z 428 stránek
Titul
I
II
Vorwort
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
Edice
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Index
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315
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Beiträge und Anmerkungen
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319
320
321
322
323
324
325
326
Chronik der Stadt Mährisch-Trüban
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330
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Chronik der Stadt Schönberg
340
341
342
343
344
Paměti města Prostěgowa
345
346
347
348
349
350
351
352
Ereignisse im hradischer Kreise
353
354
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356
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360
361
362
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Paměti města Ostrowa
365
366
Paměti města Kroměříže
367
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Paměti města Landsskrona
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Paměti města Weseln
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Die Niederlage der Neapolitaner
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Vebergabe von Ritolsburg
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Gründliche unndt Warchasstige relation
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Patent vom 13. Dez. 1621
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Název:
Chronik der königlichen Stadt Iglau (1402-1607) vom Iglauer Stadtschreiber Martin Leupold von Löwenthal
Autor:
d'Elvert, Christian
Rok vydání:
1861
Místo vydání:
Brünn
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
428
Počet stran předmluvy plus obsahu:
XII+416
Obsah:
- I: Titul
- III: Vorwort
- 1: Edice
- 312: Index
- 318: Beiträge und Anmerkungen
- 327: Chronik der Stadt Mährisch-Trüban
- 340: Chronik der Stadt Schönberg
- 345: Paměti města Prostěgowa
- 353: Ereignisse im hradischer Kreise
- 365: Paměti města Ostrowa
- 367: Paměti města Kroměříže
- 369: Paměti města Landsskrona
- 388: Paměti města Weseln
- 390: Die Niederlage der Neapolitaner
- 392: Vebergabe von Ritolsburg
- 395: Gründliche unndt Warchasstige relation
- 413: Patent vom 13. Dez. 1621
upravit
Strana I
Chronik der königlichen Sladt Igſau (1402—1607) vom Iglauer Stadtſchreiber Martin Leupold von Löwenthal. Herausgegeben von Chriſtian d'Elvert, k. k. Ober-Finanzrathe. (Zum 2. B. der von der bistorisch-statistischen Sektion berausgegebenen Quellen der Geschichte Mäbrens gehörig). Brünn, 1861. (In Commission der Buchhandlung A. Nitsch). Druck v. R. Rohrer's Erben in Brünn.
Chronik der königlichen Sladt Igſau (1402—1607) vom Iglauer Stadtſchreiber Martin Leupold von Löwenthal. Herausgegeben von Chriſtian d'Elvert, k. k. Ober-Finanzrathe. (Zum 2. B. der von der bistorisch-statistischen Sektion berausgegebenen Quellen der Geschichte Mäbrens gehörig). Brünn, 1861. (In Commission der Buchhandlung A. Nitsch). Druck v. R. Rohrer's Erben in Brünn.
Strana II
Strana III
Vorwort. Der zwittauer Stadtphysikus Dr. Schneider überschickte mir, als Ver- fasser der Geschichte von Iglau, Brünn 1850, eine Chronik von Iglau, in einem starken Foliobande. Leider war er schon verstümmelt und, wegen der Aufbewahrung an einem feuchten Orte, bedeutend vom Moder angegriffen, ohne daß der erhaltene Theil hiedurch unleserlich geworden wäre. Derselbe beginnt mit Bruchstücken lateinischer Gedichte auf den glücklich abgeschlage- nen Ueberfall der Stadt, welchen 1402 der benachbarte Landadel versuchte, auf dem Bogen 53 und endet mit dem Jahre 1617 auf dem Bogen 513, umfaßt also noch 460 Bogen und mehr als zwei Jahrhunderte; der An- fang und das Ende sind abgerissen; auf den Ueberresten des setzteren nimmt man wahr, daß gewiß noch 5 Blätter beschrieben waren, die Chronik also wahrscheinlich noch um einige Jahre weiter reichte (S. 141 des Abdruckes ist eine Beziehung auf das J. 1619), etwa bis zur Entwicklung des gro- ßen Drama's, dessen Schluß auch dem Verfasser den Untergang brachte. Seine Bildung und Stellung gibt der Chronik einen Werth, wie ihn kaum eine andere unserer Chroniken in Anspruch nehmen fann. Er war Zeit- genosse und Mittheilnehmer an den Begebenheiten, welche zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhundertes die europäische Welt in Bewegung setzten und im schrecklichen dreißigiährigen Kriege einen Ausgang nahmen, der uns in der Cultur und im Rechtsleben auf Jahrhunderte zurücksetzte. Der Verfasser dieser Chronik, eines unserer mertwürdigsten geschicht- lichen Dokumente, ist der iglauer Stadtschreiber (Syndikus) Martin Leu- pold von Löwenthal, welcher hiezu auch die Aufzeichnungen seines Vaters benützte. Ueber seine Familien und persönlichen Verhältnisse finden sich in der Chronik selbst folgende Nachrichten. Sein Urgroßvater war Stephan Leupold, geb. 1418, verehelicht 1458 mit Margaretha, der Tochter bes iglauer Bürgers und Tuchmachers Augustin, gestorben 1481. Ein Sprößling dieses Ehepaars war der 1463 geborne Lucas Leupold, der Großvater un- seres Chronisten (S. S. 2, 9, 14, 21, 23). Ein Jahr nach Stephans Tod, nämlich 1482, wurde Martin Leupold, vom Kaiser Friedrich in den Adel- stand erhoben (meine Gesch. von Iglau S. 208), nahm der Stadtrath a'
Vorwort. Der zwittauer Stadtphysikus Dr. Schneider überschickte mir, als Ver- fasser der Geschichte von Iglau, Brünn 1850, eine Chronik von Iglau, in einem starken Foliobande. Leider war er schon verstümmelt und, wegen der Aufbewahrung an einem feuchten Orte, bedeutend vom Moder angegriffen, ohne daß der erhaltene Theil hiedurch unleserlich geworden wäre. Derselbe beginnt mit Bruchstücken lateinischer Gedichte auf den glücklich abgeschlage- nen Ueberfall der Stadt, welchen 1402 der benachbarte Landadel versuchte, auf dem Bogen 53 und endet mit dem Jahre 1617 auf dem Bogen 513, umfaßt also noch 460 Bogen und mehr als zwei Jahrhunderte; der An- fang und das Ende sind abgerissen; auf den Ueberresten des setzteren nimmt man wahr, daß gewiß noch 5 Blätter beschrieben waren, die Chronik also wahrscheinlich noch um einige Jahre weiter reichte (S. 141 des Abdruckes ist eine Beziehung auf das J. 1619), etwa bis zur Entwicklung des gro- ßen Drama's, dessen Schluß auch dem Verfasser den Untergang brachte. Seine Bildung und Stellung gibt der Chronik einen Werth, wie ihn kaum eine andere unserer Chroniken in Anspruch nehmen fann. Er war Zeit- genosse und Mittheilnehmer an den Begebenheiten, welche zu Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhundertes die europäische Welt in Bewegung setzten und im schrecklichen dreißigiährigen Kriege einen Ausgang nahmen, der uns in der Cultur und im Rechtsleben auf Jahrhunderte zurücksetzte. Der Verfasser dieser Chronik, eines unserer mertwürdigsten geschicht- lichen Dokumente, ist der iglauer Stadtschreiber (Syndikus) Martin Leu- pold von Löwenthal, welcher hiezu auch die Aufzeichnungen seines Vaters benützte. Ueber seine Familien und persönlichen Verhältnisse finden sich in der Chronik selbst folgende Nachrichten. Sein Urgroßvater war Stephan Leupold, geb. 1418, verehelicht 1458 mit Margaretha, der Tochter bes iglauer Bürgers und Tuchmachers Augustin, gestorben 1481. Ein Sprößling dieses Ehepaars war der 1463 geborne Lucas Leupold, der Großvater un- seres Chronisten (S. S. 2, 9, 14, 21, 23). Ein Jahr nach Stephans Tod, nämlich 1482, wurde Martin Leupold, vom Kaiser Friedrich in den Adel- stand erhoben (meine Gesch. von Iglau S. 208), nahm der Stadtrath a'
Strana IV
IV denselben in seine Mitte auf und wählte ihn 1513 und 1515 zum Raths- ältesten; er starb 1521 (S. 21, 28, 29 der Chronik). Lucas nahm 1492 die Jungfrau Barbara, Tochter des Rathsbür- gers Aegid Wolfgang, zur Ehe, welche ihn mit 2 Töchtern beschenkte, er hielt 1495 die Würde eines Schul-Rektors in Iglau und führte sie, bis auch er 1522 in den Rath kam, in welchem derselbe 1516 Rathsältester wurde. Er befand sich unter den Abgesandten nach Ofen, welche König Lud- wig in dem bis zu offenem Aufruhr gediehenen Streite zwischen dem aristo- kratischen Stadtrathe und der demokratischen Gemeinde vernahm (S. 63). Schon dem Greisenalter nahe ehelichte er 1525 zum zweiten Male Barbara, eine geborne Pilgram, aus einem der angesehensten iglauer Patricier-Geschlechter, die Witwe des Rathsbürgers Niclas Vicenz (S. 74). Bei den Rathserneuerungen der I. 1526 und 1529 wurde er wieder Rathsältester (S. 76); im ersteren sein Haus ein Raub der Flammen (S. 78). Seine zweite Ehe war nur mit einem Kinde, Hans Leupold, gesegnet (geb. am Pfingsttage 1527). Des ersteren Vater von mütterlicher Seite war der aus einem hervorragenden Geschlechte entsprossene, durch Tugend und Gelehrsamkeit ausgezeichnete Rathsherr M. Johann Pauspärtl († 1528). Lucas (gest. am 17. Dez. 1531) binterließ den Ruf eines beredten, gelehrten um sein Vaterland und seine Vaterstadt in den schwierigsten Zeiten hochverdienten Mannes, so wie auch „ein Buch¬ lein“ oder „Annalen“ zur Geschichte von Iglau. Die nachgelassene Witwe Barbara (gest. 1557) überlebte ihn noch 26 Jahre, nachdem auch sie die Gefahr einer Feuersbrunst in ihrem Hause überstanden (S. 23, 29, 63, 74, 76, 78—80, 83, 102, 106, 113). Als einen des Vaters würdigen Sohn, als eine wahre Säule seiner Baterstadt Iglan preiset der Dichter den Hans (Johann) Leupold (S. 84). Auch dieser erfreute sich durch Geburt und Verwandtschaft der Gunst ein- flußreicher Geschlechter, denn seine Mutter war Hedwig Pauspärtlin († 1541), sein Vater von mütterlicher Seite Peter Pauspärtl († 1566), durch 23 Jahre Rathsherr, und Bruder des Stadtältesten Hans Pauspärti († 1571), seine Schwester Frau Anna Lidl (gestorben 1577) (Seite 92, 93, 137, 154, 165). Lucas Leupold hatte sich alsbald der neuen luthrischen Lehre zuge- wendet und ihrem Apostel in Iglau, Paul Sverat, befreundet, welcher als päpst. und kais. Pfalzgraf ihm und seinem Verwandten Hans Pauspärtl schon im März 1522 Wappenbriefe ertheilte. Diese Neignna vererbte sich auf den Sohn Hans Leupold. Er gewann seine gelehrte Bildung und bestärkte seine reli¬ giöse Stimmung in der evangelischen Kirchenlehre an der Universität Wittenberg, welche unter dem Schulreformator Melanchton eben ihre Blüthezeit feierte. Als ihn seine Mutter von da nach Hause rief, knüpfte er schon in seinem 24. Jahre (1551) das erste eheliche Band mit der Jungfrau Ursula, Herru
IV denselben in seine Mitte auf und wählte ihn 1513 und 1515 zum Raths- ältesten; er starb 1521 (S. 21, 28, 29 der Chronik). Lucas nahm 1492 die Jungfrau Barbara, Tochter des Rathsbür- gers Aegid Wolfgang, zur Ehe, welche ihn mit 2 Töchtern beschenkte, er hielt 1495 die Würde eines Schul-Rektors in Iglau und führte sie, bis auch er 1522 in den Rath kam, in welchem derselbe 1516 Rathsältester wurde. Er befand sich unter den Abgesandten nach Ofen, welche König Lud- wig in dem bis zu offenem Aufruhr gediehenen Streite zwischen dem aristo- kratischen Stadtrathe und der demokratischen Gemeinde vernahm (S. 63). Schon dem Greisenalter nahe ehelichte er 1525 zum zweiten Male Barbara, eine geborne Pilgram, aus einem der angesehensten iglauer Patricier-Geschlechter, die Witwe des Rathsbürgers Niclas Vicenz (S. 74). Bei den Rathserneuerungen der I. 1526 und 1529 wurde er wieder Rathsältester (S. 76); im ersteren sein Haus ein Raub der Flammen (S. 78). Seine zweite Ehe war nur mit einem Kinde, Hans Leupold, gesegnet (geb. am Pfingsttage 1527). Des ersteren Vater von mütterlicher Seite war der aus einem hervorragenden Geschlechte entsprossene, durch Tugend und Gelehrsamkeit ausgezeichnete Rathsherr M. Johann Pauspärtl († 1528). Lucas (gest. am 17. Dez. 1531) binterließ den Ruf eines beredten, gelehrten um sein Vaterland und seine Vaterstadt in den schwierigsten Zeiten hochverdienten Mannes, so wie auch „ein Buch¬ lein“ oder „Annalen“ zur Geschichte von Iglau. Die nachgelassene Witwe Barbara (gest. 1557) überlebte ihn noch 26 Jahre, nachdem auch sie die Gefahr einer Feuersbrunst in ihrem Hause überstanden (S. 23, 29, 63, 74, 76, 78—80, 83, 102, 106, 113). Als einen des Vaters würdigen Sohn, als eine wahre Säule seiner Baterstadt Iglan preiset der Dichter den Hans (Johann) Leupold (S. 84). Auch dieser erfreute sich durch Geburt und Verwandtschaft der Gunst ein- flußreicher Geschlechter, denn seine Mutter war Hedwig Pauspärtlin († 1541), sein Vater von mütterlicher Seite Peter Pauspärtl († 1566), durch 23 Jahre Rathsherr, und Bruder des Stadtältesten Hans Pauspärti († 1571), seine Schwester Frau Anna Lidl (gestorben 1577) (Seite 92, 93, 137, 154, 165). Lucas Leupold hatte sich alsbald der neuen luthrischen Lehre zuge- wendet und ihrem Apostel in Iglau, Paul Sverat, befreundet, welcher als päpst. und kais. Pfalzgraf ihm und seinem Verwandten Hans Pauspärtl schon im März 1522 Wappenbriefe ertheilte. Diese Neignna vererbte sich auf den Sohn Hans Leupold. Er gewann seine gelehrte Bildung und bestärkte seine reli¬ giöse Stimmung in der evangelischen Kirchenlehre an der Universität Wittenberg, welche unter dem Schulreformator Melanchton eben ihre Blüthezeit feierte. Als ihn seine Mutter von da nach Hause rief, knüpfte er schon in seinem 24. Jahre (1551) das erste eheliche Band mit der Jungfrau Ursula, Herru
Strana V
V Andre Michalke's Tochter, welcher aber bereits das erste Liebes.Opfer den Tod brachte (1552). In seinem 27. Jahre (1554) kam Hans als soge- nannter junger Herr in den Stadtrath (S. 104, 105). Als dieser den Ma- gister Peter Zasius und Hans Leupold beauftragte, einen evangelischen Pre- diger für Iglau aufzubringen, sie aber in der Nachbarschaft von keinem taug- lichen wußten, zogen sie auf Wittenberg und warben bei Melanchton um eine gelehrte und taugliche Person. Dieser schlug ihnen den (von Leupold zuvor dem iglauer Rathe empfohlenen) jungen Magister Albert Creutziger vor. Obwohl die Abgesandten Befehl hatten, nach einem alten erfahrnen Manne zu trachten, schlossen sie doch mit Creutziger wegen seiner Bestallung in Iglan ab (1556), da dieser sowohl Melanchton als auch dessen Eidam vem gelehrten Doktor Caspar Peucer, so wie auch den Abgeordneten Creutziger's in der Schloßkirche gehaltene Predigten gefielen. Dieser war zwar auch gemeiner Stadt Iglan, außer einigen wenigen, sehr lieb und angenehm und seine Predigten wurden mit besonderer Andacht und Fleiß angehört. Allein bald erzeugten seine Heftigfeit, Unduldsamkeit, reformatorischer Eifer und Streitsucht solche Uneinigkeiten, daß sich der guten Theils noch mehr katho- lisch gesinnte Gemeinderath veranlaßt fand, sowohl Creutziger selbst als auch den Rektor der lateinischen Schule Johann Tapinäus sammt den Adolescen- ten zu verabschieden (Anfangs 1557); und auch Hans Leupold zu strafen, ba er wider die (1556 und 1562) „gänzlich abgebrachte päpstische Messe“ leidenschaftlich eiferte, Creutziger vertheidigte und bei der Sentenz gegen die- sen nicht sitzen wollte. Er blieb auch in schriftlichem Verkehre sowohl mit Tapinäus, welcher später Stadtschreiber in Kuttenberg, als auch mit Creut- ziger, der Superintendent in Waldsassen wurde. Wie dessen Sohn gedenkt, schrieben ihm beide „gar viel schöner Episteln in lateinischer Sprache, so noch vorhanden" (S. 107—113, 137). Auch der iglauer Stadtphysikus Dr. Haustein, welcher 1562 Leibmedikus des Erzherzogs Carl in Graz geworden, richtete von da viele Schreiben an seinen gelehrten Freund Hans Leupeld (S. 115). Seine wissenschaftliche Bildung mag auch von äfthetischem Sinne begleitet gewesen sein, denn mit Martin Winterberger und den Stadtschrei¬ bern Trenkher und Reindler „gab er die gemehl an,“ als das Rathhaus (1558) ausgemahlt wurde. (S. 114). Seine Vorsorge wandte sich insbe- sondere auch der lateinischen Stadtschule in Iglau zu, welcher er wohl viele Jahre als sogenaunter Schulherr vorstand. Da seit der Entsetzung des Rek- tors Tapinäus die Jugend mit schlechten Präceptoren versehen gewesen, be- rief der Gemeinderath (1561) auf Empfehlung des Rathsfreundes Hans Leupold den Magister Mathias Eberhard, ein „Iglauer Stadtfind,“ von Wittenberg zum Rektor der iglauer lateinischen Stadtschule und es wird so- fort gerühmt, daß „hernach Schuel vnd Kirchen Gott lob, ie lenger ie mehr, mit reinen Dienern des Worts Gottes auf treuherzige Vorsorg der Obrig-
V Andre Michalke's Tochter, welcher aber bereits das erste Liebes.Opfer den Tod brachte (1552). In seinem 27. Jahre (1554) kam Hans als soge- nannter junger Herr in den Stadtrath (S. 104, 105). Als dieser den Ma- gister Peter Zasius und Hans Leupold beauftragte, einen evangelischen Pre- diger für Iglau aufzubringen, sie aber in der Nachbarschaft von keinem taug- lichen wußten, zogen sie auf Wittenberg und warben bei Melanchton um eine gelehrte und taugliche Person. Dieser schlug ihnen den (von Leupold zuvor dem iglauer Rathe empfohlenen) jungen Magister Albert Creutziger vor. Obwohl die Abgesandten Befehl hatten, nach einem alten erfahrnen Manne zu trachten, schlossen sie doch mit Creutziger wegen seiner Bestallung in Iglan ab (1556), da dieser sowohl Melanchton als auch dessen Eidam vem gelehrten Doktor Caspar Peucer, so wie auch den Abgeordneten Creutziger's in der Schloßkirche gehaltene Predigten gefielen. Dieser war zwar auch gemeiner Stadt Iglan, außer einigen wenigen, sehr lieb und angenehm und seine Predigten wurden mit besonderer Andacht und Fleiß angehört. Allein bald erzeugten seine Heftigfeit, Unduldsamkeit, reformatorischer Eifer und Streitsucht solche Uneinigkeiten, daß sich der guten Theils noch mehr katho- lisch gesinnte Gemeinderath veranlaßt fand, sowohl Creutziger selbst als auch den Rektor der lateinischen Schule Johann Tapinäus sammt den Adolescen- ten zu verabschieden (Anfangs 1557); und auch Hans Leupold zu strafen, ba er wider die (1556 und 1562) „gänzlich abgebrachte päpstische Messe“ leidenschaftlich eiferte, Creutziger vertheidigte und bei der Sentenz gegen die- sen nicht sitzen wollte. Er blieb auch in schriftlichem Verkehre sowohl mit Tapinäus, welcher später Stadtschreiber in Kuttenberg, als auch mit Creut- ziger, der Superintendent in Waldsassen wurde. Wie dessen Sohn gedenkt, schrieben ihm beide „gar viel schöner Episteln in lateinischer Sprache, so noch vorhanden" (S. 107—113, 137). Auch der iglauer Stadtphysikus Dr. Haustein, welcher 1562 Leibmedikus des Erzherzogs Carl in Graz geworden, richtete von da viele Schreiben an seinen gelehrten Freund Hans Leupeld (S. 115). Seine wissenschaftliche Bildung mag auch von äfthetischem Sinne begleitet gewesen sein, denn mit Martin Winterberger und den Stadtschrei¬ bern Trenkher und Reindler „gab er die gemehl an,“ als das Rathhaus (1558) ausgemahlt wurde. (S. 114). Seine Vorsorge wandte sich insbe- sondere auch der lateinischen Stadtschule in Iglau zu, welcher er wohl viele Jahre als sogenaunter Schulherr vorstand. Da seit der Entsetzung des Rek- tors Tapinäus die Jugend mit schlechten Präceptoren versehen gewesen, be- rief der Gemeinderath (1561) auf Empfehlung des Rathsfreundes Hans Leupold den Magister Mathias Eberhard, ein „Iglauer Stadtfind,“ von Wittenberg zum Rektor der iglauer lateinischen Stadtschule und es wird so- fort gerühmt, daß „hernach Schuel vnd Kirchen Gott lob, ie lenger ie mehr, mit reinen Dienern des Worts Gottes auf treuherzige Vorsorg der Obrig-
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VI keit versehen worden, vnd die übrigen Misbreuche in der Kirchen abgebracht- (S. 116). Man sieht, wie insbesondere durch Leupold's Bemühungen sich der Protestantismus in Iglau mächtig einbürgerte und wie er hiedurch zu dem tragischen Ende seines Sohnes mit den Grund legte. Seine Stellung in den ersten Rathswürden, nämlich als Stadtrichter (schon 1562) und Stadtältester (1573, 1575, 1578, 1581) unterstützte gar sehr sein Wirken (S. 119, 127, 136, 138, 156, 159, 165, 168). Er nimmt eine hervorragende Rolle bei dem Colloquium ein, welches der angeblich der augsburger Concession zugethane selauer Abt und iglauer Pfarrherr Stralitzky (1562) in Gegenwart aller drei Stadträthe und aller Prädikanten und Pfarrherren der iglauer Jurisdiktion auf dem Rathhause veranstaltete, um „ein freundlich Gespräch mit einander zu halten, wegen der Religion, damit man wisse, was ein ieder fur ein lehr fuhre, vnd ein nutzliche reformation fur genohmen werden möchte,“ beziehungsweise um flaccianische und zwinglische Lehren hintanzuhalten, welche der von Danzig vertriebene iglauer Prediger Samuel Hebelius zu nähren schien. Die nächste Folge dieser Besprechung war eine mehrere Ausbreitung und Befestigung der luthrischen Lehre (S. 121—126). Es gelang aber doch Leupold uicht, den Creutziger seinem wiederholten Ansuchen gemäß wieder in den iglauer Kirchendienst zu bringen, obwohl dieser „größere modestiam polliciret hat," denn man war nicht nur in Iglan „mit Predigern, die der Augsburgischen Confession verwandt, versehen, hatte auch nicht Vrsach. einen aus den bestal- ten Kirchendienern zu entsetzen,“ sondern der Gemeinderath erinnerte sich auch, „wie Cruciger die Zeit seines Kirchendieustes alhie ziemlich scharff vnd schmehlich im ersten anfang gewesen“ (S. 128—132, 137). Leupold's und des Syudikus Reindler Sendung (1567) an den tole- ranten Kaiser Maximilian II. nach Wien, um die Collatur der Pfarrkirche an die Stadt zu bringen, blieb zwar auch ohne Erfolg, da der Kaiser „aus genugsamen Ursachen solche Collatur von der Abtey Selaw nicht zu wenden vermeinte;“ boch befahl er dem Abte, „daß er denen von Iglaw, weil man aus Zulassung Babstlicher heiligkheit in diesen sub utraque communicire, in der Kirchen khein einige hinderung noch Vberlast zufuege“ (S. 141). Leupold stellt sich nicht nur als tief durchdrungen von seinem religiö. sen Glauben dar; er vertheidigt auch mit Lebhaftigkeit und nicht ohne Leidenschaft die in Iglau eingeführte „reine Vuverfelschte lehr des Evan- gelii Vusers heilandis vnd herrn Jhesu Christi, Prophetischen vnd Apo- stolischen schrifften gemeß, auch den vier angenohmenen Simbolis vnd der Augsburgischen confession gleichförmig, ohne alle Vermischung aller Wiedertaufferischen, Sacramentschwermerischen vnd Schwenkfelderischen lehr, auch von allen papistischen Abgöttereyen, mißbreuchen vnd irrthumben abge- sondert.“ Diesen Glaubenseifer zeigt (1570) insbesondere Leupold's Antwort
VI keit versehen worden, vnd die übrigen Misbreuche in der Kirchen abgebracht- (S. 116). Man sieht, wie insbesondere durch Leupold's Bemühungen sich der Protestantismus in Iglau mächtig einbürgerte und wie er hiedurch zu dem tragischen Ende seines Sohnes mit den Grund legte. Seine Stellung in den ersten Rathswürden, nämlich als Stadtrichter (schon 1562) und Stadtältester (1573, 1575, 1578, 1581) unterstützte gar sehr sein Wirken (S. 119, 127, 136, 138, 156, 159, 165, 168). Er nimmt eine hervorragende Rolle bei dem Colloquium ein, welches der angeblich der augsburger Concession zugethane selauer Abt und iglauer Pfarrherr Stralitzky (1562) in Gegenwart aller drei Stadträthe und aller Prädikanten und Pfarrherren der iglauer Jurisdiktion auf dem Rathhause veranstaltete, um „ein freundlich Gespräch mit einander zu halten, wegen der Religion, damit man wisse, was ein ieder fur ein lehr fuhre, vnd ein nutzliche reformation fur genohmen werden möchte,“ beziehungsweise um flaccianische und zwinglische Lehren hintanzuhalten, welche der von Danzig vertriebene iglauer Prediger Samuel Hebelius zu nähren schien. Die nächste Folge dieser Besprechung war eine mehrere Ausbreitung und Befestigung der luthrischen Lehre (S. 121—126). Es gelang aber doch Leupold uicht, den Creutziger seinem wiederholten Ansuchen gemäß wieder in den iglauer Kirchendienst zu bringen, obwohl dieser „größere modestiam polliciret hat," denn man war nicht nur in Iglan „mit Predigern, die der Augsburgischen Confession verwandt, versehen, hatte auch nicht Vrsach. einen aus den bestal- ten Kirchendienern zu entsetzen,“ sondern der Gemeinderath erinnerte sich auch, „wie Cruciger die Zeit seines Kirchendieustes alhie ziemlich scharff vnd schmehlich im ersten anfang gewesen“ (S. 128—132, 137). Leupold's und des Syudikus Reindler Sendung (1567) an den tole- ranten Kaiser Maximilian II. nach Wien, um die Collatur der Pfarrkirche an die Stadt zu bringen, blieb zwar auch ohne Erfolg, da der Kaiser „aus genugsamen Ursachen solche Collatur von der Abtey Selaw nicht zu wenden vermeinte;“ boch befahl er dem Abte, „daß er denen von Iglaw, weil man aus Zulassung Babstlicher heiligkheit in diesen sub utraque communicire, in der Kirchen khein einige hinderung noch Vberlast zufuege“ (S. 141). Leupold stellt sich nicht nur als tief durchdrungen von seinem religiö. sen Glauben dar; er vertheidigt auch mit Lebhaftigkeit und nicht ohne Leidenschaft die in Iglau eingeführte „reine Vuverfelschte lehr des Evan- gelii Vusers heilandis vnd herrn Jhesu Christi, Prophetischen vnd Apo- stolischen schrifften gemeß, auch den vier angenohmenen Simbolis vnd der Augsburgischen confession gleichförmig, ohne alle Vermischung aller Wiedertaufferischen, Sacramentschwermerischen vnd Schwenkfelderischen lehr, auch von allen papistischen Abgöttereyen, mißbreuchen vnd irrthumben abge- sondert.“ Diesen Glaubenseifer zeigt (1570) insbesondere Leupold's Antwort
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VII an den neuen Abt und iglauer Pfarr-Collator Caspar (Schönauer), als die- ser ihm heftig vorhielt, er habe den Predigern und dem Schulrektor ganz und gar verboten, mit dem Abte, als einem Ketzer, einige Freundschaft oder Gespräche zu halten (S. 145—153). Wieder stand Leupold vor Kaiser Maximilian in Prag, als (1575) Abgesandte des Rathes, der Kaufleute, der Handwerker und der Hutter ge- gen das der Stadt Iglau verderbliche heftige Begehren der letzteren, so wie der Tuchmacher, ankämpften, es solle Niemand aus der Bürgerschaft Wolle kaufen, er sei dann ihres Handwerks und verarbeite sie selbst. Die Raths- abgesandten behaupteten auch mit Erfolg, daß die Stadt nach der mähr. Landesordnung und ihren Privilegien vor keinem anderen Gerichte, sondern nur im Lande gehört werden soll, es wäre denn um Landgüter, die in Böh¬ men gelegen, zu thun. Sie erwirkten die Verweisung des Handels vor mäh¬ rische Commissarien und vor denselben wurde im Landtage geschlossen, daß nicht allein die Tuchmacher, sondern ein jeder Bürger, der es vermag, Wolle kaufen und verkaufen möge, wie es bevor geschehen. Des Bierbrauens und Fleischhackens sollen sich die Tuchmacher enthalten, weil es nicht ihres Ge- werbes ist (S. 159—161). Nachdem Hans Leupold, Raths-Aeltester und Schulherr, als Senator „30 Jahre seinem Vaterlande treulich gedient, 30 Jahre im Ehestande gelebt und 16 Kinder erzeugt hatte“, starb er am 1. März 1584, erst 57 Jahre alt; seine zweite Gattinn Ursula, geb. Pauspärtl, welche ihm in 26jähriger Ehe 13 Kinder geschenkt, war, 44 Jahre alt, (am 9. August 1579) in die Ewigkeit vorausgegangen (S. 166, 179, 180). Von seinen Sprößlingen hat sich wohl keiner einen befannteren Na- men erworben, aber auch keiner einen unglücklicheren Ausgang genommen, als dessen Sohn Martin Leupold von Löwenthal (oder Leupoldt von Le- benthal, wie er (S. 300) geschrieben wird), der Verfaffer der hier vorlie- genden Chronik. Ueber seine Lebens-Umstände gibt er darin wenig andere Aufschlüsse, als welche seine ämtliche Wirksamkeit berühren, wie das Folgende zeigt. Sein Freund und seiner Mutter Bruder Marcus Pauspärtl von Drachenthal starb 1591, sein gewesener Vormund Daniel Pilgramer, „eines alten ehrlichen Geschlechtes“, und sein Vormund Hans Haidler, gleichfalls aus einem der angesehensten Geschlechter, 1593 (S. 188, 190). 1601 be- rief ihn der iglauer Gemeinderath von Prag, wo er wahrscheinlich ben Stu- dien obgelegen, zu einem deutschen Stadtschreiber. Er trat zu St. Georg diesen Dienst an. Als sein Collega M. Andreas Zauner (1603) resignirt, befahl ihm der Gemeinderath die deutsche Expedition allein, gönnte ihm aber auch derselben ganze Accidentia und Einkommen (S. 202). Die böhmische besorgte seit 1577 der als Dichter und Kartograph bekannte böhmische Stadtschreiber Johann Hinkonius von Welinow (S. 164, 218, 250,263),
VII an den neuen Abt und iglauer Pfarr-Collator Caspar (Schönauer), als die- ser ihm heftig vorhielt, er habe den Predigern und dem Schulrektor ganz und gar verboten, mit dem Abte, als einem Ketzer, einige Freundschaft oder Gespräche zu halten (S. 145—153). Wieder stand Leupold vor Kaiser Maximilian in Prag, als (1575) Abgesandte des Rathes, der Kaufleute, der Handwerker und der Hutter ge- gen das der Stadt Iglau verderbliche heftige Begehren der letzteren, so wie der Tuchmacher, ankämpften, es solle Niemand aus der Bürgerschaft Wolle kaufen, er sei dann ihres Handwerks und verarbeite sie selbst. Die Raths- abgesandten behaupteten auch mit Erfolg, daß die Stadt nach der mähr. Landesordnung und ihren Privilegien vor keinem anderen Gerichte, sondern nur im Lande gehört werden soll, es wäre denn um Landgüter, die in Böh¬ men gelegen, zu thun. Sie erwirkten die Verweisung des Handels vor mäh¬ rische Commissarien und vor denselben wurde im Landtage geschlossen, daß nicht allein die Tuchmacher, sondern ein jeder Bürger, der es vermag, Wolle kaufen und verkaufen möge, wie es bevor geschehen. Des Bierbrauens und Fleischhackens sollen sich die Tuchmacher enthalten, weil es nicht ihres Ge- werbes ist (S. 159—161). Nachdem Hans Leupold, Raths-Aeltester und Schulherr, als Senator „30 Jahre seinem Vaterlande treulich gedient, 30 Jahre im Ehestande gelebt und 16 Kinder erzeugt hatte“, starb er am 1. März 1584, erst 57 Jahre alt; seine zweite Gattinn Ursula, geb. Pauspärtl, welche ihm in 26jähriger Ehe 13 Kinder geschenkt, war, 44 Jahre alt, (am 9. August 1579) in die Ewigkeit vorausgegangen (S. 166, 179, 180). Von seinen Sprößlingen hat sich wohl keiner einen befannteren Na- men erworben, aber auch keiner einen unglücklicheren Ausgang genommen, als dessen Sohn Martin Leupold von Löwenthal (oder Leupoldt von Le- benthal, wie er (S. 300) geschrieben wird), der Verfaffer der hier vorlie- genden Chronik. Ueber seine Lebens-Umstände gibt er darin wenig andere Aufschlüsse, als welche seine ämtliche Wirksamkeit berühren, wie das Folgende zeigt. Sein Freund und seiner Mutter Bruder Marcus Pauspärtl von Drachenthal starb 1591, sein gewesener Vormund Daniel Pilgramer, „eines alten ehrlichen Geschlechtes“, und sein Vormund Hans Haidler, gleichfalls aus einem der angesehensten Geschlechter, 1593 (S. 188, 190). 1601 be- rief ihn der iglauer Gemeinderath von Prag, wo er wahrscheinlich ben Stu- dien obgelegen, zu einem deutschen Stadtschreiber. Er trat zu St. Georg diesen Dienst an. Als sein Collega M. Andreas Zauner (1603) resignirt, befahl ihm der Gemeinderath die deutsche Expedition allein, gönnte ihm aber auch derselben ganze Accidentia und Einkommen (S. 202). Die böhmische besorgte seit 1577 der als Dichter und Kartograph bekannte böhmische Stadtschreiber Johann Hinkonius von Welinow (S. 164, 218, 250,263),
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VIII welcher später Leupold's Schicksals. und Leidensgefährte wurde *). Der letztere hielt 1607 mit der Jungfrau Anna Maria, Tochter des kaiserlichen Rathes und Rentmeisters in Mähren Andreas Seidl von Pramsen, zu Do- bromělitz Hochzeit (S. 250), verlor sie aber schon 1613 durch den Tod (S. 297). Auch ihn traf als Besitzer eines zur Biererzeugnng berechtigten Mälzerhauses (1610) das Unglück eines Brandes desselben (S. 275). Ergiebiger sind die Nachrichten aus seinem öffentlichen Leben in einer stürmisch bewegten Zeit, die immer mehr zu einer Krisis drängte. Er begrüßte den Erzherzog Mathias mit einer Beglückwünschungs-Rede, als dieser 1608 mit einer stattlichen Ritterschaft und den Coriphäen der Bewegung, Carl von Liechtenstein, Carl von Zierotin, Georg von Hoditz u. s. w., nach Prag zog, um den Kaiser Rudolph zur Abtretung aller Länder, bis auf Böhmen, zu zwingen (S. 258). Er war unter den Abgesandten des Raths, welche die Uebergabe der böhmischen Capelle bei der Pfarrkirche vom Verwalter des Abtes gebieterisch verlangten; da dieser sie verweigerte, ließ der Rath die Capelle erbrechen (S. 263). Er befand sich 1611 unter den mährischen Abgesandten bei dem Generallandtage und der Krönung des Königs Ma- thias zu Prag (S. 289). Er empfing (1612) den Erzherzog Maximilian, als dieser auf der Commissionsreise zu den Reichsfürsten der römischen Krone durch Iglau reiste (S. 291), so wie (1614) den Kaiser Mathias und die Kaiserin, als sie zum General-Landtage in Prag sich begaben (S. 303). Er sollicitirte im Auftrage des Gemeinderathes (1612) nachdrücklich bei dem Landesunterkämmerer Carl Haugwitz von Biskupitz in Göppersdor und Olmütz, als dieser in der neuerlichen Absicht, Katholiken in den Rath zu bringen, dessen Erneuerung hinausschob, sie aber doch endlich auf die Intercession des Landeshauptmanns Carl von Zierotin zugab (S. 292). Mit Bartl Schmilauer erwirkte er 1615 zu Prag vom Kaiser die Bestätigung und Erweiterung der städtischen Privilegien, wie keine Confirmation noch so ansehnlich, stattlich und ausführlich war (S. 304). Damit schließen die Nachrichten über Martin Leupold und sein Ge- schlecht ab, obwohl die Chronik noch weiter ging und er nun erst in ent- scheidender Weise in die Verhältnisse des Landes mit einzugreifen begann. Er hatte gewiß zu den eifrigen und thätigen Anhängern des Erzherzogs, Königs und Kaisers Mathias gebört, welcher schon 1613 ihm und seinem Bruder, dem Rathsherrn Lukas Leupold, den alten Adel bestätigt und das Wappen vermehrt hatte (Meine Gesch. von Iglau S. 268). Als nun der Strudel der Rebellion die böhmischen Länder ergriff, wandten sich Leupold und sein College der böhmische Stadtschreiber Johann Hynko von Welinow mit Eifer der neuen Gestaltung der Dinge zu und vom katholischen Kaiser- *) 1614 waren Leupold und Georg Menschik Stadtschreiber (S. 300).
VIII welcher später Leupold's Schicksals. und Leidensgefährte wurde *). Der letztere hielt 1607 mit der Jungfrau Anna Maria, Tochter des kaiserlichen Rathes und Rentmeisters in Mähren Andreas Seidl von Pramsen, zu Do- bromělitz Hochzeit (S. 250), verlor sie aber schon 1613 durch den Tod (S. 297). Auch ihn traf als Besitzer eines zur Biererzeugnng berechtigten Mälzerhauses (1610) das Unglück eines Brandes desselben (S. 275). Ergiebiger sind die Nachrichten aus seinem öffentlichen Leben in einer stürmisch bewegten Zeit, die immer mehr zu einer Krisis drängte. Er begrüßte den Erzherzog Mathias mit einer Beglückwünschungs-Rede, als dieser 1608 mit einer stattlichen Ritterschaft und den Coriphäen der Bewegung, Carl von Liechtenstein, Carl von Zierotin, Georg von Hoditz u. s. w., nach Prag zog, um den Kaiser Rudolph zur Abtretung aller Länder, bis auf Böhmen, zu zwingen (S. 258). Er war unter den Abgesandten des Raths, welche die Uebergabe der böhmischen Capelle bei der Pfarrkirche vom Verwalter des Abtes gebieterisch verlangten; da dieser sie verweigerte, ließ der Rath die Capelle erbrechen (S. 263). Er befand sich 1611 unter den mährischen Abgesandten bei dem Generallandtage und der Krönung des Königs Ma- thias zu Prag (S. 289). Er empfing (1612) den Erzherzog Maximilian, als dieser auf der Commissionsreise zu den Reichsfürsten der römischen Krone durch Iglau reiste (S. 291), so wie (1614) den Kaiser Mathias und die Kaiserin, als sie zum General-Landtage in Prag sich begaben (S. 303). Er sollicitirte im Auftrage des Gemeinderathes (1612) nachdrücklich bei dem Landesunterkämmerer Carl Haugwitz von Biskupitz in Göppersdor und Olmütz, als dieser in der neuerlichen Absicht, Katholiken in den Rath zu bringen, dessen Erneuerung hinausschob, sie aber doch endlich auf die Intercession des Landeshauptmanns Carl von Zierotin zugab (S. 292). Mit Bartl Schmilauer erwirkte er 1615 zu Prag vom Kaiser die Bestätigung und Erweiterung der städtischen Privilegien, wie keine Confirmation noch so ansehnlich, stattlich und ausführlich war (S. 304). Damit schließen die Nachrichten über Martin Leupold und sein Ge- schlecht ab, obwohl die Chronik noch weiter ging und er nun erst in ent- scheidender Weise in die Verhältnisse des Landes mit einzugreifen begann. Er hatte gewiß zu den eifrigen und thätigen Anhängern des Erzherzogs, Königs und Kaisers Mathias gebört, welcher schon 1613 ihm und seinem Bruder, dem Rathsherrn Lukas Leupold, den alten Adel bestätigt und das Wappen vermehrt hatte (Meine Gesch. von Iglau S. 268). Als nun der Strudel der Rebellion die böhmischen Länder ergriff, wandten sich Leupold und sein College der böhmische Stadtschreiber Johann Hynko von Welinow mit Eifer der neuen Gestaltung der Dinge zu und vom katholischen Kaiser- *) 1614 waren Leupold und Georg Menschik Stadtschreiber (S. 300).
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IX hause ab. Beide gehörten zu den hervorragendsten Coriphäen im Bürger- stande, welcher kopflos mit dem nach polnischer Wirthschaft strebenden Adel gemeinsame Sache machte. Während der greise Hynko von den rebellischen mährischen Ständen zu einem der 30 Direktoren gewählt wurde (1619), welchen sie die Verwaltung und Ver theidigung des Landes mit unbeschränk¬ ter Gewalt anvertrauten, zeigt sich Leupold auf einem anderen Felde wirk- sam. Er war einer der 6 mähr. ständischen Abgesandten an die böhmisch. Stände nach Prag, welche das Bündniß beider abschließen und über sonstige Erfordernisse verhandeln sollten (Hoffer's acta diætalia, MS.; Spanischer Sauerteig, gedruckt 1619 S. 4, 14; Moravetz III. 115, welcher ihn, nach dem theatrum Europ. I. 134, Leopolum a Velaus nennt). Leupold be fand sich unter den mähr. ständischen Abgeordneten nach Prag, die am 5. Juli 1619 daselbst den Vertrag zwischen Böhmen und Mähren abschlos- sen, welcher den Rang der obersten Würdenträger Mährens bestimnite, wenn sie bei böhm. Landesversammlungen erscheinen, die Staatsurkunden und Re-- verse, welche Mährens Selbstständigkeit nahe traten, ungültig erklärte, den Ausspruch über die Gültigkeit der Verordnungen der böhm. Kanzlei in Mäh¬ ren aber dem nächsten allgemeinen Landtage vorbehielt (Dudik, mähr. Ge- schichtsquellen I. 257). Nachdem die Direktoren ihrer Pflicht entbunden und, an Stelle des entsetzten Ladislaw von Lobkowitz, Ladislaw Welen von Zierotin zum Lan- deshauptmanne Mährens eingesetzt worden war, finden wir Leupold unter den 21 Defensoren, welche die rebellischen mährischen Stände dem Landes- Hauptmanne zum Schutze der eigenmächtig geschaffenen Zustände beigaben (Hoffer, acta diætalia MS.) Nach der Wahl des Churfürsten Friedrich von der Pfalz zum böhm. Könige war Leupold in März 1620 einer der mäh¬ rischen Abgesandten zum General-Landtage in Prag (eb.), auf welchem un- ter anderem auch die böhm. Stände und die Abgeordneten aus Mähren, Schlesien, der Lausitz, Unters und Oberösterreich am 25. April 1620 das Bündniß mit Ungarn vom 19./25. Jänner 1620 bestätigten (Sitz. Ber. der wiener Akad. d. Wiss. 34. B. S. 225—237). Als nach der Schlacht am weißen Berge bei Prag (8. Nov. 1620), nach der Unterwerfung von Iglau, der Entsetzung des alten Rathes und Entwaffnung der Bürgerschaft (2. und 3. April 1621) schweres Gericht über die Haupttheilnehmer der Rebellion erging, schwebte die ganze Wucht äußerster Gefahr auch über Leupold. Die gewesenen iglauer Rathsherren Ja- kob Fessel und Valentin Mohensack, dann der böhmische Stadtschreiber Jo- Hann Hynko und der deutsche Stadtschreiber Martin Leupold von Löwenthal verloren ihr Amt und wurden bald nach der Entwaffnung der Bürgerschaft in Arrest genommen. Nach Untersuchung der ganzen Bürgerschaft durch kais. Commissarien, die Doktoren Raphael Meisch und Georg Bacher (31. b
IX hause ab. Beide gehörten zu den hervorragendsten Coriphäen im Bürger- stande, welcher kopflos mit dem nach polnischer Wirthschaft strebenden Adel gemeinsame Sache machte. Während der greise Hynko von den rebellischen mährischen Ständen zu einem der 30 Direktoren gewählt wurde (1619), welchen sie die Verwaltung und Ver theidigung des Landes mit unbeschränk¬ ter Gewalt anvertrauten, zeigt sich Leupold auf einem anderen Felde wirk- sam. Er war einer der 6 mähr. ständischen Abgesandten an die böhmisch. Stände nach Prag, welche das Bündniß beider abschließen und über sonstige Erfordernisse verhandeln sollten (Hoffer's acta diætalia, MS.; Spanischer Sauerteig, gedruckt 1619 S. 4, 14; Moravetz III. 115, welcher ihn, nach dem theatrum Europ. I. 134, Leopolum a Velaus nennt). Leupold be fand sich unter den mähr. ständischen Abgeordneten nach Prag, die am 5. Juli 1619 daselbst den Vertrag zwischen Böhmen und Mähren abschlos- sen, welcher den Rang der obersten Würdenträger Mährens bestimnite, wenn sie bei böhm. Landesversammlungen erscheinen, die Staatsurkunden und Re-- verse, welche Mährens Selbstständigkeit nahe traten, ungültig erklärte, den Ausspruch über die Gültigkeit der Verordnungen der böhm. Kanzlei in Mäh¬ ren aber dem nächsten allgemeinen Landtage vorbehielt (Dudik, mähr. Ge- schichtsquellen I. 257). Nachdem die Direktoren ihrer Pflicht entbunden und, an Stelle des entsetzten Ladislaw von Lobkowitz, Ladislaw Welen von Zierotin zum Lan- deshauptmanne Mährens eingesetzt worden war, finden wir Leupold unter den 21 Defensoren, welche die rebellischen mährischen Stände dem Landes- Hauptmanne zum Schutze der eigenmächtig geschaffenen Zustände beigaben (Hoffer, acta diætalia MS.) Nach der Wahl des Churfürsten Friedrich von der Pfalz zum böhm. Könige war Leupold in März 1620 einer der mäh¬ rischen Abgesandten zum General-Landtage in Prag (eb.), auf welchem un- ter anderem auch die böhm. Stände und die Abgeordneten aus Mähren, Schlesien, der Lausitz, Unters und Oberösterreich am 25. April 1620 das Bündniß mit Ungarn vom 19./25. Jänner 1620 bestätigten (Sitz. Ber. der wiener Akad. d. Wiss. 34. B. S. 225—237). Als nach der Schlacht am weißen Berge bei Prag (8. Nov. 1620), nach der Unterwerfung von Iglau, der Entsetzung des alten Rathes und Entwaffnung der Bürgerschaft (2. und 3. April 1621) schweres Gericht über die Haupttheilnehmer der Rebellion erging, schwebte die ganze Wucht äußerster Gefahr auch über Leupold. Die gewesenen iglauer Rathsherren Ja- kob Fessel und Valentin Mohensack, dann der böhmische Stadtschreiber Jo- Hann Hynko und der deutsche Stadtschreiber Martin Leupold von Löwenthal verloren ihr Amt und wurden bald nach der Entwaffnung der Bürgerschaft in Arrest genommen. Nach Untersuchung der ganzen Bürgerschaft durch kais. Commissarien, die Doktoren Raphael Meisch und Georg Bacher (31. b
Strana X
X August 1622 ff.), wurden aber Hynko und Leupold, so wie auch der böh- mische Stadtschreiber Georg Menschik, als des Verbrechens der Rebellion vorzüglich beanzeigt, nach Brünn zur peinlichen Untersuchung abgeführt und bei der Urtheilssprechung über die Haupttheisnehmer der Rebellion Mährens, zu Brünn am 7. Nov. 1622, Hynko und Leupold zum Tode und Vermö- gensverluste verurtheilt. Der Kaiser verwandelte jedoch die Todesstrafe in eine zweimonatliche Gefangenschaft nebst Confiscirung des ganzen Vermö- gens Leupold's und des halben Hynko's. Beide (so wie des ersteren Schwie- gervater Andreas Seydl) erscheinen daher auch in der öffentlich angeschla- genen Crida (Patent vom 9. Nov. 1622). mit welcher der bevollmächtigte mähr. Gubernater und Generalcommissär Cardinal Dietrichstein Alle und Jede zur Anzeige des confiscirten Vermögens der darin benaunten 50 ge- storbenen, entwichenen oder sonst condemuirten Personen aufforderte, „in sofern sie diesen etwas zu thun schuldig sein, oder aber zu ihren trewen Händen empfangen, oder wo dergleichen, so obgemelten Personen gehörig seye, oder zugehöret hatte, wissenschaft haben würden." Beide überlebten den Schlag nur kurze Zeit, denn Hynko starb am 28. Oft. 1623, Leupold aber am 24. Februar 1624, letzterer an der Pest (Pessina Mars Moravicus —p. H. MS.; meine Geschichte von Iglau S. 269 und 439; Schwoy (wel- cher, wie Sterly, den Hynko zu einem igl. Bürger Hans Haukow machte), Gesch. Mährens S. 184 und im mähr. Magazin & 206; Moravetz III. 164). Das alte Patricier Geschlecht der Leupold von Löwenthal, so wie das ihnen vielfach versippte Geschlecht der Pauspärtl von Drachenthal, hat sich bis in unsere Tage erhalten. Der Buchhändler und mehrere Jahre Bür- germeister Leupold von Löwenthal in Iglau gehört demselben an; aus ihm erhob sich in früherer Zeit Martin Joseph Leupold von Löwenthal, durch 36 Jahre Syndikus und auch Primator in Iglau, 1724 zur Würde eines königlichen Richters daselbst († 18. Nov. 1733, 73 Jahre alt). Um auf Leupold's Chronik zurückzulommen, muß vor Allem bemerkt werden, daß dieselbe, so weit sie erhalten ist, nämlich vom Anfange auf dem 56. Bogen an *), nebst den wenigen Beisätzen von anderer Hand (nament- lich jenen des Stadtschreibers Reindler) und den Bemerkungen eines hefti gen katholischen Antagonisten, bis an bas Ende hier vollständig abgedruckt erscheint. (Die Orginal-Handschrift übergebe ich dem Lanbesarchive) Ich habe mich auf die Mittheilung des Textes beschränft, denselben jedoch durch Beigebung eines Index einer leichteren Uebersicht und Benutzung zugängli¬- *) Am Ende des 55. Bogens steht die noch hieher gehörige Stelle: Anno 1402 hat Herr Jan von Vethaw sambt seiner Schwester Elisabetb das Dorf Misching mit aller gerechtigkheit zu Gemeiner Stadt verkhaufft, wie der Khauffbrief ausweiset.
X August 1622 ff.), wurden aber Hynko und Leupold, so wie auch der böh- mische Stadtschreiber Georg Menschik, als des Verbrechens der Rebellion vorzüglich beanzeigt, nach Brünn zur peinlichen Untersuchung abgeführt und bei der Urtheilssprechung über die Haupttheisnehmer der Rebellion Mährens, zu Brünn am 7. Nov. 1622, Hynko und Leupold zum Tode und Vermö- gensverluste verurtheilt. Der Kaiser verwandelte jedoch die Todesstrafe in eine zweimonatliche Gefangenschaft nebst Confiscirung des ganzen Vermö- gens Leupold's und des halben Hynko's. Beide (so wie des ersteren Schwie- gervater Andreas Seydl) erscheinen daher auch in der öffentlich angeschla- genen Crida (Patent vom 9. Nov. 1622). mit welcher der bevollmächtigte mähr. Gubernater und Generalcommissär Cardinal Dietrichstein Alle und Jede zur Anzeige des confiscirten Vermögens der darin benaunten 50 ge- storbenen, entwichenen oder sonst condemuirten Personen aufforderte, „in sofern sie diesen etwas zu thun schuldig sein, oder aber zu ihren trewen Händen empfangen, oder wo dergleichen, so obgemelten Personen gehörig seye, oder zugehöret hatte, wissenschaft haben würden." Beide überlebten den Schlag nur kurze Zeit, denn Hynko starb am 28. Oft. 1623, Leupold aber am 24. Februar 1624, letzterer an der Pest (Pessina Mars Moravicus —p. H. MS.; meine Geschichte von Iglau S. 269 und 439; Schwoy (wel- cher, wie Sterly, den Hynko zu einem igl. Bürger Hans Haukow machte), Gesch. Mährens S. 184 und im mähr. Magazin & 206; Moravetz III. 164). Das alte Patricier Geschlecht der Leupold von Löwenthal, so wie das ihnen vielfach versippte Geschlecht der Pauspärtl von Drachenthal, hat sich bis in unsere Tage erhalten. Der Buchhändler und mehrere Jahre Bür- germeister Leupold von Löwenthal in Iglau gehört demselben an; aus ihm erhob sich in früherer Zeit Martin Joseph Leupold von Löwenthal, durch 36 Jahre Syndikus und auch Primator in Iglau, 1724 zur Würde eines königlichen Richters daselbst († 18. Nov. 1733, 73 Jahre alt). Um auf Leupold's Chronik zurückzulommen, muß vor Allem bemerkt werden, daß dieselbe, so weit sie erhalten ist, nämlich vom Anfange auf dem 56. Bogen an *), nebst den wenigen Beisätzen von anderer Hand (nament- lich jenen des Stadtschreibers Reindler) und den Bemerkungen eines hefti gen katholischen Antagonisten, bis an bas Ende hier vollständig abgedruckt erscheint. (Die Orginal-Handschrift übergebe ich dem Lanbesarchive) Ich habe mich auf die Mittheilung des Textes beschränft, denselben jedoch durch Beigebung eines Index einer leichteren Uebersicht und Benutzung zugängli¬- *) Am Ende des 55. Bogens steht die noch hieher gehörige Stelle: Anno 1402 hat Herr Jan von Vethaw sambt seiner Schwester Elisabetb das Dorf Misching mit aller gerechtigkheit zu Gemeiner Stadt verkhaufft, wie der Khauffbrief ausweiset.
Strana XI
XI cher gemacht, am Schlusfe auch noch einige Beiträge und Anmerkungen zur Geschichte der Stadt beigefügt; erläuternde Bemerkungen des Textes hielt ich für entbehrlich, weil sie meine Geschichte der Stadt Iglau, meine Bei¬ träge zur Geschichte ber k. Städte Mährens, Brünn 1860 (d. 13. B. der Schriften der hist. Sektion) und Chlumetzky's Bemerkungen zur brünner Chronik von Ludwig biethen dürften. Der Werth der leupold'schen Chrouik von Iglau spricht sich insbe- sondere in einer hervorragenden Darlegung des mittelalterlichen, jedoch schon in die neuere Zeit übergehenden Lebens der durch und durch deutschen Stadt Iglau aus. Es spiegelt sich ab eine noch unbeschränkte Autonomie sowohl in der Ausbildung ihres alten Stadts und Bergrechtes, und in der Fest- setzung von Statuten und Gewohnheiten, als auch in der Verwaltung ihrer Gemeindes und Rechtsangelegenheiten; es zeigt sich das mittelalterliche Straf- recht und Strafverfahren noch in seiner ganzen Schroffheit und Härte, die Tortur in gewöhnlicher Uebung, das Bahrrecht noch in Anwendung, der Teufelsglauben in voller Blüthe, das Lebendigbegraben, Rädern und Rie- menschneiden u. a., so wie die Stadtverweisung und Urfehde im Gebrauche; es wird aber auch schen der Einfluß des fremden (römischen) Rechtes, ge- lehrter Richter (Appellation) und Rechtsvertreter (Advokaten) wahrnehmbar; es wiederholt sich nicht sesten der Kampf der demolratischen Elemente gegen das Vorwalten der Patricier-Geschlechter, welche sich gleichwohl in der Herr- schaft behaupten; das frühe Eindringen, die allmälige Ausbreitung und das exclusive Gebahren des Protestantismus in Iglau, welches sich in fortwäh render Verbindung mit Deutschland und insbesondere Wittenberg erhält, wird eben so anschaulich, als die unter Rudolph dem II. immer wieder her- vortretende Reaktion des Katholicismus, sich nicht nur seiner Bedrängnisse zu erwehren, sondern auch verlornen Boden wieder zu gewinnen; mit der Reformation im Zusammenhange sieht die Neugestaltung des Schulunter- richtes und der lateinischen Stadtschule, welche ihre Lehrkräfte aus Deutsch¬ land holt und später in das Predigtamt und den Stadtrath fördert; zu der bisher sehr mangelhaften Kunde der Sitten und Cultur-Zustände, wie des gewerblichen Lebens, ergeben sich, im Zusammenhalte mit den Daten an- derer hier zur Mittheilung gelangenden Chroniken interesfante Aufschlüsse; die Bedürfnisse und das Treiben einer zuchtlosen Soldateska eröffnen einen Blick in die sich allmälig vorbereitenden Schauder des dreißigiährigen Krieges u. s. w. Insbesondere verdient hervorgehoben zu werden, daß die Chronik nicht bloß lokales Leben und Walten zeichnet, sondern von dem höheren Stand- punkte ihres Verfassers aus auch Einblicke in die Ereignisse, Gestaltungen und Bestrebungen in anderen Städten, wie im Lande überhaupt, gewährt vorab zu einer Zeit, in deren Speichen der Verfasser mit eingriff.
XI cher gemacht, am Schlusfe auch noch einige Beiträge und Anmerkungen zur Geschichte der Stadt beigefügt; erläuternde Bemerkungen des Textes hielt ich für entbehrlich, weil sie meine Geschichte der Stadt Iglau, meine Bei¬ träge zur Geschichte ber k. Städte Mährens, Brünn 1860 (d. 13. B. der Schriften der hist. Sektion) und Chlumetzky's Bemerkungen zur brünner Chronik von Ludwig biethen dürften. Der Werth der leupold'schen Chrouik von Iglau spricht sich insbe- sondere in einer hervorragenden Darlegung des mittelalterlichen, jedoch schon in die neuere Zeit übergehenden Lebens der durch und durch deutschen Stadt Iglau aus. Es spiegelt sich ab eine noch unbeschränkte Autonomie sowohl in der Ausbildung ihres alten Stadts und Bergrechtes, und in der Fest- setzung von Statuten und Gewohnheiten, als auch in der Verwaltung ihrer Gemeindes und Rechtsangelegenheiten; es zeigt sich das mittelalterliche Straf- recht und Strafverfahren noch in seiner ganzen Schroffheit und Härte, die Tortur in gewöhnlicher Uebung, das Bahrrecht noch in Anwendung, der Teufelsglauben in voller Blüthe, das Lebendigbegraben, Rädern und Rie- menschneiden u. a., so wie die Stadtverweisung und Urfehde im Gebrauche; es wird aber auch schen der Einfluß des fremden (römischen) Rechtes, ge- lehrter Richter (Appellation) und Rechtsvertreter (Advokaten) wahrnehmbar; es wiederholt sich nicht sesten der Kampf der demolratischen Elemente gegen das Vorwalten der Patricier-Geschlechter, welche sich gleichwohl in der Herr- schaft behaupten; das frühe Eindringen, die allmälige Ausbreitung und das exclusive Gebahren des Protestantismus in Iglau, welches sich in fortwäh render Verbindung mit Deutschland und insbesondere Wittenberg erhält, wird eben so anschaulich, als die unter Rudolph dem II. immer wieder her- vortretende Reaktion des Katholicismus, sich nicht nur seiner Bedrängnisse zu erwehren, sondern auch verlornen Boden wieder zu gewinnen; mit der Reformation im Zusammenhange sieht die Neugestaltung des Schulunter- richtes und der lateinischen Stadtschule, welche ihre Lehrkräfte aus Deutsch¬ land holt und später in das Predigtamt und den Stadtrath fördert; zu der bisher sehr mangelhaften Kunde der Sitten und Cultur-Zustände, wie des gewerblichen Lebens, ergeben sich, im Zusammenhalte mit den Daten an- derer hier zur Mittheilung gelangenden Chroniken interesfante Aufschlüsse; die Bedürfnisse und das Treiben einer zuchtlosen Soldateska eröffnen einen Blick in die sich allmälig vorbereitenden Schauder des dreißigiährigen Krieges u. s. w. Insbesondere verdient hervorgehoben zu werden, daß die Chronik nicht bloß lokales Leben und Walten zeichnet, sondern von dem höheren Stand- punkte ihres Verfassers aus auch Einblicke in die Ereignisse, Gestaltungen und Bestrebungen in anderen Städten, wie im Lande überhaupt, gewährt vorab zu einer Zeit, in deren Speichen der Verfasser mit eingriff.
Strana XII
XII Wir wünschen recht lebhaft, es möchte sich der Schluß der Chronik noch vorfinden und es gelänge, Chroniken anderer einflußreicher Städte, namentlich der ehemals viel bedentenderen Stadt Zuaim und auch der Hauptstadt Brünn, aufzubringen, um ein zusammenhängendes, lichtvolles Bild iener merkwürdigen Zeit zu gewinnen. d'Elvert.
XII Wir wünschen recht lebhaft, es möchte sich der Schluß der Chronik noch vorfinden und es gelänge, Chroniken anderer einflußreicher Städte, namentlich der ehemals viel bedentenderen Stadt Zuaim und auch der Hauptstadt Brünn, aufzubringen, um ein zusammenhängendes, lichtvolles Bild iener merkwürdigen Zeit zu gewinnen. d'Elvert.
Strana 1
Anno 1406. Hat der Herzog aus Össterreich Albertj enatmb belegert. vatter die Statt Znaimb, barinen Sich der Hineckh Dürr Teufel vnd der Sokhol verschlosßen, (so im 1402 Jahr Iglaw bestigen) belegert, dafur von Margaretha biß auf Laurenti gelegen. Da ist der Herczog vnuersehens aus der Statt erschoßen worden. Alsdann das Össterreichische kriegsuolckh auf- gebrochen. Nach etlich wochen ist hineckh vnd Sokhol aus der Statt Znaimb abgezogen, vnd darinnen vill ihres khriegsuolckhes verlasßen. Die von Znaimb aber liesßen den Jotocum ihren alten Marggrauen vnd Erbherrn in die Statt, namen des Dürrteufels vnd Sokhols gsindl alles gefangen deren sie in 3 tagen 70 benckhen vnd 12 enthaubten liesßen. Also hat 70 henckhen safsen 12 Endhaubten die rauberej, so von langer Zeit aus Mähren in Össterreich gemein gewesen, dazumal ein end genohmen (Hayek). Anno 1409. Zogen vber 24 tausent Studenten (Hay ek Stubenten ztehen aus Prag 24 tau- sentt. setzt 40.000) von Prag hinweckh, eintheil an den Reinstrom, eintheil in Sachsen, etliche in Bayern, ettliche fingen ein Vniuersitet den Behemen zu trocz an in der Statt Leypzig. Die vrsach ires abzuges war die vneinigkheit Zwischen Deutschen vnd Behemen vnd daß ihnen die Deut- schen vast zu mechtig worden, fuernemblich aber war die vrsach, weil Khönig Wenceslaus ein solch vrtl hat ergehen lasßen, daß die Behemen 3 stimen, vnd die außlender nur 1 stim in der wahl haben sollen, wie es den auch zu Paris (nach welcher Ordnung die Prägerische Schuel angerichtet) also verhalten werden. Aneas Silvius lib. 23 his. Boh. Anno 1410. Jst Khayser Rupertus Bauarus gestorben, hat re- giert 10 iahr, ligt zu heidelberg begraben. Nach ihm ist Khayser worden Sigismuntus. Anno 1411. Als die Statt mit friegsvnkosten sehr besgofung auffAiahr nachgelafsen. schwert gewesen, hat König Wenzeslaus der Stadt die Losung vnd andere gefäll auff 2 iahr nachgelassen damit sie sich wieder ergetzen mögen. Anno 1415. Hat Niclas des Cuntzen Sohn im Thurmgalshe briff un- term Stadtfigel. mit vnser Diener vnd Ratts Person falsche 2 Schreiben mit hinterlist vnterm Stadtsigil anfgerichtet. Als aber das Schelmstukh offen war worden ist der theter entwichen, vnd gleich wol auff 100 iahx relegirt vnd seiner nahrung verlustig worden. 1
Anno 1406. Hat der Herzog aus Össterreich Albertj enatmb belegert. vatter die Statt Znaimb, barinen Sich der Hineckh Dürr Teufel vnd der Sokhol verschlosßen, (so im 1402 Jahr Iglaw bestigen) belegert, dafur von Margaretha biß auf Laurenti gelegen. Da ist der Herczog vnuersehens aus der Statt erschoßen worden. Alsdann das Össterreichische kriegsuolckh auf- gebrochen. Nach etlich wochen ist hineckh vnd Sokhol aus der Statt Znaimb abgezogen, vnd darinnen vill ihres khriegsuolckhes verlasßen. Die von Znaimb aber liesßen den Jotocum ihren alten Marggrauen vnd Erbherrn in die Statt, namen des Dürrteufels vnd Sokhols gsindl alles gefangen deren sie in 3 tagen 70 benckhen vnd 12 enthaubten liesßen. Also hat 70 henckhen safsen 12 Endhaubten die rauberej, so von langer Zeit aus Mähren in Össterreich gemein gewesen, dazumal ein end genohmen (Hayek). Anno 1409. Zogen vber 24 tausent Studenten (Hay ek Stubenten ztehen aus Prag 24 tau- sentt. setzt 40.000) von Prag hinweckh, eintheil an den Reinstrom, eintheil in Sachsen, etliche in Bayern, ettliche fingen ein Vniuersitet den Behemen zu trocz an in der Statt Leypzig. Die vrsach ires abzuges war die vneinigkheit Zwischen Deutschen vnd Behemen vnd daß ihnen die Deut- schen vast zu mechtig worden, fuernemblich aber war die vrsach, weil Khönig Wenceslaus ein solch vrtl hat ergehen lasßen, daß die Behemen 3 stimen, vnd die außlender nur 1 stim in der wahl haben sollen, wie es den auch zu Paris (nach welcher Ordnung die Prägerische Schuel angerichtet) also verhalten werden. Aneas Silvius lib. 23 his. Boh. Anno 1410. Jst Khayser Rupertus Bauarus gestorben, hat re- giert 10 iahr, ligt zu heidelberg begraben. Nach ihm ist Khayser worden Sigismuntus. Anno 1411. Als die Statt mit friegsvnkosten sehr besgofung auffAiahr nachgelafsen. schwert gewesen, hat König Wenzeslaus der Stadt die Losung vnd andere gefäll auff 2 iahr nachgelassen damit sie sich wieder ergetzen mögen. Anno 1415. Hat Niclas des Cuntzen Sohn im Thurmgalshe briff un- term Stadtfigel. mit vnser Diener vnd Ratts Person falsche 2 Schreiben mit hinterlist vnterm Stadtsigil anfgerichtet. Als aber das Schelmstukh offen war worden ist der theter entwichen, vnd gleich wol auff 100 iahx relegirt vnd seiner nahrung verlustig worden. 1
Strana 2
2 Anno 1418. Ist mein Vhrgrosvatter Steffen Leupoldt geboren in welchem iahr Johann Zischka mittl gesucht des Johann Hußen Todt Zu- rechen. Zischa neCes HVSSJ DVVVS qVo VJnDJCet anno Vitales haVsit proaVVs VagJtJbVs aVras. hat geheurath 1458 uide infra. Anno 1418. Ist mein Vhrgroß Vatter Steffen Leupoldt geboren worden, dieser hat hernach Anno 1458 Zur Ehe genomen, des Augu- stinj Tuechmachers Burgers alhie Tochter, Junckhfrau Margaretha, mit wel- cher Er geczeuget hat, meinen Großuattern Lucas, Leupold Anno 1460. Ist gestorben im 1481 Jahr wie in seinem Testament im Stadtbuch zufinden. Anno 1419. Ist vom Raht vnd den 4 Gemeinen alhie beschlossen worden das ein ieder Weinschenkher nicht lenger sol Wein schenkhen als von der Zeit da sich die Möste anfahen bies auff Ostern, aber Oesterreichische vnd Vngrische wein das gantze Jahr wer gesessen ist, der nit gesessen ist sol khein Wein weder schenkhen noch ablegen. Saltz khan man 1, 2, 3 oder 4 miteiander khauffen vnd verkhauffen. Doch von der kuffen gebürdt der Stadt 3 heller. Ein frembder fleischakher so fleisch zu Markt führt, sol auffs Rathaus geben von Ochsen 1 dr. kue 1 dr. Schwein 1 dr. von allen andern Vieh 1 heller, Item ein ieder sol in seinem eigenen haus Weinschenkhen vnd das sel gelten 1 Jahr, würde es nochmals nicht rechtsam sein, sol es der Raht mit der Eltören herrn vnd der Gemein Vorwissen endern. Actum in Maniloquio feria post pentecostes. Anno 1420. Ist die Statt Tabor im Behemen von den Taboriten gebauet worden, von denen sie nachmals dem Khönig¬ reich Behemen vnd Marggrafthumb Mähren schaden gethan. Als Kayser Sigmund am tag Aller heiligen Anno 1420 1420. Kaysers- brunn bei Iglaw. mit den Prägern vor Wischehrad eine grosse Schlacht hielte, darinnen viel ansehnliche Mährische herrn geblieben vnd der Kayser die flucht geben, ist er in dikhen Weldern bis gegen Jeßaw kommen dan aus einem brunnen getrunckhen daher derselbe Kaysersbrunn genannt wirt Vnd als er von ferne die Stadt sahe vnd sich erkündigte, daß es Iglaw sei, ist er mit den seinigen, so mit ihm geflohen dahin angelanget. Nachmals von dannen in Vngern verreist. Anno 1421. Nach Martini als Kayser Sigismuntus Kabser Sigis- munds lager bei mit vielen kriegsuolkh nach dem königreich Beheimb Zoge, la- Iglaw. gerte er sich bei der Stadt Iglaw, vnd erfordert Zu sich Vmb Elisabeth etliche Behemische herrn Vntern sichern gleid, Also kham zu ihm henrich von Rosenberg Czinek von Wartenberg Wilhelm von hasenberg. Jan Mi-- steczky vnd Puta von Czastalowicz sambt andern, vielen herrn vnd Ritter- schafft, daselbst richteten sie mit ihm ein Vertrag auff Vnd nahmen ihn auff Statt Tabor ge bauett.
2 Anno 1418. Ist mein Vhrgrosvatter Steffen Leupoldt geboren in welchem iahr Johann Zischka mittl gesucht des Johann Hußen Todt Zu- rechen. Zischa neCes HVSSJ DVVVS qVo VJnDJCet anno Vitales haVsit proaVVs VagJtJbVs aVras. hat geheurath 1458 uide infra. Anno 1418. Ist mein Vhrgroß Vatter Steffen Leupoldt geboren worden, dieser hat hernach Anno 1458 Zur Ehe genomen, des Augu- stinj Tuechmachers Burgers alhie Tochter, Junckhfrau Margaretha, mit wel- cher Er geczeuget hat, meinen Großuattern Lucas, Leupold Anno 1460. Ist gestorben im 1481 Jahr wie in seinem Testament im Stadtbuch zufinden. Anno 1419. Ist vom Raht vnd den 4 Gemeinen alhie beschlossen worden das ein ieder Weinschenkher nicht lenger sol Wein schenkhen als von der Zeit da sich die Möste anfahen bies auff Ostern, aber Oesterreichische vnd Vngrische wein das gantze Jahr wer gesessen ist, der nit gesessen ist sol khein Wein weder schenkhen noch ablegen. Saltz khan man 1, 2, 3 oder 4 miteiander khauffen vnd verkhauffen. Doch von der kuffen gebürdt der Stadt 3 heller. Ein frembder fleischakher so fleisch zu Markt führt, sol auffs Rathaus geben von Ochsen 1 dr. kue 1 dr. Schwein 1 dr. von allen andern Vieh 1 heller, Item ein ieder sol in seinem eigenen haus Weinschenkhen vnd das sel gelten 1 Jahr, würde es nochmals nicht rechtsam sein, sol es der Raht mit der Eltören herrn vnd der Gemein Vorwissen endern. Actum in Maniloquio feria post pentecostes. Anno 1420. Ist die Statt Tabor im Behemen von den Taboriten gebauet worden, von denen sie nachmals dem Khönig¬ reich Behemen vnd Marggrafthumb Mähren schaden gethan. Als Kayser Sigmund am tag Aller heiligen Anno 1420 1420. Kaysers- brunn bei Iglaw. mit den Prägern vor Wischehrad eine grosse Schlacht hielte, darinnen viel ansehnliche Mährische herrn geblieben vnd der Kayser die flucht geben, ist er in dikhen Weldern bis gegen Jeßaw kommen dan aus einem brunnen getrunckhen daher derselbe Kaysersbrunn genannt wirt Vnd als er von ferne die Stadt sahe vnd sich erkündigte, daß es Iglaw sei, ist er mit den seinigen, so mit ihm geflohen dahin angelanget. Nachmals von dannen in Vngern verreist. Anno 1421. Nach Martini als Kayser Sigismuntus Kabser Sigis- munds lager bei mit vielen kriegsuolkh nach dem königreich Beheimb Zoge, la- Iglaw. gerte er sich bei der Stadt Iglaw, vnd erfordert Zu sich Vmb Elisabeth etliche Behemische herrn Vntern sichern gleid, Also kham zu ihm henrich von Rosenberg Czinek von Wartenberg Wilhelm von hasenberg. Jan Mi-- steczky vnd Puta von Czastalowicz sambt andern, vielen herrn vnd Ritter- schafft, daselbst richteten sie mit ihm ein Vertrag auff Vnd nahmen ihn auff Statt Tabor ge bauett.
Strana 3
3 Zum Könige, Von dannen brach der Kaiser auff am Tag Andra Zoh durch humpoltz vnd lagert sich bei Letsch aber Ziczka hat ihn Zurückh trieben. Hagecius sub anno 1421 fol 112. Anno 1422. Als Khayser Sigismundus Chuttenberg bele Kuttenberg be- legert. gerte, vnd von bes Zischka macht hörte, Zintet Er die Statt Khayser Fig- mund nach Iglau an, vnd floh nach Deutschenbrott, dem folget Zischka nach. Khayser khommen. Sigmundt Zog Zur Iglau vber die Pruckhen, Aber Piso Florentinus wel- cher 15 tausent hungerische Reutter fuhrete, nam sein weg vber das Eiß, das ward durch die menge des volkhs beschwert, gieng ein, vnd wurden Ihr vill ertrenckht. Borekh fol. 376. Eodem Anno. Belegert Zischka Deutschen Brod, lies Zu Zischka belegert Deutsch Brod. sturm lauffen ein ganczen tag, die in der Statt thetten mit stein werffen vnd schießen großen widerstandt. Des andern tags ist die Statt erstigen, vnd eingenomen, vnd vasst meniglich darinen todt geschlagen worden, Sein zu beeden theiln in die 3 tausent Man todt blieben. Die Statt ward mit feur verbrent vnd verderbt, das es vierczehen Jahr gar nicht bewonet wurde. Borekh Chronica fol. 376. Anno 1423. Ist Zischka von Czaslaw für die Statt Iglau zlshka zieht vor Iglau. geruekht, in Willens dieselbe Zuerobern, da fiellen die Iglauer heraus, sprengten des Zischka volkh mänlich an, vnd thetten ihn nicht Wenig schaden, nichts desto weniger musten Ste fur Ihm vnd den bluetgierigen Taboriten die flucht wider in die Statt geben, vnd Sich mit dem Zischka vertragen, der vertrag ist des inhalts. Zischka soll den Iglauern khein schaden Zuefuegen, deßgleichen die Iglauer Jhme vnd seinem volkh auch nicht. Item wen des Zischka volkh wuerde hindurch Ziehen, sell es sicher Paßiert auch mit Prouiant vmb ein leidlichen Pfennig versehen werden, da lies der Zischka nach geschlosßenem contract Iglau vnbelegert, Zoche in Mährern für die Schlößer vnd Sicze herumb, vnd man ergab sich ihm allenthalben, Als Er aber Zu leczt fur Cremsier merckhte, das Ihm das gluckh in Mährern nicht also will, wie in Behemen, lies Er Mehrenn, vnd begab sich Aiblische Ge- ſchlecht. wider in Behem. Zu Zischka Zeiten haben sich etliche brueder des Lidlischen geschlechts hieher nach Iglau aus der Schlesien begeben, der mainung das Sie vor dem Zischka hie werden sicherer sein, als in Schle- sien, Seidhero ist das Lidlische geschlecht, biß auf dato hie verblieben. Anno 1425. Als Albertus Erzherzog von Oesterreich vnd Marg graff zu Mährern vernomen, das die hussitten in Oesterreich Ziehen woltten, wie sie den Zuuor grosßen schaden darinen gethan, schrieb Er denen von Iglau, sie soltten guette khundschafft haltten, vnd Ihme, wo sie was ver- merckheten dauon Zuschreiben. Dem Erbarn Weysen, vnsern lieben getreuen, dem Burgermaister vnd dem Ratth Zu der Iglau. 1*
3 Zum Könige, Von dannen brach der Kaiser auff am Tag Andra Zoh durch humpoltz vnd lagert sich bei Letsch aber Ziczka hat ihn Zurückh trieben. Hagecius sub anno 1421 fol 112. Anno 1422. Als Khayser Sigismundus Chuttenberg bele Kuttenberg be- legert. gerte, vnd von bes Zischka macht hörte, Zintet Er die Statt Khayser Fig- mund nach Iglau an, vnd floh nach Deutschenbrott, dem folget Zischka nach. Khayser khommen. Sigmundt Zog Zur Iglau vber die Pruckhen, Aber Piso Florentinus wel- cher 15 tausent hungerische Reutter fuhrete, nam sein weg vber das Eiß, das ward durch die menge des volkhs beschwert, gieng ein, vnd wurden Ihr vill ertrenckht. Borekh fol. 376. Eodem Anno. Belegert Zischka Deutschen Brod, lies Zu Zischka belegert Deutsch Brod. sturm lauffen ein ganczen tag, die in der Statt thetten mit stein werffen vnd schießen großen widerstandt. Des andern tags ist die Statt erstigen, vnd eingenomen, vnd vasst meniglich darinen todt geschlagen worden, Sein zu beeden theiln in die 3 tausent Man todt blieben. Die Statt ward mit feur verbrent vnd verderbt, das es vierczehen Jahr gar nicht bewonet wurde. Borekh Chronica fol. 376. Anno 1423. Ist Zischka von Czaslaw für die Statt Iglau zlshka zieht vor Iglau. geruekht, in Willens dieselbe Zuerobern, da fiellen die Iglauer heraus, sprengten des Zischka volkh mänlich an, vnd thetten ihn nicht Wenig schaden, nichts desto weniger musten Ste fur Ihm vnd den bluetgierigen Taboriten die flucht wider in die Statt geben, vnd Sich mit dem Zischka vertragen, der vertrag ist des inhalts. Zischka soll den Iglauern khein schaden Zuefuegen, deßgleichen die Iglauer Jhme vnd seinem volkh auch nicht. Item wen des Zischka volkh wuerde hindurch Ziehen, sell es sicher Paßiert auch mit Prouiant vmb ein leidlichen Pfennig versehen werden, da lies der Zischka nach geschlosßenem contract Iglau vnbelegert, Zoche in Mährern für die Schlößer vnd Sicze herumb, vnd man ergab sich ihm allenthalben, Als Er aber Zu leczt fur Cremsier merckhte, das Ihm das gluckh in Mährern nicht also will, wie in Behemen, lies Er Mehrenn, vnd begab sich Aiblische Ge- ſchlecht. wider in Behem. Zu Zischka Zeiten haben sich etliche brueder des Lidlischen geschlechts hieher nach Iglau aus der Schlesien begeben, der mainung das Sie vor dem Zischka hie werden sicherer sein, als in Schle- sien, Seidhero ist das Lidlische geschlecht, biß auf dato hie verblieben. Anno 1425. Als Albertus Erzherzog von Oesterreich vnd Marg graff zu Mährern vernomen, das die hussitten in Oesterreich Ziehen woltten, wie sie den Zuuor grosßen schaden darinen gethan, schrieb Er denen von Iglau, sie soltten guette khundschafft haltten, vnd Ihme, wo sie was ver- merckheten dauon Zuschreiben. Dem Erbarn Weysen, vnsern lieben getreuen, dem Burgermaister vnd dem Ratth Zu der Iglau. 1*
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4 Albrecht von Gottes Genaden herzog Zu Ossterreich vnd Marggraff zu Mährern 2e. Erbare Weise vnd lieben getreuen, Als euch woll wissent- lich ist, wie die hussen am nechsten in vuser landt geczogen, vnd das mit mord, raub vnd brant größlich beschediget haben, vnd noch menicher sam lung haben, als wir vernohmen, vnd meinen aber in vnser Landt Zukhomen vnd das wüsten, Begeren wir an euch vnd bitten gar ernstlich, das Ir eur khundtschafft vnd erfarnis bei den feinden habt, wie sie sich halten, vnd wie starckh sie sein, vnd auch welchen enden sie sich schickhen wollen, vnd was Ir also erfahret, das lasset vns stetes wisßen, vnd schickhet die khundtschafft an meinger Stett, damit Ir eigentlich erfahret, wie sich die Feind halten, Auch verkhünden wir euch, das vnser Gnediger Herr, der Römische Khönig 2c. auf morgen her zu vns khomen soll. Geben Zu Laa am Erichtag nach S. Michaelstag Anno. Ut supra. Anno 1436. Ift Khayser Sigmundt von Ofen nach Iglau Rhahfer Sig- mund helt zu Iglax mit den ankhomen, den als Zuuor die Behemische Stendte ihre Gesandte Behemen ein Busommenkunft. zu Ofen bei dem Khönig Sigmundt hatten, hat er denselben 60 tausent vngerisch vnd ein große anczall Vieh verehrt (wie Martin Borekh fol. 256 schreibt) vnd benebens wegen irer werbung gehn Iglau ein tag bestimbt. Als nun der Adel nach Iglow Zoh vnd den keiser wolte annehmen hat ent- zwischen Johann Rohatz aus antrieb friedhessiger landleut nicht weit von kuttenberg ein Schlos den Berg Sion gebaut raubete bei den benachbarten man auch dem kaiser Sigmund Vieh vnd wein so im aus Vngern geschikt wurde, Entlich weil er dauon nicht abzuhalten lies in der feiser belagern vnd fangen vnd waren 3 galgen auß Steinen gebauet. An dem Obristen lies er den Rohatz an mittern sein hussitisch Priester am Untersten 90 Rauber auffhengen. Borekh fol. 394, 395. Es waren aber von den Behemischen Stenden nach Iglaw geschikhet Sonabent vor Pfingsten M. Johann Ruek- heczan, der Erwelte Erzbischoff sambt andern herrn Ritterschaft vnd Städten, vnd da Sie zu Iglau ankhomen, sein Sie ehrlich angenommen worden vnd fiengen erstlich montags nach Corporis Christj mit den legaten des Baß- Tractiren wegen lischen Coucilij an, wegen der Relligion zu handlen, vnd habens ber Religion. gar schwer dahin gebracht, das die legaten darczue willigten, damit den Behemen die compactata innerhalb dreier Monatten bestettiget werden soltten, wie dan hierauf briefe an statt des ganzen concilij aufgerichtet vnnd den vertrag aufs Papier ist gebracht worden, das die Jenigen, so Sich des Hochwürdigen Sacraments in beederlei gestalt gebrauchen, die ersten Söhne der Heylligen Christlichen Khirchen sein, vnd die sollen die andern so es vnter einerlei gestalt emphahen, nicht bedrengen noch schmehen. Ent gegen sollen die vnter einerlei gestalt auch den andern vnter beederlei gestalt weder nachtheilig noch verhinderlich sein, vnd alfo ein theil dem andern in ihren Khirchen vnd Ortten kheinen eingriff thun. Vnd in Summa ein ied
4 Albrecht von Gottes Genaden herzog Zu Ossterreich vnd Marggraff zu Mährern 2e. Erbare Weise vnd lieben getreuen, Als euch woll wissent- lich ist, wie die hussen am nechsten in vuser landt geczogen, vnd das mit mord, raub vnd brant größlich beschediget haben, vnd noch menicher sam lung haben, als wir vernohmen, vnd meinen aber in vnser Landt Zukhomen vnd das wüsten, Begeren wir an euch vnd bitten gar ernstlich, das Ir eur khundtschafft vnd erfarnis bei den feinden habt, wie sie sich halten, vnd wie starckh sie sein, vnd auch welchen enden sie sich schickhen wollen, vnd was Ir also erfahret, das lasset vns stetes wisßen, vnd schickhet die khundtschafft an meinger Stett, damit Ir eigentlich erfahret, wie sich die Feind halten, Auch verkhünden wir euch, das vnser Gnediger Herr, der Römische Khönig 2c. auf morgen her zu vns khomen soll. Geben Zu Laa am Erichtag nach S. Michaelstag Anno. Ut supra. Anno 1436. Ift Khayser Sigmundt von Ofen nach Iglau Rhahfer Sig- mund helt zu Iglax mit den ankhomen, den als Zuuor die Behemische Stendte ihre Gesandte Behemen ein Busommenkunft. zu Ofen bei dem Khönig Sigmundt hatten, hat er denselben 60 tausent vngerisch vnd ein große anczall Vieh verehrt (wie Martin Borekh fol. 256 schreibt) vnd benebens wegen irer werbung gehn Iglau ein tag bestimbt. Als nun der Adel nach Iglow Zoh vnd den keiser wolte annehmen hat ent- zwischen Johann Rohatz aus antrieb friedhessiger landleut nicht weit von kuttenberg ein Schlos den Berg Sion gebaut raubete bei den benachbarten man auch dem kaiser Sigmund Vieh vnd wein so im aus Vngern geschikt wurde, Entlich weil er dauon nicht abzuhalten lies in der feiser belagern vnd fangen vnd waren 3 galgen auß Steinen gebauet. An dem Obristen lies er den Rohatz an mittern sein hussitisch Priester am Untersten 90 Rauber auffhengen. Borekh fol. 394, 395. Es waren aber von den Behemischen Stenden nach Iglaw geschikhet Sonabent vor Pfingsten M. Johann Ruek- heczan, der Erwelte Erzbischoff sambt andern herrn Ritterschaft vnd Städten, vnd da Sie zu Iglau ankhomen, sein Sie ehrlich angenommen worden vnd fiengen erstlich montags nach Corporis Christj mit den legaten des Baß- Tractiren wegen lischen Coucilij an, wegen der Relligion zu handlen, vnd habens ber Religion. gar schwer dahin gebracht, das die legaten darczue willigten, damit den Behemen die compactata innerhalb dreier Monatten bestettiget werden soltten, wie dan hierauf briefe an statt des ganzen concilij aufgerichtet vnnd den vertrag aufs Papier ist gebracht worden, das die Jenigen, so Sich des Hochwürdigen Sacraments in beederlei gestalt gebrauchen, die ersten Söhne der Heylligen Christlichen Khirchen sein, vnd die sollen die andern so es vnter einerlei gestalt emphahen, nicht bedrengen noch schmehen. Ent gegen sollen die vnter einerlei gestalt auch den andern vnter beederlei gestalt weder nachtheilig noch verhinderlich sein, vnd alfo ein theil dem andern in ihren Khirchen vnd Ortten kheinen eingriff thun. Vnd in Summa ein ied
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5 liche Relligion sol das hochwürdige Sacrament des Altars nach ihrem brauch außtheillen, vnd sich in irre Khirchen oder Capeln, also wie dazumal barin- nen gewöhnlichen verhalten. Am Tag S. Margaretha aber, baben Sich die Behemischen Gesandten mit Khayser Sigismundo und seinen Rätthen in handlung eingelasßen, da dan Zuuernemen das der Khayser seines Vattern Carolj Quartj khö. niglichen Stuell in Behemb gerne besesßen, wie Ihn dan ein theil aus den Gesandten gern Zum herrn haben mögen: Jedoch waren Sie etlichermasßen vor Ihm in forchten, den Sie in der handlung eine lange weill darauf be- rueheten, das Irer Majestät ankhunfft in der Kron Behemb von wegen der Zweißpalttigkheit des Volkhs uit allZusicher were, es hette den Sich Ir. Majestät Zuuor billicher maßßen Verobligiert. Die Khayserlichen Rätthe wol- ten durchaus Zu kheiner obligation stimmen sondern ritthen Ir Majestät das contrarium, vnnd Sagten, Es were nicht billich das ein solcher herr der gan zen Christenheit einigerlei weis sich verschreiben soltte. Der Khayser ant- wortet vnd ßprach, Das Er Sich weder den herrn noch dem Ritterskandt eini¬ gerlei weis verschreiben woltte. Aber den Behemischen Stetten vnd besonders den Prägern, als seinen lieben getreuen Vnderthanen, wolle Er eine ver- schreibung aufrichten, wie denn in nachfolgenden worden geschehen. Wier Sigißmundus von Gottes genaden Römischer Khayser &c. Nachdem wier alhier nach dieser einigkeit welche Gott dem Allmechtigen banckh gesagt. Zwischen den Gesandten vnsers Khönigreichs Behem, vnd den Legaten des heylligen concilij Zu Basel getroffen, vns mit ihnen, ge- dachten Behemischen Gesaunten, anlangent vnserer herschung vnd Regiemen als der naturliche Erb und landes Herr verglichen. Als haben vns dar- neben die Ersamen Gesandten aus den Stetten Prag vnd andern Stetten unsers iezt gemelten Khönigsreichs Behemb angelanget vnd gebetten, das wir vnsern willen darein geben woltten, damit alle die Jenigen geistliche vnd welttliche Personnen, so Zuuor in den Stetten wohnhafft gewesen, vnd der selben, aus waserlei Ursachen es auch geschehen, bis auf dato mißig gehen muesßen, widerumb einzugehen vnd sich irer güetter anzunehmen wider iren willen kheines wegs bedrenget werden sollten, derentwegen wollen wir aus das hindurch fridt vnd einigkheit nicht getrennet werden möchte in ansehung threr bitt, darein gewilligt haben, vnd wollen nicht, das obgedachte Stette Zu etwas, wie oben vermeldet, wider ihren willen einigerleiweise genöttiget werden soltten. Deßen Zu vrkhundt haben wir vnser Insigil an diesen brie hengen lasßen, desßen Datum Iglau. Anno 1436. am tag Mariae Magda- lenae. vnserer Khönigreiche des hungerischen im 50. Des Römischen im 26. vnd des Behemischen im 16. vnsers Khayserthumbs aber im Viertten Jahr. Wir Sigißmundus von Gottes genaden Römischer Khay- Da ist ein Erz- biſchoff Erwellt worden. ser. Nachdem vns die herrn, Ritterschafft, Adl vnd Stette vnsers
5 liche Relligion sol das hochwürdige Sacrament des Altars nach ihrem brauch außtheillen, vnd sich in irre Khirchen oder Capeln, also wie dazumal barin- nen gewöhnlichen verhalten. Am Tag S. Margaretha aber, baben Sich die Behemischen Gesandten mit Khayser Sigismundo und seinen Rätthen in handlung eingelasßen, da dan Zuuernemen das der Khayser seines Vattern Carolj Quartj khö. niglichen Stuell in Behemb gerne besesßen, wie Ihn dan ein theil aus den Gesandten gern Zum herrn haben mögen: Jedoch waren Sie etlichermasßen vor Ihm in forchten, den Sie in der handlung eine lange weill darauf be- rueheten, das Irer Majestät ankhunfft in der Kron Behemb von wegen der Zweißpalttigkheit des Volkhs uit allZusicher were, es hette den Sich Ir. Majestät Zuuor billicher maßßen Verobligiert. Die Khayserlichen Rätthe wol- ten durchaus Zu kheiner obligation stimmen sondern ritthen Ir Majestät das contrarium, vnnd Sagten, Es were nicht billich das ein solcher herr der gan zen Christenheit einigerlei weis sich verschreiben soltte. Der Khayser ant- wortet vnd ßprach, Das Er Sich weder den herrn noch dem Ritterskandt eini¬ gerlei weis verschreiben woltte. Aber den Behemischen Stetten vnd besonders den Prägern, als seinen lieben getreuen Vnderthanen, wolle Er eine ver- schreibung aufrichten, wie denn in nachfolgenden worden geschehen. Wier Sigißmundus von Gottes genaden Römischer Khayser &c. Nachdem wier alhier nach dieser einigkeit welche Gott dem Allmechtigen banckh gesagt. Zwischen den Gesandten vnsers Khönigreichs Behem, vnd den Legaten des heylligen concilij Zu Basel getroffen, vns mit ihnen, ge- dachten Behemischen Gesaunten, anlangent vnserer herschung vnd Regiemen als der naturliche Erb und landes Herr verglichen. Als haben vns dar- neben die Ersamen Gesandten aus den Stetten Prag vnd andern Stetten unsers iezt gemelten Khönigsreichs Behemb angelanget vnd gebetten, das wir vnsern willen darein geben woltten, damit alle die Jenigen geistliche vnd welttliche Personnen, so Zuuor in den Stetten wohnhafft gewesen, vnd der selben, aus waserlei Ursachen es auch geschehen, bis auf dato mißig gehen muesßen, widerumb einzugehen vnd sich irer güetter anzunehmen wider iren willen kheines wegs bedrenget werden sollten, derentwegen wollen wir aus das hindurch fridt vnd einigkheit nicht getrennet werden möchte in ansehung threr bitt, darein gewilligt haben, vnd wollen nicht, das obgedachte Stette Zu etwas, wie oben vermeldet, wider ihren willen einigerleiweise genöttiget werden soltten. Deßen Zu vrkhundt haben wir vnser Insigil an diesen brie hengen lasßen, desßen Datum Iglau. Anno 1436. am tag Mariae Magda- lenae. vnserer Khönigreiche des hungerischen im 50. Des Römischen im 26. vnd des Behemischen im 16. vnsers Khayserthumbs aber im Viertten Jahr. Wir Sigißmundus von Gottes genaden Römischer Khay- Da ist ein Erz- biſchoff Erwellt worden. ser. Nachdem vns die herrn, Ritterschafft, Adl vnd Stette vnsers
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6 Khönigreichs Behem, als wir Zu Prün gewesen, gebetten, das wier alls ein Khönig in Behem, ihnen vnser Recht Zu der Wahl eines Prägerischen Erz- bischoffs verleihen woltten. Solches haben wir auf ihre bitt von wegen des landes nuz und fromen gnedigist vnd gerne gethan, vnd vnser Recht ihnen Zu solcher wahl geben, Wie den vnser ihnen hieruber gegebner brief in sich weitleuftiger heltt vnd begreifft, Als Sie auch nu die Wahl verrichtet vnd vns den hochwürdigen M. Johanem von Roekhiczan neben Zweyen vnter Bischoffen vorgestelltt, da haben Wier vns solche wahl wolgefallen lasßen, vnd In Zu einem Erczbischoffen beineben den andern. 2. suffraganen an- genomen, vnd hiemit in Khrafft dieses vnsers briefes annemben, vnnd mehr- gedachte wahl bestettigen thun, wollen auch bey seinen lebetagen nach kheinem andern trachten, sondern vns, wegen seiner confirmation vnd weihung mit dem aller ehisten alles vnseres Vleisßes, vnd in aller der gestaltt, wie es vnser hieruber abgegebener brief in sich heltt, bemuhen. Datum Iglau A. oc. 1436. am tag Apollinaris. vnserer Reiche. vt supra. Hagecius fol. 135 cum seqq. Borek fol. 392. Anno 1437. Ist Kayser Sigmundt Zu Znaimb gestorben, Rhayser Sig- mund ftirbt zu Znaimb. als Er aus Behemb in hungern Ziehen wollen, Montag nach conceptionis Mariæ A. etc. Imperii Romani 27 altt worden, 77 Jahr. An statt seiner ist Herzog Albertus von Ossterreich Khayser Sigismundj Toch¬ ter Man, zum Khayser und Behemischen Khönig erwehltt worden Anno 1438. Anno 1438. Ist Khayser Aibrecht der ander dis namens, Khayſer Albrecht gehn Iglau khom- men. Neu erwehltte Behemische Khönig in die Statt Iglau ankhomen, da Er empfangen ward vom herrn Vlrich von Rosenberg, herrn Meinardo von Neuhaus vnd Viel andern Behemischen herrn, die begleiteten Ihn nach Prag, alda Er Zum Khönig gekhrönet worden. Jst Khayser worden, Nach dem todt Sigismuntj 20. Martij. Martinus Boregk fol. 468 vide ib. plura. AVstrla qVels MVLtIs prIVata Carebat ab annIs, ALberto rVrsVs prInCIpe SCeptra gerIt. Eodem anno. Als Khayser Albrecht herzog Zu Östereich Zu Hungern Khönig vnd Marggraff Zu Mährern erfuhr, das Ihne etliche Zum Khönig in Beheim nicht haben woltten, schrib Er von Ofen nach Iglau, des inhalts, ein offenes Patent an Burgermaister, Ratth vnd die Burger lautend: das Sie sich Zu Rosß vnd fues mit wagen Zeug. vnd harnisch schiekhen soltten, damit Sie, im fal der nott ihrem herrn bey¬ springen khöntten, Sie soltten darinen nicht säumig sein, wie denn Ihre khön. Matt. ihnen des Sonder wolgetrauen, das woltten Sie gnediglich gegen die von Iglau erkhennen. Anno 1439 hat Kayser Albrecht der Stadt dieweil sie Losung auf 3 tahr nachgeschen-seinethalben in kriegswesen viel erlitten die Losung vnd Andere Camergefäll auff 3 iahr nachgelassen vnd verehrt. Khayſer Albrecht begertt hilf von Iglau.
6 Khönigreichs Behem, als wir Zu Prün gewesen, gebetten, das wier alls ein Khönig in Behem, ihnen vnser Recht Zu der Wahl eines Prägerischen Erz- bischoffs verleihen woltten. Solches haben wir auf ihre bitt von wegen des landes nuz und fromen gnedigist vnd gerne gethan, vnd vnser Recht ihnen Zu solcher wahl geben, Wie den vnser ihnen hieruber gegebner brief in sich weitleuftiger heltt vnd begreifft, Als Sie auch nu die Wahl verrichtet vnd vns den hochwürdigen M. Johanem von Roekhiczan neben Zweyen vnter Bischoffen vorgestelltt, da haben Wier vns solche wahl wolgefallen lasßen, vnd In Zu einem Erczbischoffen beineben den andern. 2. suffraganen an- genomen, vnd hiemit in Khrafft dieses vnsers briefes annemben, vnnd mehr- gedachte wahl bestettigen thun, wollen auch bey seinen lebetagen nach kheinem andern trachten, sondern vns, wegen seiner confirmation vnd weihung mit dem aller ehisten alles vnseres Vleisßes, vnd in aller der gestaltt, wie es vnser hieruber abgegebener brief in sich heltt, bemuhen. Datum Iglau A. oc. 1436. am tag Apollinaris. vnserer Reiche. vt supra. Hagecius fol. 135 cum seqq. Borek fol. 392. Anno 1437. Ist Kayser Sigmundt Zu Znaimb gestorben, Rhayser Sig- mund ftirbt zu Znaimb. als Er aus Behemb in hungern Ziehen wollen, Montag nach conceptionis Mariæ A. etc. Imperii Romani 27 altt worden, 77 Jahr. An statt seiner ist Herzog Albertus von Ossterreich Khayser Sigismundj Toch¬ ter Man, zum Khayser und Behemischen Khönig erwehltt worden Anno 1438. Anno 1438. Ist Khayser Aibrecht der ander dis namens, Khayſer Albrecht gehn Iglau khom- men. Neu erwehltte Behemische Khönig in die Statt Iglau ankhomen, da Er empfangen ward vom herrn Vlrich von Rosenberg, herrn Meinardo von Neuhaus vnd Viel andern Behemischen herrn, die begleiteten Ihn nach Prag, alda Er Zum Khönig gekhrönet worden. Jst Khayser worden, Nach dem todt Sigismuntj 20. Martij. Martinus Boregk fol. 468 vide ib. plura. AVstrla qVels MVLtIs prIVata Carebat ab annIs, ALberto rVrsVs prInCIpe SCeptra gerIt. Eodem anno. Als Khayser Albrecht herzog Zu Östereich Zu Hungern Khönig vnd Marggraff Zu Mährern erfuhr, das Ihne etliche Zum Khönig in Beheim nicht haben woltten, schrib Er von Ofen nach Iglau, des inhalts, ein offenes Patent an Burgermaister, Ratth vnd die Burger lautend: das Sie sich Zu Rosß vnd fues mit wagen Zeug. vnd harnisch schiekhen soltten, damit Sie, im fal der nott ihrem herrn bey¬ springen khöntten, Sie soltten darinen nicht säumig sein, wie denn Ihre khön. Matt. ihnen des Sonder wolgetrauen, das woltten Sie gnediglich gegen die von Iglau erkhennen. Anno 1439 hat Kayser Albrecht der Stadt dieweil sie Losung auf 3 tahr nachgeschen-seinethalben in kriegswesen viel erlitten die Losung vnd Andere Camergefäll auff 3 iahr nachgelassen vnd verehrt. Khayſer Albrecht begertt hilf von Iglau.
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7 Anno 1439. 27. October Ist Khayser Albrecht gestorben, und Zu weissenburg begraben worden. Ihme hat succedirt Fridericus 3. ALbertVs fInIt VItaM, InqVere soLVItVr aVras, RegaLIs CIneres CorporIs Alba tegIt. Anno 1440. Den 30. tag Martij. Ist Fridericus Tertius Khayser worden, diesen hat man Zum ersten, Erzherzogen in Osterreich genendt. FrIDrIChVs Cæsar LegItVr, ter Dena qVIrInI, Eos spargIt VbI CeLItVs orta IVbar Anno 1442. Haben Herr Smil vnd Herr Heinrich ge- Ofterretchiſche Lanbschafft begert brüeder Herrn Zu Vettau dem landt Österreich abgesagt, Eheberer von Iglau interceffion. aber die Absagbrieffe an die Österreichische landtschafft khomen sein, haben Sie etliche Ossterreicher gefangen vnd auf Vettau geführet, vnd sollen aus Mährern hilf gehabt haben, Weill aber der Erczherzog in Öster- reich vnd Römische Khönig nicht im landt war, haben die Rätthe vnd ver- waltter des landts Osterreich an statt ihres abwesenden herrn des Römischen Khönigs, sambtag nach Francisci von wien aus an die von Iglau geschrieben vnd gebetten, die von Iglau woltten gemeltte herrn von Vettau von ihrem bösen fürnehmen abführen, mit meldung, da die von Vettau Zuespruch Zu össterreich haben wurden, soltten Sie die Sach rechtlich füernemben, es solte inen der gerechtigkheit verholffen werden. 1445 Johann von Redisch Stadtschreiber alhie worden. Stadtschreiber. Bergleichung Anno 1449. Freytag nach ostern, haben herr Georg von Bu Iglau Bwi- ſchen dem von Podiebrad an einem, vnd der her von Rosenberg sambt andern, Podlebrad vnd dem von Rofen- So des Meinardon herrn von Neuhaus Sohne beigestanden, berg. anderstheils, Zu Iglau, dahin Sie dan einander beschriben, einen frides- standt aufgerichtet, also das man mit khriegen gegen einander inen haltten soll, von der Zeitt Georgi biß vber ein Jahr. Svlches haben Sie einander Zulaisten Zuegesagt, vnd sein also voneinander geczogen. Solchen vertrag hat herr von Podiebradt meistentheils darumb an- gerichtet, damit er in der Zeitt ihme alle Stette Zuegethan vnd verbünd lich machete, vnd sie Ihne sambtlichen Zu einem Gubernator des landte Behem annemen soltten, Wie Er den hernacher Behemischer Khönig worden. Anno 1450. Haben die herrn von Iglau dem Römischen Khönig Friderico Tertio, Erzherzogen Zu Össterreich, (der das ander iahr hernach Zum Khayser gekhrönt worden) vnd seinen Vettern Ladislao, Albrechts des Römischen Khaysers vnnd Khönigs Zu Behem Sohn, der hernach auch Khönig Zu Behem vnd Hungern war, Vier Vas Iglauer Bier verehrtt, und gehn der Neustatt in Össterreich alda La- dislaus erzogen war, geschiekhet, das namb der Römische Khönig Fridericus für sein Person vnd anstatt des Jungen Khönigs Ladislaj Zu danckh an vnd schrib denen von Iglau mit diesen worden. Die von Iglan verehren dem Römischen Khö- tig 4 Baß Bier.
7 Anno 1439. 27. October Ist Khayser Albrecht gestorben, und Zu weissenburg begraben worden. Ihme hat succedirt Fridericus 3. ALbertVs fInIt VItaM, InqVere soLVItVr aVras, RegaLIs CIneres CorporIs Alba tegIt. Anno 1440. Den 30. tag Martij. Ist Fridericus Tertius Khayser worden, diesen hat man Zum ersten, Erzherzogen in Osterreich genendt. FrIDrIChVs Cæsar LegItVr, ter Dena qVIrInI, Eos spargIt VbI CeLItVs orta IVbar Anno 1442. Haben Herr Smil vnd Herr Heinrich ge- Ofterretchiſche Lanbschafft begert brüeder Herrn Zu Vettau dem landt Österreich abgesagt, Eheberer von Iglau interceffion. aber die Absagbrieffe an die Österreichische landtschafft khomen sein, haben Sie etliche Ossterreicher gefangen vnd auf Vettau geführet, vnd sollen aus Mährern hilf gehabt haben, Weill aber der Erczherzog in Öster- reich vnd Römische Khönig nicht im landt war, haben die Rätthe vnd ver- waltter des landts Osterreich an statt ihres abwesenden herrn des Römischen Khönigs, sambtag nach Francisci von wien aus an die von Iglau geschrieben vnd gebetten, die von Iglau woltten gemeltte herrn von Vettau von ihrem bösen fürnehmen abführen, mit meldung, da die von Vettau Zuespruch Zu össterreich haben wurden, soltten Sie die Sach rechtlich füernemben, es solte inen der gerechtigkheit verholffen werden. 1445 Johann von Redisch Stadtschreiber alhie worden. Stadtschreiber. Bergleichung Anno 1449. Freytag nach ostern, haben herr Georg von Bu Iglau Bwi- ſchen dem von Podiebrad an einem, vnd der her von Rosenberg sambt andern, Podlebrad vnd dem von Rofen- So des Meinardon herrn von Neuhaus Sohne beigestanden, berg. anderstheils, Zu Iglau, dahin Sie dan einander beschriben, einen frides- standt aufgerichtet, also das man mit khriegen gegen einander inen haltten soll, von der Zeitt Georgi biß vber ein Jahr. Svlches haben Sie einander Zulaisten Zuegesagt, vnd sein also voneinander geczogen. Solchen vertrag hat herr von Podiebradt meistentheils darumb an- gerichtet, damit er in der Zeitt ihme alle Stette Zuegethan vnd verbünd lich machete, vnd sie Ihne sambtlichen Zu einem Gubernator des landte Behem annemen soltten, Wie Er den hernacher Behemischer Khönig worden. Anno 1450. Haben die herrn von Iglau dem Römischen Khönig Friderico Tertio, Erzherzogen Zu Össterreich, (der das ander iahr hernach Zum Khayser gekhrönt worden) vnd seinen Vettern Ladislao, Albrechts des Römischen Khaysers vnnd Khönigs Zu Behem Sohn, der hernach auch Khönig Zu Behem vnd Hungern war, Vier Vas Iglauer Bier verehrtt, und gehn der Neustatt in Össterreich alda La- dislaus erzogen war, geschiekhet, das namb der Römische Khönig Fridericus für sein Person vnd anstatt des Jungen Khönigs Ladislaj Zu danckh an vnd schrib denen von Iglau mit diesen worden. Die von Iglan verehren dem Römischen Khö- tig 4 Baß Bier.
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8 Friderich von Gottes genaden Römischer Khönig zu allen Zeitten mehrer des Reichs, herzog Zu Össterreich vnd Zu Steyr &c. Den Erbarn Welfen Vnsern besonders lieben Burger- Kontg bedankt fich gegen denenmaister vnd Ratth Zu Iglau. 4 faß Pier. Erbare Weyse besonder liebe, Als Ir vns vnnd vnserm lieben Vettern dem Khönig Laßlawen vier vas Bier iezt her schickhet vnd geschenckht habt, des danckhen wir euch hoch vnd vest, vnd khomen vns von euch Zu guetten gefallen, vnd wir wollen das auch gnediglich gegen euch erkhennen. Dan als Ir vns habt anbringen lasßen, wie euch ber von Frän anzugreiffen vermeine, darauf schreiben wier ieztt dem haubtman Zu Mäh- ren, als Ir an der abschrifft hierin beschloßen, vernemen werdet, vnd was wir euch gnaden vnd förderung beweisen mögen, das sein wir willig. Geben Zu der Neustatt am Sontag vor S. Lorenzen tag, Anno 1450. Vnsers Reichs im ailfften Jahr. Schreiben an Landtshaubtman in Mähreen. Friderich von Gottes Genaden. Edler besonder Lieber, die Erbarn Weisen vnser Sonder lieben die Burger von Iglau haben vns iezt anbringen laßen, wie sie der von Frän Zubekhriegen vnd anzugreiffen meine. Begeren wir an dich mit Vleis, beuelhen dir auch ernstlich, das du bey dem benandten von Frän daran seiest, vud bestellest, das die ehegenanten von Iglau solches angriffe, khriegens vnd beschedigung von ihm Vertragen werden, daran thuestu vns sonder guet gefallen vnd vnser meinung. Geben sc. Anno 1453. Ward Ladißlaus Zum Behemischen Khönig König Lasla lest zu Iglaudte her- berg für sich be-gekhrönet. Dieser Ladißlaus als Er nach Prag Zur khrönung stellen. durch Iglau Ziehen woltte, schrib er denen von Iglau Zuuor mit denen wortten. Laßlaw von Gottes genaden Zu Behem, Dalmatien, Croatien oc. Khö- nig, herzog Zu Öfsterreich vnd Marggraff Zu Mähren &c. Den Erbarn Weysen Vnsern getreuen lieben dem Burgermaister Rich¬ ter vnd Ratth Zu Iglau. Erbarn Weifen lieben getreuen, wir schickhen Zu euch vnsern getreuen Erasne Feuchter, vnd ihm beuolhen haben, daselbst beu euch Zu Iglau vns fur vnsern khöniglichen hoff herberg vnd ander bedurffen Zubestellen. Begern wir, Vund befelchen euch mit ernste, das Ir Jhm darinen rattsam vnd be- hulflich seidt, ond euren Vleis darinen thuet. Daran thuet Ir vns gefallen vnd ernstliche meinung. Geben Zu Wien an S. Matheus tag. Anno 1453. König Laſla wird Hierauf ist Khönig Ladißlaus Freytag nach Michaelj gehn Bu Iglau herrlich emyfangen. Iglau ankhomen, alda die Behemische herrschafft auf Ihn, als auf der greuzen gewarttet, vnd Ihne herrlich angenomen vnd empfangen haben. Auf den morgen sein alle Behemische Herren vnd Ritterschafft Zum
8 Friderich von Gottes genaden Römischer Khönig zu allen Zeitten mehrer des Reichs, herzog Zu Össterreich vnd Zu Steyr &c. Den Erbarn Welfen Vnsern besonders lieben Burger- Kontg bedankt fich gegen denenmaister vnd Ratth Zu Iglau. 4 faß Pier. Erbare Weyse besonder liebe, Als Ir vns vnnd vnserm lieben Vettern dem Khönig Laßlawen vier vas Bier iezt her schickhet vnd geschenckht habt, des danckhen wir euch hoch vnd vest, vnd khomen vns von euch Zu guetten gefallen, vnd wir wollen das auch gnediglich gegen euch erkhennen. Dan als Ir vns habt anbringen lasßen, wie euch ber von Frän anzugreiffen vermeine, darauf schreiben wier ieztt dem haubtman Zu Mäh- ren, als Ir an der abschrifft hierin beschloßen, vernemen werdet, vnd was wir euch gnaden vnd förderung beweisen mögen, das sein wir willig. Geben Zu der Neustatt am Sontag vor S. Lorenzen tag, Anno 1450. Vnsers Reichs im ailfften Jahr. Schreiben an Landtshaubtman in Mähreen. Friderich von Gottes Genaden. Edler besonder Lieber, die Erbarn Weisen vnser Sonder lieben die Burger von Iglau haben vns iezt anbringen laßen, wie sie der von Frän Zubekhriegen vnd anzugreiffen meine. Begeren wir an dich mit Vleis, beuelhen dir auch ernstlich, das du bey dem benandten von Frän daran seiest, vud bestellest, das die ehegenanten von Iglau solches angriffe, khriegens vnd beschedigung von ihm Vertragen werden, daran thuestu vns sonder guet gefallen vnd vnser meinung. Geben sc. Anno 1453. Ward Ladißlaus Zum Behemischen Khönig König Lasla lest zu Iglaudte her- berg für sich be-gekhrönet. Dieser Ladißlaus als Er nach Prag Zur khrönung stellen. durch Iglau Ziehen woltte, schrib er denen von Iglau Zuuor mit denen wortten. Laßlaw von Gottes genaden Zu Behem, Dalmatien, Croatien oc. Khö- nig, herzog Zu Öfsterreich vnd Marggraff Zu Mähren &c. Den Erbarn Weysen Vnsern getreuen lieben dem Burgermaister Rich¬ ter vnd Ratth Zu Iglau. Erbarn Weifen lieben getreuen, wir schickhen Zu euch vnsern getreuen Erasne Feuchter, vnd ihm beuolhen haben, daselbst beu euch Zu Iglau vns fur vnsern khöniglichen hoff herberg vnd ander bedurffen Zubestellen. Begern wir, Vund befelchen euch mit ernste, das Ir Jhm darinen rattsam vnd be- hulflich seidt, ond euren Vleis darinen thuet. Daran thuet Ir vns gefallen vnd ernstliche meinung. Geben Zu Wien an S. Matheus tag. Anno 1453. König Laſla wird Hierauf ist Khönig Ladißlaus Freytag nach Michaelj gehn Bu Iglau herrlich emyfangen. Iglau ankhomen, alda die Behemische herrschafft auf Ihn, als auf der greuzen gewarttet, vnd Ihne herrlich angenomen vnd empfangen haben. Auf den morgen sein alle Behemische Herren vnd Ritterschafft Zum
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9 Khönig in sein Zimer gangen, vnd haben Jhm als ihrem Khönig vnd herrn alle sambtlichen vnd ein ieder fur sich, sowol auch don wegen ihrer Stendte, von dennen Sie außgesandt waren, treue vnd vnterthenigkheit ge- lobt, vnd Ihme darneben. 20. artickhl gezeiget. Darauf ihnen khön. Matt. Zuegesagt, das Sie sich deren artickheln gemes verhaltten woltten. Darauf alsbalt ein verschreibung aufgerichtet worden. Freytag nach Galli hat der Khönig auf der Behemischen grenzen sein Jurament auf dem heylligen Euan- gelio nach altem gebrauch geleistet, mit nachuolgenten Wortten. Wir Ladißlaus von Gottes genaden Ehrweltter Khönig in Behem. Nachdem wier iezo einschreitten vnd in gedachtes Khönigreich Beheim angenohmen sein. Alls schweren vnd geloben wir Zu Börderist Gott dem Allmechtigen vnd des Khönigreichs einwohnern, das wier diese beide den geistlichen vnd weltlichen Standt sambt allen des Khönig- reichs einwohnern beschuzen vnd beschiermen, vnd sie bey ihren rechten, frey- heiten, verschreibungen, Priuilegien vnd gebreuchen erhaltten sollen und wollen. Auch sollen wier desfelben Khönigreichs grenzen, vnd Zuegehörungen, weder schmelern noch dauon wenden, Sondern dieselben villmehr nach allem vnserm vermögen mehren vnd erweittern, vnd alles was wir handlen werden, das- selbe soll Zu des obgedachten Khönigreichs ehren, nuz. vnd frombem gerei- chen, wie solches vnsere vorfahren die gewesene Khönige Zu Behem auch in brauch gehalten. Solches helff vns Gott vnd alle seine heylligen. Der Köntg ſchweret den Be- Hemen. Anno 1453. hat könig Lasla der Stadt die Losung auff 3 iahr erlassen wegen der 1000 M. die sie fur Ihr Majestet entricht als verschienene Jahren Marggraf Jodocus die Losung alhie dem herrn Sigmund von krisaus verschrieben hat, vnd ist nachmals wie im 1492 Zu finden ein Priuilegium fur gebracht worden daz In kunfftigen Zeitten weder die Stadt noch die Camerzins niemandt sollen versetzt werden. Lofung auf 3 lahr erlafsen. Anno 1454. Sonabent vor Oculj, Schrieb Khönig Ladiß- König Lafla be fihlt den Ig- laus dem Richter vnd Scheppen zu Iglau, das Sie des Pergkheiauern das Petgt- werch. werchs fleißig Pflegen, Zuschauen, besichtigen sollen, weil Er ein besouderer liebhaber des Pergkwerchs gewesen ist. Anno 1456 hat König Ladislaus der Stadt alhie die Groffe Maut der Stabt gege grosse Maut Zu der Stadt auffnehmen vergönt An allerlei ben worden. sachen wie im Register absonderlich verzeichnet vnd bis herr gehalten worden. Anno 1458. Als Khönig Ladißlaus Anno 1457 in der 36 stund seiner krankheit vnd im 17 Jahr seines alters zu Prag gestorben. Ist Ge- gorgius von Podiebradt zum Behemischen Khönig erwelt worden. Eodem anno hat Mein Vhrgrosvatter Steffen Leupoldt geheurath Zur Zungfrawe Margaretha des Augustint Tuchmachers Tochter in denn Jahr ist Iglaw vom König Georg belegert worden.
9 Khönig in sein Zimer gangen, vnd haben Jhm als ihrem Khönig vnd herrn alle sambtlichen vnd ein ieder fur sich, sowol auch don wegen ihrer Stendte, von dennen Sie außgesandt waren, treue vnd vnterthenigkheit ge- lobt, vnd Ihme darneben. 20. artickhl gezeiget. Darauf ihnen khön. Matt. Zuegesagt, das Sie sich deren artickheln gemes verhaltten woltten. Darauf alsbalt ein verschreibung aufgerichtet worden. Freytag nach Galli hat der Khönig auf der Behemischen grenzen sein Jurament auf dem heylligen Euan- gelio nach altem gebrauch geleistet, mit nachuolgenten Wortten. Wir Ladißlaus von Gottes genaden Ehrweltter Khönig in Behem. Nachdem wier iezo einschreitten vnd in gedachtes Khönigreich Beheim angenohmen sein. Alls schweren vnd geloben wir Zu Börderist Gott dem Allmechtigen vnd des Khönigreichs einwohnern, das wier diese beide den geistlichen vnd weltlichen Standt sambt allen des Khönig- reichs einwohnern beschuzen vnd beschiermen, vnd sie bey ihren rechten, frey- heiten, verschreibungen, Priuilegien vnd gebreuchen erhaltten sollen und wollen. Auch sollen wier desfelben Khönigreichs grenzen, vnd Zuegehörungen, weder schmelern noch dauon wenden, Sondern dieselben villmehr nach allem vnserm vermögen mehren vnd erweittern, vnd alles was wir handlen werden, das- selbe soll Zu des obgedachten Khönigreichs ehren, nuz. vnd frombem gerei- chen, wie solches vnsere vorfahren die gewesene Khönige Zu Behem auch in brauch gehalten. Solches helff vns Gott vnd alle seine heylligen. Der Köntg ſchweret den Be- Hemen. Anno 1453. hat könig Lasla der Stadt die Losung auff 3 iahr erlassen wegen der 1000 M. die sie fur Ihr Majestet entricht als verschienene Jahren Marggraf Jodocus die Losung alhie dem herrn Sigmund von krisaus verschrieben hat, vnd ist nachmals wie im 1492 Zu finden ein Priuilegium fur gebracht worden daz In kunfftigen Zeitten weder die Stadt noch die Camerzins niemandt sollen versetzt werden. Lofung auf 3 lahr erlafsen. Anno 1454. Sonabent vor Oculj, Schrieb Khönig Ladiß- König Lafla be fihlt den Ig- laus dem Richter vnd Scheppen zu Iglau, das Sie des Pergkheiauern das Petgt- werch. werchs fleißig Pflegen, Zuschauen, besichtigen sollen, weil Er ein besouderer liebhaber des Pergkwerchs gewesen ist. Anno 1456 hat König Ladislaus der Stadt alhie die Groffe Maut der Stabt gege grosse Maut Zu der Stadt auffnehmen vergönt An allerlei ben worden. sachen wie im Register absonderlich verzeichnet vnd bis herr gehalten worden. Anno 1458. Als Khönig Ladißlaus Anno 1457 in der 36 stund seiner krankheit vnd im 17 Jahr seines alters zu Prag gestorben. Ist Ge- gorgius von Podiebradt zum Behemischen Khönig erwelt worden. Eodem anno hat Mein Vhrgrosvatter Steffen Leupoldt geheurath Zur Zungfrawe Margaretha des Augustint Tuchmachers Tochter in denn Jahr ist Iglaw vom König Georg belegert worden.
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10 PannIfICIs soboLes ProaVo DatVr VXor Vt Iglæ CIVes aCer Rex obsiDIone graVat. Eodem anno. Ist die Statt Iglau vom Herzog Geörgen, Khönig Zu Beheimb belegert worden am tag Margarethä. Vrsach der Belegerung war diese: Nachdem Georgius von Belegerung der Statt Iglan. Podiebrad (so neulich als den 7. May des 1458. Jahrs Zum Khönig in Beheimb erwehlet worden) in Mähreen khomen ist, das Ihm das landt, wie gebreüchig, hulden solte, haben Ihne mehrerstheils der Mähre- rischen herrschaft vnd Adl angenomen, weill Er Zuuor den Behemen ge- schworen sie bei der Catholischen vnd hussitten lehr Zuuerteidigen vnd Zu- schüczen. Auch haben Ihne die fuernembsten Stette in Mähren, als, Ol- müz, Brün, Znaimb, hradischt, Neustatt, für ihren herren angenohmen, vnd ob sie woll den hussitten hefftig Zu wider waren, ihme gleichwoll als ihrem Khönig die thor geöffnet. Die eintge Statt Iglau, hat dem Khönig Geörgen die thor nicht öfnen wollen, mit fürwendung, Sie möchte dem, ber glaubens halber mit ihnen vneinig, nicht trauen Vnd da er den Iglauern in die Stadt aus der Belegerung embitten lassen, er wolle die sporn nit ablegen, er habe den das Städtlein erobert, haben sie ihm sagen lassen Ihr Majestät solle sich etwas anders bedenckhen, es möchten ihme die sporn verrosten, Sie wolten ihm gern Vnterthenigkheit leisten wen er sich Zuuor mit dem Babsten Versönete, sonst wollen vnd durffen sie ihn nicht annehmen, vnd ob sie gleich ihr leben verlieren, so wurde doch ihrer Seelen geholffen sein, als wieder geistliche Obrigkheit uit widerstreben haben. Daher Khönig Geörg so heff- tig ergrimmet, das Er die Statt Iglau mit dem volckh, so Er bey Sich hatte, belegern lies, da aber die von Iglau seine, des Khönigs Khriegsuolkh verachteten, in dem Sie von Erzherzogen Alberto aus Österreich guette hilf an volkh vnd sonst gueten schuz vnd vertrestung hatten (den ihnen der Erzherzog einen guetten Obristen herrn henrichen von Vettau sambt einer Summa Volkhs Zuschickhte) hatt Khönig Geörg mehr Volk aus Behem ge- samlet vnd die belegerung der Statt Iglau geschickht. Welche belegerung von tag Marggarethä biß aufs Aduent gewehret hat, ganzer Iglau wirdt 4 Monat belegert. Vier Monat lang. Wie die von Iglau dem herzogen Alberte von Össterreich ihren Zuestandt von der belegerung gekhlagt, vnd vmb hilf gebetten haben, hat Erzherzog ihnen, wie folget, Zur antwort geben. Albrecht von Gottes genaden herzog Zu Ossterreich oc. Den Ersamen weisen Vusern lieben getreuen, der ganzen gemein Zu- Ersamen Weisen lieben getreuen, Wir haben durch diesen euren Pot- ten woll vernohmen die glegenheit der leuffe so bey euch sein, besouder auch eur beguerlich treu, so Ir Zu ber heilligen Khristlichen Khirchen vud dem hauß Ossterreich, embsiglich traget, des wir dan billich Zu herzen nemben, Iglau.
10 PannIfICIs soboLes ProaVo DatVr VXor Vt Iglæ CIVes aCer Rex obsiDIone graVat. Eodem anno. Ist die Statt Iglau vom Herzog Geörgen, Khönig Zu Beheimb belegert worden am tag Margarethä. Vrsach der Belegerung war diese: Nachdem Georgius von Belegerung der Statt Iglan. Podiebrad (so neulich als den 7. May des 1458. Jahrs Zum Khönig in Beheimb erwehlet worden) in Mähreen khomen ist, das Ihm das landt, wie gebreüchig, hulden solte, haben Ihne mehrerstheils der Mähre- rischen herrschaft vnd Adl angenomen, weill Er Zuuor den Behemen ge- schworen sie bei der Catholischen vnd hussitten lehr Zuuerteidigen vnd Zu- schüczen. Auch haben Ihne die fuernembsten Stette in Mähren, als, Ol- müz, Brün, Znaimb, hradischt, Neustatt, für ihren herren angenohmen, vnd ob sie woll den hussitten hefftig Zu wider waren, ihme gleichwoll als ihrem Khönig die thor geöffnet. Die eintge Statt Iglau, hat dem Khönig Geörgen die thor nicht öfnen wollen, mit fürwendung, Sie möchte dem, ber glaubens halber mit ihnen vneinig, nicht trauen Vnd da er den Iglauern in die Stadt aus der Belegerung embitten lassen, er wolle die sporn nit ablegen, er habe den das Städtlein erobert, haben sie ihm sagen lassen Ihr Majestät solle sich etwas anders bedenckhen, es möchten ihme die sporn verrosten, Sie wolten ihm gern Vnterthenigkheit leisten wen er sich Zuuor mit dem Babsten Versönete, sonst wollen vnd durffen sie ihn nicht annehmen, vnd ob sie gleich ihr leben verlieren, so wurde doch ihrer Seelen geholffen sein, als wieder geistliche Obrigkheit uit widerstreben haben. Daher Khönig Geörg so heff- tig ergrimmet, das Er die Statt Iglau mit dem volckh, so Er bey Sich hatte, belegern lies, da aber die von Iglau seine, des Khönigs Khriegsuolkh verachteten, in dem Sie von Erzherzogen Alberto aus Österreich guette hilf an volkh vnd sonst gueten schuz vnd vertrestung hatten (den ihnen der Erzherzog einen guetten Obristen herrn henrichen von Vettau sambt einer Summa Volkhs Zuschickhte) hatt Khönig Geörg mehr Volk aus Behem ge- samlet vnd die belegerung der Statt Iglau geschickht. Welche belegerung von tag Marggarethä biß aufs Aduent gewehret hat, ganzer Iglau wirdt 4 Monat belegert. Vier Monat lang. Wie die von Iglau dem herzogen Alberte von Össterreich ihren Zuestandt von der belegerung gekhlagt, vnd vmb hilf gebetten haben, hat Erzherzog ihnen, wie folget, Zur antwort geben. Albrecht von Gottes genaden herzog Zu Ossterreich oc. Den Ersamen weisen Vusern lieben getreuen, der ganzen gemein Zu- Ersamen Weisen lieben getreuen, Wir haben durch diesen euren Pot- ten woll vernohmen die glegenheit der leuffe so bey euch sein, besouder auch eur beguerlich treu, so Ir Zu ber heilligen Khristlichen Khirchen vud dem hauß Ossterreich, embsiglich traget, des wir dan billich Zu herzen nemben, Iglau.
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11 nachdem es schwer ist in gehorsam Zutretten, anderst den nach ordnung der heylligen Christlichen Khirchen. Vnd wiewol wir noch nicht genzlich mit vnsern gnedigen herrn vnd Brueder dem Römischen Khayser vereinigtt sein, So wollen wir solch eur treu vnd auch die gerechtigkheit des stammes von Ossterreich in Sinne behaltten, vnd bey vnserm herrn vnd bruedern obge- nant, auch bey vnserer landtschafft von Össterreich die Sach mit solchem vleis arbeitten, dadurch Gott die weltt vnd Ir vnsern Ernst erkhennen wer- det, des soll an vns mit Gottes hilf immer gebeuch gefunden werden. Geben Zu Wien am Montag nach S. Veitstag Anno 1458. Aliæ Literæ. Albrecht von Gottes genaden Herzog von Ossterreich oc. Dem Edlen Vnsern lieben getreuen, hinckho von Vettau Vnserm Ratth. Edler lieber getreuer, Als du uns iezt geschriben hast, wie du nicht gehn Iglau khomen habest mögen oc. Also haben wir auf heut warlich ver- nohmen, das die feindt aus dem leger vor Iglau aufbrochen sein, dauon be gern wir noch an dich fleis Zu thun hinein Zukhomen, vnd vnser beuelch die von vns vormals beschehen, nachzugehen, dardurch die fromen leutt nicht verlassen werden, Wir hetten dir auch langst auf dein schreiben geantworttet, so sein wir stets in vnterreden mit vnserm lieben herrn, vnd beuedern dem Römischen Khaiser gewesen, die noch nit Zu ende khomen sein, Mit dem wir den botten bei vns also lang behalten haben, vnd sein auch in hofnung vnser Sachen Zuschickhen, damit wir den fromen vnd Christlichen leutten statlich Zu trost khomen mögen. Dauon so wollest deinen guetten Vleis hinein Zu- khomen thun, das wollen wir gegen dir vnd allen so bey dir sein, in gnaden erkhennen. Geben Zu Baden an S. Peterstag Vincula. Anno 1458. Albrecht von Gottes Genaden Erzherzog Zu Ossterreich vc. Dem Edlem Vnserm lieben getreuen heinrichen von Vettau unserm Diener. Edler lieber getreuer, Dein schreiben vns gethan haben wir vernohmen, vnd lassen dich wisßen, daß wir etwas beschwerung haben in dem, das du so lang hervor ligt, nachdem vns botten vnd andere hinaus vnd hinein Zu Iglau khomen, danon begeren wir vnd empfehlen Dir auch ernstlich, das du weg vnd weil füernemest, vnd dich nach vnsern heisßen hinein füegest ohn verziehen, das du woll thuest Zu Zeitten, vnd daselbst das beste thuest, Als wir dir das empfolhen, vnd auch des ein sonder ganz vertrauen Zu dir ha¬ ben. Wir werden vns auch iezt auf denn nechsten Freytag von stund an Zu Veld fuegen, den feinden widerstandt Zu thun. Darnach wiße dich Zu- richten. Geben Zu Wien an S. Lorrenzen abent. Anno 1458.
11 nachdem es schwer ist in gehorsam Zutretten, anderst den nach ordnung der heylligen Christlichen Khirchen. Vnd wiewol wir noch nicht genzlich mit vnsern gnedigen herrn vnd Brueder dem Römischen Khayser vereinigtt sein, So wollen wir solch eur treu vnd auch die gerechtigkheit des stammes von Ossterreich in Sinne behaltten, vnd bey vnserm herrn vnd bruedern obge- nant, auch bey vnserer landtschafft von Össterreich die Sach mit solchem vleis arbeitten, dadurch Gott die weltt vnd Ir vnsern Ernst erkhennen wer- det, des soll an vns mit Gottes hilf immer gebeuch gefunden werden. Geben Zu Wien am Montag nach S. Veitstag Anno 1458. Aliæ Literæ. Albrecht von Gottes genaden Herzog von Ossterreich oc. Dem Edlen Vnsern lieben getreuen, hinckho von Vettau Vnserm Ratth. Edler lieber getreuer, Als du uns iezt geschriben hast, wie du nicht gehn Iglau khomen habest mögen oc. Also haben wir auf heut warlich ver- nohmen, das die feindt aus dem leger vor Iglau aufbrochen sein, dauon be gern wir noch an dich fleis Zu thun hinein Zukhomen, vnd vnser beuelch die von vns vormals beschehen, nachzugehen, dardurch die fromen leutt nicht verlassen werden, Wir hetten dir auch langst auf dein schreiben geantworttet, so sein wir stets in vnterreden mit vnserm lieben herrn, vnd beuedern dem Römischen Khaiser gewesen, die noch nit Zu ende khomen sein, Mit dem wir den botten bei vns also lang behalten haben, vnd sein auch in hofnung vnser Sachen Zuschickhen, damit wir den fromen vnd Christlichen leutten statlich Zu trost khomen mögen. Dauon so wollest deinen guetten Vleis hinein Zu- khomen thun, das wollen wir gegen dir vnd allen so bey dir sein, in gnaden erkhennen. Geben Zu Baden an S. Peterstag Vincula. Anno 1458. Albrecht von Gottes Genaden Erzherzog Zu Ossterreich vc. Dem Edlem Vnserm lieben getreuen heinrichen von Vettau unserm Diener. Edler lieber getreuer, Dein schreiben vns gethan haben wir vernohmen, vnd lassen dich wisßen, daß wir etwas beschwerung haben in dem, das du so lang hervor ligt, nachdem vns botten vnd andere hinaus vnd hinein Zu Iglau khomen, danon begeren wir vnd empfehlen Dir auch ernstlich, das du weg vnd weil füernemest, vnd dich nach vnsern heisßen hinein füegest ohn verziehen, das du woll thuest Zu Zeitten, vnd daselbst das beste thuest, Als wir dir das empfolhen, vnd auch des ein sonder ganz vertrauen Zu dir ha¬ ben. Wir werden vns auch iezt auf denn nechsten Freytag von stund an Zu Veld fuegen, den feinden widerstandt Zu thun. Darnach wiße dich Zu- richten. Geben Zu Wien an S. Lorrenzen abent. Anno 1458.
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12 Alia. Albrecht von Gottes Genaden Erzherzog Zu Össterreich oc. Den Erbarn Weisen vnsern lieben getreuen dem Ratth vnd Burgern gemeiniglich Zu Iglau. Erbarn Weisen getreuen lieben, wir verkhünden euch, das Zwischen vnserm genedigen lieben herren vnd brueder dem Römischen Khayser vnd Jerschickhen, der sich nennet Khönig Zu Beheim taidung sind fuergenohmen, vnd ist Zu hoffen, das die Sach Zu guetten khome vnd gewinne, das Zu freundlich einigung oder frid furgankh, So wollen wir vnsern Vleis ganz thun, euch auch darein Zu Ziehen, dardurch ihr in ruhe khommet. Ob aber das nicht gescheche, so wollen wir euch dennoch nicht verlasßen, Sondern nach allem vnserm vermögen hilff vnd beistandt thun, dabei Ihr erkhennen werdet, das Ir eur treu, fromkheit vnd bestendigen erbarkheit allezeit gegen vns sellet gnediglich geniesßen. Dauon so wollet also redlich bestehen, vnd euch haltten als wir des ein ganz getrauen Zu euch haben. Geben Zu Wien an S. Mattheus des Zwelf Potten vnd Euangelisten abent. Anno 1458. Diese schreiben sein in wehrender belegerung Anno 1458 geschriben worden. Entlich hat sich Khayser Fridericus Tertius (des herzogen Den Iglauer hillffegeschicht. so die hilf dennen von Iglau Zuegeschikt, brueder) in handl ge- schlagen, vnd Zwischen dem Khönig Geörgen vnd denen von Iglau frid vnd einigkheit geschloßen, auch die von Iglau von Khönig Geörgen genuegsam gesichert worden. Von dieser Belegerung hat herr M. Bernhardus Sturmius Statt- schreiber alhie dieses Eteostichon gemacht. Moenla regaLes IgLæ pressere Cohortes, At post transaCta Lite, paVore Carent. Von dieser Belegerung ist im Stadtbuch alhie in latein Verzeichnet worden Zur gedechtnis wie folget (nicht weiter). Eodem anno. Weill es in Össterreich vnd Mährern wegen Kaufleut von Iglau dörfen nicht raisen. der rauberey Zu raisen vast vnsicher war. haben die Khaufleutt von Iglau nicht sicher dörffen in Össterreich handlen, vnangesehen das Sie ein sicher glaitsbrief vom Khayser Friderico tertio außbrachten, durfften sie dennoch nicht trauen, drumb schrieben Sie an Khönig Georgium, das Er ihnen soltte behülflich sein, das Sie irem gwerb nach, in Össterreich vnuer- hindert Pasßieren dorfften, dennen gab Khönig Geörg diese antwortt. Girzj Z Bozj milosti kral Cziesky a Margkrabie Morawsky. O P Patrnym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy wiernim nossim milym. Wieřnj milj Yakoz nam o kupczich wassich Pissete y Przj Pis
12 Alia. Albrecht von Gottes Genaden Erzherzog Zu Össterreich oc. Den Erbarn Weisen vnsern lieben getreuen dem Ratth vnd Burgern gemeiniglich Zu Iglau. Erbarn Weisen getreuen lieben, wir verkhünden euch, das Zwischen vnserm genedigen lieben herren vnd brueder dem Römischen Khayser vnd Jerschickhen, der sich nennet Khönig Zu Beheim taidung sind fuergenohmen, vnd ist Zu hoffen, das die Sach Zu guetten khome vnd gewinne, das Zu freundlich einigung oder frid furgankh, So wollen wir vnsern Vleis ganz thun, euch auch darein Zu Ziehen, dardurch ihr in ruhe khommet. Ob aber das nicht gescheche, so wollen wir euch dennoch nicht verlasßen, Sondern nach allem vnserm vermögen hilff vnd beistandt thun, dabei Ihr erkhennen werdet, das Ir eur treu, fromkheit vnd bestendigen erbarkheit allezeit gegen vns sellet gnediglich geniesßen. Dauon so wollet also redlich bestehen, vnd euch haltten als wir des ein ganz getrauen Zu euch haben. Geben Zu Wien an S. Mattheus des Zwelf Potten vnd Euangelisten abent. Anno 1458. Diese schreiben sein in wehrender belegerung Anno 1458 geschriben worden. Entlich hat sich Khayser Fridericus Tertius (des herzogen Den Iglauer hillffegeschicht. so die hilf dennen von Iglau Zuegeschikt, brueder) in handl ge- schlagen, vnd Zwischen dem Khönig Geörgen vnd denen von Iglau frid vnd einigkheit geschloßen, auch die von Iglau von Khönig Geörgen genuegsam gesichert worden. Von dieser Belegerung hat herr M. Bernhardus Sturmius Statt- schreiber alhie dieses Eteostichon gemacht. Moenla regaLes IgLæ pressere Cohortes, At post transaCta Lite, paVore Carent. Von dieser Belegerung ist im Stadtbuch alhie in latein Verzeichnet worden Zur gedechtnis wie folget (nicht weiter). Eodem anno. Weill es in Össterreich vnd Mährern wegen Kaufleut von Iglau dörfen nicht raisen. der rauberey Zu raisen vast vnsicher war. haben die Khaufleutt von Iglau nicht sicher dörffen in Össterreich handlen, vnangesehen das Sie ein sicher glaitsbrief vom Khayser Friderico tertio außbrachten, durfften sie dennoch nicht trauen, drumb schrieben Sie an Khönig Georgium, das Er ihnen soltte behülflich sein, das Sie irem gwerb nach, in Össterreich vnuer- hindert Pasßieren dorfften, dennen gab Khönig Geörg diese antwortt. Girzj Z Bozj milosti kral Cziesky a Margkrabie Morawsky. O P Patrnym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy wiernim nossim milym. Wieřnj milj Yakoz nam o kupczich wassich Pissete y Przj Pis
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13 listu Czysarzowy milosti na Vbezbeczienj gim dany nam Posylate Aczkolj ne Pochybugem otom, czoz Czysarzowa milost gest ge Vbez- peczil czoby na Geho milosti wuly bylo, Zieby chtiel aby gim to bylo drziano Ale rozumiege, kterak Geho milost Zemie Rakauzske gesstie do koncze sobie w Poplussenstwj neuwedl Zdat se nam aby kupczy wassi tweh giezd tam Ponechalj dokudz Geho milosti w lepssie Pos- lussenstwj Zemie Rakauzske sobie neprziwede dan w Praze we Cztwr- tek Przed Bozim krztenim, kralowstwj nasseho Letha Prwnjho. Eodem anno. Weill Khayser Friedrich gar fridlich lebte, Khayfer wiro von ſef nem Brüe- vnd Sich wider niemand einlegte, verdros es seinen Bruedern dern belegert. Erzherzog Albrechten, der belegerte den Khayser mit hilf der Wiener aus seinem des Khaysers etgenem Schloß Zu Wien, der Khaiser wuste khein fernern Ratth, nam seine Zueflucht Zum Khönig Georgen in Beheimb. Khönig Georg lies sein Khriegsuolkh vor der Statt Iglau, namb schnell an- ders volkh an, Zog in Össterreich mit 300. Reysingen. vnd 8. tausent fueß- khnechten, vnnd legerte Sich fur Wien. Als nun die Behem sturmen wolt- ten, begab Sich Herzog Albrecht mit dem Behemischen Khönig in handlung. Also richtete Khönig Georg Zwischen beiden Brüedern einen freundlichen vund volkhomenen vertrag auff Actum. Anno 1458. 1459 hat Catharina des Johan Ronowetz weib mit con-ultar dem Raht verschaft. sens ihres Mannes den Rath Zur Iglaw die Collatur eines altars in der Pfarrkirchen S. Fabian genandt geschafft. Anno 1460. Die Iglauer Khauffleutt als Sie in Ossterreich Iglauer Shauf- leut beraubt wer den. handleten, sein Sie vom Rosenharth von Feuerberg feindlich an gegriffen, ihnen ihre güetter genomen, auch etliche vnter ihnen geschezt wer- den. Als Sie solches dem Behemischen Khönig Georgio, als ihrem herren gekhlagt, hat Khönig Georg wegen derer von Iglau Zum Khayser Friderichen geschickht, mit bitt, das Er solches einstellen, vnd die schaden denen Khauf- leuten von Iglau ergezen heisßen wolle, da es nicht beschehe, mueste Er als ihr Khönig vnd herr die füergenomene böse that mit gleicher münz be- zallen. Ebnermaßen hat damals Khönig Georg wegen ettlicher Iglauer, so Zu Chrembs vnd waydhouen in Ossterreich aufgehaltten wurden, dem khaiser vmb erledigung derselben Zuegeschriben, welche vorschrifft des Khönigs sie auch fruchtbarlich genosßen. 1461 hat König Georg den Pielgramerischen alhie so damals das Richterambt gehalten die Dörffer so Zum Gericht gehorig gewesen welche sie als ein königliches feudum oder Lehenguth von Marggraffen Jodoc Zei- ten an gehalten als Otin Rantzer sambt der klein Maut schrotgelt Saltz- handel confirmirt vnd bestättiget mit befelh das weder durch Vnter Camerer
13 listu Czysarzowy milosti na Vbezbeczienj gim dany nam Posylate Aczkolj ne Pochybugem otom, czoz Czysarzowa milost gest ge Vbez- peczil czoby na Geho milosti wuly bylo, Zieby chtiel aby gim to bylo drziano Ale rozumiege, kterak Geho milost Zemie Rakauzske gesstie do koncze sobie w Poplussenstwj neuwedl Zdat se nam aby kupczy wassi tweh giezd tam Ponechalj dokudz Geho milosti w lepssie Pos- lussenstwj Zemie Rakauzske sobie neprziwede dan w Praze we Cztwr- tek Przed Bozim krztenim, kralowstwj nasseho Letha Prwnjho. Eodem anno. Weill Khayser Friedrich gar fridlich lebte, Khayfer wiro von ſef nem Brüe- vnd Sich wider niemand einlegte, verdros es seinen Bruedern dern belegert. Erzherzog Albrechten, der belegerte den Khayser mit hilf der Wiener aus seinem des Khaysers etgenem Schloß Zu Wien, der Khaiser wuste khein fernern Ratth, nam seine Zueflucht Zum Khönig Georgen in Beheimb. Khönig Georg lies sein Khriegsuolkh vor der Statt Iglau, namb schnell an- ders volkh an, Zog in Össterreich mit 300. Reysingen. vnd 8. tausent fueß- khnechten, vnnd legerte Sich fur Wien. Als nun die Behem sturmen wolt- ten, begab Sich Herzog Albrecht mit dem Behemischen Khönig in handlung. Also richtete Khönig Georg Zwischen beiden Brüedern einen freundlichen vund volkhomenen vertrag auff Actum. Anno 1458. 1459 hat Catharina des Johan Ronowetz weib mit con-ultar dem Raht verschaft. sens ihres Mannes den Rath Zur Iglaw die Collatur eines altars in der Pfarrkirchen S. Fabian genandt geschafft. Anno 1460. Die Iglauer Khauffleutt als Sie in Ossterreich Iglauer Shauf- leut beraubt wer den. handleten, sein Sie vom Rosenharth von Feuerberg feindlich an gegriffen, ihnen ihre güetter genomen, auch etliche vnter ihnen geschezt wer- den. Als Sie solches dem Behemischen Khönig Georgio, als ihrem herren gekhlagt, hat Khönig Georg wegen derer von Iglau Zum Khayser Friderichen geschickht, mit bitt, das Er solches einstellen, vnd die schaden denen Khauf- leuten von Iglau ergezen heisßen wolle, da es nicht beschehe, mueste Er als ihr Khönig vnd herr die füergenomene böse that mit gleicher münz be- zallen. Ebnermaßen hat damals Khönig Georg wegen ettlicher Iglauer, so Zu Chrembs vnd waydhouen in Ossterreich aufgehaltten wurden, dem khaiser vmb erledigung derselben Zuegeschriben, welche vorschrifft des Khönigs sie auch fruchtbarlich genosßen. 1461 hat König Georg den Pielgramerischen alhie so damals das Richterambt gehalten die Dörffer so Zum Gericht gehorig gewesen welche sie als ein königliches feudum oder Lehenguth von Marggraffen Jodoc Zei- ten an gehalten als Otin Rantzer sambt der klein Maut schrotgelt Saltz- handel confirmirt vnd bestättiget mit befelh das weder durch Vnter Camerer
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14 in Mehrern Noch sonst niemandt ihnen hierin einigen eingriff thun sol Wie es Zu Gememer Staat kommen, ist im 1505 Jahr Zu finden. 1463. Ist mein Grosvatter herr Lucas Leupoldt geboren dieß iahr ist könig Matthias mit der Vugerischen Crone gekrönt worden, vnd hat sich die Stadt aus befelh königs Georgy wieder wien rüsten müssen. Anno AVVS VI LVCas tenVes progressVs In aVras AVstrIaCos Contra strVXerat IgLa ManVs. Anno 1463. Alls sich die Statt Wien wieder den Khayser Iglau sol sech wieder wten rü- sten aus befelch Friederichen ihren Erbherrn aufrührisch machte, vnd da ihnen König Geörgen Khönig Geörg destwegen Zueschriebe, Ihme kheine antwort gaben. Ja auch des Khönigs schreiben so an Khaiser lautet, verhielten vnd dem Khay- ser uicht vberantwortten, Wardt Khönig Georg erzürnet, sagte den Wienern Die von Iglaw ab, vnd schrieb denen von Iglau, das Sie sich mit aller macht riesteten sich wte- der die von Wlen.wider die von Wien rüsten, vnd auf Martinj Zu Veld Ziehen sollen, wen Ir Obrister herr heinrich von der Leupa Landtshaubtman in Mährern ihnen Zeitt vnd Orth, dahin sie sich finden sollen, ernennen wird, da werde auch sein (des Khönig Georgen) Sohn, Furst Victorin von Mun sterberg herr auf Pollen, zu Veldt Ziehen. Welchem nachmals die von Iglau nachkhomen sein. Wilantz Pera- Anno 1465 haben Wazek vnd Vlrich Zawoziczy gebrieder naw hofsaw hil betz Dorff. von Iglaw geburtig ihr gerechtigkeit in der Stadt an einen Meltzerhaus Item was ihn Zu wilantz Peranaw hossow hilbetzdorff ge- buert ihrem Bruder hansen verkauft vmb 320 Mark meisnisch wie es Zu Gemeiner Stadt kommen ist im 1501 zu lesen. Anno 1467. Da Khönig Geörg des herren Zdenckho von Khriegeuolk könig Matthtä Zu Iglau. Sternberg. So dazumaln bey dem Khayser Friderico 3. Zu Wien war, güeter in Behem geblündert, weil Jhm Khönig Geörg sehr ge- heßig vnd Zu wider war. Da eilete der herr von Sternberg von Wien gehn Iglan. Welche Statt, wie auch andere, als Olmüz, Brün, Znaimb, vom Khönig Georgen abgefallen, vnd Sich dem hungerischen Khönig Mat- thiaßen untergeben hatten. Da fand der herr von Sternberg des Khönigs Matthiaßen khriegsuolkh in der Statt Iglau. Namb derhalben dasselbe khriegsuolkh, vnd andere seiner freundt hilf, vnd verhörete des Khönigs güetter vmb Czaßlaw, Khottwuest, Khuttenberg Weitt vnd breitt, dadurch Er sich des empfangenen schadens, so Ihme vom Khönig geschehen, rechnete. Die armen Paurn durfften weder akhern noch Seen, vnd wo sich iemandts im Veld oder wald Pliekhen lies, der ward alsbald gefangen vnd geschezt der gleichen theten andere herrn im Pilsner, Bechiner, Prachatitzer vnd Podiebrader Kreis. Als Khönig Matthias in Hungarn vernam, wie es in Behem Zuegehe, that Er ein schreiben an etliche Behemische herren, Sie soltten sich ihrem Khönig nicht ergeben, Sondern darnach trachten, wie Sie seiner vnd Rockhiczans
14 in Mehrern Noch sonst niemandt ihnen hierin einigen eingriff thun sol Wie es Zu Gememer Staat kommen, ist im 1505 Jahr Zu finden. 1463. Ist mein Grosvatter herr Lucas Leupoldt geboren dieß iahr ist könig Matthias mit der Vugerischen Crone gekrönt worden, vnd hat sich die Stadt aus befelh königs Georgy wieder wien rüsten müssen. Anno AVVS VI LVCas tenVes progressVs In aVras AVstrIaCos Contra strVXerat IgLa ManVs. Anno 1463. Alls sich die Statt Wien wieder den Khayser Iglau sol sech wieder wten rü- sten aus befelch Friederichen ihren Erbherrn aufrührisch machte, vnd da ihnen König Geörgen Khönig Geörg destwegen Zueschriebe, Ihme kheine antwort gaben. Ja auch des Khönigs schreiben so an Khaiser lautet, verhielten vnd dem Khay- ser uicht vberantwortten, Wardt Khönig Georg erzürnet, sagte den Wienern Die von Iglaw ab, vnd schrieb denen von Iglau, das Sie sich mit aller macht riesteten sich wte- der die von Wlen.wider die von Wien rüsten, vnd auf Martinj Zu Veld Ziehen sollen, wen Ir Obrister herr heinrich von der Leupa Landtshaubtman in Mährern ihnen Zeitt vnd Orth, dahin sie sich finden sollen, ernennen wird, da werde auch sein (des Khönig Georgen) Sohn, Furst Victorin von Mun sterberg herr auf Pollen, zu Veldt Ziehen. Welchem nachmals die von Iglau nachkhomen sein. Wilantz Pera- Anno 1465 haben Wazek vnd Vlrich Zawoziczy gebrieder naw hofsaw hil betz Dorff. von Iglaw geburtig ihr gerechtigkeit in der Stadt an einen Meltzerhaus Item was ihn Zu wilantz Peranaw hossow hilbetzdorff ge- buert ihrem Bruder hansen verkauft vmb 320 Mark meisnisch wie es Zu Gemeiner Stadt kommen ist im 1501 zu lesen. Anno 1467. Da Khönig Geörg des herren Zdenckho von Khriegeuolk könig Matthtä Zu Iglau. Sternberg. So dazumaln bey dem Khayser Friderico 3. Zu Wien war, güeter in Behem geblündert, weil Jhm Khönig Geörg sehr ge- heßig vnd Zu wider war. Da eilete der herr von Sternberg von Wien gehn Iglan. Welche Statt, wie auch andere, als Olmüz, Brün, Znaimb, vom Khönig Georgen abgefallen, vnd Sich dem hungerischen Khönig Mat- thiaßen untergeben hatten. Da fand der herr von Sternberg des Khönigs Matthiaßen khriegsuolkh in der Statt Iglau. Namb derhalben dasselbe khriegsuolkh, vnd andere seiner freundt hilf, vnd verhörete des Khönigs güetter vmb Czaßlaw, Khottwuest, Khuttenberg Weitt vnd breitt, dadurch Er sich des empfangenen schadens, so Ihme vom Khönig geschehen, rechnete. Die armen Paurn durfften weder akhern noch Seen, vnd wo sich iemandts im Veld oder wald Pliekhen lies, der ward alsbald gefangen vnd geschezt der gleichen theten andere herrn im Pilsner, Bechiner, Prachatitzer vnd Podiebrader Kreis. Als Khönig Matthias in Hungarn vernam, wie es in Behem Zuegehe, that Er ein schreiben an etliche Behemische herren, Sie soltten sich ihrem Khönig nicht ergeben, Sondern darnach trachten, wie Sie seiner vnd Rockhiczans
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15 los wurden. So wolle Er ihr güettiger Khönig vnd herr werden. Vund in 8 tagen hernach folgete an Khönig Geörg auch ein schreiben, das Er das ienige was er Gott vnd dem Babst versprochen, vollziehen soll. Wo Ers nicht thette, So woltte Er Sich neben Gott vnd denselben herren wider Ihn sezen vnd Jhn verfolgen helffen. Khönig Geörg lies Rockhizan das schrei- ben lesen, der sprach mit lachendem mueth, Zum Khönig Geörgen: Wen Gott mit vns ist, wer will wider vns sein. Als aber Khönig Matthias auf sein schreiben khein antwort erwartten khönnen, namb Er thriegsuolkh an, Zohe damit in Mährern, dasselbe landt erstlich einzunemben. Als Sich aber Khönig Geörg kheiner schlacht vermuettet lies Er seinen Sohn herzog Vic- torin in der Statt Trebitsch, vnd Zohe wider in Behem. Da es Khönig Matthias vernomen, legert Er sich fur die Statt trebitsch, da flohe der herzog mit der Burgerschafft aufs Chloster daselbst, (ist ietzt das Schlos Zu Trebitsch) So blunderten die Hunger die Statt Trebitsch, vnd verzere- ten sie mit feur. Des Khönigs Georgen beede Söhne Victorinum, vnd den andern namb Khönig Matthias im Chloster daselbst gefangen, König Matthias begert derer von vnd schriebe denen von Iglau gar freundlich. Sie sollten Jhme Iglan hülf. gehn Trebitsch Zu hilff khomen, damit Khönig Geörg seine Söhne nicht er- ledigte, das schreiben lauttet in latein mit folgenten Wortten. Prudentibus & circumspectis Viris Rectori, consulibus cæterisque ciuibus, & communitati ciuitatis Iglauiensis, nobis dilectis. Matthias Dei Gratia Rex Hungariæ, Dalmatiæ, Croatiæ Prudentibus et circumspectis viris, Rectori, consulibus cæterisque ciuibus & communi- tati ciuitatis Iglauiensis, salutem. Catholicorum res agitur, quæ si communi voto viriliter sustentabitur, promoueri Deo ipso propitio faciliter poterit: maxime si Victorinus primogenitus Georgij de Podiebrad dux cum vno fratre suo, quos combusta ciuitate Trebitsch, in castro Abbatis eiusdem loci inclusos sub obsidione tenemus, in deditionem deduci poterit. Quam ob rem ne dictus Georgius de Podiebrad ipsos filios suos contra Vota Ca- tholicorum eliberare valeat, ut proposuit, dilectionem Vestram hortamur quantum plus possumus, quatenus omnes equites & pedites vestros ad diem sabbathij nunc Venturum huc in subsidium nostrum miltere Velitis, acturi nobiscum ea, quæ promotionem fidei necessaria communi consilio videbuntur. Hoc erit caput totius suscepti negotij : Quod si viriliter ap- prehenderimus, deinceps, ut promissimus, facilius res catholica promoueri poterit. Secus ergo non faciatis. Datum Trebitsch 19. Maij 1468. Regni nostri Coronationis quinto anno. Das Jahr Zunor ist Khönig Geörg vom Babst in Bann gethan worden, wie folio 140 Zusehen. Alß nun der Khrieg Zwischen Georgio Zu Behem, vnd Khönig Matthia Zu hungern werete, in dem die maisten dem Khönig Georgen, als ein Khezer für ihren herren nicht haben wolten, vnd Khönig Matthias den Behemen
15 los wurden. So wolle Er ihr güettiger Khönig vnd herr werden. Vund in 8 tagen hernach folgete an Khönig Geörg auch ein schreiben, das Er das ienige was er Gott vnd dem Babst versprochen, vollziehen soll. Wo Ers nicht thette, So woltte Er Sich neben Gott vnd denselben herren wider Ihn sezen vnd Jhn verfolgen helffen. Khönig Geörg lies Rockhizan das schrei- ben lesen, der sprach mit lachendem mueth, Zum Khönig Geörgen: Wen Gott mit vns ist, wer will wider vns sein. Als aber Khönig Matthias auf sein schreiben khein antwort erwartten khönnen, namb Er thriegsuolkh an, Zohe damit in Mährern, dasselbe landt erstlich einzunemben. Als Sich aber Khönig Geörg kheiner schlacht vermuettet lies Er seinen Sohn herzog Vic- torin in der Statt Trebitsch, vnd Zohe wider in Behem. Da es Khönig Matthias vernomen, legert Er sich fur die Statt trebitsch, da flohe der herzog mit der Burgerschafft aufs Chloster daselbst, (ist ietzt das Schlos Zu Trebitsch) So blunderten die Hunger die Statt Trebitsch, vnd verzere- ten sie mit feur. Des Khönigs Georgen beede Söhne Victorinum, vnd den andern namb Khönig Matthias im Chloster daselbst gefangen, König Matthias begert derer von vnd schriebe denen von Iglau gar freundlich. Sie sollten Jhme Iglan hülf. gehn Trebitsch Zu hilff khomen, damit Khönig Geörg seine Söhne nicht er- ledigte, das schreiben lauttet in latein mit folgenten Wortten. Prudentibus & circumspectis Viris Rectori, consulibus cæterisque ciuibus, & communitati ciuitatis Iglauiensis, nobis dilectis. Matthias Dei Gratia Rex Hungariæ, Dalmatiæ, Croatiæ Prudentibus et circumspectis viris, Rectori, consulibus cæterisque ciuibus & communi- tati ciuitatis Iglauiensis, salutem. Catholicorum res agitur, quæ si communi voto viriliter sustentabitur, promoueri Deo ipso propitio faciliter poterit: maxime si Victorinus primogenitus Georgij de Podiebrad dux cum vno fratre suo, quos combusta ciuitate Trebitsch, in castro Abbatis eiusdem loci inclusos sub obsidione tenemus, in deditionem deduci poterit. Quam ob rem ne dictus Georgius de Podiebrad ipsos filios suos contra Vota Ca- tholicorum eliberare valeat, ut proposuit, dilectionem Vestram hortamur quantum plus possumus, quatenus omnes equites & pedites vestros ad diem sabbathij nunc Venturum huc in subsidium nostrum miltere Velitis, acturi nobiscum ea, quæ promotionem fidei necessaria communi consilio videbuntur. Hoc erit caput totius suscepti negotij : Quod si viriliter ap- prehenderimus, deinceps, ut promissimus, facilius res catholica promoueri poterit. Secus ergo non faciatis. Datum Trebitsch 19. Maij 1468. Regni nostri Coronationis quinto anno. Das Jahr Zunor ist Khönig Geörg vom Babst in Bann gethan worden, wie folio 140 Zusehen. Alß nun der Khrieg Zwischen Georgio Zu Behem, vnd Khönig Matthia Zu hungern werete, in dem die maisten dem Khönig Georgen, als ein Khezer für ihren herren nicht haben wolten, vnd Khönig Matthias den Behemen
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16 König Georg hilf, ia auch ihr Khönig Zu sein Zuesagte, wie oben vermelt: begert die von Iglausollen seineSchrieb Khönig Geörg denen von Iglau, bittent, das Sie seine feind nicht beför- bern. feindt mit nichten fördern woltten. Das schreiben lautet also: Girzj Bozj Milosti Kral Cziesky a Margkrabie Morawsky. O P Patrnym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy, Wiernym nassim milym. O P Patrny Werny milj, Yakoz was teyno neny kterak Vrozeny hynek a Waczlaw Bratrzj Z Waldssteyna na Brtniczy Wiernj nassi mily nam Proti neprziatelmu nassim Pomahagj. Y Ziadame od was z Pilnosti abysste ne Prziatele nassich y gich gim ke sskodie neffedrowalj any ktere Pomoczy gim dawalj, ale dobre wule knim abysste bylj, Yakoz mi wam yakozto Wiernim nassim toho Vplne dauffame, Zie se wtom dale Zachowati. A gim sme to take oZnamilj, Zie se wyknom mate wiernie yakozto nassi Poddanj Datum w Prahe w Autery Po Stem Vr- banu Letha Panie 1468. 1467. Haben sich die Städte Olmütz Brün Znaim vnd Verbunbniß der Städte in Mäh- ren. Iglaw vnter Gemeinen Stadt Insigln verbunden da sie von den feinden augefochten wurden, daz eine stadt der andern treulich beispringen vnd einander helffen wollen das sol bies uff ein kunfftigen neuen Landts- fursten giltig sein. Khönig Geörg Anno 1467. Am tag Floriani, Jst ein Bäbstliches Patent wirt vom Babft in Bann gethan.von Rom gehn Iglau khomen, darinnen Khönig Geörg in Bann Iglauer werden Dom Babft der gethan, vnd die Iglauer der vnterthenigkheit müesßig gezehlt Bnterthenigkeit erlaffen. worden. Paulus Episcopus seruus seruorum Dei Dilectis filijs communitati Oppidi de Iglauia, Olomucensis diocesis, salutem & apostolicam bene- dictionem. Georgio alias Iersico Podiebrad Boëmiæ Regni occupatore, cuius conuersionem ad fidem catholicam paterno more, licet quadam in- tolerabili patientia, ut nostis, tanto iam tempore expectauimus, perbe- nigne magis ac magis in sua damnata hæresi, in qua natus, nutritus & educatus est, pertinaciter perseuerante, & nullum emendationis signum ostendente, coacti nuper fuimus ceptum superioribus annis processum continuare contra eum cuius salutem maluissemus. Et tandem ipso processu ad plenum instructo sæpiusque cum matura deliberatione discusso die 23 mensis decembris proxime elapsi de venerabilium fratrum nostrorum S. S. Romanæ Ecclesiæ Cardinalium, nec non Archiepiscoporum, Episcoporum & aliorum tam diuini quam humani iuris magistrorum nobis in his assi- stentium concilio unani mique assensu pronunciauimus & declarauimus in pub- lico consistorio nostro ipsum Georgium hereticum pertinacen, hereticorum fautorem, ac damnatarum iam hæresum defensorem, periurum & sacri- legum priuatum ex Regia & quauis alia dignitate si qua præfulgeret,
16 König Georg hilf, ia auch ihr Khönig Zu sein Zuesagte, wie oben vermelt: begert die von Iglausollen seineSchrieb Khönig Geörg denen von Iglau, bittent, das Sie seine feind nicht beför- bern. feindt mit nichten fördern woltten. Das schreiben lautet also: Girzj Bozj Milosti Kral Cziesky a Margkrabie Morawsky. O P Patrnym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy, Wiernym nassim milym. O P Patrny Werny milj, Yakoz was teyno neny kterak Vrozeny hynek a Waczlaw Bratrzj Z Waldssteyna na Brtniczy Wiernj nassi mily nam Proti neprziatelmu nassim Pomahagj. Y Ziadame od was z Pilnosti abysste ne Prziatele nassich y gich gim ke sskodie neffedrowalj any ktere Pomoczy gim dawalj, ale dobre wule knim abysste bylj, Yakoz mi wam yakozto Wiernim nassim toho Vplne dauffame, Zie se wtom dale Zachowati. A gim sme to take oZnamilj, Zie se wyknom mate wiernie yakozto nassi Poddanj Datum w Prahe w Autery Po Stem Vr- banu Letha Panie 1468. 1467. Haben sich die Städte Olmütz Brün Znaim vnd Verbunbniß der Städte in Mäh- ren. Iglaw vnter Gemeinen Stadt Insigln verbunden da sie von den feinden augefochten wurden, daz eine stadt der andern treulich beispringen vnd einander helffen wollen das sol bies uff ein kunfftigen neuen Landts- fursten giltig sein. Khönig Geörg Anno 1467. Am tag Floriani, Jst ein Bäbstliches Patent wirt vom Babft in Bann gethan.von Rom gehn Iglau khomen, darinnen Khönig Geörg in Bann Iglauer werden Dom Babft der gethan, vnd die Iglauer der vnterthenigkheit müesßig gezehlt Bnterthenigkeit erlaffen. worden. Paulus Episcopus seruus seruorum Dei Dilectis filijs communitati Oppidi de Iglauia, Olomucensis diocesis, salutem & apostolicam bene- dictionem. Georgio alias Iersico Podiebrad Boëmiæ Regni occupatore, cuius conuersionem ad fidem catholicam paterno more, licet quadam in- tolerabili patientia, ut nostis, tanto iam tempore expectauimus, perbe- nigne magis ac magis in sua damnata hæresi, in qua natus, nutritus & educatus est, pertinaciter perseuerante, & nullum emendationis signum ostendente, coacti nuper fuimus ceptum superioribus annis processum continuare contra eum cuius salutem maluissemus. Et tandem ipso processu ad plenum instructo sæpiusque cum matura deliberatione discusso die 23 mensis decembris proxime elapsi de venerabilium fratrum nostrorum S. S. Romanæ Ecclesiæ Cardinalium, nec non Archiepiscoporum, Episcoporum & aliorum tam diuini quam humani iuris magistrorum nobis in his assi- stentium concilio unani mique assensu pronunciauimus & declarauimus in pub- lico consistorio nostro ipsum Georgium hereticum pertinacen, hereticorum fautorem, ac damnatarum iam hæresum defensorem, periurum & sacri- legum priuatum ex Regia & quauis alia dignitate si qua præfulgeret,
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17 dominijs denique et bonis ac iuribus omnibus ab ipsisque amouentis, singulas quoque poenas & censuras contra lapsos in heresin periuros & fautores & defensores eorum, latas incursisse, posterosque suos ad successionem in- habiles. Priuauimus et ipsum & eius posteritatem omnibus bonis & do- minijs, absoluendo omnes Barones ciuitates vasallos & subditos in dicto regno uel alibi existentes ab omni subiectionis homagij & fidelitatis iuramento ac uinculo & obligatione quacunque qua tunc essent astricti, dis- soluendo et ligas pacta & foedera per quoscunque cum eo forsitan habita uel inita, prout in literis Apostolicis desuper confectis, quas exinde ipsa die Natiuitatis Domini Iesu Christi in Basilica principis Apostolorum de Vrbe post missarum solennia coram maxima multitudine populorum fecimus in nostra præsentia publicari, plenius continetur. Vnde deuotionem uestram hortamur in Domino, uobis nihilominus in uirtute sanctæ obedientiæ districtius iniungendo, mandantes, ut sicut hactenus ita et deinceps, tanquam boni & catholici obedientesque filij constanter perseuerare, sententiam & literas nostras apostolicas reuerenter suscipere, earum executioni fauere, nec non auxilium & consilium præstare, ac hereticis quibuscunque animose resistere studeatis, damnato illi heretico amplius non communicetis, eum nec audiatis, nec commertij aliquid secum aut ipsum pro Rege uel Do- mino habeatis seu nominetis, aut cuiuscunque alterius dignitatis titulo ho- noretis, nec quantum in uobis est ab alijs fieri permittatis seu consentiatis, sed tanquam exclusum a fidelium consortio putridum membrum uitetis, ac ab eius impietatis iugo colla subtrahatis, ipsiusque tirannidi quibus potestis uiribus, cum alijs catholicis intrepide resistatis, omnipotenti Deo exhibituri in hoc gratissimum obsequium, ex quo consequemini præmium feli- citatis æternæ, Iuuabimus præterea uos quibus poterimus fauoribus & inter nostræe benedictionis filios habebimus semper. Datum Romæ, apud Sanc- tum Petrum Anno Incarnationis Dominicæ 1466. 3 Non. Januarij Ponti- ficatus nostrj. Anno Tertio. Joh. de Aquiloue. 1468. Als König Matthias sahe das ihme das behemische Volkh vber- legen begerte er vom könig Georg friden, vnd wiese seinem gesandten ein grossen kasten Voller Ducaten, besigelt den vnd schickt ihn König Georgen Zu den fried damit Zuschlissen, Zoh hiemit Zurukh in Vngern die Behe- mischen gesandten Zogen mit freuden ab Als König Georg den Kasten öffnen lies fand er oben ein schicht Ducaten, das ander lauter sandt, vnd ward also betrogen. Anno 1488. hat Wilhelbm von Blaniz Burggraf Zu Burggraf von Schrittes will Schrittes den leutten gewehret, das Sie khein getreid vnd an-nach Iglau khein tretd führen Iaffen. dere notturfft nach Iglau zu Marckh fuhren soltten, hat auch einen von Iglau gepfendet vnd gefangen gehaltten. Da Solches die von 2
17 dominijs denique et bonis ac iuribus omnibus ab ipsisque amouentis, singulas quoque poenas & censuras contra lapsos in heresin periuros & fautores & defensores eorum, latas incursisse, posterosque suos ad successionem in- habiles. Priuauimus et ipsum & eius posteritatem omnibus bonis & do- minijs, absoluendo omnes Barones ciuitates vasallos & subditos in dicto regno uel alibi existentes ab omni subiectionis homagij & fidelitatis iuramento ac uinculo & obligatione quacunque qua tunc essent astricti, dis- soluendo et ligas pacta & foedera per quoscunque cum eo forsitan habita uel inita, prout in literis Apostolicis desuper confectis, quas exinde ipsa die Natiuitatis Domini Iesu Christi in Basilica principis Apostolorum de Vrbe post missarum solennia coram maxima multitudine populorum fecimus in nostra præsentia publicari, plenius continetur. Vnde deuotionem uestram hortamur in Domino, uobis nihilominus in uirtute sanctæ obedientiæ districtius iniungendo, mandantes, ut sicut hactenus ita et deinceps, tanquam boni & catholici obedientesque filij constanter perseuerare, sententiam & literas nostras apostolicas reuerenter suscipere, earum executioni fauere, nec non auxilium & consilium præstare, ac hereticis quibuscunque animose resistere studeatis, damnato illi heretico amplius non communicetis, eum nec audiatis, nec commertij aliquid secum aut ipsum pro Rege uel Do- mino habeatis seu nominetis, aut cuiuscunque alterius dignitatis titulo ho- noretis, nec quantum in uobis est ab alijs fieri permittatis seu consentiatis, sed tanquam exclusum a fidelium consortio putridum membrum uitetis, ac ab eius impietatis iugo colla subtrahatis, ipsiusque tirannidi quibus potestis uiribus, cum alijs catholicis intrepide resistatis, omnipotenti Deo exhibituri in hoc gratissimum obsequium, ex quo consequemini præmium feli- citatis æternæ, Iuuabimus præterea uos quibus poterimus fauoribus & inter nostræe benedictionis filios habebimus semper. Datum Romæ, apud Sanc- tum Petrum Anno Incarnationis Dominicæ 1466. 3 Non. Januarij Ponti- ficatus nostrj. Anno Tertio. Joh. de Aquiloue. 1468. Als König Matthias sahe das ihme das behemische Volkh vber- legen begerte er vom könig Georg friden, vnd wiese seinem gesandten ein grossen kasten Voller Ducaten, besigelt den vnd schickt ihn König Georgen Zu den fried damit Zuschlissen, Zoh hiemit Zurukh in Vngern die Behe- mischen gesandten Zogen mit freuden ab Als König Georg den Kasten öffnen lies fand er oben ein schicht Ducaten, das ander lauter sandt, vnd ward also betrogen. Anno 1488. hat Wilhelbm von Blaniz Burggraf Zu Burggraf von Schrittes will Schrittes den leutten gewehret, das Sie khein getreid vnd an-nach Iglau khein tretd führen Iaffen. dere notturfft nach Iglau zu Marckh fuhren soltten, hat auch einen von Iglau gepfendet vnd gefangen gehaltten. Da Solches die von 2
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18 Die von Iglau Iglau dem Khönig Georgen gekhlagt, hat Er es dem Purggraffen klagens dem König einstellen lasßen, vnd denen von Iglau die freundliche antwort auf ihr schreiben gegeben wie folgtt: Girzj Z Bozj milosti Kral Cziesky a Markrabie Morawsky O P Patrym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy, Wier- Antwort des Königs. nim nassim milym. O P Patrnj Wierni mily, Yakoz nam Pissete Zialugicze na Wy- lema Z Blanicze Purgkrabj Strzitezskeho, Zieby natisty wam czinil, ne- dada lidem kwam na trh gezdietj, a Polrzeb kwam westi, a Zie nie- ktereho wasseho gyal a niekterym statky Pobral Otom sme Prwe nicz neslysselj, a nenj nam lybo, Zie se wam takowe wieczy diegj Y kdyz nas toto Psanj wasse dosslo, y hned sme Statecznemu Mikolassowy Trzkow Z Lypy wiernemu nassemu milemu s Pilnosti Psalj, aby on ty wieczy stawil aby se wam takowe Vzkosti nedalj, A toho wasseho ga- teho, Sna wraczenim czo gemu Pobrano, aby kazal Propustilj A czoz spolu obywatelum wassim Pobrano, aby kazal nawratilj, a wycze ne- dopausstiel wam sskoditj, Neb neny Vmysl nass, aby wam neb kterym wassim wiernim od nassich kterzj Vtizkowie ditj se mielj Dan w Praze na hod Trogicze swate kralowstwj nasseho Letha Desateho. Anno 1469. Als Zwischen dem Khönig Matthia aus hun- Iglauern wirt ihr vieh genomen. gern, vnd dem Khönig Georgen aus Behem frid geschlosßen ward, vnd des Khönigs Matthiä volkh widerumb abzohe, haben die hungern im abzuge denen von Iglau ihr vieh genomen vnd ettliche der Iglauer dar- über erschlagen. Anno 1471. Jst Khönig Geörg gestorben, freytag nach Oculj. König Geörg stirbt. Vnd an statt seiner ward Zu Khuttenberg auf dem landtag Vla- dißlaus des Khönigs Casimiri aus Pollen Sohn Zum Khönig in Behem er wehlett. 1471 den 22. Juny hat Laurentius Bischoff Zu Ferrar als ein Beb- stisch Legat dem Johann Pfarherrn Zur Iglaw Im nahmen des Babstes auf getragen, weil die hußitische ketzerei in dem Lande sehr Vberhandt nimbt, sol er die leut sonderlich in den Haubtstädten in Mähren Zum gehorsam der Catholischen kirch vermahn vnd von der ketzerei abhalten helffen bei straff des Bans Ist datirt Iglaw wie oben. Alls Matthias Khönig aus Hungern, den ettliche Behem Zu irem Khönig verlangt haben woltten, von des Khönig Geörgen tödtlichen abgang vernomen. Ist Er am tag Creuzerfindung gehn Iglau khomen, von denen Er ettliche seiner herren gehn Khuttenberg aufn landtag abgefertiget, welche gleichwol nichts fruchtbarliches in werbung Vmb das Khönig- reich außgerichtet. Jedoch ist Er durch die Bäbstlichen Legaten, welche disfale brieff vnd Bullen von Babst auffgelegt Zum Khönig in Behem ein- Khönig Mathias kombt nachIgläu.
18 Die von Iglau Iglau dem Khönig Georgen gekhlagt, hat Er es dem Purggraffen klagens dem König einstellen lasßen, vnd denen von Iglau die freundliche antwort auf ihr schreiben gegeben wie folgtt: Girzj Z Bozj milosti Kral Cziesky a Markrabie Morawsky O P Patrym Purgmistru a konsselum Miesta Gihlawy, Wier- Antwort des Königs. nim nassim milym. O P Patrnj Wierni mily, Yakoz nam Pissete Zialugicze na Wy- lema Z Blanicze Purgkrabj Strzitezskeho, Zieby natisty wam czinil, ne- dada lidem kwam na trh gezdietj, a Polrzeb kwam westi, a Zie nie- ktereho wasseho gyal a niekterym statky Pobral Otom sme Prwe nicz neslysselj, a nenj nam lybo, Zie se wam takowe wieczy diegj Y kdyz nas toto Psanj wasse dosslo, y hned sme Statecznemu Mikolassowy Trzkow Z Lypy wiernemu nassemu milemu s Pilnosti Psalj, aby on ty wieczy stawil aby se wam takowe Vzkosti nedalj, A toho wasseho ga- teho, Sna wraczenim czo gemu Pobrano, aby kazal Propustilj A czoz spolu obywatelum wassim Pobrano, aby kazal nawratilj, a wycze ne- dopausstiel wam sskoditj, Neb neny Vmysl nass, aby wam neb kterym wassim wiernim od nassich kterzj Vtizkowie ditj se mielj Dan w Praze na hod Trogicze swate kralowstwj nasseho Letha Desateho. Anno 1469. Als Zwischen dem Khönig Matthia aus hun- Iglauern wirt ihr vieh genomen. gern, vnd dem Khönig Georgen aus Behem frid geschlosßen ward, vnd des Khönigs Matthiä volkh widerumb abzohe, haben die hungern im abzuge denen von Iglau ihr vieh genomen vnd ettliche der Iglauer dar- über erschlagen. Anno 1471. Jst Khönig Geörg gestorben, freytag nach Oculj. König Geörg stirbt. Vnd an statt seiner ward Zu Khuttenberg auf dem landtag Vla- dißlaus des Khönigs Casimiri aus Pollen Sohn Zum Khönig in Behem er wehlett. 1471 den 22. Juny hat Laurentius Bischoff Zu Ferrar als ein Beb- stisch Legat dem Johann Pfarherrn Zur Iglaw Im nahmen des Babstes auf getragen, weil die hußitische ketzerei in dem Lande sehr Vberhandt nimbt, sol er die leut sonderlich in den Haubtstädten in Mähren Zum gehorsam der Catholischen kirch vermahn vnd von der ketzerei abhalten helffen bei straff des Bans Ist datirt Iglaw wie oben. Alls Matthias Khönig aus Hungern, den ettliche Behem Zu irem Khönig verlangt haben woltten, von des Khönig Geörgen tödtlichen abgang vernomen. Ist Er am tag Creuzerfindung gehn Iglau khomen, von denen Er ettliche seiner herren gehn Khuttenberg aufn landtag abgefertiget, welche gleichwol nichts fruchtbarliches in werbung Vmb das Khönig- reich außgerichtet. Jedoch ist Er durch die Bäbstlichen Legaten, welche disfale brieff vnd Bullen von Babst auffgelegt Zum Khönig in Behem ein- Khönig Mathias kombt nachIgläu.
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19 gesegnet worden, Solches einsegnen soll ihn gekhostet haben, Zwey hundert vnd funffzig tausent hungerisch gulden. Entlich ist Khönig Matthias von Iglau wider in hungern Zogen, alda Er wider den Neu erwehltten vnnd gekhröntten Behemischen Khönig Vladislaum volkh geworben, dem Vladislao den Weg in Behem zu uerlegen, doch ward entlich Anno 1474. Zwischen beiden herren frid aufgerichtet, vnd der hungerische Khönig Matthias schrib sich nicht mehr Khönig zu Behem, als er Zuuor gethan hatte. Boregk fol. 574, 584, 588. Anno 1474. Am tag Petri Paulj vmb 24 Vhr Ist die Iglau burchs Statt Iglau durch ein schreckliches Vetter dergleichen Zuuor hie Wetter angezindt nie erhört worden angezindet vnd mehrer theil der Statt (67 der furnemb¬ sten häuser) außbrentt worden, das wetter hat eingeschlagen in der Frauen gasßen (beym Paul Limburger) ieczt neben herrn Jacob Paußpärtls hauß (Sein auch vber 20 Menschen im geben, so Von der Brunst eingefallen Vmbkommen. Ex libro Ciuitatis Reip. Iglav.) CæLItVs Igne JaCet perCVssa IgLaVla Læsl, SIC peCCata soLent pLeCtere nostra DII. Anno 1474 hat König Matthias den Camerzins oder LosKönig versezt bie Losung vnd an- sung sambt andern gefällen Versetzt für 1000 Ducaten welche dere gefáll. nachmals die Stadt ausgelöset, das hat auch Zuuor Marggraff Jodocus ge- than, weil aber solches gleichsam einer Dienstbarkheit ehnlich gewesen, hat sich der Ratth bemuhet vnd ein Freyheit das goldene Priuilegium das guldene Priutlegium. ausgebracht vom König Wladislao Anno 1492 das die Stadt noch die Losung nimmer soll versetzt werden. Anno 1475 Am tag hyppoliti ist ein menge der heuschreckszeuschrecken Zu Iglau. hen, theil in der größ eines Sperlings nach Iglau khomen, vnd wo sie nidergefallen, es sey auf wisen, äelhern, gärtten, beseete felder oder Welder, haben sie das grune abgefressen, vnd hatten ein ansehen gleich als ob sie helme auf den kheppen hetten. Anno 1478. Ist die lange Pruekhen Zu Iglau vor dem Spitlthor vom Johannes Trischer gebauet worden. Eodem anno. Jst Zu Iglau ein Comet als ein grosßer Comet. WißPaumb am himel gesehen worden, vom tag Fabiani anzurechnen, vier wochen nacheinander geschinen. Anno 1479. Alls Mathias Zu hungern vnd Behem Khönig Iglau soll mit rottem wache der Statt Iglau Jhre priuilegien confirmiret, hat Er ihnen Slegeln. Zum vberflus auch diese sreyheit mitgetheilt, das die Statt forthin iederzeit mit rottem wachs Sigeln sol. Das ansehnliche schöne Priuilegium oder die confirmation lautet in latein mit folgenden wortten. Matthias Dei Gratia Hungariae, Bohemiae, Dalmatiae, Croatiac, Seruiae, Gallitiae, Lodomeriae, Comanae, Bulgariaeque Rex. Slesiae et Lu- 2* 2 Lange Prücken Bu Iglau gebaut.
19 gesegnet worden, Solches einsegnen soll ihn gekhostet haben, Zwey hundert vnd funffzig tausent hungerisch gulden. Entlich ist Khönig Matthias von Iglau wider in hungern Zogen, alda Er wider den Neu erwehltten vnnd gekhröntten Behemischen Khönig Vladislaum volkh geworben, dem Vladislao den Weg in Behem zu uerlegen, doch ward entlich Anno 1474. Zwischen beiden herren frid aufgerichtet, vnd der hungerische Khönig Matthias schrib sich nicht mehr Khönig zu Behem, als er Zuuor gethan hatte. Boregk fol. 574, 584, 588. Anno 1474. Am tag Petri Paulj vmb 24 Vhr Ist die Iglau burchs Statt Iglau durch ein schreckliches Vetter dergleichen Zuuor hie Wetter angezindt nie erhört worden angezindet vnd mehrer theil der Statt (67 der furnemb¬ sten häuser) außbrentt worden, das wetter hat eingeschlagen in der Frauen gasßen (beym Paul Limburger) ieczt neben herrn Jacob Paußpärtls hauß (Sein auch vber 20 Menschen im geben, so Von der Brunst eingefallen Vmbkommen. Ex libro Ciuitatis Reip. Iglav.) CæLItVs Igne JaCet perCVssa IgLaVla Læsl, SIC peCCata soLent pLeCtere nostra DII. Anno 1474 hat König Matthias den Camerzins oder LosKönig versezt bie Losung vnd an- sung sambt andern gefällen Versetzt für 1000 Ducaten welche dere gefáll. nachmals die Stadt ausgelöset, das hat auch Zuuor Marggraff Jodocus ge- than, weil aber solches gleichsam einer Dienstbarkheit ehnlich gewesen, hat sich der Ratth bemuhet vnd ein Freyheit das goldene Priuilegium das guldene Priutlegium. ausgebracht vom König Wladislao Anno 1492 das die Stadt noch die Losung nimmer soll versetzt werden. Anno 1475 Am tag hyppoliti ist ein menge der heuschreckszeuschrecken Zu Iglau. hen, theil in der größ eines Sperlings nach Iglau khomen, vnd wo sie nidergefallen, es sey auf wisen, äelhern, gärtten, beseete felder oder Welder, haben sie das grune abgefressen, vnd hatten ein ansehen gleich als ob sie helme auf den kheppen hetten. Anno 1478. Ist die lange Pruekhen Zu Iglau vor dem Spitlthor vom Johannes Trischer gebauet worden. Eodem anno. Jst Zu Iglau ein Comet als ein grosßer Comet. WißPaumb am himel gesehen worden, vom tag Fabiani anzurechnen, vier wochen nacheinander geschinen. Anno 1479. Alls Mathias Zu hungern vnd Behem Khönig Iglau soll mit rottem wache der Statt Iglau Jhre priuilegien confirmiret, hat Er ihnen Slegeln. Zum vberflus auch diese sreyheit mitgetheilt, das die Statt forthin iederzeit mit rottem wachs Sigeln sol. Das ansehnliche schöne Priuilegium oder die confirmation lautet in latein mit folgenden wortten. Matthias Dei Gratia Hungariae, Bohemiae, Dalmatiae, Croatiac, Seruiae, Gallitiae, Lodomeriae, Comanae, Bulgariaeque Rex. Slesiae et Lu- 2* 2 Lange Prücken Bu Iglau gebaut.
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20 cemburgensis Dux, Morauiae et ustriusque Lusatiae Marchio. Ad perpe- tuam rei memoriam. Commendabilis Regum et principum sublimitas cum id potissimum ex officij debito habeat diuinitus in terris, ut pensata fide- lium subditorum suorum sincera deuotione et fidelibus seruitijs, illos, qui feruentiori studio solidiorique animi Zelo, suo principi, non perhorres- centes bellorum turbines et fortunae aduersa, semper adhaesere, regat vir- tutibus et magnificet praerogatiuis, atque in partis ab antiquo libertatibus conseruet corroboret et confirmet, scilicet ut eorum animus eo feruen- tius ad debitae fidei obseruantiam attendatur, quo sic munifica liberali- tate regia sese complexos agnouerint. Sane accedentes in nostrae Maiestatis praesentiam, Prudentes et circumspecti Magister ciuium et Notabiliores Iurati Ciues Ciuitatis nostrae Iglauiensis Marchionatus nostri Morauise fideles nostri dilectj, in ipsorum ac totius communitatis eiusdem ciuitatis personis, maiestati nostrae humi- liter supplicarunt, ut nos de nostra Regia clementia et liberalitate omnes donationes, iura, priuilegia, laudabiles consuetudines ipsius ciuitatis, a diuis felicium recordationum Imperatoribus, Regibus et Illustribus Mar- chionibus huius marchionatus nostri morauiae nostris paedecessoribus obtentas et collatas atque hactenus inconcusse obseruatas, admittere, approbare, ratificare et confirmare dignaremur. Nos itaque qui ex solita Regiae mansuetudinis bonitate pias semper aures iustis subditorum no- strorum desiderijs et uotis acclinare soliti sumus Attendentes et non im- merito animo reuoluentes, quod praefati ciues et communitas nobis, et sacra Regni nostri Hungariae Coronae ab eo tempore quo de fidelitate et fidei integrae obseruantia homagia praestiterunt, nunquam ab obedientia nostra aliorsum declinarunt sed pro nostri gloria, et nominis splendore cuncta fortunae aduersa et bellorum turbines aequanimiter tolerantes, fideliter Maiestati nostrae et constanter obsecuti sunt. Fauore igitur eos regio prosequi uolentes, Omnes donationes, iura, priuilegia, immunitates et praerogatiuas gratiosas, sed et quasuis laudabiles approbatasque et rite obseruatas consuetudines antiquas quibusque ex legitimis diuorum praedeces- sorum nostrorum Regum et principum praefatorum donationibus, uel alias quomodolibet hactenus usj sunt et gauisi utantur et gaudeant, ac si eadem praesentibus de uerbo ad uerbum essent inserta et inscripta, uel si de om- nibus specialis esset mentio articulatim hic expressa saluis tamen nostri praefati Regij et Marchionatus Morauiæ et aliorum iuribus de plenimoda no- strae dignitatis potestate: Attendentes et ad id principum, Baronum et procerum regni nostri Hungariae et ipsius Marchionatus Morauiae perma- turo consilio et assensu quoad omnes ipsarum continentias, clausulas, capitula et articulos eatenus quatenus rite et legitime existunt, emanante et ipsarum uiribus ueritas suffragatur, acceptamus approbamus et ratificamus
20 cemburgensis Dux, Morauiae et ustriusque Lusatiae Marchio. Ad perpe- tuam rei memoriam. Commendabilis Regum et principum sublimitas cum id potissimum ex officij debito habeat diuinitus in terris, ut pensata fide- lium subditorum suorum sincera deuotione et fidelibus seruitijs, illos, qui feruentiori studio solidiorique animi Zelo, suo principi, non perhorres- centes bellorum turbines et fortunae aduersa, semper adhaesere, regat vir- tutibus et magnificet praerogatiuis, atque in partis ab antiquo libertatibus conseruet corroboret et confirmet, scilicet ut eorum animus eo feruen- tius ad debitae fidei obseruantiam attendatur, quo sic munifica liberali- tate regia sese complexos agnouerint. Sane accedentes in nostrae Maiestatis praesentiam, Prudentes et circumspecti Magister ciuium et Notabiliores Iurati Ciues Ciuitatis nostrae Iglauiensis Marchionatus nostri Morauise fideles nostri dilectj, in ipsorum ac totius communitatis eiusdem ciuitatis personis, maiestati nostrae humi- liter supplicarunt, ut nos de nostra Regia clementia et liberalitate omnes donationes, iura, priuilegia, laudabiles consuetudines ipsius ciuitatis, a diuis felicium recordationum Imperatoribus, Regibus et Illustribus Mar- chionibus huius marchionatus nostri morauiae nostris paedecessoribus obtentas et collatas atque hactenus inconcusse obseruatas, admittere, approbare, ratificare et confirmare dignaremur. Nos itaque qui ex solita Regiae mansuetudinis bonitate pias semper aures iustis subditorum no- strorum desiderijs et uotis acclinare soliti sumus Attendentes et non im- merito animo reuoluentes, quod praefati ciues et communitas nobis, et sacra Regni nostri Hungariae Coronae ab eo tempore quo de fidelitate et fidei integrae obseruantia homagia praestiterunt, nunquam ab obedientia nostra aliorsum declinarunt sed pro nostri gloria, et nominis splendore cuncta fortunae aduersa et bellorum turbines aequanimiter tolerantes, fideliter Maiestati nostrae et constanter obsecuti sunt. Fauore igitur eos regio prosequi uolentes, Omnes donationes, iura, priuilegia, immunitates et praerogatiuas gratiosas, sed et quasuis laudabiles approbatasque et rite obseruatas consuetudines antiquas quibusque ex legitimis diuorum praedeces- sorum nostrorum Regum et principum praefatorum donationibus, uel alias quomodolibet hactenus usj sunt et gauisi utantur et gaudeant, ac si eadem praesentibus de uerbo ad uerbum essent inserta et inscripta, uel si de om- nibus specialis esset mentio articulatim hic expressa saluis tamen nostri praefati Regij et Marchionatus Morauiæ et aliorum iuribus de plenimoda no- strae dignitatis potestate: Attendentes et ad id principum, Baronum et procerum regni nostri Hungariae et ipsius Marchionatus Morauiae perma- turo consilio et assensu quoad omnes ipsarum continentias, clausulas, capitula et articulos eatenus quatenus rite et legitime existunt, emanante et ipsarum uiribus ueritas suffragatur, acceptamus approbamus et ratificamus
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21 ac eisdem ciuibus et communitati praefatae ciuitatis nostrae Iglauiensis innouamus, perpetuo ualitura confirmanus. Super addentes eadem regia liberalitate, ut deinceps ciuitas ipsa in ampliorem sui splendorem Cera semper Rubea maioribus literis et priuilegijs suis sigillari facere possit et ualeat, praesentis scripti nostrj patricinio mediante. In eius rei testimonium eui- dens et robur sempiternum præsentes sub appensione sigilli nostri secreti eiusdem duximus concedendas. Datum in ciuitate nostra Olomucensi in festo Beati Laurentij martyris. Anno 1479 Regnorum nostrum Hungariae 22 Bohemiae uero undecimo. 1479. Nachdem Marggraff Jodocus seinem Camerdiener hohdorff. Vicentzen von Iglaw das dorff hohendorff gegeben, welches Zu der Mehrischen Camer gehörig gewesen vnd nachmals des Vicentzen Erben dasselbe dorff Zu Gemeiner Stadt verkhaufft, hat König Matthias Zu solchem khauff ge- williget vnd daruber ein priuilegium gegeben. Anno 1479. Anno 1479. Ist Seuerinus Stadtschreiber alhie worden Seuerinus Stadtschreiber. der ist gestorben im 1513 iahr. 1481. Mein Vhrgroßvatter Steffen Leupoldt gestorben wie sein Te- stament weiset aetatis anno 63. SeXagInta aC tres StephanVs VIXIsset Ut annos EXhaVstVs CVrls, Jam salVs oCCVbVII. Anno 1482. Ist Herr Martin Leupoldt in Ratth geno-Martin Leupoldt men worden. Ist hernach StattEltister worden, vnd im 1521 gestorben. Eodem anno. Ist die Orgl in der Pfarkirchen Neu geOrgl. bawet worden. Anno 1483. Ist zu Iglau ein großer sterb gewesen, das Grosser sterb Zu Iglau. man des tages bej 50 Personen begraben hatt, vnd sein in der Summa bej 4000 Man gestorben, darauf ein so wolfaile Zeitt erfolget, das ein Strich Khorn vmb 12 groschen meisnisch vnd gersten vmb 18 groschen erkhaufft worden. Eodem anno. Ist ein grofse anzall Storchen nach Iglau Storchen nach Iglau komen. geflogen khomen, also das sie alle hoche Dächer in der Statt bedeckht haben, Alßdan sein sie auf der Spitalerfeld vorm Frauenthor beim Gottesackher geflogen, alda Zwen hauffen gemacht, gegeneinander gekhlappert. Darnach ein ieder Storch Zu seinem hauffen gangen, vnd nachdem sie alle Zusamen getretten, haben sie einen Storch Zurisßen, vnd wider hinwegkh geflogen. Dasselbe Jahr hatt Khönig Matthias aus hungern dieDie Gtadt wien belegert Bnd ein Statt wien belegert vnd eingenomen. genommen. Anno 1485. In der fassten, ist die Sonnen also grau-Die sunnen Ver- finstert beim Tag- samlich verfinstert worden, das Zwischen tag und nacht wenig vnterscheid Zumerckhen gewest.
21 ac eisdem ciuibus et communitati praefatae ciuitatis nostrae Iglauiensis innouamus, perpetuo ualitura confirmanus. Super addentes eadem regia liberalitate, ut deinceps ciuitas ipsa in ampliorem sui splendorem Cera semper Rubea maioribus literis et priuilegijs suis sigillari facere possit et ualeat, praesentis scripti nostrj patricinio mediante. In eius rei testimonium eui- dens et robur sempiternum præsentes sub appensione sigilli nostri secreti eiusdem duximus concedendas. Datum in ciuitate nostra Olomucensi in festo Beati Laurentij martyris. Anno 1479 Regnorum nostrum Hungariae 22 Bohemiae uero undecimo. 1479. Nachdem Marggraff Jodocus seinem Camerdiener hohdorff. Vicentzen von Iglaw das dorff hohendorff gegeben, welches Zu der Mehrischen Camer gehörig gewesen vnd nachmals des Vicentzen Erben dasselbe dorff Zu Gemeiner Stadt verkhaufft, hat König Matthias Zu solchem khauff ge- williget vnd daruber ein priuilegium gegeben. Anno 1479. Anno 1479. Ist Seuerinus Stadtschreiber alhie worden Seuerinus Stadtschreiber. der ist gestorben im 1513 iahr. 1481. Mein Vhrgroßvatter Steffen Leupoldt gestorben wie sein Te- stament weiset aetatis anno 63. SeXagInta aC tres StephanVs VIXIsset Ut annos EXhaVstVs CVrls, Jam salVs oCCVbVII. Anno 1482. Ist Herr Martin Leupoldt in Ratth geno-Martin Leupoldt men worden. Ist hernach StattEltister worden, vnd im 1521 gestorben. Eodem anno. Ist die Orgl in der Pfarkirchen Neu geOrgl. bawet worden. Anno 1483. Ist zu Iglau ein großer sterb gewesen, das Grosser sterb Zu Iglau. man des tages bej 50 Personen begraben hatt, vnd sein in der Summa bej 4000 Man gestorben, darauf ein so wolfaile Zeitt erfolget, das ein Strich Khorn vmb 12 groschen meisnisch vnd gersten vmb 18 groschen erkhaufft worden. Eodem anno. Ist ein grofse anzall Storchen nach Iglau Storchen nach Iglau komen. geflogen khomen, also das sie alle hoche Dächer in der Statt bedeckht haben, Alßdan sein sie auf der Spitalerfeld vorm Frauenthor beim Gottesackher geflogen, alda Zwen hauffen gemacht, gegeneinander gekhlappert. Darnach ein ieder Storch Zu seinem hauffen gangen, vnd nachdem sie alle Zusamen getretten, haben sie einen Storch Zurisßen, vnd wider hinwegkh geflogen. Dasselbe Jahr hatt Khönig Matthias aus hungern dieDie Gtadt wien belegert Bnd ein Statt wien belegert vnd eingenomen. genommen. Anno 1485. In der fassten, ist die Sonnen also grau-Die sunnen Ver- finstert beim Tag- samlich verfinstert worden, das Zwischen tag und nacht wenig vnterscheid Zumerckhen gewest.
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22 vmbgeschlagen. Anno 1486. Anfangs der faßnacht sein grosse winde, vnd Freptag, Bor Ge- orgt ift etns Biertell Ellehochder wintter mäßig gewesen, Aber am freytag vnd Sonabent vor ein Schnech ge= fallen. Georgi ist dermasßen vngewenhlich frost vnd grimige Kheltte sambt grosßen schne einer viertl eln hoch eingefallen, das man mit schlitten Der Wein is gefahren. Der Somer ist nachmals sehr lieblich vnd des ge- gants Bmb- geshlagen. treidts ein vberflus worden. Der wein aber wegen der gefrier Eodem anno. Sein in der Statt Zglau Zwen Khönige zu- Bwen Könige vergleichen ſich zu Iglau. samen khomen, Matthias Khönig aus hungern vnd Vladislaus Khönig zu Behem. Dieser Khönig Vladislaus war ein guettiger herr vnd ohn allen argwohn gegen den Khönig Matthiaßen, vertraute sich Ihme, vnd kham Zu Ihme gen Iglau, ohne alles geleitt, welche Statt damals Khönig Matthias innen hatte. Alda haben beide Khönige die andern strittigen Sachen, welche sie Zu Olmütz Zuuor nicht haben vergleichen können (dauon Martin Borekh fol. 587, 588) sonderlich aber wegen der guetter so Zu beiden theillen, im krieg waren eingenomen, entlichen abgehandlet vnd ge- schlosßen, das dieselben gueter denen, welcher sie Zuuor gewesen ohne ent- geltt wider Zuegestelt wurden, (damit sie nicht mit ihren schaden beiden kö- nigen ihre Dienst geleistet hetten, dan ihr Viel vnter dem Adel in dem sie bej dem könige treulich gestanden, von dem gegentheil aller ihrer gütter be- raubt worden. Es wurden auch die geistlichen guetter den Closterleuten wider Zugestelt. Mehren Slesien Lausitz blib von Matthia dehme khönig Vladislao vnd ward Zwischen ihnen verglichen das nach des einen todt der ander beyde königreich erben solte. Borekh fol. 592). Ihre Zusamenkhunfft der thönigen geschah den tag Augustj. Eodem anno 1486. Ist Maxmilian I. des Khaysers Frid Ift Maximilian der 1. Zun kayſer erwelkt worden�rich 3. Sohn in lebens Zeitten seines Vatters Zum Khayser erwehlt worden den 16 februar als sein vater Fridericus 3. 46 Jahr re- giert hatte. MaxlMILIanVs patrI soClatVr honore : CoLoral. OctaVo bls VbI FebrVVs orbe poLos. Anno 1487. Als man zu Gemeiner Stadt ein Neuen Teucht in Spo- rern gemacht, vnd derselbe wismet vnd grunte ausgetrenkt, hat man den Quardian im kreuzkloster ein andern teucht schützen lassen, den Matthes ramer fur sein schaden geben 10 der Sloberniklin 41/2 Sch. Ex lib. ciuit. Jgl. Roschütz Anno 1487, hat könig Matthias bewilligt das die Stadt Iglaw Roschütz für eigenthumlich haben soll, welches dorff Zuuor Procop Stadtrichter alhie dem Jacob Pauerhantzl mit willen königs Matthiä Anno 1479 verkaufft hat, hernach hat Elisabeth des Pauer heintzls wittib des Jus Patronatus dem Ratth geschaft, vnd wie es dem könig nach ihrem todt heimgefallen, hat es Gemenie Stadt wie gemelt im 1487 Jahr erlangt.
22 vmbgeschlagen. Anno 1486. Anfangs der faßnacht sein grosse winde, vnd Freptag, Bor Ge- orgt ift etns Biertell Ellehochder wintter mäßig gewesen, Aber am freytag vnd Sonabent vor ein Schnech ge= fallen. Georgi ist dermasßen vngewenhlich frost vnd grimige Kheltte sambt grosßen schne einer viertl eln hoch eingefallen, das man mit schlitten Der Wein is gefahren. Der Somer ist nachmals sehr lieblich vnd des ge- gants Bmb- geshlagen. treidts ein vberflus worden. Der wein aber wegen der gefrier Eodem anno. Sein in der Statt Zglau Zwen Khönige zu- Bwen Könige vergleichen ſich zu Iglau. samen khomen, Matthias Khönig aus hungern vnd Vladislaus Khönig zu Behem. Dieser Khönig Vladislaus war ein guettiger herr vnd ohn allen argwohn gegen den Khönig Matthiaßen, vertraute sich Ihme, vnd kham Zu Ihme gen Iglau, ohne alles geleitt, welche Statt damals Khönig Matthias innen hatte. Alda haben beide Khönige die andern strittigen Sachen, welche sie Zu Olmütz Zuuor nicht haben vergleichen können (dauon Martin Borekh fol. 587, 588) sonderlich aber wegen der guetter so Zu beiden theillen, im krieg waren eingenomen, entlichen abgehandlet vnd ge- schlosßen, das dieselben gueter denen, welcher sie Zuuor gewesen ohne ent- geltt wider Zuegestelt wurden, (damit sie nicht mit ihren schaden beiden kö- nigen ihre Dienst geleistet hetten, dan ihr Viel vnter dem Adel in dem sie bej dem könige treulich gestanden, von dem gegentheil aller ihrer gütter be- raubt worden. Es wurden auch die geistlichen guetter den Closterleuten wider Zugestelt. Mehren Slesien Lausitz blib von Matthia dehme khönig Vladislao vnd ward Zwischen ihnen verglichen das nach des einen todt der ander beyde königreich erben solte. Borekh fol. 592). Ihre Zusamenkhunfft der thönigen geschah den tag Augustj. Eodem anno 1486. Ist Maxmilian I. des Khaysers Frid Ift Maximilian der 1. Zun kayſer erwelkt worden�rich 3. Sohn in lebens Zeitten seines Vatters Zum Khayser erwehlt worden den 16 februar als sein vater Fridericus 3. 46 Jahr re- giert hatte. MaxlMILIanVs patrI soClatVr honore : CoLoral. OctaVo bls VbI FebrVVs orbe poLos. Anno 1487. Als man zu Gemeiner Stadt ein Neuen Teucht in Spo- rern gemacht, vnd derselbe wismet vnd grunte ausgetrenkt, hat man den Quardian im kreuzkloster ein andern teucht schützen lassen, den Matthes ramer fur sein schaden geben 10 der Sloberniklin 41/2 Sch. Ex lib. ciuit. Jgl. Roschütz Anno 1487, hat könig Matthias bewilligt das die Stadt Iglaw Roschütz für eigenthumlich haben soll, welches dorff Zuuor Procop Stadtrichter alhie dem Jacob Pauerhantzl mit willen königs Matthiä Anno 1479 verkaufft hat, hernach hat Elisabeth des Pauer heintzls wittib des Jus Patronatus dem Ratth geschaft, vnd wie es dem könig nach ihrem todt heimgefallen, hat es Gemenie Stadt wie gemelt im 1487 Jahr erlangt.
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23 Anno 1490. Ist der hungerische Khönig Matthias gestor-shönią Mathias gestorben. ben, vnd Vladißlaus laut des vorigen Vertrags hungerischer Khönig worden. Anno 1492 hat mein Grosvatter herr Lucas Leupold Zum ersten- mal geheurath Zur Jungfrau Barbara hern Egidij Wolffgangs Rahtsburgers Tochter seine s alter im 29 Jahr, mit welcher er 2 Töchter gezeuget, Sophie die hern Marcus Sorgenfrey Eltisten Zur ehe genohmen vnd Cunigund des Jacob Albrechts Vettern Albrecht Lederer. Anno 1492. Im früeling waren vngewehnliche sturmwinde, thetten am gebeu grofßen schaden. Am tag Petri vnd Paulj war ein so grosses wetter mit wind da hat der windt alle die Mühlen vber der Präger Pruck¬ hen ausßerhalb des wasserthurms eingeworffen. 1492 hat König Bladislaus die Iglauer Priuilegirt, das hinfern die Stadt sambt dem Cammerzins oder Losung wie es Zuuor vom Marggraffen Jodoco vnd vom König Mathia Anno 1474 geschehen niemanden sol ver- settzt noch verpfendet werden, das hat kayser Ferdinandus confirmirt 1543. Anno 1493. 26 Augusti Ist Khayser Fridericus 3. Zu Lyncz gestor- ben, vnd Zu wien begraben worden, hat 45 Jahr regiert. Deposlta VIta ponlt FrIDerIChVs habenas, InClijtVs, Vt pavper SIC qVoqVe Caesar oblt. Anno 1493 hat Ladislaus Stadtrichter alhie das dorffäusdorff Lutschen Lutschen vnd Fusdorff Gemeiner Stadt in die Landtaffl als ihr eigen guth einverleiben lassen. Anno 1495. Jst M. Johan Windisch Rector Scholae ge�Rectores Scholw. storben vnd mein Grosvatter Lucas Leupoldt anstat seiner Rector worden, der ist blieben bis ins 1512 iahr, in welchem er in Ratth genohmen, vnd an statt seiner herr Martin Winterberger bis 1520 Jahr Rector gewest nach ihme herr hanns der Anno 1525 geheurath wie in selben iahr Zusehen darnach Petrus Zesius dieser Petrus Zesius ist im 1536 iahr in Ratth kommen. Anno 1495. Ist das Camergericht Zu Speyer von Khaiser Maxmiliano primo angerichtet worden. Te Vtonlae eXCeLLens IVrIs fIt spIra trIbVnaL. OrbIs Vt MaxImILIanVs sCeptra poLIta tenet. Anno 1497. Ist die Roßmüll in der Behem gasßen ge=Roßmül sebautt in der Behem goffen. bauett worden der Maister ist gewesen Geörg Zimerman. Anno 1498 hat Dorothea des hern Jan Schenmelzers Toch- Wilantz Porot Hoffaw gekauft ter die 3 derffer Wilentz Poreutz vnd hossaw Zu Gemeinervor 1400 Pfund. Stadt verkaufft per 1400 Schock (?) meisnisch, diese dorffer sein im 1501 Jahr wie Vnten verzeichnet in die Landtafft gelegt worden.
23 Anno 1490. Ist der hungerische Khönig Matthias gestor-shönią Mathias gestorben. ben, vnd Vladißlaus laut des vorigen Vertrags hungerischer Khönig worden. Anno 1492 hat mein Grosvatter herr Lucas Leupold Zum ersten- mal geheurath Zur Jungfrau Barbara hern Egidij Wolffgangs Rahtsburgers Tochter seine s alter im 29 Jahr, mit welcher er 2 Töchter gezeuget, Sophie die hern Marcus Sorgenfrey Eltisten Zur ehe genohmen vnd Cunigund des Jacob Albrechts Vettern Albrecht Lederer. Anno 1492. Im früeling waren vngewehnliche sturmwinde, thetten am gebeu grofßen schaden. Am tag Petri vnd Paulj war ein so grosses wetter mit wind da hat der windt alle die Mühlen vber der Präger Pruck¬ hen ausßerhalb des wasserthurms eingeworffen. 1492 hat König Bladislaus die Iglauer Priuilegirt, das hinfern die Stadt sambt dem Cammerzins oder Losung wie es Zuuor vom Marggraffen Jodoco vnd vom König Mathia Anno 1474 geschehen niemanden sol ver- settzt noch verpfendet werden, das hat kayser Ferdinandus confirmirt 1543. Anno 1493. 26 Augusti Ist Khayser Fridericus 3. Zu Lyncz gestor- ben, vnd Zu wien begraben worden, hat 45 Jahr regiert. Deposlta VIta ponlt FrIDerIChVs habenas, InClijtVs, Vt pavper SIC qVoqVe Caesar oblt. Anno 1493 hat Ladislaus Stadtrichter alhie das dorffäusdorff Lutschen Lutschen vnd Fusdorff Gemeiner Stadt in die Landtaffl als ihr eigen guth einverleiben lassen. Anno 1495. Jst M. Johan Windisch Rector Scholae ge�Rectores Scholw. storben vnd mein Grosvatter Lucas Leupoldt anstat seiner Rector worden, der ist blieben bis ins 1512 iahr, in welchem er in Ratth genohmen, vnd an statt seiner herr Martin Winterberger bis 1520 Jahr Rector gewest nach ihme herr hanns der Anno 1525 geheurath wie in selben iahr Zusehen darnach Petrus Zesius dieser Petrus Zesius ist im 1536 iahr in Ratth kommen. Anno 1495. Ist das Camergericht Zu Speyer von Khaiser Maxmiliano primo angerichtet worden. Te Vtonlae eXCeLLens IVrIs fIt spIra trIbVnaL. OrbIs Vt MaxImILIanVs sCeptra poLIta tenet. Anno 1497. Ist die Roßmüll in der Behem gasßen ge=Roßmül sebautt in der Behem goffen. bauett worden der Maister ist gewesen Geörg Zimerman. Anno 1498 hat Dorothea des hern Jan Schenmelzers Toch- Wilantz Porot Hoffaw gekauft ter die 3 derffer Wilentz Poreutz vnd hossaw Zu Gemeinervor 1400 Pfund. Stadt verkaufft per 1400 Schock (?) meisnisch, diese dorffer sein im 1501 Jahr wie Vnten verzeichnet in die Landtafft gelegt worden.
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24 Anno 1499, haben die von Iglau dem Khönig Vladißlao geschworen, denn Zuuor das Mehrerlandt laut des vertrags Khönig Mathias in hungern innen gehabt hatt. Anno 1499. Im Januario in der nacht nach S. Antonij Donner vnd Pliszen im Winter. ist im thönigreich Behem an villen ortten vill wetterleuchten ge- spürtt vnd in etlichen khraisen auch donnerschleg gehörtt worden. Nachmals desfelben monats hats hefftig geregnet, vnter weilln schne vnd hagel gefallen, vnd wegen dieser vnbestendigkheit vnd vngewöhnlicher Witterung hat man wunderliche Ding deutten vnd. Propheceyen wellen, Aber Gott hats Zum besten geschickht, den nachmals ein großer vberflus von getreid, Wein, vnd allerlei gewechs worden, dergleichen nit balt geschehen. Iglauer ſchweren dem köntg Bla- dißlaa. Eodem anno. 3st in Behem eine neue khlaidung auff- Reüe klatdüng vnd krankheit in Behelm. khomen, die Jungen Adels vnd Burgersleütt haben sich von mancherley farben khleiden lasßen, nicht anders als wie dje herren khuerz vor diesem ihre Narren Zum vnterscheid der verstendigen haben khlaiden lasßen. Nachmals ist in das Behemerland ein wunderbarliche vnd Zuuor darinen unerhörte khranckheitt (die francosen genant) eingeschlichen, dieselbe hat sich an den menschen in mancherlei farben, als nemlich rott, weis, schwarz vnd gelb ausßerhalb gruner farb, erwißen, Sonst sind alle die farben, wie man sie dazumal an den khleidern trüg, daran Zu spüeren gewest. Die Arzte aber Pflegten auf diese gebrechen, grüne Salben Zu schmieren, damit also die Zahl aller farben so woll am leib als an der khleidung erfüllet werden möchten. An dieser khranckheit sein ihrer vill gestorben. Anno 1499. Ist die Gemein Zu Iglau aus beuelh Khönigs Der Ratth vnd gemein Bu Jg- las werden gehnBladißlaj aufs Ratthaus gefordert vnd ettliche des Ratths neben Brün citiert. 20. Burgern aus der Gemein nach Brün geschickhet worden, Da hatt herr Landtshaubtman ihnen angezeiget aus beuelch des Khönigs, wie sich der Ratth gegen der gemein, vnd herwiderumb die gemein gegen dem Ratth gebürsich verhaltten sollen. Damals sein 4 gemeiner angeordnet gewesen, die anstatt der ganzen gmein, was vonnötten gwesen, einem Ratth füerbracht haben. Eodem anno (Anno 1479). Ist herr Seuerinus Zun Seuerinus Stattschreiber. Stattschreiber alhie angenohmen worden (später durchstrichen worden). Anno 1500. feria 2 post. concep. Mariae. Ost der Ratth Zu Iglau verneuert worden durch herrn Wenzen von Ludaniz vuter Camerern in Mährern. herr Paull Lidl Eltister. herr Matthias Spiesser beysizer. Junge herr Wenz Eberhartl, Procop Milchbrott.
24 Anno 1499, haben die von Iglau dem Khönig Vladißlao geschworen, denn Zuuor das Mehrerlandt laut des vertrags Khönig Mathias in hungern innen gehabt hatt. Anno 1499. Im Januario in der nacht nach S. Antonij Donner vnd Pliszen im Winter. ist im thönigreich Behem an villen ortten vill wetterleuchten ge- spürtt vnd in etlichen khraisen auch donnerschleg gehörtt worden. Nachmals desfelben monats hats hefftig geregnet, vnter weilln schne vnd hagel gefallen, vnd wegen dieser vnbestendigkheit vnd vngewöhnlicher Witterung hat man wunderliche Ding deutten vnd. Propheceyen wellen, Aber Gott hats Zum besten geschickht, den nachmals ein großer vberflus von getreid, Wein, vnd allerlei gewechs worden, dergleichen nit balt geschehen. Iglauer ſchweren dem köntg Bla- dißlaa. Eodem anno. 3st in Behem eine neue khlaidung auff- Reüe klatdüng vnd krankheit in Behelm. khomen, die Jungen Adels vnd Burgersleütt haben sich von mancherley farben khleiden lasßen, nicht anders als wie dje herren khuerz vor diesem ihre Narren Zum vnterscheid der verstendigen haben khlaiden lasßen. Nachmals ist in das Behemerland ein wunderbarliche vnd Zuuor darinen unerhörte khranckheitt (die francosen genant) eingeschlichen, dieselbe hat sich an den menschen in mancherlei farben, als nemlich rott, weis, schwarz vnd gelb ausßerhalb gruner farb, erwißen, Sonst sind alle die farben, wie man sie dazumal an den khleidern trüg, daran Zu spüeren gewest. Die Arzte aber Pflegten auf diese gebrechen, grüne Salben Zu schmieren, damit also die Zahl aller farben so woll am leib als an der khleidung erfüllet werden möchten. An dieser khranckheit sein ihrer vill gestorben. Anno 1499. Ist die Gemein Zu Iglau aus beuelh Khönigs Der Ratth vnd gemein Bu Jg- las werden gehnBladißlaj aufs Ratthaus gefordert vnd ettliche des Ratths neben Brün citiert. 20. Burgern aus der Gemein nach Brün geschickhet worden, Da hatt herr Landtshaubtman ihnen angezeiget aus beuelch des Khönigs, wie sich der Ratth gegen der gemein, vnd herwiderumb die gemein gegen dem Ratth gebürsich verhaltten sollen. Damals sein 4 gemeiner angeordnet gewesen, die anstatt der ganzen gmein, was vonnötten gwesen, einem Ratth füerbracht haben. Eodem anno (Anno 1479). Ist herr Seuerinus Zun Seuerinus Stattschreiber. Stattschreiber alhie angenohmen worden (später durchstrichen worden). Anno 1500. feria 2 post. concep. Mariae. Ost der Ratth Zu Iglau verneuert worden durch herrn Wenzen von Ludaniz vuter Camerern in Mährern. herr Paull Lidl Eltister. herr Matthias Spiesser beysizer. Junge herr Wenz Eberhartl, Procop Milchbrott.
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25 Die Personen so vor diesen ettlich hundert Jahr nacheinander im Ratth gesessen, sein mit vleis hie aussen gelassen worden, dieweil die maisten altten geschlechter albereit abgangen, vnd vasst kheine nachkhommen hinter ihnen verlasßen haben. Anno 1501. Ist das fesst Matthiä am Aschermitwoch Fanfttag. gefallen, da hat der Mährische Bischoff Stanißlaus mit willen des Capitls Zu Ollmüz denen von Iglan erlaubet, das sie die wochen Zuuor am Dieu- stag mögen fassten, der da gefastt hat, der hat 2 Pfening in ein trüchel so in der Pfarrkhirchen gestanden, einlegen müessen. Anno 1501. hat Dorethea des hans Schönmeltzers eines Aslantz, Boranz, honaw zur Ge metner Stadt Burgers Tochter alhie als ein erb das dorff Wilentz, Porentz verkhaufft in die LandtaffI einoer- vnd hossaw welches sie Anno 1498 der Gemeiner Stadt ver- leibt worden. khaufft in die Landtaffl einverleiben lassen. Eodem anno. Am tag Mariä himelfarth. Ist ein vner Groß Waffer in hörttes grosses wasser gewesen, das khein mensch Zu Iglau ge- Iglau. docht hott, die Iglau ist so gros gewesen, das man nicht gewust, wo das wasser so schnell herkhomen ist. Eodem anno. feria 6 post Concept. Mariae. Jst Zu Ige Alter Ratherr. lau der Ratth verneuert worden. Herr Johan Parlirer Eltister (Dieser Par- lierer ist im 1503 Jahr gestorben als er im Ratth gewesen 66 Jahr) herr Johan hutter Beysizer. Junge herrn Gregor Schausichselbst. Marcus Pauspertí Tuechmacher. Anno 1503. Am abent S. Thomä. Ist der Ratth Zu Iglau ver- neuert worden. herr Paull Lidl. Eltister. herr Matthias Spiesßer. Bey- sizer Jungerherr. Jacob Mur. Eodem anno. Ist zu Iglau im Chreuzkloster ein all- gemeiner landtag gehaltten worden, was damals von den Stend- ten geschlossen worden, findet man im geschriebenen landtschlus. IgLaVIaM VenIVnt proCeres, bona pVbLICa traCtant, OVa IVs et VIgeat paX genlaLIs ope. Anno 1504. feria 2 ante Circumcisionis. Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. hanusch Milchbrott Eltister. Venz Canulator Beysizer. Jungerherr Marcus Pauspärtl (durchstrichen) vide supra 1501. Anno 1505. Vor Lucia ist der Ratth Zu Iglau verneuertt worden. herr Matthias Spiesser Eltister. her Wenz Parchanter. Beysizer. Junge herr. Niclas Lydl, Balzer Lederer, Geörg Mazko, Paull Peßcale. Eodem anno. haben vill ehrliche Burgersleuth Zu Iglau Schatzgräber Haben nichts ge- bey 40 Personnen, einen schaz gesuecht bey den rotten grueben funden. bey des Geschelshoff, 14 tag vnd nacht ohne aufhören vleissig gesuecht, aber nichts gefunden, vnd sein vom hören sagen Zu dieser mueheseligen vergeb- lichen arbeit gebracht worden. Randtag zu Jg- lau tm Creutz- klofter gehalten worden.
25 Die Personen so vor diesen ettlich hundert Jahr nacheinander im Ratth gesessen, sein mit vleis hie aussen gelassen worden, dieweil die maisten altten geschlechter albereit abgangen, vnd vasst kheine nachkhommen hinter ihnen verlasßen haben. Anno 1501. Ist das fesst Matthiä am Aschermitwoch Fanfttag. gefallen, da hat der Mährische Bischoff Stanißlaus mit willen des Capitls Zu Ollmüz denen von Iglan erlaubet, das sie die wochen Zuuor am Dieu- stag mögen fassten, der da gefastt hat, der hat 2 Pfening in ein trüchel so in der Pfarrkhirchen gestanden, einlegen müessen. Anno 1501. hat Dorethea des hans Schönmeltzers eines Aslantz, Boranz, honaw zur Ge metner Stadt Burgers Tochter alhie als ein erb das dorff Wilentz, Porentz verkhaufft in die LandtaffI einoer- vnd hossaw welches sie Anno 1498 der Gemeiner Stadt ver- leibt worden. khaufft in die Landtaffl einverleiben lassen. Eodem anno. Am tag Mariä himelfarth. Ist ein vner Groß Waffer in hörttes grosses wasser gewesen, das khein mensch Zu Iglau ge- Iglau. docht hott, die Iglau ist so gros gewesen, das man nicht gewust, wo das wasser so schnell herkhomen ist. Eodem anno. feria 6 post Concept. Mariae. Jst Zu Ige Alter Ratherr. lau der Ratth verneuert worden. Herr Johan Parlirer Eltister (Dieser Par- lierer ist im 1503 Jahr gestorben als er im Ratth gewesen 66 Jahr) herr Johan hutter Beysizer. Junge herrn Gregor Schausichselbst. Marcus Pauspertí Tuechmacher. Anno 1503. Am abent S. Thomä. Ist der Ratth Zu Iglau ver- neuert worden. herr Paull Lidl. Eltister. herr Matthias Spiesßer. Bey- sizer Jungerherr. Jacob Mur. Eodem anno. Ist zu Iglau im Chreuzkloster ein all- gemeiner landtag gehaltten worden, was damals von den Stend- ten geschlossen worden, findet man im geschriebenen landtschlus. IgLaVIaM VenIVnt proCeres, bona pVbLICa traCtant, OVa IVs et VIgeat paX genlaLIs ope. Anno 1504. feria 2 ante Circumcisionis. Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. hanusch Milchbrott Eltister. Venz Canulator Beysizer. Jungerherr Marcus Pauspärtl (durchstrichen) vide supra 1501. Anno 1505. Vor Lucia ist der Ratth Zu Iglau verneuertt worden. herr Matthias Spiesser Eltister. her Wenz Parchanter. Beysizer. Junge herr. Niclas Lydl, Balzer Lederer, Geörg Mazko, Paull Peßcale. Eodem anno. haben vill ehrliche Burgersleuth Zu Iglau Schatzgräber Haben nichts ge- bey 40 Personnen, einen schaz gesuecht bey den rotten grueben funden. bey des Geschelshoff, 14 tag vnd nacht ohne aufhören vleissig gesuecht, aber nichts gefunden, vnd sein vom hören sagen Zu dieser mueheseligen vergeb- lichen arbeit gebracht worden. Randtag zu Jg- lau tm Creutz- klofter gehalten worden.
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26 1505. Ist mit bewilligung königes Bladislaj das Gericht Zur Iglaw sambt dem Oeden dorff Oetin vnd Rantzer Schrotgelt Saltzhandl der klei¬ nern Mauth vnd allem Zum gericht gehörig von dem Ladislaw Richter des Pilgramerischen geschlecht, so das Richter Ambt vor alters erblich gehalten vnd die dörffer als ein Lehen genossen wie dasselbe vom Marggraffen Jo- doco ihnen verliehen vnd von allen kunfftigen Behemischen königen confirmirt worden Zu Gemeiner Stadt erkhaufft vnd vom könig verwilligt das es die Stadt in die Landtaffl fur eigenthumlich verwehret werden möchte. Zu dem khauff ist der Richter durch ein Testament so im Stadtbuch verwahrt be- wogen worden. Anno 1506. Jst der Ratth verneuert worden. herr Paull Lidl Elti¬ ster. herr hannß khirschner Beisizer. Junge herr. Jacob Schausichselbst. Steffan Schweiniczer. Br enner werden gerechtfertiget. than haben. Hibetzdorss. Anno 1506. hat Burgermeister vnd Ratth das dorff hil- betzdorff durch Konigs Wladislaj begnadung fur aigen bekommen ist Zuuor ein Lehenguth gewesen. Eodem anno. Am S. Jacobs abent zu Iglau, im Clo- Zu Iglau bas wetter einge- schlagen. ster beym heylligen Chreuz bey der Zwelffbotten vnd Catharina Tachhorn auf altar das wetter wunderbarlicher weis eingeschlagen, dieselbe ben Pfarrthurm gemacht. wochen ist das taghorn aufm Pfarrthurm geferttiget worden. Erste Mes in derDasselbe Jahr hat man Zu Iglau in der Judenschul angefangen Judenschul alhie Mesß Zusesen am tag Luciä. Daher Zuvermütten das die Ju den vmb diese Zeit von hinnen abgeschafft worden. Anno 1507. Im Aduent Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Canulator Eltister. herr Georg von Reich Beisizer. Junge- herr Wenz Polizer, Wenz Tischler, vnnd Jacob hopfenmesser. Eodem anno. Ist Zu Iglau der Puluerthurn gar gefert- Puluerthurn ge- bauet. tigt worden, vnd am tag Margaretha hat sich der Maister mit nahmen Paull der Maurer, vom thurn zu todt gefallen. Anno 1508. Sst der Ratth Zu Iglau vom herrn Georgen von Wlas- sin vnter Camerern verneuert worden. herr Wenz Parchanter Elttster. herr Johann Lünhuetl Beysizer. Jungeherr Paull Mesßerer, Lorenz Starusco. Eodem anno. Ist ein hiertt sambt seinem Weib vnd Tochter verbrent worden, weil sie mit feur grosßen schaden ge- Eodem anno. Ist das frauenthor gebauet, vnd das nechst- folgende iahr das gebeu gar verrichtet worden. Anno 1509. Suuct Elisabetth Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Paull Lidl Eltister. herr Martin Leupoldt Beysizer. Junge herr Mattheus khirschner. Mattheus Deums. Frauenthor ge= bauet.
26 1505. Ist mit bewilligung königes Bladislaj das Gericht Zur Iglaw sambt dem Oeden dorff Oetin vnd Rantzer Schrotgelt Saltzhandl der klei¬ nern Mauth vnd allem Zum gericht gehörig von dem Ladislaw Richter des Pilgramerischen geschlecht, so das Richter Ambt vor alters erblich gehalten vnd die dörffer als ein Lehen genossen wie dasselbe vom Marggraffen Jo- doco ihnen verliehen vnd von allen kunfftigen Behemischen königen confirmirt worden Zu Gemeiner Stadt erkhaufft vnd vom könig verwilligt das es die Stadt in die Landtaffl fur eigenthumlich verwehret werden möchte. Zu dem khauff ist der Richter durch ein Testament so im Stadtbuch verwahrt be- wogen worden. Anno 1506. Jst der Ratth verneuert worden. herr Paull Lidl Elti¬ ster. herr hannß khirschner Beisizer. Junge herr. Jacob Schausichselbst. Steffan Schweiniczer. Br enner werden gerechtfertiget. than haben. Hibetzdorss. Anno 1506. hat Burgermeister vnd Ratth das dorff hil- betzdorff durch Konigs Wladislaj begnadung fur aigen bekommen ist Zuuor ein Lehenguth gewesen. Eodem anno. Am S. Jacobs abent zu Iglau, im Clo- Zu Iglau bas wetter einge- schlagen. ster beym heylligen Chreuz bey der Zwelffbotten vnd Catharina Tachhorn auf altar das wetter wunderbarlicher weis eingeschlagen, dieselbe ben Pfarrthurm gemacht. wochen ist das taghorn aufm Pfarrthurm geferttiget worden. Erste Mes in derDasselbe Jahr hat man Zu Iglau in der Judenschul angefangen Judenschul alhie Mesß Zusesen am tag Luciä. Daher Zuvermütten das die Ju den vmb diese Zeit von hinnen abgeschafft worden. Anno 1507. Im Aduent Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Canulator Eltister. herr Georg von Reich Beisizer. Junge- herr Wenz Polizer, Wenz Tischler, vnnd Jacob hopfenmesser. Eodem anno. Ist Zu Iglau der Puluerthurn gar gefert- Puluerthurn ge- bauet. tigt worden, vnd am tag Margaretha hat sich der Maister mit nahmen Paull der Maurer, vom thurn zu todt gefallen. Anno 1508. Sst der Ratth Zu Iglau vom herrn Georgen von Wlas- sin vnter Camerern verneuert worden. herr Wenz Parchanter Elttster. herr Johann Lünhuetl Beysizer. Jungeherr Paull Mesßerer, Lorenz Starusco. Eodem anno. Ist ein hiertt sambt seinem Weib vnd Tochter verbrent worden, weil sie mit feur grosßen schaden ge- Eodem anno. Ist das frauenthor gebauet, vnd das nechst- folgende iahr das gebeu gar verrichtet worden. Anno 1509. Suuct Elisabetth Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Paull Lidl Eltister. herr Martin Leupoldt Beysizer. Junge herr Mattheus khirschner. Mattheus Deums. Frauenthor ge= bauet.
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27 Eodem anno. Jst die Capeln bei der Pfarrkirchen Zu Gapeln bei ber Iglau bey S. Sebastian genannt, gebauet, vnd vom herr Bis Pfarr gebaut. schoffen Martino Geschl welcher ein Iglauer der gebuert gewesen, geweihet worden, am tag nach Mariä himelfarth. Dasfelbe Johr hat Obgedochter herr Weichbischoff zu Ol Weichbiſchoff Martin Geschl. müz Martin Geschl des Michl Geschl Sohn sein erste Meß Zu Iglau als in seinem vatterlandt gefungen dominica ante pentecostes. 1509. hat könig Wladislaus der Stadt Iglaw die begnadung geben das sie von den dörffern Misching, Pierbaumhoff vnd haintzendorff so im Behem liegen aber Zur Losung in Mehrern gehören kheine steuer noch ga- ben in Behem geben sollen. Diese drey dörffer ligen in Behm geben die losung in Mähren Misching, Pierpaumerhoff vnd handtzendorff. Anno 1510. feria 2 post Concept Mariae. Jst der Ratth Zu Iglau verneuert worden, herr Wenz Canulator Eltister. herr Geörg von Reisch Beisizer. Junge herr Lucas Brassentor, Lucas Lutschizer. Eodem anno. Ist die Neue Vorstatt vor dem Frauenthorgrawen Borfladt gebawet. gebauet worden, das erste haus vor dem ther, wen man hinaus gehet, auff der rechten handt hat ein Leinweber, Simon Weber Sturtzergaffen gepaudt. genant gebauet. Die Stürzergassen ist ehe gewest. Anno 1511. Ist der Rath verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junge herrn. Andre Beckh. Steffan Schmilauer. Anno 1511. hat der Ratth dem Leonhard Merbot einen Judenschul. burger alhie die Judenschul vergönt, der sie mit einem beneficio versehen mag, des hat der Ratth die Collatur ihnen behalten. Anno 1511 hat Martin Spisser Burger alhie von dem tlein Neuptirt. Paul Schmerteschen die kleine Neustifft khaufft per 500 Schock, dieses dorft ist hernach Zu Gemeiner Stadt kommen Anno 1558. Anno 1512. Vor Sanct Fabianj Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister, herr Geörg Mazko Beysizer. (Dieser Matzko hat Czeusow, Popitz vnd Neustifft gehabt vnd seinem Sohn Augustin 1532 geschafft testamento Izt nenen sie sich Cziziowsky). Junge herr Gregor Lidl, Lucas Leupoldt, Vincencz Schlegl. Eodem anno. Sambstag nach Elisabeth haben die vonIglauer schweren bem vnter Cám- Iglau sambt der ganzen gemein, dem herrn Geörg von Ossickh merer dem könig Iubwig. vnter Cammerern an statt Khönig Ludwigs, der damals nur 6 iahr altt war (des Wladislaj Sohn, der Vatter lebte damals noch.), geschwo- ren, Zuuor hatt man die grosse glockhen leutten, vnd das taghorn tretten laßen. Das Jahr hat man Donner vnd Pliz im Wintter gehörtt, vmb Gregorij.
27 Eodem anno. Jst die Capeln bei der Pfarrkirchen Zu Gapeln bei ber Iglau bey S. Sebastian genannt, gebauet, vnd vom herr Bis Pfarr gebaut. schoffen Martino Geschl welcher ein Iglauer der gebuert gewesen, geweihet worden, am tag nach Mariä himelfarth. Dasfelbe Johr hat Obgedochter herr Weichbischoff zu Ol Weichbiſchoff Martin Geschl. müz Martin Geschl des Michl Geschl Sohn sein erste Meß Zu Iglau als in seinem vatterlandt gefungen dominica ante pentecostes. 1509. hat könig Wladislaus der Stadt Iglaw die begnadung geben das sie von den dörffern Misching, Pierbaumhoff vnd haintzendorff so im Behem liegen aber Zur Losung in Mehrern gehören kheine steuer noch ga- ben in Behem geben sollen. Diese drey dörffer ligen in Behm geben die losung in Mähren Misching, Pierpaumerhoff vnd handtzendorff. Anno 1510. feria 2 post Concept Mariae. Jst der Ratth Zu Iglau verneuert worden, herr Wenz Canulator Eltister. herr Geörg von Reisch Beisizer. Junge herr Lucas Brassentor, Lucas Lutschizer. Eodem anno. Ist die Neue Vorstatt vor dem Frauenthorgrawen Borfladt gebawet. gebauet worden, das erste haus vor dem ther, wen man hinaus gehet, auff der rechten handt hat ein Leinweber, Simon Weber Sturtzergaffen gepaudt. genant gebauet. Die Stürzergassen ist ehe gewest. Anno 1511. Ist der Rath verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junge herrn. Andre Beckh. Steffan Schmilauer. Anno 1511. hat der Ratth dem Leonhard Merbot einen Judenschul. burger alhie die Judenschul vergönt, der sie mit einem beneficio versehen mag, des hat der Ratth die Collatur ihnen behalten. Anno 1511 hat Martin Spisser Burger alhie von dem tlein Neuptirt. Paul Schmerteschen die kleine Neustifft khaufft per 500 Schock, dieses dorft ist hernach Zu Gemeiner Stadt kommen Anno 1558. Anno 1512. Vor Sanct Fabianj Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister, herr Geörg Mazko Beysizer. (Dieser Matzko hat Czeusow, Popitz vnd Neustifft gehabt vnd seinem Sohn Augustin 1532 geschafft testamento Izt nenen sie sich Cziziowsky). Junge herr Gregor Lidl, Lucas Leupoldt, Vincencz Schlegl. Eodem anno. Sambstag nach Elisabeth haben die vonIglauer schweren bem vnter Cám- Iglau sambt der ganzen gemein, dem herrn Geörg von Ossickh merer dem könig Iubwig. vnter Cammerern an statt Khönig Ludwigs, der damals nur 6 iahr altt war (des Wladislaj Sohn, der Vatter lebte damals noch.), geschwo- ren, Zuuor hatt man die grosse glockhen leutten, vnd das taghorn tretten laßen. Das Jahr hat man Donner vnd Pliz im Wintter gehörtt, vmb Gregorij.
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28 Anno 1513. Sanct Thomä, Ist der Ratth Zu Iglau verneuert wor den. herr Martin Leupoldt Eltister. herr Egidius Wolffgang Beysizer. Diß Jahr ist der Melzer altar in der Pfarrkhirchen gebauet Melltzer alltar ift gebaut worden worden von holz, weiß, vnuergoldt. Eodem anno. hat der Weichbischoff Martinus Geschl die grösser Weihung in der neue Capeln Zu S. Jacob geweichet, in dem namen vnd zu Pforkirchen die Gapeſſin. ehrn Conceptionis Mariae, Annae, Joachim vnd Josephs, am Die Neve CopellnMontag die 2 altar Egidij vnd Andreas, am Freytag, die neue vndaltar im frau- en klofter &.Anna.Capeln vnd altar im frauen Chloster im nahmen S. Anna und Elisabeth vnd aller Wittwen. Elisabeth vnd aller Wittwen. Herr Andreas Eodem anno. Ist herr Seuerinus Stadtschreiber gestorben, Bauner Stadtschreiber. welcher im Dienst gewesen 34 Jahr. Nach ihm ist Stadtschrei ber worden Andreas Zauner von frauenthal geburtig der ist im 1539 iahr gestorben. Brunst im Eodem anno. Sontag nach Vrbani Zwischen 22 Vhr Creuczkloster Zu Iglau. Ist zu Iglau im Chloster beym heylligen Chreuz bey den brüe- dern Prediger Ordens ein feuer außkhomen, dauon das Chloster, die Creu- zergasßen, Spitlgasßen, das Spitlthor vnd thurn 2 fuhrwerch, sambt der vor- 60 heiser vnd in statt vor dem Spitlthor, vnd also in der Summa in der Statt der Vorstadt 30.60 heuser, in der vorstatt 30 heuser abgebrennt, die Mönchen haben huren (?durchstrichen, darüber geschrieben: Gäste) im Chloster gehabtt, vnd khrappen bachen, dardurch das feur außthomen, da hat man darnach die brueder alle außgetriben, vnd andere des Ordens an ihre statt gesezt. Als 8 tag hernach aus beuelch des Ratths Zu Iglan die Spitlgasßen geraumbt worden, ist ein schrecklich wetter mit grofßem sturmwind khomen, vnd als die leütt in die Spitalkirchen geflohen, hat der wind den einen schilt eingeworffen, auf das gewelb der khirchen, dauon das gewelb eingegangen, vnd bej 16 menschen bey 16 menſcher Erschlagen. erschlagen, vnter denen ein Rattherr gewest Marcus (PausPertl) Tuechmacher. Drauff König Wladislaus der Stadt die Losung auff 20 iahr Zu erbawung der Stadt nachgelassen. Anno 1513 hat ein Ersamer Ratth Wolframbs mit aller gerechtigkeit khaufft Vom herrn Jan Kobik von Obtaw auff Pru- sich vmb 2800 Schock meisnisch. Anno 1514 feria 2 post Conceptionis Mariae Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister. herr Geörg Mazkho Beysizer. Eodem anno. War ein stetter wintter vnd grosse theuerung Zu Iglau, wegen großer gefrier hat man nicht mahlen khönnen, vill visch in Teuchten sein erstickht, vill Teucht gar außgefroren. 1514. hat herr Girzik von Wlassim vnter Camerer den Bnter Gamerers begern wieder der Stadt PriullegiaRaht zur Iglaw vorm könig Wladislao verklagt das sie ihm die Wolframbs das dorff gekhaufft worden. Theuerung Zu Iglau wegen deß Molen. Lofung der Stadt nachge- laffen.
28 Anno 1513. Sanct Thomä, Ist der Ratth Zu Iglau verneuert wor den. herr Martin Leupoldt Eltister. herr Egidius Wolffgang Beysizer. Diß Jahr ist der Melzer altar in der Pfarrkhirchen gebauet Melltzer alltar ift gebaut worden worden von holz, weiß, vnuergoldt. Eodem anno. hat der Weichbischoff Martinus Geschl die grösser Weihung in der neue Capeln Zu S. Jacob geweichet, in dem namen vnd zu Pforkirchen die Gapeſſin. ehrn Conceptionis Mariae, Annae, Joachim vnd Josephs, am Die Neve CopellnMontag die 2 altar Egidij vnd Andreas, am Freytag, die neue vndaltar im frau- en klofter &.Anna.Capeln vnd altar im frauen Chloster im nahmen S. Anna und Elisabeth vnd aller Wittwen. Elisabeth vnd aller Wittwen. Herr Andreas Eodem anno. Ist herr Seuerinus Stadtschreiber gestorben, Bauner Stadtschreiber. welcher im Dienst gewesen 34 Jahr. Nach ihm ist Stadtschrei ber worden Andreas Zauner von frauenthal geburtig der ist im 1539 iahr gestorben. Brunst im Eodem anno. Sontag nach Vrbani Zwischen 22 Vhr Creuczkloster Zu Iglau. Ist zu Iglau im Chloster beym heylligen Chreuz bey den brüe- dern Prediger Ordens ein feuer außkhomen, dauon das Chloster, die Creu- zergasßen, Spitlgasßen, das Spitlthor vnd thurn 2 fuhrwerch, sambt der vor- 60 heiser vnd in statt vor dem Spitlthor, vnd also in der Summa in der Statt der Vorstadt 30.60 heuser, in der vorstatt 30 heuser abgebrennt, die Mönchen haben huren (?durchstrichen, darüber geschrieben: Gäste) im Chloster gehabtt, vnd khrappen bachen, dardurch das feur außthomen, da hat man darnach die brueder alle außgetriben, vnd andere des Ordens an ihre statt gesezt. Als 8 tag hernach aus beuelch des Ratths Zu Iglan die Spitlgasßen geraumbt worden, ist ein schrecklich wetter mit grofßem sturmwind khomen, vnd als die leütt in die Spitalkirchen geflohen, hat der wind den einen schilt eingeworffen, auf das gewelb der khirchen, dauon das gewelb eingegangen, vnd bej 16 menschen bey 16 menſcher Erschlagen. erschlagen, vnter denen ein Rattherr gewest Marcus (PausPertl) Tuechmacher. Drauff König Wladislaus der Stadt die Losung auff 20 iahr Zu erbawung der Stadt nachgelassen. Anno 1513 hat ein Ersamer Ratth Wolframbs mit aller gerechtigkeit khaufft Vom herrn Jan Kobik von Obtaw auff Pru- sich vmb 2800 Schock meisnisch. Anno 1514 feria 2 post Conceptionis Mariae Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Wenz Parchanter Eltister. herr Geörg Mazkho Beysizer. Eodem anno. War ein stetter wintter vnd grosse theuerung Zu Iglau, wegen großer gefrier hat man nicht mahlen khönnen, vill visch in Teuchten sein erstickht, vill Teucht gar außgefroren. 1514. hat herr Girzik von Wlassim vnter Camerer den Bnter Gamerers begern wieder der Stadt PriullegiaRaht zur Iglaw vorm könig Wladislao verklagt das sie ihm die Wolframbs das dorff gekhaufft worden. Theuerung Zu Iglau wegen deß Molen. Lofung der Stadt nachge- laffen.
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29 64 Schock so Ihr Königkliche Majestät ihm an der Losung einzunehmen ver- schrieben nicht geben wollen. Darauff der Raht geantwortet, Jhr Majestät habe der Statt die Losung wegen der im 1513 Jahr erlittenen brunst auff 20 Jahr geschenkt. Zu deme so sey die Stadt Prinilegirt, das der könig ven Camer Zins noch die Stadt nicht Verschreiben noch VerPfenden khenne: darauff der könig erkent das die Iglauer bej solchem ihrem Priuilegio ewig verbleiben sollen Actum zu Ofen feria 2 ante Luciae 1514. Eben auff den schlus ist Anno 1515 herr Jacob von Scharowa hoffrichter verabschiedet wor- den Ofen feria 2 ante Luciae 1515. Anno 1515 feria 2 post Andre. Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Martin Leupoldt Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junger herr Michel Freytag. Das Sechste Jahr hernach ist Martin Leupoldt Eltister(Ad annum 1521) herr Martin Leu- poldt gestorben. gestorben (1521 wie sein Testament weiset). PraeCLaro patrlae LeVpoLt DeCoratVs honore, DeLIClas patrlae spernit et astra SVbIt (Vel: DIgnus honore senis Splnoso febVS honore MartInVs senlor regna bona petlt). Anno 1516. feria 5 post Elisabeth Ist Zu Iglau der Ratth verneu- ert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. (Auus meus paternus qui ante quadriennium ex Rectore Scholae Senator factus est) herr Johan Sule Beistzer. Junge herrn M. Johann Pauspärtl, hanß Lerntrog hannß Schindl. In diesem iahr ist könig Wladislaus gestorben den 13 Marstönig Vladislaus gestorben. tij vnd Zu Stulweissenburg begraben worden hat Behem 45 Jahr Vngern 24 Jahr regirt, aetatis 61. Anno 1517. Sonabent vor Andreä Ist der Ratth verneuert worden. herr Geörg Mazkho Eltister. herr Niclaß Lidl Beysizer. Junger herr Wolff- gang Fellenbaum. Eodem anno. hatt ein Behemischer Edelmenn Zachart khauffleütt von Iglau werden genant dem Mährerlandt abgesagt, vnd die khaufleüt von Iglau, beraübt. als Sie auf den Lynczer markht verraiset, Zwischen Patlaun vnd Lobiz- khirchen feindlich angegriffen, ihnen die Truhen aufgehauet, khäß, Schmalz, vnd tuech geraubt, das dorf Obergos außgebrennt. Vnd da solches alles die von Iglau fur Khönigen Ferdinandum (Stalthalttern Ludouicj des Jungen.) gebracht haben, Ist derselbe Zachart sambt ettliche andern Edleütten gefan- gen nach Ofen geführt, vnd wegen seines Verbrechens neben seinen gesellen enthaubt worden, Es ist auch denen von Iglau aus befelch Khönigs Ferdi- nandj ein ergezlichkeit geschehen, vad von der enthaubten Edleütt güeter, so dem Khönig heimbgefallen, ihnen etwas wegen ihrer erlittenen schäden ge- reicht vnd verehrt worden.
29 64 Schock so Ihr Königkliche Majestät ihm an der Losung einzunehmen ver- schrieben nicht geben wollen. Darauff der Raht geantwortet, Jhr Majestät habe der Statt die Losung wegen der im 1513 Jahr erlittenen brunst auff 20 Jahr geschenkt. Zu deme so sey die Stadt Prinilegirt, das der könig ven Camer Zins noch die Stadt nicht Verschreiben noch VerPfenden khenne: darauff der könig erkent das die Iglauer bej solchem ihrem Priuilegio ewig verbleiben sollen Actum zu Ofen feria 2 ante Luciae 1514. Eben auff den schlus ist Anno 1515 herr Jacob von Scharowa hoffrichter verabschiedet wor- den Ofen feria 2 ante Luciae 1515. Anno 1515 feria 2 post Andre. Ist der Ratth Zu Iglau verneuert worden. herr Martin Leupoldt Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junger herr Michel Freytag. Das Sechste Jahr hernach ist Martin Leupoldt Eltister(Ad annum 1521) herr Martin Leu- poldt gestorben. gestorben (1521 wie sein Testament weiset). PraeCLaro patrlae LeVpoLt DeCoratVs honore, DeLIClas patrlae spernit et astra SVbIt (Vel: DIgnus honore senis Splnoso febVS honore MartInVs senlor regna bona petlt). Anno 1516. feria 5 post Elisabeth Ist Zu Iglau der Ratth verneu- ert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. (Auus meus paternus qui ante quadriennium ex Rectore Scholae Senator factus est) herr Johan Sule Beistzer. Junge herrn M. Johann Pauspärtl, hanß Lerntrog hannß Schindl. In diesem iahr ist könig Wladislaus gestorben den 13 Marstönig Vladislaus gestorben. tij vnd Zu Stulweissenburg begraben worden hat Behem 45 Jahr Vngern 24 Jahr regirt, aetatis 61. Anno 1517. Sonabent vor Andreä Ist der Ratth verneuert worden. herr Geörg Mazkho Eltister. herr Niclaß Lidl Beysizer. Junger herr Wolff- gang Fellenbaum. Eodem anno. hatt ein Behemischer Edelmenn Zachart khauffleütt von Iglau werden genant dem Mährerlandt abgesagt, vnd die khaufleüt von Iglau, beraübt. als Sie auf den Lynczer markht verraiset, Zwischen Patlaun vnd Lobiz- khirchen feindlich angegriffen, ihnen die Truhen aufgehauet, khäß, Schmalz, vnd tuech geraubt, das dorf Obergos außgebrennt. Vnd da solches alles die von Iglau fur Khönigen Ferdinandum (Stalthalttern Ludouicj des Jungen.) gebracht haben, Ist derselbe Zachart sambt ettliche andern Edleütten gefan- gen nach Ofen geführt, vnd wegen seines Verbrechens neben seinen gesellen enthaubt worden, Es ist auch denen von Iglau aus befelch Khönigs Ferdi- nandj ein ergezlichkeit geschehen, vad von der enthaubten Edleütt güeter, so dem Khönig heimbgefallen, ihnen etwas wegen ihrer erlittenen schäden ge- reicht vnd verehrt worden.
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30 Anno 1518 feria tertia ante Martinj. Ist der Ratth Zu Iglau ver neuert worden. herr Jacob Schausichselbst Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junge herren. Mattheuß Lydl, Sebastian Spiesßer, Andre Chiz- megl. (hans Beschl). 1519 Absager. 1519. Am tag Petrj Paulj hatt herr Arcleb Von Boskowitz Landtshaubtman ein schreiben hieher geschikht, das sich etliche herrn vnd gemein leute Zusamen gerottet willens, der Stadt Iglaw vnd andern Mehrischen Städten, denen sie abgesagt schaden Zuzufugen daher ist offentlich geruffen worden, das sich meniglich vor ihnen fursehe. Sie nicht fördere vnd wo man sie erfragte sol man sie gefengklich annehmen, vnd sich vermöge des Landt- frids verhalten, Die Radlführer sein gewesen herr Sigmund Kafunk, hercules Trczka Casper von Trustorff Thoma von Debroten Jacob Pyech Pee- hanuß hansl kütl. der groß hanß Jan kopetzky, Peter Dasowsky Jacob Zlipol- towa, Michl Z Petrusniho Mikulas Zdrakowa Christoff Zhorty Girg Sson (?) oc. Anno 1519. 12. Januarij. Ist Khayser Maximilianus I gestorben Zu welß, und ist Zur Neustatt begraben. Regiert. 33 Ihm Khayser Carolus 5. ins Regiment khomen. CLaVIgerlter qVarta patris LVX CVrrlt ab aXe, Caesar Vt è VIVIs MaxIMILIanVs ablt. Eodem anno. 28. Junij. Ist Carolus quintus des Ma- 3st Carollus quintus Bum Rhayſer Ghrweletximiliani I Enickhl Zum Khayser erwehltt worden, den sein herr Vatter hatte Ihn Zuuor aufm Reichstag Zu Augspurg dem Reich com- mendirt. CaroLVs ImperH sortItVr fortls habenas, ConsILIo poLLens acer & Ingenlo. Anno 1519. feria 2 post seuerinj. Ist der Ratth Zu Iglau ver neuert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Stanißlaus Feyrabent Beysizer. (herr M. Johan Pauspertl Richter) Junge herrn, hannß Stubickh, Steffan Harder, Geörg khreßl. Anno 1519. Ist vom könig Ludwig zu der Stadt auff- Der britte Iar markt alhie Zu- gelaffen. nehmen der dritte Jarmarkt Zu den vorigen Zweyen Vergün- stigt worden Donnerstag nach Catharina. Anno 1520. Das Jahr vnd das folgende 1521. Jahr ist Auffruhr Zwi- ſchen dem Radt Vnd gemein. der Ratth Zu Iglau (ordentlich) nicht verneuert worden, wegen der aufruhr, so sich diese 2 Jahr, Zwischen dem Ratth vnd der Gemein er- hoben, wie balt hernach soll gemeldt werden. Eodem anno. 1520. Sein Zu Iglan gestorben in der Sterb. Sind ge= ftorben 2000. Persohnen. Summa mehr den 2000. Personen. Eodem anno Freytag nach Michaelj 2. stund vor tags Oroß wafſer Bu Igläu. ist der Lucas Teücht vor der Statt Iglau mit 13. andern Teuch- ten, so im selben grundt gegen der Statt sein, aus nachlesßigkheitt eines Ift Khayſer Ma= rimilian ge- storben. Jahr. Nach
30 Anno 1518 feria tertia ante Martinj. Ist der Ratth Zu Iglau ver neuert worden. herr Jacob Schausichselbst Eltister. herr Geörg von Reisch Beysizer. Junge herren. Mattheuß Lydl, Sebastian Spiesßer, Andre Chiz- megl. (hans Beschl). 1519 Absager. 1519. Am tag Petrj Paulj hatt herr Arcleb Von Boskowitz Landtshaubtman ein schreiben hieher geschikht, das sich etliche herrn vnd gemein leute Zusamen gerottet willens, der Stadt Iglaw vnd andern Mehrischen Städten, denen sie abgesagt schaden Zuzufugen daher ist offentlich geruffen worden, das sich meniglich vor ihnen fursehe. Sie nicht fördere vnd wo man sie erfragte sol man sie gefengklich annehmen, vnd sich vermöge des Landt- frids verhalten, Die Radlführer sein gewesen herr Sigmund Kafunk, hercules Trczka Casper von Trustorff Thoma von Debroten Jacob Pyech Pee- hanuß hansl kütl. der groß hanß Jan kopetzky, Peter Dasowsky Jacob Zlipol- towa, Michl Z Petrusniho Mikulas Zdrakowa Christoff Zhorty Girg Sson (?) oc. Anno 1519. 12. Januarij. Ist Khayser Maximilianus I gestorben Zu welß, und ist Zur Neustatt begraben. Regiert. 33 Ihm Khayser Carolus 5. ins Regiment khomen. CLaVIgerlter qVarta patris LVX CVrrlt ab aXe, Caesar Vt è VIVIs MaxIMILIanVs ablt. Eodem anno. 28. Junij. Ist Carolus quintus des Ma- 3st Carollus quintus Bum Rhayſer Ghrweletximiliani I Enickhl Zum Khayser erwehltt worden, den sein herr Vatter hatte Ihn Zuuor aufm Reichstag Zu Augspurg dem Reich com- mendirt. CaroLVs ImperH sortItVr fortls habenas, ConsILIo poLLens acer & Ingenlo. Anno 1519. feria 2 post seuerinj. Ist der Ratth Zu Iglau ver neuert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Stanißlaus Feyrabent Beysizer. (herr M. Johan Pauspertl Richter) Junge herrn, hannß Stubickh, Steffan Harder, Geörg khreßl. Anno 1519. Ist vom könig Ludwig zu der Stadt auff- Der britte Iar markt alhie Zu- gelaffen. nehmen der dritte Jarmarkt Zu den vorigen Zweyen Vergün- stigt worden Donnerstag nach Catharina. Anno 1520. Das Jahr vnd das folgende 1521. Jahr ist Auffruhr Zwi- ſchen dem Radt Vnd gemein. der Ratth Zu Iglau (ordentlich) nicht verneuert worden, wegen der aufruhr, so sich diese 2 Jahr, Zwischen dem Ratth vnd der Gemein er- hoben, wie balt hernach soll gemeldt werden. Eodem anno. 1520. Sein Zu Iglan gestorben in der Sterb. Sind ge= ftorben 2000. Persohnen. Summa mehr den 2000. Personen. Eodem anno Freytag nach Michaelj 2. stund vor tags Oroß wafſer Bu Igläu. ist der Lucas Teücht vor der Statt Iglau mit 13. andern Teuch- ten, so im selben grundt gegen der Statt sein, aus nachlesßigkheitt eines Ift Khayſer Ma= rimilian ge- storben. Jahr. Nach
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31 neulich aufgenomenen Fischmaisters abgerissen, dauon ein solch gros wasser ins Ledertheil vorm Piernizer thor khomen, das es ganze heu=ledertallweck ge- ürt. 32 Perscho- ßer sambt 32. Personen hinwegkh geführtt vnd ertrenckht welche nen ertruncten. Körper man bey S. Johans Pruckhen, vnd dem khleinen Stampff darnach todt gefunden, Vnnd als man frue morgens das thor geöffnet, vnd die leutt aus der Statt retten wollen, war es schon Zu lang gewarttet, vnd der grösste schaden albereith geschehen. hernacher als sich das wasser verloffen, hat man todte Cörper, auch geltt, truhen, kleiber, leinwath vnd Pettgewandt gefunden Daraus dan in der Gemein ein gros murmeln vnd widerwillen Aufträhr der wider ein Ratth vnd die Verorndten wasserherren entstanden, als gemein. ob durch derselben verwarlosung das vngluckh verursachet worden were Sambstag hat man die todten Cörper bey 24 Personen in die Statt ge- bracht, vnd Sontags hernach ehrlich begraben. Da ist bey gehalttener leich¬ begengnis ein solch iammer vnd wehe klagen gewest, das auch gar wenig aue dem Ratth mit Zu grab gegangen, indem sie sich einer auffruhr besorgtten Bey 4. wochen hernach hatt man einen höfer mit namen Polizer auf seiner hoffstatt (welche ieczt hanß haydlerin besizet) vnter einer maur verfallen vnd todt gefunden. Darüber die Gmein mehrers bewogen, sich Muetwillen ber ins Franen Chlosster versamlet, alda 4. Gmeiner ihnen Zu Vor-semein Zu Iglau. stehern geordnet, sich vntereinander verschrieben, vnd verbindtnus wider den Ratth gemacht, auch ein Jedlich handtwerch ihr Pettschier Zuegedruckht. Zu welcher schädlichen rebellion hanß hoffman quardian im frauen Chloster stattlich geholffen, vnd der Gemein geratthen, sie soltten den todten Cörper des Polizers aufs Rattbaus tragen, den Ratth offentlich beschreien vnd das Recht vber sie anrüeffen. Alls solches einem Ratth Zu khundt gethan, haben Sie etltiche aus ihrem Mitl Zu der Gemein in das Chloster geschickht, Sie burch bitt von ihrem füernemen abzuhaltten. Die Gmein aber so mehr Zur aufruhr, als Zu einer einigkheit vnd gehorsam geneiget gewesen, hatt Sich nicht wollen lenckhen lasßen, Sondern den Abgesandten vom Ratth Zur antwortt geben, Jhr begern hette nicht statt, Sie soltten nur wider aufs Ratthaus gehen, alda ihrer wartten, iezt ohne Verzug woltten Sie den todten Cörper furs Ratthaus tragen lasßen. Welches dan auch geschehen, dennn die 4. Gmeiner So sie neulich im Chlosster gesezt haben, sein mit sambt der ganczen Gemein Man vnd Weib, Vorstetter vnd ettlich Paurn, auch die ledige handtwerchs Pursch, mit grossem getumel furs Ratthaus khomen, vnd den todten Khörper dahin gebracht, wie alle drey Rätth ver- samblet gewesen. Nachmals hatt sich einer aus den 4. Gmeinen vnter- standen. die Ratthstuben ohn erlaubnus aufgethan, den Khopff hinein ge steckht, vnd Zu den andern von der Gemein gesagtt: Sie sein noch alle darinnen, den sie vermeinten, es wurde der Ratth aus forcht irer auf dem Ratthaus nicht erwartten. Darnach sein sie alle in die Stuben getretten,
31 neulich aufgenomenen Fischmaisters abgerissen, dauon ein solch gros wasser ins Ledertheil vorm Piernizer thor khomen, das es ganze heu=ledertallweck ge- ürt. 32 Perscho- ßer sambt 32. Personen hinwegkh geführtt vnd ertrenckht welche nen ertruncten. Körper man bey S. Johans Pruckhen, vnd dem khleinen Stampff darnach todt gefunden, Vnnd als man frue morgens das thor geöffnet, vnd die leutt aus der Statt retten wollen, war es schon Zu lang gewarttet, vnd der grösste schaden albereith geschehen. hernacher als sich das wasser verloffen, hat man todte Cörper, auch geltt, truhen, kleiber, leinwath vnd Pettgewandt gefunden Daraus dan in der Gemein ein gros murmeln vnd widerwillen Aufträhr der wider ein Ratth vnd die Verorndten wasserherren entstanden, als gemein. ob durch derselben verwarlosung das vngluckh verursachet worden were Sambstag hat man die todten Cörper bey 24 Personen in die Statt ge- bracht, vnd Sontags hernach ehrlich begraben. Da ist bey gehalttener leich¬ begengnis ein solch iammer vnd wehe klagen gewest, das auch gar wenig aue dem Ratth mit Zu grab gegangen, indem sie sich einer auffruhr besorgtten Bey 4. wochen hernach hatt man einen höfer mit namen Polizer auf seiner hoffstatt (welche ieczt hanß haydlerin besizet) vnter einer maur verfallen vnd todt gefunden. Darüber die Gmein mehrers bewogen, sich Muetwillen ber ins Franen Chlosster versamlet, alda 4. Gmeiner ihnen Zu Vor-semein Zu Iglau. stehern geordnet, sich vntereinander verschrieben, vnd verbindtnus wider den Ratth gemacht, auch ein Jedlich handtwerch ihr Pettschier Zuegedruckht. Zu welcher schädlichen rebellion hanß hoffman quardian im frauen Chloster stattlich geholffen, vnd der Gemein geratthen, sie soltten den todten Cörper des Polizers aufs Rattbaus tragen, den Ratth offentlich beschreien vnd das Recht vber sie anrüeffen. Alls solches einem Ratth Zu khundt gethan, haben Sie etltiche aus ihrem Mitl Zu der Gemein in das Chloster geschickht, Sie burch bitt von ihrem füernemen abzuhaltten. Die Gmein aber so mehr Zur aufruhr, als Zu einer einigkheit vnd gehorsam geneiget gewesen, hatt Sich nicht wollen lenckhen lasßen, Sondern den Abgesandten vom Ratth Zur antwortt geben, Jhr begern hette nicht statt, Sie soltten nur wider aufs Ratthaus gehen, alda ihrer wartten, iezt ohne Verzug woltten Sie den todten Cörper furs Ratthaus tragen lasßen. Welches dan auch geschehen, dennn die 4. Gmeiner So sie neulich im Chlosster gesezt haben, sein mit sambt der ganczen Gemein Man vnd Weib, Vorstetter vnd ettlich Paurn, auch die ledige handtwerchs Pursch, mit grossem getumel furs Ratthaus khomen, vnd den todten Khörper dahin gebracht, wie alle drey Rätth ver- samblet gewesen. Nachmals hatt sich einer aus den 4. Gmeinen vnter- standen. die Ratthstuben ohn erlaubnus aufgethan, den Khopff hinein ge steckht, vnd Zu den andern von der Gemein gesagtt: Sie sein noch alle darinnen, den sie vermeinten, es wurde der Ratth aus forcht irer auf dem Ratthaus nicht erwartten. Darnach sein sie alle in die Stuben getretten,
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32 vnd die 4. Gmeiner Zu den herren des Ratths gesagt, Sie soltten hinaus gehen, des verstorbenen freundte woltten das Recht wider ein Ratth an rueffen. Vnd als Sie wider hinaus getretten, hat ein Ratth, 4. Personnen aus ihrem Mitl Zur Gmein hinaus verordnet, sie vermahnen vnd bitten lassen, sie wolten khein solch Witl fuernemen, da ein Ratth an etwas schul- dig, so woltte ein Ratth darumben gerecht stehen vnd fues haltten, es sey vor Ihrer Khön. Matt., oder wohin die sach gelangen möchtte: Solches hatt ihnen ein Ratth bey ihren treuen vnd ehren versprochen. Die Gemein hatt sich lang nichi wollen lenckhen lasßen, vnd auf ihrem fuernemben beruhet, doch ist Sie entlich mit grosßer muhe vnd arbeit gestilt worden, das sie den todten Zur khirchen tragen vnd begraben liesßen, haben Znuor ein versicherung von einem Ratth gefordert, das sie darumben gerecht stehen wollen, Jst ihnen aber kheine gegeben worden. Nach diesem ist die Gemein von tag Zu tag spiesiger (?) vnd frecher worden vnd hatt sich des gwalts vnderstanden, manicher- ley heimbliche vnd offentliche Zusamen khunfft wider den Ratth gehaltten, Sigil auf allen handtwerchen aufgericht, von einem Ratth Raittung begertt, ein neuen Ratth gesezt, Jederman vergunt, wein Zu schenckhen, Teucht vnd Dörffer versezen wollen, vnd ander vnordnung, dauon vill Zuschreiben were, fuergenomen. Allso das ein Ratth ausser der 4. Gemeiner wenig gewaltt gehabt hatt. vnd ein Jeder seines gefallens that, was ihn gelustet, das hatt gewertt bey anderthalb Jahren, Daher gmeiner Statt grosßer schaden ge- schehen vnd entstandten, wie hernacher wirdt gemelt werden im Jahr 1523. Bey solchem lauff vnnd muettwillen der gemein hat die Gin Ratth be- schweret ſich wiber bie gmelnObrigkheitt ihre Zueflucht Zu Jhrer Khön. Majestät haben beym Khönig. muesßen, vnd ihre Abgesandten dahin geschickht, die beschwer alda füergetragen, vnd vmb gnedigistes einsehen gebetten. Darauf ist der Der Shönis stellehandl auf den herrn vnter Cammerer herrn Wilhalbm Cuna von ein Commiffion an. Cunstatt, herrn heinrichen von Lomniz auff Meseritsch vnd andere wie hie vnten vermeldet, gegeben worden, die solltten Zwischen dem Ratth vnd der Gemein den streitt vergleichen. Die Partheien waren nach Brün citirt, vnd als man khlag vnd antwortt vernohmen, ist erstlich solche ver- gleichung Zwischen dem Ratth vnd der Gemein vor obgedachten herren com- missarien wie in nachstuolgendem 1521 Jahr Zu lesen geschlofßen vnd auf- gerichtet worden. ConCVtItVr rVptls Vrbs IglaVIensls ab VnDIs VnDe LeVIs popVLI, CeV notVs, Ira fVrIt. Letha Panie Tisycyho Pietisteho dwaczateho Prwnyho Handlung der ersten Commiſ- sion. Anno 1521.w Strzedu Po Swatem Jakubu APosstolu Bozim w Miestie Brnie Namj Wylimem kunu Z Kunstatu na klassterze Smylhegnu Zden- kem Z Lomnicze a na Mezerziczy, Wilimem Z Wiczkowa na Czetecho- wiczych Gindrzichem Berankem Z Petrowcze na Pukliczych Matiegem Wenczelikem Z Wrchowisst a na Trzessty.
32 vnd die 4. Gmeiner Zu den herren des Ratths gesagt, Sie soltten hinaus gehen, des verstorbenen freundte woltten das Recht wider ein Ratth an rueffen. Vnd als Sie wider hinaus getretten, hat ein Ratth, 4. Personnen aus ihrem Mitl Zur Gmein hinaus verordnet, sie vermahnen vnd bitten lassen, sie wolten khein solch Witl fuernemen, da ein Ratth an etwas schul- dig, so woltte ein Ratth darumben gerecht stehen vnd fues haltten, es sey vor Ihrer Khön. Matt., oder wohin die sach gelangen möchtte: Solches hatt ihnen ein Ratth bey ihren treuen vnd ehren versprochen. Die Gemein hatt sich lang nichi wollen lenckhen lasßen, vnd auf ihrem fuernemben beruhet, doch ist Sie entlich mit grosßer muhe vnd arbeit gestilt worden, das sie den todten Zur khirchen tragen vnd begraben liesßen, haben Znuor ein versicherung von einem Ratth gefordert, das sie darumben gerecht stehen wollen, Jst ihnen aber kheine gegeben worden. Nach diesem ist die Gemein von tag Zu tag spiesiger (?) vnd frecher worden vnd hatt sich des gwalts vnderstanden, manicher- ley heimbliche vnd offentliche Zusamen khunfft wider den Ratth gehaltten, Sigil auf allen handtwerchen aufgericht, von einem Ratth Raittung begertt, ein neuen Ratth gesezt, Jederman vergunt, wein Zu schenckhen, Teucht vnd Dörffer versezen wollen, vnd ander vnordnung, dauon vill Zuschreiben were, fuergenomen. Allso das ein Ratth ausser der 4. Gemeiner wenig gewaltt gehabt hatt. vnd ein Jeder seines gefallens that, was ihn gelustet, das hatt gewertt bey anderthalb Jahren, Daher gmeiner Statt grosßer schaden ge- schehen vnd entstandten, wie hernacher wirdt gemelt werden im Jahr 1523. Bey solchem lauff vnnd muettwillen der gemein hat die Gin Ratth be- schweret ſich wiber bie gmelnObrigkheitt ihre Zueflucht Zu Jhrer Khön. Majestät haben beym Khönig. muesßen, vnd ihre Abgesandten dahin geschickht, die beschwer alda füergetragen, vnd vmb gnedigistes einsehen gebetten. Darauf ist der Der Shönis stellehandl auf den herrn vnter Cammerer herrn Wilhalbm Cuna von ein Commiffion an. Cunstatt, herrn heinrichen von Lomniz auff Meseritsch vnd andere wie hie vnten vermeldet, gegeben worden, die solltten Zwischen dem Ratth vnd der Gemein den streitt vergleichen. Die Partheien waren nach Brün citirt, vnd als man khlag vnd antwortt vernohmen, ist erstlich solche ver- gleichung Zwischen dem Ratth vnd der Gemein vor obgedachten herren com- missarien wie in nachstuolgendem 1521 Jahr Zu lesen geschlofßen vnd auf- gerichtet worden. ConCVtItVr rVptls Vrbs IglaVIensls ab VnDIs VnDe LeVIs popVLI, CeV notVs, Ira fVrIt. Letha Panie Tisycyho Pietisteho dwaczateho Prwnyho Handlung der ersten Commiſ- sion. Anno 1521.w Strzedu Po Swatem Jakubu APosstolu Bozim w Miestie Brnie Namj Wylimem kunu Z Kunstatu na klassterze Smylhegnu Zden- kem Z Lomnicze a na Mezerziczy, Wilimem Z Wiczkowa na Czetecho- wiczych Gindrzichem Berankem Z Petrowcze na Pukliczych Matiegem Wenczelikem Z Wrchowisst a na Trzessty.
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33 Stala se Smlauwa dobrowolna mezi W Ztateczne OPPatrnosti Panem Purgmistrem a Raddau Miesta Gihlawy a Panj Obczy tehoz Miesta, A to takowa. Zie kdyz se Radda saditi w temz Miestie ma 1. 'Wegen der Ratts- Ty osoby na Raddy saziene magj wybiranj byti Swuly a wie- uerneurung. domim tiech Cztyrz od Obcze wolenych a Prziseznych Czechmistruw Rzemesl. Item Sladowniku do Raddy wicz sazeno byti nema nez Cztyrzi o- soby, a ostatek Zgynych Rzemesl. Item Obecz Cztyrzj Osoby Zsebe wywolawati magj 2. Vier Gmatner lydi nestranne, A ty osoby od starssych aby Potwrzenj bylj, Ambt. A wsseczky Potrzeby obecznj aby na starssy wznasselj, a Pokudzby sprawedliwie bylo A w Potrzebach Obecznich aby starssim Pomoczni bylj tak aby se Ziadnemu wnicziemz krziwda nedela. Item Pany Starssi Przi obnowenj Raddy w Przitom- Ratttung des nosti tiech Cztyrz od Obcze wolenych budau Powinnj Ze Ratths. wssech duchoduw a Vzitkuw k Miestu Przichazegiczych, y take Z Uutrat a nakladuw Pocziet cziniti. A toto srownanj ma mezj nimi trwati Po- kudzby se sami mezj sebau oto ginacze Zgednosteyne wule nesro- wnalj, Aneb kral Geho milost, Zieby to raczil ginaczie oPPatrziti. Item Yakoz skrze nedbanliwost a neoppatrzenj ffiss- meystra gegich stala se Sskoda, zie na Przedmiesti gest nieczo' domuw wodau Pobrano a lidy stopeno, Po tom ffissmeystru aby se wssyczknj Ptalj, A budauli gey moczy miti aby gey trestalj yakz se gim Zdati bude A Za tu sskodu kteraz se tau wodau tiem lidem naprzedmiesti stala, Pany Starssi Z Peniez Obecznich magj na Wanocze neyprw Przissti Sto kop grossu Pugcziti A Potom na druhe Wanoczy Przes Rok druhych Sto kop grossu, A ty lyde magj ty Penize Panum Starssym a Obczy Vrucziti, A na tyto cziasy y take zase Zaplatiti, a hned Potom na trzeti Wanocze Pocziti Zase Platiti magj po 25 kopach grossu Czeskych A tak na kazde Wanocze po 25 kopach grossu magj Platiti az do Zaplacenj tiech dwu Leth kop grossuw A Pokudz Panum Starssym mozne bude, magj tiem lidem lesem y kamenym k staweny Pomocz Vcziniti. Item do Padesati Leth Porziad Zbychlich na ten den, 5. Bmbgang ond na ktery se ta Przihoda tau wodau stala, Panij Starssj magj eelmeffen wegen der ertrunfenen. Obchod a Mssy Zadussnj na ty dusse cziniti. Item Yakoz Rzemesla niyake Zapisy mezj sebau wzdielalj, takowe Zapisy tomuto nassemu zgednanj nemagj na Przekazku byti. A wicz ZaPisuw takowych mezj sebau nemagj dielatj nez w lasze a swornosti aby se ksobie Zachowawalj a Pri- wilegiemj wysadniemj kterez od Czysarzuw kraluw a Markgrabj gych 6. egen der ver chretbungen der Gemetn. 4. Wegen des ſcha dens durch das Wafler. 3
33 Stala se Smlauwa dobrowolna mezi W Ztateczne OPPatrnosti Panem Purgmistrem a Raddau Miesta Gihlawy a Panj Obczy tehoz Miesta, A to takowa. Zie kdyz se Radda saditi w temz Miestie ma 1. 'Wegen der Ratts- Ty osoby na Raddy saziene magj wybiranj byti Swuly a wie- uerneurung. domim tiech Cztyrz od Obcze wolenych a Prziseznych Czechmistruw Rzemesl. Item Sladowniku do Raddy wicz sazeno byti nema nez Cztyrzi o- soby, a ostatek Zgynych Rzemesl. Item Obecz Cztyrzj Osoby Zsebe wywolawati magj 2. Vier Gmatner lydi nestranne, A ty osoby od starssych aby Potwrzenj bylj, Ambt. A wsseczky Potrzeby obecznj aby na starssy wznasselj, a Pokudzby sprawedliwie bylo A w Potrzebach Obecznich aby starssim Pomoczni bylj tak aby se Ziadnemu wnicziemz krziwda nedela. Item Pany Starssi Przi obnowenj Raddy w Przitom- Ratttung des nosti tiech Cztyrz od Obcze wolenych budau Powinnj Ze Ratths. wssech duchoduw a Vzitkuw k Miestu Przichazegiczych, y take Z Uutrat a nakladuw Pocziet cziniti. A toto srownanj ma mezj nimi trwati Po- kudzby se sami mezj sebau oto ginacze Zgednosteyne wule nesro- wnalj, Aneb kral Geho milost, Zieby to raczil ginaczie oPPatrziti. Item Yakoz skrze nedbanliwost a neoppatrzenj ffiss- meystra gegich stala se Sskoda, zie na Przedmiesti gest nieczo' domuw wodau Pobrano a lidy stopeno, Po tom ffissmeystru aby se wssyczknj Ptalj, A budauli gey moczy miti aby gey trestalj yakz se gim Zdati bude A Za tu sskodu kteraz se tau wodau tiem lidem naprzedmiesti stala, Pany Starssi Z Peniez Obecznich magj na Wanocze neyprw Przissti Sto kop grossu Pugcziti A Potom na druhe Wanoczy Przes Rok druhych Sto kop grossu, A ty lyde magj ty Penize Panum Starssym a Obczy Vrucziti, A na tyto cziasy y take zase Zaplatiti, a hned Potom na trzeti Wanocze Pocziti Zase Platiti magj po 25 kopach grossu Czeskych A tak na kazde Wanocze po 25 kopach grossu magj Platiti az do Zaplacenj tiech dwu Leth kop grossuw A Pokudz Panum Starssym mozne bude, magj tiem lidem lesem y kamenym k staweny Pomocz Vcziniti. Item do Padesati Leth Porziad Zbychlich na ten den, 5. Bmbgang ond na ktery se ta Przihoda tau wodau stala, Panij Starssj magj eelmeffen wegen der ertrunfenen. Obchod a Mssy Zadussnj na ty dusse cziniti. Item Yakoz Rzemesla niyake Zapisy mezj sebau wzdielalj, takowe Zapisy tomuto nassemu zgednanj nemagj na Przekazku byti. A wicz ZaPisuw takowych mezj sebau nemagj dielatj nez w lasze a swornosti aby se ksobie Zachowawalj a Pri- wilegiemj wysadniemj kterez od Czysarzuw kraluw a Markgrabj gych 6. egen der ver chretbungen der Gemetn. 4. Wegen des ſcha dens durch das Wafler. 3
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34 milosti Panuw swych magj se Sprawowali tak yak gsau se Przedkowe gegich czidilj a Zachowawalj. Item Autrata kteraz gsau nynj Panij Starssi do Bu- Wegen der Zeh= rung nach Sfendina gezdicz Vezinilj, gim Prominuta byti ma, A Zase tez, Zum König. czo gsau Obczy Pugczilj Padesate kop grossuw, to Przj Obczy Zustati ma, Nez gestlj Zie gsau Pany Starssy k krali Geho milosti gez- dicz na Padesate kop grossuw wycz Viratilj, tehdj budau Powinnj to- likez Obczy dodati Z Peniez Obecznich aby gednosteyna Summa na obie stranie byla, A giz od tohoto cziasu autrat bez Potrzebnich wystrzihati se magj. Item Przi Yarmarku Pany Starssi magj swobodny ffrey- 8. Wegen des Weinſchenfen. vnk na Ssenkowanj Win Pausstieti, A takowy ffreyunk tey- den Przed Yarmarkem a teyden Po Yarmarku trwatj ma. A gestli Zieby Potom Panj Starssy Z Obecz natom Sskodu tomu Miestu Poznalj to bu- dau moczy Zgednostegne wule Zmieniti. Item Wsseczky nechuti a nelibosti, kterez gsau mezj 9. Aller groll soll auffgehoben ſetn.nimj bylj by sme Zdvyhlj a Zdwihame a wnicz obraczime, tak aby gych sobie nynj a na cziasy budauczy wycze niczim Zlym ne- spominalj. Toho wsseho Pro Pamiet kazde stranie gednu Smluwu Pod Sekryti swymj sme dalj. Dan a Psan dne a Letha nahorze Psaneho. Po horzeyssy Smlauwie o Piet Obeczni Artikule Ziadalj, yakoz Porziad Psanj gsau. Der Smein Ar- Znamenagi se Artikule Przj kterych Obecz Gihlawska fiel to ſie vom Ratth begeret. Ziada od Starssych swych Zachowana bytj. Item, Aby kazdy Rok Radda obnowena byla s wiedomni a 1. wůlj Cztyrz wywolenych Z Obcze a Z Prziseznych z Rzemesla. 2. Item Aby wycze nebralj do Raddy Z Rzemesla Sladownicz- keho gednom Cztyrzi, a ostatek Zgynich Rzemesel, kterziz k obecznemu dobremu gednanj Przihodnj gsau. 3. Item Cztyrzj Z Obcze magj wywolenj byti odewssy Obcze, a mezj nimi Zustati, a ty od Starssich Potwrzenj byti magj. Item Aby kazdy Rok Pocziet se czinil w Przitomnosti tiech 4. Cztyrz Z Obcze wywolenych Zewssech duchoduw, kterez k obecznemu Miestu Przichazegj Aby se wiedielo czo kralowska komora Zdwi- hnauti ma. 5. Item Aby Zachowatj byti mohlj wedle Nadanj a Swobod od knyziat a Margkrabj tohoto Margkrabstwj nam danych, yako gina Miesta wtomto Margkrabstwj, kterez od mnoho cziasu nam Zadrzia- nj gsau. 6. Item Aby Zety, Vgczy Bratrzi a Streyczy sobie Przibuznj krwe, w Raddach nebywalj, gako Prwe beywali.
34 milosti Panuw swych magj se Sprawowali tak yak gsau se Przedkowe gegich czidilj a Zachowawalj. Item Autrata kteraz gsau nynj Panij Starssi do Bu- Wegen der Zeh= rung nach Sfendina gezdicz Vezinilj, gim Prominuta byti ma, A Zase tez, Zum König. czo gsau Obczy Pugczilj Padesate kop grossuw, to Przj Obczy Zustati ma, Nez gestlj Zie gsau Pany Starssy k krali Geho milosti gez- dicz na Padesate kop grossuw wycz Viratilj, tehdj budau Powinnj to- likez Obczy dodati Z Peniez Obecznich aby gednosteyna Summa na obie stranie byla, A giz od tohoto cziasu autrat bez Potrzebnich wystrzihati se magj. Item Przi Yarmarku Pany Starssi magj swobodny ffrey- 8. Wegen des Weinſchenfen. vnk na Ssenkowanj Win Pausstieti, A takowy ffreyunk tey- den Przed Yarmarkem a teyden Po Yarmarku trwatj ma. A gestli Zieby Potom Panj Starssy Z Obecz natom Sskodu tomu Miestu Poznalj to bu- dau moczy Zgednostegne wule Zmieniti. Item Wsseczky nechuti a nelibosti, kterez gsau mezj 9. Aller groll soll auffgehoben ſetn.nimj bylj by sme Zdvyhlj a Zdwihame a wnicz obraczime, tak aby gych sobie nynj a na cziasy budauczy wycze niczim Zlym ne- spominalj. Toho wsseho Pro Pamiet kazde stranie gednu Smluwu Pod Sekryti swymj sme dalj. Dan a Psan dne a Letha nahorze Psaneho. Po horzeyssy Smlauwie o Piet Obeczni Artikule Ziadalj, yakoz Porziad Psanj gsau. Der Smein Ar- Znamenagi se Artikule Przj kterych Obecz Gihlawska fiel to ſie vom Ratth begeret. Ziada od Starssych swych Zachowana bytj. Item, Aby kazdy Rok Radda obnowena byla s wiedomni a 1. wůlj Cztyrz wywolenych Z Obcze a Z Prziseznych z Rzemesla. 2. Item Aby wycze nebralj do Raddy Z Rzemesla Sladownicz- keho gednom Cztyrzi, a ostatek Zgynich Rzemesel, kterziz k obecznemu dobremu gednanj Przihodnj gsau. 3. Item Cztyrzj Z Obcze magj wywolenj byti odewssy Obcze, a mezj nimi Zustati, a ty od Starssich Potwrzenj byti magj. Item Aby kazdy Rok Pocziet se czinil w Przitomnosti tiech 4. Cztyrz Z Obcze wywolenych Zewssech duchoduw, kterez k obecznemu Miestu Przichazegj Aby se wiedielo czo kralowska komora Zdwi- hnauti ma. 5. Item Aby Zachowatj byti mohlj wedle Nadanj a Swobod od knyziat a Margkrabj tohoto Margkrabstwj nam danych, yako gina Miesta wtomto Margkrabstwj, kterez od mnoho cziasu nam Zadrzia- nj gsau. 6. Item Aby Zety, Vgczy Bratrzi a Streyczy sobie Przibuznj krwe, w Raddach nebywalj, gako Prwe beywali.
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35 Item Obeczneho Czlowieka tak welmj Pro malau wiecz 7. netrestaly, yakoz Prwe se stalo Zie kdyz Obeczny Czlowiek malo czo mluwil tehda gsau odnieho Penize brali a do Wiezie wsadilj, a to mezj sebau rozdielilj Ale wssak gestli Zieby kdo czo Zawinil a neslussnie se Zachowal aby Zwulj tiech Cztyrz Z Ocze wywolenych slussnie trestan byl, A ty Penize aby k obecznemu dobremu obraczenj bylj. Item Aby Obeczneho Czlowieka, kteryzby nocznim cziasem 8. mlczkem na Vliczy Ssel, aneb w domie byl bez sskody, aby geho Po- kutau neobtieziowalj, yakoz Prwe se Przihazelo, zie mnohy Przi swem dobrym Przitelj bezpecznj nebylj, kdyz gsau koho Zastihlj vj grossuw dati musel, Ato k obecznemu dobremu obraczeno nebywalo, nezto mezj sebau rozdielilj a kde Lyde w domje Zawrzenj bywalj tehda gsau Zadu tam lezlj a dwerzj otwiralj. Item Take toto obecz Ziada Poniewadz Starssi wedle gych 9. slybuw geli gsau k kralj Geho milosti bez nassi wule a Wiedomj, a takowau autratu y krale Geho milosti komory wzalj a wedlj bez Potrzeb- nie Aby ony to Zaplatili, v czoz obecz Z Krale Geho milosti komory wypugczila, Zase aby nawratilj a Zaplatilj. Item dale gest nasse Ziadost, Yakoz Baltazar Jungmayer 10. nass spolu Obywatel, kteryz przed nas przedstaupil a Mandat krale Geho milosti Vkazal Poznawssi Zie Proti obecznemu dobremu nenj, aby Za- chowan byl. Od Powied Panuw Starssych. Item Yakoz w Prwnim Artikulj Ziadagj aby S wiedomimDes Ratths ant- wort auff der a wulj Cztyrz wywolenych Z Obcze a Przjseznich Czechmi- Gemein Artiel. 1. struw Rzemesla kazdy Rok Radda obnowena byla. Ktomu takto Prawime, Zie to wtom Miestie nikda slychano nebylo, by Pak kral Geho milost anebolj Pan Podkomorzj Raddu obnowil aby kdo giny mimo Raddu Prziseznu koho wolil Yakoz Pak y listy se Prokazati muzie. Item k druhemu Artikulj, w kteremz Ziadagj aby gednom 2. Cztyrzj Osoby Z Rzemesla Sladowniczkeho a ostatek Z ginych Rzemesel do Raddy bralj Takto Prawime Zie y toho Za Pamietj lidske nebylo, Wdyczky Sedm nebo Osm Sladowniku beywalo, Ato ze dwogj Przicziny gedna Zie Ziadny Rzemeslnik tak V Prazdnieny byti nemuzie yako Sla- downik Nebo od Swateho Waczlawa az do Swateho Girzj Piwa warzi, a Potom cely leto rzidko kterau warku czinj. Druha Prziczina Zie se ten Porziadek Zachowawal gestli zie se kdo tu osadil a nebo od ginad Przistiehowal Vmicze Rzemeslo neb neumicze kdoz koliwiek, Ziadalli ge Sladownicztwj wida (konssele) hodnosti geho, a Zieby se na Potom tomu Miestu k obecznemu dobremu hoditi mohl kazdeho doprzino a dopu- sstieno bywalo. 3*
35 Item Obeczneho Czlowieka tak welmj Pro malau wiecz 7. netrestaly, yakoz Prwe se stalo Zie kdyz Obeczny Czlowiek malo czo mluwil tehda gsau odnieho Penize brali a do Wiezie wsadilj, a to mezj sebau rozdielilj Ale wssak gestli Zieby kdo czo Zawinil a neslussnie se Zachowal aby Zwulj tiech Cztyrz Z Ocze wywolenych slussnie trestan byl, A ty Penize aby k obecznemu dobremu obraczenj bylj. Item Aby Obeczneho Czlowieka, kteryzby nocznim cziasem 8. mlczkem na Vliczy Ssel, aneb w domie byl bez sskody, aby geho Po- kutau neobtieziowalj, yakoz Prwe se Przihazelo, zie mnohy Przi swem dobrym Przitelj bezpecznj nebylj, kdyz gsau koho Zastihlj vj grossuw dati musel, Ato k obecznemu dobremu obraczeno nebywalo, nezto mezj sebau rozdielilj a kde Lyde w domje Zawrzenj bywalj tehda gsau Zadu tam lezlj a dwerzj otwiralj. Item Take toto obecz Ziada Poniewadz Starssi wedle gych 9. slybuw geli gsau k kralj Geho milosti bez nassi wule a Wiedomj, a takowau autratu y krale Geho milosti komory wzalj a wedlj bez Potrzeb- nie Aby ony to Zaplatili, v czoz obecz Z Krale Geho milosti komory wypugczila, Zase aby nawratilj a Zaplatilj. Item dale gest nasse Ziadost, Yakoz Baltazar Jungmayer 10. nass spolu Obywatel, kteryz przed nas przedstaupil a Mandat krale Geho milosti Vkazal Poznawssi Zie Proti obecznemu dobremu nenj, aby Za- chowan byl. Od Powied Panuw Starssych. Item Yakoz w Prwnim Artikulj Ziadagj aby S wiedomimDes Ratths ant- wort auff der a wulj Cztyrz wywolenych Z Obcze a Przjseznich Czechmi- Gemein Artiel. 1. struw Rzemesla kazdy Rok Radda obnowena byla. Ktomu takto Prawime, Zie to wtom Miestie nikda slychano nebylo, by Pak kral Geho milost anebolj Pan Podkomorzj Raddu obnowil aby kdo giny mimo Raddu Prziseznu koho wolil Yakoz Pak y listy se Prokazati muzie. Item k druhemu Artikulj, w kteremz Ziadagj aby gednom 2. Cztyrzj Osoby Z Rzemesla Sladowniczkeho a ostatek Z ginych Rzemesel do Raddy bralj Takto Prawime Zie y toho Za Pamietj lidske nebylo, Wdyczky Sedm nebo Osm Sladowniku beywalo, Ato ze dwogj Przicziny gedna Zie Ziadny Rzemeslnik tak V Prazdnieny byti nemuzie yako Sla- downik Nebo od Swateho Waczlawa az do Swateho Girzj Piwa warzi, a Potom cely leto rzidko kterau warku czinj. Druha Prziczina Zie se ten Porziadek Zachowawal gestli zie se kdo tu osadil a nebo od ginad Przistiehowal Vmicze Rzemeslo neb neumicze kdoz koliwiek, Ziadalli ge Sladownicztwj wida (konssele) hodnosti geho, a Zieby se na Potom tomu Miestu k obecznemu dobremu hoditi mohl kazdeho doprzino a dopu- sstieno bywalo. 3*
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36 Item Na trzeti Artikul w kteremz Ziadagj aby Cztyrzj 3. odewssi Obczy wywolilj a Przinych Zustalj a od Starssich Potwrzenj byli, Tato odpowied. Zie gsau toho nynj Pokusylj yaky Ztoho Vzitek Przissel Nam se Zda Zie to Znagj, Nez Prwe wzdyczky Za Pamietj Lidske Cztyrzj Osoby Starssich konsseluw ku Pomoczy obogy aby gim gych wieczy Przj Raddie Pomahalj gednati Prziseznj y s starssymj Zwo- lilj Protoz nemuziem to Znatj, aby gesstie lepe bylo. 4. Item na Cztwrty Artykul kdez Ziadagj aby kazdy Rok w Przitomnosti tiech Cztyr Z Obcze wywolenich Zewssech duchoduw kter- zi k obecznemu Miestu Przislussegj, Pocziet se dawal. Odpowied. Wdyczky wubecz Przedkum nassim y nam wierzilj, Nebo kazdy rok gedny konssele druhym Pod Przisahau a Powinnosti swymj Poczty wy- dawalj A gesstie Przitom stati minime. Nebo kazdy Znati muzie Zie nicz weysse byti nemuzie nez czo se dobremu na Przisahu geho swier- ziuge. Item kdez w Patem Artykulj Ziadagj aby wedle Nadany 5. a Swobod od kneyziat a Margkrabuw gich milosti, yako gina Miesta w tomto Margkrabstwj kterez gim od mnoheho cziasu Zadrzianj bylj Zachowanj byti mohlj. My newime, yakz se gim swobody a nebolj Na- dany ktereby gedno k obecznemu dobremu slauziti mohlj, Ziadrzielj necht ge nam oZnamj. 6. Item Yakoz w Ssestem Artykulj Ziadagj Aby Zety Vgczy Bratrzj a Streyczy sobie Przibuzny krwe w Raddach nebywalj. Odpowied Wssak se tak Zachowawame. Item kdez w Sedmim Artykulj Ziadagj Aby Obeczniho Czlo- 7. wieka, tak welmi Pro malau wiecz netrestalj Yako Prwe se stalo Zie kdyz Obeczny Czlowiek malo czo mluwil, Zie sme od nieho Penize bral a do Wiezie w Sladilj a ty Penize mezi sebau rozdielilj. K tomu Prawime, Zie mame Nadany Poniekud yak Pokuty nebolj winny brati mame, A Prawime Zie sme cziasem dobrze menie nezli sme Z Prawa wziti mielj bralj, toby se Prokazati mohlo kdez doteykagj w temz Artykulj, gestli Zieby kde czo Zawinnil a nesslussnie se Zachowal aby Zwule tiech Cztyrz Z Obcze wywolenych slussnie trestan byl, a ty Penize k obecz- nemu dobremu obraczenj bylj. Odpowed. Poniewadz Prziseznj naprzed Panu Bohu wssemohauczymu Potom kralj Geho milostj Panu swemu Przi- sahu czinj chudemu y bohatemu sprawedliwie czinilj zieby to welmj tiezka wiecz byla a Poniekud nemozna, aby Zwule tiech Cztyrz takowe wieczy rozeznawati mielj, A take y Proto, zie se gych Przisaha s Przi- seznimj nesrownawa. 8. Item Yakoz w Osmym Artikulj wypisugj kterakby se gim Zdalo, yakby se k tiem kterziz w noczy Przes Pirglok sedagj, a Po Vlyczich
36 Item Na trzeti Artikul w kteremz Ziadagj aby Cztyrzj 3. odewssi Obczy wywolilj a Przinych Zustalj a od Starssich Potwrzenj byli, Tato odpowied. Zie gsau toho nynj Pokusylj yaky Ztoho Vzitek Przissel Nam se Zda Zie to Znagj, Nez Prwe wzdyczky Za Pamietj Lidske Cztyrzj Osoby Starssich konsseluw ku Pomoczy obogy aby gim gych wieczy Przj Raddie Pomahalj gednati Prziseznj y s starssymj Zwo- lilj Protoz nemuziem to Znatj, aby gesstie lepe bylo. 4. Item na Cztwrty Artykul kdez Ziadagj aby kazdy Rok w Przitomnosti tiech Cztyr Z Obcze wywolenich Zewssech duchoduw kter- zi k obecznemu Miestu Przislussegj, Pocziet se dawal. Odpowied. Wdyczky wubecz Przedkum nassim y nam wierzilj, Nebo kazdy rok gedny konssele druhym Pod Przisahau a Powinnosti swymj Poczty wy- dawalj A gesstie Przitom stati minime. Nebo kazdy Znati muzie Zie nicz weysse byti nemuzie nez czo se dobremu na Przisahu geho swier- ziuge. Item kdez w Patem Artykulj Ziadagj aby wedle Nadany 5. a Swobod od kneyziat a Margkrabuw gich milosti, yako gina Miesta w tomto Margkrabstwj kterez gim od mnoheho cziasu Zadrzianj bylj Zachowanj byti mohlj. My newime, yakz se gim swobody a nebolj Na- dany ktereby gedno k obecznemu dobremu slauziti mohlj, Ziadrzielj necht ge nam oZnamj. 6. Item Yakoz w Ssestem Artykulj Ziadagj Aby Zety Vgczy Bratrzj a Streyczy sobie Przibuzny krwe w Raddach nebywalj. Odpowied Wssak se tak Zachowawame. Item kdez w Sedmim Artykulj Ziadagj Aby Obeczniho Czlo- 7. wieka, tak welmi Pro malau wiecz netrestalj Yako Prwe se stalo Zie kdyz Obeczny Czlowiek malo czo mluwil, Zie sme od nieho Penize bral a do Wiezie w Sladilj a ty Penize mezi sebau rozdielilj. K tomu Prawime, Zie mame Nadany Poniekud yak Pokuty nebolj winny brati mame, A Prawime Zie sme cziasem dobrze menie nezli sme Z Prawa wziti mielj bralj, toby se Prokazati mohlo kdez doteykagj w temz Artykulj, gestli Zieby kde czo Zawinnil a nesslussnie se Zachowal aby Zwule tiech Cztyrz Z Obcze wywolenych slussnie trestan byl, a ty Penize k obecz- nemu dobremu obraczenj bylj. Odpowed. Poniewadz Prziseznj naprzed Panu Bohu wssemohauczymu Potom kralj Geho milostj Panu swemu Przi- sahu czinj chudemu y bohatemu sprawedliwie czinilj zieby to welmj tiezka wiecz byla a Poniekud nemozna, aby Zwule tiech Cztyrz takowe wieczy rozeznawati mielj, A take y Proto, zie se gych Przisaha s Przi- seznimj nesrownawa. 8. Item Yakoz w Osmym Artikulj wypisugj kterakby se gim Zdalo, yakby se k tiem kterziz w noczy Przes Pirglok sedagj, a Po Vlyczich
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37 chodj, Zachowati mielj. Odpowied. Zie mj dobrze wiedj yaky se krziky a nebolj skody nocznie dalj a take zie gednoho Zamordowalj gessto Podnes newime kdo, Treffi se niekdy Zie Pokogni w domych sedagj, a wegdaucze wen. Po Vliczych y Po rinku diwne wieczy strogi kadie y sskopky Przed domy w kterych se woda Pro ohen chowa Przewraczugj lidem sskody ezinj, s bubny chodj, lydy leziczy w Pokogich swych Pro takowe krziky, Pokoge Vziti nemohau Zdalj se wtom Zie takowe wieczy mohau trpenj bytj, a obecz to snesti muzie, my Radj bez te Praczy budeme A toto gesstie raczte wiedieti, zie na kratky noczy Pirg- lok se Zwony dwie hodinie na nocz, A na dlauhy noczy we trzech a nebo we Cstyrech hodynach yakz toho czias. Nam se Zda Zieby se kazdy do toho czasu dosti nasedietj y na Piti mohl. Item Na dewaty Artykul, Yakoz Prawj Zie sme bez Potrze- 9. by Autratu wedlj gedaucze k kralj geho milostj, Zadagicze abychom to ZaPlatilj. Odpowied, Zie sme Piet Osob s wulj wssech brzi Radd gedno Pro obeczny dobre, chticz radj abychme Przi starodawnich Rzi- zenych a dobrych Zwiklostech, gessto Miestu tomu neubywalo nez na lidech na statku y na stawenj, yakoz se to oczyma vidj, Przibeywalo, Zachowawanj bylj Y take Pro niktere Spolusausedy Zsebe sme wyslalj, A nahledicze wtom Ziadneho sweho Vzitku mage nadiegj k Panu Bohu a k wassim milostem Zie takowu autratu ZaPlatiti Powinnj nebudeme Item Na Posledj Yakoz Ziadagj aby Baltazar Przj Mandatu 10. krale Geho milosti Zachowan byl, Poznawsse Ziebi Proti obecznemu dobremu nebylo, Baltasar dobrye wy kdyz gest Ziadal Sladownicztwj, Zie gest gemu wedle stareho Rzizenj Sladowniczkeho na wulj dano, chzelj Sladownikem aby barwenj nechal, kdez gest ktomu swolil, Y take natom gest od starodawna wtom Miestie Z Rzizeny Aby Ziadny dwo- geho Rzemesla nedielal mieloliby se gemu to dopustiti, aby Dwoge Rze- mesla dielal Vdielalby w Rzemeskych weliky rozbroy a nassloby se gych Potom wycze kterzj by sobie takowe Mandaty a lysti Zgednalj. Anno 1522 feria 2 post Jacobj. Ist der Raith Zu Iglau verneuert worden, durch herrn Wilhelbm Cuna von Cunstatt Vnter Camerer in Mehrern. Herr Stanißlaus Feyrabent Eltister. Herr Steffan Schweinizer Beysizer. Junge herrn Paull Schinawiz. Wenz Loßnizer. Eodem anno. Ist Ludouicus der hungerische Khönig des Khönigs Vla dislaj (So anno 1516 gestorben). Sohn Zum Behemischen Khönig Zu Prag gekhrönet worden. Eodem anno. Nachdem die abhandlung So das iüngst verschienene 1521 Jahr, bey der ersten Commission füergeloffen, wider die altten Statt gebreuch vud vblichen gewonheitten, auch dem Ratth nicht allerdings Zugedultten, hat es kheinen forttgang gehabtt, Handlung der ander Commiſ- ston Anno 1522.
37 chodj, Zachowati mielj. Odpowied. Zie mj dobrze wiedj yaky se krziky a nebolj skody nocznie dalj a take zie gednoho Zamordowalj gessto Podnes newime kdo, Treffi se niekdy Zie Pokogni w domych sedagj, a wegdaucze wen. Po Vliczych y Po rinku diwne wieczy strogi kadie y sskopky Przed domy w kterych se woda Pro ohen chowa Przewraczugj lidem sskody ezinj, s bubny chodj, lydy leziczy w Pokogich swych Pro takowe krziky, Pokoge Vziti nemohau Zdalj se wtom Zie takowe wieczy mohau trpenj bytj, a obecz to snesti muzie, my Radj bez te Praczy budeme A toto gesstie raczte wiedieti, zie na kratky noczy Pirg- lok se Zwony dwie hodinie na nocz, A na dlauhy noczy we trzech a nebo we Cstyrech hodynach yakz toho czias. Nam se Zda Zieby se kazdy do toho czasu dosti nasedietj y na Piti mohl. Item Na dewaty Artykul, Yakoz Prawj Zie sme bez Potrze- 9. by Autratu wedlj gedaucze k kralj geho milostj, Zadagicze abychom to ZaPlatilj. Odpowied, Zie sme Piet Osob s wulj wssech brzi Radd gedno Pro obeczny dobre, chticz radj abychme Przi starodawnich Rzi- zenych a dobrych Zwiklostech, gessto Miestu tomu neubywalo nez na lidech na statku y na stawenj, yakoz se to oczyma vidj, Przibeywalo, Zachowawanj bylj Y take Pro niktere Spolusausedy Zsebe sme wyslalj, A nahledicze wtom Ziadneho sweho Vzitku mage nadiegj k Panu Bohu a k wassim milostem Zie takowu autratu ZaPlatiti Powinnj nebudeme Item Na Posledj Yakoz Ziadagj aby Baltazar Przj Mandatu 10. krale Geho milosti Zachowan byl, Poznawsse Ziebi Proti obecznemu dobremu nebylo, Baltasar dobrye wy kdyz gest Ziadal Sladownicztwj, Zie gest gemu wedle stareho Rzizenj Sladowniczkeho na wulj dano, chzelj Sladownikem aby barwenj nechal, kdez gest ktomu swolil, Y take natom gest od starodawna wtom Miestie Z Rzizeny Aby Ziadny dwo- geho Rzemesla nedielal mieloliby se gemu to dopustiti, aby Dwoge Rze- mesla dielal Vdielalby w Rzemeskych weliky rozbroy a nassloby se gych Potom wycze kterzj by sobie takowe Mandaty a lysti Zgednalj. Anno 1522 feria 2 post Jacobj. Ist der Raith Zu Iglau verneuert worden, durch herrn Wilhelbm Cuna von Cunstatt Vnter Camerer in Mehrern. Herr Stanißlaus Feyrabent Eltister. Herr Steffan Schweinizer Beysizer. Junge herrn Paull Schinawiz. Wenz Loßnizer. Eodem anno. Ist Ludouicus der hungerische Khönig des Khönigs Vla dislaj (So anno 1516 gestorben). Sohn Zum Behemischen Khönig Zu Prag gekhrönet worden. Eodem anno. Nachdem die abhandlung So das iüngst verschienene 1521 Jahr, bey der ersten Commission füergeloffen, wider die altten Statt gebreuch vud vblichen gewonheitten, auch dem Ratth nicht allerdings Zugedultten, hat es kheinen forttgang gehabtt, Handlung der ander Commiſ- ston Anno 1522.
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38 vnd nichts sonderlichs erbauet, dannen hero herr Vnter Camerer aus beuelch Irer Khön. Majestät die Commission in dieser Sachen Zu Iglau Zum au- dermmall fuergenohmen, welche doch nicht in allen Puncten lang gehaltten worden, weill es Zum theill wider gemeine Statt vnd deroselben aufnehmen gewesen, was bey dieser Commission geschlosßen, lauttet in Behemischer sprach wie Volgett. Ja Wilym Kuna Z Kunstatu a na Policzy Podkomorzj Margkrabstwj Morawskeho Oznamugj timto listem obecznie Przedewssemj kdez czten anebo cztauzy slyssan bude Yakoz gsau ruznicze wzniklj mezi Maudrymi a Oppatrnymj Panj Purgmistrem a Raddu Miesta Gihlawy s gedne A Pocztiwymi Muzj wssy Obczy tehoz Miesta s strany druhe. Kdez va sswrchu Psany Wilym Kuna Podle Poruczienj a rozkazanj krale geho milosti Pana meho milostiweho a Z Powinnosti Aurzadu sweho mage Przi sobie Vrozeny Pany, Pana Gindrzicha Z Lomnicze a na Mezerziczy Pana hynka Z Ludanicz a na Gemniczy A Rytyrzstwa Pana Pana Cze- lauda Z Palowicz na Budkowie Pana Zygmunda Z Chlebskeho. Ty vssecky ruznicze Przeslyssawsse, a dostatecznie rozwaziwsse s gych obaPolnie Dobrou wulj a na gych na mnie mozne Przestanj, Naprzed 1. Aller wieberwil-ly wsseczky wieczy a wsseliyake ruznicze, czeczy a ne- len Swiſchen dem Ratth vnd ber chutj, kterez gsau Zyakychkolj Brziczin, mezj nimj se Zwiehlj, Gmein sol auff- gehoben ſein. Zdwiham a w nicz obraczugj a Vznawam, Zie takowa wieczy a gych czeczy Ziadne stranie gych dobre Powiesti ke sskodie negsau a byti nemagj nynj y na cziasy Potomnj. A chczy aby sobie oba Polnie niczym Zlym nespominalj a Zase nezdwihalj, Ato Pod Vwarowanim hniewu a nemilosti krale geho milosti. A dale o Artykule dole Psane mezj ninij takto wypowidam a na Potom Vstanowugj. 2. Item kdyz kolj Radda w temz Mieste obnowena byti Der Alte ge- ichworne Ratth ma, magj osoby hodne a na swe Pocztiwosti Zachowale od soll ein neuen Rath wehlen. starssich Prziseznich na Przisahu a swiedomj gych, ne Pro- Prziatelstwj any yakou Prczizen, Ale Pro dobre Geho milosti a tohoto Miesta wybranj, a Przedemnau a budouczymj Podkomorzimy gmenowanj a Postawenj byti, a tiech ma wybrano byti, Ssest Z tiech 36 osob Przisez- nich, a Sstest Z Obcze, a mezi tiemj Dwanaczti nema wycze byti Z Rze- mesla Sladownickeho nez Cztyry Osoby, a ostatek Zginych Rzemesel Item Radda stara Raddie Nowe kazdy rok Przitom cziasu, 3. Der alte Ratth kdyz se Radda obnowuge Przi Przitomnosti me, a Budauczych soll dem Neuen raittung thun. Podkomorzich, aneb dobreho Rytyrzkeho Czlowieka, kterehoz bych ga anebo Budouczy Podkomorzj na mistie swem Poslal, a nikolika osob Z Obcze, kterez bych ya neb budouczy Podkomorzj k sobie Przigal magj a Powinnj budou Pocziet rzadny Ze wssech duchodu a Przigmu a take autrat a wydanj Vcziniti.
38 vnd nichts sonderlichs erbauet, dannen hero herr Vnter Camerer aus beuelch Irer Khön. Majestät die Commission in dieser Sachen Zu Iglau Zum au- dermmall fuergenohmen, welche doch nicht in allen Puncten lang gehaltten worden, weill es Zum theill wider gemeine Statt vnd deroselben aufnehmen gewesen, was bey dieser Commission geschlosßen, lauttet in Behemischer sprach wie Volgett. Ja Wilym Kuna Z Kunstatu a na Policzy Podkomorzj Margkrabstwj Morawskeho Oznamugj timto listem obecznie Przedewssemj kdez czten anebo cztauzy slyssan bude Yakoz gsau ruznicze wzniklj mezi Maudrymi a Oppatrnymj Panj Purgmistrem a Raddu Miesta Gihlawy s gedne A Pocztiwymi Muzj wssy Obczy tehoz Miesta s strany druhe. Kdez va sswrchu Psany Wilym Kuna Podle Poruczienj a rozkazanj krale geho milosti Pana meho milostiweho a Z Powinnosti Aurzadu sweho mage Przi sobie Vrozeny Pany, Pana Gindrzicha Z Lomnicze a na Mezerziczy Pana hynka Z Ludanicz a na Gemniczy A Rytyrzstwa Pana Pana Cze- lauda Z Palowicz na Budkowie Pana Zygmunda Z Chlebskeho. Ty vssecky ruznicze Przeslyssawsse, a dostatecznie rozwaziwsse s gych obaPolnie Dobrou wulj a na gych na mnie mozne Przestanj, Naprzed 1. Aller wieberwil-ly wsseczky wieczy a wsseliyake ruznicze, czeczy a ne- len Swiſchen dem Ratth vnd ber chutj, kterez gsau Zyakychkolj Brziczin, mezj nimj se Zwiehlj, Gmein sol auff- gehoben ſein. Zdwiham a w nicz obraczugj a Vznawam, Zie takowa wieczy a gych czeczy Ziadne stranie gych dobre Powiesti ke sskodie negsau a byti nemagj nynj y na cziasy Potomnj. A chczy aby sobie oba Polnie niczym Zlym nespominalj a Zase nezdwihalj, Ato Pod Vwarowanim hniewu a nemilosti krale geho milosti. A dale o Artykule dole Psane mezj ninij takto wypowidam a na Potom Vstanowugj. 2. Item kdyz kolj Radda w temz Mieste obnowena byti Der Alte ge- ichworne Ratth ma, magj osoby hodne a na swe Pocztiwosti Zachowale od soll ein neuen Rath wehlen. starssich Prziseznich na Przisahu a swiedomj gych, ne Pro- Prziatelstwj any yakou Prczizen, Ale Pro dobre Geho milosti a tohoto Miesta wybranj, a Przedemnau a budouczymj Podkomorzimy gmenowanj a Postawenj byti, a tiech ma wybrano byti, Ssest Z tiech 36 osob Przisez- nich, a Sstest Z Obcze, a mezi tiemj Dwanaczti nema wycze byti Z Rze- mesla Sladownickeho nez Cztyry Osoby, a ostatek Zginych Rzemesel Item Radda stara Raddie Nowe kazdy rok Przitom cziasu, 3. Der alte Ratth kdyz se Radda obnowuge Przi Przitomnosti me, a Budauczych soll dem Neuen raittung thun. Podkomorzich, aneb dobreho Rytyrzkeho Czlowieka, kterehoz bych ga anebo Budouczy Podkomorzj na mistie swem Poslal, a nikolika osob Z Obcze, kterez bych ya neb budouczy Podkomorzj k sobie Przigal magj a Powinnj budou Pocziet rzadny Ze wssech duchodu a Przigmu a take autrat a wydanj Vcziniti.
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39 Item yakoz Przed niekterym cziasem skrze nedbanli- wost a neoppatrnost ssiffmeystra nieczo domu wodau Pobrano b a lydj stopeno gest, A Za tu sskodu, kteraz se tiem lidem tau wodau stala, Panj starssj Z Peniez Z Rathauzu magi Sto kop grossu Czieskych Pugcziti Przi Swatem Janie Krzitelem neyprw Przisstim, A dru- hych sto kop grossu Czieskych na Wanocze Przisstj, A ty lyde magj ty Penize Panum Starssym Vrucziti, a na tyto cziasy a takto Ziase Pla- titi. Od Wanocz neyPrw Przisstych Przes Rok magj to Pietmeczytma kopech grossu Czieskych a do wyplnienj te Summy Zaplatiti. Item Lozunku kteryz gsau Zadrzielj y tento Lozunk Swatogirzky a Swato Waczlawsky Przissti magj tiem lydem Propusstienj, a Zanie od Starssych Z Peniez Z Rathausu sprawenj byti, Take Pani starssy magj gim ffuramj lesem a kamenim, Pokudz gim mozne bude, Pomo- czny byti. Item Do Padesati let Porziad Zbiehlych na ten den na kteryz se ta Przihoda wodau stala, Pani starssj magj kopu grossu Czieskych chudym do Sspitalu, aneb kdez gim od tiech" kterymz gsau Zieni, dieti a Prziatele gegych Zhynuli Vkazano bude, misto obchodu Za dusse gegych datj. Item Pani Starssy kazdy Rok Podle Aurody toho Roku 6. miru slussnau, czoby se Piwa Za Peniez dawatj mielo Przi- Man ſoll rechte maß Bier geben. cziemzby obecz slussnie Zustati mohla Vsaditi magj, a ktomu s Pilnosti Przihledatj, Aby Podle gych Vstanowenj ocbzy w tom spra- wedliwie se dalo, A na Piwa Zdeyssi nemagj Ziadna od Ziadneho sem wezena bytj. Item Panj Starssy k lidu obecznemu ke wssem y kazdemu 7. zwlasstie, laskawie okazowati se magj. A lyd Obeczny tez Der Rath sol bie Gmein lieb ha= ben und die k Starssym, gakozto k Aurzednikum od krale Geho milosti Smein den Rath ehren. nad timto Miestem Vsazenym Pocstiwie a Powolnie se Za- chowati magj, Wssech doteykany, Pomlouwany Postrannych a bourzek, kterez gsau tyto cziasy Przed se bralj, Zanechagicz. Gestli Zieby se Przihodilo, Zieby ktery Obeczny Czlowiek Proti Vstanowenj od starssych czieho dopustil ma od nych neyprwe rzeczy, Po druhe Wiezenim sluss- nym trestan byti, A Dopustilliby se toho wycze ma Z nieho Wina sluss- na, tak aby take na statku swem Zahuben nebyl, wzata, a na obecznj dobre obraczena, a na Pocztu Poloziena byti. Gestlj Zieby Pak se Zdalo Obczy, Zie nanie Panj starssy gim neslussnym a mimo sprawedliwe sa- hagj, nemagj o to Ziadne bourzky cziniti, anj yakou moczy na starssy sahatj nez magj tu obtiznost tou kazdy neb na mne a Podkomorzj bu- douczy wznesti A ga y budouczy Podkomorzj S Raddou a Pomoczy krale Geho milosti mame ge wtom Pokudz slussne a sprawedliwe bude, 5. An stat der Seel- meß ſoll man der Armuth 1 sst. gr. geben. 4. Wegen der schä en durchs waffer erlitten.
39 Item yakoz Przed niekterym cziasem skrze nedbanli- wost a neoppatrnost ssiffmeystra nieczo domu wodau Pobrano b a lydj stopeno gest, A Za tu sskodu, kteraz se tiem lidem tau wodau stala, Panj starssj Z Peniez Z Rathauzu magi Sto kop grossu Czieskych Pugcziti Przi Swatem Janie Krzitelem neyprw Przisstim, A dru- hych sto kop grossu Czieskych na Wanocze Przisstj, A ty lyde magj ty Penize Panum Starssym Vrucziti, a na tyto cziasy a takto Ziase Pla- titi. Od Wanocz neyPrw Przisstych Przes Rok magj to Pietmeczytma kopech grossu Czieskych a do wyplnienj te Summy Zaplatiti. Item Lozunku kteryz gsau Zadrzielj y tento Lozunk Swatogirzky a Swato Waczlawsky Przissti magj tiem lydem Propusstienj, a Zanie od Starssych Z Peniez Z Rathausu sprawenj byti, Take Pani starssy magj gim ffuramj lesem a kamenim, Pokudz gim mozne bude, Pomo- czny byti. Item Do Padesati let Porziad Zbiehlych na ten den na kteryz se ta Przihoda wodau stala, Pani starssj magj kopu grossu Czieskych chudym do Sspitalu, aneb kdez gim od tiech" kterymz gsau Zieni, dieti a Prziatele gegych Zhynuli Vkazano bude, misto obchodu Za dusse gegych datj. Item Pani Starssy kazdy Rok Podle Aurody toho Roku 6. miru slussnau, czoby se Piwa Za Peniez dawatj mielo Przi- Man ſoll rechte maß Bier geben. cziemzby obecz slussnie Zustati mohla Vsaditi magj, a ktomu s Pilnosti Przihledatj, Aby Podle gych Vstanowenj ocbzy w tom spra- wedliwie se dalo, A na Piwa Zdeyssi nemagj Ziadna od Ziadneho sem wezena bytj. Item Panj Starssy k lidu obecznemu ke wssem y kazdemu 7. zwlasstie, laskawie okazowati se magj. A lyd Obeczny tez Der Rath sol bie Gmein lieb ha= ben und die k Starssym, gakozto k Aurzednikum od krale Geho milosti Smein den Rath ehren. nad timto Miestem Vsazenym Pocstiwie a Powolnie se Za- chowati magj, Wssech doteykany, Pomlouwany Postrannych a bourzek, kterez gsau tyto cziasy Przed se bralj, Zanechagicz. Gestli Zieby se Przihodilo, Zieby ktery Obeczny Czlowiek Proti Vstanowenj od starssych czieho dopustil ma od nych neyprwe rzeczy, Po druhe Wiezenim sluss- nym trestan byti, A Dopustilliby se toho wycze ma Z nieho Wina sluss- na, tak aby take na statku swem Zahuben nebyl, wzata, a na obecznj dobre obraczena, a na Pocztu Poloziena byti. Gestlj Zieby Pak se Zdalo Obczy, Zie nanie Panj starssy gim neslussnym a mimo sprawedliwe sa- hagj, nemagj o to Ziadne bourzky cziniti, anj yakou moczy na starssy sahatj nez magj tu obtiznost tou kazdy neb na mne a Podkomorzj bu- douczy wznesti A ga y budouczy Podkomorzj S Raddou a Pomoczy krale Geho milosti mame ge wtom Pokudz slussne a sprawedliwe bude, 5. An stat der Seel- meß ſoll man der Armuth 1 sst. gr. geben. 4. Wegen der schä en durchs waffer erlitten.
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40 opatrziti, Aby od starssych Przi sprawedlnosti Drzianj a Zachowanj bylj. Item chtielliby ktery Z Obcze ktereho Z tiech 36 Prziseznich Zczieho winiti. Pani starssy magj gim Prawo osaditi, a ge wyslyssicz mezj nimi sprawedliwy konecz Vcziniti. Item Obecz ten Zapis ktery gsau mezj sebou Vczinilj 8. Die Omein soll y Peczieti, kterez Czechowe sobie Zdielati dalj, Przedemnou die Berſchreibung. vnd bie Petſchaff-Poloziti magj, A to ma odemne skazieno byti a na Potomnj ten von ſich geben. cziasy obecz takowych Zapisuw mezj sebou dielatj a Peczieti Ziadnych mimo tu kterez toto Miesto od starodawna Vziwa Vziwati ne- magj. A gestlj Zieby se toho wycze doPustilj w nemilost a Pokutu kralj Geho milosti VPadnautj magj. 9. Item Ya swrchu Psany Wylim Kuna yakozto Aurzednik Beim König soll man vmb beſteti-komory Geho kralowske milosti A ony oba Polnie Z ged- gung dieſer Ar- ticl anhalten. nosteyne wule mame to Przi krali geho milosti gednatj Aby geho kralowska milost teto me WeyPowiedj lystem swym Potwrditi raczil, Aby to nynj y na Potomnj cziasy odewssech y od kazdeho w czelosti a neporussitedlnie Zachowano bylo. Tomu na Potwrzenj ya swrchu Psany Wylim Kuna swau wlastnj Pecziet k tomuto listu a WeyPowiedj Przidawati sem dal, A Pro lepssi gistotu a wiedomost PrziProsyl gsem swrchu gmenowanych Panuw a Wladyk Zie gsau Peczietj a Sekryty swe Podle mne Przitisknouti dalj mnie y sobie a Erbum nassim beze sskody A kazde stranie gedna Cze- dule toho dana. Stalo se w Gihlawie Patek Po Swatem Girzj Letha Panie 1522. Item k teto WeyPowiedj, kteraz gest mne Wylimem Was gestalt der Rath vnd dte Gemein bie Ar-Kuna Z Kunstatu, Podkomorzim Margkrabstwj Morawskeho tiel angenoh men haben. Przj Przitomnosti Vrozenych Panu Pana Gindrzicha Z Lom- nicze na Mezerziczy, Pana hynka Z Ludanicz na Gemniczy, A Vrozenich Wladyk Pana Czelauda Z Palowicz na Budkowie, Pana Zygmunda Z Chlebskeho, mezj Maudrymj a OPPatrnymj Panj Purgmistrem a Rad- dau Miesta Gihlawy Z gedne, A mezj Oppatrnymj Muzj wssy Obczy tehoz Miesta strany druhe stala, obie stranie na tento spusob Przistau- pilj gsau a Przistupugj Aby ta WeyPowied kralj Geho milosti oznamena byla a obie stranie Podle mne Przj kralj Geho milosti skrze Psanj swe Za Potwrzenj Ziadalj, Podle toho aby kazda strana ne Pokautnie anj skrze ktere osoby Postrannj, nez skrze mne Przj kralj Geho mi- losti, czo se ginych artikulu, totiz o ty Cztyry Osoby Z Obcze wolene a k starssym Przidane A o wina ssenkowanj dotyczie, gednalj, A kra Geho milost wyrozumiegicz te WeyPowiedj a Ziadosti Starssich y Obecznj, bude moczy te WeyPowiedj naPrawiti, Przicziniti a Vgitj czo se geho kralowske milosti Zdatj a libiti Bude, a na tom czoz a Pokud Geho kralowska milost w te WeyPowiedj naPrawiti a listem
40 opatrziti, Aby od starssych Przi sprawedlnosti Drzianj a Zachowanj bylj. Item chtielliby ktery Z Obcze ktereho Z tiech 36 Prziseznich Zczieho winiti. Pani starssy magj gim Prawo osaditi, a ge wyslyssicz mezj nimi sprawedliwy konecz Vcziniti. Item Obecz ten Zapis ktery gsau mezj sebou Vczinilj 8. Die Omein soll y Peczieti, kterez Czechowe sobie Zdielati dalj, Przedemnou die Berſchreibung. vnd bie Petſchaff-Poloziti magj, A to ma odemne skazieno byti a na Potomnj ten von ſich geben. cziasy obecz takowych Zapisuw mezj sebou dielatj a Peczieti Ziadnych mimo tu kterez toto Miesto od starodawna Vziwa Vziwati ne- magj. A gestlj Zieby se toho wycze doPustilj w nemilost a Pokutu kralj Geho milosti VPadnautj magj. 9. Item Ya swrchu Psany Wylim Kuna yakozto Aurzednik Beim König soll man vmb beſteti-komory Geho kralowske milosti A ony oba Polnie Z ged- gung dieſer Ar- ticl anhalten. nosteyne wule mame to Przi krali geho milosti gednatj Aby geho kralowska milost teto me WeyPowiedj lystem swym Potwrditi raczil, Aby to nynj y na Potomnj cziasy odewssech y od kazdeho w czelosti a neporussitedlnie Zachowano bylo. Tomu na Potwrzenj ya swrchu Psany Wylim Kuna swau wlastnj Pecziet k tomuto listu a WeyPowiedj Przidawati sem dal, A Pro lepssi gistotu a wiedomost PrziProsyl gsem swrchu gmenowanych Panuw a Wladyk Zie gsau Peczietj a Sekryty swe Podle mne Przitisknouti dalj mnie y sobie a Erbum nassim beze sskody A kazde stranie gedna Cze- dule toho dana. Stalo se w Gihlawie Patek Po Swatem Girzj Letha Panie 1522. Item k teto WeyPowiedj, kteraz gest mne Wylimem Was gestalt der Rath vnd dte Gemein bie Ar-Kuna Z Kunstatu, Podkomorzim Margkrabstwj Morawskeho tiel angenoh men haben. Przj Przitomnosti Vrozenych Panu Pana Gindrzicha Z Lom- nicze na Mezerziczy, Pana hynka Z Ludanicz na Gemniczy, A Vrozenich Wladyk Pana Czelauda Z Palowicz na Budkowie, Pana Zygmunda Z Chlebskeho, mezj Maudrymj a OPPatrnymj Panj Purgmistrem a Rad- dau Miesta Gihlawy Z gedne, A mezj Oppatrnymj Muzj wssy Obczy tehoz Miesta strany druhe stala, obie stranie na tento spusob Przistau- pilj gsau a Przistupugj Aby ta WeyPowied kralj Geho milosti oznamena byla a obie stranie Podle mne Przj kralj Geho milosti skrze Psanj swe Za Potwrzenj Ziadalj, Podle toho aby kazda strana ne Pokautnie anj skrze ktere osoby Postrannj, nez skrze mne Przj kralj Geho mi- losti, czo se ginych artikulu, totiz o ty Cztyry Osoby Z Obcze wolene a k starssym Przidane A o wina ssenkowanj dotyczie, gednalj, A kra Geho milost wyrozumiegicz te WeyPowiedj a Ziadosti Starssich y Obecznj, bude moczy te WeyPowiedj naPrawiti, Przicziniti a Vgitj czo se geho kralowske milosti Zdatj a libiti Bude, a na tom czoz a Pokud Geho kralowska milost w te WeyPowiedj naPrawiti a listem
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41 swym Potwrditj raczj, obie strany Przestati, a to na Potomnj cziasy Zachowati magj. Item czo se tiech Cztyrz, kterez Obecz Z sebe wybrati ku Wegen ber Vier Potrzebie swe chtiti minj, dotyczie, ty od nych wolenj byti Gemeiner. magj dotud, dokudzby ta WeyPowied krale Geho milosti stwrzena, a na mistnem konczy Postawena nebyla, A geho kralowska milost ma mocz ty Cztyry Osoby dale y na Potom Zustawiti, aneb ge Zsaditj aby gych wycze nebywalo. Item czo se Wina ssenkowanj dotaycze Na tomto gest Begen bes Zustaweno, aby Obecz ty, kteryz we Zdj w ohradie sedj Vsedlj Weinschenkens. kdoz Zto byti muzie, wina ssenkowalj az do Swateho Martina neyprw Przisstiho, Na takowy spusob Aby kazdy kdo gsem do Miesta Wino weze, Z kazdeho Wiedra 3 grossu atto Vngeltu Do Komory krale Geho milosti tiem kterzj ktomu od starssych geden Z Prziseznich druhy Zob- cze Vstanowenj budou, sprawil A to Wino aby gemu do Miesta Pu- sstieno nebylo, Pokudz toho Vngeltu nesprawj. Item Wina kazdy Czwer- tek od tiech kterzy budau chtiti ssenkowatj naczinana byti magj A to nema dale ssenkowano byly nez do tyhodne, totiz do druheho Cztwrtka A kdyz Druhy Cztwrtek Przigde, magj nowa Wina Pocziata, a tu Za- wrzina byti, Nez Zustaloliby komu czo Wina, Druhy teyden Zase bude moczy to Wino otewrziti. Item Wino kdozby nacziti chtiel, ma geho we Cztwrtek rano dwa Zeydliku na Rathauz Przinesti, A starssi wez- maucz k sobie ty Cztyrzj, kterzyz od obcze wolenj gsau, magj to Wino saditi ne Podle Prziatelstwj anj Drahoty Wina ale Podle dobroty. Item kdoz Wina nynj Zde magj, kazdy Pod Przisahau Powiedietj ma, a Ztoho, kdyzbykolj naczinano byti mielo, ma se Przedkem Vngelt swrchugme- nowany Z kazdeho Wiedra trzj grossu atto Zprawiti. Item gestlj Zieby kdo nePowiediel czo Wina nynj Zde ma, a to by se na nie Po- tom Prokazalj mohlo, tomu ma to Wino na Obecz wzato, a na Rathauze wyssenkowano bytj, A k tomu ten ma 2 Nediele o Wiezenj sedielj a hrziwnu grossu bylych na Rathauz do komory krale Geho milosti datj. Item ten Vngelt ty kterziz gey Przigimatj budau, kazdy teyden na Rat- hauze. Do truhlicze Poloziti, A Potom Przi obnowowanj Raddy Ztoho Pocziet Vdielatj magj. Item Wino ktere kolj sem Prziwezeno a Znieho Vngelt sprawen bude, ma czeychowano byti od tiech dwau, kterziz Vn- gelt wybirati budau, A kterezby kolj neczeychowano, V toho nalezeno bylo, to wzato, a yak se nahorze Pisse, do komory krale Geho milosti a k obecznemu Dobremu byti ma. Item kterziz gsau kolj tyto cziasy od Smlauwy Brnienske wyssenkowalj, ty magj tez Pod Przisahau Po- wiedieti Przed Starssymj a Przed tiemy Z Obcze Cztyrmj, czo gsau geho wyssenkowalj, A take Z kazdeho Wiedra 3 grosse atto Vngeltu spra-
41 swym Potwrditj raczj, obie strany Przestati, a to na Potomnj cziasy Zachowati magj. Item czo se tiech Cztyrz, kterez Obecz Z sebe wybrati ku Wegen ber Vier Potrzebie swe chtiti minj, dotyczie, ty od nych wolenj byti Gemeiner. magj dotud, dokudzby ta WeyPowied krale Geho milosti stwrzena, a na mistnem konczy Postawena nebyla, A geho kralowska milost ma mocz ty Cztyry Osoby dale y na Potom Zustawiti, aneb ge Zsaditj aby gych wycze nebywalo. Item czo se Wina ssenkowanj dotaycze Na tomto gest Begen bes Zustaweno, aby Obecz ty, kteryz we Zdj w ohradie sedj Vsedlj Weinschenkens. kdoz Zto byti muzie, wina ssenkowalj az do Swateho Martina neyprw Przisstiho, Na takowy spusob Aby kazdy kdo gsem do Miesta Wino weze, Z kazdeho Wiedra 3 grossu atto Vngeltu Do Komory krale Geho milosti tiem kterzj ktomu od starssych geden Z Prziseznich druhy Zob- cze Vstanowenj budou, sprawil A to Wino aby gemu do Miesta Pu- sstieno nebylo, Pokudz toho Vngeltu nesprawj. Item Wina kazdy Czwer- tek od tiech kterzy budau chtiti ssenkowatj naczinana byti magj A to nema dale ssenkowano byly nez do tyhodne, totiz do druheho Cztwrtka A kdyz Druhy Cztwrtek Przigde, magj nowa Wina Pocziata, a tu Za- wrzina byti, Nez Zustaloliby komu czo Wina, Druhy teyden Zase bude moczy to Wino otewrziti. Item Wino kdozby nacziti chtiel, ma geho we Cztwrtek rano dwa Zeydliku na Rathauz Przinesti, A starssi wez- maucz k sobie ty Cztyrzj, kterzyz od obcze wolenj gsau, magj to Wino saditi ne Podle Prziatelstwj anj Drahoty Wina ale Podle dobroty. Item kdoz Wina nynj Zde magj, kazdy Pod Przisahau Powiedietj ma, a Ztoho, kdyzbykolj naczinano byti mielo, ma se Przedkem Vngelt swrchugme- nowany Z kazdeho Wiedra trzj grossu atto Zprawiti. Item gestlj Zieby kdo nePowiediel czo Wina nynj Zde ma, a to by se na nie Po- tom Prokazalj mohlo, tomu ma to Wino na Obecz wzato, a na Rathauze wyssenkowano bytj, A k tomu ten ma 2 Nediele o Wiezenj sedielj a hrziwnu grossu bylych na Rathauz do komory krale Geho milosti datj. Item ten Vngelt ty kterziz gey Przigimatj budau, kazdy teyden na Rat- hauze. Do truhlicze Poloziti, A Potom Przi obnowowanj Raddy Ztoho Pocziet Vdielatj magj. Item Wino ktere kolj sem Prziwezeno a Znieho Vngelt sprawen bude, ma czeychowano byti od tiech dwau, kterziz Vn- gelt wybirati budau, A kterezby kolj neczeychowano, V toho nalezeno bylo, to wzato, a yak se nahorze Pisse, do komory krale Geho milosti a k obecznemu Dobremu byti ma. Item kterziz gsau kolj tyto cziasy od Smlauwy Brnienske wyssenkowalj, ty magj tez Pod Przisahau Po- wiedieti Przed Starssymj a Przed tiemy Z Obcze Cztyrmj, czo gsau geho wyssenkowalj, A take Z kazdeho Wiedra 3 grosse atto Vngeltu spra-
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42 Stein getſtlcher witi a datj, a to kynecznie do S. Ducha Przisstiho. Item soll Weinschenken-ffararz anj Ziadny Zduchownich a Podruhu a Na Przedmiestj Wina Ziadneho ssenkowatj nemagj, A gestlj Zieby se ffararz aneb kdo giny toho doPustil, to Wino ma na Obecz wzato, a w Rathauze wy- ssenkowano byti. A toho Pro lepssy Pamiet kazde stranie odemne gedna Czedule sePsana wyrzezana Pod Sekrytem mym dana. Stalo se w Gihlawie w Patek Po swatem Girzj Letha 1522. Eodem anno. Am tag Sophiä, ohn gefehr 3 wochen hernach, hat herr Burgermeister Vnd Ratth der Stadt alhie folgendes Patent offentlich pub- lieiren vnd nachmals ins Stadtbuch einschreiben lassen, Welches sich mit der Vorigen Abhandlung nicht in allen Puncten Vergleichet, Lautet also: Wir Burgermeister vnd die Geschwornen vnd Patent des Ratths Bur Igla Beg der auffruhr die gantz Gemein in der Stadt vnd vor der Stadt der Omeln. alhie Zur Jgla Thun khundt Vnd offenbar fur Vus Vud alle Vusere Nachkommen das an heundt dato in einer Ersamen Versamlung eintrechtigklichen Betracht Vnd beschlossen sein die hernachgeschrieben Articl fur Vus Vnsere Nachkommen Vnd dieser Stadt gemeinen Nutz. 1. Item in dem Ersten Als sich Vmb Sanct Franciscus tag am iahr Vergangen mit Ablaß des Teuchts in der Aw Vieleicht aus Verhengk- nis des Allmechtigen Gottes durch Wasser in dem Ledertheil an Menschen die ertrunkhen sein, an heusern guettern Vnd andern teuchten ein grosser merklicher schaden begeben hatt. Darumben Zwischen einen Ersamen Ratth der Obrigkheit vnd gantzen Ersamen Gemein Viel argwehn, Zwitracht, Bneinigkheit, Verdechtigkheit, grosse aufflegung Vnd Vncosst Vns allen Vnd Gemeiner Stadt Zu schaden erwachsen sein Daruon Viel Zu schreiben wer, Solches alles, wie das geschehen ist biesher, haben wir eintrechtigklichen alle, kheinen ausgeschlossen, aneinander wie fromen Vnd ehrbaren leutten Zuge- bueret christlich Vergeben, Also das Zue ewigen Zeitten kheiner Person, es sey aus den Geschwornen, Eltern, oder aus der Gemein, er hette sich halt mit werkhen oder wortten größlich Vergessen oder Verredt, Zu kheiner Vnehr oder spott gereichen soll, Vud soll ein ieder darumb an seinen ehren Vnd guetten leimundt Vnuerrukhet bleiben. Wo aber iemandt, er sei aus dem Ratth oder aus der Gemein biese sach eufern, Vnd einem was auffheben wolt mit wortten oder werkhen, Ein solcher soll Von den herrn des Ratths geschwornen mit gefengtnir hertigklich gestrafft werden, Vnd darwieder nie- mandt sein. Item das ist beschlossen, Wen man den Rath Verneuren 2. Wegen der soll, das die Geschwornen kuesen sollen Erbare Vud tügliche Ratthsuerneu- rung. Personen Von den handtwerchern, doch also: Sie sollen Von den Meltzern 4 Personen erfordern, Vud die andern 8 Personen nehmen aus den Eltern herrn aus den handtwerchern, Wo aber aus den Eltern herrn
42 Stein getſtlcher witi a datj, a to kynecznie do S. Ducha Przisstiho. Item soll Weinschenken-ffararz anj Ziadny Zduchownich a Podruhu a Na Przedmiestj Wina Ziadneho ssenkowatj nemagj, A gestlj Zieby se ffararz aneb kdo giny toho doPustil, to Wino ma na Obecz wzato, a w Rathauze wy- ssenkowano byti. A toho Pro lepssy Pamiet kazde stranie odemne gedna Czedule sePsana wyrzezana Pod Sekrytem mym dana. Stalo se w Gihlawie w Patek Po swatem Girzj Letha 1522. Eodem anno. Am tag Sophiä, ohn gefehr 3 wochen hernach, hat herr Burgermeister Vnd Ratth der Stadt alhie folgendes Patent offentlich pub- lieiren vnd nachmals ins Stadtbuch einschreiben lassen, Welches sich mit der Vorigen Abhandlung nicht in allen Puncten Vergleichet, Lautet also: Wir Burgermeister vnd die Geschwornen vnd Patent des Ratths Bur Igla Beg der auffruhr die gantz Gemein in der Stadt vnd vor der Stadt der Omeln. alhie Zur Jgla Thun khundt Vnd offenbar fur Vus Vud alle Vusere Nachkommen das an heundt dato in einer Ersamen Versamlung eintrechtigklichen Betracht Vnd beschlossen sein die hernachgeschrieben Articl fur Vus Vnsere Nachkommen Vnd dieser Stadt gemeinen Nutz. 1. Item in dem Ersten Als sich Vmb Sanct Franciscus tag am iahr Vergangen mit Ablaß des Teuchts in der Aw Vieleicht aus Verhengk- nis des Allmechtigen Gottes durch Wasser in dem Ledertheil an Menschen die ertrunkhen sein, an heusern guettern Vnd andern teuchten ein grosser merklicher schaden begeben hatt. Darumben Zwischen einen Ersamen Ratth der Obrigkheit vnd gantzen Ersamen Gemein Viel argwehn, Zwitracht, Bneinigkheit, Verdechtigkheit, grosse aufflegung Vnd Vncosst Vns allen Vnd Gemeiner Stadt Zu schaden erwachsen sein Daruon Viel Zu schreiben wer, Solches alles, wie das geschehen ist biesher, haben wir eintrechtigklichen alle, kheinen ausgeschlossen, aneinander wie fromen Vnd ehrbaren leutten Zuge- bueret christlich Vergeben, Also das Zue ewigen Zeitten kheiner Person, es sey aus den Geschwornen, Eltern, oder aus der Gemein, er hette sich halt mit werkhen oder wortten größlich Vergessen oder Verredt, Zu kheiner Vnehr oder spott gereichen soll, Vud soll ein ieder darumb an seinen ehren Vnd guetten leimundt Vnuerrukhet bleiben. Wo aber iemandt, er sei aus dem Ratth oder aus der Gemein biese sach eufern, Vnd einem was auffheben wolt mit wortten oder werkhen, Ein solcher soll Von den herrn des Ratths geschwornen mit gefengtnir hertigklich gestrafft werden, Vnd darwieder nie- mandt sein. Item das ist beschlossen, Wen man den Rath Verneuren 2. Wegen der soll, das die Geschwornen kuesen sollen Erbare Vud tügliche Ratthsuerneu- rung. Personen Von den handtwerchern, doch also: Sie sollen Von den Meltzern 4 Personen erfordern, Vud die andern 8 Personen nehmen aus den Eltern herrn aus den handtwerchern, Wo aber aus den Eltern herrn
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43 nicht soviel hantwercher weren, So soll man aus der Gemein tügliche Vnd Erbare Menner aus den handtwerchern nehmen, Vnd also, das in allen treyen Vättchen nicht mehr den 36 Personen wurden. Vnd das soll also lang bleiben dieweil sich ein Ersame Gemein mit den herrn Geschworen Vnd Eltern mit aller ehrsamkeit fur ein gemeinen nutz nicht anderst Vereinigt. Item das ist beschlofsen Von der Raittung die der gantzen 3. Wegen der Ehrsamen Gemein Vnd Gemeiner Stadt Zugehöret, aussethalb Raittung. der Losung die Vnserm gnedigen herrn könig in seine Camer gefelt, das alle iahr der Alte Ratth dem Neuen Raittung geben soll in bei- wesen der 4 Gemeiner. Item was die Schädleut betrifft, sollen die Geschworen 4. Vnd Eltern herrn mit sambt der gantzen Ersamen Gemein Von Wegen derer so ſchaden durchs gemeinem gelt denselben 400 Schock leihen, in solcher gestalt: Wafser erlitten. Dzt auff Johannis Baptistä soll man ihnen 200 Schock leihen Vnd darnach auff Weinachten erst kunfftig soll man ihn leihen auch 200 Schock Vnd die- selben 400 Schock sollen sie gnugsam Verbürgen Vud auff die hernach ge- schriebene Täge bezahlen. Von den nechstkunfftigen Weinachten Vber ein iahr sollen sie anheben Vud Zahlen 50 Schock. Darnach alle iahr allweg auf Weinachten sollen sie geben Vnd Zahlen Zu 50 Schock bies Zu Vol- komenlicher Bezahlung der obgemelten 400 Schock. Ztem auch ist Verwilligt fur derselben Menschen Seel die D. An ftat der Seel in dem Wasser Verschieden sein, das man 50 iahr nacheinander meß 1 Schock der Armut h alle iahr 1 Schock Von gemeinem gelt soll Armen leutten in das Spital geben, oder wo die freundt der ertrunkhenen Menschen hinzeigen werden. Item Auch ist betracht worden, das Von den Geschwornen 6. Wegen der Bier= herrn Vnd 4 Gemeinern alle iahr bej Aydespflichtung soll ein maß vnd des weiffen Biers. Zimliche maß, wieuiel man bier fur 1 Pfennig setzen Vud geben soll, geordnet werden, darnach die gersten gelten wirt, doch also, das die Gemein Vud die Meltzer nicht Verkurtzt wurden. So soll man khein Weiß bier herein fuhren, es sej den einem krankhen oder brechlhafftigen Menschen nicht mehr den 2 Emmer Vnd das soll geschehen mit wiessen des herrn Burgermeisters. Wo aber einer begrieffen wurd, das er Weiß bier Vmb geldt geb, die Vbermaß soll man ins Spital geben. Item die Geschwornen herrn sollen sich gegen der gantzen Gemein Vnd gegen iedem insonderheit holdseliglich Vnd gunstigk¬ lich in aller lieb Vnd freundtschafft Vnd beistendig erzeigen her- wiederumb die Ersamb Gemein Vud ieder insonderheit sollen sich auch gegen den Geschworen herrn als gegen Khönigliche Majestät Amts- leutten in aller ehrsamkheit lieb Vud gehorsam Vnd beistendiglich Verhalten. Also mögen wir hinfür Gott Zu lob Vnd Zu Vnserer Seel Seligkheit einig in lieb gunst Vnd beistandt christlichen gegeneinander leben. te fuch der Ratth vnd die Gemetn gegen- einander verhal= ten sollen. 7.
43 nicht soviel hantwercher weren, So soll man aus der Gemein tügliche Vnd Erbare Menner aus den handtwerchern nehmen, Vnd also, das in allen treyen Vättchen nicht mehr den 36 Personen wurden. Vnd das soll also lang bleiben dieweil sich ein Ersame Gemein mit den herrn Geschworen Vnd Eltern mit aller ehrsamkeit fur ein gemeinen nutz nicht anderst Vereinigt. Item das ist beschlofsen Von der Raittung die der gantzen 3. Wegen der Ehrsamen Gemein Vnd Gemeiner Stadt Zugehöret, aussethalb Raittung. der Losung die Vnserm gnedigen herrn könig in seine Camer gefelt, das alle iahr der Alte Ratth dem Neuen Raittung geben soll in bei- wesen der 4 Gemeiner. Item was die Schädleut betrifft, sollen die Geschworen 4. Vnd Eltern herrn mit sambt der gantzen Ersamen Gemein Von Wegen derer so ſchaden durchs gemeinem gelt denselben 400 Schock leihen, in solcher gestalt: Wafser erlitten. Dzt auff Johannis Baptistä soll man ihnen 200 Schock leihen Vnd darnach auff Weinachten erst kunfftig soll man ihn leihen auch 200 Schock Vnd die- selben 400 Schock sollen sie gnugsam Verbürgen Vud auff die hernach ge- schriebene Täge bezahlen. Von den nechstkunfftigen Weinachten Vber ein iahr sollen sie anheben Vud Zahlen 50 Schock. Darnach alle iahr allweg auf Weinachten sollen sie geben Vnd Zahlen Zu 50 Schock bies Zu Vol- komenlicher Bezahlung der obgemelten 400 Schock. Ztem auch ist Verwilligt fur derselben Menschen Seel die D. An ftat der Seel in dem Wasser Verschieden sein, das man 50 iahr nacheinander meß 1 Schock der Armut h alle iahr 1 Schock Von gemeinem gelt soll Armen leutten in das Spital geben, oder wo die freundt der ertrunkhenen Menschen hinzeigen werden. Item Auch ist betracht worden, das Von den Geschwornen 6. Wegen der Bier= herrn Vnd 4 Gemeinern alle iahr bej Aydespflichtung soll ein maß vnd des weiffen Biers. Zimliche maß, wieuiel man bier fur 1 Pfennig setzen Vud geben soll, geordnet werden, darnach die gersten gelten wirt, doch also, das die Gemein Vud die Meltzer nicht Verkurtzt wurden. So soll man khein Weiß bier herein fuhren, es sej den einem krankhen oder brechlhafftigen Menschen nicht mehr den 2 Emmer Vnd das soll geschehen mit wiessen des herrn Burgermeisters. Wo aber einer begrieffen wurd, das er Weiß bier Vmb geldt geb, die Vbermaß soll man ins Spital geben. Item die Geschwornen herrn sollen sich gegen der gantzen Gemein Vnd gegen iedem insonderheit holdseliglich Vnd gunstigk¬ lich in aller lieb Vnd freundtschafft Vnd beistendig erzeigen her- wiederumb die Ersamb Gemein Vud ieder insonderheit sollen sich auch gegen den Geschworen herrn als gegen Khönigliche Majestät Amts- leutten in aller ehrsamkheit lieb Vud gehorsam Vnd beistendiglich Verhalten. Also mögen wir hinfür Gott Zu lob Vnd Zu Vnserer Seel Seligkheit einig in lieb gunst Vnd beistandt christlichen gegeneinander leben. te fuch der Ratth vnd die Gemetn gegen- einander verhal= ten sollen. 7.
