peters vnndt seiner Ge- mahlin, weilandt Fraw Elisabethen von Krawarsch, vnndt deß Herrn Pernstainers alß Testamentarij zue sehen seindt. 4) Anno domini 1508 machte er ainen Wechßel mit dem Herrn Con- radt Kragirschen auf Fisstricz vnndt Jungem Bunczl fur seine Dorffer Strschibrschecz, waß er alda gehabt, Dorf Luttau vnndt das Dorf Chlum mit gewisser Außrainung ainer (sic) iedwederen Gründen vndt Schuldig- kaiten, daß also diese Dorffer nunmehr gehoren solten auf Fisstricz, vmb das Dorf Drischl mit ihrer (sic) aller von altershero zuestendiger Gebier vnndt Ainkommen, daß dieß nunmehr auf Wittingau gebieren solte; dan sie (sic) sonsten dieser Herschafft zuegelegen war.5) Wolff Zinispan von Herschlag, Haubtman zue Wittingau, 1507. Al3 nun derselbigen Zeit der Herr Hainrich von Neuhauß ge- storben war,6) machte er zue Testamentarien seiner Khinder vndt der Herrschafften der (sic) Minsterbergerischen Fursstin Catharine, gebornen von Saß, vndt die Fursstin Anna, seine Gemahlin, den Petr, Gubernator deß Hauses Rosenberg, vndt Georg Hrobsky von Sedlcze. Nachdem nun die 3) Siehe das Schreiben K. Wladislaws II. an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Ofen, 30. Juli 1508) im Archiv český, VI. S. 378 u 379. Darin werden der Rosenberger, der ehemalige Großwardeiner (nicht Breslauer) Bischof Johann Filipetz und der Prager Burggraf Zdeněk Leo von Rožmital als diejenigen be- zeichnet, welche den König auf dem St. Bartholomäus-Landtage in Olmütz (24. August 1508) vertreten sollten. Die zwei Erstgenannten wohnten thatsächlich diesem Landtage bei, der Letztgenannte jedoch nicht. 4) Eine gute Abbildung des in Rede stehenden Erkers befindet sich bei Sedláček, Hrady, III. S. 31. — Ebendaselbst, S. 34, heißt es, dass es Pfalzgraf Wilhelm am Rhein gewesen, der dem Rosenberger den Baumeister Pesnitzer zugeschickt hatte. Sedláčeks Angabe ist entschieden die richtigere. 5) Eine Abschrift der diesbezüglichen Urkunde (ddto. Wittingau, 29. Mai 1508) befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landes- museums zu Prag, II. G. 31, fol. XXV. b. u. XXVI. — Für das Dorf Drischl (Cep) überließ der Rosenberger dem Kraiger nicht bloß die Dörfer Strschibrschecz (Silberlos), Luttau und Chlum (Chlumetz), sondern auch die beiden Teiche "na Zahrzebie" und „na Wysokem boru". 6) Heinrich v. N. starb am 17. Jänner 1507.
Strana 187
1507—1513. 187 erstbeschriebene Fursstinen gesehen, daß nach demselbigen grosse Schulden verblieben, haben sie, die ihnen von dem Gotseligen verordnete Verpfle- gung daß sie auf dem Schloß ehrlich vnndt gebierlich haben sollten, vmb Ersparung der Cossten mit denen Testamentarien ain Accord gefroffen, waß ihnen auß der Herrschafft solte gereicht werden, durch den Herrn Ladislaum von Sternberg vndt auf Bechin den Donnerstag nach Laetare, anno, ut supra. 7) Christophorus, abbas Altouadensis, Georgius, Coroniensis abbas, Wenceslaus Picetinus, archidiaconus Bechinensis, plebanus in Crumau, haben gevidimiert den Brief vber der Mauthzahlung in Freyburg den Ain- sidlern im Hairaffel. [pag. 177] Der Litwin von Todnie war Haubtman in Wittingau im 1509. Der Herr Peter Gubernator hatte den gueten Gebrauch gehabt, daß er aufs maisste, alß er gekhundt, zuesambengehalten vndt auf den Ge- traidcassten gehabt, damit er im Fall der Mißwachs den Vndterthannen guldtig außhelffen kondte. Desselbigen Jahrs der Konig liesse außgehen in Behmen gedrugte Brief auf hie volgende Format vnndt Weiß allen Inwohnern, wie auch an den Herrn Gubernator: „Wladislaus etc. — Demnach wier vnnß verbunden haben, auch kunfftige Khonige in Behmen, daß Recht vnndt Gerechtigkait zue be- schuczen vnndt zu uerhelffen mit vnserer Macht, Schlossern, Lehensleuthen, Closstern vndt den Stetten: wiesse derowegen, daß wier schon mit diesem allem gefasst seindt vndt denen Wolgebornen Schliken, dennen Niclaß, Casparo, Sebastiano Vettern, denen Edlen Stampach vndt Wenczl Budo- wiczer, vnseren lieben Getraien, welche vber den Cristof von Gutnstain wegens Gewalts das Recht erhalten, darczue vermög Rechtenß ihnen zu uerhelffen. Massen dan alle drey Stendte sich neben vnnß das Recht zu uerhelffen anerbotten haben: nun ermahnen wier dich gstallt obgedachter Pflicht, daß du personlich neben vnnß zuem Verhelff solchen Rechtenß ancziehest vndt bey vnserer Stadt Pilsen dich finden lassest den ersther- ruckenden St. Laurenczy Tag. Wie dan in den Rechten weiter docieret vndt verordnet ist, wan ainem das Recht solte verholffen werden, daß solches beobacht sein solle, wie man in dem Landt sich aufmachen solle, das Recht zu uerhelffen: wisse derowegen, daß wier solches mit dennen Herren, Rittern vndt Adelichen, vnnseren Rathen, bewogen haben, massen dan gstallt dieser Landts Verwilligung dier von dennen Craißhaubtleuthen, wievill du mit dier der Fueßgenger vermög deß Craises wierst nemmen sollen, wierdt angeczeigt werden. Demnach dier wissendt, wie daß aine große Pflicht bey Ehren vndt Treuen sey zuem Verhelff deß Rechtenß, dahero wier dich dessen erinderen, dieweillen wier auch aldort werden personlich sein, wo wier dich beschaiden, daß du zue vnnß kommen sollest, 7) Glossator I: Henricus Nouodomaeus XVII. Januarij 1506 †. Catharina de Saxonia, mater Annae, viduae Henrici de Nouadomo. Georgius Hrobsky, capi- taneus Nouodomensis. — Das Datum des in Rede stehenden Vertrages ist der 18. März 1507.
1507—1513. 187 erstbeschriebene Fursstinen gesehen, daß nach demselbigen grosse Schulden verblieben, haben sie, die ihnen von dem Gotseligen verordnete Verpfle- gung daß sie auf dem Schloß ehrlich vnndt gebierlich haben sollten, vmb Ersparung der Cossten mit denen Testamentarien ain Accord gefroffen, waß ihnen auß der Herrschafft solte gereicht werden, durch den Herrn Ladislaum von Sternberg vndt auf Bechin den Donnerstag nach Laetare, anno, ut supra. 7) Christophorus, abbas Altouadensis, Georgius, Coroniensis abbas, Wenceslaus Picetinus, archidiaconus Bechinensis, plebanus in Crumau, haben gevidimiert den Brief vber der Mauthzahlung in Freyburg den Ain- sidlern im Hairaffel. [pag. 177] Der Litwin von Todnie war Haubtman in Wittingau im 1509. Der Herr Peter Gubernator hatte den gueten Gebrauch gehabt, daß er aufs maisste, alß er gekhundt, zuesambengehalten vndt auf den Ge- traidcassten gehabt, damit er im Fall der Mißwachs den Vndterthannen guldtig außhelffen kondte. Desselbigen Jahrs der Konig liesse außgehen in Behmen gedrugte Brief auf hie volgende Format vnndt Weiß allen Inwohnern, wie auch an den Herrn Gubernator: „Wladislaus etc. — Demnach wier vnnß verbunden haben, auch kunfftige Khonige in Behmen, daß Recht vnndt Gerechtigkait zue be- schuczen vnndt zu uerhelffen mit vnserer Macht, Schlossern, Lehensleuthen, Closstern vndt den Stetten: wiesse derowegen, daß wier schon mit diesem allem gefasst seindt vndt denen Wolgebornen Schliken, dennen Niclaß, Casparo, Sebastiano Vettern, denen Edlen Stampach vndt Wenczl Budo- wiczer, vnseren lieben Getraien, welche vber den Cristof von Gutnstain wegens Gewalts das Recht erhalten, darczue vermög Rechtenß ihnen zu uerhelffen. Massen dan alle drey Stendte sich neben vnnß das Recht zu uerhelffen anerbotten haben: nun ermahnen wier dich gstallt obgedachter Pflicht, daß du personlich neben vnnß zuem Verhelff solchen Rechtenß ancziehest vndt bey vnserer Stadt Pilsen dich finden lassest den ersther- ruckenden St. Laurenczy Tag. Wie dan in den Rechten weiter docieret vndt verordnet ist, wan ainem das Recht solte verholffen werden, daß solches beobacht sein solle, wie man in dem Landt sich aufmachen solle, das Recht zu uerhelffen: wisse derowegen, daß wier solches mit dennen Herren, Rittern vndt Adelichen, vnnseren Rathen, bewogen haben, massen dan gstallt dieser Landts Verwilligung dier von dennen Craißhaubtleuthen, wievill du mit dier der Fueßgenger vermög deß Craises wierst nemmen sollen, wierdt angeczeigt werden. Demnach dier wissendt, wie daß aine große Pflicht bey Ehren vndt Treuen sey zuem Verhelff deß Rechtenß, dahero wier dich dessen erinderen, dieweillen wier auch aldort werden personlich sein, wo wier dich beschaiden, daß du zue vnnß kommen sollest, 7) Glossator I: Henricus Nouodomaeus XVII. Januarij 1506 †. Catharina de Saxonia, mater Annae, viduae Henrici de Nouadomo. Georgius Hrobsky, capi- taneus Nouodomensis. — Das Datum des in Rede stehenden Vertrages ist der 18. März 1507.
Strana 188
188 Von d. Peter v. Rosenberg. vnndt waß dier die Haubtleuth werden zueordnen, zue Fueß mit dier zue nemmen. Wo es dier zue wenig gedunkete, so ziehe du auf mit aller Mögligkait, wie die Rechten docieren bey selbigem Peenfall. Datum ex arce nostra Pragensi, sabato post Margarethae, anno domini M. D. IX., regnorum autem nostrorum Hungarici 19., Bohemiae uero 38.“ 8) [pag. 178] Anno domini 1510. Die Wittingauer Purger haben machen lassen ainen neuen Teucht bey Brschidlicz auf ihren Vncossten. Dan er sie etlich hundert Schok gekost, welche sie endtlehnet haben, den Herrn Regierenden batten sie, er wolle ihnen zue Erweiterung der Nahrung vndt Ainkommens der Stat noch ain Hauß mit Malcz- vndt Breuhauß, damit sie zue der Gemain in dreien Preyhaisern breüen möchten, zue kauffen verwilligen, auf daß die Arbaiter deß Herrn auch mit Bier möchten versehen werden, dan damallen vill der Teucht seindt gebauet worden. Welches der Herr alß gegen seinen Vndterthannen affectionierter, damit sie ihnen helffen vnndt auß den Schulden komen möchten, ihnen verwil- ligte. Vndt haben also stark vndt sehr guetes Bier gebreuet.9) Dieser Herr Peter vnndt Gubernator deß Hauß Rosenberg liesse auf seinen Herschafften das Ainkommen verbessern, die Vischteucht er- hohen, von den Leuthen die Grundt außgekaufft vndt etliche von neuem machen. Dieß er angefangen im anno domini 1508 vnndt diese Teucht auf der Herrschafft Wittingaw, nemblichen den Gilowiczer, Oppatowiczer, Domaniner vndt Horusiczer, (sic, machen lassen). Dieses halber ist ain groß Dorf, nahmens Oslow, zue nichtig worden vnndt derer Teuchten halber etlich vill Grundt vnndt Morgen bey 166 Lahn vndt der geakerten Gründten bey 25 Lahn verdrengt. Waß aber Wisen, jung vndt alte Walder, dasselbig wierdt nit gerechnet. 10) Anno domini 1513. Der Cristof Abbt im Hohenfurter Closster, La- dislauß Aisen oder Zelisko Purkraf auf Cromau. 11) Wegen seiner öffteren Krankhaiten, so der Herr Gubernierende an seinen Lenden vnndt Nieren gehabt, nambe er fur sich vnndt auch seine Diener ainen Doktor der Arczney mit Nahmen Sebastian Thomenstorffer von Lincz in Diensten auf den 10. Septembris deß 1513. Jahrs vndt gab ihme zuer iahrlichen Besoldung 30 Ducaten. [pag. 179] Obwollen der Herr Gubernierende sich selbst in der Arczney verstunde vndt vil Recepten mit aigener Handt geschrieben vndt Apoteken sich gebraucht, jedoch weillen ain ieder Mensch seiner aigenen Sachen ain Khindt ist, hat derowegen ihme 8) Der Wortlaut des böhmischen Originals dieses Briefes (ddto Prag, 14. Juli 1509) ist im Archiv český, XI, S. 141, abgedruckt. — Uber den Streit des Gutensteiners mit den Grafen Schlick und den Rittern Stampach und Wenzel Budowetz und die Folgen desselben siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 185 u. ff. 9) Dass die Wittingauer Bürger den Brilitzer Teich im Jahre 1510 ange� legt haben, geht auch aus einer undatierten Urkunde im Codex diplom. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XLVII b. u. ff., hervor. 10) Siehe diesbezüglich Horák, Die Teichwirtschaft, S. 7. 11) Christophorus Knoll und Ladislaus Želízko von Taurow.
188 Von d. Peter v. Rosenberg. vnndt waß dier die Haubtleuth werden zueordnen, zue Fueß mit dier zue nemmen. Wo es dier zue wenig gedunkete, so ziehe du auf mit aller Mögligkait, wie die Rechten docieren bey selbigem Peenfall. Datum ex arce nostra Pragensi, sabato post Margarethae, anno domini M. D. IX., regnorum autem nostrorum Hungarici 19., Bohemiae uero 38.“ 8) [pag. 178] Anno domini 1510. Die Wittingauer Purger haben machen lassen ainen neuen Teucht bey Brschidlicz auf ihren Vncossten. Dan er sie etlich hundert Schok gekost, welche sie endtlehnet haben, den Herrn Regierenden batten sie, er wolle ihnen zue Erweiterung der Nahrung vndt Ainkommens der Stat noch ain Hauß mit Malcz- vndt Breuhauß, damit sie zue der Gemain in dreien Preyhaisern breüen möchten, zue kauffen verwilligen, auf daß die Arbaiter deß Herrn auch mit Bier möchten versehen werden, dan damallen vill der Teucht seindt gebauet worden. Welches der Herr alß gegen seinen Vndterthannen affectionierter, damit sie ihnen helffen vnndt auß den Schulden komen möchten, ihnen verwil- ligte. Vndt haben also stark vndt sehr guetes Bier gebreuet.9) Dieser Herr Peter vnndt Gubernator deß Hauß Rosenberg liesse auf seinen Herschafften das Ainkommen verbessern, die Vischteucht er- hohen, von den Leuthen die Grundt außgekaufft vndt etliche von neuem machen. Dieß er angefangen im anno domini 1508 vnndt diese Teucht auf der Herrschafft Wittingaw, nemblichen den Gilowiczer, Oppatowiczer, Domaniner vndt Horusiczer, (sic, machen lassen). Dieses halber ist ain groß Dorf, nahmens Oslow, zue nichtig worden vnndt derer Teuchten halber etlich vill Grundt vnndt Morgen bey 166 Lahn vndt der geakerten Gründten bey 25 Lahn verdrengt. Waß aber Wisen, jung vndt alte Walder, dasselbig wierdt nit gerechnet. 10) Anno domini 1513. Der Cristof Abbt im Hohenfurter Closster, La- dislauß Aisen oder Zelisko Purkraf auf Cromau. 11) Wegen seiner öffteren Krankhaiten, so der Herr Gubernierende an seinen Lenden vnndt Nieren gehabt, nambe er fur sich vnndt auch seine Diener ainen Doktor der Arczney mit Nahmen Sebastian Thomenstorffer von Lincz in Diensten auf den 10. Septembris deß 1513. Jahrs vndt gab ihme zuer iahrlichen Besoldung 30 Ducaten. [pag. 179] Obwollen der Herr Gubernierende sich selbst in der Arczney verstunde vndt vil Recepten mit aigener Handt geschrieben vndt Apoteken sich gebraucht, jedoch weillen ain ieder Mensch seiner aigenen Sachen ain Khindt ist, hat derowegen ihme 8) Der Wortlaut des böhmischen Originals dieses Briefes (ddto Prag, 14. Juli 1509) ist im Archiv český, XI, S. 141, abgedruckt. — Uber den Streit des Gutensteiners mit den Grafen Schlick und den Rittern Stampach und Wenzel Budowetz und die Folgen desselben siehe Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 185 u. ff. 9) Dass die Wittingauer Bürger den Brilitzer Teich im Jahre 1510 ange� legt haben, geht auch aus einer undatierten Urkunde im Codex diplom. Rosen- bergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XLVII b. u. ff., hervor. 10) Siehe diesbezüglich Horák, Die Teichwirtschaft, S. 7. 11) Christophorus Knoll und Ladislaus Želízko von Taurow.
Strana 189
1508—1518. 189 nit thauren lassen, auf seinen Leibarczt ainen Costen zue fieren. Welcher Doctor aber wegen so schlechter Besoldung begabe er sich von dem Herrn vnndt reiste in Behmen vndt Slesien seiner Profession nach zue den Krankhen vnndt die curierte; aber nach Verfliessung aines Jahrs Frisst, alß ihme der Herr die Besoldung verbessert, vnangesehen er von dem Herrn Hainrich von Schwamberg vndt dem Herrn Lewen mit iarlicher Besoldung stipendiert war, kherete er zue dem Herrn wieder auf Cro- maw. Nachdem aber er verlaubt vndt auch begeret war zue dem krankhen Kaiser Maximiliano, begabe er sich sambt Weib vndt Khündt den 27. Septembris im anno 1518 dahin vnndt curieret ihn. Weillen er aber wieder dem von Got gelegten Lebenßzill ihme nit helffen konnen, dan der Kaiser auß der Krankhait nit aufkommen, biß er endtlich gestorben wardt. Der Doctor aber seine Belohnung bekam ainen Weg alß den anderen. Nach Absterben deß Kaisers wiederkheret er auf Cromau zue, kauffte ihme ain Hauß von dem Kromauer vmb 500 f" meißn. vndt alda sich vnbeweglich darnieder sessig gemacht, bey den Herren guet Gunst vnndt Lieb gehabt, alt vndt bedagter nachmallen auch sein Leben geendet. Der Herr Gubernierende hat offtere Reisen zue dem Konig gehabt, massen dan auch dieses Jahrs gecitierter zue nothwendigen Abhandlungen in Vngern, damit er bey dem dort gehaltenen Landttag dem Konig mit seinem Rath verhilflich sey, hinundter reisete. Zuuor aber brachte er mit dem Zdenko Leo dem Konig zue Handten ain 400 gerüsster Pferdt auf die Pahn, warauf er Herr Peter geliehen 2000 f� gr. behm., daß sie vnuer- zuglich in Vngern vortziehen solten; dan der König sich sehr vor dem Turkhen beforchte. 12) [pag. 180] Der Wladislaw Aisen oder Zelisko von Turowi wardt Purggraf auf Helffenburg anno 1515. Wenczl Tutschap, Haubtman zue Sobislaw, 1515. Joannes, Pfleger vndt Schreiber zue Graczen, 1515. 13) Winczencz, Rendtschreiber vnndt Mitpfleger auf Wittingaw, 1515. Dieses Jahrs auf Befellich deß Herrn Gubernators ist man allenthalben mit dem Richter in der Stat 4) herumbgangen vnndt, wo Stallungen fur die Roß sein mögen, besichtigt; vnndt man hat befunden, daß man hat mögen in der Stadt vndt Schwainiczer, auch Brschidliczer Vorstat auf 330 Pferdt ainstöllen. Zwischen dem Herrn Landtcanczlern 15) vndt dem Herrn Rosen- bergern ware etlicher Mißverstandt endtstanden 1515. 12) Gemeint ist hier des Rosenbergers Reise nach Ungarn im November 1513. Erst am 20. December 1513, also nachdem der Rosenberger bereits wieder nach Böhmen zurückgekehrt war, verlangte der König von Ofen aus von ihm 400 gerüstete Pferde und ein Darlehen von 2000 Schock böhmischer Groschen. Seinem Verlangen wurde jedoch keine Folge geleistet. Siehe Archiv český, XI. S. 154 u. 157; VII. S. 29 u. 30; sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 278—284. 13) Zufolge einer Urkunde im Codex diplom. Ro’senbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 69 u. ff., war dieser Johannes bereits vor dem 13. September 1510 aus dem Rosenberg'schen Dienste ausgetreten. 14) In Wittingau. 15) Ladislaus von Sternberg.
1508—1518. 189 nit thauren lassen, auf seinen Leibarczt ainen Costen zue fieren. Welcher Doctor aber wegen so schlechter Besoldung begabe er sich von dem Herrn vnndt reiste in Behmen vndt Slesien seiner Profession nach zue den Krankhen vnndt die curierte; aber nach Verfliessung aines Jahrs Frisst, alß ihme der Herr die Besoldung verbessert, vnangesehen er von dem Herrn Hainrich von Schwamberg vndt dem Herrn Lewen mit iarlicher Besoldung stipendiert war, kherete er zue dem Herrn wieder auf Cro- maw. Nachdem aber er verlaubt vndt auch begeret war zue dem krankhen Kaiser Maximiliano, begabe er sich sambt Weib vndt Khündt den 27. Septembris im anno 1518 dahin vnndt curieret ihn. Weillen er aber wieder dem von Got gelegten Lebenßzill ihme nit helffen konnen, dan der Kaiser auß der Krankhait nit aufkommen, biß er endtlich gestorben wardt. Der Doctor aber seine Belohnung bekam ainen Weg alß den anderen. Nach Absterben deß Kaisers wiederkheret er auf Cromau zue, kauffte ihme ain Hauß von dem Kromauer vmb 500 f" meißn. vndt alda sich vnbeweglich darnieder sessig gemacht, bey den Herren guet Gunst vnndt Lieb gehabt, alt vndt bedagter nachmallen auch sein Leben geendet. Der Herr Gubernierende hat offtere Reisen zue dem Konig gehabt, massen dan auch dieses Jahrs gecitierter zue nothwendigen Abhandlungen in Vngern, damit er bey dem dort gehaltenen Landttag dem Konig mit seinem Rath verhilflich sey, hinundter reisete. Zuuor aber brachte er mit dem Zdenko Leo dem Konig zue Handten ain 400 gerüsster Pferdt auf die Pahn, warauf er Herr Peter geliehen 2000 f� gr. behm., daß sie vnuer- zuglich in Vngern vortziehen solten; dan der König sich sehr vor dem Turkhen beforchte. 12) [pag. 180] Der Wladislaw Aisen oder Zelisko von Turowi wardt Purggraf auf Helffenburg anno 1515. Wenczl Tutschap, Haubtman zue Sobislaw, 1515. Joannes, Pfleger vndt Schreiber zue Graczen, 1515. 13) Winczencz, Rendtschreiber vnndt Mitpfleger auf Wittingaw, 1515. Dieses Jahrs auf Befellich deß Herrn Gubernators ist man allenthalben mit dem Richter in der Stat 4) herumbgangen vnndt, wo Stallungen fur die Roß sein mögen, besichtigt; vnndt man hat befunden, daß man hat mögen in der Stadt vndt Schwainiczer, auch Brschidliczer Vorstat auf 330 Pferdt ainstöllen. Zwischen dem Herrn Landtcanczlern 15) vndt dem Herrn Rosen- bergern ware etlicher Mißverstandt endtstanden 1515. 12) Gemeint ist hier des Rosenbergers Reise nach Ungarn im November 1513. Erst am 20. December 1513, also nachdem der Rosenberger bereits wieder nach Böhmen zurückgekehrt war, verlangte der König von Ofen aus von ihm 400 gerüstete Pferde und ein Darlehen von 2000 Schock böhmischer Groschen. Seinem Verlangen wurde jedoch keine Folge geleistet. Siehe Archiv český, XI. S. 154 u. 157; VII. S. 29 u. 30; sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 278—284. 13) Zufolge einer Urkunde im Codex diplom. Ro’senbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. 69 u. ff., war dieser Johannes bereits vor dem 13. September 1510 aus dem Rosenberg'schen Dienste ausgetreten. 14) In Wittingau. 15) Ladislaus von Sternberg.
Strana 190
190 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1515 waren etliche auß Behmen nach Wien abge- sandt, vnndter deren der Herr Leo Burggraf gewesen, welcher historischer Weise in seinem Schreiben an den Herrn Gubernator deß Hauß Rosen- berg geschrieben vndt dieses vermeldet: „Dieß wollet ir wissen, daß wier Abgesandte Sambstag nach Marga- rethen 16) komen seindt auf Wien, vnndt folgenden Montags 17) der Kaiser vndt Konig vnser Herr Seine Mayestät vnndt der Konig Carl vndt der polnische Konig Ire Mayestäten kammen zuesamen zwischen Wien vndt Prukh. 18) Auf den folgenden Ertag 19) kamen sie sambtlichen auf Wien, sowoll vnnsers Konig vndt Herrn Dochter, 20) vnndt alda sie alle bey� samben gewesen, wie auch mit des Konig Carl zue Casstel vndt Burgun- dien Dochter. 21) Den Sontag darauf, am Tag Mariae Magdalene,22) in Gegenwardt vnserer etlichen vnndt anderer mehr auß etlichen Konigreichen seczte der Kaiser die Cron auf vnseres Herrn Dochter vndt sie fur Kö� nigin benennet vnndt vermeldet. Vndter solcher Cron ist sie in [pag. 181] die Khierchen St. Steffaniß zue der h. Meß gefahren. So seindt auch gleich darauf gefolgt der Kaiser vndt die Konige vndt in die Kierchen kommen vndt dem h. Ambt beygewohnet. Der Kaiser wardt angelegt in dem kaiserlichen Apparat vndt allem dem, waß der Kaiserhohait vndt Wurden zuestehet vndter der Cron. Vnndt verbrachter h. Meß thatten sie das Geliebt ainander, der Kaiser vnndt die Fursstin, nunmehr Konigin, vnsers Herrn Dochter, zue dem Ehestandt auf diese Weiß: daß, wan sie kainer auß deß Kaisers Öniglen nit wurdt hairaten, daß Ir kayserl. Mt. sie gewiß selberst sollte hairaten innerhalb aines ganczen Jahrs vnndt dreier Monat nach ainander abgeloffenen Frissts. Von nun an soll sie auch schon zue Wien verbleiben. Selbigen Tags ist auch in dieser Khierchen St. Steffanis der Ludwik Konig, vnseres Konig vnndt Herrn Sohn, mit deß Kaisers Sohns Dochter ehelichen zuesamben gegeben worden durch den Cardinal-Erczbischoffen zue Gran, vnndt ist also die Freundtschafft zwischen Iren Mayestäten be- krefftigt. Es hat auch der Kaiser vndt die drey Konigen zue Ehren solcher Freundtschafft etliche zue Rittern geschlagen, vndt seindt etliche auß diesen Rittern zue solchem grossen Werg kommen, alß wären sie durch den Strait darczue komen; dan geschiecht in den Streitten, daß auch die passiert werden, welche an ihren Stöllen bestehen, alß wan sie sich ge- schlagen hetten. Es war darbey ain groß Gedrengnuß der Leuth, daß kaum abgeloffen, daß ihrer etwan ainer oder mehr nit sey erdrugt worden. Ja, es ist auch wiederfahren manichem auß denen, so passiert worden, 16) D. i. am 14. Juli 1515. 17) D. i. am 16. Juli 1515. 18) D. i. Kaiser Maximilian I., König Wladislaw II., dessen Sohn K. Ludwig II. (nicht Karl) und der polnische König Siegmund. 19) D. i. am 17. Juli 1515. 20) Anna. 21) Maria, Tochter Philipps des Schönen (nicht Karls), weiland Königs von Castilien. 22) D. i. am 22. Juli 1515.
190 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1515 waren etliche auß Behmen nach Wien abge- sandt, vnndter deren der Herr Leo Burggraf gewesen, welcher historischer Weise in seinem Schreiben an den Herrn Gubernator deß Hauß Rosen- berg geschrieben vndt dieses vermeldet: „Dieß wollet ir wissen, daß wier Abgesandte Sambstag nach Marga- rethen 16) komen seindt auf Wien, vnndt folgenden Montags 17) der Kaiser vndt Konig vnser Herr Seine Mayestät vnndt der Konig Carl vndt der polnische Konig Ire Mayestäten kammen zuesamen zwischen Wien vndt Prukh. 18) Auf den folgenden Ertag 19) kamen sie sambtlichen auf Wien, sowoll vnnsers Konig vndt Herrn Dochter, 20) vnndt alda sie alle bey� samben gewesen, wie auch mit des Konig Carl zue Casstel vndt Burgun- dien Dochter. 21) Den Sontag darauf, am Tag Mariae Magdalene,22) in Gegenwardt vnserer etlichen vnndt anderer mehr auß etlichen Konigreichen seczte der Kaiser die Cron auf vnseres Herrn Dochter vndt sie fur Kö� nigin benennet vnndt vermeldet. Vndter solcher Cron ist sie in [pag. 181] die Khierchen St. Steffaniß zue der h. Meß gefahren. So seindt auch gleich darauf gefolgt der Kaiser vndt die Konige vndt in die Kierchen kommen vndt dem h. Ambt beygewohnet. Der Kaiser wardt angelegt in dem kaiserlichen Apparat vndt allem dem, waß der Kaiserhohait vndt Wurden zuestehet vndter der Cron. Vnndt verbrachter h. Meß thatten sie das Geliebt ainander, der Kaiser vnndt die Fursstin, nunmehr Konigin, vnsers Herrn Dochter, zue dem Ehestandt auf diese Weiß: daß, wan sie kainer auß deß Kaisers Öniglen nit wurdt hairaten, daß Ir kayserl. Mt. sie gewiß selberst sollte hairaten innerhalb aines ganczen Jahrs vnndt dreier Monat nach ainander abgeloffenen Frissts. Von nun an soll sie auch schon zue Wien verbleiben. Selbigen Tags ist auch in dieser Khierchen St. Steffanis der Ludwik Konig, vnseres Konig vnndt Herrn Sohn, mit deß Kaisers Sohns Dochter ehelichen zuesamben gegeben worden durch den Cardinal-Erczbischoffen zue Gran, vnndt ist also die Freundtschafft zwischen Iren Mayestäten be- krefftigt. Es hat auch der Kaiser vndt die drey Konigen zue Ehren solcher Freundtschafft etliche zue Rittern geschlagen, vndt seindt etliche auß diesen Rittern zue solchem grossen Werg kommen, alß wären sie durch den Strait darczue komen; dan geschiecht in den Streitten, daß auch die passiert werden, welche an ihren Stöllen bestehen, alß wan sie sich ge- schlagen hetten. Es war darbey ain groß Gedrengnuß der Leuth, daß kaum abgeloffen, daß ihrer etwan ainer oder mehr nit sey erdrugt worden. Ja, es ist auch wiederfahren manichem auß denen, so passiert worden, 16) D. i. am 14. Juli 1515. 17) D. i. am 16. Juli 1515. 18) D. i. Kaiser Maximilian I., König Wladislaw II., dessen Sohn K. Ludwig II. (nicht Karl) und der polnische König Siegmund. 19) D. i. am 17. Juli 1515. 20) Anna. 21) Maria, Tochter Philipps des Schönen (nicht Karls), weiland Königs von Castilien. 22) D. i. am 22. Juli 1515.
Strana 191
1513—1517. 191 alß er niederknien sollen, (daß er) gestossen sey worden, daß er gar darniedergefallen ist; dan es waren da gewiß vill ansehenlicher Leüthe. Vnangesehen vill der Landtsknechten alda stunden vndt den Leuthen in die Kierchen zue dringen verwehren sollten, so seindt doch vill der Vor- nembsten darczue gelassen, vndt derer aine grosse Menge wahren. [pag. 182]. So seindt auch bey dem Kaiser vndt denneu Konigen zwene Cardinallen, zwene Erczbischoffen vndt der Bischoffen vndt Furssten vill gewesen. Den Mitwochen, am Tag St. Jacobi,23) ist ain wellisches Turnier gewesen von etlich vnndt 30 Helmen, die andern Tag aber Ringlrennen vndt sonst vndterschiedliche Kurczweillen. Heintiges Sontags, der gewesen ist der Tag St. Marthae,24) wardt der Kaiser schon von Wien verreisst in seinem Khiriß angelegter, den der Konig Ludwig auch im Khiriß an- “ 25) geczogener beglaitet hatte. Es begabe sich auch desselbigen Jahrs, daß ainer auß der Herr- schafft Fraunberg, welche damallen die Herren von Pernstain ingehabt haben, ainer starken Faust Bauer, zue Budnian am Jarmargt, alß er ihme ainen Baidenhendter-Tegen gekaufft vnndt wolte versuechen, ob der guet sey, vnndter ainem Drung hiebe er auf ainen Streich ainer Stueten, so ainem deß Herrn Rosenbergers Vndterthanen der Helffenburger Herrschafft zuegehorete, den Kopf ab, daß er gleich auf die Erdt gefallen. Hat nach- mallen demselben daruor 3 f" geben müessen. Anno domini 1516 ist durch ain gelegtes Feyer der Margt Khalsching thaillß abgebrunnen. Der Herr Regierende besorgte sich mehrer Schaden, hat auf denen Herrschafften bei seinen Leuthen angeordnet, daß man sich in gueter Obacht gehabt vndt die Nächt gewacht habe. Der Koß wardt Fischmaister zue Graczen 1513. Ain Strain wardt fur Camerling bei dem Herrn Peter 1516. Wan gedachter Herr Peter nach Prag gereist ist, hat er stets seiner 20 Pferdt vndter dem Satl gehabt auser der Diener. pag. 183] Kristof, Abbt im Hohenfuerter Closster, 1516. Cztibor Arnosst von Kestrschan wardt ain Diener deß Herrn von Rosenberg. Steffan, Abbt deß Closters in Wittingau, 1516. Wenczl von Tutschap, Haubtman zue Sobieslaw, 1517. Dieweillen nun das Alter sambt den Crankhaiten, insonderhait die Wetaugen oder Krankhaiten auf den Stain an den Herrn kommen, dan wan ihn der Stain gerieret, er ihn etlich Tag nach ainander nit verlassen vndt ihn sehr vnndt schwär gebeunigt hatte, bißweillen auch darczue komen die Podagra, wardt derczeit Fischmaister der Stiepanko der Herrschafft Wittingau, gebiertig von Netolicz. Mit seiner Zuethuung diese Herrschafft 23) D. i. am 25. Juli 1515. 24) D. i. am 29. Juli 1515. 25) Dieser Bericht ist unvollständig. Ein Abdruck des ganzen Originals in böhmischer Sprache (ddto. Wien, 29. Juli 1515) befindet sich im Archiv český VII. S. 116—118.
1513—1517. 191 alß er niederknien sollen, (daß er) gestossen sey worden, daß er gar darniedergefallen ist; dan es waren da gewiß vill ansehenlicher Leüthe. Vnangesehen vill der Landtsknechten alda stunden vndt den Leuthen in die Kierchen zue dringen verwehren sollten, so seindt doch vill der Vor- nembsten darczue gelassen, vndt derer aine grosse Menge wahren. [pag. 182]. So seindt auch bey dem Kaiser vndt denneu Konigen zwene Cardinallen, zwene Erczbischoffen vndt der Bischoffen vndt Furssten vill gewesen. Den Mitwochen, am Tag St. Jacobi,23) ist ain wellisches Turnier gewesen von etlich vnndt 30 Helmen, die andern Tag aber Ringlrennen vndt sonst vndterschiedliche Kurczweillen. Heintiges Sontags, der gewesen ist der Tag St. Marthae,24) wardt der Kaiser schon von Wien verreisst in seinem Khiriß angelegter, den der Konig Ludwig auch im Khiriß an- “ 25) geczogener beglaitet hatte. Es begabe sich auch desselbigen Jahrs, daß ainer auß der Herr- schafft Fraunberg, welche damallen die Herren von Pernstain ingehabt haben, ainer starken Faust Bauer, zue Budnian am Jarmargt, alß er ihme ainen Baidenhendter-Tegen gekaufft vnndt wolte versuechen, ob der guet sey, vnndter ainem Drung hiebe er auf ainen Streich ainer Stueten, so ainem deß Herrn Rosenbergers Vndterthanen der Helffenburger Herrschafft zuegehorete, den Kopf ab, daß er gleich auf die Erdt gefallen. Hat nach- mallen demselben daruor 3 f" geben müessen. Anno domini 1516 ist durch ain gelegtes Feyer der Margt Khalsching thaillß abgebrunnen. Der Herr Regierende besorgte sich mehrer Schaden, hat auf denen Herrschafften bei seinen Leuthen angeordnet, daß man sich in gueter Obacht gehabt vndt die Nächt gewacht habe. Der Koß wardt Fischmaister zue Graczen 1513. Ain Strain wardt fur Camerling bei dem Herrn Peter 1516. Wan gedachter Herr Peter nach Prag gereist ist, hat er stets seiner 20 Pferdt vndter dem Satl gehabt auser der Diener. pag. 183] Kristof, Abbt im Hohenfuerter Closster, 1516. Cztibor Arnosst von Kestrschan wardt ain Diener deß Herrn von Rosenberg. Steffan, Abbt deß Closters in Wittingau, 1516. Wenczl von Tutschap, Haubtman zue Sobieslaw, 1517. Dieweillen nun das Alter sambt den Crankhaiten, insonderhait die Wetaugen oder Krankhaiten auf den Stain an den Herrn kommen, dan wan ihn der Stain gerieret, er ihn etlich Tag nach ainander nit verlassen vndt ihn sehr vnndt schwär gebeunigt hatte, bißweillen auch darczue komen die Podagra, wardt derczeit Fischmaister der Stiepanko der Herrschafft Wittingau, gebiertig von Netolicz. Mit seiner Zuethuung diese Herrschafft 23) D. i. am 25. Juli 1515. 24) D. i. am 29. Juli 1515. 25) Dieser Bericht ist unvollständig. Ein Abdruck des ganzen Originals in böhmischer Sprache (ddto. Wien, 29. Juli 1515) befindet sich im Archiv český VII. S. 116—118.
Strana 192
192 Von d. Peter v. Rosenberg. gewaltig verbessert worden; dan nit ainer der Teucht neu seindt gemacht, alß der Podherusiczker 26) vndt Oppatowiczer, 27) vndt die andern gebessert worden. Dieser hat außgemessen den Fluß der Stoken oder Grabenß, 28) welche durch die Herrschafft biß heutiges Tags ain lebendig Wasser auf die Teucht sehr nuczlich von Wittingau anfangendt biß in den Horusiczer Teücht führet vnndt vil mag geacht werden. Hat angefangen die zue machen von anno domini 1516 vnndt etlich Jahr lang daran sich bemhuet mit nit klainen Vncossten def Herrn; dan vor diesem man daß Wasser in die Teucht nit gehaben konnen, vnndt im Aufaisen an den Teuchten grosse Cossten vndt Mhue gangen, bißweillen in grosser Khelte die Fisch gegen den außgehauten Ort sich erhoben vndt gangen vnndt verdorben. Solche Schaden vnndt Mängel er dardurch vermittelt. Anno domini 1518 brachte er das Wasser biß an die Gründt der Herren von Sternberg, auf Bechin damallen gehorige, vnndt alß der Herr solches in den Boschileczer Teucht bringen wollen, verglieche er sich vmb die gebierliche Endtgelt- oder Erstattung erstlichen mit denen Herren von Sternberg, alß dem Herrn Georgen Konopischtker vndt dem Herrn Ladislao, Canczlern deß Landts, Herren auf Bechin, vnndt nachmallen daß Werg weiter gefiert. Der Herr Peter Gubernierender hat denselben Fischmaister mit grossen Begnadungen begabt, machte in frey, gab ihme Teücht, Gärten, Akher vndt andere Gründt [pag. 184] in gewisser Außmessung fur seine treue Dienst, deren nun schon der grosste Thaill mit denen Teüchten ver- schwembt. 29) Anno domini 1517. Der Herr Peter reisste im Winter nach Lincz zue dem Kaiser Carolo dem Fünfften, alda er seine notwendige vndt et- licher seiner Freundte Gescheffte gehandlet, vndt expedierter wieder mit 30) Gesundt anhaim kommen. Anno 1518 starb der erwurdige Steffanuß, Abbt in Wittingau. Dahero der ehrwurdige Priester Bricti, Prior, mit den anderen Minichen laut ihrer Priuilegien vndt Brauch erwölten ihnen fur ihren Abbten ainen 26) Horusitzer Teich, errichtet in den Jahren 1511—1512. 27) Opatowitzer Teich, errichtet in den Jahren 1510—1518. 28 Der sogenannte Goldbach (zlatá stoka). Mit den Vorarbeiten zur An- legung dieses hochwichtigen Canals hatte man bereits im Jahre 1506 begonnen, vollendet wurde das Werk erst im Jahre 1520. 28) Von der Unterthänigkeit befreite Peter IV. von Rosenberg diesen seinen Fischmeister am 4. November 1519, nachdem er demselben am 3. November 1519 einen Garten hinter der Litschauer Brücke bei Wittingau, genannt zahrada Rohaczowska, sammt allen umliegenden Grundstücken und aller dazu gehörigen Herrlichkeit zueigen gegeben hatte. (Codex diplom Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LVII. b u. ff.). 30) Siehe Archiv český, VII. S. 188 u. XI. S. 209. — Da Karl V. im Jahre 1517 noch nicht deutscher Kaiser war, so ist es selbstverständlich, dass die Ver- handlungen des Rosenbergers in Linz nicht mit ihm, sondern mit K. Maximilian I. gepflogen worden sind.
192 Von d. Peter v. Rosenberg. gewaltig verbessert worden; dan nit ainer der Teucht neu seindt gemacht, alß der Podherusiczker 26) vndt Oppatowiczer, 27) vndt die andern gebessert worden. Dieser hat außgemessen den Fluß der Stoken oder Grabenß, 28) welche durch die Herrschafft biß heutiges Tags ain lebendig Wasser auf die Teucht sehr nuczlich von Wittingau anfangendt biß in den Horusiczer Teücht führet vnndt vil mag geacht werden. Hat angefangen die zue machen von anno domini 1516 vnndt etlich Jahr lang daran sich bemhuet mit nit klainen Vncossten def Herrn; dan vor diesem man daß Wasser in die Teucht nit gehaben konnen, vnndt im Aufaisen an den Teuchten grosse Cossten vndt Mhue gangen, bißweillen in grosser Khelte die Fisch gegen den außgehauten Ort sich erhoben vndt gangen vnndt verdorben. Solche Schaden vnndt Mängel er dardurch vermittelt. Anno domini 1518 brachte er das Wasser biß an die Gründt der Herren von Sternberg, auf Bechin damallen gehorige, vnndt alß der Herr solches in den Boschileczer Teucht bringen wollen, verglieche er sich vmb die gebierliche Endtgelt- oder Erstattung erstlichen mit denen Herren von Sternberg, alß dem Herrn Georgen Konopischtker vndt dem Herrn Ladislao, Canczlern deß Landts, Herren auf Bechin, vnndt nachmallen daß Werg weiter gefiert. Der Herr Peter Gubernierender hat denselben Fischmaister mit grossen Begnadungen begabt, machte in frey, gab ihme Teücht, Gärten, Akher vndt andere Gründt [pag. 184] in gewisser Außmessung fur seine treue Dienst, deren nun schon der grosste Thaill mit denen Teüchten ver- schwembt. 29) Anno domini 1517. Der Herr Peter reisste im Winter nach Lincz zue dem Kaiser Carolo dem Fünfften, alda er seine notwendige vndt et- licher seiner Freundte Gescheffte gehandlet, vndt expedierter wieder mit 30) Gesundt anhaim kommen. Anno 1518 starb der erwurdige Steffanuß, Abbt in Wittingau. Dahero der ehrwurdige Priester Bricti, Prior, mit den anderen Minichen laut ihrer Priuilegien vndt Brauch erwölten ihnen fur ihren Abbten ainen 26) Horusitzer Teich, errichtet in den Jahren 1511—1512. 27) Opatowitzer Teich, errichtet in den Jahren 1510—1518. 28 Der sogenannte Goldbach (zlatá stoka). Mit den Vorarbeiten zur An- legung dieses hochwichtigen Canals hatte man bereits im Jahre 1506 begonnen, vollendet wurde das Werk erst im Jahre 1520. 28) Von der Unterthänigkeit befreite Peter IV. von Rosenberg diesen seinen Fischmeister am 4. November 1519, nachdem er demselben am 3. November 1519 einen Garten hinter der Litschauer Brücke bei Wittingau, genannt zahrada Rohaczowska, sammt allen umliegenden Grundstücken und aller dazu gehörigen Herrlichkeit zueigen gegeben hatte. (Codex diplom Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LVII. b u. ff.). 30) Siehe Archiv český, VII. S. 188 u. XI. S. 209. — Da Karl V. im Jahre 1517 noch nicht deutscher Kaiser war, so ist es selbstverständlich, dass die Ver- handlungen des Rosenbergers in Linz nicht mit ihm, sondern mit K. Maximilian I. gepflogen worden sind.
Strana 193
1510—1520. 193 außs ihren Mitbrüedern, den Johann Strakoniczer. Solche Wöhlung der Herr Petter ratificieret vnndt durch den Johann Schaken, Pragerischen Erczbischofthumbs Administratoren, confirmieret vnndt bestat den 12. Mo- nats Junij. 31) Dieses Jahrs ist der Oppatowiczer Teucht gar fertig worden, vndt weillen dem Abbten derdurch am allermeisten der Grundt verschwembt vndt weggenommen, ist der Herr Gubernierende deß Hauses Rosenberg in ainen gewissen Accord vnndt Restituirung aingangen vndt ihne be- friediget. Dieser Teucht ist nun in dem Teucht, Swiet genandt, vmb- 32) fangen. Anno domini 1519 der Herr Kotwiczer hatte Dienst bey dem Herrn Gubernierenden mit 3 Pferdten, 45 ſP meißn. Dieß Jahrs der Ladislaw Aisen oder Zielisko, Purkraf zue Helffen- burg, ist von grossen Schmerczen an dem Stain gestorben, den Montag vor Laurenti, 33) vnndt der Benesch Dubsky von Trschebomislicz vndt 31) Abt Stephan starb am 1. Juni 1518, und der Chorherr Johann wurde am 12. Juni 1518 zu seinem Nachfolger erwählt und an demselben Tage als solcher auch bestätigt. (Vačkář, Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni, S. 27 u. 28). 32) Die diesbezügliche Urkunde Peters IV. von Rosenberg für die Wittin- gauer Canonie (ddto. Krumau, 8. September 1518) enthält folgende Bestimmungen: 1. Für die drei Kleingrundbesitzer (zahradníci) in Opatowitz, deren Gründe in den neuen Opatowitzer Teich einbezogen worden sind, erhält die Canonie drei Zinsholden im Dorfe Branna und die Robot von 16 Lahnen Grundes in Břilitz. 2. Für die dritthalb Lahne Grundes in Domanin, die gleichfalls in den Opato- witzer Teich einbezogen worden sind, sowie für den Bauernhof „Trubaczkowsky“ in der Wittingauer Vorstadt hinter dem Schweinitzer Thore, an dessen Stelle ein Rosenberg'scher Meierhof erbaut worden ist, erhält die Canonie Zinse und Roboten von sechs Bauern in Slaboschowitz. 3. Für die vordem zum Stiftsmeier- hofe in Opatowitz gehörigen anderthalb Lahne Grundes, welche gleichfalls in den Opatowitzer Teich einbezogen worden sind, wird die Canonie mit anderthalb Lahnen Grundes beim sogenannten Neuhof zwischen Wittingau und Břilitz, welchen Grund der Rosenberger von der Wittingauer Gemeinde eigens zu diesem Zwecke gekauft hat, entschädigt. 4. Für den ebenfalls in den Opatowitzer Teich einbezogenen unteren Teich bei Opatowitz erhält die Canonie den Teich „Die kanecz“ sammt den dazu gehörigen Gründen bei Branna. 5. Für den Moorgrund „Stawek" unterhalb Opatowitz, welchen der Rosenberger in seinen Besitz ge- nommen, um auf demselben herrschaftliche Wiesen anzulegen, erhält die Canonie einen anderen Moorgrund unterhalb des Neuhofes. 6. Für den Schaden, den die Canonie auf ihren Liegenschaften durch die Anlegung des Goldbaches erlitten hat, bekommt sie die Wiese „Ziakowska paseka" sammt dem innerhalb derselben vor kurzem errichteten kleinen Teiche „v Krzizku“, und es wird ihr zugleich die Erlaubnis gegeben, den erwähnten kleinen Teich auf Kosten der umliegenden Rosenberg'schen Gründe zu vergrössern. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXI u. ff.). 33) D. i. am 8. August 1519. Rosenberg'sche Chronik. 13
1510—1520. 193 außs ihren Mitbrüedern, den Johann Strakoniczer. Solche Wöhlung der Herr Petter ratificieret vnndt durch den Johann Schaken, Pragerischen Erczbischofthumbs Administratoren, confirmieret vnndt bestat den 12. Mo- nats Junij. 31) Dieses Jahrs ist der Oppatowiczer Teucht gar fertig worden, vndt weillen dem Abbten derdurch am allermeisten der Grundt verschwembt vndt weggenommen, ist der Herr Gubernierende deß Hauses Rosenberg in ainen gewissen Accord vnndt Restituirung aingangen vndt ihne be- friediget. Dieser Teucht ist nun in dem Teucht, Swiet genandt, vmb- 32) fangen. Anno domini 1519 der Herr Kotwiczer hatte Dienst bey dem Herrn Gubernierenden mit 3 Pferdten, 45 ſP meißn. Dieß Jahrs der Ladislaw Aisen oder Zielisko, Purkraf zue Helffen- burg, ist von grossen Schmerczen an dem Stain gestorben, den Montag vor Laurenti, 33) vnndt der Benesch Dubsky von Trschebomislicz vndt 31) Abt Stephan starb am 1. Juni 1518, und der Chorherr Johann wurde am 12. Juni 1518 zu seinem Nachfolger erwählt und an demselben Tage als solcher auch bestätigt. (Vačkář, Dějiny někd. řeholní kanonie sv. Augustina v Třeboni, S. 27 u. 28). 32) Die diesbezügliche Urkunde Peters IV. von Rosenberg für die Wittin- gauer Canonie (ddto. Krumau, 8. September 1518) enthält folgende Bestimmungen: 1. Für die drei Kleingrundbesitzer (zahradníci) in Opatowitz, deren Gründe in den neuen Opatowitzer Teich einbezogen worden sind, erhält die Canonie drei Zinsholden im Dorfe Branna und die Robot von 16 Lahnen Grundes in Břilitz. 2. Für die dritthalb Lahne Grundes in Domanin, die gleichfalls in den Opato- witzer Teich einbezogen worden sind, sowie für den Bauernhof „Trubaczkowsky“ in der Wittingauer Vorstadt hinter dem Schweinitzer Thore, an dessen Stelle ein Rosenberg'scher Meierhof erbaut worden ist, erhält die Canonie Zinse und Roboten von sechs Bauern in Slaboschowitz. 3. Für die vordem zum Stiftsmeier- hofe in Opatowitz gehörigen anderthalb Lahne Grundes, welche gleichfalls in den Opatowitzer Teich einbezogen worden sind, wird die Canonie mit anderthalb Lahnen Grundes beim sogenannten Neuhof zwischen Wittingau und Břilitz, welchen Grund der Rosenberger von der Wittingauer Gemeinde eigens zu diesem Zwecke gekauft hat, entschädigt. 4. Für den ebenfalls in den Opatowitzer Teich einbezogenen unteren Teich bei Opatowitz erhält die Canonie den Teich „Die kanecz“ sammt den dazu gehörigen Gründen bei Branna. 5. Für den Moorgrund „Stawek" unterhalb Opatowitz, welchen der Rosenberger in seinen Besitz ge- nommen, um auf demselben herrschaftliche Wiesen anzulegen, erhält die Canonie einen anderen Moorgrund unterhalb des Neuhofes. 6. Für den Schaden, den die Canonie auf ihren Liegenschaften durch die Anlegung des Goldbaches erlitten hat, bekommt sie die Wiese „Ziakowska paseka" sammt dem innerhalb derselben vor kurzem errichteten kleinen Teiche „v Krzizku“, und es wird ihr zugleich die Erlaubnis gegeben, den erwähnten kleinen Teich auf Kosten der umliegenden Rosenberg'schen Gründe zu vergrössern. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXI u. ff.). 33) D. i. am 8. August 1519. Rosenberg'sche Chronik. 13
Strana 194
194 Von d. Peter v. Rosenberg. auf Dub ist auf seine Stölle kommen vnndt von dem Herrn Gubernatore aufgenommen worden. 34) Derselbigen Zeit ist Joann Ryba Haubtman zue Sobislau. Winczencz Pfleger zue Wittingaw selbiger Zeit. 35) 36) Herschman Rschitschansky Haubtman zue Chustnik derczeit. [pag. 185]. Desselbigen Jahrs hat der Gubernierende, Herr Peter, nach Graczen von Cromau auß geschigt gehabt ain Malcz auß Habern, Pier zue braien fur das Schloßgesindl. Der Schreiber beschwerete sich, daß ihme das Pier erhöet, vndt hette mehr vonnotten den Habern fur die Roß alß fur die Leüth. Dieser Herr Peter Gubernator, nachdem er sonderbahrlich gegen dem Herrn Hannsen genaigt wardt, wolte er ihme gern alß dem eltisten seiner Brueder das Gubernament vbergeben vnndt selbsten sich zuem Frieden begeben. Aber die Brueder deß Herrn Hannsen hatten zue ihme kainen Lust, thaillß, daß sie ihme die Gunst vndt maniche ihme von dem Herrn Gubernierenden erczeigten Gutthatten nit vergonneten, vnndt thaillß, daß sie ainen Menschen so aineß sonderbarenß Ordens vber sich bestellten nit haben wollten, vnndt also zue der Tradition oder Vbergebung nit be- willigen wöllen. Aber zue diesem sie sich erbotten, daß sie ihm anstat deßs Herrn, solang der Herr leben wurdt, gehorsamen vnndt sich nach ihme richten wöllen, vndt weiter nicht. Dieweillen sie aber den Herrn Gubernator vber sich etwaß harten gehabt, alß seindt sie andersthin vmb Rath, alß nemblich der Herr Hainrich zue dem Herrn Ladislao von Stern- 37) berg, Landtcanczlern, zue fliehen geczwungen worden. Anno domini 1519, den grun Donnerstag,38) berueffte der Herr Gubernator vor sich seine junge Herren Vettern, alß da den Herrn Jobsten, Petrum vndt Hainrichen, vnndt thet zue ihnen aine solche Reden: „Maine liebe Vettern! Es ist mier sehr laidt auf euch, daß ihr vnserer Vorfahrer Anordnungen vnndt ansehenliche Freihaiten vnseres Hauses fur so wenig achtet, darnach euch nit richten vnndt dem Hannsen, eurem eltisten Brueder, nit zuelassen wollet das Gubernament vnndt alleß nur euren Khopffen nach euch belieben lasset vnndt thuet. Ir, meine liebe Herrn Vettern, wisset, wie vnsere Vorfahren von vil Jaren hero in grossen Würdigkaiten vnndt Vornemigkait in diesem Königreich durch An- vndt Bestellung ihres Hauses bestanden seindt, ir aber euch darauß alß auß ainem wiederwertigen Joch ziehen wollet. Ir werdets, ir werdets ainsmals [pag. 186] erkennen, waß euch das fur Guetes oder Rhumbliches bringen wierdt. Aber dieweillen auß zweien ain Ding thuen sollet, sagt mier, ob 34) Siehe die zwei diesbezüglichen Briefe vom 9. August 1519 im Archiv XI. S. 238. 35) Derselbe ist bloss Schreiber gewesen. 36) Hermann von Ričan stand im Jahre 1519 nicht im Dienste der Rosen- berger, sondern im Dienste der Herren von Neuhaus, kann also damals nicht das Amt eines Choustniker Hauptmannes bekleidet haben. 37) Siehe Archiv český, XI. S. 238 u. ff. 38) D. i. am 21. April 1519. český,
194 Von d. Peter v. Rosenberg. auf Dub ist auf seine Stölle kommen vnndt von dem Herrn Gubernatore aufgenommen worden. 34) Derselbigen Zeit ist Joann Ryba Haubtman zue Sobislau. Winczencz Pfleger zue Wittingaw selbiger Zeit. 35) 36) Herschman Rschitschansky Haubtman zue Chustnik derczeit. [pag. 185]. Desselbigen Jahrs hat der Gubernierende, Herr Peter, nach Graczen von Cromau auß geschigt gehabt ain Malcz auß Habern, Pier zue braien fur das Schloßgesindl. Der Schreiber beschwerete sich, daß ihme das Pier erhöet, vndt hette mehr vonnotten den Habern fur die Roß alß fur die Leüth. Dieser Herr Peter Gubernator, nachdem er sonderbahrlich gegen dem Herrn Hannsen genaigt wardt, wolte er ihme gern alß dem eltisten seiner Brueder das Gubernament vbergeben vnndt selbsten sich zuem Frieden begeben. Aber die Brueder deß Herrn Hannsen hatten zue ihme kainen Lust, thaillß, daß sie ihme die Gunst vndt maniche ihme von dem Herrn Gubernierenden erczeigten Gutthatten nit vergonneten, vnndt thaillß, daß sie ainen Menschen so aineß sonderbarenß Ordens vber sich bestellten nit haben wollten, vnndt also zue der Tradition oder Vbergebung nit be- willigen wöllen. Aber zue diesem sie sich erbotten, daß sie ihm anstat deßs Herrn, solang der Herr leben wurdt, gehorsamen vnndt sich nach ihme richten wöllen, vndt weiter nicht. Dieweillen sie aber den Herrn Gubernator vber sich etwaß harten gehabt, alß seindt sie andersthin vmb Rath, alß nemblich der Herr Hainrich zue dem Herrn Ladislao von Stern- 37) berg, Landtcanczlern, zue fliehen geczwungen worden. Anno domini 1519, den grun Donnerstag,38) berueffte der Herr Gubernator vor sich seine junge Herren Vettern, alß da den Herrn Jobsten, Petrum vndt Hainrichen, vnndt thet zue ihnen aine solche Reden: „Maine liebe Vettern! Es ist mier sehr laidt auf euch, daß ihr vnserer Vorfahrer Anordnungen vnndt ansehenliche Freihaiten vnseres Hauses fur so wenig achtet, darnach euch nit richten vnndt dem Hannsen, eurem eltisten Brueder, nit zuelassen wollet das Gubernament vnndt alleß nur euren Khopffen nach euch belieben lasset vnndt thuet. Ir, meine liebe Herrn Vettern, wisset, wie vnsere Vorfahren von vil Jaren hero in grossen Würdigkaiten vnndt Vornemigkait in diesem Königreich durch An- vndt Bestellung ihres Hauses bestanden seindt, ir aber euch darauß alß auß ainem wiederwertigen Joch ziehen wollet. Ir werdets, ir werdets ainsmals [pag. 186] erkennen, waß euch das fur Guetes oder Rhumbliches bringen wierdt. Aber dieweillen auß zweien ain Ding thuen sollet, sagt mier, ob 34) Siehe die zwei diesbezüglichen Briefe vom 9. August 1519 im Archiv XI. S. 238. 35) Derselbe ist bloss Schreiber gewesen. 36) Hermann von Ričan stand im Jahre 1519 nicht im Dienste der Rosen- berger, sondern im Dienste der Herren von Neuhaus, kann also damals nicht das Amt eines Choustniker Hauptmannes bekleidet haben. 37) Siehe Archiv český, XI. S. 238 u. ff. 38) D. i. am 21. April 1519. český,
Strana 195
1519. 195 ihr den Herrn Hannsen fur euren Obergubernator euren Hauses erlaiden, oder aber zue der Thaillung tretten wöllet. Der iungste Herr Peter alß der erstens vor den anderen Befragter andtwartete : „Hab ich es doch Eur Gn. gesagt, wie ihr es werdet mit dem Herrn Jobsten vnndt Herrn Hainrichen schliessen, daß ich auch dar- czue tretten wil.“ Hierauf andwortet der Herr Vetter: „So biß du weder khalt, noch warm; das seindt mier Fechterstreich.“ Darauf der iungste Herr Peter wieder geandtwart, er hette seine Tag daß Fechten nit khondt. Der alte Herr sprach zue ihme: „Das haist man Fechtstreich, wan ainer mit der Reden so herumbgehet. So stehest du immerzue bey ihnen?“ Sprach er: „Nain, ich stehe nit.“ Der alte Herr sagte: „Du stehest nit, vnndt doch, waß sie thuen werden, daß du es annimbst oder annemmen wilst. Wil du lieber be� mier vndt dem Herrn Hannsen halten, so thuest du nach der Ordnung vnsers Hauses vndt eurer Bekandtnuß. Andtwortet der iungste Herr Peter, er hette es Willen. Dan wan er diesen an ihne vndt an den Herrn Hannsen hette brengen mögen, so hette er an deren anderen alß grösser Zall auch dem Herrn Hannsen das Gu- bernament erhalten; aber er wöllte von den anderen nit seczen. Vnndt alß die anderen Zwene, alß der Herr Jobst mit dem Herrn Heinrich, befragt waren, gleicher Gestallt nahmen sie ihnen Frisst auf 2 Wochen, daß sie dem Herrn druber aine vnuerholte Andtwort geben wöllen. Nach zwaien Wochen gaben sie Andtwort, daß sie lieber die Thail- lung alß den Herrn Hannsen fur ihren Gubernator annemben wöllen. Vnndt der iungste Herr Petr sprach: „Ich hab nit begeret die Thaillung: aber weillen ich von Eur Gn. gegen mier ainen Zorn verspiere, der dessen ain Vrsacher sey, den liesse er (sic, lasse ich) dießmall darbey, vndt sollte er in solchem Zorn sein, daß er lieber auch die Thaillung annemen will. Sagt dieser auch weiter zue dem Herrn Jobst: „Ist doch der Herr selbst schuldig daran, daß er den Herrn Hainrich zue dem Herrn Landtcanczlern gedrieben.“ [pag. 187]. Als der Herr zue nichtig thuen wollen, muesste er ihme bey dem Herrn Canczlern aine Hairat stifften. Von diesen Dingen vndter anderem schreibt an den Herrn Canczler der Herr Jobst vndt Herr Hainrich also: „Wier haben vnnß sambtlich darauf bestatet, daß wier lieber etwaß Wenig freieß haben wöllen, alB auf Grosses oder Vill durch die Finger sehen. Es ist vnnß vnndt vnserem Hauß vnertröglich, alle vnbehairatet zue verbleiben. Der Herr Hannß wurdt vber vnnß herrschen vnndt doch wegen seins Ordenß nit heuraten, wier aber mit vnndt vndter ihme mit vnseren Weibern alß Inleuth wurden deß gueten Willens geniessen gleichwie der Wolff in der Grueben. Da- hero vndt solcher Gestallt vnser kainer sich verhairaten wierdt. Vnndt solten wier warten auf die Thaillung, so vnnß etwan nach Absterben deß Herrn Vettern oder deß Herrn Hannsen komen vnndt die noch vnserer Ordnung nach genuegsamb schlecht sein möchte? Wier haben noch nit gedrunken den Leuthkauff, welcher eher sterben wierdt. Vielleicht, so wurdten wier also, müessten stets also anderen in die Feist sehen.“ Vnndt begaben sich beederseits in aine Tractation. Vnndt obwollen sie mit dem ersten, in Wudna den Donnerstag nach 13*
1519. 195 ihr den Herrn Hannsen fur euren Obergubernator euren Hauses erlaiden, oder aber zue der Thaillung tretten wöllet. Der iungste Herr Peter alß der erstens vor den anderen Befragter andtwartete : „Hab ich es doch Eur Gn. gesagt, wie ihr es werdet mit dem Herrn Jobsten vnndt Herrn Hainrichen schliessen, daß ich auch dar- czue tretten wil.“ Hierauf andwortet der Herr Vetter: „So biß du weder khalt, noch warm; das seindt mier Fechterstreich.“ Darauf der iungste Herr Peter wieder geandtwart, er hette seine Tag daß Fechten nit khondt. Der alte Herr sprach zue ihme: „Das haist man Fechtstreich, wan ainer mit der Reden so herumbgehet. So stehest du immerzue bey ihnen?“ Sprach er: „Nain, ich stehe nit.“ Der alte Herr sagte: „Du stehest nit, vnndt doch, waß sie thuen werden, daß du es annimbst oder annemmen wilst. Wil du lieber be� mier vndt dem Herrn Hannsen halten, so thuest du nach der Ordnung vnsers Hauses vndt eurer Bekandtnuß. Andtwortet der iungste Herr Peter, er hette es Willen. Dan wan er diesen an ihne vndt an den Herrn Hannsen hette brengen mögen, so hette er an deren anderen alß grösser Zall auch dem Herrn Hannsen das Gu- bernament erhalten; aber er wöllte von den anderen nit seczen. Vnndt alß die anderen Zwene, alß der Herr Jobst mit dem Herrn Heinrich, befragt waren, gleicher Gestallt nahmen sie ihnen Frisst auf 2 Wochen, daß sie dem Herrn druber aine vnuerholte Andtwort geben wöllen. Nach zwaien Wochen gaben sie Andtwort, daß sie lieber die Thail- lung alß den Herrn Hannsen fur ihren Gubernator annemben wöllen. Vnndt der iungste Herr Petr sprach: „Ich hab nit begeret die Thaillung: aber weillen ich von Eur Gn. gegen mier ainen Zorn verspiere, der dessen ain Vrsacher sey, den liesse er (sic, lasse ich) dießmall darbey, vndt sollte er in solchem Zorn sein, daß er lieber auch die Thaillung annemen will. Sagt dieser auch weiter zue dem Herrn Jobst: „Ist doch der Herr selbst schuldig daran, daß er den Herrn Hainrich zue dem Herrn Landtcanczlern gedrieben.“ [pag. 187]. Als der Herr zue nichtig thuen wollen, muesste er ihme bey dem Herrn Canczlern aine Hairat stifften. Von diesen Dingen vndter anderem schreibt an den Herrn Canczler der Herr Jobst vndt Herr Hainrich also: „Wier haben vnnß sambtlich darauf bestatet, daß wier lieber etwaß Wenig freieß haben wöllen, alB auf Grosses oder Vill durch die Finger sehen. Es ist vnnß vnndt vnserem Hauß vnertröglich, alle vnbehairatet zue verbleiben. Der Herr Hannß wurdt vber vnnß herrschen vnndt doch wegen seins Ordenß nit heuraten, wier aber mit vnndt vndter ihme mit vnseren Weibern alß Inleuth wurden deß gueten Willens geniessen gleichwie der Wolff in der Grueben. Da- hero vndt solcher Gestallt vnser kainer sich verhairaten wierdt. Vnndt solten wier warten auf die Thaillung, so vnnß etwan nach Absterben deß Herrn Vettern oder deß Herrn Hannsen komen vnndt die noch vnserer Ordnung nach genuegsamb schlecht sein möchte? Wier haben noch nit gedrunken den Leuthkauff, welcher eher sterben wierdt. Vielleicht, so wurdten wier also, müessten stets also anderen in die Feist sehen.“ Vnndt begaben sich beederseits in aine Tractation. Vnndt obwollen sie mit dem ersten, in Wudna den Donnerstag nach 13*
Strana 196
196 Von d. Peter v. Rosenberg. 39) geschehenen Accordo vndter ainander beschlossen, Creuczerhöhung daß sie sich der Ordnung deß Hauses zuewieder vmb die Herrschafften thaillen sollten, vnndt andereß Mehrers sich vndterredet, so seindt sie doch nachgehendts der in Bor geschehenen Vergleichung nach bey der Bestell- vnndt Ordnung deß Hauses verblieben, vnndt auf der gerechten vndt treulichen Außweisung von dem alten Herrn ihnen der Wittingauer, Sobislauer, Chaustniker mit Miltschin vnndt Krschepeniczer Herrschafften, endtgegen sie sich verobligieret, daß sie es von ainander nit zerreissen werden, sie begnieget worden. Vnndt haben ihnen den Herrn Hainrich fur ihren Gubernatorem genommen, vndt wenn der sturbe, den Herrn Hannsen zue nemmen versprochen haben. Saindt hieruber nach Prag ge- reist vndt sich darczue bekhenneten, vndt seindt darbey auch andere Sachen ihnen zue Guettem abgehandlet worden. 40) Endtzwischen fuerete der alte Herr auch das Seinig; vndt waß er im Sün gehabt, dauon niederer bey seinem Testament angeczeigt wierdt, [pag. 188] das hat er seinen Vettern zue grosser Vngelegenheit vndt Molestationen effectuiret vnndt verbracht. Vnndt behielte ihme aller anderer (sic) Herrschafften, das ist Crumau, Graczen, Rosenberg, Helffenburg vnndt Prachaticz, vnndt alle andere be- wegliche vnndt vnbewegliche Güetter, das Schloß Cromau, woll gefüllter mit bahrem Gelt, Getraidt, grosse Güss Goldt vndt Silber mit ainem cost- lichen Credencz Clainodien, Edlgestain, Munition vnndt theurem Gewandt, also daß derselben Zeit kainem Schlof in Behmen nichts beuor gegeben. Die iungen Herren Jobst, Peter vnndt Hainrich anno domini 1520 seindt auf Wittingaw geczogen vnndt etwaß Wenigs vom Silber gehabt alda, der Fahrnussen erlangt haben. Diese Zertrennung deß Hauß von Rosenberg ist sehr schädlich ge- wesen. Wan es nit ware geschehen, o, wie ain Reichthumb beysam in diesem ihren Hauß gestanden wäre! Aber der eltiste Herr Peter anstat seiner durch den Herrn Leo vndt Cristoffen von Schwamberg machte aine solche Vergleichung der Spaltung vnndt Verderben. Al3 nun der Herr Vetter nach außgestandenen grossen Mhuen vndt Arbaiten sowoll deß Landts alß seins Hauses rhuen wolte, batte er die Landtofficierer vmb Endtlaßung auß dem Landtrecht vndt Vrlaub in Ab- wesung deß Konig Ludowici. Sie wolten ihn lenger biß zuer Ankunfft deß Konigs aufhalten; aber er wolte nit verbleiben. Demnach seine Stölle vacierete vndt lehr war. Ist der Herr Hainrich auf die Stölle, obgleich manichen solches, besonders dem Herrn Lew, nit gefallen, kommen vndt der Leüth Gerechtigkait zue vrthaillen geholffen. Er ist auch von seiner Stölle weder dem Fursten Carl, Furssten von Minssterberg, nit gewichen, allerorten, zue Khierchen, in Landtägen vndt Processionen, daß Prae 41) vnndt vorderste Stölle gehalten. 39) D. i. am 15. September 1519. — Siehe Archiv český, XI. S. 240. 40) Dies geschah im Amtslocale der Landtafel am 1. October 1519 (Archiv český, XII. S. 184). 41) Gloss. I: Seruat Henricus dignitatem locj neque cedit Carolo ducj Münster- bergico, pro rege gubernatorj. Hoc pro hodiernis Nouodomaeis ualet siue Slauataeis.
196 Von d. Peter v. Rosenberg. 39) geschehenen Accordo vndter ainander beschlossen, Creuczerhöhung daß sie sich der Ordnung deß Hauses zuewieder vmb die Herrschafften thaillen sollten, vnndt andereß Mehrers sich vndterredet, so seindt sie doch nachgehendts der in Bor geschehenen Vergleichung nach bey der Bestell- vnndt Ordnung deß Hauses verblieben, vnndt auf der gerechten vndt treulichen Außweisung von dem alten Herrn ihnen der Wittingauer, Sobislauer, Chaustniker mit Miltschin vnndt Krschepeniczer Herrschafften, endtgegen sie sich verobligieret, daß sie es von ainander nit zerreissen werden, sie begnieget worden. Vnndt haben ihnen den Herrn Hainrich fur ihren Gubernatorem genommen, vndt wenn der sturbe, den Herrn Hannsen zue nemmen versprochen haben. Saindt hieruber nach Prag ge- reist vndt sich darczue bekhenneten, vndt seindt darbey auch andere Sachen ihnen zue Guettem abgehandlet worden. 40) Endtzwischen fuerete der alte Herr auch das Seinig; vndt waß er im Sün gehabt, dauon niederer bey seinem Testament angeczeigt wierdt, [pag. 188] das hat er seinen Vettern zue grosser Vngelegenheit vndt Molestationen effectuiret vnndt verbracht. Vnndt behielte ihme aller anderer (sic) Herrschafften, das ist Crumau, Graczen, Rosenberg, Helffenburg vnndt Prachaticz, vnndt alle andere be- wegliche vnndt vnbewegliche Güetter, das Schloß Cromau, woll gefüllter mit bahrem Gelt, Getraidt, grosse Güss Goldt vndt Silber mit ainem cost- lichen Credencz Clainodien, Edlgestain, Munition vnndt theurem Gewandt, also daß derselben Zeit kainem Schlof in Behmen nichts beuor gegeben. Die iungen Herren Jobst, Peter vnndt Hainrich anno domini 1520 seindt auf Wittingaw geczogen vnndt etwaß Wenigs vom Silber gehabt alda, der Fahrnussen erlangt haben. Diese Zertrennung deß Hauß von Rosenberg ist sehr schädlich ge- wesen. Wan es nit ware geschehen, o, wie ain Reichthumb beysam in diesem ihren Hauß gestanden wäre! Aber der eltiste Herr Peter anstat seiner durch den Herrn Leo vndt Cristoffen von Schwamberg machte aine solche Vergleichung der Spaltung vnndt Verderben. Al3 nun der Herr Vetter nach außgestandenen grossen Mhuen vndt Arbaiten sowoll deß Landts alß seins Hauses rhuen wolte, batte er die Landtofficierer vmb Endtlaßung auß dem Landtrecht vndt Vrlaub in Ab- wesung deß Konig Ludowici. Sie wolten ihn lenger biß zuer Ankunfft deß Konigs aufhalten; aber er wolte nit verbleiben. Demnach seine Stölle vacierete vndt lehr war. Ist der Herr Hainrich auf die Stölle, obgleich manichen solches, besonders dem Herrn Lew, nit gefallen, kommen vndt der Leüth Gerechtigkait zue vrthaillen geholffen. Er ist auch von seiner Stölle weder dem Fursten Carl, Furssten von Minssterberg, nit gewichen, allerorten, zue Khierchen, in Landtägen vndt Processionen, daß Prae 41) vnndt vorderste Stölle gehalten. 39) D. i. am 15. September 1519. — Siehe Archiv český, XI. S. 240. 40) Dies geschah im Amtslocale der Landtafel am 1. October 1519 (Archiv český, XII. S. 184). 41) Gloss. I: Seruat Henricus dignitatem locj neque cedit Carolo ducj Münster- bergico, pro rege gubernatorj. Hoc pro hodiernis Nouodomaeis ualet siue Slauataeis.
Strana 197
1519—1520. 197 Dies Jahrs war aine Erwohlung deß romischen Konigs im Reich, warzue auch die Behmen anstat deß Konigs in Legation außgefertigt wären. Von welchen Dingen auf ain Schreiben deß polnischen Konigs [pag. 189] der Herr Peter eltiste in ainem Schreiben seiner Andtwort zuer offterer Denkwurdigkait hindterlassen, also: „Allerdurchleuchtigister Konig, 42) main gnediger Herr! Eur k. M. alß mainem gnedigen Herrn seindt maine willige Dienst mit Wunschung gluklichen Gesundts vndt langwurriges (sic) Regierung zuuor. Aller- gnedigster Konig! AlB mier E. k. M. zueschreiben, anczeugendt, wie der allercristlichiste Konig in Frankreich 43) seine ansehenliche Potten an Eur k. M. gesandt darumben, daß er durch E. k. M. es erhalten vnndt fur den romischen Konig möchte erwollet werden, darbey daß er auch Eur k. M. wissen lasse, daß auch etliche deß Reichs Furssten vndt Cur- furssten zue ihme Lust vndt ihne darczue sollten angereüczt haben, die- weill er sich deß allercristlichisten Nahmens gebrauchet, daß ihme diesem nach das woll zuestunde vndt er die Wurdigkait auf sich zue nemmen; neben diesem E. k. M. haben mier auch in selbigem Schreiben angeczeugt von deß Konigs in Hispanien 44) an Eur k. M. auch in dieser Materie ge- thanen Potschafft, vnndt waß damalen vor etlich Jahren be Lebzeiten selligister Gedechtnuß des Kaisers 45) in Augspurg dauon ist gehandlet worden, damit der Konig in Hispanien darczue komme; waiter, daß Eur k. M. vernommen haben, daß zuer Wohlung deß romischen Kaisers aine gewise Zeit im Reich bestimbt sey worden, vnndt daß main gne- digster Herr vndt Konig Ludowikuß neben vndt sambt anderen Curfurssten auch darczue berueffen seye, mit E. k. M. Verwunderung hieruber, daß E. k. M. von dem Konigreich Behmen Dero dauon nichts sey angedeutet, massen dan E. k. M. dauon mit mehrerm in Dero Schreiben andeuten: hieruber E. k. M. ich zue wissen thue, wie daß mier in dieser iczt verstrichener Fasstenzeit, ainsmallen vor dem erst vergangenen Landttag, welcher lecztenß in diesem Konigreich gehalten wardt, aine Abschrifft zuekomen ist aines Schreibenß, welcheß der Erczbischoff zue Maincz vndt Churfirsst 46) schreibet von diesem (sic, an dieses) Konigreich, [pag. 190] waß die Wohlung deß romischen Konigs bedrifft, dan die Abgesandten seindt alsobaldt von dannen zu dem Konig Ludwiko alß mainem gnedigisten Herrn mit selbigem Vermelden nach Offen verreisst. Vnndt dieweillen ich auß Mangl maines Gesundts zue solchem Landtag nit gereichen mögen, schriebe ich dem obristen Prager Purkraffen, meinem lieben Freundt,47) wegen deß, so die Wehlung deß romischen Konigs betrifft, welcher mier wieder zuerukgeschrieben, daß alle drey Stende, waß hier- innen mainem gnedigen Herrn, dem Konig Ludwiken, vndt der Cron Behaimb gebieret, sie vndter ainder (sic) fleissig bedrachtet haben, daß 42) D. i. der polnische König Siegmund. 43) D. i. Franz I. 41) D. i. Karl I., als Kaiser Karl V. 45) D. i. K. Maximilian I. 46) D. i. Albrecht von Brandenburg. 47) D. i. Zdeněk Leo von Rožmital.
1519—1520. 197 Dies Jahrs war aine Erwohlung deß romischen Konigs im Reich, warzue auch die Behmen anstat deß Konigs in Legation außgefertigt wären. Von welchen Dingen auf ain Schreiben deß polnischen Konigs [pag. 189] der Herr Peter eltiste in ainem Schreiben seiner Andtwort zuer offterer Denkwurdigkait hindterlassen, also: „Allerdurchleuchtigister Konig, 42) main gnediger Herr! Eur k. M. alß mainem gnedigen Herrn seindt maine willige Dienst mit Wunschung gluklichen Gesundts vndt langwurriges (sic) Regierung zuuor. Aller- gnedigster Konig! AlB mier E. k. M. zueschreiben, anczeugendt, wie der allercristlichiste Konig in Frankreich 43) seine ansehenliche Potten an Eur k. M. gesandt darumben, daß er durch E. k. M. es erhalten vnndt fur den romischen Konig möchte erwollet werden, darbey daß er auch Eur k. M. wissen lasse, daß auch etliche deß Reichs Furssten vndt Cur- furssten zue ihme Lust vndt ihne darczue sollten angereüczt haben, die- weill er sich deß allercristlichisten Nahmens gebrauchet, daß ihme diesem nach das woll zuestunde vndt er die Wurdigkait auf sich zue nemmen; neben diesem E. k. M. haben mier auch in selbigem Schreiben angeczeugt von deß Konigs in Hispanien 44) an Eur k. M. auch in dieser Materie ge- thanen Potschafft, vnndt waß damalen vor etlich Jahren be Lebzeiten selligister Gedechtnuß des Kaisers 45) in Augspurg dauon ist gehandlet worden, damit der Konig in Hispanien darczue komme; waiter, daß Eur k. M. vernommen haben, daß zuer Wohlung deß romischen Kaisers aine gewise Zeit im Reich bestimbt sey worden, vnndt daß main gne- digster Herr vndt Konig Ludowikuß neben vndt sambt anderen Curfurssten auch darczue berueffen seye, mit E. k. M. Verwunderung hieruber, daß E. k. M. von dem Konigreich Behmen Dero dauon nichts sey angedeutet, massen dan E. k. M. dauon mit mehrerm in Dero Schreiben andeuten: hieruber E. k. M. ich zue wissen thue, wie daß mier in dieser iczt verstrichener Fasstenzeit, ainsmallen vor dem erst vergangenen Landttag, welcher lecztenß in diesem Konigreich gehalten wardt, aine Abschrifft zuekomen ist aines Schreibenß, welcheß der Erczbischoff zue Maincz vndt Churfirsst 46) schreibet von diesem (sic, an dieses) Konigreich, [pag. 190] waß die Wohlung deß romischen Konigs bedrifft, dan die Abgesandten seindt alsobaldt von dannen zu dem Konig Ludwiko alß mainem gnedigisten Herrn mit selbigem Vermelden nach Offen verreisst. Vnndt dieweillen ich auß Mangl maines Gesundts zue solchem Landtag nit gereichen mögen, schriebe ich dem obristen Prager Purkraffen, meinem lieben Freundt,47) wegen deß, so die Wehlung deß romischen Konigs betrifft, welcher mier wieder zuerukgeschrieben, daß alle drey Stende, waß hier- innen mainem gnedigen Herrn, dem Konig Ludwiken, vndt der Cron Behaimb gebieret, sie vndter ainder (sic) fleissig bedrachtet haben, daß 42) D. i. der polnische König Siegmund. 43) D. i. Franz I. 41) D. i. Karl I., als Kaiser Karl V. 45) D. i. K. Maximilian I. 46) D. i. Albrecht von Brandenburg. 47) D. i. Zdeněk Leo von Rožmital.
Strana 198
198 Von d. Peter v. Rosenberg. nichts daran verabsaumet oder vndterlassen werde, auch daß Eur k. M. von diesem Landtag sey vndter deß Landts Insigl zuegeschrieben vndt von selbigem Konigreich zuegeschigt worden. Verstehe aber auß E. k. M. Schreiben, daß bey Abfertigung an mich dieses Schreibenß solches Schreiben E. k. M. noch nicht sei zuekommen gewesen, aber ich halte daruor, nunmehr woll daß E. k. M. ihne (sic) embfangen haben. Be- treffendt aber die Wohlung, vnndt wer z Rom Konig sein sollte, waß damallen in Augspurg bey Lebzeiten deß Kaisers loblichister Gedechtnuß dauon gehandlet worden, ist mier vnwissendt, daß die Cron Behaimb dauon waß Wissenschafft haben möchte; halte daruor, wan der waß wissendt ware, daß ich es auch wisste. Aber altershero ist dieser Ge- brauch derbey gehalten worden vermög der Priuilegien, welche die Cron Behaimb hat, daß der behmische Konig, wan er in solcher Notturfft in das Reich hat schiken sollen vnndt schigken soll, daß er solches mit Rath vndt Willen der Cron Behaim thuen soll, auch welche von dem Konig solten Abgesandte sein, welche zue dieser Notturfft im Abwesen deß Konigs seine Stölle repräsentieren vndt halten sollten. Daß aber, wie mier ver- melt sey, am vergangenen Landtag die Personnen erwollet, welche von dem behmischen Konig al3 dem allervornembsten Churfurssten anstat Irer k. Mt. von diesem Konigreich zue solcher Wohlung deß romischen Konigs verreisen sollten, also zweiffelt mier nicht, daß die, so dahin reisen [pag. 191] werden, den hochsten Fleiß vnndt Sorg haben werden, waß sie zue hochster Ehre vnserm allergnedigsten Konig vndt Herrn vndt dieser Cron Behem werden verrichten vnndt anstollen mögen, daß sie solches, ob Got wol, nit vndterlassen, weder verabsaumen werden. Vnndt vberdieß, weillen nunmehr der gemaine Landtag dieses Konigreichs von ainander gelassen, zuuor daß mier Eur k. M. Schreiben zuekomen sey, weis E. k. M. ich nit, was in solchen Dingen, vndt stehet mier auch nit wol zue, ohne anderer Herren vndt Stende dieses Konigreich Behaimb zue rathen, daß ich doch dieß vndt anderes alleß Eur k. M. zue Gefallen, soweit mier möglich, gern thuen wollte. Hiemit Eur k. M. alß mainem gnedigen Herrn mich sambt mainem willigen Dienst befelhe. Dattum Cro- mau, dominica in Resurectione domini, anno eiusdem 1519. “ 48) Petr von Rosenberg etc. Anno domini 1520. Die Prager, nachdem sie sich mit anderen Stetten verainigt hatten, wollten sie zue Feldt ziehen. Dahero von Prag auß3 nachtlicher Zeit die Täge vor Allerhailigen schigten sie vorhero ihre Ristwagen vnndt Volkh zue Roß mit Stukhen, Munition in den Pilsner Craiß. Vnndt zue Nachts vor Allerhailligen 49) die Prager vndt etliche konigliche Stette deß Konigreichs Beheimb den Petr Sudu auƒ Janowicz vmbringten, suechendt deſ3 Landts vndt ihre Feunde alß da, wo die, wie 48) Der böhmische Wortlaut dieses Briefes (ddto. 24. April 1519) ist im Archiv český, XI. S. 228 u. 229, abgedruckt. Man vergleiche diesbezüglich auch die Acta Tomiciana, V. Nr. 26—39, sowie Časopis česk. musea, 1882. S. 373. 49) Dies wäre die Nacht vom 31. October auf den 1. November. Das richtige Datum ist jedoch der 4. November.
198 Von d. Peter v. Rosenberg. nichts daran verabsaumet oder vndterlassen werde, auch daß Eur k. M. von diesem Landtag sey vndter deß Landts Insigl zuegeschrieben vndt von selbigem Konigreich zuegeschigt worden. Verstehe aber auß E. k. M. Schreiben, daß bey Abfertigung an mich dieses Schreibenß solches Schreiben E. k. M. noch nicht sei zuekommen gewesen, aber ich halte daruor, nunmehr woll daß E. k. M. ihne (sic) embfangen haben. Be- treffendt aber die Wohlung, vnndt wer z Rom Konig sein sollte, waß damallen in Augspurg bey Lebzeiten deß Kaisers loblichister Gedechtnuß dauon gehandlet worden, ist mier vnwissendt, daß die Cron Behaimb dauon waß Wissenschafft haben möchte; halte daruor, wan der waß wissendt ware, daß ich es auch wisste. Aber altershero ist dieser Ge- brauch derbey gehalten worden vermög der Priuilegien, welche die Cron Behaimb hat, daß der behmische Konig, wan er in solcher Notturfft in das Reich hat schiken sollen vnndt schigken soll, daß er solches mit Rath vndt Willen der Cron Behaim thuen soll, auch welche von dem Konig solten Abgesandte sein, welche zue dieser Notturfft im Abwesen deß Konigs seine Stölle repräsentieren vndt halten sollten. Daß aber, wie mier ver- melt sey, am vergangenen Landtag die Personnen erwollet, welche von dem behmischen Konig al3 dem allervornembsten Churfurssten anstat Irer k. Mt. von diesem Konigreich zue solcher Wohlung deß romischen Konigs verreisen sollten, also zweiffelt mier nicht, daß die, so dahin reisen [pag. 191] werden, den hochsten Fleiß vnndt Sorg haben werden, waß sie zue hochster Ehre vnserm allergnedigsten Konig vndt Herrn vndt dieser Cron Behem werden verrichten vnndt anstollen mögen, daß sie solches, ob Got wol, nit vndterlassen, weder verabsaumen werden. Vnndt vberdieß, weillen nunmehr der gemaine Landtag dieses Konigreichs von ainander gelassen, zuuor daß mier Eur k. M. Schreiben zuekomen sey, weis E. k. M. ich nit, was in solchen Dingen, vndt stehet mier auch nit wol zue, ohne anderer Herren vndt Stende dieses Konigreich Behaimb zue rathen, daß ich doch dieß vndt anderes alleß Eur k. M. zue Gefallen, soweit mier möglich, gern thuen wollte. Hiemit Eur k. M. alß mainem gnedigen Herrn mich sambt mainem willigen Dienst befelhe. Dattum Cro- mau, dominica in Resurectione domini, anno eiusdem 1519. “ 48) Petr von Rosenberg etc. Anno domini 1520. Die Prager, nachdem sie sich mit anderen Stetten verainigt hatten, wollten sie zue Feldt ziehen. Dahero von Prag auß3 nachtlicher Zeit die Täge vor Allerhailigen schigten sie vorhero ihre Ristwagen vnndt Volkh zue Roß mit Stukhen, Munition in den Pilsner Craiß. Vnndt zue Nachts vor Allerhailligen 49) die Prager vndt etliche konigliche Stette deß Konigreichs Beheimb den Petr Sudu auƒ Janowicz vmbringten, suechendt deſ3 Landts vndt ihre Feunde alß da, wo die, wie 48) Der böhmische Wortlaut dieses Briefes (ddto. 24. April 1519) ist im Archiv český, XI. S. 228 u. 229, abgedruckt. Man vergleiche diesbezüglich auch die Acta Tomiciana, V. Nr. 26—39, sowie Časopis česk. musea, 1882. S. 373. 49) Dies wäre die Nacht vom 31. October auf den 1. November. Das richtige Datum ist jedoch der 4. November.
Strana 199
1519—1520. 199 man vorgegeben, ihre Aufendthaltung solten gehabt haben. Waren am Fueßfolkh stark vber 3000 vndt zue Roß vber 2000 Pferdt vndt haben starkh angeseczt, massen dan sie alda in dem Stadtl etliche ihrer Feundte gefangen bokommen. AlB nun der Herr Ladislaw von Sternberg, Canczler, mit etlichen Herren vndt Rittern alß seinen Diener retten wollen, ist gleicher Gestallt inß Feldt geczogen vndt legerte sich bey Welharticz, vnndt auf den anderen Grunten deß Herrn Lewen hatt er sein Fueßfolg ligendt bey 1200 vndt zue Roß bey 250, vnndt nach vnndt nach kammen ihme mehr zue Hülff. Den Freytag vor St. Elisabethen 50) seindt der Herr Canczler mit 100 Pferden vndt die Stette dergleichen seindt zuesamenkomen auf halbem Wege zwischen Glattau vndt Welharticz vnndt besprachten sich vndter [pag. 192] ainander. Vndt alß die Stette der Belagerung Vrsach vermelt, sagten sie auch, daß in Janowicz ain Gewelb sein solte, vol mit denen Stetten abgenommener Kaufmanschafft. Auf dieß der Herr Canczler an- stat deßs belegerten Petr Sudy geandtwort, daß er es wiederspricht vnndt sich nit befinden wiert. Vndt alß sie auf ihrer Mainung gestandten, er- botte er sich dessen, daß sie etlich auß beeder Seiten erwollten vnndt auf das Casstel schiken, daß sie hinauf frey vndt sicher sollen gelassen werden, vndt wan sie waß dessen finden werden, daß er sich wil schuldig geben vndt den Suda fur solchen besen Bueben hinaußgeben. Auf dieß andwarten die Stette, daß das Feyer vil vermag, alß solte solches alleß sein verbrendt worden. Aber der Herr Canczler sprach darwieder, wan dieß sollte sein, so würdt doch der Gestankh dauon aufkomen, daß man nit allein im Veldtleger den, sondern wol biß in Glatau riechen thette. Vnndt also die Stet dauon mit Aufschub nit abcziehen wollten, protestie- rendt, daß sie niemandem anderen als allein ihren Feündten zue schaden vermainen. Von diesen Sachen alß der Herr Peter der Elter von Rosenberg (sic, horte), schriebe er an den Joannes von Witencze vndt auf Swadof, deß Herrn Lewen auf dem Bergwerg vnser lieben Frauen bey Welharticz (sic, Haubtman), dieser Gestallt: „Lieber Joannes ! Wisse, daß ich schon derob gewesen bin, ehe mier dein Schreiben zuekommen sey, morgen, wilß Got, auß- vndt dem Herrn Canczler zueczuereisen, ihne zue besuechen, vndt nachmallen weiter nach Klatau vndt zum selbigen Kriegsher, ob ich den Krieg stillen möchte. Aber wie mier von deinem Herrn Schreiben zuekommen, alsobaldten hab ich allem mainem Volk auf allen Herrschafften auf zue sein vndt fortczue- ziehen befolhen, wie auch mainen Vettern dauon angedeutet, wie auch im Craiß vndt auf Klingenburg. Vndt wie ich daruor halte, daß sie schon alle anziehen, so wil ich doch fort im Nammen Gottes morgen frue, wilß Got, außfaren vnndt mich vndterstehen, ob ich diesen Krieg, mich zuuor [pag. 193] mit dem Herrn Canczler vnndterredter, von ainander brengen vndt in ain Bessers brengen oder kheren möchte. Zeuge du dauon auch an dem Herrn Hainrich Schwihowsky, mainem Schwager, vndt dem Herrn Brschetslaw, seinem Bruedern, daß ich mainem Volk schon befolhen an- 50) D. i. am 16. November 1520.
1519—1520. 199 man vorgegeben, ihre Aufendthaltung solten gehabt haben. Waren am Fueßfolkh stark vber 3000 vndt zue Roß vber 2000 Pferdt vndt haben starkh angeseczt, massen dan sie alda in dem Stadtl etliche ihrer Feundte gefangen bokommen. AlB nun der Herr Ladislaw von Sternberg, Canczler, mit etlichen Herren vndt Rittern alß seinen Diener retten wollen, ist gleicher Gestallt inß Feldt geczogen vndt legerte sich bey Welharticz, vnndt auf den anderen Grunten deß Herrn Lewen hatt er sein Fueßfolg ligendt bey 1200 vndt zue Roß bey 250, vnndt nach vnndt nach kammen ihme mehr zue Hülff. Den Freytag vor St. Elisabethen 50) seindt der Herr Canczler mit 100 Pferden vndt die Stette dergleichen seindt zuesamenkomen auf halbem Wege zwischen Glattau vndt Welharticz vnndt besprachten sich vndter [pag. 192] ainander. Vndt alß die Stette der Belagerung Vrsach vermelt, sagten sie auch, daß in Janowicz ain Gewelb sein solte, vol mit denen Stetten abgenommener Kaufmanschafft. Auf dieß der Herr Canczler an- stat deßs belegerten Petr Sudy geandtwort, daß er es wiederspricht vnndt sich nit befinden wiert. Vndt alß sie auf ihrer Mainung gestandten, er- botte er sich dessen, daß sie etlich auß beeder Seiten erwollten vnndt auf das Casstel schiken, daß sie hinauf frey vndt sicher sollen gelassen werden, vndt wan sie waß dessen finden werden, daß er sich wil schuldig geben vndt den Suda fur solchen besen Bueben hinaußgeben. Auf dieß andwarten die Stette, daß das Feyer vil vermag, alß solte solches alleß sein verbrendt worden. Aber der Herr Canczler sprach darwieder, wan dieß sollte sein, so würdt doch der Gestankh dauon aufkomen, daß man nit allein im Veldtleger den, sondern wol biß in Glatau riechen thette. Vnndt also die Stet dauon mit Aufschub nit abcziehen wollten, protestie- rendt, daß sie niemandem anderen als allein ihren Feündten zue schaden vermainen. Von diesen Sachen alß der Herr Peter der Elter von Rosenberg (sic, horte), schriebe er an den Joannes von Witencze vndt auf Swadof, deß Herrn Lewen auf dem Bergwerg vnser lieben Frauen bey Welharticz (sic, Haubtman), dieser Gestallt: „Lieber Joannes ! Wisse, daß ich schon derob gewesen bin, ehe mier dein Schreiben zuekommen sey, morgen, wilß Got, auß- vndt dem Herrn Canczler zueczuereisen, ihne zue besuechen, vndt nachmallen weiter nach Klatau vndt zum selbigen Kriegsher, ob ich den Krieg stillen möchte. Aber wie mier von deinem Herrn Schreiben zuekommen, alsobaldten hab ich allem mainem Volk auf allen Herrschafften auf zue sein vndt fortczue- ziehen befolhen, wie auch mainen Vettern dauon angedeutet, wie auch im Craiß vndt auf Klingenburg. Vndt wie ich daruor halte, daß sie schon alle anziehen, so wil ich doch fort im Nammen Gottes morgen frue, wilß Got, außfaren vnndt mich vndterstehen, ob ich diesen Krieg, mich zuuor [pag. 193] mit dem Herrn Canczler vnndterredter, von ainander brengen vndt in ain Bessers brengen oder kheren möchte. Zeuge du dauon auch an dem Herrn Hainrich Schwihowsky, mainem Schwager, vndt dem Herrn Brschetslaw, seinem Bruedern, daß ich mainem Volk schon befolhen an- 50) D. i. am 16. November 1520.
Strana 200
200 Von d. Peter v. Rosenberg. zuecziehen, vndt daß ich selbst personlich auch komme vundt mit dem Herrn obristen H. Canczler in oder vmb Horaschdiowicz zuesamenkomen solle, vndt kombe du auch selbst dahin auf Horaždiowicz auf diesen erst komenden Donnerstag. Dattum Cromau, feria 3a post festum sanctae Eli- sabethae, anno domini 1520.51) Petr der Eltisste von Rosenberg. Aber alß der Herr Petr von Rosenberg vndterwegs war, kamen ihme Zeutungen, daß durch wunderbarliches Gluk der Peter Suda belegerter den Feundten auß den Henden endtgangen sey, vndt Janowicz, die seindt ain- genommen, aber mehr guetwillig sich ergeben. Dan der Herr Prostiborsky war gegen den Stetten nichts schuldig, derselbig hat sich vndt das Casstel ergeben vndt selbst funffte endtlassen worden. Aber deß Petr Suda Muetter, Weib vndt Khinder seindt gefenglich aingeczogen vndt in Glattau auf dem Rathauß hindter dem aisenen Gatter gethan vndt fleissig bewahrt worden. Welche fur etlich Wochen gesessen vndt nachgehendts auf Vorbit guetter Leüth, insonderlich auf daß sie alda in dem angefangenen bosen Sterbenßwetter nit vergehen solten, seindt auf gewisse Condition endt- lassen worden. Das Casstel Janowicz ist durch das Kriegsvolk zerstöret vndt mit der Erdt vergliechen vnndt verlassen worden. In solchem wehrenden Zug seindt etliche mehr Castellen verbrennet an der Herren vndt Ritter Seiten. Weillen das Castel verlohren, vndt auch wegen der Pest hat man auch das Volkh von ainander gelassen. 52) Der Herr Leb, obrister Prager Purkraf, wardt damallen nicht im Landt; doch vertraute er das Ambt dem Herrn Hinko Borschita von Martinicz vndt auf Smetcžnie. Vndt ob er gleich im Landt nit war, jedoch wieder dieß der Stet Vornemen aine andere Aufrhuer alß gleich wieder die Wiedersteher dem Rechte mit seinen in dasLandt geschigten Brieffen gern zuewegen richten wollte. Der Herr von Rosenberg aber wieder [pag. 194] solche seine Furiam zeugte ihme mehr erlaidliche Wege, vndt daß die Stette ihre Beschediger zu uerfolgen wieder die Landts- ordnung nit handlen, batte ihn auch vndt vermahnte, damit er viel- leicht etwaß wieder das Recht nit anhebete, daß vonnötten sey wol be- dachtsambs Erwegen, dieweillen auch der Konig im Landt nit war. 53) 1520. Dieß Jar auf Graczen der vorderste Haubtman Joan Burgan, Georg von Daudleb auf Wittingaw. — Bey Geburt vnser lieben Frauen kam das Sterben auf Wittingau wie auch Cromau. 1520. Die Fraw Mueter deß Herrn Hainrichen wardt bey ihme zue Wittingau. 51) D. i. am 20. November 1520. 52) Ausführliche Berichte über die kriegerische Unternehmung der böhmischen Städte gegen Peter Suda und andere Edelleute des Prachiner und des Pilsner Kreises findet man auch im Archiv český, XII. S. 18 u. ff., im Sborník historický, II. S. 353 u. ff., in den Scriptores rer. Bohem., III. S. 443 u. ff., sowie bei Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 424 u. ff. 53) Siehe diesbezüglich Archiv český, VIII. S. 189 u. ff., und XII. S. 26.
200 Von d. Peter v. Rosenberg. zuecziehen, vndt daß ich selbst personlich auch komme vundt mit dem Herrn obristen H. Canczler in oder vmb Horaschdiowicz zuesamenkomen solle, vndt kombe du auch selbst dahin auf Horaždiowicz auf diesen erst komenden Donnerstag. Dattum Cromau, feria 3a post festum sanctae Eli- sabethae, anno domini 1520.51) Petr der Eltisste von Rosenberg. Aber alß der Herr Petr von Rosenberg vndterwegs war, kamen ihme Zeutungen, daß durch wunderbarliches Gluk der Peter Suda belegerter den Feundten auß den Henden endtgangen sey, vndt Janowicz, die seindt ain- genommen, aber mehr guetwillig sich ergeben. Dan der Herr Prostiborsky war gegen den Stetten nichts schuldig, derselbig hat sich vndt das Casstel ergeben vndt selbst funffte endtlassen worden. Aber deß Petr Suda Muetter, Weib vndt Khinder seindt gefenglich aingeczogen vndt in Glattau auf dem Rathauß hindter dem aisenen Gatter gethan vndt fleissig bewahrt worden. Welche fur etlich Wochen gesessen vndt nachgehendts auf Vorbit guetter Leüth, insonderlich auf daß sie alda in dem angefangenen bosen Sterbenßwetter nit vergehen solten, seindt auf gewisse Condition endt- lassen worden. Das Casstel Janowicz ist durch das Kriegsvolk zerstöret vndt mit der Erdt vergliechen vnndt verlassen worden. In solchem wehrenden Zug seindt etliche mehr Castellen verbrennet an der Herren vndt Ritter Seiten. Weillen das Castel verlohren, vndt auch wegen der Pest hat man auch das Volkh von ainander gelassen. 52) Der Herr Leb, obrister Prager Purkraf, wardt damallen nicht im Landt; doch vertraute er das Ambt dem Herrn Hinko Borschita von Martinicz vndt auf Smetcžnie. Vndt ob er gleich im Landt nit war, jedoch wieder dieß der Stet Vornemen aine andere Aufrhuer alß gleich wieder die Wiedersteher dem Rechte mit seinen in dasLandt geschigten Brieffen gern zuewegen richten wollte. Der Herr von Rosenberg aber wieder [pag. 194] solche seine Furiam zeugte ihme mehr erlaidliche Wege, vndt daß die Stette ihre Beschediger zu uerfolgen wieder die Landts- ordnung nit handlen, batte ihn auch vndt vermahnte, damit er viel- leicht etwaß wieder das Recht nit anhebete, daß vonnötten sey wol be- dachtsambs Erwegen, dieweillen auch der Konig im Landt nit war. 53) 1520. Dieß Jar auf Graczen der vorderste Haubtman Joan Burgan, Georg von Daudleb auf Wittingaw. — Bey Geburt vnser lieben Frauen kam das Sterben auf Wittingau wie auch Cromau. 1520. Die Fraw Mueter deß Herrn Hainrichen wardt bey ihme zue Wittingau. 51) D. i. am 20. November 1520. 52) Ausführliche Berichte über die kriegerische Unternehmung der böhmischen Städte gegen Peter Suda und andere Edelleute des Prachiner und des Pilsner Kreises findet man auch im Archiv český, XII. S. 18 u. ff., im Sborník historický, II. S. 353 u. ff., in den Scriptores rer. Bohem., III. S. 443 u. ff., sowie bei Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 424 u. ff. 53) Siehe diesbezüglich Archiv český, VIII. S. 189 u. ff., und XII. S. 26.
Strana 201
1518—1522. 201 1520. Daniel Burda, Canczler deß Herrn Hainrichs. 54) Das Jungfrawclosster in Crommau ist außgebrendt worden 1520. Der Herr Ladislaw von Sternberg hat die Heurat vndt Haimb- furung zue Bechin celebriert vndt gehalten mit der Fraw Anna von Neu- hauß am Sontag vor Gunegundis 1520.55) Wolte auch, daß der Herr Hainrich auch seine Hochczeit gehalten hette auf Bechin. Vnndt nach- mallen diese deß Herrn Canczlers wardt dem Herrn Hainrich fur Ge- 56) mahl worden. 1520. Die Passteien vnndt Porten darinnen waren schon in Wit- tingau fertig ; so hat sie dieser Hainrich nit gebauet. Der Vlrich Dworschedsky, ain zuegesagter Diener deß Herrn Peter deß Elteren, dienete ihm im anno 1521 et ante. 57) 1521. Der eltiste Herr Peter hatte sein Hauß im Prager Schloß gehabt, dan die der in alten Stat verkaufft waren, et ante. Item sie haben auch ain Hauß auf dem Ratschin gehabt. Anno domini 1521 das Sterben wehret fort, wie er (sic) vor diesem angefangen, in Behmen. Der eltisste Herr Peter kherete mit aller seiner Hofstat von Cromau auß von der Octau Fronleichnams Christi, 58) dan vmb die Zeiten fienge man am allermaisten an zue sterben, in das Dorf Rado- schowicz, aine halbe Maill Wegs von Netolicz, vndt [pag. 195] alda ver- bliebe er etlich Wochen; dan alda ist zuuor außgestorben, vndt darauf sich das Wetter erleutert. Vndt zue Cromau zue 15 vndt mehr teglich gestorben vndt etlich hundert gefallen seindt. 59) Dieser Zeit war fur Ambtman des Cromauer Bergwergs, welcheß damallen insonderhait auß dem Thall St. Adalberti zue grossen Handt- stainen gangen, welche Gollt vndt Silber zuesambgehalten, also daß der Herr Rosenberger zue Stüken Golts vnndt Silbers verkauffte, der Ambrosi von Hohstain. 60) Hielte auch die Haubtmanßstölle. Nachmallen dieser 54) Derselbe, seiner Abstammung nach ein Schweinitzer und daher ein Rosenberg'scher Unterthan, ist am 19. December 1518 von Peter IV. von Rosen- berg aus dieser seiner Unterthänigkeit entlassen worden, nachdem ihn Kaiser Maximilian I. schon früher in den Ritterstand erhoben hatte. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XXIX). 55) D. i. am 8. Juli 1520. — Siehe den diesbezüglichen Heiratscontract (ddto. Neuhaus, 24. Juni 1520) im Archiv český, XI. S. 437 u. 438. 56) Nämlich im Jahre 1522. 57) Es ist fraglich, ob Ulrich von Wurzen (Dvořec) im Jahre 1521 noch am Leben war. Sein Testament, das sich gegenwärtig im gräfl. Buquoy’schen Archive zu Gratzen befindet, ist vom 1. September 1514 datiert. 58) D. i. vom 6. Juni 1521 an. 59) Ein gleichzeitiger brieflicher Bericht uber die Sterblichkeit unter den Krumauer Bergknappen in den ersten Tagen des Monates Juli 1521 ist im Archiv český, XII. S. 39, abgedruckt. 60) Dieser Amtmann oder, besser gesagt, Kammerschreiber war keineswegs adelig, weshalb das Prädicat „von Hochstain“ unstatthaft ist; er entstammte vielmebr einer bürgerlichen Familie aus Wittingau und war somit ein Unterthan der Rosenberger, bis ihn Peter IV. von Rosenberg am 28. September 1519 aus
1518—1522. 201 1520. Daniel Burda, Canczler deß Herrn Hainrichs. 54) Das Jungfrawclosster in Crommau ist außgebrendt worden 1520. Der Herr Ladislaw von Sternberg hat die Heurat vndt Haimb- furung zue Bechin celebriert vndt gehalten mit der Fraw Anna von Neu- hauß am Sontag vor Gunegundis 1520.55) Wolte auch, daß der Herr Hainrich auch seine Hochczeit gehalten hette auf Bechin. Vnndt nach- mallen diese deß Herrn Canczlers wardt dem Herrn Hainrich fur Ge- 56) mahl worden. 1520. Die Passteien vnndt Porten darinnen waren schon in Wit- tingau fertig ; so hat sie dieser Hainrich nit gebauet. Der Vlrich Dworschedsky, ain zuegesagter Diener deß Herrn Peter deß Elteren, dienete ihm im anno 1521 et ante. 57) 1521. Der eltiste Herr Peter hatte sein Hauß im Prager Schloß gehabt, dan die der in alten Stat verkaufft waren, et ante. Item sie haben auch ain Hauß auf dem Ratschin gehabt. Anno domini 1521 das Sterben wehret fort, wie er (sic) vor diesem angefangen, in Behmen. Der eltisste Herr Peter kherete mit aller seiner Hofstat von Cromau auß von der Octau Fronleichnams Christi, 58) dan vmb die Zeiten fienge man am allermaisten an zue sterben, in das Dorf Rado- schowicz, aine halbe Maill Wegs von Netolicz, vndt [pag. 195] alda ver- bliebe er etlich Wochen; dan alda ist zuuor außgestorben, vndt darauf sich das Wetter erleutert. Vndt zue Cromau zue 15 vndt mehr teglich gestorben vndt etlich hundert gefallen seindt. 59) Dieser Zeit war fur Ambtman des Cromauer Bergwergs, welcheß damallen insonderhait auß dem Thall St. Adalberti zue grossen Handt- stainen gangen, welche Gollt vndt Silber zuesambgehalten, also daß der Herr Rosenberger zue Stüken Golts vnndt Silbers verkauffte, der Ambrosi von Hohstain. 60) Hielte auch die Haubtmanßstölle. Nachmallen dieser 54) Derselbe, seiner Abstammung nach ein Schweinitzer und daher ein Rosenberg'scher Unterthan, ist am 19. December 1518 von Peter IV. von Rosen- berg aus dieser seiner Unterthänigkeit entlassen worden, nachdem ihn Kaiser Maximilian I. schon früher in den Ritterstand erhoben hatte. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XXIX). 55) D. i. am 8. Juli 1520. — Siehe den diesbezüglichen Heiratscontract (ddto. Neuhaus, 24. Juni 1520) im Archiv český, XI. S. 437 u. 438. 56) Nämlich im Jahre 1522. 57) Es ist fraglich, ob Ulrich von Wurzen (Dvořec) im Jahre 1521 noch am Leben war. Sein Testament, das sich gegenwärtig im gräfl. Buquoy’schen Archive zu Gratzen befindet, ist vom 1. September 1514 datiert. 58) D. i. vom 6. Juni 1521 an. 59) Ein gleichzeitiger brieflicher Bericht uber die Sterblichkeit unter den Krumauer Bergknappen in den ersten Tagen des Monates Juli 1521 ist im Archiv český, XII. S. 39, abgedruckt. 60) Dieser Amtmann oder, besser gesagt, Kammerschreiber war keineswegs adelig, weshalb das Prädicat „von Hochstain“ unstatthaft ist; er entstammte vielmebr einer bürgerlichen Familie aus Wittingau und war somit ein Unterthan der Rosenberger, bis ihn Peter IV. von Rosenberg am 28. September 1519 aus
Strana 202
202 Von d. Peter v. Rosenberg. Herr die neue Schmelczhütten bey Cromau erbauen lassen vndt aine mechtige grosse Summa Gelts zuesamengesamblet. Got hats gesegnet; dan man hat der Armen nit vergessen im Spital sowoll in der Schuellen, dennen der Herr zue der Schuellen 4 Kukuß verehret. Das Bergwerg ist so reichlich gangen, daß fur ain Quartall auß dreien Thallen, das ist auß dem Spanglhamer €1), bey St. Lorenczen vnndt der Schwaczer Zech, Silber ist gemacht worden in die 432 Margt vnndt Golts von diesem Silber vber 10 Margt Golts (sic) geschaiden. Der Tumma, Fischmaister zue Cromau, 1521 fischte den Wolesker Teücht 62) welchen wegen der tieffen Grüeben man nit leücht gefüscht. Dahero, wie der außgefischt wardt, haben sie ihn mit grosser Mhue ab- gedrükert vndt die Grueben auß Befellich deß Herrn verschuttet vndt vergliechen. Dieser Fischmaister starb in dieses Jahrs wehrendem Sterben. Nikolauß Hohenstainer, Secretari deß Herrn von Rosenberg, 1521. Joan Drochowecz von Planie, zuegesagter Diener deß Herrn Petri, 1521. Die Elisabetha, Abbtissin zue Cromau. Bey ihr wardt die Jungfraw Catharina, deß Herrn Holiczky Dochter. Diese Abbtissin starb damallß an der Pesst, 1521. Anno domini 1521. Es strichen hin vndt her, dort vndt da in Behmen vndterschiedliche Lotrßbueben vndt Schalken. Dehero der eltiste Herr Peter dem Hansen Hartmanß, 33) Haubtman in Prachaticz, befolhen, da sich etwaß von dennen verspieren liessen, daß er auf sie ziehe vnndt fangen lasse. Begabe sich, daß ainer, nahmenß Vhlik, Rauber vndt ain Außspeher der Prager, selbstfunffte khomen [pag 196] wardt auf Dobsche, vnndt dahin kam auch der Wogirsch, welcher auch ein Rauber wardt, selbstneundte. Verblieben alse diese Rauber beisamen die Nacht. Auf dem Morgen lude der Wogirsch den Vhliken, alß wolten sie beuten gehen. Sagte zue ihme : „Khum mit vnnß3 ! Wier werden wieder innerhalb 2 Stunden komen. Laß hie im Dorf deine Gespan! Ich laß auch meiner drey alda neben ihnen.“ Vndt gienge also der Wogirsch selbstsechste vnndt der Vhlik der simbende. Vnndt alß sie ein Viertel Maill Wegs gegangen waren von dem Dorf Dobsche, fiengen sie an ain Lied von dem Kameniczky. Vnndt wo sie haben singen sollen den Vers : „Vnndt du Kameniczky, Ver- rather", fiengen sie an: „Vnndt du Vhliku, Pragerischer Verrather“, vnndt stiessen in ihne alßgleich 3 Spieß, vnndt mit diesen Wunden sie ihne auf der Stölle erschlagen etlich Tag vor dem Sontag Reminiscere. 64) Die dieser seiner Unterthänigkeit entliess. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXIV). 61) Die richtige Schreibung wäre „Stingelhammer". 62) D. i. den Teich Woleschek bei Frauenberg. — Zufolge einer Urkunde im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag. II. G. 31, fol. CLXXVII u. ff., wurden die Arbeiten an diesem Teiche vor dem 21. December 1525 beendigt. 63) Der volle Name dieses Rosenberg'schen Ministerialen lautet: Hans Tluk Hartmanitzky (d. i. aus Hartmanitz, nicht Hartmanß). 64) D. i. vor dem 24. Februar 1521.
202 Von d. Peter v. Rosenberg. Herr die neue Schmelczhütten bey Cromau erbauen lassen vndt aine mechtige grosse Summa Gelts zuesamengesamblet. Got hats gesegnet; dan man hat der Armen nit vergessen im Spital sowoll in der Schuellen, dennen der Herr zue der Schuellen 4 Kukuß verehret. Das Bergwerg ist so reichlich gangen, daß fur ain Quartall auß dreien Thallen, das ist auß dem Spanglhamer €1), bey St. Lorenczen vnndt der Schwaczer Zech, Silber ist gemacht worden in die 432 Margt vnndt Golts von diesem Silber vber 10 Margt Golts (sic) geschaiden. Der Tumma, Fischmaister zue Cromau, 1521 fischte den Wolesker Teücht 62) welchen wegen der tieffen Grüeben man nit leücht gefüscht. Dahero, wie der außgefischt wardt, haben sie ihn mit grosser Mhue ab- gedrükert vndt die Grueben auß Befellich deß Herrn verschuttet vndt vergliechen. Dieser Fischmaister starb in dieses Jahrs wehrendem Sterben. Nikolauß Hohenstainer, Secretari deß Herrn von Rosenberg, 1521. Joan Drochowecz von Planie, zuegesagter Diener deß Herrn Petri, 1521. Die Elisabetha, Abbtissin zue Cromau. Bey ihr wardt die Jungfraw Catharina, deß Herrn Holiczky Dochter. Diese Abbtissin starb damallß an der Pesst, 1521. Anno domini 1521. Es strichen hin vndt her, dort vndt da in Behmen vndterschiedliche Lotrßbueben vndt Schalken. Dehero der eltiste Herr Peter dem Hansen Hartmanß, 33) Haubtman in Prachaticz, befolhen, da sich etwaß von dennen verspieren liessen, daß er auf sie ziehe vnndt fangen lasse. Begabe sich, daß ainer, nahmenß Vhlik, Rauber vndt ain Außspeher der Prager, selbstfunffte khomen [pag 196] wardt auf Dobsche, vnndt dahin kam auch der Wogirsch, welcher auch ein Rauber wardt, selbstneundte. Verblieben alse diese Rauber beisamen die Nacht. Auf dem Morgen lude der Wogirsch den Vhliken, alß wolten sie beuten gehen. Sagte zue ihme : „Khum mit vnnß3 ! Wier werden wieder innerhalb 2 Stunden komen. Laß hie im Dorf deine Gespan! Ich laß auch meiner drey alda neben ihnen.“ Vndt gienge also der Wogirsch selbstsechste vnndt der Vhlik der simbende. Vnndt alß sie ein Viertel Maill Wegs gegangen waren von dem Dorf Dobsche, fiengen sie an ain Lied von dem Kameniczky. Vnndt wo sie haben singen sollen den Vers : „Vnndt du Kameniczky, Ver- rather", fiengen sie an: „Vnndt du Vhliku, Pragerischer Verrather“, vnndt stiessen in ihne alßgleich 3 Spieß, vnndt mit diesen Wunden sie ihne auf der Stölle erschlagen etlich Tag vor dem Sontag Reminiscere. 64) Die dieser seiner Unterthänigkeit entliess. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. LXXIV). 61) Die richtige Schreibung wäre „Stingelhammer". 62) D. i. den Teich Woleschek bei Frauenberg. — Zufolge einer Urkunde im Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag. II. G. 31, fol. CLXXVII u. ff., wurden die Arbeiten an diesem Teiche vor dem 21. December 1525 beendigt. 63) Der volle Name dieses Rosenberg'schen Ministerialen lautet: Hans Tluk Hartmanitzky (d. i. aus Hartmanitz, nicht Hartmanß). 64) D. i. vor dem 24. Februar 1521.
Strana 203
1521—1525. 203 Vrsuch war seines Todts, daß dieser Vhlik von den Pragern Gelt solte aufgenommen (sic, haben) auf das, daß er ihre Absager vndt Feundte verrathen sollte. 1521. Vlrich Pauser von Michnicz, Haubtman zue Graczen. Herr Hugo, Purkraf von Leißnik, 65) Herr auf Penik vndt Nepo- mischl, 66) hat im Dienst gehabt bey dem Herrn Peter dem Elteren seinen Sohn. Georg Daudlebsky, Purgkraf zue Cromau, 1521. Dieß Jahrs Pfarrer zue Cromau Herr Wenczl. 67) 68) Derczeit wardt auch der alte Wenczl Canczler. Herschman Salesky 69) vndt Joan Dubsky, deß alten Herrn Peter Diener, 1521. Piessek a Wogirsch, Draben, eodem. Der Herr Heralt Kawka 70) anno 1521, gueter Freundt deß Herrn von Rosenberg. Gerechtigkeit: Wan ain Pfarer wegen deß Fromen vnndt Besserung der Pfar sich ainschuldigte vndt das also befunden were nach seinem Todt, so werden solche Schulden von dem Ainkomen derselben Pfar beczalt, oder die Pfarkhinder sollen es beczahlen. Diese seindt versprochene Diener deß alten Herrn Peter von Rosen- berg 1521: [pag. 197] Die Dworscheczky von Olbramowicz. Die Edlen Kunsche vndt Hainrich, leibliche Gebrieder: haben doch mehr Brueder gehabt; Kunesch wardt zue Mischkowicz. Jakub Kopinecz von Neüsatl wardt der Dworscheczker Gefangener. Joan Zruczky von Chrschenowicz vndt auf Stain; hat mit denen Taboritern ainen Müßverstandt gehabt. Wogtiech von Girowicze. 71) Benesch Daudlebsky 72) von Trczebomislicz. Wenczl von Wietrsche auf Passern. Joan Malowicz von Cheinow vndt auf Winterberg. Joan Sybrschidt von Mostku vnndt in Omlenicz. Mikulaß Spanowsky von Lisowa vnndt auf Zalčzj. Hainrich Hruschowsky von Olschan. Der Prschibik von Dworcze hielte an bei dem Herrn Petr dem Elteren vmb sicher Glaidt vndt erhielte es. Er wardt deß Dworscheczky vndt seiner Brueder Gerhaber, der Herr Peter, hielte sie in der Forcht, hat sie auch in ihren Notten nit verlassen. Anno domini 1521. Der Erczherczog Ferdinandt hat dieß Jahr inn Lincz am Sontag der h. Dreyfaltigkait 73) Hochzeit gehalten, nam ihme 65) Gegenwärtig Leisnig, im Königreiche Sachsen gelegen. 66) Gegenwärtig Penig, ebendaselbst, und Pomeisl, bei Podersam gelegen. 67) D. i. Wenzel Picetinus. — 68) D. i. Wenzel von Ruben. 69) Der richtige Name wäre „Sedletzky“. 70) D. i. Heralt Kawka von Ričan auf Stěkna. 71) Der richtige und volle Name wäre „Benesch Albert von Giwowitz auf Chwalkow". 72) Der richtige Name wäre „Dubsky“. 73) D. i. am 26. Mai 1521. — An diesem Tage kam Erzherzog Ferdinand I. erst in Linz an; die Hochzeitsfeierlichkeiten wurden in der darauf folgenden Woche abgehalten. Siehe Buchholtz, Gesch. Ferdinands I., I. S. 150 u. ff.
1521—1525. 203 Vrsuch war seines Todts, daß dieser Vhlik von den Pragern Gelt solte aufgenommen (sic, haben) auf das, daß er ihre Absager vndt Feundte verrathen sollte. 1521. Vlrich Pauser von Michnicz, Haubtman zue Graczen. Herr Hugo, Purkraf von Leißnik, 65) Herr auf Penik vndt Nepo- mischl, 66) hat im Dienst gehabt bey dem Herrn Peter dem Elteren seinen Sohn. Georg Daudlebsky, Purgkraf zue Cromau, 1521. Dieß Jahrs Pfarrer zue Cromau Herr Wenczl. 67) 68) Derczeit wardt auch der alte Wenczl Canczler. Herschman Salesky 69) vndt Joan Dubsky, deß alten Herrn Peter Diener, 1521. Piessek a Wogirsch, Draben, eodem. Der Herr Heralt Kawka 70) anno 1521, gueter Freundt deß Herrn von Rosenberg. Gerechtigkeit: Wan ain Pfarer wegen deß Fromen vnndt Besserung der Pfar sich ainschuldigte vndt das also befunden were nach seinem Todt, so werden solche Schulden von dem Ainkomen derselben Pfar beczalt, oder die Pfarkhinder sollen es beczahlen. Diese seindt versprochene Diener deß alten Herrn Peter von Rosen- berg 1521: [pag. 197] Die Dworscheczky von Olbramowicz. Die Edlen Kunsche vndt Hainrich, leibliche Gebrieder: haben doch mehr Brueder gehabt; Kunesch wardt zue Mischkowicz. Jakub Kopinecz von Neüsatl wardt der Dworscheczker Gefangener. Joan Zruczky von Chrschenowicz vndt auf Stain; hat mit denen Taboritern ainen Müßverstandt gehabt. Wogtiech von Girowicze. 71) Benesch Daudlebsky 72) von Trczebomislicz. Wenczl von Wietrsche auf Passern. Joan Malowicz von Cheinow vndt auf Winterberg. Joan Sybrschidt von Mostku vnndt in Omlenicz. Mikulaß Spanowsky von Lisowa vnndt auf Zalčzj. Hainrich Hruschowsky von Olschan. Der Prschibik von Dworcze hielte an bei dem Herrn Petr dem Elteren vmb sicher Glaidt vndt erhielte es. Er wardt deß Dworscheczky vndt seiner Brueder Gerhaber, der Herr Peter, hielte sie in der Forcht, hat sie auch in ihren Notten nit verlassen. Anno domini 1521. Der Erczherczog Ferdinandt hat dieß Jahr inn Lincz am Sontag der h. Dreyfaltigkait 73) Hochzeit gehalten, nam ihme 65) Gegenwärtig Leisnig, im Königreiche Sachsen gelegen. 66) Gegenwärtig Penig, ebendaselbst, und Pomeisl, bei Podersam gelegen. 67) D. i. Wenzel Picetinus. — 68) D. i. Wenzel von Ruben. 69) Der richtige Name wäre „Sedletzky“. 70) D. i. Heralt Kawka von Ričan auf Stěkna. 71) Der richtige und volle Name wäre „Benesch Albert von Giwowitz auf Chwalkow". 72) Der richtige Name wäre „Dubsky“. 73) D. i. am 26. Mai 1521. — An diesem Tage kam Erzherzog Ferdinand I. erst in Linz an; die Hochzeitsfeierlichkeiten wurden in der darauf folgenden Woche abgehalten. Siehe Buchholtz, Gesch. Ferdinands I., I. S. 150 u. ff.
Strana 204
204 Von d. Peter v. Rosenberg. die Furstin Annam, deß Konig Ludwiken Schwester. Obzwar der alte Herr Petr zue dieser Hochczeit auch aingeladen war, ist er doch nit auß ge- wissen Vrsachen nit kommen. Schikte zue Hülff dieser Hochczeit auf 8 Wagen von Vischen, alß er vernommen, daß deren mangelten, benandt- lichen Kharpffen, 6 fP, ain ſP grosser Höchten auß dem Zdiarsky Teucht 74) außgekhlaute (sic) vnndt ain fP Allen. Diese Verehrung kam dem Ercz- herczog sehr angenem an. Anno 1521. Alß nun der alte Herr Peter die Herschafft Wittingau seinen Vettern, wie oben gedacht, abgetretten hatte, verbesserte er die Wiertschafft auf der Graczer Herrschafft, vnndt den Winowsky Teucht75) neu erbaut vndt auch die Graben machen lassen. Den Arbaitern wardt geczalt deß Tags zue 31/2 gr. meißn., etlicher Orten auch zue 5 gr. Waren ihr also stets fasst in die 200. Item den Schreiber-Teücht bey Graczen. Cossten in die 1500 fP. 1522. Der Edler Wolfgang Hohenfuerter wardt Purkraf auf Сromau. 76) Derselben Zeit Joan Ryba, Hauptman zue Sobislau. Der Stiepanko, Ffischmaister, ein getreuer Diener deß Hauß Rosen- berg, hielte Hochczeit in Wittingau am Sontag nach den h. 3 Konigen 7), nam ihme deß weilandt Lukaßen, gewessten Schreibers, Wittib, 1522. [pag. 198] Der alte Herr Peter von Rosenberg auf die deß Herrn obristen Prager Purgkraffen,78) aller Landtofficierer ergangene Citation reiste er auch im Januario nach Prag, dan es zue thuen gewesen, die Ambter deß Landts vndt die vacierenden Stellen im Landtrecht zue be- seczen, auch dieweillen es auch der Rosenberger Stölle betroffen, auf daß darbei kaine Verwürrung geschehe. Hat nit vndterlassen, sich darczue selbst in seinem Alter zu uerfuegen. Desselbigen Jahrs, alf der Konig Ludwig seine Reiß vornemmen wollte auß dem Konigreich auf Sobißlau zue vndt auf Lomnicz, haben sicq die Burger zue Sobißlau berathen, waß sie fur aine Gnad von dem Konig begeren wolten. Zeugten es ihrem Herrn79) an vmb ainen Jarmarge vnndt wegen Handtwerg vnndt Schenkenß nit zue fieren. Vmb die Zeit der Endthaubtung Joannis 80) wardt der Konig zu Sobißlau, vnndt von dannen schigte er sich nach Budweiß. 74) D. i. aus dem Sohorscher Teiche bei Gratzen. 75) Böhmdorfer Teich bei Gratzen. 76) Demselben, seiner Abstammung nach einem Patricier aus Linz, begegnet man in einer Originalurkunde des Gratzener Archives aus dem Jahre 1513 aller- dings als einem Rosenberg'schen Ministerialen; dass er aber das Amt eines Burggrafen in Krumau jemals verwaltet hätte, finde ich in keiner gleichzeitigen Quelle verzeichnet. 77) D. i. am 12. Jänner 1522. 78) Zdeněk Leo von Rožmital. 79) D. i. Heinrich VII. von Rosenberg, dem damaligen Besitzer der Stadt Soběslau. — Der diesbezügliche Brief (ddto. Soběslau, 26. August 1522), ist im Archiv český, XII. S. 61 u. 62, abgedruckt. 80) 29. August 1522.
204 Von d. Peter v. Rosenberg. die Furstin Annam, deß Konig Ludwiken Schwester. Obzwar der alte Herr Petr zue dieser Hochczeit auch aingeladen war, ist er doch nit auß ge- wissen Vrsachen nit kommen. Schikte zue Hülff dieser Hochczeit auf 8 Wagen von Vischen, alß er vernommen, daß deren mangelten, benandt- lichen Kharpffen, 6 fP, ain ſP grosser Höchten auß dem Zdiarsky Teucht 74) außgekhlaute (sic) vnndt ain fP Allen. Diese Verehrung kam dem Ercz- herczog sehr angenem an. Anno 1521. Alß nun der alte Herr Peter die Herschafft Wittingau seinen Vettern, wie oben gedacht, abgetretten hatte, verbesserte er die Wiertschafft auf der Graczer Herrschafft, vnndt den Winowsky Teucht75) neu erbaut vndt auch die Graben machen lassen. Den Arbaitern wardt geczalt deß Tags zue 31/2 gr. meißn., etlicher Orten auch zue 5 gr. Waren ihr also stets fasst in die 200. Item den Schreiber-Teücht bey Graczen. Cossten in die 1500 fP. 1522. Der Edler Wolfgang Hohenfuerter wardt Purkraf auf Сromau. 76) Derselben Zeit Joan Ryba, Hauptman zue Sobislau. Der Stiepanko, Ffischmaister, ein getreuer Diener deß Hauß Rosen- berg, hielte Hochczeit in Wittingau am Sontag nach den h. 3 Konigen 7), nam ihme deß weilandt Lukaßen, gewessten Schreibers, Wittib, 1522. [pag. 198] Der alte Herr Peter von Rosenberg auf die deß Herrn obristen Prager Purgkraffen,78) aller Landtofficierer ergangene Citation reiste er auch im Januario nach Prag, dan es zue thuen gewesen, die Ambter deß Landts vndt die vacierenden Stellen im Landtrecht zue be- seczen, auch dieweillen es auch der Rosenberger Stölle betroffen, auf daß darbei kaine Verwürrung geschehe. Hat nit vndterlassen, sich darczue selbst in seinem Alter zu uerfuegen. Desselbigen Jahrs, alf der Konig Ludwig seine Reiß vornemmen wollte auß dem Konigreich auf Sobißlau zue vndt auf Lomnicz, haben sicq die Burger zue Sobißlau berathen, waß sie fur aine Gnad von dem Konig begeren wolten. Zeugten es ihrem Herrn79) an vmb ainen Jarmarge vnndt wegen Handtwerg vnndt Schenkenß nit zue fieren. Vmb die Zeit der Endthaubtung Joannis 80) wardt der Konig zu Sobißlau, vnndt von dannen schigte er sich nach Budweiß. 74) D. i. aus dem Sohorscher Teiche bei Gratzen. 75) Böhmdorfer Teich bei Gratzen. 76) Demselben, seiner Abstammung nach einem Patricier aus Linz, begegnet man in einer Originalurkunde des Gratzener Archives aus dem Jahre 1513 aller- dings als einem Rosenberg'schen Ministerialen; dass er aber das Amt eines Burggrafen in Krumau jemals verwaltet hätte, finde ich in keiner gleichzeitigen Quelle verzeichnet. 77) D. i. am 12. Jänner 1522. 78) Zdeněk Leo von Rožmital. 79) D. i. Heinrich VII. von Rosenberg, dem damaligen Besitzer der Stadt Soběslau. — Der diesbezügliche Brief (ddto. Soběslau, 26. August 1522), ist im Archiv český, XII. S. 61 u. 62, abgedruckt. 80) 29. August 1522.
Strana 205
1521—1522. 205 Alß dem Herrn Peter von dem Konig zue wissen gethan worden, daß er zue ihme auf Cromau kommen will aufs wenigist mit 600 Pferdten, sorgete er vmb die Notturfften mit ganczem Fleiß, insonderhait vmb ainen frischen Fisch, vndt wartet des Königs. 81) Den Edlen, Herrn Johann Lapatschko von Sersawyho auf Dobronicz, lieben Getreuen, bat ihn der Herr Peter, dieweillen der Konig mit der Konigin in seinem Verreisen bey ihme auf Cromau sein wil, daß er ihne wolte 82) mit ain par Hierschen fodern, ante festum Visitationis Marie 1522. Der Bohusch Wrabsky mit 10 Reitrossen wardt deß Herrn alten Peter von Rosenberg Diener, rit in Vngern, zue retten Weissenburg, 83) 1521. Der Joann von (sic) Zruczky von Chrschenowicz vndt auf Stain wardt ain Diener deß alten Herrn Peter von Rosenberg vnndt hatte beim Herrn Dienst auf 3 Pferdt; doch gab der Herr ihme die Klaidung, auch dem Diener, vnndt die Cost, vnndt den Rossen Fuetter, wan er wohin geraist, gegeben. Er war sonst anderst nit, alß wan nur die Notturfft wardt zu uerreissen oder die Geste. 1522. Dieses Jahrs betraffe sich, daß der Prschibik von Dworcze, al3 er mit ainem, nahmenß Mathausch, Milner deß alten Herrn Peters der Herr- schafft Graczen, ain Zank hatte, denselben tödtlich verwundt hatte, alß daß er dauon der Milner gestorben. Durffte derowegen der Dworscheczky sich zue Hauß nit aufhalten, besorgendt deß Herrn Furien vndt Gestren- gigkait, obwol der Herr sein vndt seines Bruederß Gerhab war, retirierte er sich biß auf daß Welische [pag. 199] Brschesy, vndt von dannen er ihme ain sicher Glaid bei dem Herrn solicitierte, daß er kommen vndt seine Vnschuldt abfieren möchte. Der Herr schriebe ihme wieder schon zue, weillen er das sicher Glaidt begert, daß er nit wisse, warumb er es ihme sollte (sic, geben). Dieweillen er niemandem kain Vnrecht nie- mallen gethan, weder ihme, wan er sich gestöllter seine Noth erweisen wierdt, ihme daß kain Laid geschehen wierdt, sondern, waß er wieder seinen Wiedersacher Gebierliches darthuen wierdt, auch vber andere, die ihn vmbs Leben haben brengen wollen, daß ihme wierdt erfolgt, waß recht ist. Der Dworscheczky auf Cromau zue dem Herrn kam, vndt alß er ver- hort wardt, war er genommen vndt in die Gefengnuß gethan. Der andere Dworscheczky vndt andere seine Brueder mit anderen vom Adel inter- cedierten diemuetig fur ihne, daß ihme dieß gnedig gewogen werde. Der alte Herr Peter hat ihne alß3 seinen zuegesagten Diener mit der Gefengnuß 81) Siehe den Brief Peters IV. von Rosenberg an Heinrich VII. von Rosen- berg (ddto. Krumau, 24. August 1522) im Archiv český, XII. S. 61. 82) D. i. vor dem 2. Juli 1522. 83) Die böhmische Expedition, an der sich Bohusch von Wrabí betheiligte, gieng am 5. October 1521 ab. Die Festung Belgrad war damals allerdings nicht mehr zu retten; denn sie war bereits am 29. August 1521 von den Türken erobert worden. Übrigens kehrten die Truppen in die Heimat zurück, ohne Ungarn gesehen zu haben. Siehe den Brief des Bohusch von Wrabi an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Prag, 23. September 1521) im Archiv český, XII. S. 41, sowie Scriptores rer. Boh., III. S. 450.
1521—1522. 205 Alß dem Herrn Peter von dem Konig zue wissen gethan worden, daß er zue ihme auf Cromau kommen will aufs wenigist mit 600 Pferdten, sorgete er vmb die Notturfften mit ganczem Fleiß, insonderhait vmb ainen frischen Fisch, vndt wartet des Königs. 81) Den Edlen, Herrn Johann Lapatschko von Sersawyho auf Dobronicz, lieben Getreuen, bat ihn der Herr Peter, dieweillen der Konig mit der Konigin in seinem Verreisen bey ihme auf Cromau sein wil, daß er ihne wolte 82) mit ain par Hierschen fodern, ante festum Visitationis Marie 1522. Der Bohusch Wrabsky mit 10 Reitrossen wardt deß Herrn alten Peter von Rosenberg Diener, rit in Vngern, zue retten Weissenburg, 83) 1521. Der Joann von (sic) Zruczky von Chrschenowicz vndt auf Stain wardt ain Diener deß alten Herrn Peter von Rosenberg vnndt hatte beim Herrn Dienst auf 3 Pferdt; doch gab der Herr ihme die Klaidung, auch dem Diener, vnndt die Cost, vnndt den Rossen Fuetter, wan er wohin geraist, gegeben. Er war sonst anderst nit, alß wan nur die Notturfft wardt zu uerreissen oder die Geste. 1522. Dieses Jahrs betraffe sich, daß der Prschibik von Dworcze, al3 er mit ainem, nahmenß Mathausch, Milner deß alten Herrn Peters der Herr- schafft Graczen, ain Zank hatte, denselben tödtlich verwundt hatte, alß daß er dauon der Milner gestorben. Durffte derowegen der Dworscheczky sich zue Hauß nit aufhalten, besorgendt deß Herrn Furien vndt Gestren- gigkait, obwol der Herr sein vndt seines Bruederß Gerhab war, retirierte er sich biß auf daß Welische [pag. 199] Brschesy, vndt von dannen er ihme ain sicher Glaid bei dem Herrn solicitierte, daß er kommen vndt seine Vnschuldt abfieren möchte. Der Herr schriebe ihme wieder schon zue, weillen er das sicher Glaidt begert, daß er nit wisse, warumb er es ihme sollte (sic, geben). Dieweillen er niemandem kain Vnrecht nie- mallen gethan, weder ihme, wan er sich gestöllter seine Noth erweisen wierdt, ihme daß kain Laid geschehen wierdt, sondern, waß er wieder seinen Wiedersacher Gebierliches darthuen wierdt, auch vber andere, die ihn vmbs Leben haben brengen wollen, daß ihme wierdt erfolgt, waß recht ist. Der Dworscheczky auf Cromau zue dem Herrn kam, vndt alß er ver- hort wardt, war er genommen vndt in die Gefengnuß gethan. Der andere Dworscheczky vndt andere seine Brueder mit anderen vom Adel inter- cedierten diemuetig fur ihne, daß ihme dieß gnedig gewogen werde. Der alte Herr Peter hat ihne alß3 seinen zuegesagten Diener mit der Gefengnuß 81) Siehe den Brief Peters IV. von Rosenberg an Heinrich VII. von Rosen- berg (ddto. Krumau, 24. August 1522) im Archiv český, XII. S. 61. 82) D. i. vor dem 2. Juli 1522. 83) Die böhmische Expedition, an der sich Bohusch von Wrabí betheiligte, gieng am 5. October 1521 ab. Die Festung Belgrad war damals allerdings nicht mehr zu retten; denn sie war bereits am 29. August 1521 von den Türken erobert worden. Übrigens kehrten die Truppen in die Heimat zurück, ohne Ungarn gesehen zu haben. Siehe den Brief des Bohusch von Wrabi an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Prag, 23. September 1521) im Archiv český, XII. S. 41, sowie Scriptores rer. Boh., III. S. 450.
Strana 206
Von d. Peter v. Rosenberg. 206 bestrafft, wegen der Sach zwischen den Parthaien abgeredt, endtliesse er ihn der Straf vnndt auch die Mussethat gancz vercziehen. Daß vorige Jahr hat auch der Hannß Dworscheczky etwaß ver- schuldt, den der Herr auch alß iungen bestrafft. Aber derselben Dwor- scheczker, die 3 Roß in der Wappen gefiert, Geschlecht schon vnndter- 84) gangen. Wenczl Masanecz von Vgezdcze ain verhaischener Diener deß alten Herrn von Rosenberg wardt 1522. Anno domini 1522, den Mitwochen nach dem Sontag Judica, zwischen der 8. vndt 9. Stundt, ist in Rosenberg ain sehr grosses Feyer aufgangen auß eineß Burgers Hauß, so genandt war Greiff. In der Stadt vndt der Latran 12 Haiser sambt den Getraidtcassten vndt Breuhauß verbrunnen. Von welchem Feuer auch das ober Schloß mit dem runden Thurn biß an die Bruken vndteren Schlosses gancz vndt gar nichts geblieben vnndt in Aschen gelegt. Dauon der Herr Peter ainen vnerhörten Schaden genom- men; dan deß Getraidts, mehr als 12.000 Zuber Kornß vnndt etwaß Habern, derdurch zuenichtig worden. Dem Georg Rabnhaubt, Purkraffen, vber 150 fP gr. behm. durch dieß Feyer Schaden geschehen. 85) Zue der Waiden 86) hat Erczt gewunnen; hat gehalten ain Zentner 80 lb. Blew vnndt 3 Loth Silbers. 1522. Dieses Jahrs am Sontag Inuocauit 87) der Margt Mezimosti anderer- seits des Fluß Luschnicz bey der Stat Wesseli durch gelegtes Feier alleß in Grundt, auch groß Menge Vichs, ehender einer halben Stundt ver- brunnen, ausser 4 Chalupen, vnndt sonst grosser Schad den armen Leuthen geschehen. 1522. [pag. 200] Anno domini 1522 den Mitwochen nach Catharinae 88) hat zue anderenmallen der Herr Haindrich gehairatet, nam ihme die Fraw Annam von Neuhauß. Die Haimfierung geschah von Neuhauß auf Wit- tingau. Gotthardt Strein der Junger von Jugendt an allweillen bei der Cammer deß Herrn Petr Rosenbergers treulich dienete, wie auch sein Vetter Veith. Der Herr Petter hatte ainen Schreiber gehabt zue Helffenberg, nahmenß Martin von Baborow, welcher, alß er in die Gefenknußs kam, batte den Herrn Hannsen Strakoniczer vmb Vorbit, auf daß er zue seinem Herrn Vetter fur vorspreche, daß er nit wisse, wie er sich ver- fuert habe, vndt daß er dem Herrn wil die Helffte seines Guets geben 84) Die Ritter von Wurzen führten nicht drei Rosse, sondern drei Kugeln im Wappen. 85) Ein kurzer Bericht über die Feuersbrunst in Rosenberg vom 9. April 1522 ist auch in einem Briefe Peters IV. von Rosenberg an dessen Neffen Heinrich VII. (ddto. Krumau, 10. April 1522) enthalten. Archiv český, XII. S. 56. 86) D. i. Wiederpolen (Widow) bei Budweis. — Siehe den Brief Heinrichs VII. von Rosenberg an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 22. Juli 1522) im Archiv český, XII. S. 58. 87) D. i. am 9. März 1522. 88) D. i. am 26. November 1522.
Von d. Peter v. Rosenberg. 206 bestrafft, wegen der Sach zwischen den Parthaien abgeredt, endtliesse er ihn der Straf vnndt auch die Mussethat gancz vercziehen. Daß vorige Jahr hat auch der Hannß Dworscheczky etwaß ver- schuldt, den der Herr auch alß iungen bestrafft. Aber derselben Dwor- scheczker, die 3 Roß in der Wappen gefiert, Geschlecht schon vnndter- 84) gangen. Wenczl Masanecz von Vgezdcze ain verhaischener Diener deß alten Herrn von Rosenberg wardt 1522. Anno domini 1522, den Mitwochen nach dem Sontag Judica, zwischen der 8. vndt 9. Stundt, ist in Rosenberg ain sehr grosses Feyer aufgangen auß eineß Burgers Hauß, so genandt war Greiff. In der Stadt vndt der Latran 12 Haiser sambt den Getraidtcassten vndt Breuhauß verbrunnen. Von welchem Feuer auch das ober Schloß mit dem runden Thurn biß an die Bruken vndteren Schlosses gancz vndt gar nichts geblieben vnndt in Aschen gelegt. Dauon der Herr Peter ainen vnerhörten Schaden genom- men; dan deß Getraidts, mehr als 12.000 Zuber Kornß vnndt etwaß Habern, derdurch zuenichtig worden. Dem Georg Rabnhaubt, Purkraffen, vber 150 fP gr. behm. durch dieß Feyer Schaden geschehen. 85) Zue der Waiden 86) hat Erczt gewunnen; hat gehalten ain Zentner 80 lb. Blew vnndt 3 Loth Silbers. 1522. Dieses Jahrs am Sontag Inuocauit 87) der Margt Mezimosti anderer- seits des Fluß Luschnicz bey der Stat Wesseli durch gelegtes Feier alleß in Grundt, auch groß Menge Vichs, ehender einer halben Stundt ver- brunnen, ausser 4 Chalupen, vnndt sonst grosser Schad den armen Leuthen geschehen. 1522. [pag. 200] Anno domini 1522 den Mitwochen nach Catharinae 88) hat zue anderenmallen der Herr Haindrich gehairatet, nam ihme die Fraw Annam von Neuhauß. Die Haimfierung geschah von Neuhauß auf Wit- tingau. Gotthardt Strein der Junger von Jugendt an allweillen bei der Cammer deß Herrn Petr Rosenbergers treulich dienete, wie auch sein Vetter Veith. Der Herr Petter hatte ainen Schreiber gehabt zue Helffenberg, nahmenß Martin von Baborow, welcher, alß er in die Gefenknußs kam, batte den Herrn Hannsen Strakoniczer vmb Vorbit, auf daß er zue seinem Herrn Vetter fur vorspreche, daß er nit wisse, wie er sich ver- fuert habe, vndt daß er dem Herrn wil die Helffte seines Guets geben 84) Die Ritter von Wurzen führten nicht drei Rosse, sondern drei Kugeln im Wappen. 85) Ein kurzer Bericht über die Feuersbrunst in Rosenberg vom 9. April 1522 ist auch in einem Briefe Peters IV. von Rosenberg an dessen Neffen Heinrich VII. (ddto. Krumau, 10. April 1522) enthalten. Archiv český, XII. S. 56. 86) D. i. Wiederpolen (Widow) bei Budweis. — Siehe den Brief Heinrichs VII. von Rosenberg an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 22. Juli 1522) im Archiv český, XII. S. 58. 87) D. i. am 9. März 1522. 88) D. i. am 26. November 1522.
Strana 207
1520—1523. 207 vndt abtretten, nur daß er nit reiten sollte. Der alte Herr Peter alß ain aifferiger Erforscher vnndt Bestraffer der Vngerechtigkait stunde nit vmb sein Guet, begerete, der Herr Hannß sein Guet nemmen vndt ihn ge- bunden nach Cromau schiken wölle, mit diesen Worten ihme zuege- schrieben: „Derowegen, lieber Herr Vetter, sein Guet euch vndt mier der Gefangene, loser, diebischer Bueb . . .“ Wie nun mit ihm weiter verfaren, findte ich nichts. Dieser Herr ist gewesen der bosen Diener ernstlicher Bestraffer vnndt gueten ain gnediger vnndt freigebiger Belohner vndt mechtiger Beschuczer. Anno domini 1523. Petr Boziowsky, Pfleger zue Prachaticz; item 89) Joann Hartmanik. Zinispan, 0) Haubtman zue Kestrschan, die er Herr Peter der Elter außgenommen zuer Wohnung. Carl Daubrawsky91) bey St. Anthonio in Hairaffl hat seinen Sohn gehabt Hannsen, der sich vndter die Ainsidler begeben in seinem Alter. Schazung: Der gotselige Herr hat vorhero von allen seinen Guetern zalt Berne von . . . . . . . . . . . . . . 180.000 f� gr. behm., auf maißnisch geraitet, von . . . . . . . . . 360.000 �. Derczeit von 1 f hat man geben 1 gr. 1./III. gr. [pag. 201] Im Prachner Craiß von . . . . . . 34.000 fP gr. behm., im Bechiner Craiß von . . . . . . . . . . . 36.000 f" gr. behm., Summa in allem . . . . . . . . . . . . . . 100.000 ſP gr. behm. Von ainem fP zue 1 gr. behm. Der Herr Hainrich im Bechiner Craiß von . 42,800 f? gr. behm., sambt halbem Bechin, in dem Wultauer Craiß von 2.333 fP gr. behm., in dem Prachensker Craiß von 100 ſ? gr. behm. . . . . . . . . Bey Ermördung der Taboriter im anno 1520 oder 1519 ain Lotrs- bueb mit Zuenamen Peschicz von Nestanicz auf der strengen Frag in Prachaticz bekhente, daß er sey ein Prischko deß Wanko Kalenicze, Wogirschen vndt Bohuslaw, deß Wogirschen Vetter, Zinko (sic) Malo- wiczer, seines Herrn — diese waren Edelleüth — ausser anderen Vndter- thannen. Dennen ernstlich nachzuefragen vnndt zu erdappen befalch der alte Herr Peter, die er streng bestrafft vnndt gerochen. 92) Anno 1523 ist Landtshaubtman vndt Statthalter deß Konigreich 89) Peter von Mladějowitz auf Božowitz war im Jahre 1523 einer von den königlichen Steuereinnehmern im Prachiner Kreise, keineswegs aber ein Pfleger in Prachatitz. Dieses letztere Amt verwaltete damals Johann Tluk aus Hartmanitz (fälschlich Hartmanik) allein. 90) D. i. Johann Zinnspan von Herschlag. 91) D. i. Karl von Doubrawa. 92) Zur Vervollständigung und Richtigstellung dieses unklar stilisierten Berichtes vergleiche man Kolář's Aufsatz „Jak pan Zdeněk Malovec roku 1520 Tábority potřel nad Blanicí“ im Sborník historický, I. S. 74 u. ff.
1520—1523. 207 vndt abtretten, nur daß er nit reiten sollte. Der alte Herr Peter alß ain aifferiger Erforscher vnndt Bestraffer der Vngerechtigkait stunde nit vmb sein Guet, begerete, der Herr Hannß sein Guet nemmen vndt ihn ge- bunden nach Cromau schiken wölle, mit diesen Worten ihme zuege- schrieben: „Derowegen, lieber Herr Vetter, sein Guet euch vndt mier der Gefangene, loser, diebischer Bueb . . .“ Wie nun mit ihm weiter verfaren, findte ich nichts. Dieser Herr ist gewesen der bosen Diener ernstlicher Bestraffer vnndt gueten ain gnediger vnndt freigebiger Belohner vndt mechtiger Beschuczer. Anno domini 1523. Petr Boziowsky, Pfleger zue Prachaticz; item 89) Joann Hartmanik. Zinispan, 0) Haubtman zue Kestrschan, die er Herr Peter der Elter außgenommen zuer Wohnung. Carl Daubrawsky91) bey St. Anthonio in Hairaffl hat seinen Sohn gehabt Hannsen, der sich vndter die Ainsidler begeben in seinem Alter. Schazung: Der gotselige Herr hat vorhero von allen seinen Guetern zalt Berne von . . . . . . . . . . . . . . 180.000 f� gr. behm., auf maißnisch geraitet, von . . . . . . . . . 360.000 �. Derczeit von 1 f hat man geben 1 gr. 1./III. gr. [pag. 201] Im Prachner Craiß von . . . . . . 34.000 fP gr. behm., im Bechiner Craiß von . . . . . . . . . . . 36.000 f" gr. behm., Summa in allem . . . . . . . . . . . . . . 100.000 ſP gr. behm. Von ainem fP zue 1 gr. behm. Der Herr Hainrich im Bechiner Craiß von . 42,800 f? gr. behm., sambt halbem Bechin, in dem Wultauer Craiß von 2.333 fP gr. behm., in dem Prachensker Craiß von 100 ſ? gr. behm. . . . . . . . . Bey Ermördung der Taboriter im anno 1520 oder 1519 ain Lotrs- bueb mit Zuenamen Peschicz von Nestanicz auf der strengen Frag in Prachaticz bekhente, daß er sey ein Prischko deß Wanko Kalenicze, Wogirschen vndt Bohuslaw, deß Wogirschen Vetter, Zinko (sic) Malo- wiczer, seines Herrn — diese waren Edelleüth — ausser anderen Vndter- thannen. Dennen ernstlich nachzuefragen vnndt zu erdappen befalch der alte Herr Peter, die er streng bestrafft vnndt gerochen. 92) Anno 1523 ist Landtshaubtman vndt Statthalter deß Konigreich 89) Peter von Mladějowitz auf Božowitz war im Jahre 1523 einer von den königlichen Steuereinnehmern im Prachiner Kreise, keineswegs aber ein Pfleger in Prachatitz. Dieses letztere Amt verwaltete damals Johann Tluk aus Hartmanitz (fälschlich Hartmanik) allein. 90) D. i. Johann Zinnspan von Herschlag. 91) D. i. Karl von Doubrawa. 92) Zur Vervollständigung und Richtigstellung dieses unklar stilisierten Berichtes vergleiche man Kolář's Aufsatz „Jak pan Zdeněk Malovec roku 1520 Tábority potřel nad Blanicí“ im Sborník historický, I. S. 74 u. ff.
Strana 208
208 Von d. Peter v. Rosenberg. Behmen gewesen der Carl Fursst von Minstrberg vndt Landtvogt in Laußnicz. Dieses Jahrs wolte der Konig Ludwik dem Heinrich Schwihowsky das Ambt deß obristen Canczlers geben, massen er darumben mit dennen Herren Raths gepflegt; aber die Herren ihn dahin beredet, daß er es dem Adam von Neuhauß gegeben hat. 93) Eben auch dieses Jahrs Mantags vor Pfingsten 94) ist die Stat Iglau von Grundt außgebrunnen, ausser 9 Heuser in der Vorstat vndt deß Closters deß3 h. Craiczes. In dieser Stat geschah ein Scharmüczel wegen deß Lutheri vundt nit klainer Aufruer, also daß beede Wiederparten auf ainander zueschlugen, daß ihr achte auf dem Placz todt geblieben. Ain Dorf, genandt Dworecz, welche (sic) nun abkommen vndt dem Wittingauer Closter gehorete, durch Farlessigkait nachtlich wardt halb außgebrunnen. Gaben die Vrsach dem Tomssi Kotuß, daß sein Weib zue Nachts zue der gekhelberten Khue mit dem Liecht gangen sey vndt auß Vnachtsambkait angeczint habe. Dieß Weib fasste es zue Herczen vndt traurete, bif sie am Tag St. Mathie in dem Stadl auß Teuffels Anfierung sich erhengt vndt also durch ain Vbel in ain ärgers gerathen. 5) [pag. 202] Nachmallen im anno 1553 dieses Dorfs aine Seiten gegen der Stadt Wittingaw ist gancz außgebrunnen, den Sontag vor Himelfart Cristi. 96) Anno 1523. Alß der alte Herr Peter sich befandt mit dem Alter beschwaret vnndt negst an dem Todt zue sein, vndt wie nun ainen alten Menschen gemainiglich alleß verdriest, so auch diesem Herrn gedunkte nit genuegsamb frolich zue sein in Cromau vndt auf anderen Herrschafften, beliebte er ihme das Castel Kestrschan sambt der Herrschafft, welches er ihme von dem Herrn Cristof von Sternberg ?7) zuewegen gebracht, inzue- 93) Heinrich Schwihowsky von Riesenberg, dem das Amt eines obersten Kanzlers vom Könige schon im December 1521 verliehen worden war, behauptete dieses Amt trotz des Protestes von Seite vieler Barone bis zum 5. Februar 1523, an welchem Tage überhaupt alle Landesbeamten gezwungen worden sind, ihr Amt niederzulegen. Adam von Neuhaus wurde am 22. Februar 1523 zu seinem Nachfolger befördert. Siehe Archiv český, XII. S. 46 u. ff., sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 459—487. 94) D. i. am 18. Mai 1523. 25) Siehe den Brief des Wittingauer Beamten Vincenz an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 4. März 1523) im Archiv český, XII. S. 70, in welchem gleichfalls von der in Rede stehenden Begebenheit Meldung geschieht. Darin wird zugleich auch dem frommen Wunsche des Wittingauer Abtes Johann III. Ausdruck gegeben, der Adressat möge seinen Henker von Krumau nach Wit- tingau senden, damit derselbe den Leichnam der Selbstmörderin öffentlich ver- brenne. Nebstbei sei hier noch bemerkt, dass sich die gestrenge Obrigkeit zum Überbringer des Briefes nach Krumau und zum Begleiter des erbetenen Henkers auf dessen Reise von Krumau nach Wittingau niemand anderen als den Gatten der un- glücklichen Bäuerin, nämlich den Thomas Kotas (nicht Kotuß), auserkoren hat. 96) D. i. am 7. Mai 1553. — Nicht lange darnach wurde dieses Dorf in den gleichnamigen herrschaftlichen Meierhof umgewandelt. 97) Der richtige Name wäre „Christophorus von Schwanberg".
208 Von d. Peter v. Rosenberg. Behmen gewesen der Carl Fursst von Minstrberg vndt Landtvogt in Laußnicz. Dieses Jahrs wolte der Konig Ludwik dem Heinrich Schwihowsky das Ambt deß obristen Canczlers geben, massen er darumben mit dennen Herren Raths gepflegt; aber die Herren ihn dahin beredet, daß er es dem Adam von Neuhauß gegeben hat. 93) Eben auch dieses Jahrs Mantags vor Pfingsten 94) ist die Stat Iglau von Grundt außgebrunnen, ausser 9 Heuser in der Vorstat vndt deß Closters deß3 h. Craiczes. In dieser Stat geschah ein Scharmüczel wegen deß Lutheri vundt nit klainer Aufruer, also daß beede Wiederparten auf ainander zueschlugen, daß ihr achte auf dem Placz todt geblieben. Ain Dorf, genandt Dworecz, welche (sic) nun abkommen vndt dem Wittingauer Closter gehorete, durch Farlessigkait nachtlich wardt halb außgebrunnen. Gaben die Vrsach dem Tomssi Kotuß, daß sein Weib zue Nachts zue der gekhelberten Khue mit dem Liecht gangen sey vndt auß Vnachtsambkait angeczint habe. Dieß Weib fasste es zue Herczen vndt traurete, bif sie am Tag St. Mathie in dem Stadl auß Teuffels Anfierung sich erhengt vndt also durch ain Vbel in ain ärgers gerathen. 5) [pag. 202] Nachmallen im anno 1553 dieses Dorfs aine Seiten gegen der Stadt Wittingaw ist gancz außgebrunnen, den Sontag vor Himelfart Cristi. 96) Anno 1523. Alß der alte Herr Peter sich befandt mit dem Alter beschwaret vnndt negst an dem Todt zue sein, vndt wie nun ainen alten Menschen gemainiglich alleß verdriest, so auch diesem Herrn gedunkte nit genuegsamb frolich zue sein in Cromau vndt auf anderen Herrschafften, beliebte er ihme das Castel Kestrschan sambt der Herrschafft, welches er ihme von dem Herrn Cristof von Sternberg ?7) zuewegen gebracht, inzue- 93) Heinrich Schwihowsky von Riesenberg, dem das Amt eines obersten Kanzlers vom Könige schon im December 1521 verliehen worden war, behauptete dieses Amt trotz des Protestes von Seite vieler Barone bis zum 5. Februar 1523, an welchem Tage überhaupt alle Landesbeamten gezwungen worden sind, ihr Amt niederzulegen. Adam von Neuhaus wurde am 22. Februar 1523 zu seinem Nachfolger befördert. Siehe Archiv český, XII. S. 46 u. ff., sowie Palacký, Gesch. v. Böhmen, V. b, S. 459—487. 94) D. i. am 18. Mai 1523. 25) Siehe den Brief des Wittingauer Beamten Vincenz an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Wittingau, 4. März 1523) im Archiv český, XII. S. 70, in welchem gleichfalls von der in Rede stehenden Begebenheit Meldung geschieht. Darin wird zugleich auch dem frommen Wunsche des Wittingauer Abtes Johann III. Ausdruck gegeben, der Adressat möge seinen Henker von Krumau nach Wit- tingau senden, damit derselbe den Leichnam der Selbstmörderin öffentlich ver- brenne. Nebstbei sei hier noch bemerkt, dass sich die gestrenge Obrigkeit zum Überbringer des Briefes nach Krumau und zum Begleiter des erbetenen Henkers auf dessen Reise von Krumau nach Wittingau niemand anderen als den Gatten der un- glücklichen Bäuerin, nämlich den Thomas Kotas (nicht Kotuß), auserkoren hat. 96) D. i. am 7. Mai 1553. — Nicht lange darnach wurde dieses Dorf in den gleichnamigen herrschaftlichen Meierhof umgewandelt. 97) Der richtige Name wäre „Christophorus von Schwanberg".
Strana 209
1521—1553. 209 haben vndt zue geniessen biß in seinen Todt. So hat er ihme auch dahin geseczt seinen Pfleger, den Zinispan von Herschlag; dan er wolte alda sein Leben im Frieden endten. Aber Gott hat auf ihne noch zue Cromau die Krankhait deß Ziprls, vnndt darczue auch ein Fluß gerathen, verhengt, darczue auch seine ordinari Krankhait deß Stainß, welche, wan sie ihne gefasst, an etlich Tag lang zue gehalten gepflegt, zuegeschlagen, also daß er etlich Monat lang darniedergelegen vndt selten auß dem Pet nur ge- dragen kommen. Dahero ihme sein Stundtlein sich genahet, biß auch er nachmallen das Leben geendet, deß 9. Monats Octobris, 28) vndt ist ehrlich von seinen Vettern zuer Erde bestatet im Kloster Hohenfuhrt. Lebte 61 Jahr vndt 38 Wochen. Vor seinem Todt machte er ain Testament vndt das dem Herrn Lewen, vndt dennen er waß vertestieret, ihn ir Gewalt abgefiert. Dauon niederer, bei dem Leben deß Herrn Hainrichen, angezeugt wierdt. Er war ain wolerwogener Herr, vorsichtig, ain warhafftiger vndt nuczlicher Diener deß Konig in Behmen. Bey den Konigen Wladislao vndt Ludouico hat er groß Lieb vndt Gunst gehabt, auch mit ihnen bey anderen, frembden Fursten vber der Taffel gesessen vndt geessen, welches sonsten keinem auß den behmischen Herren erlaubt wardt. [pag. 203] Von dem Herrn Jobsten, dem guetgmiettigen Herrn, vndt seinen Herren Gebriedern. Der Herr Jobst, ain Sohn deß Herrn Wokone von Rosenberg vndt seiner Frau Mueter, der Fraw Margareten von Guttenstain, der war ain Gubernierender vndt Mehrer deß Hauses vndt Stammeß von Rosenberg; dahero ihme der Titel dieser Historiy vndter seinem Nahmen recht vndt billich zuegeschrieben. Dieweillen dan ihr zwene auß seinen Brüedern, alß Herr Hainrich vndt Herr Hannß, im Regiment vnndt Vorstehung deß Hauses vorhergangen, so wierdt alhier erstlich von ihnen, gstallt ain ieder auß ihnen gubernieret, nach Ordnung die Historie angedeutet wierdt (sic). Nachgehendts, zue beschreiben von diesem Herrn Jobsten mit der Hülff Gottes, geschritten wierdt. Darbey werden auch nit außgeschlossen der Herr Peter, sein Brueder, vndt die Fraw Sidonia, seine Schwesster. Der Herr Haindrich hat zum ersten geregieret. Dieweillen aber ihr zwene leibliche Brueder deß Nahmenß Heinrich waren, wierdt also von dem ersten erstlich angedeutet. Der erste Herr Hainrich wardt geboren im anno domini 1487, den 14. Tag Monats Martij, in der ailfften Stundt. Der wardt mit seinen Herren Bruedern, dem Herrn Hannsen, Jobsten, in ihrer Khindthait auf Lischow 99) zue dem Herrn Peter Holiczky, welcher die Fraw Catharina, ihre Mahm, zue Ehegmahl gehabt, geschigt, alda aine Zeit lang geblieben vndt mit ihren Kindern gestudieret haben. Dieser Herr Hainrich ist in 98) Im Hohenfurter Nekrologe ist das falsche Datum „9. October 1528" enthalten. 99) Der richtige Name wäre „Leschtno“. Rosenberg'sche Chronik. 14
1521—1553. 209 haben vndt zue geniessen biß in seinen Todt. So hat er ihme auch dahin geseczt seinen Pfleger, den Zinispan von Herschlag; dan er wolte alda sein Leben im Frieden endten. Aber Gott hat auf ihne noch zue Cromau die Krankhait deß Ziprls, vnndt darczue auch ein Fluß gerathen, verhengt, darczue auch seine ordinari Krankhait deß Stainß, welche, wan sie ihne gefasst, an etlich Tag lang zue gehalten gepflegt, zuegeschlagen, also daß er etlich Monat lang darniedergelegen vndt selten auß dem Pet nur ge- dragen kommen. Dahero ihme sein Stundtlein sich genahet, biß auch er nachmallen das Leben geendet, deß 9. Monats Octobris, 28) vndt ist ehrlich von seinen Vettern zuer Erde bestatet im Kloster Hohenfuhrt. Lebte 61 Jahr vndt 38 Wochen. Vor seinem Todt machte er ain Testament vndt das dem Herrn Lewen, vndt dennen er waß vertestieret, ihn ir Gewalt abgefiert. Dauon niederer, bei dem Leben deß Herrn Hainrichen, angezeugt wierdt. Er war ain wolerwogener Herr, vorsichtig, ain warhafftiger vndt nuczlicher Diener deß Konig in Behmen. Bey den Konigen Wladislao vndt Ludouico hat er groß Lieb vndt Gunst gehabt, auch mit ihnen bey anderen, frembden Fursten vber der Taffel gesessen vndt geessen, welches sonsten keinem auß den behmischen Herren erlaubt wardt. [pag. 203] Von dem Herrn Jobsten, dem guetgmiettigen Herrn, vndt seinen Herren Gebriedern. Der Herr Jobst, ain Sohn deß Herrn Wokone von Rosenberg vndt seiner Frau Mueter, der Fraw Margareten von Guttenstain, der war ain Gubernierender vndt Mehrer deß Hauses vndt Stammeß von Rosenberg; dahero ihme der Titel dieser Historiy vndter seinem Nahmen recht vndt billich zuegeschrieben. Dieweillen dan ihr zwene auß seinen Brüedern, alß Herr Hainrich vndt Herr Hannß, im Regiment vnndt Vorstehung deß Hauses vorhergangen, so wierdt alhier erstlich von ihnen, gstallt ain ieder auß ihnen gubernieret, nach Ordnung die Historie angedeutet wierdt (sic). Nachgehendts, zue beschreiben von diesem Herrn Jobsten mit der Hülff Gottes, geschritten wierdt. Darbey werden auch nit außgeschlossen der Herr Peter, sein Brueder, vndt die Fraw Sidonia, seine Schwesster. Der Herr Haindrich hat zum ersten geregieret. Dieweillen aber ihr zwene leibliche Brueder deß Nahmenß Heinrich waren, wierdt also von dem ersten erstlich angedeutet. Der erste Herr Hainrich wardt geboren im anno domini 1487, den 14. Tag Monats Martij, in der ailfften Stundt. Der wardt mit seinen Herren Bruedern, dem Herrn Hannsen, Jobsten, in ihrer Khindthait auf Lischow 99) zue dem Herrn Peter Holiczky, welcher die Fraw Catharina, ihre Mahm, zue Ehegmahl gehabt, geschigt, alda aine Zeit lang geblieben vndt mit ihren Kindern gestudieret haben. Dieser Herr Hainrich ist in 98) Im Hohenfurter Nekrologe ist das falsche Datum „9. October 1528" enthalten. 99) Der richtige Name wäre „Leschtno“. Rosenberg'sche Chronik. 14
Strana 210
210 V. d. Jodok v. Rosenberg u. s. Brüdern. seiner Jugendt gestorben, welchem sein Herr Vatter auß sonderbahrer Lieb ainen marbaren Grabstain in der Wittingauer Khirchen mit diesem volgenden Text machen lassen: „Hic est sepultus magnificus et generosus dominus dominus Hen- ricus de Rosenberg, qui obijt feria quarta ante Georgij, anno domini M . CCCC . XC . IIII“. 1) Vndt in der Mitten auf dem Stain in Triangel aine Rosen auß- hauen lassen. [рag. 204] Von dem anderen Herrn Henrico, dem heroischen vndt versuechten Herrn, welcher auf diese Weldt geboren wardt im anno domini M.CCCC.XC .VI, den 12. Tag Monats Januarij, anderst den Freitag vor Antonij, in Mitternacht. 2) In seiner Jugendt wardt er gegeben worden mit dem Simon Baca- lauro, 3) seinem Preceptore, von seinem Vettern, dem Herrn Peter, in das Wittingauer Closter zue studieren, darnach mit diesem Preceptore in das Closter zum Schlegel zue dem Herrn Probsten geschigt, der teuscher Sprach zu erlehrnen. Von dannen, alß er 15 Jahr erreicht, ist er auf die Studia in Bononiam mit gedachtem seinem Preceptore abgefertigt worden. Vnndt alß sie in Italia kommen, seindt sie in Bononia nit lang verblieben wegen der Vnsicherhait des Kriegs, so der Babst mit dennen Bonionesern anheben wöllen. Nach außkhundigtem Frieden mit vnndt neben anderen Studenten ist er dauon vndt auf Florenz gegangen. 4) Nach gestiltem Bononiesern Krieg seindt sie wieder nach Bononia kommen. Nach- dem der besagte Praeceptor deß Herrn sich mit ihrem Wierdt vervn- ainigt vndt auch geschlagen hatte darumben, daß er den iungen Herrn deffendierte, ist er von dannen zue dem Herrn Gubernator in Behmen zue clagendt gereisst. Der Herr Hainrich durffte dem Herrn Vetter dauon nit schreiben, damit er ihn vber sich nit ercziernete, aber woll an den Herrn Jobsten, clagendt vber die Vnweiß- vnndt Strengikait seines Praeceptoris, wie daß er kain Feier im Winter will machen lassen, ihne mit der Khelte krenket, weder ihn in die Khuchl, daß er sich wärmen möge, komen lest, auch mit niemandtem im Hauß zue reden gestatte, zway Stundt daß er vor Tags aufstehen mueß, vndt im Abwesen der Bueben daß er ihn außschigt vmb Wein vndt also fort, bittendt, daß dieser Bacalaurus ihme nit mehr zuegesendt werde, dan er mit ihme kainer Weiß sich ver- gleichen kan. 1) D. i. am 23. April 1494. 2) Der Freitag vor St. Anton ist im Jahre 1496 nicht mit dem 12., sondern mit dem 15. Jänner zusammengefallen. 3) Derselbe führte den Beinamen Villaticus und ist wohl identisch mit jenem „Šimon bakalář,“ der als Lehrer der Enkel des Zdeněk Leo von Rožmital am 20. August 1531 das Zeitliche gesegnet hat. (Archiv český, XI., S. 75.) 4) Siehe den Brief des Simon Villaticus an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Bologna, 17. December 1511) im Archiv český, XI. S. 148.
210 V. d. Jodok v. Rosenberg u. s. Brüdern. seiner Jugendt gestorben, welchem sein Herr Vatter auß sonderbahrer Lieb ainen marbaren Grabstain in der Wittingauer Khirchen mit diesem volgenden Text machen lassen: „Hic est sepultus magnificus et generosus dominus dominus Hen- ricus de Rosenberg, qui obijt feria quarta ante Georgij, anno domini M . CCCC . XC . IIII“. 1) Vndt in der Mitten auf dem Stain in Triangel aine Rosen auß- hauen lassen. [рag. 204] Von dem anderen Herrn Henrico, dem heroischen vndt versuechten Herrn, welcher auf diese Weldt geboren wardt im anno domini M.CCCC.XC .VI, den 12. Tag Monats Januarij, anderst den Freitag vor Antonij, in Mitternacht. 2) In seiner Jugendt wardt er gegeben worden mit dem Simon Baca- lauro, 3) seinem Preceptore, von seinem Vettern, dem Herrn Peter, in das Wittingauer Closter zue studieren, darnach mit diesem Preceptore in das Closter zum Schlegel zue dem Herrn Probsten geschigt, der teuscher Sprach zu erlehrnen. Von dannen, alß er 15 Jahr erreicht, ist er auf die Studia in Bononiam mit gedachtem seinem Preceptore abgefertigt worden. Vnndt alß sie in Italia kommen, seindt sie in Bononia nit lang verblieben wegen der Vnsicherhait des Kriegs, so der Babst mit dennen Bonionesern anheben wöllen. Nach außkhundigtem Frieden mit vnndt neben anderen Studenten ist er dauon vndt auf Florenz gegangen. 4) Nach gestiltem Bononiesern Krieg seindt sie wieder nach Bononia kommen. Nach- dem der besagte Praeceptor deß Herrn sich mit ihrem Wierdt vervn- ainigt vndt auch geschlagen hatte darumben, daß er den iungen Herrn deffendierte, ist er von dannen zue dem Herrn Gubernator in Behmen zue clagendt gereisst. Der Herr Hainrich durffte dem Herrn Vetter dauon nit schreiben, damit er ihn vber sich nit ercziernete, aber woll an den Herrn Jobsten, clagendt vber die Vnweiß- vnndt Strengikait seines Praeceptoris, wie daß er kain Feier im Winter will machen lassen, ihne mit der Khelte krenket, weder ihn in die Khuchl, daß er sich wärmen möge, komen lest, auch mit niemandtem im Hauß zue reden gestatte, zway Stundt daß er vor Tags aufstehen mueß, vndt im Abwesen der Bueben daß er ihn außschigt vmb Wein vndt also fort, bittendt, daß dieser Bacalaurus ihme nit mehr zuegesendt werde, dan er mit ihme kainer Weiß sich ver- gleichen kan. 1) D. i. am 23. April 1494. 2) Der Freitag vor St. Anton ist im Jahre 1496 nicht mit dem 12., sondern mit dem 15. Jänner zusammengefallen. 3) Derselbe führte den Beinamen Villaticus und ist wohl identisch mit jenem „Šimon bakalář,“ der als Lehrer der Enkel des Zdeněk Leo von Rožmital am 20. August 1531 das Zeitliche gesegnet hat. (Archiv český, XI., S. 75.) 4) Siehe den Brief des Simon Villaticus an Peter IV. von Rosenberg (ddto. Bologna, 17. December 1511) im Archiv český, XI. S. 148.
Strana 211
1494—1531. 211 AlB der Herr Vetter verstandten, daß nit guet were, liesse er ihme ainen anderen Praeceptorem, ainen wellischen gelehrten Priester, zuewegen bringen. Studierte also dieser Herr Hainrich alda biß auf funff Jahr lang. Er erkauffte ihme sonsten kaine Biecher, aber [pag. 205] wol Panczer, Schwerter vndt andere Gewehr ihme ainkauffte. Dief wolte ihme sein Herr Vetter nit dulden, sondern ihme es ernstlich durch Schreiben verwisen. Er aber, alß er seine Jar erreichte, begerte er von seinem Herrn Vetter sein Deputat, den er ihnen Bruedern, wan sie ihre Jahr haben werden, zue geben erbotten hatte. Alß ers nit erlangen konnen, thette er ihm zue wissen, dieweillen er seine Gerechtigkait nit gehaben kann, daß er sich andersthin auf aine weite Raiß, das ist in Krieg, zue deme er mehr List alB zum Studieren gehabt, begeben will. Also begabe er sich vndter die Landtsknecht, den sie angefiert, daß er das Studium hindansecze vndt sich vnndter sie schreiben lasse. Er verkauffte alleß das Seinig, auch thaillß der Klaider, thaillß verseczte vnndt ain Thaill wegschenkte. Allein bliebe er in Hosen vnndt Wambeß, die er angehabt, damit er nit schwer dragen solte, vndt zug also fort mit ihnen, erstlich nach Verona, nach- mallen auf Parma vndt andere Stette; dann damallen war das Kriegsge- schrey in Italia. Hiedurch er den Herrn Vetter, welcher in hette gern zuefrieden gestölt vndt ihn mit manicherley wunderlichen Versprechungen gern hette zue Hauß gekheret, bedriebet. In solchem Zug er vndter den Soldaten vill Not erlitten vndt allein von seinen Herren Gebruedern, in- sonderhait dem Herrn Jobsten, deme er all seine Sachen verdrauet hatte, haimblich Hülff begeren müessen. In etlicher Zeit ist er wieder zue Hauß kommen vndt mit seiner Gegenwardt allen Vnwillen vnndt Clagen, welche der Herr Vetter zue ihme gehabt, aufgehebt, vnndt willigkomen vndt an- genomen wardt. Man sagt, daß zuer Gedechtnuß solchen seines Kriegerzug er sich hat abmahlen lassen in der Gestallt, wie er vndter den Krieges- knechten gewesen war; in der Wittingauer Canczley, wo der Rendtschreiber ober der Khuchl gewesen, solch Gemählwerg seye gestandten biß auf deß Ziabko 5) Haubtmanschafft, welcher im Beweissigen des Zimmers solcheß Gemahl verstreichen lassen. Anno domini 1520, bey Zeiten deß Herrn Hainrichs, dan er von diesem Jahr an regierete vndt der Alte ihme es abstundte, [pag. 206] wardt Haubtman Hannß Riba in Sobislau. Hainrich Hruschowsky, Haubtman deß alten Herrn Peters bey seiner Regierung. 6) Der Pausar vndt Daudlebsky 7) waren deß Herrn alten Peters Pfleger auf Cromau 1521. Dieser Herr Hainrich hat gehairat in Wittingau im anno 1520, den Sontag nach Allerhailligen; 8) nahm ihme die Freilein, aine schone 5) Simon Žabka verwaltete das Aut eines Hauptmannes in Wittingau in den ersten Jahren des 10. Decenniums des 16. Jahrhundertes. (Mareš, V. Bře- zana život Petra Voka z Rosenberka, S. 140, 151 u. 152). 6) Heinrich Hruschowský von Olschan war Hauptmann in Krumau. 1) Ulrich Pauser von Michnitz und Georg von Teindles. 8) D. i. am 4. November 1520. 14*
1494—1531. 211 AlB der Herr Vetter verstandten, daß nit guet were, liesse er ihme ainen anderen Praeceptorem, ainen wellischen gelehrten Priester, zuewegen bringen. Studierte also dieser Herr Hainrich alda biß auf funff Jahr lang. Er erkauffte ihme sonsten kaine Biecher, aber [pag. 205] wol Panczer, Schwerter vndt andere Gewehr ihme ainkauffte. Dief wolte ihme sein Herr Vetter nit dulden, sondern ihme es ernstlich durch Schreiben verwisen. Er aber, alß er seine Jar erreichte, begerte er von seinem Herrn Vetter sein Deputat, den er ihnen Bruedern, wan sie ihre Jahr haben werden, zue geben erbotten hatte. Alß ers nit erlangen konnen, thette er ihm zue wissen, dieweillen er seine Gerechtigkait nit gehaben kann, daß er sich andersthin auf aine weite Raiß, das ist in Krieg, zue deme er mehr List alB zum Studieren gehabt, begeben will. Also begabe er sich vndter die Landtsknecht, den sie angefiert, daß er das Studium hindansecze vndt sich vnndter sie schreiben lasse. Er verkauffte alleß das Seinig, auch thaillß der Klaider, thaillß verseczte vnndt ain Thaill wegschenkte. Allein bliebe er in Hosen vnndt Wambeß, die er angehabt, damit er nit schwer dragen solte, vndt zug also fort mit ihnen, erstlich nach Verona, nach- mallen auf Parma vndt andere Stette; dann damallen war das Kriegsge- schrey in Italia. Hiedurch er den Herrn Vetter, welcher in hette gern zuefrieden gestölt vndt ihn mit manicherley wunderlichen Versprechungen gern hette zue Hauß gekheret, bedriebet. In solchem Zug er vndter den Soldaten vill Not erlitten vndt allein von seinen Herren Gebruedern, in- sonderhait dem Herrn Jobsten, deme er all seine Sachen verdrauet hatte, haimblich Hülff begeren müessen. In etlicher Zeit ist er wieder zue Hauß kommen vndt mit seiner Gegenwardt allen Vnwillen vnndt Clagen, welche der Herr Vetter zue ihme gehabt, aufgehebt, vnndt willigkomen vndt an- genomen wardt. Man sagt, daß zuer Gedechtnuß solchen seines Kriegerzug er sich hat abmahlen lassen in der Gestallt, wie er vndter den Krieges- knechten gewesen war; in der Wittingauer Canczley, wo der Rendtschreiber ober der Khuchl gewesen, solch Gemählwerg seye gestandten biß auf deß Ziabko 5) Haubtmanschafft, welcher im Beweissigen des Zimmers solcheß Gemahl verstreichen lassen. Anno domini 1520, bey Zeiten deß Herrn Hainrichs, dan er von diesem Jahr an regierete vndt der Alte ihme es abstundte, [pag. 206] wardt Haubtman Hannß Riba in Sobislau. Hainrich Hruschowsky, Haubtman deß alten Herrn Peters bey seiner Regierung. 6) Der Pausar vndt Daudlebsky 7) waren deß Herrn alten Peters Pfleger auf Cromau 1521. Dieser Herr Hainrich hat gehairat in Wittingau im anno 1520, den Sontag nach Allerhailligen; 8) nahm ihme die Freilein, aine schone 5) Simon Žabka verwaltete das Aut eines Hauptmannes in Wittingau in den ersten Jahren des 10. Decenniums des 16. Jahrhundertes. (Mareš, V. Bře- zana život Petra Voka z Rosenberka, S. 140, 151 u. 152). 6) Heinrich Hruschowský von Olschan war Hauptmann in Krumau. 1) Ulrich Pauser von Michnitz und Georg von Teindles. 8) D. i. am 4. November 1520. 14*
Strana 212
212 Von d. Heinrich v. Rosenberg. Jungfrau nahmenß Magdalenam, deß Herrn Albrecht von Sternberg vnndt auf Grienberg Dochter. Die Außbittung wardt vnndt Versicherung dieser Ehe zue Pisko. Hierczue beederseits Freundte, der Herr Breutigam mit seinem alten Herrn Vetter, dem Peter, auch mit dem Herrn Hannsen Strakoniczer, kommen Montags nach Sontag Judica.9) Der Herr Regierende thette zue dieser Hochczeit dem Herrn Hainrich vnndt in die Wiertschafft diese Hülff, benandtlich: . . . . . . . . . . . 300 st., Khornß Arbeſ . . . . . . . . . . . . 20 st., Gerstenmalcz . . . . . . . . . 10 — Halbdreiling . . . . . . . . . . 2 Wainß, Salcz . . . . . . . . . . . 10 Khueffen, Ochssen . . . . . . . . . . 4, 6 Khue mit dem Stier . . . . . 6; die Wittingauer Burger ain 1/2 Dreiling Wainß vndt 2 Ochßen; die Lom� niczer Schmalcz fur 5 f" meißn.; die Wesseler 1/2 Dreiling Weinß vndt 1 Ochsen; die Mezymoster 4 Emer Schmalcz vndt 10 Hünner; die gancze Herrschafft Wittingau 10 fP Hünner, 4 Ochßen vndt 10 Khelber; die Wittingauer Millner 1 gemesstes Schwein; die andere Miller alle in der Herrschafft Wittingau 2 ins Schmer gemesste Schwein; auß3 deß3 Wittingauer Abbts Dorffern 4 gerstene Malcz, zue 30 st. auf ain Malcz; die Sobislauer Burger ain halben Dreiling Wain vndt 2 Ochßen; die gancze Sobislauer Herrschafft 10 fP Hinner, 1 Ochßen, 15 Emer Schmalcz vndt 6 Khelber; von Forbeßer Probstey ain gemesstes Schwein ins Schmer. [pag. 207] Summa aller dieser Hülff: Khorn . . . . . . . . . . . . . 300 st., . . . . . . . . . . . . . 20 st., Arbeß Gersten, 14 Malcz zue 30 st. . . . . 420 st., Wain, Dreiling 2 (sic), das ist . . . 60 Emer, Salez . . . . . . . . . . . . . . 10 Khueffen, Ochßen . . . . . . . . . . . . . 14, Khue . . . . . . . . . . . . . . 6, Stier . . . . . . . . . . . . . . 1, Khelber . . . . . . . . . . . . . 16, Schmalcz . . . . . . . . . . . . Emer, item fur 5 f" meißn., 19 . Hienner . . . . . . . . . . . . 20 ſ? 10 Hinner, gemesster Schwain . . . . . . . . 4. Diese Fraw Magdalena hatte ihren allerliebsten Herrn Gemahl nit allein in grossen Ehren, gepflegt, in Acht gehabt, sondern auch zue dem 9) D. i. am 26. März 1520.
212 Von d. Heinrich v. Rosenberg. Jungfrau nahmenß Magdalenam, deß Herrn Albrecht von Sternberg vnndt auf Grienberg Dochter. Die Außbittung wardt vnndt Versicherung dieser Ehe zue Pisko. Hierczue beederseits Freundte, der Herr Breutigam mit seinem alten Herrn Vetter, dem Peter, auch mit dem Herrn Hannsen Strakoniczer, kommen Montags nach Sontag Judica.9) Der Herr Regierende thette zue dieser Hochczeit dem Herrn Hainrich vnndt in die Wiertschafft diese Hülff, benandtlich: . . . . . . . . . . . 300 st., Khornß Arbeſ . . . . . . . . . . . . 20 st., Gerstenmalcz . . . . . . . . . 10 — Halbdreiling . . . . . . . . . . 2 Wainß, Salcz . . . . . . . . . . . 10 Khueffen, Ochssen . . . . . . . . . . 4, 6 Khue mit dem Stier . . . . . 6; die Wittingauer Burger ain 1/2 Dreiling Wainß vndt 2 Ochßen; die Lom� niczer Schmalcz fur 5 f" meißn.; die Wesseler 1/2 Dreiling Weinß vndt 1 Ochsen; die Mezymoster 4 Emer Schmalcz vndt 10 Hünner; die gancze Herrschafft Wittingau 10 fP Hünner, 4 Ochßen vndt 10 Khelber; die Wittingauer Millner 1 gemesstes Schwein; die andere Miller alle in der Herrschafft Wittingau 2 ins Schmer gemesste Schwein; auß3 deß3 Wittingauer Abbts Dorffern 4 gerstene Malcz, zue 30 st. auf ain Malcz; die Sobislauer Burger ain halben Dreiling Wain vndt 2 Ochßen; die gancze Sobislauer Herrschafft 10 fP Hinner, 1 Ochßen, 15 Emer Schmalcz vndt 6 Khelber; von Forbeßer Probstey ain gemesstes Schwein ins Schmer. [pag. 207] Summa aller dieser Hülff: Khorn . . . . . . . . . . . . . 300 st., . . . . . . . . . . . . . 20 st., Arbeß Gersten, 14 Malcz zue 30 st. . . . . 420 st., Wain, Dreiling 2 (sic), das ist . . . 60 Emer, Salez . . . . . . . . . . . . . . 10 Khueffen, Ochßen . . . . . . . . . . . . . 14, Khue . . . . . . . . . . . . . . 6, Stier . . . . . . . . . . . . . . 1, Khelber . . . . . . . . . . . . . 16, Schmalcz . . . . . . . . . . . . Emer, item fur 5 f" meißn., 19 . Hienner . . . . . . . . . . . . 20 ſ? 10 Hinner, gemesster Schwain . . . . . . . . 4. Diese Fraw Magdalena hatte ihren allerliebsten Herrn Gemahl nit allein in grossen Ehren, gepflegt, in Acht gehabt, sondern auch zue dem 9) D. i. am 26. März 1520.
Strana 213
1520—1521. 213 alten Herrn sich also verhalten, daß er ihr gotsforchtigs Leben sehr ge- lobet. Aber sie wardt nit lang mit ihme; dan sie in der Vigilien St. Petri vndt Pauli auf Wittingau, mit der Pest vmbfangen, auß dieser Welt ge- gangen. Ir Epitaphium verbleibet im Chor auf dem Grabstain in der Wit- tingauer Khierchen: „Anno domini M.CCCCC.XXI. die 18. Junij 10) nobilissima domina Magdalena de Sternberg, magnifici Henrici de Rosis coniunx, obijt. Diese Versen seindt ob ihrer Bildnuß: „Stellifera prognata domo, forma Antiopea Atque annis teneris praedita, quae fueram Pronuba, cui sponsum, quo non praestantior alter Robore, diuitijs, stemmate, Juno dedit. Quid tamen ista iuuant? Species, quid stemmata prosunt? Cuncta simul, dolor heu, abstulit hora breuis. [pag. 208] Teutsch mogen sie also außgesprochen werden: „Ich bin auß dem Sternhauß kommen, Gezieret wie schöne Bluemmen War ich in mainem iungen Leben, Ansehenlich verhairat eben Dem Herrn Hainrich von der Rosen Alß mainem schonsten Gesponsen, Deme niemandt gewesen gleich Im ganczen Behmerkonigreich; Dan er seine Sach gar hoflich gfiert, Daß niemandt sich daran geihrt; Dan er reich vndt ain Rittersman; Sein Gschlecht war gczelt von Alters an. Nun, ihr Sterbliche, bedrachtet Vndt laider euch hier beforchtet, Zuemallen ir wisset, daß dieser Welt Ehre gleichwie die Blue baldt abfeldt! Also der Todt leidr durch seine Dükh Gab mier diesen Stain fur soh mein Glükh. Dieses Jahrs bey vnser lieben Frauen Schne Zeiten 11) wardt der Herr Hainrich ain Witber, nam ihme vor aine Khierchfart durch Cromau auf St. Tomaß 12) vnndt kam nit hinauf ins Schloß, sondern lag vndten in der Stadt. Sein Herr Vetter bewegte sich etwaß wieder ihme wegen dieß. Er entschuldigte sich, daß ers auß kainem bosen Willen gethan, allein daß ihne vndten gedunkte etwaß lustiger; aber im Zuerukreisen hielte er sich oben auf. Wardt selbigen Nachten Purkraf der Georg von Daudleb vndt der Pauser Mitpfleger. 10) Statt „18. Junij“ muss es "18. Julij“ heissen; denn dieser Tag entspricht der Vigilie vor dem Feste der Apostelfürsten vollkommen. 11) D. i. um den 5. August 1521. 12) Ein Kirchlein bei Wittinghausen.
1520—1521. 213 alten Herrn sich also verhalten, daß er ihr gotsforchtigs Leben sehr ge- lobet. Aber sie wardt nit lang mit ihme; dan sie in der Vigilien St. Petri vndt Pauli auf Wittingau, mit der Pest vmbfangen, auß dieser Welt ge- gangen. Ir Epitaphium verbleibet im Chor auf dem Grabstain in der Wit- tingauer Khierchen: „Anno domini M.CCCCC.XXI. die 18. Junij 10) nobilissima domina Magdalena de Sternberg, magnifici Henrici de Rosis coniunx, obijt. Diese Versen seindt ob ihrer Bildnuß: „Stellifera prognata domo, forma Antiopea Atque annis teneris praedita, quae fueram Pronuba, cui sponsum, quo non praestantior alter Robore, diuitijs, stemmate, Juno dedit. Quid tamen ista iuuant? Species, quid stemmata prosunt? Cuncta simul, dolor heu, abstulit hora breuis. [pag. 208] Teutsch mogen sie also außgesprochen werden: „Ich bin auß dem Sternhauß kommen, Gezieret wie schöne Bluemmen War ich in mainem iungen Leben, Ansehenlich verhairat eben Dem Herrn Hainrich von der Rosen Alß mainem schonsten Gesponsen, Deme niemandt gewesen gleich Im ganczen Behmerkonigreich; Dan er seine Sach gar hoflich gfiert, Daß niemandt sich daran geihrt; Dan er reich vndt ain Rittersman; Sein Gschlecht war gczelt von Alters an. Nun, ihr Sterbliche, bedrachtet Vndt laider euch hier beforchtet, Zuemallen ir wisset, daß dieser Welt Ehre gleichwie die Blue baldt abfeldt! Also der Todt leidr durch seine Dükh Gab mier diesen Stain fur soh mein Glükh. Dieses Jahrs bey vnser lieben Frauen Schne Zeiten 11) wardt der Herr Hainrich ain Witber, nam ihme vor aine Khierchfart durch Cromau auf St. Tomaß 12) vnndt kam nit hinauf ins Schloß, sondern lag vndten in der Stadt. Sein Herr Vetter bewegte sich etwaß wieder ihme wegen dieß. Er entschuldigte sich, daß ers auß kainem bosen Willen gethan, allein daß ihne vndten gedunkte etwaß lustiger; aber im Zuerukreisen hielte er sich oben auf. Wardt selbigen Nachten Purkraf der Georg von Daudleb vndt der Pauser Mitpfleger. 10) Statt „18. Junij“ muss es "18. Julij“ heissen; denn dieser Tag entspricht der Vigilie vor dem Feste der Apostelfürsten vollkommen. 11) D. i. um den 5. August 1521. 12) Ein Kirchlein bei Wittinghausen.
Strana 214
214 Von d. Heinrich v. Rosenberg. Dieser Herr Hainrich hat im anno domini 1522 zum andermallen geheuratet vndt nam ihm die Frau Annam von Neuhauß, aine Schwester deß Herrn Adam von Neuhauß, Wittib nach dem Herrn Ladislao von Sternberg, obristem behm. Canczlern, der vergangenen Jahrs den 18. 9bris gestorben wardt. 13) Der Herr Breutigam verschriebe ihr zuer Morgengab 9500 fP gr. behm. solchergestalt, innerhalben aines halben Jahrs nach Absterben def Herrn Hainrichen daß der Frauen diese Summa soll be- czalt werden, daß ist, Bahres 3000 f? gr. behm. vnndt das halb Schloß Bechin ihr hat sollen gegeben vndt abgetretten sein, welchen halben Thaill sie von ihrem vorigen Herrn ihr in 7500 f� gr. behm. verschrieben ge- habt. Doch wofern Bechin wegkkhame, so soll ihr die gancze obbeschrie- bene Summa endtricht werden. 14) Anno domini 1523. Dieser Herr Hainrich von Rosenberg war er- wellet vnndt vorgestellt fur obristen Steurainnemmer deß Bechiner Craiß. Ihme zue Hulff waren zuegeordnet die edlen Herren Herr Joan Lapatschek von Zersaweho vndt auf Dobronicz vnndt Hannß Zarczeczky von Polkowicz vndt auf Tabor. Deß anderen Jahrs wardt er auch dieses Craises Haubt- man worden. 15) [pag. 209] Wenczl Spulirsch, Haubtman zue Sobislau, von dem Herrn Hainrich aingeseczt im 1523. Der wardt geschigt zue der Landttaffel, alda ihme die Ordnung deß Hauß Rosenberg ist abgelesen. Von des alten Herrn Peter Kssafft, vndt was dadurch fur Ma- lestien endtstanden waren, wierdt alhier angedeutet. Der alte Herr machte ain Testament auf den khoniglichen gewalt- dragenden Brief deß Konig Ludwiken; damit verschafft er alles sain Guet summariter, bewegliches vndt vnbewegliches, dem Herrn Johann von Rosen- berg vnndt auf Strakonicz, grossem Maister in Behmen, seinem Vettern, auf diese Weiß : 1. Erstlichen daß er abtrette alle die zue dem Closster Guldencron gehörige Gueter mit den Stetten vndt Dorfschafften diesem Closster vollig abtrette (sic), doch daß er vorbehalte ihme die Oberhandt auf sein Leben, 2. daß Ottauer Gericht dem Closter zue Ostra, 3. daß Tweraser Gericht dem Closter zue Strahof mit allen Rechten vnndt Brieffen. Anderenß alle die andere Gueter daß ers halte vndt nücze biß in seinen Todt, nichts dauon endtczogen, vnndt nach seinem Todt daß sie kommen auf die hie nachgeseczte Personnen: 1. Dem Herrn Zdenko Lewen gibt er das Schloß Crommau mit vol- liger Herschafft, aucb Prachaticz, Zablater vnndt Husineczer Guet; item das Oberrecht ob dem Closter Guldencron; item er ließ ihme alle die Schulden nach. 2. Dem Herrn Cristof von Schwamberg gabe er die Graczer Herr- 13) Siehe Archiv český, VIII. S. 202 u. 203; XII. S. 42. 14) Die Widersprüche in diesen Angaben werden erst dann beseitigt werden können, wenn der bezügliche Heiratscontract, der im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau verwahrt sein dürfte, veröffentlicht sein wird. 15) Siehe Archiv český, XII. S. 77 u. 78.
214 Von d. Heinrich v. Rosenberg. Dieser Herr Hainrich hat im anno domini 1522 zum andermallen geheuratet vndt nam ihm die Frau Annam von Neuhauß, aine Schwester deß Herrn Adam von Neuhauß, Wittib nach dem Herrn Ladislao von Sternberg, obristem behm. Canczlern, der vergangenen Jahrs den 18. 9bris gestorben wardt. 13) Der Herr Breutigam verschriebe ihr zuer Morgengab 9500 fP gr. behm. solchergestalt, innerhalben aines halben Jahrs nach Absterben def Herrn Hainrichen daß der Frauen diese Summa soll be- czalt werden, daß ist, Bahres 3000 f? gr. behm. vnndt das halb Schloß Bechin ihr hat sollen gegeben vndt abgetretten sein, welchen halben Thaill sie von ihrem vorigen Herrn ihr in 7500 f� gr. behm. verschrieben ge- habt. Doch wofern Bechin wegkkhame, so soll ihr die gancze obbeschrie- bene Summa endtricht werden. 14) Anno domini 1523. Dieser Herr Hainrich von Rosenberg war er- wellet vnndt vorgestellt fur obristen Steurainnemmer deß Bechiner Craiß. Ihme zue Hulff waren zuegeordnet die edlen Herren Herr Joan Lapatschek von Zersaweho vndt auf Dobronicz vnndt Hannß Zarczeczky von Polkowicz vndt auf Tabor. Deß anderen Jahrs wardt er auch dieses Craises Haubt- man worden. 15) [pag. 209] Wenczl Spulirsch, Haubtman zue Sobislau, von dem Herrn Hainrich aingeseczt im 1523. Der wardt geschigt zue der Landttaffel, alda ihme die Ordnung deß Hauß Rosenberg ist abgelesen. Von des alten Herrn Peter Kssafft, vndt was dadurch fur Ma- lestien endtstanden waren, wierdt alhier angedeutet. Der alte Herr machte ain Testament auf den khoniglichen gewalt- dragenden Brief deß Konig Ludwiken; damit verschafft er alles sain Guet summariter, bewegliches vndt vnbewegliches, dem Herrn Johann von Rosen- berg vnndt auf Strakonicz, grossem Maister in Behmen, seinem Vettern, auf diese Weiß : 1. Erstlichen daß er abtrette alle die zue dem Closster Guldencron gehörige Gueter mit den Stetten vndt Dorfschafften diesem Closster vollig abtrette (sic), doch daß er vorbehalte ihme die Oberhandt auf sein Leben, 2. daß Ottauer Gericht dem Closter zue Ostra, 3. daß Tweraser Gericht dem Closter zue Strahof mit allen Rechten vnndt Brieffen. Anderenß alle die andere Gueter daß ers halte vndt nücze biß in seinen Todt, nichts dauon endtczogen, vnndt nach seinem Todt daß sie kommen auf die hie nachgeseczte Personnen: 1. Dem Herrn Zdenko Lewen gibt er das Schloß Crommau mit vol- liger Herschafft, aucb Prachaticz, Zablater vnndt Husineczer Guet; item das Oberrecht ob dem Closter Guldencron; item er ließ ihme alle die Schulden nach. 2. Dem Herrn Cristof von Schwamberg gabe er die Graczer Herr- 13) Siehe Archiv český, VIII. S. 202 u. 203; XII. S. 42. 14) Die Widersprüche in diesen Angaben werden erst dann beseitigt werden können, wenn der bezügliche Heiratscontract, der im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau verwahrt sein dürfte, veröffentlicht sein wird. 15) Siehe Archiv český, XII. S. 77 u. 78.
Strana 215
1519—1525. 215 schafft, nichts außgenommen, mit der Oberhandt ob dem Closter Hohen- fuhrt, 3. dem Herrn Hannsen von Schwamberg das Helffenburger Guet mit aller Zuegehor, 4. dem Herrn Hansen Holiczky von Sternberg das Schloß Rosen� berg vnndt Witkenhaußen mit aller Zuegehor, 5. dem Herrn Hanusch Graffen von Hardek den Margt Haslach mit der Herrschafft. Datum Testaments: auf Cromau, 1521, den Montag vor Viti. 16) [pag. 210]. Nach dem Todt del3 alten Herrn vnndt Begrebnuß haben die Herren Brueder den Herrn Hansen auf Cromau herschen lassen, die- weillen er sonst stets alda bei dem alten Herrn war gewesen vnndt sich schrifftlich verobligiert hatte, allen seinen leczten Willen volczuecziehen;17) dan er am besten gewust, daß der alte Herr solches Geschafft gethan. Vnndt al3 dieselbigen, welchen er verschafft hatte, wolten, daß daß Geschafft in die Landttaffel aingeschrieben werde, hielten sie bey den ob- risten Landtofficierern darumben an, wie auch bey dem Konig. Deme aber die Gebrueder von Rosenberg mit dem Regierenden deß Hauses Rosen- berg, Herrn Hainrichen, also sie außwurgten ainen Magestatbrief von dem Konig Ludowiko, mit welchem der Konig alleß daß auf ihne all3 Konig nach dem Herrn Peter von Rosenberg gefallenes Recht diesem Herrn Hain- 18 richen gibt vndt abtrit, stark wiederstandten vnndt gewahret hatten, daß also auch der Herr Lew den polnischen Konig, damit dieß Kschafft in die Landttaffel komen möge, darumb solicitierte vnndt bemhuete. 19) AlB der Herr Hannß gesehen, da besser sey, mit seinen Herren Brüedern zue halten, alß mit anderen, liesse er sich laiden vnndt ver- 16) Beide Urkunden, sowohl die des Königs Ludwig II. (ddto. Ofen, 13. Jänner 1519) als auch die des Rosenbergers (ddto. Krumau, 10. Juni 1521), sind in die böhmische Landtafel zu Prag, Kaufquatern 1525, 14. März, eingetragen worden. Die letztere ist auch in dem polemischen Werke „Kurtzer Begriff Oder Species Facti Der Zwischen denen Hochfürstlichen Herren Possessorn Dess Im Königreich Böheim liegenden Hertzogthums Crummau An einen, Dann dem Kö- nigl. Closter-Stifft Golden- oder Heil. Cron genannt Dess Cistercienser Ordens Anderten Theils in puncto reluitionis Deren an die jehmalige Crummauer Herren Possessores Verpfändten Clösterlichen Fundations-Güthern,“ Nr. 15 libelli, abge- druckt. 17) Siehe Johanns von Rosenberg diesbezüglichen Revers (ddto. Strakonitz, 3. Juni 1521) im Archiv český, XII, S. 38 u. 39. 18) Die Urkunde, mittels welcher K. Ludwig II. all sein Recht auf die Hinterlassenschaft Peters IV. von Rosenberg an Heinrich VII. von Rosenberg ab- getreten hat, ist vom 1. November 1523 datiert und befindet sich im fürstlichen Schwarzenbergschen Archive zu Wittingau, wogegen das Schreiben an die Landes- beamten, in welchem die Brüder Heinrich, Jodok und Peter von Rosenberg gegen eine etwaige Intabulierung des Testamentes ihres Oheims protestiert haben, das Datum „Wittingau, 18. November 1523" besitzt und im Archiv český, XII, S. 74 u. 75, abgedruckt ist. 19) Siehe Archiv český, VIII. S. 249 u. ff.
1519—1525. 215 schafft, nichts außgenommen, mit der Oberhandt ob dem Closter Hohen- fuhrt, 3. dem Herrn Hannsen von Schwamberg das Helffenburger Guet mit aller Zuegehor, 4. dem Herrn Hansen Holiczky von Sternberg das Schloß Rosen� berg vnndt Witkenhaußen mit aller Zuegehor, 5. dem Herrn Hanusch Graffen von Hardek den Margt Haslach mit der Herrschafft. Datum Testaments: auf Cromau, 1521, den Montag vor Viti. 16) [pag. 210]. Nach dem Todt del3 alten Herrn vnndt Begrebnuß haben die Herren Brueder den Herrn Hansen auf Cromau herschen lassen, die- weillen er sonst stets alda bei dem alten Herrn war gewesen vnndt sich schrifftlich verobligiert hatte, allen seinen leczten Willen volczuecziehen;17) dan er am besten gewust, daß der alte Herr solches Geschafft gethan. Vnndt al3 dieselbigen, welchen er verschafft hatte, wolten, daß daß Geschafft in die Landttaffel aingeschrieben werde, hielten sie bey den ob- risten Landtofficierern darumben an, wie auch bey dem Konig. Deme aber die Gebrueder von Rosenberg mit dem Regierenden deß Hauses Rosen- berg, Herrn Hainrichen, also sie außwurgten ainen Magestatbrief von dem Konig Ludowiko, mit welchem der Konig alleß daß auf ihne all3 Konig nach dem Herrn Peter von Rosenberg gefallenes Recht diesem Herrn Hain- 18 richen gibt vndt abtrit, stark wiederstandten vnndt gewahret hatten, daß also auch der Herr Lew den polnischen Konig, damit dieß Kschafft in die Landttaffel komen möge, darumb solicitierte vnndt bemhuete. 19) AlB der Herr Hannß gesehen, da besser sey, mit seinen Herren Brüedern zue halten, alß mit anderen, liesse er sich laiden vnndt ver- 16) Beide Urkunden, sowohl die des Königs Ludwig II. (ddto. Ofen, 13. Jänner 1519) als auch die des Rosenbergers (ddto. Krumau, 10. Juni 1521), sind in die böhmische Landtafel zu Prag, Kaufquatern 1525, 14. März, eingetragen worden. Die letztere ist auch in dem polemischen Werke „Kurtzer Begriff Oder Species Facti Der Zwischen denen Hochfürstlichen Herren Possessorn Dess Im Königreich Böheim liegenden Hertzogthums Crummau An einen, Dann dem Kö- nigl. Closter-Stifft Golden- oder Heil. Cron genannt Dess Cistercienser Ordens Anderten Theils in puncto reluitionis Deren an die jehmalige Crummauer Herren Possessores Verpfändten Clösterlichen Fundations-Güthern,“ Nr. 15 libelli, abge- druckt. 17) Siehe Johanns von Rosenberg diesbezüglichen Revers (ddto. Strakonitz, 3. Juni 1521) im Archiv český, XII, S. 38 u. 39. 18) Die Urkunde, mittels welcher K. Ludwig II. all sein Recht auf die Hinterlassenschaft Peters IV. von Rosenberg an Heinrich VII. von Rosenberg ab- getreten hat, ist vom 1. November 1523 datiert und befindet sich im fürstlichen Schwarzenbergschen Archive zu Wittingau, wogegen das Schreiben an die Landes- beamten, in welchem die Brüder Heinrich, Jodok und Peter von Rosenberg gegen eine etwaige Intabulierung des Testamentes ihres Oheims protestiert haben, das Datum „Wittingau, 18. November 1523" besitzt und im Archiv český, XII, S. 74 u. 75, abgedruckt ist. 19) Siehe Archiv český, VIII. S. 249 u. ff.
Strana 216
216 Von d. Heinrich v. Rosenberg. schriebe sich wieder seine erste Verschreibung, daß er sich laut Ro- senbergerischer Ordnung ihres Hauses richten will, vnndt solche Ver- schreibung schigte er dem Herrn Hainrichen zue bey seinem Diener, dem Radkowiczer, 20) vndt hiedurch seine Gerechtigkeit dem Gubernatori vber- andtwort. Vndt vor diesem noch dratte er guetwillig die Herrschafft Cro- mau vnndt anderer dem Herrn Hainrich (sic, ab); dahero er sie ihme zuewillen gebracht, vnndt er nachmal gelamentieret, daß er ihme das Guet weggenommen vnndt gewaltsamb darumben gebracht. 21) Nach diesem wieder Herr Hannß mit dem Herrn Leben zuege- halten vnndt wieder seine Brueder zue sein angefangen, dan ihn sehr ver- drossen, daß er also gewaltsamer Weiß vmb die Herrschafften Cromau, Rosenberg, Graczen vndt Helffenberg ist gebracht worden. Deßwegen er dan sehr wieder seinen Bruedern mit dem Herrn Leben vnndt anderen gerumoriert, zue dem Konig in Vngern raiste, vber ihn clagt, daß er ihme dem Landtrechte nach nit gestehen will, vnndt wolte es haben, daß man zue Veldt ziehe, solchen Gewalt zue rechnen vnndt ihne wieder in die Herrschafften ainzuefieren. Welcher Vrsachen halber im anno 1526 bei Zeiten Joannis deß Tauffers 22) die Schlaner, Chrudimer, Czaslauer, Pilsner vnndt Leithmerizer Craißzuesamenkhunfften seindt gehalten worden. 23 Mittelst aber dieses ist das Testament in die Landttaffel kommen, vnndt die Wiedersacher deß Herrn Regierenden das Recht erstanden vnndt erhalten. Lecztlichen aber ainmal zum Streit komen sollen, daß beederseits sich wieder ainander gesamelt hatten. Aber [pag. 211] Got hat Mitler gesendt durch guete Leuth, daß zum Treffen nit kommen ist. Der Herr Regierende hat von dem Furssten in Ossterreich, wie auch von dem auß Sachssen, dann sie durch Heuraten gesipt waren, Hulf gewartet. 24) Der Herr Hannß, obgleich er bei dem Herrn Lewen zue halten an� gefangen, aber in sich selbst kommen, embfunde ers sehr schwer vndt raig, daß zue solchem Fall das Hauß Rosenberg sich gelendt, suechte Hulff von dem Neuhauser Herrn 25) vndt batte, er wolte sich drein legen, wie er möchte mit den Herren Bruedern von Rosenberg in ain Vergleich kommen. Der Herr von Neuhauß solches willig vnndt alßbaldt auf sich namm vnndt sich weiter darumben bekhumerte, daß also der Herr mit ihnen in Fried vnndt Verainigung gebracht wardt. Also nachmallen sorgten 20) Ulrich Radkowetz von Mirowitz. 21) Dass Johann von Rosenberg das Erbe seines Oheims nicht aus eigenem Antriebe, sondern gezwungen seinem Bruder Heinrich abgetreten hat, ersieht man aus einer Denkschrift Wenzels von Ruben aus dem Jahre 1527, welche Denk- schrift im Archive des Domcapitels zu Prag hinterlegt ist. 22) D. i. um den 24. Juni 1526. Siehe Archiv český, IX. S. 82 u. ff. 23) Am 14. März 1525. 24) Glossator I: Anna, vxor Henrici, ut speratur, fauebat. — Siehe die Briefe der Brüder Heinrich, Jodok und Peter von Rosenberg an den Erzherzog Ferdinand von Österreich und an den polnischen König Siegmund im Archiv český XII. S. 92 u. ff. und 96 u. ff 25) D. i. von Adam von Neuhaus.
216 Von d. Heinrich v. Rosenberg. schriebe sich wieder seine erste Verschreibung, daß er sich laut Ro- senbergerischer Ordnung ihres Hauses richten will, vnndt solche Ver- schreibung schigte er dem Herrn Hainrichen zue bey seinem Diener, dem Radkowiczer, 20) vndt hiedurch seine Gerechtigkeit dem Gubernatori vber- andtwort. Vndt vor diesem noch dratte er guetwillig die Herrschafft Cro- mau vnndt anderer dem Herrn Hainrich (sic, ab); dahero er sie ihme zuewillen gebracht, vnndt er nachmal gelamentieret, daß er ihme das Guet weggenommen vnndt gewaltsamb darumben gebracht. 21) Nach diesem wieder Herr Hannß mit dem Herrn Leben zuege- halten vnndt wieder seine Brueder zue sein angefangen, dan ihn sehr ver- drossen, daß er also gewaltsamer Weiß vmb die Herrschafften Cromau, Rosenberg, Graczen vndt Helffenberg ist gebracht worden. Deßwegen er dan sehr wieder seinen Bruedern mit dem Herrn Leben vnndt anderen gerumoriert, zue dem Konig in Vngern raiste, vber ihn clagt, daß er ihme dem Landtrechte nach nit gestehen will, vnndt wolte es haben, daß man zue Veldt ziehe, solchen Gewalt zue rechnen vnndt ihne wieder in die Herrschafften ainzuefieren. Welcher Vrsachen halber im anno 1526 bei Zeiten Joannis deß Tauffers 22) die Schlaner, Chrudimer, Czaslauer, Pilsner vnndt Leithmerizer Craißzuesamenkhunfften seindt gehalten worden. 23 Mittelst aber dieses ist das Testament in die Landttaffel kommen, vnndt die Wiedersacher deß Herrn Regierenden das Recht erstanden vnndt erhalten. Lecztlichen aber ainmal zum Streit komen sollen, daß beederseits sich wieder ainander gesamelt hatten. Aber [pag. 211] Got hat Mitler gesendt durch guete Leuth, daß zum Treffen nit kommen ist. Der Herr Regierende hat von dem Furssten in Ossterreich, wie auch von dem auß Sachssen, dann sie durch Heuraten gesipt waren, Hulf gewartet. 24) Der Herr Hannß, obgleich er bei dem Herrn Lewen zue halten an� gefangen, aber in sich selbst kommen, embfunde ers sehr schwer vndt raig, daß zue solchem Fall das Hauß Rosenberg sich gelendt, suechte Hulff von dem Neuhauser Herrn 25) vndt batte, er wolte sich drein legen, wie er möchte mit den Herren Bruedern von Rosenberg in ain Vergleich kommen. Der Herr von Neuhauß solches willig vnndt alßbaldt auf sich namm vnndt sich weiter darumben bekhumerte, daß also der Herr mit ihnen in Fried vnndt Verainigung gebracht wardt. Also nachmallen sorgten 20) Ulrich Radkowetz von Mirowitz. 21) Dass Johann von Rosenberg das Erbe seines Oheims nicht aus eigenem Antriebe, sondern gezwungen seinem Bruder Heinrich abgetreten hat, ersieht man aus einer Denkschrift Wenzels von Ruben aus dem Jahre 1527, welche Denk- schrift im Archive des Domcapitels zu Prag hinterlegt ist. 22) D. i. um den 24. Juni 1526. Siehe Archiv český, IX. S. 82 u. ff. 23) Am 14. März 1525. 24) Glossator I: Anna, vxor Henrici, ut speratur, fauebat. — Siehe die Briefe der Brüder Heinrich, Jodok und Peter von Rosenberg an den Erzherzog Ferdinand von Österreich und an den polnischen König Siegmund im Archiv český XII. S. 92 u. ff. und 96 u. ff 25) D. i. von Adam von Neuhaus.
Strana 217
1524—1527. 217 sie auch, wie die anderen zue befriedigen. Es gienge sehr feundtselig zue diese Sach zwischen dem Herrn Lewen vndt dem Herrn Hainrichen biß hin in das 1526. Jahr. In wehrenden Vngelegenhaiten waren die Behmen wegen deß türki- schen Kriegs, dan maniche mit dem Konig in Vngern gezogen waren, auch auf, vndt also dardurch diese Aufrhuer von ainander gerissen wardt, dan der Herr Hainrich von Rosenberg auch mit dem Konig fortgeczogen. Vnndt alß3 der Konig Ludwig aldort vmbkommen vndt der Herr Hainrich gleichermassen gestorben wardt vnndterwegs im Abcziehen, name sich wieder an der Herr Hannß der Herrschafft Crumau vnndt aller anderer, wie auch der Regierung. Vnndt also, wessen er Vrsacher gewesen, solcher Verwürrungen außzuefieren er auch gezwungen wardt. Recht hat in betroffen das Sprich- wort: "Suae quisque fortunae faber“, daß ain ieder seines aigenen Glukhs vnndt Vnglukhs Schmidt oder Vrsacher seye. Zuuor bex Zeiten deß alten Herrnß deüchte ihme sehr guet, daß daß Hauß zerrissen werde, vndt daß anderen die Herrschafften wurden; aber er hats anderst erfaren. Vnndt haben also die Rechtshandl vnndt Vnainigkaiten noch woll in die 2 Jahr lang sich verzogen, biß endtlichen der Konig Ferdinanduß sich darein gelegt, die Parthaien auf gewisse Personnen zuer Berednuß gegeben, auch auß seiner koniglicher Macht rechtmassiger vnndt gerechter Erkandtnuß nach genczlichen vergliechen. 26) Dem Herrn Hannsen kame sehr schwer an, die Legata zue befrie- digen; dan hierczue auch die Khirchenclanodien auf allen dennen Herr� schafften er verseczen vndt, wo er nur gekhundt, sich ainschuldigen müessen vnndt grosse Summen erlegt, vnndt der Herr Lew am maissten dem Herrn Hannsen zue schaffen gemacht. Ist also dieß Kschafft mit grossem Vnwesen erwachßen vnndt seine Endtschafft genommen. O, wie eine guete Sach ist es, zwischen den Freündten die Ainigkait vnndt aine Vorsehung zue kunfftigen Dingen! Wan alhier solten allegiert vnndt bey- gelegt werden die Closter�, auch furstliche Brieffe vnndt ihrer beederseits Strittigkaiten, wäre aine sehr grosse Action darauß. Anno domini 1524 vnndt derselbigen Jahren seindt die Herren von Guettenstain guete vndt getreue Freundt deß Herrn Regierenden deß Hauß Rosenberg gewesen, hatten vber der Vnainigkait ain herczliches Mitlaiden vndt, wie sie gemöcht, dem Leben vndt Feundten deß Hauses Rosenberg, welche es mit ihren Fortheillen dem alten Herrn zuegeschlichen zerrissen vndt die angeborne Erben berauben wollten, wiederstanden haben. [pag 212]. Dieses Jahrs ist sambt seiner Gemahlin der Herr Hain- rich, auch ganczer Hofstat geczogen auf Cromau in die St. Hieronymi, sonsten den 30. Septembris. Auch dieses Jahrs befundet sich, daß die Wassergraben, damit das Wasser auf die Müllen gehen möchte, so gefiert worden von dem san- tichten Berg, welcher auch abgemacht, vndt die Wier gecosstet III fP II gr. 2 d. meißn. Die Parfueser haben erlitten, wie dauon zuegeschrieben dem wol- 26) Siehe die Briefe in den „böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtags- beschlüssen,“ L S. 253 u. 270.
1524—1527. 217 sie auch, wie die anderen zue befriedigen. Es gienge sehr feundtselig zue diese Sach zwischen dem Herrn Lewen vndt dem Herrn Hainrichen biß hin in das 1526. Jahr. In wehrenden Vngelegenhaiten waren die Behmen wegen deß türki- schen Kriegs, dan maniche mit dem Konig in Vngern gezogen waren, auch auf, vndt also dardurch diese Aufrhuer von ainander gerissen wardt, dan der Herr Hainrich von Rosenberg auch mit dem Konig fortgeczogen. Vnndt alß3 der Konig Ludwig aldort vmbkommen vndt der Herr Hainrich gleichermassen gestorben wardt vnndterwegs im Abcziehen, name sich wieder an der Herr Hannß der Herrschafft Crumau vnndt aller anderer, wie auch der Regierung. Vnndt also, wessen er Vrsacher gewesen, solcher Verwürrungen außzuefieren er auch gezwungen wardt. Recht hat in betroffen das Sprich- wort: "Suae quisque fortunae faber“, daß ain ieder seines aigenen Glukhs vnndt Vnglukhs Schmidt oder Vrsacher seye. Zuuor bex Zeiten deß alten Herrnß deüchte ihme sehr guet, daß daß Hauß zerrissen werde, vndt daß anderen die Herrschafften wurden; aber er hats anderst erfaren. Vnndt haben also die Rechtshandl vnndt Vnainigkaiten noch woll in die 2 Jahr lang sich verzogen, biß endtlichen der Konig Ferdinanduß sich darein gelegt, die Parthaien auf gewisse Personnen zuer Berednuß gegeben, auch auß seiner koniglicher Macht rechtmassiger vnndt gerechter Erkandtnuß nach genczlichen vergliechen. 26) Dem Herrn Hannsen kame sehr schwer an, die Legata zue befrie- digen; dan hierczue auch die Khirchenclanodien auf allen dennen Herr� schafften er verseczen vndt, wo er nur gekhundt, sich ainschuldigen müessen vnndt grosse Summen erlegt, vnndt der Herr Lew am maissten dem Herrn Hannsen zue schaffen gemacht. Ist also dieß Kschafft mit grossem Vnwesen erwachßen vnndt seine Endtschafft genommen. O, wie eine guete Sach ist es, zwischen den Freündten die Ainigkait vnndt aine Vorsehung zue kunfftigen Dingen! Wan alhier solten allegiert vnndt bey- gelegt werden die Closter�, auch furstliche Brieffe vnndt ihrer beederseits Strittigkaiten, wäre aine sehr grosse Action darauß. Anno domini 1524 vnndt derselbigen Jahren seindt die Herren von Guettenstain guete vndt getreue Freundt deß Herrn Regierenden deß Hauß Rosenberg gewesen, hatten vber der Vnainigkait ain herczliches Mitlaiden vndt, wie sie gemöcht, dem Leben vndt Feundten deß Hauses Rosenberg, welche es mit ihren Fortheillen dem alten Herrn zuegeschlichen zerrissen vndt die angeborne Erben berauben wollten, wiederstanden haben. [pag 212]. Dieses Jahrs ist sambt seiner Gemahlin der Herr Hain- rich, auch ganczer Hofstat geczogen auf Cromau in die St. Hieronymi, sonsten den 30. Septembris. Auch dieses Jahrs befundet sich, daß die Wassergraben, damit das Wasser auf die Müllen gehen möchte, so gefiert worden von dem san- tichten Berg, welcher auch abgemacht, vndt die Wier gecosstet III fP II gr. 2 d. meißn. Die Parfueser haben erlitten, wie dauon zuegeschrieben dem wol- 26) Siehe die Briefe in den „böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtags- beschlüssen,“ L S. 253 u. 270.
Strana 218
218 Von d. Heinrich v. Rosenberg. gebornen Hainrich von Rosenberg vndt auf Wittingau, "vnserem lieben Getreuen“: „Ludwik, von Gottes Guaden vngerischer vndt behmischer Khonig vndt Markraff in Mahren. Wolgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier zweiffeln nit, daß dier zuekommen sey, waßfür ain Gewalt in dem Closster der h. Catharina in der Neuhauser Vorstat den erst verstrichenen Mitt- wochen nach Fronleichnam Cristi27) geschehen; dan wier seindt gewiß berichtet, wie daß der Bechiner Kwardian, auß wäß es wölle Anstifftung, mit nit weniger Anczall der weltlichen Leüth mit gespanten Armbrüssten vndt anderen Waffen wol bewehrten nachtlicher Weillen vmb die vierte Stundt in das Closster kommen, vndt von dannen mit Macht vndt Ge- walt etliche Brüeder desselbigen Ordens weggenommen vndt auf Bechin ins Closster gefiert worden. Vnndt weillen dieß aine grosse Sache sey, welche bey offenen Rechten geschehen, dahero vil Boses, ia auch ain Krieg endtstehen möchte, hetten wier vnnß solcher Sachen nit versehen, daß er im Abwesen deß wolgebornen Adamß von vnndt auf Neuhauß, obristen Canczlers deß Konigreich Behmen, vnseres lieben Getreuen, son- derlich dieser Zeit, weillen er alhier in vnsern nothwendigen Diensten vndt deß ganczen Konigreich sey, solchen seinen Willen vnndt Gewalt veryben dörffen. Derowegen konnen wier vnn3 diese Sach nit gering schaczen, dan es vnnß sehr wiedersünig ist. Dahero wier dier ernstlich gebietten, dieweillen das Bechiner Closter vndter deinem oder deineß Weibs Gebiet sey vnndt die in Neuhauß weggenommene Brueder dahin seindt gebracht worden, daß du sie au vnserem Gebott nemmest vndt wieder in die Gewalt gedachten Adamß sicher vbersendest vnndt mit dem Kwardian desselbigen Clossters, auch mit denen anderen, die auß dem Closster mit wahren, dich genuegsamb versicherest, dieweillen dier wis- sendt, daß du daran vnsern Willen vnndt aigentlicheß Gebot erfillen würdest. Geben in Offen, Ertag nach St. Bonifacij, anno 1524, vnser 28) Reiche deß vngerischen vndt behmischen im neünten, den 5. Junij (sic). Ludwikus rex manu propria. Der Herr von Rosenberg verhilte sich also gemeß deß Konigs Ge- bot vnndt zug mit seinem Volk auf Bechin vnndt erledigte die Gefangene. [pag. 213] Ain anderer Bericht vnndt grundtlichere Dengwurdigkait 29) deß Herrn Hainrichen von Rosenberg zue dem Herrn von Pernstain von diesem: „Es war aine solche Sach vorgefallen mainem Schwagern, dem Herrn Canczler, 30) daß die Parfuesser in Bechin mit etlichen Dienern vnndt Leuthen deß Herrn Hansen von Sternberg das Parfuessercloster bei Neu- 31) hauß bei Mitternacht angefallen, das ist diesen erst vergangenen Ertag, 27) D. i. am 1. Juni 1524. 28) D. i. am 7. Juni 1524. — Das Datum „5. Junij“ ist wohl nur eine will- kürliche Zuthat des Ubersetzers. 29) Albert von Pernstein auf Pardubitz. 30) Adam von Neuhaus. 31) D. i. am 31. Mai 1524, u. zw. in der Nacht auf den 1. Juni. — Aus
218 Von d. Heinrich v. Rosenberg. gebornen Hainrich von Rosenberg vndt auf Wittingau, "vnserem lieben Getreuen“: „Ludwik, von Gottes Guaden vngerischer vndt behmischer Khonig vndt Markraff in Mahren. Wolgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier zweiffeln nit, daß dier zuekommen sey, waßfür ain Gewalt in dem Closster der h. Catharina in der Neuhauser Vorstat den erst verstrichenen Mitt- wochen nach Fronleichnam Cristi27) geschehen; dan wier seindt gewiß berichtet, wie daß der Bechiner Kwardian, auß wäß es wölle Anstifftung, mit nit weniger Anczall der weltlichen Leüth mit gespanten Armbrüssten vndt anderen Waffen wol bewehrten nachtlicher Weillen vmb die vierte Stundt in das Closster kommen, vndt von dannen mit Macht vndt Ge- walt etliche Brüeder desselbigen Ordens weggenommen vndt auf Bechin ins Closster gefiert worden. Vnndt weillen dieß aine grosse Sache sey, welche bey offenen Rechten geschehen, dahero vil Boses, ia auch ain Krieg endtstehen möchte, hetten wier vnnß solcher Sachen nit versehen, daß er im Abwesen deß wolgebornen Adamß von vnndt auf Neuhauß, obristen Canczlers deß Konigreich Behmen, vnseres lieben Getreuen, son- derlich dieser Zeit, weillen er alhier in vnsern nothwendigen Diensten vndt deß ganczen Konigreich sey, solchen seinen Willen vnndt Gewalt veryben dörffen. Derowegen konnen wier vnn3 diese Sach nit gering schaczen, dan es vnnß sehr wiedersünig ist. Dahero wier dier ernstlich gebietten, dieweillen das Bechiner Closter vndter deinem oder deineß Weibs Gebiet sey vnndt die in Neuhauß weggenommene Brueder dahin seindt gebracht worden, daß du sie au vnserem Gebott nemmest vndt wieder in die Gewalt gedachten Adamß sicher vbersendest vnndt mit dem Kwardian desselbigen Clossters, auch mit denen anderen, die auß dem Closster mit wahren, dich genuegsamb versicherest, dieweillen dier wis- sendt, daß du daran vnsern Willen vnndt aigentlicheß Gebot erfillen würdest. Geben in Offen, Ertag nach St. Bonifacij, anno 1524, vnser 28) Reiche deß vngerischen vndt behmischen im neünten, den 5. Junij (sic). Ludwikus rex manu propria. Der Herr von Rosenberg verhilte sich also gemeß deß Konigs Ge- bot vnndt zug mit seinem Volk auf Bechin vnndt erledigte die Gefangene. [pag. 213] Ain anderer Bericht vnndt grundtlichere Dengwurdigkait 29) deß Herrn Hainrichen von Rosenberg zue dem Herrn von Pernstain von diesem: „Es war aine solche Sach vorgefallen mainem Schwagern, dem Herrn Canczler, 30) daß die Parfuesser in Bechin mit etlichen Dienern vnndt Leuthen deß Herrn Hansen von Sternberg das Parfuessercloster bei Neu- 31) hauß bei Mitternacht angefallen, das ist diesen erst vergangenen Ertag, 27) D. i. am 1. Juni 1524. 28) D. i. am 7. Juni 1524. — Das Datum „5. Junij“ ist wohl nur eine will- kürliche Zuthat des Ubersetzers. 29) Albert von Pernstein auf Pardubitz. 30) Adam von Neuhaus. 31) D. i. am 31. Mai 1524, u. zw. in der Nacht auf den 1. Juni. — Aus
Strana 219
1524. 219 vndt alda drey Parfuesser gefangen genommen vndt den vierten auch schon hatten gebunden. Aber also Gebundener ihnen außgerissen vndt allen endtloffen. Der machte ain Geschrey an dem Thor, wie auch der Prediger, auf welchen sie am allermaisten gepast haben; aber ist auß seiner Zellen durchs Fenster heraußgesprungen vndt ihnen auch endt- gangen. Bey solchem Geschrey hat man so stark zum Sturm gelaidt in Neuhauß, daß so aine grosse Aufrhur vndter den Leuthen war, dan sie wusten nit, waß da seýe, vundt dörfften auch niemandt hinauß ehen- der lassen, besorgendt ainer anderer Verratherey, biß erst daß es ange- fangen zue tagen. AlBdan ist der Neuhauser Haubtman selbstdritte hinauß vnndt auf 14 Kherll vndt auf 4 Wagen getroffen. In ainem Wagen kandten sie deß Herrn Hannsen von Sternberg Wagenroß vndt die Knecht darbey vnndt 3 deß Herrn Diener vndt mit seinerseits Bechiner Richter vndt sonst zwene alda Haußgesessene. Dieses damit ir auch wisset, daß sie den Neuhauser Kwardian in die Verhafftung in das Schloß genommen haben, welcher aller dieser Verratherey ain Anstiffter vndt Vrsacher ist. Die Frau Canczlerin 32) in solchem Tumult ist so sehr erschroken, dal ge- fehrlich ist, ob sie nit vmb das Khindt komen möchte. Anno domini 1524. Wardt der Herr Hainrich dieß Jahr Haubt- man, zuegleich auch Steyerainnember deß Bechiner Craiß. Dieses Jahrs, alß Herr Hainrich von Rosenberg beschweret vndt druber wardt mit dem grossen Last deren auf ihne dringenden Sorgen, schriebe er an seine liebste Freundt vnndt Herren Oheimben, benandtlichen an Herrn Steffan Schlicken, Herrn Hainrich von Guetenstain, an den Herrn Ilburg von Ronow,33) den Herrn Albrecht von Guettenstain, auf diese Weise : „Wolgeborner Herr, main lieber Herr Ohemb! Wan ihr gesundt wäret vndt euch woll ergienge, deß vergenete ich euch gern. Geliebster Herr Ohemb! Ich bitte euch, daß ir wollet auf Sobislau zue mier den Sontag nach St. Catharinae 34) komen, damit ich euch andeute von mainen Anstössen, die ich mit dem Herrn Lewen habe, vnndt mit euch alß mit meinem besonderlichen Freundt deß Raths pflege, wie ich die Sach vor mich nemmen solte. Bitte euch, daß ir es mainet- vndt mainer Brueder wegen thuen werdet vnndt doch nit außbleibet. Auch habt ir mier zuendtbotten bey mainem Sobislauer Haubtman 35) betrefendt mainen Brueder, den Strakoniczer Herrn, daß er etlicher Sachen halber wieder mich sich solte beschwöret haben. Main lieber Herr Ohem! Ich wil mit mier selbst nit gerecht sein; aber wan ihrs werdet erkennen, daß ich dieser Stelle ersieht man, dass der vorliegende Brief innerhalb der ersten Woche nach dem darin erzählten Vorfalle, d. i. an einem der Tage vom 1. bis zum 6. Juni 1524, verfasst worden ist. 32) Anna, Tochter Zdeněk Leos von Rožmital und Gemahlin Adams von Neuhaus. 33) Wilhelm von Ilburg auf Ronow. 34) D. i. am 27. November 1524. 35) Wenzel Špulíř von Jiter.