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44 Item Ob einer eine satzung, ausserhalbter Recht, die Von 8. Bbertretter der den Geschworen herrn Vor einen gemeinen Nutz were ausgesetzet Statuten follen gestrafft werden. worden, Vbertritt, der soll Zum ersten mit wortten, Zum Andern mit Zimlicher gefengknus, Vnd darnach mit gebnerlicher Buß mit geldt ge- straffet, Vnd solches gelt auch in die Gemein Raittung gelegt werden. Item so ein geschworner oder einer aus den Eltern allein 9. Geschworen sollnZwen oder Drej, er sej Eltister Burgermeister oder Richter einem auch Zu Recht stehen. Gemeinen Man etwas thet oder schuldig wer, Derselbig mus Vnd soll ein ieder Vor einem sietzenden Ratth antwortten, in form Vnd maß Appellation als ein anderer Gemeiner Man. Wo aber iemandt Von einen vergürt. sietzenden Ratth mit Vrthl beschwert wurde (da Gott Vor sej) mag sich ein ieder mit Appelliren nach inhalt Vnserer Recht beruffen. Item Vmb groß sorg, muh Vud Zu Zeitten gefährliches 10. Acclbentla des Raisens Vnd Vusiecherheit leibs Vnd lebens Vnd Versaumnus Ratths Zur Iglaw. ihrer Nahrung haben sie diese Zustende. Welches iahr einer in dem Ratth ist, sitzt er Wacht frej. Sie haben auch die Kuettlbäch, die klein Iglaw Vnd den fehrenbach, Wen Zu Zeitten der Burgermeister die Ge- schwornen Vnd Eltern herrn Von wegen eines gemeinen nutzes Versendet, Vnterweilen das er in denselben Bächen lest fischen, Also haben sie dan ein Collation Vnd Zahlen den Wein Vmb ihr eigen geldt. So haben sie die Zins huener aus den Dörffern. Das sind alle Zustende die ein Ehrsamer Ratth geneußt. Wir Burgermeister vnd Ratth sambt den El- Wegen der 4 Gemeiner. tern beyden Rätthen dieser Stadt Iglaw, haben aus guetwilligkheit der Ersamen Gemein bewilligt, das iezt Zu dem mal die 4 gemeiner bleiben, Vnd hinfuro wen ein Ersamer Ratth Verneuret wirt, wiederumb 4 Erbare Vnd taugliche Personen Von der Ersamen Gemein al- Ihr Ambt. hie erwehlet Vnd khuest, Vnd Von den geschwornen herrn beste- tiget werden, Vnd denselbigen soll man befelhen der gantzen Gemein notturfft Vnd nutz mit sambt den Geschwornen Schöpffen Zubestetigen Vnd Zube- trachten getreulichen nach ihrer Seel gewiessen Vud warheit, Vnd was die- selbe 4 Gemeiner, die darzu gekhoren worden, mit sambt den Schöpffen aus- tragen, durch der Stadt nutz willen Vnd der gemein Zu fromen, Das soll kraft haben gleicher weis, als ob die gantze gemein darbej gewesen wer alt vnd iung. Vnd das khombt dauon, das ein iedlich biederman seiner arbeit Vnd notturfft warten Vnd sein Nahrung suchen mus, Vnd das er alzeit des Ratths nicht gewarten mag wen man ihn darzu berufft. Darumben haben dieselben Vier gemeiner die man darzu khuest, krafft Vnd macht sambt den Schöpffen, gleicher weis als ob die gantz Gemein darbej gewesen wer, der Stadt nutz Vnd ehr Zu betrachten, Vnd das soll niemandt wiederreden bej treuen Vnd bei ehren.
44 Item Ob einer eine satzung, ausserhalbter Recht, die Von 8. Bbertretter der den Geschworen herrn Vor einen gemeinen Nutz were ausgesetzet Statuten follen gestrafft werden. worden, Vbertritt, der soll Zum ersten mit wortten, Zum Andern mit Zimlicher gefengknus, Vnd darnach mit gebnerlicher Buß mit geldt ge- straffet, Vnd solches gelt auch in die Gemein Raittung gelegt werden. Item so ein geschworner oder einer aus den Eltern allein 9. Geschworen sollnZwen oder Drej, er sej Eltister Burgermeister oder Richter einem auch Zu Recht stehen. Gemeinen Man etwas thet oder schuldig wer, Derselbig mus Vnd soll ein ieder Vor einem sietzenden Ratth antwortten, in form Vnd maß Appellation als ein anderer Gemeiner Man. Wo aber iemandt Von einen vergürt. sietzenden Ratth mit Vrthl beschwert wurde (da Gott Vor sej) mag sich ein ieder mit Appelliren nach inhalt Vnserer Recht beruffen. Item Vmb groß sorg, muh Vud Zu Zeitten gefährliches 10. Acclbentla des Raisens Vnd Vusiecherheit leibs Vnd lebens Vnd Versaumnus Ratths Zur Iglaw. ihrer Nahrung haben sie diese Zustende. Welches iahr einer in dem Ratth ist, sitzt er Wacht frej. Sie haben auch die Kuettlbäch, die klein Iglaw Vnd den fehrenbach, Wen Zu Zeitten der Burgermeister die Ge- schwornen Vnd Eltern herrn Von wegen eines gemeinen nutzes Versendet, Vnterweilen das er in denselben Bächen lest fischen, Also haben sie dan ein Collation Vnd Zahlen den Wein Vmb ihr eigen geldt. So haben sie die Zins huener aus den Dörffern. Das sind alle Zustende die ein Ehrsamer Ratth geneußt. Wir Burgermeister vnd Ratth sambt den El- Wegen der 4 Gemeiner. tern beyden Rätthen dieser Stadt Iglaw, haben aus guetwilligkheit der Ersamen Gemein bewilligt, das iezt Zu dem mal die 4 gemeiner bleiben, Vnd hinfuro wen ein Ersamer Ratth Verneuret wirt, wiederumb 4 Erbare Vnd taugliche Personen Von der Ersamen Gemein al- Ihr Ambt. hie erwehlet Vnd khuest, Vnd Von den geschwornen herrn beste- tiget werden, Vnd denselbigen soll man befelhen der gantzen Gemein notturfft Vnd nutz mit sambt den Geschwornen Schöpffen Zubestetigen Vnd Zube- trachten getreulichen nach ihrer Seel gewiessen Vud warheit, Vnd was die- selbe 4 Gemeiner, die darzu gekhoren worden, mit sambt den Schöpffen aus- tragen, durch der Stadt nutz willen Vnd der gemein Zu fromen, Das soll kraft haben gleicher weis, als ob die gantze gemein darbej gewesen wer alt vnd iung. Vnd das khombt dauon, das ein iedlich biederman seiner arbeit Vnd notturfft warten Vnd sein Nahrung suchen mus, Vnd das er alzeit des Ratths nicht gewarten mag wen man ihn darzu berufft. Darumben haben dieselben Vier gemeiner die man darzu khuest, krafft Vnd macht sambt den Schöpffen, gleicher weis als ob die gantz Gemein darbej gewesen wer, der Stadt nutz Vnd ehr Zu betrachten, Vnd das soll niemandt wiederreden bej treuen Vnd bei ehren.
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45 Item Von wegen des Weinschenken Ist der GeschworenWegen bes Wein ſch enken in der Vnd Eltern herrn bedunkhen, dieweil doch ein Ersame Gemein Omein. Vermeint, das sie Viel gemeines nutzes damit erlangen möchten, So soll ein ieder hausgesessener bies auff Weinachten, wer da wil wein schenkhen Vnd als offt er ein Emmer ausgeb, Vud wie teuer ein Seitl Wein Weinschenckens. wer, auff ieden Pfennig ein groschen geb, Vnd das khein Vmbgelt genent werd, Vnd das man alle Sambstag auffthet, Vnd ein Seitl Weins Zu handt nach der Frumeß in das Ratthaus Zu kosten brecht, damit man sie wuste Zusetzen, Vnd Zu handt nach dem Weinsetzen das man die Vässer Visier Vnd Zeichnet, damit der Gemein nichts entzogen wirt, Vnd was in einer Wochen nicht ausgeschenket wirt, das man denselben Wein wieder Zu- schlag, oder mit willen Vnd wissen derselben die darzu Verordnet wurden, in ein ander Vassl ablasse, Vud darnach 8 tag stil halte, Vnd die ander Wochen, ob er wolt, wieder auffthue, auch mit wiessen der Verordneten. Auch soll kheiner ausschenkhen ein Wochen den ein Vaß es sej gros oder klein. So aber iemandt erfunten wurd, der noch wein Bmb geldt gebe, wen andere hetten auffgethan. So Viel man Wein bej ihm fünde, daraus er geb, denselben soll man Zu Gemeiner Stadt nehmen. Dergleichen auch wo einer ein Wein Vmb geldt wurde geben Viel oder wenig, der ihm nicht gesetzt wer, die Vbermaß soll man alle Zu Gemeiner Stadt nehmen. Auch ist den Schädleutten erlaubt hinnen in der Stadt Zu schenkhen, bej welchem haus- gesessenen oder freundt er das erlangen mag in der gestalt wie oben be grieffen ist. Item Auch ist beschlossen, das man Von Sanct Johan/4 wochen bie ge- nein still hallten nis tag 4 wochen nacheinander in der Gemein mit Weinschenkhen mit wetn ſchen- cten. soll still halten, Vnd nur in dem Ratthaus schenkhen, damit die Meltzer auch ihr Bier mögen anwehren. Item Vmb die Weinachten sollen sich die Geschworen herrn mit samb den 4 Gemeinern Vnd allen Geschworen Viermeistern Von den handtwer- chern miteinander Von wegen des Wein schenken für einen gemeinen nutz weitter Vergleichen. Was nu aus diesem Weinschenkhen der Gemein das nechstfolgende 1523 iahr guttes erfolget, soll alda weitleuffig gemeldet werden, Im Radthauß ft das wetnschen Auch wie hernach die 4 Gemeiner gantz Vnd gar abgeschaffet, ten allem Ber= blteben. Auch das Weinschenkhen nur im Ratthaus allein angeordnet worden ist. Eodem anno 1532. Bald im anfang des iahrs ist der hochwurdige Vnd hochgelehrte herr Paulus Speratus Elephangius Bresbiter Augustanæ diœcesis, Artium decretorumque Doctor Canonicus noui Monasterij WirtZeburgensis, Apostolica et Imperiali authoritatibus Comes Palatij Lateranj subdelegatus (in massen er Historia Pauli peratj des erster Ewangeliſchen Predigers vnd Apoftels derer von Iglaw.
45 Item Von wegen des Weinschenken Ist der GeschworenWegen bes Wein ſch enken in der Vnd Eltern herrn bedunkhen, dieweil doch ein Ersame Gemein Omein. Vermeint, das sie Viel gemeines nutzes damit erlangen möchten, So soll ein ieder hausgesessener bies auff Weinachten, wer da wil wein schenkhen Vnd als offt er ein Emmer ausgeb, Vud wie teuer ein Seitl Wein Weinschenckens. wer, auff ieden Pfennig ein groschen geb, Vnd das khein Vmbgelt genent werd, Vnd das man alle Sambstag auffthet, Vnd ein Seitl Weins Zu handt nach der Frumeß in das Ratthaus Zu kosten brecht, damit man sie wuste Zusetzen, Vnd Zu handt nach dem Weinsetzen das man die Vässer Visier Vnd Zeichnet, damit der Gemein nichts entzogen wirt, Vnd was in einer Wochen nicht ausgeschenket wirt, das man denselben Wein wieder Zu- schlag, oder mit willen Vnd wissen derselben die darzu Verordnet wurden, in ein ander Vassl ablasse, Vud darnach 8 tag stil halte, Vnd die ander Wochen, ob er wolt, wieder auffthue, auch mit wiessen der Verordneten. Auch soll kheiner ausschenkhen ein Wochen den ein Vaß es sej gros oder klein. So aber iemandt erfunten wurd, der noch wein Bmb geldt gebe, wen andere hetten auffgethan. So Viel man Wein bej ihm fünde, daraus er geb, denselben soll man Zu Gemeiner Stadt nehmen. Dergleichen auch wo einer ein Wein Vmb geldt wurde geben Viel oder wenig, der ihm nicht gesetzt wer, die Vbermaß soll man alle Zu Gemeiner Stadt nehmen. Auch ist den Schädleutten erlaubt hinnen in der Stadt Zu schenkhen, bej welchem haus- gesessenen oder freundt er das erlangen mag in der gestalt wie oben be grieffen ist. Item Auch ist beschlossen, das man Von Sanct Johan/4 wochen bie ge- nein still hallten nis tag 4 wochen nacheinander in der Gemein mit Weinschenkhen mit wetn ſchen- cten. soll still halten, Vnd nur in dem Ratthaus schenkhen, damit die Meltzer auch ihr Bier mögen anwehren. Item Vmb die Weinachten sollen sich die Geschworen herrn mit samb den 4 Gemeinern Vnd allen Geschworen Viermeistern Von den handtwer- chern miteinander Von wegen des Wein schenken für einen gemeinen nutz weitter Vergleichen. Was nu aus diesem Weinschenkhen der Gemein das nechstfolgende 1523 iahr guttes erfolget, soll alda weitleuffig gemeldet werden, Im Radthauß ft das wetnschen Auch wie hernach die 4 Gemeiner gantz Vnd gar abgeschaffet, ten allem Ber= blteben. Auch das Weinschenkhen nur im Ratthaus allein angeordnet worden ist. Eodem anno 1532. Bald im anfang des iahrs ist der hochwurdige Vnd hochgelehrte herr Paulus Speratus Elephangius Bresbiter Augustanæ diœcesis, Artium decretorumque Doctor Canonicus noui Monasterij WirtZeburgensis, Apostolica et Imperiali authoritatibus Comes Palatij Lateranj subdelegatus (in massen er Historia Pauli peratj des erster Ewangeliſchen Predigers vnd Apoftels derer von Iglaw.
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46 ihm solchen titl in den Wappenbriffen, so er meinem Grosvattern herrn Lucas Leupolden Vnd auch dem herrn M. Johan Pauspertl im Monat Martij dieses 1522 iahrs mit eigener handt geschrie- ben, gegeben hat, wie allda Zu sehen) mit seinem ehweib Von Speratus ist verehlicht. Wien ohn alles gefahr nach Iglaw khomen Vieleicht willens Von dannen seiner gelegenheit nach weitter Zu Ziehen. Doch hat er nicht ge- meldet, Zu Verhüttung ergernis, das es sein Weib sei sondern seine Schwe- ster, den es hat damals khein geistlicher aus Verbott des Babsts sich Ver- ehlichen durffen. Aber dieser fromme herr hat der Lehr Paulj gefolget, das ein ieder Prister mag eines Weibes Man sein, Vnd hat sich hierin des Babsts Verbott wieder die Schrifft uichts anfechten lassen. Vnd Pfarher Zur Igla gestorben. weil dan kurtz Zuuor ehe Doctor Speratus ankommen, der Pfar- herr Zur Iglaw Johannes Czerer mit todt abgangen, Vnd die gutten treu- hertzigen leut ein Zeit hero khein Predigt aus mangl des Pfarhers gehört Syeratus begerthaben, hat Doctor Speratus ohne Zweiffel aus sonderbarer man soll thn Predigen laffen.göttlicher schieckung begert, man solle ihn allda Predigen lassen, Welches ihm der Ratth Zu Iglaw, weil er Zu gewunschter Zeit khomen, Die Iglauer da ihr Prediger gestorben war, hertzlich gern Zugelassen Vnd hören thn mit freuden Zu. seine Predigten mit freuden angehöret, die erste Predigt sol er den 5. Juni gehalten haben, Vund weil Speratus Vernohmen, das Zwar die Armen leut sein Predigt anhören, aber gleichwol in tieffen irthumben Vnd bäbstischer finsternis steketen, hat er auff mittl gedacht, wie er ihnen den rechten eigentlichen Verstandt der schrifft durch die gnade Gottes bej gemah erklere, Vnd die ketzereien Vnd irrthumbe abschaffe, Vud ist Zwar anfangs, ehe die leut eines bössern berichtet worden sein, mit in der Pro- Speratus Pre-cession gangen, Vnd hat auch andere Babstische Ceremonien ge- bigt das Reine wortt gottes. Halten, Aber entlich aus Gottes wort seine fleissige Zuhörer treu- lich Vnterwiesen Vnd den rechten weg Zur Seligkheit aus heiliger schrifft Speratus Be. die nicht betriegen khan (hindangesetzet aller menschlich satzungen kheret viel leuttso der schrifft Zu wieder) gekehret, Viel irthumben aus Vieler hertzen ausgerottet, Vnd in suma das Volkh mehrers theils dahin gebracht, das sie durch die gnade gottes seinen Predigten geglaubet, Vnd sich darnach gerichtet haben. Es war aber gleich dieselbe Zeit Ludouicus könig Zu Vu- König Ludwig wil man soll Speratum ab- gern Vud Beheim, Marggraff Zu Mehrern oc. in der Stadt schaffen. Prag, allda er kurtz Zuuor gekrönet worden, Dieser König als er Von Sperati Lehr, als die der Babstischen Zu wieder hörete, auch wie das Volkh Zur Iglaw dieselbe mit freuden annehmen Vnd ihnen hoch be- lieben lassen, besorget er, es möchte weit einreissen, Dem allem Vorzukom men, schrieb er an die Von Iglaw (nach gehaltener beratschlagung mit seinen Rätthen Vnd den geistlichen) folgender gestalt, das sie Speratum Vnsaumig Speratus thetlt Bappen aus h. Leupolden vnd h. Pauspertln.
46 ihm solchen titl in den Wappenbriffen, so er meinem Grosvattern herrn Lucas Leupolden Vnd auch dem herrn M. Johan Pauspertl im Monat Martij dieses 1522 iahrs mit eigener handt geschrie- ben, gegeben hat, wie allda Zu sehen) mit seinem ehweib Von Speratus ist verehlicht. Wien ohn alles gefahr nach Iglaw khomen Vieleicht willens Von dannen seiner gelegenheit nach weitter Zu Ziehen. Doch hat er nicht ge- meldet, Zu Verhüttung ergernis, das es sein Weib sei sondern seine Schwe- ster, den es hat damals khein geistlicher aus Verbott des Babsts sich Ver- ehlichen durffen. Aber dieser fromme herr hat der Lehr Paulj gefolget, das ein ieder Prister mag eines Weibes Man sein, Vnd hat sich hierin des Babsts Verbott wieder die Schrifft uichts anfechten lassen. Vnd Pfarher Zur Igla gestorben. weil dan kurtz Zuuor ehe Doctor Speratus ankommen, der Pfar- herr Zur Iglaw Johannes Czerer mit todt abgangen, Vnd die gutten treu- hertzigen leut ein Zeit hero khein Predigt aus mangl des Pfarhers gehört Syeratus begerthaben, hat Doctor Speratus ohne Zweiffel aus sonderbarer man soll thn Predigen laffen.göttlicher schieckung begert, man solle ihn allda Predigen lassen, Welches ihm der Ratth Zu Iglaw, weil er Zu gewunschter Zeit khomen, Die Iglauer da ihr Prediger gestorben war, hertzlich gern Zugelassen Vnd hören thn mit freuden Zu. seine Predigten mit freuden angehöret, die erste Predigt sol er den 5. Juni gehalten haben, Vund weil Speratus Vernohmen, das Zwar die Armen leut sein Predigt anhören, aber gleichwol in tieffen irthumben Vnd bäbstischer finsternis steketen, hat er auff mittl gedacht, wie er ihnen den rechten eigentlichen Verstandt der schrifft durch die gnade Gottes bej gemah erklere, Vnd die ketzereien Vnd irrthumbe abschaffe, Vud ist Zwar anfangs, ehe die leut eines bössern berichtet worden sein, mit in der Pro- Speratus Pre-cession gangen, Vnd hat auch andere Babstische Ceremonien ge- bigt das Reine wortt gottes. Halten, Aber entlich aus Gottes wort seine fleissige Zuhörer treu- lich Vnterwiesen Vnd den rechten weg Zur Seligkheit aus heiliger schrifft Speratus Be. die nicht betriegen khan (hindangesetzet aller menschlich satzungen kheret viel leuttso der schrifft Zu wieder) gekehret, Viel irthumben aus Vieler hertzen ausgerottet, Vnd in suma das Volkh mehrers theils dahin gebracht, das sie durch die gnade gottes seinen Predigten geglaubet, Vnd sich darnach gerichtet haben. Es war aber gleich dieselbe Zeit Ludouicus könig Zu Vu- König Ludwig wil man soll Speratum ab- gern Vud Beheim, Marggraff Zu Mehrern oc. in der Stadt schaffen. Prag, allda er kurtz Zuuor gekrönet worden, Dieser König als er Von Sperati Lehr, als die der Babstischen Zu wieder hörete, auch wie das Volkh Zur Iglaw dieselbe mit freuden annehmen Vnd ihnen hoch be- lieben lassen, besorget er, es möchte weit einreissen, Dem allem Vorzukom men, schrieb er an die Von Iglaw (nach gehaltener beratschlagung mit seinen Rätthen Vnd den geistlichen) folgender gestalt, das sie Speratum Vnsaumig Speratus thetlt Bappen aus h. Leupolden vnd h. Pauspertln.
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47 abschaffen solten. Der befelch ist aus dem Behmischen glaubwurdig Ver- deutschet, lautet also: Ludwig von Gottes gnaden Zu hungern vn dDer Erste befelch könig Ludwigs. Beheimb könig Marggraff Zu Mährern. Ersame Liebe getreue, Wir werden berichtet, als solte bej euch in der Stadt ein Doctor mit nahmen Paulus Speratus sein, welcher wegen seines Vnordentlichen Predigens Von Wien entwiechen, Vnd bies auff dato, als wir berichtet werden, im Pann ist, Vnd das er in wehrendem Bann, Vnter eurem schutz den gottes dienst Verrichte Vnd Predige, da er doch Von seinen Vor- stehern Vermöge der geistlichen Recht, darzu kheine Bewilligung habe, Vber das alles Vernehmen wir, das er den gemeinen Man dahin halte, damit er des Luthers Lehr Vertheidige, auch das er etliche sachen fur sich nehme die Zu erhaltung fried Vnd einigkeit nicht dienen. Darumb befelchen wir Euch als Vnsern Vnterthanen, ernstlich, Vnd ist das Vnsere entliche meinung, das ihr denselben Menschen, der ein frembdling, Vnd sich anderer ortten seinem standt nach nicht Verhaltten, alsbald ohne auffzug fahren lasset Vnd weitter bej euch nicht duldet, bei straff Zuhanden Vnserer Behmischen Cammer 20 Mark goldes. Wie wir dan auch dem Bischoffen Zu Ollmuntz Vnserm ge- treuen lieben ausfuhrlich Vnd ernstlich schreiben, damit er (bej Vermeidung Vnserer Vugnad) solche leut, sonderlich Zu der Zeit, da Vnterschiedliche Vnerhörtte Ketzereyen in der Christlichen Kirchen auffstehen Vnd sich erheben, in seinem Bistumb nicht dulde. Das ist Vuser entlicher will Vnd meinung, darnach ihr euch Zu richten. Geben auffm Prager Schloß am tag Jakobj Anno 1522 Vnserer Reiche des Vngerischen Vnd Behmischen im Siebenden iahr. Ludouicus Rex. manuppr. Eben desselben tages ist Von khöniglicher Majestät ein befelch an Stanislaum Bischoffen Zu Olmuntz des inhalts wie Zuuor an die Von Iglaw, abgefertiget worden, Darinnen auch der König dem Bischoffen ernstlich befilchet, er solle gemelten Doctorem Pau- lum Speratum im nahmen des Königs Vor sich citiren oder sonst auffheben lassen ohne allen Verzug, Vnd ihn bies Zu des Königs ankhunfft in Meh- rern als ein Vngehorsamen wol Verwahren, das er nicht entweiche. Item er soll kheine Lutherische Bücher in Mehrern Verkauffen lassen. Dergleichen schreiben wegen der Lutherischen Bücher ist in alle Mährerische Stadt Von König geschickt worden. Als nu gedachtem herrn Bischoffen Zu Ollmuntz solch Bischoff schreiht gehn Iglaw vmb königlich schreiben wegen des Doctoris Sperati Zu kommen, hat Speratum. er an die Von Iglaw geschrieben mit folgenden wortten so aus dem beh¬ mischen Verdeutschet worden. König Ludwig chretbt auch an Biſchoff in Mährern.
47 abschaffen solten. Der befelch ist aus dem Behmischen glaubwurdig Ver- deutschet, lautet also: Ludwig von Gottes gnaden Zu hungern vn dDer Erste befelch könig Ludwigs. Beheimb könig Marggraff Zu Mährern. Ersame Liebe getreue, Wir werden berichtet, als solte bej euch in der Stadt ein Doctor mit nahmen Paulus Speratus sein, welcher wegen seines Vnordentlichen Predigens Von Wien entwiechen, Vnd bies auff dato, als wir berichtet werden, im Pann ist, Vnd das er in wehrendem Bann, Vnter eurem schutz den gottes dienst Verrichte Vnd Predige, da er doch Von seinen Vor- stehern Vermöge der geistlichen Recht, darzu kheine Bewilligung habe, Vber das alles Vernehmen wir, das er den gemeinen Man dahin halte, damit er des Luthers Lehr Vertheidige, auch das er etliche sachen fur sich nehme die Zu erhaltung fried Vnd einigkeit nicht dienen. Darumb befelchen wir Euch als Vnsern Vnterthanen, ernstlich, Vnd ist das Vnsere entliche meinung, das ihr denselben Menschen, der ein frembdling, Vnd sich anderer ortten seinem standt nach nicht Verhaltten, alsbald ohne auffzug fahren lasset Vnd weitter bej euch nicht duldet, bei straff Zuhanden Vnserer Behmischen Cammer 20 Mark goldes. Wie wir dan auch dem Bischoffen Zu Ollmuntz Vnserm ge- treuen lieben ausfuhrlich Vnd ernstlich schreiben, damit er (bej Vermeidung Vnserer Vugnad) solche leut, sonderlich Zu der Zeit, da Vnterschiedliche Vnerhörtte Ketzereyen in der Christlichen Kirchen auffstehen Vnd sich erheben, in seinem Bistumb nicht dulde. Das ist Vuser entlicher will Vnd meinung, darnach ihr euch Zu richten. Geben auffm Prager Schloß am tag Jakobj Anno 1522 Vnserer Reiche des Vngerischen Vnd Behmischen im Siebenden iahr. Ludouicus Rex. manuppr. Eben desselben tages ist Von khöniglicher Majestät ein befelch an Stanislaum Bischoffen Zu Olmuntz des inhalts wie Zuuor an die Von Iglaw, abgefertiget worden, Darinnen auch der König dem Bischoffen ernstlich befilchet, er solle gemelten Doctorem Pau- lum Speratum im nahmen des Königs Vor sich citiren oder sonst auffheben lassen ohne allen Verzug, Vnd ihn bies Zu des Königs ankhunfft in Meh- rern als ein Vngehorsamen wol Verwahren, das er nicht entweiche. Item er soll kheine Lutherische Bücher in Mehrern Verkauffen lassen. Dergleichen schreiben wegen der Lutherischen Bücher ist in alle Mährerische Stadt Von König geschickt worden. Als nu gedachtem herrn Bischoffen Zu Ollmuntz solch Bischoff schreiht gehn Iglaw vmb königlich schreiben wegen des Doctoris Sperati Zu kommen, hat Speratum. er an die Von Iglaw geschrieben mit folgenden wortten so aus dem beh¬ mischen Verdeutschet worden. König Ludwig chretbt auch an Biſchoff in Mährern.
Strana 48
48 Den Ersamen weisen herrn Burgermeister Vud Ratth der Stadt Iglaw Vnsern guetten freundten. Ersame Weise Liebe Freundt, Es haben Jhre königliche Majestät Vns ein schreiben Zugeschikt, dessen abschrifft hiebei gelegt, Auch ein anderes schreiben so euch Zu lautet. So sein wir kheines andern Bedacht, als Ihrer königlichen Majestät befelch gehorsamlich nachzukommen, Derowegen begeren wir Von euch Zu wiessen, Ob ihr Euch diesem königlichen schreiben gemeß Verhalten, Vnd denselben Pfarherr Paulum Speratum Vns heraus geben Vnd Passieren wollet. Darnach wir Vns Zu richten, Datum fremsier feria 4 post Panthaleonis Anno 1522. Stanißlaus Von Gottes Genaden Bischoff Zu Ollmuntz. Auff solches schreiben sambt den einschlussen des Bischoffs, Antwort derer von Iglaw. hat der Ratth Zur Iglaw die antwort geben. Sie wollen Ihre königliche Majestät durch ihre gesandten berichten, wie die sachen Sperati an im selbsten bewandt Vnd beschaffen. Darauff hat herr Bischoff denen Von Iglaw wieder ge Biſchoff schreibt benen von Iglaw Bum andermal. schrieben, Das sie den König durch ihre gesandten wegen des Doctors Sperati selbst berichten wollen, wie es Vmb ihn Vnd seine Lehr beschaffen, bas stelle er Zu ihrem gefallen, Aber er wolle sich nichts desto weniger dem königlichen befelch gemeß Verhalten (Verstehe das er in wolle lassen auffheben). Er sej des Vertrauens Zu denen Von Iglaw als Zu guetten Vnd bestendigen Christen, sie werden sich seiner bischofflichen hoheit Vnd macht nicht Vnterfangen, Vnd ihm darein khein eingriff thun, sondern dieselbe Viel mehr beschützen da iemandts die Verkleinern wolte, Das schrei ben ist datirt Zu Wischaw den tag Vor Bartholomej Anno 1522. Nach diesem allem, als die Von Iglaw bej ettlichen fur- nehmen herrn in der sachen Zeitlich ratth gehalten, haben sie entlich ihre gesandten aus Ratth guetter herrn, die ihnen auch ihre Vorschrifften an König Vnd seine furnembfie Rätthe Zu mehrer der sachen Beförderung Vnd bösserer expedition mitgetheilt, nach Prag Zum Abgesandte ver- König Vnseumig abgefertiget. Diese Abgesandten haben ihren teudigen Spe= ratum. lieben Prediger Paulum Speratum seiner lehr Vnd lebenshalber, auch das er kheiner Ketzerej Vberwunden, alles möglichen Vnd besten fleises mit grossem eyfer Verteidiget, Vund beym König gehorsamst im nahmen der Stadt angehalten, das er ferner bej ihnen den gottesdienst Verrichten Vund Predigen möge, Vund haben damals gleichwol so Viel erhalten, Der König laft Speratum fort Bur Iglaw Pre.das der König auff Intercession ettlicher herrn Vnd seiner Rätthe digen. Auch auff beschehenen bericht der Abgesandten Von Iglaw darein gewilliget, das Speratus das Wort Gottes allda ferner Vnuerhindert Pre¬ digen soll. Die von Iglaw ſchiken ihre ge- ſandten Zum Köntg.
48 Den Ersamen weisen herrn Burgermeister Vud Ratth der Stadt Iglaw Vnsern guetten freundten. Ersame Weise Liebe Freundt, Es haben Jhre königliche Majestät Vns ein schreiben Zugeschikt, dessen abschrifft hiebei gelegt, Auch ein anderes schreiben so euch Zu lautet. So sein wir kheines andern Bedacht, als Ihrer königlichen Majestät befelch gehorsamlich nachzukommen, Derowegen begeren wir Von euch Zu wiessen, Ob ihr Euch diesem königlichen schreiben gemeß Verhalten, Vnd denselben Pfarherr Paulum Speratum Vns heraus geben Vnd Passieren wollet. Darnach wir Vns Zu richten, Datum fremsier feria 4 post Panthaleonis Anno 1522. Stanißlaus Von Gottes Genaden Bischoff Zu Ollmuntz. Auff solches schreiben sambt den einschlussen des Bischoffs, Antwort derer von Iglaw. hat der Ratth Zur Iglaw die antwort geben. Sie wollen Ihre königliche Majestät durch ihre gesandten berichten, wie die sachen Sperati an im selbsten bewandt Vnd beschaffen. Darauff hat herr Bischoff denen Von Iglaw wieder ge Biſchoff schreibt benen von Iglaw Bum andermal. schrieben, Das sie den König durch ihre gesandten wegen des Doctors Sperati selbst berichten wollen, wie es Vmb ihn Vnd seine Lehr beschaffen, bas stelle er Zu ihrem gefallen, Aber er wolle sich nichts desto weniger dem königlichen befelch gemeß Verhalten (Verstehe das er in wolle lassen auffheben). Er sej des Vertrauens Zu denen Von Iglaw als Zu guetten Vnd bestendigen Christen, sie werden sich seiner bischofflichen hoheit Vnd macht nicht Vnterfangen, Vnd ihm darein khein eingriff thun, sondern dieselbe Viel mehr beschützen da iemandts die Verkleinern wolte, Das schrei ben ist datirt Zu Wischaw den tag Vor Bartholomej Anno 1522. Nach diesem allem, als die Von Iglaw bej ettlichen fur- nehmen herrn in der sachen Zeitlich ratth gehalten, haben sie entlich ihre gesandten aus Ratth guetter herrn, die ihnen auch ihre Vorschrifften an König Vnd seine furnembfie Rätthe Zu mehrer der sachen Beförderung Vnd bösserer expedition mitgetheilt, nach Prag Zum Abgesandte ver- König Vnseumig abgefertiget. Diese Abgesandten haben ihren teudigen Spe= ratum. lieben Prediger Paulum Speratum seiner lehr Vnd lebenshalber, auch das er kheiner Ketzerej Vberwunden, alles möglichen Vnd besten fleises mit grossem eyfer Verteidiget, Vund beym König gehorsamst im nahmen der Stadt angehalten, das er ferner bej ihnen den gottesdienst Verrichten Vund Predigen möge, Vund haben damals gleichwol so Viel erhalten, Der König laft Speratum fort Bur Iglaw Pre.das der König auff Intercession ettlicher herrn Vnd seiner Rätthe digen. Auch auff beschehenen bericht der Abgesandten Von Iglaw darein gewilliget, das Speratus das Wort Gottes allda ferner Vnuerhindert Pre¬ digen soll. Die von Iglaw ſchiken ihre ge- ſandten Zum Köntg.
Strana 49
49 Ob nu Zwar die Abgesandten mit dieser frolichen bott Des Bifchoffs bericht wieder schafft von Prag verraiset sein, der mainung es werde ein gutten Speratum. Bestandt haben, hat sich doch das Blatt gar bald wieder gewendet. Den als des Bischoffs bericht Jhrer königlichen Majestät Zukommen, was ihm die von Iglaw auf sein schreiben Zur Antwort geben, item wie durch des Sperati irrige lehr die leut in der Stadt vnd der benachtbarschafft, auch ettliche geist- riche Catholische Prister ie lenger ie mehr Verführet vnd auff die Lutherische Ketzerej gewiesen werden, vnd was daraus fur Vurath erfolgen wurde, ob nicht Ihre königliche Majestät diesem blutenden Vnglukh Zeitlich steuren vnd wehren solten. Sein Jhre königliche Majestät durch solches des Bischoffs andeutten dahin bewogen worden, das sie noch einen ernsteren befelh als der erste war, denen von Iglaw Zu gefertiget haben des Inhalts: Der Köntg ſchreibt denen von Dieweil abermal beschwer wieder Speratum khommen, so solten sie Igla den 2. be- felh. ihn auff den tag Luciä dieses 1522 iahrs fur den Bischoff in Mährern stel- len bej Verlierung aller ihrer Priuilegien vnd Landtguetter. Dieser befelh ist datirt den Freitag nach Briccij Anno 1522. Auff solchen anderen schar- fen befelh haben sich der Ratth Zur Iglaw mit ettlichen herrn im landt, so nicht die wenigsten waren auch des Sperati religion Verwandt, berat- schlaget, wie der handl ferner anzustellen, damit ihnen vnd ihrem Prediger khein gefahr daraus entstünde. Da ist gerathen worden Weil Ote von Iglaw stellen Sveratum der befelh des Königs scharff, muste man demselben Zur Ver= fürn Bischoff. huttung Vugnad vnd benandter straff, gehorsamlich nachkommen, Sie solten aber dahin bedacht sein, das sie Speratum furn Bischoff stellen nach Olmuntz. wen iungst der Landtag alda wirt gehalten werden, so hette sich alsdan Speratus weniger gefahr Zu besorgen, weil er in wehrendem landlag Viel guetter freunde, die ihn schutzen vnd befördern thennen, antreffen wirt, Sol- chem ist der Ratth Zur Iglaw nachkommen, vnd haben ihren herrn Spe- ratum Zum Landtag gestelt, Auch damit er desto siecherer fortkommen khente, hat man ihm ettliche Rattspersonen alhie Zugegeben, die ihm Zu Olmuntz so Viel möglichen, beistandt leisten solten. So war auch Speratus seines glaubens gewiß vnd nicht erschrokhen seine confession fur dem Bischoff Zu thun, Allein hat gebetten das er fur gewalt möchte geschutzet sein. Als nu die Abgesandten mit Sperato nach Olmuntz furn Bischoff in beisein ettlicher des herrn Sperati Verwandten herrn gelassen worden hat der herr Bischoff wiederhelet, was IhmBishoff conferirt mit Sperato. königliche Majestät befolhen, Darauf Speratus gemeldet, er sey bereith denen Zu antworten, die ihn seiner Lehr halben beschuldigen wurden, vnd er scheme sich des Enangelij Ihesu Christi nicht, Darauff hat der Bi- schoff Viel mit Sperato conferirt, vnd ist entlich damals darbei Verblieben das herr Bischoff gemeldet, Weil sich niemandt der Zeit findet, der Speratum beschuldigen oder anklagen wolte, so khenne er ihn Beſcheid deē Biſchoffs. 4
49 Ob nu Zwar die Abgesandten mit dieser frolichen bott Des Bifchoffs bericht wieder schafft von Prag verraiset sein, der mainung es werde ein gutten Speratum. Bestandt haben, hat sich doch das Blatt gar bald wieder gewendet. Den als des Bischoffs bericht Jhrer königlichen Majestät Zukommen, was ihm die von Iglaw auf sein schreiben Zur Antwort geben, item wie durch des Sperati irrige lehr die leut in der Stadt vnd der benachtbarschafft, auch ettliche geist- riche Catholische Prister ie lenger ie mehr Verführet vnd auff die Lutherische Ketzerej gewiesen werden, vnd was daraus fur Vurath erfolgen wurde, ob nicht Ihre königliche Majestät diesem blutenden Vnglukh Zeitlich steuren vnd wehren solten. Sein Jhre königliche Majestät durch solches des Bischoffs andeutten dahin bewogen worden, das sie noch einen ernsteren befelh als der erste war, denen von Iglaw Zu gefertiget haben des Inhalts: Der Köntg ſchreibt denen von Dieweil abermal beschwer wieder Speratum khommen, so solten sie Igla den 2. be- felh. ihn auff den tag Luciä dieses 1522 iahrs fur den Bischoff in Mährern stel- len bej Verlierung aller ihrer Priuilegien vnd Landtguetter. Dieser befelh ist datirt den Freitag nach Briccij Anno 1522. Auff solchen anderen schar- fen befelh haben sich der Ratth Zur Iglaw mit ettlichen herrn im landt, so nicht die wenigsten waren auch des Sperati religion Verwandt, berat- schlaget, wie der handl ferner anzustellen, damit ihnen vnd ihrem Prediger khein gefahr daraus entstünde. Da ist gerathen worden Weil Ote von Iglaw stellen Sveratum der befelh des Königs scharff, muste man demselben Zur Ver= fürn Bischoff. huttung Vugnad vnd benandter straff, gehorsamlich nachkommen, Sie solten aber dahin bedacht sein, das sie Speratum furn Bischoff stellen nach Olmuntz. wen iungst der Landtag alda wirt gehalten werden, so hette sich alsdan Speratus weniger gefahr Zu besorgen, weil er in wehrendem landlag Viel guetter freunde, die ihn schutzen vnd befördern thennen, antreffen wirt, Sol- chem ist der Ratth Zur Iglaw nachkommen, vnd haben ihren herrn Spe- ratum Zum Landtag gestelt, Auch damit er desto siecherer fortkommen khente, hat man ihm ettliche Rattspersonen alhie Zugegeben, die ihm Zu Olmuntz so Viel möglichen, beistandt leisten solten. So war auch Speratus seines glaubens gewiß vnd nicht erschrokhen seine confession fur dem Bischoff Zu thun, Allein hat gebetten das er fur gewalt möchte geschutzet sein. Als nu die Abgesandten mit Sperato nach Olmuntz furn Bischoff in beisein ettlicher des herrn Sperati Verwandten herrn gelassen worden hat der herr Bischoff wiederhelet, was IhmBishoff conferirt mit Sperato. königliche Majestät befolhen, Darauf Speratus gemeldet, er sey bereith denen Zu antworten, die ihn seiner Lehr halben beschuldigen wurden, vnd er scheme sich des Enangelij Ihesu Christi nicht, Darauff hat der Bi- schoff Viel mit Sperato conferirt, vnd ist entlich damals darbei Verblieben das herr Bischoff gemeldet, Weil sich niemandt der Zeit findet, der Speratum beschuldigen oder anklagen wolte, so khenne er ihn Beſcheid deē Biſchoffs. 4
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50 Der Abgesand- nicht Vrtheilen. Auf diesen bescheid haben die Abgesandten der ten begeren an Bifchoff. Stadt Iglaw beym herrn Bischoff fleissig angehalten, Nachdem Speratus kheiner Ketzerei Vberzeuget sey, vnd seines glaubens rechenschafft Antwort bes Zu thun alzeit bereith Zu sein sich erbiette, der Bischoff wolle Bischoffs. ihnen Vergönnen das Speratus lenger Zur Iglaw Predigen Speratus kombt möchte. Welches der Bischoff nicht Verwilligen wollen. Aber wieder auft Iglaw. Speratus ist gleichwol von Landtag wieder nach Iglaw gezogen, vnd hat alda wie Zuuor seinem dienst abgewartet, weil es die Stende also fur guth geachtet haben. Weil aber weder Ihre königliche Majestät noch der Bischoff nicht Verstatten wolten, das Speratus lenger Zur Derer von Igla begeren an die Stende in Iglaw Predigen solt, haben die Abgesandten der Stadt eine Mähren. Supplication an alle Vier Stende des Marggraffthumb Mährern, als sie aufm Landtag Zu Olmuntz noch Versamlet waren, gestelt, Vnd mit ratth Vbergeben des inhalts: Nachdem sie auff Vielfeltiges suppliciren vnd sollicitiren bei Ihrer königlichen Majestät vnd dem herrn Bischoffen in Mährern nicht erlangen khennen, das Paulus Speratus ihr Prediger, von dem weder sie noch andere kheine Ketzerei gespueret, lenger bey ihnen möchte geduldet werden, Sie auch die heilige Zeit Vber als auf die instehenden Weinachtfeiertage gottliches worts beraubet sein musten, wo dem Sperato das Predigen eingestelt wurde, Item das die Mönhen Zwar bei ihnen Predigen, die seien aber so Vnge schickt, das Viel aus der gemein, da es ihres beruffs were, das wort gottes bösser erkleren wurden als sie, daher auch Viel des gemeinen Mans aus der Kirchen geloffen, vnd dessen wenig gebössert sein wen man ihnen solche Vu- gelehrte Mönhen auffgestelt hat. Derenthalben bietten sie als abgesandte, alle Vier Stende des löblichen Marggraffthumbs Mähxern, dieweil die Stadt Iglaw nach dem landtfried Zugethan vund eingeschlossen, Ihre Gnaden die wollen bey Ihr königlichen Majestät fur die von Iglaw intercediren damit sie bey Ihrer Majestät wieder Zu gnaden angenohmen, vnd Speratus der sich Zur Verhör vnd Verantwortung gern stellen wil Vnter dessen bej ihnen geduldet werden möchte, Es sey auch herrn Sperato nicht entgegen, in bei sein aller 4 herrn stende des Marggrafthums Mährern Zu stehen vnd Zu antworten, Auch da er aus der schrifft eines bössern wurde berichtet sein, wolle er gern weichen vnd sich lenkhen lassen. Zur selben Zeit waren die furnembsten Landtofficirer, herr Arcleb von Boskowitz Landtshaubtman, herr Jan vom Pernstein Obrister Landts Camerer (der Speratum insonderheit lieb hatte) herr Wok Pniowsky Obrister Landtrichter. Auff diese derer von Iglaw supplikation an die herrn Stende, Die Mähriſchen Stende intercedt= ren fur die Igs darunter ihr viel herrn vnd Ritterstandes dem Sperato vnd dem lauer beymKonigs Rath Zur Iglaw in Religionssachen (wie aus ihren schreiben Zu sehen) beigefallen, haben alle 4 Stende an König Behmisch intercedirt, ohn gefehr des inhalts.
50 Der Abgesand- nicht Vrtheilen. Auf diesen bescheid haben die Abgesandten der ten begeren an Bifchoff. Stadt Iglaw beym herrn Bischoff fleissig angehalten, Nachdem Speratus kheiner Ketzerei Vberzeuget sey, vnd seines glaubens rechenschafft Antwort bes Zu thun alzeit bereith Zu sein sich erbiette, der Bischoff wolle Bischoffs. ihnen Vergönnen das Speratus lenger Zur Iglaw Predigen Speratus kombt möchte. Welches der Bischoff nicht Verwilligen wollen. Aber wieder auft Iglaw. Speratus ist gleichwol von Landtag wieder nach Iglaw gezogen, vnd hat alda wie Zuuor seinem dienst abgewartet, weil es die Stende also fur guth geachtet haben. Weil aber weder Ihre königliche Majestät noch der Bischoff nicht Verstatten wolten, das Speratus lenger Zur Derer von Igla begeren an die Stende in Iglaw Predigen solt, haben die Abgesandten der Stadt eine Mähren. Supplication an alle Vier Stende des Marggraffthumb Mährern, als sie aufm Landtag Zu Olmuntz noch Versamlet waren, gestelt, Vnd mit ratth Vbergeben des inhalts: Nachdem sie auff Vielfeltiges suppliciren vnd sollicitiren bei Ihrer königlichen Majestät vnd dem herrn Bischoffen in Mährern nicht erlangen khennen, das Paulus Speratus ihr Prediger, von dem weder sie noch andere kheine Ketzerei gespueret, lenger bey ihnen möchte geduldet werden, Sie auch die heilige Zeit Vber als auf die instehenden Weinachtfeiertage gottliches worts beraubet sein musten, wo dem Sperato das Predigen eingestelt wurde, Item das die Mönhen Zwar bei ihnen Predigen, die seien aber so Vnge schickt, das Viel aus der gemein, da es ihres beruffs were, das wort gottes bösser erkleren wurden als sie, daher auch Viel des gemeinen Mans aus der Kirchen geloffen, vnd dessen wenig gebössert sein wen man ihnen solche Vu- gelehrte Mönhen auffgestelt hat. Derenthalben bietten sie als abgesandte, alle Vier Stende des löblichen Marggraffthumbs Mähxern, dieweil die Stadt Iglaw nach dem landtfried Zugethan vund eingeschlossen, Ihre Gnaden die wollen bey Ihr königlichen Majestät fur die von Iglaw intercediren damit sie bey Ihrer Majestät wieder Zu gnaden angenohmen, vnd Speratus der sich Zur Verhör vnd Verantwortung gern stellen wil Vnter dessen bej ihnen geduldet werden möchte, Es sey auch herrn Sperato nicht entgegen, in bei sein aller 4 herrn stende des Marggrafthums Mährern Zu stehen vnd Zu antworten, Auch da er aus der schrifft eines bössern wurde berichtet sein, wolle er gern weichen vnd sich lenkhen lassen. Zur selben Zeit waren die furnembsten Landtofficirer, herr Arcleb von Boskowitz Landtshaubtman, herr Jan vom Pernstein Obrister Landts Camerer (der Speratum insonderheit lieb hatte) herr Wok Pniowsky Obrister Landtrichter. Auff diese derer von Iglaw supplikation an die herrn Stende, Die Mähriſchen Stende intercedt= ren fur die Igs darunter ihr viel herrn vnd Ritterstandes dem Sperato vnd dem lauer beymKonigs Rath Zur Iglaw in Religionssachen (wie aus ihren schreiben Zu sehen) beigefallen, haben alle 4 Stende an König Behmisch intercedirt, ohn gefehr des inhalts.
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51 Allerduchleichtigfter König, Genedigster herr, Es haben die von Iglaw bey iezt gehaltenem Landtag Zu Ollmuntz vns Stenden ein Klagschreiben eingeantwortet, das Euer königliche Majestät ihnen ein Vngnediges schreiben Zugeschikt auff Vngrundtlichen bericht, so Euer königlichen Majestät von ihnen furkommen wegen ihres Predigers Pauli Sperati, wescher beschuldiget wirt einer Ketzerey, Sie aber hetten alle Priester in der Stadt befragt des be- schuldigten irthumbs, Welche Prister bekennet, das sie aus des Sperati Pre- digten kheine Ketzerey oder irrthumb nie gemerket, In massen sie (die Prister) solches vor königlicher Majestät oder da man es begerete, bestehen vnd auf- sagen wolten, Weil nu die Iglauer solches von ihren Pristern gehört, haben sie den Speratum fort Predigen heissen. Als sie aber weiter bey Euer königlichen Majestät Verunglimpfft worden, Ist ihnen ein hefftiges sch reiben als das erste Zukommen, das sie Speratum vorn Bischoff stellen sollen bey Verlierung Ener königlichen Majestät Vugnad vnd aller. Priuilegien vnd landguetter. Drauff haben sie gemelten Speratum auff Euer königlichen Ma- jestät befelh als gehorsame Vnterthanen fur den Bischoff gestelt, da hat Zwar der Bischoff Viel wort wieder ihn gebraucht, aber Speratus sich erbotten, wo er einiges irrthumbs oder Ketzerey wurde Vberwiesen werden, wolle er darumb gerecht stehen, auch ein abtrag thun vnd wiederruffen. Darauff der Bischoff damals Zum Sperato vnd den abgesandten von Iglaw, welche von der Stadt ihme mit fleis Zugegeben worden, gesagt hat, Weil ihn (Speratum) niemandt anklaget, so khenne er ihn nicht Vrtheilen. Da haben die Abgesandten von Iglaw vnd der Speratus selbsten den Bischoff gebetten, das er ihnen Vergönnen wolle, das wortt Gottes Zur Iglaw ferner Zu Predigen, weil er bereith, iedermau, der in beschuldigen wolte, Zu antwor- ten, Welches als wir, Allergnedigster König, von denen von Iglaw, als die mit im landtfried begriffen Vernohmen vnd wol erwogen, haben wir fur billig erkennt, weil sich gedachter Speratus Zur Verhör berufft, das ihm das wort Gottes Zu Predigen billig nicht soll Verbotten sein. In massen wir solches auch dem herrn Bischoffen Vermeldet haben. Darumb langet an Euer königliche Majestät Vuser aller gehorsames bitten, Euer königliche Majestät wolle die Vugnad wieder die von Iglaw ausm hertzen lassen, vnd ihnen solche Vngnädige schreiben ohne ihre schuldt auff der leut Verleimbdung nicht thun, Sondern ihr genedigster König vnd herr Verbleiben. Mögen auch Euer königlichen Majestät nicht bergen, das offt gemelter Doctor Spe- ratus auff iezigem landtag Zwey lange schreiben an alle 4 Stende vnd den herrn Bischoffen geschrieben hat, eins lateinisch, das ander Behmisch, In welchen schreiben wir warlich khein irrthumb oder Ketzerey Vermerket. Darumb bitten wir Euer königliche Majestät wollen das liebe wort Gottes ohne erkentnis des irrthumbs nicht Verhindern lassen, damit Euer khönigliche Majestät dermal eins vor Gott nicht mnesse darumb antworten oc- 4
51 Allerduchleichtigfter König, Genedigster herr, Es haben die von Iglaw bey iezt gehaltenem Landtag Zu Ollmuntz vns Stenden ein Klagschreiben eingeantwortet, das Euer königliche Majestät ihnen ein Vngnediges schreiben Zugeschikt auff Vngrundtlichen bericht, so Euer königlichen Majestät von ihnen furkommen wegen ihres Predigers Pauli Sperati, wescher beschuldiget wirt einer Ketzerey, Sie aber hetten alle Priester in der Stadt befragt des be- schuldigten irthumbs, Welche Prister bekennet, das sie aus des Sperati Pre- digten kheine Ketzerey oder irrthumb nie gemerket, In massen sie (die Prister) solches vor königlicher Majestät oder da man es begerete, bestehen vnd auf- sagen wolten, Weil nu die Iglauer solches von ihren Pristern gehört, haben sie den Speratum fort Predigen heissen. Als sie aber weiter bey Euer königlichen Majestät Verunglimpfft worden, Ist ihnen ein hefftiges sch reiben als das erste Zukommen, das sie Speratum vorn Bischoff stellen sollen bey Verlierung Ener königlichen Majestät Vugnad vnd aller. Priuilegien vnd landguetter. Drauff haben sie gemelten Speratum auff Euer königlichen Ma- jestät befelh als gehorsame Vnterthanen fur den Bischoff gestelt, da hat Zwar der Bischoff Viel wort wieder ihn gebraucht, aber Speratus sich erbotten, wo er einiges irrthumbs oder Ketzerey wurde Vberwiesen werden, wolle er darumb gerecht stehen, auch ein abtrag thun vnd wiederruffen. Darauff der Bischoff damals Zum Sperato vnd den abgesandten von Iglaw, welche von der Stadt ihme mit fleis Zugegeben worden, gesagt hat, Weil ihn (Speratum) niemandt anklaget, so khenne er ihn nicht Vrtheilen. Da haben die Abgesandten von Iglaw vnd der Speratus selbsten den Bischoff gebetten, das er ihnen Vergönnen wolle, das wortt Gottes Zur Iglaw ferner Zu Predigen, weil er bereith, iedermau, der in beschuldigen wolte, Zu antwor- ten, Welches als wir, Allergnedigster König, von denen von Iglaw, als die mit im landtfried begriffen Vernohmen vnd wol erwogen, haben wir fur billig erkennt, weil sich gedachter Speratus Zur Verhör berufft, das ihm das wort Gottes Zu Predigen billig nicht soll Verbotten sein. In massen wir solches auch dem herrn Bischoffen Vermeldet haben. Darumb langet an Euer königliche Majestät Vuser aller gehorsames bitten, Euer königliche Majestät wolle die Vugnad wieder die von Iglaw ausm hertzen lassen, vnd ihnen solche Vngnädige schreiben ohne ihre schuldt auff der leut Verleimbdung nicht thun, Sondern ihr genedigster König vnd herr Verbleiben. Mögen auch Euer königlichen Majestät nicht bergen, das offt gemelter Doctor Spe- ratus auff iezigem landtag Zwey lange schreiben an alle 4 Stende vnd den herrn Bischoffen geschrieben hat, eins lateinisch, das ander Behmisch, In welchen schreiben wir warlich khein irrthumb oder Ketzerey Vermerket. Darumb bitten wir Euer königliche Majestät wollen das liebe wort Gottes ohne erkentnis des irrthumbs nicht Verhindern lassen, damit Euer khönigliche Majestät dermal eins vor Gott nicht mnesse darumb antworten oc- 4
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52 Neben dieser der herrn Stende Zimlich scharffen inter- Die Sglauer ſchikhen auch ihren bericht demcession hat der Ratth Zur Iglaw auch ihre Verantworttung dem Köntg. Khönig Ludwig Zugeschickt durch ihre gesandten, welche auch an stat der gantzen gemein also schrifftlich suppliciret haben. Allerduerchleichtigister König Gnedigster herr, &c. Was betreffen thut Doctorem Paulum Speratum, von welchem Euer königliche Majestät dem Ratth Zur Iglaw beuor geschrieben vnd ernstlich befolhen haben, das man ihn ohne hindernus das wort Gottes Zur Iglaw solle Predigen lassen. Derselbe aber nachmals bey Euer königlichen Majestät höchlich angegeben vnd beschuldiget worden, als solte er wieder die heilige Kirchen, wieder gött- liche schrifft vnd gebott, Ketzerey Predigen, Darauf Euer königliche Majestät dem Ratth Zur Iglaw auff bericht der ankleger, derer nahmen wir bies dato noch nicht wiessen, ernste schreiben, darinnen hohe vnd grosse straffen gesetzt, abgehen lassen vnd befolhen, das sie entweder gemelten Doctorem Speratum von sich lassen, oder fur den herrn Bischoffen Zu Ollmuntz Zur Verhör stellen sollen, vnd da er durch beweis der heiligen schrifft Vngerecht befunden wurde, solle er gebuerlih Zu recht gebracht werden. Hierauff hat der Ratth Zur Iglaw als Euer khöniglichen Majestät treue vnd gehorsame Vnterthanen gemelten Doctorem nicht mit geringen Vnkosten, wie den Stenden in Mährern offentlih bekennt, gestelt, Aber die Ankleger haben sich nie herfur gethan noch gezeiget, wie dan die herrn vnd Vom Abl aus iungstem Landtag Zu Ollmuntz Euer khöniglichen Majestät auff beschehene rattschlagung weitleuffig gnug Zugeschrieben vnd dauon bericht gethan haben, vnd fur vns Indercediret, damit gemelter Doctor bey Vns ferner Verbleiben, vnd das Wortt Gottes frey Vnuerhindert Predigen möchte In massen dan der Ratth Zur Iglaw vnd die gantze gemein Daselbst gern wiessen wolten, was Speratus fur Ketzerey solte gelehrt oder geprediget haben, da er Vberwiesen wurde, solte er ein Abtrag thun, damit die Ketzereien aus der Menschen hertzen ausgerottet sein khenten. Weil dan Allergnedigister König die sach also beschaffen, Ist Vnser als Euer königlichen Majestät ge- horsamer Armer einfaltiger Vnterthanen an stat des Ratths vnd der gantzen Gemein Zur Iglaw gehorsames bitten, dieweil anch die Churfursten vnd Fursten des Reichs vnd andere Viel Christliche herrn in gehaltener Ver- samlung Zu Nurnberg eintrechtigklich beschlossen haben, wie es mit den Predigern des Worts Gottes bies auff ein kunfftiges Concilium gehalten werden soll, als nemlich, das sie Vnterdessen in ihren Predigten frey Vu- gehindert Verbleiben sollen, wie der Articl solches klar Vermag, Weil auch solher beschlus nu mehr weit ausgebreittet ist, vnd in andern landen, als man höret, die Christen sich nach diesem Articl richten, Euer königliche Majestät geruhen Vuns wegen Vnserer Seelen heil vnd Seligkheit auch allergnedigist Vergönnen, des Doctor Paulus ebnermassen bey Vns Predigen,
52 Neben dieser der herrn Stende Zimlich scharffen inter- Die Sglauer ſchikhen auch ihren bericht demcession hat der Ratth Zur Iglaw auch ihre Verantworttung dem Köntg. Khönig Ludwig Zugeschickt durch ihre gesandten, welche auch an stat der gantzen gemein also schrifftlich suppliciret haben. Allerduerchleichtigister König Gnedigster herr, &c. Was betreffen thut Doctorem Paulum Speratum, von welchem Euer königliche Majestät dem Ratth Zur Iglaw beuor geschrieben vnd ernstlich befolhen haben, das man ihn ohne hindernus das wort Gottes Zur Iglaw solle Predigen lassen. Derselbe aber nachmals bey Euer königlichen Majestät höchlich angegeben vnd beschuldiget worden, als solte er wieder die heilige Kirchen, wieder gött- liche schrifft vnd gebott, Ketzerey Predigen, Darauf Euer königliche Majestät dem Ratth Zur Iglaw auff bericht der ankleger, derer nahmen wir bies dato noch nicht wiessen, ernste schreiben, darinnen hohe vnd grosse straffen gesetzt, abgehen lassen vnd befolhen, das sie entweder gemelten Doctorem Speratum von sich lassen, oder fur den herrn Bischoffen Zu Ollmuntz Zur Verhör stellen sollen, vnd da er durch beweis der heiligen schrifft Vngerecht befunden wurde, solle er gebuerlih Zu recht gebracht werden. Hierauff hat der Ratth Zur Iglaw als Euer khöniglichen Majestät treue vnd gehorsame Vnterthanen gemelten Doctorem nicht mit geringen Vnkosten, wie den Stenden in Mährern offentlih bekennt, gestelt, Aber die Ankleger haben sich nie herfur gethan noch gezeiget, wie dan die herrn vnd Vom Abl aus iungstem Landtag Zu Ollmuntz Euer khöniglichen Majestät auff beschehene rattschlagung weitleuffig gnug Zugeschrieben vnd dauon bericht gethan haben, vnd fur vns Indercediret, damit gemelter Doctor bey Vns ferner Verbleiben, vnd das Wortt Gottes frey Vnuerhindert Predigen möchte In massen dan der Ratth Zur Iglaw vnd die gantze gemein Daselbst gern wiessen wolten, was Speratus fur Ketzerey solte gelehrt oder geprediget haben, da er Vberwiesen wurde, solte er ein Abtrag thun, damit die Ketzereien aus der Menschen hertzen ausgerottet sein khenten. Weil dan Allergnedigister König die sach also beschaffen, Ist Vnser als Euer königlichen Majestät ge- horsamer Armer einfaltiger Vnterthanen an stat des Ratths vnd der gantzen Gemein Zur Iglaw gehorsames bitten, dieweil anch die Churfursten vnd Fursten des Reichs vnd andere Viel Christliche herrn in gehaltener Ver- samlung Zu Nurnberg eintrechtigklich beschlossen haben, wie es mit den Predigern des Worts Gottes bies auff ein kunfftiges Concilium gehalten werden soll, als nemlich, das sie Vnterdessen in ihren Predigten frey Vu- gehindert Verbleiben sollen, wie der Articl solches klar Vermag, Weil auch solher beschlus nu mehr weit ausgebreittet ist, vnd in andern landen, als man höret, die Christen sich nach diesem Articl richten, Euer königliche Majestät geruhen Vuns wegen Vnserer Seelen heil vnd Seligkheit auch allergnedigist Vergönnen, des Doctor Paulus ebnermassen bey Vns Predigen,
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53 vnd die lent aus Gottes wort Vnterrichten möge. Das wollen Vmb Euer khöniglichen Majestät wir mit emsigen gebett Zu gott Vmb gesundt gluck- liche Regierung vnd Vberwindung aller feinde hechstes Vermögens Zu uer- dienen befliessen sein oc. Euer königlichen Majestät Treue Vnterthanen Abgesandte der Stadt Iglaw &c. Diese Vorantwortung des Ratts hat eben so wenig gewürket als der herrn stende Intercession die wol Zimlih scharff vnd Vieleicht mehr mag ge schadet als gefrommet haben, vnd weil der Verleimbder beym König nicht weniger, sondern Viel hefftiger als Zuuor das feuer wieder Speratum auff- geblasen, Auch der Bischoff das seinige darbey fleissig gethan, damit Speratus gedempffet werde, hat entlich der König den dritten vnd letzten Vberaus sehr ernsten befelh an die von Iglaw im Februar des 1523 iahr behmisch er- gehen lassen, auff deutsch des inhalts: Ludwig von Gottes gnaden Zu Vngern vnd Der 3 befelh des Königs. Beheim König vnd Marggraff Zu Mährern. Ersame Getreue Liebe, Als wir Euch Zuuer geschrieben, was Spe- ratum betreffen thut, das wir berichtet sein, wie er Viel Ketzereien wieder die lehr der heiligen Christlichen Kirchen einfuhre vnd Predige, Weil er dan nicht auffhöret, vnd Vns solche Klagen immer fort furkommen, welches wir ihm weder kheinem nicht leiden vnd nachsehen wollen. Derhalben befelhen wir euch ernstlich bei Verlierung leib, lebens vnd aller guetter, das ihr den Speratum nicht lenger allda bey euch Predigen lasset, sondern ihm das gantz vnd gar einstellet bies auf Vnsern weittern befelh. Daran Volbringt ihr Vnsern ernsten willen, darnach ihr Euch Zu richten, vnd dem nicht anderst thut. Geben auffm Präger Schloß Donnerstag nach Sanct Juliana Anno 1523. Ludouicus Rex manupp. Nach diesem letzten scharffen befelh haben die von Iglaw weitter khein ratth noch mittl finden kennen, wie sie ihren herrn Speratum bei sich be- hielten ohne Verletzung des Königs vnd ihrer selbsten leibes gefahr, vnd weil Speratus vernohmen wie die glokhen wieder ihn gegossen, auch daß er bey der Stadt weiter khein schutz haben khan, (in massen er auchGperatus Zeucht von Iglaw auffe selbst den Rath gebetten, sie solten sich wegen seiner weiter gar landt. nichts einlassen) hat er sich von Iglaw nach Meseritsch begeben vnd ein Zeitlang bei dem Beneschen (Zusatz: Optat) des herrn henrichen von Lomnitz Pfarherrn alda auffgehalten, Darnach an andere benachtbarte örtter gezogen, bies er entlich Zu Olmuntz auff befelh des Königs gefengklich eingezogen worden. Den als König Ludwig nach gehaltener Krönung von Prag Speratus wird vorm Rönig aufft wieder nach Ofen hat Ziehen wollen, ist er auff Ollmuntz in new vertlagt. Mährern Zugezogen, vnnd den Dounerstag vor S. Tiburbtij allda ankommen
53 vnd die lent aus Gottes wort Vnterrichten möge. Das wollen Vmb Euer khöniglichen Majestät wir mit emsigen gebett Zu gott Vmb gesundt gluck- liche Regierung vnd Vberwindung aller feinde hechstes Vermögens Zu uer- dienen befliessen sein oc. Euer königlichen Majestät Treue Vnterthanen Abgesandte der Stadt Iglaw &c. Diese Vorantwortung des Ratts hat eben so wenig gewürket als der herrn stende Intercession die wol Zimlih scharff vnd Vieleicht mehr mag ge schadet als gefrommet haben, vnd weil der Verleimbder beym König nicht weniger, sondern Viel hefftiger als Zuuor das feuer wieder Speratum auff- geblasen, Auch der Bischoff das seinige darbey fleissig gethan, damit Speratus gedempffet werde, hat entlich der König den dritten vnd letzten Vberaus sehr ernsten befelh an die von Iglaw im Februar des 1523 iahr behmisch er- gehen lassen, auff deutsch des inhalts: Ludwig von Gottes gnaden Zu Vngern vnd Der 3 befelh des Königs. Beheim König vnd Marggraff Zu Mährern. Ersame Getreue Liebe, Als wir Euch Zuuer geschrieben, was Spe- ratum betreffen thut, das wir berichtet sein, wie er Viel Ketzereien wieder die lehr der heiligen Christlichen Kirchen einfuhre vnd Predige, Weil er dan nicht auffhöret, vnd Vns solche Klagen immer fort furkommen, welches wir ihm weder kheinem nicht leiden vnd nachsehen wollen. Derhalben befelhen wir euch ernstlich bei Verlierung leib, lebens vnd aller guetter, das ihr den Speratum nicht lenger allda bey euch Predigen lasset, sondern ihm das gantz vnd gar einstellet bies auf Vnsern weittern befelh. Daran Volbringt ihr Vnsern ernsten willen, darnach ihr Euch Zu richten, vnd dem nicht anderst thut. Geben auffm Präger Schloß Donnerstag nach Sanct Juliana Anno 1523. Ludouicus Rex manupp. Nach diesem letzten scharffen befelh haben die von Iglaw weitter khein ratth noch mittl finden kennen, wie sie ihren herrn Speratum bei sich be- hielten ohne Verletzung des Königs vnd ihrer selbsten leibes gefahr, vnd weil Speratus vernohmen wie die glokhen wieder ihn gegossen, auch daß er bey der Stadt weiter khein schutz haben khan, (in massen er auchGperatus Zeucht von Iglaw auffe selbst den Rath gebetten, sie solten sich wegen seiner weiter gar landt. nichts einlassen) hat er sich von Iglaw nach Meseritsch begeben vnd ein Zeitlang bei dem Beneschen (Zusatz: Optat) des herrn henrichen von Lomnitz Pfarherrn alda auffgehalten, Darnach an andere benachtbarte örtter gezogen, bies er entlich Zu Olmuntz auff befelh des Königs gefengklich eingezogen worden. Den als König Ludwig nach gehaltener Krönung von Prag Speratus wird vorm Rönig aufft wieder nach Ofen hat Ziehen wollen, ist er auff Ollmuntz in new vertlagt. Mährern Zugezogen, vnnd den Dounerstag vor S. Tiburbtij allda ankommen
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54 Da trat der Bischoff sambt andern Prelaten vor den Khönig, vnd fuhrete Zum Vberflus wieder Speratum (den er ein Ertzketzer nandte) ein schwere Klag, wie er in Deutschlanden mit Ketzereien befleket, in Mehrern khomen sey vnd in der Stadt Iglaw wieder Gott vnd die Christliche ordnung man- cherley erdachte schwermereyen geprediget vnd fast die gantze Stadt beflekt habe. Als König Ludwigen die Klag, dauon er Zuuor albereit viel gehört, wieder Zu gemuth gebracht ward, befelh er den Speratum ge- Speratus wirt gefangen. fengklih einzuziehen vnd wol Zuuerwahren vnd weil er, der Pfaf- fen furgeben nach, seines irrthumbs Vberzeiget wer, Ward das Vrthl vber Berurthellet. ihn gesprochen Er solt mit feuer verbrennt werden. Aber herr Jan herr von Cunstat vnd herr Wilhelm von Cunstat Vnter-Cammerer in Mehrern, welche auch dieses glaubens waren, theten neben andern herrn Erlangt gnad. beim König Ludwig fleissige Vorbitt, das er mit gefengknis 12 wochen lang auffm Ratthaus Zu Olmuntz gestrafft, doch am leben verscho- net wurde. Das bewilligt der König mit dem bescheid, das sich Speratus nach ausgang der 12 wochen aus dem landt machen vnd des Predigens ent halten solte. Die von Iglaw aber lies der König als er Zu Olmutz Der Rönig ftrafft bie von Iglaw mit wortten. war fur sich fordern, vnd redet ihnen mit ernsten wortten wegen der Verenderten Religion Zue, als die sich von Sperato hetten bethören vnd verfuhren lassen mit bedrawung, ob sie Zum alten glauben nicht wieder kheren wurden, wolte er die ganze Stadt wegen dieses furnehmens straffen Boregk fol. 626. Bei solcher beschaffenheit derer von Iglaw, die wie die verlornen Schäfflein ohn einen treuen hirten herein gegangen, haben gleichwol viel grosser herrn im landt sie nicht verlassen vnd ihnen allerseits mit trost vnd Troftschrift 5. ratth beigestanden, Vnter andern aber hat herr Jan herr von Ian von Pern stein an ote vonPernstein auff helffenstein ihnen Zugeschrieben. Er wundere sich Iglaw. der scharfen königklichen befelh nichts weil viel seltzame bericht dem König Zu ohren khommen, vnd werden solhe befelh von den leutten ausgebracht die sich der lieben warheit alzeit wiedersetzet haben, wie die Juden Christo. Aber die Warheit vberwinde endlich alles vnd weiche auch dem königlichen befelh nichts, vnd ferner schreibt er, Lieben herrn von Iglaw Die Juden im alten Testament hat nach Knobloch vnd Zwifel verlangt, aber sie haben daruber ein ekl bekommen, Gleichermassen finden sich itziger Zeit viel Christen, die an der Warheit, Christi ein graw tragen, Drumb lieben herrn Weil euch die Warheit offenbar worden, vnd ihr dieselbe habt angefangen Zu Prüfen, stehet bey der Warheit, damit von euch nicht gesagt werde, wie der Apostel Paulus von den Galatern geschrieben hat, O Ihr Närrischen Galather, wer hat euch aber bezaubert das ihr der warheit nicht
54 Da trat der Bischoff sambt andern Prelaten vor den Khönig, vnd fuhrete Zum Vberflus wieder Speratum (den er ein Ertzketzer nandte) ein schwere Klag, wie er in Deutschlanden mit Ketzereien befleket, in Mehrern khomen sey vnd in der Stadt Iglaw wieder Gott vnd die Christliche ordnung man- cherley erdachte schwermereyen geprediget vnd fast die gantze Stadt beflekt habe. Als König Ludwigen die Klag, dauon er Zuuor albereit viel gehört, wieder Zu gemuth gebracht ward, befelh er den Speratum ge- Speratus wirt gefangen. fengklih einzuziehen vnd wol Zuuerwahren vnd weil er, der Pfaf- fen furgeben nach, seines irrthumbs Vberzeiget wer, Ward das Vrthl vber Berurthellet. ihn gesprochen Er solt mit feuer verbrennt werden. Aber herr Jan herr von Cunstat vnd herr Wilhelm von Cunstat Vnter-Cammerer in Mehrern, welche auch dieses glaubens waren, theten neben andern herrn Erlangt gnad. beim König Ludwig fleissige Vorbitt, das er mit gefengknis 12 wochen lang auffm Ratthaus Zu Olmuntz gestrafft, doch am leben verscho- net wurde. Das bewilligt der König mit dem bescheid, das sich Speratus nach ausgang der 12 wochen aus dem landt machen vnd des Predigens ent halten solte. Die von Iglaw aber lies der König als er Zu Olmutz Der Rönig ftrafft bie von Iglaw mit wortten. war fur sich fordern, vnd redet ihnen mit ernsten wortten wegen der Verenderten Religion Zue, als die sich von Sperato hetten bethören vnd verfuhren lassen mit bedrawung, ob sie Zum alten glauben nicht wieder kheren wurden, wolte er die ganze Stadt wegen dieses furnehmens straffen Boregk fol. 626. Bei solcher beschaffenheit derer von Iglaw, die wie die verlornen Schäfflein ohn einen treuen hirten herein gegangen, haben gleichwol viel grosser herrn im landt sie nicht verlassen vnd ihnen allerseits mit trost vnd Troftschrift 5. ratth beigestanden, Vnter andern aber hat herr Jan herr von Ian von Pern stein an ote vonPernstein auff helffenstein ihnen Zugeschrieben. Er wundere sich Iglaw. der scharfen königklichen befelh nichts weil viel seltzame bericht dem König Zu ohren khommen, vnd werden solhe befelh von den leutten ausgebracht die sich der lieben warheit alzeit wiedersetzet haben, wie die Juden Christo. Aber die Warheit vberwinde endlich alles vnd weiche auch dem königlichen befelh nichts, vnd ferner schreibt er, Lieben herrn von Iglaw Die Juden im alten Testament hat nach Knobloch vnd Zwifel verlangt, aber sie haben daruber ein ekl bekommen, Gleichermassen finden sich itziger Zeit viel Christen, die an der Warheit, Christi ein graw tragen, Drumb lieben herrn Weil euch die Warheit offenbar worden, vnd ihr dieselbe habt angefangen Zu Prüfen, stehet bey der Warheit, damit von euch nicht gesagt werde, wie der Apostel Paulus von den Galatern geschrieben hat, O Ihr Närrischen Galather, wer hat euch aber bezaubert das ihr der warheit nicht
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55 glaubet, kheret euch nicht wieder Zu dem Zeichen, daraus ihr Zum theil ausgeschritten seit oc. Es hat aber der vnschuldige Speratus in den 12 wochen, Speratus muß 12 wochen gefan die er Zu Ollmuntz auffm Ratthaus gefengklich gehalten worden, gen llegen. viel vnd offtmals nach Iglaw geschrieben allerley schöne tröstliche Episteln, die kurtz halber hie ausgelassen sein, Auch hat er in wehrender gefengknis ein schönes deutsches Lied gemacht, dessen anfang Es ist das heil Vnns khomen her, Welches noch bey Vnser Kirchen alhie Zum osstern gesun- gen wirt. Da nu herr Doctor Paulus Speratus auff Vorbitt ettli= Was geftalt er dem gefenginis cher Landtherrn seiner gefengknis ist entlediget worden, hat er loß worden. dem König Zusagen muessen Zuschreiben wo er kunfftig anzutreffen sein möchte, damit er wen er gefordert wurde, er Zur Verantwortung stehe vnd bereith sey. Nach solhem gelubd vnd Zusag ist Doktor Speratus ausSperatus Beucht qus dem gefengt- seiner gefengknis von Olmuntz nach Iglaw gezogen vnd hat alldanie nach Iglaw. Nimbt allda seinen traurigen vnd schmertzlichen Abschied genohmen, Alsdan Brlaub. ist er auff Prag vnd also fortan bies auff Wittenberg gezogen. Zeucht nach Wittenberg. Als er Zur Iglaw sein Abschied genohmen, vnd wol vermerkt, das vieler hertzen darob hoch bekummert sein hat er in gantzer Versamlung des Ratths vnd der Gemein vnter andern auch dieses gemeldet, Ersame Weise herrn, vnd auch Ersame lieb aus der Gemein. Ich bitt euch ihr wol- lef khein bekummernus haben wegen meines abschieds, den ich hoffe Zu Gott vnd ettlich meinen guten herrn vnd befreundten auffm Landt alhie, das dieselben also in der sachen meinethalben werden handlen, das ich, so Gott wil, mit lieb gunst vnd ehren mitler Zeit wiederumb alhie werde Predigen nur legt euch nicht in handl, halt still, das ihr uicht in leibesgefahr khombt, last mich vnd andere in der sachen handlen, wir wollen nicht feiren, sondern als viel sich geziemet darin thun, Versehen Bns Gott, dessen werkh es ist, wirt alles wol schiekhen. Als er nu nach seinem Abschied nach Prag khomen, hat Schreibt von er an den Ratth Zur Iglaw geschikt ein Scatl mit Vorschriften Prag aus. vom hertzog Carl an König Ludwig dann an die Königin, an herrn Marg- graffen, auch an herrn Bischoffen von Watzen, die befelh er dem Herrn Jan von Pernstein ebstes Zuzuschikhen. Darneben ermahnet er sie, sie wolten seines Vrlaubnehmens vnd seiner Vermahnung ingedenkeh fein, dauon wolle er nicht eines herleins breit weichen oc. das solten sie auch thun, Das schrei- ben ist datirt Prag Michaelis des 1523. Damals schickt ihnen Speratus ein Diaconum mit nahmen Johannes. Als nu H. Speratus im 1523 Jahr vor Martinj gehnSperatusschresbt von Wittenbers Wittenberg ankommen, hat er von dannen den 25. Januarij des gehn Iglaw. 1524 iahrs nach Iglaw geschrieben wie folget.
55 glaubet, kheret euch nicht wieder Zu dem Zeichen, daraus ihr Zum theil ausgeschritten seit oc. Es hat aber der vnschuldige Speratus in den 12 wochen, Speratus muß 12 wochen gefan die er Zu Ollmuntz auffm Ratthaus gefengklich gehalten worden, gen llegen. viel vnd offtmals nach Iglaw geschrieben allerley schöne tröstliche Episteln, die kurtz halber hie ausgelassen sein, Auch hat er in wehrender gefengknis ein schönes deutsches Lied gemacht, dessen anfang Es ist das heil Vnns khomen her, Welches noch bey Vnser Kirchen alhie Zum osstern gesun- gen wirt. Da nu herr Doctor Paulus Speratus auff Vorbitt ettli= Was geftalt er dem gefenginis cher Landtherrn seiner gefengknis ist entlediget worden, hat er loß worden. dem König Zusagen muessen Zuschreiben wo er kunfftig anzutreffen sein möchte, damit er wen er gefordert wurde, er Zur Verantwortung stehe vnd bereith sey. Nach solhem gelubd vnd Zusag ist Doktor Speratus ausSperatus Beucht qus dem gefengt- seiner gefengknis von Olmuntz nach Iglaw gezogen vnd hat alldanie nach Iglaw. Nimbt allda seinen traurigen vnd schmertzlichen Abschied genohmen, Alsdan Brlaub. ist er auff Prag vnd also fortan bies auff Wittenberg gezogen. Zeucht nach Wittenberg. Als er Zur Iglaw sein Abschied genohmen, vnd wol vermerkt, das vieler hertzen darob hoch bekummert sein hat er in gantzer Versamlung des Ratths vnd der Gemein vnter andern auch dieses gemeldet, Ersame Weise herrn, vnd auch Ersame lieb aus der Gemein. Ich bitt euch ihr wol- lef khein bekummernus haben wegen meines abschieds, den ich hoffe Zu Gott vnd ettlich meinen guten herrn vnd befreundten auffm Landt alhie, das dieselben also in der sachen meinethalben werden handlen, das ich, so Gott wil, mit lieb gunst vnd ehren mitler Zeit wiederumb alhie werde Predigen nur legt euch nicht in handl, halt still, das ihr uicht in leibesgefahr khombt, last mich vnd andere in der sachen handlen, wir wollen nicht feiren, sondern als viel sich geziemet darin thun, Versehen Bns Gott, dessen werkh es ist, wirt alles wol schiekhen. Als er nu nach seinem Abschied nach Prag khomen, hat Schreibt von er an den Ratth Zur Iglaw geschikt ein Scatl mit Vorschriften Prag aus. vom hertzog Carl an König Ludwig dann an die Königin, an herrn Marg- graffen, auch an herrn Bischoffen von Watzen, die befelh er dem Herrn Jan von Pernstein ebstes Zuzuschikhen. Darneben ermahnet er sie, sie wolten seines Vrlaubnehmens vnd seiner Vermahnung ingedenkeh fein, dauon wolle er nicht eines herleins breit weichen oc. das solten sie auch thun, Das schrei- ben ist datirt Prag Michaelis des 1523. Damals schickt ihnen Speratus ein Diaconum mit nahmen Johannes. Als nu H. Speratus im 1523 Jahr vor Martinj gehnSperatusschresbt von Wittenbers Wittenberg ankommen, hat er von dannen den 25. Januarij des gehn Iglaw. 1524 iahrs nach Iglaw geschrieben wie folget.
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56 Allen vnd ieden fromen Christen Zu der Jglaseinen lieben bruedern in Christo. Das schreiben ist weitleuffig ettlich bogen lang ohn gefehr des in- halts: Ich hoffe Christus wirt euch seinen geist mittheilen, damit ihr er- kennet, wie ichs am allerbösten mit euch meine, Ob sichs schon begeben wirt das sich an meiner lehr viel ergern werden, khan ichs doch nicht Vnterwege lassen vmb dieser willen die sich dauon bösfern werden, vnd eines kunfftigen noch groffern Vnfals Zuuermeiden hat Christus die ganze weldt sollen Selig machen, so hat er darneben viel tausendt ergern muessen, hette er diese er- gernis meiden wollen, so hette er nichts ausrichten mögen. Doch ergere sich wer da wolle, ich weis vnd bins gewies, das sich hie niemandt ergern khan oder mag, den der noch khein Christ ist, sondern Verstokter dan die Juden, denen der gecreutzigte ein ergernis ist, gottloser den die blinden hei den, deren er ist ein Thorheit worden. Dieweil ich nu vernim, das ihr euch mit einem andern Euangelischen Bischoff versehen habt, bin ich von hertzen fro (dieser ist Simon Schneeweiß, wie nach ausgang des Sperati historien soll gemeldet werden) vnd dankhe Gott, der euch solchen geist geben vnd verliehen hat nach einem solchen Euangelischen hirten Zutrachten, vnd weil das der willen gottes gewesen ist, so stehe ich meines Bistumbs wil ligklich ab, weis auch das ich mich hinfuro für euren Bischoff nicht halten soll, wie ich mich bies hero geachtet hab vnd gewesen bin, da ihr sonst niemandt gehabt habt der euch in dem wort furstehen khunte oder wolt, wie ihr den iezund Versehen seit. Denselben befelche ich euch, vnd euch ihm, vnd mich euch, nicht als ein Bischoff, sondern als ein glied Christi. Last euch meinen bruder Johannem befolchen sein, den ich euch gelassen, das er euer Diacon oder Rector sey fur mich durfft ihr khein sorg tragen, den es hat mich der hochgeborn vnd durchleuchtig Furst vnd Christliche herr hochmeister aus Preussen als er hie Zu Wittenberg war, den 1. Aduents Sontag in seinem furstenthumb das Predigambt Zuuersehen erfordert, den Dienst hab ich angenohmen der gestalt, Wo ich nicht nach Iglaw solte begert werden, vnd wo ihr bey euch befindet, das ich euch nutzlich bin, wil ich alle stundt, wen ihrs begeret, Zu Euch komen, vnd wil eurentwegen nicht allein den standt, darin ich iezt bin, lassen Sondern noch ein mehrers, Den ich hab alle armuth vrnd noth nu schier wohl gewohnet, Doch was ihr thut mit weisem Ratth vnd in der furcht Gottes nicht in eigner Vermessenheit, son- dern in aller demuth vnd bruederlichen einigkeit. Doch wen ich kheme, wolte ich die Misbreuche im heiligen Sacrament, den offentlichen Wucher vnd andere Vnordnung nicht gestatten, Den was were es, das Euangelium Pre- digen, vnd alle miesbreuche, als fruchte des Vnglaubens im alten wesen Verbleiben lassen Doch wolten wir das wenigste neues anrichten ohne das lautere klare wort Gottes. Vor allen dingen khente ich nicht leiden, das ein
56 Allen vnd ieden fromen Christen Zu der Jglaseinen lieben bruedern in Christo. Das schreiben ist weitleuffig ettlich bogen lang ohn gefehr des in- halts: Ich hoffe Christus wirt euch seinen geist mittheilen, damit ihr er- kennet, wie ichs am allerbösten mit euch meine, Ob sichs schon begeben wirt das sich an meiner lehr viel ergern werden, khan ichs doch nicht Vnterwege lassen vmb dieser willen die sich dauon bösfern werden, vnd eines kunfftigen noch groffern Vnfals Zuuermeiden hat Christus die ganze weldt sollen Selig machen, so hat er darneben viel tausendt ergern muessen, hette er diese er- gernis meiden wollen, so hette er nichts ausrichten mögen. Doch ergere sich wer da wolle, ich weis vnd bins gewies, das sich hie niemandt ergern khan oder mag, den der noch khein Christ ist, sondern Verstokter dan die Juden, denen der gecreutzigte ein ergernis ist, gottloser den die blinden hei den, deren er ist ein Thorheit worden. Dieweil ich nu vernim, das ihr euch mit einem andern Euangelischen Bischoff versehen habt, bin ich von hertzen fro (dieser ist Simon Schneeweiß, wie nach ausgang des Sperati historien soll gemeldet werden) vnd dankhe Gott, der euch solchen geist geben vnd verliehen hat nach einem solchen Euangelischen hirten Zutrachten, vnd weil das der willen gottes gewesen ist, so stehe ich meines Bistumbs wil ligklich ab, weis auch das ich mich hinfuro für euren Bischoff nicht halten soll, wie ich mich bies hero geachtet hab vnd gewesen bin, da ihr sonst niemandt gehabt habt der euch in dem wort furstehen khunte oder wolt, wie ihr den iezund Versehen seit. Denselben befelche ich euch, vnd euch ihm, vnd mich euch, nicht als ein Bischoff, sondern als ein glied Christi. Last euch meinen bruder Johannem befolchen sein, den ich euch gelassen, das er euer Diacon oder Rector sey fur mich durfft ihr khein sorg tragen, den es hat mich der hochgeborn vnd durchleuchtig Furst vnd Christliche herr hochmeister aus Preussen als er hie Zu Wittenberg war, den 1. Aduents Sontag in seinem furstenthumb das Predigambt Zuuersehen erfordert, den Dienst hab ich angenohmen der gestalt, Wo ich nicht nach Iglaw solte begert werden, vnd wo ihr bey euch befindet, das ich euch nutzlich bin, wil ich alle stundt, wen ihrs begeret, Zu Euch komen, vnd wil eurentwegen nicht allein den standt, darin ich iezt bin, lassen Sondern noch ein mehrers, Den ich hab alle armuth vrnd noth nu schier wohl gewohnet, Doch was ihr thut mit weisem Ratth vnd in der furcht Gottes nicht in eigner Vermessenheit, son- dern in aller demuth vnd bruederlichen einigkeit. Doch wen ich kheme, wolte ich die Misbreuche im heiligen Sacrament, den offentlichen Wucher vnd andere Vnordnung nicht gestatten, Den was were es, das Euangelium Pre- digen, vnd alle miesbreuche, als fruchte des Vnglaubens im alten wesen Verbleiben lassen Doch wolten wir das wenigste neues anrichten ohne das lautere klare wort Gottes. Vor allen dingen khente ich nicht leiden, das ein
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57 falsche lehr offentlich solte eingefuhrt, wie bieshero die Mönchen gethan, Gott vergebe ihnens, vnd wolle sie erleuchten, Ich muste darwieder sturmen mit allen krefften vnd Vermögen, so lang bies allein das Wortt Gottes bey euch in sein Regiment vnd ehr eingesetzt wurde, Den es geht schwer Zu, Wo Antichristi lehr neben der lehr Christi offentlich gehöhrt wirt, Ich hoffe aber, ihr seit so weit gegrundet in dem Euangelio, das ihr diese vnd andere Verdamliche Mißbreuche selbst werdet mit der Zeit ablegen ob ich schon nimmer Zu Euch wieder kommen solt. Ferner rhumet Speratns in dieser Epistl den Ehstandt der Prister, wie er den selbst Weib vnd khindt gehabt hat, vnd schreibt also: Weiter so frag ich euch was ist euch doch an mir im ehlichen standt abgangen? Was habt ihr dadurch im Wert gottes mengl empfangen? hab ich mich ie dasselbe lassen hindern? hab ich mich nicht Weib vnd khindt von euretwegen Verziehen, Verlaugnet vnd enteussert, damit ihr im anfang nicht geergert werdet? Wolan wer sich weiter ergert, der gibt Zuuerstehen, das er von der Weldt ist, Ich bin euretwegen in todt Zugehen bereith gewest, wer wolts Vnter Euch thun? vnd ob sich schon iemandt finden möchte, welchem wurde dar zu sein hausfran willigen? Das sie angst armuth vnd alle gefehrligkheit Vber sich nehmen solte? wie dan mein gemahl vnd ich vmb eurentwegen gethan haben geduldig vnd willig, vnd noch thun wolten bies in den todt, wen es ie der willen Gottes wer, euer nutz vnd Seligkheit, O wie sueß solt es Vns sein, wen mir Euch mit vnserm Zeitlichen vnnd leiblichen scha den vor geistlichem Vnfaal Verhutten möchten, Wollet ihr mich wieder haben so schreibet dem Fursten in Preuffen vnd mir auffs ehste, khunt ihr aber mein gerathen, wil ich dennoch euer williger verbleiben, Der Furst ist iezt Zu Nurnberg, hats mit mir Verlassen, da ich nicht wieder Zu Euch kheme, wil er mich auff dem heimzug mit sich in Preussen nehmen. Datum Wit- tenberg den 25. Jan. Anno 1524. Kurtz hernach hat Speratus ein anderes schreiben nachAnderes schretben Iglaw geschickt, darin er begert Zu wiessen, Ob sie ihn fort Vo Speratj. ciren wollen oder nicht. Vnter andern schreibt er daselbst: Erzeugt doch auch ein solch Christlich hertz gegen mir wie ich gegen Euch, Wen furchtet ihr? Warumb wolt ihr gott noch weitter versuchen, vnd die weldt mehr furchten den ihn? Zweiffelt ihr noch, ob ich das Euangelium geprediget? Sehet ihr noch nicht der Papisten Vngerechtigkheit? Wil es noch nicht in Euch, das es bösser ist mit einem aug, mit einer handt vnd fues in himel gehen, den gerad vnd gesundt mit allen gliedern in abgrundt der hellen? Nicht nicht lieben Bruedern, Sondern trettet Zum Creutz herzu, lest alles Vngluekh khomen, gott wirt wol heraus helffen, Wen die furcht dieser weldt vor Vn- glukh helffen khente, hett es wol sein sinn, Ihr sehet aber, das Gott vber nacht vnglukh schieken vnd wieder abwenden khan, Wir habens ia ent-
57 falsche lehr offentlich solte eingefuhrt, wie bieshero die Mönchen gethan, Gott vergebe ihnens, vnd wolle sie erleuchten, Ich muste darwieder sturmen mit allen krefften vnd Vermögen, so lang bies allein das Wortt Gottes bey euch in sein Regiment vnd ehr eingesetzt wurde, Den es geht schwer Zu, Wo Antichristi lehr neben der lehr Christi offentlich gehöhrt wirt, Ich hoffe aber, ihr seit so weit gegrundet in dem Euangelio, das ihr diese vnd andere Verdamliche Mißbreuche selbst werdet mit der Zeit ablegen ob ich schon nimmer Zu Euch wieder kommen solt. Ferner rhumet Speratns in dieser Epistl den Ehstandt der Prister, wie er den selbst Weib vnd khindt gehabt hat, vnd schreibt also: Weiter so frag ich euch was ist euch doch an mir im ehlichen standt abgangen? Was habt ihr dadurch im Wert gottes mengl empfangen? hab ich mich ie dasselbe lassen hindern? hab ich mich nicht Weib vnd khindt von euretwegen Verziehen, Verlaugnet vnd enteussert, damit ihr im anfang nicht geergert werdet? Wolan wer sich weiter ergert, der gibt Zuuerstehen, das er von der Weldt ist, Ich bin euretwegen in todt Zugehen bereith gewest, wer wolts Vnter Euch thun? vnd ob sich schon iemandt finden möchte, welchem wurde dar zu sein hausfran willigen? Das sie angst armuth vnd alle gefehrligkheit Vber sich nehmen solte? wie dan mein gemahl vnd ich vmb eurentwegen gethan haben geduldig vnd willig, vnd noch thun wolten bies in den todt, wen es ie der willen Gottes wer, euer nutz vnd Seligkheit, O wie sueß solt es Vns sein, wen mir Euch mit vnserm Zeitlichen vnnd leiblichen scha den vor geistlichem Vnfaal Verhutten möchten, Wollet ihr mich wieder haben so schreibet dem Fursten in Preuffen vnd mir auffs ehste, khunt ihr aber mein gerathen, wil ich dennoch euer williger verbleiben, Der Furst ist iezt Zu Nurnberg, hats mit mir Verlassen, da ich nicht wieder Zu Euch kheme, wil er mich auff dem heimzug mit sich in Preussen nehmen. Datum Wit- tenberg den 25. Jan. Anno 1524. Kurtz hernach hat Speratus ein anderes schreiben nachAnderes schretben Iglaw geschickt, darin er begert Zu wiessen, Ob sie ihn fort Vo Speratj. ciren wollen oder nicht. Vnter andern schreibt er daselbst: Erzeugt doch auch ein solch Christlich hertz gegen mir wie ich gegen Euch, Wen furchtet ihr? Warumb wolt ihr gott noch weitter versuchen, vnd die weldt mehr furchten den ihn? Zweiffelt ihr noch, ob ich das Euangelium geprediget? Sehet ihr noch nicht der Papisten Vngerechtigkheit? Wil es noch nicht in Euch, das es bösser ist mit einem aug, mit einer handt vnd fues in himel gehen, den gerad vnd gesundt mit allen gliedern in abgrundt der hellen? Nicht nicht lieben Bruedern, Sondern trettet Zum Creutz herzu, lest alles Vngluekh khomen, gott wirt wol heraus helffen, Wen die furcht dieser weldt vor Vn- glukh helffen khente, hett es wol sein sinn, Ihr sehet aber, das Gott vber nacht vnglukh schieken vnd wieder abwenden khan, Wir habens ia ent-
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58 funden, wir sind durch feuer vnd wasfer gangen, vnd die handt des herren hat Vns erhalten. Das sprich ich, Man sey getrost Christen, oder lasse es gar Vnterwegen. So weis man doch, welche khinder Gottes sein oder des teuffels Ottergezicht, Mit den leutten die weder Warm noch kalt sein, weis man sich gar nicht Zu halten, Gedenkhet aus was geist ich rede, vnd furch¬ tet euch dafur, Das Vbrige leset in dem Buchlein, das ihr hiemit empfahen werdet, Euch vnd der Gemein Zugeschrieben Amen. (Zusatz von späterer Hand: 1524. Hat Speratus der Gemein Zur Iglaw ein buchlein herrn Lutheri (Ein weis Christlichs Meß zu halten) zuge- schickt neben einem trostschreiben, das ist im 7 Wittenbergischen tomo Lutheri fol. 362 zu lesen). Auff diese 2 schreiben, die bald nacheinander kommen sein, hat der Ratth Zur antwort geben wie folget: Der Iglauer Dem Ehrwürdigen herrn Doctorj Paulo Sperato ietzt schreiben an Speratum. Zu Wittenberg vnserm Apostl vnd lieben Brudern in Christo. Gnad vnd fried in Christo Ihesu, Würdiger herr Doctor vnd Bruder- Euer würden schreiben vns durch Bruder Hansen hadmer Vberantwortet, haben wir seines inhalts vernohmen, Daruber mit den namhafftigsten aus der gemein gnugsam geredt, Dergleichen an manchen ortten ratth gehalten, Wir nehmen Gott Zu einem Zeugen, das wir Euer Wurd von hertzen gern haben wolten, aber Zu dem mal khennen wir nicht merkhen, das ihr vnd auch wir möchten gegen denen die wieder das heilig wort Gottes sein, ge- handthabt werden, Den auch Viel auff dem landt, die Vormals neben Euer Wurd vnd Vnns gestanden, sehr furchtig worden sein, von welchen wir khein trost gewarten, Darumben solten wir Euer Wurd sambt vns in gefährlig- keit fuhren, wollen es iezo Gott dem Allmechtigen befelchen, hat sein gott- liche Maiestet durch sein gnad Euer wurd vormals, vns gantz vngedacht, hieher verfügt, Zweiffelt vns nicht, sein Göttlicher wil wirt noch an vns geschehen. Demnach muessen wir mit schweren gemuth Gott den Allmech- tigen lassen walten, vnd Euer Wurd des glubds halber Zwar frey sagen, Jedoch so es sich etwan Zutrüge, das wir eines Apostels vnd Bischoffs halber verweist wurden, Sst vnser Zuuersicht Zu Gott, das Euer Wurd vnns nicht verlassen werden Der Gott der vns sein Ewiges wort durch Euer Wurd geoffenbaret hat Zu lob vnd Preis seinem göttlichen Nahmen vnd vnserer Seligkeit, Der wolle erfuellen was er in vns angefangen hat Amen. Datum Iglaw feria 2 Trinitatis Anno 1524. Burgermeister Richter vnd Rath Zur Igla. Als nu Speratus aus der Antwort des Ratths vernohmen, das er diese Zeit bey ihnen Zu einem Seelhirten nicht khenne siecher gefördert werden, Anch das er seines gelubds entlassen, Ist er seiner Zusag nach mit dem hochmeister in Preussen gezogen vnd allda geprediget, von Königs-Perg
58 funden, wir sind durch feuer vnd wasfer gangen, vnd die handt des herren hat Vns erhalten. Das sprich ich, Man sey getrost Christen, oder lasse es gar Vnterwegen. So weis man doch, welche khinder Gottes sein oder des teuffels Ottergezicht, Mit den leutten die weder Warm noch kalt sein, weis man sich gar nicht Zu halten, Gedenkhet aus was geist ich rede, vnd furch¬ tet euch dafur, Das Vbrige leset in dem Buchlein, das ihr hiemit empfahen werdet, Euch vnd der Gemein Zugeschrieben Amen. (Zusatz von späterer Hand: 1524. Hat Speratus der Gemein Zur Iglaw ein buchlein herrn Lutheri (Ein weis Christlichs Meß zu halten) zuge- schickt neben einem trostschreiben, das ist im 7 Wittenbergischen tomo Lutheri fol. 362 zu lesen). Auff diese 2 schreiben, die bald nacheinander kommen sein, hat der Ratth Zur antwort geben wie folget: Der Iglauer Dem Ehrwürdigen herrn Doctorj Paulo Sperato ietzt schreiben an Speratum. Zu Wittenberg vnserm Apostl vnd lieben Brudern in Christo. Gnad vnd fried in Christo Ihesu, Würdiger herr Doctor vnd Bruder- Euer würden schreiben vns durch Bruder Hansen hadmer Vberantwortet, haben wir seines inhalts vernohmen, Daruber mit den namhafftigsten aus der gemein gnugsam geredt, Dergleichen an manchen ortten ratth gehalten, Wir nehmen Gott Zu einem Zeugen, das wir Euer Wurd von hertzen gern haben wolten, aber Zu dem mal khennen wir nicht merkhen, das ihr vnd auch wir möchten gegen denen die wieder das heilig wort Gottes sein, ge- handthabt werden, Den auch Viel auff dem landt, die Vormals neben Euer Wurd vnd Vnns gestanden, sehr furchtig worden sein, von welchen wir khein trost gewarten, Darumben solten wir Euer Wurd sambt vns in gefährlig- keit fuhren, wollen es iezo Gott dem Allmechtigen befelchen, hat sein gott- liche Maiestet durch sein gnad Euer wurd vormals, vns gantz vngedacht, hieher verfügt, Zweiffelt vns nicht, sein Göttlicher wil wirt noch an vns geschehen. Demnach muessen wir mit schweren gemuth Gott den Allmech- tigen lassen walten, vnd Euer Wurd des glubds halber Zwar frey sagen, Jedoch so es sich etwan Zutrüge, das wir eines Apostels vnd Bischoffs halber verweist wurden, Sst vnser Zuuersicht Zu Gott, das Euer Wurd vnns nicht verlassen werden Der Gott der vns sein Ewiges wort durch Euer Wurd geoffenbaret hat Zu lob vnd Preis seinem göttlichen Nahmen vnd vnserer Seligkeit, Der wolle erfuellen was er in vns angefangen hat Amen. Datum Iglaw feria 2 Trinitatis Anno 1524. Burgermeister Richter vnd Rath Zur Igla. Als nu Speratus aus der Antwort des Ratths vernohmen, das er diese Zeit bey ihnen Zu einem Seelhirten nicht khenne siecher gefördert werden, Anch das er seines gelubds entlassen, Ist er seiner Zusag nach mit dem hochmeister in Preussen gezogen vnd allda geprediget, von Königs-Perg
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59 hat er den 27. Oktober des 1524 abermal nach Iglaw geschries 3schrelben Sperats. ben, Da er eintrechtigklich von denen von Iglaw begeret wurde, wolle er es noch auff die Barmhertzigkeit Gottes mit ihnen wagen vnd ihr Pfarher wer- den, Sie solten ihm ihr gemuth erkleren, Auch hat er sonsten viel schreiben hieher geschrieben, daraus clar Zuuernehmen, sein hertz sinn vnd gedankhen haben alzeit nach Iglaw gestanden, In einem schreiben meldet er, Das er nechst Gott durch Vorbitt der Mehrerischen herrn vnd derer von Iglaw (die es insonderheit viel gefahr Zehrung vnd sorgfeltigkeit gekhostet habe) vom todt Zu Olmuntz sey errettet worden, Darumb wolte ers gern vmb die Mährer mit seinen Predigten nach der gnade Gottes verdienen. Actum Anno 1527. Im 1527 Jahr den 15. Februar hatt herr Speratus neben einem sehr tröstlichen sendschreiben dem Ratth alhie ein schöne Auslegung des 37. Psalms Zugeschikht vud im schreiben befolchen, das der Stadtschreiber (da- mals Andreas) einem ieden vnter den Rattherrn ein exemplar Zustellen soll Welcher Vatterlichen vnd treuhertzigen affection auch der Verehrung halber, hat sich der Ratth gebuerlich neben einem geschenklein bedankhet. Anno 1530 hat Speratus den 8. Augusti kurtz Zuuor ehe er Bischoff Zu Pomezan worden, dem Christoff Awitzl Pfar- herr in Iglaw Zugeschrieben. Er wolle nicht Zerbrechen, was er an der gemein gottes alhie erbauet hat, Den er hat Vernohmen, das gedachter Awitzl viel miesbrauche so Speratus abgebracht, in die Kirch wieder eingefuhrt hat, Auch tröstet er die Iglauer, Ob sie schon der Zeit reine Euangelische Prediger entperen mussen So werde sie Gott, wo sie ihm dar- umb Vertrauen, erhalten wie den Daniel Zu Babilonien vnd den Loth Zu Sodoma, Er ob er schon Bischoff sey, wolte sein Bistumb verlassen, vnd Zur Iglaw Prediger sein, wen es anderst Gottes willen were oc. Chriſtoff Awis! Pfarher Zur Zglaw wirt vom Sperato gestrafft. Anno 1531 den 28. September hat Speratus Bischoff Zu Pomezan in Preusßen auff Marienwerder abermal ein sehr tröstlich vnd geistreiches schreiben hieher abgefertiget, vnd die gemein alhie Zur bestendigkeit des glau- bens mit grossen eufer vermahnet, Darauff ihm der Ratth Zur Antwort geben, Das sie sich seiner Vatterlichen treuhertzigen warnung hohlich be- vankhen, auch seiner Predigten allezeit ingedenkh sein vnd daraus ihrer Seelen trost in allen Vorstehenden anfechtungen vnd gefehrligkeitten schöpffen wollen. Dieser hochwürdige vnd vnser erster Euangelischer LehrerSperatus gestorben. Doctor Paulus Speratus ist nachmals im 1575 iahr als ein Bischoff Zu Pomezan in Preussen bey guettem alter, in wahrer erkentnis des herrn (von späterer Hand: un) seligklich entschlaffen Dem Gott mit allen ausserwehlten am iungsten tag ein froliche Aufferstehung gnedigklich verleihen vnd geben wolle Amen, Das iahr seines Todes ist in folgendem Eteosticho begrieffen.
59 hat er den 27. Oktober des 1524 abermal nach Iglaw geschries 3schrelben Sperats. ben, Da er eintrechtigklich von denen von Iglaw begeret wurde, wolle er es noch auff die Barmhertzigkeit Gottes mit ihnen wagen vnd ihr Pfarher wer- den, Sie solten ihm ihr gemuth erkleren, Auch hat er sonsten viel schreiben hieher geschrieben, daraus clar Zuuernehmen, sein hertz sinn vnd gedankhen haben alzeit nach Iglaw gestanden, In einem schreiben meldet er, Das er nechst Gott durch Vorbitt der Mehrerischen herrn vnd derer von Iglaw (die es insonderheit viel gefahr Zehrung vnd sorgfeltigkeit gekhostet habe) vom todt Zu Olmuntz sey errettet worden, Darumb wolte ers gern vmb die Mährer mit seinen Predigten nach der gnade Gottes verdienen. Actum Anno 1527. Im 1527 Jahr den 15. Februar hatt herr Speratus neben einem sehr tröstlichen sendschreiben dem Ratth alhie ein schöne Auslegung des 37. Psalms Zugeschikht vud im schreiben befolchen, das der Stadtschreiber (da- mals Andreas) einem ieden vnter den Rattherrn ein exemplar Zustellen soll Welcher Vatterlichen vnd treuhertzigen affection auch der Verehrung halber, hat sich der Ratth gebuerlich neben einem geschenklein bedankhet. Anno 1530 hat Speratus den 8. Augusti kurtz Zuuor ehe er Bischoff Zu Pomezan worden, dem Christoff Awitzl Pfar- herr in Iglaw Zugeschrieben. Er wolle nicht Zerbrechen, was er an der gemein gottes alhie erbauet hat, Den er hat Vernohmen, das gedachter Awitzl viel miesbrauche so Speratus abgebracht, in die Kirch wieder eingefuhrt hat, Auch tröstet er die Iglauer, Ob sie schon der Zeit reine Euangelische Prediger entperen mussen So werde sie Gott, wo sie ihm dar- umb Vertrauen, erhalten wie den Daniel Zu Babilonien vnd den Loth Zu Sodoma, Er ob er schon Bischoff sey, wolte sein Bistumb verlassen, vnd Zur Iglaw Prediger sein, wen es anderst Gottes willen were oc. Chriſtoff Awis! Pfarher Zur Zglaw wirt vom Sperato gestrafft. Anno 1531 den 28. September hat Speratus Bischoff Zu Pomezan in Preusßen auff Marienwerder abermal ein sehr tröstlich vnd geistreiches schreiben hieher abgefertiget, vnd die gemein alhie Zur bestendigkeit des glau- bens mit grossen eufer vermahnet, Darauff ihm der Ratth Zur Antwort geben, Das sie sich seiner Vatterlichen treuhertzigen warnung hohlich be- vankhen, auch seiner Predigten allezeit ingedenkh sein vnd daraus ihrer Seelen trost in allen Vorstehenden anfechtungen vnd gefehrligkeitten schöpffen wollen. Dieser hochwürdige vnd vnser erster Euangelischer LehrerSperatus gestorben. Doctor Paulus Speratus ist nachmals im 1575 iahr als ein Bischoff Zu Pomezan in Preussen bey guettem alter, in wahrer erkentnis des herrn (von späterer Hand: un) seligklich entschlaffen Dem Gott mit allen ausserwehlten am iungsten tag ein froliche Aufferstehung gnedigklich verleihen vnd geben wolle Amen, Das iahr seines Todes ist in folgendem Eteosticho begrieffen.
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60 DefVnCtVs CVrls graVIbVs SperatVs et annls In ChrIsto plaCIDo fIne solVtVs oblt. Concordat cum anno currente 1548. Anno 1523 feria 2 post Jacobj Ist der Ratth Zur Iglaw verneu- ert worden: herr Jacob Schansichselbst. Eltister. herr Magister Johan Pau- spertl. Beisitzer. Junge herrn: Augustin Matern, Caspar Andrazko, Martin Pfarherr, Wolff Lezelter. Eodem anno. Nachdem herr Doctor Paulus Speratus Stmon Schnee= wels Pfarherr Zur Iglaw. Pfarherr alhie, wie oben vermeldet sein dienst hat lassen muessen, Ist an seiner stat herr Simon Schneeweis zum Pfarherr angenohmen wor- den. Dieser hat hernach im 1526 iahr den 13. January hoch¬ Pfarherr heu- tathet. zeit gehalten mit des Simon Ludl Meltzers Tochter einer Jung- fr uen die er geehlichet, Den hat hanß Schuelmeister vnd Prediger alhie, dessen im 1525 iahr gedacht wirt copulirt, Als aber solche heurath dieser geistlichen Person der gemein damals, sonderlich den handtwerchern frembd vnd seltzam furkommen, sein viel Zechen mit Verwilligung des Ratths Zu- samenkommen, vnd aus dem handl reden wollen, Vnterdessen ist beim Creutz- kloster ein feuer auffgangen, Das hat die handlung Zersteret, ist auch her nacher also verblieben. (Bon späterer Hand: Hie ignis erat moralis et non phisicus quia in nullis monumentis de eo fit mentio). Groffe brunst. Eodem anno 1523. Montag vor Pfingsten ist ein schreck- liche Brunst alhie entstanden, dadurch die gantze Stadt verderbet worden, Den als im 1522 iahr oben ist gemeldet worden, demnach es Zwischen dem Ratth vnd der Gemein Zu Verhuttung mehrer auffruhr ist vergliechen wor den, das man in der Gemein Wein schenkhen soll, bies man sich eines an- deren derenthalben nicht vergleichet, Da sein ettliche Weiber huetterin Zu einem Burger mit nahmen Marcus Farkasch einem hutter, so damals ein guetten Vngrischen Girger Wein geschentt hat, Zum Frustukh gangen mit andern Weiber der Tuchmacher, allda haben sie sich vol gesoffen, Sein her Die Weiber Ha-nach ins bad gegangen, haben Mans famoralia angelegt, vornen ben faemoralia angelegt. ober die knue Spiegeln gehengt, die Beltze vmbgekhert die fues in die Ermeln gestekt, vnd andere vppige vnzüchtige sachen fur die handt genohmen, daruber die liebe Jugendt sehr ist geergert worden, Nach dem bad haben sie beym Beheimthor das ander haus von der Roßmuel bey einem Tuchmacher ein Tantz gehalten, Krappen Bachen, vnd weil sie alls tolle vnd volle leut der Butter vnd des feuers wenig in acht genohmen, Ist ein schrötliches feuer auffgangen, welches die gantze Stadt Iglaw sambt den Khirchen, glokhen vnd thurmen ausgebrent, Es soll sich dieselbe Tuchmacherin toll vnd voll auff die Bankh gelegt haben, vnd ihrem Magdlein befolhen sie soll ein krug wasser Zum feuer setzen, Weil aber der krug mit wasser dem kleinen Dienstmagdlein Zu schwer gewest, hat sie Zwar nit gern, aus dem krug wasser in die Butter gegossen, daher das schreckliche feuer entstan-
60 DefVnCtVs CVrls graVIbVs SperatVs et annls In ChrIsto plaCIDo fIne solVtVs oblt. Concordat cum anno currente 1548. Anno 1523 feria 2 post Jacobj Ist der Ratth Zur Iglaw verneu- ert worden: herr Jacob Schansichselbst. Eltister. herr Magister Johan Pau- spertl. Beisitzer. Junge herrn: Augustin Matern, Caspar Andrazko, Martin Pfarherr, Wolff Lezelter. Eodem anno. Nachdem herr Doctor Paulus Speratus Stmon Schnee= wels Pfarherr Zur Iglaw. Pfarherr alhie, wie oben vermeldet sein dienst hat lassen muessen, Ist an seiner stat herr Simon Schneeweis zum Pfarherr angenohmen wor- den. Dieser hat hernach im 1526 iahr den 13. January hoch¬ Pfarherr heu- tathet. zeit gehalten mit des Simon Ludl Meltzers Tochter einer Jung- fr uen die er geehlichet, Den hat hanß Schuelmeister vnd Prediger alhie, dessen im 1525 iahr gedacht wirt copulirt, Als aber solche heurath dieser geistlichen Person der gemein damals, sonderlich den handtwerchern frembd vnd seltzam furkommen, sein viel Zechen mit Verwilligung des Ratths Zu- samenkommen, vnd aus dem handl reden wollen, Vnterdessen ist beim Creutz- kloster ein feuer auffgangen, Das hat die handlung Zersteret, ist auch her nacher also verblieben. (Bon späterer Hand: Hie ignis erat moralis et non phisicus quia in nullis monumentis de eo fit mentio). Groffe brunst. Eodem anno 1523. Montag vor Pfingsten ist ein schreck- liche Brunst alhie entstanden, dadurch die gantze Stadt verderbet worden, Den als im 1522 iahr oben ist gemeldet worden, demnach es Zwischen dem Ratth vnd der Gemein Zu Verhuttung mehrer auffruhr ist vergliechen wor den, das man in der Gemein Wein schenkhen soll, bies man sich eines an- deren derenthalben nicht vergleichet, Da sein ettliche Weiber huetterin Zu einem Burger mit nahmen Marcus Farkasch einem hutter, so damals ein guetten Vngrischen Girger Wein geschentt hat, Zum Frustukh gangen mit andern Weiber der Tuchmacher, allda haben sie sich vol gesoffen, Sein her Die Weiber Ha-nach ins bad gegangen, haben Mans famoralia angelegt, vornen ben faemoralia angelegt. ober die knue Spiegeln gehengt, die Beltze vmbgekhert die fues in die Ermeln gestekt, vnd andere vppige vnzüchtige sachen fur die handt genohmen, daruber die liebe Jugendt sehr ist geergert worden, Nach dem bad haben sie beym Beheimthor das ander haus von der Roßmuel bey einem Tuchmacher ein Tantz gehalten, Krappen Bachen, vnd weil sie alls tolle vnd volle leut der Butter vnd des feuers wenig in acht genohmen, Ist ein schrötliches feuer auffgangen, welches die gantze Stadt Iglaw sambt den Khirchen, glokhen vnd thurmen ausgebrent, Es soll sich dieselbe Tuchmacherin toll vnd voll auff die Bankh gelegt haben, vnd ihrem Magdlein befolhen sie soll ein krug wasser Zum feuer setzen, Weil aber der krug mit wasser dem kleinen Dienstmagdlein Zu schwer gewest, hat sie Zwar nit gern, aus dem krug wasser in die Butter gegossen, daher das schreckliche feuer entstan-
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61 den, darzu dan der grosse windt so bamals gewesen, geholffen hat, Ist also die gantze Stadt (ausserhalb des Creutzklosters vnd ettlich wenig kleiner heu ser hinter der Pfarr, auch ausser der vntern Roßmuel, des henkhers vnd hurenheusleins so geblieben) gar ausgebrent, vnd sein im feuer bey 22 Per- sonen vmbkommen, vnd wie der Chor in der Pfarkirchen einge- 22 Perschonen Vmbkommen. fallen, hats 3 Personen erschlagen, Da hat sich viel Volkh aus der Stadt in die nechstombliegende Dörffer begeben, weil es vor dem Regen vnd kalten Vngewitter in der brandtstat nicht sicher gewesen, viel aus den handtwerchern haben sich gar hinwecth gezogen, theils auff Meseritsch, Brod, Teltsch, Neuhaus oc. War also damals gar ein trauriger vnd kleglicher Zu- standt der Stadt alhie, vnnd sein alle hantierungen gelegen. Es haben sich aber die leut vnsaumig bald nach der brunst beworben vnd mit hilff guetter leut die Stadt wieder erbauet, vnd ist Zuuerwundern, wie man in so kurtzer Zeit die Stadt wieder erbauet, Man hat aber auf 6 vnd 7 meilen werkleut die menge hergebracht auch Schindl vnd andere Zugehör von Zlawings Neuhaus Neustadtl verschafft, iedoch alles vmb die topfelt geldt, vnd weil man die furze Zeit vorm Winter nicht viel stuben hat machen khennen, ha- ben die leut ihnen ofen in die gewelber vnd kammern machen lassen, darin sie sich den winter vber enthalten, vmb Martini wahren fast alle heuser am Ring wieder gedekt, auch viel in den gassen, Zu desto bessergosung ber Stadt nachgelafsen vnd forderlicher erbawung der Stadt hat König Ludwig derwegen ser brunste auf 20 tabr. Stadt die Losung auf 20 iahr nachgelassen. Zur selben Zeit ist Doctor Paulus Speratus noch Zu Olmuntz gefengklich gesessen, da haben viel der Babstischen gesagt, Gott habe vber die Stadt die brunst verhangen, weil die Inwohner ihren glauben geendert hetten Solche gedankhen sein Zohl frei, es mags glauben wem es gefelt. (Zus. v. spät. Hand: Es ist gar nicht Zu Zweiflen das Gott wegen der Gottlosen Neus eingeführten lehr gestraffet, währen die Leith beym Catholischen glauben geblieben, Hätten sie sich niemahlen vnterstanden dergleichen ausgelassenheiten Zuverüben, Ist also dieses als ein Straff gottes wegen veränderten glauben anzusehen. Währe es ein Universal ver- hängnus gewesen, währe das Creutz Closter vnd Kirchen nicht stehen geblie- ben, allwo noch damahlen wie allezeit, der allein Seeligmachende Catho- lische Glauben geprediget, gelehret vnd erhalten worden). Nach dieser schreklichen brunst, die durch das Gemeine Neue auffruhr der Gmein. Weinschenkhen entstanden, Ist Zwischen dem Ratth vnd der Ge- mein der alte groll (dauon anno 1520 weit leuffig bericht geschehen) wieder erreget, vnd ein neuer wiederwillen vnd Vngehorsam der Omein wieder ihre Obrigkeit entstanden, Den der Ratth hat dieses Vnglukh, darein die Stadt gerathen, der Gemein vnd ihrem mutwillen Zugeschrieben, in dem sie die gutte ordnung nicht leiden wollen, vnd ein ieder seines gefallens thet was ihn gelüstet, es gefiele Gott vnd der Obrigkheit oder nicht, Entgegen
61 den, darzu dan der grosse windt so bamals gewesen, geholffen hat, Ist also die gantze Stadt (ausserhalb des Creutzklosters vnd ettlich wenig kleiner heu ser hinter der Pfarr, auch ausser der vntern Roßmuel, des henkhers vnd hurenheusleins so geblieben) gar ausgebrent, vnd sein im feuer bey 22 Per- sonen vmbkommen, vnd wie der Chor in der Pfarkirchen einge- 22 Perschonen Vmbkommen. fallen, hats 3 Personen erschlagen, Da hat sich viel Volkh aus der Stadt in die nechstombliegende Dörffer begeben, weil es vor dem Regen vnd kalten Vngewitter in der brandtstat nicht sicher gewesen, viel aus den handtwerchern haben sich gar hinwecth gezogen, theils auff Meseritsch, Brod, Teltsch, Neuhaus oc. War also damals gar ein trauriger vnd kleglicher Zu- standt der Stadt alhie, vnnd sein alle hantierungen gelegen. Es haben sich aber die leut vnsaumig bald nach der brunst beworben vnd mit hilff guetter leut die Stadt wieder erbauet, vnd ist Zuuerwundern, wie man in so kurtzer Zeit die Stadt wieder erbauet, Man hat aber auf 6 vnd 7 meilen werkleut die menge hergebracht auch Schindl vnd andere Zugehör von Zlawings Neuhaus Neustadtl verschafft, iedoch alles vmb die topfelt geldt, vnd weil man die furze Zeit vorm Winter nicht viel stuben hat machen khennen, ha- ben die leut ihnen ofen in die gewelber vnd kammern machen lassen, darin sie sich den winter vber enthalten, vmb Martini wahren fast alle heuser am Ring wieder gedekt, auch viel in den gassen, Zu desto bessergosung ber Stadt nachgelafsen vnd forderlicher erbawung der Stadt hat König Ludwig derwegen ser brunste auf 20 tabr. Stadt die Losung auf 20 iahr nachgelassen. Zur selben Zeit ist Doctor Paulus Speratus noch Zu Olmuntz gefengklich gesessen, da haben viel der Babstischen gesagt, Gott habe vber die Stadt die brunst verhangen, weil die Inwohner ihren glauben geendert hetten Solche gedankhen sein Zohl frei, es mags glauben wem es gefelt. (Zus. v. spät. Hand: Es ist gar nicht Zu Zweiflen das Gott wegen der Gottlosen Neus eingeführten lehr gestraffet, währen die Leith beym Catholischen glauben geblieben, Hätten sie sich niemahlen vnterstanden dergleichen ausgelassenheiten Zuverüben, Ist also dieses als ein Straff gottes wegen veränderten glauben anzusehen. Währe es ein Universal ver- hängnus gewesen, währe das Creutz Closter vnd Kirchen nicht stehen geblie- ben, allwo noch damahlen wie allezeit, der allein Seeligmachende Catho- lische Glauben geprediget, gelehret vnd erhalten worden). Nach dieser schreklichen brunst, die durch das Gemeine Neue auffruhr der Gmein. Weinschenkhen entstanden, Ist Zwischen dem Ratth vnd der Ge- mein der alte groll (dauon anno 1520 weit leuffig bericht geschehen) wieder erreget, vnd ein neuer wiederwillen vnd Vngehorsam der Omein wieder ihre Obrigkeit entstanden, Den der Ratth hat dieses Vnglukh, darein die Stadt gerathen, der Gemein vnd ihrem mutwillen Zugeschrieben, in dem sie die gutte ordnung nicht leiden wollen, vnd ein ieder seines gefallens thet was ihn gelüstet, es gefiele Gott vnd der Obrigkheit oder nicht, Entgegen
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62 hat die Gemein auch vnsträfflich sein wollen, der meinung, weil sie Anno 1520 bey dem Ratth so viel mit schnarchen erhalten, das es ihnen fast nach Der Ratth be- ihrem willen hat gehen muessen. Sie woltens iezt auch wol er- schwert ſich beim Rönig Ludwig. halten. Weil sich dan die sach Zu kheinem friede vnd erbau- ung sondern Zu Verderbung der Stadt anlies, hat herr Burgermaister vnd die herrn Geschwornen nicht lenger Zusehen khennen, Sondern haben Zur Beschützung ihrer Priuilegien (welche ihnen gleichwol in der Brunst Gott lob, vnuersehret geblieben) sich wieder die Auffruhrische vnd hochmutige Ge- mein beim König hochlichen beschweret vnd nach der lenge allda erzehlt, was sich fur ein kleglicher faal, Begeben, vnd das derselbe durch nichts anders als durch der Gemein Vnbändigkheit vnd eignen willen, in dem sie den Ratth als ihre Obrigkeit gering achten, entstanden sey vnd sonderlich habe die Vn- ordnung wegen des Weinschenkens in der Gemein die brunst verursachet, Darneben vmb abschaffung der Vuordnung vnd vmb ein gebuerliches gne- Köntg schikt ein diges einsehen gebetten. Als nu König Ludwig die böse Zeit- Gefandten nach Iglaw. tung vnd des Ratths beschwer vernohmen auch wie die Gemein (vngeachtet der vorigen Commissionen) wieder in ihren vorigen Vngehorsam schreitten wolten, hat Jhre königliche Majestät einen seiner herren vnnd Rätthe, Den Gestrengen Ssibrzid z Bobolusk nach Iglaw abgefertiget, mit einem verfertigten befelch an sie, was sein Verrichtung sein soll, vnd wie sich die gemein gegen ihme vnd ihrer Obrigkeit erzeigen solle. Als dieser Der königliche herr im nahmen des Königs hieher kommen vnnd den befelh Geſandte wird verachtet. seines herrn gewiesen, hat die Gmein denselben befelh mit ge walt Zu sich genohmen vnd nicht dem Ratth wieder einhendigen wollen Was auch der Abgesandte (als der die Gemein vnrecht befand) wieder die Gemein redete, der meinung Zwischen beiden theilen einigfeit vnnd guettes vernehmen auffzurichten, damit Ihre königkliche Majestät derenthalben nicht durfften behelliget werden, hat es nichts golten vnd war seine red bey der Gmein veracht, Sein bildnis am Pranger Zu merklichen grossen spott ge- mahlet, mit dieser Uiberschrift: Dies ist der Meltzer König oc. Auch in seinem abzug haben ettliche Weiber mit fingern auff ihn gewiesen vnd laut geschrien, Dies ist der Meltzer König, hat also der gutte herr Vnuerrich¬ ter sachen vnd spöttisch abgefertiget wieder nach Ofen reitten müessen. Wie nu König Ludwig vernohmen was seinem Commis- Der König citirt die Partheien fur sich. sario fur ein grosser despect vnd Vnehr Zugezogen worden, vnd wie er gantz Vnuerrichter sachen hatte von Iglaw abscheiden muessen, dar neben aber besorgete, da der mutwill nicht Zeitlich gestillet wurde, es möchte einen kleglichen ausgang gewinnen, haben Ihre königliche Majestat befolhen, es solten ettliche aus den Geschwornen des Ratths vnd ettliche aus der Gemein nach Ofen in Vngern für Jhrer königlichen Majestät eigene Person
62 hat die Gemein auch vnsträfflich sein wollen, der meinung, weil sie Anno 1520 bey dem Ratth so viel mit schnarchen erhalten, das es ihnen fast nach Der Ratth be- ihrem willen hat gehen muessen. Sie woltens iezt auch wol er- schwert ſich beim Rönig Ludwig. halten. Weil sich dan die sach Zu kheinem friede vnd erbau- ung sondern Zu Verderbung der Stadt anlies, hat herr Burgermaister vnd die herrn Geschwornen nicht lenger Zusehen khennen, Sondern haben Zur Beschützung ihrer Priuilegien (welche ihnen gleichwol in der Brunst Gott lob, vnuersehret geblieben) sich wieder die Auffruhrische vnd hochmutige Ge- mein beim König hochlichen beschweret vnd nach der lenge allda erzehlt, was sich fur ein kleglicher faal, Begeben, vnd das derselbe durch nichts anders als durch der Gemein Vnbändigkheit vnd eignen willen, in dem sie den Ratth als ihre Obrigkeit gering achten, entstanden sey vnd sonderlich habe die Vn- ordnung wegen des Weinschenkens in der Gemein die brunst verursachet, Darneben vmb abschaffung der Vuordnung vnd vmb ein gebuerliches gne- Köntg schikt ein diges einsehen gebetten. Als nu König Ludwig die böse Zeit- Gefandten nach Iglaw. tung vnd des Ratths beschwer vernohmen auch wie die Gemein (vngeachtet der vorigen Commissionen) wieder in ihren vorigen Vngehorsam schreitten wolten, hat Jhre königliche Majestät einen seiner herren vnnd Rätthe, Den Gestrengen Ssibrzid z Bobolusk nach Iglaw abgefertiget, mit einem verfertigten befelch an sie, was sein Verrichtung sein soll, vnd wie sich die gemein gegen ihme vnd ihrer Obrigkeit erzeigen solle. Als dieser Der königliche herr im nahmen des Königs hieher kommen vnnd den befelh Geſandte wird verachtet. seines herrn gewiesen, hat die Gmein denselben befelh mit ge walt Zu sich genohmen vnd nicht dem Ratth wieder einhendigen wollen Was auch der Abgesandte (als der die Gemein vnrecht befand) wieder die Gemein redete, der meinung Zwischen beiden theilen einigfeit vnnd guettes vernehmen auffzurichten, damit Ihre königkliche Majestät derenthalben nicht durfften behelliget werden, hat es nichts golten vnd war seine red bey der Gmein veracht, Sein bildnis am Pranger Zu merklichen grossen spott ge- mahlet, mit dieser Uiberschrift: Dies ist der Meltzer König oc. Auch in seinem abzug haben ettliche Weiber mit fingern auff ihn gewiesen vnd laut geschrien, Dies ist der Meltzer König, hat also der gutte herr Vnuerrich¬ ter sachen vnd spöttisch abgefertiget wieder nach Ofen reitten müessen. Wie nu König Ludwig vernohmen was seinem Commis- Der König citirt die Partheien fur sich. sario fur ein grosser despect vnd Vnehr Zugezogen worden, vnd wie er gantz Vnuerrichter sachen hatte von Iglaw abscheiden muessen, dar neben aber besorgete, da der mutwill nicht Zeitlich gestillet wurde, es möchte einen kleglichen ausgang gewinnen, haben Ihre königliche Majestat befolhen, es solten ettliche aus den Geschwornen des Ratths vnd ettliche aus der Gemein nach Ofen in Vngern für Jhrer königlichen Majestät eigene Person
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63 erscheinen, vnd alda eines rechtlichen anspruches erwarten. Die- Die Partheien stellen sich gehn sem Zu gehorsamer folge hat der Ratth Zur Iglaw (anno 1524). Ofen. Sechs Personen vnd die Gemein 4 Personen nach Ofen abgefertiget, (Zusatz von spät. Hand: Jacob Schausichselber, Lucas Leupoldt, Stanislaw Feierabendt, Johan Geschl, Sebastian Spisser, Wenczeslaus Niemertheim vnd Augustinus Matern). (dto. Zusatz bis gefordert:) 1. Das sie ihnen 4 Gemeiner ohn consens Grauamina bes Rahts wieder die Gemein den ge des Rahts gesetzt welche die Gemein fodert wen sie wil 2. Petschir fandten mit- auff allen hanntwerkhen machen lassen 3. Verbindtnis damit besigelt gegeben. 4. Noch 24 den 4 Gemeinen Zu geben 5. selbst den Raht verneuert 6. Raittung vom Raht genohmen 7. Priuilegia gelesen 8. Offt rath gehal- ten 9. Ein todte leich die ertrunckhen furs Rathhaus getragen 10. den Raht Mörder gescholten 11. dem Raht verbotten aus der Stadt nicht zu uerreisen welches sie aber gethan 12. Ihre beschwer neben des Rahts nicht haben dem König daruber Zuerkhennen Zu schickhen wollen 13. des Königs Mandat dem Raht verhalten, es sey wider Gott ehr vnd recht ausgebracht 14. haben 2 Rahts Personen 14 tag gefenklich gehalten, ehe sie etwas be- schuldiget worden 15. die Losung des Königs den Lederern so durchs wasser schaden gelitten erlassen auff 10 Jahr 16. freyen Weinschankh aufgerichtet 17. herrn Lucasen ohn alle Vrsach des Rahts entsetzt der doch dem König vnd vns sehr furtreglich 18. Wollen fur gericht nicht erscheinen 19. Pasquil wider den Raht gesungen 20. Wider setzen sich des Rahts schlus 21. dae Wolff hopfenmesser Zum Richter gesagt er were des galgens werth 22. Proksch Niderl vnd hans Schönthan in alle heuser geloffen vnd gefragt, wer es mit der Gemein halten wil, 23. haben Zur Zusamenkunfft die glock¬ hen leitten lassen bei verlust der ehren vnd des handtwerkhs wer nit er- scheint 24. die hutter so im Raht gewesen bei verlust des handtwerth Zu ihrer Zusamenkuufft gefodert oc). Da ihnen die stund Zur verhör vor Ihr königliche Majestät in beisein vieler herrschafft so darzu vom König mit fleis beruffen worden, ernennet ward, hat ausf des Ratths theil herr Lucas Leu- poldt damals des Alten Ratths Eltister die klag an stat der herrn gefuhrt Auff der Gemein theil aber des Beranken Sohn ein Edelman geantwortet. Sonsten ist auch der Gemein sehr beigestanden herr Wilhelm Cuna von Cunstadt vnter Cammerer des Marggraffthumb Mähren, denen er auch in der andern Verhör im anfang das wort gefuhret vnd hette gern dem Ratth ein Vngnad beim König Zuziehen helffen, wo sie sich nicht rechtlich hetten wiessen Zuuerantworten. Aber entlich hat dieser herr Vnter Cammerer der könig- klichen erkentnis vnd des Sentenz (weil er gemerkt wie er lauten mochte) nicht erwartet, vnd ist Zeitlich von Ofen beiseits gezogen. Als aber klag vnd antwort vor Jhrer königlichen Majestät notturfftigklich einkommen, vnd beide Partheien Zu rechtlicher königklicher erkentnis geschlossen hatten Jst der ganze handl von Ihr Majestät vnd den herrn Ratthen in erwegung
63 erscheinen, vnd alda eines rechtlichen anspruches erwarten. Die- Die Partheien stellen sich gehn sem Zu gehorsamer folge hat der Ratth Zur Iglaw (anno 1524). Ofen. Sechs Personen vnd die Gemein 4 Personen nach Ofen abgefertiget, (Zusatz von spät. Hand: Jacob Schausichselber, Lucas Leupoldt, Stanislaw Feierabendt, Johan Geschl, Sebastian Spisser, Wenczeslaus Niemertheim vnd Augustinus Matern). (dto. Zusatz bis gefordert:) 1. Das sie ihnen 4 Gemeiner ohn consens Grauamina bes Rahts wieder die Gemein den ge des Rahts gesetzt welche die Gemein fodert wen sie wil 2. Petschir fandten mit- auff allen hanntwerkhen machen lassen 3. Verbindtnis damit besigelt gegeben. 4. Noch 24 den 4 Gemeinen Zu geben 5. selbst den Raht verneuert 6. Raittung vom Raht genohmen 7. Priuilegia gelesen 8. Offt rath gehal- ten 9. Ein todte leich die ertrunckhen furs Rathhaus getragen 10. den Raht Mörder gescholten 11. dem Raht verbotten aus der Stadt nicht zu uerreisen welches sie aber gethan 12. Ihre beschwer neben des Rahts nicht haben dem König daruber Zuerkhennen Zu schickhen wollen 13. des Königs Mandat dem Raht verhalten, es sey wider Gott ehr vnd recht ausgebracht 14. haben 2 Rahts Personen 14 tag gefenklich gehalten, ehe sie etwas be- schuldiget worden 15. die Losung des Königs den Lederern so durchs wasser schaden gelitten erlassen auff 10 Jahr 16. freyen Weinschankh aufgerichtet 17. herrn Lucasen ohn alle Vrsach des Rahts entsetzt der doch dem König vnd vns sehr furtreglich 18. Wollen fur gericht nicht erscheinen 19. Pasquil wider den Raht gesungen 20. Wider setzen sich des Rahts schlus 21. dae Wolff hopfenmesser Zum Richter gesagt er were des galgens werth 22. Proksch Niderl vnd hans Schönthan in alle heuser geloffen vnd gefragt, wer es mit der Gemein halten wil, 23. haben Zur Zusamenkunfft die glock¬ hen leitten lassen bei verlust der ehren vnd des handtwerkhs wer nit er- scheint 24. die hutter so im Raht gewesen bei verlust des handtwerth Zu ihrer Zusamenkuufft gefodert oc). Da ihnen die stund Zur verhör vor Ihr königliche Majestät in beisein vieler herrschafft so darzu vom König mit fleis beruffen worden, ernennet ward, hat ausf des Ratths theil herr Lucas Leu- poldt damals des Alten Ratths Eltister die klag an stat der herrn gefuhrt Auff der Gemein theil aber des Beranken Sohn ein Edelman geantwortet. Sonsten ist auch der Gemein sehr beigestanden herr Wilhelm Cuna von Cunstadt vnter Cammerer des Marggraffthumb Mähren, denen er auch in der andern Verhör im anfang das wort gefuhret vnd hette gern dem Ratth ein Vngnad beim König Zuziehen helffen, wo sie sich nicht rechtlich hetten wiessen Zuuerantworten. Aber entlich hat dieser herr Vnter Cammerer der könig- klichen erkentnis vnd des Sentenz (weil er gemerkt wie er lauten mochte) nicht erwartet, vnd ist Zeitlich von Ofen beiseits gezogen. Als aber klag vnd antwort vor Jhrer königlichen Majestät notturfftigklich einkommen, vnd beide Partheien Zu rechtlicher königklicher erkentnis geschlossen hatten Jst der ganze handl von Ihr Majestät vnd den herrn Ratthen in erwegung
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64 genohmen worden, Auch haben Jhre Majestät nach Brun bösseres berichts halber geschrieben, was Zuuor anno 1521 vnd wegen der ersten Auffruhr von den Commissarien gehandlet worden Zuerkundigen. In wehrender ratt- schlagung hat des königs Narr vermerkhen khennen das die herrn Ratthe die Gemein Zur Iglaw vnrecht befinden, darumb ist er alsbald (als man seiner im rath nicht wahr genohmen) hinaus gangen an dem ort alda die Partheien gestanden, vnd gefragt Welche aus der Gemein sein, Als man ihme gewiesen, Soll er Behemisch gesagt haben, Ihr Narrn was habt ihr gethan, ich wolt fur euer Recht nicht ein hundtsdreckh geben. Daruber den Abgesandten vnd beistenden der Gemein das hertz entfallen, in dem sie ge- hofft auff vieler beschehene Vertröstung ein gnediges Vrthl Zuerwarten. Als nu die sachen gnugsam ist ventilirt worden, Jst entlich der khönigkliche aus- spruch ergangen in Behmischer sprach mit folgenden wortten. Wtey Przj mezj Purgmistrem a konssely Miesta Gihlawy Gententz des Königs. Zgedne, A Obczy tehoz Miesta druhe Yakoz gest Zialoba Vezinena od konssel Zie obecz Proti nim se Zdwihla, yakozto Proti Aurzednikum krale geho milosti Schuzeny a Zawazky y Zapisy, w kte- rychz Zawazczych y ZaPisych gsaucze, moczy swu konssely S sedilj a Zase gine kterzj se gim libilj wsadilj, Cztyry Starssy Z obcze wolilj, a ginych Cztyr meczytma: ty aby wssyczknj Miesto y konssely spra- wowalj, Mandat krale Geho milosti Zlechczilj, ten konsselmu mocznie wzalj, Prawicz zie ten Mandat gest Proti Bohu y Proti sprawedlnosti, Posla krale Geho milosti Stateczneho Zibrzida Z Bobolust Zlechczilj, na Pranierž gey malowati dalj, nad nim napsalj zie gest to kral Sla- downikuw, A gine Mnohe wieczy nanie Zialugicz Pokazowalj, Zie Poczty odnych duchoduw Miestskych Proti swobodem a starodawnym Zwyklo- stem miti chtielj, a na Lozunku swewolnie sedalj, kdez obecz toho ni- cziemz neodwedla any sprawiti se mohla. Tu Neyjasniegssy knize a Pan Pan Ludwik Vhersky Cziesky kral Margkrabie Morawsky etc. ma- gicz Przi sobie Raddu Cyzarzku a Arcziknyzieli Rakauskeho gych lasky A Pany Biskupy knyziata, Pany Rytyrzstwo Z kralowstwj Vherskeho Czieskeho Margkrabstwj Morawskeho knyzietstwj Slezskeho Raddy Geho kralowske milosti tak otom wypowidati raczy, Poniewadz giz Psana Obecz Przedkem wysocze Proti Geho milosti kralowske dustogemstwj gsau Vezinilj, A Geho kralowske milosti Aurzednikum se sprotiwilj zie Geho milosti kralowska ge w trestanj swe a w kazen brati raczy A Przitom aby se na budauczy cziaszy a wiecznie toho wicz nedopausstielj, Ty Cztyry Osoby y tiech Cztyrmeczytma aby Zsadilj w Poczty aby se Proti starobyemu obycziegj newkladalj, a Mandatem Geho kralowske milosti Vsazenym, kteryz Geho kralowska milost Znowu gim Potwrditi raczil, se sprawowalj W mocznost Geho milosti kralowske any Proti konsselmu
64 genohmen worden, Auch haben Jhre Majestät nach Brun bösseres berichts halber geschrieben, was Zuuor anno 1521 vnd wegen der ersten Auffruhr von den Commissarien gehandlet worden Zuerkundigen. In wehrender ratt- schlagung hat des königs Narr vermerkhen khennen das die herrn Ratthe die Gemein Zur Iglaw vnrecht befinden, darumb ist er alsbald (als man seiner im rath nicht wahr genohmen) hinaus gangen an dem ort alda die Partheien gestanden, vnd gefragt Welche aus der Gemein sein, Als man ihme gewiesen, Soll er Behemisch gesagt haben, Ihr Narrn was habt ihr gethan, ich wolt fur euer Recht nicht ein hundtsdreckh geben. Daruber den Abgesandten vnd beistenden der Gemein das hertz entfallen, in dem sie ge- hofft auff vieler beschehene Vertröstung ein gnediges Vrthl Zuerwarten. Als nu die sachen gnugsam ist ventilirt worden, Jst entlich der khönigkliche aus- spruch ergangen in Behmischer sprach mit folgenden wortten. Wtey Przj mezj Purgmistrem a konssely Miesta Gihlawy Gententz des Königs. Zgedne, A Obczy tehoz Miesta druhe Yakoz gest Zialoba Vezinena od konssel Zie obecz Proti nim se Zdwihla, yakozto Proti Aurzednikum krale geho milosti Schuzeny a Zawazky y Zapisy, w kte- rychz Zawazczych y ZaPisych gsaucze, moczy swu konssely S sedilj a Zase gine kterzj se gim libilj wsadilj, Cztyry Starssy Z obcze wolilj, a ginych Cztyr meczytma: ty aby wssyczknj Miesto y konssely spra- wowalj, Mandat krale Geho milosti Zlechczilj, ten konsselmu mocznie wzalj, Prawicz zie ten Mandat gest Proti Bohu y Proti sprawedlnosti, Posla krale Geho milosti Stateczneho Zibrzida Z Bobolust Zlechczilj, na Pranierž gey malowati dalj, nad nim napsalj zie gest to kral Sla- downikuw, A gine Mnohe wieczy nanie Zialugicz Pokazowalj, Zie Poczty odnych duchoduw Miestskych Proti swobodem a starodawnym Zwyklo- stem miti chtielj, a na Lozunku swewolnie sedalj, kdez obecz toho ni- cziemz neodwedla any sprawiti se mohla. Tu Neyjasniegssy knize a Pan Pan Ludwik Vhersky Cziesky kral Margkrabie Morawsky etc. ma- gicz Przi sobie Raddu Cyzarzku a Arcziknyzieli Rakauskeho gych lasky A Pany Biskupy knyziata, Pany Rytyrzstwo Z kralowstwj Vherskeho Czieskeho Margkrabstwj Morawskeho knyzietstwj Slezskeho Raddy Geho kralowske milosti tak otom wypowidati raczy, Poniewadz giz Psana Obecz Przedkem wysocze Proti Geho milosti kralowske dustogemstwj gsau Vezinilj, A Geho kralowske milosti Aurzednikum se sprotiwilj zie Geho milosti kralowska ge w trestanj swe a w kazen brati raczy A Przitom aby se na budauczy cziaszy a wiecznie toho wicz nedopausstielj, Ty Cztyry Osoby y tiech Cztyrmeczytma aby Zsadilj w Poczty aby se Proti starobyemu obycziegj newkladalj, a Mandatem Geho kralowske milosti Vsazenym, kteryz Geho kralowska milost Znowu gim Potwrditi raczil, se sprawowalj W mocznost Geho milosti kralowske any Proti konsselmu
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65 nynj v na budauczy cziasy wycze se ne wkladalj Pod Pokutu Ztracze- nim czti hrdla y statku. Nez czo se ginych nesnazy, kterez mezj nimj gsau, dotyczie, ktere se newztahugj na dustogenstwj krale Geho mi- lostj ty giste Geho kralowska milost raczi dati mezj nymi Przeslysseti a srownati skrze komissarze, kterzj od Geho milosti kralowske przi- tomto Obecznimu Sniemu w Margkrabstwj Morawskem zrzizenj budau. Nez czo se dotyczie liech Osob konsselskych kterez gsau ony Zaurzadu Zsadil takowe Zsazenj wypowidame, Zie gim any ditkam gych Sskodne na Pocztiwostech gych nenj, byti nema na wieczne cziasy, A zase skrze Podkomorziho nasseho na ta mista Przi obnowenj Raddy wsazenj byti magj. Take Peczietity wsseczky, kterymi Zapisy Proti konsselmu Pe- czietilj Aby Przed konssely na Rathauze Polozilj, Ty Peczieti y takowe Zapisy kterymi se zapsalj, magj skazienj byti, A takto miti a Przisnie Przikazowati raczime, Aby se Przi starodawním starem dobrem rzadu a Obycziegj Podle Prwnych Weysad tehoz Miesta Gihlawy Zachowalj, gmielj a drzielj Pod Pokutu nahorze Psanu. Tomu na swiedomj Sekret nass kralowsky Przitisknauti sme rozkazalj. Dan na Budinie w Pondielj Przed Swatymj Ssimonem a Judu Letha Bozyho Patnacztisteho Cztyra- dwacziateho, kralowstwj nassych Vherskeho a Czieskeho dewateho. Tento Weypis dan gest Z rozkazanj krale Geho milosti pod Sekretem Prstena Gebo kralowske milostj etc. (Späterer Zusatz bis Augustnus: Der Abgesandten schreiben von Ofen. Denen Ehrsamen vnd Weisen herrn Burgermeister vnd Raht der Stadt Iglaw, vnsern besonders lieben herrn vnd Freunden. Ersam Weise herrn besonder lieben freundt vnser willige dinst beuor Ehrsam Weise aller gesundt langes leben vnd alles guts Zuhören, war vns ein sonder freud. Fuegen Ehrsam Weise Zu wissen wie wir am Freitag aus- gefahren sein wir am Dienstag darnach vmb Vesperzeit gehn Ofen ankom- men, vnd Zuhandt am donerstag ehe die von der Gmein, vor königliche Majestäk, die Königin Jhr Gnaden in Beiwesen Kayserlicher Majestät Orators, Marggraffen Georgen, herr Scharkan, durch herrn Ertzbischoffen von Gran, kommen die Vnterthenigkeit vnd grus Ihrer königlichen Majestät von Ehr- samen Weisen gesagt Solches sein königliche Majestät mit sambt der königin Ihr Gnaden guediglich angenohmen hat, darnach sein viel herrn vnd Pot- schafften Zu Zegen, das wir allererst von dem nechsten Freitag vber 8 tag mit der Gmein fur königliche Majestät vud seine Räthe furgefordert, da- selbst haben wir vnser sach angefangen vnd gesagt; Wie ettliche von der Gmein das Mandat so vns Sein königkliche Majestät gnediglich Zu be- schützung vnserer Priuilegien vnd Freyheit mit getheilt, auch vns als seine getreue Ambtleut Veracht, Verschlagen, Zu ihren henden genohmen, vnd noch bies auf heundt bey ihren handen haben, bitten Euere Königkliche Majestät 5
65 nynj v na budauczy cziasy wycze se ne wkladalj Pod Pokutu Ztracze- nim czti hrdla y statku. Nez czo se ginych nesnazy, kterez mezj nimj gsau, dotyczie, ktere se newztahugj na dustogenstwj krale Geho mi- lostj ty giste Geho kralowska milost raczi dati mezj nymi Przeslysseti a srownati skrze komissarze, kterzj od Geho milosti kralowske przi- tomto Obecznimu Sniemu w Margkrabstwj Morawskem zrzizenj budau. Nez czo se dotyczie liech Osob konsselskych kterez gsau ony Zaurzadu Zsadil takowe Zsazenj wypowidame, Zie gim any ditkam gych Sskodne na Pocztiwostech gych nenj, byti nema na wieczne cziasy, A zase skrze Podkomorziho nasseho na ta mista Przi obnowenj Raddy wsazenj byti magj. Take Peczietity wsseczky, kterymi Zapisy Proti konsselmu Pe- czietilj Aby Przed konssely na Rathauze Polozilj, Ty Peczieti y takowe Zapisy kterymi se zapsalj, magj skazienj byti, A takto miti a Przisnie Przikazowati raczime, Aby se Przi starodawním starem dobrem rzadu a Obycziegj Podle Prwnych Weysad tehoz Miesta Gihlawy Zachowalj, gmielj a drzielj Pod Pokutu nahorze Psanu. Tomu na swiedomj Sekret nass kralowsky Przitisknauti sme rozkazalj. Dan na Budinie w Pondielj Przed Swatymj Ssimonem a Judu Letha Bozyho Patnacztisteho Cztyra- dwacziateho, kralowstwj nassych Vherskeho a Czieskeho dewateho. Tento Weypis dan gest Z rozkazanj krale Geho milosti pod Sekretem Prstena Gebo kralowske milostj etc. (Späterer Zusatz bis Augustnus: Der Abgesandten schreiben von Ofen. Denen Ehrsamen vnd Weisen herrn Burgermeister vnd Raht der Stadt Iglaw, vnsern besonders lieben herrn vnd Freunden. Ersam Weise herrn besonder lieben freundt vnser willige dinst beuor Ehrsam Weise aller gesundt langes leben vnd alles guts Zuhören, war vns ein sonder freud. Fuegen Ehrsam Weise Zu wissen wie wir am Freitag aus- gefahren sein wir am Dienstag darnach vmb Vesperzeit gehn Ofen ankom- men, vnd Zuhandt am donerstag ehe die von der Gmein, vor königliche Majestäk, die Königin Jhr Gnaden in Beiwesen Kayserlicher Majestät Orators, Marggraffen Georgen, herr Scharkan, durch herrn Ertzbischoffen von Gran, kommen die Vnterthenigkeit vnd grus Ihrer königlichen Majestät von Ehr- samen Weisen gesagt Solches sein königliche Majestät mit sambt der königin Ihr Gnaden guediglich angenohmen hat, darnach sein viel herrn vnd Pot- schafften Zu Zegen, das wir allererst von dem nechsten Freitag vber 8 tag mit der Gmein fur königliche Majestät vud seine Räthe furgefordert, da- selbst haben wir vnser sach angefangen vnd gesagt; Wie ettliche von der Gmein das Mandat so vns Sein königkliche Majestät gnediglich Zu be- schützung vnserer Priuilegien vnd Freyheit mit getheilt, auch vns als seine getreue Ambtleut Veracht, Verschlagen, Zu ihren henden genohmen, vnd noch bies auf heundt bey ihren handen haben, bitten Euere Königkliche Majestät 5
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66 wollen ihnen verschaffen dasselb auffzulegen, darnach was wir weiter Zu ihnen Zusprechen haben verhalten wir vns. Zu derselben Zeit war niemandt neben der Gmein, den der Jung Berankha. Da sprach der from Merth Riemer von der Gmein; Gnediger hochgeborner könig, Wir haben vnsere Articl vnd alle klag bej dem herrn Vnter Camerer, der wirt Vieleicht noch beundt kommen bitten Euer Königliche Majestät wolt lassen verzihen vntz das er kombt. Also ward die sach bies nach Mittag auff der halben Vhr vmb 3 verschoben. Zu derselben stund kham der herr Vnter Camerer, da fingen wir wiederumb wie im anfang Vnser sach Zufuhren, da redet herr Vnter Camerer fur sie, vnd fing an von seiner sach vnd bericht von der Ver- gleichung die er Zwischen vnser mit beyder theil gutten willen gemacht het- te, Zureden mit vielen wortten, vnd wolt vns aus vnser meinung fuhren vnd sagt, er wolt all seine sach gnugsam furbringen, damit man verstehen wurd, das wir gutwillig aus dem Mandat getretten sein, vnd ihm alle sach Zu handen geben, vnd solche schreiben wurden ihm auff seinem Wagen her nach kommen. Gaben wir Zur antwort: Allergnedigster König, Euer Kö- niglichen Majestät ist in frischer gedechtnis, das Euer Königliche Majestät vns mit der Gmein, vnd nicht mit herrn Vnter Camerer ein tag gelegt, wie dan vnser Credentzbrieff ausweiset, darumb verhoffen wir ihm nicht Zu antworten, Wir bitten noch wie Zuuor, Euer Königkliche Majestät wolle verschaffen das Mandat auffzulegen. Da ward erkant vnd geschafft. Man sol das Mandat aufflegen vnd ob sie was haben zu klagen, man wolle sie darnach auch hören: Also ist die sach aber verschoben, vnd wissen nicht wan sie Zu ort kombt, Wir haben vernohmen, wie der herr Vnker Camerer mit seinen Mithelffern fleis hat, wie er die sach gern wieder anheim schub, Aber wir haben gutten trost vnd Zweifeln nicht wir werden die sach ob Gott will, hie zu gutten orth bringen Datum Dominica post Cunigundis Zu Ofen Anno 1524. Jacob Schausichselber, Lucas Leupoldt, Stantzl Feierabent, hans Geschl, Sebastian Spisser, Wenreslaus vnd Augustinus). Nach gesprochenem Sententz hat Ihre königliche Majestät Abgeſandte der Gemetn werden in gefenginis alsbald befolhen, die vier abgesandten aus der Gmein in den geworffen. Schinkenthurn gefengklich einzuziehen. Diese sein gewesen, Marth Riemer, Bastl Wachauff, Simon Töpfer vnd der Eyserne Mandl, Dieser Eyserne Mandl ist Zwar von der Gmein mit fleis nicht gekueset worden, Sondern weil derselbe dem Rath offt spottisch hönisch vnd viel Vuwarhaff- tiges Zugemessen, ehe sie Nach Ofen verreiset sein, hat ihm der Ratth be folhen mit Zu Ziehen, vnd sich vorm König Zu verantworten, Ist aber eben bestanden wie die andern Drey. Vnd weil dan Ihr könig- Blutvrthl ber- ſelben. liche Majestät sonderlich Zu hertzen genohmen, den spott vnd schmach so seinem Abgesandten herrn Ssibrzid Z Bobolusk von der auff-
66 wollen ihnen verschaffen dasselb auffzulegen, darnach was wir weiter Zu ihnen Zusprechen haben verhalten wir vns. Zu derselben Zeit war niemandt neben der Gmein, den der Jung Berankha. Da sprach der from Merth Riemer von der Gmein; Gnediger hochgeborner könig, Wir haben vnsere Articl vnd alle klag bej dem herrn Vnter Camerer, der wirt Vieleicht noch beundt kommen bitten Euer Königliche Majestät wolt lassen verzihen vntz das er kombt. Also ward die sach bies nach Mittag auff der halben Vhr vmb 3 verschoben. Zu derselben stund kham der herr Vnter Camerer, da fingen wir wiederumb wie im anfang Vnser sach Zufuhren, da redet herr Vnter Camerer fur sie, vnd fing an von seiner sach vnd bericht von der Ver- gleichung die er Zwischen vnser mit beyder theil gutten willen gemacht het- te, Zureden mit vielen wortten, vnd wolt vns aus vnser meinung fuhren vnd sagt, er wolt all seine sach gnugsam furbringen, damit man verstehen wurd, das wir gutwillig aus dem Mandat getretten sein, vnd ihm alle sach Zu handen geben, vnd solche schreiben wurden ihm auff seinem Wagen her nach kommen. Gaben wir Zur antwort: Allergnedigster König, Euer Kö- niglichen Majestät ist in frischer gedechtnis, das Euer Königliche Majestät vns mit der Gmein, vnd nicht mit herrn Vnter Camerer ein tag gelegt, wie dan vnser Credentzbrieff ausweiset, darumb verhoffen wir ihm nicht Zu antworten, Wir bitten noch wie Zuuor, Euer Königkliche Majestät wolle verschaffen das Mandat auffzulegen. Da ward erkant vnd geschafft. Man sol das Mandat aufflegen vnd ob sie was haben zu klagen, man wolle sie darnach auch hören: Also ist die sach aber verschoben, vnd wissen nicht wan sie Zu ort kombt, Wir haben vernohmen, wie der herr Vnker Camerer mit seinen Mithelffern fleis hat, wie er die sach gern wieder anheim schub, Aber wir haben gutten trost vnd Zweifeln nicht wir werden die sach ob Gott will, hie zu gutten orth bringen Datum Dominica post Cunigundis Zu Ofen Anno 1524. Jacob Schausichselber, Lucas Leupoldt, Stantzl Feierabent, hans Geschl, Sebastian Spisser, Wenreslaus vnd Augustinus). Nach gesprochenem Sententz hat Ihre königliche Majestät Abgeſandte der Gemetn werden in gefenginis alsbald befolhen, die vier abgesandten aus der Gmein in den geworffen. Schinkenthurn gefengklich einzuziehen. Diese sein gewesen, Marth Riemer, Bastl Wachauff, Simon Töpfer vnd der Eyserne Mandl, Dieser Eyserne Mandl ist Zwar von der Gmein mit fleis nicht gekueset worden, Sondern weil derselbe dem Rath offt spottisch hönisch vnd viel Vuwarhaff- tiges Zugemessen, ehe sie Nach Ofen verreiset sein, hat ihm der Ratth be folhen mit Zu Ziehen, vnd sich vorm König Zu verantworten, Ist aber eben bestanden wie die andern Drey. Vnd weil dan Ihr könig- Blutvrthl ber- ſelben. liche Majestät sonderlich Zu hertzen genohmen, den spott vnd schmach so seinem Abgesandten herrn Ssibrzid Z Bobolusk von der auff-
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67 ruhrischen Gmein Zur Iglaw wiederfahren, Item, das die Gemein den Ratth als seine Ambtleut vnd ihre Vorgesetzte Obrigkeit so verächtlich gehalten, hat Ihr Majestät das nicht anderst gedeutet, als ob solcher Despect Ihr Ma- jestät selbsten wiederfahren were, Darumb dan das Vrthl vber die vier ab- gesandte ergangen, Man solte sie am leben andern Zum exempl straffen, damit die Gmein dadurch in bösserm Zwang gehalten werde, vnd ihrer Obrigkheit mit gebuerlichem gehorsam sich erzeigeten, Es warenGnad ben gefan- genen Gmeinen aber gleich Zur selben Zeit Abgesandte beim König aus allen wiederfahren. Mährerischen Städten Zu Ofen ankommen, Dieselben als sie von dem Ig- lauerischen Zustandt vnd der gefangenen straff Gehört, (welche gefangene an die Gesandten supplicirt vnd vmb intercession beim König Zuthun ge- betten) haben ste sich ihrer erbarmet, vnd neben den Abgesandten des Ratths Zur Iglaw beim König fur ihr leben gebetten, vnd ob sie Zwar der König anfangs ihrer gehorsamen Vnterthenigen bitt uicht gewehren wollen, So ha- ben doch entlich Ihr Majestät auch auf intercession ettlicher herrn vnd vom Adl, ihnen das leben gefriestet, Doch sein sie bey 8 wochen im Schinken thurn mit strenger vnd harter gefengknis gehalten worden, vnd wie sie her- Abgeſandte des nach der gefengknis los worden, soll bald gemeldet werden. Ratths bitten omb ein Mandat Als nu die Abgesandten des Ratths (welche aus allen dreyen an bte Omein ond vmb stecher mitteln waren) ihre sach Gott lob glucklich verrichtet, vnnd aus' gletd. befelh des Königs wieder nach haus Ziehen solten haben sie besorget, weil die Gesandten der Gmein nicht khenten mit raisen, sondern musten in der Ver- hafftung verbleiben, es wurde Zu ihrer (des Ratths) anheimkunfft neue Zwitracht entstehen, vnd sie ihres lebens nicht gesiechert sein. Derhalben haben sie bey königlicher Majestät gehorsamst angelanget, das ihr Majestät ihnen das Mandat so Zuuor in der ersten auffruhx ergangen, (wie sich die gmein gegen den Ratth verhalten soll) gnedigst wolte renouiren vnd ver- neuren lassen, Dan die Gmein hatte ihnen (wie oben gemeldt), solches Man- dat mit gwalt genohmen, Auch das sie siecher gleid fur der Der König ver willigt es. Gmein haben khenten, Auff solches der Abgesandten billiches be geren hat könig Ludwig befolhen dasselbe Mandat Zu Renouiren. Wir Ludwig von Gottes Gnaden Zu hungernManbat des Ko- nigs an die Ge-- vnd Beheimb König Marggraff Zu Mährern oc. mein Zur Iglaw. Bekennen hiemit diesem Vnserm offenen brieff, vnd thun khundt vor menigklich, das wir von den Fursichtigen Burgermeister vnd Ratthmannen der Stadt Iglaw durch ihre gesandten vnsere liebe getreuen gebetten vnd angelanget vmb ein Mandat, So vormals Zwischen ihn vnd der Gemein durch irrige vnd Zwitrechtige sachen verursacht, schrifftlich ausgeben, wieder umb Verneuern vnd gnedigklich bestetigen, auch von wort herein schreiben lassen, wie hernach folget: 5*
67 ruhrischen Gmein Zur Iglaw wiederfahren, Item, das die Gemein den Ratth als seine Ambtleut vnd ihre Vorgesetzte Obrigkeit so verächtlich gehalten, hat Ihr Majestät das nicht anderst gedeutet, als ob solcher Despect Ihr Ma- jestät selbsten wiederfahren were, Darumb dan das Vrthl vber die vier ab- gesandte ergangen, Man solte sie am leben andern Zum exempl straffen, damit die Gmein dadurch in bösserm Zwang gehalten werde, vnd ihrer Obrigkheit mit gebuerlichem gehorsam sich erzeigeten, Es warenGnad ben gefan- genen Gmeinen aber gleich Zur selben Zeit Abgesandte beim König aus allen wiederfahren. Mährerischen Städten Zu Ofen ankommen, Dieselben als sie von dem Ig- lauerischen Zustandt vnd der gefangenen straff Gehört, (welche gefangene an die Gesandten supplicirt vnd vmb intercession beim König Zuthun ge- betten) haben ste sich ihrer erbarmet, vnd neben den Abgesandten des Ratths Zur Iglaw beim König fur ihr leben gebetten, vnd ob sie Zwar der König anfangs ihrer gehorsamen Vnterthenigen bitt uicht gewehren wollen, So ha- ben doch entlich Ihr Majestät auch auf intercession ettlicher herrn vnd vom Adl, ihnen das leben gefriestet, Doch sein sie bey 8 wochen im Schinken thurn mit strenger vnd harter gefengknis gehalten worden, vnd wie sie her- Abgeſandte des nach der gefengknis los worden, soll bald gemeldet werden. Ratths bitten omb ein Mandat Als nu die Abgesandten des Ratths (welche aus allen dreyen an bte Omein ond vmb stecher mitteln waren) ihre sach Gott lob glucklich verrichtet, vnnd aus' gletd. befelh des Königs wieder nach haus Ziehen solten haben sie besorget, weil die Gesandten der Gmein nicht khenten mit raisen, sondern musten in der Ver- hafftung verbleiben, es wurde Zu ihrer (des Ratths) anheimkunfft neue Zwitracht entstehen, vnd sie ihres lebens nicht gesiechert sein. Derhalben haben sie bey königlicher Majestät gehorsamst angelanget, das ihr Majestät ihnen das Mandat so Zuuor in der ersten auffruhx ergangen, (wie sich die gmein gegen den Ratth verhalten soll) gnedigst wolte renouiren vnd ver- neuren lassen, Dan die Gmein hatte ihnen (wie oben gemeldt), solches Man- dat mit gwalt genohmen, Auch das sie siecher gleid fur der Der König ver willigt es. Gmein haben khenten, Auff solches der Abgesandten billiches be geren hat könig Ludwig befolhen dasselbe Mandat Zu Renouiren. Wir Ludwig von Gottes Gnaden Zu hungernManbat des Ko- nigs an die Ge-- vnd Beheimb König Marggraff Zu Mährern oc. mein Zur Iglaw. Bekennen hiemit diesem Vnserm offenen brieff, vnd thun khundt vor menigklich, das wir von den Fursichtigen Burgermeister vnd Ratthmannen der Stadt Iglaw durch ihre gesandten vnsere liebe getreuen gebetten vnd angelanget vmb ein Mandat, So vormals Zwischen ihn vnd der Gemein durch irrige vnd Zwitrechtige sachen verursacht, schrifftlich ausgeben, wieder umb Verneuern vnd gnedigklich bestetigen, auch von wort herein schreiben lassen, wie hernach folget: 5*
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68 Wir Ludwig vc. Embietten den Ersamen Vnsern lieben getreuen der gantzen Gemein Vnser Stadt Iglaw, Vnser königkliche gnad vnd gutts, Lie- ben Getreuen, Wir haben durch viel glaubwurdig Personen, auch von den Sendbotten vnserer Städte aus Mährern, vnd ietzt am iungsten von ettlichen des Alten Ratths geschwornen vnsern lieben getreuen, welche auff vnser be- geren, so wie durch die Sendbotten von Olmuntz gethan, Zu vns geschickt worden grundtlich Vnterricht empfangen, Wie sich durch ablassen eines ge- meinen teuchts eines Fischmeister oder Vieleicht aus Verhengknis Gottes mit Wasser an Menschen, heusern guettern vud audern Teuchten, ein merk- Verbrechen derlicher schaden begeben hat, vnd ihr euch darumben wieder Vu- Smetn Zur Jg law auffgerutt.sere Ratthgenossen Vuserer Stadt, welchen allenthalben aus Vu- sern gwalt, bey Aydspflichtung Zu regiren, recht zu sprechen auch ordnung Zu machen befolhen ist, erhoben vnd wiedersetzt, die Stadtleut mit ettlichen andern Vnsern Geschwornen vnuerschuldter sachen beschuldigen vnd ihrer ehr entsetzen wollen, von allen handtwerchern Sigill aufgericht, Verschreibung ge- macht, samentlich vier Gemeiner vund 24 von der gemein (vormals nie er- hört) erkuest vnd auffgeworffen, auch Vnsers königklichen gewalts, der euch nicht gegeben noch befolhen ist, gewaltigklich vnterstanden, den ratth Zuuer- neuern, raittung genohmen, Priuilegia, die nur allein Vnsern Geschwornen vertrauet worden, lesen vnd hören lassen, vnd mancherley besamlung gehabt vnd nach eurem bedunshen geratschlaget oc. Solches wir nicht Vnbillich als euer herr vnnd König, Vus hoch vnd vast Zu hertzen genohmen haben, ist Vus auch von euch nicht gedacht ge- wesen. Wie dem allen, khennen wir wol ergruntten, das solcher Vrfacher diefer Auffruhr. auffruhr, Vneinigkeit, Zwitracht, Zersternis eines gemeinen fridens vnd nutzes, nicht allein die Schadleut aus der Vorstadt, Sondern aus eurem mittl auch ettliche Personen in der Stadt anfenger vnd regierer sein, vnd Vernehmen, das Vieleicht von einer Stadt in die Ander durch ettliche Personen solcher Verbundtnis, auffruhr vnd wiedersetzung Vnserer geschworen abschrifften getragen worden, Wollen ernstlich vnd fleissig durch Vnsere Ambt- leut nachforschen, dieselben vnd solche am leib vnd an guett straffen vnd gantz verdichten lassen dan wir nichts schädlichers in Vnseren Stedten, wan solche auffruhr, wiederwertigkeiten vnd Zertrennungen der Gemein darinnen be- finden, Welches Vus nicht wenig, sondern fast vnd auff das höchst befremb- den wil, Gebietten auch deshalben hiemit ernstlich, vnd wollen, auff das ihr in angesicht dies brieffs bey gehorsam vnd treuen, damit ihr Vns als Erb- herrn verpflichtet seit, Zuhandt ohn alle wiederred Vnseren Geschwornen vnd Zusamenkunft den Ratthgenossen alle New auffgerichte Sigill mit sambt der der handtwercher verbotten. Verschreibung auffzulegen vnd Zu ihren henden verreichen, vnd hinfure kheine gemeine Versamlung, noch auff kheinem handtwerch sonderlich
68 Wir Ludwig vc. Embietten den Ersamen Vnsern lieben getreuen der gantzen Gemein Vnser Stadt Iglaw, Vnser königkliche gnad vnd gutts, Lie- ben Getreuen, Wir haben durch viel glaubwurdig Personen, auch von den Sendbotten vnserer Städte aus Mährern, vnd ietzt am iungsten von ettlichen des Alten Ratths geschwornen vnsern lieben getreuen, welche auff vnser be- geren, so wie durch die Sendbotten von Olmuntz gethan, Zu vns geschickt worden grundtlich Vnterricht empfangen, Wie sich durch ablassen eines ge- meinen teuchts eines Fischmeister oder Vieleicht aus Verhengknis Gottes mit Wasser an Menschen, heusern guettern vud audern Teuchten, ein merk- Verbrechen derlicher schaden begeben hat, vnd ihr euch darumben wieder Vu- Smetn Zur Jg law auffgerutt.sere Ratthgenossen Vuserer Stadt, welchen allenthalben aus Vu- sern gwalt, bey Aydspflichtung Zu regiren, recht zu sprechen auch ordnung Zu machen befolhen ist, erhoben vnd wiedersetzt, die Stadtleut mit ettlichen andern Vnsern Geschwornen vnuerschuldter sachen beschuldigen vnd ihrer ehr entsetzen wollen, von allen handtwerchern Sigill aufgericht, Verschreibung ge- macht, samentlich vier Gemeiner vund 24 von der gemein (vormals nie er- hört) erkuest vnd auffgeworffen, auch Vnsers königklichen gewalts, der euch nicht gegeben noch befolhen ist, gewaltigklich vnterstanden, den ratth Zuuer- neuern, raittung genohmen, Priuilegia, die nur allein Vnsern Geschwornen vertrauet worden, lesen vnd hören lassen, vnd mancherley besamlung gehabt vnd nach eurem bedunshen geratschlaget oc. Solches wir nicht Vnbillich als euer herr vnnd König, Vus hoch vnd vast Zu hertzen genohmen haben, ist Vus auch von euch nicht gedacht ge- wesen. Wie dem allen, khennen wir wol ergruntten, das solcher Vrfacher diefer Auffruhr. auffruhr, Vneinigkeit, Zwitracht, Zersternis eines gemeinen fridens vnd nutzes, nicht allein die Schadleut aus der Vorstadt, Sondern aus eurem mittl auch ettliche Personen in der Stadt anfenger vnd regierer sein, vnd Vernehmen, das Vieleicht von einer Stadt in die Ander durch ettliche Personen solcher Verbundtnis, auffruhr vnd wiedersetzung Vnserer geschworen abschrifften getragen worden, Wollen ernstlich vnd fleissig durch Vnsere Ambt- leut nachforschen, dieselben vnd solche am leib vnd an guett straffen vnd gantz verdichten lassen dan wir nichts schädlichers in Vnseren Stedten, wan solche auffruhr, wiederwertigkeiten vnd Zertrennungen der Gemein darinnen be- finden, Welches Vus nicht wenig, sondern fast vnd auff das höchst befremb- den wil, Gebietten auch deshalben hiemit ernstlich, vnd wollen, auff das ihr in angesicht dies brieffs bey gehorsam vnd treuen, damit ihr Vns als Erb- herrn verpflichtet seit, Zuhandt ohn alle wiederred Vnseren Geschwornen vnd Zusamenkunft den Ratthgenossen alle New auffgerichte Sigill mit sambt der der handtwercher verbotten. Verschreibung auffzulegen vnd Zu ihren henden verreichen, vnd hinfure kheine gemeine Versamlung, noch auff kheinem handtwerch sonderlich
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69 Zusamenkommen noch gesprech mehr halten, es geschehe dan, mit willen vnd wiessen des Burgermeisters vnd Ratths vnd in beisein ettlicher geschwornen oder Ratthgenossen, welche darzu verordnet wurden, vnd als die beschedigten leut mit sambt ettlichen ihren beistenden Vusere Geschworne mit Der Obrigkelt btrag Zuthun. wortten geschmecht vnd gesetzt, vnschuldig angesprochen, nachdem der Fischmeister solches Verwarloset oder Vieleicht aus Verhengknis Gottes, vnd nicht aus ihrem willen geschehen vnd mit sambt ihnen ettliche auch nicht kleinen schaden genohmen, haben wir mit Vnserm Ratth erkennt vnd gebiet ten ihnen ein gebuerlich abtrag Zu thun, vnd hinfur solches schadens halben Vnangesprochen lassen, Den wo Vnsere Geschworen, so aus Vnserm gwalt eingesetzt, geschmeht vnd gelestert werden, achten wir nicht anderst als wer es Vus geschehen, Wollen auch vnd gebietten kunfftigklich das ihr Euch nu hinfur allenthalben gegen dem Burgermeister Richter vnd Ge= Gehorsam ber Obrigkeit Zu schwornen vnd auch Ratthsgenossen, wie von alter, also gehor lesten. samlich verhaltet, damit sie Vusere Cammer vnd Euch allenthalben nach in- halt der Priuilegien, statuten, vnd alter herkommener löblichen gewonheit, wie biesher als eure Vorgeher, siecher regieren, vnd dem Armen als dem Reichen die gerechtigkeit nach Aydes Verpflichtung mittheilen Rattsverneu- rung nach altem möchten, Auch haben wir aus Vnserm gewaldt den Ratth nach gebrauch. altem herkommen in aller form vnd maß wie vor, wiederumb ordentlich Zusetzen befolhen, vnd gedenkt furbaß nimmer in Vnser khöniglichen Majestät herrschafft vnd gwalt Zu greiffen, damit nicht in kunfftigen Zeiten Gemei- ner Stadt vor menigklich schandt vnd spott Zu gemessen wurde. Wollen auch vnd gebietten bey Verlust Vnserer khöniglich Siecher gleid der Abgesandten gnaden, diesen Sendbotten, so auff Vnser begeren von den Ratth= des Ratths. genossen vor Vnser erschienen sein, allenthalben mit wortten vnd auch mit werken in guetter siecherheit Zufrid stellen, Das ist alles Vnser ernstlich ge- bott, Wo sich aber iemandts auff solche obangezeigte Artiel einen oder mehr anderst den wir gebietten vnd schaffen, halten wurde, einen solchen wollen wir als einen Vngehorsamen mit Vnsern Vngnaden an leib vnd an guth strafen. Darnach wiesset euch Zurichten. Wo dan wir angesehen ihr Zimlich bitt auch begeren, wollen wir hie- mit in krafft dies Vuseres brieffs obgeschriebenes Mandat in allem seinem inhalt, Puncten, clauseln, articeln, verneuert bestetiget confirmirt haben, ge- biettend auff das die gantz Gemein der Stadt Iglaw laut vnd in halt ob begrieffenen Mandats gehorsamlich vnd willig sich verhalte gegen ihren Bur- germeistern vnd Ratthmannen bey Verlust leib vnd gutts. Des Zn vrkhundt mit Vnserm königklichen auffgedruktem Sigil ver- fertiget. Datum Zu Ofen den Mittwochen Sanct Simenis Judä Nach Christi Geburth Tausendt fünffhundert vnd vier vnd Zwainzigisten Vnserer Reiche Vngrischen vnd Behemischen im Neundten iahr oc. Ludouicus Rex. manuppr.
69 Zusamenkommen noch gesprech mehr halten, es geschehe dan, mit willen vnd wiessen des Burgermeisters vnd Ratths vnd in beisein ettlicher geschwornen oder Ratthgenossen, welche darzu verordnet wurden, vnd als die beschedigten leut mit sambt ettlichen ihren beistenden Vusere Geschworne mit Der Obrigkelt btrag Zuthun. wortten geschmecht vnd gesetzt, vnschuldig angesprochen, nachdem der Fischmeister solches Verwarloset oder Vieleicht aus Verhengknis Gottes, vnd nicht aus ihrem willen geschehen vnd mit sambt ihnen ettliche auch nicht kleinen schaden genohmen, haben wir mit Vnserm Ratth erkennt vnd gebiet ten ihnen ein gebuerlich abtrag Zu thun, vnd hinfur solches schadens halben Vnangesprochen lassen, Den wo Vnsere Geschworen, so aus Vnserm gwalt eingesetzt, geschmeht vnd gelestert werden, achten wir nicht anderst als wer es Vus geschehen, Wollen auch vnd gebietten kunfftigklich das ihr Euch nu hinfur allenthalben gegen dem Burgermeister Richter vnd Ge= Gehorsam ber Obrigkeit Zu schwornen vnd auch Ratthsgenossen, wie von alter, also gehor lesten. samlich verhaltet, damit sie Vusere Cammer vnd Euch allenthalben nach in- halt der Priuilegien, statuten, vnd alter herkommener löblichen gewonheit, wie biesher als eure Vorgeher, siecher regieren, vnd dem Armen als dem Reichen die gerechtigkeit nach Aydes Verpflichtung mittheilen Rattsverneu- rung nach altem möchten, Auch haben wir aus Vnserm gewaldt den Ratth nach gebrauch. altem herkommen in aller form vnd maß wie vor, wiederumb ordentlich Zusetzen befolhen, vnd gedenkt furbaß nimmer in Vnser khöniglichen Majestät herrschafft vnd gwalt Zu greiffen, damit nicht in kunfftigen Zeiten Gemei- ner Stadt vor menigklich schandt vnd spott Zu gemessen wurde. Wollen auch vnd gebietten bey Verlust Vnserer khöniglich Siecher gleid der Abgesandten gnaden, diesen Sendbotten, so auff Vnser begeren von den Ratth= des Ratths. genossen vor Vnser erschienen sein, allenthalben mit wortten vnd auch mit werken in guetter siecherheit Zufrid stellen, Das ist alles Vnser ernstlich ge- bott, Wo sich aber iemandts auff solche obangezeigte Artiel einen oder mehr anderst den wir gebietten vnd schaffen, halten wurde, einen solchen wollen wir als einen Vngehorsamen mit Vnsern Vngnaden an leib vnd an guth strafen. Darnach wiesset euch Zurichten. Wo dan wir angesehen ihr Zimlich bitt auch begeren, wollen wir hie- mit in krafft dies Vuseres brieffs obgeschriebenes Mandat in allem seinem inhalt, Puncten, clauseln, articeln, verneuert bestetiget confirmirt haben, ge- biettend auff das die gantz Gemein der Stadt Iglaw laut vnd in halt ob begrieffenen Mandats gehorsamlich vnd willig sich verhalte gegen ihren Bur- germeistern vnd Ratthmannen bey Verlust leib vnd gutts. Des Zn vrkhundt mit Vnserm königklichen auffgedruktem Sigil ver- fertiget. Datum Zu Ofen den Mittwochen Sanct Simenis Judä Nach Christi Geburth Tausendt fünffhundert vnd vier vnd Zwainzigisten Vnserer Reiche Vngrischen vnd Behemischen im Neundten iahr oc. Ludouicus Rex. manuppr.
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70 Nach solchem erlangten Mandat des Königs sein die Ab- Abgesandte des Ratths raisen wieder helm. gesandten aller drey Rätthe von Iglaw, als sie ettlich wochen Zu Ofen Zugebracht, wieder nach haus verraiset, vnnd das Mandat, sowol auch den Sentenz (dessen Ihr Majestät zwei Exemplaria hat verfertigen lassen). Der Gemein Vorgehalten. (Zusatz bis gefahren: Zumerkhen Als die Abge- sandten zu Pirnitz ankommen, sein sie vom Raht gewarnet worden die Gmein drowet ihnen Ob der Gmein Abgesandte nicht mit ihnen nach haus kommen, sollen des Rahts Gesandte Bbl empfangen werden vnd ob einer aus den gesandten der Gemein die man Zu Ofen gefenklich helt vmbkombt, so müßen aus den Rath 20 dagegen sterben, darauff haben sie nicht bald in die Stadt raisen wollen, sondern herrn hansen Geschl vnd herrn Sebastian Spisser hinein ge- schickt, welche der Gmein die verrichtung Zu Ofen angezeigt, vnd des Königs Mandat wegen sicher glaid so ihnen gegeben worden verlesen, darauff die Gmein durch Marcusen Reindler antwotten laßen: die Relation vergleicht sich nicht mit dem Bericht vnseres Sendbotens des Beranka Sohn des Kö-- nigs Mandat verwerffen wir nicht, lassens in seinem werth stehen, Wir wollen izt gehn Brun schickhen alda freundt vnd feind anruffen vmb erle- digung Vnserer Zu Ofen gefangenen Sendbotten wen dieselben ledig werden wollen wir euch ein antwort geben: Drauff sagt herr Spisser: des Beranka Sohn ist khein Sendbot gewesen, es wirds der Gmein Credentzbriff nicht ausweisen, vnd herr Geschl sagt: Es sein 24 stund in tag vnd nacht sie sollen sich bedenkhen morgen oder Erichtag eine Antwort geben, soust musten sie es dem König oder seinem Sendbotten Zu Brün anzeigen. Drauff sich die Gmein Zu ruhe begeben, vnd sein des Rahts gesandte von Pirnitz sicher Vermög hes in die Stadt gefahren). Auch hernach hat der Ratth die vier Königs Vrthl vnd Patent. Gemeiner abgesetzt, das Weinschenkhen in der Gmein eingestelt, vnd ist nur im Ratthaus Wein Zu schenckhen angeordnet worden, In massen solche Freiheit auff des Ratths suppliciren auch von iezt regierenden Rö- mischen Kaisern Rudolpho 2 allergnedigist ist confirmiret vnd in einem son- derlichen Priuilegio Anno 1581 gar statlich bestetiget worden. Es hat auch der Ratth andere vnzehliche Vnordnung, so durch der gmein Vneinigkeit vnd Zwitracht bey der Stadt eingeriessen, gentzlich abgeschafft, vnd das regi¬ ment in bössere Ordnung als vorhin verfaßt. Abgesandte der Ettlich Viel wochen hernach sein der Gemein Abgesandte Ometn werden der gefengknis auch ihrer schweren gefengknis erlediget worden, mit den beding, loß. das sie an stat der gantzen gemein haben Zusagen muessen, sich kunfftig weder wieder Ihre königtliche Majestät noch wieder den Rath als ihre ordentliche Obrigkeit auffruhrisch oder Vngehorsam Zuer Zeigen, sondern allen schuldigen gehorsam vnd gebuerliche reuerenz Zu erzeigen. Sein also auff borgschafft heraus gelassen worden, Aber dem Eisernen Mandl ward aufferlegt, weil er dem Rath geschmehet, demselben ein rechtlichen Ab- trag Zuthun. Sagen Zu gehor sam Zu sein.
70 Nach solchem erlangten Mandat des Königs sein die Ab- Abgesandte des Ratths raisen wieder helm. gesandten aller drey Rätthe von Iglaw, als sie ettlich wochen Zu Ofen Zugebracht, wieder nach haus verraiset, vnnd das Mandat, sowol auch den Sentenz (dessen Ihr Majestät zwei Exemplaria hat verfertigen lassen). Der Gemein Vorgehalten. (Zusatz bis gefahren: Zumerkhen Als die Abge- sandten zu Pirnitz ankommen, sein sie vom Raht gewarnet worden die Gmein drowet ihnen Ob der Gmein Abgesandte nicht mit ihnen nach haus kommen, sollen des Rahts Gesandte Bbl empfangen werden vnd ob einer aus den gesandten der Gemein die man Zu Ofen gefenklich helt vmbkombt, so müßen aus den Rath 20 dagegen sterben, darauff haben sie nicht bald in die Stadt raisen wollen, sondern herrn hansen Geschl vnd herrn Sebastian Spisser hinein ge- schickt, welche der Gmein die verrichtung Zu Ofen angezeigt, vnd des Königs Mandat wegen sicher glaid so ihnen gegeben worden verlesen, darauff die Gmein durch Marcusen Reindler antwotten laßen: die Relation vergleicht sich nicht mit dem Bericht vnseres Sendbotens des Beranka Sohn des Kö-- nigs Mandat verwerffen wir nicht, lassens in seinem werth stehen, Wir wollen izt gehn Brun schickhen alda freundt vnd feind anruffen vmb erle- digung Vnserer Zu Ofen gefangenen Sendbotten wen dieselben ledig werden wollen wir euch ein antwort geben: Drauff sagt herr Spisser: des Beranka Sohn ist khein Sendbot gewesen, es wirds der Gmein Credentzbriff nicht ausweisen, vnd herr Geschl sagt: Es sein 24 stund in tag vnd nacht sie sollen sich bedenkhen morgen oder Erichtag eine Antwort geben, soust musten sie es dem König oder seinem Sendbotten Zu Brün anzeigen. Drauff sich die Gmein Zu ruhe begeben, vnd sein des Rahts gesandte von Pirnitz sicher Vermög hes in die Stadt gefahren). Auch hernach hat der Ratth die vier Königs Vrthl vnd Patent. Gemeiner abgesetzt, das Weinschenkhen in der Gmein eingestelt, vnd ist nur im Ratthaus Wein Zu schenckhen angeordnet worden, In massen solche Freiheit auff des Ratths suppliciren auch von iezt regierenden Rö- mischen Kaisern Rudolpho 2 allergnedigist ist confirmiret vnd in einem son- derlichen Priuilegio Anno 1581 gar statlich bestetiget worden. Es hat auch der Ratth andere vnzehliche Vnordnung, so durch der gmein Vneinigkeit vnd Zwitracht bey der Stadt eingeriessen, gentzlich abgeschafft, vnd das regi¬ ment in bössere Ordnung als vorhin verfaßt. Abgesandte der Ettlich Viel wochen hernach sein der Gemein Abgesandte Ometn werden der gefengknis auch ihrer schweren gefengknis erlediget worden, mit den beding, loß. das sie an stat der gantzen gemein haben Zusagen muessen, sich kunfftig weder wieder Ihre königtliche Majestät noch wieder den Rath als ihre ordentliche Obrigkeit auffruhrisch oder Vngehorsam Zuer Zeigen, sondern allen schuldigen gehorsam vnd gebuerliche reuerenz Zu erzeigen. Sein also auff borgschafft heraus gelassen worden, Aber dem Eisernen Mandl ward aufferlegt, weil er dem Rath geschmehet, demselben ein rechtlichen Ab- trag Zuthun. Sagen Zu gehor sam Zu sein.
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71 Ehe aber die gefangenen aus der Gmein sein ledig worden,Königltche Post- Parten der ge- hat Ihr königliche Majestät befolhen ihnen ein offentliches Man- fangenen aus der Omein. dat an die handtwercher der Stadt Iglaw verfertiget mit Zu- theilen warumb diese 4 Personen gefengklich gehalten worden, was sie Ver- wurkt vnd warumb ihnen gnad wiederfahren, Auch wie sie sich kunfftig gegen ihrer Obrigkeit verhalten sollen, Lautet also: Wir Ludwig oc. Embietten allen Geschwornen handtwerchmeistern Vnserer Stadt Iglaw, Vnsern getreuen Lieben Vnser khönigliche gnad vnd alles gutts. Lieben Getreuen, Euch ist Vnuerborgen, das wir Zeuger eure Mit- wohner vmb empörung wieder einen Ratth vnd Vnser Geschwornen, auch vmb etzliche neue auffgerichte pinde in gefengknis genommen, vnd des willens, sie dermassen Zu straffen, das sich alle andere hinfur daran stossen sollen, So haben wir doch bewogen den bericht, den wir von Vnsern geschikten die wir iungst Zu Brunn gehabt, empfangen, wie ein endtliche einigung ge- macht, Auch angesehen ihre fleissige Vorbitt, desgleichen die bitth so die ge- schikten der 4 Stende aus Mährern iezund an Vns gethan, vnd sie gne- digklich ausgegeben. Gebietten demnach Euch derhalben ernstlich vnd wollen, das ihr euch alle sambtlich vnd sonderlich hinfur Vnsers Vorigen Mandats vnd befehls verhaltet, vnd in kheinerley weis wieder einen Ratth vnd Ge- schworne, als von Vus Euch gesetzten obrigkheiten empöret, noch wieder- setzet, Auch kheine Neue pinnde auffrichtet, sondern Euch alles gehorsambs, wie vor alters, gegen einem Ratth vnd geschwornen erfinden lasset. Wo ihr aber hinfur Euch einigerley Vngehorsambs anmasset, vnd Vnser, als eures Königs vnd Erbherrn vorig vnnd ietzig gebott Verachtet, Wollen wir Vns dermassen gegen Euch, wie sich auff Vngehorsame erheischt, mit Vnnachlessiger ernster vnd harter straff erzeigen. Wir wollen auch, das ein ietzlicher geschworner handwerchsmeister diesen Vnsern befelh seinem handt werch treulich eröffne, vnd nach Verlesung dieses Mandats einem Ratth vnd geschwornen Zu ihren henden Vberantworte, hierinnen khein anders thut bey Vermeidung Vnserer Vngnad Datum Ofen Sontag Nach Luciä Anno 1524. Ludouicus Rex. manuppr. Nach diesem allem ist wieder frid vnd einigkeit bey der Stadt an- gerichtet worden, vnd haben die gemein den Ratth mehrers als Zuuor re- spectiret, vnd gehorsam gewesen. An stat der Vier Gemeiner aber, die der Gemein notturfft hetten furtragen sollen, sein die 2 Rätthe die alten herrn (wie Vor alters) geblieben, Von dieser schädlichen brunst auch von der Auffruhr vnnd empörung sein nachfolgende disticha, so die Jahrzahl begreiffen, gemacht worden. FæMIneo perlt Igla LeVes CoLLapsa fVrore In CIneres; fVror hlC ebrletatls erat. Alte herrn an tat der Gemein.
71 Ehe aber die gefangenen aus der Gmein sein ledig worden,Königltche Post- Parten der ge- hat Ihr königliche Majestät befolhen ihnen ein offentliches Man- fangenen aus der Omein. dat an die handtwercher der Stadt Iglaw verfertiget mit Zu- theilen warumb diese 4 Personen gefengklich gehalten worden, was sie Ver- wurkt vnd warumb ihnen gnad wiederfahren, Auch wie sie sich kunfftig gegen ihrer Obrigkeit verhalten sollen, Lautet also: Wir Ludwig oc. Embietten allen Geschwornen handtwerchmeistern Vnserer Stadt Iglaw, Vnsern getreuen Lieben Vnser khönigliche gnad vnd alles gutts. Lieben Getreuen, Euch ist Vnuerborgen, das wir Zeuger eure Mit- wohner vmb empörung wieder einen Ratth vnd Vnser Geschwornen, auch vmb etzliche neue auffgerichte pinde in gefengknis genommen, vnd des willens, sie dermassen Zu straffen, das sich alle andere hinfur daran stossen sollen, So haben wir doch bewogen den bericht, den wir von Vnsern geschikten die wir iungst Zu Brunn gehabt, empfangen, wie ein endtliche einigung ge- macht, Auch angesehen ihre fleissige Vorbitt, desgleichen die bitth so die ge- schikten der 4 Stende aus Mährern iezund an Vns gethan, vnd sie gne- digklich ausgegeben. Gebietten demnach Euch derhalben ernstlich vnd wollen, das ihr euch alle sambtlich vnd sonderlich hinfur Vnsers Vorigen Mandats vnd befehls verhaltet, vnd in kheinerley weis wieder einen Ratth vnd Ge- schworne, als von Vus Euch gesetzten obrigkheiten empöret, noch wieder- setzet, Auch kheine Neue pinnde auffrichtet, sondern Euch alles gehorsambs, wie vor alters, gegen einem Ratth vnd geschwornen erfinden lasset. Wo ihr aber hinfur Euch einigerley Vngehorsambs anmasset, vnd Vnser, als eures Königs vnd Erbherrn vorig vnnd ietzig gebott Verachtet, Wollen wir Vns dermassen gegen Euch, wie sich auff Vngehorsame erheischt, mit Vnnachlessiger ernster vnd harter straff erzeigen. Wir wollen auch, das ein ietzlicher geschworner handwerchsmeister diesen Vnsern befelh seinem handt werch treulich eröffne, vnd nach Verlesung dieses Mandats einem Ratth vnd geschwornen Zu ihren henden Vberantworte, hierinnen khein anders thut bey Vermeidung Vnserer Vngnad Datum Ofen Sontag Nach Luciä Anno 1524. Ludouicus Rex. manuppr. Nach diesem allem ist wieder frid vnd einigkeit bey der Stadt an- gerichtet worden, vnd haben die gemein den Ratth mehrers als Zuuor re- spectiret, vnd gehorsam gewesen. An stat der Vier Gemeiner aber, die der Gemein notturfft hetten furtragen sollen, sein die 2 Rätthe die alten herrn (wie Vor alters) geblieben, Von dieser schädlichen brunst auch von der Auffruhr vnnd empörung sein nachfolgende disticha, so die Jahrzahl begreiffen, gemacht worden. FæMIneo perlt Igla LeVes CoLLapsa fVrore In CIneres; fVror hlC ebrletatls erat. Alte herrn an tat der Gemein.
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72 Aliud. IgLaVIæe Contra pLebs sCriptos effera Patres PerfVrlt, at faCtl præMla JVsta Caplt. B. S. Anno 1524. Am Sanct Clemens tag ist der Ratth Zur Iglaw ver neuert worden. herr Georg Matzko Estister (Betsatz: des Girg Matzkes Sohn herr Paul hat Zeisaw gehalten, heist Behemisch Cziziow. Von dem kommen herr das ge- Der Gztziowskenschlecht der Edleut Cziziowsky genandt vide supra anno 1512). geſchlecht. herr Niclas Lidl Beisitzer. herr Stanislaus Feyerabendt Richter. Junge herrn: Michl Stutz, Simon Seisenbekh. Eodem anno hat man in der Pfarrkirchen alhie angefangen Deutsche Tauff angeordnet. deutsch Zu tauffen, den Zuuor haben die Pfaffen die tauff latei- nisch, wie an andern ortten noch gebreuchlich, verrichtet, vnd haben die Ge- uaters leut den wenigsten theil dauon vernehmen khennen. Prior behm Eodem anno hat Jakob Prior beim heiligen Creutz ohne Hetligen Greutz stilt kirchen clenobien. wissen vnd willen des Conuents ettliche kirchen kleinoter gestolen, die hat der Ratth Zur Iglaw Zeitlich erfragt, vnd wieder Zum floster geben, Darumben den Ratth Prior Veit sambt seinem Conuent quittirt hat vnd der Vorsichtigkheit halben fleißig gedankt Actum feria 6 post Egidii 1524. Zuuor hat ein Mönch dergleichen Clenodien gestolen vnd in kutten- berg abgetragen, Sinder Zeit hat mans bösser verwahrt vnd den Mönchen nicht mehr getrauet Item anno 1565. Anno 1525 feria 2 post Martini Ist der Ratth Zu Iglaw ver- neuert worden. herr Stanißlaus Feierabent Eltister. herr Steffan Schweinitzer Bei- sitzer. herr Johan Geschl Richter. Junge herrn: Martin Winterberger, Baltzer Jungmaier, Augustin Segenschmid. Gin Pfaff heu- Eodem anno hatt herr hannß ein Geistliche Person oder rathet Bur Nonnen guß dem Prister alhie geheurathet, welches Vor nie erhört gewesen, vnd Klofter Frauen- thall. hat eine Nonnen aus dem Kloster Frauenthall Zur ehe genoh¬ men vnd hieher nach Iglaw gebracht. Dieser ist das nechstfolgende iahr Rector Schole. Prediger vnd Schulmeister alhie worden, hat auch den herrn Simon Schneeweis Pfarherrn alhie das folgende 1526 iahr (wel- Pfarher heu- rathet auch. cher auch geheurathet) Zur ehe gegeben, Dauon im 1523 iahr Vorn etwas ist gemeldet worden. Meß wirt deutſch Eodem anno hat man das Ambt der Meß deutsch alhie gehalten. Communion Zu singen angefangen, Auch hat man ohne schwer das hei vnter Bweverley lige Sacrament des Altars vnter Zweyerley gestaldt den com- geftalt. municanten ausgespendet, Welches man Zu Sperati Zeitten nicht so frey hatte thun dörffen, vnd von der Zeit an das Bebstische irrthumb hie bey gemach gefallen vnd abgebracht worden.
72 Aliud. IgLaVIæe Contra pLebs sCriptos effera Patres PerfVrlt, at faCtl præMla JVsta Caplt. B. S. Anno 1524. Am Sanct Clemens tag ist der Ratth Zur Iglaw ver neuert worden. herr Georg Matzko Estister (Betsatz: des Girg Matzkes Sohn herr Paul hat Zeisaw gehalten, heist Behemisch Cziziow. Von dem kommen herr das ge- Der Gztziowskenschlecht der Edleut Cziziowsky genandt vide supra anno 1512). geſchlecht. herr Niclas Lidl Beisitzer. herr Stanislaus Feyerabendt Richter. Junge herrn: Michl Stutz, Simon Seisenbekh. Eodem anno hat man in der Pfarrkirchen alhie angefangen Deutsche Tauff angeordnet. deutsch Zu tauffen, den Zuuor haben die Pfaffen die tauff latei- nisch, wie an andern ortten noch gebreuchlich, verrichtet, vnd haben die Ge- uaters leut den wenigsten theil dauon vernehmen khennen. Prior behm Eodem anno hat Jakob Prior beim heiligen Creutz ohne Hetligen Greutz stilt kirchen clenobien. wissen vnd willen des Conuents ettliche kirchen kleinoter gestolen, die hat der Ratth Zur Iglaw Zeitlich erfragt, vnd wieder Zum floster geben, Darumben den Ratth Prior Veit sambt seinem Conuent quittirt hat vnd der Vorsichtigkheit halben fleißig gedankt Actum feria 6 post Egidii 1524. Zuuor hat ein Mönch dergleichen Clenodien gestolen vnd in kutten- berg abgetragen, Sinder Zeit hat mans bösser verwahrt vnd den Mönchen nicht mehr getrauet Item anno 1565. Anno 1525 feria 2 post Martini Ist der Ratth Zu Iglaw ver- neuert worden. herr Stanißlaus Feierabent Eltister. herr Steffan Schweinitzer Bei- sitzer. herr Johan Geschl Richter. Junge herrn: Martin Winterberger, Baltzer Jungmaier, Augustin Segenschmid. Gin Pfaff heu- Eodem anno hatt herr hannß ein Geistliche Person oder rathet Bur Nonnen guß dem Prister alhie geheurathet, welches Vor nie erhört gewesen, vnd Klofter Frauen- thall. hat eine Nonnen aus dem Kloster Frauenthall Zur ehe genoh¬ men vnd hieher nach Iglaw gebracht. Dieser ist das nechstfolgende iahr Rector Schole. Prediger vnd Schulmeister alhie worden, hat auch den herrn Simon Schneeweis Pfarherrn alhie das folgende 1526 iahr (wel- Pfarher heu- rathet auch. cher auch geheurathet) Zur ehe gegeben, Dauon im 1523 iahr Vorn etwas ist gemeldet worden. Meß wirt deutſch Eodem anno hat man das Ambt der Meß deutsch alhie gehalten. Communion Zu singen angefangen, Auch hat man ohne schwer das hei vnter Bweverley lige Sacrament des Altars vnter Zweyerley gestaldt den com- geftalt. municanten ausgespendet, Welches man Zu Sperati Zeitten nicht so frey hatte thun dörffen, vnd von der Zeit an das Bebstische irrthumb hie bey gemach gefallen vnd abgebracht worden.
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73 Kurtz Zunor ist Zwischen den Lutherischen vnnd Bäb Gtrelt der Bab- ftiſchen vnd Lu- stischen Predigern ein streit in Religionssachen entstanden. Die theriſchen Pre= diger Bur Babstischen haben sich wieder die Lutherischen beschwert, in fol- Iglaw. genden articeln 1. Das die Lutherischen die beucht Verbitten 2. Das man das Sacrament des Altars Vnter einerley gestalt nicht nehmen soll vnd wer es Vuter einer gestalt empfahe, der nehme es ihn mit Juda dem Verräther Zur Verdamnis Item Wen einer Vnter einersey gestalt das Abendmal em- pfinge, sey es so Viel als wen einer ein Rattich schlikete L. Wen der Bru- der in Kloster Meß lesen wil, so khomme der Lutherische Prediger, vnd leschet die lichter auffm Altar aus, vnd geust wasser vnd Wein, damit er wandlen soll, hinter den Altar. Drauff haben sich die Lutherischen Ver- antwortet, vnd ist der handl drauff also etwas gestillet worden. Es hat sich aber damals ein Verwegens gesindl gefunden,Mönchen werden verwundet. die sein mit gwalt ins Kloster geloffen vber die Mönchen, haben dieselben Verwundet vnd iämmerlich Zerhawet, doch am leben hats ihnen nicht geschadet, Aus was anfuhrung solches geschah oder was sie mag darzu verursachet haben, ist Vnbewust, Als solches fur den König Lud Der König be- uhít man jol ste wig kommen, hat er die theter vmb geldt gestrafft, vnd dassitraffen die theter. straffgeldt ettlichen seiner Rätthe geschenket, Weil sichs aber mit erlegung der straff verzogen, hat König Ludwig befolhen man soll die theter darzu hal- ten, das sie die straff geben, oder soll sie fur Ihre königliche Majestät stel len, wen man ihnen Zeit vnd tag bestimmen wurde darauff hat man die sach gemittelt, das der König Zufriden gewesen. Eodem anno 1525. Donnerstag nach Sanct Georgü bei Brunſt in der 2 stunden Vor tags Ist bey einem Bekhen in der Spitlgassen Spitlgasffen. im dritten haus oberhalb des Spitals ein feuer auffgangen, Dauon fast die ganze Spitlgassen, Creutzergassen sambt dem Kloster so mit einem hohen vnd schönen Zigldach gedekt gewest, auch 2 Preuheuser Verbrendt, Es ist auch der Vorder schilt am Kloster vnd ein theil am gewelb eingefallen, vnd neben dem haus, da das fener auskommen, sein einer armen Franen Finer Armen frawen brey drey Khinder Verbrent, mit dem Vierten ist sie dem feuer khaumKinderBerbrendt. entwiechen. Der heuser sein in der Summa abgebrandt 60, vnd wo man in der nachtbarschafft die Dächer nicht Zeitlich hette abgeschlagen, also das das feuer nit so leucht hatt fangen khennen, were Vieleicht wol die gantze Stadt abermalen ausgebrennt, den es soll ein grosser windt vnd warmes wetter damals gewesen sein. Eodem anno haben die Rosen bey 14 tagen vor Micha-Rosen blüen Zum andermal. elis Zum andermal in einem Sommer gebluet. Eodem anno. Sambstag vor Weinachten hat man wieder angefangen im Ratthaus allein Wein Zu schenkhen, dieweil es Ihr thönigliche Majestät also befolhen, das die Gmein des Wein- Das Wein- chenthen ind Ratthaus ge- nohmen.
73 Kurtz Zunor ist Zwischen den Lutherischen vnnd Bäb Gtrelt der Bab- ftiſchen vnd Lu- stischen Predigern ein streit in Religionssachen entstanden. Die theriſchen Pre= diger Bur Babstischen haben sich wieder die Lutherischen beschwert, in fol- Iglaw. genden articeln 1. Das die Lutherischen die beucht Verbitten 2. Das man das Sacrament des Altars Vnter einerley gestalt nicht nehmen soll vnd wer es Vuter einer gestalt empfahe, der nehme es ihn mit Juda dem Verräther Zur Verdamnis Item Wen einer Vnter einersey gestalt das Abendmal em- pfinge, sey es so Viel als wen einer ein Rattich schlikete L. Wen der Bru- der in Kloster Meß lesen wil, so khomme der Lutherische Prediger, vnd leschet die lichter auffm Altar aus, vnd geust wasser vnd Wein, damit er wandlen soll, hinter den Altar. Drauff haben sich die Lutherischen Ver- antwortet, vnd ist der handl drauff also etwas gestillet worden. Es hat sich aber damals ein Verwegens gesindl gefunden,Mönchen werden verwundet. die sein mit gwalt ins Kloster geloffen vber die Mönchen, haben dieselben Verwundet vnd iämmerlich Zerhawet, doch am leben hats ihnen nicht geschadet, Aus was anfuhrung solches geschah oder was sie mag darzu verursachet haben, ist Vnbewust, Als solches fur den König Lud Der König be- uhít man jol ste wig kommen, hat er die theter vmb geldt gestrafft, vnd dassitraffen die theter. straffgeldt ettlichen seiner Rätthe geschenket, Weil sichs aber mit erlegung der straff verzogen, hat König Ludwig befolhen man soll die theter darzu hal- ten, das sie die straff geben, oder soll sie fur Ihre königliche Majestät stel len, wen man ihnen Zeit vnd tag bestimmen wurde darauff hat man die sach gemittelt, das der König Zufriden gewesen. Eodem anno 1525. Donnerstag nach Sanct Georgü bei Brunſt in der 2 stunden Vor tags Ist bey einem Bekhen in der Spitlgassen Spitlgasffen. im dritten haus oberhalb des Spitals ein feuer auffgangen, Dauon fast die ganze Spitlgassen, Creutzergassen sambt dem Kloster so mit einem hohen vnd schönen Zigldach gedekt gewest, auch 2 Preuheuser Verbrendt, Es ist auch der Vorder schilt am Kloster vnd ein theil am gewelb eingefallen, vnd neben dem haus, da das fener auskommen, sein einer armen Franen Finer Armen frawen brey drey Khinder Verbrent, mit dem Vierten ist sie dem feuer khaumKinderBerbrendt. entwiechen. Der heuser sein in der Summa abgebrandt 60, vnd wo man in der nachtbarschafft die Dächer nicht Zeitlich hette abgeschlagen, also das das feuer nit so leucht hatt fangen khennen, were Vieleicht wol die gantze Stadt abermalen ausgebrennt, den es soll ein grosser windt vnd warmes wetter damals gewesen sein. Eodem anno haben die Rosen bey 14 tagen vor Micha-Rosen blüen Zum andermal. elis Zum andermal in einem Sommer gebluet. Eodem anno. Sambstag vor Weinachten hat man wieder angefangen im Ratthaus allein Wein Zu schenkhen, dieweil es Ihr thönigliche Majestät also befolhen, das die Gmein des Wein- Das Wein- chenthen ind Ratthaus ge- nohmen.
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74 schenkens Zu Verhuttung dergleichen gefahr so anno 1523 daraus entstan- den, gentzlich soll muessig gehen. Bauren auffruhr. Eodem anno Ist nicht allein im Schweitzer landt, sondern auch in Behmen ein Bauren Auffruhr wieder ihre herrn entstanden, vnd haben sich ettlich hundert Behmische bauren Zwischen Glotta vnd Teyß ver- samlet, Sein aber Zeitlich gestilt worden Wo das nicht geschehen were, hetten sich viel Mehrische bauren, die auf den ausgang der Behmischen gewartet haben, ebnermassen affruhrisch erzeiget Ihr beschwer war, das sie von ihrer Obrigkeit mit gaben vnd Robotten Zu hart bedruckt würden, hierin war darnach gemittelt, das sich die arme leut wieder Zu frid geben. Anno 1525. Donerstag nach Pfingsten hat mein Grosvatter herr Lucas Leupoldt Zum andermalen geheurath Zur fraw Barbara einer Ge- bornen Pilgramerin, herrn Niclas Vicenzen Ratthsbürgers alhie hinterlasse nen wittib, mit welcher er ein einiges kind meinen Vattern herrn hans Leupolt gezeuget. ALtra paCta thorl Senlo ConfeCtVs Inlbat LVCas et VIDVo Barbara sponsa Data est. Anno 1526 Ist der Ratth verneuret worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Paul Pescale (Beisatz: Lidl) Beisitzer. herr Sebastian Spisser Richter. Junger herr: Andre Michkho. Von diesen Michkischen khomet herr das Adeliche geschlecht Geſchlecht derer Z Radoftina. derer von Radostin. Eodem anno Freitag vor Reminiscere hat man einem 3 Rhinder ge boren. Zimerman Vor Spitlthor hannß genandt 3 Khinder getaufft ein Sohn vnd 2 Töchter, welche sein Weib Zu einer Zeit miteinander Zur weldt geboren. Eodem anno. 3st die Procession ins Frauentloster, dauon Procefſion ins Frauenklofter ab- gebracht worden.Anno 1402 gemeldet worden, abkommen. Den es ist ein alte gewonheit gewesen, von dem obbemelten 1402 Jahr anzurechnen, (in wel- chem iahr der Sokol die Stadt Iglaw vberfallen, vnd mit seinem Volkh bey nechtlicher weil albereit in den Stadtgraben beym Frauenkloster khom- men, aber von den Inwohnern der Stadt ritterlich abgetrieben worden, wie im 1402 iahr dauon meldung geschehen) das man nach erlangter Victorien wieder den Sokol, iährlichen am Sontag Reminiscere vnd den Montag her- nach ein Procession angestelt, der gestaldt, von der Pfarkirchen ist man Zur Vesperzeit mit allen Pristern, derer ein grosse anzahl gewesen, Auch mit allen Mönchen vom heiligen Creutz, welcher damals bey 12 oder 14 gewesen Item mit Pfaffen von nechstombliegenden Dörffern auch allen Schulern vnd literaten vber dem Platz in das Frauenkloster gangen Denen sein nach der Ordnung gefolget Burgermeister vnd Ratth sammt der gantzen Gemein, Jung vnd Alt, Frauen vnd Jungfrauen, die haben gesungen, Kertzen, stäbe
74 schenkens Zu Verhuttung dergleichen gefahr so anno 1523 daraus entstan- den, gentzlich soll muessig gehen. Bauren auffruhr. Eodem anno Ist nicht allein im Schweitzer landt, sondern auch in Behmen ein Bauren Auffruhr wieder ihre herrn entstanden, vnd haben sich ettlich hundert Behmische bauren Zwischen Glotta vnd Teyß ver- samlet, Sein aber Zeitlich gestilt worden Wo das nicht geschehen were, hetten sich viel Mehrische bauren, die auf den ausgang der Behmischen gewartet haben, ebnermassen affruhrisch erzeiget Ihr beschwer war, das sie von ihrer Obrigkeit mit gaben vnd Robotten Zu hart bedruckt würden, hierin war darnach gemittelt, das sich die arme leut wieder Zu frid geben. Anno 1525. Donerstag nach Pfingsten hat mein Grosvatter herr Lucas Leupoldt Zum andermalen geheurath Zur fraw Barbara einer Ge- bornen Pilgramerin, herrn Niclas Vicenzen Ratthsbürgers alhie hinterlasse nen wittib, mit welcher er ein einiges kind meinen Vattern herrn hans Leupolt gezeuget. ALtra paCta thorl Senlo ConfeCtVs Inlbat LVCas et VIDVo Barbara sponsa Data est. Anno 1526 Ist der Ratth verneuret worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Paul Pescale (Beisatz: Lidl) Beisitzer. herr Sebastian Spisser Richter. Junger herr: Andre Michkho. Von diesen Michkischen khomet herr das Adeliche geschlecht Geſchlecht derer Z Radoftina. derer von Radostin. Eodem anno Freitag vor Reminiscere hat man einem 3 Rhinder ge boren. Zimerman Vor Spitlthor hannß genandt 3 Khinder getaufft ein Sohn vnd 2 Töchter, welche sein Weib Zu einer Zeit miteinander Zur weldt geboren. Eodem anno. 3st die Procession ins Frauentloster, dauon Procefſion ins Frauenklofter ab- gebracht worden.Anno 1402 gemeldet worden, abkommen. Den es ist ein alte gewonheit gewesen, von dem obbemelten 1402 Jahr anzurechnen, (in wel- chem iahr der Sokol die Stadt Iglaw vberfallen, vnd mit seinem Volkh bey nechtlicher weil albereit in den Stadtgraben beym Frauenkloster khom- men, aber von den Inwohnern der Stadt ritterlich abgetrieben worden, wie im 1402 iahr dauon meldung geschehen) das man nach erlangter Victorien wieder den Sokol, iährlichen am Sontag Reminiscere vnd den Montag her- nach ein Procession angestelt, der gestaldt, von der Pfarkirchen ist man Zur Vesperzeit mit allen Pristern, derer ein grosse anzahl gewesen, Auch mit allen Mönchen vom heiligen Creutz, welcher damals bey 12 oder 14 gewesen Item mit Pfaffen von nechstombliegenden Dörffern auch allen Schulern vnd literaten vber dem Platz in das Frauenkloster gangen Denen sein nach der Ordnung gefolget Burgermeister vnd Ratth sammt der gantzen Gemein, Jung vnd Alt, Frauen vnd Jungfrauen, die haben gesungen, Kertzen, stäbe
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75 vnd Fahnen getragen, vnd mit grossem gepreng vnd vielen ceremonien im Frauenkloster die Vesper gesungen. Da hat auch ein ieder Prister ein Meß gehalten Zur Danksagung der Jungfrauen Maria, die damals in der bele- gerung die Stadt vor den feinden soll im Frauenkloster beschutzet haben, Wie die Mönchen das Arme Volkh darzu beredt vnnd gelehrt haben. Fur solche muh der Prister hat man einem iedem fur eine Meß 7 dr. geben vnd 1 Kerpffen, Den Montag hernach hat man frue wieder die Procession gehalten, vnd im Kloster Meß gelesen auch geprediget was sich vor der Zeit mit der belegerung Zugetragen. Zu diesen Solenniteten ist Viel benachbartes Volkh hieher kommen vnd Zu öpffer gangen, Das hat den Pfaffen ihren Seal gespückt, darumb hetten sie gewunscht es weren Viel Reminiscere im iahr gewesen Zu bösserer Prouiantirung ihrer Kuchen. Nach Verrichter sachen ist man wieder in die Pfarkirchen gangen. (Bon spät. Hand: Ecce wie mildhertzig vnd Christlich der Lutheraner von Allmosen schreibet Scilicet) Aber dieses 1526 Jahr (als der hochwurdige Paulus Speratus 4 iahr Zuuor die Kirchen alhie re- purgirt) ist diese Procession gefallen. Damit es aber nicht ein iahr gantz vnd gar abgebracht werde, hat man dies iahr angefangen an stat des Vmbgangs nur schlecht mit schulern vnd ettlichen Burgern die Vesper an gemeltem Sontag Reminiscere im Frauenkloster Zu singen, vnd weil die Messen eingestelt worden, hat man den Mönchen kheine Karpffen vnnd khein geldt gegeben, Allein der Armuth ins Spital vnd Siechhoff hat der Ratth befolhen iährlich vmb diese Zeit ettlich Karpffen auszutheilen, die es mehrers bedurfften als die Pfaffen. Als nu in diesem 1526 iahr Sontag Reminiscere der Pfar- herr im Frauenkloster hat angefangen Zu Predigen, hat sich ein Vngestim- mer Windt Plötzlich erhoben, ein stukh vom schilt von dem Alten Schlaff- haus des Klosters abgeworffen, vund auff dem Neugedekten Schlaffhaus das Schindldach Zerriessen, dadurch ein grosses schröken vnter die leut khomen, das Viel, (Zusatz von spät. Hand: besorgten sich es möchte die kyrchen einfallen) sonderlich der Catholischen aus der Kirchen geloffen, besorgend es möchte die Kirchen gar einfallen. Auch hat der Windt ein Schindldach vom Neuen Pfarthurn auff das Kirchendach, vnd entlich gar auf den Freudhoff geworf fen, von der Capelln gegen dem Pfarhoff Zwey Dächer abgeriessen, vnd sonsten an heusern in der Stadt, so wol in den nechsten Dörffern vnd Walden schaden gethan, Dieser Vngestimme Windt hat nicht Vber eine halbe stundt gewehret, Das haben die Babstischen allso gedeutet, Alls were das Wetter ein straff von Gott vnd der Jungfrauen Maria, (wäterer Zusatz: Ohne Zweifl), weil der Pfarherr sambt der Burgerschafft die Procession, wie Vor alters, nicht gehalten vnnd das Ambt der Meß abgebracht hat. Die Euangelischen aber haben es also ausgeleget, der Teuffl habe den Vngestimmen Windt erweckt, weil er gewust, das durch die Abgebrachte Meß vnd anruffung der Mutter Gottes sein Reich wurde geschmellert wer-
75 vnd Fahnen getragen, vnd mit grossem gepreng vnd vielen ceremonien im Frauenkloster die Vesper gesungen. Da hat auch ein ieder Prister ein Meß gehalten Zur Danksagung der Jungfrauen Maria, die damals in der bele- gerung die Stadt vor den feinden soll im Frauenkloster beschutzet haben, Wie die Mönchen das Arme Volkh darzu beredt vnnd gelehrt haben. Fur solche muh der Prister hat man einem iedem fur eine Meß 7 dr. geben vnd 1 Kerpffen, Den Montag hernach hat man frue wieder die Procession gehalten, vnd im Kloster Meß gelesen auch geprediget was sich vor der Zeit mit der belegerung Zugetragen. Zu diesen Solenniteten ist Viel benachbartes Volkh hieher kommen vnd Zu öpffer gangen, Das hat den Pfaffen ihren Seal gespückt, darumb hetten sie gewunscht es weren Viel Reminiscere im iahr gewesen Zu bösserer Prouiantirung ihrer Kuchen. Nach Verrichter sachen ist man wieder in die Pfarkirchen gangen. (Bon spät. Hand: Ecce wie mildhertzig vnd Christlich der Lutheraner von Allmosen schreibet Scilicet) Aber dieses 1526 Jahr (als der hochwurdige Paulus Speratus 4 iahr Zuuor die Kirchen alhie re- purgirt) ist diese Procession gefallen. Damit es aber nicht ein iahr gantz vnd gar abgebracht werde, hat man dies iahr angefangen an stat des Vmbgangs nur schlecht mit schulern vnd ettlichen Burgern die Vesper an gemeltem Sontag Reminiscere im Frauenkloster Zu singen, vnd weil die Messen eingestelt worden, hat man den Mönchen kheine Karpffen vnnd khein geldt gegeben, Allein der Armuth ins Spital vnd Siechhoff hat der Ratth befolhen iährlich vmb diese Zeit ettlich Karpffen auszutheilen, die es mehrers bedurfften als die Pfaffen. Als nu in diesem 1526 iahr Sontag Reminiscere der Pfar- herr im Frauenkloster hat angefangen Zu Predigen, hat sich ein Vngestim- mer Windt Plötzlich erhoben, ein stukh vom schilt von dem Alten Schlaff- haus des Klosters abgeworffen, vund auff dem Neugedekten Schlaffhaus das Schindldach Zerriessen, dadurch ein grosses schröken vnter die leut khomen, das Viel, (Zusatz von spät. Hand: besorgten sich es möchte die kyrchen einfallen) sonderlich der Catholischen aus der Kirchen geloffen, besorgend es möchte die Kirchen gar einfallen. Auch hat der Windt ein Schindldach vom Neuen Pfarthurn auff das Kirchendach, vnd entlich gar auf den Freudhoff geworf fen, von der Capelln gegen dem Pfarhoff Zwey Dächer abgeriessen, vnd sonsten an heusern in der Stadt, so wol in den nechsten Dörffern vnd Walden schaden gethan, Dieser Vngestimme Windt hat nicht Vber eine halbe stundt gewehret, Das haben die Babstischen allso gedeutet, Alls were das Wetter ein straff von Gott vnd der Jungfrauen Maria, (wäterer Zusatz: Ohne Zweifl), weil der Pfarherr sambt der Burgerschafft die Procession, wie Vor alters, nicht gehalten vnnd das Ambt der Meß abgebracht hat. Die Euangelischen aber haben es also ausgeleget, der Teuffl habe den Vngestimmen Windt erweckt, weil er gewust, das durch die Abgebrachte Meß vnd anruffung der Mutter Gottes sein Reich wurde geschmellert wer-
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76 den, Entlich nach ettlich iahren hernach, ist auch die Vesper am tag Re- miniscere gar eingestelt vnd abrogirt worden. Sonsten ist die Belegerung der Stadt beim hohen Altar im Frauen kloster abgemahlet, vnd darbey mit guldenen Buchstaben geschrieben allso: Der feindt Anno 1402 Am Sontag Reminiscere Zu Mitternacht, hat tin einfall beym Frawn- kloster getahn. khamen die feindt alhie in die Stadt mit grossen listen vnd star- kher macht, vnd gewunnen Vns an beide Mauren, vnd auch dies Kloster, da halff vnns Gott vnd vnser Liebe Fraw, das wir die feindt Vberwunden, das sie wieder aus Bber die Mauer fielen vnd brachen den Halß. vund Viel wurden ihr erschlagen vnnd gefangen, Vund der Vunsern Vier Ver- gungen, hamermeister, Vlman Ruedl, Kuntz Wagner, Walter Pinter, Den gnad Gott mit Vnns Amen. Das Bbrige hieher gehörig findet man oben im offt gemelten 1402 Eodem anno 1526. Am Ostermontag haben die huetter- hutter brechen thre stüel im Hloster aus. gesellen ihre Stuel in dem Kloster beym heiligen Creutz ausge- brochen vnd in die Pfarkirchen getragen vnd gefuhrt, allda auffgerichtet, Auch haben sie ihre handtwerchstaffel genohmen vnd in der Pfarkirchen auff- gestellet. Pinter brechen Eodem anno 1526. Als die Pinter Vernohmen, wie die thre Stuel auch aus im kloster. hutter ihr Stuel ausgebrochen hetten im Creutzkloster, alda sie ihre Bruderschafft gehabt, haben sie ebner massen ihre Stuel im Frauen- kloster hinwekh getragen, desselben tags vmb 20 Vhr, vnd in der Pfarkirchen angerichtet. Eodem anno. Acht tag hernach ist am Vntern Platz Zwi¬ Brunſt beym Bnuerdorben. schen dem Freitag vnd Vuuerdorben ein feuer auffgangen in Ställen im hoff, vnd sein 4 heuser abgebrandt, Nemlich der Riedelin Ekhaus (iezt Jakob Dornkreils) Freitags haus, herrn Lukas Leupoldts vnd Vnuer- borbens heufer, Sein bey dem Freitag im Stall Berbrennt 4 Roß. 3 Kue vnd 1 Pauer, Man hat nach fleissiger nachforschung nicht mehr erfahren kennen wo das feuer auskomen, allein auff die Vnuerdorbin sein Vermut- tungen gewest sie habe das Feuer Verursachet, weil man gesehen, das ihr gsindt kholen aus dem Prewhaus getragen hat. Eodem anno. Montag vor Jakoby Ist bey dem Patzal Brunſt vorm Pirnizthor. Wagner vorm Pirnitzthor ein feuer auffgangen, da ist sein vnd des Guttsmus höffe gar abgebrendt. Wetter. Eodem anno hat das Wetter vorm Spitsthor bey einem höfer Rauscher genandt eingeschlagen vnnd den Stadl abgebrent. Eodem anno. Als König Ludwig im gemeß in Vngern Vmbkommen, vnd Mährern ohn einen Marggrafen war, Ist am Jahre &c. König Ludwig gestorben.
76 den, Entlich nach ettlich iahren hernach, ist auch die Vesper am tag Re- miniscere gar eingestelt vnd abrogirt worden. Sonsten ist die Belegerung der Stadt beim hohen Altar im Frauen kloster abgemahlet, vnd darbey mit guldenen Buchstaben geschrieben allso: Der feindt Anno 1402 Am Sontag Reminiscere Zu Mitternacht, hat tin einfall beym Frawn- kloster getahn. khamen die feindt alhie in die Stadt mit grossen listen vnd star- kher macht, vnd gewunnen Vns an beide Mauren, vnd auch dies Kloster, da halff vnns Gott vnd vnser Liebe Fraw, das wir die feindt Vberwunden, das sie wieder aus Bber die Mauer fielen vnd brachen den Halß. vund Viel wurden ihr erschlagen vnnd gefangen, Vund der Vunsern Vier Ver- gungen, hamermeister, Vlman Ruedl, Kuntz Wagner, Walter Pinter, Den gnad Gott mit Vnns Amen. Das Bbrige hieher gehörig findet man oben im offt gemelten 1402 Eodem anno 1526. Am Ostermontag haben die huetter- hutter brechen thre stüel im Hloster aus. gesellen ihre Stuel in dem Kloster beym heiligen Creutz ausge- brochen vnd in die Pfarkirchen getragen vnd gefuhrt, allda auffgerichtet, Auch haben sie ihre handtwerchstaffel genohmen vnd in der Pfarkirchen auff- gestellet. Pinter brechen Eodem anno 1526. Als die Pinter Vernohmen, wie die thre Stuel auch aus im kloster. hutter ihr Stuel ausgebrochen hetten im Creutzkloster, alda sie ihre Bruderschafft gehabt, haben sie ebner massen ihre Stuel im Frauen- kloster hinwekh getragen, desselben tags vmb 20 Vhr, vnd in der Pfarkirchen angerichtet. Eodem anno. Acht tag hernach ist am Vntern Platz Zwi¬ Brunſt beym Bnuerdorben. schen dem Freitag vnd Vuuerdorben ein feuer auffgangen in Ställen im hoff, vnd sein 4 heuser abgebrandt, Nemlich der Riedelin Ekhaus (iezt Jakob Dornkreils) Freitags haus, herrn Lukas Leupoldts vnd Vnuer- borbens heufer, Sein bey dem Freitag im Stall Berbrennt 4 Roß. 3 Kue vnd 1 Pauer, Man hat nach fleissiger nachforschung nicht mehr erfahren kennen wo das feuer auskomen, allein auff die Vnuerdorbin sein Vermut- tungen gewest sie habe das Feuer Verursachet, weil man gesehen, das ihr gsindt kholen aus dem Prewhaus getragen hat. Eodem anno. Montag vor Jakoby Ist bey dem Patzal Brunſt vorm Pirnizthor. Wagner vorm Pirnitzthor ein feuer auffgangen, da ist sein vnd des Guttsmus höffe gar abgebrendt. Wetter. Eodem anno hat das Wetter vorm Spitsthor bey einem höfer Rauscher genandt eingeschlagen vnnd den Stadl abgebrent. Eodem anno. Als König Ludwig im gemeß in Vngern Vmbkommen, vnd Mährern ohn einen Marggrafen war, Ist am Jahre &c. König Ludwig gestorben.
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77 tag Matthai die Landtschafft in Mehrern, Zu Brün Zusamenkommen, Da hat man den herrn Jan herrn von Pernstein Zum Landtshaubtman erwehlt, der das landt anstat des Königs bies das ein Anderer Furst erwehlet wurde regieren solt. Eodem anno hat am tag Francisci ein Pfarher von der Vfaff heurathet. Wies, Blasius genandt, geheurathet, Zur Anna des Ambrosi Tuchmachers Tochter, darzu haben ihm Vrsach geben die 2 Geistlich, so vor ihm hie ge- heurathet haben. Eodem anno Ist nach absterben Königs Ludouici Ferdis Ferdinanbus Behmiſcher Ro nandus Ertzhertzog in Oesterreich des Kayser Carolj Quintj nig worden. Bruder, Zum König in Beheimb vnnd Marggraffen in Mährern angenoh¬ men worden. Jst Zuuor Vngrischer König worden Anno 1525. Es haben aber alle 4 Stende Zu Ihrer königlichen Ma- jestät nach Wien abgefertiget den Mitwoch vor Luciä folgende Personen so mit 250 Pferdten ein geritten neben denen von Stedten auff dreyen Wagen. An stat der Prelaten der Mährerische Bischoff Stanislaus, Bischoff Zu Olmuntz, herrn standes 6 Personen: herr Jan von Pernstein Landtshaubtman, herr Arcleb von Boskowitz Obrister LandtsCammerer herr heinrich von Lomnitz auff Meseritsch, herr Wilhelm Cuna von Cunstat vnter Cammerer, herr Jan von Zierotin herr Jan von Kunowitz auff Vngrisch Brod. Aus denen von Adl auch 6 Personen: Als herr Bohusse Zwolsky, herr hinek Zwolsky, herr Zibrzid Bobolusky, herr Bohusse Rubssiczky, herr Jan Dubcziansky vnnd herr Jan Keyowsky. Aus den Städten von Olmuntz, Mikulas Meltzer vnd Wakrle, Von Brun hans krigs Petrzik vnd Merth hiekl. Von Znaym Wazlaw hrziczka Stadtschreiber, Von Iglaw hannß Schindl. Von hradisch Nikolaus Zkramele Stadtschreiber, Von Neustadt, Jan Ausowsky. Freitag nach Lucia haben diese Mehrerische Abgesandten Nehmen Ferbi- nandum für ihren Zu Wien in der Burgk vor Ihrer königlichen Majestät in bei- heren an. sein der Königin Audientz gehabt vnd als Ihre königliche Majestät sambt der Königin in ihrer Majestät gesessen, hat herr Jan herr von Pernstein im nahmen aller 4 stende das worth gefubrt, vnd den König Ferdinandum fur ihren herrn in Behmischer sprach (sietzend) angenohmen. Nach Verbrach¬ ter Oration hat Doctor Wazlaw das auff lateinisch Verdolmetschet, der hinter dem herrn von Pernstein gestanden, Der König Ferdinandus der Beh¬ mischen sprach nicht khündig gewesen. Darauff hat der Bischoff von Trident im Nahmen Ihrer königlichen Majestät geantwortet. Den nechsten Sontag hernach hat der König die Mähre- Der König hatt bie Geſandten rischen gesandten Zum frumal eingeladen vnd sein die gesandten Zu Gast. alle an einer Taffl mit dem König vnd der Königin gesessen, da hat man ihnen in einer Summa auffgetragen 185 schuesseln mit herlichen speisen, Währeriſche Ab gesandte Bum Ferdtnando begen der Wahl.
77 tag Matthai die Landtschafft in Mehrern, Zu Brün Zusamenkommen, Da hat man den herrn Jan herrn von Pernstein Zum Landtshaubtman erwehlt, der das landt anstat des Königs bies das ein Anderer Furst erwehlet wurde regieren solt. Eodem anno hat am tag Francisci ein Pfarher von der Vfaff heurathet. Wies, Blasius genandt, geheurathet, Zur Anna des Ambrosi Tuchmachers Tochter, darzu haben ihm Vrsach geben die 2 Geistlich, so vor ihm hie ge- heurathet haben. Eodem anno Ist nach absterben Königs Ludouici Ferdis Ferdinanbus Behmiſcher Ro nandus Ertzhertzog in Oesterreich des Kayser Carolj Quintj nig worden. Bruder, Zum König in Beheimb vnnd Marggraffen in Mährern angenoh¬ men worden. Jst Zuuor Vngrischer König worden Anno 1525. Es haben aber alle 4 Stende Zu Ihrer königlichen Ma- jestät nach Wien abgefertiget den Mitwoch vor Luciä folgende Personen so mit 250 Pferdten ein geritten neben denen von Stedten auff dreyen Wagen. An stat der Prelaten der Mährerische Bischoff Stanislaus, Bischoff Zu Olmuntz, herrn standes 6 Personen: herr Jan von Pernstein Landtshaubtman, herr Arcleb von Boskowitz Obrister LandtsCammerer herr heinrich von Lomnitz auff Meseritsch, herr Wilhelm Cuna von Cunstat vnter Cammerer, herr Jan von Zierotin herr Jan von Kunowitz auff Vngrisch Brod. Aus denen von Adl auch 6 Personen: Als herr Bohusse Zwolsky, herr hinek Zwolsky, herr Zibrzid Bobolusky, herr Bohusse Rubssiczky, herr Jan Dubcziansky vnnd herr Jan Keyowsky. Aus den Städten von Olmuntz, Mikulas Meltzer vnd Wakrle, Von Brun hans krigs Petrzik vnd Merth hiekl. Von Znaym Wazlaw hrziczka Stadtschreiber, Von Iglaw hannß Schindl. Von hradisch Nikolaus Zkramele Stadtschreiber, Von Neustadt, Jan Ausowsky. Freitag nach Lucia haben diese Mehrerische Abgesandten Nehmen Ferbi- nandum für ihren Zu Wien in der Burgk vor Ihrer königlichen Majestät in bei- heren an. sein der Königin Audientz gehabt vnd als Ihre königliche Majestät sambt der Königin in ihrer Majestät gesessen, hat herr Jan herr von Pernstein im nahmen aller 4 stende das worth gefubrt, vnd den König Ferdinandum fur ihren herrn in Behmischer sprach (sietzend) angenohmen. Nach Verbrach¬ ter Oration hat Doctor Wazlaw das auff lateinisch Verdolmetschet, der hinter dem herrn von Pernstein gestanden, Der König Ferdinandus der Beh¬ mischen sprach nicht khündig gewesen. Darauff hat der Bischoff von Trident im Nahmen Ihrer königlichen Majestät geantwortet. Den nechsten Sontag hernach hat der König die Mähre- Der König hatt bie Geſandten rischen gesandten Zum frumal eingeladen vnd sein die gesandten Zu Gast. alle an einer Taffl mit dem König vnd der Königin gesessen, da hat man ihnen in einer Summa auffgetragen 185 schuesseln mit herlichen speisen, Währeriſche Ab gesandte Bum Ferdtnando begen der Wahl.
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78 Auch hat es an statlicher Musica nicht gemangelt. Den andern tag her- nach hat der Bischoff von Trient die Abgesandten auch Zu gast geladen. Anno 1527 feria 4 ante Lucia Ist der Ratth Verneuert Neuer Vnter- Cammerer. worden Zur Iglaw durch herrn Jan Von Kunowitz auff Vngri¬ schen Brod Vnter Cammerer des Marggraffthumbs Mährern. herr Jacob Schausichselber Eltister. herr Wolff Fellenbaum Beisitzer. herr Johan Schindl Richter, Junger herr: Valten Mohensakh. König Ferbinand Eodem anno. Ehe noch der Ratth verneuert worden, ist kombt gehnIglaw mit der Königin.König Ferdinandus mit seinem gemahl Zu ende des Jenners von Wien zum ersten ausgereiset in Mehrern, vnd hat seinen weg auff Znaym, Budwitz, Pirnitz vnd Iglaw genohmen, von dannen er hernacher Zur Krönung in Beheimb gezogen. Als er nu Vmb Vesperzeit Zur Iglaw hat ankommen sollen (Montag vor Mariä Reinigung, das ist den 29. tag Januarü des 1527 iahrs) Sein Ihrer königlichen Majestät aus Verordnung Wirt statlich an-des Ratths alhie entgegen gezogen 8 Rattspersonen mit ettlichen genohmen vom Rath BurIglawaus der Gmein bey 24 Pferdt wol geputzt in harnisch, vnd bey 100 Knecht mit einem fandlein Zu fues, Als sie nu nahend bies gehn Prisnikh khommen, sein die 8 Rattspersonen von den Rossen abgestiegen Ihrem König vnd der Königin entgegen gangen, Da hat ihnen König Ferdinandus die handt gebotten. Drauff hat herr Lucas Leupoldt damals StadtEltister vnd Burgermeister (wie in seinem buchlein verzeichnet) im nahmen der gantzen Stadt Ihre königlichen Majestät sambt deroselben gemahl der Königin Anna Lateinisch empfangen, Nach Verrichter sachen ist der König mit seinem ge- mahl vnd seinem hoffgesind auch mit 13 Jungfrauen als der Königin Frauen- Losament bes Zimmer in die Stadt geritten, in schwarzer khleidung. Des Konigs vnd der Köntgin. Königes Losament ist gewesen ins Kandlers haus am ekh da man in die Frauengassen gehet, Der Königin aber in des Lerntrogs (iezt Herrn Girzik Schmilauers) haus gegenuber, vnd ein höltzern gang gemacht vver die Frauengassen das man aus einem haus in das ander hat gehen khennen. König wirt von Den dritten tag als den Mitwoch hernach ist der König der Behmiſchen Landtschafft empfangen. sambt seinem gemahl vnd hoffgesind von Iglaw wieder ausge- ritten neben der Königin Zur linkhen handt, Dessen hat die Behmische landschafft gewartet in der Vorstat alhie bei der Langen brukhen als auff der Behmischen granitz, Als nu der Khönig dahin khommen, Sein die Beh¬ mischen Abgesandten herrn vnd Ritterstandes in grosfer anzahl dem König entgegen vber die Bruthen ins Mehrerlandt gangen, Ihrer königlichen Ma- jestät vnd der Königin die handt gebotten, Darnach vor dem König wieder vber die brukhen an die Behmische granitzen gangen, denen der König ge- folget, vnd enhelt der brukhen hat der König mit seinem gemahl auf der Wiesen gehalten, Da ist Ihr Majestät von dem herrn N. von Schelnberg an stat der gantzen Behmischen landtschafft empfangen worden auff der ge-
78 Auch hat es an statlicher Musica nicht gemangelt. Den andern tag her- nach hat der Bischoff von Trient die Abgesandten auch Zu gast geladen. Anno 1527 feria 4 ante Lucia Ist der Ratth Verneuert Neuer Vnter- Cammerer. worden Zur Iglaw durch herrn Jan Von Kunowitz auff Vngri¬ schen Brod Vnter Cammerer des Marggraffthumbs Mährern. herr Jacob Schausichselber Eltister. herr Wolff Fellenbaum Beisitzer. herr Johan Schindl Richter, Junger herr: Valten Mohensakh. König Ferbinand Eodem anno. Ehe noch der Ratth verneuert worden, ist kombt gehnIglaw mit der Königin.König Ferdinandus mit seinem gemahl Zu ende des Jenners von Wien zum ersten ausgereiset in Mehrern, vnd hat seinen weg auff Znaym, Budwitz, Pirnitz vnd Iglaw genohmen, von dannen er hernacher Zur Krönung in Beheimb gezogen. Als er nu Vmb Vesperzeit Zur Iglaw hat ankommen sollen (Montag vor Mariä Reinigung, das ist den 29. tag Januarü des 1527 iahrs) Sein Ihrer königlichen Majestät aus Verordnung Wirt statlich an-des Ratths alhie entgegen gezogen 8 Rattspersonen mit ettlichen genohmen vom Rath BurIglawaus der Gmein bey 24 Pferdt wol geputzt in harnisch, vnd bey 100 Knecht mit einem fandlein Zu fues, Als sie nu nahend bies gehn Prisnikh khommen, sein die 8 Rattspersonen von den Rossen abgestiegen Ihrem König vnd der Königin entgegen gangen, Da hat ihnen König Ferdinandus die handt gebotten. Drauff hat herr Lucas Leupoldt damals StadtEltister vnd Burgermeister (wie in seinem buchlein verzeichnet) im nahmen der gantzen Stadt Ihre königlichen Majestät sambt deroselben gemahl der Königin Anna Lateinisch empfangen, Nach Verrichter sachen ist der König mit seinem ge- mahl vnd seinem hoffgesind auch mit 13 Jungfrauen als der Königin Frauen- Losament bes Zimmer in die Stadt geritten, in schwarzer khleidung. Des Konigs vnd der Köntgin. Königes Losament ist gewesen ins Kandlers haus am ekh da man in die Frauengassen gehet, Der Königin aber in des Lerntrogs (iezt Herrn Girzik Schmilauers) haus gegenuber, vnd ein höltzern gang gemacht vver die Frauengassen das man aus einem haus in das ander hat gehen khennen. König wirt von Den dritten tag als den Mitwoch hernach ist der König der Behmiſchen Landtschafft empfangen. sambt seinem gemahl vnd hoffgesind von Iglaw wieder ausge- ritten neben der Königin Zur linkhen handt, Dessen hat die Behmische landschafft gewartet in der Vorstat alhie bei der Langen brukhen als auff der Behmischen granitz, Als nu der Khönig dahin khommen, Sein die Beh¬ mischen Abgesandten herrn vnd Ritterstandes in grosfer anzahl dem König entgegen vber die Bruthen ins Mehrerlandt gangen, Ihrer königlichen Ma- jestät vnd der Königin die handt gebotten, Darnach vor dem König wieder vber die brukhen an die Behmische granitzen gangen, denen der König ge- folget, vnd enhelt der brukhen hat der König mit seinem gemahl auf der Wiesen gehalten, Da ist Ihr Majestät von dem herrn N. von Schelnberg an stat der gantzen Behmischen landtschafft empfangen worden auff der ge-
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79 melten Wiesen so damals Ludwig Pauspertls gewesen, vnd daher die Königs- wiesen genant worden. (Ettliche wollen, er soll bei St. Georgen am Pley sein empfangen worden, Behmisch, vnd Doctor Watzlaw N. soll die Oration in latein Verdolmetschet haben). Nach Verbrachter Oration hat der König den Behmen das Jurament gethan an dem ortt da iezt der Jurament des Königs. Stein (Königsstein genandt) hernach ist auffgerichtet worden, Das Jurament hat herr von Schelnberg Ihrer königlichen Majestät Vor- gelesen lateinisch, Vnterdessen hat Königin Anna neben ihrem herrn fort Zu roß gehalten, aber der König hat stehend vnd mit entblöstem haubt geschwo- ren. Nach Verbrachten Ayd hat man die hierdrummel geschlagen vnd geblasen, vnd ist der König mit der Behmischen Landtschafft desselben tages noch bies gehn DeutschenBrod, allda das nachtlager bestelt ward, geritten, Krönung Bu Prag. Die Krönung ist Zu Prag gehalten worden den 24. Februarü dieses 1527 Jahrs in der Schloskirchen. An dem ortt aber da der König Ferdinandus geschworen hat Anno 1563 der Ratth alhie Zur ewigen ge- dechtnis ein Marmelstein auffrichten lassen (welchen man, wie Köntgstein Zur Iglaw. oben gemeldt den Königsstein nennet) darauff dieser Vergoldte text stehet. In perpetuam rei memoriam. Ferdinandus Primus Romanorum Im- perator Augustus, Hungariae Bohemiae Rex, Infans Hispaniae, Archidux Austriae Marchio Morauiae. In regem designatus Bohemiae dictæ Bo- hemiæ regno hoc in loco juramentum praestitit mensis Januarii die 30. Anno Salutis 1527. Obdormiuit in Domino Pater Patriae Viennae Pan- noniae 25. mensis Julii Anno 1563. Regnorum Romani 34, aetatis suae 61. Cuius anima Deo in sempiternum viuat. Senatus populusque Igla- uiensis pietatis ergo fieri fecit. Dieser stein ift allererst im 1563 iahr nach absterben dieses Königs auffgerichtet worden. Eodem anno. 1527. Dienstag vor Matthiä hat man einen Mönch ein ehe- brecher. Mönchen alhie Fruauff genandt bei des Simon Meltzers Weib Clara einer Burgerin in einer Alten Pergfgruben hinter der Zieglhütten in Vnehren begriffen Als aber der Mönch ins Kloster gewiechen, der meinung er werde alda als in einem gefreyten ortt siecher sein Ist aus befelh des Ratths der Stadtrichter ins Kloster kommen, vnd hat den Mönchen mit list gefangen, in eysen geschlagen, vnd also ein kurtze Zeit im Kloster ge- fengklich gehalten, hernach hat der Richter neben Zweyen Geschwornen des Ratths den Geistlichen ehbrecher durch den Schergen Zum thor hinaus be- leitet, vnd der Stadt Verwiesen, Die Ehbrecherin hat ihr Ehman auff Vor- bitt der freundt vnnd aus barmhertzigkeit wieder Zu gnaden angenohmen, auch in bedenkung der Khinder so sie in wehrender ehe miteinander gezeuget, das Berbrechen ihr Zuguth gehalten. 1527 Am heilig Pfingstag ist mein Vatter herr hans Leupoldt geboren
79 melten Wiesen so damals Ludwig Pauspertls gewesen, vnd daher die Königs- wiesen genant worden. (Ettliche wollen, er soll bei St. Georgen am Pley sein empfangen worden, Behmisch, vnd Doctor Watzlaw N. soll die Oration in latein Verdolmetschet haben). Nach Verbrachter Oration hat der König den Behmen das Jurament gethan an dem ortt da iezt der Jurament des Königs. Stein (Königsstein genandt) hernach ist auffgerichtet worden, Das Jurament hat herr von Schelnberg Ihrer königlichen Majestät Vor- gelesen lateinisch, Vnterdessen hat Königin Anna neben ihrem herrn fort Zu roß gehalten, aber der König hat stehend vnd mit entblöstem haubt geschwo- ren. Nach Verbrachten Ayd hat man die hierdrummel geschlagen vnd geblasen, vnd ist der König mit der Behmischen Landtschafft desselben tages noch bies gehn DeutschenBrod, allda das nachtlager bestelt ward, geritten, Krönung Bu Prag. Die Krönung ist Zu Prag gehalten worden den 24. Februarü dieses 1527 Jahrs in der Schloskirchen. An dem ortt aber da der König Ferdinandus geschworen hat Anno 1563 der Ratth alhie Zur ewigen ge- dechtnis ein Marmelstein auffrichten lassen (welchen man, wie Köntgstein Zur Iglaw. oben gemeldt den Königsstein nennet) darauff dieser Vergoldte text stehet. In perpetuam rei memoriam. Ferdinandus Primus Romanorum Im- perator Augustus, Hungariae Bohemiae Rex, Infans Hispaniae, Archidux Austriae Marchio Morauiae. In regem designatus Bohemiae dictæ Bo- hemiæ regno hoc in loco juramentum praestitit mensis Januarii die 30. Anno Salutis 1527. Obdormiuit in Domino Pater Patriae Viennae Pan- noniae 25. mensis Julii Anno 1563. Regnorum Romani 34, aetatis suae 61. Cuius anima Deo in sempiternum viuat. Senatus populusque Igla- uiensis pietatis ergo fieri fecit. Dieser stein ift allererst im 1563 iahr nach absterben dieses Königs auffgerichtet worden. Eodem anno. 1527. Dienstag vor Matthiä hat man einen Mönch ein ehe- brecher. Mönchen alhie Fruauff genandt bei des Simon Meltzers Weib Clara einer Burgerin in einer Alten Pergfgruben hinter der Zieglhütten in Vnehren begriffen Als aber der Mönch ins Kloster gewiechen, der meinung er werde alda als in einem gefreyten ortt siecher sein Ist aus befelh des Ratths der Stadtrichter ins Kloster kommen, vnd hat den Mönchen mit list gefangen, in eysen geschlagen, vnd also ein kurtze Zeit im Kloster ge- fengklich gehalten, hernach hat der Richter neben Zweyen Geschwornen des Ratths den Geistlichen ehbrecher durch den Schergen Zum thor hinaus be- leitet, vnd der Stadt Verwiesen, Die Ehbrecherin hat ihr Ehman auff Vor- bitt der freundt vnnd aus barmhertzigkeit wieder Zu gnaden angenohmen, auch in bedenkung der Khinder so sie in wehrender ehe miteinander gezeuget, das Berbrechen ihr Zuguth gehalten. 1527 Am heilig Pfingstag ist mein Vatter herr hans Leupoldt geboren
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80 SaLVa paraCLIta fIVnt VbI nasCItVr Infans Chara Patrls SoboLes gratVs hoMo Patrlæ. Anno 1528 feria 6 post Elisabeth Ist der Ratth alhie Verneuert worden. herr Matthes Lidl Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. herr Se- bastian Spisser Richter. Junge herrn: Michl hadmer, Marcus Reindler vund Bartl Tischler. Eodem anno Ist herr M. Johan Pauspertl meines Gros- Vattern Vatter von der Mutter gestorben, ist ihm Ratth ge¬ wesen 12 iahr, seines alters. Non genVs et VIrtVs non DoCta paLLaDIs artes InerVare neCIs teLa reCepta VaLent. Eodem anno hat sich ein Mönch im Frauenkloster mit des Langsunens Weibes Mutter schwester in Vnzucht eingelassen, vnd als sie beide im Kloster sein Versperrt worden vnd man das gericht angeflohen, Sein sie beide, ehe der Richter kommen, ausgebrochen vnd mit einander entwiechen. Eodem anno Vmb Maria geburth haben die Rosen Zum andermal getragen. Ferdinandi Eodem anno hat man des Königs Ferdinandi iungste Töchterlein hie- her kommen. Tochter Frewlein Anna bey 8 wochen alt in einer Senfften hieher gebracht, vnd von dannen auff Wien getragen mit ihrer Seigahm. Eodem anno Dienstag nach Creutztag Ist in der Treber- Brunst in der Trebergaffen. gassen bey einem Burger Kadansky genant, ein feuer auffgangen, Dauon sein 5 heuser bies an den hoff des Prewhauses abgebrant. Eodem anno Montag nach Nicolai Ist ein feuer aus- Brunst vorm Pirnitzthor. kommen bey dein Kuliczku einem Töpffer vor Pirnitzthor, Das ist geschehen aus Vnuorsichtigkheit seiner Dienstmagdt, Den als dieselbe mit blossem licht auff den boden gegangen, vnnd dem Vieh Futter nehmen wollen, hat sich das hew entzündet, Dauon ist gleichwol nur des Töpffers haus ausgebrennt vnd bey der nachtbarschafft khein sonderlicher schaden geschehen. Eodem anno hat hieronimus Apotheker einem Ersamen Apotheken khaufft worden. Ratth sein Apotheka mit allen was damals vorhanden gewest verkaufft pro 105 fl. R. Anno 1529 feria 4 post Omnium Sanctorum Ist der Ratth alhie Verneuert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Ambrosi Kirschner Beisitzer. herr Wolff Fellenbaum Richter. Junge herrn: Jacob Pesferl Lucas Stubikh Andre Fistritzer. Ein Wetb er- Eodem anno hat sich ein schröklicher faal alhie Zugetra- mordet ihren Ghman. gen, Beym Frauenthor hat ein Blattner gewohnet, dessen gesell mit der Meisterin ein heimlich Vernehmen gehabt, Darumb haben sie beide Mönch ein ehe= brecher. (Proauus meus maternus) M. Pauſpertl geftorben.
80 SaLVa paraCLIta fIVnt VbI nasCItVr Infans Chara Patrls SoboLes gratVs hoMo Patrlæ. Anno 1528 feria 6 post Elisabeth Ist der Ratth alhie Verneuert worden. herr Matthes Lidl Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. herr Se- bastian Spisser Richter. Junge herrn: Michl hadmer, Marcus Reindler vund Bartl Tischler. Eodem anno Ist herr M. Johan Pauspertl meines Gros- Vattern Vatter von der Mutter gestorben, ist ihm Ratth ge¬ wesen 12 iahr, seines alters. Non genVs et VIrtVs non DoCta paLLaDIs artes InerVare neCIs teLa reCepta VaLent. Eodem anno hat sich ein Mönch im Frauenkloster mit des Langsunens Weibes Mutter schwester in Vnzucht eingelassen, vnd als sie beide im Kloster sein Versperrt worden vnd man das gericht angeflohen, Sein sie beide, ehe der Richter kommen, ausgebrochen vnd mit einander entwiechen. Eodem anno Vmb Maria geburth haben die Rosen Zum andermal getragen. Ferdinandi Eodem anno hat man des Königs Ferdinandi iungste Töchterlein hie- her kommen. Tochter Frewlein Anna bey 8 wochen alt in einer Senfften hieher gebracht, vnd von dannen auff Wien getragen mit ihrer Seigahm. Eodem anno Dienstag nach Creutztag Ist in der Treber- Brunst in der Trebergaffen. gassen bey einem Burger Kadansky genant, ein feuer auffgangen, Dauon sein 5 heuser bies an den hoff des Prewhauses abgebrant. Eodem anno Montag nach Nicolai Ist ein feuer aus- Brunst vorm Pirnitzthor. kommen bey dein Kuliczku einem Töpffer vor Pirnitzthor, Das ist geschehen aus Vnuorsichtigkheit seiner Dienstmagdt, Den als dieselbe mit blossem licht auff den boden gegangen, vnnd dem Vieh Futter nehmen wollen, hat sich das hew entzündet, Dauon ist gleichwol nur des Töpffers haus ausgebrennt vnd bey der nachtbarschafft khein sonderlicher schaden geschehen. Eodem anno hat hieronimus Apotheker einem Ersamen Apotheken khaufft worden. Ratth sein Apotheka mit allen was damals vorhanden gewest verkaufft pro 105 fl. R. Anno 1529 feria 4 post Omnium Sanctorum Ist der Ratth alhie Verneuert worden. herr Lucas Leupoldt Eltister. herr Ambrosi Kirschner Beisitzer. herr Wolff Fellenbaum Richter. Junge herrn: Jacob Pesferl Lucas Stubikh Andre Fistritzer. Ein Wetb er- Eodem anno hat sich ein schröklicher faal alhie Zugetra- mordet ihren Ghman. gen, Beym Frauenthor hat ein Blattner gewohnet, dessen gesell mit der Meisterin ein heimlich Vernehmen gehabt, Darumb haben sie beide Mönch ein ehe= brecher. (Proauus meus maternus) M. Pauſpertl geftorben.
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81 auff mittl gedacht, wie sie den Meister khenten beiseits raumen, vnd als er bey nächtlicher weil in seiner werkstadt gesessen, sich kheines argen Ver- sehen, ist der gsell mit sambt der Meisterin hinterwerts hinzu gangen, vnd haben den guetten Alten erschlagen, Darnach den todten Cörper in Keller geschlepfft vnd ein wenig eingegraben, auch stroh auff ihn gelegt vnd oben auff das stroh haben sie opffeln geschuttet vnd sein also des morgens frue beides der gsell vnnd die Meisterin miteinander dauon gelauffen vnd haben das haus offen stehen lassen, Als die Nachbarn gesehen, das des Blattners haus tag vnd nacht offen stehet, vnd niemandts aus noch eingehet, haben sie es dem Ratth angemeldet, Der Ratth hat alsbald verordnet, die die ge- mäch geoffnet, Zusehen, was sich etwa fur ein faal möchte begeben haben, Als man nirgends nichts gefunden im haus oben, Sein die Personen in Keller gangen, Da haben sie entlich nach Vielem suchen den entleibten Platt- ner vnterm stroh gefunden. Darauff hat die Obrigkheit alsbald Vnsaumig Zu Roß vund fues Personen auff alle Vmbliegende strassen ausgesendet die Mer- derischen leut Zuerforschen, Entlich hat man sie Zu Mehrerischen Budwitz angetroffen vnd gefengklich einziehen lassen. hernachmals sein die theter mit bewilligung des herrn auff Pirnitz (dem Budwitz Zugehört) aus der gefengk nis genommen vnd nach Iglaw gebracht worden, vnd als sie in der strengen frag die schrökliche that beide bekeunt haben, Sein sie also gestrafft worden, Man hat sie beide auff ein Mistwagen gesetzt vnd in der Stadt herumb gefuhrt, an dem ortt da sie die that begangen vnd soust mehr hat man sie beide mit gluenden Zangen geriessen, Darnach Zum galgen hinaus gefuhrt, das Weib bey dem galgen lebendig begraben vnd ein Pflok durch sie ge- schlagen, Den ssellen aber hat man auffs Rad geschlagen. Dergleichen exempl das ein ehlich Weib ihren Man hette erschlagen, ist Vor nie alhie erhört worden. Eodem anno Sambstag nach Matthäi hat der Turkische Turth belegert Wien. Kaiser die haubtstat Wien in Oesterreich belegert, mit Zweymal-- hundert Tausendt Man. Es ist aber dem Turken diese gelegenheit gegeben worden, das er ohne muh vnd schlechte Vnkosten fur Wien hat khommen khennen, Ettliche aus den Vngrischen herrn haben den Johan Weiwoda (nach absterben Königs Ludouici) Zu ihrem König erwehlet vnd haben wol- len, Andere den König Ferdinandum vnd weil sie beide wieder einander Zu feld gezogen, der Jan Weiwoda aber dem König Ferdinando (als der von seinem Brudern Carolo quinto Römischen Kaiser stattliche hilff Zu ge- warten gehabt) were Zu schwach gewesen, hat er den Turkhen Zu hilff ge- nohmen, der hat siechern Paß gehabt, vnd also die Stadt belegert. Doch ist er Vnuerrichter sachen nach ettlichen Wochen wiederumb abgezogen vnd mit rauben morden vnd brennen grossen schaden gethan, von dieser belegerung ist im Sleidano weitleuffig Zu lesen Als nu der Turkh wieder abgezogen, 6
81 auff mittl gedacht, wie sie den Meister khenten beiseits raumen, vnd als er bey nächtlicher weil in seiner werkstadt gesessen, sich kheines argen Ver- sehen, ist der gsell mit sambt der Meisterin hinterwerts hinzu gangen, vnd haben den guetten Alten erschlagen, Darnach den todten Cörper in Keller geschlepfft vnd ein wenig eingegraben, auch stroh auff ihn gelegt vnd oben auff das stroh haben sie opffeln geschuttet vnd sein also des morgens frue beides der gsell vnnd die Meisterin miteinander dauon gelauffen vnd haben das haus offen stehen lassen, Als die Nachbarn gesehen, das des Blattners haus tag vnd nacht offen stehet, vnd niemandts aus noch eingehet, haben sie es dem Ratth angemeldet, Der Ratth hat alsbald verordnet, die die ge- mäch geoffnet, Zusehen, was sich etwa fur ein faal möchte begeben haben, Als man nirgends nichts gefunden im haus oben, Sein die Personen in Keller gangen, Da haben sie entlich nach Vielem suchen den entleibten Platt- ner vnterm stroh gefunden. Darauff hat die Obrigkheit alsbald Vnsaumig Zu Roß vund fues Personen auff alle Vmbliegende strassen ausgesendet die Mer- derischen leut Zuerforschen, Entlich hat man sie Zu Mehrerischen Budwitz angetroffen vnd gefengklich einziehen lassen. hernachmals sein die theter mit bewilligung des herrn auff Pirnitz (dem Budwitz Zugehört) aus der gefengk nis genommen vnd nach Iglaw gebracht worden, vnd als sie in der strengen frag die schrökliche that beide bekeunt haben, Sein sie also gestrafft worden, Man hat sie beide auff ein Mistwagen gesetzt vnd in der Stadt herumb gefuhrt, an dem ortt da sie die that begangen vnd soust mehr hat man sie beide mit gluenden Zangen geriessen, Darnach Zum galgen hinaus gefuhrt, das Weib bey dem galgen lebendig begraben vnd ein Pflok durch sie ge- schlagen, Den ssellen aber hat man auffs Rad geschlagen. Dergleichen exempl das ein ehlich Weib ihren Man hette erschlagen, ist Vor nie alhie erhört worden. Eodem anno Sambstag nach Matthäi hat der Turkische Turth belegert Wien. Kaiser die haubtstat Wien in Oesterreich belegert, mit Zweymal-- hundert Tausendt Man. Es ist aber dem Turken diese gelegenheit gegeben worden, das er ohne muh vnd schlechte Vnkosten fur Wien hat khommen khennen, Ettliche aus den Vngrischen herrn haben den Johan Weiwoda (nach absterben Königs Ludouici) Zu ihrem König erwehlet vnd haben wol- len, Andere den König Ferdinandum vnd weil sie beide wieder einander Zu feld gezogen, der Jan Weiwoda aber dem König Ferdinando (als der von seinem Brudern Carolo quinto Römischen Kaiser stattliche hilff Zu ge- warten gehabt) were Zu schwach gewesen, hat er den Turkhen Zu hilff ge- nohmen, der hat siechern Paß gehabt, vnd also die Stadt belegert. Doch ist er Vnuerrichter sachen nach ettlichen Wochen wiederumb abgezogen vnd mit rauben morden vnd brennen grossen schaden gethan, von dieser belegerung ist im Sleidano weitleuffig Zu lesen Als nu der Turkh wieder abgezogen, 6
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82 ist aus befelh des Königs Ferdinandj ein grosfes Silbernes Bild Sanet Steffan genandt Vermuntzt, vnd eitl Sechskreutzer auf einen Vierekichten form draus gemacht worden. Drauff ist gepräget worden Turkh belegert Wien auff der einen seiten, vnd auff der andern die Jahreszahl 1529. Ettliche haben nur einen schlag. Mähreriſche hilff In wehrender belegerung hat die Mehrerische landtschafft in die Mtene- rische belegerung.Zu hilff geschikt den funfften Man. Auch ist ein ieder herr vnd von Adl selbst Persönlich auffgezogen, weil ihr herr König Ferdinandus selbst im Feld lag, Das Volkh war bey 3000 Man, die sein aber nicht weitter gezogen als gehn hollabrun, allda sie bey 14 tagen in Zweyen Vnterschied- lichen legern geblieben. Die Olmuntzer haben geschikt 5 stukh geschutz mit Kraut vnd lott, iedes stukh hat nur ein Roß gefuhrt. Die Brunner auch 5 stukh. Die Znaymer 3 stukh. Die Stadt alhie 3 stufh vnd 25 Knecht, 2 heerwagen, Ihre haubt- leut waren herr Girzik Matzko vnd Vincentz Schlegl. Ihr Monatsold 16 fl. R. einem iedern Knecht 4 fl. R. 24 w. gr. fur ein fl. gerechnet. Die hradischer vnd Neustedter, iede stat 2 stukh. Behmische hilff. Die Behmische Landtschafft hat damals bey 4000 Man Zu hilff geschikt, die sein aber nicht weiter gezogen, als bis gehn Znaym, Es haben auch Viel vnter ihnen dem Turkhen nicht getrauet, vnd gedacht, Weit ist guth fürn schus, die sein theils alhie Zur Iglaw ein theil Zu Poln geblieben vnd allda auff khundschafft gewartet. Eodem anno Ist herr Christoff Awitzl Pfarrherr Zur Iglaw gestorben, dem hat succedirt Martin heusler, welcher Anno 1531 vnd 1533 mit dem Raht gestritten, wie in denselben Jahren Zu lesen. Anno 1530 Sabbathe post Vrsula Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr hannß Schindl Beisitzer. herr Stanislaus Feyerabent Richter. Junge herrn: hans Pilgramer, Wolff Gastgeb. Ferdinandus Eodem anno Ist König Ferdinandus auff Vorbitt seines wirt Römischer Konig. herrn Brudern Caroli quinti des Römischen Kaisers, Zum Rö- mischen König erwehlet worden. Eodem anno haben die Protestirenden Euangelischen Reichs Augſpurgiſche Confefsion vber- fursten Jhrer kayserlichen Majestät die Augspurgische Confession geben. als ihre glaubensbekentnis auffm Reichstag vbergeben, vnd gebetten darben geschutzt Zu werden. Pfarher alhie gestorben.
82 ist aus befelh des Königs Ferdinandj ein grosfes Silbernes Bild Sanet Steffan genandt Vermuntzt, vnd eitl Sechskreutzer auf einen Vierekichten form draus gemacht worden. Drauff ist gepräget worden Turkh belegert Wien auff der einen seiten, vnd auff der andern die Jahreszahl 1529. Ettliche haben nur einen schlag. Mähreriſche hilff In wehrender belegerung hat die Mehrerische landtschafft in die Mtene- rische belegerung.Zu hilff geschikt den funfften Man. Auch ist ein ieder herr vnd von Adl selbst Persönlich auffgezogen, weil ihr herr König Ferdinandus selbst im Feld lag, Das Volkh war bey 3000 Man, die sein aber nicht weitter gezogen als gehn hollabrun, allda sie bey 14 tagen in Zweyen Vnterschied- lichen legern geblieben. Die Olmuntzer haben geschikt 5 stukh geschutz mit Kraut vnd lott, iedes stukh hat nur ein Roß gefuhrt. Die Brunner auch 5 stukh. Die Znaymer 3 stukh. Die Stadt alhie 3 stufh vnd 25 Knecht, 2 heerwagen, Ihre haubt- leut waren herr Girzik Matzko vnd Vincentz Schlegl. Ihr Monatsold 16 fl. R. einem iedern Knecht 4 fl. R. 24 w. gr. fur ein fl. gerechnet. Die hradischer vnd Neustedter, iede stat 2 stukh. Behmische hilff. Die Behmische Landtschafft hat damals bey 4000 Man Zu hilff geschikt, die sein aber nicht weiter gezogen, als bis gehn Znaym, Es haben auch Viel vnter ihnen dem Turkhen nicht getrauet, vnd gedacht, Weit ist guth fürn schus, die sein theils alhie Zur Iglaw ein theil Zu Poln geblieben vnd allda auff khundschafft gewartet. Eodem anno Ist herr Christoff Awitzl Pfarrherr Zur Iglaw gestorben, dem hat succedirt Martin heusler, welcher Anno 1531 vnd 1533 mit dem Raht gestritten, wie in denselben Jahren Zu lesen. Anno 1530 Sabbathe post Vrsula Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr hannß Schindl Beisitzer. herr Stanislaus Feyerabent Richter. Junge herrn: hans Pilgramer, Wolff Gastgeb. Ferdinandus Eodem anno Ist König Ferdinandus auff Vorbitt seines wirt Römischer Konig. herrn Brudern Caroli quinti des Römischen Kaisers, Zum Rö- mischen König erwehlet worden. Eodem anno haben die Protestirenden Euangelischen Reichs Augſpurgiſche Confefsion vber- fursten Jhrer kayserlichen Majestät die Augspurgische Confession geben. als ihre glaubensbekentnis auffm Reichstag vbergeben, vnd gebetten darben geschutzt Zu werden. Pfarher alhie gestorben.
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83 Anno 1531 Die Lucae Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr Matthes Lidl Eltister. herr hans Geschl Beisitzer. herr Stanislaus Feyer- abent Richter. Junge herrn: Veit Fleischakher, Thomas Oedenhofer. Eodem anno Vmb Ostern ist König Ferdinandus von Brun aönig Ferbinand hieher tommen. aus in einem tag bies gehn Iglaw gerietten, vnd ist alhie Vber- nacht geblieben. Eodem anno Den 13. Julij Ist König Ferdinandus wieder König halt ein Landtag alhte. hieher kommen, vnnd hat hie im Creutzkloster mit den Mähre- rischen Stenden ein Gemeinen Landtag gehalten, Den 4. Augusti ist der König nach geschlossenem Landtag wieder hinwekh geritten. Eodem anno hat man vor Weinachten alhie geakhert, Warmer Frü- ling. weil ein warmes wetter ohne schnee gewesen dessen damals khein Mensch gedacht, Ist aber hernacher grosse kelten eingefallen vnd guetter Schlittenweg erfolget. Das iahr war ein so grosfer mangl am Teurung. lieben getreud, das Viel Volkh hie berumb hungers gestorben, Ein strich khorn hat hie golten 2 ffl 6 w. gr. Welches damals Vor nie erhört ge- wesen habern pr. 11/2 fllt gersten teurer als 1 ffB. Der Waitz pr. 21/2fs. Hernach vmb Michaelis hat man ein Cometen am himel gesehen Comet. gegen Vntergang der Sonnen, welcher gewehret bey 4 wochen. Eodem anno Ist Zwischen dem Ratth Zur Iglaw vnd Streit Zwischen dem Ratth vnd ihrem Pfarherr Martin heusler ein streit entstanden, in demthrem Pfarherrn. ihm der Ratth schuldt gegeben, das er sich in Vielen articeln tieff vnd größlich wieder den Christlichen glauben einliesse, welches er nicht verantworten kenne, vnd darzu der Ratth auch nicht schweigen solle. Herentgegen hat der Pfarherr seine Verantwortung König Ferdinando Zugeschickt vndSuchtschutz beim König. Vmb schutz gebetten. Da hat König Ferdinandus beide Partheien fur sich nach Olmuntz citirt neben seinen Retthen Zuverhören, Ehe aber der bestimbte tag herbey kommen, hat der König befolhen, den gemelten Pfar- herrn Zuuersiechern, das er vor der Zeit nicht entweiche, Wesches geschehen, Was aber ferner mit gedachtem Pfarhern sich Verlauffen, ist mit wenigem im 1533 iahr Vnten verzeichnet. Eodem anno Den 17. December Ist mein Grosvatter Herr Lucas Leupoldt ge herr Lucas Leupoldt gewesener Ratts-Eltister alhie gestorben, dessen storben. herr M. Bernhardus Sturmius in seinen Eteostichis also gedenfet: Lucas Leopolius Senator Primanus Reip. Iglauiensis, Johannis Pater uir elo- quentia doctrina egregius, de Patria sua & Republica grauissimis tem- poribus praeclare meritus obiit anno 1531. Pro stVDloqVe Plo LVCa, fIDoqVe Labore IgLa LeopoLIo patrla bVsta LoCat. Herr Lucas Leupoldt hat nach seiner Verlassen ein einigen herr hannß sohn, hans Leupolden meinen Vattern, welcher im 1527 iahrZeupoldt geboren. 6 *
83 Anno 1531 Die Lucae Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr Matthes Lidl Eltister. herr hans Geschl Beisitzer. herr Stanislaus Feyer- abent Richter. Junge herrn: Veit Fleischakher, Thomas Oedenhofer. Eodem anno Vmb Ostern ist König Ferdinandus von Brun aönig Ferbinand hieher tommen. aus in einem tag bies gehn Iglaw gerietten, vnd ist alhie Vber- nacht geblieben. Eodem anno Den 13. Julij Ist König Ferdinandus wieder König halt ein Landtag alhte. hieher kommen, vnnd hat hie im Creutzkloster mit den Mähre- rischen Stenden ein Gemeinen Landtag gehalten, Den 4. Augusti ist der König nach geschlossenem Landtag wieder hinwekh geritten. Eodem anno hat man vor Weinachten alhie geakhert, Warmer Frü- ling. weil ein warmes wetter ohne schnee gewesen dessen damals khein Mensch gedacht, Ist aber hernacher grosse kelten eingefallen vnd guetter Schlittenweg erfolget. Das iahr war ein so grosfer mangl am Teurung. lieben getreud, das Viel Volkh hie berumb hungers gestorben, Ein strich khorn hat hie golten 2 ffl 6 w. gr. Welches damals Vor nie erhört ge- wesen habern pr. 11/2 fllt gersten teurer als 1 ffB. Der Waitz pr. 21/2fs. Hernach vmb Michaelis hat man ein Cometen am himel gesehen Comet. gegen Vntergang der Sonnen, welcher gewehret bey 4 wochen. Eodem anno Ist Zwischen dem Ratth Zur Iglaw vnd Streit Zwischen dem Ratth vnd ihrem Pfarherr Martin heusler ein streit entstanden, in demthrem Pfarherrn. ihm der Ratth schuldt gegeben, das er sich in Vielen articeln tieff vnd größlich wieder den Christlichen glauben einliesse, welches er nicht verantworten kenne, vnd darzu der Ratth auch nicht schweigen solle. Herentgegen hat der Pfarherr seine Verantwortung König Ferdinando Zugeschickt vndSuchtschutz beim König. Vmb schutz gebetten. Da hat König Ferdinandus beide Partheien fur sich nach Olmuntz citirt neben seinen Retthen Zuverhören, Ehe aber der bestimbte tag herbey kommen, hat der König befolhen, den gemelten Pfar- herrn Zuuersiechern, das er vor der Zeit nicht entweiche, Wesches geschehen, Was aber ferner mit gedachtem Pfarhern sich Verlauffen, ist mit wenigem im 1533 iahr Vnten verzeichnet. Eodem anno Den 17. December Ist mein Grosvatter Herr Lucas Leupoldt ge herr Lucas Leupoldt gewesener Ratts-Eltister alhie gestorben, dessen storben. herr M. Bernhardus Sturmius in seinen Eteostichis also gedenfet: Lucas Leopolius Senator Primanus Reip. Iglauiensis, Johannis Pater uir elo- quentia doctrina egregius, de Patria sua & Republica grauissimis tem- poribus praeclare meritus obiit anno 1531. Pro stVDloqVe Plo LVCa, fIDoqVe Labore IgLa LeopoLIo patrla bVsta LoCat. Herr Lucas Leupoldt hat nach seiner Verlassen ein einigen herr hannß sohn, hans Leupolden meinen Vattern, welcher im 1527 iahrZeupoldt geboren. 6 *
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84 geboren worden, Dessen obgedachter herr Sturmius in gemelten buch ge- denket. Johannes Leopolius Lucae filius Senator Primarius vereque co- lumna patriae suae Iglauiae, patre dignus filius, nascitur Iglauiae Anno 1527. Astra LeopoLIVs tItanls spLenDIDa Cernlt PLanglt et In CVnIs, nobIIIs IgLa tVIs. Aliud. Igla LeopoLIo CVnas : at LeVCorIs artes Ora VIro graVItas patrIa sCeptra DeDIt. Ist hernach gestorben im 1584 Jahr, wie Vnten gemeldet wirt in beruertem Jahr, als er im Ratth gewesen 30 Jahr, seines Alters 57 Jahr. Anno 1532 Ist der Ratth am tag Dionisii Verneuret worden: herr Zacob Schausichselber Eltister. herr hannß Schindl Beisitzer. herr hans Geschl Richter. Junger herr: Augustin Matzko, Ambrosi Binter. Eodem anno Ist ein durrer vnd trockener Sommer ge- Duerrer Som= mer. west allso das von Mitfasten bies auff Johannis khaum so Viel geregnet, das es den staub eingenetzet hette, vnd war das Traid anzusehen, als wen es alles Verbrendt were, Darueber die leut Zimlich kleinmutig worden, Aber Montag nach Procopii hat es gereguet 4 tag nacheinander, Teure gersten. dauon des getreudes ein genuegen worden. Doch ist die gersten Zu 80, 85 gr. auch Zu 11/2 Is Verkhaufft worden, Aus der Vrsachen, Weil ettliche Meltzer in die Dörffer herumb geloffen, die gersten auskhaufft, der meinung sie möchten uicht ein notturfft auff dem Markt erwarten, Aber nach der fasten vnd vmb Ostern ist die gersten wolfeiler worden. Comet. Eodem anno hat man 3 wochen nacheinander einen Co- meten am himel gesehen Sterb. Eodem anno Sein hie Zur Iglaw von S. Bartholomäi bies Zur Vasten 925 Personen gestorben, vnd von der Fasten bies auff —Georgii 152 Personen in der erst teglich Zu 6, 8, 10 darnach auch Zu 16 vnnd 17 Personen. Eodem anno haben die von Iglaw dem König Ferdinando Kriegshilff derer von Iglaw. wieder den Turkhen hilff bewilliget vnnd geschikt 5 Reutter, 42 fuesknecht, vnd 8 Falkonetlein, Ihr haubtman hans Saiffensieder, Puchsen- meister Sebald Sattler vnd Lewald huetter. Apotekh. Eodem anno Ist Wolff Senkentaler Apotekher alhie gestorben. Eodem anno hat herr Girzik Dobrotsky haubtman aus LangPirnitz zur Stadt erkhaufft worden. Teltsch das halbe dorff LangPirnitz verkhaufft zu Gemeiner Stadt pr. 1900 Scheck das andere halbe dorff hat Valentin Praziak ein Burger alhie dem Ratth verkhaufft im 1542 Jahr pr. 2400 Schock dieser Praziak hat Zuuor Anno 1538 solches halbes dorff vom herrn Erasmo von Wol- serzow khaufft pr. 2200 Schock.
84 geboren worden, Dessen obgedachter herr Sturmius in gemelten buch ge- denket. Johannes Leopolius Lucae filius Senator Primarius vereque co- lumna patriae suae Iglauiae, patre dignus filius, nascitur Iglauiae Anno 1527. Astra LeopoLIVs tItanls spLenDIDa Cernlt PLanglt et In CVnIs, nobIIIs IgLa tVIs. Aliud. Igla LeopoLIo CVnas : at LeVCorIs artes Ora VIro graVItas patrIa sCeptra DeDIt. Ist hernach gestorben im 1584 Jahr, wie Vnten gemeldet wirt in beruertem Jahr, als er im Ratth gewesen 30 Jahr, seines Alters 57 Jahr. Anno 1532 Ist der Ratth am tag Dionisii Verneuret worden: herr Zacob Schausichselber Eltister. herr hannß Schindl Beisitzer. herr hans Geschl Richter. Junger herr: Augustin Matzko, Ambrosi Binter. Eodem anno Ist ein durrer vnd trockener Sommer ge- Duerrer Som= mer. west allso das von Mitfasten bies auff Johannis khaum so Viel geregnet, das es den staub eingenetzet hette, vnd war das Traid anzusehen, als wen es alles Verbrendt were, Darueber die leut Zimlich kleinmutig worden, Aber Montag nach Procopii hat es gereguet 4 tag nacheinander, Teure gersten. dauon des getreudes ein genuegen worden. Doch ist die gersten Zu 80, 85 gr. auch Zu 11/2 Is Verkhaufft worden, Aus der Vrsachen, Weil ettliche Meltzer in die Dörffer herumb geloffen, die gersten auskhaufft, der meinung sie möchten uicht ein notturfft auff dem Markt erwarten, Aber nach der fasten vnd vmb Ostern ist die gersten wolfeiler worden. Comet. Eodem anno hat man 3 wochen nacheinander einen Co- meten am himel gesehen Sterb. Eodem anno Sein hie Zur Iglaw von S. Bartholomäi bies Zur Vasten 925 Personen gestorben, vnd von der Fasten bies auff —Georgii 152 Personen in der erst teglich Zu 6, 8, 10 darnach auch Zu 16 vnnd 17 Personen. Eodem anno haben die von Iglaw dem König Ferdinando Kriegshilff derer von Iglaw. wieder den Turkhen hilff bewilliget vnnd geschikt 5 Reutter, 42 fuesknecht, vnd 8 Falkonetlein, Ihr haubtman hans Saiffensieder, Puchsen- meister Sebald Sattler vnd Lewald huetter. Apotekh. Eodem anno Ist Wolff Senkentaler Apotekher alhie gestorben. Eodem anno hat herr Girzik Dobrotsky haubtman aus LangPirnitz zur Stadt erkhaufft worden. Teltsch das halbe dorff LangPirnitz verkhaufft zu Gemeiner Stadt pr. 1900 Scheck das andere halbe dorff hat Valentin Praziak ein Burger alhie dem Ratth verkhaufft im 1542 Jahr pr. 2400 Schock dieser Praziak hat Zuuor Anno 1538 solches halbes dorff vom herrn Erasmo von Wol- serzow khaufft pr. 2200 Schock.
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85 Anno 1533 Sabatho ante Wenceslai Ist der Ratth alhie Verneuert worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Martin Winterberger Bei¬ sitzer. herr Wolff Fellenbaum Richter (verwischt). Junge herrn: hans Eysen- magen, Girg Peter Lederer vnd Girg Puiwaner. Eodem anno Freitag Vor Matthiä, hat sich ein sehr grosser Groffer Windt. Vugestimmer windt erhoben, den schilt am Creutzkloster niedergeworffen, Vier Creutzgewelber eingeriessen, das dach von der Kirchen gantz vnd gar abgeworffen. Eodem anno Donnerstag nach Georgii in der Nacht ist Wetter vnd ein schrökliches Wetter entstanden, mit grossem sturmwindt, donbonner. nerschläge vnd regen dergleichen nicht bald erhöret worden. Bald hernach als den Sonabent Vor CreutzErfindung ist ein Wolfenbruch Woltenbruch. niedergangen, hat Zu Stonern 8 Teucht sambt dem Rantzer Teucht ab- geriessen, vnd in demselben grundt grossen schaden gethan, Anch hat das Wetter bey höfen 12 Kinder im Feld erschlagen. Item ein Comet ist 6 wochen am himel erschienen vnnd es war dieses iahr das liebe Comet. getreud Zimlich gerathen, so ist es doch am khauff so teuer Teurung. worden, das man den Metzen vmb 80 auch entlich vmb 100 kleine gr. hat Zahlen muessen. Eodem anno Ist ein Turkische bottschafft Zum König Turkische bott- schafft. Ferdinando nach Wien ankommen in der Fasnacht, vnd hat mit dem König friedstractation gehalten vnd geschlossen, Welcher gleichwol nicht lang ist gehalten worden. Vide Sleidanum. Eodem anno hat der Ratth Zur Iglaw ihren Pfarherrn Der Rath Zur Igla vertreibt Martin heuster aus der possession der Pfarr getrieben vnd abzihren Pfarherrn. geschafft, Darauff gedachter heuster an König Ferdinandum supplicirt bittend, das er in die Pfarr von dem Ratth wieder möchte gelassen werden, Auch das er Zu dem, was ihm der Ratth genomen, wieder möchte befördert werden. Darauff hat König Ferdinandus denen von Iglaw geschrieben folgender gestalt: Ersame Liebe getreuen, Wir Vbersenden Euch hiemit ein Supplication, so Vns Martinus heuster Pfarherr Zu der Iglaw Vnterthenigist Zugestelt, vnd vinb Vnsere gnedige einsehung demutig gebetten, Nu haben wir derhalben Vnsern Vnter Cammerer in Mährern aufferlegt vnd befokhen Zwischen euch vnd ihme Zu handlen, Vnns ist aber von gedachtem Vnsern Vnter Cam- merer noch nicht Zu kommen, was er darinnen ausgericht vnd gehandlet, Nichts weniger ist an Euch Vuser befelh, das ihr gedachten Pfarherr, so fer ihr nicht sonder rechtmessig gnugsam einred vnd Vrsachen habt, wiederumb in die possession der Pfar einkommen, das ienige so Zu der Pfarr gehörig, Zustellen vnd erfolgen lasset Daran Verbringt ihr Vusern ernstlichen will vnd meinung. Geben in Vnser Stadt Wien den 13. Oktober Anno 1553. Ferdinandus.
85 Anno 1533 Sabatho ante Wenceslai Ist der Ratth alhie Verneuert worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Martin Winterberger Bei¬ sitzer. herr Wolff Fellenbaum Richter (verwischt). Junge herrn: hans Eysen- magen, Girg Peter Lederer vnd Girg Puiwaner. Eodem anno Freitag Vor Matthiä, hat sich ein sehr grosser Groffer Windt. Vugestimmer windt erhoben, den schilt am Creutzkloster niedergeworffen, Vier Creutzgewelber eingeriessen, das dach von der Kirchen gantz vnd gar abgeworffen. Eodem anno Donnerstag nach Georgii in der Nacht ist Wetter vnd ein schrökliches Wetter entstanden, mit grossem sturmwindt, donbonner. nerschläge vnd regen dergleichen nicht bald erhöret worden. Bald hernach als den Sonabent Vor CreutzErfindung ist ein Wolfenbruch Woltenbruch. niedergangen, hat Zu Stonern 8 Teucht sambt dem Rantzer Teucht ab- geriessen, vnd in demselben grundt grossen schaden gethan, Anch hat das Wetter bey höfen 12 Kinder im Feld erschlagen. Item ein Comet ist 6 wochen am himel erschienen vnnd es war dieses iahr das liebe Comet. getreud Zimlich gerathen, so ist es doch am khauff so teuer Teurung. worden, das man den Metzen vmb 80 auch entlich vmb 100 kleine gr. hat Zahlen muessen. Eodem anno Ist ein Turkische bottschafft Zum König Turkische bott- schafft. Ferdinando nach Wien ankommen in der Fasnacht, vnd hat mit dem König friedstractation gehalten vnd geschlossen, Welcher gleichwol nicht lang ist gehalten worden. Vide Sleidanum. Eodem anno hat der Ratth Zur Iglaw ihren Pfarherrn Der Rath Zur Igla vertreibt Martin heuster aus der possession der Pfarr getrieben vnd abzihren Pfarherrn. geschafft, Darauff gedachter heuster an König Ferdinandum supplicirt bittend, das er in die Pfarr von dem Ratth wieder möchte gelassen werden, Auch das er Zu dem, was ihm der Ratth genomen, wieder möchte befördert werden. Darauff hat König Ferdinandus denen von Iglaw geschrieben folgender gestalt: Ersame Liebe getreuen, Wir Vbersenden Euch hiemit ein Supplication, so Vns Martinus heuster Pfarherr Zu der Iglaw Vnterthenigist Zugestelt, vnd vinb Vnsere gnedige einsehung demutig gebetten, Nu haben wir derhalben Vnsern Vnter Cammerer in Mährern aufferlegt vnd befokhen Zwischen euch vnd ihme Zu handlen, Vnns ist aber von gedachtem Vnsern Vnter Cam- merer noch nicht Zu kommen, was er darinnen ausgericht vnd gehandlet, Nichts weniger ist an Euch Vuser befelh, das ihr gedachten Pfarherr, so fer ihr nicht sonder rechtmessig gnugsam einred vnd Vrsachen habt, wiederumb in die possession der Pfar einkommen, das ienige so Zu der Pfarr gehörig, Zustellen vnd erfolgen lasset Daran Verbringt ihr Vusern ernstlichen will vnd meinung. Geben in Vnser Stadt Wien den 13. Oktober Anno 1553. Ferdinandus.
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86 Hierauff hat der Ratth den König berichtet was der gemelte Pfarherr fur ein gsell gewesen, vnd warumb er der Pfarr von ihnen entsetzet sei. Es hat gedachter Martin Pfarherr nicht nachgelassen vnd an den Ratth alhie Freitag vor Martini wieder suppliciret, das er in sein possess khommen, vnd ohne fernere bemuhung des Königs nach Iglaw siecher raisen dörffe, den weil er Zur Iglaw vertrieben worden, hat er sich Zu Soher auffgehalten, Darauff ihm der Ratth geantwortet, Ob er sich dem gemeß verhalten wil was sie ihm vorgeschrieben, vnd warbei es in beisein guetter leut verblieben, wollen sie ihm alsdan ein antwort auff sein begeren erfol- gen lassen, Welches dem Pfarrer uicht annehmlich. Entlich hat er sich nach Prag begeben, an vielen ortten vergebliche Intercession gebetten vnd allda beim herrn Vice Canzler (der auch für ihu intercedirt) hat er sich erbotten, er wolle Zwar von der Pfarr Zur Iglaw lassen, wen er nur bies auft Weinachten seine Wohnung allda haben khente, Vnter dessen möchte er sich vmb ein andere gelegenheit bekummern Da hat wolgedachter herr Vice Cantzler Zum andermal fur ihn Intercedirt, weil er demutiger sei als Zuuor, Der Ratth bestekesie wollen ihn doch so lang es dem Rath gefellig, wieder auff- vnd entſeßt den Pfarrer. nehmen, Das schreiben des herrn Girzik Ziabka Vnter Cam- merers (richtig Vicekanzlers) ist datirt Prag Sontag Nach Trium Regum Anno 1534. vide 1537. Eodem anno den 26. November Ist König Ferdinandus König Ferdinand Bur Iglaw burchgeritten. sambt seinem gemahl Zur Iglaw durchgeritten, Des Ratths ge- sandten haben Ihr Mayjestät den tag Zuuor Zu Pirnitz, alda er vber nacht gelegen, empfangen vnd gebetten, Ihr Mayjestät wolle Zur Iglaw das nachtleger halten, weil sie Vernohmen, das man Zu deutschen Brod Ihr Mayjestät hoffet, Da hat der König durch seinen Marschalken antworten lassen, Zu diesem Mal hetten sie beschlossen, Zu deutschen Brod das nacht- leger Zu halten, Aber er sei dennoch Ihr Gnediger König vc. Sein allso die gesandten wieder Zurukh gefahren, vnd war Zuuermutten, der König habe sich des sterbens halber befurchtet, weil das nechst vergangene iahr vber Tausendt Menschen alhie gestorben sein. Ist also königliche Mayestät sambt der königinn vnd dem ganzem hoffgesind Zeitlich hier durch geritten desselben tags bies. auff Teutschen Brod, vnd hernach bis auff Prag. Stonern-Bur Eodem anno hat herr Cztibor vnd Jan Rantirzi (nach Stadt erkhaufst worden. Wolny VI. 41 Raubić) von Hlawatecz Vettern den Markt Sto-- nern mit der Pfarr vnd aller gerechtigkheit dem Ratth Zur Iglaw verkhaufft vmb 9000 Schock. Ebitzdorff- Eodem anno Ist Ebitzdorff vom herr Jan Smrczensky Zu Gemeiner Stadt erkhaufft worden. Anno 1534 am tag Seuerini Ist der Ratth alhie verneuret worden: herr hannß Schindl Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. Junge herrn: Niclas Kitzmegl, Paul Meltzer.
86 Hierauff hat der Ratth den König berichtet was der gemelte Pfarherr fur ein gsell gewesen, vnd warumb er der Pfarr von ihnen entsetzet sei. Es hat gedachter Martin Pfarherr nicht nachgelassen vnd an den Ratth alhie Freitag vor Martini wieder suppliciret, das er in sein possess khommen, vnd ohne fernere bemuhung des Königs nach Iglaw siecher raisen dörffe, den weil er Zur Iglaw vertrieben worden, hat er sich Zu Soher auffgehalten, Darauff ihm der Ratth geantwortet, Ob er sich dem gemeß verhalten wil was sie ihm vorgeschrieben, vnd warbei es in beisein guetter leut verblieben, wollen sie ihm alsdan ein antwort auff sein begeren erfol- gen lassen, Welches dem Pfarrer uicht annehmlich. Entlich hat er sich nach Prag begeben, an vielen ortten vergebliche Intercession gebetten vnd allda beim herrn Vice Canzler (der auch für ihu intercedirt) hat er sich erbotten, er wolle Zwar von der Pfarr Zur Iglaw lassen, wen er nur bies auft Weinachten seine Wohnung allda haben khente, Vnter dessen möchte er sich vmb ein andere gelegenheit bekummern Da hat wolgedachter herr Vice Cantzler Zum andermal fur ihn Intercedirt, weil er demutiger sei als Zuuor, Der Ratth bestekesie wollen ihn doch so lang es dem Rath gefellig, wieder auff- vnd entſeßt den Pfarrer. nehmen, Das schreiben des herrn Girzik Ziabka Vnter Cam- merers (richtig Vicekanzlers) ist datirt Prag Sontag Nach Trium Regum Anno 1534. vide 1537. Eodem anno den 26. November Ist König Ferdinandus König Ferdinand Bur Iglaw burchgeritten. sambt seinem gemahl Zur Iglaw durchgeritten, Des Ratths ge- sandten haben Ihr Mayjestät den tag Zuuor Zu Pirnitz, alda er vber nacht gelegen, empfangen vnd gebetten, Ihr Mayjestät wolle Zur Iglaw das nachtleger halten, weil sie Vernohmen, das man Zu deutschen Brod Ihr Mayjestät hoffet, Da hat der König durch seinen Marschalken antworten lassen, Zu diesem Mal hetten sie beschlossen, Zu deutschen Brod das nacht- leger Zu halten, Aber er sei dennoch Ihr Gnediger König vc. Sein allso die gesandten wieder Zurukh gefahren, vnd war Zuuermutten, der König habe sich des sterbens halber befurchtet, weil das nechst vergangene iahr vber Tausendt Menschen alhie gestorben sein. Ist also königliche Mayestät sambt der königinn vnd dem ganzem hoffgesind Zeitlich hier durch geritten desselben tags bies. auff Teutschen Brod, vnd hernach bis auff Prag. Stonern-Bur Eodem anno hat herr Cztibor vnd Jan Rantirzi (nach Stadt erkhaufst worden. Wolny VI. 41 Raubić) von Hlawatecz Vettern den Markt Sto-- nern mit der Pfarr vnd aller gerechtigkheit dem Ratth Zur Iglaw verkhaufft vmb 9000 Schock. Ebitzdorff- Eodem anno Ist Ebitzdorff vom herr Jan Smrczensky Zu Gemeiner Stadt erkhaufft worden. Anno 1534 am tag Seuerini Ist der Ratth alhie verneuret worden: herr hannß Schindl Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. Junge herrn: Niclas Kitzmegl, Paul Meltzer.
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87 Eodem anno Ist Zur Iglaw der Metzen khorn gewest Teurung. pr. 2 ƒfis der Waitzen pr. 3 ffR. Da hat der Ratth den Traidkasten den Burgern eröffnet, vnd den Metzen Khorn vmb 50 w. gr. geben, dadurch gleichwol erhalten, das es hie hernacher wolfeiler worden als in der nacht- barschafft. Der Wein ist guth gerathen. Eodem anno hat es vmb Philippi Jacobi Zu end des Schnee. Aprils so sehr geschneyet, das der schnee an ettlich ortten eines halben Knües dikh gelegen, der hat das getreud sehr niedergedrukt vnd schaden daran gethan. Damals hat Zu Wien ein Muth Waitzes Meel gegolten 45 fl., khorn 35 fl. R. Eodem anno hat eines huetters Magdt Sophia in der Brunst. Creutzergassen bei einem Nachtbarn mit nahmen haintz Tuchmacher glüende kolen auffn boden gelegt in ein betth vnter das stroh, Als es aber brennend worden, hat sich ohn alles gefehr bald im anfang ein kleines Magdlein auff den boden gefunden, vnd ein geschrei gemacht, rettung geschrieren. Ist allso das feuer durch Zeitliche rettung ohne sonderlichen schaden geleschet worden. Die theterin hat man hernach bei der Langen brukhen Verbrennt. Eodem anno Freitag vor Creutztag im herbst Ist bei dem Brunst. Thoman Mischinger ein feuer auskommen neben dem Ratthaus, Sein 5 heuser abgebrent, Nemlich das Ratthaus, des Stubikhen, herrn Steffan Schmilauers haus sambt dem Inhaus vnd Johannis Andree haus. Im Ratthaus ist gleichwol Gottlob khein sonderlicher grosser schaden geschehen. Anno 1535 An tag Seuerini Ist der Ratth Zur Iglaw verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Lerntrog Beisitzer. Junger herr: Erasmus Strohofer. (Von diesen Lerntrogisch khom- men her die von Adl so sich schreiben die Poltzerischen Z Sparazowa). Eodem anno Ist Zu Znaym ein Landtag gehalten wor- Landtag Zu Znaym. den in gegenwarth Königes Ferdinandi, Dahin ist auch die Turkische bottschafft Zum König aukommen 6 Personen auff einem Turkische Bott- schafft. Wagen, Den 4 Martii hat ihnen der König 300 Man entgegen geschikt, die sie angenohmen vnd in die Stadt Znaym begleittet haben. Den 5. Martii ist der Turkische gesandte mit des Königs gleid auff die Burgk Zu Znaim geritten, sein Werbung in der Audienz furgebracht vnd also ver abschiedet worden, das er Zu Wien des Königs Resolution erwarten soll. Also ist die bottschafft den 5 Martii von Znaim wieder auf Wien verrukhet. Eodem anno herr Andre Fistritzer gestorben, im Rath gewesen 6 iahr. Anno 1536 am tag Lucä Ist der Ratth verneuret worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr hans Geschl Richter. Junge herrn: Peter Zosauer, hans Pauspertl. Eodem anno Ist herr Simon Neuman von Stein aus Oesterreich geburtig Zum Pfarherrn alhie angenohmen worden, Poltzartsch Ge- schlecht. Pfarherr Zur Iglaw.
87 Eodem anno Ist Zur Iglaw der Metzen khorn gewest Teurung. pr. 2 ƒfis der Waitzen pr. 3 ffR. Da hat der Ratth den Traidkasten den Burgern eröffnet, vnd den Metzen Khorn vmb 50 w. gr. geben, dadurch gleichwol erhalten, das es hie hernacher wolfeiler worden als in der nacht- barschafft. Der Wein ist guth gerathen. Eodem anno hat es vmb Philippi Jacobi Zu end des Schnee. Aprils so sehr geschneyet, das der schnee an ettlich ortten eines halben Knües dikh gelegen, der hat das getreud sehr niedergedrukt vnd schaden daran gethan. Damals hat Zu Wien ein Muth Waitzes Meel gegolten 45 fl., khorn 35 fl. R. Eodem anno hat eines huetters Magdt Sophia in der Brunst. Creutzergassen bei einem Nachtbarn mit nahmen haintz Tuchmacher glüende kolen auffn boden gelegt in ein betth vnter das stroh, Als es aber brennend worden, hat sich ohn alles gefehr bald im anfang ein kleines Magdlein auff den boden gefunden, vnd ein geschrei gemacht, rettung geschrieren. Ist allso das feuer durch Zeitliche rettung ohne sonderlichen schaden geleschet worden. Die theterin hat man hernach bei der Langen brukhen Verbrennt. Eodem anno Freitag vor Creutztag im herbst Ist bei dem Brunst. Thoman Mischinger ein feuer auskommen neben dem Ratthaus, Sein 5 heuser abgebrent, Nemlich das Ratthaus, des Stubikhen, herrn Steffan Schmilauers haus sambt dem Inhaus vnd Johannis Andree haus. Im Ratthaus ist gleichwol Gottlob khein sonderlicher grosser schaden geschehen. Anno 1535 An tag Seuerini Ist der Ratth Zur Iglaw verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Lerntrog Beisitzer. Junger herr: Erasmus Strohofer. (Von diesen Lerntrogisch khom- men her die von Adl so sich schreiben die Poltzerischen Z Sparazowa). Eodem anno Ist Zu Znaym ein Landtag gehalten wor- Landtag Zu Znaym. den in gegenwarth Königes Ferdinandi, Dahin ist auch die Turkische bottschafft Zum König aukommen 6 Personen auff einem Turkische Bott- schafft. Wagen, Den 4 Martii hat ihnen der König 300 Man entgegen geschikt, die sie angenohmen vnd in die Stadt Znaym begleittet haben. Den 5. Martii ist der Turkische gesandte mit des Königs gleid auff die Burgk Zu Znaim geritten, sein Werbung in der Audienz furgebracht vnd also ver abschiedet worden, das er Zu Wien des Königs Resolution erwarten soll. Also ist die bottschafft den 5 Martii von Znaim wieder auf Wien verrukhet. Eodem anno herr Andre Fistritzer gestorben, im Rath gewesen 6 iahr. Anno 1536 am tag Lucä Ist der Ratth verneuret worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr hans Geschl Richter. Junge herrn: Peter Zosauer, hans Pauspertl. Eodem anno Ist herr Simon Neuman von Stein aus Oesterreich geburtig Zum Pfarherrn alhie angenohmen worden, Poltzartsch Ge- schlecht. Pfarherr Zur Iglaw.
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88 hat im Pfarhoff gewohnet vnd im dienst gewest 18 iahr, den im 1554 iahr ist er gestorben, wie sein Epitaphium in der Pfarkirchen bei der Sa-- cristei ausweiset dessen author Johannes Tapinaeus Rector Scholae. Schrittss erkaufft Eodem anno Ist das Behmische guet Schrittes sambt ettlichen dorffern Zu gemeiner Stadt alhie erkhaufft worden von Herrn Jan Trczka pr. 11 tausendt 7s3. herrn Andreã Eodem anno Als herr Andreas Stadtschreiber (so anno Bawnern Stabt schreiber eingang aus seinem haus 1513 den dienst nach Herrn Seuerini todt angetretten) ein haus in ins Ratthaus gebawet worden. der Nonnengassen gekhaufft hat, vnd er nu mehr Zimlich bey iahren vnd im dienst bei 23 iahren gewest, hat ihm der Ratth ein gang aus der Nonnengassen ins Ratthaus machen lassen, damit er desto leichter Zu seinem dienst gehen kennen, Jst hernach Anno 1539 gestorben, vnd nach ihm herr Leonhart Trenkher Stadtschreiber worden, wie Vnten soll ge- meldet werden. Eodem anno Jst Gemeiner Stadt Traidhaus im Frauen- Traidhaus im Frauenkloster. kloster mit consens des Prouincial vnd Conuents daselbsten auff Gemeiner Stadt Vnkosten erbawet worden. Anno 1537 Sabbatho post Omnium Sanctorum Ist der Ratth alhie Verneuert worden: herr hans Schindl Eltister. herr hannß Lerntrog Bei- sitzer. herr Marcus Reindler Richter. Junge herrn: hans Kandler, Wolff Paunigartl vnd Marcus Saltzenbrodt. Eodem anno den 18. Julii Ist der grundt bei Pirnitzthor Paſtey behm Pirnitzthor. gelegt worden, vnd hat man das Eyserne thor oder die grosse Pasteyen angefangen Zu bawen. Eodem anno den 17. Junii Ist Graff Albrecht Schlikh Durchzug des Behmiſchen krigsvosts. der Behmischen Landtschafft Obrister Vber 1000 Pfert vnd 4000 knecht, hieher kommen, welche die Behmen auff 6 Monatlang wieder den Turken im Feld Zu halten bewilliget, Es sein aber mit dem Obristen nicht mehr als 200 Reutter vnd 2 Fendlein knecht hie gelegen, die andern sein einen andern weg durch Mehrern gezogen. Eodem anno Donnerstag vor Laurentii Ist ein befelh von Befelh wegen Martin heuslers-König Ferdinando an den Ratth hieher kommen, man soll den Martin heusler Pfarhert alhie von welchem oben im 1533 iahr gemeldet worden, nach Prag fur den König stellen, weil er sich seinem Ambt gemeß nicht verhalten. Als man ihn fodern lassen, hat er sich absentirt, vnd her- nacher nicht weitter alhie finden lassen. Also sein die von Iglaw des bösen Mans mit dieser gelegenheit loß worden. Kirchen kleinoder Eodem anno An aller Seelentag hat der Ratth Zur Iglaw von Kuttenberg alhie beponirt. dem Abten von Sedlitz bei Kuttenberg gelegen ettliche Kirchen Clenodien vnd Priuilegia sc. so ihre Vorfahren Zu Zischka Zeiten im Behmischen Krieg hieher geflehnet vnnd auff Zuheben geben, aus befelh
88 hat im Pfarhoff gewohnet vnd im dienst gewest 18 iahr, den im 1554 iahr ist er gestorben, wie sein Epitaphium in der Pfarkirchen bei der Sa-- cristei ausweiset dessen author Johannes Tapinaeus Rector Scholae. Schrittss erkaufft Eodem anno Ist das Behmische guet Schrittes sambt ettlichen dorffern Zu gemeiner Stadt alhie erkhaufft worden von Herrn Jan Trczka pr. 11 tausendt 7s3. herrn Andreã Eodem anno Als herr Andreas Stadtschreiber (so anno Bawnern Stabt schreiber eingang aus seinem haus 1513 den dienst nach Herrn Seuerini todt angetretten) ein haus in ins Ratthaus gebawet worden. der Nonnengassen gekhaufft hat, vnd er nu mehr Zimlich bey iahren vnd im dienst bei 23 iahren gewest, hat ihm der Ratth ein gang aus der Nonnengassen ins Ratthaus machen lassen, damit er desto leichter Zu seinem dienst gehen kennen, Jst hernach Anno 1539 gestorben, vnd nach ihm herr Leonhart Trenkher Stadtschreiber worden, wie Vnten soll ge- meldet werden. Eodem anno Jst Gemeiner Stadt Traidhaus im Frauen- Traidhaus im Frauenkloster. kloster mit consens des Prouincial vnd Conuents daselbsten auff Gemeiner Stadt Vnkosten erbawet worden. Anno 1537 Sabbatho post Omnium Sanctorum Ist der Ratth alhie Verneuert worden: herr hans Schindl Eltister. herr hannß Lerntrog Bei- sitzer. herr Marcus Reindler Richter. Junge herrn: hans Kandler, Wolff Paunigartl vnd Marcus Saltzenbrodt. Eodem anno den 18. Julii Ist der grundt bei Pirnitzthor Paſtey behm Pirnitzthor. gelegt worden, vnd hat man das Eyserne thor oder die grosse Pasteyen angefangen Zu bawen. Eodem anno den 17. Junii Ist Graff Albrecht Schlikh Durchzug des Behmiſchen krigsvosts. der Behmischen Landtschafft Obrister Vber 1000 Pfert vnd 4000 knecht, hieher kommen, welche die Behmen auff 6 Monatlang wieder den Turken im Feld Zu halten bewilliget, Es sein aber mit dem Obristen nicht mehr als 200 Reutter vnd 2 Fendlein knecht hie gelegen, die andern sein einen andern weg durch Mehrern gezogen. Eodem anno Donnerstag vor Laurentii Ist ein befelh von Befelh wegen Martin heuslers-König Ferdinando an den Ratth hieher kommen, man soll den Martin heusler Pfarhert alhie von welchem oben im 1533 iahr gemeldet worden, nach Prag fur den König stellen, weil er sich seinem Ambt gemeß nicht verhalten. Als man ihn fodern lassen, hat er sich absentirt, vnd her- nacher nicht weitter alhie finden lassen. Also sein die von Iglaw des bösen Mans mit dieser gelegenheit loß worden. Kirchen kleinoder Eodem anno An aller Seelentag hat der Ratth Zur Iglaw von Kuttenberg alhie beponirt. dem Abten von Sedlitz bei Kuttenberg gelegen ettliche Kirchen Clenodien vnd Priuilegia sc. so ihre Vorfahren Zu Zischka Zeiten im Behmischen Krieg hieher geflehnet vnnd auff Zuheben geben, aus befelh
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89 Königes Ferdinandi wiederumb völlig Zugestelt, Darumben dan der Abbt vnd das ganze Connent daselbst den Ratth alhie quittirt haben. Weil aber die Recognitio derer von Iglaw im Kloster bei Kuttenberg verblieben, Ist kunfftig Anno 1601 ein nene anforderung an die von Iglaw geschehen, als ob sie solche Clenodien noch hinter sich hetten, Daher Commissionen angestelt worden vnd viel Vukosten auffgeloffen. Als man aber die quittung alhie ge funden, ist der handl gestilt worden, Wie dauon Vnten im 1601 Jahr soll gemeldet werden. Anno 1538 Am tag Martini Ist der Ratth alhie verneuret werden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. Junge herrn: Jakob Kramer, Bartl Brimsleber. Eodem anno Dienstag nach Palmarum Ist alhie in der Schepsenbrunst. Spitsgassen beim Scheps Riemer (iezt neben Michl Stubikhen haus) ein feuer durch nachlessigkeit auskommen den der gemelte Scheps Riemer hat 3 Eimer Wein von Poln hieber geführt vnd mit stroh verdekt das man es nicht khennen soll, Als sie nu beide Vatter vnd sohn bei nechtlicher weil das stroh bei einem guetten starkhen Rausch in stall getragen, vnd den Wein heimlich in Keller abladen wollen, Ist ein feuer im stroh auffgangen, vnd sein dauon die ganze Spitlgassen ausserhalb 2 heuser, item am Ring 6 heuser, 2 breuheuser auch die Creutzergassen vnd etwas in der Trebergassen ausgebrent sein drei Personen im feuer erstikt, auch ist sonsten am vieh gros- ser schaden geschehen, Der wirth Zum haus, durch dessen nachlessigkeit das feuer ins stroh kommen, ist entloffen. Seine glaubiger haben den Wein wieder nach Poln verkhaufft. Als nu der khauffer den auffgeladenen Wein hinwekh fuhren wollen, ist das Vassl vom Wagen gefallen, Zerbrochen, vnd der Wein aller ausgerunnen, Also daß es gar Vuglükselig mit dem Wein sich Verloffen, vnd weeder der erste noch der andere khauffer denselben genossen. Andere brunſt Eodem anno Montag nach Francisci, hat ein knab bey urch eines Kna- ben von 11 tahren 11 iahren des Puklichten Merth Preumeisters Sohn in dermuttwillen. Creutzergassen bei einem Tuchmacher N. Losnitzer ein feuer oder feurige kohlen in sein betth Vntern Dach ins stroh gelegt, da das betth gebrent, Ist ohn alles gefehr die hauswirthin auff den boden gangen vnd dem Knaben betten wollen vnd als sie das feuer ersehen vud vmb rettung geschrien, ist es gedempffet vnd ohne schaden gelescht worden, Der Kuab der Verdechtig war, als man ihn ob er an der that schuldig befragt, hat die flucht geben Zu seinem Vatter dem Preumeister, Da ward er gefengklich angenommen, vnd bekhent die that alsbald, mit furwendung er hette darumb das feuer gelegt, weil ihn sein mutter gestrichen vnd in dienst, daraus er eutloffen, getrieben hat, Zu dem, so hette ihn sein fraw die Losnitzerin hart gehalten vnd geschlagen, So habe er das feuer gelegt, ob er dadurch khente seines
89 Königes Ferdinandi wiederumb völlig Zugestelt, Darumben dan der Abbt vnd das ganze Connent daselbst den Ratth alhie quittirt haben. Weil aber die Recognitio derer von Iglaw im Kloster bei Kuttenberg verblieben, Ist kunfftig Anno 1601 ein nene anforderung an die von Iglaw geschehen, als ob sie solche Clenodien noch hinter sich hetten, Daher Commissionen angestelt worden vnd viel Vukosten auffgeloffen. Als man aber die quittung alhie ge funden, ist der handl gestilt worden, Wie dauon Vnten im 1601 Jahr soll gemeldet werden. Anno 1538 Am tag Martini Ist der Ratth alhie verneuret werden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. Junge herrn: Jakob Kramer, Bartl Brimsleber. Eodem anno Dienstag nach Palmarum Ist alhie in der Schepsenbrunst. Spitsgassen beim Scheps Riemer (iezt neben Michl Stubikhen haus) ein feuer durch nachlessigkeit auskommen den der gemelte Scheps Riemer hat 3 Eimer Wein von Poln hieber geführt vnd mit stroh verdekt das man es nicht khennen soll, Als sie nu beide Vatter vnd sohn bei nechtlicher weil das stroh bei einem guetten starkhen Rausch in stall getragen, vnd den Wein heimlich in Keller abladen wollen, Ist ein feuer im stroh auffgangen, vnd sein dauon die ganze Spitlgassen ausserhalb 2 heuser, item am Ring 6 heuser, 2 breuheuser auch die Creutzergassen vnd etwas in der Trebergassen ausgebrent sein drei Personen im feuer erstikt, auch ist sonsten am vieh gros- ser schaden geschehen, Der wirth Zum haus, durch dessen nachlessigkeit das feuer ins stroh kommen, ist entloffen. Seine glaubiger haben den Wein wieder nach Poln verkhaufft. Als nu der khauffer den auffgeladenen Wein hinwekh fuhren wollen, ist das Vassl vom Wagen gefallen, Zerbrochen, vnd der Wein aller ausgerunnen, Also daß es gar Vuglükselig mit dem Wein sich Verloffen, vnd weeder der erste noch der andere khauffer denselben genossen. Andere brunſt Eodem anno Montag nach Francisci, hat ein knab bey urch eines Kna- ben von 11 tahren 11 iahren des Puklichten Merth Preumeisters Sohn in dermuttwillen. Creutzergassen bei einem Tuchmacher N. Losnitzer ein feuer oder feurige kohlen in sein betth Vntern Dach ins stroh gelegt, da das betth gebrent, Ist ohn alles gefehr die hauswirthin auff den boden gangen vnd dem Knaben betten wollen vnd als sie das feuer ersehen vud vmb rettung geschrien, ist es gedempffet vnd ohne schaden gelescht worden, Der Kuab der Verdechtig war, als man ihn ob er an der that schuldig befragt, hat die flucht geben Zu seinem Vatter dem Preumeister, Da ward er gefengklich angenommen, vnd bekhent die that alsbald, mit furwendung er hette darumb das feuer gelegt, weil ihn sein mutter gestrichen vnd in dienst, daraus er eutloffen, getrieben hat, Zu dem, so hette ihn sein fraw die Losnitzerin hart gehalten vnd geschlagen, So habe er das feuer gelegt, ob er dadurch khente seines
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90 Dieser Jung ist diensts loß werden. Drei wochen hernach ist dieser iung mit dem ben dem Bran- ger mit dem schwert beim Pranger gerichtet worden, Wen man seiner ingendt Schwert gericht worden. nicht geschonet hette, wer er mit feuer verbrent worden. Eodem anno Ist die Roßmuel vor feuer bösser verwahret worden, weil sich der brunsten in wenig iahren Viel begeben, vnd gleichwol alle ohne schaden der Muel abgangen. Zu Verhuttung kunff- tiger gefahr sein Viel Vnkosten darauff gewendet werden, das sie vor feuer desto bösser gesiechert sei. Eodem anno Weil an gersten mangl eingefallen hat man Waitzenbier. wer da gersten Waitzen bier gebrauet von Michaelis bies auff Georgü, Wer vntter den Wait gemengt hat mis-aber Waitzen vnter gersten gemenget vnd gebrauet hat, der hat sen deß. Preyens missig genn. Zur straff den ganzen Winter des Bierpreuens mussen muessig gehen. Vnterschretber. Eodem anno Ist dem Alten herrn Andreas Zauner Stadt- schreiber alhie, ein Vnterschreiber Zugegeben worden Erasmus des Ludwig Rädls sohn, Sein iährliche besoldung 16 ffl, vnd da er wurde fleissig sein, soll ihm noch 2 ffis gegeben werden. Anno 1539 feria 6 post Martini Jst der Ratth verneuert worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. Junger herrn: Jacob Libl Melchior vnd Thomas Mischinger. Fruchtbares iahr. Eodem anno Ist ein sehr fruchtbares iahr gewesen, also, das allerlei getreud, Wein, Obst vnd Zugemüse gar ein guette Fülle ge¬ wachſen. Eodem anno 9st herr Andreas Zauner vom Frauenthal Stadtſchreiber gestorben. geburtig, welcher von Anno 1513 bies hieher Stadtschreiber gewesen, gestorben in Zimlichem alter, der auch Zu Zeit der Auffruhr Anno 1520 vnd nach der grossen brunst Anno 1523 viel wiederwertiges neben andern hat mussen ausstehen, Nach ihm ist herr Leouhard Trenkher Stadt- schreiber worden. Bei diesem Ratth hat herr Paul Schinabitz Anno 1540 Stadtſigil ver- loren worden. am tag Wenceslai das kleiner Stadtsigil verloren sambt dem Sammeten beutl vnnd als ohn gefehr bei 2 Monden hernach der Ratth hatt sollen verneuert werden, haben die Neuen Ratthsgeschwornen nicht ehe das Ambt auff sich nehmen wollen, auch das Jurament nicht geleistet, bies ihnen der Vorsietzende Ratth versprochen (weil durch ihren Burgermeister das Sigil verloren worden) da einige gefahr hieraus Zu besorgen, das sie es verantworten vnd darumb gerecht stehen wollen ohne entgelt der Newgewehl- ten Ratthspersonen, Welches ihnen Zugesagt worden, Es hat aber herr Vnter Cammerer, dem der Ratth diesen faal wegen des verlornen Sigils geklaget vnd vmb Rath ersuchet, fur notwendig geachtet, Man solte es bei der Landtafft anbringen vnd begeren, damit solcher Verlust in das Landt Roßmuel vor feuer verwahrt.
90 Dieser Jung ist diensts loß werden. Drei wochen hernach ist dieser iung mit dem ben dem Bran- ger mit dem schwert beim Pranger gerichtet worden, Wen man seiner ingendt Schwert gericht worden. nicht geschonet hette, wer er mit feuer verbrent worden. Eodem anno Ist die Roßmuel vor feuer bösser verwahret worden, weil sich der brunsten in wenig iahren Viel begeben, vnd gleichwol alle ohne schaden der Muel abgangen. Zu Verhuttung kunff- tiger gefahr sein Viel Vnkosten darauff gewendet werden, das sie vor feuer desto bösser gesiechert sei. Eodem anno Weil an gersten mangl eingefallen hat man Waitzenbier. wer da gersten Waitzen bier gebrauet von Michaelis bies auff Georgü, Wer vntter den Wait gemengt hat mis-aber Waitzen vnter gersten gemenget vnd gebrauet hat, der hat sen deß. Preyens missig genn. Zur straff den ganzen Winter des Bierpreuens mussen muessig gehen. Vnterschretber. Eodem anno Ist dem Alten herrn Andreas Zauner Stadt- schreiber alhie, ein Vnterschreiber Zugegeben worden Erasmus des Ludwig Rädls sohn, Sein iährliche besoldung 16 ffl, vnd da er wurde fleissig sein, soll ihm noch 2 ffis gegeben werden. Anno 1539 feria 6 post Martini Jst der Ratth verneuert worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. Junger herrn: Jacob Libl Melchior vnd Thomas Mischinger. Fruchtbares iahr. Eodem anno Ist ein sehr fruchtbares iahr gewesen, also, das allerlei getreud, Wein, Obst vnd Zugemüse gar ein guette Fülle ge¬ wachſen. Eodem anno 9st herr Andreas Zauner vom Frauenthal Stadtſchreiber gestorben. geburtig, welcher von Anno 1513 bies hieher Stadtschreiber gewesen, gestorben in Zimlichem alter, der auch Zu Zeit der Auffruhr Anno 1520 vnd nach der grossen brunst Anno 1523 viel wiederwertiges neben andern hat mussen ausstehen, Nach ihm ist herr Leouhard Trenkher Stadt- schreiber worden. Bei diesem Ratth hat herr Paul Schinabitz Anno 1540 Stadtſigil ver- loren worden. am tag Wenceslai das kleiner Stadtsigil verloren sambt dem Sammeten beutl vnnd als ohn gefehr bei 2 Monden hernach der Ratth hatt sollen verneuert werden, haben die Neuen Ratthsgeschwornen nicht ehe das Ambt auff sich nehmen wollen, auch das Jurament nicht geleistet, bies ihnen der Vorsietzende Ratth versprochen (weil durch ihren Burgermeister das Sigil verloren worden) da einige gefahr hieraus Zu besorgen, das sie es verantworten vnd darumb gerecht stehen wollen ohne entgelt der Newgewehl- ten Ratthspersonen, Welches ihnen Zugesagt worden, Es hat aber herr Vnter Cammerer, dem der Ratth diesen faal wegen des verlornen Sigils geklaget vnd vmb Rath ersuchet, fur notwendig geachtet, Man solte es bei der Landtafft anbringen vnd begeren, damit solcher Verlust in das Landt Roßmuel vor feuer verwahrt.
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91 Register einuerleibet werde, Zu dem ende, Ob iemandts damit sigilliren wurde, das solches krafftlos vnd der Stadt ohne schaden sey. Welches auch Hernach Anno 1541 geschehen Zu Brun auffm Landtag. Nach diesem hat der Ratth Zur Iglaw in dem Neuen Sigill ettliche Buchstaben endern lassen, damit man das alte Sigil, ob es iemandt gebrau- chen wurde, Von dem Nenen Vnterscheiden khenne. Dem Schinabitzer aber war seine gantze nahrung im arrest, wo ia irgents ein gefahr der Stadt daraus entstunde, das man sich an ihm vnd seinem guett erholen khente. Ein Zeit lang hernach hat der Burgermeister das verlorne Sigill nach fleissiger nachforschung Zn Datschitz wieder erfragt. Anno 1540 am tag Elisabeth Ist der Ratth alhie verneuret worden: herr hans Schindl Eltister. herr hans Lerntrog Beisitzer. herr Johan Kand- ler Richter. Junger herr: hanns Schneider. Eodem anno Mitwoch nach Palmarum Jst ein grosse Finsternus. finsternus der Sonnen alhie gesehen worden, allso das man des tags Zur arbeit khaum hat sehen khennen hat gewehret 2 stund lang. Eodem anno War ein so duerrer vnd trockener Sommer Duerrer Sommer das man das getreud vor S. Peterstag alhie abgeschnitten vnd eingeerdnet, welches Zuuor Vnerhörtt gewesen. Am Wasser war hie grosser mangel, darumb hat man das Maltz Zum bierbrauen auff der Roßmuel mahlen muessen, vund hat von Ostern bies auff Weinachten nicht so Viel geregnet, das es das erdtreich 2 finger tieff eingewaichet hette, So ist weder Kraut, rueben, Zwifel noch ander hausnotturfft nicht gewachsen, daher das fleisch vnd andere Victualien zimlich teuer worden. Des Weins aber war ein solche menge gerathen, das man Guette Wein. nicht Vaß ein genuegen haben kennen, Viel Zu Wien vnd anderer ortten haben aus mangl der Vaß die Wein hinwekh geschenkt, Andere haben ihre Alte Wein bei nächtlicher weil auff die gassen ausgegossen, vnd den Neuen guetten köstlichen Most darein gefüllet, Ettliche haben gar nicht lesen kennen, weil sie khein Vas Zu khauffen gehabt, Ein Zehen Emer Wein Zu Wien vmb 2 fl. R. Eodem anno Ist die Papiermuel im Altenberg gebauet Paptermuel. worden. Item das Getreud haus im Frauenkloster so Anno 1536 von Ratth alhie angesangen worden in diesem iahr gar ausge- baut worden. Auch ist die Pfarkirchen mit Zigeln gedeket worden. Eodem anno. Demnach sich das handtwerch der Tuch¬- macher beschwert, wie sie an Reemen ein grossen abgangk hetten, vnd dadurch ihre arbeit vnd die khauffleut nicht fördern khennen, hat ihnen der Ratth alhie vergönt den Spitlgarten Zu 24 Reemen da allzeit 2 Tuch- Traidhaus im Frauenklofter. Reemen der Tuchmacher.
91 Register einuerleibet werde, Zu dem ende, Ob iemandts damit sigilliren wurde, das solches krafftlos vnd der Stadt ohne schaden sey. Welches auch Hernach Anno 1541 geschehen Zu Brun auffm Landtag. Nach diesem hat der Ratth Zur Iglaw in dem Neuen Sigill ettliche Buchstaben endern lassen, damit man das alte Sigil, ob es iemandt gebrau- chen wurde, Von dem Nenen Vnterscheiden khenne. Dem Schinabitzer aber war seine gantze nahrung im arrest, wo ia irgents ein gefahr der Stadt daraus entstunde, das man sich an ihm vnd seinem guett erholen khente. Ein Zeit lang hernach hat der Burgermeister das verlorne Sigill nach fleissiger nachforschung Zn Datschitz wieder erfragt. Anno 1540 am tag Elisabeth Ist der Ratth alhie verneuret worden: herr hans Schindl Eltister. herr hans Lerntrog Beisitzer. herr Johan Kand- ler Richter. Junger herr: hanns Schneider. Eodem anno Mitwoch nach Palmarum Jst ein grosse Finsternus. finsternus der Sonnen alhie gesehen worden, allso das man des tags Zur arbeit khaum hat sehen khennen hat gewehret 2 stund lang. Eodem anno War ein so duerrer vnd trockener Sommer Duerrer Sommer das man das getreud vor S. Peterstag alhie abgeschnitten vnd eingeerdnet, welches Zuuor Vnerhörtt gewesen. Am Wasser war hie grosser mangel, darumb hat man das Maltz Zum bierbrauen auff der Roßmuel mahlen muessen, vund hat von Ostern bies auff Weinachten nicht so Viel geregnet, das es das erdtreich 2 finger tieff eingewaichet hette, So ist weder Kraut, rueben, Zwifel noch ander hausnotturfft nicht gewachsen, daher das fleisch vnd andere Victualien zimlich teuer worden. Des Weins aber war ein solche menge gerathen, das man Guette Wein. nicht Vaß ein genuegen haben kennen, Viel Zu Wien vnd anderer ortten haben aus mangl der Vaß die Wein hinwekh geschenkt, Andere haben ihre Alte Wein bei nächtlicher weil auff die gassen ausgegossen, vnd den Neuen guetten köstlichen Most darein gefüllet, Ettliche haben gar nicht lesen kennen, weil sie khein Vas Zu khauffen gehabt, Ein Zehen Emer Wein Zu Wien vmb 2 fl. R. Eodem anno Ist die Papiermuel im Altenberg gebauet Paptermuel. worden. Item das Getreud haus im Frauenkloster so Anno 1536 von Ratth alhie angesangen worden in diesem iahr gar ausge- baut worden. Auch ist die Pfarkirchen mit Zigeln gedeket worden. Eodem anno. Demnach sich das handtwerch der Tuch¬- macher beschwert, wie sie an Reemen ein grossen abgangk hetten, vnd dadurch ihre arbeit vnd die khauffleut nicht fördern khennen, hat ihnen der Ratth alhie vergönt den Spitlgarten Zu 24 Reemen da allzeit 2 Tuch- Traidhaus im Frauenklofter. Reemen der Tuchmacher.
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92 macher eine Reem haben vud genuessen sollen vnter iährlichem Zins, nach des Ratts erkentnis. Actum 18. Dezember 1540. Eodem anno. Ist herr Leonhard Trenkher Zum deutschen Stadtschreiber in Iglaw. Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden an stat des Verstor- benen herrn Andreä Brisnikh. Ist im dienst gewest 30 iahr vnd im 1571 gestorben. Anno 1541 feria post Leonhardi Ist der Ratth allhie verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. herr Andre Kitzmegl Richter. Junger herr: Bartl Lang. Sterb. Eodem anno. Ist vmb Weinachten ein Zimlicher sterb oder pestis entstanden, sein fast teglich bei 25 Personen vmbkommen, die seuch haben inficirte von Wien vnd Znaim hergebracht. Windt. Eodem anno. Den 2. Februari Ist ein grosser windt ge- wesen, hat das dach von der Pfarkirchen abgeworfen, ettliche andere decher Zerriessen, das erdtreich mit sambt der saat ausgeriessen vnd sonsten grossen schaden gethan, Dieser windt hat 3 tag nacheinander gewehret. Eodem anno. Als Johannes Weiwoda welchen ettliche Ofen belegert Zum Vngrischen König Anno 1526 erwehlet gestorben, vnd seine verlassene Wittib neben einem Mönchen vnd des Weiwoda khindern die Vestung Ofen fort innegehabt, hat König Ferdinandus mit starkher macht die Stadt Ofen belegert, der hoffnung weil er dieselbe anno 1525 nicht gewunnen, es solte iezt geschehen. Des Volks darfur soll bei 20 Tausendt gewesen sein, Es ist aber so Vngluckselig abgangen, das wenig der Vnsrigen dauon kommen sein. Dem Mönchen vnd des Weiwoda Wittib der königin sein die Turkhen starkh Zu hilff kommen. Die Mehrerische Landtschaft hat geschift 3000 knecht, Von Iglaw bersein die meisten vor Ofen blieben, Von hinnen ist der Zehende Behende Man fortgeschikt. Man dienstag vor Maria Geburth hinabgezogen benentlichen 26 Personen, 2 Reutter vnd 6 feldstücksein, die solten neben den andern Meh¬ rerischen vnd Oesterreichischen uach gehaltener haubtschlacht die Vusrigen im leger retten, sein aber Zu langsam khommen vnd ist das iahr vor Ofen ein grosser schad vnd spott den Vusrigen begegnet, die Vnuerrichter sachen mit schaden haben Zurukh Ziehen muessen. Eodem anno hat man vor Spitlthor auff dem Waal, Stadtmauer vor Spitlthor. da Zuuor ein Zaun gewest, angefangen ein Mauer Zu bauen, den Zuuor nur ein geflochtener Zaun darumb gewest, vnd hinter demselben der Waal. Eodem anno Ist Jacob Lederer Ambtman auff Schrittens, Ambtman auf Schrittes. besolbung. welches guet 5 iahr Zuuor Zu Gemeiner Stadt ist erkhaufft worden, verordnet. Sein iährliche besoldung 8 fffs. Eodem anno. Jst herr hans Schausichselber meiner Gros- mutter, hedwig Pauspertlin, Bruder gestorben. Schauſichſelber gestorben.
92 macher eine Reem haben vud genuessen sollen vnter iährlichem Zins, nach des Ratts erkentnis. Actum 18. Dezember 1540. Eodem anno. Ist herr Leonhard Trenkher Zum deutschen Stadtschreiber in Iglaw. Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden an stat des Verstor- benen herrn Andreä Brisnikh. Ist im dienst gewest 30 iahr vnd im 1571 gestorben. Anno 1541 feria post Leonhardi Ist der Ratth allhie verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hannß Geschl Beisitzer. herr Andre Kitzmegl Richter. Junger herr: Bartl Lang. Sterb. Eodem anno. Ist vmb Weinachten ein Zimlicher sterb oder pestis entstanden, sein fast teglich bei 25 Personen vmbkommen, die seuch haben inficirte von Wien vnd Znaim hergebracht. Windt. Eodem anno. Den 2. Februari Ist ein grosser windt ge- wesen, hat das dach von der Pfarkirchen abgeworfen, ettliche andere decher Zerriessen, das erdtreich mit sambt der saat ausgeriessen vnd sonsten grossen schaden gethan, Dieser windt hat 3 tag nacheinander gewehret. Eodem anno. Als Johannes Weiwoda welchen ettliche Ofen belegert Zum Vngrischen König Anno 1526 erwehlet gestorben, vnd seine verlassene Wittib neben einem Mönchen vnd des Weiwoda khindern die Vestung Ofen fort innegehabt, hat König Ferdinandus mit starkher macht die Stadt Ofen belegert, der hoffnung weil er dieselbe anno 1525 nicht gewunnen, es solte iezt geschehen. Des Volks darfur soll bei 20 Tausendt gewesen sein, Es ist aber so Vngluckselig abgangen, das wenig der Vnsrigen dauon kommen sein. Dem Mönchen vnd des Weiwoda Wittib der königin sein die Turkhen starkh Zu hilff kommen. Die Mehrerische Landtschaft hat geschift 3000 knecht, Von Iglaw bersein die meisten vor Ofen blieben, Von hinnen ist der Zehende Behende Man fortgeschikt. Man dienstag vor Maria Geburth hinabgezogen benentlichen 26 Personen, 2 Reutter vnd 6 feldstücksein, die solten neben den andern Meh¬ rerischen vnd Oesterreichischen uach gehaltener haubtschlacht die Vusrigen im leger retten, sein aber Zu langsam khommen vnd ist das iahr vor Ofen ein grosser schad vnd spott den Vusrigen begegnet, die Vnuerrichter sachen mit schaden haben Zurukh Ziehen muessen. Eodem anno hat man vor Spitlthor auff dem Waal, Stadtmauer vor Spitlthor. da Zuuor ein Zaun gewest, angefangen ein Mauer Zu bauen, den Zuuor nur ein geflochtener Zaun darumb gewest, vnd hinter demselben der Waal. Eodem anno Ist Jacob Lederer Ambtman auff Schrittens, Ambtman auf Schrittes. besolbung. welches guet 5 iahr Zuuor Zu Gemeiner Stadt ist erkhaufft worden, verordnet. Sein iährliche besoldung 8 fffs. Eodem anno. Jst herr hans Schausichselber meiner Gros- mutter, hedwig Pauspertlin, Bruder gestorben. Schauſichſelber gestorben.
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93 Anno 1542 feria 5 post Galli Ist der Ratth verneuret worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr Vincentz Schlegl Nichter. Junge herrn: Frantz Lidl, Augustin Reindler, Marcus Sorgenfrey, Nicl Seidenmeltzer. Eodem anno Ist ein sehr kalter Sommer gewest, der- kalter Sommer. gleichen man hie Vor nie gedacht, An heiligen Pfingstabendt hat es hie dikh eyß gefroren, die Obstbaume haben sehr langsam gebluet, vnnd ist des ge- treudes wenig doch nicht teuer worden, ein strich khorn Ist 13 w. gr. Der Wein ist sauer gerathen vnd gar wenig gewachsen. Eodem anno hat König Ferdinandus sambt der Reichs- kriegshilff in Bngern. hilff vnd seiner lender bey 70 Tausendt Man wieder den Turken in Vugern auffgebracht, verhoffent, weil ihnen das gluckh das vergangene iahr Vbl angeschlagen, sie wollen das iahr mit grosserer Summa den feindt demPfeffen. Man sagt es sey mit der Vugern vnd ander hilff bei 100 Tausendt man dies iahr fur Pest kommen, Sein aber nur 8 tag fur Pest gelegen, vnd wie sie 3 sturm darfur verloren sein sie wieder abzogen. Sein im leger vnd im Abrug mehr den 20 Tausendt man gestorben. Eodem anno Nachdem 2 iahr her ein grosser mangl am hewrecher Zur Sglaw. bey Spietelthor futter gewest wegen des duerren Sommers, allso das viel Vieh 232 Persohnen, frauenthort hungers gestorben, hat man alhie Zur Iglaw dieses iahr das 226 Persohnen, Pirnih tohr hew mit grossern fleis samlen lassen, Montag nach Jakobi hat 35 Persohnen. man heurecher gezehlt als sie Zu abents in die Stadt gangen, Vom Spitl- thor 232 ausserhalb der Vorstedter, Zu Frauenthor 215, Zu Pirnitzthor wie Viell fuder 35 Personen. Des andern tags hernach hat man hew in die Han sindt herein gefurt worden Stadt herein gefuhrt, Zu Spitlthor 92 fuder, Zu Frauenthor Spieteltohr 92 Frauentohr 35 35 fuder, Zu Pirnitzthor 5 fuder haben sich also die Leut mit Pirnitztohr 5 futterey bösser als Zuuor versehen, damit sie ihr Vieh, wen dergleichen duerre Sommer einfielen, desto leichter erhalten fenten. Eodem anno haben ettliche Mönchen Zu Olmuntz fran-Mönchen hengen thren fuhrknecht. ciscaner ordens ihren fuhrknecht selbst gemarttert gebrent, vnd wie ein Vbeltheter gepeiniget, auch entlich gar auffgehangen, Aus Vrsachen, das er ihnen den habern doch auff ihre Roß, mehr als sich gebueret, ge- stolen hat. Eodem anno Ist in Beheim im Satzerkreis ein grosse hewschreken. menge der hewschreken geflogen, haben alles gruenes abgefressen, die Kraut- stingl abgenaget, Dauon nachmals ein grausamer gestankh den man von ferne gerochen, entstanden. Der hewschreken sein auch in die gegend hie herumb, doch in kleiner Zall kommen als in Beheimb oc. Anno 1543 feria 3 ante Francisci Ist der Ratth alhie verneuret wor den: herr hans Schindl Eltister. Herr hans Lerntrog Beisitzer. herr hans Eysenmagen Richter. Junger herr: Peter Pauspertl mein Grosvatter.
93 Anno 1542 feria 5 post Galli Ist der Ratth verneuret worden: herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr Vincentz Schlegl Nichter. Junge herrn: Frantz Lidl, Augustin Reindler, Marcus Sorgenfrey, Nicl Seidenmeltzer. Eodem anno Ist ein sehr kalter Sommer gewest, der- kalter Sommer. gleichen man hie Vor nie gedacht, An heiligen Pfingstabendt hat es hie dikh eyß gefroren, die Obstbaume haben sehr langsam gebluet, vnnd ist des ge- treudes wenig doch nicht teuer worden, ein strich khorn Ist 13 w. gr. Der Wein ist sauer gerathen vnd gar wenig gewachsen. Eodem anno hat König Ferdinandus sambt der Reichs- kriegshilff in Bngern. hilff vnd seiner lender bey 70 Tausendt Man wieder den Turken in Vugern auffgebracht, verhoffent, weil ihnen das gluckh das vergangene iahr Vbl angeschlagen, sie wollen das iahr mit grosserer Summa den feindt demPfeffen. Man sagt es sey mit der Vugern vnd ander hilff bei 100 Tausendt man dies iahr fur Pest kommen, Sein aber nur 8 tag fur Pest gelegen, vnd wie sie 3 sturm darfur verloren sein sie wieder abzogen. Sein im leger vnd im Abrug mehr den 20 Tausendt man gestorben. Eodem anno Nachdem 2 iahr her ein grosser mangl am hewrecher Zur Sglaw. bey Spietelthor futter gewest wegen des duerren Sommers, allso das viel Vieh 232 Persohnen, frauenthort hungers gestorben, hat man alhie Zur Iglaw dieses iahr das 226 Persohnen, Pirnih tohr hew mit grossern fleis samlen lassen, Montag nach Jakobi hat 35 Persohnen. man heurecher gezehlt als sie Zu abents in die Stadt gangen, Vom Spitl- thor 232 ausserhalb der Vorstedter, Zu Frauenthor 215, Zu Pirnitzthor wie Viell fuder 35 Personen. Des andern tags hernach hat man hew in die Han sindt herein gefurt worden Stadt herein gefuhrt, Zu Spitlthor 92 fuder, Zu Frauenthor Spieteltohr 92 Frauentohr 35 35 fuder, Zu Pirnitzthor 5 fuder haben sich also die Leut mit Pirnitztohr 5 futterey bösser als Zuuor versehen, damit sie ihr Vieh, wen dergleichen duerre Sommer einfielen, desto leichter erhalten fenten. Eodem anno haben ettliche Mönchen Zu Olmuntz fran-Mönchen hengen thren fuhrknecht. ciscaner ordens ihren fuhrknecht selbst gemarttert gebrent, vnd wie ein Vbeltheter gepeiniget, auch entlich gar auffgehangen, Aus Vrsachen, das er ihnen den habern doch auff ihre Roß, mehr als sich gebueret, ge- stolen hat. Eodem anno Ist in Beheim im Satzerkreis ein grosse hewschreken. menge der hewschreken geflogen, haben alles gruenes abgefressen, die Kraut- stingl abgenaget, Dauon nachmals ein grausamer gestankh den man von ferne gerochen, entstanden. Der hewschreken sein auch in die gegend hie herumb, doch in kleiner Zall kommen als in Beheimb oc. Anno 1543 feria 3 ante Francisci Ist der Ratth alhie verneuret wor den: herr hans Schindl Eltister. Herr hans Lerntrog Beisitzer. herr hans Eysenmagen Richter. Junger herr: Peter Pauspertl mein Grosvatter.
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94 Eodem anno Ist herr Peter Opult Zum Ambtman der Mährerischen guetter angenommen worden, Sein Jährliche be- foldung 50 ffB. Eodem anno Sein die Belernungen, welche ettliche Beh- Belernungen Bur Iglaw ab- kommen. mische Stedt hie in rechtssachen genohmen, bey gemach abge- schafft vnd eingestelt worden. Den weil sich sonderlich die von Czaslaw vnd Colin (die von alters her ihre belernung hie geholet) die Belernungen so ihnen hie mitgetheilt worden, nicht gemeß Verhalten, stoltz vnd Vber- mütige einreden hilten, also das es dem Ratth alhie mehr muh den nutz geschaffet, in dem sie die sachen Behmisch hieher geschikt, die erst haben muessen verdeutschet vnd darnach beratschlaget werden, Derowegen ists bei allen 3 Rätthen verblieben, das man genandten beiden Stedten so wol auch andern kunfftig kheine belernung oder Information Juris mittheilen soll. Dessen haben sich die Behmischen Stedte beim König Ferdinando beschwert, Da hat der König ein Commission nach Iglaw verordnet, War vnter den Commissarien auch herr Jan von Pernstein, Weil sich aber die Commission etwas Zu lang verzogen, vnd die guetten leut in Rechtssachen khein guetten rath haben kennen, Sein sie durch ihre gesandten hieher kommen, vnd ge- betten, man welle sie ferner rahtslos nicht lassen sie seyen des erbittens, sich ferner Vnsern Rechten nach Zuuerhalten, vnd aller gebuer gegen der Stadt Iglaw sich Zuerzeigen. Den abgesandten hat der Ratth alhie damals kheine antwort geben lassen, sondern den handl auff ein andere Zeit, da sie ferner anhalten solten, verschoben, Nachmals weil sie solches mehr bittlich vnd demutig erfucht ists ihnen Zugesagt worden, ferner sie Zu besernen doch in der gestalt, Weil sich die Rechtssachen Zur Iglaw auch ie mehr vnd mehr heuffen vnd sie mit den ihrigen gnug Zu schaffen haben. So soslen sie kunfftige von iedern Vrthl 2 flý dem Stadtschreiber alhie geben, da sie Zuuer nur 1 fflt gegeben hatten, Welches sich Zwar angenohmen, Aber sieder der Zeit sein gar wenig Rechtsbelernung hie genommen worden, Weil Zumal die khönigkliche Apellation in Beheim auffkommen, dahin sich die Stedte beruffen khennen. Groß Wetter. Eodem anno Am tag Alexii Jst alhie ein schrökliches Wetter mit gruppen vnd grossem windt gewesen hat den Spitl vnd Pirnitz thurn Zerriessen, die Zigeln herab geriessen, ettliche Pasteyen Zerbrochen, Städl eingeworffen, ein stuben gar vmbgekeret, das getreud auffm feld auft anderthalb meil weges verderbet vnd Zerschlagen, ein fuhx hew Vber vnd Vber gestürzet, viel Plankhen an gärtten eingeriessen vnnd sonsten merklichen schaden gethan. Turkenkrieg. Bald hernach ist der Turkische Kaiser mit starkher macht gehn Ofen kommen, Gran, Weissenburg vnd andere Vestungen eingenohmen, Denen ist König Ferdinandus entgegen gezogen, doch haben die Behmen nicht Ambtman auff Stonern.
94 Eodem anno Ist herr Peter Opult Zum Ambtman der Mährerischen guetter angenommen worden, Sein Jährliche be- foldung 50 ffB. Eodem anno Sein die Belernungen, welche ettliche Beh- Belernungen Bur Iglaw ab- kommen. mische Stedt hie in rechtssachen genohmen, bey gemach abge- schafft vnd eingestelt worden. Den weil sich sonderlich die von Czaslaw vnd Colin (die von alters her ihre belernung hie geholet) die Belernungen so ihnen hie mitgetheilt worden, nicht gemeß Verhalten, stoltz vnd Vber- mütige einreden hilten, also das es dem Ratth alhie mehr muh den nutz geschaffet, in dem sie die sachen Behmisch hieher geschikt, die erst haben muessen verdeutschet vnd darnach beratschlaget werden, Derowegen ists bei allen 3 Rätthen verblieben, das man genandten beiden Stedten so wol auch andern kunfftig kheine belernung oder Information Juris mittheilen soll. Dessen haben sich die Behmischen Stedte beim König Ferdinando beschwert, Da hat der König ein Commission nach Iglaw verordnet, War vnter den Commissarien auch herr Jan von Pernstein, Weil sich aber die Commission etwas Zu lang verzogen, vnd die guetten leut in Rechtssachen khein guetten rath haben kennen, Sein sie durch ihre gesandten hieher kommen, vnd ge- betten, man welle sie ferner rahtslos nicht lassen sie seyen des erbittens, sich ferner Vnsern Rechten nach Zuuerhalten, vnd aller gebuer gegen der Stadt Iglaw sich Zuerzeigen. Den abgesandten hat der Ratth alhie damals kheine antwort geben lassen, sondern den handl auff ein andere Zeit, da sie ferner anhalten solten, verschoben, Nachmals weil sie solches mehr bittlich vnd demutig erfucht ists ihnen Zugesagt worden, ferner sie Zu besernen doch in der gestalt, Weil sich die Rechtssachen Zur Iglaw auch ie mehr vnd mehr heuffen vnd sie mit den ihrigen gnug Zu schaffen haben. So soslen sie kunfftige von iedern Vrthl 2 flý dem Stadtschreiber alhie geben, da sie Zuuer nur 1 fflt gegeben hatten, Welches sich Zwar angenohmen, Aber sieder der Zeit sein gar wenig Rechtsbelernung hie genommen worden, Weil Zumal die khönigkliche Apellation in Beheim auffkommen, dahin sich die Stedte beruffen khennen. Groß Wetter. Eodem anno Am tag Alexii Jst alhie ein schrökliches Wetter mit gruppen vnd grossem windt gewesen hat den Spitl vnd Pirnitz thurn Zerriessen, die Zigeln herab geriessen, ettliche Pasteyen Zerbrochen, Städl eingeworffen, ein stuben gar vmbgekeret, das getreud auffm feld auft anderthalb meil weges verderbet vnd Zerschlagen, ein fuhx hew Vber vnd Vber gestürzet, viel Plankhen an gärtten eingeriessen vnnd sonsten merklichen schaden gethan. Turkenkrieg. Bald hernach ist der Turkische Kaiser mit starkher macht gehn Ofen kommen, Gran, Weissenburg vnd andere Vestungen eingenohmen, Denen ist König Ferdinandus entgegen gezogen, doch haben die Behmen nicht Ambtman auff Stonern.