1524. 219 vndt alda drey Parfuesser gefangen genommen vndt den vierten auch schon hatten gebunden. Aber also Gebundener ihnen außgerissen vndt allen endtloffen. Der machte ain Geschrey an dem Thor, wie auch der Prediger, auf welchen sie am allermaisten gepast haben; aber ist auß seiner Zellen durchs Fenster heraußgesprungen vndt ihnen auch endt- gangen. Bey solchem Geschrey hat man so stark zum Sturm gelaidt in Neuhauß, daß so aine grosse Aufrhur vndter den Leuthen war, dan sie wusten nit, waß da seýe, vundt dörfften auch niemandt hinauß ehen- der lassen, besorgendt ainer anderer Verratherey, biß erst daß es ange- fangen zue tagen. AlBdan ist der Neuhauser Haubtman selbstdritte hinauß vnndt auf 14 Kherll vndt auf 4 Wagen getroffen. In ainem Wagen kandten sie deß Herrn Hannsen von Sternberg Wagenroß vndt die Knecht darbey vnndt 3 deß Herrn Diener vndt mit seinerseits Bechiner Richter vndt sonst zwene alda Haußgesessene. Dieses damit ir auch wisset, daß sie den Neuhauser Kwardian in die Verhafftung in das Schloß genommen haben, welcher aller dieser Verratherey ain Anstiffter vndt Vrsacher ist. Die Frau Canczlerin 32) in solchem Tumult ist so sehr erschroken, dal ge- fehrlich ist, ob sie nit vmb das Khindt komen möchte. Anno domini 1524. Wardt der Herr Hainrich dieß Jahr Haubt- man, zuegleich auch Steyerainnember deß Bechiner Craiß. Dieses Jahrs, alß Herr Hainrich von Rosenberg beschweret vndt druber wardt mit dem grossen Last deren auf ihne dringenden Sorgen, schriebe er an seine liebste Freundt vnndt Herren Oheimben, benandtlichen an Herrn Steffan Schlicken, Herrn Hainrich von Guetenstain, an den Herrn Ilburg von Ronow,33) den Herrn Albrecht von Guettenstain, auf diese Weise : „Wolgeborner Herr, main lieber Herr Ohemb! Wan ihr gesundt wäret vndt euch woll ergienge, deß vergenete ich euch gern. Geliebster Herr Ohemb! Ich bitte euch, daß ir wollet auf Sobislau zue mier den Sontag nach St. Catharinae 34) komen, damit ich euch andeute von mainen Anstössen, die ich mit dem Herrn Lewen habe, vnndt mit euch alß mit meinem besonderlichen Freundt deß Raths pflege, wie ich die Sach vor mich nemmen solte. Bitte euch, daß ir es mainet- vndt mainer Brueder wegen thuen werdet vnndt doch nit außbleibet. Auch habt ir mier zuendtbotten bey mainem Sobislauer Haubtman 35) betrefendt mainen Brueder, den Strakoniczer Herrn, daß er etlicher Sachen halber wieder mich sich solte beschwöret haben. Main lieber Herr Ohem! Ich wil mit mier selbst nit gerecht sein; aber wan ihrs werdet erkennen, daß ich dieser Stelle ersieht man, dass der vorliegende Brief innerhalb der ersten Woche nach dem darin erzählten Vorfalle, d. i. an einem der Tage vom 1. bis zum 6. Juni 1524, verfasst worden ist. 32) Anna, Tochter Zdeněk Leos von Rožmital und Gemahlin Adams von Neuhaus. 33) Wilhelm von Ilburg auf Ronow. 34) D. i. am 27. November 1524. 35) Wenzel Špulíř von Jiter.
Strana 220
2 220 Von d. Heinrich v. Rosenberg. ihme Vnrecht bin, so wil ich von euch gerechtfertiget sein. Datum Cru- mau, feria 2. post Leonhardi, anno 1524.“ 36) [pag. 214] Diese Herren vnndt Freundt ohne Zweiffel auf solch briefllichs Ersuechen daß sie zue dem Herrn komen vnndt ihne mit ihrem Rath nit verlassen haben. Melchior Last ist von Hanusch Pachnberger von Borowa, seinem Ohem, dem Herrn Hainrich von Rosenberg zue Diensten gegeben worden im 1524. Jahr. 1524. Der Mikulasch, alter Canczler,37) ain Burger zue Sobislau. 1524. Vlrich von Mezneho, ain Diener deß Hauses. Mikulasch von Wizowicz, ain Diener deß Hauß Rosenberg. Anno domini 1525 an den Wallen vnndt Pastaien in Wittingau wardt stark gearbaitet, vnndt damallen auch der Tham gemacht wardt bey dem Boschidliczer Thor, darauf man zue dem Neuen Hof pflegt gehen; dan es war alda alleß Gemöß gewesen, vndt man vber aine Wier hinüber gehen, die Erdt oder Chum fieren müessen vndt deß Tags den Arbeitern geczalt zue 5 gr. meißn. Seidt der Zeit hat sichs vill vmb Wittingau herum ver- änderet. Anno domini 1525 der Cztibor von Drachowa, der Zeit Haubtman in Wittingau, zeugte an dem Herrn Regierenden, wie daß der Herr Pur- 39) daß er sich kraf 38) komen sey den Montag nach Pauli Bekherung, ainfiere, in Wittingau, vnndt wil weiter alß ainen oder 2 Tag verziehen, vnndt von dannen daß er auf Camnicz raisen vnndt sich auch ainfieren will, welches der Herr Hanusch 40) alß ain freues vndt vnuerwiertes Guet vmb der Gelegenhait zue seinen Herrschafften erst vor ainem Jahr ge� kaufft hatte, aber wegen deß Lewen vnndt anderer seiner Feündten, daß zue ihme die minderen Officierer geschigt wurden, nit erhalten konnen; dan der Herr Lew, wo er gemögt, dem Herrn alles zum Drucz gethan. Diese Ainfierung wolte er thuen wegen versessener Steüer; aber der Herr Regierende wollte sie auß genuegsamb billichen Vrsachen nit abfieren. Weiß nit, wodurch die Sach lecztlich erfolgt vndt den Fortgang gewonnen; dan es befindet sich, daß auch vber den Herrn Stökhbrief seindt ergangen dem Lewen zuewillen. Jedoch ist solche Ainfierung nit geschehen, dan der Herr den Purkraffen zue sich nach Cromau beschigt vndt alda ihn befridigt hatte. Dieß Jahr seindt die Wassergraben auf denen Modriczer Wiesen gemacht vndt der Tham selbigen Teuchts erhöhet worden, darauf vber 700 "P Vncosten gegangen. 41) Derselbigen Zeit ist der alte Canczler Wenczl von Rowneho, welcher 36) D. i. am 7. November 1524. 37) Nikolaus von Milikow. Zdeněk Leo von Rožmital. 39) D. i. am 30. Jänner 1525. 40) Ohne Zweifel Johann von Leskowitz auf Kamenitz. 41) Dieser Teich, gegenwärtig „Alt-Wdowetz“ genannt, liegt bei dem Dorfe Alt-Lam, nordöstlich von Wittingau. Die Brüder Peter IV. und Ulrich III. von Rosenberg hatten ihn sammt den umliegenden Wiesen und Wäldern am 10. Au- 38)
2 220 Von d. Heinrich v. Rosenberg. ihme Vnrecht bin, so wil ich von euch gerechtfertiget sein. Datum Cru- mau, feria 2. post Leonhardi, anno 1524.“ 36) [pag. 214] Diese Herren vnndt Freundt ohne Zweiffel auf solch briefllichs Ersuechen daß sie zue dem Herrn komen vnndt ihne mit ihrem Rath nit verlassen haben. Melchior Last ist von Hanusch Pachnberger von Borowa, seinem Ohem, dem Herrn Hainrich von Rosenberg zue Diensten gegeben worden im 1524. Jahr. 1524. Der Mikulasch, alter Canczler,37) ain Burger zue Sobislau. 1524. Vlrich von Mezneho, ain Diener deß Hauses. Mikulasch von Wizowicz, ain Diener deß Hauß Rosenberg. Anno domini 1525 an den Wallen vnndt Pastaien in Wittingau wardt stark gearbaitet, vnndt damallen auch der Tham gemacht wardt bey dem Boschidliczer Thor, darauf man zue dem Neuen Hof pflegt gehen; dan es war alda alleß Gemöß gewesen, vndt man vber aine Wier hinüber gehen, die Erdt oder Chum fieren müessen vndt deß Tags den Arbeitern geczalt zue 5 gr. meißn. Seidt der Zeit hat sichs vill vmb Wittingau herum ver- änderet. Anno domini 1525 der Cztibor von Drachowa, der Zeit Haubtman in Wittingau, zeugte an dem Herrn Regierenden, wie daß der Herr Pur- 39) daß er sich kraf 38) komen sey den Montag nach Pauli Bekherung, ainfiere, in Wittingau, vnndt wil weiter alß ainen oder 2 Tag verziehen, vnndt von dannen daß er auf Camnicz raisen vnndt sich auch ainfieren will, welches der Herr Hanusch 40) alß ain freues vndt vnuerwiertes Guet vmb der Gelegenhait zue seinen Herrschafften erst vor ainem Jahr ge� kaufft hatte, aber wegen deß Lewen vnndt anderer seiner Feündten, daß zue ihme die minderen Officierer geschigt wurden, nit erhalten konnen; dan der Herr Lew, wo er gemögt, dem Herrn alles zum Drucz gethan. Diese Ainfierung wolte er thuen wegen versessener Steüer; aber der Herr Regierende wollte sie auß genuegsamb billichen Vrsachen nit abfieren. Weiß nit, wodurch die Sach lecztlich erfolgt vndt den Fortgang gewonnen; dan es befindet sich, daß auch vber den Herrn Stökhbrief seindt ergangen dem Lewen zuewillen. Jedoch ist solche Ainfierung nit geschehen, dan der Herr den Purkraffen zue sich nach Cromau beschigt vndt alda ihn befridigt hatte. Dieß Jahr seindt die Wassergraben auf denen Modriczer Wiesen gemacht vndt der Tham selbigen Teuchts erhöhet worden, darauf vber 700 "P Vncosten gegangen. 41) Derselbigen Zeit ist der alte Canczler Wenczl von Rowneho, welcher 36) D. i. am 7. November 1524. 37) Nikolaus von Milikow. Zdeněk Leo von Rožmital. 39) D. i. am 30. Jänner 1525. 40) Ohne Zweifel Johann von Leskowitz auf Kamenitz. 41) Dieser Teich, gegenwärtig „Alt-Wdowetz“ genannt, liegt bei dem Dorfe Alt-Lam, nordöstlich von Wittingau. Die Brüder Peter IV. und Ulrich III. von Rosenberg hatten ihn sammt den umliegenden Wiesen und Wäldern am 10. Au- 38)
Strana 221
1493—1528. 221 geholffen die Spaltung dem alten Herrn vndt dem Herrn Strakonizer an� zuespinnen, von dem Herrn Hainrichen, Gubernierenden, in die Gefengnuß gethan, vnndt zug ihm alß sein Guet ain, vndt das von rechtswegen; dan den Dienern gebieret besser, zuer Ainigkait zwischen den Freundten fieren, alß zuer Spaltung oder Schaidung. Er wardt nit endtlassen, solang der Herr Hainrich lebete; aber nach seinem Todt ist er wieder zue seinem Berueff vnndt Ehr restituirt vndt gestallet worden. Nit lang hernach namb er Vrlaub vndt wohnete zue Behmisch-Budweiß. [pag. 215] Der Herr Regierende hat fill der rittermassigen Diener aufgenomen vndt ihnen auf ihre Pferdt die Besoldung geczalt. Vnndt weillen er wegen seiner Feunden sich in Acht genommen, liesse er ihme nit tauren grosse Vncosten; dan sie rumorierten allwege wieder ihn sehr vnndt die Craiß aufmanen wollten, dan sie selbsten wieder ihme nichts außrichten kondten, dan er ihnen zue starg wardt. Christophorus, Abbas zue Hohenfurt, 1525. Dieser Zeit die Netoliczer breüten stark Weiß- vndt Gerstenbier, begerten an dem Herrn Gubernierenden, daß er allem dem beurischen Volkh in allen Dorffern, wo sie zue Abbruch ihrer burgerlichen Nahrung das Bier breuen, verbieten vndt verwehren wolle. Der Herr Hannß von Michnicz, Purkraf zue Graczen. Des 1524. Jahrs hat man ain Zehendt Hennen fur 4 Butschandl verraitet. Der Ambrosi Holczsparer von Hohstain, deß Cromauischen Berg maistersambts Verwalter, 1524. 42) 1524. Deß Herrn Hannsen Canczler wardt der Mikulaß von Hochstain. Dieß Jahrs ist das grosse Sternberger Stuk, deßen Nahme wardt Leo, ist sambt den Kuglen von dem Schloß Bechin auf Cromau gebracht worden. Der Metelsky 43) wardt auf dieser Reiß; ist Zebrung vnndt Costen aufgangen auf diese Fuhr 35 fP 26 gr. 2 d. meißn. Gubernante domino Henrico wardt Abbt Georgiuß 44) im Closter Guldencron, 1525. Cristoff, 45) Abbt im Closter Hohenfurt, 1524. Ztibor Drachowsky, der Zeit Haubtmann in Wittingau. Anno domini 1525. Der Herr Hainrich wonte auf dem Schloß zue Sobislau vnndt hatte bei sich an dem Fastnachtsontag 46) vill der Herren- vndt Ritterßgeste, welche er zue sich auf die Fastnacht geladen, die sich gust 1506 von Litwin von Todně erkauft. (Codex diplom. Rosenbergicus im Ar- chive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XVI. u. ff.) 42) Dieses Amt verwaltete Ambrosius Holzsparer bis zum 20. November 1526. (Codex diplom. Rosenberg. im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CLXXXIX.). 43) Wenzel Metelsky von Feldorf, ein Ministeriale der Rosenberger. 44) Georg Steinhäufel (1493—1522). 45) Christophorus Knoll (1506—1528). 46) D. i. am 26. Februar 1525.
1493—1528. 221 geholffen die Spaltung dem alten Herrn vndt dem Herrn Strakonizer an� zuespinnen, von dem Herrn Hainrichen, Gubernierenden, in die Gefengnuß gethan, vnndt zug ihm alß sein Guet ain, vndt das von rechtswegen; dan den Dienern gebieret besser, zuer Ainigkait zwischen den Freundten fieren, alß zuer Spaltung oder Schaidung. Er wardt nit endtlassen, solang der Herr Hainrich lebete; aber nach seinem Todt ist er wieder zue seinem Berueff vnndt Ehr restituirt vndt gestallet worden. Nit lang hernach namb er Vrlaub vndt wohnete zue Behmisch-Budweiß. [pag. 215] Der Herr Regierende hat fill der rittermassigen Diener aufgenomen vndt ihnen auf ihre Pferdt die Besoldung geczalt. Vnndt weillen er wegen seiner Feunden sich in Acht genommen, liesse er ihme nit tauren grosse Vncosten; dan sie rumorierten allwege wieder ihn sehr vnndt die Craiß aufmanen wollten, dan sie selbsten wieder ihme nichts außrichten kondten, dan er ihnen zue starg wardt. Christophorus, Abbas zue Hohenfurt, 1525. Dieser Zeit die Netoliczer breüten stark Weiß- vndt Gerstenbier, begerten an dem Herrn Gubernierenden, daß er allem dem beurischen Volkh in allen Dorffern, wo sie zue Abbruch ihrer burgerlichen Nahrung das Bier breuen, verbieten vndt verwehren wolle. Der Herr Hannß von Michnicz, Purkraf zue Graczen. Des 1524. Jahrs hat man ain Zehendt Hennen fur 4 Butschandl verraitet. Der Ambrosi Holczsparer von Hohstain, deß Cromauischen Berg maistersambts Verwalter, 1524. 42) 1524. Deß Herrn Hannsen Canczler wardt der Mikulaß von Hochstain. Dieß Jahrs ist das grosse Sternberger Stuk, deßen Nahme wardt Leo, ist sambt den Kuglen von dem Schloß Bechin auf Cromau gebracht worden. Der Metelsky 43) wardt auf dieser Reiß; ist Zebrung vnndt Costen aufgangen auf diese Fuhr 35 fP 26 gr. 2 d. meißn. Gubernante domino Henrico wardt Abbt Georgiuß 44) im Closter Guldencron, 1525. Cristoff, 45) Abbt im Closter Hohenfurt, 1524. Ztibor Drachowsky, der Zeit Haubtmann in Wittingau. Anno domini 1525. Der Herr Hainrich wonte auf dem Schloß zue Sobislau vnndt hatte bei sich an dem Fastnachtsontag 46) vill der Herren- vndt Ritterßgeste, welche er zue sich auf die Fastnacht geladen, die sich gust 1506 von Litwin von Todně erkauft. (Codex diplom. Rosenbergicus im Ar- chive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. XVI. u. ff.) 42) Dieses Amt verwaltete Ambrosius Holzsparer bis zum 20. November 1526. (Codex diplom. Rosenberg. im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CLXXXIX.). 43) Wenzel Metelsky von Feldorf, ein Ministeriale der Rosenberger. 44) Georg Steinhäufel (1493—1522). 45) Christophorus Knoll (1506—1528). 46) D. i. am 26. Februar 1525.
Strana 222
222 222 Von d. Heinrich v. Rosenberg auch haben finden lassen vndt die Fastnacht ihme verczeren geholffen, dan er wieder den Lewen Freundt bedorffte. Hainrich von Mladiegowicz, Purkraf zue Helffenburg, auch sein Sohn, der Peter. Vlrich Pauser von Michnicz, Purkraf zue Graczen. Hannß Hartmaniczky, Haubtman in Prachaticz. Anno domini 1525. Die Ainsidler im Hairaffel haben angefangen auß dem Grundt ihre Khierchen zue bauen; vnndt alß sie den Derlag nit gehabt, die fortzueerhohen, santen sie auß ihnen Personnen, daß sie Hülff begeren von den Clöstern vndt anderen Prelaten, auch von Wellt- lichen. Welche, al3 sie nit wenig Gelts außgebetten, brachten sie die Khierchen in die rechte Höch; vnndt doch kaum bedegt vnndt verfertigt wardt. 47) Der Zeit wardt Abbt deß Wittingauer Closters Joannes. 48) Von den Bauren in dem Dorf Suchodoll, bosen Bueben, schriebe an den Herrn Hainrich der Haubtmann in Wittingau also : [pag. 216] „Mein gnediger Herr! Eur Gn. wollen vernemmen, daß der Jacob, deß Saillers Sohn in Wittingau, sich zue ainem Pfaffen ge- macht, vndt ihr zwene Kherl von Suchodol haben ihme die Platen ge- macht, vnndt er alda zue Suchodol hat zwaimal die Meß gehalten. Thue E. Gn. zue wissen, daß ich ihn in Thurn hab seczen lassen sambt den Bauren, welche ihn gewaicht haben. Waß Eur Gn. damit werden befelhen zue thun, stelle ichs E. Gn. haimb; dan dieser Pfaf vnndt diese Leuth haben nit aine klaine, sondern aine grosse Sach gethan. Mag auch zue kainem Gueten fur sie nit intercedieren. Geben auf Wittingau, Freitag, am h. Dreykonigentag deß 1525. Jahrs. 49) Den ainen Bauren haist man Herschman vndt den anderen Wenczl Cztibor von Drachowa. Kozinuow. Sebastian von Thommendorf, Doctor Medicinae, 1525. Andreas Wink, Doctor Medicinae von Paßau, ist vmb den Dienst gestandten nach Absterben deß3 Sebastiani, 1526. 1525. Wilhelm Raußvon Lipoua, 50) ain Diener vnndt Veldthaubt- man deß Herrn von Rosenberg. Mikulasch Wogkowsky, ain Diener deß Hauß Rosenberg, 1526. Ist auch angeordnet durch alle die Herrschafften, daß man Ristung habe. Desselbigen Jahrs betraffe sich, daß die Militschiner begerten ainen Pfaffen vndter zwaierley Gestalt durch Furbit der Herren Taboriter zue haben. Vndt haben es an dem Herrn Hainrich, ihrer Obrigkait, erhalten, 47) Da die Kirche in Heuraffel sammt den in ihr vorhandenen Altären am 3. und 4. Mai 1523 von dem Weihbischofe Bernhard von Lyban, Cooperator des Pfalzgrafen Ernest, Administrators des Passauer Bisthums, geweiht worden ist, so muss sie schon damals zum grössten Theile ausgebaut gewesen sein. [Notizen- blatt, II. (1852), S. 240). 48) Johann III. (1518—1538). 49) D. i. am 6. Jänner 1525. 50) Wilhelm Rous von Lippen (Lipno bei Postelberg).
222 222 Von d. Heinrich v. Rosenberg auch haben finden lassen vndt die Fastnacht ihme verczeren geholffen, dan er wieder den Lewen Freundt bedorffte. Hainrich von Mladiegowicz, Purkraf zue Helffenburg, auch sein Sohn, der Peter. Vlrich Pauser von Michnicz, Purkraf zue Graczen. Hannß Hartmaniczky, Haubtman in Prachaticz. Anno domini 1525. Die Ainsidler im Hairaffel haben angefangen auß dem Grundt ihre Khierchen zue bauen; vnndt alß sie den Derlag nit gehabt, die fortzueerhohen, santen sie auß ihnen Personnen, daß sie Hülff begeren von den Clöstern vndt anderen Prelaten, auch von Wellt- lichen. Welche, al3 sie nit wenig Gelts außgebetten, brachten sie die Khierchen in die rechte Höch; vnndt doch kaum bedegt vnndt verfertigt wardt. 47) Der Zeit wardt Abbt deß Wittingauer Closters Joannes. 48) Von den Bauren in dem Dorf Suchodoll, bosen Bueben, schriebe an den Herrn Hainrich der Haubtmann in Wittingau also : [pag. 216] „Mein gnediger Herr! Eur Gn. wollen vernemmen, daß der Jacob, deß Saillers Sohn in Wittingau, sich zue ainem Pfaffen ge- macht, vndt ihr zwene Kherl von Suchodol haben ihme die Platen ge- macht, vnndt er alda zue Suchodol hat zwaimal die Meß gehalten. Thue E. Gn. zue wissen, daß ich ihn in Thurn hab seczen lassen sambt den Bauren, welche ihn gewaicht haben. Waß Eur Gn. damit werden befelhen zue thun, stelle ichs E. Gn. haimb; dan dieser Pfaf vnndt diese Leuth haben nit aine klaine, sondern aine grosse Sach gethan. Mag auch zue kainem Gueten fur sie nit intercedieren. Geben auf Wittingau, Freitag, am h. Dreykonigentag deß 1525. Jahrs. 49) Den ainen Bauren haist man Herschman vndt den anderen Wenczl Cztibor von Drachowa. Kozinuow. Sebastian von Thommendorf, Doctor Medicinae, 1525. Andreas Wink, Doctor Medicinae von Paßau, ist vmb den Dienst gestandten nach Absterben deß3 Sebastiani, 1526. 1525. Wilhelm Raußvon Lipoua, 50) ain Diener vnndt Veldthaubt- man deß Herrn von Rosenberg. Mikulasch Wogkowsky, ain Diener deß Hauß Rosenberg, 1526. Ist auch angeordnet durch alle die Herrschafften, daß man Ristung habe. Desselbigen Jahrs betraffe sich, daß die Militschiner begerten ainen Pfaffen vndter zwaierley Gestalt durch Furbit der Herren Taboriter zue haben. Vndt haben es an dem Herrn Hainrich, ihrer Obrigkait, erhalten, 47) Da die Kirche in Heuraffel sammt den in ihr vorhandenen Altären am 3. und 4. Mai 1523 von dem Weihbischofe Bernhard von Lyban, Cooperator des Pfalzgrafen Ernest, Administrators des Passauer Bisthums, geweiht worden ist, so muss sie schon damals zum grössten Theile ausgebaut gewesen sein. [Notizen- blatt, II. (1852), S. 240). 48) Johann III. (1518—1538). 49) D. i. am 6. Jänner 1525. 50) Wilhelm Rous von Lippen (Lipno bei Postelberg).
Strana 223
1518—1538. 223 daß ihnen ain Pfaf vndter zwaierley Gestalt wardt gegeben. Aber dieser Pfaff alsobaldt anfangs sich vbel verhalten; dan er von dennen Militschinern vnndt anderer Orten auß den Khierchen die Khierchenclainodien genommen vndt auf maiste, alß er gekhondt, sich aingeschuldingt vndt damit endtfaren. Den man zue Brandeiß erdabt, gefangen genommen vndt auf Sobislau ge- bracht. Alda alß er an der strengen Frag befragt wardt, befande sich, daß er kain Briesster war, aber anderstwo grosse Schaden zuegefuegt. Vndter anderem dem Herrn von Pernstain ist er mit 200 f" endtfaren, von der Tepl auß dem Closter ist er endtgangen vndt mit weggenommen an Klainodien fur 2 oder 3000 f. wehrt. Die Khechin, so er bey sich gehabt, die wusste wol von seiner Sselmerey vndt selbst auch vill Schelm- stuk verýbet, den Leuten vorgeben, den Magden vorgemacht, daß sie nit schwanger werden. 51) Dahero auß Befellich deß Herrn Gubernierenden seindt sie beede verbrendt worden. War selbiger Zeit Haubtman zue So� bislau der Wenczl Spulirsch von Gitter. Ihr verlasseneß Guet ist in deß Herrn Cammer genommen worden. Anno domini 1526 war Canczler der Rosenberger Niclaß von Mi- likowa 52) vnndt seine Wohnung gehabt in Cromau. [pag. 217] Es geschach, daß ain Prediger in Cromau, nahmenß Jo- annes, in aine bedagte friedsambe Matron Rittersstandts, mit Nahmen Margareten, sich verliebt hatte vndt öffter bey ihr gewesen. Welche da ainen klainen Kropf am Halß gehabt, mit seinem Rath vndt in seiner Gegenwardt liesse sie ihr solchen Krop aufhauen, daß doch dauon, daß sie es (sic) gehabt, wenig der Leuth wüssten. Ist aber ihr gar vbel ge- rathen, daß sie alsobaldt nach dem Straich in Anmacht gefallen vnndt, die Seel außgelassen, in seinen Handten, der ihr die leczte Olung gegeben, starbe. Er grämet sich deßwegen vnndt verließ seinen Beruef, ist in der Stat herumb alß von Sünnen gegangen, biß nachmall, mit villfeltigen Flue- chen vber ihn von der Verstorbenen Freundten beladen, nam name (sic) fur sich aine Reiß vmb Erlangen solcher vorwicziger Sündt Endtlassung vndt Vergebung nach Rom. Also geschiecht, wan die Briesster, welche die die (sic) Seelen sollen heillen, sich fur Leibesarczt vndterstehen vndt nit ainen bex warmer Gestalt zum Abraham schikhen. Alß der Herr Hainrich sich mit seinem Volk in Vngern wieder zue Hulff dem Konig, dan er desselbigen Jahrs vor auch beim Konig gewesen wardt, risstete, weillen von der Turken Seiten auf den König grosse Ge- fahr dringete, vnndt alß er mit seinem Volk, Munition, Wagen vnndt allem berait wardt, ist er krankh worden. Vermainte derowegen, wie es auch daran war, seinen Herrn Brueder, den Peter, mit dem Volk fortzueschiken. Aber der Herr Peter solches auß gewissen Vrsachen auf sich nit nemmen konnen. Hat er derowegen dem Herrn obristen Canczler deß Konigreich Behaimb, Herrn Adam von Neuhauß, seinem lieben Schwagern, alleß das Volk vollig vndt crefftig beuolhen vndt, daß der Herr Hannß Leßkowiczer 51) Über den letzten Worten befindet sich die gleichzeitige Correctur „dass sie nit Kinder dragen sollen." 52) Das Amt eines Rosenberg'schen Kanzlers hatte derselbe vor dem Jahre 1523 verwaltet.
1518—1538. 223 daß ihnen ain Pfaf vndter zwaierley Gestalt wardt gegeben. Aber dieser Pfaff alsobaldt anfangs sich vbel verhalten; dan er von dennen Militschinern vnndt anderer Orten auß den Khierchen die Khierchenclainodien genommen vndt auf maiste, alß er gekhondt, sich aingeschuldingt vndt damit endtfaren. Den man zue Brandeiß erdabt, gefangen genommen vndt auf Sobislau ge- bracht. Alda alß er an der strengen Frag befragt wardt, befande sich, daß er kain Briesster war, aber anderstwo grosse Schaden zuegefuegt. Vndter anderem dem Herrn von Pernstain ist er mit 200 f" endtfaren, von der Tepl auß dem Closter ist er endtgangen vndt mit weggenommen an Klainodien fur 2 oder 3000 f. wehrt. Die Khechin, so er bey sich gehabt, die wusste wol von seiner Sselmerey vndt selbst auch vill Schelm- stuk verýbet, den Leuten vorgeben, den Magden vorgemacht, daß sie nit schwanger werden. 51) Dahero auß Befellich deß Herrn Gubernierenden seindt sie beede verbrendt worden. War selbiger Zeit Haubtman zue So� bislau der Wenczl Spulirsch von Gitter. Ihr verlasseneß Guet ist in deß Herrn Cammer genommen worden. Anno domini 1526 war Canczler der Rosenberger Niclaß von Mi- likowa 52) vnndt seine Wohnung gehabt in Cromau. [pag. 217] Es geschach, daß ain Prediger in Cromau, nahmenß Jo- annes, in aine bedagte friedsambe Matron Rittersstandts, mit Nahmen Margareten, sich verliebt hatte vndt öffter bey ihr gewesen. Welche da ainen klainen Kropf am Halß gehabt, mit seinem Rath vndt in seiner Gegenwardt liesse sie ihr solchen Krop aufhauen, daß doch dauon, daß sie es (sic) gehabt, wenig der Leuth wüssten. Ist aber ihr gar vbel ge- rathen, daß sie alsobaldt nach dem Straich in Anmacht gefallen vnndt, die Seel außgelassen, in seinen Handten, der ihr die leczte Olung gegeben, starbe. Er grämet sich deßwegen vnndt verließ seinen Beruef, ist in der Stat herumb alß von Sünnen gegangen, biß nachmall, mit villfeltigen Flue- chen vber ihn von der Verstorbenen Freundten beladen, nam name (sic) fur sich aine Reiß vmb Erlangen solcher vorwicziger Sündt Endtlassung vndt Vergebung nach Rom. Also geschiecht, wan die Briesster, welche die die (sic) Seelen sollen heillen, sich fur Leibesarczt vndterstehen vndt nit ainen bex warmer Gestalt zum Abraham schikhen. Alß der Herr Hainrich sich mit seinem Volk in Vngern wieder zue Hulff dem Konig, dan er desselbigen Jahrs vor auch beim Konig gewesen wardt, risstete, weillen von der Turken Seiten auf den König grosse Ge- fahr dringete, vnndt alß er mit seinem Volk, Munition, Wagen vnndt allem berait wardt, ist er krankh worden. Vermainte derowegen, wie es auch daran war, seinen Herrn Brueder, den Peter, mit dem Volk fortzueschiken. Aber der Herr Peter solches auß gewissen Vrsachen auf sich nit nemmen konnen. Hat er derowegen dem Herrn obristen Canczler deß Konigreich Behaimb, Herrn Adam von Neuhauß, seinem lieben Schwagern, alleß das Volk vollig vndt crefftig beuolhen vndt, daß der Herr Hannß Leßkowiczer 51) Über den letzten Worten befindet sich die gleichzeitige Correctur „dass sie nit Kinder dragen sollen." 52) Das Amt eines Rosenberg'schen Kanzlers hatte derselbe vor dem Jahre 1523 verwaltet.
Strana 224
224 Von d. Johann v. Rosenberg. ihr obrister Haubtman werde, verordnet, iedoch daß er sich nach dem Herrn von Neuhauß richten sollte. Es war deß Volkhs zue Roß woll außgestaffierter vndt gemuntierter, so der Herr Regierende geschigt hatte, 200 Pferdt, die er vorhero auf Wien, alda sie deß Herrn von Neuhauß erwarten sollten, geschigt. Der Erczherczog hat auf Begeren deß Herrn Regierenden, daß sie durch sein Landt ziehen vnndt zue Wien sich aufhalten möchten, verwilligt. Selberst aber der Herr Hainrich reiste in die Cur in das Closter Zwetl, dan er sehr krank war an der Geschwulst der Schoß oder Festiculis, wie man aigentlich nennet, an deß Sammenß Gliedern. Er wollte ihme solche Ge- schwulst lassen aufhauen; aber der Herr Neuhauser ihme bitlich solches wiederrathen, daß ers nit thue. 53) Alda in Zwetl, ob nun an der, oder aber an ainer anderen Krankhait, ist er den Freitag nach Marie Himmel- fart, zue Nachts zwischen der 10. vndt 11. der Vhren, sonsten den 17. Tag Augusti, gestorben. Sein Leichnam ist in dem Hohenfuerter 54) Closster begraben. [pag. 218] Von dem Herrn Johann Strakoniczer von Ro- senberg. Der Herr Johann ist geboren im anno 1434, den 21. Monats 55) Auß seiner Jungenhait ist er erzogen bey dem Herrn Joann 53) Siehe den Brief Adams von Neuhaus an Heinrich von Rosenberg (ddto. Neuhaus, 21. Juli 1526) im Archiv Český, XII, S. 109. In demselben wird die Krankheit des Rosenbergers „voteklina vajec“ genannt. 54) Glossator I: Henricus gubernator † 1520 (sic), XVII. Augusti, Zwetlae, siquidem exercitus tum pro Ludovico rege in Vngariam deducebatur. — Bei Bře- zan, Rosenberské kroniky kr. a summovnj wýtah, S. 82, wird irrthümlich der 18. August 1526 als Todestag Heinrichs von Rosenberg bezeichnet. — Die Hausfrau des Rosenbergers, Anna von Neuhaus, schied erst nach dem 23. Juni 1564 aus dem Leben. Das Testament, das sie an diesem Tage in Neuhaus ausstellen liess, enthält folgende Bestimmungen: 1. Setzte sie ihre beiden Nichten Ursula und Magdalena von Neuhaus zu Erbinnen ihrer ganzen beweglichen und unbeweglichen Habe ein und stellte dieselben unter die Vormundschaft des Joachim von Neu- haus, Oberstkanzlers des Königreiches Böhmen. 2. Nach dem Tode der Erbinnen sollten die Einkünfte von den beiden Rosenberg'schen Dörfern Malschitz und Lom bei Tabor, auf welchen ein Theil ihres Heiratsgutes versichert gewesen ist, dem Spitale des hl. Johann des Täufers in Neuhaus, 1000 Schock Meissener Groschen dem Zacharias von Neuhaus auf Teltsch, 2000 Schock Meissener Groschen der Elisabeth von Neuhaus, Gemahlin des Diwisch Slawata, 1000 Schock Meissener Groschen der Anna von Rosenberg, Gemahlin Joachims von Neuhaus, und der etwaige Rest der Hinterlassenschaft dem Joachim von Neuhaus zufallen. (Aus dem Original im Statthaltereiarchive zu Prag.) 55) Hier liegt unzweifelhaft ein Fehler vor. Das richtige Datum ist wohl jenes, welches sich bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah. S. 78, an- gegeben findet, nämlich der 24. November 1484. — Glossator I: Error! 1484. 9bris.
224 Von d. Johann v. Rosenberg. ihr obrister Haubtman werde, verordnet, iedoch daß er sich nach dem Herrn von Neuhauß richten sollte. Es war deß Volkhs zue Roß woll außgestaffierter vndt gemuntierter, so der Herr Regierende geschigt hatte, 200 Pferdt, die er vorhero auf Wien, alda sie deß Herrn von Neuhauß erwarten sollten, geschigt. Der Erczherczog hat auf Begeren deß Herrn Regierenden, daß sie durch sein Landt ziehen vnndt zue Wien sich aufhalten möchten, verwilligt. Selberst aber der Herr Hainrich reiste in die Cur in das Closter Zwetl, dan er sehr krank war an der Geschwulst der Schoß oder Festiculis, wie man aigentlich nennet, an deß Sammenß Gliedern. Er wollte ihme solche Ge- schwulst lassen aufhauen; aber der Herr Neuhauser ihme bitlich solches wiederrathen, daß ers nit thue. 53) Alda in Zwetl, ob nun an der, oder aber an ainer anderen Krankhait, ist er den Freitag nach Marie Himmel- fart, zue Nachts zwischen der 10. vndt 11. der Vhren, sonsten den 17. Tag Augusti, gestorben. Sein Leichnam ist in dem Hohenfuerter 54) Closster begraben. [pag. 218] Von dem Herrn Johann Strakoniczer von Ro- senberg. Der Herr Johann ist geboren im anno 1434, den 21. Monats 55) Auß seiner Jungenhait ist er erzogen bey dem Herrn Joann 53) Siehe den Brief Adams von Neuhaus an Heinrich von Rosenberg (ddto. Neuhaus, 21. Juli 1526) im Archiv Český, XII, S. 109. In demselben wird die Krankheit des Rosenbergers „voteklina vajec“ genannt. 54) Glossator I: Henricus gubernator † 1520 (sic), XVII. Augusti, Zwetlae, siquidem exercitus tum pro Ludovico rege in Vngariam deducebatur. — Bei Bře- zan, Rosenberské kroniky kr. a summovnj wýtah, S. 82, wird irrthümlich der 18. August 1526 als Todestag Heinrichs von Rosenberg bezeichnet. — Die Hausfrau des Rosenbergers, Anna von Neuhaus, schied erst nach dem 23. Juni 1564 aus dem Leben. Das Testament, das sie an diesem Tage in Neuhaus ausstellen liess, enthält folgende Bestimmungen: 1. Setzte sie ihre beiden Nichten Ursula und Magdalena von Neuhaus zu Erbinnen ihrer ganzen beweglichen und unbeweglichen Habe ein und stellte dieselben unter die Vormundschaft des Joachim von Neu- haus, Oberstkanzlers des Königreiches Böhmen. 2. Nach dem Tode der Erbinnen sollten die Einkünfte von den beiden Rosenberg'schen Dörfern Malschitz und Lom bei Tabor, auf welchen ein Theil ihres Heiratsgutes versichert gewesen ist, dem Spitale des hl. Johann des Täufers in Neuhaus, 1000 Schock Meissener Groschen dem Zacharias von Neuhaus auf Teltsch, 2000 Schock Meissener Groschen der Elisabeth von Neuhaus, Gemahlin des Diwisch Slawata, 1000 Schock Meissener Groschen der Anna von Rosenberg, Gemahlin Joachims von Neuhaus, und der etwaige Rest der Hinterlassenschaft dem Joachim von Neuhaus zufallen. (Aus dem Original im Statthaltereiarchive zu Prag.) 55) Hier liegt unzweifelhaft ein Fehler vor. Das richtige Datum ist wohl jenes, welches sich bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah. S. 78, an- gegeben findet, nämlich der 24. November 1484. — Glossator I: Error! 1484. 9bris.
Strana 225
1484—1564. 225 von Schwamberg, Maister des behmischen Priorats in Strakonicz, massen er dann sich auch in den Orden begeben vndt nach ihme das Ambt er- halten. Der alte Herr Peter, Regierender, verschriebe ihme die Husineczker vndt Sablater Herrschafft, alßbaldt er von dem Orden angenommen vndt für ainen Exspectanten erwellet wardt, daß ist im 1506. Jahr. Verschriebe sich auch, daß er mit der Versorg wil zuefrieden vndt content sein. Al6 nun der Strakoniczer Herr deß Herrn von Rosenberg Lieb zue ihme vnndt dem Orden vernommen vnndt vermörgte sein Abnemmen durch das Alter vnndt öfftere Krankhaiten, deß anderen Jahrs, das ist 1507, den 9. Martij, dratte er ihme Herrn Johanni das Ambt vollig ab vnndt er- welte ihme rhuige Tage. 56) Vnndt alß er Craiczherr auf Strakonicz worden, ist er vmb daß Frome vndt Besste deß Ordens gestanden vnndt die Herrschafft erweitert, wie er dan im anno domini 1510 mit grosser Sorgfeltigkait daß Woliner Guet angehalten außzuelesen vnndt auch darczue gebracht, 57) wie in- gleichen er andere Verwürrungen befriedigte vnndt dem Orden angelegene Gueter erkauffen sich alles Fleisses bemhuete. Mit dem Herrn Lewen, da- mit das Ploskowiczer Guet mit 3025 fP gr. behm. von ihme wieder dem Orden möchte außgeleset werden, sich vergliechen im anno 1515. Im anno 1522 mit dem Herrn Hainrich, anderst Albrecht von Kolobrat vnndt auf Krakowicz, damit das Dorf Pochwalow dem Orden außgeleset wurdt mit 420 fl gr. behm., sich beredet. Vmb Strakonicz herum zuuor im 1521. Jahr im Frueling mit Rath deß Herrn Vettern fienge er an die Statmaueren zue machen lassen. Vndt alß der Herr Peter, Regierender, zue solcher Arbait Anfang sich nach Strakonicz nit verfuegen möchte, erbatte er den Herrn Spanowsky, 58) daß er sich dahin verfuegen vndt mit seinem Rath dem Herrn Hannsen, wie die Statmauren gehen solten, bey- wohnen wolte. Darczue der Herr Heralt Kawka von Stieknie 59) mit ainem ganczen Offen Khalchs zue diesen Statmauren verhülflich wardt auf diese Weiß: wo der Offen gancz sey, daß er Herr Johann wieder ainen ganczen Offen restituire ; wo aber etwaß dauon kommen sey, so daß manß zuber- weiß von ihme kauffe. Wegen deß Schloß vnndt Herrschafft Milberg in Osterreich, welcheß in Kriegsleuffen von dem Orden kommen vnndt der Herr Petr vndt Hannß Mrakschen gehalten, mit ihnen mit Wissen vnndt gewissem Willen deß Kaisers Maximiliani deß I. accordiert, dasselbig außgelest vnndt darein 60) aingefiert zue sein begert im 1517. Jahr. 56) Zum Grossprior der Johanniter wurde Johann von Rosenberg erst am 19. November 1511 befördert. 57) Da die Woliner Herrschaft von jeher ein Eigenthum der Propstei des Prager Domcapitels gewesen, so dürfte dieser Bericht kaum richtig sein. Siehe übrigens auch die zwei Briefe Zdeněk Leos von Rožmital aus dem Jahre 1526 im Archiv český, VIII. S. 294 u. 295. 58) Ulrich Spanowsky von Lissowa auf Zeltsch. 59) Herald Kawka von Řičan auf Stěkna. 60) Siehe den Brief K. Ludwigs II. vom 29. Jänner 1517 im Archiv český, XI. S. 200 u. 201, in welchem K. Maximilian I. ersucht wird, sich ins Mittel zu Rosonberg'sche Chronik. 15
1484—1564. 225 von Schwamberg, Maister des behmischen Priorats in Strakonicz, massen er dann sich auch in den Orden begeben vndt nach ihme das Ambt er- halten. Der alte Herr Peter, Regierender, verschriebe ihme die Husineczker vndt Sablater Herrschafft, alßbaldt er von dem Orden angenommen vndt für ainen Exspectanten erwellet wardt, daß ist im 1506. Jahr. Verschriebe sich auch, daß er mit der Versorg wil zuefrieden vndt content sein. Al6 nun der Strakoniczer Herr deß Herrn von Rosenberg Lieb zue ihme vnndt dem Orden vernommen vnndt vermörgte sein Abnemmen durch das Alter vnndt öfftere Krankhaiten, deß anderen Jahrs, das ist 1507, den 9. Martij, dratte er ihme Herrn Johanni das Ambt vollig ab vnndt er- welte ihme rhuige Tage. 56) Vnndt alß er Craiczherr auf Strakonicz worden, ist er vmb daß Frome vndt Besste deß Ordens gestanden vnndt die Herrschafft erweitert, wie er dan im anno domini 1510 mit grosser Sorgfeltigkait daß Woliner Guet angehalten außzuelesen vnndt auch darczue gebracht, 57) wie in- gleichen er andere Verwürrungen befriedigte vnndt dem Orden angelegene Gueter erkauffen sich alles Fleisses bemhuete. Mit dem Herrn Lewen, da- mit das Ploskowiczer Guet mit 3025 fP gr. behm. von ihme wieder dem Orden möchte außgeleset werden, sich vergliechen im anno 1515. Im anno 1522 mit dem Herrn Hainrich, anderst Albrecht von Kolobrat vnndt auf Krakowicz, damit das Dorf Pochwalow dem Orden außgeleset wurdt mit 420 fl gr. behm., sich beredet. Vmb Strakonicz herum zuuor im 1521. Jahr im Frueling mit Rath deß Herrn Vettern fienge er an die Statmaueren zue machen lassen. Vndt alß der Herr Peter, Regierender, zue solcher Arbait Anfang sich nach Strakonicz nit verfuegen möchte, erbatte er den Herrn Spanowsky, 58) daß er sich dahin verfuegen vndt mit seinem Rath dem Herrn Hannsen, wie die Statmauren gehen solten, bey- wohnen wolte. Darczue der Herr Heralt Kawka von Stieknie 59) mit ainem ganczen Offen Khalchs zue diesen Statmauren verhülflich wardt auf diese Weiß: wo der Offen gancz sey, daß er Herr Johann wieder ainen ganczen Offen restituire ; wo aber etwaß dauon kommen sey, so daß manß zuber- weiß von ihme kauffe. Wegen deß Schloß vnndt Herrschafft Milberg in Osterreich, welcheß in Kriegsleuffen von dem Orden kommen vnndt der Herr Petr vndt Hannß Mrakschen gehalten, mit ihnen mit Wissen vnndt gewissem Willen deß Kaisers Maximiliani deß I. accordiert, dasselbig außgelest vnndt darein 60) aingefiert zue sein begert im 1517. Jahr. 56) Zum Grossprior der Johanniter wurde Johann von Rosenberg erst am 19. November 1511 befördert. 57) Da die Woliner Herrschaft von jeher ein Eigenthum der Propstei des Prager Domcapitels gewesen, so dürfte dieser Bericht kaum richtig sein. Siehe übrigens auch die zwei Briefe Zdeněk Leos von Rožmital aus dem Jahre 1526 im Archiv český, VIII. S. 294 u. 295. 58) Ulrich Spanowsky von Lissowa auf Zeltsch. 59) Herald Kawka von Řičan auf Stěkna. 60) Siehe den Brief K. Ludwigs II. vom 29. Jänner 1517 im Archiv český, XI. S. 200 u. 201, in welchem K. Maximilian I. ersucht wird, sich ins Mittel zu Rosonberg'sche Chronik. 15
Strana 226
226 Von d. Johann v. Rosenberg. [pag. 219] Zue Fromem vnndt Guetem dem Orden in Strakonicz verkauffte er, doch mit Wissen deß Ordenß, den Wasserfluß nammenß Grumet, behmisch Ottawu, ob der Stat Horaschdiowicz fliessendt, ain ge- wiß abgemessen Stukh oder Thaill, dem Herrn Hainrich Schwihowsky von Risenburg vndt auf Rabj für 115 fP gr. behm., darzue er deß Konigs Bewilligung gehabt, auf daß er den Nuczen deß Ordenß beforderen sollte. Wie Herr Hainrich, sein iungster Brueder, starb, gab er es dem Konig Ludowiko mit vndterthaniger Reuerencz zue uernemben vnndt die Regierung deß Rosenbergers Hauß vollig auf sich genommen vndt mit seinen Herren Brüedern, dem Herrn Jobsten vndt Herrn Petr, ain ge- wissen Accord gemacht vndt dem König Ferdinando, sobaldt er erwöllet wardt, fur getreuen Vndterthan vndt Diener sich zuegesprochen vndt ge- schüczt vor dem Feundt zue sein begerete; dan der Herr Lew wieder angefangen, mit ihnen zue rechnen, vnndt darczue fierete, daß die Craißs wieder die Herren von Rosenberg sich auflainen vnndt ihn in ihre Her- schafften ainfieren solten, massen er es offentlich an den Stetten gesuecht. Aber nit ainer auß den Herren, Rittern vndt Stetten, alß sie in Pilsen zuesamenkommen waren, dem Herrn Leben geandtwartet, daß sie nach kainem anderen alß nach dem König sich zue richten vndt auf Ir Mt. allein Befellich oder Geschafft zue Feldt ziehen wollen. Vndt also aber- mallen dem Herrn Leben die Sachen nit fortgehen wollen. 61) Herr Hannß, nachdem er daß Gubernament auf sich genomen, bemhuete er sich auch, daß er die Stölle deß Hauses Rosenberg besiczen möchte. Hät derowegen dem König Ferdinando seine Gerechtigkait, welche ihme von dem Konig Wladislao vber die Oberstölle seindt (sic) gegeben worden, 62) vorgewisen vnndt derbey erhalten zue sein begerendt (sic), welcheß er vnndt auch die Confirmation drüber erlangt. Der Accord, so er mit seinen Bruedern gemacht, wardt ain solicher : „Ich Hanns von Rosenberg, Maister deß behmischen Priorats, der eltister Brueder vnndt gewaltsamer Regierer deß Hauß vndt vnsers Rosen- berger Geschlechts, habe gemacht vnndt crafft dieses Brieffs mache ainen genczlichen vnndt volkomlichen Accord vndt Abrede zwischen denen woll- gebornen Herren, dem Herrn Jobsten vndt Herrn Petr, mainen leiblichen Brüedern, mit ihrem gueten Willen also vndt dieser Gestalt: Auf daß der Herr Jobst, wan mich der Allmechtige von dieser Weldt abforderte, al der eltiste Brueder Verwalter vnndt Regierer vnsers Hauß Rosenberg nach vnseren altershero Gesacz vndt Ordnungen werde. Auch daß ainer ohne dem anderen nit möge, noch Macht habe, auß diesen, wie oben gedacht, ihnen verthaillten Herschafften wegzuegeben, zue verkauffen, zu uerseczen, legen, dass die österreichische Herrschaft Meilberg, um deren Besitz der Johan- niterorden schon seit längerer Zeit mit Peter Mrakesch und Johann Mrakesch von Noskow streite, wieder an den Johanniterorden zurückkomme. e1) Glossator I.: Leo burgrauius conatur urbibus persuadere, ut se milita- riter in bona Rosensium inducant. 62) Gemeint ist hier das im Archiv český, V. S. 474 u. ff., sowie bei Emler, Reliquiae tabul. terrae r. Boh., II. S. 491, abgedruckte Privilegium, welches K. Wladislaw II. den Rosenbergern am 5. Juni 1497 ertheilt hatte.
226 Von d. Johann v. Rosenberg. [pag. 219] Zue Fromem vnndt Guetem dem Orden in Strakonicz verkauffte er, doch mit Wissen deß Ordenß, den Wasserfluß nammenß Grumet, behmisch Ottawu, ob der Stat Horaschdiowicz fliessendt, ain ge- wiß abgemessen Stukh oder Thaill, dem Herrn Hainrich Schwihowsky von Risenburg vndt auf Rabj für 115 fP gr. behm., darzue er deß Konigs Bewilligung gehabt, auf daß er den Nuczen deß Ordenß beforderen sollte. Wie Herr Hainrich, sein iungster Brueder, starb, gab er es dem Konig Ludowiko mit vndterthaniger Reuerencz zue uernemben vnndt die Regierung deß Rosenbergers Hauß vollig auf sich genommen vndt mit seinen Herren Brüedern, dem Herrn Jobsten vndt Herrn Petr, ain ge- wissen Accord gemacht vndt dem König Ferdinando, sobaldt er erwöllet wardt, fur getreuen Vndterthan vndt Diener sich zuegesprochen vndt ge- schüczt vor dem Feundt zue sein begerete; dan der Herr Lew wieder angefangen, mit ihnen zue rechnen, vnndt darczue fierete, daß die Craißs wieder die Herren von Rosenberg sich auflainen vnndt ihn in ihre Her- schafften ainfieren solten, massen er es offentlich an den Stetten gesuecht. Aber nit ainer auß den Herren, Rittern vndt Stetten, alß sie in Pilsen zuesamenkommen waren, dem Herrn Leben geandtwartet, daß sie nach kainem anderen alß nach dem König sich zue richten vndt auf Ir Mt. allein Befellich oder Geschafft zue Feldt ziehen wollen. Vndt also aber- mallen dem Herrn Leben die Sachen nit fortgehen wollen. 61) Herr Hannß, nachdem er daß Gubernament auf sich genomen, bemhuete er sich auch, daß er die Stölle deß Hauses Rosenberg besiczen möchte. Hät derowegen dem König Ferdinando seine Gerechtigkait, welche ihme von dem Konig Wladislao vber die Oberstölle seindt (sic) gegeben worden, 62) vorgewisen vnndt derbey erhalten zue sein begerendt (sic), welcheß er vnndt auch die Confirmation drüber erlangt. Der Accord, so er mit seinen Bruedern gemacht, wardt ain solicher : „Ich Hanns von Rosenberg, Maister deß behmischen Priorats, der eltister Brueder vnndt gewaltsamer Regierer deß Hauß vndt vnsers Rosen- berger Geschlechts, habe gemacht vnndt crafft dieses Brieffs mache ainen genczlichen vnndt volkomlichen Accord vndt Abrede zwischen denen woll- gebornen Herren, dem Herrn Jobsten vndt Herrn Petr, mainen leiblichen Brüedern, mit ihrem gueten Willen also vndt dieser Gestalt: Auf daß der Herr Jobst, wan mich der Allmechtige von dieser Weldt abforderte, al der eltiste Brueder Verwalter vnndt Regierer vnsers Hauß Rosenberg nach vnseren altershero Gesacz vndt Ordnungen werde. Auch daß ainer ohne dem anderen nit möge, noch Macht habe, auß diesen, wie oben gedacht, ihnen verthaillten Herschafften wegzuegeben, zue verkauffen, zu uerseczen, legen, dass die österreichische Herrschaft Meilberg, um deren Besitz der Johan- niterorden schon seit längerer Zeit mit Peter Mrakesch und Johann Mrakesch von Noskow streite, wieder an den Johanniterorden zurückkomme. e1) Glossator I.: Leo burgrauius conatur urbibus persuadere, ut se milita- riter in bona Rosensium inducant. 62) Gemeint ist hier das im Archiv český, V. S. 474 u. ff., sowie bei Emler, Reliquiae tabul. terrae r. Boh., II. S. 491, abgedruckte Privilegium, welches K. Wladislaw II. den Rosenbergern am 5. Juni 1497 ertheilt hatte.
Strana 227
1497—1526. 227 zu uertauschen, weder zu uertestieren oder waß anders Gestallts gancz oder Thaillß zue alienieren; doch wan sie dessen noth hetten, mit Wissen aineß vndt anderen, vndt sonst nit, werden sie es thuen mögen. Vnndt welcher ehender mit Thodt wurdt abgehen, sollen solche nach ihme ver- bliebene Gueter auf den Lebendigen ohne Verkhurczung gancz kommen vndt fallen vndt anderstwo gar nit, massen dan dieß alles mit vnnserer alten Ordnung verwert vnndt vorsorgt. Betreffendt die nachverbliebene [pag. 220] Schulden, die sollen die obbeschriebene Herren Brueder bede mit ainander ainhölig erlaiden vndt verhülflich sein zue abczallen ohne “ 63) — Darneben: „Nachdeme wier von dem Herrn Herrn alle Wiederrede." Peter von Rosenberg Seiner Gnaden seindt beschrieben gewesen, saindt wier verbunden dem wolgebornen Herrn Herrn Johann von Rosenberg Seiner Gnaden mit solchem vndt diesem Obligo vnndt Pflicht, wie hie vnden stehet, vndt anderst nichts: Daß wier also versprochen haben Ir Gnaden in Gegenwart der wolgebornen Herren, deß Herrn Jobsten, Herrn Peter von Rosenberg etc. Ir Gnaden, die Trey vnndt volligen Gehorsamb in Verpflegung der Schlosser, Stetten vnndt Ainkomen Ihr Gn. auf solchen Gestallt: Da nun etwan der Herr Hannß Seine Gn. vnnß ainem andern zue Handen verobligieren oder auß solchem Geliebt endtlassen wolte ohne Gegenwart der Herren Brüeder, deß Herrn Jobsten vnndt Herrn Petern von Rosenberg Ihrer Gn., werden wier in solchem dem Herrn Hannsen nit obligiert, noch schuldig sein zue obedieren vndt zue gehorsamen, sondern werden dem vorigen ersten Geliebt nach vnnß verhalten sollen, vnndt also in allen anderen Occurenczien vndt Fahl, die auf den Herrn Hannsen wie vndt von wannen hero kommen möchten. Imgleichen. wan auch etwaß dergleichen an den Herrn Petr kommen thet, werden wier die vollige Trew vnndt Pflicht dem Herrn Jobsten Seiner Gn. zue thuen vnndt zu erhalten schuldig sein vndt kainem anderen, wie obstehet. Geschehen “ 64) anno domini 1526, Montag nach Egidij. Aber zuuor waren sie durch den Herrn von Neuhauß 65) verglichen gewesen also: „Wolgeborner Herr Herr, main sonders geliebter Herr Ohemb! Eur gueten Gesundt vndt glukliche Wolfahrt vergonnete ich euch gern. Demnach ir mir schreibet, daß ich euch, wo zwischen vnnß ain Vergleich geschehen sey, anzeugen wölle, zweiffelt mir nit, daß nunmehr vnnser Schreiben euch wierdt zuekommen sein, darauß ihr alle Nachricht schöpfen werdet. Bin aber darauf gewesen, euch dauon grundtlicher zue berichten, eher vndt zuuor mier eur Brief zuekomen vndt wier alle Sachen auf ainen Ort ge- macht hatten. Dahero ich damit gesaumet vnndt euch solang dauon nit berichtet. Allso wollet wissen, daß dieß vnser Vergleich, so durch den Herrn von Neuhauß gemacht, sich auf die Theillung erströgt hatte. Aber nunmehr zwischen vnnß ist solches Verbleiben, daß wier in bruederlicher 63) Hier ist in der Vorlage ein grösserer unbeschriebener Raum vorhanden. Ohne Zweifel sollte er nachträglich mit den Namen der Rosenberg'schen Burg grafen ausgefüllt werden, welche den nachfolgenden Revers ausgestellt haben. 64) D. i. am 3. September 1526. 65) Adam von Neuhaus. 15*
1497—1526. 227 zu uertauschen, weder zu uertestieren oder waß anders Gestallts gancz oder Thaillß zue alienieren; doch wan sie dessen noth hetten, mit Wissen aineß vndt anderen, vndt sonst nit, werden sie es thuen mögen. Vnndt welcher ehender mit Thodt wurdt abgehen, sollen solche nach ihme ver- bliebene Gueter auf den Lebendigen ohne Verkhurczung gancz kommen vndt fallen vndt anderstwo gar nit, massen dan dieß alles mit vnnserer alten Ordnung verwert vnndt vorsorgt. Betreffendt die nachverbliebene [pag. 220] Schulden, die sollen die obbeschriebene Herren Brueder bede mit ainander ainhölig erlaiden vndt verhülflich sein zue abczallen ohne “ 63) — Darneben: „Nachdeme wier von dem Herrn Herrn alle Wiederrede." Peter von Rosenberg Seiner Gnaden seindt beschrieben gewesen, saindt wier verbunden dem wolgebornen Herrn Herrn Johann von Rosenberg Seiner Gnaden mit solchem vndt diesem Obligo vnndt Pflicht, wie hie vnden stehet, vndt anderst nichts: Daß wier also versprochen haben Ir Gnaden in Gegenwart der wolgebornen Herren, deß Herrn Jobsten, Herrn Peter von Rosenberg etc. Ir Gnaden, die Trey vnndt volligen Gehorsamb in Verpflegung der Schlosser, Stetten vnndt Ainkomen Ihr Gn. auf solchen Gestallt: Da nun etwan der Herr Hannß Seine Gn. vnnß ainem andern zue Handen verobligieren oder auß solchem Geliebt endtlassen wolte ohne Gegenwart der Herren Brüeder, deß Herrn Jobsten vnndt Herrn Petern von Rosenberg Ihrer Gn., werden wier in solchem dem Herrn Hannsen nit obligiert, noch schuldig sein zue obedieren vndt zue gehorsamen, sondern werden dem vorigen ersten Geliebt nach vnnß verhalten sollen, vnndt also in allen anderen Occurenczien vndt Fahl, die auf den Herrn Hannsen wie vndt von wannen hero kommen möchten. Imgleichen. wan auch etwaß dergleichen an den Herrn Petr kommen thet, werden wier die vollige Trew vnndt Pflicht dem Herrn Jobsten Seiner Gn. zue thuen vnndt zu erhalten schuldig sein vndt kainem anderen, wie obstehet. Geschehen “ 64) anno domini 1526, Montag nach Egidij. Aber zuuor waren sie durch den Herrn von Neuhauß 65) verglichen gewesen also: „Wolgeborner Herr Herr, main sonders geliebter Herr Ohemb! Eur gueten Gesundt vndt glukliche Wolfahrt vergonnete ich euch gern. Demnach ir mir schreibet, daß ich euch, wo zwischen vnnß ain Vergleich geschehen sey, anzeugen wölle, zweiffelt mir nit, daß nunmehr vnnser Schreiben euch wierdt zuekommen sein, darauß ihr alle Nachricht schöpfen werdet. Bin aber darauf gewesen, euch dauon grundtlicher zue berichten, eher vndt zuuor mier eur Brief zuekomen vndt wier alle Sachen auf ainen Ort ge- macht hatten. Dahero ich damit gesaumet vnndt euch solang dauon nit berichtet. Allso wollet wissen, daß dieß vnser Vergleich, so durch den Herrn von Neuhauß gemacht, sich auf die Theillung erströgt hatte. Aber nunmehr zwischen vnnß ist solches Verbleiben, daß wier in bruederlicher 63) Hier ist in der Vorlage ein grösserer unbeschriebener Raum vorhanden. Ohne Zweifel sollte er nachträglich mit den Namen der Rosenberg'schen Burg grafen ausgefüllt werden, welche den nachfolgenden Revers ausgestellt haben. 64) D. i. am 3. September 1526. 65) Adam von Neuhaus. 15*
Strana 228
228 Von d. Johann v. Rosenberg. Gemainschafft, wie zuuor, verbleiben sollen. Vnndt mich haben sie ihnen er- wehlet fur den Haußhalter; doch haben sie anderst die Pfleger nit endt- lassen, sondern auf daß sie sowol ihnen alß mier verbunden verbleiben. Vnndt behüelten ihnen vor dieß, daß, wofern etwan ainer auß ihnen sich mit mier nit vergleichen kondte, daß es bey dem ersten, durch den Herrn Canczler gemachten Vertrag verbleiben solte. Derowegen, main geliebter Herr Ohemb, ich, auch maine Brueder haben das Vertrauen zue euch, soweit euch möglich sey, daß ir mit euren Freunden, vnndt welcher ihr auch darczue werdet geniessen mögen, vnnß nit verlassen wollet; dan man schreibet allen dennen Herren Schliken mit Vermahnung alß Freunden, daß sie sich hierin auch zue vnnß lenden wollten. Hiemit gehabt euch woll. Datum Cromau, dominica post b. Bartholomei apostoli, anno do- 66) mini 1526. Hannß von Rosenberg vndt auf Strakonicz, Maister deß behm. Priorats. [pag. 221] Dem wolgebornen Herrn Herrn Albrechten von Gutten- stain vndt auff Rainsperg, mainem lieben Herrn Ohem. Durch den König Ferdinandum zuem Vergleich gegeben der Herr Lew, Herr von Schwamberg vndt der Herr Holiczky 67) aines- vnndt die Herren von Rosenberg anderenthaillß, benandtlichen auf den Herrn Adal- bertum von Pernstain vndt auf Pordubicz, khoniglichen obersten Haubtman vndt deß Konigreichs Behmen Hoffmaister, vnndt den Herrn Zdislaw Berka von Dubbe vnndt Leipp auf Zakup, obersten Landtrichter deß Konigreichs Behaimb, im 1527. alß Vertragsleuth. Haben zwischen den Parthaien sich sehr bemhuet, wie sie es möchten vergleichen. Aber die Parthaien waren von ainander sehr weit, daß man zwischen ihnen kainen endlichen Ver- gleich nit machen konnen. Obzwar der Herr Lew mit seinem Thaill sich begeben auf den Herrn von Pernstain, 68) „vollig“ auf seinem Außspruch zu uerbleiben, so hat doch der Herr Hanß dies nit thuen wöllen, aber woll, auf deß Konigs Seiner Mayestät aigener Person daß er verbleibet, sich angemeldet. Hat auch an den Konig geschigt, vndt der Konig be- schriebe sie vor ihne auf das Prager Schloß im 1528. Jahr, nach Ostern aine Zeit. 69) Aber dieselbige bestimbte Zeit nichts geschehen konnen vmb andere deß Konigs grosse Vngelegenhaiten. Dahero wieder zwene Mitler vorgestöllet worden, ob die etwan sie ohne deß Konigs vergleichen konndten: der Herr Adam von Neuhauß, obrister Kanczler deß Königreichs Behemb, vnndt der Herr Hannß von 66) D. i. am 26. August 1526. 67) Zdeněk Leo von Rožmital, Christophorus von Schwanberg und Johann Holitzky von Sternberg. e8) Adalbert von Pernstein. 89) Siehe den Brief Johanns III. von Rosenberg an die Herren Wolf von Gutenstein, Albrecht von Gutenstein, Hostounsky von Rabenstein, Hieronymus Schlick, Laurenz Schlick, Hynek Pflug, Wolf Schlick und Heinrich Schlick (ddto. Krumau, 3. April 1528) in den „Böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbe- schlüssen,“ I. S. 270.
228 Von d. Johann v. Rosenberg. Gemainschafft, wie zuuor, verbleiben sollen. Vnndt mich haben sie ihnen er- wehlet fur den Haußhalter; doch haben sie anderst die Pfleger nit endt- lassen, sondern auf daß sie sowol ihnen alß mier verbunden verbleiben. Vnndt behüelten ihnen vor dieß, daß, wofern etwan ainer auß ihnen sich mit mier nit vergleichen kondte, daß es bey dem ersten, durch den Herrn Canczler gemachten Vertrag verbleiben solte. Derowegen, main geliebter Herr Ohemb, ich, auch maine Brueder haben das Vertrauen zue euch, soweit euch möglich sey, daß ir mit euren Freunden, vnndt welcher ihr auch darczue werdet geniessen mögen, vnnß nit verlassen wollet; dan man schreibet allen dennen Herren Schliken mit Vermahnung alß Freunden, daß sie sich hierin auch zue vnnß lenden wollten. Hiemit gehabt euch woll. Datum Cromau, dominica post b. Bartholomei apostoli, anno do- 66) mini 1526. Hannß von Rosenberg vndt auf Strakonicz, Maister deß behm. Priorats. [pag. 221] Dem wolgebornen Herrn Herrn Albrechten von Gutten- stain vndt auff Rainsperg, mainem lieben Herrn Ohem. Durch den König Ferdinandum zuem Vergleich gegeben der Herr Lew, Herr von Schwamberg vndt der Herr Holiczky 67) aines- vnndt die Herren von Rosenberg anderenthaillß, benandtlichen auf den Herrn Adal- bertum von Pernstain vndt auf Pordubicz, khoniglichen obersten Haubtman vndt deß Konigreichs Behmen Hoffmaister, vnndt den Herrn Zdislaw Berka von Dubbe vnndt Leipp auf Zakup, obersten Landtrichter deß Konigreichs Behaimb, im 1527. alß Vertragsleuth. Haben zwischen den Parthaien sich sehr bemhuet, wie sie es möchten vergleichen. Aber die Parthaien waren von ainander sehr weit, daß man zwischen ihnen kainen endlichen Ver- gleich nit machen konnen. Obzwar der Herr Lew mit seinem Thaill sich begeben auf den Herrn von Pernstain, 68) „vollig“ auf seinem Außspruch zu uerbleiben, so hat doch der Herr Hanß dies nit thuen wöllen, aber woll, auf deß Konigs Seiner Mayestät aigener Person daß er verbleibet, sich angemeldet. Hat auch an den Konig geschigt, vndt der Konig be- schriebe sie vor ihne auf das Prager Schloß im 1528. Jahr, nach Ostern aine Zeit. 69) Aber dieselbige bestimbte Zeit nichts geschehen konnen vmb andere deß Konigs grosse Vngelegenhaiten. Dahero wieder zwene Mitler vorgestöllet worden, ob die etwan sie ohne deß Konigs vergleichen konndten: der Herr Adam von Neuhauß, obrister Kanczler deß Königreichs Behemb, vnndt der Herr Hannß von 66) D. i. am 26. August 1526. 67) Zdeněk Leo von Rožmital, Christophorus von Schwanberg und Johann Holitzky von Sternberg. e8) Adalbert von Pernstein. 89) Siehe den Brief Johanns III. von Rosenberg an die Herren Wolf von Gutenstein, Albrecht von Gutenstein, Hostounsky von Rabenstein, Hieronymus Schlick, Laurenz Schlick, Hynek Pflug, Wolf Schlick und Heinrich Schlick (ddto. Krumau, 3. April 1528) in den „Böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbe- schlüssen,“ I. S. 270.
Strana 229
1526—1528. 229 Wortenberg vnndt auff Dubbe. Hiedurch die Sach weiter durch deß Konigs Erkandtnuß gewaltig vnndt vorsichtig vergliechen. 7°) Mit den Herren von Rosenberg stunden die Herren von Guttenstain vnndt die Herren Schlikhen. Anno domini 1527. Nachdem nun diese Verwurrungen deß Hauses Rosenberg zue befriedigen etwaß sich gelendet, der Herr Hannß, so grosse Summen Gelts bar erlegen sollen, legte er auf die Vnndterthannen aine Anlag, welche sie zuer Hülff, die Schulden zue beczallen, zuesamenschiessen sollten, benandtlichen die Burgersleuth: daß halbe burgerlich Ainkommen; item auß dem Salczhandl von ainer ieden Khueffen 2 klaine d., dauon ainer in deß Herrn Cammer vnndt der ander zue der Stadt soll ange- wendet werden; item ain ieder Burger von seinem Vermogen oder Guet, wie theur er es hat, von 1 f� gr. behm. ainen behmischen Groschen, von iedem Dreiling Wainß 6 gr. behm. vnndt von dem halben den halben Thaill vnndt also fort von den wenigern Gefäßen; von dem alten Bier von iedem Vaß zue 2 gr. behm., von dem weissen Bier von iedem Viertl 1 gr. sowol der Kauffer als Verkauffer geben sollen; die Fleischhaker auß dem Rindtfleisch zue 1 gr. behm., von dem kleinen Viech ieden (sic, einen) halben gr.; item die Inleuth vom Haubt zue 1 gr. behm. Zue dieser Hulf auch die Prachaticzer, obgleich sie dem Herrn Leben seindt verseczt worden, dem Herrn verwilligt haben, bittendt, daß er sie nit wolle von dem Hauß absunderen. Auf die Bauren ist auch aine Anlag gethan, daß auß ieder Gemain nach Vermogenhait zuesambengeschossen haben vndt dem Herrn Hulff der- mit gethan. Er weder die Geistlichen gefeillet; [pag. 222] dan sie denen Herren den halben Zunnß vmbgelassen. Selbigen Jahrs der Herr Hannß mit seinem Bruedern71) hat sich woll zue Roß außgerisstet ohne Ristung, dieweillen der ander Thaill auch ohne war. Aber woll mit anderer Zier, wie dan der Brauch, auch mit nit klainer Anczall ihrer Diener reissten dem Konig Ferdinando endtgegen biß auf die Graniczen. Den Ertag vor Liechtmessen 72) waren sie zue Marischen Budweiß, von dannen seindt sie auf die Znamer Wiesen,73) alda alle alle (sic) die Reiterey wie auf dem Lantag verblieben, zuesamben- komen. Waren auß ainem iedwederen deß Herrstandts Geschlechter (sic) ain Herr vnndt auß iedem Craiß zue zwelff vom Adel außgefertigt, 74) wie er in Behmen gereist ist, das Konigreich anzuenemmen. Der Herr Lew ist nit mit auf die Graniczen, sondern von Prag auß ist er dem Konig endtgegengeritten kommen. Der Herr Hannß, Abbt in Wittingau, 1526. 7°) Am 8. Juni 1528. Die diesbezügliche Urkunde befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 71) Peter V. von Rosenberg. 72) D. i. am 29. Jänner 1527. 78) Richtiger : auf einer Wiese bei Iglau. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 205 u. ff.) 74) Siehe den Brief des Ulrich Radkowetz von Mirowitz an Johann III. von Rosenberg (ddto. Strakonitz, 11. Jänner 1527) in den „Böhm. Landtagsverhand- lungen u. Landtagsbeschlüssen,“ I. S. 189.
1526—1528. 229 Wortenberg vnndt auff Dubbe. Hiedurch die Sach weiter durch deß Konigs Erkandtnuß gewaltig vnndt vorsichtig vergliechen. 7°) Mit den Herren von Rosenberg stunden die Herren von Guttenstain vnndt die Herren Schlikhen. Anno domini 1527. Nachdem nun diese Verwurrungen deß Hauses Rosenberg zue befriedigen etwaß sich gelendet, der Herr Hannß, so grosse Summen Gelts bar erlegen sollen, legte er auf die Vnndterthannen aine Anlag, welche sie zuer Hülff, die Schulden zue beczallen, zuesamenschiessen sollten, benandtlichen die Burgersleuth: daß halbe burgerlich Ainkommen; item auß dem Salczhandl von ainer ieden Khueffen 2 klaine d., dauon ainer in deß Herrn Cammer vnndt der ander zue der Stadt soll ange- wendet werden; item ain ieder Burger von seinem Vermogen oder Guet, wie theur er es hat, von 1 f� gr. behm. ainen behmischen Groschen, von iedem Dreiling Wainß 6 gr. behm. vnndt von dem halben den halben Thaill vnndt also fort von den wenigern Gefäßen; von dem alten Bier von iedem Vaß zue 2 gr. behm., von dem weissen Bier von iedem Viertl 1 gr. sowol der Kauffer als Verkauffer geben sollen; die Fleischhaker auß dem Rindtfleisch zue 1 gr. behm., von dem kleinen Viech ieden (sic, einen) halben gr.; item die Inleuth vom Haubt zue 1 gr. behm. Zue dieser Hulf auch die Prachaticzer, obgleich sie dem Herrn Leben seindt verseczt worden, dem Herrn verwilligt haben, bittendt, daß er sie nit wolle von dem Hauß absunderen. Auf die Bauren ist auch aine Anlag gethan, daß auß ieder Gemain nach Vermogenhait zuesambengeschossen haben vndt dem Herrn Hulff der- mit gethan. Er weder die Geistlichen gefeillet; [pag. 222] dan sie denen Herren den halben Zunnß vmbgelassen. Selbigen Jahrs der Herr Hannß mit seinem Bruedern71) hat sich woll zue Roß außgerisstet ohne Ristung, dieweillen der ander Thaill auch ohne war. Aber woll mit anderer Zier, wie dan der Brauch, auch mit nit klainer Anczall ihrer Diener reissten dem Konig Ferdinando endtgegen biß auf die Graniczen. Den Ertag vor Liechtmessen 72) waren sie zue Marischen Budweiß, von dannen seindt sie auf die Znamer Wiesen,73) alda alle alle (sic) die Reiterey wie auf dem Lantag verblieben, zuesamben- komen. Waren auß ainem iedwederen deß Herrstandts Geschlechter (sic) ain Herr vnndt auß iedem Craiß zue zwelff vom Adel außgefertigt, 74) wie er in Behmen gereist ist, das Konigreich anzuenemmen. Der Herr Lew ist nit mit auf die Graniczen, sondern von Prag auß ist er dem Konig endtgegengeritten kommen. Der Herr Hannß, Abbt in Wittingau, 1526. 7°) Am 8. Juni 1528. Die diesbezügliche Urkunde befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 71) Peter V. von Rosenberg. 72) D. i. am 29. Jänner 1527. 78) Richtiger : auf einer Wiese bei Iglau. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 205 u. ff.) 74) Siehe den Brief des Ulrich Radkowetz von Mirowitz an Johann III. von Rosenberg (ddto. Strakonitz, 11. Jänner 1527) in den „Böhm. Landtagsverhand- lungen u. Landtagsbeschlüssen,“ I. S. 189.
Strana 230
230 Von d. Johann v. Rosenberg. Anno 1520 ist der Herr Hannß Bechiner Craißhaubtman gewesen. 75) Der Adam Sudko von Langen, Haubtman zue Rosenberg bey Zeiten deß Herrn Hannsen. 76) Der Nicolauß, 77) sein Canczler, 1526. 1527 ist der Teucht, Diekanecz genandt, gemacht worden mit 200 �P gr. Vncosten darauf ergangenen. 78) 1527. Johann von Buschicz, 79) bey Zeiten deß Herrn Hansen Pur- kraf auf Strakonicz. Vlrich Radkowiczer, 80) ain Diener gedachten Herrn Johan von Rosenberg. Dieses Jahrs der Herr Mikulaß Canczler wardt vndt Herr Ambrosi von Hohstain auch Diener vnndt Regent. 1527. Der Herr Herr Sykmundt, Probst zum Schlegel, 81) wardt Herrstandts (sic). Cristof Knoll, Abbt in Hohenfuhrt. Vlrich Mesensky, Wilhelm Prech von Tschessticz, Johann Borein, 82) Diwisch Baubinsky von Vgezd waren deß Herrn Hansen Diener. Der Herr Martin, Bechiner Erczdechant vnndt Cromauer Pfarer, 1527. Dieweillen der Erczherczog Ferdinanduß für den vngerischen vndt behmischnn Konig erwehlet vndt angenommen wardt, waß er Guetes in Vngern gethan vnndt gewirgt hat, secz ich folgendts: „Ferdinandus, von Gottes Gnaden etc. — Wolgeborner, vnser lieber Getraier! Wie du von vnnß auß Altenburg weggeraist bist, alß seindt wier auch selbigen Tags mit allem vnserem Veldtzug aufgebrochen vndt vnn? ain anderthalb Maillen von Altenburg in dem Veldt gelosiert haben, nach- mallen auch [pag. 223] nahender an Rab kommen. Haben hinein auf Rab geschigt vndt sagen lassen, daß sie sich vnnß guetwillig ergeben sollen vnndt ihrer selbst Verderben nit erwarten. Darauf die Burger vndt das Capitel vnnß endtgegenkomen vnndt fur ihren Herrn vnnß angenommen. Welche aber sich in das Schloß verspert haben, dieselbigen haben sich wiederseczt vndt wehren wollen. Deß volgenden Tags frue, wie wier das Volk geordnet, in Mainung, das Schloß mit Gewalt zue bekriegen, da sahe der Pfleger, daß kain Schercz sey, ergabe er sich noch zuuor, ehender wier auß vnserem Zelt kommen seindt, vndt vnß das Schloß aufgeben, 75) Bechiner Kreishauptmann war damals Heinrich VII. von Rosenberg, während Johann III. die Würde eines Hauptmannes im Prachiner Kreise be- kleidete. 76) Eine Abschrift des Vertrages, welchen Adam Sudek von Langendorf bei der Ubernahme der Verwaltung der Burg Rosenberg (23. October 1527) mit Jo- hann III. von Rosenberg geschlossen, befindet sich im Codex diplom. Rosenber- gicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. cc. 77) Nikolaus von Hochstein. 78) Nach Horák, Die Teichwirtschaft, S. 8, ist dieser bei Wittingau gele- gene Teich im Jahre 1528 „reformiert“ worden. 79) Buzitz. 80) Ulrich Radkowetz von Mirowitz. 81) Siegmund Zerer (1522—1533). Siehe Pröll, Gesch. d. Prämonstratenser- stiftes Schlägel, S. 114 u. ff. 82) Ulrich von Mezné, Wilhelm Přech von Čestitz, Johann Borně von Lhota auf Mikowitz.
230 Von d. Johann v. Rosenberg. Anno 1520 ist der Herr Hannß Bechiner Craißhaubtman gewesen. 75) Der Adam Sudko von Langen, Haubtman zue Rosenberg bey Zeiten deß Herrn Hannsen. 76) Der Nicolauß, 77) sein Canczler, 1526. 1527 ist der Teucht, Diekanecz genandt, gemacht worden mit 200 �P gr. Vncosten darauf ergangenen. 78) 1527. Johann von Buschicz, 79) bey Zeiten deß Herrn Hansen Pur- kraf auf Strakonicz. Vlrich Radkowiczer, 80) ain Diener gedachten Herrn Johan von Rosenberg. Dieses Jahrs der Herr Mikulaß Canczler wardt vndt Herr Ambrosi von Hohstain auch Diener vnndt Regent. 1527. Der Herr Herr Sykmundt, Probst zum Schlegel, 81) wardt Herrstandts (sic). Cristof Knoll, Abbt in Hohenfuhrt. Vlrich Mesensky, Wilhelm Prech von Tschessticz, Johann Borein, 82) Diwisch Baubinsky von Vgezd waren deß Herrn Hansen Diener. Der Herr Martin, Bechiner Erczdechant vnndt Cromauer Pfarer, 1527. Dieweillen der Erczherczog Ferdinanduß für den vngerischen vndt behmischnn Konig erwehlet vndt angenommen wardt, waß er Guetes in Vngern gethan vnndt gewirgt hat, secz ich folgendts: „Ferdinandus, von Gottes Gnaden etc. — Wolgeborner, vnser lieber Getraier! Wie du von vnnß auß Altenburg weggeraist bist, alß seindt wier auch selbigen Tags mit allem vnserem Veldtzug aufgebrochen vndt vnn? ain anderthalb Maillen von Altenburg in dem Veldt gelosiert haben, nach- mallen auch [pag. 223] nahender an Rab kommen. Haben hinein auf Rab geschigt vndt sagen lassen, daß sie sich vnnß guetwillig ergeben sollen vnndt ihrer selbst Verderben nit erwarten. Darauf die Burger vndt das Capitel vnnß endtgegenkomen vnndt fur ihren Herrn vnnß angenommen. Welche aber sich in das Schloß verspert haben, dieselbigen haben sich wiederseczt vndt wehren wollen. Deß volgenden Tags frue, wie wier das Volk geordnet, in Mainung, das Schloß mit Gewalt zue bekriegen, da sahe der Pfleger, daß kain Schercz sey, ergabe er sich noch zuuor, ehender wier auß vnserem Zelt kommen seindt, vndt vnß das Schloß aufgeben, 75) Bechiner Kreishauptmann war damals Heinrich VII. von Rosenberg, während Johann III. die Würde eines Hauptmannes im Prachiner Kreise be- kleidete. 76) Eine Abschrift des Vertrages, welchen Adam Sudek von Langendorf bei der Ubernahme der Verwaltung der Burg Rosenberg (23. October 1527) mit Jo- hann III. von Rosenberg geschlossen, befindet sich im Codex diplom. Rosenber- gicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. cc. 77) Nikolaus von Hochstein. 78) Nach Horák, Die Teichwirtschaft, S. 8, ist dieser bei Wittingau gele- gene Teich im Jahre 1528 „reformiert“ worden. 79) Buzitz. 80) Ulrich Radkowetz von Mirowitz. 81) Siegmund Zerer (1522—1533). Siehe Pröll, Gesch. d. Prämonstratenser- stiftes Schlägel, S. 114 u. ff. 82) Ulrich von Mezné, Wilhelm Přech von Čestitz, Johann Borně von Lhota auf Mikowitz.
Strana 231
1520—1528. 231 auf welchem Schloß wier das Mittagmahl aingenommen. Das beseczter haben wier das Volk weiter aine Maill fortgelosiert. Nach zwaien Tagen seindt wier biß auf Commorn geczogen. Vnndt alß man sich alda nit er- geben wollen, sondern in das Volk geschossen, iedoch kainen Schaden ge- than, selbigen Abendt noch haben wier ain tausendt Muschketierer oder zue Fueß hinüber auf die andere Seiten vber die Donau gebracht, damit sie auf dem Landt, wan die Mauren wurden darniedergeschossen sein, sie sturmen köndten. Alß nun die in dem Schloß solches gesehen, haben sie selberst das Statl in Brandt gestegt, damit die Vnserigen sich hinder den Gebey darinnen sich (sic) nit halten köndten. Wier aber alsobaldt mit dem Frueisten vor der Sohn Aufgang nit saumen, sondern die Stuk vor- ziehen vndt vber die Donnau dük vnndt fleissig zue dem Schloß schiessen lassen, also daß die darinnen auf ihren Wehren nit verbleiben konnen. Daß Schloß nun an der ainen Saiten sehr verderbet wardt, daß die Kugeln durch vndt durch gangen, vnndt wan noch lenger etlich Schuß darauf weren gethan worden, so wer ain zimlicheß Thaill dessen darniederge- fallen. Nachdeme nun die Haubtleut vnndt ihr Volk darauf gesehen, daß sie sich nit erwehren konnen, schrien sie herauß vnndt batten Gnad vndt Vngnadt. Also haben wier das Schloß innerhalb funf Stunden vberkommen, 837 darin gewesen vnndt solcheß beseczt. Von dannen haben wier auf Tata" geschigt. Alda im Schloß die darauf gewessten Purkraffen vermainten auch sich zue wehren; aber die Dienstbahren, alß sie das Schiessen gehoret hatten bex Commorn, seindt sie auß dem Schloß, wie sie gemögt, außge- rissen. Vnndt die Purkraffen haben der Soldaten Haubtleut darniederge- macht vndt vnß das Schloß aufgeben, dasselbig wier auch wieder be- seczt haben. Von dannen seindt wier geczogen auf Gran, alda im Schloß am Volkh, Geschucz vnndt anderem die Notturfft gewesen. Die Stat vndt das Capitel aber [pag. 224] seindt vnnß hinauß endtgegenkommen, sich vnnß ergeben vnndt fur ihren Herrn angenommen haben. Weillen aber wier das Schloß guetwillig nit erlangen konnen, haben wier vnnß hindter den Stadmauern mit dem Volkh gelegt vnndt die Stuk gegen dem Schloß richten vnndt an drey Seiten zum dem (sic) Schloß baldt nach der Vesper spillen lassen, wie dan auch die darinnen dergleichen nit vndterlaßen. Abendts mit den Stuken seindt wier waß stil gewesen, biß wieder auf dem fruen Morgen darauff, der wardt an vnser lieben Frauen Himmelfahrt, fiengen vnsere Stukh wieder an zue spillen also fleissig, daß biß Mittag sich auch das Schloß vnnß ergeben. Nachdeme wierß versorgt, seindt wier auf Wischeradt zue geczogen, alda sie sich, die in dem oberen vndt vnndteren Schloß, gleich ergeben. Von dannen wier geczogen vndt kamen 8 - biß auf Offen, dan wier vernohmen haben, daß sich der Herczog 8 4) schon vber die Donau auf die ander Seiten begeben hatte vnndt bey dem Gü- batschen lege. Wier aber haben vnnß mit dem Volk bex Alt-Offen gelegt, alda zue vnnß die von Offen vnndt auß Pesst Burger kommen, sich vnß ergeben vndt fur ihren Herrn angenommen haben. 83) Gegenwärtig Totis, südöstlich von Komorn. 84) Johann Zápolya.
1520—1528. 231 auf welchem Schloß wier das Mittagmahl aingenommen. Das beseczter haben wier das Volk weiter aine Maill fortgelosiert. Nach zwaien Tagen seindt wier biß auf Commorn geczogen. Vnndt alß man sich alda nit er- geben wollen, sondern in das Volk geschossen, iedoch kainen Schaden ge- than, selbigen Abendt noch haben wier ain tausendt Muschketierer oder zue Fueß hinüber auf die andere Seiten vber die Donau gebracht, damit sie auf dem Landt, wan die Mauren wurden darniedergeschossen sein, sie sturmen köndten. Alß nun die in dem Schloß solches gesehen, haben sie selberst das Statl in Brandt gestegt, damit die Vnserigen sich hinder den Gebey darinnen sich (sic) nit halten köndten. Wier aber alsobaldt mit dem Frueisten vor der Sohn Aufgang nit saumen, sondern die Stuk vor- ziehen vndt vber die Donnau dük vnndt fleissig zue dem Schloß schiessen lassen, also daß die darinnen auf ihren Wehren nit verbleiben konnen. Daß Schloß nun an der ainen Saiten sehr verderbet wardt, daß die Kugeln durch vndt durch gangen, vnndt wan noch lenger etlich Schuß darauf weren gethan worden, so wer ain zimlicheß Thaill dessen darniederge- fallen. Nachdeme nun die Haubtleut vnndt ihr Volk darauf gesehen, daß sie sich nit erwehren konnen, schrien sie herauß vnndt batten Gnad vndt Vngnadt. Also haben wier das Schloß innerhalb funf Stunden vberkommen, 837 darin gewesen vnndt solcheß beseczt. Von dannen haben wier auf Tata" geschigt. Alda im Schloß die darauf gewessten Purkraffen vermainten auch sich zue wehren; aber die Dienstbahren, alß sie das Schiessen gehoret hatten bex Commorn, seindt sie auß dem Schloß, wie sie gemögt, außge- rissen. Vnndt die Purkraffen haben der Soldaten Haubtleut darniederge- macht vndt vnß das Schloß aufgeben, dasselbig wier auch wieder be- seczt haben. Von dannen seindt wier geczogen auf Gran, alda im Schloß am Volkh, Geschucz vnndt anderem die Notturfft gewesen. Die Stat vndt das Capitel aber [pag. 224] seindt vnnß hinauß endtgegenkommen, sich vnnß ergeben vnndt fur ihren Herrn angenommen haben. Weillen aber wier das Schloß guetwillig nit erlangen konnen, haben wier vnnß hindter den Stadmauern mit dem Volkh gelegt vnndt die Stuk gegen dem Schloß richten vnndt an drey Seiten zum dem (sic) Schloß baldt nach der Vesper spillen lassen, wie dan auch die darinnen dergleichen nit vndterlaßen. Abendts mit den Stuken seindt wier waß stil gewesen, biß wieder auf dem fruen Morgen darauff, der wardt an vnser lieben Frauen Himmelfahrt, fiengen vnsere Stukh wieder an zue spillen also fleissig, daß biß Mittag sich auch das Schloß vnnß ergeben. Nachdeme wierß versorgt, seindt wier auf Wischeradt zue geczogen, alda sie sich, die in dem oberen vndt vnndteren Schloß, gleich ergeben. Von dannen wier geczogen vndt kamen 8 - biß auf Offen, dan wier vernohmen haben, daß sich der Herczog 8 4) schon vber die Donau auf die ander Seiten begeben hatte vnndt bey dem Gü- batschen lege. Wier aber haben vnnß mit dem Volk bex Alt-Offen gelegt, alda zue vnnß die von Offen vnndt auß Pesst Burger kommen, sich vnß ergeben vndt fur ihren Herrn angenommen haben. 83) Gegenwärtig Totis, südöstlich von Komorn. 84) Johann Zápolya.
Strana 232
232 Von d. Johann v. Rosenberg. Auf den volgenden Tag nach abgehorter zuuor der hailigen Meß in der Stadt bey vnser lieben Frauen seindt wier mit fliegenden Fahnen statlich in das Schloß aingeritten vnndt alda vnnsern Stul besessen, das Mittagmahl aingenommen vnndt nachmallen von dannen aufgebrochen vnndt biß auf Cronffeldt, alda vnnser Volg sich gelegerte, in das Veldtlager kommen, dahin dan baldt die Burger mit dem Probst von Stulweisenburg, welcheß ain 8 Maillen Wegs vndter Offen ligt, kommen vndt sich vnnß ergeben vndt fur Herrn angenommen. Nun beschreiben wier die Stende dieses Konigreich, daß sie zue vnnß kommen, vnndt halten auch daruor, daß anderst nit geschehen wierdt; haben auch das Vertrauen zue Gott, daß auß Verleihung seiner gotlichen Gnadt alleß woll verricht wierdt. Derowegen wier dieß dier kurczlich andeüten alß deme, welchen wier konnen, daß du alß vnnser getreuer Vndterthan ob deme, waß vnß gluklich succedieret, dich consolieren vnndt erfreien werdest vnndt vnß solches woll vergonnest. Solcher gueter Zeutung, endtrauen wier dier, daß du auch andere vnsere liebe Getreue wierst thailhafftig zue machen nit vndterlassen. Geben im Veldleger vndter Offen, bey Cronfeldt, am Freitag 85) Vigilia St. Bartholomaei, anno 1527. Ferdinand." [pag. 225] „Dem Wolgebornen Adam von Neuhauß etc. Die konigliche Mt. zeucht iczo hinauf in die Burg zue Offen. Der Waida 86) hat die Burg zue Offen mehr verderbt vndt verwuest, dan der Turk, vnndt im Abczug Pesst blinderen lassen. Es est ain Anczaigen, daß er sich mehr nit versuecht haußzuehalten. Der Landtmarschalk 87) hat den Erdei Peter 88) mit seinem Volk, Krainer, Khürner, die von der Steyrmargt — vnndt es ain drostliches Gesindl — bey ihme vnndt hat Stain am Anger aingenommen vndt zeucht, Warter ainzuenemmen. Es ist kain Wiederstandt vorhanden; dan es sagt sich jederman guetwillig zue. Vnnser Herr, der Konig, hat befolhen, die, welche vmb Günß gebrendt haben, wiederumben mit Feyer zue straffen, aber sonsten weiter nit zue brennen. Der Herr Waida ist auf Khaschau mit dem, souil er Volk gehabt, geczogen. Deß Waida auß der Moldau Potschafft ist an Ir konigl. Mt. kommen, welcher sich Ihr Mt. mit allem dem, waß er vermag, zuegesagt vnndt befolhen, darbey offenbar anczueczaigen lassen, daß der Turk aufs Haubt erlegt sey vnndt seiner der bessten Haubtleut erschlagen worden. 85) D. i. am 23. August 1527. — Uber den jedesmaligen Aufenthalt des Königs seit der Zeit, nachdem er von Ungarisch-Altenburg abgezogen war (3. August 1527), bis zu seiner Ankunft in Kronfeld am 21. August 1527 siehe Gévay, Itinerar K. Ferdinands I. (unpaginiert). — Wenn der Adressat des vor- liegenden Briefes überhaupt ein Rosenberger gewesen ist, so kann es nur Peter V. gewesen sein, weil sich nur dieser in den letzten Tagen des Monates Juli und wahrscheinlich auch noch zu Beginn des Monates August 1527 beim Könige auf- gehalten hatte. 86) D. i. Johann Zápolya. 87) Georg von Buchheim ? Richtiger: Peter Raday. (Ursini Velii de bello Pannonico, S. 19.) 88)
232 Von d. Johann v. Rosenberg. Auf den volgenden Tag nach abgehorter zuuor der hailigen Meß in der Stadt bey vnser lieben Frauen seindt wier mit fliegenden Fahnen statlich in das Schloß aingeritten vnndt alda vnnsern Stul besessen, das Mittagmahl aingenommen vnndt nachmallen von dannen aufgebrochen vnndt biß auf Cronffeldt, alda vnnser Volg sich gelegerte, in das Veldtlager kommen, dahin dan baldt die Burger mit dem Probst von Stulweisenburg, welcheß ain 8 Maillen Wegs vndter Offen ligt, kommen vndt sich vnnß ergeben vndt fur Herrn angenommen. Nun beschreiben wier die Stende dieses Konigreich, daß sie zue vnnß kommen, vnndt halten auch daruor, daß anderst nit geschehen wierdt; haben auch das Vertrauen zue Gott, daß auß Verleihung seiner gotlichen Gnadt alleß woll verricht wierdt. Derowegen wier dieß dier kurczlich andeüten alß deme, welchen wier konnen, daß du alß vnnser getreuer Vndterthan ob deme, waß vnß gluklich succedieret, dich consolieren vnndt erfreien werdest vnndt vnß solches woll vergonnest. Solcher gueter Zeutung, endtrauen wier dier, daß du auch andere vnsere liebe Getreue wierst thailhafftig zue machen nit vndterlassen. Geben im Veldleger vndter Offen, bey Cronfeldt, am Freitag 85) Vigilia St. Bartholomaei, anno 1527. Ferdinand." [pag. 225] „Dem Wolgebornen Adam von Neuhauß etc. Die konigliche Mt. zeucht iczo hinauf in die Burg zue Offen. Der Waida 86) hat die Burg zue Offen mehr verderbt vndt verwuest, dan der Turk, vnndt im Abczug Pesst blinderen lassen. Es est ain Anczaigen, daß er sich mehr nit versuecht haußzuehalten. Der Landtmarschalk 87) hat den Erdei Peter 88) mit seinem Volk, Krainer, Khürner, die von der Steyrmargt — vnndt es ain drostliches Gesindl — bey ihme vnndt hat Stain am Anger aingenommen vndt zeucht, Warter ainzuenemmen. Es ist kain Wiederstandt vorhanden; dan es sagt sich jederman guetwillig zue. Vnnser Herr, der Konig, hat befolhen, die, welche vmb Günß gebrendt haben, wiederumben mit Feyer zue straffen, aber sonsten weiter nit zue brennen. Der Herr Waida ist auf Khaschau mit dem, souil er Volk gehabt, geczogen. Deß Waida auß der Moldau Potschafft ist an Ir konigl. Mt. kommen, welcher sich Ihr Mt. mit allem dem, waß er vermag, zuegesagt vnndt befolhen, darbey offenbar anczueczaigen lassen, daß der Turk aufs Haubt erlegt sey vnndt seiner der bessten Haubtleut erschlagen worden. 85) D. i. am 23. August 1527. — Uber den jedesmaligen Aufenthalt des Königs seit der Zeit, nachdem er von Ungarisch-Altenburg abgezogen war (3. August 1527), bis zu seiner Ankunft in Kronfeld am 21. August 1527 siehe Gévay, Itinerar K. Ferdinands I. (unpaginiert). — Wenn der Adressat des vor- liegenden Briefes überhaupt ein Rosenberger gewesen ist, so kann es nur Peter V. gewesen sein, weil sich nur dieser in den letzten Tagen des Monates Juli und wahrscheinlich auch noch zu Beginn des Monates August 1527 beim Könige auf- gehalten hatte. 86) D. i. Johann Zápolya. 87) Georg von Buchheim ? Richtiger: Peter Raday. (Ursini Velii de bello Pannonico, S. 19.) 88)
Strana 233
1527—1530. 233 Man erwartet deß Bereni Pek, 89) welcher iczo Waida ist in Sieben- bürgen, taglich zue Ir Mt. Die Siebenburger seindt auch guet auf Ir Mt. Seiten, daß ihrerthalben kain Mangel weder Gefahr ist. Der Paul, Bischoff, welcher das Granner Bisstumb ingehabt 0), hat Ir konigl. Mt. angeczeügt, er habe von dem Waida volkomlichen Gewalt, zue handlen vnndt den Fried Ir konigl. Mt. Gefallen nach zue machen; doch daß ihn Ihr konigl. Mt. bei diesem Bistumb Gran wolle verbleiben lassen. In Summa: es feldt meniglichen von dem Waide ab vndt Ir konigl. Maiestät zue. Die Schweizer seindt mit etlich Tausendt den Venedigern zue- geczogen. AIB aber die Kaiserischen dieß innen worden, so in Mailandt gelegen seindt, seindt sie wieder sie geczogen vndt ihrer bey 6000 dar- niedergelegt vnndt erschlagen. Dieß sey vor wenig Tagen geschen 91). Deß Kaisers Volk ist von Rom auf Ancona geczogen vndt vndter- wegs alle die Stet aingenommen. Waß sich guetwillig ergeben, das ist verblieben; waß aber sie mit Gewalt aingenommen, dasselbig sie geblindert “ 92) vnndt in Brandt gestegt. Ziehen strags Venedig zue. Der Mikulasch von Milikow, ain Vndterthan der Herren von Rosen- berg, ist von Ihr Gn. in Pilsen freygelassen worden. Jedoch wolte er von denen Herren nit abseczen. Halte daruor, daß Diener wardt der von Hohstein, vndt sein Brueder Ambrosi [pag. 226] handlete mit dem alten Canczler, dem Wenczl von Rowni, vmb die Beczallung anstat der Müncz mit Goldt. Anno 1527. Jahrs wardt er krank in Budweiß. Der Ambrosch von Hohstein wardt Haubtman daß Nalschowiczers Bergwerg 1528, welche damahlen gar wol außgebeütet vnndt dem Herrn von Rosenberg auß den Schulden geholffen haben. 93) Der Herr Hannß hielte sich in gueter Acht vnndt versorgte sich vor den Feundten, wie mit diesem Schreiben er zu uernemben gibt: „Dem Edlen Wenczl Spulirsch von Gitter, Haubtman auf Sobislau, liebem Getreuen. Lieber Wainku! Sey der Stadt beflissen, zue allen Seiten vndt auf den Thören daß es woll vndt guet bestöllet sey, auf daß nit ain iedweder so leucht in die Stadt aingelassen werde, auch bex den Wachtern zue Nachts daß es wol bestellet sey. Man sol auch auf sie schauen, damit sie fleissig sein, unndt wo vonnötten, etwaß an den Statmauren zue bessern, daß sie darmit nit vercziehen, sondern es bessern lassen. Auch befelhe 89) D. i. Peter Perényi. 90) D. i. Paul Várday. 91) Ein weitläufiger Bericht darüber ist in einem bei Lanz, Correspondenz d. K. Karl V., I. S. 235 u. ff., abgedruckten Briefe des Anton de Leyva an den Kaiser (ddto. Mailand, 4. August 1527) enthalten. 92) Soviel aus seinem Inhalte hervorgeht, dürfte der vorliegende Brief am 1. September 1527 geschrieben worden sein. 93) Die Nalžover oder Ellischauer Silberbergwerke erwarben die Brüder Johann III., Jodok III., und Peter V. von Rosenberg erst am 9. März 1530. Siehe die diesbezügliche Urkunde K. Ferdinands I. in den „Majestalien" des Statthalterei- archives zu Prag, III. S. 320 u. ff.
1527—1530. 233 Man erwartet deß Bereni Pek, 89) welcher iczo Waida ist in Sieben- bürgen, taglich zue Ir Mt. Die Siebenburger seindt auch guet auf Ir Mt. Seiten, daß ihrerthalben kain Mangel weder Gefahr ist. Der Paul, Bischoff, welcher das Granner Bisstumb ingehabt 0), hat Ir konigl. Mt. angeczeügt, er habe von dem Waida volkomlichen Gewalt, zue handlen vnndt den Fried Ir konigl. Mt. Gefallen nach zue machen; doch daß ihn Ihr konigl. Mt. bei diesem Bistumb Gran wolle verbleiben lassen. In Summa: es feldt meniglichen von dem Waide ab vndt Ir konigl. Maiestät zue. Die Schweizer seindt mit etlich Tausendt den Venedigern zue- geczogen. AIB aber die Kaiserischen dieß innen worden, so in Mailandt gelegen seindt, seindt sie wieder sie geczogen vndt ihrer bey 6000 dar- niedergelegt vnndt erschlagen. Dieß sey vor wenig Tagen geschen 91). Deß Kaisers Volk ist von Rom auf Ancona geczogen vndt vndter- wegs alle die Stet aingenommen. Waß sich guetwillig ergeben, das ist verblieben; waß aber sie mit Gewalt aingenommen, dasselbig sie geblindert “ 92) vnndt in Brandt gestegt. Ziehen strags Venedig zue. Der Mikulasch von Milikow, ain Vndterthan der Herren von Rosen- berg, ist von Ihr Gn. in Pilsen freygelassen worden. Jedoch wolte er von denen Herren nit abseczen. Halte daruor, daß Diener wardt der von Hohstein, vndt sein Brueder Ambrosi [pag. 226] handlete mit dem alten Canczler, dem Wenczl von Rowni, vmb die Beczallung anstat der Müncz mit Goldt. Anno 1527. Jahrs wardt er krank in Budweiß. Der Ambrosch von Hohstein wardt Haubtman daß Nalschowiczers Bergwerg 1528, welche damahlen gar wol außgebeütet vnndt dem Herrn von Rosenberg auß den Schulden geholffen haben. 93) Der Herr Hannß hielte sich in gueter Acht vnndt versorgte sich vor den Feundten, wie mit diesem Schreiben er zu uernemben gibt: „Dem Edlen Wenczl Spulirsch von Gitter, Haubtman auf Sobislau, liebem Getreuen. Lieber Wainku! Sey der Stadt beflissen, zue allen Seiten vndt auf den Thören daß es woll vndt guet bestöllet sey, auf daß nit ain iedweder so leucht in die Stadt aingelassen werde, auch bex den Wachtern zue Nachts daß es wol bestellet sey. Man sol auch auf sie schauen, damit sie fleissig sein, unndt wo vonnötten, etwaß an den Statmauren zue bessern, daß sie darmit nit vercziehen, sondern es bessern lassen. Auch befelhe 89) D. i. Peter Perényi. 90) D. i. Paul Várday. 91) Ein weitläufiger Bericht darüber ist in einem bei Lanz, Correspondenz d. K. Karl V., I. S. 235 u. ff., abgedruckten Briefe des Anton de Leyva an den Kaiser (ddto. Mailand, 4. August 1527) enthalten. 92) Soviel aus seinem Inhalte hervorgeht, dürfte der vorliegende Brief am 1. September 1527 geschrieben worden sein. 93) Die Nalžover oder Ellischauer Silberbergwerke erwarben die Brüder Johann III., Jodok III., und Peter V. von Rosenberg erst am 9. März 1530. Siehe die diesbezügliche Urkunde K. Ferdinands I. in den „Majestalien" des Statthalterei- archives zu Prag, III. S. 320 u. ff.
Strana 234
234 Von d. Johann v. Rosenberg. allen Wierten in der Stadt, daß sie sich mit Getraidt vndt anderen Victualßnotturfften versehen, wan etwan ain Volk in die Stat ainkommen möchte, daß sie die Notturfft haben mögen. Darnach schau auf der ganczen Herrschafft, wo möchtest habeu der Leüth, welche sich zue wehren daugen möchten, vndt laß sie beschreiben vndt gebiete allen, daß kainer zue frembden Diensten sich nit begebe, dan ich sie selbst bedorffen werde. Beschaue sie auch, mit waß Waffen sie beschrieben werden, vnndt daß ain ieder, mit deme er verschrieben wierdt, daß er es in Beraitschafft habe. Laß auch die, welche bessere Waffen haben, absonderlich beschreiben lassest (sic); welche aber kaine Waffen noch Ristungen haben, die sollen auf Cromau kommen, daß ihnen alda verkaufft werden. Datum Crumlow, sabato in octaua sanctorum Petri et Pauli apostolorum, anno domini 1527".94) Der Herr Hannß hat im Abwesen deß Konigs im Landt vmb seiner Stölle halber groß Naider, welches der Leuth Herczen schadlich habet vnndt Vngelegenhaitten; dan laider nunmehr die lauter vndt errbar [pag. 227] schwebende Justicz, die man doch kaum mit aller mhuesamer Sorg- feltigkait erczwingt, zue nichtig wierdt. Dan der Konig Ferdinand auf etlicher Anlaitung befalh vnndt schriebe in Behmen, daß der Herr Albrecht von Pernstain alß ain Haubtman vndt Stathalter deß Konigs den Herren vorsicze. Deß Herren von Rosenberg Priuilegia weisen auß, daß sie allein vber alle die Landtherren vndt Officierer siczen; die (sic) nun der Herr von Pernstain kain Landtofficierer ist, daß er solcher vorderster Stölle anstat deß Konigs nit wierdt geniessen können. Vnndt alß deßwegen der Herr Gubernierende an den Konig ge- schrieben vndt gesuecht, damit er vmb seine Stelle nicht gebracht werde, gab er wieder Andtwort bey seinem, Rosenbergers, Diener, dem Hanß Dubensky 95), daß ers aufschiebe biß zue fleissiger Erforschung vnndt Er- wegung, vnndt er es dießmahlen nit verstehen kann, daß er mit solchem Schreiben etwaß denen Herren von Rosenberg sollte zuuil gethan haben. Vnndt weillen die Sach wegen der Stölle in ainer solchen Verwür- rung war, hat der Herr Hannß weder in dem Landtrecht siczen wollen vnndt wolte nicht zuewilligen, daß man ainem zue Gefallen oder nach manicher Willen mit ihme Weil hin vnndt Weillen herr herumbziehen sollte, sondern schauet ihme vmb Freundt, daß, wan der Konig kombt, sie laut habender Gerechtigkait wegen seiner Stolle beim Konig fur ihne an- hielten. 96) AIB nun der Konig inß Landt kam, drug er bitlich vor seine Mage- statbrief dem Konig auf die Erhohung seiner gubernierenden Stolle. Dahero er bey seiner solchen Stölle, Magestatbrieffen ohne ainiges Wiederwertigs 94) D. i am 6. Juli 1527. 95) Johann von Duben und Chlum. 26) Siehe den Brief Johanns III. von Rosenberg an die Herren Wolf und Albrecht von Gutenstein, Hostounský von Rabenstein, Hynek Pflug, Hieronymus, Laurenz, Wolf und Heinrich Schlick (ddto Krumau, 3. April 1528) in den „Böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüssen“, I. S. 270.
234 Von d. Johann v. Rosenberg. allen Wierten in der Stadt, daß sie sich mit Getraidt vndt anderen Victualßnotturfften versehen, wan etwan ain Volk in die Stat ainkommen möchte, daß sie die Notturfft haben mögen. Darnach schau auf der ganczen Herrschafft, wo möchtest habeu der Leüth, welche sich zue wehren daugen möchten, vndt laß sie beschreiben vndt gebiete allen, daß kainer zue frembden Diensten sich nit begebe, dan ich sie selbst bedorffen werde. Beschaue sie auch, mit waß Waffen sie beschrieben werden, vnndt daß ain ieder, mit deme er verschrieben wierdt, daß er es in Beraitschafft habe. Laß auch die, welche bessere Waffen haben, absonderlich beschreiben lassest (sic); welche aber kaine Waffen noch Ristungen haben, die sollen auf Cromau kommen, daß ihnen alda verkaufft werden. Datum Crumlow, sabato in octaua sanctorum Petri et Pauli apostolorum, anno domini 1527".94) Der Herr Hannß hat im Abwesen deß Konigs im Landt vmb seiner Stölle halber groß Naider, welches der Leuth Herczen schadlich habet vnndt Vngelegenhaitten; dan laider nunmehr die lauter vndt errbar [pag. 227] schwebende Justicz, die man doch kaum mit aller mhuesamer Sorg- feltigkait erczwingt, zue nichtig wierdt. Dan der Konig Ferdinand auf etlicher Anlaitung befalh vnndt schriebe in Behmen, daß der Herr Albrecht von Pernstain alß ain Haubtman vndt Stathalter deß Konigs den Herren vorsicze. Deß Herren von Rosenberg Priuilegia weisen auß, daß sie allein vber alle die Landtherren vndt Officierer siczen; die (sic) nun der Herr von Pernstain kain Landtofficierer ist, daß er solcher vorderster Stölle anstat deß Konigs nit wierdt geniessen können. Vnndt alß deßwegen der Herr Gubernierende an den Konig ge- schrieben vndt gesuecht, damit er vmb seine Stelle nicht gebracht werde, gab er wieder Andtwort bey seinem, Rosenbergers, Diener, dem Hanß Dubensky 95), daß ers aufschiebe biß zue fleissiger Erforschung vnndt Er- wegung, vnndt er es dießmahlen nit verstehen kann, daß er mit solchem Schreiben etwaß denen Herren von Rosenberg sollte zuuil gethan haben. Vnndt weillen die Sach wegen der Stölle in ainer solchen Verwür- rung war, hat der Herr Hannß weder in dem Landtrecht siczen wollen vnndt wolte nicht zuewilligen, daß man ainem zue Gefallen oder nach manicher Willen mit ihme Weil hin vnndt Weillen herr herumbziehen sollte, sondern schauet ihme vmb Freundt, daß, wan der Konig kombt, sie laut habender Gerechtigkait wegen seiner Stolle beim Konig fur ihne an- hielten. 96) AIB nun der Konig inß Landt kam, drug er bitlich vor seine Mage- statbrief dem Konig auf die Erhohung seiner gubernierenden Stolle. Dahero er bey seiner solchen Stölle, Magestatbrieffen ohne ainiges Wiederwertigs 94) D. i am 6. Juli 1527. 95) Johann von Duben und Chlum. 26) Siehe den Brief Johanns III. von Rosenberg an die Herren Wolf und Albrecht von Gutenstein, Hostounský von Rabenstein, Hynek Pflug, Hieronymus, Laurenz, Wolf und Heinrich Schlick (ddto Krumau, 3. April 1528) in den „Böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüssen“, I. S. 270.
Strana 235
1527—1528. 235 verlassen vndt drüber von dem Konig sambt seinen Erben mit Confirma- tion bestattet worden. Anno domini 1528, an dem waissen Sambstag 97), ist ain Feier auß- komen in der Stadt Wittingau von dem Burger Balthasar nahmenß vndt thatt etlichen Mitburgern Schaden, alß nemblichen: Dem Stiepanko ver- brandte das Tach vber dem Hauß vndt der Stuben; dem Balczer imgleichen neben ainem anderen Gebeu hinden; dem Herrn Drachowsky ohne die Stuben vndt der Camer dran, in dem Hauß vndteren der Cammern vndt hindten deß Malczhauses ist das ander alleß verbrunen; die Stueben fienge auch an zue brennen, aber doch erret worden; dem Andre Schreiber ist das Dach abbrunnen vnndt der Boden. Wan zwene Mitburger, alß der Riemer vndt Schwerdtfeger, auf ihren Haisern vndt der Herr Drachowsky ob seinem Malczhauß ain Ziegeldacht nit gehabt hetten, hette sichs an diesen nit gelegt. Der Herr Drachowsky hatte also kaine Wohnung, ist durch den Haubtman in das Schloßgewelbe neben dem Pachhauß ainge- fiert worden, darin biß auf weiteren Beschaidt Ihr G. deßs Herren zue wohnen, im anno, ut supra. [pag. 228.] Der Herr Johann hat lieb gehabt die Jagten, gedachte, wie ers anstöllen thette, daß es Nucz brechte, wie auch seine Vorfaren gethan. Thatte er seinen Nachbaren solches Schreiben: „Edler, insonders geliebter Herr! Es hat mich aine gewisse vndt billiche Vrsach hierczue bewegt, ia auch etlicher ehrlichen Rittersleuth Begeren, daß ich dier vndt denen anderen alda vmbligenden gueten Leüthen dieses schreiben thue dieser Gestallt, daß ich dich darumben gueter Freundt- vndt Nachbarschafft bitte, daß du die Haseniagt mit Spier-, Jagthundten vndt Windten, auch Schiessen von dieser iczigen Zeit an biß hin auf kunfftigen Bartholomai auf mainen Grundten vndterlassest. Doch daß du wissen solst, daß ich dier dieses Schreiben kaines Gewinß halber oder auß bosem Willen thue, allein vmb dießwegen, auf daß wier nach- mahlen allesambt desto besseren Lust, Kurczweillen in dieser Jagt haben mögen; dan wan wier die Jungen wurdten verderben, magst erachten, daß wier nachmallen, wan die Zeit herkombt, schlechten Lust darmit haben wurden. Begere Andtwort bey diesem Potten. Datum Crumau, sabato post 98) dominicam Judica, anno domini 1528. Johann von Rosenberg, Maister deß behm. Priorats“. Ward geschrieben an die Herren Gebrueder Beytschen, Gebrueder der Zahorken, den H. Diwisch Malowiczer, Vlrich Malowiczer, den H, Rytirschen Drschitensky, Wenczl Kunasch, Georgen Kunasch, den H. Hansen Malowiczer, Bilecz- kern, Lipolden Hrschebenarsch, den H. Kowaniczky, den H. Wenczl Korschensky, den H. Georgen Korschensky, Geuat- tern, den H. Bohuslao Kunaschen, 97) D. i. am 11. April 1528. 98) D. i. am 4. April 1528.
1527—1528. 235 verlassen vndt drüber von dem Konig sambt seinen Erben mit Confirma- tion bestattet worden. Anno domini 1528, an dem waissen Sambstag 97), ist ain Feier auß- komen in der Stadt Wittingau von dem Burger Balthasar nahmenß vndt thatt etlichen Mitburgern Schaden, alß nemblichen: Dem Stiepanko ver- brandte das Tach vber dem Hauß vndt der Stuben; dem Balczer imgleichen neben ainem anderen Gebeu hinden; dem Herrn Drachowsky ohne die Stuben vndt der Camer dran, in dem Hauß vndteren der Cammern vndt hindten deß Malczhauses ist das ander alleß verbrunen; die Stueben fienge auch an zue brennen, aber doch erret worden; dem Andre Schreiber ist das Dach abbrunnen vnndt der Boden. Wan zwene Mitburger, alß der Riemer vndt Schwerdtfeger, auf ihren Haisern vndt der Herr Drachowsky ob seinem Malczhauß ain Ziegeldacht nit gehabt hetten, hette sichs an diesen nit gelegt. Der Herr Drachowsky hatte also kaine Wohnung, ist durch den Haubtman in das Schloßgewelbe neben dem Pachhauß ainge- fiert worden, darin biß auf weiteren Beschaidt Ihr G. deßs Herren zue wohnen, im anno, ut supra. [pag. 228.] Der Herr Johann hat lieb gehabt die Jagten, gedachte, wie ers anstöllen thette, daß es Nucz brechte, wie auch seine Vorfaren gethan. Thatte er seinen Nachbaren solches Schreiben: „Edler, insonders geliebter Herr! Es hat mich aine gewisse vndt billiche Vrsach hierczue bewegt, ia auch etlicher ehrlichen Rittersleuth Begeren, daß ich dier vndt denen anderen alda vmbligenden gueten Leüthen dieses schreiben thue dieser Gestallt, daß ich dich darumben gueter Freundt- vndt Nachbarschafft bitte, daß du die Haseniagt mit Spier-, Jagthundten vndt Windten, auch Schiessen von dieser iczigen Zeit an biß hin auf kunfftigen Bartholomai auf mainen Grundten vndterlassest. Doch daß du wissen solst, daß ich dier dieses Schreiben kaines Gewinß halber oder auß bosem Willen thue, allein vmb dießwegen, auf daß wier nach- mahlen allesambt desto besseren Lust, Kurczweillen in dieser Jagt haben mögen; dan wan wier die Jungen wurdten verderben, magst erachten, daß wier nachmallen, wan die Zeit herkombt, schlechten Lust darmit haben wurden. Begere Andtwort bey diesem Potten. Datum Crumau, sabato post 98) dominicam Judica, anno domini 1528. Johann von Rosenberg, Maister deß behm. Priorats“. Ward geschrieben an die Herren Gebrueder Beytschen, Gebrueder der Zahorken, den H. Diwisch Malowiczer, Vlrich Malowiczer, den H, Rytirschen Drschitensky, Wenczl Kunasch, Georgen Kunasch, den H. Hansen Malowiczer, Bilecz- kern, Lipolden Hrschebenarsch, den H. Kowaniczky, den H. Wenczl Korschensky, den H. Georgen Korschensky, Geuat- tern, den H. Bohuslao Kunaschen, 97) D. i. am 11. April 1528. 98) D. i. am 4. April 1528.
Strana 236
236 Von d. Johann v. Rosenberg. Cztibor Raubik, Johann Raubik, den H. Benesch Dubensky, den H. Tschakowiczer, 99) den H. Dubensky. Dieses 1528. Jahrs befalh der Herr Johann dem Ztibor Drachowsky, weilandt Wittingauer Haubtmann, daß er auf Sobislau reite vndt von dem Wenczl Spulirschen 1) die Haubtmanschafft embfahe. [pag. 229] Dieser Ztibor Drachowsky auf Befelh deß Herrn vndt Volmacht raiste hin auf Sobislau vnndt die Haubtmanschafft von dem Wenczl Spulirschen anstat deß Herrn embfienge vnndt dem Joann Olbram2) die vberandtwartet vor der ganczen Gemain. Der Georg Skopecz wardt bei dem Herrn Johann erstens Cammer- schreiber, darnach auch Canczler, 1528.3) Hannß von Frankenlauben, Purkraf zue Chustnik, 1528. 1528. Der Edle Hinko Kestrschansky von Kestrschan, Purkraf zue Helffenburg. Derselben Zeit, bei Regierung des Herrn Hansen, war ain Breuhauß zue Waiden 4, vndt wardt stark Pier gebreuet alda vndt auf der Her- schafft villen Kratschmen außgestöllet. Der Waicz wardt pro 20 gr. meißn. Der Wenczl von Rowny, alter Canzler, lebte noch im 1528 vndt wohnete in Behmisch-Budweiß. Desselbigen Jahrs der Konig Ferdinanduß wardt sambt der Konigin Anna, seiner Gemahlin, in Lincz, 5) deme der Herr Regierende etlich 99) Richtig würden die Namen der hier aufgezählten Adressaten lauten: Gebrüder Bejček von Nespečow auf Čichtitz, Gebrüder Zahorka von Zahořitz, Diwisch (Dionysius) von Malowitz auf Chejnow, Ulrich von Malowitz auf Borotin, Ritter von Dřiteň (Zirnau), Wenzel Kunasch von Machowitz, Georg Kunasch von Machowitz, Ctibor Roubik von Hlawatetz, Johann Roubik von Hla- watetz, Johann von Malowitz auf Winterberg, Ritter von Běla, Leopold Hřebenař von Hřeben auf Komařitz, Wladyka von Kowanitz, Wenzel und Georg Kořensky von Tereschau, Bohuslaw Kunasch von Machowitz, Benesch von Duben und Chlum, Wladyka von Klein-Čekau und Bohuschitz, Wladyka von Duben. 1) Wenzel Spulíř von Jiter. 2) Johann Wolfram von Stěkře. 3) Georg Skopetz war seiner Abstammung nach ein Unterthan der Rosen- berger. Aus dieser seiner Unterthänigkeit wurde er von Johann III. von Rosenberg am 21. Jänner 1532 entlassen. Als Kammerschreiber diente er den Rosenbergern vom 9. October 1524 bis zum 1. Februar 1533, als Kanzler jedoch niemals. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CCXXIII. b, CCLXI b, CCLXXVI. b). 4) Wiederpolen (Vidov) bei Budweis. 5) Einen Aufenthalt K. Ferdinands I. in dieser Stadt innerhalb des Jahres 1528 kennt die Geschichte nicht Der vorliegende Bericht bezieht sich offenbar auf des Königs Anwesenheit in Linz vom 6. Mai bis zum 19. Juni 1529. Siehe Gévay, Itinerar K. Ferdinands I.
236 Von d. Johann v. Rosenberg. Cztibor Raubik, Johann Raubik, den H. Benesch Dubensky, den H. Tschakowiczer, 99) den H. Dubensky. Dieses 1528. Jahrs befalh der Herr Johann dem Ztibor Drachowsky, weilandt Wittingauer Haubtmann, daß er auf Sobislau reite vndt von dem Wenczl Spulirschen 1) die Haubtmanschafft embfahe. [pag. 229] Dieser Ztibor Drachowsky auf Befelh deß Herrn vndt Volmacht raiste hin auf Sobislau vnndt die Haubtmanschafft von dem Wenczl Spulirschen anstat deß Herrn embfienge vnndt dem Joann Olbram2) die vberandtwartet vor der ganczen Gemain. Der Georg Skopecz wardt bei dem Herrn Johann erstens Cammer- schreiber, darnach auch Canczler, 1528.3) Hannß von Frankenlauben, Purkraf zue Chustnik, 1528. 1528. Der Edle Hinko Kestrschansky von Kestrschan, Purkraf zue Helffenburg. Derselben Zeit, bei Regierung des Herrn Hansen, war ain Breuhauß zue Waiden 4, vndt wardt stark Pier gebreuet alda vndt auf der Her- schafft villen Kratschmen außgestöllet. Der Waicz wardt pro 20 gr. meißn. Der Wenczl von Rowny, alter Canzler, lebte noch im 1528 vndt wohnete in Behmisch-Budweiß. Desselbigen Jahrs der Konig Ferdinanduß wardt sambt der Konigin Anna, seiner Gemahlin, in Lincz, 5) deme der Herr Regierende etlich 99) Richtig würden die Namen der hier aufgezählten Adressaten lauten: Gebrüder Bejček von Nespečow auf Čichtitz, Gebrüder Zahorka von Zahořitz, Diwisch (Dionysius) von Malowitz auf Chejnow, Ulrich von Malowitz auf Borotin, Ritter von Dřiteň (Zirnau), Wenzel Kunasch von Machowitz, Georg Kunasch von Machowitz, Ctibor Roubik von Hlawatetz, Johann Roubik von Hla- watetz, Johann von Malowitz auf Winterberg, Ritter von Běla, Leopold Hřebenař von Hřeben auf Komařitz, Wladyka von Kowanitz, Wenzel und Georg Kořensky von Tereschau, Bohuslaw Kunasch von Machowitz, Benesch von Duben und Chlum, Wladyka von Klein-Čekau und Bohuschitz, Wladyka von Duben. 1) Wenzel Spulíř von Jiter. 2) Johann Wolfram von Stěkře. 3) Georg Skopetz war seiner Abstammung nach ein Unterthan der Rosen- berger. Aus dieser seiner Unterthänigkeit wurde er von Johann III. von Rosenberg am 21. Jänner 1532 entlassen. Als Kammerschreiber diente er den Rosenbergern vom 9. October 1524 bis zum 1. Februar 1533, als Kanzler jedoch niemals. (Codex diplom. Rosenbergicus im Archive des Landesmuseums zu Prag, II. G. 31, fol. CCXXIII. b, CCLXI b, CCLXXVI. b). 4) Wiederpolen (Vidov) bei Budweis. 5) Einen Aufenthalt K. Ferdinands I. in dieser Stadt innerhalb des Jahres 1528 kennt die Geschichte nicht Der vorliegende Bericht bezieht sich offenbar auf des Königs Anwesenheit in Linz vom 6. Mai bis zum 19. Juni 1529. Siehe Gévay, Itinerar K. Ferdinands I.
Strana 237
1524—1533. 237 Fuhren der frischeren Fisch, alß Eschlin, Fehrhen vndt Höchten, zue- gesendet. Die Khonigin wardt alda niederkomen vnndt gebahr aine Dochter. Joannes, abbas Trebonensis, eodem anno. Dieser Herr vmb Ersparung der Vnkosten vndt seinen Hofstat zue minderen, dieweillen er sonst ain grosses Last gedragen (suae ipse fortunae faber, wie man pflegt zue sagen, daß er seines Vngluks selbst Vrsacher war), beurlaubte etliche seiner Diener vndt Hofleüth, wie diese Copia aut : „Dem edlen Herrn Hainrich von Olbramowicz vndt auff Dworcze, meinem lieben Freundt. Edler, lieber Freundt! Neben meinen Dienst. Nachdem du nun bei mier Dienst gehabt hast, wisse nun, daß mainer gewissen Notturfft halber, so ich iczo auf mier habe, ich dieß mier vorgenomen, etwaß mainer Diener zue endtlassen. Dahero wisse, daß ich dier auch den Dienst auf- kundige, vndt bitte ich darumben, daß du miers nit wirst fur vbel haben ; dan ich thue es auß kainen anderen Vrsachen, allein vmb der, so auf mich vndt maine Brueder dieser Zeit komen seindt. Dafern ich dier etwaß [pag. 230] fur die Zeit, so du bei mier gedient hab (sic), schuldig ver- bleibe, wil ich verordnen, solches dier zue beczallen, vndt wierst solches bei dem Carl, Sobislauer Schreiber, finden wissen. Dattum Prager Schloß, 6) Sontag Trinitatis, anno 1528. Johann von Rosemberg. Anno domini 1529 wardt dieses Herrn Schwester aine, nahmenß Catharina, in dem Kloster der Jungfrauen zue Cromau fur Abbtissin Ordenß s. Clarae. 7) Dieses Jahrs, Freytags nach Mariae Geburt, machte ainen gewissen Vergleich der Herr Wolff der Elter von Kragko zwischen dennen Herren von Rosenberg, also daß iedeßmahlen, wan der Herr Peter begeren wierdt dem Herrn Regierenden vndt dem Herrn Jobsten, daß sie schuldig sein sollen, ihme die Herrschafft Wittingau abczuetretten, vnndt er sich dessen impatronieren vndt alda seine Wohnung haben solle; doch dieser Gestalt, waß ihme vber seinen nothwendigen Vndterhalt Vberlauf ware, daß er solches Gelt dem Herrn Regierer zuer Hülff, der Schulden Last zue mindern, abfieren thue. Hierin die Herren Johann vndt Jobst, zuesamben auf Cromau wohnende, dem Herrn Petro vertrauen vndt sich gegen ihme versehen. Item, wan der Herr Johann mit Todt abgieng, daß dem Herrn Petro zue der Wittingauer Herschafft auch die Graczer Herschafft abgetretten werde mit dem halben Thaill aller Bergwerg. Der Herr Jobst aber soll mit Crumauer vndt allen anderen Guetern, doch auf solche Gestalt, schaffen: 6) D. i. am 7. Juni 1528. 7) Die damalige Abtissin des Krumauer Clarissinnenklosters hieß allerdings Katharina, gehörte aber nicht dem Geschlechte der Rosenberger, sondern jenem der Herren von Eulenberg (Sovinec) an. (Nach Copien von Urkunden des ehemal. Clarissinnenklosters in Krumau, die sich in meinem Besitze befinden.)
1524—1533. 237 Fuhren der frischeren Fisch, alß Eschlin, Fehrhen vndt Höchten, zue- gesendet. Die Khonigin wardt alda niederkomen vnndt gebahr aine Dochter. Joannes, abbas Trebonensis, eodem anno. Dieser Herr vmb Ersparung der Vnkosten vndt seinen Hofstat zue minderen, dieweillen er sonst ain grosses Last gedragen (suae ipse fortunae faber, wie man pflegt zue sagen, daß er seines Vngluks selbst Vrsacher war), beurlaubte etliche seiner Diener vndt Hofleüth, wie diese Copia aut : „Dem edlen Herrn Hainrich von Olbramowicz vndt auff Dworcze, meinem lieben Freundt. Edler, lieber Freundt! Neben meinen Dienst. Nachdem du nun bei mier Dienst gehabt hast, wisse nun, daß mainer gewissen Notturfft halber, so ich iczo auf mier habe, ich dieß mier vorgenomen, etwaß mainer Diener zue endtlassen. Dahero wisse, daß ich dier auch den Dienst auf- kundige, vndt bitte ich darumben, daß du miers nit wirst fur vbel haben ; dan ich thue es auß kainen anderen Vrsachen, allein vmb der, so auf mich vndt maine Brueder dieser Zeit komen seindt. Dafern ich dier etwaß [pag. 230] fur die Zeit, so du bei mier gedient hab (sic), schuldig ver- bleibe, wil ich verordnen, solches dier zue beczallen, vndt wierst solches bei dem Carl, Sobislauer Schreiber, finden wissen. Dattum Prager Schloß, 6) Sontag Trinitatis, anno 1528. Johann von Rosemberg. Anno domini 1529 wardt dieses Herrn Schwester aine, nahmenß Catharina, in dem Kloster der Jungfrauen zue Cromau fur Abbtissin Ordenß s. Clarae. 7) Dieses Jahrs, Freytags nach Mariae Geburt, machte ainen gewissen Vergleich der Herr Wolff der Elter von Kragko zwischen dennen Herren von Rosenberg, also daß iedeßmahlen, wan der Herr Peter begeren wierdt dem Herrn Regierenden vndt dem Herrn Jobsten, daß sie schuldig sein sollen, ihme die Herrschafft Wittingau abczuetretten, vnndt er sich dessen impatronieren vndt alda seine Wohnung haben solle; doch dieser Gestalt, waß ihme vber seinen nothwendigen Vndterhalt Vberlauf ware, daß er solches Gelt dem Herrn Regierer zuer Hülff, der Schulden Last zue mindern, abfieren thue. Hierin die Herren Johann vndt Jobst, zuesamben auf Cromau wohnende, dem Herrn Petro vertrauen vndt sich gegen ihme versehen. Item, wan der Herr Johann mit Todt abgieng, daß dem Herrn Petro zue der Wittingauer Herschafft auch die Graczer Herschafft abgetretten werde mit dem halben Thaill aller Bergwerg. Der Herr Jobst aber soll mit Crumauer vndt allen anderen Guetern, doch auf solche Gestalt, schaffen: 6) D. i. am 7. Juni 1528. 7) Die damalige Abtissin des Krumauer Clarissinnenklosters hieß allerdings Katharina, gehörte aber nicht dem Geschlechte der Rosenberger, sondern jenem der Herren von Eulenberg (Sovinec) an. (Nach Copien von Urkunden des ehemal. Clarissinnenklosters in Krumau, die sich in meinem Besitze befinden.)
Strana 238
238 Von d. Johann v. Rosenberg. Erstlich, ainer ohne den anderen nichts absinderen, weder ainige Schulden machen solle. Anderenß, daß nach dem Absterben deß ainen alleß laut Rosen- bergischer Ordnung auf den anderen falle. Drittenß, da nach dem Herrn Hannsen noch Schulden verblieben, die sambtlichen zue beczallen. Viertenß, im Fall der Noth daß sie ainander helffen vnndt bei ain- ander stehen solten mit Schlossern, Stetten vnndt den Leüthen. Zue Vrkhundt dieser Abbredt neben den Herren Rosenbergern drugte zue der so vorge- melter Herr Mitler, der edle vnndt gestrenge Ritter Herr Caspar Kotwicz von Princzenekh vndt der Edle Wenczl Metelsky von Feldorff. 8) [pag. 231] Ob nun diese Abrede also gemacht worden, so hat Herr Peter erst im anno 1531 sich der Herrschafft Wittingau impatroniert. Der Wenczl von Rowny zue Budweiß noch gelebt 1529. Die Herren Gebrueder von Rosenberg lebten mit ainander friedlich vnndt verdrugen sich mit ainander gewaltig, lieblich vndt freundtlich vnndt in aller Massen ainander, wie sie vermögt vndt verstanden haben, daß es zue Fromem deß Hauses gedeuete, ainander gerathen haben vnndt bey gemach mit der Hulf Gotteß auß den Lassten ainander geholffen haben, biß endtlich sie sich dessen gar endtschuttet haten. Der erwurdige Martinuß, Bechiner Erczdechant vndt Cromauer Pfarrer, 1529. Der Zeit wardt Probst zum Schlegel Sigmundt. Derselbigen Zeit hielte an bey dem Konig der Herr Johann, auf daß er die Müncz möchte schlagen lassen. Der Konig verwilligte darczue, auf 15 Jahr lang daß sie weisse Pfening vnndt weisse Groschen minczen möchten; dan der Konig bedrachte ihr treue Dienst vnndt taurte sie in solchen ihren Schulden. Darumben er ihnen solches that, auf daß sie darauß kommen möchten.9) Zwene Hohenfuerter Abbten deß Alters halben vnndt ain Gulden- cronner durch den Todt verendert worden. 10) Der Herr Hannß zue ainer 8) Die diesbezügliche Urkunde (ddto. 10. September 1529) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 9) Das hier erwähnte Münzrecht wurde von den Rosenbergern wohl nicht vor dem 8. Juni 1532 ausgeübt; denn erst an diesem Tage verpflichteten sich auf der Prager Burg Jodok III. und Peter V. von Rosenberg durch einen Revers, die ihnen am 6. Juni 1532 vom Könige ertheilte Münzordnung pünktlich einzu- halten. (Originalurkunde im Statthaltereiarchive zu Prag.) 10) Diese Stelle bezieht sich auf die Resignation des Hohenfurter Abtes Christophorus Knoll im Sommer 1528 (nicht zveier Abte) und auf den Tod des Goldenkroner Abtes Georg Steinhäufel am 9. November 1522. Als Nachfolger des erstgenannten Abtes fungierte Paul Klötzer (erwählt am 13. Juli 1528), als solcher des letztgenannten Abtes aber Blasius, dem wir zum erstenmale in einer Urkunde vom 30. September 1525 begegnen. Siehe Millauer, Reihenfolge der Abte des Cistercienserstiftes Hohenfurt, Monatsschrift der Gesellsch. d. vaterl. Museums in Böhmen, 1828, S. 175; Emler, Nekrologium Zlatokorunské, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften, 1888, S. 70; Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 511.
238 Von d. Johann v. Rosenberg. Erstlich, ainer ohne den anderen nichts absinderen, weder ainige Schulden machen solle. Anderenß, daß nach dem Absterben deß ainen alleß laut Rosen- bergischer Ordnung auf den anderen falle. Drittenß, da nach dem Herrn Hannsen noch Schulden verblieben, die sambtlichen zue beczallen. Viertenß, im Fall der Noth daß sie ainander helffen vnndt bei ain- ander stehen solten mit Schlossern, Stetten vnndt den Leüthen. Zue Vrkhundt dieser Abbredt neben den Herren Rosenbergern drugte zue der so vorge- melter Herr Mitler, der edle vnndt gestrenge Ritter Herr Caspar Kotwicz von Princzenekh vndt der Edle Wenczl Metelsky von Feldorff. 8) [pag. 231] Ob nun diese Abrede also gemacht worden, so hat Herr Peter erst im anno 1531 sich der Herrschafft Wittingau impatroniert. Der Wenczl von Rowny zue Budweiß noch gelebt 1529. Die Herren Gebrueder von Rosenberg lebten mit ainander friedlich vnndt verdrugen sich mit ainander gewaltig, lieblich vndt freundtlich vnndt in aller Massen ainander, wie sie vermögt vndt verstanden haben, daß es zue Fromem deß Hauses gedeuete, ainander gerathen haben vnndt bey gemach mit der Hulf Gotteß auß den Lassten ainander geholffen haben, biß endtlich sie sich dessen gar endtschuttet haten. Der erwurdige Martinuß, Bechiner Erczdechant vndt Cromauer Pfarrer, 1529. Der Zeit wardt Probst zum Schlegel Sigmundt. Derselbigen Zeit hielte an bey dem Konig der Herr Johann, auf daß er die Müncz möchte schlagen lassen. Der Konig verwilligte darczue, auf 15 Jahr lang daß sie weisse Pfening vnndt weisse Groschen minczen möchten; dan der Konig bedrachte ihr treue Dienst vnndt taurte sie in solchen ihren Schulden. Darumben er ihnen solches that, auf daß sie darauß kommen möchten.9) Zwene Hohenfuerter Abbten deß Alters halben vnndt ain Gulden- cronner durch den Todt verendert worden. 10) Der Herr Hannß zue ainer 8) Die diesbezügliche Urkunde (ddto. 10. September 1529) befindet sich im fürstl. Schwarzenberg'schen Archive zu Wittingau. 9) Das hier erwähnte Münzrecht wurde von den Rosenbergern wohl nicht vor dem 8. Juni 1532 ausgeübt; denn erst an diesem Tage verpflichteten sich auf der Prager Burg Jodok III. und Peter V. von Rosenberg durch einen Revers, die ihnen am 6. Juni 1532 vom Könige ertheilte Münzordnung pünktlich einzu- halten. (Originalurkunde im Statthaltereiarchive zu Prag.) 10) Diese Stelle bezieht sich auf die Resignation des Hohenfurter Abtes Christophorus Knoll im Sommer 1528 (nicht zveier Abte) und auf den Tod des Goldenkroner Abtes Georg Steinhäufel am 9. November 1522. Als Nachfolger des erstgenannten Abtes fungierte Paul Klötzer (erwählt am 13. Juli 1528), als solcher des letztgenannten Abtes aber Blasius, dem wir zum erstenmale in einer Urkunde vom 30. September 1525 begegnen. Siehe Millauer, Reihenfolge der Abte des Cistercienserstiftes Hohenfurt, Monatsschrift der Gesellsch. d. vaterl. Museums in Böhmen, 1828, S. 175; Emler, Nekrologium Zlatokorunské, Sitzungsberichte d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften, 1888, S. 70; Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 511.
Strana 239
1522—1554. 239 Erwohlung anderer 2 tauglichen Personnen auf ihre Stöllen batte er den Pasauer Bischoff, daß er sie zue diesem Ambt waihen wolle, wie dessen der Gebrauch. 1529. Hanß Zinispan von Herschlag ist Hanbtman zue Wittingau. Peter von Daudleb, Purkraf zue Cromau. Anno domini 1529. Der Konig Ferdinanduß mit der Konigin Anna komen auf Lincz11) vnndt dem Herrn Regierenden wissen lassen, daß er 24 Fuhren zue Abfierung von dannen in Behmen deß Konigs Sachen dahin verordne. Der Herr Regierende liesse alsobalden 20 Fuhren zuesam- brengen vnndt dahin verordnete vnndt die aufgeladene Sachen biß auf Budweiß füren lassen. Das war vmb Michaeli Zeit. Vnndt also der Konig sich von dannen auf die Reiß machte vnndt kam auf Prag. Alda etliche notwendig vndt giltige Sachen verrichter, sich baldt wieder nach Lincz begeben 12) vnndt dem Herrn Regierer von Beneschau auß zueschriebe, daß er die Strassen wolle mit seinen Leuthen beseczen wegen der Strassen- rauber, so denen koniglichen Leuthen vermainten zue schaden. Welcheß im Abwesen deß Herrn Regierers mit ganczem Fleiß von seinem Herrn Brueder, dem Peter, versorgt worden, daß der Konig darob ain Wolge- fallen gehabt; dan hie vnndt dort in den gefehrlichen Örtern die Gelaidts- leuth waren bestöllet gewesen. Die Vrsach, warumben der Konig nach Osterreich wieder geailet, [pag. 232] wardt diese, daß der Turk selbigen Jahrs die Stadt Wien belegert hatte, daß er seine Osterreicherlandt mit Hulf deß romischen Reichs wehren möchte. Die zue erhalten, daß gemaine Aufgebot neben anderen Stenden deß Konigreichs Behaimb der Herr gebierlich gelaisstet vnndt verricht vnndt seinen Bruedern, den Herrn Peter, mit seinem Volk dem Kaiser (sic) zuegeschigt. Joann Tscherny, 13) Pfleger zue Winterberg, 1554. Anno domini 1529. Zue Helffenburg wardt kain Purkraf. Derowegen dieß Ambt befalh der Herr Joann dem Wite Schreibern vnndt ainem Richter, nahmenß Ziurda, daß sie ihnen gehorchen, vnndt das nach dem Hinko von Kestrschan, welcher den Dienst abgetretten bey Egidy. Der erwurdige Simon, Probst deß Forbeser Clossters, 1529. Der erwurdige Pauluß, Abbt deß Hohenfurter Closters, 1529. Damallen Abbt in Guldencron Blasius. Anno domini 1530. Alß der Herr Regierende dem Herrn Leo all seine vberige Summa erlegt hatte, so er ihme war schuldig gewesen, er- mandte er den Herren, daß er sich schigte, wieder die ihme verpfendte Gueter dem Hauß von Rosenberg abzuetretten, das ist Prachaticz, Sablat, 11) Der Aufenthalte des Königs in Linz gab es in diesem Jahre im ganzen fünf. Hier haben wir es mit dem dritten davon zu thun, der vom 23. Juli bis zum 30. September währte. (Gévay, Itinerar K. Ferdinands I.) 12) Der Aufenthalt des Königs in Prag dauerte bloß vom 4. bis zum 12. October. Auf seiner Rückreise nach Linz brachte der Herrscher einen Theil des 16. und des 17. Octobers auf der Krumauer Burg zu. (A. a. O.) 13) Johann Černy von Winoř. Damals wurde die Winterberger Herrschaft von Wilhelm von Rosenberg eben erworben. (Walter, Gesch. d. Burg und Stadt Winterberg, S. 18.)
1522—1554. 239 Erwohlung anderer 2 tauglichen Personnen auf ihre Stöllen batte er den Pasauer Bischoff, daß er sie zue diesem Ambt waihen wolle, wie dessen der Gebrauch. 1529. Hanß Zinispan von Herschlag ist Hanbtman zue Wittingau. Peter von Daudleb, Purkraf zue Cromau. Anno domini 1529. Der Konig Ferdinanduß mit der Konigin Anna komen auf Lincz11) vnndt dem Herrn Regierenden wissen lassen, daß er 24 Fuhren zue Abfierung von dannen in Behmen deß Konigs Sachen dahin verordne. Der Herr Regierende liesse alsobalden 20 Fuhren zuesam- brengen vnndt dahin verordnete vnndt die aufgeladene Sachen biß auf Budweiß füren lassen. Das war vmb Michaeli Zeit. Vnndt also der Konig sich von dannen auf die Reiß machte vnndt kam auf Prag. Alda etliche notwendig vndt giltige Sachen verrichter, sich baldt wieder nach Lincz begeben 12) vnndt dem Herrn Regierer von Beneschau auß zueschriebe, daß er die Strassen wolle mit seinen Leuthen beseczen wegen der Strassen- rauber, so denen koniglichen Leuthen vermainten zue schaden. Welcheß im Abwesen deß Herrn Regierers mit ganczem Fleiß von seinem Herrn Brueder, dem Peter, versorgt worden, daß der Konig darob ain Wolge- fallen gehabt; dan hie vnndt dort in den gefehrlichen Örtern die Gelaidts- leuth waren bestöllet gewesen. Die Vrsach, warumben der Konig nach Osterreich wieder geailet, [pag. 232] wardt diese, daß der Turk selbigen Jahrs die Stadt Wien belegert hatte, daß er seine Osterreicherlandt mit Hulf deß romischen Reichs wehren möchte. Die zue erhalten, daß gemaine Aufgebot neben anderen Stenden deß Konigreichs Behaimb der Herr gebierlich gelaisstet vnndt verricht vnndt seinen Bruedern, den Herrn Peter, mit seinem Volk dem Kaiser (sic) zuegeschigt. Joann Tscherny, 13) Pfleger zue Winterberg, 1554. Anno domini 1529. Zue Helffenburg wardt kain Purkraf. Derowegen dieß Ambt befalh der Herr Joann dem Wite Schreibern vnndt ainem Richter, nahmenß Ziurda, daß sie ihnen gehorchen, vnndt das nach dem Hinko von Kestrschan, welcher den Dienst abgetretten bey Egidy. Der erwurdige Simon, Probst deß Forbeser Clossters, 1529. Der erwurdige Pauluß, Abbt deß Hohenfurter Closters, 1529. Damallen Abbt in Guldencron Blasius. Anno domini 1530. Alß der Herr Regierende dem Herrn Leo all seine vberige Summa erlegt hatte, so er ihme war schuldig gewesen, er- mandte er den Herren, daß er sich schigte, wieder die ihme verpfendte Gueter dem Hauß von Rosenberg abzuetretten, das ist Prachaticz, Sablat, 11) Der Aufenthalte des Königs in Linz gab es in diesem Jahre im ganzen fünf. Hier haben wir es mit dem dritten davon zu thun, der vom 23. Juli bis zum 30. September währte. (Gévay, Itinerar K. Ferdinands I.) 12) Der Aufenthalt des Königs in Prag dauerte bloß vom 4. bis zum 12. October. Auf seiner Rückreise nach Linz brachte der Herrscher einen Theil des 16. und des 17. Octobers auf der Krumauer Burg zu. (A. a. O.) 13) Johann Černy von Winoř. Damals wurde die Winterberger Herrschaft von Wilhelm von Rosenberg eben erworben. (Walter, Gesch. d. Burg und Stadt Winterberg, S. 18.)
Strana 240
240 Von d. Johann v. Rosenberg. Plastowicz etc.;14) dan es wurdte dem Herrn Lewen wol gefallen haben, auf zwo Fleischbank zue schlachten, das Gelt vnndt das Ainkommen zue geniessen, massen er dan an dem Ainkommen nit vergniegt wardt, sondern vnertregliche Steüren auf den Vndterthannen aufferlegen wöllen. Sie aber den Schucz darwieder bex ihrer Erbobrigkait, die sie zue beschwaren nit gestat, vberkomen haben. Alß nun der Herr Lew dem Herrn Gubernierenden Prachaticz mit dar- czue gehorigen Dorfschafften abgetretten, hat der Herr Regierende die Dorfer, al3 Tieschowicz, Weyrow, Zdenicze, Pfeffern vnndt Rohanau, fur 250 sß gr. behm. der Prachadiczer Purgerschafft verkaufft, aber die Wiederlesung ihme vndt seinen Erben vorbehalten. Auff diese Weiß er auch dieser Purgerschafft Wallern pro 250 f� gr. behm. abgetretten verkaufflichen. Wenczl von Rowny wardt noch lebendig im 1530. Dasselbigmallen der Mikulasch, 15) Canzler der Rosenberger. Dieser Zeit wardt der Herr Herschman, ainer Herrenstandts von Rschitschan, Haubtman zue Sobißlau. Hannß Olbram von Stiekrsche, Purkraf zue Chustnik. Balczer,16) Rendtschreiber vndt aingeseczter Pfleger zue Graczen. Benesch, auch Rentschreiber vnndt zuesamb Pfleger zue Rosenberg. Der erwürdige Joannes, Abbt im Wittingauer Closster. [pag. 387]17) Ein Landtsgedachtnus. In denen Zeitten, da die Auffruhr in Böhmen gewährt hatte, seindt die Kleinodien der Wischerader Kirchen von danen in die Stadt Böhmisch-Cromaw transferiret vndt auffzuheben gegeben worden von dem Probst vndt Capitel vndt alda verblieben in der Verwahrung bey dem Bechiner Ertzdechant bies hin auff die Zeiten der Regirung des Königs Ferdinandi im Jahr 1530. Dieß Jahr hat man angefangen einen newen Thal oder Fundtgruben zu bawen vntter Dumoratz18) bex der Muldaw, negst an Cromaw an, welches man das Neye Geschrey genennet, vber welches Gebey der Herr Hans den Gewergken absonderliche Freiheit gegeben. Desselbigen Jahrs ist von dem König Ferdinandt ein solches Schreiben ausgangen : „Dem wohlgebohrnen Johann von Rosenberg vndt auff Strakonitz, obristem Meister des böhmischen Priorats der Ritter St. Joannis Jerosoly- mitani Ordens, vnserem lieben Getrewen. Ferdinand, von Gottes Gnaden vngarischer vndt böhmischer König, 14) Die Auslösung dieser Güter geschah zwei Wochen nach Georgi (8. Mai) 1530. (Archiv český, XI. S. 29 u. 30). 15) Nikolaus von Hochstein. 16) D. i. Balthasar. Derselbe übernahm später das Amt eines Rentschreibers in Krumau und gab am 1. Juli 1535 vollends den Rosenberg'schen Dienst auf. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CCLXXXXIII.) 17) Diese und die drei nächstfolgenden Seitenbezeichnungen beziehen sich auf die Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz’schen Bibliothek zu Prag, welcher Handschrift der zu diesen Seitenbezeichnungen gehörige Text ent- nommen ist. 18) Dumrowitz.
240 Von d. Johann v. Rosenberg. Plastowicz etc.;14) dan es wurdte dem Herrn Lewen wol gefallen haben, auf zwo Fleischbank zue schlachten, das Gelt vnndt das Ainkommen zue geniessen, massen er dan an dem Ainkommen nit vergniegt wardt, sondern vnertregliche Steüren auf den Vndterthannen aufferlegen wöllen. Sie aber den Schucz darwieder bex ihrer Erbobrigkait, die sie zue beschwaren nit gestat, vberkomen haben. Alß nun der Herr Lew dem Herrn Gubernierenden Prachaticz mit dar- czue gehorigen Dorfschafften abgetretten, hat der Herr Regierende die Dorfer, al3 Tieschowicz, Weyrow, Zdenicze, Pfeffern vnndt Rohanau, fur 250 sß gr. behm. der Prachadiczer Purgerschafft verkaufft, aber die Wiederlesung ihme vndt seinen Erben vorbehalten. Auff diese Weiß er auch dieser Purgerschafft Wallern pro 250 f� gr. behm. abgetretten verkaufflichen. Wenczl von Rowny wardt noch lebendig im 1530. Dasselbigmallen der Mikulasch, 15) Canzler der Rosenberger. Dieser Zeit wardt der Herr Herschman, ainer Herrenstandts von Rschitschan, Haubtman zue Sobißlau. Hannß Olbram von Stiekrsche, Purkraf zue Chustnik. Balczer,16) Rendtschreiber vndt aingeseczter Pfleger zue Graczen. Benesch, auch Rentschreiber vnndt zuesamb Pfleger zue Rosenberg. Der erwürdige Joannes, Abbt im Wittingauer Closster. [pag. 387]17) Ein Landtsgedachtnus. In denen Zeitten, da die Auffruhr in Böhmen gewährt hatte, seindt die Kleinodien der Wischerader Kirchen von danen in die Stadt Böhmisch-Cromaw transferiret vndt auffzuheben gegeben worden von dem Probst vndt Capitel vndt alda verblieben in der Verwahrung bey dem Bechiner Ertzdechant bies hin auff die Zeiten der Regirung des Königs Ferdinandi im Jahr 1530. Dieß Jahr hat man angefangen einen newen Thal oder Fundtgruben zu bawen vntter Dumoratz18) bex der Muldaw, negst an Cromaw an, welches man das Neye Geschrey genennet, vber welches Gebey der Herr Hans den Gewergken absonderliche Freiheit gegeben. Desselbigen Jahrs ist von dem König Ferdinandt ein solches Schreiben ausgangen : „Dem wohlgebohrnen Johann von Rosenberg vndt auff Strakonitz, obristem Meister des böhmischen Priorats der Ritter St. Joannis Jerosoly- mitani Ordens, vnserem lieben Getrewen. Ferdinand, von Gottes Gnaden vngarischer vndt böhmischer König, 14) Die Auslösung dieser Güter geschah zwei Wochen nach Georgi (8. Mai) 1530. (Archiv český, XI. S. 29 u. 30). 15) Nikolaus von Hochstein. 16) D. i. Balthasar. Derselbe übernahm später das Amt eines Rentschreibers in Krumau und gab am 1. Juli 1535 vollends den Rosenberg'schen Dienst auf. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CCLXXXXIII.) 17) Diese und die drei nächstfolgenden Seitenbezeichnungen beziehen sich auf die Handschrift Nr. 257 in der fürstl. Lobkowitz’schen Bibliothek zu Prag, welcher Handschrift der zu diesen Seitenbezeichnungen gehörige Text ent- nommen ist. 18) Dumrowitz.
Strana 241
1530—1535. 241 Infant in Hispanien, Ertzhertzog in Oesterreich vndt Marggraff in Mahren. Wohlgebohrner, vnser lieber Getrewer! Obwohlen zwieschen denen catho- lischen vndt denen vntter zweýerley Gestalt Burgern zu Khaden ein [pag. 388] Ausspruch in etlichen Vntterschiednußen geschehen seye; die- weillen wir aber wegen anderer vnserer damahlen gehabter Molestien vnß darinnen nit ersehen vndt die entlichen erwögen nit mögen: dahero haben wier die weder affirmirt, weder bekräfftiget, insonderheit der Vhrsachen halben, damit wir nichts dardurch wieder den zwieschen den Ständten vnsers Königreichs gethannen vndt in die Landttaffel einverleibten Vertrag handlen. So haben wir auch die nit bey Handen, damit wir die vernehmen möchten; dahero wier es bies zu vnserer glicklicher in vnßer Königreich Ankhunfft verschoben. So ist vnß auch zue Ohren kommen, daß bey sel- biger Pfarr ein Münich scalirent predigt mit Vermeldten, daß die todten, begrabenen Cörper wieder heraus solten ausgegraben werden. Solch seine Predigen, die gedeyen zu keiner Einigkeit, sondern ehender zu einer Vneinigkeit, Auffruhr. Derowegen wir dir ernstlich gebietten, daß du solches vnsaumblich einstellest vndt solches Scaliren vndt zu Vnruhen gedeyende Predigen nit mehr verstattest, dan wier es keinesweegs nit erleiden möchten. Vndt weillen du vnseren Willen hierinnen wiessest, so wirst dich auch demselben, wie wir dir zueschreiben, gemäß verhalten. Geben Augspurg, den Donerstag nach Allerheyligen, anno 1530, vnserer Reiche im virtten.“19) Dießem königlichen Befelch nach verhielte sich der [pag. 389] Herr Johann vndt ordnet weitter dauon durch Schreiben an die Seinigen also : „Dem ehrwürdigen Priester Nicolao von Glatz, Priori bey vnser lieben Frawen auff der Kleinen Seitten in der Stadt Prag, Endts der Bruckhen, vnseren Ordens liebem Bruedern. Johan, Meister des Priorats im Königreich Böheimb etc. Vnßer Gunst, ehrwürdiger Prister Prior, vnßer Mit-, Ordens�, lieber Bruder. Beyliegendt vbersenden wir eine Abschriefft, soviel vnß der König, vns allergnädigster Herr, schreiben thuet, betreffendt das Predigen eines Münichs vndt das todter Cörper Ausgraben auff vnserem Freythoff in Khaden, deme du weitter besser vernohmen haben werdest. Demnach wir aber vernohmen haben, daß der ehrwürdige Peter, vnßer Comendator zu Khaden, vmb einer Mißgunst des Herrn Oppels 20) in Verhafftung sitzen solte, vndt wiessen nit, wer die Comenda aldorth dieser Zeith anstadt seiner verwaltet, ist vnser Geschafft, daß du dahin auff Khaden auff vnsern Kosten durch dein Schreiben in vnserem Nahmen demselben, so alda dieser Zeith die Comenda versiehet, wiessen lassest vndt befehlest, dafern derselbige Münich etwas dergleichen, so einen Auffruhr vervhrsachen möchte, predigte, daß solches eingestellet werde, vndt welche nun von den Lutherischen alda be- graben liegen, daß man die auch dieser Zeith liegen lasset bies, wils Gott, zur glücklichen des Königs in dieses [pag. 390] Königreich Ankhunfft. “ 21) Datum Cromau, sabbato in festo sanctae Elisabethae, anno domini 1530. Derselben Zeith ist sehr, insorderheit mit Geldt vber Landt zue 19) D. i. am 3. November 1530. 20) von Vitzthum auf Neu-Schönburg. 21) D. i. am 19. November 1530. Rosenberg'sche Chronik. 16
1530—1535. 241 Infant in Hispanien, Ertzhertzog in Oesterreich vndt Marggraff in Mahren. Wohlgebohrner, vnser lieber Getrewer! Obwohlen zwieschen denen catho- lischen vndt denen vntter zweýerley Gestalt Burgern zu Khaden ein [pag. 388] Ausspruch in etlichen Vntterschiednußen geschehen seye; die- weillen wir aber wegen anderer vnserer damahlen gehabter Molestien vnß darinnen nit ersehen vndt die entlichen erwögen nit mögen: dahero haben wier die weder affirmirt, weder bekräfftiget, insonderheit der Vhrsachen halben, damit wir nichts dardurch wieder den zwieschen den Ständten vnsers Königreichs gethannen vndt in die Landttaffel einverleibten Vertrag handlen. So haben wir auch die nit bey Handen, damit wir die vernehmen möchten; dahero wier es bies zu vnserer glicklicher in vnßer Königreich Ankhunfft verschoben. So ist vnß auch zue Ohren kommen, daß bey sel- biger Pfarr ein Münich scalirent predigt mit Vermeldten, daß die todten, begrabenen Cörper wieder heraus solten ausgegraben werden. Solch seine Predigen, die gedeyen zu keiner Einigkeit, sondern ehender zu einer Vneinigkeit, Auffruhr. Derowegen wir dir ernstlich gebietten, daß du solches vnsaumblich einstellest vndt solches Scaliren vndt zu Vnruhen gedeyende Predigen nit mehr verstattest, dan wier es keinesweegs nit erleiden möchten. Vndt weillen du vnseren Willen hierinnen wiessest, so wirst dich auch demselben, wie wir dir zueschreiben, gemäß verhalten. Geben Augspurg, den Donerstag nach Allerheyligen, anno 1530, vnserer Reiche im virtten.“19) Dießem königlichen Befelch nach verhielte sich der [pag. 389] Herr Johann vndt ordnet weitter dauon durch Schreiben an die Seinigen also : „Dem ehrwürdigen Priester Nicolao von Glatz, Priori bey vnser lieben Frawen auff der Kleinen Seitten in der Stadt Prag, Endts der Bruckhen, vnseren Ordens liebem Bruedern. Johan, Meister des Priorats im Königreich Böheimb etc. Vnßer Gunst, ehrwürdiger Prister Prior, vnßer Mit-, Ordens�, lieber Bruder. Beyliegendt vbersenden wir eine Abschriefft, soviel vnß der König, vns allergnädigster Herr, schreiben thuet, betreffendt das Predigen eines Münichs vndt das todter Cörper Ausgraben auff vnserem Freythoff in Khaden, deme du weitter besser vernohmen haben werdest. Demnach wir aber vernohmen haben, daß der ehrwürdige Peter, vnßer Comendator zu Khaden, vmb einer Mißgunst des Herrn Oppels 20) in Verhafftung sitzen solte, vndt wiessen nit, wer die Comenda aldorth dieser Zeith anstadt seiner verwaltet, ist vnser Geschafft, daß du dahin auff Khaden auff vnsern Kosten durch dein Schreiben in vnserem Nahmen demselben, so alda dieser Zeith die Comenda versiehet, wiessen lassest vndt befehlest, dafern derselbige Münich etwas dergleichen, so einen Auffruhr vervhrsachen möchte, predigte, daß solches eingestellet werde, vndt welche nun von den Lutherischen alda be- graben liegen, daß man die auch dieser Zeith liegen lasset bies, wils Gott, zur glücklichen des Königs in dieses [pag. 390] Königreich Ankhunfft. “ 21) Datum Cromau, sabbato in festo sanctae Elisabethae, anno domini 1530. Derselben Zeith ist sehr, insorderheit mit Geldt vber Landt zue 19) D. i. am 3. November 1530. 20) von Vitzthum auf Neu-Schönburg. 21) D. i. am 19. November 1530. Rosenberg'sche Chronik. 16
Strana 242
242 Von d. Johann v. Rosenberg. reißen, vnsicher geweßen, dan es hat viel Straßenrauber in Böhmen gegeben. Derowegen, wan der Herr Gubernirende nach Prag Geldt ge- schückt, solches mit 14, biesweillen auch mehr Reittenden beglaitten lassen. Johann Rothchleb, Haubtman in Prachatiz, 1530. 22) Der Herr Johann hat ordentlich vndt gebührlichen den Ambrosium von Hochstein seiner getrewen Diensten quittirt, welcher da wardt bey dem seeligen alten Herrn Peter, wie auch nachmahlen bey dem Herrn Johann für Cammerschreiber, 1526; lobet ihn, daß er sich alle Weeg wohl vndt getrew verhalten habe. 23) Blasius, abbas Sanctae Coronae, 1531. Petter Daudlebsky von Daudleb, der Zeith Burggraff zu Cromaw. 24) Der Herr Johann verkauffte den Fieschteucht nahmens Saudney, an dem Dorff Litschaw ob dem Sokoltschi gelegen, dem Priester Correctori vndt gantzen Conventui des Closters St. Andrae auff dem Khuglweith 25) vmb 300 fP meißn., die Auslößung excipirend. Geschach selbigen Jahrs, am Donnerstag nach Pauly Bekehrung, anno 1530, wie dieser folgender Brief aussagt: [pag. 235] „Ain Brieff vber den Teucht Saudny, so verkhaufft den Ainsidlern bey St. Andrae auf dem Kuglweit. Wier Joann von Rosenberg etc., deß behmischen Priorats St. Joannis Jerosolimitani Ordenß Maister, thuen khundt mit diesem Brief offentlich vor möniglichen, wo der gelesen oder lesendt angehort wierdt, daß mit guetem erwogenen vnserem Bedacht, gewisser Wissenschafft, wie auch mit reiffem Rath vnserer lieben Getreuen wier verkaufft haben vnseren Visch- teucht namens Saudny, bey dem Dorf Litschau ob dem Sokoltschi gelegen, denen erwurdigen vnndt in Cristo andechtigen Brüedern N. Correctori vnndt Brüedern deß Closters St. Andreae auf dem Kuglweit deß h. Francisci de Paula Ordenß iczigen vnndt ihren Nachkommenden vmb 300 "P meißn. gueter gangbahrer Prager Müncz, welche wier von ihnen völlig vndt gar embfangen haben, vnndt crafft dieses Briefs wier alß der Elter vnndt Gubernierende vnsers Rosenberger Hauses verkauffen vnndt abtretten thuen, also daß nun besagte N. Corrector vnndt Brueder deß obbeschriebenen Clossters iczige vnnd auch ihre Nachkommende gedachten Teucht, Saudny 22) Einem im Archiv český, XI. S. 29, abgedruckten Briefe vom 26. März 1530 zufolge wurde damals das Amt eines Hauptmannes in Prachatitz noch immer von Johann Tluk von Hartmanitz verwaltet. Ein dortiger Hauptmann des Namens Rothchleb ist mir nicht bekannt. 23) Eine Abschrift der diesbezüglichen Urkunde in böhmischer Sprache (ddto. Krumau, 20. November 1526) befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXIX. 24) Gegenwärtig Seifritzteich genannt. Dieser Name erinnert unstreitig an den Wladyken Pribik Seifried (Žibřid) von Pernlesdorf, der den Teich bald nach dem Jahre 1467 angelegt hat. (Emler, Reliquiae tabul. terrae, II S. 351.) 25) Einige urkundliche Notizen über diese schon längst eingegangene Eremi- tage sind durch Ad. M. Böhm im Notizenblatt der Wiener Akademie d. W., II. (1852), S. 237 u. ff., veröffentlicht worden.
242 Von d. Johann v. Rosenberg. reißen, vnsicher geweßen, dan es hat viel Straßenrauber in Böhmen gegeben. Derowegen, wan der Herr Gubernirende nach Prag Geldt ge- schückt, solches mit 14, biesweillen auch mehr Reittenden beglaitten lassen. Johann Rothchleb, Haubtman in Prachatiz, 1530. 22) Der Herr Johann hat ordentlich vndt gebührlichen den Ambrosium von Hochstein seiner getrewen Diensten quittirt, welcher da wardt bey dem seeligen alten Herrn Peter, wie auch nachmahlen bey dem Herrn Johann für Cammerschreiber, 1526; lobet ihn, daß er sich alle Weeg wohl vndt getrew verhalten habe. 23) Blasius, abbas Sanctae Coronae, 1531. Petter Daudlebsky von Daudleb, der Zeith Burggraff zu Cromaw. 24) Der Herr Johann verkauffte den Fieschteucht nahmens Saudney, an dem Dorff Litschaw ob dem Sokoltschi gelegen, dem Priester Correctori vndt gantzen Conventui des Closters St. Andrae auff dem Khuglweith 25) vmb 300 fP meißn., die Auslößung excipirend. Geschach selbigen Jahrs, am Donnerstag nach Pauly Bekehrung, anno 1530, wie dieser folgender Brief aussagt: [pag. 235] „Ain Brieff vber den Teucht Saudny, so verkhaufft den Ainsidlern bey St. Andrae auf dem Kuglweit. Wier Joann von Rosenberg etc., deß behmischen Priorats St. Joannis Jerosolimitani Ordenß Maister, thuen khundt mit diesem Brief offentlich vor möniglichen, wo der gelesen oder lesendt angehort wierdt, daß mit guetem erwogenen vnserem Bedacht, gewisser Wissenschafft, wie auch mit reiffem Rath vnserer lieben Getreuen wier verkaufft haben vnseren Visch- teucht namens Saudny, bey dem Dorf Litschau ob dem Sokoltschi gelegen, denen erwurdigen vnndt in Cristo andechtigen Brüedern N. Correctori vnndt Brüedern deß Closters St. Andreae auf dem Kuglweit deß h. Francisci de Paula Ordenß iczigen vnndt ihren Nachkommenden vmb 300 "P meißn. gueter gangbahrer Prager Müncz, welche wier von ihnen völlig vndt gar embfangen haben, vnndt crafft dieses Briefs wier alß der Elter vnndt Gubernierende vnsers Rosenberger Hauses verkauffen vnndt abtretten thuen, also daß nun besagte N. Corrector vnndt Brueder deß obbeschriebenen Clossters iczige vnnd auch ihre Nachkommende gedachten Teucht, Saudny 22) Einem im Archiv český, XI. S. 29, abgedruckten Briefe vom 26. März 1530 zufolge wurde damals das Amt eines Hauptmannes in Prachatitz noch immer von Johann Tluk von Hartmanitz verwaltet. Ein dortiger Hauptmann des Namens Rothchleb ist mir nicht bekannt. 23) Eine Abschrift der diesbezüglichen Urkunde in böhmischer Sprache (ddto. Krumau, 20. November 1526) befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXIX. 24) Gegenwärtig Seifritzteich genannt. Dieser Name erinnert unstreitig an den Wladyken Pribik Seifried (Žibřid) von Pernlesdorf, der den Teich bald nach dem Jahre 1467 angelegt hat. (Emler, Reliquiae tabul. terrae, II S. 351.) 25) Einige urkundliche Notizen über diese schon längst eingegangene Eremi- tage sind durch Ad. M. Böhm im Notizenblatt der Wiener Akademie d. W., II. (1852), S. 237 u. ff., veröffentlicht worden.
Strana 243
1526—1531. 243 genandt, erblich vndt auf Ewigkait haben, ihn halten vnndt dessen zue diesem Closster sich gebrauchen sambt dem Ablaßaußgang bey diesem Teucht, mit freyem Zuegang, Zuefart vnndt Wegfahrt zue diesem vnndt von solchem Teucht, wie auch mit Ablassung deß Wassers auß solchem Teucht, dan auch mit dem Wasserfliessen auf diesen Teucht, wie solches vorhero gewesen, ohne vnser vndt vnserer Erben vnndt Nachkommenden, auch meniglicher Leüthe allerhandt Verhindernuß. Warauf wier vnß, weder vnseren Erben vndt Zuekunfftigen nichtes vorbehalten haben, noch vorbe- halten thuen, alß allein die Obrigkait vndt den Schucz, so wier an diesem Closter haben. Vnndt massen wier be� diesem Teucht die Brüggen vber den Graben, in welchem man das Wasser auß dem Wasserfluß in diesen Teucht fieret, schuldig gewesen waren machen vnndt bessern zue lassen, dieweillen wier denselben nit mehr, sondern die offt besagten N. Corrector vndt Brueder haben vndt halten werden, so werden sie gleichermassen die Brukhen machen vnndt bessern zue lassen verpflicht vnndt schuldig sein, damit die Leuth auf ihre Wiesen die freye Zuefahrt haben mögen. Doch haben wier darbey diese Gnadt gethan vndt crafft dieses Brieffs thuen : Wan die Notturfft erfordert, daß sie dieselbigen Brüggen oder die Brust- wehr bey diesem Teücht, es sey von neuem machen, oder aber außbesseren zue lassen beginneten, so werden sie das darczue taugliches Holz in vnseren angelegenen Weldern mögen hauen lassen, doch mit Willen vnsers iczigen vndt kunfftigen Hägerß, welcher ihnen wierdt vndt soll, wan er von ihnen ersuecht wierdt, solcheß Holcz zue solcher Notturfft schuldig sein außzue- weisen, souilmallen er von ihnen drumb ersuecht wierdt sein vnndt die Notturfft möchte erforderen. Zue Vrkhundt haben wier diesem vnser aigene Petschafft vorhengen lassen. Geben auf Cromau, den Donnerstag nach Pauli Bekherung, anno von Cristi Geburt im 1530.“ 26) [pag. 236] Reuers vber erstgedachten Brieff von selbigen Pülgramen: „Ich Bernart, derczeit Corrector, vnndt ganczes Conuent der Brueder deß Clossters St. Andreae auf dem Kuglweit deß h. Francisci de Paula Ordenß thuen khundt hie mit diesem Brief vor iedermöniglichen, wo der gelesen oder ablesendt angehört wiert: Demnach der hochgeborne Herr Herr Johann von Rosenberg, Maister deß behmischen Priorats St. Johannis Jerosolimitani Ordenß, Seine Gnaden, auß dero guetem, freiem Willen vnndt auß Lieb, damit er gegen vnnß armen Ordenßbrüedern genaigt ist, verkaufft ainen Teucht, so genandt Saudny vnndt liegt an dem Dorf Litschau ob der Sokoltschi, pro 300 fP meißn. gueter gangbahrer silberner Prager Müncz, solcheß auch Ir Gn. mit dero Brief vndt Sigil bekrefftigt, massen vnndt gstallt solcher drüber gefertigter Brief mit mehrerm außweiset vnndt in sich beschlaisst; dieweillen aber nunmehr der Khauf auf solchen Teucht zwischen wolgedachtem Herrn vndt vnnß vnndter ainer absonderlichen Exception, die wier vnndter ainander in der Gehaimb zue behalten ver- sprochen haben, geschehen, vnndt daß auch dieser Teucht ain Mehrers werth, alß vmb die 300 fP : alß haben wier vnnß mit allen vnseren Nach- kommenden obgedachtem Herrn, seinen Erben vnndt Zuekunfftigen ver- 26) D. i. am 27. Jänner 1530. — Eine Copie des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CCXXXVII. 16*
1526—1531. 243 genandt, erblich vndt auf Ewigkait haben, ihn halten vnndt dessen zue diesem Closster sich gebrauchen sambt dem Ablaßaußgang bey diesem Teucht, mit freyem Zuegang, Zuefart vnndt Wegfahrt zue diesem vnndt von solchem Teucht, wie auch mit Ablassung deß Wassers auß solchem Teucht, dan auch mit dem Wasserfliessen auf diesen Teucht, wie solches vorhero gewesen, ohne vnser vndt vnserer Erben vnndt Nachkommenden, auch meniglicher Leüthe allerhandt Verhindernuß. Warauf wier vnß, weder vnseren Erben vndt Zuekunfftigen nichtes vorbehalten haben, noch vorbe- halten thuen, alß allein die Obrigkait vndt den Schucz, so wier an diesem Closter haben. Vnndt massen wier be� diesem Teucht die Brüggen vber den Graben, in welchem man das Wasser auß dem Wasserfluß in diesen Teucht fieret, schuldig gewesen waren machen vnndt bessern zue lassen, dieweillen wier denselben nit mehr, sondern die offt besagten N. Corrector vndt Brueder haben vndt halten werden, so werden sie gleichermassen die Brukhen machen vnndt bessern zue lassen verpflicht vnndt schuldig sein, damit die Leuth auf ihre Wiesen die freye Zuefahrt haben mögen. Doch haben wier darbey diese Gnadt gethan vndt crafft dieses Brieffs thuen : Wan die Notturfft erfordert, daß sie dieselbigen Brüggen oder die Brust- wehr bey diesem Teücht, es sey von neuem machen, oder aber außbesseren zue lassen beginneten, so werden sie das darczue taugliches Holz in vnseren angelegenen Weldern mögen hauen lassen, doch mit Willen vnsers iczigen vndt kunfftigen Hägerß, welcher ihnen wierdt vndt soll, wan er von ihnen ersuecht wierdt, solcheß Holcz zue solcher Notturfft schuldig sein außzue- weisen, souilmallen er von ihnen drumb ersuecht wierdt sein vnndt die Notturfft möchte erforderen. Zue Vrkhundt haben wier diesem vnser aigene Petschafft vorhengen lassen. Geben auf Cromau, den Donnerstag nach Pauli Bekherung, anno von Cristi Geburt im 1530.“ 26) [pag. 236] Reuers vber erstgedachten Brieff von selbigen Pülgramen: „Ich Bernart, derczeit Corrector, vnndt ganczes Conuent der Brueder deß Clossters St. Andreae auf dem Kuglweit deß h. Francisci de Paula Ordenß thuen khundt hie mit diesem Brief vor iedermöniglichen, wo der gelesen oder ablesendt angehört wiert: Demnach der hochgeborne Herr Herr Johann von Rosenberg, Maister deß behmischen Priorats St. Johannis Jerosolimitani Ordenß, Seine Gnaden, auß dero guetem, freiem Willen vnndt auß Lieb, damit er gegen vnnß armen Ordenßbrüedern genaigt ist, verkaufft ainen Teucht, so genandt Saudny vnndt liegt an dem Dorf Litschau ob der Sokoltschi, pro 300 fP meißn. gueter gangbahrer silberner Prager Müncz, solcheß auch Ir Gn. mit dero Brief vndt Sigil bekrefftigt, massen vnndt gstallt solcher drüber gefertigter Brief mit mehrerm außweiset vnndt in sich beschlaisst; dieweillen aber nunmehr der Khauf auf solchen Teucht zwischen wolgedachtem Herrn vndt vnnß vnndter ainer absonderlichen Exception, die wier vnndter ainander in der Gehaimb zue behalten ver- sprochen haben, geschehen, vnndt daß auch dieser Teucht ain Mehrers werth, alß vmb die 300 fP : alß haben wier vnnß mit allen vnseren Nach- kommenden obgedachtem Herrn, seinen Erben vnndt Zuekunfftigen ver- 26) D. i. am 27. Jänner 1530. — Eine Copie des böhmischen Originals dieser Urkunde befindet sich im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CCXXXVII. 16*
Strana 244
244 Von d. Johann v. Rosenberg. obligiert vnndt crafft dieses Brieffs verbinden, versprechendt mit vnserem gueten cristlichen Glauben, daß iedeßmallen, wan obbesagter Herr solchen Teucht wieder von vnnß oder vnseren Zuekunfftigen, N. Correctore vnndt allem Conuent der Brüeder deß obbesagten Clossters St. Andreae, kauffen wolten (sic), daß sie solches wol werden nach Wiedergebung vnnß vnndt vnseren Nachkomenden der obbesagten 300 f" meißn. in vnseren Gewalt vnndt Hende thuen mögen, vndt wier oder vnsere Nachkommende nach embfangener solcher Summa Gelts sollen vnndt verpflicht werden, solchen Teücht Ir Gn. sonder allen erdichten Behelff mit obangedeutem Ihr Gn. vnnß druber erthailten Brieff wiederumben abczuetretten, den Brieff auch wieder zueruckgeben ohne alle Verwürrung, Wiederrede vndt allerhandt Vortl. Diesem zue Zeugnuß haben wier vnsers Conuents Insigel diesem Brief wissentlich vorhengen lassen guetwillig. Vnndt vmb mehrer Gewißhait vnndt Wissenschafft haben wier erbetten die edlen Herren, den Herrn Wenczl Metelsky von Feldorff vndt den Herrn Petr Daudlebsky von Daudleb, Purggraffen auf Cromau, daß sie ihre Petschafften neben der vnserigen, doch ihnen vndt ihren Erben ohne Schaden, zuer Zeugnuß vorgehangen haben. Geben im Closter St. Andreae auf dem Kuglweit, den Montag nach Pauli Bekherung, anno nach Cristi Gebuhrt 1530.“ 27) Anno domini 1531 seindt des Hauß Rosenberg Diener gewesen hie volgendt beschriebene: [pag. 237] Der Herr Kotwicz 28). Hat ainer iahrlichen (sic, Besol- dung) gehabt 20 fP. Der ist gestorben selbigen Jahrs vmb die Zeit der h. Dreifaltigkait, hat hindter ihm ainen Sohn verlassen. Der Herr Zdenko von Waldstain, ain Sohn deß Herrn Burgan Brtniczky. Heinrich Drachowsky . . . . . . . . 20 ſP. Knobloch . . . . . . . . . . . . 10 ſP. Hainrich Sudek 29) . . . . . . . . . . 10 ſP. . . . . . . . . . 10 �. Nicodem Tscheika 30) 31) Waniek Krschepiczky . . . . . . . 10 ſP. Thomaß, der Herrschafft Cromau Fisch- . . . . . . . 16 ��. maister, . . . . Niclaß,32) Canczler, hat gehabt . . . . . 40 ſP. Georg Skopecz, Cammerschreiber, . . . . 10 ſP. 33) . . . . 16 ſР. Johanneß, deutscher Schreiber, 27) D. i. am 31. Jänner 1530. — Der ursprüngliche Wortlaut dieser Urkunde ist gleichfalls böhmisch und man findet ihn in demselben Cod. d. Rosenbergicus, fol. CCXXXV. b. 28) Caspar Kotwitz von Prinzeneck. 29) von Langendorf. 30) von Olbramowitz. 31) Wenzel Chřepitzky von Modlischkowitz. 32) von Hochstein. 33) Johannes Froschauer, vom 14. September 1520 bis zum 6. Jänner 1527 theils Bergschreiber und Vierschichtmeister, theils Kammerschreiber, vom 6. Jänner bis zum 23. December 1527 Privatmann, vom 23. December 1527 bis zum 10. Mai 1529
244 Von d. Johann v. Rosenberg. obligiert vnndt crafft dieses Brieffs verbinden, versprechendt mit vnserem gueten cristlichen Glauben, daß iedeßmallen, wan obbesagter Herr solchen Teucht wieder von vnnß oder vnseren Zuekunfftigen, N. Correctore vnndt allem Conuent der Brüeder deß obbesagten Clossters St. Andreae, kauffen wolten (sic), daß sie solches wol werden nach Wiedergebung vnnß vnndt vnseren Nachkomenden der obbesagten 300 f" meißn. in vnseren Gewalt vnndt Hende thuen mögen, vndt wier oder vnsere Nachkommende nach embfangener solcher Summa Gelts sollen vnndt verpflicht werden, solchen Teücht Ir Gn. sonder allen erdichten Behelff mit obangedeutem Ihr Gn. vnnß druber erthailten Brieff wiederumben abczuetretten, den Brieff auch wieder zueruckgeben ohne alle Verwürrung, Wiederrede vndt allerhandt Vortl. Diesem zue Zeugnuß haben wier vnsers Conuents Insigel diesem Brief wissentlich vorhengen lassen guetwillig. Vnndt vmb mehrer Gewißhait vnndt Wissenschafft haben wier erbetten die edlen Herren, den Herrn Wenczl Metelsky von Feldorff vndt den Herrn Petr Daudlebsky von Daudleb, Purggraffen auf Cromau, daß sie ihre Petschafften neben der vnserigen, doch ihnen vndt ihren Erben ohne Schaden, zuer Zeugnuß vorgehangen haben. Geben im Closter St. Andreae auf dem Kuglweit, den Montag nach Pauli Bekherung, anno nach Cristi Gebuhrt 1530.“ 27) Anno domini 1531 seindt des Hauß Rosenberg Diener gewesen hie volgendt beschriebene: [pag. 237] Der Herr Kotwicz 28). Hat ainer iahrlichen (sic, Besol- dung) gehabt 20 fP. Der ist gestorben selbigen Jahrs vmb die Zeit der h. Dreifaltigkait, hat hindter ihm ainen Sohn verlassen. Der Herr Zdenko von Waldstain, ain Sohn deß Herrn Burgan Brtniczky. Heinrich Drachowsky . . . . . . . . 20 ſP. Knobloch . . . . . . . . . . . . 10 ſP. Hainrich Sudek 29) . . . . . . . . . . 10 ſP. . . . . . . . . . 10 �. Nicodem Tscheika 30) 31) Waniek Krschepiczky . . . . . . . 10 ſP. Thomaß, der Herrschafft Cromau Fisch- . . . . . . . 16 ��. maister, . . . . Niclaß,32) Canczler, hat gehabt . . . . . 40 ſP. Georg Skopecz, Cammerschreiber, . . . . 10 ſP. 33) . . . . 16 ſР. Johanneß, deutscher Schreiber, 27) D. i. am 31. Jänner 1530. — Der ursprüngliche Wortlaut dieser Urkunde ist gleichfalls böhmisch und man findet ihn in demselben Cod. d. Rosenbergicus, fol. CCXXXV. b. 28) Caspar Kotwitz von Prinzeneck. 29) von Langendorf. 30) von Olbramowitz. 31) Wenzel Chřepitzky von Modlischkowitz. 32) von Hochstein. 33) Johannes Froschauer, vom 14. September 1520 bis zum 6. Jänner 1527 theils Bergschreiber und Vierschichtmeister, theils Kammerschreiber, vom 6. Jänner bis zum 23. December 1527 Privatmann, vom 23. December 1527 bis zum 10. Mai 1529
Strana 245
1520—1537. 245 34 Hannß, Kuchlmeister, ) . . . . . . . . 16 ſP. . . . . . . . . . . 5 ſP Georg, Stalmeister Desselbigen Jahrs, alß die Königin Anna auf Cromau kham, wardt sie dem Sohne, so die Frau von Rosenberg35) damallen geboren, zue Ge- fatterin gestandten, vnndt tauffeten ihn mit Nahmen Ferdinandum Woko, darczue sie dan von der Frau al3 ihrer gewessten Dienerin dimuetigist erbetten war, daß sie wolle solch cristlich Burgschafft auf sich nemmen wölle (sic). Der Herr Hannß hat sich in die Steyr bekandt von ainmahlhundert vndt 82 tausendt vndt anderthalb hundert fP gr. behmisch mit dieser Vermeldung, daß er daruor all sein Guet, wanß ihm faill wäre, geben vndt verkauffen wölte. Solcher Bekandtnuß er auf sein Gewissen, Trauen vndt Glauben genommen. Derselbigen Zeit hat man der verwilligten Steyer abgefiert von ainem fP gr. behm. ainen halben Groschen behm. Johan Rimffer, Doctor, Frau Anna Grisyn von Menczloßen, seine Ehefrau, ain Diener deß Herrn Johanniß. Es wardt in selbigem Jahr ain Mangel am Getraidt. Dahero auf dem Bruner gemainen Landtag, welcher da gehalten war in Gegenwart deß allerdurchleuchtigisten Fursten vndt Herrn Herrn Ferdinandi, deß römischen, vngerischen vndt behmischen Konigs vnndt Marggraffen in Mahren, am Sontag Judica,36) vnndt (sic) vergliechen sich also: Betreffendt das Getraidt, daß ain jeder Herr, Prelat, auß dem Ritter- standt vndt Burgerschafft auf ihren Guetern versorgen sollten, damit es nit auß dem Landt gefiert werde. Wo aber ainer darob ertapt oder be- grieffen werde vndt das Getraidt auß dem Landt verkauffte oder fierete, daß ihme solches Getraidt genommen vndt er selbst bestrafft werde. Dauon sol ihn den Stetten vndt Margten außgerueffen [pag. 238] werden alsobalden, damit sich ainieder darnach richten wisse, vndt solches daß gewiß zwischen hinen vndt ersten Sontags nach Osstern aingestellet werde. Dahero die Behmen durch solchen Mangl sehr beangstiget waren vndt schwär auß Mahren das Getraidt vberkommen haben ; nit allein diese Thairung, sondern auch die inficierte Lufft die Leuth hingebracht. Dieses Jahrs, den 12. May, grüffe der Herr Hannß vmb schleinigere wiederum Kammerschreiber und vom 10. Mai 1529 bis über das Jahr 1537 hinaus Ministeriale der Rosenberger ohne einen besonderen Titel. In dieser letzteren Eigenschaft besorgte er die deutschen Schreibgeschäfte der Rosenberger. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXXIX., CCXXI. b, CCXLV., CCCVI.) 34) Wie die Rosenberger die Dienste dieses Mannes zu schätzen wussten, das beweisen zwei im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CIII. und CCXX. b, ent- haltene Urkunden, von denen die eine aus dem Jahre 1521, die andere aus dem Jahre 1529 stammt. 35) Anna von Roggendorf, Hausfrau Jodoks III. von Rosenberg, deren erstes Kind Ferdinand Wok am 27. April 1531 zur Welt kam und wohl nicht lange darnach auch getauft wurde. (W. Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka, S. 2.) 36) D. i. am 26. März 1531. — Der damalige Aufenthalt des Königs in Brünn umfasste die Zeit vom 25. März bis zum 3. April.
1520—1537. 245 34 Hannß, Kuchlmeister, ) . . . . . . . . 16 ſP. . . . . . . . . . . 5 ſP Georg, Stalmeister Desselbigen Jahrs, alß die Königin Anna auf Cromau kham, wardt sie dem Sohne, so die Frau von Rosenberg35) damallen geboren, zue Ge- fatterin gestandten, vnndt tauffeten ihn mit Nahmen Ferdinandum Woko, darczue sie dan von der Frau al3 ihrer gewessten Dienerin dimuetigist erbetten war, daß sie wolle solch cristlich Burgschafft auf sich nemmen wölle (sic). Der Herr Hannß hat sich in die Steyr bekandt von ainmahlhundert vndt 82 tausendt vndt anderthalb hundert fP gr. behmisch mit dieser Vermeldung, daß er daruor all sein Guet, wanß ihm faill wäre, geben vndt verkauffen wölte. Solcher Bekandtnuß er auf sein Gewissen, Trauen vndt Glauben genommen. Derselbigen Zeit hat man der verwilligten Steyer abgefiert von ainem fP gr. behm. ainen halben Groschen behm. Johan Rimffer, Doctor, Frau Anna Grisyn von Menczloßen, seine Ehefrau, ain Diener deß Herrn Johanniß. Es wardt in selbigem Jahr ain Mangel am Getraidt. Dahero auf dem Bruner gemainen Landtag, welcher da gehalten war in Gegenwart deß allerdurchleuchtigisten Fursten vndt Herrn Herrn Ferdinandi, deß römischen, vngerischen vndt behmischen Konigs vnndt Marggraffen in Mahren, am Sontag Judica,36) vnndt (sic) vergliechen sich also: Betreffendt das Getraidt, daß ain jeder Herr, Prelat, auß dem Ritter- standt vndt Burgerschafft auf ihren Guetern versorgen sollten, damit es nit auß dem Landt gefiert werde. Wo aber ainer darob ertapt oder be- grieffen werde vndt das Getraidt auß dem Landt verkauffte oder fierete, daß ihme solches Getraidt genommen vndt er selbst bestrafft werde. Dauon sol ihn den Stetten vndt Margten außgerueffen [pag. 238] werden alsobalden, damit sich ainieder darnach richten wisse, vndt solches daß gewiß zwischen hinen vndt ersten Sontags nach Osstern aingestellet werde. Dahero die Behmen durch solchen Mangl sehr beangstiget waren vndt schwär auß Mahren das Getraidt vberkommen haben ; nit allein diese Thairung, sondern auch die inficierte Lufft die Leuth hingebracht. Dieses Jahrs, den 12. May, grüffe der Herr Hannß vmb schleinigere wiederum Kammerschreiber und vom 10. Mai 1529 bis über das Jahr 1537 hinaus Ministeriale der Rosenberger ohne einen besonderen Titel. In dieser letzteren Eigenschaft besorgte er die deutschen Schreibgeschäfte der Rosenberger. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXXIX., CCXXI. b, CCXLV., CCCVI.) 34) Wie die Rosenberger die Dienste dieses Mannes zu schätzen wussten, das beweisen zwei im Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CIII. und CCXX. b, ent- haltene Urkunden, von denen die eine aus dem Jahre 1521, die andere aus dem Jahre 1529 stammt. 35) Anna von Roggendorf, Hausfrau Jodoks III. von Rosenberg, deren erstes Kind Ferdinand Wok am 27. April 1531 zur Welt kam und wohl nicht lange darnach auch getauft wurde. (W. Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka, S. 2.) 36) D. i. am 26. März 1531. — Der damalige Aufenthalt des Königs in Brünn umfasste die Zeit vom 25. März bis zum 3. April.
Strana 246
246 Von d. Johann v. Rosenberg. Befriedigung seiner Creditoren durch alle seine Herrschafften die Khirchen- clenodien an, insonderhait, die man nit so offt gebraucht, die mit Edel- gestainen verseczte; die Staine gewinnen vnndt das Silber zerschlagen, schmelczen, das Golt vndt das Silber verkauffen lassen. Dessen gewesen fur 4000 ſ� meiſPn. Zue welchem er aine sonderbahre Vorsichtigkait gebraucht; dan er auß den Clöstern vnndt Stetten auf Cromau brengen (sic) vndt mit Schrifften versorgt, daß von Nebrschechowicz vndt Ginin das Ainkommen zue Abczah- lung ainer ieden Khierchen der verwendten Clainodien wieder darauf gewendet (sic, werde). Darczue er gewisse Personen, alß die edlen vndt gestrengen Ritter Herrn Wenczl von Kraselowa vndt auf Strschella vndt den Ztibor von Sudomierschi vndt auf Dobewi, zue Ainnembung der Ain- kommen vnndt ainer ieden Khirchen zue beczallen ihren Thaill geordnete. Darczue sich auch der Herr Jobsst verschrieben im anno 1532. Solcheß ist nun alleß fein vndt wol befriedigt worden. Der Adam Kocz von Dobrsche ist fur Haubtman auf das Graczer Schloß mit gewisser Bestallung von dem Herrn Hannsen auf- vndt ange- nommen worden den Mitwochen nach Galli. 37) Derselbigen Zeit gabe guete Außbeüth daß Nalschowiczer Bergwergs- gebey, dann in der Fundtgrueben, welche die Herren von Rosenberg selbst gebauet, das Erczt sehr woll sich erczaigt; dahero sie nit gesaumbt, aine Freyhait druber von dem Konig außzuebringen auf etlich Jahr, zuuor- hero ehender daß so reiche Erczt in das Geschrey kömme. 1531. Der Peter Daudlebsky von Daudleb, Purkraf auf Cromau. Johan Zinispan von Herschlag, Haubtman in Wittingau. Vlrich Pauser, 38) Purggraf auf Graczen. Herman von Rschitschan, Haubtman zue Sobislau. Olbram 39) auf Chustnik. 1532. Blasius, Abbt zue Guldencron. Georg Skopecz, obrister Canczleischreiber. Joannes Froschauer, Sekretari deß Herrn, 1539. [pag. 239] Anno domini 1532, bey St. Margarethen-Zeit, 40) hat man die Steür abgefiert wieder den Turken, alß er andermallen auf Wien zuegeczogen: auß den Dorffern den St. Georgen-Zünß vndt in den Stetten vndt Mergten von den geschaczten Güetern. Paul, Abbt zue Hohenfuhrt, 1532. Dieses Jahr war ain allgemainer Veldtzug wieder den Turken, also daß der Kaiser Karl a behmischer Konig Ferdinandt selbst personlich in das Veldt zugen. Es war dem Herrn Jobst aufferlegt, dieweillen vor diesem sein Herr Brueder Hainrich bei Zeiten deß Ludowici Konigs 200 Pferdt außgestaffiert vndt geschigt, daß er anstat der Fueßgenger auch 200 Pferdt zue diesem Veldtzug auf seine Cossten außfertigen vndt nach dem Vngerlandt senden sollte. Der Herr Gubernierende, zu uerschonnen 37) D. i. am 18. October 1531. von Michnitz. Johann Wolfram (Olbram) von Stěkře. D. i. um den 13. Juli 1532. 38) 39) 40)
246 Von d. Johann v. Rosenberg. Befriedigung seiner Creditoren durch alle seine Herrschafften die Khirchen- clenodien an, insonderhait, die man nit so offt gebraucht, die mit Edel- gestainen verseczte; die Staine gewinnen vnndt das Silber zerschlagen, schmelczen, das Golt vndt das Silber verkauffen lassen. Dessen gewesen fur 4000 ſ� meiſPn. Zue welchem er aine sonderbahre Vorsichtigkait gebraucht; dan er auß den Clöstern vnndt Stetten auf Cromau brengen (sic) vndt mit Schrifften versorgt, daß von Nebrschechowicz vndt Ginin das Ainkommen zue Abczah- lung ainer ieden Khierchen der verwendten Clainodien wieder darauf gewendet (sic, werde). Darczue er gewisse Personen, alß die edlen vndt gestrengen Ritter Herrn Wenczl von Kraselowa vndt auf Strschella vndt den Ztibor von Sudomierschi vndt auf Dobewi, zue Ainnembung der Ain- kommen vnndt ainer ieden Khirchen zue beczallen ihren Thaill geordnete. Darczue sich auch der Herr Jobsst verschrieben im anno 1532. Solcheß ist nun alleß fein vndt wol befriedigt worden. Der Adam Kocz von Dobrsche ist fur Haubtman auf das Graczer Schloß mit gewisser Bestallung von dem Herrn Hannsen auf- vndt ange- nommen worden den Mitwochen nach Galli. 37) Derselbigen Zeit gabe guete Außbeüth daß Nalschowiczer Bergwergs- gebey, dann in der Fundtgrueben, welche die Herren von Rosenberg selbst gebauet, das Erczt sehr woll sich erczaigt; dahero sie nit gesaumbt, aine Freyhait druber von dem Konig außzuebringen auf etlich Jahr, zuuor- hero ehender daß so reiche Erczt in das Geschrey kömme. 1531. Der Peter Daudlebsky von Daudleb, Purkraf auf Cromau. Johan Zinispan von Herschlag, Haubtman in Wittingau. Vlrich Pauser, 38) Purggraf auf Graczen. Herman von Rschitschan, Haubtman zue Sobislau. Olbram 39) auf Chustnik. 1532. Blasius, Abbt zue Guldencron. Georg Skopecz, obrister Canczleischreiber. Joannes Froschauer, Sekretari deß Herrn, 1539. [pag. 239] Anno domini 1532, bey St. Margarethen-Zeit, 40) hat man die Steür abgefiert wieder den Turken, alß er andermallen auf Wien zuegeczogen: auß den Dorffern den St. Georgen-Zünß vndt in den Stetten vndt Mergten von den geschaczten Güetern. Paul, Abbt zue Hohenfuhrt, 1532. Dieses Jahr war ain allgemainer Veldtzug wieder den Turken, also daß der Kaiser Karl a behmischer Konig Ferdinandt selbst personlich in das Veldt zugen. Es war dem Herrn Jobst aufferlegt, dieweillen vor diesem sein Herr Brueder Hainrich bei Zeiten deß Ludowici Konigs 200 Pferdt außgestaffiert vndt geschigt, daß er anstat der Fueßgenger auch 200 Pferdt zue diesem Veldtzug auf seine Cossten außfertigen vndt nach dem Vngerlandt senden sollte. Der Herr Gubernierende, zu uerschonnen 37) D. i. am 18. October 1531. von Michnitz. Johann Wolfram (Olbram) von Stěkře. D. i. um den 13. Juli 1532. 38) 39) 40)
Strana 247
1531—1539. 247 seiner Diener vndt Vndterthannen, fertigte ab an den polnischen Konig Sigismundum vndt etliche selbigen Konigreichs vornemben Personnen die Edlen Joannem Timan von Poschky vndt Jaroschen Kunschiczky von Khuncz, 41) seine Diener, da sie 200 Kosaken mit deß Konigs Verwil- ligung erfragen, aufnemmen vndt ihnen darangeben vndt in das Konigreich Behmen fieren solten. Welche ihr Rendeuoi gemacht zue Bitschin 42) auf gewisse Zeit, vndt nachdem sie mehr Gelt auf den Dienst, welches der Herr Gubernierende ihnen dahin sandte, vberkomen, zogen sie dem Vnger- landt zue. Ihr Haubtman wardt der Herr Bernhart Brabandtsky, welcher, alß er auß dem Veldtzug wiederkam, embfieng er die Danksagung vndt auch aine Verehrung. Selbiger Zeit ist von dem Konig an den Herrn Jobsten geschrieben worden folgendermassen: „Wohlgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier fiegen dier zue wissen, daß der romische Kayser, vnser allerliebster Herr Brueder, zue iczigem Veldtzug wieder den Turken deß Pulffers zue den Stuken sowoll, auch deß besseren zue den Handtrören der Fueßgenger bedorfftig sey. Da du nun etlich Zentner vndt aufs meisste deß Pulffers zue den Stukhen vndt Handtrören auf deinen Schlossern hast, oder aber anderstwo bey deinen Befreindten dessen erfragen vndt vberkommen möchtest, begeren wier es von dier fleissig, daß du vnserem Herrn Bruedern, dem Kaiser, vmb die bare Beczallung, welche, wann du vnß wierst an- czaigen, waß vndt wievil du dessen allen haben wurdest, vndt wie theuer den Zentner Pulffers woltest geben, alsobalten solle zuegeschigt werden, vergunstigen wöllest; dan dem Kaiser, sowoll [pag. 240] vnnß daran ainen wolgefelligen Dienst laisten wierst, den wier dier mit vnseren konig- lichen Gnaden gedenken vndt auch ergöczen wollen. Geben Regenspurg, den Ertag vor Bartholomei, anno domini 1532, vnserer Konigreiche deß romischen in dem anderen vnndt der anderen in dem sechsten.“ 43) Insimili wardt auch dem Herrn Petro, deß Herrn Johann Brueder, zuegeschrieben. Auf welches Schreiben sie also geandtwartet: „Allerdurchleuchtigister, main allergnädigister Herr! Demnach mier Eur k. M. schreiben vndt begeren, da ich etlich Zentner gemachten Pulffers vndt auch Pichsen auf mainen Schlossern hette oder anderstwo bey mainen Befreundten erfragen möchte, daß ich es der kayserl. Mt., Dero Herrn Bruedern vndt mainem allergnädigisten Herrn, vmbe Gelt vergunstigen wölle, zue solcher dan grosser vnndt vornember Noth ich vorderst Ir kayserl., dan auch Euer k. Mt., mainen gnedigisten Herren, in diesem vndt auch anderem, sovill alß mier möglich möchte sein, treulich gern wolte ich Dero Willen vndt Begeren erfillen, massen dan vorhin auf Euer k. M. Begeren ich gern dergleichen gethan vndt etlich Stukh Ge- schücz, Pulffer vndt Kuglen zuegesendet. Vber dieß nun vnndt aigener Notturfft mainer Schlesser ist mier der Vrsachen halber vnmöglich zue 41) Johann Tym von Poschka und Jarosch von Kunčitz. (Archiv český, XII. S. 406 u. 37.) 42) Wohl Byczyna in Westgalizien. 43) D. i. am 20. August 1532.
1531—1539. 247 seiner Diener vndt Vndterthannen, fertigte ab an den polnischen Konig Sigismundum vndt etliche selbigen Konigreichs vornemben Personnen die Edlen Joannem Timan von Poschky vndt Jaroschen Kunschiczky von Khuncz, 41) seine Diener, da sie 200 Kosaken mit deß Konigs Verwil- ligung erfragen, aufnemmen vndt ihnen darangeben vndt in das Konigreich Behmen fieren solten. Welche ihr Rendeuoi gemacht zue Bitschin 42) auf gewisse Zeit, vndt nachdem sie mehr Gelt auf den Dienst, welches der Herr Gubernierende ihnen dahin sandte, vberkomen, zogen sie dem Vnger- landt zue. Ihr Haubtman wardt der Herr Bernhart Brabandtsky, welcher, alß er auß dem Veldtzug wiederkam, embfieng er die Danksagung vndt auch aine Verehrung. Selbiger Zeit ist von dem Konig an den Herrn Jobsten geschrieben worden folgendermassen: „Wohlgeborner, vnser lieber Getreuer! Wier fiegen dier zue wissen, daß der romische Kayser, vnser allerliebster Herr Brueder, zue iczigem Veldtzug wieder den Turken deß Pulffers zue den Stuken sowoll, auch deß besseren zue den Handtrören der Fueßgenger bedorfftig sey. Da du nun etlich Zentner vndt aufs meisste deß Pulffers zue den Stukhen vndt Handtrören auf deinen Schlossern hast, oder aber anderstwo bey deinen Befreindten dessen erfragen vndt vberkommen möchtest, begeren wier es von dier fleissig, daß du vnserem Herrn Bruedern, dem Kaiser, vmb die bare Beczallung, welche, wann du vnß wierst an- czaigen, waß vndt wievil du dessen allen haben wurdest, vndt wie theuer den Zentner Pulffers woltest geben, alsobalten solle zuegeschigt werden, vergunstigen wöllest; dan dem Kaiser, sowoll [pag. 240] vnnß daran ainen wolgefelligen Dienst laisten wierst, den wier dier mit vnseren konig- lichen Gnaden gedenken vndt auch ergöczen wollen. Geben Regenspurg, den Ertag vor Bartholomei, anno domini 1532, vnserer Konigreiche deß romischen in dem anderen vnndt der anderen in dem sechsten.“ 43) Insimili wardt auch dem Herrn Petro, deß Herrn Johann Brueder, zuegeschrieben. Auf welches Schreiben sie also geandtwartet: „Allerdurchleuchtigister, main allergnädigister Herr! Demnach mier Eur k. M. schreiben vndt begeren, da ich etlich Zentner gemachten Pulffers vndt auch Pichsen auf mainen Schlossern hette oder anderstwo bey mainen Befreundten erfragen möchte, daß ich es der kayserl. Mt., Dero Herrn Bruedern vndt mainem allergnädigisten Herrn, vmbe Gelt vergunstigen wölle, zue solcher dan grosser vnndt vornember Noth ich vorderst Ir kayserl., dan auch Euer k. Mt., mainen gnedigisten Herren, in diesem vndt auch anderem, sovill alß mier möglich möchte sein, treulich gern wolte ich Dero Willen vndt Begeren erfillen, massen dan vorhin auf Euer k. M. Begeren ich gern dergleichen gethan vndt etlich Stukh Ge- schücz, Pulffer vndt Kuglen zuegesendet. Vber dieß nun vnndt aigener Notturfft mainer Schlesser ist mier der Vrsachen halber vnmöglich zue 41) Johann Tym von Poschka und Jarosch von Kunčitz. (Archiv český, XII. S. 406 u. 37.) 42) Wohl Byczyna in Westgalizien. 43) D. i. am 20. August 1532.
Strana 248
248 Von d. Johann v. Rosenberg. thuen, damit, da etwann fehrere Notturfft vorfielle (welches Got verhueten wolle), ich die desto besser versorgt wisse. Bitte derowegen Eur konigl. Maiestät alß mainen allergnedigsten Herrn, Euer konigl. Mt. wollten mier solcheß zue kainem Muetwillen weder Vngehorsamb in gnedigster Bedrach- tung, daß dieses Konigreichs wie auch E. k. M. grosse Notturfft selbst erfordert, nit zuemessen werden (sic), daß ich Euer k. Mt. Begeren nit genuegthuen kann. Bey mainen Freunden aber dergleichen zue erfragen, weiß ich bei kainem; dan ich daruor halte, daß bey kainem vber die aigene Notturfft ain aincziger Vberschuß seye. Hiemit Eur k. M. alß mainem gnedigsten Herrn ich mit mainem beraitwilligen Dienst mich be- felhe. Dattum Cromau, feria V. in festo Decolationis sancti Joannis “ 44) baptistae, anno 1532. Der König Ferdinandus ist in Lincz gewesen vmb Egidy, 45) vnndt der Herr Jobst machte sich auf vndt reiset ihme zue, wie auch mit ihme auf Wien geczogen. Waß damallen verloffen vndt geschehen, dauon schreibt der Herr Regierende an den Herrn Petr also: [pag. 241] "Lieber Herr Brueder! Eur gueten Gesundt vndt Wol- fahrt vergonete ich euch gern. Demnach ich heunt bey euch sein sollen, wie ich dan auch genczlich daran gewesen vnndt zue euch zue komen vermaint: aber es ist mier angeczeugt worden gestern, daß ich mich nit bewegen solle, dan gestern das Volk von Lincz bey 12 tausendt Wien zue abgefaren, vndt daß heunt 12 tausendt andereß wieder auf Lincz ankomen sollen, vndt denen nach noch 10 tausendt roter Juden auch folgen sollen. Dieß schreib ich euch zuer Neuzeutung. Muß mich derowegen etwaß auf- halten; dan wan ich mit mainen Schiffen ruken solte, besorge ich mich, daß man mier maine Notturfften nit nemme. So hab ich auch mainen Potten nach Wien geschigt. Dahero werde ich nit konnen zue euch kommen, sonsten ich es vertreulich gern gethan vndt zue euch eurer vndt auch mainer notwendigen Vrsachen halber kommen wäre. Hiemit verleihe vnnß Gott baldt vnsere glukliche Zuesambenkunfft. Dattum Crumlouij, feria 4. post sancti Mauritij, anno domini 1532.“ 46) Vberdieß ist der Herr Peter zue gewisser Zeit auf Anlaitung deß Herrn Gubernierenden auf Cromau komen vndt die Wiertschafft bey Abreisen deß Herrn Gubernierenden zue sich embfangen. Dan der Herr Jobst ist von Crumau nach Lincz außgereisst den Montag nach Marie Geburt 47) mit 30 zue Roß vndt 18 Wagenroß vndt 26 Knecht zue Fueß. Zue diesem hierczue er ihme in Lincz 2 Schüff zuewegen richten, die auch beczallen lassen vnndt darauf zue laden von Habern, Khorn, Mehl, Schmalcz, ge- selchtes Fleisch vndt andere Victualien mehr, auf daß sie ainen Profiant 44) D. i. am 29. August 1532. 45) Der damalige Aufenthalt des Königs in Linz erstreckte sich, von einer geringen Unterbrechung abgesehen, vom 6. bis zum 20. September. 46) D. i. am 25. September 1532. — Seinem Inhalte nach kann dieser Brief nur in Linz ausgestellt worden sein. Das Wort „Crumlouij“, welches sich in der vorliegenden Datierung findet, gehörte ursprünglich ohne Zweifel zum vorher- gehenden Satze. 47) D. i. am 9. September 1532.
248 Von d. Johann v. Rosenberg. thuen, damit, da etwann fehrere Notturfft vorfielle (welches Got verhueten wolle), ich die desto besser versorgt wisse. Bitte derowegen Eur konigl. Maiestät alß mainen allergnedigsten Herrn, Euer konigl. Mt. wollten mier solcheß zue kainem Muetwillen weder Vngehorsamb in gnedigster Bedrach- tung, daß dieses Konigreichs wie auch E. k. M. grosse Notturfft selbst erfordert, nit zuemessen werden (sic), daß ich Euer k. Mt. Begeren nit genuegthuen kann. Bey mainen Freunden aber dergleichen zue erfragen, weiß ich bei kainem; dan ich daruor halte, daß bey kainem vber die aigene Notturfft ain aincziger Vberschuß seye. Hiemit Eur k. M. alß mainem gnedigsten Herrn ich mit mainem beraitwilligen Dienst mich be- felhe. Dattum Cromau, feria V. in festo Decolationis sancti Joannis “ 44) baptistae, anno 1532. Der König Ferdinandus ist in Lincz gewesen vmb Egidy, 45) vnndt der Herr Jobst machte sich auf vndt reiset ihme zue, wie auch mit ihme auf Wien geczogen. Waß damallen verloffen vndt geschehen, dauon schreibt der Herr Regierende an den Herrn Petr also: [pag. 241] "Lieber Herr Brueder! Eur gueten Gesundt vndt Wol- fahrt vergonete ich euch gern. Demnach ich heunt bey euch sein sollen, wie ich dan auch genczlich daran gewesen vnndt zue euch zue komen vermaint: aber es ist mier angeczeugt worden gestern, daß ich mich nit bewegen solle, dan gestern das Volk von Lincz bey 12 tausendt Wien zue abgefaren, vndt daß heunt 12 tausendt andereß wieder auf Lincz ankomen sollen, vndt denen nach noch 10 tausendt roter Juden auch folgen sollen. Dieß schreib ich euch zuer Neuzeutung. Muß mich derowegen etwaß auf- halten; dan wan ich mit mainen Schiffen ruken solte, besorge ich mich, daß man mier maine Notturfften nit nemme. So hab ich auch mainen Potten nach Wien geschigt. Dahero werde ich nit konnen zue euch kommen, sonsten ich es vertreulich gern gethan vndt zue euch eurer vndt auch mainer notwendigen Vrsachen halber kommen wäre. Hiemit verleihe vnnß Gott baldt vnsere glukliche Zuesambenkunfft. Dattum Crumlouij, feria 4. post sancti Mauritij, anno domini 1532.“ 46) Vberdieß ist der Herr Peter zue gewisser Zeit auf Anlaitung deß Herrn Gubernierenden auf Cromau komen vndt die Wiertschafft bey Abreisen deß Herrn Gubernierenden zue sich embfangen. Dan der Herr Jobst ist von Crumau nach Lincz außgereisst den Montag nach Marie Geburt 47) mit 30 zue Roß vndt 18 Wagenroß vndt 26 Knecht zue Fueß. Zue diesem hierczue er ihme in Lincz 2 Schüff zuewegen richten, die auch beczallen lassen vnndt darauf zue laden von Habern, Khorn, Mehl, Schmalcz, ge- selchtes Fleisch vndt andere Victualien mehr, auf daß sie ainen Profiant 44) D. i. am 29. August 1532. 45) Der damalige Aufenthalt des Königs in Linz erstreckte sich, von einer geringen Unterbrechung abgesehen, vom 6. bis zum 20. September. 46) D. i. am 25. September 1532. — Seinem Inhalte nach kann dieser Brief nur in Linz ausgestellt worden sein. Das Wort „Crumlouij“, welches sich in der vorliegenden Datierung findet, gehörte ursprünglich ohne Zweifel zum vorher- gehenden Satze. 47) D. i. am 9. September 1532.
Strana 249
1524—1539. 249 mitladen möchten vndt darmit abfaren, befolhen, vndt wo er gelosiert wurdt sein, daß er auß dem Quartier zue seinen Schiffen zueschiken möchte; dan ainerseits hetten die Turken alleß verhört, vnndt an der anderen, wo sie geczogen, wolte man nit zuelassen die Füetereý. Der Konig wäre etlich Wochen ehender von Lincz außgeczogen ; aber er wartete der Spaniger, biß daß sie ankomen waren, welche er voranschigte, vndt selberst darnach nach 14 (sic, Tagen) ihnen nachfolgte. Cristoff, Abbt, Joannes Wolkl, Prior zue Hohenfuert, gab Frey- haiten seinem Margt Hohenfuhrt im 1524. 48) Anno domini 1539 Albrecht von Kolobrat diente bey dem Herrn Jobsten fur Jungen, man hat ihm die Schuech geben, vndt auch der Vlrich Tiemin. 49) Joanneß Froschauer, Cammerschreiber auf Cromau. [pag. 242] Dieß sey nun vnndt souil von dem Leben deß Herrn Joannis, Strakoniczer Herrn, gesagt. Er ist gewesen ain richtiger, be- quemner vndt verstandiger Herr, vnndt das, so er vorhin wieder seine Herren Gebrueder begangen, wiederumben in seiner Regierung guet zue machen sich befliessen vndt auch gethan. In dieser so sorgfeltigen Mhue- waltung seines Hauses Regiments wehrete er in die 7 Jahr lang vnndt begabe sich auch durch solche Khumernuß vnndt in seiner Krankhait, welche er, daß solche diesem Geschlecht gemain sey, vorgesagt, halt wol der Lenden Wetagen halber abgemattet, darczue dan auch andere Vngesundt- haiten gefallen, auf Strakonicz, sich legerte vndt alda in Gott sein Leben geendet anno domini 1532, den leczten Februarij.50) Ist begraben in dem Hohenfuerter Closster. Daß Epitaphium drumb anczueschauen. Von dem hinkenden Herrn Peter. Dieser Herr Peter von Rosenberg ward geboren im 1489. Jahr, den 17. Decembris bey Mitternacht. 1) Waß fur seine Studia waren, mag man auß diesem seinen in seiner Jugendhait geschriebenen Schreiben vernemben: 48) Diese Freiheiten bestanden aus den damals üblichen städtischen Rechten, nämlich dem freien Verfügungsrechte der Bürger über ihre Habe, dem Rechte der Bürger, Wochenmärkte abhalten zu lassen und Gewerbe zu treiben, dem Meilen- rechte u. a. m. (Urkunde vom 27. August 1524 im Gemeindearchive zu Hohenfurt.) 49) Dieser Name ist entschieden verchrieben; „Cernin" wäre meiner Ansicht nach die richtige Schreibung. 50) Dasselbe Datum, nämlich der 29. Februar 1532, ist auch bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. výtah, S. 79, zu finden, während im Hohenfurter Nekrolog der 27. Februar 1532 und bei Kruger, Sacri pulveres r. Bohemiae, ad 28. Febr., der 28. Februar 1532 verzeichnet ist. Als richtig erweist sich die An- gabe Krugers. 51) Das nämliche Datum ist auch bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, S. 79, vorhanden.
1524—1539. 249 mitladen möchten vndt darmit abfaren, befolhen, vndt wo er gelosiert wurdt sein, daß er auß dem Quartier zue seinen Schiffen zueschiken möchte; dan ainerseits hetten die Turken alleß verhört, vnndt an der anderen, wo sie geczogen, wolte man nit zuelassen die Füetereý. Der Konig wäre etlich Wochen ehender von Lincz außgeczogen ; aber er wartete der Spaniger, biß daß sie ankomen waren, welche er voranschigte, vndt selberst darnach nach 14 (sic, Tagen) ihnen nachfolgte. Cristoff, Abbt, Joannes Wolkl, Prior zue Hohenfuert, gab Frey- haiten seinem Margt Hohenfuhrt im 1524. 48) Anno domini 1539 Albrecht von Kolobrat diente bey dem Herrn Jobsten fur Jungen, man hat ihm die Schuech geben, vndt auch der Vlrich Tiemin. 49) Joanneß Froschauer, Cammerschreiber auf Cromau. [pag. 242] Dieß sey nun vnndt souil von dem Leben deß Herrn Joannis, Strakoniczer Herrn, gesagt. Er ist gewesen ain richtiger, be- quemner vndt verstandiger Herr, vnndt das, so er vorhin wieder seine Herren Gebrueder begangen, wiederumben in seiner Regierung guet zue machen sich befliessen vndt auch gethan. In dieser so sorgfeltigen Mhue- waltung seines Hauses Regiments wehrete er in die 7 Jahr lang vnndt begabe sich auch durch solche Khumernuß vnndt in seiner Krankhait, welche er, daß solche diesem Geschlecht gemain sey, vorgesagt, halt wol der Lenden Wetagen halber abgemattet, darczue dan auch andere Vngesundt- haiten gefallen, auf Strakonicz, sich legerte vndt alda in Gott sein Leben geendet anno domini 1532, den leczten Februarij.50) Ist begraben in dem Hohenfuerter Closster. Daß Epitaphium drumb anczueschauen. Von dem hinkenden Herrn Peter. Dieser Herr Peter von Rosenberg ward geboren im 1489. Jahr, den 17. Decembris bey Mitternacht. 1) Waß fur seine Studia waren, mag man auß diesem seinen in seiner Jugendhait geschriebenen Schreiben vernemben: 48) Diese Freiheiten bestanden aus den damals üblichen städtischen Rechten, nämlich dem freien Verfügungsrechte der Bürger über ihre Habe, dem Rechte der Bürger, Wochenmärkte abhalten zu lassen und Gewerbe zu treiben, dem Meilen- rechte u. a. m. (Urkunde vom 27. August 1524 im Gemeindearchive zu Hohenfurt.) 49) Dieser Name ist entschieden verchrieben; „Cernin" wäre meiner Ansicht nach die richtige Schreibung. 50) Dasselbe Datum, nämlich der 29. Februar 1532, ist auch bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. výtah, S. 79, zu finden, während im Hohenfurter Nekrolog der 27. Februar 1532 und bei Kruger, Sacri pulveres r. Bohemiae, ad 28. Febr., der 28. Februar 1532 verzeichnet ist. Als richtig erweist sich die An- gabe Krugers. 51) Das nämliche Datum ist auch bei Březan, Rosenberské kroniky kr. a sum. wýtah, S. 79, vorhanden.
Strana 250
250 Von d. Peter v. Rosenberg. „Dem wolgebornen Herrn Herrn Petro von Rosenberg, mainem lieben Herrn Vettern. Wolgeborner Herr, main geliebster Herr Vetter! Wan Eur Gn. gesundt waren vndt sich wol gehabten, das wolte ich E. Gn. treulich gern vergonnen, wie mier selbsten. So weiß ich auch E. Gn. iczo kaine andere Zeutungen zue schreiben, alß allein, daß der Furst sich deß ganczen Landts impatroniert habe. Vndt alß mier E. Gn. zueschreiben, ich solte mich darnach verhalten, wie Sie mier zueschreiben, das wil ich gern thuen, dauon E. Gn. werden vernemen; wil auch teutsch schreiben vndt lesen gern lehrnen, wie auch latainisch reden. Waß aber Eur Gn. ist gesagt worden, daß ist kaine Warhait. Vnndt waß ich weiß, daß E. Gn. gern haben wollen, das wil ich gern thuen. Dem Herrn Vlrichen [pag. 243] wollen E. Gn. mainen Dienst vermelden, vndt daß ich mich wegen deß zuegesandten Tessaken bedankhe. Vndt thue mich hiemit E. Gn. befelhen vnndt bit, E. Gn. wollen mier aine Hauben schikhen. Datum zue “ 52) Wolffershausen, am Kharfreitag. Dieser hat nie gehairat. Bey der Kronung deß Erczherczog Fer- dinandi zum behmischen König 53) druge er die Cron, war bey Wieder- erhebung der Landttaffel vndt war der Erste auß dem Herrenstandt, der nach dem Konig sich zue der neuen Landtsordnung bekhendt vndt seine Herrschafften in die Landttaffel legen lassen. 54) Hat geschwolne vnndt kranke Fueß gehabt, darwieder er nit ainerley gearczet vnndt sich ge- braucht. In seinem Alter hat er zum offteren des warmen Badt sich ge- braucht, dan ihme solchs wolbekomen. Joan Olbram von Stiekrsche, Haubtman zue Sobislau. Vergangener Zeiten haben die Wittingauer das Spital, welches in der Vorstat 55) gewesen vndt nun mit dem Teücht, Swiet genandt, verdrengt ist, in ihrer Verwahrung biß in das 1531. Jahr gehabt. Nach diesem der 56) Herr Peter alß ihre Obrigkait nahmb sich den Mittwochen nach Pfingsten 52) Wolfershausen liegt im ehemaligen Kurfürstenthume Hessen. Den im vorliegenden Briefe erwähnten Fürsten halte ich für den Landgrafen Wilhelm II. von Hessen, welcher nach dem am 17. Februar 1500 erfolgten Tode seines kinder- losen Vetters Wilhelm III. von Ober-Hessen die beiden damals bestehenden hessischen Gebiete mit einander vereinigte. (Rommel, Geschichte v. Hessen, III. S. 142). — Unter dieser Voraussetzung wäre der 17. April (Charfreitag) des Jahres 1500 das vervollständigte Datum des Briefes. 53) Am 24. Februar 1527. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtags- beschlüsse, I. S. 210). 54) Die Art und Weise, in welcher die im Jahre 1541 durch eine Feuers- brunst vernichtete Landtafel wieder ins Leben gerufen werden sollte, wurde von dem Rosenberger und anderen Vertretern des Herren-und Ritterstandes auf dem Prager Landtage vom 5. bis zum 24. December 1541 festgestellt. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 523—529). — Ein Verzeichnis der damals zur Aufnahme in die Landtafel bestimmt gewesenen Zugehörungen der Rosenberg'schen Herrschaften Rosenberg, Krumau, Wittingau und Gratzen ist in den Památky arch. a místop. 1875, S. 343—350, abgedruckt. 55) In der sogenannten Schweinitzer Vorstadt von Wittingau. 56) D. i. am 31. Mai 1531.
250 Von d. Peter v. Rosenberg. „Dem wolgebornen Herrn Herrn Petro von Rosenberg, mainem lieben Herrn Vettern. Wolgeborner Herr, main geliebster Herr Vetter! Wan Eur Gn. gesundt waren vndt sich wol gehabten, das wolte ich E. Gn. treulich gern vergonnen, wie mier selbsten. So weiß ich auch E. Gn. iczo kaine andere Zeutungen zue schreiben, alß allein, daß der Furst sich deß ganczen Landts impatroniert habe. Vndt alß mier E. Gn. zueschreiben, ich solte mich darnach verhalten, wie Sie mier zueschreiben, das wil ich gern thuen, dauon E. Gn. werden vernemen; wil auch teutsch schreiben vndt lesen gern lehrnen, wie auch latainisch reden. Waß aber Eur Gn. ist gesagt worden, daß ist kaine Warhait. Vnndt waß ich weiß, daß E. Gn. gern haben wollen, das wil ich gern thuen. Dem Herrn Vlrichen [pag. 243] wollen E. Gn. mainen Dienst vermelden, vndt daß ich mich wegen deß zuegesandten Tessaken bedankhe. Vndt thue mich hiemit E. Gn. befelhen vnndt bit, E. Gn. wollen mier aine Hauben schikhen. Datum zue “ 52) Wolffershausen, am Kharfreitag. Dieser hat nie gehairat. Bey der Kronung deß Erczherczog Fer- dinandi zum behmischen König 53) druge er die Cron, war bey Wieder- erhebung der Landttaffel vndt war der Erste auß dem Herrenstandt, der nach dem Konig sich zue der neuen Landtsordnung bekhendt vndt seine Herrschafften in die Landttaffel legen lassen. 54) Hat geschwolne vnndt kranke Fueß gehabt, darwieder er nit ainerley gearczet vnndt sich ge- braucht. In seinem Alter hat er zum offteren des warmen Badt sich ge- braucht, dan ihme solchs wolbekomen. Joan Olbram von Stiekrsche, Haubtman zue Sobislau. Vergangener Zeiten haben die Wittingauer das Spital, welches in der Vorstat 55) gewesen vndt nun mit dem Teücht, Swiet genandt, verdrengt ist, in ihrer Verwahrung biß in das 1531. Jahr gehabt. Nach diesem der 56) Herr Peter alß ihre Obrigkait nahmb sich den Mittwochen nach Pfingsten 52) Wolfershausen liegt im ehemaligen Kurfürstenthume Hessen. Den im vorliegenden Briefe erwähnten Fürsten halte ich für den Landgrafen Wilhelm II. von Hessen, welcher nach dem am 17. Februar 1500 erfolgten Tode seines kinder- losen Vetters Wilhelm III. von Ober-Hessen die beiden damals bestehenden hessischen Gebiete mit einander vereinigte. (Rommel, Geschichte v. Hessen, III. S. 142). — Unter dieser Voraussetzung wäre der 17. April (Charfreitag) des Jahres 1500 das vervollständigte Datum des Briefes. 53) Am 24. Februar 1527. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtags- beschlüsse, I. S. 210). 54) Die Art und Weise, in welcher die im Jahre 1541 durch eine Feuers- brunst vernichtete Landtafel wieder ins Leben gerufen werden sollte, wurde von dem Rosenberger und anderen Vertretern des Herren-und Ritterstandes auf dem Prager Landtage vom 5. bis zum 24. December 1541 festgestellt. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 523—529). — Ein Verzeichnis der damals zur Aufnahme in die Landtafel bestimmt gewesenen Zugehörungen der Rosenberg'schen Herrschaften Rosenberg, Krumau, Wittingau und Gratzen ist in den Památky arch. a místop. 1875, S. 343—350, abgedruckt. 55) In der sogenannten Schweinitzer Vorstadt von Wittingau. 56) D. i. am 31. Mai 1531.