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95 weitter als gehn Preßpurg Ziehen wollen, Vber die hiegen Reutter ist Ni- colaus Seidenmeltzer haubtman bestelt gewest. Sein abermal Vnuerrichter sachen anheim kommen. Anno 1544 feria 4 ante Galli Ist der Ratth verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hans Geschl Beisitzer. herr Vin- centius Schlegl Richter. Eodem anno Sein Zu Strasnitz auff einer grossen Wies hewschreken. sen, die bei 150 fuder hew tragt, eine vnzehliche Summa der heuschrecken niedergefallen, haben das gras so weit abgefressen, das man khaum ein ei nige fuder hew hatte machen khennen, Von dannen haben sie sich in drey theil getheilt, Ein theil ist in Oesterreich, das andere in Schlesien, das dritte in Mährern geflogen erstlich auff Euvantschütz, Von dannen den andern tag als Freitag vor Laurentii auff Trebitsch, da haben sie das treid vnd grae abgefressen, vnd hats das Volkh mit Kesseln vnd eysenklangkh abtreiben mussen. Darnach haben sie sich vmb Stonern vnd Lang Pirnitz gelegert wie ein diker Nebl oder Rauch anzusehen, so dikh das sie der Sonnenschein ver- dekt haben, man hat sie an ihrem rauschen Zimlich weit gehöret vnd hinten am hals haben sie gleichsam Mönchskutten gehabt, Von dannen sein sie weiter in Beheimb geflogen. Die haben ohne Zweiffl den Sachsenkrieg so Anno 1546 sich angefangen, in welchem der Churfürst Johan Fridrich ge- fangen worden, angedeuttet. Eodem anno. Sein vier Finsternussen gewesen 3 der Finsternus. Monden, die Vierte an der Sonnen, Donnerstag vor Pauli Bekherung, welche ein gutte stundt gewehret hat, die leut so auff der gassen alhie gan- gen, sein vor furcht heimgeloffen, vnd haben nicht anderst vermeint, als kheme der iungste tag, den es war dermassen finster, das die leut Zu ihrer arbeit beim tag haben lichter anzünden muessen. Ist gewesen Zwischen 15 vnd 16 Vhr vmb Mittag. Eodem anno In der Christnacht ist Zu Ebetzdorff ein Wundergeburth. halbe meil von der Stadt ein Khind geboren worden mit 2 heubtern vnd 2 angesichten nebeneinander, vnd iede seiten der 2 angesichter ein ohr, das dritte ohr an der stirn Zwischen beiden angesichtern, oberhalb der stirn einen schwartzen stram wie ein Jungfraw Pertl, auff den heubtern vmb vnd vmb gleich wie ein hauben oder blasen voller blut, ein kurtzen hals, 2 hendt, 2 fueß, 4 augen, Am rukhen hat es gehabt gantz hinab ein rotten streim blu tig Zweier finger breit, hat aber nicht gar lang gelebet. Eodem anno Ist dem M. Georgio Medico, welcher in der Georgius Me- dieus. Judenschul gewohnet hat (iezt neben der Garkuchen) ein besol- dung von Ratth gemacht worden, weil er die khrankhen fleissig besucht vnd gewartet hat, vnd gleichwol khein bestalter Physicus hie gewesen.
95 weitter als gehn Preßpurg Ziehen wollen, Vber die hiegen Reutter ist Ni- colaus Seidenmeltzer haubtman bestelt gewest. Sein abermal Vnuerrichter sachen anheim kommen. Anno 1544 feria 4 ante Galli Ist der Ratth verneuret worden: herr Martin Winterberger Eltister. herr hans Geschl Beisitzer. herr Vin- centius Schlegl Richter. Eodem anno Sein Zu Strasnitz auff einer grossen Wies hewschreken. sen, die bei 150 fuder hew tragt, eine vnzehliche Summa der heuschrecken niedergefallen, haben das gras so weit abgefressen, das man khaum ein ei nige fuder hew hatte machen khennen, Von dannen haben sie sich in drey theil getheilt, Ein theil ist in Oesterreich, das andere in Schlesien, das dritte in Mährern geflogen erstlich auff Euvantschütz, Von dannen den andern tag als Freitag vor Laurentii auff Trebitsch, da haben sie das treid vnd grae abgefressen, vnd hats das Volkh mit Kesseln vnd eysenklangkh abtreiben mussen. Darnach haben sie sich vmb Stonern vnd Lang Pirnitz gelegert wie ein diker Nebl oder Rauch anzusehen, so dikh das sie der Sonnenschein ver- dekt haben, man hat sie an ihrem rauschen Zimlich weit gehöret vnd hinten am hals haben sie gleichsam Mönchskutten gehabt, Von dannen sein sie weiter in Beheimb geflogen. Die haben ohne Zweiffl den Sachsenkrieg so Anno 1546 sich angefangen, in welchem der Churfürst Johan Fridrich ge- fangen worden, angedeuttet. Eodem anno. Sein vier Finsternussen gewesen 3 der Finsternus. Monden, die Vierte an der Sonnen, Donnerstag vor Pauli Bekherung, welche ein gutte stundt gewehret hat, die leut so auff der gassen alhie gan- gen, sein vor furcht heimgeloffen, vnd haben nicht anderst vermeint, als kheme der iungste tag, den es war dermassen finster, das die leut Zu ihrer arbeit beim tag haben lichter anzünden muessen. Ist gewesen Zwischen 15 vnd 16 Vhr vmb Mittag. Eodem anno In der Christnacht ist Zu Ebetzdorff ein Wundergeburth. halbe meil von der Stadt ein Khind geboren worden mit 2 heubtern vnd 2 angesichten nebeneinander, vnd iede seiten der 2 angesichter ein ohr, das dritte ohr an der stirn Zwischen beiden angesichtern, oberhalb der stirn einen schwartzen stram wie ein Jungfraw Pertl, auff den heubtern vmb vnd vmb gleich wie ein hauben oder blasen voller blut, ein kurtzen hals, 2 hendt, 2 fueß, 4 augen, Am rukhen hat es gehabt gantz hinab ein rotten streim blu tig Zweier finger breit, hat aber nicht gar lang gelebet. Eodem anno Ist dem M. Georgio Medico, welcher in der Georgius Me- dieus. Judenschul gewohnet hat (iezt neben der Garkuchen) ein besol- dung von Ratth gemacht worden, weil er die khrankhen fleissig besucht vnd gewartet hat, vnd gleichwol khein bestalter Physicus hie gewesen.
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96 Stadtschreiber. Eodem anno Sontag vor Pauli Ist herr Johan Stra- bach von Pernstorff Zum Behmischen Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden. Königs conſens Anno 1545 feria 4 post Thomæ Ist der Ratth alhie zur Rahtsuer- neueruug weil bamals der herrverneuert worden aus Bewilligung König Ferdinandi weil da- Vnter Cammerer gestorben. mals herr Vnter Cammerer gestorben. herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr Johan Geschl Richter. Junge herrn Siluester Dreyeker, Sebastian Sule. Eodem anno hat herr Angustin Matzko von Czeusaw auff Patlaun (Battelau), die dörffer Czeusaw, flein Neustifft vnd Popitz dem herrn Peter Schmilauer verkhaufft pr. 5700 Schock. Von dem sein sie Zu Gemeiner Stadt khaufft worden Anno 1558 pr. 5800 Schock. klein Thurn. Eodem anno hat man den grössern Pfarthurn angefangen zu bauen, Weil er aber hat begunt einzubrechen (den er war mit dem ge- mauer so hoch, als an dem andern thurn des thurners stüblein) hat man ihn Anno 1561 wieder abgetragen, vnd niederer als den andern thurn dar- der sall im auff der Turner wohnet gemacht (äterer Zusatz: damals ist auch Radthauß ge welbet worden. der Saal im Rathaus gewelbet worden). kasten. Eodem anno Jst der Wasserfasten am Vntern Platz ge- bauet worden, Item das gewelb vber dem Saal auffin Ratthaus. Eodem anno hats am Sontag nach Bartholomäi Eyß alhie gefroren, sein auch vmb dieselbe Zeit grosse raiff gefallen. Czeufaw Neu- stifft Popitz. Ghß vmb Bartholomäi. Eodem anno haben die von Iglaw denen von Colin nicht mehr Belernung gegeben weil sie sich beschwert als wern die hiege belernung tunkel vnd vndeutlich haben Vrlaub genomben, die ihnen gern gelassen worden. Belernung nach Colin verfagt. His verbis. Poniwadz sme Prwe was w takowych wieczech Ziado- stiwj nebyli z gesstie negsme. Actum w Gihlawie w Fondielj po Swatem Diwissi 1545. Anno 1546 feria 3 post Luciae Ist der Ratth alhie verneuert worden durch herrn Przemisl von Witzkow Vnter- Cammerern in Mährern. herr hanß Schindl Eltister. herr hanß Lerntrog Beisitzer. herr Paul Schinabitz Richter. (Junger herr: Peter Pauspertl mein auus maternus, später durchstrichen worden). Eodem anno 3st auffm Landtag Zu Olmuntz von allen Einerlet Maß im Landt. 4 Stenden beschlossen worden, das einerley maß in gantz Mäh¬ rern sein soll, vnd sein die Strich, daran man Zuuor das Traid gemessen, abgeschafft worden. Item das Sommertraid soll man khaufft messen, vnd das Wintertraid gestriechen. Neuer Vnter- Cammerer.
96 Stadtschreiber. Eodem anno Sontag vor Pauli Ist herr Johan Stra- bach von Pernstorff Zum Behmischen Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden. Königs conſens Anno 1545 feria 4 post Thomæ Ist der Ratth alhie zur Rahtsuer- neueruug weil bamals der herrverneuert worden aus Bewilligung König Ferdinandi weil da- Vnter Cammerer gestorben. mals herr Vnter Cammerer gestorben. herr Wolff Fellenbaum Eltister. herr Paul Schinabitz Beisitzer. herr Johan Geschl Richter. Junge herrn Siluester Dreyeker, Sebastian Sule. Eodem anno hat herr Angustin Matzko von Czeusaw auff Patlaun (Battelau), die dörffer Czeusaw, flein Neustifft vnd Popitz dem herrn Peter Schmilauer verkhaufft pr. 5700 Schock. Von dem sein sie Zu Gemeiner Stadt khaufft worden Anno 1558 pr. 5800 Schock. klein Thurn. Eodem anno hat man den grössern Pfarthurn angefangen zu bauen, Weil er aber hat begunt einzubrechen (den er war mit dem ge- mauer so hoch, als an dem andern thurn des thurners stüblein) hat man ihn Anno 1561 wieder abgetragen, vnd niederer als den andern thurn dar- der sall im auff der Turner wohnet gemacht (äterer Zusatz: damals ist auch Radthauß ge welbet worden. der Saal im Rathaus gewelbet worden). kasten. Eodem anno Jst der Wasserfasten am Vntern Platz ge- bauet worden, Item das gewelb vber dem Saal auffin Ratthaus. Eodem anno hats am Sontag nach Bartholomäi Eyß alhie gefroren, sein auch vmb dieselbe Zeit grosse raiff gefallen. Czeufaw Neu- stifft Popitz. Ghß vmb Bartholomäi. Eodem anno haben die von Iglaw denen von Colin nicht mehr Belernung gegeben weil sie sich beschwert als wern die hiege belernung tunkel vnd vndeutlich haben Vrlaub genomben, die ihnen gern gelassen worden. Belernung nach Colin verfagt. His verbis. Poniwadz sme Prwe was w takowych wieczech Ziado- stiwj nebyli z gesstie negsme. Actum w Gihlawie w Fondielj po Swatem Diwissi 1545. Anno 1546 feria 3 post Luciae Ist der Ratth alhie verneuert worden durch herrn Przemisl von Witzkow Vnter- Cammerern in Mährern. herr hanß Schindl Eltister. herr hanß Lerntrog Beisitzer. herr Paul Schinabitz Richter. (Junger herr: Peter Pauspertl mein auus maternus, später durchstrichen worden). Eodem anno 3st auffm Landtag Zu Olmuntz von allen Einerlet Maß im Landt. 4 Stenden beschlossen worden, das einerley maß in gantz Mäh¬ rern sein soll, vnd sein die Strich, daran man Zuuor das Traid gemessen, abgeschafft worden. Item das Sommertraid soll man khaufft messen, vnd das Wintertraid gestriechen. Neuer Vnter- Cammerer.
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97 Eodem anno Ist der Martin Luther den 18. Februar Zu Eisleben in seinem Vatterlandt seligklich (swäterer Zusatz: Scilicet) entschlaffen, (Zusatz von spät. Hand: vndt in der Höll Begraben worden, deme auch die Teufflen in Vnterschiedlicher gestalten als schwartze Vögeln Zum grab Be- gleitet, woraus seyn Vnseeliges Endt genugsamb am tag gegeben), hat vor seinem end vnter andern auch von diesem Propheceyet (Zusatz von spät. Hand: O Vortrefflicher Prophet!), es werde nach seinem absterben alsbald ein Krieg wegen der lieben glaubensbekentnis entstehen, Welches auch geschehen, wie bald hernach soll gesagt werden: TrolVgenæe reLegVnt VbI festa feraLIa: CurrVs IsraeL CVstos, DIVe LVthere, CaDIs. Aliud. SanCtVs et aLIILOqVVs Vates obIt, aLter ELIas DVLCIa qVIqVe Del Verba sonabat oLor. B. S. Ist Zu Wittenberg in der Schloskirchen begraben worden den 22. Februar. Fesla CaLVnt VbI PapICoLæ CatheDraLla Petrl PrIVatVs VIta IVsta LVtherVs aDIt. (Zusatz von spät. Hand: Cruciatur ubi est, Laudatur ubi non est). Anno 1547 feria 4 post Nicolai Ist der Ratth alhie verneuert wor- den: herr Martin Winterberger Eltister. herr hanß Geschl Beisitzer. herr Lucas Stubikh Richter. Junge herrn: Andre Losnitzer, hans Dauid vnd Matthes Andraczko. Was das Vergangene 1546 iahr bald nach absterben des Kanser bekriegt den Curfursten gottseligen (Zusatz von späterer Hand: losen Schelm) herrn Lutheri fur aus Sachsen. ein Krieg Zwischen Kaiser Carolo quinto vnd den Churfursten von Sachsen entstanden, wegen der Reltgion, Auch wie der Kaiser den Churfursten Vber- zogen, vnd gefangen genohmeen, dc. Ist im Sleidano weitleuffig Zu lesen. Als nu Vnser König Ferdinandus seinem brudern Carolo mit einer anseh¬- lichen hilff beispringen wolte, vnd die Behmischen Stende darumb ersucht hat, haben dieselben wieder den Churfursten nicht kriegen wollen (Zusatz von späterer Hand: weilen sie auch die lutterische lehr gehabt), mit furwendung, es sei wieder die vralte Verbundtnis der Behmen mit dem haus Sachsen, Warumb die Daher sich die meisten herrn, von Adl vnd Stedte im Königreich Iglauer baburch Bu schaben Beheimb mit einander verbunden, ihrem König disfals nicht Zu tommen. wilfahren, weil es wieder ihre alte Verbundtnis ist, vnd vmb die Religion Zu thun sei, vnd weil die Stadt Iglaw auch ettliche wenig Landguetter in Beh- men hatte, als Schrittes mit seiner Zugehör, so sie allererst kurtz Zuuor anno 1536 Zur Stadt gekhaufft, Ist ihnen gleichfals von den Behmischen Stenden ein general Mandat Zu kommen, das ein ieder so Landgutter in Behem hat, bei Verlierung desselben sich darzu bekennen vnd neben ihnen D. Luther ge- storben.
97 Eodem anno Ist der Martin Luther den 18. Februar Zu Eisleben in seinem Vatterlandt seligklich (swäterer Zusatz: Scilicet) entschlaffen, (Zusatz von spät. Hand: vndt in der Höll Begraben worden, deme auch die Teufflen in Vnterschiedlicher gestalten als schwartze Vögeln Zum grab Be- gleitet, woraus seyn Vnseeliges Endt genugsamb am tag gegeben), hat vor seinem end vnter andern auch von diesem Propheceyet (Zusatz von spät. Hand: O Vortrefflicher Prophet!), es werde nach seinem absterben alsbald ein Krieg wegen der lieben glaubensbekentnis entstehen, Welches auch geschehen, wie bald hernach soll gesagt werden: TrolVgenæe reLegVnt VbI festa feraLIa: CurrVs IsraeL CVstos, DIVe LVthere, CaDIs. Aliud. SanCtVs et aLIILOqVVs Vates obIt, aLter ELIas DVLCIa qVIqVe Del Verba sonabat oLor. B. S. Ist Zu Wittenberg in der Schloskirchen begraben worden den 22. Februar. Fesla CaLVnt VbI PapICoLæ CatheDraLla Petrl PrIVatVs VIta IVsta LVtherVs aDIt. (Zusatz von spät. Hand: Cruciatur ubi est, Laudatur ubi non est). Anno 1547 feria 4 post Nicolai Ist der Ratth alhie verneuert wor- den: herr Martin Winterberger Eltister. herr hanß Geschl Beisitzer. herr Lucas Stubikh Richter. Junge herrn: Andre Losnitzer, hans Dauid vnd Matthes Andraczko. Was das Vergangene 1546 iahr bald nach absterben des Kanser bekriegt den Curfursten gottseligen (Zusatz von späterer Hand: losen Schelm) herrn Lutheri fur aus Sachsen. ein Krieg Zwischen Kaiser Carolo quinto vnd den Churfursten von Sachsen entstanden, wegen der Reltgion, Auch wie der Kaiser den Churfursten Vber- zogen, vnd gefangen genohmeen, dc. Ist im Sleidano weitleuffig Zu lesen. Als nu Vnser König Ferdinandus seinem brudern Carolo mit einer anseh¬- lichen hilff beispringen wolte, vnd die Behmischen Stende darumb ersucht hat, haben dieselben wieder den Churfursten nicht kriegen wollen (Zusatz von späterer Hand: weilen sie auch die lutterische lehr gehabt), mit furwendung, es sei wieder die vralte Verbundtnis der Behmen mit dem haus Sachsen, Warumb die Daher sich die meisten herrn, von Adl vnd Stedte im Königreich Iglauer baburch Bu schaben Beheimb mit einander verbunden, ihrem König disfals nicht Zu tommen. wilfahren, weil es wieder ihre alte Verbundtnis ist, vnd vmb die Religion Zu thun sei, vnd weil die Stadt Iglaw auch ettliche wenig Landguetter in Beh- men hatte, als Schrittes mit seiner Zugehör, so sie allererst kurtz Zuuor anno 1536 Zur Stadt gekhaufft, Ist ihnen gleichfals von den Behmischen Stenden ein general Mandat Zu kommen, das ein ieder so Landgutter in Behem hat, bei Verlierung desselben sich darzu bekennen vnd neben ihnen D. Luther ge- storben.
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98 (den Stenden) fur einen Man stehen soll. Da haben die von Iglaw ent lich aus furcht, das ste vmb ihr neuerkhaufftes guttlein nicht khemen, neben den Stenden gesiegelt vnd sich so weit verbunden, neben ihnen Zu stehen, Ob sie wieder den König nichts wurden furnehmen. (Zusatz von späterer Hand: Man siehet gleich was ein Lutheraner schreibet, uicht aus Forcht das Gutt zu verliehren, sondern weisen die Rathmänner Luther verschwohren, haben sie sich mit denen Lutheranern Verbunden. Sie hetten ihre gütter durch den Kayser nicht verlohren, weren sie demselben treu verblieben). Als sich aber der streit so weit einliesse, das der Churfurst das 1547 iahr gefangen worden, vnd der König die Beheim beschuldigte, als die wieder ihn dem Churfursten beipflichtet hetten, vnter welchen auch die Stadt alhie gerechnet ward, sein die Beheimb nach erörtterung des Sachsenkriegs theils am leben, ein theil an gelt vnd guettern gestrafft worden. (swäterer Zusatz: gar recht geschehen). Wie man gegen die von Iglaw mit der straff Verfahren ist vnten im 1549 iahr Zu lesen. Eodem anno Ist die Steinerne brukhen vor Spitlthor Brukhen bey S. Johanns. bei Sanct Johannis vber die Igl gebawet worden. Blutschandt. Eodem anno hat ihm ein Meltzer in der Creutzergassen mit nahmen Schellenkegl ein iunges Weib Zur ehe genohmen in seinem alter, mit dieser hat sein Sohn noch Zu lebzeiten seines Vattern in Vnehren ge- lebt, vnd als der Vatter gestorben, vnd der Stieffsohn mit seiner mutter also gehauset, das sie von ihm Schwanger worden, sein sie beide miteinander entwiechen. Eodem anno hat Lucas Suchentrunkhin ein Burgerin 5 Khinder ge- boren in Cinen jahr. alhie in der Spitlgassen 5 khinder in einem iahr geboren (swäterer Zusatz: von einem Weib) 2 sein todt auff die weldt khommen, vnd hernach vmb Martini ehe das iahr herumb kham, hat sie wieder 3 geboren lebendig, haben aber nicht sehr lang gelebet. Eodem anno Ist herr Wolff Fellenbaum Ratts-Eltister gestorben, als er im ratth gelebet 30 iahr. FIt CIner et CLaVDIt VoLfgangVs fata: VerenDVs Et prIsCIs CanIs et graVItate Senex. Anno 1548 feria 5 ante Simonis Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr Paul Schinabitz Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Johan Pauspertl Richter. Junger herr: hans hakh. Blutschandt. Dies iahr hat ein bauer von Dobrons sein leibliche Schwe- ster beschlaffen, vnd als man der That gewies war, hat man das Vrthl vber ihn auffm Saal im Ratthaus offentlich gefelt vnd ausgesprochen das man ihn mit dem schwert richten soll. Eodem anno Montag vor himmelfarth Christi haben Zwen böse buben Veit Barrabas vnd Wölffl ein Pintergsell alhie in Barrabas 1. brunst.
98 (den Stenden) fur einen Man stehen soll. Da haben die von Iglaw ent lich aus furcht, das ste vmb ihr neuerkhaufftes guttlein nicht khemen, neben den Stenden gesiegelt vnd sich so weit verbunden, neben ihnen Zu stehen, Ob sie wieder den König nichts wurden furnehmen. (Zusatz von späterer Hand: Man siehet gleich was ein Lutheraner schreibet, uicht aus Forcht das Gutt zu verliehren, sondern weisen die Rathmänner Luther verschwohren, haben sie sich mit denen Lutheranern Verbunden. Sie hetten ihre gütter durch den Kayser nicht verlohren, weren sie demselben treu verblieben). Als sich aber der streit so weit einliesse, das der Churfurst das 1547 iahr gefangen worden, vnd der König die Beheim beschuldigte, als die wieder ihn dem Churfursten beipflichtet hetten, vnter welchen auch die Stadt alhie gerechnet ward, sein die Beheimb nach erörtterung des Sachsenkriegs theils am leben, ein theil an gelt vnd guettern gestrafft worden. (swäterer Zusatz: gar recht geschehen). Wie man gegen die von Iglaw mit der straff Verfahren ist vnten im 1549 iahr Zu lesen. Eodem anno Ist die Steinerne brukhen vor Spitlthor Brukhen bey S. Johanns. bei Sanct Johannis vber die Igl gebawet worden. Blutschandt. Eodem anno hat ihm ein Meltzer in der Creutzergassen mit nahmen Schellenkegl ein iunges Weib Zur ehe genohmen in seinem alter, mit dieser hat sein Sohn noch Zu lebzeiten seines Vattern in Vnehren ge- lebt, vnd als der Vatter gestorben, vnd der Stieffsohn mit seiner mutter also gehauset, das sie von ihm Schwanger worden, sein sie beide miteinander entwiechen. Eodem anno hat Lucas Suchentrunkhin ein Burgerin 5 Khinder ge- boren in Cinen jahr. alhie in der Spitlgassen 5 khinder in einem iahr geboren (swäterer Zusatz: von einem Weib) 2 sein todt auff die weldt khommen, vnd hernach vmb Martini ehe das iahr herumb kham, hat sie wieder 3 geboren lebendig, haben aber nicht sehr lang gelebet. Eodem anno Ist herr Wolff Fellenbaum Ratts-Eltister gestorben, als er im ratth gelebet 30 iahr. FIt CIner et CLaVDIt VoLfgangVs fata: VerenDVs Et prIsCIs CanIs et graVItate Senex. Anno 1548 feria 5 ante Simonis Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr Paul Schinabitz Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Johan Pauspertl Richter. Junger herr: hans hakh. Blutschandt. Dies iahr hat ein bauer von Dobrons sein leibliche Schwe- ster beschlaffen, vnd als man der That gewies war, hat man das Vrthl vber ihn auffm Saal im Ratthaus offentlich gefelt vnd ausgesprochen das man ihn mit dem schwert richten soll. Eodem anno Montag vor himmelfarth Christi haben Zwen böse buben Veit Barrabas vnd Wölffl ein Pintergsell alhie in Barrabas 1. brunst.
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99 der Franengassen gegen dem Traidhaus vber bei einem burger das ander haus am thor ein feuer gelegt, welches Zwischen 15 vnd 16 Vhr auffgangen, Es war damals ein grosser Windt, so hat es auch den gantzen tag gereg- net, vnd sein gleichwol 5 heuser vnd 3 Meltzheuser abgebrandt. Wer an diesem feuer schuldig, hat man damals nicht eigentlich erfahren kennen, vnd die Wirth im Verdacht gehabt, als solte durch ihre nachsessigkeit das fener entstanden sein bies man entlich auff den grundt kommen ist. Den Freitag vor Pfingsten, in der dritten Wochen nach Barrabas 2. brunst. dieser brunst, hat Veit Barrabas mit wiessen seines gesellen ein anderes feuer gelegt beim Theodor Freitag am vntern Ring in einem Stall gegen dem Preuhaus vber, welches vmb 20 Vhr auffgaugen, Da war ein grosser windt vnd trockenes wetter, Darumb sein bei 25 heuser in der uachtbarschafft bies ans Pirnitzthor abgebrent, Sonsten hat man bei 40 Dächer abgeschlagen vnd auff denselben dem feuer das es nicht weitter vber handt nehme, gewehret. Als nu der Ratth alhie wegen des Theters viel vnnd mancherlei nachforschung gehabt, hat sich entlich der rechte theter mit seiner vnbestendigen rede Zu Budwitz in Mährern selbst verdächtig gemacht, Darumb ist er allda gefengklich eingelegt worden vnd als man ihn von dan- nen mit bewilligung der Obrigkeit nach Iglaw gefuhrt hat, hat er ohne Marter frei bekent, es habe einer, den er nicht khennet, seinem gesellen 9 Taler hinter Prag gegeben, das er ettliche dingen soll welche die königkliche Stedte in Beheim vnd Mährern verbrenneten, Nach solcher Verrichtung solte ihnen Zu Letsch oder Numburg in Beheimb ihrer bemuhung gutter lohn erfolgen. Das hat er auch in der Peinlichen frag gestanden, Ist sonsten ein fuhrknecht gewest, vnd hat sich mit seinem weib ettlich viel iahr als ein taglohner hie enthalten. Sein straff war diese: Erstlich hat man warabaß gericht vegen des feyers. ihn vorm Ratthaus mit glüenden Zangen geriessen an beiden Brüsten, Darnach hat man ihn in die Frauengassen gefuhrt fur das Thoma Meltzers haus, allda er mit seinen gesellen das erste feuer gelegt hat, vnd sein ihm an der einen handt die finger mit glüenden Zangen abgezwickt worden, Von dannen hat man ihn an vnterm Ring fur des Freitags thür geführt, da er das ander feuer gelegt hat, da sein ihm von der andern handt die finger abgeriessen worden. Entlich hat man ihn bei dem galgen an ein Sail gebunden ein feuer vmb ihn herumb gemacht, er selvst ist an ein Sail an Pflokh angebunden gewest, da hat er herumb lauffen mussen bis er ent- lich von der hitz verschmachtet ins feuer gefallen vnd Zu aschen verbrent worden ist. Sein gesellen der ein Pinter seines handtwerchs gewesen sein soll, hat man nicht erforschen kennen. Eodem anno haben vnsere khauffleut Jacobi auffm krembser Bartels Weib. Markt ein Weib gesehen, welches ein langen schwartzen bart gehabt, 11/2 Virtl elen lang ihres alters bet 24 iahren. Das ist Zur Verwunderung *
99 der Franengassen gegen dem Traidhaus vber bei einem burger das ander haus am thor ein feuer gelegt, welches Zwischen 15 vnd 16 Vhr auffgangen, Es war damals ein grosser Windt, so hat es auch den gantzen tag gereg- net, vnd sein gleichwol 5 heuser vnd 3 Meltzheuser abgebrandt. Wer an diesem feuer schuldig, hat man damals nicht eigentlich erfahren kennen, vnd die Wirth im Verdacht gehabt, als solte durch ihre nachsessigkeit das fener entstanden sein bies man entlich auff den grundt kommen ist. Den Freitag vor Pfingsten, in der dritten Wochen nach Barrabas 2. brunst. dieser brunst, hat Veit Barrabas mit wiessen seines gesellen ein anderes feuer gelegt beim Theodor Freitag am vntern Ring in einem Stall gegen dem Preuhaus vber, welches vmb 20 Vhr auffgaugen, Da war ein grosser windt vnd trockenes wetter, Darumb sein bei 25 heuser in der uachtbarschafft bies ans Pirnitzthor abgebrent, Sonsten hat man bei 40 Dächer abgeschlagen vnd auff denselben dem feuer das es nicht weitter vber handt nehme, gewehret. Als nu der Ratth alhie wegen des Theters viel vnnd mancherlei nachforschung gehabt, hat sich entlich der rechte theter mit seiner vnbestendigen rede Zu Budwitz in Mährern selbst verdächtig gemacht, Darumb ist er allda gefengklich eingelegt worden vnd als man ihn von dan- nen mit bewilligung der Obrigkeit nach Iglaw gefuhrt hat, hat er ohne Marter frei bekent, es habe einer, den er nicht khennet, seinem gesellen 9 Taler hinter Prag gegeben, das er ettliche dingen soll welche die königkliche Stedte in Beheim vnd Mährern verbrenneten, Nach solcher Verrichtung solte ihnen Zu Letsch oder Numburg in Beheimb ihrer bemuhung gutter lohn erfolgen. Das hat er auch in der Peinlichen frag gestanden, Ist sonsten ein fuhrknecht gewest, vnd hat sich mit seinem weib ettlich viel iahr als ein taglohner hie enthalten. Sein straff war diese: Erstlich hat man warabaß gericht vegen des feyers. ihn vorm Ratthaus mit glüenden Zangen geriessen an beiden Brüsten, Darnach hat man ihn in die Frauengassen gefuhrt fur das Thoma Meltzers haus, allda er mit seinen gesellen das erste feuer gelegt hat, vnd sein ihm an der einen handt die finger mit glüenden Zangen abgezwickt worden, Von dannen hat man ihn an vnterm Ring fur des Freitags thür geführt, da er das ander feuer gelegt hat, da sein ihm von der andern handt die finger abgeriessen worden. Entlich hat man ihn bei dem galgen an ein Sail gebunden ein feuer vmb ihn herumb gemacht, er selvst ist an ein Sail an Pflokh angebunden gewest, da hat er herumb lauffen mussen bis er ent- lich von der hitz verschmachtet ins feuer gefallen vnd Zu aschen verbrent worden ist. Sein gesellen der ein Pinter seines handtwerchs gewesen sein soll, hat man nicht erforschen kennen. Eodem anno haben vnsere khauffleut Jacobi auffm krembser Bartels Weib. Markt ein Weib gesehen, welches ein langen schwartzen bart gehabt, 11/2 Virtl elen lang ihres alters bet 24 iahren. Das ist Zur Verwunderung *
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100 dem König Ferdinando nach Wien gefuhrt worden, der hat sie nakend vud blos abconterfeyen lassen. Solawitz. Eodem anno hat herr Mila von Bramnowitz vnd hans Batelowsky Zprosteho dem herrn Augustin Segenschmid Burgern alhie das dorff Solowitz sambt dem hoff vnd mit aller gerechtigkheit verkhaufft 1450 Schock pr. 70 gr. gerechnet. Die Segenschmidischen habens hernach Zu Ge meiner Stadt verkhaufft im 1562 Jahr pr. 2100 Schock. Anno 1549 feria 5 post Michaelis Ist der Ratth verneuert worden: herr hannß Schindl Eltister. herr hannß Poltzer Beisitzer. herr Lucas Stubikh Richter. Junger herr: Mathes Rauscher. 3 Sonnen. Eodem anno hat man alhie vnd an andern ortten 3 Son- nen vmb 2 Regenbogen am tag Fabianj gesehen. Eodem anno Jst Baltzer Jungmaier Zum Ambtman der Ambtman auf Stonern. Mährerischen guetter auffgenohmen worden, Sein iahrgelt 20 Schock. Alle wochen 1 Metzen habern, 30 schütt stroh, holtz in notturfft. Straff derer von Eodem anno Donnerstag nach Galli hat König Ferdinandus Sglaw wegen des Churfürsten von Gachsen. den Ratth von Iglaw nach Prag citirt nemlich 8 Personen aus den Geschwornen, vnd 8 aus den Eltern herrn. Als sie nach Prag kom- men, haben sie sich bei dem Obristen herrn Cantzler dem Fürsten von Pla- wen oc. angemeldet, das sie auff Ihrer königlichen Majestät befelh sich als gehorsame Vnterthanen eingestelt. Die Abgesandten sein gewesen, aus den Geschworen des Ratths: hans Schindl, Valten Mohensakh, Augustin Segen schmid, hans Kandler, Marcus Saltzenbrodt, hans Lerntrog, Bartl Brims- leber vnd hans Pauspertl der Zeit Stadtrichter. Aus den Eltern herrn an stat der Gemein sein abgesandt worden Martin Winterberger, Paul Schinabitz, hans Geschl, hans Eysenmagen Jacob Kramer, Jacob Ludl, Augustin Reindler, Peter hammermeister. Als sich nu diese 16 Personen fur Ihre furstl. Gnaden den herrn Obristen Cantzler gestelt vnd angemeldet, hat ihnen der herr Cantzler mit Centnerwortten furgehalten, wie sich die Stadt Iglaw gegen ihrem herrn vnd König in ettlichen articeln bei nechst geschehenen Deutschen Krieg wieder den Johan Fridrich Churfursten Vota Sachsen, sehr tieff vergrieffen, hefftig gesündiget, vnd dadurch königkliche Vngnad verdienet hetten, dieweil sie nicht allein mit den Auffruhrischen Behem in Rattschlägen gewest, sondern auch neben ihnen wieder ihren König gesiegelt, vnd daher mit dem gewesenen Churfürsten wieder den König verbundtnis gemacht oc. Darauff die Abgesandten ihre entschuldigung gefuhret, Sie weren ohne grundt bei Ihrer königlichen Majestät verunglumpfft worden, sie seien dessen Vnschuldig, bitten, man wolle ihnen den Verleimbder namhafft machen, da mit sie sich aus dem Verdacht fuhren khenten, sie weren nie der meinung gewest, wieder ihren König etwas Zur Vngebuer furzunehmen, Sondern hetten alles
100 dem König Ferdinando nach Wien gefuhrt worden, der hat sie nakend vud blos abconterfeyen lassen. Solawitz. Eodem anno hat herr Mila von Bramnowitz vnd hans Batelowsky Zprosteho dem herrn Augustin Segenschmid Burgern alhie das dorff Solowitz sambt dem hoff vnd mit aller gerechtigkheit verkhaufft 1450 Schock pr. 70 gr. gerechnet. Die Segenschmidischen habens hernach Zu Ge meiner Stadt verkhaufft im 1562 Jahr pr. 2100 Schock. Anno 1549 feria 5 post Michaelis Ist der Ratth verneuert worden: herr hannß Schindl Eltister. herr hannß Poltzer Beisitzer. herr Lucas Stubikh Richter. Junger herr: Mathes Rauscher. 3 Sonnen. Eodem anno hat man alhie vnd an andern ortten 3 Son- nen vmb 2 Regenbogen am tag Fabianj gesehen. Eodem anno Jst Baltzer Jungmaier Zum Ambtman der Ambtman auf Stonern. Mährerischen guetter auffgenohmen worden, Sein iahrgelt 20 Schock. Alle wochen 1 Metzen habern, 30 schütt stroh, holtz in notturfft. Straff derer von Eodem anno Donnerstag nach Galli hat König Ferdinandus Sglaw wegen des Churfürsten von Gachsen. den Ratth von Iglaw nach Prag citirt nemlich 8 Personen aus den Geschwornen, vnd 8 aus den Eltern herrn. Als sie nach Prag kom- men, haben sie sich bei dem Obristen herrn Cantzler dem Fürsten von Pla- wen oc. angemeldet, das sie auff Ihrer königlichen Majestät befelh sich als gehorsame Vnterthanen eingestelt. Die Abgesandten sein gewesen, aus den Geschworen des Ratths: hans Schindl, Valten Mohensakh, Augustin Segen schmid, hans Kandler, Marcus Saltzenbrodt, hans Lerntrog, Bartl Brims- leber vnd hans Pauspertl der Zeit Stadtrichter. Aus den Eltern herrn an stat der Gemein sein abgesandt worden Martin Winterberger, Paul Schinabitz, hans Geschl, hans Eysenmagen Jacob Kramer, Jacob Ludl, Augustin Reindler, Peter hammermeister. Als sich nu diese 16 Personen fur Ihre furstl. Gnaden den herrn Obristen Cantzler gestelt vnd angemeldet, hat ihnen der herr Cantzler mit Centnerwortten furgehalten, wie sich die Stadt Iglaw gegen ihrem herrn vnd König in ettlichen articeln bei nechst geschehenen Deutschen Krieg wieder den Johan Fridrich Churfursten Vota Sachsen, sehr tieff vergrieffen, hefftig gesündiget, vnd dadurch königkliche Vngnad verdienet hetten, dieweil sie nicht allein mit den Auffruhrischen Behem in Rattschlägen gewest, sondern auch neben ihnen wieder ihren König gesiegelt, vnd daher mit dem gewesenen Churfürsten wieder den König verbundtnis gemacht oc. Darauff die Abgesandten ihre entschuldigung gefuhret, Sie weren ohne grundt bei Ihrer königlichen Majestät verunglumpfft worden, sie seien dessen Vnschuldig, bitten, man wolle ihnen den Verleimbder namhafft machen, da mit sie sich aus dem Verdacht fuhren khenten, sie weren nie der meinung gewest, wieder ihren König etwas Zur Vngebuer furzunehmen, Sondern hetten alles
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101 gethan, was damals der König durch seine publicirte Patent begert vnd befol- hen hat, auch ihre Reutter vnd Knecht neben andern bies gehn Meissen ge- schikt. Weil aber in einem bekentnis betreff befunden worden, das das Datum ehe geschrieben gestanden als der brieff hat sollen ausgehen, sein die von Iglaw dadurch in Verdacht khommen, an welchem ihr Stadtschreiber, wie sie furgeben, schuldig soll gewesen sein. Daher ist nach beratschlagung des handls denen von Iglaw der bescheid erfolget durch den Obristen herrn Cantzler: Ihre königliche Majestät hetten ihr einwenden in uotturfftige be- ratschlagung gezogen vnd neben seinen Rätthen so viel befunden, das sie neben andern sich wieder Jhr königliche Majestät Vugehorsam erzeiget hetten, Darumb sollen sie aller ihrer Landtguetter dem König Verfallen sein. Da haben sich die Abgesandten so viel beim herrn Obristen Cantzler bemuhet vnd durch bitt erhalten, das ihnen ihre landtguetter geblieben, doch Zur straff haben sie 25 Tausendt Taler geben muessen, Auff Trium Die von Iglaw haben muffen traff geben wegen Regum nechstfunfftig 15 Tausendt, Georgii hernach 10,000 Taler. hrer Behmiſchen gutter 25 Tau Item von iedem Baß bier haben sie 1 w. gr. mehr geben muessens ſendt gulben. als audere Mehrerische Stedte, Welches man den Erblichen biergroschen ge- nennet hat, Der ist hernach Anno 1575 wieder abgebracht worden wie Vnten im selbigen iahr Zu finden. Wie nu die von Iglaw die straff abgefuhret, Vnangesehen, sie sich entschuldiget, daß sie Vnschuldig, hat sie hernach König Ferdinandus gnugsam versiechert, das solches weder ihnen noch ihren Nach¬ kommen Zu kheinem nachtheil oder spott gedeuen, auch an ihren ehren Vnschädlich sein soll. Anno 1550 feria post Cucis exaltationem Ist der Ratth verneuert worden: herr Martin Winterberger Estister. herr haunß Geschl, Beisitzer. herr Nicl Seidenmeltzer Richter. Junger herr: Veit Ambrosii. Eodem anno Am heitigen Pfingstag hat sich vnter der Tumult in der Pfarkirchen Predigt ein gerumpl ond tumult auff dem gewelb der Pfarkirchenvnter der Predigt. erhoben, darob das Volkh an der Predigt erschroken vermeinend es falle der Pfarthurn ein. Darumb lieff das Volkh hauffenweis aus der Kirchen eins fiel Vber das ander, alle thür waren den leutten Zu eng, ein ieder wolte der erste aus der Kirchen sein, den Weibern wurden ihre Kirschen vnd Peltze Zerriessen vnd als man auff der Kirchen sahe was sich begeben, waren nur ettlich wenig Dachziegeln von einander gefallen, hat also der Teuffl an diesem hohen Festtag auch sein Spiel haben wollen. Eodem anno Montag nach Martini Ist Andreas Brisnikh Stadtſchreiber alhie. weilandt Stadtschreiber Zu Trebitsch, fur einen Stadtschreiber allhie angenohmen worden, Dieser ist nicht gar 2 Jahr im dienst geblieben weil er sich seinem Ambt gemes uicht Verhalten. Eodem anno Den 23. Martii hats Zu klauenfurth in Carndten 2 stund khorn geregnet, einer Meil wegs lang, Ost an Rhorn geregne daß 2 Weill wegs lang ge= legen Ift.
101 gethan, was damals der König durch seine publicirte Patent begert vnd befol- hen hat, auch ihre Reutter vnd Knecht neben andern bies gehn Meissen ge- schikt. Weil aber in einem bekentnis betreff befunden worden, das das Datum ehe geschrieben gestanden als der brieff hat sollen ausgehen, sein die von Iglaw dadurch in Verdacht khommen, an welchem ihr Stadtschreiber, wie sie furgeben, schuldig soll gewesen sein. Daher ist nach beratschlagung des handls denen von Iglaw der bescheid erfolget durch den Obristen herrn Cantzler: Ihre königliche Majestät hetten ihr einwenden in uotturfftige be- ratschlagung gezogen vnd neben seinen Rätthen so viel befunden, das sie neben andern sich wieder Jhr königliche Majestät Vugehorsam erzeiget hetten, Darumb sollen sie aller ihrer Landtguetter dem König Verfallen sein. Da haben sich die Abgesandten so viel beim herrn Obristen Cantzler bemuhet vnd durch bitt erhalten, das ihnen ihre landtguetter geblieben, doch Zur straff haben sie 25 Tausendt Taler geben muessen, Auff Trium Die von Iglaw haben muffen traff geben wegen Regum nechstfunfftig 15 Tausendt, Georgii hernach 10,000 Taler. hrer Behmiſchen gutter 25 Tau Item von iedem Baß bier haben sie 1 w. gr. mehr geben muessens ſendt gulben. als audere Mehrerische Stedte, Welches man den Erblichen biergroschen ge- nennet hat, Der ist hernach Anno 1575 wieder abgebracht worden wie Vnten im selbigen iahr Zu finden. Wie nu die von Iglaw die straff abgefuhret, Vnangesehen, sie sich entschuldiget, daß sie Vnschuldig, hat sie hernach König Ferdinandus gnugsam versiechert, das solches weder ihnen noch ihren Nach¬ kommen Zu kheinem nachtheil oder spott gedeuen, auch an ihren ehren Vnschädlich sein soll. Anno 1550 feria post Cucis exaltationem Ist der Ratth verneuert worden: herr Martin Winterberger Estister. herr haunß Geschl, Beisitzer. herr Nicl Seidenmeltzer Richter. Junger herr: Veit Ambrosii. Eodem anno Am heitigen Pfingstag hat sich vnter der Tumult in der Pfarkirchen Predigt ein gerumpl ond tumult auff dem gewelb der Pfarkirchenvnter der Predigt. erhoben, darob das Volkh an der Predigt erschroken vermeinend es falle der Pfarthurn ein. Darumb lieff das Volkh hauffenweis aus der Kirchen eins fiel Vber das ander, alle thür waren den leutten Zu eng, ein ieder wolte der erste aus der Kirchen sein, den Weibern wurden ihre Kirschen vnd Peltze Zerriessen vnd als man auff der Kirchen sahe was sich begeben, waren nur ettlich wenig Dachziegeln von einander gefallen, hat also der Teuffl an diesem hohen Festtag auch sein Spiel haben wollen. Eodem anno Montag nach Martini Ist Andreas Brisnikh Stadtſchreiber alhie. weilandt Stadtschreiber Zu Trebitsch, fur einen Stadtschreiber allhie angenohmen worden, Dieser ist nicht gar 2 Jahr im dienst geblieben weil er sich seinem Ambt gemes uicht Verhalten. Eodem anno Den 23. Martii hats Zu klauenfurth in Carndten 2 stund khorn geregnet, einer Meil wegs lang, Ost an Rhorn geregne daß 2 Weill wegs lang ge= legen Ift.
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102 ettlichen ortten einer Zwerchen handt dikh gelegen, ettliches braun ettliches weis, Ist Vielen leutten fur ein Wunderwerkh Zugeschikt worden, Es ist aber ein schönes guttes brott daraus gerathen. Eodem anno vmb Fronleichnambstag haben die Aepfflbaume alhie Zum andermal gebluet. Eodem anno hat man die kleinen Fleischbenkhe neben herrn Kleine Fleisch- bänkhe. Doctor Rucarti haus gebauet an der Zahl 6, vnd im 1561 Jahr hat der Rath noch 2 benkhe darzu bewilliget. Sein abgebrochen worden Anno 1622. Wunderthat. Eodem anno Sonabendt vor Trinitatis hat sich ein altes Weib an ihrem schleyer bei der Gleichsnerin erhenkt, derselben Man ist ettlich iahr Zuuor enthaubtet worden, Von derselben Zeit an soll ihr der Teuffe immer im sinne gelegen sein, sie solle sich henkhen, welches sie auch Volbracht. Als nu ihre Wirthin die Gleichsnerin solches erfahren, hat sie aus einfalt gedacht, die that Zuuerschweigen, vnd das Weib ablösen, auch heimlicher weis auffn Freydhoff begraben lassen, daher ist Zum öfftern ein gedunner vnd sturmwindt gehöret worden, Innerhalb 4 wochen als man etwas er- fahren, ist das Weib wieder ausgegraben worden, ihr leib war noch gar warm vnd hat blut von sich gegeben, welches mein herr Vatter vnd Viel mehr gesehen (Zusatz: Ex annalibus Domini Parentis). Anno 1551 feria 4 post Luciae Ist der Rath verneuert worden: herr hannß Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Augustin Segenschmidt Richter. Junger herr: Girg Pesserl. Teurung. Eodem anno Ist das getreud in teurem khauff alhie ge- west, der Metzen khorn vmb 3 Schock vnd etwas teurer, der Waitz fast in dem Werth. Eodem anno den 7. Augusti Ist Zwischen 19 vnd 20 Johannis Brunst. Vhr bei dem Nicl Finsterburger des Jahannisen sohn vntern Lauben ein feuer auskommen hinten auff der stallung (damals sein an der Zeil beim Ratthaus lauben gewest). Da ist von des herrn Augustin Schmilauers vnd Valten Mohensaks (izt Faustgros) heusern anzurechnen die gantze Zeil sambt dem Ratthaus, item die Nonnengassen, Creutzergassen, Spitlgassen, das Spital, des Schönthaus thurm im gasslein an der Stadtmauer, der Spitl- thurn sambt der brukhen vud ein theils der Spitlvorstadt verbrendt vnd sein allenthalben bei 150 heuser durchs feuer verderbet worden, vnd Zehen Person erstikt. Donner brunst. Den nechsten Sonabent hernach ist in der Nacht ein schrök- liches wetter kommen das hat gegen morgen bei der herrn Lucas Leupolden Wittib (meiner Großmutter) am vntern Ring Zwischen Andre Glenkhen vnd Thoman Vnuerdorbens heusern angezündet im dach des Meltz hauses Weil es aber Gott lob, bald wieder ist gelescht worden, hat es khein sondern schaden gethan.
102 ettlichen ortten einer Zwerchen handt dikh gelegen, ettliches braun ettliches weis, Ist Vielen leutten fur ein Wunderwerkh Zugeschikt worden, Es ist aber ein schönes guttes brott daraus gerathen. Eodem anno vmb Fronleichnambstag haben die Aepfflbaume alhie Zum andermal gebluet. Eodem anno hat man die kleinen Fleischbenkhe neben herrn Kleine Fleisch- bänkhe. Doctor Rucarti haus gebauet an der Zahl 6, vnd im 1561 Jahr hat der Rath noch 2 benkhe darzu bewilliget. Sein abgebrochen worden Anno 1622. Wunderthat. Eodem anno Sonabendt vor Trinitatis hat sich ein altes Weib an ihrem schleyer bei der Gleichsnerin erhenkt, derselben Man ist ettlich iahr Zuuor enthaubtet worden, Von derselben Zeit an soll ihr der Teuffe immer im sinne gelegen sein, sie solle sich henkhen, welches sie auch Volbracht. Als nu ihre Wirthin die Gleichsnerin solches erfahren, hat sie aus einfalt gedacht, die that Zuuerschweigen, vnd das Weib ablösen, auch heimlicher weis auffn Freydhoff begraben lassen, daher ist Zum öfftern ein gedunner vnd sturmwindt gehöret worden, Innerhalb 4 wochen als man etwas er- fahren, ist das Weib wieder ausgegraben worden, ihr leib war noch gar warm vnd hat blut von sich gegeben, welches mein herr Vatter vnd Viel mehr gesehen (Zusatz: Ex annalibus Domini Parentis). Anno 1551 feria 4 post Luciae Ist der Rath verneuert worden: herr hannß Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Augustin Segenschmidt Richter. Junger herr: Girg Pesserl. Teurung. Eodem anno Ist das getreud in teurem khauff alhie ge- west, der Metzen khorn vmb 3 Schock vnd etwas teurer, der Waitz fast in dem Werth. Eodem anno den 7. Augusti Ist Zwischen 19 vnd 20 Johannis Brunst. Vhr bei dem Nicl Finsterburger des Jahannisen sohn vntern Lauben ein feuer auskommen hinten auff der stallung (damals sein an der Zeil beim Ratthaus lauben gewest). Da ist von des herrn Augustin Schmilauers vnd Valten Mohensaks (izt Faustgros) heusern anzurechnen die gantze Zeil sambt dem Ratthaus, item die Nonnengassen, Creutzergassen, Spitlgassen, das Spital, des Schönthaus thurm im gasslein an der Stadtmauer, der Spitl- thurn sambt der brukhen vud ein theils der Spitlvorstadt verbrendt vnd sein allenthalben bei 150 heuser durchs feuer verderbet worden, vnd Zehen Person erstikt. Donner brunst. Den nechsten Sonabent hernach ist in der Nacht ein schrök- liches wetter kommen das hat gegen morgen bei der herrn Lucas Leupolden Wittib (meiner Großmutter) am vntern Ring Zwischen Andre Glenkhen vnd Thoman Vnuerdorbens heusern angezündet im dach des Meltz hauses Weil es aber Gott lob, bald wieder ist gelescht worden, hat es khein sondern schaden gethan.
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103 Durch die grosse Johannsbrunst ist der Ratth alhie ver- ursachet, bei ihrer königlichen Majestät vmb ergetzligkeit dieses erlittenen schadens Zu sollicitiren, Sonderlich weil sie das vergangene iahr wegen der straff sehr Zu schaden kommen, vnd sonsten Vielmals durch brunste verarmet worden. Solch ihr bitt hat König Ferdinandus behertziget, vnd der Stadt den halben theil des biergeldts auff 6 iahr lang nacheinander nachgesehen, Welches gelt sie Zu auffbawung der Stadt gewendet haben. Eodem anno Bald nach dieser Johannisbrunst als man Die ander Jo- hannisbrunst. die meisten heuser wieder gedekt hat, ist in des obgedachten Niclas Finsterburgers behausung in der stallung an dem vorigen ortt wiederumb ein feuer auffgangen im grummet, welches gleichwol bald ersehen vnd ge- leschet worden ist. Diese andere brunst hat allerlei nachdenken verursachet, vnd weil dadurch die Wirthin sambt ihrem Magdlein (so bei 14 iahren alt gewesen von Soher geburtig) verdechtig worden, Sein sie beide auffs Ratt- haus beschiket vnd gefengklich gesetzt worden, In gehaltener examination hat sich die Wirthin hoch entschuldiget, sie sey Vuschuldig an dieser brunst, wiesse auch nicht woher sie entstanden, Das Magdlein aber hat entlich bekent, sie habe beide feuer gelegt aus der einigen Vrsachen, das sie ihr herr der Nicl Finsterburger mit einer schindl geschlagen, Als der Wirth darumb Zu rede gestelt worden hat ers gestanden, mit meldung, dieweil damals ein grosser Windt gewesen vnd der Ratth bei straff habe rueffen lassen, man solle khein feuer ammachen bies sich der windt leget, habe er solches seinem gesind ver- botten vnd sey daruber ausgangen, Als er aber wieder heimkommen vnd ein feuer in der Kuchen gesehen, habe er das Vugehorsame Magdlein mit der Schindl geschlagen Daher sie sich nu mehr Zum andermal gerochen. Als solches der Ratth wahr befunden, ist das boshafftige Magd- lein andern iungen leutten Zum exempl mit feuer Verbreunt worden. Eodem anno Nicht sehr lang darnach ist im Zwinger bei Pirnitzthor bei der nacht wieder ein feuer auffgegangen in einer falchhuetten, das hat sich vom Kalch entzundet, Weil aber der Wechter Zeit- lich gesturmet, ists ohne schaden gedemPffet worden, Darnach als man nach¬ forschung gehalten, hat sichs befunden, das der Kalchablescher vngeleschten Kalch an die bretter in der huetten geschüttet hat, vnd hat geleschten Kalch oben darauff gethan, daher sich der Kalch erhietzet vnd entlich gar bren- neud worden. Eodem anno Am Pfingstmontag Ist das dorff Wolframbs Brunst Zu Wolframbs. ausserhalb 6 heuser gantz vnnd gar ausgebrennt. Eodem anno Den 19. Dezember als König FerdinandusKönig Ferbinand reutt neben der nach Prag von Wien geritten vnd Zu Piruitz vber nacht gele Stabt ab. gen, ward ihm gesagt das es Zur Iglaw hefftig sterbe, Darumb wolt er daß maidell ist Verbrendt wor den wegen deß feyers daß ſie gelegt Hatt. Das dritte feuer. Begnadung Königs Ferdi- nandi.
103 Durch die grosse Johannsbrunst ist der Ratth alhie ver- ursachet, bei ihrer königlichen Majestät vmb ergetzligkeit dieses erlittenen schadens Zu sollicitiren, Sonderlich weil sie das vergangene iahr wegen der straff sehr Zu schaden kommen, vnd sonsten Vielmals durch brunste verarmet worden. Solch ihr bitt hat König Ferdinandus behertziget, vnd der Stadt den halben theil des biergeldts auff 6 iahr lang nacheinander nachgesehen, Welches gelt sie Zu auffbawung der Stadt gewendet haben. Eodem anno Bald nach dieser Johannisbrunst als man Die ander Jo- hannisbrunst. die meisten heuser wieder gedekt hat, ist in des obgedachten Niclas Finsterburgers behausung in der stallung an dem vorigen ortt wiederumb ein feuer auffgangen im grummet, welches gleichwol bald ersehen vnd ge- leschet worden ist. Diese andere brunst hat allerlei nachdenken verursachet, vnd weil dadurch die Wirthin sambt ihrem Magdlein (so bei 14 iahren alt gewesen von Soher geburtig) verdechtig worden, Sein sie beide auffs Ratt- haus beschiket vnd gefengklich gesetzt worden, In gehaltener examination hat sich die Wirthin hoch entschuldiget, sie sey Vuschuldig an dieser brunst, wiesse auch nicht woher sie entstanden, Das Magdlein aber hat entlich bekent, sie habe beide feuer gelegt aus der einigen Vrsachen, das sie ihr herr der Nicl Finsterburger mit einer schindl geschlagen, Als der Wirth darumb Zu rede gestelt worden hat ers gestanden, mit meldung, dieweil damals ein grosser Windt gewesen vnd der Ratth bei straff habe rueffen lassen, man solle khein feuer ammachen bies sich der windt leget, habe er solches seinem gesind ver- botten vnd sey daruber ausgangen, Als er aber wieder heimkommen vnd ein feuer in der Kuchen gesehen, habe er das Vugehorsame Magdlein mit der Schindl geschlagen Daher sie sich nu mehr Zum andermal gerochen. Als solches der Ratth wahr befunden, ist das boshafftige Magd- lein andern iungen leutten Zum exempl mit feuer Verbreunt worden. Eodem anno Nicht sehr lang darnach ist im Zwinger bei Pirnitzthor bei der nacht wieder ein feuer auffgegangen in einer falchhuetten, das hat sich vom Kalch entzundet, Weil aber der Wechter Zeit- lich gesturmet, ists ohne schaden gedemPffet worden, Darnach als man nach¬ forschung gehalten, hat sichs befunden, das der Kalchablescher vngeleschten Kalch an die bretter in der huetten geschüttet hat, vnd hat geleschten Kalch oben darauff gethan, daher sich der Kalch erhietzet vnd entlich gar bren- neud worden. Eodem anno Am Pfingstmontag Ist das dorff Wolframbs Brunst Zu Wolframbs. ausserhalb 6 heuser gantz vnnd gar ausgebrennt. Eodem anno Den 19. Dezember als König FerdinandusKönig Ferbinand reutt neben der nach Prag von Wien geritten vnd Zu Piruitz vber nacht gele Stabt ab. gen, ward ihm gesagt das es Zur Iglaw hefftig sterbe, Darumb wolt er daß maidell ist Verbrendt wor den wegen deß feyers daß ſie gelegt Hatt. Das dritte feuer. Begnadung Königs Ferdi- nandi.
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104 allda nicht einkheren, Des andern tags frue hat der Ratth nach Pirnitz Zum König abgefertiget, nemlich herrn Martin Winterberger, herrn hans Schindl, herrn Augustin Reindler vnd Niclas Seidenmeltzer, die solten Ihr Majestät empfahen vnd sonsten der Stadt notturfften furtragen, Als sie aber am wege Pfaffenwaldtlein. beim Pfaffenwäldlein gefahren, haben ihnen 4 des Königs Reutter begegnet vnd gefragt, Ob der Burgermeister von Iglaw vnter ihnen were, Da sie sagten Ja er sei da, Sagt der eine Reutter, Ihr königliche Majestät hetten befolhen sie solten wieder Vmbkeren die Stadt Zuschliessen lassen, damit khein hoffgesind hinein kheme, es soll auch niemandt aus der Stadt von der Burgerschafft gelassen werden bei leibes straff so lang bies der König furuber reittet, Item er hette befelh so lang vor dem thor Zu warten bies Ihr Majestät furuber rietten Dem befelh nach haben sich die abgesandten verhalten. Als aber der König Zur Stadt kommen, sein Viel leut auff den Mauren gestanden, vnd Zugesehen seinem Durchzug, Ihr Ma jestät aber haben die Nasen Zu gehalten, damit ihn nicht ein inficirte lufft anwehen khente. Was aber die sterben betrifftt, hat es Zwar gestorben aber nicht sehr, vnd ist das geschrei Viel grösser ans Königshoff dauon gewesen als es an im selbsten wahr war. Teurung. Ein Metzen thorn 1 ff 3 w. (gr.) haber 10 w. (gr.) Gerste 1 ƒf Weitz 1 ff. Anno 1551 Montag nach Nicolaj hat mein Vatter herr haus Leu- poldt Zum erstenmal geheurath (als er von Wittenberg nach haus von seiner Mutter beruffen worden) Zur Jungfraw Vrsula herrn Andre Michalkes tochter, seines alters 24 iahr. Annos IngressVs qVatVor fVIt alqVe VIglntl JanVs VbI pepiglt foeDera prIMa thorl. Anno 1552 feria 3 ante Catharina Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Schindl Eltister. herr hans Pauspertl Beisitzer. herr Marcus Sorgenfrei Richter. Junge herrn: Matthes Gruen, Frantz Krumb. Eodem anno Ist ein Mezen khorn pr. 1 flls 4 gr. ge- Teurung vnd wolfaile Zeit. west, bald hernach hat man den Mezen Zu Znaym vmb 6 w. gr. gekhaufft. Eodem anno Ist Bruder Paul ein Mönch alhie erstochen worden. 1552 10. August Ist meines Vattern hans Leupolden erstes weib in Kindsnötten gestorben. SextILIs ter terna DIes CLarebat et Vna VrsVla qVa posVIt VInCVLa DIrae neCls. Anno 1553 Ist vmb Ostern ein schnee gefallen gutter schlittweg worden, das man alle notturfft auffm Schlitten in Mönch erftochen worden. Schlittweg vmb Ostern.
104 allda nicht einkheren, Des andern tags frue hat der Ratth nach Pirnitz Zum König abgefertiget, nemlich herrn Martin Winterberger, herrn hans Schindl, herrn Augustin Reindler vnd Niclas Seidenmeltzer, die solten Ihr Majestät empfahen vnd sonsten der Stadt notturfften furtragen, Als sie aber am wege Pfaffenwaldtlein. beim Pfaffenwäldlein gefahren, haben ihnen 4 des Königs Reutter begegnet vnd gefragt, Ob der Burgermeister von Iglaw vnter ihnen were, Da sie sagten Ja er sei da, Sagt der eine Reutter, Ihr königliche Majestät hetten befolhen sie solten wieder Vmbkeren die Stadt Zuschliessen lassen, damit khein hoffgesind hinein kheme, es soll auch niemandt aus der Stadt von der Burgerschafft gelassen werden bei leibes straff so lang bies der König furuber reittet, Item er hette befelh so lang vor dem thor Zu warten bies Ihr Majestät furuber rietten Dem befelh nach haben sich die abgesandten verhalten. Als aber der König Zur Stadt kommen, sein Viel leut auff den Mauren gestanden, vnd Zugesehen seinem Durchzug, Ihr Ma jestät aber haben die Nasen Zu gehalten, damit ihn nicht ein inficirte lufft anwehen khente. Was aber die sterben betrifftt, hat es Zwar gestorben aber nicht sehr, vnd ist das geschrei Viel grösser ans Königshoff dauon gewesen als es an im selbsten wahr war. Teurung. Ein Metzen thorn 1 ff 3 w. (gr.) haber 10 w. (gr.) Gerste 1 ƒf Weitz 1 ff. Anno 1551 Montag nach Nicolaj hat mein Vatter herr haus Leu- poldt Zum erstenmal geheurath (als er von Wittenberg nach haus von seiner Mutter beruffen worden) Zur Jungfraw Vrsula herrn Andre Michalkes tochter, seines alters 24 iahr. Annos IngressVs qVatVor fVIt alqVe VIglntl JanVs VbI pepiglt foeDera prIMa thorl. Anno 1552 feria 3 ante Catharina Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Schindl Eltister. herr hans Pauspertl Beisitzer. herr Marcus Sorgenfrei Richter. Junge herrn: Matthes Gruen, Frantz Krumb. Eodem anno Ist ein Mezen khorn pr. 1 flls 4 gr. ge- Teurung vnd wolfaile Zeit. west, bald hernach hat man den Mezen Zu Znaym vmb 6 w. gr. gekhaufft. Eodem anno Ist Bruder Paul ein Mönch alhie erstochen worden. 1552 10. August Ist meines Vattern hans Leupolden erstes weib in Kindsnötten gestorben. SextILIs ter terna DIes CLarebat et Vna VrsVla qVa posVIt VInCVLa DIrae neCls. Anno 1553 Ist vmb Ostern ein schnee gefallen gutter schlittweg worden, das man alle notturfft auffm Schlitten in Mönch erftochen worden. Schlittweg vmb Ostern.
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105 die Stadt hat füren kennen hat aber nicht lang gewehret, In der Marter- wochen hat man allererst angefangen Zu akhern. Eodem anno Ist der Wein in Oesterreich wol gerathen, Zäche Wein. vmb Weinachten aber sein die Wein so Zäch worden, das sie vor Zächigkeit aus dem Vaß nicht haben rinnen mögen. Eodem anno Jst Peter Opelt Ambtman der Stadtguetter Ambtman. gestorben. 1553 vmb Johannis hat mein Vatter herr hans Leupolt Zum ander- mal geheurath Zur Jungfraw Vrsula des herrn Peter Pauspertls von Drachenthal Ratthsbürgers alhie ehliche tochter. ALtera sVrrIpItVr thaLaMo LICet VrsVLa fato ALtera fIt ConIVnx VrsVLa Jane tIbl. Anno 1554 Sabatho post Omnium Sanctorum 3. November Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr hanß Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer herr Niel Seidenmeltzer Richter. Junger herr: hannß Leupoldt mein Vatter aetalis ad 27. Tertla ConsVrglt Canl LVx alba NoVeMbrls Rîte LeopoLIVs sVsCIpIt Vrbls onVs. Eodem anno Donnerstag nach dem Neuen iahr Ist Lau= Stadtschreiber. rentius Reindler Zum Behmischen Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden. Eodem anno Ist herr Simon Neuman Pfarherr alhie Pfarher ge von Stein aus Oesterreich geburtig gestorben seines alters 40 storben. iahr, hat den Kirchendienst alhie versehen 18 iahr. An dessen stell ist her- nach anno 1556 herr M. Albertus Cruciger vom Raht vocirt worden, wie Vnten soll gemeldet werden. Eodem anno Dienstag nach quasimodo Sein 2 leibliche Teuffl erwurgt einen bauren. brueder des herrn Kraustensty Vuterthanen von Augezd bei der Nacht aus dem Bierhaus gangen, vnd als sie einen trachen haben fliegen sehen, hat der eine brueder gesagt, Teuffl bistu böß, so gehe her vnd ring mit mir? Der ander bruder aber hat Darumb gestrafft, er solle mit dem Teuffl Zufriden sein. In dem nahet sich der Teuffl Zu ihnen Verwandelt in eines Menschen gestalt, da wolten die 2 brueder fliehen, Aber der Teuffl erwischt den einen, der ihn Zum ringen begert hat, vnd erwurget ihn an der stell. Eodem anno Mitwoch vor Katharina hat König Ferdis Previger sollen ihnen Pärth ab nandus ein befelh nach Iglaw geschikt vnd in gantz Mehrern das scheren laften. ihnen die Prister vnter einer vnd beiderlei gestalt alle sollen die Bärth ab- scheren lassen vnd lange Kleider tragen, Solches hat der Abt von Soher beym König ausgebracht. Drauff haben sie sich alle (ausser des Melchior Ganta Pfarhers Zum Rentzer) bescheren lassen.
105 die Stadt hat füren kennen hat aber nicht lang gewehret, In der Marter- wochen hat man allererst angefangen Zu akhern. Eodem anno Ist der Wein in Oesterreich wol gerathen, Zäche Wein. vmb Weinachten aber sein die Wein so Zäch worden, das sie vor Zächigkeit aus dem Vaß nicht haben rinnen mögen. Eodem anno Jst Peter Opelt Ambtman der Stadtguetter Ambtman. gestorben. 1553 vmb Johannis hat mein Vatter herr hans Leupolt Zum ander- mal geheurath Zur Jungfraw Vrsula des herrn Peter Pauspertls von Drachenthal Ratthsbürgers alhie ehliche tochter. ALtera sVrrIpItVr thaLaMo LICet VrsVLa fato ALtera fIt ConIVnx VrsVLa Jane tIbl. Anno 1554 Sabatho post Omnium Sanctorum 3. November Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr hanß Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer herr Niel Seidenmeltzer Richter. Junger herr: hannß Leupoldt mein Vatter aetalis ad 27. Tertla ConsVrglt Canl LVx alba NoVeMbrls Rîte LeopoLIVs sVsCIpIt Vrbls onVs. Eodem anno Donnerstag nach dem Neuen iahr Ist Lau= Stadtschreiber. rentius Reindler Zum Behmischen Stadtschreiber alhie auffgenohmen worden. Eodem anno Ist herr Simon Neuman Pfarherr alhie Pfarher ge von Stein aus Oesterreich geburtig gestorben seines alters 40 storben. iahr, hat den Kirchendienst alhie versehen 18 iahr. An dessen stell ist her- nach anno 1556 herr M. Albertus Cruciger vom Raht vocirt worden, wie Vnten soll gemeldet werden. Eodem anno Dienstag nach quasimodo Sein 2 leibliche Teuffl erwurgt einen bauren. brueder des herrn Kraustensty Vuterthanen von Augezd bei der Nacht aus dem Bierhaus gangen, vnd als sie einen trachen haben fliegen sehen, hat der eine brueder gesagt, Teuffl bistu böß, so gehe her vnd ring mit mir? Der ander bruder aber hat Darumb gestrafft, er solle mit dem Teuffl Zufriden sein. In dem nahet sich der Teuffl Zu ihnen Verwandelt in eines Menschen gestalt, da wolten die 2 brueder fliehen, Aber der Teuffl erwischt den einen, der ihn Zum ringen begert hat, vnd erwurget ihn an der stell. Eodem anno Mitwoch vor Katharina hat König Ferdis Previger sollen ihnen Pärth ab nandus ein befelh nach Iglaw geschikt vnd in gantz Mehrern das scheren laften. ihnen die Prister vnter einer vnd beiderlei gestalt alle sollen die Bärth ab- scheren lassen vnd lange Kleider tragen, Solches hat der Abt von Soher beym König ausgebracht. Drauff haben sie sich alle (ausser des Melchior Ganta Pfarhers Zum Rentzer) bescheren lassen.
Strana 106
106 Anno 1555 feria 5 post Dionisii Ist der Ratth verneuert worden her hannß Schindl Eltister. herr hans Pauspertl Beisitzer. herr Peter Zo- sauer Richter. Junge herrn: Andre Gleukh, Martin Schmittner. Eodem anno Freitag vor Trium Regum Ist einem fuhr- man beim Theodor Freitag am vntern Platz ein Roß heubtling in brunnen gefallen, der war 6 Klaffter tieff. Da ist man an einer laiter hinabgestiegen, vnd dém Roß an die hinfern fueß ein Sail gelegt vnd also lebendig heraus gezogen. Der Fuhrman ist mit dem Roß noch denselben tag hinwekh gefahren, Der kummet vnd Satl haben vieleicht geholffen, das es beim leben geblieben, item das khein wasser im brunnen gewest. Zauberin. Eodem anno Am tag Vincula Petri Ist ein Weibsperson alhie ausgestriechen worden, welche guetwillig bekennt sie habe den teuffl im glas, item sie fahre mit ihm iährlich 3 mal in die heel, hat auch Viel leut mit ihrem Waarsagen betrogen. Roß falt in Brunnen. Eodem anno Am tag Margaretha Ist Anna des Weissen Ehbrecherin. tochter von der Stadt geurlaubet worden, das sie sich mit 7 Ehmennern vnd anderer ledigen Pursch in Vnzucht eingelassen, die Menner sein vmb geldt vnd mit gefengknis oder haben die straff absitzen muessen. Als ettliche Tuchmacher alhie einen krummen vnd laamen Tuchmacher Zu Budwiß vnld Trisch anfang. Ochsen von dem hirten erkhaufft vnter sich getheilt vnd verzehrt hatten, Sein sie fur Vntuchtig erkent vnd vom handtwerch gestossen, auch der Stadt verwiesen worden, Die haben sich theils nach Trisch, andere nach Budwitz begeben, vnd alda das handtwerkh getrieben. Sollen die ersten Tuchmacher allda gewesen sein. Ex annalibus Joh. Leopolii. Eodem anno hat König Ferdinand durch den herrn vnter Sacrament vnter beiderlet geftalten vom Cämmerer bericht begert ob der hiege Abt Martin Straletzki Abten aus. gethellt. das Sakrament vnter beiderlej gestalt austheile da er doch Ca- tholisch ist, vnd ob bej vnser Kirchen ein solcher brauch sej. Darauff der Ratth berichtet, das nicht allein er, sondern andere vor ihm viel lange iahr sich also bei der Communion verhalten was darauff erfolgt ist im 1556 Jahr. 1556 den 20. Martüi hat das Hantwerkh der Wagner einen ihres haudtwerkhs mit nahmen hans Gamling beklagt, das er ein hering gegessen, von denen, welche der henkher als Vntuchtige ware verbrenen hat solen, vnd weil er die that bekent, hat ihn daz hantwerkh weiter nicht dulden noch fördern wollen. Ex annalibus parentis. Anno 1556 Am tag Michaelis Ist der Ratth alhie verneuert werden: herr Martin Winterberger Eltister. herr Johan Eysenwagen Beisitzer. herr Andreas Losnitzer Richter. Junge herru: Augustin Schmilauer, Matthes Letzelter vnnd Valten Abentheuer.
106 Anno 1555 feria 5 post Dionisii Ist der Ratth verneuert worden her hannß Schindl Eltister. herr hans Pauspertl Beisitzer. herr Peter Zo- sauer Richter. Junge herrn: Andre Gleukh, Martin Schmittner. Eodem anno Freitag vor Trium Regum Ist einem fuhr- man beim Theodor Freitag am vntern Platz ein Roß heubtling in brunnen gefallen, der war 6 Klaffter tieff. Da ist man an einer laiter hinabgestiegen, vnd dém Roß an die hinfern fueß ein Sail gelegt vnd also lebendig heraus gezogen. Der Fuhrman ist mit dem Roß noch denselben tag hinwekh gefahren, Der kummet vnd Satl haben vieleicht geholffen, das es beim leben geblieben, item das khein wasser im brunnen gewest. Zauberin. Eodem anno Am tag Vincula Petri Ist ein Weibsperson alhie ausgestriechen worden, welche guetwillig bekennt sie habe den teuffl im glas, item sie fahre mit ihm iährlich 3 mal in die heel, hat auch Viel leut mit ihrem Waarsagen betrogen. Roß falt in Brunnen. Eodem anno Am tag Margaretha Ist Anna des Weissen Ehbrecherin. tochter von der Stadt geurlaubet worden, das sie sich mit 7 Ehmennern vnd anderer ledigen Pursch in Vnzucht eingelassen, die Menner sein vmb geldt vnd mit gefengknis oder haben die straff absitzen muessen. Als ettliche Tuchmacher alhie einen krummen vnd laamen Tuchmacher Zu Budwiß vnld Trisch anfang. Ochsen von dem hirten erkhaufft vnter sich getheilt vnd verzehrt hatten, Sein sie fur Vntuchtig erkent vnd vom handtwerch gestossen, auch der Stadt verwiesen worden, Die haben sich theils nach Trisch, andere nach Budwitz begeben, vnd alda das handtwerkh getrieben. Sollen die ersten Tuchmacher allda gewesen sein. Ex annalibus Joh. Leopolii. Eodem anno hat König Ferdinand durch den herrn vnter Sacrament vnter beiderlet geftalten vom Cämmerer bericht begert ob der hiege Abt Martin Straletzki Abten aus. gethellt. das Sakrament vnter beiderlej gestalt austheile da er doch Ca- tholisch ist, vnd ob bej vnser Kirchen ein solcher brauch sej. Darauff der Ratth berichtet, das nicht allein er, sondern andere vor ihm viel lange iahr sich also bei der Communion verhalten was darauff erfolgt ist im 1556 Jahr. 1556 den 20. Martüi hat das Hantwerkh der Wagner einen ihres haudtwerkhs mit nahmen hans Gamling beklagt, das er ein hering gegessen, von denen, welche der henkher als Vntuchtige ware verbrenen hat solen, vnd weil er die that bekent, hat ihn daz hantwerkh weiter nicht dulden noch fördern wollen. Ex annalibus parentis. Anno 1556 Am tag Michaelis Ist der Ratth alhie verneuert werden: herr Martin Winterberger Eltister. herr Johan Eysenwagen Beisitzer. herr Andreas Losnitzer Richter. Junge herru: Augustin Schmilauer, Matthes Letzelter vnnd Valten Abentheuer.
Strana 107
107 Eodem anno Ist Martin Stralitzky Pfarherr Zur Iglaw worden, Dieser hat 2 mal der gemein alhie das hochwurdige Sacrament vnter beiderlei gestalt gereicht. Vund nach absterben seines Pre laten ist er Abbt Zu Selaw worden, doch hat er die Confirmation vber bemelte Abbtei vom König Ferdinando mit grosser muh vnd vieler werbung bekommen. Vnd als König Ferdinandus berichtet worden, das der New er- khorne Abbt die Communion sub utraque gehalten, ist er fur den König citirt worden Von seinem Verbrechen (wie sie es Vermeintten) rechenschafft Zu thun. Doch ist entlich die sach bahin kommen, das gemelter Abbt Mar- tinus dem Weihbischoff Zu Soher gebeuchtet, er habe Vurecht gethan, das er das Volkh onter beiderlei gestalt communicirt hat, solhes sei ihm auch sehr laid, hiedurch hat er die Absolution erlanget, vnd ist Zu gedachter Abbtei confirmiret worden. Doch weil er die leut sub atraque communicirt, hat in der der Weihbischoff gleichwol nicht coroniren noch infuliren wollen in der Pfarkirchen sondern im Creutzkloster. Vnd weil sich diese pompa ver zogen, hat der Neue Abbt Martinus die Communion in der Pfarkirchen von dem hohen Altar, allda sie bei 30 iahren Zuuor gehalten worden, auff S. Barbara Altar transferirt vnd verordnet, Weil dan solche neurung den Ratth mißgefallen, sein Zu ihm geschikt worden herr Martin Winterberger, herr Valten Mohensakh vud herr Augustin Reindler, Zuerkundigen, warumb er solche neurung furnehme. Da hat der Abbt Zur Antwort geben, Er sei Darumb beim König Verunglimpfft worden, daß er es Zuuor Vuterlassen, Doch weil es dem Ratth also gefallt, so wolle er Verordnen die Communion wieder auff dem hohen altar Zu halten, Da hat ihn Martin Winterberger gefragt, Obs billicher sei, das die Communion sub alraque so ein göttliche ordnung der Meß so ein Menschenfindlein weichen soll? Ist hernach die Com- munion am Neuen iahrstag dieses 1556 iahrs wieder auff dem hohen Altar wie bishero gehalten worden. Eodem anno Jst Abbt Martinus den 2. Sontag post Epi- Abbt wirt ge- krönet. phanias von Wenceslao suffraganeo Olomucensi vnd Methudio Abbten Zu Prukh im Creutzkloster Zur Iglaw Bäbstischen brauch nach ge- gekrönet worden vnd hat das Sacrament vnter einerlei gestalt empfangen. Vnd am tag Lichtmeß hat er Vuter der Infell die Meß gesungen. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth alhie den herrn M. M. Albertus Greutziger Pre- Petrum Zasium vnd meinen Vattern herrn hansen Leupolden diger Zur Iglaw. (durchstrichen: mit wissen vud willen des Abbts) vmb einen Euangelischen Prediger abgefertiget, vnd weil sie in der nachtbarschafft von kheinem tauglichen gewust, sein sie auff Wittenberg gezogen, vnd im nahmen des Ratths beim herru philippo Me- lanchthone (dem der Abbt Martinus ettliche Iglaurische Käß durch sie Verehret) vmb ein gelehrte vnd taugliche Person geworben, Als herr philippus Melanchton das Credentzschreiben des Ratths Zur Iglaw gelesen vnd vernohmen, auch die Abge Pfarher Zur Iglaw wirt Abbt.
107 Eodem anno Ist Martin Stralitzky Pfarherr Zur Iglaw worden, Dieser hat 2 mal der gemein alhie das hochwurdige Sacrament vnter beiderlei gestalt gereicht. Vund nach absterben seines Pre laten ist er Abbt Zu Selaw worden, doch hat er die Confirmation vber bemelte Abbtei vom König Ferdinando mit grosser muh vnd vieler werbung bekommen. Vnd als König Ferdinandus berichtet worden, das der New er- khorne Abbt die Communion sub utraque gehalten, ist er fur den König citirt worden Von seinem Verbrechen (wie sie es Vermeintten) rechenschafft Zu thun. Doch ist entlich die sach bahin kommen, das gemelter Abbt Mar- tinus dem Weihbischoff Zu Soher gebeuchtet, er habe Vurecht gethan, das er das Volkh onter beiderlei gestalt communicirt hat, solhes sei ihm auch sehr laid, hiedurch hat er die Absolution erlanget, vnd ist Zu gedachter Abbtei confirmiret worden. Doch weil er die leut sub atraque communicirt, hat in der der Weihbischoff gleichwol nicht coroniren noch infuliren wollen in der Pfarkirchen sondern im Creutzkloster. Vnd weil sich diese pompa ver zogen, hat der Neue Abbt Martinus die Communion in der Pfarkirchen von dem hohen Altar, allda sie bei 30 iahren Zuuor gehalten worden, auff S. Barbara Altar transferirt vnd verordnet, Weil dan solche neurung den Ratth mißgefallen, sein Zu ihm geschikt worden herr Martin Winterberger, herr Valten Mohensakh vud herr Augustin Reindler, Zuerkundigen, warumb er solche neurung furnehme. Da hat der Abbt Zur Antwort geben, Er sei Darumb beim König Verunglimpfft worden, daß er es Zuuor Vuterlassen, Doch weil es dem Ratth also gefallt, so wolle er Verordnen die Communion wieder auff dem hohen altar Zu halten, Da hat ihn Martin Winterberger gefragt, Obs billicher sei, das die Communion sub alraque so ein göttliche ordnung der Meß so ein Menschenfindlein weichen soll? Ist hernach die Com- munion am Neuen iahrstag dieses 1556 iahrs wieder auff dem hohen Altar wie bishero gehalten worden. Eodem anno Jst Abbt Martinus den 2. Sontag post Epi- Abbt wirt ge- krönet. phanias von Wenceslao suffraganeo Olomucensi vnd Methudio Abbten Zu Prukh im Creutzkloster Zur Iglaw Bäbstischen brauch nach ge- gekrönet worden vnd hat das Sacrament vnter einerlei gestalt empfangen. Vnd am tag Lichtmeß hat er Vuter der Infell die Meß gesungen. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth alhie den herrn M. M. Albertus Greutziger Pre- Petrum Zasium vnd meinen Vattern herrn hansen Leupolden diger Zur Iglaw. (durchstrichen: mit wissen vud willen des Abbts) vmb einen Euangelischen Prediger abgefertiget, vnd weil sie in der nachtbarschafft von kheinem tauglichen gewust, sein sie auff Wittenberg gezogen, vnd im nahmen des Ratths beim herru philippo Me- lanchthone (dem der Abbt Martinus ettliche Iglaurische Käß durch sie Verehret) vmb ein gelehrte vnd taugliche Person geworben, Als herr philippus Melanchton das Credentzschreiben des Ratths Zur Iglaw gelesen vnd vernohmen, auch die Abge Pfarher Zur Iglaw wirt Abbt.
Strana 108
108 sandten ihre mundtliche notturfft furgebracht, hat er sie Zum frumahl ein- geladen, mit meldung, er wolle nach gehaltener Malzeit nach dem M. Al- berto Creutziger (den hans Leupoldt dem Ratth alhie Zuuor commendirt) schikhen, vnd wegen der Vocation vnd bestallung weiter handlen, Welchee auch geschehen, Weil aber herr Alberlus noch ein iunger Man gewesen, haben die abgesandten vermeldet, sie hetten Zwar befelh nach einem Alten erfahrnen Man Zutrachten, doch weil er dem herrn Philippo so wol auch seinem Ayden Casparo Peucero Doctori gefiel, auch sie die Abgesandten seine Predigten in der Schloskirchen angehöret vnd ihnen belieben liessen, wolten sie mit ihm seiner bestallung halber schliessen, Darauff herr Melanchthon lachend soll Zur Antwort geben haben, Lieben herrn, Ist der M. Cruciger euch Zu iung so nembt mich fur euren Prediger an, Aber ich hoffe ihr wer- det mit ihm Versehen sein. Drauff haben die Abgesandten mit herrn Cru- cigero entlich geschlossen, vnd vom herrn philippo Vrlaub genohmen. Als nu gedachter her M. Albertus Cruciger alhie Zur Iglaw an- kommen, vnd seinen Kirchendienst angetretten vnd geprediget hat, ist er gantzer gemeiner Stadt ausser ettlich weniger, sehr lieb vnd angenehm gewesen, vnd haben seinen Predigten mit sonderer andacht vnd fleis Zugehöret. Nu ist Zwar bei seiner bestallung durch die Abgesandten M. Albertus Predigt wieder bie Mes. auch dieses vermeldet worden, das bei der Kirchen alhie das Ambt der Meß nach Bebstischer weiß gehalten werde, doch wenig der Bur- ger khemen darzu, vnd were Zu hoffen, es wurde in Kurtz dieser irrthumb ausgerottet werden, Er solle nur anfangs, ehe die leut, so noch der Meß bei Pflichten, eines bössern Werden vnterrichtet sein, glumpfflich procediren vnd die Meß nicht so hart anfechten Aber der gutte eufrige herr Cruciger gedachte vnd befand bei sich, das er solches ambts vnd gewiessens halber nicht thun khente. Darumb hat er ohn alle schew auff offener Cantzel das Ambt der Meß die höchste Abgötterei genennet vund die so der Meß bei- wohnen, Auch die so Zur Meß singen vnd dieselbe dadurch befördern vnnd fortpflantzen, verfluchet vnd Vermaledeiet, mit fernerer meldung, das der fluch so Vber die Abgötter ergehet, denen wiederfahren wirt so die Abgötterei be- fördern, hat auch in ettlich Predigten weitleufftig ausgefuhret, das die Meß Joh. Tapinæus ein solch Abgöttisch wesen sei. Als solches Johannes Tapinæeus Rector Scholæ wil Bur Meß derselben Zeit Rector Scholæ angehöret vnd in sein gewiessen nimmer ſingen laffen. gegangen, hat er sich samt seinen Atiuuanten vnd astanten in die 20 Personen des Fluchs angenohmen, vnd haben Zur Meß nimmer singen wollen, Alls der Abbt sowol auch der Rath vermerket, Werden furn Rath beschikt. wo dieses geschrei furn König Ferdinandum kheme, es möchte nicht allein ihnen, sondern gantzer gemeiner Stadt gefahr daraus entstehen, weil hierinnen auch Jhre königliche Majestät angetastet werden, haben sie den Crucigerum sowol auch den Rectorem vnd seine Discipeln auffs Ratt-
108 sandten ihre mundtliche notturfft furgebracht, hat er sie Zum frumahl ein- geladen, mit meldung, er wolle nach gehaltener Malzeit nach dem M. Al- berto Creutziger (den hans Leupoldt dem Ratth alhie Zuuor commendirt) schikhen, vnd wegen der Vocation vnd bestallung weiter handlen, Welchee auch geschehen, Weil aber herr Alberlus noch ein iunger Man gewesen, haben die abgesandten vermeldet, sie hetten Zwar befelh nach einem Alten erfahrnen Man Zutrachten, doch weil er dem herrn Philippo so wol auch seinem Ayden Casparo Peucero Doctori gefiel, auch sie die Abgesandten seine Predigten in der Schloskirchen angehöret vnd ihnen belieben liessen, wolten sie mit ihm seiner bestallung halber schliessen, Darauff herr Melanchthon lachend soll Zur Antwort geben haben, Lieben herrn, Ist der M. Cruciger euch Zu iung so nembt mich fur euren Prediger an, Aber ich hoffe ihr wer- det mit ihm Versehen sein. Drauff haben die Abgesandten mit herrn Cru- cigero entlich geschlossen, vnd vom herrn philippo Vrlaub genohmen. Als nu gedachter her M. Albertus Cruciger alhie Zur Iglaw an- kommen, vnd seinen Kirchendienst angetretten vnd geprediget hat, ist er gantzer gemeiner Stadt ausser ettlich weniger, sehr lieb vnd angenehm gewesen, vnd haben seinen Predigten mit sonderer andacht vnd fleis Zugehöret. Nu ist Zwar bei seiner bestallung durch die Abgesandten M. Albertus Predigt wieder bie Mes. auch dieses vermeldet worden, das bei der Kirchen alhie das Ambt der Meß nach Bebstischer weiß gehalten werde, doch wenig der Bur- ger khemen darzu, vnd were Zu hoffen, es wurde in Kurtz dieser irrthumb ausgerottet werden, Er solle nur anfangs, ehe die leut, so noch der Meß bei Pflichten, eines bössern Werden vnterrichtet sein, glumpfflich procediren vnd die Meß nicht so hart anfechten Aber der gutte eufrige herr Cruciger gedachte vnd befand bei sich, das er solches ambts vnd gewiessens halber nicht thun khente. Darumb hat er ohn alle schew auff offener Cantzel das Ambt der Meß die höchste Abgötterei genennet vund die so der Meß bei- wohnen, Auch die so Zur Meß singen vnd dieselbe dadurch befördern vnnd fortpflantzen, verfluchet vnd Vermaledeiet, mit fernerer meldung, das der fluch so Vber die Abgötter ergehet, denen wiederfahren wirt so die Abgötterei be- fördern, hat auch in ettlich Predigten weitleufftig ausgefuhret, das die Meß Joh. Tapinæus ein solch Abgöttisch wesen sei. Als solches Johannes Tapinæeus Rector Scholæ wil Bur Meß derselben Zeit Rector Scholæ angehöret vnd in sein gewiessen nimmer ſingen laffen. gegangen, hat er sich samt seinen Atiuuanten vnd astanten in die 20 Personen des Fluchs angenohmen, vnd haben Zur Meß nimmer singen wollen, Alls der Abbt sowol auch der Rath vermerket, Werden furn Rath beschikt. wo dieses geschrei furn König Ferdinandum kheme, es möchte nicht allein ihnen, sondern gantzer gemeiner Stadt gefahr daraus entstehen, weil hierinnen auch Jhre königliche Majestät angetastet werden, haben sie den Crucigerum sowol auch den Rectorem vnd seine Discipeln auffs Ratt-
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109 haus erferdert vnd erstlich dem herrn Crucigero mit glumpfflichen gutten worten angezeiget, er wolle doch leiser mit der sach vmbgehen, sich im Scalirn messigen, vnd die Bebstischen nicht so ohn allen schew verdammen, Man wiesse ia wol, das die Meß von Gott nicht gebotten, vnd ein Menschen gedicht sei, daher khommen wenig burger darzu, Doch khenne man sie so schnell nicht abschaffen, er soll der Zeit vnd gelegenheit wahr nehmen, vnd den handl selbst bösser erwegen vnd beratschlagen. Darauff hat Zwar herr Cruciger Zugesagt gelinder Zu Predigen, Aber er hats nicht gethan, sondern ward ie lenger ie hefftiger vnd wolte Kurtz vmb man solte die Meß straks abschaffen vnd aus der Kirchen ausrotten, sonst khente er nicht lenger im dienst bleiben, Zu dem hat auch gedachter herr Cruciger am Neuen iahrstag (ettliche setzen am Christtag) die bilder vom Altar abgeworffen vnd gestür- met oc. den Caplanen das Buch in der Vesper Zugeschlagen, vnd in beisein herrn hansen Eisenwagens vnd Andre Losnitzers ins maul schlagen wollen, Welches er seinem eyfer Zugeschrieben. So sein auch die studenten auff sein anfuhrung Zur Meß nicht mehr khommen Zu administriren, Welche als sie neben ihrem Rectore furgefodert, vnd von ihrem furnehmen sowol als herr Cruciger nicht abzufuhren waren, vnd sich beiderseits mit schrifften der Propheten vnd Aposteln Verteidigten (3 Reg. 18. Actor. 7 de Ste- phano. Actor. 17 de Paulo. Psalmo 82). Ist nach gehaltener rattschlagung der bescheid erfolget. Erstlich was den herrn Crucigerum be Gruciger vnd Rector ſambi den Abolescenten trifft Weil der von seinem Intent nit abstehen wil, soll er des werden verur- laubet. diensts muessig gehen. Darauff ward herr Cruciger hefftig er grimmet, redet schmehlich vnd spottisch danon nicht Zuschreiben, Dem ward geantwortet, Lieber herr Magister Eben der gestalt hat Zuinglius vnd Jo- hannes Leidensis vnter dem praetext des Euangelii auffruhr erweket vnd gleichwie ihr mit euren schenden vnd lastern izt vnd Zuuor gethan. Haec Mart. Nouillianus Senior 30. Decemb. 1557. Ebnermassen ist der Rector Joh. Tapinaeus seines bienftes Rectores Scholw. entsetzet worden, hat Zu Kuttenberg den Stadtschreiberdienst angenohmen, uide fol. sequenti, Im Rectorat hat ihm succedirt Wenceslaus Ma- thusius. 1556 Ist das thürml auff dem Ratthaus, darin iezt die halbe Vhr steht, gebawet worden, wie die Zettl im knopff es weiset. Anno 1557 Sonabendt nach Egidii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Veit Am- brosi Richter. Junge heir herrn: Ambrosi Matern, Girg hedmer. Eodem anno Als die Adolescenten Zur Meß nicht singen, auch von ihrem furnehmen nicht weichen wolten sein sie in gefengknis gelegt worden sambt ihrem Rectore Scholae Johanne Tapinaeo. Da solches M. Cru- ciger erfahren ist er grimmig auffs Ratthaus geloffen, den Ratth darumb
109 haus erferdert vnd erstlich dem herrn Crucigero mit glumpfflichen gutten worten angezeiget, er wolle doch leiser mit der sach vmbgehen, sich im Scalirn messigen, vnd die Bebstischen nicht so ohn allen schew verdammen, Man wiesse ia wol, das die Meß von Gott nicht gebotten, vnd ein Menschen gedicht sei, daher khommen wenig burger darzu, Doch khenne man sie so schnell nicht abschaffen, er soll der Zeit vnd gelegenheit wahr nehmen, vnd den handl selbst bösser erwegen vnd beratschlagen. Darauff hat Zwar herr Cruciger Zugesagt gelinder Zu Predigen, Aber er hats nicht gethan, sondern ward ie lenger ie hefftiger vnd wolte Kurtz vmb man solte die Meß straks abschaffen vnd aus der Kirchen ausrotten, sonst khente er nicht lenger im dienst bleiben, Zu dem hat auch gedachter herr Cruciger am Neuen iahrstag (ettliche setzen am Christtag) die bilder vom Altar abgeworffen vnd gestür- met oc. den Caplanen das Buch in der Vesper Zugeschlagen, vnd in beisein herrn hansen Eisenwagens vnd Andre Losnitzers ins maul schlagen wollen, Welches er seinem eyfer Zugeschrieben. So sein auch die studenten auff sein anfuhrung Zur Meß nicht mehr khommen Zu administriren, Welche als sie neben ihrem Rectore furgefodert, vnd von ihrem furnehmen sowol als herr Cruciger nicht abzufuhren waren, vnd sich beiderseits mit schrifften der Propheten vnd Aposteln Verteidigten (3 Reg. 18. Actor. 7 de Ste- phano. Actor. 17 de Paulo. Psalmo 82). Ist nach gehaltener rattschlagung der bescheid erfolget. Erstlich was den herrn Crucigerum be Gruciger vnd Rector ſambi den Abolescenten trifft Weil der von seinem Intent nit abstehen wil, soll er des werden verur- laubet. diensts muessig gehen. Darauff ward herr Cruciger hefftig er grimmet, redet schmehlich vnd spottisch danon nicht Zuschreiben, Dem ward geantwortet, Lieber herr Magister Eben der gestalt hat Zuinglius vnd Jo- hannes Leidensis vnter dem praetext des Euangelii auffruhr erweket vnd gleichwie ihr mit euren schenden vnd lastern izt vnd Zuuor gethan. Haec Mart. Nouillianus Senior 30. Decemb. 1557. Ebnermassen ist der Rector Joh. Tapinaeus seines bienftes Rectores Scholw. entsetzet worden, hat Zu Kuttenberg den Stadtschreiberdienst angenohmen, uide fol. sequenti, Im Rectorat hat ihm succedirt Wenceslaus Ma- thusius. 1556 Ist das thürml auff dem Ratthaus, darin iezt die halbe Vhr steht, gebawet worden, wie die Zettl im knopff es weiset. Anno 1557 Sonabendt nach Egidii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Geschl Eltister. herr Augustin Reindler Beisitzer. herr Veit Am- brosi Richter. Junge heir herrn: Ambrosi Matern, Girg hedmer. Eodem anno Als die Adolescenten Zur Meß nicht singen, auch von ihrem furnehmen nicht weichen wolten sein sie in gefengknis gelegt worden sambt ihrem Rectore Scholae Johanne Tapinaeo. Da solches M. Cru- ciger erfahren ist er grimmig auffs Ratthaus geloffen, den Ratth darumb
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110 hart vnd grob Zugeredet, Aber als er nichts richten kennen, roh vber sie geschrien, Da ist sowol der Cruciger als der Rector vnd Adolescenten das sie alsbald ihres diensts sollen muessig gehen proscribirt vnd relegirt worden, Es sein aber ettliche der Relegirten adolescenten nicht weit von der Stadt wieder vmbgekheret, In die Stadt kommen, vnd Zugesagt, Zur Meß wie Vorhin Zu singen. Der Rector ist auf sein bitt bei der Stadt gelitten wor- den, doch soll er seines schuldiensts muessig gehen, vnd da er sich sonsten wieder die Meß wie Cruciger einlassen wurde, sol er Verkhauffen vnd die Stadt raumen, Dieser ist hernach Stadtschreiber Zu Kuttenberg worden, ven dannen er gar Viel schöner Episteln an meinen Vattern, so noch Vor- Abbt ein heichler. handen, in latein geschrieben. Es hat aber der Abbt Martinus damals gemeldet, er wolle darumb nicht gestatten, das man in der Meß etwas endern soll, damit der gemeine Man nicht spreche, Magister Cruciger von Wittenberg habe reformiret, er were sousten nicht sehr darwieder ob man hanß Leupoldt ein enderung bei gemach furnehmen wolte. Als wegen des herrn redet wieder die Meß. Crucigeri geratschlaget worden, das er wegen seines Vuzimlichen enfers hie uicht kente geduldet werden, Zumal weil er in die Meß Zu sehr vnd Zu Vnzeitlich inuehire, Ist herr hans Leupoldt herfurgefahren, den Crucigerum disfalls Verteudiget, das er recht lehre, die Meß sei ein Ab- götterei, solches were aus der schrifft Zuerweisen; vnd da herr Cruciger den irrthumb verblumlen vnd verkleinern wolte, were er khein Rechter Seelen hirt, sondern ein stummer hundt der nicht bellen darff wen der Wolff kombt Man solle die Warheit nicht verschweigen, auch den leutten ihre sünde ent dekhen vnd Zur bekherung von irrthumb abweisen, sonsten wurde Gott der Verfuhrten blut von der Prediger hende fodern oc. Solche reden waren sonderlich den alten nicht annehmlich die noch ein stukh von der Meß vnuer- dawet hatten, darumb ward hans Leupoldt wegen solcher reden vnd das er Wirt gestraft. den verurlaubten Crucigerum vertaidiget vnd beim Sentenz nicht sitzen wollen, gestraffet. Da nu Cruciger hat von hinnen verraisen sollen, war in der Gemein verbotten, es solte ihm niemandt das glaid geben, den weil er in seinen reden eufrig war Zubesorgen, er möchte das Volkh Zur auffruhr bewegen, Es habens aber ihr Viel aus der Burgerschafft dennoch nicht Vnterlassen, vnd ihn beleitet, Da hat er Zu S. Johans auffm berg sein traurig Valet genohmen vnd von hinnen abgeschieden. Ettliche die wie der des Ratths verbott hinaus gangen sein mit gefengknis gestrafft worden. Desselben tages aber als herr Caspar Cruciger verreisen M. Gruciger valedicirt setnen gutten freunden. wollen, welches war der 11. Januarii hat er Zunor seine gut- theter vnd liebste freundt durch ein klegliche oration beim herrn Matthes krumb valedichrt vnd gesegnet, Dabei auch Zum offtern gemeldet, der Ratth hette ihm gwalt vnd Vnrecht gethan, daß er wegen seines eufers Vrlaub bekommen er wolle es an dem ortt Verteidigen da sichs gebueret. Darauff
110 hart vnd grob Zugeredet, Aber als er nichts richten kennen, roh vber sie geschrien, Da ist sowol der Cruciger als der Rector vnd Adolescenten das sie alsbald ihres diensts sollen muessig gehen proscribirt vnd relegirt worden, Es sein aber ettliche der Relegirten adolescenten nicht weit von der Stadt wieder vmbgekheret, In die Stadt kommen, vnd Zugesagt, Zur Meß wie Vorhin Zu singen. Der Rector ist auf sein bitt bei der Stadt gelitten wor- den, doch soll er seines schuldiensts muessig gehen, vnd da er sich sonsten wieder die Meß wie Cruciger einlassen wurde, sol er Verkhauffen vnd die Stadt raumen, Dieser ist hernach Stadtschreiber Zu Kuttenberg worden, ven dannen er gar Viel schöner Episteln an meinen Vattern, so noch Vor- Abbt ein heichler. handen, in latein geschrieben. Es hat aber der Abbt Martinus damals gemeldet, er wolle darumb nicht gestatten, das man in der Meß etwas endern soll, damit der gemeine Man nicht spreche, Magister Cruciger von Wittenberg habe reformiret, er were sousten nicht sehr darwieder ob man hanß Leupoldt ein enderung bei gemach furnehmen wolte. Als wegen des herrn redet wieder die Meß. Crucigeri geratschlaget worden, das er wegen seines Vuzimlichen enfers hie uicht kente geduldet werden, Zumal weil er in die Meß Zu sehr vnd Zu Vnzeitlich inuehire, Ist herr hans Leupoldt herfurgefahren, den Crucigerum disfalls Verteudiget, das er recht lehre, die Meß sei ein Ab- götterei, solches were aus der schrifft Zuerweisen; vnd da herr Cruciger den irrthumb verblumlen vnd verkleinern wolte, were er khein Rechter Seelen hirt, sondern ein stummer hundt der nicht bellen darff wen der Wolff kombt Man solle die Warheit nicht verschweigen, auch den leutten ihre sünde ent dekhen vnd Zur bekherung von irrthumb abweisen, sonsten wurde Gott der Verfuhrten blut von der Prediger hende fodern oc. Solche reden waren sonderlich den alten nicht annehmlich die noch ein stukh von der Meß vnuer- dawet hatten, darumb ward hans Leupoldt wegen solcher reden vnd das er Wirt gestraft. den verurlaubten Crucigerum vertaidiget vnd beim Sentenz nicht sitzen wollen, gestraffet. Da nu Cruciger hat von hinnen verraisen sollen, war in der Gemein verbotten, es solte ihm niemandt das glaid geben, den weil er in seinen reden eufrig war Zubesorgen, er möchte das Volkh Zur auffruhr bewegen, Es habens aber ihr Viel aus der Burgerschafft dennoch nicht Vnterlassen, vnd ihn beleitet, Da hat er Zu S. Johans auffm berg sein traurig Valet genohmen vnd von hinnen abgeschieden. Ettliche die wie der des Ratths verbott hinaus gangen sein mit gefengknis gestrafft worden. Desselben tages aber als herr Caspar Cruciger verreisen M. Gruciger valedicirt setnen gutten freunden. wollen, welches war der 11. Januarii hat er Zunor seine gut- theter vnd liebste freundt durch ein klegliche oration beim herrn Matthes krumb valedichrt vnd gesegnet, Dabei auch Zum offtern gemeldet, der Ratth hette ihm gwalt vnd Vnrecht gethan, daß er wegen seines eufers Vrlaub bekommen er wolle es an dem ortt Verteidigen da sichs gebueret. Darauff
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111 ihm hans Leupoldt Zugeredt, er solle es Gott befeshen, weil geschrieben stehet Mihi uindicta et ego retribuam. Ist also herr M. Alber- Zeucht nach Wittenberg. tus Cruciger gemelten 11. Jannuarii von hinnen nach Prag vnd also bies nach Wittenberg verraiset (Zusatze hat in abraisen hinter der langen brukh vor Spitlthor ein Predigt gethan das die Gmein seiner lehr vnd das er khein auffruhr erwekt, Zeugen sein sollen, hat in die Meß inuehirt vnd den Rath höhlich taxirt, sollen bei 200 Menschen dabei gewesen sein. L. Reindler. Nach seinem Abzug hat der herr Abbt Martinus vnd der Ratth Der Abbt vnd der Ratth alhie fur notwendig geachtet, sich beim herrn Philippo Melanch-schreibt an Phi- lippum Melanch- thonen wegen thone schrifftlich Zuentschuldigen, das nicht sie sondern herr Cru- Crucigeri 24. ciger selbst wegen seines Vuzeitigen eufers die einige Vrsach sei Januarii 1554. seines abschiedes, darinnen auch vermeldet ward wie er bald anfangs seines Predigambts gedonnert bilder gesturmet ac. Vnd ist diese entschuldigung dem herrn Philippo derhalben Zugeschrieben worden, damit wen man kunff- tig anderer gelehrter leut von Wittenberg bedurffte, dieses factum der Stadt alhie Vuschädlich sei. Darauff hat herr Philippus dem botten herr Philippus Melanchthon fer- tiget nur mitt von Iglaw khein schriefftliche Versiegelte antwort sondern nur einer Kundtſchafft den botten ab. schlecht ein offene Kundschafft in latein mitgetheilt mit folgenden worten: Hic nuncius Iglauiensis exhibuit mihi literas ab Abbate et a Se- natu missas de expulso Concionatore Alberto, quem quidem ipsae literae significant eo tantum expulsum esse quia idolorum cultum taxauit. Cum igitur recte docuerit Albertus, et honeste uixerit & nullas seditiones mouerit, doleo Ecclesiam eius loci orbatam esse voce pij Concionatoris. Doleo etiam non solum de ipso concionatore, sed et de Scholasticis piis honestis et bene cruditis asperiora decreta ibi facta esse. Et oro Filium Dej Dominum Nostrum Jhesum Christum, ut nostras Ecclesias gubernet et potegal, nec sinat noticiam & inuocationem Dej extingui, ac ut re- primat Sophistas Turcos et omnes inimicos veritatis. Videmus horribiliter ruere Europæ imperia, harum ruinarum causas cogitare sapientes Viros oportebat, Punit enim Deus Idolorum cultus et alia peccata ac ut poenæ mitigarentur, ad Filium Dej Dominum nostrum Jhesum Christum Mediatorem confugere nos omnes oportebat, Ideo et reuerenter audiendj erant recte docentes. Haec cogitent etiam Iglauienses qui taxari Idolorum cultus noluerunt, et recte docenti Concionatori et pijs Scholasticis tam duri Philippus Melanchthon. fueru nt. Diese kundtschafft ist von dem botten dem herrn Martin Aunbschafft wirt verhalten. Winterberger damals Eltisten Zugestelt aber im Ratth nicht Verlesen worden, den es war Zu besorgen, da es der Gmein offenbar wurde, was herr Philippus Zur antwort schreibet, es möchte wieder ettliche, vnd sondersich wieder iezt gedachten Eltisten, der an dem Abschied mehrerstheils
111 ihm hans Leupoldt Zugeredt, er solle es Gott befeshen, weil geschrieben stehet Mihi uindicta et ego retribuam. Ist also herr M. Alber- Zeucht nach Wittenberg. tus Cruciger gemelten 11. Jannuarii von hinnen nach Prag vnd also bies nach Wittenberg verraiset (Zusatze hat in abraisen hinter der langen brukh vor Spitlthor ein Predigt gethan das die Gmein seiner lehr vnd das er khein auffruhr erwekt, Zeugen sein sollen, hat in die Meß inuehirt vnd den Rath höhlich taxirt, sollen bei 200 Menschen dabei gewesen sein. L. Reindler. Nach seinem Abzug hat der herr Abbt Martinus vnd der Ratth Der Abbt vnd der Ratth alhie fur notwendig geachtet, sich beim herrn Philippo Melanch-schreibt an Phi- lippum Melanch- thonen wegen thone schrifftlich Zuentschuldigen, das nicht sie sondern herr Cru- Crucigeri 24. ciger selbst wegen seines Vuzeitigen eufers die einige Vrsach sei Januarii 1554. seines abschiedes, darinnen auch vermeldet ward wie er bald anfangs seines Predigambts gedonnert bilder gesturmet ac. Vnd ist diese entschuldigung dem herrn Philippo derhalben Zugeschrieben worden, damit wen man kunff- tig anderer gelehrter leut von Wittenberg bedurffte, dieses factum der Stadt alhie Vuschädlich sei. Darauff hat herr Philippus dem botten herr Philippus Melanchthon fer- tiget nur mitt von Iglaw khein schriefftliche Versiegelte antwort sondern nur einer Kundtſchafft den botten ab. schlecht ein offene Kundschafft in latein mitgetheilt mit folgenden worten: Hic nuncius Iglauiensis exhibuit mihi literas ab Abbate et a Se- natu missas de expulso Concionatore Alberto, quem quidem ipsae literae significant eo tantum expulsum esse quia idolorum cultum taxauit. Cum igitur recte docuerit Albertus, et honeste uixerit & nullas seditiones mouerit, doleo Ecclesiam eius loci orbatam esse voce pij Concionatoris. Doleo etiam non solum de ipso concionatore, sed et de Scholasticis piis honestis et bene cruditis asperiora decreta ibi facta esse. Et oro Filium Dej Dominum Nostrum Jhesum Christum, ut nostras Ecclesias gubernet et potegal, nec sinat noticiam & inuocationem Dej extingui, ac ut re- primat Sophistas Turcos et omnes inimicos veritatis. Videmus horribiliter ruere Europæ imperia, harum ruinarum causas cogitare sapientes Viros oportebat, Punit enim Deus Idolorum cultus et alia peccata ac ut poenæ mitigarentur, ad Filium Dej Dominum nostrum Jhesum Christum Mediatorem confugere nos omnes oportebat, Ideo et reuerenter audiendj erant recte docentes. Haec cogitent etiam Iglauienses qui taxari Idolorum cultus noluerunt, et recte docenti Concionatori et pijs Scholasticis tam duri Philippus Melanchthon. fueru nt. Diese kundtschafft ist von dem botten dem herrn Martin Aunbschafft wirt verhalten. Winterberger damals Eltisten Zugestelt aber im Ratth nicht Verlesen worden, den es war Zu besorgen, da es der Gmein offenbar wurde, was herr Philippus Zur antwort schreibet, es möchte wieder ettliche, vnd sondersich wieder iezt gedachten Eltisten, der an dem Abschied mehrerstheils
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112 Časpari Cruci- geri schreiben anVrsacher gewesen sein soll, ein auffruhr erweket werden. Es hat Ratth 26. Martii auch herr M. Albertus Cruciger den 26. Martii ein absonder- 1557. liches Sendschreiben an Ratth alhie geschrieben darinnen er in gemein den Ratth, insonderheit aber herrn Martin Winterberger Eltisten, herrn Augustin Reindler, herrn hansen Eisenwagen vnd herrn Andre Losnitzer sehr tarirt vnd angetastet, Ihnen auch 3 traktetlein gedrukt darinnen Vrsach seines Abschie- des furgewendet, Zugeschikt, welche allererst im Julio dem Ratth sein Vber- antwortet worden, Darnach ist auch ein Lied von diesem handl alhie Zur Iglaw gesungen worden, darinnen der ganze streitt begrieffen, hebt sich an: Merk auff Abbt du stoltzer Man, mit deinen Rattsgenossen &c. Mehrers von diesem Zu schreiben ist odiosum. Cometen. Eodem anno Sein 2 Cometen gesehen worden. So ist auch ein duerrer Sommer gewest das es nicht so Viel geregnet Duerrer Som= mer. das dadurch 2 finger dikh das erdtreich were genetzet worden, Da hat man auff der Roßmuel malen muessen, Die Tuchmacher haben ihre Tuch Zu Poln, Meseritsch vnd Trisch walken lassen. Darauff ist hernach Kalter Winter. ein so kalter Winter erfolget, vud hat gewehret von Martini bies auff Mitfasten, das die Bauren ihre strohdächer haben abreissen muessen vnd dem Vieh das futter daruon geben. Viel Vieh ist vor hunger gestorben vnd hat ein fuder hew nicht die größte 6 fflf gegolten. 7 Wilde schwein Eodem anno haben die herru von Iglaw auff Gemeiner geschlagen wor- ben. Stadt Wälde gegen Pukaw 7 wilde schwein auff ein mal schla- hen lassen Jst Zuuor nie gedacht worden. Eodem anno hat das Wetter beim Wolff Geschl durch Wetter einge schlagen. Zwey gewelber eingeschlagen, aber Gott lob theinen schaden gethan. herr M. Alber- Eodem anno Als Cruciger nach Wittenberg kommen, vnd tus Gruciger schreibt an herrn hans Leupoldt. bald hernach Zu Waldsassen Superintendens worden, hat er an meinen Vattern geschrieben folgender gestalt: Salutem in Christo. Scripsi hactenus ad uos saepius, sed a nemine, praeterquam nunc a te, optime Johannes & a Matthia Lidl literas recepi. Ter scripsi Jacobo Kramer aliquoties Compatri meo & aliis, miror cur tam diu nihil respondeant. Ecclesiæ vestrae statum optarim feliciorem esse, sed quia Deus sic hy- pocritas punire vult, pii interim sese verbo, quod Nobis aeternus Dej filius ex sinu Patris reuelauit, sustentent, & fugiant idola, Videmus iam plurimis fatalibus pœenis mundum exerceri propter idolatricos cultus, sed res- tat cruciatus gehennae ignis pertinaciter veritati reluctantibus, quorum ne efficiamur socii omni conatu annitendum est, nec ullis tormentis, nedum minis ab agnita veritate desciscendum. Hac breuiter: plura scribam cum plus ocii habuero. Tuas vero literas, quae me de statu Ecclesiae Igla- uiensis plenius erudiant, auide expecto. Compatrem meum Johannem
112 Časpari Cruci- geri schreiben anVrsacher gewesen sein soll, ein auffruhr erweket werden. Es hat Ratth 26. Martii auch herr M. Albertus Cruciger den 26. Martii ein absonder- 1557. liches Sendschreiben an Ratth alhie geschrieben darinnen er in gemein den Ratth, insonderheit aber herrn Martin Winterberger Eltisten, herrn Augustin Reindler, herrn hansen Eisenwagen vnd herrn Andre Losnitzer sehr tarirt vnd angetastet, Ihnen auch 3 traktetlein gedrukt darinnen Vrsach seines Abschie- des furgewendet, Zugeschikt, welche allererst im Julio dem Ratth sein Vber- antwortet worden, Darnach ist auch ein Lied von diesem handl alhie Zur Iglaw gesungen worden, darinnen der ganze streitt begrieffen, hebt sich an: Merk auff Abbt du stoltzer Man, mit deinen Rattsgenossen &c. Mehrers von diesem Zu schreiben ist odiosum. Cometen. Eodem anno Sein 2 Cometen gesehen worden. So ist auch ein duerrer Sommer gewest das es nicht so Viel geregnet Duerrer Som= mer. das dadurch 2 finger dikh das erdtreich were genetzet worden, Da hat man auff der Roßmuel malen muessen, Die Tuchmacher haben ihre Tuch Zu Poln, Meseritsch vnd Trisch walken lassen. Darauff ist hernach Kalter Winter. ein so kalter Winter erfolget, vud hat gewehret von Martini bies auff Mitfasten, das die Bauren ihre strohdächer haben abreissen muessen vnd dem Vieh das futter daruon geben. Viel Vieh ist vor hunger gestorben vnd hat ein fuder hew nicht die größte 6 fflf gegolten. 7 Wilde schwein Eodem anno haben die herru von Iglaw auff Gemeiner geschlagen wor- ben. Stadt Wälde gegen Pukaw 7 wilde schwein auff ein mal schla- hen lassen Jst Zuuor nie gedacht worden. Eodem anno hat das Wetter beim Wolff Geschl durch Wetter einge schlagen. Zwey gewelber eingeschlagen, aber Gott lob theinen schaden gethan. herr M. Alber- Eodem anno Als Cruciger nach Wittenberg kommen, vnd tus Gruciger schreibt an herrn hans Leupoldt. bald hernach Zu Waldsassen Superintendens worden, hat er an meinen Vattern geschrieben folgender gestalt: Salutem in Christo. Scripsi hactenus ad uos saepius, sed a nemine, praeterquam nunc a te, optime Johannes & a Matthia Lidl literas recepi. Ter scripsi Jacobo Kramer aliquoties Compatri meo & aliis, miror cur tam diu nihil respondeant. Ecclesiæ vestrae statum optarim feliciorem esse, sed quia Deus sic hy- pocritas punire vult, pii interim sese verbo, quod Nobis aeternus Dej filius ex sinu Patris reuelauit, sustentent, & fugiant idola, Videmus iam plurimis fatalibus pœenis mundum exerceri propter idolatricos cultus, sed res- tat cruciatus gehennae ignis pertinaciter veritati reluctantibus, quorum ne efficiamur socii omni conatu annitendum est, nec ullis tormentis, nedum minis ab agnita veritate desciscendum. Hac breuiter: plura scribam cum plus ocii habuero. Tuas vero literas, quae me de statu Ecclesiae Igla- uiensis plenius erudiant, auide expecto. Compatrem meum Johannem
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113 Freisichselbst cum Coniuge, postquam meo nomine salutaueri, admonebis etiam ut rescribat. Item quoque Johannem Miropolam et alios amicos. Bene Vale. Ex Eremo Waldsassen 13. Septembris Anno 1557. M. Albertus Cruciger, Superintendens in Waldsassen. Dergleichen vnd andere Viel schreiben sein kurtz halber hie mit fleis ausgelassen, sondlich weil in ettlichen personalia eingemenget worden. Eodem anno Ist an stat des herrn M. Alberti Cru- Pfarherr Bur Iglaw ein heich¬ ler. cigers ein anderer Pfarherr (späterer Busatz: herr Vlrich) alhie an- genohmen worden, der war weder kalt noch warm hat geprediget was dem Abten vnd ettlichen halb Bäbstischen gefellig gewesen vnd wolt gleich wol die Euangelischen auch Zu freunden behalten. Am Sontag Judica hat er Zu spott dem herrn Crucigero geprediget: Die Meß gibt nichts, sie nimbt nichts, mir ist befolhen, das Euangelium Zu Predigen vnd nicht den Babst Zu schenden vnd Zuuerdammen, wie mein Antecessor gethan hat, Der Babst thut der Religion nichts, der König auch nichts, Durch diese reden hat er Biel geergert das sie gezweiffelt ob Cruciger recht die Meß verdammet oder nicht, ettliche sein in ihrem Babstischen irrthumb gesterket, andere von dem rechten weg der Warheit, durch ihn abgefuhret worden. Des- Vfarher Zum Rantzer schmehet gleichen hat auch Johannes Straminger damals Pfarherr Zum Crueigerum. Rantzer wieder den abwesenden herrn Crucigerum Viel hönische schmekarten ausgeworffen, vnd war doch hinter ihm nicht mehr den Prechtige wort vnd kleiner Verstandt ein rechtes Rohr das vom Windt hin vnd her gewehet wirt. Eodem anno Ist herr Simon Schönwald (wäterer Zusatz: Von herr Simon Schönwald Pre Kotnitz geburtig) Zum Prediger allhie auffgenohmen worden, die viger alhfe. ser hat hernach allzeit die ander stell in dem Pfardienst gehabt, Ist im dienst geblieben bies in das 1591 Jahr, allda er gestorben. Den 28. Mai Ist mein Grosmutter von Vattern Frau Barbara Leupoldin ein geborne Pilgramerin gestorben, als sie nach absterben meines Grosvattern Lucas Leupolden 26 iahr im Wittibstandt gelebet. MalVs VICena et bls qVarta LVCe refVLsIt OCCVbVIt PatrIs Barbara qVa GenetrIx. Anno 1558 am tag Laurenti Ist der Ratth alhie verneuret worden herr hanß Schindl Eltifter. herr hannß Pauspertl Betsitzer. herr Marcus Sorgenfrei Richter. Junger herr: Martin Fellenbaum. Eodem anno ben 21. September Ist Carolus quintus Kayfer Carl Römischer Kaiser in Spanien in einem Kloster Toleto gesterben. gestorben. Als er bei 2 iahren Zuuor das Regiment den Churfursten Bbergeben vnd anstat seiner sein herr Bruder Ferdinandus Böhmischer König Ferdinanbus Römiſcher Kavser. Zum Kaiser erwehlet worden, hat Regirt 29 iahr, von seinem Regiment lies Sleidanum. 8
113 Freisichselbst cum Coniuge, postquam meo nomine salutaueri, admonebis etiam ut rescribat. Item quoque Johannem Miropolam et alios amicos. Bene Vale. Ex Eremo Waldsassen 13. Septembris Anno 1557. M. Albertus Cruciger, Superintendens in Waldsassen. Dergleichen vnd andere Viel schreiben sein kurtz halber hie mit fleis ausgelassen, sondlich weil in ettlichen personalia eingemenget worden. Eodem anno Ist an stat des herrn M. Alberti Cru- Pfarherr Bur Iglaw ein heich¬ ler. cigers ein anderer Pfarherr (späterer Busatz: herr Vlrich) alhie an- genohmen worden, der war weder kalt noch warm hat geprediget was dem Abten vnd ettlichen halb Bäbstischen gefellig gewesen vnd wolt gleich wol die Euangelischen auch Zu freunden behalten. Am Sontag Judica hat er Zu spott dem herrn Crucigero geprediget: Die Meß gibt nichts, sie nimbt nichts, mir ist befolhen, das Euangelium Zu Predigen vnd nicht den Babst Zu schenden vnd Zuuerdammen, wie mein Antecessor gethan hat, Der Babst thut der Religion nichts, der König auch nichts, Durch diese reden hat er Biel geergert das sie gezweiffelt ob Cruciger recht die Meß verdammet oder nicht, ettliche sein in ihrem Babstischen irrthumb gesterket, andere von dem rechten weg der Warheit, durch ihn abgefuhret worden. Des- Vfarher Zum Rantzer schmehet gleichen hat auch Johannes Straminger damals Pfarherr Zum Crueigerum. Rantzer wieder den abwesenden herrn Crucigerum Viel hönische schmekarten ausgeworffen, vnd war doch hinter ihm nicht mehr den Prechtige wort vnd kleiner Verstandt ein rechtes Rohr das vom Windt hin vnd her gewehet wirt. Eodem anno Ist herr Simon Schönwald (wäterer Zusatz: Von herr Simon Schönwald Pre Kotnitz geburtig) Zum Prediger allhie auffgenohmen worden, die viger alhfe. ser hat hernach allzeit die ander stell in dem Pfardienst gehabt, Ist im dienst geblieben bies in das 1591 Jahr, allda er gestorben. Den 28. Mai Ist mein Grosmutter von Vattern Frau Barbara Leupoldin ein geborne Pilgramerin gestorben, als sie nach absterben meines Grosvattern Lucas Leupolden 26 iahr im Wittibstandt gelebet. MalVs VICena et bls qVarta LVCe refVLsIt OCCVbVIt PatrIs Barbara qVa GenetrIx. Anno 1558 am tag Laurenti Ist der Ratth alhie verneuret worden herr hanß Schindl Eltifter. herr hannß Pauspertl Betsitzer. herr Marcus Sorgenfrei Richter. Junger herr: Martin Fellenbaum. Eodem anno ben 21. September Ist Carolus quintus Kayfer Carl Römischer Kaiser in Spanien in einem Kloster Toleto gesterben. gestorben. Als er bei 2 iahren Zuuor das Regiment den Churfursten Bbergeben vnd anstat seiner sein herr Bruder Ferdinandus Böhmischer König Ferdinanbus Römiſcher Kavser. Zum Kaiser erwehlet worden, hat Regirt 29 iahr, von seinem Regiment lies Sleidanum. 8
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114 CarLVS ALexanDro par aVsis qVIntVs, et oras HerCVLeas Late notVs aD VsqVe Iacet. Eodem anno Ist herr Jacob Lidl gestorben. Eodem anno Ist Abbt Martin Stralitzky Sontag nach Catharina vmb Mittag verloren, vnd darnach vmb 2 Vhr in der Nacht Zwischen Scherlus vnd Misching gefunden worden. Eodem anno haben die Wurm das Kraut auffm Feld alles abgefres sen vnd sonsten schaden gethan. Eodem anno Jst ein Steinerne brukhen, so man die Po- Poranauer brukhen. ranauer brukhen nennet, gebauet, vnd das folgende iahr verfer- tiget worden. Newe freudhoff. Eodem anno Jst der Gottsakher oder Neue freudhoff vorm Frauenthor bei der heiligen Dreifaltigkheit gebawet vnd das nechstfolgende iahr verfertiget worden. Weil man wegen der menge der abgestorbenen nimmer raum gehabt in der Stadt Zu begraben. Das erste khindt, so dahin den 12. September 1559 begraben worden, ist eines Tuchmachers Matthias Arnolds gewesen, Man hat aber den Kirchhoff auff Babstische weis nicht geweihet, Weil man von dergleichen ceremonien nicht Viel mehr gehalten, HIC LeCIVs strVItVr VItaLi MVnere fVnCtIs CorporIbVs, possint Vt reqVIete frVI. Eodem anno Montag nach Reminiscere Ist herr Paul herr Paul Schi= nabitz ein Edl- man worden. Schinabitz gewesener Burger vnd Rattsuerwandter alhie fur sein Person in Ritterstandt im Landtag Zu Brün auffgenohmen worden, Dies Wappen der iahr haben die Schönabitzer ihr Wappen erlangt (Zusatz: das iahr Schinabitzer. Zuuor hat er seine Dienstmagdt impregnirt, vnd 50 M. straff geben müssen Vnangesehen herr Landtshaubtman herr Vuter Cammerer fur ihn Intercedirt, daher er sich im standt auffnehmen lassen. Laur. Reindler). Eodem anno hat man das Ratthaus alhie gemahlet, ver- Ratthaus ge mahlet. ordnete darzu die das gemehl angeben herr Martin Winterberger herr hans Leupoldt, herr Leonhard Trenkher herr Laurentius Reindler beide Stadtschreiber. Beuſaw, klein Anno 1558 3st Czeusaw klein Neustifft vnd Popitz von Neuftifft, Popitz Bu Gem. Stadt herrn Peter Schmilauer, (der es anno 1545 wie oben im selben erkhaufft. iahr Verzeichnet, von den Matzkischen erkhaufft) Zu Gemeiner Stadt vmb 5800 fl meisnisch verkhaufft vnd das nachfolgende iahr von seinem Sohn hansen in die Landtaffl gegeben worden. Anno 1550 feria 4 ante Laurentii 3st der Ratth alhie verneuret worden: herr hannß Eysenwagen Eltister. herr Veit Ambrosi Beisitzer. herr hans hakh Richter. Junge herrn: Lorentz Stubikh, Simon Oesterreicher. Eodem anno Ist die Roßmuel beym heiligen Creutz geba Roßmuel im Creutzkloster. wet vnd das folgende iahr verfertiget worden, vnd den dienstag vor Andrä hat man Zum erstenmal darauff gemalet. Abbt wirt ver- loren.
114 CarLVS ALexanDro par aVsis qVIntVs, et oras HerCVLeas Late notVs aD VsqVe Iacet. Eodem anno Ist herr Jacob Lidl gestorben. Eodem anno Ist Abbt Martin Stralitzky Sontag nach Catharina vmb Mittag verloren, vnd darnach vmb 2 Vhr in der Nacht Zwischen Scherlus vnd Misching gefunden worden. Eodem anno haben die Wurm das Kraut auffm Feld alles abgefres sen vnd sonsten schaden gethan. Eodem anno Jst ein Steinerne brukhen, so man die Po- Poranauer brukhen. ranauer brukhen nennet, gebauet, vnd das folgende iahr verfer- tiget worden. Newe freudhoff. Eodem anno Jst der Gottsakher oder Neue freudhoff vorm Frauenthor bei der heiligen Dreifaltigkheit gebawet vnd das nechstfolgende iahr verfertiget worden. Weil man wegen der menge der abgestorbenen nimmer raum gehabt in der Stadt Zu begraben. Das erste khindt, so dahin den 12. September 1559 begraben worden, ist eines Tuchmachers Matthias Arnolds gewesen, Man hat aber den Kirchhoff auff Babstische weis nicht geweihet, Weil man von dergleichen ceremonien nicht Viel mehr gehalten, HIC LeCIVs strVItVr VItaLi MVnere fVnCtIs CorporIbVs, possint Vt reqVIete frVI. Eodem anno Montag nach Reminiscere Ist herr Paul herr Paul Schi= nabitz ein Edl- man worden. Schinabitz gewesener Burger vnd Rattsuerwandter alhie fur sein Person in Ritterstandt im Landtag Zu Brün auffgenohmen worden, Dies Wappen der iahr haben die Schönabitzer ihr Wappen erlangt (Zusatz: das iahr Schinabitzer. Zuuor hat er seine Dienstmagdt impregnirt, vnd 50 M. straff geben müssen Vnangesehen herr Landtshaubtman herr Vuter Cammerer fur ihn Intercedirt, daher er sich im standt auffnehmen lassen. Laur. Reindler). Eodem anno hat man das Ratthaus alhie gemahlet, ver- Ratthaus ge mahlet. ordnete darzu die das gemehl angeben herr Martin Winterberger herr hans Leupoldt, herr Leonhard Trenkher herr Laurentius Reindler beide Stadtschreiber. Beuſaw, klein Anno 1558 3st Czeusaw klein Neustifft vnd Popitz von Neuftifft, Popitz Bu Gem. Stadt herrn Peter Schmilauer, (der es anno 1545 wie oben im selben erkhaufft. iahr Verzeichnet, von den Matzkischen erkhaufft) Zu Gemeiner Stadt vmb 5800 fl meisnisch verkhaufft vnd das nachfolgende iahr von seinem Sohn hansen in die Landtaffl gegeben worden. Anno 1550 feria 4 ante Laurentii 3st der Ratth alhie verneuret worden: herr hannß Eysenwagen Eltister. herr Veit Ambrosi Beisitzer. herr hans hakh Richter. Junge herrn: Lorentz Stubikh, Simon Oesterreicher. Eodem anno Ist die Roßmuel beym heiligen Creutz geba Roßmuel im Creutzkloster. wet vnd das folgende iahr verfertiget worden, vnd den dienstag vor Andrä hat man Zum erstenmal darauff gemalet. Abbt wirt ver- loren.
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115 Eodem anno den 30. October Ist herr Martin Winter- berger RattsEltister gestorben, dieser ist Zuuor ehe er in Ratth kommen, Rector Scholae alhie gewest. PatronVM SchoLa Docta DoLet, DoLet Igla parenteM Martlno fatl VIs VbI DIra noCet. Eodem anno Mense Julio hat man den Pfarthurn da der Turner wohnet mit Kupffer gedekhet, dem Kupfferschmied von einem Centner Zudekhen geben 4 f, Die Arbeit ist im 1560 Jahr vol- endet worden. Eodem anno hat man fur ein Stadtphysicum ein Losa- ment in der Judenschul gebawet neben der Garkuchen. Item ein anderes Losament fur die Stadt Ahm. Eodem anno Sein von einem Ersamen Ratth alhie ett heuslein am Frauen vnd liche kleine heuslein am frauenkloster fur kleine handtwerchsleut Creutztloster. gebawet worden, desgleichen auch 2 heuslein vnd den Schröttern ein stall Zu ihrem Roß an Creutzkloster gegen der Badstuben, Diese heuslein Verlast der Ratth vnter iährlichem Zins Zu beförderung der Armen handtwerchsleut, die nicht des Vermögens heufer Zu khauffen. Eodem anno Ist von dem Rath alhie den Mönchen beim heiligen Creutz im garten ein heuslein gebauet worden fur das heusl, das man ihnen im Klosterhoff hat abgebrochen, bamit man leichter Zur Noßmuel fahren khente. Eodem anno Ist herr Doctor Thomas haustein Zu einem Doktor haustein Stadt Medico alhie auffgenohmen worden, Sein iährlich besol- Medieus. dung 80 fl. R. das ander iahr 100 fl. R. Dieser ist hernach anno 1562 von hinnen nach Gratz in Steuermarkt gezogen, vnd des herrn Caroli Ertz¬ hertzogen Zu Oesterreich Leibmedicus worden, W ie Viel schreiben, so er an meinen Vattern hans Leupolden von dannen geschrieben, ausweisen. Anno 1560 feria 5 ante Laurentii Ist der Ratth verneuert worden: herr hanß Geschl Eltister. herr hanß Pauspertl Beisitzer. herr Veit Ambrosüi Richter. Junge herrn: Wolff Jankho, Augustin Wagner. Eodem anno Ist ein sehr warmer Sommer gewest, darauff das fol gende iahr ein grosse kelten erfolget. Ist herr Wenceslaus Mathusius Rector Scholæ (gestorben Rector Scholw. durchstrichen). (Zusatz von Reindler's Hand bis 1561:) Nachdem herr Peter Zosauer, Walbenser. Mathes Tischler, Jacob Schimko, Peter Bekh vnd Steffan Dobroner wieder vorhin beschehenes verbott des Ratths heimliche Znsammenkunfft mit den Waldensern gehalten, vnd in heusern Predigen wolten, sein sie mit gefengknis gestrafft vnd ein ieder vnter 100 ffis, das sie dessen meiden wollen, aus- geborgt worden. Actum Sonabendt vor Michaelis Anno 1560. immer fur et- nen Medicum. Pfarthurn mit Kupfer gedekt. herr Martin Winterberger ge torben. 8
115 Eodem anno den 30. October Ist herr Martin Winter- berger RattsEltister gestorben, dieser ist Zuuor ehe er in Ratth kommen, Rector Scholae alhie gewest. PatronVM SchoLa Docta DoLet, DoLet Igla parenteM Martlno fatl VIs VbI DIra noCet. Eodem anno Mense Julio hat man den Pfarthurn da der Turner wohnet mit Kupffer gedekhet, dem Kupfferschmied von einem Centner Zudekhen geben 4 f, Die Arbeit ist im 1560 Jahr vol- endet worden. Eodem anno hat man fur ein Stadtphysicum ein Losa- ment in der Judenschul gebawet neben der Garkuchen. Item ein anderes Losament fur die Stadt Ahm. Eodem anno Sein von einem Ersamen Ratth alhie ett heuslein am Frauen vnd liche kleine heuslein am frauenkloster fur kleine handtwerchsleut Creutztloster. gebawet worden, desgleichen auch 2 heuslein vnd den Schröttern ein stall Zu ihrem Roß an Creutzkloster gegen der Badstuben, Diese heuslein Verlast der Ratth vnter iährlichem Zins Zu beförderung der Armen handtwerchsleut, die nicht des Vermögens heufer Zu khauffen. Eodem anno Ist von dem Rath alhie den Mönchen beim heiligen Creutz im garten ein heuslein gebauet worden fur das heusl, das man ihnen im Klosterhoff hat abgebrochen, bamit man leichter Zur Noßmuel fahren khente. Eodem anno Ist herr Doctor Thomas haustein Zu einem Doktor haustein Stadt Medico alhie auffgenohmen worden, Sein iährlich besol- Medieus. dung 80 fl. R. das ander iahr 100 fl. R. Dieser ist hernach anno 1562 von hinnen nach Gratz in Steuermarkt gezogen, vnd des herrn Caroli Ertz¬ hertzogen Zu Oesterreich Leibmedicus worden, W ie Viel schreiben, so er an meinen Vattern hans Leupolden von dannen geschrieben, ausweisen. Anno 1560 feria 5 ante Laurentii Ist der Ratth verneuert worden: herr hanß Geschl Eltister. herr hanß Pauspertl Beisitzer. herr Veit Ambrosüi Richter. Junge herrn: Wolff Jankho, Augustin Wagner. Eodem anno Ist ein sehr warmer Sommer gewest, darauff das fol gende iahr ein grosse kelten erfolget. Ist herr Wenceslaus Mathusius Rector Scholæ (gestorben Rector Scholw. durchstrichen). (Zusatz von Reindler's Hand bis 1561:) Nachdem herr Peter Zosauer, Walbenser. Mathes Tischler, Jacob Schimko, Peter Bekh vnd Steffan Dobroner wieder vorhin beschehenes verbott des Ratths heimliche Znsammenkunfft mit den Waldensern gehalten, vnd in heusern Predigen wolten, sein sie mit gefengknis gestrafft vnd ein ieder vnter 100 ffis, das sie dessen meiden wollen, aus- geborgt worden. Actum Sonabendt vor Michaelis Anno 1560. immer fur et- nen Medicum. Pfarthurn mit Kupfer gedekt. herr Martin Winterberger ge torben. 8
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116 Eodem anno Sein 2 heuslein am Frauenkloster mit consens des Quardians vnd ratificalion des Prouincialen von Gemeiner Stadt erbawet worden. Neuzebl. Eodem anno Ist Newzetl das dorff dem herrn von Teltsch verkhaufft worden. Spitl Reemen. Item sein die 30 Spitl reemen erbawt worden, die sol man am zins hinlassen, die Vrsach des gebewdes ist, weil ettliche auff ihren grunden vorm thor haben Reemen bauen wollen, daz hat der Ratth nicht gestanden. Vide Pakl von Reemen. Anno 1561 feria 6 ante Laurentii Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr hans Schindl Eltister. herr Valten Mohensakh Beisitzer. herr Frantz Krumb Richter. Junge herrn: Daniel Neumaier, Alexius Reindler. Als Johannes Tapineus Rector der Lateinischen schul im M. Eberhard Rector Scholz. Verwiechenen 1557 iahr, wegen der Meß. wie oben vermeldet, seines diensts ist entsetzet worden, 9st die Jugendt alhie mit schlechten Prä- ceptoren versehen gewest, bies auff dieses 1561 iahr, in welchem herr M. Matthias Eberhard ein hieges Stadtkhindt durch commendation herrn hansen Leupoldts meines Vattern, von Wittenberg Zum Rectore hieher ist Vocirt worden, Ist auch hernach Schuel vnd Kirchen Gott lob, ie lenger ie mehr mit reinen dienern des Worts Gottes auff treuhertzige Vorsorg der Obrig- keit versehen worden, vnd die Vbrigen Misbreuche in der Kirchen abgebracht. Das Vocationschreiben lautet also: Vocationsschrei. Vnsern freundtlichen grus in gutten willen Zuuor Beson- ben M. Eber= harbts. der Lieber, Vns hat der Ehrsam Johannes Leopoldt Vnser Rattsfreundt euer gemuth vnd begeren so Viel er aus eurem schreiben ver- nohmen anbracht, wie euch ander enden ein schuldienst angetragen werde, doch das ihr disfals eurem Vatterlandt lieber Zu dienen geneigt weret, be- gerend Euch solchen dienst vnd Condition fur einem andern Zuuergunstigen. Vnd dieweil den wir Vuter andern gemeines nutzes sorgen vns nicht wenig sondern Viel anliegen lassen, damit die Jugendt förderlich Zur ehre Gottes gefuhrt vnd in gutten kunsten aufferzogen werden möchte vnd ihr Vns hier- zu fur tüglich berhumbt werdet, Vus auch an eurer trew vnd fleis, so bei der iugendt erfodert wirt, nicht Zweiffelt, So Vociren wir Euch hiemit hie- her Zu mehr bemelten dienst, in benselben auff Michaelis nechst einzutret ten vnnd euch desfen Zu Vnterfahen. hiemit oc. 11. Februar 1561. König Ferdinand Eodem anno den 19. September Ist König Ferdinandus reitt dutch die Stadt. mit seinem Sohn Ertzhertzogen Carolo von Wien hieher kom- men, vnd durch die Stadt desselben tags bies gehn Deutschen Brod geritten. Groffe Kelte. Eodem anno Ist ein sehr kalter Winter gewest, also das Viel Visch in den lebendigen Wassern, die sehr ausgefroren, erstiket sein, Dergleichen hie bei Menschen gedenkhen nicht geschehen. Heuslein am Frauenklofter.
116 Eodem anno Sein 2 heuslein am Frauenkloster mit consens des Quardians vnd ratificalion des Prouincialen von Gemeiner Stadt erbawet worden. Neuzebl. Eodem anno Ist Newzetl das dorff dem herrn von Teltsch verkhaufft worden. Spitl Reemen. Item sein die 30 Spitl reemen erbawt worden, die sol man am zins hinlassen, die Vrsach des gebewdes ist, weil ettliche auff ihren grunden vorm thor haben Reemen bauen wollen, daz hat der Ratth nicht gestanden. Vide Pakl von Reemen. Anno 1561 feria 6 ante Laurentii Ist der Ratth alhie verneuert worden. herr hans Schindl Eltister. herr Valten Mohensakh Beisitzer. herr Frantz Krumb Richter. Junge herrn: Daniel Neumaier, Alexius Reindler. Als Johannes Tapineus Rector der Lateinischen schul im M. Eberhard Rector Scholz. Verwiechenen 1557 iahr, wegen der Meß. wie oben vermeldet, seines diensts ist entsetzet worden, 9st die Jugendt alhie mit schlechten Prä- ceptoren versehen gewest, bies auff dieses 1561 iahr, in welchem herr M. Matthias Eberhard ein hieges Stadtkhindt durch commendation herrn hansen Leupoldts meines Vattern, von Wittenberg Zum Rectore hieher ist Vocirt worden, Ist auch hernach Schuel vnd Kirchen Gott lob, ie lenger ie mehr mit reinen dienern des Worts Gottes auff treuhertzige Vorsorg der Obrig- keit versehen worden, vnd die Vbrigen Misbreuche in der Kirchen abgebracht. Das Vocationschreiben lautet also: Vocationsschrei. Vnsern freundtlichen grus in gutten willen Zuuor Beson- ben M. Eber= harbts. der Lieber, Vns hat der Ehrsam Johannes Leopoldt Vnser Rattsfreundt euer gemuth vnd begeren so Viel er aus eurem schreiben ver- nohmen anbracht, wie euch ander enden ein schuldienst angetragen werde, doch das ihr disfals eurem Vatterlandt lieber Zu dienen geneigt weret, be- gerend Euch solchen dienst vnd Condition fur einem andern Zuuergunstigen. Vnd dieweil den wir Vuter andern gemeines nutzes sorgen vns nicht wenig sondern Viel anliegen lassen, damit die Jugendt förderlich Zur ehre Gottes gefuhrt vnd in gutten kunsten aufferzogen werden möchte vnd ihr Vns hier- zu fur tüglich berhumbt werdet, Vus auch an eurer trew vnd fleis, so bei der iugendt erfodert wirt, nicht Zweiffelt, So Vociren wir Euch hiemit hie- her Zu mehr bemelten dienst, in benselben auff Michaelis nechst einzutret ten vnnd euch desfen Zu Vnterfahen. hiemit oc. 11. Februar 1561. König Ferdinand Eodem anno den 19. September Ist König Ferdinandus reitt dutch die Stadt. mit seinem Sohn Ertzhertzogen Carolo von Wien hieher kom- men, vnd durch die Stadt desselben tags bies gehn Deutschen Brod geritten. Groffe Kelte. Eodem anno Ist ein sehr kalter Winter gewest, also das Viel Visch in den lebendigen Wassern, die sehr ausgefroren, erstiket sein, Dergleichen hie bei Menschen gedenkhen nicht geschehen. Heuslein am Frauenklofter.
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117 Eodem anno hat herr Jaroslaw Trczka dem handtwerch Tuchmacher Weer. der Tuchmacher bewilliget, in des Blaschkos wiesen Zu Rauhen Zu rauchenekh. ekh ein Weer ein Zuschlagen Zu mehrer beförderung ihres handtwerchs, dafur haben sie ihm geben sollen 120 Ducaten oder 186 Taler. Eodem anno vmb Bartholomäi Ist Benedict FellenbaumBenediet Feslen- baum gericht ein Vngerathener Burgers sohn mit dem Schwert gerichtet wor-worden ein vn- gerathener Bur- den, weil er sich in diebstal Vnableslich Vertieffet, Dieser ist gersshn. ettlich iahr Zuuor ein solcher Prasser gewesen, das er in iahresfrist bei 3000 fl. Verpankhatiret hat, Darumb ist er aus befelh Königes Ferdinandi ein Zeitlang gefengllich vnd vermauret gesessen, Darnach als er aus königk lichem befelh durch sein suppliciren der gefengknis loß worden, vnd als er nicht mehr Zu Zehren gehabt, hat er sich in Diebstall eingelassen, sich auch fur ein Priester ausgeben, Zu Niclawitz vnd Schlapantz meß gesungen vnd allda die einfeltigen leut copuliret, vnd Zu Wien (Igl. Kreis?) communiciret, Als solches dem König solte Zu khundt gethan werden, hat er gebetten man wolle es Berschweigen et wolle der Stadt Iglaw ohne das muessig gehen das ward dem herrn Vnter Cammerer angedeutet, der bewilligt darzu, das er möchte der gestalt loß werden, ob er die Stadt raumen wil, Als er loß worden, wolte er der Stadt alhie nicht muessig gehen sondern hat sich gegen dem herrn Eltisten vnd Richter sehr Vngebuerlich vnd Bubescheiden verhaltent Drauff ist er wieder in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, vnd hat sich in der gefengknis desselben tages aus Verzweifflung mit nesteln vnd bandtlein, so er Zusammenkuüpfft erhengen wollen, Aber der gerichtsdiener ist gleich darzu kommen, vnd dem leidigen faal gesteuret. Solches als es dem herrn Vnter Cammerer wieder Zugeschrieben worden, vnd sein vorige Verbrechen ihm alle auffgesucht wurden, auch thein bösserung bei ihm Zu hoffen, ist er gemartert worden vnd als er im Marterkeller besprochen worden Viel böser thaten bekandt, darnach bald desselben tages mit dem schwert gerichtet, vor seinem Ende hat er sonderlich bie Jungen leut Zum gehorsam der Eltern vnd obrigkeit fleissig vermahnet, damit sie nicht auch in dergleichen straff gerathen, hat sich auch selbst mit Gottes wort fein getröstet, der hoffnung er sei in Christlicher buß gestorben, well ihm sein Sund hertzlich leid gewesen vnd vmb Gnad Zu Gott fleissig gebet- tet hat. Eodem anno Sambstag vor Galli Ist Wentz Röfsl ein Tottenrauber. Tuchknapff von Trautenaw geburtig im Creutzklostergang bei der nacht vber einem grab begrieffen worden, darein man neulicher Zeit elnes burgers Sohn begraben hatte, welchen der Lose mensch ausgegraben vnd beraubet vnd das grab wieder verscharret. Nu hat man Zur selben Zeit wie Vnten sol gemeldet werden die Lateinische Schul gebauet, daher haben die vte latetnische Schull gebaudt Horden. Adolescenten sich Vnterdessen im Creutzkloster auffgehalten, vnd
117 Eodem anno hat herr Jaroslaw Trczka dem handtwerch Tuchmacher Weer. der Tuchmacher bewilliget, in des Blaschkos wiesen Zu Rauhen Zu rauchenekh. ekh ein Weer ein Zuschlagen Zu mehrer beförderung ihres handtwerchs, dafur haben sie ihm geben sollen 120 Ducaten oder 186 Taler. Eodem anno vmb Bartholomäi Ist Benedict FellenbaumBenediet Feslen- baum gericht ein Vngerathener Burgers sohn mit dem Schwert gerichtet wor-worden ein vn- gerathener Bur- den, weil er sich in diebstal Vnableslich Vertieffet, Dieser ist gersshn. ettlich iahr Zuuor ein solcher Prasser gewesen, das er in iahresfrist bei 3000 fl. Verpankhatiret hat, Darumb ist er aus befelh Königes Ferdinandi ein Zeitlang gefengllich vnd vermauret gesessen, Darnach als er aus königk lichem befelh durch sein suppliciren der gefengknis loß worden, vnd als er nicht mehr Zu Zehren gehabt, hat er sich in Diebstall eingelassen, sich auch fur ein Priester ausgeben, Zu Niclawitz vnd Schlapantz meß gesungen vnd allda die einfeltigen leut copuliret, vnd Zu Wien (Igl. Kreis?) communiciret, Als solches dem König solte Zu khundt gethan werden, hat er gebetten man wolle es Berschweigen et wolle der Stadt Iglaw ohne das muessig gehen das ward dem herrn Vnter Cammerer angedeutet, der bewilligt darzu, das er möchte der gestalt loß werden, ob er die Stadt raumen wil, Als er loß worden, wolte er der Stadt alhie nicht muessig gehen sondern hat sich gegen dem herrn Eltisten vnd Richter sehr Vngebuerlich vnd Bubescheiden verhaltent Drauff ist er wieder in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, vnd hat sich in der gefengknis desselben tages aus Verzweifflung mit nesteln vnd bandtlein, so er Zusammenkuüpfft erhengen wollen, Aber der gerichtsdiener ist gleich darzu kommen, vnd dem leidigen faal gesteuret. Solches als es dem herrn Vnter Cammerer wieder Zugeschrieben worden, vnd sein vorige Verbrechen ihm alle auffgesucht wurden, auch thein bösserung bei ihm Zu hoffen, ist er gemartert worden vnd als er im Marterkeller besprochen worden Viel böser thaten bekandt, darnach bald desselben tages mit dem schwert gerichtet, vor seinem Ende hat er sonderlich bie Jungen leut Zum gehorsam der Eltern vnd obrigkeit fleissig vermahnet, damit sie nicht auch in dergleichen straff gerathen, hat sich auch selbst mit Gottes wort fein getröstet, der hoffnung er sei in Christlicher buß gestorben, well ihm sein Sund hertzlich leid gewesen vnd vmb Gnad Zu Gott fleissig gebet- tet hat. Eodem anno Sambstag vor Galli Ist Wentz Röfsl ein Tottenrauber. Tuchknapff von Trautenaw geburtig im Creutzklostergang bei der nacht vber einem grab begrieffen worden, darein man neulicher Zeit elnes burgers Sohn begraben hatte, welchen der Lose mensch ausgegraben vnd beraubet vnd das grab wieder verscharret. Nu hat man Zur selben Zeit wie Vnten sol gemeldet werden die Lateinische Schul gebauet, daher haben die vte latetnische Schull gebaudt Horden. Adolescenten sich Vnterdessen im Creutzkloster auffgehalten, vnd
Strana 118
118 sein die Knaben dahin in die schul gangen, Dieselben adolescenten hat der Prior beim Creutzkloster vmb hilff angeruffen, das sie den Todtenrauber sollen fangen helffen haben also den buben mit Ketten gebunden vnd ver wahret auch den Kirchenvattern angezeiget was sich verloffen, Die Kirchen Vätter sein bei der nacht Zum StadtEltisten herrn hans Schindl gegangen den handl erzehlet, Der Eltist ist mit dem Schergen selbst ins Kloster gan gen bei der nacht den theter mit fessern wol verwahren lassen vnd mit 3 burgersleuten bewachten, Den morgen hernach ist herr Stadtrichter mit ett- lichen geschworen des Ratths ins Kloster gangen, von Mönchen begert, be- rer damals 2 gewesen, Weil der Dieb die freyung gebrochen vnd geraubet, man soll ihnen heraus geben, Dessen hat sich der Prior gewegert, mit mel- dung, da man den theter Vmbs leben brechte khente er der Prior hernach khein meß singen, weil sie ihn gegrieffen vnd gleichsam Vrsacher seines tod tes sein wurden, das sei wieder ihre Canones. Als nu der Richter mit den Geschwornen Vnuerrichter sachen wieder ins Ratthaus gangen haben die Mönchen den Vbeltheter straks loß gelassen, der ist alsbald in der still Zum Spitlthor hinaus gegangen vnd entwiechen. Als ihm aber aus befelh der Obrigkeit nachgestellet worden Jst der Bub Zu Wolframbs im Gericht be- tretten vnd gefengklich hieher gebracht worden. Der hat in der Peinlichen frag bekeunt, er habe Zuuor an Vnterschiedlichen ortten bei der Pfarkirchen, im Frauenkloster, Creutzkloster vnd neuen freudhoff die todten beraubet, Auch hat er des Benedict Fellenbaum so kurtz Zuuor enthaubtet worden, nicht gescheuet vnd ihn ebnermassen spolirt. Den 18. October ist dieser Vbltheter sambt allen geraubten Kleidern vnd der truhen mit feuer Ver- brent worden. Eodem anno. Ist das dorff Solawitz von des Augustini Solawits er kaufft worden. Segenschmids furmunden vmb 2100 ffi Zu Gemeiner Stadt verkhaufft wordn, im khauff stehn Jacob vnd Elias Segenschmid fur sich vnd anstat ihrer vnmundigen Bruder Girg vnd Daniel, Ist in die landttaffl einkommen im 1563 Jahr. Eodem anno hat der Raht die Alte bawfellige Lateinische Lateiniſche Schul gebauet. Schuel alhie abgebrochen vnd von grundt auff gewelbet vnd gros- ser erbawet Ist im 1562 Jahr verfertiget worden Vuter dessen sein die Schuler im Creutzkloster in die schul gangen. Sambstag vor Martini sein die schuler sambt ihren praeceptoribus in die Pfarkirchen in einer Procession gangen allda Vesper vnd Te Deum Laudamus gesungen, Nachmals sein sie sambtlichen groß vnd klein in die Neugebawte schul ein iedlicher in seine Wohnung gegangen, vnd ihrem studieren abgewartet. Teurung. Eodem anno Ist ein duerrer Sommer gewesen, das getraid Vbl gerathen, Da hat der Rath den Burgern so eines geringen Vermögens, traid austheilen lassen vmb leidliche bezahlung, das sie sich des hungers haben erwehren khennen.
118 sein die Knaben dahin in die schul gangen, Dieselben adolescenten hat der Prior beim Creutzkloster vmb hilff angeruffen, das sie den Todtenrauber sollen fangen helffen haben also den buben mit Ketten gebunden vnd ver wahret auch den Kirchenvattern angezeiget was sich verloffen, Die Kirchen Vätter sein bei der nacht Zum StadtEltisten herrn hans Schindl gegangen den handl erzehlet, Der Eltist ist mit dem Schergen selbst ins Kloster gan gen bei der nacht den theter mit fessern wol verwahren lassen vnd mit 3 burgersleuten bewachten, Den morgen hernach ist herr Stadtrichter mit ett- lichen geschworen des Ratths ins Kloster gangen, von Mönchen begert, be- rer damals 2 gewesen, Weil der Dieb die freyung gebrochen vnd geraubet, man soll ihnen heraus geben, Dessen hat sich der Prior gewegert, mit mel- dung, da man den theter Vmbs leben brechte khente er der Prior hernach khein meß singen, weil sie ihn gegrieffen vnd gleichsam Vrsacher seines tod tes sein wurden, das sei wieder ihre Canones. Als nu der Richter mit den Geschwornen Vnuerrichter sachen wieder ins Ratthaus gangen haben die Mönchen den Vbeltheter straks loß gelassen, der ist alsbald in der still Zum Spitlthor hinaus gegangen vnd entwiechen. Als ihm aber aus befelh der Obrigkeit nachgestellet worden Jst der Bub Zu Wolframbs im Gericht be- tretten vnd gefengklich hieher gebracht worden. Der hat in der Peinlichen frag bekeunt, er habe Zuuor an Vnterschiedlichen ortten bei der Pfarkirchen, im Frauenkloster, Creutzkloster vnd neuen freudhoff die todten beraubet, Auch hat er des Benedict Fellenbaum so kurtz Zuuor enthaubtet worden, nicht gescheuet vnd ihn ebnermassen spolirt. Den 18. October ist dieser Vbltheter sambt allen geraubten Kleidern vnd der truhen mit feuer Ver- brent worden. Eodem anno. Ist das dorff Solawitz von des Augustini Solawits er kaufft worden. Segenschmids furmunden vmb 2100 ffi Zu Gemeiner Stadt verkhaufft wordn, im khauff stehn Jacob vnd Elias Segenschmid fur sich vnd anstat ihrer vnmundigen Bruder Girg vnd Daniel, Ist in die landttaffl einkommen im 1563 Jahr. Eodem anno hat der Raht die Alte bawfellige Lateinische Lateiniſche Schul gebauet. Schuel alhie abgebrochen vnd von grundt auff gewelbet vnd gros- ser erbawet Ist im 1562 Jahr verfertiget worden Vuter dessen sein die Schuler im Creutzkloster in die schul gangen. Sambstag vor Martini sein die schuler sambt ihren praeceptoribus in die Pfarkirchen in einer Procession gangen allda Vesper vnd Te Deum Laudamus gesungen, Nachmals sein sie sambtlichen groß vnd klein in die Neugebawte schul ein iedlicher in seine Wohnung gegangen, vnd ihrem studieren abgewartet. Teurung. Eodem anno Ist ein duerrer Sommer gewesen, das getraid Vbl gerathen, Da hat der Rath den Burgern so eines geringen Vermögens, traid austheilen lassen vmb leidliche bezahlung, das sie sich des hungers haben erwehren khennen.
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119 Eodem anno hat man den kleinern thurm mit Kupffer siein Pfarthurn gedekt, Dieser ist Zuuor höher gewest als der ander thurm, weil gedekt. er aber bawfellig worden, hat man ihn Anno 1545 abtragen muessen. Anno 1562 feria 5 post Nicolai Ist der Ratth Zur Neuer Vnter- Cammerer. Iglaw verneuret worden, dies iahr herr Vnter-Cammerer worden Albrecht Czernohoržsky. herr Veit Ambrosii Eltister. herr hans Dauid Bei- sitzer. herr hans Leupoldt Richter. Junge herrn: Lucas Schinabitz, Matthes Dornkreil, Paul Lederer, Clement Krebs. Eodem anno vmb Bartholomei Ist herr Martinus Mylius D. Martinus Mylius Medicus alhie. Medicinae Doctor Zu einem Stadtphysico alhie angenohmen worden. Sein iährliche besoldung 100 fl. R. Zimmer vnd holtz freh. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth vom Veit Michalko Preblcanten oder ein iede stallung khaufft, vnd daraus 2 heuser fur die Pre-heuser gebawet. dicanten nahend bei der Kirchen gebawet, Sein das nechste iahr gefertiget worden. Eodem anno Sein 2 kleine heuslein nechst vorm Pirnitz-2 heustein vorm Pirnitzthor. thor fur arme handtwerchsleut gebawet worden. Eodem anno Ist abermal teurung alhie vnd in VmblieTeurung. genden landen gewest, da hat der Ratth der Gemein alhie auch frembden armen leutten traid Verkhauffen lassen, den Metzen pr. 30 kleine gr. Sein 8 Tausendt mezen den armen leutten Vergönnet worden. Eodem anno vmb Pfingsten hats alhie angefangen Zu Groß Sterb. sterben, erstlich teglich Zu 4 vnd 5 Personen vmb Jacobi Zu 16, 17 Per- sonen, Bartholomei Zu 42 Personen, bald hernach auch Zu 53 Personen ein tag, hat gewehret 8 wochen bies auff Michaelis Zu 40, 49 vnd 52 Personen hernach hat die Seuch abgelassen bei gemach bies auffs newe iahr, da es gar auffgehört Zu sterben. Sein in der Zeit bei 4000 Men schen gestorben. Eodem anno Sonabendt vorm Christag hat man auffm 2 Luren ge- fangen. Solawitzer wald 2 Luxen gefangen, welches vor nie erhört ge- wesen, die sein dem herrn Obristen Landts Cammerer herrn Zachariasen herrn von Neuhaus auff Teltsch auff sein fleissig begern verehret worden. Eodem anno Ist Ertzhertzog Maxmilian des Kaysers Behmlscher König Maxi- milian. Ferdinandi Sohn Zum Behmischen König erwehlet vnd gekre- net worden den 20. Septembris, (Zusatz von Reindler:) Item den 24. Nouembris er Zu frankfurt am Mayn Römischer König worden. Als dem Rath alhie solche erwehlung am Abent Luciä Zu kundt gethan, hat man Sontag hernach solches von der Canzl publicirt, nach esseus mit allen glokhen geleitet vnd freuden- schusse vorm frawenthor gethan das ist in allen Mehrischen Städten geschehen. Eodem anno hat man die Windtmuel hinter der Zigl- Windtmuel. hütten Item die Stampff Zu Fusdorff gebauet. Stampff.
119 Eodem anno hat man den kleinern thurm mit Kupffer siein Pfarthurn gedekt, Dieser ist Zuuor höher gewest als der ander thurm, weil gedekt. er aber bawfellig worden, hat man ihn Anno 1545 abtragen muessen. Anno 1562 feria 5 post Nicolai Ist der Ratth Zur Neuer Vnter- Cammerer. Iglaw verneuret worden, dies iahr herr Vnter-Cammerer worden Albrecht Czernohoržsky. herr Veit Ambrosii Eltister. herr hans Dauid Bei- sitzer. herr hans Leupoldt Richter. Junge herrn: Lucas Schinabitz, Matthes Dornkreil, Paul Lederer, Clement Krebs. Eodem anno vmb Bartholomei Ist herr Martinus Mylius D. Martinus Mylius Medicus alhie. Medicinae Doctor Zu einem Stadtphysico alhie angenohmen worden. Sein iährliche besoldung 100 fl. R. Zimmer vnd holtz freh. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth vom Veit Michalko Preblcanten oder ein iede stallung khaufft, vnd daraus 2 heuser fur die Pre-heuser gebawet. dicanten nahend bei der Kirchen gebawet, Sein das nechste iahr gefertiget worden. Eodem anno Sein 2 kleine heuslein nechst vorm Pirnitz-2 heustein vorm Pirnitzthor. thor fur arme handtwerchsleut gebawet worden. Eodem anno Ist abermal teurung alhie vnd in VmblieTeurung. genden landen gewest, da hat der Ratth der Gemein alhie auch frembden armen leutten traid Verkhauffen lassen, den Metzen pr. 30 kleine gr. Sein 8 Tausendt mezen den armen leutten Vergönnet worden. Eodem anno vmb Pfingsten hats alhie angefangen Zu Groß Sterb. sterben, erstlich teglich Zu 4 vnd 5 Personen vmb Jacobi Zu 16, 17 Per- sonen, Bartholomei Zu 42 Personen, bald hernach auch Zu 53 Personen ein tag, hat gewehret 8 wochen bies auff Michaelis Zu 40, 49 vnd 52 Personen hernach hat die Seuch abgelassen bei gemach bies auffs newe iahr, da es gar auffgehört Zu sterben. Sein in der Zeit bei 4000 Men schen gestorben. Eodem anno Sonabendt vorm Christag hat man auffm 2 Luren ge- fangen. Solawitzer wald 2 Luxen gefangen, welches vor nie erhört ge- wesen, die sein dem herrn Obristen Landts Cammerer herrn Zachariasen herrn von Neuhaus auff Teltsch auff sein fleissig begern verehret worden. Eodem anno Ist Ertzhertzog Maxmilian des Kaysers Behmlscher König Maxi- milian. Ferdinandi Sohn Zum Behmischen König erwehlet vnd gekre- net worden den 20. Septembris, (Zusatz von Reindler:) Item den 24. Nouembris er Zu frankfurt am Mayn Römischer König worden. Als dem Rath alhie solche erwehlung am Abent Luciä Zu kundt gethan, hat man Sontag hernach solches von der Canzl publicirt, nach esseus mit allen glokhen geleitet vnd freuden- schusse vorm frawenthor gethan das ist in allen Mehrischen Städten geschehen. Eodem anno hat man die Windtmuel hinter der Zigl- Windtmuel. hütten Item die Stampff Zu Fusdorff gebauet. Stampff.
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120 Eodem anno hat man den hans Studnitzer das er sein mutter ein hur vnd Diebin gescholten, enthaubtet. Eodem anno Im Junio ist ein Turkische Bottschaft nach Prag vnd im Nouember ein andere noch ansehnlichere gehn frank furt ankommen, vnd vmb beständigen fried geworben. Eodem anno Sonabendt vor Fasnacht, hat ein Weib Be, Nottzuchtigung. nedict Mautnerin genandt, ein Magdlein bei 12 iahren in die Stadt vmb Saiffen geschikt, da ist dies Magdlein Verloren worden vnd hat niemandt gewust wohin es kommen, hernacher Montag vor Mittfasten hat man des Magdleins Mantl bei einem Welschen Maurer gefunden, der berichtet, er hette den Mantl bei der Muel Langen Wandt gefunden, Da ist des Magd- leins mutter mit ihren befreundten Zur Muel gangen, das Magdlein Zu suchen, Entlich haben sie es im Wasser todt gefunden, dem war die gurgl abgeschnitten, das haubt Zerstochen vnd an ihrem Weiblichen glied der Vulua Zerschnitten, Daher als man den Welschen Maurer Verdacht, hat man doch kheinen argwohn Viel weniger die that auff ihn darbringen ken- nen, Das Magdlein ward ehrlich begraben, hernach im 1566 iahr hat man den Rechten theter 6 meil hinter Prag gerichtet, der hies N. Meltzer, der hat in der Marter bekennet, das er mit dem Magdlein Vnzucht getrieben vnd dasselbe darnach iammerlich Vmbgebracht hat. Eodem anno Ist herr Greger hadmer, herr Wolff Paum- Rattherrn ge storben. gartl, herr hans hakh, herr Alexius Reindler vnd herr Val- ten Abentheuer an der Seuch gestorben. (Zusatz von Reindser:) Item Matthes Rauscher, Erasmus Strohofer. Eodem anno hat Kayser Ferdinandus ein schreiben an Losung der Stadt verſetzet werden sollen. die von Iglaw geschikt, inhalts, das ihr Majestät dem Matthesen Gruen den Cammerzins auff 30 iahr versetzt, weil er Jhr Majestät 8000 ffl geliehen, Da haben die herrn von Iglaw in ihren Priuilegien eines gefunden dessen Datum Prag am Pfingstdienstag des 1543 iahrs, in welchem Ihr Majestät das Priuilegium Königes Wladislai confirmirt, das man den Cammerzins sowol auch die Stadt Iglaw niemandt Versetzen noch Ver- schreiben soll, Item hat man dergleichen 2 sententz so anno 1514 vnd 1546 ergangen auffgesucht, vnd durch abgesandte des Ratths den herrn Vuter Cammerer vmb Ratth hierinnen ersucht der hat befolhen den Handl suppli¬ cando an ihn Zu stellen welches geschehen, Dieselbe supplication hat herr Vnter Cammer neben seiner intercession Ihr Majestät gehn Inspruth vberschikt, vnd weil sich der handl bies ins 1564 iahr verzogen, Vnterdessen aber herr Matthes Grnen laut seiner Versiecherung den Cammerzins oder Losung haben wollen, Die von Iglaw aber vermög ihrer rechte nicht erfann- ten schuldig Zu sein denselben iemandts anders als dem König oder aus des Königs befelh dem herrn Vuter Cammerer Zu reichen, Sein ettliche Bngehorſam khindsftraff- Turkiſche bott schafft.
120 Eodem anno hat man den hans Studnitzer das er sein mutter ein hur vnd Diebin gescholten, enthaubtet. Eodem anno Im Junio ist ein Turkische Bottschaft nach Prag vnd im Nouember ein andere noch ansehnlichere gehn frank furt ankommen, vnd vmb beständigen fried geworben. Eodem anno Sonabendt vor Fasnacht, hat ein Weib Be, Nottzuchtigung. nedict Mautnerin genandt, ein Magdlein bei 12 iahren in die Stadt vmb Saiffen geschikt, da ist dies Magdlein Verloren worden vnd hat niemandt gewust wohin es kommen, hernacher Montag vor Mittfasten hat man des Magdleins Mantl bei einem Welschen Maurer gefunden, der berichtet, er hette den Mantl bei der Muel Langen Wandt gefunden, Da ist des Magd- leins mutter mit ihren befreundten Zur Muel gangen, das Magdlein Zu suchen, Entlich haben sie es im Wasser todt gefunden, dem war die gurgl abgeschnitten, das haubt Zerstochen vnd an ihrem Weiblichen glied der Vulua Zerschnitten, Daher als man den Welschen Maurer Verdacht, hat man doch kheinen argwohn Viel weniger die that auff ihn darbringen ken- nen, Das Magdlein ward ehrlich begraben, hernach im 1566 iahr hat man den Rechten theter 6 meil hinter Prag gerichtet, der hies N. Meltzer, der hat in der Marter bekennet, das er mit dem Magdlein Vnzucht getrieben vnd dasselbe darnach iammerlich Vmbgebracht hat. Eodem anno Ist herr Greger hadmer, herr Wolff Paum- Rattherrn ge storben. gartl, herr hans hakh, herr Alexius Reindler vnd herr Val- ten Abentheuer an der Seuch gestorben. (Zusatz von Reindser:) Item Matthes Rauscher, Erasmus Strohofer. Eodem anno hat Kayser Ferdinandus ein schreiben an Losung der Stadt verſetzet werden sollen. die von Iglaw geschikt, inhalts, das ihr Majestät dem Matthesen Gruen den Cammerzins auff 30 iahr versetzt, weil er Jhr Majestät 8000 ffl geliehen, Da haben die herrn von Iglaw in ihren Priuilegien eines gefunden dessen Datum Prag am Pfingstdienstag des 1543 iahrs, in welchem Ihr Majestät das Priuilegium Königes Wladislai confirmirt, das man den Cammerzins sowol auch die Stadt Iglaw niemandt Versetzen noch Ver- schreiben soll, Item hat man dergleichen 2 sententz so anno 1514 vnd 1546 ergangen auffgesucht, vnd durch abgesandte des Ratths den herrn Vuter Cammerer vmb Ratth hierinnen ersucht der hat befolhen den Handl suppli¬ cando an ihn Zu stellen welches geschehen, Dieselbe supplication hat herr Vnter Cammer neben seiner intercession Ihr Majestät gehn Inspruth vberschikt, vnd weil sich der handl bies ins 1564 iahr verzogen, Vnterdessen aber herr Matthes Grnen laut seiner Versiecherung den Cammerzins oder Losung haben wollen, Die von Iglaw aber vermög ihrer rechte nicht erfann- ten schuldig Zu sein denselben iemandts anders als dem König oder aus des Königs befelh dem herrn Vuter Cammerer Zu reichen, Sein ettliche Bngehorſam khindsftraff- Turkiſche bott schafft.
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121 Personen von Ertzhertzogen Ferdinandum als des Königs Stadthalter nach Prag citirt worden aber auch nicht beschlossen worden, Entlich im 1564 Jahr in der Fastnacht als der handl vom herrn Jan Zda nsky Ihr kayser- lichen Majestät furgetragen worden, Ist von Ihr Majestät der bescheid er- folget, das derer von Iglaw Verschreibung die auff den herrn Gruen ge- stelt war, cassiret, vnd auff den herrn Vnter Cammerer verendert soll wer- den. Sein also die von Iglaw auch wieder den von Ihr Majestät verfer tigten schein vnd Versiecherung, als sie ihre Priuilegia angezogen, bei den- selben von Ihr kayserlichen Majestät geschutzet worden, das sie nemlich den Cammerzins noch die Stadt niemandt macht soll haben Zuuerpfenden oder Zuuersetzen. Dieser handl hat sich hernach nach absterben Kaysers Ferdi nandi auffs new gespunnen, bei Kayser Maximiliano vnd furgegeben worden es sei in der Canzlei geirret, Ihr Majestät khente der ersten handlung nichts Zu wieder thun Ist entlich Zur ablösung des Cammerzinses khommen. Eodem anno Nachdem herr M. Albertus Cruciger, von Bäbstische Mes gar abgebracht. welchem oben im 1556 vnd 57 lahr meldung geschehen, in die Bäbstische Meß hart inuehiret, das sie der gröste grewel sei wieder das Ver- dienst Christi, vnd Christum wieder auffs new creutzige, darumben dan Gott mit dem Turken vnd andern Plagen so hefftig straffe, Ist den 19. Sontag nach Trinitatis des gemelten 1556 iahrs die Meß vor der Predigt Zu Vo- lenden angefangen worden, vnd nach gehaltener Predigt ist die Communion erfolget, Weiter hats der gutte herr Creutziger uicht bringen khennen, wie er dan ehe daruber ist Verurlaubet worden, als im 1557 iahr oben Zu lesen. Nu sein in diesem 1562 iahr vmb Ostern hieher nach Iglaw khommen herr Samuel hebelius so von Dantzig vertrie- ben worden vnd Melchior Gans, vnd ist herr Samuel Pfarherr Zu Wolf- rambs vnd hernach im Franenkloster Prediger worden. Weil Bus aber Gott der Allmechtige mit straff der Pestilentz dieses iahr sehr heimgesucht, in dem bei 4000 Man gestorben, Ist ein Ersamer Ratth verursachet mit herrn Abbten Zu reden, weil die Kirchen im Frauenkloster, da herr Samuel geprediget, klein, vnd der Zulauff des Volks groß, vnd wen sie so eng Zusammen stehen einer von den andern möchte inficirt werden vnd die Pest hefftiger Vberhandt nehmen, der herr Abbt wolle Zulassen, das herr Sa- muel bisweilen in der Pfarkirchen neben herrn Simon Schönwald, der ein Ordinarius Prediger der Pfarkirchen gewest sein Predigambt fuhren vnd bei der Communion handtreichung thun möchte. Nu war aber herr herr Samuel Samuel bei ermeltem herrn Abbten vnd Predicanten herrn Simon wirt fur ein flacianer ge= in den argwohn khommen als solt er ein Flacianer sein auch halten. die Z winglische Lehr verteidigen, weil er geprediget Du schreiest wieder die Zwingler, Zeigest aber ihren irrthumb nicht an, Darumb hat herr Abbt herr Samuel Hebelius vub Melchior Gans Prediger alhie.
121 Personen von Ertzhertzogen Ferdinandum als des Königs Stadthalter nach Prag citirt worden aber auch nicht beschlossen worden, Entlich im 1564 Jahr in der Fastnacht als der handl vom herrn Jan Zda nsky Ihr kayser- lichen Majestät furgetragen worden, Ist von Ihr Majestät der bescheid er- folget, das derer von Iglaw Verschreibung die auff den herrn Gruen ge- stelt war, cassiret, vnd auff den herrn Vnter Cammerer verendert soll wer- den. Sein also die von Iglaw auch wieder den von Ihr Majestät verfer tigten schein vnd Versiecherung, als sie ihre Priuilegia angezogen, bei den- selben von Ihr kayserlichen Majestät geschutzet worden, das sie nemlich den Cammerzins noch die Stadt niemandt macht soll haben Zuuerpfenden oder Zuuersetzen. Dieser handl hat sich hernach nach absterben Kaysers Ferdi nandi auffs new gespunnen, bei Kayser Maximiliano vnd furgegeben worden es sei in der Canzlei geirret, Ihr Majestät khente der ersten handlung nichts Zu wieder thun Ist entlich Zur ablösung des Cammerzinses khommen. Eodem anno Nachdem herr M. Albertus Cruciger, von Bäbstische Mes gar abgebracht. welchem oben im 1556 vnd 57 lahr meldung geschehen, in die Bäbstische Meß hart inuehiret, das sie der gröste grewel sei wieder das Ver- dienst Christi, vnd Christum wieder auffs new creutzige, darumben dan Gott mit dem Turken vnd andern Plagen so hefftig straffe, Ist den 19. Sontag nach Trinitatis des gemelten 1556 iahrs die Meß vor der Predigt Zu Vo- lenden angefangen worden, vnd nach gehaltener Predigt ist die Communion erfolget, Weiter hats der gutte herr Creutziger uicht bringen khennen, wie er dan ehe daruber ist Verurlaubet worden, als im 1557 iahr oben Zu lesen. Nu sein in diesem 1562 iahr vmb Ostern hieher nach Iglaw khommen herr Samuel hebelius so von Dantzig vertrie- ben worden vnd Melchior Gans, vnd ist herr Samuel Pfarherr Zu Wolf- rambs vnd hernach im Franenkloster Prediger worden. Weil Bus aber Gott der Allmechtige mit straff der Pestilentz dieses iahr sehr heimgesucht, in dem bei 4000 Man gestorben, Ist ein Ersamer Ratth verursachet mit herrn Abbten Zu reden, weil die Kirchen im Frauenkloster, da herr Samuel geprediget, klein, vnd der Zulauff des Volks groß, vnd wen sie so eng Zusammen stehen einer von den andern möchte inficirt werden vnd die Pest hefftiger Vberhandt nehmen, der herr Abbt wolle Zulassen, das herr Sa- muel bisweilen in der Pfarkirchen neben herrn Simon Schönwald, der ein Ordinarius Prediger der Pfarkirchen gewest sein Predigambt fuhren vnd bei der Communion handtreichung thun möchte. Nu war aber herr herr Samuel Samuel bei ermeltem herrn Abbten vnd Predicanten herrn Simon wirt fur ein flacianer ge= in den argwohn khommen als solt er ein Flacianer sein auch halten. die Z winglische Lehr verteidigen, weil er geprediget Du schreiest wieder die Zwingler, Zeigest aber ihren irrthumb nicht an, Darumb hat herr Abbt herr Samuel Hebelius vub Melchior Gans Prediger alhie.
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122 auff dem Ratthaus in beisein herrn Simons vnd aller drei Rätthe, als man wegen des herrn Samuels mit ihnen gehandlet, offentlich geredet, Er wolle Abht der Aug- das die Pfarkirchen regirt vnd gehalten werde nach laut der ſpurgiſchen Confefton. Augspurgischen Confession die Anno 1530 dem Kaiser Carl ist Vberreicht worden, Auch were es gutth das alle Predicanten vnd Pfarherr Vnter derer von Iglaw Jurisdiction Zusammen gefodert ein freundtlich ge- sprech miteinander hielten, wegen der Religion, damit man wiesse was ein ieder fur ein lehr fuhre, vnd ein nutzliche reformation fur genohmen werden möchte, Item er sei auch der Augspurgischen Confession Zugethan, Sonsten sei es ihm nicht Zu wieder das herr Samuel hebelius in der Pfarkirchen neben seinem Ordinario herrn Simon Schönwald Predige. Collogium wegen Auff solches des herrn Abbten freundtliche bewilligung ist der Religion angeftelt. mit seinem consens ein tag Zu solchem colloquio bestimmet worden der Montag nach Aller heiligen. Als der bestimbte tag herbei khommen, sein Zum herrn Perfonen beym Colloquio. Abbten erschienen aus den Geistlichen herr Samuel hebelius, herr hans Maler Pfarher Zu Stonern, herr Matthes Morchiter Pfarherr Zu Wilantz, herr Andre Cupitz Pfarher Zum Rantzer herr Melchior Schell Pfarherr Zu Scherlus, vnd herr Simon Schönwald bestelter Euangelischer Prediger in der Pfarkirchen, Aus dem Ratth sein Verordnet worden, herr hannß Schindl Eltister, herr Peter Zosauer, herr Veit Ambrosüi, herr Mar- cus Sorgenfrei, herr haus Leupoldt, herr Laurentius Reindler. Als un ietz gedachte Personen im Pfarhoff Zusamen khommen, hat nach beschehener Session herr Peter Zosauer (so Zuuor Rector Scholae gewest) in einer Lateinischen Oration erzehlet: Wo man die ehre Gottes vnd ausbreittuug seines heiligen Euangelii, ausrottung der Ab- göttereien grewel vnd misbreuche so in die Kirchen eingeschlichen, furnehmen wil, Das allweg hierinnen der Teufft weil es seinem Reich Zu nachtheil geschibt, hinderung thut das es kheinen wurklichen fortgang gewinne Wel- ches aus Vielen historien, vnd sonderlich was neulicher Zeit alhie geschehen, abzunehmen. Weil aber der Allmechtige Gott an ietzo dem Teuffl geweh- ret, des herrn Abbtens vnd eines Ersamen Ratths hertz dahin gewendet vnd gefuhret hat, das auff heutigen tag ein freundtlich colloquium vnd Vnterre¬ dung in glaubenssachen solle gehalten werden, damit die diener Gottliches Worts ohne spaltung eintrechtig laut der Augspurgischen Confession ihr lehr- ambt fuhren vnd die Misbreuche abgeschafft werden möchten, Derhalben habe ein Ersamer Ratth gegenwertige Personen Zusamenberuffen vnd diesem handl Zu aduitoren neben dem herru Abbten verordnet. Drauff hat herr Abbt geantwortet, Was sein Person be- Antwort herrn Abbtens. trifft sei er Zwar wol geneigt, das nicht allein nach der Aug- spurgischen Confession sondern auch nach dem Locis Communibus philippi herr Peter Zo- sauers Oration.
122 auff dem Ratthaus in beisein herrn Simons vnd aller drei Rätthe, als man wegen des herrn Samuels mit ihnen gehandlet, offentlich geredet, Er wolle Abht der Aug- das die Pfarkirchen regirt vnd gehalten werde nach laut der ſpurgiſchen Confefton. Augspurgischen Confession die Anno 1530 dem Kaiser Carl ist Vberreicht worden, Auch were es gutth das alle Predicanten vnd Pfarherr Vnter derer von Iglaw Jurisdiction Zusammen gefodert ein freundtlich ge- sprech miteinander hielten, wegen der Religion, damit man wiesse was ein ieder fur ein lehr fuhre, vnd ein nutzliche reformation fur genohmen werden möchte, Item er sei auch der Augspurgischen Confession Zugethan, Sonsten sei es ihm nicht Zu wieder das herr Samuel hebelius in der Pfarkirchen neben seinem Ordinario herrn Simon Schönwald Predige. Collogium wegen Auff solches des herrn Abbten freundtliche bewilligung ist der Religion angeftelt. mit seinem consens ein tag Zu solchem colloquio bestimmet worden der Montag nach Aller heiligen. Als der bestimbte tag herbei khommen, sein Zum herrn Perfonen beym Colloquio. Abbten erschienen aus den Geistlichen herr Samuel hebelius, herr hans Maler Pfarher Zu Stonern, herr Matthes Morchiter Pfarherr Zu Wilantz, herr Andre Cupitz Pfarher Zum Rantzer herr Melchior Schell Pfarherr Zu Scherlus, vnd herr Simon Schönwald bestelter Euangelischer Prediger in der Pfarkirchen, Aus dem Ratth sein Verordnet worden, herr hannß Schindl Eltister, herr Peter Zosauer, herr Veit Ambrosüi, herr Mar- cus Sorgenfrei, herr haus Leupoldt, herr Laurentius Reindler. Als un ietz gedachte Personen im Pfarhoff Zusamen khommen, hat nach beschehener Session herr Peter Zosauer (so Zuuor Rector Scholae gewest) in einer Lateinischen Oration erzehlet: Wo man die ehre Gottes vnd ausbreittuug seines heiligen Euangelii, ausrottung der Ab- göttereien grewel vnd misbreuche so in die Kirchen eingeschlichen, furnehmen wil, Das allweg hierinnen der Teufft weil es seinem Reich Zu nachtheil geschibt, hinderung thut das es kheinen wurklichen fortgang gewinne Wel- ches aus Vielen historien, vnd sonderlich was neulicher Zeit alhie geschehen, abzunehmen. Weil aber der Allmechtige Gott an ietzo dem Teuffl geweh- ret, des herrn Abbtens vnd eines Ersamen Ratths hertz dahin gewendet vnd gefuhret hat, das auff heutigen tag ein freundtlich colloquium vnd Vnterre¬ dung in glaubenssachen solle gehalten werden, damit die diener Gottliches Worts ohne spaltung eintrechtig laut der Augspurgischen Confession ihr lehr- ambt fuhren vnd die Misbreuche abgeschafft werden möchten, Derhalben habe ein Ersamer Ratth gegenwertige Personen Zusamenberuffen vnd diesem handl Zu aduitoren neben dem herru Abbten verordnet. Drauff hat herr Abbt geantwortet, Was sein Person be- Antwort herrn Abbtens. trifft sei er Zwar wol geneigt, das nicht allein nach der Aug- spurgischen Confession sondern auch nach dem Locis Communibus philippi herr Peter Zo- sauers Oration.
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123 Melanchthonis die Kirchen alhie regiret werde, Weil er aber ein Prelat vnd Abbt sei, were ihm nicht möglich Zu solchem Zu bewilligen, weil daraus von der kaiserlichen Majestät auch von Diocaesiano ihm ein grosse gefahr Zugewarten sein wurde, Man möchte wol etwas in der Kirche bleiben las- sen, damit nicht etwa ein ergers daraus entstunde, doch solle man Zu Ihr Majestät suppliciren, er verhoffe man wurde solches erlangen. Auff solches hat herr Samuel hebelius in latein geant- Instantz heren Samuel Pre wortet, Der herr Abbt hat dreierlei Proponirt, Erstlich von der vicantens. Augspurgischen Confessien, 2 von der gefahr 3 von den Kirchenceremonien. Was die Augspurgische Confession anlanget, sein sie alle in dem Articl miteinander Vergliechen vnd nehmen dieselbe Confession an, weil sie in hei- liger schrifft gegrundet, wollen sich auch derselben im lehren vnnd Predigen gemeß Verhalten. Furs ander, was die gefahr betrifft, Wer dieselbe hie nicht Zube- sorgen, den sie solches vor der Römischen kayserlichen Majestät oder wo es die noth erfordern wurde, wol wusten Zuuerantworten, Weil man auch an andern ortten die Procession vnd Meß abgeschaffet, vnd es weren allda be- felh von Jhr Mayjestät khommen man solle die mutation also anstellen, damit nicht irgents ein tumult oder empörung daraus erfolge. So wurde Ihr kays. Mayjestät Verhoffentlich wol Zu friden sein, wen man Ihr Ma- jestät berichtete, daß nicht die gantze Meß hiedurch auffgehoben, sondern nur die Abusus vnd Misbreuche abgeschaffet vnd auffgehoben würden. Furs britte Was die Adiaphora vnd Kirchenceremonien betrifft Sey ein Vnterschied Zwischen den Ceremonien vnd falschen gottesdiensten, Sie wollen alle die Ceremonien so dem wort Gottes gemeß. Zu Verhüttung ergernis gern halten, allein die falschen gottesdienst musten abrogiret werden, die khenten sie ohne Verletzung ihres gewiessens nicht dulden. Auff dies furbringen haben die Abgesandte Ratthspersonen melden Jassen, Dieweil sie Vernohmen, was Vom herrn Abbten auch den herrn Predicanten vnnd Pfarherrn nach der lenge erzehlet worden So sei ihnen nicht Vnuerborgen, das in dem gestrigen Euangelio gemeldet Gebt dem Kayser was des Kaysers ist vnd Gott was Getles ist, Wirt man sich dem nach Verhalten, so thut man nicht Vurecht, vnd obschon ein gefahr Zu besorgen, so muß doch befannt sein vnd heissen, Wer nicht bekennet vor dem Menschen, den wil ich bekennen vor meinem himlischen Vatter, Wer mich aber Versaugnet, den wil ich Verlaugnen vor meinem Vatter der im himel ist, Item mit dem hertzen glaubet man Zur gerechtigkeit, vnd wer mit dem Mund bekeunt der wirdt selig, Item die Kirch ist dem lieben Creutz vnterworffen, vnd das gericht hebt sich an von dem haus des herrn Item selig die vmb gerechtigkeit willen verfolget werden, den das himmelreich ist ihr Matthäi 5. Vund dieweil man vernimbt, das die Meß nicht auff- Abgeſandte des Ratts antworten.
123 Melanchthonis die Kirchen alhie regiret werde, Weil er aber ein Prelat vnd Abbt sei, were ihm nicht möglich Zu solchem Zu bewilligen, weil daraus von der kaiserlichen Majestät auch von Diocaesiano ihm ein grosse gefahr Zugewarten sein wurde, Man möchte wol etwas in der Kirche bleiben las- sen, damit nicht etwa ein ergers daraus entstunde, doch solle man Zu Ihr Majestät suppliciren, er verhoffe man wurde solches erlangen. Auff solches hat herr Samuel hebelius in latein geant- Instantz heren Samuel Pre wortet, Der herr Abbt hat dreierlei Proponirt, Erstlich von der vicantens. Augspurgischen Confessien, 2 von der gefahr 3 von den Kirchenceremonien. Was die Augspurgische Confession anlanget, sein sie alle in dem Articl miteinander Vergliechen vnd nehmen dieselbe Confession an, weil sie in hei- liger schrifft gegrundet, wollen sich auch derselben im lehren vnnd Predigen gemeß Verhalten. Furs ander, was die gefahr betrifft, Wer dieselbe hie nicht Zube- sorgen, den sie solches vor der Römischen kayserlichen Majestät oder wo es die noth erfordern wurde, wol wusten Zuuerantworten, Weil man auch an andern ortten die Procession vnd Meß abgeschaffet, vnd es weren allda be- felh von Jhr Mayjestät khommen man solle die mutation also anstellen, damit nicht irgents ein tumult oder empörung daraus erfolge. So wurde Ihr kays. Mayjestät Verhoffentlich wol Zu friden sein, wen man Ihr Ma- jestät berichtete, daß nicht die gantze Meß hiedurch auffgehoben, sondern nur die Abusus vnd Misbreuche abgeschaffet vnd auffgehoben würden. Furs britte Was die Adiaphora vnd Kirchenceremonien betrifft Sey ein Vnterschied Zwischen den Ceremonien vnd falschen gottesdiensten, Sie wollen alle die Ceremonien so dem wort Gottes gemeß. Zu Verhüttung ergernis gern halten, allein die falschen gottesdienst musten abrogiret werden, die khenten sie ohne Verletzung ihres gewiessens nicht dulden. Auff dies furbringen haben die Abgesandte Ratthspersonen melden Jassen, Dieweil sie Vernohmen, was Vom herrn Abbten auch den herrn Predicanten vnnd Pfarherrn nach der lenge erzehlet worden So sei ihnen nicht Vnuerborgen, das in dem gestrigen Euangelio gemeldet Gebt dem Kayser was des Kaysers ist vnd Gott was Getles ist, Wirt man sich dem nach Verhalten, so thut man nicht Vurecht, vnd obschon ein gefahr Zu besorgen, so muß doch befannt sein vnd heissen, Wer nicht bekennet vor dem Menschen, den wil ich bekennen vor meinem himlischen Vatter, Wer mich aber Versaugnet, den wil ich Verlaugnen vor meinem Vatter der im himel ist, Item mit dem hertzen glaubet man Zur gerechtigkeit, vnd wer mit dem Mund bekeunt der wirdt selig, Item die Kirch ist dem lieben Creutz vnterworffen, vnd das gericht hebt sich an von dem haus des herrn Item selig die vmb gerechtigkeit willen verfolget werden, den das himmelreich ist ihr Matthäi 5. Vund dieweil man vernimbt, das die Meß nicht auff- Abgeſandte des Ratts antworten.
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124 gehoben, sondern die Abusus hindangesetzt werden, wirt es mit weniger ge- fahr, senderlich weil die herrn Predicanten solches Zuuerantworten verwil- ligen, geschehen kennen, Was Jhre kays. Majestät als Vnser allergnedigiste Obrigkeit betrifft, da etwas wieder dieselbe vnd seine Person oder Maiestät furgenohmen werden solte, wolten wir in kheinem Rattschlag darbei sitzen, stunde Vus auch nicht Zuuerantworten, Das wir aber dieselbe Vber Gott setzen, vnd Jhr Majestät geben solten was Gott einig vnd allein gebuert, nemlich der Seelen heil vnd seligkeit vertrauen, wer etwas Zu Viel ge- handlet vnd gegen Gott Vnuerantwortlich Ihr Majestät auch solches nicht begeren, vnd weil es hie nur vmb ein kleines Zu thun, vnd Vnser leben ohne das allem Vuglukh vnd muhseligkeit Vnterworffen, das ewige aber diesem Vergengklichen weit vorzusetzen, bitten wir den herrn Abbten er wolle sich sein bedenkhen nicht anfechten lassen, vnd darein bewilligen, damit solcher grewel der Meß, so dem Verdienst Christi entgegen, abgeschafft wurde, Bnd weil auch aus des herrn Samuels gestrigen Predigt offenbar, das er des fur- nehmene gewesen, das Ambt sambt deutschen Collecten selbst Zu halten, wurde ihm ein Ersamer Ratth khein eingrieff thun, den er wiesse sich seiner Vocation vnd beruffs wol Zuuerhalten. Articl von der Nach diesem ist der Articl von der Meß aus der Aug- Deß in der Ausspurgtschen spurgischen Consession von herrn Samuel verlesen worden, vnd Gonfefiton ge- lesen worden. nach ablesung des artiels haben die herrn Predicanten sowol als die Abgesandten des Ratths gebetten, der herr Abbt wolle es bei diesem articl in Vnser Kirch alhie auch verbleiben lassen Welches herr Abbt bewilliget mit dem bescheid, ob es der Ratth neben ihm im faal der noth Verant- worten wolte, Welches die Rattsgesandten in Bedacht genohmen, doch hat entlich der Abbt ohn beding diesen articl angenohmen, das man nemlich die Meß inhalt der Augspurgischen Confession halten soll. Weil aber damals ein Caplan alhie Lazarus genandt diese des herrn Abbten bewil- Caplan wider- ſpenstig. ligung nicht gerne eingehen wollen, Item als man herrn Leon- hard Trenkhers hausfraw Zur erden bestattet vnd die andern herrn Pre dicanten alle ohne Chorrokh mit der leich gangen, hat der Caplan Lazarus im Chorrokh gehen wollen, Darauff die Predicanten sich auff offenem Platz wieder den Caplan beschwert gegen den Ratthspersonen so mit Zur begreb¬ nis gangen, da ist der Caplan Zu Verhüttung weiterung damals abgeschaffet worden vnd hat hernach bewilliget den Canonem der Meß vnd ander gott- loß ding Zu meiden vnd dauon abzustehen. Als nu der Articl wegen der Meß verrichtet, haben die Ohrenbeucht angestellt wor- den. Rattsgesandten ferner vermeldet, Es muesse mit der Absolution auch anderst vnd ordentlicher gehalten werden, den die Absolution solt sein ein application des Verdiensts vnd der Wolthaten Christi einer iedern Per- son insonderheit vnd in indiuiduo, den es stehet: Dir sind deine Sunde vergeben.
124 gehoben, sondern die Abusus hindangesetzt werden, wirt es mit weniger ge- fahr, senderlich weil die herrn Predicanten solches Zuuerantworten verwil- ligen, geschehen kennen, Was Jhre kays. Majestät als Vnser allergnedigiste Obrigkeit betrifft, da etwas wieder dieselbe vnd seine Person oder Maiestät furgenohmen werden solte, wolten wir in kheinem Rattschlag darbei sitzen, stunde Vus auch nicht Zuuerantworten, Das wir aber dieselbe Vber Gott setzen, vnd Jhr Majestät geben solten was Gott einig vnd allein gebuert, nemlich der Seelen heil vnd seligkeit vertrauen, wer etwas Zu Viel ge- handlet vnd gegen Gott Vnuerantwortlich Ihr Majestät auch solches nicht begeren, vnd weil es hie nur vmb ein kleines Zu thun, vnd Vnser leben ohne das allem Vuglukh vnd muhseligkeit Vnterworffen, das ewige aber diesem Vergengklichen weit vorzusetzen, bitten wir den herrn Abbten er wolle sich sein bedenkhen nicht anfechten lassen, vnd darein bewilligen, damit solcher grewel der Meß, so dem Verdienst Christi entgegen, abgeschafft wurde, Bnd weil auch aus des herrn Samuels gestrigen Predigt offenbar, das er des fur- nehmene gewesen, das Ambt sambt deutschen Collecten selbst Zu halten, wurde ihm ein Ersamer Ratth khein eingrieff thun, den er wiesse sich seiner Vocation vnd beruffs wol Zuuerhalten. Articl von der Nach diesem ist der Articl von der Meß aus der Aug- Deß in der Ausspurgtschen spurgischen Consession von herrn Samuel verlesen worden, vnd Gonfefiton ge- lesen worden. nach ablesung des artiels haben die herrn Predicanten sowol als die Abgesandten des Ratths gebetten, der herr Abbt wolle es bei diesem articl in Vnser Kirch alhie auch verbleiben lassen Welches herr Abbt bewilliget mit dem bescheid, ob es der Ratth neben ihm im faal der noth Verant- worten wolte, Welches die Rattsgesandten in Bedacht genohmen, doch hat entlich der Abbt ohn beding diesen articl angenohmen, das man nemlich die Meß inhalt der Augspurgischen Confession halten soll. Weil aber damals ein Caplan alhie Lazarus genandt diese des herrn Abbten bewil- Caplan wider- ſpenstig. ligung nicht gerne eingehen wollen, Item als man herrn Leon- hard Trenkhers hausfraw Zur erden bestattet vnd die andern herrn Pre dicanten alle ohne Chorrokh mit der leich gangen, hat der Caplan Lazarus im Chorrokh gehen wollen, Darauff die Predicanten sich auff offenem Platz wieder den Caplan beschwert gegen den Ratthspersonen so mit Zur begreb¬ nis gangen, da ist der Caplan Zu Verhüttung weiterung damals abgeschaffet worden vnd hat hernach bewilliget den Canonem der Meß vnd ander gott- loß ding Zu meiden vnd dauon abzustehen. Als nu der Articl wegen der Meß verrichtet, haben die Ohrenbeucht angestellt wor- den. Rattsgesandten ferner vermeldet, Es muesse mit der Absolution auch anderst vnd ordentlicher gehalten werden, den die Absolution solt sein ein application des Verdiensts vnd der Wolthaten Christi einer iedern Per- son insonderheit vnd in indiuiduo, den es stehet: Dir sind deine Sunde vergeben.
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125 In massen auch herr Simon Schönwald im anfang feines ministerii solches ins werkh Zurichten willens gewesen, Doch weil er nur allein, vnd kheinen adjuncten in der sachen gehabt, were er den handl furzunehmen Zu schwach gewest, Darauff herr Samuel geantwortet, das sie solches auch ins werkh bringen wollen, ist auch alsbald geschehen. Vber das ist auch dauon gehandelt worden, das bei den Discivlin der geistlichen ein bössere disciplin in euserlichem leben anzustellen, geistlichen. Es sei neulich Andreas Cupitz Pfarherr Zum Rantzer mit beschwer fur die Obrigkeit khommen, als solten ihn die bauren von der Duerr historia vom Pfarherrn Bu Rantzer. vnd Rantzer mit steinen geworffen haben, So hat sichs nach* fleissiger des Ratths nachforschung gwis befunden, das der gutte Pfarherr sich Zur Duerr mit den Pauren so redlich bezechet, das er in toller vnd voller weis der gassen Zur Duerr gefehlet vnd vber ein steinhauffen selbst gefallen, Weil den durch dergleichen böse exempl die gmein sehr geergert wirt, Ist damals beschlossen, das die geistlichen alhie nicht allein mit rechter in Gottes wort gegrundter lehr sondern auch in Vnsträfflichem wandl vnd gutten exempeln der Gmein treulich vor sein sollen, den wie sie ihr Viel durch das wahre Wort des herrn Zum rechten glauben bringen kennen, vnd durch ihr gutten eiserlichen wandl andere Zur tugendt anreitzen, Allso khen- nen sie auch durch falsche lehr viel verfuhren, vnd durch ein ergerlichee leben khan ein Pfarherr viel hundert Pfarthinder, die nach ihrem Vorgeher sich gemeinigklich richten Zu allerlei laster bewegen. Nach dieser Beschlus bieses handlung sein die geistlichen sambt dem herrn Abbten auffs Ratt colloquii. haus geladen worden Zum Abendtessen, Weil aber herr Abt krankheit halber nicht erscheinen kennen, ist ihm ein honorantzen in Pfarhoff geschikt worden. Als man in der Rattsstuben mit den geistlichen Zu tisch geses. Gollatton. sen, hat herr Samuel Predikant das Benedicite gesprochen, hernach sein sie alle frölich vnd gutter ding gewest, das Vnser herr Gott ihrem sehnlichem Verlangen mit gnaden ein genugen gethan, vnd die Meß abgebracht worden, Nach gehaltener Collation hat herr Samuel das Gratias gesprochen, vnd herr Simon Schönwald angefangen Zu singen: Dankhet dem herrn &c. Da haben alle beiwesende mit freuden gesungen vnd gott wegen seiner wohlthat ge- rhumet. Eodem anno. Den 4. Nouember hat Caplan Lazarus Meß wie sie die Meß Lateinisch gesungen bies auff das Sanctus vnd die Ele-sehalten worden. uation vnd Canonen ausgelassen, Zur selben Zeit ist dafur die Litaney deutsch geftgurirt worden, vnd vom herrn Predicanten Simon Schönwald die Meß mit einer deutschen Collecten beschlossen. Nach diesem hat gedachter herr Simon gepredigt, vnd im beschlus gemeldet, das nu Gott lob der grewel der Meß, welches Viel hertzen vnlengst sehnlich von gott gebetten, hinwekh gethan ist, Man soll sich nu fleisiger Zur Kirchen halten, vnd der Mönchen
125 In massen auch herr Simon Schönwald im anfang feines ministerii solches ins werkh Zurichten willens gewesen, Doch weil er nur allein, vnd kheinen adjuncten in der sachen gehabt, were er den handl furzunehmen Zu schwach gewest, Darauff herr Samuel geantwortet, das sie solches auch ins werkh bringen wollen, ist auch alsbald geschehen. Vber das ist auch dauon gehandelt worden, das bei den Discivlin der geistlichen ein bössere disciplin in euserlichem leben anzustellen, geistlichen. Es sei neulich Andreas Cupitz Pfarherr Zum Rantzer mit beschwer fur die Obrigkeit khommen, als solten ihn die bauren von der Duerr historia vom Pfarherrn Bu Rantzer. vnd Rantzer mit steinen geworffen haben, So hat sichs nach* fleissiger des Ratths nachforschung gwis befunden, das der gutte Pfarherr sich Zur Duerr mit den Pauren so redlich bezechet, das er in toller vnd voller weis der gassen Zur Duerr gefehlet vnd vber ein steinhauffen selbst gefallen, Weil den durch dergleichen böse exempl die gmein sehr geergert wirt, Ist damals beschlossen, das die geistlichen alhie nicht allein mit rechter in Gottes wort gegrundter lehr sondern auch in Vnsträfflichem wandl vnd gutten exempeln der Gmein treulich vor sein sollen, den wie sie ihr Viel durch das wahre Wort des herrn Zum rechten glauben bringen kennen, vnd durch ihr gutten eiserlichen wandl andere Zur tugendt anreitzen, Allso khen- nen sie auch durch falsche lehr viel verfuhren, vnd durch ein ergerlichee leben khan ein Pfarherr viel hundert Pfarthinder, die nach ihrem Vorgeher sich gemeinigklich richten Zu allerlei laster bewegen. Nach dieser Beschlus bieses handlung sein die geistlichen sambt dem herrn Abbten auffs Ratt colloquii. haus geladen worden Zum Abendtessen, Weil aber herr Abt krankheit halber nicht erscheinen kennen, ist ihm ein honorantzen in Pfarhoff geschikt worden. Als man in der Rattsstuben mit den geistlichen Zu tisch geses. Gollatton. sen, hat herr Samuel Predikant das Benedicite gesprochen, hernach sein sie alle frölich vnd gutter ding gewest, das Vnser herr Gott ihrem sehnlichem Verlangen mit gnaden ein genugen gethan, vnd die Meß abgebracht worden, Nach gehaltener Collation hat herr Samuel das Gratias gesprochen, vnd herr Simon Schönwald angefangen Zu singen: Dankhet dem herrn &c. Da haben alle beiwesende mit freuden gesungen vnd gott wegen seiner wohlthat ge- rhumet. Eodem anno. Den 4. Nouember hat Caplan Lazarus Meß wie sie die Meß Lateinisch gesungen bies auff das Sanctus vnd die Ele-sehalten worden. uation vnd Canonen ausgelassen, Zur selben Zeit ist dafur die Litaney deutsch geftgurirt worden, vnd vom herrn Predicanten Simon Schönwald die Meß mit einer deutschen Collecten beschlossen. Nach diesem hat gedachter herr Simon gepredigt, vnd im beschlus gemeldet, das nu Gott lob der grewel der Meß, welches Viel hertzen vnlengst sehnlich von gott gebetten, hinwekh gethan ist, Man soll sich nu fleisiger Zur Kirchen halten, vnd der Mönchen
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126 Kirchen sollen sie hinfuro nicht mehr besuchen, Es soll auch den nechsten Sonabendt die Priuat Beucht vnd Absolution Zuhalten angefangen werden. So hat auch herr Samuel den 6. Nouember im Frauenkloster Gott offent- lich Zu dankhen das Volkh vermahnet, weil die Meß abgebracht sei, Item hat er das Volkh wegen der Bilder Vnterwiesen, Welcher gestalt Christenbilder vnd gemehl haben mögen, hat auch das Volkh Zu bösserung des lebens Vermahnet, damit das liebe Euangelium wegen ihrer Sunde nicht gelestert werde, vnd gott dasselbe von Vns uicht wieder entziehe oc. Sontag hernach als den 8. Nouember hat herr Simon die Lateinische Meß bies auff das Patrem in einem Rottsammetten Meßgewandt gesungen, hernach sein deutsche Psalmen gesungen worden, herr Samuel hat geprediget, vnd nach gehaltener Predigt hat herr Simon ferner dir Praefation gesungen, darauff das Sanclus erfolget alles figurirt, Nach diesem herr Samuel ein Vermanung an die Communicanten beim Altar gethan, herr Simon das Vatter Vuser, vnd die Wort der Einsetzung des herrn Nachtmal deutsch gesungen, Darauff Zum ersten mal 21 Mannspersonen vnd 18 weiber communiciret, herr Samuel hat den Leib vnd herr Simon das blut Christi geweiht, vnter der Com- munion hat man deutsche Lieder vom Nachtmal des herrn gesungen, Nach der Communion hat herr Simon die gewehnliche collect gesagt, vud mit dem Segen Numerorum 6 cap. Der herr segne euch vnd behutte Euch oc. be- schlossen. Nach essens hat herr Simon auch ein Predigt gethan, vnd gleich- fals den handl was im Colloquio vergliechen worden erzehlet, vnd das Volkh was nöttig gewesen, Vnterrichtet. Confirma hoc Deus qui operatus es in nobis, ad nominis tui gloriam et nostram Salutem Amen. In dem iahr ist den Stubitischen vom Kayser Ferdinando ein Wappenbrieff, dessen sie sich noch gebrauchen gegeben worden. Anno 1563 feria 5 ante Circumcisionis Ist allererst der Ratth alhie verneuert worden, wegen der Infection so lang damit Verzogen. Wappen der Stubikhischen. Neuer Vnter Cammerer Jan Zdansky, welcher auch das nechstfolgende iahr am Sontag Laetare gestorben. herr hans Pauspertl Eltister. herr Marcus Sorgenfrei Beisitzer. herr hannß Dauid Richter. Junge herrn: Wolff Schindl, Victorin Geschl, Greger Faustgros, Andre Weltner. Eodem anno Am Neuen Jahrstag ist herr Samuel he- herr Samuel Hebelius Predt. ger alhfe. belius Zu einem Prebigen in die Pfarkirchen neben herrn Simon Schönwald auff des Ratths bestallung angenohmen worden, Sein iährliche besoldung 100 f, freye herberg, 20 Klaffter holtz hat also herr Samuel so Zuuor im Frauenkloster geprediget, in der Pfarkirchen die erste stell, herr Simon Schönwald die ander, vnd der Caplan Lazarus die dritte stell ge- halten. Neuer Vnter Cammerer.
126 Kirchen sollen sie hinfuro nicht mehr besuchen, Es soll auch den nechsten Sonabendt die Priuat Beucht vnd Absolution Zuhalten angefangen werden. So hat auch herr Samuel den 6. Nouember im Frauenkloster Gott offent- lich Zu dankhen das Volkh vermahnet, weil die Meß abgebracht sei, Item hat er das Volkh wegen der Bilder Vnterwiesen, Welcher gestalt Christenbilder vnd gemehl haben mögen, hat auch das Volkh Zu bösserung des lebens Vermahnet, damit das liebe Euangelium wegen ihrer Sunde nicht gelestert werde, vnd gott dasselbe von Vns uicht wieder entziehe oc. Sontag hernach als den 8. Nouember hat herr Simon die Lateinische Meß bies auff das Patrem in einem Rottsammetten Meßgewandt gesungen, hernach sein deutsche Psalmen gesungen worden, herr Samuel hat geprediget, vnd nach gehaltener Predigt hat herr Simon ferner dir Praefation gesungen, darauff das Sanclus erfolget alles figurirt, Nach diesem herr Samuel ein Vermanung an die Communicanten beim Altar gethan, herr Simon das Vatter Vuser, vnd die Wort der Einsetzung des herrn Nachtmal deutsch gesungen, Darauff Zum ersten mal 21 Mannspersonen vnd 18 weiber communiciret, herr Samuel hat den Leib vnd herr Simon das blut Christi geweiht, vnter der Com- munion hat man deutsche Lieder vom Nachtmal des herrn gesungen, Nach der Communion hat herr Simon die gewehnliche collect gesagt, vud mit dem Segen Numerorum 6 cap. Der herr segne euch vnd behutte Euch oc. be- schlossen. Nach essens hat herr Simon auch ein Predigt gethan, vnd gleich- fals den handl was im Colloquio vergliechen worden erzehlet, vnd das Volkh was nöttig gewesen, Vnterrichtet. Confirma hoc Deus qui operatus es in nobis, ad nominis tui gloriam et nostram Salutem Amen. In dem iahr ist den Stubitischen vom Kayser Ferdinando ein Wappenbrieff, dessen sie sich noch gebrauchen gegeben worden. Anno 1563 feria 5 ante Circumcisionis Ist allererst der Ratth alhie verneuert worden, wegen der Infection so lang damit Verzogen. Wappen der Stubikhischen. Neuer Vnter Cammerer Jan Zdansky, welcher auch das nechstfolgende iahr am Sontag Laetare gestorben. herr hans Pauspertl Eltister. herr Marcus Sorgenfrei Beisitzer. herr hannß Dauid Richter. Junge herrn: Wolff Schindl, Victorin Geschl, Greger Faustgros, Andre Weltner. Eodem anno Am Neuen Jahrstag ist herr Samuel he- herr Samuel Hebelius Predt. ger alhfe. belius Zu einem Prebigen in die Pfarkirchen neben herrn Simon Schönwald auff des Ratths bestallung angenohmen worden, Sein iährliche besoldung 100 f, freye herberg, 20 Klaffter holtz hat also herr Samuel so Zuuor im Frauenkloster geprediget, in der Pfarkirchen die erste stell, herr Simon Schönwald die ander, vnd der Caplan Lazarus die dritte stell ge- halten. Neuer Vnter Cammerer.
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127 Eodem anno Sonabend nach Trium Regum hat herr herr Prebicant Simon Schönwald Prediger alhie Zu der Frauen Anna herrn heurathet. hansen hakens hinterlassenen Wittib geheurathet, vnd ist von herrn Samuel in beisein ein grossen menge Volks copulirt worden. Nachdem das Vergangene iahr 4000 Man alhie durch Viel heuratthen nach dem groffen die Infection oder Pest hinwekh geraffet waren, Jst dies 1563 Sterben. iahr, sonderlich in der fastnacht ein Vnerhörttes heurathen angangen, das man fast alle Sontag (ausser der Lectur) in die 20 Paar newe Ehleutt von der Cantzl verkundet vnd copulirt hatt. Eodem anno Als Valten Schindl das iungst verschienene 1562 iahr mit todt abgangen, hat seiner Schwester Sohn hans hakh Zu seiner des Valten Schindels hinterlassenen Wittib Justina lieb gewonnen vnd sie ehlichen wollen, Als solches an die herrn Predicanten alhie khommen, haben sie den 3. Februar einem Ersamen Ratth ihr consilium in schrifften vberantwortet, das die heurath wegen sipschafft verbotten sei mit ernster Vermanung die blutschanden Zu meiden vnd nicht Zu Zulassen mit erzehlung vieler exempl der straffen so aus dergleichen copulation er- folget, Solches consilium ist den Interessirten vorm Ratth abgelesen, daneben auch die heurath eingestelt worden bies auff weittern bescheid, Aber hannß hakh hat Vngeachtet der herrn Verbott, den Dechant von Teltsch Veit ge- nandt, hieher gebracht, vnd sich am sontag Esto mihi wieder des Ratths protestation so durch herrn hans Leupolden als der Zeit Stadtrichtern ge- schehen, copuliren lassen. Darauff hans hakh geantwortet Er wolle es bei der kays. Mayjestät wiessen Zuuerantworten, es sei nur ein Schwägerschafft, die herrn Predicanten hetten diese ehe nur aus haß vnd neid hindern wollen, hat also der Catholische Pfaff von Teltsch geldt genohmen vnd die heurath Zugeben, Vnangesehen, das solches in ihrem Jure Canonico ausdruklich verbotten cap. non debet ex de consang. & affinit. Nam primum genus affinitatis habet prohibitionem. Darumb khan das Weib Zu dem nicht heu- rathen, der ihren verstorbenrn Man bis ins Vierte glied mit blutsfreundt schafft verwandt ist vnd also E contra. So ist ia hans hakh dem Valten Schindl im andern grad vngleicher linien verwandt. Darumb die Ehe billich ist verbotten worden. Sed haec prohibitio personas junctas non egreditur, daher khennen 2 brueder wol Zwo Schwestern nehmen. Verbottene heurath. Eodem anno den 5. May Ist Ferdinandus Ertzherzog Erzherzog Fer- dinand hieher Zu Oesterreich von Wien aus mit 24 Kutschen hieher kommen, kommen. vnd vor Pirnitzthor empfangen worden, durch herrn hans Schindl, herrn hans Pauspertl, herrn Veit Ambrosi, herrn Marcus Sorgenfrei, herrn hans Dauid, herrn Jaeob Kramer vnd herrn Laurentio Reindler.
127 Eodem anno Sonabend nach Trium Regum hat herr herr Prebicant Simon Schönwald Prediger alhie Zu der Frauen Anna herrn heurathet. hansen hakens hinterlassenen Wittib geheurathet, vnd ist von herrn Samuel in beisein ein grossen menge Volks copulirt worden. Nachdem das Vergangene iahr 4000 Man alhie durch Viel heuratthen nach dem groffen die Infection oder Pest hinwekh geraffet waren, Jst dies 1563 Sterben. iahr, sonderlich in der fastnacht ein Vnerhörttes heurathen angangen, das man fast alle Sontag (ausser der Lectur) in die 20 Paar newe Ehleutt von der Cantzl verkundet vnd copulirt hatt. Eodem anno Als Valten Schindl das iungst verschienene 1562 iahr mit todt abgangen, hat seiner Schwester Sohn hans hakh Zu seiner des Valten Schindels hinterlassenen Wittib Justina lieb gewonnen vnd sie ehlichen wollen, Als solches an die herrn Predicanten alhie khommen, haben sie den 3. Februar einem Ersamen Ratth ihr consilium in schrifften vberantwortet, das die heurath wegen sipschafft verbotten sei mit ernster Vermanung die blutschanden Zu meiden vnd nicht Zu Zulassen mit erzehlung vieler exempl der straffen so aus dergleichen copulation er- folget, Solches consilium ist den Interessirten vorm Ratth abgelesen, daneben auch die heurath eingestelt worden bies auff weittern bescheid, Aber hannß hakh hat Vngeachtet der herrn Verbott, den Dechant von Teltsch Veit ge- nandt, hieher gebracht, vnd sich am sontag Esto mihi wieder des Ratths protestation so durch herrn hans Leupolden als der Zeit Stadtrichtern ge- schehen, copuliren lassen. Darauff hans hakh geantwortet Er wolle es bei der kays. Mayjestät wiessen Zuuerantworten, es sei nur ein Schwägerschafft, die herrn Predicanten hetten diese ehe nur aus haß vnd neid hindern wollen, hat also der Catholische Pfaff von Teltsch geldt genohmen vnd die heurath Zugeben, Vnangesehen, das solches in ihrem Jure Canonico ausdruklich verbotten cap. non debet ex de consang. & affinit. Nam primum genus affinitatis habet prohibitionem. Darumb khan das Weib Zu dem nicht heu- rathen, der ihren verstorbenrn Man bis ins Vierte glied mit blutsfreundt schafft verwandt ist vnd also E contra. So ist ia hans hakh dem Valten Schindl im andern grad vngleicher linien verwandt. Darumb die Ehe billich ist verbotten worden. Sed haec prohibitio personas junctas non egreditur, daher khennen 2 brueder wol Zwo Schwestern nehmen. Verbottene heurath. Eodem anno den 5. May Ist Ferdinandus Ertzherzog Erzherzog Fer- dinand hieher Zu Oesterreich von Wien aus mit 24 Kutschen hieher kommen, kommen. vnd vor Pirnitzthor empfangen worden, durch herrn hans Schindl, herrn hans Pauspertl, herrn Veit Ambrosi, herrn Marcus Sorgenfrei, herrn hans Dauid, herrn Jaeob Kramer vnd herrn Laurentio Reindler.
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128 Schretben herrn Clarissimo Viro Pietate et Virtute praestanti Dn. Johanni Areustgere an hans Leupoldt Leopold Ciui et senatori Ciuitatis Iglauiæ, amico suo carissimo. darin er begert den Kirchendienſt Salutem in Christo. Quoties ipse mecum reputo, Cariss. alhie, baraus er anno 1557 ver- trieben worden. Johannes, id quod sæpenumero fieri solet, qua Dei prouidentia ad ministerium Euangelij vocatus sum, simul in memoriam venit, qua atrocitate Sathan piis meis conatibus restiterit. Tum quidem Deo aeterno patri Saluatoris nostri Jhesu Christi toto pectore gratias ago, qui me in- dignum ad hoc summum munus selegerit, et contra uirulentos morsus Sathanæ clementer defenderit. Veris quoque gemitibus praecor, ne Spiritum suum Sanclum a me auferat, sed spiritu principali me confirmet, ut aliqua illi per me grata fiant, quoadusque hac uita feliciter peracta hereditatem mihi tribuat uitæ æternae. Hisce cogitationibus quotiescunque animum refocillo, toties quo- que deploro tempus visitationis vestrae, cum Sathan Euangelij cursum, me in exilium pulso impediuit. Sed consolatur me dulcissima uox Esaiae 55 cap. Vbi Deus inquit, Verbum meum quod egredietur de ore mco, non reuertetur ad me vacuum sed faciet quidcunque volui, et pros- perabitur in his ad quae misi illud. Hinc etenim Apostolus excitat studium & diligentiam docendi i Cor-is, (in Corde?) cum dicit ò xOWO, ôpO Ux 807! XEVOç &V XU(I69. Sustentor itaque hac spe, certamque concepi fiduciam Deum adesse meo ministerio & gubernare euentus, Scio enim qua non est hominis uia eius nec uiri est ut ambulet & dirigat gressus suos neque dubito quin et in vestra Vrbe Deus per meum ministerium efficax fuerit quantumuis breui temporis spacio illic Euangelij tubam sonuerim. Tametsi autem tanta acerbitate odij quorundum Magnatum apud uos ab officio le- gitimæ vocationis amotus sum, ut uix spes aliqua esse possit, illis viuen- tibus me reuocari : tamen cum sciam Cor Regis in manu Dei esse, & temporis longinquitatem multum adimere virulentis consiliis ac lenire odij acerbitatem, non potui intermittere, quin tibi praesertim Carissime Jo- hannes, quem verae et sincerae pietatis studiosissimum cognoui mentem meam aperirem. Tute scis mi Johannes, qua authoritate mihi commissum sit ministerium docendi Euangelij in Vestra urbe, quando id tu una cum Betro Zosauer nomine incliti senatus vestri a Reuerendo Viro Dn. Phi- lippo Melanchthone Sanctae memoriae et ab Ecclesia Witebergensi expe- tiuistis. Ea mihi religio semper versatur ob oculos, Et quoniam testi- monium meae ordinationis et primaeuae vocationis ad Vrbem Iglauiam dispositum est non abnego, si legitime denuo vocatus fuero, quantum in me est, diuino adiutus Spiritu, Ecclesiam Iglauiensem docendo Euangelium Christi aedificare, Meam itaque uobis offero operam, ut sim inexcusabilis in die extremi iudicij. Nam licet ex nulla petulantia, meam stalionem apud uos olim deseruerim, sed coactus discesserim, ideoque salua fruor
128 Schretben herrn Clarissimo Viro Pietate et Virtute praestanti Dn. Johanni Areustgere an hans Leupoldt Leopold Ciui et senatori Ciuitatis Iglauiæ, amico suo carissimo. darin er begert den Kirchendienſt Salutem in Christo. Quoties ipse mecum reputo, Cariss. alhie, baraus er anno 1557 ver- trieben worden. Johannes, id quod sæpenumero fieri solet, qua Dei prouidentia ad ministerium Euangelij vocatus sum, simul in memoriam venit, qua atrocitate Sathan piis meis conatibus restiterit. Tum quidem Deo aeterno patri Saluatoris nostri Jhesu Christi toto pectore gratias ago, qui me in- dignum ad hoc summum munus selegerit, et contra uirulentos morsus Sathanæ clementer defenderit. Veris quoque gemitibus praecor, ne Spiritum suum Sanclum a me auferat, sed spiritu principali me confirmet, ut aliqua illi per me grata fiant, quoadusque hac uita feliciter peracta hereditatem mihi tribuat uitæ æternae. Hisce cogitationibus quotiescunque animum refocillo, toties quo- que deploro tempus visitationis vestrae, cum Sathan Euangelij cursum, me in exilium pulso impediuit. Sed consolatur me dulcissima uox Esaiae 55 cap. Vbi Deus inquit, Verbum meum quod egredietur de ore mco, non reuertetur ad me vacuum sed faciet quidcunque volui, et pros- perabitur in his ad quae misi illud. Hinc etenim Apostolus excitat studium & diligentiam docendi i Cor-is, (in Corde?) cum dicit ò xOWO, ôpO Ux 807! XEVOç &V XU(I69. Sustentor itaque hac spe, certamque concepi fiduciam Deum adesse meo ministerio & gubernare euentus, Scio enim qua non est hominis uia eius nec uiri est ut ambulet & dirigat gressus suos neque dubito quin et in vestra Vrbe Deus per meum ministerium efficax fuerit quantumuis breui temporis spacio illic Euangelij tubam sonuerim. Tametsi autem tanta acerbitate odij quorundum Magnatum apud uos ab officio le- gitimæ vocationis amotus sum, ut uix spes aliqua esse possit, illis viuen- tibus me reuocari : tamen cum sciam Cor Regis in manu Dei esse, & temporis longinquitatem multum adimere virulentis consiliis ac lenire odij acerbitatem, non potui intermittere, quin tibi praesertim Carissime Jo- hannes, quem verae et sincerae pietatis studiosissimum cognoui mentem meam aperirem. Tute scis mi Johannes, qua authoritate mihi commissum sit ministerium docendi Euangelij in Vestra urbe, quando id tu una cum Betro Zosauer nomine incliti senatus vestri a Reuerendo Viro Dn. Phi- lippo Melanchthone Sanctae memoriae et ab Ecclesia Witebergensi expe- tiuistis. Ea mihi religio semper versatur ob oculos, Et quoniam testi- monium meae ordinationis et primaeuae vocationis ad Vrbem Iglauiam dispositum est non abnego, si legitime denuo vocatus fuero, quantum in me est, diuino adiutus Spiritu, Ecclesiam Iglauiensem docendo Euangelium Christi aedificare, Meam itaque uobis offero operam, ut sim inexcusabilis in die extremi iudicij. Nam licet ex nulla petulantia, meam stalionem apud uos olim deseruerim, sed coactus discesserim, ideoque salua fruor
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129 conscientia coram Deo, Possent tamen aliqui ex vobis praetexere suam innocentiam, aliqui vero, si forte ad ponitentiam conuersi suam ignoran- tiam et dicere: Si sciuissent me non alienatum esse ab ipsis ob con- tumeliam meo ministerio illatam, se deferuescente ira rursus me adsci- turos fuisse. Quare palam testor et hoc scripto lestatum relinquo, me paratum et promptum esse Christo auspice, si legitime vocatus fuero, re- deundi ad uos et continuandi ministerium Euangelii. Quam meam prote- stastionem vel si visum fuerit, totum hoc scriptum, data occasione, Sacro Senatuj Vestro mi Johannes ut indices rogo. Quod si ad extremum me repellitis, sanguinem certe vestrum ex manibus meis Deus non re- quiret. Septimus iam agitur annus ab eo, quo a vobis migraui : hoc toto septennio, respectu vestri exulans quieui: nolui enim excitare carbones in animis prius irritatis. Nunc vero, quia arbitror violentos motus suc- cessu temporis nonnihil sedatos esse meam vobis sententiam aperui, quae in nouissimo Die de mea erga uos voluntate lestimonium perhibebit. Me denique tantus quantus sum Deo omnipotenti commendo, et per Jhesum Christum ex intimis penetralibus cordis gemo, ut me faciat vas miseri- cordiae et organon salutare mihi et aliis. Te quoque et uniuersam Ecclesiam Iglauiensem sub tutela alarum suarum protegat Deus oro. Bene et feli- citer vale cum Coniuge et liberis. Leutschouiae X. Cal. Maij Anno 1563. M. Albertus Cruciger, Ecclesiastes. Solches schreiben hat mein Vatter hans Leupoldt im Ratth Das schretben iit im Ratth ver mit ihrem willen, Verlesen, vnd daneben intercedirt fur den lesen worden. herrn Crucigerum das er möchte wieder hieher vocirt werden. Weil man aber derselben Zeit mit Predigern Gott lob, Versehen gewest, die der Aug- spurgischen Coufession verwandt, weil auch dem Ratth nicht Vubewust, wie Cruciger die Zeit seines Kirchendienstes alhie zimlich scharff vnd schmehlich in ersten anfang gewesen, hat der Ratth dem hans Leupolden befolhen auft das schreiben Zu antworten, Es sei die Kirchen Zur Iglaw mit Predigern versehen. Darauff hat herr hans Leupoldt dem Crucigero Zur antwort ge- schrieben wie folget : Accepi literas tuas Clarissime et Venerande Dn. Alberte,Antwort auff ba quae X Calend. Maij currentis annj datae erant, mihique lectu schreiben. et gratae et iucundae fuerunt, ad quas dudum respondissem, si tabellio contigisset idoneus. Et quanquam in illis memoria repetis atrocia Diabo- lorum impedimenta, quae ministerio tuo cum apud nos tum alibi maxime obuenerunt, quorum ipse quoque partim conscius sum, et quae mihi, ut nosti, maximorum dolorum causae fuerunt: Tamen vicissim me con- solatur singularis tua mansuetudo et copy à quam erga Ecclesiam nostram us- 9
129 conscientia coram Deo, Possent tamen aliqui ex vobis praetexere suam innocentiam, aliqui vero, si forte ad ponitentiam conuersi suam ignoran- tiam et dicere: Si sciuissent me non alienatum esse ab ipsis ob con- tumeliam meo ministerio illatam, se deferuescente ira rursus me adsci- turos fuisse. Quare palam testor et hoc scripto lestatum relinquo, me paratum et promptum esse Christo auspice, si legitime vocatus fuero, re- deundi ad uos et continuandi ministerium Euangelii. Quam meam prote- stastionem vel si visum fuerit, totum hoc scriptum, data occasione, Sacro Senatuj Vestro mi Johannes ut indices rogo. Quod si ad extremum me repellitis, sanguinem certe vestrum ex manibus meis Deus non re- quiret. Septimus iam agitur annus ab eo, quo a vobis migraui : hoc toto septennio, respectu vestri exulans quieui: nolui enim excitare carbones in animis prius irritatis. Nunc vero, quia arbitror violentos motus suc- cessu temporis nonnihil sedatos esse meam vobis sententiam aperui, quae in nouissimo Die de mea erga uos voluntate lestimonium perhibebit. Me denique tantus quantus sum Deo omnipotenti commendo, et per Jhesum Christum ex intimis penetralibus cordis gemo, ut me faciat vas miseri- cordiae et organon salutare mihi et aliis. Te quoque et uniuersam Ecclesiam Iglauiensem sub tutela alarum suarum protegat Deus oro. Bene et feli- citer vale cum Coniuge et liberis. Leutschouiae X. Cal. Maij Anno 1563. M. Albertus Cruciger, Ecclesiastes. Solches schreiben hat mein Vatter hans Leupoldt im Ratth Das schretben iit im Ratth ver mit ihrem willen, Verlesen, vnd daneben intercedirt fur den lesen worden. herrn Crucigerum das er möchte wieder hieher vocirt werden. Weil man aber derselben Zeit mit Predigern Gott lob, Versehen gewest, die der Aug- spurgischen Coufession verwandt, weil auch dem Ratth nicht Vubewust, wie Cruciger die Zeit seines Kirchendienstes alhie zimlich scharff vnd schmehlich in ersten anfang gewesen, hat der Ratth dem hans Leupolden befolhen auft das schreiben Zu antworten, Es sei die Kirchen Zur Iglaw mit Predigern versehen. Darauff hat herr hans Leupoldt dem Crucigero Zur antwort ge- schrieben wie folget : Accepi literas tuas Clarissime et Venerande Dn. Alberte,Antwort auff ba quae X Calend. Maij currentis annj datae erant, mihique lectu schreiben. et gratae et iucundae fuerunt, ad quas dudum respondissem, si tabellio contigisset idoneus. Et quanquam in illis memoria repetis atrocia Diabo- lorum impedimenta, quae ministerio tuo cum apud nos tum alibi maxime obuenerunt, quorum ipse quoque partim conscius sum, et quae mihi, ut nosti, maximorum dolorum causae fuerunt: Tamen vicissim me con- solatur singularis tua mansuetudo et copy à quam erga Ecclesiam nostram us- 9
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130 quedum geris, et quod oblitus omnium iniuriarum paratus sis ad eos re- dire, qui te suis finibus, impellente Diabolo, profligarunt: Quia hoc fa- cis, testaris le Spiritu Christi ferri, qui vull ut suo exemplo pro inimicis oretur eisque ab offensis benefiat, ideo mihi tuae literae fuerunt incundiores quae has Christi et Apostolorum virtutes prae se ferebant. Hac causa mo- tus non fuit mihi visum, ut haec Epistola Candoris tui erga Patriam nostram testis apud me delitesceret, sed publice in senatu etiam te consen- liente, pellegeretur, si forte cognita tua voluntate, hostes residui ad ve- ritatis agnitionem el ponitentiam flecterentur qui adhuc vulneratas et exasperatas aduersus te tuumque ministerium mentes haberent. Effeci ergo ut publice recitaretur. Sed a Senatu hoc responsi retuli, Ecclesiam mi- nistris Verbi hoc tempore prouisam esse. Mihi vero cum multis piis re- ditus tuus fuisset acceptissimus, qui te tuamque in doctrina puritalem, et in taxandis falsis cultibus et erroribus seueritatem amauimus et re- cepimus, hac ipsa repraehensione a multis falsis opinionibus liberati. Non igitur fuit labor tuus, quantumuis breuis, omnino irritus, relicti sunt in piorum animis qui veritatem agnoscebant aculei, quibus compuncti Idololatriae abrogationem ardentissimis volis a Deo petierunt et mirabili facilique modo impetrarunt. Egit tum temporis concionatorem in aede Diui Vir- ginis, ut vocant, Samuel Hebelius vir pius et papisticae factionis infen- sus Compater meus Clarissimus, qui pp. ragcиqiay cuiusdam Primarij Viri Dantisco Prussiae pulsus, ad nos cum Melchiore Ganza quem tu nosti, et quem tam Prussiae quoque taedet, venit, Is a senatu receptus a populo auidissime audiebatur. Et quia tum pestis hic grassari caepe- rat, nec templi in dicto monasterio angustia omnes Auditores capiebat, vocatus est Abbas in curiam, rogatusque ut suum suggestum Samueli, quem propter pietatem oderat, concederet, ne plebs in illa templi angustia condensata lue pestifera et contagiosa magis magisque inficeretur. Ab- bas nescio quo impetu motus non tantum in hoc consensit, sed etiam protestatus est, Se Socium esse Augustanae confessionis et uelle ut iuxta normam eius confessionis Ecclesia nostra instituatur, cupere quoque ut mandato senatus omnes parrochi pagani Jurisdictioni nostrae subiect; dicta die conueniant, velle se cum illis de doctrina et ceremonijs Ecclesiasticis disserere. Promisit senatus (quamuis nonnulli aliquod doli subesse exis- timabant, quam doli suspitionem illorum animis exemi, ut Gloria Dei eo rectius promoueretur), dicta est dies, conuenerunt pastores, Sed Abbas uix ac ne uix quidem promissioni suae, cuius eum iam ponituit, stetit, stetit tamen. Et in conuentu primo de missae abominatione certatum est. Abbas tandem missae abrogationem permisit. Deinde Priuata Absolutio ipsius consensu introducta est. Pro quibus beneficiis gloria sit sempiterno Deo promotori huius saluberrimj operis in secula Amen. Huius tantae
130 quedum geris, et quod oblitus omnium iniuriarum paratus sis ad eos re- dire, qui te suis finibus, impellente Diabolo, profligarunt: Quia hoc fa- cis, testaris le Spiritu Christi ferri, qui vull ut suo exemplo pro inimicis oretur eisque ab offensis benefiat, ideo mihi tuae literae fuerunt incundiores quae has Christi et Apostolorum virtutes prae se ferebant. Hac causa mo- tus non fuit mihi visum, ut haec Epistola Candoris tui erga Patriam nostram testis apud me delitesceret, sed publice in senatu etiam te consen- liente, pellegeretur, si forte cognita tua voluntate, hostes residui ad ve- ritatis agnitionem el ponitentiam flecterentur qui adhuc vulneratas et exasperatas aduersus te tuumque ministerium mentes haberent. Effeci ergo ut publice recitaretur. Sed a Senatu hoc responsi retuli, Ecclesiam mi- nistris Verbi hoc tempore prouisam esse. Mihi vero cum multis piis re- ditus tuus fuisset acceptissimus, qui te tuamque in doctrina puritalem, et in taxandis falsis cultibus et erroribus seueritatem amauimus et re- cepimus, hac ipsa repraehensione a multis falsis opinionibus liberati. Non igitur fuit labor tuus, quantumuis breuis, omnino irritus, relicti sunt in piorum animis qui veritatem agnoscebant aculei, quibus compuncti Idololatriae abrogationem ardentissimis volis a Deo petierunt et mirabili facilique modo impetrarunt. Egit tum temporis concionatorem in aede Diui Vir- ginis, ut vocant, Samuel Hebelius vir pius et papisticae factionis infen- sus Compater meus Clarissimus, qui pp. ragcиqiay cuiusdam Primarij Viri Dantisco Prussiae pulsus, ad nos cum Melchiore Ganza quem tu nosti, et quem tam Prussiae quoque taedet, venit, Is a senatu receptus a populo auidissime audiebatur. Et quia tum pestis hic grassari caepe- rat, nec templi in dicto monasterio angustia omnes Auditores capiebat, vocatus est Abbas in curiam, rogatusque ut suum suggestum Samueli, quem propter pietatem oderat, concederet, ne plebs in illa templi angustia condensata lue pestifera et contagiosa magis magisque inficeretur. Ab- bas nescio quo impetu motus non tantum in hoc consensit, sed etiam protestatus est, Se Socium esse Augustanae confessionis et uelle ut iuxta normam eius confessionis Ecclesia nostra instituatur, cupere quoque ut mandato senatus omnes parrochi pagani Jurisdictioni nostrae subiect; dicta die conueniant, velle se cum illis de doctrina et ceremonijs Ecclesiasticis disserere. Promisit senatus (quamuis nonnulli aliquod doli subesse exis- timabant, quam doli suspitionem illorum animis exemi, ut Gloria Dei eo rectius promoueretur), dicta est dies, conuenerunt pastores, Sed Abbas uix ac ne uix quidem promissioni suae, cuius eum iam ponituit, stetit, stetit tamen. Et in conuentu primo de missae abominatione certatum est. Abbas tandem missae abrogationem permisit. Deinde Priuata Absolutio ipsius consensu introducta est. Pro quibus beneficiis gloria sit sempiterno Deo promotori huius saluberrimj operis in secula Amen. Huius tantae
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131 tamque memorabilis mutationis initium et quasi fundamentum iactum est tuis seueris comminationibus Irae Dej aduersus idololatras. Non fuit igitur Clariss. Vir., labor tuus frustraneus, nec exilium tuum Inane spectaculum, sed hos fructus genuil quos ia n breuiter attigi, quamuis nostri sine perse- cutione obtemperare debebant tibi recte docenti, sed Diaboli saeuitia illis restitit. O, der Bösewicht, Er hat ia das gutte werkh ettlich iahr auffge zogen, boch nicht gar aufsheben khennen. Vere itaque opto, ut te Deus reducat ad repurgationem et aedificationem quae in Ecclesia est reliqua et ne- cessaria, quam spero adhuc te authore futurum, Sin alia est Dei uoluntas, nostros excitet, ut id salubriter perficiant. Vale et pro Ecclesia nostra, ne in illa fides deficiat praeces fundito. Dabantur Iglauiae in festo Jo- hannis Euangelistae Anno 1563. Johannes Leupoldt. Auff dieses schreiben hat herr Cruciger ein anderes an herru hansen Leupolden geschrieben, darinnen er der Stadt gratulirt, das die Meß ist abgebracht worden. Clarissimo Viro, uirtule dignitate et pietate praestanti Dn. Johanni Leopold Viro Consulari in urbe Iglauia amico et fratri Carissimo. Gratiam et pacem a Deo patre per Dominum et Vnicum Saluatorem nostrum Jhesum Christum. Binas hoc anno a te Vir Clarissime et frater carissime accepi literas quibus respondes ad mea interrogata anno abhinc elapso ad te perscripta. Et quidem utrasque tuas Epistolas magna cum voluptate legi, referlae enim erant pietatis erga me et beneuolentiae Studio, Neque mihi tanlum in- cussil moerorem, quod intellexi quosdam adhuc mordicus retinere aduer- sus me et meum ministerium exulceralas mentes, quam quae me exhi- larauit dulcissima commemoratio tua, qua recenses, prosperum in ab- rogatione Missae successum. Alque utinam Abbas serio se socium (ut scribis cum verbis hoc prae se tulisse) Augustanae Confessionis non istius, quae per Sphingen In- terim conflata, sed eius quae exhibita est anno salutiferi partus 1530 Imperatori Carolo uniuersarum rite reformatarum Ecclesiarum consensu re ipsa absque simultatione perhiberet. Haec si illi cordi est confessio, nunquam profecto commilteret, ut vestra parrochia ipsius veterno deformaretur, quin et pastoratum vestrae Ecclesiae libenter alteri cederet siquidem intel- ligeret, se bona conscientia, ut que fundamentum doctrinae propheticae etApo- stolicae ignorat, in administratione hujus Ecclesiastici muneris versari non posse Metueret quoque iudicium Dei et poenas aeternas quas minatur filius Dei VsдодаUтIg posset priuatus el ab officio ministerij Ecclesiastici seiunctus. vitam peragere tranquillam et piam aut iis sumtibus, quos corrasit ab eo tempore, quo vestrae Parrochiae prouentus accepit, aul si illi non suffi- 9*
131 tamque memorabilis mutationis initium et quasi fundamentum iactum est tuis seueris comminationibus Irae Dej aduersus idololatras. Non fuit igitur Clariss. Vir., labor tuus frustraneus, nec exilium tuum Inane spectaculum, sed hos fructus genuil quos ia n breuiter attigi, quamuis nostri sine perse- cutione obtemperare debebant tibi recte docenti, sed Diaboli saeuitia illis restitit. O, der Bösewicht, Er hat ia das gutte werkh ettlich iahr auffge zogen, boch nicht gar aufsheben khennen. Vere itaque opto, ut te Deus reducat ad repurgationem et aedificationem quae in Ecclesia est reliqua et ne- cessaria, quam spero adhuc te authore futurum, Sin alia est Dei uoluntas, nostros excitet, ut id salubriter perficiant. Vale et pro Ecclesia nostra, ne in illa fides deficiat praeces fundito. Dabantur Iglauiae in festo Jo- hannis Euangelistae Anno 1563. Johannes Leupoldt. Auff dieses schreiben hat herr Cruciger ein anderes an herru hansen Leupolden geschrieben, darinnen er der Stadt gratulirt, das die Meß ist abgebracht worden. Clarissimo Viro, uirtule dignitate et pietate praestanti Dn. Johanni Leopold Viro Consulari in urbe Iglauia amico et fratri Carissimo. Gratiam et pacem a Deo patre per Dominum et Vnicum Saluatorem nostrum Jhesum Christum. Binas hoc anno a te Vir Clarissime et frater carissime accepi literas quibus respondes ad mea interrogata anno abhinc elapso ad te perscripta. Et quidem utrasque tuas Epistolas magna cum voluptate legi, referlae enim erant pietatis erga me et beneuolentiae Studio, Neque mihi tanlum in- cussil moerorem, quod intellexi quosdam adhuc mordicus retinere aduer- sus me et meum ministerium exulceralas mentes, quam quae me exhi- larauit dulcissima commemoratio tua, qua recenses, prosperum in ab- rogatione Missae successum. Alque utinam Abbas serio se socium (ut scribis cum verbis hoc prae se tulisse) Augustanae Confessionis non istius, quae per Sphingen In- terim conflata, sed eius quae exhibita est anno salutiferi partus 1530 Imperatori Carolo uniuersarum rite reformatarum Ecclesiarum consensu re ipsa absque simultatione perhiberet. Haec si illi cordi est confessio, nunquam profecto commilteret, ut vestra parrochia ipsius veterno deformaretur, quin et pastoratum vestrae Ecclesiae libenter alteri cederet siquidem intel- ligeret, se bona conscientia, ut que fundamentum doctrinae propheticae etApo- stolicae ignorat, in administratione hujus Ecclesiastici muneris versari non posse Metueret quoque iudicium Dei et poenas aeternas quas minatur filius Dei VsдодаUтIg posset priuatus el ab officio ministerij Ecclesiastici seiunctus. vitam peragere tranquillam et piam aut iis sumtibus, quos corrasit ab eo tempore, quo vestrae Parrochiae prouentus accepit, aul si illi non suffi- 9*
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132 ciant. annuo salario ex publicis reditibus ei prospici utilius, Et magis pium esset, quam tanto tempore cum multorum piorum gemitu & non leui dispendio egere animarum conuenienti pastore. Sed quoquo modo res se habet de Abbate, Ego toto pectore gratulor Ecclesiae vestrae emen- dationem ac praecor Deum, ut hanc emendationem firmam esse iubeal, et abolitis etiam reliquis abusibus verbi puritatem et ritus verbo consentien- tes per ministerium salutarium organorum instituere, et instituta promouere ac conseruare dignetur ad sui nominis gloriam et ad plurimorum salutem. Quod ad me attinet propter, grauissimas causas in ea adhuc sum sententia, quam tibi Suauissime frater proximis literis significaui, et perplacet, quod illae in consessu vestri Senatus prolectae sint, perhibebunt enim mihi testimonium etiam coram iusto iudice Christo in extremo die de mea erga uos vo- luntate. At quod hortaris, ut paulatim ad uos propinquius accedam, unde postea in possessionem vestrae parochiae facilius perducerer, agnosco tuum oiogropyu w sed absque legitima vocatione, cui si mihi oblata fuerit, parere non recuso, me de loco, in quo sum mouere, et familiam non ne- cessariis onerare migrationibus mihi non esse integrum ipse iudicare potes. Licet enim subinde Turcicis incursionibus nostri vexentur, atque nunc etiam nobis Turcica rabies extremum minatur exitium, tamen in hac mea statione, in quam me Deus locauit, mihi manendum censeo, donec ex ea me Deus in aliam auocet. In tuas vero et Ecclesiae vestrae praeces me unice commendo, uestri in meis praecibus perpetuo sum memor. Saluto quoque vestros pios ministros vestrae Ecclesiae osculo sancto reueren- ter. Bene et feliciter vale cum coniuge et liberis, alque fraternam con- junctionem nostram ut creberrimis literis foueas te etiam atque etiam rogo. Ego quibus potero officijs meam erga te gratitudinem, Vir Clarissime declarabo. Iterum atque iterum vale. Data Leutschouiae Cal. Maij Anno 1564. M. Albertus Cruciger Euangelij Minister. Traidboden aufl der Schuel. Eodem anno 1563 hat man den Traidboden auff der Lateinischen Schul, so vor 2 iahren gebauet worden dem handt- werch der Fleischakher am Zins hingelassen iährlich 2 fB. Eodem anno Am tag Michaelis vmb 17 Vhr hat herr Groß glokhen gegoffen. Briccius burger vnd Kandler der Neuen Stadt Prag alhie im Zwinger beym Frauenthor die grosse glokhen gegosfen, hat gewogen bei 120 Centner, Beym giessen sein gewesen die herrn Predicanten, geschworne des Ratths vnd viel Personen aus der Gemein, vor vnd nach dem giessen hat man kniend gebettet, darnach Te deum Laudamus deutsch, vnd das lied, Sei lob vnd Preis vc. gesungen, Von iedern Centner ist dem Briccio ge- geben worden 2 ff.s, Vnd hat die glokhen in allem gekostet 750 ffB ohne
132 ciant. annuo salario ex publicis reditibus ei prospici utilius, Et magis pium esset, quam tanto tempore cum multorum piorum gemitu & non leui dispendio egere animarum conuenienti pastore. Sed quoquo modo res se habet de Abbate, Ego toto pectore gratulor Ecclesiae vestrae emen- dationem ac praecor Deum, ut hanc emendationem firmam esse iubeal, et abolitis etiam reliquis abusibus verbi puritatem et ritus verbo consentien- tes per ministerium salutarium organorum instituere, et instituta promouere ac conseruare dignetur ad sui nominis gloriam et ad plurimorum salutem. Quod ad me attinet propter, grauissimas causas in ea adhuc sum sententia, quam tibi Suauissime frater proximis literis significaui, et perplacet, quod illae in consessu vestri Senatus prolectae sint, perhibebunt enim mihi testimonium etiam coram iusto iudice Christo in extremo die de mea erga uos vo- luntate. At quod hortaris, ut paulatim ad uos propinquius accedam, unde postea in possessionem vestrae parochiae facilius perducerer, agnosco tuum oiogropyu w sed absque legitima vocatione, cui si mihi oblata fuerit, parere non recuso, me de loco, in quo sum mouere, et familiam non ne- cessariis onerare migrationibus mihi non esse integrum ipse iudicare potes. Licet enim subinde Turcicis incursionibus nostri vexentur, atque nunc etiam nobis Turcica rabies extremum minatur exitium, tamen in hac mea statione, in quam me Deus locauit, mihi manendum censeo, donec ex ea me Deus in aliam auocet. In tuas vero et Ecclesiae vestrae praeces me unice commendo, uestri in meis praecibus perpetuo sum memor. Saluto quoque vestros pios ministros vestrae Ecclesiae osculo sancto reueren- ter. Bene et feliciter vale cum coniuge et liberis, alque fraternam con- junctionem nostram ut creberrimis literis foueas te etiam atque etiam rogo. Ego quibus potero officijs meam erga te gratitudinem, Vir Clarissime declarabo. Iterum atque iterum vale. Data Leutschouiae Cal. Maij Anno 1564. M. Albertus Cruciger Euangelij Minister. Traidboden aufl der Schuel. Eodem anno 1563 hat man den Traidboden auff der Lateinischen Schul, so vor 2 iahren gebauet worden dem handt- werch der Fleischakher am Zins hingelassen iährlich 2 fB. Eodem anno Am tag Michaelis vmb 17 Vhr hat herr Groß glokhen gegoffen. Briccius burger vnd Kandler der Neuen Stadt Prag alhie im Zwinger beym Frauenthor die grosse glokhen gegosfen, hat gewogen bei 120 Centner, Beym giessen sein gewesen die herrn Predicanten, geschworne des Ratths vnd viel Personen aus der Gemein, vor vnd nach dem giessen hat man kniend gebettet, darnach Te deum Laudamus deutsch, vnd das lied, Sei lob vnd Preis vc. gesungen, Von iedern Centner ist dem Briccio ge- geben worden 2 ff.s, Vnd hat die glokhen in allem gekostet 750 ffB ohne
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133 das was von gemeiner Stadt darzu ist gegeben worden als bei 24 Centner Pichsen, Glokhenspeis ist vberblieben 21 Centner, Daraus hat Allerlei Heine man das folgende iahr gegossen ein scheln auffm Spitlthurn vndslokhen gegofsen. Pfarthurn so die Viertl schlacht, Item ein glokhen auffm Neuen freudhoff. Der meister dieser 3 stukh ist gewesen Girg Gleichsner. Die glokhen auffm Neuen freudhoff wigt 6 Centner 30Nenen frendthoff megt 6 Sentner Pfund, Die scheln auffm Spittthurn 3 Centner 31 Pfund, Dieso Dfund auffen Sptetelthurn 3 Rentner 31 Pfund scheln auffm Pfarthurn so die Viertl schlegt 2 Centner 33 Pfund¬ auf dem Pfar- thurn ſo die Die grosse glokhen ist Zum erstenmal am tag Aller heiligen ge- Biertell ſchlegt 2 Benten 33 leittet worden, welche Zuuor Montag vor Simonis Judä mehr Pfund. den durch 100 Personen aus dem Zwinger in die Pfarkirchen ist gezogen worden, vnd des Thoma Matthiaschen Tuchmachers khindt hat man Zum ersten vnd vmb sonst damit ausgeleittet. Den andern tag nach aller heiligen hat ihr ein krankhe Baderin last ihr in lebzeitten Baderin Susauna ins Spitzers Badstuben noch in ihrem leben ausleitten. mit der grossen glokhen ausleiten lassen, Sie ist vnter der thuer in einem stull gesessen vnd dem geleith Zugehöret. Eodem anno Ist herr hans Geschl StadtEltister gestorben am abendt Michaelis. ExhaVstVs CVrls patrlæ MVLtoqVe Labore GöscheLIVs sVperl VIVIt In arCe poLI. Auch ist herr Peter Zosauer und Barl Brimsleber gestorben. Eodem anno Freitag vor Thomae Ist herr Martin Abbt Abst falt in von Selaw in seiner krankheit alhie aus seiner stuben in den Zwinger. Zwinger oder Stadtgraben gefallen, doch am leben khein schaden genohmen. Eodem anno den 18. Nouember Ist Maximilianus Beh. König Mari- milian Marg- mischer König Zu Olmuntz auffm Landtag eingeritten, allda erg raffin Mährern von allen 4 stenden Zu einem Marggraffen in Mährern angenohmen worden. Bei demselben einritt hat sich der herrn vnd Ritterstandt statlich sehen lassen, Aus den kaiserlichen Stedten sein Reutter geschikt worden von Olmuntz 60. von Brun 20, von Znaym 15, von Iglaw 11, von hradischt 8 vnd von der Neustadt 6. Reutter derer von Iglaw sein gewesen Matthes Reindler, Matthes Lidl, Matthes Krumb, Daniel Wulikh (Stubikh?), Caspar Schinabitz, Jane Schmilauer, Abraham hartberger, Caspar Oeltl vc. Die Olmutzer haben auch Ihr Majestät Zu ehren 4 fandl wolgeputzter Knecht auff ein halbe meil entgegen geschikt. Darnach sein die Landtherrn ihr Majestät Zu fus entgegen gangen vnter das mittere hiltzerne thor. Da auch die thumherrn mit dem himel neben andern geistlichen Ihrer Majestät gewartet vnd bies in die Kirch Zur Meß begleittet, Zuuor aber sein die furnembsten aus den Stenden neben dem Bischoff Ihr Majestät auf ein meil wegs gegen Pros- nitz entgegen gezogen vnd Jhr Majestät allda empfangen vc. Nach gethaner Rattherrn ge ftorben.
133 das was von gemeiner Stadt darzu ist gegeben worden als bei 24 Centner Pichsen, Glokhenspeis ist vberblieben 21 Centner, Daraus hat Allerlei Heine man das folgende iahr gegossen ein scheln auffm Spitlthurn vndslokhen gegofsen. Pfarthurn so die Viertl schlacht, Item ein glokhen auffm Neuen freudhoff. Der meister dieser 3 stukh ist gewesen Girg Gleichsner. Die glokhen auffm Neuen freudhoff wigt 6 Centner 30Nenen frendthoff megt 6 Sentner Pfund, Die scheln auffm Spittthurn 3 Centner 31 Pfund, Dieso Dfund auffen Sptetelthurn 3 Rentner 31 Pfund scheln auffm Pfarthurn so die Viertl schlegt 2 Centner 33 Pfund¬ auf dem Pfar- thurn ſo die Die grosse glokhen ist Zum erstenmal am tag Aller heiligen ge- Biertell ſchlegt 2 Benten 33 leittet worden, welche Zuuor Montag vor Simonis Judä mehr Pfund. den durch 100 Personen aus dem Zwinger in die Pfarkirchen ist gezogen worden, vnd des Thoma Matthiaschen Tuchmachers khindt hat man Zum ersten vnd vmb sonst damit ausgeleittet. Den andern tag nach aller heiligen hat ihr ein krankhe Baderin last ihr in lebzeitten Baderin Susauna ins Spitzers Badstuben noch in ihrem leben ausleitten. mit der grossen glokhen ausleiten lassen, Sie ist vnter der thuer in einem stull gesessen vnd dem geleith Zugehöret. Eodem anno Ist herr hans Geschl StadtEltister gestorben am abendt Michaelis. ExhaVstVs CVrls patrlæ MVLtoqVe Labore GöscheLIVs sVperl VIVIt In arCe poLI. Auch ist herr Peter Zosauer und Barl Brimsleber gestorben. Eodem anno Freitag vor Thomae Ist herr Martin Abbt Abst falt in von Selaw in seiner krankheit alhie aus seiner stuben in den Zwinger. Zwinger oder Stadtgraben gefallen, doch am leben khein schaden genohmen. Eodem anno den 18. Nouember Ist Maximilianus Beh. König Mari- milian Marg- mischer König Zu Olmuntz auffm Landtag eingeritten, allda erg raffin Mährern von allen 4 stenden Zu einem Marggraffen in Mährern angenohmen worden. Bei demselben einritt hat sich der herrn vnd Ritterstandt statlich sehen lassen, Aus den kaiserlichen Stedten sein Reutter geschikt worden von Olmuntz 60. von Brun 20, von Znaym 15, von Iglaw 11, von hradischt 8 vnd von der Neustadt 6. Reutter derer von Iglaw sein gewesen Matthes Reindler, Matthes Lidl, Matthes Krumb, Daniel Wulikh (Stubikh?), Caspar Schinabitz, Jane Schmilauer, Abraham hartberger, Caspar Oeltl vc. Die Olmutzer haben auch Ihr Majestät Zu ehren 4 fandl wolgeputzter Knecht auff ein halbe meil entgegen geschikt. Darnach sein die Landtherrn ihr Majestät Zu fus entgegen gangen vnter das mittere hiltzerne thor. Da auch die thumherrn mit dem himel neben andern geistlichen Ihrer Majestät gewartet vnd bies in die Kirch Zur Meß begleittet, Zuuor aber sein die furnembsten aus den Stenden neben dem Bischoff Ihr Majestät auf ein meil wegs gegen Pros- nitz entgegen gezogen vnd Jhr Majestät allda empfangen vc. Nach gethaner Rattherrn ge ftorben.
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134 Aydspflicht vnd Confirmation der Landes Privilegien &c. haben die layserlichen Verchrnng der Stedte sambtlich Ihrer königlichen Majestät ein Verehrung prä- Stedte dem Kö nig geschehen. sentiret nemlich 2 grosse schön Vbergoldte Kepffe oder Pecher per 200 fl. mit 800 Ducaten Vngrisch. Das gescheukh hat herr Bohusse Kokorzsky kayserlicher Procurator in Mährern neben gluekswunschung in Beh- mischer sprach offerirt in nahmen der Stedte Welches Ihr Majestät in grossen gnaden angenohmen mit gnediger erbittung solches nicht allein fur lein Person, sondern in faal der noth bei seinem herrn Vattern Kaysern Ferdinando in gnaden Zu gedenthen. Zu solchem geschenkh haben contribuirt Olmuntz 400 Schock 11 Schock 40 gr. Brunn 350 Scheck 9 Schock 8 Schock Znaym 235 Scheck 8 Schock Iglaw 235 Scheck 6 Schock hradischt 180 Schock Neustadt 100 Schock 3 Schock darnach 2 vice Summa 1545 Schock 40 gr. Auff die Kleider vnd andere rüstung se Zu ehren Ihrer königlichen Majestät gebraucht worden, ist alhie auffgangen 124 Schock 42 gr. Mehr ist auff Rais vnd Zu Olmuntz verzehrt worden 120 Schock 26 gr. hat also mit der Verehrung dieser cinzug die Stadt Iglaw gekostet 488 Schock 8 gr. Die Reutmäntl vnd huet hat man den Reuttern Zur gedechtuis ge- schenket hat ieder Person kleid gestanden bei 24 Schock. Seltzames iahr. Eodem anno Ist gar ein nasser Sommer gewesen allso das Viel getreud auffm Feld ausgewachsen Der Wein ist sauer worden vnd roh blieben. Im Dezember war das ganze Monat so warme Zeit als were es vmb Ostern, vmb Nicolai hat man in Beheim vmb Colin Weitz geseet Vmb Lucia alhie geakhert, Sontag vor Thomä sein ettlich Regenbogen ge- ſehen worden. ift die Pohrkirchen (Zusatz von späterer Hand: Dies iahr ist die Parkirchen der in der groffen Pfor= khirchen gepautt herrn gebawet. worden. Anno 1564 3st der Ratth alhie nicht verneuert worden, weil herr Vuter Cammerer gestorben, auch Kaiser Ferdinandus mit tedt abgangen. Kaiser Ferdinandus ist gestorben Zu Wien in Oesterreich Kaiſer Ferdinand gestorben. den 25. Juli am tag Jacobi den hat der Ratth alhie in trauer Kleidern geklaget bis auf Weinachten. ILLVstrIs CVrIs graVIbVs FernanDVs et annIs FVnCtVs JaCobl LVX VbI spLenDet, oblt. Noch in lebzeiten dieses Kaisers ist sein Sohn Marimi¬ lianus von den Churfursten einhellig Zum Kaiser erwehlet worden. ÆMILIVs Cæsar patrIs et CapIt orbis habenas Par faCils sanCta reLLIglone patrI. Maxmilian Römiſcher Kapſer.
134 Aydspflicht vnd Confirmation der Landes Privilegien &c. haben die layserlichen Verchrnng der Stedte sambtlich Ihrer königlichen Majestät ein Verehrung prä- Stedte dem Kö nig geschehen. sentiret nemlich 2 grosse schön Vbergoldte Kepffe oder Pecher per 200 fl. mit 800 Ducaten Vngrisch. Das gescheukh hat herr Bohusse Kokorzsky kayserlicher Procurator in Mährern neben gluekswunschung in Beh- mischer sprach offerirt in nahmen der Stedte Welches Ihr Majestät in grossen gnaden angenohmen mit gnediger erbittung solches nicht allein fur lein Person, sondern in faal der noth bei seinem herrn Vattern Kaysern Ferdinando in gnaden Zu gedenthen. Zu solchem geschenkh haben contribuirt Olmuntz 400 Schock 11 Schock 40 gr. Brunn 350 Scheck 9 Schock 8 Schock Znaym 235 Scheck 8 Schock Iglaw 235 Scheck 6 Schock hradischt 180 Schock Neustadt 100 Schock 3 Schock darnach 2 vice Summa 1545 Schock 40 gr. Auff die Kleider vnd andere rüstung se Zu ehren Ihrer königlichen Majestät gebraucht worden, ist alhie auffgangen 124 Schock 42 gr. Mehr ist auff Rais vnd Zu Olmuntz verzehrt worden 120 Schock 26 gr. hat also mit der Verehrung dieser cinzug die Stadt Iglaw gekostet 488 Schock 8 gr. Die Reutmäntl vnd huet hat man den Reuttern Zur gedechtuis ge- schenket hat ieder Person kleid gestanden bei 24 Schock. Seltzames iahr. Eodem anno Ist gar ein nasser Sommer gewesen allso das Viel getreud auffm Feld ausgewachsen Der Wein ist sauer worden vnd roh blieben. Im Dezember war das ganze Monat so warme Zeit als were es vmb Ostern, vmb Nicolai hat man in Beheim vmb Colin Weitz geseet Vmb Lucia alhie geakhert, Sontag vor Thomä sein ettlich Regenbogen ge- ſehen worden. ift die Pohrkirchen (Zusatz von späterer Hand: Dies iahr ist die Parkirchen der in der groffen Pfor= khirchen gepautt herrn gebawet. worden. Anno 1564 3st der Ratth alhie nicht verneuert worden, weil herr Vuter Cammerer gestorben, auch Kaiser Ferdinandus mit tedt abgangen. Kaiser Ferdinandus ist gestorben Zu Wien in Oesterreich Kaiſer Ferdinand gestorben. den 25. Juli am tag Jacobi den hat der Ratth alhie in trauer Kleidern geklaget bis auf Weinachten. ILLVstrIs CVrIs graVIbVs FernanDVs et annIs FVnCtVs JaCobl LVX VbI spLenDet, oblt. Noch in lebzeiten dieses Kaisers ist sein Sohn Marimi¬ lianus von den Churfursten einhellig Zum Kaiser erwehlet worden. ÆMILIVs Cæsar patrIs et CapIt orbis habenas Par faCils sanCta reLLIglone patrI. Maxmilian Römiſcher Kapſer.
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135 Eodem anno hat ein Vnruwiger Tuchscherer alhie Blas Blaft Gilko ein unruwiger bur- sius Gilkho genandt einen Ersamen Ratth sambt den Geschwor- ger. nen Meistern der Tuchmacher gehn Brun auffu Laudtag geladen vnd war furnemlich vmn die Trischer Tuch Zuthun wie in den acten weitleufftig Zu sehen, Weil er aber Vngerecht vnd den Ratth gleichwol injuriret hat, ist er mit schaden vnd spett abgefertiget worden, vnd hat dem Ratth ein offent- lichen Abtrag thun muessen. Eodem anno hat man eines Kramers hans Kreners Weib, so sich mit ihrem schreiber in ehbruch eingesassen vnd in der gefengknis auff Viel burger bekennt die mit ihr Vuzucht getrieben, mit rutten am Pranger gestriechen, vnd der Stadt Zu ewigen Zeitten verwiesen, Die Burger so mit ihr Vnzucht getrieben, ist ein ieder vmb 40 Schock gestraff. worden, auch hat man vnter denselben ettliche Tuchmacher, so Ambter ge- habt, derselben entsetzet, vnd ist die gemeine saag gewest, es sollen 40 Per- soneu ehmenner vnd iunge gsellen mit der Vnzuchtigen Vetl das werkh der Vnzucht getrieben haben. Eodem anno Sein gestorben, herr Girg Pesserl, herr An- Rattherrn ge- storben. gustin Wagner, herr Wolff Geschl. Eodem anno hat man bei klein Neustifft auff einer SaatTrapp geschoffen. ein Trappen geschossen, der eines Adlers geschsecht sein soll pygargus genandt, war mit ausgespanten Fliegeln einer flaffter weit, Am fasching Sentag hat ihn der Ratth gegessen. Dergleichen Vogl ist Zuuerhie nicht gesehen worden. Eodem anno Ist die Venetische vnd Ferrarische bettschafft Venebische bott- schafft. hieher khommen, von dannen Zu Jhr Majestät verraiset. Eodem anno Sein alhie meister des TuchmacherhandlZahl der Tuch¬ macher 448. hernacher werchs gewesen 448. 500. nach hernach 700. Im 1570 iahr, da der dreissigist gr. Zum ersten ergan- gen sein gewest, meister 500, hernach ie lenger ie mehr bies in die 700. Dieses iahr haben die Reindlerischen ihren Wappenbrieff be- kommen. Anno 1565 feria 3 post Inuocauit 3st der Ratth Zur Iglaw verneu- ert worden. Neuer Vnter Cammerer nach herrn Jan Zdansky todt ist Reuer Vnter Cammerer. worden herr Theodoricus von Cunowitz herr auf vngrischen Brod. herr hannß Schindl Eltister. herr Peter Pauspertl Beisitzer. herr frantz frumb Richter. Junge herrn: Andre Mohensackh, Matthes Lidl, Procop höfer, Jeronim Rotth. Eodem anno Als herr Augustin Wagners Weib sich in Ghbrecherin ein Matthfraw ver= hurerei vnd ehebruch eingelassen, vnd der Man sie beschuldiget, urlaubet. drauff ist sie Zu ewigen Zeitten auff 20 meil weges von der Stadt bey Ehbrecherin des Kreners Weib. Wuppen der Reindler.
135 Eodem anno hat ein Vnruwiger Tuchscherer alhie Blas Blaft Gilko ein unruwiger bur- sius Gilkho genandt einen Ersamen Ratth sambt den Geschwor- ger. nen Meistern der Tuchmacher gehn Brun auffu Laudtag geladen vnd war furnemlich vmn die Trischer Tuch Zuthun wie in den acten weitleufftig Zu sehen, Weil er aber Vngerecht vnd den Ratth gleichwol injuriret hat, ist er mit schaden vnd spett abgefertiget worden, vnd hat dem Ratth ein offent- lichen Abtrag thun muessen. Eodem anno hat man eines Kramers hans Kreners Weib, so sich mit ihrem schreiber in ehbruch eingesassen vnd in der gefengknis auff Viel burger bekennt die mit ihr Vuzucht getrieben, mit rutten am Pranger gestriechen, vnd der Stadt Zu ewigen Zeitten verwiesen, Die Burger so mit ihr Vnzucht getrieben, ist ein ieder vmb 40 Schock gestraff. worden, auch hat man vnter denselben ettliche Tuchmacher, so Ambter ge- habt, derselben entsetzet, vnd ist die gemeine saag gewest, es sollen 40 Per- soneu ehmenner vnd iunge gsellen mit der Vnzuchtigen Vetl das werkh der Vnzucht getrieben haben. Eodem anno Sein gestorben, herr Girg Pesserl, herr An- Rattherrn ge- storben. gustin Wagner, herr Wolff Geschl. Eodem anno hat man bei klein Neustifft auff einer SaatTrapp geschoffen. ein Trappen geschossen, der eines Adlers geschsecht sein soll pygargus genandt, war mit ausgespanten Fliegeln einer flaffter weit, Am fasching Sentag hat ihn der Ratth gegessen. Dergleichen Vogl ist Zuuerhie nicht gesehen worden. Eodem anno Ist die Venetische vnd Ferrarische bettschafft Venebische bott- schafft. hieher khommen, von dannen Zu Jhr Majestät verraiset. Eodem anno Sein alhie meister des TuchmacherhandlZahl der Tuch¬ macher 448. hernacher werchs gewesen 448. 500. nach hernach 700. Im 1570 iahr, da der dreissigist gr. Zum ersten ergan- gen sein gewest, meister 500, hernach ie lenger ie mehr bies in die 700. Dieses iahr haben die Reindlerischen ihren Wappenbrieff be- kommen. Anno 1565 feria 3 post Inuocauit 3st der Ratth Zur Iglaw verneu- ert worden. Neuer Vnter Cammerer nach herrn Jan Zdansky todt ist Reuer Vnter Cammerer. worden herr Theodoricus von Cunowitz herr auf vngrischen Brod. herr hannß Schindl Eltister. herr Peter Pauspertl Beisitzer. herr frantz frumb Richter. Junge herrn: Andre Mohensackh, Matthes Lidl, Procop höfer, Jeronim Rotth. Eodem anno Als herr Augustin Wagners Weib sich in Ghbrecherin ein Matthfraw ver= hurerei vnd ehebruch eingelassen, vnd der Man sie beschuldiget, urlaubet. drauff ist sie Zu ewigen Zeitten auff 20 meil weges von der Stadt bey Ehbrecherin des Kreners Weib. Wuppen der Reindler.
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136 Verlust ihres lebens da sie wieder kheme geurlaubet worden vnd der theter Lucas Prait auff 15 iahr. Eodem anno haben sich bei 40 Tuchmacher in des Jacobs Tuchmacher Ver famlung wegen der Reemen. Peherls haus heimlich versamlet, vud ein Vnterredung gehalten, wie sie selbst wolten Reemen bawen lassen, die sein mit gefengknis gestrafft vnd der wirth der die versamlung Zugelassen vnter 50 Schock ausge borgt worden. Eodem anno hat Bruder Sixtus quardian in Frawnkloster Mönch flilt ein Meßgewandt. Zu dem gewelb auff der Sacristen darein die Kirchvatter aus befelh des Prouincialn Valentini Christiani de Cingulo ettlich Mesgewandt vnd Ornat verschlossen schlissel machen lässen, das gewölb heimlich eröffnet ein Mesgewandt Zertrent, ihm selbst ein kleid daraus gemacht, den geist lichen ornat in weltlichen brauch verwandlet, der Burger stuel in kloster ansgebrochen der ist alsbald von gedachtem Prouincial abgeschafft vnd ein anderer an seine stell geschickt worden. Etwas dergleichen ist Anno 1524 auch geschehen wie oben im selben Jahr Zulesen. Anno 1566 feria 6 ante Mathiac Jst der Ratth alhie verneuert worden. herr Veit Ambrosij Eltister. herr hans Dauid Beisitzer. herr hans Leupoldt Richter. Junge herru: Jeremias Mauerbach, Sebastian kröst. Eodem anno Sonabendt nach Procopii hat Kayser Max- Mufterung Zur Iglaw. milian ein Musterung nach Iglaw gelegt, also das den 20. Julii vnter dem Obristen herrn Andre Teuffl freyherrn Zu Gundersdorff Tausendt Reutter solten gemustert werden, sein von dem 10. Julii angezogen, vnd am tag Jacobi als den 25. Julii sein 2 fahnen Reutter gemustert worden Montag nach Jacobi wieder ein fahn. Der vierte fahn, vber welches herr Wentz Mrakesch Rittmeister gewesen ist nicht khommen, sondern in Sachsen ver halten worden. Die musterung ist bei den Rotten grueben gegen Altenberg gehalten worden. Da hat herr Obrister begert, man welle ihm drei Ratts- Personen Zugeben wegen allerlei furfallender handlungen, damit er nicht alzeit den Burgermeister behelligen durffe, Sein verordnet worden herr hannß Pauspertl, herr hans Dauid vnd herr Lorentz Reindler. Stadtschreiber. Dies Volkh ist nach Siget in Ober Vngern gebraucht worden, welche festung der Turkh den 29. Augusti eingenohmen, in welcher der streitbare helt Niclas Römtsche vnd Graff von Serin Obrister ritterlich vmbkommen, Auch der Tur- Turkiſche Kaiſer im Feldzus. kische Kaiser im Feldlager kurtz Zuuor gestorben, Vnser Kaiser ist selbst Persönlich im Feld gewesen, aber Vnuerrichter sachen abgezogen. TVICICVS expVgnat Sigetl Castra TyrannVs DVX noster faeDIs oCCVbVItqVe GetIs. Eodem anno hat sich eines Wassers Tugendt vnd frafft helliger Brun Zur Iglaw. geoffenbaret aus einem Stollortt gegen der grossen Iglaw ober halb der Goldtmuel welche iezt herr Matthes Glenkh besitzet, Also: nachdem
136 Verlust ihres lebens da sie wieder kheme geurlaubet worden vnd der theter Lucas Prait auff 15 iahr. Eodem anno haben sich bei 40 Tuchmacher in des Jacobs Tuchmacher Ver famlung wegen der Reemen. Peherls haus heimlich versamlet, vud ein Vnterredung gehalten, wie sie selbst wolten Reemen bawen lassen, die sein mit gefengknis gestrafft vnd der wirth der die versamlung Zugelassen vnter 50 Schock ausge borgt worden. Eodem anno hat Bruder Sixtus quardian in Frawnkloster Mönch flilt ein Meßgewandt. Zu dem gewelb auff der Sacristen darein die Kirchvatter aus befelh des Prouincialn Valentini Christiani de Cingulo ettlich Mesgewandt vnd Ornat verschlossen schlissel machen lässen, das gewölb heimlich eröffnet ein Mesgewandt Zertrent, ihm selbst ein kleid daraus gemacht, den geist lichen ornat in weltlichen brauch verwandlet, der Burger stuel in kloster ansgebrochen der ist alsbald von gedachtem Prouincial abgeschafft vnd ein anderer an seine stell geschickt worden. Etwas dergleichen ist Anno 1524 auch geschehen wie oben im selben Jahr Zulesen. Anno 1566 feria 6 ante Mathiac Jst der Ratth alhie verneuert worden. herr Veit Ambrosij Eltister. herr hans Dauid Beisitzer. herr hans Leupoldt Richter. Junge herru: Jeremias Mauerbach, Sebastian kröst. Eodem anno Sonabendt nach Procopii hat Kayser Max- Mufterung Zur Iglaw. milian ein Musterung nach Iglaw gelegt, also das den 20. Julii vnter dem Obristen herrn Andre Teuffl freyherrn Zu Gundersdorff Tausendt Reutter solten gemustert werden, sein von dem 10. Julii angezogen, vnd am tag Jacobi als den 25. Julii sein 2 fahnen Reutter gemustert worden Montag nach Jacobi wieder ein fahn. Der vierte fahn, vber welches herr Wentz Mrakesch Rittmeister gewesen ist nicht khommen, sondern in Sachsen ver halten worden. Die musterung ist bei den Rotten grueben gegen Altenberg gehalten worden. Da hat herr Obrister begert, man welle ihm drei Ratts- Personen Zugeben wegen allerlei furfallender handlungen, damit er nicht alzeit den Burgermeister behelligen durffe, Sein verordnet worden herr hannß Pauspertl, herr hans Dauid vnd herr Lorentz Reindler. Stadtschreiber. Dies Volkh ist nach Siget in Ober Vngern gebraucht worden, welche festung der Turkh den 29. Augusti eingenohmen, in welcher der streitbare helt Niclas Römtsche vnd Graff von Serin Obrister ritterlich vmbkommen, Auch der Tur- Turkiſche Kaiſer im Feldzus. kische Kaiser im Feldlager kurtz Zuuor gestorben, Vnser Kaiser ist selbst Persönlich im Feld gewesen, aber Vnuerrichter sachen abgezogen. TVICICVS expVgnat Sigetl Castra TyrannVs DVX noster faeDIs oCCVbVItqVe GetIs. Eodem anno hat sich eines Wassers Tugendt vnd frafft helliger Brun Zur Iglaw. geoffenbaret aus einem Stollortt gegen der grossen Iglaw ober halb der Goldtmuel welche iezt herr Matthes Glenkh besitzet, Also: nachdem
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137 Erhard Peranauer in der Belegerung der Stadt Wien Anno 1529 ein schaden vnnd offenen fues bekommen, vnd kheine fruchtbarliche remedia bies auff dieses 1566 iahr nicht erlaugen mögen, hat er ihm dieses wasser aus dem brunn wermen lassen vnd die fueß darein gesetzt, auch dauonDieses waffer in ſo hetlljam gewes daß Viell leydt gesundt vnd gantz frisch worden, Dieses wasser ist dadurch in davon findt ge- ſundt worden. solchen beruff khommen, das es Viel leut gebrauchet vnd heilsam genossen haben. In herbst dieses iahrs sein mehr den 100 Per- sonen des mehrerntheils frembde gebrechliche Personen bei diesem brunnen gewesen, die haben fast alle bösserung befunden. Eodem anno Ist alhie vnd in der na htbarschafft ein seltz Geszame frant- heitt. zame Krankheit entstanden, Sein viel leut an der haubtfrankheit lange Zeit gelegen ettliche vadurch närrisch vnd sinnloß worden, aber den noch wieder Zurecht kommen, ettliche sein daran gar gestorben, hat gewehret von Michaelis bies auf Georgii des nechstkuufftigen iahrs, fast dergleichen krantheit soll hernach im 1571 iahr gewesen sein. Eodem anno Ist mein Grosvatter von der Mutter herrherr Peter Paus- pertl gestorben. Peter Pauspertl gestorben den 26. Februar ist im Ratth gewesen 23 iahr. SeXta rVbens FebrVI LVX et VICena MICabat SOLVIt VbI PetrVs pacta seVera neCI. B. S. Eodem anno Ist herr M. Albertus Cruciger hieher komruciger eeturt men, vnd sowol mundtlich als schrifftlich bei dem Ratth vnd ett wieder bienst alhte. lichen die ihm Verwandt angehalten, das er Zum firchendienst, dauon er anno 1557 gestossen werden, wieder bestelt werden möchte Worinnen er den Ratth in seinem publico scripto vnd sonsten Zu nahe gehandlet, wolle er depreciren vnd abbietten, auch kunfftig glumpfflicher sich erzeigen, Wie er van derenthalber gar viel Lateinische schreiben an meinen Vattern herru hansen Leupolden geschrieben vnd grössere modestiam darinnen polliciret hat, Weil aber damals khein stell lehr gestauden, man auch nicht Vrsach gehabt einen ans den bestalten Kirchendienern Zu entsetzen, hat sein begeren uicht statt finden keunen. Doch hat ihm der Ratth alhie 8 Ducaten verehrt vnd mit gutten willen von sich gelassen. Actum 4. September 1566. Eodem anno Mitwoch nach Pfingsten als hannß Gra- Todtschlag Bei der Wetsfen meser Fleischakher seiner notturfft nach gehn der Gosel gehen Hall gefunden. wollen, hat ihm frue Vor tags einer mit nahmen Valten Windisch begeg- net, der hat ein lodten Menschen vnter den Ichsen getragen, vnd bei der Weissen Faal in die Pergkgruben geworffen. Eben desselben tages ist ein Oculist oder Steinschneider Michl Schnell alhie verloren worden, vnnd als man nachforschung gehalten hat der obgedachte Fleischakher bekennt vor dem Ratth, was er frue Vor tags gesehen, Drauff ist gemelter Windisch ein Pergktnap sambt seinen Pergkgesellen gefengklich eingezogen worden. Als aber Sindt auch Schöben geheilt worden.
137 Erhard Peranauer in der Belegerung der Stadt Wien Anno 1529 ein schaden vnnd offenen fues bekommen, vnd kheine fruchtbarliche remedia bies auff dieses 1566 iahr nicht erlaugen mögen, hat er ihm dieses wasser aus dem brunn wermen lassen vnd die fueß darein gesetzt, auch dauonDieses waffer in ſo hetlljam gewes daß Viell leydt gesundt vnd gantz frisch worden, Dieses wasser ist dadurch in davon findt ge- ſundt worden. solchen beruff khommen, das es Viel leut gebrauchet vnd heilsam genossen haben. In herbst dieses iahrs sein mehr den 100 Per- sonen des mehrerntheils frembde gebrechliche Personen bei diesem brunnen gewesen, die haben fast alle bösserung befunden. Eodem anno Ist alhie vnd in der na htbarschafft ein seltz Geszame frant- heitt. zame Krankheit entstanden, Sein viel leut an der haubtfrankheit lange Zeit gelegen ettliche vadurch närrisch vnd sinnloß worden, aber den noch wieder Zurecht kommen, ettliche sein daran gar gestorben, hat gewehret von Michaelis bies auf Georgii des nechstkuufftigen iahrs, fast dergleichen krantheit soll hernach im 1571 iahr gewesen sein. Eodem anno Ist mein Grosvatter von der Mutter herrherr Peter Paus- pertl gestorben. Peter Pauspertl gestorben den 26. Februar ist im Ratth gewesen 23 iahr. SeXta rVbens FebrVI LVX et VICena MICabat SOLVIt VbI PetrVs pacta seVera neCI. B. S. Eodem anno Ist herr M. Albertus Cruciger hieher komruciger eeturt men, vnd sowol mundtlich als schrifftlich bei dem Ratth vnd ett wieder bienst alhte. lichen die ihm Verwandt angehalten, das er Zum firchendienst, dauon er anno 1557 gestossen werden, wieder bestelt werden möchte Worinnen er den Ratth in seinem publico scripto vnd sonsten Zu nahe gehandlet, wolle er depreciren vnd abbietten, auch kunfftig glumpfflicher sich erzeigen, Wie er van derenthalber gar viel Lateinische schreiben an meinen Vattern herru hansen Leupolden geschrieben vnd grössere modestiam darinnen polliciret hat, Weil aber damals khein stell lehr gestauden, man auch nicht Vrsach gehabt einen ans den bestalten Kirchendienern Zu entsetzen, hat sein begeren uicht statt finden keunen. Doch hat ihm der Ratth alhie 8 Ducaten verehrt vnd mit gutten willen von sich gelassen. Actum 4. September 1566. Eodem anno Mitwoch nach Pfingsten als hannß Gra- Todtschlag Bei der Wetsfen meser Fleischakher seiner notturfft nach gehn der Gosel gehen Hall gefunden. wollen, hat ihm frue Vor tags einer mit nahmen Valten Windisch begeg- net, der hat ein lodten Menschen vnter den Ichsen getragen, vnd bei der Weissen Faal in die Pergkgruben geworffen. Eben desselben tages ist ein Oculist oder Steinschneider Michl Schnell alhie verloren worden, vnnd als man nachforschung gehalten hat der obgedachte Fleischakher bekennt vor dem Ratth, was er frue Vor tags gesehen, Drauff ist gemelter Windisch ein Pergktnap sambt seinen Pergkgesellen gefengklich eingezogen worden. Als aber Sindt auch Schöben geheilt worden.
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138 der Windisch die that hefftig gelaugnet hat der Fleischakher entlich auff ihn dargethan, das er ver 20 iahren Zu Annaberg in Meissen ist vom galgen abgebetten worden, Auff diesen Verdacht als die sach bei Ihr Majestät ist belernet worden, ist Windisch Peinlich befragt worden, Da hat er in der Marter bekennt, es sei der Oculist bei ihm auff der bankh gelegen vnd habe geschlaffen, den hette er mit einer hakhen erschlagen, Nach diesem hat man bei 3 wochen in der Weissen Haal wasser geschepffet vnd den todten Kerper gesucht, man hat aber das wasser wegen seines starkhen ganges nicht gewel- tigen kennen, Vber das hat sich Windisch ein mal aus der gefengknis ge- brochen, den henkher vnd schergen mit dem Messer erstechen wollen Ver- hoffend darnach Zu entrinnen. Als sie ihm aber Zu mechtig worden vnd in Verhafftung wieder gebracht, Jst er der Windisch bald hernach mit dem Rad vom leben Zum todt gebracht worden. Actum Sonabendt nach Laurentii des 1567 iahrs. Eodem anno Ist Zwischen herrn Doctore Martino Mylio Streit Zwischen demStabtmedico vnd dem Beh- Stadtphysico vnd herrn M. Simon Leua Behmischen Prediger miſchen Prediger wegen der Gur.ein streit wegen der Cur der patienten alhie entstanden, Doctor Milius hat dem Simon Leua nicht Vergönnen wollen das er die Patienten alhie curiren soll, weil es uicht seines beruffs, vnd dem herrn Doctori an seinen gebuerenden accidentien schädlich. Simon Leua vermeint, weil er ein Magister philosophiae sei vnd in der Medicina auch etwas erfahren hette, man khenne ihm solche praxin nicht einstellen. Entgegen hat sich Doctor Mylius mit dem geschützet, das er vnd sonst khein anderer bestalter Medicus sei, Item ein Promotus Doctor. Entgegen hette der Magister nicht allein kheine bestallung, sondern er habe auch nicht darumb Zu weisen, weil er ein Magister, das er darumb practiciren dörffte. Als sich aber Simon Leua nicht wolte lenkhen lassen, hat Doctor Mylius an herrn hansen Leupolden der Zeit Stadtrichtern geschrieben vnd gebetten, er wolle dareb sein, das dem Magister Simon die Praxis eingestelt werde, sonst muste er ben Magister vorm Ratth verklagen, vnd da ihm khein ausrichtung geschehe, wolte er Viel lieber sein dienst aufffunden als der gestalt hie bleiben, hat auch gemelter Doctor daneben ein höhnisches schreiben an M. Simen lautend beigelegt, wie beide hernach folgen. Prudentissimo Viro pietate doctrina et uirtute praestanti Schreiben an hans Leupold doctoris Mylii. Dn. Johanni Leopoldo Judici Reip. Igl. dignissimo et compatri carissimo. Prudentissime Vir, Compater Carissime, quanta pericula ingenia polipragmonica Ecclesiæ et Reipublicae intulerint, notius est quam ut pluribus exemplis a me demonstrari debeat. Potissimum autem in docentibus hic morbus pestilentissimus censetur, nam et propriam illorum conscientiam laedit, et auditoribus haud vulgare scandalum praebet, Sed plaerunque &uroд даxTO!
138 der Windisch die that hefftig gelaugnet hat der Fleischakher entlich auff ihn dargethan, das er ver 20 iahren Zu Annaberg in Meissen ist vom galgen abgebetten worden, Auff diesen Verdacht als die sach bei Ihr Majestät ist belernet worden, ist Windisch Peinlich befragt worden, Da hat er in der Marter bekennt, es sei der Oculist bei ihm auff der bankh gelegen vnd habe geschlaffen, den hette er mit einer hakhen erschlagen, Nach diesem hat man bei 3 wochen in der Weissen Haal wasser geschepffet vnd den todten Kerper gesucht, man hat aber das wasser wegen seines starkhen ganges nicht gewel- tigen kennen, Vber das hat sich Windisch ein mal aus der gefengknis ge- brochen, den henkher vnd schergen mit dem Messer erstechen wollen Ver- hoffend darnach Zu entrinnen. Als sie ihm aber Zu mechtig worden vnd in Verhafftung wieder gebracht, Jst er der Windisch bald hernach mit dem Rad vom leben Zum todt gebracht worden. Actum Sonabendt nach Laurentii des 1567 iahrs. Eodem anno Ist Zwischen herrn Doctore Martino Mylio Streit Zwischen demStabtmedico vnd dem Beh- Stadtphysico vnd herrn M. Simon Leua Behmischen Prediger miſchen Prediger wegen der Gur.ein streit wegen der Cur der patienten alhie entstanden, Doctor Milius hat dem Simon Leua nicht Vergönnen wollen das er die Patienten alhie curiren soll, weil es uicht seines beruffs, vnd dem herrn Doctori an seinen gebuerenden accidentien schädlich. Simon Leua vermeint, weil er ein Magister philosophiae sei vnd in der Medicina auch etwas erfahren hette, man khenne ihm solche praxin nicht einstellen. Entgegen hat sich Doctor Mylius mit dem geschützet, das er vnd sonst khein anderer bestalter Medicus sei, Item ein Promotus Doctor. Entgegen hette der Magister nicht allein kheine bestallung, sondern er habe auch nicht darumb Zu weisen, weil er ein Magister, das er darumb practiciren dörffte. Als sich aber Simon Leua nicht wolte lenkhen lassen, hat Doctor Mylius an herrn hansen Leupolden der Zeit Stadtrichtern geschrieben vnd gebetten, er wolle dareb sein, das dem Magister Simon die Praxis eingestelt werde, sonst muste er ben Magister vorm Ratth verklagen, vnd da ihm khein ausrichtung geschehe, wolte er Viel lieber sein dienst aufffunden als der gestalt hie bleiben, hat auch gemelter Doctor daneben ein höhnisches schreiben an M. Simen lautend beigelegt, wie beide hernach folgen. Prudentissimo Viro pietate doctrina et uirtute praestanti Schreiben an hans Leupold doctoris Mylii. Dn. Johanni Leopoldo Judici Reip. Igl. dignissimo et compatri carissimo. Prudentissime Vir, Compater Carissime, quanta pericula ingenia polipragmonica Ecclesiæ et Reipublicae intulerint, notius est quam ut pluribus exemplis a me demonstrari debeat. Potissimum autem in docentibus hic morbus pestilentissimus censetur, nam et propriam illorum conscientiam laedit, et auditoribus haud vulgare scandalum praebet, Sed plaerunque &uroд даxTO!
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139 xai piRaUтol exiguo tempore in Academijs versati id genus uilij in- currunt AxçaIoGIY enim est herba, ut venuste ludit plato, nascens in Academia et doctrina assuefacit nos ad modestiam, qua canemus, ne ingera- mus nos alienis et non necessariis negotiis. Id si perpenderet vicinus meus, medicaster ille parvulus, haud absque iudicio in meam irrumperet vocationem, et sponte medicus nasceretur ex libello uno atque altero nummulo coemto. Ego autem ne officium boni uiri deserere uiderer, primo familiariter ipsum ab incepto dehortari uolui, cuius admonitionis exem- plar Tuæ Prudentiæ transmitto, ut nonnihil Tuæ Prud. intercedat autho- ritas, cuius consilio tempore pestifero huc reuersus sum. Sin perget in medendi munere, actionem coram senatu instituam, qui nisi cauebit, uti non dubito, potius loco cessurus sum conditionemque resignabo. Sed uideat sane, ne tandem de ipso Prouerbio dicatur: Camelus appetens cornua amisit etiam aures. Legato Milesio qui in Spartana Ciuitate vo- lebat habere delitias Jonicas, dictum est a Spartanis, Domi, Milesi, exer- ceto: et iussus est discedere. Sic profecto studiose cauendum est a magistratu, ne curiositas Ceu pestis altius in Rep. radices agat. Possem plura huc adducere, sed Tuæ Prud. onere Reip. grauato molestus esse nolo, Maiorem in modum petens, ne p. Tua mihi quod uitio vertat, & Dn. Magistrum Simonem ab hoc instituto retrahere annitatur. Valeat in Christo felicissime una cum Coniuge & liberis meque ut compatrem amare pergat. T. P. Studiosiss. Martinus Mylius D. Das schreiben so herr Doctor Milius an M. Simon Behmischen Prediger geschrieben, das er ihm in der Praxi khein eingrieff thun soll, lautet allfo : Prudenter Hesiodus inquit: suOрE тî; т1ſu19 ò, 8рроçъ Хотоvо, 10.3ou Hanc ob causam ante annum summopere lætatus sum, talem mihi vicinum contigisse, cum quo de doctrina aliisque rebus honestis con- ferre possem, institique apud Senatum, quo Pictori habitatio resignaretur, ut domicilium haberes tranquillius. Sed meam beneuolentiam mihi fraudi fuisse nunc primum experior, Siquidem certo ad me perlatum est, te in meam messem immittere falcem, nec tantum urinas inspicere, verum etiam ægros visitare illorumque curam suscipere, Id qua audacia, quoue ausu temerario facias mirari salis nequeo, Si urinas consideras, haud (ut reliqua omittam) quid sit hypostasis ? quid enacorema? quid signa coctionis? signa futurae criseos? quantoque incrementum morbi accidat aut dvxi aut declinatio te intelligere certus sum. Sin ad aegrum ac- cedis, somniare saltem morbum te oportel, siquidem morborum et symp- tomatum causas ignoras, nec per signa propria pathognomonica atque
139 xai piRaUтol exiguo tempore in Academijs versati id genus uilij in- currunt AxçaIoGIY enim est herba, ut venuste ludit plato, nascens in Academia et doctrina assuefacit nos ad modestiam, qua canemus, ne ingera- mus nos alienis et non necessariis negotiis. Id si perpenderet vicinus meus, medicaster ille parvulus, haud absque iudicio in meam irrumperet vocationem, et sponte medicus nasceretur ex libello uno atque altero nummulo coemto. Ego autem ne officium boni uiri deserere uiderer, primo familiariter ipsum ab incepto dehortari uolui, cuius admonitionis exem- plar Tuæ Prudentiæ transmitto, ut nonnihil Tuæ Prud. intercedat autho- ritas, cuius consilio tempore pestifero huc reuersus sum. Sin perget in medendi munere, actionem coram senatu instituam, qui nisi cauebit, uti non dubito, potius loco cessurus sum conditionemque resignabo. Sed uideat sane, ne tandem de ipso Prouerbio dicatur: Camelus appetens cornua amisit etiam aures. Legato Milesio qui in Spartana Ciuitate vo- lebat habere delitias Jonicas, dictum est a Spartanis, Domi, Milesi, exer- ceto: et iussus est discedere. Sic profecto studiose cauendum est a magistratu, ne curiositas Ceu pestis altius in Rep. radices agat. Possem plura huc adducere, sed Tuæ Prud. onere Reip. grauato molestus esse nolo, Maiorem in modum petens, ne p. Tua mihi quod uitio vertat, & Dn. Magistrum Simonem ab hoc instituto retrahere annitatur. Valeat in Christo felicissime una cum Coniuge & liberis meque ut compatrem amare pergat. T. P. Studiosiss. Martinus Mylius D. Das schreiben so herr Doctor Milius an M. Simon Behmischen Prediger geschrieben, das er ihm in der Praxi khein eingrieff thun soll, lautet allfo : Prudenter Hesiodus inquit: suOрE тî; т1ſu19 ò, 8рроçъ Хотоvо, 10.3ou Hanc ob causam ante annum summopere lætatus sum, talem mihi vicinum contigisse, cum quo de doctrina aliisque rebus honestis con- ferre possem, institique apud Senatum, quo Pictori habitatio resignaretur, ut domicilium haberes tranquillius. Sed meam beneuolentiam mihi fraudi fuisse nunc primum experior, Siquidem certo ad me perlatum est, te in meam messem immittere falcem, nec tantum urinas inspicere, verum etiam ægros visitare illorumque curam suscipere, Id qua audacia, quoue ausu temerario facias mirari salis nequeo, Si urinas consideras, haud (ut reliqua omittam) quid sit hypostasis ? quid enacorema? quid signa coctionis? signa futurae criseos? quantoque incrementum morbi accidat aut dvxi aut declinatio te intelligere certus sum. Sin ad aegrum ac- cedis, somniare saltem morbum te oportel, siquidem morborum et symp- tomatum causas ignoras, nec per signa propria pathognomonica atque
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140 Prognostica indagare potes, multo minus sine Anatomes cognitione in locorum affectorum noticiam deuenies. pulsuum differentias, quae sunt omnium difficillimae si callere te opinaris falleris. Quantum ad cura- tionem attinet, incognita simplicium facultate et natura, nullum secundum Canones ex ratione profectos compositum inuenies, nec malitiam quorun- dam simplicium corriges, aut vires intendes atque ad certum membrum diriges. Sed fortassis Medicus euasisti avrociдaxTog spacio bimestri ut Ame- thodici et thessaliani xat ex BIßRIOU xOBE(VITYS Quod si concedam, ta- men nec habita ratione temperamenti aut aetatis, aut sexus, aut temporis anni, aut vitae generis, aut consuetudinis aliarumque infinitarum circum- stantiarum omnes uno calcipodio, more prosus empyrico, ca ceabis. Tuam igitur conscientiam testor, an artem quam non nosti, possis aut debeas exercere. Diuus Paulus pluribus in locis тоXUтçaYROTUVYV damnat, a qua tuos etiam auditores deberes dehorlari, sed eandem du ipse incur- ris, Profecto AXNOç TONITиS тęO, &XXиV TONIV TSTUYREVOG ut Plato citat ex Aeschilo. Aliud est sceptrum aliud plectrum, aliud concionari aliud medicarj. An parui facis in medendo subiecti nobilitatem quod est corpus humanum? in quo si quis error committatur, damnum resarciri nullomodo potest? Spartam ergo quam nactus es hanc orna, nec alienae vocationi de immisceto, neque unum pedem habeas in suggesto, alterum in Rep., sed mandatum officium, quod aweaypocovi" requirit, studiose ad gloriam Nominis diuini et Ecclesiae aedificationem exequaris, intraque li- mites officij et muneris tui maneto. Quod si feceris, me pristina be- neuolentia deuincies, Sin neglexeris, ita ut aequum est in te animaduer- tetur, coramque toto senatu huius tui propositi causae erunt exponendae. Haec breuibus hoc tempore, quantum officij mej ratio vinculumque ui- cinitatis et familiaritatis postulat, monere volui, Vale. Mart. Mylius Doctor. Dieser handl ist hernach vergliechen worden, das sich herr Magister verwilliget, dem herrn Doctori wen er hie ist, khein eingrieff in sein praxin Zu thun. Anno 1567 feria 5 ante Reminiscere 3st der Ratth alhie verneuert worden: herr hanß Pauspertl Eltister. herr Marcus Sorgenfrei Beisitzer. herr Daniel Neumaier Richter. Junge herrn: Girg Perufus, Otth Pilgra- mer, Matthes hadmer. Eodem anno Als herr Dietrich von Cunowitz gestorben Neuer Vnter- Gammerer. Ist Vuter Cammerer worden herr Joachim Zaubek. Eodem anno Nachdem hertzog Johan Fridrich Zu Gotta Johan Fridrich hertog Bu Sach sen wirt hie ge-in Duringen ettliche des Reichs Aechter vnd bannitos als den fangen durch- geführt. GrumPach mit seinen gesellen bei sich wieder des Kaisers vnd des Reichs willen auffgehalten vnd gefördert, hat der Kaiser dem Chur-
140 Prognostica indagare potes, multo minus sine Anatomes cognitione in locorum affectorum noticiam deuenies. pulsuum differentias, quae sunt omnium difficillimae si callere te opinaris falleris. Quantum ad cura- tionem attinet, incognita simplicium facultate et natura, nullum secundum Canones ex ratione profectos compositum inuenies, nec malitiam quorun- dam simplicium corriges, aut vires intendes atque ad certum membrum diriges. Sed fortassis Medicus euasisti avrociдaxTog spacio bimestri ut Ame- thodici et thessaliani xat ex BIßRIOU xOBE(VITYS Quod si concedam, ta- men nec habita ratione temperamenti aut aetatis, aut sexus, aut temporis anni, aut vitae generis, aut consuetudinis aliarumque infinitarum circum- stantiarum omnes uno calcipodio, more prosus empyrico, ca ceabis. Tuam igitur conscientiam testor, an artem quam non nosti, possis aut debeas exercere. Diuus Paulus pluribus in locis тоXUтçaYROTUVYV damnat, a qua tuos etiam auditores deberes dehorlari, sed eandem du ipse incur- ris, Profecto AXNOç TONITиS тęO, &XXиV TONIV TSTUYREVOG ut Plato citat ex Aeschilo. Aliud est sceptrum aliud plectrum, aliud concionari aliud medicarj. An parui facis in medendo subiecti nobilitatem quod est corpus humanum? in quo si quis error committatur, damnum resarciri nullomodo potest? Spartam ergo quam nactus es hanc orna, nec alienae vocationi de immisceto, neque unum pedem habeas in suggesto, alterum in Rep., sed mandatum officium, quod aweaypocovi" requirit, studiose ad gloriam Nominis diuini et Ecclesiae aedificationem exequaris, intraque li- mites officij et muneris tui maneto. Quod si feceris, me pristina be- neuolentia deuincies, Sin neglexeris, ita ut aequum est in te animaduer- tetur, coramque toto senatu huius tui propositi causae erunt exponendae. Haec breuibus hoc tempore, quantum officij mej ratio vinculumque ui- cinitatis et familiaritatis postulat, monere volui, Vale. Mart. Mylius Doctor. Dieser handl ist hernach vergliechen worden, das sich herr Magister verwilliget, dem herrn Doctori wen er hie ist, khein eingrieff in sein praxin Zu thun. Anno 1567 feria 5 ante Reminiscere 3st der Ratth alhie verneuert worden: herr hanß Pauspertl Eltister. herr Marcus Sorgenfrei Beisitzer. herr Daniel Neumaier Richter. Junge herrn: Girg Perufus, Otth Pilgra- mer, Matthes hadmer. Eodem anno Als herr Dietrich von Cunowitz gestorben Neuer Vnter- Gammerer. Ist Vuter Cammerer worden herr Joachim Zaubek. Eodem anno Nachdem hertzog Johan Fridrich Zu Gotta Johan Fridrich hertog Bu Sach sen wirt hie ge-in Duringen ettliche des Reichs Aechter vnd bannitos als den fangen durch- geführt. GrumPach mit seinen gesellen bei sich wieder des Kaisers vnd des Reichs willen auffgehalten vnd gefördert, hat der Kaiser dem Chur-
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141 fursten Augusto befolhen, die Vestung Zu Gottaw Grimmenstein genandt, Zu belegern vnd den fursten gefangen Zu nehmen, Welches geschehen, Da dan die schöne Vestung dergleichen nicht bald Zufinden vom Augusto Chur- fursten Zu Sachsen ist gesprenget vnd in grundt verderbet worden, Der furst ward gefangen, vnd die ihn Zu dem handl Vuter seinen Ratthen ver- ursachet, sein mit dem schwert gerichtet worden Dauon Sleidanus fndt mit bem ichwerdt gerich= weitleufftig. Dieser gefangene furst ist aus befelh des Kaisers tet worden. in Oesterreich gefuhrt worden, vnd den Sonabendt vor Veitstag hat man ihn hieher gebracht, da er Vber nacht geherberget, hie hat ihn die Mäh- rerische Landtschafft angenohmen vnd in Oesterreich beleittet. Eodem anno Donnerstag hernach sein in der Spitlgassen Gebew gehet ein. in des Merth Reistngers haus 3 gewelber so vom grundt auff new gewelbet worden, eingangen, von dem gerüst 10 Maurer sambt dem Wirth herab gefallen, Doch ist kheinem vnter den Maurern schaden ge- schehen, Allein der Wirth ist Zimlich doch nicht tödtlich Verwundet worden. Eodem anno Ist herr Bartl Lang ein Ratth gesterben. (durchstrichen: herr Samuel hebelius von hinnen nach Schweinitz gezogen vnd anstat seiner herr Esaias Tribauer Prediger worden im 1568.) Anno 1568 Vigilia Circumcisionis Domini Ost der Ratth Zwo Rattsuer- neurung in ei- alhie verneuert worden: herr Marcus Sorgenfrei Eltister. herr nem lahr. Frantz Krumb Beisitzer. herr Jacob Kramer Richter. Eodem anno feria 4 ante Martini Ist der Ratth wieder verneuert worden: herr Veit Ambrosii Eltister. herr hans Dauid Beisitzer. herr Mat- thes Lezelter Richter. Junge herrn: Lucas Schindl, hans Fistritzer. Berbung derer Alls Abbt Martinus Stralitzky das Verschienene 1567 vou Iglaw vmb die collatur der iahr im herbst gestorben vnd khein bruder seines Conuents mehr Pfarkirchen. Vorhanden gewesen, hat der Ratth Zur Iglaw ans Christlicher Vorsorg khein bössere vnd bequemere gelegenheit Zu sein gedacht die Collatur der Pfarkirchen bei Ihrer kaiserlichen Majestät Zuerlangen als damals, haben derowegen Vnsaumig bald nach absterben gedachtes Abten von Vide infra 1619 wte bie Gollatur der Kirch ſambt Selaw, herrn Andre Glenkhen, herrn hans Leupolden vnd herrn dem einkommen Lorentz Reindler Zum herrn Vnter Cammerer nach Brun verserlangt worden. ordnet vmb die bemelte Collatur Zu werben. hierauff sein die handlungen Ihrer fayserlichen Majestät furgetragen worden welche sich so lang ver zogen, das entlich 3hr Majestät Inuentarien der Abbtey einkommen, der- gleichen auch der Pfarr Zur Iglaw einkommen begert hat, welche Ihr Ma- jestät dieses 1568 auff Trium Regum von Olmuntz aus sein Vbersendet worden. Bald hernach auff Pauli haben die von Iglaw Zu Ihrer kayser- lichen Majestät nach Wien verorduet den herrn hansen Leupoldt vnd herrn Lorentz Reindler vmb bemelte Collatur ferner gehorsamst Zu sollicitiren. Da haben Ihre kayserliche Majestät von herrn Wilhelm Bischoffen Zu Olmuntz,
141 fursten Augusto befolhen, die Vestung Zu Gottaw Grimmenstein genandt, Zu belegern vnd den fursten gefangen Zu nehmen, Welches geschehen, Da dan die schöne Vestung dergleichen nicht bald Zufinden vom Augusto Chur- fursten Zu Sachsen ist gesprenget vnd in grundt verderbet worden, Der furst ward gefangen, vnd die ihn Zu dem handl Vuter seinen Ratthen ver- ursachet, sein mit dem schwert gerichtet worden Dauon Sleidanus fndt mit bem ichwerdt gerich= weitleufftig. Dieser gefangene furst ist aus befelh des Kaisers tet worden. in Oesterreich gefuhrt worden, vnd den Sonabendt vor Veitstag hat man ihn hieher gebracht, da er Vber nacht geherberget, hie hat ihn die Mäh- rerische Landtschafft angenohmen vnd in Oesterreich beleittet. Eodem anno Donnerstag hernach sein in der Spitlgassen Gebew gehet ein. in des Merth Reistngers haus 3 gewelber so vom grundt auff new gewelbet worden, eingangen, von dem gerüst 10 Maurer sambt dem Wirth herab gefallen, Doch ist kheinem vnter den Maurern schaden ge- schehen, Allein der Wirth ist Zimlich doch nicht tödtlich Verwundet worden. Eodem anno Ist herr Bartl Lang ein Ratth gesterben. (durchstrichen: herr Samuel hebelius von hinnen nach Schweinitz gezogen vnd anstat seiner herr Esaias Tribauer Prediger worden im 1568.) Anno 1568 Vigilia Circumcisionis Domini Ost der Ratth Zwo Rattsuer- neurung in ei- alhie verneuert worden: herr Marcus Sorgenfrei Eltister. herr nem lahr. Frantz Krumb Beisitzer. herr Jacob Kramer Richter. Eodem anno feria 4 ante Martini Ist der Ratth wieder verneuert worden: herr Veit Ambrosii Eltister. herr hans Dauid Beisitzer. herr Mat- thes Lezelter Richter. Junge herrn: Lucas Schindl, hans Fistritzer. Berbung derer Alls Abbt Martinus Stralitzky das Verschienene 1567 vou Iglaw vmb die collatur der iahr im herbst gestorben vnd khein bruder seines Conuents mehr Pfarkirchen. Vorhanden gewesen, hat der Ratth Zur Iglaw ans Christlicher Vorsorg khein bössere vnd bequemere gelegenheit Zu sein gedacht die Collatur der Pfarkirchen bei Ihrer kaiserlichen Majestät Zuerlangen als damals, haben derowegen Vnsaumig bald nach absterben gedachtes Abten von Vide infra 1619 wte bie Gollatur der Kirch ſambt Selaw, herrn Andre Glenkhen, herrn hans Leupolden vnd herrn dem einkommen Lorentz Reindler Zum herrn Vnter Cammerer nach Brun verserlangt worden. ordnet vmb die bemelte Collatur Zu werben. hierauff sein die handlungen Ihrer fayserlichen Majestät furgetragen worden welche sich so lang ver zogen, das entlich 3hr Majestät Inuentarien der Abbtey einkommen, der- gleichen auch der Pfarr Zur Iglaw einkommen begert hat, welche Ihr Ma- jestät dieses 1568 auff Trium Regum von Olmuntz aus sein Vbersendet worden. Bald hernach auff Pauli haben die von Iglaw Zu Ihrer kayser- lichen Majestät nach Wien verorduet den herrn hansen Leupoldt vnd herrn Lorentz Reindler vmb bemelte Collatur ferner gehorsamst Zu sollicitiren. Da haben Ihre kayserliche Majestät von herrn Wilhelm Bischoffen Zu Olmuntz,
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142 herrn Landtshaubtman herrn Cantzlern vnd herrn Vuter Cammerer ferneren bericht begert, Ob Ihr Majestät denen von Zglaw gemelte Collatur lassen, oder ob dieselbe bei gedachter Selawerischen Abbtey noch verbleiben soll- Welche als sie Ihrer kayserlichen Majestät ihren bericht gethan, Ist hernach von Jhrer Majestät dem Ratth Zur Iglaw Mitwoch nach Inuentionis Crucis von Wien aus ein schreiben geschehen, Das Jhr Majestät aus gnugsamen Vrsachen solche Collatur von gemelter Abbtey nicht Zu wenden vermeinen, sondern bei derselben verbleiben lassen wolle, Doch habe Ihr Kayserliche Majestät dem verordneten Abbten befolhen das er denen von Iglaw, weil man aus Zulassung Babstlicher heiligkheit in diesen landen sub utraque communicire, in der Kirchen khein einige hinderung noch Vberlast Zufuege, Neuer Abbt Auff solches ist herr Caspar Probst von New Reisch vnd ver- Zu Selaw. ordneter Abbt von Selaw Mitwoch ver Pfingsten gehn Iglaw kommen, Da ist ihm die Pfarr sambt derselben Zugehör abgetretten vnd Wit die Mes aller sachen raittung gethan worden. Im September hernach Bur Iglaw wie- ber auffbringen. hat sich der Newe Abbt Vnterstanden, die Meß in der Pfar- kirchen allie wieder einzufuhren, Jst aber von seinem furnehmen bald ab- gefuhrt worden vnd ob er sich Zwar anderer neurungen Vuterfangen hat er doch nichts richten khennen, sondern hats bei dem wie es in der Kirchen bishero Verhalten worden, mussen verbleiben lassen, Doch hat es die herrn des Ratts uicht wenig muh gekostet, ehe sie den Abten darzu bracht haben. Den es gelt sonst gmeinigklich wie das alte Sprichwort: Neuer König. Neues gsetz. Kapser halt mit Eodem anno hat Kayser Maximilianus Secundus ben elnen Euthert- schen Profeffornherrn Joachimum Camerarium furnembsten Professorem der Ratth wegen der Religion. Vniuersitet Zu Leipzig nach Wien gefodert wegen der Religion sich mit Ihme allda Zu Vnterreden, Dieser ist ettlich wochen Zu Wien ge- blieben, vnd als er vmb Martini wieder im Zurukh raisen hieher kommen, hat ihm der Ratth alhie durch herrn hansen Leupolden vnd herrn Lorentz Reindler, als die beide seine discipuli gewesen, ein ansehliche Verehrung ins Ober gasthaus geschickt. Bald hernach ist auch herr Dauid Chytreus Pros fessor hie durch nach Wien gezogen, Der hat sich auch 2 tage, sowol als herr Camerarius alhie auffgehalten. Eodem anno Ist Zwischen herrn M. Matthia Eber- Streit Zwiſchen den gelehrten. hard Rectore Scholae vnd M. Simon Leua Behmischen Prediger streit entstanden, hat einer den andern injurirt, vnd dadurch die Obrigkheit offt vnd Vielmals behelliget, Entsich ist der streit ver- gliechen worden, das einer den andern ein abtrag gethan mit folgenden worten, Cum te ex ira verbis offenderim, nihil mali de te uxoreque tua scio. Darauf M. Simon Leua geantwortet, Cum nihil mali de me uxo-
142 herrn Landtshaubtman herrn Cantzlern vnd herrn Vuter Cammerer ferneren bericht begert, Ob Ihr Majestät denen von Zglaw gemelte Collatur lassen, oder ob dieselbe bei gedachter Selawerischen Abbtey noch verbleiben soll- Welche als sie Ihrer kayserlichen Majestät ihren bericht gethan, Ist hernach von Jhrer Majestät dem Ratth Zur Iglaw Mitwoch nach Inuentionis Crucis von Wien aus ein schreiben geschehen, Das Jhr Majestät aus gnugsamen Vrsachen solche Collatur von gemelter Abbtey nicht Zu wenden vermeinen, sondern bei derselben verbleiben lassen wolle, Doch habe Ihr Kayserliche Majestät dem verordneten Abbten befolhen das er denen von Iglaw, weil man aus Zulassung Babstlicher heiligkheit in diesen landen sub utraque communicire, in der Kirchen khein einige hinderung noch Vberlast Zufuege, Neuer Abbt Auff solches ist herr Caspar Probst von New Reisch vnd ver- Zu Selaw. ordneter Abbt von Selaw Mitwoch ver Pfingsten gehn Iglaw kommen, Da ist ihm die Pfarr sambt derselben Zugehör abgetretten vnd Wit die Mes aller sachen raittung gethan worden. Im September hernach Bur Iglaw wie- ber auffbringen. hat sich der Newe Abbt Vnterstanden, die Meß in der Pfar- kirchen allie wieder einzufuhren, Jst aber von seinem furnehmen bald ab- gefuhrt worden vnd ob er sich Zwar anderer neurungen Vuterfangen hat er doch nichts richten khennen, sondern hats bei dem wie es in der Kirchen bishero Verhalten worden, mussen verbleiben lassen, Doch hat es die herrn des Ratts uicht wenig muh gekostet, ehe sie den Abten darzu bracht haben. Den es gelt sonst gmeinigklich wie das alte Sprichwort: Neuer König. Neues gsetz. Kapser halt mit Eodem anno hat Kayser Maximilianus Secundus ben elnen Euthert- schen Profeffornherrn Joachimum Camerarium furnembsten Professorem der Ratth wegen der Religion. Vniuersitet Zu Leipzig nach Wien gefodert wegen der Religion sich mit Ihme allda Zu Vnterreden, Dieser ist ettlich wochen Zu Wien ge- blieben, vnd als er vmb Martini wieder im Zurukh raisen hieher kommen, hat ihm der Ratth alhie durch herrn hansen Leupolden vnd herrn Lorentz Reindler, als die beide seine discipuli gewesen, ein ansehliche Verehrung ins Ober gasthaus geschickt. Bald hernach ist auch herr Dauid Chytreus Pros fessor hie durch nach Wien gezogen, Der hat sich auch 2 tage, sowol als herr Camerarius alhie auffgehalten. Eodem anno Ist Zwischen herrn M. Matthia Eber- Streit Zwiſchen den gelehrten. hard Rectore Scholae vnd M. Simon Leua Behmischen Prediger streit entstanden, hat einer den andern injurirt, vnd dadurch die Obrigkheit offt vnd Vielmals behelliget, Entsich ist der streit ver- gliechen worden, das einer den andern ein abtrag gethan mit folgenden worten, Cum te ex ira verbis offenderim, nihil mali de te uxoreque tua scio. Darauf M. Simon Leua geantwortet, Cum nihil mali de me uxo-
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143 reque mea scias ego quoque nihil mali de le scio. 3st darnach beiden befolhen worden sreundtlich vnd friedlich miteinander Zu leben. Eodem anno Ist herr hans Schindl StadtEltister gestor- ben welcher bei 50 iahren gemeiner Stadt treulich gedienet. ExhaVsIVs graVIbVs CVrls annIsqVe Johannes MortVVs hIC reCVbat: spIrItVs astra COLII. Eodem anno hat ein schwangeres Weib ihrer Wirthin Schwangeres Welb ermordet aus armuth vnd Vuuermögligkheit ein Kuebl butter gestolen, ihr leibesfrucht Als die Wirthin solches erfahren hat sie der schwangeren frauen Vrlaub ausm haus gegeben, sambt ihrem Man, der Man, so an dem Vuschuldig, hat darueber sein Weib geschlagen vnd von sich geiaget, Vngeachtet das sie hoch schwanger, Als un das Arme Weib niemandt herbergen wollen hat si entlich aus Verzweifflung ein Messer genommen, sich vamit in iede seitten 4 mal gestochen vnd das arme Vuschuldige khindt mit 3 stichen getroffen, Als sie sich nu so Bbl Zugerichtet, vnd von einem ortt Zum andern gangen, nirgents nicht lang geblieben, hat sie entlich bei einem vorm Spitlthor Mihko am Steeg genandt, da sie aus erbarmung beherbergt worden, das khindt Zur weldt geboren, welches Zwar noch lebendig gewesen, aber ehe es Zur tauff khommen, Vnterweges gestorben, Lezlich hat sie bekent, das sie ihr khindt vnd sich selbst aus armuth habe ermorden wollen, wens Gott nicht Verhüttet hette. Drauff ist sie von der Obrigkheit alhie gefängklich eingezegen worden, doch hat sie die that ehne schew bekant, vnd als man bei Rechts- erfahrnen ratth geholet, Ob sie dadurch ihr leben verwurkt, weil sie ein Mörderin ihres eigenen thindes gewesen Ist die belernung erfolget, Man solle ihr das leben fristen vnd von der Stadt Zu ewigen Zeiten verurlauben Welches geſchehen. Anno 1569 feria 5 anle Galli Ist der Ratth allhie verneuert worden. herr haunß Pauspertl Eltister. herr hannß Leupoldt Beisitzer. herr Daniel Neumaier Richter. urumb benen Es haben Burgermeister vnnd Ratth der Stadt Meseritsch von Meſeritſch belernung ver- sowol als andere viel Stedte im Königreich Beheimb von alters sugt worden. hero ihr recht vnd belernung alhie Vmb die gebuer genommen, Wie es aber Dauon in Behmischen Stedten kommen, ist Zum theil oben im 1543 ge- dacht worden, Die von Meseritsch aber haben das Recht also verschertzet, Im 1564 Jahr hat sich vor ihrem gericht ein rechtshandl erhoben wegen einer Erbschafft Zwischen Thoman Kirschner von Domaschin aus Beheimb an stat seines Weibs Ludmilla vnd Anna Stinin von Meseritsch ihrer Stiff- mutter an stat der inngen Khinder, Da haben die Meseritscher vmb beler- unng hieher geschift. Als sichs aber in den Acten vnd beigelegten schrifften befunden, das die von Meseritsch solche begabungen vnd freyheiten haben, Der mit der stadt nicht hebt noch legt soll nicht erben, Entgegen aber Tho- herr hanß Schindl geſtorben
143 reque mea scias ego quoque nihil mali de le scio. 3st darnach beiden befolhen worden sreundtlich vnd friedlich miteinander Zu leben. Eodem anno Ist herr hans Schindl StadtEltister gestor- ben welcher bei 50 iahren gemeiner Stadt treulich gedienet. ExhaVsIVs graVIbVs CVrls annIsqVe Johannes MortVVs hIC reCVbat: spIrItVs astra COLII. Eodem anno hat ein schwangeres Weib ihrer Wirthin Schwangeres Welb ermordet aus armuth vnd Vuuermögligkheit ein Kuebl butter gestolen, ihr leibesfrucht Als die Wirthin solches erfahren hat sie der schwangeren frauen Vrlaub ausm haus gegeben, sambt ihrem Man, der Man, so an dem Vuschuldig, hat darueber sein Weib geschlagen vnd von sich geiaget, Vngeachtet das sie hoch schwanger, Als un das Arme Weib niemandt herbergen wollen hat si entlich aus Verzweifflung ein Messer genommen, sich vamit in iede seitten 4 mal gestochen vnd das arme Vuschuldige khindt mit 3 stichen getroffen, Als sie sich nu so Bbl Zugerichtet, vnd von einem ortt Zum andern gangen, nirgents nicht lang geblieben, hat sie entlich bei einem vorm Spitlthor Mihko am Steeg genandt, da sie aus erbarmung beherbergt worden, das khindt Zur weldt geboren, welches Zwar noch lebendig gewesen, aber ehe es Zur tauff khommen, Vnterweges gestorben, Lezlich hat sie bekent, das sie ihr khindt vnd sich selbst aus armuth habe ermorden wollen, wens Gott nicht Verhüttet hette. Drauff ist sie von der Obrigkheit alhie gefängklich eingezegen worden, doch hat sie die that ehne schew bekant, vnd als man bei Rechts- erfahrnen ratth geholet, Ob sie dadurch ihr leben verwurkt, weil sie ein Mörderin ihres eigenen thindes gewesen Ist die belernung erfolget, Man solle ihr das leben fristen vnd von der Stadt Zu ewigen Zeiten verurlauben Welches geſchehen. Anno 1569 feria 5 anle Galli Ist der Ratth allhie verneuert worden. herr haunß Pauspertl Eltister. herr hannß Leupoldt Beisitzer. herr Daniel Neumaier Richter. urumb benen Es haben Burgermeister vnnd Ratth der Stadt Meseritsch von Meſeritſch belernung ver- sowol als andere viel Stedte im Königreich Beheimb von alters sugt worden. hero ihr recht vnd belernung alhie Vmb die gebuer genommen, Wie es aber Dauon in Behmischen Stedten kommen, ist Zum theil oben im 1543 ge- dacht worden, Die von Meseritsch aber haben das Recht also verschertzet, Im 1564 Jahr hat sich vor ihrem gericht ein rechtshandl erhoben wegen einer Erbschafft Zwischen Thoman Kirschner von Domaschin aus Beheimb an stat seines Weibs Ludmilla vnd Anna Stinin von Meseritsch ihrer Stiff- mutter an stat der inngen Khinder, Da haben die Meseritscher vmb beler- unng hieher geschift. Als sichs aber in den Acten vnd beigelegten schrifften befunden, das die von Meseritsch solche begabungen vnd freyheiten haben, Der mit der stadt nicht hebt noch legt soll nicht erben, Entgegen aber Tho- herr hanß Schindl geſtorben
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144 man Kirschner bewiesen, das sein hausfraw bei der Erbschafft in der heu- raths Abred ist behalten worden, Ist nach fleissiger erwegung das erfolget: Dieweil die von Meseritsch Priuilegia vnd begabungen haben, welche den Priuilegien freyheiten vnd Rechten der Stadt Iglaw Zu wieder sein, Ztem Weil (durchstrichen: die von Meseritsch) in einer andern heithirg Zwischen Catharina Morawkin vnd Wentz Zigler nach hie ergangenen sententz sich Catharina auff die Apellation des Königreichs beheim referirt hat, vnd es hie Ihre kays. Majestät heheit vnd ordnung wegen der Apellation angehen wil, von welchen der Meseritscher Priuilegien derer von Iglaw Vorfahrer noch sie nicht gewust, Derhalben wolle es ihnen nicht gebueren, kunfftiger Zeit Vrthl vnd Vnterweisung Zu geben, weil es auch entweder der Stadt Iglaw oder denen von Meseritsch an ihren Priuilegien vnd Rechten Zu schaden vnd nachtheil gedeuen möchte. Wurden sich derentwegen in dieser vnd andern handlungen ihren begabungen gemeß Zuuerhalten wiessen, Solches ift geschrieben im 1567 iahr Sabb. post. Matthiae. Nach diesen ergangenen Abschied haben die von Meseritsch durch schrei¬ ben vnd Abgesandte des Ratths vnd der gmein Zum offtern ersucht, das sie wiederumb Zum rechten alhie auffgenohmen würden, vnd ob gleich ihre Priuilegia der Stadt Iglaw Priuilegien vnd rechten Zu wieder weren, So wollten sie sich doch allweg den ergangenen Vnterweisungen vnd Vrtheln hin- furo gemeß verhalten, vnd sich disfals ihrer gerechtigkeit verzeihen, Aber die von Iglaw haben es bei ihrer Verantwortung so im 67 iahr geschehen ver bleiben lassen, vnd ihre entschuldigung weitleufftig ausgefuhrt im 1569 Fahr freitag nach Scholastica. Vber das alles haben sie solches hernach wieder durch 12 Personen des Ratths vnd der gemein ersucht vmb Margaretha, Aber den vorigen bescheid erlanget, So ist auch Anno 1570 durch herrn Watzlaw Berka in gemeinem Landtag solches begert worden doch ists beim vorigen bescheid verblieben. Eodem anno Sein des kaisers 2 Töchter freulein Mar- bes katſers 2 Lochter vnd die Spanlsch bott- garetha vnd Leonora hieher khommen vnd vorn thor empfangen ſchafft hieher kommen. worden. Item ist auch die Spanischebottschafft hieher gereiset, dem kaiserlichen hoffleger nach den Ihr Majestät sein von Brun auff Leito- mischl vnd Barduwitz gefahren von dannen auff Prag. Eodem anno vmb Georgi 3st herr Samuel hebelius Pre- herr Samuel Prediger hin weckh gezogen. diger alhie welcher anno 1563 neben herrn Simon Schönwald angenohmen worden, seiner bösserung halber von hinnen in Schlesien gezogen, Ost also nicht langer den 6 iahr im kirchendienst alhie gewest. Dem hat der Ratth anf sein begern ein gutte kundtschafft mitgetheilt, das er sich sei nem ambt nach treulich vnd Christlich verhalten, vnd wo es sein gelegenheit gewesen were, ihn gern lenger bej sich geduldet hetten. Dieser hat zur Schweinitz dienst angenohmen. Nach des herrn Samuelis verreisen Ist
144 man Kirschner bewiesen, das sein hausfraw bei der Erbschafft in der heu- raths Abred ist behalten worden, Ist nach fleissiger erwegung das erfolget: Dieweil die von Meseritsch Priuilegia vnd begabungen haben, welche den Priuilegien freyheiten vnd Rechten der Stadt Iglaw Zu wieder sein, Ztem Weil (durchstrichen: die von Meseritsch) in einer andern heithirg Zwischen Catharina Morawkin vnd Wentz Zigler nach hie ergangenen sententz sich Catharina auff die Apellation des Königreichs beheim referirt hat, vnd es hie Ihre kays. Majestät heheit vnd ordnung wegen der Apellation angehen wil, von welchen der Meseritscher Priuilegien derer von Iglaw Vorfahrer noch sie nicht gewust, Derhalben wolle es ihnen nicht gebueren, kunfftiger Zeit Vrthl vnd Vnterweisung Zu geben, weil es auch entweder der Stadt Iglaw oder denen von Meseritsch an ihren Priuilegien vnd Rechten Zu schaden vnd nachtheil gedeuen möchte. Wurden sich derentwegen in dieser vnd andern handlungen ihren begabungen gemeß Zuuerhalten wiessen, Solches ift geschrieben im 1567 iahr Sabb. post. Matthiae. Nach diesen ergangenen Abschied haben die von Meseritsch durch schrei¬ ben vnd Abgesandte des Ratths vnd der gmein Zum offtern ersucht, das sie wiederumb Zum rechten alhie auffgenohmen würden, vnd ob gleich ihre Priuilegia der Stadt Iglaw Priuilegien vnd rechten Zu wieder weren, So wollten sie sich doch allweg den ergangenen Vnterweisungen vnd Vrtheln hin- furo gemeß verhalten, vnd sich disfals ihrer gerechtigkeit verzeihen, Aber die von Iglaw haben es bei ihrer Verantwortung so im 67 iahr geschehen ver bleiben lassen, vnd ihre entschuldigung weitleufftig ausgefuhrt im 1569 Fahr freitag nach Scholastica. Vber das alles haben sie solches hernach wieder durch 12 Personen des Ratths vnd der gemein ersucht vmb Margaretha, Aber den vorigen bescheid erlanget, So ist auch Anno 1570 durch herrn Watzlaw Berka in gemeinem Landtag solches begert worden doch ists beim vorigen bescheid verblieben. Eodem anno Sein des kaisers 2 Töchter freulein Mar- bes katſers 2 Lochter vnd die Spanlsch bott- garetha vnd Leonora hieher khommen vnd vorn thor empfangen ſchafft hieher kommen. worden. Item ist auch die Spanischebottschafft hieher gereiset, dem kaiserlichen hoffleger nach den Ihr Majestät sein von Brun auff Leito- mischl vnd Barduwitz gefahren von dannen auff Prag. Eodem anno vmb Georgi 3st herr Samuel hebelius Pre- herr Samuel Prediger hin weckh gezogen. diger alhie welcher anno 1563 neben herrn Simon Schönwald angenohmen worden, seiner bösserung halber von hinnen in Schlesien gezogen, Ost also nicht langer den 6 iahr im kirchendienst alhie gewest. Dem hat der Ratth anf sein begern ein gutte kundtschafft mitgetheilt, das er sich sei nem ambt nach treulich vnd Christlich verhalten, vnd wo es sein gelegenheit gewesen were, ihn gern lenger bej sich geduldet hetten. Dieser hat zur Schweinitz dienst angenohmen. Nach des herrn Samuelis verreisen Ist
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145 herr Esaias Tribauer von hinnen geburtig Zum Prediger nebenherr Gsatas Tri¬ bauer Predtger albie. herrn Simon Schönwald angenohmen worden. Dieser herr Esaias Tribauer hat wider die ketzerej der Schwenkjelder werden verur= Schwenkfelder derer ettliche hie gewesen, hefftig gepredigt, vnd laubet. als ein Ersamer Ratth sie gefodert vnd begert, das sie entweder von ihrem irrthumb lassen, oder der Stadt muessig gehen sollen, haben sie in ihrem sinn kheine ketzer sein wollen. Darauff sein ihrer eitliche aus befelh des herrn Vnter Cammerers, an den die sach gebracht ward, von der Stadt geurlau- bet worden, Sein ettliche Vnter ihnen Zur Babstischen Lehr getretten wegen beförderung ihrer Zeitlichen nahrung, ettliche sein Picarden gewesen, Ihre bucher hat ein Ersamer Ratth auffs Ratthaus genohmen, doch Ettliche bekhe ren sich. haben sich hernach Michaelis Blasi Syrutschko vnd Peter Bekh so Waldensor gewesen, desgleichen hans Stumpff der Principal schwenkfelder auff der herrn Predicanten vnd des Ratths fleissige examination Zu vnserer kirchen bekheret. In diesem iahr hat ein Ersamer Ratth die stell bei der Ziglhütten. Zigelhütten so man von alters die knapfen wisen genandt, von dem quar- dian im Frawkloster Zu einer Ziglhütten khaufft pr. 150 fä. Eodem anno hat ein Weib ihre 2. leibliche lebendige 2 Weiher brin- gen Bweh khinder khinder, welche sie in Vuehren gezeuget, durch kreuter vnd getrenkhs vmbs leben. vmbs leben gebracht, das sie todt von ihr khonunen, Darzu hat ihr rath vnd Artznei ein anderes Weib geben, Die sein alle beide ertreukt worden. Eodem anno hat das khorn hie gegolten 2 ffe weniger Tenrung. 5 gr. Sein Viel leut hungers gestorben, den hiegen armen leutten hat ein Ersamer Ratth von gemeinem Traidkasten den Mezen pr. 1 ff verkhauf- fen lassen, Man hat 7 meil hinter Breslaw traid hieher gefuhrt, Drauff ist ein Vberflus vnd wolfaile Zeit khommen, das uechstfolgende iahr, aber bald darauff wieder ein gehlinge teurung. Eodem anno Jst herr Matthes Andretzko gestorben. Anno 1570 am tag Dionisii Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr Marcus Sorgenfrey Eltister. herr Frantz Krumb Beisitzer. herr Lucas Schinabitz Richter. Junger herr: Jacob Kautzman. Streit Zwiſchen Eodem anno Als ein Ersamer Ratth ettliche Ratts-Per- herrn Abbten vnb herrn hanſen sonen vnd vnter denselben herrn hausen Leupolden Zum Abbten Leupolden. in Pfarhoff verordnet ettlicher sachen halben mit ihm Zu reden, hat der Abbt den hans Leupoldt mit Vngestimmen worten in Latein angefahren vnd furgehalten, Als solte er den Predigern gleichfals dem Rectori Scholae ver- botten vnd gantz vnd gar eingestelt haben mit ihme dem Abbten als einem Ketzer einige freundtschafft oder gesprech Zu halten, Als hans Leupoldt den theter, der solches an Abbten gebracht, begert, hat ihn damals der Abbt nicht wollen namkündig machen, hernach hat er durch schreiben den M. Simon 10
145 herr Esaias Tribauer von hinnen geburtig Zum Prediger nebenherr Gsatas Tri¬ bauer Predtger albie. herrn Simon Schönwald angenohmen worden. Dieser herr Esaias Tribauer hat wider die ketzerej der Schwenkjelder werden verur= Schwenkfelder derer ettliche hie gewesen, hefftig gepredigt, vnd laubet. als ein Ersamer Ratth sie gefodert vnd begert, das sie entweder von ihrem irrthumb lassen, oder der Stadt muessig gehen sollen, haben sie in ihrem sinn kheine ketzer sein wollen. Darauff sein ihrer eitliche aus befelh des herrn Vnter Cammerers, an den die sach gebracht ward, von der Stadt geurlau- bet worden, Sein ettliche Vnter ihnen Zur Babstischen Lehr getretten wegen beförderung ihrer Zeitlichen nahrung, ettliche sein Picarden gewesen, Ihre bucher hat ein Ersamer Ratth auffs Ratthaus genohmen, doch Ettliche bekhe ren sich. haben sich hernach Michaelis Blasi Syrutschko vnd Peter Bekh so Waldensor gewesen, desgleichen hans Stumpff der Principal schwenkfelder auff der herrn Predicanten vnd des Ratths fleissige examination Zu vnserer kirchen bekheret. In diesem iahr hat ein Ersamer Ratth die stell bei der Ziglhütten. Zigelhütten so man von alters die knapfen wisen genandt, von dem quar- dian im Frawkloster Zu einer Ziglhütten khaufft pr. 150 fä. Eodem anno hat ein Weib ihre 2. leibliche lebendige 2 Weiher brin- gen Bweh khinder khinder, welche sie in Vuehren gezeuget, durch kreuter vnd getrenkhs vmbs leben. vmbs leben gebracht, das sie todt von ihr khonunen, Darzu hat ihr rath vnd Artznei ein anderes Weib geben, Die sein alle beide ertreukt worden. Eodem anno hat das khorn hie gegolten 2 ffe weniger Tenrung. 5 gr. Sein Viel leut hungers gestorben, den hiegen armen leutten hat ein Ersamer Ratth von gemeinem Traidkasten den Mezen pr. 1 ff verkhauf- fen lassen, Man hat 7 meil hinter Breslaw traid hieher gefuhrt, Drauff ist ein Vberflus vnd wolfaile Zeit khommen, das uechstfolgende iahr, aber bald darauff wieder ein gehlinge teurung. Eodem anno Jst herr Matthes Andretzko gestorben. Anno 1570 am tag Dionisii Ist der Ratth alhie verneuert worden: herr Marcus Sorgenfrey Eltister. herr Frantz Krumb Beisitzer. herr Lucas Schinabitz Richter. Junger herr: Jacob Kautzman. Streit Zwiſchen Eodem anno Als ein Ersamer Ratth ettliche Ratts-Per- herrn Abbten vnb herrn hanſen sonen vnd vnter denselben herrn hausen Leupolden Zum Abbten Leupolden. in Pfarhoff verordnet ettlicher sachen halben mit ihm Zu reden, hat der Abbt den hans Leupoldt mit Vngestimmen worten in Latein angefahren vnd furgehalten, Als solte er den Predigern gleichfals dem Rectori Scholae ver- botten vnd gantz vnd gar eingestelt haben mit ihme dem Abbten als einem Ketzer einige freundtschafft oder gesprech Zu halten, Als hans Leupoldt den theter, der solches an Abbten gebracht, begert, hat ihn damals der Abbt nicht wollen namkündig machen, hernach hat er durch schreiben den M. Simon 10
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146 Leua behmischen Prediger genennet der hette ihms deferirt, Dieser Simon Leua hat Zuuor Anno 1566 mit herrn D. Martino Mylio Stadtphysico alhie, vnd hernach Anno 68 mit dem herrn M. Mathiae Eberhardo Rec- lore Scholae streit gehabt vnd ist ein Vuruwiger friedhessiger Mensch ge- wesen, vnd was er gehöret dem Abbten bisweilen mit einem gutten Zusatz Zugetragen. Wie nu mein Vatter hans Leupoldt den theter solcher relation er- fahren, vnd sich gar wel erinnert was er geredt hat, hat er seine schrifft. liche antwort in Latein dem herrn Abbten ohne schew Zugeschikt, darinnen er, was er geredt vnd warumb es geschehen, nicht laugnet, Weil aber ein theil des Ratths der Lateinischen sprach nicht khundig, ist dem Thoma Spind¬ ler befolhen worden solches des herrn bausen Leupolden verantwortliche schreiben aus der Lateinischen in deutsche sprach glaubwurdig Zu transferiren vnd Zu Dolmetschen, damit alle drei Ratthe verstünden, was hans Leupoldt dem Abbten Zuschreibet, vnd damit nicht irgents gemeine Stadt dadurch in gefahx vnd schaden gefuhrt wurde. hat also Thomas Spindler damals noch Wein schenkh im Ratthaus das Scriplum verdeutschet mit folgenden wortten: Es tragen Euer Gnaden sonder Zweiff noch guet wissen Berantwortung herrn hansen Seupoldts an mit was ernst vnd Bewegung des Gemutts mich E. G. kurtz Abbten Caspa- rum. uerschienener Zeit auff dem Pfarhoff in beisein ettlicher Ratts- Personen einer Vubilligkheit E. G. von mir beschehen, angeklaget vnd be schuldiget haben, Sagende, wie E. G. durch Simonem Leuam Behmischen Prediger berichtet worden sein, als solte ich ihme sambt dem herrn M. Matthiä Eberhardt verbotten, sie gewarnet vnd gebetten haben, nicht so frefflich vnd Vnuorsichtig mit E. G. als mit einem feindt vnd wiedersacher Vnserer Religion freundtschafft vnd gemeinschafft auzunehmen, Welches E. G. Vnguetlich angenohmen vnd sich Zum höchsten beschweret, das E. G. vnter heiden vnd Juden vnd dergleiche gottlose Secten, welcher gemeinschafft allen rechtschaffenen Christen in Gottes wort hoch verbotten, von mir gerechnet vnd geachtet werden Welches ich damals nicht mit geringer Verwunderung angehöret, Das der Behmische Prediger als mein gutter freundt, den ich auch in diesen Kirchendienst befördert, in dem ich mich vertrauet, in solchen stoltz vnd hoffarth vnd in das schändtliche laster der Verraterey gerathen sein solte, Sowol das er meine Christliche guette vnd treue Vermannungen, die nicht von mir, sondern von den herrn des Ratths entsprossen (wie wol er mich arglistiger weis allein angeben) nicht allein Verachtet vnd hindangesetzt, sondern falschlicher vund verrättherischer weise ausgespelet habe, vmb welcher bösen that willen er dermal eins Gott dem Allmechtigen, ob er nicht ernste busse thut, Zu seiner Zeit schwere rechenschafft wirt thun muessen. Mir aber ist damalen nicht wenig beschwerlich furgefallen, das ich auff E. G. einge- brachte klag auff frischer stett nicht habe antworten sollen, wie es den billich
146 Leua behmischen Prediger genennet der hette ihms deferirt, Dieser Simon Leua hat Zuuor Anno 1566 mit herrn D. Martino Mylio Stadtphysico alhie, vnd hernach Anno 68 mit dem herrn M. Mathiae Eberhardo Rec- lore Scholae streit gehabt vnd ist ein Vuruwiger friedhessiger Mensch ge- wesen, vnd was er gehöret dem Abbten bisweilen mit einem gutten Zusatz Zugetragen. Wie nu mein Vatter hans Leupoldt den theter solcher relation er- fahren, vnd sich gar wel erinnert was er geredt hat, hat er seine schrifft. liche antwort in Latein dem herrn Abbten ohne schew Zugeschikt, darinnen er, was er geredt vnd warumb es geschehen, nicht laugnet, Weil aber ein theil des Ratths der Lateinischen sprach nicht khundig, ist dem Thoma Spind¬ ler befolhen worden solches des herrn bausen Leupolden verantwortliche schreiben aus der Lateinischen in deutsche sprach glaubwurdig Zu transferiren vnd Zu Dolmetschen, damit alle drei Ratthe verstünden, was hans Leupoldt dem Abbten Zuschreibet, vnd damit nicht irgents gemeine Stadt dadurch in gefahx vnd schaden gefuhrt wurde. hat also Thomas Spindler damals noch Wein schenkh im Ratthaus das Scriplum verdeutschet mit folgenden wortten: Es tragen Euer Gnaden sonder Zweiff noch guet wissen Berantwortung herrn hansen Seupoldts an mit was ernst vnd Bewegung des Gemutts mich E. G. kurtz Abbten Caspa- rum. uerschienener Zeit auff dem Pfarhoff in beisein ettlicher Ratts- Personen einer Vubilligkheit E. G. von mir beschehen, angeklaget vnd be schuldiget haben, Sagende, wie E. G. durch Simonem Leuam Behmischen Prediger berichtet worden sein, als solte ich ihme sambt dem herrn M. Matthiä Eberhardt verbotten, sie gewarnet vnd gebetten haben, nicht so frefflich vnd Vnuorsichtig mit E. G. als mit einem feindt vnd wiedersacher Vnserer Religion freundtschafft vnd gemeinschafft auzunehmen, Welches E. G. Vnguetlich angenohmen vnd sich Zum höchsten beschweret, das E. G. vnter heiden vnd Juden vnd dergleiche gottlose Secten, welcher gemeinschafft allen rechtschaffenen Christen in Gottes wort hoch verbotten, von mir gerechnet vnd geachtet werden Welches ich damals nicht mit geringer Verwunderung angehöret, Das der Behmische Prediger als mein gutter freundt, den ich auch in diesen Kirchendienst befördert, in dem ich mich vertrauet, in solchen stoltz vnd hoffarth vnd in das schändtliche laster der Verraterey gerathen sein solte, Sowol das er meine Christliche guette vnd treue Vermannungen, die nicht von mir, sondern von den herrn des Ratths entsprossen (wie wol er mich arglistiger weis allein angeben) nicht allein Verachtet vnd hindangesetzt, sondern falschlicher vund verrättherischer weise ausgespelet habe, vmb welcher bösen that willen er dermal eins Gott dem Allmechtigen, ob er nicht ernste busse thut, Zu seiner Zeit schwere rechenschafft wirt thun muessen. Mir aber ist damalen nicht wenig beschwerlich furgefallen, das ich auff E. G. einge- brachte klag auff frischer stett nicht habe antworten sollen, wie es den billich
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147 were gewesen, vnd ich solches anch Willig gethan hette, da anderst die sach aus erheblichen Vrsachen nicht weren differirt vnd auffgeschoben worden, des Verleimbders gemuth Zuerfahren, ob vnd warumb diese scheinbarliche Ver- leimbdung geschehen, vnd als ich solches erkundiget, war mir nichts liebers gewesen, als das ich mich in aller derer gegenwart vor welchen ich beklagt worden, hette Verantworten mögen, Weil aber E. G. selten bei Vus sein, bisweilen ankommen vnd bald wieder Verrukhen, habe ichs nicht fur vunöt tig geachtet, damit mein gewiessen mit solcher Sund vnd hinterwertigen Verleimbdung, wo ich stilschweigend solches furuber rauschen lies vnd nicht verantwortet, nicht Verletzt werde, mein Verantwortung schrifftlich einzustel- len, Weil geschrieben stehet 1 Pet. 3. Seit allzeit bereith Zur Verantwor- tung vnd furchtet euch fur ihrem trotzen nicht, vnd erschreket nicht. Damit ich aber Zur sach schreitte, bezeuge, bekenne vnd aussage ich offentlich, Dem- nach E. G. sich wieder mich beschwert haben, das ich dem M. Simon Leua Behmischen Prediger verbotten, mit E. G. als einem warhafftigen feindt Vnserer Religion kheine freundtliche gemeinschafft anzunehmen, das solches von mir beschehen, vnd nicht Vnbillich, Den Sanct Johannes lehret vnd vermahnet Vns in seiner 2 Epistel am 1. Capitl, treulich, da er spricht: So iemandt Zu Euch kombt vnd bringt diese lehr nicht, den nemmet nicht Zu haus vnd gruesset ihn auch nicht, den wer ihn gruesset, der macht sich theilhafftig seiner bösen werkh, vnd Zun Ephesern am 5. schreibt S. Pau- lus, Seit nicht ihre Mitgenossen vnd habt nicht gemeinschafft mit den Vu- fruchtbaren werkhen der finsternis, vnd in der 2. Zum Corinth. am 6 cap. Ziehet nicht an frembdem ioch mit den Vugläubigen, den was hat die ge rechtigkelt fur gemein mit der Vngerechtigkheit? was hat das licht fur gmein schafft mit der finsternis?, wie stimmet Christus mit Belial? oder was fur einen theil hat der glaubige mit dem Vnglaubigen? Was hat der Templ Gottes fur ein gleiche mit den Götzen? Darumb gehet aus von ihnen vnd sondert euch ab, spricht der herr: vnd Josuä am 23. Cap. stehet geschrieben, Wo ihr euch aber vmbwendet, vnd diesen vbrigen Völkhern anhanget, vnd euch mit ihnen verheurathet, das ihr Vnter sie, vnd sie Vnter euch kommen, so wiesset, das der herr Ener Gott wirt nicht mehr diese Völkher vor euch vertreiben, sondern sie werden euch Zum strikh vnd netz vnd Zum geisl in euer seiten werden, vnd Zum stachl in euren augen, bies das er euch Vm- bringe von dem gutten landt, das euch der herr Euer Gott gegeben hat. Das aber wir den rechten wahren Gott ehren, vnd das diese him- lische Lehr, welche in Vnser Kirchen getrieben vud bekennt wirt, sei die reine Vnuerfelschte lehr das Euangelii Vusers heilandts vnd herrn Jhesu Christi, Prophetischen vnd Apostolischen schrifften gemeß, auch den Vier angenoh¬ menen Simbolis vnd der Augspurgischen confession gleichförmig, ohne alle Vermischung aller Wiedertaufferischen, Sacramentschwermerischen vnd Schwenk- 10
147 were gewesen, vnd ich solches anch Willig gethan hette, da anderst die sach aus erheblichen Vrsachen nicht weren differirt vnd auffgeschoben worden, des Verleimbders gemuth Zuerfahren, ob vnd warumb diese scheinbarliche Ver- leimbdung geschehen, vnd als ich solches erkundiget, war mir nichts liebers gewesen, als das ich mich in aller derer gegenwart vor welchen ich beklagt worden, hette Verantworten mögen, Weil aber E. G. selten bei Vus sein, bisweilen ankommen vnd bald wieder Verrukhen, habe ichs nicht fur vunöt tig geachtet, damit mein gewiessen mit solcher Sund vnd hinterwertigen Verleimbdung, wo ich stilschweigend solches furuber rauschen lies vnd nicht verantwortet, nicht Verletzt werde, mein Verantwortung schrifftlich einzustel- len, Weil geschrieben stehet 1 Pet. 3. Seit allzeit bereith Zur Verantwor- tung vnd furchtet euch fur ihrem trotzen nicht, vnd erschreket nicht. Damit ich aber Zur sach schreitte, bezeuge, bekenne vnd aussage ich offentlich, Dem- nach E. G. sich wieder mich beschwert haben, das ich dem M. Simon Leua Behmischen Prediger verbotten, mit E. G. als einem warhafftigen feindt Vnserer Religion kheine freundtliche gemeinschafft anzunehmen, das solches von mir beschehen, vnd nicht Vnbillich, Den Sanct Johannes lehret vnd vermahnet Vns in seiner 2 Epistel am 1. Capitl, treulich, da er spricht: So iemandt Zu Euch kombt vnd bringt diese lehr nicht, den nemmet nicht Zu haus vnd gruesset ihn auch nicht, den wer ihn gruesset, der macht sich theilhafftig seiner bösen werkh, vnd Zun Ephesern am 5. schreibt S. Pau- lus, Seit nicht ihre Mitgenossen vnd habt nicht gemeinschafft mit den Vu- fruchtbaren werkhen der finsternis, vnd in der 2. Zum Corinth. am 6 cap. Ziehet nicht an frembdem ioch mit den Vugläubigen, den was hat die ge rechtigkelt fur gemein mit der Vngerechtigkheit? was hat das licht fur gmein schafft mit der finsternis?, wie stimmet Christus mit Belial? oder was fur einen theil hat der glaubige mit dem Vnglaubigen? Was hat der Templ Gottes fur ein gleiche mit den Götzen? Darumb gehet aus von ihnen vnd sondert euch ab, spricht der herr: vnd Josuä am 23. Cap. stehet geschrieben, Wo ihr euch aber vmbwendet, vnd diesen vbrigen Völkhern anhanget, vnd euch mit ihnen verheurathet, das ihr Vnter sie, vnd sie Vnter euch kommen, so wiesset, das der herr Ener Gott wirt nicht mehr diese Völkher vor euch vertreiben, sondern sie werden euch Zum strikh vnd netz vnd Zum geisl in euer seiten werden, vnd Zum stachl in euren augen, bies das er euch Vm- bringe von dem gutten landt, das euch der herr Euer Gott gegeben hat. Das aber wir den rechten wahren Gott ehren, vnd das diese him- lische Lehr, welche in Vnser Kirchen getrieben vud bekennt wirt, sei die reine Vnuerfelschte lehr das Euangelii Vusers heilandts vnd herrn Jhesu Christi, Prophetischen vnd Apostolischen schrifften gemeß, auch den Vier angenoh¬ menen Simbolis vnd der Augspurgischen confession gleichförmig, ohne alle Vermischung aller Wiedertaufferischen, Sacramentschwermerischen vnd Schwenk- 10
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148 felderischen lehr, auch von allen Papistischen Abgöttereyen, mißbreuchen vnd irrthumben abgesondert, bezeugen vnd beweisen Vuserer treuer Prediger (welche gottes wort teuer vnd werth halten) tegliche Predigten, desgleichen beweisens auch die rechten gebreuche der Sacrament vnd andere löbliche ce remonien Zur auffbawung georduet, welches wir, so es die noth erfodert vnd von Vns ordentlich begert wurde, mit sanfftem geist guugsam bezeugen vnd darthun wolten. Derhalben weil E. G. dieser Vuserer Kirchen sambt ihrer Lehr vnd gottesdiensten Zu einem Patron vnd Vorsteher verordnet sein, hette es sich ia gebueren wollen, dieselbige nach dem 48 Psalm (in welchem stehet, Ma- chet euch vmb Zion, vnd vmbfahet sie, Zehlet ihre thurme, leget fleis an ihre mauren vnd erhöhet ihre Pallast) Zu schutzen handt Zu haben vnd Zuuertaidigen, Sonderlich weil der Röm. Kays. Majestät befelh ausdruklich vermag vnd verbeut Vnserer Kirchen vnd Religion theine einige hinderung thun. Aber E. G. verfolgen dieselbe mit einem feindseligen gemuth, vnd weil E. G. gantz vnd gar in Papistischer vnd falscher lehr verwimmert vnd erstarret fein, last sich E. G. nicht Vergnuegen, das sokches gifft vnd solche falsche lehr in eurem hertzen Prodeln vnd wideln, vnd bei euren Kirchen- khindern hefftig getrieben vnd ausgeschuttet werden, sondern E. G. Vnter- stehen sich, mit denselben falschen gottesdiensten Vnsere Kirchen Zubemaligen wie dan die handlung Zwischen Euer G. vnd einem Ersamen Ratth Reli¬ gionssachen betreffend gnugsam anzeigen werden, Darumb durffen sich E. G. nicht so sehr Verwundern, das ettliche von mir Vermahnet worden mit E. G. vorsichligklich gemeinschafft Zu halten. Den E. G. haben sich ia Zuerinnern, als E. G. der Kirchen alhie Zu einem Vorsteher geordnet wor- den das E. G. ein faiserlicher befelh Zukommen, damit Vns weder aus ei genem noch eines andern turst in Vnserer Kirchen da wie Vnter beiderlei gestalt das Sacrament gebrauchen, khein Zwang noch hindernis begegne noch andern Zuthun von E. G. gestattet werde, Welches dan E. G. Vns Zu halten stattlich vnd hochlich Zugesagt, mit angehengtem erbitten, da auch gleich khein Edict oder kaiserlich befelh Vns Zukommen were, das dennoch E. G. Vns aus sonderen gnaden vnd geneigten willen mit gleicher beneficenz wolten Versehen haben, Welches wir damalen von E. G. Zu guetten dankh vnd fur ein grosse wolthat augenohmen haben, Vns auch aller gunstigen beförderung nicht wenig getröstet, welches ebnermassen in den gemeinen Gasthoff die erste handlung gewesen ist. Nicht lang darnach aber, als E. G. wieder Zu Vns auff den Pfar- hoff eingekheret, da kham E. G. mit einem Viel anderen vnd Verenderten gemuth vud hertzen als Zuuor, den allda fingen E. G. an Zu Zweiffeln Zu hinkhen vnd sich Zu beklagen als ob solche kayserliche Zulassung Vnserer Lehr vnd gottesdienste, Euer G. gewiessen beschwerlich vnd desselben Ambt
148 felderischen lehr, auch von allen Papistischen Abgöttereyen, mißbreuchen vnd irrthumben abgesondert, bezeugen vnd beweisen Vuserer treuer Prediger (welche gottes wort teuer vnd werth halten) tegliche Predigten, desgleichen beweisens auch die rechten gebreuche der Sacrament vnd andere löbliche ce remonien Zur auffbawung georduet, welches wir, so es die noth erfodert vnd von Vns ordentlich begert wurde, mit sanfftem geist guugsam bezeugen vnd darthun wolten. Derhalben weil E. G. dieser Vuserer Kirchen sambt ihrer Lehr vnd gottesdiensten Zu einem Patron vnd Vorsteher verordnet sein, hette es sich ia gebueren wollen, dieselbige nach dem 48 Psalm (in welchem stehet, Ma- chet euch vmb Zion, vnd vmbfahet sie, Zehlet ihre thurme, leget fleis an ihre mauren vnd erhöhet ihre Pallast) Zu schutzen handt Zu haben vnd Zuuertaidigen, Sonderlich weil der Röm. Kays. Majestät befelh ausdruklich vermag vnd verbeut Vnserer Kirchen vnd Religion theine einige hinderung thun. Aber E. G. verfolgen dieselbe mit einem feindseligen gemuth, vnd weil E. G. gantz vnd gar in Papistischer vnd falscher lehr verwimmert vnd erstarret fein, last sich E. G. nicht Vergnuegen, das sokches gifft vnd solche falsche lehr in eurem hertzen Prodeln vnd wideln, vnd bei euren Kirchen- khindern hefftig getrieben vnd ausgeschuttet werden, sondern E. G. Vnter- stehen sich, mit denselben falschen gottesdiensten Vnsere Kirchen Zubemaligen wie dan die handlung Zwischen Euer G. vnd einem Ersamen Ratth Reli¬ gionssachen betreffend gnugsam anzeigen werden, Darumb durffen sich E. G. nicht so sehr Verwundern, das ettliche von mir Vermahnet worden mit E. G. vorsichligklich gemeinschafft Zu halten. Den E. G. haben sich ia Zuerinnern, als E. G. der Kirchen alhie Zu einem Vorsteher geordnet wor- den das E. G. ein faiserlicher befelh Zukommen, damit Vns weder aus ei genem noch eines andern turst in Vnserer Kirchen da wie Vnter beiderlei gestalt das Sacrament gebrauchen, khein Zwang noch hindernis begegne noch andern Zuthun von E. G. gestattet werde, Welches dan E. G. Vns Zu halten stattlich vnd hochlich Zugesagt, mit angehengtem erbitten, da auch gleich khein Edict oder kaiserlich befelh Vns Zukommen were, das dennoch E. G. Vns aus sonderen gnaden vnd geneigten willen mit gleicher beneficenz wolten Versehen haben, Welches wir damalen von E. G. Zu guetten dankh vnd fur ein grosse wolthat augenohmen haben, Vns auch aller gunstigen beförderung nicht wenig getröstet, welches ebnermassen in den gemeinen Gasthoff die erste handlung gewesen ist. Nicht lang darnach aber, als E. G. wieder Zu Vns auff den Pfar- hoff eingekheret, da kham E. G. mit einem Viel anderen vnd Verenderten gemuth vud hertzen als Zuuor, den allda fingen E. G. an Zu Zweiffeln Zu hinkhen vnd sich Zu beklagen als ob solche kayserliche Zulassung Vnserer Lehr vnd gottesdienste, Euer G. gewiessen beschwerlich vnd desselben Ambt
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149 Zu wieder fein wolte, vnd so dermal eins der Kayser oder der Bischoff dieselbe Zulassung wiederspreche, das E. G. in grosser gefahr sein wurden, Auch vermeldet, als hette die kays. Majestät Vus nicht die Augspurgische Confession srei vnd vngehindert Zu Predigen vnd Zu gebrauchen erlaubet, sondern das Ihrer Majestät sentenz vnd meinung die sei, Nemlich, das man neben dem brauch der Sacrament vnter beiderlei gestalt (wie es genennet wirt) die alten Kirchengewonheitten sambt der Papistischen Meß vnd andern gebreuchlichen ceremonien ehrbiettig halten vnd volziehen solte. Doch wo ein Erbarer Ratth wolte Zusagen vnd versprechen, so die kayserliche begnadung dermaleins stritig wurde, Zuuerantworten, So wolten E. G. auch glauben halten, vnd kheine enderung (wiewol es schwerlich) in Vnserer Kirchen an Zurichten fich Vnterfangen. Auff welches dan ein Ehrbarer Ratth, damit allein Gottes ehr vnd der Kirchen wolfarth gefördert wurde, solche last der Verantwortung willig auff sich genohmen, Welches dan auch die ander handlung gewesen, die wir auch fur desto gewiesser vnd bestendiger geachtet, Sintemal E. G. ein Er=- barer Ratth fur alle gesahr versprochen hat Dadurch dan E. G. billich het- ten sollen beweget werden, solchem göttlichen vnd rechtmessigen pact nach¬ Zukommen vnd dasselbe Zu halten, Was aber eines Erbaren Ratths gelin- digkeit vnd saufftmut bei E. G. fruchtbarliches ausgerichtet, wirt dessen die dritte handlung bezeugen vnd ausweisen, dieweil damals etwas, die schul vnd einen Diaconum betreffend, abzuhandlen verblieben. Als aber auff einen ernandten tag nach Vielem anhalten ettliche ver orduete RattsPersonen fur E. G. erschienen, vnd die sachen fein glimpfflich furzubringen anfingen, waren E. G. bald darob entrüst vnd beschwerten sich (wiewol gantz Vnbillicher weis) solchen Religionssachen so offt obzuliegen vnd sich darumb Zu bekummern, Begerten auch damals, wir solten Vusere Consilia vnd begeren furtzlich auffs Papier bringen, so wolten E. G. mit gelegener Zeit daruber doliberiren, vnd was E G. gutachten vnd entliche meinung sein wurde, sich gegen einen Erbaren Ratth erkleren. Damals, wie E. G. sich Zuerinnern weis, sein E. G. nicht allein die Vorigen handlungen vnd Zusag repetirt worden, sondern ist auch Vuser obligation vnd Verwilli- gung, so irgents derhalben gefahr oder Verantwortung Zu besorgen, gantz statlich wiederholet worden Aber E. G. haben allda die Zusag vnd Versprech geendert vnd mit diesen worten wiedersprochen Ich hab euch uicht Zugesagt, das ichs in der Kirchen also wolte bleiben lassen, hab auch nicht geredt, das ichs uicht wolt thun, Welche wort im Zurukh gehen sein interirt vnd wieder- holet worden. Die Communion sub utraque (sagte damals E. G.) weis ich fast wol, das sie euch durch das Vorbemelte kayserliche schreiben ist erlaubet vnd Zugelassen worden, Aber nach gebrauch anderer Kirchen in Beheimb vud
149 Zu wieder fein wolte, vnd so dermal eins der Kayser oder der Bischoff dieselbe Zulassung wiederspreche, das E. G. in grosser gefahr sein wurden, Auch vermeldet, als hette die kays. Majestät Vus nicht die Augspurgische Confession srei vnd vngehindert Zu Predigen vnd Zu gebrauchen erlaubet, sondern das Ihrer Majestät sentenz vnd meinung die sei, Nemlich, das man neben dem brauch der Sacrament vnter beiderlei gestalt (wie es genennet wirt) die alten Kirchengewonheitten sambt der Papistischen Meß vnd andern gebreuchlichen ceremonien ehrbiettig halten vnd volziehen solte. Doch wo ein Erbarer Ratth wolte Zusagen vnd versprechen, so die kayserliche begnadung dermaleins stritig wurde, Zuuerantworten, So wolten E. G. auch glauben halten, vnd kheine enderung (wiewol es schwerlich) in Vnserer Kirchen an Zurichten fich Vnterfangen. Auff welches dan ein Ehrbarer Ratth, damit allein Gottes ehr vnd der Kirchen wolfarth gefördert wurde, solche last der Verantwortung willig auff sich genohmen, Welches dan auch die ander handlung gewesen, die wir auch fur desto gewiesser vnd bestendiger geachtet, Sintemal E. G. ein Er=- barer Ratth fur alle gesahr versprochen hat Dadurch dan E. G. billich het- ten sollen beweget werden, solchem göttlichen vnd rechtmessigen pact nach¬ Zukommen vnd dasselbe Zu halten, Was aber eines Erbaren Ratths gelin- digkeit vnd saufftmut bei E. G. fruchtbarliches ausgerichtet, wirt dessen die dritte handlung bezeugen vnd ausweisen, dieweil damals etwas, die schul vnd einen Diaconum betreffend, abzuhandlen verblieben. Als aber auff einen ernandten tag nach Vielem anhalten ettliche ver orduete RattsPersonen fur E. G. erschienen, vnd die sachen fein glimpfflich furzubringen anfingen, waren E. G. bald darob entrüst vnd beschwerten sich (wiewol gantz Vnbillicher weis) solchen Religionssachen so offt obzuliegen vnd sich darumb Zu bekummern, Begerten auch damals, wir solten Vusere Consilia vnd begeren furtzlich auffs Papier bringen, so wolten E. G. mit gelegener Zeit daruber doliberiren, vnd was E G. gutachten vnd entliche meinung sein wurde, sich gegen einen Erbaren Ratth erkleren. Damals, wie E. G. sich Zuerinnern weis, sein E. G. nicht allein die Vorigen handlungen vnd Zusag repetirt worden, sondern ist auch Vuser obligation vnd Verwilli- gung, so irgents derhalben gefahr oder Verantwortung Zu besorgen, gantz statlich wiederholet worden Aber E. G. haben allda die Zusag vnd Versprech geendert vnd mit diesen worten wiedersprochen Ich hab euch uicht Zugesagt, das ichs in der Kirchen also wolte bleiben lassen, hab auch nicht geredt, das ichs uicht wolt thun, Welche wort im Zurukh gehen sein interirt vnd wieder- holet worden. Die Communion sub utraque (sagte damals E. G.) weis ich fast wol, das sie euch durch das Vorbemelte kayserliche schreiben ist erlaubet vnd Zugelassen worden, Aber nach gebrauch anderer Kirchen in Beheimb vud
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150 Mährern, die zugleich die allerheiligste Meß halten, vnd die Communion vnter Einer gestalt nicht Verschlagen, Wie ich dan selbst in meiner Kirchen Zuthun Pflege, der ich auch Vuter Einer gestalt meinen Kirchenkhindern die Communion austheile doch so iemandt sub utraque begert communicirt Zu werden wirt es ihm auch nicht versagt noch abgeschlagen, habe auch Zu Viel malen allso die leut communicirt. Weil aber ihr solche gewonheit ver- werfft, begere ich von diesen sachen allen einen schrifftlichen bericht von Euch oc. Haben also Zur selben Zeit bei E. G. nichts fruchtbarliches aus- gerichtet, sondern Vnuerrichter sachen ohne schreiben vnd antwort Vonein- ander gegangen. Aus welchen Bmbstenden ein ieder gottseliger vnd Vernunfftiger Mensch leichtlich ermessen vnd abnehmen khan, wie E. G. gegen der Lehr vud got- tesdiensten Vuserer Kirchen gesinnet sein ob E. G. ein freundt oder feindt sei, ob E. G. Vuser Religion vnd gebreuchlicher Kirchenordnung die Vube- flekt vnd ohn allen gschmeis, mit hertzen vnd treuen meinen, oder ob E. G. nicht Viel lieber die Papistischen Vergifften mißbreuche vnd die Abgöttische Meß. (wie die Juden auff den höhen vnd in dem Templ gottes opfferten 3 Reg. 15 et 4 Reg. 17 cap. 3 Reg. 18 Apocal. 3) hinwider auffzurichten gesinnet sein, Vud obgleich nach der Zeit kheine Verneurung von E. G. eingefuhret worden, so hat es doch am willen fleis vnd anschlegen uicht ge manglet, Wie solches aus gehabten handlungen gnugsam Zusehen, vnd bei E. G. wegen des wanklmütigen hertzens vnd der Vubestendigen Zusage nichte anders Zuuermutten. Weil dan diesem allem also ist, durffen E. G. sich hierob nicht gros wundern, als ob ich E. G. Vnrecht gethan, in den ich dem herrn Magister vnd Behmischen Prediger gmeinschafft mit E. G. Zuhalten verbotten, weil E. G. gemuth von vnser Lehr abgewandt, vnd gottes ernster befelh ist solche Zu meiden oder fursichtig mit ihnen gemeinschafft Zu haben, So ist auch solches kheiner andern meinung von mir geschehen, als das E. G. durch ihr heuchlei vnd schmeichlei sich gegen Vns nicht scherffer einliessen, wel ches leicht geschehen kente, wo E. G. nicht fruh Vermahnet vnd dauon ab- gehalten wurde. Derhalben wolle es E. G. gentzlich darfur halten, das ich nicht mutwilliger freuentlicher weis oder aus Vnbedachtsamen gemuth Zu dieser Antwort getrieben worden, sondern habe auf die Anklag antworten mussen damit ich weder bei E. G. noch andern meiner lehr vnd glaubens, bekentnis halber einiger tergiuersation oder wanklmutigkeit möchte beschul- diget werden. Den es heist wie oben gemelt, das man den tlegern autworten soll 1 Pet. 3 cap. Bber das werde ich getrieben noch ein kleine erinnerung Zu thun wie die feindt vnd wiedersacher dieser Vnser wahren Religion gegen Vns gesinnet sein sollen nemlich sie sollen dieselbe nicht Verfolgen, weil alle Ver-
150 Mährern, die zugleich die allerheiligste Meß halten, vnd die Communion vnter Einer gestalt nicht Verschlagen, Wie ich dan selbst in meiner Kirchen Zuthun Pflege, der ich auch Vuter Einer gestalt meinen Kirchenkhindern die Communion austheile doch so iemandt sub utraque begert communicirt Zu werden wirt es ihm auch nicht versagt noch abgeschlagen, habe auch Zu Viel malen allso die leut communicirt. Weil aber ihr solche gewonheit ver- werfft, begere ich von diesen sachen allen einen schrifftlichen bericht von Euch oc. Haben also Zur selben Zeit bei E. G. nichts fruchtbarliches aus- gerichtet, sondern Vnuerrichter sachen ohne schreiben vnd antwort Vonein- ander gegangen. Aus welchen Bmbstenden ein ieder gottseliger vnd Vernunfftiger Mensch leichtlich ermessen vnd abnehmen khan, wie E. G. gegen der Lehr vud got- tesdiensten Vuserer Kirchen gesinnet sein ob E. G. ein freundt oder feindt sei, ob E. G. Vuser Religion vnd gebreuchlicher Kirchenordnung die Vube- flekt vnd ohn allen gschmeis, mit hertzen vnd treuen meinen, oder ob E. G. nicht Viel lieber die Papistischen Vergifften mißbreuche vnd die Abgöttische Meß. (wie die Juden auff den höhen vnd in dem Templ gottes opfferten 3 Reg. 15 et 4 Reg. 17 cap. 3 Reg. 18 Apocal. 3) hinwider auffzurichten gesinnet sein, Vud obgleich nach der Zeit kheine Verneurung von E. G. eingefuhret worden, so hat es doch am willen fleis vnd anschlegen uicht ge manglet, Wie solches aus gehabten handlungen gnugsam Zusehen, vnd bei E. G. wegen des wanklmütigen hertzens vnd der Vubestendigen Zusage nichte anders Zuuermutten. Weil dan diesem allem also ist, durffen E. G. sich hierob nicht gros wundern, als ob ich E. G. Vnrecht gethan, in den ich dem herrn Magister vnd Behmischen Prediger gmeinschafft mit E. G. Zuhalten verbotten, weil E. G. gemuth von vnser Lehr abgewandt, vnd gottes ernster befelh ist solche Zu meiden oder fursichtig mit ihnen gemeinschafft Zu haben, So ist auch solches kheiner andern meinung von mir geschehen, als das E. G. durch ihr heuchlei vnd schmeichlei sich gegen Vns nicht scherffer einliessen, wel ches leicht geschehen kente, wo E. G. nicht fruh Vermahnet vnd dauon ab- gehalten wurde. Derhalben wolle es E. G. gentzlich darfur halten, das ich nicht mutwilliger freuentlicher weis oder aus Vnbedachtsamen gemuth Zu dieser Antwort getrieben worden, sondern habe auf die Anklag antworten mussen damit ich weder bei E. G. noch andern meiner lehr vnd glaubens, bekentnis halber einiger tergiuersation oder wanklmutigkeit möchte beschul- diget werden. Den es heist wie oben gemelt, das man den tlegern autworten soll 1 Pet. 3 cap. Bber das werde ich getrieben noch ein kleine erinnerung Zu thun wie die feindt vnd wiedersacher dieser Vnser wahren Religion gegen Vns gesinnet sein sollen nemlich sie sollen dieselbe nicht Verfolgen, weil alle Ver-
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151 folgung mieslich, sondern Viel mehr schutzen, vnd dem Lieben wort Gottes einen freyen lauff Vergönnen vnd Zuzulassen. Vnd obwol Zu wunschen, das wir allzumal eins weren in Christo Ihesu, einerlei rede fuhreten, Vus nicht spaltung Vuter Vns sein liessen, Sondern fest hilten aneinander in einem sinne vnd in einerlei meinung wie S. Paulus in der 1 ad Corinth. 1 treulich vermahnet. Weil aber Zankh vnd Zwitracht uicht von der Kirchen kombt (den sie in allen ihren gedankhen vnd werken der furgeschriebenen ordnung gottliches worts folget), Sondern von den Wiedersachern, die von gottes wort abratten Vus darwieder streben, herkombt, Darumb dan die Wiedersacher Zuermahnen sein, weil sie das weldtlich oder geistlich Regiment in Verwaltung haben, damit sie nicht aus eignem oder anderer leut haß getrieben an den armen Vnschuldigen Kirchen (die ohne makl vnd irthumb in der lehr vnd gottesdiensten, die das Euan- gelium lauter vnd klar sambt den Rechten gebrauch der heiligen Sacrament bekenen, die der weltlichen obrigkheit nicht Vngehorsam oder Rebell sein) einige Vubilligkeit grausamkheit oder tyrannei Vben, Den es were ia warlich Zuerbarmen vnd Zu beweinen, da ein solche gmein die die rechte lehr be- kennet der Obrigkeit gehorsam vnd Vuterthenig ist, mit falschen gottesdiensten solte beschwert vnd Vuterdruthet werden, vnd ob wol Zu allen Zeiten ihr Viel im Weltlichen vnd Kirchen Regiment mit allersei Verfolgungen der Christlichen Kirchen Zugesetzet, so ist doch solches den Verfolgern fur ihre Person vnd in gemein der gantzen Regierung allzeit Vbl gelungen, Wie die Exempla Antiochi, Herodis, Decij, Julianj vnd anderer bezeugen, herent gegen aber ist die warheit Gottlicher Lehr wie ein Palm Baum der sich wieder alle last vnd beschwernis auffbaumet vnd herfurthut, eder wie ein gras, so mit einer Sensen abgehawen wirt, sich im lieblichen lentzen eben an dem orth wieder mit hauffen herfur macht vnd bluet, Den die warheit des Euangelii wirt wol gedrukt, aber uicht Vntergedrutt, wie solches der Sohn Gottes selbst belennet, da er spricht: Die Pforten der hellen sollen sie nicht Vberweltigen, Iten Gottes wort bleibt ewigklich. Derhalben Gnediger herr, haben die Weisen Kaiser, als Traianus, Adrianus, Antonius als heiden, derer gerechtigkeit, frankheit, gelindigkheit vnd Demuth in ihrer Regierung gerhumet wirt, Viel einen andern gelindern vnd gerechtern weg, den E. G. furgenohmen, den als die Christen vor ihnen beschuldiget worden, das sie der heiden götzen Verachteten vnd Ihesum fur ihren Gott rhumeten doch sonsten Vnsträfflich lebeten, haben sie darumb theine Verfolgung wieder sie furgenohmen, sondern da Plinius Secundus Ju- stinus vnd andere fur sie Intercediret, ist ihrer verschonet, vnd die Verfol- gung nicht allein gelindert, sondern nach erkentnis der sachen die Vnschuldigen geschutzet vnd die schuldigen gestrafft worden, wie in historia Traianj Adri- anj Antoninj gar schön Zu lesen oc. Die beiderseits lehr nach der schrifft
151 folgung mieslich, sondern Viel mehr schutzen, vnd dem Lieben wort Gottes einen freyen lauff Vergönnen vnd Zuzulassen. Vnd obwol Zu wunschen, das wir allzumal eins weren in Christo Ihesu, einerlei rede fuhreten, Vus nicht spaltung Vuter Vns sein liessen, Sondern fest hilten aneinander in einem sinne vnd in einerlei meinung wie S. Paulus in der 1 ad Corinth. 1 treulich vermahnet. Weil aber Zankh vnd Zwitracht uicht von der Kirchen kombt (den sie in allen ihren gedankhen vnd werken der furgeschriebenen ordnung gottliches worts folget), Sondern von den Wiedersachern, die von gottes wort abratten Vus darwieder streben, herkombt, Darumb dan die Wiedersacher Zuermahnen sein, weil sie das weldtlich oder geistlich Regiment in Verwaltung haben, damit sie nicht aus eignem oder anderer leut haß getrieben an den armen Vnschuldigen Kirchen (die ohne makl vnd irthumb in der lehr vnd gottesdiensten, die das Euan- gelium lauter vnd klar sambt den Rechten gebrauch der heiligen Sacrament bekenen, die der weltlichen obrigkheit nicht Vngehorsam oder Rebell sein) einige Vubilligkeit grausamkheit oder tyrannei Vben, Den es were ia warlich Zuerbarmen vnd Zu beweinen, da ein solche gmein die die rechte lehr be- kennet der Obrigkeit gehorsam vnd Vuterthenig ist, mit falschen gottesdiensten solte beschwert vnd Vuterdruthet werden, vnd ob wol Zu allen Zeiten ihr Viel im Weltlichen vnd Kirchen Regiment mit allersei Verfolgungen der Christlichen Kirchen Zugesetzet, so ist doch solches den Verfolgern fur ihre Person vnd in gemein der gantzen Regierung allzeit Vbl gelungen, Wie die Exempla Antiochi, Herodis, Decij, Julianj vnd anderer bezeugen, herent gegen aber ist die warheit Gottlicher Lehr wie ein Palm Baum der sich wieder alle last vnd beschwernis auffbaumet vnd herfurthut, eder wie ein gras, so mit einer Sensen abgehawen wirt, sich im lieblichen lentzen eben an dem orth wieder mit hauffen herfur macht vnd bluet, Den die warheit des Euangelii wirt wol gedrukt, aber uicht Vntergedrutt, wie solches der Sohn Gottes selbst belennet, da er spricht: Die Pforten der hellen sollen sie nicht Vberweltigen, Iten Gottes wort bleibt ewigklich. Derhalben Gnediger herr, haben die Weisen Kaiser, als Traianus, Adrianus, Antonius als heiden, derer gerechtigkeit, frankheit, gelindigkheit vnd Demuth in ihrer Regierung gerhumet wirt, Viel einen andern gelindern vnd gerechtern weg, den E. G. furgenohmen, den als die Christen vor ihnen beschuldiget worden, das sie der heiden götzen Verachteten vnd Ihesum fur ihren Gott rhumeten doch sonsten Vnsträfflich lebeten, haben sie darumb theine Verfolgung wieder sie furgenohmen, sondern da Plinius Secundus Ju- stinus vnd andere fur sie Intercediret, ist ihrer verschonet, vnd die Verfol- gung nicht allein gelindert, sondern nach erkentnis der sachen die Vnschuldigen geschutzet vnd die schuldigen gestrafft worden, wie in historia Traianj Adri- anj Antoninj gar schön Zu lesen oc. Die beiderseits lehr nach der schrifft
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152 geurtheilet, vnd alles was mit Vorgelegter schrifft Vbereingestimmet be- schutzet, was dem Zu wieder Verworffen haben. Da nu Gnediger herr, Zu Vusern Zeitten auch solche Collationes der Lehr halber angestellet wurden, vnd der Papisten vnd anderer schwermer lehr gegen den brunnen Israel oder der heiligen schrifft solte gehalten wer- den, So wurde gewislich die warheit bald herfur brechen vnd das haubt empor heben, die irrthumb aber Zu grunde gehen vnd vertilget werden, Weil aber die heilige Schrifft hindangesetzt, aus den augen gethan vnd ty rannischer weis Vuterdrukt wirt, so mus die liebe Warheit liegen bleiben, herentgegen allerlei Secten wachsen vnd Vberhandt nehmen bies dermaleins der gerechte Richter die seinen erheben wirt, Gleichermassen hat der Landt¬ graff aus Hessen hochlöblicher gedechtnis dem Kaiser Carolo quinto Zur antwort geben Da er ihn gefragt, wie man in der Religion eins möchte werden, Nemlich das er kleine hoffnung Zu dem Concilio Generali habe, weil alle andere Bölkher von der deutschen Lehr mit ihren meinungen vnd opinionen allzuweit abgesondert sein, Aber in Deutschland stehe es dermassen, das die lehr nicht khenne geendert werden, sondern man muesse in Deutsch¬- land die Religion frei lassen. Auf welches dan die Allerdurchleuchtigisten Kayser vnd Könige hoch¬ loblichster gedechtnis Vnsere Allergnedigiste herrn, Ludouicus König Zu Vu- gern vnd Behem, Ferdinandus Kaiser, vnd König Zu hungern vnd Beheim, vnd heundt Zutage der Vnuberwindlichste Kayser Maximilianus Secundus (dessen Regiment gott alzeit gluklich regiere) in ansehung der Lehr so wir bekennen, vnd des Vnterthenigsten gehorsambs, so wir Zu allen Zeiten Ihrer Majestät geleistet, Vus den lauff der reinen lehr vnd gottesdienste Vnge- hindert bleiben lassen, in gnedigster erwegung, das es gefährlich were, die Armen Vnterthanen, so der reinen lehr Zugethan, vnd gegen Ihr Majestät mit leib blut vnd guet gehorsamlich Zu ieder Zeit gefunden werden, auft frembde lehr Zutreiben vnd Zu Zwingen fur welche sondere gnad wir Gott dem Allmechtigen vnd Jhr Majestät in allweg Zu dankhen schuldig sein vnd hertzlich dankhen, In diesen exempeln der berhumbten fursten vnd in erwegung der reinen lehr so wir in Vnser Kirchen bekennen, werden E. G. sich gnugsam Zu bespigeln haben vnd den handl fleissiger nachzudenkhen wiessen, da dan E. G. im grundt befinden werden, das E. G. dieser Vnserer Kirchen kheine gwalt Zu thun, noch einige Verenderung auffzurichten gestatten Viel weniger selbst ratth darzu geben sollen. Vnd obwol E. G. sich etwas fremb vnd Vnfreundtlich gegen Vns im anfang erzeiget, doch bishero khein enderung furgenohmen, Sein wir der tröstlichen Zunersicht, E. G. werden sich hinfuro solches auch enthalten, Da es aber nicht geschehe, wollen E. G. bedenkhen, Zu was auffruhr merklichen
152 geurtheilet, vnd alles was mit Vorgelegter schrifft Vbereingestimmet be- schutzet, was dem Zu wieder Verworffen haben. Da nu Gnediger herr, Zu Vusern Zeitten auch solche Collationes der Lehr halber angestellet wurden, vnd der Papisten vnd anderer schwermer lehr gegen den brunnen Israel oder der heiligen schrifft solte gehalten wer- den, So wurde gewislich die warheit bald herfur brechen vnd das haubt empor heben, die irrthumb aber Zu grunde gehen vnd vertilget werden, Weil aber die heilige Schrifft hindangesetzt, aus den augen gethan vnd ty rannischer weis Vuterdrukt wirt, so mus die liebe Warheit liegen bleiben, herentgegen allerlei Secten wachsen vnd Vberhandt nehmen bies dermaleins der gerechte Richter die seinen erheben wirt, Gleichermassen hat der Landt¬ graff aus Hessen hochlöblicher gedechtnis dem Kaiser Carolo quinto Zur antwort geben Da er ihn gefragt, wie man in der Religion eins möchte werden, Nemlich das er kleine hoffnung Zu dem Concilio Generali habe, weil alle andere Bölkher von der deutschen Lehr mit ihren meinungen vnd opinionen allzuweit abgesondert sein, Aber in Deutschland stehe es dermassen, das die lehr nicht khenne geendert werden, sondern man muesse in Deutsch¬- land die Religion frei lassen. Auf welches dan die Allerdurchleuchtigisten Kayser vnd Könige hoch¬ loblichster gedechtnis Vnsere Allergnedigiste herrn, Ludouicus König Zu Vu- gern vnd Behem, Ferdinandus Kaiser, vnd König Zu hungern vnd Beheim, vnd heundt Zutage der Vnuberwindlichste Kayser Maximilianus Secundus (dessen Regiment gott alzeit gluklich regiere) in ansehung der Lehr so wir bekennen, vnd des Vnterthenigsten gehorsambs, so wir Zu allen Zeiten Ihrer Majestät geleistet, Vus den lauff der reinen lehr vnd gottesdienste Vnge- hindert bleiben lassen, in gnedigster erwegung, das es gefährlich were, die Armen Vnterthanen, so der reinen lehr Zugethan, vnd gegen Ihr Majestät mit leib blut vnd guet gehorsamlich Zu ieder Zeit gefunden werden, auft frembde lehr Zutreiben vnd Zu Zwingen fur welche sondere gnad wir Gott dem Allmechtigen vnd Jhr Majestät in allweg Zu dankhen schuldig sein vnd hertzlich dankhen, In diesen exempeln der berhumbten fursten vnd in erwegung der reinen lehr so wir in Vnser Kirchen bekennen, werden E. G. sich gnugsam Zu bespigeln haben vnd den handl fleissiger nachzudenkhen wiessen, da dan E. G. im grundt befinden werden, das E. G. dieser Vnserer Kirchen kheine gwalt Zu thun, noch einige Verenderung auffzurichten gestatten Viel weniger selbst ratth darzu geben sollen. Vnd obwol E. G. sich etwas fremb vnd Vnfreundtlich gegen Vns im anfang erzeiget, doch bishero khein enderung furgenohmen, Sein wir der tröstlichen Zunersicht, E. G. werden sich hinfuro solches auch enthalten, Da es aber nicht geschehe, wollen E. G. bedenkhen, Zu was auffruhr merklichen
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153 schaden vnd grossen Verderben solches gelangen möchte, welches tumults vnd schädlicher empörung niemandts anders, den E. G. ein author vnd stiffter sein wurde, Wir sein aber Zweiffels frei, E. G. werden in erwegung der Ehre Gottes vnd seiner Verheissung dergleichen Vbl kheines fur die handt nehmen Vale. Da ich aber etwas Zu Viel geschrieben vnd das mir nicht geziemet hette, wil ich aus gottes wort gern ermahnet, vnd eines bössern berichtet werden. hans Leupoldt. Auff diese Verantwortung hat sich der Abbt Zufriden gegeben, Auch kheine neurung in der Kirchen auzurichten sich nie Vnterstanden. Eodem anno hat man hie ein Elephant burch gefuhrt Zu Elephant nach Prag geſuhrt. Thr Majestät nach Prag. Auch hat man 6 Verurtheilte Personen, so sich in dieb Bbltheter auff die Galern ge- Ichlrt. stal eingelassen, auffs Meer geschitt. Der breiffigfte Eodem anno Ist im Landtag beschlossen worden, das man greschen auff- Ihrer Majestät von allem was Verkhaufft wirt, den dreissigsten kommen groschen geben soll. Anno 1571 Am tag Dionisij Ist der Ratth verneuret worden: herr Veit Ambrosii Eltistrr. herr hans Dauid Beisitzer. herr Paul Lederer Rich¬ ter. Junger herr: Veit Michaltho. Neuer Vnter Cammerer herr hanusch haugwitz. Nachdem sich Jeronim Rotth Burger vnd Rattsfreundt alhie, mit Sophia Paul Fechters Steinschneiders auch Burgers alhie Weib in ehbruch des 1567 iahrs eingelassen vnd ein Khindt mit ihr gezeuget, 9st die handlung hernach in 1569, 1570 Jahr Zu recht einkom men, die Sophia hat allerlei Vmbstende wo die that geschehen, angezeuget, Entgegen Rott Viel exceptiones ein gewendet, weil die Sophia Zunor ein ehbrecherin, vnd allso ein persona infamis, sei er nit schuldig ihr Zu ant worten, vnd ist Zu antworten Zu erkent worden, hat Rott apellirt, aber des Ratths Sentenz confirmiret worden von der Apellation Drauff hat Rott die that gelaugnet vnd als ihm ein Ayd Zuerkent, daß er seine Vuschuldt dadurch von sich fuhren soll, mit entblostem arm vnnd auswendig. hat er am bestimbten tag den Ayd aus der Zettl lesen wollen Welches weil es wieder den Sentenz nicht Zugelassen, Drauf hat er lengere frist begert Ent- zwischen haben die herrn Predicanten beide theil hohlich ermahnet, sie wollen gar wol bedenkhen, was das fur ein schwere sach sei, Gott zu Zeugen an ruffen, daß dem nicht also sei, ob sie in ihrem gewiessen eines andern Vber- zeuget sein, Auff dergleichen hohe erinnerung des herrn Esaias Tribauers Predigers alhie, hat Rotth entlich die sund bekhendt, bei dem Ratth vmb gnad gebetten, Drauff ist er am tag Juliana des 1571 Jahrs gefengllich eingezogen worden ein gantz Viertl iahr mit 2 fuessen im stokh gesessen. Neuer Vuter- Gamnierer. Jeronimi Rot- en mishandlung.