Strana 251
1489—1541. 251 desselben an mit allem seinem Ainkomen vndt dem Hof vndt darczue ge- 57) horigen Grundten. Anstat Ir Gn. fierete sich drein der Stiepanko vnndt beschriebe alle Sachen. Desselbigen Jahrs starb der Herr Adam von Neuhauß, obrister Can- czler deß Konigreich Behaimb; verließ hindter ihme Khinder, derer vnndt 58) aller seiner Guetter bestöllet er fur Gerhaber den Herrn Peter von Rosenberg. Anno domini 1536 liesse der Herr Peter auf der Wittingauer Herrschafft in ainem Orth, so genandt Tržebichowach, 59) ainen Teucht machen. Der Tham ist verdingt worden auf ain genandts Vberhaubt, vndt waren etlich hundert Schichten, von ieder gabe man zue 20 gr. Aller Vncosten waren auf diesen Teucht aufgewendet 503 fP 26 gr. 1 d. meißn. Del Hauß von Rosenberg Diener: Der Herr Trtschka, hat gehabt . . . . 5 Roß, Herr Hruschoffsky . . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Skrschineczky . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Nedrspach . . . . . . . . . . . 3 Roß, . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Tscherniczky . Schlesier Rudolf vndt Peter . . . . . . 4 Roß. [pag. 244] Wie der Herr auf Beneschau zum Landtag reisete, hat er vndter seinem Satl gehabt 25 Pferdt vndt in Wagen 11. Vndt also in allem waren 57 Roß. 60) Dieß Jahrs erwölte der Konig Ferdinandt fur seine Herren Creiß- haubtleut den Herrn Peter von Rosenberg vndt den Herrn Vlrichen Spanowsky von Lissowa auf Seltsch. Der Herr Peter aber weigerte sich dessen vnndt wolte es nit auf sich nemmen, massen er dan auch zue diesem vor 2 Jahren erwöllet war; aber mit Vorwendung billicher Vrsachen erhielte ers, daß ihn der Konig dessen endtliesse, vnndt das maisstens zwaier Vrsachen willen: ainß, daß sie (sic) vermög ihrer Hausesordnung altershero allein der Regierende schuldig war, Landtsambter auf sich zue haben, anderenß wegen Mangel seines Gesundts an den Füessen; dan dieß 61) Ambt bedarf ainen gesundten Herrn. 57) Der Rosenberg'sche Fischmeister Štěpanek aus Netolitz. 58) Adam v. N. ist, zwei Söhne, Joachim und Zacharias, sowie drei Töchter, Elisabeth, Ursula und Magdalena, hinterlassend, am 25. Juni 1531 gestorben, nachdem er am 9. Jänner 1528 mit den Brüdern Johann, Jodok und Peter von Rosenberg einen Erbvertrag, die Herrschaften Neuhaus und Wittingau betreffend, geschlossen und in seinem Testamente vom 19. October 1529 nicht bloss Peter V. von Rosenberg, sondern auch seine Hausfrau Anna von Rožmital, seinen Schwieger- vater Zdeněk Leo von Rožmital und seinen Freund Wolf den Alteren von Kraig und auf Landstein zu Vormündern seiner Kinder bestellt hatte. (Archiv český, XI. S. 478 u. ff., 486 u. ff.) 59) Gegenwärtig Třebichow, ein der Wittingauer Stadtgemeinde gehöriger Teich, südöstlich von Wittingau gelegen. 60) Das sind die Pferde des Rosenbergers und der Ministerialen desselben zusammengenommen. 61) In einem in dem Copialbuche „Registra listuow poselaczych“ im Statt-
1489—1541. 251 desselben an mit allem seinem Ainkomen vndt dem Hof vndt darczue ge- 57) horigen Grundten. Anstat Ir Gn. fierete sich drein der Stiepanko vnndt beschriebe alle Sachen. Desselbigen Jahrs starb der Herr Adam von Neuhauß, obrister Can- czler deß Konigreich Behaimb; verließ hindter ihme Khinder, derer vnndt 58) aller seiner Guetter bestöllet er fur Gerhaber den Herrn Peter von Rosenberg. Anno domini 1536 liesse der Herr Peter auf der Wittingauer Herrschafft in ainem Orth, so genandt Tržebichowach, 59) ainen Teucht machen. Der Tham ist verdingt worden auf ain genandts Vberhaubt, vndt waren etlich hundert Schichten, von ieder gabe man zue 20 gr. Aller Vncosten waren auf diesen Teucht aufgewendet 503 fP 26 gr. 1 d. meißn. Del Hauß von Rosenberg Diener: Der Herr Trtschka, hat gehabt . . . . 5 Roß, Herr Hruschoffsky . . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Skrschineczky . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Nedrspach . . . . . . . . . . . 3 Roß, . . . . . . . . . 3 Roß, Herr Tscherniczky . Schlesier Rudolf vndt Peter . . . . . . 4 Roß. [pag. 244] Wie der Herr auf Beneschau zum Landtag reisete, hat er vndter seinem Satl gehabt 25 Pferdt vndt in Wagen 11. Vndt also in allem waren 57 Roß. 60) Dieß Jahrs erwölte der Konig Ferdinandt fur seine Herren Creiß- haubtleut den Herrn Peter von Rosenberg vndt den Herrn Vlrichen Spanowsky von Lissowa auf Seltsch. Der Herr Peter aber weigerte sich dessen vnndt wolte es nit auf sich nemmen, massen er dan auch zue diesem vor 2 Jahren erwöllet war; aber mit Vorwendung billicher Vrsachen erhielte ers, daß ihn der Konig dessen endtliesse, vnndt das maisstens zwaier Vrsachen willen: ainß, daß sie (sic) vermög ihrer Hausesordnung altershero allein der Regierende schuldig war, Landtsambter auf sich zue haben, anderenß wegen Mangel seines Gesundts an den Füessen; dan dieß 61) Ambt bedarf ainen gesundten Herrn. 57) Der Rosenberg'sche Fischmeister Štěpanek aus Netolitz. 58) Adam v. N. ist, zwei Söhne, Joachim und Zacharias, sowie drei Töchter, Elisabeth, Ursula und Magdalena, hinterlassend, am 25. Juni 1531 gestorben, nachdem er am 9. Jänner 1528 mit den Brüdern Johann, Jodok und Peter von Rosenberg einen Erbvertrag, die Herrschaften Neuhaus und Wittingau betreffend, geschlossen und in seinem Testamente vom 19. October 1529 nicht bloss Peter V. von Rosenberg, sondern auch seine Hausfrau Anna von Rožmital, seinen Schwieger- vater Zdeněk Leo von Rožmital und seinen Freund Wolf den Alteren von Kraig und auf Landstein zu Vormündern seiner Kinder bestellt hatte. (Archiv český, XI. S. 478 u. ff., 486 u. ff.) 59) Gegenwärtig Třebichow, ein der Wittingauer Stadtgemeinde gehöriger Teich, südöstlich von Wittingau gelegen. 60) Das sind die Pferde des Rosenbergers und der Ministerialen desselben zusammengenommen. 61) In einem in dem Copialbuche „Registra listuow poselaczych“ im Statt-
Strana 252
252 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1539. Ainer, nahmenß Holub, war nach Absterben deß Herrn Jobsten von dem Herrn Peter wieder zue Gnaden auf- vndt ange- nommen worden sambt seinen dreien Sohnen auf Bitte deß Herrn Adam von Sternberg, vnndt ist ihme wieder daß Schloß zu uerpflegen anbefolhen worden. 62) Dieses Jahrs khauffte der Herr Peter von der Frau Elischka von Brscheßnicz vndt ihrem Ehemann, dem Herrn Hermann Zasmutsky von Zasmuk, das Dorff Zwikowecz mit allem von alterßhero darczue Gehorigen, wie auch daß, sovill sie deß Ihrigen gehabt in dem Dorf Stiepanoff, item 2 Teücht bei gedachtem Dorf Zwikowcze, den dritten, genandt Stawek, auch alda, den vierten, Stiepaner Teücht, vmb 2700 fP. Actum, ut supra. Dieses Verkauffs Zeugen waren Petr Daudlebsky von Daudleb, Purkraf auf Wittingau, Ztibor Drachowsky von Drachowa vndt auf Komarschicz.63) Mischlani 64) außgebrandt. Anno domini 1540 nam der Herr Petr das Gubernament deß Hauses an, demselben er mit aller Sorgfeltigkait vorgestanden vndt zueforderst der Schulden Last abczuelegen sich befliessen, also daß er, auch zue be- friedigen bey Georgý seiner Glauwiger vnndt seinen Worten genuegzue- thuen, sorgte er ihme vmb die Freundt, welche ihn mit Gelt verlegten. Dahero er weder zue dem Landtrecht mit vorhergehender, bey dem Herrn Landtrichter gethaner Anmeldung nit komen, vnndt al8 der Herr [pag. 245] Zdeslaw Berka, 5) obrister Landthofmeister deß Konigreichs Behem, mit ihme wegen deß Königs bey personlicher Zuesamenkunfft zue handlen (sic), dieweillen er aber nit kommen, schriebe er ihme dauon. Pauluß Polensky, 66) Bechiner Erczdechant vndt Cromauer Pfarer, 1540. Wie Herr Peter die Regierung embfieng, befanden sich des Geschücz vndt Stukh allerley auf Redern bey 200 vndt 34 Stukh vnndt etlich hundert Spiessen, Schwerdter, Törtschen, Schildt, Wurffhäkl, Haggen, haltereiarchive zu Prag, XIII. 512, enthaltenen Briefe (ddto. Innsbruck, 3. Juli 1536) schreibt K. Ferdinand I. dem Rosenberger, er habe die Zuschrift erhalten, in welcher dieser über die Unannehmlichkeiten bei der Verwaltung des Bechiner Kreises geklagt und zugleich gebeten habe, der König möge ihn der ferneren Verwaltung des erwähnten Kreises entheben. Der König werde den Räthen seines Kammergerichtes in Böhmen den Auftrag geben, eine geeignete Person für das Amt, dessen der Rosenberger überdrüssig sei, ausfindig zu machen. Bis dahin möge der Rosenberger die Bechiner Kreishauptmannschaft noch behalten. 62) Bartholomäus (Bartoss) Holub war Rosenberg'scher Beamter in Choustnik. Noch am 27. April 1538 hatte ihm und seinen Söhnen Johann und Alexander in Anbetracht der treuen Dienste, die er den Rosenbergern geleistet, Jodok III. von Rosenberg zwei öde Teiche und einen zur Anlegung eines neuen Teiches geeigneten Grund bei Choustnik zueigen gegeben. (Codex diplom. Rosen- bergicus, fol. CCCXIII. b). 63) Eine Abschrift der diesbezüglichen Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1539 befindet sich in der böhmischen Landtafel zu Prag, VII. C. 9. 64) Oberhaid. 65) Zdislaw Berka von Duba. 66) Paul von Polna. (Notizenblatt, III. (1853), S. 446).
252 Von d. Peter v. Rosenberg. Anno domini 1539. Ainer, nahmenß Holub, war nach Absterben deß Herrn Jobsten von dem Herrn Peter wieder zue Gnaden auf- vndt ange- nommen worden sambt seinen dreien Sohnen auf Bitte deß Herrn Adam von Sternberg, vnndt ist ihme wieder daß Schloß zu uerpflegen anbefolhen worden. 62) Dieses Jahrs khauffte der Herr Peter von der Frau Elischka von Brscheßnicz vndt ihrem Ehemann, dem Herrn Hermann Zasmutsky von Zasmuk, das Dorff Zwikowecz mit allem von alterßhero darczue Gehorigen, wie auch daß, sovill sie deß Ihrigen gehabt in dem Dorf Stiepanoff, item 2 Teücht bei gedachtem Dorf Zwikowcze, den dritten, genandt Stawek, auch alda, den vierten, Stiepaner Teücht, vmb 2700 fP. Actum, ut supra. Dieses Verkauffs Zeugen waren Petr Daudlebsky von Daudleb, Purkraf auf Wittingau, Ztibor Drachowsky von Drachowa vndt auf Komarschicz.63) Mischlani 64) außgebrandt. Anno domini 1540 nam der Herr Petr das Gubernament deß Hauses an, demselben er mit aller Sorgfeltigkait vorgestanden vndt zueforderst der Schulden Last abczuelegen sich befliessen, also daß er, auch zue be- friedigen bey Georgý seiner Glauwiger vnndt seinen Worten genuegzue- thuen, sorgte er ihme vmb die Freundt, welche ihn mit Gelt verlegten. Dahero er weder zue dem Landtrecht mit vorhergehender, bey dem Herrn Landtrichter gethaner Anmeldung nit komen, vnndt al8 der Herr [pag. 245] Zdeslaw Berka, 5) obrister Landthofmeister deß Konigreichs Behem, mit ihme wegen deß Königs bey personlicher Zuesamenkunfft zue handlen (sic), dieweillen er aber nit kommen, schriebe er ihme dauon. Pauluß Polensky, 66) Bechiner Erczdechant vndt Cromauer Pfarer, 1540. Wie Herr Peter die Regierung embfieng, befanden sich des Geschücz vndt Stukh allerley auf Redern bey 200 vndt 34 Stukh vnndt etlich hundert Spiessen, Schwerdter, Törtschen, Schildt, Wurffhäkl, Haggen, haltereiarchive zu Prag, XIII. 512, enthaltenen Briefe (ddto. Innsbruck, 3. Juli 1536) schreibt K. Ferdinand I. dem Rosenberger, er habe die Zuschrift erhalten, in welcher dieser über die Unannehmlichkeiten bei der Verwaltung des Bechiner Kreises geklagt und zugleich gebeten habe, der König möge ihn der ferneren Verwaltung des erwähnten Kreises entheben. Der König werde den Räthen seines Kammergerichtes in Böhmen den Auftrag geben, eine geeignete Person für das Amt, dessen der Rosenberger überdrüssig sei, ausfindig zu machen. Bis dahin möge der Rosenberger die Bechiner Kreishauptmannschaft noch behalten. 62) Bartholomäus (Bartoss) Holub war Rosenberg'scher Beamter in Choustnik. Noch am 27. April 1538 hatte ihm und seinen Söhnen Johann und Alexander in Anbetracht der treuen Dienste, die er den Rosenbergern geleistet, Jodok III. von Rosenberg zwei öde Teiche und einen zur Anlegung eines neuen Teiches geeigneten Grund bei Choustnik zueigen gegeben. (Codex diplom. Rosen- bergicus, fol. CCCXIII. b). 63) Eine Abschrift der diesbezüglichen Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1539 befindet sich in der böhmischen Landtafel zu Prag, VII. C. 9. 64) Oberhaid. 65) Zdislaw Berka von Duba. 66) Paul von Polna. (Notizenblatt, III. (1853), S. 446).
Strana 253
1536—1540. 253 Armbrust, Pölcz, Taschen vnndt Bulfferflaschen, deß Pulffers vil Zentner, auch von Risstungen vndt Panczern nit wenig. Selbiger Zeit, wie in dem Reich die ewangelische Lehr sich hatte erbraitet, ist auch auf Cromaw desselbigen Liechts ain Finklein gesprungen, daß also ain Minich St. Franczisczy Ordenß, nahmenß Augustinuß, in vndterschiedlichen Artikeln der catholischen zuewieder wardt vnndt in seinen Predigen die ewangelische Lehr gerhuemet, destwegen er von seinem Obrissten Anstöß gehabt. Waß an dem Landtag fur Ordnung geschehen in Sachen der Schaczung, gab der Herr Regierende den Prachaticzern durch Schreiben zu uernemmen: „Petr von Rosenberg. Maine Gunst. Waise, vorsichtige, liebe Getreye ! Ich hab dessen Bericht, daß ihr nur auß den Haisern vndt Grundten die Steyr abfieret vndt auß dem Zuewachs, alß Viech vnndt Rindtern, nichts. Sintemallen maine Vndterthannen durch alle maine Herrschafften auf maine an sie gethane Auflag sich geschaczt vnndt die Steyer daruon endtrichtet haben, derowegen befelhe ich euch, daß ihr solchen Zuewachs, es sey von eüren aigenthumblichen oder verdingten Leüthen, wie auch von euch selbsten, schaczen (sic) vndt dauon die Steýr abfieret. Betreffendt der Pfarer vnndt Priester, welche das Geistliche besiczen vndt euch zuege- hören, dieselbigen daß sie nit allein ihre Leuth schaczen vndt dauon die Steýr geben, sondern auch auß den Höffen, Gründten, Teüchten, Cam- merzünsen gleichermassen thuen vnndt auf ihr Gewissen schaczen vnndt dauon die Steyer abfieren; dan also der Landtagschluß von ihnen lautet. Wo aber ainer auß ihnen solches vndterliesse, wil ich befelhen, gegen ainen solchen mit dem im Landtag gemessenen Peenfall zu uerfahren. [pag 246]. So soltet ir auch nochmallen aller solcher Schaczungen, in- sonderhait der Grundter Schaczung, wie auch def Viechs, in ain Register ordentlich verfassen, vnndt dauon mier Rechnung thuen werdet. Geben Cromau, Freitag nach St. Procopi, anno 1540.“ 67) So hat auch dieser Herr Peter nit allein seines Ainkommenß fleißig wahrgenommen, sondern auch durch vil Artikeln, wie sich die Leuth vndt Vndterthanen, die Richter vndt Geschworenen in ihren Pflichten verhalten solten, geordnet, auch, wie sie in ihren Nötten zue ihrer Obrigkait ihren Respect haben vndt welche Sachen sie selbst vrthaillen sollten, bey ge- wissen Peenfahlen bestöllet. Buschko Zaborsky von Brloh, Crommauer Purkraf, 1540. Der Herr Wolff von Kragko schriebe dem Herrn diese Zeutungen: „Thue euch auch zue wissen, daß vnser Volk vor Offen abgeczogen seindt (sic), aber sich etwaß bei Pesst vndt andererorten negst Offen herumben gelegert, damit auf Offen nichts ainkommen möchte, damit sie das Volk vber den Winter außhalten. Wie es aber weiter wierdt, waiß ich nit. Der Herr von Felß vnndt Herr Tschernohorsky 68) ligen beede todtskrank. Man hat Offen gar weder beschossen noch gestiermet, wie ich 67) D. i. am 9. Juli 1540. 68) Leonhard von Fels, Oberbefehlshaber der königlichen Belagerungstruppen vor Ofen, und Vlrich Černohorsky, Feldhauptmann der böhmischen Truppen.
1536—1540. 253 Armbrust, Pölcz, Taschen vnndt Bulfferflaschen, deß Pulffers vil Zentner, auch von Risstungen vndt Panczern nit wenig. Selbiger Zeit, wie in dem Reich die ewangelische Lehr sich hatte erbraitet, ist auch auf Cromaw desselbigen Liechts ain Finklein gesprungen, daß also ain Minich St. Franczisczy Ordenß, nahmenß Augustinuß, in vndterschiedlichen Artikeln der catholischen zuewieder wardt vnndt in seinen Predigen die ewangelische Lehr gerhuemet, destwegen er von seinem Obrissten Anstöß gehabt. Waß an dem Landtag fur Ordnung geschehen in Sachen der Schaczung, gab der Herr Regierende den Prachaticzern durch Schreiben zu uernemmen: „Petr von Rosenberg. Maine Gunst. Waise, vorsichtige, liebe Getreye ! Ich hab dessen Bericht, daß ihr nur auß den Haisern vndt Grundten die Steyr abfieret vndt auß dem Zuewachs, alß Viech vnndt Rindtern, nichts. Sintemallen maine Vndterthannen durch alle maine Herrschafften auf maine an sie gethane Auflag sich geschaczt vnndt die Steyer daruon endtrichtet haben, derowegen befelhe ich euch, daß ihr solchen Zuewachs, es sey von eüren aigenthumblichen oder verdingten Leüthen, wie auch von euch selbsten, schaczen (sic) vndt dauon die Steýr abfieret. Betreffendt der Pfarer vnndt Priester, welche das Geistliche besiczen vndt euch zuege- hören, dieselbigen daß sie nit allein ihre Leuth schaczen vndt dauon die Steýr geben, sondern auch auß den Höffen, Gründten, Teüchten, Cam- merzünsen gleichermassen thuen vnndt auf ihr Gewissen schaczen vnndt dauon die Steyer abfieren; dan also der Landtagschluß von ihnen lautet. Wo aber ainer auß ihnen solches vndterliesse, wil ich befelhen, gegen ainen solchen mit dem im Landtag gemessenen Peenfall zu uerfahren. [pag 246]. So soltet ir auch nochmallen aller solcher Schaczungen, in- sonderhait der Grundter Schaczung, wie auch def Viechs, in ain Register ordentlich verfassen, vnndt dauon mier Rechnung thuen werdet. Geben Cromau, Freitag nach St. Procopi, anno 1540.“ 67) So hat auch dieser Herr Peter nit allein seines Ainkommenß fleißig wahrgenommen, sondern auch durch vil Artikeln, wie sich die Leuth vndt Vndterthanen, die Richter vndt Geschworenen in ihren Pflichten verhalten solten, geordnet, auch, wie sie in ihren Nötten zue ihrer Obrigkait ihren Respect haben vndt welche Sachen sie selbst vrthaillen sollten, bey ge- wissen Peenfahlen bestöllet. Buschko Zaborsky von Brloh, Crommauer Purkraf, 1540. Der Herr Wolff von Kragko schriebe dem Herrn diese Zeutungen: „Thue euch auch zue wissen, daß vnser Volk vor Offen abgeczogen seindt (sic), aber sich etwaß bei Pesst vndt andererorten negst Offen herumben gelegert, damit auf Offen nichts ainkommen möchte, damit sie das Volk vber den Winter außhalten. Wie es aber weiter wierdt, waiß ich nit. Der Herr von Felß vnndt Herr Tschernohorsky 68) ligen beede todtskrank. Man hat Offen gar weder beschossen noch gestiermet, wie ich 67) D. i. am 9. Juli 1540. 68) Leonhard von Fels, Oberbefehlshaber der königlichen Belagerungstruppen vor Ofen, und Vlrich Černohorsky, Feldhauptmann der böhmischen Truppen.
Strana 254
254 Von d. Peter v. Rosenberg. verstehe, daß aine Hofnung sey, daß sich der Münich 69) vmb Offen mit vnserem Konig vndt Herrn in ain Accordt möchte ainlassen. Geben auf Neu-Fisstricz, den Freitag vor Catharinae, anno domini 1540.“ 70) Anno domini 1540, den 2. May, am Sontag St. Sigismundi, name der Herr vor sich aine Reiß in Schlesien in das warme Pad zue Bornbrun vndterm Kinossen,71) vnndt alda, weillen es gleich im Maio war, wegen Vnhaillß seiner Fiessen er gebadet. Hat gehabt mit 30 Pferdt vndter seinem Satl vnndt 20 Wagenroß. Die Raise verrichtete er also: Erstlichen war er kommen Montags aufs h. Creucz auf Tabor, am Ertag wardt er zue Fisstricz, Mitwochen zue Prag, Freytag nach Auffart Christi zue Brandeiß, Sambstag im Jungen Punczl, Sontag zue Dubbe, Montag zue Friedlandt, Ertag zue Friedberg, Mittag (sic) in daß warme Padt. Vndt verblieb alda biß [pag. 247] auf den Ertag nach Fronleichnam Cristi.72) Von dannen wiederumben auf Friedlandt zue gekheret, vnndt im Zuerukreisen reiste er fur Prag fur vndt fuhr auf Leschno zue, alda er 2 Nächt gerasstet. Diese Reiß costet ihn vber 300 fP meichßn. Der Khalchreiter73) war deß Herrn Camerling vndt mit auf dieser Reißs. Der Konig Ferdinandt wolte den Herrn Regierenden in Sachen deß Kriegsvolkhs in Vngern in Burggschafft ziehen, worauf er dem Konig wieder in Andtwort zuegeschrieben also: „Allergnedigister Konig! Demnach Eur k. Mt. mier zuegeschrieben, daß ich dem Herrn Vlrich Tschernohorsky, welcher von E. k. Mt. vndt dem Khonigreich Behmen fur obrissten Veldthaubtman bestöllet werden sollen, neben anderen Herren, welchen E. k. Mt. auch zuegeschrieben haben, ainspreche fur die Summa Gelts, welche auf gedachtes Volk ihne Herrn Tschernohorsky zue geben betroffen: allergnedigster Konig, auf Eur k. Mt. Befellich, waß mier nur hochst möglich wäre, bin ich berait zu thuen. Aber ainsts neben dennen benendten Personnen mich in Burg- schafft ainczulassen, ist mier sehr gefehrlich vndt gancz vnmöglich, dieweillen hierinen die Stendte deß Konigreichs Beheimb betrifft, welche mich vmb solche Purgschafft niemahlen begeret haben, noch begeren. Derowegen bin ich der Zuuersicht gegen E. k. M. alß mainem gnedigisten Konig vndt Herrn, daß in Ansehung solcher Vrsachen dieß Eur k. Mt. von mier nit zuewieder, weder verdrießlich sein wierdt. Hiemit etc Dattum auf Cromau, Mitwochen nach Bonifacij, anno 1540.“ 74) Auf der Herrschafft Rosenberg ist den 23. Julij ain Dorf, negst an Malsching gelegen, genandt Werteng,75) vmb Mittagzeit von 18 Hauß- 69) Georg Martinuzzi, der damalige Leiter der Angelegenheiten des Hauses Zápolya. — 70) D. i. am 19. November 1540 71) Warmbrunn am Zacken im Riesengebirge und die sagenberühmte Burg Kynast, südwestlich von Warmbrunn gelegen. 72) D. i. bis zum 1. Juni 1540. 73) Johann von Kalkreut (Kalichrayt). Derselbe stammte wohl aus Schlesien, wo seine Stammesgenossen als Grafen heute noch begütert sind. 74) D. i. am 9. Juni 1540. 75) Dieser Name ist verschrieben. Er kann sich nur auf das Dorf Wörles
254 Von d. Peter v. Rosenberg. verstehe, daß aine Hofnung sey, daß sich der Münich 69) vmb Offen mit vnserem Konig vndt Herrn in ain Accordt möchte ainlassen. Geben auf Neu-Fisstricz, den Freitag vor Catharinae, anno domini 1540.“ 70) Anno domini 1540, den 2. May, am Sontag St. Sigismundi, name der Herr vor sich aine Reiß in Schlesien in das warme Pad zue Bornbrun vndterm Kinossen,71) vnndt alda, weillen es gleich im Maio war, wegen Vnhaillß seiner Fiessen er gebadet. Hat gehabt mit 30 Pferdt vndter seinem Satl vnndt 20 Wagenroß. Die Raise verrichtete er also: Erstlichen war er kommen Montags aufs h. Creucz auf Tabor, am Ertag wardt er zue Fisstricz, Mitwochen zue Prag, Freytag nach Auffart Christi zue Brandeiß, Sambstag im Jungen Punczl, Sontag zue Dubbe, Montag zue Friedlandt, Ertag zue Friedberg, Mittag (sic) in daß warme Padt. Vndt verblieb alda biß [pag. 247] auf den Ertag nach Fronleichnam Cristi.72) Von dannen wiederumben auf Friedlandt zue gekheret, vnndt im Zuerukreisen reiste er fur Prag fur vndt fuhr auf Leschno zue, alda er 2 Nächt gerasstet. Diese Reiß costet ihn vber 300 fP meichßn. Der Khalchreiter73) war deß Herrn Camerling vndt mit auf dieser Reißs. Der Konig Ferdinandt wolte den Herrn Regierenden in Sachen deß Kriegsvolkhs in Vngern in Burggschafft ziehen, worauf er dem Konig wieder in Andtwort zuegeschrieben also: „Allergnedigister Konig! Demnach Eur k. Mt. mier zuegeschrieben, daß ich dem Herrn Vlrich Tschernohorsky, welcher von E. k. Mt. vndt dem Khonigreich Behmen fur obrissten Veldthaubtman bestöllet werden sollen, neben anderen Herren, welchen E. k. Mt. auch zuegeschrieben haben, ainspreche fur die Summa Gelts, welche auf gedachtes Volk ihne Herrn Tschernohorsky zue geben betroffen: allergnedigster Konig, auf Eur k. Mt. Befellich, waß mier nur hochst möglich wäre, bin ich berait zu thuen. Aber ainsts neben dennen benendten Personnen mich in Burg- schafft ainczulassen, ist mier sehr gefehrlich vndt gancz vnmöglich, dieweillen hierinen die Stendte deß Konigreichs Beheimb betrifft, welche mich vmb solche Purgschafft niemahlen begeret haben, noch begeren. Derowegen bin ich der Zuuersicht gegen E. k. M. alß mainem gnedigisten Konig vndt Herrn, daß in Ansehung solcher Vrsachen dieß Eur k. Mt. von mier nit zuewieder, weder verdrießlich sein wierdt. Hiemit etc Dattum auf Cromau, Mitwochen nach Bonifacij, anno 1540.“ 74) Auf der Herrschafft Rosenberg ist den 23. Julij ain Dorf, negst an Malsching gelegen, genandt Werteng,75) vmb Mittagzeit von 18 Hauß- 69) Georg Martinuzzi, der damalige Leiter der Angelegenheiten des Hauses Zápolya. — 70) D. i. am 19. November 1540 71) Warmbrunn am Zacken im Riesengebirge und die sagenberühmte Burg Kynast, südwestlich von Warmbrunn gelegen. 72) D. i. bis zum 1. Juni 1540. 73) Johann von Kalkreut (Kalichrayt). Derselbe stammte wohl aus Schlesien, wo seine Stammesgenossen als Grafen heute noch begütert sind. 74) D. i. am 9. Juni 1540. 75) Dieser Name ist verschrieben. Er kann sich nur auf das Dorf Wörles
Strana 255
1540—1541. 255 gesessenen gancz verbrent worden. Dieß Dorf ligt in ainem Thall an ainem Berg, vndt alß die Leuth im Veldt die Habern zuesammengemacht, kondten sie das Feyer nit sehen, vndt auch kainer vorhanden gewesen, der da hette das Feyer gelescht. Das Feyer ist in ainem Hauß inwendig auf- gangen bey ainem, so hieß Jokl, durch die Khinder, welcheß vor ihnen vnuerwart gelassen. Ist nichts, alß ain ainigeß Gewelb, verblieben. Diesem Jokl ist ain Khindt verbrunnen vndt seinem Nachbar ainß im Stadl erstigt. [pag. 248]. All ihr erst gesamelteß vndt aingebrachteß Getraidt, Fueterey, in Summa alleß das, waß sie im Dorf gehabt, mit 194 Stuk von Ochssen, Khuen vndt Schoffen in Grundt verbrendt vndt Aschen gelegt, dardurch die armen Leuth in die aiserisste Noth gerathen seindt. Vorbeschriebenen Jahrs hat man angefangen die Mühl vndter dem Kuglweit mit 3 Mahlredern vndt fur das Malcz, darczue auch aine Stölle mit 4 Stampffen, Öll vnndt Kraupen zue machen, darbey auch aine Sag. Der Herr Regierende verdingte diese Arbeit dem Wawro, Tischler von Netolicz, auf solchen Zill, daß er schuldig sein wierdt, alle Arbait von Holcz zue fertigen; aber die andere Notturfften, alß Stain- vnndt Aisen- werg, darczue geben solle. Von dieser Arbait soll er haben 47 fP meißn., 4 Strich Khorn. Den Arbeitern darbey versprach der Herr das Affterbier zue geben. Geschach Ertag St. Bartholomex. 76) Dieser Mill halber nachmallen auch ain Breyhauß zuegebauet, darbey ainen Maierhof erhoben; aber schlechten Nucz außgetragen, sondern alle Jahr vber 50 fP auf die Wiertschafft aingebiesset. Dieß Jahr wardt etlicher Herren vndt gueter Leuthe zue Tscher- nowicz Zuesamenkunfft wegen der Graniczen vnndt Wälder, genandt Hra- chowiny, warumben der Herr Regierende mit dem Herrn Leskowiczer aine Action vndt Strit gehabt. Vnndt waren der Pferdt: deßs Herrn klaineren Prager Schloßpurkrauen . . . . . . . . . . 10, der Herren Drachowiczer . . . 3, deß Herrn Kragirschen . . . . 4, 3, deß3 Herrn Tieminß3 81) der Herren Walowiczer 77) . . . 3, 2, deß Herrn Wenczl Spulirschen 82) . . . . 3, deß3 Herrn Olbrams 78) 2, deß H. Lapatschko 83) deß Herrn von Patczoff . . . . 3, 2, deß H. Bohuslaw von Nemischle deß3 Herrn Sadlo . . . . . . . 2, . . . . . deß H. Jankowsky 2, . . . 2, deß Herrn Kaben 79) 80) . . . . . 4, der Sobislauer . . . . 3, deß Herrn Smrtschken deß Herrn Tutschap . . . 4, der Herren Taboriter . . . . . 4, deß Walentin 84) mit dem Khoch 2. . . Wagenroß . . . . . 7, . 67 Roß. beziehen, welches in dem schon früher ewähnten Verzeichnisse der Rosenberg'schen Besitzungen aus dem Jahre 1541 (Památky arch. a mistop. 1875, S. 344) „Werlens“ genannt wird. — 76) D. i. am 24. August 1540. — 77) von Oususchi. — 78) von Stěkře. — 79) Kaba von Rybňan. — 80) Smrčka von Mnich. — 81) Wohl Černin. 82) von Jiter. — 83) von Rzawe. 84) Wohl Valentin Rychlik, der um die damalige Zeit das Amt eines Rosenberg'schen Schaffers in Krumau verwaltete.
1540—1541. 255 gesessenen gancz verbrent worden. Dieß Dorf ligt in ainem Thall an ainem Berg, vndt alß die Leuth im Veldt die Habern zuesammengemacht, kondten sie das Feyer nit sehen, vndt auch kainer vorhanden gewesen, der da hette das Feyer gelescht. Das Feyer ist in ainem Hauß inwendig auf- gangen bey ainem, so hieß Jokl, durch die Khinder, welcheß vor ihnen vnuerwart gelassen. Ist nichts, alß ain ainigeß Gewelb, verblieben. Diesem Jokl ist ain Khindt verbrunnen vndt seinem Nachbar ainß im Stadl erstigt. [pag. 248]. All ihr erst gesamelteß vndt aingebrachteß Getraidt, Fueterey, in Summa alleß das, waß sie im Dorf gehabt, mit 194 Stuk von Ochssen, Khuen vndt Schoffen in Grundt verbrendt vndt Aschen gelegt, dardurch die armen Leuth in die aiserisste Noth gerathen seindt. Vorbeschriebenen Jahrs hat man angefangen die Mühl vndter dem Kuglweit mit 3 Mahlredern vndt fur das Malcz, darczue auch aine Stölle mit 4 Stampffen, Öll vnndt Kraupen zue machen, darbey auch aine Sag. Der Herr Regierende verdingte diese Arbeit dem Wawro, Tischler von Netolicz, auf solchen Zill, daß er schuldig sein wierdt, alle Arbait von Holcz zue fertigen; aber die andere Notturfften, alß Stain- vnndt Aisen- werg, darczue geben solle. Von dieser Arbait soll er haben 47 fP meißn., 4 Strich Khorn. Den Arbeitern darbey versprach der Herr das Affterbier zue geben. Geschach Ertag St. Bartholomex. 76) Dieser Mill halber nachmallen auch ain Breyhauß zuegebauet, darbey ainen Maierhof erhoben; aber schlechten Nucz außgetragen, sondern alle Jahr vber 50 fP auf die Wiertschafft aingebiesset. Dieß Jahr wardt etlicher Herren vndt gueter Leuthe zue Tscher- nowicz Zuesamenkunfft wegen der Graniczen vnndt Wälder, genandt Hra- chowiny, warumben der Herr Regierende mit dem Herrn Leskowiczer aine Action vndt Strit gehabt. Vnndt waren der Pferdt: deßs Herrn klaineren Prager Schloßpurkrauen . . . . . . . . . . 10, der Herren Drachowiczer . . . 3, deß Herrn Kragirschen . . . . 4, 3, deß3 Herrn Tieminß3 81) der Herren Walowiczer 77) . . . 3, 2, deß Herrn Wenczl Spulirschen 82) . . . . 3, deß3 Herrn Olbrams 78) 2, deß H. Lapatschko 83) deß Herrn von Patczoff . . . . 3, 2, deß H. Bohuslaw von Nemischle deß3 Herrn Sadlo . . . . . . . 2, . . . . . deß H. Jankowsky 2, . . . 2, deß Herrn Kaben 79) 80) . . . . . 4, der Sobislauer . . . . 3, deß Herrn Smrtschken deß Herrn Tutschap . . . 4, der Herren Taboriter . . . . . 4, deß Walentin 84) mit dem Khoch 2. . . Wagenroß . . . . . 7, . 67 Roß. beziehen, welches in dem schon früher ewähnten Verzeichnisse der Rosenberg'schen Besitzungen aus dem Jahre 1541 (Památky arch. a mistop. 1875, S. 344) „Werlens“ genannt wird. — 76) D. i. am 24. August 1540. — 77) von Oususchi. — 78) von Stěkře. — 79) Kaba von Rybňan. — 80) Smrčka von Mnich. — 81) Wohl Černin. 82) von Jiter. — 83) von Rzawe. 84) Wohl Valentin Rychlik, der um die damalige Zeit das Amt eines Rosenberg'schen Schaffers in Krumau verwaltete.
Strana 256
256 Von d. Peter v. Rosenberg. [pag. 249]. Nach Absterben deß Herrn Jobsten 85) fandt der Herr Peter vndter anderen Clanodien 2 Saffiere gewaldig schone, von welchen er gehöret, daß sie auß dem Hohenfurter Closster neben anderen Clanodien durch den Herrn Hansen vor Zaiten seindt erhebt gewesen. Hat derohalben solcher zuer Geistligkait gegebenen Sachen sich nit anmassen wollen, sondern die in ihre Stölle wiederzuegeben begerte. Schriebe an den Abbt,86) wie daß diese zwene Edlgestaine mit anderem dahin nit wieder seindt ge- geben worden. Darauf gab der Abbt von sich die Zeugnuß vndter der Petschafft, daß sie er mit ganczem Conuent dem Herrn Jobst gueter Ge- dachtnuß gern vnndt freywillig vergonnet haben. Geben dieser Zeugnuß Montags nach h. Dreyfaltigkait, anno, ut supra. 87) 1540. Johann von Hradischt, Sekretariuß des Herrn Petrs von Rosenberg. Johann Koza von Hradischt, 88) Kanczler auf Cromau vndt Cam- merschreiber. Der Paulus, Dechant zue Cromau, 1540 quitieret den Herrn auß dem erkaufften Khierchenzehendt am Kwitkof-Hoff 89) halbiahrig von 15 fP bey Galli. 15 41. Der Edle Wenczl Koza von Hradischt, Cammermeister auf Cromau deß hinkinden Herrn Peters. Johann Koza von Hradischt, auch Cammerschreiber. 1542. Johann Fruschauer, Bergwergschreiber, hat 2 Frösch in seiner Wappen in grienem Wachß gehabt. 1541. Petr Daudlebsky von Daudleb, Haubtman auf Cromau, auch ganczer Regent aller Herrschafften. 1542. Petr Sudku von Langen, Ambtman auch zue Cromau. 1541. Hannß von Khalchreit, ain Deutscher, ain Diener deß hin- genden Herrn Petr. 1541, 1542. Wenczl Chrschepiczky von Modlischkowicz,, Burggraf auf Helffenburg. 1541, 1542. Hainrich Sudko von Langen, Purkraf auf Cromau. 1541. Wainko, Renntschreiber alda. Wenczl vndt Johann, Gebrueder Koczen,90) Cammerlinge, welche das Gelt embfangen vnndt außgegeben, id est in grossen Summen dem Schreiber, oder wie man ihn den Raißschaffer genennet hat, liefferten. 91) Derselben Zeit wardt ainer nahmenß Valentin fur solchen Schaffer. 1542. Johann Fisch, Schreiber der Cromauer Herrschafft. 85) Jobst oder Jodok von Rosenberg starb am 15. October 1539. Er war zweimal vermählt gewesen, das erstemal mit Wendeline von Starhemberg († 27 Jänner 1530), das zweitemal mit Anna von Roggendorf († 5. September 1562). 86) Paulus Klötzer. 37) D. i. am 24. Mai 1540. 88) Ich halte denselben für identisch mit dem vorher genannten Johann von Hradischt. 89) Gegenwärtig Favoritenhof, westlich von Krumau gelegen. 9°) von Dobrsch. 91) Wohl Valentin Rychlik.
256 Von d. Peter v. Rosenberg. [pag. 249]. Nach Absterben deß Herrn Jobsten 85) fandt der Herr Peter vndter anderen Clanodien 2 Saffiere gewaldig schone, von welchen er gehöret, daß sie auß dem Hohenfurter Closster neben anderen Clanodien durch den Herrn Hansen vor Zaiten seindt erhebt gewesen. Hat derohalben solcher zuer Geistligkait gegebenen Sachen sich nit anmassen wollen, sondern die in ihre Stölle wiederzuegeben begerte. Schriebe an den Abbt,86) wie daß diese zwene Edlgestaine mit anderem dahin nit wieder seindt ge- geben worden. Darauf gab der Abbt von sich die Zeugnuß vndter der Petschafft, daß sie er mit ganczem Conuent dem Herrn Jobst gueter Ge- dachtnuß gern vnndt freywillig vergonnet haben. Geben dieser Zeugnuß Montags nach h. Dreyfaltigkait, anno, ut supra. 87) 1540. Johann von Hradischt, Sekretariuß des Herrn Petrs von Rosenberg. Johann Koza von Hradischt, 88) Kanczler auf Cromau vndt Cam- merschreiber. Der Paulus, Dechant zue Cromau, 1540 quitieret den Herrn auß dem erkaufften Khierchenzehendt am Kwitkof-Hoff 89) halbiahrig von 15 fP bey Galli. 15 41. Der Edle Wenczl Koza von Hradischt, Cammermeister auf Cromau deß hinkinden Herrn Peters. Johann Koza von Hradischt, auch Cammerschreiber. 1542. Johann Fruschauer, Bergwergschreiber, hat 2 Frösch in seiner Wappen in grienem Wachß gehabt. 1541. Petr Daudlebsky von Daudleb, Haubtman auf Cromau, auch ganczer Regent aller Herrschafften. 1542. Petr Sudku von Langen, Ambtman auch zue Cromau. 1541. Hannß von Khalchreit, ain Deutscher, ain Diener deß hin- genden Herrn Petr. 1541, 1542. Wenczl Chrschepiczky von Modlischkowicz,, Burggraf auf Helffenburg. 1541, 1542. Hainrich Sudko von Langen, Purkraf auf Cromau. 1541. Wainko, Renntschreiber alda. Wenczl vndt Johann, Gebrueder Koczen,90) Cammerlinge, welche das Gelt embfangen vnndt außgegeben, id est in grossen Summen dem Schreiber, oder wie man ihn den Raißschaffer genennet hat, liefferten. 91) Derselben Zeit wardt ainer nahmenß Valentin fur solchen Schaffer. 1542. Johann Fisch, Schreiber der Cromauer Herrschafft. 85) Jobst oder Jodok von Rosenberg starb am 15. October 1539. Er war zweimal vermählt gewesen, das erstemal mit Wendeline von Starhemberg († 27 Jänner 1530), das zweitemal mit Anna von Roggendorf († 5. September 1562). 86) Paulus Klötzer. 37) D. i. am 24. Mai 1540. 88) Ich halte denselben für identisch mit dem vorher genannten Johann von Hradischt. 89) Gegenwärtig Favoritenhof, westlich von Krumau gelegen. 9°) von Dobrsch. 91) Wohl Valentin Rychlik.
Strana 257
1540—1541. 257 [pag. 250] 1542. Anthoni Khisauer von Megau, ain Diener deß Herrn Petr; hat 3 aichene Bletter in seiner Wappen gehabt. 92) 93) 1541. Wenczl Albin, sonsten Bilek, Canczler. Der Herr Gubernierende liesse kauflichen hin etliche Lehenßzünsen in Ossterreich dem Joanni, Priori bey St. Anthonio im Hairaffel, vndt auch ihme becrefftigte, alß nemblichen im Oberfeldt zue Haslach, in Liechtenau bey St. Oswalden. Dieses bestattete der Herr brieflichen im 94) anno 1541, den 10. Januarij. Der Herr Peter hat vorigeß Jahr von dem Administratore Bistumbs Paßau embfienge (sic) auch das Lehen 95) vnndt reuersiert sich. 1541. Jan Ziateczky von Waikerstorf, deß Herrn Peterß Pro- kurator; nam sein halbiahrigeß Jahrgelt ain zue 121/2 ſP gr. behm. 1541. Stropnicz wardt verbrendt. Dauon der Georg, Graczer Schreiber vndt Pflegsverwalter, an den Herrn claglich geschrieben. Den Ertag St. Wenceslaij 6) fuhre der Herr Peter auf Prag zue dem Landtrecht, welcheß gehalten worden am Tag Jeronimi auf dem Prager Schloß. Der Herr hatte vndter seinem Satl Reitpferdt mitgehabt 29. Der Herr von Schwamberg . . . . . . 3 Roß, 2, Herr Kocz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, Herr Haubtman97) Herr von Hohenfeldt . . . . . . . . . 2, 1, Herr von Waldstain . . . . . . . . . 2, Herr Hrschebenarsch . . . . . . . . 2, Herr Adam Sudku . . . . . . . . . Herr Wenczl Spulirsch . . . . . . . 3, Wagenpferdt . . . . . . . . . . . . 10. 92) Derselbe starb hochbetagt im Jahre 1566. (Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka S. 168). — Nach Hoheneck, Histor. Beschr. etc. III. S. 407 u. ff., stammten die Ritter und nachmaligen Grafen von Meggau aus der Markgrafschaft Meissen und führten drei goldene Schaufeln im Wappen. 93) Einige, wenn auch nicht immer zuverlässige Daten über diesen Kanzler der Rosenberger, der sich des Prädicates „von Helfenburg“ bediente, sowie über dessen Nachkommen sind in den Památky arch. a místop., XIV. S. 19—26, abge- druckt. Ihr Auctor ist A. Rybička. 94) Die hier erwähnten Zinse oder, richtiger gesprochen, Zehente waren ein Lehen der Rosenberger und wurden als solches von den Eremiten in Heu- raffel bereits im Jahre 1516 angekauft. Am 10. Jänner 1541 wurde nur die Be- lehnung des Klosters mit diesen Zehenten erneuert. (Pangerl, Die Eremitage in Heuraffel, Mittheilungen d. V. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, IX. S. 142 u. 145). 95) Das Landgericht Haslach im oberösterreichischen Mühlviertel, welches die Rosenberger von den Bischöfen zu Passau zu Lehen hatten. Administrator des Passauer Bisthums war damals der Herzog Ernst. 96) D. i. am 28. September 1540; denn im Jahre 1541 wurde das St. Wenzels-Fest nicht an einem Dienstag, sondern an einem Mittwoch gefeiert. 97) Wohl Peter Doudlebsky von Doudleb. Rosenberg'sche Chronik. 17
1540—1541. 257 [pag. 250] 1542. Anthoni Khisauer von Megau, ain Diener deß Herrn Petr; hat 3 aichene Bletter in seiner Wappen gehabt. 92) 93) 1541. Wenczl Albin, sonsten Bilek, Canczler. Der Herr Gubernierende liesse kauflichen hin etliche Lehenßzünsen in Ossterreich dem Joanni, Priori bey St. Anthonio im Hairaffel, vndt auch ihme becrefftigte, alß nemblichen im Oberfeldt zue Haslach, in Liechtenau bey St. Oswalden. Dieses bestattete der Herr brieflichen im 94) anno 1541, den 10. Januarij. Der Herr Peter hat vorigeß Jahr von dem Administratore Bistumbs Paßau embfienge (sic) auch das Lehen 95) vnndt reuersiert sich. 1541. Jan Ziateczky von Waikerstorf, deß Herrn Peterß Pro- kurator; nam sein halbiahrigeß Jahrgelt ain zue 121/2 ſP gr. behm. 1541. Stropnicz wardt verbrendt. Dauon der Georg, Graczer Schreiber vndt Pflegsverwalter, an den Herrn claglich geschrieben. Den Ertag St. Wenceslaij 6) fuhre der Herr Peter auf Prag zue dem Landtrecht, welcheß gehalten worden am Tag Jeronimi auf dem Prager Schloß. Der Herr hatte vndter seinem Satl Reitpferdt mitgehabt 29. Der Herr von Schwamberg . . . . . . 3 Roß, 2, Herr Kocz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, Herr Haubtman97) Herr von Hohenfeldt . . . . . . . . . 2, 1, Herr von Waldstain . . . . . . . . . 2, Herr Hrschebenarsch . . . . . . . . 2, Herr Adam Sudku . . . . . . . . . Herr Wenczl Spulirsch . . . . . . . 3, Wagenpferdt . . . . . . . . . . . . 10. 92) Derselbe starb hochbetagt im Jahre 1566. (Březan, Žiwot Wiléma z Rosenberka S. 168). — Nach Hoheneck, Histor. Beschr. etc. III. S. 407 u. ff., stammten die Ritter und nachmaligen Grafen von Meggau aus der Markgrafschaft Meissen und führten drei goldene Schaufeln im Wappen. 93) Einige, wenn auch nicht immer zuverlässige Daten über diesen Kanzler der Rosenberger, der sich des Prädicates „von Helfenburg“ bediente, sowie über dessen Nachkommen sind in den Památky arch. a místop., XIV. S. 19—26, abge- druckt. Ihr Auctor ist A. Rybička. 94) Die hier erwähnten Zinse oder, richtiger gesprochen, Zehente waren ein Lehen der Rosenberger und wurden als solches von den Eremiten in Heu- raffel bereits im Jahre 1516 angekauft. Am 10. Jänner 1541 wurde nur die Be- lehnung des Klosters mit diesen Zehenten erneuert. (Pangerl, Die Eremitage in Heuraffel, Mittheilungen d. V. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen, IX. S. 142 u. 145). 95) Das Landgericht Haslach im oberösterreichischen Mühlviertel, welches die Rosenberger von den Bischöfen zu Passau zu Lehen hatten. Administrator des Passauer Bisthums war damals der Herzog Ernst. 96) D. i. am 28. September 1540; denn im Jahre 1541 wurde das St. Wenzels-Fest nicht an einem Dienstag, sondern an einem Mittwoch gefeiert. 97) Wohl Peter Doudlebsky von Doudleb. Rosenberg'sche Chronik. 17
Strana 258
258 Von d. Peter v. Rosenberg. Nach geendtem Landtrecht ist der Herr wieder zue Hauß kommen. Vill Brenner seindt selbigen Jahrs in Behmen gewesen. Derowegen der Herr Gubernierende auf allen seinen Herrschafften bei den Pflegern verordnet, daß sie den Richtern schreiben, solchem Vbel vorzuekomen in der Stille mit Vorsichtigkait. [pag. 251] Herr Richter! Wisse, daß mier der Herr von Wittingau auß zuegeschrieben, befelhendt, daß ich durch diese gancze Herrschafft außschreibe, daß sich die Leut vor dem Feyer vorsehen; dan es seindt vil der Brenner bestöllet vnndt hingericht worden, welche bekennet haben, daß ihrer seindt vber 400, welche brennen sollen alleß, warczue sie werden kommen. Vnndt haben diese Zeichen: wo sie das Feier hingelegt haben , vnndt wo sie noch nit gelegt, ain andereß dieser Gestalt : TIT, ohne die Radel. Auf dieß seindt ihr vill gestorben vnndt dahingericht. Diese Zeichen schreiben sie etwan an die Martersaillen, anderstwo auf die Thieren oder Töre. Derowegen ich dier im Nahmen Ir G. ernstlich gebiete bey Lebensstraf, daß du deinem Gericht vntergebenen Leuthen andeutest, daß sie sich vor dem Feyer vorsehen. Dieses Schreiben aber du behalt in der Gehaim vundt schwacz kainem, waß fur Zeichen die Brenner haben, sondern gib selberst Achtung darauf, wo etwan ainen erlangen oder von hme erfaren möchtest, die gefangen genommen mit Gefengnuß wol versorg vnndt dauon ohne Verczug wissen laße. Da aber dich bedungte, ainem Vertrauten vnndt Glaubwurdigen dauon zue sagen, wierstu es thuen mögen; aber daß erß weiter nit offenbahre, sondern dich verhalte hiemit du dich zue richten. Dattum Cromau, Freitag vor Gallj, anno 1540.98) Petr Sudku von Langen m. p. Anno 1541, den Montag nach den h. drey Konigen, 29) ist der Herr Regierende auf Konopischt zue dem Herrn Adam von Sternberg auf aine Hochczeit, alß er den Sohn 1) verhairatet, gefahren vnndt von dannen auf Pordubicz zue dem Herrn von Pernstain, von dannen auch wieder zuer Haimfierung auf Konopischt. Damallen hatte der Herr seiner Reitpferdt vnndterm Satl gehabt 30, der Herr Schwamberger 3, der Herr von Wald- stain 1, der Herr Haubtman 2, der Herr Hrschebenarsch 2, vndt der Wagenpferdt 10, zuesamen 48 Roß. Der Herr Wolff von Kragko gab die Frisst vber das Mrakotiner Bergwerg dem Herrn Gubernierenden vndt bestats briefflichen. Daß Cromauer Bergwerg in St. Cristofs Thall vndt guldenen Adlers vndt ainem dritten, diesen beden negstgelegenen, drugen (sic) Außbeuten pro 1 Quartal bex 3642 f. Den Ertag vor Laurentij2) ist der Herr außgefahren nach Pissek, 98) D. i. am 15. October 1540. 99) D. i. am 10. Jänner 1541. 1) Wilhelm von Sternberg, der sich damals eben mit Anna von Pernstein auf Pardubitz vermählte. 2) D. i. am 9. August 1541. — Die nachfolgende Angabe, dass die Zusam- menkunft in Pisek am Tage des hl. Martin (11. Nov.) stattgefunden habe, muss schon aus dem Grunde falsch sein, weil der Rosenberger die Stadt Pisek schon
258 Von d. Peter v. Rosenberg. Nach geendtem Landtrecht ist der Herr wieder zue Hauß kommen. Vill Brenner seindt selbigen Jahrs in Behmen gewesen. Derowegen der Herr Gubernierende auf allen seinen Herrschafften bei den Pflegern verordnet, daß sie den Richtern schreiben, solchem Vbel vorzuekomen in der Stille mit Vorsichtigkait. [pag. 251] Herr Richter! Wisse, daß mier der Herr von Wittingau auß zuegeschrieben, befelhendt, daß ich durch diese gancze Herrschafft außschreibe, daß sich die Leut vor dem Feyer vorsehen; dan es seindt vil der Brenner bestöllet vnndt hingericht worden, welche bekennet haben, daß ihrer seindt vber 400, welche brennen sollen alleß, warczue sie werden kommen. Vnndt haben diese Zeichen: wo sie das Feier hingelegt haben , vnndt wo sie noch nit gelegt, ain andereß dieser Gestalt : TIT, ohne die Radel. Auf dieß seindt ihr vill gestorben vnndt dahingericht. Diese Zeichen schreiben sie etwan an die Martersaillen, anderstwo auf die Thieren oder Töre. Derowegen ich dier im Nahmen Ir G. ernstlich gebiete bey Lebensstraf, daß du deinem Gericht vntergebenen Leuthen andeutest, daß sie sich vor dem Feyer vorsehen. Dieses Schreiben aber du behalt in der Gehaim vundt schwacz kainem, waß fur Zeichen die Brenner haben, sondern gib selberst Achtung darauf, wo etwan ainen erlangen oder von hme erfaren möchtest, die gefangen genommen mit Gefengnuß wol versorg vnndt dauon ohne Verczug wissen laße. Da aber dich bedungte, ainem Vertrauten vnndt Glaubwurdigen dauon zue sagen, wierstu es thuen mögen; aber daß erß weiter nit offenbahre, sondern dich verhalte hiemit du dich zue richten. Dattum Cromau, Freitag vor Gallj, anno 1540.98) Petr Sudku von Langen m. p. Anno 1541, den Montag nach den h. drey Konigen, 29) ist der Herr Regierende auf Konopischt zue dem Herrn Adam von Sternberg auf aine Hochczeit, alß er den Sohn 1) verhairatet, gefahren vnndt von dannen auf Pordubicz zue dem Herrn von Pernstain, von dannen auch wieder zuer Haimfierung auf Konopischt. Damallen hatte der Herr seiner Reitpferdt vnndterm Satl gehabt 30, der Herr Schwamberger 3, der Herr von Wald- stain 1, der Herr Haubtman 2, der Herr Hrschebenarsch 2, vndt der Wagenpferdt 10, zuesamen 48 Roß. Der Herr Wolff von Kragko gab die Frisst vber das Mrakotiner Bergwerg dem Herrn Gubernierenden vndt bestats briefflichen. Daß Cromauer Bergwerg in St. Cristofs Thall vndt guldenen Adlers vndt ainem dritten, diesen beden negstgelegenen, drugen (sic) Außbeuten pro 1 Quartal bex 3642 f. Den Ertag vor Laurentij2) ist der Herr außgefahren nach Pissek, 98) D. i. am 15. October 1540. 99) D. i. am 10. Jänner 1541. 1) Wilhelm von Sternberg, der sich damals eben mit Anna von Pernstein auf Pardubitz vermählte. 2) D. i. am 9. August 1541. — Die nachfolgende Angabe, dass die Zusam- menkunft in Pisek am Tage des hl. Martin (11. Nov.) stattgefunden habe, muss schon aus dem Grunde falsch sein, weil der Rosenberger die Stadt Pisek schon
Strana 259
1540—1541. 259 alda aine Zuesamenkunfft am Tag Martini gehalten worden. Vndt waren der ganczen Reiterey 42 Pferdt. Den Freitag nach Laurentij fuhre der Herr wieder daruon auf Grienberg zue dem Herrn von Sternberg. Alda verbliebe er 4 Tag lang. [pag. 252] Nachmall kherte er gegen Stiekny wieder nach Hauß. Es war zue Prag auf dem Schloß ain allgemeiner Landtag von allen dreien Stenden deß Konigreich Behmen den Montag nach vnser lieben Fraw Gebuertstag gehalten worden wegen Hülf wieder den Turken, warczue auch der gubernierende Herr kommen vndt Montags nach Erhöhung deß h. Creucz wieder daruon gefahren. 3) Es war derselbigen Zeit in Lincz ain alter Mahn, welcher ainßmal bey dem Kaiser Maximiliano Sekretariuß gewesen. Der hat vill Zetlen mit hie undten lautendem Inhalt geschriebene hie vndt dort gespargiert vnndt geworffen, alß nemblichen: „Wo die vberflissige Hoffart, Schweren, Zuedrinkhen, Prasserey, Fresserey vndt aigener Nucz abnimbt, ein mässig, ordentlich vnndt zichtig Leben gesehen wierdt, so wil Got Fried, Gesundt vnndt alle Seligkait senden. Sey ermahnet vndt erfreuet der vatterlichen Potschafft! Gebhart Freuendorffer, gemainer Diener, seines Alters 85 Jahr. Solcher Zetlen hat er vil auf den Tisch, wo die große Herren geessen haben, geborffen vnndt an anderen Orten mehr. Er wardt beclaidt mit ainem weiß-damaschkenen Rok mit ainem roten Kreucz drauf. Auf der Brust vnndt auf dem Kopf vndt auf dem Ruken hat er geschrieben gehabt diese Wörter : „Khott vndt Aschen, aller Welt Spott.“ Geschehen in Lincz, den 17. Tag Octobris, anno 1541. Damallen wardt der Konig Ferdinanduß zue Lincz. Jacobus, 4) Abbt in Guldencron, 1541. Es wardt auch durch die Herren Landtofficierer auf dem Prager Schloß aine Zuesambenkunfft gehalten den Sontag nach Allerhailigen, 5) darczue dan der Herr von Rosenberg auch sich findten lassen neben dem Herrn von Sternberg. Der Herr von Rosenberg hat gehabt Reitroß 28 vndt der Herr von Sternberg 5 Roß; zue seindt gewesen der Wagenroß 12. Zuesamen 45 Roß. [pag. 253] Den Donnerstag nach St. Andreae ist der Herr von Witingau auß nach Prag geraist auf den gemainen, durch dem Konig vnndt ganczem Landt auf dem Prager Schloß Sontag St. Barbare ge- haltenen Landtag vnndt wiederkommen den Freitag nach Thomae. 6) Hat am 12. August wieder verlassen hat, um dem Adam von Sternberg einen Besuch in Grünberg abzustatten. 3) Die Beschlüsse dieses in der Zeit vom 12. bis zum 19. September 1541 abgehaltenen Landtages sind in dem Quellenwerke „Die böhm. Landtagsver- handlungen u. Landtagsbeschlüsse,“ I. S. 494—498, abgedruckt. 4) Jakob Peitler, erster infulierter Abt des Stiftes. 6) D. i. am 6. November 1541. 6) Diesem Berichte zufolge wäre der 1. December 1541 der Tag der Ab- 17*
1540—1541. 259 alda aine Zuesamenkunfft am Tag Martini gehalten worden. Vndt waren der ganczen Reiterey 42 Pferdt. Den Freitag nach Laurentij fuhre der Herr wieder daruon auf Grienberg zue dem Herrn von Sternberg. Alda verbliebe er 4 Tag lang. [pag. 252] Nachmall kherte er gegen Stiekny wieder nach Hauß. Es war zue Prag auf dem Schloß ain allgemeiner Landtag von allen dreien Stenden deß Konigreich Behmen den Montag nach vnser lieben Fraw Gebuertstag gehalten worden wegen Hülf wieder den Turken, warczue auch der gubernierende Herr kommen vndt Montags nach Erhöhung deß h. Creucz wieder daruon gefahren. 3) Es war derselbigen Zeit in Lincz ain alter Mahn, welcher ainßmal bey dem Kaiser Maximiliano Sekretariuß gewesen. Der hat vill Zetlen mit hie undten lautendem Inhalt geschriebene hie vndt dort gespargiert vnndt geworffen, alß nemblichen: „Wo die vberflissige Hoffart, Schweren, Zuedrinkhen, Prasserey, Fresserey vndt aigener Nucz abnimbt, ein mässig, ordentlich vnndt zichtig Leben gesehen wierdt, so wil Got Fried, Gesundt vnndt alle Seligkait senden. Sey ermahnet vndt erfreuet der vatterlichen Potschafft! Gebhart Freuendorffer, gemainer Diener, seines Alters 85 Jahr. Solcher Zetlen hat er vil auf den Tisch, wo die große Herren geessen haben, geborffen vnndt an anderen Orten mehr. Er wardt beclaidt mit ainem weiß-damaschkenen Rok mit ainem roten Kreucz drauf. Auf der Brust vnndt auf dem Kopf vndt auf dem Ruken hat er geschrieben gehabt diese Wörter : „Khott vndt Aschen, aller Welt Spott.“ Geschehen in Lincz, den 17. Tag Octobris, anno 1541. Damallen wardt der Konig Ferdinanduß zue Lincz. Jacobus, 4) Abbt in Guldencron, 1541. Es wardt auch durch die Herren Landtofficierer auf dem Prager Schloß aine Zuesambenkunfft gehalten den Sontag nach Allerhailigen, 5) darczue dan der Herr von Rosenberg auch sich findten lassen neben dem Herrn von Sternberg. Der Herr von Rosenberg hat gehabt Reitroß 28 vndt der Herr von Sternberg 5 Roß; zue seindt gewesen der Wagenroß 12. Zuesamen 45 Roß. [pag. 253] Den Donnerstag nach St. Andreae ist der Herr von Witingau auß nach Prag geraist auf den gemainen, durch dem Konig vnndt ganczem Landt auf dem Prager Schloß Sontag St. Barbare ge- haltenen Landtag vnndt wiederkommen den Freitag nach Thomae. 6) Hat am 12. August wieder verlassen hat, um dem Adam von Sternberg einen Besuch in Grünberg abzustatten. 3) Die Beschlüsse dieses in der Zeit vom 12. bis zum 19. September 1541 abgehaltenen Landtages sind in dem Quellenwerke „Die böhm. Landtagsver- handlungen u. Landtagsbeschlüsse,“ I. S. 494—498, abgedruckt. 4) Jakob Peitler, erster infulierter Abt des Stiftes. 6) D. i. am 6. November 1541. 6) Diesem Berichte zufolge wäre der 1. December 1541 der Tag der Ab- 17*
Strana 260
260 Von d. Peter v. Rosenberg. im die gancze Reiß, auch solang er sich in Prag aufgehalten, gekost 435 �� 54 gr. meißn. Der Herr hat vndter seinem Satl gehabt Reitroß . . . . . 27, der Herr von Schwanberg . . . 3, Herr Wenczl Chrschepiczky . . 2, Herr von Waldstain . . . . 2, Herr Adam Sudku 2, Herr Haubtman . . . . . . Herr Hrschebenarsch „ 2, . . . . 2, Herr Adam Kocz . . . . . . 2, Wagenroß . . . 18. Herr Drachowsky . . . . . . 3, 63 Rоß. Auf diesem Landtag seindt wieder geordnet vndt erhoben nach den alten abgebrenten neue Landtaffel, zue welchen der Konig Ferdinandus erstlichen vndt nach dem Konig der Herr Peter, Rosenbergerischer Re- gierer, darnach die Landtofficierer vndt alle die Stende sich bekenneten, wie in dem gedrugten Landtagsschluß vndterst von der Ordnung selbiger Landtaffel mit mehrerm geseczt ist. Durch welches Feuer auch an Gelt etwaß, so der Johann Koza zue der Landtaffel gelegt hatte, alß an Tallern 19261/4 Stukh vnndt der Müncz 200 fP m., (sic, ist vernichtet worden). Man hat nit mehr an Tallern gefunden, alß nur 1811, vnndt der zer� schmolczten dem Gewicht nach 48 Taller. Also seindt abgangen 67 Taller. Die Mincz aber war nit geczelt. Seltschan. Der Herr Peter verneuerte die Verschreibung den Lobko- wiczer hindterlassenen Waisen nach dem Herrn Georg von Lobkowicz vndt auf Bilin vndt der Fraw Elsen von Kragku vndt auf Perutschi vber den Margt Seltschan vmb daran verschriebener 35871/2 Summa vngerischer f. Gelts, doch vndter der Wiederlesung. Die Bürgen seindt gewesen: Herr Adam Sternberger auf Grienberg, der Herr Peter Daudlebsky von Daudleb, Adam Sudek von Langen vndt Wenczl Chrschepłczky von Modlischkowicz. Actum in der Alten Stat Prag, in der Vigilie St. Thomae Apostoli, anno 1541. 7) [pag. 254] Ebendiese Verschreibung ist auch durch die Herren reise Peters V. von Wittingau, der 4. December der Tag des Beginnes des Prager Landtages und der 23. December der Tag der Rückkehr des Rosenbergers nach Wittingau gewesen. Thatsächlich begannen aber die Landtagssitzungen erst am 5. und dauerten bis zum 24. December. Am letztgenannten Tage war der Rosen- berger noch in Prag. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 510—529). 7) D. i. am 20. December 1541. — Die erste von den Rosenberg'schen Urkunden, die sich auf die Verpfändung des Städtchens Selčan an die Herren von Lobkowitz beziehen, wurde in Kruman am 24. November 1526 ausgestellt. Mittels derselben verpfändete Johann III. von Rosenberg das genannte Städtchen sammt Zugehör für den Betrag von 35871/2 ungarischen Gulden an Theobald (Diepolt) von Lobkowitz (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXXIII). — Zur Erläuterung dessen, was hier über die Erneuerungen dieser Verpfändung berichtet wird, sowie zur besseren Übersicht der etwas später entstandenen Ver- wandtschaft zwischen dem Hause Rosenberg und dem Hause Lobkowitz diene folgende Stammtafel:
260 Von d. Peter v. Rosenberg. im die gancze Reiß, auch solang er sich in Prag aufgehalten, gekost 435 �� 54 gr. meißn. Der Herr hat vndter seinem Satl gehabt Reitroß . . . . . 27, der Herr von Schwanberg . . . 3, Herr Wenczl Chrschepiczky . . 2, Herr von Waldstain . . . . 2, Herr Adam Sudku 2, Herr Haubtman . . . . . . Herr Hrschebenarsch „ 2, . . . . 2, Herr Adam Kocz . . . . . . 2, Wagenroß . . . 18. Herr Drachowsky . . . . . . 3, 63 Rоß. Auf diesem Landtag seindt wieder geordnet vndt erhoben nach den alten abgebrenten neue Landtaffel, zue welchen der Konig Ferdinandus erstlichen vndt nach dem Konig der Herr Peter, Rosenbergerischer Re- gierer, darnach die Landtofficierer vndt alle die Stende sich bekenneten, wie in dem gedrugten Landtagsschluß vndterst von der Ordnung selbiger Landtaffel mit mehrerm geseczt ist. Durch welches Feuer auch an Gelt etwaß, so der Johann Koza zue der Landtaffel gelegt hatte, alß an Tallern 19261/4 Stukh vnndt der Müncz 200 fP m., (sic, ist vernichtet worden). Man hat nit mehr an Tallern gefunden, alß nur 1811, vnndt der zer� schmolczten dem Gewicht nach 48 Taller. Also seindt abgangen 67 Taller. Die Mincz aber war nit geczelt. Seltschan. Der Herr Peter verneuerte die Verschreibung den Lobko- wiczer hindterlassenen Waisen nach dem Herrn Georg von Lobkowicz vndt auf Bilin vndt der Fraw Elsen von Kragku vndt auf Perutschi vber den Margt Seltschan vmb daran verschriebener 35871/2 Summa vngerischer f. Gelts, doch vndter der Wiederlesung. Die Bürgen seindt gewesen: Herr Adam Sternberger auf Grienberg, der Herr Peter Daudlebsky von Daudleb, Adam Sudek von Langen vndt Wenczl Chrschepłczky von Modlischkowicz. Actum in der Alten Stat Prag, in der Vigilie St. Thomae Apostoli, anno 1541. 7) [pag. 254] Ebendiese Verschreibung ist auch durch die Herren reise Peters V. von Wittingau, der 4. December der Tag des Beginnes des Prager Landtages und der 23. December der Tag der Rückkehr des Rosenbergers nach Wittingau gewesen. Thatsächlich begannen aber die Landtagssitzungen erst am 5. und dauerten bis zum 24. December. Am letztgenannten Tage war der Rosen- berger noch in Prag. (Die böhm. Landtagsverhandlungen u. Landtagsbeschlüsse, I. S. 510—529). 7) D. i. am 20. December 1541. — Die erste von den Rosenberg'schen Urkunden, die sich auf die Verpfändung des Städtchens Selčan an die Herren von Lobkowitz beziehen, wurde in Kruman am 24. November 1526 ausgestellt. Mittels derselben verpfändete Johann III. von Rosenberg das genannte Städtchen sammt Zugehör für den Betrag von 35871/2 ungarischen Gulden an Theobald (Diepolt) von Lobkowitz (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CLXXXXIII). — Zur Erläuterung dessen, was hier über die Erneuerungen dieser Verpfändung berichtet wird, sowie zur besseren Übersicht der etwas später entstandenen Ver- wandtschaft zwischen dem Hause Rosenberg und dem Hause Lobkowitz diene folgende Stammtafel:
Strana 261
1541—1542. 261 Rosenberger Gerhaben 8) verneuert dem Herrn Diepolten auf Diewicz vndt Hainrichen auf Perautsy, leiblichen Gebruedern von Lobkowicz, deß ob- beschriebenen Herrn Georgen Sohnen, im 1549. Jahr. Der Herr Peter hat ernstlich die Vbertrettungen bestrafft, massen er dem Georgen, Graczer Schreiber, Befelch gethan also: „Nit anderst verhalte du dich gegen den Closterleuthen, al3 wie zue anderen mainen Leüthen, vnndt sollche Vbertrettung du ihnen, weder andere kaine du ihnen (sic) nit laide. Dan sie sollen zugleich sein ; dan du es wol verstehest, daß ich zuegleich auch ihr Herr bin, wie der anderen. Dattum Ertags, am Stuelfeiertag Petrj, 1541.“ 9) Anno domini 1542. Der Herr Regierer hat seine Freylen Mamen bey der Fraw Anna von Neuhauß, welche vor diesem gehabt den Herrn Hainrich von Rosenberg, alß nemblichen die Jungfraw Annam vndt Jung- fraw Elisabetham, die andere, klainere bex der Jungfraw Anniczken auf Wittingau. Die Jungfrau Bohunka von Wartenberg, deß Herrn Strakoniczer (sic), ain Jar lang .. (sic); aber wegen Mangl ihrer Gesundthait ist sie wieder nach Strakonicz geschigt worden. Nachdem sie aber hail worden, ist sie wieder zue der Freulin auf Neuhauß komen, welche sie, alß were sie ihre aigene Mueter, geliebt vnndt versorgte vndt zue Guetem geführt, daß also der Herr ain (sic) seine Lust vnndt Freudt gehabt vnndt, souil ihnen vonnotten gewesen, willig vndt berait erczaiget vndt zuewegen gericht vnndt gelieffert. Es wahren selbigenmahl drey Frawen Annen, Wittiben, auf Neuhauß : diese iczt beschriebene Fraw war aine, die andere Frau Anna, Furstin von Minstrberg, vorbesagter Fraw Annae Frau Mueter vnndt weilandt deß Herrn Hainrich von Neuhauß Ehegemahlin, vndt die dritte Fraw Anna von Rosntall, aine Wittib nach dem Herrn Adam, deß iczt besagten Herrn Hainrichen Sohn. Es war auch der Herr Petrschitschko 10) bey der Neuhauser Fraw. Die Khindtswarterin, welche ihn gepflegt, wolte weiter nit verbleiben, die- weillen ihr Jahr sich geendet, ist sie von der Fraw bey Martini endtlassen; dan die Fraw so verstendig, daß nit woll vndt sicher sey, solche Personnen Theobald v. Lobkowitz u. auf Bilin, † 3. Apr. 1527. Georg, † 1534. Christoph, Litwin, Theobald, Christoph Peter, Johann IV. † 12. Apr. 1570. w Elisabeth † 1534. † 1590. † 1580. † 1534. Theobald, gesessen auf Diwitz v 1. Anna v. Biberstein. 2. Bohunka v. Rosenberg, 16. Nov. 1557. 3. Elisabeth v. Roggendorf, † 1600. 8) Durch den Grafen Albrecht von Gutenstein, durch Hieronymus Schlick, Grafen von Bassano (z Pasaunu), und durch Ulrich Holitzky von Sternberg. 9) D. i. am 22. Februar 1541. 10) Peter Wok, das jüngste von den Kindern Jodoks III. von Rosenberg. v. Kraig. Ulrich Felix, † 1604. u. a. m. w Anna von Neuhaus, Tochter Joachims v N. u. Annas v. Rosenberg. Heinrich, gesessen auf Perutz.
1541—1542. 261 Rosenberger Gerhaben 8) verneuert dem Herrn Diepolten auf Diewicz vndt Hainrichen auf Perautsy, leiblichen Gebruedern von Lobkowicz, deß ob- beschriebenen Herrn Georgen Sohnen, im 1549. Jahr. Der Herr Peter hat ernstlich die Vbertrettungen bestrafft, massen er dem Georgen, Graczer Schreiber, Befelch gethan also: „Nit anderst verhalte du dich gegen den Closterleuthen, al3 wie zue anderen mainen Leüthen, vnndt sollche Vbertrettung du ihnen, weder andere kaine du ihnen (sic) nit laide. Dan sie sollen zugleich sein ; dan du es wol verstehest, daß ich zuegleich auch ihr Herr bin, wie der anderen. Dattum Ertags, am Stuelfeiertag Petrj, 1541.“ 9) Anno domini 1542. Der Herr Regierer hat seine Freylen Mamen bey der Fraw Anna von Neuhauß, welche vor diesem gehabt den Herrn Hainrich von Rosenberg, alß nemblichen die Jungfraw Annam vndt Jung- fraw Elisabetham, die andere, klainere bex der Jungfraw Anniczken auf Wittingau. Die Jungfrau Bohunka von Wartenberg, deß Herrn Strakoniczer (sic), ain Jar lang .. (sic); aber wegen Mangl ihrer Gesundthait ist sie wieder nach Strakonicz geschigt worden. Nachdem sie aber hail worden, ist sie wieder zue der Freulin auf Neuhauß komen, welche sie, alß were sie ihre aigene Mueter, geliebt vnndt versorgte vndt zue Guetem geführt, daß also der Herr ain (sic) seine Lust vnndt Freudt gehabt vnndt, souil ihnen vonnotten gewesen, willig vndt berait erczaiget vndt zuewegen gericht vnndt gelieffert. Es wahren selbigenmahl drey Frawen Annen, Wittiben, auf Neuhauß : diese iczt beschriebene Fraw war aine, die andere Frau Anna, Furstin von Minstrberg, vorbesagter Fraw Annae Frau Mueter vnndt weilandt deß Herrn Hainrich von Neuhauß Ehegemahlin, vndt die dritte Fraw Anna von Rosntall, aine Wittib nach dem Herrn Adam, deß iczt besagten Herrn Hainrichen Sohn. Es war auch der Herr Petrschitschko 10) bey der Neuhauser Fraw. Die Khindtswarterin, welche ihn gepflegt, wolte weiter nit verbleiben, die- weillen ihr Jahr sich geendet, ist sie von der Fraw bey Martini endtlassen; dan die Fraw so verstendig, daß nit woll vndt sicher sey, solche Personnen Theobald v. Lobkowitz u. auf Bilin, † 3. Apr. 1527. Georg, † 1534. Christoph, Litwin, Theobald, Christoph Peter, Johann IV. † 12. Apr. 1570. w Elisabeth † 1534. † 1590. † 1580. † 1534. Theobald, gesessen auf Diwitz v 1. Anna v. Biberstein. 2. Bohunka v. Rosenberg, 16. Nov. 1557. 3. Elisabeth v. Roggendorf, † 1600. 8) Durch den Grafen Albrecht von Gutenstein, durch Hieronymus Schlick, Grafen von Bassano (z Pasaunu), und durch Ulrich Holitzky von Sternberg. 9) D. i. am 22. Februar 1541. 10) Peter Wok, das jüngste von den Kindern Jodoks III. von Rosenberg. v. Kraig. Ulrich Felix, † 1604. u. a. m. w Anna von Neuhaus, Tochter Joachims v N. u. Annas v. Rosenberg. Heinrich, gesessen auf Perutz.
Strana 262
262 Von d. Peter v. Rosenberg. in dergleichen Diensten wieder ihren Willen zue gebrauchen, hat derowegen aine andere Khindtswarterin ihme zuewegen gebracht. Dieses Jahrs, als ain tausendt Schänczknecht in Vngern zue Notturfft des Konigs angeczogen [pag. 255] waren, haben sich gar wildt gestöllt, negst an Neuhauß im Feldt sich gelegert vndt sich gegen ihren Haubt- leuthen druczig erczaigt vnndt auf sie schiessen wollendt (sic). AlB hat der Herr obriste Purkraf, der Herr Kragirsch auf Neu-Fisstricz,11) den Herrn Regierenden ermahnet, daß er sein Volk bejainander vnndt ain 12 Veldtstukhl in Beraitschafft habe, wofern sie nit weiter ziehen, daß man ihnen den Weg weise. Das geschach vmb Petri et Pauli Zeit. Sambstag nach St. Andreae 12) seindt der Herr auf Sobißlau gefaren zue dem Herrn Cristof von Guttnstain, wie Ir Gn. dem iungen Herrn von Guttnstain Gefatter worden. Der Herr hat vndter seinem Satl Reithpferdt gehabt 26 Pferdt vnndt Gutschipferdt 6. Am Sontag nach Andreae ist der Herr alda den ganczen Tag verblieben, auf dem anderen Tag das Mittag- mahl aingenommen vndt denselbigen Tag biß auf Neuhauß gefaren. Sambstag nach Octauam der h. drey Konige 13) ist der Herr auf Militschin auf die Hochzeit gefaren zue der Fraw von Neuhauß 4) vndt von dannen mit dem Preutigam, dem Herrn Slawata, 15) auf Kostelecz gefahren. Hat vndter seinem Satl gehabt 12 Pferdt, der Herr von Schwam- berg 3, vnndt Kutschiroß 12. Alda in Militschin auf selbiger Hochczeit verbliebe der Herr ain Tag vndt 2 Nacht, stundt in zwaien Wiertshaisern. Dan nit aine klaine Zuesamenkhunfft alda war, dahero er weniger Roß mitgenomen. Es ist aine Abred geschehen zwischen dem Herrn Regierenden vndt Rueprechten Püelachern, Linczer Münczmaister, vmb Verkauff deß ge- machten Silbers auf ain ganczeß Jahr lang; darauß gedachter Müncz- maister dem Herrn gegeben 1000 f., die Margt letigen Silbers Wienerischen Gewichts fur 11 f. 24 kr. vnndt des abgeschiedenen Golts 125 f. nach Embfang aines Stukhs Silber- oder Goltprob von dem Sebaldt Matighoffer, Cromauerischem Silberbrenner, daß mit vngerischen f., ainen zue 100 kr. gerechnet, oder aber mit gueten Tallern zue 17 Paczen, wan manß haben mag, da aber die nit giengen, mit gueten silbernen Schwertlergroschen zue Außgang selbigen Jahrs daß er zalle. Die Verschreibung deß Acords von dem Herrn auf Cromau, auf Georgi lautet (sic) 1542 geschehen. 16) Sebaldt Matikhoffer, Cromauerischer Silberbrenner. 17) 11) Wolf der Altere von Kraig. 12) D. i. am 2. December 1542. 13) D. i. am 20. Jänner 1543. (Siehe P. Josef Claudius, Die Herren v Neuhaus, S. 47.) 14) Elisabeth, eine r Tochter Adams von Neuhaus. 15) Dionys (Diwisch) Slawata von Chlum. 16) D. i. am 24. April 1542. 17) Als Silberbrenner und Probierer war Sebald Mattighofer, seiner Ab- stammung nach ein Nürnberger, bereits seit dem 29. December 1521 in Rosen- berg'schen Diensten gestanden. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CXVII.)
262 Von d. Peter v. Rosenberg. in dergleichen Diensten wieder ihren Willen zue gebrauchen, hat derowegen aine andere Khindtswarterin ihme zuewegen gebracht. Dieses Jahrs, als ain tausendt Schänczknecht in Vngern zue Notturfft des Konigs angeczogen [pag. 255] waren, haben sich gar wildt gestöllt, negst an Neuhauß im Feldt sich gelegert vndt sich gegen ihren Haubt- leuthen druczig erczaigt vnndt auf sie schiessen wollendt (sic). AlB hat der Herr obriste Purkraf, der Herr Kragirsch auf Neu-Fisstricz,11) den Herrn Regierenden ermahnet, daß er sein Volk bejainander vnndt ain 12 Veldtstukhl in Beraitschafft habe, wofern sie nit weiter ziehen, daß man ihnen den Weg weise. Das geschach vmb Petri et Pauli Zeit. Sambstag nach St. Andreae 12) seindt der Herr auf Sobißlau gefaren zue dem Herrn Cristof von Guttnstain, wie Ir Gn. dem iungen Herrn von Guttnstain Gefatter worden. Der Herr hat vndter seinem Satl Reithpferdt gehabt 26 Pferdt vnndt Gutschipferdt 6. Am Sontag nach Andreae ist der Herr alda den ganczen Tag verblieben, auf dem anderen Tag das Mittag- mahl aingenommen vndt denselbigen Tag biß auf Neuhauß gefaren. Sambstag nach Octauam der h. drey Konige 13) ist der Herr auf Militschin auf die Hochzeit gefaren zue der Fraw von Neuhauß 4) vndt von dannen mit dem Preutigam, dem Herrn Slawata, 15) auf Kostelecz gefahren. Hat vndter seinem Satl gehabt 12 Pferdt, der Herr von Schwam- berg 3, vnndt Kutschiroß 12. Alda in Militschin auf selbiger Hochczeit verbliebe der Herr ain Tag vndt 2 Nacht, stundt in zwaien Wiertshaisern. Dan nit aine klaine Zuesamenkhunfft alda war, dahero er weniger Roß mitgenomen. Es ist aine Abred geschehen zwischen dem Herrn Regierenden vndt Rueprechten Püelachern, Linczer Münczmaister, vmb Verkauff deß ge- machten Silbers auf ain ganczeß Jahr lang; darauß gedachter Müncz- maister dem Herrn gegeben 1000 f., die Margt letigen Silbers Wienerischen Gewichts fur 11 f. 24 kr. vnndt des abgeschiedenen Golts 125 f. nach Embfang aines Stukhs Silber- oder Goltprob von dem Sebaldt Matighoffer, Cromauerischem Silberbrenner, daß mit vngerischen f., ainen zue 100 kr. gerechnet, oder aber mit gueten Tallern zue 17 Paczen, wan manß haben mag, da aber die nit giengen, mit gueten silbernen Schwertlergroschen zue Außgang selbigen Jahrs daß er zalle. Die Verschreibung deß Acords von dem Herrn auf Cromau, auf Georgi lautet (sic) 1542 geschehen. 16) Sebaldt Matikhoffer, Cromauerischer Silberbrenner. 17) 11) Wolf der Altere von Kraig. 12) D. i. am 2. December 1542. 13) D. i. am 20. Jänner 1543. (Siehe P. Josef Claudius, Die Herren v Neuhaus, S. 47.) 14) Elisabeth, eine r Tochter Adams von Neuhaus. 15) Dionys (Diwisch) Slawata von Chlum. 16) D. i. am 24. April 1542. 17) Als Silberbrenner und Probierer war Sebald Mattighofer, seiner Ab- stammung nach ein Nürnberger, bereits seit dem 29. December 1521 in Rosen- berg'schen Diensten gestanden. (Codex diplom. Rosenbergicus, fol. CXVII.)
Strana 263
1542. 263 Der Herr Wenczl Tim, deß Herrn Wilhelmen Magister. Derselbigen Zeit studirte der iunge Herr 18) in Jungem Punczl. Der Stangl, ain Cammerschreiber bey dem Herrn Jobsten, hat sollen seiner Verwilligung vnndt Billigkait nach die Reitung thuen, wie er mit dem Sekret, Petschafft vnndt Gelt deß Herrn vmbgangen; hat aber darczue nit geailet, sondern sich dauonmachen wollen, biß daß der Herr Peter befalh dem Zaborsky, 19) Adam Koczen vndt Petr Daudlebsky, [pag. 256] ihne mit Geliebt zue obligieren vndt verbinden, daß er seiner vor ehrlichen Leuthen gethanner Zuesag durch gelaisste ordentliche Raitung ain Geniegen laisste, daß sonsten den Herrn anderst nit werde befriedigen. Muesste also in die Reitung mit Außweisung aller Schulden, dauon er Wissen- schafft gehabt. 2°) verkauffte der Herr den Mi- 1542, Sabmstag nach Mathiae, litschinern 4 Teüchtl vndt gab ihnen druber Brieff. Auf Georgi fierten sie ab dem Herrn 200 fP meißn., vndt verblieben noch 30 fP, welche sie in ainem Jahr zue 2 Terminen beczalt haben. Der Abbt Jakobuß des Clossters Guldencron, all er kainen Darlag gehabt, die Closterwaingarten in Osterreich bauen zue lassen, hat er bey dem Herrn Petr solche Beforderung erhalten, damit die Arbait nit ge- saumbt werde, vnndt zue 40, auch 50 f� endtlehnet auf solche Weiß, daß dieses Lehen dem Herrn mit Wein wiederbeczalt werde, im anno 1541. Vndt also dieselbigen Waingarten allmallen verlegt waren, biß nachmallen 21) der Herr Wilhelm mit ihnen ainß worden, daß er gegen Lifferung iährlich aineß 10 emerigen Faß Weinß dem Abbten selbigen Clossters die Waingarten selberst genossen hat. Sit laus deo beataeque virgini Mariae. Amen. 22) 18) Wilhelm von Rosenberg. 19) Buschek Zaborsky von Brloh. 20) D. i. am 25. Februar 1542. 21) Nämlich am 6. April 1553. (Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 555.) 22) Glossator I.: Haec historia est imperfecta; nam neque de morte d. Petri quidquam meminit neque de gubernatione septem circiter annorum d. Jo- doci, de quo tamen plurima se scripturum f. 203 promiserat. — Alles das, was nach dem richtigen Urtheile des Glossators den Beschluss der vorliegenden Chronik bilden sollte, findet sich auf den ersten Blättern der Monographie Bře- zans über Wilhelm von Rosenberg verzeichnet. Peter V von Rosenberg starb dem Berichte Brezans zufolge in Wittingau am 6. November 1545, dem Hohen- furter Nekrologe zufolge jedoch am 2. November 1545. Sein Leichnam wurde in der Familiengruft der Rosenberger in Hohenfurt bestattet.
1542. 263 Der Herr Wenczl Tim, deß Herrn Wilhelmen Magister. Derselbigen Zeit studirte der iunge Herr 18) in Jungem Punczl. Der Stangl, ain Cammerschreiber bey dem Herrn Jobsten, hat sollen seiner Verwilligung vnndt Billigkait nach die Reitung thuen, wie er mit dem Sekret, Petschafft vnndt Gelt deß Herrn vmbgangen; hat aber darczue nit geailet, sondern sich dauonmachen wollen, biß daß der Herr Peter befalh dem Zaborsky, 19) Adam Koczen vndt Petr Daudlebsky, [pag. 256] ihne mit Geliebt zue obligieren vndt verbinden, daß er seiner vor ehrlichen Leuthen gethanner Zuesag durch gelaisste ordentliche Raitung ain Geniegen laisste, daß sonsten den Herrn anderst nit werde befriedigen. Muesste also in die Reitung mit Außweisung aller Schulden, dauon er Wissen- schafft gehabt. 2°) verkauffte der Herr den Mi- 1542, Sabmstag nach Mathiae, litschinern 4 Teüchtl vndt gab ihnen druber Brieff. Auf Georgi fierten sie ab dem Herrn 200 fP meißn., vndt verblieben noch 30 fP, welche sie in ainem Jahr zue 2 Terminen beczalt haben. Der Abbt Jakobuß des Clossters Guldencron, all er kainen Darlag gehabt, die Closterwaingarten in Osterreich bauen zue lassen, hat er bey dem Herrn Petr solche Beforderung erhalten, damit die Arbait nit ge- saumbt werde, vnndt zue 40, auch 50 f� endtlehnet auf solche Weiß, daß dieses Lehen dem Herrn mit Wein wiederbeczalt werde, im anno 1541. Vndt also dieselbigen Waingarten allmallen verlegt waren, biß nachmallen 21) der Herr Wilhelm mit ihnen ainß worden, daß er gegen Lifferung iährlich aineß 10 emerigen Faß Weinß dem Abbten selbigen Clossters die Waingarten selberst genossen hat. Sit laus deo beataeque virgini Mariae. Amen. 22) 18) Wilhelm von Rosenberg. 19) Buschek Zaborsky von Brloh. 20) D. i. am 25. Februar 1542. 21) Nämlich am 6. April 1553. (Pangerl, Urkundenb. d. ehemal. Stiftes Goldenkron, S. 555.) 22) Glossator I.: Haec historia est imperfecta; nam neque de morte d. Petri quidquam meminit neque de gubernatione septem circiter annorum d. Jo- doci, de quo tamen plurima se scripturum f. 203 promiserat. — Alles das, was nach dem richtigen Urtheile des Glossators den Beschluss der vorliegenden Chronik bilden sollte, findet sich auf den ersten Blättern der Monographie Bře- zans über Wilhelm von Rosenberg verzeichnet. Peter V von Rosenberg starb dem Berichte Brezans zufolge in Wittingau am 6. November 1545, dem Hohen- furter Nekrologe zufolge jedoch am 2. November 1545. Sein Leichnam wurde in der Familiengruft der Rosenberger in Hohenfurt bestattet.
Strana 264
Register ůber Orte, Personen und Sachen. (Die unhistorischen Angaben befinden sich innerhalb eckiger Klammern.) A. Aeneas Silvius 121, 122. Aibenstain, s. Eibenstein. [Aiberstorf], s. Ebersdorf, Aiczinger, s. Fizinger. Aisen Ladislaus, s. Zelizko. Albin Wenzel, s. Helfenburg. Allia, Fluss in Italien 20. [Aloes, Aloch], s. Sloth. Alt-Bunzlau (Altes Punczl), Stadt bei Brandeis, 72, Altenburg, Stadt in Ungarn, 230, 232. Alt-Ofen, Ortschaft in Ungarn, 231. Altovadum, s. Hohenfurt. Alt-Tabor, s. Ústí. Alt-Wdowetz bei Alt-Lam Teich) 220. Ancona, Stadt in Italien, 238. An der Taschen, Wald b. Kaltenbrunn, 179. Andreas, Ritter, 49. Angerbach, Burg b. Kralowitz, 48. Aragonien: Johann, Cardinal v. u. päpstlicher Legat, 163. Asang (Osenk), Dorf b. Hohenfurt, 178, 179 (Modritzer [Asti, Ast, Asta, Stadt in Italien], 51, 52. Aufruhr Hans, ein Priester der Ta- boriten, 106. Augsburg, Stadt in Deutschland, 197 198, 241. Augustinus der hl. 20. Augustiner-Orden 17, 18, [Aussig], s, Ustí. Ausst, s. Ustí u. Grafenstein. Avignon, Stadt in Sůdfrankreich, 58. , B. Baborow, s. Barau. Bahren, s. Baiern. Baiern (Bahren, Baren, Pahren): 91, 165. [Haus Baiern] 54. Landesfürsten v. — (Barfürsten, Pahrfürsten) 26, 158—160, 165; Albrecht 113; Ludwig 159. S. auch München Bamberg (Pabenwerg), Dorf b. Rosen- berg, 49 Barau (Baborow, Borau), Burg und Städtchen b. Wodñan: 164. Martin aus —, Schreiber zu Helfenburg, 206. Spital in — 58. Baren, s. Baiern. Barfursst, s. Baiern. Basel ıWasel), Stadt in der Schweiz: Concil zu — 107. Baseler Compactaten ° 147. Bassano (Pasaun), Ortschaft in Italien: Grafen von —, s. Schlick. Bassau, s. Passau. ; Baubinsky Diwisch, s. Ujezd. Bautzen (Pauczen, Budeschin), Stadt u. Gebiet in der Lausitz, 32, 65. Bawor [Baworow] und dessen Kinder 41. Bechin, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 94, 162, 201, 207, 214, 218, 221. Herren v. —: Tobias, auch Herr in Kamenitz, 70; Heinrich Leffel, 8. Leffel; Zdislaw [Steslaus] v. Stern- berg, s. Sternberg; Johann v. Stern- berg, s. Sternberg; Ladislaus v. Stern- berg, s. Sternberg. Johann Bleh v. Téschnitz, Hauptmann zu —, s. Tésch- nitz. Herrschaft 192. Archidiacone v. —: 240, Nikolaus, auch Pfarrer in
Register ůber Orte, Personen und Sachen. (Die unhistorischen Angaben befinden sich innerhalb eckiger Klammern.) A. Aeneas Silvius 121, 122. Aibenstain, s. Eibenstein. [Aiberstorf], s. Ebersdorf, Aiczinger, s. Fizinger. Aisen Ladislaus, s. Zelizko. Albin Wenzel, s. Helfenburg. Allia, Fluss in Italien 20. [Aloes, Aloch], s. Sloth. Alt-Bunzlau (Altes Punczl), Stadt bei Brandeis, 72, Altenburg, Stadt in Ungarn, 230, 232. Alt-Ofen, Ortschaft in Ungarn, 231. Altovadum, s. Hohenfurt. Alt-Tabor, s. Ústí. Alt-Wdowetz bei Alt-Lam Teich) 220. Ancona, Stadt in Italien, 238. An der Taschen, Wald b. Kaltenbrunn, 179. Andreas, Ritter, 49. Angerbach, Burg b. Kralowitz, 48. Aragonien: Johann, Cardinal v. u. päpstlicher Legat, 163. Asang (Osenk), Dorf b. Hohenfurt, 178, 179 (Modritzer [Asti, Ast, Asta, Stadt in Italien], 51, 52. Aufruhr Hans, ein Priester der Ta- boriten, 106. Augsburg, Stadt in Deutschland, 197 198, 241. Augustinus der hl. 20. Augustiner-Orden 17, 18, [Aussig], s, Ustí. Ausst, s. Ustí u. Grafenstein. Avignon, Stadt in Sůdfrankreich, 58. , B. Baborow, s. Barau. Bahren, s. Baiern. Baiern (Bahren, Baren, Pahren): 91, 165. [Haus Baiern] 54. Landesfürsten v. — (Barfürsten, Pahrfürsten) 26, 158—160, 165; Albrecht 113; Ludwig 159. S. auch München Bamberg (Pabenwerg), Dorf b. Rosen- berg, 49 Barau (Baborow, Borau), Burg und Städtchen b. Wodñan: 164. Martin aus —, Schreiber zu Helfenburg, 206. Spital in — 58. Baren, s. Baiern. Barfursst, s. Baiern. Basel ıWasel), Stadt in der Schweiz: Concil zu — 107. Baseler Compactaten ° 147. Bassano (Pasaun), Ortschaft in Italien: Grafen von —, s. Schlick. Bassau, s. Passau. ; Baubinsky Diwisch, s. Ujezd. Bautzen (Pauczen, Budeschin), Stadt u. Gebiet in der Lausitz, 32, 65. Bawor [Baworow] und dessen Kinder 41. Bechin, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 94, 162, 201, 207, 214, 218, 221. Herren v. —: Tobias, auch Herr in Kamenitz, 70; Heinrich Leffel, 8. Leffel; Zdislaw [Steslaus] v. Stern- berg, s. Sternberg; Johann v. Stern- berg, s. Sternberg; Ladislaus v. Stern- berg, s. Sternberg. Johann Bleh v. Téschnitz, Hauptmann zu —, s. Tésch- nitz. Herrschaft 192. Archidiacone v. —: 240, Nikolaus, auch Pfarrer in
Strana 265
Aeneas — Böhmen. Krumau, s. Krumau; Wenzel Pice- tinus, s. Picetinus; Martin, auch Pfarrer in Krumau, s. Krumau; Paul v. Polna, s. Polna. Franciskanerkloster in —: 218. Quardian des Klosters 218. Richter in — 9219. Bechiner Kreis: 97, 207, 252. Steuer- einnehmer: Heinrich VII. v. Rosen- berg, s. Rosenberg; Johann Lapaéek v. Rzawe, s. Rzawe; Johann Zatetzky v. Polkowitz, s. Polkowitz. Hauptleute : Heinrich VII. v. Rosenberg, s. Rosen- berg; Peter V. v. Rosenberg, s. Rosen- berg; Ulrich Spanowsky v. Lisow, s. Lisow. [Bechiner Kreis] 30. Bedfich, Taboritenpriester, s. Strassnitz. Beeskow (Peskaw), Stadt u. Burg in Preussen, 171. [Beffl s. Leffel. Behaimb, s. Bóhmen. Bejéek (Beytschen), s. Nespeéow. Béla: Ritter v. — (Bileczker) 235, 236. Belgrad (Weissenburg), Stadt in Serbien, 205. Beneda 41. Beneschau, Stadt im gleichnamigen Ge. richtsbezirke: 169, 239. Landtage in - 121, 122, 165, 251. Bergow [Bertschow], Burg in Sachsen : Ottik d. Altere v. —, Unterkämmerer v. Bôhmen, 79. Bergstadtl (Bergwerk unserer lieben Frau), Städtchen b. Schüttenhofen: Johann v. Witten, Hauptmann in —, s. Witten Bergwerk unserer lieben Frau, s. Berg- stadtl. Berka Hynek, Herr v. Glatz, 47, 48. Zdislaw Berka v. Duba, s. Dauba. [Berka], s. Birka. Berlau (Brloh), Dorf b. Kalsching: Kirche in — 62. Berna 207. [Bertschow], s. Bergow. [Bezowicz], s. Bożejowitz. Biberstein, Burg in Sachsen: Wenzel v. —, Herr auf Sorau u. Biekow, 171. Johann v. —, sein Sohn, 160, 161, 171. Barbara v. Rosenberg, Johanns Hausfrau, s. Rosenberg. Anna v. — Hausfrau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Bierbrauereien 178, 188, 194, 221, 230. Bietau, s. Pettau u. Vöttau. Bilin, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —. s. Lob- kowitz. Bilsko, Feste u Dorf b. Wodňan: Ho 265 stislav v. —, Pfarrer in Krumau, s. Krumau, Binauer Teich, s. Bóhmdorfer Teich. Birka [Berka] Bernhard v. Násilí 138. Bischof-Teinitz (Thain), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Sezema v. stí, Propst zu —, s. Usti. Bitschin, s. Byczyna. Blagaj, Burg 1n Kroatien: Grafen v. —, s. Ursinen. [Blaha], s. Bleh. Blankenheim, Burg in d. Fifel: Agnes v. —, Hausfrau Heinrichs (Hyneks) d. Jüngeren v. Lipa, 48. Blatna, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —, s. Rož- mital. Bleh [Blaha], ein Edelmann, 32. Johann Bleh v. Téschnitz, s. Téschnitz. Bóhmdorfer Teich (Binauer, Winowsky Teich) b. Gratzen 115, 204. Bóhmen (Behaimb): Krone u. Land 17, 18, 20—23, 26—28, 31, 34, 37, 49, 51, 56, 65, 73, 75, 80, 90, 92, 97 —99, 107—109, 111—113, 116, 131, 13%, 134, 146—149, 153—180, 161, 175, 184, 189, 197, 19%, 202, 229, 239, 240, 242, 245, 247, 248, 258. [Krone u. Land] 58 — 55. Herzoge u. Kónige v. — : [Mnata] 21 ; [Wojen, Wogen] 21; [Bretislav I.] 67; Bořiwoj II. 27; Wladislaw I. 27; Wla dislaw II. 24; Wenzel II. 21; Fried- rich 23, 24, 26; Konrad 26; K. Pře- mysl Ottokar I. 28; K Wenzel I. 25, 27—29; K. Přemysl Ottakar II., auch Herzog v. Osterreich u. Markgraf v. Mähren 27—35, 88—41; |Přemysl Ottakar II.] 88; Kunegunde v. Haličz, Ottokars II. Gemahlin, s. Halicz; Agnes, Ottokars II. Tante, 35; K. Wenzel II. 31, 35, 36, 43—46; Eli- sabeth, Wenzels II. Gemahlin, 44; K. Wenzel IIL 46, 48; Viola (Elisabeth) v. Teschen, Wenzels lII. Gemahlin, s. Teschen; Rudolf I, Sohn K. Al- brechts I, 44, 45; Elisabeth, Gemahlin Rudolfs I, 44; K. Johann 46—51, 64, 74, 84; [K. Johann] 23, 29, 50, 51; K. Karl IV., auch deutscher Kaiser, s. Deutschland; K. Wenzel IV., auch deutscher Kaiser, s. Deutsch- land; Sophia, Herzogin v. Baiern- München, Wenzels IV. Gemahlin, s. München; K. Siegmund, auch deut- scher Kaiser, s. Deutschland; K. Al- brecht II, auch deutscher Kaiser, s. Deutschland; Elisabeth, Albrechts II. Gemahlin, s. Deutschland; Ladislaus Posthumus, auch König v. Ungarn,
Aeneas — Böhmen. Krumau, s. Krumau; Wenzel Pice- tinus, s. Picetinus; Martin, auch Pfarrer in Krumau, s. Krumau; Paul v. Polna, s. Polna. Franciskanerkloster in —: 218. Quardian des Klosters 218. Richter in — 9219. Bechiner Kreis: 97, 207, 252. Steuer- einnehmer: Heinrich VII. v. Rosen- berg, s. Rosenberg; Johann Lapaéek v. Rzawe, s. Rzawe; Johann Zatetzky v. Polkowitz, s. Polkowitz. Hauptleute : Heinrich VII. v. Rosenberg, s. Rosen- berg; Peter V. v. Rosenberg, s. Rosen- berg; Ulrich Spanowsky v. Lisow, s. Lisow. [Bechiner Kreis] 30. Bedfich, Taboritenpriester, s. Strassnitz. Beeskow (Peskaw), Stadt u. Burg in Preussen, 171. [Beffl s. Leffel. Behaimb, s. Bóhmen. Bejéek (Beytschen), s. Nespeéow. Béla: Ritter v. — (Bileczker) 235, 236. Belgrad (Weissenburg), Stadt in Serbien, 205. Beneda 41. Beneschau, Stadt im gleichnamigen Ge. richtsbezirke: 169, 239. Landtage in - 121, 122, 165, 251. Bergow [Bertschow], Burg in Sachsen : Ottik d. Altere v. —, Unterkämmerer v. Bôhmen, 79. Bergstadtl (Bergwerk unserer lieben Frau), Städtchen b. Schüttenhofen: Johann v. Witten, Hauptmann in —, s. Witten Bergwerk unserer lieben Frau, s. Berg- stadtl. Berka Hynek, Herr v. Glatz, 47, 48. Zdislaw Berka v. Duba, s. Dauba. [Berka], s. Birka. Berlau (Brloh), Dorf b. Kalsching: Kirche in — 62. Berna 207. [Bertschow], s. Bergow. [Bezowicz], s. Bożejowitz. Biberstein, Burg in Sachsen: Wenzel v. —, Herr auf Sorau u. Biekow, 171. Johann v. —, sein Sohn, 160, 161, 171. Barbara v. Rosenberg, Johanns Hausfrau, s. Rosenberg. Anna v. — Hausfrau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Bierbrauereien 178, 188, 194, 221, 230. Bietau, s. Pettau u. Vöttau. Bilin, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —. s. Lob- kowitz. Bilsko, Feste u Dorf b. Wodňan: Ho 265 stislav v. —, Pfarrer in Krumau, s. Krumau, Binauer Teich, s. Bóhmdorfer Teich. Birka [Berka] Bernhard v. Násilí 138. Bischof-Teinitz (Thain), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Sezema v. stí, Propst zu —, s. Usti. Bitschin, s. Byczyna. Blagaj, Burg 1n Kroatien: Grafen v. —, s. Ursinen. [Blaha], s. Bleh. Blankenheim, Burg in d. Fifel: Agnes v. —, Hausfrau Heinrichs (Hyneks) d. Jüngeren v. Lipa, 48. Blatna, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —, s. Rož- mital. Bleh [Blaha], ein Edelmann, 32. Johann Bleh v. Téschnitz, s. Téschnitz. Bóhmdorfer Teich (Binauer, Winowsky Teich) b. Gratzen 115, 204. Bóhmen (Behaimb): Krone u. Land 17, 18, 20—23, 26—28, 31, 34, 37, 49, 51, 56, 65, 73, 75, 80, 90, 92, 97 —99, 107—109, 111—113, 116, 131, 13%, 134, 146—149, 153—180, 161, 175, 184, 189, 197, 19%, 202, 229, 239, 240, 242, 245, 247, 248, 258. [Krone u. Land] 58 — 55. Herzoge u. Kónige v. — : [Mnata] 21 ; [Wojen, Wogen] 21; [Bretislav I.] 67; Bořiwoj II. 27; Wladislaw I. 27; Wla dislaw II. 24; Wenzel II. 21; Fried- rich 23, 24, 26; Konrad 26; K. Pře- mysl Ottokar I. 28; K Wenzel I. 25, 27—29; K. Přemysl Ottakar II., auch Herzog v. Osterreich u. Markgraf v. Mähren 27—35, 88—41; |Přemysl Ottakar II.] 88; Kunegunde v. Haličz, Ottokars II. Gemahlin, s. Halicz; Agnes, Ottokars II. Tante, 35; K. Wenzel II. 31, 35, 36, 43—46; Eli- sabeth, Wenzels II. Gemahlin, 44; K. Wenzel IIL 46, 48; Viola (Elisabeth) v. Teschen, Wenzels lII. Gemahlin, s. Teschen; Rudolf I, Sohn K. Al- brechts I, 44, 45; Elisabeth, Gemahlin Rudolfs I, 44; K. Johann 46—51, 64, 74, 84; [K. Johann] 23, 29, 50, 51; K. Karl IV., auch deutscher Kaiser, s. Deutschland; K. Wenzel IV., auch deutscher Kaiser, s. Deutsch- land; Sophia, Herzogin v. Baiern- München, Wenzels IV. Gemahlin, s. München; K. Siegmund, auch deut- scher Kaiser, s. Deutschland; K. Al- brecht II, auch deutscher Kaiser, s. Deutschland; Elisabeth, Albrechts II. Gemahlin, s. Deutschland; Ladislaus Posthumus, auch König v. Ungarn,
Strana 266
266 Dalmatien u. Kroatien. Herzog v. Österreich u. Markgraf v. Mähren, 88, 111—113, 117, 119, 123—120, 130; [Ladislaus Posthumus] 50 ; Elisabeth, des Ladislaus Posthumus Schwester, 128, 124; Georg v. Kunstadt u. Po- débrad 88, 117—119, 122, 127, 128, 180—137, 139—141, 113, 144, 147 bis 149, 151; Johanna, Georgs Gemahlin, 151, 152; Wladislaw Ladislaus) IL, auch Kónig v. Ungarn, 59, 60, 119, 150, 152, 153, 156—161, 163 - 165, 171, 173—176, 183, 185—187, 189, 190, 209, 226; Ludwig IL [Karl] auch Kónig v. Ungarn, 190, 191, 196 bis 198, 200, 204, 905, 208, 209, v14 bis 218; 223—926, 246; Maria v. Ca- stilien, Ludwigs IL Gemahlin, s. Ca. stilien; Ferdinand L, auch König v. Ungarn u. Erzherzog v. Osterreich, 208, 204, 216, 217, 224, 226, 228 bis 280, 232—234, 286, 238—241, 245 bis 252, 254, 259, 260; Anna, Tochter " Wladislaws IL u. Ferdinands I. Ge- mahlin, 190, 204, 236, 237, 239, 245. [Könige v —] 50, 53, 55]. Landeshauptleute v. —: Zawisch v. Falkenstein, s. Falkenstein; Ulrich IL. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Mein- hard v. Neuhaus; s. Neuliaus; Bohu- slaw v. Schwanberg, s. Schwanberg; Wok II. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Johann v. Janowitz, s. Janowitz; Nikolaus Trčka v. Lipa, s. Trčka; Albrecht v. Leskowetz, s. Leskowetz; Peter IV. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Fürst Karl v. Münsterberg, s. Můn- sterberg; Albert v. Pernstein, s. Pern- stein. Generalhauptmann d. katholischen Partei in —: Ulrich II. v. Rosen- berg, s. Rosenberg. Statthalter v. —: K. Siegmund, s. Deutschland; Adolf Wratislaw v. Sternberg, s. Sternberg. | Landmarschalle v. —: Wok I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; [Heinrich I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich v. Lipa, s. Lipa; Wilhelm v. Pern- Stein, s. Pernstein. Truchsess v. —: Witek I. v. Prüitz, s. Préitz. Oberstlandkámmerer v. — : Boresch v. Riesenburg, s. Riesenburg; Heinrich I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Peter I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; [Hein- rich III. v. Rosenberg], s. Rosenberg ; Johann II. von Rosenberg, s. Rosen- berg; Heinrich IV. v. Neuhaus, s. Neuhaus. Register. Unterkimmerer v. — Ottik v. Bergow, s. Bergow; Albrecht v. Leskowetz, s. Leskowetz. Kammermeister v. —: Burian v. Gutenstein, s. Gutenstein. Obersthofmeister v. —: Bohuslaw v. Sehwanberg, s. Sehwanberg; Leo v. RoZmital; s. Roźmital; Albert v. Pernstein, s. Pernstein; Zdislaw Berka v. Duba, s. Dauba. Kónigl. Hofmeister: Bfenék v. Skala, s. Skala; Albrecht Liebsteinsky v. Kolowrat, s. Kolowrat. Oberstkanzler v. —: Michael, Dom- herr zu Prag, 92; Johann v. Schellen- berg, s Schellenberg; Ladislaus v. Sternberg, s Sternberg; Heinrich Sehwihowsky v. Riesenberg, s. Riesen- berg; Adam v. Neuhaus, s. Neuhaus ; Joacbim v. Neuhaus, s. Neuhaus. Oberstburggrafen v. — : [Heinrich I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich III. v. Rosenberg, s. Rosenberg ; Ulrich IL v. Rosenberg, s. Rosenberg; Zdeněk v. Sternberg, s. Sternberg; Johann v. Janowitz, s. Janowitz; Zdenék Leo v. Rozmital, s. Rozmital; Wolf d. À. v. Kraig, s. Kraig; Adolf Wratislaw v. Sternberg, s. Sternberg. | Oberstlandrichter v. —: Céó 30; Hynek v. Hohenstein, s. Hohenstein ; Andreas v. Duba, s. Duba; Johaun v. Hasenburg, s. Hasenburg; Pota (Puta) Schwihowsky v. Riesenberg, s. Riesenberg; Zdislaw Berka v. Dauba, s. Dauba. Münzmeister v. —: Ulrich v. Neu- haus, s, Neuhaus. Kónigl. Amtsleute in —: Bohuslaw v. Malowitz, s. Malowitz ; Georg Witha, s. Witha. Bewohner v. —: 107, 123. Landstánde v. — 110, 111, 113, 127, 130, 161, 254, 960. Landtage in — 134, 104, 176, 197, 198. Katholischer Herrenbund in — 138, 143—146. Landrecht in — 605, 165, 175, 170, 196, 204, 234, 252, 257, 158. Kammerrecht in — 175, 252. Bohm. Landtafel in Prag 58—60, 65, 67, 68, 116, 160, 214, 215, 241, 250, 267. Hoflehentafel in — 116. Landesordnung v. — 250. Bôhmisch-Aicha (Dubbe), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke, 254. Bóhmisch-Brod, Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 105.
266 Dalmatien u. Kroatien. Herzog v. Österreich u. Markgraf v. Mähren, 88, 111—113, 117, 119, 123—120, 130; [Ladislaus Posthumus] 50 ; Elisabeth, des Ladislaus Posthumus Schwester, 128, 124; Georg v. Kunstadt u. Po- débrad 88, 117—119, 122, 127, 128, 180—137, 139—141, 113, 144, 147 bis 149, 151; Johanna, Georgs Gemahlin, 151, 152; Wladislaw Ladislaus) IL, auch Kónig v. Ungarn, 59, 60, 119, 150, 152, 153, 156—161, 163 - 165, 171, 173—176, 183, 185—187, 189, 190, 209, 226; Ludwig IL [Karl] auch Kónig v. Ungarn, 190, 191, 196 bis 198, 200, 204, 905, 208, 209, v14 bis 218; 223—926, 246; Maria v. Ca- stilien, Ludwigs IL Gemahlin, s. Ca. stilien; Ferdinand L, auch König v. Ungarn u. Erzherzog v. Osterreich, 208, 204, 216, 217, 224, 226, 228 bis 280, 232—234, 286, 238—241, 245 bis 252, 254, 259, 260; Anna, Tochter " Wladislaws IL u. Ferdinands I. Ge- mahlin, 190, 204, 236, 237, 239, 245. [Könige v —] 50, 53, 55]. Landeshauptleute v. —: Zawisch v. Falkenstein, s. Falkenstein; Ulrich IL. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Mein- hard v. Neuhaus; s. Neuliaus; Bohu- slaw v. Schwanberg, s. Schwanberg; Wok II. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Johann v. Janowitz, s. Janowitz; Nikolaus Trčka v. Lipa, s. Trčka; Albrecht v. Leskowetz, s. Leskowetz; Peter IV. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Fürst Karl v. Münsterberg, s. Můn- sterberg; Albert v. Pernstein, s. Pern- stein. Generalhauptmann d. katholischen Partei in —: Ulrich II. v. Rosen- berg, s. Rosenberg. Statthalter v. —: K. Siegmund, s. Deutschland; Adolf Wratislaw v. Sternberg, s. Sternberg. | Landmarschalle v. —: Wok I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; [Heinrich I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich v. Lipa, s. Lipa; Wilhelm v. Pern- Stein, s. Pernstein. Truchsess v. —: Witek I. v. Prüitz, s. Préitz. Oberstlandkámmerer v. — : Boresch v. Riesenburg, s. Riesenburg; Heinrich I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Peter I. v. Rosenberg, s. Rosenberg; [Hein- rich III. v. Rosenberg], s. Rosenberg ; Johann II. von Rosenberg, s. Rosen- berg; Heinrich IV. v. Neuhaus, s. Neuhaus. Register. Unterkimmerer v. — Ottik v. Bergow, s. Bergow; Albrecht v. Leskowetz, s. Leskowetz. Kammermeister v. —: Burian v. Gutenstein, s. Gutenstein. Obersthofmeister v. —: Bohuslaw v. Sehwanberg, s. Sehwanberg; Leo v. RoZmital; s. Roźmital; Albert v. Pernstein, s. Pernstein; Zdislaw Berka v. Duba, s. Dauba. Kónigl. Hofmeister: Bfenék v. Skala, s. Skala; Albrecht Liebsteinsky v. Kolowrat, s. Kolowrat. Oberstkanzler v. —: Michael, Dom- herr zu Prag, 92; Johann v. Schellen- berg, s Schellenberg; Ladislaus v. Sternberg, s Sternberg; Heinrich Sehwihowsky v. Riesenberg, s. Riesen- berg; Adam v. Neuhaus, s. Neuhaus ; Joacbim v. Neuhaus, s. Neuhaus. Oberstburggrafen v. — : [Heinrich I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich III. v. Rosenberg, s. Rosenberg ; Ulrich IL v. Rosenberg, s. Rosenberg; Zdeněk v. Sternberg, s. Sternberg; Johann v. Janowitz, s. Janowitz; Zdenék Leo v. Rozmital, s. Rozmital; Wolf d. À. v. Kraig, s. Kraig; Adolf Wratislaw v. Sternberg, s. Sternberg. | Oberstlandrichter v. —: Céó 30; Hynek v. Hohenstein, s. Hohenstein ; Andreas v. Duba, s. Duba; Johaun v. Hasenburg, s. Hasenburg; Pota (Puta) Schwihowsky v. Riesenberg, s. Riesenberg; Zdislaw Berka v. Dauba, s. Dauba. Münzmeister v. —: Ulrich v. Neu- haus, s, Neuhaus. Kónigl. Amtsleute in —: Bohuslaw v. Malowitz, s. Malowitz ; Georg Witha, s. Witha. Bewohner v. —: 107, 123. Landstánde v. — 110, 111, 113, 127, 130, 161, 254, 960. Landtage in — 134, 104, 176, 197, 198. Katholischer Herrenbund in — 138, 143—146. Landrecht in — 605, 165, 175, 170, 196, 204, 234, 252, 257, 158. Kammerrecht in — 175, 252. Bohm. Landtafel in Prag 58—60, 65, 67, 68, 116, 160, 214, 215, 241, 250, 267. Hoflehentafel in — 116. Landesordnung v. — 250. Bôhmisch-Aicha (Dubbe), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke, 254. Bóhmisch-Brod, Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 105.
Strana 267
Böhmen — Buk. Böhmisch-Leipa, s. Lipa. Bohuschitz: Cekauer v. —-. Bohuslaw 207, Bohussin, Dorf b. Plumenau in Mähren, K s. Cekau. ol. Bologna (Bononia), Stadt in Italien, 162, 167, 168, 210. Bononia, s. Bologna. Bor (Gross-Bor), Burg u. Ortschaft b. HoraZdiowitz: 196. Wolfhard v. Cer- nitz, Burggraf zu - , s. Cernitz. Borau, s, Barau. Boregk Martin 27. [Borein], s. Borné. Boresch (Borsso) 42. Bornbrun, s. Warmbrunn. Borné [Borein] Johann v. Lhota, s. Lhota. Borotin, Burg u. Ortschaft b. Sedletz: Ulrich v. Malowitz auf —, s. Malowitz. Borow: Hanusch Pachnberger v. — 220. Boruta 41. Boschiletz, Dorf b. Weseli: Teich bei — 115, 101, 19?. Bosehkowiez, s. Boskowitz. [Bósig, Bezdiezy, Burg b. Dauba] 3?. Boskowitz (Boschkowicz), Burg u Stadt in Máhren : Jaroslaw v. — 157. Tobias v. — u. v. Cerna Hora (Schwarzen- berg) 171, 172. Hedwig v. Rosenberg, seine Hausfrau, s. Rosenberg. Bosnien: die Bosnier (Bossnauer) 83. Bożejowitz [Boziego], Dorf b. Sedletz, 42. Bożejowitz (Bożowitz, Boziowicz), [Be- zowicz], Feste u. Dorf b. Pisek: 121. Jarosch v. Drahonitz u. auf —, 8. Drahonitz. Peter v. Mladéjowitz u. auf —, s. Mladéjowitz. [Boziego], s. BoZejowitz. Brabant in den Niederlanden: Bernhard aus — (Bernhard Brabandtsky), Ro- senberg'scher Feldhauptmann, 217. Brandeis, Stadt a. d. Elbe, 223, 254. Ein Wald der Michelsberger bei — 72. Brandenburg. Markgrafen v. —: 138; [Johann] 73, s. Johann v. Górlitz; Siegmund, auch deutscher Kaiser, 8. Deutschland; Albrecht, Sohn des Markgrafen v. —, 109; Albrecht Achilles 120; Albrecht, auch Erz- bischof v. Mainz, s. Mainz. Branna, Dorf b. Wittingau, 193. Breitenstein (Trzebonin) [Witinau], Dorf b. Krumau, 41, 42. Biekow (Brschekaw): Wenzel v. Biber- stein, Herr v. —, s. Biberstein. Breslau (Presslau), Stadt in Schlesien: 124, 127, 128, 131. Die Breslauer 127, 138, 139. Bischöfe v. —: Peter 126; Jodok II. v. Rosenberg, s. Rosenberg; 261 Rudolf v. Rüdesheim, s. Rüdesheim. Domcapitel in — 126, Michael Salz- mann, Canonicus in —, 162. Dom zu — 128. Bfezan (Brscheschan): Wenzel v. — Burggraf zu Ottenschlag, 154. Bfeznitz (Brschessnicz): Magnus (Maj- nusch) v. — 101, 102. Breznitz (Brschessnicz): Elisabeth (Elischka) v. — 252. Hermann v. Zasmulk, ihr Gemahl, s. Zasmuk. Bfezowitz (Brschesowicz) Jakob Kro- meschin v. — 101, 102. Biilitz, Dorf b. Wittingau, 193. Biilitzer Teich 188. Brin, s. Brůnn. Brloh, s. Berlau. Brloh (Brdloch), Feste u. Dorf b. Laun : Buschek Zaborsky v. - , Burggraf zu Krumau, 253, 263. Brtnitzky Burian, s. Waldstein. Bruck (Pruk), [Prak]: Jobst v. —, Hauptmann zu Wittingau, dann zu Rosenberg, 155, 159. Bruck a. d. Leitha (Prukh) 190. Brumowitz: Wäclawek v. — 101, 102. Brünn (Brin), Stad in Mähren: 124, 157. Bürger v. — 29. Wilhelm v. Pernstein, Oberstkkämmerer der Land- tafel in —, s. Pernstein. Landtag in , — 245. Buchberg (Puechperk), Burg u. Ortschaft in Osterreich: Heinrich v. — 91. Buchen (Buk), Dorf b. Neuhaus, 32. Buchheim: Georg v. — (?), Landmar- schall, 232. Buchow, Dorf b. Beneschau: Zbinék v. — 96. Budeschin, s. Bautzen. Budilow (Budielaus) 42. [Budiwoj, Budwog, ein Witikone] 22. Budkow: Hrzek v. —, Rosenberg'scher Ministeriale, 143. Budner, s. Wodian. Budnian, s. Wodñän. Budowetz Wenzel 187, 188. Budweis (Budiuouice) Stadt in Süd- bôhmen: 30, 49, 50, 69, 75 —77, 88, 92, 123, 152, 156—158, 204, 221, 233, 236, 238, 239. Cóć v. — u. v. We- leschin 30, 32. Leopold Kraiger v. Landstein, Hauptmann in — s Kraig. Die Budweiser 73, 74, 76, 77, 93, 130, M. Nikolaus aus — 168. Uneinigkeit unter den Birgern 137. Dominicaner- closter in — 153. Zusammenkunft der Anhänger des ungar. Königs Mat- thias in — 156, [Budweis] 22, 30. Buk, s. Buchen,
Böhmen — Buk. Böhmisch-Leipa, s. Lipa. Bohuschitz: Cekauer v. —-. Bohuslaw 207, Bohussin, Dorf b. Plumenau in Mähren, K s. Cekau. ol. Bologna (Bononia), Stadt in Italien, 162, 167, 168, 210. Bononia, s. Bologna. Bor (Gross-Bor), Burg u. Ortschaft b. HoraZdiowitz: 196. Wolfhard v. Cer- nitz, Burggraf zu - , s. Cernitz. Borau, s, Barau. Boregk Martin 27. [Borein], s. Borné. Boresch (Borsso) 42. Bornbrun, s. Warmbrunn. Borné [Borein] Johann v. Lhota, s. Lhota. Borotin, Burg u. Ortschaft b. Sedletz: Ulrich v. Malowitz auf —, s. Malowitz. Borow: Hanusch Pachnberger v. — 220. Boruta 41. Boschiletz, Dorf b. Weseli: Teich bei — 115, 101, 19?. Bosehkowiez, s. Boskowitz. [Bósig, Bezdiezy, Burg b. Dauba] 3?. Boskowitz (Boschkowicz), Burg u Stadt in Máhren : Jaroslaw v. — 157. Tobias v. — u. v. Cerna Hora (Schwarzen- berg) 171, 172. Hedwig v. Rosenberg, seine Hausfrau, s. Rosenberg. Bosnien: die Bosnier (Bossnauer) 83. Bożejowitz [Boziego], Dorf b. Sedletz, 42. Bożejowitz (Bożowitz, Boziowicz), [Be- zowicz], Feste u. Dorf b. Pisek: 121. Jarosch v. Drahonitz u. auf —, 8. Drahonitz. Peter v. Mladéjowitz u. auf —, s. Mladéjowitz. [Boziego], s. BoZejowitz. Brabant in den Niederlanden: Bernhard aus — (Bernhard Brabandtsky), Ro- senberg'scher Feldhauptmann, 217. Brandeis, Stadt a. d. Elbe, 223, 254. Ein Wald der Michelsberger bei — 72. Brandenburg. Markgrafen v. —: 138; [Johann] 73, s. Johann v. Górlitz; Siegmund, auch deutscher Kaiser, 8. Deutschland; Albrecht, Sohn des Markgrafen v. —, 109; Albrecht Achilles 120; Albrecht, auch Erz- bischof v. Mainz, s. Mainz. Branna, Dorf b. Wittingau, 193. Breitenstein (Trzebonin) [Witinau], Dorf b. Krumau, 41, 42. Biekow (Brschekaw): Wenzel v. Biber- stein, Herr v. —, s. Biberstein. Breslau (Presslau), Stadt in Schlesien: 124, 127, 128, 131. Die Breslauer 127, 138, 139. Bischöfe v. —: Peter 126; Jodok II. v. Rosenberg, s. Rosenberg; 261 Rudolf v. Rüdesheim, s. Rüdesheim. Domcapitel in — 126, Michael Salz- mann, Canonicus in —, 162. Dom zu — 128. Bfezan (Brscheschan): Wenzel v. — Burggraf zu Ottenschlag, 154. Bfeznitz (Brschessnicz): Magnus (Maj- nusch) v. — 101, 102. Breznitz (Brschessnicz): Elisabeth (Elischka) v. — 252. Hermann v. Zasmulk, ihr Gemahl, s. Zasmuk. Bfezowitz (Brschesowicz) Jakob Kro- meschin v. — 101, 102. Biilitz, Dorf b. Wittingau, 193. Biilitzer Teich 188. Brin, s. Brůnn. Brloh, s. Berlau. Brloh (Brdloch), Feste u. Dorf b. Laun : Buschek Zaborsky v. - , Burggraf zu Krumau, 253, 263. Brtnitzky Burian, s. Waldstein. Bruck (Pruk), [Prak]: Jobst v. —, Hauptmann zu Wittingau, dann zu Rosenberg, 155, 159. Bruck a. d. Leitha (Prukh) 190. Brumowitz: Wäclawek v. — 101, 102. Brünn (Brin), Stad in Mähren: 124, 157. Bürger v. — 29. Wilhelm v. Pernstein, Oberstkkämmerer der Land- tafel in —, s. Pernstein. Landtag in , — 245. Buchberg (Puechperk), Burg u. Ortschaft in Osterreich: Heinrich v. — 91. Buchen (Buk), Dorf b. Neuhaus, 32. Buchheim: Georg v. — (?), Landmar- schall, 232. Buchow, Dorf b. Beneschau: Zbinék v. — 96. Budeschin, s. Bautzen. Budilow (Budielaus) 42. [Budiwoj, Budwog, ein Witikone] 22. Budkow: Hrzek v. —, Rosenberg'scher Ministeriale, 143. Budner, s. Wodian. Budnian, s. Wodñän. Budowetz Wenzel 187, 188. Budweis (Budiuouice) Stadt in Süd- bôhmen: 30, 49, 50, 69, 75 —77, 88, 92, 123, 152, 156—158, 204, 221, 233, 236, 238, 239. Cóć v. — u. v. We- leschin 30, 32. Leopold Kraiger v. Landstein, Hauptmann in — s Kraig. Die Budweiser 73, 74, 76, 77, 93, 130, M. Nikolaus aus — 168. Uneinigkeit unter den Birgern 137. Dominicaner- closter in — 153. Zusammenkunft der Anhänger des ungar. Königs Mat- thias in — 156, [Budweis] 22, 30. Buk, s. Buchen,
Strana 268
268 Bukowsko, Markt u. Landgut b. Weseli, 62. Buksiez (Buzitz?): Markward v. — 104. [Bulgarien: Rostislaw v. Haliez, Kónig v. —], s. Halicz. Burda Daniel, Kanzler der Rosenberger, 201. Burghausen, Stadt in Deutschland: Ulrich Pesnitzer aus —, s. Pesnitzer. Bürgstein (Pirgstein), l'este u. Ortschaft b. Haida: Heinz (Hinze) v. — 109. Burgund: Philipp Herzog v. —, auch Konig v. Castilien, s. Castilien. Buschicz, s. Buzitz. Buschtéhrad (Buschtiedorf), Burg und Stadt b. Kladno: 121. Friedrich v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Heinrich v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Buschtiedorf, s. Buschtěhrad. Buzitz (Buschicz), Feste u. Dorf b. Blatna: Buschek v. —, Rosenbero'scher Ministeriale, 143, Johann v. --, Burg- graf zu Strakonitz, 230. Byczyna (Bitschin), Stadtin Westgalizien, Bystřitz (kisstricz), Markt b. Beneschau, 254. Bzdina Johann, Hauptmann der Tabo- riten, 143, Bzí, Feste u. Dorf b. Moldautein: Ruzín v. —, Hauptmann zu Wittingau, 155. C. Calenicz, s. Kalenitz. Camenicz, 8. Kamenitz. Capek Johann v. Saan, s. Saan. Capistranus Johann 115, 116. Carlstain, s. Karlstein. Carniolis, s. Krain. Carvajal (Karuial): Cardinal Johann v. — 121. Gaslau, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke, 32. Gaslauer Kreis: Zusammenkunft im — 216. Castilien (Casstel): Kónig Philipp [Karl] vy. — u Herzog v. Burgund 190. Maria, seine Tochter, K. Ludwigs II. v. Bóh- , men Gemahlin, 190, 205. Ceéowitz (Tschetschowicz), Feste u. Dorf b. Nepomuk: Přibik v. Janowitz, Burggraf zu —, s. Janowitz. Johann „ Stpitz, Burggraf zu —, s. Stpitz. Cekau (Cakov), [Schettowiczerss], Feste, Gut u. 3 Dörfer Db. Budweis: 41. Heinrich v. — (Czakowvez), Rosenberg”- scher Ministeriale, 166. Cekauer (Tschakowiczer) v. Cohuschitz 28. Register. Cenow [Zeinow]: Wenzel Wléek v. — 164. Cep (Drischl), Dorf b. Wittingau, 186. Cerna Hora (Schwarzenberg): Tobias v, Boskowitz u. auf —, s. Boskowitz. Cernin (2), s. Tiemin. Gernitz, Dorf b. Horażdiowitz : Wolfhard . V. —, Burggraf zu Gross-Bor, 85. Gernitz, Dorf b. Krumau: Pfarrkirche in — 163. Y, Cernitzky (Tseherniezky) Rosenberg" . Scher Ministeriale 251. Cernohorsky (Tschernohorsky) Ulrich , 253, 254. Cernowitz (Tschernowicz), Markt b. Ka- . menitz a. d. Linde. 105, 255. Cerny (Tscherny; Johann, s. Winoř. Cestitz (Tschessticz), Feste u. Ortschaft b. Wolin: Wilhelm Přech v. —, Ro- senberg’scher Ministeriale, 950. Chaustnik, s. Choustuik. Chejnow, Stüdtchen b. Tabor: Johann u. Diwisch v. Malowitz, Herren v. —, s. Malowitz. Chlewetz Ratzek v. Malschin, s. Malschin. Chlum, Feste u. Dorf b. Krumau: Johann u. Benesch Dubensky v. —, s. Duben. Chlum, Burg u. Ortschaft b. Caslau: Slawata v. —, 8. Slawata. Chlum, s. Chlumetz. Chluméan, Feste u. Dorf b. Laun: Mat- thias v. — 100, 107. Chlumetz (Chlum), Dorf b. Wittingau, 155, 186. S. auch. Hoch-Chlumetz. Choden, s. Taus. Chotémitz, Ortschaft b. Sobéslau: Tóma (Tuma) v. — u. auf Wlaschim 101, 102. Chotirina (Kotejtín', [Chotyezina], Feste u. Dorf b. Mühlhausen: Petiík | Přibík] v. — 101, 102. [Chotyezina], s. Ohotitina. Choustnik (Chustnik, Chustnicz, Chau- stnik), Burg b. Sobéslau: 106, 145, 150, 252. Herrschaft — 128, 153, 196. Benesch v. — 32. Burggrafen zu —: Jo- hann v. Kraselau, s. Kraselau; Suk, s. Suk; Heinrich v. Stěkře, s. Stěkře; Johann v. Frankenlauben, s. Franken- lauben; Johann Wolfram v. Stěkře, s. Stěkře. Wolker v. Stěkře, Hauptmann zu —, s. Stěkře. Bartholomáus Holub, Beamter zu —, s. Holub. Ohrembs, s. Krems. Chfenowitz (Chrsechenowiez). Burg u. Ortschaft b. Ledetsch: Johann Zrué- Sky v. — u. auf Stein, Rosenberg? scher Ministeriale, 903, 205. Chfepitzky (Krschepiczky) Wenzel v. Modlischkowitz, s. Modlischkowitz.
268 Bukowsko, Markt u. Landgut b. Weseli, 62. Buksiez (Buzitz?): Markward v. — 104. [Bulgarien: Rostislaw v. Haliez, Kónig v. —], s. Halicz. Burda Daniel, Kanzler der Rosenberger, 201. Burghausen, Stadt in Deutschland: Ulrich Pesnitzer aus —, s. Pesnitzer. Bürgstein (Pirgstein), l'este u. Ortschaft b. Haida: Heinz (Hinze) v. — 109. Burgund: Philipp Herzog v. —, auch Konig v. Castilien, s. Castilien. Buschicz, s. Buzitz. Buschtéhrad (Buschtiedorf), Burg und Stadt b. Kladno: 121. Friedrich v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Heinrich v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Buschtiedorf, s. Buschtěhrad. Buzitz (Buschicz), Feste u. Dorf b. Blatna: Buschek v. —, Rosenbero'scher Ministeriale, 143, Johann v. --, Burg- graf zu Strakonitz, 230. Byczyna (Bitschin), Stadtin Westgalizien, Bystřitz (kisstricz), Markt b. Beneschau, 254. Bzdina Johann, Hauptmann der Tabo- riten, 143, Bzí, Feste u. Dorf b. Moldautein: Ruzín v. —, Hauptmann zu Wittingau, 155. C. Calenicz, s. Kalenitz. Camenicz, 8. Kamenitz. Capek Johann v. Saan, s. Saan. Capistranus Johann 115, 116. Carlstain, s. Karlstein. Carniolis, s. Krain. Carvajal (Karuial): Cardinal Johann v. — 121. Gaslau, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke, 32. Gaslauer Kreis: Zusammenkunft im — 216. Castilien (Casstel): Kónig Philipp [Karl] vy. — u Herzog v. Burgund 190. Maria, seine Tochter, K. Ludwigs II. v. Bóh- , men Gemahlin, 190, 205. Ceéowitz (Tschetschowicz), Feste u. Dorf b. Nepomuk: Přibik v. Janowitz, Burggraf zu —, s. Janowitz. Johann „ Stpitz, Burggraf zu —, s. Stpitz. Cekau (Cakov), [Schettowiczerss], Feste, Gut u. 3 Dörfer Db. Budweis: 41. Heinrich v. — (Czakowvez), Rosenberg”- scher Ministeriale, 166. Cekauer (Tschakowiczer) v. Cohuschitz 28. Register. Cenow [Zeinow]: Wenzel Wléek v. — 164. Cep (Drischl), Dorf b. Wittingau, 186. Cerna Hora (Schwarzenberg): Tobias v, Boskowitz u. auf —, s. Boskowitz. Cernin (2), s. Tiemin. Gernitz, Dorf b. Horażdiowitz : Wolfhard . V. —, Burggraf zu Gross-Bor, 85. Gernitz, Dorf b. Krumau: Pfarrkirche in — 163. Y, Cernitzky (Tseherniezky) Rosenberg" . Scher Ministeriale 251. Cernohorsky (Tschernohorsky) Ulrich , 253, 254. Cernowitz (Tschernowicz), Markt b. Ka- . menitz a. d. Linde. 105, 255. Cerny (Tscherny; Johann, s. Winoř. Cestitz (Tschessticz), Feste u. Ortschaft b. Wolin: Wilhelm Přech v. —, Ro- senberg’scher Ministeriale, 950. Chaustnik, s. Choustuik. Chejnow, Stüdtchen b. Tabor: Johann u. Diwisch v. Malowitz, Herren v. —, s. Malowitz. Chlewetz Ratzek v. Malschin, s. Malschin. Chlum, Feste u. Dorf b. Krumau: Johann u. Benesch Dubensky v. —, s. Duben. Chlum, Burg u. Ortschaft b. Caslau: Slawata v. —, 8. Slawata. Chlum, s. Chlumetz. Chluméan, Feste u. Dorf b. Laun: Mat- thias v. — 100, 107. Chlumetz (Chlum), Dorf b. Wittingau, 155, 186. S. auch. Hoch-Chlumetz. Choden, s. Taus. Chotémitz, Ortschaft b. Sobéslau: Tóma (Tuma) v. — u. auf Wlaschim 101, 102. Chotirina (Kotejtín', [Chotyezina], Feste u. Dorf b. Mühlhausen: Petiík | Přibík] v. — 101, 102. [Chotyezina], s. Ohotitina. Choustnik (Chustnik, Chustnicz, Chau- stnik), Burg b. Sobéslau: 106, 145, 150, 252. Herrschaft — 128, 153, 196. Benesch v. — 32. Burggrafen zu —: Jo- hann v. Kraselau, s. Kraselau; Suk, s. Suk; Heinrich v. Stěkře, s. Stěkře; Johann v. Frankenlauben, s. Franken- lauben; Johann Wolfram v. Stěkře, s. Stěkře. Wolker v. Stěkře, Hauptmann zu —, s. Stěkře. Bartholomáus Holub, Beamter zu —, s. Holub. Ohrembs, s. Krems. Chfenowitz (Chrsechenowiez). Burg u. Ortschaft b. Ledetsch: Johann Zrué- Sky v. — u. auf Stein, Rosenberg? scher Ministeriale, 903, 205. Chfepitzky (Krschepiczky) Wenzel v. Modlischkowitz, s. Modlischkowitz.
Strana 269
Bukowsko — Drachow. Chrudimer Kreis: Zusammenkunft im Chudiegowicz, s. Kuttau. Chustnicz, s. Choustnik. Chustnik, s. Choustnik. Chwal, ein Bote, 139, 140. Chwalkow, Feste u. Dorf b. Sehweinitz: Benesch Albert v. Giwowitz u. auf —, 8. Giwowitz. Cichalow (Czychalow): Peter v. — 101, 102. Cichtitz, Feste u. Dorf b. Netolitz: Bejček v. Nespečow u. auf —, s. Ne- spečow. Coribut, s. Koribut. Coritanien, s. Kärnten. Cornstein, s. Zornstein. Crecy (Crescia), Stadt in Frankreich, 64. Crembs, s. Krems. Cromau, s, Krumau. Cronffeldt, s. Kronfeld. Crumlow, s. Krumau. Curda (Ziurda), Richter, 239. Curua Insula, s, Krumau. Czakowecz, s. Cekau. Czechowicz, Ortschaft b. Plumenau in Mähreu, 57., Czychalow, s. Cichalow. D. Dalmatien: Kónige v. —, Bóhmen u. Deutschland. Dauba (Duba, Dubbe), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke : Herren v. — : 32; [Zbynék] 26; An- dreas, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 74; Wenzel 97; Zdislaw Berka v. — u. v. Lipa, Herr auf Reichstadt, Oberst- landrichter, dann Oberstlandhofmeister v. Böhmen, 228, 252; Johann v. War- tenberg u. auf —, s. Wartenberg. Daubrawioze, Wald b. Obédénitz, 59. Daudleb, s. Teindles. Dechtern, Dorf b. Budweis, 164. Teich "bei — 164. Dékanetz, Teich b. Wittingau, 193, 230. Doschna, Markt b. Kamenitz a. d. Linde, 105 Deutschland: 49, 73, 119, 133, 146, 148, 197. [Die Deutschen] '20. Kónige u. Kaiser v. —: Heinrich III. 23; Fried. rich I. 26; [Friedrich IL] 54; Hu- dolf I. v. Habsburg 31—34 ; Albr echt I. 44; [Heinrich VII.] 54; "Ludwig der Baier 49; Karl IV., auch König v. Böhmen, 64, 65, 67, 71, 72, 74, 77, 162; [Karl IV.] 37, 54, 67; Wenzel, als König v. Böhmen Wenzel IV., 69, s. Ungarn, 269 71, 73—78, 86— 88, 90, 160; Sophia, Herzogin v. Baiern- München, Wenzels IV. Gemahlin, s. München ; Siegmund, auch König v. Böhmen, Ungarn, Dal- matien, Kroatien, Markgraf v. Bran- denburg u. Gubernator v. Bóhmen, 74—T6, 78, T9, 88, 88, 90—92, 95—97, 99, 100, 107—109, 146, 147, 150; AL brecht IL, auch Kôänig v. Böhmen, Ungarn, Dalmatien, Kroatien u. Herzog v. Osterreich, 88, 92, 109—112; Eli- sabeth, Albrechts IL. Gemahlin, 111 bis 114; Friedrich IIL, auch Herzog v. Osterreich, 113—115, 119, 122, 123, 125, 182, 134, 143, 144, 146, 154—156, 160, 161, 163; Maximilian I. 189— 192, 197, 198, 201, 225, 259; Karl V. 233, 246, 247; [Karl V.] 192. Deutsche Kaiser] 53, 55. eutsche Kurfürsten 197. Deutsch-Lhota, Dorf b. Lomnitz, 162. Dinin, Dorf. b. Wittingau, 161. Dirna, Feste u. Dorf b. Sobéslau: AI- brecht Rót (Ruth) v. — 101, 102. Diwitz (Diewiez), Ortschaft b. Laun: Herren v. —, s. Lobkowitz. Dobesch, Dorf b. Horitz, 202. Dobew, Feste u. Dorf b. Pisek: Ctibor v. Sudoméf u. auf —, s. Sudomér. Dobfichow (Dobrschisch, Dobrzichowice) 41. Dobronitz, Feste u. Dorf b. Bechin: Johann v. —, Hauptmann in Sobéslau, 127. [Johann v. Petrowitz, Burggraf in —] 127. Johann Lapaéek v. Rzawe u. auf —, s. Rzawe. Dobrsch, Feste u. Dorf b. Wolin: Hein- rich Kotz v. —, Rosenberg’scher Mi- nisteriale, 143. Adam Kotz v. —, Hauptmann zu Gratzen, 246, 260, 263. Kotz v. — 257. Wenzel Kotz u. Johann Kotz v. —, Rosenberg'sche Ministerialen, 256. Dobrschisch, s. Dobrichow. Dobruschka, Ortschaft b. Opoéno: [Eli- sabeth v. —, Hausfrau Heinrichs I. v. Rosenberg], s. Rosenberg. Johann v. —, Oheim Peters I. v. Rosenberg, 44. Dobrzichowicze, s. Dobrichow. Domanin, Dorf b. Wittingau, 193. maniner Teich 183. Donau (Thonau) 20, 21, 231. Dornenkron die hl, s. Goldenkron. Doschicz, s. ToZitz. Doubrawa: Karl v. — 207. —, sein Sohn, 207. Drachow (Drahow), Feste u. Dorf b. Weseli: Georg v. — 101, 102. Peter Drachowetz 158. Drachowsky, Rosen- Do- Johann v.
Bukowsko — Drachow. Chrudimer Kreis: Zusammenkunft im Chudiegowicz, s. Kuttau. Chustnicz, s. Choustnik. Chustnik, s. Choustnik. Chwal, ein Bote, 139, 140. Chwalkow, Feste u. Dorf b. Sehweinitz: Benesch Albert v. Giwowitz u. auf —, 8. Giwowitz. Cichalow (Czychalow): Peter v. — 101, 102. Cichtitz, Feste u. Dorf b. Netolitz: Bejček v. Nespečow u. auf —, s. Ne- spečow. Coribut, s. Koribut. Coritanien, s. Kärnten. Cornstein, s. Zornstein. Crecy (Crescia), Stadt in Frankreich, 64. Crembs, s. Krems. Cromau, s, Krumau. Cronffeldt, s. Kronfeld. Crumlow, s. Krumau. Curda (Ziurda), Richter, 239. Curua Insula, s, Krumau. Czakowecz, s. Cekau. Czechowicz, Ortschaft b. Plumenau in Mähreu, 57., Czychalow, s. Cichalow. D. Dalmatien: Kónige v. —, Bóhmen u. Deutschland. Dauba (Duba, Dubbe), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke : Herren v. — : 32; [Zbynék] 26; An- dreas, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 74; Wenzel 97; Zdislaw Berka v. — u. v. Lipa, Herr auf Reichstadt, Oberst- landrichter, dann Oberstlandhofmeister v. Böhmen, 228, 252; Johann v. War- tenberg u. auf —, s. Wartenberg. Daubrawioze, Wald b. Obédénitz, 59. Daudleb, s. Teindles. Dechtern, Dorf b. Budweis, 164. Teich "bei — 164. Dékanetz, Teich b. Wittingau, 193, 230. Doschna, Markt b. Kamenitz a. d. Linde, 105 Deutschland: 49, 73, 119, 133, 146, 148, 197. [Die Deutschen] '20. Kónige u. Kaiser v. —: Heinrich III. 23; Fried. rich I. 26; [Friedrich IL] 54; Hu- dolf I. v. Habsburg 31—34 ; Albr echt I. 44; [Heinrich VII.] 54; "Ludwig der Baier 49; Karl IV., auch König v. Böhmen, 64, 65, 67, 71, 72, 74, 77, 162; [Karl IV.] 37, 54, 67; Wenzel, als König v. Böhmen Wenzel IV., 69, s. Ungarn, 269 71, 73—78, 86— 88, 90, 160; Sophia, Herzogin v. Baiern- München, Wenzels IV. Gemahlin, s. München ; Siegmund, auch König v. Böhmen, Ungarn, Dal- matien, Kroatien, Markgraf v. Bran- denburg u. Gubernator v. Bóhmen, 74—T6, 78, T9, 88, 88, 90—92, 95—97, 99, 100, 107—109, 146, 147, 150; AL brecht IL, auch Kôänig v. Böhmen, Ungarn, Dalmatien, Kroatien u. Herzog v. Osterreich, 88, 92, 109—112; Eli- sabeth, Albrechts IL. Gemahlin, 111 bis 114; Friedrich IIL, auch Herzog v. Osterreich, 113—115, 119, 122, 123, 125, 182, 134, 143, 144, 146, 154—156, 160, 161, 163; Maximilian I. 189— 192, 197, 198, 201, 225, 259; Karl V. 233, 246, 247; [Karl V.] 192. Deutsche Kaiser] 53, 55. eutsche Kurfürsten 197. Deutsch-Lhota, Dorf b. Lomnitz, 162. Dinin, Dorf. b. Wittingau, 161. Dirna, Feste u. Dorf b. Sobéslau: AI- brecht Rót (Ruth) v. — 101, 102. Diwitz (Diewiez), Ortschaft b. Laun: Herren v. —, s. Lobkowitz. Dobesch, Dorf b. Horitz, 202. Dobew, Feste u. Dorf b. Pisek: Ctibor v. Sudoméf u. auf —, s. Sudomér. Dobfichow (Dobrschisch, Dobrzichowice) 41. Dobronitz, Feste u. Dorf b. Bechin: Johann v. —, Hauptmann in Sobéslau, 127. [Johann v. Petrowitz, Burggraf in —] 127. Johann Lapaéek v. Rzawe u. auf —, s. Rzawe. Dobrsch, Feste u. Dorf b. Wolin: Hein- rich Kotz v. —, Rosenberg’scher Mi- nisteriale, 143. Adam Kotz v. —, Hauptmann zu Gratzen, 246, 260, 263. Kotz v. — 257. Wenzel Kotz u. Johann Kotz v. —, Rosenberg'sche Ministerialen, 256. Dobrschisch, s. Dobrichow. Dobruschka, Ortschaft b. Opoéno: [Eli- sabeth v. —, Hausfrau Heinrichs I. v. Rosenberg], s. Rosenberg. Johann v. —, Oheim Peters I. v. Rosenberg, 44. Dobrzichowicze, s. Dobrichow. Domanin, Dorf b. Wittingau, 193. maniner Teich 183. Donau (Thonau) 20, 21, 231. Dornenkron die hl, s. Goldenkron. Doschicz, s. ToZitz. Doubrawa: Karl v. — 207. —, sein Sohn, 207. Drachow (Drahow), Feste u. Dorf b. Weseli: Georg v. — 101, 102. Peter Drachowetz 158. Drachowsky, Rosen- Do- Johann v.
Strana 270
270 berg’scher Ministeriale, 169. Ctibor v. — u auf Komafitz, Hauptmann zu Wittingau, 220—222, 235, 236, 252. Heinrich Drahowsky, Rosenberg'scher Ministeriale, 244. Herr Drachowiczer 255, 260. Drahans, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. Drahonitz, Feste u. Dorf b. Wodňan: Johann v. — u. auf Maschkowitz 100. Ratzek v. — 100. Jarosch V. — u. auf Božejowitz 121. Katharina [Ja- roschin], des Jarosch Hausfrau, 121. Adam v. —, Burggraf zu Helfenburg, 186. Drischl, s. Cep. Dfiteñ (Drschiten), s. Zirnau. Drochowetz Johann, s. Thurm-Plandles. Duba, s. Dauba. Dubbe, s. Dauba u. Bóhmisch-Aicha. Duben, Feste u. Dorf b. Budweis : Johann Dubensky v. Chlum, Rosenberg'scher Ministeriale, ?34. Benesch Dubensky v. Chlum 236. Dubensky 236. Dubsky Benesch v. Tfebomyslitz, s. Trebomyslitz. Dubsky Johann, Rosenberg'scher Mini. steriale, 203. Dumoratz, s. Dumrowitz. Dumrowitz (Dumoratz), Dorfb. Krumau Neues Geschrei, ein Bergwerk bei —, 240. Dürnbach (Durrenbach), Dorf b. Ravels- bach in N.-Osterreich, 41. Dworetz, Dorf u. spáter ein Meierhof b. Wittingau, 208. Thomas Kotas [Ko- tuss], Zinsbauer in —, 208. Dworetz, Feste u. Dorf b. Sobéslau: Heinrich v. Olbramowitz u. auf —, s. Olbramowitz. Dworetz, s. Wurzen. Dworscheczky, s. Olbramowitz u. Wurzen. E. Ebersberg, Ortschaft in N.-Osterreich, 99. Ebersdorf [Aiberstorf] Ortschaft in N.- Osterreich: Reimbrecht v. —, Oberst- kämmerer in Osterreich, 124. Eferding, Burg u. Stadt in O.-Osterreich, 69, 122. Egerberg, Burg b. Kaaden: Wilhelm v. — 32. Eibenstein (Aibenstein, Ybenstein), [Si- benstain] Dorf u. Gut b. Freistadt in O.-Osterreich, 41, 44, 47. Eizinger (Aiczinger) Ulrich v. Eizingen Register. 193, 124. Siegmund —, Forstmeister in Osterreich, 124. Ellischau (NalZow, Nalschowiez), Feste u. Dorf b. Planitz: Silberbergwerke bei — 233, 240. Ambrosius v. Hoch- stein, Hauptmann dieser Bergwerke, s. Hochstein. Emmersdorf [Enczendorf], Dorf b. Lem- bach in O.-Osterreich, 42. [Enczendorf], s. Emmersdorf. England: Eduard IIL, Kónig v. —, 50, 1 64. [Erdei Peter] s. Raday. F. Falkenstein, Burg b. Feldsberg in N.- Ósterreich: Zawisch v. —, Laudes- hauptmann v. Böhmen, 350—936, 45. Kunegunde v. Halicz, seine Hausfrau, s. Halicz. Elisabeth (Gidka] v. Ungarn, seine zweite Hausfrau, s. Ungarn. Johann [Zawisch], Kreuzherr in Prag, sein Sohn, 35. Falkenstein, Burg a. d. Ranna in O.- Osterreich: 31. Chalhoh [Chalbeh] v. — u. sein Bruder Heinrich v. — 37, 38. Favoritenhof (Kwítkof-Hof) b. Krumau 256. Feldorf: Wenzel Metelsky v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 221, 238, 244. Feldsberg, Burg in N.-Osterreich, 129. Fels: Leonhard v. -— 253. Ferrara, Stadt in Italien: Laurenz Ro- varella, Bischof v. —, s. Rovarella. Ficzthumb, s. Vitzthum. Filipetz Johann, Bischof v. Gross-War- dein, s. Gross-Wardein. [Fiolcten], s. Windische Mark. Fisch Johann, Schreiber der Krumauer Herrschaft, 256. S. auch Ryba. Fisstricz, s. Bystfitz u. Neu-Bistritz. Florenz, Stadt in Italien, 210. Forbes (Borowany) Augustiner-Chor- herrenstift b. Schweinitz: 166, 212. Simon, Propst v. —, 239. Forum Julii, s. Friaul. Franciscanerorden 66. Frankenlauben: Johann v. —, Burg- graf zu Choustnik, 236. Frankenstein, Burg u. Stadt in Schlesien, 158, 189. Frankreich: 50, 64. Könige v. —: Philipp VI. v. Valojs 50, 64; Franz I. 197. Frauenberg, Burg u. Städtchen b. Bud- weis: 30, 32, 36, 158, 183. Herrschaft — 49, 191. Inhaber v. —: Witek,
270 berg’scher Ministeriale, 169. Ctibor v. — u auf Komafitz, Hauptmann zu Wittingau, 220—222, 235, 236, 252. Heinrich Drahowsky, Rosenberg'scher Ministeriale, 244. Herr Drachowiczer 255, 260. Drahans, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. Drahonitz, Feste u. Dorf b. Wodňan: Johann v. — u. auf Maschkowitz 100. Ratzek v. — 100. Jarosch V. — u. auf Božejowitz 121. Katharina [Ja- roschin], des Jarosch Hausfrau, 121. Adam v. —, Burggraf zu Helfenburg, 186. Drischl, s. Cep. Dfiteñ (Drschiten), s. Zirnau. Drochowetz Johann, s. Thurm-Plandles. Duba, s. Dauba. Dubbe, s. Dauba u. Bóhmisch-Aicha. Duben, Feste u. Dorf b. Budweis : Johann Dubensky v. Chlum, Rosenberg'scher Ministeriale, ?34. Benesch Dubensky v. Chlum 236. Dubensky 236. Dubsky Benesch v. Tfebomyslitz, s. Trebomyslitz. Dubsky Johann, Rosenberg'scher Mini. steriale, 203. Dumoratz, s. Dumrowitz. Dumrowitz (Dumoratz), Dorfb. Krumau Neues Geschrei, ein Bergwerk bei —, 240. Dürnbach (Durrenbach), Dorf b. Ravels- bach in N.-Osterreich, 41. Dworetz, Dorf u. spáter ein Meierhof b. Wittingau, 208. Thomas Kotas [Ko- tuss], Zinsbauer in —, 208. Dworetz, Feste u. Dorf b. Sobéslau: Heinrich v. Olbramowitz u. auf —, s. Olbramowitz. Dworetz, s. Wurzen. Dworscheczky, s. Olbramowitz u. Wurzen. E. Ebersberg, Ortschaft in N.-Osterreich, 99. Ebersdorf [Aiberstorf] Ortschaft in N.- Osterreich: Reimbrecht v. —, Oberst- kämmerer in Osterreich, 124. Eferding, Burg u. Stadt in O.-Osterreich, 69, 122. Egerberg, Burg b. Kaaden: Wilhelm v. — 32. Eibenstein (Aibenstein, Ybenstein), [Si- benstain] Dorf u. Gut b. Freistadt in O.-Osterreich, 41, 44, 47. Eizinger (Aiczinger) Ulrich v. Eizingen Register. 193, 124. Siegmund —, Forstmeister in Osterreich, 124. Ellischau (NalZow, Nalschowiez), Feste u. Dorf b. Planitz: Silberbergwerke bei — 233, 240. Ambrosius v. Hoch- stein, Hauptmann dieser Bergwerke, s. Hochstein. Emmersdorf [Enczendorf], Dorf b. Lem- bach in O.-Osterreich, 42. [Enczendorf], s. Emmersdorf. England: Eduard IIL, Kónig v. —, 50, 1 64. [Erdei Peter] s. Raday. F. Falkenstein, Burg b. Feldsberg in N.- Ósterreich: Zawisch v. —, Laudes- hauptmann v. Böhmen, 350—936, 45. Kunegunde v. Halicz, seine Hausfrau, s. Halicz. Elisabeth (Gidka] v. Ungarn, seine zweite Hausfrau, s. Ungarn. Johann [Zawisch], Kreuzherr in Prag, sein Sohn, 35. Falkenstein, Burg a. d. Ranna in O.- Osterreich: 31. Chalhoh [Chalbeh] v. — u. sein Bruder Heinrich v. — 37, 38. Favoritenhof (Kwítkof-Hof) b. Krumau 256. Feldorf: Wenzel Metelsky v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 221, 238, 244. Feldsberg, Burg in N.-Osterreich, 129. Fels: Leonhard v. -— 253. Ferrara, Stadt in Italien: Laurenz Ro- varella, Bischof v. —, s. Rovarella. Ficzthumb, s. Vitzthum. Filipetz Johann, Bischof v. Gross-War- dein, s. Gross-Wardein. [Fiolcten], s. Windische Mark. Fisch Johann, Schreiber der Krumauer Herrschaft, 256. S. auch Ryba. Fisstricz, s. Bystfitz u. Neu-Bistritz. Florenz, Stadt in Italien, 210. Forbes (Borowany) Augustiner-Chor- herrenstift b. Schweinitz: 166, 212. Simon, Propst v. —, 239. Forum Julii, s. Friaul. Franciscanerorden 66. Frankenlauben: Johann v. —, Burg- graf zu Choustnik, 236. Frankenstein, Burg u. Stadt in Schlesien, 158, 189. Frankreich: 50, 64. Könige v. —: Philipp VI. v. Valojs 50, 64; Franz I. 197. Frauenberg, Burg u. Städtchen b. Bud- weis: 30, 32, 36, 158, 183. Herrschaft — 49, 191. Inhaber v. —: Witek,
Strana 271
Drahans — Gratzen. Sohn Budiwojs v. Krumau, s. Krumau; s. auch Pernstein, [Frauenberg] 30. Frauenburg Johann 128. Freistadt, Stadt in Schlesien: Heinrich, Herzog v. Glogau u. Herr v. —, s. Glogau. N Freistadt, Stadt in O. Österreich: die Bürger v. — 157. Freudenthal, Dorf b. Freistadt in O.- Osterreich, 47 Freuendorfer Gebhard 259. Freyburg, s. Friedberg. Friaul (Forum Julii) 31. Friedberg (Frimburg, Freyburg), Markt b. Hohenfurt, 66, 178, 187. Friedberg, Städtchen in Schlesien, 254. Friedland, Burg u. Stadt im gleichna- migen ang P 32, 254. Potho (Putha) v. — 47, Friedrichschlag, Dort“ b. Gratzen, 42, Frimburg, s. Friedberg. Froissart (Frosardus) 64. Froschauer (Fruschauer) Johann, Mini- steriale der Rosenberger, 244, 246; Kammerschreiber zu Krumau, 249; Bergwerkschreiber, 256. Fruschauer, s. Froschauer. Fuchs Peter, s. Lischka. [Furka], s. Furt. Furt [Furka]: Ulrich v. — 37, 38. G. Gaissrukhen, s. Kozí Hřbet [Galihot], s. Kalhoh. Galleiner Schloss, s. Sokoltschi. Gars (Gors) Ortschaft b. Horn in N.- Österreich, 41. Gensstain, s. Jenstein. Gerbert (Geberd) 42. Gilowitzer Teich b. Wittingau 188. [Girowicze]. s. Giwowitz. Girschitschko, s. Irsiglern. Gistebnicz, s. Jistebnitz. Gitschin, s. Jicin, Gitschinsky, s. Jicinsky. Gitter, s. Jiter. Giwowitz [Girowicze], Feste b. Schwei- | pitz: Benesch Albert v. — u. auf Chwalkow, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Glattau, s. Klattau. Glatz (Glocz), Stadt u. Grafschaft: 32, 139, 173. Hynek Berka, Herr auf —, s. Berka. Königliche Castellane in — : Bohusch 24; Witek I. v. Prčitz, s. Préitz. Nikolaus v. —, Prior des Con- ventes des Johanniterordens in Prag, s. Prag. 211 Glogau (Gross — Glogau), Stadt u. Für- stenthum in Schlesien: Heinrich X., Herzog v. — u. Herr v. Freistadt, 126. Anna, seine Tochter, Hausfrau Jo- hanns II. v. Rosenberg, 126, 150, 151, 154, 171. Gmünd (Gmind, Gemündt), Stadt u. Gut b. Schrems in N. = Österreich, 40. Goldbach (Zlatá stoka), Canal b. Wit- tingau, 192, 193. Goldene Bulle K. Karls IV. 112. Goldenkron (Heilige Dornenkron, Gul- denkron, Spinea Corona, Sancta Co rona), Cistercienserstift b. Krumau: 39, 40, 93, 128, 150, 214. Abte v. — Rüdiger (Rugierus) 93; Leonhard 146; Georg Steinhäufel 187, 221, 238; Bla- sius 238, 239, 242, 246; Jakob Peitler 259, 268. Weingärten des Stiftes in Österreich 263. Görlitz (Gerlicz), Stadt in der Lausitz: 65. Johann v. — [v. Brandenburg] 73. [Johann v. —] 75. Gors, s. Gars. Gothen: Alarich, Kónig der —, 20. To- tila, Kónig der —, 20, 21. Gottfried, Priester des Dominicaneror- dens, 42. Gottschau (Kotzau, Kocow), Dorf u. Feste b. Plan: Johann v. — 146. Gräbern, s. Oudolí. Gracz, s. Gratzen. [Graczen], s. Graz. Grafeneck, Burg in N.-Osterreich; Ul- rich v. — 156. Wolf v. — , Ulrichs Sohn, 156, 171. Hedwig v. Rosenberg, Wolfs Hausfrau, s. Rosenberg. Grafenschlag, Ortschaftin N.-Österreich, 142. Grafenstein [Ausst], Burg b. Kratzau, 32. Gran, Stadt i in Ungarn: 231. Erzbischofe : 190; Paul Vérday 238. Dom- capitel in — 231. Gratzen (Gracz), Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 43, 71, 96, 142, 143, 153, 194. Herrschaft — 122, 128, 150, 154, 156, 196, 204, 214, 216, 237, 250, Burggrafen zu —: Leopold v. Kraselau, s. Kraselau; Ulrich v. Wurzen, s. Wurzen; Johann v. Mich- nitz, s. Michnitz; Ulrich Pauser v. Michnitz, s. Michnitz. Hauptleute zu —: Johann Burian 200; Ulrich Pau- ser v. Michnitz, s. Michnitz; Adam Kotz v. Dobrsch, s. Dobrsch. Johann, Pfleger u. Schreiber zu —, 189. Bal- thasar (Balczer), Rentschreiber zu —, 240. Schreiber zu —: 194; Georg 257, 261. Koss, Fischmeister zu —, 8. Koss.
Drahans — Gratzen. Sohn Budiwojs v. Krumau, s. Krumau; s. auch Pernstein, [Frauenberg] 30. Frauenburg Johann 128. Freistadt, Stadt in Schlesien: Heinrich, Herzog v. Glogau u. Herr v. —, s. Glogau. N Freistadt, Stadt in O. Österreich: die Bürger v. — 157. Freudenthal, Dorf b. Freistadt in O.- Osterreich, 47 Freuendorfer Gebhard 259. Freyburg, s. Friedberg. Friaul (Forum Julii) 31. Friedberg (Frimburg, Freyburg), Markt b. Hohenfurt, 66, 178, 187. Friedberg, Städtchen in Schlesien, 254. Friedland, Burg u. Stadt im gleichna- migen ang P 32, 254. Potho (Putha) v. — 47, Friedrichschlag, Dort“ b. Gratzen, 42, Frimburg, s. Friedberg. Froissart (Frosardus) 64. Froschauer (Fruschauer) Johann, Mini- steriale der Rosenberger, 244, 246; Kammerschreiber zu Krumau, 249; Bergwerkschreiber, 256. Fruschauer, s. Froschauer. Fuchs Peter, s. Lischka. [Furka], s. Furt. Furt [Furka]: Ulrich v. — 37, 38. G. Gaissrukhen, s. Kozí Hřbet [Galihot], s. Kalhoh. Galleiner Schloss, s. Sokoltschi. Gars (Gors) Ortschaft b. Horn in N.- Österreich, 41. Gensstain, s. Jenstein. Gerbert (Geberd) 42. Gilowitzer Teich b. Wittingau 188. [Girowicze]. s. Giwowitz. Girschitschko, s. Irsiglern. Gistebnicz, s. Jistebnitz. Gitschin, s. Jicin, Gitschinsky, s. Jicinsky. Gitter, s. Jiter. Giwowitz [Girowicze], Feste b. Schwei- | pitz: Benesch Albert v. — u. auf Chwalkow, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Glattau, s. Klattau. Glatz (Glocz), Stadt u. Grafschaft: 32, 139, 173. Hynek Berka, Herr auf —, s. Berka. Königliche Castellane in — : Bohusch 24; Witek I. v. Prčitz, s. Préitz. Nikolaus v. —, Prior des Con- ventes des Johanniterordens in Prag, s. Prag. 211 Glogau (Gross — Glogau), Stadt u. Für- stenthum in Schlesien: Heinrich X., Herzog v. — u. Herr v. Freistadt, 126. Anna, seine Tochter, Hausfrau Jo- hanns II. v. Rosenberg, 126, 150, 151, 154, 171. Gmünd (Gmind, Gemündt), Stadt u. Gut b. Schrems in N. = Österreich, 40. Goldbach (Zlatá stoka), Canal b. Wit- tingau, 192, 193. Goldene Bulle K. Karls IV. 112. Goldenkron (Heilige Dornenkron, Gul- denkron, Spinea Corona, Sancta Co rona), Cistercienserstift b. Krumau: 39, 40, 93, 128, 150, 214. Abte v. — Rüdiger (Rugierus) 93; Leonhard 146; Georg Steinhäufel 187, 221, 238; Bla- sius 238, 239, 242, 246; Jakob Peitler 259, 268. Weingärten des Stiftes in Österreich 263. Görlitz (Gerlicz), Stadt in der Lausitz: 65. Johann v. — [v. Brandenburg] 73. [Johann v. —] 75. Gors, s. Gars. Gothen: Alarich, Kónig der —, 20. To- tila, Kónig der —, 20, 21. Gottfried, Priester des Dominicaneror- dens, 42. Gottschau (Kotzau, Kocow), Dorf u. Feste b. Plan: Johann v. — 146. Gräbern, s. Oudolí. Gracz, s. Gratzen. [Graczen], s. Graz. Grafeneck, Burg in N.-Osterreich; Ul- rich v. — 156. Wolf v. — , Ulrichs Sohn, 156, 171. Hedwig v. Rosenberg, Wolfs Hausfrau, s. Rosenberg. Grafenschlag, Ortschaftin N.-Österreich, 142. Grafenstein [Ausst], Burg b. Kratzau, 32. Gran, Stadt i in Ungarn: 231. Erzbischofe : 190; Paul Vérday 238. Dom- capitel in — 231. Gratzen (Gracz), Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 43, 71, 96, 142, 143, 153, 194. Herrschaft — 122, 128, 150, 154, 156, 196, 204, 214, 216, 237, 250, Burggrafen zu —: Leopold v. Kraselau, s. Kraselau; Ulrich v. Wurzen, s. Wurzen; Johann v. Mich- nitz, s. Michnitz; Ulrich Pauser v. Michnitz, s. Michnitz. Hauptleute zu —: Johann Burian 200; Ulrich Pau- ser v. Michnitz, s. Michnitz; Adam Kotz v. Dobrsch, s. Dobrsch. Johann, Pfleger u. Schreiber zu —, 189. Bal- thasar (Balczer), Rentschreiber zu —, 240. Schreiber zu —: 194; Georg 257, 261. Koss, Fischmeister zu —, 8. Koss.
Strana 272
212 [Gratzen, Burg_u. Stadt,] 21. Graz [Graczen], Hauptstadt in Steier- mark: 38, 43. Minoritenkloster in — 42. Grillo, Woks I. v. Rosenberg Käm- merer, 42, Gross-Bor, s. Bor. Gross-Tisy, Teich b. Lomnitz, 166. Gross-Wardein, Stadt in Ungarn: Jo- hann Filipetz, Bischof v. —, [v. Bres- lau], 185, 186. Grumet, s. Wotawa. Griinberg, Burg b. Nepomuk: 133, 134, 259. Albrecht u. Adam v. Sternberg, Herren zu —, s. Sternberg. Gübatsch 231. Guldencron, s. Goldenkron. Gins, Stadt in Ungarn, 232. Gunstat, s. Kunstadt. Günterreith (Gunterssreit), Dorf b. Has- lach in O. Österreich, 42, Gutenbrunn (Guttenbrun), Dorf b. Gra- tzen, 42, Gutenstein (Guttnstain), Burg b. We- seritz: Herren v. --: 217, 229; Bu- rian, bóhmischer Kammermeister, 155, 163; Margareta, seine Tochter, Haus- frau Woks II. v. Rosenberg, 163, 200, 209; Christoph 187, 188; Hein- rich 219; Albrecht, Herr auf Rains- berg, 219, 228, 234, 261; Wolf 228, 234; Christoph 262. H. Habit (Habrschi), Feste u. Dorf b. Bud- weis: Johann Raubik v. Hlawatetz, gésessen auf —, s. Hlawatetz. Habsburg: Graf Rudolf v. —, auch deutscher Kónig, s. Deutschland. Had Pfibik, s. Pabénitz. Haidendorf: Berthold v. — 37, 38. Haidt, s. Unter-Haid. Hainbach (Wultawicze), ein Zufluss d. Moldau b. Rosenberg, 185. Hairaffel, s. Heuraffel. Hajek (Hagko, Hagek, Haiko) 23, 26, 27, 31, 32, 46, 48, 123. Halicz: Rostislaw [Hostislaw] v. —, Ban in d. Maéwa, [Kónig v. Bulgarien], 34, 35. Kunegunde [Elisabeth], seine Tochter, Gemahlin K. Přemysl Otto- kars II. v. Böhmen, nachher Gemahlin Zawischs v. Falkenstein, 33—35. Gri- fina, Rostislaws zweite Tochter, Ge- mahlin des polnischen Königs Lus- cus, 35. Hals, Burg und Ortschaft b. Passau: Grafen v. —: Leopold 66; Elisabeth, Leopolds Tochter, Hausfrau Johanns Register. I. v. Rosenberg, 66, deren Grabschrift 66; Johann v. Leuchtenberg, s. Leuch- tenberg; Anna v. Leuchtenberg, s. Leuchtenberg. [Hanibalis: Jordanus de —] 53. Harchhaim, s. Hartheim. Hardeck, Burg und Städtchen in N- Österreich: Grafen v. —: Michael, auch Graf v. Retz, 122; Agnes v. Schaumberg, seine Hausfrau,s. Schaum- berg; Heinrich Prueschenk, Freiherr v. Stettenberg, 164, 172, 173, 176; Elisabeth v. Rosenberg, seine Haus- frau, s. Rosenberg; Johann, deren Sohn, 173, 215; Ulrich, auch Graf v. Machland, deren zveiter Sohn, 164, 172, 173, 176, 177; Julius, deren drit- ter Sohn, 173. Harrach (Hora), Dorf b. Kaplitz: Buzek v. — u. v. Ruben 47. Peter Harracher (Harachers) Burggraf zu Wittinghau- sen, 86. Hartheim (Harchhaim), Burg b. Efer- ding in O.-Osterreich: Heinrich und Konrad, Gebrüder v. , 37, 88. Hartmaniez, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. | Hartmanitz, Städtchen im Böhmerwalde : Johann Tluk aus —, Hauptmann in Prachatitz, 202, 207, 222, 242, Haschkowsky (Schalaun), [Haschlowsky], Meierhof b. Lomnitz, 128, 129, [Haschlowsky], s. Haschkowsky. Hasen, s. Hasenburg. Hasenburg (Hassnburg), Burg b. Leit- meritz: Herren v. —, (Hasen): 134, 144, 148; Johann, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 133, 137, 148; Ulrich, auch Herr v. Kost, 133, 137, 148. Haseninsel in Ungarn 35. Haslach, Markt und Herrschaft in O.- Osterreich, 215, 257. Haslacher Land- gericht 257. Hassenstein, Burg b. Kaaden: Herren v. —, s. Lobkowitz. Hassnburg, s. Hasenburg. Hauska (Huska), Burg u. Herrschaft b. Dauba: Hynek v. — 47, 48. Hiusles (Hradek), Feste und Dorf bei Schweinitz: Wilhelm von Petrowitz, Burggraf zu —, s. Petrowitz. Heidenreichstein (Kameik), Ortschaft b. Litschau in N.-Osterreich 159. Helfenburg, Burg b. Wodńan: 67, 164. Herrschaft — 128, 150, 164, 172, 191, 196, 215, 216. Burggrafen zu — : Ja- roslaw 67; Adalbert v. Kraselau, s. Kraselau; Adam v. Drahonitz, s. Dra- honitz; Ladislaus Zelizko v. Taurow, s. Taurow; Benesch Dubsky v. Tie-
212 [Gratzen, Burg_u. Stadt,] 21. Graz [Graczen], Hauptstadt in Steier- mark: 38, 43. Minoritenkloster in — 42. Grillo, Woks I. v. Rosenberg Käm- merer, 42, Gross-Bor, s. Bor. Gross-Tisy, Teich b. Lomnitz, 166. Gross-Wardein, Stadt in Ungarn: Jo- hann Filipetz, Bischof v. —, [v. Bres- lau], 185, 186. Grumet, s. Wotawa. Griinberg, Burg b. Nepomuk: 133, 134, 259. Albrecht u. Adam v. Sternberg, Herren zu —, s. Sternberg. Gübatsch 231. Guldencron, s. Goldenkron. Gins, Stadt in Ungarn, 232. Gunstat, s. Kunstadt. Günterreith (Gunterssreit), Dorf b. Has- lach in O. Österreich, 42, Gutenbrunn (Guttenbrun), Dorf b. Gra- tzen, 42, Gutenstein (Guttnstain), Burg b. We- seritz: Herren v. --: 217, 229; Bu- rian, bóhmischer Kammermeister, 155, 163; Margareta, seine Tochter, Haus- frau Woks II. v. Rosenberg, 163, 200, 209; Christoph 187, 188; Hein- rich 219; Albrecht, Herr auf Rains- berg, 219, 228, 234, 261; Wolf 228, 234; Christoph 262. H. Habit (Habrschi), Feste u. Dorf b. Bud- weis: Johann Raubik v. Hlawatetz, gésessen auf —, s. Hlawatetz. Habsburg: Graf Rudolf v. —, auch deutscher Kónig, s. Deutschland. Had Pfibik, s. Pabénitz. Haidendorf: Berthold v. — 37, 38. Haidt, s. Unter-Haid. Hainbach (Wultawicze), ein Zufluss d. Moldau b. Rosenberg, 185. Hairaffel, s. Heuraffel. Hajek (Hagko, Hagek, Haiko) 23, 26, 27, 31, 32, 46, 48, 123. Halicz: Rostislaw [Hostislaw] v. —, Ban in d. Maéwa, [Kónig v. Bulgarien], 34, 35. Kunegunde [Elisabeth], seine Tochter, Gemahlin K. Přemysl Otto- kars II. v. Böhmen, nachher Gemahlin Zawischs v. Falkenstein, 33—35. Gri- fina, Rostislaws zweite Tochter, Ge- mahlin des polnischen Königs Lus- cus, 35. Hals, Burg und Ortschaft b. Passau: Grafen v. —: Leopold 66; Elisabeth, Leopolds Tochter, Hausfrau Johanns Register. I. v. Rosenberg, 66, deren Grabschrift 66; Johann v. Leuchtenberg, s. Leuch- tenberg; Anna v. Leuchtenberg, s. Leuchtenberg. [Hanibalis: Jordanus de —] 53. Harchhaim, s. Hartheim. Hardeck, Burg und Städtchen in N- Österreich: Grafen v. —: Michael, auch Graf v. Retz, 122; Agnes v. Schaumberg, seine Hausfrau,s. Schaum- berg; Heinrich Prueschenk, Freiherr v. Stettenberg, 164, 172, 173, 176; Elisabeth v. Rosenberg, seine Haus- frau, s. Rosenberg; Johann, deren Sohn, 173, 215; Ulrich, auch Graf v. Machland, deren zveiter Sohn, 164, 172, 173, 176, 177; Julius, deren drit- ter Sohn, 173. Harrach (Hora), Dorf b. Kaplitz: Buzek v. — u. v. Ruben 47. Peter Harracher (Harachers) Burggraf zu Wittinghau- sen, 86. Hartheim (Harchhaim), Burg b. Efer- ding in O.-Osterreich: Heinrich und Konrad, Gebrüder v. , 37, 88. Hartmaniez, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. | Hartmanitz, Städtchen im Böhmerwalde : Johann Tluk aus —, Hauptmann in Prachatitz, 202, 207, 222, 242, Haschkowsky (Schalaun), [Haschlowsky], Meierhof b. Lomnitz, 128, 129, [Haschlowsky], s. Haschkowsky. Hasen, s. Hasenburg. Hasenburg (Hassnburg), Burg b. Leit- meritz: Herren v. —, (Hasen): 134, 144, 148; Johann, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 133, 137, 148; Ulrich, auch Herr v. Kost, 133, 137, 148. Haseninsel in Ungarn 35. Haslach, Markt und Herrschaft in O.- Osterreich, 215, 257. Haslacher Land- gericht 257. Hassenstein, Burg b. Kaaden: Herren v. —, s. Lobkowitz. Hassnburg, s. Hasenburg. Hauska (Huska), Burg u. Herrschaft b. Dauba: Hynek v. — 47, 48. Hiusles (Hradek), Feste und Dorf bei Schweinitz: Wilhelm von Petrowitz, Burggraf zu —, s. Petrowitz. Heidenreichstein (Kameik), Ortschaft b. Litschau in N.-Osterreich 159. Helfenburg, Burg b. Wodńan: 67, 164. Herrschaft — 128, 150, 164, 172, 191, 196, 215, 216. Burggrafen zu — : Ja- roslaw 67; Adalbert v. Kraselau, s. Kraselau; Adam v. Drahonitz, s. Dra- honitz; Ladislaus Zelizko v. Taurow, s. Taurow; Benesch Dubsky v. Tie-
Strana 273
Gratzen — Hradischtko. bomyslitz s. Třebomyslitz; Heinrich v. Mladějowitz, s. Mladějowitz; Hy- nek Kestřansky v. Kestřan, s. Kest- řan; Wenzel Chřepitzky v. Modlisch- kowitz, s. Modlischkowitz. Schreiber zu —: Martin aus Barau. s. Darau; Wite 289. Wenzel Albin, (Bilek) v. —, Kanzler der Rosenberger, 257. Helfenburg, Burg b. Auscha, 137. Helfenstein: Wilhelm v. Pernstein, Herr zu —, 8. Pernstein. | Helmonsód, Dorf in O.-Osterreich, 172. Hermann, ein Edelmann, 21. Hermannschlag (Kufí) Dorf b. Gratzen: Hermann v. —, Burggraf zu Zrubek, 85. Heroltitz: Cejchan (Zeichan) v. — 101, 102. Herschlag, Feste, u. Dorf b. Hohenfurt: 157. Herren v. —, s. Zinnspan. Hessen, Landgrafschaft in Deutschland: 250. Landgrafen v. —: Wilhelm II. 250; Wilhelm III. 260. Heuraffel (Hairaffel), Eremitage b. Ho- henfurt: 179, 187, 207, 222, 257. Bar- tholomäus, Senior in —, 178. Johann, Frior in —, 257. Einsiedler in —: Caspar 178; Johann v. Doubrawa 207, Kirche in — 222. Hinterholzer (Hinderholezer) Wolfgang 124. Hispanien, s. Spanien. Hlawatetz, Feste u. Dorf b. Netolitz: Johann Roubik v. —, gesessen in Habří, 100. Wilhelm Kozak v. —, gesessen in Rimau, 100. Ulrich Rou- bik v. —, Burggraf auf Maidstein, 141. Heinrich Roubik v. 156, 157. Ctibor Roubik v. — 236. Johann Rou- bik v. — 236. Hlawatsch, s. Hlawatetz. Hlinowy, Wald u. Flur b. Obédénitz, 59. Hoch-Chlumetz (Chlumetz), Dorf u. Feste b. Seléan: Herren v. —, s. Lobkowitz. Hochstein: Nikolaus v. —, (Hohenstai- ner) Sacretár und Kanzler der Ro- senberger 202, 221, 230, 233, 240, 244. Ambrosius Holzsparer von —, des Nikolaus Bruder, Bergwerksver- walter zu Krumau, hernach Haupt- mann der Ellischauer Silberbergwerke, 221, 230, 233, 242. Hodonitz [Hodowicz], Feste u. Dorf b. Kaplitz: Johann v. —, Burggraf zu Luttau, 86. [Hodowicz], s. Hodonitz. Hohenburg: Ulrich v. — 41. Hoheneck, Herrschaft in Osterreich, 90. Hohenfeld : Herr v. — 257. Hohenfurt (Altovadum), Cistercienser- stift im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Rosenberg'sche Chronik. 273 30, 31, 36, 38, 39, 42, 43, 47, 57, 62, 63, 67, 71, 73, 85, 103, 119, 125, 150, 153, 164, 166, 171, 179—182, 209, 215, 224, 249, 256, 263. Abte v. -: Bartholomäus 47; Al- bert 44; Thomas 180; Christophorus Knoll 187, 188, 191, 221, 230, 238, 949; Paul Klótzer 238, 239, 246, 256. Johann Wolkl, Prior zu —, 249. Convent zu — 180, 181, 256. Stiftskirchę zu — 85, 163. Spital in — 57, 58, 62. Markt — 249. [Stift —] 46. Hohenfurter Wolfgang, Ministeriale der Rosenberger, 204. . Hohenstein, Burg in Sachsen: Hynek v. —, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 73. Holeschitz (Holleschiez), Ortschaft bei Górkau: Maresch v. — 101, 102. Holitz, Stadtchen b. Pardubitz: Herren von —, (Holitzky), s. Sternberg. Holitzk$ v. Sternberg, s. Sternberg. Holkau, Feste u. Dorf b. Krumau: Mat- thias v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 143. Holub Bartholomäus (Bartoss), Beamter zu Choustnik, 252, Johann u. Alex- ander, seine Sóhne, 252. Holý Prokop, s. Orphaniten. Holzsparer Ambrosius, s. Hochstein. Hora, s. Harrach. HoraZdiowitz, Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke : 45, 200, 226. Bawor III. v. Strakonitz, Herr auf —, 8. Strakonitz. Hofitz (Horschicz): Nikolaus v. — 101, 102. Höritz, Markt b. Krumau: Pfarrkirche in .. 163. Horki, s. Hurka. Horusitzer Teich b. Weseli 188, 192. Hostislaw 41, 42. Hrachowiny, Wilder b. Kamenitz a. d. Linde, 255. Hradek, Feste a. d. Sazawa: Wilhelm Kostka v. Postupitz u. auf —, s. Po- stupitz. Hradek: Johann Pardus v. — 101, 102. Andreas v. — 101, 102. Hradek: Leonhard Markward v. —, Hauptmann zu Wittingau, 155, 159. Hradek, s. Hàusles. Hradischt: Johann Koza v. —, Secretär u. Kammerschreiber der Rosenberger, 956, 260. Wenzel Koza v. — Kam- mermeister der Rosenberger, 256. Hradischtě, s. Hradischtko, u. Tabor. [Hradischtě] 33. Hradischtko (Hradischtě, Tabor), Burg 18
Gratzen — Hradischtko. bomyslitz s. Třebomyslitz; Heinrich v. Mladějowitz, s. Mladějowitz; Hy- nek Kestřansky v. Kestřan, s. Kest- řan; Wenzel Chřepitzky v. Modlisch- kowitz, s. Modlischkowitz. Schreiber zu —: Martin aus Barau. s. Darau; Wite 289. Wenzel Albin, (Bilek) v. —, Kanzler der Rosenberger, 257. Helfenburg, Burg b. Auscha, 137. Helfenstein: Wilhelm v. Pernstein, Herr zu —, 8. Pernstein. | Helmonsód, Dorf in O.-Osterreich, 172. Hermann, ein Edelmann, 21. Hermannschlag (Kufí) Dorf b. Gratzen: Hermann v. —, Burggraf zu Zrubek, 85. Heroltitz: Cejchan (Zeichan) v. — 101, 102. Herschlag, Feste, u. Dorf b. Hohenfurt: 157. Herren v. —, s. Zinnspan. Hessen, Landgrafschaft in Deutschland: 250. Landgrafen v. —: Wilhelm II. 250; Wilhelm III. 260. Heuraffel (Hairaffel), Eremitage b. Ho- henfurt: 179, 187, 207, 222, 257. Bar- tholomäus, Senior in —, 178. Johann, Frior in —, 257. Einsiedler in —: Caspar 178; Johann v. Doubrawa 207, Kirche in — 222. Hinterholzer (Hinderholezer) Wolfgang 124. Hispanien, s. Spanien. Hlawatetz, Feste u. Dorf b. Netolitz: Johann Roubik v. —, gesessen in Habří, 100. Wilhelm Kozak v. —, gesessen in Rimau, 100. Ulrich Rou- bik v. —, Burggraf auf Maidstein, 141. Heinrich Roubik v. 156, 157. Ctibor Roubik v. — 236. Johann Rou- bik v. — 236. Hlawatsch, s. Hlawatetz. Hlinowy, Wald u. Flur b. Obédénitz, 59. Hoch-Chlumetz (Chlumetz), Dorf u. Feste b. Seléan: Herren v. —, s. Lobkowitz. Hochstein: Nikolaus v. —, (Hohenstai- ner) Sacretár und Kanzler der Ro- senberger 202, 221, 230, 233, 240, 244. Ambrosius Holzsparer von —, des Nikolaus Bruder, Bergwerksver- walter zu Krumau, hernach Haupt- mann der Ellischauer Silberbergwerke, 221, 230, 233, 242. Hodonitz [Hodowicz], Feste u. Dorf b. Kaplitz: Johann v. —, Burggraf zu Luttau, 86. [Hodowicz], s. Hodonitz. Hohenburg: Ulrich v. — 41. Hoheneck, Herrschaft in Osterreich, 90. Hohenfeld : Herr v. — 257. Hohenfurt (Altovadum), Cistercienser- stift im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Rosenberg'sche Chronik. 273 30, 31, 36, 38, 39, 42, 43, 47, 57, 62, 63, 67, 71, 73, 85, 103, 119, 125, 150, 153, 164, 166, 171, 179—182, 209, 215, 224, 249, 256, 263. Abte v. -: Bartholomäus 47; Al- bert 44; Thomas 180; Christophorus Knoll 187, 188, 191, 221, 230, 238, 949; Paul Klótzer 238, 239, 246, 256. Johann Wolkl, Prior zu —, 249. Convent zu — 180, 181, 256. Stiftskirchę zu — 85, 163. Spital in — 57, 58, 62. Markt — 249. [Stift —] 46. Hohenfurter Wolfgang, Ministeriale der Rosenberger, 204. . Hohenstein, Burg in Sachsen: Hynek v. —, Oberstlandrichter v. Bóhmen, 73. Holeschitz (Holleschiez), Ortschaft bei Górkau: Maresch v. — 101, 102. Holitz, Stadtchen b. Pardubitz: Herren von —, (Holitzky), s. Sternberg. Holitzk$ v. Sternberg, s. Sternberg. Holkau, Feste u. Dorf b. Krumau: Mat- thias v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 143. Holub Bartholomäus (Bartoss), Beamter zu Choustnik, 252, Johann u. Alex- ander, seine Sóhne, 252. Holý Prokop, s. Orphaniten. Holzsparer Ambrosius, s. Hochstein. Hora, s. Harrach. HoraZdiowitz, Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke : 45, 200, 226. Bawor III. v. Strakonitz, Herr auf —, 8. Strakonitz. Hofitz (Horschicz): Nikolaus v. — 101, 102. Höritz, Markt b. Krumau: Pfarrkirche in .. 163. Horki, s. Hurka. Horusitzer Teich b. Weseli 188, 192. Hostislaw 41, 42. Hrachowiny, Wilder b. Kamenitz a. d. Linde, 255. Hradek, Feste a. d. Sazawa: Wilhelm Kostka v. Postupitz u. auf —, s. Po- stupitz. Hradek: Johann Pardus v. — 101, 102. Andreas v. — 101, 102. Hradek: Leonhard Markward v. —, Hauptmann zu Wittingau, 155, 159. Hradek, s. Hàusles. Hradischt: Johann Koza v. —, Secretär u. Kammerschreiber der Rosenberger, 956, 260. Wenzel Koza v. — Kam- mermeister der Rosenberger, 256. Hradischtě, s. Hradischtko, u. Tabor. [Hradischtě] 33. Hradischtko (Hradischtě, Tabor), Burg 18
Strana 274
274 u. Stadt a. d. Lużnitz, 22, 33, 68, 91, 95. S. auch Tabor. Hradischtko, Burg u. Ortschaft b. Chlu- metz a. d. Cidlina: Jarosch v. Lieben, Burggraf zu —, s. Lieben. Hřeben, Feste u. Dorf b. Krumau: Rit- ter von —, (Hrschebenarsch): 257, 258, 260; Leopold Hřebenař (Hrsche- benarsch) v. — u. auf Komaritz 285, 236. Hrobsky Georg, s. Sedletz. Hroch, ein Taborit, 106. ' Hroznéjowitz (Hrosinegowiez): Simon v. — 101, 102. Hruschowsky Heinrich v. Olschan, s. Olschan. Humeln (Humno), Dorf bei Budweis, 164, 166. Human: Johann Schuba v. —, Pfleger zu Wittinghausen, 183. Humno, s. Humeln. Hurka (na Horkim), Dorf b. Budweis: Swatomir v. Teindles, gesessen in —, s. Teindles. Hus, Burg b. Prachatitz: Nikolaus v. —, 86, 91, 92. Huschnie, s. HuZná. Husinetz, Markt u. Gut b. Prachatitz, 214, 225. Husiten 17, 33, 77, 93, 103, 148, 159. Huska s. Hauska. Huzná (Huschnie) Feste b. Budweis: Peter Stupensky v. —, Hauptmann zu Rosenberg, 155. Iglau (Iglaw), Stadt in Mähren: 120, 131, 184, 208. Kloster in —, 208. Iglauer Wiese [Znamer Wiese] 259. Iglaw, s. Iglau. Ilburg: Wilhelm v. — u. 219. Innsbruck, Hauptstadt v. Tirol, 252. Inowraclaw (Jung-Breslau, Junge Wla- dislauia), Stadt in Preussisch-Polen, 83. Irsiglern (Girschitschko), Dörfchen bei Rosenberg, 164. Italien (Welischlandt) 23, 56, 127, 168, 210, 211. (Italien, Welischlandt] 20, 21, 51, 52. . auf Ronow J. Jagello Wladislaw, s. Polen. Jagsen, s. Jazygen. Jankau, Feste u. Ortschaft b. Wotitz: Herr Jankowsky 255. Register. Janowitz, Burg u. Städtchen b. Klattau: 198 —200. Herren v. —: 86, 87; Piibik, Burggraf zu Cedowitz, 86; Ratzek 87: Johann, Landeshauptmann u. Oberst- burggraf v. Böhmen, 164, 165. Jarosch [Jerusch], Gevatter Woks I. v. Rosenberg, 41. Jaroschin Katharina, s. Drahonitz. Jazygen (Jagsen), 83. Jenstein (Gensstain), Feste u. Ortschaft b. Prag: Wenzel v. — u. v. Skalka, 137. [Jerusch], s. Jarosch. Jičin (Gitschin), Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 30. [Jičin] 30. Jičinsky (Gitschinsky), 134. Jinin, Dorf b. Strakonitz. 246. Jistebnitz (Gistebnicz), Markt b. Tabor: Kapelle bei — 62. . Jiter (Gitter): Wenzel Spulif v. —, Hauptmann zu Sobéslau, 214, 219, 223, 933, 936, 955, 957. Johanniterorden 226. Juden 28, 29, 176. Rothe Juden 248, Jung-Breslau, s. Inowraclaw. Jung-Bunzlau (Junges Punczl), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 254, 208. Herren v. —: Konrad v. Kraig, s. Kraig. Junge Wladislauia, s. Inowraclaw. K. Kaaden (Khadn), Stadt u. Burg im gleich- namigen Gerichtsbezirke : 32, 241. Com- mende des Johanniterordens in —, 241. Peter, Commendator des Johan- niterordens in —, 241. Кара v. Rybüan, s. Rybiian. Kalenitz (Calenicz), Feste u. Dorf bei HoraZdiowitz: Hynek v. — 101, 102. Wanék v. — 907. Kalhoh [Galihot] 42. Kalkreut (Khalchreit): Johann v. —, (Khalchreiter) Ministeriale der Ro- senberger, 254, 256. Kalsching, Städtchen im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 178, 191. Kaltenbrunn, Dorf bei Hohenfurt, 179, 180. Kameik, s. Heidenreichstein. Kamenitz (Camenicz): Markward v. —, Rosenberg’scher Ministeriale, 143. Kamenitz a. d. Linde, Burg u. Städt- chen b. Pilgram: 220. Tobias v. Be- chin u. v. —, s. Bechin. Peter v. —, Kameniczky), 76. Johann v. Leskowitz u. auf —, s. Leskowitz.
274 u. Stadt a. d. Lużnitz, 22, 33, 68, 91, 95. S. auch Tabor. Hradischtko, Burg u. Ortschaft b. Chlu- metz a. d. Cidlina: Jarosch v. Lieben, Burggraf zu —, s. Lieben. Hřeben, Feste u. Dorf b. Krumau: Rit- ter von —, (Hrschebenarsch): 257, 258, 260; Leopold Hřebenař (Hrsche- benarsch) v. — u. auf Komaritz 285, 236. Hrobsky Georg, s. Sedletz. Hroch, ein Taborit, 106. ' Hroznéjowitz (Hrosinegowiez): Simon v. — 101, 102. Hruschowsky Heinrich v. Olschan, s. Olschan. Humeln (Humno), Dorf bei Budweis, 164, 166. Human: Johann Schuba v. —, Pfleger zu Wittinghausen, 183. Humno, s. Humeln. Hurka (na Horkim), Dorf b. Budweis: Swatomir v. Teindles, gesessen in —, s. Teindles. Hus, Burg b. Prachatitz: Nikolaus v. —, 86, 91, 92. Huschnie, s. HuZná. Husinetz, Markt u. Gut b. Prachatitz, 214, 225. Husiten 17, 33, 77, 93, 103, 148, 159. Huska s. Hauska. Huzná (Huschnie) Feste b. Budweis: Peter Stupensky v. —, Hauptmann zu Rosenberg, 155. Iglau (Iglaw), Stadt in Mähren: 120, 131, 184, 208. Kloster in —, 208. Iglauer Wiese [Znamer Wiese] 259. Iglaw, s. Iglau. Ilburg: Wilhelm v. — u. 219. Innsbruck, Hauptstadt v. Tirol, 252. Inowraclaw (Jung-Breslau, Junge Wla- dislauia), Stadt in Preussisch-Polen, 83. Irsiglern (Girschitschko), Dörfchen bei Rosenberg, 164. Italien (Welischlandt) 23, 56, 127, 168, 210, 211. (Italien, Welischlandt] 20, 21, 51, 52. . auf Ronow J. Jagello Wladislaw, s. Polen. Jagsen, s. Jazygen. Jankau, Feste u. Ortschaft b. Wotitz: Herr Jankowsky 255. Register. Janowitz, Burg u. Städtchen b. Klattau: 198 —200. Herren v. —: 86, 87; Piibik, Burggraf zu Cedowitz, 86; Ratzek 87: Johann, Landeshauptmann u. Oberst- burggraf v. Böhmen, 164, 165. Jarosch [Jerusch], Gevatter Woks I. v. Rosenberg, 41. Jaroschin Katharina, s. Drahonitz. Jazygen (Jagsen), 83. Jenstein (Gensstain), Feste u. Ortschaft b. Prag: Wenzel v. — u. v. Skalka, 137. [Jerusch], s. Jarosch. Jičin (Gitschin), Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 30. [Jičin] 30. Jičinsky (Gitschinsky), 134. Jinin, Dorf b. Strakonitz. 246. Jistebnitz (Gistebnicz), Markt b. Tabor: Kapelle bei — 62. . Jiter (Gitter): Wenzel Spulif v. —, Hauptmann zu Sobéslau, 214, 219, 223, 933, 936, 955, 957. Johanniterorden 226. Juden 28, 29, 176. Rothe Juden 248, Jung-Breslau, s. Inowraclaw. Jung-Bunzlau (Junges Punczl), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 254, 208. Herren v. —: Konrad v. Kraig, s. Kraig. Junge Wladislauia, s. Inowraclaw. K. Kaaden (Khadn), Stadt u. Burg im gleich- namigen Gerichtsbezirke : 32, 241. Com- mende des Johanniterordens in —, 241. Peter, Commendator des Johan- niterordens in —, 241. Кара v. Rybüan, s. Rybiian. Kalenitz (Calenicz), Feste u. Dorf bei HoraZdiowitz: Hynek v. — 101, 102. Wanék v. — 907. Kalhoh [Galihot] 42. Kalkreut (Khalchreit): Johann v. —, (Khalchreiter) Ministeriale der Ro- senberger, 254, 256. Kalsching, Städtchen im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 178, 191. Kaltenbrunn, Dorf bei Hohenfurt, 179, 180. Kameik, s. Heidenreichstein. Kamenitz (Camenicz): Markward v. —, Rosenberg’scher Ministeriale, 143. Kamenitz a. d. Linde, Burg u. Städt- chen b. Pilgram: 220. Tobias v. Be- chin u. v. —, s. Bechin. Peter v. —, Kameniczky), 76. Johann v. Leskowitz u. auf —, s. Leskowitz.
Strana 275
Hradischtko — Kozák. Kaplitz, Stádtchen im gleichnamigen Ge: richtsbezirke, 184. Kaplitzer Johann, Pfarrer in Militschin, dann Säcretär der Rosenberger, 182, 183. ' Karlstein (Carlstain), Burg u. Ortschaft bei Beraun: 109. Benesch v. Weit- mühl, Burggraf zu —, s. Weitmühl. Kärnten (Coritanien): 31, 88. Kriegs- volk aus —, [Khürner], 232. [Wok I. v. Rosenberg, Landeshauptmann v. —], s. Rosenberg. | Kartaj (Kartag) Andreas 101, 102. Karuial, s. Carvajal. Kaschau (Khaschau), Stadt in Ungarn, 232. 5 Kawka Herald, s. Rican. Kerschbaum (Khirschbaum), Dorf bei Freistadt in O.-Osterreich, 41. Kestfan (Kestrschan), Feste u. Dorf h. Pisek: 208. Otibor Ernst v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 191. Hynek Kestiansky v. —, Burggraf zu Helfen- burg, 236, 9289. Johann Zinnspan, Hauptmann zu —, s. Zinnspan. Khadn, s. Kaaden. Khalchreit, s. Kalkreut. Khirschbaum, s. Kerschbaum. Khisauer Anton, s. Meggau. [Khuncz], s. Kunóitz. Khunnen, s. Kumanen. [Khürner], s. Kärnten. Kinoss, s. Kynast. Kladrau (Kladrub), Benedictinerstift b. Mies, 91. Kladrubetz (Kladruben): Heinrich Sadlo v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Klaffer, Wald in O.-Osterreich. 163. Klaritz Gregor, Kammerschreiber und Mitregent in Rosenberg'schen Dien- sten, 155. , Klattau (Glattau), Stadt im gleichna- migen Gerichtsbezirke, 199, 200. Klenau (Klenowy), Burg u. Ortschaft b. Klattau: Piibik v. —, 96, 100, 102, 108, 109. Klenowy, s. Klenau. Klingenberg (Klingenburg, Zvikov), Burg bei Pisek: 45, 199. Herrschaft — 128. Hirzo [Hirsch] v. — 39, 40; sein Grabstein 40. Bawor (Babor) IIT. v. Strakonitz, Herr zu Horazdiowitz u. zu Klingenberg, s. Strakonitz. Klingenburg, s. Klingenberg. Klosterwald b. Hohenfurt 30. Knobloch, Ministeriale der Rosenberger, 244. Kocow, s. Gottschau. 275 Kojata (Kogiato) Kümmerer Woks L v. Rosenberg, 41, 42. Koldinus, s. Zampach. Kolobrat, s. Kolowrat. Kolowrat (Kolobrat), l'este u. Dorf bei Říčan: Hanusch v. — v. v. Zebrak 109. Friedrich Buschtéhradsky v. — 121. Heinrich v. — 121. Albrecht Liebsteinsky v. —, kónigl. bóhmischer Hofmeister, 175, 176. Heinrich AI- brecht v. — u. auf Krakowetz 225. Albrecht v. —, Ministeriale der Ro- senberger, 249. Komaritz (Komarschicz), Feste u. Dorf b. Schweinitz: Leopold v. Hieben u. auf — , s. Hieben. Ctibor Drachowsky v. Drachow u. auf —, s. Drachow. Komorn, Stadt in Ungarn, 23t. Konopischt, Burg b. Beneschau: 140, 958. Herren v. —, s. Sternberg. Kopinetz Jakob, s. Neusattel. Kopitetz, s. Skopytetz. Korensky (Korschensky) Wenzel und Georg, s. Tereschau. Koribut (Coribut) Siegmund, Grossfiwst v. Lithauen, s. Lithauen. Koronow [Korumnau, Krniensko], Stadt sammt Gebiet in Polen, 81, 82. [Korumnau], s. Koronow. Kossau (Kosow), Dorf b. Krumau: N. vy. —, (Kosowczer) 76. Koss, Fischmeister zu Gratzen, 191. Kost, Burg b. Sobotka: Nikolaus Zajíc v. — 109. Ulrich v. Hasenburg u. v. —, s. Hasenburg. | Kostelecz, Ortschaft bei Plumenau in Mähren, 57. | Kosteletz 32. Kosteletz 262. ; Kostka Wilhelm v. Postupitz, s. Postu- pitz. Kostka Albrecht 138. Kotejřín, s. Chotiřina. Kotwitz Caspar, s. Prinzeneck. Kotwitzer, Ministeriale der Rosenber- ger, 193. Kotz. s. Dobrsch. Kotzau, s. Gottschau. ; Kotzlétow, Teich b. Lomnitz, 165, :166. Koupi (Kupi) Feste u. Dorf bei Biez- nitz: Benesch v. Myslin u. auf —, s. Myslin. Kourimer Kreis 104. Kout (Kutha), Dorf u. Feste b. Jung. "Woschitz: Swatomir v. —, Ministe riale der Rosenberger, 143. Kowanitz: Wladyka v. —, (Kowaniczky) 235, 236. Koza Johann u. Koza Wenzel, s. Hra- discht. : Kozák Wilhelm, s. Hlawatetz. 18*
Hradischtko — Kozák. Kaplitz, Stádtchen im gleichnamigen Ge: richtsbezirke, 184. Kaplitzer Johann, Pfarrer in Militschin, dann Säcretär der Rosenberger, 182, 183. ' Karlstein (Carlstain), Burg u. Ortschaft bei Beraun: 109. Benesch v. Weit- mühl, Burggraf zu —, s. Weitmühl. Kärnten (Coritanien): 31, 88. Kriegs- volk aus —, [Khürner], 232. [Wok I. v. Rosenberg, Landeshauptmann v. —], s. Rosenberg. | Kartaj (Kartag) Andreas 101, 102. Karuial, s. Carvajal. Kaschau (Khaschau), Stadt in Ungarn, 232. 5 Kawka Herald, s. Rican. Kerschbaum (Khirschbaum), Dorf bei Freistadt in O.-Osterreich, 41. Kestfan (Kestrschan), Feste u. Dorf h. Pisek: 208. Otibor Ernst v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 191. Hynek Kestiansky v. —, Burggraf zu Helfen- burg, 236, 9289. Johann Zinnspan, Hauptmann zu —, s. Zinnspan. Khadn, s. Kaaden. Khalchreit, s. Kalkreut. Khirschbaum, s. Kerschbaum. Khisauer Anton, s. Meggau. [Khuncz], s. Kunóitz. Khunnen, s. Kumanen. [Khürner], s. Kärnten. Kinoss, s. Kynast. Kladrau (Kladrub), Benedictinerstift b. Mies, 91. Kladrubetz (Kladruben): Heinrich Sadlo v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Klaffer, Wald in O.-Osterreich. 163. Klaritz Gregor, Kammerschreiber und Mitregent in Rosenberg'schen Dien- sten, 155. , Klattau (Glattau), Stadt im gleichna- migen Gerichtsbezirke, 199, 200. Klenau (Klenowy), Burg u. Ortschaft b. Klattau: Piibik v. —, 96, 100, 102, 108, 109. Klenowy, s. Klenau. Klingenberg (Klingenburg, Zvikov), Burg bei Pisek: 45, 199. Herrschaft — 128. Hirzo [Hirsch] v. — 39, 40; sein Grabstein 40. Bawor (Babor) IIT. v. Strakonitz, Herr zu Horazdiowitz u. zu Klingenberg, s. Strakonitz. Klingenburg, s. Klingenberg. Klosterwald b. Hohenfurt 30. Knobloch, Ministeriale der Rosenberger, 244. Kocow, s. Gottschau. 275 Kojata (Kogiato) Kümmerer Woks L v. Rosenberg, 41, 42. Koldinus, s. Zampach. Kolobrat, s. Kolowrat. Kolowrat (Kolobrat), l'este u. Dorf bei Říčan: Hanusch v. — v. v. Zebrak 109. Friedrich Buschtéhradsky v. — 121. Heinrich v. — 121. Albrecht Liebsteinsky v. —, kónigl. bóhmischer Hofmeister, 175, 176. Heinrich AI- brecht v. — u. auf Krakowetz 225. Albrecht v. —, Ministeriale der Ro- senberger, 249. Komaritz (Komarschicz), Feste u. Dorf b. Schweinitz: Leopold v. Hieben u. auf — , s. Hieben. Ctibor Drachowsky v. Drachow u. auf —, s. Drachow. Komorn, Stadt in Ungarn, 23t. Konopischt, Burg b. Beneschau: 140, 958. Herren v. —, s. Sternberg. Kopinetz Jakob, s. Neusattel. Kopitetz, s. Skopytetz. Korensky (Korschensky) Wenzel und Georg, s. Tereschau. Koribut (Coribut) Siegmund, Grossfiwst v. Lithauen, s. Lithauen. Koronow [Korumnau, Krniensko], Stadt sammt Gebiet in Polen, 81, 82. [Korumnau], s. Koronow. Kossau (Kosow), Dorf b. Krumau: N. vy. —, (Kosowczer) 76. Koss, Fischmeister zu Gratzen, 191. Kost, Burg b. Sobotka: Nikolaus Zajíc v. — 109. Ulrich v. Hasenburg u. v. —, s. Hasenburg. | Kostelecz, Ortschaft bei Plumenau in Mähren, 57. | Kosteletz 32. Kosteletz 262. ; Kostka Wilhelm v. Postupitz, s. Postu- pitz. Kostka Albrecht 138. Kotejřín, s. Chotiřina. Kotwitz Caspar, s. Prinzeneck. Kotwitzer, Ministeriale der Rosenber- ger, 193. Kotz. s. Dobrsch. Kotzau, s. Gottschau. ; Kotzlétow, Teich b. Lomnitz, 165, :166. Koupi (Kupi) Feste u. Dorf bei Biez- nitz: Benesch v. Myslin u. auf —, s. Myslin. Kourimer Kreis 104. Kout (Kutha), Dorf u. Feste b. Jung. "Woschitz: Swatomir v. —, Ministe riale der Rosenberger, 143. Kowanitz: Wladyka v. —, (Kowaniczky) 235, 236. Koza Johann u. Koza Wenzel, s. Hra- discht. : Kozák Wilhelm, s. Hlawatetz. 18*
Strana 276
276 Kozí Hřbet (Gaissrukhen), Burg b. Sel- čan: Peter v. — 101, 102. Haschek v. — 101, 102. Kragirsch, s. Kraig. Kraig (Kragko), Burg in Kärnten: Her- ren v. —, (Kragirsche): 105; Leopold Kraiger (Kragirsch) von Landstein, Hauptmann in Budweis, 91; [Leo- pold Kragirsch] 92 ; Konrad Kragirsch, Herr zu Neu-Bistritz und zu Jung- bunzlau, 186; Wolf d. Altere, Herr auf Landstein und Neu-Bistritz und Oberstburggraf v. Bóhmen, 237, 251, 253, 258, 262; Kragirsch 255; Elisa- beth (Else) v. — u. auf Perutz, Haus- frau Georgs v. Lobkowitz, 260, 261. Krain (Carniolis): 31. Kriegsvolk aus — 289. Krakau, Stadt in Polen, 124. Krakowetz: Heinrich Leffel v. Lažan u. —, s. Leffel. Heinrich Albrecht v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Krása Johann, s. Skopytetz. Kraselau (Kraselow), Feste u. Dorf b. Wolin: Adalbert v. —, Burggraf zu Helfenburg, 85. Johann v. —, Burg- graf zu Choustnik, 85. Leopold v. —, Burggraf zu Gratzen, 85. Wenzel v. — u. auf Strahl 246. Krasikow, s. Schwanberg. Krassicz, Ortschaft bei Plumenau in Máhren, 57. Krawaf: Herren v. —: 56; Heinrich, Herr zu Plumenau, 56, 57; Benesch (Benedict) Herr zu Plumenau, 56, 57; Peter, Herr zu Plumenan, 73; Elisabeth, Peters Tochter, Hausfrau Heinrichs III. v. Rosenberg, 73, 84; Heinrich, Herr zu Plumenau, 84, 86, 87; Georg, Herr zu Strassnitz, 124, 173; Elisabeth, Georgs Tochter, Haus- - frau Bertholds v. Lipa und hernach eine solche Peters IV. v. Rosenberg, 178, 174, 179, 180, 186. [Herren v. 56 Krchleb, Feste u. Dorf b. Caslau: Ni- kolaus v. — 101, 102. Křeč (Krschetsch), Dorf b. Patzau, 105, 106 ' Krems (Chrembs), Feste und Dorf bei Krumau: Johann Smil v. —, [Burg- graf zu Rosenberg], 100, 102. Krems (Crembs), Stadt in N.-Osterreich: 160. Landtag in —- 156. Kiepenitz, Dorf b. Selóan, 162, 196. Kfreschitz (Krscheschiez), Dorf b. Wo- titz: Smil v. — u. auf Potitsch 100, 102. Kiiwsudow (Krschiffsudow) Burg und Ortschaft b. Unter-Kralowitz: Benesch v. — 101, 102. Register. Kriz (Krschisch), Baumeister, 84. [Krniensko], s. Koronow. Kroatien: Kónige v. —, s. Deutschland, Ungarn, Bóhmen. Kromeschin Jakob, s. Bfezowitz. Kronfeld (Cronffeldt), Ortschaft in Un. garn, 232. Krschepiczky, s. Chfepitzky. Krumau (Cromau, Cromaw, Crumlow, Curua Insula), Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 22, 57— 60, 62, 63, 66, 67, 75, 77, 85—88, 96, 97, 100, 102—104, 114—118, 122, 196, 128—130, 141—144, 147, 150, 152, 153, 156, 157, 159, 163, 169, 171, 178, 182, 186, 189, 193, 194, 196, 198, 200, 201, 205—209, 913—215, 217, 220, 221, 223, 228, 234, 235, 937, 239—243, 245, 246, 248, 253, 254, 256, 258, 260, 262. [Krumau, Burg u. Stadt] 23, 24s. Latron. Stadttheil v. —, 183. Neustadt, Stadttheil v. —, 183. Herrschaft — 150, 154, 178, 196, 216, 217, 237, 250. Herren v. —: 23, 24, 29; [Witek I], s. Préitz; [Heinrich, Witeks I. Sohn], s. Próitz u. Neuhaus; Budiwoj [Cé¢, Cenék], Sohn Zawischs v. Ne- chanitz, 29 —32, 40, 42; Witek, Sohn Zawischs v. Nechanitz, 29—31; .Wi. teks Wappen 30; Sibilla, Witeks Haus- frau, 31; Zawisch v. Falkenstein u. v. Ledenitz, Sohn Budiwojs, s. Fal- kenstein; Witek, Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Wok, Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Budiwoj [Cenék], Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Henslin, Sohn Budiwojs, 30; Heinrich, Sohn Witeks u. d. Si- bill, 31, 46; Wok, Sohn Witeks u. d. Sibilla, 31, 46; s. auch die Herren v. Rosenberg. Burggrafen v. —: Andreas v. Za- smuk, s. Zasmuk; Buzek v. Ruben, s. Ruben; Johann v. Petrowitz, s. Pe- trowitz; Konrad v. Petrowitz, s. Pe- trowitz; Ladislaus Zelízko v. Taurow, s. Taurow; Georg v. Teindles, s. Tein- dles; Peter v Teindles, s. Teindles; Buschek Zaborsky v. Brloh s. Brloh; Heinrich Sudek v. Langendorf, s. Lian- gendorf. Pfibik Had v. Pabénitz, Regent zu —, 8. Pabénitz. Hauptleute zu —: Siegmund Wa- letzky v. Mürau, s. Mürau; Heinrich Hruschowsky von Olschan, s. Olschan ; Peter Daudlebsky von Teindles, s. Teindles.
276 Kozí Hřbet (Gaissrukhen), Burg b. Sel- čan: Peter v. — 101, 102. Haschek v. — 101, 102. Kragirsch, s. Kraig. Kraig (Kragko), Burg in Kärnten: Her- ren v. —, (Kragirsche): 105; Leopold Kraiger (Kragirsch) von Landstein, Hauptmann in Budweis, 91; [Leo- pold Kragirsch] 92 ; Konrad Kragirsch, Herr zu Neu-Bistritz und zu Jung- bunzlau, 186; Wolf d. Altere, Herr auf Landstein und Neu-Bistritz und Oberstburggraf v. Bóhmen, 237, 251, 253, 258, 262; Kragirsch 255; Elisa- beth (Else) v. — u. auf Perutz, Haus- frau Georgs v. Lobkowitz, 260, 261. Krain (Carniolis): 31. Kriegsvolk aus — 289. Krakau, Stadt in Polen, 124. Krakowetz: Heinrich Leffel v. Lažan u. —, s. Leffel. Heinrich Albrecht v. Kolowrat u. auf —, s. Kolowrat. Krása Johann, s. Skopytetz. Kraselau (Kraselow), Feste u. Dorf b. Wolin: Adalbert v. —, Burggraf zu Helfenburg, 85. Johann v. —, Burg- graf zu Choustnik, 85. Leopold v. —, Burggraf zu Gratzen, 85. Wenzel v. — u. auf Strahl 246. Krasikow, s. Schwanberg. Krassicz, Ortschaft bei Plumenau in Máhren, 57. Krawaf: Herren v. —: 56; Heinrich, Herr zu Plumenau, 56, 57; Benesch (Benedict) Herr zu Plumenau, 56, 57; Peter, Herr zu Plumenan, 73; Elisabeth, Peters Tochter, Hausfrau Heinrichs III. v. Rosenberg, 73, 84; Heinrich, Herr zu Plumenau, 84, 86, 87; Georg, Herr zu Strassnitz, 124, 173; Elisabeth, Georgs Tochter, Haus- - frau Bertholds v. Lipa und hernach eine solche Peters IV. v. Rosenberg, 178, 174, 179, 180, 186. [Herren v. 56 Krchleb, Feste u. Dorf b. Caslau: Ni- kolaus v. — 101, 102. Křeč (Krschetsch), Dorf b. Patzau, 105, 106 ' Krems (Chrembs), Feste und Dorf bei Krumau: Johann Smil v. —, [Burg- graf zu Rosenberg], 100, 102. Krems (Crembs), Stadt in N.-Osterreich: 160. Landtag in —- 156. Kiepenitz, Dorf b. Selóan, 162, 196. Kfreschitz (Krscheschiez), Dorf b. Wo- titz: Smil v. — u. auf Potitsch 100, 102. Kiiwsudow (Krschiffsudow) Burg und Ortschaft b. Unter-Kralowitz: Benesch v. — 101, 102. Register. Kriz (Krschisch), Baumeister, 84. [Krniensko], s. Koronow. Kroatien: Kónige v. —, s. Deutschland, Ungarn, Bóhmen. Kromeschin Jakob, s. Bfezowitz. Kronfeld (Cronffeldt), Ortschaft in Un. garn, 232. Krschepiczky, s. Chfepitzky. Krumau (Cromau, Cromaw, Crumlow, Curua Insula), Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 22, 57— 60, 62, 63, 66, 67, 75, 77, 85—88, 96, 97, 100, 102—104, 114—118, 122, 196, 128—130, 141—144, 147, 150, 152, 153, 156, 157, 159, 163, 169, 171, 178, 182, 186, 189, 193, 194, 196, 198, 200, 201, 205—209, 913—215, 217, 220, 221, 223, 228, 234, 235, 937, 239—243, 245, 246, 248, 253, 254, 256, 258, 260, 262. [Krumau, Burg u. Stadt] 23, 24s. Latron. Stadttheil v. —, 183. Neustadt, Stadttheil v. —, 183. Herrschaft — 150, 154, 178, 196, 216, 217, 237, 250. Herren v. —: 23, 24, 29; [Witek I], s. Préitz; [Heinrich, Witeks I. Sohn], s. Próitz u. Neuhaus; Budiwoj [Cé¢, Cenék], Sohn Zawischs v. Ne- chanitz, 29 —32, 40, 42; Witek, Sohn Zawischs v. Nechanitz, 29—31; .Wi. teks Wappen 30; Sibilla, Witeks Haus- frau, 31; Zawisch v. Falkenstein u. v. Ledenitz, Sohn Budiwojs, s. Fal- kenstein; Witek, Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Wok, Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Budiwoj [Cenék], Sohn Budiwojs, 30, 33, 36; Henslin, Sohn Budiwojs, 30; Heinrich, Sohn Witeks u. d. Si- bill, 31, 46; Wok, Sohn Witeks u. d. Sibilla, 31, 46; s. auch die Herren v. Rosenberg. Burggrafen v. —: Andreas v. Za- smuk, s. Zasmuk; Buzek v. Ruben, s. Ruben; Johann v. Petrowitz, s. Pe- trowitz; Konrad v. Petrowitz, s. Pe- trowitz; Ladislaus Zelízko v. Taurow, s. Taurow; Georg v. Teindles, s. Tein- dles; Peter v Teindles, s. Teindles; Buschek Zaborsky v. Brloh s. Brloh; Heinrich Sudek v. Langendorf, s. Lian- gendorf. Pfibik Had v. Pabénitz, Regent zu —, 8. Pabénitz. Hauptleute zu —: Siegmund Wa- letzky v. Mürau, s. Mürau; Heinrich Hruschowsky von Olschan, s. Olschan ; Peter Daudlebsky von Teindles, s. Teindles.
Strana 277
Kozi Hibet — Langendorf. 211 Ulrich Pauser v. Michnitz, Pfleger zu —, s. Michnitz. Kammer. Rent. u. Herrschafts- Schreiber zu —: Johann Froschauer, 8. Froschauer; Wanék (Wainko) 256; Johann Fisch, s. Fisch. Valentin Rychlik, Schaffer zu —, siehe Rychlik. Tuma (Thomas), Fischmeister zu —, 202, 244. Bergwerke bei —: St. Adalbert- Zeche 201; Stingelhammer Zeche 202; St. Laurenz-Zeche 202; Schwazer-Ze- che 202; St. Christoph-Zeche 258; Zeche zum goldenen Adler 258. Amtleute der Krumauer Bergwerke : Ambrosius aus Wittingau [v. Hoch- stein], s. Wittingau; Peter Sudek v. Langendorf, s. Langendorf; Ambro- sius Holzsparer v. Hochstein, s. Hoch: stein. Bergknappen in — 201. Schmelzhütte bei — 202. Sebald Mattighofer, Silberbrenner u. Probierer zu —, s. Mattighofer. Birgersleute aus —: 156; Alexan- der 167, 168; Margareta, eine Ma- trone, 223; Priester Wenzel, Decan des Prager Domcapitels u. Admini: strator des Prager Erzbisthums, 119. Pfarre in — 177. Pfarrkirche in — 62, 67, 84, 178, 182. Haus der Kapläne in — 177. St, Wenzels Kappelle in — 62. Burgkapelle in — 62. Pfarrer v. —: 61, 151, 159; Hosti- slaw v. Bilsko, auch Kanzler der Ro- senberger u. Decan des Teindleser Kirchendistrictes, 83—85; Nikolaus, auch Bechiner Archidiacon u. Decan des Teindleser Kirchendistrictes, 118; [Wenzel] 118; Wenzel Picetinus, s. Picetinus; Martin, auch Bechiner Erz- dechant, 230, 238; Paul v. Polna, s. Polna. Johann, Prediger in —, 223. Kapline in — 177. Clarissinnenkloster in — 58, 67, 70, 130, 171, 201. Abtissinnen dieses Klosters: Eli- sabeth 202; Katharina v. Eulenberg ([v. Rosenberg] 237. Minoritenkloster in — 58, 70. Mónche dieses Klosters: 89; Au gustinus 258. Schule in — 202. Herrschaftsspital in — 58, 59. Birgerspital in —: 59—61, 202. Priester Hieronymus aus Krumau, Kapellan dieses Spitals, 61. Sterbewetter in — 133, 200, 201. Kuenring, Burg in N.-Osterreich : Hein- rich V. v. —, [Heinrich v. Zieringen] 37. Hedwig v. Schaumberg, seine Haus- frau, s. Schaumberg. Kugelwaid (Khugelweith), Dorf b. Kal- sching: Paulanerkloster zum hl. An- dreas in — 242—244, Corrector Bern- hard und Convent daselbst 242, 243. Meierhof in — 2585, Mühle bei — 255. Brauhaus bei — 255. Kuhberg, Wald b. Wodian, 147. Kumanen (Khunnen) 83. Kunasch Wenzel, Georg u. Bohuslaw, s. Machowitz. Kunéitz [Khuncz]: Jarosch v. —, Mi: nisteriale der Rosenberger, 247. Künische Bauern, s. Taus. Kunstadt (Gunstadt), Burg u. Stadtchen in Mähren: Georg v. — u. v. Podě- brad 109, 120, 121. S. auch Böhmen. Kupi, s. Koupí. Kuří, s. Hermannschlag. [Kuss Johann], s. Rus. Kutha, s. Kout. Kuthen [Rutten] Martin 27. Kuttau (Chudiegowiez), Dorf b. Kaplitz, 164. Kuttenberg, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 97, 106, 118, 176. Be- nesch v. Weitmühl, Minzmeister in —, s. Weitmühl. Kwasejowitz: Ctibor v. —, Ministeriale der Rosenberger; 143. Kwitkow-Hof, Favoritenhof. Kynast (Kinoss), Burg in Schlesien, 254. L. Lamberg: Nikolaus v. — u. auf Reitz 100, 102. [Lamberg], s. Lówenberg. Landstein, Burg bei Neu-Bistritz: 22. [Landstein] 23. Herren v. —: 23, 24, 29; Witek (Witko) 29; Wilhelm 47 —49, 51; Nikolaus, Herr zu Strahl, 108; s. auch Kraig. Landtafel, s. Bóhmen. Langen, 8. Langendorf. Langendorf (Langen), Feste u. Dorf b. Hohenfurt: Ritter v. —: Adam Sudek, Hauptmann zu Rosenberg, 230, 257, 260; Heinrich Sudek, Ministeriale der Rosenberger, 244; Peter Sudek, Amt- mann der Krumauer Bergwerke, 256, 258; Heinrich Sudek, Burggraf zu Krumau, 256.
Kozi Hibet — Langendorf. 211 Ulrich Pauser v. Michnitz, Pfleger zu —, s. Michnitz. Kammer. Rent. u. Herrschafts- Schreiber zu —: Johann Froschauer, 8. Froschauer; Wanék (Wainko) 256; Johann Fisch, s. Fisch. Valentin Rychlik, Schaffer zu —, siehe Rychlik. Tuma (Thomas), Fischmeister zu —, 202, 244. Bergwerke bei —: St. Adalbert- Zeche 201; Stingelhammer Zeche 202; St. Laurenz-Zeche 202; Schwazer-Ze- che 202; St. Christoph-Zeche 258; Zeche zum goldenen Adler 258. Amtleute der Krumauer Bergwerke : Ambrosius aus Wittingau [v. Hoch- stein], s. Wittingau; Peter Sudek v. Langendorf, s. Langendorf; Ambro- sius Holzsparer v. Hochstein, s. Hoch: stein. Bergknappen in — 201. Schmelzhütte bei — 202. Sebald Mattighofer, Silberbrenner u. Probierer zu —, s. Mattighofer. Birgersleute aus —: 156; Alexan- der 167, 168; Margareta, eine Ma- trone, 223; Priester Wenzel, Decan des Prager Domcapitels u. Admini: strator des Prager Erzbisthums, 119. Pfarre in — 177. Pfarrkirche in — 62, 67, 84, 178, 182. Haus der Kapläne in — 177. St, Wenzels Kappelle in — 62. Burgkapelle in — 62. Pfarrer v. —: 61, 151, 159; Hosti- slaw v. Bilsko, auch Kanzler der Ro- senberger u. Decan des Teindleser Kirchendistrictes, 83—85; Nikolaus, auch Bechiner Archidiacon u. Decan des Teindleser Kirchendistrictes, 118; [Wenzel] 118; Wenzel Picetinus, s. Picetinus; Martin, auch Bechiner Erz- dechant, 230, 238; Paul v. Polna, s. Polna. Johann, Prediger in —, 223. Kapline in — 177. Clarissinnenkloster in — 58, 67, 70, 130, 171, 201. Abtissinnen dieses Klosters: Eli- sabeth 202; Katharina v. Eulenberg ([v. Rosenberg] 237. Minoritenkloster in — 58, 70. Mónche dieses Klosters: 89; Au gustinus 258. Schule in — 202. Herrschaftsspital in — 58, 59. Birgerspital in —: 59—61, 202. Priester Hieronymus aus Krumau, Kapellan dieses Spitals, 61. Sterbewetter in — 133, 200, 201. Kuenring, Burg in N.-Osterreich : Hein- rich V. v. —, [Heinrich v. Zieringen] 37. Hedwig v. Schaumberg, seine Haus- frau, s. Schaumberg. Kugelwaid (Khugelweith), Dorf b. Kal- sching: Paulanerkloster zum hl. An- dreas in — 242—244, Corrector Bern- hard und Convent daselbst 242, 243. Meierhof in — 2585, Mühle bei — 255. Brauhaus bei — 255. Kuhberg, Wald b. Wodian, 147. Kumanen (Khunnen) 83. Kunasch Wenzel, Georg u. Bohuslaw, s. Machowitz. Kunéitz [Khuncz]: Jarosch v. —, Mi: nisteriale der Rosenberger, 247. Künische Bauern, s. Taus. Kunstadt (Gunstadt), Burg u. Stadtchen in Mähren: Georg v. — u. v. Podě- brad 109, 120, 121. S. auch Böhmen. Kupi, s. Koupí. Kuří, s. Hermannschlag. [Kuss Johann], s. Rus. Kutha, s. Kout. Kuthen [Rutten] Martin 27. Kuttau (Chudiegowiez), Dorf b. Kaplitz, 164. Kuttenberg, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 97, 106, 118, 176. Be- nesch v. Weitmühl, Minzmeister in —, s. Weitmühl. Kwasejowitz: Ctibor v. —, Ministeriale der Rosenberger; 143. Kwitkow-Hof, Favoritenhof. Kynast (Kinoss), Burg in Schlesien, 254. L. Lamberg: Nikolaus v. — u. auf Reitz 100, 102. [Lamberg], s. Lówenberg. Landstein, Burg bei Neu-Bistritz: 22. [Landstein] 23. Herren v. —: 23, 24, 29; Witek (Witko) 29; Wilhelm 47 —49, 51; Nikolaus, Herr zu Strahl, 108; s. auch Kraig. Landtafel, s. Bóhmen. Langen, 8. Langendorf. Langendorf (Langen), Feste u. Dorf b. Hohenfurt: Ritter v. —: Adam Sudek, Hauptmann zu Rosenberg, 230, 257, 260; Heinrich Sudek, Ministeriale der Rosenberger, 244; Peter Sudek, Amt- mann der Krumauer Bergwerke, 256, 258; Heinrich Sudek, Burggraf zu Krumau, 256.
Strana 278
278 [Langendorf, Dluha Wes: —| 26. Lapačok, s. Rzawe. Last Melchior, Ministeriale der Rosen- berger, 220. Lauant, s. Lavant. Laun, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 32. Bürgersleute aus — 137. Launowitz (Lunowiez), [Ziuniowicz], Prá- . monstratenser-Nonnenstift bei Wla- . Schim, 95, 96, 108. Lausitz (Laussnicz): 134. Landeshaupt- leute in der —: Heinrich IV. u. Jo. hann IL v. Rosenberg, s. Rosenberg. First Karl v. Münsterberg, Vogt in der —, s. Münsterberg. Laussnicz, s. Lausitz. Lavant (Lauant): Rudolf v. Růdesheim, Bischof v. —, s. Růdesheim. Lažan, Feste u. Dorf b. Blatna: Hein- ‘rich Leffel v. —, s. Leffel. Leb, s. Roźmital, i Lechowitz, Ortschaft in Mähren : Johann v. — 173. Ledenitz, Burg u. Ortschaft b. Lischau: Zawisch v. Falkenstein u. v. —, s. Falkenstein. Matthias von Triebsch, Burggraf zu —, s. Triebsch. Leffel [Beffl] Heinrich v. Lażan u. Kra- kowetz, Herr auf Bechin, 94. Legnicz, s. Liegnitz. Leinpach, s. Lembach. Leipp, s. Lipa. Leisnig (Leissnik) Burg u. Stidchen in Sachsen: Hugo v. —, Herr auf Penig u. Pomeisel, 203. Leitemischl, s. Leitomischl. Leitmeritzer Kreis : Zusammenkunft im — 216. Leitomischl (Leitemischl),Stadtim gleich- namigen Gerichtsbezirke: Bischófe v. —: Albert v. Sternberg, s. Sternberg ; "Johann 76, 77, 79. . Lembach (Leinpach), Markt in O.- Oster- reich, 41, Lemberg, s. Lówenberg. Leopold (Liepaldt), ein Edelmann, 98. Leschtno (Leschna), Burg b. Beneschau, :140, 169, 184, 709, 254, S. auch Stern- berg. Leskowetz: Albrecht v. —, Unterküm- merer u, Landeshauptmann v. Bóh- inen, 168. Leskowitz: Johann v. — u. auf Kame- nitz 220, 223. Leskowiczer 255. Lettowitz, Burg u. Stüdtchen b. Bosko- witz in Màhren: Hermunn v. — 41. Leuchtenberg (Liechtenberg), Burg bei ;Nabburg in d. O.-Pfalz: Landgrafen v. —: Johann, auch Graf v. Hals, 70, Kenngott v. Register. 11; Metze v. Rosenberg, dessen Haus- frau, s. Rosenberg; Sigast (Sixt), de- ren Sobn, 71; Anna, auch Gráfm v. Hals, Verlobte Peters III. v. Rosen- berg, 88. | Lew, s. Rožmital. Lhota: Nikolaus Drkole v. -, Burg- graf zu Poděhus, 85. Lhota: Johann Borné v. — u. auf Mi- kowitz, Ministeriale der Rosenberger, 230. Lhota Wilasowa, s. Unter-Lhota. Lhota Zemliékowa, s. Ober-Lhota. [Libtsch], s. Lieben. Lichtenau, Feste u. Dorf b. Haslach in O.-Osterreich, 257. Lichtenburg (Liechtenberg), Burg bei Caslau: Hynek (Hinko) v. —, Herr auf Vottau, 132, 183. Stephan v. — 139. S. auch Tréka. Lichtenfeld: Ulrich u. Peter v. —, Mi- nisterialen der Rosenberger, 143. Lieben [Libtsch], Feste u. Dorf b. Prag: ' Jarosch v. —, Burggraf zu Hradischt. ko, 85 Liebsteinky Albrecht, s. Kolowrat. Liechtenberg, s. Leuchtenberg u. Lich- tenburg. Liechtenstein: Johann v. — 129. Perchta v. Rosenberg, dessen Hausfrau, siehe Rosenberg. Familiengruft der Liech tensteiner im Schottenkloster zu Wien 129. Liegnitz (Legnicz), Herzogthum in Schle- sien: Boleslaw [Bohuslaus] Herzog v. — AT, 48. Liepaldt, s. Leopold. _ Linz, Hauptstadt v. O.-Osterreich: 129, 141, 148, 192, 203, 236, 239, 248, 249, 259. Sebastian Thomansdorfer aus —, 8. Thomansdorfer. Ruprecht Püe- - lacher, Münzmeister in —, s. Püela- cher. Landgericht in — 38. Lipa (Bóhmisch-Leipa, Leipp, Lippen Lipp, Leippe) Stadt und Burg im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Her- ren v. —: [Zdislaw Lipsky] 26; Hein- rich 47, 48; Hynek, Sohn Heinrichs, 47, 48; Agnes v. Blankenkeim, Hy- neks Hausfran, s. Blankenheim; Ce- nék, Sohn Heinrichs, 47, 48; [Ceñék] 62, 63; [Berthold] 62, 63; Heinrich 70; Anna v. Rosenberg, dessen Haus frau, s. Rosenberg; Heinrich, Land- marschall v. Bóhmen, 124; Burian 135; s. auch Trčka; Zdislaw Berka v. Dauba u. auf —, s. Dauba; Berthold 173; Elisabeth von Krawar, dessen Hausfrau, s. Krawaï; [Herr v. —] 57. Lipan, Dorf b. Bóhmisch-Brod. 105.