153 schaden vnd grossen Verderben solches gelangen möchte, welches tumults vnd schädlicher empörung niemandts anders, den E. G. ein author vnd stiffter sein wurde, Wir sein aber Zweiffels frei, E. G. werden in erwegung der Ehre Gottes vnd seiner Verheissung dergleichen Vbl kheines fur die handt nehmen Vale. Da ich aber etwas Zu Viel geschrieben vnd das mir nicht geziemet hette, wil ich aus gottes wort gern ermahnet, vnd eines bössern berichtet werden. hans Leupoldt. Auff diese Verantwortung hat sich der Abbt Zufriden gegeben, Auch kheine neurung in der Kirchen auzurichten sich nie Vnterstanden. Eodem anno hat man hie ein Elephant burch gefuhrt Zu Elephant nach Prag geſuhrt. Thr Majestät nach Prag. Auch hat man 6 Verurtheilte Personen, so sich in dieb Bbltheter auff die Galern ge- Ichlrt. stal eingelassen, auffs Meer geschitt. Der breiffigfte Eodem anno Ist im Landtag beschlossen worden, das man greschen auff- Ihrer Majestät von allem was Verkhaufft wirt, den dreissigsten kommen groschen geben soll. Anno 1571 Am tag Dionisij Ist der Ratth verneuret worden: herr Veit Ambrosii Eltistrr. herr hans Dauid Beisitzer. herr Paul Lederer Rich¬ ter. Junger herr: Veit Michaltho. Neuer Vnter Cammerer herr hanusch haugwitz. Nachdem sich Jeronim Rotth Burger vnd Rattsfreundt alhie, mit Sophia Paul Fechters Steinschneiders auch Burgers alhie Weib in ehbruch des 1567 iahrs eingelassen vnd ein Khindt mit ihr gezeuget, 9st die handlung hernach in 1569, 1570 Jahr Zu recht einkom men, die Sophia hat allerlei Vmbstende wo die that geschehen, angezeuget, Entgegen Rott Viel exceptiones ein gewendet, weil die Sophia Zunor ein ehbrecherin, vnd allso ein persona infamis, sei er nit schuldig ihr Zu ant worten, vnd ist Zu antworten Zu erkent worden, hat Rott apellirt, aber des Ratths Sentenz confirmiret worden von der Apellation Drauff hat Rott die that gelaugnet vnd als ihm ein Ayd Zuerkent, daß er seine Vuschuldt dadurch von sich fuhren soll, mit entblostem arm vnnd auswendig. hat er am bestimbten tag den Ayd aus der Zettl lesen wollen Welches weil es wieder den Sentenz nicht Zugelassen, Drauf hat er lengere frist begert Ent- zwischen haben die herrn Predicanten beide theil hohlich ermahnet, sie wollen gar wol bedenkhen, was das fur ein schwere sach sei, Gott zu Zeugen an ruffen, daß dem nicht also sei, ob sie in ihrem gewiessen eines andern Vber- zeuget sein, Auff dergleichen hohe erinnerung des herrn Esaias Tribauers Predigers alhie, hat Rotth entlich die sund bekhendt, bei dem Ratth vmb gnad gebetten, Drauff ist er am tag Juliana des 1571 Jahrs gefengllich eingezogen worden ein gantz Viertl iahr mit 2 fuessen im stokh gesessen. Neuer Vuter- Gamnierer. Jeronimi Rot- en mishandlung.
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154 Vnd weil er sein leben nicht gebössert, sondern hernach Anno 1573 sich abermal mit Steffen Mahlers Tochter in Vuzucht eingelassen, ist er 10 wochen mit gefengknis gestrafft vnd hernach auff Vieler leut Vorbitt von der Stadt vnd derselben grunden Zu ewigen Zeiten bei Verlierung leib vnd lebens verurlaubet worden das leben war ihm auff Vieler intercession ge- fristet. Eodem anno hat man vmb Georgü alhie anheben Rein Wein Zu schenken, Das Seitl pr. 5 gr. m. herr hannß Eodem anno Am tag Petri Pauli Jst herr hans Pau- Pauspertl ge- storben. spertl StadtEltister alhie, meines Grosvattern Bruder gestorben, dem hat Sontag hernach herr Esaias Tribauer die leichpredigt gethan aus dem spruch Esaiae 56 Justus perit et nemo considerat. CVM paVsperteLIVs salls hIC VIXIsset In aVras SoLVItur, et VItae fLeblLe VInCIt onVs. Eodem anno Ist den 11. Ottober herr Esaias Tribauer Prediger alhie gestorben als er uur 2 iahr seinen Kirchendienst herr Cſaias Tribauer Igla- uiensis gestorben abgewarttet Rein Wein alhie geſchenkt. PraeCo Del soLers TribaVer aD astra reCeptVs CaeLICoLas Inter post pla fata Viret. Nach seinem todt Ist herr M. Matthias Eberhard Igla- uiensis an sein stell vocirt worden, Dieser ist Zuuor vom 1561 Jahr bies hieher Rector Scholae gewest. Als nu herr M. Eberhard Zum Kirchendienst von der M. Joachimus Pistor Rector Scholæ. Schul ist genohmen worden, ist austat seiner Zum Rectore in die Schul beruffen worden herr M. Joachimus Bekher von Frankfurt an der Oder, Dieser ist bies ins 1577 iahr im Schuldienst alhie geblieben, hernach ist er wieder nach Frankfurt gezogen, allda doctorirt vnd Professor Theologiä worden. An sein stell in die Schul ist herr M. Johannes Vr- sinus von Wittenberg beruffen worden, wie Vnten in 1577 iahr soll ge- meldet werden. Schnee. Eodem anno Dienstag vor Matthiä ist in tag vnd nacht ein so grosser schnee gefallen, das man mit kheinem wagen hat fahren ken nen, Das Maltz Zum bierbreuen hat man mit 6 Rossen fuhren muessen, vnd den weg Zuuor ausscharren. Eodem anno hat die böse frankheit, dauon oben im 1566 Sterb an der Haubtkrankheit vnd Pest. iahr erwehnet, wieder alhie Vberhandt genohmen sein bei 50 Namhaffte Burger daran gestorben, Von dieser krankheit sein die leut Vu- sinnig worden, Auch da man auf sie uicht achtung gegeben, sein sie aus geloffen vnd haben sich selbst ertrenkt, hat gewehret bies auff Jacobi Dar- auff hat die Pest hefftig ein geriessen vnd sein bei 3000 Man daran ge- storben. M. Eberhard Prebiger alhie.
154 Vnd weil er sein leben nicht gebössert, sondern hernach Anno 1573 sich abermal mit Steffen Mahlers Tochter in Vuzucht eingelassen, ist er 10 wochen mit gefengknis gestrafft vnd hernach auff Vieler leut Vorbitt von der Stadt vnd derselben grunden Zu ewigen Zeiten bei Verlierung leib vnd lebens verurlaubet worden das leben war ihm auff Vieler intercession ge- fristet. Eodem anno hat man vmb Georgü alhie anheben Rein Wein Zu schenken, Das Seitl pr. 5 gr. m. herr hannß Eodem anno Am tag Petri Pauli Jst herr hans Pau- Pauspertl ge- storben. spertl StadtEltister alhie, meines Grosvattern Bruder gestorben, dem hat Sontag hernach herr Esaias Tribauer die leichpredigt gethan aus dem spruch Esaiae 56 Justus perit et nemo considerat. CVM paVsperteLIVs salls hIC VIXIsset In aVras SoLVItur, et VItae fLeblLe VInCIt onVs. Eodem anno Ist den 11. Ottober herr Esaias Tribauer Prediger alhie gestorben als er uur 2 iahr seinen Kirchendienst herr Cſaias Tribauer Igla- uiensis gestorben abgewarttet Rein Wein alhie geſchenkt. PraeCo Del soLers TribaVer aD astra reCeptVs CaeLICoLas Inter post pla fata Viret. Nach seinem todt Ist herr M. Matthias Eberhard Igla- uiensis an sein stell vocirt worden, Dieser ist Zuuor vom 1561 Jahr bies hieher Rector Scholae gewest. Als nu herr M. Eberhard Zum Kirchendienst von der M. Joachimus Pistor Rector Scholæ. Schul ist genohmen worden, ist austat seiner Zum Rectore in die Schul beruffen worden herr M. Joachimus Bekher von Frankfurt an der Oder, Dieser ist bies ins 1577 iahr im Schuldienst alhie geblieben, hernach ist er wieder nach Frankfurt gezogen, allda doctorirt vnd Professor Theologiä worden. An sein stell in die Schul ist herr M. Johannes Vr- sinus von Wittenberg beruffen worden, wie Vnten in 1577 iahr soll ge- meldet werden. Schnee. Eodem anno Dienstag vor Matthiä ist in tag vnd nacht ein so grosser schnee gefallen, das man mit kheinem wagen hat fahren ken nen, Das Maltz Zum bierbreuen hat man mit 6 Rossen fuhren muessen, vnd den weg Zuuor ausscharren. Eodem anno hat die böse frankheit, dauon oben im 1566 Sterb an der Haubtkrankheit vnd Pest. iahr erwehnet, wieder alhie Vberhandt genohmen sein bei 50 Namhaffte Burger daran gestorben, Von dieser krankheit sein die leut Vu- sinnig worden, Auch da man auf sie uicht achtung gegeben, sein sie aus geloffen vnd haben sich selbst ertrenkt, hat gewehret bies auff Jacobi Dar- auff hat die Pest hefftig ein geriessen vnd sein bei 3000 Man daran ge- storben. M. Eberhard Prebiger alhie.
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155 Eodem anno Sein Rattherrn gestorben, herr Andre Glenkh, herr Lucas Schindl, herr Matthes Dornkreil, herr Martin Fel- lenbaum, herr hans Patzl vnd herr Leonhard Trenkher deutscher Stadtschreiber, welcher im dienst alhie gewesen 30 iahr ein hie ges stadtkhindt. Rattherrn ge storben. Stadtſchrelber geſtorben. NatVrae penDens TrenCkerVs Deblta, CaeLos HInc LIber tanglt: CorpVs at Igla teglt. Eodem anno Donnerstag nach Mariä heimsuchung Ist Kapser Maxi- milian khombt Kayser Maximilian sambt seinem gemahl vnd 2 söhnen Ertz= gehn Iglaw. hertzogen Matthia vnd Maximilian hieher von Prag khomnnen Zum frustukh, vnd in der Vorstat empfangen worden behmisch von Laurentio Reindler Stadtschreiber, haben sich ihr Majestät nach verrichter exception mit worten, handtreichung vnd reden allegnedigst erzeiget, Nach gehaltenem frustukh sein Ihr Majestät Zum nachtessen auff Pirnitz verrukt. Ehe Ibr Majestät an- kommen sein, hat ein Ersamer Ratth alhie bei 1000 Man in harnusch mit langen Spiessen vnd Pichsen ausrüsten lassen, die sein Jhr Majestät bies Vber Johans huebl allso entgegen gezogen vnd von dannen das gleid in die Stadt gegeben, mit drummeln Pfeiffen vnd freudenschiesfen, darob Ihr Ma- jestät ein besonderes gefallen gehabt. Es war euch ein himml verordnet, Darunter der Ratth Ihr Majestät haben beleitten wollen, Aber Ihr Ma- jestät habens nicht geschehen lassen, Beim frustukh sein vber 468 ffl auff- gewendet worden Auch hat man Jhr Majestät in einem Vergoldten Credentz ettlich stukh goldes Verehrt, das hat Ihr Majestät mit gnaden angenohmen, vnd die Ducaten aus dem becher in seine handt geschuttet vnd in sein Sam- meten Watschker gethan, Auch Zu den Abgesaudten gesagt, Ob sie ein gnad begeren, Jhr Majestät wolle sie gewehren, haben aber damals (weil sie khein befelh gehabt, vnd sich auch Ihr Majestät nicht lang Verhalten, uicht mehr begert, als das er Ihr allergnedigster Kaiser vnd herr Verbleiben wolle, Vund wie die Kaiserin gesehen, das so ein grosse Summa Volks hie ist, soll sie Zu Ihr Majestät gesagt haben, Es sei immer schad, das so Die Kayserin hatt Zu dem ein schönes Volkh solle Verdambt werden Drauff Ihr kayserliche Kapſer gefagt. Majestät gelachet vnd gesagt, Wir wollen sie nicht Verdammen. Eodem anno hat man abermal 12 Vbltheter auffs Meer geschikt, sein fast ein ganzes iahr hie gefengklich gesessen, vnd haben in wehrender gefengknis mehr den 120 /fl vmb brott verzehrt. Bbltheter aufs Meer geschikt. Eodem anno haben Jacob Pukene vnd Thomas Krendl (sic) Tuchmacher alhie sambt andern 10 Personen ein bruderschafft der Maistergesenge mit bewilligung eines Ersamen Ratths alhie auffgerich¬ tet, vnd ist die erste Singschul im Ratthaus auffin Saal gehalten worden, vnd hat Jacob Pukane im anfang durch ein gesang vom Vrsprung der Maiſtergeſenge anfang alhie.
155 Eodem anno Sein Rattherrn gestorben, herr Andre Glenkh, herr Lucas Schindl, herr Matthes Dornkreil, herr Martin Fel- lenbaum, herr hans Patzl vnd herr Leonhard Trenkher deutscher Stadtschreiber, welcher im dienst alhie gewesen 30 iahr ein hie ges stadtkhindt. Rattherrn ge storben. Stadtſchrelber geſtorben. NatVrae penDens TrenCkerVs Deblta, CaeLos HInc LIber tanglt: CorpVs at Igla teglt. Eodem anno Donnerstag nach Mariä heimsuchung Ist Kapser Maxi- milian khombt Kayser Maximilian sambt seinem gemahl vnd 2 söhnen Ertz= gehn Iglaw. hertzogen Matthia vnd Maximilian hieher von Prag khomnnen Zum frustukh, vnd in der Vorstat empfangen worden behmisch von Laurentio Reindler Stadtschreiber, haben sich ihr Majestät nach verrichter exception mit worten, handtreichung vnd reden allegnedigst erzeiget, Nach gehaltenem frustukh sein Ihr Majestät Zum nachtessen auff Pirnitz verrukt. Ehe Ibr Majestät an- kommen sein, hat ein Ersamer Ratth alhie bei 1000 Man in harnusch mit langen Spiessen vnd Pichsen ausrüsten lassen, die sein Jhr Majestät bies Vber Johans huebl allso entgegen gezogen vnd von dannen das gleid in die Stadt gegeben, mit drummeln Pfeiffen vnd freudenschiesfen, darob Ihr Ma- jestät ein besonderes gefallen gehabt. Es war euch ein himml verordnet, Darunter der Ratth Ihr Majestät haben beleitten wollen, Aber Ihr Ma- jestät habens nicht geschehen lassen, Beim frustukh sein vber 468 ffl auff- gewendet worden Auch hat man Jhr Majestät in einem Vergoldten Credentz ettlich stukh goldes Verehrt, das hat Ihr Majestät mit gnaden angenohmen, vnd die Ducaten aus dem becher in seine handt geschuttet vnd in sein Sam- meten Watschker gethan, Auch Zu den Abgesaudten gesagt, Ob sie ein gnad begeren, Jhr Majestät wolle sie gewehren, haben aber damals (weil sie khein befelh gehabt, vnd sich auch Ihr Majestät nicht lang Verhalten, uicht mehr begert, als das er Ihr allergnedigster Kaiser vnd herr Verbleiben wolle, Vund wie die Kaiserin gesehen, das so ein grosse Summa Volks hie ist, soll sie Zu Ihr Majestät gesagt haben, Es sei immer schad, das so Die Kayserin hatt Zu dem ein schönes Volkh solle Verdambt werden Drauff Ihr kayserliche Kapſer gefagt. Majestät gelachet vnd gesagt, Wir wollen sie nicht Verdammen. Eodem anno hat man abermal 12 Vbltheter auffs Meer geschikt, sein fast ein ganzes iahr hie gefengklich gesessen, vnd haben in wehrender gefengknis mehr den 120 /fl vmb brott verzehrt. Bbltheter aufs Meer geschikt. Eodem anno haben Jacob Pukene vnd Thomas Krendl (sic) Tuchmacher alhie sambt andern 10 Personen ein bruderschafft der Maistergesenge mit bewilligung eines Ersamen Ratths alhie auffgerich¬ tet, vnd ist die erste Singschul im Ratthaus auffin Saal gehalten worden, vnd hat Jacob Pukane im anfang durch ein gesang vom Vrsprung der Maiſtergeſenge anfang alhie.
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156 Meistergesenge gemeldet, das es geschehen sei vntern Babst Leone vnd Kaisern Ottone im 962 Jahr da die Meister vom Babst gehu Paris in Franfreich gefodert, vnd allda die geseng gerecht befunden vnd coufirmirt worden. Die erste Singschul ist gehalten Sontag nach Jacobi. Eodem anno Als herr Leonhardus Trenkher deutscher Stadtſchreiber alhie. Stadtschreiber gestorben, haben ihr ettliche den dienst begert, vnd sonderlich Sigismundus Osualdus Stadtschreiber Zu Frankfurt an der Oder, hat aber von Ratth daselbst nicht kennen ledig werden. Hernach Anno 1572 Ist Matthäus Wagner von franlfurt hieher kommen vud mit sich gebracht herrn Philippum Ottmarum Stabium Heidel- bergensen Publicum Notarium, welcher den freitag nach Ostern den dienst angenohmen. Sein iährliche besoldnng 100 ffl chne die accidentia item freye herberg vnd holtz ein genuegen. Dieser ist uicht lenger als bies ins 1573 iahr im dienst geblieben, vnd an sein stell herr M. Bernhard Sturm angetretten, Zuuor aber ehe herr Sturm Zur stell khommen, hat herr Jacob Pauspertl der Elter die deutsche Expedition versehen. Eodem anno 1572 Sein Rattherrn gestorben herr Zacob Rattherrn ge= storben. Kramer, herr Paul Schinabitz, herr Andre Walter vnd herr Girg Puiwinger. auff den Neuen Ist die firchen auff dem Neuen freudhoff bej dem heiligen freubhoff bie zirchen gebaudt. Geist genandt gebawet worden. Anno 1573 Sabbatho post Circumcisionis Ist der Ratth alhie ver- neuret worden: herr haunß Leupoldt Eltister. herr Matthes Lezelter Bei sitzer. herr Wolff Jankho Richter. Junge herrn: Matthes Stubikh, Jacob Seidenmeltzer. Eodem anno Freitag vor Antonii Ist herr M. Matthias M. Eberhardi exceß in seiner Predigt. Eberhard Iglauiensis Prediger alhie auffs Ratthaus fur alle 3 Ratth gefodert worden. Da hat ihm herr Eltister furgehalten, wie er in seinen Predigten offentlich nicht allein den Ratth Verkleinere, sondern auch ettliche priuat Personen antaste, vnd sein prinat Zorn vnd rachgieriges ge- muth gnugsam vermerkhen liesse, Welches gleichwol uicht stunde Zu ver- antworten, Den erstlich hatt er geprediget, Man schenket Wein im Ra.thaus vinb 16 dr. der nicht 2 dr. werth ist, Item Man schenkt ein gantzes iahr Most, (Verstehe trüben Wein) Man bringe Viel mehr leut mit den trüben Wein Vmbs leben als der henther mit dem schwert, Daran sei der Ratth Von Einem Rodtschuldig, Item so hat er von einem Rattheran, weil er nicht herr weil er nicht Stubirt hatt Erstudirt hat, gepredigt, Er sei ein Peugl ein Narr, vnd ſen ein Pengl ein Narr, vnd khein Ratther, Jtem Du Vrtheilest den kleinen wie die wordt welter lauten. Dieb, bist selbst ein grösserer als der den du Vr- theilest, Du bist ein Dieb an deinem Khindt, wen du es enterbest oder wen du ohn ein testament stirbst vnd sprichts, es soll mit den Vnuerheurathen
156 Meistergesenge gemeldet, das es geschehen sei vntern Babst Leone vnd Kaisern Ottone im 962 Jahr da die Meister vom Babst gehu Paris in Franfreich gefodert, vnd allda die geseng gerecht befunden vnd coufirmirt worden. Die erste Singschul ist gehalten Sontag nach Jacobi. Eodem anno Als herr Leonhardus Trenkher deutscher Stadtſchreiber alhie. Stadtschreiber gestorben, haben ihr ettliche den dienst begert, vnd sonderlich Sigismundus Osualdus Stadtschreiber Zu Frankfurt an der Oder, hat aber von Ratth daselbst nicht kennen ledig werden. Hernach Anno 1572 Ist Matthäus Wagner von franlfurt hieher kommen vud mit sich gebracht herrn Philippum Ottmarum Stabium Heidel- bergensen Publicum Notarium, welcher den freitag nach Ostern den dienst angenohmen. Sein iährliche besoldnng 100 ffl chne die accidentia item freye herberg vnd holtz ein genuegen. Dieser ist uicht lenger als bies ins 1573 iahr im dienst geblieben, vnd an sein stell herr M. Bernhard Sturm angetretten, Zuuor aber ehe herr Sturm Zur stell khommen, hat herr Jacob Pauspertl der Elter die deutsche Expedition versehen. Eodem anno 1572 Sein Rattherrn gestorben herr Zacob Rattherrn ge= storben. Kramer, herr Paul Schinabitz, herr Andre Walter vnd herr Girg Puiwinger. auff den Neuen Ist die firchen auff dem Neuen freudhoff bej dem heiligen freubhoff bie zirchen gebaudt. Geist genandt gebawet worden. Anno 1573 Sabbatho post Circumcisionis Ist der Ratth alhie ver- neuret worden: herr haunß Leupoldt Eltister. herr Matthes Lezelter Bei sitzer. herr Wolff Jankho Richter. Junge herrn: Matthes Stubikh, Jacob Seidenmeltzer. Eodem anno Freitag vor Antonii Ist herr M. Matthias M. Eberhardi exceß in seiner Predigt. Eberhard Iglauiensis Prediger alhie auffs Ratthaus fur alle 3 Ratth gefodert worden. Da hat ihm herr Eltister furgehalten, wie er in seinen Predigten offentlich nicht allein den Ratth Verkleinere, sondern auch ettliche priuat Personen antaste, vnd sein prinat Zorn vnd rachgieriges ge- muth gnugsam vermerkhen liesse, Welches gleichwol uicht stunde Zu ver- antworten, Den erstlich hatt er geprediget, Man schenket Wein im Ra.thaus vinb 16 dr. der nicht 2 dr. werth ist, Item Man schenkt ein gantzes iahr Most, (Verstehe trüben Wein) Man bringe Viel mehr leut mit den trüben Wein Vmbs leben als der henther mit dem schwert, Daran sei der Ratth Von Einem Rodtschuldig, Item so hat er von einem Rattheran, weil er nicht herr weil er nicht Stubirt hatt Erstudirt hat, gepredigt, Er sei ein Peugl ein Narr, vnd ſen ein Pengl ein Narr, vnd khein Ratther, Jtem Du Vrtheilest den kleinen wie die wordt welter lauten. Dieb, bist selbst ein grösserer als der den du Vr- theilest, Du bist ein Dieb an deinem Khindt, wen du es enterbest oder wen du ohn ein testament stirbst vnd sprichts, es soll mit den Vnuerheurathen
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157 nicht erben, Du darffst an einer Kuffen Saltz 30 gr. Zu gwin nehmen, Vnd du Richter darffst manchen in die straff schaffen der es nicht Verdint hat, vnd lasst ihm mit dem schergen nachlauffen, Bedenkh ob du nicht Ver- schuldet hast, das man dir die Zwen finger, darmit du geschworen hast, beim Pranger abhawe oc. Vnd das hat er aus Verleimbdung vnd von hören sagen ettlicher Inzichler auf die Canzl bracht, Als ihm uu die Wort Zimlich sein auffgerukt worden hat er in seiner Verantwortung sein Predigt drehen wollen, doch Vngereimbt, den die glossen war straks wieder den text, Entlich ist im vom herrn Eltisten aus befelh aller drei Ratthe gesagt worden, Ob er wegen diesen Iniurien dem Ratth ein abtrag thun wil, so wollen sie ihm das noch guth sein lassen vnd ihn ferner dulden, doch das er sich dergleichen Vugrundtlichen beschuldigung Zu Verkleinerung der Obrigkheit vnd dadurch leicht ein Auffruhr in der Gemein erwekt werden möchte, kunfftig enthalte, Sonsten musten ein Ersamer Ratth den Kirchendienst in anderweg bestellen, Drauff herr Eberhard vmb Verzeihung gebetten mit Zusag solches kunfftig Zu meiden, Aber von der Zeit an hat er von hinnen getrachtet, M. Gberhard Wie er dan das nechst folgende iahr den 5. September sein Va valedieirt. let Predigt alhie gethan vnd den 20. September nach Schemnitz in die Vn- grischen Bergstedte gefahren, da ist er Psarherr worden. Eodem anno 3st herr Wolff Jankho an stat herrn Andre Mohensaks Ambtman auff Schrittens worden. Eodem anno Den 3. Augusti Ist herr Magister Bern- hard Sturm von Potschka aus der Slesien gebuertig, Zum deut- schen Stadtschreiber alhie an stat des Philipp Ottmari Stabij der nur ein iahr im dienst geblieben, angenohmen worden, der ist im 1582 iahr, wie Vnten zu sehen gestorben. Eodem anno 2. die post Martini Ist der Ratth wieder verneuret worden. herr hans Dauid Eltister, herr frantz frumb Beisitzer, herr Lorentz Stubikh Richter. Junge herrn: Paull heidler, Baltzer Dornkreil vnd Paul Paumgartl. Eodem anno Ist herr Paul haidler neben dem herrn kirchenvätter. Reindler Zum kirchen vatter in der Pfarkirchen verordnet worden. Anno 1574 feria 6 ante Simonis Judae Ist der Ratth verneuret worden: herr Veit Ambrosii Eltister. herr Daniel Neumaier Beifitzer. herr Paul Lederer Richter. Junge herrn: Jane Schmisauer, Marcus Dobroner. Eodem anno Den 11, Junji War ein schrökliches wetter, Donner. hat die Richterin Zu Obergos in der Kuchen erschlagen als sie fisch ge- sotten. Eodem anno Den 8. Nouember Ist herr Mattheus Gre- Behmiſcher Stadtschreiber. gorinus von Tulechaw der Rechten Doctor Zu einem Behmi- schen Stadtschreiber alhie angenohmen worden, Weil herr Laurentius Reindler vom dienst khommen. Dieser Doctor hat begert das er sich des titels Syn- Ambtman aufi Schrittes. herr Sturm Stadtschreiber.
157 nicht erben, Du darffst an einer Kuffen Saltz 30 gr. Zu gwin nehmen, Vnd du Richter darffst manchen in die straff schaffen der es nicht Verdint hat, vnd lasst ihm mit dem schergen nachlauffen, Bedenkh ob du nicht Ver- schuldet hast, das man dir die Zwen finger, darmit du geschworen hast, beim Pranger abhawe oc. Vnd das hat er aus Verleimbdung vnd von hören sagen ettlicher Inzichler auf die Canzl bracht, Als ihm uu die Wort Zimlich sein auffgerukt worden hat er in seiner Verantwortung sein Predigt drehen wollen, doch Vngereimbt, den die glossen war straks wieder den text, Entlich ist im vom herrn Eltisten aus befelh aller drei Ratthe gesagt worden, Ob er wegen diesen Iniurien dem Ratth ein abtrag thun wil, so wollen sie ihm das noch guth sein lassen vnd ihn ferner dulden, doch das er sich dergleichen Vugrundtlichen beschuldigung Zu Verkleinerung der Obrigkheit vnd dadurch leicht ein Auffruhr in der Gemein erwekt werden möchte, kunfftig enthalte, Sonsten musten ein Ersamer Ratth den Kirchendienst in anderweg bestellen, Drauff herr Eberhard vmb Verzeihung gebetten mit Zusag solches kunfftig Zu meiden, Aber von der Zeit an hat er von hinnen getrachtet, M. Gberhard Wie er dan das nechst folgende iahr den 5. September sein Va valedieirt. let Predigt alhie gethan vnd den 20. September nach Schemnitz in die Vn- grischen Bergstedte gefahren, da ist er Psarherr worden. Eodem anno 3st herr Wolff Jankho an stat herrn Andre Mohensaks Ambtman auff Schrittens worden. Eodem anno Den 3. Augusti Ist herr Magister Bern- hard Sturm von Potschka aus der Slesien gebuertig, Zum deut- schen Stadtschreiber alhie an stat des Philipp Ottmari Stabij der nur ein iahr im dienst geblieben, angenohmen worden, der ist im 1582 iahr, wie Vnten zu sehen gestorben. Eodem anno 2. die post Martini Ist der Ratth wieder verneuret worden. herr hans Dauid Eltister, herr frantz frumb Beisitzer, herr Lorentz Stubikh Richter. Junge herrn: Paull heidler, Baltzer Dornkreil vnd Paul Paumgartl. Eodem anno Ist herr Paul haidler neben dem herrn kirchenvätter. Reindler Zum kirchen vatter in der Pfarkirchen verordnet worden. Anno 1574 feria 6 ante Simonis Judae Ist der Ratth verneuret worden: herr Veit Ambrosii Eltister. herr Daniel Neumaier Beifitzer. herr Paul Lederer Richter. Junge herrn: Jane Schmisauer, Marcus Dobroner. Eodem anno Den 11, Junji War ein schrökliches wetter, Donner. hat die Richterin Zu Obergos in der Kuchen erschlagen als sie fisch ge- sotten. Eodem anno Den 8. Nouember Ist herr Mattheus Gre- Behmiſcher Stadtschreiber. gorinus von Tulechaw der Rechten Doctor Zu einem Behmi- schen Stadtschreiber alhie angenohmen worden, Weil herr Laurentius Reindler vom dienst khommen. Dieser Doctor hat begert das er sich des titels Syn- Ambtman aufi Schrittes. herr Sturm Stadtschreiber.
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158 dici gebrauchen mochte, Welches ihm Zwar nicht gewehret, doch darbei ge- meldet worden, es sei in dem landt Vnbreuchlich. Eodem anno Ist die Rattstuben alhie getäffelt worden, Rattſtuben ge täffelt. vnd auff der seiten, da die Alten herrn Pflegen Zu sitzen, sein die bildnussen Josephs, Königs Josiä, Kaisers Justiniani, Königs Josaphat, Königs Ezechiä, Kaisers Constantini Magnj vnd König Dauide fein sauber eingeleget, vnd vnter iederm bild stehet in lateinischen Versen, welche herr hans Leupoldt dahin verordnet, wie folget: Vnter dem bild Josephs Genes 11. cap. Sparsit ubi Joseph diuini dogmata verbi. Maenia communit, grana recondit et aes. Vuter dem bild Königs Josuae 4. Reg. 22. Paralip. Pauli 34. Vt sint religio, Schola res et Vnterm Justiniano Publica salua, A nobis Vuterm König Josaphat 2 Paralip. 17 19 et 20 cap. Quo sint disce ponenda modo. Vuterm König Czechia 4. Reg. 18 19. Paralip. 2. cap. 32. Pro grege lege Dei quoties sunt. Vuterm Constantino Magno Bella mouenda, Exemplo nostro. Vntern König Dauid 1. Reg 17. Suscipe uictor eris. Bei der herrn Geschworen Tisch sein die bilder König Salomons, des Propheten Daniels vnd das bild eines blinden Richters gemahlet. Vnter dem bild Salomonis stehen Diese deutsche Reim 3 Reg. 3. Das naturlich gsetz richtet fein All sach so schwer vnd irrig sein. Vnter dem bild Danielis Daniel 13. cap. Durch Vmbstend man erforschet gwies Die Warheit so Verborgen ist. Vnter dem bild eines blinden Richters Die Person gros, die gaben fein Nicht schaw im gericht, sonst khombst in Pein. Dieſe Berſch findt in der Rodt- ftuben vntter den belldern.
158 dici gebrauchen mochte, Welches ihm Zwar nicht gewehret, doch darbei ge- meldet worden, es sei in dem landt Vnbreuchlich. Eodem anno Ist die Rattstuben alhie getäffelt worden, Rattſtuben ge täffelt. vnd auff der seiten, da die Alten herrn Pflegen Zu sitzen, sein die bildnussen Josephs, Königs Josiä, Kaisers Justiniani, Königs Josaphat, Königs Ezechiä, Kaisers Constantini Magnj vnd König Dauide fein sauber eingeleget, vnd vnter iederm bild stehet in lateinischen Versen, welche herr hans Leupoldt dahin verordnet, wie folget: Vnter dem bild Josephs Genes 11. cap. Sparsit ubi Joseph diuini dogmata verbi. Maenia communit, grana recondit et aes. Vuter dem bild Königs Josuae 4. Reg. 22. Paralip. Pauli 34. Vt sint religio, Schola res et Vnterm Justiniano Publica salua, A nobis Vuterm König Josaphat 2 Paralip. 17 19 et 20 cap. Quo sint disce ponenda modo. Vuterm König Czechia 4. Reg. 18 19. Paralip. 2. cap. 32. Pro grege lege Dei quoties sunt. Vuterm Constantino Magno Bella mouenda, Exemplo nostro. Vntern König Dauid 1. Reg 17. Suscipe uictor eris. Bei der herrn Geschworen Tisch sein die bilder König Salomons, des Propheten Daniels vnd das bild eines blinden Richters gemahlet. Vnter dem bild Salomonis stehen Diese deutsche Reim 3 Reg. 3. Das naturlich gsetz richtet fein All sach so schwer vnd irrig sein. Vnter dem bild Danielis Daniel 13. cap. Durch Vmbstend man erforschet gwies Die Warheit so Verborgen ist. Vnter dem bild eines blinden Richters Die Person gros, die gaben fein Nicht schaw im gericht, sonst khombst in Pein. Dieſe Berſch findt in der Rodt- ftuben vntter den belldern.
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159 Vber der Canzleithuer Sehet Zu, was ihr thut, den ihr halt das gericht nicht den Menschen, sondern dem herrn, vnd er ist mit euch in gericht, darumb last die furcht des herrn bei euch sein. An der Cantzleithuer Juste indicate Filii hominum et audite altera partem. Eodem anno Ist herr Johan Faber Iglauiensis Zum Johan Faber Caplan. Caplan alhie auffgenohmen worden. Dieser ist hernach Anno 1591 Pfarherr Zu Wilantz worden, vnd herr Paul Ferman ein Col- Paul Ferman Caplan. lega in der Schul, ist an stat seiner Caplan in der Stadt worden. Eodem anno Jst das Ferbhaus bei der Pfaffenmuel alhie Ferbhaus. ge bawet worden. Eodem anno Sein aus den Ratth gestorben, herr Valten Rattherrn ge= Mohensakhy, herr Frantz Krumb, herr Jacob Kautzman, vnd herr storben. Marcus Sorgenfrei StadtEltister, welcher im Ratth gewesen ist 32 iahr. SorgenfreIVs obIt faCtls ConfeCtVs et annls DelnCeps In ChrIsto gaVDIa LIber aget. Bergleichung Den 11. Februar Mit herrn Abten abgehandlet worden, Bwiſchen dem Abten vnd ben 1. Das wir von Vuser Religion nicht weichen, wir wurden den Ratth. eines irthumbs Vberwiesen. 2. Daß der Ratth die Prediger vnd Schul- diener vociren vnd bestellen sell nicht der Abbt so nicht Vuser Religion vnd 2 herrn nicht dienen khan. 3. Ob Vnserer Seelsorger lehr oder leben getadelt wurde, sollen sie antworten, doch von Rath in billichen schutz genohmen werden. Ex Calend. parentis. Anno 1575 den 3. October Jst der Ratth verneuret worden: herr hans Leupoldt Eltister. herr Matthes Lezelter Beisitzer. herr Wolff Jankho Richter. Junge herrn: Jacob Albrecht, Wentz Berger. Eodem anno Den 21. Februar Ist der Römische Kai-Kaiser Marimi- mitian kombt ser Maximilianus 2 wieder nach Iglaw kommen, vnd von dem nach Iglaw. Vnd Ihr Ma- Behmischen Stadtschreiber Doctor Gregorino lateinisch empfangen jeftät in einem Gredenſz 160 worden, Ihr Majestät sein vber nacht hie geblieben, Des andernDueaten verchrt tages gehn deutschen Brod verruket. Wolff Jankho Ambtman auff Schrit- tes hat ihm den weg weisen muessen, dem hat des Kaisers hoffmeister 2 Taler verehrt, Bei der langen Brukhen haben ettliche Pergkleut ein Ritter- zehrung gebetten, den hats Jhr Majestät auch geben lassen. Zur selben Zeit war ein Vnwillen etlicher Tuchmacher vnd hutter alhie wieder den Ratth, in dem gemelte 2 handtwerch begert, das niemandt Vuter der Burgerschafft wollen khauffen soll, er sei dan ihres handtwerchs vnd der sie selbst verarbeitet. Weil sie aber solches bei dem Ratth nicht erhalten kennen, auch in der Stadt Zu ihr Majestät khein Zutritt gehabt, wegen der anwesenden Rattspersonen so Ihr Majestät stets Luchmacher vnd hutter Suppli- ation wteder den Ratth.
159 Vber der Canzleithuer Sehet Zu, was ihr thut, den ihr halt das gericht nicht den Menschen, sondern dem herrn, vnd er ist mit euch in gericht, darumb last die furcht des herrn bei euch sein. An der Cantzleithuer Juste indicate Filii hominum et audite altera partem. Eodem anno Ist herr Johan Faber Iglauiensis Zum Johan Faber Caplan. Caplan alhie auffgenohmen worden. Dieser ist hernach Anno 1591 Pfarherr Zu Wilantz worden, vnd herr Paul Ferman ein Col- Paul Ferman Caplan. lega in der Schul, ist an stat seiner Caplan in der Stadt worden. Eodem anno Jst das Ferbhaus bei der Pfaffenmuel alhie Ferbhaus. ge bawet worden. Eodem anno Sein aus den Ratth gestorben, herr Valten Rattherrn ge= Mohensakhy, herr Frantz Krumb, herr Jacob Kautzman, vnd herr storben. Marcus Sorgenfrei StadtEltister, welcher im Ratth gewesen ist 32 iahr. SorgenfreIVs obIt faCtls ConfeCtVs et annls DelnCeps In ChrIsto gaVDIa LIber aget. Bergleichung Den 11. Februar Mit herrn Abten abgehandlet worden, Bwiſchen dem Abten vnd ben 1. Das wir von Vuser Religion nicht weichen, wir wurden den Ratth. eines irthumbs Vberwiesen. 2. Daß der Ratth die Prediger vnd Schul- diener vociren vnd bestellen sell nicht der Abbt so nicht Vuser Religion vnd 2 herrn nicht dienen khan. 3. Ob Vnserer Seelsorger lehr oder leben getadelt wurde, sollen sie antworten, doch von Rath in billichen schutz genohmen werden. Ex Calend. parentis. Anno 1575 den 3. October Jst der Ratth verneuret worden: herr hans Leupoldt Eltister. herr Matthes Lezelter Beisitzer. herr Wolff Jankho Richter. Junge herrn: Jacob Albrecht, Wentz Berger. Eodem anno Den 21. Februar Ist der Römische Kai-Kaiser Marimi- mitian kombt ser Maximilianus 2 wieder nach Iglaw kommen, vnd von dem nach Iglaw. Vnd Ihr Ma- Behmischen Stadtschreiber Doctor Gregorino lateinisch empfangen jeftät in einem Gredenſz 160 worden, Ihr Majestät sein vber nacht hie geblieben, Des andernDueaten verchrt tages gehn deutschen Brod verruket. Wolff Jankho Ambtman auff Schrit- tes hat ihm den weg weisen muessen, dem hat des Kaisers hoffmeister 2 Taler verehrt, Bei der langen Brukhen haben ettliche Pergkleut ein Ritter- zehrung gebetten, den hats Jhr Majestät auch geben lassen. Zur selben Zeit war ein Vnwillen etlicher Tuchmacher vnd hutter alhie wieder den Ratth, in dem gemelte 2 handtwerch begert, das niemandt Vuter der Burgerschafft wollen khauffen soll, er sei dan ihres handtwerchs vnd der sie selbst verarbeitet. Weil sie aber solches bei dem Ratth nicht erhalten kennen, auch in der Stadt Zu ihr Majestät khein Zutritt gehabt, wegen der anwesenden Rattspersonen so Ihr Majestät stets Luchmacher vnd hutter Suppli- ation wteder den Ratth.
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160 auffn dienst gewartet, haben sie auff gutte gelegenheit achtung geben, vnd als Ihr Majestät von hinnen verraiset, sein ettliche im nahmen beider handt- wercher auffn Johanshuebl voran gegangen Allda Ihr Majestät ihr beschwer schrifftlich vbergeben, vnd begert, Jhr Majestät wolle ihnen ein Priuilegium darneber geben, das sie allein vnd khein ander wolle khauffen burffe, weil sie an iederm stein 1 Taler vnd mehrers Zu gewin nehmen, dadurch thein Armer Man Vnter ihnen aufffommen khenne. Sie haben auch begert Ihr Majestät wolle ihnen Zulassen bier Zu breuen vnd Zu Fleischakhen eben sowol als die Meltzer vnd fleischakher macht haben, Auff dies ihr begeren hat Ihr Majestät den handtwerchern Zur antwort geben Sie sollen ettliche Personen aus ihren handtwerchen den Montag nach Johannis mit Volkom menen gwalt nach Prag schikhen, Da wolle Ihr Majestät den Ratth auch dahin citiren, die sach Verhören, vnd entscheiden. Ehe aber der bestimbte tag herbei kommen, ist die ganze Die Gmein wirt auffs Ratthaus gefodert. gmein auffs Ratthaus erfodert, vnd durch herrn Eltisten ange- zeigt worden, Darnach die Röm. kaiserliche Majestät ihnen, dem ratth ihnen der Tuchmacher vnd hutter Supplication, darinnen sie sich wieder den Ratth als ihre Vorgesetzte Obrigkheit beschweren, Zugeschikt vnd Zur Verhör der sachen beiden theilen ein tag nach Prag allergnedigst bestimbt haben, So hetten alle 3 Ratthe beschlossen der Gemein Zunor anzuzeigen, das ein Ersamer Ratth bei ihrem Ayd, den sie Gott vnd Ihr Majestät geschworen, nicht er kennen khennen, das solch ihr begeren, so sie supplicando an Ihr Majestät gelangen lassen, solte Zu auffnehmen gemeiner Stadt sein sondern Viel mehr Zue höchsten Verderben, Darumb wollen sie Vermittls gottlicher hilff bei Ihr Majestät wol erhalten, das ihr Vnbilliches begeren nicht werde statt finden, Sie sollen auch gar wol bedenkhen was sie thun, vnd warzu es ge- denen möchte, Sie sollen hinab gehen in die schenkstuben, sich Vnterreden vnd ein antwort erfolgen lassen, Als sie in die stuben hinab gangen, ist einer Auffruhrische mit nahmen Frantz Bresler auffgetretten, vnd vor der ganzen wort eines Tuch machers. menge des Volks geredt: Welche da wollen neben dem handt- werch halten, die sollen 2 finger auffreken, vnd weil der gemeine man leicht Zu bereden, haben sie alle 2 finger auffgerekt, vnd hiedurch des Ratts gutte treuhertzige meinung in windt geschlagen, vnd ein Verbindinis miteinander gemacht wieder den sententz Königs Ludouici der Anno 1524 wie oben in selben iahr Zu sehen, ergangen ist. Sein auch sambtlich wieder auffs Ratt-- haus in Saal erfchienen, vnd dem Ratth Zur antwort geben, das sie Zur bestimten Zeit nach Prag vor Ihr kaiserlichen Majestät erscheinen, vnnd allda ein ausspruch erwarten wollen. Auff solches sein vom Ratth nach Prag gekueset worden Abgesandte nach Prag. herr hans Leupoldt, herr Lorentz Stubith vnd Doctor Gregorinus Aus den Khauffleutten Matthes Reindler, Greger Stubikh, hans Waidho fer.
160 auffn dienst gewartet, haben sie auff gutte gelegenheit achtung geben, vnd als Ihr Majestät von hinnen verraiset, sein ettliche im nahmen beider handt- wercher auffn Johanshuebl voran gegangen Allda Ihr Majestät ihr beschwer schrifftlich vbergeben, vnd begert, Jhr Majestät wolle ihnen ein Priuilegium darneber geben, das sie allein vnd khein ander wolle khauffen burffe, weil sie an iederm stein 1 Taler vnd mehrers Zu gewin nehmen, dadurch thein Armer Man Vnter ihnen aufffommen khenne. Sie haben auch begert Ihr Majestät wolle ihnen Zulassen bier Zu breuen vnd Zu Fleischakhen eben sowol als die Meltzer vnd fleischakher macht haben, Auff dies ihr begeren hat Ihr Majestät den handtwerchern Zur antwort geben Sie sollen ettliche Personen aus ihren handtwerchen den Montag nach Johannis mit Volkom menen gwalt nach Prag schikhen, Da wolle Ihr Majestät den Ratth auch dahin citiren, die sach Verhören, vnd entscheiden. Ehe aber der bestimbte tag herbei kommen, ist die ganze Die Gmein wirt auffs Ratthaus gefodert. gmein auffs Ratthaus erfodert, vnd durch herrn Eltisten ange- zeigt worden, Darnach die Röm. kaiserliche Majestät ihnen, dem ratth ihnen der Tuchmacher vnd hutter Supplication, darinnen sie sich wieder den Ratth als ihre Vorgesetzte Obrigkheit beschweren, Zugeschikt vnd Zur Verhör der sachen beiden theilen ein tag nach Prag allergnedigst bestimbt haben, So hetten alle 3 Ratthe beschlossen der Gemein Zunor anzuzeigen, das ein Ersamer Ratth bei ihrem Ayd, den sie Gott vnd Ihr Majestät geschworen, nicht er kennen khennen, das solch ihr begeren, so sie supplicando an Ihr Majestät gelangen lassen, solte Zu auffnehmen gemeiner Stadt sein sondern Viel mehr Zue höchsten Verderben, Darumb wollen sie Vermittls gottlicher hilff bei Ihr Majestät wol erhalten, das ihr Vnbilliches begeren nicht werde statt finden, Sie sollen auch gar wol bedenkhen was sie thun, vnd warzu es ge- denen möchte, Sie sollen hinab gehen in die schenkstuben, sich Vnterreden vnd ein antwort erfolgen lassen, Als sie in die stuben hinab gangen, ist einer Auffruhrische mit nahmen Frantz Bresler auffgetretten, vnd vor der ganzen wort eines Tuch machers. menge des Volks geredt: Welche da wollen neben dem handt- werch halten, die sollen 2 finger auffreken, vnd weil der gemeine man leicht Zu bereden, haben sie alle 2 finger auffgerekt, vnd hiedurch des Ratts gutte treuhertzige meinung in windt geschlagen, vnd ein Verbindinis miteinander gemacht wieder den sententz Königs Ludouici der Anno 1524 wie oben in selben iahr Zu sehen, ergangen ist. Sein auch sambtlich wieder auffs Ratt-- haus in Saal erfchienen, vnd dem Ratth Zur antwort geben, das sie Zur bestimten Zeit nach Prag vor Ihr kaiserlichen Majestät erscheinen, vnnd allda ein ausspruch erwarten wollen. Auff solches sein vom Ratth nach Prag gekueset worden Abgesandte nach Prag. herr hans Leupoldt, herr Lorentz Stubith vnd Doctor Gregorinus Aus den Khauffleutten Matthes Reindler, Greger Stubikh, hans Waidho fer.
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161 Aus den handtwerchen sein mit einem Vollmacht geschikt worden, Veit Feschung, Lorentz Staritzer, Paul hoffsteter, Lucas Dobroner, Frantz Breslaber, Lucas Waidhofer, Andre PaulPinter, hans Duerpart, Aus den huttern Lorentz Geyer, Andre Tischler. Als sie nun Zur Verhör kommen, haben sich die Abgesandien des Ratths auff die Mehrerische Landtsordnung vnd ihre Priuilegia Verruffen, darinnen klar ausgemessen, das sie vor kheinem andern gericht sondern im landt sollen gehöret werden, es were dan vmb landtguetter, die in Behem liegen, Zuthun sc. Ist allso der handl auff Mehrerische Commissarien ver- schoben worden, Vor denselben ist hernach im Landtag geschlossen worden Das nicht allein die tuchmacher, sondern ein ieder burger, der es vermag, wollen khauffen vnd verkhauffen mag, in massen es hieuor beschehen, Aber des Bierbreuens vnd Fleischakhens sollen sich die Tuchmacher enthalten, weil es nicht ihres gewerbs ist. Sein allso die gutten 2 handtwercher mit schlech¬ Kein Zusamen- ten bescheid anheim kommen, Auch ist ihnen von Ihr Majestät funfft ohn vor- wiffen des Ratths ernstlich verbotten worden, das sie hinfuro kheine Zusammenkunfft Zu halten. ohne Vergunstigung vnd Zulassung des Ratths auch ohne beisein 2 geschwor ner des Ratths nicht halten soll, auch kheine Verbindtnis machen sondern soll in allem bei dem löblichen Ausspruch Königes Ludouici sub anno 1524 ver- bleiben. Eodem anno hat der Ratth den Erblichen biergroschen bei Kaiser Marimiliano vmb 10 Tausendt fR. abgelediget, Den als König Ferdinandus Anno 1549 wie im selben iahr oben Zusehen, auff ein iedes Vaß bier so alhie gebrewet worden, ein w. gr. mehr als auff an- dere Mehrerische Stedte geschlagen, vnd die von Iglaw Zu solcher straft mehr aus Verleimbdung den von rechts wegen khommen sein, haben sie sich alles fleises dahin bemuhet vnd durch guetter herrn wurkliche Intercession bei Ihrer Majestät dem Kaiser Maximiliano erhalten, das sie solches geldt kunfftig nicht mehr reichen sollen, In massen dan der Abschied allso lautet: Die Röm. Kay. Auch Zu hungern vnd Beheimb königliche Ma- Receß des jestät Vnser Allergnedigister herr, haben sich mit N. Burger Kansers. meisters vnd Ratths der Stadt Iglaw Abgesandten, auff derselben Ihrer kayserlichen Majestät derhalben vbergeben vnterthenigistes suppliciren dahin gnedigist vergliechen, Als uemlichen das sie auff nechstkunfftig Bartholomei Ihrer Kays. Majestät in das Rendtmeister Ambt in Beheim, Zu handen Wolffen Schellhamers 10 Tausendt smeisnisch auszahlen sollen, Da- gegen die kays. Majestät bemelte von der Iglaw aus denen in ihrem Sup- pliciren eingefuhrten Vrsachen des Erbbiergroschen, welchen sie bishero ge- reicht, von Bartholomei anzuraitten, gentzlich Zu befreyen, auch daruber, Vnter Ihrer kais. Majestät nahmen brieff vnd sigel auffzurichten, vnd ihnen Krblich biergro- ſchen abgelediget. 11
161 Aus den handtwerchen sein mit einem Vollmacht geschikt worden, Veit Feschung, Lorentz Staritzer, Paul hoffsteter, Lucas Dobroner, Frantz Breslaber, Lucas Waidhofer, Andre PaulPinter, hans Duerpart, Aus den huttern Lorentz Geyer, Andre Tischler. Als sie nun Zur Verhör kommen, haben sich die Abgesandien des Ratths auff die Mehrerische Landtsordnung vnd ihre Priuilegia Verruffen, darinnen klar ausgemessen, das sie vor kheinem andern gericht sondern im landt sollen gehöret werden, es were dan vmb landtguetter, die in Behem liegen, Zuthun sc. Ist allso der handl auff Mehrerische Commissarien ver- schoben worden, Vor denselben ist hernach im Landtag geschlossen worden Das nicht allein die tuchmacher, sondern ein ieder burger, der es vermag, wollen khauffen vnd verkhauffen mag, in massen es hieuor beschehen, Aber des Bierbreuens vnd Fleischakhens sollen sich die Tuchmacher enthalten, weil es nicht ihres gewerbs ist. Sein allso die gutten 2 handtwercher mit schlech¬ Kein Zusamen- ten bescheid anheim kommen, Auch ist ihnen von Ihr Majestät funfft ohn vor- wiffen des Ratths ernstlich verbotten worden, das sie hinfuro kheine Zusammenkunfft Zu halten. ohne Vergunstigung vnd Zulassung des Ratths auch ohne beisein 2 geschwor ner des Ratths nicht halten soll, auch kheine Verbindtnis machen sondern soll in allem bei dem löblichen Ausspruch Königes Ludouici sub anno 1524 ver- bleiben. Eodem anno hat der Ratth den Erblichen biergroschen bei Kaiser Marimiliano vmb 10 Tausendt fR. abgelediget, Den als König Ferdinandus Anno 1549 wie im selben iahr oben Zusehen, auff ein iedes Vaß bier so alhie gebrewet worden, ein w. gr. mehr als auff an- dere Mehrerische Stedte geschlagen, vnd die von Iglaw Zu solcher straft mehr aus Verleimbdung den von rechts wegen khommen sein, haben sie sich alles fleises dahin bemuhet vnd durch guetter herrn wurkliche Intercession bei Ihrer Majestät dem Kaiser Maximiliano erhalten, das sie solches geldt kunfftig nicht mehr reichen sollen, In massen dan der Abschied allso lautet: Die Röm. Kay. Auch Zu hungern vnd Beheimb königliche Ma- Receß des jestät Vnser Allergnedigister herr, haben sich mit N. Burger Kansers. meisters vnd Ratths der Stadt Iglaw Abgesandten, auff derselben Ihrer kayserlichen Majestät derhalben vbergeben vnterthenigistes suppliciren dahin gnedigist vergliechen, Als uemlichen das sie auff nechstkunfftig Bartholomei Ihrer Kays. Majestät in das Rendtmeister Ambt in Beheim, Zu handen Wolffen Schellhamers 10 Tausendt smeisnisch auszahlen sollen, Da- gegen die kays. Majestät bemelte von der Iglaw aus denen in ihrem Sup- pliciren eingefuhrten Vrsachen des Erbbiergroschen, welchen sie bishero ge- reicht, von Bartholomei anzuraitten, gentzlich Zu befreyen, auch daruber, Vnter Ihrer kais. Majestät nahmen brieff vnd sigel auffzurichten, vnd ihnen Krblich biergro- ſchen abgelediget. 11
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162 ihre Reuers Zum cassiren wiederumb Zustellen Zu lassen, gnedigist bewil liget haben. Ex Consilio Camerae Bohemicae 14. Julii Anno 1575. Paul von Ludlaw. Nach erlegung der 10 Tausendt ff sein die von Iglaw statlich versiechert, Auch den stenden in Mährern befolhen wor- den, solche kayserliche begnadung, da es von denen von Iglaw begert wurde, in die Mährerische Landtaffl einzuverleiben. 10 tausendt Schock Erlegt. Eodem anno Ist herr Johan hedenreich der Heiligen Schrifft Doctor an stat des herrn M. Eberhardi der anno 1573 in die Pergstedte gezogen, Zum Prediger hieher von Frankfurt an der Oder be- ruffen worden Der hat den 22. Maii die erste Predigt alhie gethan ist vmb Pfingsten hie ankommen. Im dienst geblieben bei 10 iahren, darnach von hinnen auff Frankfurt von Frankfurt auff helmstat vnd Braunschweig ge- zogen entlich Zu Frankfurt wieder Professer worden vud allda gestorben, Er hat auch vor seinem absterben Zu ettlich malen ersucht das er hie wieder möchte in dienst angenohmen werden, aber nichts erhalten kennen, weil er kheine gnugsame vnd erhebliche Vrsach seines abschiedes von hinnen ge- habt hat. Eodem anno Den 18. Julii War die Sonnen rotth wie Sonnen wie blutroth. blut Zusehen vnd ein sehr dikher nebl in der gantzen Stadt. Eodem anno Ist herr Doctor Jacobus horst an stat des herr Doctor borft Medicus. Doctoris Martini Mylii Zum Stadtmedico alhie angenchmen worden, Ist bei 7 iahren alhie verblieben, Darnach der Oesterreicherischen landtschafft medicus worden, Entlich hat er sich nach helmstadt begeben, all da er gestorben als er ettlich iahr Professor Medicinae gewesen. Eodem anno Ist herr Marcus Saltzenbrodt gestorben Auch herr Frantz Krumb. Anno 1576 den 21. September Ist der Ratth verneuret worden: berr hannß Dauid Eltister. herr Wolff Jankho Beisitzer. herr Lorentz Stu- bikh Richter. Junge herrn: Matthes Krumb, Jacob Pauspertl der Elter. Donner. Eodem anno den 5. Augusti hat man Zwischen 6 vnd 7 Vhr vberaus schrökliche 4 Donnerschlege gehört, dergleichen khein Mensch Zuuor hie nie gedacht. Eodem anno den 12. October am tag Maximiliani Ist Kayser Maxi- millan gestorben. der Römiche Kayser Maximilianus Secundus Zu hungern vnd Beheim König Marggraff Zu Mährern Zu Regenspurg auffm Reichstag gestorben. Von dannen ist er nach Prag Zur begrebnis gefuhrt worden, Diesen Kaiser hat das Römische Reich als ein Christlichen herrn hochbe- klaget, hat regirt 12 Jahr aet. 49. Doctor heden reich Prediger alhte.
162 ihre Reuers Zum cassiren wiederumb Zustellen Zu lassen, gnedigist bewil liget haben. Ex Consilio Camerae Bohemicae 14. Julii Anno 1575. Paul von Ludlaw. Nach erlegung der 10 Tausendt ff sein die von Iglaw statlich versiechert, Auch den stenden in Mährern befolhen wor- den, solche kayserliche begnadung, da es von denen von Iglaw begert wurde, in die Mährerische Landtaffl einzuverleiben. 10 tausendt Schock Erlegt. Eodem anno Ist herr Johan hedenreich der Heiligen Schrifft Doctor an stat des herrn M. Eberhardi der anno 1573 in die Pergstedte gezogen, Zum Prediger hieher von Frankfurt an der Oder be- ruffen worden Der hat den 22. Maii die erste Predigt alhie gethan ist vmb Pfingsten hie ankommen. Im dienst geblieben bei 10 iahren, darnach von hinnen auff Frankfurt von Frankfurt auff helmstat vnd Braunschweig ge- zogen entlich Zu Frankfurt wieder Professer worden vud allda gestorben, Er hat auch vor seinem absterben Zu ettlich malen ersucht das er hie wieder möchte in dienst angenohmen werden, aber nichts erhalten kennen, weil er kheine gnugsame vnd erhebliche Vrsach seines abschiedes von hinnen ge- habt hat. Eodem anno Den 18. Julii War die Sonnen rotth wie Sonnen wie blutroth. blut Zusehen vnd ein sehr dikher nebl in der gantzen Stadt. Eodem anno Ist herr Doctor Jacobus horst an stat des herr Doctor borft Medicus. Doctoris Martini Mylii Zum Stadtmedico alhie angenchmen worden, Ist bei 7 iahren alhie verblieben, Darnach der Oesterreicherischen landtschafft medicus worden, Entlich hat er sich nach helmstadt begeben, all da er gestorben als er ettlich iahr Professor Medicinae gewesen. Eodem anno Ist herr Marcus Saltzenbrodt gestorben Auch herr Frantz Krumb. Anno 1576 den 21. September Ist der Ratth verneuret worden: berr hannß Dauid Eltister. herr Wolff Jankho Beisitzer. herr Lorentz Stu- bikh Richter. Junge herrn: Matthes Krumb, Jacob Pauspertl der Elter. Donner. Eodem anno den 5. Augusti hat man Zwischen 6 vnd 7 Vhr vberaus schrökliche 4 Donnerschlege gehört, dergleichen khein Mensch Zuuor hie nie gedacht. Eodem anno den 12. October am tag Maximiliani Ist Kayser Maxi- millan gestorben. der Römiche Kayser Maximilianus Secundus Zu hungern vnd Beheim König Marggraff Zu Mährern Zu Regenspurg auffm Reichstag gestorben. Von dannen ist er nach Prag Zur begrebnis gefuhrt worden, Diesen Kaiser hat das Römische Reich als ein Christlichen herrn hochbe- klaget, hat regirt 12 Jahr aet. 49. Doctor heden reich Prediger alhte.
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163 AMILIanVs oblt Cæsar, ILe TeVtona terra Caesar oblt, Leges JVraqVe sanCta laCent. Aliud. LVX oCtobris VbI bls seXta rVbebat ab ortv ReX neCls eXCeLLens fert onVs AMILIVs. Dieser hochlöbliche Kaiser hat anno 1548 des Kaisers Caroli quinti (als seines Vattern Bruders) Tochter Frewlein Maria Zur ehe genohmen, vnd mit ihr den ietzt regierenden Römischen Kaiser Rudolphum satser Rubolffus 2. geboren. 2. gezeuget anno 1552 den 18. Julii. DVX LVCIS peragrat GetVLI terga LeonIs CretVs VbI VItae IVra RoDoLphe Capis. Aliud. QVI DublI CapVt est peLagl terraeqVe RODOLphVs CaesarIbVs Caesar nasCHVr ortVs a VIs. Ist Zum König in Vugern gekrönet worden im 1572 könig Zu hun- gern. Jahr seines alters im 20isten Jahr Zu Prespurg. SVbIICIt AVstrIaCo se Pannonls ora RoDoLpho AC offert regnl sCeptra DeCora sVI. Behmischer König ist Jhr Majestät worden den 6. Sep- tember des 1575 Jahr, Ist auch Zum Römischen König im 1575 iahr den 1. Nouember erwehlet worden, vnd als sein herr Vatter anno 76 auffm Reichstag gestorben, ist er Römischer Kayser RömtscherKatser. worden an stat seines herrn Vattern, dessen Regiment Gott lange Zeit gluek- lich erhalten wolle. Patrla sCeptra Caplt praestans probltate RoDOLphVs DII faCiant foeLIX taLe Capessat onVs. Eodem anno Ist herr Jeremias Mauerbach vnnd herr Veit Ambrosii StadtEltister gestorben. Vite JaCes? Merlto pLangens ECCLesla pLorat FVnera CeV soboLes pLorat aCerba patrIs. Eodem anno Den 5. October hat sich ein Ohnwitziger Stubent wil Predigen. Student alhie, von Dresden geburtig, Vnterstanden, ist auff die Canzl in der Pfarkirchen getretten vnd alda Predigen wollen, vnnd weil er ohne beruff solches Zur Vugebuer furgenohmen, Auch von der Canzl auf erinnerung nicht weichen wollen, Ist dem Schergen befolhen worden, das er ihn von der Canzl gewiesen vud in die Prechl gestelt hat. Anno 1577 den 20. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr Matthes Lezelter Eltister. herr Andre Mohensakh Beisitzer. herr Procop höfer Richter. Junge herrn: Michl Patzl, Hans Losnitzer, Abraham hat tinger. Behmiſcher vnd Römischer König. Rattsherrn ge ftorben. 11
163 AMILIanVs oblt Cæsar, ILe TeVtona terra Caesar oblt, Leges JVraqVe sanCta laCent. Aliud. LVX oCtobris VbI bls seXta rVbebat ab ortv ReX neCls eXCeLLens fert onVs AMILIVs. Dieser hochlöbliche Kaiser hat anno 1548 des Kaisers Caroli quinti (als seines Vattern Bruders) Tochter Frewlein Maria Zur ehe genohmen, vnd mit ihr den ietzt regierenden Römischen Kaiser Rudolphum satser Rubolffus 2. geboren. 2. gezeuget anno 1552 den 18. Julii. DVX LVCIS peragrat GetVLI terga LeonIs CretVs VbI VItae IVra RoDoLphe Capis. Aliud. QVI DublI CapVt est peLagl terraeqVe RODOLphVs CaesarIbVs Caesar nasCHVr ortVs a VIs. Ist Zum König in Vugern gekrönet worden im 1572 könig Zu hun- gern. Jahr seines alters im 20isten Jahr Zu Prespurg. SVbIICIt AVstrIaCo se Pannonls ora RoDoLpho AC offert regnl sCeptra DeCora sVI. Behmischer König ist Jhr Majestät worden den 6. Sep- tember des 1575 Jahr, Ist auch Zum Römischen König im 1575 iahr den 1. Nouember erwehlet worden, vnd als sein herr Vatter anno 76 auffm Reichstag gestorben, ist er Römischer Kayser RömtscherKatser. worden an stat seines herrn Vattern, dessen Regiment Gott lange Zeit gluek- lich erhalten wolle. Patrla sCeptra Caplt praestans probltate RoDOLphVs DII faCiant foeLIX taLe Capessat onVs. Eodem anno Ist herr Jeremias Mauerbach vnnd herr Veit Ambrosii StadtEltister gestorben. Vite JaCes? Merlto pLangens ECCLesla pLorat FVnera CeV soboLes pLorat aCerba patrIs. Eodem anno Den 5. October hat sich ein Ohnwitziger Stubent wil Predigen. Student alhie, von Dresden geburtig, Vnterstanden, ist auff die Canzl in der Pfarkirchen getretten vnd alda Predigen wollen, vnnd weil er ohne beruff solches Zur Vugebuer furgenohmen, Auch von der Canzl auf erinnerung nicht weichen wollen, Ist dem Schergen befolhen worden, das er ihn von der Canzl gewiesen vud in die Prechl gestelt hat. Anno 1577 den 20. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr Matthes Lezelter Eltister. herr Andre Mohensakh Beisitzer. herr Procop höfer Richter. Junge herrn: Michl Patzl, Hans Losnitzer, Abraham hat tinger. Behmiſcher vnd Römischer König. Rattsherrn ge ftorben. 11
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164 Eodem anno den 7. Februar haben die Geschwornen Meister der Tuchmacher dem herrn Trtzka vmb ein stukh wiesen Zum stampff geben 300 stukh goldes. Meister Stampff. Eodem anno Montag nach Palmarum Ist herr Johan hinconius von Welinow Zum Behmischen Stadtschreiber an stat des herrn Doctoris Matlhaj Gregorinj von Tulechaw angenohmen worden. 1577 hat Kayser Rodolfus secundus den Iglauern auffs Appellation in des Königs handt Zu vberrelchen. new bestetiget, das ein ieder Apellant die Akta Jhrer königlichen Majestät in aigne hande vberreichen sol welches Zwar alzeit geschehen laut Vnserer Pergkrecht, allein der herr Zacharias herr von Neuhaus hat in einer sachen so wegen seines Vnterthanen alhie vor gericht fur kommen, die Acta in die Appellation geschickt, daher diese des Kaysers bestetigung der alten freyheit begert vnd erlangt worden. herr hinconius Stabtschreiber. Mönch in Bau- Eodem anno Ist den 21. Aprilis ein verloffener Mönch erskleidern Pre= biget. aus dem Kloster Zu Brukh bei Znaim gelegen in bauerskleidern hieher khommen, hatte viel gewesch von der heiligen schrifft, was man ihn fragte, das wuste er wo es geschrieben stunde, vnd gab fur als khente er weder lesen noch schreiben, Dieser hat auch bei der Ziglhütten den einfal tigen leutten, derer viel Zusammengeloffen, geprediget vnd sich fur ein Propheten ausgeben, Weil aber ein schalth hinter ihm verborgen gewesen, hat man ihn bald des andern tages weiter passiren heisfen. Raiſer Rubolff Eodem anno den 26. Junii Jst der iezt regierende Rö- 2. wirt fur einen Marggraffen an genohmen. mische Kayser Rudolphus 2, von allen 4 Stenden des Marg- graffthumbs Mährern in der Stadt Olmuntz herrlich vnd stattlich ange- nohmen worden, allda ihm die stende Vntertheniglheit angelobet vnd Ihr Maje- stät den stenden das Jurament gethan. Dahin haben alle Mährerische katy- serische Stedte ihre bottschafften abgefertiget, Ein Ersamer Ratth alhie haben Vier Personen aus ibrem mittl vnd 12 wolgeputzte Reutter Ihrer kayser- lichen Majestät Zu ehren dahin verordnet. Fur die Confirmation der hiegen Priuilegien ist Ihr Majestät verehrt worden 700 ƒfls vnd in die Cantzlei 70 ƒ. Eodem anno Am tag Margarethä Ist den gantzen tag ein schröklich wetter gewesen, hat bei Sanct Johans in die kirchen eingeschlagen, vnd den Dienstag hernach an dem Pfarthurn in des grossen Christoffen bild eingeschlagen vnd durch die Kirch wieder hinaus. Comet. Eodem anno den 10. Nouember Ist ein Zeit lang ein grosfer Comet gesehen worden, dergleichen grosse man hie Zuuor uicht gesehen. Eodem anno den lezten Dezember Ist herr Wolff Jankho Stadtrichter vnd herr hans Fistritzer gestorben. Rattsherrn ge- ftorben. Wetter einge schlagen.
164 Eodem anno den 7. Februar haben die Geschwornen Meister der Tuchmacher dem herrn Trtzka vmb ein stukh wiesen Zum stampff geben 300 stukh goldes. Meister Stampff. Eodem anno Montag nach Palmarum Ist herr Johan hinconius von Welinow Zum Behmischen Stadtschreiber an stat des herrn Doctoris Matlhaj Gregorinj von Tulechaw angenohmen worden. 1577 hat Kayser Rodolfus secundus den Iglauern auffs Appellation in des Königs handt Zu vberrelchen. new bestetiget, das ein ieder Apellant die Akta Jhrer königlichen Majestät in aigne hande vberreichen sol welches Zwar alzeit geschehen laut Vnserer Pergkrecht, allein der herr Zacharias herr von Neuhaus hat in einer sachen so wegen seines Vnterthanen alhie vor gericht fur kommen, die Acta in die Appellation geschickt, daher diese des Kaysers bestetigung der alten freyheit begert vnd erlangt worden. herr hinconius Stabtschreiber. Mönch in Bau- Eodem anno Ist den 21. Aprilis ein verloffener Mönch erskleidern Pre= biget. aus dem Kloster Zu Brukh bei Znaim gelegen in bauerskleidern hieher khommen, hatte viel gewesch von der heiligen schrifft, was man ihn fragte, das wuste er wo es geschrieben stunde, vnd gab fur als khente er weder lesen noch schreiben, Dieser hat auch bei der Ziglhütten den einfal tigen leutten, derer viel Zusammengeloffen, geprediget vnd sich fur ein Propheten ausgeben, Weil aber ein schalth hinter ihm verborgen gewesen, hat man ihn bald des andern tages weiter passiren heisfen. Raiſer Rubolff Eodem anno den 26. Junii Jst der iezt regierende Rö- 2. wirt fur einen Marggraffen an genohmen. mische Kayser Rudolphus 2, von allen 4 Stenden des Marg- graffthumbs Mährern in der Stadt Olmuntz herrlich vnd stattlich ange- nohmen worden, allda ihm die stende Vntertheniglheit angelobet vnd Ihr Maje- stät den stenden das Jurament gethan. Dahin haben alle Mährerische katy- serische Stedte ihre bottschafften abgefertiget, Ein Ersamer Ratth alhie haben Vier Personen aus ibrem mittl vnd 12 wolgeputzte Reutter Ihrer kayser- lichen Majestät Zu ehren dahin verordnet. Fur die Confirmation der hiegen Priuilegien ist Ihr Majestät verehrt worden 700 ƒfls vnd in die Cantzlei 70 ƒ. Eodem anno Am tag Margarethä Ist den gantzen tag ein schröklich wetter gewesen, hat bei Sanct Johans in die kirchen eingeschlagen, vnd den Dienstag hernach an dem Pfarthurn in des grossen Christoffen bild eingeschlagen vnd durch die Kirch wieder hinaus. Comet. Eodem anno den 10. Nouember Ist ein Zeit lang ein grosfer Comet gesehen worden, dergleichen grosse man hie Zuuor uicht gesehen. Eodem anno den lezten Dezember Ist herr Wolff Jankho Stadtrichter vnd herr hans Fistritzer gestorben. Rattsherrn ge- ftorben. Wetter einge schlagen.
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165 PassIbVs eXaCtVs SOLIIs VbI CLaVDItVr annVs VoLfgangVs VItae CLaVDIt et aeVa sVae. Nona Dles VbI post LVcae saCra festa nitebat JanVs aDlt nlgrae Castra CrVenta neCls. Eodem anno Ist Fraw Anna des herrn Jacob Lidls haus- fraw, meines Vattern haus Leupolden Schwester gestorben. Cognatl CeLebrant qVa LVCe CharIstia RoMae Hls eXIt terris et petlt Anna poLos. Eodem anno Als M. Joachimus Bekerus Rector Scholae M. Vrsinus Rector Scholæ. sich wieder nach Frankfurt an die Oder begeben (welcher vom 1572 iahr bies hieher Rector gewest) vnnd allda doctorirt auch Professor worden, Ist an sein stell herr M. Johannes Vrsinus von Wittenberg, da er in der Parlicularschul Rector gewesen, vocirt worden, Was sich mit diesem vnd herr D. Hederico fur streit erhoben ist Vuten im 1582 Jahr Zu lesen. herr hans Fi stritzer. Jacob Lidlin geſtorben. B. S. Claret M. VrsInVs LVDI CapIt IgLaVIensIs habenas Et DoCtor Certa peCtora Lege reglt. Anno 1578 den 30. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Leupoldt Eltister. herr Daniel Neumaier Beisitzer. herr Sebastian Kröst Richter. Junge herrn: Wolff Finsterburger, Thristoff Popitzer vnnd hans Steidl. Eodem anno hat ein krummer Bettler Paul genandt sich Ein frummer bettler ermordet in Prewhausen auffgehalten, vnd des Preumeisters ins Grund ein Magblein. balds Prewhaus Tochterlein bei 4 iahren alt, bisweilen am arm in der Stadt herumb getragen vnd mit ihm gespielet, Entlich hat er das arme Magdlein ans aureitzung des Teuffels in des herrn Matthes Wagners haus auffn hewboden ermordet, vnd damit es nicht schreien khente dem Khindt das maul verstopfft vnd ihme das hertz ausgeschuitten. Als solches bald laut-- mehr worden, in dem man das Khind irrgangen, hat man dem Mörder so entwichen starkh nachgesetzt Zu Roß vnd fues, Der ist hernach Zu Wittin- gaw gefangen worden, hat noch des Magdleins hertz bei sich gehabt, vnd als er sich in der tortur Zu dieser schröklichen that bekent, ist er mit gluen- den Zangen geriessen vnd beim galgen geuiertheilt worden, Als man ihn Zum erstenmal Zum gericht gebracht, hat er die that gelaugnet vud wiederruffen, Wie er aber auffs new ist gemartert worden, hat ers wieder bekenut vnd allso sein straff darumb gelitten. Eodem anno am tag Margarethä hat das Wetter aber- Wetter einge= mal eingeschlagen an Obern Ring Zwischen Laurentii Reindlers shlagen. vnd Lucas Stubikhen heuser, vnd ein stukh vom schilt abgeschlagen. Eodem anno haben sich 2 buttergesellen in brandtwein Zu todt ge- soffen.
165 PassIbVs eXaCtVs SOLIIs VbI CLaVDItVr annVs VoLfgangVs VItae CLaVDIt et aeVa sVae. Nona Dles VbI post LVcae saCra festa nitebat JanVs aDlt nlgrae Castra CrVenta neCls. Eodem anno Ist Fraw Anna des herrn Jacob Lidls haus- fraw, meines Vattern haus Leupolden Schwester gestorben. Cognatl CeLebrant qVa LVCe CharIstia RoMae Hls eXIt terris et petlt Anna poLos. Eodem anno Als M. Joachimus Bekerus Rector Scholae M. Vrsinus Rector Scholæ. sich wieder nach Frankfurt an die Oder begeben (welcher vom 1572 iahr bies hieher Rector gewest) vnnd allda doctorirt auch Professor worden, Ist an sein stell herr M. Johannes Vrsinus von Wittenberg, da er in der Parlicularschul Rector gewesen, vocirt worden, Was sich mit diesem vnd herr D. Hederico fur streit erhoben ist Vuten im 1582 Jahr Zu lesen. herr hans Fi stritzer. Jacob Lidlin geſtorben. B. S. Claret M. VrsInVs LVDI CapIt IgLaVIensIs habenas Et DoCtor Certa peCtora Lege reglt. Anno 1578 den 30. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Leupoldt Eltister. herr Daniel Neumaier Beisitzer. herr Sebastian Kröst Richter. Junge herrn: Wolff Finsterburger, Thristoff Popitzer vnnd hans Steidl. Eodem anno hat ein krummer Bettler Paul genandt sich Ein frummer bettler ermordet in Prewhausen auffgehalten, vnd des Preumeisters ins Grund ein Magblein. balds Prewhaus Tochterlein bei 4 iahren alt, bisweilen am arm in der Stadt herumb getragen vnd mit ihm gespielet, Entlich hat er das arme Magdlein ans aureitzung des Teuffels in des herrn Matthes Wagners haus auffn hewboden ermordet, vnd damit es nicht schreien khente dem Khindt das maul verstopfft vnd ihme das hertz ausgeschuitten. Als solches bald laut-- mehr worden, in dem man das Khind irrgangen, hat man dem Mörder so entwichen starkh nachgesetzt Zu Roß vnd fues, Der ist hernach Zu Wittin- gaw gefangen worden, hat noch des Magdleins hertz bei sich gehabt, vnd als er sich in der tortur Zu dieser schröklichen that bekent, ist er mit gluen- den Zangen geriessen vnd beim galgen geuiertheilt worden, Als man ihn Zum erstenmal Zum gericht gebracht, hat er die that gelaugnet vud wiederruffen, Wie er aber auffs new ist gemartert worden, hat ers wieder bekenut vnd allso sein straff darumb gelitten. Eodem anno am tag Margarethä hat das Wetter aber- Wetter einge= mal eingeschlagen an Obern Ring Zwischen Laurentii Reindlers shlagen. vnd Lucas Stubikhen heuser, vnd ein stukh vom schilt abgeschlagen. Eodem anno haben sich 2 buttergesellen in brandtwein Zu todt ge- soffen.
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166 Eodem anno Ist herr M. Marcus Krumb Pfarherr Zum Mr. Marcus Krumb Pfarher Zum Rantzer. Rantzer worden. Eodem anno Ist herr Matthes Stubikh in der Frauengassen won- hafft gestorben. Anno 1579 Im Augusto Ist der Ratth verneuret worden. herr hannß Dauid Eltister, herr Sebastian kröst Beisitzer, herr Jacob Seidenmeltzer Richter. Junge herrn: Augustin Lidl, hans kren, Lucas kitzmegl. Dies iahr ist herr Niclas von hradek Vnter Cammerer worden, nach absterben herrn hannß haugwitzen. Eodem anno Ist das Pirnitzthor new gebawet worden hat den nahmen von Markt Pirnitz. Porta reCens hIC Iglavla ConsVrgIt in Vrbe qVae PIrnICensi noMen ab arCe gerIt. Eodem anno Am tag Margarethä als herr Lorentz Stu- bikh mit seinen Söhnen bei der höltz.muel kurtzweil halber In der Igla gefischet, ist der eine sein sohn Lucas Stubikh im wasser ertrunkhen vnnd den andern tag alhie begraben worden. 1579 hat der Prior beim heiligen Creutz Thomas von Mönch entführt ein Ehewelh. Martinis den Frantz Schmilauer sein Schwester entführt, drauff ist herr Abraham hatinger vnd herr hans Steidl mit einer offenen kundschafft vnterm Stadtsigil abgefertigt worden wo sie in betretten, Zu handen herrn Vnter Camerers vnd seiner verordneten Obrigkheit mit glubd Zuuerhafften Zst aber nicht angetroffen worden. LVX VbI nona sIMVL seXIILIs qVarta refVLget StVbIChIVs CæCls Innatat haVstVs aqVIs. Eodem anno Ist mein Fraw Mutter Vrsula Leupoldin Mein Mutter geftorben. ein geborne Pauspertlin den 9. Augusti gestorben, hat ihm ehstandt mit meinem Vattern Seligen gelebet 26 iahr, vnd 13 Khinder mit ihn ge- zeuget. Ihres alters 44 Jahr. Ist geboren 17. Nouember 1535. Chara LeopoLH soCIa oppetIt VrsVLa LeCtI SeXIILIs nona progreDIente DIe. B. S. Eodem anno 3st herrn Daniel Neumaiers hausfraw Fraw Martha geborne Lidlin gestorben. SOLVItVr eXIgVas ContVnX DanIeLIs In aVras SeD VIVVS CoeLI est fLatVs In arCe sVper. Erihertog Ma= Eodem anno den 30. Oktober Ist Maximilian Ertzhertzog rimilian hieher kommen. Zu Oesterreich hieher kommen, Ist Ihrer furstlichen Durchl. verehrt worden ein vergoldt Credentz vnnd 40 stukh goldes darinnen. Anno 1580 den 7. September 3st der Ratth verneuret worden. herr Matthes Letzelter Eltister. herr Andre Mohensakh Beisitzer. herr Procop höfer Richter. Junge herrn: Matthes kitzmegl, Matthes Reindler vund Neuer Vn ter Cammerer. Ptrnitthor ge- bawet. Lucas Stubikh ertrunkhen.
166 Eodem anno Ist herr M. Marcus Krumb Pfarherr Zum Mr. Marcus Krumb Pfarher Zum Rantzer. Rantzer worden. Eodem anno Ist herr Matthes Stubikh in der Frauengassen won- hafft gestorben. Anno 1579 Im Augusto Ist der Ratth verneuret worden. herr hannß Dauid Eltister, herr Sebastian kröst Beisitzer, herr Jacob Seidenmeltzer Richter. Junge herrn: Augustin Lidl, hans kren, Lucas kitzmegl. Dies iahr ist herr Niclas von hradek Vnter Cammerer worden, nach absterben herrn hannß haugwitzen. Eodem anno Ist das Pirnitzthor new gebawet worden hat den nahmen von Markt Pirnitz. Porta reCens hIC Iglavla ConsVrgIt in Vrbe qVae PIrnICensi noMen ab arCe gerIt. Eodem anno Am tag Margarethä als herr Lorentz Stu- bikh mit seinen Söhnen bei der höltz.muel kurtzweil halber In der Igla gefischet, ist der eine sein sohn Lucas Stubikh im wasser ertrunkhen vnnd den andern tag alhie begraben worden. 1579 hat der Prior beim heiligen Creutz Thomas von Mönch entführt ein Ehewelh. Martinis den Frantz Schmilauer sein Schwester entführt, drauff ist herr Abraham hatinger vnd herr hans Steidl mit einer offenen kundschafft vnterm Stadtsigil abgefertigt worden wo sie in betretten, Zu handen herrn Vnter Camerers vnd seiner verordneten Obrigkheit mit glubd Zuuerhafften Zst aber nicht angetroffen worden. LVX VbI nona sIMVL seXIILIs qVarta refVLget StVbIChIVs CæCls Innatat haVstVs aqVIs. Eodem anno Ist mein Fraw Mutter Vrsula Leupoldin Mein Mutter geftorben. ein geborne Pauspertlin den 9. Augusti gestorben, hat ihm ehstandt mit meinem Vattern Seligen gelebet 26 iahr, vnd 13 Khinder mit ihn ge- zeuget. Ihres alters 44 Jahr. Ist geboren 17. Nouember 1535. Chara LeopoLH soCIa oppetIt VrsVLa LeCtI SeXIILIs nona progreDIente DIe. B. S. Eodem anno 3st herrn Daniel Neumaiers hausfraw Fraw Martha geborne Lidlin gestorben. SOLVItVr eXIgVas ContVnX DanIeLIs In aVras SeD VIVVS CoeLI est fLatVs In arCe sVper. Erihertog Ma= Eodem anno den 30. Oktober Ist Maximilian Ertzhertzog rimilian hieher kommen. Zu Oesterreich hieher kommen, Ist Ihrer furstlichen Durchl. verehrt worden ein vergoldt Credentz vnnd 40 stukh goldes darinnen. Anno 1580 den 7. September 3st der Ratth verneuret worden. herr Matthes Letzelter Eltister. herr Andre Mohensakh Beisitzer. herr Procop höfer Richter. Junge herrn: Matthes kitzmegl, Matthes Reindler vund Neuer Vn ter Cammerer. Ptrnitthor ge- bawet. Lucas Stubikh ertrunkhen.
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167 Matthes Rudloff. (Zusatz von swät. Hand: Zu dieser Zeith müssen in Iglau Leüthe gewesen sein ohne hürn: Dieweilen Sie sich nach jedem wind geträet haben, wie der Staub auf der Strasßen; darumb war ihr gantzes Religionswesen Ein auß verworffenen Lumpen Zusammengefügtes Müsch-Masch; Merke es Du Einfältiger Stadt und geschicht Schreiber! Der Teüfel hat Dich schon längsten Zu seinem Cancelisten erwählet). Eodem anno Am heiligen Ostertag in der Nacht hat sich Ein bruder ersticht den an- ein schröklicher faal Zugetragen Zwischen Zweyen brnedern der bern. Alten Kuttmullnerin Sohnen. Als der eine bruder mit nahmen Veit ein lange Zeit Vnsinnig gewesen, allso das man ihn an Ketten hat verwahren muessen, Wie er hernach wieder richtiger worden vnd Zu mehrern Verstandt kommen, hat man ihn der bande vnd ketten loß gemacht Der ander sein Bruder Abraham hat seiner gewacht, haben desselben heiligen Abendts Ruben miteinander geschelt, vnd einer mit dem andern geredt, allso, das die Wittib ihr Mutter sich kheines argen versehen vnd schlaffen gangen, Der eine Bru- der als Abraham ist entlich auch entschlaffen vnd sich auff die bankh gelegt, Als es nu war omb 2 Vhr in der Nacht hat der böse Geist Ein bruder er- mordet den an den Vusinnigen Menschen den Veit wieder erreget, der ist hin bern mit einem mefſer. Zu seinem brudern der auff der bankh siecher einschlieff, getretten, vnd mit einem Messer iämmerlich ermordet, Der Verwundete bruder hat noch ge- schrein, ist von der bankh auff die erden gefallen sich in seinem blut gewel- tzet, der ander aber, als der Vnsinnige, ist aus der stuben ins haus gelof- fen, auch ein kleglich geschrei angefangen, das messer in dem hoff von sich geworffen, die Biervasser im haus hin vnd her geworffen, dauon die Mutter erwachet, vnd als sie in die Stuben herab gangen, hat sie leider den kleg-- lichen fal ihres entleibten Sohnes mit schmerzen ansehen muessen, Der Vu- sinnige ist, wie ein bruellender Ochs im hoff hin vnd wieder geloffen, vnd hat die gutte betrübte Mutter durch hilff der benachbarten gnugsam Zuthun gehabt, das sie den Rasenden Menschen wieder in die Ketten gebracht hat, vnnd man ihm Zu gemuth gefuhrt, was er an seinem brudern begangen, warumb er ihn erstochen, wie ers wolle verantworten, hat er khein wort hierauff Zur antwort geben, doch mit geberden Vermerken lassen, das es ihm leid sei. Den andern tag hernach als den 2. Ostertag ist der Wahn- sinnige Bruder auch an den Ketten gestorben. Da hat die betrubte Mutter beiden Söhnen ein klegliche begrebnis gehalten. Eodem anno Den 22. Augusti Zu fruer tages Zeit hat Wetter einge- schlagen. das Wetter in der Sachsergassen beim herrn Jeremias Mauer bach vnnd dem Thobiaschen eingeschlagen durch den schilt, vnd hat in der schlagkammer angezundet, doch aus hilff der Nachtbarn bald geleschet worden. Zwen tage Zuuor bald nach der SonnenVntergang Ist Sewerstral. gegen abendt ein fenriger strall vom himmel gefallen, der ist in der lufft
167 Matthes Rudloff. (Zusatz von swät. Hand: Zu dieser Zeith müssen in Iglau Leüthe gewesen sein ohne hürn: Dieweilen Sie sich nach jedem wind geträet haben, wie der Staub auf der Strasßen; darumb war ihr gantzes Religionswesen Ein auß verworffenen Lumpen Zusammengefügtes Müsch-Masch; Merke es Du Einfältiger Stadt und geschicht Schreiber! Der Teüfel hat Dich schon längsten Zu seinem Cancelisten erwählet). Eodem anno Am heiligen Ostertag in der Nacht hat sich Ein bruder ersticht den an- ein schröklicher faal Zugetragen Zwischen Zweyen brnedern der bern. Alten Kuttmullnerin Sohnen. Als der eine bruder mit nahmen Veit ein lange Zeit Vnsinnig gewesen, allso das man ihn an Ketten hat verwahren muessen, Wie er hernach wieder richtiger worden vnd Zu mehrern Verstandt kommen, hat man ihn der bande vnd ketten loß gemacht Der ander sein Bruder Abraham hat seiner gewacht, haben desselben heiligen Abendts Ruben miteinander geschelt, vnd einer mit dem andern geredt, allso, das die Wittib ihr Mutter sich kheines argen versehen vnd schlaffen gangen, Der eine Bru- der als Abraham ist entlich auch entschlaffen vnd sich auff die bankh gelegt, Als es nu war omb 2 Vhr in der Nacht hat der böse Geist Ein bruder er- mordet den an den Vusinnigen Menschen den Veit wieder erreget, der ist hin bern mit einem mefſer. Zu seinem brudern der auff der bankh siecher einschlieff, getretten, vnd mit einem Messer iämmerlich ermordet, Der Verwundete bruder hat noch ge- schrein, ist von der bankh auff die erden gefallen sich in seinem blut gewel- tzet, der ander aber, als der Vnsinnige, ist aus der stuben ins haus gelof- fen, auch ein kleglich geschrei angefangen, das messer in dem hoff von sich geworffen, die Biervasser im haus hin vnd her geworffen, dauon die Mutter erwachet, vnd als sie in die Stuben herab gangen, hat sie leider den kleg-- lichen fal ihres entleibten Sohnes mit schmerzen ansehen muessen, Der Vu- sinnige ist, wie ein bruellender Ochs im hoff hin vnd wieder geloffen, vnd hat die gutte betrübte Mutter durch hilff der benachbarten gnugsam Zuthun gehabt, das sie den Rasenden Menschen wieder in die Ketten gebracht hat, vnnd man ihm Zu gemuth gefuhrt, was er an seinem brudern begangen, warumb er ihn erstochen, wie ers wolle verantworten, hat er khein wort hierauff Zur antwort geben, doch mit geberden Vermerken lassen, das es ihm leid sei. Den andern tag hernach als den 2. Ostertag ist der Wahn- sinnige Bruder auch an den Ketten gestorben. Da hat die betrubte Mutter beiden Söhnen ein klegliche begrebnis gehalten. Eodem anno Den 22. Augusti Zu fruer tages Zeit hat Wetter einge- schlagen. das Wetter in der Sachsergassen beim herrn Jeremias Mauer bach vnnd dem Thobiaschen eingeschlagen durch den schilt, vnd hat in der schlagkammer angezundet, doch aus hilff der Nachtbarn bald geleschet worden. Zwen tage Zuuor bald nach der SonnenVntergang Ist Sewerstral. gegen abendt ein fenriger strall vom himmel gefallen, der ist in der lufft
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168 Zwar verloschen, hat aber ein Zimlich grossen rauch von sich geben, Wel- ches den leutten alhie, weil sie es vor nie gesehen, sehr wunderlich fur- kommen. Comet. Es ist auch vmb dieselbe Zeit im iahr ein Comet am himmel ettlich wochen lang gesehen worden. Eodem anno Sein alhie gestorben, herr Greger Faust- Rattsherrn ge- ftorben. gros, herr Wolff Finsterburger vnnd herr Christoff Popitzer. Medicus wirt Eodem anno Ist Doctor Jacobus horstius bestalter Medicus wegen einer schult verklagt alhie wegen einer schult verklagt worden vom Caspar Ludwig drauff herr Doctor Zur antwort geben Er sol vor seiner Obrigkheit ver- klagt werden sei nicht schuldig Zu antworten sondern vorm Landtshaubtman, er sei einer von Adl, er sei mit diensten zwar Gemeiner Stadt vnterworffen, aber nicht mit seiner Person. Ost geschlossen weil die schult liquidirt vnd hie gemacht worden, vnd er wegen des Ambts Gemeiner Stadt vnterworffen vnd hie auff kheiner Vniuersität ist, auch fur khein Edlman khan gehalten werden, weil er im landt nicht ist im Ritterstandt auffgenohmen worden, sej er schuldig zu antworten vnd Zu Zahlen, er habe den ein priuilegium furZuweisen, daß er dessen allen befreyet sey, Ist entlich durch gütliche handlung die schult auff termin gezahlt worden. Den 22. Julij hat Abraham Kastner ein grundt Zum Burger was ste fur höfe khauffen khennen. Rantzer khauffen wollen Ist ihm die autwort worden Weil die schosgrundt vor iahren alle Zur Stadt gehört, ist den Burgern zugelassen die Grunde so in der Losung sein Zukhauffen was aber landgutter betrifft wie Rantzer ein Landtguth ist, da wirt den Burgern der khauff abge schlagen. Anno 1581 den 12. Septembris Ist der Ratth verneuret worden. Herr Hanß Leupoldt Eltister. Herr Daniel Neumaier Beisitzer. Herr Ma- thes hadmer Richter. Junge herrn: Girzik Schmilauer, Jacob Pauspertl der Jüngere, Zacharias Krum. Eodem anno hat kayser Rudolphus secundus der Stadt Weinſchenkhen im Rathaus. die alte gewonheit confirmirt, daß man nirgendt als im Rathaus Wein schenkhen sol Zur erhaltung gutter ordnung. Eodem anno Am heiligen Christag nach der fruepredigt, herr Dantel Neumater schreit in der krchen. alß herr Doctor Hedericus daß gemein gebett verrichtet, vnd von der Cantzel herab gangen, hatt herr Daniel Neumaier auf der Pfar- kirchen mit heller stim 2 mal geschrien, O herr du Sohn Dauid erbarme dich mein In dem hatt er sein hauben von sich fallen lassen sich vib vnd vmb gedrehet. Welches als ettliche Burgersleut vnd die von der Schul auffm Chor wahr genohmen, haben sie ihm aus der kirchen hinaus führen wollen. Da ist er vnter der kirchen thür abermal auff die kuüe gefallen vnd die vorigen
168 Zwar verloschen, hat aber ein Zimlich grossen rauch von sich geben, Wel- ches den leutten alhie, weil sie es vor nie gesehen, sehr wunderlich fur- kommen. Comet. Es ist auch vmb dieselbe Zeit im iahr ein Comet am himmel ettlich wochen lang gesehen worden. Eodem anno Sein alhie gestorben, herr Greger Faust- Rattsherrn ge- ftorben. gros, herr Wolff Finsterburger vnnd herr Christoff Popitzer. Medicus wirt Eodem anno Ist Doctor Jacobus horstius bestalter Medicus wegen einer schult verklagt alhie wegen einer schult verklagt worden vom Caspar Ludwig drauff herr Doctor Zur antwort geben Er sol vor seiner Obrigkheit ver- klagt werden sei nicht schuldig Zu antworten sondern vorm Landtshaubtman, er sei einer von Adl, er sei mit diensten zwar Gemeiner Stadt vnterworffen, aber nicht mit seiner Person. Ost geschlossen weil die schult liquidirt vnd hie gemacht worden, vnd er wegen des Ambts Gemeiner Stadt vnterworffen vnd hie auff kheiner Vniuersität ist, auch fur khein Edlman khan gehalten werden, weil er im landt nicht ist im Ritterstandt auffgenohmen worden, sej er schuldig zu antworten vnd Zu Zahlen, er habe den ein priuilegium furZuweisen, daß er dessen allen befreyet sey, Ist entlich durch gütliche handlung die schult auff termin gezahlt worden. Den 22. Julij hat Abraham Kastner ein grundt Zum Burger was ste fur höfe khauffen khennen. Rantzer khauffen wollen Ist ihm die autwort worden Weil die schosgrundt vor iahren alle Zur Stadt gehört, ist den Burgern zugelassen die Grunde so in der Losung sein Zukhauffen was aber landgutter betrifft wie Rantzer ein Landtguth ist, da wirt den Burgern der khauff abge schlagen. Anno 1581 den 12. Septembris Ist der Ratth verneuret worden. Herr Hanß Leupoldt Eltister. Herr Daniel Neumaier Beisitzer. Herr Ma- thes hadmer Richter. Junge herrn: Girzik Schmilauer, Jacob Pauspertl der Jüngere, Zacharias Krum. Eodem anno hat kayser Rudolphus secundus der Stadt Weinſchenkhen im Rathaus. die alte gewonheit confirmirt, daß man nirgendt als im Rathaus Wein schenkhen sol Zur erhaltung gutter ordnung. Eodem anno Am heiligen Christag nach der fruepredigt, herr Dantel Neumater schreit in der krchen. alß herr Doctor Hedericus daß gemein gebett verrichtet, vnd von der Cantzel herab gangen, hatt herr Daniel Neumaier auf der Pfar- kirchen mit heller stim 2 mal geschrien, O herr du Sohn Dauid erbarme dich mein In dem hatt er sein hauben von sich fallen lassen sich vib vnd vmb gedrehet. Welches als ettliche Burgersleut vnd die von der Schul auffm Chor wahr genohmen, haben sie ihm aus der kirchen hinaus führen wollen. Da ist er vnter der kirchen thür abermal auff die kuüe gefallen vnd die vorigen
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169 wort Repetirt O herr Due Sohn Dauid Erbarm dich mein. Ettliche aber haben ihn in die Lateinische schul gefürt, bieß sichs volkh verloffen, vnd er Zue sich selbsten wiederumb khomen ist. Eodem anno den 26. April Ist vmb 20 Vhr ein feuer Brunst. beim Frauenkloster auffs Josephs binters hauß auskommen, an 6 heusern die dacher abgebrant, aber sonst kein schaden gethan. Eodem anno Donnerstag nach Pfingsten Ist herr Augustin Rattsherrn ge- ftorben. Schmilauer gestorben vidt herr Ott Pilgramer. Eodem anno 1581. Ost Zwischen dem herrn Johan heis Streit Zwischen S. Hedenreich vnd denreich der h. schrifft Doctoren vnd Predigern alhie vnd M. Vr- M. Brfino. sino Reclore Scholae ein streit entstanden furnemlich in 3 glaubens articeln 1. wegen der Person Christi, 2. wegen des Abendtmals des herru, 3. wegen des freyen willen des menschen. Vud ist die sach entlich so weit khomen, das beide Partheien gegen einander mit schrifften verfahrn, vnd hat ein iedlicher gerecht sein wollen Anch haben sich schon Zue beiden theilen adhaerenten gefunden. Alß aber ein Ersamer Rath Diesem ergerlichen wesen vorkommen wollen haben sie beide Parthei auffs Rathauß Zu vuterschiedlichen maln er fordert, vnd was Zwischen ihnen streitig, angehört, Entlich iste darbei ver blieben, das man die dorff Pfarrer bei gemeiner Statt fordern sol vnd ihr Censuram von den stritigen articeln vernehmen, Zu dem ende, ob man vie- leicht durch sie dem handl khente abhelffen, Damit er in der enge blieb vnd an frembde ortt nicht gelangen dörffte, den es war Zubesorgen, weil alberait bei hoff von dem Streit gehört ward, da es gar an Ihr Majestät khom- men möchte der Statt grosse gefahr daraus entstehen. (Zusatz von späterer Hand: Hättest Du, Du Simpel! lieber geschrieben: Das man Eüch wegen eürer Lügen aus der Stadt gestöbert hätte; vnd wäre längst besser geschehen: Damit denn Teüfel diese gute Beüte ehender wäre entzogen worden). Wie man nun der dorffpfarrer censur vernohmen, aber von derselben ein Parthei auff diese, die ander auff ein ander Vniuersitet sich beruffen, vnd bei ihrer entscheidung nit verbleiben wollen. Der Rath auch den handl für wichtig angesehen vnd das durch der dorffpfarrer eensur dem streit nicht khönte ab geholffen werden, haben sie den Streit schrifftlich an die Vniuersitet Witten- berg vnd Leipzig gelangen lassen, vud anff die vber schikten schrifften vmb ein ordentliches Judiciun gebetten. Drauff hat die Vninersitet Wittenberg erstlich Zur antwort geschrieben, wie folget Anno 81. Den Ernuesten Erbarn hochweisen Burgermeister vnd Rathmannen der Statt Iglaw Vnsern gönstigen herrn vnd guthen Freunden, (svät.Zus. Nach dem Stammen Cacodaemonis und Luthrischem fleisch Geist). Gottes gnad vnd segen durch Christum Jesum neben erbittung vnserer willigen diensten vnd gebeth Zunor Erenueste, Erbare Hochweise gönstige herrn vnd gute freundte, Der herrn schreiben an vns Zusampt den wechselschrifften beyder herrn, D. Joannis
169 wort Repetirt O herr Due Sohn Dauid Erbarm dich mein. Ettliche aber haben ihn in die Lateinische schul gefürt, bieß sichs volkh verloffen, vnd er Zue sich selbsten wiederumb khomen ist. Eodem anno den 26. April Ist vmb 20 Vhr ein feuer Brunst. beim Frauenkloster auffs Josephs binters hauß auskommen, an 6 heusern die dacher abgebrant, aber sonst kein schaden gethan. Eodem anno Donnerstag nach Pfingsten Ist herr Augustin Rattsherrn ge- ftorben. Schmilauer gestorben vidt herr Ott Pilgramer. Eodem anno 1581. Ost Zwischen dem herrn Johan heis Streit Zwischen S. Hedenreich vnd denreich der h. schrifft Doctoren vnd Predigern alhie vnd M. Vr- M. Brfino. sino Reclore Scholae ein streit entstanden furnemlich in 3 glaubens articeln 1. wegen der Person Christi, 2. wegen des Abendtmals des herru, 3. wegen des freyen willen des menschen. Vud ist die sach entlich so weit khomen, das beide Partheien gegen einander mit schrifften verfahrn, vnd hat ein iedlicher gerecht sein wollen Anch haben sich schon Zue beiden theilen adhaerenten gefunden. Alß aber ein Ersamer Rath Diesem ergerlichen wesen vorkommen wollen haben sie beide Parthei auffs Rathauß Zu vuterschiedlichen maln er fordert, vnd was Zwischen ihnen streitig, angehört, Entlich iste darbei ver blieben, das man die dorff Pfarrer bei gemeiner Statt fordern sol vnd ihr Censuram von den stritigen articeln vernehmen, Zu dem ende, ob man vie- leicht durch sie dem handl khente abhelffen, Damit er in der enge blieb vnd an frembde ortt nicht gelangen dörffte, den es war Zubesorgen, weil alberait bei hoff von dem Streit gehört ward, da es gar an Ihr Majestät khom- men möchte der Statt grosse gefahr daraus entstehen. (Zusatz von späterer Hand: Hättest Du, Du Simpel! lieber geschrieben: Das man Eüch wegen eürer Lügen aus der Stadt gestöbert hätte; vnd wäre längst besser geschehen: Damit denn Teüfel diese gute Beüte ehender wäre entzogen worden). Wie man nun der dorffpfarrer censur vernohmen, aber von derselben ein Parthei auff diese, die ander auff ein ander Vniuersitet sich beruffen, vnd bei ihrer entscheidung nit verbleiben wollen. Der Rath auch den handl für wichtig angesehen vnd das durch der dorffpfarrer eensur dem streit nicht khönte ab geholffen werden, haben sie den Streit schrifftlich an die Vniuersitet Witten- berg vnd Leipzig gelangen lassen, vud anff die vber schikten schrifften vmb ein ordentliches Judiciun gebetten. Drauff hat die Vninersitet Wittenberg erstlich Zur antwort geschrieben, wie folget Anno 81. Den Ernuesten Erbarn hochweisen Burgermeister vnd Rathmannen der Statt Iglaw Vnsern gönstigen herrn vnd guthen Freunden, (svät.Zus. Nach dem Stammen Cacodaemonis und Luthrischem fleisch Geist). Gottes gnad vnd segen durch Christum Jesum neben erbittung vnserer willigen diensten vnd gebeth Zunor Erenueste, Erbare Hochweise gönstige herrn vnd gute freundte, Der herrn schreiben an vns Zusampt den wechselschrifften beyder herrn, D. Joannis
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170 Hedenrichs, Euerers Obersten Predigers vnd M. Joannis Vrsini des Schul- meisters, In eczlichen Streitigen Religions Articeln haben wier von diesem Poten verwarlich empfangen vnd wie wier aus denselben allem der herrn Christliche vnd löbliche vorsorg für die Reine (Zusatz von spät. Hand: das Gott erbarm!) lehr vnd Rhu ihrer Kirchen vnd schulen vormerken, Auch dem Allmechtigen hiermit von hertzen darfür danken, also were vus nichts liebers den das wier ihren begeren nach, ohne lengrer vorzugk, die gesuchte Cen- suram fertigen vnd vberschiken möchten, damit nicht, wo es lang verschoben wurde, in enern Kirchen vndt schulen grössere weiterung endtstehen möchte, Weil aber die sachen an ihr selbst wichtig vndt schwer, auch die schrifften weitleifftig vnd groß Zu deme die Weinachtfeyertage herzu gehen, auff wel- ches fest wier ohne daß mit vielfeltiger Kirchen vnd schularbeit beleget, auch mitler weill vnserer Collegarum einer vorreisen mueß, vndt dan vber daß wier auch vernommen, das die Professores Theologiae Zue Leipzig, wegen abwesens des herrn D. Selneceri als förderlich Zue ihrem judicio ferendo nicht kommen können, Als haben wier den Boten nicht lenger vergebens alhier liegen lassen, sondern wieder nach Hauß ferttigen wollen, ueben diesen erbieten, das wier mit ehister gelegenbeit die sachen höchstes vleises vndt mit Christlichem eifer vnder handen nemen vudt so baldt nach den Feyertagen wier damit fertig Die Schrifften nach Leipzig der Theologischen Facultet auch vorwarlichen vberschiken vndt da neben vnser bedenken, bey ihnen nieder- legen lassen, Da die Herrn solches wieder ihrer gelegenheit nach, abholen lasfen können. In mittels werden die herrn Ihrem Christlichen verstandt vnd väterlicher fürsorg nach einen friedtstandt besonders aber in gedachten Articulen beyden thailen die Zeitt vber Zuhalten aufflegen, welches dan sie weiter ärgerlich gezenkh Zuuorhütten vnbeschwert thun werden. Vnd solches haben wier den Herrn, denen wier angeneme dienste Zue leisten willig freundtlicher meinung hinwieder vormelden wollen. Datum Wittenberg den 5. Decembris Anno Christi Ihm A. 81 (Zusatz von später. Hand: auf dem grund vnd Boden Haceldama, wo der Verräther Christi und Läugner der Wahrheit mit seiner Käthigen Begraben Liegt). Dechandt Senior vnd die andern Doctorn der Theologen Fa- cultet daselbst. Anno 1582 den 14. Angust Ist der Rath verneuert worden. Herr Hanß Dauid Eltister. Herr Sebastian Kröst Beisitzer. Herr Jacob Seiden- meltzer Richter. Junge herrn: Daniel Pilgramer, Hauß haidler. Alß nun die Vninersität Wittenberg in der stritigkeit Zwi- I. heben reich vnd M. Brsino. schen D. Hederico vnd M. Vrsino nicht so schleinig antwortten können alldieweil der handl wie oben in ihrer antwortt verstanden, wichtig Hatt ein Rath alhie Zum andermal hinaus geschriben an beide Vuiuersitet Wittenberg vnd Leipzig (Zusatz von später. Hand: Ein Plunder wie der andere)
170 Hedenrichs, Euerers Obersten Predigers vnd M. Joannis Vrsini des Schul- meisters, In eczlichen Streitigen Religions Articeln haben wier von diesem Poten verwarlich empfangen vnd wie wier aus denselben allem der herrn Christliche vnd löbliche vorsorg für die Reine (Zusatz von spät. Hand: das Gott erbarm!) lehr vnd Rhu ihrer Kirchen vnd schulen vormerken, Auch dem Allmechtigen hiermit von hertzen darfür danken, also were vus nichts liebers den das wier ihren begeren nach, ohne lengrer vorzugk, die gesuchte Cen- suram fertigen vnd vberschiken möchten, damit nicht, wo es lang verschoben wurde, in enern Kirchen vndt schulen grössere weiterung endtstehen möchte, Weil aber die sachen an ihr selbst wichtig vndt schwer, auch die schrifften weitleifftig vnd groß Zu deme die Weinachtfeyertage herzu gehen, auff wel- ches fest wier ohne daß mit vielfeltiger Kirchen vnd schularbeit beleget, auch mitler weill vnserer Collegarum einer vorreisen mueß, vndt dan vber daß wier auch vernommen, das die Professores Theologiae Zue Leipzig, wegen abwesens des herrn D. Selneceri als förderlich Zue ihrem judicio ferendo nicht kommen können, Als haben wier den Boten nicht lenger vergebens alhier liegen lassen, sondern wieder nach Hauß ferttigen wollen, ueben diesen erbieten, das wier mit ehister gelegenbeit die sachen höchstes vleises vndt mit Christlichem eifer vnder handen nemen vudt so baldt nach den Feyertagen wier damit fertig Die Schrifften nach Leipzig der Theologischen Facultet auch vorwarlichen vberschiken vndt da neben vnser bedenken, bey ihnen nieder- legen lassen, Da die Herrn solches wieder ihrer gelegenheit nach, abholen lasfen können. In mittels werden die herrn Ihrem Christlichen verstandt vnd väterlicher fürsorg nach einen friedtstandt besonders aber in gedachten Articulen beyden thailen die Zeitt vber Zuhalten aufflegen, welches dan sie weiter ärgerlich gezenkh Zuuorhütten vnbeschwert thun werden. Vnd solches haben wier den Herrn, denen wier angeneme dienste Zue leisten willig freundtlicher meinung hinwieder vormelden wollen. Datum Wittenberg den 5. Decembris Anno Christi Ihm A. 81 (Zusatz von später. Hand: auf dem grund vnd Boden Haceldama, wo der Verräther Christi und Läugner der Wahrheit mit seiner Käthigen Begraben Liegt). Dechandt Senior vnd die andern Doctorn der Theologen Fa- cultet daselbst. Anno 1582 den 14. Angust Ist der Rath verneuert worden. Herr Hanß Dauid Eltister. Herr Sebastian Kröst Beisitzer. Herr Jacob Seiden- meltzer Richter. Junge herrn: Daniel Pilgramer, Hauß haidler. Alß nun die Vninersität Wittenberg in der stritigkeit Zwi- I. heben reich vnd M. Brsino. schen D. Hederico vnd M. Vrsino nicht so schleinig antwortten können alldieweil der handl wie oben in ihrer antwortt verstanden, wichtig Hatt ein Rath alhie Zum andermal hinaus geschriben an beide Vuiuersitet Wittenberg vnd Leipzig (Zusatz von später. Hand: Ein Plunder wie der andere)
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171 vnd vmb die vorhin gebetene Censur alls fleißes angehalten. Drauff ist von der Vuiuersität Wittenberg den 30. Januarii vnd von Leipzig den 8. Maii folgendes geschriben worden. Den Erneuesten Erbarn Wolweisen Burgermaister vndt Rathmannen der Altlöblichen Stadt Iglaw, Vnsern beson- dern gönstigen lieben Hern vnd Freunden. Gottes gnad vnd Segen durch Christum Jesum, neben erbietung Vu- serer gutwilligen diensten vnd getrewen gebeth fur Euere kirchen Schul vnd Regiment Jeder Zeit Zuuor. (Zusatz von später. Hand: ehe das Euch der Teüffel hohle). Ehrnueste, Hochweise, gönstige herrn vnd gute Freunde Inn Cobey verwahrt, vberschiken wier E. E. vnd W. vnser bedenken, welches wier, wegen der dreien Articeln, von der Person vnsers H. vnd Heilandts Jesu Christi¬ von seinem h. hochwirdigen Abentmal vnd von dem freyen willen des vn widergebornen menschen, auff die wechselschrifften des herrn D. Joannis Heidenreichs vndt M. Vrsini gestellt haben: Welcher schrifft Summa kurtz- lich dise ist, Weil M. Vrsinus Im ersten Articell laugnet, das der Sohn Gottes der angenommenen menschlichen Natur, In der Person mit der that vnd warheit mitgethailet habe alle seine göttliche Aigenschafften, darumb Christus Allmechtig, Allwissent vnd allenthalben gegenwertig sei, Allein nach der Gottheit vnd nicht auch nach seiner menscheit, sprechen wier daß er von dem wortt Gottes, der lehr der reinen Alten Vätter, Lutheri (Zusatz von spät. Hand: Dieses zwey hundert Jährigen nachfolgers Christi; aber nicht wie Matthäus: dann dieser hat auch das Weib verlasßen. Der deure Mann je- doch wegen des Weibs, die funffzehen hundert Jährige Kirche Verlasßen) vnd der Augsp. Confessions verwandten kirchen hierinn abgetretten vnd sich Zue den Caluinianer begeben habe, welche diese seine meinung nicht allein approbiren, sondern dieselbige himit Zue tage, mit gleichen gründen wie Er, offentlich, mündtlich vudt schrifftlich vertaidingen. (Zusatz von swäter. Hand: Siehet ihr Tälpeln von Pasßau, was ihr für eine reine Lehr führet? Ihr werdet wohl bald auch mit denen Juden eines handels werden). Solches aber ist ein Schädlicher Irthumb, durch welchen die Person, Christus, getrant, wel-- cher als vnser haupt König vnd HoherPriester ganz Als Gott vnd Mensch vnd nicht nur halb bey vns ist, Auch vns Christen Vnser höchster trost ge- nommen wurd, den wier daran haben, das wier wissen, das der ganze Christus bey Vus sei nicht nur nach der Gottheitt, welche gegen vns armen Sündern, wie ein verzerend feuer gegen dürren Stoppeln ist, Sondern auch nach seiner Menschheit, nach welcher Er alle trübsal versucht hat, vnd da- hero auch mit vns seinen Brüdern, In allerlei nötthen vnd widerwertigfeiten ein mitleiden haben, vnd daraus vns erlösen kan. Darumb wier Euch, Euer Kirchen Schul vnd gemein für solchem schädlichen Ihrtumb, Christlich vndt trewlich wöllen verwarnet haben.
171 vnd vmb die vorhin gebetene Censur alls fleißes angehalten. Drauff ist von der Vuiuersität Wittenberg den 30. Januarii vnd von Leipzig den 8. Maii folgendes geschriben worden. Den Erneuesten Erbarn Wolweisen Burgermaister vndt Rathmannen der Altlöblichen Stadt Iglaw, Vnsern beson- dern gönstigen lieben Hern vnd Freunden. Gottes gnad vnd Segen durch Christum Jesum, neben erbietung Vu- serer gutwilligen diensten vnd getrewen gebeth fur Euere kirchen Schul vnd Regiment Jeder Zeit Zuuor. (Zusatz von später. Hand: ehe das Euch der Teüffel hohle). Ehrnueste, Hochweise, gönstige herrn vnd gute Freunde Inn Cobey verwahrt, vberschiken wier E. E. vnd W. vnser bedenken, welches wier, wegen der dreien Articeln, von der Person vnsers H. vnd Heilandts Jesu Christi¬ von seinem h. hochwirdigen Abentmal vnd von dem freyen willen des vn widergebornen menschen, auff die wechselschrifften des herrn D. Joannis Heidenreichs vndt M. Vrsini gestellt haben: Welcher schrifft Summa kurtz- lich dise ist, Weil M. Vrsinus Im ersten Articell laugnet, das der Sohn Gottes der angenommenen menschlichen Natur, In der Person mit der that vnd warheit mitgethailet habe alle seine göttliche Aigenschafften, darumb Christus Allmechtig, Allwissent vnd allenthalben gegenwertig sei, Allein nach der Gottheit vnd nicht auch nach seiner menscheit, sprechen wier daß er von dem wortt Gottes, der lehr der reinen Alten Vätter, Lutheri (Zusatz von spät. Hand: Dieses zwey hundert Jährigen nachfolgers Christi; aber nicht wie Matthäus: dann dieser hat auch das Weib verlasßen. Der deure Mann je- doch wegen des Weibs, die funffzehen hundert Jährige Kirche Verlasßen) vnd der Augsp. Confessions verwandten kirchen hierinn abgetretten vnd sich Zue den Caluinianer begeben habe, welche diese seine meinung nicht allein approbiren, sondern dieselbige himit Zue tage, mit gleichen gründen wie Er, offentlich, mündtlich vudt schrifftlich vertaidingen. (Zusatz von swäter. Hand: Siehet ihr Tälpeln von Pasßau, was ihr für eine reine Lehr führet? Ihr werdet wohl bald auch mit denen Juden eines handels werden). Solches aber ist ein Schädlicher Irthumb, durch welchen die Person, Christus, getrant, wel-- cher als vnser haupt König vnd HoherPriester ganz Als Gott vnd Mensch vnd nicht nur halb bey vns ist, Auch vns Christen Vnser höchster trost ge- nommen wurd, den wier daran haben, das wier wissen, das der ganze Christus bey Vus sei nicht nur nach der Gottheitt, welche gegen vns armen Sündern, wie ein verzerend feuer gegen dürren Stoppeln ist, Sondern auch nach seiner Menschheit, nach welcher Er alle trübsal versucht hat, vnd da- hero auch mit vns seinen Brüdern, In allerlei nötthen vnd widerwertigfeiten ein mitleiden haben, vnd daraus vns erlösen kan. Darumb wier Euch, Euer Kirchen Schul vnd gemein für solchem schädlichen Ihrtumb, Christlich vndt trewlich wöllen verwarnet haben.
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172 In dem Andern Articell vom Hailigen Abendtmal müssen wier sagen daß M. Vrsinus noch nicht allzuweit von der bahn abgeschritten, souil die affirmatiuam der Rechten lehr vnserer kirchen anlanget. In der Negaliua aber raümet Er den Widersachern In diesem Zuuiel ein, das er sich uicht mit Argumenten vnd gründen also verwahret, damit er sein lehr verteidin- gen vnd die gegenlehr wiederumb verwerffen vnd wiederlegen könne. Welche beide Stukh doch eines so wol als das ander In der auslegung der Ar- ticell des glaubens Zue treiben sein. Darumb wo M. Vrsinus auch in die- sem Punct sich nicht weisen lasset, würdt er nicht allein keim Caluinianer wiederftandt thun können, sondern auch bei gemach die Rechte lehr verlieren, vndt also auch in diesem Articell Zue ihnen tretten. In dem Dritten Articull raumet M. Vrsinus den Papisten wieder Zuuil ein vndt beschuldiget die reine lehrer widet daß gezeigniß seines ge- wissens, beides des Schwenkfeldischen vnd des Entusiastischen Jhrtumbs. Darumb wan er in diesem Articell bei dem Reinen wort Gottes, wahren Augsp. Confession vnd vnserm Catechismo bestendig ohne desselben verfälschung bleiben wil, So mus er das herz vnd willen des menschen vor der widergeburth weder góvsgyov noch Govýžiov nennen, dan dasselbig Zue seiner bekerung, nicht daß wenigste würken nech mitwürken khan. Vndt ist solche sein meinung wider den vnterschidt Veteris et novi hominis, welchen doch die schrifft allenthalben helt. Was dan D. Heidenreich belangt, haben wier in seinen schrifften kei- nen Flacianischen Ihrthumb gespürt, hat auch M. Vrsinus Ihne desselben nicht vberwiesen, dan beides In dem Articell von der Erbsünd, vnd dan auch von dem Freien willen des Menschen, Zwischen D. Heidenreichs vnd des Illyrici lehr vnd bekandtniß ein grosser vnd weiter vnterschied ist, wie wier solches in vuserem bedenken genugsam angezaigt, In welchem auch Zue be- finden sein wirt, was wier in etlichen Dunkelln reden, des D. Heidenreichs für seine meinung, so dem wortt Gottes gemeß sei, achten. (Zusatz von spät. Hand: Ihr Narren ihr! wo hat dann eüch Christus den Heiligen Geist ver- sprochen). Hierauff werden nun E. E. vnd F. denen verhoffentlich die Ehre Christi das reine wortt Gottes Ihrer Kirchen, Schulen vnd gemein wolfart von herzen angelegen ist, wol wissen, was sie denselben Zue Rhn vnd bestem weiter in diefer sachen für nemen vnd thun sollen. Dan wo die lehr in diesen Articeln bei euch verfälschet würde, were Zubesorgen, es würde vmb das Euangelium baldt gethan sein. Weil aber M. Vrsinus nach seinen Jhme von Gott verliehenen gaben, Ihn Euerer Schul, der guten künst halber, nicht vunüczlich dienen köndte, vnd er sonders Zweifel bei vielen grossen gunst vud anhang hatt, stellen wier in Euer E. vnd W. Christlich vnd vernüufftig bedenken, ob uicht (Wo fern hoffnung sein möchte, das Er Zu gewinnen were) Dieselbe Ihne an
172 In dem Andern Articell vom Hailigen Abendtmal müssen wier sagen daß M. Vrsinus noch nicht allzuweit von der bahn abgeschritten, souil die affirmatiuam der Rechten lehr vnserer kirchen anlanget. In der Negaliua aber raümet Er den Widersachern In diesem Zuuiel ein, das er sich uicht mit Argumenten vnd gründen also verwahret, damit er sein lehr verteidin- gen vnd die gegenlehr wiederumb verwerffen vnd wiederlegen könne. Welche beide Stukh doch eines so wol als das ander In der auslegung der Ar- ticell des glaubens Zue treiben sein. Darumb wo M. Vrsinus auch in die- sem Punct sich nicht weisen lasset, würdt er nicht allein keim Caluinianer wiederftandt thun können, sondern auch bei gemach die Rechte lehr verlieren, vndt also auch in diesem Articell Zue ihnen tretten. In dem Dritten Articull raumet M. Vrsinus den Papisten wieder Zuuil ein vndt beschuldiget die reine lehrer widet daß gezeigniß seines ge- wissens, beides des Schwenkfeldischen vnd des Entusiastischen Jhrtumbs. Darumb wan er in diesem Articell bei dem Reinen wort Gottes, wahren Augsp. Confession vnd vnserm Catechismo bestendig ohne desselben verfälschung bleiben wil, So mus er das herz vnd willen des menschen vor der widergeburth weder góvsgyov noch Govýžiov nennen, dan dasselbig Zue seiner bekerung, nicht daß wenigste würken nech mitwürken khan. Vndt ist solche sein meinung wider den vnterschidt Veteris et novi hominis, welchen doch die schrifft allenthalben helt. Was dan D. Heidenreich belangt, haben wier in seinen schrifften kei- nen Flacianischen Ihrthumb gespürt, hat auch M. Vrsinus Ihne desselben nicht vberwiesen, dan beides In dem Articell von der Erbsünd, vnd dan auch von dem Freien willen des Menschen, Zwischen D. Heidenreichs vnd des Illyrici lehr vnd bekandtniß ein grosser vnd weiter vnterschied ist, wie wier solches in vuserem bedenken genugsam angezaigt, In welchem auch Zue be- finden sein wirt, was wier in etlichen Dunkelln reden, des D. Heidenreichs für seine meinung, so dem wortt Gottes gemeß sei, achten. (Zusatz von spät. Hand: Ihr Narren ihr! wo hat dann eüch Christus den Heiligen Geist ver- sprochen). Hierauff werden nun E. E. vnd F. denen verhoffentlich die Ehre Christi das reine wortt Gottes Ihrer Kirchen, Schulen vnd gemein wolfart von herzen angelegen ist, wol wissen, was sie denselben Zue Rhn vnd bestem weiter in diefer sachen für nemen vnd thun sollen. Dan wo die lehr in diesen Articeln bei euch verfälschet würde, were Zubesorgen, es würde vmb das Euangelium baldt gethan sein. Weil aber M. Vrsinus nach seinen Jhme von Gott verliehenen gaben, Ihn Euerer Schul, der guten künst halber, nicht vunüczlich dienen köndte, vnd er sonders Zweifel bei vielen grossen gunst vud anhang hatt, stellen wier in Euer E. vnd W. Christlich vnd vernüufftig bedenken, ob uicht (Wo fern hoffnung sein möchte, das Er Zu gewinnen were) Dieselbe Ihne an
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173 ein Orth verschifen wollen, da reine Theologen weren wieder welche er nicht also, wie wider D. Heidenreich (welches doch auch nicht recht) verbittert sein möchte, welche mit Ihme aus der Sachen Conferiren vnd Ihne eines bessern vnterweisen köndten. Oder vieleicht E. E. Ein oder Zwen Theolo- gos neben dem D. Heidenreich mit Ihme sich vnterreden liessen damit alle mittl vnd wege, durch welche er wider Zue Recht Zu bringen sein möchte für die handt genommen würden, vnd er nicht Zue clagen hette Das man ihn im wenigsten vbereilet hette. Doch solches alles, nach gelegenheit vnd vmbständ der sachen, so E. W. am besten bewustt sein, In derselb Beden- ken gesezet. Thun hiermit E. E. vnd W. sambt derselben kirchen, Schul vnd ganz gemein dem Allmechtigen in seinen guedigen schuz vnd schirm befelhen Denen wier anch freundliche dieust Zu erzeigen iederzeit willige. Datum Wittenberg den 30. Januarii Anno 82. Decanus Senior vnd die andern Professorn der Theologischen Facultet Zue Wittenberg. Denen Ehrnuesten Erbarn vndt Wollweisen Burgermeister vndt Rath der Altlöblichen Stadt Igla, vusern Insonder geliebten Herrn vn d Freunden. Gottes gnad vnd friedt durch Jesum Christum vnsern herrn beuohr. Erbare Wolweise Namhaffte großgünstige herrn, besouders geliebte freinde in Christo, Was E. E. W. verschinener Zeit beneben vbersendung Herrn D. Johans Heidenreichs, euers Superintendenten vnd M. Johannis Vrsini Schulmeisters getrifachter Wechselschrifft an vns freundlich gelangen lassen, dieselbe mit fleis Zu durchlesen, vnd ob Herr Doctor Heidenreich mit dem Flacianismo, M. Vrsinus aber mit dem Caluinismo behafft, Zu vrtheilen vnd euch in schrifften hinwider Zu berichten, dessen haben sich E. E. W. freundlich Zu erinnern. (Zusatz von später. Hand: Lutherus und Calvinus zwey paar hußen auß einen Tuch wie Belzebub und Accawn. ein Teüfel wie der andere). Ob wier nun wol die von M. Vrsino vnter die liebe Jugendt aus gesprengten Corruptelen vnd gegebene ergernis beneben der darauff eruolgten Spaltung vnd trennung Zwischen Ihm vnd dem herrn Superintendenten nicht ohne betrübnis vnd herzleid erfaren, (Zusatz von später. Hand: Ein se einige Kirche habt ihr: das ein jedweder Schuheflicker bey Euch ein Doctor ist, Euere Religion wie ein geflickter Schuhe). Dargegen aber E. E. W. Christ- liche väterliche vorsorge vnd gottseligen eifer, damit dieselbe die Reine vnuerfälschte lehr Augsp. Confession (swät.Zus. Confusion) in Ihren Kirchen vnd Schulen Zu erhalten vnd fortzupflanzen, vnd alle Ihrtumb vnd Corruptelen abzuschaffen sich befleissigen, mit herzlichen freuden vernommen, Derwegen auch nichts mehr gewunschet, denn das wier E. E. W. vnser Christlich bedenken vnuer- züglichen mittheilen möchten, Damit dem Ergerniß bei Zeiten gewehret wer-
173 ein Orth verschifen wollen, da reine Theologen weren wieder welche er nicht also, wie wider D. Heidenreich (welches doch auch nicht recht) verbittert sein möchte, welche mit Ihme aus der Sachen Conferiren vnd Ihne eines bessern vnterweisen köndten. Oder vieleicht E. E. Ein oder Zwen Theolo- gos neben dem D. Heidenreich mit Ihme sich vnterreden liessen damit alle mittl vnd wege, durch welche er wider Zue Recht Zu bringen sein möchte für die handt genommen würden, vnd er nicht Zue clagen hette Das man ihn im wenigsten vbereilet hette. Doch solches alles, nach gelegenheit vnd vmbständ der sachen, so E. W. am besten bewustt sein, In derselb Beden- ken gesezet. Thun hiermit E. E. vnd W. sambt derselben kirchen, Schul vnd ganz gemein dem Allmechtigen in seinen guedigen schuz vnd schirm befelhen Denen wier anch freundliche dieust Zu erzeigen iederzeit willige. Datum Wittenberg den 30. Januarii Anno 82. Decanus Senior vnd die andern Professorn der Theologischen Facultet Zue Wittenberg. Denen Ehrnuesten Erbarn vndt Wollweisen Burgermeister vndt Rath der Altlöblichen Stadt Igla, vusern Insonder geliebten Herrn vn d Freunden. Gottes gnad vnd friedt durch Jesum Christum vnsern herrn beuohr. Erbare Wolweise Namhaffte großgünstige herrn, besouders geliebte freinde in Christo, Was E. E. W. verschinener Zeit beneben vbersendung Herrn D. Johans Heidenreichs, euers Superintendenten vnd M. Johannis Vrsini Schulmeisters getrifachter Wechselschrifft an vns freundlich gelangen lassen, dieselbe mit fleis Zu durchlesen, vnd ob Herr Doctor Heidenreich mit dem Flacianismo, M. Vrsinus aber mit dem Caluinismo behafft, Zu vrtheilen vnd euch in schrifften hinwider Zu berichten, dessen haben sich E. E. W. freundlich Zu erinnern. (Zusatz von später. Hand: Lutherus und Calvinus zwey paar hußen auß einen Tuch wie Belzebub und Accawn. ein Teüfel wie der andere). Ob wier nun wol die von M. Vrsino vnter die liebe Jugendt aus gesprengten Corruptelen vnd gegebene ergernis beneben der darauff eruolgten Spaltung vnd trennung Zwischen Ihm vnd dem herrn Superintendenten nicht ohne betrübnis vnd herzleid erfaren, (Zusatz von später. Hand: Ein se einige Kirche habt ihr: das ein jedweder Schuheflicker bey Euch ein Doctor ist, Euere Religion wie ein geflickter Schuhe). Dargegen aber E. E. W. Christ- liche väterliche vorsorge vnd gottseligen eifer, damit dieselbe die Reine vnuerfälschte lehr Augsp. Confession (swät.Zus. Confusion) in Ihren Kirchen vnd Schulen Zu erhalten vnd fortzupflanzen, vnd alle Ihrtumb vnd Corruptelen abzuschaffen sich befleissigen, mit herzlichen freuden vernommen, Derwegen auch nichts mehr gewunschet, denn das wier E. E. W. vnser Christlich bedenken vnuer- züglichen mittheilen möchten, Damit dem Ergerniß bei Zeiten gewehret wer-
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174 den, So ist vns doch solches Zum thail wegen der vom Churfürsten Zu Sachsen vnd Burggraffen Zu Magdeburg oc. vnsern gnedigsten herrn vns gnedigst dazumal Zugleich aufferlegten nottwendigen Christlichen arbeit, Zum thail wegen vnser etlichen vielfeltige Leibesschwachheit, so schleinig Zuuer richten, ganz vnmöglich gewesen, Welches E. E. W. wier hiermit Zuberich ten nicht vmbgang haben können, damit solcher verzug vns nicht etwa an- ders, denn wie es verursachet worden, gedenket werden möchte, der vnge- zweiffelten hoffnung vnd Zuuersicht, das E. E. W. diese vnsere warhafftige entschuldigung günstiglichen Raum vnd Statt bey sich finden lassen werden Wie wier aber nachmals die Sachen befunden, vnd was von dem eingefal- lenen streit vnser Christlich bedenken sey, geben E. E. W. wier nun mehr in beyverwarter schrifft Zuerkennen, freundlich bittende, wie solches gemeint im besten auffzunemen vnd nicht zu zweiffeln Das solches ohne alle Affect vnd ansehen der Personen, Allein Zuer Ehre Gottes Zu verteidigung vnd fort- sezung der warheit (Zusatz von spater. Hand: welche der Teüfel geschmiedet), Zue widerlegung offentlicher Corruptelen vnd Calumnien vnd sonderlich Zue er haltung Christlicher ruhe, fried vnd einigkeit in euern Kirchen vnd Schulen, höchstes fleises von vns gerichtet. Bitten auch Gott den vater vnsers herru Christi von grundt vnsers herzens, das er Zu solchem Christlichen werkh seine gnade vnd segen verleihen wolle, das es das gewünschte ende glüklich erreichen, vnd Zue Zeitlicher vnd ewiger wollfart Euer Kirchen, Schulen vnd ganzer gemein sehr nutzlich vnd dienstlich sein möge. Dieselben sambt der hochbetrübten Christlichen Kirchen, vnd vns allen Zue gnedigen Schucz vnd schirm vnsers lieben Gottes befelhende, vns auch neben vbersendung der sieben tractetlein beneben vnserm Christlichen gebet, ferner Zue allem an- genemen diensten nach vermögen iederzeit genaigt vnd willig erbietende, mit angeheffter freundlicher bitte, vns nach altem löblichen gebrauch vnser Fa- cultet Zum förderlichsten vielgemelter sieben büchlein warhafftig Copien Zu- kommen lassen, damit wir vnd vnsere nachkommen, Was vns Zuurtheilen vbergeben worden, Jederzeit Zubeweisen, In massen wier denn keinen Zweif fel tragen Das E. E. W. sich gegen vns freündtlich vnd guetwillig dieß- fals erzeigen werden. Datum Leipzig den 8. Maii Anno 1582. Dechant Senior vnd Doctores der Theologischen Facultet daselbst. Solcher beider Vniuersitet Censuren vnd Sendtschreiben sein beiden Partheien den 29. Maii Anno 1582 in versamletem Rath verlesen worden. Nachmals als beide Partheien abgetretten, hatt man den M. Vrsinum allein furgelassen vnd vermeldet. Nachdem nu beide Censuren der herrn Theologen Zue Wittenberg vnd Leipzig Anhero khommen vnd verlesen worden, welche beide Parten angehöret, So ist eines Ers. Ratths gutdunken vnd meinung, das er Vrsinus, da es ihm anderst geliebt vnd gefellig. Zu Christlicher ver-
174 den, So ist vns doch solches Zum thail wegen der vom Churfürsten Zu Sachsen vnd Burggraffen Zu Magdeburg oc. vnsern gnedigsten herrn vns gnedigst dazumal Zugleich aufferlegten nottwendigen Christlichen arbeit, Zum thail wegen vnser etlichen vielfeltige Leibesschwachheit, so schleinig Zuuer richten, ganz vnmöglich gewesen, Welches E. E. W. wier hiermit Zuberich ten nicht vmbgang haben können, damit solcher verzug vns nicht etwa an- ders, denn wie es verursachet worden, gedenket werden möchte, der vnge- zweiffelten hoffnung vnd Zuuersicht, das E. E. W. diese vnsere warhafftige entschuldigung günstiglichen Raum vnd Statt bey sich finden lassen werden Wie wier aber nachmals die Sachen befunden, vnd was von dem eingefal- lenen streit vnser Christlich bedenken sey, geben E. E. W. wier nun mehr in beyverwarter schrifft Zuerkennen, freundlich bittende, wie solches gemeint im besten auffzunemen vnd nicht zu zweiffeln Das solches ohne alle Affect vnd ansehen der Personen, Allein Zuer Ehre Gottes Zu verteidigung vnd fort- sezung der warheit (Zusatz von spater. Hand: welche der Teüfel geschmiedet), Zue widerlegung offentlicher Corruptelen vnd Calumnien vnd sonderlich Zue er haltung Christlicher ruhe, fried vnd einigkeit in euern Kirchen vnd Schulen, höchstes fleises von vns gerichtet. Bitten auch Gott den vater vnsers herru Christi von grundt vnsers herzens, das er Zu solchem Christlichen werkh seine gnade vnd segen verleihen wolle, das es das gewünschte ende glüklich erreichen, vnd Zue Zeitlicher vnd ewiger wollfart Euer Kirchen, Schulen vnd ganzer gemein sehr nutzlich vnd dienstlich sein möge. Dieselben sambt der hochbetrübten Christlichen Kirchen, vnd vns allen Zue gnedigen Schucz vnd schirm vnsers lieben Gottes befelhende, vns auch neben vbersendung der sieben tractetlein beneben vnserm Christlichen gebet, ferner Zue allem an- genemen diensten nach vermögen iederzeit genaigt vnd willig erbietende, mit angeheffter freundlicher bitte, vns nach altem löblichen gebrauch vnser Fa- cultet Zum förderlichsten vielgemelter sieben büchlein warhafftig Copien Zu- kommen lassen, damit wir vnd vnsere nachkommen, Was vns Zuurtheilen vbergeben worden, Jederzeit Zubeweisen, In massen wier denn keinen Zweif fel tragen Das E. E. W. sich gegen vns freündtlich vnd guetwillig dieß- fals erzeigen werden. Datum Leipzig den 8. Maii Anno 1582. Dechant Senior vnd Doctores der Theologischen Facultet daselbst. Solcher beider Vniuersitet Censuren vnd Sendtschreiben sein beiden Partheien den 29. Maii Anno 1582 in versamletem Rath verlesen worden. Nachmals als beide Partheien abgetretten, hatt man den M. Vrsinum allein furgelassen vnd vermeldet. Nachdem nu beide Censuren der herrn Theologen Zue Wittenberg vnd Leipzig Anhero khommen vnd verlesen worden, welche beide Parten angehöret, So ist eines Ers. Ratths gutdunken vnd meinung, das er Vrsinus, da es ihm anderst geliebt vnd gefellig. Zu Christlicher ver-
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175 einigung greiffe mit herrn D. Hederico auff gewiesse Zeit Zusamen kheme, sich mit ihm entweder allein, oder in Beisein etlicher Personen, so beiden Partheien gefellig vndt annemlich miteinander freundtlich vnterrede, vnd einer den andern aus Gottes wortt vnterrichte vnd weisen lasse. Dessen sich ein Ers. Rath versehe, dieweil solcher ihr fürschlag Christlich vnd vatterlich. Darauff M. Vrsinus geantworttet Er zweiffle nicht, das ein Ers. Rath aus vaterlicher Christlicher vorsorg gern sehen wolte, das die vneinikeit Zwischen ihm vnd D. Hederico möchte durch ein freundtlich colloquium hingelegt vnd ver glichen werde, aber weil die sach Zu weit kommen, erfordere seine notturfft etwas weitleifftigers sich Zu erkleren. Welches ein Rath Zu verhüttung neuer weitleifftigkeit nicht gestatten wollen Sondern es ihm noch auf beden ken gegeben Ob er solchen Christlichen fürschlag annehmen wolte. Sie khen tens für ihr Person nicht allein, Sondern aus gutachten der Vniuersitet, das Zwischen Ihnen einigkeit könte gemacht werden, vieleicht würde der h. Geist ihn ihren Christlichen gesprech auch würken vnd das seinige thun, er sol das gute mitl nit ausschlagen. (Zusatz von später. Hand: Ja der geist, welcher in deren Gerasäer Schweinen gewürket). Drauff Vrsinus Zur antwort geben Er gebe der Wittenbergischen vnd Leipzischen Censur khein statt, er kenne auch der sachen halber mit D. Hederico nicht Zusammen kommen, Weil man die Acta dahin geschikt hat, welche mit dem Hederico ganz vnd gar vberein- stimmen, weil man dem Hederico Zu gefallen, wohin er gewolt hat, die Acta geschiket, sol man ihm als dem beclagten auch Zue gefallen an die 2 Vni¬ uersitet schiken, dahin er sich beruffen Er sei an das Concordienbuch nicht gebunden, weil es Zweiffelhafftig, ob es dem wort Gottes gemes oder nicht, Es sein auch die Darwieder schreiben, Item es sei das gemelte Concordien- buch alhie nicht angenommen, es khente auch ohne wissen vndt willen Ihr Majestät hie nicht angenommen werden, er bedechte sich vnd seine Schul, die ihm vertraut worden. Darauff hat man den handl ferner zu beratschlagen bieß auff den andern Rechtstag verschoben, An demselben als die Parten wieder fürn Rath erfordert worden, hat Hedericus nicht khommen wollen Sondern Zuer antwort geben, Man solle Ihm durch 2 geschworne Raths- Personen Zu wissen thun, was ein Rath ferner in dieser sach auff pub- licirte der Vniuersiteten censuren geschlossen hette. Weil aber der Rath fort seiner aufs Rathaus begert hat, ist er erschinen vnd hat erhalten, daß er nicht mit seinem gegentheil sondern allein fürgelassen worden, welches als es geschah, hat er vermeldet, Er habe darumb mit seinem Aduersario nicht wollen furtretten, 1. Weil er durch der Vninersitet Censuren von ihm ent- schiden vnd daraus offenbar das ihm Vrsinus vnrecht gethan hat. 2. Weil die schrifft sagt, das man mit einem vberwundenen Ketzer nichts sol Zu thun haben. Da er ihm aber einen offentlichen abtrag thun wolle, vnd sich Zur Kirchen bekennen, wolle er ihn als ein verlornes Schafflein wieder
175 einigung greiffe mit herrn D. Hederico auff gewiesse Zeit Zusamen kheme, sich mit ihm entweder allein, oder in Beisein etlicher Personen, so beiden Partheien gefellig vndt annemlich miteinander freundtlich vnterrede, vnd einer den andern aus Gottes wortt vnterrichte vnd weisen lasse. Dessen sich ein Ers. Rath versehe, dieweil solcher ihr fürschlag Christlich vnd vatterlich. Darauff M. Vrsinus geantworttet Er zweiffle nicht, das ein Ers. Rath aus vaterlicher Christlicher vorsorg gern sehen wolte, das die vneinikeit Zwischen ihm vnd D. Hederico möchte durch ein freundtlich colloquium hingelegt vnd ver glichen werde, aber weil die sach Zu weit kommen, erfordere seine notturfft etwas weitleifftigers sich Zu erkleren. Welches ein Rath Zu verhüttung neuer weitleifftigkeit nicht gestatten wollen Sondern es ihm noch auf beden ken gegeben Ob er solchen Christlichen fürschlag annehmen wolte. Sie khen tens für ihr Person nicht allein, Sondern aus gutachten der Vniuersitet, das Zwischen Ihnen einigkeit könte gemacht werden, vieleicht würde der h. Geist ihn ihren Christlichen gesprech auch würken vnd das seinige thun, er sol das gute mitl nit ausschlagen. (Zusatz von später. Hand: Ja der geist, welcher in deren Gerasäer Schweinen gewürket). Drauff Vrsinus Zur antwort geben Er gebe der Wittenbergischen vnd Leipzischen Censur khein statt, er kenne auch der sachen halber mit D. Hederico nicht Zusammen kommen, Weil man die Acta dahin geschikt hat, welche mit dem Hederico ganz vnd gar vberein- stimmen, weil man dem Hederico Zu gefallen, wohin er gewolt hat, die Acta geschiket, sol man ihm als dem beclagten auch Zue gefallen an die 2 Vni¬ uersitet schiken, dahin er sich beruffen Er sei an das Concordienbuch nicht gebunden, weil es Zweiffelhafftig, ob es dem wort Gottes gemes oder nicht, Es sein auch die Darwieder schreiben, Item es sei das gemelte Concordien- buch alhie nicht angenommen, es khente auch ohne wissen vndt willen Ihr Majestät hie nicht angenommen werden, er bedechte sich vnd seine Schul, die ihm vertraut worden. Darauff hat man den handl ferner zu beratschlagen bieß auff den andern Rechtstag verschoben, An demselben als die Parten wieder fürn Rath erfordert worden, hat Hedericus nicht khommen wollen Sondern Zuer antwort geben, Man solle Ihm durch 2 geschworne Raths- Personen Zu wissen thun, was ein Rath ferner in dieser sach auff pub- licirte der Vniuersiteten censuren geschlossen hette. Weil aber der Rath fort seiner aufs Rathaus begert hat, ist er erschinen vnd hat erhalten, daß er nicht mit seinem gegentheil sondern allein fürgelassen worden, welches als es geschah, hat er vermeldet, Er habe darumb mit seinem Aduersario nicht wollen furtretten, 1. Weil er durch der Vninersitet Censuren von ihm ent- schiden vnd daraus offenbar das ihm Vrsinus vnrecht gethan hat. 2. Weil die schrifft sagt, das man mit einem vberwundenen Ketzer nichts sol Zu thun haben. Da er ihm aber einen offentlichen abtrag thun wolle, vnd sich Zur Kirchen bekennen, wolle er ihn als ein verlornes Schafflein wieder
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176 annehmen, vnd ihm seine fehle verzeihen, da er wider die Kirchen erger¬ lich gelehret hat. (Zusatz von später. Hand: Da siehet man das Ketzergesindl). Aber Vrsinus wolte in seiner opinion auch recht sein vnd vermeint dauon nicht allein nicht weichen sondern viel weniger ein Abtrag Zu thun. Drauff haben alle 3 Räthe den 19. Dezember 1582 Alle dorffpfar- rer Neben dem herrn Hederico auffs Rathaus erfordert vnd ihnen vermelden lassen. Das ein Ers. Rath hoch darüber erfreiet sei, das die herrn Pastoren nu mehr Gott lob, gar einig in allen Articeln des glaubens miteinander sein. Vnd weil M. Vrsinus von seinem Ihrtumb nicht abzufürn, halten die Herrn Rath mit ihnen, was mit herrn M. Vrsino ferner anzuheben, oder was Ihr gutdunken hier innen sei. Darauff sie es eim Rath heim gestellt. Vnter deß hat herr M. Vrsinus an den Rath begert, das ihm das Meltz- werch möchte vergönt worden, das wolle er Zu mehrer erhaltung der Sei- nigen neben seinen schuldienst treiben, Ist ihm eben den 19. Decembris Zur antwort geben worden, das ihm solches beides Zugleich nicht kan Zu- gelassen werden, darumb wolle ein Rath sich mit einem andern Rectore Scholae versehen, Das Melzwerch aber betreffendt, sol er Zue gelegener Zeit vom herru Burgermeister ein beschaid bekommen. Diese antwort als M. Vrsinus nicht verhoffet, hat er begert Zue wissen, Warumb er seines Schuldienstes sol entseczet sein, Item wen er kein burger Recht begert hett, ob er beim dienst were verblieben Ist ihm Zue antwort durch etliche Raths personen erfolget Er hette des Raths beschaid vernommen, der Zeit hetten ste nichts weiter mit ihm Zureden. Also ist M. Vrsinus mit glimpff von seinem Schuldienst abgewiesen, vnd dem Streit dardurch ein end gemacht worden. Die Vhr am Pirnitzthurn auffgericht worden. Eodem anno Ist abermal ein Comet alhie gesehen worden. Im April Als herr heinrich herr von Waldstein den Ratth herr von Mie seritsch labet zu gevattern. alhie Zu geuattern gebetten, Ist durch herrn Jane Schmilauer vnd herrn Bernhard Sturm so anstat des Ratths zu geuattern gestanden ein schawgroschen per 10 Ducaten mit der Ueberschrifft Virtus unita valet, ver- ehrt worden. Windt. 1582. Item den 23. Juny vmb Vesper Zeit ist ein vu- gestim groß windig wetter nur in der vntern Stadt entstanden, etliche Decher von hensern abgeworffen, ein grosses loch in den Pirnitzer thurn gerissen, hat das feuer vber die Stadtmauer hoch in die lufft gefurt, blanken an gärtten vmbgeworffen beume aus der erden gerissen vnd sonsten sehr grossen schaden gethan, hat auch das halbe dach auff dem Frauenhaus vnd in der henkerei eingerissen. Fligen. Den 30. Augusti Sahe man ettlich viel grosse dike hauffen kleiner fligen in der höhe vber den heusern fliegen. Comet. Bhr.
176 annehmen, vnd ihm seine fehle verzeihen, da er wider die Kirchen erger¬ lich gelehret hat. (Zusatz von später. Hand: Da siehet man das Ketzergesindl). Aber Vrsinus wolte in seiner opinion auch recht sein vnd vermeint dauon nicht allein nicht weichen sondern viel weniger ein Abtrag Zu thun. Drauff haben alle 3 Räthe den 19. Dezember 1582 Alle dorffpfar- rer Neben dem herrn Hederico auffs Rathaus erfordert vnd ihnen vermelden lassen. Das ein Ers. Rath hoch darüber erfreiet sei, das die herrn Pastoren nu mehr Gott lob, gar einig in allen Articeln des glaubens miteinander sein. Vnd weil M. Vrsinus von seinem Ihrtumb nicht abzufürn, halten die Herrn Rath mit ihnen, was mit herrn M. Vrsino ferner anzuheben, oder was Ihr gutdunken hier innen sei. Darauff sie es eim Rath heim gestellt. Vnter deß hat herr M. Vrsinus an den Rath begert, das ihm das Meltz- werch möchte vergönt worden, das wolle er Zu mehrer erhaltung der Sei- nigen neben seinen schuldienst treiben, Ist ihm eben den 19. Decembris Zur antwort geben worden, das ihm solches beides Zugleich nicht kan Zu- gelassen werden, darumb wolle ein Rath sich mit einem andern Rectore Scholae versehen, Das Melzwerch aber betreffendt, sol er Zue gelegener Zeit vom herru Burgermeister ein beschaid bekommen. Diese antwort als M. Vrsinus nicht verhoffet, hat er begert Zue wissen, Warumb er seines Schuldienstes sol entseczet sein, Item wen er kein burger Recht begert hett, ob er beim dienst were verblieben Ist ihm Zue antwort durch etliche Raths personen erfolget Er hette des Raths beschaid vernommen, der Zeit hetten ste nichts weiter mit ihm Zureden. Also ist M. Vrsinus mit glimpff von seinem Schuldienst abgewiesen, vnd dem Streit dardurch ein end gemacht worden. Die Vhr am Pirnitzthurn auffgericht worden. Eodem anno Ist abermal ein Comet alhie gesehen worden. Im April Als herr heinrich herr von Waldstein den Ratth herr von Mie seritsch labet zu gevattern. alhie Zu geuattern gebetten, Ist durch herrn Jane Schmilauer vnd herrn Bernhard Sturm so anstat des Ratths zu geuattern gestanden ein schawgroschen per 10 Ducaten mit der Ueberschrifft Virtus unita valet, ver- ehrt worden. Windt. 1582. Item den 23. Juny vmb Vesper Zeit ist ein vu- gestim groß windig wetter nur in der vntern Stadt entstanden, etliche Decher von hensern abgeworffen, ein grosses loch in den Pirnitzer thurn gerissen, hat das feuer vber die Stadtmauer hoch in die lufft gefurt, blanken an gärtten vmbgeworffen beume aus der erden gerissen vnd sonsten sehr grossen schaden gethan, hat auch das halbe dach auff dem Frauenhaus vnd in der henkerei eingerissen. Fligen. Den 30. Augusti Sahe man ettlich viel grosse dike hauffen kleiner fligen in der höhe vber den heusern fliegen. Comet. Bhr.
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177 Eodem anno Sein herr hans fren, herr Clement krebs, herr Andre Mohensakh, herr Daniel Neumaier vnd herr Bern- hard Sturm deutscher Stadtschreiber gestorben welcher wegen der Pest von hinen hat auf Prag fahren wollen ist albereit der Kutscher vor seinen haus gewesen. Rattherrn ge- ftorben. Stabtschretber geftorben. StVIMIVs Vt tota pestIs grassatVr In Igla. Apta sIbi qVerens syDera peste perlt. Nach ihm hat herr Jacob Pauspertl der Elter den dienst versehen, bieß ins 1586 iahr, In welchem herr Johan Kergl Statschreiber worden. Anno 1583 feria 3 post Jacobi Ist der Rath verneuert worden. herr Mathes Lezelter Eltister. herr Lorentz Stubikh Beisitzer. herr Paul haidler Stadtrichter. Junger herr hans haberman. Eodem anno Ist herr Doctor Andreas Eberßdorffer den D. Ghersdorffer Medicus. 1. Martii Zum Stadtmedico hie angenohmen worden, den herr D. Jacobus Horstius, so vor ihm hie gewesen, ist von hinnen in Oestereich fur ein landtmedicum nach Krens vocirt worden, von dannen ist er nach¬ male gen Helmstatt in Sachsen Zue der Vniuersitet für ein Professorem angenohmen worden. Eodem anno Demnach Caspar Neimaier herrn Daniel Gaspar Neu maier erschist Neumaiers Sehn etwas vnrichtig am verstandt gewesen, Ist er ein Leinweber. mit Rath der gelehrten die lufft zu endern von hinnen geritten, der meinung er würde dardurch Zu seinem volligen Verstandt gebracht werden. Alß er aber nach Dremles khomen, hat er alda im Wirtshaus vber tisch einen armen Leinweber erschossen, da hat man ihn aus befelh herrn Zacharias, herrn von Neuhaus, dem Dremles zugehörig auff Teltsch gefürt vnd alda auffm Ratthaus verarrestiert. Entlich haben sich etsiche seiner befreundten, vnd vnter denselben herr Hanß Leupoldt vnd herr Mathes Liedl Zu Ihr Gnaden dem herrn Zacharias herrn von Neuhaus nach Teltsch brauchen lassen, vnd alda ihn des arrests entlediget, mit fürwendung, da der theter bei Richtigem verstandt gewesen were, hette er solchen faal nicht begangen vnd weil kein dolus alhie Zue spüren, wolle Jhr Gnaden ihm solches ver zeihen. Da ist nach vieler handlung verglichen worden, das man der armen Wittben vnd Kinderlein das erschossenen Leinwebers ein Summa gellts Zu bösserer auffenthaltung ihrer gegeben hatt. Nach diesem hat man ihn wieder an Ketten, wie Zuuor verwahren müssen, daran er auch hernach Anno 87 gestorben. Eodem anno Den 17. Julii vmb 5 Vhr in der nacht Wetter. hat das wetter beim Saltzenbrot am vntern Ring an der hausthür eingeschla¬ gen vnd die mauer auffgeriessen, ein stukh von der hausthür in ettlich stukh Zerschlagen. 12
177 Eodem anno Sein herr hans fren, herr Clement krebs, herr Andre Mohensakh, herr Daniel Neumaier vnd herr Bern- hard Sturm deutscher Stadtschreiber gestorben welcher wegen der Pest von hinen hat auf Prag fahren wollen ist albereit der Kutscher vor seinen haus gewesen. Rattherrn ge- ftorben. Stabtschretber geftorben. StVIMIVs Vt tota pestIs grassatVr In Igla. Apta sIbi qVerens syDera peste perlt. Nach ihm hat herr Jacob Pauspertl der Elter den dienst versehen, bieß ins 1586 iahr, In welchem herr Johan Kergl Statschreiber worden. Anno 1583 feria 3 post Jacobi Ist der Rath verneuert worden. herr Mathes Lezelter Eltister. herr Lorentz Stubikh Beisitzer. herr Paul haidler Stadtrichter. Junger herr hans haberman. Eodem anno Ist herr Doctor Andreas Eberßdorffer den D. Ghersdorffer Medicus. 1. Martii Zum Stadtmedico hie angenohmen worden, den herr D. Jacobus Horstius, so vor ihm hie gewesen, ist von hinnen in Oestereich fur ein landtmedicum nach Krens vocirt worden, von dannen ist er nach¬ male gen Helmstatt in Sachsen Zue der Vniuersitet für ein Professorem angenohmen worden. Eodem anno Demnach Caspar Neimaier herrn Daniel Gaspar Neu maier erschist Neumaiers Sehn etwas vnrichtig am verstandt gewesen, Ist er ein Leinweber. mit Rath der gelehrten die lufft zu endern von hinnen geritten, der meinung er würde dardurch Zu seinem volligen Verstandt gebracht werden. Alß er aber nach Dremles khomen, hat er alda im Wirtshaus vber tisch einen armen Leinweber erschossen, da hat man ihn aus befelh herrn Zacharias, herrn von Neuhaus, dem Dremles zugehörig auff Teltsch gefürt vnd alda auffm Ratthaus verarrestiert. Entlich haben sich etsiche seiner befreundten, vnd vnter denselben herr Hanß Leupoldt vnd herr Mathes Liedl Zu Ihr Gnaden dem herrn Zacharias herrn von Neuhaus nach Teltsch brauchen lassen, vnd alda ihn des arrests entlediget, mit fürwendung, da der theter bei Richtigem verstandt gewesen were, hette er solchen faal nicht begangen vnd weil kein dolus alhie Zue spüren, wolle Jhr Gnaden ihm solches ver zeihen. Da ist nach vieler handlung verglichen worden, das man der armen Wittben vnd Kinderlein das erschossenen Leinwebers ein Summa gellts Zu bösserer auffenthaltung ihrer gegeben hatt. Nach diesem hat man ihn wieder an Ketten, wie Zuuor verwahren müssen, daran er auch hernach Anno 87 gestorben. Eodem anno Den 17. Julii vmb 5 Vhr in der nacht Wetter. hat das wetter beim Saltzenbrot am vntern Ring an der hausthür eingeschla¬ gen vnd die mauer auffgeriessen, ein stukh von der hausthür in ettlich stukh Zerschlagen. 12
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178 Eodem anno Sein offt vnd vielmal Chasmata am himel Chasmata. gesehen worden. Rabenstein. Eodem anno Hat man den Haidenmacher der einen er- stochen, auffm Rabenstain, so kurtz Zuuor des 1582 gebawet worden, am ersten enthaubtet, den 18. Jan. 1583. Eodem anno 11. Dezember Ist herr M. Michael Abelus M. Abelus Rector Scholæ. an statt deß M. Joannis Vrsini Zum Rector der Lateinischen Schuel auffgenommen vnd den 13. introducirt worden. Ehe solches gesche- Borbitt D. He-hen, hat man den herrn Doctorem Hedericum auffs Rathaus benreichs mit ben dorf Pfarrern. gefordert vndt vermeldet. Nachdem Zwischen Jhme vnd den an- dern herrn Pastoribus ein einigung in Religionssachen iüngst geschlossen wor den So were es guth, das man solche dem Neuen Rectori Scholae an- deutet, damit künfftig nicht neue factiones wieder erwachsen möchten. Item es sei zu besorgen, ob er in allem ihnen der Religion halber vereiniget. Da hat herr Doctor Zuer antwort geben. Der herrn fürnemen wegen des neuen Magistri sei Zwar guth, Aber er wiesse, das etliche dorffPfarrer in die neue auffgerichte vereinigung sonderlich wegen des freyen willen des Menschen nicht einstimmen Sondern darwieder Predigen vnd hingen ettliche des Vrsini meinung nach an, Er begere mit dem Neuen Magister Zu Con- uersiren das er erforsche ob er mit Ihnen eines sei oder nicht. Da hat man auch die dorffPfarrer versamlet vud sie befragt, Ob sie gedenken bei der auffgerichten vereinigung in Religionssachen Zunerbleiben, Ob ihnen der neue Magister gefiele, Ob man ihm auch die Vrsach an melden soll, warumb Vrsinus von hinnen abgeschieden, Item ob sie wieder die Concordien, als ihnen Doctor Hedericus schuldt gibt, geprediget hetten vnd in Conviviis dauon mit dem Vrsino schimpfflich geredt hetten? darauff die Collegen vnd dorffPfarrer Zue antwort geben, Sie bleiben bei der auff gerichten vereinigung, hetten darwider im wenigsten uit geprediget, Mitt dem M. Vrsino hetten sie kein gemeinschafft, als das sie in deductione fune- rum mit ihm reden. Sie haben auch nichts schimpffliches oder spöttisches wieder den herrn Doctor oder die so der Augspurgischen Confession Zuge- than geredt. Da ward D. Hedericus mit Zufriden vnd der Neue Magister introducirt. Alß die dorffPfarrer mit herrn D. Hederico für dem Rath D. Hebericus mit M. Marcus Krum. waren, soll M. Marcus Krum Pfarrer Zum Ranzer denn herrn Doctor einer gotteslesterung bezichtiget haben, darumb hatt herr Doctor ihm vorbehalten, solches mit ihm auszutragen, Sonsten den andern wolle er ihre wider ihn außgesprengte Jniurien gern verzeihen. Da ist nun dem herrn Doctor mit M. Krum der ander tag Zue verhör ernent worden, da sein beide Partheien in Beisein der andern Pfarherr in dem articel de persona Christi gehört worden, Vnd habens darnach dem Rath sie Zuentscheiden heim-
178 Eodem anno Sein offt vnd vielmal Chasmata am himel Chasmata. gesehen worden. Rabenstein. Eodem anno Hat man den Haidenmacher der einen er- stochen, auffm Rabenstain, so kurtz Zuuor des 1582 gebawet worden, am ersten enthaubtet, den 18. Jan. 1583. Eodem anno 11. Dezember Ist herr M. Michael Abelus M. Abelus Rector Scholæ. an statt deß M. Joannis Vrsini Zum Rector der Lateinischen Schuel auffgenommen vnd den 13. introducirt worden. Ehe solches gesche- Borbitt D. He-hen, hat man den herrn Doctorem Hedericum auffs Rathaus benreichs mit ben dorf Pfarrern. gefordert vndt vermeldet. Nachdem Zwischen Jhme vnd den an- dern herrn Pastoribus ein einigung in Religionssachen iüngst geschlossen wor den So were es guth, das man solche dem Neuen Rectori Scholae an- deutet, damit künfftig nicht neue factiones wieder erwachsen möchten. Item es sei zu besorgen, ob er in allem ihnen der Religion halber vereiniget. Da hat herr Doctor Zuer antwort geben. Der herrn fürnemen wegen des neuen Magistri sei Zwar guth, Aber er wiesse, das etliche dorffPfarrer in die neue auffgerichte vereinigung sonderlich wegen des freyen willen des Menschen nicht einstimmen Sondern darwieder Predigen vnd hingen ettliche des Vrsini meinung nach an, Er begere mit dem Neuen Magister Zu Con- uersiren das er erforsche ob er mit Ihnen eines sei oder nicht. Da hat man auch die dorffPfarrer versamlet vud sie befragt, Ob sie gedenken bei der auffgerichten vereinigung in Religionssachen Zunerbleiben, Ob ihnen der neue Magister gefiele, Ob man ihm auch die Vrsach an melden soll, warumb Vrsinus von hinnen abgeschieden, Item ob sie wieder die Concordien, als ihnen Doctor Hedericus schuldt gibt, geprediget hetten vnd in Conviviis dauon mit dem Vrsino schimpfflich geredt hetten? darauff die Collegen vnd dorffPfarrer Zue antwort geben, Sie bleiben bei der auff gerichten vereinigung, hetten darwider im wenigsten uit geprediget, Mitt dem M. Vrsino hetten sie kein gemeinschafft, als das sie in deductione fune- rum mit ihm reden. Sie haben auch nichts schimpffliches oder spöttisches wieder den herrn Doctor oder die so der Augspurgischen Confession Zuge- than geredt. Da ward D. Hedericus mit Zufriden vnd der Neue Magister introducirt. Alß die dorffPfarrer mit herrn D. Hederico für dem Rath D. Hebericus mit M. Marcus Krum. waren, soll M. Marcus Krum Pfarrer Zum Ranzer denn herrn Doctor einer gotteslesterung bezichtiget haben, darumb hatt herr Doctor ihm vorbehalten, solches mit ihm auszutragen, Sonsten den andern wolle er ihre wider ihn außgesprengte Jniurien gern verzeihen. Da ist nun dem herrn Doctor mit M. Krum der ander tag Zue verhör ernent worden, da sein beide Partheien in Beisein der andern Pfarherr in dem articel de persona Christi gehört worden, Vnd habens darnach dem Rath sie Zuentscheiden heim-
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179 gestelt. Ein Rath Zuer antwort geben Sie wollen hierinnen thun, was Ihnen Ambts halber gebüren wirdt, Also ist die sach bies auff den 10. Februar Anno 1584 verschoben worden. Alß der 10. Februar herbei kho- men hat der Rath die Parthei also entschieden. Demnach herr Doctor Heden- reich sich wieder den M. Marcum Krum beschwert in dem, als er herr Doctor die wort Lutheri de extremis verbis Dauidis citirt vnd gelesen hat, das herr M. Krum herfür gefahren vud solche Allegation für ein gottslesterung angezogen welche wort dan M. Krum gestehet, allein gibt für er habe den herrn Doctor nicht recht vernommen, vnd also aus mißverstandt, nicht das er die autoritet des herrn Doctoris Lutheri verachten wolte, solche wort geredt, er wiesse dem herru Hederico sonst keine schuldt Zugeben, Weil durch solche vnbedechtige wort M. Krum dem herrn Luthero vndt Hederico Zu viel gethan vnd mit dem, das er es iezt auff einen mießverstandt Ziehen wil sich nicht genugsam entschuldiget. Derhalben hat herr Burgermeister vnd Rath erkent, das M. Krum ein Reuocation Zu thun schuldig sei Welche er auch desselben tages gethan vud Zuegesagt, ferner bedechtiger Zu Reden. Auff solche Reuocation vnd wiederrueff ist er vom dienst ein Zeit lang Suspendirt worden bieß auff erkendtnis des Ratths. Eodem anno Ist herr Sebastian Krest gestorben. Im Herbst hat die Pest regirt sein täglich zu 20 vnd 21 Sterb. Personen gestorben. Nachdem die Terczkischen mit dem Recht Zur Zu rechtherr Terczka ver- beuth den Sg- gewachsen, dasselbe verloren, vnd ihnen darüber Zuerkent worden, lauern seine gründe. das sie dem Ratth Zur Iglaw die Gerichts vnd Rais Costen bezahlen sol- len haben sie zur rach ihren Vnterthanen verbotten das sie kheinen Iglauer auff seinen grunden dulden ihnen nichts verkhauffen noch zu Markt in die Stadt führen sollen weil aber die armen Vnterthanen sich ohne die Stadt nicht wol nehren kunten, vnd sich vernehmen lassen ob sie die Stadt Iglaw meiden vnd nichts dahin verfhauffen sollen, wollen sie sich vber ihre thor in dörffern selbst auffhengen, haben entlich die Terczkischen das Verbott casfirt. Sonsten hette der Rath seinen leutten wieder die Stadt verbitten khennen, wie ihnen im Laudtag Zu Olmütz, allda sie sich Ratths erholet, gerathen worden. Anno 1584 den 1. Augusti Ist der Rath Zue Iglaw verneuert wor- den. Herr Paul Lederer Eltister. herr Procop höfer Beisitzer herr Mathes hadmer Richter. Junger herr Paul Hackh. Eodem anno den 1. Martij Ist mein Vater herr hans Leupoldt RatthsEltister vnd Schulherr, gestorben, als er 30 Jahr seinem Vatterlandt treulich gedienet, 30 iahr im ehestandt gelebet vndt 16 khinder erzeiget hatte Seines alters 57 iahr. Herr Hans Leu- poldt gestorben. 12
179 gestelt. Ein Rath Zuer antwort geben Sie wollen hierinnen thun, was Ihnen Ambts halber gebüren wirdt, Also ist die sach bies auff den 10. Februar Anno 1584 verschoben worden. Alß der 10. Februar herbei kho- men hat der Rath die Parthei also entschieden. Demnach herr Doctor Heden- reich sich wieder den M. Marcum Krum beschwert in dem, als er herr Doctor die wort Lutheri de extremis verbis Dauidis citirt vnd gelesen hat, das herr M. Krum herfür gefahren vud solche Allegation für ein gottslesterung angezogen welche wort dan M. Krum gestehet, allein gibt für er habe den herrn Doctor nicht recht vernommen, vnd also aus mißverstandt, nicht das er die autoritet des herrn Doctoris Lutheri verachten wolte, solche wort geredt, er wiesse dem herru Hederico sonst keine schuldt Zugeben, Weil durch solche vnbedechtige wort M. Krum dem herrn Luthero vndt Hederico Zu viel gethan vnd mit dem, das er es iezt auff einen mießverstandt Ziehen wil sich nicht genugsam entschuldiget. Derhalben hat herr Burgermeister vnd Rath erkent, das M. Krum ein Reuocation Zu thun schuldig sei Welche er auch desselben tages gethan vud Zuegesagt, ferner bedechtiger Zu Reden. Auff solche Reuocation vnd wiederrueff ist er vom dienst ein Zeit lang Suspendirt worden bieß auff erkendtnis des Ratths. Eodem anno Ist herr Sebastian Krest gestorben. Im Herbst hat die Pest regirt sein täglich zu 20 vnd 21 Sterb. Personen gestorben. Nachdem die Terczkischen mit dem Recht Zur Zu rechtherr Terczka ver- beuth den Sg- gewachsen, dasselbe verloren, vnd ihnen darüber Zuerkent worden, lauern seine gründe. das sie dem Ratth Zur Iglaw die Gerichts vnd Rais Costen bezahlen sol- len haben sie zur rach ihren Vnterthanen verbotten das sie kheinen Iglauer auff seinen grunden dulden ihnen nichts verkhauffen noch zu Markt in die Stadt führen sollen weil aber die armen Vnterthanen sich ohne die Stadt nicht wol nehren kunten, vnd sich vernehmen lassen ob sie die Stadt Iglaw meiden vnd nichts dahin verfhauffen sollen, wollen sie sich vber ihre thor in dörffern selbst auffhengen, haben entlich die Terczkischen das Verbott casfirt. Sonsten hette der Rath seinen leutten wieder die Stadt verbitten khennen, wie ihnen im Laudtag Zu Olmütz, allda sie sich Ratths erholet, gerathen worden. Anno 1584 den 1. Augusti Ist der Rath Zue Iglaw verneuert wor- den. Herr Paul Lederer Eltister. herr Procop höfer Beisitzer herr Mathes hadmer Richter. Junger herr Paul Hackh. Eodem anno den 1. Martij Ist mein Vater herr hans Leupoldt RatthsEltister vnd Schulherr, gestorben, als er 30 Jahr seinem Vatterlandt treulich gedienet, 30 iahr im ehestandt gelebet vndt 16 khinder erzeiget hatte Seines alters 57 iahr. Herr Hans Leu- poldt gestorben. 12
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180 SenatorVM bIs oCto parens, sex LVstra senator Tot SOCIVS LeCII nVnC teglt ossa soLo. Eodem anno Ist an stat herrn hans Leupoldts Schulherr worden herr Paul haidler vnd Augustin Lidl, herr Hinconius. Eodem anno Am tag Pauli Bekerung ist herr Mathes Lezelter RattsEltister gestorben. Item Jst herr Paul Paumgartl gestorben. LezeLterVs oblt faLLaCIs tæDIa VItae DelICIens PaVLI Vt festa saCrata VIgent. Eodem anno Ist der Andreas Ebersdorffer bestalter Me- Der Ebersdorffer Valebicirt. dicus von hinnen nach Wien auf der Osterreicher bestallung getzogen. Nach ihm ist Anno 88 D. Weisman vocirt worden. Anno 1585 am tag Apostltheilung Ist der Rath alhie verneuert worden. Herr hans Dauid Eltister. herr Lorentz Stubikh Beisitzer. herr Hans Loßnitzer Richter. Junge herrn: Matthes Wagner, Thobias Krest, Daniel Lezelter. M. Joachimus Eodem anno Jst herr M. Joachimus Golczius Zum Rec- Golczius Rector Šcholæ. tore Scholae hie angenohmen worden, den der vorige Rector M. Michael Abelus Poeta Laureatus, ist nur bei einem iahr hie gewest, vnd wie es damals in der Kirchen alhie spaltung gegeben hat, die doch Gott lob, sein wieder Zue Recht gebracht worden. Also hat der Rector M. Abeli Erger nis. in der Schul mit feinem ergerlichen leben viel der Adolescenten verderbet, Denn als er eines Ehrlichen Mans tochter, da er sein Cost ge habt Zu vnehren gebracht vnd von hinnen gezogen Ist er nachmals auff Ihr Majestät bewilligung von dem Vurger dessen tochter er Zum faal ge bracht, in eisen geschlagen vnd hie in seinem haus ein Zeitlang gefenklichen gehalten worden, Entlich ist er durch practicen der gefengknis entlassen vnd Zue Regenspurg in armut gestorben Solche arbeit gibt solchen lohn. Dem Rector hat der Cantor vnd Mesner nachgefolget vnd haben ihres anteces- soris exemplum imitirt So gehets wen der Abt die würffl auffwürfft, Gaukler. Eodem anno Ist ein Gaukler vom grossen Pfarrthurn auff einem Sail bieß Zum Rernkasten herab gefahren vnd ein Knaben in einer Radscheuben gefürt sich mit ihm vberworffen vnd sonst viel Kaukelei getrieben Eodem anno Montag nach Invocavit Ist ein Landtag Laudtag Zue Iglaw. von allen 4 Stenden des Marggraffthumb Mährern alhie in des herrn Mathes Lidls ieczt der Compania haus gehalten worden, Kaiser- liche Commissarien sein gewest herr Dauid Vngnad, herr Heinrich Slauata, herr hertwig Zeidlitz. Was darinn geschlossen ist im Publicirten Landt- schlus Zufinden. Eodem anno Alß es offenbar worden, das sich etlich Junge geselln vnd Burgersleit mit der Judith der Riemerin Tochter in herr Mathes Lezelter gestor ben 1584. Schulherrn. hurerey der Riemerin.
180 SenatorVM bIs oCto parens, sex LVstra senator Tot SOCIVS LeCII nVnC teglt ossa soLo. Eodem anno Ist an stat herrn hans Leupoldts Schulherr worden herr Paul haidler vnd Augustin Lidl, herr Hinconius. Eodem anno Am tag Pauli Bekerung ist herr Mathes Lezelter RattsEltister gestorben. Item Jst herr Paul Paumgartl gestorben. LezeLterVs oblt faLLaCIs tæDIa VItae DelICIens PaVLI Vt festa saCrata VIgent. Eodem anno Ist der Andreas Ebersdorffer bestalter Me- Der Ebersdorffer Valebicirt. dicus von hinnen nach Wien auf der Osterreicher bestallung getzogen. Nach ihm ist Anno 88 D. Weisman vocirt worden. Anno 1585 am tag Apostltheilung Ist der Rath alhie verneuert worden. Herr hans Dauid Eltister. herr Lorentz Stubikh Beisitzer. herr Hans Loßnitzer Richter. Junge herrn: Matthes Wagner, Thobias Krest, Daniel Lezelter. M. Joachimus Eodem anno Jst herr M. Joachimus Golczius Zum Rec- Golczius Rector Šcholæ. tore Scholae hie angenohmen worden, den der vorige Rector M. Michael Abelus Poeta Laureatus, ist nur bei einem iahr hie gewest, vnd wie es damals in der Kirchen alhie spaltung gegeben hat, die doch Gott lob, sein wieder Zue Recht gebracht worden. Also hat der Rector M. Abeli Erger nis. in der Schul mit feinem ergerlichen leben viel der Adolescenten verderbet, Denn als er eines Ehrlichen Mans tochter, da er sein Cost ge habt Zu vnehren gebracht vnd von hinnen gezogen Ist er nachmals auff Ihr Majestät bewilligung von dem Vurger dessen tochter er Zum faal ge bracht, in eisen geschlagen vnd hie in seinem haus ein Zeitlang gefenklichen gehalten worden, Entlich ist er durch practicen der gefengknis entlassen vnd Zue Regenspurg in armut gestorben Solche arbeit gibt solchen lohn. Dem Rector hat der Cantor vnd Mesner nachgefolget vnd haben ihres anteces- soris exemplum imitirt So gehets wen der Abt die würffl auffwürfft, Gaukler. Eodem anno Ist ein Gaukler vom grossen Pfarrthurn auff einem Sail bieß Zum Rernkasten herab gefahren vnd ein Knaben in einer Radscheuben gefürt sich mit ihm vberworffen vnd sonst viel Kaukelei getrieben Eodem anno Montag nach Invocavit Ist ein Landtag Laudtag Zue Iglaw. von allen 4 Stenden des Marggraffthumb Mährern alhie in des herrn Mathes Lidls ieczt der Compania haus gehalten worden, Kaiser- liche Commissarien sein gewest herr Dauid Vngnad, herr Heinrich Slauata, herr hertwig Zeidlitz. Was darinn geschlossen ist im Publicirten Landt- schlus Zufinden. Eodem anno Alß es offenbar worden, das sich etlich Junge geselln vnd Burgersleit mit der Judith der Riemerin Tochter in herr Mathes Lezelter gestor ben 1584. Schulherrn. hurerey der Riemerin.
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181 Vnzucht sollen eingelassen haben, Wie sie dan in der gefengknis ihrer 7 namhafftig gemacht, Sein dieselben verdechtigen Personen darumben ernstlich befragt worden, Weil sie aber gelaugnet Jst ihnen Zuerkendt worden, das sie ihre vnschuldt mit einem Cörperlichen Aydt von sich fuhren sollen, Wel- ches den 15. Martij geschehen. Da haben ettliche im Aydt gefehlet. Die Vnzüchtige Peekin hat man am Gottsleichnamstag am Pranger gestrichen alda ein march an Rechten backen angebrent vnd von dannen bis Zum Spitlthor gestrichen auch auff ewige Zeit vervrlaubet. Eodem anno Ist herr Lucas Kitzmegl gestorben vnd hat Rattherrn ge storben. herr Wentz Berger nach Limburg in Behem geheurath. Anno 1586 den 5. Julij Ist der Rath verneuert worden. Herr Pro- cop höfer Eltister. herr Mathes hadmer Beisitzer. herr Victorin Geschl Richter. Eodem anno An aller kindlein tag hat sich die Alte Weis- Weifitn erhenkt sich. sin auff dem boden selbst erhenkt, die ist vom henker oben vom haus herab geworffen, Zum galgen gefürt vnd verbrent worden. Eodem anno den 26. Julij gegen abendt hat das wetter Zue Pistaw eingeschlagen, sein 3 höffe bis auffs gemeuer ganz vnd gar abgebrandt vnd ein sehr schrökliches feuer gewesen. Eodem anno war abermal ein schröklich wetter von 1 bieß Wetter. auff 6 Vhr in der nacht, schlug Zue hilbetzdorff ein, brent ein hoff ab, sambt etlich Vieh Schlug auch in der Behemgassen ein beym Valtin Brims- leber, hat aber alda, Gott lob, fein schaden gethan. Eodem anno Ist Herr Johan Kergelius von Karlspach Stadtschreiber. von Olmuntz gebürttig. Zum deutschen Statschreiber alhie angenohmen wor- den, anstatt des herrn M. Bernhardi Sturmij der 1582 gestorben, vnter dessen hat herr Jacob Pauspertl der Elter den dienst vber 3 iahr versehen. herr Kergl ist im dienst blieben bieß auff das 1601 Jahr, da hat er frank- heit halber vrlaub genohmen. Eodem anno Ist Ertzhertzog Maximilian hieher kommen Grzhertzog Ma- rimilian hieher kommen. vnd vber nacht hie verblieben. Eodem anno Ist herr Doctor Johan Hedenreich, welcher sieder dem 1575 iahr hie der fürnembste Prediger gewesen, wie- der von hinnen wegkgezogen nach Frankfurt an die Oder, von dannen auff Helmstat, von Helmstat wieder auff Frankfurth. Nach seinem verreisen hat ein Ersamer Rath den herrn Abgesandte ymb ein andern Pre- diger. Paul haidler vnd herrn Johan Hynconium Stadtschreiber ab- geferttiget, sich vmb ein andere taugliche Person Zubewerben. Die haben entlich Zue Stendl in der Markt einen auff vieler gelerter Commendation furgebracht, mit nahmen M. Casparum Stolshagium, der ist das folgende iahr hieher khommen, wie vnten Zue sehen. D. Hedenrerch Zeucht hinwekh. Wetter Bu Pi- staw eingeschla- gen.
181 Vnzucht sollen eingelassen haben, Wie sie dan in der gefengknis ihrer 7 namhafftig gemacht, Sein dieselben verdechtigen Personen darumben ernstlich befragt worden, Weil sie aber gelaugnet Jst ihnen Zuerkendt worden, das sie ihre vnschuldt mit einem Cörperlichen Aydt von sich fuhren sollen, Wel- ches den 15. Martij geschehen. Da haben ettliche im Aydt gefehlet. Die Vnzüchtige Peekin hat man am Gottsleichnamstag am Pranger gestrichen alda ein march an Rechten backen angebrent vnd von dannen bis Zum Spitlthor gestrichen auch auff ewige Zeit vervrlaubet. Eodem anno Ist herr Lucas Kitzmegl gestorben vnd hat Rattherrn ge storben. herr Wentz Berger nach Limburg in Behem geheurath. Anno 1586 den 5. Julij Ist der Rath verneuert worden. Herr Pro- cop höfer Eltister. herr Mathes hadmer Beisitzer. herr Victorin Geschl Richter. Eodem anno An aller kindlein tag hat sich die Alte Weis- Weifitn erhenkt sich. sin auff dem boden selbst erhenkt, die ist vom henker oben vom haus herab geworffen, Zum galgen gefürt vnd verbrent worden. Eodem anno den 26. Julij gegen abendt hat das wetter Zue Pistaw eingeschlagen, sein 3 höffe bis auffs gemeuer ganz vnd gar abgebrandt vnd ein sehr schrökliches feuer gewesen. Eodem anno war abermal ein schröklich wetter von 1 bieß Wetter. auff 6 Vhr in der nacht, schlug Zue hilbetzdorff ein, brent ein hoff ab, sambt etlich Vieh Schlug auch in der Behemgassen ein beym Valtin Brims- leber, hat aber alda, Gott lob, fein schaden gethan. Eodem anno Ist Herr Johan Kergelius von Karlspach Stadtschreiber. von Olmuntz gebürttig. Zum deutschen Statschreiber alhie angenohmen wor- den, anstatt des herrn M. Bernhardi Sturmij der 1582 gestorben, vnter dessen hat herr Jacob Pauspertl der Elter den dienst vber 3 iahr versehen. herr Kergl ist im dienst blieben bieß auff das 1601 Jahr, da hat er frank- heit halber vrlaub genohmen. Eodem anno Ist Ertzhertzog Maximilian hieher kommen Grzhertzog Ma- rimilian hieher kommen. vnd vber nacht hie verblieben. Eodem anno Ist herr Doctor Johan Hedenreich, welcher sieder dem 1575 iahr hie der fürnembste Prediger gewesen, wie- der von hinnen wegkgezogen nach Frankfurt an die Oder, von dannen auff Helmstat, von Helmstat wieder auff Frankfurth. Nach seinem verreisen hat ein Ersamer Rath den herrn Abgesandte ymb ein andern Pre- diger. Paul haidler vnd herrn Johan Hynconium Stadtschreiber ab- geferttiget, sich vmb ein andere taugliche Person Zubewerben. Die haben entlich Zue Stendl in der Markt einen auff vieler gelerter Commendation furgebracht, mit nahmen M. Casparum Stolshagium, der ist das folgende iahr hieher khommen, wie vnten Zue sehen. D. Hedenrerch Zeucht hinwekh. Wetter Bu Pi- staw eingeschla- gen.
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182 Eodem anno Ist der Ehrwürdige Laurentius Streicher weillandt Pfarrer Zue Ranzer gestorben. Eodem anno Am heilligen Christabendt, Ist in des Caspar Neumeiers haus am Ring ein feuer im fuh Stal durch nach lessigkeit des gesindls auskommen, hat 2 küe verbrendt vnd die Schupfen sonsten, Gott lob bald gedempfft worden. Eodem anno Ist herr Paul Hakh vnd herr Wolff Schindl Rattsherrn ge storben. gestorben. Bergwerks Ar-= Eodem anno hat Kayser Rodolphus 2dus der Stadt Iglaw tieln. viel schüner Pergkarticelu gegeben vnd die alten Confirmirt, wie es bei dem Pergkwerkh gehalten werden sol, Darinen Vnter andern der Weinschankh Bierschankh, misbrauch des holzes, das fischen in Gemeiner Stadt bechen vnd Teuchten vnd andere Vnordnung mehr beim Bergkwerkh abgeschafft vnd ernstlich verbotten wirt, vnd wie weit sich des Bergkmeisters Jurisdiction alhie erstrekt, ausdruklich gesetzet wirt. Anno 1587 feria 2 ante Joh. Baptistae Ist der Rath verneuert worden. Herr Paul Lederer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisiczer. herr Paul haidler Richter. Junge herrn: Balthasar Neumaier, Andreas Freis- leben, Christoff Scholtz, Augustin Fellenbaum. Eodem anno Ist Ertzhertzog Ernst hieher kommen vnd Erzherzog Ernst hieher kommen. hat hie gefrustukt. Wetter. Eodem anno den 24. Junii ist ein Schröklich wetter ge- west, vnd sehr gegrupnet, hat Zue Ebetzdorff dem Veit Fleischaker 24 Schepsen erschlagen. Den 27. Junii hernach hatt es ein Zunlichen Schnee heraue geworffen 3 wochen nach Pfingsten. Eodem anno vmb Martini Ist herr M. Casparus Stols- M. Stolshagius Prediger alhie. hagius an statt herrn doctoris Hederici von Stendl aus der Markt Brandenburg Zue einem Primario Concionatore hieher nach Iglaw gebracht worden, der hat den 23. Nouember sein erste Predigt gehalten von dem Jüngsten gericht, Ist alhie im 1594 iahr gestorben. hat Zuuor doctorirt. 5 Monschein. Eodem anno Donnerstag nach Martini den 12. Nouember in der nacht hat man 5 Monschein am himel gesehen. Eodem anno Jst ein Tischlergesell im Creutzkloster erschla- Tiſchler geſell im Greutzklofter erschlagen. gen worden vnd weil man von dem theter nicht eigentlich ge- wust, hat man ein Paarrecht gehalten, Aber dennoch dardurch den Toot- schlager nicht erforschen kennen. Rattherr gestorben- Eodem anno Ist herr Jane Schmilauer gestorben. Dieß gantze iahr sein gestorben 242 Personen. Anno 1588 feria 2 ante Mariae Magdalenae Ist der Rath verneu- ert worden. Herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Loßnitzer Richter. Junge herrn: Mathes Stubikh, Thomas Rukezaun. Straicher ge= ſtorben. Brunft beim Caspar Neu- mayer.
182 Eodem anno Ist der Ehrwürdige Laurentius Streicher weillandt Pfarrer Zue Ranzer gestorben. Eodem anno Am heilligen Christabendt, Ist in des Caspar Neumeiers haus am Ring ein feuer im fuh Stal durch nach lessigkeit des gesindls auskommen, hat 2 küe verbrendt vnd die Schupfen sonsten, Gott lob bald gedempfft worden. Eodem anno Ist herr Paul Hakh vnd herr Wolff Schindl Rattsherrn ge storben. gestorben. Bergwerks Ar-= Eodem anno hat Kayser Rodolphus 2dus der Stadt Iglaw tieln. viel schüner Pergkarticelu gegeben vnd die alten Confirmirt, wie es bei dem Pergkwerkh gehalten werden sol, Darinen Vnter andern der Weinschankh Bierschankh, misbrauch des holzes, das fischen in Gemeiner Stadt bechen vnd Teuchten vnd andere Vnordnung mehr beim Bergkwerkh abgeschafft vnd ernstlich verbotten wirt, vnd wie weit sich des Bergkmeisters Jurisdiction alhie erstrekt, ausdruklich gesetzet wirt. Anno 1587 feria 2 ante Joh. Baptistae Ist der Rath verneuert worden. Herr Paul Lederer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisiczer. herr Paul haidler Richter. Junge herrn: Balthasar Neumaier, Andreas Freis- leben, Christoff Scholtz, Augustin Fellenbaum. Eodem anno Ist Ertzhertzog Ernst hieher kommen vnd Erzherzog Ernst hieher kommen. hat hie gefrustukt. Wetter. Eodem anno den 24. Junii ist ein Schröklich wetter ge- west, vnd sehr gegrupnet, hat Zue Ebetzdorff dem Veit Fleischaker 24 Schepsen erschlagen. Den 27. Junii hernach hatt es ein Zunlichen Schnee heraue geworffen 3 wochen nach Pfingsten. Eodem anno vmb Martini Ist herr M. Casparus Stols- M. Stolshagius Prediger alhie. hagius an statt herrn doctoris Hederici von Stendl aus der Markt Brandenburg Zue einem Primario Concionatore hieher nach Iglaw gebracht worden, der hat den 23. Nouember sein erste Predigt gehalten von dem Jüngsten gericht, Ist alhie im 1594 iahr gestorben. hat Zuuor doctorirt. 5 Monschein. Eodem anno Donnerstag nach Martini den 12. Nouember in der nacht hat man 5 Monschein am himel gesehen. Eodem anno Jst ein Tischlergesell im Creutzkloster erschla- Tiſchler geſell im Greutzklofter erschlagen. gen worden vnd weil man von dem theter nicht eigentlich ge- wust, hat man ein Paarrecht gehalten, Aber dennoch dardurch den Toot- schlager nicht erforschen kennen. Rattherr gestorben- Eodem anno Ist herr Jane Schmilauer gestorben. Dieß gantze iahr sein gestorben 242 Personen. Anno 1588 feria 2 ante Mariae Magdalenae Ist der Rath verneu- ert worden. Herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Loßnitzer Richter. Junge herrn: Mathes Stubikh, Thomas Rukezaun. Straicher ge= ſtorben. Brunft beim Caspar Neu- mayer.
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183 Eodem anno Ist Ertzhertzog Ernst hieher khommen vnd vber nacht alhie verblieben. Eodem anno vmb das neue Jahr ist herr Doctor Simon D. Weiſman Weiseman, auff des herrn D. Eberßdorffers Commendation von Medieus. Wien hieher Zue einem Stadtphysico beruffen worden. Sst geblieben bieß auff das 1601 Jahr, da er von hinnen auff Prag verraiset, in meinung seine gelegenheit Zu verbössern, Jhme hat succedirt Doctor Schrämbl, wie vnten im 1601 iahr Zue finden. Eodem anno Ist herr Mathes Lidl (spät.Zus. mein freund) Rattsherrn ge- ftorben. gestorben vnd herr Augustin Lidl nach Prag gezogen. PrVDens ConsILIo, poLLens VIrtVte Senator, LIDeLIVs IOVe sIC StatVente Jacet. Eodem anno den 2. Nouember Ist herr hanß Dauid RattsEltister gestorben seines Alters 82 iahr, Ihm Rath gewest 41 iahr. OCtoginta annos blnos qVoqVe VIClt JanVs HVMano Is Liber CarCere Vt astra Caplt. Eodem anno den 9. Dezember hat man einen Studenten Student wirt hie mit dem Schwert gerichtet ausser dem Kirchoff bei S. Joenthaubt. hane, das er seinem herru in Vngern ettliche sachen abgetragen hatt der Ist hie im Wiertshaus gefenklich angenohmen worden. Dieses iahr sein hie bei der Stadt gestorben 504 Personen. Anno 1589 den 19. Julii Ist der Rath verneuert worden. Herr Mathes hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Marcus Dobroner Richter. Junge herrn: Jacob Ostrauer, Mathes Glenkh vnd Sa lomon Steeher. Eodem anno den 1. Martii Ist alhie im Spital ein alter Alter man. man mit namen Michel Rimsche gestorben, seines alters 106 iahr, hat sei ner hinter verlassen 22 Eniklein vnd 33 Vhreniklein. Eodem anno den 24. Dezember hat sich des heinrichs Schmidts tochter vorm Spitlthor in der nacht rüflich vber die thürgeschwell hinaus gelegt vnd ettliche Zauberische wortt, dardurch sie ver- meint, künfftige Ding Zuerferschen, geredt, da hat ihr der Teuffel den hals abgedrehet, das sie baldt todt geblieben, Die ist darnach den 28. Dits bei S. Johans begraben worden. Dieses gantze iahr sein hie gestorben 248 Personen. Anno 1590 den 20. Julii Ist der Rath verneuert worden: herr Pro- cop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Staidl Richter. Dies iahr hette der ordnung nach herr Paul Lederer sol= herr Paull Le- derers handel len Eltister sein, so ist er von dem Ratth vbergangen vnd außge- mit dem Rath onb herri lassen worden. Der Vrschahen, Als kurtz Zuuor Zwischen Jeronimo Geldenmelzer. Göschl vnd Paul Reisinger ein ehrenrueriger handl entstanden indem Jeronim Teuffl erwürgt etn Jungkfraw. Ertzhertzog Ernst.
183 Eodem anno Ist Ertzhertzog Ernst hieher khommen vnd vber nacht alhie verblieben. Eodem anno vmb das neue Jahr ist herr Doctor Simon D. Weiſman Weiseman, auff des herrn D. Eberßdorffers Commendation von Medieus. Wien hieher Zue einem Stadtphysico beruffen worden. Sst geblieben bieß auff das 1601 Jahr, da er von hinnen auff Prag verraiset, in meinung seine gelegenheit Zu verbössern, Jhme hat succedirt Doctor Schrämbl, wie vnten im 1601 iahr Zue finden. Eodem anno Ist herr Mathes Lidl (spät.Zus. mein freund) Rattsherrn ge- ftorben. gestorben vnd herr Augustin Lidl nach Prag gezogen. PrVDens ConsILIo, poLLens VIrtVte Senator, LIDeLIVs IOVe sIC StatVente Jacet. Eodem anno den 2. Nouember Ist herr hanß Dauid RattsEltister gestorben seines Alters 82 iahr, Ihm Rath gewest 41 iahr. OCtoginta annos blnos qVoqVe VIClt JanVs HVMano Is Liber CarCere Vt astra Caplt. Eodem anno den 9. Dezember hat man einen Studenten Student wirt hie mit dem Schwert gerichtet ausser dem Kirchoff bei S. Joenthaubt. hane, das er seinem herru in Vngern ettliche sachen abgetragen hatt der Ist hie im Wiertshaus gefenklich angenohmen worden. Dieses iahr sein hie bei der Stadt gestorben 504 Personen. Anno 1589 den 19. Julii Ist der Rath verneuert worden. Herr Mathes hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Marcus Dobroner Richter. Junge herrn: Jacob Ostrauer, Mathes Glenkh vnd Sa lomon Steeher. Eodem anno den 1. Martii Ist alhie im Spital ein alter Alter man. man mit namen Michel Rimsche gestorben, seines alters 106 iahr, hat sei ner hinter verlassen 22 Eniklein vnd 33 Vhreniklein. Eodem anno den 24. Dezember hat sich des heinrichs Schmidts tochter vorm Spitlthor in der nacht rüflich vber die thürgeschwell hinaus gelegt vnd ettliche Zauberische wortt, dardurch sie ver- meint, künfftige Ding Zuerferschen, geredt, da hat ihr der Teuffel den hals abgedrehet, das sie baldt todt geblieben, Die ist darnach den 28. Dits bei S. Johans begraben worden. Dieses gantze iahr sein hie gestorben 248 Personen. Anno 1590 den 20. Julii Ist der Rath verneuert worden: herr Pro- cop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Staidl Richter. Dies iahr hette der ordnung nach herr Paul Lederer sol= herr Paull Le- derers handel len Eltister sein, so ist er von dem Ratth vbergangen vnd außge- mit dem Rath onb herri lassen worden. Der Vrschahen, Als kurtz Zuuor Zwischen Jeronimo Geldenmelzer. Göschl vnd Paul Reisinger ein ehrenrueriger handl entstanden indem Jeronim Teuffl erwürgt etn Jungkfraw. Ertzhertzog Ernst.
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184 Göschl dem Paul Reisinger, so damals noch vnuerehlicht gewesen, schuldt gegeben, als solte er Reisinger mit seinem des göschels weib in huererei sich eingelassen haben, So hatt sichs verloffen, ehe der handl Zwischen ihnen Zur erörtterung khommen, das Paul Reisinger beurathen sollen, Ein Ehr- samer Rath aber (als er schon ein mal auff der Cantzel verkündet worden) hatt solche heurat eingestellt, bieß Zue außtrag des ehrenruerigen handls. Darwieder hatt herr Paul Lederer nicht allein hefftig geredt, sondern ist mit seinem Schwagern Paul Reisinger nach Olmitz fürs Capitl gezogen, die Braut auch dahin verreiset vnd haben sich alda, nach erkendtnis der sach copuliren vnd Zusamen geben lassen. Weil dan hier innen herr Paul Le- derer wieder des Raths willen (dem er billich hette beistehen sollen) ge- handlet, vndt vnsere Seelsorger hindurch gleichsam veracht, verkleinert vnd bespectirt, in dem er ihnen die Catholischen vorgezogen vnd von ihrer Kirchen censur dießfaals abgewichen, Ist er derhalben dasselbe iahr von seinem ambt Zwar nicht entsezt, Sondern suspendirt worden, vnd als er das nechste iahr in Rath erfordert, hat er nicht kommen wollen, doch ist ihm sein Stel her- nach allezeit vorbehalten worden. Als er aber diese Suspendirung des ambts Zue verlezung seiner ehren Zue sein gedacht, hat er sich derenthalben wieder ein Ersamen Rath bei hoff beschwert, Auch den herrn Jacob Seidenmeltzer beschuldiget, als solte er mit gemeiner Statt geldt, so ihm vertraut, vnrich¬ tig sein vmbgangen vnd gebetten mit dem Seidenmeltzer von Ihr Majestät gehört Zu werden. Da ist der handl erstlich auff derer von Iglaw anhal- ten auff Mehrerische Commissarien gegeben worden. Alda herr Paul Le- derer seine ausflicht gesucht vnd immer fort bei hoff angehalten, das der handl möchte von den herrn Appellation Räthen auffm königlichen Schlos Prag Rechtlich entschieden werden. Auff solches des herrn Paul Lederers vielfältiges suppliciren ist den Mehrerischen Commissarien befolhen worden, das sie alle acta, so bei ihnen in dieser sachen einkommen in die Behmische Cantzlei schiken sollen, von dannen sein sie in die Appellation gegeben wor den, vnd ist dem Rath neben dem Seidenmeltzer, so wol auch dem Paul Lederer von Ihr Majestät anbeuolhen worden das sie vor die herrn Apel- lation Presidenten vnd Rathen gestehen, vnd allda ihre sach Rechtlich aus- furen sollen Darwieder hat ein Ersamer Rath ihre Rechtliche exception fürgewandt das sie nicht schuldig sein, ausser des Landts (weil es feine Beh. mische gütter betrifft) in Behmen Zue antwortten, vnd Ihr Majestät gebet- ten, Sie wollen sie bei dem abschied vnd Receß so Anno 1403 in gleich¬ messiger Ladung ergangen vnd in der Landtaffel einuerleibet worden ist, al lergnedigst schützen vnd verbleiben lassen, Auch den vorhin verordneten Meh- rerischen Commissarien allergnedigist befelhen, das sie die angefangene Com- mission in dieser sachen weiter fur die handt nehmen vnd erörttern. Auff solches derer von Iglau Rechtmessiges begeren, sein die acta wieder aus der
184 Göschl dem Paul Reisinger, so damals noch vnuerehlicht gewesen, schuldt gegeben, als solte er Reisinger mit seinem des göschels weib in huererei sich eingelassen haben, So hatt sichs verloffen, ehe der handl Zwischen ihnen Zur erörtterung khommen, das Paul Reisinger beurathen sollen, Ein Ehr- samer Rath aber (als er schon ein mal auff der Cantzel verkündet worden) hatt solche heurat eingestellt, bieß Zue außtrag des ehrenruerigen handls. Darwieder hatt herr Paul Lederer nicht allein hefftig geredt, sondern ist mit seinem Schwagern Paul Reisinger nach Olmitz fürs Capitl gezogen, die Braut auch dahin verreiset vnd haben sich alda, nach erkendtnis der sach copuliren vnd Zusamen geben lassen. Weil dan hier innen herr Paul Le- derer wieder des Raths willen (dem er billich hette beistehen sollen) ge- handlet, vndt vnsere Seelsorger hindurch gleichsam veracht, verkleinert vnd bespectirt, in dem er ihnen die Catholischen vorgezogen vnd von ihrer Kirchen censur dießfaals abgewichen, Ist er derhalben dasselbe iahr von seinem ambt Zwar nicht entsezt, Sondern suspendirt worden, vnd als er das nechste iahr in Rath erfordert, hat er nicht kommen wollen, doch ist ihm sein Stel her- nach allezeit vorbehalten worden. Als er aber diese Suspendirung des ambts Zue verlezung seiner ehren Zue sein gedacht, hat er sich derenthalben wieder ein Ersamen Rath bei hoff beschwert, Auch den herrn Jacob Seidenmeltzer beschuldiget, als solte er mit gemeiner Statt geldt, so ihm vertraut, vnrich¬ tig sein vmbgangen vnd gebetten mit dem Seidenmeltzer von Ihr Majestät gehört Zu werden. Da ist der handl erstlich auff derer von Iglaw anhal- ten auff Mehrerische Commissarien gegeben worden. Alda herr Paul Le- derer seine ausflicht gesucht vnd immer fort bei hoff angehalten, das der handl möchte von den herrn Appellation Räthen auffm königlichen Schlos Prag Rechtlich entschieden werden. Auff solches des herrn Paul Lederers vielfältiges suppliciren ist den Mehrerischen Commissarien befolhen worden, das sie alle acta, so bei ihnen in dieser sachen einkommen in die Behmische Cantzlei schiken sollen, von dannen sein sie in die Appellation gegeben wor den, vnd ist dem Rath neben dem Seidenmeltzer, so wol auch dem Paul Lederer von Ihr Majestät anbeuolhen worden das sie vor die herrn Apel- lation Presidenten vnd Rathen gestehen, vnd allda ihre sach Rechtlich aus- furen sollen Darwieder hat ein Ersamer Rath ihre Rechtliche exception fürgewandt das sie nicht schuldig sein, ausser des Landts (weil es feine Beh. mische gütter betrifft) in Behmen Zue antwortten, vnd Ihr Majestät gebet- ten, Sie wollen sie bei dem abschied vnd Receß so Anno 1403 in gleich¬ messiger Ladung ergangen vnd in der Landtaffel einuerleibet worden ist, al lergnedigst schützen vnd verbleiben lassen, Auch den vorhin verordneten Meh- rerischen Commissarien allergnedigist befelhen, das sie die angefangene Com- mission in dieser sachen weiter fur die handt nehmen vnd erörttern. Auff solches derer von Iglau Rechtmessiges begeren, sein die acta wieder aus der
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185 Appellation genohmen, vnd denen vorhin darzu deputirten Mehrerischen Co- missarien Zu Rukh geschiket worden, neben einem ernsten kaiserlichen befelh, das sie dem langwendigen handl innerhalb 3 wochen abhelffen sollen, Die herrn Comissariën haben Zu gehorsamer folge Ihr Majestät die Par- theien, nicht nur ein mal, sondern Zum vberflus Zum andermal vor sich beschieden, da Zwar der Rath neben herrn Seidenmeltzer sich allweg ge- stellt, aber herr Paul Lederer fürsetziglich ausserblieben, vndt durch stetes suppliciren bei Ihr Majestät ohn vnterlas gebetten, das er nicht in Mäh- rern, sondern in Behem vor den Appellation Rathen möchte gehöret werden Wegen welches des Paul Lederers vngehorsamen aussenbleibens als die ver- ordneten herrn Comissarien Ihr Majestät berichtet, Jst hierauff dem Paul Lederer in dreien vnterschiedlichen decreten vnd recessen aufferleget vnd befolhen worden. Wen ihm die Mährerischen Comissarien mit seinem gegen- theil vor sich Zuer verhör citiren werden, das er mit aller des Rechtens notturfft gefaft dahin gehorsamlich erscheinen vnd ihm ferner kheine ausflücht Zue behelff nehmen soll. Weschem allem herr Paul lederer dennoch gar nicht nachkommen. Derentwegen dan die herrn Comissarien entrüstet, das sie vom Paul Lederer so gering geschetzet vnd an ihrer authoritet geschwechet werden sollen Haben derwegen abermalen Ihr Majestät des Paul lederers vngehorsam angedeuttet vnd vmb fernere Instruction gebetten, wie sie sich gegen ihme als der Ihr Majestät befelh vnd ihrer Citation uit stat gibt, verhalten sollen. Auff dieses ist von ihr Majestät den Comissarien dieser schrifft licher bescheid erfolget: Ob Zwar Paul Lederer wegen seines vngehorsambs der Landtsordnung nach khente gestrafft werden, Jedoch das er nicht etwa fürwenden dürffe er sei vbereilet worden, So sollen sie ihm mit seinem gegentheil einen Peremtorischen tag bei verlierung der sach ernennen, er stelle sich als dan oder uicht, so sollen sie sich der Mährerischen Landtsordnung nach verhalten. Anno 98. Als sich nu Paul Lederer abermalen nicht gestelt, haben die herrn Comissarien denen von Iglaw ein Erstanden Recht Zue- gesprochen vnd Ihr Majestät dauen vnterthenigist bericht, auch darbei ge- schützet Zue werden gehorsamist angelanget. Darnach Anno 1598 als die Parten am tag Bartholomei in die Behmische Cammer citirt worden sein, haben die Abgesandten im nahmen des Raths von Iglaw gebetten das sie bei dem Ausspruch der Mährerischen herrn Comissarien der Landtsordnung nach möchten geschützet werden, den da man die entschiedene sach auffs neu hören solte, wurde dardurch nicht allein wieder Jhr Majestät instruction so den Comissarien gegeben worden, vnd nach welcher sie geurtheilet, gehandlet werden, sondern es geschehe auch Zu abbruch vnd verkleinerung der herrn Comissarien vnd deroselben autho- ritet, vnd würde auch der Landtsordnung Zu wieder sein.
185 Appellation genohmen, vnd denen vorhin darzu deputirten Mehrerischen Co- missarien Zu Rukh geschiket worden, neben einem ernsten kaiserlichen befelh, das sie dem langwendigen handl innerhalb 3 wochen abhelffen sollen, Die herrn Comissariën haben Zu gehorsamer folge Ihr Majestät die Par- theien, nicht nur ein mal, sondern Zum vberflus Zum andermal vor sich beschieden, da Zwar der Rath neben herrn Seidenmeltzer sich allweg ge- stellt, aber herr Paul Lederer fürsetziglich ausserblieben, vndt durch stetes suppliciren bei Ihr Majestät ohn vnterlas gebetten, das er nicht in Mäh- rern, sondern in Behem vor den Appellation Rathen möchte gehöret werden Wegen welches des Paul Lederers vngehorsamen aussenbleibens als die ver- ordneten herrn Comissarien Ihr Majestät berichtet, Jst hierauff dem Paul Lederer in dreien vnterschiedlichen decreten vnd recessen aufferleget vnd befolhen worden. Wen ihm die Mährerischen Comissarien mit seinem gegen- theil vor sich Zuer verhör citiren werden, das er mit aller des Rechtens notturfft gefaft dahin gehorsamlich erscheinen vnd ihm ferner kheine ausflücht Zue behelff nehmen soll. Weschem allem herr Paul lederer dennoch gar nicht nachkommen. Derentwegen dan die herrn Comissarien entrüstet, das sie vom Paul Lederer so gering geschetzet vnd an ihrer authoritet geschwechet werden sollen Haben derwegen abermalen Ihr Majestät des Paul lederers vngehorsam angedeuttet vnd vmb fernere Instruction gebetten, wie sie sich gegen ihme als der Ihr Majestät befelh vnd ihrer Citation uit stat gibt, verhalten sollen. Auff dieses ist von ihr Majestät den Comissarien dieser schrifft licher bescheid erfolget: Ob Zwar Paul Lederer wegen seines vngehorsambs der Landtsordnung nach khente gestrafft werden, Jedoch das er nicht etwa fürwenden dürffe er sei vbereilet worden, So sollen sie ihm mit seinem gegentheil einen Peremtorischen tag bei verlierung der sach ernennen, er stelle sich als dan oder uicht, so sollen sie sich der Mährerischen Landtsordnung nach verhalten. Anno 98. Als sich nu Paul Lederer abermalen nicht gestelt, haben die herrn Comissarien denen von Iglaw ein Erstanden Recht Zue- gesprochen vnd Ihr Majestät dauen vnterthenigist bericht, auch darbei ge- schützet Zue werden gehorsamist angelanget. Darnach Anno 1598 als die Parten am tag Bartholomei in die Behmische Cammer citirt worden sein, haben die Abgesandten im nahmen des Raths von Iglaw gebetten das sie bei dem Ausspruch der Mährerischen herrn Comissarien der Landtsordnung nach möchten geschützet werden, den da man die entschiedene sach auffs neu hören solte, wurde dardurch nicht allein wieder Jhr Majestät instruction so den Comissarien gegeben worden, vnd nach welcher sie geurtheilet, gehandlet werden, sondern es geschehe auch Zu abbruch vnd verkleinerung der herrn Comissarien vnd deroselben autho- ritet, vnd würde auch der Landtsordnung Zu wieder sein.
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186 Darauff haben Jhr Majestät den gantzen haudl durch die furnembsten Landtofficirer des königreichs Beheim, wie der von den Mährerischen Co- missarien entschieden worden, in notturfftige beratschlagung genohmen vnd erkendt. Dieweil die verordneten Comissarien der faiserlichen Ausſpruch Ihr Majestät. Instruktion nach sich haben verhalten wollen Aber Paul Lederer vor die Comissarien nicht erschinen, so lasts Ihr Majestät bei der Comis- sarien Ausspruch in allen Puncten vnd clauseln allerdings verbleiben. Vud Paul lederer sol hinfüro Ihr Majestät vnd die Cantzleien in der sachen bei ernster vnd vnnermeidlicher straff müssig gehen, die nicht weitter behelligen, sondern sich entlich Zue frieden geben. Actum Prag in der Behmischen Cantzlei ohn gefehx 14 tag nach Pfingsten Anno 1600. Hat also dieser handl ganzer 10 iahr gewehret, vnd viel müh cosst Zehren vnd reisen gegeben, ehe er erörttert worden. Wie also Paul Lederer weiter in dieser sachen nichts Richten fennen, hat er bei hoff angehalten vnd die sach dahin gebracht Das er hernacher vom herrn Vntercamerer ist an seine Radtsstel geseczt worden, hat aber vber 4 wochen nicht gelebet, vnd ist gancz vnuermüglich vnd alt gesterben. Wie vnten im 1601 Jahr Zu lesen. Eodem anno den 15. Februar Ist Ertzhertzog Ernst hieher Zum Frustukh khommen. Eodem anno den 17. Junii Ist Simon Rotthausl Maut- Alter man. 104 Jahr. ner vuterm Frauenthor gestorben seines Alters 104. Eodem anno den 15. September war ein Erschröktich Erbbeben vnb Chasmata. groß erdbeben fasst die ganze nacht alhie vnd in den vnibligenden landen, deßgleichen auch das nechste iahr hernach. Eodem anno Imn Mertzen sein auch viel Chasmata am himel ge- sehen worden. Eodem anno den 31. Julit Ist herr Mathes Wagner Ambtman Zu Schrittes. Ambtman auff Schrittes worden. Dieses iahr sein hie gestorben 313 Personen. Anno 1591 den 9. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Victorin Göschl Beisitzer. herr Abraham Hattinger Richter. Junger herr. Thomas Pesserl. Eodem anno hat der Doctor Stolshagius ein Drukerei Drukerey Zu Iglaw. alhie Zu Altenberg angerichtet, mit bewilligung Ihr Majestät haben aber nur Calender vnd sonsten gar schlechte sachen druken dürffen Diese drukerei ist mit des herru Stolshagii todt Anno 1594 wieder in brunnen gefallen vnd gar abkommen. Eodem anno den 31. Mai Ist der Ehrwirdige herr Si- Herr Stmon Schönwald ge= storben. mon Schönwald Prediger alhie, der Secundum locum nach den D. Hederico gehabt hat, gestorben, dieser ist bei 34 iahren im Predigambt alhie gewest, Abt worden 73 iahr. Bald nach seinem todt Ist herr Ma-
186 Darauff haben Jhr Majestät den gantzen haudl durch die furnembsten Landtofficirer des königreichs Beheim, wie der von den Mährerischen Co- missarien entschieden worden, in notturfftige beratschlagung genohmen vnd erkendt. Dieweil die verordneten Comissarien der faiserlichen Ausſpruch Ihr Majestät. Instruktion nach sich haben verhalten wollen Aber Paul Lederer vor die Comissarien nicht erschinen, so lasts Ihr Majestät bei der Comis- sarien Ausspruch in allen Puncten vnd clauseln allerdings verbleiben. Vud Paul lederer sol hinfüro Ihr Majestät vnd die Cantzleien in der sachen bei ernster vnd vnnermeidlicher straff müssig gehen, die nicht weitter behelligen, sondern sich entlich Zue frieden geben. Actum Prag in der Behmischen Cantzlei ohn gefehx 14 tag nach Pfingsten Anno 1600. Hat also dieser handl ganzer 10 iahr gewehret, vnd viel müh cosst Zehren vnd reisen gegeben, ehe er erörttert worden. Wie also Paul Lederer weiter in dieser sachen nichts Richten fennen, hat er bei hoff angehalten vnd die sach dahin gebracht Das er hernacher vom herrn Vntercamerer ist an seine Radtsstel geseczt worden, hat aber vber 4 wochen nicht gelebet, vnd ist gancz vnuermüglich vnd alt gesterben. Wie vnten im 1601 Jahr Zu lesen. Eodem anno den 15. Februar Ist Ertzhertzog Ernst hieher Zum Frustukh khommen. Eodem anno den 17. Junii Ist Simon Rotthausl Maut- Alter man. 104 Jahr. ner vuterm Frauenthor gestorben seines Alters 104. Eodem anno den 15. September war ein Erschröktich Erbbeben vnb Chasmata. groß erdbeben fasst die ganze nacht alhie vnd in den vnibligenden landen, deßgleichen auch das nechste iahr hernach. Eodem anno Imn Mertzen sein auch viel Chasmata am himel ge- sehen worden. Eodem anno den 31. Julit Ist herr Mathes Wagner Ambtman Zu Schrittes. Ambtman auff Schrittes worden. Dieses iahr sein hie gestorben 313 Personen. Anno 1591 den 9. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Victorin Göschl Beisitzer. herr Abraham Hattinger Richter. Junger herr. Thomas Pesserl. Eodem anno hat der Doctor Stolshagius ein Drukerei Drukerey Zu Iglaw. alhie Zu Altenberg angerichtet, mit bewilligung Ihr Majestät haben aber nur Calender vnd sonsten gar schlechte sachen druken dürffen Diese drukerei ist mit des herru Stolshagii todt Anno 1594 wieder in brunnen gefallen vnd gar abkommen. Eodem anno den 31. Mai Ist der Ehrwirdige herr Si- Herr Stmon Schönwald ge= storben. mon Schönwald Prediger alhie, der Secundum locum nach den D. Hederico gehabt hat, gestorben, dieser ist bei 34 iahren im Predigambt alhie gewest, Abt worden 73 iahr. Bald nach seinem todt Ist herr Ma-
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187 thias Morchiter von Wilantz an stat seiner in die Stat vmb Pfingsten genohmen worden. Vud als hernäch Anno 1594 herr Doctor Stolshagius gestorben Ist herr Morchiter an des Stolshagii stell ad primum locum khommen. Herr Morchiter Prediger. Eodem anno den 12. Julii Ist herr Paulus Ferman so Collega in der Schul gewesen vnd Zu Wolframbs die Pfarr versehen hat, fur ein Caplan hie an statt des h. Johannis Fabri auffge- nohmen worden vndt herr Johannes Faber ist Pfarrer Zum Wi- Herr Johannes Faber. lantz worden, Dieser ist von anno 1574 iahr Caplan in der Stat alhie gewesen. An stat herr Paul Ferman ist herr Martin Liebetzeit Pfarherr Zu Wolframbs worden Anno 1591. herr Paulus Ferman Caplan. Eodem anno hat sich einer mit nahmen Paul Wolff alhie Paul Wolff. erschossen, vnd ist hernach in brunnen gefallen. Man hette es erschist sich selbst. aber nicht so leicht erfaren kennen, wie es vmb ihn geschehen, wo man nicht sein Pichsen bei den brunnen gefunden hette. Eodem annó hat sich ein schröklicher faal alhie ZuegeGaller ver- schreibt ſich den tragen. Einer mit nahmen Augustin Sailer hat sich dem leidi- Teuffl. gen Teuffel auff 34 iahr verschrieben, damit er geldts gnug von thm be- kommen möchte, Aber solche schreiben hat man Zeitlich bekommen vnd ist für den armen Sünder ein gemeines gebeth in der Kirchen alhie gehalten worden. Solche seine verzweiffsung hat er in der gefenkuis nicht gelaugnet. Entlich von dem 2. Februar hat man ihn 3 Sontag nacheinander in die Kirchen offentlich Zu büssen vor dem hohen altar gestellt Weil er die gantze gemein mit seinem bösen Exempl geergert. Nach gethaner offentlichen buß hat er den 4. Sontag communicirt. Weil er aber sein leben nicht bössern wollen, Einem Ersamen Rath vbel geflucht, auch in des angesetzten Richters, herrn Jacob Pauspertels des Eltern haus, mit grossen Steinen geloffen vnd ihm gedrowet Ist er den 7. Augusti im 1592 iahr bei S. Johans enthaubt worden. Eodem anno den 29. Ottober Ist herr Christoff Scholtz Ambtman Zu Stonern. fur ein Ambtman Zu Stonern auffgenohmen worden, an stat herra Abraham hattingers. Eodem anno Sein herr Zacharias Krumb, herr Mathes Rudloff vnd herr Michael Patzel gestorben. Eodem anno Ist Carolus Ertzhertzog Zu Oesterreich Kai¬ sers Maximiliani 2 Brueder Zu Gratz in der Steuermarkt ge storben seines alters 51 iahr. InCLyta VID tantos effVnDIt Styrla fLetVs Fata neCIs sVffert CaroLVs AVstrIaCVs. Dieses iahr sein hie gestorben 378 Personen. Rattsherrn ge- ftorben. Ertzhertzog Carl stirbt.
187 thias Morchiter von Wilantz an stat seiner in die Stat vmb Pfingsten genohmen worden. Vud als hernäch Anno 1594 herr Doctor Stolshagius gestorben Ist herr Morchiter an des Stolshagii stell ad primum locum khommen. Herr Morchiter Prediger. Eodem anno den 12. Julii Ist herr Paulus Ferman so Collega in der Schul gewesen vnd Zu Wolframbs die Pfarr versehen hat, fur ein Caplan hie an statt des h. Johannis Fabri auffge- nohmen worden vndt herr Johannes Faber ist Pfarrer Zum Wi- Herr Johannes Faber. lantz worden, Dieser ist von anno 1574 iahr Caplan in der Stat alhie gewesen. An stat herr Paul Ferman ist herr Martin Liebetzeit Pfarherr Zu Wolframbs worden Anno 1591. herr Paulus Ferman Caplan. Eodem anno hat sich einer mit nahmen Paul Wolff alhie Paul Wolff. erschossen, vnd ist hernach in brunnen gefallen. Man hette es erschist sich selbst. aber nicht so leicht erfaren kennen, wie es vmb ihn geschehen, wo man nicht sein Pichsen bei den brunnen gefunden hette. Eodem annó hat sich ein schröklicher faal alhie ZuegeGaller ver- schreibt ſich den tragen. Einer mit nahmen Augustin Sailer hat sich dem leidi- Teuffl. gen Teuffel auff 34 iahr verschrieben, damit er geldts gnug von thm be- kommen möchte, Aber solche schreiben hat man Zeitlich bekommen vnd ist für den armen Sünder ein gemeines gebeth in der Kirchen alhie gehalten worden. Solche seine verzweiffsung hat er in der gefenkuis nicht gelaugnet. Entlich von dem 2. Februar hat man ihn 3 Sontag nacheinander in die Kirchen offentlich Zu büssen vor dem hohen altar gestellt Weil er die gantze gemein mit seinem bösen Exempl geergert. Nach gethaner offentlichen buß hat er den 4. Sontag communicirt. Weil er aber sein leben nicht bössern wollen, Einem Ersamen Rath vbel geflucht, auch in des angesetzten Richters, herrn Jacob Pauspertels des Eltern haus, mit grossen Steinen geloffen vnd ihm gedrowet Ist er den 7. Augusti im 1592 iahr bei S. Johans enthaubt worden. Eodem anno den 29. Ottober Ist herr Christoff Scholtz Ambtman Zu Stonern. fur ein Ambtman Zu Stonern auffgenohmen worden, an stat herra Abraham hattingers. Eodem anno Sein herr Zacharias Krumb, herr Mathes Rudloff vnd herr Michael Patzel gestorben. Eodem anno Ist Carolus Ertzhertzog Zu Oesterreich Kai¬ sers Maximiliani 2 Brueder Zu Gratz in der Steuermarkt ge storben seines alters 51 iahr. InCLyta VID tantos effVnDIt Styrla fLetVs Fata neCIs sVffert CaroLVs AVstrIaCVs. Dieses iahr sein hie gestorben 378 Personen. Rattsherrn ge- ftorben. Ertzhertzog Carl stirbt.
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188 18. Martii herr Marcus Pauspertl von Drachenthal mein freund vnd meiner Mutter Bruder gestorben. MalIVs aVrora bIs nona InCesserat aCrl PaVspertL fato SVCCVbVIIVe neCI. Anno 1592 den 8. Augusti 9st der Rath alhie verneuert worden: Herr Mathes Hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Girzik Schmilauer Richter. Jud getaufft. Eodem anno den 16. Februar hat man einen Juden in der Pfarkirchen alhie getaufft. Wetter. Eodem anno War in der heiligen Osternacht ein sehr erschröklich grosses wetter mit donnern vnd Plitzen, das viel leut gebachten, es kheme der Jüngste tag herbei. Anfang des Eodem anno hat sich der offene frieg in Vugern ange- Offenen kriegs in Bngern. fangen, da das Römische Reich vnd alle lender ihre hilff haben schiken müssen, vnd sein daher allerlei neue kriegsgaben auffgebracht worden, Auch den Stedten (Sonderlich der Stadt Iglaw) durch Musterung, durch- zuge, abdanfplatze groffer schaden geschehen, Wie vnten Zue sehen. Compania Zur Nachdem das handtwerch der Tuchmacher ein Zeit hero Iglaw warumb ste auffgerichtet in Zimliches abnehmen khommen, also das auch bießweilen ein worden. Maister bei dem andern, weil er sonst hett gefeiert, hat arbeiten müssen, da er anderst sein brodt erwerben wollen, hat ein Ersamer Rath auff allerlei mittl gedacht, wie diesem mangel Zu Rathen, weil der gantzen Stadt auff vndt abnehmen in diesem handtwerch bestehet. Vnd den geschwornen Mai¬ stern der Tuchmacher vergunstiget im monat Nonember des 1591 iahrs alle drei mittl auff ihrem handtwerch Zu samlen vnd alda Zubetrachten, was die Vrschach Dieses faals, vnd wie dem wieder auffzuhelfen sei. Nach ge- haltener versamblung, haben alle drei Mittl der Tuchmacher Einem Ersamen Beschwer der Rath die Vrsachen ihres geringen gewerbs supplicando schrifft- Tuchmacher. 1. lich vbergeben. Erstlich kheme ihr handtwerch dadurch in ab- nehmen, das die khaufflent ihnen an einem iedern stukh tuech, bald ein orth bald ein halben Thaler vnd mehr abbrechen Die armen dürfftigen handt- werchsleut muessen es aus noth geschehen lassen, wollen sie sich anderst des 2. hungers erwehren, Vnd wan die Kauffleut die tuch an Märkten wieder verkauffen, schleidern sie damit, vnd verderbet ein Kauffman den an dern. Vnterdessen so druken die khauffleut daheim wieder ein orth herab, vnd wen die andern vom Markt heim khommen, wollen sie es auch so Recht am geldt haben, wie anders, wie dan auch außlendische thauffleuth, so hiege tuech khauffen, vermeldet, wen die vusrigen, wie Zuuor ihre vorfaren ge- than im verkauffen an Markttägen fest Zuesamen hielten, so wurden sie die tuech viel teurer verkauffen, vnd khentens auch darnach von den Tuchmachern ettwas teurer annehmen. So verteuren auch die kauffleut die 3.
188 18. Martii herr Marcus Pauspertl von Drachenthal mein freund vnd meiner Mutter Bruder gestorben. MalIVs aVrora bIs nona InCesserat aCrl PaVspertL fato SVCCVbVIIVe neCI. Anno 1592 den 8. Augusti 9st der Rath alhie verneuert worden: Herr Mathes Hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Girzik Schmilauer Richter. Jud getaufft. Eodem anno den 16. Februar hat man einen Juden in der Pfarkirchen alhie getaufft. Wetter. Eodem anno War in der heiligen Osternacht ein sehr erschröklich grosses wetter mit donnern vnd Plitzen, das viel leut gebachten, es kheme der Jüngste tag herbei. Anfang des Eodem anno hat sich der offene frieg in Vugern ange- Offenen kriegs in Bngern. fangen, da das Römische Reich vnd alle lender ihre hilff haben schiken müssen, vnd sein daher allerlei neue kriegsgaben auffgebracht worden, Auch den Stedten (Sonderlich der Stadt Iglaw) durch Musterung, durch- zuge, abdanfplatze groffer schaden geschehen, Wie vnten Zue sehen. Compania Zur Nachdem das handtwerch der Tuchmacher ein Zeit hero Iglaw warumb ste auffgerichtet in Zimliches abnehmen khommen, also das auch bießweilen ein worden. Maister bei dem andern, weil er sonst hett gefeiert, hat arbeiten müssen, da er anderst sein brodt erwerben wollen, hat ein Ersamer Rath auff allerlei mittl gedacht, wie diesem mangel Zu Rathen, weil der gantzen Stadt auff vndt abnehmen in diesem handtwerch bestehet. Vnd den geschwornen Mai¬ stern der Tuchmacher vergunstiget im monat Nonember des 1591 iahrs alle drei mittl auff ihrem handtwerch Zu samlen vnd alda Zubetrachten, was die Vrschach Dieses faals, vnd wie dem wieder auffzuhelfen sei. Nach ge- haltener versamblung, haben alle drei Mittl der Tuchmacher Einem Ersamen Beschwer der Rath die Vrsachen ihres geringen gewerbs supplicando schrifft- Tuchmacher. 1. lich vbergeben. Erstlich kheme ihr handtwerch dadurch in ab- nehmen, das die khaufflent ihnen an einem iedern stukh tuech, bald ein orth bald ein halben Thaler vnd mehr abbrechen Die armen dürfftigen handt- werchsleut muessen es aus noth geschehen lassen, wollen sie sich anderst des 2. hungers erwehren, Vnd wan die Kauffleut die tuch an Märkten wieder verkauffen, schleidern sie damit, vnd verderbet ein Kauffman den an dern. Vnterdessen so druken die khauffleut daheim wieder ein orth herab, vnd wen die andern vom Markt heim khommen, wollen sie es auch so Recht am geldt haben, wie anders, wie dan auch außlendische thauffleuth, so hiege tuech khauffen, vermeldet, wen die vusrigen, wie Zuuor ihre vorfaren ge- than im verkauffen an Markttägen fest Zuesamen hielten, so wurden sie die tuech viel teurer verkauffen, vnd khentens auch darnach von den Tuchmachern ettwas teurer annehmen. So verteuren auch die kauffleut die 3.
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189 wollen, vnd schneiden den armen tuchmachern das brott duppelt vorm maul ab, eins das sie die tuch wolfeil kauffen, fürs ander, das sie die wollen teuer geben, Darüber dan sonderlich arme leuth, fo grosse haus wehrung geben sollen, vnd selbst nicht vermögen vmb wollen auszuziehen, sondern der gnaden der kauffleit leben müssen, billich seuffzen vnd flagen. Alß nun ein Ersamer Rath die fürnembsten vrschachen vernohmen, warumb das handtwerch abnimbt, haben sie mit Rath bei Ihr Majestät angehalten, das ein Allgemeine handlung gesellschafft oder Compania alhie angerichtet, vnd mit Jhr Majestät consens Zuegelassen werde, vnd weil Ihr Majestät aus des Rathts Supplication bericht eingenohmen, das die von Iglaw also Priuilegirt, was sie gemeinem nutz Zum bössten ordnen, das es stat habe, auch ohne des Königs wiessen, Item das dadurch der Stat ge- holffen sein khente, Ist Ihr Majestät nicht darwider gewest. Hierauff hat man die Compania angestellt, allerlei Ambter außgetheilet Zu Ambter in der Verrichtung des handls, vnd hat erstlich Zue vorstehern der Com- Gompania. pania aus den fürnembsten herrn des Ratths 4 Personen, die sie praesides genant, verordnet. Auch souderliche Personen, die das gelt empfangen, Son derliche die es vmb thuch ausgeben Sondersiche die vmb wollen vnd mis den tuechen Zue Markt veraiset sein, Man hat auch ein Sigl machen lassen, welches man Zue einforderung der schulden, vnd wo es sonsten von nöt ten gebraucht hat, So hat auch khein Tuchmacher niemandts anders weder frembden noch einheimischen khein tuch als allein der Compania verkauffen dörffen. Entgegen hat die Compania alle tuch von Tuchmachern vmb Paare bezahlung khauffen müssen, sein auch alle tuch leidlich mit wissen der prae- sidum taxirt worden, also das kheiner vor dem andern khein vorzug gehabt, vnd einem wie dem andern, die tuch dem tax nach sein bezalt worden Wie dan die verordueten Componischreiber alles ordentlich verzeichnet vnd alle 3 Jahr in beisein der praesidum ordentliche Raittung in allen ambtern ge schehen. Es haben auch die verordneten selbst wollen einkaufft, vnd wieder verkaufft, doch ist keinem Tuchmacher gewehret gewesen, das er vmb sein geldt Zue seiner notturfft hat wollen khauffen khennen. Vnd wie dies neue werkh khaum ein Viertl iahr gestanden, haben sich die Maister der Tuch¬ macher wieder die verordneten der Compania beim Rath beschwert, als gebe man ihnen die wollen Zue teuer, die tuch nehme man Zu wolfeil, Item man wolle nicht iederman borgen. Darauff die verordneten ihr weitleufftige schrifftliche antwort gethan, das die Maister der Tuchmacher nicht kennen in einem halben iahr durch dies neue werkh Reich werden, sie sollen sich gedulden, bies mans in schwankh bringt. Item das ettlichen Tuchmachern viel wollen geborgt worden, die gleichwol thein tuch in die Compania ge- geben, vnd der gestalt, wan man uur viel borgen, vnd wenig geldt einneh
189 wollen, vnd schneiden den armen tuchmachern das brott duppelt vorm maul ab, eins das sie die tuch wolfeil kauffen, fürs ander, das sie die wollen teuer geben, Darüber dan sonderlich arme leuth, fo grosse haus wehrung geben sollen, vnd selbst nicht vermögen vmb wollen auszuziehen, sondern der gnaden der kauffleit leben müssen, billich seuffzen vnd flagen. Alß nun ein Ersamer Rath die fürnembsten vrschachen vernohmen, warumb das handtwerch abnimbt, haben sie mit Rath bei Ihr Majestät angehalten, das ein Allgemeine handlung gesellschafft oder Compania alhie angerichtet, vnd mit Jhr Majestät consens Zuegelassen werde, vnd weil Ihr Majestät aus des Rathts Supplication bericht eingenohmen, das die von Iglaw also Priuilegirt, was sie gemeinem nutz Zum bössten ordnen, das es stat habe, auch ohne des Königs wiessen, Item das dadurch der Stat ge- holffen sein khente, Ist Ihr Majestät nicht darwider gewest. Hierauff hat man die Compania angestellt, allerlei Ambter außgetheilet Zu Ambter in der Verrichtung des handls, vnd hat erstlich Zue vorstehern der Com- Gompania. pania aus den fürnembsten herrn des Ratths 4 Personen, die sie praesides genant, verordnet. Auch souderliche Personen, die das gelt empfangen, Son derliche die es vmb thuch ausgeben Sondersiche die vmb wollen vnd mis den tuechen Zue Markt veraiset sein, Man hat auch ein Sigl machen lassen, welches man Zue einforderung der schulden, vnd wo es sonsten von nöt ten gebraucht hat, So hat auch khein Tuchmacher niemandts anders weder frembden noch einheimischen khein tuch als allein der Compania verkauffen dörffen. Entgegen hat die Compania alle tuch von Tuchmachern vmb Paare bezahlung khauffen müssen, sein auch alle tuch leidlich mit wissen der prae- sidum taxirt worden, also das kheiner vor dem andern khein vorzug gehabt, vnd einem wie dem andern, die tuch dem tax nach sein bezalt worden Wie dan die verordueten Componischreiber alles ordentlich verzeichnet vnd alle 3 Jahr in beisein der praesidum ordentliche Raittung in allen ambtern ge schehen. Es haben auch die verordneten selbst wollen einkaufft, vnd wieder verkaufft, doch ist keinem Tuchmacher gewehret gewesen, das er vmb sein geldt Zue seiner notturfft hat wollen khauffen khennen. Vnd wie dies neue werkh khaum ein Viertl iahr gestanden, haben sich die Maister der Tuch¬ macher wieder die verordneten der Compania beim Rath beschwert, als gebe man ihnen die wollen Zue teuer, die tuch nehme man Zu wolfeil, Item man wolle nicht iederman borgen. Darauff die verordneten ihr weitleufftige schrifftliche antwort gethan, das die Maister der Tuchmacher nicht kennen in einem halben iahr durch dies neue werkh Reich werden, sie sollen sich gedulden, bies mans in schwankh bringt. Item das ettlichen Tuchmachern viel wollen geborgt worden, die gleichwol thein tuch in die Compania ge- geben, vnd der gestalt, wan man uur viel borgen, vnd wenig geldt einneh
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190 men solte, wurde die Compania nicht lang bestehen kennen vnd wo sonsten ihre entschuldigung mehr war. Da hat ein Ers. Rath die sach gemittelt, darbei beide theil haben bleiben kennen. Diese Compania hat bei 10. iahren gewehret vnd war vimb sie anno 1602 wieder abkhommen sol vnten im selben iahr gemeldet werden. Eodem anno den 13. Maii Ist herr Magister Casparus M. Pelargus Rector Scholæ. Pelargus ein Märker Zum Rectore Scholae hie Introducirt wor- den an stat herrn M. Joachimi Golzii, welcher in die Pergstadt Kremnitz Zum Pfarrer von hinnen ist vocirt worden. Dieses iahr sein hie gestorben 261 Personen. Anno 1593 den 12. Augusti ist der Rath verneuert worden. herr, Procop höser Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Staidl Richter. Junge herrn: Bartl Schmilauer, Paul Politzer, Jacob Fessl. Eodem anno den 18. Martii Ist herr Johan Dinlikh von H. Dinlik Stabtschreiber. Iglaw gebürttig Zue einem deutschen Stadtschreiber, neben herrn Johan Kergl, auffgenohmen worden, weil herr Kergl offt am Podagra krankh gelegen. Eodem anno den 4. Julii Ist Ertzhertzog Ernst hieher Ertzhertzog Ernſt. Zum frustukh kommen. Chasmata. Dieses iahr sein offt vnd viel Chasmala vnd blutige auch weisse stralen am himel gesehen worden. Eodem anno Ist herr Daniel Pilgramer gestorben mein gewesner fürmünd, eines alten ehrlichen geschlechtes. OVI fVerat prisCae non VLIMa glorla gentls ECCe LVbens tenVes SOLVIVr In CIneres. Item herr hans haidler gestorben mein formund. Te LeCtI qVerItvr soCla aC proLes tVa Jane CLaVDIs VbI VItae Deblta pensa tVae. Mehr ist dies iahx herr Simon Oesterreicher, herr Lucas Schinabitz vnd herr Laurentius Reindler, Weillandt Behmischer Stadtschreiber alhie gestorben, so bei 20 iahren ihm dienst gewesen. Eodem anno Im Oktober hat man die Burgerschafft alhie Musterung der Burger. gemustert. Musterherrn, herr Mathes Reindler, Thobias Krese Andre Freißleben. Hauptleut Zue Roß herr Abraham Hattinger, Mathes Wagner, Christoff Scholtz. Fendrich herr Girg Schmilauer, herr Mathes Stubikh. Leutenambt Mathes Faustgroß, Marcus Kliegl. Item im Spital der Armuth bier außgeschenkt, weil sie Bierſchenk im Spital. nicht souil trinken khunten, was hinein geben ward. Bekh enthaubtet. Eodem anno den 29. Maii hat man des Ambrosi Beken Sohn bei S. Johans enthaubtet, das er falsche brieff auffgerichtet, vnd die leuth dardurch betrogen hatt. Rattsherrn ge storben.
190 men solte, wurde die Compania nicht lang bestehen kennen vnd wo sonsten ihre entschuldigung mehr war. Da hat ein Ers. Rath die sach gemittelt, darbei beide theil haben bleiben kennen. Diese Compania hat bei 10. iahren gewehret vnd war vimb sie anno 1602 wieder abkhommen sol vnten im selben iahr gemeldet werden. Eodem anno den 13. Maii Ist herr Magister Casparus M. Pelargus Rector Scholæ. Pelargus ein Märker Zum Rectore Scholae hie Introducirt wor- den an stat herrn M. Joachimi Golzii, welcher in die Pergstadt Kremnitz Zum Pfarrer von hinnen ist vocirt worden. Dieses iahr sein hie gestorben 261 Personen. Anno 1593 den 12. Augusti ist der Rath verneuert worden. herr, Procop höser Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr hans Staidl Richter. Junge herrn: Bartl Schmilauer, Paul Politzer, Jacob Fessl. Eodem anno den 18. Martii Ist herr Johan Dinlikh von H. Dinlik Stabtschreiber. Iglaw gebürttig Zue einem deutschen Stadtschreiber, neben herrn Johan Kergl, auffgenohmen worden, weil herr Kergl offt am Podagra krankh gelegen. Eodem anno den 4. Julii Ist Ertzhertzog Ernst hieher Ertzhertzog Ernſt. Zum frustukh kommen. Chasmata. Dieses iahr sein offt vnd viel Chasmala vnd blutige auch weisse stralen am himel gesehen worden. Eodem anno Ist herr Daniel Pilgramer gestorben mein gewesner fürmünd, eines alten ehrlichen geschlechtes. OVI fVerat prisCae non VLIMa glorla gentls ECCe LVbens tenVes SOLVIVr In CIneres. Item herr hans haidler gestorben mein formund. Te LeCtI qVerItvr soCla aC proLes tVa Jane CLaVDIs VbI VItae Deblta pensa tVae. Mehr ist dies iahx herr Simon Oesterreicher, herr Lucas Schinabitz vnd herr Laurentius Reindler, Weillandt Behmischer Stadtschreiber alhie gestorben, so bei 20 iahren ihm dienst gewesen. Eodem anno Im Oktober hat man die Burgerschafft alhie Musterung der Burger. gemustert. Musterherrn, herr Mathes Reindler, Thobias Krese Andre Freißleben. Hauptleut Zue Roß herr Abraham Hattinger, Mathes Wagner, Christoff Scholtz. Fendrich herr Girg Schmilauer, herr Mathes Stubikh. Leutenambt Mathes Faustgroß, Marcus Kliegl. Item im Spital der Armuth bier außgeschenkt, weil sie Bierſchenk im Spital. nicht souil trinken khunten, was hinein geben ward. Bekh enthaubtet. Eodem anno den 29. Maii hat man des Ambrosi Beken Sohn bei S. Johans enthaubtet, das er falsche brieff auffgerichtet, vnd die leuth dardurch betrogen hatt. Rattsherrn ge storben.
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191 Dieses iahr sein hie gestorben 335 Getaufft worden . . . . 503 Zuer Ehe gegeben worden . 87 Par Communicirt haben . . . 6191 Personen. Anno 1594 den 15. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Victorin Geschl Beisitzer. herr Abraham hattinger Richter. Junger herr: Thomas Oesterreicher Eodem anno hat die Röm. Kais. Majestät Rudolffus der Musterung Her- zogen Auguſtt ander ein Musterung nach Iglaw geleget von Tausendt deutschen von Lüneburg. Reuttern Welcher Obrister gewesen ist der durchleuchtige hochgeborne Furst vnd herr, herr Augustus hertzog Zue Braunschweig vnd Lüneburg oc. Diese Ritterschafft ist den 6. April in die Stadt anfommen, aber Zuuor etlich tage sich auff gemeiner Stadt gründe enthalten, vud haben den armen Bauers. leuthen grossen schaden Zugefüget, Sein den 20. Aprilis gemustert worden, vnd den 26. April von hinnen auffgebrochen, vnd weil der tar leidlicher war, als sonsten alle sachen in gemeinen kauff gingen, Auch dem tax nach nicht alles bezalt worden hat gemeine Stadt in diesen 4 wochen schaden gelitten bei 4000 fl. Eodem anno den 17. January Ist herr Doctor Casparus D. Stolshagius Stolshagius fürnembster Prediger alhie gestorben Welcher Anno gestorben. 1587 vmb Martini von Stendl aus der Markt hieher gebracht worden. Nach seinem todt ist herr Mathes Morchiter, so 91 ad 2 dum locum in die Stadt khommen, an des Stolshagii stel vndt Augustin Grassl Herr Mathes Morchiter, Au- gustin Grassl Pfarrer Zu Stonern den 8. Februar neben ihm ad 2 dum locum Brediger in der Stadt. in die Stadt Zum Predigambt verordnet worden. Eodem anno Sein herr Lorentz Stubikh vnd herr Georg Rattsherrn ge- storben. Pernfus gestorben. Eodem anno Ist von allen drey Räthen mit Rath etlicher Begrebnüß in der Stadt ver= botten. gelerter vnd der Artzney Doctoren, beschlossen, weil ein Zim- liche anzahl volks auff dem Kirchhoff in der Pfarr in kurtzer Zeit begraben worden vnd sichs offt Zugetragen, ehe ein Cörper verwesen, Das man an selben orth, einen andern begraben, dardurch dan vergifftung der lufft, vnd sonsten allerlei frankheit, sonderlich im früsing, wen der Erdtunst gehet, Zu- besorgen gewest. Das hinfuro auff gemelten Kirchhoff in der Stadt nie- mandt soll begraben werden, es sei dan geistliche herru vnd Schuldiener als Rector, Conrector vnd Cantor, Ztem RathsPersonen ihre Weiber vnd Kin- der, Auch mit vergönstigung der herrn, die, so ihre alte ehrliche begrebniß alda haben, vnd das soll bieß auff des Ratths fernere notturfftige erwegung also verhalten werden. Eodem anno dem alten gebrauch nach uach Weihenachten in der Schul Comedien gehalten worden, hat sich ein Schwan Personen Vngeheure ge= burth.
191 Dieses iahr sein hie gestorben 335 Getaufft worden . . . . 503 Zuer Ehe gegeben worden . 87 Par Communicirt haben . . . 6191 Personen. Anno 1594 den 15. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Victorin Geschl Beisitzer. herr Abraham hattinger Richter. Junger herr: Thomas Oesterreicher Eodem anno hat die Röm. Kais. Majestät Rudolffus der Musterung Her- zogen Auguſtt ander ein Musterung nach Iglaw geleget von Tausendt deutschen von Lüneburg. Reuttern Welcher Obrister gewesen ist der durchleuchtige hochgeborne Furst vnd herr, herr Augustus hertzog Zue Braunschweig vnd Lüneburg oc. Diese Ritterschafft ist den 6. April in die Stadt anfommen, aber Zuuor etlich tage sich auff gemeiner Stadt gründe enthalten, vud haben den armen Bauers. leuthen grossen schaden Zugefüget, Sein den 20. Aprilis gemustert worden, vnd den 26. April von hinnen auffgebrochen, vnd weil der tar leidlicher war, als sonsten alle sachen in gemeinen kauff gingen, Auch dem tax nach nicht alles bezalt worden hat gemeine Stadt in diesen 4 wochen schaden gelitten bei 4000 fl. Eodem anno den 17. January Ist herr Doctor Casparus D. Stolshagius Stolshagius fürnembster Prediger alhie gestorben Welcher Anno gestorben. 1587 vmb Martini von Stendl aus der Markt hieher gebracht worden. Nach seinem todt ist herr Mathes Morchiter, so 91 ad 2 dum locum in die Stadt khommen, an des Stolshagii stel vndt Augustin Grassl Herr Mathes Morchiter, Au- gustin Grassl Pfarrer Zu Stonern den 8. Februar neben ihm ad 2 dum locum Brediger in der Stadt. in die Stadt Zum Predigambt verordnet worden. Eodem anno Sein herr Lorentz Stubikh vnd herr Georg Rattsherrn ge- storben. Pernfus gestorben. Eodem anno Ist von allen drey Räthen mit Rath etlicher Begrebnüß in der Stadt ver= botten. gelerter vnd der Artzney Doctoren, beschlossen, weil ein Zim- liche anzahl volks auff dem Kirchhoff in der Pfarr in kurtzer Zeit begraben worden vnd sichs offt Zugetragen, ehe ein Cörper verwesen, Das man an selben orth, einen andern begraben, dardurch dan vergifftung der lufft, vnd sonsten allerlei frankheit, sonderlich im früsing, wen der Erdtunst gehet, Zu- besorgen gewest. Das hinfuro auff gemelten Kirchhoff in der Stadt nie- mandt soll begraben werden, es sei dan geistliche herru vnd Schuldiener als Rector, Conrector vnd Cantor, Ztem RathsPersonen ihre Weiber vnd Kin- der, Auch mit vergönstigung der herrn, die, so ihre alte ehrliche begrebniß alda haben, vnd das soll bieß auff des Ratths fernere notturfftige erwegung also verhalten werden. Eodem anno dem alten gebrauch nach uach Weihenachten in der Schul Comedien gehalten worden, hat sich ein Schwan Personen Vngeheure ge= burth.
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192 gere fraw des Mathes Gotthartten weib an einem, so in Teuffelskleidern (wie mans nent) verkleidet gewesen, dermassen vergessen Das sie ihr den so weit eingebildet vnd hernach den 9. April ein abscheuliche geburth auff die weldt gebracht, nemblich ein Maidlein, mit 2 hasenschorten vnd einer nasen mit einer langen spitzen wie derselben laruen in der Comedia gestalt war Auch sonsten am kopff ein seltzam gewechs gehabt hat nicht lang gelebt. Brunst. Eodem anno den 17. Maii Ist bei dem Daniel Bekhen in der Pirnitzgassen vmb 3 Vhr bei der nacht ein feuer außkommen vmb 23 vhr als 4 Stundt Zuuor ist der Bekh gestorben. Eodem anno den 26. September Jst die Burgerschafft Mufterung der Burgerſchafft. alhie Zue Iglaw gemustert worden vnd bei welchen man mangl in der Rüstung gefunden hat, die haben sich aus befelch der herrn damit versehen müssen, damit sie sich derselben Zum nottfahl gebrauchen khenten. Musterherrn vnd Fendriche sein gewesen, die im vorigen iahr verzeichnet sein. Sein gewest sambt den gesindern 250 glieder in iedem glied 5 Per sonen facit 1250 Personen. Eodem anno Ist der thurn auffm Rathaus welcher Zuuor anno 1556 gebawet worden erhöhet, Anch ein halbe deutsche Vhr darauff gemacht worden, Jst Zuuor kein Vhr auff dem Rathaus gewest. Wafserkasten. Auch ist der Wasserkasten am obern Ring new gemacht worden. Halbe Bhr auffm Ratháus. Dieses iahr sein gestorben 403 Personen . Getaufft worden . . 501 Personen Zuer Ehe gegeben worden 108 Paar haben Communicirt . . 5745 Personen. Anno 1595 den 21. Julii Ist der Rath verneuert worden: herr Mathes hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Marcus Dobroner Richter. Junger herr: Christoff Rauscher. Eodem anno den 29. Julii Ist herr Augustin Grassl Pre¬ Herr Augustin Graffl geftorbendiger alhie, so das vergangene iahr von Stonern in die Stadt Herr Nischkauergenohmen worden, gestorben vnd an stat seiner herr Lucas Nisch¬ Prediger. kauer Pfarrer Zue Scherlus den 8. Augusti beruffen worden. Waffer. Eodem anno Ist ein vberaus grosses wasser gewest, hie vnd in den vmbliegenden landen, hat Zue Nürnberg grossen schaden gethan, vndt sonst viel leuth vnd vieh ertrenket. PerDIt Vt eLVVIo pontes, hoMinesVe boVesVe Infestat segetes TeVtonIs ora tVas. Procuratores. Eodem anno den 4. Augusti Ist M. Mathias Fetauer Zue einem Aduocaten bei gemeiner Stadt angenohmen worden, vor ihm sein gewesen Melchior Colerus vnd Tobias Militz.
192 gere fraw des Mathes Gotthartten weib an einem, so in Teuffelskleidern (wie mans nent) verkleidet gewesen, dermassen vergessen Das sie ihr den so weit eingebildet vnd hernach den 9. April ein abscheuliche geburth auff die weldt gebracht, nemblich ein Maidlein, mit 2 hasenschorten vnd einer nasen mit einer langen spitzen wie derselben laruen in der Comedia gestalt war Auch sonsten am kopff ein seltzam gewechs gehabt hat nicht lang gelebt. Brunst. Eodem anno den 17. Maii Ist bei dem Daniel Bekhen in der Pirnitzgassen vmb 3 Vhr bei der nacht ein feuer außkommen vmb 23 vhr als 4 Stundt Zuuor ist der Bekh gestorben. Eodem anno den 26. September Jst die Burgerschafft Mufterung der Burgerſchafft. alhie Zue Iglaw gemustert worden vnd bei welchen man mangl in der Rüstung gefunden hat, die haben sich aus befelch der herrn damit versehen müssen, damit sie sich derselben Zum nottfahl gebrauchen khenten. Musterherrn vnd Fendriche sein gewesen, die im vorigen iahr verzeichnet sein. Sein gewest sambt den gesindern 250 glieder in iedem glied 5 Per sonen facit 1250 Personen. Eodem anno Ist der thurn auffm Rathaus welcher Zuuor anno 1556 gebawet worden erhöhet, Anch ein halbe deutsche Vhr darauff gemacht worden, Jst Zuuor kein Vhr auff dem Rathaus gewest. Wafserkasten. Auch ist der Wasserkasten am obern Ring new gemacht worden. Halbe Bhr auffm Ratháus. Dieses iahr sein gestorben 403 Personen . Getaufft worden . . 501 Personen Zuer Ehe gegeben worden 108 Paar haben Communicirt . . 5745 Personen. Anno 1595 den 21. Julii Ist der Rath verneuert worden: herr Mathes hadmer Eltister. herr Jacob Seidenmeltzer Beisitzer. herr Marcus Dobroner Richter. Junger herr: Christoff Rauscher. Eodem anno den 29. Julii Ist herr Augustin Grassl Pre¬ Herr Augustin Graffl geftorbendiger alhie, so das vergangene iahr von Stonern in die Stadt Herr Nischkauergenohmen worden, gestorben vnd an stat seiner herr Lucas Nisch¬ Prediger. kauer Pfarrer Zue Scherlus den 8. Augusti beruffen worden. Waffer. Eodem anno Ist ein vberaus grosses wasser gewest, hie vnd in den vmbliegenden landen, hat Zue Nürnberg grossen schaden gethan, vndt sonst viel leuth vnd vieh ertrenket. PerDIt Vt eLVVIo pontes, hoMinesVe boVesVe Infestat segetes TeVtonIs ora tVas. Procuratores. Eodem anno den 4. Augusti Ist M. Mathias Fetauer Zue einem Aduocaten bei gemeiner Stadt angenohmen worden, vor ihm sein gewesen Melchior Colerus vnd Tobias Militz.
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193 Eodem anno Ist herr Sebastian Sule gestorben, so ein Sule gestorben. Zeitlang Ambtman gemeiner Stadt gutter, auch viel iahr im Rath ge wesen ist. Eodem anno den 12. Augusti hat der Zichtinger ein Stri Henker Richt mit dem Napier. kher mit dem Rapier gerichtet. Eodem anno den 10. Februar Jst Ernestus Ertzhertzog Zue Oester reich, Kaysers Maximiliani 2 Sohn vnd Kaisers Rudolffi Brueder in Nie- derlandt gestorben. Vt pLaCIDo DenVs Frigebat FebrVVs orbe FILIVs et frater Caesarls oCCYbVIt. Dieses iahr sein gestorben 422 Personen Getaufft worden . . . 479 Personen Zuer Ehe gegeben worden 151 Paar haben Communicirt. . . 5971 Personen. Anno 1596 den 12. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr Girzik Schmilauer Richter. Iunger herr: Lucas Leupoldt mein Brueder. Eodem anno Ist herr Mathes hadmer RatthsEllister ge- Rattsherrn ge- ftorben. storben den 30. Augusti. AVgVstl Vt faCles trICesIMa sVrgit ab astrls TVnC Senlor LethIfLeblLe VIncIt onVs. Auch sein dies iahr gestorben herr Balthasar Neumaier vnd herr Augustin von Lidlaw. Eodem anno Im Junie 9st der durchleüchtige hochgeborne Musterung des Gursten von Furst vnd herr herr Bernhardt Furst Zue Anhalt, Graff Zue Anhalt. Ascanien, herr Zue Zerbst vndt Bernburg &c. Als Obrister mit tausendt Pferdten der Obersachsischen Ritterschafft Zuer Musterung hieher khommen, Neben ihm ist auch her kommen hertzog Ernst vnd Augustus, Zue holstein, herr hans von Osterhausen war Obrister Leitenambt. Von herrn Landts- hauptman sein Zue Comissarien verordnet worden herr Girzik, Wolff Krzi¬ neczki von Ronaw auff Prisnikh vnd herr Waczlaw Rupssiczki. Diese Reuterei ist von dem 21. Junii biß auff den 15. Julii hie gewest, vnd ist auch diese musterung nicht ohne Zimlichen schaden gemeiner Stadt derer Burgerschafft vnd vnterthanen abgelauffen. Den ob wol herr Obrister in die vmbliegenden örtter den herschafften geschrieben, das sie Prouiant Zue beisteuer vnd bösserer vnterhalt der Reuter hieher befordern wollen, Ift doch solches auch auff des Ratths begeren alhie vnfruchtbarlich abgelauffen. Eodem anno Ist die Vhr am Pfarrthurn verneuret vnd neue Ziffer von Messing gemacht dikh verguldet vnd eingesetzt worden, Zuuor sein nur schlecht geschriebene schwartze Ziffer gewest. Bhr am Pfarr- thurn renouirt. 13
193 Eodem anno Ist herr Sebastian Sule gestorben, so ein Sule gestorben. Zeitlang Ambtman gemeiner Stadt gutter, auch viel iahr im Rath ge wesen ist. Eodem anno den 12. Augusti hat der Zichtinger ein Stri Henker Richt mit dem Napier. kher mit dem Rapier gerichtet. Eodem anno den 10. Februar Jst Ernestus Ertzhertzog Zue Oester reich, Kaysers Maximiliani 2 Sohn vnd Kaisers Rudolffi Brueder in Nie- derlandt gestorben. Vt pLaCIDo DenVs Frigebat FebrVVs orbe FILIVs et frater Caesarls oCCYbVIt. Dieses iahr sein gestorben 422 Personen Getaufft worden . . . 479 Personen Zuer Ehe gegeben worden 151 Paar haben Communicirt. . . 5971 Personen. Anno 1596 den 12. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr Girzik Schmilauer Richter. Iunger herr: Lucas Leupoldt mein Brueder. Eodem anno Ist herr Mathes hadmer RatthsEllister ge- Rattsherrn ge- ftorben. storben den 30. Augusti. AVgVstl Vt faCles trICesIMa sVrgit ab astrls TVnC Senlor LethIfLeblLe VIncIt onVs. Auch sein dies iahr gestorben herr Balthasar Neumaier vnd herr Augustin von Lidlaw. Eodem anno Im Junie 9st der durchleüchtige hochgeborne Musterung des Gursten von Furst vnd herr herr Bernhardt Furst Zue Anhalt, Graff Zue Anhalt. Ascanien, herr Zue Zerbst vndt Bernburg &c. Als Obrister mit tausendt Pferdten der Obersachsischen Ritterschafft Zuer Musterung hieher khommen, Neben ihm ist auch her kommen hertzog Ernst vnd Augustus, Zue holstein, herr hans von Osterhausen war Obrister Leitenambt. Von herrn Landts- hauptman sein Zue Comissarien verordnet worden herr Girzik, Wolff Krzi¬ neczki von Ronaw auff Prisnikh vnd herr Waczlaw Rupssiczki. Diese Reuterei ist von dem 21. Junii biß auff den 15. Julii hie gewest, vnd ist auch diese musterung nicht ohne Zimlichen schaden gemeiner Stadt derer Burgerschafft vnd vnterthanen abgelauffen. Den ob wol herr Obrister in die vmbliegenden örtter den herschafften geschrieben, das sie Prouiant Zue beisteuer vnd bösserer vnterhalt der Reuter hieher befordern wollen, Ift doch solches auch auff des Ratths begeren alhie vnfruchtbarlich abgelauffen. Eodem anno Ist die Vhr am Pfarrthurn verneuret vnd neue Ziffer von Messing gemacht dikh verguldet vnd eingesetzt worden, Zuuor sein nur schlecht geschriebene schwartze Ziffer gewest. Bhr am Pfarr- thurn renouirt. 13
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194 Ren guth in Eodem anno hat ein Ersamer Rath ven dem herrn Wil- Behaimb Bur Stadt erkhauft. helm Trczka Zue gemeiner Stadt alhie den Markt Steekhen sambt 9 dörffern vnd schönen wäldern, teuchten vnd führen Pächen im könig- reich Behaimb erkaufft pr. 30 tausendt ffé Meichsnisch. Die Relation vnd Cantzleigebür hat auch bei 2 Tausendt angetroffen. Dieses iahr sein hie gestorben 326 Personen Getaufft worden . . . . 416 (Zus. von spät. Hand: fruchtbahres landt). Zuer Ehe gegeben worden. 105 Paar haben Communicirt . . . 6190 Personen. Anno 1597 den 18. Julii 9st der Rath verneuret worden: herr hanß Loßnitzer Beisitzer. herr Mathes Reindler Richter. Junger herr: Lucas Pilgramer. Eodem anno den 23. Julii Sein 4 Fahnen Fränkische Durchzug beſ Graffen von Hoslach. Reuter, derer Obrister gewesen Georg Fridrich Graff von hol- lach alhie ankommen bies an den dritten tag verblieben. Ihr Comissarius herr Steffan Graff Schlikh &c. Haben dem auffgerichten tax nicht nachgelebt, auch sonsten gegen der Obrigkeit alhie sich Zimlich vnbescheiden verhalten, Aber ihr maß ist in Vngern erfüllet worden, den der mehrer theil alda durchs schwert vmb- khommen. Eodem anno den 30. Julii Ist ein Schwabisch fahne Anderer durch- aug der Schwá- bischen Reutter. Reutter hie ankommen Ihr Comissarius herr Ladislaus herr von Sternberg &c. Diese sein 3 tag hie gelegen vnd haben ausser des habern vnd weins keinem Burger nichts bezahlet. Eodem anno den 10. Augusti sein ein fahn Reinlendische Der britte burch- zug der Reinlen- bischen Reutter. Reutter hie ankommen Jhr Comissarius Herr hans Peter herr von Schwamberg, durch Mähxern aber haben sie gefürt herr Carl Za- hradeczki vnd herr Georg Rechenberger. Sein nur vber nacht hie still gelegen. In diesen 3 durchzugen ist der tax gewesen wie folget: Ein Metzen habern pr. 30 gr. Ein Pfund Rindtfleisch pr. 2 gr. Ein Pfund Kalb vnd Schepsenfleisch pr. 2 kr., Wein, Bier, brott in gemeinen kauff. Aber ist wenig offt gar nichts bezahlt worden. Eodem anno den 10. September Sein 800 Woloner (so Der 4. durch- zug der Wo- loner. Zuuor Zue Prag auffm Roßmarkt ein tumult angerichtet, dar- über ein aufflauff der Burger entstanden, vnd der Woloner von den Behem viel erschlagen vnd in die heimlichen gemach geworffen worden) hieher nach Iglaw kommen. Ihr Comissarius aus Beheimb herr Ottho Stoß von Kaunitz, vnd dieweil ein Rath alhie vernchmen, was sie für vnruwige vnchristliche leuth sein auch was für freuel vnd mutwillen sie Zue Prag vnd anderer ortten gestifftet, hat man die Wacht alhie ettlich hundert starkh von Tuchknappen vnd andern handtwerchen bestellt, vnd die Zum theil mit gemeiner Stadt
194 Ren guth in Eodem anno hat ein Ersamer Rath ven dem herrn Wil- Behaimb Bur Stadt erkhauft. helm Trczka Zue gemeiner Stadt alhie den Markt Steekhen sambt 9 dörffern vnd schönen wäldern, teuchten vnd führen Pächen im könig- reich Behaimb erkaufft pr. 30 tausendt ffé Meichsnisch. Die Relation vnd Cantzleigebür hat auch bei 2 Tausendt angetroffen. Dieses iahr sein hie gestorben 326 Personen Getaufft worden . . . . 416 (Zus. von spät. Hand: fruchtbahres landt). Zuer Ehe gegeben worden. 105 Paar haben Communicirt . . . 6190 Personen. Anno 1597 den 18. Julii 9st der Rath verneuret worden: herr hanß Loßnitzer Beisitzer. herr Mathes Reindler Richter. Junger herr: Lucas Pilgramer. Eodem anno den 23. Julii Sein 4 Fahnen Fränkische Durchzug beſ Graffen von Hoslach. Reuter, derer Obrister gewesen Georg Fridrich Graff von hol- lach alhie ankommen bies an den dritten tag verblieben. Ihr Comissarius herr Steffan Graff Schlikh &c. Haben dem auffgerichten tax nicht nachgelebt, auch sonsten gegen der Obrigkeit alhie sich Zimlich vnbescheiden verhalten, Aber ihr maß ist in Vngern erfüllet worden, den der mehrer theil alda durchs schwert vmb- khommen. Eodem anno den 30. Julii Ist ein Schwabisch fahne Anderer durch- aug der Schwá- bischen Reutter. Reutter hie ankommen Ihr Comissarius herr Ladislaus herr von Sternberg &c. Diese sein 3 tag hie gelegen vnd haben ausser des habern vnd weins keinem Burger nichts bezahlet. Eodem anno den 10. Augusti sein ein fahn Reinlendische Der britte burch- zug der Reinlen- bischen Reutter. Reutter hie ankommen Jhr Comissarius Herr hans Peter herr von Schwamberg, durch Mähxern aber haben sie gefürt herr Carl Za- hradeczki vnd herr Georg Rechenberger. Sein nur vber nacht hie still gelegen. In diesen 3 durchzugen ist der tax gewesen wie folget: Ein Metzen habern pr. 30 gr. Ein Pfund Rindtfleisch pr. 2 gr. Ein Pfund Kalb vnd Schepsenfleisch pr. 2 kr., Wein, Bier, brott in gemeinen kauff. Aber ist wenig offt gar nichts bezahlt worden. Eodem anno den 10. September Sein 800 Woloner (so Der 4. durch- zug der Wo- loner. Zuuor Zue Prag auffm Roßmarkt ein tumult angerichtet, dar- über ein aufflauff der Burger entstanden, vnd der Woloner von den Behem viel erschlagen vnd in die heimlichen gemach geworffen worden) hieher nach Iglaw kommen. Ihr Comissarius aus Beheimb herr Ottho Stoß von Kaunitz, vnd dieweil ein Rath alhie vernchmen, was sie für vnruwige vnchristliche leuth sein auch was für freuel vnd mutwillen sie Zue Prag vnd anderer ortten gestifftet, hat man die Wacht alhie ettlich hundert starkh von Tuchknappen vnd andern handtwerchen bestellt, vnd die Zum theil mit gemeiner Stadt
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195 waffen ausstaffieret, auch hat man an allen ekhen der gassen in der Stadt die feuer Pfendlein mit Pechkrentzen angezindet, damit wen sich bei der Nacht ein tumult heben wolte, man desto sicherer dem vnglükh steuren khente vnd sehen wer freundt oder feundt ist. Alß die Woloner der Stadt vorsichtig- keit vermerket, Item das ein ieder wirth in haus seine gespante Rohr vnd Püchsen beraith hatte, haben sie sich gar friedlich vnd still verhalten, vnd sein baldt des andern tages wieder von hinnen abgezogen. Ist aber aus ihren Reden, die sie an vnterschiedlichen ortten alhie von sich haben verlau- ten lassen, abzunehmen gewest, das sie von hinnen durch Plündern vnd sturmen gern ein guthe beuth gebracht hetten, wo man ihrer nicht wohl in acht genohmen vnd sich so ernst Zuer wehr gestellt hette. Den ledigen Pursch so die wacht gehalten, sein 6 Schweinitzer bier verehrt worden vnd ihren Führern derer 8 gewesen, 4 ffl Zuuertrinken Sonsten haben die Reutter nichts gezählt, vnd weil man ihnen von habern nicht ein vberflueß gegeben hat, haben sie sich durcheinander darumb gerissen wie ein hundt vmb ein Stukh fleisch. Eodem anno den 16. April Ist des Turners khind vom Pfarrthurn gefallen aus dem loch dardurch man das holtz auff- ziehet vnd hat sich auff stüklein Zerschmettert. Eodem anno den 9. Junii hat der Donner in der Pfarr- kirchen ins Dach eingeschlagen vndt in den gespiern vnd holtz- werch schaden gethan. Eodem anno den 7. Septembris Sein alhie in der Pfarr- kirchen Zum tisch des herrn gegangen in der anzahl 750 Person, dergleichen Summa Zue kheiner Zeit fein mensch Zuuor gedacht. Eodem anno den 17. Octobris Ist herr Matthes Mor- Here Morchiter geftorben. chiter fürnembster Prediger in Iglaw gestorben, an dessen stell herr Gruberus, wie ihm nechsten jahr folget, vocirt worden. In diesem iahr sein gestorben herr Paul Pelitzer, herr Baltzer Dornkreil herr Jacob Ostrauer, herr Abraham hattinger. In diesem iahr sein hie gestorben 1358 Personen Getaufft worden . . . . . . 435 Personen Zuer Ebe gegeben worden. . . 89 Paar . . . . . 7789 Personen. haben Communicirt Anno 1598 den 29. Julii Ist der Ratth verneuert worden: herr Jacob Seidenmeltzer Eltister. herr hans Staidl Beisitzer. herr Thobias Kröse Richter. Junge herru: Joachim Stubikh. Jeremias hoffsteter. Eodem anno In der heisligen 3 könig nacht sein 2 iunge 2 Tuchknappen Tuchknappen hiege kinder als des Abraham Schöntags vnd Lue erftochen. pergers Schn von fremden Knappen erstochen worden, die theter sein lang gefenklich gesessen vnd ist daraus, weil sich die beschuldigten theter auff Ratteberrn ge- ftorben. Communicanten grofſe anzahl. Kind falt vom thurn. Wetter einge- schtagen. 13 *
195 waffen ausstaffieret, auch hat man an allen ekhen der gassen in der Stadt die feuer Pfendlein mit Pechkrentzen angezindet, damit wen sich bei der Nacht ein tumult heben wolte, man desto sicherer dem vnglükh steuren khente vnd sehen wer freundt oder feundt ist. Alß die Woloner der Stadt vorsichtig- keit vermerket, Item das ein ieder wirth in haus seine gespante Rohr vnd Püchsen beraith hatte, haben sie sich gar friedlich vnd still verhalten, vnd sein baldt des andern tages wieder von hinnen abgezogen. Ist aber aus ihren Reden, die sie an vnterschiedlichen ortten alhie von sich haben verlau- ten lassen, abzunehmen gewest, das sie von hinnen durch Plündern vnd sturmen gern ein guthe beuth gebracht hetten, wo man ihrer nicht wohl in acht genohmen vnd sich so ernst Zuer wehr gestellt hette. Den ledigen Pursch so die wacht gehalten, sein 6 Schweinitzer bier verehrt worden vnd ihren Führern derer 8 gewesen, 4 ffl Zuuertrinken Sonsten haben die Reutter nichts gezählt, vnd weil man ihnen von habern nicht ein vberflueß gegeben hat, haben sie sich durcheinander darumb gerissen wie ein hundt vmb ein Stukh fleisch. Eodem anno den 16. April Ist des Turners khind vom Pfarrthurn gefallen aus dem loch dardurch man das holtz auff- ziehet vnd hat sich auff stüklein Zerschmettert. Eodem anno den 9. Junii hat der Donner in der Pfarr- kirchen ins Dach eingeschlagen vndt in den gespiern vnd holtz- werch schaden gethan. Eodem anno den 7. Septembris Sein alhie in der Pfarr- kirchen Zum tisch des herrn gegangen in der anzahl 750 Person, dergleichen Summa Zue kheiner Zeit fein mensch Zuuor gedacht. Eodem anno den 17. Octobris Ist herr Matthes Mor- Here Morchiter geftorben. chiter fürnembster Prediger in Iglaw gestorben, an dessen stell herr Gruberus, wie ihm nechsten jahr folget, vocirt worden. In diesem iahr sein gestorben herr Paul Pelitzer, herr Baltzer Dornkreil herr Jacob Ostrauer, herr Abraham hattinger. In diesem iahr sein hie gestorben 1358 Personen Getaufft worden . . . . . . 435 Personen Zuer Ebe gegeben worden. . . 89 Paar . . . . . 7789 Personen. haben Communicirt Anno 1598 den 29. Julii Ist der Ratth verneuert worden: herr Jacob Seidenmeltzer Eltister. herr hans Staidl Beisitzer. herr Thobias Kröse Richter. Junge herru: Joachim Stubikh. Jeremias hoffsteter. Eodem anno In der heisligen 3 könig nacht sein 2 iunge 2 Tuchknappen Tuchknappen hiege kinder als des Abraham Schöntags vnd Lue erftochen. pergers Schn von fremden Knappen erstochen worden, die theter sein lang gefenklich gesessen vnd ist daraus, weil sich die beschuldigten theter auff Ratteberrn ge- ftorben. Communicanten grofſe anzahl. Kind falt vom thurn. Wetter einge- schtagen. 13 *
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196 nottwehr beruffen vnd ihrer mehr im streit gewesen, ein langwürdige Rechts- handlung entstanden. Entlich ist die sach dahin khommen, das die beschul- digten theter am leben verschonet, vnd Zue ewigen Zeitten sein verwiesen worden. Eodem anno den 11. Martii Ist ein erschröklich feuer vorm frauenthor beim Daniel Türken Saiffensieder auffgangen vnd weil ein grosser sturmwindt dazumal gewesen, hat es ettlich heuser ab- gebrandt, Aber Gott lob, der Stadt kheinen schaden gethan. Eodem anno den 31. Martii Ist Matl Balbierer ein Stadt Matl Balbierer gericht. khind vnd Lautenist wegen seines Diebstals vnd anderer thaten (wegen welcher Er Zuuor ettlichmal mit gefenkniß gestrafft worden) Weil kheine bösserung erfolget, mit dem Schwert gerichtet worden. Eodem anno den 30. Aprilis Ist herr M. Michael Gru- Herr M. Gru- berus Prediger alhie. berus an statt des verstorbenen herrn Matthiä Morchiters Igla- uiensis Zue einem Primario Prediger hieher ankommen, dieser ist Zuuor hinter Jehna in Dürringer, nicht weit von Weimar ein dorffpfarrer gewesen vnd ist im 1605 iar wieder von hinnen vmb Pfingsten hinwekh gezogen wie vnten Zu sehen. Seur vorm Frauenthor. Dies iahr sein gestorben herr Johan Dinlikh Stadtschreiber von Iglaw gebürttig, welcher Anno 1593 den dienst angetretten vnd allso nur 5 iahr denselben versehen, Item sein gestorben herr Thoma Oesterreicher vnd herr Doctor Johannes Rucardus Medicus vnd burger in Iglaw, der sonsten von Torgaw aus Meissen ge- bürttig gewesen. Rattsherrn ge- ſtorben. D. Rucard ge= ſtorben. Eodem anno Ist Paul Skalko an stat herrn Christeff Scholtzen Zum Ambtman auff Stonern verordnet worden. Eodem anno den 5. Augusti Ist herr Georg Fridrich Graff Mufterung der Branen von Hollach. von holloch Obrister mit 1000 Reuttern Zur musterung hie an- kommen, Vnter welchen 14 andere graffen geritten. War ein ansehnliche Reuterei Behmischer Comissarius herr Otto Stoß. Mährerischer herr Mic- zian vnd herr hodiczki. Der habern ist taxirt worden pr. 30 kr. Das fleisch in gemein . . pr. 2 kr. Wein, bier, brott in gemeinem khauff, hew vndt Strew vmb sonst. Ist dennoch das wenigiste von der Reuterei bezalt worden. Sein ettlich wochen hie gelegen vnd sonderlich den armen leuthen beschwerlich gewest. In diesem iahr sein gestorben 510 Personen Getaufft worden. . . . . 434 Zuer Ehe gegeben worden . 164 Paar Communicirt haben. . . . 6525 Personen. Paul Skalko Ambtman.
196 nottwehr beruffen vnd ihrer mehr im streit gewesen, ein langwürdige Rechts- handlung entstanden. Entlich ist die sach dahin khommen, das die beschul- digten theter am leben verschonet, vnd Zue ewigen Zeitten sein verwiesen worden. Eodem anno den 11. Martii Ist ein erschröklich feuer vorm frauenthor beim Daniel Türken Saiffensieder auffgangen vnd weil ein grosser sturmwindt dazumal gewesen, hat es ettlich heuser ab- gebrandt, Aber Gott lob, der Stadt kheinen schaden gethan. Eodem anno den 31. Martii Ist Matl Balbierer ein Stadt Matl Balbierer gericht. khind vnd Lautenist wegen seines Diebstals vnd anderer thaten (wegen welcher Er Zuuor ettlichmal mit gefenkniß gestrafft worden) Weil kheine bösserung erfolget, mit dem Schwert gerichtet worden. Eodem anno den 30. Aprilis Ist herr M. Michael Gru- Herr M. Gru- berus Prediger alhie. berus an statt des verstorbenen herrn Matthiä Morchiters Igla- uiensis Zue einem Primario Prediger hieher ankommen, dieser ist Zuuor hinter Jehna in Dürringer, nicht weit von Weimar ein dorffpfarrer gewesen vnd ist im 1605 iar wieder von hinnen vmb Pfingsten hinwekh gezogen wie vnten Zu sehen. Seur vorm Frauenthor. Dies iahr sein gestorben herr Johan Dinlikh Stadtschreiber von Iglaw gebürttig, welcher Anno 1593 den dienst angetretten vnd allso nur 5 iahr denselben versehen, Item sein gestorben herr Thoma Oesterreicher vnd herr Doctor Johannes Rucardus Medicus vnd burger in Iglaw, der sonsten von Torgaw aus Meissen ge- bürttig gewesen. Rattsherrn ge- ſtorben. D. Rucard ge= ſtorben. Eodem anno Ist Paul Skalko an stat herrn Christeff Scholtzen Zum Ambtman auff Stonern verordnet worden. Eodem anno den 5. Augusti Ist herr Georg Fridrich Graff Mufterung der Branen von Hollach. von holloch Obrister mit 1000 Reuttern Zur musterung hie an- kommen, Vnter welchen 14 andere graffen geritten. War ein ansehnliche Reuterei Behmischer Comissarius herr Otto Stoß. Mährerischer herr Mic- zian vnd herr hodiczki. Der habern ist taxirt worden pr. 30 kr. Das fleisch in gemein . . pr. 2 kr. Wein, bier, brott in gemeinem khauff, hew vndt Strew vmb sonst. Ist dennoch das wenigiste von der Reuterei bezalt worden. Sein ettlich wochen hie gelegen vnd sonderlich den armen leuthen beschwerlich gewest. In diesem iahr sein gestorben 510 Personen Getaufft worden. . . . . 434 Zuer Ehe gegeben worden . 164 Paar Communicirt haben. . . . 6525 Personen. Paul Skalko Ambtman.
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197 Anno 1599 den 14. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr Jacob Pauspertl der Elter Richter. Junge herrn: Andreas Schinabitz, Daniel Dornkreil. Eodem anno Georgi Ist herr M. Andreas Zauner vo Iglaw gebürttig an stat des abgesebten herrn Johannis Din- likhen Zu einem deutschen Stadtschreiber neben dem herrn Johanni Kerge- lio auffgenohmen worden, vnd weil sie beide einerlei expedition gehabt, haben sie die Accidentia miteinander getheilet, vnd einer vmb den andern alle monat dieselben genossen. Neuer Vnter Camerer ist worden der Wolgeborne herr herr Sigmundt Freyherr von Dietrichstein &c. welcher hernach Anno 1601 Zue end des iahrs gestorben. Vudt an seine stell der Jetzige Vnter Camerer herr Jan Mossowsky allererst Anno 1603 confirmirt worden. on M. Zauner Stadtſchreiber. Neuer Bnter Camerer. Eodem anno den 8. Maii hat sich ein Tuchmacher der faiste Jokl genant, in des Stubiken gartten vor dem Frauen- thor erhenkt. Eodem anno haben die herrn alhie in die Pfarrkirchen Neuer tauff- stain. ein schönen neuen tauffstain machen lassen, das werkh ist von Kupffer getriebne arbeith, auch inwendig vnd auswendig schön verguldet, hat gekosstet bei 1500 f. Eodem anno den 23. Julii Ist ein feuer in der Creutzer Brunſt in der Creutzgafsen. gassen auffgangen, hat 3 dacher, als des haus Pauspertl, Andre Gramar abgebrandt, Man hat aber nicht eigentlich wiessen kennen von wem vnd was gestallt das feuer auskhommen. Eodem anno den 5. October hat der Teuffel ein hirten Teuffel wirjft ein hirten nieder. alhie auff dem feldt vmbgedrehet, so lang bies er niedergefallen, darnach ihm die Peitschen aus der handt geriessen, vnd da der hirt ein Zeitlang gantz vnbesunnen gelegen vndt darnach wieder Zue sich khommen, hat er khein schwein gesehen, vnd als man die Schwein hin vnd wieder an vnterschiedlichen ortten gesucht, hat man etliche Zuer wies, etliche Zu Gos- saw vnd ettliche im Sporerberg gefunden. Dergleichen vor nie hie erhört worden. Eodem anno den 7. Octobris Ist herr Paulus Ferman Herr Paulus Ferman Caplan geſtorben. Caplan hie in Gott entschlaffen. Eodem anno den 33. Octobris waren viel feurige stralen Chasmata. am himel gesehen vnd haben ein lange Zeit gewehrt. Eodem anno den 28. Nouembris Ist herr M. Daniel hert Daniel Grassl Iglauiensis Pfarherr zu Stonern in die Stadt ad se-Oráfft Prediger. cundum locum neben den herrn M. Gruberum der primum locum hat be- ruffen worden. Tuchmacher er henkt sich.
197 Anno 1599 den 14. Augusti Ist der Rath verneuert worden: herr Procop höfer Eltister. herr Paul haidler Beisitzer. herr Jacob Pauspertl der Elter Richter. Junge herrn: Andreas Schinabitz, Daniel Dornkreil. Eodem anno Georgi Ist herr M. Andreas Zauner vo Iglaw gebürttig an stat des abgesebten herrn Johannis Din- likhen Zu einem deutschen Stadtschreiber neben dem herrn Johanni Kerge- lio auffgenohmen worden, vnd weil sie beide einerlei expedition gehabt, haben sie die Accidentia miteinander getheilet, vnd einer vmb den andern alle monat dieselben genossen. Neuer Vnter Camerer ist worden der Wolgeborne herr herr Sigmundt Freyherr von Dietrichstein &c. welcher hernach Anno 1601 Zue end des iahrs gestorben. Vudt an seine stell der Jetzige Vnter Camerer herr Jan Mossowsky allererst Anno 1603 confirmirt worden. on M. Zauner Stadtſchreiber. Neuer Bnter Camerer. Eodem anno den 8. Maii hat sich ein Tuchmacher der faiste Jokl genant, in des Stubiken gartten vor dem Frauen- thor erhenkt. Eodem anno haben die herrn alhie in die Pfarrkirchen Neuer tauff- stain. ein schönen neuen tauffstain machen lassen, das werkh ist von Kupffer getriebne arbeith, auch inwendig vnd auswendig schön verguldet, hat gekosstet bei 1500 f. Eodem anno den 23. Julii Ist ein feuer in der Creutzer Brunſt in der Creutzgafsen. gassen auffgangen, hat 3 dacher, als des haus Pauspertl, Andre Gramar abgebrandt, Man hat aber nicht eigentlich wiessen kennen von wem vnd was gestallt das feuer auskhommen. Eodem anno den 5. October hat der Teuffel ein hirten Teuffel wirjft ein hirten nieder. alhie auff dem feldt vmbgedrehet, so lang bies er niedergefallen, darnach ihm die Peitschen aus der handt geriessen, vnd da der hirt ein Zeitlang gantz vnbesunnen gelegen vndt darnach wieder Zue sich khommen, hat er khein schwein gesehen, vnd als man die Schwein hin vnd wieder an vnterschiedlichen ortten gesucht, hat man etliche Zuer wies, etliche Zu Gos- saw vnd ettliche im Sporerberg gefunden. Dergleichen vor nie hie erhört worden. Eodem anno den 7. Octobris Ist herr Paulus Ferman Herr Paulus Ferman Caplan geſtorben. Caplan hie in Gott entschlaffen. Eodem anno den 33. Octobris waren viel feurige stralen Chasmata. am himel gesehen vnd haben ein lange Zeit gewehrt. Eodem anno den 28. Nouembris Ist herr M. Daniel hert Daniel Grassl Iglauiensis Pfarherr zu Stonern in die Stadt ad se-Oráfft Prediger. cundum locum neben den herrn M. Gruberum der primum locum hat be- ruffen worden. Tuchmacher er henkt sich.
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198 Eodem anno e die Ist herr M. Andreas Fistritzer von Iglaw gebürtt g an statt des verstorbenen herrn Pauli Fermans Zum Caplan hie augenol nen worden. Ist Zuuer Zue Scheelus Pfarherr gewesen. An stat herrn Fistritzer ist herr Martin Liebetzeit (welcher Anno 1591 Pfarrer Zu Wolframbs worden) Zum Pfarherrn in Scherlus an- getretten. Eodem anno Ist herr Victorin Göschl gestorben. Eodem anno Im Julio Sein tausendt Pferdt des Obristen Mufterung des von Ofterhauſen. herrn hansen von Osterhausen Zue Musterung hie ankommen. Musterherr vnd Comissar herr Otto Stoß. Das fleisch ist in gemein taxirt. pr. 3 lr. habern vmb Paare bezahlung . pr. 28 kr. . . . pr. 6 ƒ. Ein Schweinitzer bier . Ein Pfund bueter Item liecht . pr. 8 kr. Brot bier in gemeinem kauff. Wein pr. 3 kr. Auch hat ein ieder Leitenambt fur sein fahn angeloben müssen rich¬ tige bezalung laut des tars vnd fried in Losamentern Zuhalten. Es hat auch herr Obrister sein bestallung dem Rath alhie gegen einem Reuers auffzuheben geben. Vnd ist diese Musterung etwas leidlicher, als die vorige gewest. hat bei 3 wochen gewehret. Guter wein. Dies iahr ist guter wein gewachsen, deßgleichen in vielen iahren nicht geschehen. Im 1602 iahr hat ein vasst des weins 150 Taller auch mehrers gegolten das Seitl pr. 10 fr. Dies iahr sein hie gestorben 636 Personen Getaufft worden . . . . 429 Copulirt . . . . . . . 116 Paar . Communicirt . . . . 6315 Personen. In diesem Jahr ist Christianus Nagl Zum Aduocalen hie angenohmen worden. Anno 1600 den 14. Augusti Ist der Ratth verneuert worden durch herrn Siqmunden Freiherrn von Dietrichstein oc. VnterCamerer. Herr hans Loßnitzer Beisitzer. herr Mathes Wagner Richter. Zunge herrn: Greger Pernfues, Girzik Pawle vndt Thoma Swietnitzko. Eodem anno Im Julio Ist der Wolgeborne herr herr Mufterung herrn Vreuners. hans Preuner Freyherr mit 1000 Reuttern alhie gemustert wor- den, haben innerhalb 6 wochen bei 30 tausendt fl. verzehrt vnd schaden ge- than vnd haben so wol die burgerschafft als die vnterthanen auch gemeine Stadt selbsten bei dieser Musterung vntreglichen grossen schaden leiden müssen. Weil dan die beschwer fast alle iahr auff diese Stadt vor allen an- dern geleget vnd ferner Zuertragen vnleidlich hatt ein Ersamer Rath sich Ratheer geſlorben. Procurator. herr Fiftritzer Caplan.
198 Eodem anno e die Ist herr M. Andreas Fistritzer von Iglaw gebürtt g an statt des verstorbenen herrn Pauli Fermans Zum Caplan hie augenol nen worden. Ist Zuuer Zue Scheelus Pfarherr gewesen. An stat herrn Fistritzer ist herr Martin Liebetzeit (welcher Anno 1591 Pfarrer Zu Wolframbs worden) Zum Pfarherrn in Scherlus an- getretten. Eodem anno Ist herr Victorin Göschl gestorben. Eodem anno Im Julio Sein tausendt Pferdt des Obristen Mufterung des von Ofterhauſen. herrn hansen von Osterhausen Zue Musterung hie ankommen. Musterherr vnd Comissar herr Otto Stoß. Das fleisch ist in gemein taxirt. pr. 3 lr. habern vmb Paare bezahlung . pr. 28 kr. . . . pr. 6 ƒ. Ein Schweinitzer bier . Ein Pfund bueter Item liecht . pr. 8 kr. Brot bier in gemeinem kauff. Wein pr. 3 kr. Auch hat ein ieder Leitenambt fur sein fahn angeloben müssen rich¬ tige bezalung laut des tars vnd fried in Losamentern Zuhalten. Es hat auch herr Obrister sein bestallung dem Rath alhie gegen einem Reuers auffzuheben geben. Vnd ist diese Musterung etwas leidlicher, als die vorige gewest. hat bei 3 wochen gewehret. Guter wein. Dies iahr ist guter wein gewachsen, deßgleichen in vielen iahren nicht geschehen. Im 1602 iahr hat ein vasst des weins 150 Taller auch mehrers gegolten das Seitl pr. 10 fr. Dies iahr sein hie gestorben 636 Personen Getaufft worden . . . . 429 Copulirt . . . . . . . 116 Paar . Communicirt . . . . 6315 Personen. In diesem Jahr ist Christianus Nagl Zum Aduocalen hie angenohmen worden. Anno 1600 den 14. Augusti Ist der Ratth verneuert worden durch herrn Siqmunden Freiherrn von Dietrichstein oc. VnterCamerer. Herr hans Loßnitzer Beisitzer. herr Mathes Wagner Richter. Zunge herrn: Greger Pernfues, Girzik Pawle vndt Thoma Swietnitzko. Eodem anno Im Julio Ist der Wolgeborne herr herr Mufterung herrn Vreuners. hans Preuner Freyherr mit 1000 Reuttern alhie gemustert wor- den, haben innerhalb 6 wochen bei 30 tausendt fl. verzehrt vnd schaden ge- than vnd haben so wol die burgerschafft als die vnterthanen auch gemeine Stadt selbsten bei dieser Musterung vntreglichen grossen schaden leiden müssen. Weil dan die beschwer fast alle iahr auff diese Stadt vor allen an- dern geleget vnd ferner Zuertragen vnleidlich hatt ein Ersamer Rath sich Ratheer geſlorben. Procurator. herr Fiftritzer Caplan.
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199 dessen bei Ihr Majestät höchlichen beschwerte vnd vmb ehrgetzligkeit des nu so viel mal erlittenen schadens, gehorsamist angelanget. Drauff ist nach vielen sollicitiren von Ihr Majestät die Resolution erfolget. Man solte die Bur- gerschafft beaydigen, vnd iuramento erforschen was einem ieden fur schaden geschehen, So wolte Ihr Majestät als dan sich ferner gnedigist resoluirn. Da haben ettliche den ayd geschworen, ettliche aber weil sie von der bezah¬ lung gezweiffelt, von Jhrer anforderung gantz vnd gar gelassen. Es haben sich aber die Vncossten derer, so geschworen haben ausser dessen was dem Rath auffgangen, auff 16 tausendt fl Mehrisch erstrekt. Welches als man nach hoff berichtet, ist Zwar die vertröstung geschehen, es werden solche ayd lich erhaltene Vncossten erstattet werden. Wie sichs aber gar lang verzogen, bies ins dritte iahr, Ist entlich mit dem Rath gehandlet worden, weil die krigsgaben bei diesem offenem krieg (so nu mehr in die 10 iahr wehret) viel vnd groß sein vnd allenthalben an geldt manglen wil, der Rath wolle sich mit 5000 fl. begnügen lassen. Vnd ob man Zwar wiederpart gehalten, hat man nichts mehrers erlangen khennen, Diese 5000 fl. Mährisch sein gleichwol hernach richtig gemacht vnd daruon Zu ableinung anderer Muste- rung etwas spendirt worden. Eodem anno Jst alhie Zue Zglaw vnd in der benachtbar- Groffe teurung. schafft ein vber aus grosse teurung gewesen, hat der Metzen khorn 2, 3, auch endtlich 4 ffl gegolten. Ein Mezen Arbeis vmb 4 fH. Ein Mezen habern vmb 5 orth geldt, da haben die armen bauersleuth aus tlein vnd habern brott bachen muessen, viel sein gar hungers gestorben. Eodem anno Wie der Rath, als oben vermeldet, verneu- Des Mönichs betm h. Areuts ert worden, hat herr VnterCamerer den Prior im Kreitzklosster, Vnsinnigkeit. als er seiner sachen halber bei Ihr G. gewest, beim essen behalten. Als ihm nun der geistliche brueder ein guten, starthen, dikhen, tollen Rausch in den Lutherischen wein gesoffen, vndt ins klosster getorkelt, Ist er bald darauff rasend worden, Aus dem kloster nur im hembd auffn Platz, ins Rathaus in die Schenkstuben geloffen, vnd wieder heraus, Zuer wehr geruffen, mit stain vmb sich geworffen, wie ein vnsinniger mensch. Ist hernach in der Creutzergassen dem Andreas Schneider nachgelauffen, Vber Ihn wie ein blinder gefallen, das hembd vber den kopff geworffen, vnd ist also blos, nicht wie ein geistlicher, Sondern wie ein Epicurische Saw geloffen, (Zusatz von spät. Hand: Du Spitzbub! wer hat dich also Ehrabschneudisch lügen gesehret als dein ZunfftRichter Der abschäuliche Luder das ist der eigentliche Nahm eüres pseudo-Propheten) Vnd wan er nicht schutz von der Obrigkeit gehabt hette, were er von dem ledigen handtwerchs gesindl schwerlich am Leben verschont worden, weil er gnugsame Vrsachen Zuer auffrhur gegeben. Wan ein Lutherischer Prediger den dritten thail sich so vngebürlich halten solte, so wurden ihn die Babstischen auff allen Cantzlen verdammen. Aber Ihnen
199 dessen bei Ihr Majestät höchlichen beschwerte vnd vmb ehrgetzligkeit des nu so viel mal erlittenen schadens, gehorsamist angelanget. Drauff ist nach vielen sollicitiren von Ihr Majestät die Resolution erfolget. Man solte die Bur- gerschafft beaydigen, vnd iuramento erforschen was einem ieden fur schaden geschehen, So wolte Ihr Majestät als dan sich ferner gnedigist resoluirn. Da haben ettliche den ayd geschworen, ettliche aber weil sie von der bezah¬ lung gezweiffelt, von Jhrer anforderung gantz vnd gar gelassen. Es haben sich aber die Vncossten derer, so geschworen haben ausser dessen was dem Rath auffgangen, auff 16 tausendt fl Mehrisch erstrekt. Welches als man nach hoff berichtet, ist Zwar die vertröstung geschehen, es werden solche ayd lich erhaltene Vncossten erstattet werden. Wie sichs aber gar lang verzogen, bies ins dritte iahr, Ist entlich mit dem Rath gehandlet worden, weil die krigsgaben bei diesem offenem krieg (so nu mehr in die 10 iahr wehret) viel vnd groß sein vnd allenthalben an geldt manglen wil, der Rath wolle sich mit 5000 fl. begnügen lassen. Vnd ob man Zwar wiederpart gehalten, hat man nichts mehrers erlangen khennen, Diese 5000 fl. Mährisch sein gleichwol hernach richtig gemacht vnd daruon Zu ableinung anderer Muste- rung etwas spendirt worden. Eodem anno Jst alhie Zue Zglaw vnd in der benachtbar- Groffe teurung. schafft ein vber aus grosse teurung gewesen, hat der Metzen khorn 2, 3, auch endtlich 4 ffl gegolten. Ein Mezen Arbeis vmb 4 fH. Ein Mezen habern vmb 5 orth geldt, da haben die armen bauersleuth aus tlein vnd habern brott bachen muessen, viel sein gar hungers gestorben. Eodem anno Wie der Rath, als oben vermeldet, verneu- Des Mönichs betm h. Areuts ert worden, hat herr VnterCamerer den Prior im Kreitzklosster, Vnsinnigkeit. als er seiner sachen halber bei Ihr G. gewest, beim essen behalten. Als ihm nun der geistliche brueder ein guten, starthen, dikhen, tollen Rausch in den Lutherischen wein gesoffen, vndt ins klosster getorkelt, Ist er bald darauff rasend worden, Aus dem kloster nur im hembd auffn Platz, ins Rathaus in die Schenkstuben geloffen, vnd wieder heraus, Zuer wehr geruffen, mit stain vmb sich geworffen, wie ein vnsinniger mensch. Ist hernach in der Creutzergassen dem Andreas Schneider nachgelauffen, Vber Ihn wie ein blinder gefallen, das hembd vber den kopff geworffen, vnd ist also blos, nicht wie ein geistlicher, Sondern wie ein Epicurische Saw geloffen, (Zusatz von spät. Hand: Du Spitzbub! wer hat dich also Ehrabschneudisch lügen gesehret als dein ZunfftRichter Der abschäuliche Luder das ist der eigentliche Nahm eüres pseudo-Propheten) Vnd wan er nicht schutz von der Obrigkeit gehabt hette, were er von dem ledigen handtwerchs gesindl schwerlich am Leben verschont worden, weil er gnugsame Vrsachen Zuer auffrhur gegeben. Wan ein Lutherischer Prediger den dritten thail sich so vngebürlich halten solte, so wurden ihn die Babstischen auff allen Cantzlen verdammen. Aber Ihnen
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200 ists frey vnd Recht, durch ein einige meß fennen sie dem handl ab- helffen. Eodem anno den 10. October Jst vnter der Predigt ein Donner erschlacht ein hirten vnb Schepfen. Schröklich wetter mit Donner vnd Plitzen entstanden, hat einen hirten mit nahmen hans Pieschko sambt 14 Schepsen im feld erschlagen. Eodem anno den 14. Nouember Ist herr Jacob Fessl an statt des herrn Matthes Wagners Zum Ambtman auff Schrittes angenohmen worden, herr Mathes Wagner hat das Ambt von Anno 1590 bies auff dies iahr verwaltet. Rattherrn geftorben Eodem anno Jst herr Lucas Pilgromer vnd herr Veit herr Baltzer Scht nabis gestorben. Michalko gestorben. Item herr Baltzer Schinabitz. Staindorff. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth Staindorff erkhaufft vom herrn Albrecht Medienetz von Ratiborzicz vmb 1200 ffs vnd ist mit consens Ihr Majestet des 1601 Jahrs in die Landtaffl eingelegt worden. Eodem anno Montag nach Andreä Ist Jacob Don Ber- Tonberger Ambtman. ger Zum Ambtman auff dem neuen guth in Beheim angenoh- men worden, Aber hernach Anno 1603 ist er seines diensts Zue ersparung vncossten entlassen, vnd das gantze Behmische guth, dem herrn Glenkhen, wie im 1604 iahr Zu sehen, befolhen worden. Gechſung des Eodem anno hat sich Dominicus Manus des Abten ver- getreubé auji be6 Abten Scheuben. walter im Pfarrhoff alhie vnterstanden vnd das getraidt auff der Schenben vorm Spitlthor (so sonst Zum Pfarrhoff gehört, aber da- mals noch dem Rath versetzet gewesen) einerndten wollen, denselben grundt sambt der Fechsung hat der vorige Abbt dem herrn Mathes Grüen auff etlich iahr versetzet, vnd herr Mathes Grüen dem Ratth pr. 900 ffis doch mit vorwissen des Abten. Weil nun die Zeit der ablösung Zwar vorhanden gewesen, Aber der Abt khein geldt erleget, vndt gleichwol die Fechsung haben wollen, hat ein Rath ettliche Personen aus ihrem mittl vnd aus der bur- gerschafft auffs feldt verordnet, dem dominico die fechsung einzustellen. Als nun etliche ledige Pursch vorm thor, ettwas dauon gehört, sein sie Zuge- lauffen vnd gesehen wo es hinaus wolle. Da nu die verordneten des Ratths mit guten wortten beim dominico, das er von der Fechsung lasse, weil der grundt noch in der versatzung, nichts Richten kennen, haben sie den Schnüt- tern verbotten das traidt abzuschneiden, Vnd hat nachmals der Rath solchee traidt einfechsen lassen. Da hat dominicus fürgeben, als hette die ledige Pursch stain gefaustet, auff ihn geworffen, die teucht abgegraben, Item er hette in dem tumult vber die 50 Thaler geldt verloren. Welches alles vn- gründtlich bei Ihr Majestät fürkommen, vnd als der Ratth mit warheit einen gegen bericht gethan hat Der Abt mit spot von seiner klag, so er de rentwegen in der Cantzlei gethan, ablassen müssen. herr Feffl Ambt- man zu Schrit- tes.
200 ists frey vnd Recht, durch ein einige meß fennen sie dem handl ab- helffen. Eodem anno den 10. October Jst vnter der Predigt ein Donner erschlacht ein hirten vnb Schepfen. Schröklich wetter mit Donner vnd Plitzen entstanden, hat einen hirten mit nahmen hans Pieschko sambt 14 Schepsen im feld erschlagen. Eodem anno den 14. Nouember Ist herr Jacob Fessl an statt des herrn Matthes Wagners Zum Ambtman auff Schrittes angenohmen worden, herr Mathes Wagner hat das Ambt von Anno 1590 bies auff dies iahr verwaltet. Rattherrn geftorben Eodem anno Jst herr Lucas Pilgromer vnd herr Veit herr Baltzer Scht nabis gestorben. Michalko gestorben. Item herr Baltzer Schinabitz. Staindorff. Eodem anno hat ein Ersamer Ratth Staindorff erkhaufft vom herrn Albrecht Medienetz von Ratiborzicz vmb 1200 ffs vnd ist mit consens Ihr Majestet des 1601 Jahrs in die Landtaffl eingelegt worden. Eodem anno Montag nach Andreä Ist Jacob Don Ber- Tonberger Ambtman. ger Zum Ambtman auff dem neuen guth in Beheim angenoh- men worden, Aber hernach Anno 1603 ist er seines diensts Zue ersparung vncossten entlassen, vnd das gantze Behmische guth, dem herrn Glenkhen, wie im 1604 iahr Zu sehen, befolhen worden. Gechſung des Eodem anno hat sich Dominicus Manus des Abten ver- getreubé auji be6 Abten Scheuben. walter im Pfarrhoff alhie vnterstanden vnd das getraidt auff der Schenben vorm Spitlthor (so sonst Zum Pfarrhoff gehört, aber da- mals noch dem Rath versetzet gewesen) einerndten wollen, denselben grundt sambt der Fechsung hat der vorige Abbt dem herrn Mathes Grüen auff etlich iahr versetzet, vnd herr Mathes Grüen dem Ratth pr. 900 ffis doch mit vorwissen des Abten. Weil nun die Zeit der ablösung Zwar vorhanden gewesen, Aber der Abt khein geldt erleget, vndt gleichwol die Fechsung haben wollen, hat ein Rath ettliche Personen aus ihrem mittl vnd aus der bur- gerschafft auffs feldt verordnet, dem dominico die fechsung einzustellen. Als nun etliche ledige Pursch vorm thor, ettwas dauon gehört, sein sie Zuge- lauffen vnd gesehen wo es hinaus wolle. Da nu die verordneten des Ratths mit guten wortten beim dominico, das er von der Fechsung lasse, weil der grundt noch in der versatzung, nichts Richten kennen, haben sie den Schnüt- tern verbotten das traidt abzuschneiden, Vnd hat nachmals der Rath solchee traidt einfechsen lassen. Da hat dominicus fürgeben, als hette die ledige Pursch stain gefaustet, auff ihn geworffen, die teucht abgegraben, Item er hette in dem tumult vber die 50 Thaler geldt verloren. Welches alles vn- gründtlich bei Ihr Majestät fürkommen, vnd als der Ratth mit warheit einen gegen bericht gethan hat Der Abt mit spot von seiner klag, so er de rentwegen in der Cantzlei gethan, ablassen müssen. herr Feffl Ambt- man zu Schrit- tes.
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201 Des Ratths gegenbericht hat der Abt aus der Cantzlei begert, der meinung, sich darinnen Zuersehen vnd hat entlich solchen bericht bei einem gantzen iahr hinter seiner verhalten, als dan vber etlich iahr auffs uene ge- klaget, als ob ihm solches erst ieczt begegnet were. Als wir aber vnsern andern bericht, so dem ersten gleich war, in die Cauzlei gegeben vnd in der Registratur Zu finden gewest, das der erste bericht vnd vnser verantwort- tung dem Abten sei mitgethailet worden, vnd er es hinter seiner ihm Zum vorthail behalten, hat er von der Cantzlei ein guten fültz erlanget, vnd sieder der Zeit desshalben stillschweigen müssen. Eodem anno 1600 hat Dominicus Manus des Abten von Strohoff verwalter im Pfarrhoff alhie Die Behemische Capellen gegen der Pfarkirchen vber inwendig verrigelt vnd hart vermacht, aus lauter nekerei vnd boßheit, mit Vermeldung sie hetten sonst kein orth da sie Meß hören khenten. In dieser Capeln hat fast vor 50 Jahren M. Simon Leua, vnd hernach M. Marcus Krum Pfarherr Zun Rantzer, alle Sontag ein Behmische Predigt nach Mittag gehalten, weil bei dieser Stadt ein Zim- liche anzahl behmisches volkh Zu finden, vnd ob man Zwar wegen eröffnung der Capeln ungehalten, ist es alles vergeblich geschehen. Fernern Vlauff sih im 1608 Jahr. Behmiſche Ca- pelln geſpert. Eodem anno hat Frater Johan Lohelius Abbt auffn Stro- Abt kaufft D. boff Zu Prag. des herrn doctoris Johannis Hedenreichs hoff Hebenreichs hoff. vorm Spitsthor am steg gelegen, an sich erkhauffen wollen, Ebnermassen hat ihn auch herr Mathes Reindler khauffen wollen Waren also strittig. Entlich ist dem Abten der hoff Zugesassen worden der gestallt, wo er sich gnugsam reuersirn wil das er alle gaben, wie andere höjer Richtig machen, kheine freiheit ihm darauff ausbringen, vnd niemandt anders, als einem höfer oder Burger wieder verkauffen wil. Dieser Reuers daucht dem herrn Abbten Zue hoch gespant sein, wolte den nicht eingehn, bracht ein kaiserlichen befelch aus, Man solte ihm den hoff vnwaigerlich Zuuerkhauffen geben, Welches dan hernacher beschehen, Daher ist ie lenger ie mehr Zwischen dem Rath vud dem Abten ein stetes vnuernehmen erwachsen, das auch der Abt bei Ihr Majestät omb einraumung der Pfarkirchen vleissig vnd embsig sollicitirt, aber gleichwol bei Ihr Majestät nichts fruchtbarliches erhalten kennen. Was er aber sonstu für nekereien vnd schädliche enderungen angerichtet, wirt vnten in den nechstuolgenden iahren Zu lesen sein. Dieses Jahr sein in der Pfarkirchen alhie — Getaufft . . . . 408 Personen Gestorben . . . 269 Personen Copulirt . . . . 102 Paar Communicirt haben 5536 Personen.
201 Des Ratths gegenbericht hat der Abt aus der Cantzlei begert, der meinung, sich darinnen Zuersehen vnd hat entlich solchen bericht bei einem gantzen iahr hinter seiner verhalten, als dan vber etlich iahr auffs uene ge- klaget, als ob ihm solches erst ieczt begegnet were. Als wir aber vnsern andern bericht, so dem ersten gleich war, in die Cauzlei gegeben vnd in der Registratur Zu finden gewest, das der erste bericht vnd vnser verantwort- tung dem Abten sei mitgethailet worden, vnd er es hinter seiner ihm Zum vorthail behalten, hat er von der Cantzlei ein guten fültz erlanget, vnd sieder der Zeit desshalben stillschweigen müssen. Eodem anno 1600 hat Dominicus Manus des Abten von Strohoff verwalter im Pfarrhoff alhie Die Behemische Capellen gegen der Pfarkirchen vber inwendig verrigelt vnd hart vermacht, aus lauter nekerei vnd boßheit, mit Vermeldung sie hetten sonst kein orth da sie Meß hören khenten. In dieser Capeln hat fast vor 50 Jahren M. Simon Leua, vnd hernach M. Marcus Krum Pfarherr Zun Rantzer, alle Sontag ein Behmische Predigt nach Mittag gehalten, weil bei dieser Stadt ein Zim- liche anzahl behmisches volkh Zu finden, vnd ob man Zwar wegen eröffnung der Capeln ungehalten, ist es alles vergeblich geschehen. Fernern Vlauff sih im 1608 Jahr. Behmiſche Ca- pelln geſpert. Eodem anno hat Frater Johan Lohelius Abbt auffn Stro- Abt kaufft D. boff Zu Prag. des herrn doctoris Johannis Hedenreichs hoff Hebenreichs hoff. vorm Spitsthor am steg gelegen, an sich erkhauffen wollen, Ebnermassen hat ihn auch herr Mathes Reindler khauffen wollen Waren also strittig. Entlich ist dem Abten der hoff Zugesassen worden der gestallt, wo er sich gnugsam reuersirn wil das er alle gaben, wie andere höjer Richtig machen, kheine freiheit ihm darauff ausbringen, vnd niemandt anders, als einem höfer oder Burger wieder verkauffen wil. Dieser Reuers daucht dem herrn Abbten Zue hoch gespant sein, wolte den nicht eingehn, bracht ein kaiserlichen befelch aus, Man solte ihm den hoff vnwaigerlich Zuuerkhauffen geben, Welches dan hernacher beschehen, Daher ist ie lenger ie mehr Zwischen dem Rath vud dem Abten ein stetes vnuernehmen erwachsen, das auch der Abt bei Ihr Majestät omb einraumung der Pfarkirchen vleissig vnd embsig sollicitirt, aber gleichwol bei Ihr Majestät nichts fruchtbarliches erhalten kennen. Was er aber sonstu für nekereien vnd schädliche enderungen angerichtet, wirt vnten in den nechstuolgenden iahren Zu lesen sein. Dieses Jahr sein in der Pfarkirchen alhie — Getaufft . . . . 408 Personen Gestorben . . . 269 Personen Copulirt . . . . 102 Paar Communicirt haben 5536 Personen.