278 [Langendorf, Dluha Wes: —| 26. Lapačok, s. Rzawe. Last Melchior, Ministeriale der Rosen- berger, 220. Lauant, s. Lavant. Laun, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 32. Bürgersleute aus — 137. Launowitz (Lunowiez), [Ziuniowicz], Prá- . monstratenser-Nonnenstift bei Wla- . Schim, 95, 96, 108. Lausitz (Laussnicz): 134. Landeshaupt- leute in der —: Heinrich IV. u. Jo. hann IL v. Rosenberg, s. Rosenberg. First Karl v. Münsterberg, Vogt in der —, s. Münsterberg. Laussnicz, s. Lausitz. Lavant (Lauant): Rudolf v. Růdesheim, Bischof v. —, s. Růdesheim. Lažan, Feste u. Dorf b. Blatna: Hein- ‘rich Leffel v. —, s. Leffel. Leb, s. Roźmital, i Lechowitz, Ortschaft in Mähren : Johann v. — 173. Ledenitz, Burg u. Ortschaft b. Lischau: Zawisch v. Falkenstein u. v. —, s. Falkenstein. Matthias von Triebsch, Burggraf zu —, s. Triebsch. Leffel [Beffl] Heinrich v. Lażan u. Kra- kowetz, Herr auf Bechin, 94. Legnicz, s. Liegnitz. Leinpach, s. Lembach. Leipp, s. Lipa. Leisnig (Leissnik) Burg u. Stidchen in Sachsen: Hugo v. —, Herr auf Penig u. Pomeisel, 203. Leitemischl, s. Leitomischl. Leitmeritzer Kreis : Zusammenkunft im — 216. Leitomischl (Leitemischl),Stadtim gleich- namigen Gerichtsbezirke: Bischófe v. —: Albert v. Sternberg, s. Sternberg ; "Johann 76, 77, 79. . Lembach (Leinpach), Markt in O.- Oster- reich, 41, Lemberg, s. Lówenberg. Leopold (Liepaldt), ein Edelmann, 98. Leschtno (Leschna), Burg b. Beneschau, :140, 169, 184, 709, 254, S. auch Stern- berg. Leskowetz: Albrecht v. —, Unterküm- merer u, Landeshauptmann v. Bóh- inen, 168. Leskowitz: Johann v. — u. auf Kame- nitz 220, 223. Leskowiczer 255. Lettowitz, Burg u. Stüdtchen b. Bosko- witz in Màhren: Hermunn v. — 41. Leuchtenberg (Liechtenberg), Burg bei ;Nabburg in d. O.-Pfalz: Landgrafen v. —: Johann, auch Graf v. Hals, 70, Kenngott v. Register. 11; Metze v. Rosenberg, dessen Haus- frau, s. Rosenberg; Sigast (Sixt), de- ren Sobn, 71; Anna, auch Gráfm v. Hals, Verlobte Peters III. v. Rosen- berg, 88. | Lew, s. Rožmital. Lhota: Nikolaus Drkole v. -, Burg- graf zu Poděhus, 85. Lhota: Johann Borné v. — u. auf Mi- kowitz, Ministeriale der Rosenberger, 230. Lhota Wilasowa, s. Unter-Lhota. Lhota Zemliékowa, s. Ober-Lhota. [Libtsch], s. Lieben. Lichtenau, Feste u. Dorf b. Haslach in O.-Osterreich, 257. Lichtenburg (Liechtenberg), Burg bei Caslau: Hynek (Hinko) v. —, Herr auf Vottau, 132, 183. Stephan v. — 139. S. auch Tréka. Lichtenfeld: Ulrich u. Peter v. —, Mi- nisterialen der Rosenberger, 143. Lieben [Libtsch], Feste u. Dorf b. Prag: ' Jarosch v. —, Burggraf zu Hradischt. ko, 85 Liebsteinky Albrecht, s. Kolowrat. Liechtenberg, s. Leuchtenberg u. Lich- tenburg. Liechtenstein: Johann v. — 129. Perchta v. Rosenberg, dessen Hausfrau, siehe Rosenberg. Familiengruft der Liech tensteiner im Schottenkloster zu Wien 129. Liegnitz (Legnicz), Herzogthum in Schle- sien: Boleslaw [Bohuslaus] Herzog v. — AT, 48. Liepaldt, s. Leopold. _ Linz, Hauptstadt v. O.-Osterreich: 129, 141, 148, 192, 203, 236, 239, 248, 249, 259. Sebastian Thomansdorfer aus —, 8. Thomansdorfer. Ruprecht Püe- - lacher, Münzmeister in —, s. Püela- cher. Landgericht in — 38. Lipa (Bóhmisch-Leipa, Leipp, Lippen Lipp, Leippe) Stadt und Burg im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Her- ren v. —: [Zdislaw Lipsky] 26; Hein- rich 47, 48; Hynek, Sohn Heinrichs, 47, 48; Agnes v. Blankenkeim, Hy- neks Hausfran, s. Blankenheim; Ce- nék, Sohn Heinrichs, 47, 48; [Ceñék] 62, 63; [Berthold] 62, 63; Heinrich 70; Anna v. Rosenberg, dessen Haus frau, s. Rosenberg; Heinrich, Land- marschall v. Bóhmen, 124; Burian 135; s. auch Trčka; Zdislaw Berka v. Dauba u. auf —, s. Dauba; Berthold 173; Elisabeth von Krawar, dessen Hausfrau, s. Krawaï; [Herr v. —] 57. Lipan, Dorf b. Bóhmisch-Brod. 105.
Strana 279
Langendorf — Malowitz. Lipno, s. Lippen. Lipoua, $. Lippen. Lipp, s. Lipa. Lippen (Lipno, Lipoua), Feste u. Dorf b. Tuschkau: Wilhelm Rous (Rauss) v. —, Ministeriale der Rosenberger, 222. Lippen, s. Lipa. Lischka (Fuchs) Peter, Burggraf zu We- leschin, 85. Lisow: Nikolaus Spanowsky v. — und auf Zeltsch, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Ulrich Spanowsky v. — u. auf Zeltsch, Bechiner Kreishaupt- mann, 225, 251. Lithauen (Littaw): Wladislaw, Kónig v. Polen u. Grossfürst v. —, s. Polen. Alexandr Witold, Grossfürst v. —, 82, 98. Siegmund Koribut, Grossfürst v. —, 98. N Litschau, Stadtchen in N.-Osterreich, 159, 172. Litschau, Dorf b. Kaplitz, 242, 243. Littaw, s. Lithauen. Lobkowitz, Dorf u. Feste b. Brandeis: 152. Herren v. — : 260 ; Johann Popel 151, 152; Anna v. Riesenberg, dessen Hausfrau, s. Riesenberg; Theobald (Diepolt), Herr zu Chlumetz, Johann Popels Sohn, 151, 152, 162; Wenzel Herr zu Chlumetz, Johann Popels Sohn, 162; Ladislaus, Herr zu Chlu- metz, Johann Popels Sohn, 162; Bo- huslaw, Herr auf Hassenstein, 174; Theobald, Herr zu Bilin, 260, 201; Georg, Herr zu Bilin, desssn Sohn, 260, 261; Elisabeth v. Kraig u. auf Perutz (Perutsch), Georgs Hausfrau, s. Kraig; Theobald, Herr auf Diwitz, Georgs Sohn, 261; Heinrich, Herr auf Perutz, Georgs Sohn, 261 ; Christoph, Sohn Theobalds, 261; Ulrich Felix, Sohn Christophs, 261; Anna v. Neu- haus, des Ulrich Felix Hausfrau, s. Neuhaus; Litwin, Sohn Theobalds, 261; Theobald, Sohn Theobalds, 261; Christoph Peter, Sohn Theobalds, 261; Johann IV., Sohn Theobalds, 261; Anna v. Biberstein, Johanns IV. Haus- frau, s. Biberstein; Bohunka v. Ro- senberg, Johanns IV. zweite Hausfrau, s. Rosenberg; Elisabeth v. Roggendorf, Johanns IV. dritte Hausfrau, s. Rog- gendorf. Lohemil 42. Lom, Dorf b. Tabor, 224. Lomnitz, Burg u. Stadt b. Wittingau: 105—107, 128, 204. Hoger [Horige- rus] v. — 44. Birgersleute v. — 212. Lomnitzer Teich 115. 279 Lonsdorf (Lonstorf) Burg in N.-Oster- reich: Ulrich v. — 37, 88. Siboto [Sibell] v. —, Ulrichs Bruder 37, 38. Loschi, s. Lozi. Löwenberg (Lemberg), [Lamberg], Burg b. Gabel: Herren v. — 27, 32. Lozi (Loschi): Ottik v. — 101, 102. Lubel, Ortschaft in Polen: Staroste v. — 109. Luczenburg, s. Luxenburg. Lukawetz: Zdenék v. — 101, 102. Lukowsky Johann, s. Trusenitz. Lunowicz, s. Launowitz. Luttau (Lutaw), Feste u. Dorf b. Wit- tingau : 186. Johann v. Hodonitz, Burg- graf zu —, s. Hodonitz. [Luxemburg, Luczenburg] 54. Lyban : Bernhard, Bischof v. —, 222. M. Machland, Grafschaft in N.-Osterreich: Grafen v. —. s. Hardeck. Machowitz, Feste b. Frauenberg: Ritter v. —: Peter (Machowsky) 76; Chwal 96, 100, 102; Kunasch, Burggraf zu Weleschin, 141; Wenzel Kunasch 236, 236; Georg Kunasch 235, 236; Bohu- slaw Kunasch 235, 236. Mačkow, Ortschaft b. Blatna: Jenik v. — 1083. mE Maéwa: Rostislaw, Ban in der —, 8. Haliez. ’ Magdeburg, Stadt in Sachsen: Albert v. Sternberg, Erzbischof v. —, s. Stern- berg. Mähren (Mahrlandt, Mahren, Morauia): 17, 21, 26, 31, 35, 108, 116, 131, 132, 134, 139, 146, 245. Markgrafen v. — : Přemysl 26; Přemysl Ottokar II., Kö- nig v. Böhmen, s. Böhmen; Jodok (Jobst) 74, 78; Prokop 75; [Prokop] 15; s. überhaupt die Kónige v. Běh- men. Mährischer Bischof 158. Land- recht in — 185. Mährisch-Budwitz (Budweis), Stadt in Mähren, 229. Mahrlandt, s. Mähren, Maichssen, 8. Meissen. Maidstein, Burg b. Krumau: 117, 118, 133, 151. Herrschaft — 128. Burggrafen zu —: Matthias Weichsel v. Wettern, s. Wettern ; Ulrich Roubik v. Hlawatetz, s. Hlawatetz. Mailand, Stadt in Italien, 233. Mainz, Stadt in Deutschland: Albrecht v. Brandenburg, Erzbischof u. Kurfürst y. —, 197. eu Malowitz, Dorf u. Feste b. Netolitz:
Langendorf — Malowitz. Lipno, s. Lippen. Lipoua, $. Lippen. Lipp, s. Lipa. Lippen (Lipno, Lipoua), Feste u. Dorf b. Tuschkau: Wilhelm Rous (Rauss) v. —, Ministeriale der Rosenberger, 222. Lippen, s. Lipa. Lischka (Fuchs) Peter, Burggraf zu We- leschin, 85. Lisow: Nikolaus Spanowsky v. — und auf Zeltsch, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Ulrich Spanowsky v. — u. auf Zeltsch, Bechiner Kreishaupt- mann, 225, 251. Lithauen (Littaw): Wladislaw, Kónig v. Polen u. Grossfürst v. —, s. Polen. Alexandr Witold, Grossfürst v. —, 82, 98. Siegmund Koribut, Grossfürst v. —, 98. N Litschau, Stadtchen in N.-Osterreich, 159, 172. Litschau, Dorf b. Kaplitz, 242, 243. Littaw, s. Lithauen. Lobkowitz, Dorf u. Feste b. Brandeis: 152. Herren v. — : 260 ; Johann Popel 151, 152; Anna v. Riesenberg, dessen Hausfrau, s. Riesenberg; Theobald (Diepolt), Herr zu Chlumetz, Johann Popels Sohn, 151, 152, 162; Wenzel Herr zu Chlumetz, Johann Popels Sohn, 162; Ladislaus, Herr zu Chlu- metz, Johann Popels Sohn, 162; Bo- huslaw, Herr auf Hassenstein, 174; Theobald, Herr zu Bilin, 260, 201; Georg, Herr zu Bilin, desssn Sohn, 260, 261; Elisabeth v. Kraig u. auf Perutz (Perutsch), Georgs Hausfrau, s. Kraig; Theobald, Herr auf Diwitz, Georgs Sohn, 261; Heinrich, Herr auf Perutz, Georgs Sohn, 261 ; Christoph, Sohn Theobalds, 261; Ulrich Felix, Sohn Christophs, 261; Anna v. Neu- haus, des Ulrich Felix Hausfrau, s. Neuhaus; Litwin, Sohn Theobalds, 261; Theobald, Sohn Theobalds, 261; Christoph Peter, Sohn Theobalds, 261; Johann IV., Sohn Theobalds, 261; Anna v. Biberstein, Johanns IV. Haus- frau, s. Biberstein; Bohunka v. Ro- senberg, Johanns IV. zweite Hausfrau, s. Rosenberg; Elisabeth v. Roggendorf, Johanns IV. dritte Hausfrau, s. Rog- gendorf. Lohemil 42. Lom, Dorf b. Tabor, 224. Lomnitz, Burg u. Stadt b. Wittingau: 105—107, 128, 204. Hoger [Horige- rus] v. — 44. Birgersleute v. — 212. Lomnitzer Teich 115. 279 Lonsdorf (Lonstorf) Burg in N.-Oster- reich: Ulrich v. — 37, 88. Siboto [Sibell] v. —, Ulrichs Bruder 37, 38. Loschi, s. Lozi. Löwenberg (Lemberg), [Lamberg], Burg b. Gabel: Herren v. — 27, 32. Lozi (Loschi): Ottik v. — 101, 102. Lubel, Ortschaft in Polen: Staroste v. — 109. Luczenburg, s. Luxenburg. Lukawetz: Zdenék v. — 101, 102. Lukowsky Johann, s. Trusenitz. Lunowicz, s. Launowitz. Luttau (Lutaw), Feste u. Dorf b. Wit- tingau : 186. Johann v. Hodonitz, Burg- graf zu —, s. Hodonitz. [Luxemburg, Luczenburg] 54. Lyban : Bernhard, Bischof v. —, 222. M. Machland, Grafschaft in N.-Osterreich: Grafen v. —. s. Hardeck. Machowitz, Feste b. Frauenberg: Ritter v. —: Peter (Machowsky) 76; Chwal 96, 100, 102; Kunasch, Burggraf zu Weleschin, 141; Wenzel Kunasch 236, 236; Georg Kunasch 235, 236; Bohu- slaw Kunasch 235, 236. Mačkow, Ortschaft b. Blatna: Jenik v. — 1083. mE Maéwa: Rostislaw, Ban in der —, 8. Haliez. ’ Magdeburg, Stadt in Sachsen: Albert v. Sternberg, Erzbischof v. —, s. Stern- berg. Mähren (Mahrlandt, Mahren, Morauia): 17, 21, 26, 31, 35, 108, 116, 131, 132, 134, 139, 146, 245. Markgrafen v. — : Přemysl 26; Přemysl Ottokar II., Kö- nig v. Böhmen, s. Böhmen; Jodok (Jobst) 74, 78; Prokop 75; [Prokop] 15; s. überhaupt die Kónige v. Běh- men. Mährischer Bischof 158. Land- recht in — 185. Mährisch-Budwitz (Budweis), Stadt in Mähren, 229. Mahrlandt, s. Mähren, Maichssen, 8. Meissen. Maidstein, Burg b. Krumau: 117, 118, 133, 151. Herrschaft — 128. Burggrafen zu —: Matthias Weichsel v. Wettern, s. Wettern ; Ulrich Roubik v. Hlawatetz, s. Hlawatetz. Mailand, Stadt in Italien, 233. Mainz, Stadt in Deutschland: Albrecht v. Brandenburg, Erzbischof u. Kurfürst y. —, 197. eu Malowitz, Dorf u. Feste b. Netolitz:
Strana 280
280 Ritter v. —: 164; Bohuslaw, kónigl. Amtmann, 164; Johann Herr zu Chej- now u. Winterberg, Ministeriale der Rosenberger, 203, 235. 236; Zdeněk [Zinko] 207; Diwisch (Dionysius), Herr zu Chejnow, 235, 236; Ulrich, Herr zu Borotin, 235, 236. Malschin (Malsin): Ratzek Chlewetz v. — 101. 102. Malsching, Dorf b. Hohenfurt, 254. Malschitz, Dorf b. Tabor, 224. Malsin, s. Malschin, Maroltinger Johann 115. Marssin, Dorf b. Plumenau in Mühren, 57. Martinitz, Feste und Dorf b. Wotitz: Hynek Bořita v. — u. auf Smečna 200. Martinuzzi Georg 254. : Maschkowitz, Burg b. Budweis: 166. Jo- hann ' v. Drahonitz, gesessen zu — 8. Drahonitz, Masowien [Neissen]: Wladislav v. Polen, Erbe v. —, s. Polen. Matausch aus Mihren 139. Mathausch, Miller auf der Gratzener Herrschaft, 205. Mattighofer (Mutighoffer) Sebald aus Nürnberg, Silberbrenner u. Probierer in Krumau, 262, . Mazanetz Wenzel, s. Ujezdetz. Mecheln (Melinae), Stadt in Belgien: Johann, Bischof v. —, 162. Meggau: Anton Khisauer v. —, steriale der Rosenberger, 257. Meichssen, s. Meissen. Meilberg (Milberg) Burg u. Herrschaft in N.-Osterreich, 225, 296, Meissen (Maichssen, Meichssen): 34, 257. Markgrafen v. - : Friedrich 121; Ludwig 138. Melinae, s. Mecheln. Melnik, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke; 152. Metelsky Wenzel, s. Feldorf. Metlicz, s. Módlitz. (Metz, Stadt in Lothringen] 70. Mezimosti, Markt b. Weseli a. d. Luż- nitz: 206. Birgersleute aus — 219. Mezné, Feste u. Dorf b. Pilgram: Ulrich v. — (Mesensky), Ministeriale der Rosenberger, 220, 930. - [Michalek] 32. Michalek, ein Orphanit, 105. Michalowiez, s. Michelsberg. Michelsberg (Michalowicz), Burg b. Jung- Bunzlau: Herren v. — (Michalczen): 56; Benesch L, auch Herr zu Wele- schin, 56; Johanna von Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg; die Waisen v. — 72. Michnitz [Michs] Feste u. Dorf bei Mini- Register. Kaplitz: Ritter v. —: Erasmus (Era- sim), Ministeriale der Rosenberger, 143; Wilhelm 173; Ulrich Pauser, Hauptmann zu Gratzen, hernach Pfle- ger zu Krumau, 203, 211, 213; Johann, Burggraf zu Gratzen, 221; Ulrich Pauser, Burggraf zu Gratzen, 222, 246. [Michs], s. Michnitz. Mikowitz, Feste u. Ortschaft b. Wel- warn: Peter v. — 145. Johann Borné v. Lhota u. auf —, s. Lhota. Milauss, s. Mühlhausen. Milberg, s. Meilberg. Miliéin (Militschin), Städtchen b. Jung- Woschitz: 184, 196, 262. Hermann v. — 64. Ulrich v. — 132. Radek (Hradek) y. — 177. Bürgersleute aus —- 222, 223, 263. Diwisch v. Thalenberg, Burg- graf zu —, s. Thalenberg. Johann Kaplitzer, Pfarrer in —, s. Kaplitzer. Milikow: Nikolaus v. —, Kanzler der Rosenberger, 220, 223, 238. Miliwsko, s. Mühlhausen. Milonowitz (Miloniowicz), Feste u. Dorf b. Strakonitz: Wenzel Wlaschka v. — 141. . Minichen, s. München. Minstrberg, s. Münsterberg. Miroschowitz, Feste u. Ortschaft b. Bilin: Siegmund v. —, Burggraf in Weitra, 142. Mirow, s. Mürau. Mirowitz, Stádtchen b. Pisek: Ulrich Radkowetz v. —. Ministeriale der Rosenberger, 216, 229, 230. Mischkowitz, Feste u. Dorf b. Sobóslau: Kunesch v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Heinrich v. —, dessen Bruder, 203. Mischlany, s. Ober-Haid. Mitrowitz, Feste u. Dorf b. Jung-Wo- schitz: Herbort v. Otradowitz u. auf —, 8. Otradowitz. Mladéjowitz, Feste u. Ortschaft b. Stra- konitz: Ritter v. —: Peter, gesessen zu BoZowitz, kónigl. Steuereinnehmer im Prachiner Kreise, 207; Heinrich, Burggraf zu Helfenburg, 222; Peter, Heinrichs Sohn, 222, Mladotitz, Dorf b. Wolin: Peter v. —, Burggraf zu Rosenberg, 85. Mnich, Feste u. Dorf b. Kamenitz a. d. Linde: Johann Smrčka v. —, Burg- graf zu Přibenitz, 85. Léwa v. — 101, 102. Smrčka v. — 255. Modlischkowitz: Wenzel Chřepicky v. —, Ministeriale der Rosenberger, her- nach Burggraf zu Helfenburg, 244, 256, 260. |
280 Ritter v. —: 164; Bohuslaw, kónigl. Amtmann, 164; Johann Herr zu Chej- now u. Winterberg, Ministeriale der Rosenberger, 203, 235. 236; Zdeněk [Zinko] 207; Diwisch (Dionysius), Herr zu Chejnow, 235, 236; Ulrich, Herr zu Borotin, 235, 236. Malschin (Malsin): Ratzek Chlewetz v. — 101. 102. Malsching, Dorf b. Hohenfurt, 254. Malschitz, Dorf b. Tabor, 224. Malsin, s. Malschin, Maroltinger Johann 115. Marssin, Dorf b. Plumenau in Mühren, 57. Martinitz, Feste und Dorf b. Wotitz: Hynek Bořita v. — u. auf Smečna 200. Martinuzzi Georg 254. : Maschkowitz, Burg b. Budweis: 166. Jo- hann ' v. Drahonitz, gesessen zu — 8. Drahonitz, Masowien [Neissen]: Wladislav v. Polen, Erbe v. —, s. Polen. Matausch aus Mihren 139. Mathausch, Miller auf der Gratzener Herrschaft, 205. Mattighofer (Mutighoffer) Sebald aus Nürnberg, Silberbrenner u. Probierer in Krumau, 262, . Mazanetz Wenzel, s. Ujezdetz. Mecheln (Melinae), Stadt in Belgien: Johann, Bischof v. —, 162. Meggau: Anton Khisauer v. —, steriale der Rosenberger, 257. Meichssen, s. Meissen. Meilberg (Milberg) Burg u. Herrschaft in N.-Osterreich, 225, 296, Meissen (Maichssen, Meichssen): 34, 257. Markgrafen v. - : Friedrich 121; Ludwig 138. Melinae, s. Mecheln. Melnik, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke; 152. Metelsky Wenzel, s. Feldorf. Metlicz, s. Módlitz. (Metz, Stadt in Lothringen] 70. Mezimosti, Markt b. Weseli a. d. Luż- nitz: 206. Birgersleute aus — 219. Mezné, Feste u. Dorf b. Pilgram: Ulrich v. — (Mesensky), Ministeriale der Rosenberger, 220, 930. - [Michalek] 32. Michalek, ein Orphanit, 105. Michalowiez, s. Michelsberg. Michelsberg (Michalowicz), Burg b. Jung- Bunzlau: Herren v. — (Michalczen): 56; Benesch L, auch Herr zu Wele- schin, 56; Johanna von Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg; die Waisen v. — 72. Michnitz [Michs] Feste u. Dorf bei Mini- Register. Kaplitz: Ritter v. —: Erasmus (Era- sim), Ministeriale der Rosenberger, 143; Wilhelm 173; Ulrich Pauser, Hauptmann zu Gratzen, hernach Pfle- ger zu Krumau, 203, 211, 213; Johann, Burggraf zu Gratzen, 221; Ulrich Pauser, Burggraf zu Gratzen, 222, 246. [Michs], s. Michnitz. Mikowitz, Feste u. Ortschaft b. Wel- warn: Peter v. — 145. Johann Borné v. Lhota u. auf —, s. Lhota. Milauss, s. Mühlhausen. Milberg, s. Meilberg. Miliéin (Militschin), Städtchen b. Jung- Woschitz: 184, 196, 262. Hermann v. — 64. Ulrich v. — 132. Radek (Hradek) y. — 177. Bürgersleute aus —- 222, 223, 263. Diwisch v. Thalenberg, Burg- graf zu —, s. Thalenberg. Johann Kaplitzer, Pfarrer in —, s. Kaplitzer. Milikow: Nikolaus v. —, Kanzler der Rosenberger, 220, 223, 238. Miliwsko, s. Mühlhausen. Milonowitz (Miloniowicz), Feste u. Dorf b. Strakonitz: Wenzel Wlaschka v. — 141. . Minichen, s. München. Minstrberg, s. Münsterberg. Miroschowitz, Feste u. Ortschaft b. Bilin: Siegmund v. —, Burggraf in Weitra, 142. Mirow, s. Mürau. Mirowitz, Stádtchen b. Pisek: Ulrich Radkowetz v. —. Ministeriale der Rosenberger, 216, 229, 230. Mischkowitz, Feste u. Dorf b. Sobóslau: Kunesch v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Heinrich v. —, dessen Bruder, 203. Mischlany, s. Ober-Haid. Mitrowitz, Feste u. Dorf b. Jung-Wo- schitz: Herbort v. Otradowitz u. auf —, 8. Otradowitz. Mladéjowitz, Feste u. Ortschaft b. Stra- konitz: Ritter v. —: Peter, gesessen zu BoZowitz, kónigl. Steuereinnehmer im Prachiner Kreise, 207; Heinrich, Burggraf zu Helfenburg, 222; Peter, Heinrichs Sohn, 222, Mladotitz, Dorf b. Wolin: Peter v. —, Burggraf zu Rosenberg, 85. Mnich, Feste u. Dorf b. Kamenitz a. d. Linde: Johann Smrčka v. —, Burg- graf zu Přibenitz, 85. Léwa v. — 101, 102. Smrčka v. — 255. Modlischkowitz: Wenzel Chřepicky v. —, Ministeriale der Rosenberger, her- nach Burggraf zu Helfenburg, 244, 256, 260. |
Strana 281
Malschin — Neuhaus. Mödlitz (Metlicz), Meierhof b. Rosen- berg, 185. Modritzer Teich bei Alt-Lam, s. Alt- Wdowetz. Modritzer Wiesen b. Alt-Lam 220. Moldau (Wultaw, Muldaw), Fluss in Böhmen, 42, 240. [Moldau, Wultaw] 22. Moldau, Fürstenthum: Waida v. der — 282. Moldautein (Tegn). Stadt u. Herrschaft im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 41. [Mons rosarum], s. Rosenberg. Morauia, s. Mähren. Mostky, s. Pernlesdorf. Mrakesch Peter u. Johann, s. Noskow. Mrakotin: Bergwerk b. — 258. Mugrau, Dorf u. Gut b. Ober-Plan, 40. Mühlbach, Ortschaft in N.-Osterreich, 125. Mühlhausen (Miliwsko, Milauss), Prá- monstratenserstift im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 95, 128, 150. Muldaw, s. Moldau. Minchen (Minichen), Hauptstadt von Baiern: 159. Herzoge v. —: 158; Johann 77: Sophia, dessen Tochter, Gemahlin K. Wenzels, 77, 78; s. auch Baiern. Münsterberg (Minsterberg), Stadt und Herzogthum in Schlesien: 138, 139. Katharina, Herzogin v. —, geborne Fürstin v. Sachsen, 186, 187. Anna, ihre Tochter, Hausfrau Heinrichs IV. v. Neuhaus, 186, 187, 261. Karl, Herzog v. —, Landeshauptmann u. Statthalter v. Bóhmen u. Landvogt in der Lausitz, 196, 208. Mürau (Mirow), Ortschaft in Mähren: Siegmund Waletzky v. —, Hauptmann zu Krumau, 173. Mużitz: Pawlik v. — 96. Myslin (Myschlin), Feste u. Dorf b. Mi- rowitz: Benesch v. — u. auf Koupi 101, 102. N. Nachod, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 131. [Naklonsko], s. Nakyel. Nakyel [Naklonsko], Polen, 81. Nalżow "(Nalschowiez), s. Ellischau. Násilí, s. Birka. Neapel, Stadt u. Kónigreich in Italien: K. Karl v. — 78. Ladislaus d. Kleine [Dislaus Batnus], dessen Sohn, 78, 79, 81. Landgebiet in ' Netolitz, 281 Nebfechowitz (Nebrschechowitz), Dorf b. Strakonitz, 246, Nechanitz, Städtchen bei Kóniggritz: Zawisch v. —, Sohn Witeks Il. v. Préitz, 29. Budiwoj u. Witek v. Kru- mau, seine Sóhne, s. Krumau. Nedrspach, Ministeriale der berger, 251. Neimargt, s. Neudorf. [Neissen], s. Masowien. Neisse, Stadt in Schlesien, 128. Nemyschel, Feste u. Dorf bei Jung- : Woschitz: Bohuslaw v. — 255. Nepomischl, s. Pomeisel. Nespecow: Brüder Bejéek v. — u. auf Cichtitz 235, 930. Nesselbach [ Wuesselbach], Dorf b. Ho- henfurt, 57, 58. Nestanitz, Dorf b. Netolitz: aus — 207. Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 156, 157, 178, 221. Sté- pánek aus — , Fischmeister in Wittin- gau, 191, 192, 204, 951. Wawra, Tischler in —, 255. Neu-Bistritz (Fisstricz), Burg u. Stádt- chen im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 186, 254. Herren v. —: Konrad u. Wolf d. A. v. Kraig, s. Kraig. Neudorf (Neimargt), Dorf b. Budweis, 42. Neudorf (Neuendorf): Alexa v. — u. auf Sedletz 100, 102. Neu-Fisstricz, s. Neu-Bistritz. Neuhaus (Nouum Castrum, Noua Domus), Burg u. Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke : 22, 24, 32, 135, 139 — 141, 143, 147, 172, 201, 206, 219, 224, 261, 262. [Neuhaus, Burg u. Stadt], 23. Herrschaft — 251. Herren v. — : 28, 24, 28, 29, 43, 194; Heinrich [v. Rosenberg] 22, 28, 29; [Boresch] 24; Witek (Witko), Hein- richs Sohn, 98, 29 ; Sezema, Heinrichs Sohn, 28, 29; Ulrich 32, 44; Ulrich IIL 70; Anna v. Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg ; Heinrich III. 69, 73, 74, 88; Ulrich, Münzmeister v. Bóhmen, 79; Johann 84, 86, 87; Meinhard, Landeshauptmann v. Bóh- men, 108—111, 120; Ulrich, dessen Sohn, 120; Heinrich IV., Oberstkim- merer v. Bóhmen, 60, 135—137, 140, 141, 145—147, 172, 183, 186, 187, 261; Anna v. Minsterberg, Heinrichs IV. Hausfrau, s. Münsterberg; Anna, Heinrichs IV. Tochter, Hausfrau des Ladislaus v. Sternberg, hernach eine solche des Heinrich VII. v. Rosenberg, Rosen- Peschitz
Malschin — Neuhaus. Mödlitz (Metlicz), Meierhof b. Rosen- berg, 185. Modritzer Teich bei Alt-Lam, s. Alt- Wdowetz. Modritzer Wiesen b. Alt-Lam 220. Moldau (Wultaw, Muldaw), Fluss in Böhmen, 42, 240. [Moldau, Wultaw] 22. Moldau, Fürstenthum: Waida v. der — 282. Moldautein (Tegn). Stadt u. Herrschaft im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 41. [Mons rosarum], s. Rosenberg. Morauia, s. Mähren. Mostky, s. Pernlesdorf. Mrakesch Peter u. Johann, s. Noskow. Mrakotin: Bergwerk b. — 258. Mugrau, Dorf u. Gut b. Ober-Plan, 40. Mühlbach, Ortschaft in N.-Osterreich, 125. Mühlhausen (Miliwsko, Milauss), Prá- monstratenserstift im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 95, 128, 150. Muldaw, s. Moldau. Minchen (Minichen), Hauptstadt von Baiern: 159. Herzoge v. —: 158; Johann 77: Sophia, dessen Tochter, Gemahlin K. Wenzels, 77, 78; s. auch Baiern. Münsterberg (Minsterberg), Stadt und Herzogthum in Schlesien: 138, 139. Katharina, Herzogin v. —, geborne Fürstin v. Sachsen, 186, 187. Anna, ihre Tochter, Hausfrau Heinrichs IV. v. Neuhaus, 186, 187, 261. Karl, Herzog v. —, Landeshauptmann u. Statthalter v. Bóhmen u. Landvogt in der Lausitz, 196, 208. Mürau (Mirow), Ortschaft in Mähren: Siegmund Waletzky v. —, Hauptmann zu Krumau, 173. Mużitz: Pawlik v. — 96. Myslin (Myschlin), Feste u. Dorf b. Mi- rowitz: Benesch v. — u. auf Koupi 101, 102. N. Nachod, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke, 131. [Naklonsko], s. Nakyel. Nakyel [Naklonsko], Polen, 81. Nalżow "(Nalschowiez), s. Ellischau. Násilí, s. Birka. Neapel, Stadt u. Kónigreich in Italien: K. Karl v. — 78. Ladislaus d. Kleine [Dislaus Batnus], dessen Sohn, 78, 79, 81. Landgebiet in ' Netolitz, 281 Nebfechowitz (Nebrschechowitz), Dorf b. Strakonitz, 246, Nechanitz, Städtchen bei Kóniggritz: Zawisch v. —, Sohn Witeks Il. v. Préitz, 29. Budiwoj u. Witek v. Kru- mau, seine Sóhne, s. Krumau. Nedrspach, Ministeriale der berger, 251. Neimargt, s. Neudorf. [Neissen], s. Masowien. Neisse, Stadt in Schlesien, 128. Nemyschel, Feste u. Dorf bei Jung- : Woschitz: Bohuslaw v. — 255. Nepomischl, s. Pomeisel. Nespecow: Brüder Bejéek v. — u. auf Cichtitz 235, 930. Nesselbach [ Wuesselbach], Dorf b. Ho- henfurt, 57, 58. Nestanitz, Dorf b. Netolitz: aus — 207. Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 156, 157, 178, 221. Sté- pánek aus — , Fischmeister in Wittin- gau, 191, 192, 204, 951. Wawra, Tischler in —, 255. Neu-Bistritz (Fisstricz), Burg u. Stádt- chen im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 186, 254. Herren v. —: Konrad u. Wolf d. A. v. Kraig, s. Kraig. Neudorf (Neimargt), Dorf b. Budweis, 42. Neudorf (Neuendorf): Alexa v. — u. auf Sedletz 100, 102. Neu-Fisstricz, s. Neu-Bistritz. Neuhaus (Nouum Castrum, Noua Domus), Burg u. Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke : 22, 24, 32, 135, 139 — 141, 143, 147, 172, 201, 206, 219, 224, 261, 262. [Neuhaus, Burg u. Stadt], 23. Herrschaft — 251. Herren v. — : 28, 24, 28, 29, 43, 194; Heinrich [v. Rosenberg] 22, 28, 29; [Boresch] 24; Witek (Witko), Hein- richs Sohn, 98, 29 ; Sezema, Heinrichs Sohn, 28, 29; Ulrich 32, 44; Ulrich IIL 70; Anna v. Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg ; Heinrich III. 69, 73, 74, 88; Ulrich, Münzmeister v. Bóhmen, 79; Johann 84, 86, 87; Meinhard, Landeshauptmann v. Bóh- men, 108—111, 120; Ulrich, dessen Sohn, 120; Heinrich IV., Oberstkim- merer v. Bóhmen, 60, 135—137, 140, 141, 145—147, 172, 183, 186, 187, 261; Anna v. Minsterberg, Heinrichs IV. Hausfrau, s. Münsterberg; Anna, Heinrichs IV. Tochter, Hausfrau des Ladislaus v. Sternberg, hernach eine solche des Heinrich VII. v. Rosenberg, Rosen- Peschitz
Strana 282
282 183, 201, 206, 214, 216, 224, 261; deren Testament 224; Adam, Heinrichs 1V. Sohn, Oberstkanzler v. Böhmen, 208, 214, 216, 218, 223, 224, 227, 228, 232, 251, 261; Anna v. RoZmital, Adams Hausfrau, s. Roźmital ; Joachim, Adams Sohn, Oberstkanzler v. Bóh- men, 224, 261, 261; Anna v. Rosen- berg, Joachims Hausfrau, s. Rosen- berg; Zacharias, Adams Sohn, Herr zu Teltsch, 224, 251 ; Elisabeth, Adams Tochter, Hausfrau des Diwisch Sla- wata, 224, 251, 262; Ursula, Adams Tochter, 224, 251; Magdalena, Adams Tochter, 224, 251; Anna, Joachims Tochter, Hausfrau des Ulrich Felix v. Lobkowitz, 261. Franciscaner- Kloster zur hl. Katha- rina der Neuhauser Vorstadt 218. Der Guardian dieses Klosters 219. Spital zum hl. Johann d. Täufer in -- 224. Neuhof b. Wittingau 193, 220. Neusattel, Dorf b. Lomnitz: Jakob Ko- pinetz v. — 203. Neu-Schónburg, Burg b. Kaaden: Oppel v. Vitzthum u. auf —, s. Vitzthum. Neu-Stranow: Johann v. Sowojowitz u. v. —, s. Sowojowitz. Neustupow, Feste u. Ortschaft b. Wotitz : Johann Unka v. — 101, 102. [Nieder-Mordtschlag], s. Unter-Markt schlag. Niergenberg, s. Nürnberg. Nikolsburg, Burg in Máhren, 129. . Nimburg, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 106.. Noanisches Ufer, s. Pordenone. Noskow: Peter Mrakesch v. — 225, 226. Johann Mrakesch v. — 226, 226. Noua Domus, s. Neuhaus. Nouum Castrum, s. Neuhaus. Nürnberg (Niergenberg), Stadt iu Deutschland: Reichs- u. Fürstentage in — 99, 100, 138, 146, 147. Sebald Mattighofer aus —, s. Mattighofer. Nussdorf: Ulrich v. —, 8. Passau. O. Obédénitz (Obdenitz), Dorf b. Seléan: 59. Kragal, Martinko u. Nikolaus, Zinsholden in —, 59. Ober-Haid (Mischlany), Markt b, Hohen- furt, 185, 252. Ober-Lhota (Lhota Zemliékova?), Dorf b. Seléan: 59. Jira, Mika u. Nusska, Zinsholden in —, 59. Ofen (Offen), Hauptstadt v. Ungarn, 113, Register. 125, 158, 165, 171, 175, 186, 189, 197, 215, 218, 231, 232, 258, 254. Ojir, Ministeriale der Rosenberger, 169. Olbramowitz, Feste u. Dorf b. Wotitz: Wenzel Dworetzky v. — 182, Barbara, dessen Hausfrau, 182. Dwofetzky v. —, Ministerialen der Rosenberger, 203. Heinrich v. — u. auf Dworetz 237. Nikodem Tscheika v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 244. Olmiitz (Vlmicz), Stadt in Mähren: 47, 144, 149, 169. Gebiet v. — 25. Bi- schófe v. — Johann 124; Protas (Thass) 133, 134. Landtag in — 186, 186. Olschan: Heinrich Hruschowsky (Hru- schoffsky) v. —, Ministeriale der Ro- senberger, hernach Hauptmann in Krumau, 203, 211, 251. Omlenitz, s. Umlowitz, Opatow (Opatowiez): Zich (Zecho, v. —, Ministeriale Zdenéks v. Sternberg, 138. Opatowitz, Dorf b. Wittingau, 193. Opatowitzer Teich b. Wittingau 188, 192, 193. Oppolz (Ticha) [Stille] Feste u. Dorf b. Kaplitz: Oger (Ogirsch), Burggraf zu —, 85. Orlik, Burg b. Mirowitz : Peter u, Johann v. Bwejschin u. auf —, s. Swejschin. Orphaniten (die Waisen): 103—106. Prokop d. Grosse (Holy), Hauptmann der —, 104, 105. Prokop d. Kleine, ein Orphanit, 105. Ort [Otrj, Burg und Ortschaft in N.- Osterreich, 123. Osenk, s. Asang. Oslow, Dorf b. Weseli, 188. Ossegg (Ossek), s. Riesenburg. Osterburg, Herrschaft in N.-Osterreich, 172. Osterreich: 28, 31, 34, 38, 75, 90, 91, 108, 114, 123, 142, 144, 154, 155, 159—161, 165, 239, 257, 263. Bewohner v. — 92, 115, 123. Kriegsvolk aus — 167. Herrscherhaus v. — 44. [Herrscherhaus v. —] 54. Herzoge u, Erzherzoge v. —: 91; Friedrich II. 25; Přemysl Ottokar II., König v. Böhmen, s. Böhmen; Friedrich d. Schöne 49; Albrecht IIL 69; Al- brecht IV. 75; Albrecht V., als deu- tscher Kaiser Albrecht II., s. Deutsch- land; Ernst d. Eiserne 92; Ladislaus Posthumus, s. Bóhmen ; Friedrich V., als deutscher Kaiser Friedrich III., s. Deutschland; Albrecht VI. 131; Férdinand L, Kónig v. Bóhmen, s. Bóhmen.
282 183, 201, 206, 214, 216, 224, 261; deren Testament 224; Adam, Heinrichs 1V. Sohn, Oberstkanzler v. Böhmen, 208, 214, 216, 218, 223, 224, 227, 228, 232, 251, 261; Anna v. RoZmital, Adams Hausfrau, s. Roźmital ; Joachim, Adams Sohn, Oberstkanzler v. Bóh- men, 224, 261, 261; Anna v. Rosen- berg, Joachims Hausfrau, s. Rosen- berg; Zacharias, Adams Sohn, Herr zu Teltsch, 224, 251 ; Elisabeth, Adams Tochter, Hausfrau des Diwisch Sla- wata, 224, 251, 262; Ursula, Adams Tochter, 224, 251; Magdalena, Adams Tochter, 224, 251; Anna, Joachims Tochter, Hausfrau des Ulrich Felix v. Lobkowitz, 261. Franciscaner- Kloster zur hl. Katha- rina der Neuhauser Vorstadt 218. Der Guardian dieses Klosters 219. Spital zum hl. Johann d. Täufer in -- 224. Neuhof b. Wittingau 193, 220. Neusattel, Dorf b. Lomnitz: Jakob Ko- pinetz v. — 203. Neu-Schónburg, Burg b. Kaaden: Oppel v. Vitzthum u. auf —, s. Vitzthum. Neu-Stranow: Johann v. Sowojowitz u. v. —, s. Sowojowitz. Neustupow, Feste u. Ortschaft b. Wotitz : Johann Unka v. — 101, 102. [Nieder-Mordtschlag], s. Unter-Markt schlag. Niergenberg, s. Nürnberg. Nikolsburg, Burg in Máhren, 129. . Nimburg, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 106.. Noanisches Ufer, s. Pordenone. Noskow: Peter Mrakesch v. — 225, 226. Johann Mrakesch v. — 226, 226. Noua Domus, s. Neuhaus. Nouum Castrum, s. Neuhaus. Nürnberg (Niergenberg), Stadt iu Deutschland: Reichs- u. Fürstentage in — 99, 100, 138, 146, 147. Sebald Mattighofer aus —, s. Mattighofer. Nussdorf: Ulrich v. —, 8. Passau. O. Obédénitz (Obdenitz), Dorf b. Seléan: 59. Kragal, Martinko u. Nikolaus, Zinsholden in —, 59. Ober-Haid (Mischlany), Markt b, Hohen- furt, 185, 252. Ober-Lhota (Lhota Zemliékova?), Dorf b. Seléan: 59. Jira, Mika u. Nusska, Zinsholden in —, 59. Ofen (Offen), Hauptstadt v. Ungarn, 113, Register. 125, 158, 165, 171, 175, 186, 189, 197, 215, 218, 231, 232, 258, 254. Ojir, Ministeriale der Rosenberger, 169. Olbramowitz, Feste u. Dorf b. Wotitz: Wenzel Dworetzky v. — 182, Barbara, dessen Hausfrau, 182. Dwofetzky v. —, Ministerialen der Rosenberger, 203. Heinrich v. — u. auf Dworetz 237. Nikodem Tscheika v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 244. Olmiitz (Vlmicz), Stadt in Mähren: 47, 144, 149, 169. Gebiet v. — 25. Bi- schófe v. — Johann 124; Protas (Thass) 133, 134. Landtag in — 186, 186. Olschan: Heinrich Hruschowsky (Hru- schoffsky) v. —, Ministeriale der Ro- senberger, hernach Hauptmann in Krumau, 203, 211, 251. Omlenitz, s. Umlowitz, Opatow (Opatowiez): Zich (Zecho, v. —, Ministeriale Zdenéks v. Sternberg, 138. Opatowitz, Dorf b. Wittingau, 193. Opatowitzer Teich b. Wittingau 188, 192, 193. Oppolz (Ticha) [Stille] Feste u. Dorf b. Kaplitz: Oger (Ogirsch), Burggraf zu —, 85. Orlik, Burg b. Mirowitz : Peter u, Johann v. Bwejschin u. auf —, s. Swejschin. Orphaniten (die Waisen): 103—106. Prokop d. Grosse (Holy), Hauptmann der —, 104, 105. Prokop d. Kleine, ein Orphanit, 105. Ort [Otrj, Burg und Ortschaft in N.- Osterreich, 123. Osenk, s. Asang. Oslow, Dorf b. Weseli, 188. Ossegg (Ossek), s. Riesenburg. Osterburg, Herrschaft in N.-Osterreich, 172. Osterreich: 28, 31, 34, 38, 75, 90, 91, 108, 114, 123, 142, 144, 154, 155, 159—161, 165, 239, 257, 263. Bewohner v. — 92, 115, 123. Kriegsvolk aus — 167. Herrscherhaus v. — 44. [Herrscherhaus v. —] 54. Herzoge u, Erzherzoge v. —: 91; Friedrich II. 25; Přemysl Ottokar II., König v. Böhmen, s. Böhmen; Friedrich d. Schöne 49; Albrecht IIL 69; Al- brecht IV. 75; Albrecht V., als deu- tscher Kaiser Albrecht II., s. Deutsch- land; Ernst d. Eiserne 92; Ladislaus Posthumus, s. Bóhmen ; Friedrich V., als deutscher Kaiser Friedrich III., s. Deutschland; Albrecht VI. 131; Férdinand L, Kónig v. Bóhmen, s. Bóhmen.
Strana 283
Neuhaus — Pilgram. [ Wok I. v. Rosenberg, Landeshaupt- mann v. —], s. Rosenberg. Reimbrecht v. Ebersdorf, Oberst- kümmerer v. —, 8. Ebersdorf. Stephan Sloth, Kanzler v. — , s. Sloth. Siegmund Eizinger, Forstmeister v. —, s. Eizinger. [Ostradow: Domahost v. —] 26. Ostrometsch: Peter v. — 185. Ostrorob, Ortschaft in Polen: Sudiwoj v. —, Wojwode v. Posen, 109. Ostrow (Ostra), Benedictinerstift b. Kó- : nigsaal, 214. Otbinslak, Ortschaft bei Plumenau in Mähren, 57. [Otr], s. Ort. [Otradonicz], s. Otradowitz. Otradowitz [Otradoniez], Feste u. Dorf b. Wotitz: Herbort v. — u. auf Mi- trowitz 101, 107. Ottau, Dorf b. Krumau: Ottauer Ge- richt 214. Ottawa, s. Wotawa. Ottenschlag, Burg u. Ortschaft in N.- Osterreich : 142. Wenzel Březan, Burg- graf zu —, s. Březan. Otto, Priester des Dominicanerordens, 42. Oudolí, (Grübern), Dorf b. Patzau, 105. Ouschawa, s. Uschau. Oususchi (Usussi), F'este b. Seléan: Jaro- hnéw v. — 141. Walowitzer v. — 255. Ozelka, Pfarrer in Petrowitz, 143. P. Pabénitz, Feste u. Dorf b. Caslau: Pribik Had v. —, Regent zu Krumau, 155. Pabenwerg, s. Lamberg. Pahren, s. Baiern. Pahrfursst, s. Baiern. [Panoschwicz], s. Poneschitz. Pardubitz (Pordubicz), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 258. Albert v. Pernstein und auf —, s. Pernstein. , Pardubitzer, Ministeriale der Rosen- berger, 169. Pardus Johann, s. Hradek. Parma, Stadt in Italien, 211. Paschitz, Dorf b. Frauenberg, 41. Passau (Bassau), Stadt in Baiern: 38, 41, 70, 141, 144, 146. Bisthum — 28, 37. Bischófe v. —: 145, 239, 257; Otto 37; Ulrich v. Nussdorf 146, 147. Pfalzgraf Frnest, Administrator des Bisthums, 222. Herzog Ernst, Admini- strator des Bisthums, 257. Andreas "Wink, Dr. der Medicin aus —, 222. Passauer Strasse 163. 283 Passern, Feste und Dorf b. Krumau: Wenzel v. Wettern u. auf — s. Wettern. Patzau (Patezoff), Stádtchen b. Pilgram : Herr v. — 258. Pauczen, s. Bautzen. Pauser, s. Michnitz. . Pelmach (Pólla?), Ortschaft in N.-Oster- reich, 123. Penig (Penik), Ortschaft in Sachsen: Hugo v. Leisnig, Herr v. —, s. Leisnig. Perényi Peter, s. Siebenbürgen. Pernlesdorf (Mostky), Feste u. Dorf b. Kaplitz: Pribik Seifried (Zibrid) v. — 242. Johann Seifried (Zibfid) v. — u. auf Umlowitz, Ministeriale der Rosenberger, 203. Pernstein, Burg b. Bistritz in Mähren: Herren v. —: 191, 258; Wilhelm, auch Herr v. Helfenstein, Oberstlandmar- Schall v. Bóhmen u. Obestkimmerer der Landtafel in Brünn, 173, 174, 176, 188, 186; Albert (Albrecht), Herr zu Pardubitz, Landeshauptmann und Obersthofmeister von Böhmen, 228, 234; Anna, Hausfrau Wilhelms von Sternberg, 258. Perutz (Perutsch, P«rauts), Feste und Ortschaft b. Laun: Herren v. —, s. Kraig u. Lobkowitz. Peskaw, s. Beeskow. Pesnitzer Ulrich, Baumeister aus Burg- hausen, 186, Pest, Hauptstadt v. Ungarn, 231, 232, 253. Peter, Vasall der Rosenberger, 41. Petrowitz, Feste u. Dorf b. Wittingau: Bohuslaw v. —, Burggraf zu Rosen- berg, 85. Wilhelm v. —, Bohuslaws Bruder, Burggraf zu Häusles, 85. Petrowitz, Feste u. Dorf b. Seléan: 69, 60. Johann v. —, Burggraf zu Krumau, [Burggraf zu Dobronitz], 127. Konrad v. — Burggraf zu Krumau, 58—61, 151, 155, 159, 167, 169. Peters Sohn, Marx, Mlsek, Kuba, der Miller, Peter Swietowsky, Zinsholden in —, 60. Ozelka, Pfarrer v. —, s. Ozelka. Pettau (Bietau), Stadt in Steiermark: Minoritenkloster in — 42. Pfefferschlag (Pfeffern),Dorf b. Prachatitz, 240. Pflug Hynek 228, 234. Pibero [Pibon] Sieghard 37, 38. [Pibon], s. Pibero. Picetinus Wenzel, Pfarrer in Krumau u. Archidiacon v. Bechin, 168, 188, 187, 203. Piergenstain, s. Pührnstein. [Pierna], s. Spital am Pyhrn. Pieschek, Sóldner, 203. Pilgram, Stadtim gleichnamigen Gerichts-
Neuhaus — Pilgram. [ Wok I. v. Rosenberg, Landeshaupt- mann v. —], s. Rosenberg. Reimbrecht v. Ebersdorf, Oberst- kümmerer v. —, 8. Ebersdorf. Stephan Sloth, Kanzler v. — , s. Sloth. Siegmund Eizinger, Forstmeister v. —, s. Eizinger. [Ostradow: Domahost v. —] 26. Ostrometsch: Peter v. — 185. Ostrorob, Ortschaft in Polen: Sudiwoj v. —, Wojwode v. Posen, 109. Ostrow (Ostra), Benedictinerstift b. Kó- : nigsaal, 214. Otbinslak, Ortschaft bei Plumenau in Mähren, 57. [Otr], s. Ort. [Otradonicz], s. Otradowitz. Otradowitz [Otradoniez], Feste u. Dorf b. Wotitz: Herbort v. — u. auf Mi- trowitz 101, 107. Ottau, Dorf b. Krumau: Ottauer Ge- richt 214. Ottawa, s. Wotawa. Ottenschlag, Burg u. Ortschaft in N.- Osterreich : 142. Wenzel Březan, Burg- graf zu —, s. Březan. Otto, Priester des Dominicanerordens, 42. Oudolí, (Grübern), Dorf b. Patzau, 105. Ouschawa, s. Uschau. Oususchi (Usussi), F'este b. Seléan: Jaro- hnéw v. — 141. Walowitzer v. — 255. Ozelka, Pfarrer in Petrowitz, 143. P. Pabénitz, Feste u. Dorf b. Caslau: Pribik Had v. —, Regent zu Krumau, 155. Pabenwerg, s. Lamberg. Pahren, s. Baiern. Pahrfursst, s. Baiern. [Panoschwicz], s. Poneschitz. Pardubitz (Pordubicz), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 258. Albert v. Pernstein und auf —, s. Pernstein. , Pardubitzer, Ministeriale der Rosen- berger, 169. Pardus Johann, s. Hradek. Parma, Stadt in Italien, 211. Paschitz, Dorf b. Frauenberg, 41. Passau (Bassau), Stadt in Baiern: 38, 41, 70, 141, 144, 146. Bisthum — 28, 37. Bischófe v. —: 145, 239, 257; Otto 37; Ulrich v. Nussdorf 146, 147. Pfalzgraf Frnest, Administrator des Bisthums, 222. Herzog Ernst, Admini- strator des Bisthums, 257. Andreas "Wink, Dr. der Medicin aus —, 222. Passauer Strasse 163. 283 Passern, Feste und Dorf b. Krumau: Wenzel v. Wettern u. auf — s. Wettern. Patzau (Patezoff), Stádtchen b. Pilgram : Herr v. — 258. Pauczen, s. Bautzen. Pauser, s. Michnitz. . Pelmach (Pólla?), Ortschaft in N.-Oster- reich, 123. Penig (Penik), Ortschaft in Sachsen: Hugo v. Leisnig, Herr v. —, s. Leisnig. Perényi Peter, s. Siebenbürgen. Pernlesdorf (Mostky), Feste u. Dorf b. Kaplitz: Pribik Seifried (Zibrid) v. — 242. Johann Seifried (Zibfid) v. — u. auf Umlowitz, Ministeriale der Rosenberger, 203. Pernstein, Burg b. Bistritz in Mähren: Herren v. —: 191, 258; Wilhelm, auch Herr v. Helfenstein, Oberstlandmar- Schall v. Bóhmen u. Obestkimmerer der Landtafel in Brünn, 173, 174, 176, 188, 186; Albert (Albrecht), Herr zu Pardubitz, Landeshauptmann und Obersthofmeister von Böhmen, 228, 234; Anna, Hausfrau Wilhelms von Sternberg, 258. Perutz (Perutsch, P«rauts), Feste und Ortschaft b. Laun: Herren v. —, s. Kraig u. Lobkowitz. Peskaw, s. Beeskow. Pesnitzer Ulrich, Baumeister aus Burg- hausen, 186, Pest, Hauptstadt v. Ungarn, 231, 232, 253. Peter, Vasall der Rosenberger, 41. Petrowitz, Feste u. Dorf b. Wittingau: Bohuslaw v. —, Burggraf zu Rosen- berg, 85. Wilhelm v. —, Bohuslaws Bruder, Burggraf zu Häusles, 85. Petrowitz, Feste u. Dorf b. Seléan: 69, 60. Johann v. —, Burggraf zu Krumau, [Burggraf zu Dobronitz], 127. Konrad v. — Burggraf zu Krumau, 58—61, 151, 155, 159, 167, 169. Peters Sohn, Marx, Mlsek, Kuba, der Miller, Peter Swietowsky, Zinsholden in —, 60. Ozelka, Pfarrer v. —, s. Ozelka. Pettau (Bietau), Stadt in Steiermark: Minoritenkloster in — 42. Pfefferschlag (Pfeffern),Dorf b. Prachatitz, 240. Pflug Hynek 228, 234. Pibero [Pibon] Sieghard 37, 38. [Pibon], s. Pibero. Picetinus Wenzel, Pfarrer in Krumau u. Archidiacon v. Bechin, 168, 188, 187, 203. Piergenstain, s. Pührnstein. [Pierna], s. Spital am Pyhrn. Pieschek, Sóldner, 203. Pilgram, Stadtim gleichnamigen Gerichts-
Strana 284
284 bezirke : 120. Nikolaus aus —, Kanzler der Rosenberger, 177. Pilsen, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 156, 187, 226, 233. Bürgers- leute aus — 105. Pilsener Kreis 72, 104, 121, 140, 198, .200. Zusammenkunft im — 210. Pirgstain, s. Bürgstein. Pisa, Stadt in Italien, 67. Pisek, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 96, 212, 258. Bürgersleute aus — 96, 114, 140. [Bürgersleute aus — 89. Plaben, Dorf b. Budweis, 42. Planie; s. Thurm-Plandles. Plass, Cistercienserstift b. Kralowitz, 24. Plastowitz, Dorf b. Frauenberg, 240. Platz (Strazie), Burg u. Ortschaft bei . Neuhaus:. 22. [Herrschaft —] 23. Herren v. —: 23; [Witek, Witko] 23, 24; Johann 101, 102. Plauen, Stadt u. Fürstenthum in Sachsen : Fürsten v. — 55. ., Plessberg (Pleschberg), Dorf u. Gut b. Dobersberg in N.-Üsterreich, 44. Ploskowitz, Feste u. Gut b. Leitmeritz, 295. Plumblau, s. Plumenau. Plumenau (Plumblau, Plumlaw), Burg u. Städtchen in Mähren: 57. Herr- schaft — 56, 57. Herren v. —, s. Krawař. Plumlaw, s. Plumenau. Pochwalow, Dorf b. Laun, 225. Poděbrad (Podiebradt), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke :,32, 120. Herren v. —: Georg, s. Kunstadt u. Bóhmen; Victorin, Georgs Sohn, 135, 138; Heinrich, Georgs Sohn, 140. Podébrader Confóderation 120. Podéhus, Feste b. Netolitz: 40. Nikolaus Drkole v. Lhota, Burggraf zu —, s. Lhota. Polak Johann, Ministeriale der Rosen- berger, 169. Polen: 34, 124. Kónige v. —: 112—114: Boleslaw [Wladislaw] 27; Sobéslaw, dessen Bruder, 27; Luscus d. Schwarze 35; Grifina v. Halicz, des Luscus Ge- mahlin, s. Halicz; Wladislaw Jagello, zugleich Grossfürst v. Lithauen und Erbe v. Masovien, 81, 109, 110; Ka- simir, Wladislaws Bruder, 109; Kasi- mir 123, 124, 138, 143; Elisabeth, des Ladislaus Posthumus Schwester, Kasi- mirs Gemahlin, s. Bóhmen; Siegmund 190, 197, 215, 216, 247. Volk aus — (Polaken) 109. Poletitz, Dorf b. Krumau: Pfarrkirche in — 163. Register. Polheim, Burg in Wels in 0.-Osterreich Reimbrecht v. —, Burggraf zu Rosen- berg, 100, 114. Polkowitz, Ortschaft in Mähren: Johann Zafetzky v. — u. auf Tabor, Steuer- einnehmer im Bechiner Kreise, 214, Polna: Paul aus — (Pauluss Polensky), Krumauer Pfarrer u. Bechiner Erz- dechant, 252, 256. Pomeisel (Nepomischl), Ortschaft b. Po- dersam: Hugo v. Leisnig, Herr zu —, s. Leisnig. Poneschitz, Gross- u. Klein-, [das gróssere u. das kleinere Panoschwicz, Ponesso- wicz], Dórfer b. Frauenberg, 41. [Ponessowicz], s. Poneschitz. Popel, s. Lobkowitz. i Pordenone (Portus Naonis, Noanisches Ufer) 31. Pordubicz, s. Pardubitz. Pofitsch: Smil v. Kieschitz u. auf —, s. Křeschitz. Portus Naonis, s. Pordenone. Poschka: Johann Tym v. —, Ministeriale der Rosenberger, 247. , Posen, Stadt in Preussisch-Polen : Sudi- woj v. Ostroroh, Wojwode v. —, s. Ostroroh. Postelberg, Benedictinerstift im gleich- namigen Gerichtsbezirke, 32. Postupitz, Feste u. Dorf b. Beneschau: Wilhelm Kostka v. — u. auf Hradek 101, 102. Potczstain, s. Potenstein. Potendorf: Frau v. — 40. Potenstein, Burg u. Ortschaft b. Nepo- muk (?): Wilhelm v. — 100. Potenstein (Potczstein), Burg u. Ortschaft b. Adler-Kosteletz: Johann v. — u. v. Zampach 101, 102. Prachatitz, Stadt u. Herrschaft im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 92, 93, 183, 196, 207, 214, 239, 240. Johann Tluk aus Hartmanitz, Hauptmann zu —, s. Hartmanitz. [Johann Rothchleb, Hauptmann zu —,] 242. Bürgersleute aus — 229, 253. Pracheň, Burg bei Horaždiowitz: Witek, Castellan in —. 24. Witek I. v. Préitz, Castellan in —, 8. Préitz. Prachiner Kreis: 92, 97, 200, 207. [Pra- chiner Kreis] 80. Johann III. v. Rosen- berg, Hauptmann im —, s. Rosenberg. Peter v. Mladéjowitz, kónigl. Steuer- einnehmer im —, s. Mladéjowitz. Prag: 45, 47, 48, 56, 75, 92, 98, 108, 109, 112, 117, 120, 123, 126, 136, 141, 160, 162, 173, 176, 191, 196, 198, 201, . 204, 205, 229, 239, 242, 254, 259, 260. [Prag] 55.
284 bezirke : 120. Nikolaus aus —, Kanzler der Rosenberger, 177. Pilsen, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 156, 187, 226, 233. Bürgers- leute aus — 105. Pilsener Kreis 72, 104, 121, 140, 198, .200. Zusammenkunft im — 210. Pirgstain, s. Bürgstein. Pisa, Stadt in Italien, 67. Pisek, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 96, 212, 258. Bürgersleute aus — 96, 114, 140. [Bürgersleute aus — 89. Plaben, Dorf b. Budweis, 42. Planie; s. Thurm-Plandles. Plass, Cistercienserstift b. Kralowitz, 24. Plastowitz, Dorf b. Frauenberg, 240. Platz (Strazie), Burg u. Ortschaft bei . Neuhaus:. 22. [Herrschaft —] 23. Herren v. —: 23; [Witek, Witko] 23, 24; Johann 101, 102. Plauen, Stadt u. Fürstenthum in Sachsen : Fürsten v. — 55. ., Plessberg (Pleschberg), Dorf u. Gut b. Dobersberg in N.-Üsterreich, 44. Ploskowitz, Feste u. Gut b. Leitmeritz, 295. Plumblau, s. Plumenau. Plumenau (Plumblau, Plumlaw), Burg u. Städtchen in Mähren: 57. Herr- schaft — 56, 57. Herren v. —, s. Krawař. Plumlaw, s. Plumenau. Pochwalow, Dorf b. Laun, 225. Poděbrad (Podiebradt), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke :,32, 120. Herren v. —: Georg, s. Kunstadt u. Bóhmen; Victorin, Georgs Sohn, 135, 138; Heinrich, Georgs Sohn, 140. Podébrader Confóderation 120. Podéhus, Feste b. Netolitz: 40. Nikolaus Drkole v. Lhota, Burggraf zu —, s. Lhota. Polak Johann, Ministeriale der Rosen- berger, 169. Polen: 34, 124. Kónige v. —: 112—114: Boleslaw [Wladislaw] 27; Sobéslaw, dessen Bruder, 27; Luscus d. Schwarze 35; Grifina v. Halicz, des Luscus Ge- mahlin, s. Halicz; Wladislaw Jagello, zugleich Grossfürst v. Lithauen und Erbe v. Masovien, 81, 109, 110; Ka- simir, Wladislaws Bruder, 109; Kasi- mir 123, 124, 138, 143; Elisabeth, des Ladislaus Posthumus Schwester, Kasi- mirs Gemahlin, s. Bóhmen; Siegmund 190, 197, 215, 216, 247. Volk aus — (Polaken) 109. Poletitz, Dorf b. Krumau: Pfarrkirche in — 163. Register. Polheim, Burg in Wels in 0.-Osterreich Reimbrecht v. —, Burggraf zu Rosen- berg, 100, 114. Polkowitz, Ortschaft in Mähren: Johann Zafetzky v. — u. auf Tabor, Steuer- einnehmer im Bechiner Kreise, 214, Polna: Paul aus — (Pauluss Polensky), Krumauer Pfarrer u. Bechiner Erz- dechant, 252, 256. Pomeisel (Nepomischl), Ortschaft b. Po- dersam: Hugo v. Leisnig, Herr zu —, s. Leisnig. Poneschitz, Gross- u. Klein-, [das gróssere u. das kleinere Panoschwicz, Ponesso- wicz], Dórfer b. Frauenberg, 41. [Ponessowicz], s. Poneschitz. Popel, s. Lobkowitz. i Pordenone (Portus Naonis, Noanisches Ufer) 31. Pordubicz, s. Pardubitz. Pofitsch: Smil v. Kieschitz u. auf —, s. Křeschitz. Portus Naonis, s. Pordenone. Poschka: Johann Tym v. —, Ministeriale der Rosenberger, 247. , Posen, Stadt in Preussisch-Polen : Sudi- woj v. Ostroroh, Wojwode v. —, s. Ostroroh. Postelberg, Benedictinerstift im gleich- namigen Gerichtsbezirke, 32. Postupitz, Feste u. Dorf b. Beneschau: Wilhelm Kostka v. — u. auf Hradek 101, 102. Potczstain, s. Potenstein. Potendorf: Frau v. — 40. Potenstein, Burg u. Ortschaft b. Nepo- muk (?): Wilhelm v. — 100. Potenstein (Potczstein), Burg u. Ortschaft b. Adler-Kosteletz: Johann v. — u. v. Zampach 101, 102. Prachatitz, Stadt u. Herrschaft im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 92, 93, 183, 196, 207, 214, 239, 240. Johann Tluk aus Hartmanitz, Hauptmann zu —, s. Hartmanitz. [Johann Rothchleb, Hauptmann zu —,] 242. Bürgersleute aus — 229, 253. Pracheň, Burg bei Horaždiowitz: Witek, Castellan in —. 24. Witek I. v. Préitz, Castellan in —, 8. Préitz. Prachiner Kreis: 92, 97, 200, 207. [Pra- chiner Kreis] 80. Johann III. v. Rosen- berg, Hauptmann im —, s. Rosenberg. Peter v. Mladéjowitz, kónigl. Steuer- einnehmer im —, s. Mladéjowitz. Prag: 45, 47, 48, 56, 75, 92, 98, 108, 109, 112, 117, 120, 123, 126, 136, 141, 160, 162, 173, 176, 191, 196, 198, 201, . 204, 205, 229, 239, 242, 254, 259, 260. [Prag] 55.
Strana 285
Pilsen — Puklice. Prager Schloss 36, 45, 61, 74, 109, 160, 188, 201, 228, 237, 238, 257, 259. [Prager Schloss] 53. Prager Neustadt 90, 104. Prager Altstadt 260. Königshof in — 160. Universität in — 67. Schlossburggraf zu — 255. Bůrgersleute v. —: 96, 98, 99, 104, 105, 109, 203; Christina 41. Bürger sleute der Pr ager Altstadt 104. Diöcese u. Erzbisth. v. — 58, 61, 126. Bischöfe u. Erzbischöfe v. —: 72; Hermann 27: Peregrin 24; Budilow [Pudislans vy. Rosenberg] 24; Bernhard Nikolaus Rosenberg] 24—26; Johann 70; olfram 73. Administratoren d. Prager Erzbis- thums: Wenzel aus Krumau, s. Kru- mau; Johann Zák, s. Zák. Domcapitel in — 40, 225. Própste des Domcapitels : Jodok II. v. Rosenberg. s. Rosenberg: Paulus, zu- gleich auch Visitator des Erzbisthums u. Propst in Zděraz, 58, 60, 61. Wenzel aus Krumau, Decan des Domcapitels, s. Krumau. , Domherren : Michael 92; Sezema v. Ustí. s. Ustí. Allerheiligen-Kapelle auf dem Pra- ger Schlosse 30, 56. Peter II. v. Rosenberg, Propst des Collegiatcapitels bei dieser Kapelle, s. Rosenberg. Paulus, Probst des Stiftes auf dem Zderaz in Prag, s. Pröbste des Pra- ger Domcapitels. Nikolaus v. Glatz, Prior des Conven- tes der Johanniter auf d. Kleinseite zu —, 941. Johann, Kreuzherr dieses Conventes, Sohn Zawischs v. Falken- stein, s. Falkenstein.: [Kloster Emaus in —] 28. Prümonstratenserstift Strahow in — 914. Dominikanerkloster zum hl. Cle- mens in — 41. Kloster zum hl. Franz in —] 35. andtage in — 55, 112, 113, 161, 162, 250, 259. Turnier in — 168. Fenstersturz im Neustädter Rath- hause zu — 90. Die 4 Prager Artikel 96—98. Praissen, s. Preussen. [Prak], s. Bruck. róitz (Prschitschicze, Pritschiicz), Feste u. Ortschaft b. Sedletz: 41, 42. Herren v. —: Witek I. [Witko v. Rosenberg u. Krumau], Truchsess v. Bóhmen u. 285 Castellan v. Glatz u. Pracheü, 94— 28; Heinrich [v. Krumau], Witeks I. Sohn, 24, s. auch Neuhaus; Witek II. d. Áltere [Witko v. Rosenberg], Wi- teks I. Sohn, 24, 29; Witek III. der Jüngere [Witko v. Rosenberg], Witeks I. Sohn, 24, 25, 28—36, 37: Witek IV., Witeks I. Sohn, 24; Wok I. v. Rosenberg, Witeks III. Sohn, s. Ro- senberg; Witek V. v. Pribenitz, Wi- teks III. Sohn, s. Pfibenitz: Zawisch v. Nechanitz, Witeks IT. Sohn, s. Ne- chanitz. . Pfech Wilhelm, s. Cestitz. Prechteling, s. Ried. Predbofitz (PrschedborZziez), Ortschaft b. Mühlhausen: Pribik v. — 101, 102. Predota 41, 42. [Pfenitz, Feste b. Kaplitz.] 38. Pressburg, Stadt in Ungarn, 80, 110, 111, 114. Presslau, s. Breslau. Pretterholez, Wald b. Kaltenbrunn, 179. Preussen (Praissen): 41, 138. Deutscher Ritterorden (Kreuzherren) in — 81 bis 83. Pfibenitz, Burg b. Tabor: 42, 74, 94— 96. Herrschaft — 1928. Witek V. v. — 25, 26, 29, 49. Burggrafen zu —: Johann Smrčka v. Mnich, s. Mnich; Heinrich 85. Odolan, Gefängnisaufsehr in —. 94. Kunesch, einer v. der Be- satzung in —, 95. Zwei Burgkapellem in — 62, Priedal, s. Priethal. Priethal (Priedal), Markt b. Krumau, 103. [Princzenstainer], s. Sprinczenstein. Prinzeneck: Caspar Kotwitz v. —, Mi- nisteriale der Rosenberger, 238, 244. Pritschicz, s. Préitz. Prokop d. Grosse, s. Orphaniten. Prokop d. Kleine, s. Orphaniten. Prostibor, Feste u. Dorf b. Mies: N. Prostiborsky 200, Prostiegowicze, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. Prgchitschicze, s. Prčitz. Prueschenk (Prusinger) Heinrich, s. Hardeck. Pruk (Prukh), s. Bruck. Prukner Johann 115. Prusinger, s. Prueschenk. Puechperk, s. Buchberg. Püelacher Ruprecht, Manzmeister zu Linz, 269. Pührnstein (Piergenstein) Burg in O.- Osterreich, 172. Puklice Andreas, s. Wstuh.
Pilsen — Puklice. Prager Schloss 36, 45, 61, 74, 109, 160, 188, 201, 228, 237, 238, 257, 259. [Prager Schloss] 53. Prager Neustadt 90, 104. Prager Altstadt 260. Königshof in — 160. Universität in — 67. Schlossburggraf zu — 255. Bůrgersleute v. —: 96, 98, 99, 104, 105, 109, 203; Christina 41. Bürger sleute der Pr ager Altstadt 104. Diöcese u. Erzbisth. v. — 58, 61, 126. Bischöfe u. Erzbischöfe v. —: 72; Hermann 27: Peregrin 24; Budilow [Pudislans vy. Rosenberg] 24; Bernhard Nikolaus Rosenberg] 24—26; Johann 70; olfram 73. Administratoren d. Prager Erzbis- thums: Wenzel aus Krumau, s. Kru- mau; Johann Zák, s. Zák. Domcapitel in — 40, 225. Própste des Domcapitels : Jodok II. v. Rosenberg. s. Rosenberg: Paulus, zu- gleich auch Visitator des Erzbisthums u. Propst in Zděraz, 58, 60, 61. Wenzel aus Krumau, Decan des Domcapitels, s. Krumau. , Domherren : Michael 92; Sezema v. Ustí. s. Ustí. Allerheiligen-Kapelle auf dem Pra- ger Schlosse 30, 56. Peter II. v. Rosenberg, Propst des Collegiatcapitels bei dieser Kapelle, s. Rosenberg. Paulus, Probst des Stiftes auf dem Zderaz in Prag, s. Pröbste des Pra- ger Domcapitels. Nikolaus v. Glatz, Prior des Conven- tes der Johanniter auf d. Kleinseite zu —, 941. Johann, Kreuzherr dieses Conventes, Sohn Zawischs v. Falken- stein, s. Falkenstein.: [Kloster Emaus in —] 28. Prümonstratenserstift Strahow in — 914. Dominikanerkloster zum hl. Cle- mens in — 41. Kloster zum hl. Franz in —] 35. andtage in — 55, 112, 113, 161, 162, 250, 259. Turnier in — 168. Fenstersturz im Neustädter Rath- hause zu — 90. Die 4 Prager Artikel 96—98. Praissen, s. Preussen. [Prak], s. Bruck. róitz (Prschitschicze, Pritschiicz), Feste u. Ortschaft b. Sedletz: 41, 42. Herren v. —: Witek I. [Witko v. Rosenberg u. Krumau], Truchsess v. Bóhmen u. 285 Castellan v. Glatz u. Pracheü, 94— 28; Heinrich [v. Krumau], Witeks I. Sohn, 24, s. auch Neuhaus; Witek II. d. Áltere [Witko v. Rosenberg], Wi- teks I. Sohn, 24, 29; Witek III. der Jüngere [Witko v. Rosenberg], Witeks I. Sohn, 24, 25, 28—36, 37: Witek IV., Witeks I. Sohn, 24; Wok I. v. Rosenberg, Witeks III. Sohn, s. Ro- senberg; Witek V. v. Pribenitz, Wi- teks III. Sohn, s. Pfibenitz: Zawisch v. Nechanitz, Witeks IT. Sohn, s. Ne- chanitz. . Pfech Wilhelm, s. Cestitz. Prechteling, s. Ried. Predbofitz (PrschedborZziez), Ortschaft b. Mühlhausen: Pribik v. — 101, 102. Predota 41, 42. [Pfenitz, Feste b. Kaplitz.] 38. Pressburg, Stadt in Ungarn, 80, 110, 111, 114. Presslau, s. Breslau. Pretterholez, Wald b. Kaltenbrunn, 179. Preussen (Praissen): 41, 138. Deutscher Ritterorden (Kreuzherren) in — 81 bis 83. Pfibenitz, Burg b. Tabor: 42, 74, 94— 96. Herrschaft — 1928. Witek V. v. — 25, 26, 29, 49. Burggrafen zu —: Johann Smrčka v. Mnich, s. Mnich; Heinrich 85. Odolan, Gefängnisaufsehr in —. 94. Kunesch, einer v. der Be- satzung in —, 95. Zwei Burgkapellem in — 62, Priedal, s. Priethal. Priethal (Priedal), Markt b. Krumau, 103. [Princzenstainer], s. Sprinczenstein. Prinzeneck: Caspar Kotwitz v. —, Mi- nisteriale der Rosenberger, 238, 244. Pritschicz, s. Préitz. Prokop d. Grosse, s. Orphaniten. Prokop d. Kleine, s. Orphaniten. Prostibor, Feste u. Dorf b. Mies: N. Prostiborsky 200, Prostiegowicze, Ortschaft b. Plumenau in Mähren, 57. Prgchitschicze, s. Prčitz. Prueschenk (Prusinger) Heinrich, s. Hardeck. Pruk (Prukh), s. Bruck. Prukner Johann 115. Prusinger, s. Prueschenk. Puechperk, s. Buchberg. Püelacher Ruprecht, Manzmeister zu Linz, 269. Pührnstein (Piergenstein) Burg in O.- Osterreich, 172. Puklice Andreas, s. Wstuh.
Strana 286
286 R. Raab, Stadt in Ungarn, 230. Rabenhaupt (Rambhaub) Georg, s. Sucha. Rabenstein, Burg u. Ortschaft b. Ma- netin: Prokop v. — 122. Hostounsky v. — 228, 234. Raby, Burg u. Ortschaft b. Horażdiowitz : Heinrich Schwihowsky v. Riesenberg, Herr zu —, s. Riesenberg. Raday [Erdei] Peter 232. Radeck (Radekke): Heinrich v. — 37, 38 Radkowitz, Dorf b. Strakonitz: Buzek v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Radkowetz Ulrich, s. Mirowitz. Radoschowitz, Dorf b. Budweis, 170, 201. [Rainpach], s. Žampach. Rainsberg: Albrecht v. Gutenstein u. auf —-, s. Gutenstein. Rambhaub, s. Rabenhaupt. Raubik, s. Roubik. Raudnitz, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 140. . Augustiner- Chorherrenstift in — 17. Pfarre in — 17. Rauss, s. Rous. Recitz: Nikolaus v. Lamberg u. auf —, s. Lamberg. Regensburg, stadt in Baiern: 26, 247. Reichstag in — 100. Reicholf, s. Reitholf. Reichstadt (Zakup), Burg u. Städtchen b. Niemes: Zdislaw Berka v. Dauba, Herr v. —, s. Dauba. Reitholf (Reicholf) Oswald 124. Rendel, s.. Uschau. Retz, Stadt u. Grafschaft in N.-Üster- reich: Michal v. Hardeck, Graf v. —, s. Hardeck. Reun, Cistercienserstift b. Graz in Steier- mark, 39. Rhein: Pfalzgrafen am —: . Wilhelm [Wolfgang] 186. Riéan (Hschitschan), Burg u. Ortschaft im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —: Johann Stebnak, auch Herr zu Skryje, 101, 102; Karl 104; Ulrich, Ministeriale der Rosenberger, . 143; Reinhard [Beichard], Hauptmann zu Sobéslau, 177, 184, 185; Hermann, [Hauptmann zu Choustnik], 194; He- rald Kawka. auch Herr zu Stókna, 203, 225; Hermann, Hauptmann zu Sobéslau, 240, 246. Ricimer 20. Ried: Prechtlin (Prechteling) v. — 42, Riesenberg (Riesenburg), Burg u. Ort- schaft b. Neugedein: 86. Herren v. —: Anna, Mutter Theobalds v. Lobkowitz, Otto 124; Register. 152; Puta Schwihowsky, Oberstland- richter v. Bóhmen, 60, 176; Heinrich Sehwihowsky, Herr zu Raby, Oberst. kanzler v. Bóhmen, 199, 208, 226; Bretislaw Schwihowsky, Heinrichs Bruder, 199. Riesenburg (Osseg), Burg b. Dux: Herren v —: 27; Boresch [v. Rosenberg], Oberstlandkämmerer v. Böhmen, 25, 32. Riesenburg, s. Riesenberg. Rimau, Feste u. Dorf b. Budweis: Wil- helm Kozak v. Hlawatetz, gesessen zu —-, s. Hlawatetz. ? Rimffer Johann, Doctor, Ministeriale der Rosenberger, 245. Anna Grisyn, seine Hausfrau, 245, Rimowitz (Rschimowicz), Ortschaft b. Wlaschim: Andreas v. — 101, 102. Roggendorf: Anna v. —, Hausfrau Jo- doks TIL v. Rosenberg, 245, 266. Eli- sabeth v. —, Hausfrau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Rohaezowská zahrada, Garten b. Wit- tingau, 192. Rohanau, s. Tonetschlag Rohozow: Magnas v. —, der Rosenberger, 143. Rohrbacher Hans [Vorbacher Hanusch] 134, 135. Rom: 20, 21, 24, 35, 80, 223, 233. [Rom] 53. Anthemius [Anthonius], rómischer Kaiser, 20. Bürger v. —: 20; [Kamillus] 20. Päpstliche Curie u. päpstl. Stuhl in — 182, 144, 148, 173. Päpste: 162; [Clemens V.] 46; In- nocenz VI. 58.; Bonifaz IX. 73, 78, 79; Eugen IV. 147. Nikolaus V. 126; Calixtus III. [Ca- lixtus V.] 126, 127; Pins II. 130, s. auch Aeneas "Silvius; Paul II. 127, 128, 132, 146, 148, 149; Julius IL 210. Páüpstliche Legaten: Rudolf v. Rü- desheim, s. Rüdesheim; Laurenz Ro- varella, s. Rovarella ; Cardinal Johann v. Aragonien, s. Aragonien, Böhmisches Hospital in — 162, 163. Ronow, Burg b. Deutsch-Brod (?) "Wil- helm v. Ilburg, Herr zu —,, s. Ilburg. Rosatz (Rossas), Gut in N.-Osterreich 90. Rosenberg [Mons rosarum], Burg, Stadt u. Herrschaft b. Kaplitz: 25, 38, 100 122, 128, 150, 152—154, 157, 180, 185, 196, 206, 215, 216, 250, 254. [Rosenberg] 22, 23. Ministeriale
286 R. Raab, Stadt in Ungarn, 230. Rabenhaupt (Rambhaub) Georg, s. Sucha. Rabenstein, Burg u. Ortschaft b. Ma- netin: Prokop v. — 122. Hostounsky v. — 228, 234. Raby, Burg u. Ortschaft b. Horażdiowitz : Heinrich Schwihowsky v. Riesenberg, Herr zu —, s. Riesenberg. Raday [Erdei] Peter 232. Radeck (Radekke): Heinrich v. — 37, 38 Radkowitz, Dorf b. Strakonitz: Buzek v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Radkowetz Ulrich, s. Mirowitz. Radoschowitz, Dorf b. Budweis, 170, 201. [Rainpach], s. Žampach. Rainsberg: Albrecht v. Gutenstein u. auf —-, s. Gutenstein. Rambhaub, s. Rabenhaupt. Raubik, s. Roubik. Raudnitz, Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: 140. . Augustiner- Chorherrenstift in — 17. Pfarre in — 17. Rauss, s. Rous. Recitz: Nikolaus v. Lamberg u. auf —, s. Lamberg. Regensburg, stadt in Baiern: 26, 247. Reichstag in — 100. Reicholf, s. Reitholf. Reichstadt (Zakup), Burg u. Städtchen b. Niemes: Zdislaw Berka v. Dauba, Herr v. —, s. Dauba. Reitholf (Reicholf) Oswald 124. Rendel, s.. Uschau. Retz, Stadt u. Grafschaft in N.-Üster- reich: Michal v. Hardeck, Graf v. —, s. Hardeck. Reun, Cistercienserstift b. Graz in Steier- mark, 39. Rhein: Pfalzgrafen am —: . Wilhelm [Wolfgang] 186. Riéan (Hschitschan), Burg u. Ortschaft im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Herren v. —: Johann Stebnak, auch Herr zu Skryje, 101, 102; Karl 104; Ulrich, Ministeriale der Rosenberger, . 143; Reinhard [Beichard], Hauptmann zu Sobéslau, 177, 184, 185; Hermann, [Hauptmann zu Choustnik], 194; He- rald Kawka. auch Herr zu Stókna, 203, 225; Hermann, Hauptmann zu Sobéslau, 240, 246. Ricimer 20. Ried: Prechtlin (Prechteling) v. — 42, Riesenberg (Riesenburg), Burg u. Ort- schaft b. Neugedein: 86. Herren v. —: Anna, Mutter Theobalds v. Lobkowitz, Otto 124; Register. 152; Puta Schwihowsky, Oberstland- richter v. Bóhmen, 60, 176; Heinrich Sehwihowsky, Herr zu Raby, Oberst. kanzler v. Bóhmen, 199, 208, 226; Bretislaw Schwihowsky, Heinrichs Bruder, 199. Riesenburg (Osseg), Burg b. Dux: Herren v —: 27; Boresch [v. Rosenberg], Oberstlandkämmerer v. Böhmen, 25, 32. Riesenburg, s. Riesenberg. Rimau, Feste u. Dorf b. Budweis: Wil- helm Kozak v. Hlawatetz, gesessen zu —-, s. Hlawatetz. ? Rimffer Johann, Doctor, Ministeriale der Rosenberger, 245. Anna Grisyn, seine Hausfrau, 245, Rimowitz (Rschimowicz), Ortschaft b. Wlaschim: Andreas v. — 101, 102. Roggendorf: Anna v. —, Hausfrau Jo- doks TIL v. Rosenberg, 245, 266. Eli- sabeth v. —, Hausfrau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Rohaezowská zahrada, Garten b. Wit- tingau, 192. Rohanau, s. Tonetschlag Rohozow: Magnas v. —, der Rosenberger, 143. Rohrbacher Hans [Vorbacher Hanusch] 134, 135. Rom: 20, 21, 24, 35, 80, 223, 233. [Rom] 53. Anthemius [Anthonius], rómischer Kaiser, 20. Bürger v. —: 20; [Kamillus] 20. Päpstliche Curie u. päpstl. Stuhl in — 182, 144, 148, 173. Päpste: 162; [Clemens V.] 46; In- nocenz VI. 58.; Bonifaz IX. 73, 78, 79; Eugen IV. 147. Nikolaus V. 126; Calixtus III. [Ca- lixtus V.] 126, 127; Pins II. 130, s. auch Aeneas "Silvius; Paul II. 127, 128, 132, 146, 148, 149; Julius IL 210. Páüpstliche Legaten: Rudolf v. Rü- desheim, s. Rüdesheim; Laurenz Ro- varella, s. Rovarella ; Cardinal Johann v. Aragonien, s. Aragonien, Böhmisches Hospital in — 162, 163. Ronow, Burg b. Deutsch-Brod (?) "Wil- helm v. Ilburg, Herr zu —,, s. Ilburg. Rosatz (Rossas), Gut in N.-Osterreich 90. Rosenberg [Mons rosarum], Burg, Stadt u. Herrschaft b. Kaplitz: 25, 38, 100 122, 128, 150, 152—154, 157, 180, 185, 196, 206, 215, 216, 250, 254. [Rosenberg] 22, 23. Ministeriale
Strana 287
Raab — Rosenberg. 287 Rosenberger Vorstadt (Latron) 42, 206 Herren v. — (Haus'—): 18, 23, 24, 27, 29, 46, 56, 69, 71, 72, 74, 77, 85 bis 87, 89, 93, 116, 119, 128, 129, 145, 150—159, 162--167, 172, 179, 194 bis 196, 204, 209, 214, 216, 217, 226, 234, 239, 246, 260. | [Herren_v. —]: 22, 23, 27, 50. [Sezema] 27. [Budislaus, Bischof v. Prag], s. Prag. [Witek I.], s. Próitz. [Witek IL]. s. Préitz. [Nikolaus, Bischof v. Prag], s. Prag. [Wok] 25. [Wok] 25. [Witek ITL], s. Préitz. [Boresch], s. Riesenburg. [Heinrich, Sohn Witeks I.], s. Neu- haus. Wok IL, Sohn Witeks III. v. Préitz, Landmarschall v. Bóhmen, Landes- hauptmann v. Steiermark, [Landes- hauptmaun v. Österreich u. Kärnten], 22, 25, 26, 28, 30, 36—43, 51. Dessen Testament 40—43. [Wok] 38, 39. Hedwig v. Schaumberg, Woks I. Hausfrau, s, Schaumberg. Witek, Woks I. Sohn, 39. Heinrich I., Woks I. Sohn, Oberst- landkämmerer v. Bóhmen, [Oberst- landmarschall u. Oberstburggraf v. Böhmen], 39, 43—46. , Elisabeth [v. Dobruschka? v. Ujezd?], Heinrichs I. Hausfrau, 44, 45. Peter I., Heinrichs I. Sohn, Oberst landkimmerer v. Bóhmen, 44, 46 —63, 70, 84. [Peter I.] 29, 50—53, 55, 70. Viola (Elisabeth) v. Teschen, Peters I. Hausfrau, s. Teschen. Katharina [von Wartenberg? von Schaumberg ?], Peters I. zweite Haus- frau, 51, 58, 62, 63. [Agnes, Heinrichs I. Tochter], 44, 48, 57. [Hedwig, Heinrichs I. Tochter], 44. Johanna, Heinrichs I. Tochter, Be- neschs I. v. Michelsberg Hausfrau, [hernach Hausfrau eines Herrn v. Plumenau-Krawař], 44, 56. Margareta, Heinrichs I. Tochter, Hausfrau Bawors II. v. Strakonitz, 44, 57. Heinrich II., Peters I. Sohn, 51, 64. Peter IL, Peters I. Sohn, Propst des Collegiatstiftes Allerheiligen in Prag, 51, 58, 65, 66, 68— 71. Jodok I. Peters I. Sohn, 51, 58, 66, 67, 69, 70. Agnes v. Wallsee, Jodoks I. Haus: frau, s. Wallsee. ; Ulrich L, Peters I. Sohn, 48, 51 58, 63—72, "3, 86; dessen Wappen 65 ; dessen Testament 43, 72. [Ulrich I.] 64, 65. Elisabeth v. Wartenberg, Ulrichs I. Hausfrau, s. Wartenberg. Johann I. Peters I. Sohn, 51, 58, 65, 66, 68—71; dessen Wappen 65; dessen Testament 66. Elisabeth, Grüfin v. Hals, Johanns I. Hausfrau, s. Hals. [Katharina, Peters I. Tochter, Haus- frau Georgs v. Sternberg], 51, 70. Anna, Peters I. Tochter, Hausfrau Heinrichs v. Lipa, hernach eine solche Ulrichs IIT. v. Neuhaus, 51, 70. Metze (Metzena, Metzel, Meczla), Peters I. Tochter, Hausfrau Johanns v. Leuchtenberg, 51, 70, 71. Heinrich III, Ulrichs T. Sohn, Oberst- burggraf v. Bóhmen, [Oberstkámmerer v. Bóhmen], 64, 71—89, 94; dessen Wappen 65. Barbara v. Schaumberg, Heiurichs IIL. Hausfrau, s. Schaumberg. Elisabeth v. Krawaf. Heinrichs III. zweite Hausfrau, s. Krawat. Agnes, Ulrichs I. Tochter, 64. Peter III, Heinrichs III. Sohn, 73, 88; dessen Wappen 65. Anna, Landgràfin v. Leuchtenberg u. Gräfin v. Hals, Peters III. Verlobte, s. Leuchtenberg. Ulrich IL, Heinrichs III. Sohn, Oberstburggraf, Landeshauptmann u. Generalhauptmann der katholischen Partei in Bóhmen, [Landeshauptmann v. Schlesien], 50, 55, 84, 88— 122, 195—127, 199, 147. [Ulrich IL] 123. Katharina v. Wartenberg, Ulrichs II. Hausfrau, s. Warteuberg. [Elisabeth v. Sehwanberg, Ulrichs IT. zweite Hausfrau], s. Schwanberg. [Ludmilla, Heinrichs IIT. Tochter], 73. Katharina, Heinrichs III. Tochter, Hausfrau Reimbrechts v. Wallsee, 84, 90, 153. Heinrich IV., Ulrichs II. Sohn, Hauptmaun in Schlesien u. in der Lausitz, 89, 115, 116, 119—126, 130. Agnes v. Schaumberg, Heinrichs IV. Hansfrau, s. Schaumberg. Jodok (Jobst) II., Ulrichs II. Sohn, Dompropst in Prag u. Grandprior des Johanniterordens in Strakonitz, her- nach Bischof v. Breslau, 89, 115, 116,
Raab — Rosenberg. 287 Rosenberger Vorstadt (Latron) 42, 206 Herren v. — (Haus'—): 18, 23, 24, 27, 29, 46, 56, 69, 71, 72, 74, 77, 85 bis 87, 89, 93, 116, 119, 128, 129, 145, 150—159, 162--167, 172, 179, 194 bis 196, 204, 209, 214, 216, 217, 226, 234, 239, 246, 260. | [Herren_v. —]: 22, 23, 27, 50. [Sezema] 27. [Budislaus, Bischof v. Prag], s. Prag. [Witek I.], s. Próitz. [Witek IL]. s. Préitz. [Nikolaus, Bischof v. Prag], s. Prag. [Wok] 25. [Wok] 25. [Witek ITL], s. Préitz. [Boresch], s. Riesenburg. [Heinrich, Sohn Witeks I.], s. Neu- haus. Wok IL, Sohn Witeks III. v. Préitz, Landmarschall v. Bóhmen, Landes- hauptmann v. Steiermark, [Landes- hauptmaun v. Österreich u. Kärnten], 22, 25, 26, 28, 30, 36—43, 51. Dessen Testament 40—43. [Wok] 38, 39. Hedwig v. Schaumberg, Woks I. Hausfrau, s, Schaumberg. Witek, Woks I. Sohn, 39. Heinrich I., Woks I. Sohn, Oberst- landkämmerer v. Bóhmen, [Oberst- landmarschall u. Oberstburggraf v. Böhmen], 39, 43—46. , Elisabeth [v. Dobruschka? v. Ujezd?], Heinrichs I. Hausfrau, 44, 45. Peter I., Heinrichs I. Sohn, Oberst landkimmerer v. Bóhmen, 44, 46 —63, 70, 84. [Peter I.] 29, 50—53, 55, 70. Viola (Elisabeth) v. Teschen, Peters I. Hausfrau, s. Teschen. Katharina [von Wartenberg? von Schaumberg ?], Peters I. zweite Haus- frau, 51, 58, 62, 63. [Agnes, Heinrichs I. Tochter], 44, 48, 57. [Hedwig, Heinrichs I. Tochter], 44. Johanna, Heinrichs I. Tochter, Be- neschs I. v. Michelsberg Hausfrau, [hernach Hausfrau eines Herrn v. Plumenau-Krawař], 44, 56. Margareta, Heinrichs I. Tochter, Hausfrau Bawors II. v. Strakonitz, 44, 57. Heinrich II., Peters I. Sohn, 51, 64. Peter IL, Peters I. Sohn, Propst des Collegiatstiftes Allerheiligen in Prag, 51, 58, 65, 66, 68— 71. Jodok I. Peters I. Sohn, 51, 58, 66, 67, 69, 70. Agnes v. Wallsee, Jodoks I. Haus: frau, s. Wallsee. ; Ulrich L, Peters I. Sohn, 48, 51 58, 63—72, "3, 86; dessen Wappen 65 ; dessen Testament 43, 72. [Ulrich I.] 64, 65. Elisabeth v. Wartenberg, Ulrichs I. Hausfrau, s. Wartenberg. Johann I. Peters I. Sohn, 51, 58, 65, 66, 68—71; dessen Wappen 65; dessen Testament 66. Elisabeth, Grüfin v. Hals, Johanns I. Hausfrau, s. Hals. [Katharina, Peters I. Tochter, Haus- frau Georgs v. Sternberg], 51, 70. Anna, Peters I. Tochter, Hausfrau Heinrichs v. Lipa, hernach eine solche Ulrichs IIT. v. Neuhaus, 51, 70. Metze (Metzena, Metzel, Meczla), Peters I. Tochter, Hausfrau Johanns v. Leuchtenberg, 51, 70, 71. Heinrich III, Ulrichs T. Sohn, Oberst- burggraf v. Bóhmen, [Oberstkámmerer v. Bóhmen], 64, 71—89, 94; dessen Wappen 65. Barbara v. Schaumberg, Heiurichs IIL. Hausfrau, s. Schaumberg. Elisabeth v. Krawaf. Heinrichs III. zweite Hausfrau, s. Krawat. Agnes, Ulrichs I. Tochter, 64. Peter III, Heinrichs III. Sohn, 73, 88; dessen Wappen 65. Anna, Landgràfin v. Leuchtenberg u. Gräfin v. Hals, Peters III. Verlobte, s. Leuchtenberg. Ulrich IL, Heinrichs III. Sohn, Oberstburggraf, Landeshauptmann u. Generalhauptmann der katholischen Partei in Bóhmen, [Landeshauptmann v. Schlesien], 50, 55, 84, 88— 122, 195—127, 199, 147. [Ulrich IL] 123. Katharina v. Wartenberg, Ulrichs II. Hausfrau, s. Warteuberg. [Elisabeth v. Sehwanberg, Ulrichs IT. zweite Hausfrau], s. Schwanberg. [Ludmilla, Heinrichs IIT. Tochter], 73. Katharina, Heinrichs III. Tochter, Hausfrau Reimbrechts v. Wallsee, 84, 90, 153. Heinrich IV., Ulrichs II. Sohn, Hauptmaun in Schlesien u. in der Lausitz, 89, 115, 116, 119—126, 130. Agnes v. Schaumberg, Heinrichs IV. Hansfrau, s. Schaumberg. Jodok (Jobst) II., Ulrichs II. Sohn, Dompropst in Prag u. Grandprior des Johanniterordens in Strakonitz, her- nach Bischof v. Breslau, 89, 115, 116,
Strana 288
288 118, 126—128, 133—135, 137—140, 171; dessen Grabmal 128. Johann II, Ulrichs II. Sohn, Herr zu Krumau, Hauptmann in Schlesien u. in der Lausitz, Oberstlandkämmerer v. Böhmen, 89, 104, 115—150, 154; dessen Testament 149. Anna, Herzogin v. Glogau, Jo- hanns II, Hausfrau, s. Glogau. Agnes, Ulrichs II. Tochter, 89, 128, 129. Perchta, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau Johanns v. Lichtenstein, 89, 120, 129, 130. Ludmilla, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau Bohuslaws v. Schwanberg, 89, 129. [Barbara, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau eines Herrn v. Biberstein], 89, 130. [Johanna, Ulrichs II. Tochter], 89, 130. [Margareta, Ulrichs II. Tochter], 89, 130. Heinrich V., Johanns II. Sohn, Herr zu Krumau, 126, 129, 151—154, 157, 171. Wok II., Johanns II. Sohn, Landes- hauptmann v. Bóhmen, 126, 150—166, 168, 171, 172, 174, 183, 184, 209. Margareta v. Gutenstein, Woks II. Hausfrau, s. Gutenstein. | Peter IV., Johanns II. Sohn, Landes- hauptmann v. Böhmen, 51, 58, 61, 126, 154, 162, 165 - 213, 215, 220, 221, 225, 227, 242, 250; dessen Testament 214, 215. Flisabeth v. Krawaï, Peters IV. Hausfrau, s. Krawaï. Ulrich III., Johanns II. Sohn, 126, 168, 169, 171, 182, 220, 250. Katharina, Johanns IL Tochter, Hausfrau Peter Holitzkys v. Stern- berg, 17, 126, 169, 170, 209; deren Testament 170. Barbara, Johanns IL Tochter, Haus- frau Johanns v. Biberstein, 126, 160, 161, 171. Margareta, Johanns II. Tochter, 126, 171. Hedwig, Johanns IL Tochter, Haus- frau Wolfs v. Grafeneck, hernach eine solche des Tobias v. Boskowitz u. schliesslich Hausfrau Gregors v. Starhemberg, 126, 171, 172. Elisabeth, Johanns II. Tochter, Huusfrau Heinrichs Grafen v. Har- deck, 126, 172. Johanna, Johanns II. Tochter, 126, 173. Register. Johann IIL, Woks II. Sohn, Grand- prior des Johanniterordens in Strako- nitz, Hauptmann des Prachiner Kreises, 183, 184, 194—196, 206, 207, 209, 212, 914—217, 219, 221, 224—949, 201, 256, 260. Heinrich VI., Woks IL. Sohn, 209, 210. , Jodok (Jobst! IIL, Woks II. Sohn, 183, 194—196, 209—211, 215, 216, 226, 927, 233, 237, 238, 246—249, 251, 252, 256, 263. Wendeline v. Starhemberg, Jodoks III. Hausfrau, s. Starhemberg Anna v. Roggendorf, Jodoks III. zweite Hausfrau, s. Roggendorf. Peter V., Woks II. Sohn, Haupt- mann des Bechiner Kreises, 183, 19% bis 196, 209, 215, 216, 223, 226, 227, 229, 282, 233, 237—239, 247—268. Heinrich VII., WoksII. Sohn, Haupt- mann u. Obersteuereinnehmer des Bechiner Kreises, 18, 172, 183, 194 bis 196, 201, 204—207, 209—224, 226, 230, 246, 261. Magdalena v. Sternberg, Heinrichs VII. Hausfrau, s. Sternberg. Anna v. Neuhaus, Heinrichs VII. zweite Hausfrau, s. Neuhaus. Sidonia, Woks IL. Tochter, 209 , [Katharina, Woks II. Tochter, Ab- tissin des Clarissinnenklosters in Kru- mau], s. Krumau. Barbara, Peters IV. Tochter, 174. Ferdinand Wok, Jodoks III. Sohn, 245. Wilhelm, Jodoks III: Sohn, 51, 55, 56, 239, 263, Peter Wok (Petrschitschko), Jodoks III. Sohn, 51, 261. Anna, Jodoks III. Tochter, Hausfrau Joachims v. Neuhaus, 224, 261. Elisabeth, Jodoks III. Tochter, 261. Bohunka, Jodoks III. Tochter, Haus- frau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Burggrafen zu —: Bohuslaw v. Petrowitz, s. Petrowitz; Peter v. Mla- dotitz, s. Mladotitz; Reimbrecht v. Polheim, s. Polheim; [Johaon Smil v. Krems], s. Krems; Georg Rabenhaupt v. Sucha, s. Sucha. Hauptleute zu —: Peter Stupensky v. Huzná, s. HuZná; Jobst v. Bruck, s. Bruck; Adam Sudek v. Langendorf, s. Langendorf. Richter in — 44. Benesch, Rentschreiber in —, 240. Diwisch v. Thalenberg, Oberver- walter der Rosenberg'schen Güter, s. Thalenberg.
288 118, 126—128, 133—135, 137—140, 171; dessen Grabmal 128. Johann II, Ulrichs II. Sohn, Herr zu Krumau, Hauptmann in Schlesien u. in der Lausitz, Oberstlandkämmerer v. Böhmen, 89, 104, 115—150, 154; dessen Testament 149. Anna, Herzogin v. Glogau, Jo- hanns II, Hausfrau, s. Glogau. Agnes, Ulrichs II. Tochter, 89, 128, 129. Perchta, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau Johanns v. Lichtenstein, 89, 120, 129, 130. Ludmilla, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau Bohuslaws v. Schwanberg, 89, 129. [Barbara, Ulrichs II. Tochter, Haus- frau eines Herrn v. Biberstein], 89, 130. [Johanna, Ulrichs II. Tochter], 89, 130. [Margareta, Ulrichs II. Tochter], 89, 130. Heinrich V., Johanns II. Sohn, Herr zu Krumau, 126, 129, 151—154, 157, 171. Wok II., Johanns II. Sohn, Landes- hauptmann v. Bóhmen, 126, 150—166, 168, 171, 172, 174, 183, 184, 209. Margareta v. Gutenstein, Woks II. Hausfrau, s. Gutenstein. | Peter IV., Johanns II. Sohn, Landes- hauptmann v. Böhmen, 51, 58, 61, 126, 154, 162, 165 - 213, 215, 220, 221, 225, 227, 242, 250; dessen Testament 214, 215. Flisabeth v. Krawaï, Peters IV. Hausfrau, s. Krawaï. Ulrich III., Johanns II. Sohn, 126, 168, 169, 171, 182, 220, 250. Katharina, Johanns IL Tochter, Hausfrau Peter Holitzkys v. Stern- berg, 17, 126, 169, 170, 209; deren Testament 170. Barbara, Johanns IL Tochter, Haus- frau Johanns v. Biberstein, 126, 160, 161, 171. Margareta, Johanns II. Tochter, 126, 171. Hedwig, Johanns IL Tochter, Haus- frau Wolfs v. Grafeneck, hernach eine solche des Tobias v. Boskowitz u. schliesslich Hausfrau Gregors v. Starhemberg, 126, 171, 172. Elisabeth, Johanns II. Tochter, Huusfrau Heinrichs Grafen v. Har- deck, 126, 172. Johanna, Johanns II. Tochter, 126, 173. Register. Johann IIL, Woks II. Sohn, Grand- prior des Johanniterordens in Strako- nitz, Hauptmann des Prachiner Kreises, 183, 184, 194—196, 206, 207, 209, 212, 914—217, 219, 221, 224—949, 201, 256, 260. Heinrich VI., Woks IL. Sohn, 209, 210. , Jodok (Jobst! IIL, Woks II. Sohn, 183, 194—196, 209—211, 215, 216, 226, 927, 233, 237, 238, 246—249, 251, 252, 256, 263. Wendeline v. Starhemberg, Jodoks III. Hausfrau, s. Starhemberg Anna v. Roggendorf, Jodoks III. zweite Hausfrau, s. Roggendorf. Peter V., Woks II. Sohn, Haupt- mann des Bechiner Kreises, 183, 19% bis 196, 209, 215, 216, 223, 226, 227, 229, 282, 233, 237—239, 247—268. Heinrich VII., WoksII. Sohn, Haupt- mann u. Obersteuereinnehmer des Bechiner Kreises, 18, 172, 183, 194 bis 196, 201, 204—207, 209—224, 226, 230, 246, 261. Magdalena v. Sternberg, Heinrichs VII. Hausfrau, s. Sternberg. Anna v. Neuhaus, Heinrichs VII. zweite Hausfrau, s. Neuhaus. Sidonia, Woks IL. Tochter, 209 , [Katharina, Woks II. Tochter, Ab- tissin des Clarissinnenklosters in Kru- mau], s. Krumau. Barbara, Peters IV. Tochter, 174. Ferdinand Wok, Jodoks III. Sohn, 245. Wilhelm, Jodoks III: Sohn, 51, 55, 56, 239, 263, Peter Wok (Petrschitschko), Jodoks III. Sohn, 51, 261. Anna, Jodoks III. Tochter, Hausfrau Joachims v. Neuhaus, 224, 261. Elisabeth, Jodoks III. Tochter, 261. Bohunka, Jodoks III. Tochter, Haus- frau Johanns IV. v. Lobkowitz, 261. Burggrafen zu —: Bohuslaw v. Petrowitz, s. Petrowitz; Peter v. Mla- dotitz, s. Mladotitz; Reimbrecht v. Polheim, s. Polheim; [Johaon Smil v. Krems], s. Krems; Georg Rabenhaupt v. Sucha, s. Sucha. Hauptleute zu —: Peter Stupensky v. Huzná, s. HuZná; Jobst v. Bruck, s. Bruck; Adam Sudek v. Langendorf, s. Langendorf. Richter in — 44. Benesch, Rentschreiber in —, 240. Diwisch v. Thalenberg, Oberver- walter der Rosenberg'schen Güter, s. Thalenberg.