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202 Anno 1601 den 12. Nouember Ist der Rath alhie verneuert worden: herr Jacob Seidenmeltzer Eltister. herr hans Staidl Beisitzer. herr Daniel Lezelter Richter. Junge herrn: Augustin Kautzman, hans Tauber. Dabei ist Zumerken, das herr VnterCamerer herr Sigmundt herr Paul Lede rer wird wleder in Rath gesezet. Freyherr von Dietrichstein, auff befelch Jhr Majestät den herrn Paul lederer im anfang des Octobers dieses 1601 iahrs herwiederumb an seine stell, als einen Eltisten, neben herrn hans Loßuitzer gesetzt hat, dan weil der handl mit ihm vnd dem Rath auch dem herrn Jacob Seidenmeltzer vmb diese Zeit ein end erlanget, wie oben im 1590 iahr Zu sehen hat er begert das er sein stell wieder besitze, damit es ihm sonstn an ehren nicht nachtheilig were, als sei er unehrlicher sachen halber des Ratths erlassen worden. Es hat aber damals herr vnterCamerer Zugesagt er wolle ihn vber 4 wochen nicht sitzen lassen, weil er alt vnd vnuermüglich, vnd wolle alsdan den Rath der alten ordnung nach ersetzen vnd verneuren. Ehe es aber Zur verneurung khommen ist, hat der alte herr Paul Lederer sein leben den 19. October geendet. Eodem anno Im Februario Ist mir Martino Leupoldt ein Martinus Leu- poldt Stadt schrelber. Vocationschreiben von einem Ersamen Rath alhie nach Prag Zu kommen, darinnen ich Zu einem deutschen Stadtschreiber bin vocirt worden. Weil herr Johan Kergl sein dienst resignirt hat. Bin also auff Georgi dieses 1601 iahrs den dienst angetretten. Mein Collega damals herr M. Andreas Zauner in der deutschen Expedition, Welcher als er Anno 1603 sein dienst auch resignirt Ist mir die deutsche Expebition allein befolhen vnd also auch derselben ganze Accidentia vnd einkhommen allein vergönt worden. (Bus. von syat. Hand: Das war dir lieber als die Seeligkeit durch die wahre Kirche zu erlangen. O! unglückseeliger jetzt zügst die accidentia in der höll). Brunst. Eodem anno den 8. Februar Ist bei dem Rissenfelder, neben dem Pernfus ein feuer auskommen, hat aber nur sein dach abge- brandt vnd sonst kein schaden gethan. Donner. Eodem anno den 11. Maii hat das wetter Zu Obergos eingeschlagen, vnd fast ein ganzen hoff abgebrant. Eodem anno den 31. Maii hat das wetter bei dem Ja- Donner einge ſchlagen. cob Dornkreil am vntern Platz eingeschlagen Aber Gott lob ohne schaden abgangen. 3 kinder geboren. Eodem anno den 24. September hat des Jacob Pazels weib 3 khinder lebendig Zur weldt geboren, sein alle 3 getaufft worden Zuuor Anno 86 hat sie ebnermassen 3 khinder geboren. Eodem anno den 16. Junii Ist herr Procop höfer Eltister gestorben seines alters 71 iahr ist im Rath gewesen 37 iahr. Exegerat Vltae bls septeM LVstra, SenatVs FVnVs Vt IntrepiDa Morte sVbIt, SenIor. 2 Cltiſte ge- ftorben.
202 Anno 1601 den 12. Nouember Ist der Rath alhie verneuert worden: herr Jacob Seidenmeltzer Eltister. herr hans Staidl Beisitzer. herr Daniel Lezelter Richter. Junge herrn: Augustin Kautzman, hans Tauber. Dabei ist Zumerken, das herr VnterCamerer herr Sigmundt herr Paul Lede rer wird wleder in Rath gesezet. Freyherr von Dietrichstein, auff befelch Jhr Majestät den herrn Paul lederer im anfang des Octobers dieses 1601 iahrs herwiederumb an seine stell, als einen Eltisten, neben herrn hans Loßuitzer gesetzt hat, dan weil der handl mit ihm vnd dem Rath auch dem herrn Jacob Seidenmeltzer vmb diese Zeit ein end erlanget, wie oben im 1590 iahr Zu sehen hat er begert das er sein stell wieder besitze, damit es ihm sonstn an ehren nicht nachtheilig were, als sei er unehrlicher sachen halber des Ratths erlassen worden. Es hat aber damals herr vnterCamerer Zugesagt er wolle ihn vber 4 wochen nicht sitzen lassen, weil er alt vnd vnuermüglich, vnd wolle alsdan den Rath der alten ordnung nach ersetzen vnd verneuren. Ehe es aber Zur verneurung khommen ist, hat der alte herr Paul Lederer sein leben den 19. October geendet. Eodem anno Im Februario Ist mir Martino Leupoldt ein Martinus Leu- poldt Stadt schrelber. Vocationschreiben von einem Ersamen Rath alhie nach Prag Zu kommen, darinnen ich Zu einem deutschen Stadtschreiber bin vocirt worden. Weil herr Johan Kergl sein dienst resignirt hat. Bin also auff Georgi dieses 1601 iahrs den dienst angetretten. Mein Collega damals herr M. Andreas Zauner in der deutschen Expedition, Welcher als er Anno 1603 sein dienst auch resignirt Ist mir die deutsche Expebition allein befolhen vnd also auch derselben ganze Accidentia vnd einkhommen allein vergönt worden. (Bus. von syat. Hand: Das war dir lieber als die Seeligkeit durch die wahre Kirche zu erlangen. O! unglückseeliger jetzt zügst die accidentia in der höll). Brunst. Eodem anno den 8. Februar Ist bei dem Rissenfelder, neben dem Pernfus ein feuer auskommen, hat aber nur sein dach abge- brandt vnd sonst kein schaden gethan. Donner. Eodem anno den 11. Maii hat das wetter Zu Obergos eingeschlagen, vnd fast ein ganzen hoff abgebrant. Eodem anno den 31. Maii hat das wetter bei dem Ja- Donner einge ſchlagen. cob Dornkreil am vntern Platz eingeschlagen Aber Gott lob ohne schaden abgangen. 3 kinder geboren. Eodem anno den 24. September hat des Jacob Pazels weib 3 khinder lebendig Zur weldt geboren, sein alle 3 getaufft worden Zuuor Anno 86 hat sie ebnermassen 3 khinder geboren. Eodem anno den 16. Junii Ist herr Procop höfer Eltister gestorben seines alters 71 iahr ist im Rath gewesen 37 iahr. Exegerat Vltae bls septeM LVstra, SenatVs FVnVs Vt IntrepiDa Morte sVbIt, SenIor. 2 Cltiſte ge- ftorben.
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203 Den 19. October Ist herr Paul Lederer Eltister gestorben als er in seinem Zeheniärigen rechtshandl viel müh, sorg vnd arbeit gehabt. Tot PaVLVS CVrls Vt erat ConfeCtVs et annls Esset et Is Vltae laM satVr, OCCVEVIt. Es ist auch herr Andre Freisleben dies iahr gestorben. Rather gestorben. Eodem anno den 18. Nouember in der nacht ist durch nach- Brunft Zue Zeusaw. lessigkeit des Schaffers ein feuer in der herrn hoff Zue Zeisaw auskommen, den ganzen hoff, sambt etlichen Vieh abgebrandt. Ist ettlich hundert fl. werth schaden geschehen. Eodem anno hat Ihr Majestät durch die hoffCammer Compania giht vmb 60,000 fl. mit der Compania verordueten alhie vmb 60 tausent gulden tuch Tuch. handlen lassen, vnd ist endtlich geschlossen worden, das man vmb 60 tau- sendt tuch Zu abzahlung des kriegsvolks den 14. September nach Wien ge- liefert hat, dagegen sich Ihr Majestät verschrieben, alle halbe iahr an sol- cher summa 20 tausendt, vnd also in 3 terminen, die gantze schuldt Zu Zahlen. Es hat aber viel müh vnd vncossten gestanden, ehe man solche grosse Summa vom herrn Andre Seidl, damals Nendtdiener in Mährern bei welchem die bezahlung angeschafft worden, wieder bekommen hat. Sieder der Zeit hat die Compania bei gemach abgenohmen, wie im nechsten iaht die Vrschachen sollen gemeldet werden. Eodem anno hat herr hertwig Seidlitz von Schönfeld herr Seiblitz labet ein Rath herr auff Poln vnd Brimsles einen Ersamen Rath alhie fürsfürs Landtrecht. LandtRecht nach Prag geladen, vnd nicht ein Person allein, sondern einen gantzen Rath, Vrschach Weil sie ihm sollen Zuegesagt haben, das dorff Neuhoff so nahend an seine herschafft grantzet, Zuuerkauffen. Nun hat sich der handl so lang geschoben, bieß entlich herr Seidlitz darüber gestorben, vnd mit seinem todt ist die gantze action auffgehoben vnd erörttert worden. Eodem anno hat Valentinus Schönpeckh Abbt Zu Sedlitz Abbt von Ged- lit begert krchen bei Kuttenperg an den Rath alhie begert Man solte ihm die Hlenodten. kirchen kleinoter, so er viel tausendt werth schetzete, welche seine vorfahren vor 80 Jahren nach Iglaw in der Behmischen auffruhr hetten geflehnet, (sic) wieder Zue stellen. Als aber solches des Abbten begeren dem Rath alhie freimd furrommen, in dem sie von kheinem klenodien gewußt, haben sie be gert, der Abbt solte, des Ratths Reuers weisen, das solche Clenodien alhie Zufinden sein. Aber der Abbt wolt solches nicht thuen, den er wuste wol, das er mit dem auffgerichten Reuers nit bestehen wurde, den er war albe- rait durchstrichen vnd cassirt, darumb haben ihn die von kaurzim in Behen auff sein begeren nicht vidimiren wollen hat also der gute Abbt nur blos drauff gedrungen Man solte ihm seine Clenodien wieder Zustellen. Weil aber hie bei Menschengedenken nichts dauon gehört worden, vnd der Rath seinem begeren kein vollzihung thun kennen, hat der Abbt bei Jhr Majestät
203 Den 19. October Ist herr Paul Lederer Eltister gestorben als er in seinem Zeheniärigen rechtshandl viel müh, sorg vnd arbeit gehabt. Tot PaVLVS CVrls Vt erat ConfeCtVs et annls Esset et Is Vltae laM satVr, OCCVEVIt. Es ist auch herr Andre Freisleben dies iahr gestorben. Rather gestorben. Eodem anno den 18. Nouember in der nacht ist durch nach- Brunft Zue Zeusaw. lessigkeit des Schaffers ein feuer in der herrn hoff Zue Zeisaw auskommen, den ganzen hoff, sambt etlichen Vieh abgebrandt. Ist ettlich hundert fl. werth schaden geschehen. Eodem anno hat Ihr Majestät durch die hoffCammer Compania giht vmb 60,000 fl. mit der Compania verordueten alhie vmb 60 tausent gulden tuch Tuch. handlen lassen, vnd ist endtlich geschlossen worden, das man vmb 60 tau- sendt tuch Zu abzahlung des kriegsvolks den 14. September nach Wien ge- liefert hat, dagegen sich Ihr Majestät verschrieben, alle halbe iahr an sol- cher summa 20 tausendt, vnd also in 3 terminen, die gantze schuldt Zu Zahlen. Es hat aber viel müh vnd vncossten gestanden, ehe man solche grosse Summa vom herrn Andre Seidl, damals Nendtdiener in Mährern bei welchem die bezahlung angeschafft worden, wieder bekommen hat. Sieder der Zeit hat die Compania bei gemach abgenohmen, wie im nechsten iaht die Vrschachen sollen gemeldet werden. Eodem anno hat herr hertwig Seidlitz von Schönfeld herr Seiblitz labet ein Rath herr auff Poln vnd Brimsles einen Ersamen Rath alhie fürsfürs Landtrecht. LandtRecht nach Prag geladen, vnd nicht ein Person allein, sondern einen gantzen Rath, Vrschach Weil sie ihm sollen Zuegesagt haben, das dorff Neuhoff so nahend an seine herschafft grantzet, Zuuerkauffen. Nun hat sich der handl so lang geschoben, bieß entlich herr Seidlitz darüber gestorben, vnd mit seinem todt ist die gantze action auffgehoben vnd erörttert worden. Eodem anno hat Valentinus Schönpeckh Abbt Zu Sedlitz Abbt von Ged- lit begert krchen bei Kuttenperg an den Rath alhie begert Man solte ihm die Hlenodten. kirchen kleinoter, so er viel tausendt werth schetzete, welche seine vorfahren vor 80 Jahren nach Iglaw in der Behmischen auffruhr hetten geflehnet, (sic) wieder Zue stellen. Als aber solches des Abbten begeren dem Rath alhie freimd furrommen, in dem sie von kheinem klenodien gewußt, haben sie be gert, der Abbt solte, des Ratths Reuers weisen, das solche Clenodien alhie Zufinden sein. Aber der Abbt wolt solches nicht thuen, den er wuste wol, das er mit dem auffgerichten Reuers nit bestehen wurde, den er war albe- rait durchstrichen vnd cassirt, darumb haben ihn die von kaurzim in Behen auff sein begeren nicht vidimiren wollen hat also der gute Abbt nur blos drauff gedrungen Man solte ihm seine Clenodien wieder Zustellen. Weil aber hie bei Menschengedenken nichts dauon gehört worden, vnd der Rath seinem begeren kein vollzihung thun kennen, hat der Abbt bei Jhr Majestät
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204 ein Comission ausgebracht, das man die von Iglaw mit Jhm verhören vnd entscheiden solte. Die Comissarien sein gewesen herr Ladislaus Berka herr auff Meseritsch vc. Obrister LandtsCamerer des Margr. Mährern. Elias Houorius Beider Rechten Doctor, Röm. Kay. Maiestät oc. Ratth vnd Brobst Zu Brun vnd herr Wilhelm Dubski, denen hat beigewohnet herr Ladislaus von Lobkowitz des Obristen herrn Cantzlers in beheim Brueder. Diese Comissarien haben den Rath vnd den Abbten von Sedlitz nach Brün Zuer verhör gefordert, Weil aber in der Citation gar ein kurtze Zeit bestimbt worden, vnd sich die von Iglaw nicht so eilendts mit aller notturfft gefasst machen kennen, haben sie dilation begeret, weiche dilation ihnen die Comissarien nicht gar gern Zugelassen. Bald hernacher ist ein kaiserlicher befelch hieher kommen, innhalts, die Comissarien solten die sach Zuer Iglaw Vnsaumig furnehmen, vnd wie es ablauffen wirdt Jhr Majestät berichten. Ist vieleicht darauff angesehen gewest, ob man dem Rath, ehe sie ge- fasst weren, vbereilen vnd Zur straff bringen khente. Wie dan die gemeine sag Zue Prag gegangen, die von Iglaw musten Ihr Majestät etlich viel tausendt fl. straff erlegen, die ware albereit ven etlichen geistlichen vnd Weldtlichen beim Kaiser außgebetten, dauen hat der hiege Abbt nicht die geringste Portion Zue erbauung des klosters Strohoff gehoffet. Als nun die vorgemelten herrn Comissarien den 7. Augusti dieses 1601 Jahrs hieher khommen, vnd im Pfarhoff die sach fürgenohmen, hat ein Rath den herrn Girg Wolff Krzineczkj auff Prisnikh, herrn Jan Waczlaw Wenczelikh herrn auff Triesch Zu beiständen erbetten. Ehe aber dieser bestimbte tag herbei khommen, ist nach fleissiger auß- suchung ein Quittung auff dem Ratthaus gefunden worden, so vnter des Abbten vnd Conuents Zue Sedlitz Sigil anno 1537 verferttigt war, deß inhalts, das sie solche Clenodien von dem Rath Zue Iglaw völlig Zue sich empfangen haben, darumben sie dan mit dank genugsam quitiren. Solche quittung haben die von Iglaw Vidimiren lassen, vnd das Vidimus bei ge- haltener handlung den herrn Comissarien fürgeleget. Als aber die herrn Comissari dem Vidimus khein volkomenen glauben geben wollen, Sondern das Original Zu sehen begert. Ist ihnen endtlich auch das Original gar Richtig vndt vnuersehrt gewiesen worden. Darüber die Comissarii hefftig erzürnet, in dem sie nicht anderst vermeint, als hette der Rath alhie von dieser Quittung vnlangst gewust, vnd sie vergeblich Zue dieser Comission verurschachet, haben auch vermeldet, solches beschwernus bei Ihr Majestät anzubringen, auch fur ihre Person den Zugefugten spott Zu Rechnen. Aber die von Iglaw haben sich mit dem entschuldiget, das sie von solcher Quit- tung damals, wie die anforderung geschehen, nicht gewust, weil es vber Menschen gedenkhen als Anno 1537 geschrieben worden. Ist also der han del damals also verblieben. Doch hat der Abbt vnsern Reuers von sich
204 ein Comission ausgebracht, das man die von Iglaw mit Jhm verhören vnd entscheiden solte. Die Comissarien sein gewesen herr Ladislaus Berka herr auff Meseritsch vc. Obrister LandtsCamerer des Margr. Mährern. Elias Houorius Beider Rechten Doctor, Röm. Kay. Maiestät oc. Ratth vnd Brobst Zu Brun vnd herr Wilhelm Dubski, denen hat beigewohnet herr Ladislaus von Lobkowitz des Obristen herrn Cantzlers in beheim Brueder. Diese Comissarien haben den Rath vnd den Abbten von Sedlitz nach Brün Zuer verhör gefordert, Weil aber in der Citation gar ein kurtze Zeit bestimbt worden, vnd sich die von Iglaw nicht so eilendts mit aller notturfft gefasst machen kennen, haben sie dilation begeret, weiche dilation ihnen die Comissarien nicht gar gern Zugelassen. Bald hernacher ist ein kaiserlicher befelch hieher kommen, innhalts, die Comissarien solten die sach Zuer Iglaw Vnsaumig furnehmen, vnd wie es ablauffen wirdt Jhr Majestät berichten. Ist vieleicht darauff angesehen gewest, ob man dem Rath, ehe sie ge- fasst weren, vbereilen vnd Zur straff bringen khente. Wie dan die gemeine sag Zue Prag gegangen, die von Iglaw musten Ihr Majestät etlich viel tausendt fl. straff erlegen, die ware albereit ven etlichen geistlichen vnd Weldtlichen beim Kaiser außgebetten, dauen hat der hiege Abbt nicht die geringste Portion Zue erbauung des klosters Strohoff gehoffet. Als nun die vorgemelten herrn Comissarien den 7. Augusti dieses 1601 Jahrs hieher khommen, vnd im Pfarhoff die sach fürgenohmen, hat ein Rath den herrn Girg Wolff Krzineczkj auff Prisnikh, herrn Jan Waczlaw Wenczelikh herrn auff Triesch Zu beiständen erbetten. Ehe aber dieser bestimbte tag herbei khommen, ist nach fleissiger auß- suchung ein Quittung auff dem Ratthaus gefunden worden, so vnter des Abbten vnd Conuents Zue Sedlitz Sigil anno 1537 verferttigt war, deß inhalts, das sie solche Clenodien von dem Rath Zue Iglaw völlig Zue sich empfangen haben, darumben sie dan mit dank genugsam quitiren. Solche quittung haben die von Iglaw Vidimiren lassen, vnd das Vidimus bei ge- haltener handlung den herrn Comissarien fürgeleget. Als aber die herrn Comissari dem Vidimus khein volkomenen glauben geben wollen, Sondern das Original Zu sehen begert. Ist ihnen endtlich auch das Original gar Richtig vndt vnuersehrt gewiesen worden. Darüber die Comissarii hefftig erzürnet, in dem sie nicht anderst vermeint, als hette der Rath alhie von dieser Quittung vnlangst gewust, vnd sie vergeblich Zue dieser Comission verurschachet, haben auch vermeldet, solches beschwernus bei Ihr Majestät anzubringen, auch fur ihre Person den Zugefugten spott Zu Rechnen. Aber die von Iglaw haben sich mit dem entschuldiget, das sie von solcher Quit- tung damals, wie die anforderung geschehen, nicht gewust, weil es vber Menschen gedenkhen als Anno 1537 geschrieben worden. Ist also der han del damals also verblieben. Doch hat der Abbt vnsern Reuers von sich
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205 nicht geben wollen, vnd hernach bey Ihr Majestät befelch außgebracht, das wier Ihm die vncossten, darein er durch vns sei geführt worden, erstatten solten. Weil aber der Abt wol gewust, das der Reuers cassirt war, vnd wir Ihn Zue den Vncossten nicht verursachet, Sondern viel mehr Er vns, Ist ihm nichte verwilliget worden, Die kirchen Clenodien haben sie geschetzt pr. 80 tausendt fl. Dauon hat der Abbt Jhr Majestät bewilliget 60 Tau- sendt fl., das vbrige wolle er dem klosster Zum bössten anwenden. Aber es hat ihn sein listiger anschlag, dardurch er die Comission ausgebracht, mit seinem merklichen spott vnd Schaden betrogen. Eodem anno hat sich das Perkhwerch Zur Iglaw wieder Pergkwerch Zuer Iglaw. (Gott lob) Zimlich erzeiget, darumben dan die von Iglaw das folgende iahr dasselbe, wie vnten sol gemeldet werden, wieder angerichtet haben. Eodem anno Michaelis Ist herr Doctor Schrambl durch D. Mathias Schrambl Me- commendation herrn Doctoris Andreae Ebersdorffers aus der dicus. Steuermarkt hieher Zum Stadtphysico beruffen worden, an stat des herrn D. Simon Weismans, der von hinnen nach Prag gezogen. Dieser Doctor Mathias Schrambl hat sich hernach Anno 1604 wieder hinwekh begeben in Steuermarkt. abnegavit fidem Euangelicam, defecit ad pontificios. (Zusatz von spät. Hand: O du Esel! wo stehet in gantzer Schrifft das Luther das rechte Ewangelium hatte? Vere defecisti, qui haec scripsisti). Dieses iahr sein alhie bei dieser Stadt in der Summa Getaufft . . . . . . 325 Personen Gestorben. . . . . . 214 Personen 98 Paar Copulirt worden. . . . Communicirt haben . . 5178 Personen. Anno 1602 Dies iahr ist der Rath nicht verneuert wor- Vnter Camerer den, weil herr Sigmundt Freyherr von Diettrichstain Vnter geftorben. Camerer gestorben, vnd das nechste 1603 iahr haben die von Iglaw durch ihre gesandten, mit grosser müh ein gewaldt von Ihr Majestät den Rath Zuuerneuren ausgebracht. Der gemelte herr VnterCamerer ist Zue Brün den 22. Junii in der Jesuiten kirchen begraben worden. Ihm hat herr Jan Mossawsty succedirt im 1603 Jahr. Eodem anno Ist ein Seitl Oesterreicherisch wein vmb Teure wein. 10 kr. geschenket worden Zue Iglaw, welcher Anno 1599 gewachsen. Ein vasst wein hat auch 200 fl. gegolten. Eodem anno Vor Pfingsten Ist den Znaimern ein kaiserZnaimer sohlen in der Proceffion gehen. licher befelch Zukommen, sie sollen den 6. Juuii Corporis Christi in der Procession gehen. Ist aber nicht geschehen. Eodem anno den 26. Julii Ist aus befelch Ihr Majestät durch den herrn Ladislaum Berka der Rath Zue Znaim ver- Rattsverneu- erung Zu Znaim.
205 nicht geben wollen, vnd hernach bey Ihr Majestät befelch außgebracht, das wier Ihm die vncossten, darein er durch vns sei geführt worden, erstatten solten. Weil aber der Abt wol gewust, das der Reuers cassirt war, vnd wir Ihn Zue den Vncossten nicht verursachet, Sondern viel mehr Er vns, Ist ihm nichte verwilliget worden, Die kirchen Clenodien haben sie geschetzt pr. 80 tausendt fl. Dauon hat der Abbt Jhr Majestät bewilliget 60 Tau- sendt fl., das vbrige wolle er dem klosster Zum bössten anwenden. Aber es hat ihn sein listiger anschlag, dardurch er die Comission ausgebracht, mit seinem merklichen spott vnd Schaden betrogen. Eodem anno hat sich das Perkhwerch Zur Iglaw wieder Pergkwerch Zuer Iglaw. (Gott lob) Zimlich erzeiget, darumben dan die von Iglaw das folgende iahr dasselbe, wie vnten sol gemeldet werden, wieder angerichtet haben. Eodem anno Michaelis Ist herr Doctor Schrambl durch D. Mathias Schrambl Me- commendation herrn Doctoris Andreae Ebersdorffers aus der dicus. Steuermarkt hieher Zum Stadtphysico beruffen worden, an stat des herrn D. Simon Weismans, der von hinnen nach Prag gezogen. Dieser Doctor Mathias Schrambl hat sich hernach Anno 1604 wieder hinwekh begeben in Steuermarkt. abnegavit fidem Euangelicam, defecit ad pontificios. (Zusatz von spät. Hand: O du Esel! wo stehet in gantzer Schrifft das Luther das rechte Ewangelium hatte? Vere defecisti, qui haec scripsisti). Dieses iahr sein alhie bei dieser Stadt in der Summa Getaufft . . . . . . 325 Personen Gestorben. . . . . . 214 Personen 98 Paar Copulirt worden. . . . Communicirt haben . . 5178 Personen. Anno 1602 Dies iahr ist der Rath nicht verneuert wor- Vnter Camerer den, weil herr Sigmundt Freyherr von Diettrichstain Vnter geftorben. Camerer gestorben, vnd das nechste 1603 iahr haben die von Iglaw durch ihre gesandten, mit grosser müh ein gewaldt von Ihr Majestät den Rath Zuuerneuren ausgebracht. Der gemelte herr VnterCamerer ist Zue Brün den 22. Junii in der Jesuiten kirchen begraben worden. Ihm hat herr Jan Mossawsty succedirt im 1603 Jahr. Eodem anno Ist ein Seitl Oesterreicherisch wein vmb Teure wein. 10 kr. geschenket worden Zue Iglaw, welcher Anno 1599 gewachsen. Ein vasst wein hat auch 200 fl. gegolten. Eodem anno Vor Pfingsten Ist den Znaimern ein kaiserZnaimer sohlen in der Proceffion gehen. licher befelch Zukommen, sie sollen den 6. Juuii Corporis Christi in der Procession gehen. Ist aber nicht geschehen. Eodem anno den 26. Julii Ist aus befelch Ihr Majestät durch den herrn Ladislaum Berka der Rath Zue Znaim ver- Rattsverneu- erung Zu Znaim.
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206 neuret worden in beisein herrn Maximilian von Dietrichstein vnd des Abbten von Pruekh. Die Znaimer haben sich Zwar auff ihre Priuilegia beruffen, das sie die wahl haben Item das sie kein anders Jurament geschworen als Gott vnd Ihr Majestät Nicht der Junkfrauen Maria noch keiner heilligen. Aber herr Berka hat sich daran nichts geferet vnd gemeldet, Sie musten Catholische ihm Rath haben, Weil die Catholischen in Zuaim sonst fein schutz hetten. Item Sie musten das Catholische Jurament leisten, weil sie nicht bösfer sein als Jhr Majestät vnd die Mährerischen Stende, die alle der Mutter Gottes vndt den heilligen schweren. Da haben sich die herrn von Znaim auff Ihr Majestät beruffen, allda ihre vnnerneisliche notturffe furzubringen, hat ihnen herr Berka Zuer antwort geben. Er sey ieczt kaiser, haben allso die guten herrn von Znaim sich bald schröken lassen vud in des herrn Berka fürschlag gewilliget, drauff hat herr Berka 3 Catholische selbst erwehlet Zu neuen Ratthern vnd die eingeseczt allezeit Zwischen 2 luthrische einen Catholischen Zu dem ende, damit die luthrischen wen sie beisamen sessen, nicht etwas wieder die Catholischen Rathschlagen kenten. Item in ihrem Juramentbuch hat er das Jurament geendert vnd darzu geschrieben. Der mutter Gottes vnd allen hailligen. Vnd da der Vnterschreiber den corrigirten aid nicht lesen wollen, vermeldend, es sei wieder sein gewissen, hat ihm herr Berka Zur antwort geben, Ey du Schönes gewissen, du weist wol, was gewissen heist. Entlich hat er das Aydtbuch seinem Secretario gegeben der hat den Ayd vergelesen. Vnd als Peschman damals der ordnung nach der Eltiste sich den neuen Ayd Zue schweren gewaigert, hat ihn herr Berka mit be- drawlichen wortten darzu vermöget: Das er vnd die andern nach ihm alle geschworen haben. Ist also von dieser Zeit an ein grosse enderung vnd ver- wirrung in dem Znaimerischen Regiment entstanden, die Catholischen haben die oberhandt haben wollen, die andern auch, vnd weil sie in der Religion Zertheilt, sein ihre Rattschläg auch wunderlich hergangen, das ander iahr haben sie wieder ettliche Catholische in Rath bekhommen, also das ihrer an der Zahl 7 waren, die haben continue etlich iahr regiert, weil der Rath nicht verneuret worden, Aus vrschach das die luthrischen den corrigirten Ayd nimmer haben schweren wollen, auch hat man ihre Prädicanten fürn herrn Landtshauptman vnd entlich gar nach Prag citirt. Also gehets wo die schlang den kopff ins loch bringt, schleifft sie gar hinein. (Zusatz von später. Hand: Diese Schlang seyt ihr Lutherische Böswichte die ihr vor 200 Jahr wie der Teüfel ins Paradeyß eingeschlichen, vnd das gröste vnheyl angesponnen). Es hat auch herr Berka vnter seiner handt schrifft vnd Sigil einen neuen Ayd auff gericht, den die Stadt Znaim alle iahr khünfftig also schweren solten, Mit mehrer meldung er wolts Zue Iglaw auch fuhrnemen, hat auch albereit ein befelch gehabt den Rath alhie Zue verneuren. Aber Gott hats nicht
206 neuret worden in beisein herrn Maximilian von Dietrichstein vnd des Abbten von Pruekh. Die Znaimer haben sich Zwar auff ihre Priuilegia beruffen, das sie die wahl haben Item das sie kein anders Jurament geschworen als Gott vnd Ihr Majestät Nicht der Junkfrauen Maria noch keiner heilligen. Aber herr Berka hat sich daran nichts geferet vnd gemeldet, Sie musten Catholische ihm Rath haben, Weil die Catholischen in Zuaim sonst fein schutz hetten. Item Sie musten das Catholische Jurament leisten, weil sie nicht bösfer sein als Jhr Majestät vnd die Mährerischen Stende, die alle der Mutter Gottes vndt den heilligen schweren. Da haben sich die herrn von Znaim auff Ihr Majestät beruffen, allda ihre vnnerneisliche notturffe furzubringen, hat ihnen herr Berka Zuer antwort geben. Er sey ieczt kaiser, haben allso die guten herrn von Znaim sich bald schröken lassen vud in des herrn Berka fürschlag gewilliget, drauff hat herr Berka 3 Catholische selbst erwehlet Zu neuen Ratthern vnd die eingeseczt allezeit Zwischen 2 luthrische einen Catholischen Zu dem ende, damit die luthrischen wen sie beisamen sessen, nicht etwas wieder die Catholischen Rathschlagen kenten. Item in ihrem Juramentbuch hat er das Jurament geendert vnd darzu geschrieben. Der mutter Gottes vnd allen hailligen. Vnd da der Vnterschreiber den corrigirten aid nicht lesen wollen, vermeldend, es sei wieder sein gewissen, hat ihm herr Berka Zur antwort geben, Ey du Schönes gewissen, du weist wol, was gewissen heist. Entlich hat er das Aydtbuch seinem Secretario gegeben der hat den Ayd vergelesen. Vnd als Peschman damals der ordnung nach der Eltiste sich den neuen Ayd Zue schweren gewaigert, hat ihn herr Berka mit be- drawlichen wortten darzu vermöget: Das er vnd die andern nach ihm alle geschworen haben. Ist also von dieser Zeit an ein grosse enderung vnd ver- wirrung in dem Znaimerischen Regiment entstanden, die Catholischen haben die oberhandt haben wollen, die andern auch, vnd weil sie in der Religion Zertheilt, sein ihre Rattschläg auch wunderlich hergangen, das ander iahr haben sie wieder ettliche Catholische in Rath bekhommen, also das ihrer an der Zahl 7 waren, die haben continue etlich iahr regiert, weil der Rath nicht verneuret worden, Aus vrschach das die luthrischen den corrigirten Ayd nimmer haben schweren wollen, auch hat man ihre Prädicanten fürn herrn Landtshauptman vnd entlich gar nach Prag citirt. Also gehets wo die schlang den kopff ins loch bringt, schleifft sie gar hinein. (Zusatz von später. Hand: Diese Schlang seyt ihr Lutherische Böswichte die ihr vor 200 Jahr wie der Teüfel ins Paradeyß eingeschlichen, vnd das gröste vnheyl angesponnen). Es hat auch herr Berka vnter seiner handt schrifft vnd Sigil einen neuen Ayd auff gericht, den die Stadt Znaim alle iahr khünfftig also schweren solten, Mit mehrer meldung er wolts Zue Iglaw auch fuhrnemen, hat auch albereit ein befelch gehabt den Rath alhie Zue verneuren. Aber Gott hats nicht
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207 haben wollen, der fürschlag ist ihm vnd seinem beistandt, so schon darob gefroloket, Zue Rukh gangen. Eodem anno den 17. Junii hat sich Paul Pauspertl mit Paul Pauſpertí einer Pichsen aus anreitzung des Teuffels geschossen, der ist dars ershist fich. nach den andern tag gestorben, hat gleichwol Zuuor communicirt sich mit gott versöhnet vnd vmb verzeihung gebeten, das er die kirchen vnd gantze gemein geergert hat. Nach seinem todt ist er aus vorbitt der geistlichen, weil er buß gethan auch in ansehung seiner freundtschafft, auff dem Gotts. akher vorm Frauenthor doch an einem absonderlichen ortt, ohne glokhen vnd ohne Schüler begraben worden. Eodem anno den 23. Junii hatt das wetter bey dem herrn Baltzer Schinabitz am vntern Platz ein Stufh vom Schilt abgeschlagen. Eodem anno den 2. Augusti Sein bei 600 Pferdten des Obristen herrn Heinrichen Krczineczki hieher khommen vnnd bies an dritten tag bie still gelegen. Der habern ist bei diesem durchzug taxirt worden pr. 7 w. gr. 1 Pfund Rindtfleisch pr. 3 fr. Schepsenfleisch pr 8 Putschandl. Ein Seitl 99ger wein der sonst 10 kr. gegolten pr. 7 kr. Ander wein pr. 1 w. gr. Bier in seinem khauff, haben aber wenig gezalt. Den 3. Augusti Ist Zue nacht ein Schrökliches wetter Wetter Zünder an. entstanden, hat vmb 1 vhr beim herrn hans haberman einge- schlagen vnd angezündet, daruon 2 heuser abgebrandt. Es sol durch ein Reutter angesprochen sein worden, das es weitter khein schaden gethan. Vndt ob es Zwar starkh geregnet, war doch das feuer so groß, das es der Regen nicht leschen khunte. Die Reutter haben Ihre Pferdt in den stellen abge- löset vnd in der Stadt herumb ledig lauffen lassen, das sie besorgten, da das feuer, wie sichs anlies, vber handt nehme, es möchten die Roß mit ver- derben. Diese Brunst hatt der Burgerschafft grosfe sorg vnd viel nach- dunkhen gemacht, weil es sunderlich Zue der Zeit geschehen, da ettlich hun- derth frembde geste in der Stadt gewesen, die mehr auff Rauberei als auff Rettung gedacht haben. Man hat aber die thor aus bedenklichen vrschachen nicht öffnen lassen. Weil auch ohne das die Burgerschafft gerettet vnd ein Zimlich starkhe wacht in der Stadt gehabt haben. Eodem anno den 20. Augusti hat Abraham Schönthan Schönthan Schwert ein Aydt. ein Ayd auswendig vnd mit entblesten armen geschworen, vnd den Ayd volbracht. Die vrsach bes Ayds war. Nachdem man ein falsches Zeichen an seinem tuch befunden, vnd er hoch beteuret, er wiesse nicht wie das Zeichen ans thuch kommen er hette es selbest nicht dran geschlagen, auch Durchzug herrn Rrzineczki. Donner einge ſchlagen.
207 haben wollen, der fürschlag ist ihm vnd seinem beistandt, so schon darob gefroloket, Zue Rukh gangen. Eodem anno den 17. Junii hat sich Paul Pauspertl mit Paul Pauſpertí einer Pichsen aus anreitzung des Teuffels geschossen, der ist dars ershist fich. nach den andern tag gestorben, hat gleichwol Zuuor communicirt sich mit gott versöhnet vnd vmb verzeihung gebeten, das er die kirchen vnd gantze gemein geergert hat. Nach seinem todt ist er aus vorbitt der geistlichen, weil er buß gethan auch in ansehung seiner freundtschafft, auff dem Gotts. akher vorm Frauenthor doch an einem absonderlichen ortt, ohne glokhen vnd ohne Schüler begraben worden. Eodem anno den 23. Junii hatt das wetter bey dem herrn Baltzer Schinabitz am vntern Platz ein Stufh vom Schilt abgeschlagen. Eodem anno den 2. Augusti Sein bei 600 Pferdten des Obristen herrn Heinrichen Krczineczki hieher khommen vnnd bies an dritten tag bie still gelegen. Der habern ist bei diesem durchzug taxirt worden pr. 7 w. gr. 1 Pfund Rindtfleisch pr. 3 fr. Schepsenfleisch pr 8 Putschandl. Ein Seitl 99ger wein der sonst 10 kr. gegolten pr. 7 kr. Ander wein pr. 1 w. gr. Bier in seinem khauff, haben aber wenig gezalt. Den 3. Augusti Ist Zue nacht ein Schrökliches wetter Wetter Zünder an. entstanden, hat vmb 1 vhr beim herrn hans haberman einge- schlagen vnd angezündet, daruon 2 heuser abgebrandt. Es sol durch ein Reutter angesprochen sein worden, das es weitter khein schaden gethan. Vndt ob es Zwar starkh geregnet, war doch das feuer so groß, das es der Regen nicht leschen khunte. Die Reutter haben Ihre Pferdt in den stellen abge- löset vnd in der Stadt herumb ledig lauffen lassen, das sie besorgten, da das feuer, wie sichs anlies, vber handt nehme, es möchten die Roß mit ver- derben. Diese Brunst hatt der Burgerschafft grosfe sorg vnd viel nach- dunkhen gemacht, weil es sunderlich Zue der Zeit geschehen, da ettlich hun- derth frembde geste in der Stadt gewesen, die mehr auff Rauberei als auff Rettung gedacht haben. Man hat aber die thor aus bedenklichen vrschachen nicht öffnen lassen. Weil auch ohne das die Burgerschafft gerettet vnd ein Zimlich starkhe wacht in der Stadt gehabt haben. Eodem anno den 20. Augusti hat Abraham Schönthan Schönthan Schwert ein Aydt. ein Ayd auswendig vnd mit entblesten armen geschworen, vnd den Ayd volbracht. Die vrsach bes Ayds war. Nachdem man ein falsches Zeichen an seinem tuch befunden, vnd er hoch beteuret, er wiesse nicht wie das Zeichen ans thuch kommen er hette es selbest nicht dran geschlagen, auch Durchzug herrn Rrzineczki. Donner einge ſchlagen.
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208 mit niemandt geschafft, allein das tuch sei sein. hat er solches mit einem Ayd von sich führen müssen. Eodem anno den 2. September haben Jhr Majestät Zue Picarden ſollen aus Behem Ziehen. Prag durch einen herolten offentlich blasen vnd rueffen lassen. Es sollen alle Brüder, Caluinisten sambt den hussiten, so sich mit den Com- pactatis, welche Zue Bast auffgerichtet sein worden, uicht vergleichen, aus Behem Ziehen. Die Compactata aber vermögen fürnemblich das: Sie sollen den Ertzbischoff in Behem für ihre Geistliche Obrigkeit erkennen, Sie sollen in der Procession gehen, Der hussiten Priester sollen sich vom Bischoff wei- hen lassen &c. Des andern tages hernach ist traurige Zeitung khommen, Stulwelffenburg verloren. das der Türkh Stulweissenburg eingenohmen habe mit sturmender handt, da ist das ernste fürgenohmene mitil wieder vergessen worden, Sonsin war aus anreitzung des Babsts vnd seines anhangs bestelt, das man inner iahresfrisst alle Luthrische vnd Caluinisten in Mährern vnd Behem vertilgen solte, auff was mittl vnd weg es immer geschehen khente. Diese listige blutgirige anschleg sein bald hernach offenbar worden, vud was sie gutes ge stifftet, ist in den folgenden iahren mit hertzenleid Zue lesen. (Zus. von spat. Hand: Du Boshaffter StadtSchreiber! wie wird es dich anjetzo gereuen, das du so wohl so gesebet, als du in dem geschrieben? was deine Vernunfft und gewisßen längst zu besßeren überzeuget hat)? Eodem anno Im October Ist herr Berka wieder auff Znaim Andere Ratthe- verneurung in Znaim. khommen, den als er Zuuor den 26. Julii den Ralh alda ver neuret vnd etliche so den Catholischen Ayd nicht schweren wollten, aus dem Rath gestossen, mit meldung. Sie weren nit werth, das sie darin sitzen sol ten, hatt er an stat derselben ausgeschlosnen 5 andere Catholische eingeseczt, dan Zuuor war nur ein halber Rath, weil er in eil nicht genug Catholische haben khunte, das er den Rath völlig erseczt hette, die Abgesezten haben lang Zue Prag sollicitirt vmb ersetzung ihrer ehren, Aber nichts erhalten mögen. Dan khein Luthrischer khundt bei hoff in Religionssachen etwas fruchtbarliches ausrichten. (Zusatz von spät. Hand: Vnd gar recht ist euch wider- fahren ihr Schädliche Füchße Samsonis. Die ihr das gute getreyt der gött- lichen gesätzen Verbrennet. Wo war dann vor 500 Jahren ein Lutherischer Müst-Fünk zu sehen). Eodem anno den 22. October Jst Sixtus Palma Mazid- Sixt Palmæ Pasquil in Be- haimb. lensky, Welcher lang im gefenkniß gesessen wegen eines Pasquils, den er wieder die Babstischen hat druthen lassen, für das Landtrecht in Prag geführt worden. Weil man ihm aber nicht füglich beykhommen kennen, ist er endtlich loß gelassen worden mit dem beschaid, er solle sich ferner solches führnemens enthalten.
208 mit niemandt geschafft, allein das tuch sei sein. hat er solches mit einem Ayd von sich führen müssen. Eodem anno den 2. September haben Jhr Majestät Zue Picarden ſollen aus Behem Ziehen. Prag durch einen herolten offentlich blasen vnd rueffen lassen. Es sollen alle Brüder, Caluinisten sambt den hussiten, so sich mit den Com- pactatis, welche Zue Bast auffgerichtet sein worden, uicht vergleichen, aus Behem Ziehen. Die Compactata aber vermögen fürnemblich das: Sie sollen den Ertzbischoff in Behem für ihre Geistliche Obrigkeit erkennen, Sie sollen in der Procession gehen, Der hussiten Priester sollen sich vom Bischoff wei- hen lassen &c. Des andern tages hernach ist traurige Zeitung khommen, Stulwelffenburg verloren. das der Türkh Stulweissenburg eingenohmen habe mit sturmender handt, da ist das ernste fürgenohmene mitil wieder vergessen worden, Sonsin war aus anreitzung des Babsts vnd seines anhangs bestelt, das man inner iahresfrisst alle Luthrische vnd Caluinisten in Mährern vnd Behem vertilgen solte, auff was mittl vnd weg es immer geschehen khente. Diese listige blutgirige anschleg sein bald hernach offenbar worden, vud was sie gutes ge stifftet, ist in den folgenden iahren mit hertzenleid Zue lesen. (Zus. von spat. Hand: Du Boshaffter StadtSchreiber! wie wird es dich anjetzo gereuen, das du so wohl so gesebet, als du in dem geschrieben? was deine Vernunfft und gewisßen längst zu besßeren überzeuget hat)? Eodem anno Im October Ist herr Berka wieder auff Znaim Andere Ratthe- verneurung in Znaim. khommen, den als er Zuuor den 26. Julii den Ralh alda ver neuret vnd etliche so den Catholischen Ayd nicht schweren wollten, aus dem Rath gestossen, mit meldung. Sie weren nit werth, das sie darin sitzen sol ten, hatt er an stat derselben ausgeschlosnen 5 andere Catholische eingeseczt, dan Zuuor war nur ein halber Rath, weil er in eil nicht genug Catholische haben khunte, das er den Rath völlig erseczt hette, die Abgesezten haben lang Zue Prag sollicitirt vmb ersetzung ihrer ehren, Aber nichts erhalten mögen. Dan khein Luthrischer khundt bei hoff in Religionssachen etwas fruchtbarliches ausrichten. (Zusatz von spät. Hand: Vnd gar recht ist euch wider- fahren ihr Schädliche Füchße Samsonis. Die ihr das gute getreyt der gött- lichen gesätzen Verbrennet. Wo war dann vor 500 Jahren ein Lutherischer Müst-Fünk zu sehen). Eodem anno den 22. October Jst Sixtus Palma Mazid- Sixt Palmæ Pasquil in Be- haimb. lensky, Welcher lang im gefenkniß gesessen wegen eines Pasquils, den er wieder die Babstischen hat druthen lassen, für das Landtrecht in Prag geführt worden. Weil man ihm aber nicht füglich beykhommen kennen, ist er endtlich loß gelassen worden mit dem beschaid, er solle sich ferner solches führnemens enthalten.
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209 Eodem anno den 8. December Ist des herrn heinrich AbdankPlatz des Grauen von Mathes Grauen vnd Freyherrn von Thurn Obristen vber 1000 Thurn. Pferdt, Quartiermeister hieher khommen, vnd im nahmen seines herrn beim Burgermeister angemeldet, Man solte sich gefasst machen, Sein gnediger herr der Graff von Thurn werde alhie abgedankhet werden, vnd referirt sich auff ein Patent des Ertzherzogen Mathiä, Als ihm aber der beschaid von Bur- germeister gegeben worden. Man wiesse hie von kheinem Abdankblatz, weil weder Ihr Majestät noch der herr Landtshaubtman dauon etwas geschriben, darzue sei man mit Prouiandt nicht versehen. Solchen beschaidt hat der Quartiermeister seinem Obristen, so damals Zue Swietle beim herrn Trezka gewest, vermeldet, da ist der Obriste den andern tag selbest hieher khommen, vnd als man auff sein begern RattsPersonen Zu ihm verordnet, hat er Ihnen des Ertzherzog Patent Zugestellet, ein Ratth solle sich darin ersehen, vnd alle notturfft verschaffen. Aber als man ihm Patent gar eigentlich hat sehen khennen, das man aus dem wortt Czaslaw Iglaw corrigirt vnd ge macht hat (dan er hat sollen Zu Czaslaw abgedankt werden, weil das volkh in Bebem geworben war) hat demnach der Rath alhie wieder Zum herrn Grauen verordnet vnd Vrschach vermelden lassen, Warumb sie den Abdank- platz hie nicht annehmen dürffen 1. Weil weder Jhr Majestät Noch der herr Landtshaubtman ihnen solches befolhen 2. So wurden die benacht barten herschafften vbl Zue frieden sein Das wir ohne des Kaysers vor- wissen vns des vnterstunden, vnd da ihnen schaden hiedurch Zugefüget wurde, möchten sie es bei vns ersuchen. 3. So vernehme man aus dem Patent das der Abdankplatz in Behem solte gehalten werden. Darauff war der Graff sehr vngehalten, vermeldet, der Kaiser ging mit den Abdanfplezen nicht vmb, sondern der Ertzherzog, Da aber der herr Landtshaubtman nicht her geschrieben, hette er in dem ein gro- bes versehen. Wir sollten sehen das seine leith nicht lenger im schnee darauß liegen. Drauff hat man alßbaldt ein botten Zum Landtshaubtman abgefer- tiget vmb bericht, wie man sich dießfaals verhalten soll, Der Graff ver- meldet er wolle mit gewaldt herein Ziehen. Dem ward gesagt: Würde durch die Burgerschafft ein vnwillen erwachsen, vnd ein blutlermen entstehen, wolle ein Ratth entschuldigt sein. Drauff er geandtwortet Wan er auffm Roß siczt, furcht er sich vor kheinem teuffel, Er habe ehe heiß vnd kalt ge badet, er wolle das glükh versuchen vnd seine leuth auff der Stadt dörffer legen Vndt vnter dessen nach Prag schreiben vmb ein befelch wegen der Abdankhung, Aber er ratthe, Man soll es ohne einen befelch geschehen lassen, den sunst wurden sie nur lenger hie still liegen, vnd grössere vncossten auff lauffen, Vnd werden die Reutter noch 10 lag hie lenger bleiben vnabge- dankt, so geth Jhr Majestät ein halbmonatsold mehrers auff, wier solten 14
209 Eodem anno den 8. December Ist des herrn heinrich AbdankPlatz des Grauen von Mathes Grauen vnd Freyherrn von Thurn Obristen vber 1000 Thurn. Pferdt, Quartiermeister hieher khommen, vnd im nahmen seines herrn beim Burgermeister angemeldet, Man solte sich gefasst machen, Sein gnediger herr der Graff von Thurn werde alhie abgedankhet werden, vnd referirt sich auff ein Patent des Ertzherzogen Mathiä, Als ihm aber der beschaid von Bur- germeister gegeben worden. Man wiesse hie von kheinem Abdankblatz, weil weder Ihr Majestät noch der herr Landtshaubtman dauon etwas geschriben, darzue sei man mit Prouiandt nicht versehen. Solchen beschaidt hat der Quartiermeister seinem Obristen, so damals Zue Swietle beim herrn Trezka gewest, vermeldet, da ist der Obriste den andern tag selbest hieher khommen, vnd als man auff sein begern RattsPersonen Zu ihm verordnet, hat er Ihnen des Ertzherzog Patent Zugestellet, ein Ratth solle sich darin ersehen, vnd alle notturfft verschaffen. Aber als man ihm Patent gar eigentlich hat sehen khennen, das man aus dem wortt Czaslaw Iglaw corrigirt vnd ge macht hat (dan er hat sollen Zu Czaslaw abgedankt werden, weil das volkh in Bebem geworben war) hat demnach der Rath alhie wieder Zum herrn Grauen verordnet vnd Vrschach vermelden lassen, Warumb sie den Abdank- platz hie nicht annehmen dürffen 1. Weil weder Jhr Majestät Noch der herr Landtshaubtman ihnen solches befolhen 2. So wurden die benacht barten herschafften vbl Zue frieden sein Das wir ohne des Kaysers vor- wissen vns des vnterstunden, vnd da ihnen schaden hiedurch Zugefüget wurde, möchten sie es bei vns ersuchen. 3. So vernehme man aus dem Patent das der Abdankplatz in Behem solte gehalten werden. Darauff war der Graff sehr vngehalten, vermeldet, der Kaiser ging mit den Abdanfplezen nicht vmb, sondern der Ertzherzog, Da aber der herr Landtshaubtman nicht her geschrieben, hette er in dem ein gro- bes versehen. Wir sollten sehen das seine leith nicht lenger im schnee darauß liegen. Drauff hat man alßbaldt ein botten Zum Landtshaubtman abgefer- tiget vmb bericht, wie man sich dießfaals verhalten soll, Der Graff ver- meldet er wolle mit gewaldt herein Ziehen. Dem ward gesagt: Würde durch die Burgerschafft ein vnwillen erwachsen, vnd ein blutlermen entstehen, wolle ein Ratth entschuldigt sein. Drauff er geandtwortet Wan er auffm Roß siczt, furcht er sich vor kheinem teuffel, Er habe ehe heiß vnd kalt ge badet, er wolle das glükh versuchen vnd seine leuth auff der Stadt dörffer legen Vndt vnter dessen nach Prag schreiben vmb ein befelch wegen der Abdankhung, Aber er ratthe, Man soll es ohne einen befelch geschehen lassen, den sunst wurden sie nur lenger hie still liegen, vnd grössere vncossten auff lauffen, Vnd werden die Reutter noch 10 lag hie lenger bleiben vnabge- dankt, so geth Jhr Majestät ein halbmonatsold mehrers auff, wier solten 14
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210 sehen, wie das gegen Ihr Majestät hernach Zuuerantwortten set. Er sei durch gantz Mährern Passirt worden Sei ihm nie verbotten worden, Drumb kenne man ihn hie auch wol leiden. Als nu derer von Iglaw eingewandte vrsachen bei ihm nicht würkhen wollen, hat man Zwar Zum Abdankhblatz, in solcher bedenkung der armen bauersleut, die da hefftig weren bedrenget worden, bewilliget. Aber daneben Protestirt Man wolle solches an Ihr Majestät vnsaumig gelangen lassen, das sie darzu gleichsam gezwungen vnd nicht vorsetzlich den Abdanfplatz alhie verstattet haben, damit sie bei Ihr Majestät vnd dem landt dießfaals entschuldiget weren. Sein also die Reut- ter bei gemach angezogen. Ein Pfundt Rindt vnd Schepsenfleisch pr. 3 fr. Taxa bet biesem Abdankhplatz. Kalb vnd Schweinfleisch . . . . . pr. 4 kr. Ein Schweinitzer Bier . . . . . pr. 61/2 fl. Ein Mezen habern. . . . . . . pr. 24 fr. In Weinachtfeiertagen sein die Reutter wieder abgezogen, Sein also bei 3 wochen hie gelegen. Bei diesem Abdankhplatz sein Vucossten auffgewendet worden, so viel man von den Burgern vndt vnterthanen hat erkündigen kennen (den ihrer viel weil sie kheine bezalung gehofft, kheinen außzug der außgaben von sich geben wollen) 2307 fl 4 gr. Dagegen ist von der Reufterei bezahlt worden 1682 ffl 56 gr. Resst Zu Zalen 1625 f. Hierzu ist nicht gerechnet was gemeiner Stadt mitt verehrungen, Weins, Viesch, habern, hüner vc. aufgangen Auch das der tax leidlicher als sonsten alls ein gemeinem khauff gewesen, geschlossen worden. Item das viel dem tax nach nichts bezalt haben. Es hat aber herr Graff hernacher von Jhr Majestät wegen dieses Abdankplatz ein gueth Capittl bei hoff bekhommen. Doch haben wier den schaden leiden müssen. Braw Bier In Eodem anno Sein in der Stadt Iglaw von Simonis 29 wochen findt 900 Prau Pier gepreidt worden bies auff Exaudi ohn gefehr in 29 wochen 900 braw bier ge preuet worden, den man hats sehr abgefürt in Oesterreich, weil der wein dies iahr vbel gerathen. Teurung. Entgegen ist der Mezen khorn vmb 3 fß gewesen. Eodem anno Ist das Pergkwerch wieder angerichtet worden, Pergkwerch Zuer Iglaw. vnd hat der Rath alhie die Pergkgruben beim willen gottes ge- nandt, vom Christoff Paukher vmb 90 ff erkaufft den 15. Martii von derselben Zeit bies auff den anfang 1604 Jahrs ist auff das Pergwerch sambt dem gebew der Schmeltzhütten vnd sambt dem Raisen in Perkhwerchs- sachen auffgangen gemeiner Stadt bei 3500 R. Eodem anno Ist die Compania Zuer Iglaw (welche anno Compania Zuer Iglaw höret auff- 1592 mit Ihr Majestät consens angerichtet ward) wieder ab-
210 sehen, wie das gegen Ihr Majestät hernach Zuuerantwortten set. Er sei durch gantz Mährern Passirt worden Sei ihm nie verbotten worden, Drumb kenne man ihn hie auch wol leiden. Als nu derer von Iglaw eingewandte vrsachen bei ihm nicht würkhen wollen, hat man Zwar Zum Abdankhblatz, in solcher bedenkung der armen bauersleut, die da hefftig weren bedrenget worden, bewilliget. Aber daneben Protestirt Man wolle solches an Ihr Majestät vnsaumig gelangen lassen, das sie darzu gleichsam gezwungen vnd nicht vorsetzlich den Abdanfplatz alhie verstattet haben, damit sie bei Ihr Majestät vnd dem landt dießfaals entschuldiget weren. Sein also die Reut- ter bei gemach angezogen. Ein Pfundt Rindt vnd Schepsenfleisch pr. 3 fr. Taxa bet biesem Abdankhplatz. Kalb vnd Schweinfleisch . . . . . pr. 4 kr. Ein Schweinitzer Bier . . . . . pr. 61/2 fl. Ein Mezen habern. . . . . . . pr. 24 fr. In Weinachtfeiertagen sein die Reutter wieder abgezogen, Sein also bei 3 wochen hie gelegen. Bei diesem Abdankhplatz sein Vucossten auffgewendet worden, so viel man von den Burgern vndt vnterthanen hat erkündigen kennen (den ihrer viel weil sie kheine bezalung gehofft, kheinen außzug der außgaben von sich geben wollen) 2307 fl 4 gr. Dagegen ist von der Reufterei bezahlt worden 1682 ffl 56 gr. Resst Zu Zalen 1625 f. Hierzu ist nicht gerechnet was gemeiner Stadt mitt verehrungen, Weins, Viesch, habern, hüner vc. aufgangen Auch das der tax leidlicher als sonsten alls ein gemeinem khauff gewesen, geschlossen worden. Item das viel dem tax nach nichts bezalt haben. Es hat aber herr Graff hernacher von Jhr Majestät wegen dieses Abdankplatz ein gueth Capittl bei hoff bekhommen. Doch haben wier den schaden leiden müssen. Braw Bier In Eodem anno Sein in der Stadt Iglaw von Simonis 29 wochen findt 900 Prau Pier gepreidt worden bies auff Exaudi ohn gefehr in 29 wochen 900 braw bier ge preuet worden, den man hats sehr abgefürt in Oesterreich, weil der wein dies iahr vbel gerathen. Teurung. Entgegen ist der Mezen khorn vmb 3 fß gewesen. Eodem anno Ist das Pergkwerch wieder angerichtet worden, Pergkwerch Zuer Iglaw. vnd hat der Rath alhie die Pergkgruben beim willen gottes ge- nandt, vom Christoff Paukher vmb 90 ff erkaufft den 15. Martii von derselben Zeit bies auff den anfang 1604 Jahrs ist auff das Pergwerch sambt dem gebew der Schmeltzhütten vnd sambt dem Raisen in Perkhwerchs- sachen auffgangen gemeiner Stadt bei 3500 R. Eodem anno Ist die Compania Zuer Iglaw (welche anno Compania Zuer Iglaw höret auff- 1592 mit Ihr Majestät consens angerichtet ward) wieder ab-
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211 kommen, fürnemblich aus folgenden vrschachen: die Tuechmacher haben sich beschwert, als solte der tax in der Compania wie hoch man ein iedes tuch nehmen sol, gar Zu leicht gesetzet sein. Entgegen haben die Geselschaffter fürgeben sie khenten den tar nicht höher setzen, weil die tuch schlechte anwerd haben. Daher haben die Tuchmacher die tuch Zimlich gering gemacht, weil ein iedes tuch dem tax nach, es were nu guth oder böß, gekaufft worden. Ztem die bössten tuch vnd gattung, haben Ihrer viel der tuchmacher fremb- den verkaufft wieder die ordnung. Vudt weil viel tuch schlechter, als Zuuor, gemacht worden sein, haben die khauffleit die tuch verborgen müssen, daher sein sie in schulden gerathen, haben geldt auff Interesse aufnehmen müssen, damit sie den handl forthführen khönnen. Item so haben die gläubiger vnd frembden khauffleüt ihr Credit der Compania auch nicht alzeit gehalten. Vud da es gleich an geldt bei der Compania offt gemanglet, hat man dennoch kauffen müssen, weil die Tuchmacher verbunden waren khein tuch frembden ausser der Compania Zuuer khauffen. Vnd wen man mit khauffen der tuch ein kleine Zeitt inne gehalten, ist bald grosses murmeln vnter dem volkh worden, vndt hat menniglich der Compania vbel gefluchet vnd gewünscht, auch darumb angehalten, das sie möchte wieder auffgehoben werden. Ist also der handl genugsam erwogen, vnd entlich geschlossen worden, weil es ie nicht wol muglich die Compania mit gemeiner Stadt nutz ferner Zuer halten, das Menniglichen vergunt sein soll tuch Zu khauffen vnd Zuuer- khauffen, wer da will, Doch ist Zuer Compania auch noch ettwas gekhaufft vnd auff die Märkht durch ihre verordneten abgeführt worden, Damit man die ausstehenden schulden desto füeglicher hat einbringen kennen. Ist also die Compania, so in die 10 iahr gewehret, wieder abkhommen. Dieses ganze iahr sein alhie in der Summa Getaufft worden . . 375 Personen Gestorben . . . . 241 Personen Copulirt worden . . 113 Paar Communicirt haben . 7156 Personen. Anno 1603 den 26. Nouember Ist der Rath Zuer Iglaw durch den alten Rath verneuert worden mit consens vnd verliehenem gwalt Ihrer Khay. Majestät weil der Zeit khein Vuter Camerer in Mehrern gewesen (dergleichen gewalt ist Anno 1545 vom könig Ferdinando denen von Iglaw gegeben worden). herr Paul haidler Eltister. herr Daniel Lezelter Beisitzer. herr Thobias krest Richter. Junge herrn: Marcus Schindl, Daniel Frei¬ sichselbst. (Zusatz von syät. Hand: Dieser Ratth ist fast 3 iahr gesessen vnd viel widerwertigkeit ausgestanden, wie in den 3 iahren alhie verzeichnet). Eodem anno Ist herr Jan Mossowski nach absterben herrn von Dietrichstein, VnterCamerer worden. Reuer Vnter Cammerer. 14
211 kommen, fürnemblich aus folgenden vrschachen: die Tuechmacher haben sich beschwert, als solte der tax in der Compania wie hoch man ein iedes tuch nehmen sol, gar Zu leicht gesetzet sein. Entgegen haben die Geselschaffter fürgeben sie khenten den tar nicht höher setzen, weil die tuch schlechte anwerd haben. Daher haben die Tuchmacher die tuch Zimlich gering gemacht, weil ein iedes tuch dem tax nach, es were nu guth oder böß, gekaufft worden. Ztem die bössten tuch vnd gattung, haben Ihrer viel der tuchmacher fremb- den verkaufft wieder die ordnung. Vudt weil viel tuch schlechter, als Zuuor, gemacht worden sein, haben die khauffleit die tuch verborgen müssen, daher sein sie in schulden gerathen, haben geldt auff Interesse aufnehmen müssen, damit sie den handl forthführen khönnen. Item so haben die gläubiger vnd frembden khauffleüt ihr Credit der Compania auch nicht alzeit gehalten. Vud da es gleich an geldt bei der Compania offt gemanglet, hat man dennoch kauffen müssen, weil die Tuchmacher verbunden waren khein tuch frembden ausser der Compania Zuuer khauffen. Vnd wen man mit khauffen der tuch ein kleine Zeitt inne gehalten, ist bald grosses murmeln vnter dem volkh worden, vndt hat menniglich der Compania vbel gefluchet vnd gewünscht, auch darumb angehalten, das sie möchte wieder auffgehoben werden. Ist also der handl genugsam erwogen, vnd entlich geschlossen worden, weil es ie nicht wol muglich die Compania mit gemeiner Stadt nutz ferner Zuer halten, das Menniglichen vergunt sein soll tuch Zu khauffen vnd Zuuer- khauffen, wer da will, Doch ist Zuer Compania auch noch ettwas gekhaufft vnd auff die Märkht durch ihre verordneten abgeführt worden, Damit man die ausstehenden schulden desto füeglicher hat einbringen kennen. Ist also die Compania, so in die 10 iahr gewehret, wieder abkhommen. Dieses ganze iahr sein alhie in der Summa Getaufft worden . . 375 Personen Gestorben . . . . 241 Personen Copulirt worden . . 113 Paar Communicirt haben . 7156 Personen. Anno 1603 den 26. Nouember Ist der Rath Zuer Iglaw durch den alten Rath verneuert worden mit consens vnd verliehenem gwalt Ihrer Khay. Majestät weil der Zeit khein Vuter Camerer in Mehrern gewesen (dergleichen gewalt ist Anno 1545 vom könig Ferdinando denen von Iglaw gegeben worden). herr Paul haidler Eltister. herr Daniel Lezelter Beisitzer. herr Thobias krest Richter. Junge herrn: Marcus Schindl, Daniel Frei¬ sichselbst. (Zusatz von syät. Hand: Dieser Ratth ist fast 3 iahr gesessen vnd viel widerwertigkeit ausgestanden, wie in den 3 iahren alhie verzeichnet). Eodem anno Ist herr Jan Mossowski nach absterben herrn von Dietrichstein, VnterCamerer worden. Reuer Vnter Cammerer. 14
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212 Eodem anno den 3. Januarii Ist Lucas Stubikh gestorben, seines alters 80 iahr. Ward aus der kirchen vnter der Predigt krank getragen. Lucas Stubik gestorben. Eodem anno den 9. Januarii Ist herr hans Vlrich Graff Graff von Manſfeldt be- graben. vnd herr Zue Manßfeldt, so in Vugern von dem Erbfeindt vmb- kommen in die Pfarrkirchen alhie begraben worden. Eodem anno den 23. Februarii Ist Mathes Faschung Mathes Faschung geſtorben. gestorben seines alters 82 iahr. Eodem anno den 25. Februari Jst herr Mathes Reindler gestorben, seines alters 63 iahr, ist ihm Rath gewesen 23 iahr. Eodem anno den 14. Martii Ist herr Mathes Glenkh Zum Ambiman auff Schrites an stat des herrn Fessels, ver- ordnet worden, dieser hat auch das neue behmische guth so der Rath vom herrn Trezka erkaufft, vnd darüber Jacob Tonberger ein Zeitlang verwalter gewesen, in seine expedition bekommen, vnd damit er beides desto leichter verrichten khente, Jst ihm Frantz Krum für ein schreiber Zugegeben worden. Windt. Eodem anno den 20. Martii Ist ein grosser Sturmwindt gewesen, hat im Creutzklosster alhie den schilt, vnd etwas vom dach abge- rissen, auch sonstn am Pirnitzthurn vnd etlichen hohen dechern schaden ge- than. Item das höchste fandl am Pfarrthurn hat es gekrümmet, vnd halb gar abgebrochen, diesen tag ist Zuuerhüttung feuers gefahr das Preuwerch in der Stadt gar eingestellt worden, dieser windt hat vns bald hernach neu- rung gebracht, den es hat im Creutzklosster im October hernach ein Bab- stischer Priester angefangen Zue Predigen, vnd ist dadurch sonst viel en- derung entstanden, wie vnten daselbst Zu lesen. Eodem anno den 19. April hat hans Mulner von Pernekh, Pergkmaifter tn Iglaw. so von Ihr Majestät Zum Perkhmeister in Iglaw auffgenohmen worden, den AmbtsAyd auffm Ratthaus alhie in beisein der gwerken vnd Pergkleut Item in beisein des Obristen Pergkmeisters, was sein Ambtsver waltung sein soll, fürgehalten worden. Eodem anno Als im monat Aprilis der Landtag Zu Brün Landts Mufte- rung Zue Iglaw. gehalten worden, haben die Stände in Mährern geschlossen, das die tausendt Reutter, so das landt Ihr Majestät in Vngern wieder den Türkhen bewilliget, Zuer Iglaw sollen gemustert werden. Da hatt der Ratth Zuer Iglaw durch ihre gesandte bei hoff vmb bemüssigung dieser beschwer- lichen musterung fleissig werben lassen, aus bedenklichen Vrschachen, weil sie die vorigen iahr viel beschwernis durch kriegesMusterung vnd Abdankplatze erlitten haben, Weil aber das landt diese musterung hieher gelegt, haben die gesandten dieselbe bei hoff nicht ableinen kennen. Ist also die Musterung Im Monat Junio, wie vnten sol gemeldet werden, fort hie gehalten worden. herr Glenk Ambtman. herr Mathes Reinöler ge= storben.
212 Eodem anno den 3. Januarii Ist Lucas Stubikh gestorben, seines alters 80 iahr. Ward aus der kirchen vnter der Predigt krank getragen. Lucas Stubik gestorben. Eodem anno den 9. Januarii Ist herr hans Vlrich Graff Graff von Manſfeldt be- graben. vnd herr Zue Manßfeldt, so in Vugern von dem Erbfeindt vmb- kommen in die Pfarrkirchen alhie begraben worden. Eodem anno den 23. Februarii Ist Mathes Faschung Mathes Faschung geſtorben. gestorben seines alters 82 iahr. Eodem anno den 25. Februari Jst herr Mathes Reindler gestorben, seines alters 63 iahr, ist ihm Rath gewesen 23 iahr. Eodem anno den 14. Martii Ist herr Mathes Glenkh Zum Ambiman auff Schrites an stat des herrn Fessels, ver- ordnet worden, dieser hat auch das neue behmische guth so der Rath vom herrn Trezka erkaufft, vnd darüber Jacob Tonberger ein Zeitlang verwalter gewesen, in seine expedition bekommen, vnd damit er beides desto leichter verrichten khente, Jst ihm Frantz Krum für ein schreiber Zugegeben worden. Windt. Eodem anno den 20. Martii Ist ein grosser Sturmwindt gewesen, hat im Creutzklosster alhie den schilt, vnd etwas vom dach abge- rissen, auch sonstn am Pirnitzthurn vnd etlichen hohen dechern schaden ge- than. Item das höchste fandl am Pfarrthurn hat es gekrümmet, vnd halb gar abgebrochen, diesen tag ist Zuuerhüttung feuers gefahr das Preuwerch in der Stadt gar eingestellt worden, dieser windt hat vns bald hernach neu- rung gebracht, den es hat im Creutzklosster im October hernach ein Bab- stischer Priester angefangen Zue Predigen, vnd ist dadurch sonst viel en- derung entstanden, wie vnten daselbst Zu lesen. Eodem anno den 19. April hat hans Mulner von Pernekh, Pergkmaifter tn Iglaw. so von Ihr Majestät Zum Perkhmeister in Iglaw auffgenohmen worden, den AmbtsAyd auffm Ratthaus alhie in beisein der gwerken vnd Pergkleut Item in beisein des Obristen Pergkmeisters, was sein Ambtsver waltung sein soll, fürgehalten worden. Eodem anno Als im monat Aprilis der Landtag Zu Brün Landts Mufte- rung Zue Iglaw. gehalten worden, haben die Stände in Mährern geschlossen, das die tausendt Reutter, so das landt Ihr Majestät in Vngern wieder den Türkhen bewilliget, Zuer Iglaw sollen gemustert werden. Da hatt der Ratth Zuer Iglaw durch ihre gesandte bei hoff vmb bemüssigung dieser beschwer- lichen musterung fleissig werben lassen, aus bedenklichen Vrschachen, weil sie die vorigen iahr viel beschwernis durch kriegesMusterung vnd Abdankplatze erlitten haben, Weil aber das landt diese musterung hieher gelegt, haben die gesandten dieselbe bei hoff nicht ableinen kennen. Ist also die Musterung Im Monat Junio, wie vnten sol gemeldet werden, fort hie gehalten worden. herr Glenk Ambtman. herr Mathes Reinöler ge= storben.
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213 Eodem anno Den 17. April Ist Dauid Neumeier auf seinem Landtgutt Landtstain gestorben vndt den 21. alhie be graben worden, seines alters bei 34 Jahren. Eodem anno haben die herrn Comissarien so von Landt Tar bet der Landt-Mufte- Zuer Musterung deputirt worden, hieher geschrieben, das man rung. ettliche Rattspersonen nach Brün den 22. Mai wegen des taxes abfertigen solte. Welches ob es Zwar Zuuor nie braüchlich gewesen, das man den tax ausser der Stadt, da die musterung ist, gehalten hette Weil es aber im nahmen der Stende in Mehrern durch die Comissarien begert worden, Sein nach Brün Personen verordnet worden Zu erhaltung mehrers glimpffs weil die Stadt sonderlich bei den Babstischen ohne das sehr angefeindet gewesen. Die Comissarien waren herr Wilhelm herr von Roppaw, herr Ladislaw, herr von Schleinitz, herr Waczlaw Zahradeczki, herr Wilhelm Dubski vnd andere mehr, da ist in beisein des herrn Berka als Obristen vnd herrn Günther von Goltz als Obristen Leitenambts der tax mit vns gehalten worden, vnd ob wier Zwar vnsere beschwer, wie teuer alles der Zeit, son- derlich von habern vnd fleisch mus erkhaufft werden, fürgebracht, der hoff nung, es wurde der tax desto leidlicher angeordnet werden, haben wier den- noch denselben mit vuserm schaden Zimlich gering vnd Zu Rechnen vmb halbes geldt annehmen müssen. Ein Mezen habern in tax ist worden pr. 20 kr. Ein Pfund fleisch. . . . . . . pr. 1 w. gr. Schlecht Rindtfleisch . . . . . . pr. 2 kr. . Ein hennen.. . . . . . pr. 2 w. gr. Ein Junges hindl . . . pr. 1 w. gr. Das gesindl vnd die fnecht sollen fur ein Mallzeit ausser des biers geben 4 kr. Die Speis sol sein ein Suppen, 1 Zugemus vnd ein stukh fleisch, Andern eehlichen leuten sol man geben 1 Suppen, Zweierlei fleische vnd das vbrig von Zugemüs, vnd die sollen ausserhalb bier vnd wein, fur ein malzeit geben 6 fr. Ein Pfund Schmalz . . pr. 7 kr. Ein kanne Pier . . . . pr. 2 Putschadl. Weiß bier 2 Seitl. . . pr. 2 dr. heurige wein das Seitl . pr. 31/2 fr. Alter wein . . . . . pr. 9 dr. Diesen tax haben die Obgeschriebenen herrn Cómissarien vnterschrie- ben, vnd der söl uicht allein Zuer Iglaw sondern in der vmbliegenden gegend auff 2 mail, da die Reutter einlosirt werden, also gehalten sein vndt Paare bezahlung darnach erfolgen. Die Reutter aber sein allgemach von dem heilligen Pfingstabendt, das ist den 17. Mai hie angezogen, Derer Obrister vom Landt herr Ladislaus Dauid Neu- meter geftorben.
213 Eodem anno Den 17. April Ist Dauid Neumeier auf seinem Landtgutt Landtstain gestorben vndt den 21. alhie be graben worden, seines alters bei 34 Jahren. Eodem anno haben die herrn Comissarien so von Landt Tar bet der Landt-Mufte- Zuer Musterung deputirt worden, hieher geschrieben, das man rung. ettliche Rattspersonen nach Brün den 22. Mai wegen des taxes abfertigen solte. Welches ob es Zwar Zuuor nie braüchlich gewesen, das man den tax ausser der Stadt, da die musterung ist, gehalten hette Weil es aber im nahmen der Stende in Mehrern durch die Comissarien begert worden, Sein nach Brün Personen verordnet worden Zu erhaltung mehrers glimpffs weil die Stadt sonderlich bei den Babstischen ohne das sehr angefeindet gewesen. Die Comissarien waren herr Wilhelm herr von Roppaw, herr Ladislaw, herr von Schleinitz, herr Waczlaw Zahradeczki, herr Wilhelm Dubski vnd andere mehr, da ist in beisein des herrn Berka als Obristen vnd herrn Günther von Goltz als Obristen Leitenambts der tax mit vns gehalten worden, vnd ob wier Zwar vnsere beschwer, wie teuer alles der Zeit, son- derlich von habern vnd fleisch mus erkhaufft werden, fürgebracht, der hoff nung, es wurde der tax desto leidlicher angeordnet werden, haben wier den- noch denselben mit vuserm schaden Zimlich gering vnd Zu Rechnen vmb halbes geldt annehmen müssen. Ein Mezen habern in tax ist worden pr. 20 kr. Ein Pfund fleisch. . . . . . . pr. 1 w. gr. Schlecht Rindtfleisch . . . . . . pr. 2 kr. . Ein hennen.. . . . . . pr. 2 w. gr. Ein Junges hindl . . . pr. 1 w. gr. Das gesindl vnd die fnecht sollen fur ein Mallzeit ausser des biers geben 4 kr. Die Speis sol sein ein Suppen, 1 Zugemus vnd ein stukh fleisch, Andern eehlichen leuten sol man geben 1 Suppen, Zweierlei fleische vnd das vbrig von Zugemüs, vnd die sollen ausserhalb bier vnd wein, fur ein malzeit geben 6 fr. Ein Pfund Schmalz . . pr. 7 kr. Ein kanne Pier . . . . pr. 2 Putschadl. Weiß bier 2 Seitl. . . pr. 2 dr. heurige wein das Seitl . pr. 31/2 fr. Alter wein . . . . . pr. 9 dr. Diesen tax haben die Obgeschriebenen herrn Cómissarien vnterschrie- ben, vnd der söl uicht allein Zuer Iglaw sondern in der vmbliegenden gegend auff 2 mail, da die Reutter einlosirt werden, also gehalten sein vndt Paare bezahlung darnach erfolgen. Die Reutter aber sein allgemach von dem heilligen Pfingstabendt, das ist den 17. Mai hie angezogen, Derer Obrister vom Landt herr Ladislaus Dauid Neu- meter geftorben.
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214 Berka Obrister LandtsCamerer in Mährern. Diese musterung ist allererst den 10. Julii hie gehalten worden, Vudt hat sich destwegen verlengert, weil Ihr Majestät nicht gern hat darzu willigen wollen, das herr Berka Obrister sein soll, Sondern Ihr Majestät haben diesen befelch einem erfahrnen kriegs- man auffgetragen wolle. Den 12. Julii Ist die abraittung gehalten worden vnd hat Reutter wen sie angezogen. gemeine Stadt Zuer bezahlung barleihen müssen 10000 fl., die sein gleichwol innerhalb 14 tagen wieder bezahlt worden. Den 15. Julii Ist die Reutterei von hinnen nach Trebitsch verrukt, sein also vber die 8 wochen hie stil gelegen mit was nutz khan iederman vernünfftig erwegen. Ihr Majestät sein vbel Zufrieden gewest, das sichs so lang mit der Musterung verzogen. Verzeichnus der Schäden So bei dieser Landts-Musterung vber den Tax sein Erlittten worden: Am fleisch haben die Fleischakher schaden gelitten 250 Schock, habern ist verfuttert worden 204 Muth, ausserhalb dessen, was die Bauren den Reuttern guttwillig verehrt haben, der Mezen hat damals golten 20 w. gr. vnd ist nur omb 20 kr. taxirt worden. Ist der verlust am habern (ausser dessen, was dem tax nach nicht ist bezalt worden) 2331 Schock 30 kr. Wein ist ausgeschenkt worden 362 Emer Ist der verlusst bei 1900 Schock. Bier ist ausgeschenket worden in 2 heusern durch verordnete Burgers leuth 52 Schweinitzer auff den germen. Abgelassenes bier 60 Schweinitzer, hat das bier vermög des taxs kosstet 858 Schock. Weil aber die verordneten fast lauter ohne fahm das bier haben geben müsßen, auch ettliche nichts be- zalt, Ist aus dem bier nicht mehr als 456 Schock gelöst worden. Ist der verlust am bier 402 Schock. Summa der hiesten Specificirten Schaden 4831 Schock. Hieher ist nicht gerechnet, was für schaden an Teuchten entstanden. Item was sonsten an Wein, habern, fleisch vnd auffn dörffen den armen leuthen nicht ist bezahlt worden, welches auch ein ansehenliche Summa brin gen möcht. Die verzeichnis der oberzelten schaden ist den 6. Martii 1604 in Landtag nach Brün geschikt worden, aber khein ergetzligkeit erfolget. Bei dieser wehrenden Musterung hat ein muttwilliger toller Mord bey der Mufterung. kriegsman den 3. Julii eines Bauren weib des Jakschen von Pierbaumerhöff bei der nacht erschosßen, aus der einigen vrschach: Das sie ihm alßbaldt kheine khertzen geben wollen. Der theter ist den morgen fru vmb 13 vhr aus befelch des Obristen Leutenambts durch den Profosen hie- her in die gefenkniß gebracht worden, da hat man alßbald ein galgen gegen dem Ratthaus vber beim Pranger auffgerichtet, vnd den Mörder vmb 15 Vhr daran gehenket. Sein verbrechen ist auff Papier geschrieben vnd an des Armen Sünders brusst gehefftet worden, Andern Zum Abschew.
214 Berka Obrister LandtsCamerer in Mährern. Diese musterung ist allererst den 10. Julii hie gehalten worden, Vudt hat sich destwegen verlengert, weil Ihr Majestät nicht gern hat darzu willigen wollen, das herr Berka Obrister sein soll, Sondern Ihr Majestät haben diesen befelch einem erfahrnen kriegs- man auffgetragen wolle. Den 12. Julii Ist die abraittung gehalten worden vnd hat Reutter wen sie angezogen. gemeine Stadt Zuer bezahlung barleihen müssen 10000 fl., die sein gleichwol innerhalb 14 tagen wieder bezahlt worden. Den 15. Julii Ist die Reutterei von hinnen nach Trebitsch verrukt, sein also vber die 8 wochen hie stil gelegen mit was nutz khan iederman vernünfftig erwegen. Ihr Majestät sein vbel Zufrieden gewest, das sichs so lang mit der Musterung verzogen. Verzeichnus der Schäden So bei dieser Landts-Musterung vber den Tax sein Erlittten worden: Am fleisch haben die Fleischakher schaden gelitten 250 Schock, habern ist verfuttert worden 204 Muth, ausserhalb dessen, was die Bauren den Reuttern guttwillig verehrt haben, der Mezen hat damals golten 20 w. gr. vnd ist nur omb 20 kr. taxirt worden. Ist der verlust am habern (ausser dessen, was dem tax nach nicht ist bezalt worden) 2331 Schock 30 kr. Wein ist ausgeschenkt worden 362 Emer Ist der verlusst bei 1900 Schock. Bier ist ausgeschenket worden in 2 heusern durch verordnete Burgers leuth 52 Schweinitzer auff den germen. Abgelassenes bier 60 Schweinitzer, hat das bier vermög des taxs kosstet 858 Schock. Weil aber die verordneten fast lauter ohne fahm das bier haben geben müsßen, auch ettliche nichts be- zalt, Ist aus dem bier nicht mehr als 456 Schock gelöst worden. Ist der verlust am bier 402 Schock. Summa der hiesten Specificirten Schaden 4831 Schock. Hieher ist nicht gerechnet, was für schaden an Teuchten entstanden. Item was sonsten an Wein, habern, fleisch vnd auffn dörffen den armen leuthen nicht ist bezahlt worden, welches auch ein ansehenliche Summa brin gen möcht. Die verzeichnis der oberzelten schaden ist den 6. Martii 1604 in Landtag nach Brün geschikt worden, aber khein ergetzligkeit erfolget. Bei dieser wehrenden Musterung hat ein muttwilliger toller Mord bey der Mufterung. kriegsman den 3. Julii eines Bauren weib des Jakschen von Pierbaumerhöff bei der nacht erschosßen, aus der einigen vrschach: Das sie ihm alßbaldt kheine khertzen geben wollen. Der theter ist den morgen fru vmb 13 vhr aus befelch des Obristen Leutenambts durch den Profosen hie- her in die gefenkniß gebracht worden, da hat man alßbald ein galgen gegen dem Ratthaus vber beim Pranger auffgerichtet, vnd den Mörder vmb 15 Vhr daran gehenket. Sein verbrechen ist auff Papier geschrieben vnd an des Armen Sünders brusst gehefftet worden, Andern Zum Abschew.
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215 Eodem anno den 27. Junii Ist herr Beczkowski hieher Musterung Zue khommen berichtendt, es were Ihr Majestät befesch, das man Ptlgrams. inhalt des khaiserlichen Patents ettliche knecht von des herrn Ferdinand Ko- lenitschen, Derer 1500 Zue Pilgrambs sollen gemustert werden, auff die Iglaurischen behmischen gueter, so sie gegen Pilgrams haben, legen soll, doch sollen sie vber 4 tag alda nicht still liegen. Sein gleichwol vber 8 tag alda geblieben, vnd ob man wol Zu den Comissarien verordnet vnd vermeldet, das wier Zuuor die Landtsmusterung bei vns haben, Jst nichts fruchtbar- liches gerichtet worden. Die armen vnterthanen gemeiner Stadt, bei denen die knecht gelegen haben schaden gelitten bei 445 Schock. Das hat man in die Behmische Cantzley berichtet vnd vermög des Landtschlus begert, das solche Summa den knechten abgezogen, vnd vnsern armen leuthen wieder erstattet werde. Ist Zwar die vertröstung geschehen, Aber kheine bezalung erfolget. Eodem anno den 17. Julii Sein 250 Woloner, so aus Durchzug der Woloner. Siebenbürgen gezogen, vnd dem Grauen von Solms Zugehörtten, auff Stenern vnuersehner weis ankommen. Denen hat man von fleisch, brott, bier, hew vnd Strew, Damit sie Zue frieden gewesen, etwas geben lasßen, weil die leut durch kriegesgabe Zuuor Zimlich ausgemattet worden. Item geldt hat man ihn 22 Thaller verehret. Drauff sein sie den andern tag neben der Stadt vmb den graben auff deutschen Brod Zugezogen. Vnd sich auff gemeiner Stadtgründe, alda sie von den vuserigen beleittet wurden, friedlich verhalten. Eodem anno et die War ein schröklich wetter mit donner Wetter einge- ſchlagen. vndt Plitzen, hat beim Augustin Pernfus hinter der Maternin eingeschlagen, vnd im nechsten haus daneben des Jacob hadmers 2 khinder sehr verletzt, doch ist keines gestorben. Die khinder sein beim fenster ge- standen vnd haben mit ihrem Vattern gebettet, wie der donnerschlag sie ver- letzt hat, von dieser brunst, sein Zwei heuser abgebrandt, vnd war das feuer sehr schröklich Zue sehen. Eodem anno 1603 den 26. October hat Frater Johan Casparus N. ein Gatholiſcher Priester fangt Lohelius Abbt von Strohoff vnd Selaw (der aus bewilligung an im Greutz- Hoſter Bu Pre- Ihr Majestät die einkhommen der Pfarrkirchen alhie gewust) digen. einen Babstischen Priester, mit namen M. Casparum N. im kreitzklosster in seiner gegeuwarth Zum erstenmal Predigen lassen. Den weil er, wie im 1600 iahr vermeldet, bei Ihr Majestät nicht erhalten khunte, das ihm die Pfarrkirchen alhie eingeraumet wurde, hat er der Stadt Zuer nekerei diesen Pfaffen hieher verorduet, das er im Creutzklosster Predigen solte, ob vielleicht durch sein Predigt die leuth auff den Babstischen aberglauben möchten ge- bracht vnd hindurch die Catholischen bei gemach hie eingepflantzet vnd Zu Ambtern gebraucht werden. Als uu dieser Priester die erste Probpredigt
215 Eodem anno den 27. Junii Ist herr Beczkowski hieher Musterung Zue khommen berichtendt, es were Ihr Majestät befesch, das man Ptlgrams. inhalt des khaiserlichen Patents ettliche knecht von des herrn Ferdinand Ko- lenitschen, Derer 1500 Zue Pilgrambs sollen gemustert werden, auff die Iglaurischen behmischen gueter, so sie gegen Pilgrams haben, legen soll, doch sollen sie vber 4 tag alda nicht still liegen. Sein gleichwol vber 8 tag alda geblieben, vnd ob man wol Zu den Comissarien verordnet vnd vermeldet, das wier Zuuor die Landtsmusterung bei vns haben, Jst nichts fruchtbar- liches gerichtet worden. Die armen vnterthanen gemeiner Stadt, bei denen die knecht gelegen haben schaden gelitten bei 445 Schock. Das hat man in die Behmische Cantzley berichtet vnd vermög des Landtschlus begert, das solche Summa den knechten abgezogen, vnd vnsern armen leuthen wieder erstattet werde. Ist Zwar die vertröstung geschehen, Aber kheine bezalung erfolget. Eodem anno den 17. Julii Sein 250 Woloner, so aus Durchzug der Woloner. Siebenbürgen gezogen, vnd dem Grauen von Solms Zugehörtten, auff Stenern vnuersehner weis ankommen. Denen hat man von fleisch, brott, bier, hew vnd Strew, Damit sie Zue frieden gewesen, etwas geben lasßen, weil die leut durch kriegesgabe Zuuor Zimlich ausgemattet worden. Item geldt hat man ihn 22 Thaller verehret. Drauff sein sie den andern tag neben der Stadt vmb den graben auff deutschen Brod Zugezogen. Vnd sich auff gemeiner Stadtgründe, alda sie von den vuserigen beleittet wurden, friedlich verhalten. Eodem anno et die War ein schröklich wetter mit donner Wetter einge- ſchlagen. vndt Plitzen, hat beim Augustin Pernfus hinter der Maternin eingeschlagen, vnd im nechsten haus daneben des Jacob hadmers 2 khinder sehr verletzt, doch ist keines gestorben. Die khinder sein beim fenster ge- standen vnd haben mit ihrem Vattern gebettet, wie der donnerschlag sie ver- letzt hat, von dieser brunst, sein Zwei heuser abgebrandt, vnd war das feuer sehr schröklich Zue sehen. Eodem anno 1603 den 26. October hat Frater Johan Casparus N. ein Gatholiſcher Priester fangt Lohelius Abbt von Strohoff vnd Selaw (der aus bewilligung an im Greutz- Hoſter Bu Pre- Ihr Majestät die einkhommen der Pfarrkirchen alhie gewust) digen. einen Babstischen Priester, mit namen M. Casparum N. im kreitzklosster in seiner gegeuwarth Zum erstenmal Predigen lassen. Den weil er, wie im 1600 iahr vermeldet, bei Ihr Majestät nicht erhalten khunte, das ihm die Pfarrkirchen alhie eingeraumet wurde, hat er der Stadt Zuer nekerei diesen Pfaffen hieher verorduet, das er im Creutzklosster Predigen solte, ob vielleicht durch sein Predigt die leuth auff den Babstischen aberglauben möchten ge- bracht vnd hindurch die Catholischen bei gemach hie eingepflantzet vnd Zu Ambtern gebraucht werden. Als uu dieser Priester die erste Probpredigt
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216 gethan, hat sich viel muttwilliges lediges handtwerchs gesindl ins flosster Zur Predigt gefunden vnd den guten Pfaffen Redlich ausgerauscht vnd aus gelacht, wie sich den hernach der Abbt mit beschwer vernehmen lasßen, es habe viel muttwilliges gesindl alhie. (Zusat von später. Hand: So ist Beschaffen das Luthrische gesindl. Die Pharisäer machten es auch also). Den Sontag hernach Soll gemelter Casparus auff der Casparus wil in der Behmiſchen CapellnPredigen. Cantzl angezeigt haben, Er wolle den nechsten Sontag als den 9. Nouember in der Behmischen Capelln Predigen gegen der Pfarrkirchen vber, dahin solten sich seine Zuhörer finden. Als solches dem Rath Zu khundt gethan ward, Ist aus befelch aller 3 Rath ein geschworner schlosser bestellt worden, der solt bei der Capeln ans fenster steigen, vnd sehen, ob die thür, so auffn freudhoff gehet, vnd Zuuor Anno 1600 vom Dominic des Abten verwaltern ist verrigelt worden, wieder geöffnet sei oder nicht, auch ob Zum Predigen in der Capelln etwas Zugeschift sei. Darauff be richtet der Schlosser, die thür sei nicht mehr verrigelt, allein das schlos sei inmendig verkeilet, das man es nicht öffnen khan. Item die thür auff der Paarkirchen, so ihn Pfarrhoff gehet sei offen. Weil nun daraus abzunehmen gewest, es möchte der Pfaff alda Predigen, der Rath aber dasselbe nicht ge- stehen wollen, weil die Capeln Zur Pfarrkirchen gehört. Sein ettliche Per- Der Ratth alhiesonen von allen 3 Ratthen in Pfarrhoff Zum dominico abgefert wils nicht ge- stehen. tiget worden, der meinung er solte seinen Priester von dieser neurung abhalten, Weil seinem herrn dem Abbten die einkommen der kirchen der gestallt von Ihr Majestät sein verliehen worden, das er vns in der Pfarrkirchen vnd Capelln, so darzu gehört, khein eintrag in vnser Religion thun soll. Dieses vnser als der Abgesandten fürbringen ist dem dominico frembd fürkhommen, den er hat vermeldet, er wuste nichts darumb, das Casparus alda Predigen solte, doch wolte er ihn fragen. Da solches ge schach kham dominicus aus des Caspari Zimer wieder Zu vns vermeldet. Er möchte gern wiessen was dem Ratth daran gelegen sei, wen sie gleich in der Capelln Predigten oder Meß hielten, den die kirchen wer ihr. Drauff gaben wier thm Zuer antwort, das Jhr Majestät nicht die kirchen, Sondern derselben blosse einkommen dem Abten verliehen hette, mit dem beding, das er vns vnsers gottesdiensts halber vnuerhindert soll verbleiben lassen. In- massen dan solches Zue erweisen. Da sprach dominicus mit lachendem muth darauff: Liebe herrn der fromme kaiser Ferdinandus hats der Stadt alhie vergönt, das sie mögen Ihre Prediger halten, er hat aber vermeint ihr seiet guth Römisch-Catholisch. Antwortten wier Ihr Majestät Sein offt hie gewest, vnd haben wol gewusst das wier nicht Römisch Catholisch, Son- dern Recht Catholisch vnd der Augspurgischen Confession Zugethan sein. Sie haben vns aber gleichwol vermöge der landtsordnung vnd des Reichs- abschieds bei vnserm glaubensbekendtnis iederzeit verbleiben lassen. Gleicher
216 gethan, hat sich viel muttwilliges lediges handtwerchs gesindl ins flosster Zur Predigt gefunden vnd den guten Pfaffen Redlich ausgerauscht vnd aus gelacht, wie sich den hernach der Abbt mit beschwer vernehmen lasßen, es habe viel muttwilliges gesindl alhie. (Zusat von später. Hand: So ist Beschaffen das Luthrische gesindl. Die Pharisäer machten es auch also). Den Sontag hernach Soll gemelter Casparus auff der Casparus wil in der Behmiſchen CapellnPredigen. Cantzl angezeigt haben, Er wolle den nechsten Sontag als den 9. Nouember in der Behmischen Capelln Predigen gegen der Pfarrkirchen vber, dahin solten sich seine Zuhörer finden. Als solches dem Rath Zu khundt gethan ward, Ist aus befelch aller 3 Rath ein geschworner schlosser bestellt worden, der solt bei der Capeln ans fenster steigen, vnd sehen, ob die thür, so auffn freudhoff gehet, vnd Zuuor Anno 1600 vom Dominic des Abten verwaltern ist verrigelt worden, wieder geöffnet sei oder nicht, auch ob Zum Predigen in der Capelln etwas Zugeschift sei. Darauff be richtet der Schlosser, die thür sei nicht mehr verrigelt, allein das schlos sei inmendig verkeilet, das man es nicht öffnen khan. Item die thür auff der Paarkirchen, so ihn Pfarrhoff gehet sei offen. Weil nun daraus abzunehmen gewest, es möchte der Pfaff alda Predigen, der Rath aber dasselbe nicht ge- stehen wollen, weil die Capeln Zur Pfarrkirchen gehört. Sein ettliche Per- Der Ratth alhiesonen von allen 3 Ratthen in Pfarrhoff Zum dominico abgefert wils nicht ge- stehen. tiget worden, der meinung er solte seinen Priester von dieser neurung abhalten, Weil seinem herrn dem Abbten die einkommen der kirchen der gestallt von Ihr Majestät sein verliehen worden, das er vns in der Pfarrkirchen vnd Capelln, so darzu gehört, khein eintrag in vnser Religion thun soll. Dieses vnser als der Abgesandten fürbringen ist dem dominico frembd fürkhommen, den er hat vermeldet, er wuste nichts darumb, das Casparus alda Predigen solte, doch wolte er ihn fragen. Da solches ge schach kham dominicus aus des Caspari Zimer wieder Zu vns vermeldet. Er möchte gern wiessen was dem Ratth daran gelegen sei, wen sie gleich in der Capelln Predigten oder Meß hielten, den die kirchen wer ihr. Drauff gaben wier thm Zuer antwort, das Jhr Majestät nicht die kirchen, Sondern derselben blosse einkommen dem Abten verliehen hette, mit dem beding, das er vns vnsers gottesdiensts halber vnuerhindert soll verbleiben lassen. In- massen dan solches Zue erweisen. Da sprach dominicus mit lachendem muth darauff: Liebe herrn der fromme kaiser Ferdinandus hats der Stadt alhie vergönt, das sie mögen Ihre Prediger halten, er hat aber vermeint ihr seiet guth Römisch-Catholisch. Antwortten wier Ihr Majestät Sein offt hie gewest, vnd haben wol gewusst das wier nicht Römisch Catholisch, Son- dern Recht Catholisch vnd der Augspurgischen Confession Zugethan sein. Sie haben vns aber gleichwol vermöge der landtsordnung vnd des Reichs- abschieds bei vnserm glaubensbekendtnis iederzeit verbleiben lassen. Gleicher
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217 massen auch Kayser Maximilian vnd der ietzt Regierende kayser Rudolphus 2 haben vns iederzeit dabei allergnedigst geschützet vnd erhalten. Vnd als vmb ein anttwortt angehalten ward, er solte sich erkleren wegen des Pre- digens in der Behmischen Capelln, hatt vns Dominic auff vuser begerte antwort gesagt, Er möchts wiessen oder nicht wiessen, Ob man in der Ca- pelln Predigen wiert, den beschaid solten wier Vnsern herrn wieder vermel- den. Wie sich nu der Rath nach diesem beschaid uicht richten khunte, was die Pfaffen gesonnen, Sein 4 ehrliche Burgersleuth bestellt worden, die sol- ten den Sontag frue in der Pfarrkirchen bei der Sacristei gegen der beh- mischen Capelnthür vber fleissige achtung haben, ob man die Capelnthür öffnen würde, so solten sie hingehen, den dominic Zum vberflus vermahnen, das er von seinem führnemen lasse, da ers nicht thun wolt, sollen sie die Capeln wieder selbest Zusperren vnd sagen Der Ratth hette es ihnen be- folhen die verordneten sein aus der Burgerschafft gewesen Valten Powentz Zacharias Göschl, hans Weiß vnd Mathias Kappl Aber der Dominic vnd sein Pater Caspar haben den braten gerochen vnd die Capelln uicht ge- öffnet. Den 6. Nouember hat Dominic von dem Meßner In der Dominie begert vom Meſner dae Pfarrkirchen begert, Er solle ihm das eisen leihen Damit man Oblaten-Eisen. Oblaten Zur Communion macht, der Mesner wolts nicht thun Dessen sich der Dominic beschwert, Ist aber also verblieben. Hernacher hat Pater Cas- par vndt Dominicus allezeit Vrsach gesucht, wie sie den Rath bei hoff ver- unglimpffen kyünten, damit entweder der gemein die Pfarrkirchen genohmen werde, oder aber damit etliche Catholische in Rath möchten geseczt werden, Ihnen Zu mehrerm schutz In massen den 2 iahr nacheinander solches hefftig bei dem Rath alhie begert worden, man solte wo nicht mehr doch nur einen Catholischen in Rath nemen haben vns aber iederzeit durch vnsere Prinilegia geschutzt Das wier freie waal haben, wen wier wollen in Rath Zu fuesen, daher wier Gott lob bies dato von den Catholischen disfals vnangefochten verblieben. Den 13. Nouember Ist hans Trenkher des herrn Leonhard Trenkers Stadtschreibers Sohn gestorben. Eodem anno 1603 den 15. Nouember 9st herr Jacob Herr Setden- melzer Eltister Seidenmelter Stadteltister Zue Prag apoplexia gestorben, als gestorben. er neben andern abgesandten wegen der Rathsverneuerung ein gwaldt von Ihr Majestät ausgebracht hat, den dieselbe Zeit war der neue VuterCa- merer herr hans Mosch Moschowski noch nicht publicirt, vnd ist vor diesem die gemeine sag gangen herr Berka LandtsCamerer soll den Ratth alhie verneuren, vndt inmassen Zu Znaimb geschehen Catholische einsetzen, Wie er dan Zwar ein kaiserliche Instruction gehabt hat, Aber Gott hat der Menschen Rattschläg geendert, vnd vns Gott lob vor dem Vnglükh, so wier Hans Trenkher geftorben.
217 massen auch Kayser Maximilian vnd der ietzt Regierende kayser Rudolphus 2 haben vns iederzeit dabei allergnedigst geschützet vnd erhalten. Vnd als vmb ein anttwortt angehalten ward, er solte sich erkleren wegen des Pre- digens in der Behmischen Capelln, hatt vns Dominic auff vuser begerte antwort gesagt, Er möchts wiessen oder nicht wiessen, Ob man in der Ca- pelln Predigen wiert, den beschaid solten wier Vnsern herrn wieder vermel- den. Wie sich nu der Rath nach diesem beschaid uicht richten khunte, was die Pfaffen gesonnen, Sein 4 ehrliche Burgersleuth bestellt worden, die sol- ten den Sontag frue in der Pfarrkirchen bei der Sacristei gegen der beh- mischen Capelnthür vber fleissige achtung haben, ob man die Capelnthür öffnen würde, so solten sie hingehen, den dominic Zum vberflus vermahnen, das er von seinem führnemen lasse, da ers nicht thun wolt, sollen sie die Capeln wieder selbest Zusperren vnd sagen Der Ratth hette es ihnen be- folhen die verordneten sein aus der Burgerschafft gewesen Valten Powentz Zacharias Göschl, hans Weiß vnd Mathias Kappl Aber der Dominic vnd sein Pater Caspar haben den braten gerochen vnd die Capelln uicht ge- öffnet. Den 6. Nouember hat Dominic von dem Meßner In der Dominie begert vom Meſner dae Pfarrkirchen begert, Er solle ihm das eisen leihen Damit man Oblaten-Eisen. Oblaten Zur Communion macht, der Mesner wolts nicht thun Dessen sich der Dominic beschwert, Ist aber also verblieben. Hernacher hat Pater Cas- par vndt Dominicus allezeit Vrsach gesucht, wie sie den Rath bei hoff ver- unglimpffen kyünten, damit entweder der gemein die Pfarrkirchen genohmen werde, oder aber damit etliche Catholische in Rath möchten geseczt werden, Ihnen Zu mehrerm schutz In massen den 2 iahr nacheinander solches hefftig bei dem Rath alhie begert worden, man solte wo nicht mehr doch nur einen Catholischen in Rath nemen haben vns aber iederzeit durch vnsere Prinilegia geschutzt Das wier freie waal haben, wen wier wollen in Rath Zu fuesen, daher wier Gott lob bies dato von den Catholischen disfals vnangefochten verblieben. Den 13. Nouember Ist hans Trenkher des herrn Leonhard Trenkers Stadtschreibers Sohn gestorben. Eodem anno 1603 den 15. Nouember 9st herr Jacob Herr Setden- melzer Eltister Seidenmelter Stadteltister Zue Prag apoplexia gestorben, als gestorben. er neben andern abgesandten wegen der Rathsverneuerung ein gwaldt von Ihr Majestät ausgebracht hat, den dieselbe Zeit war der neue VuterCa- merer herr hans Mosch Moschowski noch nicht publicirt, vnd ist vor diesem die gemeine sag gangen herr Berka LandtsCamerer soll den Ratth alhie verneuren, vndt inmassen Zu Znaimb geschehen Catholische einsetzen, Wie er dan Zwar ein kaiserliche Instruction gehabt hat, Aber Gott hat der Menschen Rattschläg geendert, vnd vns Gott lob vor dem Vnglükh, so wier Hans Trenkher geftorben.
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218 Zwar besorgten, gesichert. Denn der kaiserliche gwaltbrieff, so damals der Stadt abgesandte ausbrachten, lautet, das die geschworen des Ratts die ver neurung dem alten löblichen brauch nach führnehmen sollen. Welches auch Hernach den 26. Nouember geschehen, wie oben Zu eingang dies iahrs ist gemeldet worden. herr Seidenmelzer ist den 23. Nouember hie begraben worden. VItae IVs trIbVIt TrIgLa: atrox Praga JaCobo SVStVLIt, HVIC Cineres ConDIDIt Igla senI. herr Baczlaw Eodem anno den 24. Nouember Ist herr Waczlaw Apollo Apollo Behmi- ſcher Stadt- schrelber. Zu einem Behmischen Stadtschreiber neben dem herrn hinconio auffgenohmen worden, dieser hat sein officium resignirt, vnd ist nach Ostern des 1606 Jahrs von hinnen nach Eybenschitz gezogen, alda er Stadtschreiber worden, Ihm succedirt herr Johann Menssik Anno 1607. Iglauer verehren Eodem anno den 15. Dezember haben alle 3 Rath der Ihr Majestát ein Silberkuchen vom Periwerch. Stadt Iglaw Ihrer Kais. Majestät ein Silberkuchen als primitias ihres neuen Perkwerchs verehret. Welche der Wolgeborne herr, herr Chri¬ stoff Freiherr von Sebusin, Obrister Müntzmeister des königreichs Behem im nahmen des Raths Ihr Majestät Persönlich Presentirt hat, Ist am Silber gewesen 28 Markt hat gegolten 230 Taller. Auff die kuchen ist der Stadt Iglaw wappen ein Igl geschlagen worden. Diese ehrung haben Ihr Majestät in grossen gnaden angenohmen vnd dem Obristen Münzmeister be- folhen Er solle sich der Stadt wegen des Perkwerchs vleissig annehmen. Wie dan auch hernach Zu ettlichmalen Kayserliche Comissarien hie gewesen, so die berge befahren vnd die beschaffenheit derselben Ihr Majestät wieder Referirt haben. Auch haben sich Ihr Majestät allergnedigst erbotten, Weil sich der Segen im Pergkwerch alhie wieder erzeiget, denen von Iglaw ihre alte Perkhfreiheiten Zu confirmiren vnd mit mehrem Zue begnaden. Eodem anno War um Weinachten warme Zeit ohne Warme Weinachten. Schnee. Eodem anno Jst ein vberflueß an Obst gerathen, vndt der wein Zimlich guth gewachsen. Dieses gantze Jahx sein alhie in der Summa Getaufft worden . . . . 392 Personen Gestorben . . . . . . 254 Personen Copulirt worden . . . . 119 Paar Communicirt haben . . . 7156 Personen. Casparus ber Anno 1604 den 7. Januarii hat der Babstische Priester Catholiſche Pri- ster copulirt ein landtstnecht. Casparus einen friegsman mit einer Magdt im kreutzkloster Zur eh geben. Dahin ist viel lediges handtwerchsgesindl Zugeloffen. Da hat Pater Caspar ein weitleifftig dicent von dem ehestandt, vnd endtlich ein Schmehreden von der Priester ehe verführt, Jn dem er fürgeben der Prie-
218 Zwar besorgten, gesichert. Denn der kaiserliche gwaltbrieff, so damals der Stadt abgesandte ausbrachten, lautet, das die geschworen des Ratts die ver neurung dem alten löblichen brauch nach führnehmen sollen. Welches auch Hernach den 26. Nouember geschehen, wie oben Zu eingang dies iahrs ist gemeldet worden. herr Seidenmelzer ist den 23. Nouember hie begraben worden. VItae IVs trIbVIt TrIgLa: atrox Praga JaCobo SVStVLIt, HVIC Cineres ConDIDIt Igla senI. herr Baczlaw Eodem anno den 24. Nouember Ist herr Waczlaw Apollo Apollo Behmi- ſcher Stadt- schrelber. Zu einem Behmischen Stadtschreiber neben dem herrn hinconio auffgenohmen worden, dieser hat sein officium resignirt, vnd ist nach Ostern des 1606 Jahrs von hinnen nach Eybenschitz gezogen, alda er Stadtschreiber worden, Ihm succedirt herr Johann Menssik Anno 1607. Iglauer verehren Eodem anno den 15. Dezember haben alle 3 Rath der Ihr Majestát ein Silberkuchen vom Periwerch. Stadt Iglaw Ihrer Kais. Majestät ein Silberkuchen als primitias ihres neuen Perkwerchs verehret. Welche der Wolgeborne herr, herr Chri¬ stoff Freiherr von Sebusin, Obrister Müntzmeister des königreichs Behem im nahmen des Raths Ihr Majestät Persönlich Presentirt hat, Ist am Silber gewesen 28 Markt hat gegolten 230 Taller. Auff die kuchen ist der Stadt Iglaw wappen ein Igl geschlagen worden. Diese ehrung haben Ihr Majestät in grossen gnaden angenohmen vnd dem Obristen Münzmeister be- folhen Er solle sich der Stadt wegen des Perkwerchs vleissig annehmen. Wie dan auch hernach Zu ettlichmalen Kayserliche Comissarien hie gewesen, so die berge befahren vnd die beschaffenheit derselben Ihr Majestät wieder Referirt haben. Auch haben sich Ihr Majestät allergnedigst erbotten, Weil sich der Segen im Pergkwerch alhie wieder erzeiget, denen von Iglaw ihre alte Perkhfreiheiten Zu confirmiren vnd mit mehrem Zue begnaden. Eodem anno War um Weinachten warme Zeit ohne Warme Weinachten. Schnee. Eodem anno Jst ein vberflueß an Obst gerathen, vndt der wein Zimlich guth gewachsen. Dieses gantze Jahx sein alhie in der Summa Getaufft worden . . . . 392 Personen Gestorben . . . . . . 254 Personen Copulirt worden . . . . 119 Paar Communicirt haben . . . 7156 Personen. Casparus ber Anno 1604 den 7. Januarii hat der Babstische Priester Catholiſche Pri- ster copulirt ein landtstnecht. Casparus einen friegsman mit einer Magdt im kreutzkloster Zur eh geben. Dahin ist viel lediges handtwerchsgesindl Zugeloffen. Da hat Pater Caspar ein weitleifftig dicent von dem ehestandt, vnd endtlich ein Schmehreden von der Priester ehe verführt, Jn dem er fürgeben der Prie-
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219 ster weiber weren nicht ehweiber, Jhre kinder sein Pankhartten, Item die Catholischen hetten mehr recht Zu Copuliren als die Luthrischen. Es sol auch der Pffaff vnsere Luthrische Prediger Sacramentische Pfaffen genent haben. Darüber ist der gute Casparus von den Pursch gar wol ausgelacht vnd ausgerauscht worden, vnd war sein geschwetz einer Fasnacht Predigt enhlicher als einer hochzeit Predigt. Den 11. Januarii hat sich abermal durch die ledige Pursch Die Pursch lachen den Pffaf wegen des Caspari Predigt ein vnwillen vorm klosster erhoben, fen aus. Indem er vnsere Prediger geschmecht hat, vnd wie der Pfaff heraus ge- loffen, die Pursch stillen wollen, haben sie ihm laut ausgelacht, vnd wie Dominic bericht mit steinen in das klosster hinein getrieben, dessen haben sich die Catholischen beschwert, weil sie aber kheinen authorem genent auff den sie etwas gründtliches hetten außgebracht, hat die Obrigkeit niemandt straffen kennen. Der Rath war- Auch hat ein Rath den Dominicum warnen lassen, Er soll net den Praffen wegen ſetner den Casparum dauon abhalten, das er vnsere Seelsorger auff Schmepredigt. offener Cantzl nicht mehr schmehe, wie er vor diesen gelhan, weil solches nichts bauet, Auch im Reichsabschidt vnd Landtsordnung höchlich verbotten ist. Würde er aber mit schmehung fortfahren, vnd ihm darüber von der Gemein etwas begegnen, wolle der Rath hiemit Protestirt haben, das sie ihn Zeitlich gewarnet, vnd an dem künfftigen besorglichem Vnglükh nicht schuldig sein. Item der Rath hat sich erbotten, weil ein gewisser aufflauff wieder den Pfaffen Zubesorgen gewest, man wolle in allen heusern durch die Rottmeister ansagen lassen, Wer nicht andacht halber wil ins freutzklosster gehen, der solle gar heraust bleiben vnd ihn in seinen Predigen nicht hin- dern. Da hat Zwar der Dominic vermeint er wiesse von theinem Schme- hen, doch wolle ers dem Pater Caspar anmelden. Aber der beherzte Cas- parus hat darüber auff offner Cantzt melden durffen, er wolte gern ein Märterer werden vnd sein leben alhie auffopffern, gleich als ob mit seinem todt Vuserm herrn Gott oder der weldt viel gedienet were. Ehe sein aber nur blosse wort gewesen, den wen sichs Zu einem kleinen erust hat ansehen lassen, hat sich Casparus vnsichtbar gemacht vnd verborgen. Inmassen bei der Behmischen Capeln vnd vorm kloster geschehen. Gatholiſche hal- Den 20. Januarii haben die Babstischen einen todten Cör- ten ein letchbe- per (sol ein Welscher tuchknap gewest sein) ausm Frauenklosster gengnis Zu Iglaw. vber den Obern Platz ins Creutzklosster getragen, lichter in henden gehalten vnd darzu latheinisch gesungen wie bei ihnen breuchlich. Es sein aber ihrer vber 8 Personen nicht mitgegangen, Vnd ist vnter ettlichen die sage gewest, Sie hetten ihu darumb vber den Platz getragen, das ein aufftanff im volkh geschehe vnd hiedurch Jhr Majestät denen von Iglaw desto leichter mit der straff beikommen khentte. als ob sie die Catholischen nicht schutzeten. Ist aber
219 ster weiber weren nicht ehweiber, Jhre kinder sein Pankhartten, Item die Catholischen hetten mehr recht Zu Copuliren als die Luthrischen. Es sol auch der Pffaff vnsere Luthrische Prediger Sacramentische Pfaffen genent haben. Darüber ist der gute Casparus von den Pursch gar wol ausgelacht vnd ausgerauscht worden, vnd war sein geschwetz einer Fasnacht Predigt enhlicher als einer hochzeit Predigt. Den 11. Januarii hat sich abermal durch die ledige Pursch Die Pursch lachen den Pffaf wegen des Caspari Predigt ein vnwillen vorm klosster erhoben, fen aus. Indem er vnsere Prediger geschmecht hat, vnd wie der Pfaff heraus ge- loffen, die Pursch stillen wollen, haben sie ihm laut ausgelacht, vnd wie Dominic bericht mit steinen in das klosster hinein getrieben, dessen haben sich die Catholischen beschwert, weil sie aber kheinen authorem genent auff den sie etwas gründtliches hetten außgebracht, hat die Obrigkeit niemandt straffen kennen. Der Rath war- Auch hat ein Rath den Dominicum warnen lassen, Er soll net den Praffen wegen ſetner den Casparum dauon abhalten, das er vnsere Seelsorger auff Schmepredigt. offener Cantzl nicht mehr schmehe, wie er vor diesen gelhan, weil solches nichts bauet, Auch im Reichsabschidt vnd Landtsordnung höchlich verbotten ist. Würde er aber mit schmehung fortfahren, vnd ihm darüber von der Gemein etwas begegnen, wolle der Rath hiemit Protestirt haben, das sie ihn Zeitlich gewarnet, vnd an dem künfftigen besorglichem Vnglükh nicht schuldig sein. Item der Rath hat sich erbotten, weil ein gewisser aufflauff wieder den Pfaffen Zubesorgen gewest, man wolle in allen heusern durch die Rottmeister ansagen lassen, Wer nicht andacht halber wil ins freutzklosster gehen, der solle gar heraust bleiben vnd ihn in seinen Predigen nicht hin- dern. Da hat Zwar der Dominic vermeint er wiesse von theinem Schme- hen, doch wolle ers dem Pater Caspar anmelden. Aber der beherzte Cas- parus hat darüber auff offner Cantzt melden durffen, er wolte gern ein Märterer werden vnd sein leben alhie auffopffern, gleich als ob mit seinem todt Vuserm herrn Gott oder der weldt viel gedienet were. Ehe sein aber nur blosse wort gewesen, den wen sichs Zu einem kleinen erust hat ansehen lassen, hat sich Casparus vnsichtbar gemacht vnd verborgen. Inmassen bei der Behmischen Capeln vnd vorm kloster geschehen. Gatholiſche hal- Den 20. Januarii haben die Babstischen einen todten Cör- ten ein letchbe- per (sol ein Welscher tuchknap gewest sein) ausm Frauenklosster gengnis Zu Iglaw. vber den Obern Platz ins Creutzklosster getragen, lichter in henden gehalten vnd darzu latheinisch gesungen wie bei ihnen breuchlich. Es sein aber ihrer vber 8 Personen nicht mitgegangen, Vnd ist vnter ettlichen die sage gewest, Sie hetten ihu darumb vber den Platz getragen, das ein aufftanff im volkh geschehe vnd hiedurch Jhr Majestät denen von Iglaw desto leichter mit der straff beikommen khentte. als ob sie die Catholischen nicht schutzeten. Ist aber
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220 gar friedlich abgelauffen. Doch sein die Babstischen mit ihxer leich gar forchtsam gangen, Sich auff alle Seiten vmbgesehen, ob ihm ettwa ein vn- glükh oder gefahr Zustehen wolte (durchstrichen: Sie hetten gewis ihres gebrengs vergessen vnd fersengeldt geben, es hette den todten begraben, wer da gewolt hette). Babſtische handl Den 26. Aprilis hat sich Dominic vnd Pater Caspar bei mit dem herrn Rectore Schola. dem Rath alhie beschwert wieder den herru M. Casparum Pe- largum Rectorem Scholae Vrsachen da sie mit etlichen frembden Mönchen auffm kirchhoff spazieren gaugen, habe ein knab auff sie geschrieren: Ein Mönch ein Wolff vnd sei in des herrn Rectors haus geloffen, welchen als sie heraus begert, vnd beim Rector angeleittet Solle der Rector sie mit vngebürlichen wortten angefahren haben. Item in der Schul sturm auff sie leitten lassen vnd Omnes geschrieren. Darüber den die Studenten mit wehr, knütteln vnd stainen solten Zuegeloffen sein, vnd wan sie beide neben den frembden mönchen, so mit ihnen auffn kirchhoff spacieren gangen, nicht so eilendt in die Behmischen Capelln, daraus sie gegangen wieder gewichen weren hette man sie vielleicht ermördet referirn sich auff die Nachtbarn so solches gesehen vnd Zugelauffen. Darumb begeren sie, man solle sich mit dem Rectori der Landtsordnung nach versichern. Drauff ist Ihnen von dem Ratth die antwort erfolget: Man wolle sich der beschaffenheit vnd Vrsprung des handls erkündigen, vnd alsdan ihnen fernern beschaid geben. Als aber der herr Rector gefordert worden, war die sach viel anderst bewandt, als sie die Babstischen fürgeben. Den er berichtet (inmassen auch die nachtbarn darumb wissenschafft tragen) es sei Dominic vnd Caspar, neben ettlichen Mönchen fur sein haus khommen, haben mit grossem vngestim angeleittet, alfo das das glötlein steekend geblieben. Vnd als herr Rector oben aus seiner studierstuben Zum fenster heraus geredt vnd gefraget, was sie wolten haben sie gesagt: Er solte Ihnen auffmachen vnd knaben heraus geben, der auff sie geschriren hat mit schmelichen wortten. Darauff sagt der Rector Er wisse von keinem knaben, er hette keinen bei sich, hat doch entlich aufgemacht vnd begert sie sollen den knaben selbst suchen. Da sein sie mit wortten Zuesamen gewach¬ sen vnd haben die Catholischen Stain wieder den Rectorem gefaustet. Wel- ches als der Rector ersehen, vnd sonst niemandt bei sich hat, hat er auft seine Schüler vmb Rettung geschrieren vnd gesaget Detur Signum Venite omnes. Drauff sein die Adolescenten Zwar Zugeloffen, doch ohne weehr vnd haben niemandt beschediget. Er der herr Rector habe destwegen Schutz geruffen weil er niemandts im haus gehabt bei sich, vnd eines vnglüks sich besorget hatt. Mit dieser antwort, als mans den Catholischen fürhalt, waren sie nicht Zufrieden, vermeinten die sach wer anderst beschaffen. Vnd ist entlich die sach dahin khommen.
220 gar friedlich abgelauffen. Doch sein die Babstischen mit ihxer leich gar forchtsam gangen, Sich auff alle Seiten vmbgesehen, ob ihm ettwa ein vn- glükh oder gefahr Zustehen wolte (durchstrichen: Sie hetten gewis ihres gebrengs vergessen vnd fersengeldt geben, es hette den todten begraben, wer da gewolt hette). Babſtische handl Den 26. Aprilis hat sich Dominic vnd Pater Caspar bei mit dem herrn Rectore Schola. dem Rath alhie beschwert wieder den herru M. Casparum Pe- largum Rectorem Scholae Vrsachen da sie mit etlichen frembden Mönchen auffm kirchhoff spazieren gaugen, habe ein knab auff sie geschrieren: Ein Mönch ein Wolff vnd sei in des herrn Rectors haus geloffen, welchen als sie heraus begert, vnd beim Rector angeleittet Solle der Rector sie mit vngebürlichen wortten angefahren haben. Item in der Schul sturm auff sie leitten lassen vnd Omnes geschrieren. Darüber den die Studenten mit wehr, knütteln vnd stainen solten Zuegeloffen sein, vnd wan sie beide neben den frembden mönchen, so mit ihnen auffn kirchhoff spacieren gangen, nicht so eilendt in die Behmischen Capelln, daraus sie gegangen wieder gewichen weren hette man sie vielleicht ermördet referirn sich auff die Nachtbarn so solches gesehen vnd Zugelauffen. Darumb begeren sie, man solle sich mit dem Rectori der Landtsordnung nach versichern. Drauff ist Ihnen von dem Ratth die antwort erfolget: Man wolle sich der beschaffenheit vnd Vrsprung des handls erkündigen, vnd alsdan ihnen fernern beschaid geben. Als aber der herr Rector gefordert worden, war die sach viel anderst bewandt, als sie die Babstischen fürgeben. Den er berichtet (inmassen auch die nachtbarn darumb wissenschafft tragen) es sei Dominic vnd Caspar, neben ettlichen Mönchen fur sein haus khommen, haben mit grossem vngestim angeleittet, alfo das das glötlein steekend geblieben. Vnd als herr Rector oben aus seiner studierstuben Zum fenster heraus geredt vnd gefraget, was sie wolten haben sie gesagt: Er solte Ihnen auffmachen vnd knaben heraus geben, der auff sie geschriren hat mit schmelichen wortten. Darauff sagt der Rector Er wisse von keinem knaben, er hette keinen bei sich, hat doch entlich aufgemacht vnd begert sie sollen den knaben selbst suchen. Da sein sie mit wortten Zuesamen gewach¬ sen vnd haben die Catholischen Stain wieder den Rectorem gefaustet. Wel- ches als der Rector ersehen, vnd sonst niemandt bei sich hat, hat er auft seine Schüler vmb Rettung geschrieren vnd gesaget Detur Signum Venite omnes. Drauff sein die Adolescenten Zwar Zugeloffen, doch ohne weehr vnd haben niemandt beschediget. Er der herr Rector habe destwegen Schutz geruffen weil er niemandts im haus gehabt bei sich, vnd eines vnglüks sich besorget hatt. Mit dieser antwort, als mans den Catholischen fürhalt, waren sie nicht Zufrieden, vermeinten die sach wer anderst beschaffen. Vnd ist entlich die sach dahin khommen.
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221 Weil ohne das Comissarien angeerdnet waren, wegen des Mönchs der in der herrn heuslein vnd ins traidthaus eingebro- chen, das man den handl vor den Comissarien abhören vnd vergleichen solt, welches auch geschehen. Den als herr Girg Wolff Krzineczki vnd der Abt von Comiftion wegen der Babstijchen Brukh, auch herr VnterCamerer als Comissarien hieher kom Pfaffen. men sein fürnemblich. das sie den handl Zwischen dem Prior im kreützkloster, so ins Traidhaus gemeiner Stadt gebrochen, vergleicheten, Ist auch dieses von Casparo vud anderes mehrers, so ihm die Zeit seines wesens alhie solte Vubillich begegnet sein weitleufftig furkommen, vnd darauff vnser verantt- worttung geschehen. Da ist aller handl vnd vnwillen Zwischen beiden Par- theien auffgehoben worden vnd befolhen das der Pfaff sich im Predigen messigen sol, die Vusern nicht iniurirn. Entgegen sollen ihm die Vysrigen khein Vrsach Zu vnwillen oder vneinigkeit geben. Was aber den haubthandl wegen des Mönchen, so ins getraidhaus eingebrochen, vnd die thür, wo das geschütz ist, verrigelt hat, belanget, Weil sich der Mönch Zue Prag verhal- ten vnd sich nicht gestellt, ob Ihms Zwar herr VnterCamerer befolhen. Item Weil der Prouincial auch nicht hieher kommen, Ist der handl ver- schoben worden. Vnd bald nacher hat der Prouincial denselben Prior oder Mönchen aus dem klosster hinwegk gethan, vnd einen andern dahin geseczt, Auch das loch das der vorige gebrochen, hat wider müssen vermacht werden. Dasselbe loch hat bald hernach der neue Prior wieder aufgebrochen, vnd die thür verrigelt, darumben dan ein neue Comission angestellt, wie Vnten im 1605 iahr Zu lesen. Daraus erscheinet wie die Babstischen an allen ortten Vrsach vom Zaun gebrochen haben, damit sie gemeine Stadt in Vuglük führen khenten, habens aber (Gott lob) bies dato nicht enden kennen. Es hat sich aber der Prior mit dem geschützt, das er darumb eingebrochen Weil man ihm den Zins vom dorff Fusdorff (welches er sagete, es gehöre Zum kloster) nicht geben wil, welches der Rath nicht gestehet, weil das dorff gemeiner Stadt erkaufftes vnd in der Landtafft bewahrts guth ist, vnd haben die Zeit hero aus gutwilligkeit, guter nachbarschafft vnd aus kheiner gerechtigkeit, den Zins dem klosster Passieren lassen. Wie dan vor 80 iahren, eben darumb der streit damals Zwischen dem Rath vnd dem Prior entstanden. Es haben sich auch sonsten viel lumpenhendl mit den Babstischen be- geben, dauon nicht nöttig viel Zuschreiben vnd ist ihr gantz intent nur dahin gericht gewesen, Ob sie die Stadt bei Jhr Majestät in Vngnad bringen, vnd ihres waren gottes diensts, vnd der Rechten gebrauche der heilligen Sacrament berauben: Entgegen aber ihre abgeterei einpflantzen khenten In- massen ihnen solcher anschlag in andern Mehrischen Stedten statlich an- gangen ist. Brtor im Greußz- kloster bricht in der herrn traid- haus.
221 Weil ohne das Comissarien angeerdnet waren, wegen des Mönchs der in der herrn heuslein vnd ins traidthaus eingebro- chen, das man den handl vor den Comissarien abhören vnd vergleichen solt, welches auch geschehen. Den als herr Girg Wolff Krzineczki vnd der Abt von Comiftion wegen der Babstijchen Brukh, auch herr VnterCamerer als Comissarien hieher kom Pfaffen. men sein fürnemblich. das sie den handl Zwischen dem Prior im kreützkloster, so ins Traidhaus gemeiner Stadt gebrochen, vergleicheten, Ist auch dieses von Casparo vud anderes mehrers, so ihm die Zeit seines wesens alhie solte Vubillich begegnet sein weitleufftig furkommen, vnd darauff vnser verantt- worttung geschehen. Da ist aller handl vnd vnwillen Zwischen beiden Par- theien auffgehoben worden vnd befolhen das der Pfaff sich im Predigen messigen sol, die Vusern nicht iniurirn. Entgegen sollen ihm die Vysrigen khein Vrsach Zu vnwillen oder vneinigkeit geben. Was aber den haubthandl wegen des Mönchen, so ins getraidhaus eingebrochen, vnd die thür, wo das geschütz ist, verrigelt hat, belanget, Weil sich der Mönch Zue Prag verhal- ten vnd sich nicht gestellt, ob Ihms Zwar herr VnterCamerer befolhen. Item Weil der Prouincial auch nicht hieher kommen, Ist der handl ver- schoben worden. Vnd bald nacher hat der Prouincial denselben Prior oder Mönchen aus dem klosster hinwegk gethan, vnd einen andern dahin geseczt, Auch das loch das der vorige gebrochen, hat wider müssen vermacht werden. Dasselbe loch hat bald hernach der neue Prior wieder aufgebrochen, vnd die thür verrigelt, darumben dan ein neue Comission angestellt, wie Vnten im 1605 iahr Zu lesen. Daraus erscheinet wie die Babstischen an allen ortten Vrsach vom Zaun gebrochen haben, damit sie gemeine Stadt in Vuglük führen khenten, habens aber (Gott lob) bies dato nicht enden kennen. Es hat sich aber der Prior mit dem geschützt, das er darumb eingebrochen Weil man ihm den Zins vom dorff Fusdorff (welches er sagete, es gehöre Zum kloster) nicht geben wil, welches der Rath nicht gestehet, weil das dorff gemeiner Stadt erkaufftes vnd in der Landtafft bewahrts guth ist, vnd haben die Zeit hero aus gutwilligkeit, guter nachbarschafft vnd aus kheiner gerechtigkeit, den Zins dem klosster Passieren lassen. Wie dan vor 80 iahren, eben darumb der streit damals Zwischen dem Rath vnd dem Prior entstanden. Es haben sich auch sonsten viel lumpenhendl mit den Babstischen be- geben, dauon nicht nöttig viel Zuschreiben vnd ist ihr gantz intent nur dahin gericht gewesen, Ob sie die Stadt bei Jhr Majestät in Vngnad bringen, vnd ihres waren gottes diensts, vnd der Rechten gebrauche der heilligen Sacrament berauben: Entgegen aber ihre abgeterei einpflantzen khenten In- massen ihnen solcher anschlag in andern Mehrischen Stedten statlich an- gangen ist. Brtor im Greußz- kloster bricht in der herrn traid- haus.
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222 Huardtan tm Eodem anno Als der handl mit dem Dominico vnd Cas- Frauenkloſter bricht in ber herrn heuflein. paro durch die Comission kaum erörttert worden, hat der Teuffl ein Neues feuer im Frauenkloster angezindet, Denn der Quardian daselbsten hat auch in der herrn heuslein darinnen ein glaser vnd Sporer gewohnet, eingebrochen. Vud als er darumb Zu red gestelt worden hat er Zuer ant- wort geben, er thue es darumb, weil ihm aus dem heuslein durch ihr wasser giessen, schaden am klosster geschehe. Item er breche in das seinige, Wier hetten es von der kirchen entfrembdet. Auff dieses ist ein andere Comission ausgebracht worden, was nun in derselben, wegen dieses gwallts Auch wegen des im Creutzklosster ist gerichtet worden, Sst vnten Zue sehen. Den ob ihm Zwar herr vnterCamerer herr Mossowski auff des Raths beschwer ein scharff schreiben Zugeschiket, er solle das loch in die heuslein wieder ver machen, bieß auff künfftige Comission, doch seinem Rechte ob er welches hat, ohne schaden, hat er doch des herrn VnterCamerers schreiben gar nichts in acht genohmen. Sondern Spottweis von dem Ratth begert, sie solten ihm 150 Taller leihen, So wolle er das loch wieder vermachen. Ist also der handl biß auff kunfftige Comission verschoben worden. Eodem anno den 14. Julii Ist ein Schröklich donnerschlag Donner. geschehen, hat beim Külman in der Frawengassen durch die mauer von vuten- auff geschlagen, vnd die spitz vom Dach abgeschlagen. Denselben tag hat man 3 Reutter StrassenRauber enthaubtet, da sein viel leuth der meinung gewesen, weil man seltzame Characteres bei Ihnen gefunden, Sie hetten das Wetter gezaubert. Eodem anno den 30. Julii hat der Neue VnterCamerer herr Jan Mossowski den Rath Zu Znaim verneuren wollen, vnd weil 6 der Euangelischen den Catholischen Ayd nicht haben schweren wollen, hat sie herr VnterCamerer in thurn geschafft. Den Stadtschreiber hat er des diensts Zu entsagen befolhen, weil er nicht behmisch kan. Aber der Rath alda hat ihn fort behalten. Entlich Nachdem die 6 Personen ettlich wochen sein im arrest auffin Rathaus gehalten worden, sein sie Zwar der gefenknis bemüssiget, Aber weil sie forth nicht schweren wolten, des Ratths entsezt worden. Vnd die 6 Catholische so herr Berka das vorige iahr eingesezt, hat er ihm Rath wieder die ordnung, auch ins dritte iahr nacheinander sitzen lassen, vnd auffs new bestettiget, Weil er nicht mehr fürtregliche Catholische hat haben kennen. Vud als die red bei hoff ging, als solten ihre Prediger Zue Znaim die 6 Euangelischen Personen abhalten das sie nicht schweren sollen, Sein die Prediger aus befelch Ihr Majestät vorn Landtshaubtman citirt worden Sie derenthalben Zu examiniren. Weil man sie aber dahin nicht gestellt hat, ist der befelch Ihr Majestät kommen, Man sol sie Zuer verhör nach Prag stellen. Welches aber gleichwol abgewendet worden. Rathsverneu= rung in Znaim.
222 Huardtan tm Eodem anno Als der handl mit dem Dominico vnd Cas- Frauenkloſter bricht in ber herrn heuflein. paro durch die Comission kaum erörttert worden, hat der Teuffl ein Neues feuer im Frauenkloster angezindet, Denn der Quardian daselbsten hat auch in der herrn heuslein darinnen ein glaser vnd Sporer gewohnet, eingebrochen. Vud als er darumb Zu red gestelt worden hat er Zuer ant- wort geben, er thue es darumb, weil ihm aus dem heuslein durch ihr wasser giessen, schaden am klosster geschehe. Item er breche in das seinige, Wier hetten es von der kirchen entfrembdet. Auff dieses ist ein andere Comission ausgebracht worden, was nun in derselben, wegen dieses gwallts Auch wegen des im Creutzklosster ist gerichtet worden, Sst vnten Zue sehen. Den ob ihm Zwar herr vnterCamerer herr Mossowski auff des Raths beschwer ein scharff schreiben Zugeschiket, er solle das loch in die heuslein wieder ver machen, bieß auff künfftige Comission, doch seinem Rechte ob er welches hat, ohne schaden, hat er doch des herrn VnterCamerers schreiben gar nichts in acht genohmen. Sondern Spottweis von dem Ratth begert, sie solten ihm 150 Taller leihen, So wolle er das loch wieder vermachen. Ist also der handl biß auff kunfftige Comission verschoben worden. Eodem anno den 14. Julii Ist ein Schröklich donnerschlag Donner. geschehen, hat beim Külman in der Frawengassen durch die mauer von vuten- auff geschlagen, vnd die spitz vom Dach abgeschlagen. Denselben tag hat man 3 Reutter StrassenRauber enthaubtet, da sein viel leuth der meinung gewesen, weil man seltzame Characteres bei Ihnen gefunden, Sie hetten das Wetter gezaubert. Eodem anno den 30. Julii hat der Neue VnterCamerer herr Jan Mossowski den Rath Zu Znaim verneuren wollen, vnd weil 6 der Euangelischen den Catholischen Ayd nicht haben schweren wollen, hat sie herr VnterCamerer in thurn geschafft. Den Stadtschreiber hat er des diensts Zu entsagen befolhen, weil er nicht behmisch kan. Aber der Rath alda hat ihn fort behalten. Entlich Nachdem die 6 Personen ettlich wochen sein im arrest auffin Rathaus gehalten worden, sein sie Zwar der gefenknis bemüssiget, Aber weil sie forth nicht schweren wolten, des Ratths entsezt worden. Vnd die 6 Catholische so herr Berka das vorige iahr eingesezt, hat er ihm Rath wieder die ordnung, auch ins dritte iahr nacheinander sitzen lassen, vnd auffs new bestettiget, Weil er nicht mehr fürtregliche Catholische hat haben kennen. Vud als die red bei hoff ging, als solten ihre Prediger Zue Znaim die 6 Euangelischen Personen abhalten das sie nicht schweren sollen, Sein die Prediger aus befelch Ihr Majestät vorn Landtshaubtman citirt worden Sie derenthalben Zu examiniren. Weil man sie aber dahin nicht gestellt hat, ist der befelch Ihr Majestät kommen, Man sol sie Zuer verhör nach Prag stellen. Welches aber gleichwol abgewendet worden. Rathsverneu= rung in Znaim.
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223 Preuneriſche Eodem anno Im Augusto haben sich ettlich hundert Preu-rnecht legen fich Zum deutſchen nerische knecht, so aus Siebenburgen kommen in die Stadt Deut- Brod ein. schen Brod vnnersehener weis eingelegt, Die Stadt in ihre verwahrung genohmen, vnd alda der bezahlung von Jhr Majestät erwarttet. Denen hat der Rath alhie auff ihr freundlich ersuchen, vnd damit gemeiner Stadt vmb¬ ligenden Vnterthanen khein schaden von ihnen geschehe, verehret: 6 muth khorn, 1 Ochsen vnd 2 Schepsen, vndt weil man sie nicht khündt güetlich bereden, das sie etwa von ihrem Sold abliessen, hat man sie endtlich be- legert vnd mit gewalt hinwegk bringen wollen. Aber die knecht waren frisch, haben sich wol in der Stadt verschantzet, Puluer aus dem Pulnerthurn ge- nohmen, vnd des feindts angriff, der vmb die Stadt lag, erwarttet. Entlich ist durch Comissarien verglichen worden, das man ihnen ihr Monatsold, doch nicht völlig, gegeben. Zu dieser knechthindanferttigung hat der Beförberung derer von Iglaw. Ratth Zuer Iglaw 2000 Taller vnd die Burgerschafft alhie auff Ihr Majestät öffteres ernstes ersuchen 10 Tausendt fl. R. dargeliehen. Da- mals hat ein ieder Burger nach seinem vermögen kheinen ausgenohmen, ettwas darleihen müssen, denn Man hat sich soust, nicht allein des Kaisers vngnad besorget, Sondern das vns das volkh anff die dörffer Zur Stadt gehörig, möchte gelegt werden. Diese Lehenschafft ist gleichwol Richtig wie- der eingebracht vndt bezahlt worden. Eodem anno den 25. Augusti Ist herr Mathes Krumb Herr Mathes Krumb gestor. ben. gestorben Seines alters 82 iahr, hat im ehestandt mit 2 Wei- bern gelebt 61 iahr. Eodem anno den 4. October Jst herr Doctor Mathias D. Thobias Knobloch Me- Schrambl Stadtmedicus von hinnen hinwegk gezogen, vnd an dieus. stat seiner auff herrn doctoris Georgii Mylii Commendation herr Doctor Thobias Knobloch Marcobretannus Francus von Wittenberg vocirt worden. Dieser herr knobloch ist den 29. Nouember alhie ankommen. Eodem anno ven 26. October Ist die alte fraw Veit Am- Beit Ambroſin brosin gestorben ihres alters 82 iahr, hat viel ihrer Vhrenikhlein gestorben. erlebet vnd vberlebet. Eodem anno den 18. Nouember Ist herr Marcus Dob- roner gestorben seines alters (leer) iahr Ist ihm Rath gewesen 31 iahr. Eodem anno den 16. Nouember Jst herr Magister An- Herr Bauner dreas Zauner Zum Aduocaten bei gemeiner Stadt alhie auff. Procurator. genommen, vnd ihn der bestallung dem Christiano Nagl bestalltem Aduocaten gleich gehalten worden. Dte Babfttſchen Eodem anno die wochen vorn Weinachtfeiertagen, hat beſchweren ſich wegen der be= Pater Caspar vnd Dominicus abermal ein neu beschwer fürge-raubtenMönchen. bracht, als solten etliche frembde Catholische leuth, darunter auch ein Mönch Herr Marcus Dobroner ge= storben.
223 Preuneriſche Eodem anno Im Augusto haben sich ettlich hundert Preu-rnecht legen fich Zum deutſchen nerische knecht, so aus Siebenburgen kommen in die Stadt Deut- Brod ein. schen Brod vnnersehener weis eingelegt, Die Stadt in ihre verwahrung genohmen, vnd alda der bezahlung von Jhr Majestät erwarttet. Denen hat der Rath alhie auff ihr freundlich ersuchen, vnd damit gemeiner Stadt vmb¬ ligenden Vnterthanen khein schaden von ihnen geschehe, verehret: 6 muth khorn, 1 Ochsen vnd 2 Schepsen, vndt weil man sie nicht khündt güetlich bereden, das sie etwa von ihrem Sold abliessen, hat man sie endtlich be- legert vnd mit gewalt hinwegk bringen wollen. Aber die knecht waren frisch, haben sich wol in der Stadt verschantzet, Puluer aus dem Pulnerthurn ge- nohmen, vnd des feindts angriff, der vmb die Stadt lag, erwarttet. Entlich ist durch Comissarien verglichen worden, das man ihnen ihr Monatsold, doch nicht völlig, gegeben. Zu dieser knechthindanferttigung hat der Beförberung derer von Iglaw. Ratth Zuer Iglaw 2000 Taller vnd die Burgerschafft alhie auff Ihr Majestät öffteres ernstes ersuchen 10 Tausendt fl. R. dargeliehen. Da- mals hat ein ieder Burger nach seinem vermögen kheinen ausgenohmen, ettwas darleihen müssen, denn Man hat sich soust, nicht allein des Kaisers vngnad besorget, Sondern das vns das volkh anff die dörffer Zur Stadt gehörig, möchte gelegt werden. Diese Lehenschafft ist gleichwol Richtig wie- der eingebracht vndt bezahlt worden. Eodem anno den 25. Augusti Ist herr Mathes Krumb Herr Mathes Krumb gestor. ben. gestorben Seines alters 82 iahr, hat im ehestandt mit 2 Wei- bern gelebt 61 iahr. Eodem anno den 4. October Jst herr Doctor Mathias D. Thobias Knobloch Me- Schrambl Stadtmedicus von hinnen hinwegk gezogen, vnd an dieus. stat seiner auff herrn doctoris Georgii Mylii Commendation herr Doctor Thobias Knobloch Marcobretannus Francus von Wittenberg vocirt worden. Dieser herr knobloch ist den 29. Nouember alhie ankommen. Eodem anno ven 26. October Ist die alte fraw Veit Am- Beit Ambroſin brosin gestorben ihres alters 82 iahr, hat viel ihrer Vhrenikhlein gestorben. erlebet vnd vberlebet. Eodem anno den 18. Nouember Ist herr Marcus Dob- roner gestorben seines alters (leer) iahr Ist ihm Rath gewesen 31 iahr. Eodem anno den 16. Nouember Jst herr Magister An- Herr Bauner dreas Zauner Zum Aduocaten bei gemeiner Stadt alhie auff. Procurator. genommen, vnd ihn der bestallung dem Christiano Nagl bestalltem Aduocaten gleich gehalten worden. Dte Babfttſchen Eodem anno die wochen vorn Weinachtfeiertagen, hat beſchweren ſich wegen der be= Pater Caspar vnd Dominicus abermal ein neu beschwer fürge-raubtenMönchen. bracht, als solten etliche frembde Catholische leuth, darunter auch ein Mönch Herr Marcus Dobroner ge= storben.
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224 im Wirtshaus vorm Spitlthor bei der Schmidin durch vnser Stadtgesindl beraubt vnd ihnen 50 Taller genohmen sein worden, das khenten sie mit etlich Personen, so darumb gut wissenschafft haben, bezeugen. Item das gesindl hetten dem Mönchen die kutten abgezogen, vnd im Wierdtshaus vorm tisch meß Zum Spott der Catholischen darinnen gehalten. Darumb sol die nachtbarschaft derer fast die Stuben voll gewesen, wol wiessen. Als solche beschwer der Rath vernohmen, hat man die vorsteter alle beschikt die war- heit von ihnen Zuerkundigen, vnd als sie bei ihren Pflichten, damit sie ihrer Obrigkeit verwandt vnd Zugethan, genugsam erneuert sein worden so viel ihnen bewusst, die warheit Zusagen, hat doch kein einiger dauon ausgesagt, das man Meß in des Mönichs kutten gehalten, oder die frembden Bab- stischen beraubt hette, haben auch sonst von kheinem solchen mutwill, wie ihn der Pfaffen klag einkommen gehört. Als nun solches die Obrigkeit er- forschet vnd den Mönchen Zur antwort geben, mit meldung da sie ettliche Person wusten, die des handels kündig sie soltens melden, inmassen sie sich erbotten, hat Casparus Zuer antwort geben: Es weren die theter auf dem Rathaus gewest, man wolle sie gleichwol nicht straffen Er wolle niemandt namhafftig machen, sondern Ihr Majestät klagen. Weil er also niemandt mit nahmen beschuldiget, hat die Obrigkeit niemandt straffen kennen, Bnd ist Zuuermuttn, da der handl also wie der Pfaff fürgeben, abgelauffen were, er wurde die theter, die er seinem fürgeben nach gewust hat, gewies nicht verschwiegen, sondern namkündig gemacht haben. Vud weil man seinem ge fallen nach die vnschuldigen nicht gestrafft, hat er sich vernehmen lassen sol- leches bey khünfftiger Commission Zu öffnen, vnd Zum behelff seiner sachen einzuwenden. Was aber bei gemelter Commission in einem vnd andern Puucten furgeloffen, wirt vnten das nechste iahr gedacht. Eodem anno 1604 hat man ein Comet am himel gesehen. Comet. Chasmata. Deßgleichen auch Zum öfftern viel feurige stralen vnd Chasmata, Sonderlich im Aduent, Gott wende es Zum bösten. Steffan Wotsch- Dieses vnd das folgende iahr hat Steffan Wotschkai ein kat auffruhr in Vngern. Vngrischer herr, das vngrische Volkh mehrersthails ihm anhen- gig vud vom Römischen Kayser abtrinnig gemacht, hat viel tausendt man Zusamen gebracht, ein Stadt vndt Vestung in Vngern nach der andern ein- genohmen, Sein volkh hat der Armen gefangenen Weib vnd khinder in die Türkische dienstbarkeit verkhaufft, viel gar niedergesabelt, da sein offt 2 oder 3 khinder vmb ein türkisch Roß verkhaufft worden. Diesem Wotschkej hat der Türkh mit dem er sich verbunden, hilff geschikt, Auch sein ihm die Tat- tern beigestanden. Vnd obwol Vnser Kaiser statliche vnd ansehnliche Ritter- leut Vnter welchen Georg de Wasta vnd herr Seifrid von Golenitsch mit einem mahnlichen krigsvolk entgegen geschikt, haben sie ihn doch nicht dempffen khennen. Die Vrsach dieser schadlichen auffruhr haben ettliche den Pfaffen
224 im Wirtshaus vorm Spitlthor bei der Schmidin durch vnser Stadtgesindl beraubt vnd ihnen 50 Taller genohmen sein worden, das khenten sie mit etlich Personen, so darumb gut wissenschafft haben, bezeugen. Item das gesindl hetten dem Mönchen die kutten abgezogen, vnd im Wierdtshaus vorm tisch meß Zum Spott der Catholischen darinnen gehalten. Darumb sol die nachtbarschaft derer fast die Stuben voll gewesen, wol wiessen. Als solche beschwer der Rath vernohmen, hat man die vorsteter alle beschikt die war- heit von ihnen Zuerkundigen, vnd als sie bei ihren Pflichten, damit sie ihrer Obrigkeit verwandt vnd Zugethan, genugsam erneuert sein worden so viel ihnen bewusst, die warheit Zusagen, hat doch kein einiger dauon ausgesagt, das man Meß in des Mönichs kutten gehalten, oder die frembden Bab- stischen beraubt hette, haben auch sonst von kheinem solchen mutwill, wie ihn der Pfaffen klag einkommen gehört. Als nun solches die Obrigkeit er- forschet vnd den Mönchen Zur antwort geben, mit meldung da sie ettliche Person wusten, die des handels kündig sie soltens melden, inmassen sie sich erbotten, hat Casparus Zuer antwort geben: Es weren die theter auf dem Rathaus gewest, man wolle sie gleichwol nicht straffen Er wolle niemandt namhafftig machen, sondern Ihr Majestät klagen. Weil er also niemandt mit nahmen beschuldiget, hat die Obrigkeit niemandt straffen kennen, Bnd ist Zuuermuttn, da der handl also wie der Pfaff fürgeben, abgelauffen were, er wurde die theter, die er seinem fürgeben nach gewust hat, gewies nicht verschwiegen, sondern namkündig gemacht haben. Vud weil man seinem ge fallen nach die vnschuldigen nicht gestrafft, hat er sich vernehmen lassen sol- leches bey khünfftiger Commission Zu öffnen, vnd Zum behelff seiner sachen einzuwenden. Was aber bei gemelter Commission in einem vnd andern Puucten furgeloffen, wirt vnten das nechste iahr gedacht. Eodem anno 1604 hat man ein Comet am himel gesehen. Comet. Chasmata. Deßgleichen auch Zum öfftern viel feurige stralen vnd Chasmata, Sonderlich im Aduent, Gott wende es Zum bösten. Steffan Wotsch- Dieses vnd das folgende iahr hat Steffan Wotschkai ein kat auffruhr in Vngern. Vngrischer herr, das vngrische Volkh mehrersthails ihm anhen- gig vud vom Römischen Kayser abtrinnig gemacht, hat viel tausendt man Zusamen gebracht, ein Stadt vndt Vestung in Vngern nach der andern ein- genohmen, Sein volkh hat der Armen gefangenen Weib vnd khinder in die Türkische dienstbarkeit verkhaufft, viel gar niedergesabelt, da sein offt 2 oder 3 khinder vmb ein türkisch Roß verkhaufft worden. Diesem Wotschkej hat der Türkh mit dem er sich verbunden, hilff geschikt, Auch sein ihm die Tat- tern beigestanden. Vnd obwol Vnser Kaiser statliche vnd ansehnliche Ritter- leut Vnter welchen Georg de Wasta vnd herr Seifrid von Golenitsch mit einem mahnlichen krigsvolk entgegen geschikt, haben sie ihn doch nicht dempffen khennen. Die Vrsach dieser schadlichen auffruhr haben ettliche den Pfaffen
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225 Zugeschrieben, wie es dan gemeiniglich vbel Zugeht Wan Pfaffen das weltliche Regiment füren, Wie es weiter mit dieser rebellion abgelauffen, ist in nechsten Jahr Zu lesen. Dieses gantze iahr sein alhie in einer Summa Getaufft worden . . . . . . 368 Personen Gestorben . 353 Personen . . . . . . . . Copulirt 143 Paar . . . Communicirt . . 6284 Personen. Anno 1605 hat man Zu Anfang des iahrs ettlich wochen Newstern. nacheinander ein Neuen stern gesehen, vnd den 31. Januarii 3 Sonnen am himel Welche ohne Zweifel die grosse empörung, so in hungern vnd andern ortten sich erhoben, vnd die neue Regiments affection bedeutet haben. Sobn heufft Den 12. Februarii Ist Martin Schifermaier auff 6 iahr ſein Vattern etnen Alten lang von Gemeiner Stadt und deroselben grunden auch von an- Schelm. dern herrschaften so auff 10 meilen wegs vmb die Stadt liegen verurlaubet worden, weil er seinen leiblichen Vatter ein alten Schelm gescholten. Dieser ist am leben verschont worden doch hat er die Vrphed von sich Vrfheb. geben muessen: Ich Martin Schifermaier bekenne hiemit offentlich vor me- nigklich, Demnach ich mich gegen meinen lieben Vatter Caspar Schifermaier wieder kindtliche trew vnd gehorsam, damit ich ihme als sein ehleiblicher Sohn verpflichtet, auch wieder gottes ernsten befelch vund gebott aus anreitzung des leidigen Teuffels so tieff vnd gröblich Verfundiget, das ich denselben nicht allein Verächtlich gehalten, Sondern auch einen Alten Schelm gescholten und sonsten gantz Vngebuerlich vnd vnchristlich mich gegen ihm erzeuget. Dadurch ich von meiner Lieben Obrigkeit alhie wegen solches hochsträfflichen lasters in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, habe auch wegen dieses Ver- brechens das seben verwurkt vnd eines schmehlichen todtes andern Zum ab scheulichen exempl dem Rechten nach sterben sollen, Weil mir aber diese missethat hertzlich leid vnd des Christlichen furhabens bin, mein sundliches vnd ergerliches leben Zu bösfern Ist mir aus Vorbitt vnd Intercession guet ter herrn vnd freunde von meiner lieben Obrigkeit gnad wiederfahren vnd das leben gefristet worden, der gestalt, Das ich von dato 6 iahr lang nach¬ einander Gemeiner Stadt Iglaw vnd deroselben grunde, auch andere herr. schafften so auff 10 meil wegs vmb die Stadt liegen, soll muessig gehen vnd mich derselben gentzlich enthalten. Da es aber nicht geschehe vnd ich mich in der Stadt alhie oder ausser derselben auff 10 meil wegs begreiffen liesse, Sol man als dan gegen mir mit verdienter straff vnabläßlich ver- fahren. Ich soll auch nach ausgang der 6 iahr richtige guette kundtschafft mit mir bringen, wo vnd wie ich mich die 6 iahr vber verhalten. Gelobe demnach vnd verspreche hiemit frafft dieser Verschreibung, das ich solche mir erzeigte gnad in höchster demuth iederzeit erkennen, gemeine Stadt Iglaw 15
225 Zugeschrieben, wie es dan gemeiniglich vbel Zugeht Wan Pfaffen das weltliche Regiment füren, Wie es weiter mit dieser rebellion abgelauffen, ist in nechsten Jahr Zu lesen. Dieses gantze iahr sein alhie in einer Summa Getaufft worden . . . . . . 368 Personen Gestorben . 353 Personen . . . . . . . . Copulirt 143 Paar . . . Communicirt . . 6284 Personen. Anno 1605 hat man Zu Anfang des iahrs ettlich wochen Newstern. nacheinander ein Neuen stern gesehen, vnd den 31. Januarii 3 Sonnen am himel Welche ohne Zweifel die grosse empörung, so in hungern vnd andern ortten sich erhoben, vnd die neue Regiments affection bedeutet haben. Sobn heufft Den 12. Februarii Ist Martin Schifermaier auff 6 iahr ſein Vattern etnen Alten lang von Gemeiner Stadt und deroselben grunden auch von an- Schelm. dern herrschaften so auff 10 meilen wegs vmb die Stadt liegen verurlaubet worden, weil er seinen leiblichen Vatter ein alten Schelm gescholten. Dieser ist am leben verschont worden doch hat er die Vrphed von sich Vrfheb. geben muessen: Ich Martin Schifermaier bekenne hiemit offentlich vor me- nigklich, Demnach ich mich gegen meinen lieben Vatter Caspar Schifermaier wieder kindtliche trew vnd gehorsam, damit ich ihme als sein ehleiblicher Sohn verpflichtet, auch wieder gottes ernsten befelch vund gebott aus anreitzung des leidigen Teuffels so tieff vnd gröblich Verfundiget, das ich denselben nicht allein Verächtlich gehalten, Sondern auch einen Alten Schelm gescholten und sonsten gantz Vngebuerlich vnd vnchristlich mich gegen ihm erzeuget. Dadurch ich von meiner Lieben Obrigkeit alhie wegen solches hochsträfflichen lasters in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, habe auch wegen dieses Ver- brechens das seben verwurkt vnd eines schmehlichen todtes andern Zum ab scheulichen exempl dem Rechten nach sterben sollen, Weil mir aber diese missethat hertzlich leid vnd des Christlichen furhabens bin, mein sundliches vnd ergerliches leben Zu bösfern Ist mir aus Vorbitt vnd Intercession guet ter herrn vnd freunde von meiner lieben Obrigkeit gnad wiederfahren vnd das leben gefristet worden, der gestalt, Das ich von dato 6 iahr lang nach¬ einander Gemeiner Stadt Iglaw vnd deroselben grunde, auch andere herr. schafften so auff 10 meil wegs vmb die Stadt liegen, soll muessig gehen vnd mich derselben gentzlich enthalten. Da es aber nicht geschehe vnd ich mich in der Stadt alhie oder ausser derselben auff 10 meil wegs begreiffen liesse, Sol man als dan gegen mir mit verdienter straff vnabläßlich ver- fahren. Ich soll auch nach ausgang der 6 iahr richtige guette kundtschafft mit mir bringen, wo vnd wie ich mich die 6 iahr vber verhalten. Gelobe demnach vnd verspreche hiemit frafft dieser Verschreibung, das ich solche mir erzeigte gnad in höchster demuth iederzeit erkennen, gemeine Stadt Iglaw 15
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226 vnd deroselben grunde auch andere Vmbliegende herschafften auff 10 meil wegs herumb 6 iahr lang meiden, vnd bei Verlierung meines lebens der aufferlegten straff mich allenthalben gemeß Verhalten wil. Dessen Zu meh¬- rer glaub wurd vnd steter fester haltung habe ich diese Vrphed mit eigner handtschrifft vnd Petschafft verfertiget. Geschehen in Iglaw den 8. Februar Anno 1605. Peter Reichman verurlaubet. Eodem anno den 15. Februar Als Peter Reichman von Gros Gloga verneunet, er hette mit der Judith des hans Zisiers Tochter nie Vuzucht getrieben, hat er fur gehegter bankh in beisein aller 3 Ratthe vnd einer grossen menge Volks mit blossen Armen auff dem Creutz Ayd schweren sollen, daß er Vuschuldig, Da man ihm nu furgehalten, wie er sich in leistung des Aydes verhalten soll, hat er Zur antwort geben er khenne den Ayd nicht answendig, er möchte fehlen, er stelle es gott vnd der Obrigkeit anheim, vnd wolle nicht schweren. Drauff ist erkent worden, das er im Rechten gefallen. Vnd als er durch den herrn Richter vnd 2 geschwor- ne wieder in gefengknis gefuhrt, ist er hernach den 16. Ditts sambt seiner Vettl auff 4 iahr von der Stadt verurlaubet worden hat auch hernacher be kent das er die Vnzucht mir ihr getrieben, vnd hette es noch nicht bekennt wen man nicht ein so ernsten Proceß vor gericht mit ihm gehalten hette. Commisiion Als die Geschworen herrn des Ratts alhie beim herrn wegen der Ratts= uerneurung Zu Jan Moschen Mossowsky ButerCamerern Zum offtern angehal- Ig aw. ten, damit der Ratth den alten löblichen gebrauch nach möchte verneuret werden, hat gemelter herr Zur antwort geben, er hette neben dem herrn Ladislao herrn von Lobkowitz befelch den Ratth Zunerneuren, Sein allso ent- lich den 14. Martii am Sontag Oculi miteinander hieher kommen, vnd bald desselben abendts begert ein Verzeichnis der Geschworen, wie sie iezt sitzen, Ztem ein Verzeichnus derer so ihnen succediren sollen. Als solches ge schehen, haben sich die herrn Commissarien ferner erkundiget, was bei Ver- neurung des Ratths fur ein Proceß gehalten werde, dauon sie gleichsfals notturfftigklich berichtet worden. Des andern tages frue haben die herrn Commissarien den gantzen Ge- schwornen Ratth Zu sich ihu ihr Losament begert, ihnen ein kaiserlich Cre¬- dentzschreiben vberantwertet, des inhalts Diese beide hetten befelch den Ratth nach guettem altem gebrauch Zuuerneuren, item, was sie ferner auff Ihr Majestät befelch furbringen werden, dem soll der Rath gehorsamlich nach- kommen ohne alles wiederreden, dieser befelch war datirt den 15. Julii des 1604 iahrs bald 3 Viertl iahr Zuuor ehe sie hieher kommen, War auch damals noch nicht Zeit den Rath Zunerneuren, Daraus zu merthen, wor- auff es angestelt gewesen. Als die Geschworen des schreibens inhalt ver nohmen vnd mit den Eltern herrn ratth gehalten haben sie hernach von den
226 vnd deroselben grunde auch andere Vmbliegende herschafften auff 10 meil wegs herumb 6 iahr lang meiden, vnd bei Verlierung meines lebens der aufferlegten straff mich allenthalben gemeß Verhalten wil. Dessen Zu meh¬- rer glaub wurd vnd steter fester haltung habe ich diese Vrphed mit eigner handtschrifft vnd Petschafft verfertiget. Geschehen in Iglaw den 8. Februar Anno 1605. Peter Reichman verurlaubet. Eodem anno den 15. Februar Als Peter Reichman von Gros Gloga verneunet, er hette mit der Judith des hans Zisiers Tochter nie Vuzucht getrieben, hat er fur gehegter bankh in beisein aller 3 Ratthe vnd einer grossen menge Volks mit blossen Armen auff dem Creutz Ayd schweren sollen, daß er Vuschuldig, Da man ihm nu furgehalten, wie er sich in leistung des Aydes verhalten soll, hat er Zur antwort geben er khenne den Ayd nicht answendig, er möchte fehlen, er stelle es gott vnd der Obrigkeit anheim, vnd wolle nicht schweren. Drauff ist erkent worden, das er im Rechten gefallen. Vnd als er durch den herrn Richter vnd 2 geschwor- ne wieder in gefengknis gefuhrt, ist er hernach den 16. Ditts sambt seiner Vettl auff 4 iahr von der Stadt verurlaubet worden hat auch hernacher be kent das er die Vnzucht mir ihr getrieben, vnd hette es noch nicht bekennt wen man nicht ein so ernsten Proceß vor gericht mit ihm gehalten hette. Commisiion Als die Geschworen herrn des Ratts alhie beim herrn wegen der Ratts= uerneurung Zu Jan Moschen Mossowsky ButerCamerern Zum offtern angehal- Ig aw. ten, damit der Ratth den alten löblichen gebrauch nach möchte verneuret werden, hat gemelter herr Zur antwort geben, er hette neben dem herrn Ladislao herrn von Lobkowitz befelch den Ratth Zunerneuren, Sein allso ent- lich den 14. Martii am Sontag Oculi miteinander hieher kommen, vnd bald desselben abendts begert ein Verzeichnis der Geschworen, wie sie iezt sitzen, Ztem ein Verzeichnus derer so ihnen succediren sollen. Als solches ge schehen, haben sich die herrn Commissarien ferner erkundiget, was bei Ver- neurung des Ratths fur ein Proceß gehalten werde, dauon sie gleichsfals notturfftigklich berichtet worden. Des andern tages frue haben die herrn Commissarien den gantzen Ge- schwornen Ratth Zu sich ihu ihr Losament begert, ihnen ein kaiserlich Cre¬- dentzschreiben vberantwertet, des inhalts Diese beide hetten befelch den Ratth nach guettem altem gebrauch Zuuerneuren, item, was sie ferner auff Ihr Majestät befelch furbringen werden, dem soll der Rath gehorsamlich nach- kommen ohne alles wiederreden, dieser befelch war datirt den 15. Julii des 1604 iahrs bald 3 Viertl iahr Zuuor ehe sie hieher kommen, War auch damals noch nicht Zeit den Rath Zunerneuren, Daraus zu merthen, wor- auff es angestelt gewesen. Als die Geschworen des schreibens inhalt ver nohmen vnd mit den Eltern herrn ratth gehalten haben sie hernach von den
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227 herrn Commissarien begert Zu wiessen, Was ferner Ihrer Majestät befelch sei, weil im Credentzbrieff eines mehrern befelchs gedacht wirt. Drauff haben die Commissarien ein anderes kaiserliches schreiben, so an die Commissarien lautet, furgelegt, des inhalts: Ihr Majestät befelhe beiden Commissarien, das sie den Ratth Zur Iglaw verneuren sollen, vnd weil Ihr Majestät berichtet sein, das hernachgeschriebene Personen als Tho-- man Spindler, Martin Puchamer, Christoff Neumaier huttschmukher, Martin Schindler, Paul Rauscher vnd Jacob Fridrich Zu RattsPersonen tüchtig sein sollen, were Jhr Majestät willen diese 6 Personen in Ratth einzusetzen vnd Zubestetigen. Nach diesem als die Geschworen wieder ins Ratthaus gangen mit den alten herrn ratt Zu halten, hat es in der Gemein seltzame reden geben, vnd sie befrembdet, das die Geschworen herrn sambtlich so offt fur die Commissarien in ihr losament erscheinen, vnd da man die herrn des Ratths zu irgents einer neurung Zwingen wolte, hat sichs fast ansehen las- sen, die Gemein wurde darueber Vuruwig sein worden. Vnter den 6 new erwehlten Personen sein 5 Babstische gewesen, vnd in dem Ratth der da hatt sollen verneuret werden, haben nur 3 Personen gemangelt, Man hat aber 6 Personen eindringen wollen, damit die Catholischen albie bei gemach gepflanzet Zu würden khemen, vnd mitler Zeit die Lutherischen vertilgeten. Als aber die herrn Geschworen abermals mit den alten herrn eintrechtig ratth gehalten, haben sie entlich den Commissarien Zur antwort geben, Sie hetten Zwar wol vernohmen, was Jhrer Kay. Majestät willen sei wegen Verneurung des Ratths, Weil aber solches Vusern vralten Priuilegien vnd löblichen gebreuchen straks Zu wieder, khenten sie darein nicht willigen, vnd weil ihnen Gemeiner Stadt Prinilegia von Ihr Majestät vertrauet, were es ihnen nimmermehr weder gegen Gett, Ihrer Majestät vnd dieser Gemein Zuuerantworten, wen sie dieselben so liederlich vergeben, vnd so geringschätzig halten solten, Es were aber hierinnen wieder die Priuilegia gehandelt. 1. Das hiedurch die Wahl, welche den Geschworen allein geburt, ihnen ge- nohmen wurde, 2. Das man mehr Personen wehlet, als im Ratth man gelu, den die Priuilegia clar vermögen, daß kheiner des Ratths entsetzet wer- den soll, er habe es dan durch sein Vugebuerliches verhalten verwurket, 3. Daé man solche Personen einsetzet, die nicht alle tichtig den Priuilegia wollen daß man die bösten vnd gerechtigisten so bei der Gemein Zu finden lhusen soll. Sie die Geschworen deren der Burger qualiteten leben end wandl am bösten bekant, khenten mit guettem gwiessen nicht erkennen, das nicht tuch- tigere und furtreglichere in der Gemein Zufinden weren, Sie der Ratth hetten drei Personen gekhuset die eines vnsträfflichen wandels vnd lebens, derer Voreltern 3hr Majestät in Ambtern alhie Zuuor treulich gedienet, vnd die der taugligkheit halber denen 6 Personen weit vorzuziehen. Was aber bei denen 6 Personen fur mengel khente man, da es die noth erfordert, wol 15
227 herrn Commissarien begert Zu wiessen, Was ferner Ihrer Majestät befelch sei, weil im Credentzbrieff eines mehrern befelchs gedacht wirt. Drauff haben die Commissarien ein anderes kaiserliches schreiben, so an die Commissarien lautet, furgelegt, des inhalts: Ihr Majestät befelhe beiden Commissarien, das sie den Ratth Zur Iglaw verneuren sollen, vnd weil Ihr Majestät berichtet sein, das hernachgeschriebene Personen als Tho-- man Spindler, Martin Puchamer, Christoff Neumaier huttschmukher, Martin Schindler, Paul Rauscher vnd Jacob Fridrich Zu RattsPersonen tüchtig sein sollen, were Jhr Majestät willen diese 6 Personen in Ratth einzusetzen vnd Zubestetigen. Nach diesem als die Geschworen wieder ins Ratthaus gangen mit den alten herrn ratt Zu halten, hat es in der Gemein seltzame reden geben, vnd sie befrembdet, das die Geschworen herrn sambtlich so offt fur die Commissarien in ihr losament erscheinen, vnd da man die herrn des Ratths zu irgents einer neurung Zwingen wolte, hat sichs fast ansehen las- sen, die Gemein wurde darueber Vuruwig sein worden. Vnter den 6 new erwehlten Personen sein 5 Babstische gewesen, vnd in dem Ratth der da hatt sollen verneuret werden, haben nur 3 Personen gemangelt, Man hat aber 6 Personen eindringen wollen, damit die Catholischen albie bei gemach gepflanzet Zu würden khemen, vnd mitler Zeit die Lutherischen vertilgeten. Als aber die herrn Geschworen abermals mit den alten herrn eintrechtig ratth gehalten, haben sie entlich den Commissarien Zur antwort geben, Sie hetten Zwar wol vernohmen, was Jhrer Kay. Majestät willen sei wegen Verneurung des Ratths, Weil aber solches Vusern vralten Priuilegien vnd löblichen gebreuchen straks Zu wieder, khenten sie darein nicht willigen, vnd weil ihnen Gemeiner Stadt Prinilegia von Ihr Majestät vertrauet, were es ihnen nimmermehr weder gegen Gett, Ihrer Majestät vnd dieser Gemein Zuuerantworten, wen sie dieselben so liederlich vergeben, vnd so geringschätzig halten solten, Es were aber hierinnen wieder die Priuilegia gehandelt. 1. Das hiedurch die Wahl, welche den Geschworen allein geburt, ihnen ge- nohmen wurde, 2. Das man mehr Personen wehlet, als im Ratth man gelu, den die Priuilegia clar vermögen, daß kheiner des Ratths entsetzet wer- den soll, er habe es dan durch sein Vugebuerliches verhalten verwurket, 3. Daé man solche Personen einsetzet, die nicht alle tichtig den Priuilegia wollen daß man die bösten vnd gerechtigisten so bei der Gemein Zu finden lhusen soll. Sie die Geschworen deren der Burger qualiteten leben end wandl am bösten bekant, khenten mit guettem gwiessen nicht erkennen, das nicht tuch- tigere und furtreglichere in der Gemein Zufinden weren, Sie der Ratth hetten drei Personen gekhuset die eines vnsträfflichen wandels vnd lebens, derer Voreltern 3hr Majestät in Ambtern alhie Zuuor treulich gedienet, vnd die der taugligkheit halber denen 6 Personen weit vorzuziehen. Was aber bei denen 6 Personen fur mengel khente man, da es die noth erfordert, wol 15
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228 darthun. Derowegen bitten die Geschworen, Jhr Gnaden die herrn Com- missarien wollen bei Ihr Majestät fur sie Intercediren, damit sie bei ihren freiheiten vnd Priuilegien möchten geschutzet werden, Sie wolten Jhr Ma- jestät selbst berichten, wie es vmb diese sach beschaffen. Darauff die Comissarien geantwortet, Sie wolten der Stadt nicht gern gönnen, das sie durch Vngehorsam bei Ihrer kays. Majestät in Vn- gelegenheit kommen solten, der befelch Ihr Majestät were wol in acht Zu nehmen Das sie sich auff ihr Priuilegia Ziehen, sei nicht gnugsam, der Kaiser sei Vber alle Priuilegia, er khenne die mehren vnd mindern, vnd wen wir dem befelch nicht nachkommen wolten, wurden wir hiedurch Ihr Majestät in ihre Regalia vnd kaiserliche hoheit greiffen. Item was die defect vnd mengl der 6 Personen betrifft, khenne Ihr Majestät alle mengl erstatten, vnd aus vntichtigen tüchtige machen Die Olmuntzer vnd Brunner haben auch solche Priuilegia wie wir, aber dennoch hette Ihr Majestät ihnen ein- gesetzt ex plenitudine potestatis Regiae, der 3hr Majestät gefallen, So sei auch das kheinem an ehren schädlich, wen er des Ratths entlassen vnd ein anderer an sein stell gesetzt wirt den es geschehe in Viel hohern Ambtern, es wirt offt ein Landtshaubtman, LandtsCamerer abgesetzt vnd ein anderer an seine stell verordnet, warumb wolle es hie auch nicht geschehen. Wir sollen die sach noch gar wol erwegen. Drauff als die geschworen Zum letzten wieder Ratth gehalten mit den Alten herrn, haben sie aus eintrech¬ tigem Rattschlus Zur antwort geben. Sie Verhoffen Ihr Gnaden werden ihnen Zulassen, das sie ihren notturfftigen bericht der Röm. Kais. Majestät disfals thun kennen den Ihr Majestät habe die Stadt vnd das Pergkwerch herr Fridrich von alhie einem seiner Rätthe befolhen vnd in specie ihn erinnert, Sebuſin Obriſter Muntzmelster. wen er wegen der Stadt bei Ihr Majestät etwas furzubringen hat, soll ers thun So vermögen auch Vnsere Recht, Das wir in furfallender noth Vnsere beschwer den könig furtragen sollen, vnd Ihr königliche Ma- jestät soll Vns gern hören So hetten wir diese Vnsere Priuilegia durch Vngehorsam nicht Verwurkt, vnd weil sich Ihr Majestät in der Confirmation der Priuilegien allergnedigst erkleret, daß weder Jhr Majestät noch iemandt anders dieselben endern wollen vnd sollen hoffen wir es werde auch nicht geschehen. So greiffen wir hiedurch Jhr Majestät (welches fern sei) nicht in ihre Regalia vnd hoheit, sondern (wissen auch anders nicht als das die plenitudo potestatis Regiae ad aedificandum blos Zuuerstehen sei, nicht ad destructionem) sondern was Vus Ihr Majestät ex plenitudine potestatis aller- gnedigst verliehen, darob wollen wir handthaben, so Viel das immer möglich, damit von Vns nicht gesagt wurde, wir hielten die begnadungen gering, welche Vuß von Römischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb sein mitgetheilt wor- den, Was die Olmutzer Brunner vnd andere Stedte sambt ihren Priuile
228 darthun. Derowegen bitten die Geschworen, Jhr Gnaden die herrn Com- missarien wollen bei Ihr Majestät fur sie Intercediren, damit sie bei ihren freiheiten vnd Priuilegien möchten geschutzet werden, Sie wolten Jhr Ma- jestät selbst berichten, wie es vmb diese sach beschaffen. Darauff die Comissarien geantwortet, Sie wolten der Stadt nicht gern gönnen, das sie durch Vngehorsam bei Ihrer kays. Majestät in Vn- gelegenheit kommen solten, der befelch Ihr Majestät were wol in acht Zu nehmen Das sie sich auff ihr Priuilegia Ziehen, sei nicht gnugsam, der Kaiser sei Vber alle Priuilegia, er khenne die mehren vnd mindern, vnd wen wir dem befelch nicht nachkommen wolten, wurden wir hiedurch Ihr Majestät in ihre Regalia vnd kaiserliche hoheit greiffen. Item was die defect vnd mengl der 6 Personen betrifft, khenne Ihr Majestät alle mengl erstatten, vnd aus vntichtigen tüchtige machen Die Olmuntzer vnd Brunner haben auch solche Priuilegia wie wir, aber dennoch hette Ihr Majestät ihnen ein- gesetzt ex plenitudine potestatis Regiae, der 3hr Majestät gefallen, So sei auch das kheinem an ehren schädlich, wen er des Ratths entlassen vnd ein anderer an sein stell gesetzt wirt den es geschehe in Viel hohern Ambtern, es wirt offt ein Landtshaubtman, LandtsCamerer abgesetzt vnd ein anderer an seine stell verordnet, warumb wolle es hie auch nicht geschehen. Wir sollen die sach noch gar wol erwegen. Drauff als die geschworen Zum letzten wieder Ratth gehalten mit den Alten herrn, haben sie aus eintrech¬ tigem Rattschlus Zur antwort geben. Sie Verhoffen Ihr Gnaden werden ihnen Zulassen, das sie ihren notturfftigen bericht der Röm. Kais. Majestät disfals thun kennen den Ihr Majestät habe die Stadt vnd das Pergkwerch herr Fridrich von alhie einem seiner Rätthe befolhen vnd in specie ihn erinnert, Sebuſin Obriſter Muntzmelster. wen er wegen der Stadt bei Ihr Majestät etwas furzubringen hat, soll ers thun So vermögen auch Vnsere Recht, Das wir in furfallender noth Vnsere beschwer den könig furtragen sollen, vnd Ihr königliche Ma- jestät soll Vns gern hören So hetten wir diese Vnsere Priuilegia durch Vngehorsam nicht Verwurkt, vnd weil sich Ihr Majestät in der Confirmation der Priuilegien allergnedigst erkleret, daß weder Jhr Majestät noch iemandt anders dieselben endern wollen vnd sollen hoffen wir es werde auch nicht geschehen. So greiffen wir hiedurch Jhr Majestät (welches fern sei) nicht in ihre Regalia vnd hoheit, sondern (wissen auch anders nicht als das die plenitudo potestatis Regiae ad aedificandum blos Zuuerstehen sei, nicht ad destructionem) sondern was Vus Ihr Majestät ex plenitudine potestatis aller- gnedigst verliehen, darob wollen wir handthaben, so Viel das immer möglich, damit von Vns nicht gesagt wurde, wir hielten die begnadungen gering, welche Vuß von Römischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb sein mitgetheilt wor- den, Was die Olmutzer Brunner vnd andere Stedte sambt ihren Priuile
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229 gien anlanget, Verhoffen wir, das wir als ein Vralte Pergstadt viel mehr begnadungen haben als sie, Darumb bitten wir der Zeit nicht mehr als das wir Vusere Vnuermeidliche notturfft Ihrer fais. Majestät in Vnterthe- nigem gehorsam furtragen möchten. Drauff haben die Commissarien gelinder gehandlet, wir solten Ihr Majestät Zu iezigen Zeiten, da Jhr Majestät mit dem kriegswesen ohne das hochbelästiget, nicht Verunmussigen Sie wolte ihren bericht thun, wie die sach an ihm selbst beschaffen, desgleichen solten wir auch thun, Vieleicht wurden hernach andere Commissarien angeordnet worden die etwas frucht¬ barliches bei Vns verrichten möchten Darauff ist von diesem handl nicht mehr geredt worden. Es ist aber dabei Zu merken, das des herrn von Lob-- kowitz als Commissarii fraw ein geborne Grafin von Salm, die sonst in glaubenssachen mit Vus einig, ihrem herrn hieher geschrieben vnd treulich Vermahnet hat, er soll hie kheine neurung anrichten, sondern ihnen die von Iglaw befolhen sein lassen, Von dem schreiben hat herr von Lobkowitz im Losament selbst geredt. Also regieret Gott das hertz der Menschen, das sie offt anders thun muessen als sie ihnen furnehmen fernerer Verlauff ist Vuten im 4ten blat. Diese herrn Commissarien haben auch die stritigen grunde Gomiffion wegen ber die scheuben Tencht in augenschein genohmen (Von welchem streit Scheuben. etwas im 1600 Jahr gemeldet worden) Weil aber herr Mathes Gruen als der sie dem Ratth hie Versetzt, krankheit halber nicht hat erscheinen kennen, Ist der handl auffgeschoben worden, mit der meldung, ob sich die Partheien (als der Ratth mit dem Abbten vom Strahoff) entzwischen guet- lich miteinander Vergleichen kennen stunde ihnen frei. Beide Commissionen haben 3 gantzer tag gewehret, vnd ist auf ihren theil in kheiner nichts fruchtbarliches verrichtet, sondern vergebliche Vnkosten auffgewendet worden. Wie es ferner mit der Rattsuerneurung ergangen ist Vuten Zu lesen am Vierten blatt. Eodem anno den Palmsontag vmb 2 Vhr in der nacht Monden Fin- fternus. ist ein schrökliche finsternis des Monden alhie gesehen worden im Zeichen der Waag nahend beim Drachenhaubt, vnd hat nicht viel ge fehlet, das nicht der ganze Mond verfinstert gewesen, Sein farb war rött- lich wie kesselfarb, hat in die dritte stund gewehret kurtz Zuuor als den 28. Martii sein bei der Nacht viel feuerstralen gesehen worden, die haben ein gutte weil gewehret. Was die Deutung vnd Practica dieser vnd der andern drei finsternussen, so sich dies iahr begeben, Vermag, ist bei den Astronomis kleglich gnug Zulesen. Galparus ber Eodem anno Nach Ostern Ist der Babstische Pfaff Caspa-Babstliche Pre- diger Beucht rus, der in die 2 iahr lang Viel vergebliche muh hie angewen wieder nach Brag. det, ob er ettliche Zum Babstischen glauben bereden khente, wieder nach Prag
229 gien anlanget, Verhoffen wir, das wir als ein Vralte Pergstadt viel mehr begnadungen haben als sie, Darumb bitten wir der Zeit nicht mehr als das wir Vusere Vnuermeidliche notturfft Ihrer fais. Majestät in Vnterthe- nigem gehorsam furtragen möchten. Drauff haben die Commissarien gelinder gehandlet, wir solten Ihr Majestät Zu iezigen Zeiten, da Jhr Majestät mit dem kriegswesen ohne das hochbelästiget, nicht Verunmussigen Sie wolte ihren bericht thun, wie die sach an ihm selbst beschaffen, desgleichen solten wir auch thun, Vieleicht wurden hernach andere Commissarien angeordnet worden die etwas frucht¬ barliches bei Vns verrichten möchten Darauff ist von diesem handl nicht mehr geredt worden. Es ist aber dabei Zu merken, das des herrn von Lob-- kowitz als Commissarii fraw ein geborne Grafin von Salm, die sonst in glaubenssachen mit Vus einig, ihrem herrn hieher geschrieben vnd treulich Vermahnet hat, er soll hie kheine neurung anrichten, sondern ihnen die von Iglaw befolhen sein lassen, Von dem schreiben hat herr von Lobkowitz im Losament selbst geredt. Also regieret Gott das hertz der Menschen, das sie offt anders thun muessen als sie ihnen furnehmen fernerer Verlauff ist Vuten im 4ten blat. Diese herrn Commissarien haben auch die stritigen grunde Gomiffion wegen ber die scheuben Tencht in augenschein genohmen (Von welchem streit Scheuben. etwas im 1600 Jahr gemeldet worden) Weil aber herr Mathes Gruen als der sie dem Ratth hie Versetzt, krankheit halber nicht hat erscheinen kennen, Ist der handl auffgeschoben worden, mit der meldung, ob sich die Partheien (als der Ratth mit dem Abbten vom Strahoff) entzwischen guet- lich miteinander Vergleichen kennen stunde ihnen frei. Beide Commissionen haben 3 gantzer tag gewehret, vnd ist auf ihren theil in kheiner nichts fruchtbarliches verrichtet, sondern vergebliche Vnkosten auffgewendet worden. Wie es ferner mit der Rattsuerneurung ergangen ist Vuten Zu lesen am Vierten blatt. Eodem anno den Palmsontag vmb 2 Vhr in der nacht Monden Fin- fternus. ist ein schrökliche finsternis des Monden alhie gesehen worden im Zeichen der Waag nahend beim Drachenhaubt, vnd hat nicht viel ge fehlet, das nicht der ganze Mond verfinstert gewesen, Sein farb war rött- lich wie kesselfarb, hat in die dritte stund gewehret kurtz Zuuor als den 28. Martii sein bei der Nacht viel feuerstralen gesehen worden, die haben ein gutte weil gewehret. Was die Deutung vnd Practica dieser vnd der andern drei finsternussen, so sich dies iahr begeben, Vermag, ist bei den Astronomis kleglich gnug Zulesen. Galparus ber Eodem anno Nach Ostern Ist der Babstische Pfaff Caspa-Babstliche Pre- diger Beucht rus, der in die 2 iahr lang Viel vergebliche muh hie angewen wieder nach Brag. det, ob er ettliche Zum Babstischen glauben bereden khente, wieder nach Prag
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230 Zu seinem herrn dem Abbten von Strahoff gezogen, den seine anschleg haben gar kheinen fortgang gewinnen kennen Andere haben gesagt, er sei aus furcht wegen des Vngrischen tumults entwichen, weil der Wotschkai mit ben Mön- chen vnd Pfaffen ein ernste Passion in der nachtbarschafft gespielet hat, be- sorget er es möchte ihn das Vuglukh auch treffen. Nach ihm ist einer mit nahmen Pater Johannes hieher kommen Steffan Wotfch- Eodem anno den 7. Maii Sein 7 Patent vom herrn kat thut ſchaden an der Mähre- rischen granz. Carl herrn von Lichtenstein Landtshaubtman in Mehrern hieher kommen, des inhalts, Weil der Wotschkai nu mehr an die Mährerische Iglauer schtkhen grantzen gelanget, vnd schaden thut, soll eilendt der funffte Man den funfften Man aus ben Mrah- im landt auff sein vnd gehn hradischt Ziehen. allda Ihr Gnaden reriſchen Landt= guttern Bu biln auch Verwarten wollen, Drauff sein von hinnen der funffte Man als 80 Personen vnd 2 Feldstüc- nemlich 80 Personen 2 Feldstücklein vnd 10 Reutter den 10. letn. Maii geschikt worden, Vnterdessen haben die feindt vmb Auspitz, Skalitz Straſnitz, Vngrisch Brod geplundert gebrendt, die leut hinwekh gefuhrt vnd grossen schaden gethan, Viel armer leut von Auspitz vnd andershero haben ihre Weib vnd khinder bies hieher geflehnet, Als aber das Mebrische Volkh bej gemach anzogen, ists im landt stiller worden, Wie es ferner mit dem Wotschkaischen frieg ergangen, findet man in gedrukten tractetlein, auch in der Relation des Franken. Auff selche böse Zeitung hat man alhie die Mauren, Pasteyen vnd was sonsten Vonnötten, gebössert, neue Pienen Zum geschutz in den Maschen gemacht, einen schranken vor Pirnitzthor gebauet, die thor Zugehalten, vnd die Stadt mit wechtern so wol auch die Vorstedte vnd dörffer nach notturfft versehen. Fridstractation mit herrn Wotschkai Anno 1606. Den 8. Maii Ist herr Matthes Stubikh von königstein herr Matthes Stubifh ge storben. auff Genkaw, Burger vnd Rattsfreundt alhie seines alters 74 iahr gestorben. Im Rath 10 iahr gewesen. Den 16. Maii Ist die Burgerschafft alhie gemustert wor, Mufterung der Burgerschafft Zur Iglaw. den, Musterherrn herr Bartl Schmilauer, herr Jeremias hoff- steter: haubtleut Zu Roß: herr Matthes Glenkh, Paul Skalko, Ambtleut: Fendriche herr Andreas Schinabitz, Matthes Faustgros: Leutenambte Paul Reindler, hans hakh: Fuhrer, Matthias Losnitzer, hans Gredisch, Andreas Anlauff, Jacob Schwab: Webesn, Thobias hundert, Jacob Zimmerman Thobias Schwab, Simon Wunauer, Martin Lentz und Bartl Potlauner. Eodem die hat man ein bezauberte AdelsPerson, (die ein Bezauberte Grafin. Grafin aus Frisland sein soll) hieher gebracht vnd vorm Frauen- thor im Wirdtshaus einlosirt. Wan die Zeit auff sie khommen, als all- weg in der Zehenden stundt, hat man sie im betth mit grober leinwant vnd Plahen vmbwifln vnd verbinden mussen, da hat man ein wunderlichs geschrei gehört, als wen ein hundt bellet oder ein latz schriere, das hat bei 2 stunden
230 Zu seinem herrn dem Abbten von Strahoff gezogen, den seine anschleg haben gar kheinen fortgang gewinnen kennen Andere haben gesagt, er sei aus furcht wegen des Vngrischen tumults entwichen, weil der Wotschkai mit ben Mön- chen vnd Pfaffen ein ernste Passion in der nachtbarschafft gespielet hat, be- sorget er es möchte ihn das Vuglukh auch treffen. Nach ihm ist einer mit nahmen Pater Johannes hieher kommen Steffan Wotfch- Eodem anno den 7. Maii Sein 7 Patent vom herrn kat thut ſchaden an der Mähre- rischen granz. Carl herrn von Lichtenstein Landtshaubtman in Mehrern hieher kommen, des inhalts, Weil der Wotschkai nu mehr an die Mährerische Iglauer schtkhen grantzen gelanget, vnd schaden thut, soll eilendt der funffte Man den funfften Man aus ben Mrah- im landt auff sein vnd gehn hradischt Ziehen. allda Ihr Gnaden reriſchen Landt= guttern Bu biln auch Verwarten wollen, Drauff sein von hinnen der funffte Man als 80 Personen vnd 2 Feldstüc- nemlich 80 Personen 2 Feldstücklein vnd 10 Reutter den 10. letn. Maii geschikt worden, Vnterdessen haben die feindt vmb Auspitz, Skalitz Straſnitz, Vngrisch Brod geplundert gebrendt, die leut hinwekh gefuhrt vnd grossen schaden gethan, Viel armer leut von Auspitz vnd andershero haben ihre Weib vnd khinder bies hieher geflehnet, Als aber das Mebrische Volkh bej gemach anzogen, ists im landt stiller worden, Wie es ferner mit dem Wotschkaischen frieg ergangen, findet man in gedrukten tractetlein, auch in der Relation des Franken. Auff selche böse Zeitung hat man alhie die Mauren, Pasteyen vnd was sonsten Vonnötten, gebössert, neue Pienen Zum geschutz in den Maschen gemacht, einen schranken vor Pirnitzthor gebauet, die thor Zugehalten, vnd die Stadt mit wechtern so wol auch die Vorstedte vnd dörffer nach notturfft versehen. Fridstractation mit herrn Wotschkai Anno 1606. Den 8. Maii Ist herr Matthes Stubikh von königstein herr Matthes Stubifh ge storben. auff Genkaw, Burger vnd Rattsfreundt alhie seines alters 74 iahr gestorben. Im Rath 10 iahr gewesen. Den 16. Maii Ist die Burgerschafft alhie gemustert wor, Mufterung der Burgerschafft Zur Iglaw. den, Musterherrn herr Bartl Schmilauer, herr Jeremias hoff- steter: haubtleut Zu Roß: herr Matthes Glenkh, Paul Skalko, Ambtleut: Fendriche herr Andreas Schinabitz, Matthes Faustgros: Leutenambte Paul Reindler, hans hakh: Fuhrer, Matthias Losnitzer, hans Gredisch, Andreas Anlauff, Jacob Schwab: Webesn, Thobias hundert, Jacob Zimmerman Thobias Schwab, Simon Wunauer, Martin Lentz und Bartl Potlauner. Eodem die hat man ein bezauberte AdelsPerson, (die ein Bezauberte Grafin. Grafin aus Frisland sein soll) hieher gebracht vnd vorm Frauen- thor im Wirdtshaus einlosirt. Wan die Zeit auff sie khommen, als all- weg in der Zehenden stundt, hat man sie im betth mit grober leinwant vnd Plahen vmbwifln vnd verbinden mussen, da hat man ein wunderlichs geschrei gehört, als wen ein hundt bellet oder ein latz schriere, das hat bei 2 stunden
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231 gewehret, Viel sein der meinung gewesen, es habe der böse geist Concubitus mit ihr Zu schaffen, vnd Peinige sie allso in gestalt eines iungen diabolieus. gsellen der schön von Angesicht aber uur ein Nasensoch habe, Das hat ihr gesindl den leutten Vermeldet. Sie selbst hat bekent, sie hette ihren dreien die ehe Zugesagt vnd kheinen genohmen, Darumb habe sie der eine bezau- bert, das sie 12 iahr in der weldt herumb Ziehen mus, vnd bleibet nirgents lenger als vber nacht, Auff die bestimbten 12 iahr habe sie noch 12 wochen darnach weis sie nicht wie es gott mit ihr schiken möchte. Ist sonstn von Person bleich doch feiner Zarter gestalt gewest. Des andern tages hat man sie von hinnen bies gehn der Wolein begleittet. hat ausser der bösen stunden, gar khein mengl am Verstandt gehabt, sondern fein bescheiden geredet, vnd viel von ihrem kleglichen Zustandt erzehlet. herr Gruberus Eodem anno Sontag vor Pfingsten hat herr M. Michael paledtcirt vnd Beucht nach Gruberus sein Valet Predigt gethan und die furnembste Vrsach Wittenberg. seines Abschiedes seine leibesschwachheit angezogen, Da er lenger hie ver bliebe, besorget er, er mochte contract werden vnd seinem Predigambt nicht abwarten kennen, Am heiligen Pfingstag hat er noch die hohpredigt gehalten vnd den freittag hernach ist er von hinnen nach Wittenberg gezogen. Wie man Zu seiner letzten Predigt am heiligen Pfingstag geleitet hat, ist der kleppl in der grossen glockhen Zerbrochen. M. Daniel Graffl Prediger Nach seinem Abschied ist dem herrn M. Daniel Grassl zur Iglaw. die erste stell, dem herrn M. Andreä Fistritzer die andere stell, vnd dem herrn M. Paulo Pauspertl als dem New Bocirten Caplan die M. Pauspertl Caplan Bur dritte stell Zu versorgen befolhen worden. Dieser M. Pauspertl Iglaw. hat sein erste ProbPredigt gethan den Freitag vor Pfingsten. Ist allso die kirchen damals mit 3 Stadtkhindern bestellt worden. Vnd den Dorffpfarher beschikt worden. 10. Junii hernach hat man in beisein der StadtPredicanten allen dorffpfarherrn aufm Ratthaus befolhen sie sollen die StadtPrediger respiciren ehren oc. da ihnen etwas Zuschwer fiele sonderlich in ehsachen mit ihnen rath halten auf ihr begern willig herein erscheinen die tirchen ceremonien vnd fest auf den dorffen wie in der Stadt halten, in Predigen wegen der Aduersarien moderation brauchen, nomina odiosa meiden. Item vnehliche kinder so zur tauff gebracht werden dem Rath verzeichnet geben das die Vuzucht gestrafft werde oc. Gante Burger= Eodem anno Den Freitag nach Pfingsten (als den 3. Junii) chafft wirt aufse Ratthaus gefo Ist die ganze Löbliche Burgerschafft alhie aus befelch aller drei dert wegen der Rattsuerneu- Rätthe auffs Ratthaus erfodert worden, wegen der neurung, so rung alhier. die kaiserlichen Commissarien bei der Rattsuerneurung alhie, vnsern vralten Priuilegien vnd Freiheiten Zuwieder, haben furnehmen wollen, vnd ist der ganzen Burgerschafft in beisein aller drei Rätthe auffm Saal folgendes fur- gehalten worden:
231 gewehret, Viel sein der meinung gewesen, es habe der böse geist Concubitus mit ihr Zu schaffen, vnd Peinige sie allso in gestalt eines iungen diabolieus. gsellen der schön von Angesicht aber uur ein Nasensoch habe, Das hat ihr gesindl den leutten Vermeldet. Sie selbst hat bekent, sie hette ihren dreien die ehe Zugesagt vnd kheinen genohmen, Darumb habe sie der eine bezau- bert, das sie 12 iahr in der weldt herumb Ziehen mus, vnd bleibet nirgents lenger als vber nacht, Auff die bestimbten 12 iahr habe sie noch 12 wochen darnach weis sie nicht wie es gott mit ihr schiken möchte. Ist sonstn von Person bleich doch feiner Zarter gestalt gewest. Des andern tages hat man sie von hinnen bies gehn der Wolein begleittet. hat ausser der bösen stunden, gar khein mengl am Verstandt gehabt, sondern fein bescheiden geredet, vnd viel von ihrem kleglichen Zustandt erzehlet. herr Gruberus Eodem anno Sontag vor Pfingsten hat herr M. Michael paledtcirt vnd Beucht nach Gruberus sein Valet Predigt gethan und die furnembste Vrsach Wittenberg. seines Abschiedes seine leibesschwachheit angezogen, Da er lenger hie ver bliebe, besorget er, er mochte contract werden vnd seinem Predigambt nicht abwarten kennen, Am heiligen Pfingstag hat er noch die hohpredigt gehalten vnd den freittag hernach ist er von hinnen nach Wittenberg gezogen. Wie man Zu seiner letzten Predigt am heiligen Pfingstag geleitet hat, ist der kleppl in der grossen glockhen Zerbrochen. M. Daniel Graffl Prediger Nach seinem Abschied ist dem herrn M. Daniel Grassl zur Iglaw. die erste stell, dem herrn M. Andreä Fistritzer die andere stell, vnd dem herrn M. Paulo Pauspertl als dem New Bocirten Caplan die M. Pauspertl Caplan Bur dritte stell Zu versorgen befolhen worden. Dieser M. Pauspertl Iglaw. hat sein erste ProbPredigt gethan den Freitag vor Pfingsten. Ist allso die kirchen damals mit 3 Stadtkhindern bestellt worden. Vnd den Dorffpfarher beschikt worden. 10. Junii hernach hat man in beisein der StadtPredicanten allen dorffpfarherrn aufm Ratthaus befolhen sie sollen die StadtPrediger respiciren ehren oc. da ihnen etwas Zuschwer fiele sonderlich in ehsachen mit ihnen rath halten auf ihr begern willig herein erscheinen die tirchen ceremonien vnd fest auf den dorffen wie in der Stadt halten, in Predigen wegen der Aduersarien moderation brauchen, nomina odiosa meiden. Item vnehliche kinder so zur tauff gebracht werden dem Rath verzeichnet geben das die Vuzucht gestrafft werde oc. Gante Burger= Eodem anno Den Freitag nach Pfingsten (als den 3. Junii) chafft wirt aufse Ratthaus gefo Ist die ganze Löbliche Burgerschafft alhie aus befelch aller drei dert wegen der Rattsuerneu- Rätthe auffs Ratthaus erfodert worden, wegen der neurung, so rung alhier. die kaiserlichen Commissarien bei der Rattsuerneurung alhie, vnsern vralten Priuilegien vnd Freiheiten Zuwieder, haben furnehmen wollen, vnd ist der ganzen Burgerschafft in beisein aller drei Rätthe auffm Saal folgendes fur- gehalten worden:
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232 Demnach die Römische Kay. Majestät vnser Allergnedigster herr, uechst verschiehene fasten den Wolgebornen herrn, herrn Ladislaum herrn von Lob- kowitz oc. vnd den Edlen gestrengen herrn, hansen von Mosch vund Moritz (Moraviczan) VnterCammerern des Marggraffthumb Mährern als Commissa- rien hieher verordnet, mit ausgemessenem befelch, das sie den Ratth dem Alten Löblichen gebrauch nach alhie verneuren, vnd ettliche Personen aus der Ge- mein in den kunfftigen geschwornen Ratth einsetzen sollen. So haben herr Burgermeister vnd alle drei Rätthe die sach bei sich selbsten fleissig erwogen vnnd nach gehaltener Rattschlagung befunden, Wen der Ratth, der herrn Commissarien instruction nach, solte verneuret werden, das solches Zu grossem nachtheil vnd gefehrlichen enderungen dieser Stadt vnd Gemein wol hergebrachter Priuilegien vnd Freiheiten gereichen wurde, Daher sie dan bei wolgedachten kayserlichen herrn Commissarien damals so viel erhalten, das sie (der Ratth) fur sich vnd im nahmen der gantzen löblichen Gemein an Ihre Kay. Majestät suppliciren, vnd vmb erhaltung Gemeiner Stadt Pri¬ uilegien, was diesen Articl wegen der Rattsuerneurung betrifft, vnterthenigist anlangen mögen. Dieweil nu dieser wichtige handi uicht allein alle 3 Rätthe, denen ieziger Zeit die Priuilegien, als Gemeiner Stadt, nach dem Lieben Wortt Gottes, höchste vnd werdeste kleinoter vertrauet sein, Sondern auch die gantze Löbliche Burgerschafft vnd vnsere Liebe Nachkommen vnd posteritet angehen thut, Als wil sichs in allweg gebueren, das nicht allein alle 3 Rätthe. sondern neben ihnen die gantze Löbliche Gemein an Ihre Kay. Majestät vmb beschutzung vnd erhaltung vnserer vnd Gemeiner Stadt Priuilegien einhel- ligklich suppliciren vnd gehorsamist anlangen. In massen den auff befelch meiner herrn ein concept vnd schrifften gestelt ist, wie man die sach an Ihr Majestät bringen khente, welches auch iezt soll verlesen werden vud lau- tet also: Suppltcation Allerdurchleichtigister Großmechtigister Vnuberwindlichister An Shr Majeſtät wegen der Ratts. uerneurung der Römischer Kayser, Auch zu hungern vnd Beheimb oc. König oc. Omein Berleſen worden. Allergnedigister herr. Ob wir Zwar in notturfftige gnugsame erwegung genohmen, was massen Euer Kay. Majestät Zu diesen gefährlichen kriegsleuffen höchlichen belästiget, vnd aus vatterlicher Vorsorg allergnedigist dahin trachten wie Euer Kays. Majestät Lande, vnd wir als deroselben getreue Vnterthanen vor dem Erbfeindt der Christenheit vnd allen andern feinden gesiechert sein möchten (worinnen wir dan Gott den Allmechtigen vmb Euer Kay. Majestät mächtige Vberwundung Zu trost der gantzen Christenheit mit Vuserm teglichen gebetth vnabläslich anrueffen) vnd dannenhero Euer Kay. Majestät Als Vnsern Al- lergnedigisten herrn, wir, so viel immer möglichen, mit diesem Vnserem Vor- bringen treuhertzig gern verschonen, vnd vnbehelliget verbleiben lassen wolten. So hat Vns doch Vnser vnd gantzer gemeiner Stadt vnuermeidliche hohe
232 Demnach die Römische Kay. Majestät vnser Allergnedigster herr, uechst verschiehene fasten den Wolgebornen herrn, herrn Ladislaum herrn von Lob- kowitz oc. vnd den Edlen gestrengen herrn, hansen von Mosch vund Moritz (Moraviczan) VnterCammerern des Marggraffthumb Mährern als Commissa- rien hieher verordnet, mit ausgemessenem befelch, das sie den Ratth dem Alten Löblichen gebrauch nach alhie verneuren, vnd ettliche Personen aus der Ge- mein in den kunfftigen geschwornen Ratth einsetzen sollen. So haben herr Burgermeister vnd alle drei Rätthe die sach bei sich selbsten fleissig erwogen vnnd nach gehaltener Rattschlagung befunden, Wen der Ratth, der herrn Commissarien instruction nach, solte verneuret werden, das solches Zu grossem nachtheil vnd gefehrlichen enderungen dieser Stadt vnd Gemein wol hergebrachter Priuilegien vnd Freiheiten gereichen wurde, Daher sie dan bei wolgedachten kayserlichen herrn Commissarien damals so viel erhalten, das sie (der Ratth) fur sich vnd im nahmen der gantzen löblichen Gemein an Ihre Kay. Majestät suppliciren, vnd vmb erhaltung Gemeiner Stadt Pri¬ uilegien, was diesen Articl wegen der Rattsuerneurung betrifft, vnterthenigist anlangen mögen. Dieweil nu dieser wichtige handi uicht allein alle 3 Rätthe, denen ieziger Zeit die Priuilegien, als Gemeiner Stadt, nach dem Lieben Wortt Gottes, höchste vnd werdeste kleinoter vertrauet sein, Sondern auch die gantze Löbliche Burgerschafft vnd vnsere Liebe Nachkommen vnd posteritet angehen thut, Als wil sichs in allweg gebueren, das nicht allein alle 3 Rätthe. sondern neben ihnen die gantze Löbliche Gemein an Ihre Kay. Majestät vmb beschutzung vnd erhaltung vnserer vnd Gemeiner Stadt Priuilegien einhel- ligklich suppliciren vnd gehorsamist anlangen. In massen den auff befelch meiner herrn ein concept vnd schrifften gestelt ist, wie man die sach an Ihr Majestät bringen khente, welches auch iezt soll verlesen werden vud lau- tet also: Suppltcation Allerdurchleichtigister Großmechtigister Vnuberwindlichister An Shr Majeſtät wegen der Ratts. uerneurung der Römischer Kayser, Auch zu hungern vnd Beheimb oc. König oc. Omein Berleſen worden. Allergnedigister herr. Ob wir Zwar in notturfftige gnugsame erwegung genohmen, was massen Euer Kay. Majestät Zu diesen gefährlichen kriegsleuffen höchlichen belästiget, vnd aus vatterlicher Vorsorg allergnedigist dahin trachten wie Euer Kays. Majestät Lande, vnd wir als deroselben getreue Vnterthanen vor dem Erbfeindt der Christenheit vnd allen andern feinden gesiechert sein möchten (worinnen wir dan Gott den Allmechtigen vmb Euer Kay. Majestät mächtige Vberwundung Zu trost der gantzen Christenheit mit Vuserm teglichen gebetth vnabläslich anrueffen) vnd dannenhero Euer Kay. Majestät Als Vnsern Al- lergnedigisten herrn, wir, so viel immer möglichen, mit diesem Vnserem Vor- bringen treuhertzig gern verschonen, vnd vnbehelliget verbleiben lassen wolten. So hat Vns doch Vnser vnd gantzer gemeiner Stadt vnuermeidliche hohe
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233 netturfft verursachet vnd genöttiget, E. K. M. in vnterthenigem gehorsam, neben hoffnung eines gewehrlichen bescheids demuetigist anzuflehen. Darzu dan auch die Priuisegien vnd Pergkfreiheitten, so Euer Kay. Majestät Löbliche Vorfahren Könige Zu Beheimb vund Marggraffen Zu Mährern vnns allergnedigist verliehen, guette anleittung geben in welchen allso stehet: Nach fleissiger betrachtung befinden Wir bei Vns, das alle guette ordnung des fridens vnd ruwigen wesens auff dem Pergkwerch von der geschworen Ambt herkombt, Derhalben was ihnen wiederwertiges disfals ie möchte wiederfahren, sollen sie an Vnsere Maiestät mit guetter Zuuersicht gelangen lassen, Den Wir ihre bericht gern hören, auff das ihre Authoritet nicht verkleinert werde, wen Wir ihre bitt von Vuserm königklichen stul solten ausschliessen. So ist dies vnser werben allso bewandt, das es vns, gantze Gemeine Stadt vnd deroselben Priuilegien vnnd freiheiten, als vnsere Edleste klei- noter, darauff gantzer Stadt heil wolfarth vnd auffnehmen beruht, be- treffen wil. Es haben Ener Kay. Majestät dem Wolgebernen herrn, herrn Ladis- lao herrn von Lobkowitz auff Sternstein, Neustadt, Ribnitz vnd holeschaw, vnd dem Edlen Gestrengen herrn hansen von Mosch vnd Moritz auff Be- neschaw Strazisk vnd Schönstein, VnterCammerern des Marggrafthumbs Mährern als Euer Kay. Majestät Rätthen allergnedigist befolhen, das sie auff bestimbten tag hieher nach Iglaw fommen, den Ratth nach guettem altem gebrauch vnd herkommen verneuren sollen. Auff solchen Euer Kay. Majestät allergnedigisten befelch sein wolgedachte herrn Commissarien den Sontag Oculi iungst verwiechen hieher nach Iglaw kommen, vnd des andern morgens Euer Kay. Majestät Credentzschreiben, dessen Datum am tag der Aposteltheilung des verwiechenen 1604 iahrs dem Geschwornen Ratth ein- geheudiget, vnd was sie disfals mehrers befelch von Euer Kay. Majestät haben, Zuuerlesen geben, mit meldung, das sie derselben ausgemessenen In- struktion sich gehorsamist verhalten, vnd die Personen, von welchen sie aus- druklichen befelch haben, in den funfftigen Geschworen Ratth einsetzen wollen. Welches als wir Geschworne, sambt den andern Zweyen Rätthen so an stat der ganzen Gemein auffs Ratthaus erfodert worden, in gemeine beratschla- gung gezogen, haben wir khein anders bei vns befinden kennen, als wen der gestalt der Ratth alhie solte verneuret vnd ersetzet werden, Das solches nicht allein gutten vralten, bei vns vblichen, vnd bei vnsern Vorfahren stet vnuer- ruktem gebrauch vnd gewonheiten, sondern auch allen kayserlichen vnd königk¬ lichen begnadungen, Priuilegien, freyheiten, vnsern Pergt vnd Stadtrechten, so von Euer Kay. Majestät vns allergnedigist confirmirt vnd bestetiget, damit auch diese Stadt als die Estiste Pergstadt in diesen Landen von Römischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb vber andere Stedte reichlich begnadet,
233 netturfft verursachet vnd genöttiget, E. K. M. in vnterthenigem gehorsam, neben hoffnung eines gewehrlichen bescheids demuetigist anzuflehen. Darzu dan auch die Priuisegien vnd Pergkfreiheitten, so Euer Kay. Majestät Löbliche Vorfahren Könige Zu Beheimb vund Marggraffen Zu Mährern vnns allergnedigist verliehen, guette anleittung geben in welchen allso stehet: Nach fleissiger betrachtung befinden Wir bei Vns, das alle guette ordnung des fridens vnd ruwigen wesens auff dem Pergkwerch von der geschworen Ambt herkombt, Derhalben was ihnen wiederwertiges disfals ie möchte wiederfahren, sollen sie an Vnsere Maiestät mit guetter Zuuersicht gelangen lassen, Den Wir ihre bericht gern hören, auff das ihre Authoritet nicht verkleinert werde, wen Wir ihre bitt von Vuserm königklichen stul solten ausschliessen. So ist dies vnser werben allso bewandt, das es vns, gantze Gemeine Stadt vnd deroselben Priuilegien vnnd freiheiten, als vnsere Edleste klei- noter, darauff gantzer Stadt heil wolfarth vnd auffnehmen beruht, be- treffen wil. Es haben Ener Kay. Majestät dem Wolgebernen herrn, herrn Ladis- lao herrn von Lobkowitz auff Sternstein, Neustadt, Ribnitz vnd holeschaw, vnd dem Edlen Gestrengen herrn hansen von Mosch vnd Moritz auff Be- neschaw Strazisk vnd Schönstein, VnterCammerern des Marggrafthumbs Mährern als Euer Kay. Majestät Rätthen allergnedigist befolhen, das sie auff bestimbten tag hieher nach Iglaw fommen, den Ratth nach guettem altem gebrauch vnd herkommen verneuren sollen. Auff solchen Euer Kay. Majestät allergnedigisten befelch sein wolgedachte herrn Commissarien den Sontag Oculi iungst verwiechen hieher nach Iglaw kommen, vnd des andern morgens Euer Kay. Majestät Credentzschreiben, dessen Datum am tag der Aposteltheilung des verwiechenen 1604 iahrs dem Geschwornen Ratth ein- geheudiget, vnd was sie disfals mehrers befelch von Euer Kay. Majestät haben, Zuuerlesen geben, mit meldung, das sie derselben ausgemessenen In- struktion sich gehorsamist verhalten, vnd die Personen, von welchen sie aus- druklichen befelch haben, in den funfftigen Geschworen Ratth einsetzen wollen. Welches als wir Geschworne, sambt den andern Zweyen Rätthen so an stat der ganzen Gemein auffs Ratthaus erfodert worden, in gemeine beratschla- gung gezogen, haben wir khein anders bei vns befinden kennen, als wen der gestalt der Ratth alhie solte verneuret vnd ersetzet werden, Das solches nicht allein gutten vralten, bei vns vblichen, vnd bei vnsern Vorfahren stet vnuer- ruktem gebrauch vnd gewonheiten, sondern auch allen kayserlichen vnd königk¬ lichen begnadungen, Priuilegien, freyheiten, vnsern Pergt vnd Stadtrechten, so von Euer Kay. Majestät vns allergnedigist confirmirt vnd bestetiget, damit auch diese Stadt als die Estiste Pergstadt in diesen Landen von Römischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb vber andere Stedte reichlich begnadet,
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234 gantz Zu wieder sein wurde, Sondern es wurden auch dadurch viel mehr schädliche vnd gantz gefährliche enderungen, dan erbawung dieser Gemein als Euer Kay. Majestät Cammerguetts, erwachsen. Derenthalben als wir solches vnser, ob Gott wil, billiches bedenkhen in dieser hochwichtigen handlung denen von Euer Kay. Majestät deputirten herrn Commissarien aus erheblichen Vrsachen furgetragen, haben dieselben wir in gebuerlicher Reuerenz gebetten, sie wolten vns gunstigklich Zulassen, diese vnsere vnuermeidliche grosse notturfft, weil es vnsere begnadungen vnd Priuilegien, so vns aus königklicher mildigkeit verliehen, betreffen wil, bei E. K. M. als vnsern Allergnedigsten Kaiser König vnd herrn gehorsamist anzubringen, vnd vmb gebuerliches einsehen demuetigist Zu bitten, Welches von Ihren Gnaden vns vergönnet worden, die werden auch selbsten ohne Zweiffl Euer Kay. Majestat wie dieser handl beschaffen vnd hie von vns erzehlt wirt, ihren bericht vnterthenigist gethan haben. Beinebens sollen Euer Kays. Majestät wir gehorsamist uicht bergen, das ein solcher altlöblicher gebrauch, so durch vnsere geschriebene Recht vnd Pergkfreiheiten von ettlich hundert iahren ausdruklich confirmirt, bei der Ratts- uerneurung alhie iederzeit verhalten worden, vnd bies dato ohn Vnterlaß also obseruirt wirt, Demnach drei Rätthe bei vns sein, das allweg iährlichen ein Ratth dem andern in Ambtspflichten succedirt, vnd wo in dem Ratth der da soll verneuert werden, irgents eine oder mehr Personen vnter dessen mit todt abgangen sein, so soll an derselben stell ein andere taugliche vnd qualificirte Person aus der Gmein, welche Zuuor in geringern Burgerlichen Ambtern gebraucht, vnd darinnen trew fleissig vnd vorsichtig befunden worden, item welche den beruff in der Gemein hat, vnd vannenhero von dem Ge- meinen Man respectirt werden khente, von dem Geschwornen Ratth nach ihren Aydspflichten vnd gewiessen erwehlet dem herrn VnterCamerer vor- gestelt vnd alsdan im Nahmen Ihrer Kay. Majestät als königes Zu Be- heimb bestetiget vnd confirmiret worden. So khan sich auch ein solche Per- son, so ordentlicher weis vurch die Geschworen Scheppen des vorigen Ratts aus der Gemein erkueset, vnd fur tuchtig erkant worden, nicht Zu wieder stellen, sondern mus das auffgetragene Ambt bei Vermeidung gewiesser straff, annehmen, khan auch bei lebzeitten, weder in dem Ersten Andern noch dritten Ratth seines Ambts nicht entsetzet sein, er hette sich dan selbsten durch sein vngebuerliches verhalten vntuchtig gemacht, Wie dan vnsere Priuilegia in Originali allso lautten: 1. Noui Jurati eliguntur per antiquos. 2. Eliguntur ex omni populo qui iustiores et meliores haberi possunt, quorum fides e industria iam antea approbata est. 3. Eliguntur in locum demortuorum. 4. Ordinantur per Camerarium cum prouidentia speciali.
234 gantz Zu wieder sein wurde, Sondern es wurden auch dadurch viel mehr schädliche vnd gantz gefährliche enderungen, dan erbawung dieser Gemein als Euer Kay. Majestät Cammerguetts, erwachsen. Derenthalben als wir solches vnser, ob Gott wil, billiches bedenkhen in dieser hochwichtigen handlung denen von Euer Kay. Majestät deputirten herrn Commissarien aus erheblichen Vrsachen furgetragen, haben dieselben wir in gebuerlicher Reuerenz gebetten, sie wolten vns gunstigklich Zulassen, diese vnsere vnuermeidliche grosse notturfft, weil es vnsere begnadungen vnd Priuilegien, so vns aus königklicher mildigkeit verliehen, betreffen wil, bei E. K. M. als vnsern Allergnedigsten Kaiser König vnd herrn gehorsamist anzubringen, vnd vmb gebuerliches einsehen demuetigist Zu bitten, Welches von Ihren Gnaden vns vergönnet worden, die werden auch selbsten ohne Zweiffl Euer Kay. Majestat wie dieser handl beschaffen vnd hie von vns erzehlt wirt, ihren bericht vnterthenigist gethan haben. Beinebens sollen Euer Kays. Majestät wir gehorsamist uicht bergen, das ein solcher altlöblicher gebrauch, so durch vnsere geschriebene Recht vnd Pergkfreiheiten von ettlich hundert iahren ausdruklich confirmirt, bei der Ratts- uerneurung alhie iederzeit verhalten worden, vnd bies dato ohn Vnterlaß also obseruirt wirt, Demnach drei Rätthe bei vns sein, das allweg iährlichen ein Ratth dem andern in Ambtspflichten succedirt, vnd wo in dem Ratth der da soll verneuert werden, irgents eine oder mehr Personen vnter dessen mit todt abgangen sein, so soll an derselben stell ein andere taugliche vnd qualificirte Person aus der Gmein, welche Zuuor in geringern Burgerlichen Ambtern gebraucht, vnd darinnen trew fleissig vnd vorsichtig befunden worden, item welche den beruff in der Gemein hat, vnd vannenhero von dem Ge- meinen Man respectirt werden khente, von dem Geschwornen Ratth nach ihren Aydspflichten vnd gewiessen erwehlet dem herrn VnterCamerer vor- gestelt vnd alsdan im Nahmen Ihrer Kay. Majestät als königes Zu Be- heimb bestetiget vnd confirmiret worden. So khan sich auch ein solche Per- son, so ordentlicher weis vurch die Geschworen Scheppen des vorigen Ratts aus der Gemein erkueset, vnd fur tuchtig erkant worden, nicht Zu wieder stellen, sondern mus das auffgetragene Ambt bei Vermeidung gewiesser straff, annehmen, khan auch bei lebzeitten, weder in dem Ersten Andern noch dritten Ratth seines Ambts nicht entsetzet sein, er hette sich dan selbsten durch sein vngebuerliches verhalten vntuchtig gemacht, Wie dan vnsere Priuilegia in Originali allso lautten: 1. Noui Jurati eliguntur per antiquos. 2. Eliguntur ex omni populo qui iustiores et meliores haberi possunt, quorum fides e industria iam antea approbata est. 3. Eliguntur in locum demortuorum. 4. Ordinantur per Camerarium cum prouidentia speciali.
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235 5. Nec nisi infamiam contraxerint deponuntur idque fit per suos con- iuratos vel per Camerarium. 6. Debent esse Ciues habentes hereditates, ut profectum ciuitatis melius procurent. Vnd das an solchem guettem altlöblichem gebrauch, (wen AmbtsPer- sonen, so einmal fur tuchtig erkennt, nicht entsetzet werden) dieser gantzen Stadt vnd Gemein Zu erhaltung guetter Policeiordnung, fried vnd einigkeit hoch vnd viel gelegen, haben wir bieshero mit der Stadt heil wolfarth vnd auffnehmen im werkh gnugsam befunden Vber welcher guetten ordnung dan wir so wol als vnsere Vorfahren aus schuldiger Pflicht steiff vnd vest halten, bringen kheine Neurung darwieder auff. sondern lassen es in ihren terminis beruhen, Inmassen vns dan vnsere Priuilegia dahin weisen, das wir die freiheiten, so von vnsern Vorfahrern an vns khommen, vnserer posteritet vnd Nachkommen gantz Vnuerrukt verwahren sollen. Vnd weil in diesem Ratth, so an iezo hette sollen verneuret werden, nur 3 Personen manglen haben die Geschworen dem Altlöblichem gebrauch nach 3 tüchtige vnd der gestalt qualificirte Personen aus der gemein erfueset, wie es vnsere Priuilegien erheischen, als nemlich Stadtkinder, Burger, Wol- uerhaltene Menner, die in andern Ambtern gebraucht worden, die eines guetten beruffe vnd Vermögens, die auch fried einigfeit recht vnd gerechtig keit lieb haben, Derer Eltern vnnd Vorfahren ihrem Landesfursten bei Ge- meiner Stadt alhie in ihren Ambtern treulich vnd fleissig gedienet, Welche sie auch dem herrn VnterCammerer specificirt vnd namkundig gemacht haben. Weilen aber die herrn Commissarien von Euer Kay. Majestät befelch gehabt ettliche andere Personen einzusetzen, bei welchen diese Requisita vnd circumstantien inhalt vnserer Priuilegien vnd freiheiten nicht Zu fiuden, Solches auch wieder obgedachte Ordnung das ausser der Geschworen Schep- fen (die darzu mit Ayd verbunden vnd ihrer Mitburger taugligkheit Vor- sichtigkeit, erfahrenheit, vnd wie einer vor dem andern eines gröffern beruffs vnd Verhaltens bösser khennen, als der, so Euer Kay. Majestät ad partem bericht, vnd in dem allem nach ihrem guetten gewiessen vnd inhalt der Pri¬ uilegien sich Zu verhalten schuldig sein) auff frembden bericht Neue Ratts Personen solten erwehlet vnd dem herrn VnterCammerer Zu confirmiren auch im nahmen E. K. M. einzusetzen furgestelt werden, haben wir gedrun- gener noth Zu beschützung vnserer Priuilegien E. K. M. vnterthenigist an- rueffen muessen. Den das solche oberzehlte ordnung die wir anietzo halten, ie vnd alzeit bei Verneurung des Ratths alhie stet vest vnd vnuerbrüchlich obseruirt wor- den, Ist auch aus diesem grundt vnd exempl clar vnd offenbar, Das Zu Zeitten König Ludwigs, Löblicher gedechtnis, Als vnsere Vorfahren die ganze Gemein der Stadt Iglaw sich aus ettlichen Vrsachen sonderlich aber vnd
235 5. Nec nisi infamiam contraxerint deponuntur idque fit per suos con- iuratos vel per Camerarium. 6. Debent esse Ciues habentes hereditates, ut profectum ciuitatis melius procurent. Vnd das an solchem guettem altlöblichem gebrauch, (wen AmbtsPer- sonen, so einmal fur tuchtig erkennt, nicht entsetzet werden) dieser gantzen Stadt vnd Gemein Zu erhaltung guetter Policeiordnung, fried vnd einigkeit hoch vnd viel gelegen, haben wir bieshero mit der Stadt heil wolfarth vnd auffnehmen im werkh gnugsam befunden Vber welcher guetten ordnung dan wir so wol als vnsere Vorfahren aus schuldiger Pflicht steiff vnd vest halten, bringen kheine Neurung darwieder auff. sondern lassen es in ihren terminis beruhen, Inmassen vns dan vnsere Priuilegia dahin weisen, das wir die freiheiten, so von vnsern Vorfahrern an vns khommen, vnserer posteritet vnd Nachkommen gantz Vnuerrukt verwahren sollen. Vnd weil in diesem Ratth, so an iezo hette sollen verneuret werden, nur 3 Personen manglen haben die Geschworen dem Altlöblichem gebrauch nach 3 tüchtige vnd der gestalt qualificirte Personen aus der gemein erfueset, wie es vnsere Priuilegien erheischen, als nemlich Stadtkinder, Burger, Wol- uerhaltene Menner, die in andern Ambtern gebraucht worden, die eines guetten beruffe vnd Vermögens, die auch fried einigfeit recht vnd gerechtig keit lieb haben, Derer Eltern vnnd Vorfahren ihrem Landesfursten bei Ge- meiner Stadt alhie in ihren Ambtern treulich vnd fleissig gedienet, Welche sie auch dem herrn VnterCammerer specificirt vnd namkundig gemacht haben. Weilen aber die herrn Commissarien von Euer Kay. Majestät befelch gehabt ettliche andere Personen einzusetzen, bei welchen diese Requisita vnd circumstantien inhalt vnserer Priuilegien vnd freiheiten nicht Zu fiuden, Solches auch wieder obgedachte Ordnung das ausser der Geschworen Schep- fen (die darzu mit Ayd verbunden vnd ihrer Mitburger taugligkheit Vor- sichtigkeit, erfahrenheit, vnd wie einer vor dem andern eines gröffern beruffs vnd Verhaltens bösser khennen, als der, so Euer Kay. Majestät ad partem bericht, vnd in dem allem nach ihrem guetten gewiessen vnd inhalt der Pri¬ uilegien sich Zu verhalten schuldig sein) auff frembden bericht Neue Ratts Personen solten erwehlet vnd dem herrn VnterCammerer Zu confirmiren auch im nahmen E. K. M. einzusetzen furgestelt werden, haben wir gedrun- gener noth Zu beschützung vnserer Priuilegien E. K. M. vnterthenigist an- rueffen muessen. Den das solche oberzehlte ordnung die wir anietzo halten, ie vnd alzeit bei Verneurung des Ratths alhie stet vest vnd vnuerbrüchlich obseruirt wor- den, Ist auch aus diesem grundt vnd exempl clar vnd offenbar, Das Zu Zeitten König Ludwigs, Löblicher gedechtnis, Als vnsere Vorfahren die ganze Gemein der Stadt Iglaw sich aus ettlichen Vrsachen sonderlich aber vnd
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238 furnemlich wegen der Wahl bei Verneurung des Ratths den Geschworen Schepfen wiedersetzet vnd solche wiederwertigkeit mit vnsern Vorfahren beider¬ seits in die 3 iahr lang mit gemeiner Stadt grossen nachtheil vnd schaden gewehret bies entlich König Ludwig den Partheien in der haubt Stadt Ofen Anno 1524 ein Rechtstag angesetzt, den streit durch ein Ausspruch entschie- den vnd die Nädlfuhrer der auffruhr gestrafft hat, Was auch die Ratts. uerneurung anlanget, haben Jhre Königl. Majestät dieselbe bej dem vorigen alten gebrauch nach laut der Priuilegien vnd alten statuten beruhen vnd mit einem offenen königklichen Mandat Zue kunfftiger ewiger gedechtuis gnedigist versiechern lassen. In massen dan solcher Sentenz vnd königklich mandat In originali neben dem was sich damals verloffen bei vns verwahret Zu finden Darnach wir vns bieshero, wie auch vnsere Vorfahren von alters her auch vor der Regierung König Ludwigs allenthalben gerichtet vnd verhalten haben. Welche vnsere Alte löbliche Stadtrecht vnd auch andere Ordnungen, Priuilegien, Statuten, gewonheiten, gebreuche Satzungen, mit erstattung alles mengels, wo der ie in tunkeln vndeutlichen wortten, sententzen oder in mengl der gebreuchlichen solenniteten befunden wurde, vns von den löblichen Rö- mischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb, auch insonderheit vom Kaiser Carl dem Vierten vnd Kaiser Sigmunden in böster form vnd maß Zu ewigen Zeitten allergnedigist confirmirt vnd bestetiget sein worden vnd ist vns so wol als vusern Vorfahren anbefolhen welcher gestalt wir solche Cleinoder auff vnsere khinder vnd nachkommen gantz vnuerletzt bringen vnd fortpflantzen sollen. Da also stehet: Entlich befelhen wir allen vnsern Amteuerwaltern darauff furnemlich gutt acht Zu haben, das sie die freiheitten, bei welchen sie von ihrer Obrigkeit begeren geschutzt Zu sein auch ihren nachkommen mit guettem willen erhalten. Wen wir nu, Allergnedigister Kaiser vnd herr, dem Zuwieder handlen, die Begnadungen vnd Statuten hindansetzen vnd daraus schreitten, auch im notthfall Zu E. K. M. vnsere Zuflucht uicht haben solten, So wurden wir dadurch wieder Gott vnd vuser gewiessen, als ob wir auff gethanen Ayd vnd Ambtspflicht vergessen, sträfflich sündigen, Auch an Euer Kaiserlichen Ma- jestät vnd deroselben Löblichen in Gott ruhenden Vorfahren Kaisern Königen vnd Fursten als weilandt herren dieses Landes, welche vnsern Vorfahren vnd vns ihren Nachkömlingen solche teure werde Cleinoder vnd gnadenbrieffe Zu ewiger vnsterblicher gedechtnis aus kaiserlicher vnd königklicher hoheit reich¬ lich vnnd mildigklich verliehen, als vnbedächtige vnd vndankbare leut vns höchlich vergreiffen Wie dan in den Priuilegien auch das ansdruflich ver- fasst Wer sich seines Priuilegii vnd des darinnen gegebenen gewalts nicht gebraucht, der soll billich desselben beraubet sein. Zu deme, wo durch vnser vnachtsam: vnd Vnuorsichtigfeit disfals etwas begeben wurde, vnd wir solches
238 furnemlich wegen der Wahl bei Verneurung des Ratths den Geschworen Schepfen wiedersetzet vnd solche wiederwertigkeit mit vnsern Vorfahren beider¬ seits in die 3 iahr lang mit gemeiner Stadt grossen nachtheil vnd schaden gewehret bies entlich König Ludwig den Partheien in der haubt Stadt Ofen Anno 1524 ein Rechtstag angesetzt, den streit durch ein Ausspruch entschie- den vnd die Nädlfuhrer der auffruhr gestrafft hat, Was auch die Ratts. uerneurung anlanget, haben Jhre Königl. Majestät dieselbe bej dem vorigen alten gebrauch nach laut der Priuilegien vnd alten statuten beruhen vnd mit einem offenen königklichen Mandat Zue kunfftiger ewiger gedechtuis gnedigist versiechern lassen. In massen dan solcher Sentenz vnd königklich mandat In originali neben dem was sich damals verloffen bei vns verwahret Zu finden Darnach wir vns bieshero, wie auch vnsere Vorfahren von alters her auch vor der Regierung König Ludwigs allenthalben gerichtet vnd verhalten haben. Welche vnsere Alte löbliche Stadtrecht vnd auch andere Ordnungen, Priuilegien, Statuten, gewonheiten, gebreuche Satzungen, mit erstattung alles mengels, wo der ie in tunkeln vndeutlichen wortten, sententzen oder in mengl der gebreuchlichen solenniteten befunden wurde, vns von den löblichen Rö- mischen Kaisern vnd Königen Zu Beheimb, auch insonderheit vom Kaiser Carl dem Vierten vnd Kaiser Sigmunden in böster form vnd maß Zu ewigen Zeitten allergnedigist confirmirt vnd bestetiget sein worden vnd ist vns so wol als vusern Vorfahren anbefolhen welcher gestalt wir solche Cleinoder auff vnsere khinder vnd nachkommen gantz vnuerletzt bringen vnd fortpflantzen sollen. Da also stehet: Entlich befelhen wir allen vnsern Amteuerwaltern darauff furnemlich gutt acht Zu haben, das sie die freiheitten, bei welchen sie von ihrer Obrigkeit begeren geschutzt Zu sein auch ihren nachkommen mit guettem willen erhalten. Wen wir nu, Allergnedigister Kaiser vnd herr, dem Zuwieder handlen, die Begnadungen vnd Statuten hindansetzen vnd daraus schreitten, auch im notthfall Zu E. K. M. vnsere Zuflucht uicht haben solten, So wurden wir dadurch wieder Gott vnd vuser gewiessen, als ob wir auff gethanen Ayd vnd Ambtspflicht vergessen, sträfflich sündigen, Auch an Euer Kaiserlichen Ma- jestät vnd deroselben Löblichen in Gott ruhenden Vorfahren Kaisern Königen vnd Fursten als weilandt herren dieses Landes, welche vnsern Vorfahren vnd vns ihren Nachkömlingen solche teure werde Cleinoder vnd gnadenbrieffe Zu ewiger vnsterblicher gedechtnis aus kaiserlicher vnd königklicher hoheit reich¬ lich vnnd mildigklich verliehen, als vnbedächtige vnd vndankbare leut vns höchlich vergreiffen Wie dan in den Priuilegien auch das ansdruflich ver- fasst Wer sich seines Priuilegii vnd des darinnen gegebenen gewalts nicht gebraucht, der soll billich desselben beraubet sein. Zu deme, wo durch vnser vnachtsam: vnd Vnuorsichtigfeit disfals etwas begeben wurde, vnd wir solches
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237 an E. K. M. gehorsamist nicht gelangen liessen, khenten wir es gegen vnsere Nachkommen nicht allein nimmermehr verantworten, sondern wurden dadurch allerset gefahr, böse nachreden vnd ewigen fluch Zugewarten haben. Vnd weil der Liebreiche Barmhertzige Gott in vnserm SilberPergk- werch seinen Segen an ietzo reichlicher als vor diesem erzeuget, wir auch Zu Euer Kay. Majestät Allerg. wolgefallen, vnd dieser Gemein Zum bösten Zu beförderung des Pergkwerchs, worauff sich dan vnsere Priuilegia vnd Statuta Ziehen, nicht allein von Gemeiner Stadt, sondern auch absonder liche Zechen wochentlich viel Vnkosten anwenden vnd sich darneben viel an- sehnliche Gewerken vnd ein Zimliche Summa Pergkieut von tag Zu tag hieher finden. Alls ist an Euer Kay. Majestät vnsern Allergnedigsten herrn vnser Aller drei Rätthe vnd der ganzen Gemein der Stadt Iglaw, einhelliges gehorsames vnterthenigistes flehen und bitten, Euer Kay. Majestät geruhen vnd als getreue Vnterthanen vnd Pergkleut, (die ihnen E. K. M. in sonder- licher Protection vnd schutz befelhen sein lassen) bei vnsern Priuilegien frei heiten, statuten, Pergkordnungen vnd gebreuchen, wie bieshero alzeit besche- hen, allso auch noch kunfftig allerg. schutzen vnd handthaben vnd nicht ge- statten, das weder in andern sachen, noch hierinnen, was die Rattsuerneu rung vnd sonderlich die Election der Personen, so im Ratth mangeln, be- trifft, etwas neues, Zuuor vngebrenchliches, auch offtgedachten Priuilegien straks Zugegen, daraus merflicher schaden vnd gefahr Zubesorgen, furgenoh men werde. Euer Kay. Majestät geruhen auch den Geschwornen so aniezo im Ambt sein oder kunfftig sein möchten wegen der Election tauglicher Per- sonen dermassen gentzlich vertrauen, wie solches auch vnsern Vorfahren von E. K. M. vnd deroselben hochlöblichen Antecessoren als vnserer allergnedigisten Obrigkeit iederzeit wiederfahren vnd ihnen solches trauen vnd glauben, weil sie es nicht verwurft vnd dadurch gleichsam in schmach vnd spott gesetzt, vnd degradirt sein wurden, nicht entziehen, sondern dabei allergnedigist Verbleiben lassen. Der Vngezweiffelten gehorsamisten vnterthenigisten hoffnung, er werde dieses vnser billiches flehen vnd bitten bei E. K. M. wurklich stat finden, weil E. K. M. vns alle vnsere Priuilegia vnd Löbliche gebreuche Anno 1577 confirmiret und bestetiget darinnen aus kaiserlicher milder gnad mit diesen klaren ausdruklichen worten gesetzt wirt: Das wir bei allen freiheitten, rechten Priuilegien, Statuten vud begnadungen, so vns von Königen Zu Beheimb vnd Marggraffen Zu Mährern gegeben, nicht anderst als ob die in Euer Kay. Majestät confirmation von wort Zu wort geschrieben stünden erhalten werden sollen Da auch Zum beschlus daselbst merklich Zu lesen: Ohne vnser vnd vnserer nachkommen Könige Zue Beheimb vnd Margs
237 an E. K. M. gehorsamist nicht gelangen liessen, khenten wir es gegen vnsere Nachkommen nicht allein nimmermehr verantworten, sondern wurden dadurch allerset gefahr, böse nachreden vnd ewigen fluch Zugewarten haben. Vnd weil der Liebreiche Barmhertzige Gott in vnserm SilberPergk- werch seinen Segen an ietzo reichlicher als vor diesem erzeuget, wir auch Zu Euer Kay. Majestät Allerg. wolgefallen, vnd dieser Gemein Zum bösten Zu beförderung des Pergkwerchs, worauff sich dan vnsere Priuilegia vnd Statuta Ziehen, nicht allein von Gemeiner Stadt, sondern auch absonder liche Zechen wochentlich viel Vnkosten anwenden vnd sich darneben viel an- sehnliche Gewerken vnd ein Zimliche Summa Pergkieut von tag Zu tag hieher finden. Alls ist an Euer Kay. Majestät vnsern Allergnedigsten herrn vnser Aller drei Rätthe vnd der ganzen Gemein der Stadt Iglaw, einhelliges gehorsames vnterthenigistes flehen und bitten, Euer Kay. Majestät geruhen vnd als getreue Vnterthanen vnd Pergkleut, (die ihnen E. K. M. in sonder- licher Protection vnd schutz befelhen sein lassen) bei vnsern Priuilegien frei heiten, statuten, Pergkordnungen vnd gebreuchen, wie bieshero alzeit besche- hen, allso auch noch kunfftig allerg. schutzen vnd handthaben vnd nicht ge- statten, das weder in andern sachen, noch hierinnen, was die Rattsuerneu rung vnd sonderlich die Election der Personen, so im Ratth mangeln, be- trifft, etwas neues, Zuuor vngebrenchliches, auch offtgedachten Priuilegien straks Zugegen, daraus merflicher schaden vnd gefahr Zubesorgen, furgenoh men werde. Euer Kay. Majestät geruhen auch den Geschwornen so aniezo im Ambt sein oder kunfftig sein möchten wegen der Election tauglicher Per- sonen dermassen gentzlich vertrauen, wie solches auch vnsern Vorfahren von E. K. M. vnd deroselben hochlöblichen Antecessoren als vnserer allergnedigisten Obrigkeit iederzeit wiederfahren vnd ihnen solches trauen vnd glauben, weil sie es nicht verwurft vnd dadurch gleichsam in schmach vnd spott gesetzt, vnd degradirt sein wurden, nicht entziehen, sondern dabei allergnedigist Verbleiben lassen. Der Vngezweiffelten gehorsamisten vnterthenigisten hoffnung, er werde dieses vnser billiches flehen vnd bitten bei E. K. M. wurklich stat finden, weil E. K. M. vns alle vnsere Priuilegia vnd Löbliche gebreuche Anno 1577 confirmiret und bestetiget darinnen aus kaiserlicher milder gnad mit diesen klaren ausdruklichen worten gesetzt wirt: Das wir bei allen freiheitten, rechten Priuilegien, Statuten vud begnadungen, so vns von Königen Zu Beheimb vnd Marggraffen Zu Mährern gegeben, nicht anderst als ob die in Euer Kay. Majestät confirmation von wort Zu wort geschrieben stünden erhalten werden sollen Da auch Zum beschlus daselbst merklich Zu lesen: Ohne vnser vnd vnserer nachkommen Könige Zue Beheimb vnd Margs
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238 graffen Zu Mährern vndiedermenigkliches hinderung vnd wieder- ſprechen. Hieruber Zu Euer Kay. Majestät allergnedigisten schutz vnd gewehr licher Resolution Vuns in vnterthenigisten gehersam demuetigist entfehlend. Geben Iglaw den 3. Junii Anno 1605. Euer Kay. Majestät Getreue Vuterthanen Burgermeister vnd Scheppen Alle Drey Rätthe sambt der ganzen Gemein der Stadt Iglaw. Als nu die Supplication der ganzen Gemein offentlich ist abgelesen worden, hat herr Eltister ein frag an die Gemein gehalten, Ob es ihr will vnd meinung sei, das man diese supplication Zur beschutzung der Priuilegien Ihr Majestät Zuschiken soll. Drauff die ganze Gemein einhellig ihr Ja- wort darzu gegeben, vnd ob Zwar im hauffen geredt ward es möchten Vie-- leicht ettliche vnter der Gemein sein, die diese Supplication wiedersprechen wolten, Ist doch niemandt herfurgetretten, vnaugesehen, das ettliche Bab-- stische so in Ratth hetten sollen gesetzt werden vnd welche diese Supplication angangen, Zur stell gewesen, haben sie doch das wenigste nicht darwider ge- redt, sondern ihrem Anhang vnd Promotoren den handl nach Prag zuge- schrieben, als ob ihnen Zu spott die ganze burgerschafft sei versamlet worden. Den 15. Junii Ist die Supplication nach Prag in die Canzlei ge- schikt worden, vnd obwol die herrn Commissarien ihren mundtlichen bericht darneben in der Canzlei gethan vns zum bösten, hat doch nichts sruchtbar liches darauff erfolgen wollen. Entlich ist auch der mundlichen Relation in der Canzlei vergessen worden, Drauff haben wir auffm Landtag Zu Olmuntz im Jenner des 1606 Jahr ein schrifftliche relation von herru Commissarien ausgetracht, darinnen auch das gemeldet, es weren die von Ihr Majestät erfueste RatsPersonen Zum theil gestorben Zum theil vntüchtig Zu Ambtern wegen vieler schulden. Was darauff erfelget ist im 1606 Jahr Zu finden 29. Julii 1606 Infra. New Polwerch Vmb diese Zeit des iahrs haben die von Iglaw ein stat- bey der Schies= hütten alhie gebawet worden liches Polwerch bei der schueshütten vorm Spitlthor auffbauen lassen, darzu die ganze Burgerschafft haben Robotten muessen Ist verfertigt worden den (fehlt das Weitere). Behem ſchiken Nachdem Mährern wegen einfaal der vngrischen Nebellen, den Mährern Erlegshilff den A0sten Man. derer Obrister Steffan Wotschkai, Zimlich mit brandt mord vnd raub verwustet worden haben die Beheimb ihnen Zu hilff geschiket laut ihres Landtschluses den Zwanzigsten Man, die solten den 20. Junii Zu Brun ankommen, Ihr Obrister herr Adam herr von Sternberg Obrister Landts Cammerer im königreich Beheimb, von Iglaw sein wegen der Behmischen Landtguetter geschikt worden von 321 Vnterthanen 16 Personen vnd 2 Rent
238 graffen Zu Mährern vndiedermenigkliches hinderung vnd wieder- ſprechen. Hieruber Zu Euer Kay. Majestät allergnedigisten schutz vnd gewehr licher Resolution Vuns in vnterthenigisten gehersam demuetigist entfehlend. Geben Iglaw den 3. Junii Anno 1605. Euer Kay. Majestät Getreue Vuterthanen Burgermeister vnd Scheppen Alle Drey Rätthe sambt der ganzen Gemein der Stadt Iglaw. Als nu die Supplication der ganzen Gemein offentlich ist abgelesen worden, hat herr Eltister ein frag an die Gemein gehalten, Ob es ihr will vnd meinung sei, das man diese supplication Zur beschutzung der Priuilegien Ihr Majestät Zuschiken soll. Drauff die ganze Gemein einhellig ihr Ja- wort darzu gegeben, vnd ob Zwar im hauffen geredt ward es möchten Vie-- leicht ettliche vnter der Gemein sein, die diese Supplication wiedersprechen wolten, Ist doch niemandt herfurgetretten, vnaugesehen, das ettliche Bab-- stische so in Ratth hetten sollen gesetzt werden vnd welche diese Supplication angangen, Zur stell gewesen, haben sie doch das wenigste nicht darwider ge- redt, sondern ihrem Anhang vnd Promotoren den handl nach Prag zuge- schrieben, als ob ihnen Zu spott die ganze burgerschafft sei versamlet worden. Den 15. Junii Ist die Supplication nach Prag in die Canzlei ge- schikt worden, vnd obwol die herrn Commissarien ihren mundtlichen bericht darneben in der Canzlei gethan vns zum bösten, hat doch nichts sruchtbar liches darauff erfolgen wollen. Entlich ist auch der mundlichen Relation in der Canzlei vergessen worden, Drauff haben wir auffm Landtag Zu Olmuntz im Jenner des 1606 Jahr ein schrifftliche relation von herru Commissarien ausgetracht, darinnen auch das gemeldet, es weren die von Ihr Majestät erfueste RatsPersonen Zum theil gestorben Zum theil vntüchtig Zu Ambtern wegen vieler schulden. Was darauff erfelget ist im 1606 Jahr Zu finden 29. Julii 1606 Infra. New Polwerch Vmb diese Zeit des iahrs haben die von Iglaw ein stat- bey der Schies= hütten alhie gebawet worden liches Polwerch bei der schueshütten vorm Spitlthor auffbauen lassen, darzu die ganze Burgerschafft haben Robotten muessen Ist verfertigt worden den (fehlt das Weitere). Behem ſchiken Nachdem Mährern wegen einfaal der vngrischen Nebellen, den Mährern Erlegshilff den A0sten Man. derer Obrister Steffan Wotschkai, Zimlich mit brandt mord vnd raub verwustet worden haben die Beheimb ihnen Zu hilff geschiket laut ihres Landtschluses den Zwanzigsten Man, die solten den 20. Junii Zu Brun ankommen, Ihr Obrister herr Adam herr von Sternberg Obrister Landts Cammerer im königreich Beheimb, von Iglaw sein wegen der Behmischen Landtguetter geschikt worden von 321 Vnterthanen 16 Personen vnd 2 Rent
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239 ter, Als aber Zwischen Ihr Majestet vnd den Vugern fried tractirt worden, ist das Volkh beiderseits abgezogen. Wie es mit der fridstractation ab gelauffen auch was für Articl Proponirt worden, ist im 1606 Jahr Zu lesen. Es hat auch Wotschkai Taler vnd Dutker muntzen lassen, mit der Vberschrift: Stephanus Dei Gralia Dux Hungariæ et Transyluaniæ Comes Siculorum Item Stephanus Wotschkai de Kis Maria Dominus partium Hun- gariae et Comes Siculorum. Eodem anno den 13. Junii Ist herr Zacharias Freistein Pergkmeiſter von Ihrer Majestät Zum Pergkmeister alhie nach gethaner Ayds. Zur Iglaw. Pflicht in der Radtstuben alhie in beisein des herrn Obristen Pergkmeisters herrn küttners vnd der gantzen knapschafft angenohmen vnd inuestirt worden Entgegen ist hans Mullner von Pernekh der Alte Pergkmeister wegen seines hohen alters vnd vnuermögens der Pflicht vnd ambts erlassen worden. Eodem anno den 18. Junii Ist der alte herr Matthes herr Matthes Oruen gestorben. Gruen gestorben auff seinem Landtguet Zur Wies, seines alters 81 Jahr. Ist im Ratth alhie gewesen (leer) iahr, vnd hat sich in Ritter- standt auffnehmen lassen im (leer) Jahr. Ist alhie in der Pfarrkirchen den 8. Septembris begraben worden. Eodem anno den 27. Junii hat man Zu kunfftiger notweer Musterung ber Geſinder Zur die Ingesinder in der Stadt vnd Vorstädten alhie welche ihre Iglaw. eigene feuerstatt haben, gemustert, vnd ist einem ieden seinem Vermögen nach ein Wehr vnd rustung durch die verordneten Musterherrn aufferlegt worden Ein ieder Rottmeister (derer in der anzahl 58) hat seine gesinder stellen muessen. Der gesinder in der Summa so sich zur musterung eingestellt haben, sein damals vber Tausendt Personen gewest. Eodem anno den 14. Julii Als man hieuor von der vn Burger vnd Mitwobner in gerischen Rebellen tyrannei, so sie an der Mehrerischen granzen 4 fändl getheilt. fast bis auff Eibenschutz vnd Brun geubet, mit rauben morden vnb brennen oc. gnugsam gehöret, Auch das sich ettliche der vnsrigen friegsleutte, weil sie nicht bezahlt, in Mährern legen vnd sonderlich, wie die sage war hieher nach Iglaw mit list einschleichen wollen, daher wir dan von der benachtbarten herrschafft gewarnet vns in guette acht Zu nehmen, Alls ist die gantze Bur- gerschafft sambt den Vorstedlern vnd Ingesindern in vier fändi abgetheilt worden, vnd einem iedem fändl gewiesse befelhshaber Zugeordnet, damit Zu furfallender kriegsnott ein ieder Vuter der Burgerschafft vnd Mitwohnern wuste wohin er seine Zuflucht haben vnd was seine Verrichtung sein solte vnd weil sonsten die Stadt in 4 Virtl getheilt ist, hat man 4 Fendl ge- macht, das erste virtl hat ein Weisses fandl, das andere ein Rottes, das dritte ein gelbes, das Vierte ein blawes fandl gefuhret. Dem ersten Virtl sein Zugetheilt worden alle gesinder so darinen wohnen, item ein theil der Spitlvorstadt, dem andern Virtl seine gesinder sambt den Ledertheil: dem
239 ter, Als aber Zwischen Ihr Majestet vnd den Vugern fried tractirt worden, ist das Volkh beiderseits abgezogen. Wie es mit der fridstractation ab gelauffen auch was für Articl Proponirt worden, ist im 1606 Jahr Zu lesen. Es hat auch Wotschkai Taler vnd Dutker muntzen lassen, mit der Vberschrift: Stephanus Dei Gralia Dux Hungariæ et Transyluaniæ Comes Siculorum Item Stephanus Wotschkai de Kis Maria Dominus partium Hun- gariae et Comes Siculorum. Eodem anno den 13. Junii Ist herr Zacharias Freistein Pergkmeiſter von Ihrer Majestät Zum Pergkmeister alhie nach gethaner Ayds. Zur Iglaw. Pflicht in der Radtstuben alhie in beisein des herrn Obristen Pergkmeisters herrn küttners vnd der gantzen knapschafft angenohmen vnd inuestirt worden Entgegen ist hans Mullner von Pernekh der Alte Pergkmeister wegen seines hohen alters vnd vnuermögens der Pflicht vnd ambts erlassen worden. Eodem anno den 18. Junii Ist der alte herr Matthes herr Matthes Oruen gestorben. Gruen gestorben auff seinem Landtguet Zur Wies, seines alters 81 Jahr. Ist im Ratth alhie gewesen (leer) iahr, vnd hat sich in Ritter- standt auffnehmen lassen im (leer) Jahr. Ist alhie in der Pfarrkirchen den 8. Septembris begraben worden. Eodem anno den 27. Junii hat man Zu kunfftiger notweer Musterung ber Geſinder Zur die Ingesinder in der Stadt vnd Vorstädten alhie welche ihre Iglaw. eigene feuerstatt haben, gemustert, vnd ist einem ieden seinem Vermögen nach ein Wehr vnd rustung durch die verordneten Musterherrn aufferlegt worden Ein ieder Rottmeister (derer in der anzahl 58) hat seine gesinder stellen muessen. Der gesinder in der Summa so sich zur musterung eingestellt haben, sein damals vber Tausendt Personen gewest. Eodem anno den 14. Julii Als man hieuor von der vn Burger vnd Mitwobner in gerischen Rebellen tyrannei, so sie an der Mehrerischen granzen 4 fändl getheilt. fast bis auff Eibenschutz vnd Brun geubet, mit rauben morden vnb brennen oc. gnugsam gehöret, Auch das sich ettliche der vnsrigen friegsleutte, weil sie nicht bezahlt, in Mährern legen vnd sonderlich, wie die sage war hieher nach Iglaw mit list einschleichen wollen, daher wir dan von der benachtbarten herrschafft gewarnet vns in guette acht Zu nehmen, Alls ist die gantze Bur- gerschafft sambt den Vorstedlern vnd Ingesindern in vier fändi abgetheilt worden, vnd einem iedem fändl gewiesse befelhshaber Zugeordnet, damit Zu furfallender kriegsnott ein ieder Vuter der Burgerschafft vnd Mitwohnern wuste wohin er seine Zuflucht haben vnd was seine Verrichtung sein solte vnd weil sonsten die Stadt in 4 Virtl getheilt ist, hat man 4 Fendl ge- macht, das erste virtl hat ein Weisses fandl, das andere ein Rottes, das dritte ein gelbes, das Vierte ein blawes fandl gefuhret. Dem ersten Virtl sein Zugetheilt worden alle gesinder so darinen wohnen, item ein theil der Spitlvorstadt, dem andern Virtl seine gesinder sambt den Ledertheil: dem
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240 dritten Virtl seine gesinder sambt der FrauenVorstadt: dem Vierten Virtl seine gesinder sambt den Theil vor Spitlthor vnd ist befolhen worden, daß ein ieder haubtman sein Viertl mustern vnd mit aller notdurfft bestellen soll vide infra 16. Mai 1606. Folgen die befelchshaber: Im ersten Virtl oder fandl. haubtman herr Bartl Schmilauer. Leutenambt Martin Lentz. Fendrich Matthes Faustgros Leutnambt hans Hakh. Feldbabel Thobias Schwab. Fuhrer hans Gredisch. 2 Gemeine Wabl Simon Wunauer, hans holtzmulner. Im Andern Virtl. haubtman herr Matthes Wagner. Leutenambt Jacob Schwab. Fendrich herr Joachim Stubikh Leutenambt hanuß Weiß. Feldbabl Ambrosi Furman. Fuhrer Peter Jung. 2 Gemeine Wabl Thobias hundert, hans Ginschl. Im dritten Virtl. haubtman herr Mathes Glenkh. Leutenambt Andreas Anlauff. Fendrich Paul Reindler Leutenambt Maxmilian Auer. Feld Babl Greger Burgaw. Fuhrer Girg Naglitsch. 2 Gemeine Wabl hans Schmid, hans höffer. Im Virten Virtl. hauptman herr Christoff Scholtz. Leutenambt Matthes Losnitzer. Fendrich herr Andreas Schinabitz Leutenambt Michf Stubikh. Felbbabl Thobias Skalkho. Fuhrer Bartl Zimerman. 2 Gemeine Wabl Matthias Sohener, Thoma koch. Den 15. Julii hat man das Pirnitzer vnd Spitlthor ver- sperrt gehalten vnd nur die Pforten vnd schrankenthürlein offen gelassen auch alle thor mit wechtern vnd Soldaten (derer vor ein iedes thor 3 gegeben) bewachen, vnd die wacht teglich auff vnd abfuhren lassen kheinen Blawfändl. Gelbfändl. Weißfändl. Rottfändl. Die Stabtthor werden geſperrt.
240 dritten Virtl seine gesinder sambt der FrauenVorstadt: dem Vierten Virtl seine gesinder sambt den Theil vor Spitlthor vnd ist befolhen worden, daß ein ieder haubtman sein Viertl mustern vnd mit aller notdurfft bestellen soll vide infra 16. Mai 1606. Folgen die befelchshaber: Im ersten Virtl oder fandl. haubtman herr Bartl Schmilauer. Leutenambt Martin Lentz. Fendrich Matthes Faustgros Leutnambt hans Hakh. Feldbabel Thobias Schwab. Fuhrer hans Gredisch. 2 Gemeine Wabl Simon Wunauer, hans holtzmulner. Im Andern Virtl. haubtman herr Matthes Wagner. Leutenambt Jacob Schwab. Fendrich herr Joachim Stubikh Leutenambt hanuß Weiß. Feldbabl Ambrosi Furman. Fuhrer Peter Jung. 2 Gemeine Wabl Thobias hundert, hans Ginschl. Im dritten Virtl. haubtman herr Mathes Glenkh. Leutenambt Andreas Anlauff. Fendrich Paul Reindler Leutenambt Maxmilian Auer. Feld Babl Greger Burgaw. Fuhrer Girg Naglitsch. 2 Gemeine Wabl hans Schmid, hans höffer. Im Virten Virtl. hauptman herr Christoff Scholtz. Leutenambt Matthes Losnitzer. Fendrich herr Andreas Schinabitz Leutenambt Michf Stubikh. Felbbabl Thobias Skalkho. Fuhrer Bartl Zimerman. 2 Gemeine Wabl Matthias Sohener, Thoma koch. Den 15. Julii hat man das Pirnitzer vnd Spitlthor ver- sperrt gehalten vnd nur die Pforten vnd schrankenthürlein offen gelassen auch alle thor mit wechtern vnd Soldaten (derer vor ein iedes thor 3 gegeben) bewachen, vnd die wacht teglich auff vnd abfuhren lassen kheinen Blawfändl. Gelbfändl. Weißfändl. Rottfändl. Die Stabtthor werden geſperrt.
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241 friegsman weder Zu Roß noch Zu fues ohne des herrn Burgermeisters willen herein gelassen, Auch hat man vnter iedes thor 2 feldstüklein ge- zogen, vnd auff die Pasteyen Dopplhakhen gelegt, damit man sich im noth- faal vnsaumig der feinde erwehren khente. Die Schrankenthürlein hat man mit starkhen eisernen Ketten verwahret, daß niemandt Zu Roß dadurch reit- ten kennen. Im Monat Augusti hat sich hans Fischer auß dem dorff Ein taglohner beſteugt die höffen geburtig des Jaceb Fischers von der Zeil sohn, vuterstan Stadtmauer. den, als er versperret worden, bei nechtlicher weil gegen dem Frauenksoster die Stadtmauer bestiegen, der meinung, wen er nahe Zum kloster kheme. so solte ihm sein Weib ein leitter aus dem Kloster (da sie beide Zur her- berg waren) reichen, das er allso in die Stadt khommen khente Als aber die Wechter seiner gewahr worden, haben sie ihn gefaugen genohmen, vnd wie er ettlich wochen gefengklich gesessen, ist er entlich in ansehung seines armen Weibs vud khinderlein auch seiner einfalt, weil khein arglist bei ihm Zuuer merkhen war, von der Stadt vnd deroselben grunden Zu ewigen Zeitten verurlaubet worden Actum 26. Augusti 1605. Fast Zu dieser Zeit hat sichs Zugetragen, das ein Schwert= Gchwertieger wiedersetzet ſich fegergesell mit nahmen Martin Grunhan von Miltsch aus (leer) dem Gericht. geburtig vorm herrn Stadtrichter damals herrn Thobia krest ist verklagt worden, Als nu der herr Richter den Schergen uach ihme geschikt, hat er sich nicht stellen wollen, sondern den diener mit losen worten abgefertiget, Auff solches ist herr Stadtrichter verursachet worden, gemelten Vugehorsamen Schwertfeger mit einem Geschwornen des Ratths selbst Zu holen. Als der Schwertfeger des Richters ansichtig worden, hat er alsbald ohne schew sein Rapier ausgezogen, gegen dem Richter damit gefochten, vnd erstlich nit wollen gehorsam halten, bies entlich ettliche Soldaten entzwischen kommen, ihn Zum gehorsam vermahnet, allso das er in die straff. doch mit schnarchen vnd vngestimmen worten gegangen ist, Als er nu ein Zeitlang gefengklich ge- halten ward, hat herr Obrister von Altheimb fur ihn intercedirt, das er möchte am leben verschonet, vnd ihme vnter sein Regiment knecht gegeben werden, er wolle ihn wegen seines Verbrechens gnugsam straffen, Weil er aber das leben verwurket, hat man ihn ettlich wochen mit gefengknis ge- strafft, vnd hernach den 26. Augusti auff wolgedachtes herrn von Althaimb vnd anderer hieger Burgersleut Vorbitt ihm das leben schenkhen wollen doch der gestalt, das er die Stadt Iglaw vnd deroselben Zugehörige grunde fluhs in continenti müssig gehen vnd Zu ewigen Zeitten meiden solte Als er diese straff vor dem Geschwernen Ratth augehört vnd menigklich nicht anderst ge- dachte, er wurde diese ihm erwiesene gnad mit grosser Danksagung anneh men, Ist er mit Vugestim herfuer gefahren, Er sej sein lebenlang viel hun- dert meil hin vnd wieder geraiset, vnd ehe er Zu spott den leitten der ge- 16
241 friegsman weder Zu Roß noch Zu fues ohne des herrn Burgermeisters willen herein gelassen, Auch hat man vnter iedes thor 2 feldstüklein ge- zogen, vnd auff die Pasteyen Dopplhakhen gelegt, damit man sich im noth- faal vnsaumig der feinde erwehren khente. Die Schrankenthürlein hat man mit starkhen eisernen Ketten verwahret, daß niemandt Zu Roß dadurch reit- ten kennen. Im Monat Augusti hat sich hans Fischer auß dem dorff Ein taglohner beſteugt die höffen geburtig des Jaceb Fischers von der Zeil sohn, vuterstan Stadtmauer. den, als er versperret worden, bei nechtlicher weil gegen dem Frauenksoster die Stadtmauer bestiegen, der meinung, wen er nahe Zum kloster kheme. so solte ihm sein Weib ein leitter aus dem Kloster (da sie beide Zur her- berg waren) reichen, das er allso in die Stadt khommen khente Als aber die Wechter seiner gewahr worden, haben sie ihn gefaugen genohmen, vnd wie er ettlich wochen gefengklich gesessen, ist er entlich in ansehung seines armen Weibs vud khinderlein auch seiner einfalt, weil khein arglist bei ihm Zuuer merkhen war, von der Stadt vnd deroselben grunden Zu ewigen Zeitten verurlaubet worden Actum 26. Augusti 1605. Fast Zu dieser Zeit hat sichs Zugetragen, das ein Schwert= Gchwertieger wiedersetzet ſich fegergesell mit nahmen Martin Grunhan von Miltsch aus (leer) dem Gericht. geburtig vorm herrn Stadtrichter damals herrn Thobia krest ist verklagt worden, Als nu der herr Richter den Schergen uach ihme geschikt, hat er sich nicht stellen wollen, sondern den diener mit losen worten abgefertiget, Auff solches ist herr Stadtrichter verursachet worden, gemelten Vugehorsamen Schwertfeger mit einem Geschwornen des Ratths selbst Zu holen. Als der Schwertfeger des Richters ansichtig worden, hat er alsbald ohne schew sein Rapier ausgezogen, gegen dem Richter damit gefochten, vnd erstlich nit wollen gehorsam halten, bies entlich ettliche Soldaten entzwischen kommen, ihn Zum gehorsam vermahnet, allso das er in die straff. doch mit schnarchen vnd vngestimmen worten gegangen ist, Als er nu ein Zeitlang gefengklich ge- halten ward, hat herr Obrister von Altheimb fur ihn intercedirt, das er möchte am leben verschonet, vnd ihme vnter sein Regiment knecht gegeben werden, er wolle ihn wegen seines Verbrechens gnugsam straffen, Weil er aber das leben verwurket, hat man ihn ettlich wochen mit gefengknis ge- strafft, vnd hernach den 26. Augusti auff wolgedachtes herrn von Althaimb vnd anderer hieger Burgersleut Vorbitt ihm das leben schenkhen wollen doch der gestalt, das er die Stadt Iglaw vnd deroselben Zugehörige grunde fluhs in continenti müssig gehen vnd Zu ewigen Zeitten meiden solte Als er diese straff vor dem Geschwernen Ratth augehört vnd menigklich nicht anderst ge- dachte, er wurde diese ihm erwiesene gnad mit grosser Danksagung anneh men, Ist er mit Vugestim herfuer gefahren, Er sej sein lebenlang viel hun- dert meil hin vnd wieder geraiset, vnd ehe er Zu spott den leitten der ge- 16
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242 stalt lenger leben wolte (das er der stadt solt Zu ewig Zeiten muessig gehen) so wolle er lieber sterben, ob er das leben verwurkt, so solle man nur bald fort machen vnd nicht lang mit gefengknis Peinigen, Drauff ist er alsbald wieder in gefengkliche Verhafftung genohmen werden, vnd als dieser casus den alten herrn den 30. Augusti referirt vnd angezeiget ward, ist von allen 3 Ratthen beschlossen, Weil ihme die gnad nicht annehmlich, das er seinem Verbrechen nach mit dem Schwert soll gerichtet werden. Welches auch den 3. September ist exequirt worden. Abdankplats des Eodem anno Den 5. September Sein ettliche Reutter Grauen von Thurn. des herrn Matthesen henrichen Grauen von Thurn Obristen vber Tausendt Pferdt Zu Stonern vnd vmb die gegend Poln ankommen, vnd als sie sich vernehmen lassen, man solle sie Zur Iglaw abdankhen, sein die thor gespert und mit wechtern wol verwahrt gehalten worden, der meinung man wolle sie nicht in die Stadt lassen. Aber dieselbe nacht ist ein Reuttender Cammerboth von Prag hieher kommen, mit kaiserlichem befelch, man soll die Reutterei ohn alle wiederred in die Stadt annehmen, sie sollen in gar wenig tagen hie abgedankhet vud auffs new geworben werden, Anch hetten sie sich bewilliget in leidlichem tax alles Zubezahlen. Weil dan die Reutterei Zum theil albereit auff Gemeiner Stadt Mäh¬- rerischen dörffern gelegen vnd khein hoffnung gewesen, sie abzuschaffen hat man Zum herrn Commissario herrn Ladislao von Sternberg Creutzherrn nach Pirnitz abgefertiget, vnd bei Ihr G. erhalten, das uur ein fahn, als des Obristen, in die Stadt soll gelegt werden, die Vbrigen 5 fahnen soll man in den Behmischen dörffern auff 2 meil wegs herumb einlosieren, Welches Zwar geschehen, aber Zu lezt sein die Meisten von ander herschaft grunden auff gemeiner Stadt dörffer angezogen mit dem schein, als were ihr quartier Zu weit, sie khenten Zu rechter Zeit Zum Abdankplatz nicht erscheinen, Diese 1000 Reutter sein von den 8. September bies auff den 28. Septembris hie gelegen, Vud ist Zwar ein tax auffgerichtet worden, Da ein Pfund Rindt- fleisch, Schweinenfleisch, Kalbfleisch pr. 1 w. gr., Schepsenfleisch pr. 2 kr., der habern pr. 20 kr., Der Wein pr. 1 w. gr. taxirt worden, Jst aber gar wenig bezahlt worden, Den die kayserlichen Commissarien herr Georg kleins tratl neben dem herrn Elias Schmidgrabner von Lustenekh auff Gruß Rendt- meister im Königreich Beheimb, haben nach Vieler handlung die geselschafft dahin gebracht, das sie ihnen fur alle Zehrung vnd Vnkosten, so sie Vnter- wegs ond hie gemacht, 9 Tausendt fl. abgezogen vnd innegehalten, Daher haben sie weder den Auspitzern noch vnsern leutten nichts bezahlt, vnd wir sein wegen der bezahlung Zu Ihr Majestät gewiesen worden haben auch noch vber das 2000 Taler auff Versiecherung herrn Rendtmeisters Paar darleihen muessen, den da die Reutter Zu ihrem völligen benuegen nicht weren bezahlt worden, haben sie in Behem Ziehen wollen, Aber Zu Verhuttung mehrer
242 stalt lenger leben wolte (das er der stadt solt Zu ewig Zeiten muessig gehen) so wolle er lieber sterben, ob er das leben verwurkt, so solle man nur bald fort machen vnd nicht lang mit gefengknis Peinigen, Drauff ist er alsbald wieder in gefengkliche Verhafftung genohmen werden, vnd als dieser casus den alten herrn den 30. Augusti referirt vnd angezeiget ward, ist von allen 3 Ratthen beschlossen, Weil ihme die gnad nicht annehmlich, das er seinem Verbrechen nach mit dem Schwert soll gerichtet werden. Welches auch den 3. September ist exequirt worden. Abdankplats des Eodem anno Den 5. September Sein ettliche Reutter Grauen von Thurn. des herrn Matthesen henrichen Grauen von Thurn Obristen vber Tausendt Pferdt Zu Stonern vnd vmb die gegend Poln ankommen, vnd als sie sich vernehmen lassen, man solle sie Zur Iglaw abdankhen, sein die thor gespert und mit wechtern wol verwahrt gehalten worden, der meinung man wolle sie nicht in die Stadt lassen. Aber dieselbe nacht ist ein Reuttender Cammerboth von Prag hieher kommen, mit kaiserlichem befelch, man soll die Reutterei ohn alle wiederred in die Stadt annehmen, sie sollen in gar wenig tagen hie abgedankhet vud auffs new geworben werden, Anch hetten sie sich bewilliget in leidlichem tax alles Zubezahlen. Weil dan die Reutterei Zum theil albereit auff Gemeiner Stadt Mäh¬- rerischen dörffern gelegen vnd khein hoffnung gewesen, sie abzuschaffen hat man Zum herrn Commissario herrn Ladislao von Sternberg Creutzherrn nach Pirnitz abgefertiget, vnd bei Ihr G. erhalten, das uur ein fahn, als des Obristen, in die Stadt soll gelegt werden, die Vbrigen 5 fahnen soll man in den Behmischen dörffern auff 2 meil wegs herumb einlosieren, Welches Zwar geschehen, aber Zu lezt sein die Meisten von ander herschaft grunden auff gemeiner Stadt dörffer angezogen mit dem schein, als were ihr quartier Zu weit, sie khenten Zu rechter Zeit Zum Abdankplatz nicht erscheinen, Diese 1000 Reutter sein von den 8. September bies auff den 28. Septembris hie gelegen, Vud ist Zwar ein tax auffgerichtet worden, Da ein Pfund Rindt- fleisch, Schweinenfleisch, Kalbfleisch pr. 1 w. gr., Schepsenfleisch pr. 2 kr., der habern pr. 20 kr., Der Wein pr. 1 w. gr. taxirt worden, Jst aber gar wenig bezahlt worden, Den die kayserlichen Commissarien herr Georg kleins tratl neben dem herrn Elias Schmidgrabner von Lustenekh auff Gruß Rendt- meister im Königreich Beheimb, haben nach Vieler handlung die geselschafft dahin gebracht, das sie ihnen fur alle Zehrung vnd Vnkosten, so sie Vnter- wegs ond hie gemacht, 9 Tausendt fl. abgezogen vnd innegehalten, Daher haben sie weder den Auspitzern noch vnsern leutten nichts bezahlt, vnd wir sein wegen der bezahlung Zu Ihr Majestät gewiesen worden haben auch noch vber das 2000 Taler auff Versiecherung herrn Rendtmeisters Paar darleihen muessen, den da die Reutter Zu ihrem völligen benuegen nicht weren bezahlt worden, haben sie in Behem Ziehen wollen, Aber Zu Verhuttung mehrer
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243 Vnkosten vnd Jhrer Majestät Vugnad hat die Stadt alhie gemelte 2000 Taler dargeliehen. Die Vukosten, so bei diesem Abdankplatz auffgeloffen, haben sich vermöge des taxes erstrett nu die 4000 fl. Mährerisch. Das meiste Bolkh ist wieder geworben vnd vnter dem herrn Brzesowitz Obristen bestelt worden, sein Zu Olmutz gemustert. Vmb diese Zeit des iahrs hat die Pest hie eingerissen sein Sterb. teglich Zu 4, 5, 6 auch 8 Personon gestorben. Mehr Zu 10, 12, 13, 17, 20, hernach hats wieder nachgelassen. Den 12. Oktober Ist ein schrökliche Sonnenfinsternis alhie Sonnen Finster- nts. gesehen worden, hat gewehret bei 2 stunden vmb Vesperzeit, dergleichen in ettlich hundert iahren nicht soll gesehen sein worden. Vmb diese Zeit als die Pest eingeriessen, sein viel LeutGommunicanten. Zum tisch des herrn gegangen, den ersten Sontag 200 vnd ettlich Personen, den andern Sontag 323 Personen, den dritten 369 Personen, den Vierten 549 Personen, Den funfften Sontag 543 Personen, Den Sechsten Sontag 226 Personen, Den 7. Sentag 296 Personen, Den 8. Sontag 189 Per sonen, den 9. Sontag 241 Personen, Den 1. Aduents Sontag 213. Dae ander Aduent 185, Den 3. AduentsSontag 125 den letzten AduentsSontag 138 Personen. Dieses 1605 Ihar sein getaufft worden 378 Personen, Sein gestorben . . . . . . . . 801 Personen, 91 Paar, Copulirt . . . . . . . . . . . . 9235 Personen. Communicirt. . Nachdem herr Lukas Nischkauer Pfarherr Zu Stonnern Vjarherr Zu Stonnern Pe wegen seines hohen alters vnd vnuermögligkheit seinem dienst largus. nimmer abwarten khennen, vnd die Pfarkinder sich dessen Zum öfftern son- derlich wegen der Tauff vnd Communion so er nit mehr aus mangl der sprach verrichten kennen, beschwert, Ist er seines diensts entlassen, vnd an seine stell herr M. Casparus Pelargus Rector Scholae erwehlet worden welcher vom Neuen iahr bies auff Georgii den Schueldienst versehen vnd daneben Zu Stonnern geprediget. Den 18. Januarii Ist herr Johannes Faber gewesener Pfarherr Zu Wilantz gestorben, seines alters 53 Jahr, hat hie im Caplandienst vnd Zu Wilantz gedienet 32 Jahr. An sein stell ist kom- men M. Marcus Krumb Pfarherr Zum Rantzer, vud nach Rantzer herr Sewald Pfarrer Zum ist Andreas Lewald Pfarherr Zu Losnitz vocirt worden, Michae- Ranzer. lis des 1606 Jahrs. Den 20. Januarii frue gegen mittag hat sich ein fleglicher faal begeben hinter Stonneru, Es ist ein Eysenhandler von krembe herr Iohan Faber gestorben. 3 Mörd bei Stonnern. 16
243 Vnkosten vnd Jhrer Majestät Vugnad hat die Stadt alhie gemelte 2000 Taler dargeliehen. Die Vukosten, so bei diesem Abdankplatz auffgeloffen, haben sich vermöge des taxes erstrett nu die 4000 fl. Mährerisch. Das meiste Bolkh ist wieder geworben vnd vnter dem herrn Brzesowitz Obristen bestelt worden, sein Zu Olmutz gemustert. Vmb diese Zeit des iahrs hat die Pest hie eingerissen sein Sterb. teglich Zu 4, 5, 6 auch 8 Personon gestorben. Mehr Zu 10, 12, 13, 17, 20, hernach hats wieder nachgelassen. Den 12. Oktober Ist ein schrökliche Sonnenfinsternis alhie Sonnen Finster- nts. gesehen worden, hat gewehret bei 2 stunden vmb Vesperzeit, dergleichen in ettlich hundert iahren nicht soll gesehen sein worden. Vmb diese Zeit als die Pest eingeriessen, sein viel LeutGommunicanten. Zum tisch des herrn gegangen, den ersten Sontag 200 vnd ettlich Personen, den andern Sontag 323 Personen, den dritten 369 Personen, den Vierten 549 Personen, Den funfften Sontag 543 Personen, Den Sechsten Sontag 226 Personen, Den 7. Sentag 296 Personen, Den 8. Sontag 189 Per sonen, den 9. Sontag 241 Personen, Den 1. Aduents Sontag 213. Dae ander Aduent 185, Den 3. AduentsSontag 125 den letzten AduentsSontag 138 Personen. Dieses 1605 Ihar sein getaufft worden 378 Personen, Sein gestorben . . . . . . . . 801 Personen, 91 Paar, Copulirt . . . . . . . . . . . . 9235 Personen. Communicirt. . Nachdem herr Lukas Nischkauer Pfarherr Zu Stonnern Vjarherr Zu Stonnern Pe wegen seines hohen alters vnd vnuermögligkheit seinem dienst largus. nimmer abwarten khennen, vnd die Pfarkinder sich dessen Zum öfftern son- derlich wegen der Tauff vnd Communion so er nit mehr aus mangl der sprach verrichten kennen, beschwert, Ist er seines diensts entlassen, vnd an seine stell herr M. Casparus Pelargus Rector Scholae erwehlet worden welcher vom Neuen iahr bies auff Georgii den Schueldienst versehen vnd daneben Zu Stonnern geprediget. Den 18. Januarii Ist herr Johannes Faber gewesener Pfarherr Zu Wilantz gestorben, seines alters 53 Jahr, hat hie im Caplandienst vnd Zu Wilantz gedienet 32 Jahr. An sein stell ist kom- men M. Marcus Krumb Pfarherr Zum Rantzer, vud nach Rantzer herr Sewald Pfarrer Zum ist Andreas Lewald Pfarherr Zu Losnitz vocirt worden, Michae- Ranzer. lis des 1606 Jahrs. Den 20. Januarii frue gegen mittag hat sich ein fleglicher faal begeben hinter Stonneru, Es ist ein Eysenhandler von krembe herr Iohan Faber gestorben. 3 Mörd bei Stonnern. 16
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244 Andreas Waslej eines gutten Vermögens sambt seinem Schwagern Niclas Beer von haidersdorff hieher nach Iglaw gefahren, willens seine Schulden alhie einzufodern vnd Zu communiciren Nicht weit aber hinter Stonnern sein 4 Reutter Zu ihnen geeiset, haben den khauffman von hinten Zu burch den Wagen erschossen, den Kutschknecht iämmerlich ermördet vnd den dritten des khauffmans Schwagern todtlich verwundet, allso das sie uicht anderst vermeinet weil er beym hertzen vnd hinter dem Nakhen ettliche stich bekom- men, es sei seines lebens uicht mehr vbrig, Als aber die Mörder nachmals weitter geritten, hat sich der Verwundte gutte Man besonnen, sich auff- gerichtet vnd gegen der Landtstraß (den ihn der Reutter beiseits gefuhret von der straß, allda er sich hat entblessen mussen, das sie ihm nach dem hertzen haben stechen khennen) getaumelt, Als ihm ettliche von Stonnern ersehen, haben sie ihn in Markt gefuhret vnd den faal alsbald der obrigkeit alhie offenwaret. Vnd weil man kundtschafft bekommen, das die theter gegen Stekhen hat man ihnen Zu Roß vnd Schlitten auff befelch des Ratths, eilendts nachgesetzt, vnv entlich die Mörder desselben tages Zur nacht in des Teuffels kratschmen 1 meil von Czaslaw vberfallen, gefangen hieher gebracht, Welche die that erstlich stark verneunet, Als man sie aber Zu dem tödtlich verwundten Niclasen Beer (der ettlich tag hernach gestorben) nach Stonnern gefuhrt hat, vnd ihnen der verwundte alle Vmbstende, wie sie mit ihnen vmbgangen erzehset, haben die Mörder entlich die that freiwillig befent, mit fernerer meldung, sie hetten das leben verwurkt, sie wollen sterben wie fromme Christen. Drauff sein sie wieder in die Stadt in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, vnd als man denen von krembs solchen faal schrifftlich Zu khundt gethan, haben sie ihren Vellmechtigen hieher abgefertiget, Weil aber 2 vnter ihnen sich des Adls gerhumet, in dem sich der eine haus Phi¬ lip Vischborn von Wurtzburg, der ander Christoff Schwannabach von Nurn- berg genennet, hat der Rath alhie bei dem herrn Landtshaubtman herrn Carl von Lichtenstein belernung genohmen (weil in der Mehrerischen Landts- ordnung gesezet ist, das die Stedte kheinen vom Adl richten sollen, sondern Zum uechsten Landtrecht stellen) wie gegen sie als offentliche straffenrauber Zu Procediren, Ist der bescheid erfolget, Sie sein nicht mehr Edlleut sondern Schelm, man soll neben dem rechten mit ihnen Verfahren, Drauff ist der Edlman Vischborn den 10. Martii beim Pranger mit dem Schwert gerich- tet worden, Die andern drei sein den folgenden tag auffm Rabenstein Ju- stificirt worden. herr Lucas Den 2. Februarii Ist herr Lucas Nischkauer gewesener Miſchkauer ge- ftorben. Pfarherr Zum Stonnern gestorben, seines alters 63 Jahr hat im Ambt gelebet 38 Jahr. An sein stell kommen herr M. Pesargus. Vmb diese Zeit 26. Januarii haben sich des herrn Obri- Teufflische Reut- ter lagern ſich vmb Iglaw. sten Teuffels Tausendt Neutter vmb die gegend Iglaw auff des
244 Andreas Waslej eines gutten Vermögens sambt seinem Schwagern Niclas Beer von haidersdorff hieher nach Iglaw gefahren, willens seine Schulden alhie einzufodern vnd Zu communiciren Nicht weit aber hinter Stonnern sein 4 Reutter Zu ihnen geeiset, haben den khauffman von hinten Zu burch den Wagen erschossen, den Kutschknecht iämmerlich ermördet vnd den dritten des khauffmans Schwagern todtlich verwundet, allso das sie uicht anderst vermeinet weil er beym hertzen vnd hinter dem Nakhen ettliche stich bekom- men, es sei seines lebens uicht mehr vbrig, Als aber die Mörder nachmals weitter geritten, hat sich der Verwundte gutte Man besonnen, sich auff- gerichtet vnd gegen der Landtstraß (den ihn der Reutter beiseits gefuhret von der straß, allda er sich hat entblessen mussen, das sie ihm nach dem hertzen haben stechen khennen) getaumelt, Als ihm ettliche von Stonnern ersehen, haben sie ihn in Markt gefuhret vnd den faal alsbald der obrigkeit alhie offenwaret. Vnd weil man kundtschafft bekommen, das die theter gegen Stekhen hat man ihnen Zu Roß vnd Schlitten auff befelch des Ratths, eilendts nachgesetzt, vnv entlich die Mörder desselben tages Zur nacht in des Teuffels kratschmen 1 meil von Czaslaw vberfallen, gefangen hieher gebracht, Welche die that erstlich stark verneunet, Als man sie aber Zu dem tödtlich verwundten Niclasen Beer (der ettlich tag hernach gestorben) nach Stonnern gefuhrt hat, vnd ihnen der verwundte alle Vmbstende, wie sie mit ihnen vmbgangen erzehset, haben die Mörder entlich die that freiwillig befent, mit fernerer meldung, sie hetten das leben verwurkt, sie wollen sterben wie fromme Christen. Drauff sein sie wieder in die Stadt in gefengkliche Verhafftung genohmen worden, vnd als man denen von krembs solchen faal schrifftlich Zu khundt gethan, haben sie ihren Vellmechtigen hieher abgefertiget, Weil aber 2 vnter ihnen sich des Adls gerhumet, in dem sich der eine haus Phi¬ lip Vischborn von Wurtzburg, der ander Christoff Schwannabach von Nurn- berg genennet, hat der Rath alhie bei dem herrn Landtshaubtman herrn Carl von Lichtenstein belernung genohmen (weil in der Mehrerischen Landts- ordnung gesezet ist, das die Stedte kheinen vom Adl richten sollen, sondern Zum uechsten Landtrecht stellen) wie gegen sie als offentliche straffenrauber Zu Procediren, Ist der bescheid erfolget, Sie sein nicht mehr Edlleut sondern Schelm, man soll neben dem rechten mit ihnen Verfahren, Drauff ist der Edlman Vischborn den 10. Martii beim Pranger mit dem Schwert gerich- tet worden, Die andern drei sein den folgenden tag auffm Rabenstein Ju- stificirt worden. herr Lucas Den 2. Februarii Ist herr Lucas Nischkauer gewesener Miſchkauer ge- ftorben. Pfarherr Zum Stonnern gestorben, seines alters 63 Jahr hat im Ambt gelebet 38 Jahr. An sein stell kommen herr M. Pesargus. Vmb diese Zeit 26. Januarii haben sich des herrn Obri- Teufflische Reut- ter lagern ſich vmb Iglaw. sten Teuffels Tausendt Neutter vmb die gegend Iglaw auff des
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245 herrn Gruens vnd der benachtbarten guetter gelegert vnd allda auff ihre be- zahlung gewartet, (Aus dieser Compania sein des vergangenen Jahrs den 31. October ihrer 50 Zu Roß sambt den Commissarien Peter Zastrzizl vnd Jan Oseczki hieher kommen, weil man aber damals die thor gesperrt gehalten, vnd in die Stadt uicht Passiren lassen, Sein die genandten 2 Commissarien Zue fueß neben den furierer auffs Ratthaus gangen, vnd begert, man solle den Tausendt Reuttern (so hernach Zu Soher gelegen), auff der Stadt grunden, oder in der Stadt quartier vergönnen, Ihr G. herr Landtshaubtman hette es bewilliget. Weil wir aber khein befelch weder von Ihr Majestät noch von herrn Landtshaubtman gehabt, Item weil Vns von hoff Vertröstung geschehen, wir sollen mit dergleichen kriegsbeschwer ver- schonet werden, Als haben wir sie mit gutten wortten abgefertiget, Sein drauff nach Soher gezogen, vnd als sie allda alles verzehrt vmb den 1. Februarii in die gegend hieher kommen. Als sie nu in der benachtbarschafft gelegen vnd mit Prouiant nicht nach notturfft versehen gewest, haben sie alle wochen ihre furierer in die Stadt geschikt, danebens auch die Commissarien fur sie geschrieben, man wolle ihnen mit Prouiant von den Stadtgrunden Zu hilff kommen, sonsten sie ihre quartier auff vnsern dörffer nehmen muesten, Ist hierauff durch des Ratths gesandten ihnen auff eine Wochen 20 Muth habern, 20 Centner fleisch, ettlich kälber, 10 Emer Wein vnd ettlich Schweinitzer bier verwilliget, weil sie sonderlich vermeldet, sie werden nicht lenger als 8 tag alda still liegen, Nach ausgang der 8 tag hat man ihnen auff ihr schnarchen vnd drowen, wieder so viel entlich auch auff die dritte vnd 4te woche bewilligen mussen, welches in einer Summa austragt 1722 ffl. Den 4. Martii sein sie mit hellem hauffen auff Teltsch, Datschitz vnd Neureisch verrukt, Alda sie ihrer bezahlung er- warten sollen. Sie haben auch ettliche feldstücksein vnd Pechkrentz mit sich gefuhrt, worauff es angesehen, ist bies dato in der still. Den 9. Martii sein sie auff Ihr Majestät befelch in Behem gezogen, vnd ist also daß Mäh¬ rerlandt dieser hewschrekhen gefreuet worden Entlich haben sie ihr quartier Zur Titschein in Mährern erlangt. Den 11. Februarii Ist herr Matthias Peltzl Pfarherr Zum Gieshuebl gestorben seines alters 63 Jahr, Im dienst gewesen 26 iahr. An sein stell ist herr Johann Cardinal den 17. Apri¬ lis introducirt worden. Nachdem herr Nischkauer Pfarherr Zum Stonern gestor- ben ist an sein stell herr M. Casparus Pelargus Zuuor Rector der Lateinischen schul alhie, vocirt vnd introducirt worden Georgii. An stat herr Pelargi ist herr M. Petrus Schmilauer Zum Rector Schole herr Schmilauer Rectore vocirt vnd den 8. Maii introducirt worden. Da hat inuestirt worden. herr M. Daniel Grasst ein Lateinische Oration de dignitate literarum ge Pfarherr Bu Stonnern. herr Pelzl ge= ftorben. herr Cardinal ſuccedirt thm.
245 herrn Gruens vnd der benachtbarten guetter gelegert vnd allda auff ihre be- zahlung gewartet, (Aus dieser Compania sein des vergangenen Jahrs den 31. October ihrer 50 Zu Roß sambt den Commissarien Peter Zastrzizl vnd Jan Oseczki hieher kommen, weil man aber damals die thor gesperrt gehalten, vnd in die Stadt uicht Passiren lassen, Sein die genandten 2 Commissarien Zue fueß neben den furierer auffs Ratthaus gangen, vnd begert, man solle den Tausendt Reuttern (so hernach Zu Soher gelegen), auff der Stadt grunden, oder in der Stadt quartier vergönnen, Ihr G. herr Landtshaubtman hette es bewilliget. Weil wir aber khein befelch weder von Ihr Majestät noch von herrn Landtshaubtman gehabt, Item weil Vns von hoff Vertröstung geschehen, wir sollen mit dergleichen kriegsbeschwer ver- schonet werden, Als haben wir sie mit gutten wortten abgefertiget, Sein drauff nach Soher gezogen, vnd als sie allda alles verzehrt vmb den 1. Februarii in die gegend hieher kommen. Als sie nu in der benachtbarschafft gelegen vnd mit Prouiant nicht nach notturfft versehen gewest, haben sie alle wochen ihre furierer in die Stadt geschikt, danebens auch die Commissarien fur sie geschrieben, man wolle ihnen mit Prouiant von den Stadtgrunden Zu hilff kommen, sonsten sie ihre quartier auff vnsern dörffer nehmen muesten, Ist hierauff durch des Ratths gesandten ihnen auff eine Wochen 20 Muth habern, 20 Centner fleisch, ettlich kälber, 10 Emer Wein vnd ettlich Schweinitzer bier verwilliget, weil sie sonderlich vermeldet, sie werden nicht lenger als 8 tag alda still liegen, Nach ausgang der 8 tag hat man ihnen auff ihr schnarchen vnd drowen, wieder so viel entlich auch auff die dritte vnd 4te woche bewilligen mussen, welches in einer Summa austragt 1722 ffl. Den 4. Martii sein sie mit hellem hauffen auff Teltsch, Datschitz vnd Neureisch verrukt, Alda sie ihrer bezahlung er- warten sollen. Sie haben auch ettliche feldstücksein vnd Pechkrentz mit sich gefuhrt, worauff es angesehen, ist bies dato in der still. Den 9. Martii sein sie auff Ihr Majestät befelch in Behem gezogen, vnd ist also daß Mäh¬ rerlandt dieser hewschrekhen gefreuet worden Entlich haben sie ihr quartier Zur Titschein in Mährern erlangt. Den 11. Februarii Ist herr Matthias Peltzl Pfarherr Zum Gieshuebl gestorben seines alters 63 Jahr, Im dienst gewesen 26 iahr. An sein stell ist herr Johann Cardinal den 17. Apri¬ lis introducirt worden. Nachdem herr Nischkauer Pfarherr Zum Stonern gestor- ben ist an sein stell herr M. Casparus Pelargus Zuuor Rector der Lateinischen schul alhie, vocirt vnd introducirt worden Georgii. An stat herr Pelargi ist herr M. Petrus Schmilauer Zum Rector Schole herr Schmilauer Rectore vocirt vnd den 8. Maii introducirt worden. Da hat inuestirt worden. herr M. Daniel Grasst ein Lateinische Oration de dignitate literarum ge Pfarherr Bu Stonnern. herr Pelzl ge= ftorben. herr Cardinal ſuccedirt thm.
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246 halten, vnd in fine den M. Schmilauer seinen Collegis vnd discipulis com- mendirt. Hernacher hat herr Schmilaner auch ein Oration gehalten. Nach diesem hat herr hinconius als Schulherr den herrn M. Schmilauern in- uestirt, ihm ein rutten vnd buch in die handt gegeben vnd daneben ein La- teinischen Sermon an die Collegas vnd discipulos gehalten, daß sie ihn den herrn Schmilauern ehren, Respectiren vnd ihm gehorchen sollen oc. hernach hat herr M Pelargus der Vorige Rector Valedicirt, vnd herr Grassl ein deutschen Sermon an die Jugendt gethan, das sie ihren herrn Rectorem ehren, ihme gehorchen vnd fleissig studieren sollen, damit sie kunfftig kirchen, Schulen vnd ihrem lieben Vatterlandt Eltern vnd befreundten dienen khen- nen. Als solches alles volendet worben, hat man das Te Deum laudamus gesungen. Wte die 4 fändl abgetheilt wor- den. Muſterung Bur Iglaw der Bur- ger vnd Inge-- stnder. Eodem die Ist herr Watzlaw Apollo Behmischer Stadt- schreiber nach Eubantschutz gezogen, alda er Stadtschreiber worden. Nachdem man das vergangene 1605 Jahr den 14. Julii die Burgerschafft vnd Ingesinder in Vier fändl getheilt, aber da- mals wegen Vielerlei hindernis khein Musterung halten khennen, 3st dieselbe allererst den 16. vnd 17. Maij dieses 1606 furgenohmen worden, Man hat Vier Newe aber 4 Neue fendlein machen lassen, 1 Weiß, ein Rotts, ein gelbs fändl. vnd ein blaues, Zu iederm fandl ist Zu beidenseiten Ihr Ma- jestät Wappen, der Schwarze Adler, vnd Vnten Zwischen den kreiten auff der einen seiten des LandtsMährern, auff der andern der Stadt Iglaw Wappen gemahlet worden, Die befelhshaber Zu iederm fandl sein oben im 14. Julii des 1605 Jahrs verzeichnet, den Fendrichen hat herr StadtEltister damals herr Paul haidler die fandlein im nahmen Ihr Majestät vnd des Ratths ausgetheilt, vnd sie dabej erinnert, das sie, da es die noth erfordern wurde, dabej leib vnd leben Zu beschutzung des Vatterlandts Zusetzen selten dc. Hernacher haben die 4 haubtleutte gespielet, welcher vnter ihnen mit sei- nem fändl den Vorzug in der Musterung haben soll, hat das loß getroffen das herr Glenkh mit dem Gelben fandl der erste, herr Bartl Schmilauer mit dem Weissen der ander, herr Matthes Wagner mit dem Rotten fendl der Dritte, vnd herr Christoff scholtz mit dem blauen fandl der 4te vnd lezte im auffzug gewesen. Zu dem Weissen fandl hat gehöret das Erste Virtl der Burger vnd Ingesinder, item das Grötzl, die Stürtzergassen, Spitlthor am Steeg, ausserhalb der ersten Rott dee Ludwigz keferles, welche Zum blawen fändl ins Vierte Virtl getheilt worden. Zu dem Rotten fandl hat gehöret das ander Virtl der Burger vnd Ingesinder sambt dem Ledertheil vnd der ersten Rotth des Esaias klugmichls vor Frawthor. herr Apollo Zieht nach Eu- bantſchutz.
246 halten, vnd in fine den M. Schmilauer seinen Collegis vnd discipulis com- mendirt. Hernacher hat herr Schmilaner auch ein Oration gehalten. Nach diesem hat herr hinconius als Schulherr den herrn M. Schmilauern in- uestirt, ihm ein rutten vnd buch in die handt gegeben vnd daneben ein La- teinischen Sermon an die Collegas vnd discipulos gehalten, daß sie ihn den herrn Schmilauern ehren, Respectiren vnd ihm gehorchen sollen oc. hernach hat herr M Pelargus der Vorige Rector Valedicirt, vnd herr Grassl ein deutschen Sermon an die Jugendt gethan, das sie ihren herrn Rectorem ehren, ihme gehorchen vnd fleissig studieren sollen, damit sie kunfftig kirchen, Schulen vnd ihrem lieben Vatterlandt Eltern vnd befreundten dienen khen- nen. Als solches alles volendet worben, hat man das Te Deum laudamus gesungen. Wte die 4 fändl abgetheilt wor- den. Muſterung Bur Iglaw der Bur- ger vnd Inge-- stnder. Eodem die Ist herr Watzlaw Apollo Behmischer Stadt- schreiber nach Eubantschutz gezogen, alda er Stadtschreiber worden. Nachdem man das vergangene 1605 Jahr den 14. Julii die Burgerschafft vnd Ingesinder in Vier fändl getheilt, aber da- mals wegen Vielerlei hindernis khein Musterung halten khennen, 3st dieselbe allererst den 16. vnd 17. Maij dieses 1606 furgenohmen worden, Man hat Vier Newe aber 4 Neue fendlein machen lassen, 1 Weiß, ein Rotts, ein gelbs fändl. vnd ein blaues, Zu iederm fandl ist Zu beidenseiten Ihr Ma- jestät Wappen, der Schwarze Adler, vnd Vnten Zwischen den kreiten auff der einen seiten des LandtsMährern, auff der andern der Stadt Iglaw Wappen gemahlet worden, Die befelhshaber Zu iederm fandl sein oben im 14. Julii des 1605 Jahrs verzeichnet, den Fendrichen hat herr StadtEltister damals herr Paul haidler die fandlein im nahmen Ihr Majestät vnd des Ratths ausgetheilt, vnd sie dabej erinnert, das sie, da es die noth erfordern wurde, dabej leib vnd leben Zu beschutzung des Vatterlandts Zusetzen selten dc. Hernacher haben die 4 haubtleutte gespielet, welcher vnter ihnen mit sei- nem fändl den Vorzug in der Musterung haben soll, hat das loß getroffen das herr Glenkh mit dem Gelben fandl der erste, herr Bartl Schmilauer mit dem Weissen der ander, herr Matthes Wagner mit dem Rotten fendl der Dritte, vnd herr Christoff scholtz mit dem blauen fandl der 4te vnd lezte im auffzug gewesen. Zu dem Weissen fandl hat gehöret das Erste Virtl der Burger vnd Ingesinder, item das Grötzl, die Stürtzergassen, Spitlthor am Steeg, ausserhalb der ersten Rott dee Ludwigz keferles, welche Zum blawen fändl ins Vierte Virtl getheilt worden. Zu dem Rotten fandl hat gehöret das ander Virtl der Burger vnd Ingesinder sambt dem Ledertheil vnd der ersten Rotth des Esaias klugmichls vor Frawthor. herr Apollo Zieht nach Eu- bantſchutz.
Strana 247
247 Zu dem Gelben fandl hat gehöret das dritte Virtl der Burger vnd Ingesinder, item die ander dritte vnd vierte Rotth vor Frauenthor. Zum blawen fändl hat gehört das vierte Virtl der Burger vnd In- gesinder, item die Erste Rotth des Ludwig Keferles vor Spitlthor, vnd die letzte Rotth des Adam Tengls vor Frawthor. Jedes fandl ist bei 500 Man starkh gewesen vide supra Anno 1605. Weg vor Frauen= Eodem anno Zwischen Ostern vnd Pfingsten hat man den thor gepflaftert bies Bum Gotts- Weg vom Franenthor an bies an den Neuen freudhoff gepflastert, Ather. darzu hat herr Marcus Saltzenbrodt verschafft 200 fl. Den 25. Maii haben ettliche herrn des Ratths sambt ett- lichen aus der Burgerschafft die Mehrerische graintzen so weit sich das stadtguth erstreft, vnd hernach den 29. vnd 30. Maii die Beh- mische Stadtgranitzen beritten, vnd vbersehen wie weit die Landtguetter Zur stadt gehörig sich erstrekhen, auch ob die Ranstein richtig vnd iust Ver- blieben sein. Den 20. Junii Ist ein kayserlicher besiegelter befelch wegen Wegen der Ratteuerneurung der Rattsuerneurung an herrn VnterCammerer lantend hieher alhie. kommen, des inhalts Er soll den Ratth alhie verneuren nach dem alten löb- lichen gebrauch vnd den Neuen geschwornen den Ayd vermöge der Mäh¬- rerischen Landtsordnung aufferlegen, Item das Jhr Majestät ihme vorbe- halte, da funfftig ein stell leer wurde, dieselbe Zuersetzen. Weil aber solches wieder Gemeiner Stadt Priuilegien, das den Ratth das Jus eligendi solte genommen werden, Auch in der Landtsordnung khein Ayd, so die Städte anging, Zu finden, Als haben die herrn Geschwornen sich bei hoff weiter erkundiget vnd rath gehalten, wie disfals ferner Zu procediren, Ist ihnen gerathen worden, Weil in Jhr Majestät schreiben die wort stehen, das der Ratth dem alten löblichen gebrauch nach solle renouirt werden, vnd bishero khein solcher Ayd wie in der Landtsordnung Zu finden, (vnd die nur auff die LandtsAembter sich referiren) Zu finden, So soll man vor der Zeit nichte weitters disputiren, Auch was Jhr Majestät Zu erhaltung seiner Kayserlichen reputation Zu ende setzet sich nichts bewegen lassen, Man khenne dennoch kunfftig da dergleichen wieder die Stadt freiheiten tentirt wurde, sich wie iezo, auff die priuilegia beruffen, vnd were denselben Zu wieder hiedurch nichts gehandlet, Man solle bej dem herrn VnterCammerer sollicitiren daß er ein gwalt von sich gebe, oder nach dem alten gebrauch den Ratth selbst verneure, wie Jhr Majestät befolhen da er sich dessen weigerte, khente weiter dauon deliberirt werden, Als man nu bei dem herrn VnterCammerer vmb die Verneurung geworben, hat er nach vielen cunctiren vnd nach mancherlej gehaltenem rattschlag mit den furnembsten Landtofficirer in Mährern, auch den Kay. Commissarien, so damals Zu Brun auff dem Landtag gewesen, sich entlich dahin erflert, Er wolle ein gwalt von sich geben daß wir den Stadtgranitzen beritten worden.
247 Zu dem Gelben fandl hat gehöret das dritte Virtl der Burger vnd Ingesinder, item die ander dritte vnd vierte Rotth vor Frauenthor. Zum blawen fändl hat gehört das vierte Virtl der Burger vnd In- gesinder, item die Erste Rotth des Ludwig Keferles vor Spitlthor, vnd die letzte Rotth des Adam Tengls vor Frawthor. Jedes fandl ist bei 500 Man starkh gewesen vide supra Anno 1605. Weg vor Frauen= Eodem anno Zwischen Ostern vnd Pfingsten hat man den thor gepflaftert bies Bum Gotts- Weg vom Franenthor an bies an den Neuen freudhoff gepflastert, Ather. darzu hat herr Marcus Saltzenbrodt verschafft 200 fl. Den 25. Maii haben ettliche herrn des Ratths sambt ett- lichen aus der Burgerschafft die Mehrerische graintzen so weit sich das stadtguth erstreft, vnd hernach den 29. vnd 30. Maii die Beh- mische Stadtgranitzen beritten, vnd vbersehen wie weit die Landtguetter Zur stadt gehörig sich erstrekhen, auch ob die Ranstein richtig vnd iust Ver- blieben sein. Den 20. Junii Ist ein kayserlicher besiegelter befelch wegen Wegen der Ratteuerneurung der Rattsuerneurung an herrn VnterCammerer lantend hieher alhie. kommen, des inhalts Er soll den Ratth alhie verneuren nach dem alten löb- lichen gebrauch vnd den Neuen geschwornen den Ayd vermöge der Mäh¬- rerischen Landtsordnung aufferlegen, Item das Jhr Majestät ihme vorbe- halte, da funfftig ein stell leer wurde, dieselbe Zuersetzen. Weil aber solches wieder Gemeiner Stadt Priuilegien, das den Ratth das Jus eligendi solte genommen werden, Auch in der Landtsordnung khein Ayd, so die Städte anging, Zu finden, Als haben die herrn Geschwornen sich bei hoff weiter erkundiget vnd rath gehalten, wie disfals ferner Zu procediren, Ist ihnen gerathen worden, Weil in Jhr Majestät schreiben die wort stehen, das der Ratth dem alten löblichen gebrauch nach solle renouirt werden, vnd bishero khein solcher Ayd wie in der Landtsordnung Zu finden, (vnd die nur auff die LandtsAembter sich referiren) Zu finden, So soll man vor der Zeit nichte weitters disputiren, Auch was Jhr Majestät Zu erhaltung seiner Kayserlichen reputation Zu ende setzet sich nichts bewegen lassen, Man khenne dennoch kunfftig da dergleichen wieder die Stadt freiheiten tentirt wurde, sich wie iezo, auff die priuilegia beruffen, vnd were denselben Zu wieder hiedurch nichts gehandlet, Man solle bej dem herrn VnterCammerer sollicitiren daß er ein gwalt von sich gebe, oder nach dem alten gebrauch den Ratth selbst verneure, wie Jhr Majestät befolhen da er sich dessen weigerte, khente weiter dauon deliberirt werden, Als man nu bei dem herrn VnterCammerer vmb die Verneurung geworben, hat er nach vielen cunctiren vnd nach mancherlej gehaltenem rattschlag mit den furnembsten Landtofficirer in Mährern, auch den Kay. Commissarien, so damals Zu Brun auff dem Landtag gewesen, sich entlich dahin erflert, Er wolle ein gwalt von sich geben daß wir den Stadtgranitzen beritten worden.
Strana 248
248 Ratth inhalt des faiserlichen befelchs renouiren sollen. Den er hat wol vermerkhen khennen, das bei iezigem Zustandt der vngrischen Rebellion, da sonderlich auch die relligion soll frey gelassen vnd iederman dabej geschützet werden, kheine Neurung weder in den Priuilegien, alten gebreuchen, noch wegen des Catholischen Ayds (der hoch vrgirt ward) fueglich khente fur- genohmen werden, Ost allso bej des Alten Ratths geschworen election inhalt der Stadtpriuisegien in allen Puncten verblieben, vnangesehen, daß sichs sehr wiederwertig angelassen, vnd ist der Ratth verneuret worden, wie folget: Anno 1606 den 29. Julii Ist der Ratth durch die Altgeschworen uerneuret worden: herr Jacob Pauspertl der Elter, Eltister. herr Thobias Kresl Beisitzer. herr Jacob Pauspertl der Junger, Richter 15. Augusti. Junge herrn: Georg Stubikh, Zacharias Geschl, Valten Mohensakh, hans Schindl. Kalte hundtstäge. Dies iahr haben wir kalte hundtstage gehabt, hat fast alle tag geregnet, bisweilen auch gegrupnet, dergleichen Zeit wenig leut gedacht haben. Doch ist das getreud vmb die hiege gegend mit Zimlichen gutten Wetter eingeerntet worden. Pest. Es hat auch bei solchem Vusteten Wetter die Pestilentz immer fort grassiret, bisweilen des tages 4, 5, 6 Personen mehr vnd weniger hinwekh geraffet, Sonderlich iunge khinder vnter 10 iahren alt gewesen. Den September hat man des tages 6, 7, 8 auch 9, 11 mehr vnd weniger Zur erden bestattet. Vmb diese Zeit ist Johan Fuchs, so ettlich iahr Collega Pfarherr Zu Wolframbs. bei der Lateinischen schul gewesen, Zum Pfarherrn nach Wolframbs vocirt worden. Von Arnswald aus der Mark geburtig. Fridstractation Nachdem fast in die 2 iahr durch die vngrischen Rebellen, Bwiſchen Shr Majestät vnd dem Wotschkat. in Mehrern vnd Oesterreich grosser schaden geschehen, sie auch eine Vestung vnd flekh nach dem andern in Vngern vnter ihre gwalt ge- bracht, Ist entlich der handl Zwischen Ihrer Kay. Majestät durch Ihr furstl. Durchlaucht Ertzhertzogen Mathias als Volmechtigen gwalttragern, vnd den Vngern, In beisein Zu beiderseits vieler herrn vnd vom Adl, vergliechen worden, vnd sein die furnembsten Articl, so damals abgehandlet worden wie folgett: 1. Sollen alle stende des Königreichs Vngern sambt den Stedten so ohne mittl der fron vnterworffen, auch die Vugrischen kriegsleut in ihrer glaubensbekendtnis vnd religion vnuerhindert frej Passiret werden. Doch sol hiedurch der Römischen Catholischen religion nichts benommen sein, vnd was den Catholischen von kirchen vnd schulen in dieser auffruhr entwendet worden, soll ihnen wieder Zugestelt werden. Ratteuerneurung.
248 Ratth inhalt des faiserlichen befelchs renouiren sollen. Den er hat wol vermerkhen khennen, das bei iezigem Zustandt der vngrischen Rebellion, da sonderlich auch die relligion soll frey gelassen vnd iederman dabej geschützet werden, kheine Neurung weder in den Priuilegien, alten gebreuchen, noch wegen des Catholischen Ayds (der hoch vrgirt ward) fueglich khente fur- genohmen werden, Ost allso bej des Alten Ratths geschworen election inhalt der Stadtpriuisegien in allen Puncten verblieben, vnangesehen, daß sichs sehr wiederwertig angelassen, vnd ist der Ratth verneuret worden, wie folget: Anno 1606 den 29. Julii Ist der Ratth durch die Altgeschworen uerneuret worden: herr Jacob Pauspertl der Elter, Eltister. herr Thobias Kresl Beisitzer. herr Jacob Pauspertl der Junger, Richter 15. Augusti. Junge herrn: Georg Stubikh, Zacharias Geschl, Valten Mohensakh, hans Schindl. Kalte hundtstäge. Dies iahr haben wir kalte hundtstage gehabt, hat fast alle tag geregnet, bisweilen auch gegrupnet, dergleichen Zeit wenig leut gedacht haben. Doch ist das getreud vmb die hiege gegend mit Zimlichen gutten Wetter eingeerntet worden. Pest. Es hat auch bei solchem Vusteten Wetter die Pestilentz immer fort grassiret, bisweilen des tages 4, 5, 6 Personen mehr vnd weniger hinwekh geraffet, Sonderlich iunge khinder vnter 10 iahren alt gewesen. Den September hat man des tages 6, 7, 8 auch 9, 11 mehr vnd weniger Zur erden bestattet. Vmb diese Zeit ist Johan Fuchs, so ettlich iahr Collega Pfarherr Zu Wolframbs. bei der Lateinischen schul gewesen, Zum Pfarherrn nach Wolframbs vocirt worden. Von Arnswald aus der Mark geburtig. Fridstractation Nachdem fast in die 2 iahr durch die vngrischen Rebellen, Bwiſchen Shr Majestät vnd dem Wotschkat. in Mehrern vnd Oesterreich grosser schaden geschehen, sie auch eine Vestung vnd flekh nach dem andern in Vngern vnter ihre gwalt ge- bracht, Ist entlich der handl Zwischen Ihrer Kay. Majestät durch Ihr furstl. Durchlaucht Ertzhertzogen Mathias als Volmechtigen gwalttragern, vnd den Vngern, In beisein Zu beiderseits vieler herrn vnd vom Adl, vergliechen worden, vnd sein die furnembsten Articl, so damals abgehandlet worden wie folgett: 1. Sollen alle stende des Königreichs Vngern sambt den Stedten so ohne mittl der fron vnterworffen, auch die Vugrischen kriegsleut in ihrer glaubensbekendtnis vnd religion vnuerhindert frej Passiret werden. Doch sol hiedurch der Römischen Catholischen religion nichts benommen sein, vnd was den Catholischen von kirchen vnd schulen in dieser auffruhr entwendet worden, soll ihnen wieder Zugestelt werden. Ratteuerneurung.
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249 2. Ex soll auch zwischen den Vngern vnd Turkhen fried geschlossen werden. 3. Weil Ihr Kay. Majestät nicht in Vngern sein kennen, soll Ihr furstl. Durchlaucht durch den vngrischen Weiwoda alle streithandl rechtmessig hören vnd entscheiden lassen. 4. Die Vngrische Cron soll Zu Preßpurg gehalten werden. 5. Ihr Majestät soll macht haben Bischoffe in Vugern Zu wehlen die Ihr Majestät gefallen, vnd soll khein anderer Bischoff als der seine Bi- schoffliche Kirchen vnd Recht hat, in Rattschlag gezogen werden. 6. Die Jesuiten sollen nichts erblichs im landt haben. 7. Jhr Majestät sollen Vngern mit ihrer Zugehör, Slauonien, Dal- matien, Croatien durch geborne Vugern besetzen vnd die Ambter ohne Vnter- scheid der Religion bestellen mit tauglichen Personen. 8. Des herrn Illieschasi vnd andere streithandl sollen wie recht ist vergliechen werden. 9. Was Zu beiden theilen fur schaden geschehen soll ein ieder dulden vnd in ewig vergessen stellen. 10. Was herr Wotschkaj hinwekh geschenket, dauon soll man im nechsten Reichstag sehen, welches fueglich ohne schaden des königreichs Passiren khan oder nicht. Die Personen, so herr Wotschkaj geadlet, sollen in ihren wurden verbleiben, doch sollen sie ihre Nobilitation bej nechsten Reichstag aufflegen, das man wiessen kenne, wie sie lautet, vnd das nichts wieder Recht ge- handlet werde. Vnd weil in nechster Zusammenkunfft Zu Caschaw von denen, so dem herrn Wotschkaj anhengig, geschlossen worden, das die ienigen, so sich Zwischen Jacobj dem herrn Wotschkaj nicht vntergeben, aller ihrer gutter verlustig sein sollen, das soll gantz krafftlos sein. 11. Die gutter so den Vngern genohmen, vnd auslendern Zugeeignet sein worden, sollen die Vngern denen es von rechtswegen gehörig, wieder auflösen. Betreffend die Person herrn Wotschkais. Herr Wotschkaj soll Siebenburgen geniessen vnd possediren allermassen wie vorhin herr Sigismundus Batori oc. Vnd soll es erblich halten dergestalt, ob er khein ehlichen Mannes Erben Zeugen wurde, soll alles auff den Vn- grischen könig vnd also Zur kron Vngarn uach seinem todt weiter gefallen, ohne einige seiner blutsfreundt vnd befreundten einrede oder widersprechen Da er aber ein Tochter verlies, die soll der Reichs Vngern Constitution nach mit einem quartalicio vergnuget werden, oder mit deme, wie herr Wotsch¬ kaj sich mit Ihr Majestät vergleichen wurden. Den titl sol herr Wotschkai stehen also wie herr Sigismundus Batori, das er sich nemlich einen Fursten des Reichs vnd Siebenburgen, Auch ein
249 2. Ex soll auch zwischen den Vngern vnd Turkhen fried geschlossen werden. 3. Weil Ihr Kay. Majestät nicht in Vngern sein kennen, soll Ihr furstl. Durchlaucht durch den vngrischen Weiwoda alle streithandl rechtmessig hören vnd entscheiden lassen. 4. Die Vngrische Cron soll Zu Preßpurg gehalten werden. 5. Ihr Majestät soll macht haben Bischoffe in Vugern Zu wehlen die Ihr Majestät gefallen, vnd soll khein anderer Bischoff als der seine Bi- schoffliche Kirchen vnd Recht hat, in Rattschlag gezogen werden. 6. Die Jesuiten sollen nichts erblichs im landt haben. 7. Jhr Majestät sollen Vngern mit ihrer Zugehör, Slauonien, Dal- matien, Croatien durch geborne Vugern besetzen vnd die Ambter ohne Vnter- scheid der Religion bestellen mit tauglichen Personen. 8. Des herrn Illieschasi vnd andere streithandl sollen wie recht ist vergliechen werden. 9. Was Zu beiden theilen fur schaden geschehen soll ein ieder dulden vnd in ewig vergessen stellen. 10. Was herr Wotschkaj hinwekh geschenket, dauon soll man im nechsten Reichstag sehen, welches fueglich ohne schaden des königreichs Passiren khan oder nicht. Die Personen, so herr Wotschkaj geadlet, sollen in ihren wurden verbleiben, doch sollen sie ihre Nobilitation bej nechsten Reichstag aufflegen, das man wiessen kenne, wie sie lautet, vnd das nichts wieder Recht ge- handlet werde. Vnd weil in nechster Zusammenkunfft Zu Caschaw von denen, so dem herrn Wotschkaj anhengig, geschlossen worden, das die ienigen, so sich Zwischen Jacobj dem herrn Wotschkaj nicht vntergeben, aller ihrer gutter verlustig sein sollen, das soll gantz krafftlos sein. 11. Die gutter so den Vngern genohmen, vnd auslendern Zugeeignet sein worden, sollen die Vngern denen es von rechtswegen gehörig, wieder auflösen. Betreffend die Person herrn Wotschkais. Herr Wotschkaj soll Siebenburgen geniessen vnd possediren allermassen wie vorhin herr Sigismundus Batori oc. Vnd soll es erblich halten dergestalt, ob er khein ehlichen Mannes Erben Zeugen wurde, soll alles auff den Vn- grischen könig vnd also Zur kron Vngarn uach seinem todt weiter gefallen, ohne einige seiner blutsfreundt vnd befreundten einrede oder widersprechen Da er aber ein Tochter verlies, die soll der Reichs Vngern Constitution nach mit einem quartalicio vergnuget werden, oder mit deme, wie herr Wotsch¬ kaj sich mit Ihr Majestät vergleichen wurden. Den titl sol herr Wotschkai stehen also wie herr Sigismundus Batori, das er sich nemlich einen Fursten des Reichs vnd Siebenburgen, Auch ein
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250 halben iahr graffen der Jakheln vnd Weiwoda in Vugern schreiben soll. Das Wappen des Siebenburgerischen Furstenthumbs soll er auch fuhren. Die Cron so der Visier Bassa dem herrn Wotschkaj verehrt. soll nicht Zu abbruch oder schmach vnd Verkleinerung der vngrischen Kron von ihme genohmen sein. Vnd was von dem 15. October des 1604 Jahrs bej dieser rebellion bies auff dato geschehen soll alles todt vnd ab, auch ewig vergessen sein vnd ein theil dem andern nicht auffrukhen, vnd die Verbindtnis, da sich ettliche dem herrn Wotschkaj verbunden vnd aydtlich verobligirt, sol hiemit cassirt vnd auffgehoben sein. Ist geschlossen Wien den 23. Junii anno 1606. Dabej sein gewesen, Ertzherzog Matthias, herr Pauel Sixt Trautson, herr Crust von Molart, herr Carl herr von Lichtenstein, Sigmund For- gatsch, herr Seifrid Christoff Preuner, herr Girg Turso, herr Steffan Illi¬ schasi vnd andere vngrische Herrn. Solhen frid haben auch die Behmen durch ihre abgesandte, sowol auch Mährern, Slesien Ober vnd Nieder Laus- nitz bestetiget &c. Bald hernach im September Ist auch frid mit dem Turkhen Fried mit dem Turkhen. geschlossen worden auff 20 iahr. Die Articl beide des vngrischen vnd Turkischen frids sein im Drukh. Den 3. Octobris Ist herr Matthias Knobloch Stadtmedicus Doctor Knob-= loch Zicht nach Wittenberg. alhie wegen seines Weibes stet wehrender leibesschwachheit wieder von hinnen nach Wittenberg, daher sie geburtig, verraist, als er nicht lenger den 2 iahr hie gewesen. Ihme haben im 1608 iahr succedirt 2 bestelte Doc- tores herr Doctor Peter Schmilauer vnd herr Doctor Krest wie vnten Zu lesen. Den 6. Nouember Ist herr Johannes Cardinal Pfarherr Pfarherr Bu Giehuebl ge ſorben. Zu Gieshuebl gestorben, welcher nicht lenger den bei einem im dienst gewesen, Ist an der pest gestorben. An sein stell ist Gregorins Rudloff gewesener Cantor der Lateinischen schul den Greger Rudolf Pfarrer dafelbst. 13. Maij introducirt worden Anno 1607. Vud Paulus Schubert Cantor bestelt. Dieses iahr sein getaufft 446 Personen. Gestorben . . . . . 970 Perzonen. . . . . 8213 Personen. Communicirt . . 180 Paar. Copulirt worden Anno 1607 den 14. Februarü hab ich Martin Leupoldt heurath Martin Leupoldts. mit Jungfrauen Anna Maria herrn Andree Seidls von Pramsen Röm. Kais. Majestät Ratth vnd Rendtmeister in Mährern, ehlich Tochter hochzeit gehalten Zu Dobromielitz dahin wir nach verrichter heuratsabrede von Olmuntz gefahren vnd eben den tag des herrn Seidls Sohn Andream allda begraben. Meine gefehrten herr Johannes hinconius herr Bartl Schmi-
250 halben iahr graffen der Jakheln vnd Weiwoda in Vugern schreiben soll. Das Wappen des Siebenburgerischen Furstenthumbs soll er auch fuhren. Die Cron so der Visier Bassa dem herrn Wotschkaj verehrt. soll nicht Zu abbruch oder schmach vnd Verkleinerung der vngrischen Kron von ihme genohmen sein. Vnd was von dem 15. October des 1604 Jahrs bej dieser rebellion bies auff dato geschehen soll alles todt vnd ab, auch ewig vergessen sein vnd ein theil dem andern nicht auffrukhen, vnd die Verbindtnis, da sich ettliche dem herrn Wotschkaj verbunden vnd aydtlich verobligirt, sol hiemit cassirt vnd auffgehoben sein. Ist geschlossen Wien den 23. Junii anno 1606. Dabej sein gewesen, Ertzherzog Matthias, herr Pauel Sixt Trautson, herr Crust von Molart, herr Carl herr von Lichtenstein, Sigmund For- gatsch, herr Seifrid Christoff Preuner, herr Girg Turso, herr Steffan Illi¬ schasi vnd andere vngrische Herrn. Solhen frid haben auch die Behmen durch ihre abgesandte, sowol auch Mährern, Slesien Ober vnd Nieder Laus- nitz bestetiget &c. Bald hernach im September Ist auch frid mit dem Turkhen Fried mit dem Turkhen. geschlossen worden auff 20 iahr. Die Articl beide des vngrischen vnd Turkischen frids sein im Drukh. Den 3. Octobris Ist herr Matthias Knobloch Stadtmedicus Doctor Knob-= loch Zicht nach Wittenberg. alhie wegen seines Weibes stet wehrender leibesschwachheit wieder von hinnen nach Wittenberg, daher sie geburtig, verraist, als er nicht lenger den 2 iahr hie gewesen. Ihme haben im 1608 iahr succedirt 2 bestelte Doc- tores herr Doctor Peter Schmilauer vnd herr Doctor Krest wie vnten Zu lesen. Den 6. Nouember Ist herr Johannes Cardinal Pfarherr Pfarherr Bu Giehuebl ge ſorben. Zu Gieshuebl gestorben, welcher nicht lenger den bei einem im dienst gewesen, Ist an der pest gestorben. An sein stell ist Gregorins Rudloff gewesener Cantor der Lateinischen schul den Greger Rudolf Pfarrer dafelbst. 13. Maij introducirt worden Anno 1607. Vud Paulus Schubert Cantor bestelt. Dieses iahr sein getaufft 446 Personen. Gestorben . . . . . 970 Perzonen. . . . . 8213 Personen. Communicirt . . 180 Paar. Copulirt worden Anno 1607 den 14. Februarü hab ich Martin Leupoldt heurath Martin Leupoldts. mit Jungfrauen Anna Maria herrn Andree Seidls von Pramsen Röm. Kais. Majestät Ratth vnd Rendtmeister in Mährern, ehlich Tochter hochzeit gehalten Zu Dobromielitz dahin wir nach verrichter heuratsabrede von Olmuntz gefahren vnd eben den tag des herrn Seidls Sohn Andream allda begraben. Meine gefehrten herr Johannes hinconius herr Bartl Schmi-
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251 lauer, herr Andreas Schinabitz, herr hans Schindl, herr Maximilian Auer, Fraw hincouiusin, Fr. Doctor Rucardin, vnd Zu Roß herr Augustin Schmi- lauer, herr Paul Schinabitz sambt ihren 2 Vorreittern vnd einem Drom- metter. Sein den 18. Februar war der Sontag Sexagesima gegen abendt mit der Braut nach Iglaw kommen vnd alda die heimfuhrung gehalten. DoMInVs slt proteCtor noster. Den 10. Martii haben sich 2 fändl Peltzische knecht auff Pelzlsche knecht legen sich auff Lang Pirnitz Stonern vnd andere Mehrerische Stadtgrunde ge,bie Mährerischen Stadtgrunde. legt, die aus Siebenburgen dahin kommen sein, hernach den 26. Martii sein sie von dannen auff Datschütz Teltsch vnd hernach auff Mehrerisch Titschein losirt worden, haben auff den grunden Gemeiner Stadt verzehrt (fehlt). Eodem anno den 16. Januarii Ist Paul Schubert Igla- Paul Schubert Cuntor alhie. uiensis Zum Cantore von Wittenberg beruffen worden, der hat sein stell angetretten, wie Gregorius Rudolph, der vorige Cantor, so Zum Gishubl Pfarherr worden, vmb die ordines nach Frankfurt gezogen. Nachdem Ihr Kay. Majestät entschlossen das die Reuter Abdankung bes Graffen von des herrn Grauen Crafft von hollach in Mehrern sollen abgedanft hollach. werden, Ist ein kayserlich befelch dem angesezten Herrn Landtshaubtman herrn Ladislao Poppl von Lobkowitz Zu komen, er soll ettliche Aus den stenden in Mährern fodern, mit ihnen deliberiren wo die Reutter Zu quartiren da sie bezahlt wurden. Darauff haben die meisten gewolt, man solte alle Tausendt Pfert nach Iglaw legen, weil sie in 2 iahren schlechte beschwer gehabt, die von Iglaw aber haben ein Jntercessien vom herrn Carl herrn von Lichtenstein aus- gebracht, daß ihrer soll verschonet worden. In ansehung dieser des herru obristen hoffmeisters Vorbitt, Ist bei den stenden einhellig beschlossen worden, Das Zur Iglaw 500, Zue Brun 300, Zu Znaim 200 Roß sollen quartirt werden, Dauon es die von Iglaw nach vielem sollicitiren nicht haben brin- gen khennen. Hierauff ist am Sontag Oculi den 18. Martii herr hans von Trut Obrister Leutenambt voran hieher kommen, Abendts hernach der Quartier- meister vnd die Furierer, haben alle 520 Pferdt in der Stadt losiren wol- len, Doch sein nur des Obristen Cornet in der Stadt, die andern auffn börf- fern in Mährern eingetheilt worden. Die Neutter (vnd sondersich Obrister Leutenambt) haben die Vuter- haltung teglich begert, wie es ihre geselschafft Zu Brun vnd Zuaim mit wissen vnd willen des herrn Landtshaubtmans geliefert worden Nemlich auff ein gmeinen Reutter teglich 30 kr. vc wie vnten der tax folgen wirt, Da- gegen hat der Ratth starkh wider Part gehalten, weil vorhin khein tax auft Paargelt, sondern was ein ieder vermöcht hat im haus ist gegeben worden Weil sichs aber Zu der Reutter anzug der den 20. Martii beschehen, be-
251 lauer, herr Andreas Schinabitz, herr hans Schindl, herr Maximilian Auer, Fraw hincouiusin, Fr. Doctor Rucardin, vnd Zu Roß herr Augustin Schmi- lauer, herr Paul Schinabitz sambt ihren 2 Vorreittern vnd einem Drom- metter. Sein den 18. Februar war der Sontag Sexagesima gegen abendt mit der Braut nach Iglaw kommen vnd alda die heimfuhrung gehalten. DoMInVs slt proteCtor noster. Den 10. Martii haben sich 2 fändl Peltzische knecht auff Pelzlsche knecht legen sich auff Lang Pirnitz Stonern vnd andere Mehrerische Stadtgrunde ge,bie Mährerischen Stadtgrunde. legt, die aus Siebenburgen dahin kommen sein, hernach den 26. Martii sein sie von dannen auff Datschütz Teltsch vnd hernach auff Mehrerisch Titschein losirt worden, haben auff den grunden Gemeiner Stadt verzehrt (fehlt). Eodem anno den 16. Januarii Ist Paul Schubert Igla- Paul Schubert Cuntor alhie. uiensis Zum Cantore von Wittenberg beruffen worden, der hat sein stell angetretten, wie Gregorius Rudolph, der vorige Cantor, so Zum Gishubl Pfarherr worden, vmb die ordines nach Frankfurt gezogen. Nachdem Ihr Kay. Majestät entschlossen das die Reuter Abdankung bes Graffen von des herrn Grauen Crafft von hollach in Mehrern sollen abgedanft hollach. werden, Ist ein kayserlich befelch dem angesezten Herrn Landtshaubtman herrn Ladislao Poppl von Lobkowitz Zu komen, er soll ettliche Aus den stenden in Mährern fodern, mit ihnen deliberiren wo die Reutter Zu quartiren da sie bezahlt wurden. Darauff haben die meisten gewolt, man solte alle Tausendt Pfert nach Iglaw legen, weil sie in 2 iahren schlechte beschwer gehabt, die von Iglaw aber haben ein Jntercessien vom herrn Carl herrn von Lichtenstein aus- gebracht, daß ihrer soll verschonet worden. In ansehung dieser des herru obristen hoffmeisters Vorbitt, Ist bei den stenden einhellig beschlossen worden, Das Zur Iglaw 500, Zue Brun 300, Zu Znaim 200 Roß sollen quartirt werden, Dauon es die von Iglaw nach vielem sollicitiren nicht haben brin- gen khennen. Hierauff ist am Sontag Oculi den 18. Martii herr hans von Trut Obrister Leutenambt voran hieher kommen, Abendts hernach der Quartier- meister vnd die Furierer, haben alle 520 Pferdt in der Stadt losiren wol- len, Doch sein nur des Obristen Cornet in der Stadt, die andern auffn börf- fern in Mährern eingetheilt worden. Die Neutter (vnd sondersich Obrister Leutenambt) haben die Vuter- haltung teglich begert, wie es ihre geselschafft Zu Brun vnd Zuaim mit wissen vnd willen des herrn Landtshaubtmans geliefert worden Nemlich auff ein gmeinen Reutter teglich 30 kr. vc wie vnten der tax folgen wirt, Da- gegen hat der Ratth starkh wider Part gehalten, weil vorhin khein tax auft Paargelt, sondern was ein ieder vermöcht hat im haus ist gegeben worden Weil sichs aber Zu der Reutter anzug der den 20. Martii beschehen, be-
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252 funden hat, daß viel mehrers auffgangen, als wie die Ordinanz hat sein sollen, Item daß viel frembdes gesindl mit vntergeschliffen vnd vmbsonst ge- Orbinantz ber fressen, Auch daß die andern 2 Stedte die Ordinanz angenohmen, Rentter. Ist den 21. Martii auff vnterhandlung des Wolgebornen herrn, herrn Zbenko von Waldstein herrn auff Pirnitz vnd Sadko auch den herru Aleß Stranetzki als vom herrn Landtshaubtman verordnete Commissarien Zwischen dem hochgebornen herrn, herrn Crafft Grauen von hollach herrn Zu Langenburg Röm. Kay. Majestät bestelten Obristen vber Tausendt ge- rüster Pferdt sambt seiner G. vntergebenen Ritterschafft an einem, herrn Burgmeister vnd Ratth der Stadt Iglaw anstat der ganzen gemein anders theils von wegen derselben Ritterschafft Vnterhaltung alhie solcher accord getroffen vnd beschlossen worden, Nemlich Daß dem herrn Grauen auff sein Person teglich sol ge reicht werden . . . . . . . . . . . . . 20 fl. R. Ein Emer alter Wein dem tar nach pr. . . . . . 8 fl. 45 kr. Ein Emer Junger Wein pr. . . . . . . . . . 4 fl. 22 kr. Vier Emer Bier . . . . . . . . . . . 4 fl. 40 fr. . Dem herrn Obristen Leutenambt teglich. . . . . . 10 fl. Obristen Wachtmeister . . . . . . . . . . 4 fl. . Quartiermeister . . . . . . . . . . . . 2 fl. Prouiantmeister . . . . . . . . . . . . . 2 fl. . . Rumormeister . . . . . . . . . . . . 2 fl. Obristen Wagenmeister . . . . . . . . . . . 1 fl. 30 fr. Profos . . . . . . . . . . . . . 2 fl. Obristen Veldscherer . . . . . . . . 1 fl. 30 kr. 5 ft. Auff 1 Rittmeister fur alles teglich . . . . . . . Auff des herrn Obristen Leutenambt. . . . . . . 5 fl. Auff die andern Leutenambt derer 2 sein, auff ein ieden 4 fl. Auff ein fendrich, derer 3 sein. . . . . 4 fl. . . . Auff 1 fannen Junkher, derer 3 sein, einem ieden . . 2 fl. Auff 1 furierer, Wagmeister vnd Musterschreiber auff alle 3 Zusamen bei allen 3 fahnen. . . . . . . . 3 fl. Auff ein Corporal, derer 10 sein, ieden. . . . . . 2 fl. Auff 510 Pfert, die sein vom Adl oder Gemeine Sol- daten, teglich auff Man vnd Noß. . . . . . . 30 kr. Thut alles Zusamen teglich. . . . . . . 381 fl. R. 47 fr. Dagegen sol die gantze Ritterschafft sambt dem herrn Obristen, Leu- tenambten vnd andern officirern vnd befehlshabern was Zu ihrer Vnterhal- tung geburt vmb dasselbig gelt was ihnen teglich gereicht wirt, fur sich vnd ihre Pferdt die notturfft auffm Martt vnd bei Gemeiner Stadt khauffen, es sei fleisch, Visch, Ayer, huener, brot, bier, Wein, habern vnd andere Vic-
252 funden hat, daß viel mehrers auffgangen, als wie die Ordinanz hat sein sollen, Item daß viel frembdes gesindl mit vntergeschliffen vnd vmbsonst ge- Orbinantz ber fressen, Auch daß die andern 2 Stedte die Ordinanz angenohmen, Rentter. Ist den 21. Martii auff vnterhandlung des Wolgebornen herrn, herrn Zbenko von Waldstein herrn auff Pirnitz vnd Sadko auch den herru Aleß Stranetzki als vom herrn Landtshaubtman verordnete Commissarien Zwischen dem hochgebornen herrn, herrn Crafft Grauen von hollach herrn Zu Langenburg Röm. Kay. Majestät bestelten Obristen vber Tausendt ge- rüster Pferdt sambt seiner G. vntergebenen Ritterschafft an einem, herrn Burgmeister vnd Ratth der Stadt Iglaw anstat der ganzen gemein anders theils von wegen derselben Ritterschafft Vnterhaltung alhie solcher accord getroffen vnd beschlossen worden, Nemlich Daß dem herrn Grauen auff sein Person teglich sol ge reicht werden . . . . . . . . . . . . . 20 fl. R. Ein Emer alter Wein dem tar nach pr. . . . . . 8 fl. 45 kr. Ein Emer Junger Wein pr. . . . . . . . . . 4 fl. 22 kr. Vier Emer Bier . . . . . . . . . . . 4 fl. 40 fr. . Dem herrn Obristen Leutenambt teglich. . . . . . 10 fl. Obristen Wachtmeister . . . . . . . . . . 4 fl. . Quartiermeister . . . . . . . . . . . . 2 fl. Prouiantmeister . . . . . . . . . . . . . 2 fl. . . Rumormeister . . . . . . . . . . . . 2 fl. Obristen Wagenmeister . . . . . . . . . . . 1 fl. 30 fr. Profos . . . . . . . . . . . . . 2 fl. Obristen Veldscherer . . . . . . . . 1 fl. 30 kr. 5 ft. Auff 1 Rittmeister fur alles teglich . . . . . . . Auff des herrn Obristen Leutenambt. . . . . . . 5 fl. Auff die andern Leutenambt derer 2 sein, auff ein ieden 4 fl. Auff ein fendrich, derer 3 sein. . . . . 4 fl. . . . Auff 1 fannen Junkher, derer 3 sein, einem ieden . . 2 fl. Auff 1 furierer, Wagmeister vnd Musterschreiber auff alle 3 Zusamen bei allen 3 fahnen. . . . . . . . 3 fl. Auff ein Corporal, derer 10 sein, ieden. . . . . . 2 fl. Auff 510 Pfert, die sein vom Adl oder Gemeine Sol- daten, teglich auff Man vnd Noß. . . . . . . 30 kr. Thut alles Zusamen teglich. . . . . . . 381 fl. R. 47 fr. Dagegen sol die gantze Ritterschafft sambt dem herrn Obristen, Leu- tenambten vnd andern officirern vnd befehlshabern was Zu ihrer Vnterhal- tung geburt vmb dasselbig gelt was ihnen teglich gereicht wirt, fur sich vnd ihre Pferdt die notturfft auffm Martt vnd bei Gemeiner Stadt khauffen, es sei fleisch, Visch, Ayer, huener, brot, bier, Wein, habern vnd andere Vic-
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253 tualien, vnd dasselbe laut des auffgerichten taxes mit Paarem gest bezahsen, ausserhalb hew, stroh vnd holtz welches man Zu der notturfft vmbsonst geben soll. Taxordnung. Rindt Kalb, Schepsen Schweine Ein Mas Junger heuriger Wein pr. . . . . . . . . 5 kr. Ein Maß alter Wein . . . . . . . . 10 fr. . . . . Ein Kanne alts bier, wie hie breuchlich . . . . . . . 1 kr. Ein khaufften Mezen habern pr. . . . . . . . . . 26 kr. Ein alte hennen pr.. . . . . . . . . . . . . . 5 kr. Funff Ayer pr. . . . . . . . . . . . . . . . 1 kr. Ein Pfund Schmaltz pr. . . . . . . . . . 6 fr. Brot, bier, Mehl, Gruppen vnd ander Zugemüß auch Visch bleiben in gemeinem billichen khauff. Hergegen hat hochgemelter herr Obrister Zugesagt das seine ehrliche Ritterschafft sich damit vergnugen niemandt daruber molestiren vnd bedrengen, sondern ihre Victualien auff dem Markt oder wo es die Obrigkeit verordnen wirt, suchen soll. Zu Vrkhundt hat herr Obrister sein Secret, der Ratth das StadtInsigel aufdrukhen lassen. Den 22. Maii ist die Reutterei abgedaukt worden, durch herrn Erich Lassota Jhrer kays. Majestät verordneten Commissarium. Vnd haben die Reutter von dem 19. Martii bies auff den 22. Maii nichts bezahlt was ihnen teglich gegeben worden, haben also dem leidlichen tax nach verzehrt 24045 fl. 21 fr. Vber das ist Verlust am habern . . . . . . . 282 fl. R. Am fleisch . . . . . . . . . . . . . . . 76 fl. R. Am Wein . . . . . . . . . . 179 ff. R. . . . . . . Vmb hew vnd strew . . Allerlei schulden so bei den Burgern vnd bauern sich befinden sambt den Comiss. Vnkosten circiter 200 fl. Thut alles ausser dessen, was sonst mit Verehrungen auffgangen, auch was an Teuchten, Bächen vnd holtz vc. schaden geschehen Summa . . . . . Summarum Ohn gefehr . . . . . 25000 fl. R. Vnd nachdem fast Zuuermerkhen gewest, daß diese 3 Stedteserer ensi Ifftaw Brun, Znaim vnd Iglaw die Reutter bezahlen sollen, mit denen Zue der Reutter bezahlung. auff 61000 fl. Mährisch Vnd ettlich hundert ist accordirt worden, hat herr Frantz Cardinal von Dietrichstein, Bischoff in Mährern, sich ins mittl ge- schlagen, mit Jhr Majestät geschlossen, daß er die Reutter Zahlen wil, ob Ein Pfund fleisch pr. 3 fr.
253 tualien, vnd dasselbe laut des auffgerichten taxes mit Paarem gest bezahsen, ausserhalb hew, stroh vnd holtz welches man Zu der notturfft vmbsonst geben soll. Taxordnung. Rindt Kalb, Schepsen Schweine Ein Mas Junger heuriger Wein pr. . . . . . . . . 5 kr. Ein Maß alter Wein . . . . . . . . 10 fr. . . . . Ein Kanne alts bier, wie hie breuchlich . . . . . . . 1 kr. Ein khaufften Mezen habern pr. . . . . . . . . . 26 kr. Ein alte hennen pr.. . . . . . . . . . . . . . 5 kr. Funff Ayer pr. . . . . . . . . . . . . . . . 1 kr. Ein Pfund Schmaltz pr. . . . . . . . . . 6 fr. Brot, bier, Mehl, Gruppen vnd ander Zugemüß auch Visch bleiben in gemeinem billichen khauff. Hergegen hat hochgemelter herr Obrister Zugesagt das seine ehrliche Ritterschafft sich damit vergnugen niemandt daruber molestiren vnd bedrengen, sondern ihre Victualien auff dem Markt oder wo es die Obrigkeit verordnen wirt, suchen soll. Zu Vrkhundt hat herr Obrister sein Secret, der Ratth das StadtInsigel aufdrukhen lassen. Den 22. Maii ist die Reutterei abgedaukt worden, durch herrn Erich Lassota Jhrer kays. Majestät verordneten Commissarium. Vnd haben die Reutter von dem 19. Martii bies auff den 22. Maii nichts bezahlt was ihnen teglich gegeben worden, haben also dem leidlichen tax nach verzehrt 24045 fl. 21 fr. Vber das ist Verlust am habern . . . . . . . 282 fl. R. Am fleisch . . . . . . . . . . . . . . . 76 fl. R. Am Wein . . . . . . . . . . 179 ff. R. . . . . . . Vmb hew vnd strew . . Allerlei schulden so bei den Burgern vnd bauern sich befinden sambt den Comiss. Vnkosten circiter 200 fl. Thut alles ausser dessen, was sonst mit Verehrungen auffgangen, auch was an Teuchten, Bächen vnd holtz vc. schaden geschehen Summa . . . . . Summarum Ohn gefehr . . . . . 25000 fl. R. Vnd nachdem fast Zuuermerkhen gewest, daß diese 3 Stedteserer ensi Ifftaw Brun, Znaim vnd Iglaw die Reutter bezahlen sollen, mit denen Zue der Reutter bezahlung. auff 61000 fl. Mährisch Vnd ettlich hundert ist accordirt worden, hat herr Frantz Cardinal von Dietrichstein, Bischoff in Mährern, sich ins mittl ge- schlagen, mit Jhr Majestät geschlossen, daß er die Reutter Zahlen wil, ob Ein Pfund fleisch pr. 3 fr.
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254 ihm alle gefell in Mährern dagegen verschrieben sein sollen bies er wieder bezahlt wirt, das hat ihm der Kaiser Zugesagt vnd versiechert, Damit nu die Abdankung desto eher furgenommen werden weil herr Cardinal in so schneller eil mit der völligen Summa nicht hat aufffommen khennen haben die Stedte ihm auff Verzinsung ein iahr lang geliehen, wie folget: Brun. . . . . 22000 Taller. 8000 Taller. . . . Znaim . . Iglaw . . 22000 Taller. Die Lehenschafft der 22000 fl. sollen sie iahrlich am haus vnd bier- gelt bies sie völlig bezahlt werden innehalten sc. Ist anno 1608 vom landt versichert worden. Den 6. Julii Ist herr Augustin Fellenbaum gestorben. Rattherr geſtorben. Den 19. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Rattsuerneu- rung. Losnitzer Eltister. herr Jacob Pauspertl der Junge Beisitzer. herr Christoff Scholtz Richter. Junge herrn: hans Patzl, Simon Leupoldt. Den 14. Augusti Ist herr Georg Menschik von Znaim Behmiſcher Stadtschrelber. Zum Behmischen Stadtschreiber hie angenommen worden. Die Vnkosten, so die Stadt Iglaw von der Preunerischen Iglaueriſche friegsvnkoften in 7 lahren. Musterung, die im 1600 Jahr geschehen, bies auff diese der hollachischen Reutter Abdankung dieses 1607 Jahrs auffgewendet, erstrekhen sich beilenffig auff Vier vnd Neunzig Tausendt. Comet. Bald nach Michaelis hat man ettlich wochen nacheinander ein Cometen gesehen, dessen stralen gegen Siebenbürgen gerichtet gewesen. Dies iahr sein getaufft 525 Personen. Gestorben . . . . 400 Personen. Communicirt . . . 7178 Personen. Copulirt worden . . 194 Paar. Nachdem oben im 1606 Jahr kurze meldung geschehen der Zwischen der Römischen Kayserlichen Majestät vnd den vngrischen Stenden auch herrn Wotschkai geschlossenen friedstractation, vnd wie die abgehandelten articl vom Erzherzogen Matthia als Ihrer Kayser- lichen Majestät Volmechtigen, Item von den Vngrischen, Behmischen Mäh- rerischen vnd Slesischen Stenden durch die abgesandte Zu Wien bestendig sein confirmirt vnd damals mit Jhr Majestät wissen vnd willen beschlossen vnd verfertiget worden Ist ferner denkwürdig mit wenigen Zu erwehnen was dieses 1608 Jahr dieser sachen halber sich ferner verloffen. Anno 1608 den 1. Februarii haben Ihre furstliche Durch¬ Landtschlus Zu Bresburg. laucht Erzherzog Matthias neben den Vngrischen vnd Oester- reichischen Stenden sich zu Prespurg einhellig verglichen vnd verbunden, daß sie den Zwischen ihnen vnd den Turkhen so wol ander lendern geschlossenen fried stet vnd vest halten, alle fur einen Man stehen vnd ihr leib vnd leben Berlauf wegen des geſchloffenen nd retractirten vngriſchen frie= bens.
254 ihm alle gefell in Mährern dagegen verschrieben sein sollen bies er wieder bezahlt wirt, das hat ihm der Kaiser Zugesagt vnd versiechert, Damit nu die Abdankung desto eher furgenommen werden weil herr Cardinal in so schneller eil mit der völligen Summa nicht hat aufffommen khennen haben die Stedte ihm auff Verzinsung ein iahr lang geliehen, wie folget: Brun. . . . . 22000 Taller. 8000 Taller. . . . Znaim . . Iglaw . . 22000 Taller. Die Lehenschafft der 22000 fl. sollen sie iahrlich am haus vnd bier- gelt bies sie völlig bezahlt werden innehalten sc. Ist anno 1608 vom landt versichert worden. Den 6. Julii Ist herr Augustin Fellenbaum gestorben. Rattherr geſtorben. Den 19. Julii Ist der Ratth verneuret worden: herr hans Rattsuerneu- rung. Losnitzer Eltister. herr Jacob Pauspertl der Junge Beisitzer. herr Christoff Scholtz Richter. Junge herrn: hans Patzl, Simon Leupoldt. Den 14. Augusti Ist herr Georg Menschik von Znaim Behmiſcher Stadtschrelber. Zum Behmischen Stadtschreiber hie angenommen worden. Die Vnkosten, so die Stadt Iglaw von der Preunerischen Iglaueriſche friegsvnkoften in 7 lahren. Musterung, die im 1600 Jahr geschehen, bies auff diese der hollachischen Reutter Abdankung dieses 1607 Jahrs auffgewendet, erstrekhen sich beilenffig auff Vier vnd Neunzig Tausendt. Comet. Bald nach Michaelis hat man ettlich wochen nacheinander ein Cometen gesehen, dessen stralen gegen Siebenbürgen gerichtet gewesen. Dies iahr sein getaufft 525 Personen. Gestorben . . . . 400 Personen. Communicirt . . . 7178 Personen. Copulirt worden . . 194 Paar. Nachdem oben im 1606 Jahr kurze meldung geschehen der Zwischen der Römischen Kayserlichen Majestät vnd den vngrischen Stenden auch herrn Wotschkai geschlossenen friedstractation, vnd wie die abgehandelten articl vom Erzherzogen Matthia als Ihrer Kayser- lichen Majestät Volmechtigen, Item von den Vngrischen, Behmischen Mäh- rerischen vnd Slesischen Stenden durch die abgesandte Zu Wien bestendig sein confirmirt vnd damals mit Jhr Majestät wissen vnd willen beschlossen vnd verfertiget worden Ist ferner denkwürdig mit wenigen Zu erwehnen was dieses 1608 Jahr dieser sachen halber sich ferner verloffen. Anno 1608 den 1. Februarii haben Ihre furstliche Durch¬ Landtschlus Zu Bresburg. laucht Erzherzog Matthias neben den Vngrischen vnd Oester- reichischen Stenden sich zu Prespurg einhellig verglichen vnd verbunden, daß sie den Zwischen ihnen vnd den Turkhen so wol ander lendern geschlossenen fried stet vnd vest halten, alle fur einen Man stehen vnd ihr leib vnd leben Berlauf wegen des geſchloffenen nd retractirten vngriſchen frie= bens.
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255 dabei auffsetzen wollen. Entgegen Jhre Kaiserliche Majestät den frieden nicht ohne sonderliche conditionen ratificiren wollen, welche dem Gegentheil vn- annehmlich. Daher haben Ihre furstliche Durchlaucht den Mäh. Ihr Durchlaucht ſchretben an die rerischen Stenden geschrieben sich zuerkseren, ob sie die geschlos. Mährer. ihnen halten sene vnd vnter ihren Sigillen verfertigte fridstractation neben wollen, das schreiben ist vom herr Ladislae Berka der Zeit an- Das schreiben wird verhalten. gesetzten herrn Landtshaubtman ein Zeitlang verhalten worden, Darueber das Ander schreiben von Ihr Durchlaucht kommen, fast des vorigen Inhaldts, hierauff ist ein Curierer nach Prag abgefertigt Ihr Majestät resolution, was die Mährische stende thun sollen zu begern, herr Cardinal hat vrgirt man sol den frid retractiren, der Stende meinung. er hette vnd khente noch auff andere mittl geschlossen werden, dagegen die Stende Ihr Majestät bitten lassen man sol den frid halten. Den 3. Martii Ist herr Thoma Rokenzaun neben mir auf berrn Garbinals begern an die des herrn Cardinals von Dietrichstein Bischoffen Zu Olmütz Iglauer. citation nach Brun gekueset worden, da gseich das landrecht alda gehalten worden, Da hat der herr Cardinal im nahmen vnd aus befelch Ihr Ma- jestät vns angezeuget, die Stadt Iglaw sol des Vertrauns Zu Ihr Majestät sein, wen ein sfar oder noth auf sie kheme, daß sie Jhr Majestät schutzen wollen Entgegen begert Jhr Majestät wen abgesandte von vns nach Prag solten citirt werden, das man dahin mit Volmacht erscheinen sol. Den 7. Martii als wir wieder nach haus verraiset haben die anwesenden herrn vnd Ritterstandes zu Brun bei wehrendem landrecht bericht empfangen, als solte herr Berka vice Landts- hanbtman durch heimliche practica bei nechtlicher weil ettliche furnembste vnter den Stenden vnnersehens vberfallen vnd hinrichten lassen wollen, vnd daß die Stadt Brun bei nechtlicher weil den Obristen Monsier tili dessen Volkh nicht weit von Brun gelegen, in die Stadt zum herrn Berka gelassen habe daher die Stende aus dieser vnd andern vermuttungen Zu Verhüt- tung eines blutbades die thor die Nacht vber selbst bewachtet. Zu Roß von einem thor Zum andern geritten vnd Morgens frue mit geruester handt nach Austerlitz bei 500 starkh verrukhet, sich allda verglichen ein Zusammenkunfft in Eubantschutz Zu halten. Den 14. Martii Sein wir auf herrn Berkas begern nach herrn Berkas be- gern an dle Meseritsch gefahren, da gleich Monsier Tili Obrister bei ihm Iglauer. gewesen, hat vns Jhr Gnaden furgehalten wir werden vns ohne Zweiffl Zu erinnern haben was herr Carl von Lichtenstein mit ettlichen seinen ad- haerenten fur vngewehuliches wieder den Landtfried, wieder die landtsord¬ nung, wieder Ihr Majestät Zu verhinderung der Justicien Zu der Zeit vnd an dem ortt da man das landtrecht hat gehalten iungst in Brun furgenoh¬ men, Nemlich daß er den ersten tag (war der 6. Martii) ettliche aus den Ihr Durchlaucht anders ſchreiben. hetmltche Brac- tíca wieder ett- lich landleut in Mährern Bu Brun.
255 dabei auffsetzen wollen. Entgegen Jhre Kaiserliche Majestät den frieden nicht ohne sonderliche conditionen ratificiren wollen, welche dem Gegentheil vn- annehmlich. Daher haben Ihre furstliche Durchlaucht den Mäh. Ihr Durchlaucht ſchretben an die rerischen Stenden geschrieben sich zuerkseren, ob sie die geschlos. Mährer. ihnen halten sene vnd vnter ihren Sigillen verfertigte fridstractation neben wollen, das schreiben ist vom herr Ladislae Berka der Zeit an- Das schreiben wird verhalten. gesetzten herrn Landtshaubtman ein Zeitlang verhalten worden, Darueber das Ander schreiben von Ihr Durchlaucht kommen, fast des vorigen Inhaldts, hierauff ist ein Curierer nach Prag abgefertigt Ihr Majestät resolution, was die Mährische stende thun sollen zu begern, herr Cardinal hat vrgirt man sol den frid retractiren, der Stende meinung. er hette vnd khente noch auff andere mittl geschlossen werden, dagegen die Stende Ihr Majestät bitten lassen man sol den frid halten. Den 3. Martii Ist herr Thoma Rokenzaun neben mir auf berrn Garbinals begern an die des herrn Cardinals von Dietrichstein Bischoffen Zu Olmütz Iglauer. citation nach Brun gekueset worden, da gseich das landrecht alda gehalten worden, Da hat der herr Cardinal im nahmen vnd aus befelch Ihr Ma- jestät vns angezeuget, die Stadt Iglaw sol des Vertrauns Zu Ihr Majestät sein, wen ein sfar oder noth auf sie kheme, daß sie Jhr Majestät schutzen wollen Entgegen begert Jhr Majestät wen abgesandte von vns nach Prag solten citirt werden, das man dahin mit Volmacht erscheinen sol. Den 7. Martii als wir wieder nach haus verraiset haben die anwesenden herrn vnd Ritterstandes zu Brun bei wehrendem landrecht bericht empfangen, als solte herr Berka vice Landts- hanbtman durch heimliche practica bei nechtlicher weil ettliche furnembste vnter den Stenden vnnersehens vberfallen vnd hinrichten lassen wollen, vnd daß die Stadt Brun bei nechtlicher weil den Obristen Monsier tili dessen Volkh nicht weit von Brun gelegen, in die Stadt zum herrn Berka gelassen habe daher die Stende aus dieser vnd andern vermuttungen Zu Verhüt- tung eines blutbades die thor die Nacht vber selbst bewachtet. Zu Roß von einem thor Zum andern geritten vnd Morgens frue mit geruester handt nach Austerlitz bei 500 starkh verrukhet, sich allda verglichen ein Zusammenkunfft in Eubantschutz Zu halten. Den 14. Martii Sein wir auf herrn Berkas begern nach herrn Berkas be- gern an dle Meseritsch gefahren, da gleich Monsier Tili Obrister bei ihm Iglauer. gewesen, hat vns Jhr Gnaden furgehalten wir werden vns ohne Zweiffl Zu erinnern haben was herr Carl von Lichtenstein mit ettlichen seinen ad- haerenten fur vngewehuliches wieder den Landtfried, wieder die landtsord¬ nung, wieder Ihr Majestät Zu verhinderung der Justicien Zu der Zeit vnd an dem ortt da man das landtrecht hat gehalten iungst in Brun furgenoh¬ men, Nemlich daß er den ersten tag (war der 6. Martii) ettliche aus den Ihr Durchlaucht anders ſchreiben. hetmltche Brac- tíca wieder ett- lich landleut in Mährern Bu Brun.
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256 Stenden an sich gebracht, mit ihnen ein conföderation gemacht, darunter die meisten solche Personen die im landt nicht angesessen vnd wenig Zuuerlieren haben, des andern tages habe er an sich mehr gebracht ein theil durch trin- khen (wie sie den Wein in ber landtstuben getruukhen vnd Peuglein gegessen) ein theils durch andere mittl. haben auch ein Zusamenkunfft ohn mein des Landtshaubtmans wissen vnd willen wieder Ihr Majestät nach Eubantschutz aus- geschrieben den Sontag quasimodo geniti alda Zuhalten Ob vns nu der- gleichen schreiben Zukheme, wil er nicht Zweiffeln die von Iglaw werden dahin nicht erscheinen, Auch bei Fhr Majestät Jhrer löblichen vorfahrer exempl nach stet vnd vest halten, das wirt Jhr Majestät mit kayserlichen gnaden gedenkhen vnd sie die Stadt bei ihren priuilegien gnedigist schutzen. Da auch wieder hoffnung einiges kriegsuolkh sich vmb Iglaw legen wolte das wil er alsbald abschaffen vnd im faal der noth selbst Zu vns verraisen. Darauff wir ge- antwortet, wir hetten nicht Vrsach von Ihr Majestät zu weichen auch nicht vernohmen, daß die Mährischen Stende vns Zu ihrer Zusamenkunfft beger- ten, Doch soll dauon dem Ratth relation geschehen, vnd zweiffeln vns nicht, sie werden sich disfals gebuerlicher massen Zunerhalten wissen. Der Mähriſchen Den 15. Martii Ist der Mährischen Stende erstes schrei¬ Stende ſchrelben an den Rath ben dessen Datum Austerlitz Montag Oculi, ist der 10. Martü alhie wegen ber Buſamenkunfft nach Gubentschntz- vnter 50 Sigillen verfertiget hieher ankommen Inhalts, Wir sollen vnser abgesandte auf den 13. Aprilis nach Eubantschutz verordnen, es werde da nichts wieder Jhr Majestät, sondern wie dem Kayser das landt Zuerhalten, auch wie wir vnsere Weib vnd khinder neben vnsern freyheitten möchten geschützet vnd gesiechert sein, gehandelt werden Worauff den herrn Stenden blos ein kundschafft daß man das schreiben empfangen gegeben worden. Interim hat Jhr Majestät ein Algemeinen landtag auff den 27. Martii nach Brun ausgeschrieben dahin fast niemandt erschienen, Was da geschlossen ist im drukh. Landtag Bu Brun. Der Stende schreiben ist der gantzen Gemein in originali Gemein wirt guffe Ratthaus gefodert. behemisch vnd dan auf deutsch transferirt verlesen vnd ihnen dabei das angezeigt worden. Nachdem bei iungst gehaltenem Landtrecht Zu Brun Zwischen den Stenden des Marggrafthun Mährern ein Vnuernehmen erwachsen daher die meisten vnter dem herrn vnd Ritterstand ohne Vorwissen, Ihr Majestät ein Zusamenkunfft aller 4 Stende nach Eubantschutz ausge- schrieben vnter dessen aber hochstgedachte Kayserliche Majestät vor wenig tagen ein allgemeinen landtag in Brun halten lassen, bej welchem Ihr Ma- jestät sowol schrifftlich als durch dero herrn Commissarien mundtlich alles ernsts anbefolhen das wir vnd andere Mehrerische Stedte aus gwissen Vr sachen Zu der publicirten Zusamenkunfft uicht erscheinen sollen.
256 Stenden an sich gebracht, mit ihnen ein conföderation gemacht, darunter die meisten solche Personen die im landt nicht angesessen vnd wenig Zuuerlieren haben, des andern tages habe er an sich mehr gebracht ein theil durch trin- khen (wie sie den Wein in ber landtstuben getruukhen vnd Peuglein gegessen) ein theils durch andere mittl. haben auch ein Zusamenkunfft ohn mein des Landtshaubtmans wissen vnd willen wieder Ihr Majestät nach Eubantschutz aus- geschrieben den Sontag quasimodo geniti alda Zuhalten Ob vns nu der- gleichen schreiben Zukheme, wil er nicht Zweiffeln die von Iglaw werden dahin nicht erscheinen, Auch bei Fhr Majestät Jhrer löblichen vorfahrer exempl nach stet vnd vest halten, das wirt Jhr Majestät mit kayserlichen gnaden gedenkhen vnd sie die Stadt bei ihren priuilegien gnedigist schutzen. Da auch wieder hoffnung einiges kriegsuolkh sich vmb Iglaw legen wolte das wil er alsbald abschaffen vnd im faal der noth selbst Zu vns verraisen. Darauff wir ge- antwortet, wir hetten nicht Vrsach von Ihr Majestät zu weichen auch nicht vernohmen, daß die Mährischen Stende vns Zu ihrer Zusamenkunfft beger- ten, Doch soll dauon dem Ratth relation geschehen, vnd zweiffeln vns nicht, sie werden sich disfals gebuerlicher massen Zunerhalten wissen. Der Mähriſchen Den 15. Martii Ist der Mährischen Stende erstes schrei¬ Stende ſchrelben an den Rath ben dessen Datum Austerlitz Montag Oculi, ist der 10. Martü alhie wegen ber Buſamenkunfft nach Gubentschntz- vnter 50 Sigillen verfertiget hieher ankommen Inhalts, Wir sollen vnser abgesandte auf den 13. Aprilis nach Eubantschutz verordnen, es werde da nichts wieder Jhr Majestät, sondern wie dem Kayser das landt Zuerhalten, auch wie wir vnsere Weib vnd khinder neben vnsern freyheitten möchten geschützet vnd gesiechert sein, gehandelt werden Worauff den herrn Stenden blos ein kundschafft daß man das schreiben empfangen gegeben worden. Interim hat Jhr Majestät ein Algemeinen landtag auff den 27. Martii nach Brun ausgeschrieben dahin fast niemandt erschienen, Was da geschlossen ist im drukh. Landtag Bu Brun. Der Stende schreiben ist der gantzen Gemein in originali Gemein wirt guffe Ratthaus gefodert. behemisch vnd dan auf deutsch transferirt verlesen vnd ihnen dabei das angezeigt worden. Nachdem bei iungst gehaltenem Landtrecht Zu Brun Zwischen den Stenden des Marggrafthun Mährern ein Vnuernehmen erwachsen daher die meisten vnter dem herrn vnd Ritterstand ohne Vorwissen, Ihr Majestät ein Zusamenkunfft aller 4 Stende nach Eubantschutz ausge- schrieben vnter dessen aber hochstgedachte Kayserliche Majestät vor wenig tagen ein allgemeinen landtag in Brun halten lassen, bej welchem Ihr Ma- jestät sowol schrifftlich als durch dero herrn Commissarien mundtlich alles ernsts anbefolhen das wir vnd andere Mehrerische Stedte aus gwissen Vr sachen Zu der publicirten Zusamenkunfft uicht erscheinen sollen.
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257 Wie auch Jhr Majestät den Städten absonderlich geschrieben. Inscriptio: Den Ehrsamen Burgermeistern vnd Schöppen auch Gemeinden vnserer Städte vnd dem ganzen Burgerlichen Standt in Mährern oc. vnsern lieben getreuen. Rudolff vc. Ehrsame liebe getreuen Wir kommen in glaubwürdige erfahrung was massen ettliche aus den Inwohnern des Marggrafthum Mährern herrn vnd Ritterstandes eine Zusamenkunfft nach Eubantschütz auff den 14. Aprilis an gestelt auch an einen ieden Vnter euch sonderliche schreiben, damit ihr euch gleichfals darselbst finden lasset, gethan haben. Weilen dan obgedachte Zu- samenkunfft ohn vnser als Königs in Behem vnd Marggrafen in Mehrern vorwissen vnd willen ausgeschrieben vnd gehegt worden vnd wir denselben aus gewissen wichtigen vnd erheblichen Vrsachen nicht bewilligen khennen Als befelhen wir euch vnd verbitten, das ihr zu gemelter Zusamenkunfft nach Eubantschütz, auch Zu kheinen andern . . . . . befelch nicht angeordnet durchaus nicht erscheinet auch eure abgesandte dahin nicht ab. . . . . . . . . lts dergleichen was vns als euren König vnd herrn offendirn vnd verletzen möchte furnehment, Sondern vilmehr in ge- bürlichen vnd schuldigen gehorsam verbleibet, daran vollbringet ihr vnsern gnedigen willen vnd meinung Wir wollen auch solch euer Vnterthenige trew vnd gehorsam nicht allein in gnaden gedenkhen, sondern euch auch als Vu- sere getreue vnd liebe Vnterthanen schützen vnd Euer Gnediger Kayser König vnd herr sein vnd verbleiben Prag 26. Martii 16. Rudolff Ad mandatum S. C. M. proprium. Sdenco Adalbert Jan Mentzl. de Lobkowiz S. R. B. Cancelarius. Wie nun alle 3 Ratthe als Vorsteher dieser gantzen Gemein vatter- lich dahin bedacht, Gemeiner Stadt nutz vnd frommen Zu werben, Auch fur ihre Person, der Römischen Kayserlichen Majestät vnsers Allergnedigsten herrn befelch gehorsamlich nachzuleben gesunnen sein, weil sie als getreue Vnterthanen nicht Vrsach haben von Ihr Majestät Zu weichen. So wollen sie auch der Vnfailbaren Zuuersicht Zu der gantzen löblichen Burgerschafft sein, das sie ebnermassen neben Ihr Majestät als getreue Vnterthanen hafften, vnd im faal der noth gutts vnd böses neben allen 3 Ratthen ausstehen werden Sein hieruber meine herrn euerer antwort gewertig Drauff sich die Burgerschafft durch den Peter Jung erklert, Sie wollen neben ihnen stehen Auch Jhr Majestät trew verbleiben Sie hetten feinen andern herru als den Kaiser. Den 29. Martii ist ein blinde Musterung der Burger vnd Blinde Muste- rung Burgglaw. Ingesinder alhie gehalten worden. Entschuldigung Den 3. Aprilis haben sich die Mährerischen Stedte sambt- der Miähriſchen Stedte wegen der lich vnter ihren StadtInsigeln bei den hehern Stenden entschul- Zusamenkunfft. 17
257 Wie auch Jhr Majestät den Städten absonderlich geschrieben. Inscriptio: Den Ehrsamen Burgermeistern vnd Schöppen auch Gemeinden vnserer Städte vnd dem ganzen Burgerlichen Standt in Mährern oc. vnsern lieben getreuen. Rudolff vc. Ehrsame liebe getreuen Wir kommen in glaubwürdige erfahrung was massen ettliche aus den Inwohnern des Marggrafthum Mährern herrn vnd Ritterstandes eine Zusamenkunfft nach Eubantschütz auff den 14. Aprilis an gestelt auch an einen ieden Vnter euch sonderliche schreiben, damit ihr euch gleichfals darselbst finden lasset, gethan haben. Weilen dan obgedachte Zu- samenkunfft ohn vnser als Königs in Behem vnd Marggrafen in Mehrern vorwissen vnd willen ausgeschrieben vnd gehegt worden vnd wir denselben aus gewissen wichtigen vnd erheblichen Vrsachen nicht bewilligen khennen Als befelhen wir euch vnd verbitten, das ihr zu gemelter Zusamenkunfft nach Eubantschütz, auch Zu kheinen andern . . . . . befelch nicht angeordnet durchaus nicht erscheinet auch eure abgesandte dahin nicht ab. . . . . . . . . lts dergleichen was vns als euren König vnd herrn offendirn vnd verletzen möchte furnehment, Sondern vilmehr in ge- bürlichen vnd schuldigen gehorsam verbleibet, daran vollbringet ihr vnsern gnedigen willen vnd meinung Wir wollen auch solch euer Vnterthenige trew vnd gehorsam nicht allein in gnaden gedenkhen, sondern euch auch als Vu- sere getreue vnd liebe Vnterthanen schützen vnd Euer Gnediger Kayser König vnd herr sein vnd verbleiben Prag 26. Martii 16. Rudolff Ad mandatum S. C. M. proprium. Sdenco Adalbert Jan Mentzl. de Lobkowiz S. R. B. Cancelarius. Wie nun alle 3 Ratthe als Vorsteher dieser gantzen Gemein vatter- lich dahin bedacht, Gemeiner Stadt nutz vnd frommen Zu werben, Auch fur ihre Person, der Römischen Kayserlichen Majestät vnsers Allergnedigsten herrn befelch gehorsamlich nachzuleben gesunnen sein, weil sie als getreue Vnterthanen nicht Vrsach haben von Ihr Majestät Zu weichen. So wollen sie auch der Vnfailbaren Zuuersicht Zu der gantzen löblichen Burgerschafft sein, das sie ebnermassen neben Ihr Majestät als getreue Vnterthanen hafften, vnd im faal der noth gutts vnd böses neben allen 3 Ratthen ausstehen werden Sein hieruber meine herrn euerer antwort gewertig Drauff sich die Burgerschafft durch den Peter Jung erklert, Sie wollen neben ihnen stehen Auch Jhr Majestät trew verbleiben Sie hetten feinen andern herru als den Kaiser. Den 29. Martii ist ein blinde Musterung der Burger vnd Blinde Muste- rung Burgglaw. Ingesinder alhie gehalten worden. Entschuldigung Den 3. Aprilis haben sich die Mährerischen Stedte sambt- der Miähriſchen Stedte wegen der lich vnter ihren StadtInsigeln bei den hehern Stenden entschul- Zusamenkunfft. 17
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258 diget, das sie auff Ihr Majestät Verbott nach Eubantschutz nicht durffen ihre gesandte abfertigen, Doch was den landtfried betrifft, vnd wo nichts wieder Zhr Majestät gehandlet wirt, wollen sie als ein standt, so Zum Landtfried verbunden, sich von ihnen nicht trennen Bitten hierin entschuldigt Zu sein. Ebnermassen ist Jhr Majestät geschrieben worden das man Ihr Ma- jestät befelch gehorsamlich nachkomme vnd nach Eubantschutz nicht erscheine. Die herrn vnd Daruber ist die Zusamenkunfft mit gewapneter handt stat- Ritterftandes halten thre Bu- samenkunfft wieslich gehalten worden vnd ob Zwar Ihe Majestät den Stenden der Ihr Ma- sestat willen. solche Verbotten vnd ein General landtag aller lender nach Prag ausgeschrieben, ist doch dahin niemandt aus Mehrern noch von andern lan- den geschikt worden. Den 25. Aprilis ist der Stende anderes schreiben vnter Das anbere ſchreiben der hohern Stende 44 Sigillen hieher kommen, darin sie begeren Zu wissen Ob an den Rath alhier. ste das was Zu Eubantschutz geschlessen worden ratificiren vnd neben ihnen vermege des landtfrids fur ein Man stehen wollen. Gmein wirt Darauff ist die Burgerschafft den 26. Aprilis abermal aufs abermal auffe Ratthaus ge- Rathaus gefodert worden, vnd als man ihnen das schreiben fodert. Behmisch vnd deutsch verlesen, vnd daneben angemeldet, in was fur gfar wir stehen, ob wir vns vom landt trennen, Ist die gantze Burger- Iglauer halten beym landt. schafft dabei verblieben Man sol beym landthalten, weil sie son derlich sagen es werde uichts wieder Jhr Majestät gehaudlet. Der Mährer Die Mährischen Stende haben sich mit Ihr Durchlaucht mit Jhr Durchl. Berbuudnis we- gen erhaltung desverglichen, die einmal abgehandelte fridstractation Zu halten vnd geschloffenen fri- in dem faal neben Jhr Durchlaucht stehen, weil auch sonderlich dens. wegen der Religien der articl nicht hat wollen passiret werden. Darneber haben Ihr Durchlaucht ein ansehnliche Summa Ihr durchlaucht Biehen mit 18000 Man aus WienVolks von 18 Tausendt Man Zusamengebracht, sich mit den durch Mährern in Behem. Vugern, Oesterreichern, Mährern vnd Slesiern vereinigt Zu er- haltung ihrer freyheitten ins Königreich Beheimb Zurukhen vnd die Rädl- fuhrer, so Zhr Majestät verfuhren, vnd an Zerstörung des frides schuldig, heimzuſuchen. Ertzhertzog Mat- Den 5. Maij Sein Jhre furstl. Durchl Ertzhertzog Mat-- thias kombt nach Iglaw. thias mit einer ansehlichen stattlichen Ritterschafft vnter denen auch herr Tursi, herr Palfi, Bischoff von Raab, herr Carl von lichtenstein, herr Carl herr Diwiss vnd andere herrn von Zerotin, herr hoditzkj, herr Gunther von der Goltsch. herr Watzlaw Zahradetzki, neben den furnembsten Oesterreicherischen herrn von Pirnitz hieher bei 20 Vhrn ankommen, vnd in Wirt alda vom herrn Georgen Stubikhen haus einlosirt worden, Ihn Zu em Rath empfan- gen. pfahen sein verordnet gewest herr Jacob Pauspertl der Eltere, herr Jacob Pauspertl der Junger, herr Girzik Schmilauer, herr Bartl Schmilauer vnd ich Martin Peupoldt, Ist von mir ohn gefehr mit dergleichen wortten excipirt
258 diget, das sie auff Ihr Majestät Verbott nach Eubantschutz nicht durffen ihre gesandte abfertigen, Doch was den landtfried betrifft, vnd wo nichts wieder Zhr Majestät gehandlet wirt, wollen sie als ein standt, so Zum Landtfried verbunden, sich von ihnen nicht trennen Bitten hierin entschuldigt Zu sein. Ebnermassen ist Jhr Majestät geschrieben worden das man Ihr Ma- jestät befelch gehorsamlich nachkomme vnd nach Eubantschutz nicht erscheine. Die herrn vnd Daruber ist die Zusamenkunfft mit gewapneter handt stat- Ritterftandes halten thre Bu- samenkunfft wieslich gehalten worden vnd ob Zwar Ihe Majestät den Stenden der Ihr Ma- sestat willen. solche Verbotten vnd ein General landtag aller lender nach Prag ausgeschrieben, ist doch dahin niemandt aus Mehrern noch von andern lan- den geschikt worden. Den 25. Aprilis ist der Stende anderes schreiben vnter Das anbere ſchreiben der hohern Stende 44 Sigillen hieher kommen, darin sie begeren Zu wissen Ob an den Rath alhier. ste das was Zu Eubantschutz geschlessen worden ratificiren vnd neben ihnen vermege des landtfrids fur ein Man stehen wollen. Gmein wirt Darauff ist die Burgerschafft den 26. Aprilis abermal aufs abermal auffe Ratthaus ge- Rathaus gefodert worden, vnd als man ihnen das schreiben fodert. Behmisch vnd deutsch verlesen, vnd daneben angemeldet, in was fur gfar wir stehen, ob wir vns vom landt trennen, Ist die gantze Burger- Iglauer halten beym landt. schafft dabei verblieben Man sol beym landthalten, weil sie son derlich sagen es werde uichts wieder Jhr Majestät gehaudlet. Der Mährer Die Mährischen Stende haben sich mit Ihr Durchlaucht mit Jhr Durchl. Berbuudnis we- gen erhaltung desverglichen, die einmal abgehandelte fridstractation Zu halten vnd geschloffenen fri- in dem faal neben Jhr Durchlaucht stehen, weil auch sonderlich dens. wegen der Religien der articl nicht hat wollen passiret werden. Darneber haben Ihr Durchlaucht ein ansehnliche Summa Ihr durchlaucht Biehen mit 18000 Man aus WienVolks von 18 Tausendt Man Zusamengebracht, sich mit den durch Mährern in Behem. Vugern, Oesterreichern, Mährern vnd Slesiern vereinigt Zu er- haltung ihrer freyheitten ins Königreich Beheimb Zurukhen vnd die Rädl- fuhrer, so Zhr Majestät verfuhren, vnd an Zerstörung des frides schuldig, heimzuſuchen. Ertzhertzog Mat- Den 5. Maij Sein Jhre furstl. Durchl Ertzhertzog Mat-- thias kombt nach Iglaw. thias mit einer ansehlichen stattlichen Ritterschafft vnter denen auch herr Tursi, herr Palfi, Bischoff von Raab, herr Carl von lichtenstein, herr Carl herr Diwiss vnd andere herrn von Zerotin, herr hoditzkj, herr Gunther von der Goltsch. herr Watzlaw Zahradetzki, neben den furnembsten Oesterreicherischen herrn von Pirnitz hieher bei 20 Vhrn ankommen, vnd in Wirt alda vom herrn Georgen Stubikhen haus einlosirt worden, Ihn Zu em Rath empfan- gen. pfahen sein verordnet gewest herr Jacob Pauspertl der Eltere, herr Jacob Pauspertl der Junger, herr Girzik Schmilauer, herr Bartl Schmilauer vnd ich Martin Peupoldt, Ist von mir ohn gefehr mit dergleichen wortten excipirt
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259 worden. Das Burgermeister vnd Schepffen der Stadt Iglaw in Vntertheniger treuheit höchst erfreuet sein, das Ihr furstl. Durchlaucht nicht allein mit guttem gesundt glueklich alhie angelanget, sondern auch die Stadt so hoch gewurdiget vnd bej dero in gnaden einkheren wollen, Wünschen ferner Ihrer furstl. Durchl. zu ihrem löblichen furnehmen langwürdige bestendige gesundtheit gluekliche vnd friedsame Regierung auch alle andere heilsame wolfarth vnd sein Zhrer furstl. Durchl. Zu angenehmen vnterthenigen diensten gehorsamist befliessen. Vnd ob sie Zwar bej ietziger beschaffenheit Ihre furst. Durchlaucht nach furstlichen wur- den Zu tractiren nicht vermögen, So haben sie dennoch Zu anzeugung Ihres vnterthenigen gehorsambs vnd schuldiger dienstwilligkeit nicht Vnterlassen sol- len Jhr f. D. ein geringes vnwurdiges Präsent von Wein, Bier, Wilpret, anderm fleisch, huenern, fischen vnd dergleichen Victualien gehorsamst Zu ver ehren mit demutigster bitt sie geruhen solches mit furstl. gnaden annehmen, Ihr Gnedigster Furst vnd herr sein vnd verbleiben. Drauff Ihr Durchlaucht sich gar gnedig erzeiget, das Präsent mit guttem Willen angenohmen vnd sich erbotten der Stadt willig liebs vnd gutts Zuerzeigen. Die Verehrung ist gewesen 20 Emer Wein, 3 Schwei Berehrung Ihrer Durchlaucht. nitzer Bier, 2 Reh, 6 kelber, 8 schepsen, 2 Ochsen, 60 huener, 10 hechten, 60 karpen, 3 muth habern, vnd was von krebsen, Ayern vnd dergleichen gewest ist. Eodem die Zur Nacht ist herr Cardinal von Dietrichstein Bischeff in Mährern als ein abgesandter von Ihr Majestät hie ankommen, hat den 6. Maij vmb 8 auf der halben Vhr audienz bei Ihr Durchlaucht gehabt, Item die Babstische bottschafft, Sein aber beyde vnuer- richter sach verraiset, Den Ihr Durchlaucht Zuuor ein landtag uach Czaslaw in Behem ausgeschrieben, Da wolle er mit den behmischen Stenden trac- tiren vnd die Vrsach seiner Reis vc. melden dahin er sie die Commissarien re- mittiret vnd weil Zeitung einkommen, es sej aus behem Ihr Durchlaucht sfahr Zubesorgen, wo sie nicht bald hinein rukhen werde, Vnangesehen Ihr Durchlaucht allererst den 10. Maij von hinnen haben verrukhen wollen, sein sie auff eingezogenen bericht bald den 8. Maij mit hellem schönem hauffen eines auserlesenen kriegsvolks von Vugern, Oesterreichern, vnd Mehrern in behem gezogen vnd haben den tag Zu Deutschbrod das nachtlager gehalten, Den 9. Maij sein sie nach habern vnd den 10. nach Czaslaw ankommen, allda die Zelt aufgeschlagen im freyen feld. Von habern aus haben Ihr Durchl. durch schreiben an die gehenschafft Ihr Durchlaucht. Stadt Iglaw 3000 Taler begert dieselben alsbald in Wien von der allda gefallenen contribution innezuhalten, Weil Ihr Durchlaucht vor nie hiegewesen vnd das das erste ersuchen gewest, hat man 3000 Taler obbeschrie- Gardinal kombt nach Iglaw. 17 *
259 worden. Das Burgermeister vnd Schepffen der Stadt Iglaw in Vntertheniger treuheit höchst erfreuet sein, das Ihr furstl. Durchlaucht nicht allein mit guttem gesundt glueklich alhie angelanget, sondern auch die Stadt so hoch gewurdiget vnd bej dero in gnaden einkheren wollen, Wünschen ferner Ihrer furstl. Durchl. zu ihrem löblichen furnehmen langwürdige bestendige gesundtheit gluekliche vnd friedsame Regierung auch alle andere heilsame wolfarth vnd sein Zhrer furstl. Durchl. Zu angenehmen vnterthenigen diensten gehorsamist befliessen. Vnd ob sie Zwar bej ietziger beschaffenheit Ihre furst. Durchlaucht nach furstlichen wur- den Zu tractiren nicht vermögen, So haben sie dennoch Zu anzeugung Ihres vnterthenigen gehorsambs vnd schuldiger dienstwilligkeit nicht Vnterlassen sol- len Jhr f. D. ein geringes vnwurdiges Präsent von Wein, Bier, Wilpret, anderm fleisch, huenern, fischen vnd dergleichen Victualien gehorsamst Zu ver ehren mit demutigster bitt sie geruhen solches mit furstl. gnaden annehmen, Ihr Gnedigster Furst vnd herr sein vnd verbleiben. Drauff Ihr Durchlaucht sich gar gnedig erzeiget, das Präsent mit guttem Willen angenohmen vnd sich erbotten der Stadt willig liebs vnd gutts Zuerzeigen. Die Verehrung ist gewesen 20 Emer Wein, 3 Schwei Berehrung Ihrer Durchlaucht. nitzer Bier, 2 Reh, 6 kelber, 8 schepsen, 2 Ochsen, 60 huener, 10 hechten, 60 karpen, 3 muth habern, vnd was von krebsen, Ayern vnd dergleichen gewest ist. Eodem die Zur Nacht ist herr Cardinal von Dietrichstein Bischeff in Mährern als ein abgesandter von Ihr Majestät hie ankommen, hat den 6. Maij vmb 8 auf der halben Vhr audienz bei Ihr Durchlaucht gehabt, Item die Babstische bottschafft, Sein aber beyde vnuer- richter sach verraiset, Den Ihr Durchlaucht Zuuor ein landtag uach Czaslaw in Behem ausgeschrieben, Da wolle er mit den behmischen Stenden trac- tiren vnd die Vrsach seiner Reis vc. melden dahin er sie die Commissarien re- mittiret vnd weil Zeitung einkommen, es sej aus behem Ihr Durchlaucht sfahr Zubesorgen, wo sie nicht bald hinein rukhen werde, Vnangesehen Ihr Durchlaucht allererst den 10. Maij von hinnen haben verrukhen wollen, sein sie auff eingezogenen bericht bald den 8. Maij mit hellem schönem hauffen eines auserlesenen kriegsvolks von Vugern, Oesterreichern, vnd Mehrern in behem gezogen vnd haben den tag Zu Deutschbrod das nachtlager gehalten, Den 9. Maij sein sie nach habern vnd den 10. nach Czaslaw ankommen, allda die Zelt aufgeschlagen im freyen feld. Von habern aus haben Ihr Durchl. durch schreiben an die gehenschafft Ihr Durchlaucht. Stadt Iglaw 3000 Taler begert dieselben alsbald in Wien von der allda gefallenen contribution innezuhalten, Weil Ihr Durchlaucht vor nie hiegewesen vnd das das erste ersuchen gewest, hat man 3000 Taler obbeschrie- Gardinal kombt nach Iglaw. 17 *
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260 bener massen dargeliehen. Sein bezahlt. Mehr sein 230 Roß Zu Roß Zur Ar- tolerey, führung der Artolerei bewilligt worden von den Mehrischen dorfern 115 vnd von den Behemischen auch 115 Roß. Ist aver nachmals bej 150 Rossen verblieben vnd sein von andern ortten auch furgebracht wor- den, der fernere verlauff ist im 3. blatt hernach Zu finden. Den 12. Maij Ist herr M. Johannes Georgius Ficlerus Rector vnd Conrector Scholæ. Dresdensis (welcher auf Georgii durch promotion herrn Doc- toris Pelargi von Frankfurt an der Oder hieher vocirt worden) an stat herrn M. Petri Schmilauers der den dienst resignirt vnd seinem Studio Medico nachgesetzet, Zum Rectore introducirt worden. Sowol ist herr Matthias Mauerbach Iglauiensis Zum Conrectore anstat des herrn M. Thobiä hattschiwes der ein Meltzer worden damalen introducirt worden. Auch herr Paul Schubert Cantor, so sein Ambt fast ein Cantor con= firmirt. halbes iahr albereit verwaltet, damals auch confirmirt worden, weil es ehe wegen allerlej Vugelegenheiten nicht hat sein kennen. herrn von Lichten= Den 30. Maij Sein des herrn Maxmilian von Lichtenstein stein 3 fandl knecht kommen Obristen vber 3000 fnecht, drey fandl bej 1200 starth sambt den geschutz vnd Artolerej von den Mehrischen dörffern (dahin sie den tag Zuuor ankommen) auffgebrochen vnd auff dem Weingeburg nahend bej der Pera- nauer Prukhen im feld losirt worden, da sie eines bescheids, ob vnd wen sie weitter in Behem verrukhen sollen, erwarteten Jhre Commissarien herr Fridrich Gemniczki vnd herrn . . . . Jurman. Der tax ist mit ihnen auffgericht worden das sie Paar bezahlen sollen, wie folget: 1 Pfund Fleisch per 8 Putschaul. 2 Seitl bier lauter per 1 fr. 1 Seitl Wein per 31/2 fr. 1 Laibl brott per 3 denar. 1 Metzen haber per 10 w. groschen. hew vnd streue vmb sonst, weil sie nicht mehr als 30 Roß haben, vnd das streh soll man Zu der knecht liegerstat ins Feld fuhren, Item fleisch Bier vnd brott soll man durch gewisse Personen ins lager fuhren lassen, da soll nichts ohne Paar gelt verkhaufft werden. den 3. Junij sein alle 3 fandl auff Ihr durchlauchtige befelch auffgebrochen vnd dem feldleger in Behem Zugezogen. Den 5. Junij hat ein Tuchmacher von Trisch mit nahmen Fleiſchakher er- schoffen worden-Christoff Ssiman aus trunkener weis, den Pawel Dietkowski vorm Franenthor vorm Wirtshaus erschossen, weil er der Dietkowfki mit einem stekhen auff ihn geloffen vnd schlagen wollen, daz er Zuuor im Wirdts- haus auff sein Stiffvatter schissen wollen, Auch seines Stiffvatters Magdt geschlagen, 9st also aus schlechter Vrsach dieser laidige faal erfolget. Des
260 bener massen dargeliehen. Sein bezahlt. Mehr sein 230 Roß Zu Roß Zur Ar- tolerey, führung der Artolerei bewilligt worden von den Mehrischen dorfern 115 vnd von den Behemischen auch 115 Roß. Ist aver nachmals bej 150 Rossen verblieben vnd sein von andern ortten auch furgebracht wor- den, der fernere verlauff ist im 3. blatt hernach Zu finden. Den 12. Maij Ist herr M. Johannes Georgius Ficlerus Rector vnd Conrector Scholæ. Dresdensis (welcher auf Georgii durch promotion herrn Doc- toris Pelargi von Frankfurt an der Oder hieher vocirt worden) an stat herrn M. Petri Schmilauers der den dienst resignirt vnd seinem Studio Medico nachgesetzet, Zum Rectore introducirt worden. Sowol ist herr Matthias Mauerbach Iglauiensis Zum Conrectore anstat des herrn M. Thobiä hattschiwes der ein Meltzer worden damalen introducirt worden. Auch herr Paul Schubert Cantor, so sein Ambt fast ein Cantor con= firmirt. halbes iahr albereit verwaltet, damals auch confirmirt worden, weil es ehe wegen allerlej Vugelegenheiten nicht hat sein kennen. herrn von Lichten= Den 30. Maij Sein des herrn Maxmilian von Lichtenstein stein 3 fandl knecht kommen Obristen vber 3000 fnecht, drey fandl bej 1200 starth sambt den geschutz vnd Artolerej von den Mehrischen dörffern (dahin sie den tag Zuuor ankommen) auffgebrochen vnd auff dem Weingeburg nahend bej der Pera- nauer Prukhen im feld losirt worden, da sie eines bescheids, ob vnd wen sie weitter in Behem verrukhen sollen, erwarteten Jhre Commissarien herr Fridrich Gemniczki vnd herrn . . . . Jurman. Der tax ist mit ihnen auffgericht worden das sie Paar bezahlen sollen, wie folget: 1 Pfund Fleisch per 8 Putschaul. 2 Seitl bier lauter per 1 fr. 1 Seitl Wein per 31/2 fr. 1 Laibl brott per 3 denar. 1 Metzen haber per 10 w. groschen. hew vnd streue vmb sonst, weil sie nicht mehr als 30 Roß haben, vnd das streh soll man Zu der knecht liegerstat ins Feld fuhren, Item fleisch Bier vnd brott soll man durch gewisse Personen ins lager fuhren lassen, da soll nichts ohne Paar gelt verkhaufft werden. den 3. Junij sein alle 3 fandl auff Ihr durchlauchtige befelch auffgebrochen vnd dem feldleger in Behem Zugezogen. Den 5. Junij hat ein Tuchmacher von Trisch mit nahmen Fleiſchakher er- schoffen worden-Christoff Ssiman aus trunkener weis, den Pawel Dietkowski vorm Franenthor vorm Wirtshaus erschossen, weil er der Dietkowfki mit einem stekhen auff ihn geloffen vnd schlagen wollen, daz er Zuuor im Wirdts- haus auff sein Stiffvatter schissen wollen, Auch seines Stiffvatters Magdt geschlagen, 9st also aus schlechter Vrsach dieser laidige faal erfolget. Des
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261 entleibten Freunde haben sich hernach mit dem theter (so in continenti in gefengknis alhie gelegt worden) guetlich verglichen vnd ihm die bese that be geben vnd sein ihm nicht nach dem leben gestanden daher ist er auff seines herrn vorbitt der gefenknis erlassen vnd vrub 50 ffét so Zu bösferung weg vnd steg angewendet gestrafft worden. Den 7. Junij hat Christianus henrich ein Pergkknap den hansl Pittner auch einen Pergkheuer in trunkener weis ohne Vrsach vorn Pirnitzerthor erstechen, vud als bald darauff Zwischen dem Mörder vnd der bestelten Stadtwacht auch einem vnter des herrn von Lichtenstein gehe- rigen Soldaten ein streit erhoben, vnd sie auf einander gestochen, Ist ent- zwischen des Mörders Bruder Dauid henrich von Marienberg in handl kom- men, hat den Soldaten todtlich verwundet, auff die wacht gestochen, einen vuter ihnen verwundet vnd darauff sambt seinen brudern dem Christiano flich- tig worden, dem hat der Rath nachsetzen lassen, da hat der Dauid auff die so vom Rath verordnet, ebnermassen gestochen Daher seine beyde brueder der ein als ein Mörder, der ander als der sich der wacht vnd 2 Pergkleut brueber enthaubt worden. dem Gericht widersetzt, Auch den einen Soldaten todtlich verwun- det, mit dem schwert gerichtet worden andern Zum exempl. Pergkheuer er= ſtochen worden. Den 28. Junij Jsi der Ratth verneuert worden mit conses des herrn VuterEammerers. herr Daniel Letzelter Eltister. herr Matthes Wagner Bei sitzer. herr hans haberman Richter. Junger herr: Paul hadmer. Nachden Jhre furstliche Durchlaucht vom 8. Mai bies ferner verlauff zwiſchen Shr Majeſtät vnd dem auf diese Zeit in Behem gelegen, vnd sein Volkh vieler ortt ein Grzherzogen. merklichen grossen schaden gethan sonderlich vmb Prag da das furstliche Feld- lager gewefen, Ist entlich der handl Zwischen beyden herrn Gebruedern ver- glichen worden — Nemlich daß Ihr Kays. Majestät seinem herrn Bruedern Erz- herzogen Matthiä die vngrische Cron sambt dessen Clenodien den 27. Junij vberantworten lassen, die hat Franciscus Cardinal von Dietrichstein Bischoff Zu Olmütz Ihr durchlaucht im feld etwa ein halbe meil ausser Prag la teinisch vuterm Gezelt präsentirt, vnd der Bischoff von Nouigrad anstat Ihr Durchlaucht darauff geantwortet. Darauff Ihr durchlaucht volkh bei 14000 starkh so in der schlacht- ordnung gehalten, alle abgeschlossen vnd salutschüsse gethan, die behem sein mit der Cron heraus kommen bei 1000 Reutter vnd bei 70 kutschen. Mehr ist Jhr durchlaucht das Mehrerlandt ganz vnd gar abgetretten worden Sowol auch Oesterreich. Item Jhr Durchlaucht sollen sich schreiben Ein designirten Zum König in Behem vnd da Ihr Majestät ohne Erben abging, sol Ihr Durch¬ laucht König zu Behem werden, da aber Jhr Majestät erben verlies, sol Ihr Durchlaucht dennoch das königreich vnd den Erben guberniren bis zu
261 entleibten Freunde haben sich hernach mit dem theter (so in continenti in gefengknis alhie gelegt worden) guetlich verglichen vnd ihm die bese that be geben vnd sein ihm nicht nach dem leben gestanden daher ist er auff seines herrn vorbitt der gefenknis erlassen vnd vrub 50 ffét so Zu bösferung weg vnd steg angewendet gestrafft worden. Den 7. Junij hat Christianus henrich ein Pergkknap den hansl Pittner auch einen Pergkheuer in trunkener weis ohne Vrsach vorn Pirnitzerthor erstechen, vud als bald darauff Zwischen dem Mörder vnd der bestelten Stadtwacht auch einem vnter des herrn von Lichtenstein gehe- rigen Soldaten ein streit erhoben, vnd sie auf einander gestochen, Ist ent- zwischen des Mörders Bruder Dauid henrich von Marienberg in handl kom- men, hat den Soldaten todtlich verwundet, auff die wacht gestochen, einen vuter ihnen verwundet vnd darauff sambt seinen brudern dem Christiano flich- tig worden, dem hat der Rath nachsetzen lassen, da hat der Dauid auff die so vom Rath verordnet, ebnermassen gestochen Daher seine beyde brueder der ein als ein Mörder, der ander als der sich der wacht vnd 2 Pergkleut brueber enthaubt worden. dem Gericht widersetzt, Auch den einen Soldaten todtlich verwun- det, mit dem schwert gerichtet worden andern Zum exempl. Pergkheuer er= ſtochen worden. Den 28. Junij Jsi der Ratth verneuert worden mit conses des herrn VuterEammerers. herr Daniel Letzelter Eltister. herr Matthes Wagner Bei sitzer. herr hans haberman Richter. Junger herr: Paul hadmer. Nachden Jhre furstliche Durchlaucht vom 8. Mai bies ferner verlauff zwiſchen Shr Majeſtät vnd dem auf diese Zeit in Behem gelegen, vnd sein Volkh vieler ortt ein Grzherzogen. merklichen grossen schaden gethan sonderlich vmb Prag da das furstliche Feld- lager gewefen, Ist entlich der handl Zwischen beyden herrn Gebruedern ver- glichen worden — Nemlich daß Ihr Kays. Majestät seinem herrn Bruedern Erz- herzogen Matthiä die vngrische Cron sambt dessen Clenodien den 27. Junij vberantworten lassen, die hat Franciscus Cardinal von Dietrichstein Bischoff Zu Olmütz Ihr durchlaucht im feld etwa ein halbe meil ausser Prag la teinisch vuterm Gezelt präsentirt, vnd der Bischoff von Nouigrad anstat Ihr Durchlaucht darauff geantwortet. Darauff Ihr durchlaucht volkh bei 14000 starkh so in der schlacht- ordnung gehalten, alle abgeschlossen vnd salutschüsse gethan, die behem sein mit der Cron heraus kommen bei 1000 Reutter vnd bei 70 kutschen. Mehr ist Jhr durchlaucht das Mehrerlandt ganz vnd gar abgetretten worden Sowol auch Oesterreich. Item Jhr Durchlaucht sollen sich schreiben Ein designirten Zum König in Behem vnd da Ihr Majestät ohne Erben abging, sol Ihr Durch¬ laucht König zu Behem werden, da aber Jhr Majestät erben verlies, sol Ihr Durchlaucht dennoch das königreich vnd den Erben guberniren bis zu
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262 seinen mundigen iahren. Der ganze verlauff vnd die völlige tractation ist absonderlich nach der leng Zu lesen. Drauff sein Ihr durchlaucht den 30. Junij sambt dem gantzen feld lager bei 24000 Man starckh auffgebrochen, sich in 2 hauffen getheilt vnd wider aus Behem gezogen. Der 15. Julij haben die Mehrischen Stende ein Landtag Landtag in Mährern. zu Olmuntz gehalten, da ist herr Carl herr von Zerotin (der zu erhaltung der Mehrischen frehheitten bej Ihrer durchlaucht das Neuer Landts- hauptmau. böste gethan als man mit Ihr Majestät tractirt hat, das Ihr Majestät die Mehrer der Vnterthenigkeit erlassen, weil sie nimmer vnter des kaysers regiment sein wolten) von Erzherzog Matthia Zum landtshaubtman in Mehrern erwehlt worden. Als er das Jurament gethan, vnd die Wort Matize Bozj wssym swatym verlesen worden hat er die finger sinckhen lassen auch nicht nachgesprochen. Religion fres. Bei diesem landtag ist geschlossen, daß ein ieder seiner Religion frej sein vud Zu den Ayd der wider sein gewissen. kunfftig nicht sol gedrungen werden. Item es ist ein Instruction geschrieben worden, wrlche ob Jhr königk- lichen wurden Erzherzog Matthias eingehen, sol er Zum landtsfursten in Mehrern angenohmen werden Die articl sein, die Religion frej Zulassen, die priuilegia oc. des landts vnd eines jeden zu confirmiren Item den hehern stenden Zuzulassen, daß sie ohne königklichen Machtbriff, in massen die Sle- sier priuilegirt sein, ihre Testamenta auffrichten kennen. Sein drauff ab- gesandte aus allen 4 Stenden nach geschlossenen landtag gehn Wien abge- fertiget, die soslen Jhrer königklichen Wurden, ob sie die articln wie nicht zu Zweiffeln eingehen, ein tag zur huldigung den 25. Augusti, ist der Montag nach Bartholomej ernennen, die sol zu Brun geschehen. Abgesandte Zu Jhrer königklichen Wurden aus allen 4 Stenden. Herrn. herr Carl herr von Lichtenstein, Regierender herr des Hauses von Lichtenstein. herr Maxmilian Lew. herr Ladislaus der Junger, von Lobkowitz. herr Vlrich von kaunitz. Prelaten. herr Abt von Welehrad. herr Abt von Znaym. herr Prior bei Sanet Thomas Zu Brun. Ritterstandts. herr Jan Zahradetzkj. herr Waczlaw Wanezki.
262 seinen mundigen iahren. Der ganze verlauff vnd die völlige tractation ist absonderlich nach der leng Zu lesen. Drauff sein Ihr durchlaucht den 30. Junij sambt dem gantzen feld lager bei 24000 Man starckh auffgebrochen, sich in 2 hauffen getheilt vnd wider aus Behem gezogen. Der 15. Julij haben die Mehrischen Stende ein Landtag Landtag in Mährern. zu Olmuntz gehalten, da ist herr Carl herr von Zerotin (der zu erhaltung der Mehrischen frehheitten bej Ihrer durchlaucht das Neuer Landts- hauptmau. böste gethan als man mit Ihr Majestät tractirt hat, das Ihr Majestät die Mehrer der Vnterthenigkeit erlassen, weil sie nimmer vnter des kaysers regiment sein wolten) von Erzherzog Matthia Zum landtshaubtman in Mehrern erwehlt worden. Als er das Jurament gethan, vnd die Wort Matize Bozj wssym swatym verlesen worden hat er die finger sinckhen lassen auch nicht nachgesprochen. Religion fres. Bei diesem landtag ist geschlossen, daß ein ieder seiner Religion frej sein vud Zu den Ayd der wider sein gewissen. kunfftig nicht sol gedrungen werden. Item es ist ein Instruction geschrieben worden, wrlche ob Jhr königk- lichen wurden Erzherzog Matthias eingehen, sol er Zum landtsfursten in Mehrern angenohmen werden Die articl sein, die Religion frej Zulassen, die priuilegia oc. des landts vnd eines jeden zu confirmiren Item den hehern stenden Zuzulassen, daß sie ohne königklichen Machtbriff, in massen die Sle- sier priuilegirt sein, ihre Testamenta auffrichten kennen. Sein drauff ab- gesandte aus allen 4 Stenden nach geschlossenen landtag gehn Wien abge- fertiget, die soslen Jhrer königklichen Wurden, ob sie die articln wie nicht zu Zweiffeln eingehen, ein tag zur huldigung den 25. Augusti, ist der Montag nach Bartholomej ernennen, die sol zu Brun geschehen. Abgesandte Zu Jhrer königklichen Wurden aus allen 4 Stenden. Herrn. herr Carl herr von Lichtenstein, Regierender herr des Hauses von Lichtenstein. herr Maxmilian Lew. herr Ladislaus der Junger, von Lobkowitz. herr Vlrich von kaunitz. Prelaten. herr Abt von Welehrad. herr Abt von Znaym. herr Prior bei Sanet Thomas Zu Brun. Ritterstandts. herr Jan Zahradetzkj. herr Waczlaw Wanezki.
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263 herr Jan Czeyka. herr Gunther von der Goltsch. Stedte. herr Barthl heilig von Olmuntz. herr Christoff Pitzer von Brun. herr Johan hinconius von Iglaw. Ist ihr der Stende begern voltzogen, vnd Ihrer königklichen Wurden ein tag Zur huldigung der 25. Augusti ernennet worden. Behmiſche Ca Nachdem Dominicus Manus des Abten von Strohoff Ver peln wirt wider vom Rath ge= walter (sonsten seines handtwerkes ein Welscher Maurer) Anno öffner 19. Au- 1600 die Capelln kegen der Pfarkirchen vber gespert, mit fur gust Anno 1608. wendung es geschehe darans damit der Abbt, wan er hieher kheme, seiner Gottesdienst vnd Meß darin verrichten kenne, Aber in warheit die furnembste Vrsach gewesen, daß man ihm damals das Prewwerkh nicht vergunstigen wollen, Auch den khauff vmb den hoff bei der Langen Prukhen ein Zeit ge- hindert weil er den begerten Reuers nicht geben wollen. So ist obgenand¬ ter Dominiens durch ettliche RattsPersonen 3 mal guetlich vnd freundlich er- sucht worden, weil er die Capeln fur seine Person mit gewalt vnbefugt ge spert rnd verrigelt, Er wolle sie wider öffnen, Es hat aber der Abgesandten begeren nichts gewurkhet, Sondern Dominicus dasselbe straks abgeschlagen, Auch da Zum drittenmal neben den verordneten RattsPersonen 4 Burger aus der gmein Zu ihme geschikt worden hat er die Vurger fur sich nicht kommen lassen, sondern blos denen des Ratts doch nicht gern audienz (wie ers genent) vergönnet, vom Ratth sein Zum ersten abgesandt worden herr Jacob fessl, herr Andreas Schinabitz, Martin Leupoldt, Zum letzten herr Jacob Fessl, herr Marcus Schindl, Martin Leupoldt, vnd aus der Gmein Matthes Faustgros, Martin Scholtz, Valten Powentz vnd Matthes kappl. Welche als sie nach schlechtem gegebenen bescheid aus befelch aller 3 Ratthe dem Dominico geantwortet dieweil er die eröffnung verweigert, So sein die herrn alle 3 Rätthe entschlossen solche Capeln selbst öffnen Zu lassen, Darauff er geantwortet: ob es geschehe So wolle er gwalt mit gwalt ver- treiben, Es ist aber vngeachtet seiner Drowung, die thur der Capeln durch den Schlosser Lucas Thomas mit eusern stangen aus den Rigeln gehebt vnd also eröffnet worden. Das loch welches Anno 1600 der Dominicus hat aus dem Pfarhoff hinein in die Capeln brechen lassen, Ist desselben tages, nemlich den 19. Augusti 1608 alsbald, so dikh die Mauer, wieder vermau- ret worden. Was Zuuor der Behmische Prediger M. Marcus Krum von büchern Cantional Partibus darin verlassen, Ist alles verloren vnd von denen im Pfarhoff weckh genohmen worden. Sontag hernach den 24. In der Caveln wurt wieder Augusti hat herr Andreas Lewald Behmisch darin Zu Predigen gepreviget.
263 herr Jan Czeyka. herr Gunther von der Goltsch. Stedte. herr Barthl heilig von Olmuntz. herr Christoff Pitzer von Brun. herr Johan hinconius von Iglaw. Ist ihr der Stende begern voltzogen, vnd Ihrer königklichen Wurden ein tag Zur huldigung der 25. Augusti ernennet worden. Behmiſche Ca Nachdem Dominicus Manus des Abten von Strohoff Ver peln wirt wider vom Rath ge= walter (sonsten seines handtwerkes ein Welscher Maurer) Anno öffner 19. Au- 1600 die Capelln kegen der Pfarkirchen vber gespert, mit fur gust Anno 1608. wendung es geschehe darans damit der Abbt, wan er hieher kheme, seiner Gottesdienst vnd Meß darin verrichten kenne, Aber in warheit die furnembste Vrsach gewesen, daß man ihm damals das Prewwerkh nicht vergunstigen wollen, Auch den khauff vmb den hoff bei der Langen Prukhen ein Zeit ge- hindert weil er den begerten Reuers nicht geben wollen. So ist obgenand¬ ter Dominiens durch ettliche RattsPersonen 3 mal guetlich vnd freundlich er- sucht worden, weil er die Capeln fur seine Person mit gewalt vnbefugt ge spert rnd verrigelt, Er wolle sie wider öffnen, Es hat aber der Abgesandten begeren nichts gewurkhet, Sondern Dominicus dasselbe straks abgeschlagen, Auch da Zum drittenmal neben den verordneten RattsPersonen 4 Burger aus der gmein Zu ihme geschikt worden hat er die Vurger fur sich nicht kommen lassen, sondern blos denen des Ratts doch nicht gern audienz (wie ers genent) vergönnet, vom Ratth sein Zum ersten abgesandt worden herr Jacob fessl, herr Andreas Schinabitz, Martin Leupoldt, Zum letzten herr Jacob Fessl, herr Marcus Schindl, Martin Leupoldt, vnd aus der Gmein Matthes Faustgros, Martin Scholtz, Valten Powentz vnd Matthes kappl. Welche als sie nach schlechtem gegebenen bescheid aus befelch aller 3 Ratthe dem Dominico geantwortet dieweil er die eröffnung verweigert, So sein die herrn alle 3 Rätthe entschlossen solche Capeln selbst öffnen Zu lassen, Darauff er geantwortet: ob es geschehe So wolle er gwalt mit gwalt ver- treiben, Es ist aber vngeachtet seiner Drowung, die thur der Capeln durch den Schlosser Lucas Thomas mit eusern stangen aus den Rigeln gehebt vnd also eröffnet worden. Das loch welches Anno 1600 der Dominicus hat aus dem Pfarhoff hinein in die Capeln brechen lassen, Ist desselben tages, nemlich den 19. Augusti 1608 alsbald, so dikh die Mauer, wieder vermau- ret worden. Was Zuuor der Behmische Prediger M. Marcus Krum von büchern Cantional Partibus darin verlassen, Ist alles verloren vnd von denen im Pfarhoff weckh genohmen worden. Sontag hernach den 24. In der Caveln wurt wieder Augusti hat herr Andreas Lewald Behmisch darin Zu Predigen gepreviget.
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264 vnd Zu lesen angefangen bies entlich Anno 1609, wie vnten im selben iahr Zu sehen ein behmischer Prediger bestellet vnd besoldet worden. Den 25. Augusti sein Jhr königliche Wurden Zu Brun König Matthiä Ginzug in Brun. eingezogen, haben hernach die landtspriuilegia confirmirt, den Landtsfrieden verneuret vnd alles was der Mährischen Stende begeren ge- wesen, bewilliget, Auch nachmals das Jurament in der Kirchen Wirt Marggraf in Mährern. gethan, die Ambter verneuret vnd den 4. September wieder nach Wien verruket. Als Jhr königklichen Wurden ankommen sollen, Sein die Mehrer entgegen hinaus gezogen. Von Iglaw sein geschikt worden 10 Reut- ter, herr Girzik Pawle, Paul Schinabitz, Tobias Seidenmeltzer, hans Reind- ler, Marcus Waltner, Paul haberman, Martin Grünner, Lucas Watzko vnd Andreas Scharbenter, haben sich auf ihre eigene Vnkosten in Ascher¬ farb federtuch gekleidet, Auff huet vnd feder ist ihnen vom Ratth beysteuer 30 fl. R. gegeben worden, Sonsten sein sie Zehrung frej gehalten worden, Dem König ist khein Präsent von den Stedten geschehen. Dominicus be= Bej dem Landtag in Brun hat sich Dominicus vorm ſchwert ſich beym herrn Landté haubtman. Landtshaubtman beschwert, als hetten ihm die herrn die Beh¬- mische Capeln mit gwalt, mit Viel handt man grossem Geschrei vnd Drow- wortt geoffnet begert dieselbe ihm wider einzuraumen. Drauff die Abgesandten bericht wie sichs verloffen, Auch wie er die Capeln vor 8 iahren fur sein Person vnbefugt gesperrt hette, die vns Zu- gehörig vc. Der bericht ist itme Zugestelt worden Vnd als er damit nicht Grlangt ein Zufriden, vnd beym herrn Landtshaubtman ferner angehalten, vnangenehmen bescheld. Ist ihm der bescheid erfolgt, Er sol sich Zu ruh geben vnd den Iglauern die Capeln, wie sie es Vorhin genossen also auch noch Vngehin- dert verbleiben lassen Den er der herr Landtshaubtman herr Carl von Ze- rotin hatte Zuuor auff vnsern bericht befolhen die Capeln der gestalt Zu öffnen. Den 3. October Ist herr M. Marcus Krumb gestorben. M. Krumb geftorben. Im Pfardienst gewesen 30 iahr. An sein stell ist nach Wilantz vocirt worden (fehlt). Den 1. Nouember hat sich ein hausknap mit nahmen (leer) hausknup er- henkt sich. beym goldenen Lewen auff dem hewboden erhenkt, Ist vom hen- kher beym Galgen eingegraben worden. Ertzhertzog Mat- Den 19. Nouember Jst herr Matthias Ertzhertzog Zu thias wirt Bum Bngriſchen Ro- nig gekrönet. Desterreich Zum Vugrischen König in Presspurg gekrönet worden folgender gestalt. Ihr königliche Majestät sein vmb 7 Vhr von Schlos in die Thumkirche auff Vngrisch gekleidet geritten, herr Iliaschazi als Palatinus hat die Cron vorher gefuhrt, Andere ansehliche vngrische herrn die vbrigen Clenodien Als Scepter, Reichsapffl, schwert vnd 10 fahnen in der kirchen hat herr Iliaschazi die Cron vnd andere Clenodien auffs hohe Altar gelegt,
264 vnd Zu lesen angefangen bies entlich Anno 1609, wie vnten im selben iahr Zu sehen ein behmischer Prediger bestellet vnd besoldet worden. Den 25. Augusti sein Jhr königliche Wurden Zu Brun König Matthiä Ginzug in Brun. eingezogen, haben hernach die landtspriuilegia confirmirt, den Landtsfrieden verneuret vnd alles was der Mährischen Stende begeren ge- wesen, bewilliget, Auch nachmals das Jurament in der Kirchen Wirt Marggraf in Mährern. gethan, die Ambter verneuret vnd den 4. September wieder nach Wien verruket. Als Jhr königklichen Wurden ankommen sollen, Sein die Mehrer entgegen hinaus gezogen. Von Iglaw sein geschikt worden 10 Reut- ter, herr Girzik Pawle, Paul Schinabitz, Tobias Seidenmeltzer, hans Reind- ler, Marcus Waltner, Paul haberman, Martin Grünner, Lucas Watzko vnd Andreas Scharbenter, haben sich auf ihre eigene Vnkosten in Ascher¬ farb federtuch gekleidet, Auff huet vnd feder ist ihnen vom Ratth beysteuer 30 fl. R. gegeben worden, Sonsten sein sie Zehrung frej gehalten worden, Dem König ist khein Präsent von den Stedten geschehen. Dominicus be= Bej dem Landtag in Brun hat sich Dominicus vorm ſchwert ſich beym herrn Landté haubtman. Landtshaubtman beschwert, als hetten ihm die herrn die Beh¬- mische Capeln mit gwalt, mit Viel handt man grossem Geschrei vnd Drow- wortt geoffnet begert dieselbe ihm wider einzuraumen. Drauff die Abgesandten bericht wie sichs verloffen, Auch wie er die Capeln vor 8 iahren fur sein Person vnbefugt gesperrt hette, die vns Zu- gehörig vc. Der bericht ist itme Zugestelt worden Vnd als er damit nicht Grlangt ein Zufriden, vnd beym herrn Landtshaubtman ferner angehalten, vnangenehmen bescheld. Ist ihm der bescheid erfolgt, Er sol sich Zu ruh geben vnd den Iglauern die Capeln, wie sie es Vorhin genossen also auch noch Vngehin- dert verbleiben lassen Den er der herr Landtshaubtman herr Carl von Ze- rotin hatte Zuuor auff vnsern bericht befolhen die Capeln der gestalt Zu öffnen. Den 3. October Ist herr M. Marcus Krumb gestorben. M. Krumb geftorben. Im Pfardienst gewesen 30 iahr. An sein stell ist nach Wilantz vocirt worden (fehlt). Den 1. Nouember hat sich ein hausknap mit nahmen (leer) hausknup er- henkt sich. beym goldenen Lewen auff dem hewboden erhenkt, Ist vom hen- kher beym Galgen eingegraben worden. Ertzhertzog Mat- Den 19. Nouember Jst herr Matthias Ertzhertzog Zu thias wirt Bum Bngriſchen Ro- nig gekrönet. Desterreich Zum Vugrischen König in Presspurg gekrönet worden folgender gestalt. Ihr königliche Majestät sein vmb 7 Vhr von Schlos in die Thumkirche auff Vngrisch gekleidet geritten, herr Iliaschazi als Palatinus hat die Cron vorher gefuhrt, Andere ansehliche vngrische herrn die vbrigen Clenodien Als Scepter, Reichsapffl, schwert vnd 10 fahnen in der kirchen hat herr Iliaschazi die Cron vnd andere Clenodien auffs hohe Altar gelegt,
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265 Daruber der Cardinal Forgatsch in beysein des Nuncij von Rom vnd anderer Bischoffe die Benediction gesprochen, alle Clenodien, wie auch den König selbst geweihet, Ihn hernach mit dem königklichen Rokh gekleidet vnd also gekrönet Darauff das Te Deum laudamus gesungen worden vnd alle stukh abgangen. Nach diesem ist der König in das Parfusser kloster gegangen, da auff der gassen vberal tuch gebreittet gewesen, hinter dem König sein vnter schiedliche Newe Muntz ausgeworffen worden, In der Parfusserkirchen hat der König die 10 herrn, so die fahnen getragen, Zu rittern geschlagen, her- nach in seinem habit vnd mit der Cron auff dem Kopff, sein Jhr Majestät vor das Michaelerthor geritten, allda den Stenden offentlich auff einer Piene geschworen, hernach auff der andern seitten der Stadt kegen der Donaw vber hat man einen Waal auffgeschützet, Darauff der König in angedeuttem habit mit blossem Schwert spornstreichs gerenuet, allda seine 4 streich in die 4 ortt der Weldt gemacht, vnd allso wieder auffs Schlos Zum letzten mit einem grossen comitatu geritten. Bej der taffl ist er gleichergestalt in seinem königklichen habit verblieben, statlich tractirt, vnd alle stukh wieder abgeschos. sen worden, vnd haben ettliche Vngern bei der taffl auffgewartet vnd speisen getragen, Ertzhertzog Maximilian, der Cardinal der Nuncius vnd herr Pa- latinus sein bei der königksichen taffl gesessen. Den heydukhen hat man 50 Ochsen vnd 60 Emer Wein verehrt, Zur nacht sein statliche Fewerwerth gehalten vnd alle stukh wider abgeschossen worden, Solcher gestalt ist Gott lob, die Crönung glueklich verrichtet worden. Actum ut supra. Den 21. December Zur Nacht Ist ein hausknap, so auff des M. Zauners haus in der Judengassen gearbeittet, bej der Nacht in einem tumult, von dem Georg Kratschmer einem Tuch- knappen mit der faust ins gesicht geschlagen worden, von welchem schlag (das Weitere fehlt). Den 23. Januarij 1609 Sein herr Doctor Peter Schmilauer vnd herr Doctor Ludwig kresl fur ordinarios Medicos beyde Zugleich auffgenohmen vnd confirmirt worden, Jhre iährliche besoldung einem ieden fur alles 120 ffl. Vnd sol ihr bestallung von 1. January dieses an- gehen. Ist ihnen daneben furgehalten worden. 1 Sie sollen die Burger Arm vnd reich in ihrer Cur fleissig befolhen sein lassen, die Armen mit dem præcio curationis nicht beschweren, Da gar blut Arme leut oder Adolescenten vnd Mendieanten kranth legen, dieselben vmbsonst curiren. 2. Da sie auffs landt begert wurden, sich beym herrn Burgermeister anmelden, das man im nottfaal wiessen khennne, wie sie anzutreffen. 3. Die Apotheken Visitiren. 4. Wen einer sein Vocation endern wolte, oder ein Rath ein enderung machen solte, das es ein theil dem andern auffs wenigst ein halbes iahr Zuuor ankundige. 5. Wan die publica examina gehalten worden in der Lateinischen Schul, das sie vnbeschwert inmassen die vorigen physici gethan, auch dabej Tuchknap er- chlagen worden. Medici-Doctor Schmilauer. Georg kratſchmerr.
265 Daruber der Cardinal Forgatsch in beysein des Nuncij von Rom vnd anderer Bischoffe die Benediction gesprochen, alle Clenodien, wie auch den König selbst geweihet, Ihn hernach mit dem königklichen Rokh gekleidet vnd also gekrönet Darauff das Te Deum laudamus gesungen worden vnd alle stukh abgangen. Nach diesem ist der König in das Parfusser kloster gegangen, da auff der gassen vberal tuch gebreittet gewesen, hinter dem König sein vnter schiedliche Newe Muntz ausgeworffen worden, In der Parfusserkirchen hat der König die 10 herrn, so die fahnen getragen, Zu rittern geschlagen, her- nach in seinem habit vnd mit der Cron auff dem Kopff, sein Jhr Majestät vor das Michaelerthor geritten, allda den Stenden offentlich auff einer Piene geschworen, hernach auff der andern seitten der Stadt kegen der Donaw vber hat man einen Waal auffgeschützet, Darauff der König in angedeuttem habit mit blossem Schwert spornstreichs gerenuet, allda seine 4 streich in die 4 ortt der Weldt gemacht, vnd allso wieder auffs Schlos Zum letzten mit einem grossen comitatu geritten. Bej der taffl ist er gleichergestalt in seinem königklichen habit verblieben, statlich tractirt, vnd alle stukh wieder abgeschos. sen worden, vnd haben ettliche Vngern bei der taffl auffgewartet vnd speisen getragen, Ertzhertzog Maximilian, der Cardinal der Nuncius vnd herr Pa- latinus sein bei der königksichen taffl gesessen. Den heydukhen hat man 50 Ochsen vnd 60 Emer Wein verehrt, Zur nacht sein statliche Fewerwerth gehalten vnd alle stukh wider abgeschossen worden, Solcher gestalt ist Gott lob, die Crönung glueklich verrichtet worden. Actum ut supra. Den 21. December Zur Nacht Ist ein hausknap, so auff des M. Zauners haus in der Judengassen gearbeittet, bej der Nacht in einem tumult, von dem Georg Kratschmer einem Tuch- knappen mit der faust ins gesicht geschlagen worden, von welchem schlag (das Weitere fehlt). Den 23. Januarij 1609 Sein herr Doctor Peter Schmilauer vnd herr Doctor Ludwig kresl fur ordinarios Medicos beyde Zugleich auffgenohmen vnd confirmirt worden, Jhre iährliche besoldung einem ieden fur alles 120 ffl. Vnd sol ihr bestallung von 1. January dieses an- gehen. Ist ihnen daneben furgehalten worden. 1 Sie sollen die Burger Arm vnd reich in ihrer Cur fleissig befolhen sein lassen, die Armen mit dem præcio curationis nicht beschweren, Da gar blut Arme leut oder Adolescenten vnd Mendieanten kranth legen, dieselben vmbsonst curiren. 2. Da sie auffs landt begert wurden, sich beym herrn Burgermeister anmelden, das man im nottfaal wiessen khennne, wie sie anzutreffen. 3. Die Apotheken Visitiren. 4. Wen einer sein Vocation endern wolte, oder ein Rath ein enderung machen solte, das es ein theil dem andern auffs wenigst ein halbes iahr Zuuor ankundige. 5. Wan die publica examina gehalten worden in der Lateinischen Schul, das sie vnbeschwert inmassen die vorigen physici gethan, auch dabej Tuchknap er- chlagen worden. Medici-Doctor Schmilauer. Georg kratſchmerr.
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266 sein wolten. Wegen der Accidentien ist uichts gwisses geordnet, Sondern ein ieder patient nachdem er Reich oder Arm wirt sich gebuerlich vnd dank- barlich gegen den Herrn Medicis Zuerzeigen wissen. Diese Articl alle sein beyden herrn Doktorn annemlich gewesen, Drauff sie also confirmirt vnd bestetiget, ihnen auch glükh Zu ihrem prac- ticiren gewunschet worden. Rachdem die Röm. Kay. Majestät Rudolphus Secundus, huldigung derer von Iglaw dem Reuen Marg- feinem herrn Brudern Ertzherzogen Matthiä das Marggraffthumb graffen ale fo- ntgen Matthlä. Mährern abgetretten, vnd die Mährer der Vnterthenigkeit er lassen, wie oben im 1608 Jahr dauon meldung geschehen. So haben Ihre königkl. Majestät den 27. Januarij dieses 1609 Jahrs den Wolgebornen herrn, herrn Smil Osowsky von Daubrawitz, Herrn auff Trebitsch hieher ge- schikt, die huldigung vom Ratth vnd der gantzen Gemein im nahmen Ihrer königklichen Majestät anzunehmen, vnd obwol Ihr G. herr Commissarius au- fangs begert die ganze Gmein Zusamben vnd von ihnen sambtlich den Ayd Zuleisten, wie in andern Stedten geschehen. Weil aber darauff bericht ge- schehen, daß es hie weit ein andere gelegenheit habe als in den andern Mährischen Stedten, vnd daß in dieser kayserlichen oder königtlichen Perg- stat 24 Personen anstat der ganzen Gemein geordnet fein, Jsts dabej ver- blieben, daß die 24 Personen neben dem an ietzo sitzenden geschworen Ratth das Jurament gethan. Im Jurament sein die Wort gestanden (dessen Copi den herrn sich darin Zuersehen weil sie ein Abtritt in Saal gethan, Zugestelt worden) Matize Bozj a wssym Swatym Welche Wort alle 3 Ratthe gebetten daß sie möchten cassirt werden, Sintemal von Königs Ludouici Zeitten an die von Iglaw khein dergleichen Ayd gelaistet, Ja auch die Stadt als PerkStadt ein vr- alter Ayd in ihren Original Rechten verzeichnet finden, da weder der Mut- ter Gottes noch der heiligen gedacht wirt, So vernehme man, daß die von Zuaym gleichfals den Ayd wie er hie begert wirt, ohne gemelte wort, ge- schworen haben, daher bitte man Jhr Gnaden wolle sie auch dabej verbleiben lassen, herr Commissarius aber ist darauff hart gestanden, dieweil der Ayd aus dem Towacziowskyschen buch genohmen, vnd vberal in Mährern also ge- balten wirt, Auch in der Landtsordnung austriklich verfast, daß der Ayd der gestalt sol verlesen werden, Allein es möge die wort (Matize Bozj wssym Swalym) nachsprechen wer das wolle, vnd niemandt wieder sein gewissen dartzu gezwungen werden, Aber auf der herrn ferner anlangen daß es wieder hiege Ordnung Recht vnd gewonheit sein wurde weil es vor diesem, wie gemelt nicht geschehen weder bei huldigung Kaisers Ferdinandi, Maximilianj. noch Rudolphj. So bitte man Jhr Gnaden wolle es ietzt auch nich: begern, Drauff hat sich herr Commissarius lenkhen lassen, vnd ist der Ayd geleistet worden, Sowol von den herrn Geschwornen, (die ihr Zeit im Ge-
266 sein wolten. Wegen der Accidentien ist uichts gwisses geordnet, Sondern ein ieder patient nachdem er Reich oder Arm wirt sich gebuerlich vnd dank- barlich gegen den Herrn Medicis Zuerzeigen wissen. Diese Articl alle sein beyden herrn Doktorn annemlich gewesen, Drauff sie also confirmirt vnd bestetiget, ihnen auch glükh Zu ihrem prac- ticiren gewunschet worden. Rachdem die Röm. Kay. Majestät Rudolphus Secundus, huldigung derer von Iglaw dem Reuen Marg- feinem herrn Brudern Ertzherzogen Matthiä das Marggraffthumb graffen ale fo- ntgen Matthlä. Mährern abgetretten, vnd die Mährer der Vnterthenigkeit er lassen, wie oben im 1608 Jahr dauon meldung geschehen. So haben Ihre königkl. Majestät den 27. Januarij dieses 1609 Jahrs den Wolgebornen herrn, herrn Smil Osowsky von Daubrawitz, Herrn auff Trebitsch hieher ge- schikt, die huldigung vom Ratth vnd der gantzen Gemein im nahmen Ihrer königklichen Majestät anzunehmen, vnd obwol Ihr G. herr Commissarius au- fangs begert die ganze Gmein Zusamben vnd von ihnen sambtlich den Ayd Zuleisten, wie in andern Stedten geschehen. Weil aber darauff bericht ge- schehen, daß es hie weit ein andere gelegenheit habe als in den andern Mährischen Stedten, vnd daß in dieser kayserlichen oder königtlichen Perg- stat 24 Personen anstat der ganzen Gemein geordnet fein, Jsts dabej ver- blieben, daß die 24 Personen neben dem an ietzo sitzenden geschworen Ratth das Jurament gethan. Im Jurament sein die Wort gestanden (dessen Copi den herrn sich darin Zuersehen weil sie ein Abtritt in Saal gethan, Zugestelt worden) Matize Bozj a wssym Swatym Welche Wort alle 3 Ratthe gebetten daß sie möchten cassirt werden, Sintemal von Königs Ludouici Zeitten an die von Iglaw khein dergleichen Ayd gelaistet, Ja auch die Stadt als PerkStadt ein vr- alter Ayd in ihren Original Rechten verzeichnet finden, da weder der Mut- ter Gottes noch der heiligen gedacht wirt, So vernehme man, daß die von Zuaym gleichfals den Ayd wie er hie begert wirt, ohne gemelte wort, ge- schworen haben, daher bitte man Jhr Gnaden wolle sie auch dabej verbleiben lassen, herr Commissarius aber ist darauff hart gestanden, dieweil der Ayd aus dem Towacziowskyschen buch genohmen, vnd vberal in Mährern also ge- balten wirt, Auch in der Landtsordnung austriklich verfast, daß der Ayd der gestalt sol verlesen werden, Allein es möge die wort (Matize Bozj wssym Swalym) nachsprechen wer das wolle, vnd niemandt wieder sein gewissen dartzu gezwungen werden, Aber auf der herrn ferner anlangen daß es wieder hiege Ordnung Recht vnd gewonheit sein wurde weil es vor diesem, wie gemelt nicht geschehen weder bei huldigung Kaisers Ferdinandi, Maximilianj. noch Rudolphj. So bitte man Jhr Gnaden wolle es ietzt auch nich: begern, Drauff hat sich herr Commissarius lenkhen lassen, vnd ist der Ayd geleistet worden, Sowol von den herrn Geschwornen, (die ihr Zeit im Ge-
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267 schworen Ambt fort gehalten bies zu ausgang des iahrs) Als von den Alten herrn, die anstat der Gantzen Gmein geschworen haben mit folgenden worten in Behemischer SpraB: My Burgmistr, Radda, Starssi Obeczni y na mistie wssi Obcze Przisahame Panu Bohu wssemohauczymu A Ney Jasniegssimu knizieti a Panu, Panu Matthyassowj druhemu kralj Vherskemu, Wolenemu Czekanczy kralowstwj Czieskeho Arcziknizieti Rakauskemu a Margkrabj Moraw- skemu Panu nassemu milostiwemu a gehomilosti Erbum aneb diediczum Prawe a diediczne Czlowieczienstwj y hold wiernau 7 Przim- Ist abkommen 1619. nost Poddanost y Poslussentwj a Gehomilost Aurzednikum, czoby nam tak Z Gehomilosti wule. k Gehomilosti Dobremu, Gehomilosti gmenem rozkazalj, Gehomilosti Dobre Prziwoditi a Zle odwoditi, a we wssem se w tom tak Zachowati Yako na lydi Miestske wierne a Pod- dane Panu siermu se slussi Zachowalj Tak nam Pomahaij Pan Buh wssemohauczy. Das schreiben des Königs an herrn von Trebitsch lautet also: Matthias der Ander von Gottes Guaden König Zu hungern, desig- nirter Zum König in Beheimb Ertzherzeg Zu Oesterreich, herzog Zu Burgund Marggraff Zu Mährern, Graue Zu Tyrol oc. Wolgeborner besonders Lieber vnd Getreuer Obwol wir Vns noch Zur Zeit wegen eines VnterCammerers in Vnsern Marggraffthumb Mäh- rern uit entchlossen, vnd aber fur ein sonder notturfft erachten, das von vnsern Stedten ermeltes Vnseres Marggraffthumbs Mährern die gebreuch¬ liche huldignng vnd Pflicht Vnuerlengt auffgenohmen werde. Als haben wir aus dem gnedigsten Zu dir habenden Vertrauen dich hiertzu erkuest vnd fur- genohmen, gnedigist befehlend, das du dich alsbald nach Znaym vnd Iglaw verfuegest, vnd daselbst altem löblichem Gebrauch nach von dem Stadtratth vnd der Burgerschafft die Aydspflicht vnd huldigung, boch ohne alle Veren- derung, in Vnserm Nahmen auffuehmest, vnd wie du solches verricht, dessen Vusern Landtshaubtman berichtest, An dem beschicht vnser gnedigster auch entlicher willen vnd meinung, Geben in Vnserer Stadt Wien den 8 tag Jannary 1609 Vnseres Vngrischen Reichs im Ersten. Mathias p. Nachdem herr M. Marcus Krumb Pfarherr Zu WilantzHhrer 4 Dorf- pfarherrn intro- den 3. October des verschienenen 1608 Jahrs abgestorben, Ist ductlon. seine stell ersetzt worden mit herrn Andreä Lewald Pfarherrn Zu Rantzer, vnd gehn Rautzer ist verordnet worden, herr Czakriel Lampertus Pfarherr von Stekhen, An dessen stell ist nach Stekhen bestellet herr Georgius Rud- loff Pfarherr Zu Gieshiebl vnd nach Gieshiebl ist beruffen worden herr Matthias Mauerbach vor diesem Corrector der Lateinischen schulen. Actum 3. Maij 1609.
267 schworen Ambt fort gehalten bies zu ausgang des iahrs) Als von den Alten herrn, die anstat der Gantzen Gmein geschworen haben mit folgenden worten in Behemischer SpraB: My Burgmistr, Radda, Starssi Obeczni y na mistie wssi Obcze Przisahame Panu Bohu wssemohauczymu A Ney Jasniegssimu knizieti a Panu, Panu Matthyassowj druhemu kralj Vherskemu, Wolenemu Czekanczy kralowstwj Czieskeho Arcziknizieti Rakauskemu a Margkrabj Moraw- skemu Panu nassemu milostiwemu a gehomilosti Erbum aneb diediczum Prawe a diediczne Czlowieczienstwj y hold wiernau 7 Przim- Ist abkommen 1619. nost Poddanost y Poslussentwj a Gehomilost Aurzednikum, czoby nam tak Z Gehomilosti wule. k Gehomilosti Dobremu, Gehomilosti gmenem rozkazalj, Gehomilosti Dobre Prziwoditi a Zle odwoditi, a we wssem se w tom tak Zachowati Yako na lydi Miestske wierne a Pod- dane Panu siermu se slussi Zachowalj Tak nam Pomahaij Pan Buh wssemohauczy. Das schreiben des Königs an herrn von Trebitsch lautet also: Matthias der Ander von Gottes Guaden König Zu hungern, desig- nirter Zum König in Beheimb Ertzherzeg Zu Oesterreich, herzog Zu Burgund Marggraff Zu Mährern, Graue Zu Tyrol oc. Wolgeborner besonders Lieber vnd Getreuer Obwol wir Vns noch Zur Zeit wegen eines VnterCammerers in Vnsern Marggraffthumb Mäh- rern uit entchlossen, vnd aber fur ein sonder notturfft erachten, das von vnsern Stedten ermeltes Vnseres Marggraffthumbs Mährern die gebreuch¬ liche huldignng vnd Pflicht Vnuerlengt auffgenohmen werde. Als haben wir aus dem gnedigsten Zu dir habenden Vertrauen dich hiertzu erkuest vnd fur- genohmen, gnedigist befehlend, das du dich alsbald nach Znaym vnd Iglaw verfuegest, vnd daselbst altem löblichem Gebrauch nach von dem Stadtratth vnd der Burgerschafft die Aydspflicht vnd huldigung, boch ohne alle Veren- derung, in Vnserm Nahmen auffuehmest, vnd wie du solches verricht, dessen Vusern Landtshaubtman berichtest, An dem beschicht vnser gnedigster auch entlicher willen vnd meinung, Geben in Vnserer Stadt Wien den 8 tag Jannary 1609 Vnseres Vngrischen Reichs im Ersten. Mathias p. Nachdem herr M. Marcus Krumb Pfarherr Zu WilantzHhrer 4 Dorf- pfarherrn intro- den 3. October des verschienenen 1608 Jahrs abgestorben, Ist ductlon. seine stell ersetzt worden mit herrn Andreä Lewald Pfarherrn Zu Rantzer, vnd gehn Rautzer ist verordnet worden, herr Czakriel Lampertus Pfarherr von Stekhen, An dessen stell ist nach Stekhen bestellet herr Georgius Rud- loff Pfarherr Zu Gieshiebl vnd nach Gieshiebl ist beruffen worden herr Matthias Mauerbach vor diesem Corrector der Lateinischen schulen. Actum 3. Maij 1609.
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268 Newe Practica Wider Mährern. Als herr Matthias Mauerbach dem Schuldieust valediciret, Ist Zum Conrectore von Wittenberg vocirt worden Paulus Au- sterlitzer den 4. Martij 1609. Der hat darauff ehe er hieher kommen promouirt, vnd ist den 11. Maij introducirt worden. Königs Matthiä Den 4. Maij Ist der Wolgeborne herr, herr Zdeniek von abgesandte Bur Iglaw. Waldstein, herr auff Pirnitz vnd Sadku neben dem herrn Chri- stoffen Blekta als königkliche Abgesandte hieher kommen, vnd im nahmen Ihrer königklichen Majestät furgebracht, Nachdem an dem Präsent, so dem Turkischen Khayser Zuerhaltung des geschlossenen friedes abzufuhren, noch ettlich Tausendt gulden mangeln, Ihr Majestät aber bei iezigen viel vnd manchfaltigen Ausgaben Zimlich erschepfft, So haben sie vnter andern auch die Mehrischen Stedte vmb ein beisteuer vnd Verehrung gnedigist ersuchen lassen, Inmassen van die Olmutzer vnd Brunner iede Stadt 1500 fll Ihrer Majestat Zu gehorsamen ehren bewilliget, Welches auch von dieser Gemein hiemit ersucht wirt, Ist drauff von allen 3 Ratthen nur 1000 fl gewil- liget, weil die Olmutzer vnd Brunner vns in allem vorgehen, Auch mehr landtgütter haben als wir, vnd allweg in dergleichen vnd andern geldthand lungen mehr als wir Zu contribuiren pflegen, Der 1000 ffi halber haben sich die herrn Commissarien im nahmen Ihrer königklichen Majestät bedankt, die willig angenohmen, vnd abents wieder von hinnen verraiset, doch sein entlich fort 1500 fl. auf gutachten Ihrer G. herrn landtshaubtmans (soviel als von andern Stedten) gegeben worden. Den 10. Maij Sein schreiben kommen vom herrn Carl herrn von Zierotin herrn Landtshaubtman in Mähxern daraus Zuuernehmen gewest, als wolte sich etwas neues heben sonderlich im Iglauer kreis wider die Mährer, Item das auch er selbst in leibesgefahr stehe, Daher warne er die Stadt damit sie sich in gutte acht nehme, ihre thor wol verwahre vnd mit wächtern bestelle. Drauff sein desselben tages das Pirnitzer vnd Fischerthor gespert ge- halten worden, Den 11. Maij hat man die Rottmeister auffs Ratthaus be- schikhen lassen, ihnen angezeigt, daß ein ieder in seiner Rott die burgerschafft vnd Mitwohner erinnere, sie sollen sich in guter acht haben, mit ihrer haus- weer gefast machen, vnd da man die Drumml rieren wurde, sich ein ieder Vusaumig Zu seinem fahn finden. Ebnermassen hat man den 31. Maij die Soldaten so sich hin vnd wider in der Stadt auffgehalten, in continenti abgeschafft, Auch burch die Ambtleut die Vnterthanen auff Gemeiner Stadt dörffern fleissig erinnern lassen, daß sie auch in der bereitschafft stehn, die tag vnv Nachtwach fleisfig halten, vnd ba sie das geringste von kriegsleuten vermerkten, dem herrn Burgermeister vnsaumig aumelden. Vnd weil man gleichwol so Viel in der still vernohmen, daß 3 Meh. rerische herrn mit Practiken vmbgehen, wie sie das landt, sonderlich im Ig- Conrector M. Paul Aufter- litzer.
268 Newe Practica Wider Mährern. Als herr Matthias Mauerbach dem Schuldieust valediciret, Ist Zum Conrectore von Wittenberg vocirt worden Paulus Au- sterlitzer den 4. Martij 1609. Der hat darauff ehe er hieher kommen promouirt, vnd ist den 11. Maij introducirt worden. Königs Matthiä Den 4. Maij Ist der Wolgeborne herr, herr Zdeniek von abgesandte Bur Iglaw. Waldstein, herr auff Pirnitz vnd Sadku neben dem herrn Chri- stoffen Blekta als königkliche Abgesandte hieher kommen, vnd im nahmen Ihrer königklichen Majestät furgebracht, Nachdem an dem Präsent, so dem Turkischen Khayser Zuerhaltung des geschlossenen friedes abzufuhren, noch ettlich Tausendt gulden mangeln, Ihr Majestät aber bei iezigen viel vnd manchfaltigen Ausgaben Zimlich erschepfft, So haben sie vnter andern auch die Mehrischen Stedte vmb ein beisteuer vnd Verehrung gnedigist ersuchen lassen, Inmassen van die Olmutzer vnd Brunner iede Stadt 1500 fll Ihrer Majestat Zu gehorsamen ehren bewilliget, Welches auch von dieser Gemein hiemit ersucht wirt, Ist drauff von allen 3 Ratthen nur 1000 fl gewil- liget, weil die Olmutzer vnd Brunner vns in allem vorgehen, Auch mehr landtgütter haben als wir, vnd allweg in dergleichen vnd andern geldthand lungen mehr als wir Zu contribuiren pflegen, Der 1000 ffi halber haben sich die herrn Commissarien im nahmen Ihrer königklichen Majestät bedankt, die willig angenohmen, vnd abents wieder von hinnen verraiset, doch sein entlich fort 1500 fl. auf gutachten Ihrer G. herrn landtshaubtmans (soviel als von andern Stedten) gegeben worden. Den 10. Maij Sein schreiben kommen vom herrn Carl herrn von Zierotin herrn Landtshaubtman in Mähxern daraus Zuuernehmen gewest, als wolte sich etwas neues heben sonderlich im Iglauer kreis wider die Mährer, Item das auch er selbst in leibesgefahr stehe, Daher warne er die Stadt damit sie sich in gutte acht nehme, ihre thor wol verwahre vnd mit wächtern bestelle. Drauff sein desselben tages das Pirnitzer vnd Fischerthor gespert ge- halten worden, Den 11. Maij hat man die Rottmeister auffs Ratthaus be- schikhen lassen, ihnen angezeigt, daß ein ieder in seiner Rott die burgerschafft vnd Mitwohner erinnere, sie sollen sich in guter acht haben, mit ihrer haus- weer gefast machen, vnd da man die Drumml rieren wurde, sich ein ieder Vusaumig Zu seinem fahn finden. Ebnermassen hat man den 31. Maij die Soldaten so sich hin vnd wider in der Stadt auffgehalten, in continenti abgeschafft, Auch burch die Ambtleut die Vnterthanen auff Gemeiner Stadt dörffern fleissig erinnern lassen, daß sie auch in der bereitschafft stehn, die tag vnv Nachtwach fleisfig halten, vnd ba sie das geringste von kriegsleuten vermerkten, dem herrn Burgermeister vnsaumig aumelden. Vnd weil man gleichwol so Viel in der still vernohmen, daß 3 Meh. rerische herrn mit Practiken vmbgehen, wie sie das landt, sonderlich im Ig- Conrector M. Paul Aufter- litzer.
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269 lauerkreis erstlich in Vnglükh brechten, denen man auch gelt Zugeschikt, heimlich kriegsvolkh Zu werben, (herr Ziampach, herr Kawka, herr Berka) hat Ihr herr Goltſch G. herr Landtshaubtman 150 Mehrische von den herrn Sten-Obrifter tombt mit 150 Reuttern den besoldte Reutter, derer Obrister herr Guniher von der Goltsch, nach Iglaw. Donnerstag vor Pfingsten hieher geschikt, damit die Stadt vor heimlichem einfaal desto bösser gesiechert sei. Den Viel furnehme herrn dem heern Landts. haubtman in geheim Zugeschrieben, Er solle die Stadt Iglaw warnen, daß sie gar wol auff sich achtung gebe, Item es weren Zu Prag in der stille 2 Petarda gemacht, wohin man dieselben brauchen möchte, sei Zuuermutten, Auff solchen des herrn Landtshaubtmans bericht, daß gfar vorhanden, hat die Stadt bemelte 150 Roß desto willig angenohmen, Sonderlich weil sie ihre richtige bezahlung vom landt Zugewarten haben. Tara. Desselben tages ist in beisein des herrn Obristen vnd der herrn Commissarien (welche waren herr Aleß Stranetzki, herr Christoff Blekta) mit den abgesandten der Stadt Iglaw ein solch tar getroffen worden. 1. Die Soldaten sollen vmb ihre Paare bezahlung allerlej Prouiant, wie die in täglichen werth khaufflich Zu bekommen, selbst furbringen lassen ohne einige beschwer oder darleg derer bürger, da die Soldaten losirt sein. Es soll alles fleisch, Wein, bier, brott vnd ander nottursft in seinem teglichen werth, wie es sonsten In gemein Zu bekommen verbleiben. Vud weil hierin wie eben vermelt die Stadt nicht beschwert wirt, Soll der habern auff Rabisch doch auff gwisse bezahlung, darumb der herr Obrist selbst eingesprochen, der Metzen pr. 71/2 w. (gr.) geliefert werden, Wochentlich 132 Metzen auff iedes Roß 1 Metzen ausserhalb des herrn Obristen Roß. hew vnd strew sol vmbsoust gegeben werden, vnd damit die Stadt nicht allein die Last trage, haben die herrn Commissarien den benachtbarten Mährischen landtleutt geschrieben, daß sie in dem tax ettlich muth habern sowol hew vnd strew Zu beysteuer herein schikhen sollen Welches Zum theil geschehen. Vnter biesen 150 Reuttern sein ausserlesene Soldaten vnd mehrerstheils befelhshaber gewesen Zu dem ende, wen sich etwas heben wolte, daß man alsbald mehr Reutter werben khente vnd an befelhshabern khein mangl sej. Sein den (fehlt) Junij von hinnen auff Olmuntz gelegt worden. Anno 1609 den 27. Junij hat der New erwehlte Vuter- Newer Vnter Cammerer. Cammerer, herr Carl haugwitz von Biskupitz vc. dem König Matthiä Zu Olmuntz im Bischoffhoff das Jurament gethan, Sein Vorfahrer herr Jan Mossowski ist in einem tumult bingericht worden. Den 4. Augusti Ist Anna des Jacob Fridrichs gewesenen Jacob Fridrichm auff ewig ver Mitburgers alhie hinterlassene Wittib auff ewig verurlaubet wor urlaubt. den, vnd sol innerhalb eines Viril iahrs ihr haus vnd hoff verkhauffen die Rechtshandl ausfuhren, alle stritigkeitten richten, vnd die Stadt raumen,
269 lauerkreis erstlich in Vnglükh brechten, denen man auch gelt Zugeschikt, heimlich kriegsvolkh Zu werben, (herr Ziampach, herr Kawka, herr Berka) hat Ihr herr Goltſch G. herr Landtshaubtman 150 Mehrische von den herrn Sten-Obrifter tombt mit 150 Reuttern den besoldte Reutter, derer Obrister herr Guniher von der Goltsch, nach Iglaw. Donnerstag vor Pfingsten hieher geschikt, damit die Stadt vor heimlichem einfaal desto bösser gesiechert sei. Den Viel furnehme herrn dem heern Landts. haubtman in geheim Zugeschrieben, Er solle die Stadt Iglaw warnen, daß sie gar wol auff sich achtung gebe, Item es weren Zu Prag in der stille 2 Petarda gemacht, wohin man dieselben brauchen möchte, sei Zuuermutten, Auff solchen des herrn Landtshaubtmans bericht, daß gfar vorhanden, hat die Stadt bemelte 150 Roß desto willig angenohmen, Sonderlich weil sie ihre richtige bezahlung vom landt Zugewarten haben. Tara. Desselben tages ist in beisein des herrn Obristen vnd der herrn Commissarien (welche waren herr Aleß Stranetzki, herr Christoff Blekta) mit den abgesandten der Stadt Iglaw ein solch tar getroffen worden. 1. Die Soldaten sollen vmb ihre Paare bezahlung allerlej Prouiant, wie die in täglichen werth khaufflich Zu bekommen, selbst furbringen lassen ohne einige beschwer oder darleg derer bürger, da die Soldaten losirt sein. Es soll alles fleisch, Wein, bier, brott vnd ander nottursft in seinem teglichen werth, wie es sonsten In gemein Zu bekommen verbleiben. Vud weil hierin wie eben vermelt die Stadt nicht beschwert wirt, Soll der habern auff Rabisch doch auff gwisse bezahlung, darumb der herr Obrist selbst eingesprochen, der Metzen pr. 71/2 w. (gr.) geliefert werden, Wochentlich 132 Metzen auff iedes Roß 1 Metzen ausserhalb des herrn Obristen Roß. hew vnd strew sol vmbsoust gegeben werden, vnd damit die Stadt nicht allein die Last trage, haben die herrn Commissarien den benachtbarten Mährischen landtleutt geschrieben, daß sie in dem tax ettlich muth habern sowol hew vnd strew Zu beysteuer herein schikhen sollen Welches Zum theil geschehen. Vnter biesen 150 Reuttern sein ausserlesene Soldaten vnd mehrerstheils befelhshaber gewesen Zu dem ende, wen sich etwas heben wolte, daß man alsbald mehr Reutter werben khente vnd an befelhshabern khein mangl sej. Sein den (fehlt) Junij von hinnen auff Olmuntz gelegt worden. Anno 1609 den 27. Junij hat der New erwehlte Vuter- Newer Vnter Cammerer. Cammerer, herr Carl haugwitz von Biskupitz vc. dem König Matthiä Zu Olmuntz im Bischoffhoff das Jurament gethan, Sein Vorfahrer herr Jan Mossowski ist in einem tumult bingericht worden. Den 4. Augusti Ist Anna des Jacob Fridrichs gewesenen Jacob Fridrichm auff ewig ver Mitburgers alhie hinterlassene Wittib auff ewig verurlaubet wor urlaubt. den, vnd sol innerhalb eines Viril iahrs ihr haus vnd hoff verkhauffen die Rechtshandl ausfuhren, alle stritigkeitten richten, vnd die Stadt raumen,
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270 Vrsach, weil sie sich mit einem Sattlergesellen hans Fischer in Vnzucht ein- gelassen, erstlich die that vernainet, ihn den Fischer darumb gerichtlich fur- genohmen, ettlich ayd daruber schweren lassen, vnd wie sie entlich gemerkt, daß sie nichts erhalten wurde mit laugnen, sondern daß man ihr wegen des grossen Verdachts anderer gestalt mit ernst Zusetzen werde, vnd die warheit durch ernstliche mittl erkundigen, sie die that selbst ver allen 3 Ratthen offentlich bekent, Vnd weil sie ausser dessen allzeit sehr verdechtig gewesen, Ist sie Zu Verhüttung mehrer Vuzucht (Zugeschweigen was ihrer von khind abtreiben in aclis gedacht worden) auff ewig verurlaubet worden vnd ist in dem ihrer freundt verschonet worden, daß man nicht durch tortur oc. mehrer Vnzucht von ihr erforschet. Er aber der haus Fischer ist der ordnung nach 4 iahr verurlaubet worden, dazu ihm frist gegeben seine sachen hie richtig Zu machen 8 tag. Den 7. Augusti Ist herr Matthias Mauerbach Pfarherr Zum Gieshuebl gestorben vnd an stat seiner (das weitere fehlt). Den 15. September sein 230 Reutter, der Behmischen Stende derer Obrister herr von Fels vnd Rittmeister herr Wal- ter von haugwitz auff Gemeiner Stadt Behmische 5 dörffer losirt worden, Die haben neben Vielen herrn der Behmischen Stende die Turkische bot- schafft Zu Poln annehmen vnd mit des Kaysers Rossen auch 12 Trommetern nach Prag begleitten sollen, Commissarien, herr Adam D. Junge herr von Waldstein Obrister Landtrichter im Königreich Beheimb, herr Wilhelm von Lebkowitz vnd der herr VnterCammerer. Weil sie aber nach ettlich tagen vernohmen, die bottschafft sej noch Zu Wien nicht ankommen, man wiesse auch nicht, wen sie dahin gelangen möchte, sein in der still die Commissarien mit spot, das sie so schlechte fundtschafft gehabt, Zurukh gezogen vud die Reutter sein den 22. Ditto von den hiegen dorffern auffgebrochen, vnd ihr quartier vmb Brimsles genohmen, Der habern ist taxirt worden pr. 10 w. gr. Wein vud bier in seinen khauff, brott gleichs¬ fals verblieben, vmb ein iunge henne 1 w. gr. Vmb ein alte 2 w. gr., fleisch pr. 3 kr. hew vnd strew vmbsonst. Es hat Zwar herr Rittmeister versprocheu, da iemandt nicht bezahlen wolte, wolle er ihm das gelt vorm maul wekhziehen, wie er es denen vom Teutsch Brod vnd andern auf ihr beschwer gethan vm sie die Bröder Wegen ihrer ausstendigen forderung von der Reutter sold bezahlet, Aber die Reutter haben es mit Vnsern bauern so fein accordiren fennen, daß die Albern leut quittung von sich gegeben vnd schreiben lassen, als weren sie von ihren gesten wol bezahlt worden, da doch mancher fur 20 Taler khaum 3 oder 4 bekommen hat. Den 5. October 3st aus Consens des Wolgebornen herrn, herrn Carl Haugwitz von Biskupitz auff Linhartowech VnterCammerer des Marggraffthums herr Mauerbach geftorben. Behmiſche Reu- ter wegen der Turkiſchen bott- schafft.
270 Vrsach, weil sie sich mit einem Sattlergesellen hans Fischer in Vnzucht ein- gelassen, erstlich die that vernainet, ihn den Fischer darumb gerichtlich fur- genohmen, ettlich ayd daruber schweren lassen, vnd wie sie entlich gemerkt, daß sie nichts erhalten wurde mit laugnen, sondern daß man ihr wegen des grossen Verdachts anderer gestalt mit ernst Zusetzen werde, vnd die warheit durch ernstliche mittl erkundigen, sie die that selbst ver allen 3 Ratthen offentlich bekent, Vnd weil sie ausser dessen allzeit sehr verdechtig gewesen, Ist sie Zu Verhüttung mehrer Vuzucht (Zugeschweigen was ihrer von khind abtreiben in aclis gedacht worden) auff ewig verurlaubet worden vnd ist in dem ihrer freundt verschonet worden, daß man nicht durch tortur oc. mehrer Vnzucht von ihr erforschet. Er aber der haus Fischer ist der ordnung nach 4 iahr verurlaubet worden, dazu ihm frist gegeben seine sachen hie richtig Zu machen 8 tag. Den 7. Augusti Ist herr Matthias Mauerbach Pfarherr Zum Gieshuebl gestorben vnd an stat seiner (das weitere fehlt). Den 15. September sein 230 Reutter, der Behmischen Stende derer Obrister herr von Fels vnd Rittmeister herr Wal- ter von haugwitz auff Gemeiner Stadt Behmische 5 dörffer losirt worden, Die haben neben Vielen herrn der Behmischen Stende die Turkische bot- schafft Zu Poln annehmen vnd mit des Kaysers Rossen auch 12 Trommetern nach Prag begleitten sollen, Commissarien, herr Adam D. Junge herr von Waldstein Obrister Landtrichter im Königreich Beheimb, herr Wilhelm von Lebkowitz vnd der herr VnterCammerer. Weil sie aber nach ettlich tagen vernohmen, die bottschafft sej noch Zu Wien nicht ankommen, man wiesse auch nicht, wen sie dahin gelangen möchte, sein in der still die Commissarien mit spot, das sie so schlechte fundtschafft gehabt, Zurukh gezogen vud die Reutter sein den 22. Ditto von den hiegen dorffern auffgebrochen, vnd ihr quartier vmb Brimsles genohmen, Der habern ist taxirt worden pr. 10 w. gr. Wein vud bier in seinen khauff, brott gleichs¬ fals verblieben, vmb ein iunge henne 1 w. gr. Vmb ein alte 2 w. gr., fleisch pr. 3 kr. hew vnd strew vmbsonst. Es hat Zwar herr Rittmeister versprocheu, da iemandt nicht bezahlen wolte, wolle er ihm das gelt vorm maul wekhziehen, wie er es denen vom Teutsch Brod vnd andern auf ihr beschwer gethan vm sie die Bröder Wegen ihrer ausstendigen forderung von der Reutter sold bezahlet, Aber die Reutter haben es mit Vnsern bauern so fein accordiren fennen, daß die Albern leut quittung von sich gegeben vnd schreiben lassen, als weren sie von ihren gesten wol bezahlt worden, da doch mancher fur 20 Taler khaum 3 oder 4 bekommen hat. Den 5. October 3st aus Consens des Wolgebornen herrn, herrn Carl Haugwitz von Biskupitz auff Linhartowech VnterCammerer des Marggraffthums herr Mauerbach geftorben. Behmiſche Reu- ter wegen der Turkiſchen bott- schafft.
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271 Mährern der Ratth durch die Altgeschworen verneuret worden: herr Jacob der Elter Pauspertl Eltister. herr Tobias krest Beisitzer. herr Thomas Roken- zaun Richter. Den 6. October Ist ein Turkische bottschafft 142 Pers Turkische bott- schafft nach Ig- sonen vnd so viel Nos alhie ankommen vnd von den Mährischen law kommen. 150 Reuttern derer Obrister herr Gunther von der Goltsch begleittet wor- den Ihre Commissarien vom landt, herr Rudolff von Tieffenbach, herr Sigmund Czertoreysky, herr Fridrich Jankowsky. Die bottschafft oder der Orator ist ein Beeg gewesen vnd beim herrn Girg Stubikh einlosirt worden. Dem gemeinen Turkhen hat man das obere wirtshaus neben ettlichen heu- sern in Creutzergassen eingegeben. Sie haben gebracht 15 schöne Turkische handtros vnd Seidene gezelt, dieselben dem Römischen Kayser Zu präsen- tiren, Ein Ersamer Ratth hat bej 600 Man in der Rüstung vom Pirnitz- thor an bies vor des herrn Stubikh haus stehen lassen in der erdnung. Den Turkhen ist gegeben worden auff des landts Paare bezahlung wie folget: 2 Centner Rindtfleisch pr. . . . . . . . 10 Schoc. 7 Schepsen . . . . . . . . . . . . 7 Schock. Gens vnd Anten 12 . . . . . . . . . 2 Schock 56 kr. Schmaltz 15 Pfund pr. 4 w. (gr). . . . . 2 Schock. 24 w. gr. . hönig 2 Maß . . . . . . . . . . 3 Schock 40 fr. Brot vmb . . . . . . . . . . . . 23 kr. Arbeis 1 Virtí . . . . . . . . . . . 15 kr. Milch 12 Maß . . . . . . . . . . . 54 kr. Kertzen 6 Pfund pr. 9 kr. zus. . . . . . . 2 Wachserne kerzen . . . . . . . . . . 1 Schoc. 18 kr. Essig 3 Maß . . . . . . . . . . . Gersten 14 Metzen pr. 1 fl. R. . . . . . 12 Schoc. 6 Schock 20w. gr. habern 20 Metzen pr. 10 w. gr. . . . . . 10 Schock. hew vud Strey 4 fuhr pr. . . . . . . . Saltz 2 küfft Ayer pr. . . holtz vmbsonst . . . . . — 26 fr. 20 kr. Zusammen alles . . . 58 Schock 5 fr. Dem herru von Tieffenbach ist verehrt worden 12 kanne Wein, 8 huener, 2 hasen, 5 karpfen, 3 hechten, 1/2 Reh. Den andern 2 Commissarien einem ieden 8 kannen Wein, 3 huener, 1 hasen, 2 karpfen, 1 hechten. Dem herrn Obristen Goltschen 10 kannen Wein, 6 huener, 2 hasen, 4 Karpfen, 2 hechten, 1/2 Reh.
271 Mährern der Ratth durch die Altgeschworen verneuret worden: herr Jacob der Elter Pauspertl Eltister. herr Tobias krest Beisitzer. herr Thomas Roken- zaun Richter. Den 6. October Ist ein Turkische bottschafft 142 Pers Turkische bott- schafft nach Ig- sonen vnd so viel Nos alhie ankommen vnd von den Mährischen law kommen. 150 Reuttern derer Obrister herr Gunther von der Goltsch begleittet wor- den Ihre Commissarien vom landt, herr Rudolff von Tieffenbach, herr Sigmund Czertoreysky, herr Fridrich Jankowsky. Die bottschafft oder der Orator ist ein Beeg gewesen vnd beim herrn Girg Stubikh einlosirt worden. Dem gemeinen Turkhen hat man das obere wirtshaus neben ettlichen heu- sern in Creutzergassen eingegeben. Sie haben gebracht 15 schöne Turkische handtros vnd Seidene gezelt, dieselben dem Römischen Kayser Zu präsen- tiren, Ein Ersamer Ratth hat bej 600 Man in der Rüstung vom Pirnitz- thor an bies vor des herrn Stubikh haus stehen lassen in der erdnung. Den Turkhen ist gegeben worden auff des landts Paare bezahlung wie folget: 2 Centner Rindtfleisch pr. . . . . . . . 10 Schoc. 7 Schepsen . . . . . . . . . . . . 7 Schock. Gens vnd Anten 12 . . . . . . . . . 2 Schock 56 kr. Schmaltz 15 Pfund pr. 4 w. (gr). . . . . 2 Schock. 24 w. gr. . hönig 2 Maß . . . . . . . . . . 3 Schock 40 fr. Brot vmb . . . . . . . . . . . . 23 kr. Arbeis 1 Virtí . . . . . . . . . . . 15 kr. Milch 12 Maß . . . . . . . . . . . 54 kr. Kertzen 6 Pfund pr. 9 kr. zus. . . . . . . 2 Wachserne kerzen . . . . . . . . . . 1 Schoc. 18 kr. Essig 3 Maß . . . . . . . . . . . Gersten 14 Metzen pr. 1 fl. R. . . . . . 12 Schoc. 6 Schock 20w. gr. habern 20 Metzen pr. 10 w. gr. . . . . . 10 Schock. hew vud Strey 4 fuhr pr. . . . . . . . Saltz 2 küfft Ayer pr. . . holtz vmbsonst . . . . . — 26 fr. 20 kr. Zusammen alles . . . 58 Schock 5 fr. Dem herru von Tieffenbach ist verehrt worden 12 kanne Wein, 8 huener, 2 hasen, 5 karpfen, 3 hechten, 1/2 Reh. Den andern 2 Commissarien einem ieden 8 kannen Wein, 3 huener, 1 hasen, 2 karpfen, 1 hechten. Dem herrn Obristen Goltschen 10 kannen Wein, 6 huener, 2 hasen, 4 Karpfen, 2 hechten, 1/2 Reh.
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272 Entlich was sie in wein verzehrt mehr als 11/2 Emer hat der Rath auch auff sich genohmen vnd ist nicht bezahlt worden. Die Turkische bottschafft hat man nicht durffen empfangen, ihnen auch nichts verehrt mit Ratth des herrn Obristen. Sie hetten sonst (die Turkhen) ihrer ordinanz nach 4 Emer Wein haben sollen, weil sie aber Zu Pirnitz ein feuer angezindet, darinn das Ratthaus sambt 5 heusern abgebrant, hat ihr Obrister oder der Orator verbotten ihn Zur straff khein Wein alhie Zugeben, Die Vrsacher des feiers hat er alhie starkh Prügeln lassen. Sie haben ein klegliche Musica mit 2 Paukhen vnd ettlichen Pfeiffen gehabt, hat geklungen als wen die katzen schrieren. Den 7 October frue vmb 9 Vhr auff der halben Vhr sein sie von hinnen auffgebrochen vnd von den Mährischen Commissarien vnd Reuttern bies Zur Langen Prukhen an die granitz begleitet werden, alda sie von den Mährischen Commissarien den Behmischen Commissarien vberantwortet wor- den. Die herru Turkhen sein vor der brukhen abgestiegen, Sowol auch die behmischen Commissarien auff der andern seitten der brukhen vud sein Zu fus gegeneinauder gegangen, niemand die handt gegeben. Die Mährischen Reutter haben am Mährischen Vfer vnd die Behmen am behmischen Vfer gehalten, herr Adam von Waldstein Obrister landtrichter vnd der furnembste vnter den herrn Commissarien hat ihn empfangen oder viel mehr angenoh¬ men, in behmischer sprach, welches des Turkhen Dolmetscher Verdolmetschet mit folgenden wortt: Die Röm. Kay. Auch Zu hungern vnd Beheimb kö- nigkliche Majestät haben von Ihrer königkichen Majestät (seinen herrn Brü- dern) vernohmen, das der Turkische Kayser seinen Oratorem Zu Ihrer kays. vnd königkl. Majestät abfertige, dahero er ihm vnd seinen Zugeordneten Commissarien befolhen, den herrn Oratorem an der Behmischen Granitz anzunehmen vnd Zu Ihrer kays. vnd königkl. Majestät Residentz Zu begleit- ten, Welchem sie gehorsamlich nachkommen wollen vnd den herrn Oratorem dahin begleitten, wo sie ihme auch daneben fur ihre Person gutten willen erweisen kennen, sein sie Zuthun vrbittig vnd bitten der herr Orator wolle wieder auf sein Roß sitzen vnd fortreitten xc. Nach diesem sein sie mit der bottschafft fortgezogen, die Behmen sein bej 500 starkh gewesen, so sie begleittet. Die Mährischen Reutter sein wider Zurukhgezogen bies auff Meseritsch, da sie die botschafft im Zurukhraisen erwarten sollen. Behmiſcher Pre Den 27. October 9st herr Lucas Ceterentinus biger hie ange nohmen worden-Zuuor Pfarherr Zu Welimow in Behem, fur ein Behmischen Prediger (in der Capeln) alhie angenohmen worden. Vorm Geschworen Seine bestallung. Ratth hielt man ihm das fur. 1. Seine besoldung sol sein 50 fflj 15 Metzen Hhorn, 15 klaffter holtz oder 8 ffl dafur vnd freye herberg. Er
272 Entlich was sie in wein verzehrt mehr als 11/2 Emer hat der Rath auch auff sich genohmen vnd ist nicht bezahlt worden. Die Turkische bottschafft hat man nicht durffen empfangen, ihnen auch nichts verehrt mit Ratth des herrn Obristen. Sie hetten sonst (die Turkhen) ihrer ordinanz nach 4 Emer Wein haben sollen, weil sie aber Zu Pirnitz ein feuer angezindet, darinn das Ratthaus sambt 5 heusern abgebrant, hat ihr Obrister oder der Orator verbotten ihn Zur straff khein Wein alhie Zugeben, Die Vrsacher des feiers hat er alhie starkh Prügeln lassen. Sie haben ein klegliche Musica mit 2 Paukhen vnd ettlichen Pfeiffen gehabt, hat geklungen als wen die katzen schrieren. Den 7 October frue vmb 9 Vhr auff der halben Vhr sein sie von hinnen auffgebrochen vnd von den Mährischen Commissarien vnd Reuttern bies Zur Langen Prukhen an die granitz begleitet werden, alda sie von den Mährischen Commissarien den Behmischen Commissarien vberantwortet wor- den. Die herru Turkhen sein vor der brukhen abgestiegen, Sowol auch die behmischen Commissarien auff der andern seitten der brukhen vud sein Zu fus gegeneinauder gegangen, niemand die handt gegeben. Die Mährischen Reutter haben am Mährischen Vfer vnd die Behmen am behmischen Vfer gehalten, herr Adam von Waldstein Obrister landtrichter vnd der furnembste vnter den herrn Commissarien hat ihn empfangen oder viel mehr angenoh¬ men, in behmischer sprach, welches des Turkhen Dolmetscher Verdolmetschet mit folgenden wortt: Die Röm. Kay. Auch Zu hungern vnd Beheimb kö- nigkliche Majestät haben von Ihrer königkichen Majestät (seinen herrn Brü- dern) vernohmen, das der Turkische Kayser seinen Oratorem Zu Ihrer kays. vnd königkl. Majestät abfertige, dahero er ihm vnd seinen Zugeordneten Commissarien befolhen, den herrn Oratorem an der Behmischen Granitz anzunehmen vnd Zu Ihrer kays. vnd königkl. Majestät Residentz Zu begleit- ten, Welchem sie gehorsamlich nachkommen wollen vnd den herrn Oratorem dahin begleitten, wo sie ihme auch daneben fur ihre Person gutten willen erweisen kennen, sein sie Zuthun vrbittig vnd bitten der herr Orator wolle wieder auf sein Roß sitzen vnd fortreitten xc. Nach diesem sein sie mit der bottschafft fortgezogen, die Behmen sein bej 500 starkh gewesen, so sie begleittet. Die Mährischen Reutter sein wider Zurukhgezogen bies auff Meseritsch, da sie die botschafft im Zurukhraisen erwarten sollen. Behmiſcher Pre Den 27. October 9st herr Lucas Ceterentinus biger hie ange nohmen worden-Zuuor Pfarherr Zu Welimow in Behem, fur ein Behmischen Prediger (in der Capeln) alhie angenohmen worden. Vorm Geschworen Seine bestallung. Ratth hielt man ihm das fur. 1. Seine besoldung sol sein 50 fflj 15 Metzen Hhorn, 15 klaffter holtz oder 8 ffl dafur vnd freye herberg. Er
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273 soll im Sommer von Georgij bies auff Michaelis des Sontags 2 Predig- ten thun, vnd von Michaelis bies auff Georgij am Sontag nur 1 Predigt nach Mittag. Alle 4 wochen sol er Communiciren vnd denselben Sontag 2 Predigten wegen der Communicanten halten, Jede wochen darff er nicht Predigen, es were den ein feyertag. Da er Zur leichbegengnis gebetten wirt, mag er ueben den andern auch mit gehen, Item Behmische leut copuliren Behmischer leut khind tauffen, vnd weil der Zeit in der Behmischen Capeln khein tauffstein, mag er das ambt in der Pfarrkirchen verrichten, Sonsten sol er alle Ceremonien wie bej hiegen kirchen breuchich halten, vnd sich nach den andern herrn Predicanten richten. Dies alles ist ihme auff vorhergehende Vnterredung, so desselben tages mit vnsern herrn Predicanten geschehen furgehalten, vnd mit derselben gut- achten alles verrichtet worden, vnd daß alles Zu erhaltung gutter einigkeit fried vnd Zu Verhüttung kunfftiger Vngelegenheit. Zu der Zeit hat Wentz Grundtman ein Tuchknap von Trau Mörder wirt auff ewig ver= tenaw geburtig einen andern Tuchknapen, (die kurtz Zuuor der urlaust. Behmischen Landtschafft im triegswesen gedienet vnd hie in Arbeit einstehen wollen) der ihn gefodert, vorm Pirnitzerthor vor freyer faust ermordet, Der Mörder ist ettlich wochen gefengklich gesessen vnd nachmals auff ewig ver- urlaubet worden hette von Rechtswegen das leben wol verwurkhet. Ist dar nach im 1615 Jahr da er aber ein erstochen hie enthaubt worden. Den 20. Nouember (war der freytag vor Catharinä) frue Brunst im Le- dertheil alhie. vor tags vmb 11 auff der gantzen Vhr ist neben dem Alten Georg Weidner Lederer in des Christoff hermans haus, welches ein Seiler im bestandt innegehabt, ein schröklichs feuer entstanden, vnd also verursachet worden. Es sein 2 Seiler gsellen vnd der Lohniung vor tags mit einer Latern Zur Arbeit vnter das Dach gegangen, vnd wie das licht in der latern vmbgefallen, vnd es Valten Seiler von hirschberg auffrichten vnd ein heltzl neben das Rörl, das das licht fester stekhen khente, einlegen wollen, hat sich das Wikl Werkh so er mit einem strikh an sich bunden gehabt, entzindet Als solches feuer Christoff der Lohniung leschen wollen, hat er sich von dem andern gsellen den obgenandten Valten auch mit fener angestekt, Der dritte gsell Abraham Bekher von Zwens aus Meissen, so hanff ausgeschwungen, vnd wie seine beide ssellen brennen gesehen, ist eilents hinzu geloffen, das brennende werkh abgeschnitten, vnd vmb wasser Zu dempffung des feyers geloffen, Weil aber ein vberaus grosfer Windt damals gewesen, vnd das feuer im hanff vberhandt genohmen, Dauon sein 9 heuser in der nachtbar- schafft bies an das Ekhaus des Frantzen Pangratzen kegen der herrn hälter vber am dachwerkh abgebrandt, die feuerflammen hat der grosse windt vber die halbe stadt bies gegen der Nosengassen vnd dem Puluerthurm so heuffig gefuhrt, das man vermeinte es brenne die halbe stadt mit feuer, hat auch 18
273 soll im Sommer von Georgij bies auff Michaelis des Sontags 2 Predig- ten thun, vnd von Michaelis bies auff Georgij am Sontag nur 1 Predigt nach Mittag. Alle 4 wochen sol er Communiciren vnd denselben Sontag 2 Predigten wegen der Communicanten halten, Jede wochen darff er nicht Predigen, es were den ein feyertag. Da er Zur leichbegengnis gebetten wirt, mag er ueben den andern auch mit gehen, Item Behmische leut copuliren Behmischer leut khind tauffen, vnd weil der Zeit in der Behmischen Capeln khein tauffstein, mag er das ambt in der Pfarrkirchen verrichten, Sonsten sol er alle Ceremonien wie bej hiegen kirchen breuchich halten, vnd sich nach den andern herrn Predicanten richten. Dies alles ist ihme auff vorhergehende Vnterredung, so desselben tages mit vnsern herrn Predicanten geschehen furgehalten, vnd mit derselben gut- achten alles verrichtet worden, vnd daß alles Zu erhaltung gutter einigkeit fried vnd Zu Verhüttung kunfftiger Vngelegenheit. Zu der Zeit hat Wentz Grundtman ein Tuchknap von Trau Mörder wirt auff ewig ver= tenaw geburtig einen andern Tuchknapen, (die kurtz Zuuor der urlaust. Behmischen Landtschafft im triegswesen gedienet vnd hie in Arbeit einstehen wollen) der ihn gefodert, vorm Pirnitzerthor vor freyer faust ermordet, Der Mörder ist ettlich wochen gefengklich gesessen vnd nachmals auff ewig ver- urlaubet worden hette von Rechtswegen das leben wol verwurkhet. Ist dar nach im 1615 Jahr da er aber ein erstochen hie enthaubt worden. Den 20. Nouember (war der freytag vor Catharinä) frue Brunst im Le- dertheil alhie. vor tags vmb 11 auff der gantzen Vhr ist neben dem Alten Georg Weidner Lederer in des Christoff hermans haus, welches ein Seiler im bestandt innegehabt, ein schröklichs feuer entstanden, vnd also verursachet worden. Es sein 2 Seiler gsellen vnd der Lohniung vor tags mit einer Latern Zur Arbeit vnter das Dach gegangen, vnd wie das licht in der latern vmbgefallen, vnd es Valten Seiler von hirschberg auffrichten vnd ein heltzl neben das Rörl, das das licht fester stekhen khente, einlegen wollen, hat sich das Wikl Werkh so er mit einem strikh an sich bunden gehabt, entzindet Als solches feuer Christoff der Lohniung leschen wollen, hat er sich von dem andern gsellen den obgenandten Valten auch mit fener angestekt, Der dritte gsell Abraham Bekher von Zwens aus Meissen, so hanff ausgeschwungen, vnd wie seine beide ssellen brennen gesehen, ist eilents hinzu geloffen, das brennende werkh abgeschnitten, vnd vmb wasser Zu dempffung des feyers geloffen, Weil aber ein vberaus grosfer Windt damals gewesen, vnd das feuer im hanff vberhandt genohmen, Dauon sein 9 heuser in der nachtbar- schafft bies an das Ekhaus des Frantzen Pangratzen kegen der herrn hälter vber am dachwerkh abgebrandt, die feuerflammen hat der grosse windt vber die halbe stadt bies gegen der Nosengassen vnd dem Puluerthurm so heuffig gefuhrt, das man vermeinte es brenne die halbe stadt mit feuer, hat auch 18
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274 an vielen ortten in der Stadt geglummet vud gezindet, Allein weil die Burger schafft durch den glokhenstreich Zur rettung sein angemahnet worden, Ist Gott lob in der stadt das Vnglükh verhüttet worden vnd khein schaden geschehen, als daß man in der Fleischakhergassen an ettlich ortten die dächer abgeschla gen vnd dadurch der Brunst gesteuert. Als Abraham Pangratz auf seinem haus dem feuer gewehret. ist er vnuersehens vom Dach in hoff gefallen vnd bald darnach gestorben. Die Sailergsellen sein mit gefengknis gestrafft wor- den vnd vnter ihnen der Valten Sailer von hirschberg den 15. Dezembris relegirt worden sol sich der Stadt enthalten, wil er anderst seines lebens ge- sichert sein von denen leutten den der schaden widerfahren. Den 10. Dezembris Ist die Turkische bottschafft, welche Turkiſche both- schafft von Prag hleher kommen. den 6. Octobris von hinnen auff Prag gezogen, wieder Zurukh hie ankommen, von den vorigen Behemischen Commissarien begleittet vnd durch herrn krzinetzki, herrn von der Goltsch vnd herru Wanetzki als Meh¬ rische vom Landt deputirte Commissarien angenohmen worden, herr Adam von Waldstein hat ohn gefehr mit diesen wortten in behemischer sprach die bottschafft den Mehrischen herrn vbergeben. Die Römische Kayserliche Auch Zu hungern vnd Beheimb königliche Majestät haben vns allerguedigst an- befolhen des Turkischen Kaysers ansehliche bottschafft von Ihrer Majestät residenz wieder an die Mährische Granitz Zubegleitten, So hat vns anders nicht gebueren wollen, als demselben gehorsamlich nachzukommen, Thun also den herrn diese ansehliche bottschafft hiemit an der Behmischen Granitz vber- geben vc. Drauff herr Girg Wolff krzinetzki geantwortet, daß Ihre königkliche Majestät ihnen gleichsfals befolhen hette, die bottschafft an dem ort dahin sie es Zuuor begleittet, wieder anzunehmen vnd durch das Margkrafthum Mehrern bies an die Oesterreichische Granitz zu begleitten dem sie auch ge- horsamlich nachkommen wollen vnd hat fals des inhalts an den Turkischen Legaten ein sermon gehalten, daß sie auff Jhrer königklichen Majestät befelh vnd auff anordnung des herrn Landtshaubtmans die boltschafft annehmen vnd durch Mehrern begleitten wollen, Da sie auch ihme fur ihre Person ange- nehmen gutten willen erweisen khennen, wollen sie ihres theils willig vnd gern thun. Den 11. Als an Freitag sein die Turthen wegen ihres Sabbats hie stil gelegen vnd den 12. Dezember bies auff Trebitsch fortgezogen. Sie sollen vmb Confirmation des Friedens bej Jhrer Kays. Majestät angehalten haben. Dieses 1609 Jahr Getaufft worden . . 493 Sein Gestorben . . 398 Personen. Communicirt . . . 6672 Copulirt worden . . 138 Paar.
274 an vielen ortten in der Stadt geglummet vud gezindet, Allein weil die Burger schafft durch den glokhenstreich Zur rettung sein angemahnet worden, Ist Gott lob in der stadt das Vnglükh verhüttet worden vnd khein schaden geschehen, als daß man in der Fleischakhergassen an ettlich ortten die dächer abgeschla gen vnd dadurch der Brunst gesteuert. Als Abraham Pangratz auf seinem haus dem feuer gewehret. ist er vnuersehens vom Dach in hoff gefallen vnd bald darnach gestorben. Die Sailergsellen sein mit gefengknis gestrafft wor- den vnd vnter ihnen der Valten Sailer von hirschberg den 15. Dezembris relegirt worden sol sich der Stadt enthalten, wil er anderst seines lebens ge- sichert sein von denen leutten den der schaden widerfahren. Den 10. Dezembris Ist die Turkische bottschafft, welche Turkiſche both- schafft von Prag hleher kommen. den 6. Octobris von hinnen auff Prag gezogen, wieder Zurukh hie ankommen, von den vorigen Behemischen Commissarien begleittet vnd durch herrn krzinetzki, herrn von der Goltsch vnd herru Wanetzki als Meh¬ rische vom Landt deputirte Commissarien angenohmen worden, herr Adam von Waldstein hat ohn gefehr mit diesen wortten in behemischer sprach die bottschafft den Mehrischen herrn vbergeben. Die Römische Kayserliche Auch Zu hungern vnd Beheimb königliche Majestät haben vns allerguedigst an- befolhen des Turkischen Kaysers ansehliche bottschafft von Ihrer Majestät residenz wieder an die Mährische Granitz Zubegleitten, So hat vns anders nicht gebueren wollen, als demselben gehorsamlich nachzukommen, Thun also den herrn diese ansehliche bottschafft hiemit an der Behmischen Granitz vber- geben vc. Drauff herr Girg Wolff krzinetzki geantwortet, daß Ihre königkliche Majestät ihnen gleichsfals befolhen hette, die bottschafft an dem ort dahin sie es Zuuor begleittet, wieder anzunehmen vnd durch das Margkrafthum Mehrern bies an die Oesterreichische Granitz zu begleitten dem sie auch ge- horsamlich nachkommen wollen vnd hat fals des inhalts an den Turkischen Legaten ein sermon gehalten, daß sie auff Jhrer königklichen Majestät befelh vnd auff anordnung des herrn Landtshaubtmans die boltschafft annehmen vnd durch Mehrern begleitten wollen, Da sie auch ihme fur ihre Person ange- nehmen gutten willen erweisen khennen, wollen sie ihres theils willig vnd gern thun. Den 11. Als an Freitag sein die Turthen wegen ihres Sabbats hie stil gelegen vnd den 12. Dezember bies auff Trebitsch fortgezogen. Sie sollen vmb Confirmation des Friedens bej Jhrer Kays. Majestät angehalten haben. Dieses 1609 Jahr Getaufft worden . . 493 Sein Gestorben . . 398 Personen. Communicirt . . . 6672 Copulirt worden . . 138 Paar.
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275 Anno 1610. Den 23. Januarij Ist ein vberaus grosser Windt. vngestimmer windt gewesen, hat viel dächer Zerriessen, Plankhen in gärtten niedergeworffen vc. Den tag Zuuor wie auch ettliche nachfolgende tage hat sich der himmel Zur Nacht geöffnet vnd ist gleichsam ein licht Wunderzeichen. oder fener vom himml gefallen, welches viel leut alhie mit Verwunderung angesehen. Den 15. Februarij Ist mit herrn Abten in Pfarhoff alhie handlung mit herrn Abbten. gehandlet worden, wegen des Weinschankhs in Pfarhoff denselben einzustellen. 2. Wegen der graben vom Ekhaus neben des Spitzers batstuben, 3. Wegen beysteuer Zur erhaltung eines kirchdieners vnd der Collegen in der Schul, 4. Das der Burgerschafft vnd Vnterthanen das Stroh von ihren Zehend versagt wirt, da sie es doch bezahlen mussen, 5. Das Dominicus bej nechtlicher weil Gemeiner Stadt Zugehöriges getreud hinweckfuhren lassen, 6 das khein Robotth geschiht von des Abten hoff vor Spitlthor am wasser, 7. daß wir im Preuwerkh gehindert werden, da doch der Abt kheine gerechtigkeit bier Zu breuen hat, sondern ihme dasselbe aus gutwilligkheit Zu erhaltung gutter nachtbarschafft vergönt wirt. Was allenthalben gschlossen vnd abgehandlet worden, ist im Memorialbuch verzeichnet Zufinden, Aus dem Ratth sein Zu dieser handlung verordnet gewesen, herr Matthes Wagner, herr Matthes Glenkh, herr Jacob Fessl, Martin Leupoldt, herr Girg Stu- bikh, herr Georg Menssik. Aus der Burgerschafft M. Tobias hattschierer vnd Tobias Seidenmelzer. Den 27. Februarij hat herr Zbienek herr von Waldstein Auff Pirnitz ein Feldtrommeter hans Reckh alhie beym Pranger mit dem Schwert richten lassen, weil er Ihr Gnaden nicht allein gedrowet, sondern auch in dem den burgfried gebrochen, daß er auffm Schlos zu Pir- nitz seiner diener einem mit blosser wehr in gegenwarth des herrn nachge- lauffen, vnd nach ihme gestochen, Auch sonst schimpfflich von Ihr Gnaden noch in wehrender gefengknus geredt hat, Sonderlich aber diese wort ver- lauten lassen, Er sej manchem Zugefallen gerietten, er khente dem herrn auch auff den dienst warten 2c. Den 25. Martij Jst durch nachlessigkeit meines Meltzer- Brunſt im Creutzkloster. knechts die duerr im Meltzhaus breunend worden, dauon der ober boden sambt dem dach sowol auch heren Daniel Letzelters dach am Traid haus daneben abgebrent, vnd mir bej 2 braw Maltz schadhafft worden theils gar verdorben. Den 25. Martij Sein 600 Mehrische Reutter aus be 600 Mährische Reutter nach felh vnd schlus aller 4 Stende nach Iglaw gelegt worden, Nach Iglaw kommen. Znaym 400 Reutter, In die andern stedte 3000 knecht, Alles der vrsachen, weil von Ihrer Kayserlichen Majestät vnd dem Erzherzogen Leopoldo ein Zimliche anzahl volks geworben worden, die theils Zu Passaw vnd vmb FeldTrommetter enthaubt worden. 18
275 Anno 1610. Den 23. Januarij Ist ein vberaus grosser Windt. vngestimmer windt gewesen, hat viel dächer Zerriessen, Plankhen in gärtten niedergeworffen vc. Den tag Zuuor wie auch ettliche nachfolgende tage hat sich der himmel Zur Nacht geöffnet vnd ist gleichsam ein licht Wunderzeichen. oder fener vom himml gefallen, welches viel leut alhie mit Verwunderung angesehen. Den 15. Februarij Ist mit herrn Abten in Pfarhoff alhie handlung mit herrn Abbten. gehandlet worden, wegen des Weinschankhs in Pfarhoff denselben einzustellen. 2. Wegen der graben vom Ekhaus neben des Spitzers batstuben, 3. Wegen beysteuer Zur erhaltung eines kirchdieners vnd der Collegen in der Schul, 4. Das der Burgerschafft vnd Vnterthanen das Stroh von ihren Zehend versagt wirt, da sie es doch bezahlen mussen, 5. Das Dominicus bej nechtlicher weil Gemeiner Stadt Zugehöriges getreud hinweckfuhren lassen, 6 das khein Robotth geschiht von des Abten hoff vor Spitlthor am wasser, 7. daß wir im Preuwerkh gehindert werden, da doch der Abt kheine gerechtigkeit bier Zu breuen hat, sondern ihme dasselbe aus gutwilligkheit Zu erhaltung gutter nachtbarschafft vergönt wirt. Was allenthalben gschlossen vnd abgehandlet worden, ist im Memorialbuch verzeichnet Zufinden, Aus dem Ratth sein Zu dieser handlung verordnet gewesen, herr Matthes Wagner, herr Matthes Glenkh, herr Jacob Fessl, Martin Leupoldt, herr Girg Stu- bikh, herr Georg Menssik. Aus der Burgerschafft M. Tobias hattschierer vnd Tobias Seidenmelzer. Den 27. Februarij hat herr Zbienek herr von Waldstein Auff Pirnitz ein Feldtrommeter hans Reckh alhie beym Pranger mit dem Schwert richten lassen, weil er Ihr Gnaden nicht allein gedrowet, sondern auch in dem den burgfried gebrochen, daß er auffm Schlos zu Pir- nitz seiner diener einem mit blosser wehr in gegenwarth des herrn nachge- lauffen, vnd nach ihme gestochen, Auch sonst schimpfflich von Ihr Gnaden noch in wehrender gefengknus geredt hat, Sonderlich aber diese wort ver- lauten lassen, Er sej manchem Zugefallen gerietten, er khente dem herrn auch auff den dienst warten 2c. Den 25. Martij Jst durch nachlessigkeit meines Meltzer- Brunſt im Creutzkloster. knechts die duerr im Meltzhaus breunend worden, dauon der ober boden sambt dem dach sowol auch heren Daniel Letzelters dach am Traid haus daneben abgebrent, vnd mir bej 2 braw Maltz schadhafft worden theils gar verdorben. Den 25. Martij Sein 600 Mehrische Reutter aus be 600 Mährische Reutter nach felh vnd schlus aller 4 Stende nach Iglaw gelegt worden, Nach Iglaw kommen. Znaym 400 Reutter, In die andern stedte 3000 knecht, Alles der vrsachen, weil von Ihrer Kayserlichen Majestät vnd dem Erzherzogen Leopoldo ein Zimliche anzahl volks geworben worden, die theils Zu Passaw vnd vmb FeldTrommetter enthaubt worden. 18
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276 Eger sich gelagert der meinung als solte man dieselben im Gilger Landt gebrauchen. Weil aber danebens allerlej kundtschafften einkommen, das den Mehrern ein vnglukh vnd vnuersehener feindlicher einfall Zubesorgen, Ist Zu beschützung des landes berurtes volkh auff des Landts bestallung bies auff weitern bescheid geworben worden. Taxe. Vmb Paar gelt sol bezahlt werden wie folget: 1 Metzen habern pr. 19 kr. bis auf den 16. April hernach ist er vmb 12 kr. entlich vmb 30 kr. bezahlt worden. 1 Pfund fleisch pr. 31/2 fr. 1 Seidel Alter Wein pr. 4 kr. 1 Seidel Junger Wein pr. 10 Putschand Bier, brot, Schmaltz vnd anderes in seinem khauff, hew, Strey, Licht vnd holtz vmbsonst. Diesem allen desto bösser nachzukommen, hat ein Ersamer Ratth auff des herrn Rittmeisters hans Stubenuols bitt, vorgelichen 1200 fl. R. die innerhalb wenig tagen durch herrn kandlberger wiederumb zubezahlen, oder an der Contribution so auff der Reutter vnterhaltung von jedem gilpferdt 200 fl. gewilliget inne zuhalten. Den 8. Maij Ist Wentz Ekhardt ein Stadtkhindt ent- Wentz Ekhardt enthaubtet. haubtet worden, das er sein Mutter geschlagen, sich in Ehbruch hurerej vnd diebstal eingelassen. Den 27. Maij Sein des herrn Obristen Goltschen Reut- ter alhie in die 400 stark gemustert worden den andern tag Zu Datschitz, Zlawings vnd Teltsch auch 400, vnd nach dem Feuertag Zu Znaym 200 Reutter Aus der Vrsachen weil fundschafft einkommen, als wolten die Passaurischen Reutter vnd kuecht, derer bej 12000 Man sein sollen, ihren weg nach Mehrern nehmen, auf krumaw Zu, von dannen auff Neuhaus &c. vnd nachmals Mährern dem Kayser wieder vnter sein gehorsam bringen. königliche Abge Den 28. Maij Sein königkliche Commissarien hie ankom- fandte kommen nach Iglaw. men, herr Carl Furst von Lichtenstein, herr von Mekhaw Obrister Cammerherr, herr von krenberg Canzler vnd herr von Sternberg, alle bej 14 kutschi. Des andern tages sein sie von hinnen nach Prag verraist, da sol Zwischen dem Kayser vnd vnserm König einvergleichung vnd accord ge- schlossen werden durch vnterhandlung der Zu Prag anwesenden Chur vnd furstlichen Personen 2c. die hiegen Reutter haben die herrn Commissarien bies an die behmische Granitz Zur brukhen begleittet. Mufterung vnd Den tag Zuuor sein des herrn Obristen von der Goltsch abthetlung der Mähriſchen Reutter. Reutter alhie gemustert worden, vnd weil man sich eines vnuer hofften heimlichen einfals bei Zlawings von des Kaysers Voskh so Zu Be- hemischen krumaw gelegen besorget, Sein von den Tausendt Mährischen Reuttern ettlich hundert nach Zlawings, Tatschitz vnd Teltsch gelegt worden die vbrigen hie vnd zu Znaim verblieben. Musterung der Mähriſchen Reutter.
276 Eger sich gelagert der meinung als solte man dieselben im Gilger Landt gebrauchen. Weil aber danebens allerlej kundtschafften einkommen, das den Mehrern ein vnglukh vnd vnuersehener feindlicher einfall Zubesorgen, Ist Zu beschützung des landes berurtes volkh auff des Landts bestallung bies auff weitern bescheid geworben worden. Taxe. Vmb Paar gelt sol bezahlt werden wie folget: 1 Metzen habern pr. 19 kr. bis auf den 16. April hernach ist er vmb 12 kr. entlich vmb 30 kr. bezahlt worden. 1 Pfund fleisch pr. 31/2 fr. 1 Seidel Alter Wein pr. 4 kr. 1 Seidel Junger Wein pr. 10 Putschand Bier, brot, Schmaltz vnd anderes in seinem khauff, hew, Strey, Licht vnd holtz vmbsonst. Diesem allen desto bösser nachzukommen, hat ein Ersamer Ratth auff des herrn Rittmeisters hans Stubenuols bitt, vorgelichen 1200 fl. R. die innerhalb wenig tagen durch herrn kandlberger wiederumb zubezahlen, oder an der Contribution so auff der Reutter vnterhaltung von jedem gilpferdt 200 fl. gewilliget inne zuhalten. Den 8. Maij Ist Wentz Ekhardt ein Stadtkhindt ent- Wentz Ekhardt enthaubtet. haubtet worden, das er sein Mutter geschlagen, sich in Ehbruch hurerej vnd diebstal eingelassen. Den 27. Maij Sein des herrn Obristen Goltschen Reut- ter alhie in die 400 stark gemustert worden den andern tag Zu Datschitz, Zlawings vnd Teltsch auch 400, vnd nach dem Feuertag Zu Znaym 200 Reutter Aus der Vrsachen weil fundschafft einkommen, als wolten die Passaurischen Reutter vnd kuecht, derer bej 12000 Man sein sollen, ihren weg nach Mehrern nehmen, auf krumaw Zu, von dannen auff Neuhaus &c. vnd nachmals Mährern dem Kayser wieder vnter sein gehorsam bringen. königliche Abge Den 28. Maij Sein königkliche Commissarien hie ankom- fandte kommen nach Iglaw. men, herr Carl Furst von Lichtenstein, herr von Mekhaw Obrister Cammerherr, herr von krenberg Canzler vnd herr von Sternberg, alle bej 14 kutschi. Des andern tages sein sie von hinnen nach Prag verraist, da sol Zwischen dem Kayser vnd vnserm König einvergleichung vnd accord ge- schlossen werden durch vnterhandlung der Zu Prag anwesenden Chur vnd furstlichen Personen 2c. die hiegen Reutter haben die herrn Commissarien bies an die behmische Granitz Zur brukhen begleittet. Mufterung vnd Den tag Zuuor sein des herrn Obristen von der Goltsch abthetlung der Mähriſchen Reutter. Reutter alhie gemustert worden, vnd weil man sich eines vnuer hofften heimlichen einfals bei Zlawings von des Kaysers Voskh so Zu Be- hemischen krumaw gelegen besorget, Sein von den Tausendt Mährischen Reuttern ettlich hundert nach Zlawings, Tatschitz vnd Teltsch gelegt worden die vbrigen hie vnd zu Znaim verblieben. Musterung der Mähriſchen Reutter.
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277 Den 8. Junij hat Girg Stefan von pistaw, so in der 2 Mörder enthaubtet wor- FrauenVorstadt sein haus gehabt, sein weib gegen abendt da sie den. die khue gemolken, mit einer schlegel hakhen erschlagen, vud weilen er die that hart verneunet, das Parreht vber der Todtenleiche vorm Ratthaus den 10. Junij gehalten worden, hat aber die leich khein Zeichen von sich ge- geben, Nachmals hat man dem Girg die daumstekhl angelegt, hat dennoch nichts bekennen wollen, Entlich in der strengen frag hat Er die that bekent, daß er sie erschlagen vnd ihr albereit vor 6 iahren nach dem leben ge- standen. Zur selben Zeit hat des Michl Stubikh Rosknecht einen andern so bej dem Paul Schinabitz gedienet, im Staal erstochen. Sie sollen beyde des Schinabitz Magdt gebulet vnd ihrentwegen sich veruneinigt haben, welche bulschafft beiderseits ein kleglichen ausgang genomen, vnd ist sowol der Girgk von Pistaw als der Rosknecht, so des Probsten von Neureisch vnterthan ge- wesen, Zugleich mit dem schwert gerichtet worden den 19. Junj 1610. Den 9. Augusti sein ein Compania Mährische Reutter so Compania Mäh- riſche Reuter Btehen an bie alhie gelegen, deren Rittmeister herr Monteuffl von hinnen an sefische Grantz. die Slesische Granitz gehn Weiskirchen gezogen weil man sich eines einfals in Mahrern von dem Fursten von Teschen besorget hat. Den 20. Augusti Ist herr Christoff Rauscher gestorben herr Christoff Rauſcher ge- storben. seines alters bej 80 iahren, ist im Ratth gewesen 15 Jahr. Den 29. September Ist der Wolgeborne herr Carl haug- Wegen der Rattsuerneurung witz herr von Biskupitz VuterCammerer in Mährern hieher kom. In Iglaw. men, den Ratth auff begeren der Altgeschworen Zuuerneuren. Vnd weil in dem funfftigen Ratth uur ein Person gemangelt hat der Geschworne Ratth ein taugliche Person erwehlet vnd begert Jhr G. wolle dieselbe neben den andern confirmiren, Drauff herr VnterCammerer gefragt, Ob nit Catholische alhie Zu finden, Ward geantwortet, Man wüste von kheinem der Burger wer ausserhalb etwa eines Welschen Maurers oc. herr VuterCammerer aber sagte, er wolte sie wol finden, vnd ist sein meinung (als Zu vermutten) gewesen den herrn Puchamer, vnd den Paul des Abten schreiber einzusetzen. Nach diesem allem hat herr VnterCammerer ein königkliche Instruction furgewiesen das nemlich, er den Ratth alhie verneuren, vnd 3 Catholische Personen ein- setzen sol, Eine in den nechstkunfftigen Ratth, die andern 2 Personen in die Alten 2 Rätthe, vnd solten alle 3 Personen das Jurament thun, obgleich die 2, so in den alten Rath gesetzt würden, der Zeit kheine Verwaltung haben würden, bies die ordnung an sie theme, Inmassen solches Zu Olmuntz Brun vnd Znaym geschehen. Als aber der Geschworne Rath geantwortet, daß solche neurung ihren Priuilegien straks entgegen sein wurde 2., hat herr VnterCammerer begert, sie solten ihre entschuldigung schrifftlich verfasset ihm Zuschikhen, die wolle er Jhr Königklichen Majestät vberantworten, vnd darauft
277 Den 8. Junij hat Girg Stefan von pistaw, so in der 2 Mörder enthaubtet wor- FrauenVorstadt sein haus gehabt, sein weib gegen abendt da sie den. die khue gemolken, mit einer schlegel hakhen erschlagen, vud weilen er die that hart verneunet, das Parreht vber der Todtenleiche vorm Ratthaus den 10. Junij gehalten worden, hat aber die leich khein Zeichen von sich ge- geben, Nachmals hat man dem Girg die daumstekhl angelegt, hat dennoch nichts bekennen wollen, Entlich in der strengen frag hat Er die that bekent, daß er sie erschlagen vnd ihr albereit vor 6 iahren nach dem leben ge- standen. Zur selben Zeit hat des Michl Stubikh Rosknecht einen andern so bej dem Paul Schinabitz gedienet, im Staal erstochen. Sie sollen beyde des Schinabitz Magdt gebulet vnd ihrentwegen sich veruneinigt haben, welche bulschafft beiderseits ein kleglichen ausgang genomen, vnd ist sowol der Girgk von Pistaw als der Rosknecht, so des Probsten von Neureisch vnterthan ge- wesen, Zugleich mit dem schwert gerichtet worden den 19. Junj 1610. Den 9. Augusti sein ein Compania Mährische Reutter so Compania Mäh- riſche Reuter Btehen an bie alhie gelegen, deren Rittmeister herr Monteuffl von hinnen an sefische Grantz. die Slesische Granitz gehn Weiskirchen gezogen weil man sich eines einfals in Mahrern von dem Fursten von Teschen besorget hat. Den 20. Augusti Ist herr Christoff Rauscher gestorben herr Christoff Rauſcher ge- storben. seines alters bej 80 iahren, ist im Ratth gewesen 15 Jahr. Den 29. September Ist der Wolgeborne herr Carl haug- Wegen der Rattsuerneurung witz herr von Biskupitz VuterCammerer in Mährern hieher kom. In Iglaw. men, den Ratth auff begeren der Altgeschworen Zuuerneuren. Vnd weil in dem funfftigen Ratth uur ein Person gemangelt hat der Geschworne Ratth ein taugliche Person erwehlet vnd begert Jhr G. wolle dieselbe neben den andern confirmiren, Drauff herr VnterCammerer gefragt, Ob nit Catholische alhie Zu finden, Ward geantwortet, Man wüste von kheinem der Burger wer ausserhalb etwa eines Welschen Maurers oc. herr VuterCammerer aber sagte, er wolte sie wol finden, vnd ist sein meinung (als Zu vermutten) gewesen den herrn Puchamer, vnd den Paul des Abten schreiber einzusetzen. Nach diesem allem hat herr VnterCammerer ein königkliche Instruction furgewiesen das nemlich, er den Ratth alhie verneuren, vnd 3 Catholische Personen ein- setzen sol, Eine in den nechstkunfftigen Ratth, die andern 2 Personen in die Alten 2 Rätthe, vnd solten alle 3 Personen das Jurament thun, obgleich die 2, so in den alten Rath gesetzt würden, der Zeit kheine Verwaltung haben würden, bies die ordnung an sie theme, Inmassen solches Zu Olmuntz Brun vnd Znaym geschehen. Als aber der Geschworne Rath geantwortet, daß solche neurung ihren Priuilegien straks entgegen sein wurde 2., hat herr VnterCammerer begert, sie solten ihre entschuldigung schrifftlich verfasset ihm Zuschikhen, die wolle er Jhr Königklichen Majestät vberantworten, vnd darauft
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278 fernere resolution erwarten, Er khenne ausser Ihrer Königklichen Majestät befelh nichts anders als wie die Instruction vermag furnehmen, Ist drauff vnuerrichter sachen verraiset. Bericht an herrn Den 5. October Ist mit ratth des herrn Landtshaubtmans Bntrr�ammerer wegen der Rattsuerneurungherrn Carl von Zierotin, dem herrn VnterCammerer ein schrei¬ ben in behmischer sprach Zugefertiget worden des inhalts: Nachdem Euer G. verschienenen Mitwoch, das sie den 29. tag Monats September Zu Verneurung des Ratths hiehero kommen, vnd bald des andern tages Vnuer- richter sachen wiederumb verraiset, mit furwendung, Ihr königkl. Majestät Vnser Gnedigister herr habe ein schrifftlichen aus gemessenen befelh an Euer G., welcherlej gestalt in dergleichen sachen Zu procediren, gnedigist abgehen lassen, Daneben befehlend die vor E. G. mundtlich furgebrachte Vrsachen warumben vns aus dem Alten löblichen gebrauch vud gesetzter ordnung Zu schreitten vnmöglich, in schrifften Zu vbergeben. Nu kennen E. G. wir nit bergen, das vnsere gedankhen niemals dahin dirigirt gewesen vnd noch nicht sein, Ihrer Königkl. Majestät als vnsres Gnedigsten herrn befelh Zu vber- gehen oder dem entgegen Zu sein, Sondern weil Vns bewust, vnd darob gentzlich versiechert sein, das Ihre Königkl. Majestät vber ihrem königkl. gelibd vnd geleister Zusag, da sie einen ieden bej seinen Priuilegien, Rechten freyheitten vnd alten gebreuchen verbleiben Zu lassen versprochen königkl. schutz Zu halten gnedigist gesonnen. Als haben Euer G. wir vnter andern billichen vnd erheblichen Vrsachen auch dies erklert vnd Zu gemuth gefuhrt daß vermöge vnserer Pergkfreyheitten vnd Rechte bej Vns der löbliche vralte gebrauch vnuerrukt gehalten wirt, Wan der Geschworne Ratth verneuret werden sol das eine oder mehr laugliche Personen an stat der Abgestorbenen von dem alten Ratth nach ihren gutten gwisfen vnd AydsPflichten erwehlet, dem herrn VnterCammerer vorgestelt, vnd alsdan von ihme confirmirt vnd bestetiget werden, Da in alweg die Einhaimischen Stadtkhinder vnd die eines Zim lichen Vermögens, auch derer handl Wandl vnd redliches Verhalten der gantzen gmein bekant vnd offen war, Vor frembden vnd auslendern den Vorzug gehabt vnd noch haben, Vnd weil nu in diesem kunfftigen Ratth an stat des Verstorbenen nur eine Person mengelt, vnd vnnötig, auch alhie vn- erhört, in die andern 2 Rätthe, welchen der Zeit das Regiment nit befolhen wirt, iemandt einzusetzen. Als haben wir laut habender priuilegirter Rechte ein vermögliches Stadtkhindt an des abgeleibten stell fur tichtig erkent, er- wehlet, auch E. G. fürgebracht, worbej wir noch beruhen, vnd kheine andere gedankhen schöpffen, es werden Ihre Königkl. Majestät vns als getreue Vn- lerthanen, wie alle Stende vnd Inwohner des Landes Mährern vnd einen ieden insonderheit bej seinen Rechten Statuten vnd alten löblichen gewon heitten gnedigist schützen, kheine vnerhörte schädliche vnd gefährliche Neurung Zu schmellerung vnd Vnterdrukung gutter Ordnung, dadurch die Stadt bis
278 fernere resolution erwarten, Er khenne ausser Ihrer Königklichen Majestät befelh nichts anders als wie die Instruction vermag furnehmen, Ist drauff vnuerrichter sachen verraiset. Bericht an herrn Den 5. October Ist mit ratth des herrn Landtshaubtmans Bntrr�ammerer wegen der Rattsuerneurungherrn Carl von Zierotin, dem herrn VnterCammerer ein schrei¬ ben in behmischer sprach Zugefertiget worden des inhalts: Nachdem Euer G. verschienenen Mitwoch, das sie den 29. tag Monats September Zu Verneurung des Ratths hiehero kommen, vnd bald des andern tages Vnuer- richter sachen wiederumb verraiset, mit furwendung, Ihr königkl. Majestät Vnser Gnedigister herr habe ein schrifftlichen aus gemessenen befelh an Euer G., welcherlej gestalt in dergleichen sachen Zu procediren, gnedigist abgehen lassen, Daneben befehlend die vor E. G. mundtlich furgebrachte Vrsachen warumben vns aus dem Alten löblichen gebrauch vud gesetzter ordnung Zu schreitten vnmöglich, in schrifften Zu vbergeben. Nu kennen E. G. wir nit bergen, das vnsere gedankhen niemals dahin dirigirt gewesen vnd noch nicht sein, Ihrer Königkl. Majestät als vnsres Gnedigsten herrn befelh Zu vber- gehen oder dem entgegen Zu sein, Sondern weil Vns bewust, vnd darob gentzlich versiechert sein, das Ihre Königkl. Majestät vber ihrem königkl. gelibd vnd geleister Zusag, da sie einen ieden bej seinen Priuilegien, Rechten freyheitten vnd alten gebreuchen verbleiben Zu lassen versprochen königkl. schutz Zu halten gnedigist gesonnen. Als haben Euer G. wir vnter andern billichen vnd erheblichen Vrsachen auch dies erklert vnd Zu gemuth gefuhrt daß vermöge vnserer Pergkfreyheitten vnd Rechte bej Vns der löbliche vralte gebrauch vnuerrukt gehalten wirt, Wan der Geschworne Ratth verneuret werden sol das eine oder mehr laugliche Personen an stat der Abgestorbenen von dem alten Ratth nach ihren gutten gwisfen vnd AydsPflichten erwehlet, dem herrn VnterCammerer vorgestelt, vnd alsdan von ihme confirmirt vnd bestetiget werden, Da in alweg die Einhaimischen Stadtkhinder vnd die eines Zim lichen Vermögens, auch derer handl Wandl vnd redliches Verhalten der gantzen gmein bekant vnd offen war, Vor frembden vnd auslendern den Vorzug gehabt vnd noch haben, Vnd weil nu in diesem kunfftigen Ratth an stat des Verstorbenen nur eine Person mengelt, vnd vnnötig, auch alhie vn- erhört, in die andern 2 Rätthe, welchen der Zeit das Regiment nit befolhen wirt, iemandt einzusetzen. Als haben wir laut habender priuilegirter Rechte ein vermögliches Stadtkhindt an des abgeleibten stell fur tichtig erkent, er- wehlet, auch E. G. fürgebracht, worbej wir noch beruhen, vnd kheine andere gedankhen schöpffen, es werden Ihre Königkl. Majestät vns als getreue Vn- lerthanen, wie alle Stende vnd Inwohner des Landes Mährern vnd einen ieden insonderheit bej seinen Rechten Statuten vnd alten löblichen gewon heitten gnedigist schützen, kheine vnerhörte schädliche vnd gefährliche Neurung Zu schmellerung vnd Vnterdrukung gutter Ordnung, dadurch die Stadt bis
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279 hero iederzeit glücklich regirt vnd erhalten worden, verstatten. Derowegen an Euer G. nochmals vnser dienstlich bitt, E. G. wollen nach vorigem vnsern gebrauch vnd Ordnung den Ratth verneuren oder Volmacht ertheilen, das wir selbst den Ratth mit der Person, so vor diesem E. G. furgebracht worden, ersetzen mögen, Den wir solches gegen E. G. erwehnet worden, so kennen wir es an ietzo mit stilschweigen nit vmbgehen, Da vor diesem etwas dergleichen wieder vnsere vorige Ordnung vnd Satzung furgenohmen werden wollen, es alweg abgestelt, vnd niemals kheinen fortgang gewunnen, sondern ist bej vnsern löblichen Statuten verblieben, dabej wir es noch wenden lassen in betrachtung, daß Vns aus Vusern priuisegien vud vralten Rechten Zu schreit ten in kheinem wege geziemen wil, Sonsten da wir ausser vnserer löblichen Statuten vnd Ordnungen Zu etwas widerwertigem (als nit Zu hoffen) ge- drungen werden solten, musten wir nit allein Zu Jhrer Königks. Majestät Vnsern gnedigsten herrn, Sondern auch Zu allen Stenden des Marggraff. thumbs Mähxern, als mit denen wir in einem landtfried begriffen, vnter. henige Zuflucht haben, gnedigsten vn g. schuzes dahero gewarten Sein demnach E. G. gunstige angenehme Antwort, darumb wir hochfleissig bitten thun, gewertig 2c. Datum Iglaw den 5. October 1610. Solches schreiben als es dem herrn VnterCammerer Zu kommen, hat er es in sein brieff an königkl. Majestät lautend eingeschlossen vns wieder Zugeschikt mit beger, man solte sein schreiben vnd vnsern Einschlus nach königlichen hoff abfertigen. Den 1. Nouember Ist ein feuer beim Töpffer in der vntern behemgassen im Ofen auskommen ist in 2 heusern Zim- licher schaden geschehen. Brunſt beym Topffer. Den 8. Nouember Ist herr Georg Stubikh vnd Martin Wien wegen der Rattsuer- Leupoldt mit des herrn VuterCammerers schreiben nach Wien neurung. abgefertigt worden. Drauff nach ettlichen tagen die resolution erfolget, Weil herr von lobkowitz als der Mährischen sachen Director der Zeit in Mähren ist, vnd Ihr Mayestet von dem herrn VnterCammerer uit gnugsam infor- mirt sein, so müsse es mit der sach bis Zu des von lobkowitz widerkunfft ein stilstandt haben, Interim werde an herrn Cardinal von dietrichstein vnd an herrn von lobkowitz pro informatione vnd vmb Ratth in Mährern geschrieben, darauff sol alsdan die königkliche resolution folgen. Ob wir vns Zwar er- botten die fernere mündliche notturfft hierin Zuberichten, auch Zum theil beim herrn Canzler dem von krenberg beschehen hat es dennoch khein andern weg (wegen des Bischoff Glesels ratth der mit im Rattschlag im Geheimen Ratth da die sach ventilirt worden sitzet) erlangen mögen viel weniger haben wir ein Abschrifft des herrn VuterCammerers schreiben, was er vnsertwegen nach hoff berichtet, erlangen mögen sein also vnuerichteter sachen verraiset.
279 hero iederzeit glücklich regirt vnd erhalten worden, verstatten. Derowegen an Euer G. nochmals vnser dienstlich bitt, E. G. wollen nach vorigem vnsern gebrauch vnd Ordnung den Ratth verneuren oder Volmacht ertheilen, das wir selbst den Ratth mit der Person, so vor diesem E. G. furgebracht worden, ersetzen mögen, Den wir solches gegen E. G. erwehnet worden, so kennen wir es an ietzo mit stilschweigen nit vmbgehen, Da vor diesem etwas dergleichen wieder vnsere vorige Ordnung vnd Satzung furgenohmen werden wollen, es alweg abgestelt, vnd niemals kheinen fortgang gewunnen, sondern ist bej vnsern löblichen Statuten verblieben, dabej wir es noch wenden lassen in betrachtung, daß Vns aus Vusern priuisegien vud vralten Rechten Zu schreit ten in kheinem wege geziemen wil, Sonsten da wir ausser vnserer löblichen Statuten vnd Ordnungen Zu etwas widerwertigem (als nit Zu hoffen) ge- drungen werden solten, musten wir nit allein Zu Jhrer Königks. Majestät Vnsern gnedigsten herrn, Sondern auch Zu allen Stenden des Marggraff. thumbs Mähxern, als mit denen wir in einem landtfried begriffen, vnter. henige Zuflucht haben, gnedigsten vn g. schuzes dahero gewarten Sein demnach E. G. gunstige angenehme Antwort, darumb wir hochfleissig bitten thun, gewertig 2c. Datum Iglaw den 5. October 1610. Solches schreiben als es dem herrn VnterCammerer Zu kommen, hat er es in sein brieff an königkl. Majestät lautend eingeschlossen vns wieder Zugeschikt mit beger, man solte sein schreiben vnd vnsern Einschlus nach königlichen hoff abfertigen. Den 1. Nouember Ist ein feuer beim Töpffer in der vntern behemgassen im Ofen auskommen ist in 2 heusern Zim- licher schaden geschehen. Brunſt beym Topffer. Den 8. Nouember Ist herr Georg Stubikh vnd Martin Wien wegen der Rattsuer- Leupoldt mit des herrn VuterCammerers schreiben nach Wien neurung. abgefertigt worden. Drauff nach ettlichen tagen die resolution erfolget, Weil herr von lobkowitz als der Mährischen sachen Director der Zeit in Mähren ist, vnd Ihr Mayestet von dem herrn VnterCammerer uit gnugsam infor- mirt sein, so müsse es mit der sach bis Zu des von lobkowitz widerkunfft ein stilstandt haben, Interim werde an herrn Cardinal von dietrichstein vnd an herrn von lobkowitz pro informatione vnd vmb Ratth in Mährern geschrieben, darauff sol alsdan die königkliche resolution folgen. Ob wir vns Zwar er- botten die fernere mündliche notturfft hierin Zuberichten, auch Zum theil beim herrn Canzler dem von krenberg beschehen hat es dennoch khein andern weg (wegen des Bischoff Glesels ratth der mit im Rattschlag im Geheimen Ratth da die sach ventilirt worden sitzet) erlangen mögen viel weniger haben wir ein Abschrifft des herrn VuterCammerers schreiben, was er vnsertwegen nach hoff berichtet, erlangen mögen sein also vnuerichteter sachen verraiset.
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280 Ettlich wochen darnach ist von Ihrer Majestät ein schreiben an herrn Landtshaubtman abgangen, darinnen Ihr Majestät sein gutachten begern, was in disem faal die Rattsvernenerung alhie betreffend Zuthun sej. Ih. Gnaden haben gerathen, weil in der Stadt Iglaw dem König sonderlich In diesen gefehrlichen kriegsleuffen viel gelegen, sol Ihr Majestet sie iezt bej ihren prätendirten Priuilegien vnd Freiheitten verbleiben, vnd den Vnter- Cammerer ein gewalt Zur Verneuerung des Ratths geben lassen, Nacher wen es etwas friedlichers sein wirt, vnd er (herr Landtshaubtman) ver nehmen werde was die königliche resolution oder Instruction vermag vnd was entgegen vnsere priuilegia ausweisen khenne Ihr Gnaden weitern Ratth hierin mittheilen. Weil aber solches des herr Landtshaubtmans gutdunkhen dem herrn von lobkowitz Zukommen, eben Zu der Zeit da ein Zusamenkunfft in Mährern wegender Passaurischen kriegsleut gehalten worden vnd herr von lobkowitz Zu solcher Zusamenkunfft nach Brun geeiset, vnd das schreiben des herrn Landtshaubtmans vneröffnet Zu Wien liegen lassen Also das man bei hoff von Ihr Gnaden gutdunkhen nichts gewust, vnd herr VnterCammerer vieleicht auch herr Cardinal ein andern rath ertheilet. Ist den Sontag vor Paulj ein widerwertigs schreiben vom herrn VnterCammerer hieher kommen wie vnten im 1611 Jahr Zufinden. Chasmata. Den 23. Decembris die nacht vorm ChristAbent mitten in der Nacht ist der himml wie blut roth gewesen vud seltzame stralen von sich geben, hat gewehret lenger den 3 stunden, drauff die Passaurischen in Oesterreich gefallen. Den 31. Dezembris mit ende des Jahrs sein die Mehrischen Mährische Reut- ter von hinnen abgezogen. vom landt Zur defension bestelten reutter, welche von dem 25. Martij bis auf dato alhie gelegen, weil man sich allerlej feindseligkeit von den khayserlichen besorget hatte, vnd das kayserisch Volkh zu Passaw, wie die rede ging abgedanket werden solte, von hinnen nach Znaim Zur abdan- kung gezogen, als man aber nachmals vernomen, wie die Passaurischen kay- serlichen kriegsleut in Oesterreich ob der Ens ein Vnuersehenen einfaal ge- than, sein die bemelten Reitter den Oesterreichischen Zuhilff geschickt worden. Dargegen hat man in Mährern die Gilpferdt auffgebotten die im landt Zur defension desselben bleiben solten. Dies 1610 Jahr Getaufft worden 281 Personen. Gestorben. 366 Personen. Communicirt 6324 Personen. 92 Paar. . Copulirt Anno 1611 den 6. Januarij Ist durch Nachlessigkeit eines bekhen so viel holtz im Bakhofen eingelegt, vorm Spitsthor am Ekh gegen den Reemhoff in herrn Girzik Schmilauers haus ein feuer bej Gilpferdt auff- gebotten. Sein Brunft vor Spitlthor.
280 Ettlich wochen darnach ist von Ihrer Majestät ein schreiben an herrn Landtshaubtman abgangen, darinnen Ihr Majestät sein gutachten begern, was in disem faal die Rattsvernenerung alhie betreffend Zuthun sej. Ih. Gnaden haben gerathen, weil in der Stadt Iglaw dem König sonderlich In diesen gefehrlichen kriegsleuffen viel gelegen, sol Ihr Majestet sie iezt bej ihren prätendirten Priuilegien vnd Freiheitten verbleiben, vnd den Vnter- Cammerer ein gewalt Zur Verneuerung des Ratths geben lassen, Nacher wen es etwas friedlichers sein wirt, vnd er (herr Landtshaubtman) ver nehmen werde was die königliche resolution oder Instruction vermag vnd was entgegen vnsere priuilegia ausweisen khenne Ihr Gnaden weitern Ratth hierin mittheilen. Weil aber solches des herr Landtshaubtmans gutdunkhen dem herrn von lobkowitz Zukommen, eben Zu der Zeit da ein Zusamenkunfft in Mährern wegender Passaurischen kriegsleut gehalten worden vnd herr von lobkowitz Zu solcher Zusamenkunfft nach Brun geeiset, vnd das schreiben des herrn Landtshaubtmans vneröffnet Zu Wien liegen lassen Also das man bei hoff von Ihr Gnaden gutdunkhen nichts gewust, vnd herr VnterCammerer vieleicht auch herr Cardinal ein andern rath ertheilet. Ist den Sontag vor Paulj ein widerwertigs schreiben vom herrn VnterCammerer hieher kommen wie vnten im 1611 Jahr Zufinden. Chasmata. Den 23. Decembris die nacht vorm ChristAbent mitten in der Nacht ist der himml wie blut roth gewesen vud seltzame stralen von sich geben, hat gewehret lenger den 3 stunden, drauff die Passaurischen in Oesterreich gefallen. Den 31. Dezembris mit ende des Jahrs sein die Mehrischen Mährische Reut- ter von hinnen abgezogen. vom landt Zur defension bestelten reutter, welche von dem 25. Martij bis auf dato alhie gelegen, weil man sich allerlej feindseligkeit von den khayserlichen besorget hatte, vnd das kayserisch Volkh zu Passaw, wie die rede ging abgedanket werden solte, von hinnen nach Znaim Zur abdan- kung gezogen, als man aber nachmals vernomen, wie die Passaurischen kay- serlichen kriegsleut in Oesterreich ob der Ens ein Vnuersehenen einfaal ge- than, sein die bemelten Reitter den Oesterreichischen Zuhilff geschickt worden. Dargegen hat man in Mährern die Gilpferdt auffgebotten die im landt Zur defension desselben bleiben solten. Dies 1610 Jahr Getaufft worden 281 Personen. Gestorben. 366 Personen. Communicirt 6324 Personen. 92 Paar. . Copulirt Anno 1611 den 6. Januarij Ist durch Nachlessigkeit eines bekhen so viel holtz im Bakhofen eingelegt, vorm Spitsthor am Ekh gegen den Reemhoff in herrn Girzik Schmilauers haus ein feuer bej Gilpferdt auff- gebotten. Sein Brunft vor Spitlthor.
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281 der Nacht durch den Rauchfang auskommen, Sein 2 heuser abgebrandt vnd den alten Ingesindern grosser schaden geschehen. Den 8. Januarij Ist durch nachlessigheit ein anderes feuer Brunst in der Pirnitzgaffen. durch den Rauchfang beim kirschner am Pirnitzerthor auffgangen hat aber khein schaden gethan, weil sich die leit Zeitlich Zur rettung ge funden, Ist beim tag gewesen. Den 21. Januarij Sein die hiegen Gilpferdt aus befelh Gilpferdt nach Brun verrukt. des herrn Landtshaubtmans nach Brun verraist, dahin sich alle Gilpferdt aus Mehrern nahend bej 1000 Pferdt versamlet, vrsach dessen Weil die Passaurischen von Ihrer kayserlichen Majestät in die 8000 starkh geworbene kriegsleut (von dennen man furgeben als solten sie wieder Gilch ins Reich gebraucht werden) vnnersehener weis in Ober Oesterreich gefallen, vnd die Mährer von ihnen gewarnet worden sein, Item weil man gwisse Zeittung bekommen, daß der Kayser die geschlossene fridens Articl den Kenig vnd seinen landt uit halten wolle. Drauff sein auch in der stil fus- knecht auff des landts bestallung alhie auffe new geworben worden weil die Mehrer ihr krigesvolkh alles abgedanft auff befelh des Kenigs vnd in hoff- nung, es werde der Kaiser den geschlossenen vnd zu ettlich mahlen ratificirten friden gewis halten, weil es aber uicht geschehen, haben sich die lender sowol der König selbst wiedrumb Zum ernst gestellt. Den 23. Januarij Ist ein schreiben vom herrn Vnter-Fernerer verlaus wegen der Ratts- Cammerer hieher kommen, des inhalts: Jhr königliche Majestät uerneuerung. hetten vor wenig tagen ein befelh an ihn ergehen lassen, wir solten vns der Rattsuerneuerung nicht vnterwinden, sondern weil wir vns vernehmen lassen wen nach Ihrer Majestät Instruction die verneuerung furgenohmen werden solte, so würde es vnsern priuilegien Zuwider sein, So sollen wir vnsaumig ein glaubwurdig Vidimusaller vnserer Priuilegien dem herrn VnterCammeren verpetschirt Zuschikhen die wil er auff königklichen befelh in die Behmische hoffCanzlej nach Wien abordnen. Des schreibens Abschrifft ist den Abge¬ saudten nach Brun, die damals bei der Zusamenkunfft daselbst gewesen, als. bald Zugeschikt worden mit Ihr Gnaden dem herrn Landtshaubtman hierin ferner ratth zupflegen, vnd herrn VnterCammerers bott mit einer kundschafft entzwischen abgefertiget worden. Eodem die hat man der hiegen khauffleute tuch welche Iglauer tuch werden juruc- sie Palnweis uach der Freystadt geschikt, widerbracht, weil man seschtt. wegen der Passaurischen kriegsleut nicht sicher auf die Freystat raisen börffen Den 29. Januarij haben Gemeiner Stadt abgesandte als Islaw versichert fich fur der fie den tag Zuuor von der Brunnerischen Zusamenkunfft anheim Paffaurischen einfall. kommen, in der Relation furgebracht das Ihr Gnaden dem herrn Landts. haubtman Zwo vnterschiedliche kundtschafften fast in einer stundt nacheinander Zukommen, die Passaurischen kriegsleut weren entlich entschlossen, die Stadt
281 der Nacht durch den Rauchfang auskommen, Sein 2 heuser abgebrandt vnd den alten Ingesindern grosser schaden geschehen. Den 8. Januarij Ist durch nachlessigheit ein anderes feuer Brunst in der Pirnitzgaffen. durch den Rauchfang beim kirschner am Pirnitzerthor auffgangen hat aber khein schaden gethan, weil sich die leit Zeitlich Zur rettung ge funden, Ist beim tag gewesen. Den 21. Januarij Sein die hiegen Gilpferdt aus befelh Gilpferdt nach Brun verrukt. des herrn Landtshaubtmans nach Brun verraist, dahin sich alle Gilpferdt aus Mehrern nahend bej 1000 Pferdt versamlet, vrsach dessen Weil die Passaurischen von Ihrer kayserlichen Majestät in die 8000 starkh geworbene kriegsleut (von dennen man furgeben als solten sie wieder Gilch ins Reich gebraucht werden) vnnersehener weis in Ober Oesterreich gefallen, vnd die Mährer von ihnen gewarnet worden sein, Item weil man gwisse Zeittung bekommen, daß der Kayser die geschlossene fridens Articl den Kenig vnd seinen landt uit halten wolle. Drauff sein auch in der stil fus- knecht auff des landts bestallung alhie auffe new geworben worden weil die Mehrer ihr krigesvolkh alles abgedanft auff befelh des Kenigs vnd in hoff- nung, es werde der Kaiser den geschlossenen vnd zu ettlich mahlen ratificirten friden gewis halten, weil es aber uicht geschehen, haben sich die lender sowol der König selbst wiedrumb Zum ernst gestellt. Den 23. Januarij Ist ein schreiben vom herrn Vnter-Fernerer verlaus wegen der Ratts- Cammerer hieher kommen, des inhalts: Jhr königliche Majestät uerneuerung. hetten vor wenig tagen ein befelh an ihn ergehen lassen, wir solten vns der Rattsuerneuerung nicht vnterwinden, sondern weil wir vns vernehmen lassen wen nach Ihrer Majestät Instruction die verneuerung furgenohmen werden solte, so würde es vnsern priuilegien Zuwider sein, So sollen wir vnsaumig ein glaubwurdig Vidimusaller vnserer Priuilegien dem herrn VnterCammeren verpetschirt Zuschikhen die wil er auff königklichen befelh in die Behmische hoffCanzlej nach Wien abordnen. Des schreibens Abschrifft ist den Abge¬ saudten nach Brun, die damals bei der Zusamenkunfft daselbst gewesen, als. bald Zugeschikt worden mit Ihr Gnaden dem herrn Landtshaubtman hierin ferner ratth zupflegen, vnd herrn VnterCammerers bott mit einer kundschafft entzwischen abgefertiget worden. Eodem die hat man der hiegen khauffleute tuch welche Iglauer tuch werden juruc- sie Palnweis uach der Freystadt geschikt, widerbracht, weil man seschtt. wegen der Passaurischen kriegsleut nicht sicher auf die Freystat raisen börffen Den 29. Januarij haben Gemeiner Stadt abgesandte als Islaw versichert fich fur der fie den tag Zuuor von der Brunnerischen Zusamenkunfft anheim Paffaurischen einfall. kommen, in der Relation furgebracht das Ihr Gnaden dem herrn Landts. haubtman Zwo vnterschiedliche kundtschafften fast in einer stundt nacheinander Zukommen, die Passaurischen kriegsleut weren entlich entschlossen, die Stadt
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282 Iglaw heimlicher weis Zu vberfallen vnd dieselbe durch ein Petard oder durch verrätherej erebern, den wen sie die Stadt innehetten, were ihnen der Paß in Behemb vnd Mehrern offen, vnd khente also der Kayser sein fur- nehmen bösser ins werkh richten. Darauff herr Landtshaubtman befolhen Man soll gutte kundtschafft halten auch die Stadt wel versiechern, dem Zu folge sein bald desselben tages ettlich vnd Zwantzig grosse stukh auff den Platz gezogen worden, die man den andern tag abgebrent, Sein auch vnter iedes thor beim tag eine Rott bestelt worden, die hat man mit druml vnb Pfeiffen auff land abgefuhrt, bej der Nacht haben 2 Rotten in der Stadt vnd bej den thoren gewacht, Ausser der Stadt aber vor iederm thor 4 Sol- daten vnd 2 vorstedter die schiltwacht gehalten, In wirtsheusern ist bestelt worden, daß man nicht ein iedem fremden sonderlich der verdechtig vnd nit anzuzeigen wisse warumb er hie sei, herberge Sol auch der wirth alle tag ein verzeichnis frembder gäste auffs ratthaus vberraichen. In Vorstedten bej den Schraukhen hat man schantzen auffgeworffen, die Schosgattern fleissig zugericht, daß new thor bösser verwahrt, bepplhakhen auff die thor gegeben, Auch 2 Personen zu Ros gegen Wüttingaw abgefertiget, die aus kundschaff- ten sollen wohin der Passaurischen Soldaten intent gerichtet ist. Auch an die benachtbarten Stedte geschrieben, da sie der Soldaten halber etwas mer- keten, so vns zu wissen nötig, sie wolten vns solchs vusaumig wissen lassen. Auff der Canzel vnd in den Schulen hat man die leut Zum gebeth vnd Zur buß vermahnet, Auch durch die Rottmeister der burgerschafft erkundigen lassen das ein ieder mit seiner Weer vnd rustung gefast sein sol sowol auch auff allen dorffern gutte wacht vnd kundtschafft bestelt. Vnd weil naher Zeitungen einkommen, daß die Passaurischen Beh- mischen Budweis mit list eingenohmen, Item krumaw vnd Tabor, Auch das sie willens weren nach Pilgrambs 3 meilen von hinnen sich Zubegeben, hat man ettlich tage die halbe Stadt wachten Jassen, Auch 100 Soldaten ge- worben die der Stadt mit Ayd verbunden worden lautet Ihr ayd also: Soldaten-And. Wir Schweren Gott ein Ayd vud den Ehrneuesten wolwei- sen Herrn Burgermeister vnd Ratth sambt der ganzen Gemein der Stadt Iglaw trew vnd gehorsam zu sein, Auff Zug vnd wacht vnd was vns sonsten be folhen wirt, bej tag vnd nacht treulich vnd fleissig Zuuerrichten, Gemeiner Stadt gefahr vnd schaden so viel vns möglich, auch im faal der noth mit Darsetzung vnseres leibs vnd lebens Zuuerichten Auch denen so vns von einem Ehrsamen Ratth vorgestelt allen gebürlichen gehorsam zu laisten, vnd alles das Zuthun was ehrlichen vnd redlichen Soldaten wol anstehet vnd Zuuerantworten ist das helff vns Gott der Allmechtige. Man hat auch Doppelhakhen auff die Stadthor getegt vnd Personen darzu verordnet, vnter iedes thor 2 grosse stukh gezogen den Pfarhoff vnd die klöster bej tag vnd nacht verwachen lassen Stille musterung gehalten, den
282 Iglaw heimlicher weis Zu vberfallen vnd dieselbe durch ein Petard oder durch verrätherej erebern, den wen sie die Stadt innehetten, were ihnen der Paß in Behemb vnd Mehrern offen, vnd khente also der Kayser sein fur- nehmen bösser ins werkh richten. Darauff herr Landtshaubtman befolhen Man soll gutte kundtschafft halten auch die Stadt wel versiechern, dem Zu folge sein bald desselben tages ettlich vnd Zwantzig grosse stukh auff den Platz gezogen worden, die man den andern tag abgebrent, Sein auch vnter iedes thor beim tag eine Rott bestelt worden, die hat man mit druml vnb Pfeiffen auff land abgefuhrt, bej der Nacht haben 2 Rotten in der Stadt vnd bej den thoren gewacht, Ausser der Stadt aber vor iederm thor 4 Sol- daten vnd 2 vorstedter die schiltwacht gehalten, In wirtsheusern ist bestelt worden, daß man nicht ein iedem fremden sonderlich der verdechtig vnd nit anzuzeigen wisse warumb er hie sei, herberge Sol auch der wirth alle tag ein verzeichnis frembder gäste auffs ratthaus vberraichen. In Vorstedten bej den Schraukhen hat man schantzen auffgeworffen, die Schosgattern fleissig zugericht, daß new thor bösser verwahrt, bepplhakhen auff die thor gegeben, Auch 2 Personen zu Ros gegen Wüttingaw abgefertiget, die aus kundschaff- ten sollen wohin der Passaurischen Soldaten intent gerichtet ist. Auch an die benachtbarten Stedte geschrieben, da sie der Soldaten halber etwas mer- keten, so vns zu wissen nötig, sie wolten vns solchs vusaumig wissen lassen. Auff der Canzel vnd in den Schulen hat man die leut Zum gebeth vnd Zur buß vermahnet, Auch durch die Rottmeister der burgerschafft erkundigen lassen das ein ieder mit seiner Weer vnd rustung gefast sein sol sowol auch auff allen dorffern gutte wacht vnd kundtschafft bestelt. Vnd weil naher Zeitungen einkommen, daß die Passaurischen Beh- mischen Budweis mit list eingenohmen, Item krumaw vnd Tabor, Auch das sie willens weren nach Pilgrambs 3 meilen von hinnen sich Zubegeben, hat man ettlich tage die halbe Stadt wachten Jassen, Auch 100 Soldaten ge- worben die der Stadt mit Ayd verbunden worden lautet Ihr ayd also: Soldaten-And. Wir Schweren Gott ein Ayd vud den Ehrneuesten wolwei- sen Herrn Burgermeister vnd Ratth sambt der ganzen Gemein der Stadt Iglaw trew vnd gehorsam zu sein, Auff Zug vnd wacht vnd was vns sonsten be folhen wirt, bej tag vnd nacht treulich vnd fleissig Zuuerrichten, Gemeiner Stadt gefahr vnd schaden so viel vns möglich, auch im faal der noth mit Darsetzung vnseres leibs vnd lebens Zuuerichten Auch denen so vns von einem Ehrsamen Ratth vorgestelt allen gebürlichen gehorsam zu laisten, vnd alles das Zuthun was ehrlichen vnd redlichen Soldaten wol anstehet vnd Zuuerantworten ist das helff vns Gott der Allmechtige. Man hat auch Doppelhakhen auff die Stadthor getegt vnd Personen darzu verordnet, vnter iedes thor 2 grosse stukh gezogen den Pfarhoff vnd die klöster bej tag vnd nacht verwachen lassen Stille musterung gehalten, den
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283 burgern vnd ettlichen gesindern so sich sich der Pichsen gebranchen, blew vnd Pulwer ieden 1 Pfund am Ratthaus verkhaufft, bej den framern das Pul- wer frembden Zuuerthauffen verbotten, den bekhen befolhen das sie sich mit vorrath traid vnd Meel versehen, bej dei brunnen die anordnung gethan, daß das wasser nit verbraucht erschöpfft vnd im fall der noth (wen da Gott vor sej das Teuchtwasser der Stadt genohmen wurde) sie Wasser in der Stadt hetten die Rosmuelen zugeschickt ketten ver allen Gassen Zuziegen zu beraitet werden vnd die wacht auff allen thurm vnd Mauren fleissig ge- halten werden. Den 7. Februarij sein 2 königkliche Commissarien herr von Losenstein Landtmarschalkh in Oesterreich Graff hoditzkj hie- her kommen, haben die Stadt besichtiget, Auch mit Ratth des herrn Eben- bergers Oberhauptmans vnd Obristen Wachtmeisters vber die Mehrischen 1500 knecht ettliche articl verzaichnen lassen, wie die Stadt vorn feindtlichen einfaal gesiechert sein khente. Es sein auch desselben tags 320 320 Golbaten in die Stadt Mehrische knecht (derer haubtman herr hans Christoff Geilling) loftrt. Zu den vusern besoldeten 100 Soldaten in die Statt vnd Vorstadt losirt worden. Alles Zu dem end, weil der Passaurischen Intent auff Iglaw ge- richtet, damit die Stadt desto bösser versehen sej, weil Jhr Majestät ent- schlossen selbst mit aigner Person nach Prag Zuziehen vnd hie an die Gran- tzen zu Inzuziehen. Die Instruction, wie die Stadt vorm feind Zu schuzen vnd was in vnd ausser der Stadt anzuordnen vnd abzuschaffen, ist vom herrn Georg Ebenberger beschrieben worden wie folget: Verzaichnis der Wehr auff den Mauren wie die selben besetzt, auch wie die Wachten im faal es die noth erfodert bestelt werden sollen. 1. Sollen alle thor thurm vnd rundel, welche auff der eusersten Mauer sein, in massen ichs ausgezeigt mit Corpegwartia oder Scharwachten, nem- lich bej iedem thor vnd auff denselben thurmen 30 Man wachten, ihr schilt. wachten auff der hehe, bej der nacht aber auch in der Nieder fleissig be- stellen, dieselben alle Viertt vnd halbe stunden besuchen, wie sie munter vnd fleissig befunden wirt, Die Runder sollen sein die gefreyten, die Stadthaubt- leut auch alle ihre befelhshaber vnd Zu Zeitten der Burgermeister vnd die herrn selbsten, Die Losung soll alle nacht oder abent von dem herrn Primas gegeben werden, Item so sol ein erfahrner Man Zum Wachtmeister bestelt vnd auffgenohmen werden, wescher die Losung empfahet, denen Veldwabeln oder den haubtleutten dieselbe gibt. 2. Die Rundel auff der aussern Mauer sollen alle vmb die Stadt so viel derer sein, mit scharwachten bestolt werden, vnd iede Wacht 20 Man starkh sein, Dabej sollen sich 2 befelhshaber neben den Rottmeistern befinden, Inftruction wlt die Stadt vorm fetnot zube- schüzen. Königliche Com- mifsion alhie.
283 burgern vnd ettlichen gesindern so sich sich der Pichsen gebranchen, blew vnd Pulwer ieden 1 Pfund am Ratthaus verkhaufft, bej den framern das Pul- wer frembden Zuuerthauffen verbotten, den bekhen befolhen das sie sich mit vorrath traid vnd Meel versehen, bej dei brunnen die anordnung gethan, daß das wasser nit verbraucht erschöpfft vnd im fall der noth (wen da Gott vor sej das Teuchtwasser der Stadt genohmen wurde) sie Wasser in der Stadt hetten die Rosmuelen zugeschickt ketten ver allen Gassen Zuziegen zu beraitet werden vnd die wacht auff allen thurm vnd Mauren fleissig ge- halten werden. Den 7. Februarij sein 2 königkliche Commissarien herr von Losenstein Landtmarschalkh in Oesterreich Graff hoditzkj hie- her kommen, haben die Stadt besichtiget, Auch mit Ratth des herrn Eben- bergers Oberhauptmans vnd Obristen Wachtmeisters vber die Mehrischen 1500 knecht ettliche articl verzaichnen lassen, wie die Stadt vorn feindtlichen einfaal gesiechert sein khente. Es sein auch desselben tags 320 320 Golbaten in die Stadt Mehrische knecht (derer haubtman herr hans Christoff Geilling) loftrt. Zu den vusern besoldeten 100 Soldaten in die Statt vnd Vorstadt losirt worden. Alles Zu dem end, weil der Passaurischen Intent auff Iglaw ge- richtet, damit die Stadt desto bösser versehen sej, weil Jhr Majestät ent- schlossen selbst mit aigner Person nach Prag Zuziehen vnd hie an die Gran- tzen zu Inzuziehen. Die Instruction, wie die Stadt vorm feind Zu schuzen vnd was in vnd ausser der Stadt anzuordnen vnd abzuschaffen, ist vom herrn Georg Ebenberger beschrieben worden wie folget: Verzaichnis der Wehr auff den Mauren wie die selben besetzt, auch wie die Wachten im faal es die noth erfodert bestelt werden sollen. 1. Sollen alle thor thurm vnd rundel, welche auff der eusersten Mauer sein, in massen ichs ausgezeigt mit Corpegwartia oder Scharwachten, nem- lich bej iedem thor vnd auff denselben thurmen 30 Man wachten, ihr schilt. wachten auff der hehe, bej der nacht aber auch in der Nieder fleissig be- stellen, dieselben alle Viertt vnd halbe stunden besuchen, wie sie munter vnd fleissig befunden wirt, Die Runder sollen sein die gefreyten, die Stadthaubt- leut auch alle ihre befelhshaber vnd Zu Zeitten der Burgermeister vnd die herrn selbsten, Die Losung soll alle nacht oder abent von dem herrn Primas gegeben werden, Item so sol ein erfahrner Man Zum Wachtmeister bestelt vnd auffgenohmen werden, wescher die Losung empfahet, denen Veldwabeln oder den haubtleutten dieselbe gibt. 2. Die Rundel auff der aussern Mauer sollen alle vmb die Stadt so viel derer sein, mit scharwachten bestolt werden, vnd iede Wacht 20 Man starkh sein, Dabej sollen sich 2 befelhshaber neben den Rottmeistern befinden, Inftruction wlt die Stadt vorm fetnot zube- schüzen. Königliche Com- mifsion alhie.
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284 es sollen auch alle kleine Wachttürnlein oder Rundeln bies von einer schar wacht Zu der andern mit schiltwachten besetzt werden, also das ein schilt wacht die ander hören vnd vernehmen khan. 3. Die Losung soll allein sein der haubtleut ihrer befelhshaber vnd welche da Runden haben, vnd wen die Runde kombt, so sol der befelhshaber welcher auff den Rundeln die Wacht hat, dem Runder die Losung geben, alsdan sel der befelhshaber dieselbe Runde von einer scharwacht Zu der andern belaitten, Damit die Runde durch die schiltwacht Passieren khan. 4. Die bette Zu den Stukhen auch brukhen in die Rundel sollen als bald gemacht werden, es sollen auch die Rundel mit laden oder brettern wegen der scharwacht die darin bestelt ist, bedekt werden, sich ven dem Vn- gewitter Zuerhalten. 5. Die mitter Mauer khan vmb vnd vmb mit lauter schiltwachten, vnd auffs meist mit 3 Scharwachten, iede von 12 oder 15 Man, dabej auch ein oder Zween befelhshaber sein mussen, bestelt werden, von solchen 3 scharwachten khan man die schiltwachten nehmen, vnd dieselben von einer bies Zu der andern scharwacht auffuhren, also weit voneinander, das einer den andern hören khan, Vud sol dieselbe wacht allein ihr meiste acht auff die ausser wacht halten, damit sie der inneristen wacht alsbald lerm machen kennen. 6. Es sol die ausser wacht von eines oder 2 Man wegen den sie sihet, khein Vergebenen lermen machen, sie vernehme oder sehe dan was mehrers, oder das sie von wenig leutten was tragen siehet oder höret, welches laitter oder Petarda sein möchten, vnd weil dan durch die Vberraitter oder sonst vor den Vorstädten ettliche Pfert an vnterschiedlichen ortten wachten Zu lassen die notturfft erfodert, So hat die ausser Mauerwacht auff die selbe, wens herein reittet oder ein schus höret, fleissig acht Zugeben. 7. Sollen auff allen Rundeln an den thurmen vnd Scharwachten feuerpfannen auswerts angehenkt werden, vnd alle Präparation dabej sein Auff das wen ein lerma ist, sie alsbald angezindt vnd vber die Mauer hin- aus gestekt werden khennen. 8. Sobald Lerma wirt, sollen die Scharwachten alle auff die Wehr vnd in die schieslöcher sich verfuegen, vnd von der Wehr bei leib kheiner weichen sondern alsbald mit den stükheln oder Dopplhakhen, neben ihren handtröhren starkh vnd geschwind schissen. 9. Es sollen auff alle Rundeln, wie auch auff die thurme bej den thoren grosse stein auffgetragen werden, wie auch auff den thurmen bei den thoren wasserfäßer mit Wasser gefült sein. 10. Es sol in der Stadt auff dem Platz alle nacht ein haubtman mit einem fandl burger auffziehen, Derselbe sol bestellen 100 Man an ein Dropa, Dabei sol sein der haubtman selbst sambt 2 oder 3 befelhshabern, Der sol
284 es sollen auch alle kleine Wachttürnlein oder Rundeln bies von einer schar wacht Zu der andern mit schiltwachten besetzt werden, also das ein schilt wacht die ander hören vnd vernehmen khan. 3. Die Losung soll allein sein der haubtleut ihrer befelhshaber vnd welche da Runden haben, vnd wen die Runde kombt, so sol der befelhshaber welcher auff den Rundeln die Wacht hat, dem Runder die Losung geben, alsdan sel der befelhshaber dieselbe Runde von einer scharwacht Zu der andern belaitten, Damit die Runde durch die schiltwacht Passieren khan. 4. Die bette Zu den Stukhen auch brukhen in die Rundel sollen als bald gemacht werden, es sollen auch die Rundel mit laden oder brettern wegen der scharwacht die darin bestelt ist, bedekt werden, sich ven dem Vn- gewitter Zuerhalten. 5. Die mitter Mauer khan vmb vnd vmb mit lauter schiltwachten, vnd auffs meist mit 3 Scharwachten, iede von 12 oder 15 Man, dabej auch ein oder Zween befelhshaber sein mussen, bestelt werden, von solchen 3 scharwachten khan man die schiltwachten nehmen, vnd dieselben von einer bies Zu der andern scharwacht auffuhren, also weit voneinander, das einer den andern hören khan, Vud sol dieselbe wacht allein ihr meiste acht auff die ausser wacht halten, damit sie der inneristen wacht alsbald lerm machen kennen. 6. Es sol die ausser wacht von eines oder 2 Man wegen den sie sihet, khein Vergebenen lermen machen, sie vernehme oder sehe dan was mehrers, oder das sie von wenig leutten was tragen siehet oder höret, welches laitter oder Petarda sein möchten, vnd weil dan durch die Vberraitter oder sonst vor den Vorstädten ettliche Pfert an vnterschiedlichen ortten wachten Zu lassen die notturfft erfodert, So hat die ausser Mauerwacht auff die selbe, wens herein reittet oder ein schus höret, fleissig acht Zugeben. 7. Sollen auff allen Rundeln an den thurmen vnd Scharwachten feuerpfannen auswerts angehenkt werden, vnd alle Präparation dabej sein Auff das wen ein lerma ist, sie alsbald angezindt vnd vber die Mauer hin- aus gestekt werden khennen. 8. Sobald Lerma wirt, sollen die Scharwachten alle auff die Wehr vnd in die schieslöcher sich verfuegen, vnd von der Wehr bei leib kheiner weichen sondern alsbald mit den stükheln oder Dopplhakhen, neben ihren handtröhren starkh vnd geschwind schissen. 9. Es sollen auff alle Rundeln, wie auch auff die thurme bej den thoren grosse stein auffgetragen werden, wie auch auff den thurmen bei den thoren wasserfäßer mit Wasser gefült sein. 10. Es sol in der Stadt auff dem Platz alle nacht ein haubtman mit einem fandl burger auffziehen, Derselbe sol bestellen 100 Man an ein Dropa, Dabei sol sein der haubtman selbst sambt 2 oder 3 befelhshabern, Der sol
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285 allein auff das fener bestelt sein, wo das aus kombt das er dahin lauffe, Item so sol er bei sich haben auff 3 oder 4 Wagen Wasserlaidt mit Wasser gefüllt, sowol 3 oder 4 fenerlaitter vnd so viel hakhen, die sollen allezeit in der beraitschafft bej dem brun oder Wasserkasten am Platz sein vnd stehn, Die Bbrigen knecht von dem fandl sollen auff ordinanz warten auff dem Platz, wo man sie hinfuhret, der Wehr oder den theren Zu hilff vnd fur sich selbst bei leib von Platz nicht lauffen. 11. Sobald Lerma wirt, sol sich ieder burger Zu seines haubtmans Losament verfuegen, vnd alle fandl auff dem Platz in grosser eil stehen, alda erwarten wohin der Wachtmeister oder auff welche Wehr Zu helffen von nötten thut, er sie schaffen vnd fuhren wirt. 12. Es sollen am Platz auff allen seitten, sonderlich in den Efheusern feuerpfannen angehenft werden, die Pechkrentz vnd Kienholtz nahend bej dem- selben fenster wo die Pfan ist oder henft in beraitschafft sein. 13. Es sol ieder burger auff seinen boden oder Dächern bei straff Wasserpoting halten, vnd alle wochen dieselben frisch füllen. 14. Es sel in iedem Rundel vnd thurm, wo stükhl oder Deppihakhen sein, Pichsenmeister oder die damit vmbgehen kennen, vorhanden sein. 15. In der Abtety oder Pfarhoff sollen 20 Muscatierer vnd kheine helleparten sein, Es sollen auch daselbst im ersten Viertl wo die Mauer ein- fach nieder vnd die Stadt am gefährlichsten ist (gegen dem heuerlust) starkhe wacht sein, die 2 scharwachten Zwischen welchen derselb orth die schul vnd Pfaffenhaus ist, sollen iede 30 Man starkh, vnd auff ieder, wo nicht 2, doch 1 stukhl sambt 3 Dopplhakhen sein, auch mit feuerpfaunen wie auch im Pfaffenhaus oder Pfarhoff mit einer Pfannen versehen sein. 16. Bej dem Frawthor, welches der Zeit offen ist, sollen von den 100 Zu Gemeiner Stadt der Zeit geworbenen Soldaten, von den bösten alzeit 30 Muscatierer vnd 20 lange Spies sein, Im faal ein Reitterej oder ettlich Pferdt das thor abzuiagen khemen das die Spies gegen ihnen eingelegt vnd fur das ther springen khennen vnd khan die Wacht von Soldaten vom Ratt- haus genohmen vnd dorthin gelegt, durch die Burger aber das Ratthaus vnd bei dem tag der Platz verwacht werden. 17. Es sollen iede hewwagen so Zum ther kommen, durchstochen, vnd alle verschlossene Wagen besichtiget werden, was darinnen stekht, auch nicht iede raisende Wagen oder Reutter nahend ans thor gelassen, sondern durch die ausfern schiltwachten auffgehalten werden. 18. Bej dem offnen thor solt ein haubiz oder Peller (ist gleich wie ein Merschl) mit Cortatschen oder hagl geladen vnd Zugericht stehn, der solt gleich wegen des einbruchs auffs thor hinaus gericht sein, Also auch were guih ein Orgl dahin Zustellen.
285 allein auff das fener bestelt sein, wo das aus kombt das er dahin lauffe, Item so sol er bei sich haben auff 3 oder 4 Wagen Wasserlaidt mit Wasser gefüllt, sowol 3 oder 4 fenerlaitter vnd so viel hakhen, die sollen allezeit in der beraitschafft bej dem brun oder Wasserkasten am Platz sein vnd stehn, Die Bbrigen knecht von dem fandl sollen auff ordinanz warten auff dem Platz, wo man sie hinfuhret, der Wehr oder den theren Zu hilff vnd fur sich selbst bei leib von Platz nicht lauffen. 11. Sobald Lerma wirt, sol sich ieder burger Zu seines haubtmans Losament verfuegen, vnd alle fandl auff dem Platz in grosser eil stehen, alda erwarten wohin der Wachtmeister oder auff welche Wehr Zu helffen von nötten thut, er sie schaffen vnd fuhren wirt. 12. Es sollen am Platz auff allen seitten, sonderlich in den Efheusern feuerpfannen angehenft werden, die Pechkrentz vnd Kienholtz nahend bej dem- selben fenster wo die Pfan ist oder henft in beraitschafft sein. 13. Es sol ieder burger auff seinen boden oder Dächern bei straff Wasserpoting halten, vnd alle wochen dieselben frisch füllen. 14. Es sel in iedem Rundel vnd thurm, wo stükhl oder Deppihakhen sein, Pichsenmeister oder die damit vmbgehen kennen, vorhanden sein. 15. In der Abtety oder Pfarhoff sollen 20 Muscatierer vnd kheine helleparten sein, Es sollen auch daselbst im ersten Viertl wo die Mauer ein- fach nieder vnd die Stadt am gefährlichsten ist (gegen dem heuerlust) starkhe wacht sein, die 2 scharwachten Zwischen welchen derselb orth die schul vnd Pfaffenhaus ist, sollen iede 30 Man starkh, vnd auff ieder, wo nicht 2, doch 1 stukhl sambt 3 Dopplhakhen sein, auch mit feuerpfaunen wie auch im Pfaffenhaus oder Pfarhoff mit einer Pfannen versehen sein. 16. Bej dem Frawthor, welches der Zeit offen ist, sollen von den 100 Zu Gemeiner Stadt der Zeit geworbenen Soldaten, von den bösten alzeit 30 Muscatierer vnd 20 lange Spies sein, Im faal ein Reitterej oder ettlich Pferdt das thor abzuiagen khemen das die Spies gegen ihnen eingelegt vnd fur das ther springen khennen vnd khan die Wacht von Soldaten vom Ratt- haus genohmen vnd dorthin gelegt, durch die Burger aber das Ratthaus vnd bei dem tag der Platz verwacht werden. 17. Es sollen iede hewwagen so Zum ther kommen, durchstochen, vnd alle verschlossene Wagen besichtiget werden, was darinnen stekht, auch nicht iede raisende Wagen oder Reutter nahend ans thor gelassen, sondern durch die ausfern schiltwachten auffgehalten werden. 18. Bej dem offnen thor solt ein haubiz oder Peller (ist gleich wie ein Merschl) mit Cortatschen oder hagl geladen vnd Zugericht stehn, der solt gleich wegen des einbruchs auffs thor hinaus gericht sein, Also auch were guih ein Orgl dahin Zustellen.
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286 19. Im faal der feindt mit laitter, Petard oder andern Practicen an ein oder das ander thor oder Rundel kheme, So sollen die 2 seitten schar- wachten, welche es Zeitlicher hört oder vernimbt, derselben angefallenen Wacht, iede 10 oder 15 Man Zu hilff schikhen, bies die mehrer hilff vom Platz khomt, vnd sich bei leib aldort nicht abtreiben lassen. 20. Es sol mitten auff dem Platz ein Meser oder Peller stehn, welcher gros vnd allein Zum lermaschus in der beraitschafft sein sol, den weil die Stadt weit, möcht nit in ieder gassen oder haus der lärmen so bald ver- nohmen werden, Dieser Peller aber sol so bald lermen ist, angezindet werden, der wirt iederman wekhen. 21. Es sol vor der Stadt Zu fus an verborgenen ortten Zu 2 vud 3 Personen als die stillist vnd vnwissende Wacht gehalten werden, vnd das dieselbe der feindt nicht vermerkhe, sie aber den feindt sehe, dieselben Wach¬ ten sollen alsbald sie was vernehmen, schissen vnd sich alsdan verlauffen. Das ist allein dahin angesehen, ob man gleich ohne diese stille wacht ein Reitterwacht hall, der feindt aber dieselbe weis, dahero er ein andern weg durch das fusvolkh der Stadt beizukommen suchen wirt, vnd ob dieselbe heimlich fuswacht gleich von der Stadt Reutern einen herein rennen sebe, so sol sie gleichwol schissen vnd sich verstekhen, das sie von dem feindt nicht gefunden werde, den es wirt khein reitterwacht vergebens herein rennen. 22. Es sol denen Burgern in den Vorstädten bei straff verbotten sein, das kheiner, er sehe den den feindt, uicht schiesse, damit nicht ein vergebener lerma in der Stadt gemacht werde, vnd das die Stadtwacht nicht vermeine, es habs die verstekte oder verborgene heimliche wacht gethan. 23. Es sol bej ieder Vorstadt, wen der feindt einfalt, ein ort sein bej der Stadt in der Mauer, wohin sich die Vorstedter saluiren sollen, dieselben hab ich ausgezeigt, es sollen aber dieselben Rundeln vnd orth alsbald mit boden vnd brukhen gemacht werden. Den 14. Februarij sein Zu den vorigen 320 Soldaten 1500 knecht in die Stadt noch 1200 ankommen, vnter dem Obristen herrn Rudolff von gelegt. Tieffenbach, die sein mehrers theils in die Stadt, die vbrigen in die Vor- städte gelofirt worden, haben an stat vnd neben den Burgern tag vnd nacht Wacht gehalten, Auch sein allerlej notturfften in den Stadtgräben angerichtet, vnd die Stadt auff anordnung des herrn Obristen vnd herrn Obristen Wacht- meisters Georgen Ebenbergers vor feindtlichem einfaal Zimlich verwahret worden. Der tax ist mit dem herrn Obristen auffgerichtet worden folgen- der gestalt: Ein Pfund Rindtfleisch pr. 3 kr. Schepsen vnd Kalbfleisch pr. 3 kr. 1 Putschandl. Ein Seitl Wein pr. 4 kr. 1 Putschandl.
286 19. Im faal der feindt mit laitter, Petard oder andern Practicen an ein oder das ander thor oder Rundel kheme, So sollen die 2 seitten schar- wachten, welche es Zeitlicher hört oder vernimbt, derselben angefallenen Wacht, iede 10 oder 15 Man Zu hilff schikhen, bies die mehrer hilff vom Platz khomt, vnd sich bei leib aldort nicht abtreiben lassen. 20. Es sol mitten auff dem Platz ein Meser oder Peller stehn, welcher gros vnd allein Zum lermaschus in der beraitschafft sein sol, den weil die Stadt weit, möcht nit in ieder gassen oder haus der lärmen so bald ver- nohmen werden, Dieser Peller aber sol so bald lermen ist, angezindet werden, der wirt iederman wekhen. 21. Es sol vor der Stadt Zu fus an verborgenen ortten Zu 2 vud 3 Personen als die stillist vnd vnwissende Wacht gehalten werden, vnd das dieselbe der feindt nicht vermerkhe, sie aber den feindt sehe, dieselben Wach¬ ten sollen alsbald sie was vernehmen, schissen vnd sich alsdan verlauffen. Das ist allein dahin angesehen, ob man gleich ohne diese stille wacht ein Reitterwacht hall, der feindt aber dieselbe weis, dahero er ein andern weg durch das fusvolkh der Stadt beizukommen suchen wirt, vnd ob dieselbe heimlich fuswacht gleich von der Stadt Reutern einen herein rennen sebe, so sol sie gleichwol schissen vnd sich verstekhen, das sie von dem feindt nicht gefunden werde, den es wirt khein reitterwacht vergebens herein rennen. 22. Es sol denen Burgern in den Vorstädten bei straff verbotten sein, das kheiner, er sehe den den feindt, uicht schiesse, damit nicht ein vergebener lerma in der Stadt gemacht werde, vnd das die Stadtwacht nicht vermeine, es habs die verstekte oder verborgene heimliche wacht gethan. 23. Es sol bej ieder Vorstadt, wen der feindt einfalt, ein ort sein bej der Stadt in der Mauer, wohin sich die Vorstedter saluiren sollen, dieselben hab ich ausgezeigt, es sollen aber dieselben Rundeln vnd orth alsbald mit boden vnd brukhen gemacht werden. Den 14. Februarij sein Zu den vorigen 320 Soldaten 1500 knecht in die Stadt noch 1200 ankommen, vnter dem Obristen herrn Rudolff von gelegt. Tieffenbach, die sein mehrers theils in die Stadt, die vbrigen in die Vor- städte gelofirt worden, haben an stat vnd neben den Burgern tag vnd nacht Wacht gehalten, Auch sein allerlej notturfften in den Stadtgräben angerichtet, vnd die Stadt auff anordnung des herrn Obristen vnd herrn Obristen Wacht- meisters Georgen Ebenbergers vor feindtlichem einfaal Zimlich verwahret worden. Der tax ist mit dem herrn Obristen auffgerichtet worden folgen- der gestalt: Ein Pfund Rindtfleisch pr. 3 kr. Schepsen vnd Kalbfleisch pr. 3 kr. 1 Putschandl. Ein Seitl Wein pr. 4 kr. 1 Putschandl.
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287 Ein Metzen Habern pr. 28 fr. Ein Pischl Hew pr. 4 dr. Ein Pischl Stroh pr. 4 dr. Eine alte Henne pr. 7 kr. 3 Ayer pr. 1 fr. Ein Ganß pr. 23 fr. 2 dr. Brot bier Visch in seinem Kauff. Ein Seitl Schmaltz pr. 7 kr. Den letzten Februarij sein die 1500 knecht von hinnen in Behem gezogen. Bald drauff ist das Oestereichische und Mehrische kriegs- Königlsch Poled Beucht in volkh in die 8000 Man auch hie durch in Behem gezogen den Behem. Behemischeu stenden zu hilff wieder die Passaurischen, so sich der kleinern Stadt Prag gemechtiget vnd dieselbe erobert haben. Anno 1611 den 15. Martij Sein Ihre Königliche MajesKönig Mathias nach stät nach Iglaw ankommen, der ist vom Ratth vnterm Pirni-Jglaw kommen. tzerthor empfangen worden Jhr Majestet zu ehren hat man bej 800 Man mehrees theils mit langen Rohren ausstaffirt vnd in 2 fandl getheilt, auch grosse stukh vnd dopplhackhen zur Jhrer Majestät ankunfft abgeschossen, Ihr Majestät ist verehrt worden wie folget. 30 Emer Wein, 30 Emer bier, i gemester Ochsen, 6 käl- ber, 4 Schepsen, 100 Huener, 5 haselhuener, 50 Maß Schmaltz, 3 Maß grundeln, 1 eingesaltzenen hirschen, 2 eingesaltzene Reh, 2 schokh farpfen, 1 schokh hechten, 5 schokh Ayer, 5 Muth habern, hew vnd strew die notturfft, 10 Lemmer, 5 Indianische Huener. Den 17. Martij Donnerstag nach Laetare hat könig königs Reuers. Matthias den Behmischen Stenden, ehe er vber die Mehrische Graniz in Behem verrukt ein Reuers alhie datirt gefertiget, daß er sie bey ihren Frei¬ heiten vnd Rechten wolle verbleiben lassen. Den 19. Martii Ist die Spanische bottschafft von Prag Spantsche bot ſchafft. hieher kommen, der meinung Jhr Königliche Majestät von der rais nach Prag abzuhalten, Aber Ihr Majestät sein dessen vngeachtet den andern tag, das ist den Sontag Judica 20 Martij nach Mit könig verraist von hinnen tag auffgebrochen vnd desselben Tages bies auff Teutschenbrod nach Prag verrukt. Was bisher wegen der Ratteuernenerung furgeloffen ist Wegen ber Rattšuer- oben im 23. Januario 1611 Item im 29 Septembri vnd 8 neuerung alhie. Novembri des 1610 Jahrs zulesen Weil dan Ihr Majestät selbst hieher kommen haben wir den 17 Martij supplicationes eine in Teutscher die andere in Behmischer sprach eines inhalts Jhr Majestät vbergeben, vnd ge- betten Jhr Majestät wolle vns ein consens den Ratth nach altem herkomen Verehrung Ihrer Mayestet.
287 Ein Metzen Habern pr. 28 fr. Ein Pischl Hew pr. 4 dr. Ein Pischl Stroh pr. 4 dr. Eine alte Henne pr. 7 kr. 3 Ayer pr. 1 fr. Ein Ganß pr. 23 fr. 2 dr. Brot bier Visch in seinem Kauff. Ein Seitl Schmaltz pr. 7 kr. Den letzten Februarij sein die 1500 knecht von hinnen in Behem gezogen. Bald drauff ist das Oestereichische und Mehrische kriegs- Königlsch Poled Beucht in volkh in die 8000 Man auch hie durch in Behem gezogen den Behem. Behemischeu stenden zu hilff wieder die Passaurischen, so sich der kleinern Stadt Prag gemechtiget vnd dieselbe erobert haben. Anno 1611 den 15. Martij Sein Ihre Königliche MajesKönig Mathias nach stät nach Iglaw ankommen, der ist vom Ratth vnterm Pirni-Jglaw kommen. tzerthor empfangen worden Jhr Majestet zu ehren hat man bej 800 Man mehrees theils mit langen Rohren ausstaffirt vnd in 2 fandl getheilt, auch grosse stukh vnd dopplhackhen zur Jhrer Majestät ankunfft abgeschossen, Ihr Majestät ist verehrt worden wie folget. 30 Emer Wein, 30 Emer bier, i gemester Ochsen, 6 käl- ber, 4 Schepsen, 100 Huener, 5 haselhuener, 50 Maß Schmaltz, 3 Maß grundeln, 1 eingesaltzenen hirschen, 2 eingesaltzene Reh, 2 schokh farpfen, 1 schokh hechten, 5 schokh Ayer, 5 Muth habern, hew vnd strew die notturfft, 10 Lemmer, 5 Indianische Huener. Den 17. Martij Donnerstag nach Laetare hat könig königs Reuers. Matthias den Behmischen Stenden, ehe er vber die Mehrische Graniz in Behem verrukt ein Reuers alhie datirt gefertiget, daß er sie bey ihren Frei¬ heiten vnd Rechten wolle verbleiben lassen. Den 19. Martii Ist die Spanische bottschafft von Prag Spantsche bot ſchafft. hieher kommen, der meinung Jhr Königliche Majestät von der rais nach Prag abzuhalten, Aber Ihr Majestät sein dessen vngeachtet den andern tag, das ist den Sontag Judica 20 Martij nach Mit könig verraist von hinnen tag auffgebrochen vnd desselben Tages bies auff Teutschenbrod nach Prag verrukt. Was bisher wegen der Ratteuernenerung furgeloffen ist Wegen ber Rattšuer- oben im 23. Januario 1611 Item im 29 Septembri vnd 8 neuerung alhie. Novembri des 1610 Jahrs zulesen Weil dan Ihr Majestät selbst hieher kommen haben wir den 17 Martij supplicationes eine in Teutscher die andere in Behmischer sprach eines inhalts Jhr Majestät vbergeben, vnd ge- betten Jhr Majestät wolle vns ein consens den Ratth nach altem herkomen Verehrung Ihrer Mayestet.
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288 vnd gebrauch Zuverneuern, geben lassen, Im ratschlag ist herr von Mekaw Obrister Cammerer vnd herr von Lobkowitz direktor der Mährischen sachen hart darwieder gewest, der meinung als wen durch solchen Consens das Vnter Cammerambt degradirt wurde, vnd das andere Mehrische Stedte auch darauff weisen möchten, vnd den Ratth selbst verneuren wellen, vnd weil wir vns auff privilegia referirn, were es billich ehe sich Ihr Ma- jestät erklert, dieselben vidimirt vorzulegen, vnd entzwischen mit der ver- neurung stil zu halten Aber die andern herrn Ratthe vnd vnter denselben zuforderist Ihr Gnaden der herr Landtshauptman hat ihnen solche ein wurffe gnugsam verantwortet, also das entlich geschlossen worden, Jhr Kö- nigliche Majestät solten vns zu diesem mal den Ratth Zuuerneuren willi¬ gen, doch des herrn Vnter Cammerers Ambt vnd Zu forderist Ihrer koniglichen Majestät regalien hiedurch vnuergriffen, Item das es geschehe aus Vor- bitt vieler, vnd die von Iglaw solten nichts desto weniger ein Vidimus ihrer privilegien in die Behmische hoffcanzlej einantworten damit man sehe was dieselben vermögen herr von lobkowitz hat auch absonderlich vns vermahnet, wir solten gleich wie andere Stedte vnsere privilegia den könig confir- miren lassen, Abzunehmen; weil ihm bej 800 Gulden von der confirmation gebüert, er habe es nit furnemblich vns sondern ihme selbst zum bösten gemeinet, der königliche Consens ist offen vnd in behmischer sprach ver- fertiget. Drauff ist dje Rattsuerneurung furgenohmen wie hernach folget Anno 1611 den 22. Martij Ist durch gwalt vnd consens Ihrer Königlichen Mayestät der Ratth durch die Altgeschwornen verneuret worden, folgender gestalt. Herr Jacob Pauspertl der Jungere Eltister, Herr Thoma Rokenzaun Beisitzer, Herr Matthes Glenkh Richter, Junger Herr Hans Neumaier. 5 fändl tnecht Den 30 Martij Sein 5 fändl knecht 1500 starkh so von der hieher kommen. Mehrischen landtschafft vnter dem von Tieffenbach Obristen ge- worben worden (Bber die andern 1500, so mit dem konig nach Prag ge- zogen) hieher kommen, in der Stadt vnd Vorstadt bies auff herrn Landes- haubtmans fernere Verordnung losirt worden. Sein darnach 3 fandl hie geblieben. Ihre hauptleut herr von Pucheimb, Schweinwlech vnd Maser. Die vbrigen 2 auf Teltsch vnd Znaim gezogen. Artolerei bes iz-Zuvor als den 20 dits ist des königs Artolerej hiher kommen. nigs herkommen.9 grosse stukh ettlich viel wagen mit Pulwer vnd munitton, vnd die sie begleittet 150 Personen, haben alhie bis auf fernere ordinanz gewartet.
288 vnd gebrauch Zuverneuern, geben lassen, Im ratschlag ist herr von Mekaw Obrister Cammerer vnd herr von Lobkowitz direktor der Mährischen sachen hart darwieder gewest, der meinung als wen durch solchen Consens das Vnter Cammerambt degradirt wurde, vnd das andere Mehrische Stedte auch darauff weisen möchten, vnd den Ratth selbst verneuren wellen, vnd weil wir vns auff privilegia referirn, were es billich ehe sich Ihr Ma- jestät erklert, dieselben vidimirt vorzulegen, vnd entzwischen mit der ver- neurung stil zu halten Aber die andern herrn Ratthe vnd vnter denselben zuforderist Ihr Gnaden der herr Landtshauptman hat ihnen solche ein wurffe gnugsam verantwortet, also das entlich geschlossen worden, Jhr Kö- nigliche Majestät solten vns zu diesem mal den Ratth Zuuerneuren willi¬ gen, doch des herrn Vnter Cammerers Ambt vnd Zu forderist Ihrer koniglichen Majestät regalien hiedurch vnuergriffen, Item das es geschehe aus Vor- bitt vieler, vnd die von Iglaw solten nichts desto weniger ein Vidimus ihrer privilegien in die Behmische hoffcanzlej einantworten damit man sehe was dieselben vermögen herr von lobkowitz hat auch absonderlich vns vermahnet, wir solten gleich wie andere Stedte vnsere privilegia den könig confir- miren lassen, Abzunehmen; weil ihm bej 800 Gulden von der confirmation gebüert, er habe es nit furnemblich vns sondern ihme selbst zum bösten gemeinet, der königliche Consens ist offen vnd in behmischer sprach ver- fertiget. Drauff ist dje Rattsuerneurung furgenohmen wie hernach folget Anno 1611 den 22. Martij Ist durch gwalt vnd consens Ihrer Königlichen Mayestät der Ratth durch die Altgeschwornen verneuret worden, folgender gestalt. Herr Jacob Pauspertl der Jungere Eltister, Herr Thoma Rokenzaun Beisitzer, Herr Matthes Glenkh Richter, Junger Herr Hans Neumaier. 5 fändl tnecht Den 30 Martij Sein 5 fändl knecht 1500 starkh so von der hieher kommen. Mehrischen landtschafft vnter dem von Tieffenbach Obristen ge- worben worden (Bber die andern 1500, so mit dem konig nach Prag ge- zogen) hieher kommen, in der Stadt vnd Vorstadt bies auff herrn Landes- haubtmans fernere Verordnung losirt worden. Sein darnach 3 fandl hie geblieben. Ihre hauptleut herr von Pucheimb, Schweinwlech vnd Maser. Die vbrigen 2 auf Teltsch vnd Znaim gezogen. Artolerei bes iz-Zuvor als den 20 dits ist des königs Artolerej hiher kommen. nigs herkommen.9 grosse stukh ettlich viel wagen mit Pulwer vnd munitton, vnd die sie begleittet 150 Personen, haben alhie bis auf fernere ordinanz gewartet.
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289 Den Pfingst Montag ist der vngrische könig Matthias röntg Matthias wirt zu Prag zum behmischen König gefrönet worden zu Prag in der Schlos- getrönet. firchen in beysein der behmischen Stende der Mehrischen Slesischen vnd Lausnitzer abgesandten denen man absonderliche Pienen mit Rottem vnd weissen tuch bedekt in der kirchen auffgerichtet, von den Mehri chen abge- gesandten zu diesem General Landtag welcher 5 wochen gewehrt vnd derer drauff erfolgter krönung sein gewesen herr Carl herr von Zierotin Landts- haubtman, herr Laslav herr von Lobkowitz, herr Graff hoditzki, herr Getr- zich von Kunowitz. Vom Ritterstande herr Czeyka Obrister Landtschreiber herr Wilhelm Dubskj, herr heinrich Zahradetzki, herr Jankowski Burggraff Prelaten der Abt von hradisst, von Prukh, von Brun vnd Prior bej Sanct Thomas zu Brun. Von Stedten, herr Georg Houorius Stadtschrei¬ ber von Brun, herr Melchior Speinkho Stadtschreiber von Znaym, Martin Leupoldt Stadtschreiber von Iglaw, die Abhandlung was die reformation der Canzlej vnd Appellation furnemlich betrifft, douon zwischen den Behe- mischen Stenden vnd gedachten Mehrischen Abgesandten streit entstanden ist in einer absonderlichen Smlauwa verfast vnd vnter beiderseits Insigeln vnd Petschafften verfertiget worden. Der Process der krönung ist gedrukt auch dauon in der Resation des Frankhen weitleuffig zu lesen. Mähriſche knecht Den tag Petrj Paulj am 29. Junij Sein die Mehrischenwerden abgedantt. 1500 knecht vnter dem herrn Obristen von Tieffenbach alhie abgedanket worden, von weschen 3 fandl ettlich wochen alhie gelegen, als vom 30. Martij bis auff den 29. Junij. Den 16. Julij sein 700 Mehrische Reutter des ObristenMährtiche Reut- ter 700 Biehen hie durch. von der Goltz hiedurch gezogen ein tag auff Gemeiner Stadt grunden stil gelegen, hernach auff Brun zur abdankhung fortgezogen. Ihr Obrister Leudtenambt herr hans Stubenfol. Den 1. August 3st der hoher Pfarthurm bis auffs bier-Pfarthurm gedekt worden. glökl abgetragen vnd auffs new gemacht worden, weil das holtz einwendig gefaulet. Zm knopff welchen den 5 Augusti der Stadtmeister Matthes kuntz-- mulner Zimmerman herab genohmen, ist diese verzeichnis auff Pergament geschrieben in einem ansgeholetem holtz verwahrt gefunden worden. Anno Dominj 1559 seremissimo Principe Ferdinando Primo Rom. Imperatore. Marchione Marchionatus Moraviæ: Prudentibus et Specta- bilibus Johanne Schindl de Eberharcz Primale Johanne Pausperil Valentino Mohensack, Wolffgango Paumgartl, Marco Salczenbrot, Matthaeo Anbraczkone, Francisco Krum, Matthæo Rauscher, Matthæo Gruen, Andrea Glenck, Valentino Abentheuer et Martino Fellenbaum Juratis Consulibus prouinciam Reipublicæ Ig. Ciuitatis sustinentibus, Marco Sorgenfrei Judice: supra nominato Matthæo Rauscher et Andrea Mo- hensack ædilibus hæc turris ædificata, et eiusdem operis summo globo et 19
289 Den Pfingst Montag ist der vngrische könig Matthias röntg Matthias wirt zu Prag zum behmischen König gefrönet worden zu Prag in der Schlos- getrönet. firchen in beysein der behmischen Stende der Mehrischen Slesischen vnd Lausnitzer abgesandten denen man absonderliche Pienen mit Rottem vnd weissen tuch bedekt in der kirchen auffgerichtet, von den Mehri chen abge- gesandten zu diesem General Landtag welcher 5 wochen gewehrt vnd derer drauff erfolgter krönung sein gewesen herr Carl herr von Zierotin Landts- haubtman, herr Laslav herr von Lobkowitz, herr Graff hoditzki, herr Getr- zich von Kunowitz. Vom Ritterstande herr Czeyka Obrister Landtschreiber herr Wilhelm Dubskj, herr heinrich Zahradetzki, herr Jankowski Burggraff Prelaten der Abt von hradisst, von Prukh, von Brun vnd Prior bej Sanct Thomas zu Brun. Von Stedten, herr Georg Houorius Stadtschrei¬ ber von Brun, herr Melchior Speinkho Stadtschreiber von Znaym, Martin Leupoldt Stadtschreiber von Iglaw, die Abhandlung was die reformation der Canzlej vnd Appellation furnemlich betrifft, douon zwischen den Behe- mischen Stenden vnd gedachten Mehrischen Abgesandten streit entstanden ist in einer absonderlichen Smlauwa verfast vnd vnter beiderseits Insigeln vnd Petschafften verfertiget worden. Der Process der krönung ist gedrukt auch dauon in der Resation des Frankhen weitleuffig zu lesen. Mähriſche knecht Den tag Petrj Paulj am 29. Junij Sein die Mehrischenwerden abgedantt. 1500 knecht vnter dem herrn Obristen von Tieffenbach alhie abgedanket worden, von weschen 3 fandl ettlich wochen alhie gelegen, als vom 30. Martij bis auff den 29. Junij. Den 16. Julij sein 700 Mehrische Reutter des ObristenMährtiche Reut- ter 700 Biehen hie durch. von der Goltz hiedurch gezogen ein tag auff Gemeiner Stadt grunden stil gelegen, hernach auff Brun zur abdankhung fortgezogen. Ihr Obrister Leudtenambt herr hans Stubenfol. Den 1. August 3st der hoher Pfarthurm bis auffs bier-Pfarthurm gedekt worden. glökl abgetragen vnd auffs new gemacht worden, weil das holtz einwendig gefaulet. Zm knopff welchen den 5 Augusti der Stadtmeister Matthes kuntz-- mulner Zimmerman herab genohmen, ist diese verzeichnis auff Pergament geschrieben in einem ansgeholetem holtz verwahrt gefunden worden. Anno Dominj 1559 seremissimo Principe Ferdinando Primo Rom. Imperatore. Marchione Marchionatus Moraviæ: Prudentibus et Specta- bilibus Johanne Schindl de Eberharcz Primale Johanne Pausperil Valentino Mohensack, Wolffgango Paumgartl, Marco Salczenbrot, Matthaeo Anbraczkone, Francisco Krum, Matthæo Rauscher, Matthæo Gruen, Andrea Glenck, Valentino Abentheuer et Martino Fellenbaum Juratis Consulibus prouinciam Reipublicæ Ig. Ciuitatis sustinentibus, Marco Sorgenfrei Judice: supra nominato Matthæo Rauscher et Andrea Mo- hensack ædilibus hæc turris ædificata, et eiusdem operis summo globo et 19
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290 fastigio 27die mensis Julij Annj praedicti extrema manus est imposita Laurentio Reindler Leonhardo Trencker publicis notarijs. Soli Deo æterno op. max gloria per Magistrum Matthæum Vnger. Den 8. Septembris Ist der knopff ven abgedachtem Meister Matthes wieder aufgerichtet worden new vergoldet in 5 elen aschenfarbes tuch eingewikelt welches man hernach dem Meister verehrt, im aufrichten haben die Turner 3 mal gegen den kuopff geblasen. In knopff ist folgende Zettl neben den alten auch auf Pergament geschrieben gelegt worden: (fehtl). Deſterreichiſche Den 6. Septembris sein 500 Puchainerische Oestereichi¬ Reuter hie gelegen. sche Reutter, so auch mit Jhr Majestät bei der frönung zu Prag gewesen, auff Gemeiner Stadt behmische dörffer ankommen, des ande ren tages wieder verraist. Grauen von Den 17 Septembris Sein des Grauen von Dampier DampierReutter. 500 Reutter auff den hiegen Stadtgrunden ankommen, vnd des andern tages ferner nach Oesterreich gezogen. Herr von Stern- Den 22. Septembris Ist herr Ladislaus herr von Sternberg berg wirt hie in arrest gelegt auff begeren der Behmischen Landtofficierer vnd auf befelch des herrn Landtshauptmans hieher in arrest genehmen worden. Den 25. dits sein 6 Reutter vnd ein kutschen wagen nach ihm kommen, vnd ihn des andern tages in behem gefuhrt, Er sol ettliche sonderlich seiner befreundten hechlich inju- rirt haben, auch Jhrer Kayserlichen Majestet halber interessirt sein vnd weil er aus dem landt Behem gewiechen vnd in Mährern betretten worden ist er vom herrn krzinetzky hieher begleittet, vnd von hinnen in Behem aus sein Schles Gruenberg genandt bej Tabor in Arrest gefuhret worden bies zu austrag der sachen. Ist auf des Stubikh ekhaus am Obern Platz verwahrt worden. Gin Weib im Den 14. Octobris Ast eines dreschers weib im Obern Vorklofter tobt gefunden worden-Rerkasten an Platz todt gefunden worden, vnd weil sie empor geschwummen war die vermutung sie were erwürget, vnd darnach in Kasten geworffen worden daher weil Jhr ehman mit ihr immer im Zankh gelebet, man auf ihn vermuttung geschepfft, vnangesehen die bader vnd balbierer khein Zeichen daß sie erwurget were worden an ihr gefunden. Ist das Parrecht vorm Ratthaus gehalten worden, da ihr Man der Drescher Zmal vmb die Par gegangen, die handt auf die stirn, Maul vnd brust gelegt, hat aber die leich khein Zeichen von sich gegeben. Nach diesem ist die todte leich bej Sanct Johannis ausserhalb des firchhoffs begraben worden, die ihr man begleitten mussen, der ist zwar in gefengktich verwahrt, aber nachmals weil man nichts auff ihn darbringen mögen, auf borgschafft derselben erlassen worden. Den 1. Decembris Ist die Erzherzogin Anna, des Erz- Königs Matthiá hochzeit zu Wien.herzog Ferdinandi Tochter zu Wien ein gezogen, vnd den 4. dits (als am 2 Sontag im Adwent) Ihrer königlichen Majestät verehelichet
290 fastigio 27die mensis Julij Annj praedicti extrema manus est imposita Laurentio Reindler Leonhardo Trencker publicis notarijs. Soli Deo æterno op. max gloria per Magistrum Matthæum Vnger. Den 8. Septembris Ist der knopff ven abgedachtem Meister Matthes wieder aufgerichtet worden new vergoldet in 5 elen aschenfarbes tuch eingewikelt welches man hernach dem Meister verehrt, im aufrichten haben die Turner 3 mal gegen den kuopff geblasen. In knopff ist folgende Zettl neben den alten auch auf Pergament geschrieben gelegt worden: (fehtl). Deſterreichiſche Den 6. Septembris sein 500 Puchainerische Oestereichi¬ Reuter hie gelegen. sche Reutter, so auch mit Jhr Majestät bei der frönung zu Prag gewesen, auff Gemeiner Stadt behmische dörffer ankommen, des ande ren tages wieder verraist. Grauen von Den 17 Septembris Sein des Grauen von Dampier DampierReutter. 500 Reutter auff den hiegen Stadtgrunden ankommen, vnd des andern tages ferner nach Oesterreich gezogen. Herr von Stern- Den 22. Septembris Ist herr Ladislaus herr von Sternberg berg wirt hie in arrest gelegt auff begeren der Behmischen Landtofficierer vnd auf befelch des herrn Landtshauptmans hieher in arrest genehmen worden. Den 25. dits sein 6 Reutter vnd ein kutschen wagen nach ihm kommen, vnd ihn des andern tages in behem gefuhrt, Er sol ettliche sonderlich seiner befreundten hechlich inju- rirt haben, auch Jhrer Kayserlichen Majestet halber interessirt sein vnd weil er aus dem landt Behem gewiechen vnd in Mährern betretten worden ist er vom herrn krzinetzky hieher begleittet, vnd von hinnen in Behem aus sein Schles Gruenberg genandt bej Tabor in Arrest gefuhret worden bies zu austrag der sachen. Ist auf des Stubikh ekhaus am Obern Platz verwahrt worden. Gin Weib im Den 14. Octobris Ast eines dreschers weib im Obern Vorklofter tobt gefunden worden-Rerkasten an Platz todt gefunden worden, vnd weil sie empor geschwummen war die vermutung sie were erwürget, vnd darnach in Kasten geworffen worden daher weil Jhr ehman mit ihr immer im Zankh gelebet, man auf ihn vermuttung geschepfft, vnangesehen die bader vnd balbierer khein Zeichen daß sie erwurget were worden an ihr gefunden. Ist das Parrecht vorm Ratthaus gehalten worden, da ihr Man der Drescher Zmal vmb die Par gegangen, die handt auf die stirn, Maul vnd brust gelegt, hat aber die leich khein Zeichen von sich gegeben. Nach diesem ist die todte leich bej Sanct Johannis ausserhalb des firchhoffs begraben worden, die ihr man begleitten mussen, der ist zwar in gefengktich verwahrt, aber nachmals weil man nichts auff ihn darbringen mögen, auf borgschafft derselben erlassen worden. Den 1. Decembris Ist die Erzherzogin Anna, des Erz- Königs Matthiá hochzeit zu Wien.herzog Ferdinandi Tochter zu Wien ein gezogen, vnd den 4. dits (als am 2 Sontag im Adwent) Ihrer königlichen Majestät verehelichet
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291 worden, der hochzeit haben beigewohnt, herr Cardinal von Dietrichstein bi- schoff in Mährern als des Babsts legat der sie auch copulirt. Item Erz- herzog Maximilian, Ferdinand, herzog von Brandeburg, Sowol des königs in Spanien vnd Erzherzog Alberti botschafften, sambt den abgesandten auft Ihrer königlichen Mayestät Lendern, Ist ihr Mahestät allenthalben auf die hochzeit verehrt worden bej 10mal hundert Tausendt gulden die Behmischen Stende haben allein verehrt 100 Tausendt Gulden die Mehrer 30 Tausendt vnd von den vnterthanen die gebreuchliche Stener vazu bej 50 Tau- sendt des Andern tags sein Ihr Majestät sambt der königin in Trauerkleid gangen, weil die königin aus Spanien gestorben. Ju diesem 1611 Jahr sein allhie Geboren 339 Gestorben 383 Communicirt 6687 92 Paar. Copulirt Personen. Anno 1612 den 6. Januarij sein Jhre Fürstliche Durch-Erzherzog Maxi¬ milian hieher gekommen. laucht Erzherzog Maximilian von Budwitz hieher Zur Nacht mit 160 Rossen neben seiner Cammer ankommen Vud durch herrn Jacob Pau- spertl den Jungern, herrn Daniel Lezelter, herrn Matthes Wagner, herrn Thoma Rokhenzaum vnd Martin Leupoldt empfangen worden, des andern tages sein Jhr durchlaucht frue wieder verraist in commission Zu den Reichsfursten der Römischen Cron Ist hie Costfrej gehalten worden. Den 18. Januarij ist herr hans haberman gestorben im hans haberman geſtorben Ratth gewesen 28 Jahr ettlich wochen, seines Alters 70 Jahr. Den 20. Januarij Ist der Römische Kayser Rudolphus secundus Zu Prag am schlag gestorben, seines alters in Secht- zigsten Jahr, etlich tag hernach hat man hie ein Regenbogen gesehen. kapser Rudolf gestorben. Den 26. Januarij Ist könig Matthias sambt der königin Anna Ihr Majestät gemahl hieher von Pirnitz ankommen vnd folgenden tages nach Prag verraist nachdem frustukh bies auff deutsch Brod, Ihr Mayestät ist sambt der königin verehrt worden ein doppelt Cre- dentz bej 200 Taler werth hat 5 Pfund 8 lot, welches man vor ettlich vnd breissig Jahren auff den kayser Rudolff machen lassen, der aber niemals hieher kommen. In das Credentz sein gelegt vnd damit verehrt worden 150 stukh Ducaten. Sonsten sein Ihr Majestät auch Costfrej gehalten worden. Welches sie zu grossen Gnaden angenohmen. Die königin hat die Ducaten selbst aus dem Credenz In ihr handt genommen, vnd zu Ihr Majestät ge- sagt, Sie wolle sie in ihre Cammer behalten. tontg vnd könt= Anno 1612 den 22. Marlij sein Jhr königliche Majestät gin wieder gehn Iglaw. sambt Ihr Majestät gemahl wieder hieher von Prag ankommen, vnd des andern tages von hinnen nach Stonern Zum frustukh auf die nacht * könig Matthias nach Iglaw koni- men. 19
291 worden, der hochzeit haben beigewohnt, herr Cardinal von Dietrichstein bi- schoff in Mährern als des Babsts legat der sie auch copulirt. Item Erz- herzog Maximilian, Ferdinand, herzog von Brandeburg, Sowol des königs in Spanien vnd Erzherzog Alberti botschafften, sambt den abgesandten auft Ihrer königlichen Mayestät Lendern, Ist ihr Mahestät allenthalben auf die hochzeit verehrt worden bej 10mal hundert Tausendt gulden die Behmischen Stende haben allein verehrt 100 Tausendt Gulden die Mehrer 30 Tausendt vnd von den vnterthanen die gebreuchliche Stener vazu bej 50 Tau- sendt des Andern tags sein Ihr Majestät sambt der königin in Trauerkleid gangen, weil die königin aus Spanien gestorben. Ju diesem 1611 Jahr sein allhie Geboren 339 Gestorben 383 Communicirt 6687 92 Paar. Copulirt Personen. Anno 1612 den 6. Januarij sein Jhre Fürstliche Durch-Erzherzog Maxi¬ milian hieher gekommen. laucht Erzherzog Maximilian von Budwitz hieher Zur Nacht mit 160 Rossen neben seiner Cammer ankommen Vud durch herrn Jacob Pau- spertl den Jungern, herrn Daniel Lezelter, herrn Matthes Wagner, herrn Thoma Rokhenzaum vnd Martin Leupoldt empfangen worden, des andern tages sein Jhr durchlaucht frue wieder verraist in commission Zu den Reichsfursten der Römischen Cron Ist hie Costfrej gehalten worden. Den 18. Januarij ist herr hans haberman gestorben im hans haberman geſtorben Ratth gewesen 28 Jahr ettlich wochen, seines Alters 70 Jahr. Den 20. Januarij Ist der Römische Kayser Rudolphus secundus Zu Prag am schlag gestorben, seines alters in Secht- zigsten Jahr, etlich tag hernach hat man hie ein Regenbogen gesehen. kapser Rudolf gestorben. Den 26. Januarij Ist könig Matthias sambt der königin Anna Ihr Majestät gemahl hieher von Pirnitz ankommen vnd folgenden tages nach Prag verraist nachdem frustukh bies auff deutsch Brod, Ihr Mayestät ist sambt der königin verehrt worden ein doppelt Cre- dentz bej 200 Taler werth hat 5 Pfund 8 lot, welches man vor ettlich vnd breissig Jahren auff den kayser Rudolff machen lassen, der aber niemals hieher kommen. In das Credentz sein gelegt vnd damit verehrt worden 150 stukh Ducaten. Sonsten sein Ihr Majestät auch Costfrej gehalten worden. Welches sie zu grossen Gnaden angenohmen. Die königin hat die Ducaten selbst aus dem Credenz In ihr handt genommen, vnd zu Ihr Majestät ge- sagt, Sie wolle sie in ihre Cammer behalten. tontg vnd könt= Anno 1612 den 22. Marlij sein Jhr königliche Majestät gin wieder gehn Iglaw. sambt Ihr Majestät gemahl wieder hieher von Prag ankommen, vnd des andern tages von hinnen nach Stonern Zum frustukh auf die nacht * könig Matthias nach Iglaw koni- men. 19
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292 gehn Seltaw verraist, Zu Wien haben die vngrische boltschafft auf ihn ge wartet. Folgends in der Marterwochen sein Ihr Majestät sambt der köni gin wieder Zurückh durch Poln auff Prag vnd von dannen nach Frankfurt am Maynn Zur Waal eines Römischen kaysers verraiset, der Waaltag ward auf den 21. Maij daselbst angestelt. Wegen der Nachdem im vergangenen 1611 Jahr den 22. Martij der Ratteuerneu- rung. Ratth aus Consens Ihrer königlichen Majestät durch die Altge- schwornen dem Vralten löblichen gebranch nach ist verneuret worden, Vnd der iezige Ratth ihr Ambt das Jahr vber verwaltet, haben sie den herrn Vnter Cam- merer schriftlich ersucht, er wolle entweder selbst Persönlich hiehero kommen, vnd den Ratth verneuren oder aber einen gewalt ertheilen. Darauff er geantwortet, Weil er nöttig mit den herrn zu reden habe, solle man 2 Personen zu ihm nach Geppersdorff abfertigen, Wie dem Zu folge den 1. Aprilis herr Thoma Rokhenzaun vnd Martin Leupoldt dahin abgeordnet worden vnd ihre wer- bung widerholet Meldete er, sein citation sej blos darumb geschehen sich Zuerkandigen wie es mit der Rattsuerneuerung zugangen, item wie wir den gwalt vom könig ausgebracht, begert denselben in orginali zu sehen darnach wolle er sich weiter erklern, was ihm zu thun sej. Ob nun gleich die ab- gesandten nach der lenge erzehlet wie sie den gwalt ausgebracht, Item das ihnen herr Vnter Cammerer selbst andeutung beym konig solches Zuersuchen gegeben habe, Auch wie der gwalt lautet notturfftiglich erkleret Ist doch herr Vnter Cammerer darauff beruhet, man solle ihm das original des kö- niglichen gwalts schikhen alsdan wolle er sich auff des Ratths begeren gar willig finden lassen, hat daneben vbl empfunden, das man ihm vor diesem gar nichts Zugeschickt wie es mit der Vernenerung abgeloffen. Den 24 Aprilis ist herr Augustin fautzmann vnd Martin Leupoldt mit dem Original nach Olmuntz verraist, da herr Vnter Cammerer sie auff Roketnitz beschieden, vnd nach langer deliberation entlich den vngehofften bescheid gegeben, weil er von Ihrer königlichen Majestät noch im 1610 Jahr befelch bekommen, bej vns vnd in andern stedten mit der Rattsuerneurung stil zu halten bies auff Ihr Majestät fernere resolution So solten wir vns gedulten bies der könig aus dem Reich wieder Zu lande komme. Item hat vns ein schreiben an Ihr Majestät lautend mitgegeben, darinnen er fernere Instruction begert wie er bej vns procediren solle. Mit gleichem bescheid habe er auch die Brun- ner abgefertiget, Ob wir nu gleich viel darwieder eingewendet, das wir nichts neues ersuchen, Item das der könig wieder vnsere priuisegien vnd altlöbliche Statuten vnd gewonheitten nichts verhoffentlich furnehmen oder befelchen werde, ists doch dabej verblieben man solle sich Zu des konigs widerkunfft gedulden. Nach diesem allen hat der Ratth sich deswegen beym herrn Carl dem Eltern von Zierotin Landtshaubtman in Mehrern beschwert, das wir auff vnser billiches begeren khein wurkliche antwort erlangen mögen,
292 gehn Seltaw verraist, Zu Wien haben die vngrische boltschafft auf ihn ge wartet. Folgends in der Marterwochen sein Ihr Majestät sambt der köni gin wieder Zurückh durch Poln auff Prag vnd von dannen nach Frankfurt am Maynn Zur Waal eines Römischen kaysers verraiset, der Waaltag ward auf den 21. Maij daselbst angestelt. Wegen der Nachdem im vergangenen 1611 Jahr den 22. Martij der Ratteuerneu- rung. Ratth aus Consens Ihrer königlichen Majestät durch die Altge- schwornen dem Vralten löblichen gebranch nach ist verneuret worden, Vnd der iezige Ratth ihr Ambt das Jahr vber verwaltet, haben sie den herrn Vnter Cam- merer schriftlich ersucht, er wolle entweder selbst Persönlich hiehero kommen, vnd den Ratth verneuren oder aber einen gewalt ertheilen. Darauff er geantwortet, Weil er nöttig mit den herrn zu reden habe, solle man 2 Personen zu ihm nach Geppersdorff abfertigen, Wie dem Zu folge den 1. Aprilis herr Thoma Rokhenzaun vnd Martin Leupoldt dahin abgeordnet worden vnd ihre wer- bung widerholet Meldete er, sein citation sej blos darumb geschehen sich Zuerkandigen wie es mit der Rattsuerneuerung zugangen, item wie wir den gwalt vom könig ausgebracht, begert denselben in orginali zu sehen darnach wolle er sich weiter erklern, was ihm zu thun sej. Ob nun gleich die ab- gesandten nach der lenge erzehlet wie sie den gwalt ausgebracht, Item das ihnen herr Vnter Cammerer selbst andeutung beym konig solches Zuersuchen gegeben habe, Auch wie der gwalt lautet notturfftiglich erkleret Ist doch herr Vnter Cammerer darauff beruhet, man solle ihm das original des kö- niglichen gwalts schikhen alsdan wolle er sich auff des Ratths begeren gar willig finden lassen, hat daneben vbl empfunden, das man ihm vor diesem gar nichts Zugeschickt wie es mit der Vernenerung abgeloffen. Den 24 Aprilis ist herr Augustin fautzmann vnd Martin Leupoldt mit dem Original nach Olmuntz verraist, da herr Vnter Cammerer sie auff Roketnitz beschieden, vnd nach langer deliberation entlich den vngehofften bescheid gegeben, weil er von Ihrer königlichen Majestät noch im 1610 Jahr befelch bekommen, bej vns vnd in andern stedten mit der Rattsuerneurung stil zu halten bies auff Ihr Majestät fernere resolution So solten wir vns gedulten bies der könig aus dem Reich wieder Zu lande komme. Item hat vns ein schreiben an Ihr Majestät lautend mitgegeben, darinnen er fernere Instruction begert wie er bej vns procediren solle. Mit gleichem bescheid habe er auch die Brun- ner abgefertiget, Ob wir nu gleich viel darwieder eingewendet, das wir nichts neues ersuchen, Item das der könig wieder vnsere priuisegien vnd altlöbliche Statuten vnd gewonheitten nichts verhoffentlich furnehmen oder befelchen werde, ists doch dabej verblieben man solle sich Zu des konigs widerkunfft gedulden. Nach diesem allen hat der Ratth sich deswegen beym herrn Carl dem Eltern von Zierotin Landtshaubtman in Mehrern beschwert, das wir auff vnser billiches begeren khein wurkliche antwort erlangen mögen,
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293 mit bitt Ihr Gnaden der herr Landtshaubtman wolle beym herrn Vnter Cammerer fur vns Intercediren das er ohne bedenkhen den Ratth ver- neuere damit gutte ordnung erhalten werde, weil wir uichts neues suchen als wozu wir gut fueg vnd recht haben. Im faal sich aber herr Vnter Cammerer dennoch waigerte vnser begern Zu volziehen, so bitte man Ihr Gna- den den Herrn Landishaubtman als ein königlichen Stadthalter in Mähxern, er wolle vus hierin in gnedigen schutz nehmen, vnd seiner Voreltern exempl nach den Ratth alhie selbst verneuern oder Volmacht darzu ertheilen. In massen es den vor diesem als Anno 1406, 1408, 1409, 1420, 1427 von den Landtshaubtmanen beschehen, wie dessen Abschrifft aus dem Stadtbuch Ihr Gnaden eingeschlossen vnd Zum Olmuntzer Landtrecht Sonabent vor Johannis 23. Junij abgefertigt worden. Wie es weitter abgeloffen wirt Vnten gemeldet. Den 1. Julij (Sontag vor Mariä heimsuchung) ist auff Ihr Gnaden des herru Laudtshaubtmaun andeuttung auff der Canzl ein Danksagung geschehen, das Gott die gnade verliehen vnd vnser könig Zum Römischen könig und kunftigen kayser erwehlet worden, dabej sowel in der ersten Predigt als in der hochpredigt Ihr Majestät gratulirt worden. Nach der hochpredigt hat man das Te Deum laudamus gesungen, nach ettlichen versen die Turner ins Feld geblasen vnd wieder ettlich Verss gesungen, Nach verrichtung dessen sein vorm Pirnizer thor ettlich grosse stukh, als freudenschüsse abgelassen worden. Die Waal des Römischen königs ist den 13. Junij geschehen, die Crönung den 27. Junij. Auff der Abgesandten emsiges anhalten haben Ihr Gna- den herr Landtshaubtman mit dem herrn Vnter Cammerer selbst zu Olmuntz geredt, er wolle sich nicht weigern vns ein gwalt Zuertheilen, weil wir die freye waal haben, auch khein Catholischer burger laut vnserer Stadtfreiheitten vnd Statuten Zufinden. Die Exempla da Zu- uor herr Landtshaubtman hie die verneurung furgenohmen, haben Ihr Gnaden herr Landtshaubtman nicht fur gnugsam erachtet, sondern das es geschehen sei ohne Zweiffl auff des Landesjursten befelch, der konig habe macht durch wen er wil den Ratth Zuuerneuren lassen weil aber der Zeit ein verordneter Vnter Cammerer (der damals etwa nicht gewesen sondern ab- gestorben ist) müsse man es billich bej ihm ersuchen. Auff herrn Landts- haubtmans mündliche intercession hat herr Vnter Cammerer ein gwalt von sich geben, doch vor der Verneurung die Personen so kunfftig eingesetzt vnd von den Geschwornen alhie erwehlet werden specificirt begert mit Zusatz er wolle nichts darin endern, die sein ihm auch zugeschickt worden vnd ist hierauff die Verneurung erfolget. Anno 1612 den 24. Julij Ist der Ratth aus Consens herrn Vnter Cammerers durch die Altgeschworen verneuret worden. Konig Matthias wird Romiſcher Katfer. Welterer Ver- lauff wegen der Nattsuerneu- rung.
293 mit bitt Ihr Gnaden der herr Landtshaubtman wolle beym herrn Vnter Cammerer fur vns Intercediren das er ohne bedenkhen den Ratth ver- neuere damit gutte ordnung erhalten werde, weil wir uichts neues suchen als wozu wir gut fueg vnd recht haben. Im faal sich aber herr Vnter Cammerer dennoch waigerte vnser begern Zu volziehen, so bitte man Ihr Gna- den den Herrn Landishaubtman als ein königlichen Stadthalter in Mähxern, er wolle vus hierin in gnedigen schutz nehmen, vnd seiner Voreltern exempl nach den Ratth alhie selbst verneuern oder Volmacht darzu ertheilen. In massen es den vor diesem als Anno 1406, 1408, 1409, 1420, 1427 von den Landtshaubtmanen beschehen, wie dessen Abschrifft aus dem Stadtbuch Ihr Gnaden eingeschlossen vnd Zum Olmuntzer Landtrecht Sonabent vor Johannis 23. Junij abgefertigt worden. Wie es weitter abgeloffen wirt Vnten gemeldet. Den 1. Julij (Sontag vor Mariä heimsuchung) ist auff Ihr Gnaden des herru Laudtshaubtmaun andeuttung auff der Canzl ein Danksagung geschehen, das Gott die gnade verliehen vnd vnser könig Zum Römischen könig und kunftigen kayser erwehlet worden, dabej sowel in der ersten Predigt als in der hochpredigt Ihr Majestät gratulirt worden. Nach der hochpredigt hat man das Te Deum laudamus gesungen, nach ettlichen versen die Turner ins Feld geblasen vnd wieder ettlich Verss gesungen, Nach verrichtung dessen sein vorm Pirnizer thor ettlich grosse stukh, als freudenschüsse abgelassen worden. Die Waal des Römischen königs ist den 13. Junij geschehen, die Crönung den 27. Junij. Auff der Abgesandten emsiges anhalten haben Ihr Gna- den herr Landtshaubtman mit dem herrn Vnter Cammerer selbst zu Olmuntz geredt, er wolle sich nicht weigern vns ein gwalt Zuertheilen, weil wir die freye waal haben, auch khein Catholischer burger laut vnserer Stadtfreiheitten vnd Statuten Zufinden. Die Exempla da Zu- uor herr Landtshaubtman hie die verneurung furgenohmen, haben Ihr Gnaden herr Landtshaubtman nicht fur gnugsam erachtet, sondern das es geschehen sei ohne Zweiffl auff des Landesjursten befelch, der konig habe macht durch wen er wil den Ratth Zuuerneuren lassen weil aber der Zeit ein verordneter Vnter Cammerer (der damals etwa nicht gewesen sondern ab- gestorben ist) müsse man es billich bej ihm ersuchen. Auff herrn Landts- haubtmans mündliche intercession hat herr Vnter Cammerer ein gwalt von sich geben, doch vor der Verneurung die Personen so kunfftig eingesetzt vnd von den Geschwornen alhie erwehlet werden specificirt begert mit Zusatz er wolle nichts darin endern, die sein ihm auch zugeschickt worden vnd ist hierauff die Verneurung erfolget. Anno 1612 den 24. Julij Ist der Ratth aus Consens herrn Vnter Cammerers durch die Altgeschworen verneuret worden. Konig Matthias wird Romiſcher Katfer. Welterer Ver- lauff wegen der Nattsuerneu- rung.
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294 herr Daniel Lezelter Eltister herr Mathes Wagner Beysitzer herr Thomas Pesserl Richter Junge Herrn: Tobias Seidenmeltzer, Lucas Gärtner. Rattherr geſtor- Den 6. Augusti Ist herr Mathes kitzmegl gestorben seines ben. alters bej 80 iahren. Brunft zu Schrit- Den 15. Augusti Ist durch Vnuorsichtigkeit bej den Schmid tens. Zu Schrittens ein feuer auskommen, sein abgebrandt 27 Heu- ser, Auch der herrn Muel sambt den Muelrödern im Wasser, war so grosse hitz, das auch das wasser bej der Muel gesotten, sein viel leut versehrt, doch khein vieh sondern das getreud in Städeln verbrent, den abgebrandten ist von der Burgerschafft bies 300 Talern almosen gegeben worden vnd durch die Rottmeister gesamlet worden. Wetter einge Den 16. August ist ein schröklich wetter ge wesen, hat schlagen im Ratt- haus. vber vnd neben dem Obern Ratthausther Zu beiden seitten in die Mauer geschlagen vnd bej der Rist Kammer Zum dach ausgangen, die gesperr vnterm dach etwas Zerschmettert, doch nicht angezindet, hat auch an dem ort da die Elenmass am Ratthaus ist angetroffen Gott schike zum bösten. Chasmata. Von dem 16. bies auff den 29. Augusti sein teglich schrek- liche feurige stralen am himl gesehen worden, ettliche in form eines Pesene vnd Englgesichts. Doktor kreſl ge- Den 11. Septembris Ist herr Ludwig frest Medicinæ ſtorben. Doctor mit todt abgangen, vud den 14. dits begraben werden seines alters 35 Jahr. Brunſt im Siech- Den 12. Septembris vmb 21 Uhr ist ein vnuersehenee hoff. feuer im Siechhoff auffgangen, hat den Siechhoff sambt den Stü- ben vnd Stadel sambt dem getreud alles verbrent, die firchen dabej ist mit grosser müh vorm feuer errettet worden. Brunst beim Den 28. Novembris Ist nach 24 Vhrn ein Vnuersehenes Scholtzen. feuer beym Augustin Scholtzen des Martinj Scholtzen Sohn Vnterm dach im stroh auskommen, vnd sein Vermuttungen das es ein ge legtes feuer gewesen ist gleichwol der nachtbarschafft khein schaden geschehen. Geſpenft in der In diesem Monat Nouembris Ist die gemeine red gan- kirchen. gen, das es bej dem tag in der kirchen georgelt vnd auff der Parkirchen gesungen, als wen Mönchen Vesper singeten, welches viel leut sollen gehört haben, auch ettliche adolescenten ans der Schulen. Obs aber eigentlich wahr, hat man khein gwissen grundt erfündigen mögen. Neuer Abt im In diesem Monat Nouembris vmb dieselbe Zeit ist herr Strohoff. Casparus so Zuuor hie in dem Creutzkloster geprediget vnd in der Religion viel zu reformiren sich vnterfangen wie im 1604 iahr etwas
294 herr Daniel Lezelter Eltister herr Mathes Wagner Beysitzer herr Thomas Pesserl Richter Junge Herrn: Tobias Seidenmeltzer, Lucas Gärtner. Rattherr geſtor- Den 6. Augusti Ist herr Mathes kitzmegl gestorben seines ben. alters bej 80 iahren. Brunft zu Schrit- Den 15. Augusti Ist durch Vnuorsichtigkeit bej den Schmid tens. Zu Schrittens ein feuer auskommen, sein abgebrandt 27 Heu- ser, Auch der herrn Muel sambt den Muelrödern im Wasser, war so grosse hitz, das auch das wasser bej der Muel gesotten, sein viel leut versehrt, doch khein vieh sondern das getreud in Städeln verbrent, den abgebrandten ist von der Burgerschafft bies 300 Talern almosen gegeben worden vnd durch die Rottmeister gesamlet worden. Wetter einge Den 16. August ist ein schröklich wetter ge wesen, hat schlagen im Ratt- haus. vber vnd neben dem Obern Ratthausther Zu beiden seitten in die Mauer geschlagen vnd bej der Rist Kammer Zum dach ausgangen, die gesperr vnterm dach etwas Zerschmettert, doch nicht angezindet, hat auch an dem ort da die Elenmass am Ratthaus ist angetroffen Gott schike zum bösten. Chasmata. Von dem 16. bies auff den 29. Augusti sein teglich schrek- liche feurige stralen am himl gesehen worden, ettliche in form eines Pesene vnd Englgesichts. Doktor kreſl ge- Den 11. Septembris Ist herr Ludwig frest Medicinæ ſtorben. Doctor mit todt abgangen, vud den 14. dits begraben werden seines alters 35 Jahr. Brunſt im Siech- Den 12. Septembris vmb 21 Uhr ist ein vnuersehenee hoff. feuer im Siechhoff auffgangen, hat den Siechhoff sambt den Stü- ben vnd Stadel sambt dem getreud alles verbrent, die firchen dabej ist mit grosser müh vorm feuer errettet worden. Brunst beim Den 28. Novembris Ist nach 24 Vhrn ein Vnuersehenes Scholtzen. feuer beym Augustin Scholtzen des Martinj Scholtzen Sohn Vnterm dach im stroh auskommen, vnd sein Vermuttungen das es ein ge legtes feuer gewesen ist gleichwol der nachtbarschafft khein schaden geschehen. Geſpenft in der In diesem Monat Nouembris Ist die gemeine red gan- kirchen. gen, das es bej dem tag in der kirchen georgelt vnd auff der Parkirchen gesungen, als wen Mönchen Vesper singeten, welches viel leut sollen gehört haben, auch ettliche adolescenten ans der Schulen. Obs aber eigentlich wahr, hat man khein gwissen grundt erfündigen mögen. Neuer Abt im In diesem Monat Nouembris vmb dieselbe Zeit ist herr Strohoff. Casparus so Zuuor hie in dem Creutzkloster geprediget vnd in der Religion viel zu reformiren sich vnterfangen wie im 1604 iahr etwas
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295 oben zu finden, Zum Abten in Strahoff erwehlet vnd bestetiget worden weil der alte Abt Ertzbischoff worden. Den 28. Decembris ist gegen abendt ein sehr grosser Sturmwindt. Zuuor vnerhörtter Sturmwindt entstanden, hat viel dächer an Vnterschidli¬ chen ortten abgerissen auch in Wäldern grossen schaden gethan, ein groffe anzahl baum mit der wurtzl ausgeriessen, gemeuer vnd schilt eingeworffen, vnd in der vmbliegenden gegend vmb ettlich tausendt fl. schaden gethan. Geboren 561 350 Gestorben In diesem 1612 Jahr sein allhie Communicirt 7042 115 Paar. Copulirt Anno 1613 den 29. Januarij Sein des Churfursten von Churfursili che Sáchſijche ge- sandte hie an- Sachsen abgesandte, Ein Graff von Mausfeld, herr D. Marcus tommen. Gerstenberger Canzler neben andern 2 Doctoribus vnd Churfürstlichen die- nern 7 kutschen starkh hie ankommen, vnd vom Ratth mit 16 kannen Wein vnd ettlich Vischen verehrt worden. Sein des andern tages nach Wien Zum kayser verraiset. Den 31. Januarij Zst der Ertzbischoff von Prag herr Jo-Prägerischer Erz- biſchoff mit dem bten hleher hann Lohelius (se Zuuer hie Abt gewesen) mit dem Neuen fommen. Abten Casparo hieher kommen vnd hat herr Ertzbischoff den Neuen Ab- dem Ratth commendirt. Den 4. Februarij sein die Weinmarischen Sachsischen gesand, Spantsche bot- schafft. ten vnd den 8. dito die Spanische bottschaft hie ankommen, vnd dem fayſerlichen hoff nachgezogen. Den 18. Februarij Ist M. Casparus Pelargus Pfarherr ZuPfarher zu Sto- nern. Stonern gestorben, vnd an stat seiner her M. Johannes Ge- orgius Ficklerus Rector, der Schule alhie, Pfarherr Zu Stonern worden. Georgij Ist herr Joachim Wagner Caplan Zu Poln furBehmischer Pre¬ diger. einen Behmischen Prediger an stat des Lucä Celerentinj der sich von hinnen in Mährern vnterhalb Brun begeben, bestellet vnd introducirt worden. Den 30. Maij Ist dauid Mulner des Paul Mulners Tuch. Dauid Mulner enthaubtet. machers Sehn alhie beym Prauger mit dem Schwert gerichtet worden, weil er einen berkhtnappen bei nächtlicher weil Vorsatzigklicher weis erstochen. Den 23. Junij vmb 20 Vhr ist ein schröklich wetter ge-Schröklich wetter hat eingeschlagen tn der Bfarkir- west, hat in der Pfarrkirchen an Vuterschidlichen ortten einge- chen. schlagen, das schlos von der Turner Secret, auch den Drat so vom glekt am thurm herab geht, Zerschmissen bej herrn Girzik Pawle ein stukh stein an dem hausthor ausgeschsagen, in der Ziglhutten eingeschla- gen vnd auff der Glenfhin Scheuben auch angetroffen vnd ein Eschbaum Perſonen
295 oben zu finden, Zum Abten in Strahoff erwehlet vnd bestetiget worden weil der alte Abt Ertzbischoff worden. Den 28. Decembris ist gegen abendt ein sehr grosser Sturmwindt. Zuuor vnerhörtter Sturmwindt entstanden, hat viel dächer an Vnterschidli¬ chen ortten abgerissen auch in Wäldern grossen schaden gethan, ein groffe anzahl baum mit der wurtzl ausgeriessen, gemeuer vnd schilt eingeworffen, vnd in der vmbliegenden gegend vmb ettlich tausendt fl. schaden gethan. Geboren 561 350 Gestorben In diesem 1612 Jahr sein allhie Communicirt 7042 115 Paar. Copulirt Anno 1613 den 29. Januarij Sein des Churfursten von Churfursili che Sáchſijche ge- sandte hie an- Sachsen abgesandte, Ein Graff von Mausfeld, herr D. Marcus tommen. Gerstenberger Canzler neben andern 2 Doctoribus vnd Churfürstlichen die- nern 7 kutschen starkh hie ankommen, vnd vom Ratth mit 16 kannen Wein vnd ettlich Vischen verehrt worden. Sein des andern tages nach Wien Zum kayser verraiset. Den 31. Januarij Zst der Ertzbischoff von Prag herr Jo-Prägerischer Erz- biſchoff mit dem bten hleher hann Lohelius (se Zuuer hie Abt gewesen) mit dem Neuen fommen. Abten Casparo hieher kommen vnd hat herr Ertzbischoff den Neuen Ab- dem Ratth commendirt. Den 4. Februarij sein die Weinmarischen Sachsischen gesand, Spantsche bot- schafft. ten vnd den 8. dito die Spanische bottschaft hie ankommen, vnd dem fayſerlichen hoff nachgezogen. Den 18. Februarij Ist M. Casparus Pelargus Pfarherr ZuPfarher zu Sto- nern. Stonern gestorben, vnd an stat seiner her M. Johannes Ge- orgius Ficklerus Rector, der Schule alhie, Pfarherr Zu Stonern worden. Georgij Ist herr Joachim Wagner Caplan Zu Poln furBehmischer Pre¬ diger. einen Behmischen Prediger an stat des Lucä Celerentinj der sich von hinnen in Mährern vnterhalb Brun begeben, bestellet vnd introducirt worden. Den 30. Maij Ist dauid Mulner des Paul Mulners Tuch. Dauid Mulner enthaubtet. machers Sehn alhie beym Prauger mit dem Schwert gerichtet worden, weil er einen berkhtnappen bei nächtlicher weil Vorsatzigklicher weis erstochen. Den 23. Junij vmb 20 Vhr ist ein schröklich wetter ge-Schröklich wetter hat eingeschlagen tn der Bfarkir- west, hat in der Pfarrkirchen an Vuterschidlichen ortten einge- chen. schlagen, das schlos von der Turner Secret, auch den Drat so vom glekt am thurm herab geht, Zerschmissen bej herrn Girzik Pawle ein stukh stein an dem hausthor ausgeschsagen, in der Ziglhutten eingeschla- gen vnd auff der Glenfhin Scheuben auch angetroffen vnd ein Eschbaum Perſonen
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296 mitten entzwei geschlagen, doch Gott lob nirgent gezindet. Ein Mendi¬ cant so bei des Schindl epitaphio vorm Regen vntergestanden ist von den donners Flammen beruert vnd vor schrökhen halb todt in die schul getra gen worden, hat ihm aber an der gesundheit khein mangl gebracht. Herr Rokenzaun Den 14. Julij Ist herr Thomas Rokhenzaun gestorben geſtorben. seines alters im 63. Jahr. Hrschner erstochen Eodem die bej der nacht Ist ein kirschner gsell hans worden. von Würtzburg im tumult erstochen worden, Sein ihrer 12 Per- sonen die beym lermen gewesen gefengklich eingezogen worden, welche alle geleugnet, sein entlich auf borgschafft der sfenglich befrehet worden. Die nahmen derer so beym tumult sich befunden, Andreas vnd hans Rissenfel- der gebrueder, Augustin Losnitzer, Nicodemus höffsteter, Dauid Finschretter, Baltzer Schmilauer, Gerhard Wellwitzer Balbirer. Item 5 kirschner gsellen Christoff wechter von Schlakheuweer, Martin Lehnbach von der Landts= hutt, Girg Rostokh von Wittingaw, Lorentz wolff von Schlakehnweer vnd Basilius fras von Zeitz aus Meissen. Chasmata. Den 18. Julij sein von einem bies auf 4 Uhr in der nacht schrökliche Chasmala Zusehen gewest, welche blutfarb gleichsam in einem Runden Circl auff einander geschoffen, Entlich ists anzusehen gewest als ob sich der himml gar auffthete, hat lang gewehrt vnd ist schröklich zusehen gewest. Den 31. Julij ist der Ratth verneuret worden. Herr Jacob Pauspertl der Elter Eltister herr Tobias kresl Beysitzer herr Bartl Schmilauer Richter Junger herr Daniel krumb. Den 19. Oktobris hat man ein Weib welche ihre leibes- frucht erwurget vnd heimlich vertuschen wollen, lebendig begra- ben, ist eines behmischen Edelmans Vnterthanin gewest, die Zunor aus dem Maierhoff daselbst entloffen, vnd das khind mit einem schneider der auch allda entwichen, in Vnehren gezeugt. Bauer erschlagt Den 4. Nouembris hat ein bauer von Gieshuebl Reich¬ sein Weib. bawr genandt sein Weib erschlagen, hat sich auch Zuuor mit einer Weberin so bej ihm in der herberg gewesen in ehbruch eingelassen, die ehbrecherin Martha von Medling ist auff ewig verurlaubet vnd der Mörder mit dem schwert gerichtet worden. Den 22. Nouembris Ist Esaias Grunderer eines Schusters Sohn von hinnen geburtig fur ein Aduocaten bej Gemeiner Stadt auffgenohmen wor- den Sein iährliche bestallung von Martinj anzurechnen ist 25 Schock, fur holtz 12 Schock, vnd freye herberg so lange er uicht selbst eigne behausung an sich bringt. Weib ermordet ihr leibsfrucht.
296 mitten entzwei geschlagen, doch Gott lob nirgent gezindet. Ein Mendi¬ cant so bei des Schindl epitaphio vorm Regen vntergestanden ist von den donners Flammen beruert vnd vor schrökhen halb todt in die schul getra gen worden, hat ihm aber an der gesundheit khein mangl gebracht. Herr Rokenzaun Den 14. Julij Ist herr Thomas Rokhenzaun gestorben geſtorben. seines alters im 63. Jahr. Hrschner erstochen Eodem die bej der nacht Ist ein kirschner gsell hans worden. von Würtzburg im tumult erstochen worden, Sein ihrer 12 Per- sonen die beym lermen gewesen gefengklich eingezogen worden, welche alle geleugnet, sein entlich auf borgschafft der sfenglich befrehet worden. Die nahmen derer so beym tumult sich befunden, Andreas vnd hans Rissenfel- der gebrueder, Augustin Losnitzer, Nicodemus höffsteter, Dauid Finschretter, Baltzer Schmilauer, Gerhard Wellwitzer Balbirer. Item 5 kirschner gsellen Christoff wechter von Schlakheuweer, Martin Lehnbach von der Landts= hutt, Girg Rostokh von Wittingaw, Lorentz wolff von Schlakehnweer vnd Basilius fras von Zeitz aus Meissen. Chasmata. Den 18. Julij sein von einem bies auf 4 Uhr in der nacht schrökliche Chasmala Zusehen gewest, welche blutfarb gleichsam in einem Runden Circl auff einander geschoffen, Entlich ists anzusehen gewest als ob sich der himml gar auffthete, hat lang gewehrt vnd ist schröklich zusehen gewest. Den 31. Julij ist der Ratth verneuret worden. Herr Jacob Pauspertl der Elter Eltister herr Tobias kresl Beysitzer herr Bartl Schmilauer Richter Junger herr Daniel krumb. Den 19. Oktobris hat man ein Weib welche ihre leibes- frucht erwurget vnd heimlich vertuschen wollen, lebendig begra- ben, ist eines behmischen Edelmans Vnterthanin gewest, die Zunor aus dem Maierhoff daselbst entloffen, vnd das khind mit einem schneider der auch allda entwichen, in Vnehren gezeugt. Bauer erschlagt Den 4. Nouembris hat ein bauer von Gieshuebl Reich¬ sein Weib. bawr genandt sein Weib erschlagen, hat sich auch Zuuor mit einer Weberin so bej ihm in der herberg gewesen in ehbruch eingelassen, die ehbrecherin Martha von Medling ist auff ewig verurlaubet vnd der Mörder mit dem schwert gerichtet worden. Den 22. Nouembris Ist Esaias Grunderer eines Schusters Sohn von hinnen geburtig fur ein Aduocaten bej Gemeiner Stadt auffgenohmen wor- den Sein iährliche bestallung von Martinj anzurechnen ist 25 Schock, fur holtz 12 Schock, vnd freye herberg so lange er uicht selbst eigne behausung an sich bringt. Weib ermordet ihr leibsfrucht.
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297 Den 26. Nouembris Ist Fraw Johanna Seidelin ein Ge- Sraw Seidlin geſtorben. borne Gattermairin meines herrn Schweherrn herrn Andre Seidls von Pramsen ehliche hausfraw in Znaym todes verschiden der Cörper ist in einen kupffernen Sarg gelegt vnd zu Resskowitz bei Brun begraben worden. Mein liebes Den 6. Decembris vmb 19 Vhr ist meine liebe haus- Weib gestorben. fraw Anna Maria Leupoldin geborne Seidlin Zeitlichen todes verschieden ihres alters 27 Jahr, Gott verleihe ihr ein frohliche aufferste- hung vnd vns ein Seliges Sterbstundlein. Annos nVpta thoro septenos : nata noVeM ter Et tela progenerans plgnora peste CaDIt. Den 9. Nouembris Ist herr Georg Stubith gestorben. herr Stubikh geſtorben. Den 19. Decembris herr Andreas Schinabitz gestorben herr Schinabis gestorben. seines alters 44 Jahr. 460 Geboren 486 Gestorben Communicirt) 6989 Copulirt worden 143 Anno 1614 den 20. Februs Ist Paul haukh ein Burger Paul haugk von Schönberg. von Schönberg aus Mehrern hieher kommen, mit herrn Wacz¬ law Wratislaw Lizek von Riseuburg Auff Petrwitz vnd herru Mikulass Wratislaw von Bubna, herr Lizek hat ihn vertröst fur ein diener anzuneh- men vnd ihn Zur Iglaw kleiden zu lassen, damit er ihn desto fueglicher hieher Zur gefengknis brechte, den dieser haukh sol mit dem Ratth zu Schön- berg schwere Rechtshandlungen gehabt vnd alsdan heimlich entwischt sein, Man hat auch von ihm ausgegeben das er das Stadtsigil daselbst Vnter- gangen vnd dem herrn Cardinal in Mährern im nahmen des Ratths schrei¬ ben Zugefertiget habe, dadurch der Ratth fast in das eiserste Verderben gerathen, wie es den darauff gestanden das sie haben sollen feindtlich vberzogen vnd in Grnndt verderbt werden sollen. Als nu dieser haukh ein lange Zeit nirgents hat erforscht werden khennen, haben ihn entlich beide obgenandte Herrn ohne gefehr in Behem Zu Budweis angetroffen vnd mit glimpfflich worten an sich gebracht, bies er nemlich hie auff beider herrn begern vnd reuers (das es der Stadt alhie ohn schaden sein sol) in gefenknis gelegt worden. Die von Schönberg haben aldan ihren Stadlrichter hieher geschift, sein verbrechen erzehlen lassen, vnd gebetten den- selben auff ihr vnkosten bies auf weitere des herrn Landtshaubtmans reso- lution zu uerwahren. Als aber herr Landtshaubtmann Jhr Kayserliche Ma- jestät von seiner verhafftung berichtet, Ist die resolution erfolget. Man sol ihn der gefengknis gegen den Reuers das er sich bej verlierung leibes vnd lebens nach Olmuntz vor Gericht stellen, vnd mit den Schönbergern den stri tigen handl austragen sol. Des bescheids sein die armen Schönberger herzlich In diesem 1613 Jahr sein alhie
297 Den 26. Nouembris Ist Fraw Johanna Seidelin ein Ge- Sraw Seidlin geſtorben. borne Gattermairin meines herrn Schweherrn herrn Andre Seidls von Pramsen ehliche hausfraw in Znaym todes verschiden der Cörper ist in einen kupffernen Sarg gelegt vnd zu Resskowitz bei Brun begraben worden. Mein liebes Den 6. Decembris vmb 19 Vhr ist meine liebe haus- Weib gestorben. fraw Anna Maria Leupoldin geborne Seidlin Zeitlichen todes verschieden ihres alters 27 Jahr, Gott verleihe ihr ein frohliche aufferste- hung vnd vns ein Seliges Sterbstundlein. Annos nVpta thoro septenos : nata noVeM ter Et tela progenerans plgnora peste CaDIt. Den 9. Nouembris Ist herr Georg Stubith gestorben. herr Stubikh geſtorben. Den 19. Decembris herr Andreas Schinabitz gestorben herr Schinabis gestorben. seines alters 44 Jahr. 460 Geboren 486 Gestorben Communicirt) 6989 Copulirt worden 143 Anno 1614 den 20. Februs Ist Paul haukh ein Burger Paul haugk von Schönberg. von Schönberg aus Mehrern hieher kommen, mit herrn Wacz¬ law Wratislaw Lizek von Riseuburg Auff Petrwitz vnd herru Mikulass Wratislaw von Bubna, herr Lizek hat ihn vertröst fur ein diener anzuneh- men vnd ihn Zur Iglaw kleiden zu lassen, damit er ihn desto fueglicher hieher Zur gefengknis brechte, den dieser haukh sol mit dem Ratth zu Schön- berg schwere Rechtshandlungen gehabt vnd alsdan heimlich entwischt sein, Man hat auch von ihm ausgegeben das er das Stadtsigil daselbst Vnter- gangen vnd dem herrn Cardinal in Mährern im nahmen des Ratths schrei¬ ben Zugefertiget habe, dadurch der Ratth fast in das eiserste Verderben gerathen, wie es den darauff gestanden das sie haben sollen feindtlich vberzogen vnd in Grnndt verderbt werden sollen. Als nu dieser haukh ein lange Zeit nirgents hat erforscht werden khennen, haben ihn entlich beide obgenandte Herrn ohne gefehr in Behem Zu Budweis angetroffen vnd mit glimpfflich worten an sich gebracht, bies er nemlich hie auff beider herrn begern vnd reuers (das es der Stadt alhie ohn schaden sein sol) in gefenknis gelegt worden. Die von Schönberg haben aldan ihren Stadlrichter hieher geschift, sein verbrechen erzehlen lassen, vnd gebetten den- selben auff ihr vnkosten bies auf weitere des herrn Landtshaubtmans reso- lution zu uerwahren. Als aber herr Landtshaubtmann Jhr Kayserliche Ma- jestät von seiner verhafftung berichtet, Ist die resolution erfolget. Man sol ihn der gefengknis gegen den Reuers das er sich bej verlierung leibes vnd lebens nach Olmuntz vor Gericht stellen, vnd mit den Schönbergern den stri tigen handl austragen sol. Des bescheids sein die armen Schönberger herzlich In diesem 1613 Jahr sein alhie
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298 erschrokhen, haben seinethalben viel Tausendt Gulden verzehrt vnd verschmirt, vnd geleben schlechter vertröstung das ihr recht wieder ihn (der selbst Bab stisch vnd bej seines glaubensgenossen gutte beferderung sich getröstet) solte Zu gewinschtem ende lauffen. Dieser haukh sol mit seinen gehilffen Ihr Majestät den Pabst vnd andere an galgen haben mahlen lassen vnd solchs als dan dem Ratth Zu- gemessen, hat auch die Sigil Vntergangen vnd ohne wissen des Ratths falsche Schreiben Zu der Stadt verderben gefertiget, was es fur ein ausgang mit ihm gewinnen wirdt, gibt die Zeit, den 26. April ist er der gefengknis hie loss werden. Steidl gestorben. Den 21. Februarii Ift herr hanns Steidl gestorben. Den 27. herr M. Georgius Gerlarchius Medicus gesterben. Doctor Reineſius Es hat sich ein kurze Zeit einer mit nahmen Thomas Medicus tin hurn hengst. Reinesius (wie er furgeben Medicinä Doctor) alhie auffgehalten, die leut curirt, Nachmals bei den Marcus Waltner in der Spitlgassen da er sein Zimmer vnd Cost gehabt, ein Magdt geschwengert, derselben medi camente gegeben die leibesfrucht damit abzutreiben die Magdt aber hat die Arznej nicht gebraucht sondern auffs Ratthaus geben lassen, darausf ist ge- dachter Themas Reinesius den 19. Martij vor Gericht gefordert worden, Als er aber den braten gerochen hat er sich uit mehr in seiner herberg finden lassen, sondern im Pfarhoff etlich tag enthalten, Entlich ist er in des Abten haus neben der Badstuben angetroffen vnd vor gericht gefordert wor- den — Eins wegen seiner glaubiger die auff sein substanz verbotten, darnach wegen der begangenen Vnzucht. Der gutte Dector hat Zugesagt in einer halben stunden vor gericht Zuerscheinen, ist aber bald hernach flüchtig wor- den vnd Zufuss nach Bitesch entwichen. Vnter wegs hat ihm des Girg Sembrukhs diener ein Seidenen Mantl sambt der Weer genohmen, weil er seinem herrn schuldig blieben, vnd heimlich entwichen derwegen er etsichmal hieher geschrieben. Zst ihm ein tag Zur verhör Zwar bestimbt worden, aber der gutte Medicus ist nie darzu erschienen. hirtin wird mit Den 21. Martij Ist Lena ein hirtin, die ihr leibesfrucht dem schwert ge- richt. selbst erwürget vnd Vnter sich ins betth gelegt mit dem schwert (welchs vorhin nicht beschehen) gerichtet worden. Michl Slawinger Eodem die Jst Michel Slawinger ein verlebter alter gestorben. burger vber 80 Jahr seines handtwerkhs ein Tuchmacher ge- storben. Rector Scholá Nachdem herr M. Johannes Georgius Ficklerus anstat M. Paulus Düller. des verstorbenen M. Casparj Pelargi ist nach Stenern Zum Pfardienst daselbst beruffen worden wie im anfang dos 1613 Jahrs zufin- den, hat ein Ersamer Ratth an stat seiner Zu dem Rectorat von witten- berg vocirt herrn M Paulum Mullerum Wittebergensem der ist den 17.
298 erschrokhen, haben seinethalben viel Tausendt Gulden verzehrt vnd verschmirt, vnd geleben schlechter vertröstung das ihr recht wieder ihn (der selbst Bab stisch vnd bej seines glaubensgenossen gutte beferderung sich getröstet) solte Zu gewinschtem ende lauffen. Dieser haukh sol mit seinen gehilffen Ihr Majestät den Pabst vnd andere an galgen haben mahlen lassen vnd solchs als dan dem Ratth Zu- gemessen, hat auch die Sigil Vntergangen vnd ohne wissen des Ratths falsche Schreiben Zu der Stadt verderben gefertiget, was es fur ein ausgang mit ihm gewinnen wirdt, gibt die Zeit, den 26. April ist er der gefengknis hie loss werden. Steidl gestorben. Den 21. Februarii Ift herr hanns Steidl gestorben. Den 27. herr M. Georgius Gerlarchius Medicus gesterben. Doctor Reineſius Es hat sich ein kurze Zeit einer mit nahmen Thomas Medicus tin hurn hengst. Reinesius (wie er furgeben Medicinä Doctor) alhie auffgehalten, die leut curirt, Nachmals bei den Marcus Waltner in der Spitlgassen da er sein Zimmer vnd Cost gehabt, ein Magdt geschwengert, derselben medi camente gegeben die leibesfrucht damit abzutreiben die Magdt aber hat die Arznej nicht gebraucht sondern auffs Ratthaus geben lassen, darausf ist ge- dachter Themas Reinesius den 19. Martij vor Gericht gefordert worden, Als er aber den braten gerochen hat er sich uit mehr in seiner herberg finden lassen, sondern im Pfarhoff etlich tag enthalten, Entlich ist er in des Abten haus neben der Badstuben angetroffen vnd vor gericht gefordert wor- den — Eins wegen seiner glaubiger die auff sein substanz verbotten, darnach wegen der begangenen Vnzucht. Der gutte Dector hat Zugesagt in einer halben stunden vor gericht Zuerscheinen, ist aber bald hernach flüchtig wor- den vnd Zufuss nach Bitesch entwichen. Vnter wegs hat ihm des Girg Sembrukhs diener ein Seidenen Mantl sambt der Weer genohmen, weil er seinem herrn schuldig blieben, vnd heimlich entwichen derwegen er etsichmal hieher geschrieben. Zst ihm ein tag Zur verhör Zwar bestimbt worden, aber der gutte Medicus ist nie darzu erschienen. hirtin wird mit Den 21. Martij Ist Lena ein hirtin, die ihr leibesfrucht dem schwert ge- richt. selbst erwürget vnd Vnter sich ins betth gelegt mit dem schwert (welchs vorhin nicht beschehen) gerichtet worden. Michl Slawinger Eodem die Jst Michel Slawinger ein verlebter alter gestorben. burger vber 80 Jahr seines handtwerkhs ein Tuchmacher ge- storben. Rector Scholá Nachdem herr M. Johannes Georgius Ficklerus anstat M. Paulus Düller. des verstorbenen M. Casparj Pelargi ist nach Stenern Zum Pfardienst daselbst beruffen worden wie im anfang dos 1613 Jahrs zufin- den, hat ein Ersamer Ratth an stat seiner Zu dem Rectorat von witten- berg vocirt herrn M Paulum Mullerum Wittebergensem der ist den 17.
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299 Aprilis hie ankommen, vnd hernach den 25. Aprilis solenniter introducirt worden. Aduocat Den 4. Maij 9st Esaias Grunderer Iglauiensis so den Grunderer ge= ftorben. 22. Nouembris des verwichenen iahres fur ein Aduecaten alhie angenohmen worden, am Reissen gestorben. In diesem Monat hat einer mit nahmen, (fehlt) mit des Georg Kegls eines auftragers Tochter Vrsula hochzeit gehalten, vnd als der Breu- tigamb das beilager gehalten, vnd (gepeuset?) hat, das sich in der Braut daz khind rüret, hat er sie bald drauff Ihren eltern wieder anheim geschift, vnd ist Zur ehe nicht gezwungen worden weil die Geistlichen recht in sol- chem falle die ehe trennen lassen. Nachmals hat er sie gutwillig genohmen vnd fur sein ehweib behalten. Den 2. Junij Ist herr M. Daniel Grassl Primarius M. Grafft gestorben. Concionator alhie gestorben seines alters 44 Jahr 8 Monat ettlich tag. Den 9. Junij Ist die firchen wieder bestelt worden folgen- der gestalt, das herr Andreas Fistrizer so vorhin secundum locum gehabt, die erste stel angetretten, herr M. Paulus Pauspertí Caplan die ander stel, vnb herr Paul Schubert Pfarherr zu Gieshuebl des Dia- coni oder Caplans stel angenohmen. Pearherr Zu Austat herrn Schuberthen Ist Pfarherr Zu Gieshuebl Gieshuebl. worden herr Angustin Pauspertl des hans Pauspertis in der Creutzergassen Sohn. Den 18. Junij Ist herr Jacob Pauspertl der Junger ge- Herr Pausperti geſtorben. wesener Ratths Eltister alhie gestorben ætatis sua 68. Ist im Ratth gewest 33 Jahr, im 1579 3st er auch Eltisier auf dem Tuchmacher handtwerch gewest seines Altters damalen 33 Jahr, Im 1581 In Ratth khummen. Den 19. Julij Zst herr Wilhelm herr von Brzesowitz Obrister Muntzmeister des königreids Beheimb Zur nacht hie her kommen mit Kayserlichen befelch, das er den Leonhard Stad- ler fur ein Pergkmeister einsetzen vnd Justalliren sol, welches den 21. ditts geschehen das er das Jurament sowol als der Schichtmeister vnd die Steiger geleistet haben. Daneben hat herr Obrister Muntzmeister in Namen Ihr Majestät laut der Behmischen Cammerratth schreiben geworben die herrn sambt der Gmein solten das Pergfwerkh in gemein sambtlich bauen vnd Zu erhaltung ihrer Pergkfreyheitten, das Pergfwerkh wieder erheben, so wurden sie nicht allein von nenem mit schönen Freyheitten beguadet, sondern durfften hinfur khein contribution geben. Den Ertzkauff möchte ihnen Jhr Majestät auch Zum Vortheil lassen. Der weinschankh darneber wir in specie priuilegirt Ober Mung-= metfter hteher kommen wegen des Pergkwerkhs. Rewer Pergf- meister. Reue kirchen- beſtallung in der Stadt.
299 Aprilis hie ankommen, vnd hernach den 25. Aprilis solenniter introducirt worden. Aduocat Den 4. Maij 9st Esaias Grunderer Iglauiensis so den Grunderer ge= ftorben. 22. Nouembris des verwichenen iahres fur ein Aduecaten alhie angenohmen worden, am Reissen gestorben. In diesem Monat hat einer mit nahmen, (fehlt) mit des Georg Kegls eines auftragers Tochter Vrsula hochzeit gehalten, vnd als der Breu- tigamb das beilager gehalten, vnd (gepeuset?) hat, das sich in der Braut daz khind rüret, hat er sie bald drauff Ihren eltern wieder anheim geschift, vnd ist Zur ehe nicht gezwungen worden weil die Geistlichen recht in sol- chem falle die ehe trennen lassen. Nachmals hat er sie gutwillig genohmen vnd fur sein ehweib behalten. Den 2. Junij Ist herr M. Daniel Grassl Primarius M. Grafft gestorben. Concionator alhie gestorben seines alters 44 Jahr 8 Monat ettlich tag. Den 9. Junij Ist die firchen wieder bestelt worden folgen- der gestalt, das herr Andreas Fistrizer so vorhin secundum locum gehabt, die erste stel angetretten, herr M. Paulus Pauspertí Caplan die ander stel, vnb herr Paul Schubert Pfarherr zu Gieshuebl des Dia- coni oder Caplans stel angenohmen. Pearherr Zu Austat herrn Schuberthen Ist Pfarherr Zu Gieshuebl Gieshuebl. worden herr Angustin Pauspertl des hans Pauspertis in der Creutzergassen Sohn. Den 18. Junij Ist herr Jacob Pauspertl der Junger ge- Herr Pausperti geſtorben. wesener Ratths Eltister alhie gestorben ætatis sua 68. Ist im Ratth gewest 33 Jahr, im 1579 3st er auch Eltisier auf dem Tuchmacher handtwerch gewest seines Altters damalen 33 Jahr, Im 1581 In Ratth khummen. Den 19. Julij Zst herr Wilhelm herr von Brzesowitz Obrister Muntzmeister des königreids Beheimb Zur nacht hie her kommen mit Kayserlichen befelch, das er den Leonhard Stad- ler fur ein Pergkmeister einsetzen vnd Justalliren sol, welches den 21. ditts geschehen das er das Jurament sowol als der Schichtmeister vnd die Steiger geleistet haben. Daneben hat herr Obrister Muntzmeister in Namen Ihr Majestät laut der Behmischen Cammerratth schreiben geworben die herrn sambt der Gmein solten das Pergfwerkh in gemein sambtlich bauen vnd Zu erhaltung ihrer Pergkfreyheitten, das Pergfwerkh wieder erheben, so wurden sie nicht allein von nenem mit schönen Freyheitten beguadet, sondern durfften hinfur khein contribution geben. Den Ertzkauff möchte ihnen Jhr Majestät auch Zum Vortheil lassen. Der weinschankh darneber wir in specie priuilegirt Ober Mung-= metfter hteher kommen wegen des Pergkwerkhs. Rewer Pergf- meister. Reue kirchen- beſtallung in der Stadt.
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Sein Berlaſfen schaft. 300 bliebe in seinem esse, vnd khente derselbe in den Neuen Pergkfreiheitten wie- der verneuret vnnd bestetiget werden. Drauff Ihr Gnaden Zur antwort erfolget, weil der handl der wichtigkheit das er gutter beratschlagung bedarff, wollen sie ehstens dauen deliberiren vnd aldan Jhr Gnaden schrifftliche ant- wort darauff erfolgen lassen. Den 24. Julij hat man den vergoldten knopff am kleinen thurm des- sen spitz abgetragen vnd sambt dem knopff renouirt worden, wieder auffgesetzt vnd nachfolgende Zettl auff Pergament geschrieben Zu den alten Zetteln de anno 1561 hinein gelegt. Anno 1614 Inuictissimo et Potentissimo Principe ac Domino Do- mino Mathia Rom. Imperatore Hungariæ, Bohemiæ Rege Archiduce Austriæ Marchione Morauiæ Prudentibus et clarissimis Viris et Jura- tis Consulibus videlicet Domino Jacobo Pauspertl a Drachenthal, To- bia Krösl, Christophoro Scholcz, Salomone Stecher, Thoma Pesserl, Gregorio Pernfus, ædile Georgio Pawle, Thoma Suietniczko, Zacha- ria Göschl ædile Valentino Mohensak, Johanne Schindl ab Eber- harcz, Daniele Krumb. Domino Bartholomæo Schmilawer a Schmi- law Judice, Martino Leupoldt a Lebenthal et Georgio Menschick No- tariis fastigium huius turris renouatum et globus inauratus 24. Julii per M. Matthæum Kunczmullerum Architectum impositus est. SIs DoMIne proteCtor Vrbls AntIqVæ. Anno 1614 den 28. Julij Ist der Ratth durch die Altgeschwornen verneuret folgender gestalt Herr Matthes Wagner Eltister herr Christoff Scholz Beisitzer Junger herr, hans Jacob. Richter herr Matthes Glenkh. Den 28. Julj 9st der Quardian im Frauenfloster gestor- ben seines alters vber 80 iahr, ist hie im kloster bej 40 gewest, hat nach seinem absterben in barem gelt vud schulden verlassen bei 3000 Schock vnd dauon vor seinem todt geordnet, weil das gelt beim kloster erworben vnd erspart worden, so sol ein Ersamer Ratth dasselbe auff ewiges Interesses nehmen, vnd iährlich dauon von 100 6 Pro- cent geben das sol Zum gebew vnd andern des klosters notturfften ange- wendet werden. Drauff hat ein Erfamer Ratth Michaelis des 1614 Jahrs empfahen sollen 2500 Schoc mit separat consens des herru Prouincialen. Weil sich aber der neue Guardian im kloster vernehmen lassen er wolle neben sich einen Bruder halten, der das wort Gottes (wie ers nennt) im tloster Predigen solte vnd solchs dem Ratth offenbar worden, haben sie das gelt nicht mehr annehmen wollen sondern die Copej der schuldtuerschrei- bung ehe sie gefertigt worden, abgefordert, Den es were ihnen nicht Zuuer- Quardian im Frauenklofter ge- storben.
Sein Berlaſfen schaft. 300 bliebe in seinem esse, vnd khente derselbe in den Neuen Pergkfreiheitten wie- der verneuret vnnd bestetiget werden. Drauff Ihr Gnaden Zur antwort erfolget, weil der handl der wichtigkheit das er gutter beratschlagung bedarff, wollen sie ehstens dauen deliberiren vnd aldan Jhr Gnaden schrifftliche ant- wort darauff erfolgen lassen. Den 24. Julij hat man den vergoldten knopff am kleinen thurm des- sen spitz abgetragen vnd sambt dem knopff renouirt worden, wieder auffgesetzt vnd nachfolgende Zettl auff Pergament geschrieben Zu den alten Zetteln de anno 1561 hinein gelegt. Anno 1614 Inuictissimo et Potentissimo Principe ac Domino Do- mino Mathia Rom. Imperatore Hungariæ, Bohemiæ Rege Archiduce Austriæ Marchione Morauiæ Prudentibus et clarissimis Viris et Jura- tis Consulibus videlicet Domino Jacobo Pauspertl a Drachenthal, To- bia Krösl, Christophoro Scholcz, Salomone Stecher, Thoma Pesserl, Gregorio Pernfus, ædile Georgio Pawle, Thoma Suietniczko, Zacha- ria Göschl ædile Valentino Mohensak, Johanne Schindl ab Eber- harcz, Daniele Krumb. Domino Bartholomæo Schmilawer a Schmi- law Judice, Martino Leupoldt a Lebenthal et Georgio Menschick No- tariis fastigium huius turris renouatum et globus inauratus 24. Julii per M. Matthæum Kunczmullerum Architectum impositus est. SIs DoMIne proteCtor Vrbls AntIqVæ. Anno 1614 den 28. Julij Ist der Ratth durch die Altgeschwornen verneuret folgender gestalt Herr Matthes Wagner Eltister herr Christoff Scholz Beisitzer Junger herr, hans Jacob. Richter herr Matthes Glenkh. Den 28. Julj 9st der Quardian im Frauenfloster gestor- ben seines alters vber 80 iahr, ist hie im kloster bej 40 gewest, hat nach seinem absterben in barem gelt vud schulden verlassen bei 3000 Schock vnd dauon vor seinem todt geordnet, weil das gelt beim kloster erworben vnd erspart worden, so sol ein Ersamer Ratth dasselbe auff ewiges Interesses nehmen, vnd iährlich dauon von 100 6 Pro- cent geben das sol Zum gebew vnd andern des klosters notturfften ange- wendet werden. Drauff hat ein Erfamer Ratth Michaelis des 1614 Jahrs empfahen sollen 2500 Schoc mit separat consens des herru Prouincialen. Weil sich aber der neue Guardian im kloster vernehmen lassen er wolle neben sich einen Bruder halten, der das wort Gottes (wie ers nennt) im tloster Predigen solte vnd solchs dem Ratth offenbar worden, haben sie das gelt nicht mehr annehmen wollen sondern die Copej der schuldtuerschrei- bung ehe sie gefertigt worden, abgefordert, Den es were ihnen nicht Zuuer- Quardian im Frauenklofter ge- storben.
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301 antworten gewest, Zu dem ende das gelt anzunehmen, das ein Bäbsti¬ scher Pfaff von dem Interesse im kloster solt erhalten werden, der nicht ihrer Religion vnd vieleicht irgents Zu einer aufruhr durch sein Predigen leicht hette anlass geben mögen. Das er das mittl vorgeschlagen ein Prediger Zu halten, Sein begrebnts. mag daher geursachet sein worden. Als man den Alten Duardian begraben sollte, vnd ihme mit der grossen glokhen etwa 2 stund vor der begrebnis ausgeleittet worden, hat sich ein ansehliche vnzehliche menge volkhs auff ettlich tausendt Man in vnd ausser der kirchen in den nechst vmbliegenden Gassen beym frawkloster gesamlet mehr aus furwitz als andacht, weil bej menschen gedenlhen kheinem Mönch alhie mit vnsern glokhen ausgeleittet oder ie einem ein leich begengnis offentlich gehalten worden. Meniglich hat was neues sehen wollen. Zu dem als ein Pfaff von Brün Prediger bej S. Johann nachmals in dem kloster alhie auffgetretten vnd dem verstorbenen ein leich Predigt gethan. Zst die firchen vol volks angeloffen vnd so dikh Zu- sammen getretten, das man nicht ein mal ein Apffl entzwischen auff die erden hette werffen khennen, darob der Pfaff bestürzt gewesen vnd seine Predigt mit Zimli¬ cher forcht angefangen, doch also glümpfflich verbracht das er die Gemein vnd Zuhörer Zu kheiner empörung bewogen. Weil nu souiel Zuhörer sich dahin befunden, haben die Babstischen verhoffet wen ein Prediger ihres glaubens alda unter halten wurde er solte viel Zu ihrem hauffen befördern vnd haben gleichsam furs böste erachtet, einen Prediger von dem obbenand¬ ten Interesse gelt Zu erhalten was sich ferner wegen des gelts verloffen wirt nachfolgen. Den 8. Angusti ist herr Tobias kresl gestorben, welcher Herr frest ge- storben. im Ratth gewesen 29 Jahr. Den 3. Novembris herr Paul haidler Estister gestorben herr hatdler geftorben. ist im Ratth gewesen 41 Jahr kirchen vatter 41 Jahr, Schul- herr 30 iahr seines alters 72 Jahr. Nach ihm ist den 7. Novembris Zum Schulherrn verordnet Schul vnd kir- chenvätter. vnd dem herrn Hinconio zugeben worden herr Jacob Pauspertl vnd firchenvatter Zum herrn hans Pazl verordnet worden herr Daniel Le- zelter. Den 25. Dezembris Ist herr Girzik Schmilauer gestorben seines alters bej 84 Jahren im Ratth gewest 33 Jahr. Den 27. Decembris Ist der erste schnee in dem lahr ge- Erfter ſchnee weinachten. fallen Zuuor Zimlich lindes wetter vnd kurtz vor diesem tag etwa 8 tag harte kelten ohne schnee. Das getrend ist Zu ende dieses iahres teuer gewesen der Teuerung. waitz per 1 Schock 35 kr. Gerstenp. 1 Sch. 2 oder 3, 4 w. G. habern p. 15 w. G. vnd haben die vmbliegenden herschafften etliche verbotten traid in die
301 antworten gewest, Zu dem ende das gelt anzunehmen, das ein Bäbsti¬ scher Pfaff von dem Interesse im kloster solt erhalten werden, der nicht ihrer Religion vnd vieleicht irgents Zu einer aufruhr durch sein Predigen leicht hette anlass geben mögen. Das er das mittl vorgeschlagen ein Prediger Zu halten, Sein begrebnts. mag daher geursachet sein worden. Als man den Alten Duardian begraben sollte, vnd ihme mit der grossen glokhen etwa 2 stund vor der begrebnis ausgeleittet worden, hat sich ein ansehliche vnzehliche menge volkhs auff ettlich tausendt Man in vnd ausser der kirchen in den nechst vmbliegenden Gassen beym frawkloster gesamlet mehr aus furwitz als andacht, weil bej menschen gedenlhen kheinem Mönch alhie mit vnsern glokhen ausgeleittet oder ie einem ein leich begengnis offentlich gehalten worden. Meniglich hat was neues sehen wollen. Zu dem als ein Pfaff von Brün Prediger bej S. Johann nachmals in dem kloster alhie auffgetretten vnd dem verstorbenen ein leich Predigt gethan. Zst die firchen vol volks angeloffen vnd so dikh Zu- sammen getretten, das man nicht ein mal ein Apffl entzwischen auff die erden hette werffen khennen, darob der Pfaff bestürzt gewesen vnd seine Predigt mit Zimli¬ cher forcht angefangen, doch also glümpfflich verbracht das er die Gemein vnd Zuhörer Zu kheiner empörung bewogen. Weil nu souiel Zuhörer sich dahin befunden, haben die Babstischen verhoffet wen ein Prediger ihres glaubens alda unter halten wurde er solte viel Zu ihrem hauffen befördern vnd haben gleichsam furs böste erachtet, einen Prediger von dem obbenand¬ ten Interesse gelt Zu erhalten was sich ferner wegen des gelts verloffen wirt nachfolgen. Den 8. Angusti ist herr Tobias kresl gestorben, welcher Herr frest ge- storben. im Ratth gewesen 29 Jahr. Den 3. Novembris herr Paul haidler Estister gestorben herr hatdler geftorben. ist im Ratth gewesen 41 Jahr kirchen vatter 41 Jahr, Schul- herr 30 iahr seines alters 72 Jahr. Nach ihm ist den 7. Novembris Zum Schulherrn verordnet Schul vnd kir- chenvätter. vnd dem herrn Hinconio zugeben worden herr Jacob Pauspertl vnd firchenvatter Zum herrn hans Pazl verordnet worden herr Daniel Le- zelter. Den 25. Dezembris Ist herr Girzik Schmilauer gestorben seines alters bej 84 Jahren im Ratth gewest 33 Jahr. Den 27. Decembris Ist der erste schnee in dem lahr ge- Erfter ſchnee weinachten. fallen Zuuor Zimlich lindes wetter vnd kurtz vor diesem tag etwa 8 tag harte kelten ohne schnee. Das getrend ist Zu ende dieses iahres teuer gewesen der Teuerung. waitz per 1 Schock 35 kr. Gerstenp. 1 Sch. 2 oder 3, 4 w. G. habern p. 15 w. G. vnd haben die vmbliegenden herschafften etliche verbotten traid in die
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302 Stadt zu führen, habens selber verbrewet oder in frembde landtt ver- khaufft. Geboren 519 Gestorben 334 Personen Communicirt) 6470 (Copulirt worden 94 baar. Anno 1615. Den 24. Januarij Ist Wentz Grundt von Trantenaw ein Seldat mit dem schwert gerichtet worden, der hat vor diesen einen Zu Neuhaus den andern hie im Palgen erstochen, vnd ist damals ohn gefehr vor 5 Jahren Anno 1609 ewig verurlaubet worden, weil er aber wieder hieher kommen, vnd den dritten mit einem Messer auch im Rauff- handl auff der Stigen beym Schenkhen im Ledertheil erstochen, hat er sein straff darumb leiden mussen, der entleibte hies Paul Wist von Nürnberg vom den vorigen Mord ist oben im 1609 Jahr zu lesen. Wetter einge- Den 25. Januarij 9st ein schräklich donnern in der grö ſchlagen in Jenner. sten kelte entstanden, hat zu Teltfch ein geschlagen vnd gebraudt gleichsfals auch zu futtenberg wie am Tag Paulj Vekherung. 3 Sonnen Re Den 19. Februarij vnd nachtag hernach hat sich frue vnd genbogen sim Winter. gegen abendt ein Negenbogen erzeigt da es doch grimig kalt ge- wesen vnd sonsten die Regenbogen in Wässerichter lufft erscheinen. Item es sein von der sonnen gegenschein entstanden, das es gleich gescheint als 3 Sonnen vnd vmb den Mond sein Zirkheln gewesen. Erdbeben. Den 20. Febru arij frue bald in puncto nach Zehen auff der gantzen Vhr als man das bierglökhl gelentet, ist ein schrökliches erdbe- ben gewest, dauon die glasfenster truhen thür Zingefäss gebebet, vnd hat ein ansehen gehabt als wolte alles Zu grundt gehen. Donner einge Den 31. Martij Ist ein sehr schröckliches wetter gewesen ſchlagen. hat der donner eingeschlagen bej dem Meschior Guetner beym Seelhaus vnd gezindet, doch ists fener bald gelescht worden, Es hat auch den hans Lewald Schlosser erschlagen, dergleich am Spitlthurn gewesen die Vhr daselbst richten wollen, vnd als er Zum fenster hinaus gesehen ist er vom donner getroffen vnd bald todt darauff gefunden worden. Ruchloſer bauer Den 1. April ist ein alter 70 iähriger bauer Muelmatt wirt ausser- halb des freudhoffs be-genandt Zu Zeusaw beim haust auff dem Gericht gestorben, graben. weil derselbe in 40 iahren nicht einmal sich Zum tisch des herrn gefunden, auch in so viel iahren vber 3 mal nie zur kirchen gangen, ist er als ein Verächter Gottes worts vnd der heiligen Sacrament andern Zum abschew ausser der ehrlicher Gemein, ansserhalb des kirchhoffs zum Rantzer begraben worden ohne gleidt, ohne Pfarher, Schuler vnd ohne Wentz Gruudt enthaubt worden. In diesem 1614 Jahr sein a lhie gesang.
302 Stadt zu führen, habens selber verbrewet oder in frembde landtt ver- khaufft. Geboren 519 Gestorben 334 Personen Communicirt) 6470 (Copulirt worden 94 baar. Anno 1615. Den 24. Januarij Ist Wentz Grundt von Trantenaw ein Seldat mit dem schwert gerichtet worden, der hat vor diesen einen Zu Neuhaus den andern hie im Palgen erstochen, vnd ist damals ohn gefehr vor 5 Jahren Anno 1609 ewig verurlaubet worden, weil er aber wieder hieher kommen, vnd den dritten mit einem Messer auch im Rauff- handl auff der Stigen beym Schenkhen im Ledertheil erstochen, hat er sein straff darumb leiden mussen, der entleibte hies Paul Wist von Nürnberg vom den vorigen Mord ist oben im 1609 Jahr zu lesen. Wetter einge- Den 25. Januarij 9st ein schräklich donnern in der grö ſchlagen in Jenner. sten kelte entstanden, hat zu Teltfch ein geschlagen vnd gebraudt gleichsfals auch zu futtenberg wie am Tag Paulj Vekherung. 3 Sonnen Re Den 19. Februarij vnd nachtag hernach hat sich frue vnd genbogen sim Winter. gegen abendt ein Negenbogen erzeigt da es doch grimig kalt ge- wesen vnd sonsten die Regenbogen in Wässerichter lufft erscheinen. Item es sein von der sonnen gegenschein entstanden, das es gleich gescheint als 3 Sonnen vnd vmb den Mond sein Zirkheln gewesen. Erdbeben. Den 20. Febru arij frue bald in puncto nach Zehen auff der gantzen Vhr als man das bierglökhl gelentet, ist ein schrökliches erdbe- ben gewest, dauon die glasfenster truhen thür Zingefäss gebebet, vnd hat ein ansehen gehabt als wolte alles Zu grundt gehen. Donner einge Den 31. Martij Ist ein sehr schröckliches wetter gewesen ſchlagen. hat der donner eingeschlagen bej dem Meschior Guetner beym Seelhaus vnd gezindet, doch ists fener bald gelescht worden, Es hat auch den hans Lewald Schlosser erschlagen, dergleich am Spitlthurn gewesen die Vhr daselbst richten wollen, vnd als er Zum fenster hinaus gesehen ist er vom donner getroffen vnd bald todt darauff gefunden worden. Ruchloſer bauer Den 1. April ist ein alter 70 iähriger bauer Muelmatt wirt ausser- halb des freudhoffs be-genandt Zu Zeusaw beim haust auff dem Gericht gestorben, graben. weil derselbe in 40 iahren nicht einmal sich Zum tisch des herrn gefunden, auch in so viel iahren vber 3 mal nie zur kirchen gangen, ist er als ein Verächter Gottes worts vnd der heiligen Sacrament andern Zum abschew ausser der ehrlicher Gemein, ansserhalb des kirchhoffs zum Rantzer begraben worden ohne gleidt, ohne Pfarher, Schuler vnd ohne Wentz Gruudt enthaubt worden. In diesem 1614 Jahr sein a lhie gesang.
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303 Den 20. Aprilis Ist ein fayserlicher befelch neben herrn Gommision wegen der Cardinals von Dietrichstein schreiben hie ankommen, des inhalte Watsen Geſber. Weil Zhr Majestät aus gewissen Vrsachen zu wissen begeren, wie mit Ge- meiner Stadt einkommen, Ztem mit den Waysengeldern, Spital einkommen gehandelt werde, als habe Ihr Majestät gewisse comnissarien verordnet, als nemlich herrn Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmuntz, herrn Carl haugwitz vnter Camerern, herrn Gindrzich Zahradetzkj, herrn Wilhelm Mun- ka vnd herrn Dembinsky, wir sollen den 4. Maij mit den raittungen gefast sein vnd wen vns ein tag von obberurten herrn Commissarien bestimbt wirt, dieselbe abfuhren, drauff ist alsbald schlecht die antwort dem herrn Cardinal gegeben worden, weil der handl der grossen wichtigkheit das er gutter beratschlagung bedarff, viel aber der furnembsten Ratths Personen der Zeit zu Linz sein, sol Zu derselben anheimlunfft daraus nach notturfft geredt vnd Ihr Majestät sowel als Ihr hochfürstlichen Gnaden dauon schrifft- licher bericht Zukommen, Entzwischen haben die von Zuaim vnd Vrunn bez vns vnd wir bej ihnen gutachten ersucht, was von allen Stedten gleichför, mig zu antworten sein möchte, daher ist dem herr Cardinal geantwortet worden, es khomme dem Ratth das begeren fremb fur, weil sie nicht wissen wer sich wider ein Ratth beschwert, als ob mit den waisengeldern vbl ge- handlet were, bitten demnach Jhr hochfürstlichen gnaden wollen nicht hieher reisen sie wollen Zuuer Ihr Majestät notturfftiglich in dieser sachen zu schreiben vnd die Vrfache dieser Commission erforschen. Drauff herr Cardi¬ nal geantwortet, Er wolle Jhr Majestät vusern bericht zuschikhen, vnd wor- auff Ihr Majestät sich ferner resoluiren werden, dem mus er vnd wir ge- horsamlich nachleben. Den 14. Maij ist ein Zimlicher schnee gefallen hat auchSchnee vnd Eys. gegrupnet, vnd ist vor grosser kelten darauff eyss gefroren, dauon die blue im garten schaden gelitten, auch in Weingarten grosser schaden er- folget. Den 23. Maij Sein Ihr Kayserliche Majestät sambt dero kayserlichen gemahl vmb 19 Vhr von Pirnitz hieher ankonmen, der Kayser ist in einem himlwagen Die Kayserin aber hinter ihm in einer sänfften (weil sie hoch¬ schwanger) eingezogen, vnd sein Ihr Majestät der Kayser absonderlich die Kayserin auch besonders durch mich Martin Leupoldt empfangen worden, in beisein herrn Matthes Wagner, herrn Daniel Lezelter, herrn Matthes Glenkh, herrn Christoff Steltz, herrn Bartl Schmilauer, herrn Jacob Fesst, herrn Daniel Dornkreil, herrn Greger Perufus, herrn Marcus Schindl Sein des andern tages nach Stekhen Zum frustukh vnd auf die nacht nach deutsch brod verraist vorm Piernizer thor da Jhr Majestet vom Ratth angenohmen wor den hat der Obriste Cauzler des königreichs Beheimb herr Zbenko von Lobkowitz geantwortet, des andern tages als man Jhr Majestät Zum abzug
303 Den 20. Aprilis Ist ein fayserlicher befelch neben herrn Gommision wegen der Cardinals von Dietrichstein schreiben hie ankommen, des inhalte Watsen Geſber. Weil Zhr Majestät aus gewissen Vrsachen zu wissen begeren, wie mit Ge- meiner Stadt einkommen, Ztem mit den Waysengeldern, Spital einkommen gehandelt werde, als habe Ihr Majestät gewisse comnissarien verordnet, als nemlich herrn Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmuntz, herrn Carl haugwitz vnter Camerern, herrn Gindrzich Zahradetzkj, herrn Wilhelm Mun- ka vnd herrn Dembinsky, wir sollen den 4. Maij mit den raittungen gefast sein vnd wen vns ein tag von obberurten herrn Commissarien bestimbt wirt, dieselbe abfuhren, drauff ist alsbald schlecht die antwort dem herrn Cardinal gegeben worden, weil der handl der grossen wichtigkheit das er gutter beratschlagung bedarff, viel aber der furnembsten Ratths Personen der Zeit zu Linz sein, sol Zu derselben anheimlunfft daraus nach notturfft geredt vnd Ihr Majestät sowel als Ihr hochfürstlichen Gnaden dauon schrifft- licher bericht Zukommen, Entzwischen haben die von Zuaim vnd Vrunn bez vns vnd wir bej ihnen gutachten ersucht, was von allen Stedten gleichför, mig zu antworten sein möchte, daher ist dem herr Cardinal geantwortet worden, es khomme dem Ratth das begeren fremb fur, weil sie nicht wissen wer sich wider ein Ratth beschwert, als ob mit den waisengeldern vbl ge- handlet were, bitten demnach Jhr hochfürstlichen gnaden wollen nicht hieher reisen sie wollen Zuuer Ihr Majestät notturfftiglich in dieser sachen zu schreiben vnd die Vrfache dieser Commission erforschen. Drauff herr Cardi¬ nal geantwortet, Er wolle Jhr Majestät vusern bericht zuschikhen, vnd wor- auff Ihr Majestät sich ferner resoluiren werden, dem mus er vnd wir ge- horsamlich nachleben. Den 14. Maij ist ein Zimlicher schnee gefallen hat auchSchnee vnd Eys. gegrupnet, vnd ist vor grosser kelten darauff eyss gefroren, dauon die blue im garten schaden gelitten, auch in Weingarten grosser schaden er- folget. Den 23. Maij Sein Ihr Kayserliche Majestät sambt dero kayserlichen gemahl vmb 19 Vhr von Pirnitz hieher ankonmen, der Kayser ist in einem himlwagen Die Kayserin aber hinter ihm in einer sänfften (weil sie hoch¬ schwanger) eingezogen, vnd sein Ihr Majestät der Kayser absonderlich die Kayserin auch besonders durch mich Martin Leupoldt empfangen worden, in beisein herrn Matthes Wagner, herrn Daniel Lezelter, herrn Matthes Glenkh, herrn Christoff Steltz, herrn Bartl Schmilauer, herrn Jacob Fesst, herrn Daniel Dornkreil, herrn Greger Perufus, herrn Marcus Schindl Sein des andern tages nach Stekhen Zum frustukh vnd auf die nacht nach deutsch brod verraist vorm Piernizer thor da Jhr Majestet vom Ratth angenohmen wor den hat der Obriste Cauzler des königreichs Beheimb herr Zbenko von Lobkowitz geantwortet, des andern tages als man Jhr Majestät Zum abzug
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304 glukh gewunschet hat der Reichs Vice Canzler herr von Vlm (weil der Be- hemische Cauzler den tag Zuer wegen seiner frauen gefährlichen krankheit verraist) an stat Jhr Majestät gedankt. Diese rais ist wegen des Gene- ral Landtags, der auff den Montag nach Trinitatis zu Prag Zu halten ausgeschrieben worden geschehen. Chasmata. Die Nacht wie Jhr Majestet hie gelegen sein grosse Chaſmata am himl gesehen worden vmb 6 Vhr bei der nacht. Mönch in Den 25. Maij hat der Quardian in frawkloster in die frawkloſter bricht in der heuslein am kloster gebrochen, als er Zu rede gestellt worden, herrn heuſlein. hat er geantwortet es sej seiner hohen obrigkeit, vnd des Obristen herrn Canzlers des königreichs Beheimb befelch dem müste er nachleben. Was sich ferner verloffen, wirt hernach verzeichnet. Spaniſche bot= Den 29. Maij ist die Spanische botschafft von Wien hie- schafft. her gelanget, vnd des andern tages weiter dem Kayserlichen hoff nachgezegen. Den 31. Maij Ist die Babstische botschafft hie ankommen Babſtische bot- schafft ankommen. vnd im Pfarhoff eingefhert, des andern tages wieder verraist dem Kayserlichen hoff nach gegen Prag. Den 11. Junij hat es Zimlich starkh gegrupnet, vnd dadurch die blue am khorn sehr beschediget das khorn hilt gelten 45 w. g. der Waitz 55 w. der Habern 26 w. auch 1 Schock bald darnach das korn 2 Schock vorm schnit. Den 15. Junij Ist die grosse glokhen aus dem Zapfen Glokben herab gefallen. gewichen vnd nach der seitten herabgefallen doch ohne schaden, welches viel fur ominosum gehalten. Apotekher Desselben tages ist ein grosser schwartzer hundt in des erffallet sich. herrn Paul Schuberts Caplans Losament in der Waidhoferin haus am Vnter Platz kommen, den man nicht wol aus dem Haus bringen mögen, der nachmals ist verschwunden, Zuuor aber ist er im Vorhaus nidergelegen vnd hat hell gehienet, vnd an derselben stel wo er also iemmerlich gehienet hat, ist die folgende nacht ein Catholischer Apothefergeselle vom gelender ins Vor- haus herab gefallen, vnd hat sich erschlagen, vnd ist eben an der stell wo der hundt gelegen todt gefunden worden. Dieser Apothekergesell ist nachmals im Frauenkloster von den Babstischen begraben worden. Priuilegien der Anno 1615 den 19. Junij bin ich mit herrn Bartl Schmi¬ Stadt confirmi- ren laffen. lauern nach Prag gefahren, haben alda Gemeiner Stadt Pri¬ uilegien confirmiren lassen, auch in specie die handfest, das Priuilegium Caroli quarti, Sigismundi, Jodoci, Wladislai vnd Ferdinandi das man die Stadt vnd den Camer Zins niemanden versetzen noch verkhauffen sol, Item Rudolphj das Ihr Majestät die Acta in eigene handt vbergeben sol. Item das der Weinschankh blos vnd allein bej Gemeiner Stadt im Ratt-
304 glukh gewunschet hat der Reichs Vice Canzler herr von Vlm (weil der Be- hemische Cauzler den tag Zuer wegen seiner frauen gefährlichen krankheit verraist) an stat Jhr Majestät gedankt. Diese rais ist wegen des Gene- ral Landtags, der auff den Montag nach Trinitatis zu Prag Zu halten ausgeschrieben worden geschehen. Chasmata. Die Nacht wie Jhr Majestet hie gelegen sein grosse Chaſmata am himl gesehen worden vmb 6 Vhr bei der nacht. Mönch in Den 25. Maij hat der Quardian in frawkloster in die frawkloſter bricht in der heuslein am kloster gebrochen, als er Zu rede gestellt worden, herrn heuſlein. hat er geantwortet es sej seiner hohen obrigkeit, vnd des Obristen herrn Canzlers des königreichs Beheimb befelch dem müste er nachleben. Was sich ferner verloffen, wirt hernach verzeichnet. Spaniſche bot= Den 29. Maij ist die Spanische botschafft von Wien hie- schafft. her gelanget, vnd des andern tages weiter dem Kayserlichen hoff nachgezegen. Den 31. Maij Ist die Babstische botschafft hie ankommen Babſtische bot- schafft ankommen. vnd im Pfarhoff eingefhert, des andern tages wieder verraist dem Kayserlichen hoff nach gegen Prag. Den 11. Junij hat es Zimlich starkh gegrupnet, vnd dadurch die blue am khorn sehr beschediget das khorn hilt gelten 45 w. g. der Waitz 55 w. der Habern 26 w. auch 1 Schock bald darnach das korn 2 Schock vorm schnit. Den 15. Junij Ist die grosse glokhen aus dem Zapfen Glokben herab gefallen. gewichen vnd nach der seitten herabgefallen doch ohne schaden, welches viel fur ominosum gehalten. Apotekher Desselben tages ist ein grosser schwartzer hundt in des erffallet sich. herrn Paul Schuberts Caplans Losament in der Waidhoferin haus am Vnter Platz kommen, den man nicht wol aus dem Haus bringen mögen, der nachmals ist verschwunden, Zuuor aber ist er im Vorhaus nidergelegen vnd hat hell gehienet, vnd an derselben stel wo er also iemmerlich gehienet hat, ist die folgende nacht ein Catholischer Apothefergeselle vom gelender ins Vor- haus herab gefallen, vnd hat sich erschlagen, vnd ist eben an der stell wo der hundt gelegen todt gefunden worden. Dieser Apothekergesell ist nachmals im Frauenkloster von den Babstischen begraben worden. Priuilegien der Anno 1615 den 19. Junij bin ich mit herrn Bartl Schmi¬ Stadt confirmi- ren laffen. lauern nach Prag gefahren, haben alda Gemeiner Stadt Pri¬ uilegien confirmiren lassen, auch in specie die handfest, das Priuilegium Caroli quarti, Sigismundi, Jodoci, Wladislai vnd Ferdinandi das man die Stadt vnd den Camer Zins niemanden versetzen noch verkhauffen sol, Item Rudolphj das Ihr Majestät die Acta in eigene handt vbergeben sol. Item das der Weinschankh blos vnd allein bej Gemeiner Stadt im Ratt-
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305 haus bleiben sol, Ztem, das ein ieder ausserhalb Behmen vnd Mehrern, der hie erben wil, von hieger erbschafft von 100 fl. 5 fl. Zur Gemeiner Stadt geben sol. Item das ein ieder appellant sein appellation in 4 wochen volen- den vnd in der Zeit ein anders bescheid bringen sol, bei versust der Appel- lation da ers aber nicht endern khente, sel er von der Appellation die fundt schafft bringen, das er an seinem fleis nichts hat erwinden lassen, item wel- chem dazu die Acta vberantwortet. Item das der appellant seine graua- mina vnd die vrsach der appellation hie vor gericht schrifftlich forbringen sol, alle seittenschrifften bej der Cauzlej vnd Appellation abgeschafft, die gra- uamina sol man den actis hie beilegen vnd neben den actis nach Pragschikhen haben tax gelt geben 1200 Schock dem herrn Obristen Canzler verehrt ab- sonderlich 800 Schockf Canzlej geben 213 Schock facit alles 2213 Schock. Dagegen ist die gebuer 5 fl. von 100 fl. an ettlichen ortten sonder- lich bej den Stubikischen bej 3500 fl. einzunehmen laut der confirmation. Diese ansehnliche confirmation dergleichen vorhin kheine so statlich vnd aus- führlich gegeben worden, hat ein Ersamer Rath fleissig verwahren, vnd das kayserlich Sigill in ein Silbern Capsel so mit fleis dazu gemacht worden, legen lassen. Sein den 11. Julij allererst wieder anheim kommen. Den 29. Julij Ist der Ratth durch die Altgeschwornen herrn mit consens herrn Vuter Cammerers der die vom Ratth kueste Personen con- firmirt, verneuret worden. Herr Daniel Lezelter Eltister herr Matthes Glenkh Beysitzer Junge herrn: Daniel Politzer Martin Pauspertl Matthias Lünhutl. Richter herr Thomas Pesserl 14. Augusti 1615. Den 20. Augusti Ost ein Turfische betschasft 13 futschen Turktsche bott- schafft. starkh hie ankommen, die sollen den fried so auff 20 iahr zu Wien auffs new geschlossen, Zu Prag von Ihr Majestet confirmiren lassen Ihr Commissarius herr Peter herr von Nachod. Sein den andern tag vmb die Vesper auff Brod verruckt. Gleich die stund wie die Turkischen Furirer hie ankommen Brunst. ist ein feuer durch den Rauchfang in der vntern Behemgassen auff des hans wolchem haus auskommen doch Zeitlich ohne der benachbarten schaden ge- dempffet worden. Es ist dieses iahr ein sehr dürrer Sommer vnd warmerDuerer Sommer vnd herbst. herbst gewesen, dauon die Wesser ausgetrüknet, das Maalwerkh verhindert worden, das man an Vielen ortten hat teucht auffziehen mussen damit das Muelwerkh befordert worden, Auch hat ein Ersamer Ratth ein Zimlichen Vorrath von Meel aus Gemeiner Stadt Traidhaus dem Volkh 20
305 haus bleiben sol, Ztem, das ein ieder ausserhalb Behmen vnd Mehrern, der hie erben wil, von hieger erbschafft von 100 fl. 5 fl. Zur Gemeiner Stadt geben sol. Item das ein ieder appellant sein appellation in 4 wochen volen- den vnd in der Zeit ein anders bescheid bringen sol, bei versust der Appel- lation da ers aber nicht endern khente, sel er von der Appellation die fundt schafft bringen, das er an seinem fleis nichts hat erwinden lassen, item wel- chem dazu die Acta vberantwortet. Item das der appellant seine graua- mina vnd die vrsach der appellation hie vor gericht schrifftlich forbringen sol, alle seittenschrifften bej der Cauzlej vnd Appellation abgeschafft, die gra- uamina sol man den actis hie beilegen vnd neben den actis nach Pragschikhen haben tax gelt geben 1200 Schock dem herrn Obristen Canzler verehrt ab- sonderlich 800 Schockf Canzlej geben 213 Schock facit alles 2213 Schock. Dagegen ist die gebuer 5 fl. von 100 fl. an ettlichen ortten sonder- lich bej den Stubikischen bej 3500 fl. einzunehmen laut der confirmation. Diese ansehnliche confirmation dergleichen vorhin kheine so statlich vnd aus- führlich gegeben worden, hat ein Ersamer Rath fleissig verwahren, vnd das kayserlich Sigill in ein Silbern Capsel so mit fleis dazu gemacht worden, legen lassen. Sein den 11. Julij allererst wieder anheim kommen. Den 29. Julij Ist der Ratth durch die Altgeschwornen herrn mit consens herrn Vuter Cammerers der die vom Ratth kueste Personen con- firmirt, verneuret worden. Herr Daniel Lezelter Eltister herr Matthes Glenkh Beysitzer Junge herrn: Daniel Politzer Martin Pauspertl Matthias Lünhutl. Richter herr Thomas Pesserl 14. Augusti 1615. Den 20. Augusti Ost ein Turfische betschasft 13 futschen Turktsche bott- schafft. starkh hie ankommen, die sollen den fried so auff 20 iahr zu Wien auffs new geschlossen, Zu Prag von Ihr Majestet confirmiren lassen Ihr Commissarius herr Peter herr von Nachod. Sein den andern tag vmb die Vesper auff Brod verruckt. Gleich die stund wie die Turkischen Furirer hie ankommen Brunst. ist ein feuer durch den Rauchfang in der vntern Behemgassen auff des hans wolchem haus auskommen doch Zeitlich ohne der benachbarten schaden ge- dempffet worden. Es ist dieses iahr ein sehr dürrer Sommer vnd warmerDuerer Sommer vnd herbst. herbst gewesen, dauon die Wesser ausgetrüknet, das Maalwerkh verhindert worden, das man an Vielen ortten hat teucht auffziehen mussen damit das Muelwerkh befordert worden, Auch hat ein Ersamer Ratth ein Zimlichen Vorrath von Meel aus Gemeiner Stadt Traidhaus dem Volkh 20
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306 verkaufft, auch selbst in der Frawgassen auff Gemeiner Stadtheuslein brot bakhen lassen, weil ein grosser mangl bej der armuth des brots halber ge- wesen, vnd viel benachtbarte, vnd 3 meil wegs vmb die Stadt das brot in säkhen aus der Stadt getragen, weil bej ihnen khein Vorrath an Meel vor- handen gewest. Den 1. Octobris Ist Wolff Sokhol, so vor diesem alhie Scharffrich- ter gewesen, vnd nachmals von Ihr Majestät die legitimation vnd redlig- kheit erlangt, mit dem schwert gericht worden, weil er hie ein ehgegebenes Weib gehabt, vnd darueber ein andere Zu Prag geehlichet, dessen sich die hiege beschwert, vnd neben den Rechten gegen ihn zu verfahren gebetten, Als er auff seines hiegen Weibs begeren gefenflich eingezogen worden, haben sich die Menche im Frauenkloster seiner hefftig angenohmen, ebnermassen auch sein erbherrn in Behem ein Graff von Rozdrazdiowa auff Blatnzy wonhafft, der sich soweit schriftlich vernehmen lassen, der Wolff komme lebendig oder todt aus der sfengknis so wil er sich seiner annehmen vnd den Ratth fur Recht laden, weil man ihm ihn als seinen Vnterthan nicht wil heraus geben vnd vor ihm verklagen, dagegen der Ratth geantwortet, weil sein erstes weib alhie wohnet vnd das Recht wieder ihn begert, er auch der Wolff ein heff vnter der Stadt Jurisdiction Zu Solawitz hat, wollen sie hie die sach abhören ist ihm ein tag Zu recht mit ihm vnd seinem hiegen weib bestimbt vnd dem Graffen dauen geschrieben worden, weil aber der Graff darzu nicht erschienen, auch gewisse Zeugnis vorhanden gewest, das er 2 ehliche weiber gehabt, hat man bej ettlichen Mehrischen herrn Ratth gehalten, sonderlich bej herrn Carl herrn von Zerotin vnd herrn Wilhelm Munka Cammer Procuratorn. Die haben ihr gutachten gegeben, man sol ihn mit dem schwert richten, ehe der Graff oder die Menche ein Kayserlich schreiben ausbringen, vnd da gleich der Graff den Ratth deswegen laden wolte, muste es in Mehrern geschehen, sie wolten aldan denn handl wol wissen abzuhelffen. Als man hierauff dem Wolffen das leben eben den tag abgefändiget wie er ist iustificirt worden hat er in der gefegknis austruktich gesagt, er wolle nicht sterben bies noch ein schreiben von seinem herrn graf- fen kombt (deswegen das der eine Mönch damals zu Prag gewesen) hat sich auch in der gefengknis verrigelt, 2 Messer in die handt genohmen vnd gesagt, ob man gwalt an ihm vben wird, wolle er sich selbst ermörden. Als man ihm Zur antwort geben Ob er ein Mörder an seinem leib sein wirt, so gibt er die Seel dem Teuffl vnd der leib wirt dennoch vom hen kher verbrent worden, hat er nichts anders darauff anderes geantwortet, als wie vorhin, er wolle sich erstechen, vnd daruber mit Gott (durchstrichen) er thete ihm nicht anderst. Entlich ist ihm der letzte bescheid durchs fenster gesagt worden, Ob er nicht gutwillig auffthet so wirt man die thur mit gwalt öffnen, vnd ihm ein schmehlichern todt als wol bestimbt anthun,
306 verkaufft, auch selbst in der Frawgassen auff Gemeiner Stadtheuslein brot bakhen lassen, weil ein grosser mangl bej der armuth des brots halber ge- wesen, vnd viel benachtbarte, vnd 3 meil wegs vmb die Stadt das brot in säkhen aus der Stadt getragen, weil bej ihnen khein Vorrath an Meel vor- handen gewest. Den 1. Octobris Ist Wolff Sokhol, so vor diesem alhie Scharffrich- ter gewesen, vnd nachmals von Ihr Majestät die legitimation vnd redlig- kheit erlangt, mit dem schwert gericht worden, weil er hie ein ehgegebenes Weib gehabt, vnd darueber ein andere Zu Prag geehlichet, dessen sich die hiege beschwert, vnd neben den Rechten gegen ihn zu verfahren gebetten, Als er auff seines hiegen Weibs begeren gefenflich eingezogen worden, haben sich die Menche im Frauenkloster seiner hefftig angenohmen, ebnermassen auch sein erbherrn in Behem ein Graff von Rozdrazdiowa auff Blatnzy wonhafft, der sich soweit schriftlich vernehmen lassen, der Wolff komme lebendig oder todt aus der sfengknis so wil er sich seiner annehmen vnd den Ratth fur Recht laden, weil man ihm ihn als seinen Vnterthan nicht wil heraus geben vnd vor ihm verklagen, dagegen der Ratth geantwortet, weil sein erstes weib alhie wohnet vnd das Recht wieder ihn begert, er auch der Wolff ein heff vnter der Stadt Jurisdiction Zu Solawitz hat, wollen sie hie die sach abhören ist ihm ein tag Zu recht mit ihm vnd seinem hiegen weib bestimbt vnd dem Graffen dauen geschrieben worden, weil aber der Graff darzu nicht erschienen, auch gewisse Zeugnis vorhanden gewest, das er 2 ehliche weiber gehabt, hat man bej ettlichen Mehrischen herrn Ratth gehalten, sonderlich bej herrn Carl herrn von Zerotin vnd herrn Wilhelm Munka Cammer Procuratorn. Die haben ihr gutachten gegeben, man sol ihn mit dem schwert richten, ehe der Graff oder die Menche ein Kayserlich schreiben ausbringen, vnd da gleich der Graff den Ratth deswegen laden wolte, muste es in Mehrern geschehen, sie wolten aldan denn handl wol wissen abzuhelffen. Als man hierauff dem Wolffen das leben eben den tag abgefändiget wie er ist iustificirt worden hat er in der gefegknis austruktich gesagt, er wolle nicht sterben bies noch ein schreiben von seinem herrn graf- fen kombt (deswegen das der eine Mönch damals zu Prag gewesen) hat sich auch in der gefengknis verrigelt, 2 Messer in die handt genohmen vnd gesagt, ob man gwalt an ihm vben wird, wolle er sich selbst ermörden. Als man ihm Zur antwort geben Ob er ein Mörder an seinem leib sein wirt, so gibt er die Seel dem Teuffl vnd der leib wirt dennoch vom hen kher verbrent worden, hat er nichts anders darauff anderes geantwortet, als wie vorhin, er wolle sich erstechen, vnd daruber mit Gott (durchstrichen) er thete ihm nicht anderst. Entlich ist ihm der letzte bescheid durchs fenster gesagt worden, Ob er nicht gutwillig auffthet so wirt man die thur mit gwalt öffnen, vnd ihm ein schmehlichern todt als wol bestimbt anthun,
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307 drauff sagt er, wirt man gwalt vben so wil er gwalt Mit gwalt ver- treiben, vnd das ehe einer vor ihm sterben ehe er sterben wirt, vnd Zum henkher auch Zu den Schröttern so mit ihren hellparten vnd dremeln vor der gefengknis gestanden, hat er geredt. Sie solten nur nicht hinein kommen Zu ihm, er wil sie gwis ermörden, drauff haben die Schrötter die thur der gefengfnis mit hakhen entzwej gehawet vnd geöffnet, der wolff hat in einer handt ein fusstollen, den er in der gefengknis ausgebrochen vnd in der an dern handt ein blosses Messer gehalten, Auff die Schrötter Zugeschlagen, bald vor ihnen auff die bankh bald wieder herabgesprungen vnd dem Gricht sich hefftig entsetzet, dergleichen fhein einiges exempl hie erhört worden. Als in aber die Schrötter auff die Fuß geschlagen vnd mit den hellparten auff den kopff geschmissen das blut von ihm geronnen, ist er zur erden ge- sunkhen, da ihn dan der hiege scharffrichter (so Zuuor sein des Wolffen knecht gewesen) hart gebunden, das blut abgewischt vnd wenig stund drauff am Rabenstein gerichtet vor dem Rabenstein hat er ein vermeintes Testa- ment aussgericht, Etwas Zum kloster ins Creützkloster vnd Frawkloster, etwas seinem Weib zu Prag verschafft, da er doch hie auch ein Weib gehabt vnd khinder mit ihr gezeugt. Es ist aber sein geschefft in khein sonder acht gezogen worden, vnd hat weder der Graff noch die Mönchen nach seinem todt weiter etwas begert. Den 19. Oktobris Ist mit Matthes Lohner Brunmeister von Steyer ein geding gemacht worden, das er die verborgenen Brunquellen etwa ein Virtl Mail hinter Simonsdorff durch Rern Zusammen fuhren sol in einen Stainern 4efrichten kasten wie es den geschehen vnd von 4 ortten in bleuern Rern das Wasser in einen saubern Steinern kasten 9 schuh lang vnd 9 schuh brait gefuhrt vnd die brunen mit Rasen sauber bedekt hat von denen sol ers in die Stadt bringen laut des folgenden gedings: Anno 1615 den 19. Octobris Ist Zwieschen herrn Burgermeister vnd Ratth der Stadt Iglaw an einem vnd Maister Matthes Lochner Brugk vnd Brunenmeister in Steyer anderstheils nachfolgendes geding wegen eines brunnenwerkhs gemacht vnd auffgericht werden. Nemlich obgedachter Maister Matthes sol den Quelbrunnen hinter Simonsdorff vom Vrsprung bies in die Stadt mit gutter Vorsichtigkheit vnd vngesparten möglichen fleis in hölt zern vnd bleyern Rern uah gelegenheit des orts fuhren auff vnd von dem thurn in der Creuzergassen in bleyern Rern vnd nachmals in höltzern Rern bies zu dem Rehrkasten der Zu diesem wasser etwa am Obern Platz auffs new angericht werden sol. Zu solchem werkh sol Meister Matthes auff seine eigne darleg vnd Vnkosten die notturfft taugliche eyserne Pichsen vnd eyserne Ring hergeben, vnd die Pichsen bies auff Krembs liefern von dan- nen sollen sie auff Gemeiner Stadt Vnkosten hieher gebracht werden. Er soll auch alle Rern auff sein Vnkosten selbst giessen Poren vnd legen lassen 20"
307 drauff sagt er, wirt man gwalt vben so wil er gwalt Mit gwalt ver- treiben, vnd das ehe einer vor ihm sterben ehe er sterben wirt, vnd Zum henkher auch Zu den Schröttern so mit ihren hellparten vnd dremeln vor der gefengknis gestanden, hat er geredt. Sie solten nur nicht hinein kommen Zu ihm, er wil sie gwis ermörden, drauff haben die Schrötter die thur der gefengfnis mit hakhen entzwej gehawet vnd geöffnet, der wolff hat in einer handt ein fusstollen, den er in der gefengknis ausgebrochen vnd in der an dern handt ein blosses Messer gehalten, Auff die Schrötter Zugeschlagen, bald vor ihnen auff die bankh bald wieder herabgesprungen vnd dem Gricht sich hefftig entsetzet, dergleichen fhein einiges exempl hie erhört worden. Als in aber die Schrötter auff die Fuß geschlagen vnd mit den hellparten auff den kopff geschmissen das blut von ihm geronnen, ist er zur erden ge- sunkhen, da ihn dan der hiege scharffrichter (so Zuuor sein des Wolffen knecht gewesen) hart gebunden, das blut abgewischt vnd wenig stund drauff am Rabenstein gerichtet vor dem Rabenstein hat er ein vermeintes Testa- ment aussgericht, Etwas Zum kloster ins Creützkloster vnd Frawkloster, etwas seinem Weib zu Prag verschafft, da er doch hie auch ein Weib gehabt vnd khinder mit ihr gezeugt. Es ist aber sein geschefft in khein sonder acht gezogen worden, vnd hat weder der Graff noch die Mönchen nach seinem todt weiter etwas begert. Den 19. Oktobris Ist mit Matthes Lohner Brunmeister von Steyer ein geding gemacht worden, das er die verborgenen Brunquellen etwa ein Virtl Mail hinter Simonsdorff durch Rern Zusammen fuhren sol in einen Stainern 4efrichten kasten wie es den geschehen vnd von 4 ortten in bleuern Rern das Wasser in einen saubern Steinern kasten 9 schuh lang vnd 9 schuh brait gefuhrt vnd die brunen mit Rasen sauber bedekt hat von denen sol ers in die Stadt bringen laut des folgenden gedings: Anno 1615 den 19. Octobris Ist Zwieschen herrn Burgermeister vnd Ratth der Stadt Iglaw an einem vnd Maister Matthes Lochner Brugk vnd Brunenmeister in Steyer anderstheils nachfolgendes geding wegen eines brunnenwerkhs gemacht vnd auffgericht werden. Nemlich obgedachter Maister Matthes sol den Quelbrunnen hinter Simonsdorff vom Vrsprung bies in die Stadt mit gutter Vorsichtigkheit vnd vngesparten möglichen fleis in hölt zern vnd bleyern Rern uah gelegenheit des orts fuhren auff vnd von dem thurn in der Creuzergassen in bleyern Rern vnd nachmals in höltzern Rern bies zu dem Rehrkasten der Zu diesem wasser etwa am Obern Platz auffs new angericht werden sol. Zu solchem werkh sol Meister Matthes auff seine eigne darleg vnd Vnkosten die notturfft taugliche eyserne Pichsen vnd eyserne Ring hergeben, vnd die Pichsen bies auff Krembs liefern von dan- nen sollen sie auff Gemeiner Stadt Vnkosten hieher gebracht werden. Er soll auch alle Rern auff sein Vnkosten selbst giessen Poren vnd legen lassen 20"
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308 Seinem gesind vnd werkhleutten selbst Cost vnd Zehrung geben, auch sich fur seine Person selbst verkösten. Dagegen sol ein Ehrsamer Ratth ihm die notturfft bley Zu diesem werkh sowol holtz Zu Rern verschaffen, vnd Zu den Rern graben, vnd nach glücklich verrichter arbeit ihm seinen Zeug wie- der Zuruckh nach Steyer fuhren lassen vnd fur das ganze oberzelte geding allenthalben im Parem gelt 2400 Schock iedes pr. 70 kr. zu entrichten schuldig sein. Vnd was hierauff in abschlag bezahlt wirt, sel auff diese 2 gleichlautende Spanzetteln derer eine bej iedem Theil verbleibet ordentlich verzaichnet vnd auffgeschrieben werden. Dessen Zu vrkhundt vnd mehrer beglaubung ist dieser contract mit Gemeiner Stadt Iglaw Insigl vnd mehr gemelten Maister Matthes Loch- ners Petschafft verfertiget worden. Geschehen in Iglaw im Jahr vnd tag wie oben. Darauff haben seine werckhleut die er von Steyer mit sich hieher gebracht alsbald Rern geport und gelegt, die Vnterthanen Gemeiner Stadt aus Behmen vnd Mehrern ein dorff nach dem andern haben zu den Reren graben müssen an der Roboth, vnd ist dem Werkhmaister in abschlag des gedings auff obberurte summa alsbalt 700 Schock Zugestelt worden. Commiffion mit Den 21. Nouembris Ist von Ihrer hochsürstlichen Gna- dem Quarbian im Frawkloster.den dem herrn Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmuntz ain schreiben an Ratth hieher kommen, das Jhr hochfürstlichen Gnaden ne- ben dem herrn Haugwitz Vnter Cammerer vnd herrn Wilhelm Munka Cam- mer Prokurator Zu commissarien verordnet worden in der stritigkheit vnd beschwer so der Quardian im Frawkloster Ihr Majestet vbergeben die ist des vngefehren Inhalts: Quardian begert dem Ratth auff Zuerlegen das sie ihm das Traidhaus, die 2 heuslein am kloster Item den feller Vnterm kloster, die Ziglhütten vnd das dorff Rschez einraumen, das alles sei vom kloster entwendet wor- den, vnd ob gar der Ratth etwas darumb Zuweisen hat von dem vorigen Prouinzialn vnd Quardianen, so hetten dieselben nicht macht gehabt ohn des kaysers Consens etwas dem kloster zu vergeben, es sej alles null vnd nichtig. Auch beschwert er sich, das der Verlauf von den heuslein in das kloster fließe Item das er sicher auff der gassen nicht gehen durffe, Noch vor dem Vncatholischen Pöfel die Mess sicher verrichten, Item das man ihm sein trunkh nicht gern in die Stadt lasst fuhren 2c. vnd weil die commission in Brun bej vorstehendem Landtag verricht werden sol haben die hiegen abgesandte in befelch gehabt, weil das schreiben des herrn Cardinals khaum 2 tag vor dem Landtag hieher kommen sie sollen von dem handl nur sum- mariter etwas widerlegen vnd das vbrige zu fernerer Dilation begern. Als die hiegen abgesandten bej wehrendem Landtag in Brun sich bej den herrn Com- missarien angemeldet vnd ein tag Zur Verhör bestimbt worden, Zst herr
308 Seinem gesind vnd werkhleutten selbst Cost vnd Zehrung geben, auch sich fur seine Person selbst verkösten. Dagegen sol ein Ehrsamer Ratth ihm die notturfft bley Zu diesem werkh sowol holtz Zu Rern verschaffen, vnd Zu den Rern graben, vnd nach glücklich verrichter arbeit ihm seinen Zeug wie- der Zuruckh nach Steyer fuhren lassen vnd fur das ganze oberzelte geding allenthalben im Parem gelt 2400 Schock iedes pr. 70 kr. zu entrichten schuldig sein. Vnd was hierauff in abschlag bezahlt wirt, sel auff diese 2 gleichlautende Spanzetteln derer eine bej iedem Theil verbleibet ordentlich verzaichnet vnd auffgeschrieben werden. Dessen Zu vrkhundt vnd mehrer beglaubung ist dieser contract mit Gemeiner Stadt Iglaw Insigl vnd mehr gemelten Maister Matthes Loch- ners Petschafft verfertiget worden. Geschehen in Iglaw im Jahr vnd tag wie oben. Darauff haben seine werckhleut die er von Steyer mit sich hieher gebracht alsbald Rern geport und gelegt, die Vnterthanen Gemeiner Stadt aus Behmen vnd Mehrern ein dorff nach dem andern haben zu den Reren graben müssen an der Roboth, vnd ist dem Werkhmaister in abschlag des gedings auff obberurte summa alsbalt 700 Schock Zugestelt worden. Commiffion mit Den 21. Nouembris Ist von Ihrer hochsürstlichen Gna- dem Quarbian im Frawkloster.den dem herrn Cardinal von Dietrichstein Bischoffen zu Olmuntz ain schreiben an Ratth hieher kommen, das Jhr hochfürstlichen Gnaden ne- ben dem herrn Haugwitz Vnter Cammerer vnd herrn Wilhelm Munka Cam- mer Prokurator Zu commissarien verordnet worden in der stritigkheit vnd beschwer so der Quardian im Frawkloster Ihr Majestet vbergeben die ist des vngefehren Inhalts: Quardian begert dem Ratth auff Zuerlegen das sie ihm das Traidhaus, die 2 heuslein am kloster Item den feller Vnterm kloster, die Ziglhütten vnd das dorff Rschez einraumen, das alles sei vom kloster entwendet wor- den, vnd ob gar der Ratth etwas darumb Zuweisen hat von dem vorigen Prouinzialn vnd Quardianen, so hetten dieselben nicht macht gehabt ohn des kaysers Consens etwas dem kloster zu vergeben, es sej alles null vnd nichtig. Auch beschwert er sich, das der Verlauf von den heuslein in das kloster fließe Item das er sicher auff der gassen nicht gehen durffe, Noch vor dem Vncatholischen Pöfel die Mess sicher verrichten, Item das man ihm sein trunkh nicht gern in die Stadt lasst fuhren 2c. vnd weil die commission in Brun bej vorstehendem Landtag verricht werden sol haben die hiegen abgesandte in befelch gehabt, weil das schreiben des herrn Cardinals khaum 2 tag vor dem Landtag hieher kommen sie sollen von dem handl nur sum- mariter etwas widerlegen vnd das vbrige zu fernerer Dilation begern. Als die hiegen abgesandten bej wehrendem Landtag in Brun sich bej den herrn Com- missarien angemeldet vnd ein tag Zur Verhör bestimbt worden, Zst herr
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309 Vnter Cammerer vnd herr Munka beyde Kayserliche deputirte herrn Com missarien Zuuor nach haus verraist vnd haben des tags nicht erwartet der einige herr Cardinal vnd neben ihm herr Paul Michna Secretarius in der Behmischen Canzlej haben die sach summariter abgehört vnd befunden, das der quardian im Frawkloster dem Ratth vergebliche muh auffgethan, vnd Ihr Kayserliche Majestät Zur vnzeit vmb ein Commission angelanget, hat auch sein weitleuffige vnd aus dem Geistlichen Rechte deducirte Supplication ein gewesch titulirt dem quardian in Welscher sprach ein gutten filtz ge- lesen, vnd die abgesandten ersucht, sie solten ihm sein beginnen Zu guth halten, er verstünde selber nicht was er begert hat, doch wolle er Zu allen Vberflus obs sein gelegenheit gibt, wen er sein geistlich guth Soher in kurtz besuchen wirt, nach Iglaw kommen vnd den augenschein einnehmen, dabej ist es damals verblieben, vnd hat sich der quardian hinfuro friedlicher erzeugt. Den 7. Decembris Ist der erste schnee hie gefallen, ist Grster schnee. Zuuor ein warm lieblich wetter gewesen, dergleichen niemandt gedacht. Den 17. Decembris Ist herr hans Losnitzer Stadteltister hans Losnizers begrebnis. gestorben, weil er aber viel lange iahr niemals communicirt, die kirchen uicht besucht, vnd als von dem herrn Caplan vor seinem absterben erinnert worden, er solte sich mit Gott versehnen vnd das heilige Nachtmal empfahen, hat ers nicht thun wollen, sondern ihm Zur antwort geben wen er die sterkh hette er wüste wol was er thun wolte, das gesicht vom Ca- plan hinweggewandt, ihn sauer angesehen, weder empfangen, noch freundlich abscheiden lassen, haben die herrn Predicanten ihn nicht beclaitten wollen als ein Epicurischen verechter gottes worts Ist derwegen den 22. De- cembris frue vmb 10 Vhr vor tags auff einen schlitten mit 2 Nossen auf den kirchhoff gefuhrt vnd begraben worden, ohne gleit vnd ohne schuler, der todlen graber ist vbernacht im haus gelegen, das er frue nicht verschlaffen solte. Er sol auch in seinem leben gesagt haben, er begere khein leichpredigt, die Weiber werden ihm wol ein leichpredigt halten. Den 29. Decembris Ist die Turkische legation Achmet Turkische bot- schafft. Ciaia Bascha vnd Caspar Gratian von Gratschatsch ein Burger von Coustantinopl wieder hieher kommen von Prag Ihre Commissarien herr Jan Sezyma von Sezymowa Obrister Landt Camerer im königreich Beheimb vnd herr Vlrich Geczskowsky, Ihr Oesterreichischer Commissarius her Caspar Gall sein den andern tag von hinnen au j Trebitsch verraist. Geboren 436 Gestorben 447 Communicirt worden 7141 Copulirt 104 In diesem 1615 Jahr sein alhie Personen.