Strana 289
Rosenberg — Rzawe. Kanzler der Herren v. —: Hostislaw, Pfarrer zu Krumau, s. Krumau; Ni- kolaus 151; Nikolaus aus Pilgram, s. .Pilgram; Wenzel v. Ruben, s. Ruben; Daniel Burda, s. Burda; Ni- kolaus v. Milikow, s. Milikow; Niko- laus v. Hochstein, s. Hochstein; Wen- zel Albin v. Helfenburg, s. Helfenburg. Secretire der Herren v. —: Johann Kaplitzer, s. Kaplitzer; Nikolaus v. Hochstein, s. Hochstein; Johann v. Hradischt, s. Hradischt. Kammerschreiber der Herren v. —: Gregor Klaritz, s. Klaritz; Georg Skopetz, s. Skopetz; Johann Koza v. Hradischt, s. Hradischt; Stangel, s. Stangel. Wenzel Koza v. Hradischt. Rosen- berg’scher Kammermeister, s. Hra- discht. Kóche u. Küchenmeister der Herren v. —: 255; Hans 245. Georg, Stallmeister der Herren v. —, 245. Bernhard v. Brabant, Feldhaupt- mann der Herren v. —, s. Brakant. Sonstige Ministerialen der Herren , v. —: s. Budkow, Buzitz, Cekau, Černitzky, Čestitz, Chřenowitz, Do- brsch, Drachow, Duben, Dubsky, Fel- dorf, Froschauer, Giwowitz, Hohen- furter, Holkau, Hruschowsky, Kalk- reut, Kamenitz, Kestřan, Kladrubetz, Knobloch, Kolowrat, Kotwitzer, Kout, Kunéitz, Kwasejowitz, Langendorf, Last, Lhota, Lichtenfeld, Lippen, Li- sow, Malowitz, Meggau, Mezne, Mich- nitz, Mirowitz, Mischkowitz, Modli- schkowitz, Nedrspach, Ojir, Olbramo- witz, Olschan, Pardubitzer, Pernles- dorf, Polak, Poschka, Prinzeneck, Radkowitz,' hiéan, Rimffer, Rohozow, Sadlno, Sadlo, Schlesier, Sedletzky, Skiinetzky, Sprinzenstein, Strein, Tein- dles, Thurm-Plandles, Tiemin, Trčka, Ujezd, Ujezdetz, Uschau, Vitzthum, Waldstein, Weikersdorf, Wettern, Wi- zowitz, Wojkau, Wrabi, Wrażda, Za- horka, Zelenitz, Zinnspan. Herrschaften u. Güter der Herren v. — 166. Bergwerke der Herren v. — 162, 237. Häuser der Herren v. — in Prag 160, 201. Můnzrecht der Herren v. — 238. [Hausordnung der Herren v. —] 67, 68. Reitersiegel der Herren v. — 51. Rosenberg, Gut in N.-Osterreich, 172. Rosenberg'sch e Chronik. 289 [Rosenberg, Mons rosarum, Schloss b. Rom], 22. Rosenthal, Markt b. Kaplitz, 185. Rossas, s. Rosatz. Rossthall, s. RoZmital. Rothenstein (Rotnstain): Albero v. — 41. Roubik (Raubik), s. Hlawatetz. i Rous (Rauss) Wilhelm, s. Lippen. Rovarella Laurenz, Bischof v. Ferrara u. päpstlicher Legat, 141, 144, 148. Rowna, s. Ruben. Rożmital (Rossthall), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Leo (Lew) v. — u. auf Blatna, böhmischer Obersthofmeister, 144. Zdeněk Leo (Lew, Leb), v. —, Oberstburggraf v. Böhmen, 185, 186, 189, 190, 196, 197, 199, 200, 204, 209, 210, 214—217, 219, 220, 222, 225, 226, 228, 229, 239, 240, 251. Anna v. —, Zdeněk Leos Tochter, Hausfrau Adams v. Neuhaus, 219, 251, 261.. Rschitschan, s. Rican. Ruben (Rowna), Feste u. Dorf b. Kru- mau: Buzek v. Harrach u. v. —, 8. Harrach. Buzek (Buschko) v. —, Burg- grat zu Krumau, 100. Wenzel v. —, Kanzler der Herren v. Rosenberg, 155, 177, 178, 203, 216, 220, 233, 236, 238, 240; dessen Bibliothek 177; dessen Grabschrift 177. Anna v. —, Wenzels Tochter, 177. i Ruda, Teich b. Wittingau, 166. Rüdesheim, Stadt in Deutschland ; Rudolf v. —, Bischof v. Lavant. hernach Bischof v. Breslau, päpstlicher Legat, 144, 182, 138. Rudig (Wrutek), Stadtchen b. Podersam, 137. Rudiger, Schreiber Woks I. v. Rosenberg, 41, 42. Rus [Kuss] Johann, Burggraf zu Zbirow, 85. S. auch Tschemin. Rusinow, Ortschaft b. Rakonitz (?): Jo- hann v. — 109. Ruth Albrecht, s. Dirna. [Rutten], s. Kuthen. Ruzin, Ortschaft b. Prag, 41. Ryba Johann, Hauptmann zu Sobéslau, 194, 204, 211. S. auch Fisch. Rybian, Feste u. Dorf b. Saaz: Kaba v. — 255. Rychlik Valentin, Schaffer in Krumau, 255, 256. Rzawe (Sersawy), Ortschaft b. Tabor: Johann Lapaéek v. — u. auf Dobro- nitz, Steuereinnehmer des Bechiner Kreises, 206, 214. Lapaéek v. — 255. S. auch Witha. i 19
Rosenberg — Rzawe. Kanzler der Herren v. —: Hostislaw, Pfarrer zu Krumau, s. Krumau; Ni- kolaus 151; Nikolaus aus Pilgram, s. .Pilgram; Wenzel v. Ruben, s. Ruben; Daniel Burda, s. Burda; Ni- kolaus v. Milikow, s. Milikow; Niko- laus v. Hochstein, s. Hochstein; Wen- zel Albin v. Helfenburg, s. Helfenburg. Secretire der Herren v. —: Johann Kaplitzer, s. Kaplitzer; Nikolaus v. Hochstein, s. Hochstein; Johann v. Hradischt, s. Hradischt. Kammerschreiber der Herren v. —: Gregor Klaritz, s. Klaritz; Georg Skopetz, s. Skopetz; Johann Koza v. Hradischt, s. Hradischt; Stangel, s. Stangel. Wenzel Koza v. Hradischt. Rosen- berg’scher Kammermeister, s. Hra- discht. Kóche u. Küchenmeister der Herren v. —: 255; Hans 245. Georg, Stallmeister der Herren v. —, 245. Bernhard v. Brabant, Feldhaupt- mann der Herren v. —, s. Brakant. Sonstige Ministerialen der Herren , v. —: s. Budkow, Buzitz, Cekau, Černitzky, Čestitz, Chřenowitz, Do- brsch, Drachow, Duben, Dubsky, Fel- dorf, Froschauer, Giwowitz, Hohen- furter, Holkau, Hruschowsky, Kalk- reut, Kamenitz, Kestřan, Kladrubetz, Knobloch, Kolowrat, Kotwitzer, Kout, Kunéitz, Kwasejowitz, Langendorf, Last, Lhota, Lichtenfeld, Lippen, Li- sow, Malowitz, Meggau, Mezne, Mich- nitz, Mirowitz, Mischkowitz, Modli- schkowitz, Nedrspach, Ojir, Olbramo- witz, Olschan, Pardubitzer, Pernles- dorf, Polak, Poschka, Prinzeneck, Radkowitz,' hiéan, Rimffer, Rohozow, Sadlno, Sadlo, Schlesier, Sedletzky, Skiinetzky, Sprinzenstein, Strein, Tein- dles, Thurm-Plandles, Tiemin, Trčka, Ujezd, Ujezdetz, Uschau, Vitzthum, Waldstein, Weikersdorf, Wettern, Wi- zowitz, Wojkau, Wrabi, Wrażda, Za- horka, Zelenitz, Zinnspan. Herrschaften u. Güter der Herren v. — 166. Bergwerke der Herren v. — 162, 237. Häuser der Herren v. — in Prag 160, 201. Můnzrecht der Herren v. — 238. [Hausordnung der Herren v. —] 67, 68. Reitersiegel der Herren v. — 51. Rosenberg, Gut in N.-Osterreich, 172. Rosenberg'sch e Chronik. 289 [Rosenberg, Mons rosarum, Schloss b. Rom], 22. Rosenthal, Markt b. Kaplitz, 185. Rossas, s. Rosatz. Rossthall, s. RoZmital. Rothenstein (Rotnstain): Albero v. — 41. Roubik (Raubik), s. Hlawatetz. i Rous (Rauss) Wilhelm, s. Lippen. Rovarella Laurenz, Bischof v. Ferrara u. päpstlicher Legat, 141, 144, 148. Rowna, s. Ruben. Rożmital (Rossthall), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbezirke: Leo (Lew) v. — u. auf Blatna, böhmischer Obersthofmeister, 144. Zdeněk Leo (Lew, Leb), v. —, Oberstburggraf v. Böhmen, 185, 186, 189, 190, 196, 197, 199, 200, 204, 209, 210, 214—217, 219, 220, 222, 225, 226, 228, 229, 239, 240, 251. Anna v. —, Zdeněk Leos Tochter, Hausfrau Adams v. Neuhaus, 219, 251, 261.. Rschitschan, s. Rican. Ruben (Rowna), Feste u. Dorf b. Kru- mau: Buzek v. Harrach u. v. —, 8. Harrach. Buzek (Buschko) v. —, Burg- grat zu Krumau, 100. Wenzel v. —, Kanzler der Herren v. Rosenberg, 155, 177, 178, 203, 216, 220, 233, 236, 238, 240; dessen Bibliothek 177; dessen Grabschrift 177. Anna v. —, Wenzels Tochter, 177. i Ruda, Teich b. Wittingau, 166. Rüdesheim, Stadt in Deutschland ; Rudolf v. —, Bischof v. Lavant. hernach Bischof v. Breslau, päpstlicher Legat, 144, 182, 138. Rudig (Wrutek), Stadtchen b. Podersam, 137. Rudiger, Schreiber Woks I. v. Rosenberg, 41, 42. Rus [Kuss] Johann, Burggraf zu Zbirow, 85. S. auch Tschemin. Rusinow, Ortschaft b. Rakonitz (?): Jo- hann v. — 109. Ruth Albrecht, s. Dirna. [Rutten], s. Kuthen. Ruzin, Ortschaft b. Prag, 41. Ryba Johann, Hauptmann zu Sobéslau, 194, 204, 211. S. auch Fisch. Rybian, Feste u. Dorf b. Saaz: Kaba v. — 255. Rychlik Valentin, Schaffer in Krumau, 255, 256. Rzawe (Sersawy), Ortschaft b. Tabor: Johann Lapaéek v. — u. auf Dobro- nitz, Steuereinnehmer des Bechiner Kreises, 206, 214. Lapaéek v. — 255. S. auch Witha. i 19
Strana 290
290 S. Sagan, Ortschaft b. Podébrad: Johann Capek (Tschapko) v. — 103, 104. Sablat (Zablat), Marf u. Gut b. Prachatitz, 214, 925, 239. Sablat, s. Zablat. Sachsen: Fürst v. — 216. Sadlno: Benesch v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143, Sadlo 255. Heinrich - , s: Kladrubetz. Jarohnéw —, Rosenberg'scher Mini- steriale, 169, Nikolaus —, Ministeriale der Rosenberger, 169. Sahorka, s. Zahorka. Sahorschi, s. Zahorka. [Salesky], s. Sedletzky. Salzburg, Stadt: 126. Siegmund, Erz- bischof v. —, 126. Friedrich v. Schaum- berg, Domherr in —, s. Schaumberg. Salzmann Michael, Canonicus zu Breslau, 162. [Samerschow], s. Summerau. Sancta Corona, s. Goldenkron Sanet Oswald, Dorf b. Haslach in O - Osterreich, 257. Sarau, s. Sorau. Saudny, s. Seifritzteich. Sauseneck, Gut in Osterreich, 90. Sbierhof, s, Zbirow. Schak, s. Zak. Schalaun, s. Haschkowsky. Schanzknechte 262. Schärfenberg : Bernhard v. — (Scherffen- berger), Hauptmann des ôsterreichi- schen Kriegsvolkes, 154, 157. Schaumberg (Schaumburg), Burg in O.- sterreich: Grafen v. —: 69; [Grafen v. —] 53; Heinrich 37; Heinrich u. Wernhard (Bernhard), dessen Sôhne, 37—39; Hedwig, dessen Tochter, Haus- frau Heinrichs v. Kuenring, hernach Hausfrau Woks I. v. Rosenberg u. schliesslich Hausfrau Friedrichs v. Stubenberg, 37, 39—41, 44; Wernhard (Bernhard) d. Jüngere 37, 38; [Katha- rina, Hausfrau Peters I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich 73; Barbara, dessen Tochter, Hausfrau Heinrichs III. v. Rosenberg, 73; Johann 122; Agnes, dessen Tochter, Hausfrau Heinrichs IV. v. Rosenberg, hernach Hausfrau des Grafen Michael v. Hardeck, 122; Bernhard 150; Georg 157; Friedrich, Domherrr in Salzburg, 164. Hartnid, Truchsess v. —, 37, 38. Schaumburg, s. Schaumberg. Schellenberg (Sselnberg), Burg b. Jung- Woschitz: Johann v. —, Oberstkanzler v. Böhmen, 59, 183. Register, Scherffenberger, s. Schärfenberg. [Schettowiczerss, 8. Cekau. Schild (Schüldt), Dorf b. Hohenfurt, 180. Schindelau (Schintau), Dorf b. Aigen in O. Osterreich, 40. Schintau, s. Schindelau. Schitz Johann, s. Zalużan. Schlägel, Prämonstratenserstift in O.- Osterreich: 40, 210. Siegmund Zerer, Propst v. —, 280, 238. Schlagel (Schleglainss) unter dem Ross- berg, Dorf b. Hohenfurt, 180. Schlaner Kreis: Zusammenkunft im — 216. Schleglainss, s. Schlagel. Schlesien (Slesien): 65, 127, 134, 140, 189, 254. Landeshauptleute v. —: [Ulrich IL v. Rosenberg] 127; Hein- rich IV. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Johann IL. v. Rosenberg, s. Rosenberg. Bewohner v. — 130. Schlesier Rudolf u. Peter, Ministerialen der Rosenberger, 251. Schlick : Grafen zu Bassano, u. zu Weiss- kirchen: 228, 229; Nikolaus 187, 188; Caspar 187, 188, Sebastian 187, 188; Stephan 219; Hieronymus 228, 234, 261; Laurenz 228, 234; Wolf 228, 234 ; Heinrich 228, 234. Schreiberteich bei Gratzen 204. Schuba Johann, s. Humian. Schüldt, s. Schild. Schwamberg, s. Schwanberg. Schwanberg (Schwamberg, Krasikow), Burg b. Weseritz: Herren v. —: 27, 32, 257, 258, 260, 262; Hynek Kru- schina 89, 90, 114, 129; [Elisabeth, dessen Tochter, Hausfrau Ulrichs Il. v. Rosenberg], 89, 90; Bohuslaw, dessen Sohn, Oberstlandhofmeister u. Landeshauptmann v. Böhmen, 59, 129, 151—159, 163, 164, 167—169, 171; Ludmilla v. Rosenberg, Bohu- slaws Hausfrau, s. Rosenberg; Wenzel Tiawak 145; Johann, Grossprior des Johanniterordens, gesessen zu Strako- nitz, 163, 183, 184, 224, 225; Hynek, Bohuslaws Sohn, [Hinko v. Sternberg] 158; Johann (Hans) 160; Heinrich 189; Christoph od Christophorus [v. Sternberg] 196, 208, 214, 228; Johann 215. Schwandt (Swante), Hof u. Dorf b. Frei- stadt in O. Osterreich, 40, 41, Schwarzenbach, Dorf b. Freistadt in O.- Osterreich, 47. [Schwarzenburg: Grafen v. —] 58. Schweiz: Söldner aus der — 283. Schwerin: Albert v. Sternberg, Bischof Y. —, 8, Sternberg. ,
290 S. Sagan, Ortschaft b. Podébrad: Johann Capek (Tschapko) v. — 103, 104. Sablat (Zablat), Marf u. Gut b. Prachatitz, 214, 925, 239. Sablat, s. Zablat. Sachsen: Fürst v. — 216. Sadlno: Benesch v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143, Sadlo 255. Heinrich - , s: Kladrubetz. Jarohnéw —, Rosenberg'scher Mini- steriale, 169, Nikolaus —, Ministeriale der Rosenberger, 169. Sahorka, s. Zahorka. Sahorschi, s. Zahorka. [Salesky], s. Sedletzky. Salzburg, Stadt: 126. Siegmund, Erz- bischof v. —, 126. Friedrich v. Schaum- berg, Domherr in —, s. Schaumberg. Salzmann Michael, Canonicus zu Breslau, 162. [Samerschow], s. Summerau. Sancta Corona, s. Goldenkron Sanet Oswald, Dorf b. Haslach in O - Osterreich, 257. Sarau, s. Sorau. Saudny, s. Seifritzteich. Sauseneck, Gut in Osterreich, 90. Sbierhof, s, Zbirow. Schak, s. Zak. Schalaun, s. Haschkowsky. Schanzknechte 262. Schärfenberg : Bernhard v. — (Scherffen- berger), Hauptmann des ôsterreichi- schen Kriegsvolkes, 154, 157. Schaumberg (Schaumburg), Burg in O.- sterreich: Grafen v. —: 69; [Grafen v. —] 53; Heinrich 37; Heinrich u. Wernhard (Bernhard), dessen Sôhne, 37—39; Hedwig, dessen Tochter, Haus- frau Heinrichs v. Kuenring, hernach Hausfrau Woks I. v. Rosenberg u. schliesslich Hausfrau Friedrichs v. Stubenberg, 37, 39—41, 44; Wernhard (Bernhard) d. Jüngere 37, 38; [Katha- rina, Hausfrau Peters I. v. Rosenberg], s. Rosenberg; Heinrich 73; Barbara, dessen Tochter, Hausfrau Heinrichs III. v. Rosenberg, 73; Johann 122; Agnes, dessen Tochter, Hausfrau Heinrichs IV. v. Rosenberg, hernach Hausfrau des Grafen Michael v. Hardeck, 122; Bernhard 150; Georg 157; Friedrich, Domherrr in Salzburg, 164. Hartnid, Truchsess v. —, 37, 38. Schaumburg, s. Schaumberg. Schellenberg (Sselnberg), Burg b. Jung- Woschitz: Johann v. —, Oberstkanzler v. Böhmen, 59, 183. Register, Scherffenberger, s. Schärfenberg. [Schettowiczerss, 8. Cekau. Schild (Schüldt), Dorf b. Hohenfurt, 180. Schindelau (Schintau), Dorf b. Aigen in O. Osterreich, 40. Schintau, s. Schindelau. Schitz Johann, s. Zalużan. Schlägel, Prämonstratenserstift in O.- Osterreich: 40, 210. Siegmund Zerer, Propst v. —, 280, 238. Schlagel (Schleglainss) unter dem Ross- berg, Dorf b. Hohenfurt, 180. Schlaner Kreis: Zusammenkunft im — 216. Schleglainss, s. Schlagel. Schlesien (Slesien): 65, 127, 134, 140, 189, 254. Landeshauptleute v. —: [Ulrich IL v. Rosenberg] 127; Hein- rich IV. v. Rosenberg, s. Rosenberg; Johann IL. v. Rosenberg, s. Rosenberg. Bewohner v. — 130. Schlesier Rudolf u. Peter, Ministerialen der Rosenberger, 251. Schlick : Grafen zu Bassano, u. zu Weiss- kirchen: 228, 229; Nikolaus 187, 188; Caspar 187, 188, Sebastian 187, 188; Stephan 219; Hieronymus 228, 234, 261; Laurenz 228, 234; Wolf 228, 234 ; Heinrich 228, 234. Schreiberteich bei Gratzen 204. Schuba Johann, s. Humian. Schüldt, s. Schild. Schwamberg, s. Schwanberg. Schwanberg (Schwamberg, Krasikow), Burg b. Weseritz: Herren v. —: 27, 32, 257, 258, 260, 262; Hynek Kru- schina 89, 90, 114, 129; [Elisabeth, dessen Tochter, Hausfrau Ulrichs Il. v. Rosenberg], 89, 90; Bohuslaw, dessen Sohn, Oberstlandhofmeister u. Landeshauptmann v. Böhmen, 59, 129, 151—159, 163, 164, 167—169, 171; Ludmilla v. Rosenberg, Bohu- slaws Hausfrau, s. Rosenberg; Wenzel Tiawak 145; Johann, Grossprior des Johanniterordens, gesessen zu Strako- nitz, 163, 183, 184, 224, 225; Hynek, Bohuslaws Sohn, [Hinko v. Sternberg] 158; Johann (Hans) 160; Heinrich 189; Christoph od Christophorus [v. Sternberg] 196, 208, 214, 228; Johann 215. Schwandt (Swante), Hof u. Dorf b. Frei- stadt in O. Osterreich, 40, 41, Schwarzenbach, Dorf b. Freistadt in O.- Osterreich, 47. [Schwarzenburg: Grafen v. —] 58. Schweiz: Söldner aus der — 283. Schwerin: Albert v. Sternberg, Bischof Y. —, 8, Sternberg. ,
Strana 291
Saan — Srubek. Schwertlergroschen 262. . Schwihau (Schwihof), Burg u. Städtchen b. Klattau: 184. Brenék v. Skala u. v. —, 8. Skala. Schwihowsky v. Rie- senberg, s. Riesenberg. Sehwihof, s. Schwihau. Sechsstádte in der Lausitz: Jaroslaw v. Sternberg, Hauptmann in den —, s. Sternberg. Sedletz: Alexa v. Neudorf u. auf —, s. Neudorf. Sedletz, Ortschaft b. Seléan, 151. Sedletz: Georg Hrobsky v. — 186, 187. Sedletzky [Salesky] Hermann, Ministe- riale der Rosenberger, 203. Seifritzteich (Saudny), Teich b. Litschau, 242, 243. [Seinkowiez], s. Stankowitz. Seléan, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 128, 152, 260. Herrschaft — 162. Selenicz, s. Zelenitz. Senenser Gallier [Franzosen], 20. Serbien: Miljutin, Fürst v. —, 35. Eli- sabeth v. Ungarn, dessen Gemahlin, s- Ungárn. Serowitz, (Zirownicz), Burg u. Städtchen b. Poéatek: Gamuet (Kamarit) v. — 101, 102, Sersawy, s. Rzawe. , Sezimowo Aussti, s. Ustí a. d. Luźnitz. [Sibenstainisch Gut], s. Eibenstein. Siebenbürgen: Peter Perényi (Bereni Pek), Waida in —, 233. Silberlos (Strsehibrschecz), Dorf b. Wit- tingau, 186. [Sirsones, Zironum] 32. Siselitsch, s. Ziżelitz. Skala, Burg b. Piestitz: Bienók (Br- schenko) v. — u. v. Schwihau, kön. bôhm. Hofmeister, 79. Skalka, Feste b. Lobositz: Wenzel v. Jenstein, u, v. — s. Jenstein. Skopetz Georg, Kammerschreiber [Kan- zler] der Rosenberger, 236, 244, 246, Skopytetz (Kopitecz), Dorf b. Sobéslau: Johann Krása v. — 101, 102. Skrinetzky (Skrschineczky), Ministeriale der Rosenberger, 251. Skryje (Skryi), Ortschaft a. d. Beraun: Johann Stebnak v. Riéan u. v. —, s. Rican. Skuhrow: Hieronymus v. — 60. Slaboschowitz, Dorf b. Lischau, 193. Slabsky Wenzel, s. Warnsdorf. Sladký Zdeněk, s. Tauchowitz, Slawata: Herren v. — 196. Diwisch v. — ti. v. Chlum 224, 262. Elisabeth v. Neuhaus, dessen Hausfrau, s. Neuhaus. Slesien, 8. Schlesien. 291 Sloth [Aloes, Aloch] Stephan, Kanzler v. Osterreich, 124. Smečna, Burg u. Stádtchen b. Schlan: Hynek Bofita v. Martinitz, Herr zu —, s. Martinitz. | Smolotil (Smolotel), Ortschaft b. Pribram: Buzek (Buschko) v. — 103, 104. Smréka, s. Mnich. Smrżow (Smrschow), Dorf b. Lomnitz, 165. Sobéslau (Sobislaw, Sobisslau), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 106, 122, 128, 145, 150, 168, 182, 184, 219—221, 223, 236, 262. Herrschaft — 153, 196, 204, 212. Johann v. Stütna, Burggraf zu —, s. Stütna. Hauptleute zu —: Johann v, Dobro- nitz, s. Dobronitz; Johann Lukowsky v. Trusenitz, s. Trusenitz; Wenzel v. Tfebomyslitz; $. Trebomyslitz; Rein- hard v. Říčan, s. Riéóan; Wenzel von Tuéap, s. Tuéap; Johann Ryba, s. Ryba; Wenzel Spulíf v. Jiter, $. Jiter; Johann Wolfram v. Stékte, s. Stékfe ; Hermann v. Říčan, s. Říčan. Karl, Schreiber zu —, 237. Bürgersleute àus —- 212, 255. Bartholomäus, Pfarrer zu —, 182. Sobésuk, Dorf b. Plumenau in Mähren, 57 Sobislaw, s. Soběslau. Sobisslau, s. Soběslau. Sohorscher Teich (Zdiarsky) b. Gratzen 204. Sokolčí (Sokoltschi, Galleiner Schloss), Burg b. Kaplitz, 242, 243. [Sokolčí] 38. Sorau (Sarau), Burg u. Stadt in Preussen: 171. Wenzel v. Biberstein, Herr zu —, s. Biberstein. Sowojowitz (Swogowicz), Ortschaft b. Brandeis: Johann v. — u. auf Neu- Stranow 175. Spanien (Hispanien : Karl L, Kónig v. — , als deutscher Kaiser Karl V., 197; s. auch Deutschland. Ferdinand, In- fant in —, als König v. Böhmen Ferdi- nand L, s. Böhmen. Kriegsvolk aus — 249. Spanowsky Nikolaus, u Ulrich, s. Lisow. Spielberg, Feste b. Brünn, 157. Spinea Corona, s. Goldenkron. Spitz, s. Stpitz. . Spital am Pyhrn [Pierna] in O.-Oster- reich. 42. . Sprinzenstein, Ortschaft in O.-Osterreich : der Sprinzensteiner [Prinezenstainer], . Ministeriale der Rosenberger, 144. Spulíf Wenzel, s. Jiter. Srübek, s. Zrubek. 19*
Saan — Srubek. Schwertlergroschen 262. . Schwihau (Schwihof), Burg u. Städtchen b. Klattau: 184. Brenék v. Skala u. v. —, 8. Skala. Schwihowsky v. Rie- senberg, s. Riesenberg. Sehwihof, s. Schwihau. Sechsstádte in der Lausitz: Jaroslaw v. Sternberg, Hauptmann in den —, s. Sternberg. Sedletz: Alexa v. Neudorf u. auf —, s. Neudorf. Sedletz, Ortschaft b. Seléan, 151. Sedletz: Georg Hrobsky v. — 186, 187. Sedletzky [Salesky] Hermann, Ministe- riale der Rosenberger, 203. Seifritzteich (Saudny), Teich b. Litschau, 242, 243. [Seinkowiez], s. Stankowitz. Seléan, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 128, 152, 260. Herrschaft — 162. Selenicz, s. Zelenitz. Senenser Gallier [Franzosen], 20. Serbien: Miljutin, Fürst v. —, 35. Eli- sabeth v. Ungarn, dessen Gemahlin, s- Ungárn. Serowitz, (Zirownicz), Burg u. Städtchen b. Poéatek: Gamuet (Kamarit) v. — 101, 102, Sersawy, s. Rzawe. , Sezimowo Aussti, s. Ustí a. d. Luźnitz. [Sibenstainisch Gut], s. Eibenstein. Siebenbürgen: Peter Perényi (Bereni Pek), Waida in —, 233. Silberlos (Strsehibrschecz), Dorf b. Wit- tingau, 186. [Sirsones, Zironum] 32. Siselitsch, s. Ziżelitz. Skala, Burg b. Piestitz: Bienók (Br- schenko) v. — u. v. Schwihau, kön. bôhm. Hofmeister, 79. Skalka, Feste b. Lobositz: Wenzel v. Jenstein, u, v. — s. Jenstein. Skopetz Georg, Kammerschreiber [Kan- zler] der Rosenberger, 236, 244, 246, Skopytetz (Kopitecz), Dorf b. Sobéslau: Johann Krása v. — 101, 102. Skrinetzky (Skrschineczky), Ministeriale der Rosenberger, 251. Skryje (Skryi), Ortschaft a. d. Beraun: Johann Stebnak v. Riéan u. v. —, s. Rican. Skuhrow: Hieronymus v. — 60. Slaboschowitz, Dorf b. Lischau, 193. Slabsky Wenzel, s. Warnsdorf. Sladký Zdeněk, s. Tauchowitz, Slawata: Herren v. — 196. Diwisch v. — ti. v. Chlum 224, 262. Elisabeth v. Neuhaus, dessen Hausfrau, s. Neuhaus. Slesien, 8. Schlesien. 291 Sloth [Aloes, Aloch] Stephan, Kanzler v. Osterreich, 124. Smečna, Burg u. Stádtchen b. Schlan: Hynek Bofita v. Martinitz, Herr zu —, s. Martinitz. | Smolotil (Smolotel), Ortschaft b. Pribram: Buzek (Buschko) v. — 103, 104. Smréka, s. Mnich. Smrżow (Smrschow), Dorf b. Lomnitz, 165. Sobéslau (Sobislaw, Sobisslau), Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 106, 122, 128, 145, 150, 168, 182, 184, 219—221, 223, 236, 262. Herrschaft — 153, 196, 204, 212. Johann v. Stütna, Burggraf zu —, s. Stütna. Hauptleute zu —: Johann v, Dobro- nitz, s. Dobronitz; Johann Lukowsky v. Trusenitz, s. Trusenitz; Wenzel v. Tfebomyslitz; $. Trebomyslitz; Rein- hard v. Říčan, s. Riéóan; Wenzel von Tuéap, s. Tuéap; Johann Ryba, s. Ryba; Wenzel Spulíf v. Jiter, $. Jiter; Johann Wolfram v. Stékte, s. Stékfe ; Hermann v. Říčan, s. Říčan. Karl, Schreiber zu —, 237. Bürgersleute àus —- 212, 255. Bartholomäus, Pfarrer zu —, 182. Sobésuk, Dorf b. Plumenau in Mähren, 57 Sobislaw, s. Soběslau. Sobisslau, s. Soběslau. Sohorscher Teich (Zdiarsky) b. Gratzen 204. Sokolčí (Sokoltschi, Galleiner Schloss), Burg b. Kaplitz, 242, 243. [Sokolčí] 38. Sorau (Sarau), Burg u. Stadt in Preussen: 171. Wenzel v. Biberstein, Herr zu —, s. Biberstein. Sowojowitz (Swogowicz), Ortschaft b. Brandeis: Johann v. — u. auf Neu- Stranow 175. Spanien (Hispanien : Karl L, Kónig v. — , als deutscher Kaiser Karl V., 197; s. auch Deutschland. Ferdinand, In- fant in —, als König v. Böhmen Ferdi- nand L, s. Böhmen. Kriegsvolk aus — 249. Spanowsky Nikolaus, u Ulrich, s. Lisow. Spielberg, Feste b. Brünn, 157. Spinea Corona, s. Goldenkron. Spitz, s. Stpitz. . Spital am Pyhrn [Pierna] in O.-Oster- reich. 42. . Sprinzenstein, Ortschaft in O.-Osterreich : der Sprinzensteiner [Prinezenstainer], . Ministeriale der Rosenberger, 144. Spulíf Wenzel, s. Jiter. Srübek, s. Zrubek. 19*
Strana 292
292 Sselnberg, s. Schellenberg. Sstietna, s. Stütna. Stampach, Feste b. Falkenau: Ritter v. — 187, 188. Stanék Johann, Baumeister, 84. : sein Bruder, s. Křiž. Stangel, Rosenberg'scher Kammerschrei- ber, 263. Stanislaw, ein Orphanit, 105. Stankowitz [Seinkowicz], Ortschaft bei Saaz: Martin Paldra v. — 100, 102. Starhemberg (Storchenberg), Burg in O.- Osterreich: Gregor v. — 172. Hedwig v. Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Ro- senberg. Wendeline v. —, Hausfrau Jodoks III. v. Rosenberg, 256. Stawek, Moorgrund b. Wittingau, 193. Stawek, Teich b. Zwikow, 252. Stechen], s. Strachener. . telermark (Steyern): 31, 38, 40, 129. Wok I. v. Rosenberg, Landeshaupt- mann v. —, s. Rosenberg. Kriegsvolk aus — 232. Stein, Dorf b. Hohenfurt, 180. Stein am Anger, Stadt in Ungarn, 232. Steinbruch, Dorf in O.-Österreich: Ka- pelle in — 172. Stékna, Burg u. Ortschaft b. Strakonitz : 259. Herald Kawka v. Riéan, Herr zu —, s. Rican. Křiž, Stěkře (Stiekrsche) : Heinrich v. - , Burg- graf zu Choustnik, 167, 168. Wolker v. —, dessen Bruder, Hauptmann in Choustnik, 168. Anna, beider Schwe- ster, 168. Johann Wolfram (Olbram) v. —, Hauptmann zu Sobéslau, her- nach Burggraf zu Choustnik, 236, 240, 246, 250. Wolfram (Olbram) v. — 255. Stépanowitz (Stiepanoff), Dorf bei Li- . Schau, 252. Stépanowitzer (Stiepaner) Teich 252. Sterbewetter in Krumau, s. Krumau. Sternberg, Burg b. Wlaschim : 133, 138, 139, 140. Herren v. —: 18, 154, 192; Al- brecht, Bischof v. Schwerin, Bischof v. Leitomischl u. Erzbischof v. Mag- deburg, 17; [Georg] 70; Peter 97; Alesch Holitzky 109; Zdenek (Zdenko), Herr zu Konopischt, Oberstburggraf v. Bóhmen u. Oberhauptmann der katholischen Partei in Bóhmen, 17, 124, 133—138, 140—147, 150, 159, 153, 156, 169; dessen Grabschrift 153; Ladislaus, Zdenéks Sohn, 146; Jaro- slaw, Zdeneks Sohn, Hauptmann in den Sechsstádten der Lausitz, 133, 145, 146, 162; Johann, Zdenéks Sohn, 133, 145 —147 ; Zdislaw, Zdeneks Sohn, Register. Herr zu Bechin, 146, 161, 162; Ge- org, Zdenéks Sohn, 146, 169; [Hynek], s. Schwanberg ; [Christoph], s. Schwan- berg; Peter Holitzky, Herr zu Leschtno, 17, 169, 170, 184, 209; Katharina v. Rosenberg, Peters Hausfrau, s. Ro senberg; Johann Holitzky, Peters Sohn 169, 170, 215, 928; Ulrich Holitzky Johanns Sohn, 261; Katharina, Jo- hauns Tochter, 202; Ladislaus, Jaro- slaws Sohn, Herr zu Bechin, Bóhmens Oberstkanzler, 184, 187, 189, 192, 194, 195, 199—201, 214; Anna v. Neuhaus, des Ladislaus Hausfrau, s. Neuhaus; Johann, Jaroslaws Sohn, Herr zu Be- chin, 184, 218, 219; Georg, Jaroslaws Sohn, Herr zu Konopischt, 192; AI. hrecht, Jaroslaws Sohn, Herr auf Grün- berg, 18, 212; Magdalena, Albrechts Tochter, Heinrichs VII. v. Rosenberg Hausfrau, 17, 18, 212, 213; deren Grabschrift 213; Adam, Johanns Sohn, Herr auf Grünberg, 252, 258—260; Wilhelm, Adams Sohn, 258; Anna v. Pernstein u. auf Pardubitz, Wilhelms Hausfrau, s. Pernstein; Adolf Wra- tislaw, Oberstburggraf u. Statthalter v. Bóhmen, 17. Sternberg, Stadt in Máhren: Augustiner- Chorherrenstift in — 17. Stettenberg: Freiherren v. —, s. Har- deck. Steyrn, s. Steiermark. Stiebnitz, Markt b. Rokitnitz, 41. Stiekrsche, s. Stókie. Stiepanoff, s. Stépanowitz. . Stiftung, Dorf b. Freistadt in O.-Óster- reich, 47. [Stille]. s. Oppolz. Storchenberk, s. Starhemberg. Storkow, Burg und Stadt in Preussen, 171. Stpitz (Spitz) Johann v. Lużan, Burg- graf zu Cečowitz, 86. Strachener [Stechen] Konrad 37, 38. Strahl (Stfela, Strzella, Strschella), Feste u. Dorf b. Strakonitz: 103, 104. Ni- kolaus v. Landstein u. v. —, s. Land- stein Wenzel v. Kraselau u. v. —, s. Kraselau. Strain, s. Strein. Strakonitz, Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 135, 163, 183, 215, 225, 229, 249, 261. Bawor IIL v. —, Herr zu Klingenberg und zu Horazdiowitz, 45, 57. Margareta von Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg. Grossprioren des Johan- niterordens in —: .Jodok IL. v. Ro- senberg, s. Rosenberg; Johann von
292 Sselnberg, s. Schellenberg. Sstietna, s. Stütna. Stampach, Feste b. Falkenau: Ritter v. — 187, 188. Stanék Johann, Baumeister, 84. : sein Bruder, s. Křiž. Stangel, Rosenberg'scher Kammerschrei- ber, 263. Stanislaw, ein Orphanit, 105. Stankowitz [Seinkowicz], Ortschaft bei Saaz: Martin Paldra v. — 100, 102. Starhemberg (Storchenberg), Burg in O.- Osterreich: Gregor v. — 172. Hedwig v. Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Ro- senberg. Wendeline v. —, Hausfrau Jodoks III. v. Rosenberg, 256. Stawek, Moorgrund b. Wittingau, 193. Stawek, Teich b. Zwikow, 252. Stechen], s. Strachener. . telermark (Steyern): 31, 38, 40, 129. Wok I. v. Rosenberg, Landeshaupt- mann v. —, s. Rosenberg. Kriegsvolk aus — 232. Stein, Dorf b. Hohenfurt, 180. Stein am Anger, Stadt in Ungarn, 232. Steinbruch, Dorf in O.-Österreich: Ka- pelle in — 172. Stékna, Burg u. Ortschaft b. Strakonitz : 259. Herald Kawka v. Riéan, Herr zu —, s. Rican. Křiž, Stěkře (Stiekrsche) : Heinrich v. - , Burg- graf zu Choustnik, 167, 168. Wolker v. —, dessen Bruder, Hauptmann in Choustnik, 168. Anna, beider Schwe- ster, 168. Johann Wolfram (Olbram) v. —, Hauptmann zu Sobéslau, her- nach Burggraf zu Choustnik, 236, 240, 246, 250. Wolfram (Olbram) v. — 255. Stépanowitz (Stiepanoff), Dorf bei Li- . Schau, 252. Stépanowitzer (Stiepaner) Teich 252. Sterbewetter in Krumau, s. Krumau. Sternberg, Burg b. Wlaschim : 133, 138, 139, 140. Herren v. —: 18, 154, 192; Al- brecht, Bischof v. Schwerin, Bischof v. Leitomischl u. Erzbischof v. Mag- deburg, 17; [Georg] 70; Peter 97; Alesch Holitzky 109; Zdenek (Zdenko), Herr zu Konopischt, Oberstburggraf v. Bóhmen u. Oberhauptmann der katholischen Partei in Bóhmen, 17, 124, 133—138, 140—147, 150, 159, 153, 156, 169; dessen Grabschrift 153; Ladislaus, Zdenéks Sohn, 146; Jaro- slaw, Zdeneks Sohn, Hauptmann in den Sechsstádten der Lausitz, 133, 145, 146, 162; Johann, Zdenéks Sohn, 133, 145 —147 ; Zdislaw, Zdeneks Sohn, Register. Herr zu Bechin, 146, 161, 162; Ge- org, Zdenéks Sohn, 146, 169; [Hynek], s. Schwanberg ; [Christoph], s. Schwan- berg; Peter Holitzky, Herr zu Leschtno, 17, 169, 170, 184, 209; Katharina v. Rosenberg, Peters Hausfrau, s. Ro senberg; Johann Holitzky, Peters Sohn 169, 170, 215, 928; Ulrich Holitzky Johanns Sohn, 261; Katharina, Jo- hauns Tochter, 202; Ladislaus, Jaro- slaws Sohn, Herr zu Bechin, Bóhmens Oberstkanzler, 184, 187, 189, 192, 194, 195, 199—201, 214; Anna v. Neuhaus, des Ladislaus Hausfrau, s. Neuhaus; Johann, Jaroslaws Sohn, Herr zu Be- chin, 184, 218, 219; Georg, Jaroslaws Sohn, Herr zu Konopischt, 192; AI. hrecht, Jaroslaws Sohn, Herr auf Grün- berg, 18, 212; Magdalena, Albrechts Tochter, Heinrichs VII. v. Rosenberg Hausfrau, 17, 18, 212, 213; deren Grabschrift 213; Adam, Johanns Sohn, Herr auf Grünberg, 252, 258—260; Wilhelm, Adams Sohn, 258; Anna v. Pernstein u. auf Pardubitz, Wilhelms Hausfrau, s. Pernstein; Adolf Wra- tislaw, Oberstburggraf u. Statthalter v. Bóhmen, 17. Sternberg, Stadt in Máhren: Augustiner- Chorherrenstift in — 17. Stettenberg: Freiherren v. —, s. Har- deck. Steyrn, s. Steiermark. Stiebnitz, Markt b. Rokitnitz, 41. Stiekrsche, s. Stókie. Stiepanoff, s. Stépanowitz. . Stiftung, Dorf b. Freistadt in O.-Óster- reich, 47. [Stille]. s. Oppolz. Storchenberk, s. Starhemberg. Storkow, Burg und Stadt in Preussen, 171. Stpitz (Spitz) Johann v. Lużan, Burg- graf zu Cečowitz, 86. Strachener [Stechen] Konrad 37, 38. Strahl (Stfela, Strzella, Strschella), Feste u. Dorf b. Strakonitz: 103, 104. Ni- kolaus v. Landstein u. v. —, s. Land- stein Wenzel v. Kraselau u. v. —, s. Kraselau. Strain, s. Strein. Strakonitz, Burg u. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: 135, 163, 183, 215, 225, 229, 249, 261. Bawor IIL v. —, Herr zu Klingenberg und zu Horazdiowitz, 45, 57. Margareta von Rosenberg, dessen Hausfrau, s. Rosenberg. Grossprioren des Johan- niterordens in —: .Jodok IL. v. Ro- senberg, s. Rosenberg; Johann von
Strana 293
Sselnberg — Teindles. Schwanberg, s. Schwanberg; Johann III. v. Rosenberg, s. Rosenberg. Jo- hann von Buzitz, Burggraf zu —, s. Buzitz. Johann aus —, Abt in Wit- tingau, siehe Wittingau. Strakonitzer Confôderation 120. Straschitz, Burg u. Städtchen b. Zbirow, 72, 103. Straschnicz, s. Strassnitz. Strassnitz (Straschnicz, Straznitz), Burg, Stadt u. Herrschaft in Máhren: 173, 179 Herren v. —, s. Krawar. Bediich aus —, Priester der Taboriten, 107— 109, 120. Strazie, s. Platz. Straźnitz, s. Strassnitz. Strein (Strain), Kammerling der Rosen- berger, 191. Gotthard — u. dessen Vetter Veit —, Ministerialen der Ro- senberger, 206. Střela, s. Strahl. Strobnitz (Stropnicz), Markt u. Gut b. Gratzen, 40, 42, 44, 257. Strobnitzer Bach [Stupniczer Pach] 42. Stropnicz, s. Strobnitz. Strschella, s. Strahl. Strschepcze, s. Triebsch. Strschibrschecz, s. Silberlos. Strzella, s. Strahl. Stubenberg, Burg u. Ortschaft in Steier- mark: Friedrich v. — 37, 39. Hedwig v. Schaumberg, dessen Haussfrau, s. Schaumberg. [Studeling], s. Turdeling. Stuhlweissenburg, Stadt in Ungarn, 165, 232. Stupensky Peter, s. Hužná. [Stupniczer Pach], s. Strobnitzer Bach. Stütna (Sstietna), Feste u. Dorf b. Po- catek: Johann v. —, Burggraf zu So- béslau, 86. Sücha [Tiere], Rittersitz bei Budweis: Janek v. — 101, 102. Georg Raben- haupt (Rambhaub) v. —, Burggraf zu Rosenberg, 185, 206. Suchdol, s. Suchenthal. Suchenthal (Suchdol), Dorf b. Wittingau : 155, 222. Hermann u. Wenzel Kozi- nuow, Dauern in —, 222, Suda Peter 198—200. Dessen Familie 200. Sudek Adam, Heinrich u. Peter, s. Lan- gendorf Sudomér (Sudomiersch), Feste u. Dorf b. Pisek: Ctibor v. — u. auf Dobew 246. Sudomir (Sudmir), Wojwodschaft in Po- len: Johann v. Tentschin, Wojwoda in —, s. Tentschin. Suk, Burggraf zu Choustnik, 155. 293 Sulejowitz (Sulegewicz): Kunat [Kwiat] v. —, Herr zu Winterberg, 101, 102. Summerau [Samerschow], Dorf b. Frei- stadt in O,-Osterreich, 41. Susalicz, s. Ziżelitz. Swadow: Johann v. Witten, Besitzer v. —, s. Witten. Swante, s. Schwandt. Swatobor (Swatibor), Rosenberg'scher Vasall, 41. - Swatomir, Ritter, 41, 42. Swegschow, s. Swejschin. Swejschin (Swegschow): Peter Zmrz- lik v. — u. auf Orlik 100, 102 Jo- hann Zmrzlik v. — u. auf Orlik 100, 102. Swét (Swiet) Teich b. Wittingau, 193, 250. Swogowicz, s. Sowojowitz. T. Tabor (Hradischtko, Hradischté Hory Tabor) Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 34, 92, 94, 96, 105, 106, 108, 109, 121, 122, 954. 8. auch Hra- dischtko. Die Taborer (Taboriten) 17, 89, 91 —98, 100, 103—108, 110, 114, 121, 203, 207, 222, 255. Hauptlente der — : Pfaffe Koranda 94; Johann Bz lina, s. Bzdina. Bedřich v. Strassnitz, Prie- ster der —, s. Strassnitz. Johann Za- fetzky v. Polkowitz, gesessen zu —, s. Polkowitz. Tachau, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 32. Tannberg [Tonnbach] Feste b. Mattig- hofen in O.-Üsterreich: Walther [Wa- lek] v. — 37, 38. Pilgrim v. — 37, 38. Tata, s. Totis. Taubenheim: Johann v. — 115. Tauchowitz (Touchowicz), Feste u. Dorf b. Laun: Zdeněk Sladký v. — 101, 102. Taurow (Turovy), Feste u. Dorf b. Wod- ňan: Ladislaus Želízko v. —, Burg- graf zu Krumau, hernach Burggraf zu Helfenbure, 188, 189, 193. Taus, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 49. Gebiet v. — 49. Choden bei — (künische Bauern) 49. Tegn, s. Moldautein. Teindles (Daudleb), Feste u. Dorf bei Budweis: Ritter v. —: Swatomir, ge- sessen in Hurka, 78; Wilhelm, Mini- steriale der Rosenberger, 143; Georg, Hauptmann zu Wittingau, hernach Burggraf zu Krumau, 200, 203, 211,
Sselnberg — Teindles. Schwanberg, s. Schwanberg; Johann III. v. Rosenberg, s. Rosenberg. Jo- hann von Buzitz, Burggraf zu —, s. Buzitz. Johann aus —, Abt in Wit- tingau, siehe Wittingau. Strakonitzer Confôderation 120. Straschitz, Burg u. Städtchen b. Zbirow, 72, 103. Straschnicz, s. Strassnitz. Strassnitz (Straschnicz, Straznitz), Burg, Stadt u. Herrschaft in Máhren: 173, 179 Herren v. —, s. Krawar. Bediich aus —, Priester der Taboriten, 107— 109, 120. Strazie, s. Platz. Straźnitz, s. Strassnitz. Strein (Strain), Kammerling der Rosen- berger, 191. Gotthard — u. dessen Vetter Veit —, Ministerialen der Ro- senberger, 206. Střela, s. Strahl. Strobnitz (Stropnicz), Markt u. Gut b. Gratzen, 40, 42, 44, 257. Strobnitzer Bach [Stupniczer Pach] 42. Stropnicz, s. Strobnitz. Strschella, s. Strahl. Strschepcze, s. Triebsch. Strschibrschecz, s. Silberlos. Strzella, s. Strahl. Stubenberg, Burg u. Ortschaft in Steier- mark: Friedrich v. — 37, 39. Hedwig v. Schaumberg, dessen Haussfrau, s. Schaumberg. [Studeling], s. Turdeling. Stuhlweissenburg, Stadt in Ungarn, 165, 232. Stupensky Peter, s. Hužná. [Stupniczer Pach], s. Strobnitzer Bach. Stütna (Sstietna), Feste u. Dorf b. Po- catek: Johann v. —, Burggraf zu So- béslau, 86. Sücha [Tiere], Rittersitz bei Budweis: Janek v. — 101, 102. Georg Raben- haupt (Rambhaub) v. —, Burggraf zu Rosenberg, 185, 206. Suchdol, s. Suchenthal. Suchenthal (Suchdol), Dorf b. Wittingau : 155, 222. Hermann u. Wenzel Kozi- nuow, Dauern in —, 222, Suda Peter 198—200. Dessen Familie 200. Sudek Adam, Heinrich u. Peter, s. Lan- gendorf Sudomér (Sudomiersch), Feste u. Dorf b. Pisek: Ctibor v. — u. auf Dobew 246. Sudomir (Sudmir), Wojwodschaft in Po- len: Johann v. Tentschin, Wojwoda in —, s. Tentschin. Suk, Burggraf zu Choustnik, 155. 293 Sulejowitz (Sulegewicz): Kunat [Kwiat] v. —, Herr zu Winterberg, 101, 102. Summerau [Samerschow], Dorf b. Frei- stadt in O,-Osterreich, 41. Susalicz, s. Ziżelitz. Swadow: Johann v. Witten, Besitzer v. —, s. Witten. Swante, s. Schwandt. Swatobor (Swatibor), Rosenberg'scher Vasall, 41. - Swatomir, Ritter, 41, 42. Swegschow, s. Swejschin. Swejschin (Swegschow): Peter Zmrz- lik v. — u. auf Orlik 100, 102 Jo- hann Zmrzlik v. — u. auf Orlik 100, 102. Swét (Swiet) Teich b. Wittingau, 193, 250. Swogowicz, s. Sowojowitz. T. Tabor (Hradischtko, Hradischté Hory Tabor) Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 34, 92, 94, 96, 105, 106, 108, 109, 121, 122, 954. 8. auch Hra- dischtko. Die Taborer (Taboriten) 17, 89, 91 —98, 100, 103—108, 110, 114, 121, 203, 207, 222, 255. Hauptlente der — : Pfaffe Koranda 94; Johann Bz lina, s. Bzdina. Bedřich v. Strassnitz, Prie- ster der —, s. Strassnitz. Johann Za- fetzky v. Polkowitz, gesessen zu —, s. Polkowitz. Tachau, Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 32. Tannberg [Tonnbach] Feste b. Mattig- hofen in O.-Üsterreich: Walther [Wa- lek] v. — 37, 38. Pilgrim v. — 37, 38. Tata, s. Totis. Taubenheim: Johann v. — 115. Tauchowitz (Touchowicz), Feste u. Dorf b. Laun: Zdeněk Sladký v. — 101, 102. Taurow (Turovy), Feste u. Dorf b. Wod- ňan: Ladislaus Želízko v. —, Burg- graf zu Krumau, hernach Burggraf zu Helfenbure, 188, 189, 193. Taus, Stadt im gleichnamigen Gerichts- bezirke: 49. Gebiet v. — 49. Choden bei — (künische Bauern) 49. Tegn, s. Moldautein. Teindles (Daudleb), Feste u. Dorf bei Budweis: Ritter v. —: Swatomir, ge- sessen in Hurka, 78; Wilhelm, Mini- steriale der Rosenberger, 143; Georg, Hauptmann zu Wittingau, hernach Burggraf zu Krumau, 200, 203, 211,
Strana 294
294 213; Peter, Burggraf zu Krumau, hernach Burggraf zu Wittingau und schliesslich Hauptmann zu Krumau, 239, 242, 244, 246, 252, 256—258, 260, 263. Decane des Teindleser Kirchen- districtes: Hostislaw, Pfarrer in Kru- mau, s. Krumau; Nikolaus, Pfarrer in Krumau, s. Krumau. Teltsch, Städtchen in Mähren: Zacha- rias v. Neuhaus, Herr zu —, 8. Neu- haus. Teltschowitz (Telczowicz): Bożtóch v. — 101, 102. Tentschin, Ortschaft in Polen: Johann v. —, Wojwode v. Sudomir, 109. Tepl, Prámonstratenserstift u. Stádtchen ' imgleichnamigen Gerichtsbezirke, 137, 223. Tereschau, Feste u. Dorf bei Zbirow: Wenzel Kofensky v. — 235, 236. Ge- org Kořensky v. — 235, 236. Teschen, Stadt und Fürstenthum in Schlesien: Viola (Elisabeth) v. —, Gemahlin K. Wenzels IIT. v. Böhmen, nachmals Gemahlin Peters I. v. Ro- senberg, 46—49 Téschnitz (Tieschnicz): Johann Bleh v. —, Hauptmann zu Bechin, 101, 102. Teschowitz, Dorf b. Prachatitz, 240. [Teutschow], s. Tyrow. 'Thain, s. Bischow-Teinitz. Thalenberg, Burg u. Dorf bei Kohlja- nowitz: Diwisch v. —, Burggraf zu Miliéin u. Oberverwalter der Rosen- berg'schen Güter, 85. [Iheobalditz Bretislaw] 26. 'Thomansdorfer (Thommendorffer) Seba- stian aus Linz, Doctor d. Medicin u. Arzt Peters IV. von Rosenberg, 188, 222. Thomasberg, Wald b. Rosenberg, 185. Thonau, s. Donau. Thüringen 34. Thurm-Plandles (Planie), Feste u. Dorf bei Krumau: Johann Drochowetz v. —, Ministeriale der Rosenberger, 202. Thurn, Burg in Krain: Graf Franz v. —, Hofmeister des Erzherzogs Ferdi- nand, 56. Tiawak Wenzel, s. Schwanberg. Ticha, s. Oppolz. Tichonitz [Tuchonicz], Dorf b. Wlaschim : Diwisch v. — 101, 102. Tiemin (Cernin?) 255. Ulrich —, Mini- steriale der Rosenberger, 249. [Tiere], s. Sucha. Tieschnicz, s. Téschnitz. Tim Wenzel, Lehrer Wilhelms v. Ro- senberg, 263. [Timan], s. Tym. Register. Tluk Johann, s. Hartmanitz. Toénik, Burg b. Horowitz, 87. Todné, Feste u. Dorf bei Schweinitz: Litwin v. —, Hauptmann zu Wittingau, 187, 221. Tonetschlag (Rohanau) Dorf bei Pra. chatitz, 240. [Tonnbach], s. Tannberg. Totis (Tata), Stadt in Ungarn, 231. Touchowitz, s. Tauchowitz. Tożitz (Dogchicz) Feste u. d Dorf bei Blatna: Cernin v. — 102. Trautenau: Gebiet v. — 32. Trčka (Trtschka), Ministeriale der Ro. senberger, 251. Burian und Nikolaus —- v. Lipa, Herren zu Wlaschim, 139, 140. Nikolaus — v. Lipa, Herr zu Liehtenburg, Landeshauptmann von Böhmen, 165. S. auch Lipa. Tiebichow (TrZebichowach), Teich bei Wittingau, 251. Tfebomyslitz (Trschebomislicz), Feste u. Dorf b. Horażdiowitz: Wenzel v. —, Hauptmann zu Sobéslau, 177. Benesch Dubsky [Daudlebsky] v. —, Burggraf zu Helfenburg, 193, 194, 203. Třeboň, s. Wittingau. Triebsch (Strschepeze), Dorf b. Schwei- nitz: Matthias v. —, Burggraf zu Le- denitz, 85. Troppau, Stadt u. Fürstenthum in Schle- sien: 138. [Herzog Bolko v. —] 29, 51—53, 55. Trostelo Meinhard 37, 38. Trotznow, Edelsitz bei Schweinitz: Jo- hann Žižka v. — 90—93, 96, 143. Trschebomislicz, s. Třebomyslitz. Trusenitz: Johann Lukowsky von — Hauptmann zu Sobéslau, 155. Trżebichowach, s. Tfebichow. Trzebonin, s. Breitenstein. Tschakowiczer; s. Cekau. Tschapko, s. Capek. Tscheika Nikodem, s. Olbramowitz. Tschemin [Tzirnicz], Feste u. Ortschaft b. Tuschkau: Johann Rus v. —, Mi- nisteriale Zdenéks v. Sternberg, 138, 145. S. auch Rus. Tscherniczky, s. Cernitzky. Tschernohorsky, s. Cernohorsky. Tschernowicz, s. Cernowitz. Tscherny, s Cerny. Tschessticz, s. Cestitz. Tschetschowicz, s. Ceéowitz. Tuéap (Tutschap), Feste u. Dorf b. So- béslau: Ritter v. —: 265; Wenzel 101, 102; Wenzel, Hauptmann zu So- béslau, 189, 191. - Tucholya (Tucholi), Stadt sammt Gebiet in Polen, 89.
294 213; Peter, Burggraf zu Krumau, hernach Burggraf zu Wittingau und schliesslich Hauptmann zu Krumau, 239, 242, 244, 246, 252, 256—258, 260, 263. Decane des Teindleser Kirchen- districtes: Hostislaw, Pfarrer in Kru- mau, s. Krumau; Nikolaus, Pfarrer in Krumau, s. Krumau. Teltsch, Städtchen in Mähren: Zacha- rias v. Neuhaus, Herr zu —, 8. Neu- haus. Teltschowitz (Telczowicz): Bożtóch v. — 101, 102. Tentschin, Ortschaft in Polen: Johann v. —, Wojwode v. Sudomir, 109. Tepl, Prámonstratenserstift u. Stádtchen ' imgleichnamigen Gerichtsbezirke, 137, 223. Tereschau, Feste u. Dorf bei Zbirow: Wenzel Kofensky v. — 235, 236. Ge- org Kořensky v. — 235, 236. Teschen, Stadt und Fürstenthum in Schlesien: Viola (Elisabeth) v. —, Gemahlin K. Wenzels IIT. v. Böhmen, nachmals Gemahlin Peters I. v. Ro- senberg, 46—49 Téschnitz (Tieschnicz): Johann Bleh v. —, Hauptmann zu Bechin, 101, 102. Teschowitz, Dorf b. Prachatitz, 240. [Teutschow], s. Tyrow. 'Thain, s. Bischow-Teinitz. Thalenberg, Burg u. Dorf bei Kohlja- nowitz: Diwisch v. —, Burggraf zu Miliéin u. Oberverwalter der Rosen- berg'schen Güter, 85. [Iheobalditz Bretislaw] 26. 'Thomansdorfer (Thommendorffer) Seba- stian aus Linz, Doctor d. Medicin u. Arzt Peters IV. von Rosenberg, 188, 222. Thomasberg, Wald b. Rosenberg, 185. Thonau, s. Donau. Thüringen 34. Thurm-Plandles (Planie), Feste u. Dorf bei Krumau: Johann Drochowetz v. —, Ministeriale der Rosenberger, 202. Thurn, Burg in Krain: Graf Franz v. —, Hofmeister des Erzherzogs Ferdi- nand, 56. Tiawak Wenzel, s. Schwanberg. Ticha, s. Oppolz. Tichonitz [Tuchonicz], Dorf b. Wlaschim : Diwisch v. — 101, 102. Tiemin (Cernin?) 255. Ulrich —, Mini- steriale der Rosenberger, 249. [Tiere], s. Sucha. Tieschnicz, s. Téschnitz. Tim Wenzel, Lehrer Wilhelms v. Ro- senberg, 263. [Timan], s. Tym. Register. Tluk Johann, s. Hartmanitz. Toénik, Burg b. Horowitz, 87. Todné, Feste u. Dorf bei Schweinitz: Litwin v. —, Hauptmann zu Wittingau, 187, 221. Tonetschlag (Rohanau) Dorf bei Pra. chatitz, 240. [Tonnbach], s. Tannberg. Totis (Tata), Stadt in Ungarn, 231. Touchowitz, s. Tauchowitz. Tożitz (Dogchicz) Feste u. d Dorf bei Blatna: Cernin v. — 102. Trautenau: Gebiet v. — 32. Trčka (Trtschka), Ministeriale der Ro. senberger, 251. Burian und Nikolaus —- v. Lipa, Herren zu Wlaschim, 139, 140. Nikolaus — v. Lipa, Herr zu Liehtenburg, Landeshauptmann von Böhmen, 165. S. auch Lipa. Tiebichow (TrZebichowach), Teich bei Wittingau, 251. Tfebomyslitz (Trschebomislicz), Feste u. Dorf b. Horażdiowitz: Wenzel v. —, Hauptmann zu Sobéslau, 177. Benesch Dubsky [Daudlebsky] v. —, Burggraf zu Helfenburg, 193, 194, 203. Třeboň, s. Wittingau. Triebsch (Strschepeze), Dorf b. Schwei- nitz: Matthias v. —, Burggraf zu Le- denitz, 85. Troppau, Stadt u. Fürstenthum in Schle- sien: 138. [Herzog Bolko v. —] 29, 51—53, 55. Trostelo Meinhard 37, 38. Trotznow, Edelsitz bei Schweinitz: Jo- hann Žižka v. — 90—93, 96, 143. Trschebomislicz, s. Třebomyslitz. Trusenitz: Johann Lukowsky von — Hauptmann zu Sobéslau, 155. Trżebichowach, s. Tfebichow. Trzebonin, s. Breitenstein. Tschakowiczer; s. Cekau. Tschapko, s. Capek. Tscheika Nikodem, s. Olbramowitz. Tschemin [Tzirnicz], Feste u. Ortschaft b. Tuschkau: Johann Rus v. —, Mi- nisteriale Zdenéks v. Sternberg, 138, 145. S. auch Rus. Tscherniczky, s. Cernitzky. Tschernohorsky, s. Cernohorsky. Tschernowicz, s. Cernowitz. Tscherny, s Cerny. Tschessticz, s. Cestitz. Tschetschowicz, s. Ceéowitz. Tuéap (Tutschap), Feste u. Dorf b. So- béslau: Ritter v. —: 265; Wenzel 101, 102; Wenzel, Hauptmann zu So- béslau, 189, 191. - Tucholya (Tucholi), Stadt sammt Gebiet in Polen, 89.
Strana 295
Teltsch — [Tuchonicz], s. Tichonitz. Turdeling (Turtelingen), [Studeling]: Konrad v. —, Amtmann Wolks I. v. Rosenberg, 42. Türken 189, 205, 223, 232, 239, 946 247, 249, 259. Turowy, s. Taurow. Turtelingen, s. Turdeling. Tutschap, s. Tuécap. Tweras, Dorf b. Krumau: Gericht v. — 214. Tym [Timan] Johann, s. Poschka. Tyfow [Teutschow], Burg a. d. Beraun, 48. [Tzirnicz], s. Tschemin. U. Uhlik (Vhlik), Räuber und Spion, 202, 203 Ujezd (Vgezd): Zawisch v. —, Oheim Peters I. v. Rosenberg, 44. [Elisabeth v. —, Hausfrau Heinrichs I. v. Ro- senberg], s. Rosenberg. Újezd (Vgezd): Diwisch Baubinsky v. — Ministeriale der Rosenberger, 230. Ujezdetz (Vgezdecz), Burg b. Moldau- tein: Wenzel Mazanetz v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 206. Umlowitz (Omlenicz), Feste u. Dorf bei Kaplitz: Johann Seifried v. Pernles- dorf, gesessen zu —, s. Pernlesdorf. Ungarn (Vngern): 39, 78, 112, 125, 159, 165, 175, 189, 205, 223, 224, 230, 246, 247, 254, 262. Könige v. —: Bela IV. 39; Stephan V. 34; Ladi- slaus IV. 35; Elisabeth [Gidka, Judith], des Ladislaus IV. Schwester, Nonne auf der Haseninsel, hernach Gemah- lin des serbischen Firsten Miljutin, schliesslich Gemahlin Zawischs von Falkenstein, 35; Siegmund, auch dent- scher Kaiser; s. Deutschland; Al- brecht, als deutscher Kaiser Albrecht IL, s. Deutschland; Ladislaus Post- humus, auch Kónig v. Bóhmen, s. Bóhmen; Matthias Corvinus 119, 133, 138, 144, 145, 148, 149, 152, 154, 156 —161, 164, 167; Wladislaw II., auch König v. Böhmen, s. Böhmen; Lud- wig IL, auch Kónig v. Bóhmem, s. Bóhmen; Fedinand L, auch Kónig v. Bóhmen, s Bóhmen. Unka Johann, s. Neustupow. Unter-Haid (Haidt) Markt b. Kaplitz, 185. Untex-Lhota (Lhota Wilasowa?) Dorf 295 Vsussi. b. Seléan : 59, 60. Peter, Martin Tscher- nuschek u. Marten des Fidlers, Zins- holden in —, 59. Mikschi u. Duschko, Zinsholden in —, 60. Unter-Marktschlag [Nieder-Mordtschlag], Dorf b. Hohenfurt, 178, 179. Ursinen (Vrsinen, Vrsini): 21, 22, 29, 56; [Witek (Vitko) Vrsinus] 20—24; [dessen 5 Sóhne] 23, 29; [Gabriel de Vrsinis] 52; Franz Vrsinus, Graf v. Blagaj, 56; Ludwig Ursini, Graf von Blagaj, $6. Uschau (Ouschawa, Vschaw), Feste u. Dorf b. Tachau: Wilhelm Rendel v. —, Hauptmann des Rosenberg'schen Kriegsvolkes, 142, 143. Üstí (Alt-Tabor, Ausst, Sezimowo Aussti), [Aussig|, Burg, u. Ortschaft b. Tabor: 22, 68, 108. [Ustí, Aussig] 23, 32, 34. Gut — (Auschtieczker Gut) 95, 96. Herren v. —: 23; [Witek Aussiger] 88; [Seze ma] 33, 34; [Johann Hrdon] 33; Sezema; (Sesima), Propst zu Bi- schof-Teinitz u. Prager Domherr, 68; Ulrich, Sezemas Bruder, 69. Dominicanerkloster in — 40. V. Várday Paul, s. Gran. Venedig, Stadt in Italien: 233. Bürger- schaft v. — 283. Verona, Stadt in Italien, 211. Vgezd, s Ujezd. Vgezdecz, s. Ujezdetz. Vhlik, s. Uhlik. Vidow, s. Wiederpolen. - Vierhof, Dorf b. Freistadt in O.-Oster- reich, 47. Villaticus Simon, Baccalaureus u. Prä- ceptor Heinrichs VII. von Rosenberg, 210. Vitzthum (Ficzthumb); Wenzel v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Oppel v. —, Herr zu Neu-Schönburg, 241. Vletitz, s. Wletitz. Vlmicz, s. Olmütz. Vngern, s. Ungarn. [Vorbacher Hanusch], s. Rohrbacher. Vóttau (Bietau), Burg u. Ortschaft in Siidmihren: Herren v. —, s. Lichten- burg. Vrsinen, Vrsini u. Vrsinus, s. Ursinen. Vschaw, s. Uschau. Vsussi, s. Oususchi.
Teltsch — [Tuchonicz], s. Tichonitz. Turdeling (Turtelingen), [Studeling]: Konrad v. —, Amtmann Wolks I. v. Rosenberg, 42. Türken 189, 205, 223, 232, 239, 946 247, 249, 259. Turowy, s. Taurow. Turtelingen, s. Turdeling. Tutschap, s. Tuécap. Tweras, Dorf b. Krumau: Gericht v. — 214. Tym [Timan] Johann, s. Poschka. Tyfow [Teutschow], Burg a. d. Beraun, 48. [Tzirnicz], s. Tschemin. U. Uhlik (Vhlik), Räuber und Spion, 202, 203 Ujezd (Vgezd): Zawisch v. —, Oheim Peters I. v. Rosenberg, 44. [Elisabeth v. —, Hausfrau Heinrichs I. v. Ro- senberg], s. Rosenberg. Újezd (Vgezd): Diwisch Baubinsky v. — Ministeriale der Rosenberger, 230. Ujezdetz (Vgezdecz), Burg b. Moldau- tein: Wenzel Mazanetz v. —, Mini- steriale der Rosenberger, 206. Umlowitz (Omlenicz), Feste u. Dorf bei Kaplitz: Johann Seifried v. Pernles- dorf, gesessen zu —, s. Pernlesdorf. Ungarn (Vngern): 39, 78, 112, 125, 159, 165, 175, 189, 205, 223, 224, 230, 246, 247, 254, 262. Könige v. —: Bela IV. 39; Stephan V. 34; Ladi- slaus IV. 35; Elisabeth [Gidka, Judith], des Ladislaus IV. Schwester, Nonne auf der Haseninsel, hernach Gemah- lin des serbischen Firsten Miljutin, schliesslich Gemahlin Zawischs von Falkenstein, 35; Siegmund, auch dent- scher Kaiser; s. Deutschland; Al- brecht, als deutscher Kaiser Albrecht IL, s. Deutschland; Ladislaus Post- humus, auch Kónig v. Bóhmen, s. Bóhmen; Matthias Corvinus 119, 133, 138, 144, 145, 148, 149, 152, 154, 156 —161, 164, 167; Wladislaw II., auch König v. Böhmen, s. Böhmen; Lud- wig IL, auch Kónig v. Bóhmem, s. Bóhmen; Fedinand L, auch Kónig v. Bóhmen, s Bóhmen. Unka Johann, s. Neustupow. Unter-Haid (Haidt) Markt b. Kaplitz, 185. Untex-Lhota (Lhota Wilasowa?) Dorf 295 Vsussi. b. Seléan : 59, 60. Peter, Martin Tscher- nuschek u. Marten des Fidlers, Zins- holden in —, 59. Mikschi u. Duschko, Zinsholden in —, 60. Unter-Marktschlag [Nieder-Mordtschlag], Dorf b. Hohenfurt, 178, 179. Ursinen (Vrsinen, Vrsini): 21, 22, 29, 56; [Witek (Vitko) Vrsinus] 20—24; [dessen 5 Sóhne] 23, 29; [Gabriel de Vrsinis] 52; Franz Vrsinus, Graf v. Blagaj, 56; Ludwig Ursini, Graf von Blagaj, $6. Uschau (Ouschawa, Vschaw), Feste u. Dorf b. Tachau: Wilhelm Rendel v. —, Hauptmann des Rosenberg'schen Kriegsvolkes, 142, 143. Üstí (Alt-Tabor, Ausst, Sezimowo Aussti), [Aussig|, Burg, u. Ortschaft b. Tabor: 22, 68, 108. [Ustí, Aussig] 23, 32, 34. Gut — (Auschtieczker Gut) 95, 96. Herren v. —: 23; [Witek Aussiger] 88; [Seze ma] 33, 34; [Johann Hrdon] 33; Sezema; (Sesima), Propst zu Bi- schof-Teinitz u. Prager Domherr, 68; Ulrich, Sezemas Bruder, 69. Dominicanerkloster in — 40. V. Várday Paul, s. Gran. Venedig, Stadt in Italien: 233. Bürger- schaft v. — 283. Verona, Stadt in Italien, 211. Vgezd, s Ujezd. Vgezdecz, s. Ujezdetz. Vhlik, s. Uhlik. Vidow, s. Wiederpolen. - Vierhof, Dorf b. Freistadt in O.-Oster- reich, 47. Villaticus Simon, Baccalaureus u. Prä- ceptor Heinrichs VII. von Rosenberg, 210. Vitzthum (Ficzthumb); Wenzel v. —, Ministeriale der Rosenberger, 143. Oppel v. —, Herr zu Neu-Schönburg, 241. Vletitz, s. Wletitz. Vlmicz, s. Olmütz. Vngern, s. Ungarn. [Vorbacher Hanusch], s. Rohrbacher. Vóttau (Bietau), Burg u. Ortschaft in Siidmihren: Herren v. —, s. Lichten- burg. Vrsinen, Vrsini u. Vrsinus, s. Ursinen. Vschaw, s. Uschau. Vsussi, s. Oususchi.
Strana 296
296 W. Waida, s. Zápolya. [Waiden], s. Wiederpolen. Waikerstorf, s. Weikersdorf. Waitrach, s. Weitra. Waixl, s. Weichsel, Waldeck, Burg b. Hofowitz: Wilhelm Zajíc v. — 49. Waldstein, Feste bei Turnau: ,Herren v. — 257, 258, 260; Felix (Stastny, Schoff, Skopek) 137; Burian (Burgan) Brtnitzky 244; Zdenék, Burians Sohn, Ministeriale der Rosenberger, 244. Waletzky Siegmund, s. Mürau. Wallern, Markt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 240. Wällisch-Birken (Welisches Brschesy), Markt b. Prachatitz, 205. Wallsee (Walse), Burg u. Ortschaft in N.-Osterreich: Herren v. —: [Rudolf] 57; Agnes, Hausfrau Jodoks I. v. Rosenberg, 67; Reimbrecht 90, 100; Katharina v. Rosenberg, Reimbrechts Hausfrau, s. Rosenberg; Wolfgang, Reimbrechts Sohn, 90; Reimbrecht, Reimbrechts Sohn, 90, 124, 150, 153, 157. Walowitzer, s. Oususchi. Warda: Stephan v. — 194. Warmbrunn (Bornbrun), Curort in Schle- sien, 254. Warnsdorf (Warndorff), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Wenzel Slabsky aus — 126. Wartenberg (Wortenberg), Burg u. Ort- schaft b. Gabel: Herren v. —: [Ka- tharina, Hausfrau Peters I. v. Rosen- berg] s. Rosenberg; Elisabeth, Haus- frau Ulrichs I. v. Rosenberg, 63, 64, 85; Benesch, Elisabeths Bruder, 64; Cenék (Tschenko), auch Herr zu We- seli, 84, 86, 87, 89, 105; Katharina, Hausfrau Ulrichs IL von Rosenberg, 89; Peter 126; Johann, auch Herr zu Dauba, 229; Bohunka 261. Warter (?), Ortschaft in Ungarn, 232. Wartha, Burg u. Stádtchen in Schlesien, 189. Wasel, s. Basel. Weichsel (Waixl, Wyschne), s. Wettern. Weiden, Ortschaft in N.-Osterreich, 159. Weikersdorf (Waikerstorf): Johann Za- tetzky v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 257. Weissenburg, s. Belgrad. Weisskirchen: Grafen v. —, s. Schlick. Weitmillen, s. Weitmühl. Weitmiihl (Weitmillen): Benesch v. —, Burggraf zu Karlstein u. Minzmeister Register. zu Kuttenberg, 155, 173. — 173. . Weitra (Witoraz, Waitrach, Weitrach). Stadt in N.-Osterreich: 142, 159. [Weitra] 21. Siegmund v. Miroscho- witz, Burggraf in —, s. Miroschowitz. Hauptmann v. — 114. Wejrow, Dorf b. Prachatitz, 240. Weleschin, Burg u. Städtchen b. Kru- mau: 32, 103, 154. Herrschaft — 122, 128: Herren zu —: (ść, auch Herr zu Budweis, s. Budweis; Benesch L v. Michelsberg, s. Michelsberg. Burg- grafen zu —: Peter Lischka (Fuchs), s. Lischka; Kunasch v. Machowitz, s. Machowitz. Welhartitz, Burg u. Städtchen b. Schüt- tenhofen, 199. Welisch, Burg bei Jiéin, 80, 31. [We- lisch] 30, 31. Welisches Brschesy, s. Wällisch-Birken. Welischlandt, s. Italien. Werdenberg: Graf Haug [Haus] v. — 157. [Werteng], s. Wórles. Weseli, F'este u. Markt a. d. Lużnitz: 40, 98. Mikulanda, Richter in —, 98. Bürgerschaft v. — 212. Pfarrer in — 98. Weseli, Feste u. Ortschaft b. Neu-Byd- žow: Čeněk v. Wartenberg, Herr zu —, 8. Wartenberg. Wettern (Wietrschinie, Wietrschnj, Wie- trsche), Feste u. Dorf bei Krumau: Wladyken v. —: 127; Weichsel, Mi- nisteriale der Rosenberger, 66; Mat- thias Weichsel, Burggraf zu Maidstein, 85, 104; Peter Weichsel, Ministeriale der Rosenberger, 127; Wauék (Wan- cko, Wenzel) 151; Wenzel, gesessen zu Passern, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Heuschrecken in — 154. Widow, s. Wiederpolen. Wiederpolen (Vidov, Widow), [Waiden], Feste, Dorf u. Gut b. Budweis: 166. N. v. — (Widowezer) 76. Brauhaus in — 236. Bergwerk bei — 206. Wien, Stadt: 75, 117, 123, 125, 129, 165, 190, 191, 224, 239, 240, 248. Ste- phanskirche in — 190. Schottenklo- ster in — 129. . Wiener Neustadt, Stadt in N.- Osterreich, 115, 119, 122, 123, 132, 181, 153. Wietrsche, s. Wettern. Wietrschinie, s. Wettern. Wietrschn, s. Wettern. [Wilderstorf], s. Wilfersdorf. Wildstein, Burg u. Dorf bei Blowitz: Vertrag v. — 121. Wilemowitz: Johann v. —101 102. Ludwig v.
296 W. Waida, s. Zápolya. [Waiden], s. Wiederpolen. Waikerstorf, s. Weikersdorf. Waitrach, s. Weitra. Waixl, s. Weichsel, Waldeck, Burg b. Hofowitz: Wilhelm Zajíc v. — 49. Waldstein, Feste bei Turnau: ,Herren v. — 257, 258, 260; Felix (Stastny, Schoff, Skopek) 137; Burian (Burgan) Brtnitzky 244; Zdenék, Burians Sohn, Ministeriale der Rosenberger, 244. Waletzky Siegmund, s. Mürau. Wallern, Markt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke, 240. Wällisch-Birken (Welisches Brschesy), Markt b. Prachatitz, 205. Wallsee (Walse), Burg u. Ortschaft in N.-Osterreich: Herren v. —: [Rudolf] 57; Agnes, Hausfrau Jodoks I. v. Rosenberg, 67; Reimbrecht 90, 100; Katharina v. Rosenberg, Reimbrechts Hausfrau, s. Rosenberg; Wolfgang, Reimbrechts Sohn, 90; Reimbrecht, Reimbrechts Sohn, 90, 124, 150, 153, 157. Walowitzer, s. Oususchi. Warda: Stephan v. — 194. Warmbrunn (Bornbrun), Curort in Schle- sien, 254. Warnsdorf (Warndorff), Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Wenzel Slabsky aus — 126. Wartenberg (Wortenberg), Burg u. Ort- schaft b. Gabel: Herren v. —: [Ka- tharina, Hausfrau Peters I. v. Rosen- berg] s. Rosenberg; Elisabeth, Haus- frau Ulrichs I. v. Rosenberg, 63, 64, 85; Benesch, Elisabeths Bruder, 64; Cenék (Tschenko), auch Herr zu We- seli, 84, 86, 87, 89, 105; Katharina, Hausfrau Ulrichs IL von Rosenberg, 89; Peter 126; Johann, auch Herr zu Dauba, 229; Bohunka 261. Warter (?), Ortschaft in Ungarn, 232. Wartha, Burg u. Stádtchen in Schlesien, 189. Wasel, s. Basel. Weichsel (Waixl, Wyschne), s. Wettern. Weiden, Ortschaft in N.-Osterreich, 159. Weikersdorf (Waikerstorf): Johann Za- tetzky v. —, Ministeriale der Rosen- berger, 257. Weissenburg, s. Belgrad. Weisskirchen: Grafen v. —, s. Schlick. Weitmillen, s. Weitmühl. Weitmiihl (Weitmillen): Benesch v. —, Burggraf zu Karlstein u. Minzmeister Register. zu Kuttenberg, 155, 173. — 173. . Weitra (Witoraz, Waitrach, Weitrach). Stadt in N.-Osterreich: 142, 159. [Weitra] 21. Siegmund v. Miroscho- witz, Burggraf in —, s. Miroschowitz. Hauptmann v. — 114. Wejrow, Dorf b. Prachatitz, 240. Weleschin, Burg u. Städtchen b. Kru- mau: 32, 103, 154. Herrschaft — 122, 128: Herren zu —: (ść, auch Herr zu Budweis, s. Budweis; Benesch L v. Michelsberg, s. Michelsberg. Burg- grafen zu —: Peter Lischka (Fuchs), s. Lischka; Kunasch v. Machowitz, s. Machowitz. Welhartitz, Burg u. Städtchen b. Schüt- tenhofen, 199. Welisch, Burg bei Jiéin, 80, 31. [We- lisch] 30, 31. Welisches Brschesy, s. Wällisch-Birken. Welischlandt, s. Italien. Werdenberg: Graf Haug [Haus] v. — 157. [Werteng], s. Wórles. Weseli, F'este u. Markt a. d. Lużnitz: 40, 98. Mikulanda, Richter in —, 98. Bürgerschaft v. — 212. Pfarrer in — 98. Weseli, Feste u. Ortschaft b. Neu-Byd- žow: Čeněk v. Wartenberg, Herr zu —, 8. Wartenberg. Wettern (Wietrschinie, Wietrschnj, Wie- trsche), Feste u. Dorf bei Krumau: Wladyken v. —: 127; Weichsel, Mi- nisteriale der Rosenberger, 66; Mat- thias Weichsel, Burggraf zu Maidstein, 85, 104; Peter Weichsel, Ministeriale der Rosenberger, 127; Wauék (Wan- cko, Wenzel) 151; Wenzel, gesessen zu Passern, Ministeriale der Rosen- berger, 203. Heuschrecken in — 154. Widow, s. Wiederpolen. Wiederpolen (Vidov, Widow), [Waiden], Feste, Dorf u. Gut b. Budweis: 166. N. v. — (Widowezer) 76. Brauhaus in — 236. Bergwerk bei — 206. Wien, Stadt: 75, 117, 123, 125, 129, 165, 190, 191, 224, 239, 240, 248. Ste- phanskirche in — 190. Schottenklo- ster in — 129. . Wiener Neustadt, Stadt in N.- Osterreich, 115, 119, 122, 123, 132, 181, 153. Wietrsche, s. Wettern. Wietrschinie, s. Wettern. Wietrschn, s. Wettern. [Wilderstorf], s. Wilfersdorf. Wildstein, Burg u. Dorf bei Blowitz: Vertrag v. — 121. Wilemowitz: Johann v. —101 102. Ludwig v.
Strana 297
Waida -Wojkau. Wilfersdorf [Wilderstorf], Herrschaft in N.-Osterreich, 172. Windische Mark [Fioleten] 31. Wink Andreas, s. Passau. Winof, Feste u. Dorf b. Prag: Johann Cerny v. —, Pfleger zu Winterberg, 239. . Winowsky Teich, s. Böhmdorfer Teich. Winterberg, Burg n. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Herrschaft — 289. Herren zu —: Kunat v. Su- lejowitz, s. Sulejowitz; Johann Ma- lowetz, s. Malowitz. Johann Cerny v. Winof, Pfleger zu —, s. Winor. Wischerad, s. Wisegrád. Wisegrád (Wischerad), Feste in Ungarn, '231. Witenecz s. Witten. Witha Georg, kónigl. Amtmann, 164. Witikonen (Witkowcze, Witkowiczer): 22, 23, 25, 27, 32, 33. Deren 4 Haupt- linien 23. [Deren Wappen] 23, 29. [Jarosch Witkowiczer] 24. [Heinrich Witkowecz] 26. Witinau], s. Breitenstein. Witkohauss, s. Wittinghausen. Witkowcze, s. Witikonen. Witkowiczer, s. Witikonen. Witold Alexander, s. Lithanen. Witoraz, s. Weitra. Witten (Witenecz), Feste u. Dorf bei Klattau: Johann v. — u. auf Swadow, Hauptmann in Bergstadtl, 199. Wittigenstain, s. Wittinghausen. Wittinau, s.' Wittingau. Wittingau.(Trebon, Wittinau) Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 18, 22, 90,103, 106, 108, 128, 129, 147, 158, 159, 163, 166, 169, 170, 172, 183, 184, 186, 189, 192, 196, 200, 201, 204, 206, 208, 211—918, 215, 220, 229, 235, 958—261, 263. [Wittingau, Burg u. Stadt,] 22, 25, 89. Herrschaft — 103, 128, 150, 154, 166, 178, 179, 184, 186, 188, 196, 204, 212, 237, 238, 250, 251. Herren v. —: Wok 44; Witek 44. Burggrafen zu —: Johann 86; Pe- ter Daudlebsky v. Teindles, s. Teindles. Hauptleuté zu —: Jobst v. Bruck, s. Bruck; Ruzín v. Bzí, s. Bzí; Le- onhard Markward v. Hradek, s. Hra- dek; Wolf Zinnspan v. Herschlag, s. Zinnspan: Litwim v. Todné; Ge- org v. Teindles, s. Teindles; Ctibor y. Drachow, s. Drachow ; Johann Zinn- span v. Herschlag, s. Zinnspan; Si- mon Žabka, s. Žabka. Vincenz, Rentschreiber zu —, 189, ' 194, 208. ' Rosenberg'scheChronik. 291 Lukas, Schreiber zu —, 204. Stépánek aus Netolitz, Fischmeister in —, s. Netolitz. Anniéka, Kindsfrau der Rosenberger in —, 261. Bürger v. —: 188, 193, 212, 250; Ambrosius [v. Hochstein], Bergwerks- amtmann zu Krumau, 201 ; Jakob, des Seilers Sohn, 222; Balthasar 235; Stépánek 235; Balzer 235; Drachowsky 235; Andreas Schreiber 935; der Rie- mer 235; der Schwertfeger 235. Augustiner Chorherrenstift in — 17 --19, 58, 69, 70, 88, 193, 208, 210. Stiftkirche in 17, 18, 65, 66, 69, 88, 89, 130, 170, 173, 210, 213: Kirchthurm in — 164. Kapelle im Stifte zu — 17, 170, 171. Äbte u. Pröpste des Stiftes zu — Johann 170; [Johann] 183; Bartholo- mäus 184; Stephan 191—193; Johann aus Strakonitz 193, 208, 212, 222, 229, 237, 240; Norbert Heermann 19. Brictius, Prior zu —, 192. Convent zu — 170. Pfarre in — 70. Schweinitzer Vorstadt in — 189, 193. Spital in dieser Vorstadt 250. Bfiliter Vorstadt in — 189. Boschiletzer Thor in — 220. Sterbewetter in — 200. Wittingauer Gericht 115. Wittinghausen (Witkohauss, Wittigen- stain, Burg u. Dorf b. Hohenfurt: 215. [Burg —] 22, 23. Peter Harra- cher, Burggraf zu —, s. Harrach. Jo- hann Schuba v. Humńan, Pfleger zu —, s. Humüñan. St. Thomas-Kirche b. — 62, 213. Bewohner des Gutes — 66. Wizowitz: Nikolaus v. —, Ministeriale der Rosenberger, 220. Wilaschim, Burg u. Stadt im gleichna- migen Gerichtsbezirke: 139. Herren v. —, 8. Chotémitz u. Trčka. Wlaschka Wenzel, s. Milonowitz, Wiéek (Wltschko) Wenzel, s. Oenow. Wletitz (Vletitz), Dorf b. Seléan, 41. Wltawer (Wultauer) Kreis 207. Wodńan (Budnian, Wudna, Wudnau, Wudnan), Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 75—77, 93, 94, 147, 191, 195. Bürgerschaft v. — (die Budner) 75, 76, 93, 114, 140, 147. Hans, Büch- senmeister in —, 184. Wojíř 207. Wojír, ein Ràuber, 202. Wojii, ein Sóldner 203. Wojkau, Feste u. Dorf b. Wotitz: Ni- 20
Waida -Wojkau. Wilfersdorf [Wilderstorf], Herrschaft in N.-Osterreich, 172. Windische Mark [Fioleten] 31. Wink Andreas, s. Passau. Winof, Feste u. Dorf b. Prag: Johann Cerny v. —, Pfleger zu Winterberg, 239. . Winowsky Teich, s. Böhmdorfer Teich. Winterberg, Burg n. Stadt im gleich- namigen Gerichtsbezirke: Herrschaft — 289. Herren zu —: Kunat v. Su- lejowitz, s. Sulejowitz; Johann Ma- lowetz, s. Malowitz. Johann Cerny v. Winof, Pfleger zu —, s. Winor. Wischerad, s. Wisegrád. Wisegrád (Wischerad), Feste in Ungarn, '231. Witenecz s. Witten. Witha Georg, kónigl. Amtmann, 164. Witikonen (Witkowcze, Witkowiczer): 22, 23, 25, 27, 32, 33. Deren 4 Haupt- linien 23. [Deren Wappen] 23, 29. [Jarosch Witkowiczer] 24. [Heinrich Witkowecz] 26. Witinau], s. Breitenstein. Witkohauss, s. Wittinghausen. Witkowcze, s. Witikonen. Witkowiczer, s. Witikonen. Witold Alexander, s. Lithanen. Witoraz, s. Weitra. Witten (Witenecz), Feste u. Dorf bei Klattau: Johann v. — u. auf Swadow, Hauptmann in Bergstadtl, 199. Wittigenstain, s. Wittinghausen. Wittinau, s.' Wittingau. Wittingau.(Trebon, Wittinau) Burg u. Stadt im gleichnamigen Gerichtsbe- zirke: 18, 22, 90,103, 106, 108, 128, 129, 147, 158, 159, 163, 166, 169, 170, 172, 183, 184, 186, 189, 192, 196, 200, 201, 204, 206, 208, 211—918, 215, 220, 229, 235, 958—261, 263. [Wittingau, Burg u. Stadt,] 22, 25, 89. Herrschaft — 103, 128, 150, 154, 166, 178, 179, 184, 186, 188, 196, 204, 212, 237, 238, 250, 251. Herren v. —: Wok 44; Witek 44. Burggrafen zu —: Johann 86; Pe- ter Daudlebsky v. Teindles, s. Teindles. Hauptleuté zu —: Jobst v. Bruck, s. Bruck; Ruzín v. Bzí, s. Bzí; Le- onhard Markward v. Hradek, s. Hra- dek; Wolf Zinnspan v. Herschlag, s. Zinnspan: Litwim v. Todné; Ge- org v. Teindles, s. Teindles; Ctibor y. Drachow, s. Drachow ; Johann Zinn- span v. Herschlag, s. Zinnspan; Si- mon Žabka, s. Žabka. Vincenz, Rentschreiber zu —, 189, ' 194, 208. ' Rosenberg'scheChronik. 291 Lukas, Schreiber zu —, 204. Stépánek aus Netolitz, Fischmeister in —, s. Netolitz. Anniéka, Kindsfrau der Rosenberger in —, 261. Bürger v. —: 188, 193, 212, 250; Ambrosius [v. Hochstein], Bergwerks- amtmann zu Krumau, 201 ; Jakob, des Seilers Sohn, 222; Balthasar 235; Stépánek 235; Balzer 235; Drachowsky 235; Andreas Schreiber 935; der Rie- mer 235; der Schwertfeger 235. Augustiner Chorherrenstift in — 17 --19, 58, 69, 70, 88, 193, 208, 210. Stiftkirche in 17, 18, 65, 66, 69, 88, 89, 130, 170, 173, 210, 213: Kirchthurm in — 164. Kapelle im Stifte zu — 17, 170, 171. Äbte u. Pröpste des Stiftes zu — Johann 170; [Johann] 183; Bartholo- mäus 184; Stephan 191—193; Johann aus Strakonitz 193, 208, 212, 222, 229, 237, 240; Norbert Heermann 19. Brictius, Prior zu —, 192. Convent zu — 170. Pfarre in — 70. Schweinitzer Vorstadt in — 189, 193. Spital in dieser Vorstadt 250. Bfiliter Vorstadt in — 189. Boschiletzer Thor in — 220. Sterbewetter in — 200. Wittingauer Gericht 115. Wittinghausen (Witkohauss, Wittigen- stain, Burg u. Dorf b. Hohenfurt: 215. [Burg —] 22, 23. Peter Harra- cher, Burggraf zu —, s. Harrach. Jo- hann Schuba v. Humńan, Pfleger zu —, s. Humüñan. St. Thomas-Kirche b. — 62, 213. Bewohner des Gutes — 66. Wizowitz: Nikolaus v. —, Ministeriale der Rosenberger, 220. Wilaschim, Burg u. Stadt im gleichna- migen Gerichtsbezirke: 139. Herren v. —, 8. Chotémitz u. Trčka. Wlaschka Wenzel, s. Milonowitz, Wiéek (Wltschko) Wenzel, s. Oenow. Wletitz (Vletitz), Dorf b. Seléan, 41. Wltawer (Wultauer) Kreis 207. Wodńan (Budnian, Wudna, Wudnau, Wudnan), Stadt im gleichnamigen Ge- richtsbezirke: 75—77, 93, 94, 147, 191, 195. Bürgerschaft v. — (die Budner) 75, 76, 93, 114, 140, 147. Hans, Büch- senmeister in —, 184. Wojíř 207. Wojír, ein Ràuber, 202. Wojii, ein Sóldner 203. Wojkau, Feste u. Dorf b. Wotitz: Ni- 20
Strana 298
298 kolaus Wojkowsky v. —, Ministeriale der Rosenberger, 222. Woleschek (Wolesker), Teich b. Frauen- berg, 202. Wolf, ein Orphanit, 105. Wolfershausen, Ortschaft in Hessen, 250. Wolfstein, Burg b. Mies: Wilhelm v. — 137. Wolin, Burg u. Herrschaft im gleichna- migen Gerichtsbezirke, 225. Wórles [Werteng] Dorf b. Hohenfurt: 294. Jokel, Insasse in —, 255. Wortenberg, s. Wartenberg. Wotawa (Ottawa, Grumet), Fluss, 226. Wrabí: Wrabskÿ 135. Bohusch v. —, Ministeriale der Rosenberger, 205. Wrazda, Ministeriale der Rosenberger 169. Wrbéan (Wrbtschani), Dorf b. Kouřim, 104. Wrutek, s. Rudig. Wschehrd Victorin, Schreiber bei der bôhm. Landtafel, 60. Wstuh, Edelsitz b. Budweis: Andreas Puklice v. — 137. Wudna, Wudnan, Wudnau, s. Wodñan. [Wuesselbach], 8. Neselbach. Wultauer Kreis, s. Wltawer Kreis. Wultaw, s. Moldau. Wultawicze, s. Hainbach. Wirttemberg: Graf v. — 40. Wurzen (Dvorec, Dworecz), Feste und Dorf b. Schweinitz: Ritter v. —: 206; Ulrich (Dworscheczky), Burggraf zu Gratzen, 142, 201; Pribik 203, 205; Johann 206. Wappen der Ritter v. — 206. Wyschehrad, Feste bei Prag: 91, 97. Propstei auf dem — 183, 240. Johann, Propst auf dem —, 35. Collegiatca- pitel auf dem 240. Wyschné, s. Weichsel. Wysokÿ Bor, Teich b. Wittingau, 180. Y. Ybenstain, s. Eibenstein. 2. Žabka Simon, Hauptmann zu Wittingau, 211. Zablat (Sablat), Dorf b. Lomnitz: 162. Zablater Teich 162. Zablat, s. Sablat. Zaborsky Buschek, s. Brloh. Záhofí (Sahorschi): Johann Zahorka v. —, Ministeriale der Rosenberger, 169, 173. Register. Zahofitz: Zahorka v. — 236, 236. Zahorka (Sahorka), s. Záhoří und Za- hořitz. Zahrzeb, Teich b. Wittingau, 186. Zajic Wilhelm u. Nikolaus, s. Waldeck „ u. Kost. Žák (Schak) Johann, Administrator des Prager Erzbisthums, 193. Zákowská paseka, Wiese b. Wittingau, 193. Zakup, s. Reichstadt. Zalézj, s. Zeltsch. Zalużan (Zaluschan), Feste u. Ortschaft b. Mirowitz: Johann Schitz v. — 101, 102. Zampach [Rainpach], Burg u. Dorf bei Senftenberg: Johann von Potenstein, Herr zu —, s. Potenstein. Johann Kolda v. — (Koldinus) 101, 102, 120. Zankl, ein Dienstmann Hyneks von Sehwanberg, 158. Zápolya, Dynastie in Ungarn: 254. Jo- hann — (Waida) 231 — 283. Zafetzky Johann, s. Polkowitz. Zarowicz, Ortschaft bei Plamenau in Mähren, 57. | Zasmuk, Feste u. Städtchen b. Kouřim: Andreas v. —, Burggraf zu Krumau, 85. Hermann Zasmutsky v. — 252. Elisabeth v. Březnitz, dessen Haus- frau, 8. Breznitz. Zatetzky Johann, s. Weikersdorf. Zbirow (Sbierhof), Burg u. Stádtchen b. Hořowitz: Johann Rus, Burggraf zu —, s. Rus. , Zdenitz, Dorf b. Prachatitz, 240. Zdiarsky, s. Sohorscher Teich. Żebrak, Burg u. Ortschaft b. Horowitz: Hanusch v. Kolowrat u. zu —, 8. Ko- lowrat. , [Zeinow], s. Cenow. Zelenitz (Selenicz): Hermann v. —, Mi- _ nisteriale der Rosenberger, 143. Źelizko Ladislaus, s. Taurow. Zeltsch (Zalézj) Feste п. Dorf b. So- póslau: Nikolaus u. Ulrich Spanowsky , v. Lisow u. auf —, s. Lisow. Zerotin, Ortschaft b. Laun: [Plichta v. —] 64. [Zieringen], s. Kuenring. Zinnspan (Zinispan): Johann —, Mi- nisteriale der Rosenberger, 169 ; Wolf —, Ministeriale der Rosenberger, 169 ; Georg —, Ministeriale der Rosenber- ger, 169; Wolf — v. Herschlag, Haupt- mann zu Wittiogau, 186; Johann — v. Herschlag, Hauptmann zu Кевё ал, hernach Hauptmann zu Wittingau, 207, 209, 239, 246. Zirnau (Dříteň), Feste u. Dorf b. Frauen-
298 kolaus Wojkowsky v. —, Ministeriale der Rosenberger, 222. Woleschek (Wolesker), Teich b. Frauen- berg, 202. Wolf, ein Orphanit, 105. Wolfershausen, Ortschaft in Hessen, 250. Wolfstein, Burg b. Mies: Wilhelm v. — 137. Wolin, Burg u. Herrschaft im gleichna- migen Gerichtsbezirke, 225. Wórles [Werteng] Dorf b. Hohenfurt: 294. Jokel, Insasse in —, 255. Wortenberg, s. Wartenberg. Wotawa (Ottawa, Grumet), Fluss, 226. Wrabí: Wrabskÿ 135. Bohusch v. —, Ministeriale der Rosenberger, 205. Wrazda, Ministeriale der Rosenberger 169. Wrbéan (Wrbtschani), Dorf b. Kouřim, 104. Wrutek, s. Rudig. Wschehrd Victorin, Schreiber bei der bôhm. Landtafel, 60. Wstuh, Edelsitz b. Budweis: Andreas Puklice v. — 137. Wudna, Wudnan, Wudnau, s. Wodñan. [Wuesselbach], 8. Neselbach. Wultauer Kreis, s. Wltawer Kreis. Wultaw, s. Moldau. Wultawicze, s. Hainbach. Wirttemberg: Graf v. — 40. Wurzen (Dvorec, Dworecz), Feste und Dorf b. Schweinitz: Ritter v. —: 206; Ulrich (Dworscheczky), Burggraf zu Gratzen, 142, 201; Pribik 203, 205; Johann 206. Wappen der Ritter v. — 206. Wyschehrad, Feste bei Prag: 91, 97. Propstei auf dem — 183, 240. Johann, Propst auf dem —, 35. Collegiatca- pitel auf dem 240. Wyschné, s. Weichsel. Wysokÿ Bor, Teich b. Wittingau, 180. Y. Ybenstain, s. Eibenstein. 2. Žabka Simon, Hauptmann zu Wittingau, 211. Zablat (Sablat), Dorf b. Lomnitz: 162. Zablater Teich 162. Zablat, s. Sablat. Zaborsky Buschek, s. Brloh. Záhofí (Sahorschi): Johann Zahorka v. —, Ministeriale der Rosenberger, 169, 173. Register. Zahofitz: Zahorka v. — 236, 236. Zahorka (Sahorka), s. Záhoří und Za- hořitz. Zahrzeb, Teich b. Wittingau, 186. Zajic Wilhelm u. Nikolaus, s. Waldeck „ u. Kost. Žák (Schak) Johann, Administrator des Prager Erzbisthums, 193. Zákowská paseka, Wiese b. Wittingau, 193. Zakup, s. Reichstadt. Zalézj, s. Zeltsch. Zalużan (Zaluschan), Feste u. Ortschaft b. Mirowitz: Johann Schitz v. — 101, 102. Zampach [Rainpach], Burg u. Dorf bei Senftenberg: Johann von Potenstein, Herr zu —, s. Potenstein. Johann Kolda v. — (Koldinus) 101, 102, 120. Zankl, ein Dienstmann Hyneks von Sehwanberg, 158. Zápolya, Dynastie in Ungarn: 254. Jo- hann — (Waida) 231 — 283. Zafetzky Johann, s. Polkowitz. Zarowicz, Ortschaft bei Plamenau in Mähren, 57. | Zasmuk, Feste u. Städtchen b. Kouřim: Andreas v. —, Burggraf zu Krumau, 85. Hermann Zasmutsky v. — 252. Elisabeth v. Březnitz, dessen Haus- frau, 8. Breznitz. Zatetzky Johann, s. Weikersdorf. Zbirow (Sbierhof), Burg u. Stádtchen b. Hořowitz: Johann Rus, Burggraf zu —, s. Rus. , Zdenitz, Dorf b. Prachatitz, 240. Zdiarsky, s. Sohorscher Teich. Żebrak, Burg u. Ortschaft b. Horowitz: Hanusch v. Kolowrat u. zu —, 8. Ko- lowrat. , [Zeinow], s. Cenow. Zelenitz (Selenicz): Hermann v. —, Mi- _ nisteriale der Rosenberger, 143. Źelizko Ladislaus, s. Taurow. Zeltsch (Zalézj) Feste п. Dorf b. So- póslau: Nikolaus u. Ulrich Spanowsky , v. Lisow u. auf —, s. Lisow. Zerotin, Ortschaft b. Laun: [Plichta v. —] 64. [Zieringen], s. Kuenring. Zinnspan (Zinispan): Johann —, Mi- nisteriale der Rosenberger, 169 ; Wolf —, Ministeriale der Rosenberger, 169 ; Georg —, Ministeriale der Rosenber- ger, 169; Wolf — v. Herschlag, Haupt- mann zu Wittiogau, 186; Johann — v. Herschlag, Hauptmann zu Кевё ал, hernach Hauptmann zu Wittingau, 207, 209, 239, 246. Zirnau (Dříteň), Feste u. Dorf b. Frauen-
Strana 299
Woleschek — Zwittau. 299 berg: Ritter v. — (Drschitensky) 235, 236. [Zironum], s. Sirsones. Žirownicz, s. Serowitz. Zischko, s. Žižka. [Ziuniowicz], s. Launowitz. Ziurda, s. Čurda. Žiželitz (Siselitsch, Susalicz), Markt bei Chlumetz: Burg u. Herrschaft — 96. Pfarrkirche in — 62. Žižka (Zischko) Johann, s. Trotznow. Zlatá stoka, s. Goldbach. Zmrzlik Peter u. Johann, s. Swejschin. Znaim (Znam), Stadt in Südmähren: 34, 125. Minoritenkloster in — 34. [Znamer Wiese], s. Iglauer Wiese. Zornstein (Cornstein), Burg in Südmäh- ren, 132, 133. Zrubek (Srubek), Feste b. Selčan: Her- mann v. Hermannschlag, Burggraf zu —, s. Hermannschlag. Zruč, Burg u. Ortschaft b. Unter-Kra- lowitz: Johann v. — (Zručsky) u. v. Chřenowitz, s. Chřenowitz. Zvikov, s. Klingenberg. Zwettl, Cistercienserstift in N.-Öster- reich: 38, 159, 224. Hauptmann v. — 114. Zwikow (Zwikowecz), Dorf b. Lischau 252. Zwikowecz, s. Zwikow Zwiřetitz (Zwirscheticz), Burg b. Jung- Bunzlau: Peter v. — 109. Zwitta, s. Zwittau. Zwittau (Zwitta), Stadt in Mähren, 77. 8 Verlag der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. — Druck von Di. Ed. Gregr in Prag.
Woleschek — Zwittau. 299 berg: Ritter v. — (Drschitensky) 235, 236. [Zironum], s. Sirsones. Žirownicz, s. Serowitz. Zischko, s. Žižka. [Ziuniowicz], s. Launowitz. Ziurda, s. Čurda. Žiželitz (Siselitsch, Susalicz), Markt bei Chlumetz: Burg u. Herrschaft — 96. Pfarrkirche in — 62. Žižka (Zischko) Johann, s. Trotznow. Zlatá stoka, s. Goldbach. Zmrzlik Peter u. Johann, s. Swejschin. Znaim (Znam), Stadt in Südmähren: 34, 125. Minoritenkloster in — 34. [Znamer Wiese], s. Iglauer Wiese. Zornstein (Cornstein), Burg in Südmäh- ren, 132, 133. Zrubek (Srubek), Feste b. Selčan: Her- mann v. Hermannschlag, Burggraf zu —, s. Hermannschlag. Zruč, Burg u. Ortschaft b. Unter-Kra- lowitz: Johann v. — (Zručsky) u. v. Chřenowitz, s. Chřenowitz. Zvikov, s. Klingenberg. Zwettl, Cistercienserstift in N.-Öster- reich: 38, 159, 224. Hauptmann v. — 114. Zwikow (Zwikowecz), Dorf b. Lischau 252. Zwikowecz, s. Zwikow Zwiřetitz (Zwirscheticz), Burg b. Jung- Bunzlau: Peter v. — 109. Zwitta, s. Zwittau. Zwittau (Zwitta), Stadt in Mähren, 77. 8 Verlag der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. — Druck von Di. Ed. Gregr in Prag.
Strana 300
Berichtigung der Druckfehler. Seite 5, Zeile 26 lies: 1839 statt 1834. ac statt ca, 9 „ 17, „ „ auch statt anch. „ 4 „ 38, andere statt undere. 53, „ 36 „ Rathspflegern statt Ruthspflegern. 24 " 62, „ Tichonicz statt Tcihonicz. 102, 1 „ „ nit statt mit. 120, 32 „ „ ain ander statt ainander. 154, 18 " „ Fraumberg statt Franmberg. 158, 13 „ „ vor Vrbani statt von Vrbani. 159, „ 21 " versaumbt statt vsrsaumbt. 159, 24 " „ der statt derr. 171, 17 „ „ Weihnachten statt Weichnachten. 33 171, „ „ vnuerborgen statt vnnerborgen. 3 „ 175, „ also statt alse. 202, 27 " Jarmargt stat Jarmarge. 204, 31 „ Summen statt Snmmen. 6 „ 229, laut statt aut. 8 „ 237, „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „
Berichtigung der Druckfehler. Seite 5, Zeile 26 lies: 1839 statt 1834. ac statt ca, 9 „ 17, „ „ auch statt anch. „ 4 „ 38, andere statt undere. 53, „ 36 „ Rathspflegern statt Ruthspflegern. 24 " 62, „ Tichonicz statt Tcihonicz. 102, 1 „ „ nit statt mit. 120, 32 „ „ ain ander statt ainander. 154, 18 " „ Fraumberg statt Franmberg. 158, 13 „ „ vor Vrbani statt von Vrbani. 159, „ 21 " versaumbt statt vsrsaumbt. 159, 24 " „ der statt derr. 171, 17 „ „ Weihnachten statt Weichnachten. 33 171, „ „ vnuerborgen statt vnnerborgen. 3 „ 175, „ also statt alse. 202, 27 " Jarmargt stat Jarmarge. 204, 31 „ Summen statt Snmmen. 6 „ 229, laut statt aut. 8 „ 237, „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „
Strana 301
Stammtafel der Herren von Krun Witek I. v. Prčitz, Truchsess v. Böhmen Heinrich von Neuhaus, Ahnherr der Herren v. Neuhaus, 1205—1237. Witek II. d. A., Ahnhe Zawisch v. Nechanitz, 1216—1257. Budiwoj v. Krumau, 1220—1272. Witek v. Krumau, 1220—1277. X Sibylla. Perchta. Heinrich v. Krumau, 1272—1291. Wok v. Krur 1272— 130 XOfka. Zawisch v. Falkenstein, 1269—† 1290, 24. August. XKunegunde v. Halicz. X Elisabeth v. Ungarn. Witek, 1272—1291. Wok, 1272—1291. Budiwoj, 1291. H Johann. Heinrich II., † 1346, 26. Aug. Peter II., Propst an d. Allerheiligen-Kapelle in Prag, † 1384, 16. Novemb. Jodok I., † 1369, 24. J X Agnes v. Wa † 1402, 17. M Heinrich III., Böhmens Oberstburg X Barbara v. Schaumberg, X Elisabeth v. Krawař,† Peter III., † 1406, 7. Decemb. Verlobt m. Anna v. Leuchtenberg. Ulrich II., Oberstbu geb. 1403, Katharina Heinrich IV., Hauptmann in Schlesien u. in d. Lausitz, † 1457, 25. Jänner. XAgnes v. Schaum- berg, † vor d. 13. Mai 1461. Jodok II., Bischof v. Breslau, 1467, 13. December. Johann II., Lan d. Lausitz, Böhr 8. November. Heinrich V., geb. 1456, 5. Juli, † 1489, 21. Mai. Wok II., Böhmens Landes- Peter IV., Böhmens Lan- hauptmann, geb. 1459, 18. deshauptmann, geb. 1462, Juli, † 1505, 1. Septemb. 17. Jänner, † 1523, 9. Oct. Margareta v. Gutenstein, X Elisabeth v. Krawař, † nach d. 11. Jänner 1525. † 1500, 1. Mai. Ulrich III., geb. 1471, 17. Jänner, † 1513, 4. Nov. 17 † 15 Pe V. Barbara. Johann III., Grossprior d. Jo- hanniterordens in Strakonitz, Hauptmann d. Prachiner Kreises, geb. 1484, 24. Nov., † 1532, 28. Februar. Heinrich VI., geb. 1487, 14. März. † 1494, 23. April. Jodok III., geb. 1488, 30. Peter V., Hauptm Bechiner Krei Juni, † 1539, 15. October. geb. 1489, 17. D. X Wendeline v. Starhem- berg, † 1545, 6. Nové † 1530, 27. Jänner. Anna v. Roggendort, 1562, 5. September. Ferdinand Wok, geb. 1531, 27. April, † 1531, 9. Decemb. Ulrich IV., geb. 1534, 11. Febr., † 1535, 21. Febr. Wilhelm, geb. 1535, 1.. März, † 1592, 31. August. Katharina v. Braunschweig, † 1559. X Sophia v. Brandenburg, † 1564. XAnna Maria v. Baden, † 1580. X Polixena v. Pernstein, † 1642. Peter Wok, geb. 1539, 1. Octo † 1611, 6. Noven X Katharina v. Lud † 1601.
Stammtafel der Herren von Krun Witek I. v. Prčitz, Truchsess v. Böhmen Heinrich von Neuhaus, Ahnherr der Herren v. Neuhaus, 1205—1237. Witek II. d. A., Ahnhe Zawisch v. Nechanitz, 1216—1257. Budiwoj v. Krumau, 1220—1272. Witek v. Krumau, 1220—1277. X Sibylla. Perchta. Heinrich v. Krumau, 1272—1291. Wok v. Krur 1272— 130 XOfka. Zawisch v. Falkenstein, 1269—† 1290, 24. August. XKunegunde v. Halicz. X Elisabeth v. Ungarn. Witek, 1272—1291. Wok, 1272—1291. Budiwoj, 1291. H Johann. Heinrich II., † 1346, 26. Aug. Peter II., Propst an d. Allerheiligen-Kapelle in Prag, † 1384, 16. Novemb. Jodok I., † 1369, 24. J X Agnes v. Wa † 1402, 17. M Heinrich III., Böhmens Oberstburg X Barbara v. Schaumberg, X Elisabeth v. Krawař,† Peter III., † 1406, 7. Decemb. Verlobt m. Anna v. Leuchtenberg. Ulrich II., Oberstbu geb. 1403, Katharina Heinrich IV., Hauptmann in Schlesien u. in d. Lausitz, † 1457, 25. Jänner. XAgnes v. Schaum- berg, † vor d. 13. Mai 1461. Jodok II., Bischof v. Breslau, 1467, 13. December. Johann II., Lan d. Lausitz, Böhr 8. November. Heinrich V., geb. 1456, 5. Juli, † 1489, 21. Mai. Wok II., Böhmens Landes- Peter IV., Böhmens Lan- hauptmann, geb. 1459, 18. deshauptmann, geb. 1462, Juli, † 1505, 1. Septemb. 17. Jänner, † 1523, 9. Oct. Margareta v. Gutenstein, X Elisabeth v. Krawař, † nach d. 11. Jänner 1525. † 1500, 1. Mai. Ulrich III., geb. 1471, 17. Jänner, † 1513, 4. Nov. 17 † 15 Pe V. Barbara. Johann III., Grossprior d. Jo- hanniterordens in Strakonitz, Hauptmann d. Prachiner Kreises, geb. 1484, 24. Nov., † 1532, 28. Februar. Heinrich VI., geb. 1487, 14. März. † 1494, 23. April. Jodok III., geb. 1488, 30. Peter V., Hauptm Bechiner Krei Juni, † 1539, 15. October. geb. 1489, 17. D. X Wendeline v. Starhem- berg, † 1545, 6. Nové † 1530, 27. Jänner. Anna v. Roggendort, 1562, 5. September. Ferdinand Wok, geb. 1531, 27. April, † 1531, 9. Decemb. Ulrich IV., geb. 1534, 11. Febr., † 1535, 21. Febr. Wilhelm, geb. 1535, 1.. März, † 1592, 31. August. Katharina v. Braunschweig, † 1559. X Sophia v. Brandenburg, † 1564. XAnna Maria v. Baden, † 1580. X Polixena v. Pernstein, † 1642. Peter Wok, geb. 1539, 1. Octo † 1611, 6. Noven X Katharina v. Lud † 1601.
Strana 302
und der Herren von Rosenberg. stellan v. Glatz u. Pracheň, 1169—† 1194. r Herren v. Krumau, 1213—1236. Witek III. d. J., Ahnherr d. Herren v. Rosenberg, 1194— 1236. Witek IV., Witek V. Wok I. v. Rosenberg, Landrichter v. O.-Öster- Ahnherr d. Herren reich, Landmarschall v. Böhmen u. Landes- v. Přibenitz, v. Landstein, hauptmann v. Steiermark, 1220—† 1262, 3. Juni. 1243—1255. 1220—1234. X Hedwig v. Schaumberg, † 1315, 13. Febr. Heinrich I., Oberstlandkämmerer, 1262—† 1310, 4. Juli. XElisabeth [v. Dobruschka? v. Ujezd?], † 1307, 22. Jänner. Witek VI., 1262—† 1277, 22. Sept. - Peter I., Oberstlandkämmerer, 1347, 14. Oct. X Viola v. Teschen, † 1317, 21. Sept. X Katharina [v. Wartemberg? v. Schaumberg?] † 1355, 7. April. Tochter N. Johanna, Margareta, † 1317, 3. Febr. X N. v. Krawař. † 1357, 14. Juni. Benesch I. XBawor III. v. Strakonitz. v. Michelsberg Ulrich I., † 1390, 4. März. X Elisabeth v. Wartenberg, † 1387, 13. März. † 1412, 28. Juli. 8, 5. März. 25. Juli. f u. Landeshauptmann v. Böhmen, Jänner, † 1462, 28. April. Vartenberg, † 1436, 30. Mai. uptmann in Schlesien u in Oberstlandkämmerer, † 1472, a, Fürstin v. Glogau, † 1483, Decemb. ina, 457, gust, 5. Aug. olitzky berg. les Heinrich VII., Hauptmann d. Bechiner Kreises, geb. 1496, 15. Jänner, † 1526, . 17. August. Magdalena v. Sternberg, 1521, 18. Juli. † X Anna v. Neuhaus, † nach d. 23. Juni 1564. Anna, 1388, 22. Dec. Heinrich v. Lipa. XUlrich III. v. Neuhaus. Johann I., † 1389, 1. Sept. Elisabeth v. Hals, † 1384, 5. Decemb. X Agnes. Katharina, geb. 1405, † nach d. 7. April 1454. X Reimbrecht v. Wallsee. Perchta, † 1476, 2. Mai. Johann v. Liechtenstein. Agnes, † 1488, 25. Juli. Elisabeth, geb. 1466, 16. Febr. X Heinrich Prueschenk, Graf v. Hardeck. Hedwig, geb. 1464, 20. Jänner, 1520, 28. Apr. X Wolf v. Grafeneck. X Tobias v. Boskowitz. X Gregor v. Starhemberg. Margareta, Barbara, geb.1460,8. Juni. Nonne in Kru- mau, geb. 1460, Johann 8. Juni. v. Biberstein. † Sidonia. Metze, 1380, 3. Oct. † X Johann v. Leuchtenberg. Ludmilla. Bohuslaw v. Schwanberg. Johanna, geb. 1467, 2. Sept., † 1482, 24. Šept. Anna, geb. 1530, 26. Jänner. XJoachim v. Neuhaus. Elisabeth, geb. 1532, 30. Oct., † 1576, 5. Februar. Heinrich v. Schwanberg. Eva, Wendeline, geb. 1536, 17. März, geb. 1537, 12. Apr., † 1591. † 1557, 16. Nov. X Nikolaus Zrinyi. X Johann IV. X Graf v. Lobkowitz. Paul Gassoldo.
und der Herren von Rosenberg. stellan v. Glatz u. Pracheň, 1169—† 1194. r Herren v. Krumau, 1213—1236. Witek III. d. J., Ahnherr d. Herren v. Rosenberg, 1194— 1236. Witek IV., Witek V. Wok I. v. Rosenberg, Landrichter v. O.-Öster- Ahnherr d. Herren reich, Landmarschall v. Böhmen u. Landes- v. Přibenitz, v. Landstein, hauptmann v. Steiermark, 1220—† 1262, 3. Juni. 1243—1255. 1220—1234. X Hedwig v. Schaumberg, † 1315, 13. Febr. Heinrich I., Oberstlandkämmerer, 1262—† 1310, 4. Juli. XElisabeth [v. Dobruschka? v. Ujezd?], † 1307, 22. Jänner. Witek VI., 1262—† 1277, 22. Sept. - Peter I., Oberstlandkämmerer, 1347, 14. Oct. X Viola v. Teschen, † 1317, 21. Sept. X Katharina [v. Wartemberg? v. Schaumberg?] † 1355, 7. April. Tochter N. Johanna, Margareta, † 1317, 3. Febr. X N. v. Krawař. † 1357, 14. Juni. Benesch I. XBawor III. v. Strakonitz. v. Michelsberg Ulrich I., † 1390, 4. März. X Elisabeth v. Wartenberg, † 1387, 13. März. † 1412, 28. Juli. 8, 5. März. 25. Juli. f u. Landeshauptmann v. Böhmen, Jänner, † 1462, 28. April. Vartenberg, † 1436, 30. Mai. uptmann in Schlesien u in Oberstlandkämmerer, † 1472, a, Fürstin v. Glogau, † 1483, Decemb. ina, 457, gust, 5. Aug. olitzky berg. les Heinrich VII., Hauptmann d. Bechiner Kreises, geb. 1496, 15. Jänner, † 1526, . 17. August. Magdalena v. Sternberg, 1521, 18. Juli. † X Anna v. Neuhaus, † nach d. 23. Juni 1564. Anna, 1388, 22. Dec. Heinrich v. Lipa. XUlrich III. v. Neuhaus. Johann I., † 1389, 1. Sept. Elisabeth v. Hals, † 1384, 5. Decemb. X Agnes. Katharina, geb. 1405, † nach d. 7. April 1454. X Reimbrecht v. Wallsee. Perchta, † 1476, 2. Mai. Johann v. Liechtenstein. Agnes, † 1488, 25. Juli. Elisabeth, geb. 1466, 16. Febr. X Heinrich Prueschenk, Graf v. Hardeck. Hedwig, geb. 1464, 20. Jänner, 1520, 28. Apr. X Wolf v. Grafeneck. X Tobias v. Boskowitz. X Gregor v. Starhemberg. Margareta, Barbara, geb.1460,8. Juni. Nonne in Kru- mau, geb. 1460, Johann 8. Juni. v. Biberstein. † Sidonia. Metze, 1380, 3. Oct. † X Johann v. Leuchtenberg. Ludmilla. Bohuslaw v. Schwanberg. Johanna, geb. 1467, 2. Sept., † 1482, 24. Šept. Anna, geb. 1530, 26. Jänner. XJoachim v. Neuhaus. Elisabeth, geb. 1532, 30. Oct., † 1576, 5. Februar. Heinrich v. Schwanberg. Eva, Wendeline, geb. 1536, 17. März, geb. 1537, 12. Apr., † 1591. † 1557, 16. Nov. X Nikolaus Zrinyi. X Johann IV. X Graf v. Lobkowitz. Paul Gassoldo.
- 1: Titel
- 3: Einleitung
- 16: Rossenbergische Cronica
- 20: Edice
- 264: Register
- 300: Berichtigungen