309 Vnter Cammerer vnd herr Munka beyde Kayserliche deputirte herrn Com missarien Zuuor nach haus verraist vnd haben des tags nicht erwartet der einige herr Cardinal vnd neben ihm herr Paul Michna Secretarius in der Behmischen Canzlej haben die sach summariter abgehört vnd befunden, das der quardian im Frawkloster dem Ratth vergebliche muh auffgethan, vnd Ihr Kayserliche Majestät Zur vnzeit vmb ein Commission angelanget, hat auch sein weitleuffige vnd aus dem Geistlichen Rechte deducirte Supplication ein gewesch titulirt dem quardian in Welscher sprach ein gutten filtz ge- lesen, vnd die abgesandten ersucht, sie solten ihm sein beginnen Zu guth halten, er verstünde selber nicht was er begert hat, doch wolle er Zu allen Vberflus obs sein gelegenheit gibt, wen er sein geistlich guth Soher in kurtz besuchen wirt, nach Iglaw kommen vnd den augenschein einnehmen, dabej ist es damals verblieben, vnd hat sich der quardian hinfuro friedlicher erzeugt. Den 7. Decembris Ist der erste schnee hie gefallen, ist Grster schnee. Zuuor ein warm lieblich wetter gewesen, dergleichen niemandt gedacht. Den 17. Decembris Ist herr hans Losnitzer Stadteltister hans Losnizers begrebnis. gestorben, weil er aber viel lange iahr niemals communicirt, die kirchen uicht besucht, vnd als von dem herrn Caplan vor seinem absterben erinnert worden, er solte sich mit Gott versehnen vnd das heilige Nachtmal empfahen, hat ers nicht thun wollen, sondern ihm Zur antwort geben wen er die sterkh hette er wüste wol was er thun wolte, das gesicht vom Ca- plan hinweggewandt, ihn sauer angesehen, weder empfangen, noch freundlich abscheiden lassen, haben die herrn Predicanten ihn nicht beclaitten wollen als ein Epicurischen verechter gottes worts Ist derwegen den 22. De- cembris frue vmb 10 Vhr vor tags auff einen schlitten mit 2 Nossen auf den kirchhoff gefuhrt vnd begraben worden, ohne gleit vnd ohne schuler, der todlen graber ist vbernacht im haus gelegen, das er frue nicht verschlaffen solte. Er sol auch in seinem leben gesagt haben, er begere khein leichpredigt, die Weiber werden ihm wol ein leichpredigt halten. Den 29. Decembris Ist die Turkische legation Achmet Turkische bot- schafft. Ciaia Bascha vnd Caspar Gratian von Gratschatsch ein Burger von Coustantinopl wieder hieher kommen von Prag Ihre Commissarien herr Jan Sezyma von Sezymowa Obrister Landt Camerer im königreich Beheimb vnd herr Vlrich Geczskowsky, Ihr Oesterreichischer Commissarius her Caspar Gall sein den andern tag von hinnen au j Trebitsch verraist. Geboren 436 Gestorben 447 Communicirt worden 7141 Copulirt 104 In diesem 1615 Jahr sein alhie Personen.
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310 Brunwaffer von Stmonsdorff. Anno 1616. Den 19. Maij Ist herr Thomas Swietnitzko der Amt- mannschafft auf Schrittens erlassen vnd anstat seiner herr Je- remias hoffsteter Zum Ambtmann bestelt vnd erfueset worden. Donner Den 26. Junij hat das Wetter in einen Thurn bej des eingeschlagen. Merth krumbs Remhöffen eingeschlagen dauen der ober theil gar herab gefallen, das Zigl dach durch vnd durch im holtzwerkh vnd Zigeln Zerschmettert, das man das ganze dach abtragen vnd auffs new setzen muessen- Perg- Eodem die Sein ettliche Pergkcommissarij von Ihrer kcommiffarij. Majestät verordnet hieher kommen, haben das hiege Pergkwerkh besichtiget vnd hoch gerhumet, Mit furgeben, wen es ordentlich angerichtet vnd durch mehr leut gebawet wurde es solte ein reichliche Ausbeuth geben, was auff ihre relation bej Ihr Majestät fur ein resolution erfolgen wirt gibt die Zeit. Den 4. Julij 3 wochen vor Jacobi hat sich der schuit hier angefan- gen, da andere iahr allererst nach Jacobj das traid Zeitich worden, vnd ist ein Vberaus heisse Zeit gewesen bestendig warm vnd wenig regen, derglei¬ chen hitzige Zeit bej menschen gedenkhen niemandt erfahren. Den 18. Julj Ist der Ratth verneuret worden mit consens herrn Vnter Cammerers durch die Altgeschwornen. herr Jacob Pauspertl Eltister herr Thoma Pesserl Beisitzer herr Jacob Fessl Richter 19. Juli designirt. Junge herrn: hans Freysleben Greger Miltner Paul Tauber. Jn der nacht wie der Ratth gegen morgens verneuret worden Ist herr Jacob Albrecht gestorben, seines alters 77 iahr, im Ratth gewesen 41 Jahr. Er ſter schnee im Den 4. Nouembris Ist der erste schnee gefallen Zuuor Nouember. im Zimlich warm wetter gewest, vnd im nachfolgenden Monat Decembris die ersten täge ist so ein liebliche warme Zeit eingefallen, das Bäum ausge- die baume etwas ausgeschlagen vnd knospen bekommen als wen ſchlagen im De cember. es im früling were. In diesem iahr ist das brunnenwasser von Simonsdorff bies Zur rotten Muel in rehren gefuhrt worden. Geboren Gestorben vnd ohne gsind Communicirt worden Copulirt worden Jacob Albrecht gestorben. 401 376 205 8283 Ambtmaun auff Schrittens. In diesem Jhar sein Personen. 93
310 Brunwaffer von Stmonsdorff. Anno 1616. Den 19. Maij Ist herr Thomas Swietnitzko der Amt- mannschafft auf Schrittens erlassen vnd anstat seiner herr Je- remias hoffsteter Zum Ambtmann bestelt vnd erfueset worden. Donner Den 26. Junij hat das Wetter in einen Thurn bej des eingeschlagen. Merth krumbs Remhöffen eingeschlagen dauen der ober theil gar herab gefallen, das Zigl dach durch vnd durch im holtzwerkh vnd Zigeln Zerschmettert, das man das ganze dach abtragen vnd auffs new setzen muessen- Perg- Eodem die Sein ettliche Pergkcommissarij von Ihrer kcommiffarij. Majestät verordnet hieher kommen, haben das hiege Pergkwerkh besichtiget vnd hoch gerhumet, Mit furgeben, wen es ordentlich angerichtet vnd durch mehr leut gebawet wurde es solte ein reichliche Ausbeuth geben, was auff ihre relation bej Ihr Majestät fur ein resolution erfolgen wirt gibt die Zeit. Den 4. Julij 3 wochen vor Jacobi hat sich der schuit hier angefan- gen, da andere iahr allererst nach Jacobj das traid Zeitich worden, vnd ist ein Vberaus heisse Zeit gewesen bestendig warm vnd wenig regen, derglei¬ chen hitzige Zeit bej menschen gedenkhen niemandt erfahren. Den 18. Julj Ist der Ratth verneuret worden mit consens herrn Vnter Cammerers durch die Altgeschwornen. herr Jacob Pauspertl Eltister herr Thoma Pesserl Beisitzer herr Jacob Fessl Richter 19. Juli designirt. Junge herrn: hans Freysleben Greger Miltner Paul Tauber. Jn der nacht wie der Ratth gegen morgens verneuret worden Ist herr Jacob Albrecht gestorben, seines alters 77 iahr, im Ratth gewesen 41 Jahr. Er ſter schnee im Den 4. Nouembris Ist der erste schnee gefallen Zuuor Nouember. im Zimlich warm wetter gewest, vnd im nachfolgenden Monat Decembris die ersten täge ist so ein liebliche warme Zeit eingefallen, das Bäum ausge- die baume etwas ausgeschlagen vnd knospen bekommen als wen ſchlagen im De cember. es im früling were. In diesem iahr ist das brunnenwasser von Simonsdorff bies Zur rotten Muel in rehren gefuhrt worden. Geboren Gestorben vnd ohne gsind Communicirt worden Copulirt worden Jacob Albrecht gestorben. 401 376 205 8283 Ambtmaun auff Schrittens. In diesem Jhar sein Personen. 93
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311 Anno 1617. Nachdem Vor diesem die Mendicanten von haus zu haus Eist der Alumnen in der Lateint- lchen Schul. die speis für die Studenten der Lateinischen Schul gesammlet, Ost solches eingestellt, vnd von allen 3 Ratthen mit hilff vnd bei steuer der Burgerschafft ein andere ordnung angerichtet worden, Nemlich das man ihnen in einem absonderlichen ort nicht weit von der Schul ein haus Zur alimentation erkhaufft, darinnen 36 Personen, neben ettlichen mendicanten, durch ein gwissen toch gespeiset worden. Zu solchem werkh haben vntern an- dern herr Balthasar vnd herr Daniel Neumaier Selige sowol herr Mat- thes krumb ein ansehnliches gelt deputirt, das Vbrige wirt von der Bur- gerschafft wochentlich gesamset. Sein ihnen auch gwisse schul leges geord¬ net, vnd mehrere exercitia angestelt worden. Den 15. Martij ist die in troduction der Schuler in das haus Zur alimentation so man des honors haus im Thurm nennet, in gegenwarth der Herrn Predicanten vnd Schul- herru geschehen, da dan herr M. Fistritzer ein kleine Oration gehalten, vnd die Studenten Zur Gottesfurcht, Zum gehorsam vnd fleis zum studiren nicht weniger Zur dankbarkheit (fehlt) Obrigkheit so treulich fur sie vor sorge hat (fehlt). Schlestger fuh- Den Monat Mai vnd Zuuor als die teurung in Schle- ren viel khorn aus der Stadt. sien sehr vberhandt genohmen, das ein Mezen shorn 5 vnd mehr Taler gekostet hat, sein viel Slesier teglich hie ankommen, vnd in diesen 2 Monaten vber 1000 Metzen Traid alhie geladen. Es sein auch viel ar- mer leut von dannen, welche das Fuhrlohn Zu Zahlen nicht in vermögen gewest mit vnzehlich viel schräglein offt teglich bej 30 vnd mehr hieher kom- men vnd haben 2 Metzen vnd mehres auffgeladen Sein auch etlich Vnter wegs vor mattigkheit gestorben, vnd neben den Schräglein todt gefunden worden. Das khorn hat hie gegolten 1 Schock auff die letzt 1 Schock 18 w. g. von den Slesinger ankaufft 24 w. g. auffs höchst 1 Schock. Grizherzog Fer- Den 29. Maij Ist Ertzherzog Ferdinandus aus Steuer- binand kommen. markt hie mit der Camer ankommen, vom herrn Matthes Wag- ner herrn Jacob Fesst herrn (fehlt) Schmilauer herrn Greger Pernfus (das Weitere fehlt). Berichtigung: S. 128. Z. 19 soll es statt i Cor-is heißen vigoris.
311 Anno 1617. Nachdem Vor diesem die Mendicanten von haus zu haus Eist der Alumnen in der Lateint- lchen Schul. die speis für die Studenten der Lateinischen Schul gesammlet, Ost solches eingestellt, vnd von allen 3 Ratthen mit hilff vnd bei steuer der Burgerschafft ein andere ordnung angerichtet worden, Nemlich das man ihnen in einem absonderlichen ort nicht weit von der Schul ein haus Zur alimentation erkhaufft, darinnen 36 Personen, neben ettlichen mendicanten, durch ein gwissen toch gespeiset worden. Zu solchem werkh haben vntern an- dern herr Balthasar vnd herr Daniel Neumaier Selige sowol herr Mat- thes krumb ein ansehnliches gelt deputirt, das Vbrige wirt von der Bur- gerschafft wochentlich gesamset. Sein ihnen auch gwisse schul leges geord¬ net, vnd mehrere exercitia angestelt worden. Den 15. Martij ist die in troduction der Schuler in das haus Zur alimentation so man des honors haus im Thurm nennet, in gegenwarth der Herrn Predicanten vnd Schul- herru geschehen, da dan herr M. Fistritzer ein kleine Oration gehalten, vnd die Studenten Zur Gottesfurcht, Zum gehorsam vnd fleis zum studiren nicht weniger Zur dankbarkheit (fehlt) Obrigkheit so treulich fur sie vor sorge hat (fehlt). Schlestger fuh- Den Monat Mai vnd Zuuor als die teurung in Schle- ren viel khorn aus der Stadt. sien sehr vberhandt genohmen, das ein Mezen shorn 5 vnd mehr Taler gekostet hat, sein viel Slesier teglich hie ankommen, vnd in diesen 2 Monaten vber 1000 Metzen Traid alhie geladen. Es sein auch viel ar- mer leut von dannen, welche das Fuhrlohn Zu Zahlen nicht in vermögen gewest mit vnzehlich viel schräglein offt teglich bej 30 vnd mehr hieher kom- men vnd haben 2 Metzen vnd mehres auffgeladen Sein auch etlich Vnter wegs vor mattigkheit gestorben, vnd neben den Schräglein todt gefunden worden. Das khorn hat hie gegolten 1 Schock auff die letzt 1 Schock 18 w. g. von den Slesinger ankaufft 24 w. g. auffs höchst 1 Schock. Grizherzog Fer- Den 29. Maij Ist Ertzherzog Ferdinandus aus Steuer- binand kommen. markt hie mit der Camer ankommen, vom herrn Matthes Wag- ner herrn Jacob Fesst herrn (fehlt) Schmilauer herrn Greger Pernfus (das Weitere fehlt). Berichtigung: S. 128. Z. 19 soll es statt i Cor-is heißen vigoris.
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Inder. A. Abbitte (Abtrag) 135, 157, 179. Abfagen 30. Adel 10, 22, 29, 30, 49, 50, 52, 54, 63, 74, 87, 114, 168, 193, 244, 289, 300. AXbvofaten 192, 198, 223, 296, 299. Aeltere Herren ©. Rath. Aeltefter ©. Nath. Aerzte ©. Stabtärzte. Albrecht 1, 3, 6, 10, 11, 13. Amme (Stadt) 115. Amtmann 17, 92, 94, 100, 105, 157, 159, 186, 187, 196, 200, 211, 268, 310. Apotheken 80, 84, 265, 304. Appellation 44, 94, 144, 153, 184, 289, 305. Artolerei ©. GejdiiĘ. Afyl 79, 80, 118. Aufruhr 30 ff., 61 ff. 74, 160. Aufrubr (bébm.) 97, 100. Di Biber, Babftuben 133, 136, 275, 298. Babrredt 182, 298. Balbirer 196. Bafteien ©. Befeftigung. Defeftignng 88, 92, 94, 102, 103, 132, 133, 176, 230, 238, 240, 282 ff. Belehrungen (Redjt8-) 94, 96, 143. Beleudtung 195, 285. Bergbau 9, 25, 137, 182, 205, 210, 212, 218, 229, 233, 237, 239, 299, 310. | Berta 204, 205, 208, 213, 214, 217, 222, 255, 269. Befitfähigkeit (S. Landgüter) 168, 201, 239. Bier (Erzeugung, Sdaul) 7, 38, 42, 43, 90, 165, 190, 195, 198, 210, 213, 214, 245, 260, 275. Bierglodel 289, 302. Bier-Srofden (erblidjer) 101, 103, 161. Blelta 268. 269. Boczłat 224, 230, 238, 239, 248, 254. Bohmifder Aufruhr S. Aufruhr. Bdhmijdhe Sprache 12, 16, 17, 32, 47, 50, 64, 77—-79, 96, 105, 138, 142, 146, 155, 157, 164, 201, 202, 216, 218, 246, 254, 256, 258, 263, 272, 287. Brände 19, 28, 60, 73, 76, 80, 87, 88, 98, 102, 103, 167, 169, 181, 182, 192, 196, 197, 203, 207, 245, 273, 279, 294, 305 Branntwein 165. Brenner 198, 250. Brod (Deutidy-) 3, 223. Bruberfdhaft 76. Briiden 19, 23, 31, 98, 111, 114 260, 272. Brünn 10, 16, 77, 82, 133, 228, 239, 251, 253, 255, 262, 263, 268, 277, 289, 303. Budbruderei 186. Bündniffe 16. Bürger 12. Bürgermeifter 6, 8, 12, 44. Bürgerfhaft 78, 155, 190, 230, 231, 238, 239, 246, 258, 268, 282 ff., 287. Blirgfcdhaft 290, 296. 192, 257,
Inder. A. Abbitte (Abtrag) 135, 157, 179. Abfagen 30. Adel 10, 22, 29, 30, 49, 50, 52, 54, 63, 74, 87, 114, 168, 193, 244, 289, 300. AXbvofaten 192, 198, 223, 296, 299. Aeltere Herren ©. Rath. Aeltefter ©. Nath. Aerzte ©. Stabtärzte. Albrecht 1, 3, 6, 10, 11, 13. Amme (Stadt) 115. Amtmann 17, 92, 94, 100, 105, 157, 159, 186, 187, 196, 200, 211, 268, 310. Apotheken 80, 84, 265, 304. Appellation 44, 94, 144, 153, 184, 289, 305. Artolerei ©. GejdiiĘ. Afyl 79, 80, 118. Aufruhr 30 ff., 61 ff. 74, 160. Aufrubr (bébm.) 97, 100. Di Biber, Babftuben 133, 136, 275, 298. Babrredt 182, 298. Balbirer 196. Bafteien ©. Befeftigung. Defeftignng 88, 92, 94, 102, 103, 132, 133, 176, 230, 238, 240, 282 ff. Belehrungen (Redjt8-) 94, 96, 143. Beleudtung 195, 285. Bergbau 9, 25, 137, 182, 205, 210, 212, 218, 229, 233, 237, 239, 299, 310. | Berta 204, 205, 208, 213, 214, 217, 222, 255, 269. Befitfähigkeit (S. Landgüter) 168, 201, 239. Bier (Erzeugung, Sdaul) 7, 38, 42, 43, 90, 165, 190, 195, 198, 210, 213, 214, 245, 260, 275. Bierglodel 289, 302. Bier-Srofden (erblidjer) 101, 103, 161. Blelta 268. 269. Boczłat 224, 230, 238, 239, 248, 254. Bohmifder Aufruhr S. Aufruhr. Bdhmijdhe Sprache 12, 16, 17, 32, 47, 50, 64, 77—-79, 96, 105, 138, 142, 146, 155, 157, 164, 201, 202, 216, 218, 246, 254, 256, 258, 263, 272, 287. Brände 19, 28, 60, 73, 76, 80, 87, 88, 98, 102, 103, 167, 169, 181, 182, 192, 196, 197, 203, 207, 245, 273, 279, 294, 305 Branntwein 165. Brenner 198, 250. Brod (Deutidy-) 3, 223. Bruberfdhaft 76. Briiden 19, 23, 31, 98, 111, 114 260, 272. Brünn 10, 16, 77, 82, 133, 228, 239, 251, 253, 255, 262, 263, 268, 277, 289, 303. Budbruderei 186. Bündniffe 16. Bürger 12. Bürgermeifter 6, 8, 12, 44. Bürgerfhaft 78, 155, 190, 230, 231, 238, 239, 246, 258, 268, 282 ff., 287. Blirgfcdhaft 290, 296. 192, 257,
Strana 313
c. | Galenber 186. Galviner 121, 171, 173, 208. Gajpar ©. Queftenberg. Gleru8 (©. Klôfter, Pfarren) 199. Gemeten C. Naturkunde. Comédien 191. Gommunicanten 191, 192, 193, 194, 195, 196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 273, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309. Compagnie (Tud-) 188, 203, 210. Copulirungen S. Tranungen. Greuziger 107—113, 121, 128— | 132, 137. Guítur €. €itten. Czaslau 94. Czeyka 289. Gzertoregify 271. Gzijowify 27, 96. ®. 233, 105, Darlehen 203, 259, 276. Daubramit 266. Deutfde Sprade 47, 92, 146, 155, 156, 157, 177, 197, 202, 256, 258, 287. Dietridftein 197, 202, 205, 206, 253, 255, 259, 261, 279, 280, 291, 297, 303, 308. Doktoren der Redte 157, 204. Dorntreil 195, 197. Dreifigfter Grfmen 153. Dubfth 213, 289. G. Gbenberger 283, 286. Ehrlichkeit 306. Cibenfhig 256—258, Gib 206, 207, 208, 222, 226, 247, 262, 266, 282. Ellenmaf 294. Empfang (d. Lanvdesfitrften u. a.) 2, | 3, 4, 8, 18, 78, 83, 86, 103, | 116, 127, 133, 141, 144, 155, 159, 164, 166, 182, 183, 190, | 258, 264, 287, 291, 295, 303, 311. SErbfhHafts-Steuer 305. 242, 254, 132, 190, 313 o. daften 25. Ferdinand 29, 77—-80, 83, 86, 101, 103, 113, 116, 127, 134, 311. Beuersbriinfte ©. Brände. Blaccianer 121, 172, 173. dleifdynertauf 2, 102, 160 Grain ©. Vôttau. Franzofen (Krankheit) 24. Frauen (aud) Verftant, Thor, Frauen- haug) 21, 27, 176. Oreiung ©. Afyl. Grenmben-Policci 282. Friedbrid) IV. 7, 11, 12, 14, 23. Friedhöfe 21, 75, 114, 118, 133, 156, 183, 191, 207, 247, 290, 302, 309. 6. SGafthäufer 142, 183, 224, 230, 264, 271, 282. Gautier 180. Geburten S. Taufen. Gemeine, Gemeinde 2, 10, 12, 15, 24, 30—45, 61—71, 100, 160, 227, 231, 234, 238, 256, 258, 266. Gemeinde-Cinfommen 303. Georg von Podiebrab 7,9,10—18. Geridt (Stabt-) 13, 22, 23, 26. Gejdl 27, 28. Geídíedter 25, 26, 27, 74, 82. Gejdkę 82, 84, 92, 241, 260, 282 ff. 288, 293 (S. aud) frieg8- voll). Gejdmworne 44, 158, 161, 226 ff. 234, 241, 310. Gefinder 239, 246, 257, 283. Getreibbaus 88, 91,99, 118, 132, 145, 221, 275, 305. Giltpferbe 280, 281. Gloden 132. (Gy olbene8 Privilegium 19. Golt 213, 258, 263, 269, 271, 274, 276, 289. Gränzen-DBereitung 247. ©. Handel 12, 17, 29, 99, 160, 179, 188, 203, 210, 281.
c. | Galenber 186. Galviner 121, 171, 173, 208. Gajpar ©. Queftenberg. Gleru8 (©. Klôfter, Pfarren) 199. Gemeten C. Naturkunde. Comédien 191. Gommunicanten 191, 192, 193, 194, 195, 196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 273, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309. Compagnie (Tud-) 188, 203, 210. Copulirungen S. Tranungen. Greuziger 107—113, 121, 128— | 132, 137. Guítur €. €itten. Czaslau 94. Czeyka 289. Gzertoregify 271. Gzijowify 27, 96. ®. 233, 105, Darlehen 203, 259, 276. Daubramit 266. Deutfde Sprade 47, 92, 146, 155, 156, 157, 177, 197, 202, 256, 258, 287. Dietridftein 197, 202, 205, 206, 253, 255, 259, 261, 279, 280, 291, 297, 303, 308. Doktoren der Redte 157, 204. Dorntreil 195, 197. Dreifigfter Grfmen 153. Dubfth 213, 289. G. Gbenberger 283, 286. Ehrlichkeit 306. Cibenfhig 256—258, Gib 206, 207, 208, 222, 226, 247, 262, 266, 282. Ellenmaf 294. Empfang (d. Lanvdesfitrften u. a.) 2, | 3, 4, 8, 18, 78, 83, 86, 103, | 116, 127, 133, 141, 144, 155, 159, 164, 166, 182, 183, 190, | 258, 264, 287, 291, 295, 303, 311. SErbfhHafts-Steuer 305. 242, 254, 132, 190, 313 o. daften 25. Ferdinand 29, 77—-80, 83, 86, 101, 103, 113, 116, 127, 134, 311. Beuersbriinfte ©. Brände. Blaccianer 121, 172, 173. dleifdynertauf 2, 102, 160 Grain ©. Vôttau. Franzofen (Krankheit) 24. Frauen (aud) Verftant, Thor, Frauen- haug) 21, 27, 176. Oreiung ©. Afyl. Grenmben-Policci 282. Friedbrid) IV. 7, 11, 12, 14, 23. Friedhöfe 21, 75, 114, 118, 133, 156, 183, 191, 207, 247, 290, 302, 309. 6. SGafthäufer 142, 183, 224, 230, 264, 271, 282. Gautier 180. Geburten S. Taufen. Gemeine, Gemeinde 2, 10, 12, 15, 24, 30—45, 61—71, 100, 160, 227, 231, 234, 238, 256, 258, 266. Gemeinde-Cinfommen 303. Georg von Podiebrab 7,9,10—18. Geridt (Stabt-) 13, 22, 23, 26. Gejdl 27, 28. Geídíedter 25, 26, 27, 74, 82. Gejdkę 82, 84, 92, 241, 260, 282 ff. 288, 293 (S. aud) frieg8- voll). Gejdmworne 44, 158, 161, 226 ff. 234, 241, 310. Gefinder 239, 246, 257, 283. Getreibbaus 88, 91,99, 118, 132, 145, 221, 275, 305. Giltpferbe 280, 281. Gloden 132. (Gy olbene8 Privilegium 19. Golt 213, 258, 263, 269, 271, 274, 276, 289. Gränzen-DBereitung 247. ©. Handel 12, 17, 29, 99, 160, 179, 188, 203, 210, 281.
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314 Handwerker 31 ff, 63 ff., 76, 91, 106, 115, 116, 119, 159, 188, 194, 218, 222, 263, 306 Haugwit 269, 270, 277, 292, 308. Hedenreid) 162, 169—176, 178, 181, 201. Heiliger Brunn 136. Henter, Sdarfridter, Züchtiger 193, 306. Herberg (fénigl. u. a.) 8. Herren 203, 221, 222, 273. Seufdreden 19, 93, 95. Hodjeitdftener 291. $obi 196, 258, 283, 289. $rabijd) 10, 16, 77, 82, 113. Huldigung 27, 164, 263, 266. Hujfiten 3, 10, 18, 208. $9nfo 164, 180, 151, 218, 250, 263. I Fabrmärtte 29, 30, 188. Sanfomfty S. Wiaffim. Juden 26, 27, 95, 115, 188. Junge Herren ©. Rath. $. Kälte S, Naturkunde. Kämmerer (Landesunter-) 13, 24, 26— 28, 32, 37, 63, 77, 78,90, 96, 106, 117, 119, 120, 126, 134, 135, 140, 153, 166, 197, 198, 202, 205, 211, 217, 221, 222, 226, 232, 233, 234, 247, 267. 269, 270, 277, 280, 288, 292, 308, 310. Kaiferbrunnen 2. $ammergin8 S. Lofung. Kanbelberger 276. Ratholiciśmu8 184, 205—208, 212, 215—238, 247—-249, 262 — 264, 265, 268, 277—281, 293, 298, 300—301, 308. Kaufleute ©. Hanbel. Kaunit 262. Kamta (Rziczan) 269. Sirden ©. Pfarren, Rlôfter. Rirdhdfe S. Friedhöfe. Kirdhenväter 157. Kleidung 24. Klófter 22, 28, 31, 60, 72—74, 76, 79, 80, 85, 88, 91, 114— 117, 121, 126, 145, 169, 182, 199, 215, 218 ff., 222, 224, 282, 300, 306, 308. Kónigitein 79. Rolin 94, 96. Kriegévolf 78, 52, 84, 88, 92, 133, 136, 155, 188, 191, 193, 196, 198, 207, 209, 212—215, 230, 238—240, 242, 244, 251— 254, 269, 271, 275—288, 289, 290. Sunjt 21, 196, 197 (S, Rathhaus, Kirchen, Thore, Thürme). Rutfden 87, 127, 244, 250, 261, 276, 295, 303. ge. Ladislam 8. €aubgliter (ftübt.) 13, 14, 21— 23, 25—28, 53, 84, 86, 88, 92, 94, 96, 97, 100, 101, 114, 115, 118, 161, 168, 194, 200, 203, 238. Landtage, Bufammentitnfte4, 5, 7, 8, 22, 25, 54, 77, 83, 87, 133, 180, 212, 255, 256, 258, 262, 264, 281, 289, 304, 308 Lateinifhe Sprade 77—79, 122, 128, 137, 138, 146, 156, 159, 245. Lauben 102. Leipzig 169. Leupold 2, 9, 14, 21—23, 28,29, 63, T4, T6, 18—80, 83, 92, 93, 102, 104, 105, 106, 107, 108, 110, 116, 119, 122, 127, 128, 132, 136—138, 141, 145, 146, 154, 156, 159, 160, 165, 166, 168, 179, 180, 188, 190, 202, 250, 258, 263, 275, 279, 289, 291, 292, 297, 300, 303, 304. Tidtenburg ©. Bdttau. Qidytenftein 230, 250, 251, 255, 258, 260, 262, 276. Lieder 112, 132, 155. toblowik 204, 226, 229, 232, 233, 251, 262, 270, 279, 288, 289, 303 Lofung 1, 6, 9, 19, 23, 27—29, 43, 46, 61, 63, 120, 168, 234, 304. Ludwig 27 ff, 76. Luther 47, 49, 58, 97, 98, 171.
314 Handwerker 31 ff, 63 ff., 76, 91, 106, 115, 116, 119, 159, 188, 194, 218, 222, 263, 306 Haugwit 269, 270, 277, 292, 308. Hedenreid) 162, 169—176, 178, 181, 201. Heiliger Brunn 136. Henter, Sdarfridter, Züchtiger 193, 306. Herberg (fénigl. u. a.) 8. Herren 203, 221, 222, 273. Seufdreden 19, 93, 95. Hodjeitdftener 291. $obi 196, 258, 283, 289. $rabijd) 10, 16, 77, 82, 113. Huldigung 27, 164, 263, 266. Hujfiten 3, 10, 18, 208. $9nfo 164, 180, 151, 218, 250, 263. I Fabrmärtte 29, 30, 188. Sanfomfty S. Wiaffim. Juden 26, 27, 95, 115, 188. Junge Herren ©. Rath. $. Kälte S, Naturkunde. Kämmerer (Landesunter-) 13, 24, 26— 28, 32, 37, 63, 77, 78,90, 96, 106, 117, 119, 120, 126, 134, 135, 140, 153, 166, 197, 198, 202, 205, 211, 217, 221, 222, 226, 232, 233, 234, 247, 267. 269, 270, 277, 280, 288, 292, 308, 310. Kaiferbrunnen 2. $ammergin8 S. Lofung. Kanbelberger 276. Ratholiciśmu8 184, 205—208, 212, 215—238, 247—-249, 262 — 264, 265, 268, 277—281, 293, 298, 300—301, 308. Kaufleute ©. Hanbel. Kaunit 262. Kamta (Rziczan) 269. Sirden ©. Pfarren, Rlôfter. Rirdhdfe S. Friedhöfe. Kirdhenväter 157. Kleidung 24. Klófter 22, 28, 31, 60, 72—74, 76, 79, 80, 85, 88, 91, 114— 117, 121, 126, 145, 169, 182, 199, 215, 218 ff., 222, 224, 282, 300, 306, 308. Kónigitein 79. Rolin 94, 96. Kriegévolf 78, 52, 84, 88, 92, 133, 136, 155, 188, 191, 193, 196, 198, 207, 209, 212—215, 230, 238—240, 242, 244, 251— 254, 269, 271, 275—288, 289, 290. Sunjt 21, 196, 197 (S, Rathhaus, Kirchen, Thore, Thürme). Rutfden 87, 127, 244, 250, 261, 276, 295, 303. ge. Ladislam 8. €aubgliter (ftübt.) 13, 14, 21— 23, 25—28, 53, 84, 86, 88, 92, 94, 96, 97, 100, 101, 114, 115, 118, 161, 168, 194, 200, 203, 238. Landtage, Bufammentitnfte4, 5, 7, 8, 22, 25, 54, 77, 83, 87, 133, 180, 212, 255, 256, 258, 262, 264, 281, 289, 304, 308 Lateinifhe Sprade 77—79, 122, 128, 137, 138, 146, 156, 159, 245. Lauben 102. Leipzig 169. Leupold 2, 9, 14, 21—23, 28,29, 63, T4, T6, 18—80, 83, 92, 93, 102, 104, 105, 106, 107, 108, 110, 116, 119, 122, 127, 128, 132, 136—138, 141, 145, 146, 154, 156, 159, 160, 165, 166, 168, 179, 180, 188, 190, 202, 250, 258, 263, 275, 279, 289, 291, 292, 297, 300, 303, 304. Tidtenburg ©. Bdttau. Qidytenftein 230, 250, 251, 255, 258, 260, 262, 276. Lieder 112, 132, 155. toblowik 204, 226, 229, 232, 233, 251, 262, 270, 279, 288, 289, 303 Lofung 1, 6, 9, 19, 23, 27—29, 43, 46, 61, 63, 120, 168, 234, 304. Ludwig 27 ff, 76. Luther 47, 49, 58, 97, 98, 171.
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M. Mälzer 42, 43, 62, 160, 176. Martt 2. Maß (einerlei) 96. Mathia8 14—23, 209, 248, 254, 258 ff. Matfo 27, 114. Mauern (Stabt-) S. Befeftigung. Maut 9, 13, 26, 186. Marimilian 22, 23, 30, 133, 134, 155, 159, 161, 166, 181. Meiftergefange 155. Melandton 107, 111, 123, 128. Meferitfd 53, 61, 143. Midna S. 309. Mühlen 23, 28, 90, 112, 114, 115, 136,159,167,283,305, 310. Mufterungen Siehe Biirgerjdaft, Kriegsvoll, 119, 162, N. Natur-Erfďeinungen, Kunbe 19, 21—28, 73, 75, 80, 83—85, 87, 90—96, 98—105, 112, 115, 116, 119, 135, 153, 154, 157, 162, 164, 167, 168, 176—178, 182, 186, 190, 197, 200, 202, 212, 215, 218, 222, 224, 225, 229, 243, 248, 254, 275, 280, 294—296, 301—305, 309, 310. Steuftabt 10, 77, 82, 133. Notar 156. ©. Otulift 137. Olmiip 10, 16, 77, 82, 133, 228, 263, 268, 277. Ordonanz (muit.) 252. Orgeln 21. y. Papiermithle 91. Paffauer Ginfall 275, 280 ff. Pauspärt! 25, 28, 30, 46, 80, 87, 92, 93, 98, 100, 137, 154, 156, 162, 177, 188, 197, 207, 231, 248, 254, 258, 288, 289, 291, 296, 299, 300 305, 310. Sernftein 54, 77, 94. Beft 21, 30, 84, 86, 92, 103, 104, 119—121, 127, 137, 138, 154, 177, 179, 243, 248, 297. 315 Pfarren, Pfarrer 18, 21, 27, 28, 46, 59, 60, 72, 75, 83, 85, 87, 88, 91, 92, 96, 101, 105, 107, 113, 115, 119, 121,ff., 133, 141, 142, 145—153, 156, 157, 163, 164, 187, 193, 195, 197, 200, 201 211, 215—221, 263, 264, 273, 275, 282, 289, 300 304. Pflafterung 247. Phyfiker S. Ctabtárgte. Biłarben 208. Pilgram (Familie) 13, 22, 23, 82, 169, 170, 190, 194, 200. Prag 194, 208. Pranger 62, 90, 135, 181, 214, 244, 275, 295. Prediger, Paftoren 46, 56, 59, 60, 107, 113, 119, 121, 122, 126, 127, 138, 141, 144, 145, 146, 154, 156, 157, 159, 162, 181, 182, 186, 191, 192, 195 — 198, 216, 219, 231, 243—245, 248, 250, 251, 264, 267, 272, 295, 298, 299. Preife 21, 28, 83—85, 87, 91, 102, 104, 112 118, 119, 145, 156, 191, 194, 196, 198, 199, 205, 207, 210, 213, 242, 253, 260, 269—271, 216, 286, 301, 304, 311. Privilegien 19, 23, 29, 33, 164, 227, 231 ff., 248, 288, 304. Broceffton 74, 118, 122, 205. Brocuratoren C. Abvototen. Proteftantigmus 45—60, 72, 75—77, 83, 85, 88, 97, 106, 107—113, 116, 119, 121—126, 132, 137, 141, 142, 144—153. 155 —157,159, 169—176, 178— 179, 181, 182, 206—208, 212, 215—238, 24'| —249, 262—265, 268, 275—281, 293, 298, 309. Bulverthurm 26, 273. B. Queflenberg (Cafpar) 215, 218, 223, 229, 294, 295. Rabenftein 178, 244, 307. Rauber 12, 13, 29, 30, 222, 244.
M. Mälzer 42, 43, 62, 160, 176. Martt 2. Maß (einerlei) 96. Mathia8 14—23, 209, 248, 254, 258 ff. Matfo 27, 114. Mauern (Stabt-) S. Befeftigung. Maut 9, 13, 26, 186. Marimilian 22, 23, 30, 133, 134, 155, 159, 161, 166, 181. Meiftergefange 155. Melandton 107, 111, 123, 128. Meferitfd 53, 61, 143. Midna S. 309. Mühlen 23, 28, 90, 112, 114, 115, 136,159,167,283,305, 310. Mufterungen Siehe Biirgerjdaft, Kriegsvoll, 119, 162, N. Natur-Erfďeinungen, Kunbe 19, 21—28, 73, 75, 80, 83—85, 87, 90—96, 98—105, 112, 115, 116, 119, 135, 153, 154, 157, 162, 164, 167, 168, 176—178, 182, 186, 190, 197, 200, 202, 212, 215, 218, 222, 224, 225, 229, 243, 248, 254, 275, 280, 294—296, 301—305, 309, 310. Steuftabt 10, 77, 82, 133. Notar 156. ©. Otulift 137. Olmiip 10, 16, 77, 82, 133, 228, 263, 268, 277. Ordonanz (muit.) 252. Orgeln 21. y. Papiermithle 91. Paffauer Ginfall 275, 280 ff. Pauspärt! 25, 28, 30, 46, 80, 87, 92, 93, 98, 100, 137, 154, 156, 162, 177, 188, 197, 207, 231, 248, 254, 258, 288, 289, 291, 296, 299, 300 305, 310. Sernftein 54, 77, 94. Beft 21, 30, 84, 86, 92, 103, 104, 119—121, 127, 137, 138, 154, 177, 179, 243, 248, 297. 315 Pfarren, Pfarrer 18, 21, 27, 28, 46, 59, 60, 72, 75, 83, 85, 87, 88, 91, 92, 96, 101, 105, 107, 113, 115, 119, 121,ff., 133, 141, 142, 145—153, 156, 157, 163, 164, 187, 193, 195, 197, 200, 201 211, 215—221, 263, 264, 273, 275, 282, 289, 300 304. Pflafterung 247. Phyfiker S. Ctabtárgte. Biłarben 208. Pilgram (Familie) 13, 22, 23, 82, 169, 170, 190, 194, 200. Prag 194, 208. Pranger 62, 90, 135, 181, 214, 244, 275, 295. Prediger, Paftoren 46, 56, 59, 60, 107, 113, 119, 121, 122, 126, 127, 138, 141, 144, 145, 146, 154, 156, 157, 159, 162, 181, 182, 186, 191, 192, 195 — 198, 216, 219, 231, 243—245, 248, 250, 251, 264, 267, 272, 295, 298, 299. Preife 21, 28, 83—85, 87, 91, 102, 104, 112 118, 119, 145, 156, 191, 194, 196, 198, 199, 205, 207, 210, 213, 242, 253, 260, 269—271, 216, 286, 301, 304, 311. Privilegien 19, 23, 29, 33, 164, 227, 231 ff., 248, 288, 304. Broceffton 74, 118, 122, 205. Brocuratoren C. Abvototen. Proteftantigmus 45—60, 72, 75—77, 83, 85, 88, 97, 106, 107—113, 116, 119, 121—126, 132, 137, 141, 142, 144—153. 155 —157,159, 169—176, 178— 179, 181, 182, 206—208, 212, 215—238, 24'| —249, 262—265, 268, 275—281, 293, 298, 309. Bulverthurm 26, 273. B. Queflenberg (Cafpar) 215, 218, 223, 229, 294, 295. Rabenftein 178, 244, 307. Rauber 12, 13, 29, 30, 222, 244.
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316 9tabmbof 136, 280, 310. Napier 193. Rath, Rathserneuerung 2, 3, 8, 13—15, 24—45, 60, 61—72, | 74, 78, 80, 82—93, 95 -- 98, 100, 101, 104—106, 109, 113—116, 122, 126, 134—136, 140, 141, 143, 145, 153, 156—160, 162, 163, 165, 166, 168, 169, 177, 179—186, 188, 190—198, 202, 203, 206, 208, 211, 217, 222, 226—229, 231—238, 247, 248, 254, 261, 263, 271, 271—281, 287—289, 292—294, 296, 300, 305, 310, 311. Rathhaus 31, 43, 70, 87, 88, 96,102, 109, 114, 125, 146,155, 158, 160, 168, 199, 294. Rednungsdlegung, Raitung 33, 38, 43, 63. Redtnehmen außer Landes 161, 184, 203, 306. Redts«Belehrungen S. Beleh- rungen. Reformation (Gegen) ©. Katho- lici&mu8. Nelegiren ©. Vermeifen. Rentdiencr, Rentmeifter 161, 203, 242, 250. Revers 297. NRofmiihlen ©. Mithlen. 9totbe8 98ad 8 (Sieglung) 19. Rudolph IL 163, 291. Ruppa 213. ©. Sal; 2, 13, 26, 157, 271. Sdiembittte 238. GSdleinię 213. Gdmilauer 96, 114, 166, 169, 182, 240, 245, 250, 251, 258, 260, 265, 296, 300, 301, 304. Sdóffen S. Gejdworne. Schönberg 297. GSdhdnmilzer 23, 25. Sdônomit 37, 87, 90, 98, 114, 156, 197,200, 207, 251, 263, 297. Gdrottgelb 13, 26, 306. Gdulen 23, 60, 72,88,108—110, 114—118, 122, 132, 142, 145, 146, 154, 159, 165, 169, 172, 176, 178, 180, 187, 191, 207, 220, 243, 245, 248, 250, 251, 260, 265, 267, 268, 294, 295, 298, 301, 309, 311. € d menffeílber 145, 147. Sedlet 88, 208. Seelbaus 302. Segenjdymieb 100, 118. Siedhof 294. Siegel (Stadt-) I, 19, 90. Sigmund 2, 3—6. Sitten, Gebräude, Cultur 60, 62, 79, 80, 81, 89, 93, 98, 103, 105, 106, 117, 120, 125, 127, 135-- 137, 143, 145, 153, 165— 167, 180 —184, 187, 190, 191, 196, 197, 199, 207, 219, 225, 226, 231, 243, 260, 261, 264, 270, 272, 273, 276, 277, 290, 294 —296,298,299,302,306,309. Soldaten 240, 241, 261, 269, 282 ff, 302. Sonnenfinfternifie S. Ratur= funbe. Sperat 45 ff., Spital 28, 38, 43, 73, 75, 102, 183, 190, 303. Stadtärzte 95, 102, 115, 119, 138, 162, 168, 177, 180, 183, 191, 196, 205, 223, 250, 265, 294, 298. Stadtfhreiber 7, 12, 21, 24, 28, 88, 90, 92, 96, 101, 105, 114, 136, 155, 156, 157, 164, 177, 190, 196, 197, 202, 217, 218, 246, 254, 290, 300. Statuten S. Privilegien. Sterb ©. Belt. Gterbfälle 182, 183, 186, 187, 190—196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 258, 274, 280,291, 295— 297, 302, 309, 311. Sternberg 290. Stolzhagen 181, 182, 186, 191. Strafen 81, 87, 90, 93, 98, 99, 103, 117, 118, 120, 138, 145, 153, 155, 163, 165, 178, 181, 183, 187, 190, 196, 214, 222, 241, 244, 260, 261, 264, 273, 275—277, 295,296,298, 302,306. Gtubid 30, 89, 97, 126, 156,160, 162, 165, 166, 182, 191, 197, 212, 230, 240, 258, 271, 279, 290, 297. Stubenvoll 275, 289,
316 9tabmbof 136, 280, 310. Napier 193. Rath, Rathserneuerung 2, 3, 8, 13—15, 24—45, 60, 61—72, | 74, 78, 80, 82—93, 95 -- 98, 100, 101, 104—106, 109, 113—116, 122, 126, 134—136, 140, 141, 143, 145, 153, 156—160, 162, 163, 165, 166, 168, 169, 177, 179—186, 188, 190—198, 202, 203, 206, 208, 211, 217, 222, 226—229, 231—238, 247, 248, 254, 261, 263, 271, 271—281, 287—289, 292—294, 296, 300, 305, 310, 311. Rathhaus 31, 43, 70, 87, 88, 96,102, 109, 114, 125, 146,155, 158, 160, 168, 199, 294. Rednungsdlegung, Raitung 33, 38, 43, 63. Redtnehmen außer Landes 161, 184, 203, 306. Redts«Belehrungen S. Beleh- rungen. Reformation (Gegen) ©. Katho- lici&mu8. Nelegiren ©. Vermeifen. Rentdiencr, Rentmeifter 161, 203, 242, 250. Revers 297. NRofmiihlen ©. Mithlen. 9totbe8 98ad 8 (Sieglung) 19. Rudolph IL 163, 291. Ruppa 213. ©. Sal; 2, 13, 26, 157, 271. Sdiembittte 238. GSdleinię 213. Gdmilauer 96, 114, 166, 169, 182, 240, 245, 250, 251, 258, 260, 265, 296, 300, 301, 304. Sdóffen S. Gejdworne. Schönberg 297. GSdhdnmilzer 23, 25. Sdônomit 37, 87, 90, 98, 114, 156, 197,200, 207, 251, 263, 297. Gdrottgelb 13, 26, 306. Gdulen 23, 60, 72,88,108—110, 114—118, 122, 132, 142, 145, 146, 154, 159, 165, 169, 172, 176, 178, 180, 187, 191, 207, 220, 243, 245, 248, 250, 251, 260, 265, 267, 268, 294, 295, 298, 301, 309, 311. € d menffeílber 145, 147. Sedlet 88, 208. Seelbaus 302. Segenjdymieb 100, 118. Siedhof 294. Siegel (Stadt-) I, 19, 90. Sigmund 2, 3—6. Sitten, Gebräude, Cultur 60, 62, 79, 80, 81, 89, 93, 98, 103, 105, 106, 117, 120, 125, 127, 135-- 137, 143, 145, 153, 165— 167, 180 —184, 187, 190, 191, 196, 197, 199, 207, 219, 225, 226, 231, 243, 260, 261, 264, 270, 272, 273, 276, 277, 290, 294 —296,298,299,302,306,309. Soldaten 240, 241, 261, 269, 282 ff, 302. Sonnenfinfternifie S. Ratur= funbe. Sperat 45 ff., Spital 28, 38, 43, 73, 75, 102, 183, 190, 303. Stadtärzte 95, 102, 115, 119, 138, 162, 168, 177, 180, 183, 191, 196, 205, 223, 250, 265, 294, 298. Stadtfhreiber 7, 12, 21, 24, 28, 88, 90, 92, 96, 101, 105, 114, 136, 155, 156, 157, 164, 177, 190, 196, 197, 202, 217, 218, 246, 254, 290, 300. Statuten S. Privilegien. Sterb ©. Belt. Gterbfälle 182, 183, 186, 187, 190—196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 258, 274, 280,291, 295— 297, 302, 309, 311. Sternberg 290. Stolzhagen 181, 182, 186, 191. Strafen 81, 87, 90, 93, 98, 99, 103, 117, 118, 120, 138, 145, 153, 155, 163, 165, 178, 181, 183, 187, 190, 196, 214, 222, 241, 244, 260, 261, 264, 273, 275—277, 295,296,298, 302,306. Gtubid 30, 89, 97, 126, 156,160, 162, 165, 166, 182, 191, 197, 212, 230, 240, 258, 271, 279, 290, 297. Stubenvoll 275, 289,
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Sturm 157, 177. Synbituë 157 (S. Stadt{dreiber). &. S abor 2. Saufen 191—192, 196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309, 311. Sar ©. Preife. Teide 22, 28, 30, 85, 229, 283. Teufel S. Zauberei. Theuerung ©. Preife. Thore 26, 31, 76, 80, 88, 92— 94,119,166, 238, 240, 268, 280 ff. Thitrme 26, 94, 96, 102, 115, 119, 132, 176, 212, 282 ff., 289, 300, 302, 304. Thurn 207, 209, 242. Tiefenbad 271, 286, 288, 289. Tilly 255. Tortur 81, 93, 99, 117, 118,138, 165, 277. Trauungen 191—196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309, 311. Trebitfd 15. Tribauer 145, 154. Tudhmader 91, 106, 112, 116, 117, 135, 136, 159, 164, 188— 190, 194, 203, 210, 280, 281, 299. Titrfenbilfe 82, 84, 88, 92—94, 136, 188, 199. Türfifhe Bothjdaften 87, 120, 270, 271, 274, 305, 309. Turner 290, 293, 295. u. lleberfdiwenmungen 25, 30,192, Uhr 28, 76, 95, 99, 109, 133, 176, 192, 193, 214, 258, 259, 272, 273, 294, 302. Ungarifde Kriege 188 ff. (©. Kriegsvolf, Mathias, Bodai). Urphede 225, Ursinus154,165,169- 176, 178. w. SBerbünbnif 161. Verehrung (Chrengefhent) 134, 155, 159, 166, 176, 215, 218, 223, 259, 264, 268, 271, 287, 291, 295, 305. 317 Verpfändung (der Stabt u. a.) 9, 19, 23, 29, 33, 40, 120, 304. Berurlauben, vermeifen, müf- fig gehen, 1, 79, 106, 117, 135, 143, 145, 154, 181, 196, 225, 226, 240, 241, 269, 273, 274, 296. Bictualien 91. Bier.Semeiner S. Gemein. Bierteln 239, 246. Bdttau 7, 8, 10, 11. S orftübte 27, 28, 31, 102, 239, 282 ff. Wade (Stabt ) 84, 133, 194, 207, 240, 261, 282 ff. Waijengelber 303. Walbenfer 115. Waldbftein 176, 252, 268, 270, 272, 275. Wappenbriefe 114, 126, 135. Waffere (Rohe-) Kaften 180, 285, 307, 310. Weinfdanf 2, 34, 41, 42, 45, 60, 61, 70, 73, 91, 154, 156, 168, 198, 205, 207, 213, 253, 260, 275, 286, 299, 304. Wenzel I. Wiebertdufer 147. Wien 13, 81, 92. Wittenberg 55, 58,104, 107,111, 116, 128, 169, 251, 268, 298, Wlavidlaw 18, 22—29. Wlajjim 28,271, 289. Woblfeilheit ©. Preife. Wolltauf 159. Zabrabedy 213, 258, 262, 289. Bauberet, Teufel, Gejpenfter, omina 105, 106, 183, 187, 197, 207, 222, 230, 294, 304. (©. bazu Na- turerjdjeinungen.) Biampad) 269. Biegelhiitten 145, 308. Bierotin 258, 262, 264, 268, 278, 282, 288, 289, 292, 306. Bifdta 2, 3. Bnaim 1, 10, 16,77, 82,87, 92,133, 205, 208, 222, 251, 253, 275, 277, 280, 288, 289, 303. Büdtiger S. Henfer. Zufammenfünfte d. Handwerker 161, Zwingler 121, 171.
Sturm 157, 177. Synbituë 157 (S. Stadt{dreiber). &. S abor 2. Saufen 191—192, 196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309, 311. Sar ©. Preife. Teide 22, 28, 30, 85, 229, 283. Teufel S. Zauberei. Theuerung ©. Preife. Thore 26, 31, 76, 80, 88, 92— 94,119,166, 238, 240, 268, 280 ff. Thitrme 26, 94, 96, 102, 115, 119, 132, 176, 212, 282 ff., 289, 300, 302, 304. Thurn 207, 209, 242. Tiefenbad 271, 286, 288, 289. Tilly 255. Tortur 81, 93, 99, 117, 118,138, 165, 277. Trauungen 191—196, 198, 201, 205, 211, 218, 225, 243, 250, 254, 274, 280, 291, 295, 297, 302, 309, 311. Trebitfd 15. Tribauer 145, 154. Tudhmader 91, 106, 112, 116, 117, 135, 136, 159, 164, 188— 190, 194, 203, 210, 280, 281, 299. Titrfenbilfe 82, 84, 88, 92—94, 136, 188, 199. Türfifhe Bothjdaften 87, 120, 270, 271, 274, 305, 309. Turner 290, 293, 295. u. lleberfdiwenmungen 25, 30,192, Uhr 28, 76, 95, 99, 109, 133, 176, 192, 193, 214, 258, 259, 272, 273, 294, 302. Ungarifde Kriege 188 ff. (©. Kriegsvolf, Mathias, Bodai). Urphede 225, Ursinus154,165,169- 176, 178. w. SBerbünbnif 161. Verehrung (Chrengefhent) 134, 155, 159, 166, 176, 215, 218, 223, 259, 264, 268, 271, 287, 291, 295, 305. 317 Verpfändung (der Stabt u. a.) 9, 19, 23, 29, 33, 40, 120, 304. Berurlauben, vermeifen, müf- fig gehen, 1, 79, 106, 117, 135, 143, 145, 154, 181, 196, 225, 226, 240, 241, 269, 273, 274, 296. Bictualien 91. Bier.Semeiner S. Gemein. Bierteln 239, 246. Bdttau 7, 8, 10, 11. S orftübte 27, 28, 31, 102, 239, 282 ff. Wade (Stabt ) 84, 133, 194, 207, 240, 261, 282 ff. Waijengelber 303. Walbenfer 115. Waldbftein 176, 252, 268, 270, 272, 275. Wappenbriefe 114, 126, 135. Waffere (Rohe-) Kaften 180, 285, 307, 310. Weinfdanf 2, 34, 41, 42, 45, 60, 61, 70, 73, 91, 154, 156, 168, 198, 205, 207, 213, 253, 260, 275, 286, 299, 304. Wenzel I. Wiebertdufer 147. Wien 13, 81, 92. Wittenberg 55, 58,104, 107,111, 116, 128, 169, 251, 268, 298, Wlavidlaw 18, 22—29. Wlajjim 28,271, 289. Woblfeilheit ©. Preife. Wolltauf 159. Zabrabedy 213, 258, 262, 289. Bauberet, Teufel, Gejpenfter, omina 105, 106, 183, 187, 197, 207, 222, 230, 294, 304. (©. bazu Na- turerjdjeinungen.) Biampad) 269. Biegelhiitten 145, 308. Bierotin 258, 262, 264, 268, 278, 282, 288, 289, 292, 306. Bifdta 2, 3. Bnaim 1, 10, 16,77, 82,87, 92,133, 205, 208, 222, 251, 253, 275, 277, 280, 288, 289, 303. Büdtiger S. Henfer. Zufammenfünfte d. Handwerker 161, Zwingler 121, 171.
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Beiträge und Anmerkungen zur Geschichte von Iglan. Der reichen Kathrey von Igla zu Wien Testament 1413 (Schlager wiener Skizzen V. 326, 331—335). Zur Hussiten-Zeit u. a. S. Pubitschka, böhm. Gesch. VII. 496; Pa- lacky, böhm. Gesch., III. 2. S. 265, 303, 339, 397, 548, IV. B. 1. und 2. Abth.; Schlager V. 141—143, H. 82. Zum 3. 1449 fontes rer. Austr. 1850 I. Vorbericht XX—XXI. Zum I. 1452 Schlager II. 90. Zum I. 1453 fontes rer. Austr. H. Vorbericht XLVIII, Text S. 44. Zum I. 1458 fontes etc. Vorbericht XXVII—XXXVII.; Schlager V. 162. Der Notulæ Francisci de Ygla (Dominikaners zu Rötz) Cancellarii Illustr. Domini Michaelis Comitis de Hardeck († 1483) macht Erwähnung Wißgrill, Schauplatz d. n. österr. Adels IV. 105, 115, 117. Die Gewerbsverhältnisse des 16. Jahrhundertes in Iglau schilderte Prof. Werner in den österr. Literatur-Blättern 1854 Nr. 40, 42, 44, 48, 49. Beiträge zur Geschichte des Meistergesanges in Iglau lieferten Adolph Ritter von Wolfskron im 7. B. d. Schriften d. histor. Sektion, Brünn 1854, S. 4—54, mit dem Bilde: Anschlag oder Postenbrief der Meistersänger Bruderschaft in Iglau, und Prof. Werner in den österr. Literatur- Blättern 1854 Nr. 11, 14, 15, 18, 20, 22, 24, 26, 27, 28, 30, und im iglauer Gymnasial-Programme 1854 S. 1—16. Ueber Huldigungen der böhm. Stände zu Iglau S. Gesch. des Krönungsceremoniels in Böhmen, Prag 1791, S. 41, 43, 46, 60, 63, 80, 160, 187. Ueber die Wiederherstellung des Königstein's S. Wieser, ständ. — Agenda S. 28. Am 31. Juli (nicht Juni) 1651 legte ein durch die Unachtsamkeit eines ungr. Viehhändlers entstandenes Feuer das arme Spital nebst neun Bürgerhäusern mehrentheils in Asche und machte großen Schaden. (Aus
Beiträge und Anmerkungen zur Geschichte von Iglan. Der reichen Kathrey von Igla zu Wien Testament 1413 (Schlager wiener Skizzen V. 326, 331—335). Zur Hussiten-Zeit u. a. S. Pubitschka, böhm. Gesch. VII. 496; Pa- lacky, böhm. Gesch., III. 2. S. 265, 303, 339, 397, 548, IV. B. 1. und 2. Abth.; Schlager V. 141—143, H. 82. Zum 3. 1449 fontes rer. Austr. 1850 I. Vorbericht XX—XXI. Zum I. 1452 Schlager II. 90. Zum I. 1453 fontes rer. Austr. H. Vorbericht XLVIII, Text S. 44. Zum I. 1458 fontes etc. Vorbericht XXVII—XXXVII.; Schlager V. 162. Der Notulæ Francisci de Ygla (Dominikaners zu Rötz) Cancellarii Illustr. Domini Michaelis Comitis de Hardeck († 1483) macht Erwähnung Wißgrill, Schauplatz d. n. österr. Adels IV. 105, 115, 117. Die Gewerbsverhältnisse des 16. Jahrhundertes in Iglau schilderte Prof. Werner in den österr. Literatur-Blättern 1854 Nr. 40, 42, 44, 48, 49. Beiträge zur Geschichte des Meistergesanges in Iglau lieferten Adolph Ritter von Wolfskron im 7. B. d. Schriften d. histor. Sektion, Brünn 1854, S. 4—54, mit dem Bilde: Anschlag oder Postenbrief der Meistersänger Bruderschaft in Iglau, und Prof. Werner in den österr. Literatur- Blättern 1854 Nr. 11, 14, 15, 18, 20, 22, 24, 26, 27, 28, 30, und im iglauer Gymnasial-Programme 1854 S. 1—16. Ueber Huldigungen der böhm. Stände zu Iglau S. Gesch. des Krönungsceremoniels in Böhmen, Prag 1791, S. 41, 43, 46, 60, 63, 80, 160, 187. Ueber die Wiederherstellung des Königstein's S. Wieser, ständ. — Agenda S. 28. Am 31. Juli (nicht Juni) 1651 legte ein durch die Unachtsamkeit eines ungr. Viehhändlers entstandenes Feuer das arme Spital nebst neun Bürgerhäusern mehrentheils in Asche und machte großen Schaden. (Aus
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319 einem Briefe des Martin Sylvester Ziulak an den obersten Kanzler Grafen von Martinitz vom 1/8. 1651). Schneider's durch religiösen Fanatismus veraulaßtes Attentat gegen den Prediger Ambrosius Siegl (1651) wird die Geschichte der Religions. reformation besprechen. Ueber Lohelius und Questenberg S. Dlabacz, Geschichte des Klosters Strahow S. 137, 141, 151, 157, 169. Von den Schriften der hist. stat. Sektion (13 B. von 1851—1860) berühren Iglau insbesondere: Meine Geschichte des Theaters in Mähren und Schlesien, 4. B., Brünn 1852 (das 1850 in Iglau neu errichtete Theater S.154—157;) die Gymnasial-Reform von Peyscha im 5. H. S. 136—140 und Lehrmittel S. 148—149; meine Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Bücher-Censur und der periodischen Literatur in Mähren und Schlesien, Brünw 1854 (6. B.); die Culturfortschritte und die Geschichte der Verkehrsan- stalten Mährens und Schlesien, von mir, Brünn 1855 (8. B.; die 1844— 1847 neu gebaute schöne Iglawa-Brücke eb. S. 65—66); die Vertreibung der Akatholiken aus Mähren 1623—5, von Ullmaun, im 9. B. S. 221—230; meine Geschichte der Studienz, Schul und Erziehungs- Anstalten in Mähren und Schlesien, Brünn 1857 (10. B.); meine Ge- schichte der Heil= und Humanitäts-Anstalten in Mähren und Schle- sien, Brünn 1858 (11. Band, iglauer Spitäler, Pesten, Apotheken, Aerzte, Armeniustitut, Krankenhäuser, — das 1850 neu erbaute eb. S. 208—210 — Kleinkinder-Bewahr-Anstalt, Gesellenverein, Leichenbestattungs-Verein, Spar- kasse u. a.); Reimchronik eines Iglauer Bürgers (1607—1617), von Feifalik, im 12. B. S. 25—44; Auslegung der 10 Gebote von Johan- nes von Iglau (Mönch), von Feifalik, eb. S. 47—57; zur Geschichte der Zigeuner, des Zaubers und Hexenwesens und des Glaubens an Vampyre, dann der Einführung gleichen Maßes und Gewichtes und der Cimentirung, so wie der Preis-Satzungen in Mähren und Schlesien, von mir, eb. S. 319—526; endlich Beiträge zur Geschichte der Iönigl. Städte Mährens, von mir, Brünn 1860 (13. B.), insbe- sondere über die Bedeutung des angesehenen und weit verbreiteten iglauer Stadts und Bergrechtes und des iglauer Oberhofes, über die Lage der Stadt Iglau zur Zeit der theresianischen Steuer-Rektifikation u. a. Das seit 1848 im Verlage des Buchdruckers Rippl erscheinende Sonn- tagsblatt enthält, besonders in den früheren Jahren, manche schätzenswerthe Beiträge zur Geschichte von Iglau. Wie vordem Rößler das brünner, hat nun Tomaschek (deutsches Recht in Oesterreich im 13. Jahrhundert. Auf Grundlage des Stadtrechtes von
319 einem Briefe des Martin Sylvester Ziulak an den obersten Kanzler Grafen von Martinitz vom 1/8. 1651). Schneider's durch religiösen Fanatismus veraulaßtes Attentat gegen den Prediger Ambrosius Siegl (1651) wird die Geschichte der Religions. reformation besprechen. Ueber Lohelius und Questenberg S. Dlabacz, Geschichte des Klosters Strahow S. 137, 141, 151, 157, 169. Von den Schriften der hist. stat. Sektion (13 B. von 1851—1860) berühren Iglau insbesondere: Meine Geschichte des Theaters in Mähren und Schlesien, 4. B., Brünn 1852 (das 1850 in Iglau neu errichtete Theater S.154—157;) die Gymnasial-Reform von Peyscha im 5. H. S. 136—140 und Lehrmittel S. 148—149; meine Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Bücher-Censur und der periodischen Literatur in Mähren und Schlesien, Brünw 1854 (6. B.); die Culturfortschritte und die Geschichte der Verkehrsan- stalten Mährens und Schlesien, von mir, Brünn 1855 (8. B.; die 1844— 1847 neu gebaute schöne Iglawa-Brücke eb. S. 65—66); die Vertreibung der Akatholiken aus Mähren 1623—5, von Ullmaun, im 9. B. S. 221—230; meine Geschichte der Studienz, Schul und Erziehungs- Anstalten in Mähren und Schlesien, Brünn 1857 (10. B.); meine Ge- schichte der Heil= und Humanitäts-Anstalten in Mähren und Schle- sien, Brünn 1858 (11. Band, iglauer Spitäler, Pesten, Apotheken, Aerzte, Armeniustitut, Krankenhäuser, — das 1850 neu erbaute eb. S. 208—210 — Kleinkinder-Bewahr-Anstalt, Gesellenverein, Leichenbestattungs-Verein, Spar- kasse u. a.); Reimchronik eines Iglauer Bürgers (1607—1617), von Feifalik, im 12. B. S. 25—44; Auslegung der 10 Gebote von Johan- nes von Iglau (Mönch), von Feifalik, eb. S. 47—57; zur Geschichte der Zigeuner, des Zaubers und Hexenwesens und des Glaubens an Vampyre, dann der Einführung gleichen Maßes und Gewichtes und der Cimentirung, so wie der Preis-Satzungen in Mähren und Schlesien, von mir, eb. S. 319—526; endlich Beiträge zur Geschichte der Iönigl. Städte Mährens, von mir, Brünn 1860 (13. B.), insbe- sondere über die Bedeutung des angesehenen und weit verbreiteten iglauer Stadts und Bergrechtes und des iglauer Oberhofes, über die Lage der Stadt Iglau zur Zeit der theresianischen Steuer-Rektifikation u. a. Das seit 1848 im Verlage des Buchdruckers Rippl erscheinende Sonn- tagsblatt enthält, besonders in den früheren Jahren, manche schätzenswerthe Beiträge zur Geschichte von Iglau. Wie vordem Rößler das brünner, hat nun Tomaschek (deutsches Recht in Oesterreich im 13. Jahrhundert. Auf Grundlage des Stadtrechtes von
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320 Iglau, Wien 1859) das iglauer Stadtrecht verherrlicht und in die deutsche Rechtsgeschichte eingeführt. Wir schließen unsere Mittheilungen mit der Beigabe literärischer No- tizen über einige hervorrageude Persönlichkeiten und literärische Wirksamkeit. Zur S. 233 meiner Geschichte von Iglau. Neumaher's (†30. Okt 1559) Andenken galt das Werkchen Epitaphia a diversis auctoribus, Viennæ 1559, 4; sein Carmen elc. blieb ungedruckt (Cerroni, mähr. Schriftsteller, MS.). Zur S. 245. Mathias Rakocius von Rakow, geb. zu Thuroz in Ungarn, studirte zu Prag, wurde Magister der Philosophie, lehrte zu Prag, war dann Rektor der evang. Schule in Kuttenberg, endlich auf Anempfehlung des Rektors der prager Univ. M. Georg a Sudelis an den iglauer Stadt- rath vom 14/3 und 19/4 1562 Rektor der evangel. Schule in Iglau, † aber schon den 19. Okt. 1562 an der Pest, 25 Jahre alt; er schrieb lat. Gedichte (Cerroni, mähr. Schriststeller, MS.). Mylius Martin, Med. Dr., geboren zu Annaberg im Voigtlande, wurde in Wittenberg und Wien (da noch 1560) gebildet. 1561 beriefen ihn der iglauer Stadtphysikus Dr. Thomas Haustein (nachmals Leibmedilus des Erzherzogs Carl von Oesterreich, geb. zu Leipzig, 1564 und 1585 Dekan der medic. Fakultät in Wien) und der igl. Stadtrath als des ersteren Vi- car während seiner Abwesenheit. Er blieb da, bis Haustein im Jänner 1562 zurückkehxte, wurde aber noch in demselben Jahre von Wien, wohin er ge- gangen war, auf Vorschlag der wiener medic. Fakultät nach Iglau als or- dentlicher Physikus berufen, weil damal dort kein bewährter Physikus und Medicus vorhanden war und die Pest wüthete. Noch 1570 war er Stadt- physikus in Iglau (soll auch Physikus in Znaim gewesen sein), starb aber 1574, ob in Iglan oder anderwärts, ist unbekannt. Er schrieb de officio pharmacopæi, Witteberga 1568, Gedichte, Trauerreden auf den berühmten Arzt Franz Emerich von Troppau 1560, u. a., hortus philosophicus, Görlitz 1597, 8, deutsch von Lycosthenes Psellionoras, Straßburg 1621. (Terroni mähr. Schriftst. MS.) Zur S. 235. Kergelius wurde zu Olmütz geboren, studirte in Prag und Tübingen, gab da zur Erlangung der juridischen Doktorswürde eine Disputation de jure emphiteutico 1583, so wie in Prag 1577 und 1581 lateinische Gelegenheitsgedichte heraus (Cerroni, eb.). Laurenz Streicher, geboren zu Iglau, gest. am 5. Dez. 1586 zu Ranzern als evangel. Pastor, schrieb de passione, morte et resurrectione Christi conciones IV. Gorlizii 1580, 4. (Cerroni eb.). Zur S. 233. Ueber den Dichter Bernard Sturm († 1582) S. auch Henelii Silesiographia I. cap. VII. p. 426 und Silesia togata von Kun- rad lib. 11 No. 13. Benedikt Salmuth, geboren zu Iglau, studirte als Stipendiat des
320 Iglau, Wien 1859) das iglauer Stadtrecht verherrlicht und in die deutsche Rechtsgeschichte eingeführt. Wir schließen unsere Mittheilungen mit der Beigabe literärischer No- tizen über einige hervorrageude Persönlichkeiten und literärische Wirksamkeit. Zur S. 233 meiner Geschichte von Iglau. Neumaher's (†30. Okt 1559) Andenken galt das Werkchen Epitaphia a diversis auctoribus, Viennæ 1559, 4; sein Carmen elc. blieb ungedruckt (Cerroni, mähr. Schriftsteller, MS.). Zur S. 245. Mathias Rakocius von Rakow, geb. zu Thuroz in Ungarn, studirte zu Prag, wurde Magister der Philosophie, lehrte zu Prag, war dann Rektor der evang. Schule in Kuttenberg, endlich auf Anempfehlung des Rektors der prager Univ. M. Georg a Sudelis an den iglauer Stadt- rath vom 14/3 und 19/4 1562 Rektor der evangel. Schule in Iglau, † aber schon den 19. Okt. 1562 an der Pest, 25 Jahre alt; er schrieb lat. Gedichte (Cerroni, mähr. Schriststeller, MS.). Mylius Martin, Med. Dr., geboren zu Annaberg im Voigtlande, wurde in Wittenberg und Wien (da noch 1560) gebildet. 1561 beriefen ihn der iglauer Stadtphysikus Dr. Thomas Haustein (nachmals Leibmedilus des Erzherzogs Carl von Oesterreich, geb. zu Leipzig, 1564 und 1585 Dekan der medic. Fakultät in Wien) und der igl. Stadtrath als des ersteren Vi- car während seiner Abwesenheit. Er blieb da, bis Haustein im Jänner 1562 zurückkehxte, wurde aber noch in demselben Jahre von Wien, wohin er ge- gangen war, auf Vorschlag der wiener medic. Fakultät nach Iglau als or- dentlicher Physikus berufen, weil damal dort kein bewährter Physikus und Medicus vorhanden war und die Pest wüthete. Noch 1570 war er Stadt- physikus in Iglau (soll auch Physikus in Znaim gewesen sein), starb aber 1574, ob in Iglan oder anderwärts, ist unbekannt. Er schrieb de officio pharmacopæi, Witteberga 1568, Gedichte, Trauerreden auf den berühmten Arzt Franz Emerich von Troppau 1560, u. a., hortus philosophicus, Görlitz 1597, 8, deutsch von Lycosthenes Psellionoras, Straßburg 1621. (Terroni mähr. Schriftst. MS.) Zur S. 235. Kergelius wurde zu Olmütz geboren, studirte in Prag und Tübingen, gab da zur Erlangung der juridischen Doktorswürde eine Disputation de jure emphiteutico 1583, so wie in Prag 1577 und 1581 lateinische Gelegenheitsgedichte heraus (Cerroni, eb.). Laurenz Streicher, geboren zu Iglau, gest. am 5. Dez. 1586 zu Ranzern als evangel. Pastor, schrieb de passione, morte et resurrectione Christi conciones IV. Gorlizii 1580, 4. (Cerroni eb.). Zur S. 233. Ueber den Dichter Bernard Sturm († 1582) S. auch Henelii Silesiographia I. cap. VII. p. 426 und Silesia togata von Kun- rad lib. 11 No. 13. Benedikt Salmuth, geboren zu Iglau, studirte als Stipendiat des
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321 iglauer Bürgerstiftes in den Jahren 1575 und 1576 zn Frankfurt an der Oder, wurde dann Schuldiener an der Schule zu Iglau und von da als Rektor der Schule zu Modern in Ungarn berufen, wo er 1586 starb. Von ihm sind epicedia, Pragæ 1584, fol. Sie sind den ersten Rathsherren und Vorstehern der iglauer Schule Daniel Neumayer († 1582) und Johann Leupold (Leopolio † 1584) geweiht und dem Scholarchen Syndicus Jo- haun Hynko und Rathsherrn Angustin Lidl von Lidlau zugeschrieben. (Terroni eb.). Rucardus a Sedunio Johann, der Philos. Magister, der Arzneiwissen- schaft Dr., Büager und Stadtphysikus (medicus ordinarius) in Iglau 1573 bis 1598, geberen zu Torgau in Meissen, studirte in Wien, wurde da 1571 Med. Dr. (auf die Promotion erschienen carmina gratulatoria ab amicis, Viennæ 1571), eheligte zu Iglau Judith, des igl. Bürgers Paul Walten Tochter und ältere Schwester des brünner Domherrn Nicolaus Valentini (Walten), der ihre Kinder zu Erben seines Vermögens einsetzte (1588). Rucardi lebte in enger Freundschaft und im Briefwechsel mit den böhm. Gelehrten seiner Zeit, namentlich dem berühmten Thomas Witis (der ihn einen vates sacratus nannte), dann dem gesehrten igl. Stadtschreiber Ber- nard Sturm, dem er seine Gedichte zur vorläufigen Prüfung vorzulegen pflegte. Sturm rühmte (in seinen Eteostichis centuria III) von Rucardi und seinem Zeitgenossen, dem iglauer Pastor Johann Heidenreich, daß sie heil. und andere nützliche Materien in den anmuthigsten Dingen der Gegen- wart und Nachwelt hinterlassen. Rucardi starb zu Iglau am 23. Juni 1598. Sein Schn Balthasar Rucardi von Sedunitz, Aposheker in Iglau, eheligte 1616 Elisabeth, Tochter des Jakob Seidenmälzer von Seidenberg. Rucardi schrieb: 1) Carmen de lapsu et restitutione hominis, Vi- ennæ 1571, 4, 11. S.; 2) oratio pro salute et incolumitate rei tam pri- valæe quam publicæ (3. Neujahr), eb. 1571, 4, 10 S.; 3) imagines rosæ et violæ, Pragæ 1588, fol. (mit Holzschnitt); 4) Carmen in dem Werk- chen encomia et vota Nuptiis D. M. Joachimi Golzii Rectoris Scholæ Iglav., Pragæ 1591, 4.; 5) sacri amores, sive canticum canticorum Salomonis lat. hendecasyllabis redditum, Lipsiæ 1594, 8; 6) Cupido alatus ad nuptias clarissimi viri M. Bernardi Sturmii reipublicæ Iglav. notarii et honestissimæ virginis Catharinæ Schmilauerariæ, MS.; 7) propempti- cum sub discessum clarissimi viri D. Jacobi Horstii Iglavia in Austriam (Krems) MS.; 8) viele Gedichte in Sturm's Eteostichis, Mitis catechis- mus biblicanus, sinopsis bibl. sacra poemata, Borbonius Cæsares und a. (Cerroni eb.) Horst Jakob, Dr. Med., geboren 1537 zu Torgau, Physikus an meh-- reren Orten Schlesiens, 1575 Stadtphysikus in Iglau, stand hier in gro- ßem Rufe auch bei dem Landadel, verdient um die Reformation, Bestellung 21
321 iglauer Bürgerstiftes in den Jahren 1575 und 1576 zn Frankfurt an der Oder, wurde dann Schuldiener an der Schule zu Iglau und von da als Rektor der Schule zu Modern in Ungarn berufen, wo er 1586 starb. Von ihm sind epicedia, Pragæ 1584, fol. Sie sind den ersten Rathsherren und Vorstehern der iglauer Schule Daniel Neumayer († 1582) und Johann Leupold (Leopolio † 1584) geweiht und dem Scholarchen Syndicus Jo- haun Hynko und Rathsherrn Angustin Lidl von Lidlau zugeschrieben. (Terroni eb.). Rucardus a Sedunio Johann, der Philos. Magister, der Arzneiwissen- schaft Dr., Büager und Stadtphysikus (medicus ordinarius) in Iglau 1573 bis 1598, geberen zu Torgau in Meissen, studirte in Wien, wurde da 1571 Med. Dr. (auf die Promotion erschienen carmina gratulatoria ab amicis, Viennæ 1571), eheligte zu Iglau Judith, des igl. Bürgers Paul Walten Tochter und ältere Schwester des brünner Domherrn Nicolaus Valentini (Walten), der ihre Kinder zu Erben seines Vermögens einsetzte (1588). Rucardi lebte in enger Freundschaft und im Briefwechsel mit den böhm. Gelehrten seiner Zeit, namentlich dem berühmten Thomas Witis (der ihn einen vates sacratus nannte), dann dem gesehrten igl. Stadtschreiber Ber- nard Sturm, dem er seine Gedichte zur vorläufigen Prüfung vorzulegen pflegte. Sturm rühmte (in seinen Eteostichis centuria III) von Rucardi und seinem Zeitgenossen, dem iglauer Pastor Johann Heidenreich, daß sie heil. und andere nützliche Materien in den anmuthigsten Dingen der Gegen- wart und Nachwelt hinterlassen. Rucardi starb zu Iglau am 23. Juni 1598. Sein Schn Balthasar Rucardi von Sedunitz, Aposheker in Iglau, eheligte 1616 Elisabeth, Tochter des Jakob Seidenmälzer von Seidenberg. Rucardi schrieb: 1) Carmen de lapsu et restitutione hominis, Vi- ennæ 1571, 4, 11. S.; 2) oratio pro salute et incolumitate rei tam pri- valæe quam publicæ (3. Neujahr), eb. 1571, 4, 10 S.; 3) imagines rosæ et violæ, Pragæ 1588, fol. (mit Holzschnitt); 4) Carmen in dem Werk- chen encomia et vota Nuptiis D. M. Joachimi Golzii Rectoris Scholæ Iglav., Pragæ 1591, 4.; 5) sacri amores, sive canticum canticorum Salomonis lat. hendecasyllabis redditum, Lipsiæ 1594, 8; 6) Cupido alatus ad nuptias clarissimi viri M. Bernardi Sturmii reipublicæ Iglav. notarii et honestissimæ virginis Catharinæ Schmilauerariæ, MS.; 7) propempti- cum sub discessum clarissimi viri D. Jacobi Horstii Iglavia in Austriam (Krems) MS.; 8) viele Gedichte in Sturm's Eteostichis, Mitis catechis- mus biblicanus, sinopsis bibl. sacra poemata, Borbonius Cæsares und a. (Cerroni eb.) Horst Jakob, Dr. Med., geboren 1537 zu Torgau, Physikus an meh-- reren Orten Schlesiens, 1575 Stadtphysikus in Iglau, stand hier in gro- ßem Rufe auch bei dem Landadel, verdient um die Reformation, Bestellung 21
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322 und Inspektion der Stadtapotheken, 1582 bei seinem Abgehen nach Krems als österr. Landschaftsphysifus auch vom berühmten mähr. Landesphysikus Jordan ungern entlassen (maluissem te in Moravia manere, schrieb er ihm, ut mutuis traditis operis augiæ stabulum repurgaremus et homines ad amandas literas civilioremque vitam capescendam consuefaceremus), von seinen Freunden dem igl. Superintendenten Hederieus in einem griech., vom igl. Syudikus Hynke, von Caspar Neumaier u. a. in lat. Gedichten verab schiedet; 1584 kam er als Professer auf die neue Universität in Helmstädt, † 21/5 1600, als medic., philos. u. bet. Schriftsteller bekannt (Cerroni eb.). Simon Weissemann, Phil. et Med. Dr., geboren zu Goldberg in Schlesien, 1586 zu Wien, 1587 zu Padua, 1591 Stadtphysikus in Iglau, lebte 1607 in Prag, schrieb tractatus de facultatibus et operationibus cor- dis, Gorlizii 1592, 4. (Cerroni eb.). Gregor Seiferdt, geboren zu Iglau, studierte daselbst am Gymna- sium durch 9 Jahre, vann in Prag. Von ihm sind Gedichte cunæ filii Dei, Pragæ 1587 sol., und epicedion auf den Tod des iglaner Patriciers Gre- gor von Lidlau, kais. Mauteinnehmers in Prag, 1588, fol. (Cerroni eb.). Zur S. 2, 166, 168, 173 und 233. Caspar Stolzhagen wurde am 24. November 1550 zu Bernau in Brandeubnrg geboren, zu Witten- berg, wo er Melanchton hörte, gebildet, Neltor, sodann Archidiacon bei der Marienkirche, pastor primarius und inspector scholæ zu Stendal in der Altmark. Nach der Beförderung Heidenreichs 1587 nach Wraunschweig, vom franffurter Univ.-Professor Pistorius und dem iglauer Arzte Jakeb Horst zum igl. Pastor vorgeschlagen, wurde er durch die vom Stadtrathe nach Sten- dal abgesandten Rathsherren Paul Heidler und Johann Hynko mittelst des Vertrages vom 25. September 1587 zum concionator primarius und Iu- spektor an der iglauer Pfarrkirche St. Jakob aufgenommen. Er langte hier am 3. November 1587 an, wurde mit einem Ehrenmahle, zu welchem man auch die übrigen Prediger beizeg und das 20 Schock kostete, bewirthet, er- hielt die Reistekosten mit 104 Scheck 36 Groschen vergütet und nebstdem 50 Reichsthaler Ehrengeld. Im Rufe eines gelehrten Mannes, guten Poeten (die Zeitgenossen nennen ihn nach der damals gewöhnlichen Exaltation einen deo et musis charissimus poeta, poeta optimus et doctissimus, poeta elegans, gravis et suavis, wohl gar Germanorum Flaminius), berühmten Theo- logen, aber auch eines eigensinnigen, stolzen und zänkischen Mannes starb er am 17. Jänner 1594, nachdem er noch kurz vorher (6. April 1593) die theol. Dektorswürde zu Frankfurt erworben hatte. Er brachte eine Biblio- thek und eine Buchdruckerei zu Stande; er mußte aber die letztere, welche ihn über 600 Thaler gekostet, für eine Schuld von 330 Schck. an den Papier- macher Benedikt Frey in Altenberg verpfänden und später ganz abtreten. Dieser betrieb sie mit einem Privilegium Rudolph II. (Prag Donnerstag
322 und Inspektion der Stadtapotheken, 1582 bei seinem Abgehen nach Krems als österr. Landschaftsphysifus auch vom berühmten mähr. Landesphysikus Jordan ungern entlassen (maluissem te in Moravia manere, schrieb er ihm, ut mutuis traditis operis augiæ stabulum repurgaremus et homines ad amandas literas civilioremque vitam capescendam consuefaceremus), von seinen Freunden dem igl. Superintendenten Hederieus in einem griech., vom igl. Syudikus Hynke, von Caspar Neumaier u. a. in lat. Gedichten verab schiedet; 1584 kam er als Professer auf die neue Universität in Helmstädt, † 21/5 1600, als medic., philos. u. bet. Schriftsteller bekannt (Cerroni eb.). Simon Weissemann, Phil. et Med. Dr., geboren zu Goldberg in Schlesien, 1586 zu Wien, 1587 zu Padua, 1591 Stadtphysikus in Iglau, lebte 1607 in Prag, schrieb tractatus de facultatibus et operationibus cor- dis, Gorlizii 1592, 4. (Cerroni eb.). Gregor Seiferdt, geboren zu Iglau, studierte daselbst am Gymna- sium durch 9 Jahre, vann in Prag. Von ihm sind Gedichte cunæ filii Dei, Pragæ 1587 sol., und epicedion auf den Tod des iglaner Patriciers Gre- gor von Lidlau, kais. Mauteinnehmers in Prag, 1588, fol. (Cerroni eb.). Zur S. 2, 166, 168, 173 und 233. Caspar Stolzhagen wurde am 24. November 1550 zu Bernau in Brandeubnrg geboren, zu Witten- berg, wo er Melanchton hörte, gebildet, Neltor, sodann Archidiacon bei der Marienkirche, pastor primarius und inspector scholæ zu Stendal in der Altmark. Nach der Beförderung Heidenreichs 1587 nach Wraunschweig, vom franffurter Univ.-Professor Pistorius und dem iglauer Arzte Jakeb Horst zum igl. Pastor vorgeschlagen, wurde er durch die vom Stadtrathe nach Sten- dal abgesandten Rathsherren Paul Heidler und Johann Hynko mittelst des Vertrages vom 25. September 1587 zum concionator primarius und Iu- spektor an der iglauer Pfarrkirche St. Jakob aufgenommen. Er langte hier am 3. November 1587 an, wurde mit einem Ehrenmahle, zu welchem man auch die übrigen Prediger beizeg und das 20 Schock kostete, bewirthet, er- hielt die Reistekosten mit 104 Scheck 36 Groschen vergütet und nebstdem 50 Reichsthaler Ehrengeld. Im Rufe eines gelehrten Mannes, guten Poeten (die Zeitgenossen nennen ihn nach der damals gewöhnlichen Exaltation einen deo et musis charissimus poeta, poeta optimus et doctissimus, poeta elegans, gravis et suavis, wohl gar Germanorum Flaminius), berühmten Theo- logen, aber auch eines eigensinnigen, stolzen und zänkischen Mannes starb er am 17. Jänner 1594, nachdem er noch kurz vorher (6. April 1593) die theol. Dektorswürde zu Frankfurt erworben hatte. Er brachte eine Biblio- thek und eine Buchdruckerei zu Stande; er mußte aber die letztere, welche ihn über 600 Thaler gekostet, für eine Schuld von 330 Schck. an den Papier- macher Benedikt Frey in Altenberg verpfänden und später ganz abtreten. Dieser betrieb sie mit einem Privilegium Rudolph II. (Prag Donnerstag
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323 nach Martini 1591) 1589 und 1593. Stolzhagen bezog in Iglau an Ge- halt jährlich 250 fl., an Accidenzien 30 fl., 18 fl. Holzgeld (damal galt die Klafter in Zglan 30 fr.), 30 Metzen Korn, freie Wohnung und für die eigene Begleitung der Leichen, so oft die große Glocke geläutet wurde, 45 fr. Doch verfiel er in drückende Schulden; sein Hof vor dem Spitalthore blieb uicht seinen Kindern (die Tochter Hedwig eheligte den M. Joachim Goltz, zuerst Rektor des iglauer Gymnasiums, 1609 Pastor zu Neudors in Zipserlande), sondern gelangte 1600 durch Kauf an den strahower Abt Lohelius. Stolzhagen schrieb: 1) epigrammatum sacrorum liber I., Pragæ (dem Landeshauptmann Hynko von Waldstein auf Pirnitz gewidmet); 2) Hendecasilabarum et epigrammatum libri, Magdeburgi; 3) Daphnis seu eccloga parentalis (dem Heinrich von Waldstein auf Meseritsch gewidmet). In officina Paleoriria Boh. (Altenberg) per Micaelem Lacandrum 1589, 16, 15 S.; 4) colloquium carnis et spiritus — gespräch der vernunft und der gläubigen Seele von des Menschen jämmerlichem Zustaude nach dem Sün- denfall, gedruckt bey Benedikt Frey zu Altenbergk 1593, 12; 5) theses, Francof. 1593, 4; 6) epigrammata onomastica et encomistica (aus Carls bad dem Kaiser Rudolph zugeschrieben), Pragæ, fol.; 7) carmen Phalecium —auf Chiträus; 8) Auslegung des 75. Psalms; 9) viele andere Geleg.-Ge- dichte in den Sammlungen der Dichter (Cerroni eb.). Ueber die altenber ger Druckerei schrieb Dlabacz in den neueren Abhandlungen d. höhm. Ges. —d. Wisf. 3. B. S. 140—148. Tobias Knobloch, Phil. el Med. Dr., war Physikus in Iglau zu Aufang des 17. Jahrhundertes. Ven ihm sind: Traktat vom Podagra, Wit- tenberg 1606; Traktat von der Pest, eb. 1607; disputationes anatomicæ et psychologicæ, Onolzbachi 1608, Lipsiæ 1612, Witenb. 1612, ib. 1661; Hypocrates, Norimb. 1641, u. a. (Cerroni, mähr. Schriftst. MS). Ludwig Kresel, Phil. et Med. Dr., zu Iglau geboren, in Frankfurt an der Oder und Jena gebildet, 1610 iglauer Stadtphysikus. Ven ihm ist disputatio de Phtisi, Jena 1607 (Cerroni, eb.). Zur S. 235, 262, 268 und 439 meiner Geschichte von Iglau. Joh. Hynko von Wellinowa, geboren zu Patzow in Böhmen, studierte in Prag. wurde 1577 als böhm. Stadtschreiber nach Iglau berufen, 1602 als Be- sitzer eines Erbfreihofes zu Jezlau in den Adelstand erhoben, 1619 zur Zeit der Rebellion Landesmitdirektor aus dem Bürgerstande und Mitabgesandter der mähr. an die ungar. Stände (Engel IV. 397), im Nov. 1621 in stren- gen Verhaft und unterirdisches Gefängniß geworfen. Als er dort er krankte, erleichterte man zwar anf Fürbitte bei Aldobrandini, Medikus des Cardinals Dietrichstein, und diesen selbst seine Haft, er wurde aber später nach Brünn in Verhaft gebracht, nach dem Schreiben des kais. Sekr. Ra- 21'
323 nach Martini 1591) 1589 und 1593. Stolzhagen bezog in Iglau an Ge- halt jährlich 250 fl., an Accidenzien 30 fl., 18 fl. Holzgeld (damal galt die Klafter in Zglan 30 fr.), 30 Metzen Korn, freie Wohnung und für die eigene Begleitung der Leichen, so oft die große Glocke geläutet wurde, 45 fr. Doch verfiel er in drückende Schulden; sein Hof vor dem Spitalthore blieb uicht seinen Kindern (die Tochter Hedwig eheligte den M. Joachim Goltz, zuerst Rektor des iglauer Gymnasiums, 1609 Pastor zu Neudors in Zipserlande), sondern gelangte 1600 durch Kauf an den strahower Abt Lohelius. Stolzhagen schrieb: 1) epigrammatum sacrorum liber I., Pragæ (dem Landeshauptmann Hynko von Waldstein auf Pirnitz gewidmet); 2) Hendecasilabarum et epigrammatum libri, Magdeburgi; 3) Daphnis seu eccloga parentalis (dem Heinrich von Waldstein auf Meseritsch gewidmet). In officina Paleoriria Boh. (Altenberg) per Micaelem Lacandrum 1589, 16, 15 S.; 4) colloquium carnis et spiritus — gespräch der vernunft und der gläubigen Seele von des Menschen jämmerlichem Zustaude nach dem Sün- denfall, gedruckt bey Benedikt Frey zu Altenbergk 1593, 12; 5) theses, Francof. 1593, 4; 6) epigrammata onomastica et encomistica (aus Carls bad dem Kaiser Rudolph zugeschrieben), Pragæ, fol.; 7) carmen Phalecium —auf Chiträus; 8) Auslegung des 75. Psalms; 9) viele andere Geleg.-Ge- dichte in den Sammlungen der Dichter (Cerroni eb.). Ueber die altenber ger Druckerei schrieb Dlabacz in den neueren Abhandlungen d. höhm. Ges. —d. Wisf. 3. B. S. 140—148. Tobias Knobloch, Phil. el Med. Dr., war Physikus in Iglau zu Aufang des 17. Jahrhundertes. Ven ihm sind: Traktat vom Podagra, Wit- tenberg 1606; Traktat von der Pest, eb. 1607; disputationes anatomicæ et psychologicæ, Onolzbachi 1608, Lipsiæ 1612, Witenb. 1612, ib. 1661; Hypocrates, Norimb. 1641, u. a. (Cerroni, mähr. Schriftst. MS). Ludwig Kresel, Phil. et Med. Dr., zu Iglau geboren, in Frankfurt an der Oder und Jena gebildet, 1610 iglauer Stadtphysikus. Ven ihm ist disputatio de Phtisi, Jena 1607 (Cerroni, eb.). Zur S. 235, 262, 268 und 439 meiner Geschichte von Iglau. Joh. Hynko von Wellinowa, geboren zu Patzow in Böhmen, studierte in Prag. wurde 1577 als böhm. Stadtschreiber nach Iglau berufen, 1602 als Be- sitzer eines Erbfreihofes zu Jezlau in den Adelstand erhoben, 1619 zur Zeit der Rebellion Landesmitdirektor aus dem Bürgerstande und Mitabgesandter der mähr. an die ungar. Stände (Engel IV. 397), im Nov. 1621 in stren- gen Verhaft und unterirdisches Gefängniß geworfen. Als er dort er krankte, erleichterte man zwar anf Fürbitte bei Aldobrandini, Medikus des Cardinals Dietrichstein, und diesen selbst seine Haft, er wurde aber später nach Brünn in Verhaft gebracht, nach dem Schreiben des kais. Sekr. Ra- 21'
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324 phael Mnissowsky an den iglauer Rath vom 13/11 1622 auf Besehl des Cardinals nebst Martin Leupold nach Iglau gebracht, in Bürgerarreste (ob dem Rathhause), Leupold im Rathhause in Arrest gehalten, später Hynko zum Tode durch das Schwert verurtheilt, aber zu 2 Monaten weiteren Ar- rest und Verlust der Hälfte des Vermögens begnadigt, † 28. Ott. 1623. Hynko, auch Inspektor der igl. Stadtschulen 1587, ein gelehrter Mann und guter lat. Dichter, schrieb Geleg. - Gedichte, Prag 1574, auf Dr. Horst 1582 u. a. (Cerroni, eb.). Graf Althan, der Stifter des iglauer Jesuiten-Colle giums (1625), schenkte demselben unter Anderem auch den bürgerlichen Maierhof des Stadtschreibers Hynko, welchen er vom k. Fiskus erfauft hatte (Wolny VI. 10). 1591 war Magister Joachim Golz Rektor der iglauer Schule; seine Vermählung mit Elisabeth, Tochter des großmeseritscher Schulrektors Jo- hann Ursinus, feierten lat. Gedichte, Prag 1591 (Cerroni, eb.). Paul Müller, um 1620 Rektor der iglauer evangelischen Schule (Conrektor war Magister Johann Eberhard), wurde später Dr. Theolo- giæe auf der Universität Helmstädt und Superintendeut (Cerroni, eb.). Paul Austerlitzer, geboren zu Iglau, Stipendiat des igl. Bürger stiftes, zu Zittan und Wittenberg, wo er disputationum metaphysicarum XIV. im F. 1608 herausgab, 1610 Cautor in Iglau, 1622 von da abge- schafft, wurde Schulrektor zu Neudorf in der Zips (Cerroni, eb.). Simon Weinstock, geboren zu Iglau, Hörer der Rechte zu Witten- berg 1621, schrieb Pugna Michaelis cum dracone 1618, dem igl. Stadt- rathe gewidmet, MS., 694 carmina heroica (Cerroni, eb.). Zur S. 284 meiner Geschichte von Iglau. Peter Schmilauer von Schmilan wurde 1575 zu Iglau von luthrischen Eltern geboren, war in seiner Jugend Rektor der akath. Schule seiner Vaterstadt, setzte aber später seine Studien zu Frankfurt an der Oder fort und las hier schon als öffent. Lehrer über Aristoteles Organon. Gleichwohl hörte er noch mehrere be- rühmte Lehrer über Medicin in Wittenberg und besuchte, um sich noch wei- ter auszubilden, auch die Universitäten zu Jena, Straßburg und Basel. In sein Vaterland zurückgekehrt, übte er hier einige Zeit die medic. Prax mit glücklichem Erfolge aus. Er ließ sich (1608) in Wittenberg zum Doktor der Arzneikunde promoviren, lehnte hier die ihm angebotene medic. Lehr- kanzel ab und wurde Physikus der Stadt Iglau, welches Amt er mit Ruhm begleitete. Nebst Galen und Theophrast las er auch fleißig theologische Con- troversen, welche ihn, auf Einrathen der Jefuiten, bewogen, 1626 nebst sei- ner Gemahlin zum katholischen Glauben überzutreten, als Akatholiken im Lande nicht geduldet wurden. Nach dem kinderlosen Tode seiner Gattin und als ihn der Jesuiten-General aller guten Werke der Gesellschaft Jesu theil- haftig gemacht, schenkte er sein ganzes Vermögen, darunter auch eine aus
324 phael Mnissowsky an den iglauer Rath vom 13/11 1622 auf Besehl des Cardinals nebst Martin Leupold nach Iglau gebracht, in Bürgerarreste (ob dem Rathhause), Leupold im Rathhause in Arrest gehalten, später Hynko zum Tode durch das Schwert verurtheilt, aber zu 2 Monaten weiteren Ar- rest und Verlust der Hälfte des Vermögens begnadigt, † 28. Ott. 1623. Hynko, auch Inspektor der igl. Stadtschulen 1587, ein gelehrter Mann und guter lat. Dichter, schrieb Geleg. - Gedichte, Prag 1574, auf Dr. Horst 1582 u. a. (Cerroni, eb.). Graf Althan, der Stifter des iglauer Jesuiten-Colle giums (1625), schenkte demselben unter Anderem auch den bürgerlichen Maierhof des Stadtschreibers Hynko, welchen er vom k. Fiskus erfauft hatte (Wolny VI. 10). 1591 war Magister Joachim Golz Rektor der iglauer Schule; seine Vermählung mit Elisabeth, Tochter des großmeseritscher Schulrektors Jo- hann Ursinus, feierten lat. Gedichte, Prag 1591 (Cerroni, eb.). Paul Müller, um 1620 Rektor der iglauer evangelischen Schule (Conrektor war Magister Johann Eberhard), wurde später Dr. Theolo- giæe auf der Universität Helmstädt und Superintendeut (Cerroni, eb.). Paul Austerlitzer, geboren zu Iglau, Stipendiat des igl. Bürger stiftes, zu Zittan und Wittenberg, wo er disputationum metaphysicarum XIV. im F. 1608 herausgab, 1610 Cautor in Iglau, 1622 von da abge- schafft, wurde Schulrektor zu Neudorf in der Zips (Cerroni, eb.). Simon Weinstock, geboren zu Iglau, Hörer der Rechte zu Witten- berg 1621, schrieb Pugna Michaelis cum dracone 1618, dem igl. Stadt- rathe gewidmet, MS., 694 carmina heroica (Cerroni, eb.). Zur S. 284 meiner Geschichte von Iglau. Peter Schmilauer von Schmilan wurde 1575 zu Iglau von luthrischen Eltern geboren, war in seiner Jugend Rektor der akath. Schule seiner Vaterstadt, setzte aber später seine Studien zu Frankfurt an der Oder fort und las hier schon als öffent. Lehrer über Aristoteles Organon. Gleichwohl hörte er noch mehrere be- rühmte Lehrer über Medicin in Wittenberg und besuchte, um sich noch wei- ter auszubilden, auch die Universitäten zu Jena, Straßburg und Basel. In sein Vaterland zurückgekehrt, übte er hier einige Zeit die medic. Prax mit glücklichem Erfolge aus. Er ließ sich (1608) in Wittenberg zum Doktor der Arzneikunde promoviren, lehnte hier die ihm angebotene medic. Lehr- kanzel ab und wurde Physikus der Stadt Iglau, welches Amt er mit Ruhm begleitete. Nebst Galen und Theophrast las er auch fleißig theologische Con- troversen, welche ihn, auf Einrathen der Jefuiten, bewogen, 1626 nebst sei- ner Gemahlin zum katholischen Glauben überzutreten, als Akatholiken im Lande nicht geduldet wurden. Nach dem kinderlosen Tode seiner Gattin und als ihn der Jesuiten-General aller guten Werke der Gesellschaft Jesu theil- haftig gemacht, schenkte er sein ganzes Vermögen, darunter auch eine aus
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325 24000 fl. geschätzte Mühle, dem iglauer Jesuiten Collegium (1631), zog ein halbes Jahr vor seinem Tode in dasselbe und starb darin am 25. März 1637 (Cerroni, Geschichte mähr. Vibl. MS. III. B.). Das Legat betraf den 1611 vom Kaiser Mathias von allen Abgaben, mit Ausnahme des Zehends, befreiten, ober der segenannten Böhmmühle gelegenen Maierhof nebst einer Mahlmühle (Wolny VI. 10). Ein Schmi¬ lauer (nicht Schimlauer, wie bei Wolny VI. 181) von Schmilau (wohl unser Peter) faufte das dem Hynek Grün von Stürzenberg wegen Theil- nahme an der Rebellion confiscirte Gut Meseřitschko nebst Regens (nur) um 2000 fl., welches aber 1626 dem iglauer Jesuiten-Collegium geschenkt wurde. Zur S. 375 meiner Geschichte von Iglau. Paul Rochus Redlich, Phil. et Med. Dr.. geboren zu Iglau um 1633, studirte in Iglau, Olmütz und Prag, bereiste Italien (1656—7), lebte dann zu Iglau, später in Brüx und Prag, wo er auch starb. Von ihm sind: Tryphyllon poeticum, Pragæ 1670, 12; Musa Caliope (Epigramme) s. 1. et a.; tormentum in- genii (Gedichte auf die Mutter Gottes Maria und den heil. Norbert), Prag 1676; cygnicium (süße Todes-Gedanfen), eb. 1676; brevis contemplatio Macro et Microcosmi (deutsche), eb. 1678; Beschreibung der Pest in Prag, eb. 1681 u. m. a. (Cerroni, mähr. Schriftsteller, MS., Moravetz III. 478). Jakob Joseph Jäpser, Phil. et Med. Dr.. eques auratus, Comes Palatinus, k. Physikus des iglauer Kreises, geboren 1627 in der Pfalz, ge- storben zu Iglau am 12. Juli 1695, schrieb Isagoge ad vitam longiorem, Norimbergæ 1680, 4., Pragæ 1682 (Cerroni, eb.). Zur S. 435 meiner Geschichte. Der iglauer Pfarrer und eifrige ka- tholische Reformator Johann Khirn, gestorben 1624 an der Pest, schrieb: Defension für (die kathol. Reformatoren) Adam von Waldstein und Han- nibal von Dohna, gedruckt 1620; evangelia et Conciones 1619—1623, in der Handschrift 716 S. fol. in der strahower Bibliothek (Cerroni, eb.). Zur S. 436. Der igl. Pfarrer Bernhard Sutor (Schuster) machte sich sowohl in dieser Stellung als auch in jener eines Abtes des Klosters Strahow sehr verdient, obwohl er diese Würde uur einige Jahre († 13. Okt. 1658) bekleidete (Gesch. des Stiftes Strahow, Prag 1805, S. 189). Zur S. 436. Anselm Swietelsky, geb. zu Prag 1667, strahower Prämonst., Prior und Prediger daselbst, der franz., ital., engl. und griech. Sprache mächtig, vom 22/4 1706 Pfarrer zu Iglau bis zum 1/7 1709, dankte ab, um den Wissenschaften mit mehr Muße leben zu können, ging in das Stift Mühlhausen und † da om 10/12 1715. Er schrieb: Jesus Nazareus, Pragæ 1692, 4; Rede bei Einkleidung der Theresia Elisabeth Staržinsky Freyin von Liebstein in den Ursul. Orden, eb. 1700, 4; cornu salutis in domo David, eb. 4. (Cerroni eb.).
325 24000 fl. geschätzte Mühle, dem iglauer Jesuiten Collegium (1631), zog ein halbes Jahr vor seinem Tode in dasselbe und starb darin am 25. März 1637 (Cerroni, Geschichte mähr. Vibl. MS. III. B.). Das Legat betraf den 1611 vom Kaiser Mathias von allen Abgaben, mit Ausnahme des Zehends, befreiten, ober der segenannten Böhmmühle gelegenen Maierhof nebst einer Mahlmühle (Wolny VI. 10). Ein Schmi¬ lauer (nicht Schimlauer, wie bei Wolny VI. 181) von Schmilau (wohl unser Peter) faufte das dem Hynek Grün von Stürzenberg wegen Theil- nahme an der Rebellion confiscirte Gut Meseřitschko nebst Regens (nur) um 2000 fl., welches aber 1626 dem iglauer Jesuiten-Collegium geschenkt wurde. Zur S. 375 meiner Geschichte von Iglau. Paul Rochus Redlich, Phil. et Med. Dr.. geboren zu Iglau um 1633, studirte in Iglau, Olmütz und Prag, bereiste Italien (1656—7), lebte dann zu Iglau, später in Brüx und Prag, wo er auch starb. Von ihm sind: Tryphyllon poeticum, Pragæ 1670, 12; Musa Caliope (Epigramme) s. 1. et a.; tormentum in- genii (Gedichte auf die Mutter Gottes Maria und den heil. Norbert), Prag 1676; cygnicium (süße Todes-Gedanfen), eb. 1676; brevis contemplatio Macro et Microcosmi (deutsche), eb. 1678; Beschreibung der Pest in Prag, eb. 1681 u. m. a. (Cerroni, mähr. Schriftsteller, MS., Moravetz III. 478). Jakob Joseph Jäpser, Phil. et Med. Dr.. eques auratus, Comes Palatinus, k. Physikus des iglauer Kreises, geboren 1627 in der Pfalz, ge- storben zu Iglau am 12. Juli 1695, schrieb Isagoge ad vitam longiorem, Norimbergæ 1680, 4., Pragæ 1682 (Cerroni, eb.). Zur S. 435 meiner Geschichte. Der iglauer Pfarrer und eifrige ka- tholische Reformator Johann Khirn, gestorben 1624 an der Pest, schrieb: Defension für (die kathol. Reformatoren) Adam von Waldstein und Han- nibal von Dohna, gedruckt 1620; evangelia et Conciones 1619—1623, in der Handschrift 716 S. fol. in der strahower Bibliothek (Cerroni, eb.). Zur S. 436. Der igl. Pfarrer Bernhard Sutor (Schuster) machte sich sowohl in dieser Stellung als auch in jener eines Abtes des Klosters Strahow sehr verdient, obwohl er diese Würde uur einige Jahre († 13. Okt. 1658) bekleidete (Gesch. des Stiftes Strahow, Prag 1805, S. 189). Zur S. 436. Anselm Swietelsky, geb. zu Prag 1667, strahower Prämonst., Prior und Prediger daselbst, der franz., ital., engl. und griech. Sprache mächtig, vom 22/4 1706 Pfarrer zu Iglau bis zum 1/7 1709, dankte ab, um den Wissenschaften mit mehr Muße leben zu können, ging in das Stift Mühlhausen und † da om 10/12 1715. Er schrieb: Jesus Nazareus, Pragæ 1692, 4; Rede bei Einkleidung der Theresia Elisabeth Staržinsky Freyin von Liebstein in den Ursul. Orden, eb. 1700, 4; cornu salutis in domo David, eb. 4. (Cerroni eb.).
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326 Zur S. 436. Blasius Stephan von Starchenfels, geb. zu Prag 1675, Prämonstratenser im Kloster Strahow, theol. und philos. Lehrer da und im prager erzbischöfl. Seminar, seit dem 21/11 1721 iglauer Pfarrer, † da am 29/8 1734, schrieb: Verlangen nach dem göttl. Segen (Begrü- ßung des Kirchleins auf d. h. Berge), Prag 1707; materiarum canonico- theol. prima elementa, eb. 1719; micæ cædentes de mensa (aus dem alten und neuen Testamente, MS. Cerroni, eb.). Der iglauer Patricier und beider Rechte Candidat Riesenfelder von Riesenfeld (der Amtmann und Nathsherr Ferdinand, † 1709, oder der Je- suit Gottfried, † 1715, ?) schrieb Marianus Iglaviæ Colossus, Brunæ 1696, 4. (Cerroni, eb.). Franz Kremputa, Med. Dr. und iglauer Stadtphysikus, geboren zu Iglau, 1719 in Prag promovirt, schrieb iheses, Pragæ 1719; Beschreibung —des Goldbrünnel bei Iglau, 1730, MS. (Cerroni, eb.). Zur S. 408 meiner Geschichte. Von dem als genialer Noseloge ge- schätzten igl. Kreisphysilus Johann Baptist Michael Edlen von Sagar sind folgende Schristen: Dissertatio de Salicaria, Viennæe 1762, 8; de aphtis pecorinis, ib. 1765, 4; de morbo singulari ovium 1765, 8; über den Podžateker Gesundbrunnen, Wien 1765; Systema morborum ,Viennæ 1771, 8., Amstelodami 1775, Viennæ 1776 und 1783, 8.; hisl. morbi epidemici in Circulo Iglav. observati annis 1771, 1772, Lipsiæ 1773, 8.; dissert. de variolis Iglav. anni 1766, Lipsiæ 1773, 8.; Anempfehlung des Peter- kauer Gesundbrunnens, Prag 1772, 1775, 1778, uen berausgegeben von Caspar Hüllmantel, Iglau 1805 (S. österr. Lit. Annalen 1805, 2. B. S. 152); vom Mehlthau, Wien 1775, 8.; Filum ariadneum ad lectulos ægrotorum, Viennæ 1776, 8 und 1784, 8.; vom wahren Kennzeichen der Hornvichseuche, 1782, 8; Sanitätsplan 1781, MS. (Cerroni, mähr. Schrift- steller, MS. S. auch Lucca, gelehrtes Desterreich, Meusel, gel. Deutschland) Sein Leben schrieb der igl. Geschichtsforscher Joh. Heinrich Marzy, MS. Ueber den letzteren S. meine Nachträge zur Gesch. d. histor. Literatur im 6. B. d. Schr. d. hist. Sekt. S. 301 und, von Sterly, im Notizenblatte der histor. Sektion 1856 S. 63—64. Einen Nekrolog des ausgezeichneten igl. Geschichtsforschers Sterly († 1852) gab ich in der brünner Zeitung 1853 N. 7 und, mit einigen Zusätzen, im 5. B. d. Schristen d. hist. Sektion S. 262—266. Zur S. 501 meiner Geschichte. Ueber Hoffenek (F am 20. Nor. 1850 im 72. Jahre) findet sich ein Nekrolog im igl. Sonntagsblatte 1850 Nro. 47.
326 Zur S. 436. Blasius Stephan von Starchenfels, geb. zu Prag 1675, Prämonstratenser im Kloster Strahow, theol. und philos. Lehrer da und im prager erzbischöfl. Seminar, seit dem 21/11 1721 iglauer Pfarrer, † da am 29/8 1734, schrieb: Verlangen nach dem göttl. Segen (Begrü- ßung des Kirchleins auf d. h. Berge), Prag 1707; materiarum canonico- theol. prima elementa, eb. 1719; micæ cædentes de mensa (aus dem alten und neuen Testamente, MS. Cerroni, eb.). Der iglauer Patricier und beider Rechte Candidat Riesenfelder von Riesenfeld (der Amtmann und Nathsherr Ferdinand, † 1709, oder der Je- suit Gottfried, † 1715, ?) schrieb Marianus Iglaviæ Colossus, Brunæ 1696, 4. (Cerroni, eb.). Franz Kremputa, Med. Dr. und iglauer Stadtphysikus, geboren zu Iglau, 1719 in Prag promovirt, schrieb iheses, Pragæ 1719; Beschreibung —des Goldbrünnel bei Iglau, 1730, MS. (Cerroni, eb.). Zur S. 408 meiner Geschichte. Von dem als genialer Noseloge ge- schätzten igl. Kreisphysilus Johann Baptist Michael Edlen von Sagar sind folgende Schristen: Dissertatio de Salicaria, Viennæe 1762, 8; de aphtis pecorinis, ib. 1765, 4; de morbo singulari ovium 1765, 8; über den Podžateker Gesundbrunnen, Wien 1765; Systema morborum ,Viennæ 1771, 8., Amstelodami 1775, Viennæ 1776 und 1783, 8.; hisl. morbi epidemici in Circulo Iglav. observati annis 1771, 1772, Lipsiæ 1773, 8.; dissert. de variolis Iglav. anni 1766, Lipsiæ 1773, 8.; Anempfehlung des Peter- kauer Gesundbrunnens, Prag 1772, 1775, 1778, uen berausgegeben von Caspar Hüllmantel, Iglau 1805 (S. österr. Lit. Annalen 1805, 2. B. S. 152); vom Mehlthau, Wien 1775, 8.; Filum ariadneum ad lectulos ægrotorum, Viennæ 1776, 8 und 1784, 8.; vom wahren Kennzeichen der Hornvichseuche, 1782, 8; Sanitätsplan 1781, MS. (Cerroni, mähr. Schrift- steller, MS. S. auch Lucca, gelehrtes Desterreich, Meusel, gel. Deutschland) Sein Leben schrieb der igl. Geschichtsforscher Joh. Heinrich Marzy, MS. Ueber den letzteren S. meine Nachträge zur Gesch. d. histor. Literatur im 6. B. d. Schr. d. hist. Sekt. S. 301 und, von Sterly, im Notizenblatte der histor. Sektion 1856 S. 63—64. Einen Nekrolog des ausgezeichneten igl. Geschichtsforschers Sterly († 1852) gab ich in der brünner Zeitung 1853 N. 7 und, mit einigen Zusätzen, im 5. B. d. Schristen d. hist. Sektion S. 262—266. Zur S. 501 meiner Geschichte. Ueber Hoffenek (F am 20. Nor. 1850 im 72. Jahre) findet sich ein Nekrolog im igl. Sonntagsblatte 1850 Nro. 47.
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Chronik der Stadt Mährisch-Trüban, vom Stadtschreiber Martin Joh. Weidlich *). Wir Burgermeister vud Ratsmanne der Fürstl. Lichtensteinischen Stadt Mährischen Triebau. Vrkunden vnd Bekennen hiemit offentlich, sonderlich aber wo es Von nöthen, Demnach wir gründlich vernomben, waß gestald der Hochwürdige, Edle Hoch vnd Wolgelehrte herr Thomas Joannes Pes- syna von Czechored, Artium liberalium ac phiæ Magister, Wolbestelter dechant Zum Leuthomischel, des Hochrümblichen Vorhabens sey, des Marg- graffthumbs Mahrern, Vußers geliebten Vatterlands geschichte, so Viel die eüsteriste mögligkeit admittiret, Zubeschreiben. Hiemit nun dießer Stadt als einer auß denen fürnembsten herren Städten, uicht vergeßen, sondern daß Jenige, waß in hiesigen archiuis, annalibus, vnd sonsten in glaubwürdigen schrifften Befündlich, vnd allhier sich eigentlich Zugetragen hat, solchem rühmb¬ lichen vnd nutzlichen operi injeriret werden möchte, haben Wir neben vn ßerm Stadtschreiber Martin Joann Weidlich, mit allem fleiß die archi- uen, annales, Vud andere bey hießiger Registratur obhaudenen schrifften *) Den Chroniken der Hauptstädte Olmütz, Brünn und Iglau lafsen wir nun einige an- dere Städte-Chroniken folgen, welche auch die Zeit des 16. und 17. Jahrhundertes zum Gegenstande haben. Denn in der Herausgabe der Chroniken, welche Chytil im Notizen- blatte der histor. Sektion 1856 Nr. 4—6 verzeichnet hat, die chronologische Folgenreihe einzuhalten, haben bisher die Umstände nicht gestattet. Wir theilen zunächst Chroniken mit, welche Pessina († 1680) zur Benüthung bei Verfassung der Geschichte Mährens zu- gesendet wurden und derselbe in sein Chaos Pessinianum aufnahm. Dieses befindet sich im mährischen Landesarchive und wurde in Mährens Geschichtsquellen von Dudik S. 247—262 beschrieben. Die interessante trübauer Chronik blieb nicht ausgeschlossen, weil das brünner Wochenblatt, in welchem, 1826 Nr. 9—17, Horky sie aus einer Abschrift drucken ließ, bereits selten und wenig verbreitet ist. Im Chaos Pess. ist das Original. Ueber die Geschichte von Trübau S. Wolny's Topographie von Mähren, 5. B. Seite 789—803 und meine Geschichte der Literatur Mährens und Schlesiens, Inder.
Chronik der Stadt Mährisch-Trüban, vom Stadtschreiber Martin Joh. Weidlich *). Wir Burgermeister vud Ratsmanne der Fürstl. Lichtensteinischen Stadt Mährischen Triebau. Vrkunden vnd Bekennen hiemit offentlich, sonderlich aber wo es Von nöthen, Demnach wir gründlich vernomben, waß gestald der Hochwürdige, Edle Hoch vnd Wolgelehrte herr Thomas Joannes Pes- syna von Czechored, Artium liberalium ac phiæ Magister, Wolbestelter dechant Zum Leuthomischel, des Hochrümblichen Vorhabens sey, des Marg- graffthumbs Mahrern, Vußers geliebten Vatterlands geschichte, so Viel die eüsteriste mögligkeit admittiret, Zubeschreiben. Hiemit nun dießer Stadt als einer auß denen fürnembsten herren Städten, uicht vergeßen, sondern daß Jenige, waß in hiesigen archiuis, annalibus, vnd sonsten in glaubwürdigen schrifften Befündlich, vnd allhier sich eigentlich Zugetragen hat, solchem rühmb¬ lichen vnd nutzlichen operi injeriret werden möchte, haben Wir neben vn ßerm Stadtschreiber Martin Joann Weidlich, mit allem fleiß die archi- uen, annales, Vud andere bey hießiger Registratur obhaudenen schrifften *) Den Chroniken der Hauptstädte Olmütz, Brünn und Iglau lafsen wir nun einige an- dere Städte-Chroniken folgen, welche auch die Zeit des 16. und 17. Jahrhundertes zum Gegenstande haben. Denn in der Herausgabe der Chroniken, welche Chytil im Notizen- blatte der histor. Sektion 1856 Nr. 4—6 verzeichnet hat, die chronologische Folgenreihe einzuhalten, haben bisher die Umstände nicht gestattet. Wir theilen zunächst Chroniken mit, welche Pessina († 1680) zur Benüthung bei Verfassung der Geschichte Mährens zu- gesendet wurden und derselbe in sein Chaos Pessinianum aufnahm. Dieses befindet sich im mährischen Landesarchive und wurde in Mährens Geschichtsquellen von Dudik S. 247—262 beschrieben. Die interessante trübauer Chronik blieb nicht ausgeschlossen, weil das brünner Wochenblatt, in welchem, 1826 Nr. 9—17, Horky sie aus einer Abschrift drucken ließ, bereits selten und wenig verbreitet ist. Im Chaos Pess. ist das Original. Ueber die Geschichte von Trübau S. Wolny's Topographie von Mähren, 5. B. Seite 789—803 und meine Geschichte der Literatur Mährens und Schlesiens, Inder.
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328 burchsehen, vnd so Viel auff angewendeten möglichen fleiß Befunden wor- den, Fideliter allhero Vermerken Laßen. Waß nun den Vrsprung dießer Stadt, vnd wer sie erbawet, belanget, haben wir zwar vnß embsig angelegen sein laßen, Solches gründlichen hier- bey anzuziehen, man hat aber Zu Keinem Grund vnd Wissenschafft hirvon gelangen Können, dahero wir der notthurfft Zu sein zusetzen, Wer, Besage hiesiger Stadt priuilegien vnd begabnußen, der Erste Erbherr geweßen, Nemblich herr Borscho von Rysenburch, Vmbs Jahr Christi des herrn 1321. Nach selbigen herr heinrich von der Leippe, der Eltere, se sich haubt- mann des Marggraffthumb Mahrern, Vnd Obristen Marschalch des König- reichs Böhaimb geschrieben, Welcher Vimnbs Jahr Christi 1328 diese Stadt vnd herrschafft gehabt, wie auß einer confirmation wahrzunehmen. Anno 1361 Ist herr heinrich der Jüngere Von der Leippe Laut einer Vrkunde herr gewesen, nach ihme diese Stadt vnd herrschafft an den Marggraffen Joannes, des König Joannis in Böhaimb hinterlas- senen Sohn, Kayßers Caroli quarti Bruder, Komben, welcher in 1372. Jahre feria quinta post diem Sancti procopii, hiesiger Stadt in Lateini- scher Sprach Ein schönes Priuilegium gnedig ertheilet hat, welches mit Großen fromben Vnd Nutzen die Bürgerschafft in die 250 Jahr Böllig genoßen. Anno 1375, die Mittwoch vor SS. Philippi vnd Jacobi, Ist wie- derumb ein begabnüß Vom Marggraffen Joanne Beschehen. Auß Einem, am grün Donnerstag Anno 1403 Gegebenen Brieff be- fündlich, daß herr Herolt Von Cunnestadt, Erbherr allhier gewesen. Nach Wolgebachten Marggraffen Joannem, die Freyherren, herr Er- hardt vnd herr Geörge Von der Kunstadt, gebrüdere, dießer Stadt vnd herrschafft Erbherren Gewesen, wie auß einer schrifft, so Anno 1413 Gefertiget, Zusehen ist, Selbige herren, wie auß einer an dem Freitag Vor Dorothea Anno 1408. ertheisten Begabnüs abzunehmen ist, hiesiger Stadt Geneigt gewesen. Folgends die Stadt vnd herrschafft an den herren Zdeneck Kostky Von Postupitz Komben, welcher im 1464sten Jahre die Vogtey, anietzo daß Rathhauß mit einem priuilegio Begabet hat. (Zusatz von Pessina: hunc invenio habuise Treboviam sub an. 1462). Nach ihme herr Albrecht Kostky Von Postupitz, dieser Stadt vnd herrschafft herr gewesen, wie auß einem priuilegio, so ihm 1470sten Jahre Gegeben worden, Zusehen ist, Nach denen herren Kestken von Postupitz, dieße Zwey herren, herr Dobesch, vnd Benesch gebrüdere Von Boßkowitz dießer Stadt vnd herrschafft Erbliche Besitzer worden, welche die Stadt auch mit einem priuilegio de dato Sancti Galli Anno 1483 Begabet haben. Vmb daß Jahr Christi 1487. Ist herr Ladißlaus Von Boßkowitz
328 burchsehen, vnd so Viel auff angewendeten möglichen fleiß Befunden wor- den, Fideliter allhero Vermerken Laßen. Waß nun den Vrsprung dießer Stadt, vnd wer sie erbawet, belanget, haben wir zwar vnß embsig angelegen sein laßen, Solches gründlichen hier- bey anzuziehen, man hat aber Zu Keinem Grund vnd Wissenschafft hirvon gelangen Können, dahero wir der notthurfft Zu sein zusetzen, Wer, Besage hiesiger Stadt priuilegien vnd begabnußen, der Erste Erbherr geweßen, Nemblich herr Borscho von Rysenburch, Vmbs Jahr Christi des herrn 1321. Nach selbigen herr heinrich von der Leippe, der Eltere, se sich haubt- mann des Marggraffthumb Mahrern, Vnd Obristen Marschalch des König- reichs Böhaimb geschrieben, Welcher Vimnbs Jahr Christi 1328 diese Stadt vnd herrschafft gehabt, wie auß einer confirmation wahrzunehmen. Anno 1361 Ist herr heinrich der Jüngere Von der Leippe Laut einer Vrkunde herr gewesen, nach ihme diese Stadt vnd herrschafft an den Marggraffen Joannes, des König Joannis in Böhaimb hinterlas- senen Sohn, Kayßers Caroli quarti Bruder, Komben, welcher in 1372. Jahre feria quinta post diem Sancti procopii, hiesiger Stadt in Lateini- scher Sprach Ein schönes Priuilegium gnedig ertheilet hat, welches mit Großen fromben Vnd Nutzen die Bürgerschafft in die 250 Jahr Böllig genoßen. Anno 1375, die Mittwoch vor SS. Philippi vnd Jacobi, Ist wie- derumb ein begabnüß Vom Marggraffen Joanne Beschehen. Auß Einem, am grün Donnerstag Anno 1403 Gegebenen Brieff be- fündlich, daß herr Herolt Von Cunnestadt, Erbherr allhier gewesen. Nach Wolgebachten Marggraffen Joannem, die Freyherren, herr Er- hardt vnd herr Geörge Von der Kunstadt, gebrüdere, dießer Stadt vnd herrschafft Erbherren Gewesen, wie auß einer schrifft, so Anno 1413 Gefertiget, Zusehen ist, Selbige herren, wie auß einer an dem Freitag Vor Dorothea Anno 1408. ertheisten Begabnüs abzunehmen ist, hiesiger Stadt Geneigt gewesen. Folgends die Stadt vnd herrschafft an den herren Zdeneck Kostky Von Postupitz Komben, welcher im 1464sten Jahre die Vogtey, anietzo daß Rathhauß mit einem priuilegio Begabet hat. (Zusatz von Pessina: hunc invenio habuise Treboviam sub an. 1462). Nach ihme herr Albrecht Kostky Von Postupitz, dieser Stadt vnd herrschafft herr gewesen, wie auß einem priuilegio, so ihm 1470sten Jahre Gegeben worden, Zusehen ist, Nach denen herren Kestken von Postupitz, dieße Zwey herren, herr Dobesch, vnd Benesch gebrüdere Von Boßkowitz dießer Stadt vnd herrschafft Erbliche Besitzer worden, welche die Stadt auch mit einem priuilegio de dato Sancti Galli Anno 1483 Begabet haben. Vmb daß Jahr Christi 1487. Ist herr Ladißlaus Von Boßkowitz
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329 vnd Czernohori, Erbherr worden, welcher die Stadt mit Vnterschiedlichen priuilegijs vnd begabnüßen gnedig angesehen, auch daß Gotteshauß Beschen- ket hat, wie an Vuterschiedlichen Kirchensachen Zusehen ist. Nach Seeligen hintrit herrn Ladißlai Von Boßkowitz, hat herr Chriſtoph von Boßkowitz ihme ohngefehr vmb daß 1525ste Jahr Succe- diret, welcher die Stadt vuter dem 15. Tag Juny Anno 1532. mit einem priuilegio auff die anzahl der schenckheüßer Begabet hat. (Zusatz von Pes- fina: Christophorus de Boskovicz habuit filium Ladislaum Welen, qui obijt ante patrem, relictis duobus filiis minorennibus, Wenceslaum et Joannem, præter Treboviam habebant etiam Zabřzeh et Sowinecz). Im 1541. Jahr den Donnerstag nach Jubilate ist diese Stadt vnd Vorstadt Von 15. Bieß auff 19. der Gantzen Vhr, Bieß auff 5. heüßer abgebrennet, Sintemal der Vngestimme wind, daß flugfewer hin vnd her Getrieben, vnd nicht möglich geweßen daß feuer Zu dempffen. Anno 1550. den Sontag post festum Corporis Christi, Ist der katholische Pfarrer, in ansehung die grundobrigkeit der religion geendert, weg gezogen, Bald darauff ist ein Lutherischer prädicant eingeführt worden. Nach ableiben oben besagten herrn Christoph von Boßkowitz der Anno 1549 Gestorben, herr Wentzel Von Boßkowitz diese Stadt vnd herrschafst besessen, Wie auß ettlichen Brieffen So im 1558sten Jahre Ge- fertiget worden, Zusehen, ist im 1569sten Jahr gestorben. Nach selbigen, deßen Bruder herr Johann Von Boßkowitz Erb-- herr worden, welcher die Stadt mit Zweien priuilegiis Eines Vnterm dato S. Georgij Anno 1570. Daß andere den Sontag nach S. Joannis des Tauffers Anno 1572. begabet hat. Ernenter herr Johannes von Boß- kowitz im 1589. Jahr Gestorben, deßen hares Testamentarius Ladiß- laus Welen Von Zierotin, sonsten Lundenburger Genannt, ge- wesen, weilen Er Ven Zierotin aber nicht atatem Gehabt, ist die Stadt vnd herrschafft durch die Fürmünde, herrn Fridrichen Von Zierotin auff Selowitz, vnd herrn Bernhard Drnowsky Von Drno- witz, so lang regiret worden, Biß er ad maiorennitatem Komben, vnd ihm die Stadt vnd herrschafft Vbergeben worden; Im 1619ten Jahr, hat er sich nebenst andern damaligen Ständen, mit dem crimine rebellionis et perduellionis coinquiniret, Ja gar die Landshauptmannschafft angenomben, in hoc crimine Er so lange pertinaciter Verharret, Biß Gott der All- mächtige Ihrer Kay. May. Zweiffelsohne intuitu et respectu der Gerech¬ ten Sache, den 8. Nouembris Anno 1620 auff dem Weissen Berg zu Prag, den Sieg gnediglich Verliehen, Im 1621sten Jahr am Osterdinstag, ist gedachter Ladislaus Welen Von Zierotin, aus forcht Wol- verdienter straff, emigriret, bald darauf deßen gutter confisciret,
329 vnd Czernohori, Erbherr worden, welcher die Stadt mit Vnterschiedlichen priuilegijs vnd begabnüßen gnedig angesehen, auch daß Gotteshauß Beschen- ket hat, wie an Vuterschiedlichen Kirchensachen Zusehen ist. Nach Seeligen hintrit herrn Ladißlai Von Boßkowitz, hat herr Chriſtoph von Boßkowitz ihme ohngefehr vmb daß 1525ste Jahr Succe- diret, welcher die Stadt vuter dem 15. Tag Juny Anno 1532. mit einem priuilegio auff die anzahl der schenckheüßer Begabet hat. (Zusatz von Pes- fina: Christophorus de Boskovicz habuit filium Ladislaum Welen, qui obijt ante patrem, relictis duobus filiis minorennibus, Wenceslaum et Joannem, præter Treboviam habebant etiam Zabřzeh et Sowinecz). Im 1541. Jahr den Donnerstag nach Jubilate ist diese Stadt vnd Vorstadt Von 15. Bieß auff 19. der Gantzen Vhr, Bieß auff 5. heüßer abgebrennet, Sintemal der Vngestimme wind, daß flugfewer hin vnd her Getrieben, vnd nicht möglich geweßen daß feuer Zu dempffen. Anno 1550. den Sontag post festum Corporis Christi, Ist der katholische Pfarrer, in ansehung die grundobrigkeit der religion geendert, weg gezogen, Bald darauff ist ein Lutherischer prädicant eingeführt worden. Nach ableiben oben besagten herrn Christoph von Boßkowitz der Anno 1549 Gestorben, herr Wentzel Von Boßkowitz diese Stadt vnd herrschafst besessen, Wie auß ettlichen Brieffen So im 1558sten Jahre Ge- fertiget worden, Zusehen, ist im 1569sten Jahr gestorben. Nach selbigen, deßen Bruder herr Johann Von Boßkowitz Erb-- herr worden, welcher die Stadt mit Zweien priuilegiis Eines Vnterm dato S. Georgij Anno 1570. Daß andere den Sontag nach S. Joannis des Tauffers Anno 1572. begabet hat. Ernenter herr Johannes von Boß- kowitz im 1589. Jahr Gestorben, deßen hares Testamentarius Ladiß- laus Welen Von Zierotin, sonsten Lundenburger Genannt, ge- wesen, weilen Er Ven Zierotin aber nicht atatem Gehabt, ist die Stadt vnd herrschafft durch die Fürmünde, herrn Fridrichen Von Zierotin auff Selowitz, vnd herrn Bernhard Drnowsky Von Drno- witz, so lang regiret worden, Biß er ad maiorennitatem Komben, vnd ihm die Stadt vnd herrschafft Vbergeben worden; Im 1619ten Jahr, hat er sich nebenst andern damaligen Ständen, mit dem crimine rebellionis et perduellionis coinquiniret, Ja gar die Landshauptmannschafft angenomben, in hoc crimine Er so lange pertinaciter Verharret, Biß Gott der All- mächtige Ihrer Kay. May. Zweiffelsohne intuitu et respectu der Gerech¬ ten Sache, den 8. Nouembris Anno 1620 auff dem Weissen Berg zu Prag, den Sieg gnediglich Verliehen, Im 1621sten Jahr am Osterdinstag, ist gedachter Ladislaus Welen Von Zierotin, aus forcht Wol- verdienter straff, emigriret, bald darauf deßen gutter confisciret,
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330 Vud Zu Ihrer Kay. May. handen durch gewisse comm issarien gezogen wor- den, Im 1622sten Jahre, ohngefehr im Monat Martio Ist Von Ihrer Kay. May. diese Stadt vnd herrschafft Ihrer Fürstl. Gn. Weyland dem durch¬ lauchtigen Hochgebornen Fürsten, vnd herren, herren Carolo, des heil- ligen Röm. Reichs, Fürsten vnd Regirern des haußes Lich¬ tenstein, Von Nicolspurg, Hertzogen in Schlesien Zu Troppau vnd Jägerndorff, der Röm. Kay. auch Zu Hungarn und Böhaimb Königl. May. geheimben Raht, Cammerern, vnd Vollmechtigen Stadthalter im Königreich Böhaimb, Christ milder gedechtnüs, titulo feudi allergnedigst Vberlaßen, Bald darauf eodem anno, den 10. May, hochernenter Jhrer fürstl. Gn. Von der Stadt vnd herrschafft in beysejn derer hiezu deputirten herren commissarien, more solito der Gehorsamb angeglobet worden. Anno 1623. post Dominicam Misericordias Domini genant, ift der Lutherische prädicant abgeschaffet, Vnd am Sontage Jubilate ein Ca. tholischer Prister, herr Jacob Algaier, der heilligen schrifft Doctor, sollen- niter introduciret worden. Von Anno 1621. Bieß aufs 1633ste Jahr, ist diese Stadt Zu Vnter- schiedlichen mahlen Mit Jhrer Kay. May. Kriegs Bölckern Vnterschiedlicher Regimenter, Theils zu Rosse, Theiss zu fusse, einquartirungs Weiße belö stiget gewesen, Gestald dann Vom 24. octobris Anno 1621 biß auff den 19. Februarii Anno 1623. 17. Compagnien Eine Zufuß, vnd die audern 16. zu Rosse, ihre würkliche Verpflegungen vnd quartir allhier gehabt. Auff die Binnen angeregter Zeit benentlichen 13. Jahr, im quartier allhier Ge- legene Kayserl. Soldatesca, ist laut der particular Register, ex ærario publico, (ohne daß waß der wirth in seinem hauße an essen, Trinken, fuorasi, vnd Baaren Gelde Leisten müssen,) aufgangen. 381604 fi. reinisch, 40 Kr welches Gelt mehrerentheils der Raht, necessitate cogente, entsehnen müssen. Anno 1627. im Monat Januario, 3st Hochgedachter fürst Carl von Lichtenstein in Gott Seeliglich Verschieden, die zwey Für- stenthümber vnd Fürstl. Herrschafften Bies zu des hinterbliebenen Printzens maiorennität, durch Ihre Fürstl. Gn. Fürsten Maximilian Von Lich- tenstein, als Fürstl. Tutorem regiret worden. Anno 1629. Von dem septembri Vnd octobri an, bieß auff den Julij Anno 1630. ist in dießem reuir herumb, auch in andern ohrten mehr, eine solche Teuerung vnd hungersnoth eingefallen, daß Viel arme Leütte ben dem Vmbgefallen Vieh geßen, Theils die Knospen von Baumen gedör- ret, alßdann zerstessen, ein Teig darauß gemacht, solches so gutt alß es möglich gewesen, Gebachen, vnd zu stillung des Vuleidlichen hungers, anstat des Bredts genossen, bei angegangenen Früling die arme Leütte daß her-
330 Vud Zu Ihrer Kay. May. handen durch gewisse comm issarien gezogen wor- den, Im 1622sten Jahre, ohngefehr im Monat Martio Ist Von Ihrer Kay. May. diese Stadt vnd herrschafft Ihrer Fürstl. Gn. Weyland dem durch¬ lauchtigen Hochgebornen Fürsten, vnd herren, herren Carolo, des heil- ligen Röm. Reichs, Fürsten vnd Regirern des haußes Lich¬ tenstein, Von Nicolspurg, Hertzogen in Schlesien Zu Troppau vnd Jägerndorff, der Röm. Kay. auch Zu Hungarn und Böhaimb Königl. May. geheimben Raht, Cammerern, vnd Vollmechtigen Stadthalter im Königreich Böhaimb, Christ milder gedechtnüs, titulo feudi allergnedigst Vberlaßen, Bald darauf eodem anno, den 10. May, hochernenter Jhrer fürstl. Gn. Von der Stadt vnd herrschafft in beysejn derer hiezu deputirten herren commissarien, more solito der Gehorsamb angeglobet worden. Anno 1623. post Dominicam Misericordias Domini genant, ift der Lutherische prädicant abgeschaffet, Vnd am Sontage Jubilate ein Ca. tholischer Prister, herr Jacob Algaier, der heilligen schrifft Doctor, sollen- niter introduciret worden. Von Anno 1621. Bieß aufs 1633ste Jahr, ist diese Stadt Zu Vnter- schiedlichen mahlen Mit Jhrer Kay. May. Kriegs Bölckern Vnterschiedlicher Regimenter, Theils zu Rosse, Theiss zu fusse, einquartirungs Weiße belö stiget gewesen, Gestald dann Vom 24. octobris Anno 1621 biß auff den 19. Februarii Anno 1623. 17. Compagnien Eine Zufuß, vnd die audern 16. zu Rosse, ihre würkliche Verpflegungen vnd quartir allhier gehabt. Auff die Binnen angeregter Zeit benentlichen 13. Jahr, im quartier allhier Ge- legene Kayserl. Soldatesca, ist laut der particular Register, ex ærario publico, (ohne daß waß der wirth in seinem hauße an essen, Trinken, fuorasi, vnd Baaren Gelde Leisten müssen,) aufgangen. 381604 fi. reinisch, 40 Kr welches Gelt mehrerentheils der Raht, necessitate cogente, entsehnen müssen. Anno 1627. im Monat Januario, 3st Hochgedachter fürst Carl von Lichtenstein in Gott Seeliglich Verschieden, die zwey Für- stenthümber vnd Fürstl. Herrschafften Bies zu des hinterbliebenen Printzens maiorennität, durch Ihre Fürstl. Gn. Fürsten Maximilian Von Lich- tenstein, als Fürstl. Tutorem regiret worden. Anno 1629. Von dem septembri Vnd octobri an, bieß auff den Julij Anno 1630. ist in dießem reuir herumb, auch in andern ohrten mehr, eine solche Teuerung vnd hungersnoth eingefallen, daß Viel arme Leütte ben dem Vmbgefallen Vieh geßen, Theils die Knospen von Baumen gedör- ret, alßdann zerstessen, ein Teig darauß gemacht, solches so gutt alß es möglich gewesen, Gebachen, vnd zu stillung des Vuleidlichen hungers, anstat des Bredts genossen, bei angegangenen Früling die arme Leütte daß her-
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331 außgesprossene Graß vnd Kreüter außgerupfft, Gekocht, ohne Saltz, Schmaltz, vnd Brodt in sich gessen, dardurch viel vmb ihren Gesund Komben. Anno 1632 hat die Pest vom anfang des Monats Junij, bis zum außgang des Decembris allhier grasfiret, welche Vber die 500. Personen Jung vnd alt hinweg geraffet hat, dadurch Theils heüßer Verwüstet worden. Anno 1638. den 9. Aprilis, Haben Ihre Fürsts. Gn. der durchlauch- tige Hochgeborne Fürst vnd herr, herr Carl Eusebius des Heyl. Röm. Reichs, Fürst vnd Regirer des haußes Lichtenstein, Von Nicolspurg, in Schlesien, Hertzogen zu Troppau vnd Jägern- dorff, Vußer gnedigister Fürst vnd herr, welcher im obbedeüten 1632sten Jahre im Menat Septembri die Regirung angetreten, vnd seine Fürstl. Städte ihme Gehuldiget, hiesiger Stadt priuilegia auf stetiges vnd embsi¬ ges sollicitiren, bei dem Viel Mühe vnd Vnkosten aufgangen, guedigist confirmiret. Anno 1639, ist wiederumb ein Teuerung erfolget, Bey welcher der scheffel Weitzen 6 fl. daß Korn auch 6 fl. der Gersten 4 fl. vnd der Haber 2 fl. gegolten, doch ist bei weitem nicht so ein Große hungersnoth gewesen, al ß wie ihm 1629. vnd 1630sten Jahre. Anno 1642 den 19. Junij hat Ein Schwedischer Rittmeister vnter dem Birckenfeldischen Squadron, nachdeme selbiges Jahres vnd Monats die Ollmützische Commendanten die Stadt Ollmütz mit ac cord Vbergeben; folgends diese nahe beiliegende Städte alß Newstadt vnd Litta, sich auch den schwedischen generalmaior Königsmark ergeben, von Litta auß ein scharffes, mit Fewer und Schwerd bedrehliches schreiben an hiesige Stadt vnd beide herrschafften Triebaw vnd Tiernaw, abgehen Laßen, daß gewisse Personen auff die Litta sollen Geschicket werden, wegen der rantzion vnd Contribution Einen Ge wissen Vergleich zu treffen, hierauff der damalige hiesige hauptmann herr Adam Rassyn Von Rysenburg, vnd Paul Klar Fürstenrichter, sich auf selbige reiße begeben, den Stadtschreiber Martin Jehann Weidlich, Greger Jenisch, Cyprian haintzen, vnd Erhard hoßen, Sattler, mitge- nomken. Als Sie miteinander zu der mühle bey der duberey Komben, hat herr Rassyn Von Rysenburg, vnd der Fürstenrichter dieße Vier allein auf die Aitta geschicket, Selbigen aber mit hand vnd mund die schadloßhaltung Versprochen, vnd Sie beide sind alßdann anheimb gezogen, Als Sie abge- erduete rach Litta Kemben, hat Immes, Commendant, nach dem er ihnen die Brandschatzung angedeütet, den Cyprian vnd den Sattler wieder nach hauß geschicket, den Stadtschreiber vnd den Jenisch, so Lang alldort gehalten, biß sich die Stadt vnd berrschafft hat sollen abfünden, Es hat aber nicht beschehen Können, Sintemal die Kayserl. hin vnd wieder mar-
331 außgesprossene Graß vnd Kreüter außgerupfft, Gekocht, ohne Saltz, Schmaltz, vnd Brodt in sich gessen, dardurch viel vmb ihren Gesund Komben. Anno 1632 hat die Pest vom anfang des Monats Junij, bis zum außgang des Decembris allhier grasfiret, welche Vber die 500. Personen Jung vnd alt hinweg geraffet hat, dadurch Theils heüßer Verwüstet worden. Anno 1638. den 9. Aprilis, Haben Ihre Fürsts. Gn. der durchlauch- tige Hochgeborne Fürst vnd herr, herr Carl Eusebius des Heyl. Röm. Reichs, Fürst vnd Regirer des haußes Lichtenstein, Von Nicolspurg, in Schlesien, Hertzogen zu Troppau vnd Jägern- dorff, Vußer gnedigister Fürst vnd herr, welcher im obbedeüten 1632sten Jahre im Menat Septembri die Regirung angetreten, vnd seine Fürstl. Städte ihme Gehuldiget, hiesiger Stadt priuilegia auf stetiges vnd embsi¬ ges sollicitiren, bei dem Viel Mühe vnd Vnkosten aufgangen, guedigist confirmiret. Anno 1639, ist wiederumb ein Teuerung erfolget, Bey welcher der scheffel Weitzen 6 fl. daß Korn auch 6 fl. der Gersten 4 fl. vnd der Haber 2 fl. gegolten, doch ist bei weitem nicht so ein Große hungersnoth gewesen, al ß wie ihm 1629. vnd 1630sten Jahre. Anno 1642 den 19. Junij hat Ein Schwedischer Rittmeister vnter dem Birckenfeldischen Squadron, nachdeme selbiges Jahres vnd Monats die Ollmützische Commendanten die Stadt Ollmütz mit ac cord Vbergeben; folgends diese nahe beiliegende Städte alß Newstadt vnd Litta, sich auch den schwedischen generalmaior Königsmark ergeben, von Litta auß ein scharffes, mit Fewer und Schwerd bedrehliches schreiben an hiesige Stadt vnd beide herrschafften Triebaw vnd Tiernaw, abgehen Laßen, daß gewisse Personen auff die Litta sollen Geschicket werden, wegen der rantzion vnd Contribution Einen Ge wissen Vergleich zu treffen, hierauff der damalige hiesige hauptmann herr Adam Rassyn Von Rysenburg, vnd Paul Klar Fürstenrichter, sich auf selbige reiße begeben, den Stadtschreiber Martin Jehann Weidlich, Greger Jenisch, Cyprian haintzen, vnd Erhard hoßen, Sattler, mitge- nomken. Als Sie miteinander zu der mühle bey der duberey Komben, hat herr Rassyn Von Rysenburg, vnd der Fürstenrichter dieße Vier allein auf die Aitta geschicket, Selbigen aber mit hand vnd mund die schadloßhaltung Versprochen, vnd Sie beide sind alßdann anheimb gezogen, Als Sie abge- erduete rach Litta Kemben, hat Immes, Commendant, nach dem er ihnen die Brandschatzung angedeütet, den Cyprian vnd den Sattler wieder nach hauß geschicket, den Stadtschreiber vnd den Jenisch, so Lang alldort gehalten, biß sich die Stadt vnd berrschafft hat sollen abfünden, Es hat aber nicht beschehen Können, Sintemal die Kayserl. hin vnd wieder mar-
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332 schirte Bölcker solches Verbothen vnd Verhindert, derowegen der Rittmei¬ ster Immes den 4. Julij den Jenisch nachtlicher weile alß der Esquadron Von Litta aufgebrochen, auf die Newstadt gefuhret, den Stadtschreiber zur Litta bei deme hintersaßenen schwedischen Volck im arrest gelaßen. Den 6. Julij, alß der Commendant Immes, mit ettlichen Rittmeistern, vnd andern officirern vnd gemeinen Reütern in Zimblicher starcker anzahl wiederumb von Newstadt auf Litta Komben, vnd abends ihren weg zurud auff Newstadt genomben haben, sind sie Schwetischen Von dem Obristen de Lacrone mit deffen Regiment, bey der Duberey im Marchiren Vberfallen, der Commendant Immes, Rittmeister legati, vnd Rittmeister Hänsicken, neben andern officirern vnd gemeinen Reütern Gefangen, theile nieder gehawen worden, durch diß mittel hat der Kayserl. Obriste de la- crone die Stadt Litta einbekomben, vnd die andern darinnen Gele- gene schwedische Bölker Gefangen genomben, selbige auf den andern tag mit sich gefenglich nach Proßnitz geführet, mit diessem Kayserl. Regiment, ist auff deßen herren Obristen Gutachten, der Stadtschreiber auff Proßnitz ge- reißet, vnd von dannen nacher Triebau seinen weeg genomben, die andern neben ihme ihm arrest gesessene Burgers vnd Bawersleutte auß vnterschied- lichen herrschafften, seind auch durch Wolbesagten herrn Obristen erlediget, vnd nach hauß gelassen worden. Den 6. Augusti, Ist daß Ribberkische Regiment zu fuß allhero Komben, vnd biß auff den 29. Januarij Anno 1643 bleiben. Den 22. Januarij des 1643sten Jahres, ist ein Regimentsquartir- meister, mit einem Geschwader Tragoner auß dem gallasischen Regi- meut allhero Komben, vnd quartir Laut order ad interim genomben. Den 4. Februarij Ist dem hennischen Regiment zu Roß daß quartier allhero vom Königl. Ambt der Landshauptmannschafft asfigniret worden auß deme der Obriste Wachmeister wie auch zwey Compagnien alß des Rittmeister Dörings, nud des Obristen Leibcompagnie daß quartir in possess genomben, die gallasischen Tragoner haben abziehen müssen, die hennischen aber biß auff deu 14. Junij des 1643sten Jahres daß quartir behalten, Den 17. Junij itzt beschriebenen 1643sten Jahres, Ist die Schwe- dische hauptarmee, darunter daß meiste Kriegsvolk Teütsche, auß vnter- schiedlichen Landen des Röm. Reichs, deütscher nation gewesen, zwey tag vnd nacht allhie zwischen der Stadt, Schönhengst, Parstendorff, Erlegrund gelegen, vnd also dießer Stadt gegend, wie ein wasserflut vberschwemmet, auß dießer feindlichen armee, ist ein gantzes Regiment, so der Obriste Debitz geführet, in die Stadt einlogiret worden, deme die Stadt, vnange- sehen der Plünderungen, so die bürger in vnd vor der Stadt erleiden müs- sen, sowol auch die herrschafft Mährisch Triebau 6300. Rthl. rantzion zugeben Verwilligen müßen, bey abzug der Schwedifchen armee, hat dero
332 schirte Bölcker solches Verbothen vnd Verhindert, derowegen der Rittmei¬ ster Immes den 4. Julij den Jenisch nachtlicher weile alß der Esquadron Von Litta aufgebrochen, auf die Newstadt gefuhret, den Stadtschreiber zur Litta bei deme hintersaßenen schwedischen Volck im arrest gelaßen. Den 6. Julij, alß der Commendant Immes, mit ettlichen Rittmeistern, vnd andern officirern vnd gemeinen Reütern in Zimblicher starcker anzahl wiederumb von Newstadt auf Litta Komben, vnd abends ihren weg zurud auff Newstadt genomben haben, sind sie Schwetischen Von dem Obristen de Lacrone mit deffen Regiment, bey der Duberey im Marchiren Vberfallen, der Commendant Immes, Rittmeister legati, vnd Rittmeister Hänsicken, neben andern officirern vnd gemeinen Reütern Gefangen, theile nieder gehawen worden, durch diß mittel hat der Kayserl. Obriste de la- crone die Stadt Litta einbekomben, vnd die andern darinnen Gele- gene schwedische Bölker Gefangen genomben, selbige auf den andern tag mit sich gefenglich nach Proßnitz geführet, mit diessem Kayserl. Regiment, ist auff deßen herren Obristen Gutachten, der Stadtschreiber auff Proßnitz ge- reißet, vnd von dannen nacher Triebau seinen weeg genomben, die andern neben ihme ihm arrest gesessene Burgers vnd Bawersleutte auß vnterschied- lichen herrschafften, seind auch durch Wolbesagten herrn Obristen erlediget, vnd nach hauß gelassen worden. Den 6. Augusti, Ist daß Ribberkische Regiment zu fuß allhero Komben, vnd biß auff den 29. Januarij Anno 1643 bleiben. Den 22. Januarij des 1643sten Jahres, ist ein Regimentsquartir- meister, mit einem Geschwader Tragoner auß dem gallasischen Regi- meut allhero Komben, vnd quartir Laut order ad interim genomben. Den 4. Februarij Ist dem hennischen Regiment zu Roß daß quartier allhero vom Königl. Ambt der Landshauptmannschafft asfigniret worden auß deme der Obriste Wachmeister wie auch zwey Compagnien alß des Rittmeister Dörings, nud des Obristen Leibcompagnie daß quartir in possess genomben, die gallasischen Tragoner haben abziehen müssen, die hennischen aber biß auff deu 14. Junij des 1643sten Jahres daß quartir behalten, Den 17. Junij itzt beschriebenen 1643sten Jahres, Ist die Schwe- dische hauptarmee, darunter daß meiste Kriegsvolk Teütsche, auß vnter- schiedlichen Landen des Röm. Reichs, deütscher nation gewesen, zwey tag vnd nacht allhie zwischen der Stadt, Schönhengst, Parstendorff, Erlegrund gelegen, vnd also dießer Stadt gegend, wie ein wasserflut vberschwemmet, auß dießer feindlichen armee, ist ein gantzes Regiment, so der Obriste Debitz geführet, in die Stadt einlogiret worden, deme die Stadt, vnange- sehen der Plünderungen, so die bürger in vnd vor der Stadt erleiden müs- sen, sowol auch die herrschafft Mährisch Triebau 6300. Rthl. rantzion zugeben Verwilligen müßen, bey abzug der Schwedifchen armee, hat dero
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333 selben General herr Leonhard Torsten Sohu, Einen Leütenambt ett- lichen reütern der Stadt vnd herrschafft Salua quardia in der Stadt hin- terlaßen, diese lebendige Salua quardia ist bald selbiges tages durch die Kayserl. Partheien auß der Stadt weg genomben, Vnd vnter die Kayserl. armee (welche durch den Marck Briesau Marchiret ist.) geführet worden. Den 19. Junij hat die Schwedische hauptarmee daß Schloß Me- raw mit accord einbekomben. Den 24. Julij des 1643. Jahres Ist der Obriste Debitz mit drety starken Regimentern zu Roß. vnd vielen Lähren wägen allhero Komben, den meisten Rest der ranzion erpresset, auch Wein, Bier, Braundtwein vnd mehl den Bürgerleütten mit gewalt genomben, theils Bölker dießer drey Regimenter haben sich Voll vnd Toll gesoffen, also daß Sie zu nacht zu Moletein logiren müßen. Alß sie in der besten ruhe Gewesen, ist gegen des tages anbruch Eine Kayserliche Parthey, die der Cornet Hanß von Merheimb sonst hänsicken genant, geführet, Komben, auff die Schwedische Geschlagen, welche nicht anderß Vermeinet, es were eine Große macht von Kayßerl. Völckern, dahero sich die meisten mit der flucht Saluiret, viel aber auß ihnen Schwedischen todt blieben, mehr aber Gefenglichen aufs schloß Pusaw geführt worden, vnter dießen Gefangenen der Obriste Debitz, vnd ein Obrister Leütenambt gewesen, Weiln der Obriste Leüten ambt Bernhard Paner genant, in dem einfahl tödtlichen Ver wundet worden, ist er auff dem schloß Pusaw gestorben, die schwe- dische Gefangene sind alle ranzieniret worden, vnd nach deme Sie zu ihrer armee Komben seind, Jst Kriegs Recht gehalten, Bey selbigen dem Obri- sten Debitz dann einem Leütenambt, wegen Vbler gehaltener disposi¬ tion, daß reben abgesprochen, der Obriste zwar erbeten, doch aber mit gro- ßen Vugnaden, Schümpff vnd Spott, Einen reuers von sich geben müssen, vnd alßdann von der Armee abgeschaffet, der Leütenambt aber enthauptet worden. Den 24. Augusti Anno 1643. Ist der herr hauptman Rassyn Vom Schloß durch die Schweden gefenglich weggeführt, aber nach ettlichen Wochen alß durch die Kayserl. Waffen daß Schloß Meraw wie Vnten geredet ist, erobert, wiederumb Loß worden. Von dem 20. Septembris bis auff den 13. Octobris, hat die Schwe- dische armee Vor Eilenberg gelegen, solches Schloß mit accord, hin- gegen die Kayserl. armee so gantzer drey Wochen vnd einen Tag darüber, bei Müglitz gestanden, daß Schloß Meraw mit Feuer Bezwungen, vnd alßo mit dem Schwerdt eingenomben. Eodem anno den 23. Decembris, Ist der Herr Obriste Fernberger auß der Kayserl. Armee, mit seinem Regiment allhero nach Triebaw Kom- ben, vnd biß auf den 20. Januarij des 1644sten Jahres, im quartir Ver- blieben.
333 selben General herr Leonhard Torsten Sohu, Einen Leütenambt ett- lichen reütern der Stadt vnd herrschafft Salua quardia in der Stadt hin- terlaßen, diese lebendige Salua quardia ist bald selbiges tages durch die Kayserl. Partheien auß der Stadt weg genomben, Vnd vnter die Kayserl. armee (welche durch den Marck Briesau Marchiret ist.) geführet worden. Den 19. Junij hat die Schwedische hauptarmee daß Schloß Me- raw mit accord einbekomben. Den 24. Julij des 1643. Jahres Ist der Obriste Debitz mit drety starken Regimentern zu Roß. vnd vielen Lähren wägen allhero Komben, den meisten Rest der ranzion erpresset, auch Wein, Bier, Braundtwein vnd mehl den Bürgerleütten mit gewalt genomben, theils Bölker dießer drey Regimenter haben sich Voll vnd Toll gesoffen, also daß Sie zu nacht zu Moletein logiren müßen. Alß sie in der besten ruhe Gewesen, ist gegen des tages anbruch Eine Kayserliche Parthey, die der Cornet Hanß von Merheimb sonst hänsicken genant, geführet, Komben, auff die Schwedische Geschlagen, welche nicht anderß Vermeinet, es were eine Große macht von Kayßerl. Völckern, dahero sich die meisten mit der flucht Saluiret, viel aber auß ihnen Schwedischen todt blieben, mehr aber Gefenglichen aufs schloß Pusaw geführt worden, vnter dießen Gefangenen der Obriste Debitz, vnd ein Obrister Leütenambt gewesen, Weiln der Obriste Leüten ambt Bernhard Paner genant, in dem einfahl tödtlichen Ver wundet worden, ist er auff dem schloß Pusaw gestorben, die schwe- dische Gefangene sind alle ranzieniret worden, vnd nach deme Sie zu ihrer armee Komben seind, Jst Kriegs Recht gehalten, Bey selbigen dem Obri- sten Debitz dann einem Leütenambt, wegen Vbler gehaltener disposi¬ tion, daß reben abgesprochen, der Obriste zwar erbeten, doch aber mit gro- ßen Vugnaden, Schümpff vnd Spott, Einen reuers von sich geben müssen, vnd alßdann von der Armee abgeschaffet, der Leütenambt aber enthauptet worden. Den 24. Augusti Anno 1643. Ist der herr hauptman Rassyn Vom Schloß durch die Schweden gefenglich weggeführt, aber nach ettlichen Wochen alß durch die Kayserl. Waffen daß Schloß Meraw wie Vnten geredet ist, erobert, wiederumb Loß worden. Von dem 20. Septembris bis auff den 13. Octobris, hat die Schwe- dische armee Vor Eilenberg gelegen, solches Schloß mit accord, hin- gegen die Kayserl. armee so gantzer drey Wochen vnd einen Tag darüber, bei Müglitz gestanden, daß Schloß Meraw mit Feuer Bezwungen, vnd alßo mit dem Schwerdt eingenomben. Eodem anno den 23. Decembris, Ist der Herr Obriste Fernberger auß der Kayserl. Armee, mit seinem Regiment allhero nach Triebaw Kom- ben, vnd biß auf den 20. Januarij des 1644sten Jahres, im quartir Ver- blieben.
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334 Den 22. Februarij Ernenten 1644sten Jahres, seind 2 starcke Com- pagnien Polacken, auf ergangene ordinantzien in die Stadt Geleget worden, welche biß auff den 26. Maij gesegen, haben von der Burgerschafft an Paarem gelt erpresset, Laut der abraitung 3000 fl. Reinisch. Den 6. Martij Anno 1645. ist die Große schlacht bey Jancke in Böhaimb, nicht weit von Benischaw Beschehen, Den 15. Martij sind 1000 Schwedische Pferde, welche ein Obrister Leütenambt nahmens hanß Walz ter Commandirte, allhere Komben, vnter dem prätext, ob die ploquada Vor Olmütz vnd Newstadt aufgehoben sey, welche doch vor ettlichen tagen ihre Endschafft hatte, die rechte Vrsache aber ist dieße uach außweißung des auß- gangs Gewesen, Nemblich von der Stadt vnd herrschafft Mährische Trie- baw vnd Tiernaw, auch Von denen Vubliegenden Städten vnd herrschaf ten ein großes gelt zuerzwingen, Gestald dann auch die Reüterey von Oll- mütz vnd Newstadt allhero Komben, vnd von der Stadt vnd herrschafft mit bedrohung fewer vnd Schwerts Ein Taußend Reichsthaler erpresset, auch sonsten die Bürger Bber die Maßen geplaget, der Conunendant des Bir- kenfeldischen Esquadrons Jacob Immes hat von dem Martio Biß auff den Augusti, seind Sechs Monat, Jeden Ein Tausend Reichsthaler Von hiesiger Stadt vnd herrschafft, auch ettliche tausend scheffel Vuterschied= liches getreides Erpresset. Als aber die Stadt vnd herrschafft bey dem Schwedi- schen General Klage geführet, hat man Monatlich Sechs hundert Reichsthaler, Letzlichen aber vier hundert Reichsthaler vnd ein geringere Summa Getreide, so sich Jährlichen chngefehr auff ein Tausend Sieben hundert Scheffel in allem erlauffen hat, reichen müßen, Maßen dann auch die Stadt vnd herrschafft Zim merleütte, Mawrer, andere arbeiter vnd fuhrleütte auf die Newstadt schicken, vnd bezahlen müßen. Diese Plag vnd drangsalen bies anfs 1648ste Jahr den 20. Novembris im schwange gangen. Den 2. Aprilis Anno 1645 hat sich Vrsin Mottal, so vorhin Ein Kayserlicher hauptman vnter Einem Regi¬ ment Dragoner gewesen, sich vnter die Schwedischen Völker Vnterhalten Laßen, Selbiger ist von denen zur Newstadt in der quarnison gestandenen Schwedischen Obristern vnd anderen officirern allhero zu dießem ende Ver- ordnet worden, Volck für die Cron Schweden Zuwerben, Vud die Coutri¬ butionsabführungen auß hiesigen vnd andern Benachbarten ohrten eiffrig einZumahnen, welchem er auch, vnangesehen er ein Triebawrisches Kind gewesen, ernstlich vnd strenge nachkomben ist. Den 3. Maij Anno 1645 sind zwei starke Frey Compagnien Kay- ßerliche Reüter, welche der Rittmeister Vuger Geführet, vor dieße Stadt Komben, der Vrsin Mattal, hat den Raht zwingen wollen, so wol auch die Bürger, daß selbige mit gewerther handt wieder die Kayserl. Völcker gehen sollen, Es hat aber der Raht vnd theils bürger gemeldet, daß sie Lieber sterben, alß wieder des Kaysers der höchsten obrigkeit Velck streiten
334 Den 22. Februarij Ernenten 1644sten Jahres, seind 2 starcke Com- pagnien Polacken, auf ergangene ordinantzien in die Stadt Geleget worden, welche biß auff den 26. Maij gesegen, haben von der Burgerschafft an Paarem gelt erpresset, Laut der abraitung 3000 fl. Reinisch. Den 6. Martij Anno 1645. ist die Große schlacht bey Jancke in Böhaimb, nicht weit von Benischaw Beschehen, Den 15. Martij sind 1000 Schwedische Pferde, welche ein Obrister Leütenambt nahmens hanß Walz ter Commandirte, allhere Komben, vnter dem prätext, ob die ploquada Vor Olmütz vnd Newstadt aufgehoben sey, welche doch vor ettlichen tagen ihre Endschafft hatte, die rechte Vrsache aber ist dieße uach außweißung des auß- gangs Gewesen, Nemblich von der Stadt vnd herrschafft Mährische Trie- baw vnd Tiernaw, auch Von denen Vubliegenden Städten vnd herrschaf ten ein großes gelt zuerzwingen, Gestald dann auch die Reüterey von Oll- mütz vnd Newstadt allhero Komben, vnd von der Stadt vnd herrschafft mit bedrohung fewer vnd Schwerts Ein Taußend Reichsthaler erpresset, auch sonsten die Bürger Bber die Maßen geplaget, der Conunendant des Bir- kenfeldischen Esquadrons Jacob Immes hat von dem Martio Biß auff den Augusti, seind Sechs Monat, Jeden Ein Tausend Reichsthaler Von hiesiger Stadt vnd herrschafft, auch ettliche tausend scheffel Vuterschied= liches getreides Erpresset. Als aber die Stadt vnd herrschafft bey dem Schwedi- schen General Klage geführet, hat man Monatlich Sechs hundert Reichsthaler, Letzlichen aber vier hundert Reichsthaler vnd ein geringere Summa Getreide, so sich Jährlichen chngefehr auff ein Tausend Sieben hundert Scheffel in allem erlauffen hat, reichen müßen, Maßen dann auch die Stadt vnd herrschafft Zim merleütte, Mawrer, andere arbeiter vnd fuhrleütte auf die Newstadt schicken, vnd bezahlen müßen. Diese Plag vnd drangsalen bies anfs 1648ste Jahr den 20. Novembris im schwange gangen. Den 2. Aprilis Anno 1645 hat sich Vrsin Mottal, so vorhin Ein Kayserlicher hauptman vnter Einem Regi¬ ment Dragoner gewesen, sich vnter die Schwedischen Völker Vnterhalten Laßen, Selbiger ist von denen zur Newstadt in der quarnison gestandenen Schwedischen Obristern vnd anderen officirern allhero zu dießem ende Ver- ordnet worden, Volck für die Cron Schweden Zuwerben, Vud die Coutri¬ butionsabführungen auß hiesigen vnd andern Benachbarten ohrten eiffrig einZumahnen, welchem er auch, vnangesehen er ein Triebawrisches Kind gewesen, ernstlich vnd strenge nachkomben ist. Den 3. Maij Anno 1645 sind zwei starke Frey Compagnien Kay- ßerliche Reüter, welche der Rittmeister Vuger Geführet, vor dieße Stadt Komben, der Vrsin Mattal, hat den Raht zwingen wollen, so wol auch die Bürger, daß selbige mit gewerther handt wieder die Kayserl. Völcker gehen sollen, Es hat aber der Raht vnd theils bürger gemeldet, daß sie Lieber sterben, alß wieder des Kaysers der höchsten obrigkeit Velck streiten
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335 wollen, Es seind aber dieße zwei Compagnien, nach deme die Schwedischen Vnter dem Vrßin Mottal gelegene Völcker, auff selbige vom Nieder auch vom Marterthurm fewer geben, abgezogen. Den 15. Maij, des 1645sten Jahres, Jst ein Csquadron Kayserl. zu Goldenstein in der quarnison gelegene Völcker, zu Roß allhero Komben, Vnter dem Commando herrn St anißlaw Kuleßza Eines Pollnischen Obristen Wachmeisters, dießer Eßquadron, hat daß nieder Stadtther, Sintemal die Schwedischen in forcht gewesen, vnd sich zu schwach befunden, die bürger auch wieder die selbigen nicht fechten wollen, eröfnet, theils Schweden gefangen genomben, den Vrsin aber, wie auch den Röhrmeister in der Pfortengassen niedergeschossen, theils Schwedische haben sich vnter den Dechern, theils sonsten Verkrochen, also daß Sie den Kayserl. uicht in die hände Komben. Bey dießem einfahl seindt ettliche bürgerheüßer geplündert worden, die Raths Personen haben auch darbey vngemache Leiden, auch gefahr des Le- bens außstehen müßen, In deme die gemeine Pollnische Soldaten Vuter Sie geschossen, In ietzt angesührten Jahre hat dieße Stadt auff des h. Graffen Montecuculi scharffes anschaffen, eine große Contribution nacher Goldenstein, Wie auch eine andere nach Meraw auff Ihro hochfürstl. durchl. Ertzhertzoges Leopoldi Wilhelms, gnedigisten anschaffen, an Prouiant und gelde Lieffern rud verschaffen müssen. Alsdann ven dem Menat Sep- tembris die Tirnawische Vufruchtkare uichts werth gewesene Besatzung an gangen, vud fast ein Jahr Lang in esse bestanden, darbei die Stadt vnbe- schreibliche Plag vnd Drangsalen außstehen vnd erdulden müßen, auch viel hundert Gulden an Baaren gelte, dann an handwerckswaren (so sich auft viel hundert Erlauffen haben), dargeben müßen, vnd dennoch nicht sicher gewesen. Anno 1646. Von den 5. Januarij. Bies den 18. dito, Ist daß gantze Capaunische Regiment, nach deme selbiges die Stadt vnd Schloß Schönberg eingenomben hat, allhier gelegen, vnd ehne den Scha- den auff 2987 fl. r. Verzehret, dann in itztgemelten Jahre, von dem 18. Aprilis, bis auff den 1. Maij auf dieße Völcker, so allhier gelegen, müßzen expendiret worden, so die wirthe hergeben, Benendtlichen 1736 fl. r. Den 22. Julij itzzgedachten Jahres seird die Dewaggische Compagnien zusambt dem Obristen allhier gelegen. Anno 1646. den 1. Augusti seind fünff Regimenter Kayserl. Völcker allhier zu Mittag gestanden, vnd einen großen schaden an allerley getreid sorten, vnd denen gartenfrüchten gethan. Eodem anno, den 7. Nouembris, seind 70. Pferde, sambt einem Rittmeister Fabian Mende von der Montecuculischen armee, biß auff den 12. huius gelegen, ein Großes Gelt verzehret, auch von der Stad
335 wollen, Es seind aber dieße zwei Compagnien, nach deme die Schwedischen Vnter dem Vrßin Mottal gelegene Völcker, auff selbige vom Nieder auch vom Marterthurm fewer geben, abgezogen. Den 15. Maij, des 1645sten Jahres, Jst ein Csquadron Kayserl. zu Goldenstein in der quarnison gelegene Völcker, zu Roß allhero Komben, Vnter dem Commando herrn St anißlaw Kuleßza Eines Pollnischen Obristen Wachmeisters, dießer Eßquadron, hat daß nieder Stadtther, Sintemal die Schwedischen in forcht gewesen, vnd sich zu schwach befunden, die bürger auch wieder die selbigen nicht fechten wollen, eröfnet, theils Schweden gefangen genomben, den Vrsin aber, wie auch den Röhrmeister in der Pfortengassen niedergeschossen, theils Schwedische haben sich vnter den Dechern, theils sonsten Verkrochen, also daß Sie den Kayserl. uicht in die hände Komben. Bey dießem einfahl seindt ettliche bürgerheüßer geplündert worden, die Raths Personen haben auch darbey vngemache Leiden, auch gefahr des Le- bens außstehen müßen, In deme die gemeine Pollnische Soldaten Vuter Sie geschossen, In ietzt angesührten Jahre hat dieße Stadt auff des h. Graffen Montecuculi scharffes anschaffen, eine große Contribution nacher Goldenstein, Wie auch eine andere nach Meraw auff Ihro hochfürstl. durchl. Ertzhertzoges Leopoldi Wilhelms, gnedigisten anschaffen, an Prouiant und gelde Lieffern rud verschaffen müssen. Alsdann ven dem Menat Sep- tembris die Tirnawische Vufruchtkare uichts werth gewesene Besatzung an gangen, vud fast ein Jahr Lang in esse bestanden, darbei die Stadt vnbe- schreibliche Plag vnd Drangsalen außstehen vnd erdulden müßen, auch viel hundert Gulden an Baaren gelte, dann an handwerckswaren (so sich auft viel hundert Erlauffen haben), dargeben müßen, vnd dennoch nicht sicher gewesen. Anno 1646. Von den 5. Januarij. Bies den 18. dito, Ist daß gantze Capaunische Regiment, nach deme selbiges die Stadt vnd Schloß Schönberg eingenomben hat, allhier gelegen, vnd ehne den Scha- den auff 2987 fl. r. Verzehret, dann in itztgemelten Jahre, von dem 18. Aprilis, bis auff den 1. Maij auf dieße Völcker, so allhier gelegen, müßzen expendiret worden, so die wirthe hergeben, Benendtlichen 1736 fl. r. Den 22. Julij itzzgedachten Jahres seird die Dewaggische Compagnien zusambt dem Obristen allhier gelegen. Anno 1646. den 1. Augusti seind fünff Regimenter Kayserl. Völcker allhier zu Mittag gestanden, vnd einen großen schaden an allerley getreid sorten, vnd denen gartenfrüchten gethan. Eodem anno, den 7. Nouembris, seind 70. Pferde, sambt einem Rittmeister Fabian Mende von der Montecuculischen armee, biß auff den 12. huius gelegen, ein Großes Gelt verzehret, auch von der Stad
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336 vnd herrschafft 1400 fl r. erpresset, der Rittmeister hat aber auff prouiant quittiret. In dießem Jahr den 30. Decembris, seynd 70. Pferde auß dem Schneiderischen Regiment ohne ordinantz allhero ins quartier Komben, vnd ein zimblich Hohes Verzehret. Anno 1647. den 26. Martij Ist daß Gonzagische Regiment, vnd zwei Compagnien fußvolck des Zareditzkischen Regiments ins quartir Kemben, Bald darauff daß Boccarmeische, den 7. Aprisis daß Pompeische Regiment, darbey der General Feldmarschalch Leütenambt Pom- peio selbsten in Person sich befunden hat, diese drey Negimenter seind alle zu Rosse gewesen, Daß Gonzagische ist bies auff den 16. Junij gelegen, die andern zwey Regimenter aber seind ehender abmarschiret, auf dieße brey Regimenter ist aufgangen' so nur von denen Bürgern alß dem wirth an victnalien, handwerkswaaren, vnd Baaren gelde, erpresset worden. 14250 fl. Rein. 26. Kr. Bey dießen vnleidlichen vnd vnerträglichen Kriegsschwal, fast die helffte der heüßer, vnd sonderlich der in der Ringmauer verwüstet, auch ohngefehr der Vierdte theil der heüßer eingerissen, theils zu stacketen, Theils zu Wachfewern Verbrauchet worden, daß also viel Leütte nicht allein vmb ihre fahrende Habe, sondern auch vnb ihr liegendes Vermögen Kom- ben, vnd Letzlich auß hunger vnd Kummer elendiglich gestorben seind, In dießem 1647sten Jahr, den 25. Septembris, biß 17. Octobris, 9st ein hauptman auß dem Löbl. desonchischen Regiment, mit einer Com- pagnia Musquetirer allhero aufs Schloß in die quarnison Verleget worden, selbige biß auff den 17. Octobris dießes Jahrs, verblieben seind. Eodem die, ist ein Compagnia Reüter, deßen Rittmeister der Bineberg gewesen, allhero Verleget worden, dieße Compagnia biß auff den 24. Maij Anno 1648. allhier im quartir blieben, vnd von denen wirthen vber daß commiß erpresset, 2446 fl. r. 6 Kr. Waß aber auff den Rittmeister an Paaren Gelde vnd victualien aufgangen, ist allhier nicht verzeichnet. Den 17. Octobris Anno 1647 Ist hauptman Zeiner mit einer Compagnia fußvolck des Föbl. desouchischen Regiments allhero Komben, vnd blieben biß auf den 13. Aprilis, Verzehret in allem 1246 fl. r. Anno 1648. Von dem 24. Martij Bieß auff den 21. Junij. seind die Bölcker zu Rosse vnter dem Obristen Mathias Rentz, vnd deßen Obristen Leütenambt Tschernembel, allhier im quartier Gelegen, auff selbige vber daß commiß aufgangen 3743 fl. r. 38 Kr. Von dem 20. Ja- nuarij des 1648sten Jahres bieß auff den 11. Junij. Eine Donawische Compagnia Reüterey vber daß commiß von wirthen erpresset, 100 fl. r. Den 25. Martij ist herr Obrister Wachmeister des Schneiderischen Regiments nahmens Salhaußer allhier ins quartier Komben, deßen Compagnia zuvor ettliche Tage daß quartir Beschritten hatte, Kurtz hernach
336 vnd herrschafft 1400 fl r. erpresset, der Rittmeister hat aber auff prouiant quittiret. In dießem Jahr den 30. Decembris, seynd 70. Pferde auß dem Schneiderischen Regiment ohne ordinantz allhero ins quartier Komben, vnd ein zimblich Hohes Verzehret. Anno 1647. den 26. Martij Ist daß Gonzagische Regiment, vnd zwei Compagnien fußvolck des Zareditzkischen Regiments ins quartir Kemben, Bald darauff daß Boccarmeische, den 7. Aprisis daß Pompeische Regiment, darbey der General Feldmarschalch Leütenambt Pom- peio selbsten in Person sich befunden hat, diese drey Negimenter seind alle zu Rosse gewesen, Daß Gonzagische ist bies auff den 16. Junij gelegen, die andern zwey Regimenter aber seind ehender abmarschiret, auf dieße brey Regimenter ist aufgangen' so nur von denen Bürgern alß dem wirth an victnalien, handwerkswaaren, vnd Baaren gelde, erpresset worden. 14250 fl. Rein. 26. Kr. Bey dießen vnleidlichen vnd vnerträglichen Kriegsschwal, fast die helffte der heüßer, vnd sonderlich der in der Ringmauer verwüstet, auch ohngefehr der Vierdte theil der heüßer eingerissen, theils zu stacketen, Theils zu Wachfewern Verbrauchet worden, daß also viel Leütte nicht allein vmb ihre fahrende Habe, sondern auch vnb ihr liegendes Vermögen Kom- ben, vnd Letzlich auß hunger vnd Kummer elendiglich gestorben seind, In dießem 1647sten Jahr, den 25. Septembris, biß 17. Octobris, 9st ein hauptman auß dem Löbl. desonchischen Regiment, mit einer Com- pagnia Musquetirer allhero aufs Schloß in die quarnison Verleget worden, selbige biß auff den 17. Octobris dießes Jahrs, verblieben seind. Eodem die, ist ein Compagnia Reüter, deßen Rittmeister der Bineberg gewesen, allhero Verleget worden, dieße Compagnia biß auff den 24. Maij Anno 1648. allhier im quartir blieben, vnd von denen wirthen vber daß commiß erpresset, 2446 fl. r. 6 Kr. Waß aber auff den Rittmeister an Paaren Gelde vnd victualien aufgangen, ist allhier nicht verzeichnet. Den 17. Octobris Anno 1647 Ist hauptman Zeiner mit einer Compagnia fußvolck des Föbl. desouchischen Regiments allhero Komben, vnd blieben biß auf den 13. Aprilis, Verzehret in allem 1246 fl. r. Anno 1648. Von dem 24. Martij Bieß auff den 21. Junij. seind die Bölcker zu Rosse vnter dem Obristen Mathias Rentz, vnd deßen Obristen Leütenambt Tschernembel, allhier im quartier Gelegen, auff selbige vber daß commiß aufgangen 3743 fl. r. 38 Kr. Von dem 20. Ja- nuarij des 1648sten Jahres bieß auff den 11. Junij. Eine Donawische Compagnia Reüterey vber daß commiß von wirthen erpresset, 100 fl. r. Den 25. Martij ist herr Obrister Wachmeister des Schneiderischen Regiments nahmens Salhaußer allhier ins quartier Komben, deßen Compagnia zuvor ettliche Tage daß quartir Beschritten hatte, Kurtz hernach
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337 ettliche Reiter auß dem Kappalirischen Negiment allhero Komben, vnd vber daß commiß verzehret, benentlichen 238 fl. r. Den 26. Martij seind 5. Kompagnien Reüter deß hern Graffen von Serin ans Vugern in die hiesige wüste heüßer Geleget worden, so gantzer fünf Tage allhier zubracht haben. Den 21. Decembris Ist herr Obrister Wachmeister Cordan auß den Kayserl. Völckern mit einer starcken Kompagnia Reüter, allhero ins quartir gelanget, vnd blieben biß auff den andern Januarij anno 1649. Anno 1649. Von dem 1. Januarij bies den 14. Julij anno 1650. Ist auf den heren General Meüter, dann deßen officirer vnd Gemeine Reüter vber daß Prouiant aufgangen, so theils auß der Gemeindeassa Ge- reichet, theils von den wirthen erpresset worden, benentliche 2221 Gulden rhein. 45 Kr. Waß auff die Kayserl. von dem 1641sten Jahre bies auf dato allhier gelege Völcker in allem aufgangen, ingleichen waß Sie Soldaten von den wirthen extorquiret haben, auch waß der Vuwiederbringliche schaden belan- gend, so an niederreißung der wüsten heüßer, darauß die wirthe, welche den Kriegsschwal nicht mehr haben ertragen Können, Gangen seind, Nicht we- niger in Verterbung der Gärten, ist nicht möglich Zubeschreiben, darbey auch gründlich Zuberichten ist, daß die Stadt mehr alß auf die helffte an heüßern vnd inwohnern Zum Ruin Komben. Massen dann daß Jenige waß die Schwedische Bölcker alß damalige feinde, durch Plündererungen, ange- legte Brandschatzungen, Achtiährige Stete Contributiones vnd andere pres- suren, Gewaltsamb extorquiret haben, auch uicht in eine gewisse Summa Zubringen, Bey dießen erschrecklichen Kriegsplagen Viel menschen bei hiesi- ger Stadt auß Kummer, Vnd dem Geschwebeten großen Elende, gestorben seind. Anno 1663. den 7. Tag Monats Julij, Zwischen 23. vnd 24. an der Gantzen Vhr, hat sich ein Plötzliches erschreckliches Wetter allhier Bey der Stadt, vnd theils Triebawrischen vnd Tiernawischen Dörffern erhoben, welches mit steten vnd vnaufhörlichen Wetterleichten, vnd solchen starcken donnern, darvon die Erde sich mannichmahl erbebet hat, Bies auff Seche der Gemelten Vhr, vnd also bieß auff den andern tag, angestanden ist. Innerhalb solcher Sieben stunden, alß bey finsterer Nacht, es also hart geregnet hat, daß es bei menschen gedenken an hiesigen ohrt nicht be- schehen, durch gemelten starcken Regen, welcher Zweiffels ohne ein Wolcken- bruch gewesen, sich die Wässer also hart ergoßen haben, daß nachgeschriebene Vnverwündliche Schäden hirauß erfolget seind, In deme der, bey der Vor- stadt Newstifft genant, stehende Teich, der angesetzt gewesen, durch daß grosse gewässer also hart angefüllet worden, daß das Wasser hoch vber den Teich Thamb, der doch sonsten Zimblich hoch gebawet ist, gangen, Letzlichen durch 22
337 ettliche Reiter auß dem Kappalirischen Negiment allhero Komben, vnd vber daß commiß verzehret, benentlichen 238 fl. r. Den 26. Martij seind 5. Kompagnien Reüter deß hern Graffen von Serin ans Vugern in die hiesige wüste heüßer Geleget worden, so gantzer fünf Tage allhier zubracht haben. Den 21. Decembris Ist herr Obrister Wachmeister Cordan auß den Kayserl. Völckern mit einer starcken Kompagnia Reüter, allhero ins quartir gelanget, vnd blieben biß auff den andern Januarij anno 1649. Anno 1649. Von dem 1. Januarij bies den 14. Julij anno 1650. Ist auf den heren General Meüter, dann deßen officirer vnd Gemeine Reüter vber daß Prouiant aufgangen, so theils auß der Gemeindeassa Ge- reichet, theils von den wirthen erpresset worden, benentliche 2221 Gulden rhein. 45 Kr. Waß auff die Kayserl. von dem 1641sten Jahre bies auf dato allhier gelege Völcker in allem aufgangen, ingleichen waß Sie Soldaten von den wirthen extorquiret haben, auch waß der Vuwiederbringliche schaden belan- gend, so an niederreißung der wüsten heüßer, darauß die wirthe, welche den Kriegsschwal nicht mehr haben ertragen Können, Gangen seind, Nicht we- niger in Verterbung der Gärten, ist nicht möglich Zubeschreiben, darbey auch gründlich Zuberichten ist, daß die Stadt mehr alß auf die helffte an heüßern vnd inwohnern Zum Ruin Komben. Massen dann daß Jenige waß die Schwedische Bölcker alß damalige feinde, durch Plündererungen, ange- legte Brandschatzungen, Achtiährige Stete Contributiones vnd andere pres- suren, Gewaltsamb extorquiret haben, auch uicht in eine gewisse Summa Zubringen, Bey dießen erschrecklichen Kriegsplagen Viel menschen bei hiesi- ger Stadt auß Kummer, Vnd dem Geschwebeten großen Elende, gestorben seind. Anno 1663. den 7. Tag Monats Julij, Zwischen 23. vnd 24. an der Gantzen Vhr, hat sich ein Plötzliches erschreckliches Wetter allhier Bey der Stadt, vnd theils Triebawrischen vnd Tiernawischen Dörffern erhoben, welches mit steten vnd vnaufhörlichen Wetterleichten, vnd solchen starcken donnern, darvon die Erde sich mannichmahl erbebet hat, Bies auff Seche der Gemelten Vhr, vnd also bieß auff den andern tag, angestanden ist. Innerhalb solcher Sieben stunden, alß bey finsterer Nacht, es also hart geregnet hat, daß es bei menschen gedenken an hiesigen ohrt nicht be- schehen, durch gemelten starcken Regen, welcher Zweiffels ohne ein Wolcken- bruch gewesen, sich die Wässer also hart ergoßen haben, daß nachgeschriebene Vnverwündliche Schäden hirauß erfolget seind, In deme der, bey der Vor- stadt Newstifft genant, stehende Teich, der angesetzt gewesen, durch daß grosse gewässer also hart angefüllet worden, daß das Wasser hoch vber den Teich Thamb, der doch sonsten Zimblich hoch gebawet ist, gangen, Letzlichen durch 22
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338 den Großen Gewalt des Wassers, an selbigen Teich daß sonsten stark genug gewesene Fluder,Zusambt dem daran gewesenen gemewer, weg gerissen, vnd weg geführt, die Landstraße darbey, wie auch sonsten an andern ohrten mehr dießer Stadt, die strasse hat Zerrissen, vnd Löcher auff drey oder Vier Klafftern tieff, gemachet, welche mit schwerer müh vnd vnkosten repariret worden, Bey dießem Vuglück der Teich gantz öd vnd Lär worden, dessen wasser in den andern Fürstl. Teich, sonst Baderteich genant, der ohne waßer Gestanden, vnd Hew darauff gemachet worden, Völlig Gefallen, alßo daß das Waßer vber des Baderteichs thamb, so auch vor menschen gedencken Ge- standen, Zimblich hoch gangen, welcher auff Zweien ohrten, nicht allein biß auf den grund, Zusambt den röbren abgerißen, sondern auch darbey Tieffe Löcher, (darauß aus denen schwartzen felßen, Große stücke gerissen, vnd weg geführet worden), auff ettliche Klaffter gemachet haben, darbey es auch den Waassergang zu der Fürstl. Schloßmühle, mit einreissung eines Großen stück Mawers an der hintersten Mawer deß Schlosses Beim eingang, Zu- gleich weg gerissen, auch die Fürstl. Bretmühle, die auf starken gemawerten Seilen, vnd auf einer Seiten an einem felßen Gestanden, Funditus weg gerissen. Bey obbedeüten Wetter sonsten mehr schäden beschehen, Nemblich Zehen Wohn heüßer dieße erschreckliche flutt von grund auß weg gerissen, vnd die darinnen gewesene menschen Bieß auff wenig Personen, die auß sonderlicher hülff Gottes ihr Leben errettet haben, mit weg geführt die Jäm- merlich vmb ihr Leben Komben, Gestald es deun auch den Fürstl. Vntersten Walckstampff, auß welchem sich Zuvor der Walcker vnd die seinigen mit höchster Gefahr des Lebens saluiret gehabt, Von grund auß weg gerissen, die Tuchmacher drey vnd dreißig stück Tücher Zum Walcken gehabt, welche gantz Zerrissener nach ettlichen Tagen in dem Gestreich, vnd weg geführten gehöltze, gefunden worden. Eines Mitbürgers nahmens Geörge Ledels hauß. hat diese flutt auch auß dem grunde Zusambt 5. Personen, ohngefehr auff ein Viertel meil we- ges Lang geführet, Selbige aber durch Göttlichen Beistand daß Leben er- halten, Sintemal daß hauße auff einer Wießen stehen blieben. Durch solche flutt dann auch ettliche Schewern theils gantz weg ge- führet, theils Zerrissen worden, sonsten auch an Vielen Wohnheüßern vber- auß großer schaden beschehen ist. Vber dießes auch großer schaden an gärten, Ackern vnd früchten, be schehen, welches alles nicht wol Zubeschreiben ist. Von der Bleiche seind 6. Personen weg geführt, vnd ertruncken, dar- bey eine große anzahl Leinwet, verschlemmet, vnd darvon wenig wiederumb gefunden worden, Derer weggeführten vnd ertrunckenen Perßonen seind in allem 33 darunter Vier Schwangere Frawen gewesen.
338 den Großen Gewalt des Wassers, an selbigen Teich daß sonsten stark genug gewesene Fluder,Zusambt dem daran gewesenen gemewer, weg gerissen, vnd weg geführt, die Landstraße darbey, wie auch sonsten an andern ohrten mehr dießer Stadt, die strasse hat Zerrissen, vnd Löcher auff drey oder Vier Klafftern tieff, gemachet, welche mit schwerer müh vnd vnkosten repariret worden, Bey dießem Vuglück der Teich gantz öd vnd Lär worden, dessen wasser in den andern Fürstl. Teich, sonst Baderteich genant, der ohne waßer Gestanden, vnd Hew darauff gemachet worden, Völlig Gefallen, alßo daß das Waßer vber des Baderteichs thamb, so auch vor menschen gedencken Ge- standen, Zimblich hoch gangen, welcher auff Zweien ohrten, nicht allein biß auf den grund, Zusambt den röbren abgerißen, sondern auch darbey Tieffe Löcher, (darauß aus denen schwartzen felßen, Große stücke gerissen, vnd weg geführet worden), auff ettliche Klaffter gemachet haben, darbey es auch den Waassergang zu der Fürstl. Schloßmühle, mit einreissung eines Großen stück Mawers an der hintersten Mawer deß Schlosses Beim eingang, Zu- gleich weg gerissen, auch die Fürstl. Bretmühle, die auf starken gemawerten Seilen, vnd auf einer Seiten an einem felßen Gestanden, Funditus weg gerissen. Bey obbedeüten Wetter sonsten mehr schäden beschehen, Nemblich Zehen Wohn heüßer dieße erschreckliche flutt von grund auß weg gerissen, vnd die darinnen gewesene menschen Bieß auff wenig Personen, die auß sonderlicher hülff Gottes ihr Leben errettet haben, mit weg geführt die Jäm- merlich vmb ihr Leben Komben, Gestald es deun auch den Fürstl. Vntersten Walckstampff, auß welchem sich Zuvor der Walcker vnd die seinigen mit höchster Gefahr des Lebens saluiret gehabt, Von grund auß weg gerissen, die Tuchmacher drey vnd dreißig stück Tücher Zum Walcken gehabt, welche gantz Zerrissener nach ettlichen Tagen in dem Gestreich, vnd weg geführten gehöltze, gefunden worden. Eines Mitbürgers nahmens Geörge Ledels hauß. hat diese flutt auch auß dem grunde Zusambt 5. Personen, ohngefehr auff ein Viertel meil we- ges Lang geführet, Selbige aber durch Göttlichen Beistand daß Leben er- halten, Sintemal daß hauße auff einer Wießen stehen blieben. Durch solche flutt dann auch ettliche Schewern theils gantz weg ge- führet, theils Zerrissen worden, sonsten auch an Vielen Wohnheüßern vber- auß großer schaden beschehen ist. Vber dießes auch großer schaden an gärten, Ackern vnd früchten, be schehen, welches alles nicht wol Zubeschreiben ist. Von der Bleiche seind 6. Personen weg geführt, vnd ertruncken, dar- bey eine große anzahl Leinwet, verschlemmet, vnd darvon wenig wiederumb gefunden worden, Derer weggeführten vnd ertrunckenen Perßonen seind in allem 33 darunter Vier Schwangere Frawen gewesen.
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339 Den 14. Octobris Anno 1663. Hat sich nachgeschriebener casus Zwi¬ schen Zweien Verliebten Jungen Personen, alß einem Leinweber Gesellen, nahmens Paul Kuntz Vnd Eines Tischlers Tochter nahmens Margare- tha Goldnerin, Zugetragen, welche bey der Tartarischen feindlichen irrup- tion in dießes Land, auß keinen andern Vrsachen beide einander auß Zweien Röhren gegen einander Zugleich gethanen schüssen, vmbs Leben gebracht, daß Sie einander so hertzlich geliebet, vnd sich befürchtet haben, sie möchter entweder Von denen Türcken oder Tartaren Getödtet, oder gefenglich, eine hin daß ander dorthin geführet, vnd also getrennet werden, Selbigen tag Sie beide Zuvor Gebeichtet vnd Communiciret, ader ihren gehabten Vorsatz weder ihren Eltern, Geschwister oder freünden, sonsten auch niemanden offen- baret haben, der Paul Kuntz ist also bald nach empfangenem schuß todtblie ben, vnd auff feinen geweiheten ohrt, sondern neben die Straße in der Stille begraben worden, Die Margaretha ist zwar Von dem Schuß nicht bald gestorben, sondern eine Zeit große Schmertzen erlitten, biß sie folgende auch die schuld der natur bezahlet hat, Sintemal kein cura an ihr Verfan- gen Wollen. Selbige auf interposition der Geistligkeit Zwar auff daß Ge- meine begrebnüs durch die arme Spitalweiber, doch aber ohne Glockenklang, wie auch ohne einige Begleittung bürgersleütte, Zur Erden bestattet worden. Gedachte Zwey Personen wegen geregter Vnthat, Von Rechtswegen Zwar waß anderß Verdienet gehabt, So der Betrübten armen Eltern nicht were verschonet worden. Bey Zeit dießer glaubwürdiger Beschreibung ist dem Geistlichen Ambt Vorgestanden, der Wolehrwürdige Edle Hoch vnd Wolgelehrte herr Geor- gius Bartholomaeus Fischer, Art. lib. ac phiæ. Magister, Ss. Theologiæ Candidatus, Dechant allhier, vnd Pfarrer Zu Porstendorff. Hauptmann gewesen herr Andreas Cyprian Maher von Kem- pffenstein, hiesiger Stadt patriota, Raths Eltisten derer dreien Räthe gewesen, Geörge Sponner, Tobias Kirschner, vnd Johannes Fessel, Amtsdurgermeister Greger Zeche. Zu Vrkund deßen, haben wir obenberührte Burgermeister vnd Raht der Stadt Mährischen Triebaw, Gemeiner Stadt insiegel wissentlich hir auff druckhen Laßen. So geschehen vnd gegeben Zu Mährischen Triebaw den 9. Aprilis Anno 1666. —xxxxxxxx 22 2*
339 Den 14. Octobris Anno 1663. Hat sich nachgeschriebener casus Zwi¬ schen Zweien Verliebten Jungen Personen, alß einem Leinweber Gesellen, nahmens Paul Kuntz Vnd Eines Tischlers Tochter nahmens Margare- tha Goldnerin, Zugetragen, welche bey der Tartarischen feindlichen irrup- tion in dießes Land, auß keinen andern Vrsachen beide einander auß Zweien Röhren gegen einander Zugleich gethanen schüssen, vmbs Leben gebracht, daß Sie einander so hertzlich geliebet, vnd sich befürchtet haben, sie möchter entweder Von denen Türcken oder Tartaren Getödtet, oder gefenglich, eine hin daß ander dorthin geführet, vnd also getrennet werden, Selbigen tag Sie beide Zuvor Gebeichtet vnd Communiciret, ader ihren gehabten Vorsatz weder ihren Eltern, Geschwister oder freünden, sonsten auch niemanden offen- baret haben, der Paul Kuntz ist also bald nach empfangenem schuß todtblie ben, vnd auff feinen geweiheten ohrt, sondern neben die Straße in der Stille begraben worden, Die Margaretha ist zwar Von dem Schuß nicht bald gestorben, sondern eine Zeit große Schmertzen erlitten, biß sie folgende auch die schuld der natur bezahlet hat, Sintemal kein cura an ihr Verfan- gen Wollen. Selbige auf interposition der Geistligkeit Zwar auff daß Ge- meine begrebnüs durch die arme Spitalweiber, doch aber ohne Glockenklang, wie auch ohne einige Begleittung bürgersleütte, Zur Erden bestattet worden. Gedachte Zwey Personen wegen geregter Vnthat, Von Rechtswegen Zwar waß anderß Verdienet gehabt, So der Betrübten armen Eltern nicht were verschonet worden. Bey Zeit dießer glaubwürdiger Beschreibung ist dem Geistlichen Ambt Vorgestanden, der Wolehrwürdige Edle Hoch vnd Wolgelehrte herr Geor- gius Bartholomaeus Fischer, Art. lib. ac phiæ. Magister, Ss. Theologiæ Candidatus, Dechant allhier, vnd Pfarrer Zu Porstendorff. Hauptmann gewesen herr Andreas Cyprian Maher von Kem- pffenstein, hiesiger Stadt patriota, Raths Eltisten derer dreien Räthe gewesen, Geörge Sponner, Tobias Kirschner, vnd Johannes Fessel, Amtsdurgermeister Greger Zeche. Zu Vrkund deßen, haben wir obenberührte Burgermeister vnd Raht der Stadt Mährischen Triebaw, Gemeiner Stadt insiegel wissentlich hir auff druckhen Laßen. So geschehen vnd gegeben Zu Mährischen Triebaw den 9. Aprilis Anno 1666. —xxxxxxxx 22 2*
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Chronik der Stadt Schönberg. (Aus Pesfina's Chaos Pessinianum) Die Stadt Schönberg in Mähren, derrer Fundator nicht Wißendt, Wirdt ietziger Zeit Von einem Fürstenrichter 12 Raths Perschonen, Vndt einem Stadt Vogt regiret, liegt auff einem Kleinen berge, sich gegen morgen neigendt, hatt gegen Mittag ein ebenen getreidt Boden, vndt schöne Wieß Wachs, Ihr ring oder Stadtmauren, 1200 gemeiner schridt Begreifft, hatt Vor alters auch einen Wahl Von Erden Vndt Zwinger Von steinen, Vndt Zwey stadtgraben gehabt, aber daß meiste meiste Verfallen, Vndt der Tuchmacher tuchrahm anitzo darauff stehen, hat 2. Stadtthore, Eine Pfordte, Vndt auß dem drinen gelegenen Schloß auch ein Thor, die Vorstadt Vmb gibt 3. theil der Stadt, Wardurch ein bächel fließet die Temmenitz genandt, so gegen Mitternacht in hermß dorff vnd bratters dorff entspringet, in Wel- chem gründtlen Vudt greßen sein. Auß Welchem bächel, auff 1650. Klaffter, daß Waßer durch Röhren an den höchsten orth der Statt, auff den Platz oder Ring, in einen großen hiltzern Kasten Zum brewen, Maltzmachen, Ba- chen, Kochen, Vndt Fewers Notturfft, geleitet wirdt, auch theils Waßer auß dießer bach in einem graben, durch den hermeß dorffer Schloß garten, Zu hülff der in der Vorstatt gelegenen Mühle getrieben, Vnterhalb der Statt in Zwene Teüche, Anger Vudt langer Teüch genandt, geführt Wirdt, hatt gegen abendt die Pfar Kirch Zu S. Joannis Paptistæ, Waran ein mit 13. spitzen schöner hocher Thurm, mit schiefer steinen gedeckt; auch gegen mor- gen ein Dominikaner Kloster, deren Kirch Zu Vnßer lieben Frawen Ver- lündigung albereith Anno 1293. a Joanne Fratre Regis Wenceslai boni, erbauet worden, Vndt Weillen der gleichen Klöster Vndt Kirchen nicht ins freye feldt sondern gemeiniglich, in die Stätt gebawet Werden, alßo ohne Zweiffel die Statt schen Zuuor muß gewehsen sein: Es hatt sich die Statt Vudt Vorstatt (Warzu ein schöner Tannen, Küffer, Vndt büchen waldt, gegen mitternacht, der bürgerwaldt genant gehörig, aber wenig Wildt dar-
Chronik der Stadt Schönberg. (Aus Pesfina's Chaos Pessinianum) Die Stadt Schönberg in Mähren, derrer Fundator nicht Wißendt, Wirdt ietziger Zeit Von einem Fürstenrichter 12 Raths Perschonen, Vndt einem Stadt Vogt regiret, liegt auff einem Kleinen berge, sich gegen morgen neigendt, hatt gegen Mittag ein ebenen getreidt Boden, vndt schöne Wieß Wachs, Ihr ring oder Stadtmauren, 1200 gemeiner schridt Begreifft, hatt Vor alters auch einen Wahl Von Erden Vndt Zwinger Von steinen, Vndt Zwey stadtgraben gehabt, aber daß meiste meiste Verfallen, Vndt der Tuchmacher tuchrahm anitzo darauff stehen, hat 2. Stadtthore, Eine Pfordte, Vndt auß dem drinen gelegenen Schloß auch ein Thor, die Vorstadt Vmb gibt 3. theil der Stadt, Wardurch ein bächel fließet die Temmenitz genandt, so gegen Mitternacht in hermß dorff vnd bratters dorff entspringet, in Wel- chem gründtlen Vudt greßen sein. Auß Welchem bächel, auff 1650. Klaffter, daß Waßer durch Röhren an den höchsten orth der Statt, auff den Platz oder Ring, in einen großen hiltzern Kasten Zum brewen, Maltzmachen, Ba- chen, Kochen, Vndt Fewers Notturfft, geleitet wirdt, auch theils Waßer auß dießer bach in einem graben, durch den hermeß dorffer Schloß garten, Zu hülff der in der Vorstatt gelegenen Mühle getrieben, Vnterhalb der Statt in Zwene Teüche, Anger Vudt langer Teüch genandt, geführt Wirdt, hatt gegen abendt die Pfar Kirch Zu S. Joannis Paptistæ, Waran ein mit 13. spitzen schöner hocher Thurm, mit schiefer steinen gedeckt; auch gegen mor- gen ein Dominikaner Kloster, deren Kirch Zu Vnßer lieben Frawen Ver- lündigung albereith Anno 1293. a Joanne Fratre Regis Wenceslai boni, erbauet worden, Vndt Weillen der gleichen Klöster Vndt Kirchen nicht ins freye feldt sondern gemeiniglich, in die Stätt gebawet Werden, alßo ohne Zweiffel die Statt schen Zuuor muß gewehsen sein: Es hatt sich die Statt Vudt Vorstatt (Warzu ein schöner Tannen, Küffer, Vndt büchen waldt, gegen mitternacht, der bürgerwaldt genant gehörig, aber wenig Wildt dar-
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341 innen sich auffhelt) Anno 1562 Von herrn Jan: Vndt Pettern, ge- brüdern Von Zierotin, auff Zweymahl Von der Erb Vnterthänigkeit, Frey Vndt loß erkaufft: Daß in der Statt gegen mittag gelegene Schloß aber, Welches Von der Obrigkeit Zuuor bewohnt gewehsen, darinnen ietzo daß Mältzhauß, Brew hauß. Vudt schütt boden sein, sambt dem gegen vber in der Vorstadt liegenden Meyerhoff, auch beyde dörffer Frankstadt, in Welchem eine Kirche, Vdt absonderliche Pfar, mit Wohnung Vndt Viellen Acker baw, nebest Zwey Dörffern darzu Versehen ist, Vndt Rabenseiffen (Warinnen Eysen Ertz) mit walder alwo roth, Schwartz, Vudt Feder Wild- pradt Zu finden. Wie auch mahl, Pappier, Brädt Vndt Schleiffmühle, samb Weißgarber Vndt Tuchmacher Walck stamb, so am fluß der Tese, Welcher durch ein Wasser Währ in einen Teüch, Warunter obgedachte mühlen alle liegen, getrieben Wirdt, eine Viertelstundt gehende Von ber Stadt gelegen; der flueß hatt gutte Fisch, als Lax Foren, Forellen, Aschen, hechte, ohlru- pen, gründel, Kressen, Steinbeiß, Naßen, Bradtfisch, Vndt Krepse, Vndt gehöret Von Anfang biß zu ende der gräntz, der Statt mit beyden Vffern Zu, So die Stadt auch mit allen andern gerechtigkeiten Anno 1569. Von dem herrn Jan. Vou Zierotin Kaufft. Vndt Zhro Kayserl. May. Ma- ximiliano Secundo, Freiwillig Vntergeben, nachmahlen Ven Ihr Kayserl. May. Ferdinando Secundo anno 1622 dem alten Fürst Carl Von lichtenstein Wieder Vher laßen werden. Die ein Kommen Vou der Statt, bei den dorffen, Mayerhoff Vudt Mühlen, Wirdt Ven dem Rath ein ge- nomben Undt 12. Perschonen, so die gemeinde darzu erwöhlet, Widerumb Verrechnet, hat 4 Jahr Vudt am Sonabendt durch daß gantze Jahr die Wochen marckt, an Welchem Viel getreidt hin gebracht, Vndt Von den bür- gern Vndt gebürgs leuthen gekaufft wirdt; Die Ehrlich bezechte Fleischhacker, so Vber ein meil Weges von der Statt imm lande Wohnen, sich auch des Wochen marckts durchs gantze Jahr Freygebrauchen mögen; Sonsten ist der Statt beste nahrung, Von aller handt handt werts leüthen, Warunter die Tuchmacher Vudt leinweber Zech die groste seint. Der Rath hat die Frey- heit, bürger Vndt Vnterthane auff Zu nemben Vudt loß Zu laßen. Es ist auch ein Hospital Von 16. biß 20. armrr leüth alda, so Von der Statt mit baw- Vudt Verpflegung Vnterhalten wirdt, Warzu die herrschafft Vllers- dorff, Wiesenberg, Eysenberg Budt Blauda, Jedwedere 10 Metzen Korn Jährlich geben müssen. Eß ist auch an ob gedachtem fluß Tessa, die freye Krießels mühl, so die borowßkischen in posses gehabt, liegt in hießiger Statt gräntzen, alwo vor etzlichen Jahren, durch einen Donnerschlag, der Degen an der Wandt hangendt, in der schneiden Zerschlagen die scheide aber gantz bliebe, Vndt uicht weiter schaden gethan, Waß die Statt Schönberg vor Priuilegia hat, ist nachgesetzter Zu sehen.
341 innen sich auffhelt) Anno 1562 Von herrn Jan: Vndt Pettern, ge- brüdern Von Zierotin, auff Zweymahl Von der Erb Vnterthänigkeit, Frey Vndt loß erkaufft: Daß in der Statt gegen mittag gelegene Schloß aber, Welches Von der Obrigkeit Zuuor bewohnt gewehsen, darinnen ietzo daß Mältzhauß, Brew hauß. Vudt schütt boden sein, sambt dem gegen vber in der Vorstadt liegenden Meyerhoff, auch beyde dörffer Frankstadt, in Welchem eine Kirche, Vdt absonderliche Pfar, mit Wohnung Vndt Viellen Acker baw, nebest Zwey Dörffern darzu Versehen ist, Vndt Rabenseiffen (Warinnen Eysen Ertz) mit walder alwo roth, Schwartz, Vudt Feder Wild- pradt Zu finden. Wie auch mahl, Pappier, Brädt Vndt Schleiffmühle, samb Weißgarber Vndt Tuchmacher Walck stamb, so am fluß der Tese, Welcher durch ein Wasser Währ in einen Teüch, Warunter obgedachte mühlen alle liegen, getrieben Wirdt, eine Viertelstundt gehende Von ber Stadt gelegen; der flueß hatt gutte Fisch, als Lax Foren, Forellen, Aschen, hechte, ohlru- pen, gründel, Kressen, Steinbeiß, Naßen, Bradtfisch, Vndt Krepse, Vndt gehöret Von Anfang biß zu ende der gräntz, der Statt mit beyden Vffern Zu, So die Stadt auch mit allen andern gerechtigkeiten Anno 1569. Von dem herrn Jan. Vou Zierotin Kaufft. Vndt Zhro Kayserl. May. Ma- ximiliano Secundo, Freiwillig Vntergeben, nachmahlen Ven Ihr Kayserl. May. Ferdinando Secundo anno 1622 dem alten Fürst Carl Von lichtenstein Wieder Vher laßen werden. Die ein Kommen Vou der Statt, bei den dorffen, Mayerhoff Vudt Mühlen, Wirdt Ven dem Rath ein ge- nomben Undt 12. Perschonen, so die gemeinde darzu erwöhlet, Widerumb Verrechnet, hat 4 Jahr Vudt am Sonabendt durch daß gantze Jahr die Wochen marckt, an Welchem Viel getreidt hin gebracht, Vndt Von den bür- gern Vndt gebürgs leuthen gekaufft wirdt; Die Ehrlich bezechte Fleischhacker, so Vber ein meil Weges von der Statt imm lande Wohnen, sich auch des Wochen marckts durchs gantze Jahr Freygebrauchen mögen; Sonsten ist der Statt beste nahrung, Von aller handt handt werts leüthen, Warunter die Tuchmacher Vudt leinweber Zech die groste seint. Der Rath hat die Frey- heit, bürger Vndt Vnterthane auff Zu nemben Vudt loß Zu laßen. Es ist auch ein Hospital Von 16. biß 20. armrr leüth alda, so Von der Statt mit baw- Vudt Verpflegung Vnterhalten wirdt, Warzu die herrschafft Vllers- dorff, Wiesenberg, Eysenberg Budt Blauda, Jedwedere 10 Metzen Korn Jährlich geben müssen. Eß ist auch an ob gedachtem fluß Tessa, die freye Krießels mühl, so die borowßkischen in posses gehabt, liegt in hießiger Statt gräntzen, alwo vor etzlichen Jahren, durch einen Donnerschlag, der Degen an der Wandt hangendt, in der schneiden Zerschlagen die scheide aber gantz bliebe, Vndt uicht weiter schaden gethan, Waß die Statt Schönberg vor Priuilegia hat, ist nachgesetzter Zu sehen.
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342 Alß Erstens. Anno 1391 den Sontag Vor Margarethä, dessen Da- tum Ollmütz, ist Schönberg Von Jodoco Marggraffen in Mähren, gleich Ollmütz priuilegiret worden, nachmahlen Vom Konig Wenceslaw in böhaimb Anno 1437 (?) den 22. Februarij Vndt drittens Vom Alberto, Ertzhertzogen in österreich Anno 1437. den 14. Februarij, Viertens Von Vladislao, deßen datum offen den 22. Februarij Anno 1492. Fünfftens Vom Kayser Ferdinando deßen datum Wien den Mitwoch nach Michaelis Anno 1559. Sechstens noch eine Begnadung Von ietzt höchst gedachtem Kayßer Ferdi¬ nando anno 1562 am Tag Georgij. Siebendtens Eine Confirmation aller erwehnter priulegien, Vom Kayser Maximiano, dessen Datum Troppaw, am Montag nach der Fastnacht Sontag Anno 1567. Achtens Eine Begna- dung Kayßers Rudolphi, deßen datum Ollmütz Mitwoch nach Elisabethä¬ Anno 1577. Neuniens Eine Confirmation Kayßers Matthiä deßen datum Wien am Tag Georgij 1610 Vndt letztens eine Confirmation aller obge- dachter priuilegien Von Vnserm gnädigsten Fürsten Vndt herrn herrn Carolo Eusebio deßen Datum Felßperg, am tag St. Pauli bekherung Anno 1633. Anno 1475 hatt Petter Klimp (ßo Zuuor ein Strassen Rauber, Vndt nicht weith Von Jagerndorff, einen Kauffman Von Neüß ermordet, Vndt 3000. Duccaten sambt dem Pferde Ihme genohmen) alhier Zu Schönberg bey einem Wirdt so ein Wunder schönes Vndt Junges Weib gehabt, ein- gekheret, alß nun der Wirth ehend alß sein Weib schlaffen gangen, Vudt die kamer offen gelaßen, gehet gedachter Klimb hinein, Vndt schlägt den man todt, Wirfft Ihn Vnter daß betthe, Vndt legt sich darein, alß nun daß Weib auch schlaffen khombt, nicht anderster meinende, ihr man Seye auch im Bette, legt sie sich Zu Ihme, mit welcher Klimp die gantze nacht bübe- rey getrieben, Welches Sie aber gar nicht gewust, ob sie schon gedacht, auch gesagt, daß er ein andere Vndt Newe Weiß an sich nehme, gegen Tag aber sich offenbahret, Vndt Sie Zu heirathen (Weilen Er Viel geldt gehabt) Versprochen, daß Weib aber anheben Zu Jammern Vndt Zu schreien, Vndt darin nit consentiren Wollen, hatt Er Sie gleichfahls Vmgebracht Vudt sich daruon gemacht, in freyen Feldt aber an die Ihme Vor 4. Jahren Zuuor, Zu Glatz beschehene Natiuitet stellung gedenket, daß er solte auffe Rath kommen, hatt Er sich Zu Troppau selbst angeben, Vndt in obgedach¬ tem Jahre die straffe, mit abschlagung seines Khopffes, nachmahlen auffe Rath gelegt worden. Anno 1513 an S. Marcus abendt, ist die Stadt Schönberg durch Vnuerßehene, bey dem Maltz dörren, außgekommene fewers brunst, mit sambt dem Closter gantz abgebrent. Anno 1571 Vndt 72. hat die Pest in Schönberg 1600 Menschen hinweg genomben, da dan fast Täglich 26 Perschenen Zu grab getragen worden.
342 Alß Erstens. Anno 1391 den Sontag Vor Margarethä, dessen Da- tum Ollmütz, ist Schönberg Von Jodoco Marggraffen in Mähren, gleich Ollmütz priuilegiret worden, nachmahlen Vom Konig Wenceslaw in böhaimb Anno 1437 (?) den 22. Februarij Vndt drittens Vom Alberto, Ertzhertzogen in österreich Anno 1437. den 14. Februarij, Viertens Von Vladislao, deßen datum offen den 22. Februarij Anno 1492. Fünfftens Vom Kayser Ferdinando deßen datum Wien den Mitwoch nach Michaelis Anno 1559. Sechstens noch eine Begnadung Von ietzt höchst gedachtem Kayßer Ferdi¬ nando anno 1562 am Tag Georgij. Siebendtens Eine Confirmation aller erwehnter priulegien, Vom Kayser Maximiano, dessen Datum Troppaw, am Montag nach der Fastnacht Sontag Anno 1567. Achtens Eine Begna- dung Kayßers Rudolphi, deßen datum Ollmütz Mitwoch nach Elisabethä¬ Anno 1577. Neuniens Eine Confirmation Kayßers Matthiä deßen datum Wien am Tag Georgij 1610 Vndt letztens eine Confirmation aller obge- dachter priuilegien Von Vnserm gnädigsten Fürsten Vndt herrn herrn Carolo Eusebio deßen Datum Felßperg, am tag St. Pauli bekherung Anno 1633. Anno 1475 hatt Petter Klimp (ßo Zuuor ein Strassen Rauber, Vndt nicht weith Von Jagerndorff, einen Kauffman Von Neüß ermordet, Vndt 3000. Duccaten sambt dem Pferde Ihme genohmen) alhier Zu Schönberg bey einem Wirdt so ein Wunder schönes Vndt Junges Weib gehabt, ein- gekheret, alß nun der Wirth ehend alß sein Weib schlaffen gangen, Vudt die kamer offen gelaßen, gehet gedachter Klimb hinein, Vndt schlägt den man todt, Wirfft Ihn Vnter daß betthe, Vndt legt sich darein, alß nun daß Weib auch schlaffen khombt, nicht anderster meinende, ihr man Seye auch im Bette, legt sie sich Zu Ihme, mit welcher Klimp die gantze nacht bübe- rey getrieben, Welches Sie aber gar nicht gewust, ob sie schon gedacht, auch gesagt, daß er ein andere Vndt Newe Weiß an sich nehme, gegen Tag aber sich offenbahret, Vndt Sie Zu heirathen (Weilen Er Viel geldt gehabt) Versprochen, daß Weib aber anheben Zu Jammern Vndt Zu schreien, Vndt darin nit consentiren Wollen, hatt Er Sie gleichfahls Vmgebracht Vudt sich daruon gemacht, in freyen Feldt aber an die Ihme Vor 4. Jahren Zuuor, Zu Glatz beschehene Natiuitet stellung gedenket, daß er solte auffe Rath kommen, hatt Er sich Zu Troppau selbst angeben, Vndt in obgedach¬ tem Jahre die straffe, mit abschlagung seines Khopffes, nachmahlen auffe Rath gelegt worden. Anno 1513 an S. Marcus abendt, ist die Stadt Schönberg durch Vnuerßehene, bey dem Maltz dörren, außgekommene fewers brunst, mit sambt dem Closter gantz abgebrent. Anno 1571 Vndt 72. hat die Pest in Schönberg 1600 Menschen hinweg genomben, da dan fast Täglich 26 Perschenen Zu grab getragen worden.
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343 Anno 1585. seindt an der Pest wiederumben 900 Menschen gestorben, auch die Juden Weilen selbige beydesmahl die Pest anhero bracht auff Kayserl. befehl hin weck geschafft worden. Anno 1591. am abendt S. Joannis Paptistæ, Vmb 1. an der gantzen Vhr, in der Nacht, ist ein solch erschröckliches Wetter, mit Plitz, Donner, Vndt Platzregen, Vber Schönberg entstanden, daß es innerhalb einer Stundt 22. heüßer weggenomen, ohne Scheüer Vudt Ställe, Vndt andere gebewde so es Jammerlich Zerrißen Vndt Verdorben, darbey dießes merckwürdig, daß ein hauß, darinen 2. Weiber Vndt 11. kinder Vnterm tach mit einem liecht gewehsen, Vber 1000 schriedt weggeführt, Vndt in einem garten nider gesetzt, da sie anderst nicht gemeinet, dan daß hauß stünde noch auff der alten stelle, seint aber alle beim Leben erhalten worden; Im gleichen hatt sich auch einer an Einer Kuhe hörner gehalten, mit selbiger auff 1200 schridt schwimmen müßen, letzlich wider im feldt auff einer steinern bruck, mit sambt der Kuhe stehen blieben, Vndt beide gesundt daruon komen; Waß sonsten für wunderliche fähl, bey dießem Waßer guß Vor gefallen, ist nit möglich alles Zu beschreiben. Anno 1600 hatt alhier Zu schönberg der Metzen Korn golten 4 Tha- ler Ein Metzen Arbes 5 Thaler, Vudt ist auch nicht Zu bekommen ge- wehsen. Anno 1607. Den 7. Maij, ist daß Petzische Regiment Zu Schön- berg ein quartiret worden, Vudt biß 7. Decembris gelegen, Vudt hatt die Statt (ohne Watz ein ieder burger arm Vndt Neich Spendiren müßen) in Wehrender Zeit, drey Vudt Viertzig taußent, Vier hundert Vndt Sechzig Gulden reinisch, anff Tägliches lieffergeldt hergeben müßen, Warauß der Statt gantzlich Verderben uit Weith gefählet. Anno 1612, ist der Stattrichter, alß Er wegen Zanckhändel Zum wein beruffen worden, hinterrucks doch Vuwißent dem Thätter, daß es der Stattrichter wehre, Wie er gesagt, mit einem meßer erstochen worden, dar- auß derselbte mit dem Schwerdt gerichtet worden. Anno 1616 den 4. Maij Zu Mitternacht, ist alhier Zu Schönberg, wie auch den 5. frühe Vmib 6 an der halben Vhr, beydesmahl Erdtböben gewehsen, aber gettlob ohne schaden abgangen. Anno 1618 den 11. Novembris Von Martini bitz Weihnachten ist alhier eine nicht gewöhnliche Sonne gesehen worden. Anno 1619. den 24. Martij, ist der alte Jan Ottkoleck, auff sei nem Schloß in hermßdorff, an itzo Fürst Carlu Von lichtenstein gehörig ein Mußquettenschueß Von der Statt Von seinem aignen gesindt ersteckt, Vndt den 16. Maij. Welches wahr der donnerstag Vor Pfingsten, Wie auch sein Muhmb, so gleich fahls ersteckt, anhero ins Closter begraben, Vndt seindt die Thätter den 29. Maij, Weillen Sie ein großes geldt Vndt Klei¬
343 Anno 1585. seindt an der Pest wiederumben 900 Menschen gestorben, auch die Juden Weilen selbige beydesmahl die Pest anhero bracht auff Kayserl. befehl hin weck geschafft worden. Anno 1591. am abendt S. Joannis Paptistæ, Vmb 1. an der gantzen Vhr, in der Nacht, ist ein solch erschröckliches Wetter, mit Plitz, Donner, Vndt Platzregen, Vber Schönberg entstanden, daß es innerhalb einer Stundt 22. heüßer weggenomen, ohne Scheüer Vudt Ställe, Vndt andere gebewde so es Jammerlich Zerrißen Vndt Verdorben, darbey dießes merckwürdig, daß ein hauß, darinen 2. Weiber Vndt 11. kinder Vnterm tach mit einem liecht gewehsen, Vber 1000 schriedt weggeführt, Vndt in einem garten nider gesetzt, da sie anderst nicht gemeinet, dan daß hauß stünde noch auff der alten stelle, seint aber alle beim Leben erhalten worden; Im gleichen hatt sich auch einer an Einer Kuhe hörner gehalten, mit selbiger auff 1200 schridt schwimmen müßen, letzlich wider im feldt auff einer steinern bruck, mit sambt der Kuhe stehen blieben, Vndt beide gesundt daruon komen; Waß sonsten für wunderliche fähl, bey dießem Waßer guß Vor gefallen, ist nit möglich alles Zu beschreiben. Anno 1600 hatt alhier Zu schönberg der Metzen Korn golten 4 Tha- ler Ein Metzen Arbes 5 Thaler, Vudt ist auch nicht Zu bekommen ge- wehsen. Anno 1607. Den 7. Maij, ist daß Petzische Regiment Zu Schön- berg ein quartiret worden, Vudt biß 7. Decembris gelegen, Vudt hatt die Statt (ohne Watz ein ieder burger arm Vndt Neich Spendiren müßen) in Wehrender Zeit, drey Vudt Viertzig taußent, Vier hundert Vndt Sechzig Gulden reinisch, anff Tägliches lieffergeldt hergeben müßen, Warauß der Statt gantzlich Verderben uit Weith gefählet. Anno 1612, ist der Stattrichter, alß Er wegen Zanckhändel Zum wein beruffen worden, hinterrucks doch Vuwißent dem Thätter, daß es der Stattrichter wehre, Wie er gesagt, mit einem meßer erstochen worden, dar- auß derselbte mit dem Schwerdt gerichtet worden. Anno 1616 den 4. Maij Zu Mitternacht, ist alhier Zu Schönberg, wie auch den 5. frühe Vmib 6 an der halben Vhr, beydesmahl Erdtböben gewehsen, aber gettlob ohne schaden abgangen. Anno 1618 den 11. Novembris Von Martini bitz Weihnachten ist alhier eine nicht gewöhnliche Sonne gesehen worden. Anno 1619. den 24. Martij, ist der alte Jan Ottkoleck, auff sei nem Schloß in hermßdorff, an itzo Fürst Carlu Von lichtenstein gehörig ein Mußquettenschueß Von der Statt Von seinem aignen gesindt ersteckt, Vndt den 16. Maij. Welches wahr der donnerstag Vor Pfingsten, Wie auch sein Muhmb, so gleich fahls ersteckt, anhero ins Closter begraben, Vndt seindt die Thätter den 29. Maij, Weillen Sie ein großes geldt Vndt Klei¬
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344 nodien gestollen, Jhrer 2. alß Schreiber Vndt Kutscher, alhier geuiertelt, Undt an galgen gehenckt, auch die hurren, so mit den selben hurerey getrie- ben, außgestrichen, Vudt die ohren abgeschnitten worden. Den 7. Junij sindt Ihrer auch noch 3. der Thätter alß einer gehänget, die andere Zwen aber ge Khöpfft worden buben ihres alter 16. biß 17 Jahr. Anno 1623. am heilig. Pfingsttag, hatt herr Pater Albert herbst Prediger ordens Priester, so Zu dato noch im leben, alhier wiederumb die Erste Catholische Predig gethan, Vndt haben daherumb eben in dießem Jahr die Meuse daß getreidl abgefressen, daß mancher Von 7. scheffel Bber Win- ter geseet, Vudt nicht ein mandel auffbinden können. Anno 1640 den 10. Martij, seindt 3. Brüder die Fincken genandt Von Reigersdorff, dem graffen Zu blauda gehörig, wegen diebstals durchs Schwerdt gerichtet, Warnach der ältere Weillen er dem Vatter, so außgerißen, einen Ermorden helffen, nachmahlen auffs Radt gelegt worden. Anno 1643 den 18. Junij ist die Stat Vndt Vorstadt Schönberg, Von der Dorstensohnischen armee, durch den lincken Fliegel so der bannier geführt, 18 stunden lang, Vber abgezwungene große rantion geblündert worden. Anno 1646. den 29. Octobris, ist der Schwedische General Witten- bergk mit seiner armee anhero Komen, Vndt den 30. dito ließ Er die brust wehr, Vmb die gantze statt, durch 200. Mußquetier herunter Werffen, Vudt daß Schloß auch ruiniren. Waß sonsten die Statt Vor Kayßerl. Vndt Schwedische ein quartierung außgestanden, wirde Zu lang Zu beschrei- ben sein.
344 nodien gestollen, Jhrer 2. alß Schreiber Vndt Kutscher, alhier geuiertelt, Undt an galgen gehenckt, auch die hurren, so mit den selben hurerey getrie- ben, außgestrichen, Vudt die ohren abgeschnitten worden. Den 7. Junij sindt Ihrer auch noch 3. der Thätter alß einer gehänget, die andere Zwen aber ge Khöpfft worden buben ihres alter 16. biß 17 Jahr. Anno 1623. am heilig. Pfingsttag, hatt herr Pater Albert herbst Prediger ordens Priester, so Zu dato noch im leben, alhier wiederumb die Erste Catholische Predig gethan, Vndt haben daherumb eben in dießem Jahr die Meuse daß getreidl abgefressen, daß mancher Von 7. scheffel Bber Win- ter geseet, Vudt nicht ein mandel auffbinden können. Anno 1640 den 10. Martij, seindt 3. Brüder die Fincken genandt Von Reigersdorff, dem graffen Zu blauda gehörig, wegen diebstals durchs Schwerdt gerichtet, Warnach der ältere Weillen er dem Vatter, so außgerißen, einen Ermorden helffen, nachmahlen auffs Radt gelegt worden. Anno 1643 den 18. Junij ist die Stat Vndt Vorstadt Schönberg, Von der Dorstensohnischen armee, durch den lincken Fliegel so der bannier geführt, 18 stunden lang, Vber abgezwungene große rantion geblündert worden. Anno 1646. den 29. Octobris, ist der Schwedische General Witten- bergk mit seiner armee anhero Komen, Vndt den 30. dito ließ Er die brust wehr, Vmb die gantze statt, durch 200. Mußquetier herunter Werffen, Vudt daß Schloß auch ruiniren. Waß sonsten die Statt Vor Kayßerl. Vndt Schwedische ein quartierung außgestanden, wirde Zu lang Zu beschrei- ben sein.
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Paměti Města Prostěgowa. Denkwürdigkeiten der Stadt Proßnitz. (Aus der Orginal-Handschrift im Chaos Pessinianum.) Miesto Prostiegow G. M. Kniž. z Lychtenssteyna Naležyty, Ktere- hožto Zaklad, Staweni, se stal Letha Pánie 1445. Ležý Mezy Miestem Ollomauczem, Wýsskowem, od Každého Miesta Mezý polednem, opul Noczýý 2. Mile wzdalý, a Mezý Miestem Kromieržýžem a Lýtowlý, od Wýchodu a Západu, od Každého Miesta 3. mile wzdalý. Bylo Przedessle to Miesto na dwe Rezdielene, neb Slaulo Starý a Nowý Miesto Prostiegow. Letha 1495. Ten Pátek po Swatým Matiegi whodinu 14. a w Mi- nutě 8. Urczený Pan Pan Wratislaw z Pernssteýna, heýtman a Neýwyšssý Komornik Magkrabstwi Morawského, Vcžynil poczatek Zdi staweni, okolo Miesta Prostiegowa. Letha 1510. w Stržedu pržed Swatým Janem Krztitelem božým, stal se Zaczatek maley Zdi, okolo Miesta. Letha 1520. gest Rathauz stawen. Letha 1522. Stal se pocžatek Kostela Staweni: Letha 1524. Gsau hodiný Nowe Vdielaný; Téhož Letha gest Nybnik Miestskey nad Mleynem Witkowým Vdielán; Letha 1525. Dwur we Spitalý Vdielan. Téhož Letha, gest Makowicze na Kostel wtažena; Item Bassta welýka proti Zamku Vdielana; Letha 1526. Sstýt Kestelni, Sklepowe Spodni y wrchni, na Rat- hauze dielaný gsau; Letha 1531. Pocžala se bassta nabranie ollomauczkey stawieti, na Kte- rauž Miesstane pomoczy G. M. Panu daly 400 fl. Kameni a ginych potržeb, wicze, než Za 100 fl. Letha 1535. w Auterý po Swatým Abdonu pocžala se Wieže u Ko- stela Miedi krýti; Letha 1546. w Pondielý den Sw. Petra w okowach letielo mnozsiwi nesczýtedlne Kobýlek, položilý se na zahradach napržed Miesti Prostiegowským,
Paměti Města Prostěgowa. Denkwürdigkeiten der Stadt Proßnitz. (Aus der Orginal-Handschrift im Chaos Pessinianum.) Miesto Prostiegow G. M. Kniž. z Lychtenssteyna Naležyty, Ktere- hožto Zaklad, Staweni, se stal Letha Pánie 1445. Ležý Mezy Miestem Ollomauczem, Wýsskowem, od Každého Miesta Mezý polednem, opul Noczýý 2. Mile wzdalý, a Mezý Miestem Kromieržýžem a Lýtowlý, od Wýchodu a Západu, od Každého Miesta 3. mile wzdalý. Bylo Przedessle to Miesto na dwe Rezdielene, neb Slaulo Starý a Nowý Miesto Prostiegow. Letha 1495. Ten Pátek po Swatým Matiegi whodinu 14. a w Mi- nutě 8. Urczený Pan Pan Wratislaw z Pernssteýna, heýtman a Neýwyšssý Komornik Magkrabstwi Morawského, Vcžynil poczatek Zdi staweni, okolo Miesta Prostiegowa. Letha 1510. w Stržedu pržed Swatým Janem Krztitelem božým, stal se Zaczatek maley Zdi, okolo Miesta. Letha 1520. gest Rathauz stawen. Letha 1522. Stal se pocžatek Kostela Staweni: Letha 1524. Gsau hodiný Nowe Vdielaný; Téhož Letha gest Nybnik Miestskey nad Mleynem Witkowým Vdielán; Letha 1525. Dwur we Spitalý Vdielan. Téhož Letha, gest Makowicze na Kostel wtažena; Item Bassta welýka proti Zamku Vdielana; Letha 1526. Sstýt Kestelni, Sklepowe Spodni y wrchni, na Rat- hauze dielaný gsau; Letha 1531. Pocžala se bassta nabranie ollomauczkey stawieti, na Kte- rauž Miesstane pomoczy G. M. Panu daly 400 fl. Kameni a ginych potržeb, wicze, než Za 100 fl. Letha 1535. w Auterý po Swatým Abdonu pocžala se Wieže u Ko- stela Miedi krýti; Letha 1546. w Pondielý den Sw. Petra w okowach letielo mnozsiwi nesczýtedlne Kobýlek, položilý se na zahradach napržed Miesti Prostiegowským,
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346 Kdež mnoho Sskod zdielalý, na walech, na zdech, � na stržechach byly. terwalý od nessporn až do 2. hodin Na nocz; Tehež letha w auterý den S. Wawržýncze, letiele opiet Kobilek pržes Miesto, mnohem wicze než prwe, tý ne sediely u Miesta, Zwonienim Za- h naný gsan; Letha 1555 Na den Božýho wztaupeni Spadla Swietnicžka Zwieže Plumlowskeý, Stiemy lidmi, Kterzýž wni byly, Trábacžka Z ditietem Za- bita zustala, a patero gich welmi Vraženo; Tehož letha gest zase postawena; Letha 1572. Wydlažena Czesta od mostu, u horniho Mleýna, až k Drozdowiczým, w Kterýchžto Drozdowiczých, obýwatele Rownie Za Miesstianý Proſtiegowský se deržý, a tiech Swobod a Praw Vžiwag, Jako Miesto Pro- stiegow, Krom Winných, Piwných, a giných Ssenkuw, a handluw; Letha 1576. Vlýcze Deržowska wýdlažena na kterauž naloženo pržes 350 fl. Letha 1578 Zwon Welyký, Kterýž Letha 1574. Rozražen, zase prže- lýt; Naniey gest naloženo pržes 1000 Kop. gest Stiži w 70 Czentnýržu, od Slýwani 1 Cent dano 3 fl. 71/2 gr. Tež Strawa Mistrum a Dwiema Towarýssum; Tehož letha Rybuik Zlechowskeý, blýž Zamku Plumlowa Který Vbozý Miesta Prostiegowa naleži, a se 1563. Sterhel, gest zase Sprawen, a na nień pržes 350 fl. naloženo; Tehož letha oheù gest založen, od Jana Syna Doroty Wlasský, puwo- dem Duchka Bratra geho, Shoržele w Miestie 22. domuw, Jan gest Kli¬ sstiemi terhan, a na hraniczi Spalen, a Duchek Mecžem Poprawen; Letha 1580. Sspital Stareý pržed Wodui branau zboržen, a Noweý Stawieti se kázal, na kterýž naloženo 987 fl. Letha 1581. Dlažka od Ollomauczke brany, až do Vlycze Držowske Rapržed mieſti se znowu Vdielala, naniž 158 fl. wýnaloženo; Letha 1582. Dlažka w Blycý wrahowskeý Napržed miesti Vdielana, Kteraž nikda nebyla, naloženo na ni 208 fl. Letha 1583. Dlažka od Wedney braný, až do žessowskey Vlýcze za Miestem Vdielana, a Nani pržes 200 fl. naloženo; Letha 1584. Toho Roku dlažka w Blyczý Zessowskey Na Pržedmiesti se zacžala dielati; Letha 1585. Hodiny Nowý Vdielaný na zelenau Wiežy, dano za nie Peniez hotowých, 135 fl. a Ktomu starý hodiný, tež Ktiem hodinam gest noweý Cimbal Slyt, Kterýz wažý 13. Centnyržu 85 Liber. Tehož Roku Vdielana Sspicze na wiežh brany Plumlowskey Ržecže- ney, a Nani Stare hodiný ze Cžtwrtmi daný; Letha 1588. Dodielan gest Kur w Kostele Miestskem, gehož Zdi od
346 Kdež mnoho Sskod zdielalý, na walech, na zdech, � na stržechach byly. terwalý od nessporn až do 2. hodin Na nocz; Tehež letha w auterý den S. Wawržýncze, letiele opiet Kobilek pržes Miesto, mnohem wicze než prwe, tý ne sediely u Miesta, Zwonienim Za- h naný gsan; Letha 1555 Na den Božýho wztaupeni Spadla Swietnicžka Zwieže Plumlowskeý, Stiemy lidmi, Kterzýž wni byly, Trábacžka Z ditietem Za- bita zustala, a patero gich welmi Vraženo; Tehož letha gest zase postawena; Letha 1572. Wydlažena Czesta od mostu, u horniho Mleýna, až k Drozdowiczým, w Kterýchžto Drozdowiczých, obýwatele Rownie Za Miesstianý Proſtiegowský se deržý, a tiech Swobod a Praw Vžiwag, Jako Miesto Pro- stiegow, Krom Winných, Piwných, a giných Ssenkuw, a handluw; Letha 1576. Vlýcze Deržowska wýdlažena na kterauž naloženo pržes 350 fl. Letha 1578 Zwon Welyký, Kterýž Letha 1574. Rozražen, zase prže- lýt; Naniey gest naloženo pržes 1000 Kop. gest Stiži w 70 Czentnýržu, od Slýwani 1 Cent dano 3 fl. 71/2 gr. Tež Strawa Mistrum a Dwiema Towarýssum; Tehož letha Rybuik Zlechowskeý, blýž Zamku Plumlowa Který Vbozý Miesta Prostiegowa naleži, a se 1563. Sterhel, gest zase Sprawen, a na nień pržes 350 fl. naloženo; Tehož letha oheù gest založen, od Jana Syna Doroty Wlasský, puwo- dem Duchka Bratra geho, Shoržele w Miestie 22. domuw, Jan gest Kli¬ sstiemi terhan, a na hraniczi Spalen, a Duchek Mecžem Poprawen; Letha 1580. Sspital Stareý pržed Wodui branau zboržen, a Noweý Stawieti se kázal, na kterýž naloženo 987 fl. Letha 1581. Dlažka od Ollomauczke brany, až do Vlycze Držowske Rapržed mieſti se znowu Vdielala, naniž 158 fl. wýnaloženo; Letha 1582. Dlažka w Blycý wrahowskeý Napržed miesti Vdielana, Kteraž nikda nebyla, naloženo na ni 208 fl. Letha 1583. Dlažka od Wedney braný, až do žessowskey Vlýcze za Miestem Vdielana, a Nani pržes 200 fl. naloženo; Letha 1584. Toho Roku dlažka w Blyczý Zessowskey Na Pržedmiesti se zacžala dielati; Letha 1585. Hodiny Nowý Vdielaný na zelenau Wiežy, dano za nie Peniez hotowých, 135 fl. a Ktomu starý hodiný, tež Ktiem hodinam gest noweý Cimbal Slyt, Kterýz wažý 13. Centnyržu 85 Liber. Tehož Roku Vdielana Sspicze na wiežh brany Plumlowskey Ržecže- ney, a Nani Stare hodiný ze Cžtwrtmi daný; Letha 1588. Dodielan gest Kur w Kostele Miestskem, gehož Zdi od
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347 Mnozstnj leth puste stalý, gest zednikum od Zaklenutj, přzykryti Skrzydly- czemi, Tesaržum, a sklenaržum wýdano wewssem 2059 ä. 13 gr. 1/2 d. Letha 1590 w Sobotu po Powýsseni Sw. Kržýže pržed Wecžerem, a w noczý znamenite Zemie Tržeseni býlo, tak že se na wiežy Na zwon Ssturmowni a na Czymbaly, na ktere hodiny bigi, samotnie Trzesenim Sstur-- mowalo, To se w Cžechach, w Rakausych, y w ginych zemich tež tak stalo; Letha 1614. gsau dwie makowicze przi Wieži Kostela farniho w ho= rzeyssym Poly, obie Kweychodu Sluncze patrzých, Na nowa Wrzetena Prze= stawowany, a gine wsseczky doluw Snimany, welýka pak neb neywyssý Ma- kowicze geſt znowu pozlaczena; Tehož letha prželyt gest zwon, Kteryž byl naraženey skrze zwonarze Mistra Mathyásse Obrowskýho Sauseda w Stražniczy, Kterýžto Zwon na misto Zhotoweny Wažý 33. Cent. 46. liber w prwnim Iýti, na Vssych se nebyl podaržil, Tak že podruhý skerze Vmieni dotczeneho Mistra Zwonarže pržylýwaný, a pržylýtý gsau, až gýni y Ollomaucžssti Zwonaržý o tom po- chýbowaly, aby se to stati mielo; Podobnie Slyt jest Nowy Menssý zwon, Ztey Zwonowiny, Ktera po Przelýwani prwniho Zwonu Zustawala, waži 10 Cent. 961/2 lib. O Moru. Letha 1562. Z dopusstěni božýho byl Mor welyký welmi w Prostie- gowie, tak Ze nekolykrate gednoho dne 36. Mrtwich gest pochowano, zacžal se po Pamatcze Seslani Ducha Swateho, Terwal až do Sw. Martina, Neywalnieyssý byl Miesýcze Zarži, a Ržygna, wokolnich Miestech a Mistech pak moru nebylo; Letha 1582. W Praze yy w gynych Miestech w Kralowstwj Czeskem byl welykey Mor; Letha 1584. O Swatem Hawle Zacžaly lyde w Prostiegowie welmi na Morowe belesti Vmirati, awssak Panbuh wssemohauczý raczýl Zmilosti swe Swate na Malem pocžtu hniew swug Vlrotiti, tak že gich gen asy 300 oſob zemrželo; Letha 1585. Lýde, Tak Jak se Sprawa cžynila, Temierž powssem Kržestianstwu, na Morowau Ranu mržely, Z Ržýdka w kterem Miestie Nebo Miestecžku pržednim bezpecžni bylý; Letha 1645. gsauce obie Armadý Jak Czýsaržska, tak Sswedska w Morawie, Sterhel se Temierž po czeley zemi welykey mor, tak že y w Prostiegowie welike množstwi lydu zemrželo, tak že Miesta a Diediný wiet- ssym dilem, a niektere Diediný dokoncze puste zustaly. O Drahotie. 1551. w Anterý pržed Swatau Maržý Magdalenau Kraupy welyke perssely, a Sskodu welikau Vcžynily, na sadech Owotcze y Zlystem otlauklý, a Owsy, též Konopie w horach Zzemi Setržely, odtud potom Drahota
347 Mnozstnj leth puste stalý, gest zednikum od Zaklenutj, přzykryti Skrzydly- czemi, Tesaržum, a sklenaržum wýdano wewssem 2059 ä. 13 gr. 1/2 d. Letha 1590 w Sobotu po Powýsseni Sw. Kržýže pržed Wecžerem, a w noczý znamenite Zemie Tržeseni býlo, tak že se na wiežy Na zwon Ssturmowni a na Czymbaly, na ktere hodiny bigi, samotnie Trzesenim Sstur-- mowalo, To se w Cžechach, w Rakausych, y w ginych zemich tež tak stalo; Letha 1614. gsau dwie makowicze przi Wieži Kostela farniho w ho= rzeyssym Poly, obie Kweychodu Sluncze patrzých, Na nowa Wrzetena Prze= stawowany, a gine wsseczky doluw Snimany, welýka pak neb neywyssý Ma- kowicze geſt znowu pozlaczena; Tehož letha prželyt gest zwon, Kteryž byl naraženey skrze zwonarze Mistra Mathyásse Obrowskýho Sauseda w Stražniczy, Kterýžto Zwon na misto Zhotoweny Wažý 33. Cent. 46. liber w prwnim Iýti, na Vssych se nebyl podaržil, Tak že podruhý skerze Vmieni dotczeneho Mistra Zwonarže pržylýwaný, a pržylýtý gsau, až gýni y Ollomaucžssti Zwonaržý o tom po- chýbowaly, aby se to stati mielo; Podobnie Slyt jest Nowy Menssý zwon, Ztey Zwonowiny, Ktera po Przelýwani prwniho Zwonu Zustawala, waži 10 Cent. 961/2 lib. O Moru. Letha 1562. Z dopusstěni božýho byl Mor welyký welmi w Prostie- gowie, tak Ze nekolykrate gednoho dne 36. Mrtwich gest pochowano, zacžal se po Pamatcze Seslani Ducha Swateho, Terwal až do Sw. Martina, Neywalnieyssý byl Miesýcze Zarži, a Ržygna, wokolnich Miestech a Mistech pak moru nebylo; Letha 1582. W Praze yy w gynych Miestech w Kralowstwj Czeskem byl welykey Mor; Letha 1584. O Swatem Hawle Zacžaly lyde w Prostiegowie welmi na Morowe belesti Vmirati, awssak Panbuh wssemohauczý raczýl Zmilosti swe Swate na Malem pocžtu hniew swug Vlrotiti, tak že gich gen asy 300 oſob zemrželo; Letha 1585. Lýde, Tak Jak se Sprawa cžynila, Temierž powssem Kržestianstwu, na Morowau Ranu mržely, Z Ržýdka w kterem Miestie Nebo Miestecžku pržednim bezpecžni bylý; Letha 1645. gsauce obie Armadý Jak Czýsaržska, tak Sswedska w Morawie, Sterhel se Temierž po czeley zemi welykey mor, tak že y w Prostiegowie welike množstwi lydu zemrželo, tak že Miesta a Diediný wiet- ssym dilem, a niektere Diediný dokoncze puste zustaly. O Drahotie. 1551. w Anterý pržed Swatau Maržý Magdalenau Kraupy welyke perssely, a Sskodu welikau Vcžynily, na sadech Owotcze y Zlystem otlauklý, a Owsy, též Konopie w horach Zzemi Setržely, odtud potom Drahota
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348 pržyssla, Kteraž podwie letie 1551. a 1552. Trwala, Tak že pssenicze a Rýž 1. mieržice po 30 gr. a pržed Nowým po 40 gr. Jecžmen po 24 gr. Hrach po 20 gr. a draže, Owes po 12 gr. Kupowaly. Niekteržý w horach gedli Chleb Z Ržásy leskowe, a niekterži hladem mržely; 1559. Miesycze dubna dnowe tak Jasni a teplý bilý, Jakoby Vpro- stržed letha bylo, že na wietssym dile wsseczko Sstiepowy Rezkwielle, potom prwniho dne mage weliký mraz a zyma woſtra uderžila, na winohradech y po zahradach, wsseczko czož Rozkwietlý bylo, pomrzlo, Tak Ze wssem lydem podiweni bylo; Letha 1562. Bylo draho, pssenicze po 28 gr. Hrach po 40 gr. Jecžmen po 19 gr. Owes po 16 gr. Leſha 1568. a 69. byly Sniehowe welyczý Terwaly, až do welikey noczy, a obily na wietssým Dile wyléžely, odtud draho pržisslo; Letha 1570. Draho weliké bylo, tak že mieržycze Pssenicze neb Ržý platila po 2. hrzýwnach. Jecžmen po 40 gr. Owes po 20 gr. hrach po 2 fl. 10 gr. Jahlý Za 80 gr. pohanka po 2 fl. geden funt masa po 10 dr. gedno weycze za biley Peniz, takowa drahota Trwala 3. letha poržad; Tehož letha w Sstyrsku, a w Korytanech bylo tak draho, že Mier- žicze Ržy po 15 fl. platila, a lidu mnozstwj welike hladem zemrželo, nebo Trawu, a Kuru Z držýwi gedly, a mnohým po Smrti w austech trawu nalezly; Letha 1636. Dwie hodinty po poledni byly Spatrženy w Morawie 4. Sluncze, a 3. duhy, pržitom tež y Miesýcz welmi Jasney Spatržen byl; Letha 1642 w anterey Sw. Dussui gisteyy dil Armady Sswedskey, K Miestu Ollomauczy pržitahlo, gemuž se Miesto bezobrany dobrowolnie poddalo; Tehož letha Dne 1. Julij Geho M Czys. Neywyžssy Pan Delacrona, z swým Regimentem Dragaunu, a Ktomn Commendýrowaným Reytharstwem sem do Miesta Prostiegowa, pržitahl, a zde až do 14. dýto ležel, mezy tim pak totiž dne 7. Julij Miesto Lýtowel, genž Sswedským Lydem obsazeno bylo, mocznie dobýl, a lyd Sswedskey Zagal; Dne 16. Julij letha 1642. Geho M. Czys. Armada Z Rakaus, a Sni G. A. Kn. M. Pan Pan veopeldt Wylym, Arczy Kniže Rakauský, tež Pan hrabie Picolominy General Polni Marssalek zustanaucz w Prostiegowie prżes nocz. K Miestu ollomauczy, a tak mimo Miesta, K Miestu bržehu do Slezska, gfancz od lidu Ssweydskeho oblehnute, k succurszu, tahla; Dne 19. Julij tehož letha pržitahl do Miesta Prostiegowa G. M. Czys. Neywyžssý Krystau, Kteržý lepe znepržitelem, nežly Z G. M. Czys. Mynily, a dokoncze nicz proti nepržitely tentirowaly, nýkrž Miesstane Prostiegowský, tak wyssaczowaly, že mnozý Nanie 1000. 2000 fl. y wicze wynaložily, a když giž se zewsseho wydaly, Zdomu wyhnani byly, mnozý sami z Prazd- nyma Rukami Vssly, a na žebrotu Vwedeni gsau, potom Soldati sami
348 pržyssla, Kteraž podwie letie 1551. a 1552. Trwala, Tak že pssenicze a Rýž 1. mieržice po 30 gr. a pržed Nowým po 40 gr. Jecžmen po 24 gr. Hrach po 20 gr. a draže, Owes po 12 gr. Kupowaly. Niekteržý w horach gedli Chleb Z Ržásy leskowe, a niekterži hladem mržely; 1559. Miesycze dubna dnowe tak Jasni a teplý bilý, Jakoby Vpro- stržed letha bylo, že na wietssym dile wsseczko Sstiepowy Rezkwielle, potom prwniho dne mage weliký mraz a zyma woſtra uderžila, na winohradech y po zahradach, wsseczko czož Rozkwietlý bylo, pomrzlo, Tak Ze wssem lydem podiweni bylo; Letha 1562. Bylo draho, pssenicze po 28 gr. Hrach po 40 gr. Jecžmen po 19 gr. Owes po 16 gr. Leſha 1568. a 69. byly Sniehowe welyczý Terwaly, až do welikey noczy, a obily na wietssým Dile wyléžely, odtud draho pržisslo; Letha 1570. Draho weliké bylo, tak že mieržycze Pssenicze neb Ržý platila po 2. hrzýwnach. Jecžmen po 40 gr. Owes po 20 gr. hrach po 2 fl. 10 gr. Jahlý Za 80 gr. pohanka po 2 fl. geden funt masa po 10 dr. gedno weycze za biley Peniz, takowa drahota Trwala 3. letha poržad; Tehož letha w Sstyrsku, a w Korytanech bylo tak draho, že Mier- žicze Ržy po 15 fl. platila, a lidu mnozstwj welike hladem zemrželo, nebo Trawu, a Kuru Z držýwi gedly, a mnohým po Smrti w austech trawu nalezly; Letha 1636. Dwie hodinty po poledni byly Spatrženy w Morawie 4. Sluncze, a 3. duhy, pržitom tež y Miesýcz welmi Jasney Spatržen byl; Letha 1642 w anterey Sw. Dussui gisteyy dil Armady Sswedskey, K Miestu Ollomauczy pržitahlo, gemuž se Miesto bezobrany dobrowolnie poddalo; Tehož letha Dne 1. Julij Geho M Czys. Neywyžssy Pan Delacrona, z swým Regimentem Dragaunu, a Ktomn Commendýrowaným Reytharstwem sem do Miesta Prostiegowa, pržitahl, a zde až do 14. dýto ležel, mezy tim pak totiž dne 7. Julij Miesto Lýtowel, genž Sswedským Lydem obsazeno bylo, mocznie dobýl, a lyd Sswedskey Zagal; Dne 16. Julij letha 1642. Geho M. Czys. Armada Z Rakaus, a Sni G. A. Kn. M. Pan Pan veopeldt Wylym, Arczy Kniže Rakauský, tež Pan hrabie Picolominy General Polni Marssalek zustanaucz w Prostiegowie prżes nocz. K Miestu ollomauczy, a tak mimo Miesta, K Miestu bržehu do Slezska, gfancz od lidu Ssweydskeho oblehnute, k succurszu, tahla; Dne 19. Julij tehož letha pržitahl do Miesta Prostiegowa G. M. Czys. Neywyžssý Krystau, Kteržý lepe znepržitelem, nežly Z G. M. Czys. Mynily, a dokoncze nicz proti nepržitely tentirowaly, nýkrž Miesstane Prostiegowský, tak wyssaczowaly, že mnozý Nanie 1000. 2000 fl. y wicze wynaložily, a když giž se zewsseho wydaly, Zdomu wyhnani byly, mnozý sami z Prazd- nyma Rukami Vssly, a na žebrotu Vwedeni gsau, potom Soldati sami
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349 w domich po swey wule hoſpodaržyly, a wſſe Jako y obily w poly mlatily, braly a pokazyly. Za niemi hned berzy pržitahlo do Prostiegowa Niekoliko Tisýcz Rakussanuw a Cžechuw, w Nowie Z welikým nakladem werbowaných, dobrže Ssaczených a Mundirowaných, tak že po czelých Compagnijch w domich leželo, w Rakausých pak, Reytharowj, wnowie werbowanému po 100 Tol. Ssyrokeych naruku dawaly, gsaucze tiech Reytharuw Rakouskeych 300 Koni, w Nasledugicým Rocze, gednoho dne na Partag Khollomauczy Commendi¬ rowano; Potkal gich Sswedskey Rytmistr Fychner S 15. Koňmy, Jak gich widiel hned Zakržikl, herr Obrister Hammerstein hieher hieher, gehož tu ani nebylo; hned se Czysaržskey Neywyžssý leütenandt, Kterýž Rakauský Reyt- barstwo Commendirowal, toho Kržiku tak Vlekl, že se z lidem na Vtikani dal procžež strze toho Ryttmistra a 15. Reytharuw, tiech 300. Koni wiet- ssým dilem Zbito a Zagato gest, Neywyžssýho leytenambta Syn pak, na- placzu mrtew zustal, a kdyby nebyly nic za dragaunuw Zsebau miely, ati nebyly Z Koni Skakaly, za pržykopu položyly, a nebranily, byloby wssech 300. Koni dekoncze, skrze toho Rýtmistra a geho 15. Reytharu, Zbito a zagato; Magicz ten cžas w Miestie Prostiegowie nad tim lidem Commendu General wachtmistr Pan Debore, hned porucžyl, aby se ten Neywyžssý ley tenandt Z swými Reythary, Kteržý Btikauim se Saluirowaly, na Ryuk po- stawil, to Jak se stalo, porucžil, podle G. M. Czys. ordinanczi Kterauž Pan Commissarž Velli wogsku cžetl, Dismundirowaným Reytharum od Ssperrey- terowskeho Regimentu, aby tiech babsfeych Reytharuw, Z Koni Sházely, a gim wsse pobraly, czož se y stalo; Beraucz oni tež Neywyžssýmu leytenandtu, geho gizdný Konie, Když tomu zbraniti chtiel, hned gey Pan General wacht- mistr, Negimentem Vderžil, Sklopicz on hlawu, Spláczem Truchliwie doho= spody gel; Mussatyržý Ralausstý, tak dobrže hospodaržilý, že na pržedmiesti niekolyko Seth, a w Miestie tež mnoho domuw, do gruntu Zboržylý, držýwi popalyly, a gednoho Kauska držewa neb železa na domich a gruntech bez skazy nenechaly; a Poniewadz stale hraly a pily, tehdy tež Penize berzy pozbyly, wcželý w Diedinach wybraly, Owotcze a Kozicžky Zraly, potom pak wietssým dilem Stoho zde pomržely, tak že gich Psy Semotam Rozwle- kly, a požraly; Dne 3. octobris letha 1642. Cžechowe a Rakussane Spro- stiegowa Kollomauczy tahly, Czechowe pak, nemagicz tak mnoho tisýcz Lydu Zde prostranstwj, gednu milý od Prostiegowa do Miesteczka kostelcze se ode- braly, tam swe leženi zarazyly; Ležýcz zde, a w Kostelczy pržes 3. miesýcze Ne Spusobicz V Ollomaucze nicz, dne 7. octobris Czechowe do Czech, a dne 12. Novembris Rakussane tež docžech, a odtud k G. M. Czys. hlawni armadie odtahly; Od 12. Novembris letha 1642. od Mnoheych Regimentuw lydu G. M. Czys. zde leželo, gedni pržitahly, druzy odtahly, tak že tahnaucz Sprostiegowa Kollomauczy aploquirugicz gey gistey cžas, letha 1643. Dne 13. Junij, gsaucz
349 w domich po swey wule hoſpodaržyly, a wſſe Jako y obily w poly mlatily, braly a pokazyly. Za niemi hned berzy pržitahlo do Prostiegowa Niekoliko Tisýcz Rakussanuw a Cžechuw, w Nowie Z welikým nakladem werbowaných, dobrže Ssaczených a Mundirowaných, tak že po czelých Compagnijch w domich leželo, w Rakausých pak, Reytharowj, wnowie werbowanému po 100 Tol. Ssyrokeych naruku dawaly, gsaucze tiech Reytharuw Rakouskeych 300 Koni, w Nasledugicým Rocze, gednoho dne na Partag Khollomauczy Commendi¬ rowano; Potkal gich Sswedskey Rytmistr Fychner S 15. Koňmy, Jak gich widiel hned Zakržikl, herr Obrister Hammerstein hieher hieher, gehož tu ani nebylo; hned se Czysaržskey Neywyžssý leütenandt, Kterýž Rakauský Reyt- barstwo Commendirowal, toho Kržiku tak Vlekl, že se z lidem na Vtikani dal procžež strze toho Ryttmistra a 15. Reytharuw, tiech 300. Koni wiet- ssým dilem Zbito a Zagato gest, Neywyžssýho leytenambta Syn pak, na- placzu mrtew zustal, a kdyby nebyly nic za dragaunuw Zsebau miely, ati nebyly Z Koni Skakaly, za pržykopu položyly, a nebranily, byloby wssech 300. Koni dekoncze, skrze toho Rýtmistra a geho 15. Reytharu, Zbito a zagato; Magicz ten cžas w Miestie Prostiegowie nad tim lidem Commendu General wachtmistr Pan Debore, hned porucžyl, aby se ten Neywyžssý ley tenandt Z swými Reythary, Kteržý Btikauim se Saluirowaly, na Ryuk po- stawil, to Jak se stalo, porucžil, podle G. M. Czys. ordinanczi Kterauž Pan Commissarž Velli wogsku cžetl, Dismundirowaným Reytharum od Ssperrey- terowskeho Regimentu, aby tiech babsfeych Reytharuw, Z Koni Sházely, a gim wsse pobraly, czož se y stalo; Beraucz oni tež Neywyžssýmu leytenandtu, geho gizdný Konie, Když tomu zbraniti chtiel, hned gey Pan General wacht- mistr, Negimentem Vderžil, Sklopicz on hlawu, Spláczem Truchliwie doho= spody gel; Mussatyržý Ralausstý, tak dobrže hospodaržilý, že na pržedmiesti niekolyko Seth, a w Miestie tež mnoho domuw, do gruntu Zboržylý, držýwi popalyly, a gednoho Kauska držewa neb železa na domich a gruntech bez skazy nenechaly; a Poniewadz stale hraly a pily, tehdy tež Penize berzy pozbyly, wcželý w Diedinach wybraly, Owotcze a Kozicžky Zraly, potom pak wietssým dilem Stoho zde pomržely, tak že gich Psy Semotam Rozwle- kly, a požraly; Dne 3. octobris letha 1642. Cžechowe a Rakussane Spro- stiegowa Kollomauczy tahly, Czechowe pak, nemagicz tak mnoho tisýcz Lydu Zde prostranstwj, gednu milý od Prostiegowa do Miesteczka kostelcze se ode- braly, tam swe leženi zarazyly; Ležýcz zde, a w Kostelczy pržes 3. miesýcze Ne Spusobicz V Ollomaucze nicz, dne 7. octobris Czechowe do Czech, a dne 12. Novembris Rakussane tež docžech, a odtud k G. M. Czys. hlawni armadie odtahly; Od 12. Novembris letha 1642. od Mnoheych Regimentuw lydu G. M. Czys. zde leželo, gedni pržitahly, druzy odtahly, tak že tahnaucz Sprostiegowa Kollomauczy aploquirugicz gey gistey cžas, letha 1643. Dne 13. Junij, gsaucz
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350 G. M.Czys. Armada Vlypska poražena, od Ollomaucze zase odterhnauti, a Wydni se saluirowati musely; Dne 23. Junij Letha 1643. Armada Sswedska Kmiestu Prostiegowu przitahla, a Miesto genž od lydu Czýsaržskeho, a neypržednieyssých osob Auržadnich opusstieno bylo; Jako y Kostel a Rathhaus wyrabowaly, Odtud dne 25. dyto. Dostanaucz na 3. den Accordem hrad Plumlow Ktowacžowu, a K Miestu Kromieržýšy, Kterýžto Miesto Ssturmem Dostaly, a w Niem nemalo lydu pobily, wygdauc tam oheň, Miesto od nieho Skaženo gest, cžehož Sswedskey General Torsstenson welmi litowal; Dne 30. Julij z Rozkazu Generala Ssweydskýho Dorsstensona zdi, a bassty Kržidliczemi pržikrýte okolo Miesta Prostiegowa Zboržený, waly Roz- hazeny, a dne 2. augusty Trži brany, Plumlowska Ollomauczka a Wodni, Nad nimiž piekný, a welmi wysoký wieže staly, podminirugicz ge, Sprachy do gruntu Rozhazeny gsau; Minirmistr Negdaucz mu Miný dobrže, pod Plumlowskau Branau Tržikrate, pod Ollomauczkau branau gen gednau zapalýl; Dne 3. dyto G. M. K. zamek Prostiegowskey zkržýdlýczemi przýfrýtey a Zmnohými pozlaczenými Makowiczemi okrassleney, tež 4. dito hrad Plum- low Zapalyly, a Demolyrowaly, w Kteréžto hradie Piekney Czeykhauz a Rystkommora od Panuw S pernssteyna Z Kusmi, Rýsstunky, a wsseligakau Zbregi, Naplniena byla, genž ob Sswetdsfeho lydu wyplundrowana a za- palena gest, Kusty Ktere se w Miestie Prostiegowie, a na Plumlowie nacha- zely, pobraly; Gsaucz Miesto Prostiegow Demolirowano, wpadly dne 8. a 9. Au- gusti Czysaržský partage do Miesta, ge wyrabowaly, ssaucz od Miesstanuw geden Soldat postrželen a k G. M. Czys. Armadie wezen, zwoza na Strom obiessen gest; Dne 11. Septembris tahnaucz Sswedska Armada od Miesta Brna, Kterehož niekterý den ploquirowala, awssak nicz pržiniem ne Tentirowala, Mimo Miesto Prostiegow, Kzamku Sowinskemu, gey, a Naproti tomu Czy- saržskey General Gallas z Armadau Zamek Mirow, dostaly, odtud tahly do Slezka, a tak dale, a zanimy dne 13. dito tež skrze a Mimo Prostiegow G. M. Czys. Armada z Generalem Gallassem; Dne 24. Septembris Sswedskey quarnison Zamek w towacžowie za- palyly, a stati nechaly; Po Odtaženi tiech Armad Miesýcze Octobris Letha 1643. zase lydu G. M. Czys. se do Miesta pržitahlo, od mnoha Regementuw, gedni prži- tahly, a druzy odtahly, potom, Commendyrugicz gich, General wachtmister Pan hrabie Ladislaw Zwaldtssteyna, Zaražýcz swe leženi pržed Ollomauczem, Nie Jaka czastka Lydu G. M. Czyf. do Kanowniczkých domuw, z Raddau a Pomoczy, niekterých ollomauczkeych Miesstianuw, a Patra Pommera Ržadu
350 G. M.Czys. Armada Vlypska poražena, od Ollomaucze zase odterhnauti, a Wydni se saluirowati musely; Dne 23. Junij Letha 1643. Armada Sswedska Kmiestu Prostiegowu przitahla, a Miesto genž od lydu Czýsaržskeho, a neypržednieyssých osob Auržadnich opusstieno bylo; Jako y Kostel a Rathhaus wyrabowaly, Odtud dne 25. dyto. Dostanaucz na 3. den Accordem hrad Plumlow Ktowacžowu, a K Miestu Kromieržýšy, Kterýžto Miesto Ssturmem Dostaly, a w Niem nemalo lydu pobily, wygdauc tam oheň, Miesto od nieho Skaženo gest, cžehož Sswedskey General Torsstenson welmi litowal; Dne 30. Julij z Rozkazu Generala Ssweydskýho Dorsstensona zdi, a bassty Kržidliczemi pržikrýte okolo Miesta Prostiegowa Zboržený, waly Roz- hazeny, a dne 2. augusty Trži brany, Plumlowska Ollomauczka a Wodni, Nad nimiž piekný, a welmi wysoký wieže staly, podminirugicz ge, Sprachy do gruntu Rozhazeny gsau; Minirmistr Negdaucz mu Miný dobrže, pod Plumlowskau Branau Tržikrate, pod Ollomauczkau branau gen gednau zapalýl; Dne 3. dyto G. M. K. zamek Prostiegowskey zkržýdlýczemi przýfrýtey a Zmnohými pozlaczenými Makowiczemi okrassleney, tež 4. dito hrad Plum- low Zapalyly, a Demolyrowaly, w Kteréžto hradie Piekney Czeykhauz a Rystkommora od Panuw S pernssteyna Z Kusmi, Rýsstunky, a wsseligakau Zbregi, Naplniena byla, genž ob Sswetdsfeho lydu wyplundrowana a za- palena gest, Kusty Ktere se w Miestie Prostiegowie, a na Plumlowie nacha- zely, pobraly; Gsaucz Miesto Prostiegow Demolirowano, wpadly dne 8. a 9. Au- gusti Czysaržský partage do Miesta, ge wyrabowaly, ssaucz od Miesstanuw geden Soldat postrželen a k G. M. Czys. Armadie wezen, zwoza na Strom obiessen gest; Dne 11. Septembris tahnaucz Sswedska Armada od Miesta Brna, Kterehož niekterý den ploquirowala, awssak nicz pržiniem ne Tentirowala, Mimo Miesto Prostiegow, Kzamku Sowinskemu, gey, a Naproti tomu Czy- saržskey General Gallas z Armadau Zamek Mirow, dostaly, odtud tahly do Slezka, a tak dale, a zanimy dne 13. dito tež skrze a Mimo Prostiegow G. M. Czys. Armada z Generalem Gallassem; Dne 24. Septembris Sswedskey quarnison Zamek w towacžowie za- palyly, a stati nechaly; Po Odtaženi tiech Armad Miesýcze Octobris Letha 1643. zase lydu G. M. Czys. se do Miesta pržitahlo, od mnoha Regementuw, gedni prži- tahly, a druzy odtahly, potom, Commendyrugicz gich, General wachtmister Pan hrabie Ladislaw Zwaldtssteyna, Zaražýcz swe leženi pržed Ollomauczem, Nie Jaka czastka Lydu G. M. Czyf. do Kanowniczkých domuw, z Raddau a Pomoczy, niekterých ollomauczkeych Miesstianuw, a Patra Pommera Ržadu
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351 Sw. Bernhardina, do Miesta se dostalo, awssak Nemagicz officiržy wogen- ssty, aby, dostanaucz se do tiech domuw, dale do Miesta se daly, cžehož Snadnie wykonati, Kusy dostati, gich proti Ssweydum Vžýwati, a tak Miesto, dagicz se giž lyd Nepržatelsky na Vtikani, dostati mohly, ordinanzi, nicz ne- spusobily, nýbrž widaucze to Ssweydské že Stiech domuw nedawag; zase se zbiehly, gich Zdomuw a z Miesta wyhnaly, a mnoho lydu pobily; Dne 12. Septembris Letha 1644. Stržylycz z kusuw 4. dni, Sstur- mem Miesto ollomaucz tyž lyd G. M. C. dosahnauti chtiel, wssak branicz se Lyd Sswedskey Sýlnie, nicz nefpusobilý, nýbrž mnoho Czysarzskeho lydu Zhynulo; Dne 9. Martij letha 1645. Leženi Czysaržssty, V ollomaucze, ssaucz Armada Czysaržska V Jankowa zbita, zapalyly a odtahly; Dne 30. Martij letha 1646. Poniewadž soldatesca G. M. Czys. sem porozdilnie byla nacžas przy: a odtahla, Zassanczugicz trochu Miesto, Sswed- sstý pogich odtaženi, Zollomaucze pržigely, a to wsse zboržiti a Rozhazeti daly; Ob letha 1643. až do letha 1649. až Pan buh wssemohauczy swug Swatey a zdawna Žádostiwey pokog dati racžýl, Obecz Miesta Prostiegowa samému lydu Sswedstemu, (o Kromie Kwartyxowani G. M. Czys. lydu a wsselygakých Czysaržských Contrybuti, a giných dani, tež czo tak, toto Mieste, od wsseligakých wogenskeych potržeb, k ploquadie ollomauczkey, gednati a dati muselo, genž se wypsati nemohau,) Na Peniezých pržes 40000 fl. ryn. Rantionu a Contributi, mimo nickoliko tisýcz mieržic obilý, Složiti a dati muſela ; Do letha 1642. pržes 700 Vsedlých w Miestie iy Napržedmiesti bylo, dodnes datum pak, (ssaucz domt a grunty odweysse dotcženeho Rakauskeho lydu, Zborženi, a drźýwi popaleno, zahynaucz lyd nietczo mecžem, nietczo od welkey Starosti, a wietssý dil, letha 1645. skerze Infectj,) se gich Sotwa 200. Nachazý, gichž se Teprau Nemalo od Letha 1649, ofadilo; Letha 1662. Due 16. 17. 18. maye byl welýkey Mraz. Tak že woda zamrzla, a dne 19. maye Spadl welykey Suih, zmerzla Rýž w Klasých a pssenicžney pozdni mladey Klas, Kterýž gesstie ze spod w styble byl, zmerzlo tež, Proso, hrach, wino nawinohradech temierž wssudy, owotcze wssechno, Neb gfaucz Miesýcze dubna welmi welýke horke, wsse toho miesýcze okwetlo, a potom Teprau holynky zmerzly, tak že zde w proſtiegowie dokoncze žadný owotcze nebylo, a toho Roku Na Stromie Spatrženo nebylo, aby 100 Du- katu za gedno, Kterekoly owotcze byl dati chtiel, cžehož tež y gine Mista, a Kraginy zakusyly; obily Ktere w tiech polych proti pul noczy, a wnižinye bylo Neywietssý Skazu wzalo, Ryž wyrostla a Vmerzla, gedna Kopa Sno- puw, pržes pul mierž. zerna nedala; na Niekterých polých pržecze wssechny Rzy ne Vmerzly; Nýbrž Rozdilnie, Jak powietrzy Studený, a nie Jaký zlý, Sstrafen Sslo, Pssenicze, Rýž, Proso, pohanka, a hrach 1 mierž. po 11/2 fl.
351 Sw. Bernhardina, do Miesta se dostalo, awssak Nemagicz officiržy wogen- ssty, aby, dostanaucz se do tiech domuw, dale do Miesta se daly, cžehož Snadnie wykonati, Kusy dostati, gich proti Ssweydum Vžýwati, a tak Miesto, dagicz se giž lyd Nepržatelsky na Vtikani, dostati mohly, ordinanzi, nicz ne- spusobily, nýbrž widaucze to Ssweydské že Stiech domuw nedawag; zase se zbiehly, gich Zdomuw a z Miesta wyhnaly, a mnoho lydu pobily; Dne 12. Septembris Letha 1644. Stržylycz z kusuw 4. dni, Sstur- mem Miesto ollomaucz tyž lyd G. M. C. dosahnauti chtiel, wssak branicz se Lyd Sswedskey Sýlnie, nicz nefpusobilý, nýbrž mnoho Czysarzskeho lydu Zhynulo; Dne 9. Martij letha 1645. Leženi Czysaržssty, V ollomaucze, ssaucz Armada Czysaržska V Jankowa zbita, zapalyly a odtahly; Dne 30. Martij letha 1646. Poniewadž soldatesca G. M. Czys. sem porozdilnie byla nacžas przy: a odtahla, Zassanczugicz trochu Miesto, Sswed- sstý pogich odtaženi, Zollomaucze pržigely, a to wsse zboržiti a Rozhazeti daly; Ob letha 1643. až do letha 1649. až Pan buh wssemohauczy swug Swatey a zdawna Žádostiwey pokog dati racžýl, Obecz Miesta Prostiegowa samému lydu Sswedstemu, (o Kromie Kwartyxowani G. M. Czys. lydu a wsselygakých Czysaržských Contrybuti, a giných dani, tež czo tak, toto Mieste, od wsseligakých wogenskeych potržeb, k ploquadie ollomauczkey, gednati a dati muselo, genž se wypsati nemohau,) Na Peniezých pržes 40000 fl. ryn. Rantionu a Contributi, mimo nickoliko tisýcz mieržic obilý, Složiti a dati muſela ; Do letha 1642. pržes 700 Vsedlých w Miestie iy Napržedmiesti bylo, dodnes datum pak, (ssaucz domt a grunty odweysse dotcženeho Rakauskeho lydu, Zborženi, a drźýwi popaleno, zahynaucz lyd nietczo mecžem, nietczo od welkey Starosti, a wietssý dil, letha 1645. skerze Infectj,) se gich Sotwa 200. Nachazý, gichž se Teprau Nemalo od Letha 1649, ofadilo; Letha 1662. Due 16. 17. 18. maye byl welýkey Mraz. Tak že woda zamrzla, a dne 19. maye Spadl welykey Suih, zmerzla Rýž w Klasých a pssenicžney pozdni mladey Klas, Kterýž gesstie ze spod w styble byl, zmerzlo tež, Proso, hrach, wino nawinohradech temierž wssudy, owotcze wssechno, Neb gfaucz Miesýcze dubna welmi welýke horke, wsse toho miesýcze okwetlo, a potom Teprau holynky zmerzly, tak že zde w proſtiegowie dokoncze žadný owotcze nebylo, a toho Roku Na Stromie Spatrženo nebylo, aby 100 Du- katu za gedno, Kterekoly owotcze byl dati chtiel, cžehož tež y gine Mista, a Kraginy zakusyly; obily Ktere w tiech polych proti pul noczy, a wnižinye bylo Neywietssý Skazu wzalo, Ryž wyrostla a Vmerzla, gedna Kopa Sno- puw, pržes pul mierž. zerna nedala; na Niekterých polých pržecze wssechny Rzy ne Vmerzly; Nýbrž Rozdilnie, Jak powietrzy Studený, a nie Jaký zlý, Sstrafen Sslo, Pssenicze, Rýž, Proso, pohanka, a hrach 1 mierž. po 11/2 fl.
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352 a Jecžmen po 26. cžeských, owes pak po 30 kr. a wino na Miestie po 50. v 60. fl. se Kupowati muselo; Miesto Prostiegow, Ktere se w Cžeskey Cosmographij hned po Kra- lowských Miestech, Zaneypržednieyssý Klade, ležýcz w Ssýrem poly, a dobrem obilnem Kragi, na welykey Sýlniczý, Každeho týhodnie welyký dwa trhy, Rocžnie 4. Jarmarky weykladni, a welýky Koňsky terhy gmiwa; gest Miefto toto zwelmi podtstatnými a Prospiessnými prinilegiemi, a Swobodami, od Slawneych Czysaržuw, Vrozeneych Panuw Panuw, z Krawarž, wzlasstie pak od Panuw z Pernssteyna, Nadane, a zaopatrženo, tak že se tiemi Prawy, oby- cžegi, a dobrymi zwyklostmi, tež mirau, loktem, a wahau podle Kral. Miesta Ollomaucze, Ržýditi ma, a Ržýdi; Že se tak a neginak w Knihach Pamiet- nich, znichž dwie, gsaucz w Raddnim Miestie Regiſtratura, od lydu Sſweyd= ſkýho Ruinirowana, Straczeny afau, zapsano nacházý, a tež czo se weysse pisse, tomu wprawdie tak gest, tohy My Purgkmistr a Radda Miesta Pro- stiegowa, Pecžeti Miestskau dotwrzugeme; a to wsse, czo do Morawopisu Stiechto Pamieti wytahnauti zapotržebno bude, G. M. Panu diekanu Lýto- mýsstsfemu, k Rozssaffnemu, a Rozumnemu Vwaženi, a wulý, podawame, Recommendýrugicz Eeho Mil. czo Neypieknieg toto Micsto Prostiegow. Da- tum w Miestie Prostiegowie dne 6. Julij Anno 1663.
352 a Jecžmen po 26. cžeských, owes pak po 30 kr. a wino na Miestie po 50. v 60. fl. se Kupowati muselo; Miesto Prostiegow, Ktere se w Cžeskey Cosmographij hned po Kra- lowských Miestech, Zaneypržednieyssý Klade, ležýcz w Ssýrem poly, a dobrem obilnem Kragi, na welykey Sýlniczý, Každeho týhodnie welyký dwa trhy, Rocžnie 4. Jarmarky weykladni, a welýky Koňsky terhy gmiwa; gest Miefto toto zwelmi podtstatnými a Prospiessnými prinilegiemi, a Swobodami, od Slawneych Czysaržuw, Vrozeneych Panuw Panuw, z Krawarž, wzlasstie pak od Panuw z Pernssteyna, Nadane, a zaopatrženo, tak že se tiemi Prawy, oby- cžegi, a dobrymi zwyklostmi, tež mirau, loktem, a wahau podle Kral. Miesta Ollomaucze, Ržýditi ma, a Ržýdi; Že se tak a neginak w Knihach Pamiet- nich, znichž dwie, gsaucz w Raddnim Miestie Regiſtratura, od lydu Sſweyd= ſkýho Ruinirowana, Straczeny afau, zapsano nacházý, a tež czo se weysse pisse, tomu wprawdie tak gest, tohy My Purgkmistr a Radda Miesta Pro- stiegowa, Pecžeti Miestskau dotwrzugeme; a to wsse, czo do Morawopisu Stiechto Pamieti wytahnauti zapotržebno bude, G. M. Panu diekanu Lýto- mýsstsfemu, k Rozssaffnemu, a Rozumnemu Vwaženi, a wulý, podawame, Recommendýrugicz Eeho Mil. czo Neypieknieg toto Micsto Prostiegow. Da- tum w Miestie Prostiegowie dne 6. Julij Anno 1663.
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Ereigniſſe im hradiſcher Kreiſe von 1605—1656 von Georg Rudolf Prziensky *). (Aus der Orginal-Handschrift im Chaos Pessinianum). Pamatky. Czo se Tak Kdy Stalo w Kragi Hradisstskem, Odemie Nizie Pode- pfaneho. Neyprw, w Roku 1605 przißel Turek, a Tatar, w Pondielj Swato dußni w Partagi od Noweho Miesta z Vher k Weseli tak Tiße Zie oniem Ziadny Nicz Nezwiediel, ani Ne Slissel, Muy Otecz pak Ssel do Pole, Sam Patý, na obyli pohledat, na dobrau Sstwrt Milly Když od Miesta Byli; 30. Tataru, nanie Pržißlo, a do Kola ge sobie obgiely; Tj pak To- warißi olcze Meho Klekaly na Kolena, a Prosyly o Milost, Tu hned gie porzad Stinaly, Muy Otecz Widaucze To, Budaucz Czierstwy, a Magicze Ssably Tatarskau w Rucze, dal se w Vtikani, Branil se Gim, a Nedal k Sobie, ani Pießky, ani na Koni Pržigiet, nebo Ta Ssabla tak Bystra Byla, žie yak Bicž kdy Sny fechtowal, gest ficžiela, a tak Ho Spatkem w Cžirem Polj Hnaly až 1 Samemu dworu V Weselj. Z Tiech pak Ta- taru na to Sstiesti Ziadný Rucžnize, neb Pistolety nemielj, Nýbrž Wsseczko Ssipkamj do Nieho Sstržilelj, Ktereychžto 16. w sobie przinesl, a Wssak Ziadna mu Nesskodila proto Žie miel Kabat Berchanowey na sobie, a Ba-- wlnau Tuze Dakž tehdaž Nosywalj Wyczpawaný, Okromie Gedna Skrz Ru- ku mu przeßla. Byl Tehdaž na Weselj Panem, Neyaký Pan Jakub Wocžko, druhe pak Partage Tureczke, a Tatarske Gely khradissti, a Tu Wderssli *) Von Cerroni Przemsky, von Dudik (Geschichtsquellen I. 261) Přensky genannt, Bür- ger in Hradisch, geb. zu Wessely, wo sein Vater Bürgermeister war und 1620 von den eingefallenen Truppen des Bethlen Gabor ermordet wurde. Die hier mitgetheil- ten Nachrichten eines Zeitgenoffen und zum Theile Augenzeugen sind von besonde- d'Elvert. rem Werthe. 23
Ereigniſſe im hradiſcher Kreiſe von 1605—1656 von Georg Rudolf Prziensky *). (Aus der Orginal-Handschrift im Chaos Pessinianum). Pamatky. Czo se Tak Kdy Stalo w Kragi Hradisstskem, Odemie Nizie Pode- pfaneho. Neyprw, w Roku 1605 przißel Turek, a Tatar, w Pondielj Swato dußni w Partagi od Noweho Miesta z Vher k Weseli tak Tiße Zie oniem Ziadny Nicz Nezwiediel, ani Ne Slissel, Muy Otecz pak Ssel do Pole, Sam Patý, na obyli pohledat, na dobrau Sstwrt Milly Když od Miesta Byli; 30. Tataru, nanie Pržißlo, a do Kola ge sobie obgiely; Tj pak To- warißi olcze Meho Klekaly na Kolena, a Prosyly o Milost, Tu hned gie porzad Stinaly, Muy Otecz Widaucze To, Budaucz Czierstwy, a Magicze Ssably Tatarskau w Rucze, dal se w Vtikani, Branil se Gim, a Nedal k Sobie, ani Pießky, ani na Koni Pržigiet, nebo Ta Ssabla tak Bystra Byla, žie yak Bicž kdy Sny fechtowal, gest ficžiela, a tak Ho Spatkem w Cžirem Polj Hnaly až 1 Samemu dworu V Weselj. Z Tiech pak Ta- taru na to Sstiesti Ziadný Rucžnize, neb Pistolety nemielj, Nýbrž Wsseczko Ssipkamj do Nieho Sstržilelj, Ktereychžto 16. w sobie przinesl, a Wssak Ziadna mu Nesskodila proto Žie miel Kabat Berchanowey na sobie, a Ba-- wlnau Tuze Dakž tehdaž Nosywalj Wyczpawaný, Okromie Gedna Skrz Ru- ku mu przeßla. Byl Tehdaž na Weselj Panem, Neyaký Pan Jakub Wocžko, druhe pak Partage Tureczke, a Tatarske Gely khradissti, a Tu Wderssli *) Von Cerroni Przemsky, von Dudik (Geschichtsquellen I. 261) Přensky genannt, Bür- ger in Hradisch, geb. zu Wessely, wo sein Vater Bürgermeister war und 1620 von den eingefallenen Truppen des Bethlen Gabor ermordet wurde. Die hier mitgetheil- ten Nachrichten eines Zeitgenoffen und zum Theile Augenzeugen sind von besonde- d'Elvert. rem Werthe. 23
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354 azsy 1/4 Mile od Miesta Budanicz prawie Mnoho Seth Lydu w Kostele w Sw. dußny Pondielj, Wßechny po Zagimalj a pobilj vako y do Miesta Zlýna se Bylj dostalj; a podobnie Tam Welikau Sylu Lydu pobralj a Zase spatkem ztim Zagatým Lydem Knowemu Miestu do Vher se obratilj, Czysaržsky pak Lyd Ležieni swe gmiel V Miesta Vherske Skaličze, yakožto na Pasy drahnie Tisicz Lidu a to wssak Neywicz Zemskeho Bylo, General Byl nadniemj Knižie Kardynal z Dytrychssteyna a Karel z Lichtenssteyna. Ta Wogna Netrwala dlauho Toliko Niekterý Miesýcz; Nepržitel proti Czysarži Byl Neyaký Bocžkay. Za Druhe Byla rebellie w Hradisstj w Rocze 1619. nebo welmj Malo Katholiku zde bylo, wssechno Sami Lutryani, a Miesto držielo z Gin- ßima Rebellanty, Directorem zde Byl Frydrich Muzik, a Zachariaß Kurcz- berger, Tj Sedawalj w Bernie z druhymy Directorj przy wssech z Gezdiech, aneb Sniemich proty I. M. Czys. Ferdynandowj druhemu, Katholiku zde Malo Bylo, Byl zde Tehdaž diekanem Kniez Waczlaw Kulyßek, Primatorem Albrecht Kremer, a Tu se o Ty ZSsylo žie Gie Miely do Wiezeny w Zit, yakož Giž Bylo wssechno obsstelowano w Noczy, a Wartau Faru Giž zda leka Bylj osadilj; Widaucze To Kniez Waczlaw Kulyssek, žie Zle Bude, Wy- ßel z Fary pozadu, tak zie ho Ziadný newidiel, Ssel k Prýmatorowj a oznamowal mu, žie Gie Giž zle. Tu se poradicz yhned w okamżienie Czo Lip to Lip aby po swých zholyma Rukamj z Města Ssti, a Budoucze giž Brany zawrzete a Warty na Zdiech postawene, przißly Neyprwe Ke Mlec- nu wezdy, Tu Ssilboch nanie zawolal, a Magicze pak Prýmator gesstie Commandu nad wartau Miestskau, porucžil aby Mlcžiel, až pržisslj k Czier- weney Wieži, Tu Byla gedna Bassta z Foßni z druhey Strany zdj od Wodzy Vdielana, poktereyž onj se zpusticz dolu, k Gednomu Rýbarži aby Gich na druhau Stranu k Maržaticzým pržywezl ssti a Porucžilj Gemu aby Ziadnemu dokoncze nicz Nerzikal, zieby Musyl zato Krk swujdatj. A Když se przywezlj na druhau Stranu k Maržaticzým, Ssly Vpržimu k Wynohra- dum na Kopecz do Stranek. Dak pak ony tokiko wyßli zhuru, Tu giż Wie- dielj, po Zdiech Biehaly z Fakulemy rožiteymy Hledagicze Gich; Když Ne- mohly nicz nagit, Tu hned wssechen Statek po diekanowy a Primatorowj Rebellanti pobralj, a pocžnaucz od Kunowicz, Ostroha, Weselj, a Straznicze, wssudy Wartu nanie osadily, ale onj wzaly swau Czestu k Brodu; od Tud wssudy wedle Hor ssly až do Skalicze. Tu Niekterý den w Klassterže Bu- daucz tak žie onich ziadný Newiediel, Ssly do Wýdnie k Czysarži; od Tud dostalj se k Armadie Bokwoguwske, a Tam až do Roku 1620 Zustawalj. Měl pak Tyž Pan diekan zde dobreho Cammarada, a Bratra duwierneho, Byl take Raddnim Panem Neyakey Matieg Wladiß, Musyl pronieho Mnoho wytrpiet, žie z diekanem Towarißil, 26 Nedielj Sediel w Brnie zakowaný w Sserhownj, proto že on prý Wiediel, žie diekan z Prýmatorem pugdau
354 azsy 1/4 Mile od Miesta Budanicz prawie Mnoho Seth Lydu w Kostele w Sw. dußny Pondielj, Wßechny po Zagimalj a pobilj vako y do Miesta Zlýna se Bylj dostalj; a podobnie Tam Welikau Sylu Lydu pobralj a Zase spatkem ztim Zagatým Lydem Knowemu Miestu do Vher se obratilj, Czysaržsky pak Lyd Ležieni swe gmiel V Miesta Vherske Skaličze, yakožto na Pasy drahnie Tisicz Lidu a to wssak Neywicz Zemskeho Bylo, General Byl nadniemj Knižie Kardynal z Dytrychssteyna a Karel z Lichtenssteyna. Ta Wogna Netrwala dlauho Toliko Niekterý Miesýcz; Nepržitel proti Czysarži Byl Neyaký Bocžkay. Za Druhe Byla rebellie w Hradisstj w Rocze 1619. nebo welmj Malo Katholiku zde bylo, wssechno Sami Lutryani, a Miesto držielo z Gin- ßima Rebellanty, Directorem zde Byl Frydrich Muzik, a Zachariaß Kurcz- berger, Tj Sedawalj w Bernie z druhymy Directorj przy wssech z Gezdiech, aneb Sniemich proty I. M. Czys. Ferdynandowj druhemu, Katholiku zde Malo Bylo, Byl zde Tehdaž diekanem Kniez Waczlaw Kulyßek, Primatorem Albrecht Kremer, a Tu se o Ty ZSsylo žie Gie Miely do Wiezeny w Zit, yakož Giž Bylo wssechno obsstelowano w Noczy, a Wartau Faru Giž zda leka Bylj osadilj; Widaucze To Kniez Waczlaw Kulyssek, žie Zle Bude, Wy- ßel z Fary pozadu, tak zie ho Ziadný newidiel, Ssel k Prýmatorowj a oznamowal mu, žie Gie Giž zle. Tu se poradicz yhned w okamżienie Czo Lip to Lip aby po swých zholyma Rukamj z Města Ssti, a Budoucze giž Brany zawrzete a Warty na Zdiech postawene, przißly Neyprwe Ke Mlec- nu wezdy, Tu Ssilboch nanie zawolal, a Magicze pak Prýmator gesstie Commandu nad wartau Miestskau, porucžil aby Mlcžiel, až pržisslj k Czier- weney Wieži, Tu Byla gedna Bassta z Foßni z druhey Strany zdj od Wodzy Vdielana, poktereyž onj se zpusticz dolu, k Gednomu Rýbarži aby Gich na druhau Stranu k Maržaticzým pržywezl ssti a Porucžilj Gemu aby Ziadnemu dokoncze nicz Nerzikal, zieby Musyl zato Krk swujdatj. A Když se przywezlj na druhau Stranu k Maržaticzým, Ssly Vpržimu k Wynohra- dum na Kopecz do Stranek. Dak pak ony tokiko wyßli zhuru, Tu giż Wie- dielj, po Zdiech Biehaly z Fakulemy rožiteymy Hledagicze Gich; Když Ne- mohly nicz nagit, Tu hned wssechen Statek po diekanowy a Primatorowj Rebellanti pobralj, a pocžnaucz od Kunowicz, Ostroha, Weselj, a Straznicze, wssudy Wartu nanie osadily, ale onj wzaly swau Czestu k Brodu; od Tud wssudy wedle Hor ssly až do Skalicze. Tu Niekterý den w Klassterže Bu- daucz tak žie onich ziadný Newiediel, Ssly do Wýdnie k Czysarži; od Tud dostalj se k Armadie Bokwoguwske, a Tam až do Roku 1620 Zustawalj. Měl pak Tyž Pan diekan zde dobreho Cammarada, a Bratra duwierneho, Byl take Raddnim Panem Neyakey Matieg Wladiß, Musyl pronieho Mnoho wytrpiet, žie z diekanem Towarißil, 26 Nedielj Sediel w Brnie zakowaný w Sserhownj, proto že on prý Wiediel, žie diekan z Prýmatorem pugdau
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355 prycž, a on Panum Directorum o tom Nicz nepowiediel, a Gestlizie nepowj czo se Gemu Swieržilj, zie ho Katem Muczit dagi, yako natem Giž Bylo; a Když pak naniem nemohly se Nicz dowiediet, Tau Pocztiwost mu zde na Rathauzy, Když z Brna domu przissel, Vcžinilj, zie z Marggrabstwj Moraw- ského Gest wypowiezen Byl, Czož take y on po tey Weypowiedj Ssel po swých, a Vpržimo k Armadie, a Tam zhledagicz se z Panem Diekanem a Prýmatorem Gim oznamowal, yak se snim zachazelo, a yak o nich Giest Mluweno, žie Wiczegi na Ziwie Neysau, Nýbrž žie Diekana Sstwrtilj a Prýmatora obiesyly, yakož Take Prýmatorowa Ziena Giž Wdawati se Chtiela. Mimo wssak nadiegi po Wýtiezstwi na Byley Horže, wssechny Tržy Sstiast- nie a Zdrawj z Armadau Bokwoguwskau prawie pržed Zmi Sw. Kralj 1621 do Hravisstie se nawratilj, Manžielky, ditky, a Pržatele ztoho welikau Ra- dost gmielj, a Ti nepržatele gegich wssichni proti nim se Koržilj, a za Mi- lost prosylj bi pak Directorži yhned do Arestu a Put danj Byli; Muzik pak Musyl w Pautech Rynk Vmetatj, a na Kolecžkach wywažieti, Ten Nechtiel Katholikem zustat, Nýbrž Zachariaß Katolikem zustal, a Milosti od J. M. Czys. žie Rynku nemetl dosahl, Statky pak gegich zarowen z Ginßi¬ mi Rebellanty Kterži Snimi drželj pobratj dati Gest Racžila, a Tiem 3 osobam takowe recompensirowati. Za Tržeti, Než Armada Czys. Sem przißla czo se gest zbyehlo w tomto Kragi, pocžnaucz od Skalicze až po Oſtroh, a to prawie pržed samyma Wanoczy roku 1626. Magicze Nekterey 1000 Lydu sweho Vher- steho Betlem gabor, Neyprwe obsadil snim Presspurg, Skaliczy, Strazniczy, a Ostroh, Tu gie do tiech Mist wssudv bez odporu do Kwartýru pustilj; do Weseli pak Budaucze Mladý Pan Frýdrych Wocžko odomie, Kterey prawie o Masopustie se gmiel Zienit, a 30 Mussketiru sobie pro Zamek z Werbugicz, pržitahlo podobnie Tiech Vhru 6 Karnet k Wesely, Kteržizto Chtieli Swuj Kwartyx w Miestie gmit, k Cžemuž Pan Wocžko dopustiti nechticz, aby napržed Miesti se rozložilj se prohlasil, Tu zie se Gym wen Profianth wyda, pro Tu przicžinu Gich do Miesta a Zamku puſtiti niechtiel, Zie wiediek yak w Ostroze, a Strazniczy Zachazelj, Kdeyake Wýno bylo, obylj, dobytek, to wssechno Bralj, a Netoliko do Skalicze, ale dale do Bher Wozytj dalj. Ba any Ty Pržedena w Klubißkach obstati nemohly. Mezy tim pak Byl Geden Zeman Vherskey na swey Chalupie napržed Miesti, toho Byl Bdie- lal Pan Wocžko nad tiemi Mußketirý za Heytmana; Ten nawedl Pana swehe aby se Tak Discreto Vkazal protiw Tiem officzýrom Vherským Czo za Miestem Leži, a gich k obiedu sobie pozwal, Czož take Vcžinil a dobrže Gich po Vhersky, a to z Pitim Tractirowal, Lezicze pak oni tam Wicze Nezli Teyden, a w Miestie Weselj Brany se neotwiraly. Byly dwa domy przy Samým Miestie, na pržedmiestj Tu tde se od Brencze a ostroha Gezdj, w Tiech domech nebyl ziadný, nebo ze wssech diedin y Pržed Miesti wßecko 23"
355 prycž, a on Panum Directorum o tom Nicz nepowiediel, a Gestlizie nepowj czo se Gemu Swieržilj, zie ho Katem Muczit dagi, yako natem Giž Bylo; a Když pak naniem nemohly se Nicz dowiediet, Tau Pocztiwost mu zde na Rathauzy, Když z Brna domu przissel, Vcžinilj, zie z Marggrabstwj Moraw- ského Gest wypowiezen Byl, Czož take y on po tey Weypowiedj Ssel po swých, a Vpržimo k Armadie, a Tam zhledagicz se z Panem Diekanem a Prýmatorem Gim oznamowal, yak se snim zachazelo, a yak o nich Giest Mluweno, žie Wiczegi na Ziwie Neysau, Nýbrž žie Diekana Sstwrtilj a Prýmatora obiesyly, yakož Take Prýmatorowa Ziena Giž Wdawati se Chtiela. Mimo wssak nadiegi po Wýtiezstwi na Byley Horže, wssechny Tržy Sstiast- nie a Zdrawj z Armadau Bokwoguwskau prawie pržed Zmi Sw. Kralj 1621 do Hravisstie se nawratilj, Manžielky, ditky, a Pržatele ztoho welikau Ra- dost gmielj, a Ti nepržatele gegich wssichni proti nim se Koržilj, a za Mi- lost prosylj bi pak Directorži yhned do Arestu a Put danj Byli; Muzik pak Musyl w Pautech Rynk Vmetatj, a na Kolecžkach wywažieti, Ten Nechtiel Katholikem zustat, Nýbrž Zachariaß Katolikem zustal, a Milosti od J. M. Czys. žie Rynku nemetl dosahl, Statky pak gegich zarowen z Ginßi¬ mi Rebellanty Kterži Snimi drželj pobratj dati Gest Racžila, a Tiem 3 osobam takowe recompensirowati. Za Tržeti, Než Armada Czys. Sem przißla czo se gest zbyehlo w tomto Kragi, pocžnaucz od Skalicze až po Oſtroh, a to prawie pržed samyma Wanoczy roku 1626. Magicze Nekterey 1000 Lydu sweho Vher- steho Betlem gabor, Neyprwe obsadil snim Presspurg, Skaliczy, Strazniczy, a Ostroh, Tu gie do tiech Mist wssudv bez odporu do Kwartýru pustilj; do Weseli pak Budaucze Mladý Pan Frýdrych Wocžko odomie, Kterey prawie o Masopustie se gmiel Zienit, a 30 Mussketiru sobie pro Zamek z Werbugicz, pržitahlo podobnie Tiech Vhru 6 Karnet k Wesely, Kteržizto Chtieli Swuj Kwartyx w Miestie gmit, k Cžemuž Pan Wocžko dopustiti nechticz, aby napržed Miesti se rozložilj se prohlasil, Tu zie se Gym wen Profianth wyda, pro Tu przicžinu Gich do Miesta a Zamku puſtiti niechtiel, Zie wiediek yak w Ostroze, a Strazniczy Zachazelj, Kdeyake Wýno bylo, obylj, dobytek, to wssechno Bralj, a Netoliko do Skalicze, ale dale do Bher Wozytj dalj. Ba any Ty Pržedena w Klubißkach obstati nemohly. Mezy tim pak Byl Geden Zeman Vherskey na swey Chalupie napržed Miesti, toho Byl Bdie- lal Pan Wocžko nad tiemi Mußketirý za Heytmana; Ten nawedl Pana swehe aby se Tak Discreto Vkazal protiw Tiem officzýrom Vherským Czo za Miestem Leži, a gich k obiedu sobie pozwal, Czož take Vcžinil a dobrže Gich po Vhersky, a to z Pitim Tractirowal, Lezicze pak oni tam Wicze Nezli Teyden, a w Miestie Weselj Brany se neotwiraly. Byly dwa domy przy Samým Miestie, na pržedmiestj Tu tde se od Brencze a ostroha Gezdj, w Tiech domech nebyl ziadný, nebo ze wssech diedin y Pržed Miesti wßecko 23"
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356 Lyde zVtikaly, a do Miesta Weselj se Vcheylyly, Kterehožto Lidu Mnoho Seth bylo, yak Muzskeho Tak Žienskeho Pohlawy, a Ti pak Panssti Muß- kwetirži, Miesstanie a Sedlaczy wzdy na Bratssawtie Vbrany Bylj. Neda- gicze nato Ziadný Bedliweho Pozoru, Gednu Nocz Skoro wssichny Ti Vhržy do Tiech 2 domu wlezly, tam pod Stržechy, Komor, a kde kterey mohl Skryli, Tak žie Žiadný onich Nicz Newiediel. Když Giž pak dobrže na den Bylo, prochazelj se Niekteržy Tj Officzýrži Vherssti pržed mostem, a Pržigdaucze na Most, Kterey zWyžien Byl, žiadalj aby Bylj 2 neb 3. do Miesta Pusstieny, zieby sobie Chtiely Prachu a Kulek na Kaupiti, Czož za hrubau Chwili se gim To Vcziniti nechtielo, až Ten Vher Heytman Mußkwetyruw Panských, Ssel sam k Panu, a Pržimlouwal se, aby Bylj Pußcžieni Trzy nebo Sstiržy, žie nam Nicz Ne Vcžini. Zatim pak przyssel Ten heytman, a porucžil zPustit Ten Most; weydaucze na Most zdwihaczý Staly naniem, a Budoucz pak przytom Mostie Toliko prowazy Misto Rzie- tiezu, Tu ti Hned zRaddni Vhrži Wytahnaucze Ssably swe, Ty prowaze zprzetinalj, tak žie Mosta wyczegi zwyhnaut nemohly, a Tu hned Ti Vhrži po Lydech Sekalj a Stržilelj a tak se To ztiech 2 domu wen sypalo, a do Miesta Tlacželo, tak žie Ti Mußkwetyrži, Miesstane y Sedlaczy zVtikati Musely. Byl pak w Tom Miestie geden Miesstian, Gmenem Pawel Przen- sky, Ten Czias Purgkmistr, Budaucze przy obiedie doma, a Newiedaucze Nicz Czo se to Ssigie, Wezma Mußket, Biežiel k Branie, a Widaucze žie Giž Lyd Wssechen Vrika, naPominal gie aby se pamatowalj a Branilj; Tu on pržyfasugicz Luuth k Mussketu, Kdy Ti Vhrzy Neywicze od Branzy k Rynku se walyly, Mezy nie Strzelyl, a Magicze Mußket dwaumj Kule- my nabytey dwa Kapitany Hned Smrtelnie prostrželil, a Nemagicze Cziasu Zase k nabytj Mußketu, Magicze Gesstie Tu Ssably, Kterau se Roku 1605 Turkum, a Tatarum w poli obranil, yak z Pržedu Oznameno, do Tiech Vhru wßech sam se dal, a Tau Ssably po Nich Sekal a Raubal, Tak žie Gich wßechny w tey Vlyczy od Brany Než na Rynk pržeßly Zastawil, Miestskey Lyd wssechen Vtekl, tak žie Ti Vhrži Nemohli mu Nicz Vcžiniti, až Ho na Placz na Ryuk wTlacžili, a Tu do nieho z Pistollet Strzylelj, Czož 3. Rany Smrtelnie Gest w sobie na Skrz miel, a Pržecze na zem Nepadl až Krew bo Vchazela, Tu na Gedno Koleno Klekí, Tu Ssablau se Branicz k sobie pržistaupiti nedal, až poſlednie Sspatný Geden Cziura po Zadu Paliczy w hlawu ho Vderžel, až se y Skaczeti Musyl, a tak Giž na Zemi Ležicz Hlawu Mu Stialj a Bezmala Czeley Teyden na Rynku ho Ležieti Nechalj, nebo nebyl Tu ziadný kdobyho Byl pochowal. Ze Zamku nesmiel Ziadný do Miesta se Vkazat, Ty Vhrži potomnie ho Sami Litowalj zie se Tak hrdinsky Chowal, a že na tak Mnoho Lydu se smiel opowazit, a žie Kdyby Tiech dwau Kapitanu nebil prostrželyl, zieby mu Nebylj Nicz Vdielaly; Miesto pak Wssechno Kde czo bylo naležitie a Na Czisto wyra-
356 Lyde zVtikaly, a do Miesta Weselj se Vcheylyly, Kterehožto Lidu Mnoho Seth bylo, yak Muzskeho Tak Žienskeho Pohlawy, a Ti pak Panssti Muß- kwetirži, Miesstanie a Sedlaczy wzdy na Bratssawtie Vbrany Bylj. Neda- gicze nato Ziadný Bedliweho Pozoru, Gednu Nocz Skoro wssichny Ti Vhržy do Tiech 2 domu wlezly, tam pod Stržechy, Komor, a kde kterey mohl Skryli, Tak žie Žiadný onich Nicz Newiediel. Když Giž pak dobrže na den Bylo, prochazelj se Niekteržy Tj Officzýrži Vherssti pržed mostem, a Pržigdaucze na Most, Kterey zWyžien Byl, žiadalj aby Bylj 2 neb 3. do Miesta Pusstieny, zieby sobie Chtiely Prachu a Kulek na Kaupiti, Czož za hrubau Chwili se gim To Vcziniti nechtielo, až Ten Vher Heytman Mußkwetyruw Panských, Ssel sam k Panu, a Pržimlouwal se, aby Bylj Pußcžieni Trzy nebo Sstiržy, žie nam Nicz Ne Vcžini. Zatim pak przyssel Ten heytman, a porucžil zPustit Ten Most; weydaucze na Most zdwihaczý Staly naniem, a Budoucz pak przytom Mostie Toliko prowazy Misto Rzie- tiezu, Tu ti Hned zRaddni Vhrži Wytahnaucze Ssably swe, Ty prowaze zprzetinalj, tak žie Mosta wyczegi zwyhnaut nemohly, a Tu hned Ti Vhrži po Lydech Sekalj a Stržilelj a tak se To ztiech 2 domu wen sypalo, a do Miesta Tlacželo, tak žie Ti Mußkwetyrži, Miesstane y Sedlaczy zVtikati Musely. Byl pak w Tom Miestie geden Miesstian, Gmenem Pawel Przen- sky, Ten Czias Purgkmistr, Budaucze przy obiedie doma, a Newiedaucze Nicz Czo se to Ssigie, Wezma Mußket, Biežiel k Branie, a Widaucze žie Giž Lyd Wssechen Vrika, naPominal gie aby se pamatowalj a Branilj; Tu on pržyfasugicz Luuth k Mussketu, Kdy Ti Vhrzy Neywicze od Branzy k Rynku se walyly, Mezy nie Strzelyl, a Magicze Mußket dwaumj Kule- my nabytey dwa Kapitany Hned Smrtelnie prostrželil, a Nemagicze Cziasu Zase k nabytj Mußketu, Magicze Gesstie Tu Ssably, Kterau se Roku 1605 Turkum, a Tatarum w poli obranil, yak z Pržedu Oznameno, do Tiech Vhru wßech sam se dal, a Tau Ssably po Nich Sekal a Raubal, Tak žie Gich wßechny w tey Vlyczy od Brany Než na Rynk pržeßly Zastawil, Miestskey Lyd wssechen Vtekl, tak žie Ti Vhrži Nemohli mu Nicz Vcžiniti, až Ho na Placz na Ryuk wTlacžili, a Tu do nieho z Pistollet Strzylelj, Czož 3. Rany Smrtelnie Gest w sobie na Skrz miel, a Pržecze na zem Nepadl až Krew bo Vchazela, Tu na Gedno Koleno Klekí, Tu Ssablau se Branicz k sobie pržistaupiti nedal, až poſlednie Sspatný Geden Cziura po Zadu Paliczy w hlawu ho Vderžel, až se y Skaczeti Musyl, a tak Giž na Zemi Ležicz Hlawu Mu Stialj a Bezmala Czeley Teyden na Rynku ho Ležieti Nechalj, nebo nebyl Tu ziadný kdobyho Byl pochowal. Ze Zamku nesmiel Ziadný do Miesta se Vkazat, Ty Vhrži potomnie ho Sami Litowalj zie se Tak hrdinsky Chowal, a že na tak Mnoho Lydu se smiel opowazit, a žie Kdyby Tiech dwau Kapitanu nebil prostrželyl, zieby mu Nebylj Nicz Vdielaly; Miesto pak Wssechno Kde czo bylo naležitie a Na Czisto wyra-
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357 Howalj, a Když o Armadie Czys. Slysselj žie Gide, a Vhradifstie Ležy, ze wssech Tiech mist Czo Ležielj Zase do Vher odgielj. Kdy pak Armada Czys. Kterau General Bokway wedl, od Hradisstie po 3. Kralich Roku 1621 se Heybala, a do Vher Marchirowala, Tehdy Ti Vhrži wssichni Zase z Patkem se nawratilj, a Paß V Nowey wSy Ar- madie Zalehly, yakož y take Stati Muselj až z Kusy nanie przisstj. Tu Když se do Vhru Stržilelo, zase z Pattem Czauffali, tak žie potom Stale Czela armada do Vher k Nowým Zamkum Ssla, toliko Hradisstie, Ostroh, Wesely, Stražnicze, Lydem Czys. se obsadilo. Tu Ten czias pržes To Leto Nebylo Nicz o Nepržitelj Slysset, ani o Armadie Naßi. Až Geden Czias Giž po Zniech Bylo Slysset zie Bokwagie Vhrži Zabilj a Armadu zrui nirowali, Czož take ani Geden od Tey Armady nebo wssehno Baluni, Fran- ezauzi a Wlassy Bylj, Zase z Patkem sem se nenawratil, a Bokway pak Skrz zRaddu Když na Sstwanj do pole Gel, ne w Bytcze Gest zabyt. 4 Napodzym pak Když Hrozný ZaMiekle, a owotcze Giž Zrale Bylo, Tu Tahl zase z Nowu sam o sobie Bethlem gabor z Vhry a Turky, Knize, aneb Marghrabie Krnowske z Niemeczkým Lydem, Ktereho dobrže wßeho pržes 30. Tisycz Byle, sem do Morawy; tu hned pocžna od Skalicze Mocž- nie dobýwalj. Skalicze se yhned poddala, Straznicze se pocžala drobet Bra- nit, take se podala, a 2 Compagn. Czys. Lidu wzalj; Když pak od Straž- nicze Czela Armada k Weselj ssla, Tu Magicze Nikterý Kausek Zelezny na Zamku, na Wieži Gie Wytahlj; a Když k diedinie Zarzezým Chtiegicz Vprzimo k Mostu Weselj Git, Tn nanie z Tiech Kausku, až ktey diedinie Stržilelj, tak žie Ta Czela armada Musyla na prawau Ruku k zierawyn- kam, odtud k Blatniczy marchirowat, a Tu swe Ležieny na przed Tur- czy od Blatnicze, ostatny pak Krnowsky Lyd Ktereho do 15 Tisýcz Bylo, B Milokosstie a Zahrady Weselske, Kde Nowo Krztienczy Beywalj. Tu se položilj, a tak asy Teyden Než Ležieny se zporžadalo a Vstanowilo, Pokog Zamek Weselsfý gmiel, Než Miesto yak se armada Kladla, Hned Czys. Mleyn, Piwowar, przed Zamkem Zapalilj. Na Mleynich pak Mnoho Seth obyly, a Mauky Pohorželo, a nahromadiech Palene Lezielo. Byl ten rok weliký Hlad, a Mor, proto žie Ten Rok se nicz neselo, to Wogsko w polj Czo Ležielo mielo weliky Hlad obzwlasstuie pak Mußkwetyrži, Ty yako Slepi, na Tau zpalenau Mauku po Bržißich Lezlj a Ze zamku Kdy Ktereho wi- dielj, piet, Sseft z Mußket nan Stržilelj, Tak žie Niektere Sto Gich Tu Zustalo a yak w Ležieni Bylo Slyßet, žie Kdyš Betlem gabor Przesspurg dobeywal, žie gich tam Tolj nepohynulo, a tak Betlemgabor, z Knižietem Krnowským se rozherwagie, Porucžil na 3 Strany czo Neywietßj Carthauny wytahnauti, a k zamku Stržiletj, Czož Mnoho Seth Ran se Vcžiniso, a Zamek we Skerz a Skerz prostržilelj; Tak žie se nesmiel ziadný w hornich Pokogich Vkazati, Nybrž podzemy w Sklepich muselj Lyde Beyti. Byla
357 Howalj, a Když o Armadie Czys. Slysselj žie Gide, a Vhradifstie Ležy, ze wssech Tiech mist Czo Ležielj Zase do Vher odgielj. Kdy pak Armada Czys. Kterau General Bokway wedl, od Hradisstie po 3. Kralich Roku 1621 se Heybala, a do Vher Marchirowala, Tehdy Ti Vhrži wssichni Zase z Patkem se nawratilj, a Paß V Nowey wSy Ar- madie Zalehly, yakož y take Stati Muselj až z Kusy nanie przisstj. Tu Když se do Vhru Stržilelo, zase z Pattem Czauffali, tak žie potom Stale Czela armada do Vher k Nowým Zamkum Ssla, toliko Hradisstie, Ostroh, Wesely, Stražnicze, Lydem Czys. se obsadilo. Tu Ten czias pržes To Leto Nebylo Nicz o Nepržitelj Slysset, ani o Armadie Naßi. Až Geden Czias Giž po Zniech Bylo Slysset zie Bokwagie Vhrži Zabilj a Armadu zrui nirowali, Czož take ani Geden od Tey Armady nebo wssehno Baluni, Fran- ezauzi a Wlassy Bylj, Zase z Patkem sem se nenawratil, a Bokway pak Skrz zRaddu Když na Sstwanj do pole Gel, ne w Bytcze Gest zabyt. 4 Napodzym pak Když Hrozný ZaMiekle, a owotcze Giž Zrale Bylo, Tu Tahl zase z Nowu sam o sobie Bethlem gabor z Vhry a Turky, Knize, aneb Marghrabie Krnowske z Niemeczkým Lydem, Ktereho dobrže wßeho pržes 30. Tisycz Byle, sem do Morawy; tu hned pocžna od Skalicze Mocž- nie dobýwalj. Skalicze se yhned poddala, Straznicze se pocžala drobet Bra- nit, take se podala, a 2 Compagn. Czys. Lidu wzalj; Když pak od Straž- nicze Czela Armada k Weselj ssla, Tu Magicze Nikterý Kausek Zelezny na Zamku, na Wieži Gie Wytahlj; a Když k diedinie Zarzezým Chtiegicz Vprzimo k Mostu Weselj Git, Tn nanie z Tiech Kausku, až ktey diedinie Stržilelj, tak žie Ta Czela armada Musyla na prawau Ruku k zierawyn- kam, odtud k Blatniczy marchirowat, a Tu swe Ležieny na przed Tur- czy od Blatnicze, ostatny pak Krnowsky Lyd Ktereho do 15 Tisýcz Bylo, B Milokosstie a Zahrady Weselske, Kde Nowo Krztienczy Beywalj. Tu se položilj, a tak asy Teyden Než Ležieny se zporžadalo a Vstanowilo, Pokog Zamek Weselsfý gmiel, Než Miesto yak se armada Kladla, Hned Czys. Mleyn, Piwowar, przed Zamkem Zapalilj. Na Mleynich pak Mnoho Seth obyly, a Mauky Pohorželo, a nahromadiech Palene Lezielo. Byl ten rok weliký Hlad, a Mor, proto žie Ten Rok se nicz neselo, to Wogsko w polj Czo Ležielo mielo weliky Hlad obzwlasstuie pak Mußkwetyrži, Ty yako Slepi, na Tau zpalenau Mauku po Bržißich Lezlj a Ze zamku Kdy Ktereho wi- dielj, piet, Sseft z Mußket nan Stržilelj, Tak žie Niektere Sto Gich Tu Zustalo a yak w Ležieni Bylo Slyßet, žie Kdyš Betlem gabor Przesspurg dobeywal, žie gich tam Tolj nepohynulo, a tak Betlemgabor, z Knižietem Krnowským se rozherwagie, Porucžil na 3 Strany czo Neywietßj Carthauny wytahnauti, a k zamku Stržiletj, Czož Mnoho Seth Ran se Vcžiniso, a Zamek we Skerz a Skerz prostržilelj; Tak žie se nesmiel ziadný w hornich Pokogich Vkazati, Nybrž podzemy w Sklepich muselj Lyde Beyti. Byla
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358 Ge wezie welika okruhla Bez Stržechy, a nad Miru Tlusta V toho Zamku w Rohu, k tey nekolik dny ze 4. Carthaunu Stržilelj a nemohly Gj Sra zit, a nebylibj Gj Nicz Vcžinili Nezlj zie Bylo Gedno Okno welike yako wrata, k tomu oknu do Rohu Stale tak Myřnie Strzilelj, až Gj Srazilj; na wrchu pak Tey wiežie, Budaucz Bez Spicze toliko na Tramich desky po- kladene, ti Mussketyrzi a Gedna Wogianka tam swau Kratochwil mielj a Nepržitelj z Konwicze pržipigielj, a welmj Sspatne Slowa Gim podawalj, czož wssechno Stysselj nebo Nebyli Kusy daleko toliko pržez Wodu; Tj wssychny z Tau Wiežy do Wody se zasypali, toliko Geden Mussketyř ten se pamatowal, nebo ne wssechna Wiežie spadla, toliko polowiczy yakby gi od wrchu až Nazpod Rozsstipil, Chytil se drzewa czo naniem Zwon aneb Czymbal od Hodin wysel, a welikau Chwily se tak držiel, potom dole se zpustil, a Krk sobie narazil, potomnie Gesstie drahny Czas ziw Byl, a pod Panem Heytmanem Thadea Trompeta Compagn. Kapralem potem Zu- stal, a Tak Ty dwa Compagn. od Regementu Lychtenssteynskeho, Ktere w Zamku Ležielj Nemagicze Giž Ani Kusu Chleba, anj Ginßich Profiantu Nicz, pozadu za Zamkem Muselj sobie diru wezdy prolamat kudyby wen Bylj wyssli, proto žie obie Brany w zamku wßechny Hlynau až do wrchu zasypane Byli; Nocžnim Cziasem Magicze Lodi przes wodu, ticho žie Žiadný Nicz newidiel, do Sstiepnicz przeßly, a od Tud do Ostroha pržes Sstiep- nicze Ssli, a po sobie nicz nezanechali, toliko Geden Heytmana wuz Ko- morny, a 6. Kony, Mielj Gesstie 2. Tunie Prachu a Luntu Neczo, Gednu Tuny Založilj nad Branau, a druhau nad Masstalemy. Když pak Lyd Czys. od Tud wyssel, wysslij take Niekterži Miesstiane wen do ležienj Betlem ga- borskeho a Krnowsky Hnedky, a Oznamili zie Gsau Czys. Giž prycž. Kdež Gesstie Hned pržedednem Niekterži Vhrži po deskach pržes wodu se pržepla wicz do Zamku, w Patach pak zaniemi Hned Niemczy, Niemczy pak wyhnalj Vhry wen ze Zamku, a Tu pocžali Rabowat po Pokogich wssak malo czo Nalezlj, a Kdy se Pocžialo Giž Rozedniwat ta Gedna Tunie Prachu se Chytila a Branu Rozhodila, Czož Nemaiý Strach na Ty Nemcze Pržißel, domniwagicze se zieby to Neyaký podwod Byl, a zieby Gesstie Czys. tam Bylj; sem y tam se to wssechno poSchowawalo. Když pot Hrubey Chwilj Nebylo nicz Slyßet, Zase se do Rabowanj daki, Zatim pak ta druha Tunie se zapalila tak žie Stržecha Horzet pocžiala, Tu Ony sami Niemczy to Za=- hasylj, a Když Giž dobrý den Byl, Lyd Czo tam w Zamku Byl, do Kossel, z Ssatuw wyzwlacżielj, yakž y Mnie tak Vczinilj; Potomnie Mnie ze Zamłu Krnowssti, a Meho Bratra Mladßiho daniele Turczy do ležienj wzalj; na druhey den pak sam Betlem gabor a Krnowske Knižie k Zamku pržissli a Naržidilj, aby Gey Zapalili, Czož Budaucz w Pokogich Mocz Slami, a držiwi Kde Soldati Czys. Lezielj Hned se to Wssechno Chytilo, a ti 2 Ge- neralj noto se viwalj až to wssechno spadlo, o Ostreh a y O Hradisstie se
358 Ge wezie welika okruhla Bez Stržechy, a nad Miru Tlusta V toho Zamku w Rohu, k tey nekolik dny ze 4. Carthaunu Stržilelj a nemohly Gj Sra zit, a nebylibj Gj Nicz Vcžinili Nezlj zie Bylo Gedno Okno welike yako wrata, k tomu oknu do Rohu Stale tak Myřnie Strzilelj, až Gj Srazilj; na wrchu pak Tey wiežie, Budaucz Bez Spicze toliko na Tramich desky po- kladene, ti Mussketyrzi a Gedna Wogianka tam swau Kratochwil mielj a Nepržitelj z Konwicze pržipigielj, a welmj Sspatne Slowa Gim podawalj, czož wssechno Stysselj nebo Nebyli Kusy daleko toliko pržez Wodu; Tj wssychny z Tau Wiežy do Wody se zasypali, toliko Geden Mussketyř ten se pamatowal, nebo ne wssechna Wiežie spadla, toliko polowiczy yakby gi od wrchu až Nazpod Rozsstipil, Chytil se drzewa czo naniem Zwon aneb Czymbal od Hodin wysel, a welikau Chwily se tak držiel, potom dole se zpustil, a Krk sobie narazil, potomnie Gesstie drahny Czas ziw Byl, a pod Panem Heytmanem Thadea Trompeta Compagn. Kapralem potem Zu- stal, a Tak Ty dwa Compagn. od Regementu Lychtenssteynskeho, Ktere w Zamku Ležielj Nemagicze Giž Ani Kusu Chleba, anj Ginßich Profiantu Nicz, pozadu za Zamkem Muselj sobie diru wezdy prolamat kudyby wen Bylj wyssli, proto žie obie Brany w zamku wßechny Hlynau až do wrchu zasypane Byli; Nocžnim Cziasem Magicze Lodi przes wodu, ticho žie Žiadný Nicz newidiel, do Sstiepnicz przeßly, a od Tud do Ostroha pržes Sstiep- nicze Ssli, a po sobie nicz nezanechali, toliko Geden Heytmana wuz Ko- morny, a 6. Kony, Mielj Gesstie 2. Tunie Prachu a Luntu Neczo, Gednu Tuny Založilj nad Branau, a druhau nad Masstalemy. Když pak Lyd Czys. od Tud wyssel, wysslij take Niekterži Miesstiane wen do ležienj Betlem ga- borskeho a Krnowsky Hnedky, a Oznamili zie Gsau Czys. Giž prycž. Kdež Gesstie Hned pržedednem Niekterži Vhrži po deskach pržes wodu se pržepla wicz do Zamku, w Patach pak zaniemi Hned Niemczy, Niemczy pak wyhnalj Vhry wen ze Zamku, a Tu pocžali Rabowat po Pokogich wssak malo czo Nalezlj, a Kdy se Pocžialo Giž Rozedniwat ta Gedna Tunie Prachu se Chytila a Branu Rozhodila, Czož Nemaiý Strach na Ty Nemcze Pržißel, domniwagicze se zieby to Neyaký podwod Byl, a zieby Gesstie Czys. tam Bylj; sem y tam se to wssechno poSchowawalo. Když pot Hrubey Chwilj Nebylo nicz Slyßet, Zase se do Rabowanj daki, Zatim pak ta druha Tunie se zapalila tak žie Stržecha Horzet pocžiala, Tu Ony sami Niemczy to Za=- hasylj, a Když Giž dobrý den Byl, Lyd Czo tam w Zamku Byl, do Kossel, z Ssatuw wyzwlacżielj, yakž y Mnie tak Vczinilj; Potomnie Mnie ze Zamłu Krnowssti, a Meho Bratra Mladßiho daniele Turczy do ležienj wzalj; na druhey den pak sam Betlem gabor a Krnowske Knižie k Zamku pržissli a Naržidilj, aby Gey Zapalili, Czož Budaucz w Pokogich Mocz Slami, a držiwi Kde Soldati Czys. Lezielj Hned se to Wssechno Chytilo, a ti 2 Ge- neralj noto se viwalj až to wssechno spadlo, o Ostreh a y O Hradisstie se
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359 ani nepokausselj, nebo Giž Zýma Byt pocžinala a Soldati w Polj obstati nemohli, Nybrž Budaucze giž Aduent Kwartyry Hlawnj a Generalni w Miestie Vherskem Brodie Bylj, oKolycžnie pak po diedinach Ginßy regi- menty se Logirowali, a wssak Kocžky ani psa w žiadney diedinie se nena lezlo. Hlad weliký Byl obwzlasstie Mußketýrom, czo sme w Banowie Lezielj Nekolik Seth gich tam pomrželo, Na Partagie Reytharži daleko do Slyska Gezditi Muselj. Toho Cziasu Wogsko Knižiete Krnowskeho pocžialj Mu re- belirowat, proto žie se gim Nicz neplatilo, w Brodie Tehdaž Peczenek Chleba, Czo Nyny za Geden Groß Gest, Byl za 1 fl. Slybowal Knize Krnowské swemu Wogsku, žie Mu Magi Ze Sedmihradsfe Zemj Penize prziwest, a Když se Nicz doCzekati nemohl, dal ordre Niekterým regimentom aby napržed do Slyska Ssli, žie on Za Nýmy Brzy pržigede. Neyprwneßi Quartiry sme Mielj w Lypniku, w Hraniczých a Ołolecžných Diedinach, Tu sme Giž Mielj swuty Chleb y Maso, wssak Ležicz Lyd Czys. Sylný w Pržerowie a Ginde Tu sme Každý den od Nich Ssermiczle mielj. Potomnie Zasy asy teyden przed Wanoczy Roku 1621 dal Knižie Zase dale ordre, aby dale k Slezku marchyrowalj. Tu sme se dostalj do Kwartýru do Miesta Oder a Okolecžnich diedin, Tu podobnie Nebylo Žiadneho Pokogie od Czys. ani na deň Boziho Narozeni, Kdež Nemohaucze se Knižete Krnowskehp za sebau docžiekati, Wyslalj Nekterži Neywyssý Swe Trubacžie ku knižieti do Brodu pro Order, hak dlauho Tu Budau Zustawati, Ponewadž od Czys. Lydu w Nebezpecženstwi sau, Kdy se zpatkem Trubaczi nawratilj przynesli takowau Odpowied, žie Knižie Krnowskey ze wssým swým Lydem, Czo Neylepßiho przy sobie gmiel, y Zewssy Altelerigi z Betlem gaborem do Vher hned po Nas odgiel, Kdež y hned wssechny Ty regimenty samj se Tu w Odrach obdankowalj, a Gednau Branau wen Wygielj a Czys. w Patech druhau Branau do Miesta Marßirowalj. 5. Roku 1623. Zase z Nowu Betlemgaber do Morawy z Vhry a Turky pržigiel, a V hodonina Czys. Armadu wssechnu gest oblehl, a nemalo Hladem zruinirowal, wssak Brzy Zase Pokog z Czysarzem Ferdinandem dru- hým Vežinil, a to z Welikau Sskodau Czysaržských. Pržed tim pak Než to Obležieni se Stalo Ležiel zde w Hradissti Negiment Piechoty Neywižssiho Pana Merody, Kterey Zde sam ležel. Tu Nebudaucze o Masopustie Pana Merody w domnie, an odgiel Byl do Kromieržizie, Swemu Heytmanu Blek- towj w tom Nebezbecžnem Cžiasu Commandu gest gemu Porucžil, on pak Magicze Neyalau Correspondenzi z Betlemgaborem aneb officiry Geho, nepochybnie od Nektereho Cžiasu, Ty gisti officzyrži Betlemgaborssti Bylj Poslalj Gedno Psani k Niemu sem de Miesta Skerz Neyakau Žienu z Ku- nowicz Kteražto Psanj w Botie pržynesla, a Newiedaucze Kdeho miela nest, Budaucz Tehdaż Miestským Rychtaržem Niegaky Pan Jan Ssidlo, Ta Kniemu do domu Blyzko Brany Kunowske weßla, Ten pak gi Examinirugicz czo Zde
359 ani nepokausselj, nebo Giž Zýma Byt pocžinala a Soldati w Polj obstati nemohli, Nybrž Budaucze giž Aduent Kwartyry Hlawnj a Generalni w Miestie Vherskem Brodie Bylj, oKolycžnie pak po diedinach Ginßy regi- menty se Logirowali, a wssak Kocžky ani psa w žiadney diedinie se nena lezlo. Hlad weliký Byl obwzlasstie Mußketýrom, czo sme w Banowie Lezielj Nekolik Seth gich tam pomrželo, Na Partagie Reytharži daleko do Slyska Gezditi Muselj. Toho Cziasu Wogsko Knižiete Krnowskeho pocžialj Mu re- belirowat, proto žie se gim Nicz neplatilo, w Brodie Tehdaž Peczenek Chleba, Czo Nyny za Geden Groß Gest, Byl za 1 fl. Slybowal Knize Krnowské swemu Wogsku, žie Mu Magi Ze Sedmihradsfe Zemj Penize prziwest, a Když se Nicz doCzekati nemohl, dal ordre Niekterým regimentom aby napržed do Slyska Ssli, žie on Za Nýmy Brzy pržigede. Neyprwneßi Quartiry sme Mielj w Lypniku, w Hraniczých a Ołolecžných Diedinach, Tu sme Giž Mielj swuty Chleb y Maso, wssak Ležicz Lyd Czys. Sylný w Pržerowie a Ginde Tu sme Každý den od Nich Ssermiczle mielj. Potomnie Zasy asy teyden przed Wanoczy Roku 1621 dal Knižie Zase dale ordre, aby dale k Slezku marchyrowalj. Tu sme se dostalj do Kwartýru do Miesta Oder a Okolecžnich diedin, Tu podobnie Nebylo Žiadneho Pokogie od Czys. ani na deň Boziho Narozeni, Kdež Nemohaucze se Knižete Krnowskehp za sebau docžiekati, Wyslalj Nekterži Neywyssý Swe Trubacžie ku knižieti do Brodu pro Order, hak dlauho Tu Budau Zustawati, Ponewadž od Czys. Lydu w Nebezpecženstwi sau, Kdy se zpatkem Trubaczi nawratilj przynesli takowau Odpowied, žie Knižie Krnowskey ze wssým swým Lydem, Czo Neylepßiho przy sobie gmiel, y Zewssy Altelerigi z Betlem gaborem do Vher hned po Nas odgiel, Kdež y hned wssechny Ty regimenty samj se Tu w Odrach obdankowalj, a Gednau Branau wen Wygielj a Czys. w Patech druhau Branau do Miesta Marßirowalj. 5. Roku 1623. Zase z Nowu Betlemgaber do Morawy z Vhry a Turky pržigiel, a V hodonina Czys. Armadu wssechnu gest oblehl, a nemalo Hladem zruinirowal, wssak Brzy Zase Pokog z Czysarzem Ferdinandem dru- hým Vežinil, a to z Welikau Sskodau Czysaržských. Pržed tim pak Než to Obležieni se Stalo Ležiel zde w Hradissti Negiment Piechoty Neywižssiho Pana Merody, Kterey Zde sam ležel. Tu Nebudaucze o Masopustie Pana Merody w domnie, an odgiel Byl do Kromieržizie, Swemu Heytmanu Blek- towj w tom Nebezbecžnem Cžiasu Commandu gest gemu Porucžil, on pak Magicze Neyalau Correspondenzi z Betlemgaborem aneb officiry Geho, nepochybnie od Nektereho Cžiasu, Ty gisti officzyrži Betlemgaborssti Bylj Poslalj Gedno Psani k Niemu sem de Miesta Skerz Neyakau Žienu z Ku- nowicz Kteražto Psanj w Botie pržynesla, a Newiedaucze Kdeho miela nest, Budaucz Tehdaż Miestským Rychtaržem Niegaky Pan Jan Ssidlo, Ta Kniemu do domu Blyzko Brany Kunowske weßla, Ten pak gi Examinirugicz czo Zde
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360 diela aneb yak sem weßla, Nebo Tehdaž Welike Nebezpecženstwj Bylo, a Na straczene wartie V Kostelika Marzatskeho Stale Gedna Compagn. Ležiela žie Žiadný sem do Miesta pržigiti nemohl, Tu Ta Žiena oZnamila žie Gest od Vhru sem poslana. Kdež Widaucze Tyž Pan Rychtarž žie Gest zle, a nato Sstiesti Tau Chwilj žie Pan Neywizssy merody zase domu se Z Kromieržižie nawratil, Takowe Psani gemu odewzdal, a on obdržew gie Ziadnemu Nicz Neržikagicz, przenadiwiti se gemu nemohl, a Gsaucze pak Warta Heytmana Blekty Brana Kunowska z Geho Compagn. Sylnie ob- fazena, a giž natom Bilo, Kdyby tak Bylo Zustalo, žie Miesto Hradisstie Mielo od tehož Blekty Tiem Vhrum Kteržý giž w Kunowiczých Ležielj pod= dano Beyti. Zatim pak Neywižßi Merody, yakoby o Nicžim Nicz Newiediel, Powolal pržed sebe Heytmana Blektu, a ptal se ho yak Gest warta obsa- zena, dal mu k odpowiedi žie dobrže, Mezy tim Porucžil aby Blektowa Warta z Brany Kunowské se Wzala, a na Staro Miestskau Branu dala, a Pan Neywižssý druhe Compagn. dal wssechny na Kunowskau Branu a Posty od Kunowskeho Trawnika Wartu swan osaditi; w tom Když V Pana Neywižßiho Tyž Blekta w Pokogi na Pana Nedielkowskeho domie Zustawal, a Ginßi officzyrži Tazal se gich wssech Kdo Gest ten Sselma proti G. M. Czys. a Tey Posty Ktera mu Gest Swieržena, aby powiediel, a se prohla- syl, Tu se Nechtiel žiadný ohlasyt až Pan Merody Rzekt k Blektowj, aby swau zbran z sebe Složil, a do Arrestu Ssel, Ten se zbraniowal, až Když mu To Psani od Vhru ukazal, Teprau se Vlekl a e Milost Ziadal, Vhru pak od Kunowicz Tiße Tau Nocz Kdy Neylepe w Miestie spalj, a Stra- czena Warta V Kostelika Maržatizskeho Nicz toho Necžila, Nekolik Seth k Samey Branie Kunowske pržigielo, a na Ssilbach Wolalj, ale žie Pan Neywižssy merody swau Wartu osadicz, dal Ginßi parollu než Vhrži od Blekty Heytm. mielj, Tak žie se nezrownawali, a tak Hned Mußketyrži do nich yako y z Kusu Stržyleli, a Vhržy pak na spatek zase Vtikalj; On pak Blekta gest Hned odsud do Brna na Sspilberg odeslan, a fam Gest Stiat, Hlawa pak Geho na Staro Vrnienskey Branie Mnoho Leth na Ssuffanu Zeleznem Gest Leziela. 6. Roku 1626. Zase z Nowu Neprzitel Totiž Manßfeldt a z Wey- maru z Czelau Armadau Skrz Slysko do Morawy przyßly, prawie we Zny, Vncžow Czys. Miesto Mocným Ssturmem dobeywaly; wssak zPomoczy Bozi Przedcze se obranily, a Kdy Ssturmen po Rzebržich nazed lezli, Ony Zieny gich Horkau Prosnan Kaßi a Kamenim Z žiebržiku odehnalj; od Tud Tahli k Lypniku, Hraniczym, Przerowu, Kholeßowu k Mallenowiczym, a k Brodu Vherskemu, od Tud Pak do Vher, Zanima pak Czys. armada, Welmj Piek- na a dukladnie mundirowana, Kterau Commendirowal General Knize z Frydt- landu Ginak z Waldssteyna, Tu Zaniemi Rozdilnimj Passy Tahl, aby Gie Niekdy w Polj Tam w Vhržich zastati Mohl, wßak Budaucze Gedni od
360 diela aneb yak sem weßla, Nebo Tehdaž Welike Nebezpecženstwj Bylo, a Na straczene wartie V Kostelika Marzatskeho Stale Gedna Compagn. Ležiela žie Žiadný sem do Miesta pržigiti nemohl, Tu Ta Žiena oZnamila žie Gest od Vhru sem poslana. Kdež Widaucze Tyž Pan Rychtarž žie Gest zle, a nato Sstiesti Tau Chwilj žie Pan Neywizssy merody zase domu se Z Kromieržižie nawratil, Takowe Psani gemu odewzdal, a on obdržew gie Ziadnemu Nicz Neržikagicz, przenadiwiti se gemu nemohl, a Gsaucze pak Warta Heytmana Blekty Brana Kunowska z Geho Compagn. Sylnie ob- fazena, a giž natom Bilo, Kdyby tak Bylo Zustalo, žie Miesto Hradisstie Mielo od tehož Blekty Tiem Vhrum Kteržý giž w Kunowiczých Ležielj pod= dano Beyti. Zatim pak Neywižßi Merody, yakoby o Nicžim Nicz Newiediel, Powolal pržed sebe Heytmana Blektu, a ptal se ho yak Gest warta obsa- zena, dal mu k odpowiedi žie dobrže, Mezy tim Porucžil aby Blektowa Warta z Brany Kunowské se Wzala, a na Staro Miestskau Branu dala, a Pan Neywižssý druhe Compagn. dal wssechny na Kunowskau Branu a Posty od Kunowskeho Trawnika Wartu swan osaditi; w tom Když V Pana Neywižßiho Tyž Blekta w Pokogi na Pana Nedielkowskeho domie Zustawal, a Ginßi officzyrži Tazal se gich wssech Kdo Gest ten Sselma proti G. M. Czys. a Tey Posty Ktera mu Gest Swieržena, aby powiediel, a se prohla- syl, Tu se Nechtiel žiadný ohlasyt až Pan Merody Rzekt k Blektowj, aby swau zbran z sebe Složil, a do Arrestu Ssel, Ten se zbraniowal, až Když mu To Psani od Vhru ukazal, Teprau se Vlekl a e Milost Ziadal, Vhru pak od Kunowicz Tiße Tau Nocz Kdy Neylepe w Miestie spalj, a Stra- czena Warta V Kostelika Maržatizskeho Nicz toho Necžila, Nekolik Seth k Samey Branie Kunowske pržigielo, a na Ssilbach Wolalj, ale žie Pan Neywižssy merody swau Wartu osadicz, dal Ginßi parollu než Vhrži od Blekty Heytm. mielj, Tak žie se nezrownawali, a tak Hned Mußketyrži do nich yako y z Kusu Stržyleli, a Vhržy pak na spatek zase Vtikalj; On pak Blekta gest Hned odsud do Brna na Sspilberg odeslan, a fam Gest Stiat, Hlawa pak Geho na Staro Vrnienskey Branie Mnoho Leth na Ssuffanu Zeleznem Gest Leziela. 6. Roku 1626. Zase z Nowu Neprzitel Totiž Manßfeldt a z Wey- maru z Czelau Armadau Skrz Slysko do Morawy przyßly, prawie we Zny, Vncžow Czys. Miesto Mocným Ssturmem dobeywaly; wssak zPomoczy Bozi Przedcze se obranily, a Kdy Ssturmen po Rzebržich nazed lezli, Ony Zieny gich Horkau Prosnan Kaßi a Kamenim Z žiebržiku odehnalj; od Tud Tahli k Lypniku, Hraniczym, Przerowu, Kholeßowu k Mallenowiczym, a k Brodu Vherskemu, od Tud Pak do Vher, Zanima pak Czys. armada, Welmj Piek- na a dukladnie mundirowana, Kterau Commendirowal General Knize z Frydt- landu Ginak z Waldssteyna, Tu Zaniemi Rozdilnimj Passy Tahl, aby Gie Niekdy w Polj Tam w Vhržich zastati Mohl, wßak Budaucze Gedni od
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361 bruheych Nedaleko sebe, Geden druhemu nicz Na Sskodu nebil, Rybrž yak z Gedney tak z druhey Strany Nebozy Saldatj Nauzy a Psotu Trpieti Musely, tak zie obegi Armada, na hlawu se zruinirowala, z Manßfeldow- steych ani Geden Tudy zpatkem Skrz Morawu se Nenawratil. Knižie z Waldtssteyna ten rok prawie Teyden pržed Wanoczy Swau Czelau Ar- madau Zase Tudy od Skalicze Skrz Miesto Hradisstie na Wynter Kwar- tyry de Morawy a Sliska Marchirowal a wßak yafey to Lyd Byl, Pan Buh Gich Budžiel, zie Reytharstwo Czo Krasne w Kyrysych Bylo když tam tahlj, a kdy spatkem Sslj 6 y 10 Korneth po spolitie Bylo, źie ani 30 Koni Reytharn okromie officiruw Nebylo, Tim spusobem y Piechota; tak To Na Czestie kapalo, a Mrzlo, Nebo Welika Zyma Tehdaž Byla, Ne- moczni Lyd Byl yak do Tepley Swietnicze wessel, Hned Vmrzel, Czož Nekolik Seth za Miestem Staro Miestskau Wranau V Kržižie do Ssacht Gich Gest Pochowano yakož take tehdaž Knižie Kardynal z Dytrychssteyna na Miestie G. M. Czys. o Neyake domluwenj Czož Ziadný newiediel, procž do Hradisstie Knižieti z Waldssteyna Byl sem Pržigiel, ale Nebudaucze yak Gedna tak druha Strana spolu sebau w dobrey Correspondentj Kardynal Bez Wyržyzeny tak zase odsud prycž odgielj. 7. 1642. Prawie w Swatodußni Pondiely Nenadale pržitahla Arma- —da Czysaržska ze Sliska, Kterau Knižie Saskey Commendirowal, a Zabyt Gest V Swydnicze, k Miestu Hradissti nenadale; Ležiel Tu 2 dny, a 2 Noczy, Bylo wssechno Reytharstwo, Malo Piechoty, General Byl nad nimi Forlament, potom od Tud Sslj k Wýdny Skrz Vhry, welke. Sskody podie- lalj. Zaniemj pak hned Armada Ssweydska, Ta se obratila k hollomauczy. Tu swe Ležieny Mielj; potom 13. Juny Miesto Skerz accord Bez Wsseli¬ yake Strzelby dostal, Toho Roku 24 Ang. o 3. hodinach z Pul Noczy Ne- pržitel Miesto Towacžow wßechno wyrabowal. 1643. Dne 19 April o 3. Hodinach z Polednie Byl oheň w Miestie Hradisstj tak Hruby Nikdy Newydany, pržes 22 domu zhorželo, Sspital, Brana, Klasster Frantisskanských Patru, za Zdj 11 domu; od Tud Ssel Ten chen až do diediny Maržaticz, dalegi od Miesta Nezli dwogie Hony zdylj, z Klasstera Nesl Wytr rozpalený Plech z Wiežie do Tey diediny tak žie wssechna wyhorzela, Ten ohen Wyßel od Pana Jana Cziežskeho G. M. Czys. Rychtarze. Dne 26. Juny Mezy 3. a 4. Hodinau z Poledne, wzal Ssweyda Moczuie Miesto Kromieržiž, Rozstržilel Branu Kowaržskau; Walachu wSe- tinskeych Nektere Sto, a od ginud gmiel przy sobie; Ti napržed do Miesta wLezli, Miesto wssechno wypalylj, a wnicz obratilj; Mocz od Miesskanst- wa Gest pobyto, a Wycze Gineho Lydu w tom ohny podußeno, NeKrže stiansky Snimj Zachazelj, do Kossylj, Niektere do Naha Wyslekalj; Kdež take tu w Hradissti Nemalý Strach Byl.
361 bruheych Nedaleko sebe, Geden druhemu nicz Na Sskodu nebil, Rybrž yak z Gedney tak z druhey Strany Nebozy Saldatj Nauzy a Psotu Trpieti Musely, tak zie obegi Armada, na hlawu se zruinirowala, z Manßfeldow- steych ani Geden Tudy zpatkem Skrz Morawu se Nenawratil. Knižie z Waldtssteyna ten rok prawie Teyden pržed Wanoczy Swau Czelau Ar- madau Zase Tudy od Skalicze Skrz Miesto Hradisstie na Wynter Kwar- tyry de Morawy a Sliska Marchirowal a wßak yafey to Lyd Byl, Pan Buh Gich Budžiel, zie Reytharstwo Czo Krasne w Kyrysych Bylo když tam tahlj, a kdy spatkem Sslj 6 y 10 Korneth po spolitie Bylo, źie ani 30 Koni Reytharn okromie officiruw Nebylo, Tim spusobem y Piechota; tak To Na Czestie kapalo, a Mrzlo, Nebo Welika Zyma Tehdaž Byla, Ne- moczni Lyd Byl yak do Tepley Swietnicze wessel, Hned Vmrzel, Czož Nekolik Seth za Miestem Staro Miestskau Wranau V Kržižie do Ssacht Gich Gest Pochowano yakož take tehdaž Knižie Kardynal z Dytrychssteyna na Miestie G. M. Czys. o Neyake domluwenj Czož Ziadný newiediel, procž do Hradisstie Knižieti z Waldssteyna Byl sem Pržigiel, ale Nebudaucze yak Gedna tak druha Strana spolu sebau w dobrey Correspondentj Kardynal Bez Wyržyzeny tak zase odsud prycž odgielj. 7. 1642. Prawie w Swatodußni Pondiely Nenadale pržitahla Arma- —da Czysaržska ze Sliska, Kterau Knižie Saskey Commendirowal, a Zabyt Gest V Swydnicze, k Miestu Hradissti nenadale; Ležiel Tu 2 dny, a 2 Noczy, Bylo wssechno Reytharstwo, Malo Piechoty, General Byl nad nimi Forlament, potom od Tud Sslj k Wýdny Skrz Vhry, welke. Sskody podie- lalj. Zaniemj pak hned Armada Ssweydska, Ta se obratila k hollomauczy. Tu swe Ležieny Mielj; potom 13. Juny Miesto Skerz accord Bez Wsseli¬ yake Strzelby dostal, Toho Roku 24 Ang. o 3. hodinach z Pul Noczy Ne- pržitel Miesto Towacžow wßechno wyrabowal. 1643. Dne 19 April o 3. Hodinach z Polednie Byl oheň w Miestie Hradisstj tak Hruby Nikdy Newydany, pržes 22 domu zhorželo, Sspital, Brana, Klasster Frantisskanských Patru, za Zdj 11 domu; od Tud Ssel Ten chen až do diediny Maržaticz, dalegi od Miesta Nezli dwogie Hony zdylj, z Klasstera Nesl Wytr rozpalený Plech z Wiežie do Tey diediny tak žie wssechna wyhorzela, Ten ohen Wyßel od Pana Jana Cziežskeho G. M. Czys. Rychtarze. Dne 26. Juny Mezy 3. a 4. Hodinau z Poledne, wzal Ssweyda Moczuie Miesto Kromieržiž, Rozstržilel Branu Kowaržskau; Walachu wSe- tinskeych Nektere Sto, a od ginud gmiel przy sobie; Ti napržed do Miesta wLezli, Miesto wssechno wypalylj, a wnicz obratilj; Mocz od Miesskanst- wa Gest pobyto, a Wycze Gineho Lydu w tom ohny podußeno, NeKrže stiansky Snimj Zachazelj, do Kossylj, Niektere do Naha Wyslekalj; Kdež take tu w Hradissti Nemalý Strach Byl.
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362 Dne 29. Juny Pržißla Sylna Partay Ssweydska do Miesta Brodu, a Czo edsud Niekterži a odeginud tam se reterirowalj, a od Tud do Vher geti Chtielj, tam Gich Zachwatilj a 37. Wozu Ze Statky Naložených wssecz tno y z Koňmi pobralj. Ten den take pržißlo sem k Miestu, až k Samemu Kržiži V Kunowskey Brany na 24. Konich a gmenowalj se žie Gsau Czy- saržsstj, Kdy se ponich Stržilelo Tehdy onj Zase spatkem zase Vtikalj. Dne 2. July Na Switani prawie pržißel Nepržilel dobrze w 1000 Kony k Miestu, Branu Staro Miestskau sami sobie odewrželj, a Most zpustilj, tak žie Naße warta Nicz Neslyßela, protož take dwa Sausedty z Pržedmiesti sebau wzalj, a Tu Trubacžie k druhey Branie poslal, Chcze- melj je podat. Byl Tehdaž Commendant Nehalý Krysstoff Kynter, Neywiž- ssy Wachtmistr, Kterey taky pržed Tim pod Ssweydy Slaužil, Ten gim Vmiel odpowidat, tak žie Zase spatkem odgielj, a w Starem Miestie se položilj, od stareho Miesta pržes Wodu Ke Mleynu, domniwagicze se žie taky na druhau Stranu Kunowiczým pržigiedau, Sylna Gedna Tropa se pustila Tak zie Blyzko zdi Pržissli; Kdy se po nich Stržilelo Zase zpatkem se obratilj a po Starem Miestie se Rozlogirowalj, z Miesta pak od Czier- weney Wiežie a Bassty za Kuratowy z Kusu se Tam do Stareho Miesta nanie Stržilele, potom Ten den na Nocz na Klasster Wellehrad wssecko se to prycž Hnalo. Ten den V Wecžier Mimo Nadiegi od Kygiowa pržitahl sem Hrabie Broy od Czys. Armady, z Dragauny a Reythary, dobrých osm Trop, Tj Hned w Noczy pržes Miesto na druhau Stranu k Brodu, a Ginde na Partagie Ssli, yakož na Rano z Mallenowicz od Ssweydskych Gednoho Adjutanta, a 4. Reythary sem przywedlj, Sedielj Zde w Arrestie asy 4. dny, Zase se propustilj; Tehdaž Bylo Miesto obsazeno Toliko 30 Polaky Nowo Werbowanýmj, a Nieczo z Kragským Lydem, Ostatek z Mie- sstiany, Pan Buh Tehdaž sam za Nas Bogiowal. 12. Aug. G. M. Pan Hrabie Wesselyny Tahl pržes Hradisste k Ar- madie Czys. do Slyska z Vherským Lydem 11 Karnet Sylný pržes 1000 Kony. Anno 1644. Dne 24. January Tahla Armada Czys. na Walachy w Setinske, proto žie Ssweydu drželi, zruinirowalj wssechny, Puchow, Led- niczy, to Gest w Vhržich Rakoczýho, wßechno Wyrabowalj; nadtiemj pak Wallachy Executi Byla Tak žie Gich weyße 200. pobießeno, na Kola daný. Stinany, a Mnoho Gich od Wogska take pobyto, ostatnim pak Gest pardon od G. M. Czys. dan, a Muselj se reuersirowat, žie do Smrtj, any y Ge- gich dietj yak G. M. C. tak Wrchnosti swe Chtiegi Wiernj Beyti; G. M. Pan Hrabie z Rotalli (titul) Tehdaž General Commissarž nadnimj Exe- cutorem Byl, a Mnoho Gich Tehdaž do Vher zBtikalo, Zie se posawad sem Oui anj dieti Gegich Nehlasi.
362 Dne 29. Juny Pržißla Sylna Partay Ssweydska do Miesta Brodu, a Czo edsud Niekterži a odeginud tam se reterirowalj, a od Tud do Vher geti Chtielj, tam Gich Zachwatilj a 37. Wozu Ze Statky Naložených wssecz tno y z Koňmi pobralj. Ten den take pržißlo sem k Miestu, až k Samemu Kržiži V Kunowskey Brany na 24. Konich a gmenowalj se žie Gsau Czy- saržsstj, Kdy se ponich Stržilelo Tehdy onj Zase spatkem zase Vtikalj. Dne 2. July Na Switani prawie pržißel Nepržilel dobrze w 1000 Kony k Miestu, Branu Staro Miestskau sami sobie odewrželj, a Most zpustilj, tak žie Naße warta Nicz Neslyßela, protož take dwa Sausedty z Pržedmiesti sebau wzalj, a Tu Trubacžie k druhey Branie poslal, Chcze- melj je podat. Byl Tehdaž Commendant Nehalý Krysstoff Kynter, Neywiž- ssy Wachtmistr, Kterey taky pržed Tim pod Ssweydy Slaužil, Ten gim Vmiel odpowidat, tak žie Zase spatkem odgielj, a w Starem Miestie se položilj, od stareho Miesta pržes Wodu Ke Mleynu, domniwagicze se žie taky na druhau Stranu Kunowiczým pržigiedau, Sylna Gedna Tropa se pustila Tak zie Blyzko zdi Pržissli; Kdy se po nich Stržilelo Zase zpatkem se obratilj a po Starem Miestie se Rozlogirowalj, z Miesta pak od Czier- weney Wiežie a Bassty za Kuratowy z Kusu se Tam do Stareho Miesta nanie Stržilele, potom Ten den na Nocz na Klasster Wellehrad wssecko se to prycž Hnalo. Ten den V Wecžier Mimo Nadiegi od Kygiowa pržitahl sem Hrabie Broy od Czys. Armady, z Dragauny a Reythary, dobrých osm Trop, Tj Hned w Noczy pržes Miesto na druhau Stranu k Brodu, a Ginde na Partagie Ssli, yakož na Rano z Mallenowicz od Ssweydskych Gednoho Adjutanta, a 4. Reythary sem przywedlj, Sedielj Zde w Arrestie asy 4. dny, Zase se propustilj; Tehdaž Bylo Miesto obsazeno Toliko 30 Polaky Nowo Werbowanýmj, a Nieczo z Kragským Lydem, Ostatek z Mie- sstiany, Pan Buh Tehdaž sam za Nas Bogiowal. 12. Aug. G. M. Pan Hrabie Wesselyny Tahl pržes Hradisste k Ar- madie Czys. do Slyska z Vherským Lydem 11 Karnet Sylný pržes 1000 Kony. Anno 1644. Dne 24. January Tahla Armada Czys. na Walachy w Setinske, proto žie Ssweydu drželi, zruinirowalj wssechny, Puchow, Led- niczy, to Gest w Vhržich Rakoczýho, wßechno Wyrabowalj; nadtiemj pak Wallachy Executi Byla Tak žie Gich weyße 200. pobießeno, na Kola daný. Stinany, a Mnoho Gich od Wogska take pobyto, ostatnim pak Gest pardon od G. M. Czys. dan, a Muselj se reuersirowat, žie do Smrtj, any y Ge- gich dietj yak G. M. C. tak Wrchnosti swe Chtiegi Wiernj Beyti; G. M. Pan Hrabie z Rotalli (titul) Tehdaž General Commissarž nadnimj Exe- cutorem Byl, a Mnoho Gich Tehdaž do Vher zBtikalo, Zie se posawad sem Oui anj dieti Gegich Nehlasi.
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363 13 Marty Tahlo pržes Miesto do Vher na Rakoczyho Reytharu a Piechoty 7. Tisycz, General Hrabie z Puchamu gich Wedl; Letha 1645 Dne 8. Marty G. M. Pan Hrabie Z Walbissteyna General z Armadau od Olomaucze po Jankowske Bytwie, Dostanaucz Ssweydi Succurs, a Czela Armada Ssweydska do Morawy Ssla, sem do Hradisstie przißel, Ležieny Naßi V Ollemaucze dosti dulladnie sau Zapalilj a w Roku 1644 przy dobeywany Miesta Ollomaucze piekneho Lydu, yak od Wzacztných Caualliru, tak Soldatessky, a Zemskeho Lydu Wypraweneho, Gest Pohynulo, dne 19 dito ztan Armadau odtahl Zase odfud Skrz Vhry k Wydni, a Zanehal Tu Czeleho sweho Regementu Piechoty. Neywižßi Leytenant, Pan Girži Gynter, z Pieti Heytmany Tu zde ostal za Commendanta, Acžkolyw prwe Zde Byl Neyaký Sspaňhel, Don Diego Masen y Guro Neywižssy Wachtmistr, Nemagicze Žiadneho Lydu pod swau Moczy. Pan Leytenant Neywižssi Gynter Nedal sebie gim Wui¬ cžieni Rozkazowat proto Zie przy dobeywanj Ollomaucze swuy Port na Hlawu Gest dostal, Tak Žie Hlawu welmy ztlucžienau od Tud odnesl, Pro- tož Když Ssweydy Hradisstie gmiti Chtielj. Neylepe wiediel yak gim na odpor Stati a odpowidati ma, Tak žie nablyž k Mostu przigiti nedal. Zdeyßi Miesto pak Toliko z Balasty a Brustwehry we 4 Nedielych zaopatržil, Kteremuž aby Czela Armada Byla Pržißla, se gy welmi Malo Strachowal, Nebo prw pržes Wedu dobrze By se zkaupati Bylj Musyli; a toliko Miesto zdeyßi Ssweydj Za Ziabinecz sobie pokladali, wssak przedcze k dobeywanj Nikoliw se Nepofaußelj; Dne 19 Aprillis Opiet Pržissel Ssweyda we 3 Stech Koni až do Stareho Miesta, a Tu swuty Kwartýr Mielj a se Poležilj. Tim spusobem na druhau Stranu nekolik Trop yak Ssweydských, Tak Vhru y Rakoczyho Ležielo w Kunowiczých; Dne 21 dito Wypadlo Neczo Naßych Miesstianu a Ssnophonu z Ryt- mistrem Hesem Compagn Reytharu na Kunowste Trawnily; Ssweydssti pak any Bhržy na Placz wen Wigiti Nechtielj, nebo welmj Blyzko Kuno- wicz Bylo, yako take Ten den Hned po Neyprw z Rana Mnoho Swobodné Chasy Wen za Miesta, a Ssnophonu do Stareho Mieste Wypadly, a hned pocžnaucz od Mosta Staro Mieskeho, poržad Chalupy dwory a wssechno Stare Miesto Wypalylj, tak žie Ti Ssweydssti Sotwy na swe Konie wse- dati a prycž Vteczti Mohly, a w Klassterže Wellehradským na 1/2 Mile Ležiczým, Za dlauhy Czias Kwartiry swe y Mielj; a tak Stala Ta plo- quada od toho Cziasu Stale okole Miesta, žie Geden Nebyl Bezpecžien sebau wen wygiti až po od Gieti ploquady Brniensle; Zase Prawie We zny przitahlo Za Stare Miesto do Pole Za Rybnikem Sspalowem Mnoho Karnet Vhruw, Lezielj przes dwa duj a Noczy na tom Miestie, tak žie Nemale Sskody na obylj Bylj podielalj, Kdež Potomnie przes Mlýn we zdj
363 13 Marty Tahlo pržes Miesto do Vher na Rakoczyho Reytharu a Piechoty 7. Tisycz, General Hrabie z Puchamu gich Wedl; Letha 1645 Dne 8. Marty G. M. Pan Hrabie Z Walbissteyna General z Armadau od Olomaucze po Jankowske Bytwie, Dostanaucz Ssweydi Succurs, a Czela Armada Ssweydska do Morawy Ssla, sem do Hradisstie przißel, Ležieny Naßi V Ollemaucze dosti dulladnie sau Zapalilj a w Roku 1644 przy dobeywany Miesta Ollomaucze piekneho Lydu, yak od Wzacztných Caualliru, tak Soldatessky, a Zemskeho Lydu Wypraweneho, Gest Pohynulo, dne 19 dito ztan Armadau odtahl Zase odfud Skrz Vhry k Wydni, a Zanehal Tu Czeleho sweho Regementu Piechoty. Neywižßi Leytenant, Pan Girži Gynter, z Pieti Heytmany Tu zde ostal za Commendanta, Acžkolyw prwe Zde Byl Neyaký Sspaňhel, Don Diego Masen y Guro Neywižssy Wachtmistr, Nemagicze Žiadneho Lydu pod swau Moczy. Pan Leytenant Neywižssi Gynter Nedal sebie gim Wui¬ cžieni Rozkazowat proto Zie przy dobeywanj Ollomaucze swuy Port na Hlawu Gest dostal, Tak Žie Hlawu welmy ztlucžienau od Tud odnesl, Pro- tož Když Ssweydy Hradisstie gmiti Chtielj. Neylepe wiediel yak gim na odpor Stati a odpowidati ma, Tak žie nablyž k Mostu przigiti nedal. Zdeyßi Miesto pak Toliko z Balasty a Brustwehry we 4 Nedielych zaopatržil, Kteremuž aby Czela Armada Byla Pržißla, se gy welmi Malo Strachowal, Nebo prw pržes Wedu dobrze By se zkaupati Bylj Musyli; a toliko Miesto zdeyßi Ssweydj Za Ziabinecz sobie pokladali, wssak przedcze k dobeywanj Nikoliw se Nepofaußelj; Dne 19 Aprillis Opiet Pržissel Ssweyda we 3 Stech Koni až do Stareho Miesta, a Tu swuty Kwartýr Mielj a se Poležilj. Tim spusobem na druhau Stranu nekolik Trop yak Ssweydských, Tak Vhru y Rakoczyho Ležielo w Kunowiczých; Dne 21 dito Wypadlo Neczo Naßych Miesstianu a Ssnophonu z Ryt- mistrem Hesem Compagn Reytharu na Kunowste Trawnily; Ssweydssti pak any Bhržy na Placz wen Wigiti Nechtielj, nebo welmj Blyzko Kuno- wicz Bylo, yako take Ten den Hned po Neyprw z Rana Mnoho Swobodné Chasy Wen za Miesta, a Ssnophonu do Stareho Mieste Wypadly, a hned pocžnaucz od Mosta Staro Mieskeho, poržad Chalupy dwory a wssechno Stare Miesto Wypalylj, tak žie Ti Ssweydssti Sotwy na swe Konie wse- dati a prycž Vteczti Mohly, a w Klassterže Wellehradským na 1/2 Mile Ležiczým, Za dlauhy Czias Kwartiry swe y Mielj; a tak Stala Ta plo- quada od toho Cziasu Stale okole Miesta, žie Geden Nebyl Bezpecžien sebau wen wygiti až po od Gieti ploquady Brniensle; Zase Prawie We zny przitahlo Za Stare Miesto do Pole Za Rybnikem Sspalowem Mnoho Karnet Vhruw, Lezielj przes dwa duj a Noczy na tom Miestie, tak žie Nemale Sskody na obylj Bylj podielalj, Kdež Potomnie przes Mlýn we zdj
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364 Lezicziho, Mnoho Piechoty, a Reytharu pržes Lanffesst przegdaucz, V Ko- stela Staro Miestskeho pržes Wodu przegielj; a ti Vhrži Hued B sameho Mostu Ssilbach držielj, tak žie Naßi Nemohli nanie ticho przipadnuti. Hned Larmo Vdielalj, a Vhrži dalj se Wßichnj w Vtikany, a k Ostrohu swau retiradu Bralj, a Sskrz Miesto pržegelj; Tam pak Ležiel Reýwižßi Millir od Ssweydských; Zde pak Potomnie giž Pokog Byt, a Ten Rot Hned od Miesycze Augusty Bylj Netoliko Zde, ale y Ginde Welky Morj powstalj; Anno 1647. Dne 21 Aug. Wnoczy, Byl welmj weliký Wietr o 2 Hodinach S pul Noczy Srazil na Klassterže Frantißkanskau wieži a Sstit, nad Kurem, Czo wnj Zwouy Beywalj, a to wssechno na Klenuti Kostela Spadlo, Wssudy se pro welycz Za Niekolif Tysýcz Sskody se podielalo, Kdež ZaZracžně nade dweržmy Czele Warhany Zustalj; a Pawlacži okolo nich po obauch Stranach Klenuti ztrhle, Ten Kostel sycze Nebyl Pržifrytey — od Wyhorženi w Nocze 1643. Letha 1650. Due 8. July Wytahl ssweyda z Ollomaucze, Z uncžowa, Fulneku, a Sowincze, 24. dito držiela se welika Slawnost, a Processij Za Swaty Pokog, Strzileni Z Kusu a Mußketu a powssech Zemj G. M. C. Tito dni Czerymonie se wykonawalj; 1652. Dne 7. July pocžalo Prsset, a Prsselo poržad we dnie w Noczy, az do 21 dito, Potom Welika powodni Pržißla. Dne 22 dito Pocžnaucz od Bredu Vherskeho, až k Hradisstj Czo przy Nižienach Obylj Seti Mielj, a w Mandelich Giz zwazane Bylo, Wsseczkno —po Brala, a Na Trawnik Miestsky przinesla. Wen z Miesta za 4. Nediele wychazeti, any Wygizdietl se nemohlo, Kromie na Lodj w Miestie Hradissti se Gežditi Musylo, nebo Woda Netoliko w Prostržedny Blyczy, ale y po obauch Rýuczých de Pasu Byla, Sklepy pak Hned od spodku, až k Wrchu plne Bylj, tak zie y w Kostele Stolycze po wodie Plowalj, na Rynczich pak do Newedu Ryby se Lapalj. Anno 1656. Dne 5 Juny o 2 Hodinach z Poledne Chytilo se Ve Gednoho Zida w Miestie Kromieržizi Když Masto Rozpausstiel, Wyhorzelo Wssechno Miesto, Kromie Kosteluw a Rathauze, a Asy 7. nebo 8. domu Zustalo, welka Sskoda se Chudým Lydem Stala, ten pak ZRadcze Zidow- ska prycž Vtekl. Actum w Kral. Miestie Hradissti dne 20 Aprilis Anno 1667. Giržik Rudolff Prziensky. — xx —
364 Lezicziho, Mnoho Piechoty, a Reytharu pržes Lanffesst przegdaucz, V Ko- stela Staro Miestskeho pržes Wodu przegielj; a ti Vhrži Hued B sameho Mostu Ssilbach držielj, tak žie Naßi Nemohli nanie ticho przipadnuti. Hned Larmo Vdielalj, a Vhrži dalj se Wßichnj w Vtikany, a k Ostrohu swau retiradu Bralj, a Sskrz Miesto pržegelj; Tam pak Ležiel Reýwižßi Millir od Ssweydských; Zde pak Potomnie giž Pokog Byt, a Ten Rot Hned od Miesycze Augusty Bylj Netoliko Zde, ale y Ginde Welky Morj powstalj; Anno 1647. Dne 21 Aug. Wnoczy, Byl welmj weliký Wietr o 2 Hodinach S pul Noczy Srazil na Klassterže Frantißkanskau wieži a Sstit, nad Kurem, Czo wnj Zwouy Beywalj, a to wssechno na Klenuti Kostela Spadlo, Wssudy se pro welycz Za Niekolif Tysýcz Sskody se podielalo, Kdež ZaZracžně nade dweržmy Czele Warhany Zustalj; a Pawlacži okolo nich po obauch Stranach Klenuti ztrhle, Ten Kostel sycze Nebyl Pržifrytey — od Wyhorženi w Nocze 1643. Letha 1650. Due 8. July Wytahl ssweyda z Ollomaucze, Z uncžowa, Fulneku, a Sowincze, 24. dito držiela se welika Slawnost, a Processij Za Swaty Pokog, Strzileni Z Kusu a Mußketu a powssech Zemj G. M. C. Tito dni Czerymonie se wykonawalj; 1652. Dne 7. July pocžalo Prsset, a Prsselo poržad we dnie w Noczy, az do 21 dito, Potom Welika powodni Pržißla. Dne 22 dito Pocžnaucz od Bredu Vherskeho, až k Hradisstj Czo przy Nižienach Obylj Seti Mielj, a w Mandelich Giz zwazane Bylo, Wsseczkno —po Brala, a Na Trawnik Miestsky przinesla. Wen z Miesta za 4. Nediele wychazeti, any Wygizdietl se nemohlo, Kromie na Lodj w Miestie Hradissti se Gežditi Musylo, nebo Woda Netoliko w Prostržedny Blyczy, ale y po obauch Rýuczých de Pasu Byla, Sklepy pak Hned od spodku, až k Wrchu plne Bylj, tak zie y w Kostele Stolycze po wodie Plowalj, na Rynczich pak do Newedu Ryby se Lapalj. Anno 1656. Dne 5 Juny o 2 Hodinach z Poledne Chytilo se Ve Gednoho Zida w Miestie Kromieržizi Když Masto Rozpausstiel, Wyhorzelo Wssechno Miesto, Kromie Kosteluw a Rathauze, a Asy 7. nebo 8. domu Zustalo, welka Sskoda se Chudým Lydem Stala, ten pak ZRadcze Zidow- ska prycž Vtekl. Actum w Kral. Miestie Hradissti dne 20 Aprilis Anno 1667. Giržik Rudolff Prziensky. — xx —
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Paměti Města Ostrowa. Denkwürdigkeiten der Stadt Ostrau. (Aus der Orginal-Handschrift in Chaos Pessinianum.) Prawdiwa a tak gak die Starych Lidi Pameti w pržicžinie Miesta ostrowa Negsaucze Ziadný Extra ordinarnich Pamietnych Knich (Poniewadž odnahle Pržyssleho ohnie swau Skazu wzalj) Pržed Rukamj Nam ſprawa dana gest se Pržiležytie Prziklada. 1. Pržednie Czo se dotycže odkoho aneb ktere Cžasy Miesto ostrow wystaweno begti Mielo, Nemagicze Pak Ziadnych Takowych Pamietj Nybrž we cskach Zemskych se Nagitj a dowiedietj Moczy budu, Ziadny ysty sprawy dati Nemužeme. 2. Zdaljby od Zissky aneb husytuw Miesto wýrabowane begti Mielo Kteryssto Nedostanucz Nicz Acžkoliw se dostj ssturmem A strachem Kmiestu Pržibližowalj wssak Nicz Menie othasyc Zbrane z hanbu od miesta ode- hnanj bylj. 3. Zdaljby Betlem gabor Skrnowskym Knižetem a tatarem Take se o miesto opowažyti a geg dobywatj chtielj; Prawda gest Ale Poniewadž Miesto Lidem G. M. C. dobrže Zaopatrženo bylo Ktomu saucze Pan hra- bie Z Stiffenbachu Comandantem Mezy Tim Zie Stražnicze a z weselj Lid Cysaržsky hruzu wsseczken do miesta ostrowa se Retirugicz Tim spuso- bem docžený Betlem gabor Tak Jako Zisska Zhanbu Pricž odtahnutj Musel 4. Zdalj od Sswegdy Miesto dostano gest; Poniewadž Zwelku Moczzy Kmiestu Przytahl a miesto lidem G. M. C. w malem Pocžtie oPatrženo bylo, Pod Accordem Commendanta Negakeho Pana hegtmana wingklera Poddano gest, a tu 22 Tyhodnj Zustawal. 5. Anno 1663. Ten Nesscžastný Tureczky a tatarsky Pad Skrze Který Miestecžek a diedin, Totiž Miesteczko hluk, Niewnicze, hroznowa Lhota a diediny, toticž westy, ostrowska Lhota, welka blatnicze, dolni nimcžy, hornj Niemcžy, Slawkow, borssycze, Mala blatnicžka, Lauka, kuželow, Mala wrbka, Tasow, a kozogitky Ržecžene, Pržy Tom Panstwj ostrowskym Netoliko Popalil, Nybrž Lidu Pržes osm set Malych y hrubych
Paměti Města Ostrowa. Denkwürdigkeiten der Stadt Ostrau. (Aus der Orginal-Handschrift in Chaos Pessinianum.) Prawdiwa a tak gak die Starych Lidi Pameti w pržicžinie Miesta ostrowa Negsaucze Ziadný Extra ordinarnich Pamietnych Knich (Poniewadž odnahle Pržyssleho ohnie swau Skazu wzalj) Pržed Rukamj Nam ſprawa dana gest se Pržiležytie Prziklada. 1. Pržednie Czo se dotycže odkoho aneb ktere Cžasy Miesto ostrow wystaweno begti Mielo, Nemagicze Pak Ziadnych Takowych Pamietj Nybrž we cskach Zemskych se Nagitj a dowiedietj Moczy budu, Ziadny ysty sprawy dati Nemužeme. 2. Zdaljby od Zissky aneb husytuw Miesto wýrabowane begti Mielo Kteryssto Nedostanucz Nicz Acžkoliw se dostj ssturmem A strachem Kmiestu Pržibližowalj wssak Nicz Menie othasyc Zbrane z hanbu od miesta ode- hnanj bylj. 3. Zdaljby Betlem gabor Skrnowskym Knižetem a tatarem Take se o miesto opowažyti a geg dobywatj chtielj; Prawda gest Ale Poniewadž Miesto Lidem G. M. C. dobrže Zaopatrženo bylo Ktomu saucze Pan hra- bie Z Stiffenbachu Comandantem Mezy Tim Zie Stražnicze a z weselj Lid Cysaržsky hruzu wsseczken do miesta ostrowa se Retirugicz Tim spuso- bem docžený Betlem gabor Tak Jako Zisska Zhanbu Pricž odtahnutj Musel 4. Zdalj od Sswegdy Miesto dostano gest; Poniewadž Zwelku Moczzy Kmiestu Przytahl a miesto lidem G. M. C. w malem Pocžtie oPatrženo bylo, Pod Accordem Commendanta Negakeho Pana hegtmana wingklera Poddano gest, a tu 22 Tyhodnj Zustawal. 5. Anno 1663. Ten Nesscžastný Tureczky a tatarsky Pad Skrze Který Miestecžek a diedin, Totiž Miesteczko hluk, Niewnicze, hroznowa Lhota a diediny, toticž westy, ostrowska Lhota, welka blatnicze, dolni nimcžy, hornj Niemcžy, Slawkow, borssycze, Mala blatnicžka, Lauka, kuželow, Mala wrbka, Tasow, a kozogitky Ržecžene, Pržy Tom Panstwj ostrowskym Netoliko Popalil, Nybrž Lidu Pržes osm set Malych y hrubych
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366 Pomordowal a sebu Zagal, Take Kmiestu Potržikrate se Pokuffel, wssak Toho Czasu buducze Vrozeny A Stateczny Rytirž Pan Andryasf Mayer Zmagerbochu (Tytul) Tohož Cžasu Plno Mocznym hegtmanem, dagicz Spolu Z Miesstiany Larmo Vderžit, Lide obecznj spolu Zezbranj Powolatj Na- ssancze Rozlogirowatj a kwaltem sedlaky K branienj a obhagenj docženeho Miesta a okolnich diedin Pržisnie gest hnatj dal, a wsseczky Zbranj, a kusy, Proti Vhlawnimu Nepržitelj Kteryž wždyczkuy in reseruo Na ssanczych Stale Pustitj a protj Niemu Kobocže bliž Miesta ostrowa wypalowatj dal, galož Take y nekteržy swobodnj Lide buducz hniewem Rospalenj Z Musskety a zbranj wen Změsta wypadlj a nedaleko Pržedmiestj ostrawskeho Notnie a bystrže ohen Nanie dawalj, Skrze Kterež Stržylenj Partage Vobory Lidj Zagimagicz welkym Strachem odehnanj bylj.
366 Pomordowal a sebu Zagal, Take Kmiestu Potržikrate se Pokuffel, wssak Toho Czasu buducze Vrozeny A Stateczny Rytirž Pan Andryasf Mayer Zmagerbochu (Tytul) Tohož Cžasu Plno Mocznym hegtmanem, dagicz Spolu Z Miesstiany Larmo Vderžit, Lide obecznj spolu Zezbranj Powolatj Na- ssancze Rozlogirowatj a kwaltem sedlaky K branienj a obhagenj docženeho Miesta a okolnich diedin Pržisnie gest hnatj dal, a wsseczky Zbranj, a kusy, Proti Vhlawnimu Nepržitelj Kteryž wždyczkuy in reseruo Na ssanczych Stale Pustitj a protj Niemu Kobocže bliž Miesta ostrowa wypalowatj dal, galož Take y nekteržy swobodnj Lide buducz hniewem Rospalenj Z Musskety a zbranj wen Změsta wypadlj a nedaleko Pržedmiestj ostrawskeho Notnie a bystrže ohen Nanie dawalj, Skrze Kterež Stržylenj Partage Vobory Lidj Zagimagicz welkym Strachem odehnanj bylj.
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Paměti Města Kroměříže. Denkwürdigkeiten der Stadt Kremsier. (Aus der Original-Handschrift im Chaos Pessinianum.) Letha Panie 1643, Dostanaucze Ssweydssti Rok przedtim Miesta Olomaucze, a Poniewadž se Miesto Kromieržiz na Cziaste wSkazowani a dopisowanj Ssweydsfeych Z Olomaucze gim dobrowolnie Poddatj a ranci- rowatj nechtielo, bez vhledu, zie tehdeyssi Admintstrator Bistupstwj. Pan Stredele, S Sswegdy z Przinuczenim O Rancz Czeleho Biskupstwi, Kdez zy Miesto Kromierziz potazieno bylo, gistey accord vczinil a to za Commen- banta Ssweydskyho w Olomauczi Neywižssiho Heygk, Proczez gest General Dorsten Sohn, tu Strzedu Przed Sw. Janem dotczeneho 1643 Letha Z Cze- lau Armadau swan, wedle Sprawy azsy we 16000 Sylney, March od Olemaucze ku Kromierzizi wzal, a we Cztwrtek k wyczerau k Miestu przi- tahl, na Przed Miestj Kowaczskem se Položil, we dwogim mistie Kartauny a Tuplkartauny protiw hornj Branie Nowie Kowarzskey Zastawil a rano w Patek Kržiziem kteyž Vranie Sylnie pressy Strzilel, Miesto pak, Aczko liw se gemu podle Neywižssi možnostj na odpor postawilo a Branitj Po- czialo, trauffagicz Przitom na Pomocz Generala Gallasse Z Armadau Czy- sarzskau v Lytenczicz Campirugiczyho, yakoz take giz niektere Tropy, azsy pul Mile od Miesta, se vkazowalj, ale Pomoczi Ziadney nevczinilj, Nicz wssak menie Po Sylnym, a Stalym Strzileni, a neprzestawagiczim Sstur- mowanj, k tomu Spomoczi Walacham sobie Prziwzateych, kterzi Miesto po Sspanhelských Reytharzich, nimiz Zdi Miestske obkliczene bylj. zlezlj, gest okolo dwauch hodin Spoledne tohoz Dnie ge mocznau rukau dostal, a do- stanaucze se f Zamku, tam sycze neyakey accord z tehdegssim Regentem, Panem Ssymonem z Bergu a Krayskym heytmanem Panem Zden- kem Pržepiczským Z Rychenberku, toliko aby Lydj Przi Ziwotech Za- chowanj bylj vczinilj. Niczmenie nemalo Lydu, yak Miestskyho, tak y Prze spolniho, Poniewadž se toho Z diedin a od ginud nemalo do Miesta
Paměti Města Kroměříže. Denkwürdigkeiten der Stadt Kremsier. (Aus der Original-Handschrift im Chaos Pessinianum.) Letha Panie 1643, Dostanaucze Ssweydssti Rok przedtim Miesta Olomaucze, a Poniewadž se Miesto Kromieržiz na Cziaste wSkazowani a dopisowanj Ssweydsfeych Z Olomaucze gim dobrowolnie Poddatj a ranci- rowatj nechtielo, bez vhledu, zie tehdeyssi Admintstrator Bistupstwj. Pan Stredele, S Sswegdy z Przinuczenim O Rancz Czeleho Biskupstwi, Kdez zy Miesto Kromierziz potazieno bylo, gistey accord vczinil a to za Commen- banta Ssweydskyho w Olomauczi Neywižssiho Heygk, Proczez gest General Dorsten Sohn, tu Strzedu Przed Sw. Janem dotczeneho 1643 Letha Z Cze- lau Armadau swan, wedle Sprawy azsy we 16000 Sylney, March od Olemaucze ku Kromierzizi wzal, a we Cztwrtek k wyczerau k Miestu przi- tahl, na Przed Miestj Kowaczskem se Položil, we dwogim mistie Kartauny a Tuplkartauny protiw hornj Branie Nowie Kowarzskey Zastawil a rano w Patek Kržiziem kteyž Vranie Sylnie pressy Strzilel, Miesto pak, Aczko liw se gemu podle Neywižssi možnostj na odpor postawilo a Branitj Po- czialo, trauffagicz Przitom na Pomocz Generala Gallasse Z Armadau Czy- sarzskau v Lytenczicz Campirugiczyho, yakoz take giz niektere Tropy, azsy pul Mile od Miesta, se vkazowalj, ale Pomoczi Ziadney nevczinilj, Nicz wssak menie Po Sylnym, a Stalym Strzileni, a neprzestawagiczim Sstur- mowanj, k tomu Spomoczi Walacham sobie Prziwzateych, kterzi Miesto po Sspanhelských Reytharzich, nimiz Zdi Miestske obkliczene bylj. zlezlj, gest okolo dwauch hodin Spoledne tohoz Dnie ge mocznau rukau dostal, a do- stanaucze se f Zamku, tam sycze neyakey accord z tehdegssim Regentem, Panem Ssymonem z Bergu a Krayskym heytmanem Panem Zden- kem Pržepiczským Z Rychenberku, toliko aby Lydj Przi Ziwotech Za- chowanj bylj vczinilj. Niczmenie nemalo Lydu, yak Miestskyho, tak y Prze spolniho, Poniewadž se toho Z diedin a od ginud nemalo do Miesta
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368 nahnalo, zbito bylo, a Zustalo na Placzu okolo 100 osob, yak Miesstianuw, tak y Mussketyruw Miestskych, fterychž Miesto 250 na wlastnj naklad cho- walo; Nachazelo se take w Miestie Czysarzsfeho, Commendyrowaneho Lydu, nieczo Dragaunu, a nieczo Reytharuw pod Commendau Neywyżssiho Passeue okolo 300. Kusu w Miestie mielj okolo 16, a Przitom dosti hezskau mu- niczj. A tak Zmoczniwsse se Ssweydssti Miesta, ge gsau wssechno wyrabo- walj. Kdež y wssechny apparamenta Kostelnj, a Stržibra wicze nez Za 15000 fl. od Kostela Farniho Panny Maryge k Stratie przisslo, Lyd pak Miestsfey wietssim dilem Zwyslyfaney a Poranieny, k Sw. Trogiczi Na Przed Miesij se saluirowal, a welkau Nauzi trpietj musel. Nežlj kdo Miesto zapalyl, dofonale se wiedietj nemuzie, Niekterzi Domnienj magj na Ssweydsky, niekterzi na Czisarzsky, kteržiz zieby to vczinitj mielj proto, aby se tu Sswegda nezdrziowal, budaucz gemu przilezitey paß do Vher, než General Dorsten Sohn, se Sylnie doptawal, Kdoby Miesto Zapalyl, a welmj toho Lytowal, Prawie kdyby se to bylo nestalo, Zieby tu byl Quarnisonu nechal, a Miesto Budaucz k tomu pržiležitost dobra, fortificirowal. Miesto tehdy gfaucz Za- paleno, a nebudaucz Ziadneho kdoby branil, spolu y Ze Zamkem wsseczko Z gruntu wyhorzelo, a wicze nicz uczustalo, než Kostel Collegiatnj Swat. Mauriczi, kteryž sam, a na weysscze Stogi, a Brana Kowarzska, ku kterey preßy Strzilel. Po takowem wyrabowani, a Skazieni Miesta azsy m Ty- hodnj Sswegdj od Miesta odtrhlj. zanechagicz nieczo Proffiantu tiem Lydem, kterzi se do Klasstera, yak na horže dolozieno, byli saluirowalj; ale wssak nato y hned Czysaržsstj Pržitiehlj, a yak ty gim od Ssweydy Zanechany Proffi- anty, tak take ostatek, kde komn Czo gesstie zustalo, do koncze wssechno Po- bralj, Miesto pak Pusty a Skažieny Neywyssim Mungadym osadilj A Po- niewadž Potomnie, když giź Zase se Lydj a Miesstiane do Miesta zbirati Pocžialj. Pržedcze na Cziaste dopisowani Ssweydske Z Olomaucze, Miesto k ziadnemu Contribuirowanj, a ginssimu vfladanj Zwolytj nechtielo, a Zase domaczi Quarda Chowana byla, Proczež azsy w Pultrzetim Letie po do- tcženym wyrabowanj. Pržigel potagemnie od Ssweydskyho Lydu Rytmistr Forgl, azsy Ze 100. Reythary, a 60. Dragauny, a Nocžnim Cziasem se na Przed Miesti Kowarzskem mezi tiemj Pusteymj Zdiemj vfryl, a Zrana okolo 5. hodiny, Když Branu Kowarzskau Otwiralj, se do Miesta, s tymž Lydem (newj se yakým Fortelem) wtlacžil, a Znowu Miesto wyrabowal, a wyrabugicz Zase odgelj. Nacžez Potomnie k tomu, Czeho Ssweyda Ziadostiw byl Zagawsse sebau Prymatora, a geho w Olomauczj v wiezenj Zdržiugicze, chtiege nechtiege, Miesto se vwolytj muselo. Tomu na Smiedomj gsme My Purgkmistr, a Radda Miesta Kromierzizie Peczet Nassi Miestskau Przitisk- nautj dalj, datum w Miestie Kromierzizie 16 Maij Anno 1668.
368 nahnalo, zbito bylo, a Zustalo na Placzu okolo 100 osob, yak Miesstianuw, tak y Mussketyruw Miestskych, fterychž Miesto 250 na wlastnj naklad cho- walo; Nachazelo se take w Miestie Czysarzsfeho, Commendyrowaneho Lydu, nieczo Dragaunu, a nieczo Reytharuw pod Commendau Neywyżssiho Passeue okolo 300. Kusu w Miestie mielj okolo 16, a Przitom dosti hezskau mu- niczj. A tak Zmoczniwsse se Ssweydssti Miesta, ge gsau wssechno wyrabo- walj. Kdež y wssechny apparamenta Kostelnj, a Stržibra wicze nez Za 15000 fl. od Kostela Farniho Panny Maryge k Stratie przisslo, Lyd pak Miestsfey wietssim dilem Zwyslyfaney a Poranieny, k Sw. Trogiczi Na Przed Miesij se saluirowal, a welkau Nauzi trpietj musel. Nežlj kdo Miesto zapalyl, dofonale se wiedietj nemuzie, Niekterzi Domnienj magj na Ssweydsky, niekterzi na Czisarzsky, kteržiz zieby to vczinitj mielj proto, aby se tu Sswegda nezdrziowal, budaucz gemu przilezitey paß do Vher, než General Dorsten Sohn, se Sylnie doptawal, Kdoby Miesto Zapalyl, a welmj toho Lytowal, Prawie kdyby se to bylo nestalo, Zieby tu byl Quarnisonu nechal, a Miesto Budaucz k tomu pržiležitost dobra, fortificirowal. Miesto tehdy gfaucz Za- paleno, a nebudaucz Ziadneho kdoby branil, spolu y Ze Zamkem wsseczko Z gruntu wyhorzelo, a wicze nicz uczustalo, než Kostel Collegiatnj Swat. Mauriczi, kteryž sam, a na weysscze Stogi, a Brana Kowarzska, ku kterey preßy Strzilel. Po takowem wyrabowani, a Skazieni Miesta azsy m Ty- hodnj Sswegdj od Miesta odtrhlj. zanechagicz nieczo Proffiantu tiem Lydem, kterzi se do Klasstera, yak na horže dolozieno, byli saluirowalj; ale wssak nato y hned Czysaržsstj Pržitiehlj, a yak ty gim od Ssweydy Zanechany Proffi- anty, tak take ostatek, kde komn Czo gesstie zustalo, do koncze wssechno Po- bralj, Miesto pak Pusty a Skažieny Neywyssim Mungadym osadilj A Po- niewadž Potomnie, když giź Zase se Lydj a Miesstiane do Miesta zbirati Pocžialj. Pržedcze na Cziaste dopisowani Ssweydske Z Olomaucze, Miesto k ziadnemu Contribuirowanj, a ginssimu vfladanj Zwolytj nechtielo, a Zase domaczi Quarda Chowana byla, Proczež azsy w Pultrzetim Letie po do- tcženym wyrabowanj. Pržigel potagemnie od Ssweydskyho Lydu Rytmistr Forgl, azsy Ze 100. Reythary, a 60. Dragauny, a Nocžnim Cziasem se na Przed Miesti Kowarzskem mezi tiemj Pusteymj Zdiemj vfryl, a Zrana okolo 5. hodiny, Když Branu Kowarzskau Otwiralj, se do Miesta, s tymž Lydem (newj se yakým Fortelem) wtlacžil, a Znowu Miesto wyrabowal, a wyrabugicz Zase odgelj. Nacžez Potomnie k tomu, Czeho Ssweyda Ziadostiw byl Zagawsse sebau Prymatora, a geho w Olomauczj v wiezenj Zdržiugicze, chtiege nechtiege, Miesto se vwolytj muselo. Tomu na Smiedomj gsme My Purgkmistr, a Radda Miesta Kromierzizie Peczet Nassi Miestskau Przitisk- nautj dalj, datum w Miestie Kromierzizie 16 Maij Anno 1668.
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Paměti Města Landsskrona. Denkwürdigkeiten der Stalt Landsfron (in Böhmen, an der Grenze Mährens). (Aus dem Chaos Pessinianum.) Wyznamenánj Niekterých Pamietj hodnych Wieczý Miesta a Obcze Landsstraunske se deteyfagiczých. Letha Pánie 1586. W auterý w Noczy Na Stržedu pržed Hody Swatodussujinj, Skrze nenadálý Oheň, Takmierž Cztwrt Miesta Landsffrau-- na, totiž gedna Strana až kdolnj Fortnie, Žialostiwie Popelem poležena, nacžemž doſti nebylo, Nybrz ten Nasledugiczy Patek w Noczy, Zase giný Oheň wyssel, a Hornj Vliczy Wsseczknu y Swieži Na Hornj Branie na= kladnie wystawenau, Spálil, tak Ze wtom obegjm Ohnj 77. domuw Sau- sedských do Grunthu Skaženo, Wssak gaf gednoho y druheho Ohně puwod, gakým Spusobem w mistech Powiedomých wyssel, tehdaž do koncze wysse- tržitj se nemohlo. Nedlauho potom tak welikem Nesstiesti. An giž Semotam Luteryanské a Pikhardské Kaczyržstwj Posylu Brale, wsse Za Pánowanj Vrozeného Pána Pána Jána Z Pernssteyna, Nenadále w Miestie Landssfraunie, geden Starý Knap Saufeniczký Vmržel, kterýž gsaucz Nekatolyczský, Pan Farárž gemu Zwo= uitj, ani ho na Krchowie Pohržbitj dáti nechtiel, Ginj pak Knapj, wezma To mrtwé Tielo S Máramj, do domu tehdeyssýho Prýmasa, Faltýsa Ja- nýsse, genž Katholiczkého Naboženstwj Byl, wnésti chtiege, Manželka tehož wssak pržednjmi dwerže domownj Zawržjcze, geho pržed domem státj zane- chaly, a odessly, Kdežto Z naržizenj Wrchnosti, Skrze Ssrotýrže a Sladky. to Mrtwé Tielo na Zahradie w Pržedmiesti, pro Nekatolyczké Lidi k Kr- chowu pržikaupené Pohržbeno gest. Gsaucze pak mezy Krchowem, a tauž Zahradau Obycžegná Zed wyhnaná, Nenadále Ta Swobodna Chasa a Zbierž. V Kowáržuw Kladiwa, Perlyky y giné Nastroge Wezmaucz. Za gednu Nocz tu wsseczknu Zed do Grunthu Zboržily Prawjcze, Ze telyfo geden Krchow Bytf má, a geden Czlowiek nemá lepssý Byti nežly druhý. 24
Paměti Města Landsskrona. Denkwürdigkeiten der Stalt Landsfron (in Böhmen, an der Grenze Mährens). (Aus dem Chaos Pessinianum.) Wyznamenánj Niekterých Pamietj hodnych Wieczý Miesta a Obcze Landsstraunske se deteyfagiczých. Letha Pánie 1586. W auterý w Noczy Na Stržedu pržed Hody Swatodussujinj, Skrze nenadálý Oheň, Takmierž Cztwrt Miesta Landsffrau-- na, totiž gedna Strana až kdolnj Fortnie, Žialostiwie Popelem poležena, nacžemž doſti nebylo, Nybrz ten Nasledugiczy Patek w Noczy, Zase giný Oheň wyssel, a Hornj Vliczy Wsseczknu y Swieži Na Hornj Branie na= kladnie wystawenau, Spálil, tak Ze wtom obegjm Ohnj 77. domuw Sau- sedských do Grunthu Skaženo, Wssak gaf gednoho y druheho Ohně puwod, gakým Spusobem w mistech Powiedomých wyssel, tehdaž do koncze wysse- tržitj se nemohlo. Nedlauho potom tak welikem Nesstiesti. An giž Semotam Luteryanské a Pikhardské Kaczyržstwj Posylu Brale, wsse Za Pánowanj Vrozeného Pána Pána Jána Z Pernssteyna, Nenadále w Miestie Landssfraunie, geden Starý Knap Saufeniczký Vmržel, kterýž gsaucz Nekatolyczský, Pan Farárž gemu Zwo= uitj, ani ho na Krchowie Pohržbitj dáti nechtiel, Ginj pak Knapj, wezma To mrtwé Tielo S Máramj, do domu tehdeyssýho Prýmasa, Faltýsa Ja- nýsse, genž Katholiczkého Naboženstwj Byl, wnésti chtiege, Manželka tehož wssak pržednjmi dwerže domownj Zawržjcze, geho pržed domem státj zane- chaly, a odessly, Kdežto Z naržizenj Wrchnosti, Skrze Ssrotýrže a Sladky. to Mrtwé Tielo na Zahradie w Pržedmiesti, pro Nekatolyczké Lidi k Kr- chowu pržikaupené Pohržbeno gest. Gsaucze pak mezy Krchowem, a tauž Zahradau Obycžegná Zed wyhnaná, Nenadále Ta Swobodna Chasa a Zbierž. V Kowáržuw Kladiwa, Perlyky y giné Nastroge Wezmaucz. Za gednu Nocz tu wsseczknu Zed do Grunthu Zboržily Prawjcze, Ze telyfo geden Krchow Bytf má, a geden Czlowiek nemá lepssý Byti nežly druhý. 24
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370 Hned pak na druhy den potom, Obáwagicz se Zaslaužileho Trestánj. Taž Wandrownj y domáczy Swobodná Chasa, wsselykých Rzemesel, Zwersstatuw wywstala, a spolecžnie Penize Z Truhlicz Poržadkum wezmaucze, S Zbrogi Bubenjkem a Pisstczem, Z Miesta wytahly, a Semotam po Wsech Mo- rawských, Panstwj Zdeyssimu prziležitých, se Taulagicz ty penize propily, a ktomu gesstie dluhuw wzdielaly, a když nacž Tráwitj Nemiely, Lyde take gim wieržjti nechtiely. Sem y tam Se rozbiehly, Protož niekterži domáczy Synkowé Znjch, prži Wrchnostj k Poznamenánj pržissly, a kdyby Promiena Wrchnosti Byla se nestala, Byliby Sotwa Pokuty a Trestánj Vssly. Letha Pánie 1588. W Pondielý po Památcze Mandrosti Boži Pro- dagicz Nadepsaný Pan Jan Z Pernssteyna Panstwj Landsskraunské a Land- sspergské, Brozenému a Statecžnému Rytjiži. Pánu Adamowj Hrzaňowj Z Harasowa. Hned po Zawržené Smlauwie Trhowé Tehdeyssý Heytman Pan Jan Magl, se odsud odebral, a Snjm y Knieži Katholyczsstj Z Panstwj Obého; wiedaucze Ze nowá Wrchnost Ne Katholiczska gest; Pomalu odchá- zely, a tolyko w Miestie ten Týž Katholiczský Kniez, genž tomu mrtwému Tielu Zwonitj dátj nechtiel, Naposledyy Zustal, Wssak potom také prycz ode= ssel, a Poniem hned Lutheryanský Nasledowal. Pan Adam Hrzaň paf w Lethu 1589. Mage sobie Oboge Panstwj Zdeyssý postaupené, Nedlauho po tom, yak Miesto Landssfraun, tak Miesto a Wesnicze Obogiho Panstwj. Nad Prywilegia a Starodáwnj Nadáuj. Rozliczuymi Nowýmj Wiecmj a Robo- tamj Stiežowatj Zacžal, Odkudz dlauho Trwagiczy Saud, mezy Pánem, Miestem, a poddanymi, prži G. M. Czysaržiké a Saudu Zemském powstal, a až do Smrtj Pána Hrzanie, Takmierž 30 Leth porzád Zbiehlých, Trwal, Kdež Vbohá Obecz Miesta Landsskrauna S Niemeczfýmj Wesniczemj. mjmo giné rozmanité pržibiehy, an Miesto a Wesnicze Panstwj Landsspergského se cžasnie gich strhly, Welykých nátistuw Zakusitj musyla, Gakz mnohým Okelnjm Lidem wiedomé gest, a posawad Paměti se nacházh, Až Potom Letha Panie 1619 za Wiecz mezy Pány Syny, aiž dotcženeho Pána Hr- zanie, k dokonalému Porownánj Pržissla. Pamiet O Weregné Słáze Skrze Oheň Miesta Landsstrauna. Letha Panie 1621. W Auterý mezy Tržetj a Cžtwrtau Hodinau w Noczy Na Stržedu pržedchazegiczy Weyrocžnj Slawnost Seslánj ducha Sw. na Aposstoly 27. dne Maij z Pržepusstienj Božiho, Z Marsstale domu Hostinského Jana Sskrle, Toho Cžasu hospodárže, Wyssel gest Oheň, od niehožto we Tržech hodinách, než se Takmierž dobrže rozedujlo, wſseczkno Miesto toto, mjmo Samý Zámek a dwa domky, Martina Jordánskyho a Wawržincze Saustružnjka, prži Samé Doleyssý Fortnie S Rathauzem, Wieži vržiniem, Obiema Branamj, Farau, Sskolau, Lázuj a Ssatlawau, gest wy
370 Hned pak na druhy den potom, Obáwagicz se Zaslaužileho Trestánj. Taž Wandrownj y domáczy Swobodná Chasa, wsselykých Rzemesel, Zwersstatuw wywstala, a spolecžnie Penize Z Truhlicz Poržadkum wezmaucze, S Zbrogi Bubenjkem a Pisstczem, Z Miesta wytahly, a Semotam po Wsech Mo- rawských, Panstwj Zdeyssimu prziležitých, se Taulagicz ty penize propily, a ktomu gesstie dluhuw wzdielaly, a když nacž Tráwitj Nemiely, Lyde take gim wieržjti nechtiely. Sem y tam Se rozbiehly, Protož niekterži domáczy Synkowé Znjch, prži Wrchnostj k Poznamenánj pržissly, a kdyby Promiena Wrchnosti Byla se nestala, Byliby Sotwa Pokuty a Trestánj Vssly. Letha Pánie 1588. W Pondielý po Památcze Mandrosti Boži Pro- dagicz Nadepsaný Pan Jan Z Pernssteyna Panstwj Landsskraunské a Land- sspergské, Brozenému a Statecžnému Rytjiži. Pánu Adamowj Hrzaňowj Z Harasowa. Hned po Zawržené Smlauwie Trhowé Tehdeyssý Heytman Pan Jan Magl, se odsud odebral, a Snjm y Knieži Katholyczsstj Z Panstwj Obého; wiedaucze Ze nowá Wrchnost Ne Katholiczska gest; Pomalu odchá- zely, a tolyko w Miestie ten Týž Katholiczský Kniez, genž tomu mrtwému Tielu Zwonitj dátj nechtiel, Naposledyy Zustal, Wssak potom také prycz ode= ssel, a Poniem hned Lutheryanský Nasledowal. Pan Adam Hrzaň paf w Lethu 1589. Mage sobie Oboge Panstwj Zdeyssý postaupené, Nedlauho po tom, yak Miesto Landssfraun, tak Miesto a Wesnicze Obogiho Panstwj. Nad Prywilegia a Starodáwnj Nadáuj. Rozliczuymi Nowýmj Wiecmj a Robo- tamj Stiežowatj Zacžal, Odkudz dlauho Trwagiczy Saud, mezy Pánem, Miestem, a poddanymi, prži G. M. Czysaržiké a Saudu Zemském powstal, a až do Smrtj Pána Hrzanie, Takmierž 30 Leth porzád Zbiehlých, Trwal, Kdež Vbohá Obecz Miesta Landsskrauna S Niemeczfýmj Wesniczemj. mjmo giné rozmanité pržibiehy, an Miesto a Wesnicze Panstwj Landsspergského se cžasnie gich strhly, Welykých nátistuw Zakusitj musyla, Gakz mnohým Okelnjm Lidem wiedomé gest, a posawad Paměti se nacházh, Až Potom Letha Panie 1619 za Wiecz mezy Pány Syny, aiž dotcženeho Pána Hr- zanie, k dokonalému Porownánj Pržissla. Pamiet O Weregné Słáze Skrze Oheň Miesta Landsstrauna. Letha Panie 1621. W Auterý mezy Tržetj a Cžtwrtau Hodinau w Noczy Na Stržedu pržedchazegiczy Weyrocžnj Slawnost Seslánj ducha Sw. na Aposstoly 27. dne Maij z Pržepusstienj Božiho, Z Marsstale domu Hostinského Jana Sskrle, Toho Cžasu hospodárže, Wyssel gest Oheň, od niehožto we Tržech hodinách, než se Takmierž dobrže rozedujlo, wſseczkno Miesto toto, mjmo Samý Zámek a dwa domky, Martina Jordánskyho a Wawržincze Saustružnjka, prži Samé Doleyssý Fortnie S Rathauzem, Wieži vržiniem, Obiema Branamj, Farau, Sskolau, Lázuj a Ssatlawau, gest wy
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371 horželo. Jakýmby pak spusobem, Poniewadž dwa Praporcze Piechoty nemu- strowané Knižete Maximiliana Z Lychtenssteyna Zde Ležil, Takowý Oheň Wyssel, wiedieti se nemohlo. Soldatj pak obawagicze se Za Swé Krky, Brány obie pokád gich Oheň nedosahowal, Wartau Osadily, a Žádného Czlowieka, anj Z Pržed- miestj anj Z Wesnjcz k Bránienj Pustitj do Miesta Nechtiely. W tom Ohni podiwnau Ochranau Božſkau, Žádný Nezahynul, Než gedna Diewecžka, Na Zdrawi a Rozumu Nedostatecžná, kteráž Zádným Spusobem Zdomu toho, w niemž Noczleh měla, wygiti nechtiela. Na Ráno w Stržedu, okolnj Domáczy y Czyzopanssti Sedláczy, Li tugicze takowé Nenabyté Sſkody, Zbihati se pocžalj. a Soldatum giž Za hornj Branau w Orbunku stogiczým, a Pricž tahnauti chtiegiczým, Na Službu Za takowé gich hospedářstwj, pohledietj Vmysl měly: Ocžemž Sol- datj kdyš Zwiediely, Spátkem se obrátily, do Zámku se Reteryrowalj a wněm Zassanczowaly, Brány Miestské y Fortny Bzamykaly,Zassanczowaly, Wartamj osadily, a tu se Bránitj mjnily. Sedláczy acz Brány Wyſeká watj pocžalj a giž do druhých Wrath se dostalj, wssak Že lehkau Zbranj Zaopatrženj byli, od Soldátuw odtud odehnánj ssau. W Tauž Stržedu Ráno, wida Pan Auržedlnjk, toho cžasu Vrozenýj Pan Jozeff Khencz Z Giwujfu Takowý Zbieh Lidu a pozdwiženj, Z Po- ruczenj Vrozené Pauj Panj Alžbiety Hrzaňowé Z Harasowa, Rozene Haug- wiczowey, tu Tehdáž przitomné (Pan Zdeslaw Hrzaň do Widně Byl odgel:) Wen mezy nie S Warhanikem Z Olomaucze, kterýž tehdáž Kaza- tedlniczy, Kruchtu a Laduly k Warhanum w Kostele hornjm Zameczském dielal, a Warhany Stawiel a S Pacholkem swým wygel, a to Vpokogiti chtiel. Oni pak Zapálenj ssaucze, Auržedlnjka Z Koně Zstrhli, tak že sotwa Piessky Bez Klaubauku y Zbraně, Vtekl, Warhanjfa Zabili, a Pacholku dobrže, sotwa ho Ziwého Zanechawsse, Kabáth wyprássyli. Na Poſledy, Tjš Sedláczy, Na Obecz, gichž Na mnoho Seth bylo, Domaczy y Pržespolnj ſe Schromaždjlá, a odtud swé Legaczy ku Pánu a Soldátum Wysýláli, a domluwicze se o wsseczko, týž den Stržednj k wecžerau prycž se rozessli. Dito ut Supra. W Sobothu Pržedcházegiczý Hod Seslánj ducha Sw. když gesstie Soldáti w Zámfu Cuartir swug měly, geden Znich We Zborže Bratrském Na Pržedměsti Oheň Založil, odkudž týž Zbor, a Piet giných domuw Wyhorželo. Obáwagicze se tedy, aby se gim Pržedessle Zlé S Poslednjm Newzpomenulo, S czelau hlawau precž odtahli. Letha Panie 1621. dne 7. Junij Powietrži hrozné se Strhlo, a do Wieže prži Kostele W Zámku Vhodjcz, Trubácže, Powiežniha a gednoho Zwonjka Prži zwonjch nemálo opálilo, wssak Bez Sněti Ohně, v giné weliké Ssfody. 24*
371 horželo. Jakýmby pak spusobem, Poniewadž dwa Praporcze Piechoty nemu- strowané Knižete Maximiliana Z Lychtenssteyna Zde Ležil, Takowý Oheň Wyssel, wiedieti se nemohlo. Soldatj pak obawagicze se Za Swé Krky, Brány obie pokád gich Oheň nedosahowal, Wartau Osadily, a Žádného Czlowieka, anj Z Pržed- miestj anj Z Wesnjcz k Bránienj Pustitj do Miesta Nechtiely. W tom Ohni podiwnau Ochranau Božſkau, Žádný Nezahynul, Než gedna Diewecžka, Na Zdrawi a Rozumu Nedostatecžná, kteráž Zádným Spusobem Zdomu toho, w niemž Noczleh měla, wygiti nechtiela. Na Ráno w Stržedu, okolnj Domáczy y Czyzopanssti Sedláczy, Li tugicze takowé Nenabyté Sſkody, Zbihati se pocžalj. a Soldatum giž Za hornj Branau w Orbunku stogiczým, a Pricž tahnauti chtiegiczým, Na Službu Za takowé gich hospedářstwj, pohledietj Vmysl měly: Ocžemž Sol- datj kdyš Zwiediely, Spátkem se obrátily, do Zámku se Reteryrowalj a wněm Zassanczowaly, Brány Miestské y Fortny Bzamykaly,Zassanczowaly, Wartamj osadily, a tu se Bránitj mjnily. Sedláczy acz Brány Wyſeká watj pocžalj a giž do druhých Wrath se dostalj, wssak Že lehkau Zbranj Zaopatrženj byli, od Soldátuw odtud odehnánj ssau. W Tauž Stržedu Ráno, wida Pan Auržedlnjk, toho cžasu Vrozenýj Pan Jozeff Khencz Z Giwujfu Takowý Zbieh Lidu a pozdwiženj, Z Po- ruczenj Vrozené Pauj Panj Alžbiety Hrzaňowé Z Harasowa, Rozene Haug- wiczowey, tu Tehdáž przitomné (Pan Zdeslaw Hrzaň do Widně Byl odgel:) Wen mezy nie S Warhanikem Z Olomaucze, kterýž tehdáž Kaza- tedlniczy, Kruchtu a Laduly k Warhanum w Kostele hornjm Zameczském dielal, a Warhany Stawiel a S Pacholkem swým wygel, a to Vpokogiti chtiel. Oni pak Zapálenj ssaucze, Auržedlnjka Z Koně Zstrhli, tak že sotwa Piessky Bez Klaubauku y Zbraně, Vtekl, Warhanjfa Zabili, a Pacholku dobrže, sotwa ho Ziwého Zanechawsse, Kabáth wyprássyli. Na Poſledy, Tjš Sedláczy, Na Obecz, gichž Na mnoho Seth bylo, Domaczy y Pržespolnj ſe Schromaždjlá, a odtud swé Legaczy ku Pánu a Soldátum Wysýláli, a domluwicze se o wsseczko, týž den Stržednj k wecžerau prycž se rozessli. Dito ut Supra. W Sobothu Pržedcházegiczý Hod Seslánj ducha Sw. když gesstie Soldáti w Zámfu Cuartir swug měly, geden Znich We Zborže Bratrském Na Pržedměsti Oheň Založil, odkudž týž Zbor, a Piet giných domuw Wyhorželo. Obáwagicze se tedy, aby se gim Pržedessle Zlé S Poslednjm Newzpomenulo, S czelau hlawau precž odtahli. Letha Panie 1621. dne 7. Junij Powietrži hrozné se Strhlo, a do Wieže prži Kostele W Zámku Vhodjcz, Trubácže, Powiežniha a gednoho Zwonjka Prži zwonjch nemálo opálilo, wssak Bez Sněti Ohně, v giné weliké Ssfody. 24*
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372 Letha Pánie 1623. Geho Milost Oswjczené Kujže a Pan, Pan Karel Z Lychtenssteyna (titul) Toto Panstwj Landsstraunské a Landsspergské Od Pána Zdeslawa Hrzanie kaupiti Racžil, kdež brzy nato odnětj Warek Miest- ſkých Nasledowalo, (Kteréž wssak Zase na mnohé a Vstawicžné sollicitowán od G. M. Knižetj. Knjžete Maximiliána Z Lychtenssteyna, yakožto nyniegssý milostiwé Wrchnostj, moczného Otcowského Porucžnjka Toliko na Samau Obecz Městskau, a gednu Wes gmenem Sázawu, Letha 1629 dne 21 Fe- bruarij Zmjlostj Pusstiené gsau (Take Téhož Leiha 1623. Dne 15. Junij. W Noczy dwur G. M. Kujžetczý w hornjm Pržedměstj, Skze Powietrži Zapálen, do Grunthu Wyhoržel.) A Gsancze pak práwě o tom cžase, a prži Vzetj Wlady G. M. K. Panstwj tohoto pro Smrt tehdeyssýho Prädicanta Elyásse Ssrámka, Fararžstwj Zdeyssý Prázdné, Nadřecžená Jeho Knjžetj Milost dwa Patres Societatis JESU, z Miesta Nyssj. totiž Pana Melchiora Breynera a P. Joannesa N. Sem k wykonawánj Služeb Czyrkewnjch prži- slatj rácžila, Kteržiš w Zámku Zdeyssým, pržes geden Czely Rok se Zdržu- sicz. Služby Boži konalj. Lydj nefatholiczské prži Miestie a na Panstwj w Nabožensiwj Katholiczskem piſně wyvcžowalj. Ponjch Něgaký Pr. Bene- dict N. Frantisskan minor. Conuent: W Miestij Austi se Zdržugicz, w Miestie u Na Panstwj Zdeyssým Službamj Czyrkewujmi przisluhowal. Až Potom W Lethu 1626 S Panem Neywyzssým Don Martinem a Lydem Wogenským geho, Pr. Antonius Gruninger Téz Franisskán minor. Od Morawy sem pržigel, a Faráržem Zustal, Na to Nasledowal Pržisný Pa- tent w Pržicžině Náboženstwj Katholiczského, Od G. M. Knižeczj Wrchnostj Zdeysfý, Z Měst Pražikých, Dakožto Mistodržiczýho G. M. Czysarzské Krá lowstwj Cžeského, kterýž den Sw. Pawla na wjru obráczenj, Letha Páně 1628 W chrámě Páně Zbeyssým, od giž ržecženého Farárže, na Kazatedlniczy pržecžten, a potom Wegpis toho, na dwerže Rathauzuj przibit byl, Obsaž- nosti té: Aby geden kažtý Saused a Peddaný z Miesta y Wesuicz Panstwi Landsskraunského, S Manželkau, Djtkamj, Cželádlan a Summau gedenfaždý Obywatel, Ziadného Newynjmagicz, k Nabeženswwi Katholiczkému Pržistau piti hlediel; Kdeby pak toho Vcžinitj nechtiel, aby w Ssesti poržád Zbiehlich Nedielých, Grunth a Statek Swug Sprodagicz, kam se ma Libi odgiti miohl. Czož Lydem prži Miestie Landsskranně (kdež toho Cžasu Sotwa 5. neb 6. Katholiczkých Osob se nacházelo,) Nemálo Hruzy dalo, A tu se Re- formati w Naboženstwj Zacžala. Magicz pak Nadepsaný Pr. Antonius Gru- ninger Od Tehdeyssýho Heytmana Pána Hynka Sewerskýho Z Kulicžkowa D giných Officiruw G. M. Knjžezi. Tež rozdilných Pánuw Patruw Jesui- tuw, a giných Duchownjch Lidj wsseligakau pomocz a fedruugk, (Nemoha ginácže Byti) Lide Zdegssý Obogiho Pohlawj, pomalu k Swaté Spowiedi Ssli, a Welebnan Swatost Oltáržnj pržigimalý, Czež tak Continuirowalo, až wsseckna Obecz Miesta Landsstrauna y Panstwj, hned toho Roku, k Wjrže
372 Letha Pánie 1623. Geho Milost Oswjczené Kujže a Pan, Pan Karel Z Lychtenssteyna (titul) Toto Panstwj Landsstraunské a Landsspergské Od Pána Zdeslawa Hrzanie kaupiti Racžil, kdež brzy nato odnětj Warek Miest- ſkých Nasledowalo, (Kteréž wssak Zase na mnohé a Vstawicžné sollicitowán od G. M. Knižetj. Knjžete Maximiliána Z Lychtenssteyna, yakožto nyniegssý milostiwé Wrchnostj, moczného Otcowského Porucžnjka Toliko na Samau Obecz Městskau, a gednu Wes gmenem Sázawu, Letha 1629 dne 21 Fe- bruarij Zmjlostj Pusstiené gsau (Take Téhož Leiha 1623. Dne 15. Junij. W Noczy dwur G. M. Kujžetczý w hornjm Pržedměstj, Skze Powietrži Zapálen, do Grunthu Wyhoržel.) A Gsancze pak práwě o tom cžase, a prži Vzetj Wlady G. M. K. Panstwj tohoto pro Smrt tehdeyssýho Prädicanta Elyásse Ssrámka, Fararžstwj Zdeyssý Prázdné, Nadřecžená Jeho Knjžetj Milost dwa Patres Societatis JESU, z Miesta Nyssj. totiž Pana Melchiora Breynera a P. Joannesa N. Sem k wykonawánj Služeb Czyrkewnjch prži- slatj rácžila, Kteržiš w Zámku Zdeyssým, pržes geden Czely Rok se Zdržu- sicz. Služby Boži konalj. Lydj nefatholiczské prži Miestie a na Panstwj w Nabožensiwj Katholiczskem piſně wyvcžowalj. Ponjch Něgaký Pr. Bene- dict N. Frantisskan minor. Conuent: W Miestij Austi se Zdržugicz, w Miestie u Na Panstwj Zdeyssým Službamj Czyrkewujmi przisluhowal. Až Potom W Lethu 1626 S Panem Neywyzssým Don Martinem a Lydem Wogenským geho, Pr. Antonius Gruninger Téz Franisskán minor. Od Morawy sem pržigel, a Faráržem Zustal, Na to Nasledowal Pržisný Pa- tent w Pržicžině Náboženstwj Katholiczského, Od G. M. Knižeczj Wrchnostj Zdeysfý, Z Měst Pražikých, Dakožto Mistodržiczýho G. M. Czysarzské Krá lowstwj Cžeského, kterýž den Sw. Pawla na wjru obráczenj, Letha Páně 1628 W chrámě Páně Zbeyssým, od giž ržecženého Farárže, na Kazatedlniczy pržecžten, a potom Wegpis toho, na dwerže Rathauzuj przibit byl, Obsaž- nosti té: Aby geden kažtý Saused a Peddaný z Miesta y Wesuicz Panstwi Landsskraunského, S Manželkau, Djtkamj, Cželádlan a Summau gedenfaždý Obywatel, Ziadného Newynjmagicz, k Nabeženswwi Katholiczkému Pržistau piti hlediel; Kdeby pak toho Vcžinitj nechtiel, aby w Ssesti poržád Zbiehlich Nedielých, Grunth a Statek Swug Sprodagicz, kam se ma Libi odgiti miohl. Czož Lydem prži Miestie Landsskranně (kdež toho Cžasu Sotwa 5. neb 6. Katholiczkých Osob se nacházelo,) Nemálo Hruzy dalo, A tu se Re- formati w Naboženstwj Zacžala. Magicz pak Nadepsaný Pr. Antonius Gru- ninger Od Tehdeyssýho Heytmana Pána Hynka Sewerskýho Z Kulicžkowa D giných Officiruw G. M. Knjžezi. Tež rozdilných Pánuw Patruw Jesui- tuw, a giných Duchownjch Lidj wsseligakau pomocz a fedruugk, (Nemoha ginácže Byti) Lide Zdegssý Obogiho Pohlawj, pomalu k Swaté Spowiedi Ssli, a Welebnan Swatost Oltáržnj pržigimalý, Czež tak Continuirowalo, až wsseckna Obecz Miesta Landsstrauna y Panstwj, hned toho Roku, k Wjrže
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373 Swaté Katholiczſké pržiwedeno gest. Pržicžemž wſsak rozdjlné Proměny w Fararžich ssaucze, mnohé Nesnáze Potržebne Obczy nasledowaly, ktomu take cžasté Zymnj Cuartiri Lydu G. M. C. Wogenského, Bywsse Chudi Sausede, Nesmirných Těsskosti poczytiti musylj. Nacžež potom W Lethu Páně 1631 Gedno Sworné Snessenj a Statutum, Za pržicžinau prawého a Spasytedl- ného Katholiczskeho Náboženstwi. Od Konsseluw, Obecznsch Starssych, y wssech Czechuw, y Take Czelé Obcze Miesta Landsskrauna, wyzdwjženo a Vcžiněno gest, Totiž: Že yak onj Sami tak y wssyczknj gegich Potomczy Netoliko prži této Poznalé, Wyznalé, Spajitedlné Ržimske, Catholiczské Wjrže stale Setrwatj magi a chtiegi. Tež podobně aby njžadný, nynj y na cžasy Budauczý, w témž Miestie a Pržeděsti, w Sausedstwi przigatý, mnohem méně anj Trpju nebyl, Lecžby Ten Ržimského a Catholiczského Náboženstwj Horliwým milownjkem nalezen, a kněmu prawým Srdcem pržipogen Byl vc. Kterežto Statutum take od Deho Knižetczi Milosti Oswi- czeného a Wyſocze Vrozeného Kujžete a Pána, Pána Karla Ewsebiusa, S. Ržimské Ržisse Knižete a Wladarže domu Lychtenssteynského Z Nyklsspurku, w Slezii Kujžete Oppawského a Krnowského, Dakožto Wrchnosti Milostiwé a diedicžué, Wedlé ginssých Miestských a Obeczujch Priuileij a Nádánj, k Milostiwé Confirmatj a Potwrzenj Pržisslo, Denž se Stalo na Zamku Leduiczy, Den Swatého Jakuba Aposstola Pánie, Letha 1633. Od toho Cžasu pak, mezy tiemj Welykýmj Wogenskýmj Tiesskostmj a Stalým Cuar- tirowánjm Rozlicžnými durchczuky Lidu Walecžniho G. M. Czys., czož wy- psatj Sotwá možné gest, Nenadále Letha Páně 1642 Skrze Rozdwogenk mezy sebau, Nadepsaného Pána Farárže Antonia Gruningera a Ca= plana geho Pana Antonia Schlögle, Nasledowala Žalostiwá Klatba a In- terdict, neb zápowěd Služeb Božich, we wssech Kostelých w Městie a na Panstwj Landsstraunském, fteraužto Klatbu a Interdict Z Poru- cženj Slawné Consistorže Pražské Vrozený a Welebně Dustogný Kněz Diwjß Ferdynand Miesycžek Z Weysskowa, Ten Cžas Diekan Chrudimský, w Pržitomnosti Kaplana Austskýho, a Tehdeyssyho Farárže Czerekwiczskeho, Nadwerže Obauch Kosteluw Zdeyssych pržibiti dal, Czož se Stalo den Pa- mátky S. Tržech Králuw, 6 dne Januarij Tehož Letha, A tak w tom Truchliwém Spusobu, magicz pržitem drahni Pocžet Lidu dismundirowa ného Z Regementu Pána Neywyž. Hrabiete Monte Cuccuoli Prži Městě w Cuartiru, až do Nasledugicý Nediele Smrtné, to gest 6. dne Aprilis, Cžinj 13. Nediely, Bbozý Lidé Žalostiwě Zustawatj musylj. Kdež potom 11. Aprilis, Skrze Kněze Bartholoměge Rennera, Tehdeyssýho Farárže Aust- skýho, Žiadostiwá Absolutj, ed Wlastnj Osoby Geho Knižetczi Wysocze wzne- ssené Eminentj, Pána, Pána Cardinala Z Harrachu, Arczy Biskupa Praž- ského, Slawné Paměti, Milostiwě Otczowským Obstaránjm, G. M. Kni žetczi Wrchnoſti Zdeyssý diedjcžné, obdržená, a Pánu Heytmanu pržislaná,
373 Swaté Katholiczſké pržiwedeno gest. Pržicžemž wſsak rozdjlné Proměny w Fararžich ssaucze, mnohé Nesnáze Potržebne Obczy nasledowaly, ktomu take cžasté Zymnj Cuartiri Lydu G. M. C. Wogenského, Bywsse Chudi Sausede, Nesmirných Těsskosti poczytiti musylj. Nacžež potom W Lethu Páně 1631 Gedno Sworné Snessenj a Statutum, Za pržicžinau prawého a Spasytedl- ného Katholiczskeho Náboženstwi. Od Konsseluw, Obecznsch Starssych, y wssech Czechuw, y Take Czelé Obcze Miesta Landsskrauna, wyzdwjženo a Vcžiněno gest, Totiž: Že yak onj Sami tak y wssyczknj gegich Potomczy Netoliko prži této Poznalé, Wyznalé, Spajitedlné Ržimske, Catholiczské Wjrže stale Setrwatj magi a chtiegi. Tež podobně aby njžadný, nynj y na cžasy Budauczý, w témž Miestie a Pržeděsti, w Sausedstwi przigatý, mnohem méně anj Trpju nebyl, Lecžby Ten Ržimského a Catholiczského Náboženstwj Horliwým milownjkem nalezen, a kněmu prawým Srdcem pržipogen Byl vc. Kterežto Statutum take od Deho Knižetczi Milosti Oswi- czeného a Wyſocze Vrozeného Kujžete a Pána, Pána Karla Ewsebiusa, S. Ržimské Ržisse Knižete a Wladarže domu Lychtenssteynského Z Nyklsspurku, w Slezii Kujžete Oppawského a Krnowského, Dakožto Wrchnosti Milostiwé a diedicžué, Wedlé ginssých Miestských a Obeczujch Priuileij a Nádánj, k Milostiwé Confirmatj a Potwrzenj Pržisslo, Denž se Stalo na Zamku Leduiczy, Den Swatého Jakuba Aposstola Pánie, Letha 1633. Od toho Cžasu pak, mezy tiemj Welykýmj Wogenskýmj Tiesskostmj a Stalým Cuar- tirowánjm Rozlicžnými durchczuky Lidu Walecžniho G. M. Czys., czož wy- psatj Sotwá možné gest, Nenadále Letha Páně 1642 Skrze Rozdwogenk mezy sebau, Nadepsaného Pána Farárže Antonia Gruningera a Ca= plana geho Pana Antonia Schlögle, Nasledowala Žalostiwá Klatba a In- terdict, neb zápowěd Služeb Božich, we wssech Kostelých w Městie a na Panstwj Landsstraunském, fteraužto Klatbu a Interdict Z Poru- cženj Slawné Consistorže Pražské Vrozený a Welebně Dustogný Kněz Diwjß Ferdynand Miesycžek Z Weysskowa, Ten Cžas Diekan Chrudimský, w Pržitomnosti Kaplana Austskýho, a Tehdeyssyho Farárže Czerekwiczskeho, Nadwerže Obauch Kosteluw Zdeyssych pržibiti dal, Czož se Stalo den Pa- mátky S. Tržech Králuw, 6 dne Januarij Tehož Letha, A tak w tom Truchliwém Spusobu, magicz pržitem drahni Pocžet Lidu dismundirowa ného Z Regementu Pána Neywyž. Hrabiete Monte Cuccuoli Prži Městě w Cuartiru, až do Nasledugicý Nediele Smrtné, to gest 6. dne Aprilis, Cžinj 13. Nediely, Bbozý Lidé Žalostiwě Zustawatj musylj. Kdež potom 11. Aprilis, Skrze Kněze Bartholoměge Rennera, Tehdeyssýho Farárže Aust- skýho, Žiadostiwá Absolutj, ed Wlastnj Osoby Geho Knižetczi Wysocze wzne- ssené Eminentj, Pána, Pána Cardinala Z Harrachu, Arczy Biskupa Praž- ského, Slawné Paměti, Milostiwě Otczowským Obstaránjm, G. M. Kni žetczi Wrchnoſti Zdeyssý diedjcžné, obdržená, a Pánu Heytmanu pržislaná,
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374 W Chrámě Páně Zdeyssým Publikowaná Byla, Tolifež y Exemplarže Klatby a Intertictu Zdwerži Kostelnich Prži Miestie a na Panstwi Sňaté byli; Farárž pak Antonin Gruninger, gsaucze Za Cuardiana w Klassterže prži Miestie Kladsku Zwolen, tam odgel, a w kratfem cžase Vmržel Na gehožto Misto Kněz Frydrych Clusius, Pržedesstý Farárž Zambergský, de dosažené Präßentatj a Confirmatj Geho Eminentzi Succedirowatj mage, Toliko do Sw. Hawla tu Faru držel, a gi Zase resignugicz, prži swe Zam- bergské Zustal. Nacžež Fára Zdegssý pržes Pul Letha, Bez gisteho Spráwcze Czyrkewnjho gsaucze, až se sem Dostal Kněz Jan Antonius Lapronius Ržádu Eremitarum S. Augustini Letha Páně 1643 dne 1. Aprilis, Genž potom —w Lethu 1644. Zde Vmrzel. A tak dale. Následuge Spráwa o wpádu Lidu Sswedského a Wyrabowánj Miesta Landssfrauna. Letha Pánie 1643. Po odtaženj Regimentu Puchámbského Reytharstwa, Z Miesta a Panstwj Landsskraunského do Leženj k Hradczy Králowu, w Pondielý den Sw. Wita Mucžedlnika 15. dne Junij, Partag Sswedská od Armadty Generala Dorstensohna, Marssyrugicz On od Meytha k Lytho- myssly a k Morawské Tržebowy, odtud k Zámku Mjrowu a k Holomauczß. O 21. Hodině Celého Orloge nenadale w 1500. Konich, do Města Land- ssfrauna Wpadla, a yak Zámek, Kostel, Rathauz, kdež w Sklepich množstwý Truhel Sausedských Stlucženo, y drahně Wieder Wjna czo tak newypily na Zem wypusstieno, Tež Město a Pržedměsti Zalostiwé Wyrabowala, Laupeže a Victualij, pržes 70. Wozuw, nepržiwezaucz sem Žádných, An se Lide Z Wesnicz S Dobytky a Statky, na Porucženj Wrchnosti, k Městu Byli Schránily, naložicze, 16. dito Zase w 10 Hodjn odgela, a welyké Skody Bbohým Lidem Zdielagicz, tež mnoho gich Zranjcz, a Z Sebau Zagmaucze, genž gim Laupež néstj. a dobytky, mnohý swé wlastnj, hnátj musyli, k Switawám se obratila. Od toho dne Stalé Pokržiky o Nepržitely a Partagich Czysaržských Bylj, a welmj welyký Strach a Nebezpecženstwj Trwalo, až do 6. dne Julij; Kdež Neyprwněgssý Psanj ed Commendanta Z Vncžowa, o stawenj se k Accordu Contributj, Pržiſslo, a po rozdilných Psanich, Něgaky Leytynant a Cuartirmistr, Sswedsfeho Generala majora Wrangle, S 60. Dragauny 14. Julij, sem se dostal, Kteržižto pržigedaucz w Saumrak k Pržedměsti. Cuartirmistr Sam Tržetj, k Bráně horni (S Wáczslawem Frankem Sausedem a Wyslaným Zdeyssým, kterýž S Psanjm Omluwným gižto po druhé do Vucžowa Wyprawen byl, a Snjmi na Czestie se Potkal,) pržigel, a dodagicz Psani k Auržadu, od Geho Generala Do Města Stjm Lydem Pusstěn Bytj chtěl, Gsaucze pak Sausede Z Města a Pržedměsti, kterži tak gesstie o domie Bylj a se uerozbiehly, Swolánj. Newieda czo cžinjti, Welkým Strachem, Hrozýcze onj yał w Psaujch tak y
374 W Chrámě Páně Zdeyssým Publikowaná Byla, Tolifež y Exemplarže Klatby a Intertictu Zdwerži Kostelnich Prži Miestie a na Panstwi Sňaté byli; Farárž pak Antonin Gruninger, gsaucze Za Cuardiana w Klassterže prži Miestie Kladsku Zwolen, tam odgel, a w kratfem cžase Vmržel Na gehožto Misto Kněz Frydrych Clusius, Pržedesstý Farárž Zambergský, de dosažené Präßentatj a Confirmatj Geho Eminentzi Succedirowatj mage, Toliko do Sw. Hawla tu Faru držel, a gi Zase resignugicz, prži swe Zam- bergské Zustal. Nacžež Fára Zdegssý pržes Pul Letha, Bez gisteho Spráwcze Czyrkewnjho gsaucze, až se sem Dostal Kněz Jan Antonius Lapronius Ržádu Eremitarum S. Augustini Letha Páně 1643 dne 1. Aprilis, Genž potom —w Lethu 1644. Zde Vmrzel. A tak dale. Následuge Spráwa o wpádu Lidu Sswedského a Wyrabowánj Miesta Landssfrauna. Letha Pánie 1643. Po odtaženj Regimentu Puchámbského Reytharstwa, Z Miesta a Panstwj Landsskraunského do Leženj k Hradczy Králowu, w Pondielý den Sw. Wita Mucžedlnika 15. dne Junij, Partag Sswedská od Armadty Generala Dorstensohna, Marssyrugicz On od Meytha k Lytho- myssly a k Morawské Tržebowy, odtud k Zámku Mjrowu a k Holomauczß. O 21. Hodině Celého Orloge nenadale w 1500. Konich, do Města Land- ssfrauna Wpadla, a yak Zámek, Kostel, Rathauz, kdež w Sklepich množstwý Truhel Sausedských Stlucženo, y drahně Wieder Wjna czo tak newypily na Zem wypusstieno, Tež Město a Pržedměsti Zalostiwé Wyrabowala, Laupeže a Victualij, pržes 70. Wozuw, nepržiwezaucz sem Žádných, An se Lide Z Wesnicz S Dobytky a Statky, na Porucženj Wrchnosti, k Městu Byli Schránily, naložicze, 16. dito Zase w 10 Hodjn odgela, a welyké Skody Bbohým Lidem Zdielagicz, tež mnoho gich Zranjcz, a Z Sebau Zagmaucze, genž gim Laupež néstj. a dobytky, mnohý swé wlastnj, hnátj musyli, k Switawám se obratila. Od toho dne Stalé Pokržiky o Nepržitely a Partagich Czysaržských Bylj, a welmj welyký Strach a Nebezpecženstwj Trwalo, až do 6. dne Julij; Kdež Neyprwněgssý Psanj ed Commendanta Z Vncžowa, o stawenj se k Accordu Contributj, Pržiſslo, a po rozdilných Psanich, Něgaky Leytynant a Cuartirmistr, Sswedsfeho Generala majora Wrangle, S 60. Dragauny 14. Julij, sem se dostal, Kteržižto pržigedaucz w Saumrak k Pržedměsti. Cuartirmistr Sam Tržetj, k Bráně horni (S Wáczslawem Frankem Sausedem a Wyslaným Zdeyssým, kterýž S Psanjm Omluwným gižto po druhé do Vucžowa Wyprawen byl, a Snjmi na Czestie se Potkal,) pržigel, a dodagicz Psani k Auržadu, od Geho Generala Do Města Stjm Lydem Pusstěn Bytj chtěl, Gsaucze pak Sausede Z Města a Pržedměsti, kterži tak gesstie o domie Bylj a se uerozbiehly, Swolánj. Newieda czo cžinjti, Welkým Strachem, Hrozýcze onj yał w Psaujch tak y
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375 Austně Stále Ohněm, a nemage, w té Neywětssy Potržebie Žádného Com mendanta neb Officira, aby do Města wpusstěnj byli, Powolily, Kteržiž dostanaucz, Potom se Po domjch Rozlosirowalý. 15. Dito; Pržissly sem Wyssani Z Lythomyssle k Accordu, a od Téhož Cuartirmistra dobrže tractirowanj bylj, gemuž Rukau dánjm 2000. Tholaru rantionu odeslati Pržipowědiely, wssak toho nesplnily, tak Že tau Pržicžinau tato Chudá Obecz k Welykým a Nenabytým Sskodám pržissla, jakž dolegi se wyrozumj. 16. Dito; Vfázaly se Za městem na dolnj Obczy a W Polich Měst- ských 7. Reytharuw, a Zagimally Dobytek Mieststy, Procžež Cuartirmistr Wygedaucz Wen, Domnjwage se Ze Sswedssti gsau, mezy ně se pustil, Gsaucze pak Partag Czysaržská w Žichlingku, geho Zagaly, a Sebau prycž wedly. Odkudž. Leytynanth welmj se hněwal, a V welykem Strachu Zusta- wal, a y hned Stachetle a Ssancze o toho Rathauzu bielati Zacžal. Od toho dne Leytynant Sswedský welmj na Penize tlacžil, tak Ze gemu 1000. Tholaruw od Czeleho Panstwj odnesti se musylo, kteréž on 29. dito W Noczy po kolikas Dragaunjch do Vncžowa Postal. 5. Augusti; Wygel Leytynant S Některými Swými Laupežnjky 3 ho- diny na Nocz Z Města, a w Absstorffu, 3. Sedlské dwory wypálil, a Ge- dnoho Sedlaka S Pacholkem Z Sebau pržiwedl. 7. Dito; Charwátuw 6. Zagaly Nekterým Sausedum a Sedlákum w Tissnowczy dobytek. 8. Dito; Ráno okolo 12. hodiny Ssti dwie Tropy Reytharuw pržes hráz V dlauheho Rybnjka, pržitom Wyrazycz se Znjch některži wzaly 4 Koně w Pržedměstj Sausedum Zdeyssým. Dito; Okolo 6. hodiny w Noczy Bylo Larmo, prawicz Zeby Reytharži wPád do Pržedměsti Vcžinitj měly, wssak nicz toho nebylo, Zdielaly sobie pržitom Sswedssti okolo Rathauzu aby widielj mohly Trżi Ohně, na to pržissel welyky desst, a wsse se Vtjssylo, Na Ráno neż Bránu Otewržely Visitowali wsseczkny Domy za hornj Bra- nau, až k Krczmě, domnjwagicz se, Ze W Noczy Soldatj Czýsaržssti se do njch Skrýlj, czož y Potom Za cžaste cžinily. 9. Dito; Bylo ticho, Czelý den W Nediely, fdežto Wogaczy Nekterži Zeraucz k wecžeru se rwaly, a geden druheho probodl, Pržitom w Noczy Reytbarži Czyfaržssti wzaly w hornj Tržessnowczy 8. Kusu dobytka howězyho. 10. Dito; W Tržebowey wzaly Reytharži od Lythomyssle Stado drobného dobytka a hnali ge k Semanjnu. Pržitom giná Partag Zagala nětczo Dobytka w Albrechticzých, a hnala k Městskému Lesu. 11. Dito; Ráno Larmo Bylo a Charwáti se V Města Vkazali a dobytek Zagimati chtiely, wto na ně Z Kusuw Vhodily, a Z Města wy- padly, oni pak w hornjm Tyssnowczy, Jakubowiczých a dobraucži Drahně Dobytka howiezýho, Tež Stado Obecznj drobného Zagaly, a Prycž k Zam-
375 Austně Stále Ohněm, a nemage, w té Neywětssy Potržebie Žádného Com mendanta neb Officira, aby do Města wpusstěnj byli, Powolily, Kteržiž dostanaucz, Potom se Po domjch Rozlosirowalý. 15. Dito; Pržissly sem Wyssani Z Lythomyssle k Accordu, a od Téhož Cuartirmistra dobrže tractirowanj bylj, gemuž Rukau dánjm 2000. Tholaru rantionu odeslati Pržipowědiely, wssak toho nesplnily, tak Že tau Pržicžinau tato Chudá Obecz k Welykým a Nenabytým Sskodám pržissla, jakž dolegi se wyrozumj. 16. Dito; Vfázaly se Za městem na dolnj Obczy a W Polich Měst- ských 7. Reytharuw, a Zagimally Dobytek Mieststy, Procžež Cuartirmistr Wygedaucz Wen, Domnjwage se Ze Sswedssti gsau, mezy ně se pustil, Gsaucze pak Partag Czysaržská w Žichlingku, geho Zagaly, a Sebau prycž wedly. Odkudž. Leytynanth welmj se hněwal, a V welykem Strachu Zusta- wal, a y hned Stachetle a Ssancze o toho Rathauzu bielati Zacžal. Od toho dne Leytynant Sswedský welmj na Penize tlacžil, tak Ze gemu 1000. Tholaruw od Czeleho Panstwj odnesti se musylo, kteréž on 29. dito W Noczy po kolikas Dragaunjch do Vncžowa Postal. 5. Augusti; Wygel Leytynant S Některými Swými Laupežnjky 3 ho- diny na Nocz Z Města, a w Absstorffu, 3. Sedlské dwory wypálil, a Ge- dnoho Sedlaka S Pacholkem Z Sebau pržiwedl. 7. Dito; Charwátuw 6. Zagaly Nekterým Sausedum a Sedlákum w Tissnowczy dobytek. 8. Dito; Ráno okolo 12. hodiny Ssti dwie Tropy Reytharuw pržes hráz V dlauheho Rybnjka, pržitom Wyrazycz se Znjch některži wzaly 4 Koně w Pržedměstj Sausedum Zdeyssým. Dito; Okolo 6. hodiny w Noczy Bylo Larmo, prawicz Zeby Reytharži wPád do Pržedměsti Vcžinitj měly, wssak nicz toho nebylo, Zdielaly sobie pržitom Sswedssti okolo Rathauzu aby widielj mohly Trżi Ohně, na to pržissel welyky desst, a wsse se Vtjssylo, Na Ráno neż Bránu Otewržely Visitowali wsseczkny Domy za hornj Bra- nau, až k Krczmě, domnjwagicz se, Ze W Noczy Soldatj Czýsaržssti se do njch Skrýlj, czož y Potom Za cžaste cžinily. 9. Dito; Bylo ticho, Czelý den W Nediely, fdežto Wogaczy Nekterži Zeraucz k wecžeru se rwaly, a geden druheho probodl, Pržitom w Noczy Reytbarži Czyfaržssti wzaly w hornj Tržessnowczy 8. Kusu dobytka howězyho. 10. Dito; W Tržebowey wzaly Reytharži od Lythomyssle Stado drobného dobytka a hnali ge k Semanjnu. Pržitom giná Partag Zagala nětczo Dobytka w Albrechticzých, a hnala k Městskému Lesu. 11. Dito; Ráno Larmo Bylo a Charwáti se V Města Vkazali a dobytek Zagimati chtiely, wto na ně Z Kusuw Vhodily, a Z Města wy- padly, oni pak w hornjm Tyssnowczy, Jakubowiczých a dobraucži Drahně Dobytka howiezýho, Tež Stado Obecznj drobného Zagaly, a Prycž k Zam-
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376 bergku hualy. Pržitom wypadnaucz w Noczy Z Miesta Nětczo Dragaunuw, pržihnaly od Krasykowa a Tržeboworowa Drahně Kusuw dobyfka do dworu G. M. Knižete Zdegssýho, wssak Takowý Zase proti wyplatě Pustily 12. Dito; Na Switánj, Wygel Leytynant Z Miesta S Některým, Dragauny, Frey Reythary a Mussketýry do dolnjho Tyessňowcze, a tam na Charwáty Cžekaly, w tom okolo 11. Hodiny, Vkázaly se Neytharži V Kněž- ského Lesa, asy na 15. Konjch, mezytjm do Rudolticz pržes Wrch wpadlyj a giná Partag w Wustrimnj, a Potom Spolecžně w Rudolticzých a Damjkowě Howězýho dobytka do 400 Kusuw, a Owecz pržes 5 Kop Zagaly, a kSe- manjnu geg hnaly. Leytynant pak Z Miesta Z Swým Lydem, Zanjmi se pustil, wssak gfaucz w malem Pocżtu, gich pak pržes 70 konj. Do Města se prázdný o Polednj Nawrátil. 13. Augusti; Opět wygel Leytynant Z Swau Chasau do dolniho Tyessňowcze a tam ocžekawal až do Poledne, wgedaucz do Města, Vkázalo se 6. Reytharuw od Obory a gely Pržed Tyessnowsté a Miestste Pole až k Rudolticzým. Wtom Leytynant Zase wygel, a Snjm nětczo Dragaunu a Mussfetyržu, okažicz se na Polich Tyessňowských, Z Swýmj Hned protj němu asy 15 Reytharuw Tež od Obory wygelo, a Spolu Ssarmiczyro- watj pocžalj. Leytynant widaucz ge Bytj Sylněgssy, postupowal ke Wsy; wtom Czelá Troppa nasledowala, a Sswedsté do Wsy wehnala, Dednomu Capitanu Sswedſkému tež zde Ležiczýmu, Koně postrželilj a Sám tolyko Pessky Sotwá pržes Ploth pržepadl, a Kuň v Troppě Charwatske běžel, Pacholka geho w Ruku Vstrželily, a Dednoho Reythara Zagalj. Z Char- watuw Pak geden Wachtmisir Strz Hlawu prostrželen od Sswedského Ge- freytha, gehož Koně y S Pistolemj dostaly, k tomu giné Trži Zranihý. Prawj se Ze Sám Neywyšísý Zhradcze Pržitom Ssarmiczlu byl. Mezy tim Natu Partag 4. Z Kusu wystrželily, a W Městie Ženy y Soldati kterži tu Zustaly, melmi Smutnj ssauc, do Rathausu se reterirowati Pocžaly, domnjwagicz se Ze Charwatj do Města Pržigdau, Czož by se Suadno bylo stalo, kdyby neyaká Dosti mala Partag wtom od Sazawy sem byla w Padla. 14. Dito; Wygel opiet Leytynant Z Města Na Switánj, a na hornj Obczy Sám a S Patnáczty na Konsch a Pěssky, až takměrž do Poledne Byli na Partag czekage wssak nicz daczkatj nemohl, V Wecžer pržissel Po- kržik, Žeby nětczo Lidu k Zábržehu Pržitahnautj gměla. Protež Cuartirmistr Genž gminuteho 2. Augusti Zase S několika Foriri sem byl pržigel, gednoho Posla do Zabržeha o druheho do Morawske Tržebowy Na Kundschaffty wyslal, pržitom take w domu Zborženem mezy Branau hornj, Wokna Drži- wjm Zaraubitj dali, a Czelau Necz w Bereytschafftu bylj. 15. Dito; Ráno Wraticz se Posel Z Zabržeha pržinest, Ze Zádného Libu tam nénj. Pržitom Leytynant Prkna, kdese w Zámku neb Vsauseduw
376 bergku hualy. Pržitom wypadnaucz w Noczy Z Miesta Nětczo Dragaunuw, pržihnaly od Krasykowa a Tržeboworowa Drahně Kusuw dobyfka do dworu G. M. Knižete Zdegssýho, wssak Takowý Zase proti wyplatě Pustily 12. Dito; Na Switánj, Wygel Leytynant Z Miesta S Některým, Dragauny, Frey Reythary a Mussketýry do dolnjho Tyessňowcze, a tam na Charwáty Cžekaly, w tom okolo 11. Hodiny, Vkázaly se Neytharži V Kněž- ského Lesa, asy na 15. Konjch, mezytjm do Rudolticz pržes Wrch wpadlyj a giná Partag w Wustrimnj, a Potom Spolecžně w Rudolticzých a Damjkowě Howězýho dobytka do 400 Kusuw, a Owecz pržes 5 Kop Zagaly, a kSe- manjnu geg hnaly. Leytynant pak Z Miesta Z Swým Lydem, Zanjmi se pustil, wssak gfaucz w malem Pocżtu, gich pak pržes 70 konj. Do Města se prázdný o Polednj Nawrátil. 13. Augusti; Opět wygel Leytynant Z Swau Chasau do dolniho Tyessňowcze a tam ocžekawal až do Poledne, wgedaucz do Města, Vkázalo se 6. Reytharuw od Obory a gely Pržed Tyessnowsté a Miestste Pole až k Rudolticzým. Wtom Leytynant Zase wygel, a Snjm nětczo Dragaunu a Mussfetyržu, okažicz se na Polich Tyessňowských, Z Swýmj Hned protj němu asy 15 Reytharuw Tež od Obory wygelo, a Spolu Ssarmiczyro- watj pocžalj. Leytynant widaucz ge Bytj Sylněgssy, postupowal ke Wsy; wtom Czelá Troppa nasledowala, a Sswedsté do Wsy wehnala, Dednomu Capitanu Sswedſkému tež zde Ležiczýmu, Koně postrželilj a Sám tolyko Pessky Sotwá pržes Ploth pržepadl, a Kuň v Troppě Charwatske běžel, Pacholka geho w Ruku Vstrželily, a Dednoho Reythara Zagalj. Z Char- watuw Pak geden Wachtmisir Strz Hlawu prostrželen od Sswedského Ge- freytha, gehož Koně y S Pistolemj dostaly, k tomu giné Trži Zranihý. Prawj se Ze Sám Neywyšísý Zhradcze Pržitom Ssarmiczlu byl. Mezy tim Natu Partag 4. Z Kusu wystrželily, a W Městie Ženy y Soldati kterži tu Zustaly, melmi Smutnj ssauc, do Rathausu se reterirowati Pocžaly, domnjwagicz se Ze Charwatj do Města Pržigdau, Czož by se Suadno bylo stalo, kdyby neyaká Dosti mala Partag wtom od Sazawy sem byla w Padla. 14. Dito; Wygel opiet Leytynant Z Města Na Switánj, a na hornj Obczy Sám a S Patnáczty na Konsch a Pěssky, až takměrž do Poledne Byli na Partag czekage wssak nicz daczkatj nemohl, V Wecžer pržissel Po- kržik, Žeby nětczo Lidu k Zábržehu Pržitahnautj gměla. Protež Cuartirmistr Genž gminuteho 2. Augusti Zase S několika Foriri sem byl pržigel, gednoho Posla do Zabržeha o druheho do Morawske Tržebowy Na Kundschaffty wyslal, pržitom take w domu Zborženem mezy Branau hornj, Wokna Drži- wjm Zaraubitj dali, a Czelau Necz w Bereytschafftu bylj. 15. Dito; Ráno Wraticz se Posel Z Zabržeha pržinest, Ze Zádného Libu tam nénj. Pržitom Leytynant Prkna, kdese w Zámku neb Vsauseduw
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377 wynagitj mohli, do Rathauza Snássetj a Stachetle njmi Futrowatj, tež Hnogem a Kamenim wyczpatj dal. 16. Dito; W Nediely bylo ticho až do Wecžera, okolo poslednj ho- diny, Vłazalo se Koliko Reytharuw Na Tyessnowských Polých, Chtěgicze Sswedské wen dostatj, wssak gsaucze Pozdě Žádný newyssel, a tu czelau Nocz pržedesským Spusobem w Bereitssafftu bylj. 17. Dito; Powstal Kržik Zeby nětczo Lidu Sswedstého k Tržeboweń Pržitahnautj mělo, wssak toho nicz nebylo. 18. Dito; Czelý den Ticho bylo, na Nocz opiet Weliký Pokržik, Ze by mnoho Lidu Sswedského od Mjrowa sem Tahnautj mělo, Tolifež Par- łag Czysaržská, Gizdna y Piessý. Z Hradcze a Žambergku, dle Ansstagku, Nepržitele odsud wyhnatj chtiege, Na Pržedměstj, a Až V Zdj Měststých pod dolnj Fortnau byla, wssak neVcžinjcz ani Larma, odtud Zase W Ti- chosti odtahlj, a Vbohým Sausedum Zdeyssým welmj Zle Poslaužily. 19. Dne Augusti; Zagaly Sswedssti Zdeyssý gednoho Musstetyrže Z Hradcze od té dotczené Partage, an se w Mlegně Sskrlowském opozdil, a Nětcze Ržebržikuw Na Zahrade Michala Bernhartha w Pržedměsti na- lezly, Kteréž do Města wnesti dadaucz. Leytynant S Cuartýrmistrem welmi Pohružliwé na Auržad a Sausedy se domlauwaly, hanebně Lalj. Zrádczu, Sselem, y ginák wssem Nadawagicz, Pržitom od Zámku Hnug Na Zeb, Za dum Kobruw mezy Sstachetle, tolikéž Kamenj Wukol na Zeb, nosyti daly, a Na Peuize welnij Pržikrže Tlacžily. 20. Dito; Okolo Wecžera nětczo Charwátuw se za Městem Vkazale, Naniež Leytynant S Niekterým Mussketyrem wypadl, wssak nicz se nestalo. 21. Dito; Bylo ticho ten Czelý den, V wecžer vkázaly se Charwátj w Tyessňowczy a nětczo Debytka V Sstrlowa Mleyna Zagaly Na něž Leytynant S dragauny wypadl wssak k Ssarmiczly nepržissse. W Saumrak wgeliy do Města dwa Sswedsstj Neznámj Officzirži a Miesto se Zawržeſo, tak Že Zadný Czlowěk wen nemohl, w tom wssak se wyzwědiele, Že Sylná Partag Sswedſká do 800. Konj k Městu pržigela a tu na dolnj Obczy od- pocžjwala, a Negwyžssým pržednjm Officzyrum w Trżi hodiny Na Nocz, ajdlo se wen Neslo, Zatjm Wygel Leytnant Z Swau Chasau, a wedle Těch Tropp gjchž 13. Bylo, Bpržimo pržes Městske Pole, a hráz dlauheho Ryß- njka, k Zambergku odgely. 22. Augusti, Ráno Budaucz Miesto až do 13. hodiny Zawrženo, Spatržil se deym když Miestecz Žamberg horzelo, a Welyky Strach byl, okolo Nessporu wrátily se některži Reytharži Zdeyssý od Žambergka, a dadaucz Spráwu Ze Charwalj gjm wyklauzly, a Toliko 3. Zujch dostaly; geden gim Zase Sdwaumj Koňmi Vgel a dwa Zastrželily, Procžež Leytynant S Ca pitanem y ginýmj, welmj Lálj a wſsechněm Zrádczu, Sselem a Rebellantu Nadáwaly, a Ze Charwátum od Nás Auisi dána byla, Prawili, take Ze se
377 wynagitj mohli, do Rathauza Snássetj a Stachetle njmi Futrowatj, tež Hnogem a Kamenim wyczpatj dal. 16. Dito; W Nediely bylo ticho až do Wecžera, okolo poslednj ho- diny, Vłazalo se Koliko Reytharuw Na Tyessnowských Polých, Chtěgicze Sswedské wen dostatj, wssak gsaucze Pozdě Žádný newyssel, a tu czelau Nocz pržedesským Spusobem w Bereitssafftu bylj. 17. Dito; Powstal Kržik Zeby nětczo Lidu Sswedstého k Tržeboweń Pržitahnautj mělo, wssak toho nicz nebylo. 18. Dito; Czelý den Ticho bylo, na Nocz opiet Weliký Pokržik, Ze by mnoho Lidu Sswedského od Mjrowa sem Tahnautj mělo, Tolifež Par- łag Czysaržská, Gizdna y Piessý. Z Hradcze a Žambergku, dle Ansstagku, Nepržitele odsud wyhnatj chtiege, Na Pržedměstj, a Až V Zdj Měststých pod dolnj Fortnau byla, wssak neVcžinjcz ani Larma, odtud Zase W Ti- chosti odtahlj, a Vbohým Sausedum Zdeyssým welmj Zle Poslaužily. 19. Dne Augusti; Zagaly Sswedssti Zdeyssý gednoho Musstetyrže Z Hradcze od té dotczené Partage, an se w Mlegně Sskrlowském opozdil, a Nětcze Ržebržikuw Na Zahrade Michala Bernhartha w Pržedměsti na- lezly, Kteréž do Města wnesti dadaucz. Leytynant S Cuartýrmistrem welmi Pohružliwé na Auržad a Sausedy se domlauwaly, hanebně Lalj. Zrádczu, Sselem, y ginák wssem Nadawagicz, Pržitom od Zámku Hnug Na Zeb, Za dum Kobruw mezy Sstachetle, tolikéž Kamenj Wukol na Zeb, nosyti daly, a Na Peuize welnij Pržikrže Tlacžily. 20. Dito; Okolo Wecžera nětczo Charwátuw se za Městem Vkazale, Naniež Leytynant S Niekterým Mussketyrem wypadl, wssak nicz se nestalo. 21. Dito; Bylo ticho ten Czelý den, V wecžer vkázaly se Charwátj w Tyessňowczy a nětczo Debytka V Sstrlowa Mleyna Zagaly Na něž Leytynant S dragauny wypadl wssak k Ssarmiczly nepržissse. W Saumrak wgeliy do Města dwa Sswedsstj Neznámj Officzirži a Miesto se Zawržeſo, tak Že Zadný Czlowěk wen nemohl, w tom wssak se wyzwědiele, Že Sylná Partag Sswedſká do 800. Konj k Městu pržigela a tu na dolnj Obczy od- pocžjwala, a Negwyžssým pržednjm Officzyrum w Trżi hodiny Na Nocz, ajdlo se wen Neslo, Zatjm Wygel Leytnant Z Swau Chasau, a wedle Těch Tropp gjchž 13. Bylo, Bpržimo pržes Městske Pole, a hráz dlauheho Ryß- njka, k Zambergku odgely. 22. Augusti, Ráno Budaucz Miesto až do 13. hodiny Zawrženo, Spatržil se deym když Miestecz Žamberg horzelo, a Welyky Strach byl, okolo Nessporu wrátily se některži Reytharži Zdeyssý od Žambergka, a dadaucz Spráwu Ze Charwalj gjm wyklauzly, a Toliko 3. Zujch dostaly; geden gim Zase Sdwaumj Koňmi Vgel a dwa Zastrželily, Procžež Leytynant S Ca pitanem y ginýmj, welmj Lálj a wſsechněm Zrádczu, Sselem a Rebellantu Nadáwaly, a Ze Charwátum od Nás Auisi dána byla, Prawili, take Ze se
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378 gjm Žádny Z Auržadu Vłazatj neſměl; (czož wssak ujkoliw možná nebylo). W tom Rychtarž Zdolnj Dobraucže, kteréhož ty Partage Wyrabowali a Koně wzali, nowinu Pržinesl Ze W Austi horži, czož wssechněm welmi Strachu pržidalo. Okolo 22. hodiny wratily se dotcžené Partage Spátkem, nětczo pržedesslým Marssem pržes Obilj na Polj, a estatek Dolu drahamj. do Zahrad na hornj Obecz w Padly, magicze prži ſobie drahně dobytłuw Howězych a Konj, odtud wssiczkuj poodpocžinuwsse do dwora Deho Knizeti: Milosti a Pržedměsti hornihe, Auhrnkem na Nocz w Padly, ty dobytky do dwora a Zámka Zamcžely, A Lidem Na Obilj wsselikém, w Slamě v na Zrně, tež na Lukách a Zahradách welikan Sskodu Vcžinily. Pržitom, Ma-- gicze Z Sebau Kněze Martina hladkýho Z Austi. a Kněze Frydrycha Clusia Z Zambergka, Auržad Zdeyssý S Některými Sausedy, o ně, aby do Města wpusstěnj bylj, sollicitowal, wssak nicz obdržetj Nemoha, Oni pak Swug Cžas Spatržicze, odeffly, Czož těm Soldatum a wzlásst gałémus Rythmi¬ stru, Na Ráno, welmj Lyto bylo, a byliby se rádi někoho Chytily, newie- diely yałým Spusobem. Dne 23. Angusti, Sedláczy okolnj Koně a dobytky gim Pobrané wy- placzely, Ležicz pak týž Lyd Zde až Pržes Poledne, odsud ke Wsy Zich lingłu se Zdwihly, wytlukaucze Czelau Wes, S Cztyržmj Tesarži, kteržiž gim w Petrowém Dole Czestu proprawitj musilj, tahli, a Drahně dobytkuw Z Sebau hnaly. 24. Dito; Den Sw. Bartholoměge, nicz tak nebezpecžného slisseti nebylo. 25. Dito; Wyssanj Austssti od Cuartirmistra do Rathauzu mezty Wartu do Arrestu dánj, czelý den nicz tak Pamětj hodného se nezběhlo. 26. Augusti; Okolo 12. hodiny Ráno, Pržigelo sem Sswedskeho Lydu 4. Sylné Tropy do 100 Konj. odtud w Poledně S Leytynantem a Zdeyssýmj dragauny k Lythomyssly gely. Pržitom sem Pržigel Hoffmistr Generala Maiora Wrangle, a Poznamenanj yaké Viktualia se do Leženi Poslati magi, Z sebau pržinesl. Okolo Wecžera Wrátily se dotcžené Partage Z Lytho- myssla, a pržiwedly Z Sebau 2. Osoby Auržadnj, kteréž do Rathauzu W arrest wzaly, a ty Troppy do Zámku se wložily, wssudy we wssech Swiet- niczych Koně stáli, a weliké Sskody, yak w Zámku tak na Polich w Obilý wzdělalj. 27. Dito; Pržissel Pokržik, Ze Partag Chorwátska we Wsy Jakubo- wiczých 20. Kusuw dobytka Zagala. Tu hned ten Lid se Zdwihnaucz, ponich se puſtil, a nemoha gich dopadnauti Zase k Wecžeru se do Města Nawrá- tily. Ten den Pržissly sem k Accortu o Centributj Wyslánj Z Města Po- licžky, Brandeysa, a Kostelcze nad Orliczy, wssak nacžem suimi Zustane, ssaucze na Mjrow Vfázánj, se newědělo. Tolikéž Leytynant Sswedský, Ky-
378 gjm Žádny Z Auržadu Vłazatj neſměl; (czož wssak ujkoliw možná nebylo). W tom Rychtarž Zdolnj Dobraucže, kteréhož ty Partage Wyrabowali a Koně wzali, nowinu Pržinesl Ze W Austi horži, czož wssechněm welmi Strachu pržidalo. Okolo 22. hodiny wratily se dotcžené Partage Spátkem, nětczo pržedesslým Marssem pržes Obilj na Polj, a estatek Dolu drahamj. do Zahrad na hornj Obecz w Padly, magicze prži ſobie drahně dobytłuw Howězych a Konj, odtud wssiczkuj poodpocžinuwsse do dwora Deho Knizeti: Milosti a Pržedměsti hornihe, Auhrnkem na Nocz w Padly, ty dobytky do dwora a Zámka Zamcžely, A Lidem Na Obilj wsselikém, w Slamě v na Zrně, tež na Lukách a Zahradách welikan Sskodu Vcžinily. Pržitom, Ma-- gicze Z Sebau Kněze Martina hladkýho Z Austi. a Kněze Frydrycha Clusia Z Zambergka, Auržad Zdeyssý S Některými Sausedy, o ně, aby do Města wpusstěnj bylj, sollicitowal, wssak nicz obdržetj Nemoha, Oni pak Swug Cžas Spatržicze, odeffly, Czož těm Soldatum a wzlásst gałémus Rythmi¬ stru, Na Ráno, welmj Lyto bylo, a byliby se rádi někoho Chytily, newie- diely yałým Spusobem. Dne 23. Angusti, Sedláczy okolnj Koně a dobytky gim Pobrané wy- placzely, Ležicz pak týž Lyd Zde až Pržes Poledne, odsud ke Wsy Zich lingłu se Zdwihly, wytlukaucze Czelau Wes, S Cztyržmj Tesarži, kteržiž gim w Petrowém Dole Czestu proprawitj musilj, tahli, a Drahně dobytkuw Z Sebau hnaly. 24. Dito; Den Sw. Bartholoměge, nicz tak nebezpecžného slisseti nebylo. 25. Dito; Wyssanj Austssti od Cuartirmistra do Rathauzu mezty Wartu do Arrestu dánj, czelý den nicz tak Pamětj hodného se nezběhlo. 26. Augusti; Okolo 12. hodiny Ráno, Pržigelo sem Sswedskeho Lydu 4. Sylné Tropy do 100 Konj. odtud w Poledně S Leytynantem a Zdeyssýmj dragauny k Lythomyssly gely. Pržitom sem Pržigel Hoffmistr Generala Maiora Wrangle, a Poznamenanj yaké Viktualia se do Leženi Poslati magi, Z sebau pržinesl. Okolo Wecžera Wrátily se dotcžené Partage Z Lytho- myssla, a pržiwedly Z Sebau 2. Osoby Auržadnj, kteréž do Rathauzu W arrest wzaly, a ty Troppy do Zámku se wložily, wssudy we wssech Swiet- niczych Koně stáli, a weliké Sskody, yak w Zámku tak na Polich w Obilý wzdělalj. 27. Dito; Pržissel Pokržik, Ze Partag Chorwátska we Wsy Jakubo- wiczých 20. Kusuw dobytka Zagala. Tu hned ten Lid se Zdwihnaucz, ponich se puſtil, a nemoha gich dopadnauti Zase k Wecžeru se do Města Nawrá- tily. Ten den Pržissly sem k Accortu o Centributj Wyslánj Z Města Po- licžky, Brandeysa, a Kostelcze nad Orliczy, wssak nacžem suimi Zustane, ssaucze na Mjrow Vfázánj, se newědělo. Tolikéž Leytynant Sswedský, Ky-
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379 ssperskym pržes 70. Kusuw dobytka Zagiti a sem pržihnati dal, kterýž do Fáry zawržiti bal. Dne 28. Augusti; Lid Sswedský, Czo 26. dito sem byl pržigel, na Switánj Zase k Vncžowa se Obrátil, nesaucz mnohé Laupeže Z Lythomyssle, a tu okolo pobraných Konj. Kyssperssti dobytky swé wyplacely, a Sedláczzy Vložené Victualia do Města Snássetj Zacžaly, pržitom o Charwatjch Žeby w Lese Cžermenském byki rzež Ssla. 29. Dito; Pokržik Byl Že Charwatj Cžermenským mnoho dobytkuw howězych y Owcžich tež nětczo y Piſarže duchodniho Zdeyssýho, Pobraly, Za Městem geden dragaun Sswedský Bubenjka sich Zrádně Probodl, kterýž y hned Vmržel, Tež Sedláczy Lythomysslssti y ginj Okoluj Koně swé czo tak Zde v Soldatuw Nalezly wyplaczely. 30. Dito; W Nediely Modlenj W Chrámě Páně, Bez Kněze wssak, genž w Kladsku Byl, konáno, Pržitom Bubeujf Zabitý, od Wogákuw, gsaucz Katholiczský, na Krchowě Pochowán. 31. Dito; V Wecžer Pokržik wzuikl, Žeby w Jabloným Charwatj bylj a WPád sem Vcžinitj minily, Procžež Czelau Nocz Larma bylo, a Gednau Z Kusu Z Plochhauzu hornj Fortny, a Z Tuplhaku Z dolnj Brány stržilely, wssak na rano nicz toho nebylo. 1. Dne Septembris; Priesleychaly toho dragauna který Bubenjka Zabil, a Leytynant To Poslal Swému Generalu. Tež pržissel sem Bubenjk Z Hradcze Králowa pro toho Zagatého Mnssketyra. 2. Dito; Wygedaucz W Noczy nětczo Reytharuw, pržihnali Z Sebau Z Kegeldorffu Panstwj Lythomysslskeho, pržes 100. Kusuw dobytka howě zyho, k tomu do 24 Konj. czož wſse do Zámku Zawržely, Pržigdaucz wtom pokržik Ze něiczo Lidu Czyſarž. do Jablonnjho wpadlo, Takměrž Czelau Nocz Larma bylo Z Plochauzu Z Kusu a Z dolnj brany Z Tuplhaku, Tež Z Zámka Z Mussketuw stržilelj, Na Ráno Zase ticho bylo. 3. dne 7bris; Wystawen Tržetj Srub Na Rathauz Z Woken yak se Na Wiež gde, Bubenjk Z Hradcze propusstěn a ten den nicz tak ob zwlásstnjho, mjmo Rozssýrženj Pržikopu okolo Rathauzu, se neſtalo, Take V Wecžer Kus geden Wětssy Železný Z Plochhauzu B fortny dolu k Rat- hauzu Spustilj. 4. Dito; Wyplaczely Dobytek Sedláczy Keczldorffssti, o mjmo to nicz tak Pamětihodného nebylo. 5. Dito; Wygedaucz opiet drahně Zdeyssých Sswedum Z Města w Noczy, Z Panstwj Lythomysslského opět do 60 Konj Z Sebau pržiwedly. Pržitom Połržik pržissel Ze Nepržitele Czysaržssti w Ssumbergku Pržepadly. 6. Dito; Nicz tak obzlwlásstnjho nebylo. 7. Dito; Rozdjlné Ržecži Bylj, Zeby Nepržitel Bruo wzýti, Wyssfow a Slawkow Wypáliti měl, Też Ze Z Zabržeha Sswedssti wssycztni v
379 ssperskym pržes 70. Kusuw dobytka Zagiti a sem pržihnati dal, kterýž do Fáry zawržiti bal. Dne 28. Augusti; Lid Sswedský, Czo 26. dito sem byl pržigel, na Switánj Zase k Vncžowa se Obrátil, nesaucz mnohé Laupeže Z Lythomyssle, a tu okolo pobraných Konj. Kyssperssti dobytky swé wyplacely, a Sedláczzy Vložené Victualia do Města Snássetj Zacžaly, pržitom o Charwatjch Žeby w Lese Cžermenském byki rzež Ssla. 29. Dito; Pokržik Byl Že Charwatj Cžermenským mnoho dobytkuw howězych y Owcžich tež nětczo y Piſarže duchodniho Zdeyssýho, Pobraly, Za Městem geden dragaun Sswedský Bubenjka sich Zrádně Probodl, kterýž y hned Vmržel, Tež Sedláczy Lythomysslssti y ginj Okoluj Koně swé czo tak Zde v Soldatuw Nalezly wyplaczely. 30. Dito; W Nediely Modlenj W Chrámě Páně, Bez Kněze wssak, genž w Kladsku Byl, konáno, Pržitom Bubeujf Zabitý, od Wogákuw, gsaucz Katholiczský, na Krchowě Pochowán. 31. Dito; V Wecžer Pokržik wzuikl, Žeby w Jabloným Charwatj bylj a WPád sem Vcžinitj minily, Procžež Czelau Nocz Larma bylo, a Gednau Z Kusu Z Plochhauzu hornj Fortny, a Z Tuplhaku Z dolnj Brány stržilely, wssak na rano nicz toho nebylo. 1. Dne Septembris; Priesleychaly toho dragauna který Bubenjka Zabil, a Leytynant To Poslal Swému Generalu. Tež pržissel sem Bubenjk Z Hradcze Králowa pro toho Zagatého Mnssketyra. 2. Dito; Wygedaucz W Noczy nětczo Reytharuw, pržihnali Z Sebau Z Kegeldorffu Panstwj Lythomysslskeho, pržes 100. Kusuw dobytka howě zyho, k tomu do 24 Konj. czož wſse do Zámku Zawržely, Pržigdaucz wtom pokržik Ze něiczo Lidu Czyſarž. do Jablonnjho wpadlo, Takměrž Czelau Nocz Larma bylo Z Plochauzu Z Kusu a Z dolnj brany Z Tuplhaku, Tež Z Zámka Z Mussketuw stržilelj, Na Ráno Zase ticho bylo. 3. dne 7bris; Wystawen Tržetj Srub Na Rathauz Z Woken yak se Na Wiež gde, Bubenjk Z Hradcze propusstěn a ten den nicz tak ob zwlásstnjho, mjmo Rozssýrženj Pržikopu okolo Rathauzu, se neſtalo, Take V Wecžer Kus geden Wětssy Železný Z Plochhauzu B fortny dolu k Rat- hauzu Spustilj. 4. Dito; Wyplaczely Dobytek Sedláczy Keczldorffssti, o mjmo to nicz tak Pamětihodného nebylo. 5. Dito; Wygedaucz opiet drahně Zdeyssých Sswedum Z Města w Noczy, Z Panstwj Lythomysslského opět do 60 Konj Z Sebau pržiwedly. Pržitom Połržik pržissel Ze Nepržitele Czysaržssti w Ssumbergku Pržepadly. 6. Dito; Nicz tak obzlwlásstnjho nebylo. 7. Dito; Rozdjlné Ržecži Bylj, Zeby Nepržitel Bruo wzýti, Wyssfow a Slawkow Wypáliti měl, Też Ze Z Zabržeha Sswedssti wssycztni v
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380 Z Mjrowa na dile Wytahly a ten Czelý den na Zed a Brány Roboticzi Kamenj Nosylj. 8. Dito; Zacžal Leytynant druhé Stachetle, okolo Rathauzu stawětj. Tež Czeley den Kamenj na Zdi, a hnug do Srubu v hornj Brany, nosyli, Tež Spráwa Pržissta, Ze hegtman Zabržehský S Officiri Knižetczi a nětczo Lidu Czýsaržského Tam pržitahlo. 9. Dito; Wrátil se Posel Z Leženj Sswedského od Brna, Na Sta- chetich Pilně dieláno, a hnug se na Zed do Srubu proti Piwowáru Nosyl. 10. Dito; Na Zámku W Rentsitubu Skrze Některé Officiri Wogen- ske Ortel tomu dragaunu který Bubenjka Zabil, Wyrcžen a gemu Prže- cžten gest. Potom ho do Rathauzu k Wartě Wedly, Pržitom Leytynant Zapowěděl k Lythomysstským Arresinjkum Choditi, a Žadného Nepausstietj. Reytharži a dragaunj opět Z Paustwj Lythomysilského do 50 Konj. tolikéž tak mnoho Neb wjcze dobytka howězýho, pržihnaly, Tež W Noczy Partag Czysaržská Z Trnáwky, w Dámjkowě množstwj dobytkuw wsselykých Za- gmaucz odehnala, Pržitom Rychtaržowa Syna a dwa Sedlaky postrželily v giných vidj drahně Zranjly, Znichž 3. Osoby brzo potom Vmržely. 11. Týž dragaun dle wyrcženého Ortele na Rynku pod Rathauzem, od Mistra Poprawniho Zdeyssyho Skat, a od giných Wogákuw Na Za- hradě Ambrozowské Pochowan. 12. Dito; Opět Sswedj Zdeyssý Pržihnaly do Wsy Žichlingka, drahně dobytkuw howězých, Ze Wsy Kuncžiny a Blodßdorffu, Paustwj Morawské Tržebowý, ktereyž Zase wyplatitj Dadaucz, anj Snjm k Městu Nepržissly, Tolykéž Pržissel Kržik, Žeby Partag w Rudolticzých byla, Protož Leytynant w Několika Konjch Za Město wygel, a dowěda se Ze Z Geho Lidu ssau, Zase se k Městu obrátil. 13. Dito; Zase W Noczy djl Ssweduw na Partag Wygelo, Toly- kež Nowé Vſoženi Victualij Na Wesnicze od Cuartirmistra Poslano, Tež y drahně Korczu Chmela gmiti chtěl. 14 dne 7bris. Welyký pokržik pržissel, Žeby množstwj Lidu Sswedského k Mjrowu, a Losseticzým, ginj pak k Litowly prawicz, Pržitahlo, a odtud sem Že mini, Tolifež Ze Sswedské Leženj k Helomauczy postaupilo, Dakož rozdjíná Psanj k Officirum Sswedským pržissta wssak czo wujch bylo, Žádný se dowědětj nemohl, Pržitom w Noczy Pržihnaly Z Panstwj Lythomyssl- stého, pržes 130 Kusuw dobytka howězyho, a do 2 kop Owecz. Koui Pak nepocžitagicz, kterýž de Zámku a Fáry Zawržely. 15. Dito; Sedláczy yak domáczy Tak Pržespolnj dobytky wyplaczely, Tej pržissel Kržik O Armadie, Žeby V Olomaucze a Lytowle byla,
380 Z Mjrowa na dile Wytahly a ten Czelý den na Zed a Brány Roboticzi Kamenj Nosylj. 8. Dito; Zacžal Leytynant druhé Stachetle, okolo Rathauzu stawětj. Tež Czeley den Kamenj na Zdi, a hnug do Srubu v hornj Brany, nosyli, Tež Spráwa Pržissta, Ze hegtman Zabržehský S Officiri Knižetczi a nětczo Lidu Czýsaržského Tam pržitahlo. 9. Dito; Wrátil se Posel Z Leženj Sswedského od Brna, Na Sta- chetich Pilně dieláno, a hnug se na Zed do Srubu proti Piwowáru Nosyl. 10. Dito; Na Zámku W Rentsitubu Skrze Některé Officiri Wogen- ske Ortel tomu dragaunu který Bubenjka Zabil, Wyrcžen a gemu Prže- cžten gest. Potom ho do Rathauzu k Wartě Wedly, Pržitom Leytynant Zapowěděl k Lythomysstským Arresinjkum Choditi, a Žadného Nepausstietj. Reytharži a dragaunj opět Z Paustwj Lythomysilského do 50 Konj. tolikéž tak mnoho Neb wjcze dobytka howězýho, pržihnaly, Tež W Noczy Partag Czysaržská Z Trnáwky, w Dámjkowě množstwj dobytkuw wsselykých Za- gmaucz odehnala, Pržitom Rychtaržowa Syna a dwa Sedlaky postrželily v giných vidj drahně Zranjly, Znichž 3. Osoby brzo potom Vmržely. 11. Týž dragaun dle wyrcženého Ortele na Rynku pod Rathauzem, od Mistra Poprawniho Zdeyssyho Skat, a od giných Wogákuw Na Za- hradě Ambrozowské Pochowan. 12. Dito; Opět Sswedj Zdeyssý Pržihnaly do Wsy Žichlingka, drahně dobytkuw howězých, Ze Wsy Kuncžiny a Blodßdorffu, Paustwj Morawské Tržebowý, ktereyž Zase wyplatitj Dadaucz, anj Snjm k Městu Nepržissly, Tolykéž Pržissel Kržik, Žeby Partag w Rudolticzých byla, Protož Leytynant w Několika Konjch Za Město wygel, a dowěda se Ze Z Geho Lidu ssau, Zase se k Městu obrátil. 13. Dito; Zase W Noczy djl Ssweduw na Partag Wygelo, Toly- kež Nowé Vſoženi Victualij Na Wesnicze od Cuartirmistra Poslano, Tež y drahně Korczu Chmela gmiti chtěl. 14 dne 7bris. Welyký pokržik pržissel, Žeby množstwj Lidu Sswedského k Mjrowu, a Losseticzým, ginj pak k Litowly prawicz, Pržitahlo, a odtud sem Že mini, Tolifež Ze Sswedské Leženj k Helomauczy postaupilo, Dakož rozdjíná Psanj k Officirum Sswedským pržissta wssak czo wujch bylo, Žádný se dowědětj nemohl, Pržitom w Noczy Pržihnaly Z Panstwj Lythomyssl- stého, pržes 130 Kusuw dobytka howězyho, a do 2 kop Owecz. Koui Pak nepocžitagicz, kterýž de Zámku a Fáry Zawržely. 15. Dito; Sedláczy yak domáczy Tak Pržespolnj dobytky wyplaczely, Tej pržissel Kržik O Armadie, Žeby V Olomaucze a Lytowle byla,
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381 a tu Leženj gwitj měla, Tež opět Rozdjlná Psani Zdeyssým Sswedum Pržissla. 16. Dito; Pržitahl sem od Mjrowa a Vncžowa geden Neywyžssi Wachtmistr Neb major, a Snjm pržes 80 Reytharuw a Dragonuw, Offi- cirží do Města a ginj do Zamku se položily, Pržitom Leytynant rozłázał Stržechy na Krámsch Massných Trhatj. 17. Dito; Rozlicžně Auisi o Obauch Armadach Pržicházely, Totiž Ze Sſwedská okolo Vncžowa, Czysaržska pak okolo Lythowla a Lossticz, se Polo žila, odkudž weliký Strach byl, a Leytynant Pusticz Commando témuž Neyw. Wachtmistru, pruchody okolo Zdi w Městie strze Zahrady dielati, a Ploty Lámatj porucžil, Tež Wygedaucz w Noczy geden Capitan Z Swými Reythary, dostanaucz Spráwu Žeby Partag Za Semaninem W Lese byla, wssak Zase w 6 hodin do Města Z Swými pržigel, a Freyreythrzi do Or- licze se obrátily, kdež gich Sedlaczy, Beraucz gjm Koně, proplassylj, a ge- dnoho Znjch Zabily. 18. Dito; Pokržik Pržedesslý o Obauch Armadách trwal, a Z Mora- wske Tržebowý Auisi Pržissla, Ze tam do 700. Konj a Pěssyho Lidu Czy- saržskeho Pržitahlo, a Perucženj tam Auržadu Vcžinilj, aby se Proffiantem Na dwa Regimeutj Lidu Zacpatržily. 19. Dito; Dednostegný Kržik o Soldátjch, Zeby W Morawské Trže- bowy ležely. Pržedcze Trwal. 20. Dito; Przigdaucz Lide Ze Wsy, oznamiſy Že W Lukowským a Zichlingským dworže Partage Czysaržsté gsau, Tolifež Tržebowánow a Rych= now Wsy wyrabowal]. 21. Dito; Ráno ofolo 15 hodiny okázalo se na Mestských Polich B dolnjho Tyessňowcze nekolik Reytharuw, a tu yak pržedměstským tak Tyess- ňowskym dobytfy Zagjmalj, a drobné Stado wzalj, W tom Z Města wy- padlo Sswedských do 40. Konj. a tu Spolu Ssarssýrugicz, hned Z Lam- pachu 2. Sylné Tropy Wygely, a Ponjch se Pusticz. 2 Corpo. a gednoho Ferira Sswedskych Zagaly, a ge až mezy Ssranky k Městu hnaly, kdežto Dragaunj Za Ssrankem dadaucz Oheň některé Czysaržské Zranily, a ged- noho Koně Postižesily, Potom Ty Tropy pržes 11/2 hodiny tu na Poljch Staly, k ujmž 3 hyndihaliu gesstě giné 3. Tropy Charwátuw, pržigedaucz se Postawily, a Ziádagicz Lazebnjka Z Města, (Nebo tu Tehdárž Czysarž- ský Rythmjstr, Pan Jan Gártner, Zraněn byl, odkudž y o Prawau Ruku Pržissel) Potom odgely, Debytek Z Sebau wssechen k Dolssteynu Ženaucze, Potom y hned majer Truhlarši Prži hornj Bráně, Chalupu trhatj a Sstěpy W Zahradách, y w Kujžetczy, Sekatj Porucžil, a V welykém Strachu byli, Tež potom w 2. hodině Na Necz, wssyczfnj Reytharži czo Zde Pržedessle bylj a y S maiorem Pržigely, do Leženj S Penězy pržes 66. Konj odgely.
381 a tu Leženj gwitj měla, Tež opět Rozdjlná Psani Zdeyssým Sswedum Pržissla. 16. Dito; Pržitahl sem od Mjrowa a Vncžowa geden Neywyžssi Wachtmistr Neb major, a Snjm pržes 80 Reytharuw a Dragonuw, Offi- cirží do Města a ginj do Zamku se položily, Pržitom Leytynant rozłázał Stržechy na Krámsch Massných Trhatj. 17. Dito; Rozlicžně Auisi o Obauch Armadach Pržicházely, Totiž Ze Sſwedská okolo Vncžowa, Czysaržska pak okolo Lythowla a Lossticz, se Polo žila, odkudž weliký Strach byl, a Leytynant Pusticz Commando témuž Neyw. Wachtmistru, pruchody okolo Zdi w Městie strze Zahrady dielati, a Ploty Lámatj porucžil, Tež Wygedaucz w Noczy geden Capitan Z Swými Reythary, dostanaucz Spráwu Žeby Partag Za Semaninem W Lese byla, wssak Zase w 6 hodin do Města Z Swými pržigel, a Freyreythrzi do Or- licze se obrátily, kdež gich Sedlaczy, Beraucz gjm Koně, proplassylj, a ge- dnoho Znjch Zabily. 18. Dito; Pokržik Pržedesslý o Obauch Armadách trwal, a Z Mora- wske Tržebowý Auisi Pržissla, Ze tam do 700. Konj a Pěssyho Lidu Czy- saržskeho Pržitahlo, a Perucženj tam Auržadu Vcžinilj, aby se Proffiantem Na dwa Regimeutj Lidu Zacpatržily. 19. Dito; Dednostegný Kržik o Soldátjch, Zeby W Morawské Trže- bowy ležely. Pržedcze Trwal. 20. Dito; Przigdaucz Lide Ze Wsy, oznamiſy Že W Lukowským a Zichlingským dworže Partage Czysaržsté gsau, Tolifež Tržebowánow a Rych= now Wsy wyrabowal]. 21. Dito; Ráno ofolo 15 hodiny okázalo se na Mestských Polich B dolnjho Tyessňowcze nekolik Reytharuw, a tu yak pržedměstským tak Tyess- ňowskym dobytfy Zagjmalj, a drobné Stado wzalj, W tom Z Města wy- padlo Sswedských do 40. Konj. a tu Spolu Ssarssýrugicz, hned Z Lam- pachu 2. Sylné Tropy Wygely, a Ponjch se Pusticz. 2 Corpo. a gednoho Ferira Sswedskych Zagaly, a ge až mezy Ssranky k Městu hnaly, kdežto Dragaunj Za Ssrankem dadaucz Oheň některé Czysaržské Zranily, a ged- noho Koně Postižesily, Potom Ty Tropy pržes 11/2 hodiny tu na Poljch Staly, k ujmž 3 hyndihaliu gesstě giné 3. Tropy Charwátuw, pržigedaucz se Postawily, a Ziádagicz Lazebnjka Z Města, (Nebo tu Tehdárž Czysarž- ský Rythmjstr, Pan Jan Gártner, Zraněn byl, odkudž y o Prawau Ruku Pržissel) Potom odgely, Debytek Z Sebau wssechen k Dolssteynu Ženaucze, Potom y hned majer Truhlarši Prži hornj Bráně, Chalupu trhatj a Sstěpy W Zahradách, y w Kujžetczy, Sekatj Porucžil, a V welykém Strachu byli, Tež potom w 2. hodině Na Necz, wssyczfnj Reytharži czo Zde Pržedessle bylj a y S maiorem Pržigely, do Leženj S Penězy pržes 66. Konj odgely.
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382 Dne 22. 7bris; Na Vswitie Lydu Czysaržského Piessýho 6 Corporal. a Nětczo Reytharuw Obogich do 300. Do Pržedmiestj, a na dolnj Obecz od Zichlingka wpadlo, do Zahrady hrncžirže Frydricha Waltera, a giných domuw se dostanaucze, sylně na Zdj a Bassty v dolnj Fortny Stržjlely, a Magicz fratké Ržebržiky, k Ssturmu se opowážitj nesměly kdež pozdržicz se tu asy 3 hodiny. Zase f Žichlingku doluw odgely, a yakž ržecž byla Pržed- městi Zapáliti chtěly, W cžemž gjm desst na pržekazku pržissel, Z Města pak Lyd Nepržátelsky tež Sylně Stržilelj, a hak se Spráwa czinjla, 5. Osob Za Městem Zranily, Znjchž2 Mrtwj bylj. Po odtaženj gich Wypadly Sswédj Z Města, a gednoho Mussketýrže genž Mleko geda se opozdjí, chytily, Snjm se do Města obráticz, týž oznámil, Že od Armadi D. M. Czys. Z Leženj od Mohelnjcze, ten Lyd Commendyrowan byl, Potom Leytynant Na Rynku Smolné Wiencze vielal, a Na Zdech prži Basstách Tuplowané dwerže, Zdielatj Porucžil. 23. Dito; Czelý den a tu Nocz ticho bylo, a Zádného Larma Ne- měly. 24. Dito; Ten den Též nicz slisseti nebylo, až o 23. hobině Neyprwe od Zichlingka 4 Reyth. se pustily, a od Sázawy tež 4, a tak po Polich Harczugicz několikrát na ně Zdolnj Wěže Z Tuplhakuw Strželiky, a Z Města Leylynant S Některýmj dragauny se Za dwur Knižetczi Idež ti Reytharži gely, pustil, w tom dwie Sylné Troppy od Sázawy wygely Kdežto Z Po- rucženj Maiera, Zapálily Sswedi Zdeyssý Kowárnu na Pržedměsti, a do Města se Zase reterirowaly, Ty Troppy Pak nemoha gich dále wen wy- cžekatj, do Sázawy se obrátily. Tu Nocz pak w 8. hedin czelého Orloge, pržissla Ordinauczy a pržitom 50. Reytharuw Lydu Sswedskému, kteržiž se yhned marchirowatj strogily, okolo 11 hodiny Lyd Czysaržsky do Pržedměstj, S Ssesti Kusy Strželby se dostawsse, Larma Vcžinily, Sswedj pak giž na Konjch Sedjcz. a odgetj mjnicz. Zase doluw Sednaucz na Zdi biežely, a se Bránjly, fdežto Newyprawitedlná Strželba Z Obogi Strany Z Kusuw a Mussketuw byla a Trwala až do 16 hodiny, W tom take Sswedj Z Strže- chy Z Rathauzu a některých domuw Strhaly. 25. Dito; Potom Czysaržssti Zase odtahly Spatkem f Zatenjczy a tam Zustaly, Z Sswedum Toliko geden Reythar Z Kusu Zastrželen, A Czysaržských dle Spráwy 14 Zahynulo. Ten Czelý den Město Zawržené bylo, a Žadného wen pustitj nechtěly, do Města pak domáczy Lyd czo tak Znaly Pausstiely, W Saumrak pak Sswedj wsedna Na Koně prycž odtahlj. 26. Dito; Dowieda se Czysaržssti Ze Nepržitel odtahl, hned K Městu (kterýž Commendirowal Pán Neywyžssý Gaba) Pržigely, a Pusstěnj byti Zádalj, Auržad Obawagicz se Zase Nowého Rabowánj Wrchnosti se Wy- mlauwaly, na Ordinanczy se tažicze, oni pak hornj Branu wyseławatj po-
382 Dne 22. 7bris; Na Vswitie Lydu Czysaržského Piessýho 6 Corporal. a Nětczo Reytharuw Obogich do 300. Do Pržedmiestj, a na dolnj Obecz od Zichlingka wpadlo, do Zahrady hrncžirže Frydricha Waltera, a giných domuw se dostanaucze, sylně na Zdj a Bassty v dolnj Fortny Stržjlely, a Magicz fratké Ržebržiky, k Ssturmu se opowážitj nesměly kdež pozdržicz se tu asy 3 hodiny. Zase f Žichlingku doluw odgely, a yakž ržecž byla Pržed- městi Zapáliti chtěly, W cžemž gjm desst na pržekazku pržissel, Z Města pak Lyd Nepržátelsky tež Sylně Stržilelj, a hak se Spráwa czinjla, 5. Osob Za Městem Zranily, Znjchž2 Mrtwj bylj. Po odtaženj gich Wypadly Sswédj Z Města, a gednoho Mussketýrže genž Mleko geda se opozdjí, chytily, Snjm se do Města obráticz, týž oznámil, Že od Armadi D. M. Czys. Z Leženj od Mohelnjcze, ten Lyd Commendyrowan byl, Potom Leytynant Na Rynku Smolné Wiencze vielal, a Na Zdech prži Basstách Tuplowané dwerže, Zdielatj Porucžil. 23. Dito; Czelý den a tu Nocz ticho bylo, a Zádného Larma Ne- měly. 24. Dito; Ten den Též nicz slisseti nebylo, až o 23. hobině Neyprwe od Zichlingka 4 Reyth. se pustily, a od Sázawy tež 4, a tak po Polich Harczugicz několikrát na ně Zdolnj Wěže Z Tuplhakuw Strželiky, a Z Města Leylynant S Některýmj dragauny se Za dwur Knižetczi Idež ti Reytharži gely, pustil, w tom dwie Sylné Troppy od Sázawy wygely Kdežto Z Po- rucženj Maiera, Zapálily Sswedi Zdeyssý Kowárnu na Pržedměsti, a do Města se Zase reterirowaly, Ty Troppy Pak nemoha gich dále wen wy- cžekatj, do Sázawy se obrátily. Tu Nocz pak w 8. hedin czelého Orloge, pržissla Ordinauczy a pržitom 50. Reytharuw Lydu Sswedskému, kteržiž se yhned marchirowatj strogily, okolo 11 hodiny Lyd Czysaržsky do Pržedměstj, S Ssesti Kusy Strželby se dostawsse, Larma Vcžinily, Sswedj pak giž na Konjch Sedjcz. a odgetj mjnicz. Zase doluw Sednaucz na Zdi biežely, a se Bránjly, fdežto Newyprawitedlná Strželba Z Obogi Strany Z Kusuw a Mussketuw byla a Trwala až do 16 hodiny, W tom take Sswedj Z Strže- chy Z Rathauzu a některých domuw Strhaly. 25. Dito; Potom Czysaržssti Zase odtahly Spatkem f Zatenjczy a tam Zustaly, Z Sswedum Toliko geden Reythar Z Kusu Zastrželen, A Czysaržských dle Spráwy 14 Zahynulo. Ten Czelý den Město Zawržené bylo, a Žadného wen pustitj nechtěly, do Města pak domáczy Lyd czo tak Znaly Pausstiely, W Saumrak pak Sswedj wsedna Na Koně prycž odtahlj. 26. Dito; Dowieda se Czysaržssti Ze Nepržitel odtahl, hned K Městu (kterýž Commendirowal Pán Neywyžssý Gaba) Pržigely, a Pusstěnj byti Zádalj, Auržad Obawagicz se Zase Nowého Rabowánj Wrchnosti se Wy- mlauwaly, na Ordinanczy se tažicze, oni pak hornj Branu wyseławatj po-
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383 cžaly, Osaucz pak do Města Pusstěnj, Hned se Cuartirowatj Zacžaly, Offi- cirži w Městie po Sausedich a Piechota do Rathauzu, se položily, a Sau- sedy nemjrně Ssaczowaly, Kdež y Zwony Kostelnj se gim Wyplatiti musyli, a y mnohé Wěczy sami sobie Braly; Na Pržedměsti pak Reytharstwo ležicz. wsseczko wyrabowaly, Stlaukly a Splundrowaly, We Wsech take Nemjrně S Vbohymj Lidmi Nakladalj Bily, Mucžily, Sekali a Sržilely, W Sto- dolách yak V Města tak We Wsech Samj sobie Obily Mlátily, a wsse- czkno do Gruntu kazylj. Tak Ze Žádný Czlowěk w Pržedměsti se Vlazatj nesměl, Plné Město Lidu Sedlského a dobytkuw, Czo tak gesstie Pozustal, a od Partagi Wyplaczen byl. Mleynty od Soldatuw occupirowáne, sami sobě Obilý mlatily a ruinirowalj. Tau pržicžinau W Městie y nedostatek Chleba byl, a to trwalo tak stále až do 11. Octobris, Kdežto Armada Czysaržská Z Leženj od Mohelnicze se hnula a Za Nepržitelem k Vucžowu a dale do Slýzska Tahla, Z Cžehož Milosrdny Pán Vuh Pochwálen bud a dále Nás takowých Wogenslých Těsskosti Zbawitj racž. Dále y hned po- tom Nasledowaly Cuartiri Lidu Czysaržj: Z Regimenthu Lithowského a Ssifferowského, tež S Welykýmj Autratamj, až do Wygiti toho Roku, práwě nad mjru Nesstiastného. Letha Páně 1644 dne 19. Januarij Stal se durchczug Czysaržstého Wogsfa 14 Regimentuw mjmo Město a Pržes Panstwj S gednjm Noczle- hem, Generala Wachtmjstra Pána hrabiete Pompeij, Genž Ze Slyzska do Vher S Nemalau Zahuban Města a Panstwj tahlj. Hned Zatjm 20. dito; Nasledowaly Wyntr guartiri 1. Compag. Reyth. Z Regimenthu Sstolow- ského, a to až do 3. Martij, a nětczo Z toho až do 14 Julj, dále toho Roku mimo stále depisowánj Z Vucžowa v Contributj Z cžastky Pokoge se Vcžilo. Letha Pánie 1645 hned Z Pecžátku, Zacżaly se Zymuj Cuartirz Czelého Regimentu Lytychowského, kteréž až do 7. Martij trwaly, Po Ne- sstiastné Vitwě Pak V Jankowa Sswedj Posylu wezmaucz 18. Aprilis, Zase Sem mjmo Nadálost Gizdného y Piessyho Commend. Lidu, Gichž Wudcze byl Neywyžssý Wyntr, Do 1500. pržitahlo, kdež swé Zwyklé Tyranstwj nad Vbohými Lydmj prowozugicz, �akměrž Oba Krage, Cyrudimský a Kra- lohradeczslý, sobie pod Contributj Vwedly, kdež take y Wes horuj Heržma- manjcze Na Panstwj Zdeyssym, pro necžasné odwedenj Contri. 1 Spálen: Pržissla, A Zase odsud S Nemalau Laupeži od Peněz, dobytkuw y giných Znamenitých wěczy, k Oſomauczy a Vnežowu 1 dne Maij. odtahly, Prži- cženž mnohem wětssý Sskeda Na Obecznjch a Sspitálských Wieczech B Města nežly Prži Pržedesslem Wpádu se gest Stala Wezmaucze Z Sebau tež dwa Mosazné Kusy Strželby, Mlcženjm Pomjgicz czo se potom do Vu- cžowa od Obcze Peněz, Obilj y ginych Victualnich Wieczy Contribuirowatj musylo.
383 cžaly, Osaucz pak do Města Pusstěnj, Hned se Cuartirowatj Zacžaly, Offi- cirži w Městie po Sausedich a Piechota do Rathauzu, se položily, a Sau- sedy nemjrně Ssaczowaly, Kdež y Zwony Kostelnj se gim Wyplatiti musyli, a y mnohé Wěczy sami sobie Braly; Na Pržedměsti pak Reytharstwo ležicz. wsseczko wyrabowaly, Stlaukly a Splundrowaly, We Wsech take Nemjrně S Vbohymj Lidmi Nakladalj Bily, Mucžily, Sekali a Sržilely, W Sto- dolách yak V Města tak We Wsech Samj sobie Obily Mlátily, a wsse- czkno do Gruntu kazylj. Tak Ze Žádný Czlowěk w Pržedměsti se Vlazatj nesměl, Plné Město Lidu Sedlského a dobytkuw, Czo tak gesstie Pozustal, a od Partagi Wyplaczen byl. Mleynty od Soldatuw occupirowáne, sami sobě Obilý mlatily a ruinirowalj. Tau pržicžinau W Městie y nedostatek Chleba byl, a to trwalo tak stále až do 11. Octobris, Kdežto Armada Czysaržská Z Leženj od Mohelnicze se hnula a Za Nepržitelem k Vucžowu a dale do Slýzska Tahla, Z Cžehož Milosrdny Pán Vuh Pochwálen bud a dále Nás takowých Wogenslých Těsskosti Zbawitj racž. Dále y hned po- tom Nasledowaly Cuartiri Lidu Czysaržj: Z Regimenthu Lithowského a Ssifferowského, tež S Welykýmj Autratamj, až do Wygiti toho Roku, práwě nad mjru Nesstiastného. Letha Páně 1644 dne 19. Januarij Stal se durchczug Czysaržstého Wogsfa 14 Regimentuw mjmo Město a Pržes Panstwj S gednjm Noczle- hem, Generala Wachtmjstra Pána hrabiete Pompeij, Genž Ze Slyzska do Vher S Nemalau Zahuban Města a Panstwj tahlj. Hned Zatjm 20. dito; Nasledowaly Wyntr guartiri 1. Compag. Reyth. Z Regimenthu Sstolow- ského, a to až do 3. Martij, a nětczo Z toho až do 14 Julj, dále toho Roku mimo stále depisowánj Z Vucžowa v Contributj Z cžastky Pokoge se Vcžilo. Letha Pánie 1645 hned Z Pecžátku, Zacżaly se Zymuj Cuartirz Czelého Regimentu Lytychowského, kteréž až do 7. Martij trwaly, Po Ne- sstiastné Vitwě Pak V Jankowa Sswedj Posylu wezmaucz 18. Aprilis, Zase Sem mjmo Nadálost Gizdného y Piessyho Commend. Lidu, Gichž Wudcze byl Neywyžssý Wyntr, Do 1500. pržitahlo, kdež swé Zwyklé Tyranstwj nad Vbohými Lydmj prowozugicz, �akměrž Oba Krage, Cyrudimský a Kra- lohradeczslý, sobie pod Contributj Vwedly, kdež take y Wes horuj Heržma- manjcze Na Panstwj Zdeyssym, pro necžasné odwedenj Contri. 1 Spálen: Pržissla, A Zase odsud S Nemalau Laupeži od Peněz, dobytkuw y giných Znamenitých wěczy, k Oſomauczy a Vnežowu 1 dne Maij. odtahly, Prži- cženž mnohem wětssý Sskeda Na Obecznjch a Sspitálských Wieczech B Města nežly Prži Pržedesslem Wpádu se gest Stala Wezmaucze Z Sebau tež dwa Mosazné Kusy Strželby, Mlcženjm Pomjgicz czo se potom do Vu- cžowa od Obcze Peněz, Obilj y ginych Victualnich Wieczy Contribuirowatj musylo.
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384 Téhož Létha, W Nediely Cžtwrtan po S. Trogiczy, 9. dne Julij, Po Wykonané Službie Božj, od Kněze Petra Ludwigka Bylssteyna Farárże, Nenadalý Oheň W Zámku Za Kostelem nad welkau Kuchynj, odkud a Ga- kým Spusobem wěděti se nemuže, Wyssel, njmž yak Kostel S Tržmi Na- kladně Malowanýmj a Pozlaczenými Oltarži. Kržtitedlniczy Czynowau, Warhaný a Kazatedlniczy obé Pefnými Ržezbamj Vdielané, y ginýmj mnohými Obrazy a Okrasamj, Też S Wieži a Tržimi Zwony, tak v Zámek doczela, Za Městem pak dwur Kujžetczý a 13. domuw Sau- sedskych, Žalostiwě Skaženo a w Popel Obraczeno gest, Kdežto Na Wěži Trubacž Ponocžnj Z Ženau swan, Oba Lide Starži, bidně Vhorželj a Zahynulj. Item Téhož Letha, Tahnaucz Zase Armada Sswedská S Generálem Torstensohnem Z Morawy Skrz Panstwj a Město Lythomysslské, odtud Partag w 70 Konjch. 18. Octob. sem do Města Landsstrauna wpadla, a tu gednoho Leytynanta w 14 Konjch na Cuardie, aby njcz ſe nestalo až do 15. Nouembris Zanechala, Kterži yak Zdeyssý taky giná Paustwj o Contributi tacžily, pro kteréžto Zase giná Partag w 500. Konjch Zleženj gich k Sła- licze Pržigeda, Zdržicz se tu na Laupeži po 2 duj a bwě neczy, pržitom dwě Osoby Spolu Raddnj Z Sebau Wezmaucze, genž gjm Zase Zleženj Vssly, odtahla, Nemalých Autrat a Sskod po sobie Zanechagicze. Czo gest take a mezy tim Vbohá Obecz Měsiská Toho Roku S Cżastýmj Lacron- skymj Executjmi Z Pardubicz, y ginými durchczuky wsselikých Partagi, ne- moha gim gich assignirowaných portij pro Patrný Nedostatek a Zhaubu Zauplna odwozowati. Wystatj musyla, mlcženjm se ponijgi. W Miesýczy pak 10bris, 20 dito. Pržitahlo sem do Města, 6 Compagn. Reytha- ruw Z Regimentu Reychardského, a tu až do 24 dito Welmi ZHu- sta ležicz. Zustáwaly, Tež S Neywětssý Sskobau Vbohých Sauseduw Městskych. Létha Pánie 1646 Od Zacžatku Lakrousté Erecutj Z Pardubicz pro neodwedenj powinných Restuw stale Contribuirowaly až do 4. dne Junij, kdež Zase Partag Sswedska Z Vucžowa 200. Konj Na Panstwj Zdeyssý wpadla a yak V Města tak y na Wsech, drahni Summu wsselikých dobyt- kuw wzala, Na to sem Z Pardubicz Geden Leytynant S 50. dragauny, wložen, a Portij gich dobywagic, Zase 20. 7bris giná Partag Z Vncžowa a na Wsech tež množstwj dobytka Zagala, Galž se se Potom wynasslo, Ze Obie ty partage, dobytka tehdaž Prycž wzaly. Konj 40. howězýho dobytka 419 kusu Owcžiho y S Knjžeczým 1341 Kusu Swinskýho 53. A Kozýho 59 kusuw. Nadto Take y giných Wogeuských durchczukuw množstwi gsaucze, dne 27. Octobris Armada Sswedskeho Generala Wirtenbergka, od Městj. Jablonné Pržes Paustwj, S gednim Noczlehem Wewsy Weyprachticzých, k Sſumbergku Tahnaucze, k Městu toliko Partag w 60 Konjch, kdež La-
384 Téhož Létha, W Nediely Cžtwrtan po S. Trogiczy, 9. dne Julij, Po Wykonané Službie Božj, od Kněze Petra Ludwigka Bylssteyna Farárże, Nenadalý Oheň W Zámku Za Kostelem nad welkau Kuchynj, odkud a Ga- kým Spusobem wěděti se nemuže, Wyssel, njmž yak Kostel S Tržmi Na- kladně Malowanýmj a Pozlaczenými Oltarži. Kržtitedlniczy Czynowau, Warhaný a Kazatedlniczy obé Pefnými Ržezbamj Vdielané, y ginýmj mnohými Obrazy a Okrasamj, Też S Wieži a Tržimi Zwony, tak v Zámek doczela, Za Městem pak dwur Kujžetczý a 13. domuw Sau- sedskych, Žalostiwě Skaženo a w Popel Obraczeno gest, Kdežto Na Wěži Trubacž Ponocžnj Z Ženau swan, Oba Lide Starži, bidně Vhorželj a Zahynulj. Item Téhož Letha, Tahnaucz Zase Armada Sswedská S Generálem Torstensohnem Z Morawy Skrz Panstwj a Město Lythomysslské, odtud Partag w 70 Konjch. 18. Octob. sem do Města Landsstrauna wpadla, a tu gednoho Leytynanta w 14 Konjch na Cuardie, aby njcz ſe nestalo až do 15. Nouembris Zanechala, Kterži yak Zdeyssý taky giná Paustwj o Contributi tacžily, pro kteréžto Zase giná Partag w 500. Konjch Zleženj gich k Sła- licze Pržigeda, Zdržicz se tu na Laupeži po 2 duj a bwě neczy, pržitom dwě Osoby Spolu Raddnj Z Sebau Wezmaucze, genž gjm Zase Zleženj Vssly, odtahla, Nemalých Autrat a Sskod po sobie Zanechagicze. Czo gest take a mezy tim Vbohá Obecz Měsiská Toho Roku S Cżastýmj Lacron- skymj Executjmi Z Pardubicz, y ginými durchczuky wsselikých Partagi, ne- moha gim gich assignirowaných portij pro Patrný Nedostatek a Zhaubu Zauplna odwozowati. Wystatj musyla, mlcženjm se ponijgi. W Miesýczy pak 10bris, 20 dito. Pržitahlo sem do Města, 6 Compagn. Reytha- ruw Z Regimentu Reychardského, a tu až do 24 dito Welmi ZHu- sta ležicz. Zustáwaly, Tež S Neywětssý Sskobau Vbohých Sauseduw Městskych. Létha Pánie 1646 Od Zacžatku Lakrousté Erecutj Z Pardubicz pro neodwedenj powinných Restuw stale Contribuirowaly až do 4. dne Junij, kdež Zase Partag Sswedska Z Vucžowa 200. Konj Na Panstwj Zdeyssý wpadla a yak V Města tak y na Wsech, drahni Summu wsselikých dobyt- kuw wzala, Na to sem Z Pardubicz Geden Leytynant S 50. dragauny, wložen, a Portij gich dobywagic, Zase 20. 7bris giná Partag Z Vncžowa a na Wsech tež množstwj dobytka Zagala, Galž se se Potom wynasslo, Ze Obie ty partage, dobytka tehdaž Prycž wzaly. Konj 40. howězýho dobytka 419 kusu Owcžiho y S Knjžeczým 1341 Kusu Swinskýho 53. A Kozýho 59 kusuw. Nadto Take y giných Wogeuských durchczukuw množstwi gsaucze, dne 27. Octobris Armada Sswedskeho Generala Wirtenbergka, od Městj. Jablonné Pržes Paustwj, S gednim Noczlehem Wewsy Weyprachticzých, k Sſumbergku Tahnaucze, k Městu toliko Partag w 60 Konjch, kdež La-
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385 cronssti do Pardubicz odgely, Pro Proffiant Dorazyla, gehož nětczo Z Ly. thomyßsle Sem wezaucze, Partag Charwátſká několik wozuw W Pržedměsti Zdeyssým dopadnaucz, koně Z njch Wypržáhla, Sudy S Piwem Potlaukla Ze do leženj k Weyprachticzým toho nicz se nedostalo. Tak pak dne 9 No- nembris Pržitahl Nenadále od Switaw G. M. Czys. General Leuttenant, Pan Hrabě de monte Cuccuoli, S Armabau swan 18. Regimentuw Gizd- ných, a tu po dwa duj Sam Osobně Na Rathauzu, Lid pak Wětssým djlem w Městie a na Pržedměsti ležel, a tak opět Vbohým Lidem Czo tak toho Roku Z Pole Obily Praczně Sklidily, a od dobytka gesstě měly, Wětssým djlem Strawene, a na mjzynu pržiwedeno gest. K tomu tak gesstě několik Seth Peněz Na Brigathu Harrantskau dátj se musylo. Létha Pánie 1647 Hned Z Pocžátku, wsfelifé Cuarnisoni a Tiesské durchczuky 7. Negimentj y giného Rozlicžného Lidu G. M. Czyf. až do wygjti Měsycze Martij, Stále trwaly. Nato potom Zase Wintr Cuartiri, 2. Compagu. Dragonuw Lacronských, a 1. Comp. S Pul Sstabem Piessým Regim. Don Faelixowsfeho, až do Posledujho Junij Nasledugicz, odkudž Contrib. Sswedskau do Vncžowa wětssým djlem Zasedjcze, Protož dne 1. Julij. Po odtaženj toho obeho Lidu Takměrž w Cztyrmeczytma hodinách, Zase Partag Sswedska, Z Vucžowa 200 Konj Na Panstwj od Ssildbergka k Jablonné wpadla, a odtud po wsech Rabugicz a dobytky Beraucz, okolo 14. hodiny k Městu po Wsy dolnjm Tyessůowczy se dostala, a k Braně pržigedaucz do Města moczně chtěly, dadancz se gim Odpowěd Ze toho Veži= niti nemužem, nýbrž Sujmj dlé Možnosti accord Zawržiti a Proffiant Za Město wydatj chczeme. Natom dosti nebylo, ale anj y hned Slámu k Bráně Snásfegicz, Zapálitj chtiely a Ssraňk Sekati Zacžaly, Czož Na Puldruhé hodiny, Sami toliko Sausede gim Odpjragicz, irwalo, Tak Ze onj Wyse- kagicz dwoge Wrata, Ponjch na Palácze a Rundel wyleza, Most Zdwihaczi Spustily, a do Města se Walem hnaly. Tu hned Laupež a Rabowánj se Zacžalo, a Na Pul druhé Hodiny Trwalo, Tak Ze W Rathauzu ani ge- den Zámek Czelý mnohém meně dwerže neb Truhly, byf wnjch y nicz ne- bylo, neobstaly, wssechuo od njch hanebně Stlucženo, Czož podobně y W Kostele se stalo, Kdež tehdeysiý Farárž Petr Ludwig Bylssteyn do sacristie se Zawržiti dadaucz, když naň moczně Železné Dwerže Wyrazylj, a Z Tru- hel tam od Officiruw Knižeti y giných Lidj Schráněných dle Wule swé Laupeže Bralj. On gim Za Obrazy ržezanýmj, Ze ho Newidiely, se Skryl; y ginde w domich Bbohym Sausedum gegich krwawá Prácze, a w nowé Shromážděný Skrowny Nabytek Pobrán, Tež Znjch mnozý k tomu gesstě Vkrutně Zbitj. Zraněnj a do Kossyli Swlecženj bylj. Tak Ze takowého hrozného diwadla a Tyranstwj Kamenu se Vlytowatj mohlo. Nacžemž gesstie dosti nemage Trži Starožitné Sausedy, Nemohha Auržadnjch Osob dostatj, Z Sebau do Arrestu wzaly. Kteržiš potom dosti Tiesscze, Nowý Accord a 25
385 cronssti do Pardubicz odgely, Pro Proffiant Dorazyla, gehož nětczo Z Ly. thomyßsle Sem wezaucze, Partag Charwátſká několik wozuw W Pržedměsti Zdeyssým dopadnaucz, koně Z njch Wypržáhla, Sudy S Piwem Potlaukla Ze do leženj k Weyprachticzým toho nicz se nedostalo. Tak pak dne 9 No- nembris Pržitahl Nenadále od Switaw G. M. Czys. General Leuttenant, Pan Hrabě de monte Cuccuoli, S Armabau swan 18. Regimentuw Gizd- ných, a tu po dwa duj Sam Osobně Na Rathauzu, Lid pak Wětssým djlem w Městie a na Pržedměsti ležel, a tak opět Vbohým Lidem Czo tak toho Roku Z Pole Obily Praczně Sklidily, a od dobytka gesstě měly, Wětssým djlem Strawene, a na mjzynu pržiwedeno gest. K tomu tak gesstě několik Seth Peněz Na Brigathu Harrantskau dátj se musylo. Létha Pánie 1647 Hned Z Pocžátku, wsfelifé Cuarnisoni a Tiesské durchczuky 7. Negimentj y giného Rozlicžného Lidu G. M. Czyf. až do wygjti Měsycze Martij, Stále trwaly. Nato potom Zase Wintr Cuartiri, 2. Compagu. Dragonuw Lacronských, a 1. Comp. S Pul Sstabem Piessým Regim. Don Faelixowsfeho, až do Posledujho Junij Nasledugicz, odkudž Contrib. Sswedskau do Vncžowa wětssým djlem Zasedjcze, Protož dne 1. Julij. Po odtaženj toho obeho Lidu Takměrž w Cztyrmeczytma hodinách, Zase Partag Sswedska, Z Vucžowa 200 Konj Na Panstwj od Ssildbergka k Jablonné wpadla, a odtud po wsech Rabugicz a dobytky Beraucz, okolo 14. hodiny k Městu po Wsy dolnjm Tyessůowczy se dostala, a k Braně pržigedaucz do Města moczně chtěly, dadancz se gim Odpowěd Ze toho Veži= niti nemužem, nýbrž Sujmj dlé Možnosti accord Zawržiti a Proffiant Za Město wydatj chczeme. Natom dosti nebylo, ale anj y hned Slámu k Bráně Snásfegicz, Zapálitj chtiely a Ssraňk Sekati Zacžaly, Czož Na Puldruhé hodiny, Sami toliko Sausede gim Odpjragicz, irwalo, Tak Ze onj Wyse- kagicz dwoge Wrata, Ponjch na Palácze a Rundel wyleza, Most Zdwihaczi Spustily, a do Města se Walem hnaly. Tu hned Laupež a Rabowánj se Zacžalo, a Na Pul druhé Hodiny Trwalo, Tak Ze W Rathauzu ani ge- den Zámek Czelý mnohém meně dwerže neb Truhly, byf wnjch y nicz ne- bylo, neobstaly, wssechuo od njch hanebně Stlucženo, Czož podobně y W Kostele se stalo, Kdež tehdeysiý Farárž Petr Ludwig Bylssteyn do sacristie se Zawržiti dadaucz, když naň moczně Železné Dwerže Wyrazylj, a Z Tru- hel tam od Officiruw Knižeti y giných Lidj Schráněných dle Wule swé Laupeže Bralj. On gim Za Obrazy ržezanýmj, Ze ho Newidiely, se Skryl; y ginde w domich Bbohym Sausedum gegich krwawá Prácze, a w nowé Shromážděný Skrowny Nabytek Pobrán, Tež Znjch mnozý k tomu gesstě Vkrutně Zbitj. Zraněnj a do Kossyli Swlecženj bylj. Tak Ze takowého hrozného diwadla a Tyranstwj Kamenu se Vlytowatj mohlo. Nacžemž gesstie dosti nemage Trži Starožitné Sausedy, Nemohha Auržadnjch Osob dostatj, Z Sebau do Arrestu wzaly. Kteržiš potom dosti Tiesscze, Nowý Accord a 25
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386 Rantion S Commendantem Vncžowským Vcžinitj musýcze k tomu drahnj Summu Peněz Složicze, Zase Z Vncžowa Domu se dostaly, Kteráżto Sskoda prži Městie a tiech Některých Wesnicz, Na 553 fl. 48 fr. Tehdaž SPo- cztěná byla. Niczmeně wssak wždy dále a Wjcze O Contribucý a Ssancz- knechty týž Commendant se dopisowal. Z druhé Strany pak Rozdjlnj Sol- datj a zwlásstě Laronssti a Don Faelixoue Resty swé Za Panstwi ma- giczy, Nesmjrnými Executimi dobywaly, czož wssak až do Měsýcze Nouem- bris Trwalo, kdež Na to Executj Z Hradcze Králowa o Zasedělé Lonské Mandelnj Obily, 10 bito, Nasledowala, kteréž to Obili y S Zasslým In- teressem Neprodleně Penězy platiti se musylo, Odkudž opět drahně Contri- butj Sswedské se Zasedielo: A tak Letha Nasledugiczýho 1648 Dne 7. Ja- nuarij, dwě hodiny Pržedednem Na Autery, Magicz w Městie Zdeyssýn Jarmargka držeti, Zase Partag Sswedská W 60. Konjch do Pržedměstj hornjho mezy Stodoly wpadnaucz, Pržedně Chalupu Owcžárżskau, prži Spaleném Dworže Knižetczim, Potom Dwur Walentina Pemmera, Ten Czas Rychtarže Knjžetcziho. W dolnjm Tyessňowczy, Tež dwur Rychtárže Martina Wjtka w Weyprachticzých Stodolu Rychtárže, a Wewsy Cženkowiczých ge- den Sedlský Dwur, wypálila, a ty Vbohé Lidi Žaloſtiwě na Skázu prži- wedla. A tak wždy Zase S Contributj do Vncžowa se Wyprawenj a Ne- pržitely geho nenasýczená Žádost plniti se musyla, Magicze S Rozlicžnymj Domáczymj Tiesskostmj a Soldáty na Cuarnisonu, až Nazbyt dosti cžiniti, Czož wsse tak až do Miesýcze Nouembris tehož Letha stalo, Kdež ten Zdáwna Žadostiwj Swatý Pokog Zakwětatj a Prohlassowatj se Pocžal, Tak Ze to Tiesské Sswedské Nepržátelské Gho Pan Vuh Wssemohauczý Z Nás Milostiwé Složiti rácžil. Létha Pánie 1653 W Sobothu V Wigilij Slawnosti S. Aposstoluw Petra a Pawla dne 29. Julij; Mezy 11. a 12 hodinau Na Pul Orloge Z doſti Maleho Mracžna S Pržedcházegiczým Desstiem Powětrži Nena dalé do Wieže Rathhauzuj w Rohu V Makowicze Proti Rynku horni Brany Vhodilo, Czymbálem, na něgž hodiny bigi Porussycze nětczo Wazby. takmerž na Pid, pohnulo, Pudu Z Prken, genž k Trámunt pržibité byli, vcži- njcze Wněm wnjtrž dirku, wyzdwihlo, Trám geden dole na němž hodiny Staly tež Stroskotalo, bez Vbliženj wssak hodin. Item Zewnjtrž wedlé Wieže w Stržesse k Polednj Straně patržiczy Drahnj djru Vdielagicz Dwie Krokwe, wssak ne wedlé sebe, wnjtrž Vrazylo a do Zdi w Klenuti nad Swietniczý Raddnj, bjru, czoby Piest wložitj mohl, Spusobilo, W Swět- niczy Raddnj wnjtrž Almaru Bedněnau prži horním Wokně, od Zdi odstr- cžicz. Z té Strany Zdi na Kusy polámalo, Kamene Wercksstuku wnitrž tež Kus Vrazýcz, některa Sklenna Kolecžka W Okně Podrobilo, Tak Že ode- wržicz tuž Swietniczy, Plná dymu Smrduteho, yak Z Syry Neb Prachu Rucžnicžného se nassla: Niczméně Crucifix držewěney, genž na též Almarže
386 Rantion S Commendantem Vncžowským Vcžinitj musýcze k tomu drahnj Summu Peněz Složicze, Zase Z Vncžowa Domu se dostaly, Kteráżto Sskoda prži Městie a tiech Některých Wesnicz, Na 553 fl. 48 fr. Tehdaž SPo- cztěná byla. Niczmeně wssak wždy dále a Wjcze O Contribucý a Ssancz- knechty týž Commendant se dopisowal. Z druhé Strany pak Rozdjlnj Sol- datj a zwlásstě Laronssti a Don Faelixoue Resty swé Za Panstwi ma- giczy, Nesmjrnými Executimi dobywaly, czož wssak až do Měsýcze Nouem- bris Trwalo, kdež Na to Executj Z Hradcze Králowa o Zasedělé Lonské Mandelnj Obily, 10 bito, Nasledowala, kteréž to Obili y S Zasslým In- teressem Neprodleně Penězy platiti se musylo, Odkudž opět drahně Contri- butj Sswedské se Zasedielo: A tak Letha Nasledugiczýho 1648 Dne 7. Ja- nuarij, dwě hodiny Pržedednem Na Autery, Magicz w Městie Zdeyssýn Jarmargka držeti, Zase Partag Sswedská W 60. Konjch do Pržedměstj hornjho mezy Stodoly wpadnaucz, Pržedně Chalupu Owcžárżskau, prži Spaleném Dworže Knižetczim, Potom Dwur Walentina Pemmera, Ten Czas Rychtarže Knjžetcziho. W dolnjm Tyessňowczy, Tež dwur Rychtárže Martina Wjtka w Weyprachticzých Stodolu Rychtárže, a Wewsy Cženkowiczých ge- den Sedlský Dwur, wypálila, a ty Vbohé Lidi Žaloſtiwě na Skázu prži- wedla. A tak wždy Zase S Contributj do Vncžowa se Wyprawenj a Ne- pržitely geho nenasýczená Žádost plniti se musyla, Magicze S Rozlicžnymj Domáczymj Tiesskostmj a Soldáty na Cuarnisonu, až Nazbyt dosti cžiniti, Czož wsse tak až do Miesýcze Nouembris tehož Letha stalo, Kdež ten Zdáwna Žadostiwj Swatý Pokog Zakwětatj a Prohlassowatj se Pocžal, Tak Ze to Tiesské Sswedské Nepržátelské Gho Pan Vuh Wssemohauczý Z Nás Milostiwé Složiti rácžil. Létha Pánie 1653 W Sobothu V Wigilij Slawnosti S. Aposstoluw Petra a Pawla dne 29. Julij; Mezy 11. a 12 hodinau Na Pul Orloge Z doſti Maleho Mracžna S Pržedcházegiczým Desstiem Powětrži Nena dalé do Wieže Rathhauzuj w Rohu V Makowicze Proti Rynku horni Brany Vhodilo, Czymbálem, na něgž hodiny bigi Porussycze nětczo Wazby. takmerž na Pid, pohnulo, Pudu Z Prken, genž k Trámunt pržibité byli, vcži- njcze Wněm wnjtrž dirku, wyzdwihlo, Trám geden dole na němž hodiny Staly tež Stroskotalo, bez Vbliženj wssak hodin. Item Zewnjtrž wedlé Wieže w Stržesse k Polednj Straně patržiczy Drahnj djru Vdielagicz Dwie Krokwe, wssak ne wedlé sebe, wnjtrž Vrazylo a do Zdi w Klenuti nad Swietniczý Raddnj, bjru, czoby Piest wložitj mohl, Spusobilo, W Swět- niczy Raddnj wnjtrž Almaru Bedněnau prži horním Wokně, od Zdi odstr- cžicz. Z té Strany Zdi na Kusy polámalo, Kamene Wercksstuku wnitrž tež Kus Vrazýcz, některa Sklenna Kolecžka W Okně Podrobilo, Tak Že ode- wržicz tuž Swietniczy, Plná dymu Smrduteho, yak Z Syry Neb Prachu Rucžnicžného se nassla: Niczméně Crucifix držewěney, genž na též Almarže
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387 u Wokna toho stal, Bez Porussenj, y giné wsseczkny wieczy a Spisy se wy- nassly. W dolnj Swětniczy Rathauznj podobně Okno gedno a práwě pod tjm hornjm, na Rámu nětczo porusseno, Tež y Wercksstuku Kus, Skrze to (yakž se Sauditj mohlo, Oboge Klenutj Proujknaucze) y některá Kolecžka Sklenna Zdrobená, a na Zdi Znamenj se wynassla, tež pod tim Oknem djru Zkrz Zed do Rynku gednu Czyhlu wyrazýcze, Podiwně Vcžinilo; Pan Buh Racż Nas dále Chránitj, a od takowého nenadaleho Nesstiesti Strachu a Nebezpe- cženstwj milostiwě Vchowatj Amen. xxxxx 25*
387 u Wokna toho stal, Bez Porussenj, y giné wsseczkny wieczy a Spisy se wy- nassly. W dolnj Swětniczy Rathauznj podobně Okno gedno a práwě pod tjm hornjm, na Rámu nětczo porusseno, Tež y Wercksstuku Kus, Skrze to (yakž se Sauditj mohlo, Oboge Klenutj Proujknaucze) y některá Kolecžka Sklenna Zdrobená, a na Zdi Znamenj se wynassla, tež pod tim Oknem djru Zkrz Zed do Rynku gednu Czyhlu wyrazýcze, Podiwně Vcžinilo; Pan Buh Racż Nas dále Chránitj, a od takowého nenadaleho Nesstiesti Strachu a Nebezpe- cženstwj milostiwě Vchowatj Amen. xxxxx 25*
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Paměti Města Wesely. Denkwürdigkeiten der Stadt Wesely. (Aus dem Originale im Chaos Pessinianum.) Wzatcnie Slowutnemu Panu Matygasscwy N. z. krotku odpowied czżnyme Na wyſwěčenj starožitnosty Miesta Wesely, odkudby swug Zacža- tek Mielo geho Wystaweny, toho Před rukamy Nemame, neb oniem slyssyme Nawsse strany, Že gest starožjtne, a tak Pamietj hodnych Nenty Než toliko ocžem možem wiediet to Panu ſprawu Czinjme. Přednie od kohoby skaženy Zdy Mieske tolikež Zamek swug puwod wzalo toto swiedomj dawame, Že betlehem Znemalym Počtem lydu okolo Miesta Wesely se Položil a geg dobywatj Pocžal, W Miestie Nebuducze genom 50 musstetyru odgimie nowo werbowanych, branyly se w miestie 7 dny, betle- hem střylel třema stranamy w každe stranie Po 7 kusych, kterež kule su Před rukamj, každa waži 37 ffuntu; nemohucze obstati w miestie ty mussketyržy retyrowaly se do Zamku a Miesto samj Zapalyly a w Zamku Zase 7 dny se branyly; betlehem opiet do Zamku z tech wssech kusu we třy strany byl wednie y w noczi, wſsecek rozhazel. Nemohaucze giż w Zamku ty musstetyry obstaty, wyffly ffortnu Zazamek a Přez lesy se retyrowaly až k miestu Hra- dissci a betlehem se Zdržowal Přy wesely 5 Niediely a odtahl Prycž. Za druhe, leta 1622 Zase turek okolo Miesta Wesely se Položil chtycze geg dostaty, nemohucze Nygak bostaty než Pod ffortelem. Pan Fryd- rych buducz toho Czaſu Panem Na Wesely Magicze bratra swého w turczich toho se dowiediely, udielal se geden geho bratrem a dal se gest Prženesty, Pustyl gich Samo Padesatého do miesta y do Zamku gich wzal; a tam gich trachtyrowal. Po trachtaci Z Zamku wyprowazil až na miestky Mostie se rožehnawaly Spolem; buducze u sameho Mostu Za miestem chalupy tam do nych nemalo turku se nakrylo a Potom walmem Na most udeřyly a ržetiezi Na mostie odsekaly a do miesta Za
Paměti Města Wesely. Denkwürdigkeiten der Stadt Wesely. (Aus dem Originale im Chaos Pessinianum.) Wzatcnie Slowutnemu Panu Matygasscwy N. z. krotku odpowied czżnyme Na wyſwěčenj starožitnosty Miesta Wesely, odkudby swug Zacža- tek Mielo geho Wystaweny, toho Před rukamy Nemame, neb oniem slyssyme Nawsse strany, Že gest starožjtne, a tak Pamietj hodnych Nenty Než toliko ocžem možem wiediet to Panu ſprawu Czinjme. Přednie od kohoby skaženy Zdy Mieske tolikež Zamek swug puwod wzalo toto swiedomj dawame, Že betlehem Znemalym Počtem lydu okolo Miesta Wesely se Položil a geg dobywatj Pocžal, W Miestie Nebuducze genom 50 musstetyru odgimie nowo werbowanych, branyly se w miestie 7 dny, betle- hem střylel třema stranamy w každe stranie Po 7 kusych, kterež kule su Před rukamj, každa waži 37 ffuntu; nemohucze obstati w miestie ty mussketyržy retyrowaly se do Zamku a Miesto samj Zapalyly a w Zamku Zase 7 dny se branyly; betlehem opiet do Zamku z tech wssech kusu we třy strany byl wednie y w noczi, wſsecek rozhazel. Nemohaucze giż w Zamku ty musstetyry obstaty, wyffly ffortnu Zazamek a Přez lesy se retyrowaly až k miestu Hra- dissci a betlehem se Zdržowal Přy wesely 5 Niediely a odtahl Prycž. Za druhe, leta 1622 Zase turek okolo Miesta Wesely se Položil chtycze geg dostaty, nemohucze Nygak bostaty než Pod ffortelem. Pan Fryd- rych buducz toho Czaſu Panem Na Wesely Magicze bratra swého w turczich toho se dowiediely, udielal se geden geho bratrem a dal se gest Prženesty, Pustyl gich Samo Padesatého do miesta y do Zamku gich wzal; a tam gich trachtyrowal. Po trachtaci Z Zamku wyprowazil až na miestky Mostie se rožehnawaly Spolem; buducze u sameho Mostu Za miestem chalupy tam do nych nemalo turku se nakrylo a Potom walmem Na most udeřyly a ržetiezi Na mostie odsekaly a do miesta Za
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389 Panem se hnaly. Pan gak dopadl do Zamku, na sebe wzal sslowpelcz, udie- lal se kniezem, giz Pustyly, a giny lyd Přes 4 sta zagaly až do turek. Item Letha 1643 Přytachnucze sswegda tehož rofu Po welkonoczi tu středu w noczi k miestu Wesely geg oblehl, nebuducze w miestie genom 18 Mussketyru a legtnant Nenadagicz se, aby tak kwapnie nanie Přypadl, Žadne Municzi Nemiely sotwa 10 ran Prachu, geg Zdrzowaly od noczi we sstwr- tek až k wecžeru; když skusu Pocžal hazet gemu se Poddaly, Dostanucze se sswegda do Zamku Mussketyry wsseczky Pobral a legtnanta oberucze Ze- wsseho y ssatu geg wywlykly, Preč Zahnaly Mluwjc že nenj Geden Cysarž, onj Ssweydowy služi, Že se nebranyl, sswegda w zamku ležel od welko- noczi až do swateho bartolomě, Potom Preč odtahl a Zamek Zapalyl wssecek. Item letha 1663 dnie 4. septembris tatar wpad udielal do mo- rawj a tu walmem Prymo hnal až k samemu Miestu do brany wesely. Czož sme se mu opřely a nau Zmussketu střylely, Mnoho y cizozemcu Z tureckeho Pomezi u same brany sme obranyly a odrazyly. Wyducze Že se naň tuze střili, spatkem utekl a ne malu sskodu na sstwrt Myle okolicžně Miestečka diediny wypalil, lydu nesčislny Pocżet Pozagjmal a do turek zahnal. We dwau nedielych Zaz wty Mjsta wpadl nenadale, mnoho lydu Zagal ale k miestu Wesely nablyž nesmiel Stym Mylost boži racž snami byty Z obogi strany Datum w miestie Wesely dni 3. Julj letha 1666. Panu w službach Zustawame každého Cžasu. Že tomu tak a ne ginacze Pečet Nassy Menssy Miestku smie Přytysknutj daly. (L. S.) Purmystr Miesta Wesely.
389 Panem se hnaly. Pan gak dopadl do Zamku, na sebe wzal sslowpelcz, udie- lal se kniezem, giz Pustyly, a giny lyd Přes 4 sta zagaly až do turek. Item Letha 1643 Přytachnucze sswegda tehož rofu Po welkonoczi tu středu w noczi k miestu Wesely geg oblehl, nebuducze w miestie genom 18 Mussketyru a legtnant Nenadagicz se, aby tak kwapnie nanie Přypadl, Žadne Municzi Nemiely sotwa 10 ran Prachu, geg Zdrzowaly od noczi we sstwr- tek až k wecžeru; když skusu Pocžal hazet gemu se Poddaly, Dostanucze se sswegda do Zamku Mussketyry wsseczky Pobral a legtnanta oberucze Ze- wsseho y ssatu geg wywlykly, Preč Zahnaly Mluwjc že nenj Geden Cysarž, onj Ssweydowy služi, Že se nebranyl, sswegda w zamku ležel od welko- noczi až do swateho bartolomě, Potom Preč odtahl a Zamek Zapalyl wssecek. Item letha 1663 dnie 4. septembris tatar wpad udielal do mo- rawj a tu walmem Prymo hnal až k samemu Miestu do brany wesely. Czož sme se mu opřely a nau Zmussketu střylely, Mnoho y cizozemcu Z tureckeho Pomezi u same brany sme obranyly a odrazyly. Wyducze Že se naň tuze střili, spatkem utekl a ne malu sskodu na sstwrt Myle okolicžně Miestečka diediny wypalil, lydu nesčislny Pocżet Pozagjmal a do turek zahnal. We dwau nedielych Zaz wty Mjsta wpadl nenadale, mnoho lydu Zagal ale k miestu Wesely nablyž nesmiel Stym Mylost boži racž snami byty Z obogi strany Datum w miestie Wesely dni 3. Julj letha 1666. Panu w službach Zustawame každého Cžasu. Že tomu tak a ne ginacze Pečet Nassy Menssy Miestku smie Přytysknutj daly. (L. S.) Purmystr Miesta Wesely.
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Die Niederlage der Meapolitaner in Neutitſchein. (1622.) (Aus dem Chaos Pessinianum.) Vera relatio cladis, quam Anno 1622 paulo ante D. Jacobi festum D. Colonellus Kosche cum suis Neapolitanis a Marchione Carnoviensi Neo-titschinij est perpessus. Cum Anno 1622 provinciæ hæreditariæ, Bohemia, Silesia, et Moravia, contra Sacram Cæsaream Maiestatem, clementissimum suum Dominum, insurrexissent, armaque perniciosa sibi rebellione corri- puissent, se illis cum nonnullis alijs Marchio de Carnovia socium adiunxit. Hic cum adhærentibus sibi (eorum numerus ad duo vel tria millia ascendebat) in Oppaviense se recepit territorium, cohor- temque suam praetorianam in Radun (arcula est ad Oppaviam) sub- sistere, et commorari iussit. Hoc eodem currente anno paulo ante D. Jacobi festum D. Colonellus Kosche cum 400 Neapolitanis, unoque Germanorum peditum vexillo huc Neo-titschinium, ut aliquamdiu sub- sisteret, accessit. Verum cum inaudisset, prædictum Marchionem, eiusque asseclas, sine ullo hostilis incursus metu agere, et commo- rantes in prænominata arcula Radun plus haustibus, quam excubijs intentos esse, eo cum suo milite abire statuit. Quare illo ipso vespere Neapolitanos suos convocavit, et una cum illis ante solis occasum hinc Radun versus movit, quo etiam illa ipsa nocte perquam feliciter approperavit, Marchionisque militem sine excubijs, sui securum et dormientem reperit; unde factum, quod dotam fere prætorianam co- hortem prius, quam arma caperet, internecione deleverit, (si paucu- los excipias) vexillumque raptum secum abduxerit. Hæc clades cum prædicto Marchioni non mediocri dolori foret, actutum serio statuit ulcisci. Quocirca ex milite residuo et equitatu magnas copias coëgit, quibuscum ipse propria in persona in diem sequentem, duobus aut tribus circiter diebus ante D. Jacobi festum, huc Neo-titschinium ap-
Die Niederlage der Meapolitaner in Neutitſchein. (1622.) (Aus dem Chaos Pessinianum.) Vera relatio cladis, quam Anno 1622 paulo ante D. Jacobi festum D. Colonellus Kosche cum suis Neapolitanis a Marchione Carnoviensi Neo-titschinij est perpessus. Cum Anno 1622 provinciæ hæreditariæ, Bohemia, Silesia, et Moravia, contra Sacram Cæsaream Maiestatem, clementissimum suum Dominum, insurrexissent, armaque perniciosa sibi rebellione corri- puissent, se illis cum nonnullis alijs Marchio de Carnovia socium adiunxit. Hic cum adhærentibus sibi (eorum numerus ad duo vel tria millia ascendebat) in Oppaviense se recepit territorium, cohor- temque suam praetorianam in Radun (arcula est ad Oppaviam) sub- sistere, et commorari iussit. Hoc eodem currente anno paulo ante D. Jacobi festum D. Colonellus Kosche cum 400 Neapolitanis, unoque Germanorum peditum vexillo huc Neo-titschinium, ut aliquamdiu sub- sisteret, accessit. Verum cum inaudisset, prædictum Marchionem, eiusque asseclas, sine ullo hostilis incursus metu agere, et commo- rantes in prænominata arcula Radun plus haustibus, quam excubijs intentos esse, eo cum suo milite abire statuit. Quare illo ipso vespere Neapolitanos suos convocavit, et una cum illis ante solis occasum hinc Radun versus movit, quo etiam illa ipsa nocte perquam feliciter approperavit, Marchionisque militem sine excubijs, sui securum et dormientem reperit; unde factum, quod dotam fere prætorianam co- hortem prius, quam arma caperet, internecione deleverit, (si paucu- los excipias) vexillumque raptum secum abduxerit. Hæc clades cum prædicto Marchioni non mediocri dolori foret, actutum serio statuit ulcisci. Quocirca ex milite residuo et equitatu magnas copias coëgit, quibuscum ipse propria in persona in diem sequentem, duobus aut tribus circiter diebus ante D. Jacobi festum, huc Neo-titschinium ap-
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391 properavit. Quinta vel sexta diei hora cum apparatu suo adfuit, et licet prædictus D. Colonellus Kosche cum suo milite ei occurreret, et aliquamdiu generoso ausu cum illo manus consereret, nihilominus hoc non obstante, adhuc illo ipso die civitatem obsidione cinxit, vicinaque urbi horrea succendi iussit. Inde cum flamma in suburbia, et tandem in ipsam civitatem tanta vi irrupisset, ut nec flammis re- stinguendis incolæ, nec ille cum suis urbi defendendæ videretur suf- fecturus, cum multis e suis prædictus D. Colonellus Kosche, postea- quam horis aliquot se, urbemque generoso animo defendisset, ea parte, qua horrea exusta, per hostiles cuneos perrumpere decrevit. Dictum, factum: persequuntur fugientem ho stes, eoque furore, ut plerosque deleverit, ipse cum septem vitam fuga per montem, Stein- berg dictum, salvavit. Interea cum flammæ maius semper incrementum sumerent, milesque Neapolitanus ob flammarum increscentium vim urbem diutius defendere nequiret, etiam ipse ducem suum cum ve- xillo germanorum peditum non tantum statuit subsequi, verum etiam secutus est, sed casu deplorando; nam a Marchionis copijs intercepti et devicti sunt, Hispanique viritim omnes occisi, solis germanis salvis, quos eo fine vita donarunt, ut secum stipendia mererent. Occisorum corpora die postera ab urbis incolis in tres vastas fossas, ad hoc paratas, sepulta, sat diu quievere, donec post annos pauculos sacel- lum illic exstruendum, occassio fuit occisorum ossa inde emendi. Factum id diligenter, ossaque collecta inibi terræ rursum comissa; super locum vero sacellum (quod a dolorosæ Matris icone celebre) conditum. In his tota Neapolitanorum clades consistit. Signatum Neo-titschinij 9. Decembris Anno 1665. N. N. Consul et Senatores ibidem.
391 properavit. Quinta vel sexta diei hora cum apparatu suo adfuit, et licet prædictus D. Colonellus Kosche cum suo milite ei occurreret, et aliquamdiu generoso ausu cum illo manus consereret, nihilominus hoc non obstante, adhuc illo ipso die civitatem obsidione cinxit, vicinaque urbi horrea succendi iussit. Inde cum flamma in suburbia, et tandem in ipsam civitatem tanta vi irrupisset, ut nec flammis re- stinguendis incolæ, nec ille cum suis urbi defendendæ videretur suf- fecturus, cum multis e suis prædictus D. Colonellus Kosche, postea- quam horis aliquot se, urbemque generoso animo defendisset, ea parte, qua horrea exusta, per hostiles cuneos perrumpere decrevit. Dictum, factum: persequuntur fugientem ho stes, eoque furore, ut plerosque deleverit, ipse cum septem vitam fuga per montem, Stein- berg dictum, salvavit. Interea cum flammæ maius semper incrementum sumerent, milesque Neapolitanus ob flammarum increscentium vim urbem diutius defendere nequiret, etiam ipse ducem suum cum ve- xillo germanorum peditum non tantum statuit subsequi, verum etiam secutus est, sed casu deplorando; nam a Marchionis copijs intercepti et devicti sunt, Hispanique viritim omnes occisi, solis germanis salvis, quos eo fine vita donarunt, ut secum stipendia mererent. Occisorum corpora die postera ab urbis incolis in tres vastas fossas, ad hoc paratas, sepulta, sat diu quievere, donec post annos pauculos sacel- lum illic exstruendum, occassio fuit occisorum ossa inde emendi. Factum id diligenter, ossaque collecta inibi terræ rursum comissa; super locum vero sacellum (quod a dolorosæ Matris icone celebre) conditum. In his tota Neapolitanorum clades consistit. Signatum Neo-titschinij 9. Decembris Anno 1665. N. N. Consul et Senatores ibidem.
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llebergabe von Rikolsburg (1620). (Aus dem Chaos Pessinianum.) Artikulowe a Punkta Pana Pana Ferdinanda Hrabiete z Nagaralu gakožto Plnomocznika Pana Henrycha Prußa Heytmana a Commendanta na Zamku Nyklsspurku w Prziczynie postaupeni a wzdani tehož Zamku, se Panem Frydrychem z Tyfenpachu, Rytirziem a Neywyzssym, gmenem a na mistie tehož Pana Heytmana Henrycha Prußa, gako y geho Wysssych y Nizssych Officiruw, Miesstianuw, a gineych Soldatuw, accordirowana, a zawrziena, totizto. Neyprwe, aby wsseczky Nabozienstwi a Wiry Katoliczke Osoby, ga keho koliw Rziadu, Stawu, a powolani, przi tež Wirzie swe, tak gako pr= wotnie, dokonale pozustaweni byli. Nabozienstwi swe swobodnie, a beze wsseho umensseni, prziekažky, a hyndrowanj wniem, wždyczkny prowozowati mohli, a prowozowali. Za druhe, aby wſsyczkui Rzieholniczy a duchowni Oſoby, przi staro= byleych duchodech swych zustali, a przi Miestie na swelych Kostelnich Klino- tech ziadne sskody nenesti. Zatrzieti, Wssychni Miesstiane (obwzlasstie pak G. W. O. K. M. Officirowe a Sprawczowe tak podobnie Purgmiſtr, Rychtarz, a czela Radda, y tolikež gini wssychni od Stawu Obywatele, genž by zde zustati a se pod- dati chtieli) magi wsseho sweho statku y zboži, domuw, dworuw a gineho gmieni, podle starobyleho obycziege, Swobod, Nadani a Privilegij sweych, tak gako w cziaſu Pokoge, neprzierussytedlnie, y dalegi užywati, w possesu, a moczy gich zustawati, a lwaltem nema gim nato odniziadneho ssahano beyti. Ti pak kterzi zde zustati chtieti nebudau, ti magi, a mohau, z swyma Zienami, bitkami, Nabytky, a Swržky mowitegmi, gako y Winem, a Obilym, y gi- neym wssym Gmienim sweym, swobodnie, a bez prziekažky odgiti, a propu- sstieni beyti, k tomu take domy, dwory, Roly, Winicze, a gine Nemowite statky swe zde przi Miestie, a nebo ginde leziczy, w gistem cziase zpenieziti,
llebergabe von Rikolsburg (1620). (Aus dem Chaos Pessinianum.) Artikulowe a Punkta Pana Pana Ferdinanda Hrabiete z Nagaralu gakožto Plnomocznika Pana Henrycha Prußa Heytmana a Commendanta na Zamku Nyklsspurku w Prziczynie postaupeni a wzdani tehož Zamku, se Panem Frydrychem z Tyfenpachu, Rytirziem a Neywyzssym, gmenem a na mistie tehož Pana Heytmana Henrycha Prußa, gako y geho Wysssych y Nizssych Officiruw, Miesstianuw, a gineych Soldatuw, accordirowana, a zawrziena, totizto. Neyprwe, aby wsseczky Nabozienstwi a Wiry Katoliczke Osoby, ga keho koliw Rziadu, Stawu, a powolani, przi tež Wirzie swe, tak gako pr= wotnie, dokonale pozustaweni byli. Nabozienstwi swe swobodnie, a beze wsseho umensseni, prziekažky, a hyndrowanj wniem, wždyczkny prowozowati mohli, a prowozowali. Za druhe, aby wſsyczkui Rzieholniczy a duchowni Oſoby, przi staro= byleych duchodech swych zustali, a przi Miestie na swelych Kostelnich Klino- tech ziadne sskody nenesti. Zatrzieti, Wssychni Miesstiane (obwzlasstie pak G. W. O. K. M. Officirowe a Sprawczowe tak podobnie Purgmiſtr, Rychtarz, a czela Radda, y tolikež gini wssychni od Stawu Obywatele, genž by zde zustati a se pod- dati chtieli) magi wsseho sweho statku y zboži, domuw, dworuw a gineho gmieni, podle starobyleho obycziege, Swobod, Nadani a Privilegij sweych, tak gako w cziaſu Pokoge, neprzierussytedlnie, y dalegi užywati, w possesu, a moczy gich zustawati, a lwaltem nema gim nato odniziadneho ssahano beyti. Ti pak kterzi zde zustati chtieti nebudau, ti magi, a mohau, z swyma Zienami, bitkami, Nabytky, a Swržky mowitegmi, gako y Winem, a Obilym, y gi- neym wssym Gmienim sweym, swobodnie, a bez prziekažky odgiti, a propu- sstieni beyti, k tomu take domy, dwory, Roly, Winicze, a gine Nemowite statky swe zde przi Miestie, a nebo ginde leziczy, w gistem cziase zpenieziti,
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393 y tolikež beze wsselike, ktereho kolwiecz Czlowieka prziekazły, takoweho trhu, k duchownim, a neb Zadussnim Statkam a Duchodum ge prodati moczy budau. Za cztwrte, Wssyczkni ti, kterzi niegałe dluhy a Prælensi przi tomto Panstwi Nyklsspurkem swe magi, ti a takowi magi gim beze wsselile odpor- noſti na ty, o ktere se mezi sebau smluwiegi, giste terminy, a cziasy beze wsselikeych odporuw, a nesnazy od gich dlužnikuw beyti placzeny: kterzi by pak dluzniczy platiti nechtieli, prawnie ktomu dohnani beyti magi. Po pate, cztyry Czysarzske welike strzielby Kusy, a diela z przinaleži= tau k tomu zaopatrzienau dostatecznau Munyczy, Kaulemi, a Prachy, Koň- stwem, a Forsspany až do Miesta Kornayburku dowezena beyti magi. Za sseste, Wssyczſui Wyzsfy y nizssy Officirowe, gako y gina, a men- ssy Soldatesska wsseczka, se wsseczkeym gmienim sweym, z Koňma, ranczy, a filczy a in umma se wssym Zbožim ſweym nicziehož newyminiugicz ze ſwrchni zbrani, a rozswiczeneyma lunty swobodnie, a bezpecznie odtahnauti magi: keziemuž gim 20 wozu z potrziebami dano beyti ma, a dwa Comiſarži, pro snadniegssy, a bezpeczniegssy Pruwod Bagazi, y Gvarnisonu az k Dunagi, proti wssech Confederantu, kwaltu a moczy Sedme, wssechna Municzy, a Prachy, magi uprzimnie, kdeby czo toho bylo, ukazane beyti, nicz podkopane, a fortelnie k budauczy sskodie Miesta a nebo zamku nema beyti Minirowano, a nato giste oseby do giste- ho cziasu z prostrziedku postupugiczych Zamku, tu wnim, a nebo w Miestie, misto Rukogmi magi zustati. Osme, Na Winie, a Obily, gako y na gine wsselike Prouisi, nema nicz pokazieno, a nebo gedem napusstieno beyti. Zie ga Frydrych Pan z Tyfnpachu na Mayrhofich, a Dyrnholczy, Rytirz, a Neywyzssy, tiemto wssem na horzie polozieneym Articulum (kromie Pateho) we wssech Punktich, a Clausulich, uprzimnie, a bez fortele zadosti uczyniti, a ge zachowati chczy, przipowidam, a slibugi pod Mau Czti a Wierau. Cziehož k neporussytedlnemu Zdrzieni tento Accord, Przirozenau peczieti, a podpisem Ruky wlastni potwrzugi. Stalo se na Zamku Nyklss- purku 3 Februarij o 12. hedinach w noczą Leta 1620. Naproti tomu ga Henrich Prus Heytman, a Commendant Zamku Nyklsspurku, y gmenem, a na Mistie wssech sweych, wyzssych, y nizssych Officiruw, Miesstianuw, a gineych Soldatuw pod swau Czti, a Wierau, przipowidam tolifež, a slibugi, Zie dle nahorzie polozieneych Punktu, a Ar- ticuluw beze wsselike nesnazy, a odporu gakž byto kolwiecz lest lydſka wy- mysliti mohla od Datum tiechto Punktuw w 48 hodinach G. M. Neywyz- ssymu Panu z Tyfnpachu, Zamek Nyklsspurg w geho mocz poddati, a do- rukau odwesti chczy. Napotwrzeni toho Pecziet swau z podpisem ruky wlasini, a sekrytem Officiruw meych, gako y prziednich Miesstianuw k tomuto lystu
393 y tolikež beze wsselike, ktereho kolwiecz Czlowieka prziekazły, takoweho trhu, k duchownim, a neb Zadussnim Statkam a Duchodum ge prodati moczy budau. Za cztwrte, Wssyczkni ti, kterzi niegałe dluhy a Prælensi przi tomto Panstwi Nyklsspurkem swe magi, ti a takowi magi gim beze wsselile odpor- noſti na ty, o ktere se mezi sebau smluwiegi, giste terminy, a cziasy beze wsselikeych odporuw, a nesnazy od gich dlužnikuw beyti placzeny: kterzi by pak dluzniczy platiti nechtieli, prawnie ktomu dohnani beyti magi. Po pate, cztyry Czysarzske welike strzielby Kusy, a diela z przinaleži= tau k tomu zaopatrzienau dostatecznau Munyczy, Kaulemi, a Prachy, Koň- stwem, a Forsspany až do Miesta Kornayburku dowezena beyti magi. Za sseste, Wssyczſui Wyzsfy y nizssy Officirowe, gako y gina, a men- ssy Soldatesska wsseczka, se wsseczkeym gmienim sweym, z Koňma, ranczy, a filczy a in umma se wssym Zbožim ſweym nicziehož newyminiugicz ze ſwrchni zbrani, a rozswiczeneyma lunty swobodnie, a bezpecznie odtahnauti magi: keziemuž gim 20 wozu z potrziebami dano beyti ma, a dwa Comiſarži, pro snadniegssy, a bezpeczniegssy Pruwod Bagazi, y Gvarnisonu az k Dunagi, proti wssech Confederantu, kwaltu a moczy Sedme, wssechna Municzy, a Prachy, magi uprzimnie, kdeby czo toho bylo, ukazane beyti, nicz podkopane, a fortelnie k budauczy sskodie Miesta a nebo zamku nema beyti Minirowano, a nato giste oseby do giste- ho cziasu z prostrziedku postupugiczych Zamku, tu wnim, a nebo w Miestie, misto Rukogmi magi zustati. Osme, Na Winie, a Obily, gako y na gine wsselike Prouisi, nema nicz pokazieno, a nebo gedem napusstieno beyti. Zie ga Frydrych Pan z Tyfnpachu na Mayrhofich, a Dyrnholczy, Rytirz, a Neywyzssy, tiemto wssem na horzie polozieneym Articulum (kromie Pateho) we wssech Punktich, a Clausulich, uprzimnie, a bez fortele zadosti uczyniti, a ge zachowati chczy, przipowidam, a slibugi pod Mau Czti a Wierau. Cziehož k neporussytedlnemu Zdrzieni tento Accord, Przirozenau peczieti, a podpisem Ruky wlastni potwrzugi. Stalo se na Zamku Nyklss- purku 3 Februarij o 12. hedinach w noczą Leta 1620. Naproti tomu ga Henrich Prus Heytman, a Commendant Zamku Nyklsspurku, y gmenem, a na Mistie wssech sweych, wyzssych, y nizssych Officiruw, Miesstianuw, a gineych Soldatuw pod swau Czti, a Wierau, przipowidam tolifež, a slibugi, Zie dle nahorzie polozieneych Punktu, a Ar- ticuluw beze wsselike nesnazy, a odporu gakž byto kolwiecz lest lydſka wy- mysliti mohla od Datum tiechto Punktuw w 48 hodinach G. M. Neywyz- ssymu Panu z Tyfnpachu, Zamek Nyklsspurg w geho mocz poddati, a do- rukau odwesti chczy. Napotwrzeni toho Pecziet swau z podpisem ruky wlasini, a sekrytem Officiruw meych, gako y prziednich Miesstianuw k tomuto lystu
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394 sem przitiskl. A prolepssy ubezpeczieni Pana Neywyzssyho Pan Hrabie z Na- garolu, Heytman Most. a Purgmistr Girzi Paner, y Jan Guldenmüller w hypotece a Rakogemstwi Zustanau, z kterymazto on Pan Neywyzssy, po- kudž by se ode mnie tomu, czo je w tiechto Punklich obfahuge, a Zawira we wssem zadosti nenczinilo, a nestalo, bude moczy nakladati, a zachazeti gak se gemu widieti bude. Actum na Zaniku Nyklsspurku 3 Februarij o pul noczy 1620. (L. S.) (L. S.) Henrych Pruß. Vlrych Lehner Na a z planmülu, Fenrych. (L. S.) (L. S.) Girzi Hieckel. Becklhaub, Rychtarz. (L. S.) Feldwäbl. (L. S.) Girzi Götz.
394 sem przitiskl. A prolepssy ubezpeczieni Pana Neywyzssyho Pan Hrabie z Na- garolu, Heytman Most. a Purgmistr Girzi Paner, y Jan Guldenmüller w hypotece a Rakogemstwi Zustanau, z kterymazto on Pan Neywyzssy, po- kudž by se ode mnie tomu, czo je w tiechto Punklich obfahuge, a Zawira we wssem zadosti nenczinilo, a nestalo, bude moczy nakladati, a zachazeti gak se gemu widieti bude. Actum na Zaniku Nyklsspurku 3 Februarij o pul noczy 1620. (L. S.) (L. S.) Henrych Pruß. Vlrych Lehner Na a z planmülu, Fenrych. (L. S.) (L. S.) Girzi Hieckel. Becklhaub, Rychtarz. (L. S.) Feldwäbl. (L. S.) Girzi Götz.
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Gründliche vnndt Warhafftige Nelation, Wie vnndt auff waß weiß, dnrch Arglistige Anschläge, Practigen vnnd Fortheil, die Stände Subutraque dieß Marggraffthumbs Mährern Jennerzeit vnndt Anfanngs der Rebellion, sich in die Stadt Ollmutz geschleiffet Vund nachmals auß beyfahll der Vn- Catholischen Burgerschafft derselben sich vnbillicher weiß gemech¬- tiget, vnndt der Stadt Guberno sich vnderfanngen. Alles mitt grundt der Warheitt, wie sollches vor Gott, vndt der welldt zue verantwordten: auch auffm Nottfall mitt der gantzen Catholischen Gemein Bezeügt werden khan, Beschrieben, vnndt denen Herrn Commisfarien von E. E. Rats abgeben worden. *) (Aus dem Chaos Pessinianum.) Alß Anno 1619 der Laydt. vndt Feindtliche Einfall von den Mäh- rischen vndt Behaimbischen Stännden in Brynn, Aller orttes Mährig vndt schalbar worden, Vudt hierauß menniglich allerhandt künfftige vngelegenheit schliessen können, Hat ein Ehrsamer Rath alhier in Ollmutz die Stadt Thör tag vndt nacht mitt stättigen schließen in bester obacht gehaltten, Vndt den 10 May, vorstehenden Jahrs, frue vmb 7 vhr ein gantze Er. Gemein auf das Rathhauß beruffen lassen, Den Feindtseeligen verlauff, so Sich kurtz verrucktes Tages (wie Ihre abgesandten glaubwürdig auisiret) Zue *) Von Dudik in Mähren's Geschichtsquellen I. S. 251—253 kurz angezeigt und von demselben in der Chronik der Stadt Olmütz über die Jahre 1619 und 1620, Brünn 1851 (welche das 1. Heft der Schriften der historisch. Sektion bildet) uebst anderen Aufzeichnungen benützt (S. dessen Quellen S. 316—336. S. dazu auch S. 183 bis 200, dann S. 51—57, 130—146, 224, 255, 257, 287, 439—457). Da aber die hier vorliegende Relation nicht vollständig in der erwähnten Chronik enthalten ist, ins. besondere diese nur bis zum 28. Juli 1620, die Relation aber bis zum 13. Jänner 1621 reicht und die erstere auch schon seit Jahren nicht mehr im Buchhandel zu ha- ben ist, nehmen wir keinen Anstand, die Relation hier mit aufzunehmen.
Gründliche vnndt Warhafftige Nelation, Wie vnndt auff waß weiß, dnrch Arglistige Anschläge, Practigen vnnd Fortheil, die Stände Subutraque dieß Marggraffthumbs Mährern Jennerzeit vnndt Anfanngs der Rebellion, sich in die Stadt Ollmutz geschleiffet Vund nachmals auß beyfahll der Vn- Catholischen Burgerschafft derselben sich vnbillicher weiß gemech¬- tiget, vnndt der Stadt Guberno sich vnderfanngen. Alles mitt grundt der Warheitt, wie sollches vor Gott, vndt der welldt zue verantwordten: auch auffm Nottfall mitt der gantzen Catholischen Gemein Bezeügt werden khan, Beschrieben, vnndt denen Herrn Commisfarien von E. E. Rats abgeben worden. *) (Aus dem Chaos Pessinianum.) Alß Anno 1619 der Laydt. vndt Feindtliche Einfall von den Mäh- rischen vndt Behaimbischen Stännden in Brynn, Aller orttes Mährig vndt schalbar worden, Vudt hierauß menniglich allerhandt künfftige vngelegenheit schliessen können, Hat ein Ehrsamer Rath alhier in Ollmutz die Stadt Thör tag vndt nacht mitt stättigen schließen in bester obacht gehaltten, Vndt den 10 May, vorstehenden Jahrs, frue vmb 7 vhr ein gantze Er. Gemein auf das Rathhauß beruffen lassen, Den Feindtseeligen verlauff, so Sich kurtz verrucktes Tages (wie Ihre abgesandten glaubwürdig auisiret) Zue *) Von Dudik in Mähren's Geschichtsquellen I. S. 251—253 kurz angezeigt und von demselben in der Chronik der Stadt Olmütz über die Jahre 1619 und 1620, Brünn 1851 (welche das 1. Heft der Schriften der historisch. Sektion bildet) uebst anderen Aufzeichnungen benützt (S. dessen Quellen S. 316—336. S. dazu auch S. 183 bis 200, dann S. 51—57, 130—146, 224, 255, 257, 287, 439—457). Da aber die hier vorliegende Relation nicht vollständig in der erwähnten Chronik enthalten ist, ins. besondere diese nur bis zum 28. Juli 1620, die Relation aber bis zum 13. Jänner 1621 reicht und die erstere auch schon seit Jahren nicht mehr im Buchhandel zu ha- ben ist, nehmen wir keinen Anstand, die Relation hier mit aufzunehmen.
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396 Brynn begeben, vorgetragen. Darauff ein gantze Erb. Gemein Ihres Eydts vndt Pflicht, damitt Sie fürderlich Gott Zhrer Khöniglich Mayestät Ferdi¬ nando vndt einen Ehrs. Rath verwandt, Fleißigists errindert, mitt angeheff- ter frag (da Se doch un Jhnen dißfalls vor nicht Zweiffellu), Ob Sie sollchen Ihren Eidt vundt gewissen nach, da thünfftig etwas vor die Stadt kommen möchte, Alls getrewen, lieben vundt aufrichtigen Burgersleüthen gebühret, bey höchst gedacht Jhr Khönigl. May. vnndt einen Ehrsamben Rath stehen, heben vnndt legen, Jaa auch auff den nottfahll leben vnndt Sterben wollen? Sich gegen Einen Ehrsamben Rath endtlich vundt Trew- lich Zuerkleren. Auff wellches Ahn. vundt vorbringen Sich dann einen Erbare Gemein der Vätterlichen auisi, vorsorg, vund Trewhertzigen warnung gehor- sambists bedancket, Mitt demüttigen bitten, gewohnlichem brauch nach, Ih- nen vnbeschwerdt einen abtried großgünstiges Zue verstatten? Darein auch ejn Ehrsamb. Rath guettwillig Consentiret. Hierauf nun die Gemein Catholisch vundt Vucatholisch, ahn ge- wönlichs orth in die Gerichtsstuben abgetretten Vnudt dieß alles waß ein Ehrsamber Rath proponiret Vnndt Zue Brinn in der Thatt vergelauffen, wolbehercziget: vundt nachdem allenn, das ein jeder vermög seines gethanen Eydts vundt Pflicht, bey Jhr Königl. May. Ferdinando vundt einen Ehr- samben Rath, alß ihrer geliebten Obrigkheit Zuestehen, Chr, Gutt, leib vnndt bluett Zuelassen, wie schuldig, allso auch willig befinden. Vundt sol- chen schuldigen gehorsam5 vnndt willigkheit einen Ehrsamb. Rath hinwieder- umb relationiren lassen, Dessen Sich gedachter Rath bedancket, vnndt Sie in Gottes nahmen wieder Zuehauß gehen lassen. Dieß Tages vundt eben in der Stunde, Alls die Gemeinen von ein- ander geschieden, Seindt vngefehr Zweene Reytter, Zwischen 10 vnndt 11 Vhr vor daß Mitter Thor kommen, in die Stadt begehret: Vundt das Sie von Jhr Gn. denen herren Landtscommissarien hieher abgefertigt, vnndt Losamenter Zuebestellen, vermelldet. Wellchem Ihren bloßen vorgeben nach man aber nicht getrauet, Sonn- dern dieselben durch herrn Moricz Kloczmahn, vnndt herrn Dauid Witt- bern vmb schein vnndt Khundtschafft befragen: vnndt nachmalls in mangel deren Vneingelassen wieder abziehen lassen. Nachher vmb ein vhr ermellten Tages, haben Sich Zweene wägen neben Zwey Cornet Reyttern sehen lassen, vnndt Zuebesagten Thor gefun- den, Daßelbe Zue eröffnen: vnndt weillen Sie von Einer Ehrsamben Landt- schafft dieß Marggr. abgeordnete Commissarien, Auch ahn einen Rath, so- woll die gantze Gemein Schreiben abzuegeben haben, Ihnen alß Freünd- ten vnnd einheimbischen in die Stadt freye einfarth Zuelassen, freündtl. be- gehret.
396 Brynn begeben, vorgetragen. Darauff ein gantze Erb. Gemein Ihres Eydts vndt Pflicht, damitt Sie fürderlich Gott Zhrer Khöniglich Mayestät Ferdi¬ nando vndt einen Ehrs. Rath verwandt, Fleißigists errindert, mitt angeheff- ter frag (da Se doch un Jhnen dißfalls vor nicht Zweiffellu), Ob Sie sollchen Ihren Eidt vundt gewissen nach, da thünfftig etwas vor die Stadt kommen möchte, Alls getrewen, lieben vundt aufrichtigen Burgersleüthen gebühret, bey höchst gedacht Jhr Khönigl. May. vnndt einen Ehrsamben Rath stehen, heben vnndt legen, Jaa auch auff den nottfahll leben vnndt Sterben wollen? Sich gegen Einen Ehrsamben Rath endtlich vundt Trew- lich Zuerkleren. Auff wellches Ahn. vundt vorbringen Sich dann einen Erbare Gemein der Vätterlichen auisi, vorsorg, vund Trewhertzigen warnung gehor- sambists bedancket, Mitt demüttigen bitten, gewohnlichem brauch nach, Ih- nen vnbeschwerdt einen abtried großgünstiges Zue verstatten? Darein auch ejn Ehrsamb. Rath guettwillig Consentiret. Hierauf nun die Gemein Catholisch vundt Vucatholisch, ahn ge- wönlichs orth in die Gerichtsstuben abgetretten Vnudt dieß alles waß ein Ehrsamber Rath proponiret Vnndt Zue Brinn in der Thatt vergelauffen, wolbehercziget: vundt nachdem allenn, das ein jeder vermög seines gethanen Eydts vundt Pflicht, bey Jhr Königl. May. Ferdinando vundt einen Ehr- samben Rath, alß ihrer geliebten Obrigkheit Zuestehen, Chr, Gutt, leib vnndt bluett Zuelassen, wie schuldig, allso auch willig befinden. Vundt sol- chen schuldigen gehorsam5 vnndt willigkheit einen Ehrsamb. Rath hinwieder- umb relationiren lassen, Dessen Sich gedachter Rath bedancket, vnndt Sie in Gottes nahmen wieder Zuehauß gehen lassen. Dieß Tages vundt eben in der Stunde, Alls die Gemeinen von ein- ander geschieden, Seindt vngefehr Zweene Reytter, Zwischen 10 vnndt 11 Vhr vor daß Mitter Thor kommen, in die Stadt begehret: Vundt das Sie von Jhr Gn. denen herren Landtscommissarien hieher abgefertigt, vnndt Losamenter Zuebestellen, vermelldet. Wellchem Ihren bloßen vorgeben nach man aber nicht getrauet, Sonn- dern dieselben durch herrn Moricz Kloczmahn, vnndt herrn Dauid Witt- bern vmb schein vnndt Khundtschafft befragen: vnndt nachmalls in mangel deren Vneingelassen wieder abziehen lassen. Nachher vmb ein vhr ermellten Tages, haben Sich Zweene wägen neben Zwey Cornet Reyttern sehen lassen, vnndt Zuebesagten Thor gefun- den, Daßelbe Zue eröffnen: vnndt weillen Sie von Einer Ehrsamben Landt- schafft dieß Marggr. abgeordnete Commissarien, Auch ahn einen Rath, so- woll die gantze Gemein Schreiben abzuegeben haben, Ihnen alß Freünd- ten vnnd einheimbischen in die Stadt freye einfarth Zuelassen, freündtl. be- gehret.
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397 Wellcher Commissarien Ankhunfft vnndt vorgeben dann von der be- stellten Thorquardi einem Ehrsamben Rath allso baldt angedeüt vndt be- richt worden. Darauf ein Rath drey auß dem Mittel alls Dauidt Heintzen, Mauricz Kloczmann vundt Merten Frölich Zuegemellten Thor auf den wahl abgeordnet, Neben anzeigung, daß Sie sollchen Ihren begehren mitt einlassung ohne vorwissen vnndt willen der gantzen Gemein nicht Satisfac tion Thuen können: Vundt ob es woll ermelltte Commissarien höchlich ge- schmierczet, haben Sie doch in die drey stundt mitt hallten vnndt warten vor dem Ther Ziebracht. Die Burger aber Sich auf den Pasteyen vundt wählen bey den Stukhen mitt Zuerichtung. ladung, vundt allerhandt guetten bereitschafft finden lassen. Vunterdessen ist die Burgerschafft vnndt gantze Gemein allsobaldt in aller Eill wiederumb Zum andern mall Auf das Rathhauß beschieden, vnndt der gemelltes Commiss. Einsassung halber befragt worden. Bey well- cher dießer versamblung Ein Ehrsamb. Rath, eben die beschehene vorige an mahnung: Ob Sie wie Zue vor bey einem Rath stehen, heben vundt legen, Auch leben vnndt sterben wollen, in allem ernst widerhollet. Hierauff dann ein gantze Gemein Catholisch vnndt vncathelich wie vermallß geandtwortett vnudt geschrieren: Ja Ja Ja. Nunn weillen aber mit anfforderung der Gemein ehe Sie Zuesam- men khommen, vnndt dißfalls vnterredung gehalltten, Sich lanng verzogen, Vundt der Abendt Sich nunn auch albereit genahett, haben die Commissa- rien Allßdann mitt grossem verdrueß wieder Zueruckh geseczet, vnndt im dorff Schlabelin ein viertel meill vn der Stadt, daß nachtläger zuehallten eingefheret. Von dannen allßdann ein protestation schreiben wie beyliegendt Lit. Zue sehen, weill die Gemein nach auff dem Rathhauß beysammen geweßen Zueruckh geordnet Mitt darinn vermeltem Inhallt, das Sie feines wegs Feindt, oder frembde, Sonnders Ihnwohner dieß Lanndes vnndt Zue die- ßem nach von einer Ehrsamben landtschafft hieher abgeordnete Commissarien seindt; Allß wollen Sie gegen der Landtschafft solchen vngehorsamben ver- lauff vndt vermerckte Feündtseeligkheit woll zu eyffern vnndt khünfftig in anderer gestallt woll fürzuenehmen wissen, derowegen Sie dann nochmallß keinen andern, Allein Ihnen selbsten, die schuldt Zueschreiben sollen. Hier- auf ist von einem Ersamb. Rath sowoll der gantzen Gemein, einhellig be schlosfen worden, Sintemallen Sie, (Alls bericht wierdt) Ahn Einen Ehrs. Rath vndt die gantze Gemeinde von dennen Ständen schreiben abznegeben haben, (sonnderlich aber von den fürnembsten Luteranern, Alls Carl Hirschen, Frantzoßen arczt, Obßdorffern, beyden Schäefern, vundt Nosken, Veit, Oester- reichern, förderlich gerathen worden) Weillen Sie ahn allen Zweiffel schon alle beschaffenheit, Verrichtungen der Commissarien vnndt wie glaubwürdig nacher
397 Wellcher Commissarien Ankhunfft vnndt vorgeben dann von der be- stellten Thorquardi einem Ehrsamben Rath allso baldt angedeüt vndt be- richt worden. Darauf ein Rath drey auß dem Mittel alls Dauidt Heintzen, Mauricz Kloczmann vundt Merten Frölich Zuegemellten Thor auf den wahl abgeordnet, Neben anzeigung, daß Sie sollchen Ihren begehren mitt einlassung ohne vorwissen vnndt willen der gantzen Gemein nicht Satisfac tion Thuen können: Vundt ob es woll ermelltte Commissarien höchlich ge- schmierczet, haben Sie doch in die drey stundt mitt hallten vnndt warten vor dem Ther Ziebracht. Die Burger aber Sich auf den Pasteyen vundt wählen bey den Stukhen mitt Zuerichtung. ladung, vundt allerhandt guetten bereitschafft finden lassen. Vunterdessen ist die Burgerschafft vnndt gantze Gemein allsobaldt in aller Eill wiederumb Zum andern mall Auf das Rathhauß beschieden, vnndt der gemelltes Commiss. Einsassung halber befragt worden. Bey well- cher dießer versamblung Ein Ehrsamb. Rath, eben die beschehene vorige an mahnung: Ob Sie wie Zue vor bey einem Rath stehen, heben vundt legen, Auch leben vnndt sterben wollen, in allem ernst widerhollet. Hierauff dann ein gantze Gemein Catholisch vnndt vncathelich wie vermallß geandtwortett vnudt geschrieren: Ja Ja Ja. Nunn weillen aber mit anfforderung der Gemein ehe Sie Zuesam- men khommen, vnndt dißfalls vnterredung gehalltten, Sich lanng verzogen, Vundt der Abendt Sich nunn auch albereit genahett, haben die Commissa- rien Allßdann mitt grossem verdrueß wieder Zueruckh geseczet, vnndt im dorff Schlabelin ein viertel meill vn der Stadt, daß nachtläger zuehallten eingefheret. Von dannen allßdann ein protestation schreiben wie beyliegendt Lit. Zue sehen, weill die Gemein nach auff dem Rathhauß beysammen geweßen Zueruckh geordnet Mitt darinn vermeltem Inhallt, das Sie feines wegs Feindt, oder frembde, Sonnders Ihnwohner dieß Lanndes vnndt Zue die- ßem nach von einer Ehrsamben landtschafft hieher abgeordnete Commissarien seindt; Allß wollen Sie gegen der Landtschafft solchen vngehorsamben ver- lauff vndt vermerckte Feündtseeligkheit woll zu eyffern vnndt khünfftig in anderer gestallt woll fürzuenehmen wissen, derowegen Sie dann nochmallß keinen andern, Allein Ihnen selbsten, die schuldt Zueschreiben sollen. Hier- auf ist von einem Ersamb. Rath sowoll der gantzen Gemein, einhellig be schlosfen worden, Sintemallen Sie, (Alls bericht wierdt) Ahn Einen Ehrs. Rath vndt die gantze Gemeinde von dennen Ständen schreiben abznegeben haben, (sonnderlich aber von den fürnembsten Luteranern, Alls Carl Hirschen, Frantzoßen arczt, Obßdorffern, beyden Schäefern, vundt Nosken, Veit, Oester- reichern, förderlich gerathen worden) Weillen Sie ahn allen Zweiffel schon alle beschaffenheit, Verrichtungen der Commissarien vnndt wie glaubwürdig nacher
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398 gehört worden, vnndt der effectus hernach selbst erwießen, Auch schon ab- schriefft des Patents gehabt haben, das man Sie, weillen Sie nicht frembde, nach feünde, sondern die Ihrigen, vnnd Inwohner des Landts, das mag dießelben herein lassen vundt bloß Ihre verrichtungen angehören solle. Vundt damit Sie den abzueg nicht so höchlich empfinden, nach in vngenaden auf- nehmen wollen, sollte man, wie auß dem Rath, Allßo auch auß der Ge- mein etliche Abgesandte hernach schickhen, Sie vmb verzeihung bitten, vundt das Sie morgen des Tages Ihrer gewärtig sein wollen, andeüten lassen. Dabey es dann die andern auß der Gemein, sowoll der Rath (doch der Vucalholischen Mäneydigfeit vnndt betruegs vnwissendt Sondern Sich viell mehr auf Ihre Zuevor Zuegesagte Trew vnndt beystanndt verlassendt) auch wenden lassen. Vundt ist hierauff auß dem Rath Dauidt Heintz, Mauricz Kloczmann, Dauidt Witlber vundt Galle Labrhüttl, Auß der Gemein aber Carll Hirsch, Franczosen-Arczt, Andres Heilig, vnndt Johann Skocziowsky der Ellter, Zue den Commissarien hernach geordnet worden, mitt dieser Instruction, Ihnen eines Raths, sowoll der Gemein einhellige vergleichung, daß Nie manet in dießer gefehrlichen Zeit, sonnderlich mitt der gleichen starckhen Confoy ohne vorwießender Gemeinn eingelassen werden sollte, Zue verstän- digen. Leczlichen auch des Raths vnndt der Gemeinde, diesfals einhelliges verbleiben (Weillen Sie, alß bericht wirdt ahn einen Rath vundt gancze Gemein schreiben abzuegeben haben) daß es von Ihnen khünfftigen morgen, so da war der sambstag Eylfften tags Maij, frue vmb 8 vhr beschehen sellte, Anzuedüten; doch mitt dieser Condicion, damitt die Reyterey außge- nommen Zwaintzig Pferdt alle vnter der Zeit vor der Stadt verbleiben möchte. Wo nunn denen herru Commissarien sollches gefellig, wollen Sie Ihr auf den Morgen erwarten. Allß nunn benandte abgesandte mit die- ßem bescheidt sich auf den Weg gemacht, Die Commissarien wie obstehet Zue Schlobelin angetroffen, vundt Ihre anbefohlene verrichtung, wie ieczt erzehlt, vorgetragen, Hatt herr Albrecht Sedlniczky geantwordtet: aller ge- stallt das obgezogene protestation schreiben in sich hellt, Das Sie nicht mit kleinen schmerczen, auch höchsten schimpff vnndt Spott sollchen vnver- hofften abzueg empfinden müssen, Zuedeme so sey Ihnen nicht allein bloß dießer despect, des lanngen anfzuegs, vnndt nicht einlassung halber, ahnge- than, Sondern were auch aller handt feindtseeligkheit, vnndt Zuebereitung Kriegs-Arma von Ihnen gesehen, vnndt vermerckt worden. Wellches alles Sie anngehörigen orth woll zue eüffern wießen werden. Vundt wollen auf Khünfftigen Morgen wiederumb dahin erscheinen, vnndt Ihre verrichtungen, wie schriefftlichen allso auch mündtlichen auf dem Rathhauß daßelbsten in beysein der ganczen Gemein erklären vnudt vortragen, Dabey Sich dann ein Erb. Gemein fleißig finden lassen wolle.
398 gehört worden, vnndt der effectus hernach selbst erwießen, Auch schon ab- schriefft des Patents gehabt haben, das man Sie, weillen Sie nicht frembde, nach feünde, sondern die Ihrigen, vnnd Inwohner des Landts, das mag dießelben herein lassen vundt bloß Ihre verrichtungen angehören solle. Vundt damit Sie den abzueg nicht so höchlich empfinden, nach in vngenaden auf- nehmen wollen, sollte man, wie auß dem Rath, Allßo auch auß der Ge- mein etliche Abgesandte hernach schickhen, Sie vmb verzeihung bitten, vundt das Sie morgen des Tages Ihrer gewärtig sein wollen, andeüten lassen. Dabey es dann die andern auß der Gemein, sowoll der Rath (doch der Vucalholischen Mäneydigfeit vnndt betruegs vnwissendt Sondern Sich viell mehr auf Ihre Zuevor Zuegesagte Trew vnndt beystanndt verlassendt) auch wenden lassen. Vundt ist hierauff auß dem Rath Dauidt Heintz, Mauricz Kloczmann, Dauidt Witlber vundt Galle Labrhüttl, Auß der Gemein aber Carll Hirsch, Franczosen-Arczt, Andres Heilig, vnndt Johann Skocziowsky der Ellter, Zue den Commissarien hernach geordnet worden, mitt dieser Instruction, Ihnen eines Raths, sowoll der Gemein einhellige vergleichung, daß Nie manet in dießer gefehrlichen Zeit, sonnderlich mitt der gleichen starckhen Confoy ohne vorwießender Gemeinn eingelassen werden sollte, Zue verstän- digen. Leczlichen auch des Raths vnndt der Gemeinde, diesfals einhelliges verbleiben (Weillen Sie, alß bericht wirdt ahn einen Rath vundt gancze Gemein schreiben abzuegeben haben) daß es von Ihnen khünfftigen morgen, so da war der sambstag Eylfften tags Maij, frue vmb 8 vhr beschehen sellte, Anzuedüten; doch mitt dieser Condicion, damitt die Reyterey außge- nommen Zwaintzig Pferdt alle vnter der Zeit vor der Stadt verbleiben möchte. Wo nunn denen herru Commissarien sollches gefellig, wollen Sie Ihr auf den Morgen erwarten. Allß nunn benandte abgesandte mit die- ßem bescheidt sich auf den Weg gemacht, Die Commissarien wie obstehet Zue Schlobelin angetroffen, vundt Ihre anbefohlene verrichtung, wie ieczt erzehlt, vorgetragen, Hatt herr Albrecht Sedlniczky geantwordtet: aller ge- stallt das obgezogene protestation schreiben in sich hellt, Das Sie nicht mit kleinen schmerczen, auch höchsten schimpff vnndt Spott sollchen vnver- hofften abzueg empfinden müssen, Zuedeme so sey Ihnen nicht allein bloß dießer despect, des lanngen anfzuegs, vnndt nicht einlassung halber, ahnge- than, Sondern were auch aller handt feindtseeligkheit, vnndt Zuebereitung Kriegs-Arma von Ihnen gesehen, vnndt vermerckt worden. Wellches alles Sie anngehörigen orth woll zue eüffern wießen werden. Vundt wollen auf Khünfftigen Morgen wiederumb dahin erscheinen, vnndt Ihre verrichtungen, wie schriefftlichen allso auch mündtlichen auf dem Rathhauß daßelbsten in beysein der ganczen Gemein erklären vnudt vortragen, Dabey Sich dann ein Erb. Gemein fleißig finden lassen wolle.
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399 Follgenden Morgen, da die Gemein wiederumb auf den Rathhauß vmb 7. Vhr fruer tadzeit Zuesammen kommen, haben offt ermellte Abge- sandte die beschaffenheit Ihrer verrichtung, Einen Rath sowoll der gantzen Gemein durch Dauidt Heintzen relationiret, derowegen dann ein Rath vundt Gemein auf dem Rathhaus beysammen büeben, vundt der Comissarien an- khunfft erwarttet. Inn diesem seindt Sie gleich mit den Zwey Cornet Reythern vor das mitter Thor kommen, wellches allsoballd dem Rath vnndt der Gemein anzeügt, Vundt allso balldt darauf gestrigen verbleiben nach die Commissarien neben den herrn Diettrich von Zierotin auf Meseritsch (so das Commendo über die Reyterey gehabt) mit 20 Pferden herein in die Stadt gelassen worden. Welche dann gestracks, (weiß uicht auf weß verordnung, vngeacht es kein wirdtshaus) Auf Hannß Kropfen hauß Ihren weg Zuegenohmen. Dahero leicht Zueschließen, das albereit Zwischen Ihnen vnndt den alhiegen Lutheranern gutte Correspondentz vnndt schlimme Zuevoran geschmidte prac- ticen geweßen seyen. Es hatt auch ein Ersamb. Rath in einzug der Commissarien die Ge- mein Zum Dritten mall vundt Zum vberflueß, damitt Sie Ihrer Trew vundt beständigkheit desto Sicherer wehren, wie abgemeldt, Ihrer Eidt vundt Pflicht wiederumb errindert, vundt Sie feines wegs Zue verlassen, oder etwa wieder Ihr May. Zue attentiren gebetten. Ob nun woll Catholisch vnndt Vucatholisch Trewzuehallten wieder aufs new bestättiget; So haben Sich doch die vneatholischen wie kurtz her- nach erfollgen wirdt, (Rachdem Sie ihre sachen guett Zue sein, vundt daß hefft in händen habendt, sich erkänndt) auß Ihren schlimmen vornehmen Ahn sollcher Zhrer dreymall auf einander Zue gesagten Trew bieß in Todt, balldt vergessen, von dem Rath, sowoll der Catholischen Burgerschafft sich getrennet, balldt bey den Commissarien durch die vornembsten Auß: vundt eingangen, mit Ihnen Practiciret vnndt den Rath, Sowoll andere Catho- lische hilffloß gelassen. Vundt da anderst Zhr gn. Herr Obrister von Walldtstein Zum we- nigsten Zwey oder ein Fändel Knecht in der Qnarnison alhier verlassen hette, hetten die schlimmen leüth sich woll eines andern bedenkhen vnndt ein andere lathein lehrnen müssen. Da Sie aber den fortheil In vnndt außer der Stadt so weit durch liest vundt betrueg ergrieffen, Ist von den Ihrigen Manns vnndt weibs Personnen ein vberauß grosser Jubel vnndt Frolockhung gesehen vundt gehört worden. Hierauf die Commiss. sambt Doctor Timin vnndt Doctor Sabisch, welliche sich Zue dießen Actu allß getreüe Räth vnndt beystandt woll Tapfer gebrauchen laßen. Auch neben Ihnen der gantze Ketzerische anhang baldt mitt Ihnen auf daß Rathhauß erscheinen, Vnudt herr Albrecht Sedlniczky in Böheimbischer Sprach, Siczendt, in
399 Follgenden Morgen, da die Gemein wiederumb auf den Rathhauß vmb 7. Vhr fruer tadzeit Zuesammen kommen, haben offt ermellte Abge- sandte die beschaffenheit Ihrer verrichtung, Einen Rath sowoll der gantzen Gemein durch Dauidt Heintzen relationiret, derowegen dann ein Rath vundt Gemein auf dem Rathhaus beysammen büeben, vundt der Comissarien an- khunfft erwarttet. Inn diesem seindt Sie gleich mit den Zwey Cornet Reythern vor das mitter Thor kommen, wellches allsoballd dem Rath vnndt der Gemein anzeügt, Vundt allso balldt darauf gestrigen verbleiben nach die Commissarien neben den herrn Diettrich von Zierotin auf Meseritsch (so das Commendo über die Reyterey gehabt) mit 20 Pferden herein in die Stadt gelassen worden. Welche dann gestracks, (weiß uicht auf weß verordnung, vngeacht es kein wirdtshaus) Auf Hannß Kropfen hauß Ihren weg Zuegenohmen. Dahero leicht Zueschließen, das albereit Zwischen Ihnen vnndt den alhiegen Lutheranern gutte Correspondentz vnndt schlimme Zuevoran geschmidte prac- ticen geweßen seyen. Es hatt auch ein Ersamb. Rath in einzug der Commissarien die Ge- mein Zum Dritten mall vundt Zum vberflueß, damitt Sie Ihrer Trew vundt beständigkheit desto Sicherer wehren, wie abgemeldt, Ihrer Eidt vundt Pflicht wiederumb errindert, vundt Sie feines wegs Zue verlassen, oder etwa wieder Ihr May. Zue attentiren gebetten. Ob nun woll Catholisch vnndt Vucatholisch Trewzuehallten wieder aufs new bestättiget; So haben Sich doch die vneatholischen wie kurtz her- nach erfollgen wirdt, (Rachdem Sie ihre sachen guett Zue sein, vundt daß hefft in händen habendt, sich erkänndt) auß Ihren schlimmen vornehmen Ahn sollcher Zhrer dreymall auf einander Zue gesagten Trew bieß in Todt, balldt vergessen, von dem Rath, sowoll der Catholischen Burgerschafft sich getrennet, balldt bey den Commissarien durch die vornembsten Auß: vundt eingangen, mit Ihnen Practiciret vnndt den Rath, Sowoll andere Catho- lische hilffloß gelassen. Vundt da anderst Zhr gn. Herr Obrister von Walldtstein Zum we- nigsten Zwey oder ein Fändel Knecht in der Qnarnison alhier verlassen hette, hetten die schlimmen leüth sich woll eines andern bedenkhen vnndt ein andere lathein lehrnen müssen. Da Sie aber den fortheil In vnndt außer der Stadt so weit durch liest vundt betrueg ergrieffen, Ist von den Ihrigen Manns vnndt weibs Personnen ein vberauß grosser Jubel vnndt Frolockhung gesehen vundt gehört worden. Hierauf die Commiss. sambt Doctor Timin vnndt Doctor Sabisch, welliche sich Zue dießen Actu allß getreüe Räth vnndt beystandt woll Tapfer gebrauchen laßen. Auch neben Ihnen der gantze Ketzerische anhang baldt mitt Ihnen auf daß Rathhauß erscheinen, Vnudt herr Albrecht Sedlniczky in Böheimbischer Sprach, Siczendt, in
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400 praesentia der gantzen Gemein fragendt angemelldt, Erstlichen ob auch die gantze Erb. Gemein alhier gantz vnndt gar Zuegegen versamblet sey, Hier- auf herr Zachariaß Domaschko, Allß damalls Regirender Burgermeister ge- antwordtet, Ja, wie sonsten vor dießer Zeit allwege verhallten worden, Dann nicht alle vnndt Jede wierth der gantzen Stadt, Sondern allein die Ringleüth, Weinherrn, vnndt aus den Zunfften die Elltisten, vor die ganze Gemein geachtet wirdt, vndt allso seindt Sie Jetzt auch beyhänndig. Zum anndern vermeldet, wie daß er ueben herrn Wenczl Bitowsky vermög Ihnen aufgetragener Vollmacht vonn allen vier Stännden dießes Marggraffthumbs Jetzo Zue Brinn versamblet, alls Commissarien abgeord net: Ein schreiben ahn ein Erb. Gemein abzuegeben, Nachmallß auch Ih¬ ren weittern willen vundt befehl ermellten schreibens Inhallt nach ferner Zue procediren. Derowegen Sie sollches hiemitt vberantwordtet, vnndt von einem Rath in beysein der gantzen Gemein eröffnet, vnndt publicirter ha ben wollen. Allso hatt besagter Zachariaß Domaschko allß er gesehen, daß der Tittel desßelben nicht an einen Rath, nach viellweniger an die gantze Ge- mein: Soundern allein bloß, nur ahn die Enangelische Gemein dirigiret, in beysein der Commissarien vnndt der gantzen Gemein vermelldt, daß Ihnen sollches Zue eröffnen nicht gebühren will, vnndt dieß einer Erbaren Gemein eingehändiget. Da Sich dann allßballdt die vornembsten, Allß schäeffere Hanns Eck- hardt, Schweidtleickh, Nosfe, Georg Schuebert, Veit Oesterreicher, Marquart vnndt andere viell herfürgebrochen, vundt in der Rathstueben offendtlich ermelites schreiben verleßen, deßen Tittel auß Böhmischer Sprach ins deütsche verseczt, wie follget. Denen Erbaren Bürgern, vndt vorstättlern der Stadt Ollmütz, so den leib vndt bluett des Herren vnter Beyderlei gestaldt Bekennen vndt empfahen, Vnßern gutten Freünden. So viell der eingang deßelben belanngt (wie dann auß beygelegten original B. Zuesehen) war der Inhallt mitt allerley rauchen iniurien, vnge- gründten bezichtungen, vundt von den Catholischen von Ewigkheit her vnuer- sachten Trangsahlen auf die Geistliche Clerysey vndt Gottesheüßer wollge- spicket; Förderlich aber auf die herrn Patres Societatis Jesu, weillen die- ßelben (allß der befellich in Sich hiellt) böße Practicanten, allerley böße sachen bey grossen herrn vnndt Potentates bißhero Practiciret, vnndt vor- nehmer Fürsten vnndt herrn herczen gegen einander verheczet, Allso das, wo mann nicht Zeitliche Vorbawung Thette, Zue besorgen were, das Sie die subutraque durch solliche Ihre böße anstiefftungen Zeitlich mitt wurtzen
400 praesentia der gantzen Gemein fragendt angemelldt, Erstlichen ob auch die gantze Erb. Gemein alhier gantz vnndt gar Zuegegen versamblet sey, Hier- auf herr Zachariaß Domaschko, Allß damalls Regirender Burgermeister ge- antwordtet, Ja, wie sonsten vor dießer Zeit allwege verhallten worden, Dann nicht alle vnndt Jede wierth der gantzen Stadt, Sondern allein die Ringleüth, Weinherrn, vnndt aus den Zunfften die Elltisten, vor die ganze Gemein geachtet wirdt, vndt allso seindt Sie Jetzt auch beyhänndig. Zum anndern vermeldet, wie daß er ueben herrn Wenczl Bitowsky vermög Ihnen aufgetragener Vollmacht vonn allen vier Stännden dießes Marggraffthumbs Jetzo Zue Brinn versamblet, alls Commissarien abgeord net: Ein schreiben ahn ein Erb. Gemein abzuegeben, Nachmallß auch Ih¬ ren weittern willen vundt befehl ermellten schreibens Inhallt nach ferner Zue procediren. Derowegen Sie sollches hiemitt vberantwordtet, vnndt von einem Rath in beysein der gantzen Gemein eröffnet, vnndt publicirter ha ben wollen. Allso hatt besagter Zachariaß Domaschko allß er gesehen, daß der Tittel desßelben nicht an einen Rath, nach viellweniger an die gantze Ge- mein: Soundern allein bloß, nur ahn die Enangelische Gemein dirigiret, in beysein der Commissarien vnndt der gantzen Gemein vermelldt, daß Ihnen sollches Zue eröffnen nicht gebühren will, vnndt dieß einer Erbaren Gemein eingehändiget. Da Sich dann allßballdt die vornembsten, Allß schäeffere Hanns Eck- hardt, Schweidtleickh, Nosfe, Georg Schuebert, Veit Oesterreicher, Marquart vnndt andere viell herfürgebrochen, vundt in der Rathstueben offendtlich ermelites schreiben verleßen, deßen Tittel auß Böhmischer Sprach ins deütsche verseczt, wie follget. Denen Erbaren Bürgern, vndt vorstättlern der Stadt Ollmütz, so den leib vndt bluett des Herren vnter Beyderlei gestaldt Bekennen vndt empfahen, Vnßern gutten Freünden. So viell der eingang deßelben belanngt (wie dann auß beygelegten original B. Zuesehen) war der Inhallt mitt allerley rauchen iniurien, vnge- gründten bezichtungen, vundt von den Catholischen von Ewigkheit her vnuer- sachten Trangsahlen auf die Geistliche Clerysey vndt Gottesheüßer wollge- spicket; Förderlich aber auf die herrn Patres Societatis Jesu, weillen die- ßelben (allß der befellich in Sich hiellt) böße Practicanten, allerley böße sachen bey grossen herrn vnndt Potentates bißhero Practiciret, vnndt vor- nehmer Fürsten vnndt herrn herczen gegen einander verheczet, Allso das, wo mann nicht Zeitliche Vorbawung Thette, Zue besorgen were, das Sie die subutraque durch solliche Ihre böße anstiefftungen Zeitlich mitt wurtzen
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401 vnndt Stengel auß Zuerotten Sich befleißigeten. Derowegen dießelben allß baldt nach vernommenen Inhalt dieß Schreibens, alle vndt Jede auß dem Lanndt wegkh geschafft, vervhrlaubet, vnndt Jhre gütter vnndt haabschafften, wie die Immer Nahmen haben mögen, dem Landt Zue gutten eingezogen werden sollen. Fürs andere, weillen die Catholischen ohne das Zur genüge Kirchen vndt Gottsheüßer haben, darinnen Sie Ihr exercitium religionis vben können, Allß mollte ein Euangelische Gemein neben dem vorigen verhilffli- chen sein, das nicht allein die Jesuitische sect vertrieben, Sonndern auch damit Ihnen die Schließl Zue der Kirchen St. Mauritzen vberantwordtet, vundt denen Sub utraquis Zue Ihrem exercitio eingeraumet werden möchte. Zum drietten soll der Siczende Rath Allsobaldt ihrer Rath stüell ent- seczet, vnndt andere hierzue Taugliche vundt qualificirte Personen auß der Gemein, So der Euangelischen Religion Zuegethan, denen herrn Commiss. gelieben, vnndt denen Zue vertrauen ist, von der Gemein erwöhlet, vnndt an Ihre Rathsstelle verordnet werden. Vnndt dafern einer oder der andere wieder dieß in einem oder dem andern sein wollte, der, oder dießelben, Auch die so vmb des Waldtsteiners Practicen gewust, vnndt Practicziren helffen, Sollen allso balldt assecuriret auch bey den Köpfen genohmen werden. Darzue dann die herrn Stände den herrn Commissarien alles vnndt Jedes ins wergth zue richten hiemitt gantz vollkommene macht vnndt Gewaldt gegeben, haben wollen; subdato Brynn 6. Maij Anno 1619. Wie nun erzehlte Artichel abgeleßen vundt von menniglich verstann- den worden, hatt herr Sedlniczky in Böhmischer Sprach weiters vorbracht; daß er mitt vondt neben seinen mit consorten herrn Waczlaw Bittowsky nicht Zweiffle, E. Rath sowoll die Erb. Gemein wierdt der herrn Stände will vnndt meinung Notturfftiglich verstanden haben. Weillen dann Sie alß hierzue gevollmechtigte Commissarien, Zue dem Endt damitt ieczt gedachtder Ständt will vundt meinung vollzogen vndt bestättiget würde, Anhero abge- fertiget; Allß wollen Sie einen Ehrs. Rath wie derßelbe Zeczo besec,t, Craffi shnen aufgetragener vollmacht, Ihrer Rathstelle auf dißmall entse- czet vundt befrewet haben. Wolen vundt befehlen auch ahn Statt vnndt in Nahmen der herrn Stännde dieß Marggr. damitt Ihnen die schlieffel Zur Stadt vundt Rathhauß von stundt ahn vbergeben werden möchten. Einer Euangelischen Gemein aber hiemitt andeütendt, das Sie vnter Ihnen (wie der befehlich in Sich hatt) andere Tichtige vnndt qualificierte Perionnen Zum Rathstuel erkießen vnndt aufzezeüchneter Zwischenhin vnndt montags abgeben wollen. Da dann einem Rath Zum recht endtlichen ab- flecz, einer Euangelischen Gemein aber, wie Jeczt gedacht Zue erwöhlung 26
401 vnndt Stengel auß Zuerotten Sich befleißigeten. Derowegen dießelben allß baldt nach vernommenen Inhalt dieß Schreibens, alle vndt Jede auß dem Lanndt wegkh geschafft, vervhrlaubet, vnndt Jhre gütter vnndt haabschafften, wie die Immer Nahmen haben mögen, dem Landt Zue gutten eingezogen werden sollen. Fürs andere, weillen die Catholischen ohne das Zur genüge Kirchen vndt Gottsheüßer haben, darinnen Sie Ihr exercitium religionis vben können, Allß mollte ein Euangelische Gemein neben dem vorigen verhilffli- chen sein, das nicht allein die Jesuitische sect vertrieben, Sonndern auch damit Ihnen die Schließl Zue der Kirchen St. Mauritzen vberantwordtet, vundt denen Sub utraquis Zue Ihrem exercitio eingeraumet werden möchte. Zum drietten soll der Siczende Rath Allsobaldt ihrer Rath stüell ent- seczet, vnndt andere hierzue Taugliche vundt qualificirte Personen auß der Gemein, So der Euangelischen Religion Zuegethan, denen herrn Commiss. gelieben, vnndt denen Zue vertrauen ist, von der Gemein erwöhlet, vnndt an Ihre Rathsstelle verordnet werden. Vnndt dafern einer oder der andere wieder dieß in einem oder dem andern sein wollte, der, oder dießelben, Auch die so vmb des Waldtsteiners Practicen gewust, vnndt Practicziren helffen, Sollen allso balldt assecuriret auch bey den Köpfen genohmen werden. Darzue dann die herrn Stände den herrn Commissarien alles vnndt Jedes ins wergth zue richten hiemitt gantz vollkommene macht vnndt Gewaldt gegeben, haben wollen; subdato Brynn 6. Maij Anno 1619. Wie nun erzehlte Artichel abgeleßen vundt von menniglich verstann- den worden, hatt herr Sedlniczky in Böhmischer Sprach weiters vorbracht; daß er mitt vondt neben seinen mit consorten herrn Waczlaw Bittowsky nicht Zweiffle, E. Rath sowoll die Erb. Gemein wierdt der herrn Stände will vnndt meinung Notturfftiglich verstanden haben. Weillen dann Sie alß hierzue gevollmechtigte Commissarien, Zue dem Endt damitt ieczt gedachtder Ständt will vundt meinung vollzogen vndt bestättiget würde, Anhero abge- fertiget; Allß wollen Sie einen Ehrs. Rath wie derßelbe Zeczo besec,t, Craffi shnen aufgetragener vollmacht, Ihrer Rathstelle auf dißmall entse- czet vundt befrewet haben. Wolen vundt befehlen auch ahn Statt vnndt in Nahmen der herrn Stännde dieß Marggr. damitt Ihnen die schlieffel Zur Stadt vundt Rathhauß von stundt ahn vbergeben werden möchten. Einer Euangelischen Gemein aber hiemitt andeütendt, das Sie vnter Ihnen (wie der befehlich in Sich hatt) andere Tichtige vnndt qualificierte Perionnen Zum Rathstuel erkießen vnndt aufzezeüchneter Zwischenhin vnndt montags abgeben wollen. Da dann einem Rath Zum recht endtlichen ab- flecz, einer Euangelischen Gemein aber, wie Jeczt gedacht Zue erwöhlung 26
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402 anderer Tichtigen Personnen besagter Montag früe vmb 7. vhr der Tag vnndt Stundt benennet sein soll. Hoffen derowegen Ein Ehrb. Enangelische Burgerschafft wierdt hier- zue in einem vnndt dem andern (weillen alles Zue Ihren besten, vnndt auf Ihr begehren beschicht) willige Handtreichung thuen. Hierauf herr Bartholomeus Heylig Raths elltister in Nahmen eines gantzen Raths geantwordtett. Erstlichen daß ein Ehrs. Rath von Ihr Röm. Khays. Mayestät allß Vnßers allerguedigisten Khayßer vundt herrn, durch Ihr gn. herrn Vnter Cammerern dießes Marggraffthumbs Zue den auf Sich habenden Ambtern berueffen, vundt die Schließel neben andern notturfftigen gewalldt Ihnen anvertrauet worden, dahero Sie auch von deroßelben Nottwendig vundt sonnsten von niemandt andern, dauon Entbunden vnndt befreyet werden müßen. Dafern aber wider verhoffen bierinn etwas gewaldtsames, es sey An Ihren Personnen, Aemptern, oder Ihnen anvertrautten Schliesseln, von Jehmanden vervbet werden möchte, Müsten Sie es Jetzigerzeit Gott, vnndt denselben so Sich deßen vnterwunden, Zue Ihrer khünfftigen verantwordtung ahnheim stellen. Darauf herr Albrecht Sedlniczky mitt dießen wordten herfürbrochen die herrn Stännde begehren nichts wider Jhr Mayestät in wenigsten vor zuenehmen, Sonndern erkhennen Ihr Matestät gleichsfalls für Ihren aller gnedigisten könig vnndt herrn, Allein was da beschicht, Ist bloß Zue erba wung gutter vertrewligkeit, Trew, Lieb, Freündt vundt Nachbarschafft, auch friedt vnndt einigkeit vnter der Relligion angesehen, derowegen Sie sollches wollkhünfftig Zue verantwordten wießen werden. Seindt allso aufgestanden, vnndt wiederumb vom Rathhauß hienunter in Ihr obgesagtes Losament gangen. Ein Ehrs. Rath aber hatt die anweßende Gemein abermallß Zum höchsten Ihres Eidts vnndt gethaner Zuesag erinnert in dieß der herrn Commissarien begehren vnudt fürbringen nitt Zue Consentiren, Viellweniger Sie dießfallß Zue verleßen, Auch damitt Sie Sich desto besser bedencken, vnndt einhellig vnterreden möchten, einen abtritt in die Gerichtsstueben auf Ihr begehren vergünstiget. Allß man dahin kommen, haben Sich allso baldt die fürnembsten subutraquisten Allß Carl Hiersch, Hannß Eckert, Adam Schäefer, Fridrich Schaeffer, Georg Noske, Hanns Obßdorffer, Georg Schuebert, wider allen Allten löblichen brauch vundt gewohnheit Zue Tisch geseczt, vnndt die vorigen gesessnen Catholischen allso Eigenwillig vortrunu- gen, das schreiben der herrn Stände, Hanß Obßdorffern vberreichet, der Gemein in originale wieder aufs new verleßen, vnndt nachmallß durch Hannß Obßdorffern verdeütschen lassen. Ob nun woll die Catholischen ahn dessen Inhallt fein gefallen getragen, Sonndern nach mügligkeit auch der Luterischen Partey Ihre dreymall aufeinander dem Rath Zuegesagte Pflicht
402 anderer Tichtigen Personnen besagter Montag früe vmb 7. vhr der Tag vnndt Stundt benennet sein soll. Hoffen derowegen Ein Ehrb. Enangelische Burgerschafft wierdt hier- zue in einem vnndt dem andern (weillen alles Zue Ihren besten, vnndt auf Ihr begehren beschicht) willige Handtreichung thuen. Hierauf herr Bartholomeus Heylig Raths elltister in Nahmen eines gantzen Raths geantwordtett. Erstlichen daß ein Ehrs. Rath von Ihr Röm. Khays. Mayestät allß Vnßers allerguedigisten Khayßer vundt herrn, durch Ihr gn. herrn Vnter Cammerern dießes Marggraffthumbs Zue den auf Sich habenden Ambtern berueffen, vundt die Schließel neben andern notturfftigen gewalldt Ihnen anvertrauet worden, dahero Sie auch von deroßelben Nottwendig vundt sonnsten von niemandt andern, dauon Entbunden vnndt befreyet werden müßen. Dafern aber wider verhoffen bierinn etwas gewaldtsames, es sey An Ihren Personnen, Aemptern, oder Ihnen anvertrautten Schliesseln, von Jehmanden vervbet werden möchte, Müsten Sie es Jetzigerzeit Gott, vnndt denselben so Sich deßen vnterwunden, Zue Ihrer khünfftigen verantwordtung ahnheim stellen. Darauf herr Albrecht Sedlniczky mitt dießen wordten herfürbrochen die herrn Stännde begehren nichts wider Jhr Mayestät in wenigsten vor zuenehmen, Sonndern erkhennen Ihr Matestät gleichsfalls für Ihren aller gnedigisten könig vnndt herrn, Allein was da beschicht, Ist bloß Zue erba wung gutter vertrewligkeit, Trew, Lieb, Freündt vundt Nachbarschafft, auch friedt vnndt einigkeit vnter der Relligion angesehen, derowegen Sie sollches wollkhünfftig Zue verantwordten wießen werden. Seindt allso aufgestanden, vnndt wiederumb vom Rathhauß hienunter in Ihr obgesagtes Losament gangen. Ein Ehrs. Rath aber hatt die anweßende Gemein abermallß Zum höchsten Ihres Eidts vnndt gethaner Zuesag erinnert in dieß der herrn Commissarien begehren vnudt fürbringen nitt Zue Consentiren, Viellweniger Sie dießfallß Zue verleßen, Auch damitt Sie Sich desto besser bedencken, vnndt einhellig vnterreden möchten, einen abtritt in die Gerichtsstueben auf Ihr begehren vergünstiget. Allß man dahin kommen, haben Sich allso baldt die fürnembsten subutraquisten Allß Carl Hiersch, Hannß Eckert, Adam Schäefer, Fridrich Schaeffer, Georg Noske, Hanns Obßdorffer, Georg Schuebert, wider allen Allten löblichen brauch vundt gewohnheit Zue Tisch geseczt, vnndt die vorigen gesessnen Catholischen allso Eigenwillig vortrunu- gen, das schreiben der herrn Stände, Hanß Obßdorffern vberreichet, der Gemein in originale wieder aufs new verleßen, vnndt nachmallß durch Hannß Obßdorffern verdeütschen lassen. Ob nun woll die Catholischen ahn dessen Inhallt fein gefallen getragen, Sonndern nach mügligkeit auch der Luterischen Partey Ihre dreymall aufeinander dem Rath Zuegesagte Pflicht
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403 vnndt Trew erindert, vundt vnter augen gestellet, Hatt es doch bey Ihnen wenig gefrüchtet, sonndern gantz sreüdig vundt Troczig geantwordtet, Ihr höret Jaa, das sollches alles Ihr Gnaden der herrn Stännde will vnndt meinung sey. Derwegen Sich niemandt Zue widern hatt. Allsoballdt mitt etlichen Catholischen sonderlich mit Clementh Ratheysky angefangen Zue Ex- postuliren, vundt Jhme allten Böheimbischen brauch nach mitt dem fenster gedrowet 2c., Den Catholischen Gemein Redner abgeseczt vnndt einen Ihrer Religion mit Nahmen Christoff von Sollgaw hergegen bestellet 2c. Jedoch weillen dieß schreiben an ein gantze Euangelische Burgerschafft, So woll auch an die Vorstättler Lauttet, vundt derzeit keiner beyhändig, wollen Sie es dießmallß beruhen lassen, vnndt damitt dießelben alle vnndt Jede, vmb 1. Vhr ver daß Rathhauß beschieden werden möchten. Daman den Ihnen dieß schrelben auch verleßen, vndt hierauf Jhre Stim auch anhören Khan; Bey wellchen es dann ein Catholische Burgerschafft auch wenden lassen, vnndt ein Ehrs. Rath hatt sollche citation der vorstättler (In meinung Sich eines beßern Zue bedenckhen) Auch Zuegelassen. Allß Sie nun Zue höchstbesagter Stundt alle vor daß Rathhauß, die vornembsten auf das Rathhauß kommen, haben dießelben daß offtgemelldte schreiben Einer gantzen Gemein vom Rathhauß hinunter wider ableßen las- sen. Vnndt weillen gleich ein Triebes Regenwetter aufgezogen, hatt ein Ehrs. Rath sowoll alle Catholischen begehret, Mann wölle die Gemein wie Sie vnten vor dem Rathhauß versamblet, auf den Saal hienauf bescheiden, vnndt sollches droben verleßen lassen; Aber die Subutraquisten haben hier inn größlich difficultiret Auß bößen gewüßen selczame einfalle vnndt gedan- cken getragen, allß ob es nicht Rathsamb währe Sich in sollche Kleme Zue begeben, vnndt mitt grossen geschrey geantwordtet, Nain Nein Nain von der Rathhauß Stiegen soll daßelbe hinunter auf dem Placz verleßen vnndt Publiciret werden. Dabey es dann blieben, vnndt baldt darauf Erstlichen Böhaimbische original, nachmallß, wie es von Hannß Obßdorfern ins Deütsch verseczet worden, dem aufwarttenden Volckh von der Rathhauß Stiegen hienunter verleßen worden. Nach verleßung dessen hatt Georg Schubert durch weßen antrieb, wierdt er am besten wissen, Ahn die vnten versambleten Lutheraner eine frag gethann, weillen Sie nunn albereit Ihr Gnaden der herrn Stände will vnndt meinung verstanden haben, Ob Sie dann den herrn Abgesandten, hierzu Zue allen vnndt Jeden waß begert wirdt, Trewliche hilff thuen wol- len oder nicht. Darauf die vnten gestandenen Subutraquisten (welche Sich Zweifels frey mitt den obern schon vnterredet) Allßbaldt mitt grossem vnge- stimb geschrieren Ja, Ja, Ja, Ermellter Georg Schuber aber (damitt er Sie in Ihrer meinung desto bestendiger vnndt stärcker machte.) Neben ann- deren seinen vmbstehern, allß Hanns Eckert, Georg Noske, Veit Oesterrei¬ 26*
403 vnndt Trew erindert, vundt vnter augen gestellet, Hatt es doch bey Ihnen wenig gefrüchtet, sonndern gantz sreüdig vundt Troczig geantwordtet, Ihr höret Jaa, das sollches alles Ihr Gnaden der herrn Stännde will vnndt meinung sey. Derwegen Sich niemandt Zue widern hatt. Allsoballdt mitt etlichen Catholischen sonderlich mit Clementh Ratheysky angefangen Zue Ex- postuliren, vundt Jhme allten Böheimbischen brauch nach mitt dem fenster gedrowet 2c., Den Catholischen Gemein Redner abgeseczt vnndt einen Ihrer Religion mit Nahmen Christoff von Sollgaw hergegen bestellet 2c. Jedoch weillen dieß schreiben an ein gantze Euangelische Burgerschafft, So woll auch an die Vorstättler Lauttet, vundt derzeit keiner beyhändig, wollen Sie es dießmallß beruhen lassen, vnndt damitt dießelben alle vnndt Jede, vmb 1. Vhr ver daß Rathhauß beschieden werden möchten. Daman den Ihnen dieß schrelben auch verleßen, vndt hierauf Jhre Stim auch anhören Khan; Bey wellchen es dann ein Catholische Burgerschafft auch wenden lassen, vnndt ein Ehrs. Rath hatt sollche citation der vorstättler (In meinung Sich eines beßern Zue bedenckhen) Auch Zuegelassen. Allß Sie nun Zue höchstbesagter Stundt alle vor daß Rathhauß, die vornembsten auf das Rathhauß kommen, haben dießelben daß offtgemelldte schreiben Einer gantzen Gemein vom Rathhauß hinunter wider ableßen las- sen. Vnndt weillen gleich ein Triebes Regenwetter aufgezogen, hatt ein Ehrs. Rath sowoll alle Catholischen begehret, Mann wölle die Gemein wie Sie vnten vor dem Rathhauß versamblet, auf den Saal hienauf bescheiden, vnndt sollches droben verleßen lassen; Aber die Subutraquisten haben hier inn größlich difficultiret Auß bößen gewüßen selczame einfalle vnndt gedan- cken getragen, allß ob es nicht Rathsamb währe Sich in sollche Kleme Zue begeben, vnndt mitt grossen geschrey geantwordtet, Nain Nein Nain von der Rathhauß Stiegen soll daßelbe hinunter auf dem Placz verleßen vnndt Publiciret werden. Dabey es dann blieben, vnndt baldt darauf Erstlichen Böhaimbische original, nachmallß, wie es von Hannß Obßdorfern ins Deütsch verseczet worden, dem aufwarttenden Volckh von der Rathhauß Stiegen hienunter verleßen worden. Nach verleßung dessen hatt Georg Schubert durch weßen antrieb, wierdt er am besten wissen, Ahn die vnten versambleten Lutheraner eine frag gethann, weillen Sie nunn albereit Ihr Gnaden der herrn Stände will vnndt meinung verstanden haben, Ob Sie dann den herrn Abgesandten, hierzu Zue allen vnndt Jeden waß begert wirdt, Trewliche hilff thuen wol- len oder nicht. Darauf die vnten gestandenen Subutraquisten (welche Sich Zweifels frey mitt den obern schon vnterredet) Allßbaldt mitt grossem vnge- stimb geschrieren Ja, Ja, Ja, Ermellter Georg Schuber aber (damitt er Sie in Ihrer meinung desto bestendiger vnndt stärcker machte.) Neben ann- deren seinen vmbstehern, allß Hanns Eckert, Georg Noske, Veit Oesterrei¬ 26*
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404 chern, Marcus Schweydtleikh, Matthes Khornreich, Johan Springsfeldt, vundt andern, Zum andernmall gefraget mitt dabey vermellden, Sie schrye ren Zwar alle Jaa Jaa, Aber Sie sollten Sich auch wolbedencken, dann es vnb kein kleines Zuethuen sey: wollten Sie aber wie Zueuor, bey Ihr gnaden den herrn Stännden stehen: vnndt dero abgefertigten Commißarien, wie angehöret, in allen Zue fortstellung würcklicher execution hilff Thuen, sollten Sie Sich Zum andernmall erklären, Darauff Sie wie Zuevor vnbe- dachtsamb alle sambt in hauffen (darunter Sich auch Ketzerische Weiber befunden) mitt heller Stimm geschryeren, Ja, Ja, Ja, Theils auch mit dem Zuesacz, Jaa hab vundt, leib vndt leben wollen Wier bey Ihnen lassen. Vber wellches Ihr gantz Vubesinnen vnndt leichtsinniges Jaa schreyen, Sich die Catholischen höchlich verwundert, Jhnen Ihre vnbeständigkeit vundt vorige dem Rath gethane Zuesag verwießen vndt gemeldet, daß es nicht müglich sey, das alle vmbstehende, dieß schreibens inhalt vernommen; ge- schweigen in erwegung genommen hetten. Derwegen Sie in so wichtigen sachen doch nicht allso schnelliglich vnndt vubesunnen fortfahren, Sonndern Sich Zuesamen hauffen, einhellig beratten, vnndt nachmallß Ihr meinung durch einen abschueß der gesambten Burgerschafft vndt einen Ehrsa. Rathandeüten lassenwollen. Aber dieß alles hatt bey Ihnen in wenigsten Stadt funden, Soundern seindt allso auf Ihren Jaa verblieben. Darwider aber die Catholischen pro- testiret, das es nicht aller vntenstehenden will vundt meinung sey, Sinte- mall Sich darunter auch viell Catholische befinden, vnndt hierzue mitt gut- ten gewissen nicht Jaa sagen können. Hierauf vorbemellte Lutteraner ge- antwortworttet, Ey man wirdt da feinen nöttigen, wer Sich nicht guttwillig will brauchen lassen, der laß bleiben. Allß dann von der stiegen hienunter Zue den gemeinen mahnn gangen, vndt das dießelben vor der herrn Com- missarien Losament aufwartten sollen, anordnung gethan, denen Sie auch allsobaldt gehorsambet, vnndt Sich in Puncto dahin begeben. Die Commissarij aber, nachdem Sie dieß ahnhangs lust, hercz. Muett, Sinn vnndt freüdig begierdt gesehen, haben Ihren weg wider aufis Rath¬ hauß genommen, vundt wie zur fruer Tagzeit die schliessel von der Stadt vnndt Rathhauß, sambt der Stadt Sigil, auch die Schliessel von der Kirchen St. Mauritzen, Zum andernmall ernstlich vnndt mitt gewalldt begehret vnndt abge fordert. Hierauf von Bartholomeo Heylig geantwordtet, Die Stadt vnndt Rathaußschliessel seindt Zwar beybendig, will Sie Jehmandt mitt gewalldt nehmen, wirdts khünffiig wiessen Zue verantwordten, vundt der Gemein ge- sagt, was Sie darzue sagen. Darauf balldt erstlich Veit Oesterreicher, vnndt Friedrich Schäeffer herfür gebrochen vnudt geantwordtet, (doch ohn allen befellch der Gemein). Jaa man soll Sie geben. Vandt Sindt hierauf von der Lutherischen Gemein allsoballdt auß Rath vnndt befehlich der Commiss.
404 chern, Marcus Schweydtleikh, Matthes Khornreich, Johan Springsfeldt, vundt andern, Zum andernmall gefraget mitt dabey vermellden, Sie schrye ren Zwar alle Jaa Jaa, Aber Sie sollten Sich auch wolbedencken, dann es vnb kein kleines Zuethuen sey: wollten Sie aber wie Zueuor, bey Ihr gnaden den herrn Stännden stehen: vnndt dero abgefertigten Commißarien, wie angehöret, in allen Zue fortstellung würcklicher execution hilff Thuen, sollten Sie Sich Zum andernmall erklären, Darauff Sie wie Zuevor vnbe- dachtsamb alle sambt in hauffen (darunter Sich auch Ketzerische Weiber befunden) mitt heller Stimm geschryeren, Ja, Ja, Ja, Theils auch mit dem Zuesacz, Jaa hab vundt, leib vndt leben wollen Wier bey Ihnen lassen. Vber wellches Ihr gantz Vubesinnen vnndt leichtsinniges Jaa schreyen, Sich die Catholischen höchlich verwundert, Jhnen Ihre vnbeständigkeit vundt vorige dem Rath gethane Zuesag verwießen vndt gemeldet, daß es nicht müglich sey, das alle vmbstehende, dieß schreibens inhalt vernommen; ge- schweigen in erwegung genommen hetten. Derwegen Sie in so wichtigen sachen doch nicht allso schnelliglich vnndt vubesunnen fortfahren, Sonndern Sich Zuesamen hauffen, einhellig beratten, vnndt nachmallß Ihr meinung durch einen abschueß der gesambten Burgerschafft vndt einen Ehrsa. Rathandeüten lassenwollen. Aber dieß alles hatt bey Ihnen in wenigsten Stadt funden, Soundern seindt allso auf Ihren Jaa verblieben. Darwider aber die Catholischen pro- testiret, das es nicht aller vntenstehenden will vundt meinung sey, Sinte- mall Sich darunter auch viell Catholische befinden, vnndt hierzue mitt gut- ten gewissen nicht Jaa sagen können. Hierauf vorbemellte Lutteraner ge- antwortworttet, Ey man wirdt da feinen nöttigen, wer Sich nicht guttwillig will brauchen lassen, der laß bleiben. Allß dann von der stiegen hienunter Zue den gemeinen mahnn gangen, vndt das dießelben vor der herrn Com- missarien Losament aufwartten sollen, anordnung gethan, denen Sie auch allsobaldt gehorsambet, vnndt Sich in Puncto dahin begeben. Die Commissarij aber, nachdem Sie dieß ahnhangs lust, hercz. Muett, Sinn vnndt freüdig begierdt gesehen, haben Ihren weg wider aufis Rath¬ hauß genommen, vundt wie zur fruer Tagzeit die schliessel von der Stadt vnndt Rathhauß, sambt der Stadt Sigil, auch die Schliessel von der Kirchen St. Mauritzen, Zum andernmall ernstlich vnndt mitt gewalldt begehret vnndt abge fordert. Hierauf von Bartholomeo Heylig geantwordtet, Die Stadt vnndt Rathaußschliessel seindt Zwar beybendig, will Sie Jehmandt mitt gewalldt nehmen, wirdts khünffiig wiessen Zue verantwordten, vundt der Gemein ge- sagt, was Sie darzue sagen. Darauf balldt erstlich Veit Oesterreicher, vnndt Friedrich Schäeffer herfür gebrochen vnudt geantwordtet, (doch ohn allen befellch der Gemein). Jaa man soll Sie geben. Vandt Sindt hierauf von der Lutherischen Gemein allsoballdt auß Rath vnndt befehlich der Commiss.
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405 Marcus Schweidtleykh vundt Sebastian Schuemann (bestellt worden?), wel- che die Stadt mitgerüster hanndt allzeit auff- vnndt Zueschliessen sollen. Auch die Schliessel von Albrecht Sedlniczky von Tisch hinweg neh- mendt, Ihnen vber antworttet worden, Vundt sich allso der Stadt Thör gemechtiget Danunn sollche vundt dergleichen vnuerandtwordtliche attentata Sich Jeh mehr vnndt mehr hauffen wollen, Ist ein Catholische Burgerschafft durch einen Außschneß. in beysein der Commissarij vnndt Vncatholischen, vor einen Ehrsamen Rath getretten, vnndt durch Johan Skocziowsky dem Elltern in Böhaimbischer Sprach vortragen, vnndt offendtlich protestiren lassen das sollche gewalldtsambe vornehmen gegen Ihr Mayestät vnndt einem Rath ein Catholische Burgerschafft Zwar Jetziger zeit nunn nicht mehr stewern, noch verwehren können, Jedoch wollen Sie an dießem allen ver- lauff khünfftig, vnndt Zue allen ewig wehrenden Zeiten, Auch gantz vnndt gar exempt, Vutheilhafft vundt vor Gott, vnndt der gantzen welldt in allen vnfähig vundt vnschuldig sein. Darauff antwordtet herr Heylig, wier müßen es an Jeczo Gott vnndt der zeitt befehlen. Allß Sie die fürnembsten Radlführer gehöret, seindt Sie gleichsamb darob ergrimmet, (vundt sonnderlich Schweydtleickh) gesagt, wer hatt dießen reden heißen, demenach seindt die Commissarien aufgestannden, ins Losament ganugen, vnndt balldt hernach auf den wagen gesefsen, vnndt vnverzüglich dem Collegio in begleydtung aller Keczer Zue gefahren. Vnndt haben die Subutraquisten füer nichts gewissers gehalltten, allein daß man den Jesuit- ten das garauß machen würde, derowegen Sie vnterwegs Sich mitt steinen woll versehen, vnudt hierzue fertigen fueß hetten. Aber Allß die Commis- sarien in daß Collegium kyommen, Ist herr Pr. Rector sambt allen Patri¬ bus vundt der gantzen societet, Jhnnen entgegen ganngen, Da dann herr Albrecht Sedlniczky, Ihnen allso baldt den auff Sich tragenden befelch von Punct zu Punct erkläret, vnndt vorgehallten, denßelben auch Nachmalls von wordt Zue wordt, durch Leonhardt Stockhen verleßen lassen, Vundt darauf die Kirchen schlüssel von Ihnen abgefordert. Weilen aber Pr. Rector der Böh= mischen Sprach vnkundig war, hatt Ihme pr. Jonas solche Puncta Latei- nisch angezeügt, Darauff er heischender notturfft nach, darwider kräfftiglich protestiret, vundt vermelldet, waß Ihnen in angehörten befehlich von An- stiefftungen bößer Practiken, verhetzung vornehmer Fürsten, herrn, vnndt Potentaten hertzen sowoll andern mehr vugebierlichen vornehmen wieder die Lutterischen, vnwarhafftig aufgemeßen, vnndt Zuegemüttet wierdt, das Ihn- uen sollches alles Zur vngebier vnndt vnrecht, Allein bloß. Auß auff Sie gefasten haß vnndt Neidt beschehe, wieder welche vnschuldige auflag vundt bezichtigung Sie dann hiemitt offendtlich vor Gott vnndt der Welldt, Sollen
405 Marcus Schweidtleykh vundt Sebastian Schuemann (bestellt worden?), wel- che die Stadt mitgerüster hanndt allzeit auff- vnndt Zueschliessen sollen. Auch die Schliessel von Albrecht Sedlniczky von Tisch hinweg neh- mendt, Ihnen vber antworttet worden, Vundt sich allso der Stadt Thör gemechtiget Danunn sollche vundt dergleichen vnuerandtwordtliche attentata Sich Jeh mehr vnndt mehr hauffen wollen, Ist ein Catholische Burgerschafft durch einen Außschneß. in beysein der Commissarij vnndt Vncatholischen, vor einen Ehrsamen Rath getretten, vnndt durch Johan Skocziowsky dem Elltern in Böhaimbischer Sprach vortragen, vnndt offendtlich protestiren lassen das sollche gewalldtsambe vornehmen gegen Ihr Mayestät vnndt einem Rath ein Catholische Burgerschafft Zwar Jetziger zeit nunn nicht mehr stewern, noch verwehren können, Jedoch wollen Sie an dießem allen ver- lauff khünfftig, vnndt Zue allen ewig wehrenden Zeiten, Auch gantz vnndt gar exempt, Vutheilhafft vundt vor Gott, vnndt der gantzen welldt in allen vnfähig vundt vnschuldig sein. Darauff antwordtet herr Heylig, wier müßen es an Jeczo Gott vnndt der zeitt befehlen. Allß Sie die fürnembsten Radlführer gehöret, seindt Sie gleichsamb darob ergrimmet, (vundt sonnderlich Schweydtleickh) gesagt, wer hatt dießen reden heißen, demenach seindt die Commissarien aufgestannden, ins Losament ganugen, vnndt balldt hernach auf den wagen gesefsen, vnndt vnverzüglich dem Collegio in begleydtung aller Keczer Zue gefahren. Vnndt haben die Subutraquisten füer nichts gewissers gehalltten, allein daß man den Jesuit- ten das garauß machen würde, derowegen Sie vnterwegs Sich mitt steinen woll versehen, vnudt hierzue fertigen fueß hetten. Aber Allß die Commis- sarien in daß Collegium kyommen, Ist herr Pr. Rector sambt allen Patri¬ bus vundt der gantzen societet, Jhnnen entgegen ganngen, Da dann herr Albrecht Sedlniczky, Ihnen allso baldt den auff Sich tragenden befelch von Punct zu Punct erkläret, vnndt vorgehallten, denßelben auch Nachmalls von wordt Zue wordt, durch Leonhardt Stockhen verleßen lassen, Vundt darauf die Kirchen schlüssel von Ihnen abgefordert. Weilen aber Pr. Rector der Böh= mischen Sprach vnkundig war, hatt Ihme pr. Jonas solche Puncta Latei- nisch angezeügt, Darauff er heischender notturfft nach, darwider kräfftiglich protestiret, vundt vermelldet, waß Ihnen in angehörten befehlich von An- stiefftungen bößer Practiken, verhetzung vornehmer Fürsten, herrn, vnndt Potentaten hertzen sowoll andern mehr vugebierlichen vornehmen wieder die Lutterischen, vnwarhafftig aufgemeßen, vnndt Zuegemüttet wierdt, das Ihn- uen sollches alles Zur vngebier vnndt vnrecht, Allein bloß. Auß auff Sie gefasten haß vnndt Neidt beschehe, wieder welche vnschuldige auflag vundt bezichtigung Sie dann hiemitt offendtlich vor Gott vnndt der Welldt, Sollen
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406 niter protestiret haben wollen. Hetten Sich anch sollches Verdachts viel- weniger aber dergleichen, sondern mehrer vnndt grösserern Danckfbarkheit, die Sie an der blüenden Jugendt, bey hoch vnndt Niedriges stanndts Per- sonen, mitt deroßelben stätts gevbten fleiß woll verdienet hetten, in ewig- keit nicht versehen. Wie dem aber, wollen Sie es dem gerechten Gott anheimbstellen, vnndt Sich Ihr gnaden der herrn Stännde will vnndt befellch, willig vnter- werffen, vnndt Sprachen herr dein will geschehe. Soviell aber die schliessel Zur Kirchen belangt, wehren nun mehr bey Ihnnen uicht, Sonndern bey dem Ehrwürdigen Capittel allß collatoren Zu suchen. Dieß alles hatt ermellter pr. Jonas benen Commisfarien in gegen- wardt grossen Anzahl Pöffels von wordt Zue wordt Böhmisch wider ange- zeügt, vnndt daß Ihnen vor Gott vundt der weldt dießfallß vnrecht beschüht offendtlich wiederhollet. Die Commissarien aber haben den Patribus einen gewissen tag Zum außraumen des Collegij vnndt conuicts, Sowohl Ihren Personnen Zum endtlichen abschiedt von der Stadt (darüber Sich vann keiner auß Ihnen bey leibesstraff finden lassen wölle) den morgenden Son-- tag frite vmb 8 Vhr 12 tag Maij. Intimiret vundt angeseczet. Von dannen hernach neben dem von Zierotin vnndt dessen Reüttern auffm Placz hallttendt, Ihren wege Zum Pfarhern Zue St. Mauritz ge- nommen, vnndt gleicher gestallt, wie gehöret, procediret, Die Schliessel mitt gewalldt genommen, die Kirchen St. Mauricz eröffnet, den Michael Engel- man vnndt Hanns Thomas Zue Kirchenvätter bestellet, in der Sacristery alle Kleynodien vnndt Kirchenzier vberantwordtet, Vundt in derselben Stundt einen gedeckten Kutschen nach Meister Thobiam auf Sternbergk abgeordnet, wellcher denßelben abendt noch alhier ankhommen, vnndt auff den morgen wie Zue früer stundt, also auch nachmittag frewdige Triumph Predigten gehallten. Damitt Sie aber desto gewisser vnndt Sicher geweßen, haben Sie die Commissarien die Zwey Cornet Reütter, weillen Sie bey den Jesuitten vnndt Pfarhoff geweßen interim auf dem Rinng in völliger bereitschafft hallten vnndt wardten lassen. Nunn wie vor gehört, so ist die Rathsmutation auf den montag nach exaudi angestellt geweßen, Weillen die Commissarien aber vnter dießer Zeit auch auff Newstadt verreißet, vnndt daßelbsten eben messig die lirch ein Ziehung sowoll Rathsverenderung, verrichtet, hatt es derewegen auß mangel der zeit, biß auf den andern tag verbleiben müssen. Dinstags dann, so da war der 14. Maj. Ist ein Ehrbar. Gemein wiederumb auf daß Ratthhauß kommen, vundt alß die Commissarien Sich auch dahin ahngefunden, haben Sie allßbaldt ein frag an die Lutherische Burgerschafft gethan, Ob Sie, wie Ihnen vergaungenen Sambstag befohlen
406 niter protestiret haben wollen. Hetten Sich anch sollches Verdachts viel- weniger aber dergleichen, sondern mehrer vnndt grösserern Danckfbarkheit, die Sie an der blüenden Jugendt, bey hoch vnndt Niedriges stanndts Per- sonen, mitt deroßelben stätts gevbten fleiß woll verdienet hetten, in ewig- keit nicht versehen. Wie dem aber, wollen Sie es dem gerechten Gott anheimbstellen, vnndt Sich Ihr gnaden der herrn Stännde will vnndt befellch, willig vnter- werffen, vnndt Sprachen herr dein will geschehe. Soviell aber die schliessel Zur Kirchen belangt, wehren nun mehr bey Ihnnen uicht, Sonndern bey dem Ehrwürdigen Capittel allß collatoren Zu suchen. Dieß alles hatt ermellter pr. Jonas benen Commisfarien in gegen- wardt grossen Anzahl Pöffels von wordt Zue wordt Böhmisch wider ange- zeügt, vnndt daß Ihnen vor Gott vundt der weldt dießfallß vnrecht beschüht offendtlich wiederhollet. Die Commissarien aber haben den Patribus einen gewissen tag Zum außraumen des Collegij vnndt conuicts, Sowohl Ihren Personnen Zum endtlichen abschiedt von der Stadt (darüber Sich vann keiner auß Ihnen bey leibesstraff finden lassen wölle) den morgenden Son-- tag frite vmb 8 Vhr 12 tag Maij. Intimiret vundt angeseczet. Von dannen hernach neben dem von Zierotin vnndt dessen Reüttern auffm Placz hallttendt, Ihren wege Zum Pfarhern Zue St. Mauritz ge- nommen, vnndt gleicher gestallt, wie gehöret, procediret, Die Schliessel mitt gewalldt genommen, die Kirchen St. Mauricz eröffnet, den Michael Engel- man vnndt Hanns Thomas Zue Kirchenvätter bestellet, in der Sacristery alle Kleynodien vnndt Kirchenzier vberantwordtet, Vundt in derselben Stundt einen gedeckten Kutschen nach Meister Thobiam auf Sternbergk abgeordnet, wellcher denßelben abendt noch alhier ankhommen, vnndt auff den morgen wie Zue früer stundt, also auch nachmittag frewdige Triumph Predigten gehallten. Damitt Sie aber desto gewisser vnndt Sicher geweßen, haben Sie die Commissarien die Zwey Cornet Reütter, weillen Sie bey den Jesuitten vnndt Pfarhoff geweßen interim auf dem Rinng in völliger bereitschafft hallten vnndt wardten lassen. Nunn wie vor gehört, so ist die Rathsmutation auf den montag nach exaudi angestellt geweßen, Weillen die Commissarien aber vnter dießer Zeit auch auff Newstadt verreißet, vnndt daßelbsten eben messig die lirch ein Ziehung sowoll Rathsverenderung, verrichtet, hatt es derewegen auß mangel der zeit, biß auf den andern tag verbleiben müssen. Dinstags dann, so da war der 14. Maj. Ist ein Ehrbar. Gemein wiederumb auf daß Ratthhauß kommen, vundt alß die Commissarien Sich auch dahin ahngefunden, haben Sie allßbaldt ein frag an die Lutherische Burgerschafft gethan, Ob Sie, wie Ihnen vergaungenen Sambstag befohlen
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407 worden, dießelben Personen, so Zum Rathstüllen qualificiret, vnndt tauglich, erkießet, vnndt vermercket hetten. Darauf Georg Schuebert herfür getretten, vnndt an Statt der Ewan- gelischen Burgerschafft, eine verzeichnuß deroßelben denen Commissarien eingehändiget. Follgendts hatt herr Sedluiczky, in Böhaimbischer Sprach, allergestalldt es verruckten Sambstag beschehen, Ihre auf Sich habende be- fellch vnndt Commission gegen Einen Ehrsamen Rath furtzlich repetiret, vundt darneben, das Sie an ieczo Ihrer Ampter, Macht vondt Würden gentzlich entseczet sein sollen, Jhnen angedeüttet, Wellchem Actu dann Dr. Timin vndt Dr. Sabisch fleißig stets beygewohnet. Hierauf ein gantzer Ersamer Rath vnndt alle drey Räthe von Ihren gewohnlichen Rathsstellen aufgestaunden, vnndt vor den Commissarien durch Bartholomeum Heylig, vmb vergünstigung Zue reden begehret, Vundt da Sie es ersaubet, hat er anstatt eines gantzen Raths vnndt aller drey Räthe wieder sollche Ihre gewallthatige beginnen, in beysein der gantzen Gemein Catholisch vundt vncatholisch, offendtlich mitt hellen wordten, auf dieße nach¬ folgende Puncta fräfftiglich protestiret. Erstlichen, das sollche gewaldtsambe vornehmen, wieder Ihr Khönigl. Mayestät vnnßern allergnedigisten Khönig vnndt herr sey, dann vor dießem alle Rathsverändrung Ihr Mayestät durch Jhr Gnaden herrn Vnter Cam- merer verrichten lassen. Zum andern sey es auch wieder die Zeit, weillen sollche veränderung vber Menschen gedencken Allzeit Jährlichen vmb Laurenti beschehen. Zum dritten, ist es wieder den allten gewöhnlichen brauch, vnndt Ge- meiner Stadt Vhrallte wollher gebrachte priuilegium vndt Freyheiten, dann von ewigkeit her nicht vblich, noch breüchig geweßen, das ein sttzender Rath von der Gemein erwöhlet, vnndt in beysein deroßelben verändert were wor- den, Sonndern Jee vndt allwege ist der allte Siczende Rath der erwöhlung des Newen Raths mächtig geweßen. Derowegen Sie wieder dieße vnndt alle anndere gewaldtsambe vor= nehmen vundt vnorduungen hiemitt fräfftiglich Protestiret haben wollen. Auf dießes hatt Wenczl Bittowsky deütsch geantwordtet, Ihr gnaden die herrn Stännde, Erkhennen Jhr Khönigl. Mayestät Ferdinandum gleichs- falls für ihren Allergnedigisten König vundt herrn, Derowegen Sie dann, so etwa Ihr Majestät Zuewider, nicht gern etwaß Thun wollen. Allein waß da geschehe. Ist bloß Zue auf erbawung gutter vertrew lichen Freündt: vundt Nachbarschafft, damit der liebe lang gewünschte frie- den, dermahlen eines gepflanczet, vndt der allten vnuertrewligfeit abgehollf- jen werden möchte, Angesehen. Belanngendt daß es nicht Zue rechter gebierlicher Zeit beschehe, müs- sen Sich Ihr gnaden die herrn Stäunde Ahn ietzo nach der Zeit richten,
407 worden, dießelben Personen, so Zum Rathstüllen qualificiret, vnndt tauglich, erkießet, vnndt vermercket hetten. Darauf Georg Schuebert herfür getretten, vnndt an Statt der Ewan- gelischen Burgerschafft, eine verzeichnuß deroßelben denen Commissarien eingehändiget. Follgendts hatt herr Sedluiczky, in Böhaimbischer Sprach, allergestalldt es verruckten Sambstag beschehen, Ihre auf Sich habende be- fellch vnndt Commission gegen Einen Ehrsamen Rath furtzlich repetiret, vundt darneben, das Sie an ieczo Ihrer Ampter, Macht vondt Würden gentzlich entseczet sein sollen, Jhnen angedeüttet, Wellchem Actu dann Dr. Timin vndt Dr. Sabisch fleißig stets beygewohnet. Hierauf ein gantzer Ersamer Rath vnndt alle drey Räthe von Ihren gewohnlichen Rathsstellen aufgestaunden, vnndt vor den Commissarien durch Bartholomeum Heylig, vmb vergünstigung Zue reden begehret, Vundt da Sie es ersaubet, hat er anstatt eines gantzen Raths vnndt aller drey Räthe wieder sollche Ihre gewallthatige beginnen, in beysein der gantzen Gemein Catholisch vundt vncatholisch, offendtlich mitt hellen wordten, auf dieße nach¬ folgende Puncta fräfftiglich protestiret. Erstlichen, das sollche gewaldtsambe vornehmen, wieder Ihr Khönigl. Mayestät vnnßern allergnedigisten Khönig vnndt herr sey, dann vor dießem alle Rathsverändrung Ihr Mayestät durch Jhr Gnaden herrn Vnter Cam- merer verrichten lassen. Zum andern sey es auch wieder die Zeit, weillen sollche veränderung vber Menschen gedencken Allzeit Jährlichen vmb Laurenti beschehen. Zum dritten, ist es wieder den allten gewöhnlichen brauch, vnndt Ge- meiner Stadt Vhrallte wollher gebrachte priuilegium vndt Freyheiten, dann von ewigkeit her nicht vblich, noch breüchig geweßen, das ein sttzender Rath von der Gemein erwöhlet, vnndt in beysein deroßelben verändert were wor- den, Sonndern Jee vndt allwege ist der allte Siczende Rath der erwöhlung des Newen Raths mächtig geweßen. Derowegen Sie wieder dieße vnndt alle anndere gewaldtsambe vor= nehmen vundt vnorduungen hiemitt fräfftiglich Protestiret haben wollen. Auf dießes hatt Wenczl Bittowsky deütsch geantwordtet, Ihr gnaden die herrn Stännde, Erkhennen Jhr Khönigl. Mayestät Ferdinandum gleichs- falls für ihren Allergnedigisten König vundt herrn, Derowegen Sie dann, so etwa Ihr Majestät Zuewider, nicht gern etwaß Thun wollen. Allein waß da geschehe. Ist bloß Zue auf erbawung gutter vertrew lichen Freündt: vundt Nachbarschafft, damit der liebe lang gewünschte frie- den, dermahlen eines gepflanczet, vndt der allten vnuertrewligfeit abgehollf- jen werden möchte, Angesehen. Belanngendt daß es nicht Zue rechter gebierlicher Zeit beschehe, müs- sen Sich Ihr gnaden die herrn Stäunde Ahn ietzo nach der Zeit richten,
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408 Dann nott, hatt kein gebott, vnndt werden daßelbe in khünfftigen hoffentlich wollzueverantwordten wießen. Daß es aber wieder den allten gewohnlichen brauch, vundt Gemeiner Stadt priuilegia vnndt freybeiten seyn solle, Seindt Ihr Guaden die herrn Stände gar nicht gesonnen dießelben in gerinngesten Zue schwechen, Sonn- dern vielwehr darob hanndt vnndt schutz Zue hallten. Dahero Sie in einen vndt den andern mit nichten etwaß Zue difficuliren haben. Hatt allso die von der Lutherischen Burgerschafft eingereichte verzeüchnneß der erkiesten khünfftigen Rathspersonnen dem Vnterschreiber Zue verleßen eingeantwor tett, mit vorhergehender Erinderung, damitt Sich dießelben alle vnndt Jede, So darinn begriessen, in wenigisten wiedern, oder entschuldigen sollten, dann die herrn Commissarien nicht bedacht seindt, vber der Gemein außsetzung das kleinste Zue ändern, derwegen man nur die Zeit vergebens Zuebringen würde. Darauff balldt Bartholomeus Heilig, Carll Hirsch, Dauidt Heintz, vnndt Hannß Obßdorffer, allß Burgermeistere verleßen worden, herrn Schö- pfen aber, M. Joan. Scintilla, Auf dem Nacher das Richter Ampt verblie ben, Paul Ruppricht, Moricz Kloczman, Paul Parsch, Georg Noske, Adam Schäeffer, Wentzl Lußyczky, vnndt Wylmhelmb Lerßmacher, Item Sechs Per- sonnen Zum mittrabt, Allß Hannß Eckhert, Merten Fröhlich, Andreß Gron- meß. Galle Labrhüttl, Thobias Marquart vnndt Hannß Adam, damit dieße, wann etwa schwere sachen Zue erörtern vorkommen möchten, Sie einen Rath auch mitt hilff beysprinngen sollten. Ist allso obgesecztermassen der Rath verneüert, vundt das Juramen- tum von dennen erwöllten Personnen Jhr Mayestät vondt deroßelben Erben prästirt worden. Wie trewlich Sie aber denßelben nachkommen, vnndt Ihr Kays. Mayestät dießfalls respectiret, das hatt nicht allein der effectus in dem Sie was wider Ihr Mayestät durante rebellione von den Stännden geschmidet vnndt practiciret durch allerhandt schädtliche Commissionen vnndt heimbliche gifftige Rathschläg, So Ihnen allein vnndt niemanden anndern am besten bewust seindt, gar trewlich fleißig vnndt begierig befördern, vnndt exequiren hellffen, genuegsamb erwießen, Sonndern auch die herrn Capitu- lares vnndt andere geistliche herrn sowoll auch weldtliche, wegen vubillichen arrestirens, incarcerirens, Torquirens, vundt Tribulirens, mitt schmer- zen vnndt bekhummerten hertzen leyden mehr allß genuegsamb erfahren müssen. Wie vnndt auff weiß weiß aber sich hernach diese Rebellion geendet, vnndt die Stadt Ollmutz Ihr Mayestät zue vorriger Deuotion vnndt gehorsamb gebracht worden, vollget kürtzlich. Demnach daß kägliche seuffczen vundt bitterliche Lamentiren so viel Tausendt bedrengter Catholischen Seelen dermahlen eines durch die wolckhen
408 Dann nott, hatt kein gebott, vnndt werden daßelbe in khünfftigen hoffentlich wollzueverantwordten wießen. Daß es aber wieder den allten gewohnlichen brauch, vundt Gemeiner Stadt priuilegia vnndt freybeiten seyn solle, Seindt Ihr Guaden die herrn Stände gar nicht gesonnen dießelben in gerinngesten Zue schwechen, Sonn- dern vielwehr darob hanndt vnndt schutz Zue hallten. Dahero Sie in einen vndt den andern mit nichten etwaß Zue difficuliren haben. Hatt allso die von der Lutherischen Burgerschafft eingereichte verzeüchnneß der erkiesten khünfftigen Rathspersonnen dem Vnterschreiber Zue verleßen eingeantwor tett, mit vorhergehender Erinderung, damitt Sich dießelben alle vnndt Jede, So darinn begriessen, in wenigisten wiedern, oder entschuldigen sollten, dann die herrn Commissarien nicht bedacht seindt, vber der Gemein außsetzung das kleinste Zue ändern, derwegen man nur die Zeit vergebens Zuebringen würde. Darauff balldt Bartholomeus Heilig, Carll Hirsch, Dauidt Heintz, vnndt Hannß Obßdorffer, allß Burgermeistere verleßen worden, herrn Schö- pfen aber, M. Joan. Scintilla, Auf dem Nacher das Richter Ampt verblie ben, Paul Ruppricht, Moricz Kloczman, Paul Parsch, Georg Noske, Adam Schäeffer, Wentzl Lußyczky, vnndt Wylmhelmb Lerßmacher, Item Sechs Per- sonnen Zum mittrabt, Allß Hannß Eckhert, Merten Fröhlich, Andreß Gron- meß. Galle Labrhüttl, Thobias Marquart vnndt Hannß Adam, damit dieße, wann etwa schwere sachen Zue erörtern vorkommen möchten, Sie einen Rath auch mitt hilff beysprinngen sollten. Ist allso obgesecztermassen der Rath verneüert, vundt das Juramen- tum von dennen erwöllten Personnen Jhr Mayestät vondt deroßelben Erben prästirt worden. Wie trewlich Sie aber denßelben nachkommen, vnndt Ihr Kays. Mayestät dießfalls respectiret, das hatt nicht allein der effectus in dem Sie was wider Ihr Mayestät durante rebellione von den Stännden geschmidet vnndt practiciret durch allerhandt schädtliche Commissionen vnndt heimbliche gifftige Rathschläg, So Ihnen allein vnndt niemanden anndern am besten bewust seindt, gar trewlich fleißig vnndt begierig befördern, vnndt exequiren hellffen, genuegsamb erwießen, Sonndern auch die herrn Capitu- lares vnndt andere geistliche herrn sowoll auch weldtliche, wegen vubillichen arrestirens, incarcerirens, Torquirens, vundt Tribulirens, mitt schmer- zen vnndt bekhummerten hertzen leyden mehr allß genuegsamb erfahren müssen. Wie vnndt auff weiß weiß aber sich hernach diese Rebellion geendet, vnndt die Stadt Ollmutz Ihr Mayestät zue vorriger Deuotion vnndt gehorsamb gebracht worden, vollget kürtzlich. Demnach daß kägliche seuffczen vundt bitterliche Lamentiren so viel Tausendt bedrengter Catholischen Seelen dermahlen eines durch die wolckhen
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409 vor das angesicht des allgerechten Richters Christi, getrunngen, Vundt auß sonnderlicher Allmacht vnndt beyhilff Gottes, die Ketzerischen Rebellen vnndt Tirrannen von Ihr Röm. Khays. Mayestät gegen Ihnen gebrauchter Ar- mada den 8. Noueb. 1620 Jahrs, auf den Weißen bergk vor Prag der massen getroffen, erlegt, vnndt Zerstreüet Allso das alle Conföderirte Länn- der darob in Zittern vnndt schreckhen gerathen. Die herrn Stännde auß Böhmen auch, ein gantz trewhertziges verwahrungsschreiben, wie ahn ein Ersam. Landtschafft dieß Marggrafftumb, Allso auch einen Rath der Stadt Ollmutz (deßen original hiebey lit. C. Zue sehen) Zuegefertigt, vnndt Zue vorigen Khayserlichen gehorsamb vermahnet vundt gebetten, Ist wie den Stännden allso auch dem Rath Zue Ollmutz der helm voriges hails ent- fallen. Vundt kurtz hernach da die Stännde dießes Marggraffthumb bey Jhr Kays. May. Feldt Generaln Graffen de Buquoy (wellcher Sich albe- reit in Mähren befunden) genadt gesucht, etliche vornehme Burgerßleüth vundt rebellen allß beyde Adam vnndt Fridrich Schäeffer, Obßdorffer, Andreß Rieger, Christoff Kobnitcz, Marquart, wellcher aber wider ertappet, vnndt andere, Sich sambt allen den Ihrigen auß den staub gemacht, vnndt in die flucht begeben, deßgleichen Hartmahn von Buchaimb, da er vor tags ent- wischet, hat Carl Hirsch die Stadtschliessel hinter Ihme gehabt, vnndt die Stadt eröffnen lassen. So haben auch die Stännde dießes Marggraffthumb Mähren den 29. Nouemb. gedachten Jahres, dem Rath Zue Ollmutz ein schreiben (das albereit Ihr Kays. May Volckh Zue besetzung Brynn, Oll- mutz, Hradisch. Crembßier, Neüstadt vnndt der gleichen) im ahnueg. Auf das wan dasselbe hieher gelanngen möchte, daß man ohn allen verzueg vndt vnweigerlich, sollchen guttwilligen einzueg in die Stadt lassen selle, Zuegefertiget. Darauff balldt die vornembsten auß Ihren Rath in des herrn Obri¬ sten Grauen von Schlickh Loßament gangen, vnndt allda bey hannß Kropfen Rath gehallten, die Catholischen aber mit freüdigen geist, haben Gott den Allmechtigen tag vundt nacht vmb fernere genadt vnndt geduldt Inniglich angerueffen, vnndt deß Khayßerlichen volcks ehestes in frewden gewertig geweßen. Anno 1621 den 9. Januarij hatt der Lutherische Rath Zue Ollmutz ahn Jhr gnaden herrn Graffen von Schlickh begehret, das er seine Soll- daten, wellche auf den Dörffern vinb die Stadt herumb Loßierten, in die Stadt herein nehmen solle, Vundt nach sollchen hatt der Rath. Allß dann die gantze Gemein auf daß Rathhauß beschieden vnndt angemelldt, das der Obriste Graff Schlickh begehren seine Solldaten in die Stadt Zuefüthren, dießelben Zue bewehren, Vundt nachmalls die Lanndtscassa sowoll das Rat- hauß vnndt Müntz, vor dem Khayßerlichen Volckh im einzueg vor Spollie- rung Zue deffendiren. Allß es aber der Gemein, Sonnderlich den Catho-
409 vor das angesicht des allgerechten Richters Christi, getrunngen, Vundt auß sonnderlicher Allmacht vnndt beyhilff Gottes, die Ketzerischen Rebellen vnndt Tirrannen von Ihr Röm. Khays. Mayestät gegen Ihnen gebrauchter Ar- mada den 8. Noueb. 1620 Jahrs, auf den Weißen bergk vor Prag der massen getroffen, erlegt, vnndt Zerstreüet Allso das alle Conföderirte Länn- der darob in Zittern vnndt schreckhen gerathen. Die herrn Stännde auß Böhmen auch, ein gantz trewhertziges verwahrungsschreiben, wie ahn ein Ersam. Landtschafft dieß Marggrafftumb, Allso auch einen Rath der Stadt Ollmutz (deßen original hiebey lit. C. Zue sehen) Zuegefertigt, vnndt Zue vorigen Khayserlichen gehorsamb vermahnet vundt gebetten, Ist wie den Stännden allso auch dem Rath Zue Ollmutz der helm voriges hails ent- fallen. Vundt kurtz hernach da die Stännde dießes Marggraffthumb bey Jhr Kays. May. Feldt Generaln Graffen de Buquoy (wellcher Sich albe- reit in Mähren befunden) genadt gesucht, etliche vornehme Burgerßleüth vundt rebellen allß beyde Adam vnndt Fridrich Schäeffer, Obßdorffer, Andreß Rieger, Christoff Kobnitcz, Marquart, wellcher aber wider ertappet, vnndt andere, Sich sambt allen den Ihrigen auß den staub gemacht, vnndt in die flucht begeben, deßgleichen Hartmahn von Buchaimb, da er vor tags ent- wischet, hat Carl Hirsch die Stadtschliessel hinter Ihme gehabt, vnndt die Stadt eröffnen lassen. So haben auch die Stännde dießes Marggraffthumb Mähren den 29. Nouemb. gedachten Jahres, dem Rath Zue Ollmutz ein schreiben (das albereit Ihr Kays. May Volckh Zue besetzung Brynn, Oll- mutz, Hradisch. Crembßier, Neüstadt vnndt der gleichen) im ahnueg. Auf das wan dasselbe hieher gelanngen möchte, daß man ohn allen verzueg vndt vnweigerlich, sollchen guttwilligen einzueg in die Stadt lassen selle, Zuegefertiget. Darauff balldt die vornembsten auß Ihren Rath in des herrn Obri¬ sten Grauen von Schlickh Loßament gangen, vnndt allda bey hannß Kropfen Rath gehallten, die Catholischen aber mit freüdigen geist, haben Gott den Allmechtigen tag vundt nacht vmb fernere genadt vnndt geduldt Inniglich angerueffen, vnndt deß Khayßerlichen volcks ehestes in frewden gewertig geweßen. Anno 1621 den 9. Januarij hatt der Lutherische Rath Zue Ollmutz ahn Jhr gnaden herrn Graffen von Schlickh begehret, das er seine Soll- daten, wellche auf den Dörffern vinb die Stadt herumb Loßierten, in die Stadt herein nehmen solle, Vundt nach sollchen hatt der Rath. Allß dann die gantze Gemein auf daß Rathhauß beschieden vnndt angemelldt, das der Obriste Graff Schlickh begehren seine Solldaten in die Stadt Zuefüthren, dießelben Zue bewehren, Vundt nachmalls die Lanndtscassa sowoll das Rat- hauß vnndt Müntz, vor dem Khayßerlichen Volckh im einzueg vor Spollie- rung Zue deffendiren. Allß es aber der Gemein, Sonnderlich den Catho-
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410 lischen, sellczam vndt hoch verwunderlich vorkommen, haben Sie hierzue, durchauß nicht stimmen wollen, vnndt gesagt, man wurde hierdurch Ihr Khays. May. hochansehliche commissarien vnndt Kriegsbefelchshaber, höchlich offendiren Daunenhero ein gemein lieber selbsten Täglich Fanenstarckh auf- ziehen will, Aber einen Rath, vnndt den Subutraquisten hatt dieß uicht schmeckhen wollen, vundt durch den Heinczen antwordten lassen, waß wollen wier Vnnß viell Spreiczen, seindt Sie doch schen Zuevor in der Stadt. hierauff die katholischen geantwortet, Waß fragt man dann erst, wann Sie zuevor schon hinnen seindt, Vundt allso Jeder wieder Zue hauß gangen. Darauf sahe man haldt die Soldaten, nicht allein heüffig in der Stadt vnndt allen gassen hierumbgehen, Sonndern dieselben noch dieß Tags, vor der Stadt, in Hanns Eckherts, Frantzoßen Arcztes hoff. Auß gemeiner Stadtrüstkammer bewehren, vnndt hernach Zwo wacht, eine vor das Rathauß, die ander Zue der müncz aufführen. Weill daun sollches den Catholischen hochverdechtig fürkommen vnn d gleich eben diß Tags Ihr Röm. Khayl. May. Commissarien Neben Zimb- licher Anzahl volcks zue Proßnicz ankhommen, Alls haben Sie dießfalle uicht gesäumet, die vornembsten Zuesammenkommen, Thobias Schwannauern vnndt neben Jhm Antoni Oelern darzue vermöcht, damitt Sie Sich all߬ balldt Zue Roß aufmachen, vnndt Ibr gnaden Hern Commissario Danradl sollch new verdächtiges attentat nach Proßnicz in aller Eyll auisiren sollen, wellches da es beschehen, Jhr Gn. Herr Comiss. höchlich verwundert, vundt darauf in derselben nacht alßbaldt Herrn von Haißenstein, vnndt Herrn Christoff Carll Podstaczky neben aundern mehr, nach Ollmütz geferttigt, vnndt Ihr genaden dem Hern Graf Schlickhen, das er das Quartir Ol- mutz allßbaldt raumen wölle, ahn Zuemelden befohlen, Darzue sich Ihr Gnaden Herr Graff auch balldt willig befunden, vundt gesagt, er sey darnach nicht gestannden, Sonndern die Vurger haben das begehret. Bey seinen Soldaten auch balldt verordnet, in derßelben stund frue vmb 6 Vhr von der wach ab: vnndt Zum Thor hinauß in Ihre Quartir auf die Dörffer Zue ziehen. Die Mußqueten aber haben Sie vor dem Thor abgelegt, wellche auch hernach baldt wiederumb in Gemeinen Stadt Rüsthauß geführet worden. Es haben auch obgesagte abgesanndten Herr von Heißenstein vundt Podstaczky noch in derßelben nacht Ihr Gnaden Herrn, Herrn Commissario Danradl wider noch Proßtnicz, des Graff Schlicken willigkheit in rauhmung des Quartirs berichtett, Dahero er, das mitt Sich führende Kriegsvolckh so ein außschueß von 400 Mahun barüber Herr Haubtmann Stammer Commendirt, vnndt vnter das Sachsische Volckh gehörig war, denßelben morgen allß 11 Januarij besagten Jahrs Nach Ollmütz geordnet, wellche allßdann früe vmb 8 Vhr alldar (vnndt nicht ohne sondere grosse freüdt der Catholischen, mit grossen schmertzen vundt
410 lischen, sellczam vndt hoch verwunderlich vorkommen, haben Sie hierzue, durchauß nicht stimmen wollen, vnndt gesagt, man wurde hierdurch Ihr Khays. May. hochansehliche commissarien vnndt Kriegsbefelchshaber, höchlich offendiren Daunenhero ein gemein lieber selbsten Täglich Fanenstarckh auf- ziehen will, Aber einen Rath, vnndt den Subutraquisten hatt dieß uicht schmeckhen wollen, vundt durch den Heinczen antwordten lassen, waß wollen wier Vnnß viell Spreiczen, seindt Sie doch schen Zuevor in der Stadt. hierauff die katholischen geantwortet, Waß fragt man dann erst, wann Sie zuevor schon hinnen seindt, Vundt allso Jeder wieder Zue hauß gangen. Darauf sahe man haldt die Soldaten, nicht allein heüffig in der Stadt vnndt allen gassen hierumbgehen, Sonndern dieselben noch dieß Tags, vor der Stadt, in Hanns Eckherts, Frantzoßen Arcztes hoff. Auß gemeiner Stadtrüstkammer bewehren, vnndt hernach Zwo wacht, eine vor das Rathauß, die ander Zue der müncz aufführen. Weill daun sollches den Catholischen hochverdechtig fürkommen vnn d gleich eben diß Tags Ihr Röm. Khayl. May. Commissarien Neben Zimb- licher Anzahl volcks zue Proßnicz ankhommen, Alls haben Sie dießfalle uicht gesäumet, die vornembsten Zuesammenkommen, Thobias Schwannauern vnndt neben Jhm Antoni Oelern darzue vermöcht, damitt Sie Sich all߬ balldt Zue Roß aufmachen, vnndt Ibr gnaden Hern Commissario Danradl sollch new verdächtiges attentat nach Proßnicz in aller Eyll auisiren sollen, wellches da es beschehen, Jhr Gn. Herr Comiss. höchlich verwundert, vundt darauf in derselben nacht alßbaldt Herrn von Haißenstein, vnndt Herrn Christoff Carll Podstaczky neben aundern mehr, nach Ollmütz geferttigt, vnndt Ihr genaden dem Hern Graf Schlickhen, das er das Quartir Ol- mutz allßbaldt raumen wölle, ahn Zuemelden befohlen, Darzue sich Ihr Gnaden Herr Graff auch balldt willig befunden, vundt gesagt, er sey darnach nicht gestannden, Sonndern die Vurger haben das begehret. Bey seinen Soldaten auch balldt verordnet, in derßelben stund frue vmb 6 Vhr von der wach ab: vnndt Zum Thor hinauß in Ihre Quartir auf die Dörffer Zue ziehen. Die Mußqueten aber haben Sie vor dem Thor abgelegt, wellche auch hernach baldt wiederumb in Gemeinen Stadt Rüsthauß geführet worden. Es haben auch obgesagte abgesanndten Herr von Heißenstein vundt Podstaczky noch in derßelben nacht Ihr Gnaden Herrn, Herrn Commissario Danradl wider noch Proßtnicz, des Graff Schlicken willigkheit in rauhmung des Quartirs berichtett, Dahero er, das mitt Sich führende Kriegsvolckh so ein außschueß von 400 Mahun barüber Herr Haubtmann Stammer Commendirt, vnndt vnter das Sachsische Volckh gehörig war, denßelben morgen allß 11 Januarij besagten Jahrs Nach Ollmütz geordnet, wellche allßdann früe vmb 8 Vhr alldar (vnndt nicht ohne sondere grosse freüdt der Catholischen, mit grossen schmertzen vundt
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411 herczbrechen aber der Lutherischen) ahnkhommen, Auf den Placz gegen der Vhr in der schlachtordnung des Commissarij Danradels, gewartett, Wellcher nach dem Er hernach vmb 11 Vhr dieß Tages auch ankhommen in des Herrn von Waldtsstein Behausung eingekheret, Darauf balldt verordnet, vor das mitter: Burgk Thor, vnndt Rathhauß, ordentliche wach führen: vundt die übrigen Soldaten in der Stadt herumb einsoßiren lassen. Nach dießem haben Ihr gnaden Herr Commissarius Dauradel, den Rath Zue Sich berueffen lassen, vnndt Ihnen ein schreiben von Ihr Excellentz Herrn Graffen de Buquoy Praesentiret, Darneben auch befohlen, sollches in bei- sein der gesambtten Gemein Zue publiciren. Vundt allß es beschehen, war der Inhalt kürtzlich, Weillen Ihr gnaden die Herrn Stände, dießes Marggraffthumbs, Jhr Röm. Khaißl. May. Vunßers allergenedigsten Hern, albereit geschworen, Sie Stadt Olmütz Sich auch hoffentlich nicht widern werden. Zue abnehmung dann des Juraments, Sie offt gedachten Herrn Dan- radl, Im nahmen vnndt an Statt Jhr Röm. Khai. May. allen völligen gewalldt vundt macht gegeben haben wollen. Nach verstanndner beschaffenheit, hatt Sich ein Rath bey Ihr gnaden Herrn Commissario wieder aufgehalten, vnndt die Stundt, Zue ablegung deß Juraments Sich erkindiget, So von Ihr guaden der morgende tag allß 13 frue vmb 8 Vhr benandt worden. Zue wellcher Jeczt gemelltes Stundt Sich dann ein gantze Gemein gantz heüffig auf das Rathhauß gefunden, Dahin dann Ihr Gnaden Herr Commissarius Sich auch eingestellet, vnndt baldt anfangs Zue reden ange faungen. Demnach Sich verruckter zeit dieße Lännder von Ihr Röm. Khay. May. Vnußern allergenedigisten Khayßer Khönig vundt Herrn, bößlich ent- brochen, Ihrer gethanen hohen pflicht vnndt Trew vergessen, vundt einen vnordentlichen vngerechten, wieder Gott vudt alle Recht, selbst aufgeworffenen vnugt eigenwillig ahngemaßten vermeindten Khönig. Fridrichen Pfaltzgraffen bey Reyn, So die Tag seines Lebens, vndt von ewigkeit her nicht einige handt voll erden, geschweigen weder Landt nach leüth in dießen läundern ge- habt, gehuldiget, Vundt derwider alle gebier aufgerichten Vuion vundt Con- söderation geschweren. Allso daß höchst gedacht Ihr Khay. May. (nach dem viell vnndt offt abganngene gantz freündt vundt Vätterliche vermahnungen nicht fruchten wollen) auß billichen rüffer vundt vrsachen zur gegen wehr vnndt schwerdt grieffen: vundt in Summa auf allerley Ernstliche Krigs- müttl Aller genedigist gedacht sein müeßen. Auch nun mehr (doch nicht ohne sonderlich Hilff vnndt beystanndt Gottes) sollche vnbefügte eigenwillige rebel- lanten durch mittel fcherffe des schwerdts, Zertrennet, gedemüttiget, vnndt Zum gehorsamb bracht, Dahero dann hoch vonnötten, Dafern Sie anderst
411 herczbrechen aber der Lutherischen) ahnkhommen, Auf den Placz gegen der Vhr in der schlachtordnung des Commissarij Danradels, gewartett, Wellcher nach dem Er hernach vmb 11 Vhr dieß Tages auch ankhommen in des Herrn von Waldtsstein Behausung eingekheret, Darauf balldt verordnet, vor das mitter: Burgk Thor, vnndt Rathhauß, ordentliche wach führen: vundt die übrigen Soldaten in der Stadt herumb einsoßiren lassen. Nach dießem haben Ihr gnaden Herr Commissarius Dauradel, den Rath Zue Sich berueffen lassen, vnndt Ihnen ein schreiben von Ihr Excellentz Herrn Graffen de Buquoy Praesentiret, Darneben auch befohlen, sollches in bei- sein der gesambtten Gemein Zue publiciren. Vundt allß es beschehen, war der Inhalt kürtzlich, Weillen Ihr gnaden die Herrn Stände, dießes Marggraffthumbs, Jhr Röm. Khaißl. May. Vunßers allergenedigsten Hern, albereit geschworen, Sie Stadt Olmütz Sich auch hoffentlich nicht widern werden. Zue abnehmung dann des Juraments, Sie offt gedachten Herrn Dan- radl, Im nahmen vnndt an Statt Jhr Röm. Khai. May. allen völligen gewalldt vundt macht gegeben haben wollen. Nach verstanndner beschaffenheit, hatt Sich ein Rath bey Ihr gnaden Herrn Commissario wieder aufgehalten, vnndt die Stundt, Zue ablegung deß Juraments Sich erkindiget, So von Ihr guaden der morgende tag allß 13 frue vmb 8 Vhr benandt worden. Zue wellcher Jeczt gemelltes Stundt Sich dann ein gantze Gemein gantz heüffig auf das Rathhauß gefunden, Dahin dann Ihr Gnaden Herr Commissarius Sich auch eingestellet, vnndt baldt anfangs Zue reden ange faungen. Demnach Sich verruckter zeit dieße Lännder von Ihr Röm. Khay. May. Vnußern allergenedigisten Khayßer Khönig vundt Herrn, bößlich ent- brochen, Ihrer gethanen hohen pflicht vnndt Trew vergessen, vundt einen vnordentlichen vngerechten, wieder Gott vudt alle Recht, selbst aufgeworffenen vnugt eigenwillig ahngemaßten vermeindten Khönig. Fridrichen Pfaltzgraffen bey Reyn, So die Tag seines Lebens, vndt von ewigkeit her nicht einige handt voll erden, geschweigen weder Landt nach leüth in dießen läundern ge- habt, gehuldiget, Vundt derwider alle gebier aufgerichten Vuion vundt Con- söderation geschweren. Allso daß höchst gedacht Ihr Khay. May. (nach dem viell vnndt offt abganngene gantz freündt vundt Vätterliche vermahnungen nicht fruchten wollen) auß billichen rüffer vundt vrsachen zur gegen wehr vnndt schwerdt grieffen: vundt in Summa auf allerley Ernstliche Krigs- müttl Aller genedigist gedacht sein müeßen. Auch nun mehr (doch nicht ohne sonderlich Hilff vnndt beystanndt Gottes) sollche vnbefügte eigenwillige rebel- lanten durch mittel fcherffe des schwerdts, Zertrennet, gedemüttiget, vnndt Zum gehorsamb bracht, Dahero dann hoch vonnötten, Dafern Sie anderst
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412 genadt fünden vnndt genüssen wollen, Das Sie obgemelltter Vnion vnndt Pfaltzgraffen allß vnordentlichen vermaindten König gantz vnndt gar abßa- gen vnndt wieder SPrechen, sollche hohe schwere übertrettung vnndt Meyn- eydt mit Herczen vnndt mundt berewen, Auch hiefüro weder mitt gedanckhen, wortten, noch werckhen Zue allen künfftig vnndt ewig wehrenden Zeiten ermelldten Pfalltz Graien für feinen Herrn erkennen Ehren noch halten. Hergegen aber höchst ernente Ihr Khay. May. Ferdinandum sühr Ihren rechten Vätterlichen von Gott geordneten, recht erwöhlter, gesalbten, vnndt gekrönten Khaißer, Khönig vnndt Herrn mitt vurerfälschten Hertzen Trew willigen gehorsamb, schweren, vundt leißten sollen. Hierauff das Volckh diß alles mitt Jaa bestättiget, Vundt darauff das ordentliche Jurament Ihr Röm. Khaiß. May. Ferdinando vundt dero Erben, gehorsamblich abgeleget
412 genadt fünden vnndt genüssen wollen, Das Sie obgemelltter Vnion vnndt Pfaltzgraffen allß vnordentlichen vermaindten König gantz vnndt gar abßa- gen vnndt wieder SPrechen, sollche hohe schwere übertrettung vnndt Meyn- eydt mit Herczen vnndt mundt berewen, Auch hiefüro weder mitt gedanckhen, wortten, noch werckhen Zue allen künfftig vnndt ewig wehrenden Zeiten ermelldten Pfalltz Graien für feinen Herrn erkennen Ehren noch halten. Hergegen aber höchst ernente Ihr Khay. May. Ferdinandum sühr Ihren rechten Vätterlichen von Gott geordneten, recht erwöhlter, gesalbten, vnndt gekrönten Khaißer, Khönig vnndt Herrn mitt vurerfälschten Hertzen Trew willigen gehorsamb, schweren, vundt leißten sollen. Hierauff das Volckh diß alles mitt Jaa bestättiget, Vundt darauff das ordentliche Jurament Ihr Röm. Khaiß. May. Ferdinando vundt dero Erben, gehorsamblich abgeleget
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Patent vom 13. Dez. 1621, mit welchem alle Prädikanten aus Böhmen abgeschafst worden. (Aus dem Chaos Pessinianum.) My Karel z Boži Miloſtj Knjžie, Wladarz Domu Lychtenffteynsteho, Knjžie Oppawské. G. M. Ržimskeho Czysarže, Vherſkeho, a Czieskeho Krale teyna Radda, Komornjk, a na tento czias w Kralowſtwj Czieſkem narzizeny Comiſarž. Známo cžinjme timto Listem wssem, Zie Acžkoliw po wssem Swietie, Gak Božskymj, tak y Swietskymj Starodawnimj Czysaržskymj Kralowskymj Prawy tež y obecnim Snessenim, aby Ziadny Poddanych proti wrchnostj k pozdwjženj newzkazowal, a k nepołogi pržicžiny nedawal, doſtatecżnie narži= zeno, obzwlasstie pak Praedicantum, a ffararžum pod tiežkau pokutau a tre- stanim, aby w tiechto nynieyssich tiežkych w nowie wzujklých, wjry Krže- stianské doteykagiczych se roztržitostech Lidu obeczniho, k bauržcze a nepokogi neponaukalj a negitržilj, pržisnie Zapowiedjno gest: Wssak niczmenie se to Swietſe, Patrnie, a wssemu Swietu Zržegmé w Skutku nacházy, žie tohoto nedawno gminuleho pozdwjžienj a bauržky, niekterži cžessti Praedicanti ney- prwnieyssi Zacžatek, a Puwodowe gsau byli, a tu gedowatau hroznie ssko dliwau Rebellij Rozsyli a Rozplemenilj kdyžto mnozh znich Letha 1618 w ne- dieli Kržiżiowau zgewnie w kostelich na Kazatedlniczych Spis welicze gizli= wey, bauržlywey a ne prawdiwey gsau publicowalj, cžily a wyhlassowali, lidu obecznjmu wsseligake tlamy pržedstjralj, a tudy gey proti swe od Pana Boha wystawené poržadné Neywyšsfi wrchnostj, totiž na nen cžias G. M. Rzimskemu Czysarži Bherskemu a Czieskemu Kralj Mathyassowj Slawne a Swate Pamietj. Potom tolikež proti nynj Kralugiczymu, Neyjasnieyssymu, Welikomocznému, a Neynepržemožienieyssymu Knjjietj, a Panu Panu, Fer- dynandowj druhemu, Wolenemu Rzimstemu Czysarži, Vherskemu a Czieske- mu Kraly, Nas wfsech neymilostiwieyssymu, Gako y proti geho Czysarzské a Kralowske Milosti naržizenym Mistodržiczym Neywyžssim Auržedlnjkum Zemskym, a Raddam wssetecžnie ponukly, a Pozdwjhly, od gich Powinne
Patent vom 13. Dez. 1621, mit welchem alle Prädikanten aus Böhmen abgeschafst worden. (Aus dem Chaos Pessinianum.) My Karel z Boži Miloſtj Knjžie, Wladarz Domu Lychtenffteynsteho, Knjžie Oppawské. G. M. Ržimskeho Czysarže, Vherſkeho, a Czieskeho Krale teyna Radda, Komornjk, a na tento czias w Kralowſtwj Czieſkem narzizeny Comiſarž. Známo cžinjme timto Listem wssem, Zie Acžkoliw po wssem Swietie, Gak Božskymj, tak y Swietskymj Starodawnimj Czysaržskymj Kralowskymj Prawy tež y obecnim Snessenim, aby Ziadny Poddanych proti wrchnostj k pozdwjženj newzkazowal, a k nepołogi pržicžiny nedawal, doſtatecżnie narži= zeno, obzwlasstie pak Praedicantum, a ffararžum pod tiežkau pokutau a tre- stanim, aby w tiechto nynieyssich tiežkych w nowie wzujklých, wjry Krže- stianské doteykagiczych se roztržitostech Lidu obeczniho, k bauržcze a nepokogi neponaukalj a negitržilj, pržisnie Zapowiedjno gest: Wssak niczmenie se to Swietſe, Patrnie, a wssemu Swietu Zržegmé w Skutku nacházy, žie tohoto nedawno gminuleho pozdwjžienj a bauržky, niekterži cžessti Praedicanti ney- prwnieyssi Zacžatek, a Puwodowe gsau byli, a tu gedowatau hroznie ssko dliwau Rebellij Rozsyli a Rozplemenilj kdyžto mnozh znich Letha 1618 w ne- dieli Kržiżiowau zgewnie w kostelich na Kazatedlniczych Spis welicze gizli= wey, bauržlywey a ne prawdiwey gsau publicowalj, cžily a wyhlassowali, lidu obecznjmu wsseligake tlamy pržedstjralj, a tudy gey proti swe od Pana Boha wystawené poržadné Neywyšsfi wrchnostj, totiž na nen cžias G. M. Rzimskemu Czysarži Bherskemu a Czieskemu Kralj Mathyassowj Slawne a Swate Pamietj. Potom tolikež proti nynj Kralugiczymu, Neyjasnieyssymu, Welikomocznému, a Neynepržemožienieyssymu Knjjietj, a Panu Panu, Fer- dynandowj druhemu, Wolenemu Rzimstemu Czysarži, Vherskemu a Czieske- mu Kraly, Nas wfsech neymilostiwieyssymu, Gako y proti geho Czysarzské a Kralowske Milosti naržizenym Mistodržiczym Neywyžssim Auržedlnjkum Zemskym, a Raddam wssetecžnie ponukly, a Pozdwjhly, od gich Powinne
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414 Pržisahy, diedicžné poddanosti. a Poslussenstwj odwratilj, a tudy k Zbytecžné, wysokomyslné sskodliwe, wogenske weyprawie a dalssymu Pozdwižienj prži- wedli a niekterži z nich po giž Zacžatem Pozdwyžienj w Kollegij Czysarže Karla cžtwrteho, kazanj gim cžinilj a aby wssechnj gednomyslnie w swem pržedsewzetj stale trwalj horlywie uapomjnalj Tak žie potom hned nasledu- giczy Stržedu na hradie Pražſkém w Kanczellarži Czieske, niekterži G. Czys. a Kral. M. Mistodržiczy, a Raddy Vkrutnie, newažnie, Tyransky, a w Krže- stianstwu prwe nesleychanie z wokna wen wyhozenj, ginj pak do arrestu wzatj, a z Vržaduw. (czož y gine G Czys. a Kr. M. wierne Služiebnjfy gest potkalo) s posmiechem sSazenj bylj. A dale gsan take tjž cžessti Prae- dicanlj w Kostelich yak zde w Miestech Pražskych tak y ginde w Kralowstwj tomto Czieskem, každodennie w gisté hodiny prži obycžieynem Zwonienj, Lehkowažnie, pohorsstywie, Modlenj protj Geho Czys. a Kr. M. tež Protj wiernym G. M. zgewnie cžtaucze s Lydimnj tehdaž shromaždienymj, wyko nawalj, takowe tisknautj. Psatj. reznassetj, a wubecz prodawatj naržidilj, ano gesstie y ginssych mnoheych hrozneych, a tiesskeych aucžinkuw se docžinilj, až y naposledy wedle takoweho gich podnietu Pržednj Rebellowe, a domnielj Directorowe, obecz po sobie potahsse, a nad swym Swiedomjm se Zapome- nuwsse, k neporžadnemu wolenj gineho Pana gfau pržistaupilj. a geho sobie Za noweho Krále Cziesfeho wystawilj, kterymužto nesslechetnymu, a wssem Zemim Sskodliwemu Skutku, dotcženj Praedikantj, dle gich neywyžssi moż- nosti, 8 welikau piſnostj, a horliwostj, gsau ponaukaij, a wedly, tak zie y samj takoweho, nasylnie se na Kralowstwj wetrželeho, a giž od G. Czys. a Kr. M. do Achtn Swaté Rzimsfe Rzisse danebo Fridrycha, genž se Falcz- krabietem prži Regnu gmenuge, za nepraweho Krale Cziesfeho, neplatnie Korunowatj a Summau ke wssemu, czoz se posyle rozmahanj a rozsstrženj te proklate Confoederatj, a sskodliweho Puntowánj (strze kterež we wssem Kržestianstwu, gednj proti druhym, hroznie, tiežeje, a gizliwie pozdwjžienj a zbaurženj gfau, až giž y toto Kralowstwj. Spolu s pržiwtielenymj Ze miemj tež czelau Swatau Rzissy, y wsseczko Kržestianstwo, do Pohauskeho a Barbarskeho tiežkeho gha w mocz Turku auhlawnjmu wsseho Kržestian- stwa nepržitelj, pržiwedeno byti mielo) ſlaužilo, bohaprazdnie napomahali a wssem wubecz za dobre, a vžitecžne byti poznáwalj a Schwalowalj. Gakož pak až posawad tiž nepokogni wssetecžnj Zly Lide, den ode dne wedle pržiležitosti swých prži Zgewných y teynych Schuzkach, o to se wsseligak, aby Lid obecznj zase proti G. Czys. a Kr. M. zgitržen Zdwjžien, a tudy opiet wedle nesslechetneho gich winsse, Nowy w zemj nepokog stropen, a Spusoben bytj mohl, wynasnážiowati nepržestawagi. Poniewadž to wsse czož se nadpisuge w prawem skutku tak, a ne g- nak yakž wſsem wubecz dobrže wiedomé a zname se nacházy, mage to wſse spolu, od G. Czys. a Kr. M. ktomu naržizenymj Pány Commissarži w be-
414 Pržisahy, diedicžné poddanosti. a Poslussenstwj odwratilj, a tudy k Zbytecžné, wysokomyslné sskodliwe, wogenske weyprawie a dalssymu Pozdwižienj prži- wedli a niekterži z nich po giž Zacžatem Pozdwyžienj w Kollegij Czysarže Karla cžtwrteho, kazanj gim cžinilj a aby wssechnj gednomyslnie w swem pržedsewzetj stale trwalj horlywie uapomjnalj Tak žie potom hned nasledu- giczy Stržedu na hradie Pražſkém w Kanczellarži Czieske, niekterži G. Czys. a Kral. M. Mistodržiczy, a Raddy Vkrutnie, newažnie, Tyransky, a w Krže- stianstwu prwe nesleychanie z wokna wen wyhozenj, ginj pak do arrestu wzatj, a z Vržaduw. (czož y gine G Czys. a Kr. M. wierne Služiebnjfy gest potkalo) s posmiechem sSazenj bylj. A dale gsan take tjž cžessti Prae- dicanlj w Kostelich yak zde w Miestech Pražskych tak y ginde w Kralowstwj tomto Czieskem, každodennie w gisté hodiny prži obycžieynem Zwonienj, Lehkowažnie, pohorsstywie, Modlenj protj Geho Czys. a Kr. M. tež Protj wiernym G. M. zgewnie cžtaucze s Lydimnj tehdaž shromaždienymj, wyko nawalj, takowe tisknautj. Psatj. reznassetj, a wubecz prodawatj naržidilj, ano gesstie y ginssych mnoheych hrozneych, a tiesskeych aucžinkuw se docžinilj, až y naposledy wedle takoweho gich podnietu Pržednj Rebellowe, a domnielj Directorowe, obecz po sobie potahsse, a nad swym Swiedomjm se Zapome- nuwsse, k neporžadnemu wolenj gineho Pana gfau pržistaupilj. a geho sobie Za noweho Krále Cziesfeho wystawilj, kterymužto nesslechetnymu, a wssem Zemim Sskodliwemu Skutku, dotcženj Praedikantj, dle gich neywyžssi moż- nosti, 8 welikau piſnostj, a horliwostj, gsau ponaukaij, a wedly, tak zie y samj takoweho, nasylnie se na Kralowstwj wetrželeho, a giž od G. Czys. a Kr. M. do Achtn Swaté Rzimsfe Rzisse danebo Fridrycha, genž se Falcz- krabietem prži Regnu gmenuge, za nepraweho Krale Cziesfeho, neplatnie Korunowatj a Summau ke wssemu, czoz se posyle rozmahanj a rozsstrženj te proklate Confoederatj, a sskodliweho Puntowánj (strze kterež we wssem Kržestianstwu, gednj proti druhym, hroznie, tiežeje, a gizliwie pozdwjžienj a zbaurženj gfau, až giž y toto Kralowstwj. Spolu s pržiwtielenymj Ze miemj tež czelau Swatau Rzissy, y wsseczko Kržestianstwo, do Pohauskeho a Barbarskeho tiežkeho gha w mocz Turku auhlawnjmu wsseho Kržestian- stwa nepržitelj, pržiwedeno byti mielo) ſlaužilo, bohaprazdnie napomahali a wssem wubecz za dobre, a vžitecžne byti poznáwalj a Schwalowalj. Gakož pak až posawad tiž nepokogni wssetecžnj Zly Lide, den ode dne wedle pržiležitosti swých prži Zgewných y teynych Schuzkach, o to se wsseligak, aby Lid obecznj zase proti G. Czys. a Kr. M. zgitržen Zdwjžien, a tudy opiet wedle nesslechetneho gich winsse, Nowy w zemj nepokog stropen, a Spusoben bytj mohl, wynasnážiowati nepržestawagi. Poniewadž to wsse czož se nadpisuge w prawem skutku tak, a ne g- nak yakž wſsem wubecz dobrže wiedomé a zname se nacházy, mage to wſse spolu, od G. Czys. a Kr. M. ktomu naržizenymj Pány Commissarži w be-
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415 dliwem vwažienj, wedle spolecžneho snessenj, a na tom Zawrženj. Za Spra- wedliwé a wyſocze Potržebne uznano gest, aby pro Zachowanj swrchu do tcžienych Božſkych, Czysaržskych Kralowskych, y Rziskych Swalych a Chwali- tebnych Práw, tež obeczneho Snessenj, a Stwrzeneho Pokoge, dotcženj ne pokognj lide, a buržicži. Kteržižto yaf pržedoznameno, Letha 1618 to baurž- liwe Proclama, a Lehkomyslney Smyssleney Spis cžtly, wyblassowalj, a lidu obecznjmu pržednasselj tež dotcženh R bellsky aucžinek, toho neporžad= nebo korunowánj wykonawatj, a takowe cžiny yał samj tak y strze Pomocz- njky k Zawedenj Lidu obeczniho zwelebowatj, schwalowatj a Zastawatj wedle neywysssi možnostj. czož na nich bylo, napomahalj z Kralowstwj Czieskeho, a k niemu z pržiwtieleneych y gineych wssech G. Czys. a K. M. Zemj, na cžasy nynieyssi, a budanczy dokoncze wypowiedienj bylj. Protož z mocznosti od G. Czys. a Kr. M. Nam propugcžiené a Com- missy na nas wzložiené, gen ty a takowé Zlé nesslechetné gizliwe lidj, a bauržliwé Czieske Praedikanty, yakožto pržestupnjky a russitele dobreho ržadu a obeczneho Pokoge, kteržiž G. Czys. a Kr. M. düstogenstwj tiežcze vrazyl Potupilj G. M. se spronewierilj a sprotiwitj, wssechny Ziadneho newy- miniugicz. Wypowjdame, o tom dale naržizugeme, a prżiſnie porauczime, aby onj se, (an gsau mnohem tiezssi a wietssi Pokuty, a trestanj Sprawe- dlywie Zaslaužili), z Miest Pražskeych od Publikowanj tohoto Patentu Na- sseho, we tržech, z czeleho Pak Kralowstwj Cžeskeho, a k niemu pržiwtie- lených. G. C. a Kr. M. a wsseho Slawneho domu Rakausskeho, Zemj a kragin w oſmj dnech poržad Zbiehlych, konecžnie prycž odebraly, odſtiehowalj a w tiech mistech nikdy wjcze se nezdržiowalj. Wssak z obzwlásstni Milosti a dobrotiwosti k tomu se gim Powoluge, že aby swe mohowite wieczy, sebau wzyt a ne mohowite Statky, skrze osoby ktomu dožiadané, we Tržech Mie- syczych wſse poržad Zbiehlych rozprodatj mohlj. Pokudžby Pak ktery z nich proti tomuto nassemu pržijnému Porucženj, a naržizenj po wygiti tohoto gim vložieneho cžasu, zde w Miestech Pražskych, aneb niekde ginde w Kra- lowstwy Czieskem, a k niemu pržiwtielenych, tež y w ginych G. Czys. a Kr. M. a wssemu slawnemu domu Rakauzskemu naležiegiczych Zemjch, a Kra- ginach Zastižien byl a to by se naniey wyhledalo Zie take tim Publikowa- nim swrchu dotcžieneho a Bauržliweho Spisu, a nebo tim protj G. Czys. a Kral. M. Pozdwjžienim a od Poslufsenstwý, a Poddanosti odpadnautim, v ginymj ktomu podobnimi Zlymi Skutky winen gest, a se gich aucžastna vcžinil, ten každy ma bezewsseho ussetrženj, a milosti ginym ku pržikladu, a weystraze, na hrdle skutecžnie strestan bytj. a nema Ziadny w nadepsanych G. Czys. a. Kr. M. diedicžnych, a wsseho Slawneho domu Rakauzsfeho, Zemjch, takowych wypowiedienych, a Bannistrowaných Zlych osob, po wy- gitj tohoto uložieneho cžasu, a Terminu, zak Zgewnie, tak anj teynie do Pržibytku sweho pržigimati, gich nepržechowawatj gim gidla a pitj, ani
415 dliwem vwažienj, wedle spolecžneho snessenj, a na tom Zawrženj. Za Spra- wedliwé a wyſocze Potržebne uznano gest, aby pro Zachowanj swrchu do tcžienych Božſkych, Czysaržskych Kralowskych, y Rziskych Swalych a Chwali- tebnych Práw, tež obeczneho Snessenj, a Stwrzeneho Pokoge, dotcženj ne pokognj lide, a buržicži. Kteržižto yaf pržedoznameno, Letha 1618 to baurž- liwe Proclama, a Lehkomyslney Smyssleney Spis cžtly, wyblassowalj, a lidu obecznjmu pržednasselj tež dotcženh R bellsky aucžinek, toho neporžad= nebo korunowánj wykonawatj, a takowe cžiny yał samj tak y strze Pomocz- njky k Zawedenj Lidu obeczniho zwelebowatj, schwalowatj a Zastawatj wedle neywysssi možnostj. czož na nich bylo, napomahalj z Kralowstwj Czieskeho, a k niemu z pržiwtieleneych y gineych wssech G. Czys. a K. M. Zemj, na cžasy nynieyssi, a budanczy dokoncze wypowiedienj bylj. Protož z mocznosti od G. Czys. a Kr. M. Nam propugcžiené a Com- missy na nas wzložiené, gen ty a takowé Zlé nesslechetné gizliwe lidj, a bauržliwé Czieske Praedikanty, yakožto pržestupnjky a russitele dobreho ržadu a obeczneho Pokoge, kteržiž G. Czys. a Kr. M. düstogenstwj tiežcze vrazyl Potupilj G. M. se spronewierilj a sprotiwitj, wssechny Ziadneho newy- miniugicz. Wypowjdame, o tom dale naržizugeme, a prżiſnie porauczime, aby onj se, (an gsau mnohem tiezssi a wietssi Pokuty, a trestanj Sprawe- dlywie Zaslaužili), z Miest Pražskeych od Publikowanj tohoto Patentu Na- sseho, we tržech, z czeleho Pak Kralowstwj Cžeskeho, a k niemu pržiwtie- lených. G. C. a Kr. M. a wsseho Slawneho domu Rakausskeho, Zemj a kragin w oſmj dnech poržad Zbiehlych, konecžnie prycž odebraly, odſtiehowalj a w tiech mistech nikdy wjcze se nezdržiowalj. Wssak z obzwlásstni Milosti a dobrotiwosti k tomu se gim Powoluge, že aby swe mohowite wieczy, sebau wzyt a ne mohowite Statky, skrze osoby ktomu dožiadané, we Tržech Mie- syczych wſse poržad Zbiehlych rozprodatj mohlj. Pokudžby Pak ktery z nich proti tomuto nassemu pržijnému Porucženj, a naržizenj po wygiti tohoto gim vložieneho cžasu, zde w Miestech Pražskych, aneb niekde ginde w Kra- lowstwy Czieskem, a k niemu pržiwtielenych, tež y w ginych G. Czys. a Kr. M. a wssemu slawnemu domu Rakauzskemu naležiegiczych Zemjch, a Kra- ginach Zastižien byl a to by se naniey wyhledalo Zie take tim Publikowa- nim swrchu dotcžieneho a Bauržliweho Spisu, a nebo tim protj G. Czys. a Kral. M. Pozdwjžienim a od Poslufsenstwý, a Poddanosti odpadnautim, v ginymj ktomu podobnimi Zlymi Skutky winen gest, a se gich aucžastna vcžinil, ten každy ma bezewsseho ussetrženj, a milosti ginym ku pržikladu, a weystraze, na hrdle skutecžnie strestan bytj. a nema Ziadny w nadepsanych G. Czys. a. Kr. M. diedicžnych, a wsseho Slawneho domu Rakauzsfeho, Zemjch, takowych wypowiedienych, a Bannistrowaných Zlych osob, po wy- gitj tohoto uložieneho cžasu, a Terminu, zak Zgewnie, tak anj teynie do Pržibytku sweho pržigimati, gich nepržechowawatj gim gidla a pitj, ani
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416 nicžiehož gineho ne dodawatj, a gich netrpietj. pod vwarowanim G. Czys. a K. M. hniewu a nemilosti, napodobneho trestanj, a neprominutedlne Po- kuty. A ta gest G. C. a K. M. gista milostiwa wule, wedle kterežto, dle nassi Powinnostj. Nam se Zachowatj naležielo. Cžimž se wssichnj Sprawitj, a yak pržed takowym trestanim, a G. C. a K. M. nemilosti a hniewem vwarowatj wiedietj moczy budau. Dan w Menssym Miestie Pražskem 13. Decembris Letha 1621. Karel Z L. J. Kapr. 6
416 nicžiehož gineho ne dodawatj, a gich netrpietj. pod vwarowanim G. Czys. a K. M. hniewu a nemilosti, napodobneho trestanj, a neprominutedlne Po- kuty. A ta gest G. C. a K. M. gista milostiwa wule, wedle kterežto, dle nassi Powinnostj. Nam se Zachowatj naležielo. Cžimž se wssichnj Sprawitj, a yak pržed takowym trestanim, a G. C. a K. M. nemilosti a hniewem vwarowatj wiedietj moczy budau. Dan w Menssym Miestie Pražskem 13. Decembris Letha 1621. Karel Z L. J. Kapr. 6
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